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1

Journal

der

practisch

A r z ri e y kxmn e

X und

Wundarzneyfcunst

Jievausgegeben on

C. W.^ H u f e 1 a nd,

KoBigl. PreuCi. Gebeimen Rath, wirkl, Leibarxt. Director c!es Coli. med. cbirnrg. , erstem Arxt der Charit^ etc.

und

K. H i m 1 y,

Profeasor der Medizin xu Göttingen, IHrector' des klinischen Instituts etc*

XXIX. Band.

^mmmmmmammmmß^

Berlin 1809.

In Conunission ^^x Real^huI-BuchbandluDg.

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Die Metallaether

.irom

Herausgeber

nebst ^

der Heilungsgeschichte

eines voUkonnnnen schwarzea Staars

durch.

%

M er c uriala. eth er Dr, Wilh. Harke;

Stadtpbytiktts su Oandtrah«im«

«

Wenn irgend eine Form der Arzneimittel grofse Wirkungen erwarten, lä&t, 90 ist e^r die Verbindung des Metalls mit dem Aeth^T. Die Kraft des Metalls ist an sich schon grofs^ einzig, specifisch^'in dasi Leb^n eingreifend^ und es in seinen innersten chemischen Ver-

Joorn. 3CXIX. B^ t. Sh A ^

hältnissen umändernd. Wo giebt es ein ähn- liches Mittel als das Quecksilber, die Nei- gung zu fehlerhaften Productionen im Orga- nismus zu heben, sie, wenn sie da sind, zu zersetzen, Contagia zu zerstören, und das Lymph - und Drüsensystem, das Grundsy- stem aller Productivität und alles Wetdens, so wie das System der Absonderungen, den entgegengesetzten Endpunkt des Lebenspro- cesses, den des Austretens aus der Sphäre des Organismus, zu rectificiren und seine Anonialien za heben? -^ Wo giebt es ein Mittel, was so, wie das Eisen, den ganzen Organismus, nicht blos erregen und tempo- rell spannen, sondern in seiner innersten Natur höher potenziren, seinen Lebensgehalt positiv vermehren, den damit immer im Ver- hältnifs stehenden Eisengehalt, oder viel- mehr die Eisenerzeugung, erhöhen^ dadurch , Reichthum, Röthe, Warme, Goagulabilität, Plastik des Bluts, Spannkraft der Faser, Ener- gie und Dauer der Kraftäusserungen geben, |ene Bliithen der innern Lebensfulle« Röthe des Golorits und erhöhte Temperatur der Wärme, hervorzutreiben, und alle Folgen und Krankheiten der Schwäche so dauerhaft zu heben vermag l Man nenne mir irgend

ein Stärkungsmittel^ was den Namen in die* sem Grade rerdiente; , Welche a^sseror« dentliche Kraft besitzt das Antimonium, Fefa^ 1er der Haut und der Kespirationsorgane zu verbessern, der Zink und das Kupfer dei^ Nerven die Convulsibilität zu nehmen und letzteres zugleich die Absonderungen zu ho* fördern !

Aber der Charakter des Metalls' ist Ex^ schwer y verschlossen f unverdaulich ; es be- darf vermittelnder Stoffe, um dem Organit- mus näher gebracht, verdaulich, assimilirbar gemacht zu werden, um in ihn eingehen zu können. Es bedarf nicht blos für die ersten Wege, sondern auch für die folgenden Stu«* fen der Assimilation lind des ganzen iSystema einen gewissen Grad von Reaction, eine Er- höhung der Sensibilität und Irritabilität, da- mit das Wirksame angeeignet und im gan- zen Organismus verbreitet, selbst damit der Nachtheil des nicht verdauten Meti^ls ver- hütet werde ^ den Begriff der Crudität im weitesten Sinne genommen, denn nicht blo$ in den ersten Wegen, sondern auch in al- len folgenden müfs es verdaut, d. h. assimi- lirt, animalisirt, und in neue organische Ver-

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-.4 -

bjjiduo^e& gesetzt werden, widrigenfalls liegt es todt, und folglich als heterogener , selbst desorganisirender Stoff dem Organismus zur Last, wovon uns leider die schlechten Mer* curialkuren Beyreise genug an die Hand

geb^n,

Unser, gewöhnlicher Vermittelungsprocefs ist die Oxydation. Aber nicht immer ist siß hinreichend. Ist sie zu schwach, so bleibt der Körper noch zu metallisch. Ist sie zu weit getrieben, so hat der Körper zvl viel von seiner specifischen Natur verlohren, und oft durch Ueberschufs der Säuren kieue fremd- artige Eigenschaften angenommen. Und im-« mer fehlt doch den Oxyden jene Flüchtig« keit, jene Kraft schnell zu durchdringen und

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alle Systeme aufzuregen, die oft für die Wir- kung &V wicntig ist. In der Verbindung mit gäsösen Mineralwässern, durch die Gar« bonisation, erhalten wir etwas ähnliches, aber nur da^ Eisen verlieh uns die Natur in die« ser Verbindung, und schon da zeigt uns die ausserordentliche, alle andere Formen libertreffende Wirkung, wie viel sich von ei- ner mehr flüchtigen Form erwarten lasse.

Das Hauptproblem war also, dieser gro-

i

~ 5 ~

fsen, aber fixesten unter allen Klalsen der Mittel mehr Flüchtigkeit zu geben ^ und sie dadurch zu der Sphäre eines leichten, durch« dringlichen, diffusiblen, Reizmittels zu e):he-

ben. ' Dieser Gedanke beschäftigte mich

f

schon lange, und ich fand ihn zuletzt in der Verbindung des Metalls mit dem Aether re- alisirt* Hier ist das Fixeste in der Natur mit dem Flüchtigsten innigst verbunden, das Me« tall bis ^ur Dunstgcstalt verfeinert, und sei« ne todte verschlossene Natur in eine bele- bende, erwärmende und durchdringende um- gewandelt* - Gewifs wenn man sübS! die gro- fsen' Kräfte des Metalls und Aethörs verei- nigt denkt, so wird man kein Bedenken tra- gen, diese Verbindung sls eine der ersten und heroischsten unsers, Arzneivorraths' anzuer- kennen, wodurch nicht allein die Kraft des Metalls erhöht, söndiern auch seine naöhthei- lige Wirkung verbessert wird. . In dieser Form wii^d dfes Mötall leicli**' verdaididi' und nicht bfos für die ersten^ somlern-'^äTich fok gendenWege des Uebergangs in den Organis- mus leicht assimilirbar; der schwächste Magen verträgt das Eisen in der ätherischen Form, es fallen also alle Nachtheile des Metalls, als Crudität, weg. In dieser höchst verfei-

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neiteu Gestalt dringt .4ie Kraft des Metalb Viel tiefer, inniger, und bis zu den feinsten Systemen durch; *die(s gilt besonders vom r^ervensystem und seinen zartesten und eben dilher flurch^ Arznpimittel am schwersten zu erreichenden Endigungen der Sinneswerkzeu- ge. So wird z, B. der Mercur in dieser Ver- bindung ein Nervenmittel, was er in seiner gewöhnlichen Form nicht ist, und heilt selbst die Amaurosis. *— Der ätherische Ahtheil erhuht die ganze Receptifität des Organist ipus, ^^a^ibilität und Irritabilität für die Einwirkuni; des Metalls, und bringt so jene höchst . wichtige Beaction hervor, die die zweite unentbehrliche Bedingung jeder vita- 1^ ^]^[i:^ng ist, und deren Mangel oft die einzige Ursache der Unwirksamkeit metalli- scher Mittel ist. Besonders widipg mufs dies bei kalten, reitzlosen, unempfindlichen, er- fchöpften Subjekten seyn, oder bei einge- wurzelten Krankheiten, wo die Krankheit •elbst den Organismus abgestumpft hat; und Hleichsaxn ei|is mit ihm geworden ist, wie z. B. bei jenen veralteten venerischen Uebeln, wo der Mercur gar keinen specific sehen Reitz mehr macht, und alles darauf ankommt ihm durch flüchtig reitzende Ytv-

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|)mduDgei» neue« («eben zu,. geben. Selbst d^e Metalle, die ihrer Natur nach etwas deih Organismus, wenigsten^i seiner Plastik, nach-r tjlieiliges haben, z. B^ der Mercur, werden diese Eigenschaft in dieser Verbindung wen niger haben, und ^Iso von schwächlichen Naturen besser vertragen werden, obwohl eben hieraus erhellt, dafii gerade da, wo es eben auf diese desorganisirende .und' schwächende Eigenschaft ankommt, und wo schon die Keaction erhöht ist^ z. B. bei ^et Anwendung des Mercurs in Entzündungen, diese Verbindung nicht passend seyn wird.

Der Erfolg hat meine Erwartung völlig ger^echtfertigt, und wir besitzen nun folgen« de Metallaether, die ich den Aerzten zur weitem Anwendung bestens empfehle«

I. Aether maruqlisy sonst unter dem Na- men Tinct. neryin. martiali^ ßestuscheffii bekannt. Wir besitzen nun zwei Arten, den sulphuricus und acecicuSy beide von ausge- zeichneter Wirksamkeit, der erste stärker, strenger, kräftiger und dauerhafter in den Organismus eingreifend; letzterer sanfter, fei- ner und flüchtiger. Sie sind von den herr- lichsten Wirkungen bei allen Nervenkrank-

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heiteli mit grcß^ VeriiauuiigBschwäeha, für die das Eisen in jeder andern Form zu schwer ist, oder mit jener erhähten anomalischen fiensibilitat verbunden, die durchaul keine fixen Aoborantien verträgt, und letztere vor- züglich bei den aartesten reizbarsten Ner« ven anwendbar.

2, Aethtr mercurialisy zuerst, so viel ich weils, vom Herrn La Fontaine gegen Amau^ TO$is angewendet. (S. Journal d. pr. Heilk, B. VIII. St« I.) gewils eines der mächtigsten Mit- tel gegen hartnäckige chronische Krankhei- ten paralytischer, arthritischer, hydropischer, scrophulöser Art, und gegen veraltete und verlarvte venerische Uebel. Es wird durch Auflösung des Sublimats in Aether sulphu^ ricus bereitet.

Aether Zincij ein höchstwirksames Mit- tel zur Heilung krampfhafter und convulsi- vischer Nervenkrankheiten. ,

Aether Cupri^ zu dem nämlichen Zweck, und zur Beförderung der Absonde- rungen bei chronischen Krankheiten, z. B. der Wassersucht.

Die beiden letztem werden ebenfalls durch

^9 ~

AuflösiiBg des Torher in Salzsäfüre aufgelSle« ten Metalls im Aether bereitet. .

Ich freue liiich, hier einen neuen Beweis der Wirksamkeit des Mercurialaethers bei der Amaurosis bekannt machen zu können, der mir yom Hrn. Physikus Harhe ^u Gati* dersheim mitgetheilt worden ist.

,yH., die Frau eines Fuhrmanns in G m^ einige /\o Jahr alt, Mutter mehrerer KindeCf schwächlicher magerer Constitution, litt von jeher an unregelmäisiger Menstruation und Krättipfen» ' Im Anfange des Novbr. 1803 liels sie, heftiger Kopfschmerzen und Schwindel wegen, zitr Ader, und bemerkte unmittelbar darauf eine Abnahme des Gesichts auf bei-« den Augen. Diese Gesichtsschwäche nahm ^ so zu, dais die Frau nach acht Tagen die nächsten und hellsten Gegenstände nur sehr undeutlich erkennen konnte, bis sie dreizehn Tage nach dem Aderlafs völlig blind war; ein ihr nahe vorgehaltenes Licht liefs ihr nur einen undeutlichen Schimmer bemerken/^

„Jetzt Wurde den Leuten doch bange^ tüid man consulirte mich* Ich fand die Frau sehr abgezehrt, und bekümmert über diesen t!i(aurigoii Zustai&d;< sie hatte kleine, graue,

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fiellie$esd# Augen i oiit Hiiibew^Kclieq Pu« pillen. Meine erste Sorge ging dahin, di&s ser Ujiglü'ckUcHen wie4ei' Muth u|id Kraft zu geben, zu welchem Sode iph ihr eine nährende Diäty Fleiscfispeisen und etwas Wein empfahl, unq sie mit d^j Hoffnung ei- ner wfihrscheinlichen Herstellung ihres Ge-? sichts tröstete. Diese Hoffnung befestigte ich noch dadurch, dafs ^cl^ ihr den ganzen Plan ineinfr Behandlung vorlegte, mid ihr versicherte, dafs sie dabei ihf Gesipht wie- der erhalten würde, Hoffnung und un- begrenztes Zutrauen des Kranken zu seinem Arzt sind zwei no^hwendige Requisite zum Gelingen einer jeden Kur. Wehe dem Arzt, zu dem Niemand Zutrauen haben kann, er wird seinen Kranken nichts seyn können« <^

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„Um die durch Krampf und Kummer ge- schwächte Kranke etwas aufzurichten, gab ich ihr biuere Extracce in grofsen Dosen mit Naphtha versetzt, zwölf Tage hindurch, in welcher Zeit sich die Frau völlig erholt hatte, .4ind, den Mangel am Gesicht ausge- nommen, gesund war. Was war aber n«n zur Hebung des Hauptübels ku thun? Ich mufs gestehen) dals alles das, was man bis

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jetzt gegen dei^ «cbwar^en Staar getlian hatt mich ünmer täuschte« Die sogenannten J^erm vinOf die f^iUerißnUy j4rmcßy Assß foeti^ay das Jfyqsqyamus^ das Aconü^^ ^^^ Jßkelkur, eine Kur, di^ nian dem Liethe übergeben sollte -:- liefse^-ioicii hier 'iminer im Stiche. Eben %o ^enig leisteten mir in djesea Fällen die Elektricität und der Gal vani^mus, auf dier yorsichügste A,tt angewandt. Die Anwendung des Magnetismus erlaubte mir jetzt meine Zeit nicht, da ich zu sehr mit Geschäften überhäuft war, auch hatte ich Niemanden^ dem ich das Magnetisiren* hätte Übertragen Hcinnen* Eine Caussal-Kur wär'hiier weiter nicht vorzuneh- meO) denn es fand. sich durchaus nichts Ur- sät^kliphes, was diese Lähmung l^ätte hervor« bringen können, als ein^ allgeu]|eine $chwä-

ff

che und ein Languqr im ganzen Organismus« li^elchem durch eine nährende Diät und kräf« tige Mittel abgeholfen wurde. So lange wir also in der jCenntnils der feinern Organisa- tion der Nerven, ihren Verrichtungen und ihren möglichcäot Abweichungen vom norma- len Zustande nicht weiter fitrtgeschritten sind, so lange müssen wir uns in solchen Fällen wohl mit einem rationalen Empirismus be- helfea.««

fjndein ich über diesen Zustand weiter nachdächte 9 fiel mir die-gluckiiohe Anwen- dung des Mercur. stiblimäti hei der Amau^ Tosis vom Hm. Hofrath La Fontaine ein, (S. d, Journ.' 8- B. i. St.) Welchen ich so- gleich in eben der Form nehmeh liefs.

5i Mercur. sublim, corrosii^» gr. ij\ solv» in Aeth. Vitr. brachm. ij. M. S. Morgens tind Abends lo Tropfen in '^ner halben Tasse lauer Milch zu nehmen. ^^

„Dabei liels ich über die ganze Stirn ein spanisches Fliegenpflaster legen, und «Ua Abend ein reizendes Fufsbad nehmen. ^^

„Nach acht Tagen liefsen sic|;i noch kei- ne Spuren einer Veränderung des Gesichts bemerken, dagegen kUgte die Kranke über Schtoierzen des Halses, der Zähne und des {Zahnfleisches, der Athem war riechend, und die Diüsen am Halse geschwollen, weswegen die Anwendung des Mercurs drei Tage aus- gesetzt werden mufste: 'Das Vesicatorium wurde durch Cantharidenpulver , welches Tinter Digestiv- Salbe gemischt war, oiFen er- halten. Am i6ten Tage vom Gebrauche des Mercurs an, bemerkte die Frau einen deutr liehen Schimmer vor den Augen, welcher

-. »3

aoeh an ebmi dem Tage so deutlich wurde, dafs sie die einzelnen Fensterscheiben, und ein an die Stubenthüre geklebtes Bild erken«- npn konnte. Am 20. Tage sah die Frau so viel, dafs sie ohne Führer im Qause umher* ging. Das Sublimat wurde 'fortgenommen, ohne dals sich Sf)ure2i von $chmer^ im Hal- se -— wie vorher, zeigten. Am 26. Tage nahm die Kranke das Gesangbuch zur Hand und las. Das Gesicht* wurde von Tage za Tage besser, bis sich am 30. gar keine Spur von Schwäche des Gesichts mehr bemerken liefs« Der Mercur wurde ausgesetzt, dasVe"« sicatorium langsam zugeheilt, und die Frau als helgestellt entlassen. <^

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■■•'• ^ .

„Bis im Decbr. 18049 wo ich diese G.e« schichte aus meinem Tagebuche aushebe, hat diese Frau keine Schwäche des Gesichts be« merkt, ob sie jjleich öftere Krämpfe gehabt hat.«

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- i4 -

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"'Beschreibung

einiger

merkwürdigen Krarikheitsgeschicbten.

Von

Wilhelm Hemer,

Prafetaer su Königtbtrf. *)

Uie nachsichtige Aufnahme, welche mehre- re von mir bekannt gemachte Krankheitage* schichten gefunden haben, Veranlafst mich,

*) Diese Beobtchningen aiod noch Reaulute der Klir nik, die der würdige Hr. Verfitser mit so vielem Buhme in Helmstedt dirigirte. £r ut nun in K(&* nigsberg als Director des daselbst durch die Gnade des Königs neu errichteten klinischen Instituu ant> gestellt* und die Wissenschaft im Gänsen , so wie das Studium derselben anf dieser ruhrnWurdigen^ schon durch die Namen tlsiur. Haften, Kelch, aut* geaeichneten Uaiversirät, kann sich gewile davoM reiche Früchte rersprechen.

i H.

- 1^ -

in den to\geiidetk Blättetn aufs Neue einigt Beobachtungen am Krankenbette dem ärzt* liehen Publikum zur Beurtheilung vorzule- gen. Ich hoffe ^ ^e sollen demselben nicht uninteressant seyn, da ich sie aus einer gro« fsenZahl ausführlich aufgezeichneter Krank« heitsgeschichten ausgehoben habe. Meine Lagey als Director einer an Kranken sehr reichen klinischeii Anstalt, erlaubt e^ mir um so mehr, dergleichen Fälle zu sammeln, da ich sorgfältig darauf sehe , dafs das in dem Institute geführte Journal, durch nichts an seiner Vollständigkeit leide, und da ich in demselben keine einzige unbeen« digte Geschichte dulde, so weit dieses ir- gend möglich ist«

Ich gestehe offenherzig, dafs ich in meh« reren Fällen mit der von mir beobachteten Behandlung der Kranken nicht g^nz zufirie- den bin, und will die Gründe, weshalb icb * dieses nicht seyn konnte, getreju angeben. 'Verdiene i^h deshalb Tadel? Ich glahbe est. nicht, im Gegentheil meine ich, dafs eine ähnliche Offenherzigkeit ' eine der ersten

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Pflichten des schreibenden Arztes sei, ob ich es mir gleich nicht verhehlen kann, dafs

im praktischeii Lebea solche Cönfessioni schlecht aufgenommen werben. Es giebt aber leider sehr viele Aerzte, welche sich schlecht erdin|[s zu dem Geständnisae, sie. ha- ben sich eiamzX geirrt^ nicht bequemen kön- nen^ wodurch sie denn freilich dem nicht« lU'ztlichen Publikum das Schwert gegen sich selbst in die Hand| und die Ursache zu dem Urtheile» dafs der Arzt ein Grofsprahler ^^ tind sejn müsse, gegeben haben. Erst dann^ wenn diese Offenherzigkeit allgemein gewor^. den ist, und man mufs es hoffen, dals unter deü, mancherlei guten Folgen, welche uusre jetzigen bittem Erfahrungen im . öffentlichen Leben haben werden, auch diese Erhöhung unsrer Geistesstärke sich befinden werde, darf man es glauben, dafs das Urtheil der Nichtärzte über unsem Stand milder ausfaU len werde, als es bisher gewesen ist, "V^ean nicht eine gewisse Tendenz der Medicin,^ die eine Zeitlang hindurch die yorherrs,cheii- . de zu werden drohete, wirkUch das Ueber^ gewicht gewinnt.

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I. Go~

-. »7

OeichitMe tinei heftigen Typhus^ welcher durch den Gebrauch des Phosphors glücke lieh geheilt wurde*

Am Unde dei Auguste iQo^ Wurde ^

Kammetdiener des Hrn. D* H* r. V. in B.^

eine Meile ydto hier^ Von ^&em Wechsel&i^

ber befallen ) welche damals demlich häufig

in .unsl*er Gegend herrschten» Dieser starke^

Wohlgenährte Und gesunde a4 fährige Mann

Wufste keine Veranlassung seiner .Krankheit

ansttgeben^ als dafs er sich einmal heftig er«.

kältet habe» so wie er die mit der Krankheit

verbundenen Brustbeschwerden einem Stürzt

.mit dem Pferde luschrieb^ welchen er nicht

gar lange TOrher erlitten hatte. , Im ÄpFange

bemUhete man sich seinem ^Uebel durch den

Gebrauch der Pleischgallertf»^ nach Gauuerif .

und der Opiate, des Kampfers u. a* flüchtige

r^idnehrender Mittel^ nach Marcus^ Einhalt

2U thun^ allein . diese Bemühungen waren

Tollig fruchtlos^ die Krankheit nahm mit Un^

gestüm z% und formte sidi aus einer Tertia*

na simples au einer Tertiana duplicata^

welche Gestalt damals alle unsre Wechselfie«

ber, mit sehr wenigen Afisnahmen, xu bekom«

Jofirn. 3CXCC« x. St. B

Ig.'

men pflegten* Ein um Rath gefragter Arzt, behandalte den Kranken mh China in SubstanZ| und nun yerschwund, .a^£ einmal der bisherige intermittirende Typus y so dais die Krankheit die deutliche Gestalt eined anhaltenden Fiebers annahnof. Dieser Zustand Wurde, aus mir un« bekannten ürtindeli^ von d^m Arzte für ei-* nen hohen Grud ^öfi Hypöthondrie erklärt, und mit iillerlei retttnindemden Mitteln.be- faand'elt) ron denen mir nur dne Auflösung von Salpeter uhd §isigiaurem Kali mit äthe- rischem Salpeterg^iate in Ftiederwasser, lind eihe Emulsion mit Salpeter, welche der Kran- ke zu gleicher Zelt gebrauchen mufste, zu Gesicht gekommen i^ind. Dieser Arzt hatt#« den Kranken fWeim^l geaeheih

Bei dem Gebrauchs der gtakttnten rei«*' mindemd^ki Mittel Verschlimmerte sich der- Zustand des Patienten täglich^ und aU end* lieh in der Nacht auf den 'jten Sepi% sieh fürchterliche Deliria) Zuckungen und ein sehr reichliches Blutbrechen eingefunden hätte^ auf dereü Eintreten eben die Vorhin bemerk» ten Arzneieü von meinem Herrn Vorgänger verordnet Waren ^ wurde ich 2tt dem Kran« \ ken gehphlt) welchen ich am Mittage dea

, - id -

genittnteit Tage» zum ersten Male sah. Ich fand ihn abgetefart^ blals ausgestreckt im Bet- te liegend, gölidde deliiirend, mit den Hän- den Und Knieen beständig zitternd^ stam- melnd^ brennend heifs anzufühlen (Cmfof motdax). Sf hustete £aSt ununterbrochen und brachte jedesmal etwas blutigen Schleim mit dem Auswurf« heraus^ klagte 2war nicht über Schmerzen) äusserte aber bei dem Hu- sten^ so wie bei Bewegungen, welchb er vor- nahm^ schmerzhafte Empfindungen durch Stöhnen und Greifen nach der fimst. Oft weinte^ oft lachte er^ meinte ihm se}r sehr wohl, konnte sich aber nicht aufricht^n^ sehwit^te tiel) liefs wenig Urin Und hatte kefnen Stuhlgang. Eine unbeschreibliche Un-^ ruhe zwang ihn, sich oft aus seinem gewohn- lichen Bette in ein andre« bringen tu lassen« SeinPuls war sehr frequent (iiäöPulsschhige in der Minttte}) klein» hart und terschwand au- genblicklich unter dem aufgelegten Finger. Meine Hoffiöung ihn genesen m sehen» wat Sehr geringe, indessen glaubte ich einige Hoffianiig auf die Einwirkungen der bisheitf gebrauchten» durchaus tmzweckmäfsigen Mit- tel, und den dadurch henrotgebraöhten Nach«* theil bAuen ttk dürfen^ wenn es tniir |^iV^>*

gCj meinen Kranken weiter mit den so lang entbehrten vorher gewohnt gewesenen Rei^ zen bekannter zu machen. Sehr niederscbia- gen4^ war es mir indessen zu erfahren» dafi eine, mir nur angedeutete unangenehme Lie- besgeschichte einigen Antheil an der Entste* hung der Kriinkheit haben könne , und dab die Verwandten der Person, welche der Ge* gegenständ dieses Romänchens war, zu den beständigen Umgebungen des Kranken ge» hörten, weil diese Personen dem Patienten nicht angenehm^ seyn konnten» ' Dagegen Nnrar es günstig, dals der Kranke bestimnit meine Hülfe verlangt, und die meines Vor- gängers ferner anzunehmen, sich geweigert hatte» als er eine kurze Zeit hindurch seiner vollkommen mächtig gewesen war, und da£s er sich in Ansehung aller Lebensbedürfnis« se in den günstigsten Umständen befand* Er war der Liebling seines gütigen Herrn, und es fehlte bestimmt auch nicht An dem Kostbarsten, wenn ich erklärte, dafii es mei- nem Kranken hülfreich seyn könnte» Er war jung, wichtige organische Fehler kona* ten nicht vorhanden seyn, also griff ich dreist tu. dem Gebrauch rein Aübhtiger Mittel, yon deinen ich jedoch nur schwttch

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reizende xu gebrauchen wagte, um nicht auf einmal den Erschöpften zu vernichten:

^ Aquae menth. pip^ uftc^ iv. Zdquor. amm, atüs. Spir^ sulph. aether. at dr. ij. Sjrr. simpl, unc. g. S. Alle Stunden ^ bis i Efslöffel voll zu hehm^m

Zum Getribnk rerordnete Ich ihm statt des bis&er gebrauchten Wassers mit Citronen«* saFt, schwache Weinlimonade ohne Citronen, warmen Thee mit etwas Wein, und rietb, Falls er Neigung zum Essen äussern sollte, ihm schwache Fleischbrühe zu geben.

^och ehe irgend eine meiner Vorschrif- ten in Ausübung gebracht war, änderte sich aber die Scene auf eine betrübte Weise* Mein Kranker bekam gewaltsames Erbrechen und leerte damit viel reines Blut aus* Un- mittelbar diurauf trat ßüssiger, fast ganz blu- tiger und unwillkiihrlicher Stuhlgang ein, und von diesem Augenblicke an sank der Kranke im Bette zusammen und sein Ge- sicht fiel noch mehr ein, als vorher der Fall gewesen war. Ein zweiter Bote wurde nach folgender Anmei hiehör gesendet:

9t Aciii siUph. dibui dr. j. Tinct. opü crocn dr^ Affuae Cinnanit Unc. iitj. Sur. rubi Id. ünc. ^, M. S. Abwechselnd mi^ der andern Ar9t\ nei alle $mndefi \ hk l ^filöjf^l vqH Vk\

nehmen* \

Ich wtihltQ diese I^ischung, wei) ich hh sorgte, ein zweiter Blutstur« werde deii To4 iberbeifUhrep , und weil icji den entschiede« nen Werth de« Gebrauche« einer Mischni^ .fiua Schwefelsäure und 0|ri«ttinctur in FÜ» ]eq dieser Art, oft beobachtet haue« Den Ijeib Hefs ich mit wantier Rau de CQlogMs waschen I und Lavemeut«. aus Fliederau%ali mit etwas Stärkemehl geben, um zu verhti« ten, dafs sich kein w^d^^holter Durchfiel Wifinden möge.

Am folgenden Tage, den StenSept«« dem 92stf n Tage der ganzen Krankheit, seit d«m Anfange des Wechselßebers'i meldete inu( mir 9 das Erbrechen daure fdrt, doch leere derKrauke dabei kein Blut aua, dieAr^neiw würden beid<^ nicht vertragen i sQnd^rn mit Husten und einem leichten Würgen gleidi nach dem Einnehmen wieder auigek«rt) mh

aui) sei DürchfdU erfolgt» ^ie Piiantasieeo, die mit Schlundmer abwechselnde- Schlaßo* - sigkeit und Unhjhe, die Angst dauern fort, der übrige Zustand sgi unverändert* Daraus glaubte ich die Unwirksatpkeit der bisher verordneten Mittel erkennen zu können, und entschied mich . folglich zu stärker wirkend 4^n. Indessen glaube ich. mit Gewifsheit behaupten zu dürfen 9. dafs in jedem F^alle von SQ durchaus gesunkener I^ebensthätig- keit, die Mittel, welche nicht gam^ schnell auf das J^ervensysteui einwirken^ selbst dailuii wenn man sie mit dergleichen Medicamen- pen zu unterstutzen, bemühet ist| eher schäd- liche als nützliche Wirkungen zu haben pfle* ^eUf und erkläre mii^ dieses Phänomen eben aus der heftigen Aff^ction. des sensibeln Sy- stems, welcher abgeholfeu werden mufs, 6h« ne dafs die Verrichtungen anderer Systeme Terändert werden, da gerade hier der Punkt ist, in welchem aicb die Störung des Gleich- gewichts befindet» loh konnte mich daher noch immer nicht entschliefsen,^ andere als flüchtig reiam ehrende Mittel zu wählen, gab daher, mit Hinweglassung des Mohnsafts und der Schwefelsäure, aruf die ich einen Theil der ungöUstigön Wirkungen rechnete, weil

^ M ^

ich dergleichen wohl gesehen habe^ meiiK Kranken kleine Gaben von Caihpher, Aethei^ Ammonium, Weii^, lieis ihn den Leib mit Perubalsam und Weingeist waschen, legtt ^eofpfla&ter a^i die Winden, und hc/ßtm ikOf diU ich

am Qten September ihn wieder beauch« te^ erleichtert 2u finden. Allein meine Hoff» nung betrog mich aufs Neue. Den gansea Leib fand ich mit blauen Petechien über- säet, welche schon gestern da' gewesen wa* xen, die Kräfte, das Bewulst^eyn, der Appe- tit fehlten, Sopor^ Deliria^ Umherwerf es» Angst, Schmeraensäufserungen dauerten for^ die Ausleerungen waren profus, unwillkiihr» lieh, erfolgten ohne Bewufstseyn, der Abgaiig war stinkend, nuweilen schwärzlich, suwei* ]en blurig, das Erbrechen nach dem Gebran«* che der Aranei dauerte fort, der ganze in* nere Mund war schwärzlich gefärbt, die Haut brennend heift,^ klebrig, nais, der Puls sehr Irequent, klein, asthenisch, der Sinapismua hatte scharf gerdthet, allein der Kranke hat« te keinen Schmen an der leidenden Stelle geaufsert. Jetzt mußte ich schon yon mei* per bisherigen Behandlung abgehen, wenn ich hoffen wollte, dafa der Funke Leben,

-^ a5 ^Hee Iiiar im Verglimmen war, noch «ia« Itfinne aii|;eblaien werden. Ich gab da* ^Xtiofat mehr blo« flüchtige Reizmittel, und B nun TOMcb mit deren Wirksamkeit, weil leicht auch ein Theil des bisher ungün* 1 Verlaufes auf meine zu sparsame Anr Hg der stärkern Incitancium gesclio* «rden konnte. Daher verordnete ich

Wd. Serpent. virg/'n. Ünc, f.

V per Aor. /. in vase cl. cun ■^quae fönt, fervid. Unc, vü). t

mt^lt- fort. expr. addo ; ^«ther. sulphur. dr~ ij. ^ C^phor. c, mucil, Gi. miMOSao

'■lüliactae scrup. J.

.Syr. simpl. Unc. f,

', S, Alle a Stunden i Efiloffel voll

, SU nehmen,

JLiquor^ arnnt. caust. 4r. if, ^inct. opii croc. dr. f. ■Aquae citmatn- vinoi. Uno, iuj, (tSjT. menehae Vnc. j^, 1 Eine Stunde aach der i ^jedesmal i E/slc^fftri 1 »lem Gebi

-* »6 ^

tHiftr rdh freilich, ich gtsteha as^ gem« %4Qbt9de hdlte\ entschied mich hier b 4ers die 9 wenn gleich nnr wenig heryo ch^nde Lungenaifectioii, welche der Husi der blutige Auswurf / das Greifen nach dte ^ust und die Angst verrietben, indeno^i froh dazu war, in diese^'Verlegenheit wcnif- Utens einen StUtzpunict su finden, wo -ich glauben durfte, eine gewünschte Eeactioa Hil- den zu können, die mir das Neryensy^teiii» wohin ich meine ersten Mittel wirken 1»- aen wollte, yer$agt hatte« Ich halte diese Affection für bedeutender, aU di^ des Bit» *gens und überhaupt der Yerdauungsorgane, weil sie bleibender war, weil eiuigermafseA der Sturz mit dem Pferde und die Erkäl- tung dahin gewirkt haben konnten, und je- ne Affection des Darmkanales erst im Laufe der Krankheit entstanden war, weil endlich sich diese Plämorrhagie viel eher mit den übrigen Zufällen zusammen, als Sjrmptom der Asthenie ansehen liefs, als die, wiewohl auch an. dieser Stelle zuweilen vorkommen-« de LuDgenbeschwerde. Ich gab den Cam« pher, als treffliches Reizmittel, wie für die Totalerregung^ so für die Thätigkeit des hier besonders berücksichtigten Organes^ ver«

i- «7

mischte ihn nichi mit dem Opium i wie ich es nie thue^ w^il ich 4^^ Wirkung zweier Mittel I die im Stande sind, sich gegenseitig ganz aufzuheben, wie Campher und Opium dieses in yorkopimenden YergiftungsTälleif mit Opium und Campher zu thun im Stan« 4e find» nicht confundiren mag, gab sie aber eimeln in so greisen 2^wischenräumen, weil ich glaube, dais, wenn überhaupt der fFech^, $et die Wirksamkeit der Mittel erhöhen kann, ^r es thun mufs, wenn 'diese Mittel in An^ •ehuug der Qualität ihrer Phänomene einan<p 4er so wunderbar entgegengeseut sind, wie hier der Fall zu seyn scheint. Um mei« pea sterbenden Krapken aufzuschrecken^ f^e ich diesem allen den Aether und daa iuende Ammonium bei, ein Mittel, dem ich in Ansehung der Schnelligkeit und Heftige iLeit der Wirkungen kaum ein anderes an die Seite lai setzen weils, und mit dem ich, falls sich nur eine Spur von Besserung zei« gen wolltei m steige^ entschlosseu war.

Allein umsonst! Der folgende Tag (der^ lote. Sep(^) verlief wie der gestrige und nur Verschlimmerung in allen Punkten war es, was mir 'der beutige Bote von meinem Krw-*

a8

* #

Jutn «ar Naehridit tagen Jibnute. Aft Wi tting, Pflege» sok'gfältigeai, ja bei wiederhol* tem Erbrechen nach dem Arzneigebraucii« doch beharrlich fortgesetztem» Eingeben dn Arznei» hatte es, bei der grofsen AufmerJL« sainkeit» welche die ganze Dienerschaft des Herrn i^. F. auf den Liebling ihres Hern gewendet hatte» nicht einen Augenblick ge- fehlt. Mir sank der Muth fast ganz» da in« dessen hier Kosten nicht gescheuet werden durften» und ich folglich frei verfahren konn- te» so vertauschte ich das am wenigsten rev» tragne Serpentariainfusum mit einer Mo^ schusmixtur» und lieis das ätzende Ammo« nium» welches der Kranke doch bei sich be- halten konnte» auch heute in unverändeiter Form und Oabe nehmen.

9( Moschi orienfaln dr, ij^ Hfucilf Gi. mim» qik^ s. vtf* c. jiquaememh. pip^ vinQS. Une. iiij^ L 4^ Emuls, cui qdde Aether. sulphur, dr. ij. Syr. amygdalar. Unc. g. Ja. S. UmgeschüueU alle % Stunden, § bis ganzen JSJslö^el voll zu nehmen^

Mit gespannter Erwartung besuchte ich ii

as

am folgenden Nachmittage {den \uenSept.) T^ieder und fand ihn aterbend. Sein Au-» ge war gebrochen^ der Unterkiefer gelähmti die Extremitäten kalt^ zitternd, det t'uls kaum Rtfalbar, die £xcretionen blutig, uti«> wiliklihrlich, der Athem röchelnd, die Pete- chien gröGier, zahllos, auf dem Gesichte das famose weifse Dreieck, welchem man zum Schimpf der Aerzte den Namen /aciej Hip* pocratica gegeben hat. Durch zwei Zimmer verbreitete der Kranke einen auffallenden cadaverösen Geruch, et sank im &ette her« ab, schwitzte, kurz ich gab ihn auf. Mehr auf die dringenden Bitten der Umstehenden, als weil ich glaubte, dals überhaupt hier noch HülEe zu schaffen sei (und ich bin überzeugt, yiele Aerzte würden meiner Meinung gewe« sen aeyn), entschlofs ich mich, ihm noch den Phosphor, als letzte Zuflucht, zu gebeni prognosticirte ihm jedoch noch auf heut^ Abend den Tod. Ich verschrieb: 1^ Phosphoti puli^. gr, vüf. *)

Mucil. ÖL mimosa^

OL papaif. älhi

Aifuae cinnam, vinoSat

Syr. amygdäl. m Unc. /• ^ Katli d.tr vot^ L^r^y tOrgfsclMriebtaitt W«iit iLj^fix

M. S. AlU Stunden einen E/slöffel v tu geben*

Und nun änderte sich die ganze ScenelLt Schon die ersten Dosen, welche der Kxanke|{ kaum Schlingen konnte,, brachten meht Tha>i tigkeit idi ganzen Ol'ganisinus, Aufhören der unfreiwilligen Ausleerungen^ einen Anscihein von Muskelkraft) Wärme der Extremitäten) Farbe im Gesichte hervor. Ich trauete mei- nen Ohren nicht) ab man mir am folgenden Tage, (^dem mten Sept.)^ berichtete^ er phantäsire wieder, er sei ein merkliches an^ ders al& gestern) und glaubte mir $elb&t katmi, uls ich ihU) mit viel sparsameren Pulse 5 ia lebhafte deliria Verloren) die mir nie ein so willkommnes Zeichf^n gewesen sind) alt damals, uud in der eben beschriebenen Ver- fassung selbst, fand. t)ie verbrauchte Phos* phoreinulsion wurde frisch bereitet) und schnell damit fortgefahren; ich sah meinem Kranken am iZcen Sept. wieder und hatte die Freude) ihn mit so viel Bewufstseyn zu

Schütteln des Phospliord tniC beidem Waster be- feitet. Ich finde dieae Methode den Phofphor an» SuWenden^ tarn so bequemen da er nun sehr leicht in wässerigen Mixturen von einiger Consistens idiW«J}#ft<l trhsltsü Wctden kanil«

3i

l

zideo, diafs er mich erkannte, uiu) ^ich l;>e^ liihete mich: zu grüfsen, mit mir zu redei^ reiches letzte jedoch die imn^er eintreten^* .eh Deliria nicht gejstatteteit« ' ^In den n^fk

olgenden Tagen^ den i4^ei«, i5^^^ und t^t6i^ iept. verloren sich nach und nach- alle Übeln, iixCälle^ s6 dafs ioneiü Kranker, der unterdea^ «n zusaminen genollittiöDL 40 Gran Ptiö^^haTi >hne allen weit^rti besondera Avirjksatkien Ziu atz yeH>raucht hatte, sich am ieut^n def ;enalimen Tage bia a^f Et'sthäplutig der. uräfte^ die freilich bi^ zuM U^b^^elAichea ;ing, erholt hatte« Ich wollte e^;:¥d9r|Ucbell,. ha» durch den Gebrauch bittrer» 'l^eiatjget. I?incturen, denn fiir andre Medie^n^te llraif.- :eine Anzeige mehr Vorhandeüt^twaa flieht. Lräfte zu gebeil, allein sie erregten,! nuc^. in. anz kleinen Geben, aofort Erbre^en^^^ aa lad ich gezwungen war, unmit^i^aüt: ;tiQn[i.i Uiosphor zu dem Genüsse hJt^axU^tejua^^h^r.^ Aittel, zum Fleische und \Vieine .tjb^zuge* len, hei deren Gebrauche er; dil|inattc)i in .urzerZeit Volikommen. genas, ünd\aicbf l)ia .> uf etwas GeschwtiUt in den Fülsen^ eini^-. olge der gröfsenSehwäch«,. W^leheraich. aruE.. ie. Anwendung der Einwi^elung. verlor^;, Hch in Ansehung aeiner Wohlbeleibtheit nnd ;

-• 5a - seiner ToHg«ii Maskelkraft völlig wied^i stellte» '

tn isibef tiicbt ünbetritcHtlicheii i^nid% liiir kein Fall yovgekotinmen^ den ich diesekh pardllelisilreii l(.önnte. Ich habe Idiosynctasieen als Produtte ton KranLhci ten entst^en^ und mit ihnen wieder anfliS» t&n sehtftt^ ich«'hahe oft die Nothw«ndigkeil der' AnTrendung iiehr grofset Dosen heftj| wirkendäf Mittel ^ und den glüt^klichen E^ folg YOA dieser Anwendung erlebt> nnd lie* be übethaüpt Inehr den Gebrauch gro£Mr[ als den der kleihen Gaben, ich h^be niek*l rere Male die 'Natur scheinbar einen Spring f ,Ton einem hohen Grade der pathologischen Besdiaffenheity cur Regeloiäfsigkeit in den! VerriGhtuhgen machen sehen, allein eine Mhnliche Verabscheuung aller scheinbar in^ didrten MediMmente, bis auf das Eine, wtU chea gerade Hulf6 schafft, eine gleich grobe ! Dosi^ des heftigsten unter allen mir bekannt } ten Bfitteln, von vierzig Gran Phosphor in [ f&nf 'Tagen, in dieser Ausdauer gebrauch^ | und einen ÄhnÜ^ben Salto mortale^ vom To* deakampfa au dw Fleischschüssel^ ich geste» ht es, fcepne ich nicht» Mitfleüs habe ich

die

55

die ichon früh entworfene B^arbeitun? die» ses interessanten Falles^ bis jeUt unausgefithrt liegen lassen, um vielleicht etwas älinliches \- daran knüpfen zu können, allein icli Ünde nichts dergleichen» Damit will ich aber war* lieh mir selbst kein Compiiment machen, sondern im Gegehtheil es gerne bekennen, dals vielleicht Niemand weniger als ich den Fall . begreifen könne. Ich liebe überhaupt die fetzt Mode gewordenen spitzfindigen Er^ klärungen nicht, da ich deutlich zu sehen jglaube, daflilin kurzer Zeit alle dieser Wust TotL HyperphiIo5iophie ein Ende mit Schrek- ken nehmen werde, daher bit!re ich um Eiv laubnifs, meine Leser sich den Fall selbst ad deliberandum nehmen lassen, und meine Zweifel fUr mich behalten zu dUrfen.

Welch^ ein Glück für den armen prak« tischen Arzt ist es übngens, dafs nicht jede Krankheit solche labyrinthische Wege ein* schlägt. Mit all ujaserm Zunfrstolze ste- hen wir doch schon jetzt sehr oft höchst armseelig am Krankenbette, was für eine Fi« gur würden wir dann wohl spielen*

Ich erzähle gern Fälle^ wo es höchst schlimm aussah^ und doch am Ende gut ab- Joura. xxnc. B. f. St. G

, - 34 -. .

liefy daher noch eine Cesdbichte dle^ef Art^ nicht aus Eitelkeit^ weil es mir gerade ge^ lungen ist, denn nie fiihlte ichN mehr dif Wahrheit der Worte: Unser Pf^issen isi Stückwerk urid unser ff^eissagen ist Stüt^, jß^erk etc* jak gerade jetzt\ sondern weil sol* che Fälle da von einigem Nutzen seyn kön«

^ nen, wo ein braver Mann sich in der schreck« Jichsten aller Verlegenheiten befindet^ da wo er helfen toll und gerne seinen letzten Atfaem2ug tim die Möglichkeit einer Hülfe hergab e^ ohne dals er sie auftufinden im Stande ist^ Hier kana es sich ^utragen^ daik

* er in einer solchen wunderlichen Ge^chigh- te Trost und Hülfe findet^ wie ich an mir selbst erfahren habe.

Gesckichie tines heftigen Typhus glück'*

lichem Ausgangß^

*

Die 27 Jahre dte Ehefrau eines Arbeitend in der hiesigen Vitriolsiederei^ war vor ei« nem halben Jahre von dem vierten Kinde entbunden, ein rasches, starkeSy wohlgenähr« tes, aber höchst zänkisches Weib, welches in ewigem Kriege mit dem Manne lebte«

\

I

Unter mtUDterbrochnen Zänkereien war das Kind gestillt und gesund geblieben ^ ttnt mehrte sich der Aerger in den letzten acht Tagen auflPallend, es war mehrere Tage hin- durch (Anfang des Junius d. J.) regnigt es Wetter gewesen, und die Frau hatte dessen ungeachtet täglich im Felde gearbeitet 2ur Nahrung dienten ihr SchweinekartofFeln und GchoriencaflFee mit groben Semmeln^ das tägliche 3röd vieler ron uftsern armem Ein- wohnern, es herrschten Wechselfieber und PneumoniAen epidiemisch, sie 'wurde von die- sem Gedränge ungünstiger Umstände ergrif- fen, und um gtett Juhius befiel sie Vormit- tags heftiger i^rost, welcher Nachmirtags in grolse ;Mitze überging, tu der sich Kopf- schmerz, Mangel an Efslüst, Durst, bittrer Geschmack, Mattigkeit, Stiche' in der Unken Seite der' Brust unter den £alschett Rippen, mit Husten und aparsamen einmal blutig ge- färbten Auswurfe geselleten. In der Macht erfolgte reichlicher Schweifs und darauf ru- higer Schlaf, worauf sie ^ich am folgenden Morgen ganz wohl befand. Allein um die nämliche Zeit als gestern, stellte sich wie« der Prost ein, und nun repetirte sich der gan^ gestrige Auftritt« Sie hielt diesen Zu-

C Ä

stand geduldig bis zum 17 Jun» au$y~ an wel- chem Tage sie die Hülfe des hiesigen Clini- ci verlangte. Sie klagte nur wenig iiber Durst, hatte aber Mangel an Efslust, bittern Ge- schmack und etwas belegte Zunge,* war sehr entkräftet^ so dals sie beim AufKchten Schwindel bekam, schlummerte fast bestin- dig, und hatte seit mehrem Ta^en keine OefF- nung gehabt, ihr Puls war mälsig frequent, hart, asthenisch (d.h. er wich augenblicklich unter dem aufgelegten Finger). Am Nach« mittage desselben Tages stellte sich, ohne dafs sie Arznei gebraucht hatte, ein zweima- liger Durchfall ein, welcher ihren Zustand um nichts veränderte. Meinem einmaligen Grundsatze getreu, bei heftigen Asthenieen mit Fieber, im Anfange der Behandlung nichts anders als ilüchtig reizmehrende Mittel zu reichen, gab ich ihr folgende Mischung^: 9e Aquae foeniculi Unc. iüj. Liquor, ammon. anis. Spin sulph. aeiher. m dr. ij\ Syr. comm, Unc. f. (S. j4lle Stunden einen Efslößel voll zi^ nehmen j ^

und vermied alle heftigen Reizmittel, um sie nicht zu überreizen, iind besonders das Opi-

- 37 - um j weil ich, nicht glaubte, dals jetzt schpn auf den Durchfall RiicRsicht genommen wer- den müsse« Allein ich hatte mich in dieser Voraussetzung doch gewissermafsen geirret, denn der Durchfall dauerte heute nicht nur, sondern auch die ganze Nacht auf den iS^cn Jun. ununterbrochen fort, erschöpfte die Kranke sehr, und leerte nidhts als schäumen- den Sehleim aus. Auch heute früh war noch einmal Durchfall erfolgt, allein als ich die Kranke sab, waren schon einige Stundeii ver- flossen, ohne dais er sich wieder gezeigt hat- te* Dagegen Waren die Stiche in der Brust gelinder, der Auswurf leichter, etwas blutig, ' übrigens die Kranke ganz wie gestern, wefs- halb ich die bisher gebrauchte Arznei nicht abändern mochte. Nachmittags hatte sie ei« Qien heftigen Sichreck von ijirem altem Soh- ne, wonach sich der Auswurf plötzlich ver- lor, die Stiche beträchtlich zunahmen, das Athmen ängstlich wurde und gegen Abend sich gelinde Suffocation einstellte; Da die« se indessen nicht weiter zunahm, so schien es zureichend zu sejn, die Beförderung des stockenden Auswurfes zu bewirken, welshalb die Vorige Mixtur wieder gegeben wurde, jedoch dahin verändert, dafs vier Unzen Flie-

^ n ^

iC4Mt <le» bytuf^ zmgtseut varde. Sie ga- ln»uf:hti^ di€i0 Muchmtg wie c&e Tonge. la 4^ 4^tnat tAg/tnden H^cht scklief die Kt»ok0 Amecbiehlid nüüg imd hatte etwas

f0« JuriiuM. Die Kranke batte heute er» i^hwerti;* Athenen and Sprechen, besonden fvaoo ^er Hunten eine Zeitlang ausgeblie- hi*n war, fühlte aber nur bei heftigerem Hu- Iteii Stic ho in der Brust. Der Auswurf et^ MiX^ iciteni aber ziemlich leicht, war nicht titi»hr blutig I der Urin sehr dunkel gefärbt, Uhd «tr«f(^l# Srhmenen beim Abgange, ein« tf^dl \\4iK\t sie Ourehfall, und dabei Schmer« tiH« \WK \Mh^ gehabt« Die Mattigkeit nahm tu^ d«r t^uU w«r klein und asthenisch. Mir !^«h<^n «^^ all ob ihr Auswurf beford^t wer<* d^m m<te9«% fedoch sah kk jelat wohl du,

i

welchen gefajirUchen Feind ich jm dem Durchfall^ haben dUk'fte *)f und daher gab ich, ihr folgend^ Mischfing; I^ Oxymell, sciU. Uno. if\ T^ßicp^ epii simple dr. f^ iS, Jede Jialbe Stunde nach der Mixtur I Ejslö^el voll tu n^hmeri*

Mittags afs die Kranke mit Appetit, be- kam aber Nachmittags gegen drei Uhr Hitze^ Durst und frequenten Pub, bei dem Husten Hofs ihr der Urin^unwiHkübrlich ab» Doch s<;üiien dieses keine üble Vorbedeutung su seyn, denn ohne dafs weiter etwas gesche- hen war, traten reichliche Schweilse, damit gäiizliches Aufhören der Stiche, eine beträcht- liche Verminderung des Uebelbefindens, be- sonders Zunahme der Kräfte eiut Unglück- licherweise verfiel sie ^ber darauf. Pflaum en- mufs zu essen r und ziemlich viel schlechtes Bier zu trinke/^, und ob sie gleich in der Nacht auf

den mosten funius ruhig geschlafen hatte, so bekam sie doch nun wieder am Morien zweimal Durchfall ^ wobei sie schwarzgefärb- te Stoffe ausleerte. Die Mattigkeit war sehr

*) S. dieses Journal 26- B. St. 5. S. 163 ff.

^ '

grofs, der Husten war selten, der Auswurf erfolgte leicht und war sparsam, die Hitzel grofs, der Puls häufig und voll, die Haut . feucl^t , das unwilikührlicbe Urinlassen hatte aufgehört. Jetzt endlich sah ich es bestimmt ein, dafs die scheinbaren Besserungen mei- ner Kranken mich zu sicher gemacht, und dafs ich ihre Krankheit zu leicht genommen hatte, daher beschlofs ich mit der Intensität der Mittel ungesäumt zu steigen und ver- ordnete folgendes :

Ijji Rad. Angel, conc. Unc. f|.

dig. in vase cL c. Aquae buU^ Unc. üij. ' In colac. fori, expr* solide Puli^. rad. Salep Tinoc. Qpii croc. C dr. g. S. Alle Ä Stunden i £/slÖjfel voU zu nehmen. '

J5^ Camphor. scr. /.

Spir. suiph. aether. dr* j. S. Jede Stunde nach der Mixtur lo bis 15 Tropfen zu nehmen.

Auch wäre es mir vielleicht gelungen, da- mit dem Fortschreiten des Uebels Einhalt zu thun, wenn nicht gleich nach dem, wie- wohl sehr sparsamen Mittagsessen, die Kran-

4' ~

ke einen heftigen Aerger durch ihren Mann, gehabt hätte. Danach hatte um a Uhr die Mattigkeit so sehr zugenommen, dafs sie kaum tu reden vermogte, die Handmuskeln zuck- ) ten gelinde, sie bekam "^soporöse Ztif^IIe, fast . eoma vißil^ es erfolgte unfreiwillige excrm» tia ali^iy der Puls war klein und frequent» In der Erwartung, welche Wirkungen die heute Vormittag verordneten Arzneien hie« bei leisten würden, wurde mit denselben fortgefahren* Abends um 5 Uhr war dajr coma vigü ganz ^deutlich, im Schlummer hat- te die Kranke Flechsenspringen, im Waehen Flockenlesen, die (^esichtsmuskeln zuckten, und waren diese ruhig, so nahm* das Gesicht eine £nstre, verdriefsliche Miene an* Dabei war das Bewufstseyn nicht gestört, auch ihre äussern Sinne empfindlich, die Hände blals, das Gesicht roth gefärbt* Der Puls war un- gleich. Zu wiederholten Malen hob die Kran- ke mit lauten ructibus eine grüne zähe FIüs- sigkeit in die Höhe« Zwar war es wahr- scheinlich 9 dafs dieser Zustand Product von Gallenergiefsungen im Magen sei, allein ich scheuete den Gebrauch eines Brechmittels, theils wegen der grofsen Schwäche, jheils wegen der Neigung zum Durchfalle, beson-

\

I \

w 4, ^ .

ders aber Wegen der beträbhtlichea Gonge- stion nach dem Kopfe , welche leicht durch die Anstrengung beim Erbrechen zur. Apo- plexie werden konnte« Nach anderthalb Stun- den (6| Uhr) hatte ?icb das Flechsensprin* gen verloren^ das Geficht war blals, die Kran- ke hatte Schweiß», der Puls war regelmäfsi- ger und ToHer^ der Purchfall dauerte fort, Ihr wurde ein Senfpf(aster auf die Wade ge- legt. Zwei Stunden . nachher dauerte der Schweif nech sehr reichlich fort, der Puls wai? noch mehr gehoben, im übrigen war al- les unverändert« Der zu früh abgenomme- ne Sinapismus wiirde wieder auf die nämli* che SteUe gelegt*

31. Junius. Die ganze Nacht hindurch hatte der Schweifs gedauert, auch hatte die Kranke bis Mitternacht geschlafen, aber nur wenig Arznei genommen, Sie h^tte mehre- re Male Durchfall gehabt, welcher sich auch am Morgen noch einmal einfand. Bis auf das Verschwinden des galligen Auswurfes war sie heute früh ixth 6 Uhr in "der nämlichen Lage, wie gestern Abend um 8 Uhr. Ihr wurde ein Se'nfpflaster auf die andre Wade gelegt, und von 8 Uhr an alle/ 2 Stunden

- 43 -

s EfsIöiFel voll Ton d«m AngelicMaufguM» gegeben« Gegen 40 Uhr schlief $ie sehr ru« bi0 und $0 fest, Jaüi sie das Untersuchen des Pulses nicht erweckte, welchen wir vol- ler und sparsamer als gestern fanden, Sim hatte «inen lumbricu^ durch den Mund auU gi?Ieert *). Nachmittags hatte sie wieder 3 mal Durchfall und gegen Abend grolse Mat« ti0keit, auch viel Uebelkeit, der Auswurf beim Husten war consistenter als je, und von grauer Farbe, im Uebrigen war nichta ve/andert« Die Mixtur wurde reiterirt«

3^2. Junius^ In der Nacht hatte die Kran« Ke zwar abwechselnd geschlafen, aber auch verschiedene , Male , jedoch nie copiösea Durchfall gehabt, die Mattigkeit und der Durchfall dauerten auch am Tage fort, der Puls war fast r^gelmäfsig. Es wurden alle Stunden 3 Efslöffel voll von der Salepmix- tur genommen« Morgens um 8| Uhr und .Mittags schlief sie fest; allein in dem letsw ten Schlafe stellten sich deliria ein, der Puls

■)

*} Wümmr «ind hier epidemiscb , und komme'«« «o- wohl bei Kindern« auch bei Erwachsenen sehr

I hänfig yor. Ich habe fio «u kundenm aualeereo aehevi*

- -

ders aber wegen der beträbhtlichea Congi stion nach dem Kopfe , welche leicht dmdi die Anstrepgupg beim Erbrecheii zur . Apo> plexie werden koDote« Nach anderthalb Stun- den (6| Uhr) hatte ?icb das Flechsensprio* g^n verloren^ das Gesicht war blals, die KraiK ke hatte Schweife, der Puls war regelmäCo- ger und voUer^ der Durchfall dauerte fort. Ihr wurde ein Senfpflaster auf die Wade ge- legt. Zwei Stunden nachher dauerte der Schweils nech sehr reichlich fort, der Pult war noch mehr gehoben, im übrigen war aU les unverändert« Der zu früh abgenomme- ne Sinapismus würde wieder auf die nämli«' che Stelle gelegt»

31« Junius. Die ganze Nacht hindurch hatte der Schweifs gedauert, auch hatte die Kranke bis Mitternacht geschlafen, aber nur wenig Arznei genommen, Sie hatte mehre* re Male Durchfall gehabt, welcher sich auch am Morgen noch einmal einfand. Bis auf

das Verschwinden des galligen Auswurfes war

*

sie heute früh uni 6 Uhr in der nämlichen Lage, wie gestern Abend um 8 Uhr. Ihr wurde ein Scfnfpflaster auf die andre Wade gelegt, und von 8 Uhr an alle/ 2 Stunden

- 43 -*■ . . ■-

K s EfsIöiFel voll von d«m Angel|äiau%u<»

^ gegeben. Gegen loUhr *chUef sie sehr ru»

f hig und 50 fest, 4aßi sie das Untersuchen ^

J des Pulses nicht emec^te^ welche» wir vöU"

! lef und sparsamer als gestern fanden« Si«

; hatte ^in^n lumbricus durch den Mund aui»

g-eleert *). Nachmittags hatte sie wieder 3

mal Durchfall und gegen Aheud grofse Mat^

tigkeit, aijich viel Uebelheit, der Auswurf

beim Husten war consisttoter aU je, und

_ von grauer Farbe, im üebrigen war nichta

verändert« Die Mixtur wurdie reiterirt«

^2. Junius^ In der Nacht hatte die Kran« ke zwar abwechselnd geschlafen« aber aUch verschiedene , Male , jedoch nie copiösea Durchfall gehabt, die Mattigkeit und der Durchfall dauerten auch am Tage fort, der Puls war fast r^gelmäfsig. Es wurdeii alle Stunden 2 Efsloffej voll von der Salepmix- tur genommen, Morgens um S| Uhr ux^d , Mittags schlief sie fest; allein, in dem letsb^ ten Schlafe stellt eii sich deliria ein, der Puls

•)

' *} Wünnur «ind hier . epidemiscb , und komme'«« «o-

wobl bei Kindern« aU auch bei ^r^vacbsenen sehr

hänfig yor. Ich habe fi« ^u kundencn aualeerea

idetet geUhittt) (}ie. Augen mat, die Mienl^ finster 9 die Gesichtsmuskela und die £^trel i tmtätien zuckten^ sie hatte Flockenleäen« 2)^ tiriurf% mussuans^ Schweifs^ leichten Auswu bei dem selten erfolgenden Husten und Co*' ma vigil. Der Puls war kl ein ^ kaum fühl' bar, ungleich Und sehr häufig« Da ich nie So deutlich als hier gesehen hatte^ wi^ schiieH sich der Zustand der Kranken nach dem Ge- brauche ^der Ar2neien besserte ^ dvjm nach jedem Einnehmeil erfolgte ein deutliches Besserbefinden, Welches aber nur Augenblik* ke dauerte, so beschlols ich, die verbraucii* ten Arzneien wiederholen, allein alle halbe Stunden davon nehmen tM lassen^ statt dali bisher alle Stunden eingenommen Wurden Heute wurde mir ein neuer Feind bekannt^ dessen Daspjrn ich^ bisher nicht geahnet hat* te^ die Kranke hatte nkmlich einen hand^ grofsen vollkommen sphacelösen DecubitM auf.dem Kreutiieine, welcher mit firanntweiit und Eigelb verbunden wurde« Abends steU« te sich der Durchfall wieder ein.

; ^ Juniuä4 Heute Vormirtdg waren die Pdiria der Kranken lauter als gestern« der Unterkiefer hing nicht mehr herab, der Pub

- 47 -

kfisp^al* voller, blieb aber noch isaniet geht haifr

und ungleich« Sie nahm $ehr schlecht

, woher es vielleicht kommen mogte^ dai^i

sndtie bis auf diesen eben angegebnen Punkte im

AtCranzen sich nicht anders befand^ als gestern'

^^bend. N. M. hörte sie in ihrem torpiden

^Zustande) -me ihr Miann ihren ältesten Sohn

i^tidTmifsen in der Küche heftig prügelte« In

ßjToUer Wuth aus dem Bette aufspringen, im

i'Hemde^ wie sie da lag, und im vollen Sch^ei-

Li^fse hinauslaufen, und nicht nur ihren Sohn

^H befreien, sondern dem Manne einige kräftige

^ ^ Rippenstöfse versetzen» war das Werk eines

K ^' Augenblicks, wobei sie viel unverständlicfaes

j Zeug, aber mit heftigem Zorne hefröf^tief»«

^ Sie wurde i^^ieder zu Bette gebracht, und

^ Nachmittags um 3 Uhr fand sich aufs neue

^ grofse llöthe^ endlich eine blaue Parbe im

j Gesichte ein, sie lag zuletzt ganz beMrüstloa

^ mit offnem Munde, röchelndem, zuweilen

^ stockendem Athem, von sich gestreckten £^-

. tremitäten, worauf sich allgemein leidbite Coii<i

vulsionen einfanden ^ bis die Knmke ^upi

4 Ubr ganz in den Zustand von gestern Nach^p

mittag verfiel, jedoch mit heftigerem Zuckaa

^ der £attremitäten und lauterem Rächein, aber

Tollerem und sparsamerem Pulae; die vexv

- 48 -

brhuchtenr Arsneieh ersetzte ich durch fol- genile Mischmig:

Jjt Atnygd. dulc. Unc. f.

ß. Aquae menth. pip. Unc. iiij L ü^JBmuIs. cui adde Camph, subactae dr.^. Liquor, amnion. cause. A^ther., sulphur. ü dr. j. Syr. amjrgd* Unc. j. «S* Alte hatie Stunden einen halben Efs* Ixiffei voll Jtu nehmen.

M^ir tieften die Phosphormixtur weg, dt bei der UttregelmaLigkeit, mit wekher die Axuieiea gebraucht "vrurden, das Eingebea ^ou sweieriei Medicamenten bestandi«: rer- Säumt wurde» und es uür xweckmÜsiger schien^ in diesem schrecklichen Zustande die dttrch4rtf>gendsten» als die stü ksten ü^ie- gnitlel «QAUwenden. Daher ^A ich sie mach in so kleinen Gaben und kuixra Zsri^.hen- MUiueDi» und Texspaite den Phosphor ^uf flie ^eit^ wo Tielleidnt diese Miitel nur ihre l>Le«Me Ter&aj:en vürJen,

«Cif jpBMwri Abend «tä Tj*ti*rt* \^rTide-7^^ .^o4i Vtl^ 'Aer lTnterU^frr x;>dhr wt^hr h«>K röd vJie 2todk^ttA£on waren jjennjfcr, w.e » w?ri

- 49 -

^veährend der Nacht gewesen waren, der he£» Süge Schweifs dauerte fort, indessen äufser« die Kranke doch Mittags etwas Appetit. Die wundgelegne Stelle^ an welche während / -cles gestrigen fürchterlichen Tages niemand gelangen konnte, hatte sich ui^terdessen in ein grofses Geschwür verwandelt, welches stellenweise ganz sphacelös, an andern Stellen ^gangränös, und mit einem grofsen, heftig «ent«* «ündeten, Gangrän drohenden Rande umge- ben war. Dieser Zustand breitete sjtch über > ! beide Glutäen bis auf die Trochanteren und über die äufsern Schaamtbeile aus, welche ganz gangränös waren. Ich legte auf die gan- ze Stelle Lappen^i welche mit folgender Mi^ schung r

9^ Ungti Terebinth. Unc. f^

Camphor* dr, y\ M.

bestrichen wurden. Am Abend bekam sie freiwillig sehr harten Stuhlgang, und da sick ihr Zustand im ganzen nicht geändert, hatte^ so wurde die Mixtur vom a4sten Junius aufs Nene verordnet« Indessen hatten des Nach-*

mittags die Zuckungen aufgehört«

■•

26. Junius. Im Ganzen wenig, doch ssnin

Joorn. XXIX. B. t. Str D

- 50 -

Vortheile der Kranken verändert, denn es men keine Conyulsionen mehr zum Ausbn che, der Athem war zwar kurz, aber ni mehr röchelnd, der Husten stellte sich gelim ^wieder ein, und dabei erfolgte etwas Au ohne grofse Anstrengung. Es schien als c es der sehr heftigen Keitzmittel nicht meb so dringend bedurfte, als gestern, und daha wurde die vorige Arznei zwar wieder ordnet, aber der ätzende u4mmoniu7nliquct mit Liquor ammonii pyro^oleosus^ welchci bei weitem nicht so heftig reizt, vertauscht Ich setzte davon zwei Drachmen zu der ge- strigen Mischung, und liels sie nehmen, wie die vorige. ' Die Salbe wurde frisch gemacht, indem der Decubitus unverändert aussah. I^achmittags war ihr Gehör ausgezeichnet schwer geworden.

. ^y. Jup,iu$. In der Nacht schlief sie ru« hig, bekam aber einmal Durchfall, wonach sich ihr Zustand bis auf Zunahme der Hitze, etwas Härte im Pulse, mehr Husten und

^ - . t

schwierigehi Auswurf, nicht verändert hat- te. Die verbrauchte Arznei wurde yirieder gemacht« Der Brand breitete sich nicht wei« ter aus. Am Nachmittage waren alle Sym*

. ^ St

j)tome der Pneumonie wieder eingetreten,

mie hatte Stiche in der lihken Seite, warf

'-wenig und mit grafs er Anstrengung ads, wo-

l^ei ihr jedesmal unwillkübrlich Urin abginge

ivelches an den Schaanilippen die heftigsten

Schmerzen machte. Sie bekam wieder ein-^

' mal Durchfall, leerte jedoch dabei faculente

'Stoffe aus. Ich freuete mich ^war darüber,

^ dafs^ der ganze Zustand der Kranken sich

^ wieder so in die Bt*sch.iflFenheit umg wand-It

* hatte, welche an den ersten Tagen statt

* fand, allein ich scheuete die Wiederkehr dei f Durchfalles nicht wenig, wefshalb ich, da

durchaus der beschwerliche Auswurf beföj- ^ dert werden mufste, folgendes verordnete:

^ Meli, arnicae Unc^ iiij,

Tincc. typii croc. dr, i^. S^ Alle Stunden einen halben Efstö^el

voll Zu nehmen*

28. Junius. Der Durchfall war ausgeblie- ben, der Puls voll, weich, spa samer, der Sphacelus sonderte sich stellenweise ab, und darunter zeigte sich gesunde Granulation, allein dafür Fand es sich, dafs sich die Gan- grän bis hoch in die Vagina hinein erstreck« te* Die ganze wundgelegeüe und gangränö«

b 2f

se Stelle wurde mit Ünguentum de Styr verbunden»

"ag* Junius. Die Kranke befand sich so viel besser, dafs sie einige Augenbli ausser Bette sejn konnte^ Durchfall ze sich nicht« Endlich konnte ich die 1 flüphtigen Reizmittel verlassen, wenn gleich noch immer starker Reize bedui Ich verschrieb folgendes:

]^ Rad. Serpent. virg. cpnc. Vnc. g. dig. in vase cL cum aquaefenfid. Unc^ Colat. expr» adde

Campk. cum mucü. GL mim.

s. quant. subaciae dr. g. Liifuor» amm» pyro-^oU Spir. sulph. aether. tjL dr. ij» Syr. comm. Uno. f. S. Alle Stunden einen E/slöffel voll nehmen. Zugleich wurde der Saft von vorgestern i der gemacht.

3o. Junius. Die Besserung nahm deut zu, indessen wollte sich das Sphacelose den wuodgelegenen Stellen noch nicht ül: all von dem Lebendigen trennen, wefsli die Mischung aus Stjrajcsalbe und Camp

um Verbinden dieser brandigen Stellen aufs

93eue, zur Behandlung derer aber, wo der

.JBrand wirklich abgestofsen war, und welche

^,:MLun ganz reine Geschwüre dak'stellten, das

Unguentum Elemi angewendet wurde. Als

nch am

1 isten Julius meine Kranke mit noch deut-

Is licherer Zunahme von Kräften, Verminde- rung des Hustens und der Stiche in der Brust fand, so wendete ich unbedenklich anhal- tend reizmehrehde Mittel, ein Infusum cor-* ticum aurantiorum mit esatractum cardui benedicti^ Liquor amtnonii anisatus und l$/7^- ricus sulphurieo" aethereuSy an, und fuhr mit dieser Behandlung bis zum loeen Julius fort, wo sie, nachdem auch die letzte Spur von allgemeinem Leiden geschwunden, und der ' decubitus zuletzt noch durch das Waschen mit einem sehr saturirten Weidenrindende-

s

coct gänzlich geheilt war, als völlig geheilt entlassen werden konnte.

Wahrscheinlich würde diese Frau nicht in den hohen Grad von Lebensgefahr gera- then sejn, wenn ich sie nicht zu Anfang et« was sorglos, ich gestehe es, behandelt hätte^ und äieserhalb ist mir ihre Wiederherstellung

-. 54 -•

doppelt angenehm gewe.^en. Ich ahnete nicJitf clals der Durchfall, welcher sich s< gleich ioi Anfange der Krankheit zeigte, ei*| ne so gefährliche Revolution hervorbringMl würde' Aber ich darf auch zu meiner' Enit-] schuIJigung sagen, dafs ich nicht allein mil der Krankheit, und dem v n mir im Anfan-I ge derselben begangenen Fehler zu kämpfen hatte, sondern mit allen den schrecklichenj Einflüssen, welche eine alberne und büse' MuttiT, ein liederlicher, dem Trünke erge- bener und höchst einfältiger Mann, eia »ehr ungezogner eilffähriger Sohn und yollkomm- ne Armuth auf ein tollkci|)fi^es krankes Weib haben können«

Man hat wohl Hospital- Anstalten und ambulatorische Clinica als Bildungsanstalten für junge Aerzte mit einander in Parallele gesetzt, und bald zum Vortheil der einen Anstalt, bal I zu dem der andren geurtheilt. Mir ist die Direction einer ambulatorischen Klinik anvertraut, und wenn ich daher mich für die let^teren entscheiden wollte, so wür- de mein Unheil befan^^en scheinen. Allein ich thue dieses auch keines \vege.s unbedingt^ sondern iiülle dafür, dafs, will der juoge

'ttlArzt Sich vollständig bilden, er beiderlei In- b =«titutt» benutzen müsse. Aber Fälle, wie der e, eben jerzäbltp, können in einem IJospitale ■fij nie Vorkommen, weil da durch die Aufsicht, £ vorausgesetzt, dafs dergleichen bei dem Hos- . ; pitale statt findet, alle solche Unannehm- i liebkeiten, wit ich zuletzt erwähnte, wegfal- p len. Dagegen kommen dergleichen-Fälie in : der Privatpraxis genug vor, und daher ist es '- gut, wenn der junge Araft sie kennen lernt» ] In sofecn also, als derjenige, walch'er * eine i hinlänglich reiche ambulatorische Clinik be- i nutzt hat, sich leicht in die viel bequemere I Hospitalpra;j;is hinjpfeiLwerfen kann, der aber, welche? die Kr^nkl^eiten^nur in Hospitälern ' beobachtete, in der Privatpraxis oft auf ganz - ungeahnete Schwierigkeiten aller Art stofsen wird, verdient, weni\. gewähle werden soll, die erste den Vorzug.

(Die. Fortsetzung folgt im^näclisten Stucke.)

i: . -

j -

\'

-, 56 ^

III»

Uel^er

den Ersatz der Erregbart

und die Wirkung

der sogenannten Stärkungsmitte

Von

Dr. W ölf art

I

in Berlin-.

I.

XJie Eigenschaft des Organismus, wc seine Wesenheit darstellt, nämlich: sich gen die Einwirkung der Aussen weit, in nem gleichsam harmonischen Streite, in ner Selbstständigkeit als Ding an sich zu halten, indem er Theilc der Aussenwel seinen Kreis zieht, dasjenige daraus ers was er als weiter unbrauchbar und demi

- 57 -

"Tim wieder fremd von lieh ausstöfst, wo- turch er sich denn erhält, und wiederher- teilt diese Eigenschaft ist es, deren dun- klen Begriff nian mit der Erscheinungsbe-

aennung von Lebensfähigkeit und Lebens*

\raft auszudrücken suchte.

In sofern man sich diese Eigenschaft als Mrirkend yorstellte/ bezeichnete man sie mit dem Ausdruck: Lebensthätigkeü.

Da aber der Organismus, als Reflex des

All, sich nur in Verbindung und Wechsel-

^iikung mit dem grofsen Weltorgahismus

als lebend denken lafst, und nur darin Le-

ben ist, dafs jener gegen diesen seine eigen-

thümliqhe Selbstständigkeit behauptet, oder

dafs er, nach dem gewohnlichen Sprachge-

|>rauch, .von der Aussenwelt erregt wird; so

heifst jene Eigenschaft in näherer Beziehung

auf die Erregungen, welche das Leben erst

in der Erscheinung dditsteWeni ErregbarkeU.

Ob jedem lebenden Wesen nun eine be-^ stimmte Summe von dieser Kraft, dieser Er- . regbarkeit zukomme^ ist eine Präge, welche schön zu viele Untersuchungen veranlafste, wobei inzwischen wenig für die Erkenntnils d«s wahren Lebens gewonnen wurde.

5a -^

se Stelle wurde mit tJnguentum de Styraet \ yerbunden,

^g. Junius. Die Kranke befand sich um so viel besser, dafs sie einige Augenblicke ausser Bette sejn konnte, Durchfall zeigte ' sich nicht. Endlich konnte ich die blos jBiiphtigen Reizmittel verlassen, wenn ich gleich noch immer starker Reize bedurfte. Ich verschrieb folgendes : ,

^ Rad. Serpent. virg. cotic. Vnc, g. dig. in vase cL cum aquaefervid, Unc. üif. Colat. expr. adde

Campk. cum mucil. GL mim.

s. quam, subdctae dr. ^. Liquor, amm. pyro-^oU Spir. sulph. aether. Ta dr. ij. Syr. coTiim. TJnc. f. S. Alle Stunden einen Efslöffel voll zu nehmen. Zugleich wurde der Saft voa vorgestern wie- der gemacht.

3o. Junius. Die Besserung nahm deutlich zu, indessen wollte sich das SphacelÖse an den wuodgelegenen Stellen noch nicht über- all von dem Lebendigen trennen, wefshalb die Mischung aus Stjrajcsalbe und Campher

y

59

■if'bensthätigkeit und der Lebensäusserongen< ' *^l)en nach ihten iunero v6r6c|iiedenen Ver* ö-öltnissen die Eigenthüinlicbkeit der Orga- '^isRJen, das Uebergewicht in Receptivität, Allergie und Ausdauer^ ode^» wi«^ ihr sonst diese ätrahlea der ewigen Einheit ausdrucken

wollt, , ~ "

, *■

Und diefs alles zwar nicht in Ruhe, son- dern bei steter Bewegung, bei stetem Fort-* schreiten in Wellenlinien, bald sinkend^ bald sich erhebend,

Haben wir demnach erkannt, dafs eigent- z

lieh von Gradverschiedenheit für sich, von

einer Summe der Erregbarkeit gär nicht die

Rede seyn kann; dann erst läfst sich nach

dem gemeinen Begriffe, doch von jenem

Standpunkt aüs^ wohl anth bestimmen; in

vviefern, und ob einem K«jrper mehr oder

weniger Erregbarkeit zukomme? sobald man

sich nämlich einen klaren B<^griff von der

Bedeutung der Worte gemacht hat. Man

kann (der soll aber eigentlich darunter nichts

anderes verstehen, als das innere Verhältnifs

der Lebensfähigkeit und Lebensthätigkeit zu

^er Einwirkung, weiche theila im Kreise des

Organismus^ theils aber gsoax von der. Aus»

- 54 -

itoj>prU 9nj;<^itehm jewe.'.en. Ich ahnete es 4^U'1»I% ilitr* Ut*r Üiiivht'cill, welcher sich so- ^t-«v'U 4UI AuF'^n^» der Krankheit zeigte, ei- «t* xa ^t^tUhitich^ Ht^Yolution hervorbringen

wt'vU^ At>^r ich darf auch zu n»eint-r Eat- kU ' 'i.^Mft^ w^em d:ifs ich nicht allein mit rfc*" tvi^akhett» und d^*n v u mir im Anfan-

^t:^ Jt'iüef'b^^a be^^iY^ereu Fehler zu kie^pfen ^.♦♦^fc'^ >.^^t4(i^ru fc^uc afctlea den schreckiichen Jwi '('A.vxt^u^ wefoh«* ^iu.e a-b<?roe aad base "W « '.vr, e»t lie<I*tHchier» dem Tcu .ke «ffge.

ifKf \ : Hl u ^'-1 4<if «mt UviliakJ j^i^jes &J:2ajsJ^s^ Weib

^ibihtlait^usiHii^ Clinic^ xtst lüldiuitjjwiwäaibfflni ^ür iuj^t^ .-ir^i-^t^ mit mamidnv ia irarrtllufe ^:>^4/j, und. mld. min ^<'iitiit?il dur oiufijn .V<i84.ilr,. *>ai ' AU. df^n der inur^n -cifJnrtheilb.

.Vifuiv uiv^ifiviuu uud venn icu iäiiucr inichi

ilt: Itt/.ltArr'U -»»li.S^iatiltieti ' Vlll ! t «^ SjÜ Wll^- -ui^ut^a ^uiie ^a^iu«. ^xaxi^. ^txxl ^f«' .tu^^*

f

--^ $5 -.

Arzt Sich vollständig bilden, er beiderlei In- slitutt» benutzen müsse. Aber Fälle, wie der eben.erzäblte, können in einem IJospitale nie vorkommen, weil da durch die Aufsicht, vorausgesetzt, dafs dergleichen bei dem Hos- pitale statt findet, alte solche Unannehm- lichkeiten, wit ich iuletzt erwähnte, wegfal- len. Dagegen kommen dergleichen- Fälle in der Privatpraxis genug vor, und daher ist es gut, wenn der junge Arzft sie kennen lernt. In sofecn also, als derjenige, welcher eine hinlänglich reiche ambulatorische Clinik be- nutzt hat, »ich leicht in die viel bequemere Hospita\pta;](is^ hin^einwerfen kann, der aber, welcher die Krankheiten nur in Hospitälern beobachtete, in der Privatpraxis oft auf ganz ungeahnete Schwierigkeiten aller Art stofsen wird, verdient, weniv gewählt werden soll, die erste den Vorzug.

(Die FortaepEUDg folj;t im^ nächsten Stucke.)

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58

T)Hs Leben läfst sicH nicht berechnen, und ilirt VfMliorgr-nen Kräfte, welche sich ia der l'jHchriiiutig so niannichfaltig kund thun, las« fii«it s'irh nicht auf Sohlen asurUckbringen, «-— Nur durch die Vorstellung des Einzelnen im. (ititi/(Mi, (los Ganzen im Einzelnen, was dem (MÜ.st gleichsam zu einem klaren Bilde wer- don inuls, ist das Leben mit seinen sur Har« niniiit* sich streitenden Kräften, sind zugleich die NViikiingeu derselben zu begreifen.

In wiofoni liefse sich bestimmen: ob ei- nem K.vMV^-*' **"^*^ gröfsere Summe Ton Er- it'^^lMrkoit aukonune« jIs dem andern? Etwa in ^v^lVvjx, al» dor K.^rper erregbarer sei, als c»*.n «n.tror, v^J;T ^usiUuenider gegen £in wir- \;i*/.'. i: voi; ciusstM'/::**r.^ öeiJes kann jedoch 5-.ic*t'.ti it-.'iüj cntsohz^ivir-c. Wie riel kommt .*«;' .•..,•• Au ^Wr Oc^.Kus.jicL.'»^, der «loberen v/-*.l :>;-,wvett» x*L'-':z i-a ' L>«faien urir doch >«.,'.;- :::'"rr x:x ii^ i^i::^:?» scellea wir nns v,*i.'V. s.l;f :>r*i»vi':v.ri^r": x* e':''^j-.$ :\i)ir äcSt, ans- *^*i \ riö:L*/.4L3!.< ••'.'.: ,' f v V. 5..e.-i.? nmJi. mit def

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1 - 59

l|~ L' bensthätigkeit und der ['ebensäusseningeni I eeben nach ihien ionerzi vör&chiedeDen Ver« , hältiiissen die EigenthümlicHkeit der Orga- nisR!f'0, das Uebergewicht in Receptivität, Eitergie und Ausdauer^ ode|^ ^ir ihr sonst diese ätrablen der ewigen Einheit ausdriiciceA wollt.

Und diefs alles zwar nicht in Ruhe, son« dern bei steter Bewegung, bei stetem Fort-' schreiten in Wellenlinien, bald sinkend^ bald sich erhebend,

Haben wir demnach erkannt, dafs eigent« -. lieh Yon Grad Verschiedenheit für sich, von einer Surnme der Erregbarkeit gär nicht die Bede se^n kann; dann erst lälst sich nach dem gemeinen Begri£Fe, doch von jenem Standpunkt aus, wohl audi bostinmien: in "wiefern, und ob einem KrJrper mehr oder weniger Erregbarkeit zukornuie? sobald man sich nämlich einen klaren 6<*griff von der Bedeutung der \'\ orte gemacht hat. Man kann (der soll aber eigentlich darunter nichts anderes verstehen, als das innere Verhältnifs der Lebensfähigkeit und Lebensthätigkeit zu der Einwirkung, weiche theils im Kreise des Organismus^ theils aber g£ui;e von der Aus»

6o

ienirelt abhängt« Ist dies Verhältnils so, da& eine geringe Einwirkung (Kei2) schon be« trächtliche Lebensäusserung hervorbringen kann, so schlielsen wir wir werden noch sehen, ob mit wahrem Rechte daraus: es sei viel Erregbarkeit vorhanden. Hierbei darf, wie gesagt, nicht an eine Summe von Erregbarkeit gedacht werden. Auch die ma* terielle Beschaffenheit kann zugleich noch den Heizen leichten oder unmittelbaren Ein- Aufs gewähren; eine hier nicht zu überse- hende Hücksicht.

Die Erregbarkeit wäre sodann als vermin- dert anzusehen, wenn die Beschaffenheit des Organismus theils die Lebensfähigkeit selbst unterdrückt, gehemmt hat, theils der leichte unmittelbare Einflufs der erregenden Poten- zen auf die Erregbarkeit behindert wird.

Hiermit sind wir aber schon auf die zwei- te Stufe geschritten, welche die erste, nim^ lich den hühem Grund aller Erscheinung, die Wesenheit des Organismus als geschIo&- nes Ganzes entweder voraussetzend,^ oder mit Seile u im dunklen Hintergrunde lassend, es blos und allein mit dem Phänomen der £r«^ regung und ihrem ihr untedegten letzten

•.

6i

I Grunde, der Erregbarkeit, zu thun haben will.

Wir wollen aber nie hierbei yergeasen^ dais sich das innerste Wesen des Organismus in seinen verschiedenen Systemen offenbart, und dafs die AU- und Einheit des Organis- mus in einzelnen Richtungen Dimensio- nen — - dasjenige näher und tiefer bezeich- net, und ausmacht, was in der Erregung als Gesammterscheinung zusammengefalst wurde.

Es kann keine Erregung existiren, ohne dafs dadurch auch in der organischen Masse eine Veränderung hervorgebracht werde. Hält nun der Reiz mit der Erregung a|i, so muis diese Veränderung natürlich, auch zu einem Grade gebracht werden, bei welchem das Princip des Widerstandes gegen den Reiz auch sich in und mit der Umänderung ver- liert. Ist nun die Erregbarkeit erschöpft? '^ Aber doch entsteht noch nach Reizen ati- derer Gattimg die heftigste Erregung? Gerade dieser scheinbare Widerspruch, dies Rätfasel führt zur Auflösung des gröfsenu In jenem Falle war die Umänderung in ei- nem Theile des Ganzen vorgegangen^ und durch dieses kann nicht mehr die vorherige

6a

Erregung auf dieselbe Weise hervorgebracht! werden, so lange nicht durch eine entgegen* gesetzte Umänderung das alte Veihältnifs wie- ,der bewirkt wofden. Wohl aber kann durch einen dem Grad nach starkem Reiz, oder durch einen solchen, welcher der Thätigkeit des Organischen eine ganz andre Richtung giebt, Erregung bewirkt werden; da dann gleichsam ein anderes Org nisches geworden ist»

UebrigpÄs ist durch das, was blos in ei- nem Theile, in einzelnen von den unendli- chen Gliedern cier Organfe vorgeht, noch ^ nicht das Ganze gleichmärsig davon er^riflPen, so, dafs Erregung auch noch mittelst andier Organe und in andern Theilen durch Reize bewirkt werden kann, für welche schon in ei- nem von den organischen Gebilden -die Em- pfänglighkeit erloschen ist. VV ährend nun die Erregbarke t in bestimmten Stellen de& Organismus nur für gewi:>se Keizeindr cke als nicht vorhanden, als vv»mnd«^rt o«ier er- loschen, und wie man es sonst nennen mag, erscheint, doch aber für amire in denselb«-n Stellen noch empfätiglicn i^, und so wieder Umgewandt in antiern Or^a'>en; . so wird getaide durch diese widerstrebenden WirÄ.un-

- 65 -

ien nicht selten das alte Gleichgewicht völh*g iederh ergestellt.

^Hierdurch ist es auch schön in der blo* sen Anschauung des Phänomens der Erregung klar^ dafv wir sie nicht von der blos quan-^ titativen Seite betrachten, sondern die Qua- lität als vorherrschend in dem zum Organis- inu3 gegliederten und in sich geschlossenen Ganzen ansehen. Denn in der. Qualität ist ja schon an sich auch die QuaQtität bedingt.

So verschieden sich nun auch die Eigen- thiimlichkeil der einzelnen Organe darstellen mag, doch wirken sie wechselseitig nur zur vollkommnen Harmonie in einander, und be- stehen gerade in dem wechselseitigen Kampf, und werden durch die Verrichtungen erhal- ten, welche das Resultat solcher Wechsel- wirkungen sind» In dieser Hinsicht lag Wahr- heit in dem Satz: „dals Erregbarkeit an sich „überall im ganzen Organismus eine und „dieselbe sei; ^^ dl>er wie das Lidüt seine Strahlen wirft, die verschieden gel^jchen sich immer anders in dem Spiel der Farben zeigen, so müfste es doch auch immer mit der Erregbarkeit geschehen. Es ist überall das Licht, was wir vielfältig verändert in den

^ 66

Sobald man den Erfolg Ton Emwiikim- gen auf den Körper benitheilen will, muls man sich das Verbältnils zwischen Einwir- kung und GegenwiiJLungsTennögen, zwischen dem Err^enden und der Erregbarkeit klar vor Augen steilem, und nie vergessen, dafs es durchaus und immer relativ seL Wenn dasselbe Ding in einem Indiriduum bedeu- tende Aeusserungen der Erregung hervor- bringt, in einem andern nnter gleichen äus- sern Umstanden nur, imbedeutende, so mufs wohl fUfjden einen dasjenige stark erregend genannt werden, was^. für den andern nur schwach einwirkend ist. Soll vermehrte Er- regung erfolgen, so .mu& ^n diesem End- zweck entsprechendes gehöriges Verhältnifs zwis<;hen Erregendem und der Erregbarkeit statt finden, v/elchßs kein anderes sejn kann, als: dals die Einwirkung zu verhältnüsmälsig starkem . Wirkungsvennögen nicht minder stark sei. Ist die Einwirkung bei geringem WirkungsvermÖgen auch stark, so wird sie immec nur eine verhältnilsmäfsig schwächere Erreguijg. hervorbringen. Ebenso mufs auch die Erregung zu schwach ausfallen, wenn bei voller Erregbarkeit das Erregende ge^en sie. zu schwach ist.

- 67 -^

Der yermehiten Erregung, w^oa sie nicht in gleichmälsiger Stufenfolge erhalten wird, mufs jedesmal ein Zustand der Ruhe folgen, worin die durch anstrengende Thätigkeit ver- änderte Materie in der Wechselbestimmung aller Organe wieder zu dem gehörigen Gleich- gewichte durch Aneignung von Stoff zu j^Cr langen sucht* ' Das ist der Zustand, den man mit dem Ausdruck des Zustandes der gesun» kenen, oder erschöpften Erregbarkeit, im Ganzen betrachtet, bezeichnet! Die Einwir- kung, sie sei mittelbar oder unmittelbar, wei- che erst vermehrte Erregung, sodann in ih- rer Andauer durch dieselbe diesen Zustand hervorbrachte, ist nun zu schwach, in die- sem veränderten Zustande dem der so- genannten Erschöpfung eine gehörige Er- regung hervorzubringen, da sich das Verhält-* nils im Verlaufe dieser Lebensäusserungen und durch dieselbe so gänzlich verändert hat»

Aber gerade dieser Zustand, in welchem nach der Einwirkimg eines bedeutenden In- citaokents nur im Verh^ltnils zu diesem schwä- chern Incitamente einwirken, sonach auch nur geringe Erregung erfolgt, begreift das Mittel in sich, die gesunkene Erregbarkeit

£ 2

-- 68

wieder zu heben ; vorausgesetzt, dals die Tor- hergegangene starke - Erregung nicht so er- scjiöpfend war, um die ganze Organisation zu gefährden. NämKch so. Theiis durch die Heftigkeit, theiis durch die Dauer der Erregung, kann eine solche Abspannung «« welche stets eine bestimmte Veränderung in den organischen innern Verhältnissen ist «— folgen^ dafs selbst die geringe» zur Erhaltung des Lebens und zum Vegetationsprocels no- thige Erregung nicht ohne eine noch gröfse- re Summe des Incitaments statt finden kann, als diejenige war, wodurch dieser Zustand bedingt wurden

Wo diefs aber liicht der Fall ist, da reicht gerade eine in dem ZusUnd« der Erschöp- fung schon natürlichenreüoe bedingte Erre- gung hin, um durch die unterste Stufe der- selben, nämlich durch die f^egeiiuiom^ die Stoffe zu ersetzen^ anzubilden, und in ein dem älteien nahes Gleic^ewieht zu bringen,

Hieri>ei mufs man nicht ye^essen, was von der Thätigkeit ^iind dem WechselTCNt» hältnifs in den einzelnen Organen und Ton dem Ersatz der Materie^ so wie ron ihrer Veränderung gesagt worden i^. Nicht al»

- 69 -

lein veriiält es sich im Ganzen damit glei* chermafsen, sondern auch allßs EigenthUm* liehe, welches den besondem organischen Ge- bilden zukommt, findet dabei zugleich statt« Es ist beides durchaus nicht zu trennen, und wir haben es nur einzeLi, getrennt betrach«^ tet, um es genau und besonders zu verge» genwärtigen, aber es dann auch um so voll« ständiger in der innigsten Verbindung und Einheit uns vor Augen stellen zu können«

Demnach stünde es also fest: dafs die der Materie und dem organischen Gebilde kiwohnende Fähigkeit , die Erregbarkeit , als ihr in der Erscheinung sich darstellendes Seynty durchaus der Beschaffenheit der Mate« rie und der Organisation derselben entspre- chend sei, so wie diese zugleich in der Wech- selfolge durch jene bestimmt und gebildet werde; und dafs, so wie Sinken oder Er- schöpfung der Erregbarkeit mit der Verän- derung der Materie, mit der abweichenden Organisation gleichen Schritt hält, auch ihre Steigerung, Wiederherstellung sowohl in ein- zelnen Stellen, als im Gänzen mittelst guter und richtiger Anbildung des neuen Stoffes bewirkt werde»

- ■■. I /

' . Hierin' aber tiegt- schoioif dafs sieh dabei die Erregbarkeit yon ihrer Seite niemals mü« . Üig verhalten känne, da die stnfräVeise An- bildung nur durch sie statt finden kotin; wiewohl zn diesem blosen Emeiretiingspre« seis in der Organisation weit weniger "Wir- ktingsyehnögen der Organe erfordert wird^ als zu der ihnen noch ausser ihrem eigenen Ersatz obliegenden Verrichtung nötfaig ist. Man hat diese letztere sehr schicklich die ' Vegetation des Körpers genani;^t, denn es ist dieser Theil des thierischen Seyns ein toII- kömraene^ Pflanzenlehen in der Thierheite^

Da aber Vegetation schlechthin nach den obigen. Bestimmungen im Kreise ; der Erre- guDg. liegt, att£ welche Art sollen wir uns ei- nen ^deutlichen Begriff -davon machen? Um dies zu thun, ist es . nothwendig, dals wir uns den Vorgang der Erregung gleichsam nachbilden, ihn im Organismus selbst lebend ' gedenken und vorstellen. ^

Gleich Anfangs sind wir hier von dem

Satze ausgegangen^ dafs die innere {Fähigkeit

. des Organismus durch Einwirkung von aus»

senher zur Thätigkeit nach aussen ' bestimmt

werde, und zwar so, dafs sich dieselbe auf'

. die äussere Nati^r {^öziehei wodurch sie er« regt wirdf und dieselbe in den Kreis des Organismus zu )>ringen ^uche, zum Theil aber vop ihr ip sich selbst wieder zurück* geworfeii und bestimmt werde, Hierdurch sind für die Erregung im sich, |n jeder or- ganischen Gliederung und Pimension, drei Glieder gegeben, in denen sie jedesmal be*

^ steht, und wobei immer eines das andre zum ungetrennten Ganzen unablässig bedingt« Diese drei Glieder und Momente der Er* regung sind : Reception, Assiniil^tion und Pro- duction. Das erste: Aufnahme des Reizes zu . hervorbrechender Thätigkeit; das zweite: Einwirken auf das äussere E)rregende, um es in den Kreis des Organismus zu bringen; das dritte: die auf das Innere reflectirte Thä- tigkeit, folglich Verwendung dessen was durch das zweite Glied der Erregung bus dem Krei- se des Aeusseren in den des Organismus ge- zögen worden (des Assimilirien) zu organi- scher Materie. Nun ist alsbald auch schon durch die in diesem geschlossenen Kreise von Thätigkeit entstandene neue organische Ma-

. terie das vorige Spiel bedingt, da sie eben erst durch solches bedingt war.

- 74 -

Erregung. Inzwischen gebt doch daraus Verbindung mit dem Besonderen der Oi nisation, die unendliche Veirscbiedenheit Eigenheit 4er Körper nicht nur, sondern auc ein2ielner Stücke des Qr^ani^mus schon d< lieh genug herrort

Ein^grofser Ijebenshebel in dem Oi^am

mus ist nun auch noch der Umstand, d

die einzelnen Organe iinter sich wechsekci

tige Einwirkung auf einander ausüben ,

in diesem kleinen Wettkampf immer zu neii<

Thätigkeity und zu fortschreitender Anbi

düng angespornt werden. Auf diese Weise

werden in der engsten Wechselhannonie 0fr

gane und Theile als sich fremd und gleich

%^\xv als etwas Aeusseres erregendes ersehen

nen; und so bilden sich organische Theile

aus andern, verwandeln in der Materie sich

aus- und in einander. Hier ist denn auch

lebendig organische Thätigkeit im Widerstand

gegen gleiche Thätigkeit, als Einwirkung^ ab«

Wechselnd, entgegengesetzt.

Diefs bildet den Antagonismus einzig und allein, der überall in jedem organischen Sj* steme und Theile herrscht, und nicht bloi den Muskeln eigen ist, wo er sich nur gleich*

- 75 - ge wieder bedingend, in dem geftade liier er« forderlichen Verhältnisse auch anschlielsen«

Ist die Thätigkeit in dem Zurukwirken auf das Aeussere welches hier lediglich relativ genommen wird durch den schwä- chern Widerstand desselben nicht sehr ge- hemmt: so kann Assimilation hervorstehen- der als der erste Moment der Erregung seyn, mufs aber auch dea dritten alsdann über- wiegen, da die Thätigkeit im Siege über das Aeussere in geringerem Grade von demsel- ben zuriikgeworfen wird. Das Bild dieses Zustandes drückt sich in der Sfhenic derEr«* regung aus* ' .

Dagegen mufs Production am überwie« gendsten in dieser Kette, woraus die Erregung besteht, erscheinen, wenn die Macht des Aeussem relativ mehr Widerstand leistet und die Thätigkeit stärker wieder nach dem In- nern zurückleitet. Diesem Momente gehen alsdann die beiden ersten Glieder mehr blos bedingend voraus* Hierin Heise sich der. Grundzug indirecter Asthenie nachweisen.

Immer aber bilden diese drei Glieder, in so verschiedenem Verhältnisse sie auch zu einander stehen mögen, nur Ein Ganzes, Eirne

*- 74 -

Erregung.' Inzwisoben geht doch daraus in Verbindung mit dem Besopderen der Orga- nisatioii, die u^epdliche Verscliiedenheit und £igenheit 4er I^örper nicht nur, sondern auch einsielner Stücke, des Qr^anismiis schon deut- lich genug herrort

Ein^grofser Ijebenshebel in dem Organis- mus ist nun auch noch der Umstand, dafs die einzelnen Organe iinter sich wechselsei- tige Einwirkung auf einander ausüben, und in diesem kleinen Wettkampf immer zu neuer Thätigkeit, und zu fortschreitender Anbil- dung angespornt werden. Auf diese Weise werden in der engs'ten Wechselharmonie Or- gane und Theile als sich fremd und gleich- kam als etwas Aeusseres erregendes erschei- nen; und so bilden sich organische Theile aus andern, verwandeln in der Materie sich aus- und in einander. Hier ist denn auch lebendig organische Thätigkeit im Widerstand gegen gleiche Thätigkeit, als Einwirkung, ab- wechselnd, entgegengesetzt.

Diefs bildet den Antagonismus einzig und allein, der überall in jedem organischen Sy- steme und Theile herrscht, und nicht blos den Muskeln eigen ist, wo er sich nur gleich-

L.

^ 75 - sdm ganz Susserlich den Sinnen offenbare« Kein Oi^an kann in.Erregung^ gesetzt wer- den, ohne dafs das der Lage oder der Wech« selrerhältnisse nach ihm nächst beündliche nicht auch sogleich zur Thätigkeit bestimmt werde. Diefs geschieht aber nur, indem die hervorbrechende Thätigkeit des einen Orga- nes sich tum Theil auch auf das andere be« zieht, und, also erregt, für dieses das Erre- gende wird) welches auf die vorhin entwik- kelte Weise diesem Reize Widerstand leistet. Und hieii)ei kommt es alsdann auf die rela- tive Kraft an, auf welch/f Seite das Ueber- gewicht bleibt, oder ob sie sich im Gleich« gewicht durch gleiches Schwanken erhalten»

Auch diese Betrachtung ist in Hinsicht auf Ersatz der Erregbarkeit von der gröfsten Wichtigkeit. Man sieht hieraus, auch abge« sehen von ^er Nothwendigkeit des ganz äus<^ seren Einflusses zum Leben, wie sich der Organismus schnell in sich selber zerstören mufs, sobald ihm das Mittel seiner Existenz, Ersatz der Materie, abgeschnitten ist, es sei auf welchem Wege und von welcher Art man immer wolle. Denn hiermit hurt^aucrh so- gleich der die Thätigkeit des Organismus in

76 , seiner Totalität nach aussen aus seinem Krei- se heraus bestimmende Reiz auf. Man könnte dies durch ein kühnes Bild, das \e^ doch in höherem Sinne der Organisation buchstäblich wahr wäre, deutlich aussprechen, und sagen: die Organe, sobald der ordent- liche Ersatz der Materie von aussen her man- gelt, fressen sich einander selbst auf«

Je vielfältiger dagegen die Einwirkungen von aussenher auf den Körper siqh darbie- ten,' ohne sich auf einen Punkt desselben zu concentriren, desto mehr wird die Thätigkeit nach aussei^ geleitet, desto reichlicher ist dem Organismus der Ersetzungsstoff gewonnen, desto leichter kann er sich in seiner Unver- letztheit erhalten.

In der höchsten Organisation, wie in der niedrigsten, läfst sich diefs nachweisen* So finden wir in der Regel am häufigsten, dafs Menschen, welche sich einer Art' von Aus- schweifung gänzlich ergeben, die Zerrüttung ihres Körpers schnell herbeiführen, während andere, welche in jeder Art sich unaufhör- lich den gröfsten^ Ausschweifungen, folglich den mannichfaltigsten Eindrücken hingeben, eines selbst auflfallenden Wöhlseyns und ei-

77 net fast unTerwustlich scheinendei^ ehernen Stärke im Vergleich mit fenen sich erlreueiu Daher auch körperliche Anstrenguiigen, Rei«' sen und Strapazen oft einen so wnnderthä* tig guten Einflufs auf die Gesundheit und die Erhaltung der Menschen haben. Aui demselben Grunde greifen abstracte Geistes**' beschäftigüngen^ wobei alles aus dem Innern gleichsam herausgeschafiPen wird, und wo sich das Denken auf einen Gegenstand allein an- haltend bezieht und zusammenfalst, meist verderblich in die Organisation* ein. Solche hingegen^ welchen äussere Gegenstande Stofif^ Kahruug un^ Richtung zum^ Denken geben, und wobei der Gegenstand der Ideen man- nichJEaldg abwechselt, lassen den Organismus nicht nur leichter unverletzt , sondern tra- gen auch noch zur Erhaltung des Ganzen mit bei.

Bei dem Polypen, als der ersten Orgaai- sationsstufe, der ganz Reception ist, wor- in die Fülle der Reproduction liegt fin- det sich keine Verschiedenheit, Einzelheit der Orgiane. Jede der mannichfaltigsten EÜn^ Wirkungen von aussenher auf denselben, geht auf sein Giüuces, auf die Totalität seines Or^

80 «—

lität tmd Sensibilität besteht, welche doch wieder alle ^ "drei in einer jeden einzelnen zu- Mimkien durchbrechen, so geht auch die Er- regbarkeit, ,wie wir sie oben als das erschei- nende Princip des Hervorti^tens der Dirnen- sionen betrachteten, in die entsprechenden Systeme, in die Einheit wie in das Besonde- re mit eiii. Es bezeichnen demnach die drei Momente, welche wir für die Erregung anga- ben, gleichsam im Widerschein die drei Di- mensionen des Organismus ; jeder dieser Mo- mente entspricht einem der drei Systeme im überwiegenden Verhältnifs, verwebt sich laber in dem Hervorrufen einer Dimension mit derselben in eins.

Der reproductiven Dimension des. Orga- nismus entspricht derMomenjt der Reception, denn Reproduction. an sich ist nichts anders als das Erscheinen der Reception. Der irritablen Dimension zeigt sich der Moment der Assimilation in der Erregung als Gegen- bild, denn sie^ist das Hervorbrechen der or- ganischen Thätigkeit aus dem Innersten der^ jNatur. Endlich spiegelt der dritte Mo- ment der Erregung, welchen wir den der Producuon benannten, die dritte Dimension, ^

näm-

81

neralich die der Sensibilität in sicli ah; da die Sensibilitäf die erste Diniension wi«?.!er in sich aufuimnit, gleichsam die erhühte Re- productic»n selbst ist, so wie in jenem letzten M\)nient der Erregung die auf das innere r^fiektirte Thäti^iteit sich daiMelit.

Ei ist bewiesen, dafs nach df»r quantita- tiven Vorstellung von der hlirf*gbarkeif und

ff

aus dem umgekehrten Verh/ilfnis e d«f R^i- L% ZU derselben, sich wohl S:;irke und SrJi vä- che der Erregung, keineswegs 'aber Ki.ink- heit ergebe« So ist es denn au'^h zugleich klar, dafs Asthenie und Sthenie ( Hyp^Tsfhe- nie) der Erregung wohl die v'erschipflpuen -^Zustände und Verhältnisse d^rselb^n vorstel- len, aber auch im stengsten vSinne durrh- aus nirht den Begrifr von Krnnkheirszu<»taiid in sich fassen. Da wir nun aber hier den Begriff der Erregbarkeit, wie er uns seit oi- ner längeren Zeit eigen war, nicht blos von der einen Seite, sondern im Ganzen und in der engsten Harmonie mit dem Wesen des Organismus, welclies sich in seinen rlrej Di-

i mensionen deutlich ausspricht, d.irstj'lltpn;

* so ist leicht einzusehen, wie die Frroiübaikcit niemals an sich, wohl aber in der innif;.}n

Jonni. XXIX. B. i. St. Y

8a .

Eiaswerdung mit den yerschiedenen Dimei sionen den Grund von Krankheit enthalte könne.

Nur aus dem gestörten Gleichgewicht di yerschiedenen Dimensionen kann Krankhe hervorgehen, welche an sich nichts ande ist, als das gestörte Gleichgewicht selbst, w< bei eine Dimension des Organismus auf Ui kosten der anderen so hervortritt, dafs s eine Art von Selbstständigkeit gewinnt. Dei aus demselben Grunde beruht dagegen G sundheit in der völligeif Harmonie und de * Gleichgewichte der Dimensionen, so, di keine besonders Für sich vor der and^n a selbstständige Weise, es sei im Ganzen i Organismus, oder im Einzelnen eines sein Systeme, hervortreten kann*

Hierbei wird der BegrifiF von Stärke u: Schwäche ganz ausgeschlossen, denn bei machen eben so wenig das Wesen der G sundheit, als der Krankheit aus*

Die Heilmittel können auch nur den I mensionen, der Reproduction, Irritabili oder Sensibilität, welche sich als Magnet mus, Elektricität und Chemismus CGestaltui darstellen, entsprechen* Nur in so fern w

85

V

ken sie, als sie theils durch Bf^schrankniig der heirorbrechencien Dimension theil« cJiirrh Wiederemporbrin^en der durch die hervcir« tretende beschränkten dasGleichgevricht wie- der fierstellen.

Dafs hiermit die Materie, so wie ihre Ei- genschaft, ihre Eigenthüniliühkeit clif* ihr eingeborene Seele welche sich entweder im Kohlenstoff mehr zum Magnetismus, oder im Wasserstoff mrhr zur Elektnrität, o^ler im Stickstoff mehr zum Chemismus hinn^M'-^t, in dem unzertrennlichsten Verhältnijis»' st*»hn, djivnn l<egt schon der Beweis in dem Fi über gesagten, dis von dem Er-atz der Errejjbar« I keit besonders gehandelt wurde. ^

i: '

Somit ist es klar, dafs Heilmittel nur In so fern als solche ihre Geltung eihairen, in l sofern sif als Materie einer bestimmten Rieh* i tung folgen, welche diese ihnen zu den in* I nern Verhältnissen des organischen Lebens gif'bt. Der Organismus erhält ab r «iein Le« ben eben sowohl durch die relative Fnrnri, als durch die Materie seiner Gebilde; und beides ist folglich von der inwohnenden Kra£i( Und Thatigkeit nicht zu trennen. '

Ferner ist hierbei zu bedenken, dafs nicht i F ö

i

- 84 -

I

alicin ein bestimmtes System im Organin einer bestimmten Dimension der Lebend sening entspreche, sondern dafs aucii ini nem solchen einer bestimmten Dimeni angehörigen Systeme, ja in jedem eimeh Theile, sich auch in der organischen Bildi die übrigen Systeme des Organismus -wiei holen, und darstellen; so wie in jeder I mension die übrigen durchbrechen« Ol wird dadurch anschaulich, was über die i Glieder der Erregung gesagt worden; de diese sind nichts anders, als der Typus i drei Dimensionen.

Wie sich in dem der Reprodnction a sprechenden Systeme, in dem Giklus < Chyliükazionsorganfe, Gebilde befinden, i che zunächst der Irritabilität oder Sensib tat angehöre^; so ist es ebenfalls mit ( übrigen Systemen. Es sind Gebilde al Systeme in jedem einzelnen enthalten, i bestimmt jedesmal das Ganze die Yorhi sehende Ordnung, wozu es gehört»

Und auf gleiche Weise sind d^nn ti in jeder einzelnen Dimension die übrii mit enthalten; Reproduction schreitet in ritai)ilität imd Sensibilität hinein, Irritabifi

85 -

bricht in Reprodü'ction und Sensibilität durch, Sensibilität fafst Reproduction wie Irriubili«. tat in sich auf,

Ist es nun deutlich geworden, wie auf solchem Grunde nicht allein Krankheit an sich und alle I^ormen der Krankheiten, son- dern auch die in ihrem Verlaufe wechseln- den Zustände beruhen, so mufs dieses auch ^ Dothwendig einen sichern Punkt geheo, wor- an sich die JMorm für die ei forderlichen Heil- mittel anknüpfen .läfst.

Wer wird es mit Grund leugnen können, dafs ein jedes Heilmittel seiner Wesenheit nnch allemal einer Reihe der drei Hauptrich- tungen aller Körper, nämlich der magneti- schen, der elektrischen, oder der chemischen (productiyen) angehöre? Je nachdem solches aber einer von diesen Richtungen besonders I angehört, entspricht es auch der gleichen |. Dimension im Organismus, und zugleich dar- [ in demjenigen Systeme hauptsächlich, wel- ches diese bestimmte Dimension ausdrückt*

Hierbei müssen sich denn noch, wie es sich auch im Organischen selbst nachweisen j läfst, sehr mannichfaltige Ucbergänge und j- Verschiedenheiten in den Heihuilteln finden, ;, Wenn sie auch gleich einer und derselben

-v*

«6 -r

Reihe ron den drei Hai)ptrichtuogen ange* höreo. Denn auch ausserhalb des thieribchen Organisnius bedingt eine dieser Hauptrich- tungen allemal die andf^ren, oder setzt sie yoiaus. Elektricitär ist nicht ohne Magne- ti'^nnis, und der Chemismus bricht auch durch, und begleitet ihre» ETr scheinungen ; .i<nd so verliatt es sich miii jedem der beiden andern. •— £s kann ein Heilmittel der elektrischen Richtung angehören, indt?m zu gleicher Zeit in demselben die magnetische vorwaltend durchbricht und dieses ist es alsdan'b, was einem solchen Heilmittel seine so bestimmte Wirksamkeit im Organismus anweist. Mafi denke hierbei nur an den Schwefel^ welcher in Krankheiten, wobei die irritable Dirnen« sion in der reproductivert auf Unkosten der letzteren störend vorwaltet, in den Hämor- rhoidalzufallen, eine unmittelbare und aus- gezeichnete Heilkraft au^fibt.

In diesen Grundsätzen entwickelt sich klar und b*»friediger;d die Art und Weise, wie <Iie ^esunkenf* L b^'nsth^»! gkeit wieder en pfir^obracht, die vermindert u Erie,£.l)arkeit wi'-d(»r ersetzt werden k'ifine. JNorh deut- licher mag sich nun das alles in der bestimm- ten Anweiidung zeigen.

(Der Bestblufs kuaflig. }

-' 87 -

IV-

Ansichten der Vaccine

von

dem Standpunkte verschiedener prae- und

cQexistirender Krankheiten, besonders

der natürlichen Blattern ,

als

Beantwortung der hierüber von der Grofsherzog-

lieh Badischen General- Sanitats- (iOiBmission zu

Carlsnihe an ihre Bezirks- und Impfärzte aufg^

gebenen Fragen und Aufforderungen; *)

fragmentsrif ch bearbeittt

von ,

Dr« Augustin Jacob SchütZy

GroCihenogUcli Badischem Physikus der Sudt Wieiloch "bei Heidelberg, und des Landamts Kilslau. **)

„vJb $i(

Fragen.

ich die Beobachtungen mehrerer Aerz- te bestätigen? und zwar

*) Regierungsblatt des GrofsberxogtbuBf Baden 1807. Nr. 53. p. i85- Landeiberrliche Verordnung, ei- nige Beobachtungen bei Blattern - Impfungen Ibetref- fend.

**) Hierüber erfolgte von benannter G. H. Gen. Sa-

. 68

A) Dafs wo die Impfung nach schon stat geh-bter Aiisr«ckuDg der natiirlichen Blatten geschah, diese letzteren zwar ihren gewöhn liehen, jedoch gutartigen Verlauf niachtec "v^ahrend d- m hingegen die Schutzpocke siel zwar auch entwickle, nie aber die pejriphe risrhe Köihe und Märte an derselben siel zeigte. " /

h) Dafs bei Kindern, die zuvor an de Scharlach - und Masern- Epidemie krank ge- wesen, der ImpfstoiF nicht fafsre, so dafs un

jiitdis- Commi.ssion Nr. 953 965 folgcnHes Belo Lun>^s Rescript.

D^m Pbysikus Dr. Schütz in Wiesloch wir« auf die dabier eingereichten Ansichten der Vac cino von dein Standpunkte verschiedener prae und roexisiirender Krankheiten etc. die diesseitige vollkommenste Zufriedenheit mit dem daraus ei sicbilijhen ~regen ßeobacbtungsgeiste, und de xirhiigen Ansicht über die darin vorgetragene] lieoi)ar }itun^pn hiermit nebst dem weitern Be merkt-n zu ei kennen gegeben^ dafs diese rinsich trn unier allen auf die disseitioie Au£forderun, in Nr. 33 des Reglern ngsbUtts, von 1807 einge gekommenen Bem* rknngen am umfassendste] diii'IuKwbr un<l dargestellt befunden worden und d<'in Zufolge einer besondern Belebung wür dif^ «ra- htei worden sind. Carlaiuhe den 5 S«jp teniber igoS."

Stkwei./iJiard Dr.

Vdt: Dah.nen.

' . 89 . ter, mit einer und der nämlichen Lymphe geinipFten Kindern, soIchQ^ die vorher Sciiar« lacliileber oder IVlasern gehabt, die Schutz-» pocken gar nicht, odrr nur unregehiiälsig und unächt, solche hingegen, die von Schar- lachiieber und Masern verschont gebliebeD| die ächutzpocken stets normal bekaujen«*^

Meine richtigen Eifahrungssälze über obi- ge Fragen, f^riinden si<]i auf folgende aus mei- nem Inipfjuurn^le ausgezogenen Beobachtun- gen über den Verlauf der Kuhpocken, und zwar

i) Neben den grassirenden natiirirchen

Blattern, a) Neben den grassirenden Rötheln, Ma- sern und andern Krankheiten etc.

Seit dem Januar igoa grassirten die na- tLirlichen Blattern in dem grofsen Dorfe Untergrombach unweit Bruchsal^ und im anfangenden Fi üh jähr 1802 in dem kleinen Dorfchen Neuenbirg^ unweit dem Amtsflek- len Odenheim,

Zu ISeuenbirg wurden 7 Kinder^ die nocli nicht geimpft waren, aus der Zahl der übri- gen ungeintpften blätternden Kinder vom Pockentode schnell hinweggerafft. Hierauf

/ ■.'•'>■■.

a

impfte Seh -ibit äin 8ten ^pril L J. 38 Kin- der mit frischem, zwischen glatten Gla^tafeln aufgestrichenen Kuhpo^kenstbfPe innerhalb. 9. Stunden in massa^ und >war die ganze fibrige Zahl der noch nicht geblätterten und ungeimpfcen Kinder diesea bör^ichena mittelst ... der Impfritzungy als der sichersten Methode zur Haftung, besonders wenn^ sie yom Glase geschieht. Zugleich ward noch ein Kind zur Ptphe geimpft, weil man nicht sicher wufs-

J^ te« ob es, die natilrlichen Blattern überstan- den habe, oder nicht? welches unächt ge« haftet, . und daher um so wahrscheinlicher die

'^ natürlichen Blattern gehabt hatte, weil es auch dieselben nicht mehr bekam. Nur ein Kind wai^ da, welches im rorigen Jahre schon beschutzpocket worden, und auch von den natürlichen Blatteäi frei blieb.

Die erwünschten Resultate in Neuenhirg liraren, dafs die epidemisch grassirenden Blat- ^ tern nicht weitet mehr um sich griffen, und beinahe innerhalb 14 Tagen, ausser jenen, die -vor und während diesen Impfperioden ^ch angesteckt wurden i— keiiji Kind mehr in Gefahr stand^ davon ergriffen zu werden, luid demnach diese Blattern-Pest im Gan-

2en nur 3 Wochen lang in diesem Dörfchea g'wüthet' hätte auf die nächst g»'legenen Ortschaften aber gar nicht kam.

In dem großen Dorfe üntergrombach ge» schah diese Impfung nicht so häufig in massa^ sondern sie ward von Woche «u Woche aa 3 6w Impflingen höchstens angebrarhti und -wurden dessen ungeachtet nur 3 Sub« fecte von den natürlichen Blattern ^fahrend jei' Impfung noch angesteckt, uird zwar wahr« - scheinlich deswegen, weil die Winterkälte die Ansteckung mehr verhinderte, auch die Kinder scholu geräumiger aus einander wohn* ten.

Ueberhaupt kann ich aus diesen Vorgäa« gen folgende Erfahrungsstätze aufstellen; und

swar

I: Dafs entweder vor, oder nach man« chei Impfung, und zwar noch ehe sich 6xm Impfp cken mit ihren wesentlichen Cha« rakteren au-^^ebildet hatten, die Ansteckung durch die natüi liehen Blattern geschehen ist, die jedoch

IL von dem entgegen wirkenden Reize

t der Sehen stark gehafteten Schutzpocken zu

l&inem gutartigen Range gteich's^m dirigirt

ga

«

worden sind, hingegen durch die Schutzpok- ken nichts weniger als * gänzlich aus dem Sitze der vorausgegangenen Ansteclqing ver- trieben werden konnten, weil durch den co- existirenden oder praeexistirenden höhern Krankheitsreiz des natürlichen Blatterngifts dieselben vielmehr in ihrer entgegenschüt- zehden Stärke geschwächt, zum Theil durch die überlegene Bösartigkeit der nat, Blattern gar zerstöret worden sind. Es trafen dem- nach auch hier die von de Carroy Schaeffer^ Lentin^ Remer^ Vihorg^ u. a, m. aufgestellten Erfahrun^ssätze unwidersprechlich übercin.

III. Dafs ein von den gewöhnlichen nat. «Blattern schon angestecktes Sub/ect, ^durch die Schutzpocken dieselben viel gelinder überstehe, gleichwie es sogar der Fall bei der Impfung der nat. Blattern oft selbst ist. Die wichtigen Bemerkungen aus dem Rapport of fidel du coUcge Royale des Me^ deöins de Londres sur la Vacciaatlon '^) kann ich daher als die neuesten Belege hier- über nicht übergehen, wo es p.^g. 354« 355 wörtlich heist: ^^d'aulaiu plus cju il est re*-

*) In der Biblloili'qiio Erltanniqiie a QxQw^vt Nr. 2S7 288 (I)ec. 1507.)

93

sulte des recherdies faUes ä cette occasion par le College un r^sultac tres^important c^esc qikd dans presque tous les cds dans les^ quels la petüe "Vkrole d succcdd ä la vac^ eine^ tanc par inoculacion que par conto» gion naturelle^ la premicre na point en son cours yaccoucu7?jefj les symptömes n*onc eu ni le merne degr^ de violence^ ni la meme durScy ec ä tres^peu d* exception preSj sa mar che a ete extrememenc bSni^ gnCy coynme si la Vaccine lui avoic öcd cout sa malignit^ ordinaire.^^ Femer sagt der Uebersetzer in einer beson- dern Note: dafs ihm noch ^ar kein Fall vor- gekommen sei,, wo nach einer wirksamen Schutzpockcn-Impfung die nat. Blattern, aus- ser eiligen gelinden H«(utinfectionen, einge- treten seyen. Dafs aber ohngrachtet der in den Jahi*i&n 1799 1800 vorgenommenen zahlreichen Impfungen, dennoch eine sehr schreckbare Blattern -Epidemie sich in Ge- neve gezeigt habe, wobei sich dennoch die nat. Blattern bei' den vaccinirten Subjecten vor gänzlicher Entwickelung derselben •— aber in einem sehr gutartigen Range, gleich- wie bei den mit nat. Blattern geimpften selbst gezeigt hatten - und dais das nämliche

94 in Pisa vorgefallen sey, woraus es siah auch ganz evident bewies, „^we lorsque les deujf maladies se d^veloppent »nsemble^ la vacrine modiße toujours en bien la petite^ veröle^ et la rfind cris^ benigne^ tfiS" rapi" de dans son, cours^ et plus ou moins incom* plAe.^^

Folgende Fälle haben nun dieses bei mir auch schon früher bemesen.

Erster FalL Fanz Leis^ 2 Jahr alt, ward den 24 Jan» 'S803 zu Untergrombach vaccinirt, Arn ^en Tage nach der Impfung h^tte er ä< ht gebildete, zum Theil trübe Impfpocken , mit rothen breiten Reifen an beiden Annen. Abends 4 Uhr ward er bettlägerig kr^ink, und brachen bei dem immer steigenden Fieber allmählig die natürlichen Blattern häufig aus^ die gleich den ImpFpocken einen so gutar-^ tigen Gang nahmen, dafs am i4ten Tage nach der Impfung die Iitipfpocken mit re« gulären bernsteinfarbigen Borken biideckt, und die meisten natürlichen Blattern selbst ohne böse Folgen abgetrocknet waren*

Zweiter Fall. ^Anna Maria fVahl^ 6 Tage alt, in den»

- 95 -

nämlichen Dorfe, ward von mir am 17. Jan« 1802 yaccinirt. Am yten Tage n. d. L hatt« sie eine acht gebildete, breite, aber gelbe Impfpocke, mit einem rothen Streife am lin- ken Arme. Am 8ten Tage brachen bei ihr zugleich die natürlichen Blattern am ganzen Leibe aus, die aber gleich der Impfpockey die ihre eiterartige Lymphe von den natür« liehen Blattern hatte, einen sehr milden AiLs,£;ang genommen hatten« Zugleich lag die älteste Schwester in dem nämlichen Zimmer an den natürlichen Blattern, die aber nicht geimpft war. Bei ihr schlief der d jährige Bruder, der aber am 22. April des vorigen Jahres von mir acht vaccinirt worden, und daher von den natürlichen Blattern frei blieb. Nur bekam er hie und da zerstreute falsche^ Hautpocken, ohne die mindesten Zufälle.

Dritter FalL Joh. Joseph Lauber^ \ Jahr alt, in dem nämlichen Dorfe, bekam schon am aten Ta- ge nach der Impfung häufigen Blattern -Aus- bruch, nachdem er schon vorher sehr krän- kelte, was ich aber nicht in Anschlag genom- men hatte, und demnach doch impfte. AiEi 7 Tage n. L lag er ganz von zusammen- fliefsenden Blattern bei der zweckwidrigsten

96 Verpflegung in einem dicken Federbett« he beim ein geheizten Ofen, .in rusiir:, den bedenklichsten Zufällen, ohne all

IIhJ

•r i'

nei, gleichwrie auch Lei allen übrigen- Kinl kein ordentlicher Arzt gebraucht ward I Impfritzen waren zugleich breit entzüa aber nicht zu Pocken erhoben, und derl be starb nachher unter Convulsionen.

Vierter Fall.

Sehasuan Fuchs ^ | Jahr alt, zu Ne hirg^ hatte am yten Tage n. d, I. eine r zerrissene Iqipfpocke. Am 8ten Tage Fi und eine schmale peripherische Röthe. gten Tage brachen die natürlichen HIa in Gestalt kleiner spitziger, in der ! vertiefter Pustel clien aus, die eirj^*n sehr den Gang hielten, und am i^lon 'l'.»ge ren sie sammt der Im^fporke selir gui abgetrocknet.

Fünfter Fall. ,

'AdelHeit Zorn^ a^. Jahr alx, zu JVt hirg^ (in deren Zimmer zugleich (?iii an« blätterndes Kind lag), harte am ^tcn L a trübe Lnplpockon *) an e

A

*) Sobald ich in den ersten Perioden trübe V

^ 97 tSfk€i eine helle reguläre Impfpocke an dem Sern Arme« Seit d^m vorigen Tage Fie- r^ Erbrechen, und erfulgten zugleich auch cniahlig die natürlichen BUrtern. Am 8* ^ l'age erhoben sich darunter auch die Iinpf- ^^eh mit einer schonen peripherischen 4»the, und die natürlichen iihittern hatten

•rblickte, äo yertniitbetö itti ausser det Pocken -Epi* demie eine besondere Disposition zu andern Haut« krankheitenf auch wurm- oder rbachitische K^rhe* xien etc. und ick fand bei genauerer LJntersucbung gewöhnlich Küittelf die geschwollenen DrÜ9*'n un-

- term Kinn und am Ualsi unter den Haaren verhör» genen K.opfgriad, und hei dem nachheri^en Gehrau* che sweckmkisigcr Wurmlaxanzen einen bäuHgea

. Abgaüg der SpulWurnier« Auffallend ist ei mif mhett daüa bei dergl« icben hühi^n ImpFpockea die Perioden geschwinder veriauleii, und sratt ei«

. ner breiten peripherischen Hüthe, schmale liellro* the Keite die eiterige Pocke umrinj^en , und sich

auch bei einetn vorausgehenden und nach'oigendezi F'iebercheu» bald gelh bald bräunlich krusiiren.

£» Fragrsich« ob bei dergleichen Anomalien, wenn auch irgend eine bernsteinfaibige Kruste klein und rund isl, . .i— ob eine solche Impfung schützend

" aei? -*- -*• wenigstens hatte ich manc]im<il derglei* chen Subjecte bald wieder g'-iniptt, und nirmaU weder eine ünteine ö6ch reine Porke je wieder erzeugen können« und ich will einstweilrn nuch mlc UebetlaC'er äc 'nmccina an tariolosn Viiidobon* i8o^ pag. 44 dergleichen Pocken unter die ujEfr VoUkomninen wählen«

Joorn. XXIX* h, U SU G

98 ~

auch einen sehr gutartigen Gang genoi Am i4ten Tage war dieses Kind wieder und die natürlichen Blattern sowohl, aL die Impfpocken, waren allmählig abgel net.

Sechster Fall.

Regina Fuchs j f Jahr alt, zu Neue hatte am yten Tage n. d..L a und il rothe reguläre Impfpocke. Ward am Tage sehr krank, mit Fieber, Erbrechei häufigem Ausbruche solcher natürlichen tern, die vermöge ihrer Gelindigkeit den falschen natürlichen Blattern gleic hen, als. den wahren, auch sehr früK iv abtrockneten. Wenn man nicht dieschoi ausgehenden Fieberzufälle in Betracht n so ist es bei dergleichen gelinde com{ ten natürlichen Blattern oft schwei: zu scheiden, ob es die gelinden gutartige) türlichen Blattern, oder ob es die faL superficiellen oder gar Neben- undl pocken von der Impfung selbst sind?

Siebenter Fall.

Franz Georg Oescerreicher^ 6 Jah] zu Neuenbirgj erhielt am 7. Tage nacl ersten Impfung eine zerrissene zweifei

99 pfpocke, ward daher wieder und zwar von an Arme eines andern gesunden Impflings t 3 Impfritzen am rechten Arme vaccinirt. a 8* '^^S^ nach der ersten Impfung krän« Ite dieser Knabe, die zerrissene Impfpocke tzündete sich. Am g. Tage stieg das Fie- t mit Ausbruch der natürlichen Blattern,

#

ären allmählig so von dem I^acken und am Azen Leibe hie und da zerstreut safsen« arkwürdig ist es, dafs die Impfritze von der 3n Impfung sich auch zugleich mit den l^iirlichen Blattern erhob , von gelbem Iter voll, in der Mitte gleich den natürli- ^n Blattern borkigt wurde, und mit ih- n bald ohne Gefahr vrieder abtrocknete. ich hiev hatte die Impfung augenscheinlich

□LÜtZt.

Achter Fall. Georg Michel Hubug ^ 3 Jahr alt, zu Buenbirgy hatte am 7. T^ge n. d. I. a bis rothe reguläre Impfpöckchen, etwas Trüb- in u. 8. w. am 8. Tage starkes Fieber und ne breite peripherische Röthe. Am 9. Ta- ) häufigen Blatteroausbruch die noch am >tea Tage, als ich den Knaben wieder be« ^ bchte, breit von einander standen. ^ieiViet . igte sich nicht mehr. Die Impi^ocVL^xv

G 2

lOO

krustiiteix sich auch, und am 2i3<ten ' waren alle natürlichen und Impfpockei getrocknet, und das Kind wohl» ^Dessen übrige Geschwister, die zugleich auch impft worden, blieben hingegen, bei schönen und regelmälsigen Verlaufe derl pocken, ganz von den natUrlidien Bittt frei, ohnerachtet sie in dem Bette ihrol ternden Bruders schliefen, und mit ihmfl in beständigem Umgange waren. Das nfl würdigste dabei ist, dals ich von dem Ai jenes vorhin schon von den natürlichen! tern angesteckt gewesenen .G. M. Huk den wasserhellen ImpfstojBF sammelte, im Kinder damit fortgeimpft hatte ^ die i hierauf ächte Kuhpocken^ und keine n«i liehen Blattern bekamen; und liels sichk auf behaupten:

ly. Dafs man mit Verpflanzung eines gulär gebildeten wasserhellen Kuhpockeu fes nicht zugleich irgend eine andere Kn heits- Materie auf ein anderes Sub/ect iil trage, es sey denn, dals in der Folge eine Ansteckung noch vor der gänxlic EntWickelung der Impfpocken entstehe, c ein solcher Impfstoff trüb und mit eil fremden Miasma veiumeimgc Yi*ur^ ^

97 Arm«) eine helle reguläre Impfpocke an dem andern Arme« Seit df>m vorigen Ta^e Fie^- ber^ Erbrechen, und erfolgten zugleich auch allmählig die natürlichen BUttein. Am 8* Tage erhoben sich darunter auch die Iinpf- pocken mit einer schönen peripheruschea Köthe, und die natürlichen Blattern hatten

•rblickte, Jo Termutbet« ich ausser der Porken -£pi*

demie eine besondere Dispotition su and> rn H«iut<-

krankbeiten« auch wurm- oder rhachiiiscli« Rncha*

j^ien etc. und ich fand bei genauerer Untersuchung

gewöhnlich Küittel» die geschwollenen Drus-n un«

term Kinn und am Hdlsi unter den Haaren verbor^

genen Kopfgrind« und bei Hhod nachherigen Gehrau*

che sweckmafsigfr Wurnilaxanzen einen haufigea

AbgaAg der Spulwürmer. Au£Fallcnd ist ei mir

aber« daCs bei dergl« ichen rruben impfporken

die Perioden geschwinder verlauten« und statt ei*

ner breiten peripherischen Höthef Sthmale lieiiro«

the Keile die eiterige Pocke umringen , und sich

auch bei einem vorausgehenden und nach'oigeridail

Fiebercheui bald gelb bald bräuniicb krustiren.

£» Fragt. sich« ob bei dergleichen Anomalien, wenn

auch irgend eine bernsteinlaiLige Kruste klein und

rund ist, ->— ob eine solche* Impfung schutzfiid

sei? -«^ '^ wenigstens hatte ich manchmal derglei-

chtiD Subjecte bald wieder g^^impit , und niemaU

vreder eide Unteine Hoch reine Porke j^ wii^der

erzeugen könnenj und ich will einsLweiim «uch mit

Uelfer lac '' er de ^accina an Uariolosa Vindobaa*

igo7 pag. 44 dergleichen. Pocken unter die UM^

VoUkomtdntfn ifähidii«

auch einen sehr gutartige^ Gang genommen. Am i4ten Tage war dieses Kind wieder wohl, und die natürlichen Blattern sowohl, als auch die Impfpocken, waren allmählig abgetrock- net.

Sechster Fall.

Regina Fuchsy § Jahr alt, zu Neuenbirgj hatte am yten Tage n. d.^I. st und i' kleine rothe reguläre Impfpocke. Ward am 8. 9* Tage sehr krank, mit Fieber, Erbrechen und häufigem Ausbruche solcher natürlichen Blat- tern, die vermöge ihrer Gelindigkeit mehr den falschen natürlichen Blattern gleich sa- hen, als. den wahren, auch sehr früh wieder abtrockneten. Wenn man nicht die schon vor- ausgehenden Fieberzufälle in Betracht nimmt, so ist es bei dergleichen gelinde complicir- ten natürlichen Blattern oft schwer zu ent- scheiden, ob es die gelinden gutartigen na- türlichen Blattern, oder ob es die falschen superficiellen oder gar Neben- und Nach- pocken von der Impfung selbst sind?

Siebenter Fall.

Franz Georg O esterreicher ^ 6 Jahr alt, zu Neuenbirg^ erhielt am 7. Tage nach der ersten Impfung eine zerrissene zweifelhafte

99 Impfpocke^ ward daher wieder und zwar von dem Arme eines andern gesunden Impflings mit 3 Impf ritzen am rechten Arme vaccinirt. Am 8* Tage nach der ersten Impfung krän- kelte dieser ICnabe, die zerrissene Impfpocke entzündete sich. Am g. Tage stieg das Fie- ber mit Ausbruch der natürlichen Blattern, dereo allmählig ao von dem Placken und am ganzen Leibe hie und da zerstreut safsen. Merkwürdig ist es, dafs die Inipfritze von der 2ten Impfung sich auch zugleich mit den natürlichen Blattern erhob , von gelbem Eiter voll, in der Mitte gleich den natürli- chen Blattern bork igt wurde, und mit ih- nen bald ohne Gefahr wieder abtrocknete« Auch hiev hatte die Impfung augenscheinlich genützt. ""

Achter Fall. Georg Michel Hubug , 3 Jahr alt , zu Neuenbirgy hatte am 7. T^ge n. d. I. 2 bis 3 rothe reguläre Impfpückchen, etwas Trüb- sinn u. s. w. am 8. Tage starkes Fieber und eine breite peripherische Röthe. Am g. Ta- ge häufigen Blatternäusbruch die noch am iStea Tage, als ich d^n Knaben wieder be- suchte, breit yon einander standen. Fieber zeigte sich ni^ht mehr. Die ImpEpock^Tv

G a

io4

nber'noch nirht in ihrer vollkorameiuij ripherischen Kötlie cbaraluerisirt warem ist wohl zu merken, dafs die Mutter Kipde» )»cbon niebrere gehabt hatte^, die 90 wie dieses, die Mutterbrust nicht men, und in eineqi ähnlichen Alter iti

Hinsichtlich der zweiten Frage, „ob lieh b^i solchen Kindern, welche die und Srbarlachkrankheit hatten, die Kub] haftf»? wie bei jenen, die davon .nit griffen waren, ** ist es auch als Tl ein leicht erklärbares Phänomen, ohot getd ein Spezifik, reag^rendes V^hil zwischen beiden Ausschlags* Krankheiten den Kuhpocken herausbringen zu

alt

DU

»Ca«

l(^e

ic{

Olt hatte ich beobachtet, dafa jene der, die auch acht beschutzpockeC die Rothein, Masern, und alle derlei '\ ■v^andte . exanthematische Fieber ,d recht, derb nachher bekompien hattei^^

gar hatte, ich gesehen,, dafs .währen^ Verlaufs der Hötheln und Masern auf roth gefleckten Haut die Kuhpooken gl wie bei den nat. Bj^tt^rn und der aoatcfc ken.den Knits^e, eine solche reguläre helle Ausbildung begonnen hatten^ da£» iMl

I

it ohne Cefahr hätte fortimpfen kÖtinen^ n man immerhin den wassf»ihellen Kuh-^ ienstoff so vorsichtig abgenonimen hätte, er mit keinem BlatstrupFchen, oder irgend »m trüben Eiter, Zt, B, von der Krätze, vf*r- :bt, rein eingeimpft woiden wäre» Hie- nur folgende zwei Fälle,

Zwölfter Fall.

\m Uten Mai i8oa impfte ich zu Kirrm : bei Philippsburg die zwei Geschwister fiiel Heinrich^ und Maria Josepha Lehn. yten Tafge d. I. Jhatteo sie ächte, wul- e Kuhpock^n, während aie bereits schon ge Tage vorbej: am RötheLaßeber und schlag im Bette lagen«

Dreizehnter Fall.

Toh. Georg Franko zu Neibsheim., unweit uen^ hatte hie und da noch merkliche te der ansteckenden Krätze an sich, un« chtet dessen ich ihn dennoch am 25. April a vaccinirte. Am yten Tage n. d. I. hat- sr auf beiden Armen drei schöne wasser- le Kubpocken.

VI, Eis trifft demnach auch bei diesen Lokheiten der richtige Erfahrungssatz ein, s bei einem co.<» oder praeexisxixeTL^^iv

xvar £e Xmpfpocken ao^escUa^nt. aber ^B stark oder boavtig etureisseiideii natür- Kellen Blatten» ihre diarak.tenstiscke Aasbil- duDg niclu mehr erretcfa-it L^oBen, und muls- te das Kind denselben anterli^en.

Zehnter FalL frams 6eo^ Güiii&er, ^ Jahr ab, zu AVtie^-^r^« hatte aaa -^en T»$e n. d. nicht gehaltet* ward duer roa dem Anne eines andern K nd<^ wieder ^cnpft. Ana 7. T^e nach der jr^^en Irrpfcng hitre er 3 sehr hoff- nun^votl gebildete Impiq^ocken« war abei^ achoB sear krank « und act toten Tage nach dec^aten Imptun^ entstand«! hinfige» aber discrete naturUcJte Blatten« ;da deisenSdiwe- ster in deni nämlichen Zinmer roiher an den n^ituitichen Blaitem lag). Inzwischen seigte !^ich keine periphecische harte Rothe der <Sch))tapocken« da dieselbe dnrch einen gletdi- $<Hti^ffn starkem andnn Krankaeitsreiz ent- weder verrCi^ert^ oder gar unterdrückt ward« Am 1 ^ten Ta^ wurden piotiÜch alle ▼cH'hin ^'UU |te;j^t^ndeae natürtiche Blattern nnd Impf- packf'u hUf$ und er$chladt« das Kind starb t>;ild vK^rnach unier ConniUioneD. Diesen unor\ir«irt«<on todtlichen Ausgang schrieb ich luehr iLem schweren Zahnen an» als den na^

-r 197 '

h dergleichen Prpbeimpfungen von Ärtn Vrm immer mehr yov^ GegentheiL der« en überzeugt; - . /

^11. dafs solche Subjekte, welche ent« « er die nat. Blattern überstanden hatten, : acht yaccinirt waren, keiner femern in- chen Blattern -Krankheit mehr empfang« sind.

)ie Aeltem solcher l^inder gaben mir auch her solche Zeichen an, die sie vorher t einmal in Anschlag gebracht hatten woraus ich schlo[s, dafs das Kind schon nat. Bl. gehabt hatte, und ich in dieser auptung noch mehr bestärkt wurde, n Kindbetterin- Kinder, die bekanntlich sehr unmerklich krank ron der nat. Blat<» »Ansteckung werden, auch anf dem Schei- in der Ohrenhöhle oder Ohrenmuschel sonst nicht so leicht in die Augen •nden Theilen, eine oder nur einige Bl^t- bekamen, hatte ich solche Probeimpfun- mit Kuhpocken gemacht, die aber nicht lal ein kleines Merkmal der Impfung r zurückliefsen. Erwachsene Mädchen Knaben von 5. 7. 12. 15. 18 Jahren impf- ih in der Ungewifsheit, ob sie sclion ge- .ert hatten , ohne den mindestexi TL\-

freinden Reitze von andern pontagioftep oder sporadiscb^n Potenzen^ sie' mögen Pocken, Röthein, Masern, Scharlach, Krätze, Keichhu- steri *) oder Würmer u. d. g.' m. sejn, der überwiegenden Erregung d6r Schutzpock^n oft kein Hindernifs entgegen kömipt, mithin die reine Secretion der Kuhpocken - Lym- phe, auch unerachtet eines, aber schwächer * wirkenden Antagonismus, yor sich g^en könne, wie noch weiter die obigen Fälle 7. 8. d, g. in. auch von Hemer **) beweisen.

Eine wichtige ^wischen-Frage, ob und wie bei schon geblätterten oder vacdnirten Sub- jecten das Schutzpocken- Miasma noch an- stecke? kann den Impfarzten nicht genug er- läutert werden. Ich theile daher auch noch i^eine weiteren Versuche darüber mit, die ich durch Probimpfungen, jedoch aber nur mit reinem Scliutzpocken-Sto£Pe, sowohl an Kindern, als auch an Erwachsenen angestellt hatte, worunter ich aber keinen einzigen Fall von einer ächten Wiederansteckung habe beobachten können, vielmehr hatte ich mich

*) Journal der Heilkunde von C. ^. Hufelmnd, 16. B. 3. Stück pag. 43.

**) Spctnnuth und Hemer über Scbutxblattem. Helm- Stadt 1807 pag. 57. h. und 64. 66.

1Q7 dureh dergleichen PrpbeimpfuDgen von Artn zu ^rm immer mehr yoD^ Gegentheil der« mafsen überzeugt; ^

VII. dafs solche Subje^e, welche ent- . weder die nat. Blattern überstanden hatten, oder acht vaccinirt waren, keiner fernem in- nerlichen Blattern- Krankheit mehr empfang« lieh sind.

Die Aeltem solcher l^inder gaben mir anch nachher solche Zeichen an, die sie vorher nicht einmal in Anschlag gebracht hatten und woraus ich schlols, dafs das Kind schon die nat. Bl. gehabt hatte, und ich in dieser Behauptung noch mehr bestärkt wurde, z. B. an Kindbetterin- Kinder, die bekanntlich oft sehr unmerklich krank ron der nat. Blat<» tem^Ansteckung werden, auch anf dem Schei- tel, in der Ohrenhöhle oder Ohrenmuschel und sonst nicht so leicht in die Augen fallenden Theilen, eine oder nur einige Blät- tern bekamen, hatte ich solche Probeimpfun- gen mit Kuhpocken gemacht, die aber nicht einmal ein kleines Merkmal der Inipl'ung mehr zurückliel'sen. Erwachsene Mädchen und Knaben von 5. 7. 12. 15. 18 Jahren impf- te ich in der Ungewifsheit, ob sie schon ge- blättert hatten, ohne den mindesten Er-

folg einet ächten Haftung; und die Aeltern erinnerten sich nachher erst, dafs ihre Kin- der während der nat. , Blattern - Epidemieen zwar krank gewesen seyen, ohne dafs sie ir- >^nd einen Blattern -Ausbruch an ihnen ge- sehen hätten. Wahrscheinlich hätteii sie bei genauerer mohachtüng oder Untersuchung -wenigstens an irgend einem verborgenen Theile eine oder einige Blattern gefunden. Ich untersuchte sogar dergleichen Probimpf- linge selbst,^ und fand auch wirklich noch eine und die andre Pockengrube an solchen verborgenen Theilen, ohnerachtet ich mich auch überzeugen konnte, dafs das We^en der nat. Blattern nicht sowohl in dem Blattern- ausbruch, als vielmehr im Blatternfileber und der etwanigen specifischen Affection des in- nern Organismus bestehe. Ich führe daher als Beispiel solcher Probeimpfiing nur folgen« den Fall an.

Vierzehnter Fall. Elisabeth Bongartin ^ zu Heidehheim^ unweit Bruchsal^ ^in schlankes, mageres, ii jähriges Mädchen, mit Sommerflecken im Ge- sicht und rothen Haaren etc. ungewifs , ob sie die nat. Blattern überstanden habe ? ward den ii April i8oa mit frischem Kuh-

109

pockeQstoffe zum 2ten mal göimpfL Am 5ten Tage hatte sie schon eine gelbe, deuthch ge* bildete, yulle Impfpocke an dem linken Aiw me, und einige kleinere rothliche f^'eben* pocken anfangende rothe Reifen, und -Achselschmerzen der nämlichen Seite. Am 8ten Tage waren alle voll von weifser Lym- phe, und mit einer gelben Haut überzogen. Bis zum loten Tag zeigten sich weder Fieber, noch die regelmäfsige peripherische Rötfae, und trockneten bald ganz unregelmä- fsig wieder ab« Inzwischen ward dieses Sub« ject oft der nat. Blättern »Ansteckung ohne den mindesten Erfolg ausgesetzt. Man hätte leicht verleitet werden können, am g. Tage von der hellen Pocke weiter zu impfen, wenn man nicht den wahren charakteristischen Er« folg mit innerlichem Fieber auch noch am loten Tage hätte abzuwarten gehabt. Hin- gegen hafteten au^h noch mehrere nach der Probimpfung so täuschend mit deutlichem Fieber, Achselschmerzen und rothen Blattern- Geschwülsten, die ich aber lediglich für con- sensuelle <>rtliche Hautaffection hielt, uxid worüber ich in Hufelands pr. Journ. 16. 3. St. pag. 5o 5a mehrere Beispiele ange- Tilhrt hatte^ dafs ich an eine ächte Haftung

HO

wieder glaaben, noch micii dam Terstehen konnte, davon weiter zu impfen, und ich glaube daher mit dem. seligen Prof. Hoose Bli ßraunschweig^ dats bei jene;^ im i5- Ban<- de 2. St. dieses Journals beschriebenen, fehl- geschlagenen Impfung in der Gegend voo Seesen im Brannschweigischen, diese Vorsicht nicht gebraucht worden seL Indessen ist aber ausser Zweifel zu setzen, dais man

yin. sowohl acht scheinende Kuhpocken, als auch natürliche Blattern, bei scrhon ge- blätterten und raccinirten Subjecten, mittelst der Impfung und Hautberührung hervorbrin- gen — und dadurch das consensuelle Haut- fieber um so starker erregen könne, /e meh- rere dergleichen Impfpocken man einsetzt.

Ich erwähne übet dies hier noch Chre'u- en^s *) sehr merkwikdigen Versuch, den er an sich selbst durch die nat. Blattern-Inocu- lation angestellt hatte, und wodurch er be- wies, dafs man in jedem auch schon geblät- terten Subjecte dtürch eine fortgesetzte Im^

*) Oputcule sur rinocuUüoa de U p«tif6 veröle aui- vi. d^observations priütiue $ur la Methode par ab« . •orption^par y^. 7. tkrtfiitm^ Montpellier, An ]X. •— /itigu^st'in Entdeck« ^a<i £rUuurungea 3t€rJabr- g«Bf 1800. S. 315.

I*- III

pfung und dadurch in den Körper gebrachte grofse Menge von Blatterneiter die Blattern mit Fieber und allgemeinem Ausschlage wie- der hervorbringen und erzwingen könne.

Wenn wir nun unsere Kenntnisse von der Vaccine mit jener der organischen Natur über- haupt verbinden, so kommen wir dem Stand« punkte näher, woraus wir erkennen müssen, dais die freundliche Kraft der Schutzpocken, gleichwie alle übrigen normalen Reize, z. des Quecksilbers gegen das syphilitische Miasma, der China gegen das Miasma des Wechselfiebers u. d. g. m. mit den Princi- pien der theoretischen Medicin dermafsen in Berührung stehe,

IX. dafs der normale Verlauf der Kuh« pockenkrankheit den Menschenpocken im Wesentlichsten ganz analog, und eine Krank- heit des innem Organismus* sei, mithin als Localreiz, d. i. bei einer Hautinfection allein, so wenig schützend, als die falschen nat. Blat- tern, oder .Wasser- und Windpocken selbst es seyn können. Zu dessen Evidenz ich aber keine bessere Untersuchung anzugeben weifs, als bei dergleichen zweifelhaften Hautpok- ken, im Fall man eine wahre Pocken -Epi- demie nidit damtit abwarten wollte,

112

t) die ProbiropFung mit nat. Blattern selbst Anzastelleo, - oder

2) im Fall dergleichen gerade nicht zu ha* ben wären , wenigstens von diesen zwei- felhaften Pocken fbrtEuimpfen, um zu sehen, ob die Aechtheit. ihres schützenden Stoffes •ich nicht in einem andern mehr zur Vacci- ne disponirten Subjecte, deutlicher charak* terisirte. In vielen hundert dergleichen ano-~ malen Fällen hatte ich mich wenigstens auf. zweitem Wege beruhiget.

X. Da(s aber die in voller Blüthe stehen* de Kuhpocke einen co - oder praeexjstiren* den mindern Krankheitsreiz durch ihnn hö« hern Grad von Erregung oder Krankheitsaf* , fection des innern Organismus verdunkle; habe ich in dem namlicl^n Journale i6. B. 3. St. p. 4^ 45 weiter gezeigt^ zi B. coexi* ttirende gelinde Diarrhoeen, Röthe der Au» genlieder, sonstige seröse Hautaus^ciiläge, Keichhusten u. g. verschwanden zum Thoil g.inz, zum Theil verminderten sie sich auch schon am 6ten Tage, wahrend dns Fie* btr und die peripherische Rcithe kaum be- |[onucn, die aber dei^ fieberfreien Äbtrock* nungsperiode wieder kamen.

XI.

ii5

XI. Dafs Lingegen bei andern höheren Krankheitsreizen, z. B. praeexistirenden über- wiegenden Masern, Scharlachliebern, auch sonstigen chronischen Krankheiten, z.B. von Wassersucht, Wurmkrank heiten, Scropheln, Kopfgrinden etc., wo aus Schwäche desHiJul- saugadern- Gebildes alle lleceprivität zu den Impfpocken ^estöret ist, ja l»ei dem ein- gewurzelten Gift der nat. Blattern selbst u, s. YT* der Kuhpocken -Reiz wieder zernich- tet werde«

Jedoch soll nicht gesagt seyn, dafs dies allezeit gänzlich geschehe, sondf^rn

XII. dafs ein gleichmäfsiger, wo nicht hö- herer gleichzeitiger Krankheitsreiz die Schutz- pocke

ä) in ihrer regulären Periode,

ß) in ihrem reinen Gehalte, und

y) in ihret gewöhnlichen charakteristi- schen Form auch nur störe, und verschiede- ne Anomalien dermafsen hervorbringe, dais er

a) derselben Reifwerdung verzögere, wie wir z. B. manchmal sahen, dafs sich bei schwächlichen oder kränklichen Subjecten die Schutzpocken erst am 12 oder i5tea Tage entwickelt hatten.

b) Dafs sich in derselben eine trUbe oder eiterartige Lymphe, wie in obigen Fällen a, 7- besonders aber bei gleichzeitigen Ausschlägen von crusta lactea et tineosa^ bei Wurmfiebtrn und Scrophelkrankhei- ten u. d. g. m. erzeige, und

c) dafs «ndlich der Impfling bei so star- ken gleichzeitigen Nebenreizen anderer Krankheiten die charakteristische lang- same Ausbildung der Schutzpocke gar nicht erreiche, oder statt deren xuit

Jonra, XXiX, B^ t. St* H. «

ii6 ~

me unserer tausendfältigen (nicht bloii seitigen Erfahrungen) und den hienms genen,apodictischen Lehrsätzen, alleZi zum vollkommnen Triumphe der Schul ken-Impfiing von allen Standpunkten hei^'i ser dem wieP irgend ihrer qualil "W^irkungen, dann gehoben werden

Kurze Nachrichten

und

medizinische Neuigkeitc

Untrügliches Mitfel, die ächte China von a!len Vt schutigen zu vnteischeid'n, *)

An Dännemnrk. spricht man von fahc: schädlichen Chinarinden und nennt bc ders eine China nova. Man nat eine tersuchungskommitte ernannt und noch \ ich das Resultat nicht. Allein os mag lallen wie es will, so bin ich darüber si lange belehrt und ich glaube, man vvird so sicheres Mittel linden, jede falsche

*) Die jetzige Seltftnlieit und Tlieiiriing cl«r 1 erzeugt so viele Verfiilscliungen dorselhon, c]*f 868 neue und sichere Uniersrlieidun,''9niiiicl ten und Apothekern nicht audeis alt sehr ^vilJ men seyn murs. d.'H.

ii5

infe beschuldigte, in ihren bisherigen Schrif- ten die Vaccine mehr unbedingt ? begün- stiget« als zur Prüfung des für und wider sie angewendet zu haben! dals sie die nachthei- Jigen oder gegenseitigen Wirkungen dersel- ben? ' sorgfaltig ^erschwiegoni oder gar in einem fremden Lichte? aufgestellt ha- ben! — dafs* manche Impfärzte sogar aus Furcht noch ihre Zweifel? verschweigen und demnach noch vieles hif^rin zu h'^rinh- tigen? zu veriüciren? . und zw JalMjici^ renü sei«

Wenn man mit solchen Oemeinsprüchen diesem für die Menschheit und den ätaal so wichtigen und wohlthätigen Unternehmen die Stütze der, Polizei oder des gesetzlichen Ar- mes entziehen will, worüber wir doch schon so herrliche Bviispiele in Italien^ ßai» ern^ Westplialen^ Berg^ Wiirzbarg^ Hessen^ ff^ien etc. haben; imd welche die noch täglichen traurigen Catastrophen der Pok- ken-Todten um so dringender erfordern, als zu träge der Rang jenes Zeit -und Volksgei- stes, worauf man sich in einigen Regierun- gen noch allein zu verlassen wähnet, vor sich gehet, so ist fs nicht genug, blos abzuspre- chen, sonderh-^ bevor er sich zu solchen ab- schreckenden Urtheilen berechtiget halten dürfte, wäre es Pflicht, als Gegentheil der Vaccine uns seine individuellen widrii;on Fälle so zu nennen oder zu bescIir(ML«?n, gleichwie für das Gute und Zuverläfsipo Her- seiben — mit der zahllosen Monge von impf- ärzten ich bereits mit> männlicher TrtM<e und Wahrheitsliebe vorausgegangen bin, iiml ich gebe ihm 'zugleich ureine^ Versichoi*u:ig so feyerlich voraus dafs aus dem Reichthu-

Ha

ii6

me Hiwerer tausendfältigen jfnicht blos ein- seitigen Erfahrungen) und den iiieraus gezo- genen, apodictischen Lehrsätzen, alle Zweifel zum vollkommnen Triumphe der Schutzpok- ken-Impfiing von allenStandpunkten her, aus- ser dem wieP .— irgend ihrer qualitativen Wirkungen, dann gehoben werden sollen.

Kurze Nachrichten

und

medizinische Neuigkeiten.

UntrugUckes Mit fei, die ächte China von allen Ve'JäU Eichungen zu unter schpidcn, *)

I

n Dännemark spricht man von falschen, schädlichen Chinarinden und nennt beson- ders eine China nova. Man nat eine Un- tersuchungskommitte ernannt und noch weiis ich das Resultat nicht. Allein es mag aus- fallen wie es will, so bin ich darüber, schon lange belehrt und ich glaube, man wird kein so sicheres Mittel linden, jede falsche Chi-

*) Die jetzige Seltenbeit und Theuning der Clnna erzeugt so viele Verfälschungen derselben, dafs die- ses neue und sichere Unterstheidunf'smitiel Aerz- ten und Apothekern nicht anders all sehr "Willkom- men seyn mufs. d."!!.

117 r-

auf der Stelle zu unterscheiden, als das, was ich hier mittheile. Mein erster Versuch und die erste Anzeige findet sich im 5ten Bande meines russischen Jahrbuches der Pharmacie Riga 1807 Seite 24^« Hier be- schreibe ich die China nova folgenderweise: ^ Sie erscheint in ziemlich grofsen Stücken, fast f Zoll dick, zuweilen wenig eingebogen* Auf den mehrsten Stücken aschgraue Flech- ten, unter welchen eine braunschwärzliche Haut; die darunter liegende Substanz röth- lich und die innerste fast fleischfarbig, splitt- rig, doch im Gainzen sehr hart und fest, ge- ruchlos, adstringirend, bitterlich. Das Pulver röthlicfa, doch blässer als von der rothen Chinarinde, das Deco et sowohl warm als kalty ein^m Decocte der Tormentillwurzel ähnlich, zwar erkaltet trübe, doch kaum milchicht« Mit schwefalsaurem Eisen wurde es schwarz und fällte die Leimauflösung hindeutend. «— Hieraus schlofs ich schon damals, dafs diese Rinde gar keine Chinarinde sei.

Jetzt aber darf ich nach genauem Versu- chen als sicheres Prüfungsmittel der China- rinde folgendes angeben.

Ein Decoct von Chinarinden, sei es noi^a oder eine andre, das mit vielem Wasser verr- 'dünnt ist, wird mit braunem salzsaurem Ei- sen einen schwarzen Niederschlag geben, und dann sind es uhächte, schädlirhe oder unwirk- same Rinden. Eben so werden alle schlech- te und falsche Chfnariuden im Decoct, die Auflösung des Tischlerleims fällen; der Nie- derschlag erscheint wie ein käseartiges Mag- ma. Dahingegen wird jedes stark verdünpte Decoct der ächten Chinarinde durch brau- nes salziaures Eisen grün gefärbt werden^ uvq-

IJDE, U«ber den EnaM der Erregbarkeit und &| Wirkung der sogenannten Stärküngimittel« Ym | Dr. Wolfan, zu Berlin. . .

IV. Ansichten der Vaccine von dem Standpunfai] rerschiedener prae- und coexistireiAder Knat heiten» besonders der natürlicben Blattern» ah Boantwortuiig der hierüber von der Oroüshsh möglich Badischen General- Sanitata- Coznflui- •ion 2u Carlsrufae an ihre Bezirks - un4 Impt ärzte aufgegebenen Fragen und Aufforderungen; Iragmentariscb bearbeitet von J^t, jiugtuUn /•• cob Schutz, zu Wiesloch. . . . *

V. Kurze Nachrichten und medicinitche I^fenig- keiten,

X. Untrügliches Mittel, die ächte Cfaiaa voa allen Verfälschungen zu unterscheiden, (Von Hrn. Prof. Grindel zu Dorpat.) .

8. Heilsame Wirkung der Essentia Cjealbanl Augenentzundung. (Von Hm. Wundarst jir- nold SU Gr. Hennersdorff in der Lauais«}

Anzeige an die Herren Mitarbeiter. «

Mit diesem Stücke des Journals fvird atugegehmi

Bibliothek der praktischen Heükundem Zw und zwanzigster Band. Erstes

Inhalt, Ada Irstituti Clinici Caesareae UnlversUaiU pllm nensis, - jluciore Josepho Frank, ^ugm» stissimo Imperator i et totius Russiae yfutocraiori a consiliis aulicis, iherapiae specialis et ciimt' ces in Caesarea Universiiate TVnensi Profe4M9m etc, etc, jinnus Primus, i&o^. Sek« ^«»4

^ 119

Anzeige an die Herren Mita4*beiter«

xxlle Honorarien bis zum Schluls des vori- gen Jahrs sind in der Ostermesse berichtigt, und ich bitte um eine Quittung des richti-' gen Empfangs^ wenigstens an den Auszabler, um die Portokosten zu vermeiden. Still- schweigeo wird als Quittung angenommen» Königsberg den 20« May 1809.

D. Hufeland.

Inhalt«

J. Di« Meullaetber T«n ^iz/e/nnc/. aebst der Hei- luDgsgeschicbte einef 'Tollkoniniiieii schwarzen Staars durch Mercurialaether von Dr. JVilh, Harke jiu Gandersheim. , \ Seit« t

U. Beschreibung einiger merkwürdigen Krankheits- geschichten Yon Wühelm Hemer, Professor »u Königsberg. \ ^ ll^

y

\, .

.1.

4 I

lieber den Magnetismus

liebst

der Geschichte einer merkwürdigen

vollkomnmen Tageblindheit

(Nyctalopie^ Photophobie)

welche nach dreijähriger Daner durch den Magnetismus YÖllig ||ejieiit wurde>

4 Tom

Herausgeben

\ \

xLis sind nun fiber 3o Jahre, dafa Mesm^r in TVien^ nachdem er lange schon den mi« neralischen Magnetismus durch Auflegen und Bestreichen mit künstlichen Magnaten cur Heilung vdti Krankheiten bienutzt hatte, auf den. Einfall gerreth, ob er nicht selbst , und am Ende ein feder Mensfcht <^n solcher Magnet sei Er bedienjte sich seiner Hände

Jonm. XXIX. B. 4* Sr. A '

i m

und Finder zum Bestreichen nach bestimm- ten Richtungen, erregte dadurch in Gesun- den und Kranken ungewöhnliche Empfindun- gen und Erscheinungen, und bewirkte damit die Heilung mancherlei Krankheiten.

Er nanpte' diese Kraft den animalischen (besser wohl vitalen) Magnetismus, im Ge- gensatz des mineralischen, und erregte mit 'dieser neuen Heilart Aufsehen» Aber zu sehr als Charlatanerie behandelt, glaubte die Re- gierung sie nicht ei*lau5en 2u dürfen^ und der Entdecker verliefs fKiert, um seine neue Methode nach Paris zu yerpflanzen, wo er ein empfängKcheres ur^d auch lohnenderes Publikum zu finden hoffen konnte»

Man kennt die damalige Lage der Haupt- stadt Frankreichs ; es war in den Jahren 1783 86. Miissiggänger,^ Halbgelehrte^ exaltir- te Köpfe, iiberrmte Wollüstlinge, diie so gern im Wunderbaren^neue Nahrung fiir ihre Sini»- Bchkeit suchen, bildeten den: tonangebendea Theil des Publikums; CagtiMtro und ande- re Wuadermänner waren att gleicher Zeit erschienen und thaten Zeicheis imd Wundes^ und in den GemikherB det Menschen herrsche te schon ein Gei^jt dM Vwuhe und Gährung^

*

~ 3

iet auf eine gewaltsame Exploaion hindeu» tete, welche auch im Jahre 1789 unter dem Namen der Revolution ausbra«h. -* Difse Umstände, verbunden mit dem lebhaften Charakter der Nation, versrhalFten dem Mag- netismus die allefiglänzendste Aufnahme, lei- der zu glänzend für. das Wohl' der wissen- schaftlichen Wahrheit, die bekanntlich im Glänze nie gedeiht* Er fiel in die Hände der Chevaliers, Abbees und sentimentalen Damen; an die Stelle gründlicher Untersu- chung trat (Schwärmerei, Uebertreibung und Sinnlichkeit, und das Wahre in der Sache ward durch diese Behandlung so entstellt, dafs er in /den Augen des vernünftigen Theils nur ah Charlatanerie und Geldschneiderei, bei inanchto auch wohl noch als etwas schlimmeres, efscheinen konnte. Mesmer selbst trug dazu viel bei, da er eine gehei- me Gesellschaft zur Einweihung in die Kunst stiftete, für die der Eintritt mit 100 Louis- d'or bezahlt wurde. Da.H Unwesen zog, zu- letzt'die Aufmerksamkeit der Regierung auf sich, es ward eine Unter^^uchungscMmmission ernannt, an deren Spitze Franklin ftand, und deren Resultate waren, dafs die Phäno- mene 'des Magnetismius lediglich der exaltir-

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ten Phantasie zuzuschreiben wären, und- dafs kein einziges Faktum existire, wodurch er seine Realität als physisches Agens be- weise.

Nun war das Urtheil gesprochen, und es konnte nicht fehlen, dafs diese Ansicht un* ter dem grofsten Theil der prüfenden Aerzte die herrschende wurde und lange von wei- teren Versuchen abschreckte» Aber so mufste es kommen, um die Sache von der Bühne der Welt und der modischen H^b» ' wisserei in die stille Region ruhiger und . gründlicher Forschung zurückzuführen, und ihr einen, festen Boden zu verschaffen. Sie fand ihn in Teutschland; Philosophische Aerzte von hellem Kopfe und reinem Her- zen, ein Gmelin^ WienhoU^ Heineken^ Pe- zold^ JReäy Scheüingy machten den Magne- tismus zum Gegenstande ihrer Untersuchun- gen* Sie fanden unleugbare .faktische Wahr- heit in den Erscheinungen, fanden sie be- stätigt, getrennt von allem Einflufs der Phan- tasie, der Sinnlichkeit und des Betruges, be- gründeten und bestimmten genauer durch neue Versuche die physische, nicht psychi- sehe, I«fatur des Wirkenden, und kniipften

-* 5 , es an die Reih* der hohem Naturk^fte der

1

Elektricität und des GalTanismus an.

Dies war die Geschichte des Magnetismus im Ganzen, und so auch seiner Ansicht im £ins&elaen bei dem ruhigen Beobachter, und namentlich auch bei mir. * Frühzeitig wid* mete ich ihm meine ganze Aufmerksamkeit^ aber seine Gestalt in Frankreich und der Ausspruch eines Franklin entschieden mein Urtheil» Ich leugnete nie . die Facta, ich nahm an, dais auf diesem Wege ungewöhn- liche Erscheinungen im Organismus^ selbst Heilungen y hervorgebracht werden könnteni aber ich leugnete, dafs dabei ein physisches Agens zum Grunde liege, und erklärte alles für Wirkung der erhöhten Imagination, und den Ma^etismus demnach als die Kunst^ sich durch gewisse äussere, mysteriöse Ma- nipulationen der Einbildungskraft/ des Kran- ken SU bemächtigen, sie nuf das Physische zu concentriren , und ihre Richtung nadh Willkühr zu leiten. -^ So trug ich auch den Gegenstand immer meinen Zuhörern vor. Nicht die Sache, sondern die Erklärung und die Behandlungsweise verwarf ich, wozu auch das Unwesen^ was damals damit getrieben

wm*^«, 1>eredit3ptie Tinlä veipfltehtet«. Aber me ge«v.ohut, durch TOT^efafste Meinungen, in*-'u Ohr der Summe der Wahrheit zu ver- fehlt ^iseo, konnte ich unmöglich den Aus- spruch! n s<i> glaubwürdiger und tief forschen- der Maiiuer, als die ttrben genannten^ wider- stehen, und derselbe Griind, der mich i>e- nvog, in den Zeit#«i, wo er als Spiel -der ß^hwäraaerei, Sinnlichkeit nod des Aberglau- bens erschi^-B, vffpBtlich dagegen *u schi^i- t^ß reijae, nichts scheuende Watxheits- liebe, trieb mich nun, ihn als wissen- «chafrlifch dargi^tellten Gegenstand anzuer- tienaen und ihnf 4ie gebührende Achtung «äU'ht zu vers^igen. 'Da«« kam, dafs er mir f>un durrih eigene ErfaHmeg noch naher ge- bracht wurde* Per e»te Fall betraf eine äu«s«r>t nervenschwache Dame, die Ton selbst -in einen periodischen Somnambulismus ver- fiel, wt^lcher die merkwürdigsten Erscjieinun- gen des vitalen Magnetismus zeigte, z; d«s Lpsen mit den Fingern bei völlig ver- geh Io/s«»»cn Aiigpn. ' Der zweite war eine Kraulte meines Bruriertf, Ttler, frei von allen Täuschungen der Plianta^e, und voll Un- gh üben gegen den Magniet ismus, nur durch die wiederholten- fiitten ^der Kranken, und

die Unwirksamkeit aller Mittel dahin ge« bracht werden konntei sie zu maguetisiren, sie damit heilte, und dabei die allermerk* würdigsten Phänomene erlebte, die er zum Theil schon in MeUs Archiv für die Physio- logie VI. B. III. Hft. mitgetheilt hat, zum. Theil noch in diesen Blättern mittheüen wird. , Der dritte Fall endlich ist der, den ich hier dem Publikum mitzutheil^n das Veiw gnUgen habe«.

Das , was mir bis f eizt erfahrungsmäfsig erwiesen zu sejir scheint, und was ich des- halb als wahi^ anerkenxie, ist folgendest -

i) Es exUtirt ein^ , geheime Verbindung zwischen lebenden Wesfin, welche, unabhän- gig von der gewöhnlichen Sinnlichkeit, durch Berührung und Bestteichting des Körpers nach gewissen Richtungen, ja selbst ohne ifnmittelbäre Berührung V erweckt und durcli ein uns unbekannte^s Interniedium vermittelt wird. ^ Etwas ganz änalogesi finden Wirbel dem mineralischen 'Maghetismtrs, wo dtirdH das blolse Bestreichen nach gewissen Rieh* tungen nicht allein dem Stahle selbst eine ganz neue Kraft mitgetheilt, sondern auch in eine ganz neue und ebexifalls bis jetzt

unbegreifliche Verbindung mit cler gaiuavUb r^atur gesetzt wird* ICe

d) Das hierbei wirkende Agens ist so fAM daß es sich auF keine Weise sinnlich dar«ftil stellen läfsi. Aber dies würde schon an AAm < kein Beweis gegen seine Existenz seyn, wemt wir auch nicht an dem mineralischen Magne-f tismus ganz denselben Fall hätten, an deMcal Existenz kein Mensch zweifelt ^ ohnerac^tetK noch niemand die magnetische Materie sinfrK lieh darzustellen vermocht hat*—- Dals aberB das bei dem yitalen Magnetismus wirk^^ndll ein physisches« nicht ein psychisches, Agtti I sei, wird dadurch erwiesen, da£s manche piiy- 1 sische Substanzen seine Fortleitung hind^fii I manche sie befördern und verstärken. I

3) Seine Leiter sind im Organismus die Nerven, und seine Natur scheint mit dar dos nervenbelebenden Princips am Aäcfastca verwandt zu seyn. Daiier folgt die m tische Berührung dem Laufe der N daher sind die Centraipunkte des ^err^ ^ystt*lns dabei so wichtig, daher Mens wo die Nervoftiti'it überwiegt, die empfaii^ lirhsitcn, ddher Krankheilen des Nervensy« ftiems die am meisleo dafür geeigneten, umi

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^ 9 ^ dahw die Wirkung ahf das Empfindende und Geistige so ausserordentlich.

4) Phantasie und Geschlecfatssinnlichkeit sind nicht die Ursachen der Erscheinungeni denn es sind entschiedene Thatsachen Vor- hand en, dais ohne die geringste Mitwirkung der Einbildungskraft die Wirkungen erfolg- ten, und Personen von gleichem Geschlech- te sie hervorbrachten. Al>er beide Kräfte können sich mit einqiischen (wi6^ alles Gei- stige bei einer Kraft, die so nahe ans Gei- stige grenzt), die Wirkungen erhöhen , aber auch vom rechten Wege ab und in die un- seeligsten Verirrungen 'leiten. - Daher auch die Haupteigenschaften eines Magnetiseurs sindf dafs er gesund und ein moralisch reU ner Mensch ist.

5) Di0 Wirkung der Operation ist immer zweifach : intensiv und extensiv« Die erste eine höchst bedeutende Veränderung und Umstimmung im Innern des Organismus, die 2weite eine Veränderung des Verhältnisses zur Aussen weit. Aber der. Grad der Wir- jc.ung ist sehr verschieden, von der unmerk- lichsten physischen. Affection an (die sich oft erst hinterher durch die nachfolgende

lO -^

Besserung bemerkbar Alacht)V bis* '^ ^w höchsten, geistigen Befangung, die das gn« g gewöhnliche sensitive und intellectuelle LiK ^ ben aufhebt. •— Man kann demnach nf^l Hauptgrade unterscheidien, den rein ph; magnetischen Zustand, ohneTheilnabme Geistigen, und den magnetischen Zi mit psychisicher Affection, wobei wieder Fall zweifach seyn kann, entweder blos aifil gehobene Sinnlichkeit (Schlaf), oder wi Erwachun^ und Exaltation des innem Sinns verbunden (Somnambulismus)*

6) Das Wesentliche der intensiven W* kung scheint daxin zu bestehen: Die Sens- bilität wird erhöht, concentrirt, nach innen reflectirt, mehr oder weniger isolirt. Da- durch werden neue Appercpptionsorganennd neue Leitungen derselben möglich ^ dadurch eine kräftigere Impulsion nach Innen nff Umstimmung und Hebung krankhafter Zu* stände,, dadurch Erhöhung des ii^nem So» nes, Anschauungen des innern "physischen Zustandes, selbst Erweckung des physisches Divinations- (Ahnungs-) Vermögens, das aber kcinesweges blos als ausschliefslichat Product des Magnetismus betrachtet werden

^ ^ofs, sondern in jedem Menschen liegt und

tfiter gewissen Umständen hervortreten kann^

^^TTOVon unleugbare, auch mir vorgekommene,

^^^i^lle von bestimmter Vorhersagung der

^JKrankheitsveränderungen und des Todes

^seugen. Zz

7) Das Wesentliche der extensiven Wir- ^ kung ist: Innige Verbindung mit dem Mag- ^^ netiseur und Verminderung der Verbindung S-^xnit der Aussenwelt, und im höchsten Grade gänzliche Trennung von der Ausseuwelt, Auf- hebung der letztem, so, dafs zuletzt nur noch i- das Leben in der Sphäre des Magnetismus i und in der dadurch verbundenen Person li übrig bleibt. -7- Ob dadurch eine Verbin- , düng mit überirdischen Sphären möglich sei, tf gehört nicht hierher, und würde, , wenn es

- ■•

i möglich wäre, eher vom Magnetismus ab- I schrecken, als ihn empfahlen müssen ;

denn so wie das vernunftgemäfse Erheben

des Geistes zum Ueberirdischen gewifs das wahre Hervortreten des Ueberirdischen oder Göttlichen in uns selbst, und der höchste Triumph der menschlichen Natur ist, so ist dagegen das sinnliche Uebertretenwollen in das U ebersinnliche der höchste WidersptuctL

mit seiner Natur, in den der Mensch yerfal- len kann, und für diese sublunarische, eben durch die Si^nlicAkeit bestimmte, Sphäre,' wirklicher Wahusinn, Aberwitz, Verriickung»

Man erlaube mir/ nur noch einige Grund« sätze über die Anwendung aufzustellen, die ich, mir wenigstens, 2ur Regel gemacht habe.

1, Wir kennen weder das Wesen dieser wunderbaren Kraft, noch ihre Grenzen» Aber alles zeigt uns, dals sie in die Tiefen des Organismus eingreift und das innerste Le- - ben des Nervensystems, ja selbst das Geisti- ge zu afficiren und aus seinen gewöhnlichen Verhältnissen zu setzen vermag. Wer also sich dieser Kraft zu bemächtigen und sie zu handhaben unternimmt, der unternimmt wahr- lieh ein kühnes Wagestück, vielleicht den gröfsten Eingriff in die höhern Gesetze der Natur, der möglich ist und dies bedenke :er wohL Nie mufs er ohne Schüchternheit, ohne tiefe Ehrfurcht vor dem unbekannten (Wesen, mit dem er zu spielen wagt, und am wenigsten ohne Reinheit des Gemüths, diei Heiligthum betreten.

2. Nie also darf man blos aus Vorwitz ge- sunde Menschen magnetisiren. Es ist ja schon

^ i3

' ine der allgemeinsten Regeln der Heilkunst ^ iberhaupt, dafs jede, auch die unbedeutend- ste, Arznei für einen Gesunden schädlich ".ei, wie viel mehr mufs dies von einem M^ens gelten, das vielleicht das stärkste un- ser allen ist!

3. Nie wende man den Magnetismus in

leichten Zufällen, und überhaupt da an, wo

anan noch mit andern bekannten Heilmitteln

ausreichen kann. Nur dann erst, wenn

uns die gewöhnliche Hülfe yerläfst, hat man

das Recht, dies unbekannte Agens zu Hülfe

zu nehmen» Anceps remedium melius quam

rtullum.

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4* Krankheiten der Sensibilität sind die* jenigen, wo man das Meiste, ja radicale Hei« lung, von ihm erwarten kann; doch kann er auch bei Krankheiten anderer Art Erleich- terung schaffen. Es bleibt aber gewifs, je mehr eine Krankheit reine (immaterielle) Ifervenkrankheit ist, desto mehr und desto vollständigere Heilung kann sie im Magne- tismus finden. - Krankheiten des irritablen Systems, Fieber, sind in der Regel Gegen- anzeigen, und bei anfangenden Schleichfie- 2>em kann er die Consumtion \>^^OE:\€vxs^?>

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gen^ > J0 huher der Grad d'cr §telU^ deUo YoaicLüger sei die Anweaduo^ daher auch bei Kiodem immer groCse Be- butiaiiikeit notbig ist.

Man treibe die Operation nie zu weit, tuid steigerei besonders bei schon sehr ner- venschwachen und phantasiereichen Perso- i»eo, die geistigen Exaltationen nicht zu hoch, damit nicht Geiiteszerrüttungen erzeugt wer« den, die alsdann auch auss^ jdem Paroxjs« mus fortdauern, von dereh Müglichkeit uns leider schon die Erfahrung überzeugt hat » Sobald al^o die Operation den Grad des Somnambulismus und des innern Erwachens erreicht, sei man äusserst vorsichtig, suche nicht durch fortgesetzte Manipulationen sie noch höher zu spannen, hüte Nich durch un- zeitige Neugierde und ausser der pti^ysischen Welt Jiegende Fragen ihr eine falsche, ge- wifs leicht gefährliche Richtung zu ^ebn, und verbinde überhaupt' keine andern Zwek- ke damit, sondern behalte immer dea ein- zigen wahren Zweck, Heilung, vor Au^^en, der sowohl bei dem Arzte, al^ bei dem Kr^n« kell d^r herrschende bleiben muts^ wenn das ganze Geschäft seine wohlthatige Hichtung behaKkcen soll.

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*^ 6. Aus' alle dem ergiebt sich von selbst,

*"»als nur der Aizty und zwar eia wahrer ein-'

3<chtsvoller Arzt, dicis Geschäft betreiben kann

ind darf« - Mehr als bei. irgend einem an-

^m Heilmittel kommt es hier auf tiefe

sÜCenntnüs der Gesetze des Organismus, der

'

Ursache üii.d des Wesens der Krankheit, des

dSonwirkens der Aussenwelt auf das Lebende ttnd auf Erfahrung an, und wir haben gese- i^n, was aus dem Magnetismus wurde, als er la, den Händen des nichtärztlichen Publikums yrsr. Unverzeihlich wäre es, ein so wichti- ges und 'eben deswegen so gefahrliches Agens den Unmündigen zu iiberlasisen, um damit nach Willkühr zu spielen; und aus demselben Grunde und mit demselben Hechte, nach wel- chen Opium und andere Gifte nur den Priestern der Gesundheit zur Anwendung erlaubt sind^ mufs die medicinische Policei auch streng darauf halten, dals- die Ausübung des Magne- tismus nur ihnen überlassen, jedem Unbefugr ten aber verboten bleibt. Etwas anders ist es, wenn ein Arzt einem I^ichtarzte das blos Mechanische der Operation überträgt^ dies kann er eben so gut, wie er einem chi- rurgischen Operateur die Ausführung dt$ Mechanismus der Operation übeilibx^ ^b^

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immer mnfs der Arzt der Dirigent und also die Seele des Geschäftes seyn.

Gas chichte«

Der Grund zur Entstehung und nachhe- rigen hohen Ausbildung der Krankheit ist ichon in der frühem Lebensperiode zu su- chen, die gröfstentheils nur aus einer fort- laufenden Reihe körperlicher Leiden bestandi daher die Erzählung derselben vorhergehen mufs.

3

Die Kranke wurde im December 1784 Ton gesunden und starken Aeltem gebohren. Obgleich ihr Vater kurzsichtifst war, so soll ' er doch nie an Augenkrankheiten g^*Iitten habt^n, und die Mutter nur eäunaf in ihrer frühen Jugend von einer unbedeutenden, ca- tarrhalischen AngenentzQndung befallen wor* den seyn» Schon als Säugling wiurde die Patientin von einer üblen Krankheit heitn- gesucht, und ihr durch die Amme ein sca« biöser Ausschlag mirgetheilt, der sehr bösar- ^ gewesen seyn niufs.» indem nodi «^e^en* Wärtig einige kleine Narben dt^Do zxti dem Unken Arme^sichtbar sind. . Nachi^em di^« Ausachl^ wieder beseitigt war^ geno& die

Kran-

. J7 Kranke bis zu ihrem dritten Jahre eine voll- kommene Gesundheit* Um diese Zeit wuide sie aber von den BUtt^^m sehr heftig ang«^^rif- fen und ihre blühende GesichtsFarbe in eine bleiche yerwaildelt* Zugleich änderte sich auch die gesunde Beschaffenheit ihres Darm- kanals in eine geschwächte um, Sr?, dafs von dieser Zeit an «»ft sehr andauernde und hart- näckige Verstopfungen des Uriterleibes er- folgten, die durch manchorlei Arzneimitt'4 gehoben werden muf ten. Die Gesundheit war noch nicht gänzlich wiederhergestellt, als ein heftiger Keiqhhusten und, nach einiger £rholung von diesem, die rothe Ruhr die Patientin in ihrem sechsten Jahre so mit- nahmen, dafs 5iie einige Jahre hindui'ch als ein schwächliches Kind sehr gewartet und gepHegt werden mufste« ^ach dieser Zeit glaubte man durch eine angemessene Kör- perbewegung die Entwicklung ihrer Kräfte zu befördern, und lief» ihr daher im Tatizen

*

Unterricht ertheilen, allein dies gut gemein- te Vornehmen führte in der Folge zu gro- Isen Nachtheilen, indem die Patientin sehr bald einje ^Iche Neigung dazu bekam, d^Cs sie es bis zur Leidenschaft betrieb und ihren' .Körper hierdurch von neuem schwächte. Bis

la

in ihr xwolhcB Jaiir litt an einon ausge^ schlagenen Kop£e, an Spulwürmern, öfteren VentopfaDgen des Unteileibes mit sehr hef- tigen Seitenstichen« nnd wom achten bis nenn- sehnten Jahre steUte sich alle Frühjahre und Herbste, oder nach der kleinsten Erkaltung auch ausser dieser 2jeit, ein Catarrhalhusten «mit leichten Brustschmerzen ein, der jedoch durch einige Hausmittel und eine warme Be- kleidung immer bald wieder gehoben wurde. Im zwölften Jahre bemerkte man bei der Kranken zwischen den Schultern eine ge- ringe Ausbeugung des Rückgrates nach der rechten Seite hin, die wahrscheinlich daher entstanden seyn mag, dafs sie eine geraume Zeit zuvor mit einem Stuhle rückwärts über £eL Unter mehrem andern Bütteln wandte ihr Arzt eine, mit vielen Eisenstäben verse- hene, Schnürbrust an^ welche der weitem Ausbeu^ng gänzlich Einhalt that und wäh- rend fiinf Jahre getragen wurde. Eitelkeit oder Mifsverstandnils veranlafsten die Kran- ke, ihren Körper nicht blos bei Tage, son- dern auch häufig während der Nacht in die- ser Schnürbrust so einzuzwängen, dafs sie oft vor Schmerz in der Stille weinte, und durch das feste AutUt^^sn der Schnürbrust

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ftul den Hiiilteti^ diese Während der ganzen fünf Jahre fast beständig wund hatte. Die« ler stete und bedeutende Druck wirkte nicht tiur höchst nachtheilig auK df-n Schon ohne dies sehr geschwächten Unterleib, Sondern hi^mmte wahrscheinlich au^h die Ausbildung dies ganzen übrigen Körpers ^ der nur klein tind schwächlich- blieb. Mit dem vierzehn- ten Jahre trat die Menstruation ohne grofse Beschwerden ein und erfolgte bis zum acht- zehnten Jahre ganz regelmäfsig. Die Patien- tin beträchtet diesen Zeitraum als den gliick« liebsten ihres Lebens^ indem sie während desselben sich völlig wohl fühlte und nur bisweilen an Digpstionsbeschwerden und Ver* stopfüngen litt^ die immer gt'gen drei Wo- chen anhielten und nur selten früher besei* ligt werden konnten. Von dem achtzehn- ten Jahre an hielt die Menstruation nicht Ineht ihre bestimmte Periode, sondern trat bald früher^ bald Später« nur Selten übermä- ßig^ eher noch Zu geringe ein; fast immer Waten Ropfjichmerzen utid ein*Paar schlaflo- se Nächtä Vorboten derselbe^

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Im Oetöber iQoSt zo^ sich die Kranke durch Erkältutig «ibe CdtärrhaliUche Augea-

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SiilT^tt' <li^a; Ziedn. nicdn: mur ÜaiilS^gt^ sgtxulssm sami. ijä& :^imahh Luasm: Oiüätt^. Q^a ^ö:- Tleatf.

amsi^^ hemehesi. and, idondliMk^ un^ef&cätalt l^imi TTieai: der ^ctir. mitt ol Ütilf^ ^ssasxm^-

ffajrhen. Uesnesicce^. luul: min ontr vrreer ^ftfifawe

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fen konnte, sich aber doch nicht abhalten ]ie&, die Arbeit mit desto grofserer Anstren-

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gang der Augen zu . vollenden. Schon am nächstfolgenden Tage konnte sie nur mit Empfindlichkeit sehen , und seit dieser Zeit die feinen weibhchen Arbeiten nicht so un- gehindert wie sonst verrichten^ obgleich am Auge selbst nicht die mindeste Veränderung zu bemerken war. Mehrere dagegen ange- wandte Mittel vermochten es nicht, die Au- gen wieder in den vorigen Zustand zu set- zen, und als gegen den Herbst einige Hoff- nung zur Genesungsich blicken liefs, so er- folgte^ nach vorhergegangener Indigestion, ein kaltes Fieber, welches mit der grufsten Heftigkeit ^ Jahr anhielt, einigemal recidi- virte und die Kranke s*o entkräftete, daTs sie fast beständig im Bette zubringen mufste. Das Augenubel verschlimmerte sich während dessen, bedeutend, und die Kranke trug viel dazu bei, indem sie aus langer Weile, zur Zeit der Intermissionen des Fiebers, im Bette sitzend, sich mit weiblichen Handarbeiten^ oder mit-^ der Lectürc beschäftigte, durch das zunehmende AugenCbel aber bald gezwun- vgen wurde, diese Beschäftigungen aufzuge- ben und sich des Abends schon eines Licht«

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•ebirines ara bedi^n^n. Die ErilAlimg- die&eni Fieber geschalte äusserst lengsaoii der nachfolgende Wintet« wurde viiter cberlei Deschwerden zugebracht« Der 86 l^ang war fortwährend unfirdentlict») aebr'i bärtet, schwar^i mit, Schleim iuvi|!tobe|i manchmal, bei zu heftiger Austrejigung« Blut gefärbt« Ungeachtet er sowohl, Xiavements, als auch durch innere Arm tel, befördert wurdi^i so war ^r* dekinodrl weilen so erschwert, daf$ die KranJke rend desselben oft ohnmächtig wupde^- 49 gesellten sich noch AppetitI6si^keit|i sehr lästiges QefUbl Von Wehesejn Magengegend, und ein beständig aadai der, höchst peinigender Druck iui Halsei dttj Qlobus hysi^ricus gleich« Die meisteo IQck te wurden ohn» eine merkbare VeranlMMI

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durchaus schlaflos zugebracht, und das aOMll SQ heitere und frohe Gemüth wurde gM nmgeändert und zu Traurigkeit, MifsinBlil und Mifstrauen gegen andere geneigt. Wlh» rend der heitersten Laune wurde die Knat ke oft durch eine Kleinigkeit, ein unacluik diges Wort, oder eine Miene, die sie auPaick bezog« plötzlich so verstimmt, dafs sie eh anhaltend, und manclunal mehrere WcicIiM

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untereinander, dem beständigen Klagen und •4^einen überliefs, ohne selbst zu wissen war« ita, und zu einer andern Zeit ging sie wie- i.er eben so schnell zu einem übermäfsigen frohseyn üben Vor dem geringsten^ Geräu- che erschrak sie heftig und fühlte dann Angst nd Beklommenheit. Lavements, leichte Ab- Shrungsmittel, stärkende und reizende Arz- eien, warme Bäder u. dgl. m. hatten die- m Zustand gegen da^ Frühjahr i8o5 sehr »idiich gemacht, ohne jedoch gleichzeitig eis Augenübel zu bessern. Die Kranke mufs* 5 einen tief in die Augen gesetzten Hut ragen, sich des Abends eines Lichtschiripes edienen, und konnte nur mit grofser An- irengung weiblich^JHandarbeiten verrichten, usser dieser Schwäche und Empfindlichkeit lagte sie noch über eine Trockenheit an en Rändern der Augenlieder, über ein »rücken, als wenn Sand in den Augenwin- ein läge, und über ^\tl Genihl, als wenn ie Augen selbst mit Fett übergössen wären» 1 dem darauf folgenden Sommer lebte sie, ir immer zunehmendes Augenübel iind <Iie ndauemde Leibesverstopfung abgerechnet, hne grofse Körperbeschwerden. Uebermafs 1 Obstspeisen brachten sie aber zxi IS^dkA

Octob'Ti wieder einige Woclieii scä Knn» k4-p.|^.er. «o Lebelkeiieii. »cxileiii i^es Er* brechen. Oiom chten, f st mit Erczimng dei gaijzen Körpers, und juiii<-re k ucpfi:ef- fe ZaUlle «I echselt<-n. Leruisige ccc purs- ten tc e i Is sciitailose ^ achte « ir echseL vei^e VeiKopfung oder D^arThoe mit heiti^eoi Leibsc^ceideo, Meteorisif>us mit BcrborTg- nieo. unordentliche Fieberte we^uBgenii ch'o* rotischer Zustand und hOcnste Schwäche des ganzen Küipeis waren liegleiter dieser krank« ke t. Obgleich der ^ri>ls^e Töeil dieser Zu- falle wieder gehoben wurde, nod sich ancii die Muskularkraüe wieder einstellteiu so Ltt die Kianke dennoch während des. Frühhngs und Sommers igo6 fast beständig an Auftrei«« bung des Unterleibes, Verstopfung, unor« dentiicher Menstruation^ heftigen Kopfschmer* zen, schiff flosen .Mächten und verstimmten Gen»üthszuat.'inde. Ihr Puls war dabei ge- wöhnlich voll und weich, ohne sondeiliche Frequenz, and die Zunge nur sehen nach hinren ein wenig belegt. Das Sonnenlicht, so wie die Helligkeit vom Lichtscheine ver- mied die Kraoke, wegen einer nicht zu be- schreibend.n schmerzhaften Empfin iung, auf das aorgfaltigite. fub^n so veraniafi>te das

feste Hinschanen auf einen nahen oder fer« Den Gegenstand dieselbe £mpiindung, wobei ihr, wie sie sich ausdrückte, die Objecte in einander liefen , die Augen ermatteten und sich unwillkührlich schlössen. Sie konnte daher gar keine Handarbeiten mehr Yomeh» nen und durfte mit geöffneten Augen nur des Abends nach Sonnenuntergang ausgehen. Aeu&serlich war an den Augen nicht das Miudeste zu ben^rken.^ Zu Ende des Som- mers nahm dieser Zustand so überhand, dafs die Kranke, vom Monat October t8o6 an, gar kein Tageslicht mehr ertragen konnte und sich für beständig in einem, mittelst ei« ner, vor dem Fenster angebrachren« grünen Decke, verfinsterten Zimmer aufhalten mufs« te. Im Jafiuar des folgenden Jahres 1807 fingen sie selbst in dieser Dunkelheit alle nur einigermafsen helle Gegenstände, so wie auch alle grelle Farben an zu blenden, weis«* halb nicht blos die Sachen im Zimmer mit grünen Decken verhangen werden mufsten, sondern sie selbst auch genöthigt ward, sich- von dieser Zeit an dunkel zu kleiden und sich beim Essen schwarzer Löffel, Teller u, w. zu bedienen. Einige Wochen darauf ^rerursachten ihr auch all^ bunten, wenn

- afi ^

gleich dabeT dmiklen Gegenstände schm hafte EmpfinduDgen; yorzUglich vrurde ihr Zustand durch den im Monat M$r folgten Tod ihres Stiefvaters veischlimmA' Der anhaltende Gram und das viele nen erhöhten nicht nur die Empfindlichkek der Augen, sondern führten auch dile schot oft genannten IJnterleibsbeschwerden tw neuem hierbei. Letztere liefsen zwar im Mo- nat Juni wieder nach, inJessen waren dii Augen so reizbar geworden, dafs das Zi» mer noch durch eine zweite Decke verfi» Stert werden, und die Patientin zugleich dok kle Strümpfe, lange Kleiderärmel und Hand- schuhe tragen mufste, weil ihre eignen Hän- de sie zu sehr blendeten. Im October wur- den ihr, bei wieder statthabenden Unterleibs- beschwerden, nun auch alle Bewegungen tdc den Augen unerträglich, selbst wenn die Ge- genstände auch noch so dunkel waren, da» her sie beim Essen, beim An- und Ausklei- den und überhaupt bei jeden Verrichtungen die Augen schliefsen und die übrige Zeit sich mit einem grofsen schwarzen Tuche ver- hängen mufste, um die Bewegungen ihrer ei« genen Hände und Füfse nicht zu sehen. Ifit dem Anfange des Jahres 1808 sähe sie sich

~ ^7 ~ genöthigt, das Zimmer noch utn eifie dritt# Decke verfinstern m lassen, und dessen un«* geachtet durfte sie nur immer nach dem dunkelsten Winkel de» Zimmers hinsehen, und mufste bei der geringsten Ortsverände- rung f;ogleich die Augen «chlieCien«

Bis zu diesepi Grade war dies Uebel be« reits gediehon, als die Kranke sich entschlofs, ihre Vaterstadt zu verlassen und nach KönigS" berg zu reisen, und sich meines persönlichen Beistandes zu bedienen. Schon früher hatte ich ihr schriftlich einigemal meinen Rath er« theilt,

Sie war damals a4 Jahr alt, klein, sehr bleich und mehr von schwächlicher als star« ker Constitution, ausser ihrem Augeniibel und einem unbedeutenden Catarrhalhustea aber völlig gesund. Das Zimmer, worin sie sich bestendig aufhielt, war so stark verfin- stert, Aah man beim Eintritte in dasselbe durchaMS nichts zu sehen vermochte, sondern wenigstens erst \ Stunde darin verweilt ha« ben mufste, bevor man grofse Gegenstände nur im allgemeinen ihren Umrissen nach von einander unterscheiden konnte. Und den^ ti0ch sah. ia diesex' dicken Finsternifs die

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Kranke die kleinsten Objecto ntft

' ' . ■'■

' microscfopischeu Deutlichkeit (fed6ch'

Ver^rö&ening)^ so, dafs sie «. >B< -bidit )

die -feitisteii Muster und zartesten R

3cd£ 'den Kleid^n^der sie besnchendeft

dinnen, sondern ^vch .zugleich yedeA,

neä Faden i^es Zeuges auf das genauest« «i

kannte; jedoch mulste sie nidht abai

sondern blo$ ;m£älli^ etwas sehen

..und. daher mit unstätem Blicke nur d

hinstreifen« Diese Deutlichkeit des S

im. Dunkeln hatte mit dem Ueb^l

gleic^izeitig zugenommen und war IiÖcIist

nigend für die Kranke; denn wMte sie etiNI

sehen 9 und ihr Blick ruhte nur einen MonoC

auf einem Gegenstande, so wurdedas Auge» tiH^

der Masse der gesehenen Objecte übenfriilti||>

matt und schlols sich unwillkührlich, und Sl'

Kranke litt an den fürchterlichsten Enpi»»

düngen, die aber nicht das Auge betratet

denn hier fühlte sie blos Druck und Matti^

J&eit, sondern, ihren Worten nach, in nindi

nicht zu beschreibenden Seelenschmeno uMl'

einer Todesangst bestanden. Vergafs sie aiüSi'

einmal in der Zerstreuung des Gespi^lchM-

und liels ihr Auge einen Augenblick auf fü*'

nem Gegenstande ruhen, so fuhr sie dann'

»9

plötzlich mit einem heiligen Schrei auf, tank liieranf in sich selbst zusammen und war ge« l^öhnlich' einer Ühnmacht sehr nahe. Gans dieselben Empfindungen hatte sie auch/ wenn sich etwas vor ihren Augen bewegte, oder auch helle, wenn gleich von ihr nicht gese« hene Gegenstände nur in ihre Nähe kamen, wo sie dann sogleich den Widerschein be- merkte, welchf'F für ein gesundes Auge durch- aus nicht wahrnehmbar war. Die sie umge- bende Finsteruils muiste immer einen gewis- sen, für den jedesmaligen- Zustand der .Au- gen passenden Grad haben. War das Zim- mer nur etwas heller, so erfolgten jene ge- nannten Empfindungen, und war es dunke- ler^ 80 wurden die Augen durch Anstrengung matt und schlössen sich unwillkührlich. Die grölste Pein litt sie daher, wenn bei trüben Tagen die Sonne sich abwechselnd hinter Wolken verbarg und dann plötzlich wieder hervortrat. Der für die Augen nothwtadi- ge Grad der Dunkelheit blieb nicht immer derselbe; waren sie einige Zeit geschlossen gewesen, 90 erforderten sie mehr Dunkel- heit als im entgegengesetzten Falle, welsr halb auch des Morgens, nach dem nächtli* eben Schlafei^d^ Zimmer am meisten ver-

So

Bnitarl und gegen den Abend hin aUiuahlig mehr erhellt werden mufste, so^ da& w<»AU das Fenster ^m üorgen mit ei- ner (Vnatt^rlade und drei grünen woüen^i IVckeo verwahrt war^ des Abends blos eine l>0ck.<^ hiui pichte». Am spätem Abende wur- de durch gehüri^ angebrachte Liditschirm« e<ü» ähulicher^ gleichxuälsiger Dämmerscheis hei'vorg^t^bracht* Der Schlaf Jiachte die Aa- ge«^ bei weitem nicht so reizbar^ ah wesa ^e ohne i>4.'hiaf einige Zeit ges€:hIoss6irwiir« d<MK Bisweilen waren i»ie auch ohne eine merkbare Veranlassung mehrere Tage hini» ter eiaauder^ iiiancimiaJ auch nur während eitriger v>ttinfien des Tages enipiindiiober alk aon^» Fühlte sich die Patientin am iibri>» ^r*a K^üiper vüllig wuhL so w;irf>n gewüh»- licii^ die Au^ea «lesto ewptiii« 111 rii er. untJ wtu^ dfoi es wieder w Olli i>Hr» so lali* In^rbi^f*' Kc^pfw siciiQietiseQ« Uebeikeit^^ii u. d^L eint rat f'tid <^i. Uino^iiHils^Zj. Ü. war dieser ^\ **r:t>i*J liV.crt-it: iMiValU'Md, indeoi di- Knrnk** bfr> -^m eru ^pa»». 38***>ia«^e aiu spar en ,-V b w? i e ••*• u . ' -^ äe < k.ei«>>. teM UAid Ut*ttii^eu* ivbre<'ft**a >-'rll-*«u la '*ee: AugjSC dl* AXi.i;.«*« •*«*nf»ce irr* 'u ::--em '»j-. siMiiMle den AroK''f^, e^ •• '^' -.•:-' ••■=■** \\:t'7:*f^B

Si

beim Nachlasse des Erbrecliensaber sogleich die Augen wieder scbliefsen mufste. Im Zimmer waren der Ofen^ die Wände, Spie« gel. Schränke und alle nm: einigermafsen hel- le Gegenstände mit dmikelgrUnen Decken Terhangen, um jede Reflexion des Lichtes EU Verbindern« Die Kranke selbst war durch- aus dunkel gekleidet, überdies noch mit «ei- nem grofsen schwarzen Tuche verhüllt und trug beständig einen tief in die Augen ge- setzten dunkelgrünen Hut. Alle Bekannte, die sie besuchten , mufsten sich ebenfalls schwarz verhüllen lassen, sich so wenig als nur möglich vor ihr bewegen und sich hin- ter ihrem Rücken setzen, wenn sie ihr nicht jene schmerzhaften Empfindungen verursa- chen wollten. Niemand durfte es wagen ihr nur ins Gesicht, viel weniger noch ins Augd zu blicken. Waren die Augen nicht sehr empfindlieh, so konnte sie mit zur Erde ge« senktem Blicke im Zimmer umhergehen; bei greiserer Empfindlichkeit durfte sie sich aber, um den Wechsel der Gegenstände zu ver- meiden, nicht von der Stelle bewegen, son- dern mufste dann niedrig sitzen tmd stets nach dem dunkelsten Orte des Zimmers hin- sehen; und bei noch grdlserer EmpfindlicK-

-.• - .,. - .34-: --■ .••••

V- >

allergeringste yerandentng des >Zi war to. bepierken»

* * _

Von z^ei Punkten wi^ ich ntm stÖ&lich überzeugt: einmal davon, daJ)i ses Uebel dur^ die gewöhnliche mtf Materiä medica TöUig unheilbar* aei^ zweitens, dafs es .keine Locaikrankbeilt. Auges ^ sondern das Prodüct eines nen krankhaften Zustahdes des. N( Stents sei , der nur in den Augen sich meisten concentnrt und ausgebildet. Dies erzeugte die Idee, dafs di^^ser« ganz fiir die magnetische Behandlung net sei, und zugleich die feste' Ueberxeiigv|' dals, wenn irgend Hülfe möglich sei, siesi» zig und allein dadurch erhalten werdeli Übt ne. Diese Idee theilte ich der Kraliken.iilili nnd sie ward davon eben so lebhafc d|ifAi drungen. Merkwürdig war es, dais em 1^ drer Arzt, Hr. Hofrath Jung zu Heidellis^g i$o Meilen von hier, dem als einem beiAib» ten Augenarzt, ohne mein Wissen^ der.Btm der der Kranken den Fall vorgelegt JhaQa ebenfalls den Magnetismus als das euubl Heilmittel empfahl, welche JNaqhriclit Ifisi ankami als die Kur sphon ange£an^43n war»

35

V

Irh wählete 2ur Anweodunsf des M^^netis« mus einen Mann von gepiüfter medicinisrlier Einsicht 9 ruhiger Stimniung und reiner iMo- ralität den Ober-Chirurgus Klu^e. Er

I

überzeugte sich eben so sehr von der nur auf diesem Wege möglichen Rettung, und nur die&er sowohl bei den x^erzten als bei der Kranken fest gewordene Glaube konnte bei beiden jene Ausdauer hervorbringen, die bei einer sechs Monate lang fast ganz unwirksam scheinenden Behandlung not hg war, un<] die doch allein die Wiederherstellung bewiikte.

Ich lasse nun Hrn Kluge ^ als den, der dip Behaudlang unmittelbar besorgte, und am genauf-sten beob »chtete, selbst reden«

,y Alle zuvor gebrauchten Arzneimittel wur- den nun bei Seite gesetzt und den 28&ten Mar« 1808 niit der Kur der Anfang gemarht. In der ersten Zeit bediente ich mich btos der negativen oder calmirenden Manipula- tion, weil ich bei der Patientin viel Em- pranglichkeit veimuthete ; allein ich über- 2eugte mich bald vom G^gentheile und mach- te daher in der Folge von d.r positiven Be- rührungsart Gebrauch. *) Die Kranke war,

^) Auf eine ^enaud Beichreibun^ det ganzen Mecha-

C a

3[6

ungeachtet ihres schwächlichen Körpers, nicht blos für die EinwirkuMg dieses, sondern auch

niflmuB der roagnetiflcben Behandlung; kann ich mich hier nicht einlassen, da ich dann, um allem Mi£i- brauche vorzubeugen , auch zugleich die nötbigen Cautelen mit anführen müCste, was aber ganz aut- 0er der Grenze einer blofsen Krankheitsgesrhichte liegt und schon zum Gebiete der Abband,lung ge- hört. Ich kann daher, um dem Unkundigen die Sa- che wenigstens in etwa^ anschaulich zu machen, hier -nur eine flüchtige Uebersicht des artistischen Verfah* irens gcb^n, wobei ich aber zugleich warne, dies Ge; aagte kein^sweges als Norm anzusehen, wonach ei- ne magnetische Behandlung unternommen werden könnte, sondern es blos, als für diesen einzelnen Fall geltend, zu betrachten. Um den Magnetismus ge- hörig anzuwenden, ihn ganz in seiner Gewalt zu haben und allen daraus hervorgehenden, oft sehr heftigen und im voraus nicht immer zu berechnen- den Zufällen zweckmäfsig zu begegnen, dazu gehört eine genaue und umfassende Kenntnirs di«tes heroi- schen Mittels, und es ist mir nur noch neuerdinga ein Fall vorgekommen, wo eine, mit halber Sach- kenntnifs unternommene Manipulation sehr übl« Folgen nach sich zog und den Magnetiseur in die grölste Verlegenheit setzte. , Wer daber den Mag. netismus wirklich in Anwendung bringen will, den verweise ich auf tVf nholt*s treffliches Werk {^Hnlkroft des thUrisLhn Magnetismus nach eignen Beohachi untren, Lemgo i802. ///. Tk,) und warne ihn, bevor er dies nicht gelesen und die nötbi^en Kenntnisse sich zu eigen gemacht hat^ keine magne- tisch« Behandlung zu unternahmen, *

- 37 - edes andern Reizes höchst unempfindlich; <edurfte sie z, B. bei Verdauungsbeschwer-

Die magnetiacke Behandlung geschieht Itauptsäcli* lieh nur mittelst der Hand y. daher die Benennung Manipulation') und besteht da;:in, daxis man Fortwäh- rend Tom Scheitel des Yor einem sitzenden Kran* ken bis 2U dessen Zehen heiahstreicht, wobei man mit den Händen entweder in einer Entfernung hleibt» oder, wenn mah starkes einwinken will, den Kranken nur leise berührt^ dabei aber den Wil- len hat surk zu drücken. Da laut Erfahrung nur die innere Fläche der Hand hierbei wiikaam ist« der Rücken derselben aber uichf« so wendet man . erstere beim Herabstreichen, letztere hingegen beim Zurückgehen gegen den Kranken. Die Manipula- tion ist verschieden, je nachdem man sich blos der Fingenpitzen, oder der ganzen Handßäike dazu be- dient. Durch erstere, wird die Wirkung mehr auf einzelne Theile concentrirt und demnach intensiv ▼erstärkt, durch letztere hingegen mehr verbreitet und gleichmäisiger vertheilt; und weil man daher nur hauptsächlich durch jene Reactionen hervor- })ringen,. duich diese «ie aber wieder mildern und -beseitigen kann, ^40 nennt man erstere die positive, leztere hingegen die negative, oder calniirtnde Ma- nipulation. Beide können all.,emrin oder local sejn^ |e nachdem sie auf den ganzen Körper, oder nur auf einzelne Theile desselben angewendet werden. Eine eigene positive Manipuldtion ist das Chnrgiren {Laden, oAet jinfwef-m) w>l(bes darin besteht, dals man bei vorher zusammengcbdÜter Faust die Fin- ger fcbnell gegen den Kianken ausbreitet und da- bei zugleich eine weifende Bewegung mw^^x.^^^^

. 38 « '.. den einer Abfiibmiig, oder einCiar

.tels, 80 inafste sie Immer die alici^lXrl

»

nacht, jü« wolle m§n ein« da|«B baitgätii^ - keif auf den Kranken abtchlendent. BiWü cliet geschieht auch durchs ^nkrm^hemg «W-i diea mehr calmirend rrirkt. Im •Ug;eiiieafti)l die Wirkung Terttirkt« wenn mail nA ^ifi Krenken auf ein li*tlatof'Um ,$ttw!t^ d«A fiUMt'^ den R«!geln eine« electrisrhen- conatniirt.Vfird;^ einzelne Th. ile concentrirt man die Wirlti man awe4 kleine Stäbe (aus Glaa, Siegellaek Stahl), die als f onfüct^^r^n xa betracbte« ntitl die Yoile Hand nimmr and dca Kranken daoHll Hikit Das fngs^nsckt es t h befördert mao.'wifklfei mit dem B'/''e: de* bri^ien hnm-nett einiK« li und kräftige Striche über die AugeabraunetftVii^ der Nasenwiir/ei iiath den Schläfen hm, macblf vl dns ErpF*'cke'i geschiebt durch einige tchaelMSli^ che in derselben Richtung, aber mittelst dwei^ 9fn hundc' dtr ijonme*! (keineswegs durcb -tJjp meine Gegeristriche, wonach oit heftige ZuBilH«!!* itehen). Das Wasser magneüsirc man, indeMan di^n Gefäfs auf den einen Handteller seist, mki* Spiiae des Daumens det andern zusammangthi^ ^ ten Hand mehrere Linien über die WaiaAÜidM sieht, sie nachher eine Zeitlang chargirt und A das Ganze mii einem Glasstäbchen umrührt«

Te leste Körper, als s B. Glasplatten, nia|fawdlC n- n durch öfteres Bestreichen mit den Pii^erib oder auch dadurch, dafs man sie eipige %mi Kai •ich trägt. Da diese lextern, wenn sie in 5aid«g^ bullt werden, einige 1 agc ihre Wirksamkeit babal- ten« so bedient sich der Kranke in AbwetauSeii am

39

manchmal doppelten und dreifachen Dosen rhalten; eben so ertrug sie, ausser ihrem

Magnetiseura denelben als SubnüiUß, Alle diese Manipulationen müssen« wenn sie^ wirksam seyn sol- len, nicht blos mechaniscfa« sondern zugleich mit einer gewissen Willenskraft vollzogen werden. So viel im allgemeinen über die maguetische Be- handlung,

Bei dieser Kranken gebrauchte ich anfänglich nur die calmirende Manipulation, indem ich fort- während mit den beiden flachen Händen vom Scheitel aus, theils über die Mitte, theils zu beiden Seiten des Körpers , langsam nach den Zehen herabstrich. In der Folge ging ich aber aur positiven Behand}ung über, bei welcher ich meine Finger klauenartig bog, die Spitzen der beiden Daumen. in die Mitte des obern Theils der Stirne setzte und die übrigen Finger aui den Seitentheilen des Kopfes ruhen liefs, hierauf mit den Daumen zur Nasenwurzel herunter, über die Augenbraunen nach den Schläfen hin strich, hier etwas verweilte, dann dicht vor den Obrea .jium Halse herunter ging, mich dem Brustbeine nä- herte, über die Mitte desselben zur Cardia und Um- bilicalgegend herabstrich, an diesen beiden Stellen mich wieder verweilte, dann in divergirender Rich- tung SU den Schenkeln und längs derselben zu den Knieen herabfuhr, hier nochmals ruhte und endlich zu den Zehen überging. Hierauf umfafste ich ei- nige Zeit die Schultern, wobei die Spitzen meiner Daumen gegen die Achselhöhlen zu liegen kamen, ging dann zu den Ellenbogengelenken, bei welchen ich wieder erwaj verweilte» und eüdiiOoL %>x ^^tv

- 4o *-

i Augenübel, wo gleichsam alle Reizbarkeit

cpncentrirt war, den heftigsten Schmerz mit

einer ungewöhnlichrn Kälte und Gelass>en-

fiänden über, stemmte 'die Spitzen meiner Daumen gegen die der Kranken und brachte endlich die der lextern mit einander in BerühruDg. Diese ganze Manipulation, bei welcher die Daumen hauptsäch* . lieh über die grofsen Nerv^nsiämme herab^efuhrt "wurden und die übrigen ausgebreiteten Finger seit* wärt» und nach aussen in derselben Richtung fol^-* ten, dauerte etwas über eine Minute und ^rde von mir während einer Viertelstunde immer von netiem wiederhohlt. Nach diesem wirkte ich dann jedesmal besonders auf den Unterleib, indem icli entweder die vereinten Fingerspitzen dagegen rich« teie , oder auch mit dem Daumen von der Car- dia aus nach den Schenkeln hin Linien beschrieb, oder indem ich die an einander gehaltenen Finger- apiuen der einen Hand eine Zeit lang gegen dio Cardia setzte; während ich die andere flache Hand auP'die Lumbalgegend legte^ oder ^ die eine Hand auf dem Scheitel und die andere auf der Her/gru- Be ruheti liefs, in meine Hände hauch le und nach diesem caimirtf, oder unmittelbar gegen die Herz- grube hauchte. Hierauf wirkte ich noc-h einige Zeit auf die Augen selbst, wie ich solches in der schichte näher bts- hrieb;sn ha^e, und calniirta dann zu Ende einer joden Behandlung den ganzen Körper, um alle eutsrandt^ne Beschwerden wieder zu beseitigen. Ausser der Manipulation liefs icli die Kranke magnetisirtes Wasser trinken und ihr bisweilen magD»*ti5irte Glasplatten auf die Cardia uud Augcnheder legen.

- 4i ~

heit. Obgleich ich daher in der Folge die positive Behandlung auf alle nur mögliche Weise vefrstärkte, so konnte ich |dennoch die Kranke während der ganzen ICur nicht über den ersten Grad der magnetischeu Wir- kung hinausbriogen ; näherte sie sich auch manchmal dem' zweiten Grad, so ging sie doch nie in denselben wirklich über. Un- geachtet der Fall nur selten ist, dals Kranke, bei einem so bedeutenden und eingewurzeU ten Uebely blos durch den ersten Grad der magnetischen Wirkung zur vollkommenen Heilung gelangen , so hat dieser Grad doch so wenig Auszeichnendes in seinen £rschei« nungen, dals ich, um durch stete Wiederho- lung nicht weitläuftig zu werden, diese £r- scIieinüDgen nicht in der gehörigen Zeitfol- ge, sondern nur im allgenieineu angeben, narh diesem aber d' n Kiankheitszustand ge- schichtlich durchiühren werde* ^^

„Anfänglich empfand die Kranke wäh- rend der JS^anipulation blos eine Wärme in der Magengegend und ein Prickeln und Ste- chen in den Extremitäten, vorzüglich in den Spitzen der Finger und Zehen, welches sich in der Folge in ein Gefühl von Ameisenlau-

"^* US ■■*

fen über deit Jansen' Körper T€»l>?«it«li^

«u eüjictb beständigen, imwidiarBtelllicheiiJ

«eben und Reiben Veranlassung giis:

'die Mahfpulation oh: sebr erschircsrt

. Dieielb^n Empfindungen erfolgten «ncft

terfain j wenn icb nicbt über deo

der Kranken herabfubr, sondern lidA'

durcb das Halten ihrer Hän'de

Verbindung setzte. Bisweilen atellt^i

ein krampfhaftes Zucken der Ai

und einzelner Muskeln der.Eztremitäten'j

suhsultüs tendinum) ein; zu einer

Zeit fühlte die Kranke wieder ein

im Hinterhäupte und den Schläfen |'*'

die leiseste Berührung dieser Theil^ sduMH^]

haft wurde* Zuweilen erfolgten Zahnt«

zen, em seht heftiger Schmerz in der Ifldw

Schulter, ein starkes Brennen mit hoherü

the im Gesichte, den Handtellern und fti^

sohlen, welche Zufälle durch ein p08ltif#'

]ßerühren vermehrt, durchs Calmiren

wieder gehoben werden konnten» Oft srh»^

es der Krank^-n plötzlich in die Füfse^ dfit-

ihr dann wie mit Blfi angefüllt achi«

und un<?eachtet aller Anstrengung nicht vopf.

der Stelle gerückt werden konnten; audb dfo '

Arme wurden* zuweilen völlig g^Udiunt^ «fr

- 43 -

btld ich auf 8ie yorziiglicb wirkte. Eine Zeit kng erfolgte dies aucl;i ausser der Manipu« iation bei der leisesten BeiUhning ihrer Hän« de; so wollte ich z. fi. einmal, während sie Ciavier spielte, ihr eine Fiugf # etzung zei« gen und xpachte ihre Han4 durcfi meine Be- rührung auf uiehrere Minuten gelähmt und onbrairchbar. fiei anhaltender BeiUhrung der Herzgrube fühlte sie ein Zucken und eine vrindende, kreisförmige Bewegung in der Tiefe, und bisweilen einen von da aus nach dem Scheitel gehenden Strahl, welche Er* scheinungen auch dann erfolgten, wenn ich nieine Finger an zwölf Zoll über der Herz-» grübe entlernt hielt. Wirkte ich mehrere l^inuren lang auf diese Stelle, so erfolgten fast immer ein Gefühl von Weheseyn, UebeU keiten, Stiche in dfr Brust, Beklommenheit, Herzklopfen, Schaudern und Schwermuth. Durchs Aßhau<.h»n der Herzgrube wurden di< se Zufälle gemeiniglich noch vermehrt, und nur durchs aligemeine Calmiren gemin* dert und gehoben. Ausser diesen, mit ein- ander abwechselnden Erscheinungen, fühlte sich die Kranke während der Behandlung immer sehr eripüdet, bekam ein Jahnen, Deh- nen und Recken des Körpers, der ihrem Ge«

- .■■ --v ■■■ :

fdhle nach wiö zerschlagea-war^^^tfai

rerwerden imd Drücken det^''oi>«fii

1* ■'

liieder (die immer die Zeit Über;

' seyn mtilsteii und nur bei: blickt. Vit

. tenen Händen geöffnet werden

Schwere auf der Brust, tiefeh Athem,

«en> und Tei:i9Lel manchmal' in einSe^

zwanzig Minuten andauernde BetäubliB§^

rend welcher aie nichts um j^ich wj

ri^Iy aber unyernehmlich, ^rach und

mit : starkem Herzklopfen plötzlich

. erwachte. Der, gewöhnlich schwache»

wurde bei der magnetischen Bejiandlinii^

immer ToUer, lebhafter und frequentCK^

dafs ich nach derselben in einer Ifil

X.O -7^ i5 Schläge mehr zählte, als vor im

ben. Ausser der Magnetisation zeigte^.!

von allen genannten Erscheinungen M

ausgenommen, dafs die Kranke immei

der Zeit, an welcher ich sie den Tag.n

magnetisirt hatte (denn ich wechselte,

fänglich aus .Vorsatz mit der Tageszeit^

den Zeitpunkt der mehrern Empfanglichi

zu erproben), Müdigkeit, Zerscblageiil

Jähnc^n, Neigung zum Schlafe, beki^mni

Athem und Schwere, Stechen und ein L

fen in den Extremitäten empfand* ^-» j

4

- 45

gxietisitte Wasser machte gar keinen ei<^ mhümlichen, von dem gewöhnlichen Was- TerschiedeneDy Eindruck auf sie.^'

^)Da sich in den ersten Monaten gar kein 'jrkliches Einwirken des Magnetismus, zei- 3 wollte, so wurden auch künstliche Mag- ien zu Hülfe genommen und während r* Operation als Conductoren benutzt,. aber

brachten keinen Unterschied in der Wir- Dgy von der gewöhnlichen Berührung mit dnen Fingerspitzen, hervor. So wurde auch tch Isolirung sowohl der Patientin allein, I mit mir vereint^ die Wirkung nicht son- rlich verstärkt. Wendete ich mit dem »latorio zugleich ein lauwarmes magneti- tes FüTsbad an, so erfolgte zwar eine grö- re INeigung zum Schlafe, doch ohne jgleich- Ltige Verstärkung der übrigen Erscheinun- n. Ich magnetisirte die Patientin zu jeder igeszeit, (bisweilen auch bei heftigem Ge- tter) ohne einen bedeutenden Unterschied

dem Erfolge zu bemerken. Ausser der mipulation *liefs ich ihr bisweilen, durch :eres Hineinhauchen magnetisirte Boureil«« 1, oder durch öfteres Bestreichen magne- irte Glasplatten gegen die Herzgra\>% \vÄ.

M«*-'' '*« *^' »* Lttfi-tt $ ififrü Vhd^ ynenn die |^<««ii-*: i|i« «fc jbiuLtfiiut^ inJi <ic'0 Fio gern ke* #tii«H«; biiiu MMitJii'fiijifMf L ihmuDg der Han» tli« ktriJ^ibHf = lim*- ^J»-ii lie \\ irkuDg ver- «tJäUik» üMtii «-iubiiiijiU t-tn v«>ii luir sHt vjer 'i .»^i:to »fti(Ki iiif.hi ^- }>rw4ucliter und berühr* iK.A .Vi'B^ucuiäLr il<-u iih in ficteai mit 6anK- •i«vi *u igc'po'iu-niu» tutter^Ie ^dufcb weU i.h<^» ^'A W'it»i*chL«.'iLiIu-h HO latj^e isi'Iirt btieb) tvi d,iji t*'^'-''-'^*'*'' /«uji4<Mxt.'i.".:»&eo h.iLte. die uuii Lii Uiciiivi Abvy<;Htrijh(;it ^uKiiJ^i^ <ias Fut-

Lgi.41 b c; JM 1,-1 k 1.4^, Sich vuij iJ(.'fti Inhalte desseU b«iiA ubc-j 4<;u{^'.*u W(^lli</, hol der lierübruiig Juu A().t(^04;i.i<fe ^ihoi |;Ji>1>^icli so an d^r H.ind ;^iiIiiJlJML WMido, (Jiils >iii, ob^lo»*:li mV (iea .iWaj^jn;i vor 64jiii'*M;U. si;UiM>ll vini sun wartv duAHH/i.il illiti l:uiii«i utt^iuieie Miiiuum i.niy m<.iU :^t}i)iHut;MiM| l^ui iUm* N'V.^iiiviiü ler OAAicui vJHn Moiiaio vrujiitKete Uii .u* \jla^

i . - 47 -

"^ Empfindlichkeit derselben zuzrg. Bei jeder Behandlung wirkte ich zuerst immer auf den ^nzen Körper, hiemächst auf den Unter- leib und dann ganz vorzUglichvauf die Augen, indem ich häufig mit beiden Daumen von der JNasenwurzel über die obern Augen lieder

, nach den Srhiäfen hin strich, die Spitzen der Daumen jedesmal an den äussern Augen« winkeln ruhen liefs, und die Augen alsdann mit den Eachen Händen, in die ich zuvor hauchte,^ einige Zeit bedeckte. Bei Berührung der Augen war die Patientin am allersensi- belsten, und ich konnte sogleich ein Erschlaf- fen und Ineinandersinken des ganzen Kör- pers mit gleichzeitiger Betäubung veranlassen, wenn ich, während ich mit meinen Daumen die äussern Augenwinkel berührte, zur selbi- gen Zeit die Spitzen meiner beiden Gold- finger dicht gegen die äussern Gehürgänge der Kranken setzte. Mit der zunehmenden Besserung der Augen minderte sich auch die Empfänglichkeit der Kranken für die mag- netische Einwirkung ; die Erscheinungen ka«

; men nicht mehr so gehäuft und in der soa* stigen Stärke, sondern wurden immer spar« samer und schwächer. Während der Anwen- dung dieses Mittels erfolgte die Menstrua«

tion wieder regelmäb^^er ;äs '\ sonst KronlLe luihia ad Kräfteia vx^i^^Aukett, tetiitt «ie aber •häbfig'^a]^ . upd Yeisfttopfiiiigen de^ Unteiieibeii ,we)che. JbaYements gebraiichit wcritai tian., Wiewohl die Kranke bei gntm. ter täglich eine Stunde in die ;Iiufi| blieb ihre Hautfarbe^' wiegen dea tadi Lichtmangela, dennoch iinmer tödl utid. wurde nur dann erst allmählig a^ daa Licht auf sie wieder, leinwirktab^

1 I

,9 Ungeachtet der animaliache Bfagi^ jiitts schon gleich zu Anfange di<> obafc] nannten^ und zuvor von der Patientin ai nie. an sich bemerkten Erscheinungen ▼« . lafste, so schien er doch nicht eben so sai ' auf das Augenübel Einfliifs zu haben /% dieses nahm während d^r Monate April' May so überhand, dafs die Kninke fast! ständig in der dicksten Finsternifa, auf ^-< blolsen Fnfsboden sitzend und auf ihnan

lenbogen liegend, zubringen mufsteb. . . Übrigens an Masse zun«*hmendpr Körper v <de dabei so sensibel, dafs aufser dem \A\ reize auch ein starkes Gpr^usrb, anhtfh des Sprechea und. scharfes Denken Upr

t

- 49 -

{röfste Bangigkeit und narkes Herzklopfen rerursachten. Gegen das Ende des Monats May 'stieg die Empfindlichkeit der Augen Sttfs höchste, wobei die obem Augenlieder zam ersten Male anschwollen^ eicerien und so schmerzhaft wurden^ dafs die Patien« dn auch nicht die leiseste Berührung dersel« ben von mir ertrug und schon Empfindung äusserte, sobald ich ihnen nur meine Finger- spitzen näherte. In dieser Periode wirk- te ich daher auf diese Theil^ nur mittelst der entfernt gehaltenen flachen Hände, lielj aber ausserdem die Augen häufig mit stark magnetisirtem Wafser befeuchten. Mit diesem in der Folge, sich immer wieder er- neuernden, aber jedesmal schwächer werden- den, Leiden der Augenlieder, das zuvor noch nie da gewesen, und nach meiner Ueberzeu- gung ganz allein ein Product des, auf diese Theüe vorzüglich angewandten, Magnetismus war, begann nun aber auch der erste Schritt znr Heiluiig der Krankheit. Mit dem An- fange des Monats Juni legten sich diese Lo- calbeschwerden, und nun war die Kranke wieder vermögend, sich nach und nach von dem Fufsboden mehr zu entfernen,* so, dafs sie um die Mitte dieses Monats sclion wie-

Jonrn. XXXX.Br a. Su D

der (wie T.or.'yicr.|kIöiiaten) qiit §ioSaeten

Au£?n auf einem Stuhle, sitzen pa^. in dein

^mmer^ umher^e.I^en l|;.pnnte. Gegen da#

'Ende des Mpnats Juni wurdto die Augen<^

, : y i. , ^.t •.■■•#.1. *T . «

lieder von neuem schmerzhaft, dick und ei- temd, und 4ie Augen g^^en das Licht wie-r der mehr empfindlich, jedoch nicht i^ dew Grade^ wie das vorige mal. Dieser Z^st^d dauerte bis in die Mitte Juli's« wo dann die iPati entin noch mehr HeUigkeit, als iqi ^er-r Aossenen Monate ertrug, und es auch ftjion wagei^ durfte, mit zufälligem und sclmell Torüberstreifendem Blicke einem andern ins Gesicht zu sehen. •— Um diese Zeit beding ^ sie einen Diätfe]|ler^^;wel^I^!r ihr wieder alle, die schotL genanntjeoi, Indigestipnsbesch wer- ben zuzog, .die^W^ einiger dagegen ge}>raucJi^en;.Awei(8nu rolle drei Wochen j|nbiekj§r4l« ICjiijkej^gar einige Tage, we- «en,^^^^ 4&bei .st^tjt; habenden Fiebers, bett«- .. liWjg machten und., ihren Kürper sehr ab- opi^Cftj^n, auf die Augen aber nicht mehr einen $o. nacht heiligen EinfluTs; wie ehemals^ Äu^efVsn» Um die Mitte des Monats Au^ g^t ^^i^af. wieder eine Periode der m^ehrerA- lichtscheue mit einem J£itern der. Augenlie* der ein« Da die £mpiin4Iichkeit der Augen

^ Si

diesmal weniger heftig war and folglich auch das Zimmer nicht mehr so sehr verdunke|t SU werden brauchte , so bemerkte ich jetzt, daiis die Augenlieder bei ihrem Intumesciren sich auch zugleich bedeutend entzündeten, welches ich früher in der starken FinstemiCi nicht wahrnehmen konnte. Nach dem Auf- hören dieses Leidens war die Patientin in der Besserung so weit vorgerückt, dals sie zu Ende desselben Monats die einfache Fen- sterdecke des Nachmittags um 4 Uhr schon den yierten Theil offnen lassen konnte. Mit dem Anfange des Septembers erneuerte sich das Schwären der Augenlieder, dauerte acht Tage an, und bei seinem Nachlasse konnte die Fensterdecke des Nachmittags schon Über die Hälfte aufgesteckt werden. In diesem Zeiträume ertrug es die Patientin zum ersten male, dafs ich ihr von der Seite unter den Hut ins Auge sehen durfte« Die Pupille war gehörig contractilj weder zu sehr ver- engt, noch eriyeitert;, und das braune, stark gewölbte Auge war durchaus hell und klar und hatte blos, wegen des zur Hälft« ge- senkten obem Augenliedes, ein etwas mat- tes Ansehen. «** In der letzten Hälfte des Septembers erfolgte^i wieder £mpündlichkeit

der Aogen und Sdnmren der Augenlieder, nach deren Anfhdren die letzte Fensterdek- ke des Nadimittags nm 5 Ulir gänzlich weg^ gcmommen werden konnte, und die Patien- tin Boam, sdion rermogend war, ihren Hot höber als bisher za tragen. Das allzu- scharfe Sehen hatte sich itait der zonehmen*- den Besserung der Augen ^Jetzt auch aUmäh- lig gemindert. Mit d^m Anfange des Oc- tobers bezog die Kranke ein für ihre Angen passenderes Zimmer, welches, da es nur ein Fenster hatte und klein war, durchaus ganz gleichmäfsig erhellt werden konnte, dagegen das Torige« grolsere und mit zwei Fenstern Tenehene Zimnrer an der einen Seite immer dunkler war, indem die Kranke das durch yxrei F«öter eindringende doppelte Licht nie ertragen konnte, und ein Fenster also ium^er T^ffdeckt bleiben mufste. Ich glaube di<^ses Uuistandes mit erwähnen zu müssen, dA er Einfluß auf das bald darauf erfolgte, sv^ verfallende -Besserwerden der Augen ge- h^il^t h^ben kann. *- Um die Mitte des Oc- K>b.*ni t«ir wieder ein Intumescireu und Ei- tt^tt\ der Au^entioder ein» wobei die Augen nicht mehr anhaltend, sondern nur während •ini^r Stunden des Tages emphndlicher wa*

-

ren. Nach dem Anfliören diese« Ziutandat konnte gegen das Ende desselben Monats

I

die Fensterdecke schon um a Uhr des Nach- mittags gänzlich weggenommen werden. j4nt vierten, Noi^ember äffnete die Kranke fvöA- rend der Manipulation zum ersten male schon abnec/iselnd die Augen ^ und zwei Tage darauf war sie vermugend währead derselben y mit gegen die Schattenseite go* wendetem Gesichte, die Augen fortwahrend offen zu erhalten^. Durch einen aberma« ligen Diätfehler zog sie sich wieder Unter- leibsbesch werden zu> welche bis zu Ende Decembers anhielten ^ auf die Augen aber 'Äicht den mindesten Einflufs hatten« - Vom siebenten November an konnte sie des Nach-» mittags bei halb geuffneter Fensterdecke oh- ne Hut im Zimmer umhergehen, wobei aber ihre Augen noch auf keinem Gegenstande verweilen durften, sbndern unstät umher- schweifen muFsten. Den neunten ha^te sie den ganzen Tag iiber den Hut nur während zwei Stunden des Vormittags auf, weil zu dieser Zeit die Sonne gegen die einfache Fensterdecke schien ; die übrige Zeit des Tages kannte sie ohne Hut ihre geöffneten Augen schon gegen die Lichtseite wenden,

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der Mmtpidation die Bewegmg Hinde cttrageii. Yom xelmteii No« Te«d^er an legte sie den Hot ginzKch bei Seite und 9Mb des Abeadi «Ane UchtscUm wt ge^cB das Lickt geirettdetem Ruckeiu An diesem Ta^ hatte sie anch scium dnrdbs Fenster einen fitt€iit%en Blick geworfen nnd airet in der Fenae sich aei^?Bde T&inie be- »erkt> Yo« drexacjmten bis zzub zwmMoig'

Keder anm letatcn aaale^ wöbet ascjt dia Ao- 1^ abwecbs^d $e^<n ihs Lic&t wieder et- iras eiapiittdlicber wnrien* fedoch in gar kei- nem Yeridknssse sre^en sontt. Nachdem die- ae B<acnwefden sic& S'sSqjT hatten^ konnte die Krsnke Tom zwei ami sfaranai^^en an ohne Hat im Hanse Bnflnrj.aRi^n aidi mit geGfiaeten Augen an* nndl :)u$IÜ'<^eB> und selbst schon waUen ( ein Tte»^"... cb ihr sonst

r. Bemerkensweath ioS es;, dalls die Kranke erst ron di&er Zis^ na sic^ wieder aait gesunden Angoi traxon^^ <& »e seilst die ganzen I^zten lier Ja^sn^ )m»äicv& sich nxter allen Yerfailmistm unmer amr ^/is krank triaflaee» » Gegen das Ejnäe "^ Xoi Ü€ an, sich trciu «n

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beim unverdeckten Claviere mit darUbejr weg- gewandtem Blicke zu spielen. In ^er ersten Hälfte des Decembers legte sich ihr unstä« ter, umherschweifender iBIick ; sie konnte ihn .sphon mehr auf Gegenstände fixiren und selbst einem Andern flüchtig ins Auge se- hen, was ihr bis dahin vällig unmöglich war; auch konnte sie mit geuffneten Augen schon nahe vor einem brennenden Lichte steheui nur mnfste sie dann nicht in die Flamme, sondern blos auf den Leuchter sehen. Bis gegen das Ende des Decembers wurde das Zimmer des Morgens noch stets durch eine dünne Fensterdecke verdunkelt, welche ersH gegen den Mittag hin allmählig fortgenom- men werden durfte; von dieser Zeit an er- trug aber die Kranke gleich beim Erwachen das helle Tageslicht, konnte nun auch ab- wechselnd in den Spiegel blicken und sich Yor demselben ankleidein« - Im Januar i8og stellten sich die schon im Qctober i8o5 statt gehabten krampfhaften Zufälle von neuem ein, Jedoch in einem viel geringeren Grade. Nachdem die Kranke s.chon seit den letzten Tageii des Decembers an Obstruction des Unterleibes, öfteren Kopfschmerzen und ei- nem steten ünwohlsejn gelitten hatte, Öihlte

||jie Wirksamkeit des thierischen M^gnetis« mus, währei^d jener RrampfänPälle , habe idi nitiht erproben können, indem ich bei ihrem Eintritte nie «zugegen war und sie imnieir sehr schnell wieder yoriibergingen* Im all« gemeinen würden' ab^r in diesem Zeiträume die^^ mit der zunehmenden Besserung defAu- gen bisher immer sparsamer und schwächer gewordenen Reactiönen während der Mani- pulation mit einem male wieder sehr yert stärkt, erreichten t^einabe die Höhe wi^ zU Anfange der magnetischen Behandlung ui&d iciahmen erst gegen das Ende des Februats wieder allmähüg ab. -— , So seht auch 'die ähnlichen Krampfanfölie im Öctober' i8oS das AugenUbel damals yer$chUmmerteQ , so wenig vermochten dies die jetzigen; im Ge- gentheile besserten sieh difi Augen zusehends, w:obei jenes heilsame Leiden der Augenlie- der sich in einem sehr geüngen Grade noch einigemal einstellte und ' sich durch eine höchst unbedeutende, periodische Empfind* Üchkeit der Augeii gegen das Licht mit ei-^ nem gleichzeitigen Gefühle von Druck m den Augeniiedern zu erkennen gab. Im Anfange des Januars durfte es die Patientin schon wagen, beim Clavierspiele auf die Be-

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wegung ihrer Finger zu sehen', so wie auch ein brennendes Licht zu putzen; oind zu £nde dieses Monats konnte sie beim Arbei- ten wieder auf ihr Strickzeug sehen Und wie« der in Gesellschaft am gedeckten Tische es- sen. Im Februar besuchte sie mit auFgesetz- tem Hute einigemal das Schauspiel und wohn- te nach diesem einem Balle bei, wo sie ohne Hut den Glanz der vielen Kronenleuchter ertrug« Seit der letzten Hälfte dieses Mo- nats waren die Augen keinem periodischen V^echsel von Empfindlichkeit qiehr unterwor- fen, sondern blieben andauernd sich gleich. Die Kranke fing nun an, bei trübem Wetter des Nachmittags auszugehen, und in den er- sten Tagen des Monats März ging sie des Vormittags bei hellem Sonnenscheine und l>lenden^edi Schnee spazieren, und bediente sich bald nachher beim Ausgeben keines Hu- tes mehr« Um die Mitte dieses Monats reiste sie auf einige Tage in ihre Vaterstadt, fing dann bei ihrer Rückkunft an, sich mit Le- sen, Schreiben, Musik) weiblichen Arbeiten u, dgl« zu beschäftigen, und trat so wieder ins thätige, weibliche Leben über. -^ Das Sehvermögen hat durch die Krankheit gar nichts gelitten, und die Kranke sieht \^\^

..." i\ '

der ioöch gdnngen Empfindlidilteit^ilM; gen, ungeachtet alles Selbsti^angte»' einen dunklen Schleier voY dem Hnt^ grün gefärbte, Brillen ror den Aiig«ii -— Man' mufs den ganz eigenen ZAuUBi ter Krankheit in. ihr^n kleinstem Y s^n selbst beobachtet haben^ mn sich kommen zu überzeugen, dft(s eine nur durch innere. Einwirkung, kein aber durch äussern Zwang allein ni3| Ich' konnte miidbL d^s letzt ern nur ttit Vortheil befdienen, als, mittelst' der Einigemal wiedergekehrten kritischen |l Zündung der Augenlieder, das Sehyenll| schon wirklich gestärkt und verbesseit« die Kranke aber nur noch nicht den Jfe hatte, ihre Sehkraft zu versuchen mt i durch das jahrelange Leiden ihr ziir Gctih heit gewordenen Gränzen mit innefcr.i strengung dreist zu Überschreiten. -^ 1 Magnetismus ganz allein that dem miH Fortschreiten des Uebels Einhalt imA den Impuls zum IVickgange desseJbeiH ' der Zwang half beiläufig den letztem i beschleunigen.*'

6i

tiit der , magnetischen Behandlung wurde aber auch ein zweckmäfsiges Regimen des Lichts und allmählige Angewöhnung an das« selbe verbunden^ Schon der Stiefvater die« ser Kranken (ein Arzt) hatte es früher yer« sucht y mit der grofsten Vonicht und Aus- dauer durch Zwaug dem Uebel' entgegen zu wirken, überzeugte sich aber endlieh von der Unmöglichkeit , auf diesem Wege zur Heilung zu gelangen, indem jedesmal die Empfind- lichkeit der Augen dadurch andauernd ver« mehrt und so das Uebel bedeutend verschlim-

I

mert wurde. "

,,Da zugleich mehrere auswärtige um Räth befragte Aerzte ebenfalls den Lichtzwang in Vorschlag brachten, so sey es mir erlaubt^ noch einige Worte hierüber zu sagen* ' Von einigen wurde angerathen, für di'e Kran«' ke ein nach Mitternacht gelegenes Zimmer (um die Einwirkung der Sonnenstrahlen zu Yermeiden und ein immer gleichmäfsiges liicht zu erhalten) mittelst vor" dem Fenster angebrachter, vielfacher papierner Schieber zu verfinstern, und e9 dann durch das all- mählige Fortziehen dieser Schieber nach und nach wieder zu erhellen. Diesjd Ver&uclvQ

6a

wurden mit griingefärbteiiy leinenen Fenster- decken oft wiederholt 9 allein ohne den ge^ hofften Nutzen, indem eine jede, mit dem gegenwärtigen «Zustande der Patientin nicht übereinstimmende, Verstärkung des Lichtes, und wenn ^ie auch noch so geringe war, -au* genblicklich ein unwillkührliches Schlielsen der Augen und bei etwas stärkerem licht- gtade jene schmerzhaften Seelenempfindun- gen mit andauernd fortschreitender Ver- schlimmerung des Uebels . 2ur unausbleibli- chen Folge hatten. Oft versuchte ich es^ die, Patientin zu hintergehen und ohne' ihr Wissen das Zimmer auf eine fast unmerkli- <;:he Act zu erhellen, mufste aber jedesmal ' Yon meinem Vorhaben abstehen, weil die Augen dann so lan§e fest geschlossen blie- ben, bis der. vorige Grad der Dunkelheit ^wieder hergestellt, war. Eben so wenig k.onnte auch der Rath eines berühmten Au- genarztes in Anwendung gebracht werden, welcher darin bestand* der Krajaken kleine, aus dunklem Holze gedrehte, an ihrem ei-: nen Rande ausgepolsterte und an dem an- dern mit angelaufenen Gläsern versehene, hohle Cylinder fest vor die Augen zu bin- ' den, und die Gläser (welche nach Art de-

ve freilich nach Verschiedenheit der Con«

\itution, und besonders des Seeleneinäusses

*11a seyn oder fehlen können, ohoe des vre-

*'gen die Einwirkung des Mai.oetismus selbst

"^ beweisen oder zu widerle^ren, weiches nur

^^rst hinterdrein durch die Wiri^ung auf die

>^forankheit entschieden f/ erden kann»

. V. Standhaftigkeity Vertrauen und nnrer-

^(drofsne Ausdauer sind unujigängiich cc/thi-

k ^e Bedingungen zum glücklichen Succef^ ge-

^ setzt auch, dals sich laa^e g^i keuie bes»e-

Tung zeigen sollte. Sechs \Ionate ii;;^te

- unsere Kranke magneüsixt werden, ehe sich

pur ein Anfang yon Besserung zeifte, inid

dann erfolgte Bie in vierzehn Tagen fas^ r-^l^

kommen« Hätte man nach tiluinx'jiiÄ'JL,^:!,^

' vergeblicher Bemühung aufgeiiürr. h-j wurde

man die Krankheit ftir unhiE-ilbar nnd den

{Magnetismus fiir anwirksam eii^ikn -^hk^rj^

und beides wäre falsch gewesen. Und wie

oit mag dies schon bei fehl^escnlji^efltn ILb«

ren der Fall gewesen sejn!

VI. Auch hier erfolgte die Besseren? ertz^ nachdem sich materielle Cnseo Lvc^ orv- sen der Augen« Anschwellen, En" c. z,i .^^^ und puruieote 5ecretion der Aaa-:i»L«: uss -^

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66 -^

ter ITiBStand scHeint mir von der gröfsten .Wichtigkeit, denn einmal beweist, er offen«

l^är ein physisches Agens, welches ohne al* .' len psj-chischen Antheit, j& ohne Waihmeki

-mung seiner. Wirkung^ dennoch wirkt; zwei* tens zeigt er, dafs jene gewaltsamen Crisen, jeneSomnambulismen und Wahrsagereien gar nicht wesentlich zur Wirkung gehören, son« dem dals, wenn sie auch vielleicht sthneller ' .^ur Heilung führen, man doch durch längere Fortsetzung bei schwächerem Grade der In- tensität eben so gut, und, ich glaube, sicherer seinen Zweck erreichen kann (der Uxiter« schied der Anwendung eines Mittels in klei^

: nen und starken Dosen); femer, dafs man ^ sich durch scheinbare Unwirksaitikeit ];iicht ' ^ abschrecken lassen darf, und- auch hier, wie böi jedem Mittel, die localen unmittelbaren : Wirkungen von d«tn eptTemten allgemeinen . unterscheiden muTs, welche auch ohne die ersten r^erfolgen können; und endlich, dals der yermeintliche Unterschied von Manschen, die für den Magnetismus empfänglich oder nicht empfänglich sind, und wobei der Glau« be so viel entscheide^ s6ll, wahrscheinlich nur eingebildet ist, und sich blos auf diese ' in die Sinne fallenden Reactionen bezieht,

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die freilich nach Verschiedenheit der Con« stitution, und besonders des Seeleneiuflusses da seyn oder fehlen können, ohne desw^e- gen die Einwirkung des Magnetismus selbst zu beweisen oder zu widerlegen, welches nur . erst hinterdrein durch die Wirkung auf die Krankheit entschieden werden kanu.^

y. Standhaftigkeity Vertrauen und unver« drofsne Ausdauer sind ununigänglich nöthi« ge Bedingungen zum glücklichen Succefs, ge* setzt aucii , dals sich lange gp.r keine Besse- rung zeigen sollte. Sechs Monate mulste unsere Kranke magnetisirt werden, ehe sich pur ein Anfang von Besserung zeigte, und dann erfolgte sie in vierzehn Tagen fast voll- kommen. Hätte man nach fünfmonatlicher vergeblicher Bemühung aufgehört; so würde man die Krankheit für unheilbar und den Magnetismus für unwirksam erklärt haben^ und beides wäre falsch gewesen. Und wie oft mag dies schon bei fehlgeschlagenen Ku« ren der Fall gewesen seyn!

VI. Auch hier erfolgte die Besserung prs^ nachdem sich materielle Crisen Localcri-

I j

sen der Augön, Anschwellen, Entzündung und puruiente Secretion der Augenhedet

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... - ""■ ~^*^

welcben ich zu erzählen ioi BA

von der Art, dafs er sich, w«( cherlei ungünstigen UmsIändSr^ der Kranke lebte, an den Toriin zeigt aber auch zugleich, wie wd^^ dann verzweifeln mufs, wenn hC

- zur Rettung des Kranken vefuL scheinen. ^^

Ein AAeitsmann, .'i/y Jahre sich hauptsächlich davon nähcl- den Bnau^rhänsTn dns Bier ia^ lierkarrteiM fl«fsEg Branntwe^^^ , pflegte, 'und in kinderloser J^ bösen Frau lette, bekam im^^ Junius 1 805 einen , 1 1 Tagdj^^ Durchfall, und als dieser von^^ hört hatte, Oedem in den Fil kein, Händen, Scroium und Baue ■welche acht Tage ^pdau^rt hati^ 6ten Julius , im Clinico uni Hültl Er klagte dabei über Hustei lidhem Auswurfe, bcfs wenig geachtet der war(i>cn Wiuerui mometer stand in diesen Tj auf 14 bis 16 Cirad über dem Gef"^rpiinkie) keinen Schweif

ii»«i Hill

1 .. J.

' jkMr. tri/oL ßbr. dK iß. ' -"• Pul{\ßor. Cass, qu, s, u$fmpitilfr, ohduc, sem. fycop. jD. Täglkk io Stück zu nehnteiim . ..

*' Der Erfolg war das Gegenth^il yh\i was wir erwarteten, die* Jlarnisibse] wurde sparsamer,* die Geschwulst 'nafaüBi nur zu, sood'ern zeigte sich, auch im te, so dafs urri i/^ten: Julius beschlötscift M de, ihm folgende Mischung eu geben:

9^ Föh dign. purpur.^ser. j, ' 1 jRali. Colch^ auctumn. ' * ^

Zingib, iu^dr, ij* , Tan. depur, dr. iij\ f, Palv^ S. Täglich viermal einen sekk len Theelößel voll zu nehmen. .

Dafs diese Mischung ihre Dienste TM t^, wie wirklich geschah, mag meinen Gri zum Theil in der nicht ganz schicklid . Zusammensetzung des Fingerhutes mit i Colchicum und d^m Weinsteine, zum.X^ aber auch in der zu grofsen^Gabe des 1 gerhutes gehabt haben. Denn seitdem dieses Mittel genauer kenne, findi* ich, CS in großen Guben fast nie Harnausleer bewirkt y dagegen es in kleinen PoixJoi

- 71 - - des Nachts I sein Appetit und Schlaf waren regelmälsig^ Die Sache sah ganz gewöhnlich aus, und schien daher ^uch eine ganz ge- wöhnliche Behandlung zu verlangen , daher bekam der Kranke/ bei dein sich organische Fehler nicht finden liefsen, und der den An« fang seiner Krankheit Yon einer Erkältung

I

ableitete, nichts anders, aU diuretische'Mittel:

9^ Mad. Scillae gr^ xif\.

Zingib. dr. ij\ f. Pul{f, div. in xijn pan. aequaL S. ^mal täglich einPuli^er mit fVachholder'' thee zu nehmen^

Die Extremitäten und den Hodensack um- gaben wir ihm mit Kraut ersäckchen ans aro- matischen j;7ecieiitj. Aissich die Geschwulst dabei nicht vermindern und die Hamauslee- rung um nichts vermehren wollte, so such- ten wir die Thätigkeit des Ijmphafischen Sjstemes durcli die Anwendung der Queck- silbermittel, welchß man von jeher, wenn auch nicht immer in dieser Absicht, in Was- sersuchten gerühmt bat, zu erhöhen, und ga- ben daher am iiten Julius folgende Pillen:

1^ Rad. Scillae pulif. gr. xij. JSydr. mjjLT. mit. gr^vj.-

7^

jB^tr. trifol.fihr. dr. ij. Pulv.flor, Cass, qu. s, lUf.pit.Nr. CXX. . cbduc. sem. fycop* D, S. läßlich ^mal lo Stück zu nehmen.

Der Erfolg war das Gegenthell voi|^ dem was wir erwarteten , die parnabsonderung wurde sparsamer,* die Geschwulst nahm nicht 1 nur zu, sondern zeigte sich auch im Gesich- te, so dafs am iqten Julius beschlössen wur- de^ ihm folgende Mischung su geben:

9^ Fol. digit. purpur.scr.j. ^

Rad, Colch^ auccumn, «

Zingib. tiaidr.ij* . Tart, depur, dr. HJ. J, Pulv^ S. Täglich viermal einen schlich* len Theelö^el voll zu nehmen,

Dafs diese Mischung ihre Dienste versag- te, wie wirklich geschah, mag meinen Grund zum Theil in der nicht ganz schicklichen . Züsammen$etzung des Fingerhutes mit dem .Colchicum und m Weinsteine, zum Th.eile aber auch in der zu erofsen.Gabe des Fin- gerhutes gehabt haben. Denn seitdem ich dieses Mittel genauer kenne, find*» ich, dafs es in großen Gaben fast nie Harnausieerung bewirkt y dagegen, es in kleinen Poriionen,

» 70

zu \ ^bift I Grab, besonders mit hydrargyruni muriaticum mite recht viel zu leisteh ver- mag. Auch mag es daher kommen, dafs schon am folgenden Tage sich firustsch merzen und beschwerliches Athmen einstellten. Ddr Urin blieb ganz wf*g, kam zwar an den folgenden Tagen tropfenweise wieder, allein die Ge- schwulst stieg, so dafs dem Kranken seine Jacke in den Armen und seine Beinkleider zu enge wurden; auch konnte er wegen der grolien Geschwulst des Scroti die Schenkel nicht mehr zusammenbringen. Er niufste still im Bette liegen. Am lyten Julius steche sich viermaliger Durchfall ein, wonach das Athmen leichter wui^de, alle übrigen Zufälle aber unverälidert blieben. Der Puls war, als Wirkung der Digitalis^ bis auf 44 Schlä- ge in der Minute gesunken, und am folgen- den Morgen, wo der Zustand des Kranken ganz unverändert war, zählten wir sogar nur 4i Pulse. Uni den etwas Erleichterung schaf^^ C^^den Durchfall zur Heilung der Krankheit zu benut?|Bn, welcher Fall andern sowohl als mir schon mehrere male vorgekommen ist, beschlofs ich, dem Kranken abführende Mit- tel zu geben, zugleich aber auch, damit sei- ne Kräfte nicht gar zu sehr durch den Durch-

... - 74

fall gestört werden 'möchten/ ihoi eine Aiich« tige Mischung, zur ErHaltung des Gleidhge« Tv^ichtes SU verordnen» Daher bekam er ioU gendes: ^ ,^

9^. i{a(2. Jalapp. dr. ij^ Tart* depurati dr. vj. ^^, Puly. S. j4Ue ^ Stunden % Jheeloffel

voll mit fVasser zu nehmen. . Iji. Aquae fiorum Cass^ Unc. iiij. ^ Liquor, ammc^n. anis.

Spir. sulpK aeth, ;^ dr. ij^ Syr.^comm, Unc^ f. M. S. Jede Stunde nach dem PuL^ef ei- nen Efslöjfel voll zu nehmen,. Bei einem immer noch sehr sparsamen l^ul* se (von /<6 bis 48 Pulsationen ) und fortdau« erndem) jedoch mäfsigen wässerigeif Durch« falle, ging der Urin nur tropfenweise ab, aber die Geschwulst änderte sich nm nichts« die Beklemmung nahm zu^ und der Hais wur- de steif. Immer noch in der vorigen Idee bekam er am 2osten Julius folgendes: ' ^i. Hydr. muriat. mit. gr^ iiij. Rad. Jalapp. scr. viij. Elaeosacch. foenic. dr. j. f. Pulif. diif. in viif. part. aequoL S, AUe 3 Stunden i Pulver zu nehmen.

77

> 4f»ii^ ZU finden 9 welches mir bedeutende !||ttlieile verschaffte. Im Ganzen ist es nicht ^'loben^ wenn man so von einem Mittel 1^ dem andern abspringt , und bald dieses, ■Id jenes anzuwenden versucht,, indem vie- *- Mittel erst dann Hülfe schaffen, wenn sie shftltend gebraucht werden. Aber wenn '^m so wie in diesem F^lle, sich von jedem Eittel betrogt^n aieht, und die Krankheit von er Art ist, dafs man zum Zögern, Probiren, Iwarten, nicht viele Zeit findet, dagegen ber bald dieses bald jenes Mittel als fist lütrüglich^ als Specificuni ! angepriesen indetj so verfällt man gar leicht in diesen ?ehler, von welchem ich mich hier srhlech- :erdings nicht frei sprechen will. Er bekam %m ci'jsten Julius eine Abkochung Von ila- %ix hry'oniae mit Terpenthin,' bei deren Ge- ^rauche die Geschwulst des Bauches zunajim, und nun auch die oberen Augenlieder mäch«- tig anschwollen. So blieb der Kranke, bei dem Gebräuche dieses Mittels, gröfsererGa- ben des Quecksilbers, der in diesem Jour« pale (ai B. i St. S.. 4o) empfohlenen Mi- achung aus Extr. chelidonü^ hyo^c.y Tart* -^ ttib. , Kali sülphuricumy Oxym, scüL und In^ fus. flor. Sßmb. , bis zum fiten August ^t^xA

.. - 76-. . .

^ Dnrchfäll fortdauernd wäfsrig blieb, ttnd die

Geschnralst sich^* wenn gleich nicht beträcht-

lieh verinindeite, bis zum zSs^en. Julius mit

den bi«>herigen Mitteln fortgefahren wurde,

*

ausser, dafs ich dlliUählich auf anderthalb Gran mildes salzsaurei' T^ecksilber in jeder Gabe stieg« Da aber lieüte die ganze Kur wied^ vollkommen stille staiid, so wandte ich die' von Baidinger vorgeschlagene Mischung aus Gummigutt und Kalilauge an,

9!. Gummi Guttue gr, viij^

Mucü, Gummi mimos» ^qu. s. vt c.

Aquae flor. Cassiae vinqs* Unc. iiijm l, a. Emulsio cui adde

Kali carbon.

Spir. sulphvr. aeth. ü dt. p

Syr. comm^ Unc 9*

S^ Alle drei Stunden- zwei Theeloffelvqll zu nehmen^

.wonach sich auch wirklich mehr Harnabgaiig einfand ; auf den Schenkeln eriioben sich mehrere kleine, mit lymphatischer Feuchtig- keit gefiillte. Blasen. Allein die Mischung wurde ohne irgend erhebliche Vortheile- veiv braucht, und daher zu einem andern Bflittel gegriffen« indem ich hoffte^ endlich eine Ver-

77 Ordnung zu finden ^ welches mir bedeutende Vortlieile verschaffte. Im Ganzen ist es nicht zu loben, wenn man so von einem Mittel zu dem andern abspringt , und bald dieses, bald jenes anzuwenden versucht, indem vie- le Mittel erst dann Hülfe schaffen, wenn sie anhaltend gebraucht werden. Aber wenn man so wie in diesem F^lle, sich von jedem Mittel betrogen sieht, und die Krankheit von der Art ist, dafs man zum Zögern, Probiren, Abwarten, nicht viele Zeit findet, dagegen aber bald dieses bald lenes Mittel als fibt untrüglich, als Specificumi ! angepriesen findet, so verfallt man gar leicht in diesen Fell I er, von welchem ich mich hier srhiech«

terdings nicht frei sprechen wilL Er bekam am lösten Julius eine Abkochung Von -Ra- dix brjoniae mit Terpenthin,' bei deren Ge* brauche die Geschwulst des Bauches zunahm, und nun auch die oberen Augenlieder mäch^ tig anschwollen. So blieb der Kranke, bei dem Gebrauche dieses Mittels, gröfserer Ga- ben des Quecksilbers, der in diesem Jour- nale (21 B. I St. Sv4^) empfohlenen Mi- schung aus Extr. chelidonüj hyosc.y Tart* stib, , Kali sülphuricuiriy Oxym. scüL und In^ / fus. flor. Samb. , bis, zum 5^en August ^ans

- . v"- . *■■

lidbi in Gfiben, lyie .ich $ie viä-

yi.^U^Natri sulphurici üac: iäf»- : .r;^(i-j^pir4 sidph. aeth. - . ■. ' s

^. j4Ue Si Stunden, abwechselnd fM Aüfgujse von fiicouäna' | 21u zu nahmen.

JD^r letzte wurde jedocI#schon. '«^^(ffg^tt^^ ausgesetzt, dagegen aber zu lösung von ^chwelelsaurem ' Matramrjj panckymag. Kr. dr.^t und nachlier. Infusuni spirüuosum foliorum iSe/aiZM':! terhin eine Abkochung von SennesbfM xuit Fenchelöl gesetzt, und davon ^M Stunden ein Tassen köpf chen voll ij|| men. So waren am ißten August ißsiji Glaubersalz, 6 1 Scrupel Extr, pahchjß Kr. und a Unzen Senna verbraucht, auci nach im Ganzeip dreifsigmal wäitsrJger Du fall entstanden, etwas mehr Urin ausgei« und die Geschwulst weicher uncf i^ri geringer geworden. In der Nacht auf ij. August hatte der Kranke noch aciit

wäfsrigen Durchfall, galliges £rbrecüeO|-

- 79 - de ihm in den Äermeln zu enge wurde uiid aufgeschnitten werden mufste, dals ihm die Augen fast gänzlich suschwollen, dafssei-, ne Schenkel <Iicker waren, als ein Mann im Leibe zu seyn pflegt, kurz so fürchterlich| wie ich nie gegidubt habe^ dals es möglich sey. Er lag mit .auseinander gesperrten Arm**! und Beinen ^ ja, selbst mit ausgespreizten Fingern ^ denn er konnte alle diese Theile nicht zusammenbringen y konnte den Kopf nicht bewegen, aas «Scro^u/n war wie ein Mannskopf grols und der penis faustdick, das praepuuum ^ie eine Blase aufgeschwollen, und durch das /renulum ganz krumm gezogen. Durch die Hamausleerung den Menschen zu heilen, gab ich auf, denn die Nieren schie« nen ganz inaccessibel zu seyn, also wurde beschlossen, ferner auf den Darmkanal zu wirken, welcher doch noch wälsi'ige Stoffe herzugeben im Stande war, und da sich noch keine hinreichende Ausleerung nach dei| Drasncis gefunden I^atte, auch bei diesem Zu«» Stande zu viel von einer zu gewaltsamen Wir- kung dieser immer gefährlicheil Mittel besorgt werden mufste, so griff ich zu den, ihrer Wirkung tvä/srige Stoffe fortzuschaffen we- gen, berühmten salzigen Mitteln, abet &tU

8o

lieh in Gaben, wie ich sie nie gereicht hohe/

t. J^» Na tri sulphurici Unc, iiif,

i>^. A^uae faenic. Unc. xij. :::jSptr.sulph.aeth,

m

Sirr* .cemm, aa Unc, ß.

j. Alle z Stunden^ abwechselnd mit dem Aufgufse von ^icociaaa | Tasse voll zu nehmen.

Der letzte wurde jedoch* schon am iSten Af^ßusc ausgesetzt, dagegen aber zu der Aaf- lösung von schwelelsaurem JNatrum hxtr. panchymag. Kr, dr. fj* und nachher noch ejn Infusuth spirüuosum foliorum Sennae^ spä- terhin eine Abkochung von Sennesblättern mit Fenchelöl gesetzt, und davon alle zwei Stunden ein Tassen köpf chen voll genom- men. So waren am i6ten August a6 Unzen Glaubersalz, *6| Scrupel Extr. panchjmag. Kr. und a Unzen Senna verbraucht, auch di- nach im Ganzeip dreilsigmal wäfsiiger Durch- fall entstanden, etwas mehr Urin ausgeleert, und die Ges:chwulst weicher und merklich geringer geworden. In der Nacht auf den ij. August hatte der Kranke noch acux Mal Wäfsrigen Durchfall, galliges Erbrecüen, u.-d

be-

befand sich früh Morgem merklich erleich« tert, so d^ü er zum ersten Male im Bette sich aufrichten lieis ui^d über Haushaltungs- angelegenheiten mit seiner Frau plauderte. Diese Unterredung gal) die Veranlassung zu einem heftigen Zanke, und die Folge davon wurde ein lebensgefährlicher Zufall, der dem Kranken das, Leben rettete. Denn ich bin fest, davon überzeugt, die Procedur wel- che ich mit ihm vornahm, war fehlerhaft, und hätte, wäre ich damit fortgefahren, den Kranken, ohne diese Dazwischenkuhft, ge- todtet, so gunstig es vielleicht in diesem Augenblicke seyn raogte, dafs sie eine hin- * längliche Menge von Wasseft aus dem Leibe geschalFt, und seinen Theilen- mehr JNach- giebigkeit gegeben hatte. Er verfiel näm- lich gegen y Uhr Morgens in deliria^ Be- wufstlosigkeit, verzog das Gesicht schmerzlich, klagte zuweilen über Kopfschmerz ynd Leib« weh, zitterte mit den Unterlippen, und der noch immer sparsam gewesene Puls, war auf einmal auf 75 Schläge in der Minute gestie- gen. So fanden wir ihn zufällig, denn Nach- richt wurde ims davon ni^ht gegeben, weil man ihn für* sterbend hielt» gegen 10 Uhr Vormittags, und gaben nun K>gk^ich folgen^

Joura. XXIX. B. a. Sr/ . F

^^

««

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de UiMchxmgtf um sdutell die Thäti^Leiteft wieder sn ojiöheiu

9^ Aifuae flor. Cassiae ünc 9. Liquor, amnu eaust.

Aether. sulphur^ u dr. if.

'^ae opü svnpL dr. f.

Syr. eomm. Uiuu /.^ S. AUe Stunden \ Efdoffel voü tu gehen.

Um II Ulir bekam er einmal wafsriges Er^ brechen, verfiel in allgemeines ZitttaB| blieb bewustlos, und bekam um i IJlir und um 3 Uhr ein Paar heftige epileptische Zufalle, während welcher ihm ein Klystier ans Äsand gegeben wurde. Als um 4. Uhr Sopor und

*

^ewttstlosigkeit fortdauerten, ^so rerordnete ich folgendes:

'^. Aquae memh. pip. viaos. Üne. iiij.

Liquor, ammon. caust^

Aether. sulpKur. m dr. ij,

Tincturae opü. croc. dr. f. ,

Syr. conun» Une. j. S. AUe I Stunde i E/sloffel voll zu neA-

men.

Auch wurde ihm. ein Sinapismus mit Caii« tharidentinctur auf den Unterieib gelegt. Um 8 Uhr. Abends kam ein neuer An£UI tob

i ^

85

Epilepsie, und da die Arznei fast verbraucht war, so wurde ihm, weil doch nur in den stärksten Reizmitteln Rett||ng gesucht, wer« den konnte, folgendes gegeben:

1^* Tincturae Castorei.

-— N ßor» Cassiae m Vnc. j. opii croc.'

Becher, sulphur» Tk dr. j. S. Alle Stunden vier Theelöjfel voll zu nehmen, '

1^. Camphor, subaetae scr. ij.

Liquor, ammon. caust. dr. ij.

Aquae Menth, pip'. vinos. Unc. iiij.

Syr. amygdaL Unc. y. S. Jede halbe Stunde nach der andern

Arznei i S/slöffel voll zu nehmen»

'• . .

.Ein zweiter, mit Cantharidentinctur geschärf« ter Sinapismus wurde unter die Fufssohlen gelegt. Noch um lo Uhr Abends dauerte der Sopor fort, allein am i^ten August Morgens 5 Uhr fanden wir den Kranken ob» ne Sopor^ mit wiederkehrendem Bewufstseyni ohne Epilepsie, der Durchfall und Leib«^ schmerz hatten sich gegeben, aber der Kopf schmerzte. Da diese günstigere Beschaffei»^ heit den ganzen Vormittag anhjeity so be-

•♦

. 84 s^

kam er^ ab Mittags die gestrigen, niinmfflir sparsamer genommenen Arzneien yerbraucht .waren, folgendes.^

^.Rad. AngeL conc. Unc, j. digere'in vase clausa cuni'

Aquae bulL

Spir. frumenti al ünc, iij. Cclat. fort. expr. ndde

Tinct. opü er 6c. dr. j.

AetK siäphur. dr. ij.

Syr. comm. Uno. /.

iS. Alle Stunden einen Efslöffel voll zu nehmen.

Am Abend hatte der Kranke mehr Bewiifst-« aeyn, der Appetit, welcher in den vorigen Tagen recht gut gewesen war, war ganz ge- schwunden. In der folgenden Nacht liefs der Kranke sehr yiel Urin, und. die Ge- schwulst sank merklich. Mit dem Angelica- aüfgusse wurde in den folgenden Tagen fort- gefahren, obwohl sich wieder etwas Durch« fall einfand, auch einmal" Erbrechen uikI ei-» nige Male heft^ Leibschofierzen, wir woll- ten aber die Hamausleerung gern vermeh- ten, und setzten daher am 22sten August 2wei Drachmen Kali causticum fusum hin-

/-w

- 85 -

zu, welche Mischung wir mit HAfenchleim nehmen lielsen«. Zusehends fiel die Ge« > schwulst, besonders im Gesichte, der Kran« ke fing wieder an zu essen, hatte aber fort- dauernd Leibweh, welsbalb dies Kali mit dem Liquor ammonii pyro - oleosus ver« tauscht wurde. Von nun an leerte der I^an* ke in jeder Nacht eine sehr grofse Menge Urin aus, oft bis zu einem halben Eimer yoll, am Tage ungleich weniger, ui\d nun sank die Geschwulst theilweise, zuerst im Gesichte, dann am rechten Arme, welcher schon ganz d^n geworden war, als der Bn» ke noch nicht in den Aermel der Jacke hinp- eingebracht werden konnte ^ dann am rech« ten Schenkel u. s* w», dabei lief täglich ein6' grofse Menge Watser aus den am SchenJr.el befindlichen aufgeherstnen Blasen heraus» Mit dem Angelicaaufgusse wurde unausge* setzt bis zum i3^m November fortgefahren, wo die Geschwulst noch immer nicht gahfB gewichen war, auch yon Zeit zu Zeit wfe» derkehrte. Um allmählig zu fixeren Mitteln überzugehen,'' der er der Kranke gerade aus diesem Grunde zu bedUifen schien, und um die Kräfte des noch immer matten, wenn gleich beständig ausser dem Bette befindli-

1 * r

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6heh Kirdiiken ivi He^>eii, bekam er heule fol- gendes; *

-r- Ca/, aromat^ 'S t^c. ([,

Äquae bull*

^iS/7ir* frumenti £ii Che, i«y, 42%. 2?er Aor. /. in vase clausa^ Catat,. expr. adde

Spir. sulphun aether. dr. iu

. «y^r. eomm. Und» §,

'i'.j. 'rt-»..

iSl ^i/e ifret Stunden einen EfdSffel voll zu nehmen* .. ^

und von nun an stieg ich mit dieOi bittem Mitteln, zwischen welchen Von ZeilE zh Zeit seÜlu MaA hyi^r. mur. mite gegeben tfurde^ bis der Kranke am 19. Dedember ganz ge- ^ heilt entlassen Werden konnte^ Er lebt bis auf den heutigen Tag, ist seitdem* nicht wie- der krank gewesen, und ist im Stande seine Geschäfte ohne alte Beschwerden zu: yei- richten.

Schon oben habe ich gestanden ,, daft wahrscheinlich n\eine hartnäckige Anwendung der ausleerenden Mittel die Ursache zu der gefährlichen Lage, in welche der Kranke ge-^

^ P? r-

ri^eth, gewesen sej« ^i^d dals ein fortge« •eUter (jebrauch dente^heii, ihn vcrmuthlicli getödtet haben würde. Iii,de$sen mnfs ich einen n;cht genpgen TheU d^r Gefahr auch auf Rephn^ng des heftigen 4^rgers schiebeni den der ungliiclUiche jl^ann yon seinem Wei« he hatte, und durch den sein ganz erschöpf« tet ICörper eben ia den heftigen Az^aU von Convulsionen geriethy welcher ihn am lyten Augü$|; ergriff« Voi^ diesem Augenblicke an änderte ich meine Behandlung vollkommen. Statt de;r bisher gehr^uphtei^ aph^ächenden^ die Orgaiiisatioi^ zerstörenden Mitteln, gab ich ihm plm reizejnde, die Thätigkeiten er«

9

höhende Dinge, und gerade diese waren es, welche seine Wa^sersiicht, der kein organi- scher Fehler zum Grunde lag, sondern die blos aus einem gestörten Kräfteverhältnisse entstanden war, verlegte» Auch bin ich von

I

ddm Augenbliokji an, und besonders während der Zeit der höchsten Gefahr, mit meinem Verfahren zufrieden« Indessen gestehe ich es, dafs ich nicht wünsche, in ähnliche Fälle oft zu gerathen. Es bleibt indessen die Fra- ge, in wie weit sich dieser Fall an den von Hm. von Lafontaine beobachteten (S. Gott. geU Anz. V. J. i8o3« St. 63. S. 627) ansjchlielst,

-^ 83 '-

-•' .Hfl- t— ':..^.

und ob nicht in manck^ ^^en-'^on sersuch^)^ woman keine ÖTgähUdtMk

wakmehmen kann, eine äknUeh« BefattBi

* ,• - ■■ ^

angewendet werden könbie , jiai iidh ml

fragen: müsse ? Es f ehh mir jdft B( Jen. ■■•..; .-.i- ■.. ?-

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4*

Peteehien ohn^ JPieker.

Dieser merkwürdige, von m ten beschriebene Fall, ist mir im Ijaltrii

Jahres 1807 zweiaial yorgekommAü^. iiUl einmal geheilt. Wir hattelr dtataii^ ]|iail hier sehr bösartige Kinderblattemv Midi gewöhnlich gleich mit Petechien' anfiqgi^ und an welchen viele Kinder starben, |ol> ten diese vielleicht mit der Entstehuiy dil^ ser fieberfreien Petechien einen Zu bang in Ansehung der Ursache, ich einerlei ursächliches Moment gehabt liabaitf Die Witterung in dieser Zeit, Januar , Sa* bruar, März 1807 war äusserst ungünstjgi Uli regnig, stürmisch; wir hatten damals Uaf^ Durchmärsche und die Kinder liefen ^ 9M1IL bei dem schlechtesten Wetter, den. durcbiif^ henden Soldaten entgegen und nach^ Edcil- tungenwaren folglich nichts seltnes» uad die

. 8d -r

^^c begleitenden Zufälley namentlich Pneu«» rfnonieen häufige allein darin ist die Uniaohe Jron Petechien nicht zu finden.

!;.' Der erste dieser« Kranken war der sechs« ^jährige Sohn eines armen -Schneiders.^ Er hatte in der Nacht auf den* u^e/i J^eÄr* 1807 eieh unruhig, im Bette umhergeworfen und am folgenden Morgen fanden, sich eine un« geheure Menge rother Stippen auf sfeinem ganzen Körper,^ welche am aten l'eAr.'rio« lett gefärbt waren, mit der Haut in glichet Höhe standen, wie Flohstiche, aber a:uch wie Sechser- und Groschenstucke grofs waren^ ;'Ziicht schmerzten oder juckten, keine Feuch- , tigkeit ergossen, auch sich- im ganzen Laufe der Krankheit nicht emporhoben. Der Kna- be war mager, schla£f, hatte schon lange über Mattigkeit, Kopfschmerzen, häufiges periodi« . sches Bauchweh geklagt, der Kopf war ihm ausgeschlagen, der Bauch dick, die Pupille weit, der Puls regelmäisig, der Urin milch- farben, seine übrigen Verrichtungen regel- mäfsig, auch ging er umher. Die Schutzblat- tern hatte er vor mehreren Jahren regelmä- fsig überstanden. Zwar war hier kein Be- weis von vorhandener Gefahr, allein ich ge«

I«.

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»b^i^l^; fials Ich cbn {^iifcdii^^llc' j^^fitiilc.e{t beobachüetev ml4»i»e(9fl^ / te bei ihm ein Typli^% 4«?;dQ^ W«|p|f 1^ weil icl| so yiele rod^eoiraoLe . Iifttff» anidieiitezid ^p nicht l^edakildidhinf^

Att Pet^biei^ bekoiniiM|^ciuid*&a<^^r9i4'! ^eiä inden furchth^rjitea ^7{fl^|W fteben4:'^ Daher licfi ickihn, 6bi}f4|J*>iiki vofh^ptt^neii 'W^nxuceiclien nichts Mifilu>beftctilo9sei^ hatte ^ wena^aidlt die' stünde' jlri^eiid dazu eignen wpUteii|t|iitfi Wi nitifer XU ^ehjen, zuerst folgende 'ldMaf> nehmeni: ^ Vu- ^

' i^.^ Ciamphor. sicr. f. '*' ' ' *^' ^

«S/?ir. sulph, aether. dr. /.

£• Alle 2 Stunden 6 Trop/eh aufZddat tu nehmen.

'■ ' . . .

Am folgenden Tage, 3. Februar y wtt ds Kranke bis auf das üröfser« und DifiiklBP* lyerden der Petechien ganz unverändert wi lief im Zimmer umhen Er bekam ÜbM folgende Mischung, indem ich schon dreiMI geworden war:

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R. Flor» Arn, mont. Vnc, ff, - dig. per hör. j.' c. Aquae fervid. Ume^HS» Colac. expr. adde ' ^ \ \

^ac: Spirr'sulphur. aecher^ ^^» /•

^vvi 'Syr*, CQmm^ Uno. f.

^n-: ^. .i:r^/;<r i^ Senden ^ xiß/slöjfel voll zu

%f. * n$hmen\

Ab sieb bei dem Gebraucb^ dieser Ai^mei -der Zustand um picbts geändert batte^ als dais die Petechien grt?r$er geworden waren, tmd d^r* Kranke sich ii^ aUen fii^nkten voll«

kommen wohi befand, so wurdd. beschlossen, da der erwartete Typhus; do^cbaus nicht.l&oohp men wollte« die deutlich vorhandenen WUr- mer anzugreifen, und daher bekam er fol« gendes am Seen Februar:

^. Sem. cynae dr. iüj^. "Rad^ Jalapp. dr^ f|. Hfdr. m^ur. mit* scr. y. f. PuW^ dii^. in X parc. aequal. Täglich dreimal ein Pulver zu nehmen.

'Hach zwei Tagen waren ihm sechs grofse iunibrici abgegangen und die Petechien wa- ren blasser, nahmen auch Tages darauf an Zahl ab, doch kam erst am^ gcen Februar wieder ein Spulwurm zum Vorschein, Daher verstärkte ich das Hydr, mur, mite um zehn Gran und liefs den Kranken täglich yier Pul«

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'. . V -..

Vätei« i^tzogen^ -aber iilu^ ;«^ledit gefadMij warde^ un^teicte'uugtinstigfr ^!dtat «al4j Die GescfaicbM ist folgende fi r . ; fi^i

> ' . -.. V -^ ' ' i : .". M .•; •*

' -^ Kaehdem ^s RiiM) ichoii fSMB ZiSAn]

gehustet und übe<*haupt geknnkalt W te, bekain es einen i4 Tage ' •nlirftMjfi Durchfall und verlor den Appctitü'. OW dafs weiter eine Veranlassung bekanat'ilM» de\ stellte sich am mosten .April Egqffäi nicht unbeträchtliches Oedem der FHftydh ^nd an beiden Schenkeln fanden aicit-<i|l|li( und' kleine ifchwärzlidie flecken umd ( feh, welche sich vorzüglich hünfig innern Fläche^ und nur einzeln auf-der Soi» Beruy wenig an den Füfsen. sehr sriilMck und grofii an den Oberschenkeln pie Streifen waren zum TheiL wie ein sekiel breit. Diese Flecke schmerzteiif sie fest gedrückt wurden» Auch zeigte uns an der innern Fläche des rechten Ob^ Schenkels, nahe unter den Genitalien ^ ma$ wallnufsgrofse, harte, schmerzhafte, veiacUtk» bare Geschwulst, welche jedoch schon lai^ bemerkt war. Der Durchfall war zeit mB Paar Tagen zuweilen blutig geworden, dtü Appetit, dar Schlaf und die

- 9Ä- - «ckiecli^, . der ^tasten beträchtlich. Wir fan« 4en das Kind am ujscen ä4pril liicht merk* )ich mager, und .^6inen Puls regelmälsig, niir ötwaA klein« ' Vor allen D>ngen schien es wichtig EU seyn^.deti Durchfall, welcher die Kräfte der Kranken erschöpfte, zu heben, ausserdem aber mulste für Erhöhung der Thätigkeit, besonders im Gefäfssysteme, Sor* Ij^e gevtH^ta werd/en, denn dals dieser Fall nch Ton dem yorigen wesentlich unterschied tmd ungeachtet der Abwesenheit des Fiebers, denn daiTon war keine Spur vorhanden, viel typhusahnliches hatte, lehrte der Augen« schein. Daher bekam die Kleine folgende Misdiung :

3^, Pulv. rad. Salep dr. y. solve in Infusi rad. Angel. Unc. vj. /* ddde Tince. opii croc. ser. ß.

Spir, sidphur. aether. dr. ij^

Syr. comm. Unc. 0.

Ji Alle 2 Stunden x Efsloffel voll zu

%

nehmen.

'Am ^sten April hatte sich auf dem grÖls«> ten schwarzen Streifen am rechten Unter- Schenkel * eii^ Schorf gebildet, welcher einem Tor einigen Tagen daselbst befindlichen^ frei«

-iß -

'^fiÜig^'gekomnieiien.uiid gescbwnnde^^l^ •chwfire seine Entstehnng verdanken lol die Beine ' tchipeRten, beiiondera in der I SfthwnUt-und'io dem Otdem, der OurchfJ danerte Fort, der PuU hatte sich um nida TcriB^eet: Ich lieÖ eine wäfsrige Abkochn^ TOD Wädeminden, mit etwas BrannV veiii^tdit, lauwarm <nin die Schenkel scU gen. ,Ab«n^ hörte der Durchfall auL tiS. jifrÜ. Statt des Durchfalls hatte Kranke, eiirigeDiB] Erbrechen bekommen, t Puls war freqnenter geworden, bU^ nd^ ao ta.dea folgenden Tagen, die Flecke n Streiftini hatten ihr Ansehen nicht veräiuii waren aber schmerzhaft und brennend hol ansufShlen, Unter diesen Umstände sich die Indication nicht wesentlicb dert, welshalb ich aucH die vorige der Kranken wiedergab, jedoch liefs ich, im dem Erbrechen Einhalt zu thun, eine halb« Unze Caisienblumentinctur hinzusetaeii' -^"U itfjstfin April waren dieFlecIce etwas blanv sonst der ganze Zustand derselbe. VoD mm. an schien die Kranke sich bessern zu woli lea, denn an d^n beiden folgenden TifiB bekam sie Schlaf, etwas Appetit, h6rM «C zu brechen f auch Termindette aadi ^bCmm-

- 97 -

'.die Frequenz des Pulses ^ aber die Schmer- sen in dem Oedem, und vorzüglich in der ^Geschwulst am rechten Oberschenkel, dauer- ten fort. Ihr war der: Gebrauch der dicken Salepauflösung und der. scharfschmeckenden j4ngelica sehr widrig geworden, deshalb er- hielt sie, nach der einmal festgestellten In- dication , am ^gscen April folgende Mi- schung :

9*. Aquae ßor, Cassiae ünc. iiij. Tlhct* opil simpl, scr* j. Aether sulphur. ar. yp. Liquor, amm. anis, dr» ij\ Syriipi CO mm, Unc, g.

\ S. Alle Stunden einen Efslöjfel voll zu

nehmen. \

yhsA folgenden Tage stellte sich wieder ein - hiäa häufiger schleimiger Durchfall, grofse Ettllätmng, beständiger kalter Schweifs und Frost ein, die Kranke war in dieser Nacht sehr rerfallen, der Puls klein, asthenisch, die Vibices waren blasser geworden. Es war bedenklich hier nicht auf eine schnelle Wei- se die Kräfjte und überhaupt- die Thätigkeit aller Sjsteme prhohen zu wollen, und von (^ allen Mitteln schienen mir die Spiriiuosa

Joorn. XXIX. B. 3. St. G

•."^

■^ »8 hier die passendsten zu seyn. Daher wand- te ich folgehde Mischung an:

^. tnfiisi herbue mari veri Unc, iüj\ Spiru, oryzae Unc. ij. ' Aelher. sulphur. dr, ij. Tinct» aurant. Syrupi comm. äa Unt. Jf.

S, Alle Stunden J Efslöffel voll zu neh^

Auch besserte sich die kleine Patientin da- nach auffallend, der Durchfall yerminderte sich, die Kräfte nahmen um so vielem zu, dafs sie eine Zeitlang aufser Bette seyn konn- te, der kalte Schweifs und der Frost waren ganz geschwunden, die Vibices wurden sehr blafs, die Erregung des Pulses hatte am isten Mai zwar zugenommen, aber er war ungleich kräftiger geworden. Nur war die Freude darüber nicht von langer Dauer, indem schon am folgenden Tage sich wieder heftiger Durchfall und Frost einstellten« Da alle bis- her gebrauchten Mittel sehr flüchtig reizmeh- rend waren, und keine bleibende wirkliche Besserung bewirkt hatten, wenn auch zuwei- len ein Anschein dazu dagewesen war, so schien es mir Pflicht zu seyn, den bisherigen

99 -*

/

Kurplan dahin abzuäHdem, daß ein anhal- tenderes Reizmittel 9 die China, angewendet wurde, wozu ich mich um so leichter ent- schlofs, als ich keine Spur ron Fieber wahr- nehmen konnte. Der Frost war Product der Erschöpfung, die Frequeaz des Pulses war gering, der Schweifs kam mit d^m Fro- ste aus einer Quelle« Dazu hofFte ich sollte die Chinarinde die ganz verlorne Spannkraft wieder einigermafsen hervorrufen:

]|^« Pulv. rad, Salep dr. solve in decocti cor$. pernio. Unc. üif. adde Tincturae opii croc. dr. |. Aether, sulphur. dr. ij.

S. Alle Stunden einen Efslöjffel ifoU zu nehmen»

, Auch hienach war am 3/:e7z Mai einige Bes- serung wahrzunehmen, indem der Durchfall und der Frost aufgehört hatten, aber der Puls "war frequenter geworden, und die Kran- ke delirirte. Sie schien also die China noch weniger vertragen zu können, als die bisher gebrauchten Mittel, welshalb ich diese wie- der anzuwenden beschlofs, und ihr heute folgendes verordnete:

ü a

«

4 , lOO •— ,

j^. In/usi rad. Vüler. muu. t^mv 17*.

Cjimphor, ^Uibacfaeser. j*

Aether. sulphur. dr. "ij* S. Alle Stunden i M/sloffel voU zu Mk

Am ^en Mai hatte das Deliiiren anfiEiAftii aber die. Kranke sah lelcheiiblals a6s» iudfl Puls war kaum iilhlbar, ^ar mcbt yu »MJfk Doch verlor sich auch dieses SymptOPr m folgenden Tage, dafiir aber fand sfdi, vkk leicht weil das Opium weggelJBisseiL wu^eih mal im Schlafe Durchfall ein. Sie «Ali dieserhalb) abwechselnd mit d^r gtttrijgwlb» tur, von welcher noch Vorrath da war, «a so mehr, da sich wieder neue Vibices einp» fiinden, und die alten eihe dunklere Farbe angenommen hatten, folgende Mischung adh men:

5^. Infusi rad. Angel. Unc. *vj.

Jinct. opii croc, scr, j, CinHamomi Unc, y.

Sjrupi comm. Unc. ß. S. Alte a Stunden einen E/sloffei mI

zu nehmen.

Am den Mai fanden wir unsre Kranka porös, der Puls war wieder gar nicht za B^

lOI .

lex^ noch weniger zu zählen, hob sich aber schon wieder am folgenden Tage und nahm an Frequenz ab, aber der Durchfall dauerte (ort. Dagegen hatte der Sopor aufgehört* Noch war zu versuchen, was die schon ein- mal mit Erfolg gebrauchten Spirituosa leid- sten würden, von denen sich auch vielleicht hoffen liefs, dafs sie den wiederkehrenden Durchfall hemmen würdea, der sich wieder einigemal eingestellt hatte, daher bekam die Kränke am qtenMai folgendes:

9t« Tincc* aromat, Uric. ij. ^ cinnäm. Unc. Aether. sulp hur. dr. i^.

Aquae ftor. Cassiae vinos, Unc. iiij. S* Alle Stunden f Efslöffel voll zu /zeA-

menm

Aliein es blieb alles beim Alten! Der Durch- fall kehrte .wieder, der Sopor trat wieder ein, die Flecken waren ganz schwarz und sehr zahlreich, der Puls war schlechterdings nicht zu fühlen, und am Abend des 8^^^, Mai starb die kleine Kranke ganz ruhig

Mir ist der Gedanke wohl eingefallen, dafs vielleicht diese Krankheit einen günsti- geren Ausgang hätte nehmen können, wenn

ich sie gleich Anfangs mit ini|fc<riTi>chgn 8ia- ten behandelt hätte, statt mich auf den Ge- brauch der flüchtig riizmehreodenMiftel -ob- zulassen. Ich wandte diese ^«ber deduft nicht an, weil ich aus mehrfacher EEfahnaf Weiis, dafs sie bei Brustaffecttoneiiy ^e lam ' von Anfang an sichtbar genug waren, wU die man um .so mehr achten mulatay däA dem Leben aller Verwandten des Kindes eh Ende gemacht hatten y schlechterdings iuck theilig sind. Und war wirklich unter liea diesen Umständen eine Heilung zu kCnf Ich zweiFe. '

\-

•^ 103

IIL

Kurze Nachrichten

und

medizinische Neuigkeit en<

!■'

Die JVirhamkßil det Semen Phellandrii aquat» g^S^^

die Lungerisudii,

iJ äs Journal der praktischen Heilkunde hat zuerst auf den Nutzen dieses schätzbaren' Mittels gegen die Liingensucht aufmerksam gemacht, und dadurch gewifs schon manchem ; Leidenden Rettung, Tausenden Erleichterung \: verschafft. Nachdem der verewigte Herz die ']': ersten Erfahrungen darüber im ersten Bande bekannt gemacht hatte, ist es von mir und ancjeren häufig angewendet worden, und sind ^. sowohl in diesem Journal als in andern Schrif- ten Bestätigungen und genauer^ Bestimmun- gen seiner Wirksamkeit erschienen, Ganz ; neuerlich hat mein verehrter Freund, Hr. ; Prof. Thomassin a Tliuessink in Holland, sei-

- io4 ^

ne BfrobachtuDgen darlxhermitgtithieSk-^J^ nales de la liuerature. medieale Sirmngin 1807) und mit Vergnügen sähe ich, .dafs sei- ne Resultate ganz mit den meiliigeii.fiberdft* stimmen. :.;

Mit ihm bin ich Überzeugt, dafib dieiei Mittel eine der schätzbarsten Ac€pjdaitioom der Materia mediea ist, dafs^ es seine ro^ züglichst^ Wirksamkeit bei chronischen Bmit- krankheiten und ganz vorzUglichbei derLn- gensucht zeigt, und dafs es dieselbe imBQr zu erleichtern, oft zu verhüten und' srtiiwiBi zu heben vermag. Auch in der genaiMP Bestimmung der Fälle seiner Wirksam kielt ■<■ \ men meine Erfahrungen mit denseinigen Bbü^ ein. Am. wirksamsten ist es bei der scUst michten Lungensucht in Verbindung dai In ländischen Mooses; hier vermag es yoIUbimh mene Heilung zu bewirken. So auch beidno* . nischen Gatarrhen, welche in LungeasacÜ Überzugehen drohen. Bei Anlage >ar Lm* gensucht ist es ein Hauptmittel, ihre Foil* schritte zu verhüten, und die Entwickdo^g der Krankheit aufzuhalten, indem es die .€■• tarrhalischen und anderen BrustaflFectionfln löset, und zur kritischen Zertheilung briqgm die in diesen Fällen so leicht GelegenheiCt*

_ io5 . , -

( ursachjen . der EntWickelung werden« läei den - ! hartnackigen Husten, welche nach hitzigen ' Fiebern, BrustHebern, pneumonischen AfFek- ' tionen, und Masern zurückbleiben, und sh leitbt in Phtbisis Ubergel^en, ist es eines der vorzüglichsten Heilmittel. ' Bei der com- , pleten eiterigen Lungensucht wird es frei- lich, so. wenig wie irgend ein anderes «Mit- tel, Heilung bewirken, aber auch da leistet es, zur Verminderung und Verbesserung des Auswurfes, 4es Fiebers, der Engbrüstigkeit, 'und zur Verlängerung des Lebens, grofse Dienste; ja, selbst da habe ich zuweilen den cntscliieäensten Nutzen davon gesehen, wenn die^ Vereiterung nur oberflächlich, oder nur '■ accidentell und nicht mit zu starken phthi- ;. sischen Anlagen y eirunden war. *) -— Es ; versteht sich, dafs es durch den Mitgebrauch % passender Mittel, nach der Verschiedenheit |. der Umstände unterstützt werden mufs, bald '

durch Isländisches Moos, Roboräntia, bald .• durch Aderlässe, Nitrum und kühlende Mit- j tel, bald durch künstliche Geschwüre, zuwei- len auch durch Opiate und An^ispasmodica.

*) Mehr daron in einer Abhandlung über die Heil- barkeit der Lungensucbr, dt^ ich nächstena in die* X aem Journal mittkeüen werde.

r ^

~ 196 .

Eine Hauptsache ist, mit der Dotis nicht n furchtsam zu seyn, worin sehr oft die Ursa* che der Unwirksamkeit gelegen zu habea scheint. Und doch hat man nichts eu fiiidi- ten, da äie einzigen Inconveniensen einei zu starken Gebrauchs Ueblichkeiten odo eine leichte narcotische Wirkung sind. Man kann ohne Bedenken bis' zu i Dracfamt den Tag in getheilten Dosen steigen, am ho- sten in Substanz, denn die Anwendung in Decocten oder Infusen ist nie so krJkfÜfi

d. H.

2.

lieber die beste j4n\vendungxfo''m des P/ioipkon,

In Betreff des Pliosphoriis puli^erisaius be- merke ich: Der Phosphorus ist durchaus nur granulirt, es ist nicht möglich, ihn mecbi- nisch gemischt darzustellen; es ist auf j^sden Fall nothwendig, dafs er vorher in einem Oleo iinguinoso bei einer gelinden Warme in einem kleinen Kolben aufgelösetj und so- dann mit MuciL giunmi Mimosae zu einer Emulsion gebildet wird. Ich habe in mei- ner Apotheke eine solche Solution unter dem Namen Oleum Amygdalarum phosphoratm voiräthig, als: i^^ Phosphori gr. xxijy solve

I07

in Olei Amygdalarum ^ii/ysen^a. Verord- net der Arzt eine Drachme dieser Solution mit 3y Gummi Mtmosae puli^* 5/. ^f^* A^y§'^ dalarum und Aquae comm. ^jy so bildet die- ses eine yortref|ßicIie Emulsion dahinge- gen ein blofses Reiben mit einem Oleo ex* presso q. L durchaus das nicht isr, indem die Apothekergehülferiy welche leider gewöhnlich ohne Jünlän gliche C entrolle receptiren, als- dann ein schreckliches Gift bereiten. Um Phosphorus tropfenweise zu geben, auf Zucker, empfehle ich den Aether sulphur. phospho* racusj nach folgender Formel: 9^. Phosphori gr. x^ivy sohe in OL Caryophyllorum ver. 5iiJ.j\^dde Aether sulphur. rect. %ij. qv. serua. Die Drachme enthält gr, i. Phosphor., jedoch kann diese Solution nicht mit wässe- rigen Mixturen gemischt werden. ^VomHcrra

Ober-MedUinal-Asieasor Flittner 2u Berlin.)

*

3.

CttrocAnetes Sauerkraut, eine neue ^equUUion fir dU Soldaienverpflegung im Felde.

Seit 3 Jahren habe ich mich bereits bemüht^ das Sauerkraut (den Tschie'^y Aie Lieblingft- speise und Arznei des Russischen Soldaten^ portativ zu machen. So wie mein exstüff.

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»

io8

Versuch ausfiel, so ist er bis jetzt gebliebeiifr wie die Proben vom Jahre 1806 ^ und voi diesem Jahre zeigen. Ich erhielt aus 8 Ei- mern — ivedro oder aus i^a Pfund ge- süueitten Kohls nur la Pf. getrockneten KoU, Diese 8 Eimer gesäuerten Kohls^ yon der selilechteren Sorte, kosteten bei. dem gegeft* wältig (Januar 1809) sehr erhöhten Freue des Kohls in Moscau * Rubel 8 Gop. 90

Zum Trocknen desselben war erfordei lieh bei dem inMoscau theuerem Holz- preise ^ Faden . . <i ... .

An Salz, ^ Pfund . »—«.-« |

An gewühnlicheai Weizen- mehl . . —. . ^. 3

An Papier zum Einpacken . —. g

Kul^el 1 1 Cojii li Demnach kostet ein Pfund getrockaecei Tschie bei dem jetzigen hohen Preise ici Kohls und des Holzes , in Moscau: 89 Cop* Ein Pfund von diesem getrockneten Tsdä» sättigt 50 Mann; folglich sättigen la Pf. Sfio Mann, und 120» Pf. oder 12 Centner 360QO Mann, als soviel ein Pferd bequem ziehet kann. Jede Portion würde demnach ohnge* fahr 3 Cop. kosten, und 1200 Pf. nicht mehr als iioi Anbei 5o Cop. Würde man des*

;o9

Einkauf und das Trocjtnen des Kohls fabri- Jkenmäfsig in jenen Gegenden betreiben, wo der Kohl in Menge und wohlfeil ist, so könn- te ein Pfund kaum die Hälfte der Kosten betragen. *-^ Eifi Soldat, der ein Pfund ge- trockneten Tschie in seinem Haferisätk mit sich führt, ist dadurch auf 36 Portioii^n' L«- bensmittel versorgt, besonderes, wenn niäh den Tschie mit grob pulverisirten Suchari (Schiffs- zwieback) öder Commifsbrod Vermischt.

Man kocht den getrockneten Kohl wie den gewöhnlichen Tschie ein Paar Stunden lang, und thut etwas Fett, und wenn man es haben kann^ ein Stück Fleisch, oder zur Fa- stenzeit Oel hinzu» In Fällen, wo der Sol- dat a^ch diese Zuthat entbehren mufs% wird er diesen Tschie auch einfach mit Dank ge- > nielsen. Da der getrocknete Kohl ausseror- dentlich quillt, so bedarf man auf ein Pfund . ohngefähr 6 bis 8 Eimer Wasser zum Kochen. < Auch wird der getroxrknete Kohl sehr schmack- haft und nährend^ wenn man ihn entweder mit fein pulverisirten, oder grob zerstofsnen . Suchari kocht. Ich. habe zu dem Ende Pa- Jkete zu gleichen Theilen Kohl und Suchari verfertigt. Hiedurch wird ausserordentlich viel Raum im Hafejrsack erspart. Man be-

-^ JIO

denke nur wie viel Raum die gewöhnlickai Brode eilin ehmen.

Bereitungsart des getrockneten Tschiu»

^Der gesäuerte Kohl wird ausgepreisti i' * ein Sieb gethan, etwas mit Weizenmehl lak Salz bestreut^ und dann in einem Baduifti! getrocknet, der nicht zugemacht ist Di, Trocknen mufs dreimal wiederholt wi Man kann auch den Kohl auf Leinwantf M* breiten. Nachdem er nun getrocbltf^ ' .wird er in Cartuschen geschlagen, '*-)..j''V.

*) Ich seh« diese £rßndung des TvQrÄgM Kollegienrath D. Huhn für eine der schi Acquiütionen für die Verpflegung der Solditti ii^' Felde an. Der Mensch will nicht Mol p nährt, er will auch erquickt d. h. durch dn 0^ fichmack angenehm afHcirt seyn, welches Bichc ^ lein eine Recreation des I ebens gewahrt, sotdtf auch die Verdauung wesentlich befördert. YScbtf dies will der schwer arbeitende nicht blos gtBäl «ondern auch gesättigt ^ d. h. mechanisch tMI füllt seyn, damit er nicht zu bald durch das fühl der Leerheit wieder hungr <; und mau WW* - Alles diefs erfüllt d^s 6aur*rkraut. Für des meinen Mann ist ein sol« h Gtritht gewifs ein Ci fort of Life, über den «r alle überstundena uad ▼erstehende Mühseeligkeiten v^r^^ifst, und der i in gute Laune versetzt und wer bedarf die w mshr als der Soldat? * %x ye<4i«nc wohl« d

III

Ein sehr luiferfässfges FteBertf^nr^lbendes Mittel,

Bei der jetzigen fast allgemeinen Wechsel- fieberepidemie wird die Erinnerung an ein Mittel nicht unwillkommen seyn, was keine China, und doch nach meinen und andrer Aerzte Erfahrungen, eines der zuverläs.ti^sten * gegen Wechselfieber, selbst sehr hartpä-kige, ist:'' die biuern Mandeln.*) Am wirksamsten finde ich sie in der yon Frank in Posen an- gegebenen Formel: Rr« yimygdaL amar. dr.j^ ij. Ter. F. c. Aqu, fontan, J/iy. Emulsio^ in qua solve Extr, Centaur, min. dr, seinis vel unam. S. Eine Stunde vor dem Anfall auf einmal zu nehmen **).

d- H.

man diesen Theii seine? Versorgung etwas tnebr Aufmerksamkeit widmete als bisber. UeberdieÜs i hat diese Nahrung so viel trefflirbe Heilktäfte ge-

gen scorbutiscbe und fauligce Krankheiten» dafs sie selbst als Medicament xur Erhaltung der Gesund- heit der Armeen zu empfehlen ist. d. U.

*) Im 24. B. dieses Journals habe ich sie empfohlen^ rob vor dem Anfall xu i bis 3 Stück gegessen,

**) Bey dieser Gelegenheit verdient folgende, so eben erschienene Schrift empfoblen au. werden. Rinard die inländischen Surrogate der Chinarinde, in beson» derer Hinsicht auf den Continent v(» Europa, Mains 1809. Jonni, XXJX. B, a. St. H

IIa ^

5,

f

JBmlmmg gimes Siqphjflwna spmrium mil Barytes

muriata,

n Böhmen wurde ich von einem beküm- nerten Vater ersucht, seinen an Augenkrank- heit leidenden, neunjährigen Sohn zu be- handebi. Ich fand an beiden Augen eine Ophthalmia rheumaeiea mit starkem Fieber und einem Kopfschmerze begleitet,. welcher um Mitternacht so heftig wurde, dafs der Kranke laut schrie. Zu gleicher Zeit war in •der Hornhaut des linken Auges nach dem innem Augenwinkel hin, eine halbe Linie von dem Rande der Sclerotlcay ein Staphy^ loma spurium j (Hernia Tunicae Humoris aifuei). Durch einen vierwöchentlichen Ge- brauch der gewöhnlichen antirheumatischen Mittel, wurde der Fieberzustand und die Ophthalmie gehoben, und jetzt erst konnte ich für die Heilung des Staphyloms sorgen. Ich liefs ein halbes Quentchen Terra pon-^ derosa salita in einer Unze destilirten Was- sers auflösen und hiervon früh und> Abends einige Tropfen ins Auge tröpfeln, wornach .dann in einigen Wochen das StaphylcHna

spurium völlig heilte. *) ^Vom Hm. WundiMt tkrnold cu Gr^ Hennendorff in aer Lausitz.)

*) Ich mufs hierbei bemerken» dafs ich keineswega den Gebrauch der Barytes muriata, den ich ^'.uerst in TeurechUnd empFahl» aU nnwirksam bei Seite gesetxt habe, wie nie und da und namentlich in jirr^>hf/('jdts Uebersersung von ( hapta.'s i.hmu ge- meint wird. Im Gegentheil haben mich Fortgcsets* tf Erfahrungen immer mehr vt>n der profsen W irk- •arakeit diese» Mittels- bei skrofulösen Alfectioneuj auch rielen andern l^ankbeiien überzeugt.

d, H.

-*• Iljj

Preisfrage

der SoMtS m^dicale d'-i^mulation de Parisy

fürt Jahr 1309. *)

L/ant la seance de la Societc Medicale d^Emulation ie Paris 9 du ler fevrier 1809, M. le Baron Corvisart, 'resident honoraire perp^tue]« a propose pour sujet de irix, au nom du Conaeil d^Adiuiiiistration^ et la Soci^- 6 a unanimemeat. adopte la question suivante:

*) Dieae Preis&age ist eine der zweckmafsigsten und einsichtvoUsten, di^ lange gegeben wurden, und ge-

f ereicht ihrem Verfasser, Hrn. Corpisart, sehr zur hre. Mit keinem Worte ist wohh besonders in den leatea Jahren, so viel Unwesen getrieben wor-

.* den, als mit dem Woite, organische Krankheiten» und ea diente bei einem grouen Theil der Aerzie 3aur dazu, um das zu bezeichnen, was man nicht Terstand, oder woran der Krankestarb. Bei den An- hängern Browns und der unseeligen Eintheüung der Krankheiten in allgemeine und lokale, wurde ea

' für eines mit Lokalkrankheit genommen. Dia Hauptfrage ist wohl die: Soll blos dasjenige orga- nische Krankheit (Desorganisation, Pseudorganisa- tion) genannt werden, wo der Organismus sinnlich fehlerhaft ist, (und da fragt sichs wieder, was ist ainnlich, indem wir nicht bestimmen können, wio weit* uns noch mikroskopische Untersuchung und, chemische Analyse führt) oder sollen auch die iiicht in die Sinne f-allenden darunter verstanden werden. -— Dann aber möchten wobl alle daruntet gehö- ren, indem eine Veränderung des Lebens immex

. auch alle seine Verhältnisse umschlielst.

d. H.

Determiner, . .

.1. Quelles sont tes maladies qv^on doit spMaiement consUi Ter comme matadies orf^anitjues?

2 Les maladies organiques sont ^ dies gcndralemens incurakles?

3. Ett'il inuHle dWtudier et de chercher a reconn^' Ite les maladies organiques, d'ailtenrs jugees-^curAhles? I. La marche succesaive de nos connoissances et lea oüvrages de m^decine publi^s dans cea derniers temps, semblei^t ouvrir une nouvelle carriere. On ne s*e8t ja- ' maia autant occup^ qu*aujourd*hui dea maladies organl- ques. Cett? inati^re, neuve encore sous quelques rap- portSy appelle maintenant rattention et PinterSt de tous les Medecins. Nous possedons un grand nombre d*ob- servations relatives a des cas particuliers de l^tioos orga- niques; nous avons aussi un |)etit nombre de tr^ bons traites sur quelques genret de ces maladies « m'äis il re- ate Sans doute a en präsenter un tableaü complet et ge'- neral. .

Les grands Medecuhs qui ont publie les exceliens oüvra^i;es dont nous venons de parier, oni pit s^attaclier principalement aux difficuhes' mÄmes de la scieuce, aux circonstances les plus e'pineuses et les plus difficiles k d^crire. Mais, apres avoir excit^ notre admiration par leure ecrits, ils nous fönt sentir encore plus vivement la n^cessite d^en reveuir, sur ces matieres, aux idees lef plus simples, soit pour les mettre k la portee de tou- tes les classes de lecteurs, soit pour rdpondre aux ob* jections fuiiles autant que danger^nses, que la maligni- t^ pr^te k certains esprits tourmeut^s du besoin de de- precier c^ importans travaux. La Societe' Medicale d*ß- roulation a reconnu conibien il Importe de determiner (fuefles sont les malad. ei qiion doit consuh'r^r o // m' «;«- lädier organujites. Gette denominaiion sernbleroir de- - voir te rappor(er k toutes les aifectious CCixa ou plu*

ii5

sieurs brgunes ; mais, dans cette acception» toutes not , inaudies «eroient organiques, puisqu'il n*en est aucun^ ^ qjui n'affecte piincipalement ou simultanemeDt queiqu« j, drgane du corpa humain,

IL reste doac k preciser rigonrensement le sena qu*o& doit attacher i Texpreaaion da maladies orj^afii^ufs, oa, ^ en d'aucrea termea, k sp^cifier la nature propre de cel- lea qu^en doit appeicr ainsi. Cette lecherche peut cpn- duire k r^capituier lea divertea a£Fertions ir.orbides que Ton doit compr^dre aoua cette d^norriinaiion; k Stu- dier lea alteraiiona qui peuvent ^urvenir dans let par« ties lesees, pour produire les malndies qui nons occu* . pent; enfin, k ranger cea maladies dans un tableau m^» " tbodique« aoit d*aprea lea divjera changemens qui pea- Tent avoir lieu drna lea parties-interesa^es« en raiaom .. in6me de la diiference de leur texiure; soit d*apr^a tsl autre fondement que Ton croira devoir preferer.

-3« On repete, peut-^tre trop vulgaircment* que lea

maladies organiques sont incurabics; on pourroit en di-

re autant de la plupart des aurres, si on ne a*attachoit

paa plus a les i'econnolfre, et qu^on Ics abandonn^t tou*

jours k ellea- niemes. N'esi-il pas souvent permis au

Medecin de pre'voir ia Formation de ces maladies, et de

a*oppoaer a leur developpement? ne peat-il pas quel-

qnelois en suspendre la marclie, reculer, pour un temps

aasea long, leur funeste terminaison? Un tres-grand

nombre de maladies peut de^enerer en maladies sccon-

daires« et celles ci sont communement de la nature de

. Celles que nous nous proposöns d'etudier. On ne fait

peut-^tre pas toujours asssz d'attention dans le traite-

ment des affections aigues, aux suites qu*clles peuvent

:~ avoir, lors m^me qu*elles ne se teiminent pas immedia>

tement par la mort: les Me'decins se lasseut aussi quel-

' quefois en voyant ces maladies jugees incompletement

passer a Tecat cbronique; ils n^observent pas toujoura

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guiiir, Ou d'entrrpreRdre. la guenaon niaax qi •aroient pu inscpptiblBs

. Xi Sociäd. dum aa a^ance ^cner^Ic du moji yi«r igi', conronncra le meillour Mdinaue qni I Jfmrinu Äi^'le lujer propo«'.

■ÜA'pitx, csuturm^niaiit a rfirtlcU 47 da. ean<i^'-' iBan(,.;eon*M^a ea une medaille d'-pr, pai(«nt, i' p'u^ I^ffigia Ai, XavicT Bichai, et de l'nulre. un« «. ■ymboUqne la MeJe'itne: tur le coutour ou Ä da la m^daillr. »am grsvei lej mm» ci- »pri-»: pri« cerorf i M, (On a/'«iur ie nom, >ie i'^acrur.i

Lei Auteur« tont inviie'i i. placer, poiir iiiu(|m 4- atlitctive, en l^te de lenr Mninoirrj une dsvia« <{«! MB r«pcide dan« un billet eachet^, conienaiK aa oMDaJnt nom st leur idretiM. Ce billet «cn [oiut aa XC^HWlb

II« adteaieront lenr trivail k M. le DoctftAr lUt^ Setiiuira gininl, rue Gaitlon, No, f. ftv«ac il Iv jaaviar jgiri, ceTme de rigueur.

Los Attoäia irftidans a P«ii| (oat leul« «acMlt daConcun,

La Soci4ti dicerae, en outr«, un piix d^mnl«liaa au meilleur ouvrags manuac^rit (jHi lui a 4t6 pwiitmt dani l'juin^a. Lg prix coniiite nn un*' inrfdjiBI« 4^ ptreill« k c«lle inttiqueo plu) baut.

Ce'iißi! eonfottRC, A.-E. TAKTnA, SecrAaü»

JI7

Inhalt«

I, Veher den Magnetismua« nebst der Gescliiclit«

einer merkwürdigen vollkoAiranen Tageblind- lieit ( Nyccalopie , Photophobi*) , welche nach _ dreijähriger Dauer durch den Magnetismus völlig geheilt wurde. Von Hufeland, : Seit« x

II. Beschreibung einiger merkwürdigen Kruikheits- '

geschichten, vom Prof. PFUheln Remer in Königsberg. (Fortseuung.; , ^ i. ^

lU. Kurse Nachrichten und medicinische Neuig- keiten.

1. Die Wirksamkeit dei Semen Phellandrix aquat. gegen die Lungensucht. Von /Tk*

feland, , . , . loj;

2. lieber die beste Anwendungsform det Phosphors. Vom Hrn. Assessor Fliuntr in Berlin. log

g. Getrocknetes Sauerkraut, eine neue Ac- quisition für die Soidatenyerpflegun^ im Felde. Vom Hrn. D. Huhti in Moskau. 107

4. £in aehr zuverlässiges Fiebervertreibendea Mittel. Von Huf "Land, , , HI

5. Heilung eines Staphyioma spurium mit Barytes muriata. Vom Hrn. Wundar«i Arnold xu Grols - Hennersdorf in der LausitÄ -* IIa

Preisfrage der Sociki rnddicaU d'dmulaüon i/# Paris,

fär'a Jahr 1809. ••*♦•-*- 113

- 118 -.,

ä.

BüKoehfik der praknschem JS&iBhuyJe, Zm

\ '. - ^ - -. -

ImkMif. . ' 7

7o#. Frank Jma htsüiuA CÜMici CtftmtBmm Ümi^

. «.■

^ftrsluulM Filnemgis, -r* jiunm* Primmg, Md^

' - - - - '" * .^^ If^

gurabiUruh Cammmumiio TiWfrlr ,frmi$i\i_ ^^

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Berichtijgung»

'Im Junlai Stuck d. J. Seite tag. Z. g- toll etheiftMi: Anhalt - Bernburf itatt: Anhalt - Kdth«ii,

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' J 6 u r na 1

- 1 ■/

der

präctischen Heilkunde '

herausgegeben

\ '

von

«.

C. W. H u f e 1 a n d,

Königl. Pr^fiCk Geheimen Ratb, Leibarzt» Dlrector dea Golleg. me4. ^irurg. ,. erstem Arzt der Charit^ etc.

^ K. H i m 1 y,

Professor der Medizin zu Göttingen^ 0irector des klinischen Institut« etc.

V

Grrau^ Freund, Itt alle Theorie, Deck gfün de* Lebens goldrier Baum,

Gothe.

'<»■'■ ■*■

IX. Stück. September.

Berlin i8o9* ^ In CoBunisaioit der Realschul'Buchbandlimg.

^

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I. .

Ueber

len Ersatz der Erregbarkeit

u n ddieWirkung

der sogenannten Stärkungsmittel.

Von

.Dr. W o 1 f a r t

'in Berlin.. (Beichlufs. )

IL

JN ach den bisherigen Voraussetzungen möch- te es denn nun endlich nicht schwer seyn^ naher einzusehen und zu bestimmen, in wie- fern man JHeilmittel Stärkungsmittel, (reme- 4ia roboranua) nennen könnte ^ und* wel- ch^. IJ^il mittel zu dieser Klasse zu zählen seyen?'.^ ...

Journ. XXQC. B. 5* St, H

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Waren Starke und SchwädM« Ton' 1i schwankende Begriffe, wiud«n aia fiaMi| 4och noch mehr, ab durch nennet, ü gewils wohllhätig(p Ansichten in ' *dm BA\ kunst mannichf altige .MiTsrentindi&iMt gleich eingeführt wurden. Die Lehre zumal schien den BegnUSF To)l^dbb| und Sdiwäche gänzlich au&uheb^y

>

sie dafiir Sthenie und Asthenie ^m setzte, welches doch wieder gans deres war: zumal da heide aooh itt*'^ ^ Krankheitszustände zugleidi 'geltea-^lMk Doch würde auch hier Stärke mit 8041^1 Schwäche mit Asthenie gar oft ^^ei wurde selbst oft zum einzigen Grimdei Aj neue Lehre gänzlich zu verwerftti «ttd verdammen, weil man es sich ▼emÜBftjgiH weise nicht gedenken konnte, wie nannter asthenischer Körper von «] Stärke krankhaft angegriffen werdi und was solcher eitel scheinender, •!■ de aber wahrer Widersprüche ^ jmi entstehender Mifsdeutungen melip giad. "-'^<

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Alle dergleichen Mifsre^tandnitte aber daher, weil man Schwäche und-i als bestimmte Begriffe von gan;B bfibU

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IX ^

3

Zuständen Ansah, indeis beide nur beziehungs- weise in der Erscheinung ihre Stelle einneh«* men. Und so kommt es denn^ da£i diese Zustände sich besser bemerken, empfinden und begreifen, als in klarem Seyn vor den G^ist stellen^ und mit Worten sich ausdrük- ken lassen.

Wenn wir uns den Organismus in seiner Thätigkeit, im Leben^ so viel es möglich ist, klar vor df^n Sidn bringen, so sehen wir ihn als Abdruck d)es All mit dem Ganzen har- monisch als Einzelnes in seinen drei Dirnen* sionen bestehen. Auch köncen wir nicht anders, als da Gesundheit sehen und anneh* men, wo wii* ihn im völligen Gleichgewicht zwischen seinen Dimensionen sehen, so, dafs solche sich zur nvcfglichsten Einheit feststel- len; und hingegen da Krankheit, wo wir die- ses Gleichgewicht gestört antreffen, eine Di- mension auf Unkosten der andern vortritt, und wo auf solche Weise mit dem aufgeho- benen Gleichgewicht natürlich ein Kamnf in gestörter zerrissener Einheit entsteht.- Von Stärke und Schwäche, von Hypersthenie uini Asthenie der Erregung braucht hier über- all nicht die Rede zu seyn.

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Ist demnach der reine Begriff Yen C

sundfaeit und Krankheit nicht /abhängig i

Stärke und Schwäch e^ -v^ie man doch so

gewollt vhat;. so muls auch der Gmad die

Zustände ein» ganz anderer aeyn, ftia 'der ^

Gesundheit und Krfifnkhcit. Die Betrachts

dafs sogenapme starke Individuen gar oft ^

ter den Kranklieiten auigesetst sind^ wel<

sie zur äulsersten Schwäche niederwerfea,

solche, die wirklich in ihrem gaqxefiW«

recht auffallend Schwäcke zeigc«,^ beUA

dieses noch mehr«

Ferner zeigt sich mitten im geamidcaS Stande der Körper häufig in besonderen < stettien, oder Stellen derselben deufelick nug ein Zustand der Schwäche. . . "V^i den Körper mit der stärksten, be$t^. V dauung bei schwachem NervensysteHi da wieder solche, welche bei seh -wacher ^ . dauupg, ja selbst bei schwachen Nerren» einer ausgezeichnet starken Musleelkrafti sehen sind. Und dieses alles übrig« Zustande, den man nicht anders als heit nennen kann in dem Zustande- Gleichgewichts zwischen den Dinaenmni worin das organische Leben sich erhilt^ ^

isollen sich all diese scheinbaren Widersprü- che vereinigen lassen?

Oft liegt, und so auch hier, ctas Gesuchte xmd Wahre näher, als man sich yorstellte^ Bleiben wir nun in den Begriffen über Star* ke und Schwäche, an sich, auch bei denen diesen Zuständen zum Grunde liegenden yon blos Mehr und fV^eniger^ dem Positiven und Negativien stehen, so möchten wir leicht den Faden gefunden iiaben, der aus diesem Labyrinthe jerlöst.

Stärke drückt also allerdings das Positive aus, Fülle der Lebensthätigkeit in ihren Er- scheinungen, Schwäche dagegen dasNegati- ve, den Mangel dieser Fülle; ;aber eben dadurch, nemlich- in diesem Mehr oder We- iniger ist gerade das relative, das rein Bezie- ihende von Stärke und Schwäche deutlich (genug festgehalten. Gegen Njoch mehr wird I das bisherige Mehr ein Weniger. Stärke, I und Stärke, Schwäche und Schwäche lassen pin sich wieder so viele Grade zu, dafs Star- \ Jie Schwäche, Schwäche Stärke in dem wech- Iselseitigen Beziehen auf einander werden gkann. Und so ist es auch; nur rücksicht- ^■lich einer bestimmt angenommenen Schvvä-

6

»

che kax^i Stärke statt finden.^ und VIng^ kehrtt \

Wie aber an sich das Mehr und Weni- ger . nicht Gleichgewicht in sich und Ud>e^ ein-imroung ausschliefst} so auch Stärke ud Schwäche nicht den yollkommenen Begof der Gtrsundheit. In einem bestimmten (%► ganismus kann, im Vergleich mit einem an- dern, in gröfserer Fülle sich die Thatigkeit offenbaren, ohngeachtet in beiden doch ei- ne in ihrem Kreise gleichmäfsige Uebcron- Stimmung zur Einheit, ein yollkörnnsnei Gleichgewicht statt findet^

Dies läfst sich weiter und tiefer verfol» gen, und überall wird es seine giilcige Ab- wendung hnden. Wenn wir bisher bied»a den Organismus blos in seiner Totalität be« trachteten, so dürfen wir mit gleichem Rech- te diesen aus dem bisher gesa/°;ten heiT<Ni- gehenden Grundsatz auch auf das Einxelnj desselben anwenden.

Man würde nun aber sehr irren, man in der organischen Natur das GIei( gewicht der drei Dimensionen nach bestimmen, also dabei ein blos quantitatii Vcrhälinili annehmen wollte, Wohl gii

I

. di^Is allemal nur die eine Seite einer Sache, und führt demnach zum Iirthum* Zahlen sind überall nur die Hieroglyphen realer Existenz. Das innere qualitative Verhält- nifs aber ziigleich und ungetrennt, folglich das ganze wahre Seyn giebt erst den Punkt, -worauf das Gleichgewicht beruht, über wel- chiem die höchsten Gesetze wechselsweis sich durchdring'ender Uebereihstimmung im schein«-

}>ar ungleichen Widerstreit schweben*

, i

So ist es denn keineswegs für das Gleich- gewicht zwischen den drei Dimensionen er- forderlich, dals sie sich alle völlig gleich seyen ^n intensiver Fülle. Denn da alle drei in jeder einzelnen Richtung doch wieder enthalten sind, so ist es wohl um so mehr begreiflich, wie das Weniger in der einen bei der wechselseitigen Durchdringung durch das zugleich statt Hndende^ besondere Ver- hältnifs der beiden andern wieder ausgegli- chen werden, und das vollkommene Gleich- gewicht ungestört bleiben könne.

Findet dies in den Dimensionen statt, so inufs es auch in den ihnen entsprechenden besonderen Systemen der organischen Ge- bilde erkannt werden, und somit auch die

8. ;

Stirke odör Schwäche .eia2eIii<n^.Sbtile nA begründen und begreifen lasten ba ii6cl&lu- gestörtem Gl eichgie wicht, bei -fibrigeBi Tolt

kommener Gesundheit* ^

' ' . . .

. - « '

Es versteht sich von selbst, dafii tnan bd

' allea diesen Betrachtungen lüninier die Or-

ganisation von dem organischen S^jn, d^

Leib von der Seele trennen, dürfe. Und nir

müssen es uns recht mit FleÜS' tteta in dtt

^

Gedächtnils rufen, wie Form und Matme dUe Kraft, diese jene imerläisUch setze üdte- dinge.

Was die Verschiedenheit und MannidAl*

tigkeit der Stärke und Schwäche in sidi selbit betrifft, so beruht solche auf dem Ganiei und EinzelufD, und geht daraus hervor« Es können nämlich jene Zustände auf die To- talität eines Organismus, im Vergleich mit andern, oder auf eine seiner Dimensionen im Verhältnifs zu den andern, oder auf ein-

m

zelne Systeme und Theile des Organisons ihre Anwendung Finden. Wir sehen, dträas deutlich, wie sehr der Begriff von Stärke iind Schwäche einzeln für sich in vorschiedanea Bezeichnun^n stets relativ und mannichial» tig sei.

•So "wie wir bisher Stärke und Schwäche als nicht gebunden an gestörtes Gleichjge- ^icht, an Krankheit nämlich, betrachteten, ging eben daraus herror: dafs diese Zustän- de an sich eben so wenig auch blos dem ungetrübten Gleichgewichte, dem Normalzu-\ Stande, der Gesundheit ausschliefslich ange- hören können«

\

Im Zustande des gestörten Gleichgewichts, der Krankheit, im nothwendigen Kampf der entzweiten Dimensionen um die Behaup- tung ihrer selbst, im Ringen nach dem vorigen Gleichgewicht, der Uebereinstim- mung des Einzelnen mit dem Ganzen mufs die schon vorhandene Stärke oder Schwä- che, wo immer eine die andere auf eine re- lative Weise bedingt, auch nothwendig deut- licher Hervortreten und mit in diesen Kampf eingreifen. Aber in. einem solchen Zustan-i de mufs, den innern Gesetzen organischer Thätigkeit zufolge, auch abgesehen von al- ler schon früher vorhandenen Schwäche, sol- che sich leichter bilden können: und wenn dies fieilich relativ auch , von der Stärke als ' dem bedingten Gegensatze gilt, so kann' letz- tere doch, wie wir bald sehen werden, nicht

la

so leicht, als SchiivSchey sich wahrend dei Kampfs im gestörten Gleichgewicht behaup- ten oder bilden. Jedoch wird sie demohii- geaehtet hiervon keineswegs ausgeschloiseD.

Sobald die verschiedenen Diüntensionei bei aufgehobenem Gleichgewichte durch im zerstörend Ueberwiegende einer d^elben in das Spiel des Streites um die Existens ge- rathen; so ist es wohl schon in der klsren Anschauung begreiflich, wie im Gänsen durch ein solches Ringen und Anstreben gegeo Be- schränkung die fortschreitende OrganiiitioB und in ihr die Fülle lebendig thätiger Knft

r

leiden, demnach auf eine niedrigere Stafe sinken müsse. Mit dem Ganzen leidet ni^ türlich mehr oder weniger, und wenn aocli in verschiedenem Verhältnisse, das £inaebie. Es kann demnach während dieses" Riiigaiis nach dem Gleichgewicht eben sowohl eine Schwäche in einer der drei Dimensionaüi als eines einzelnen Systemes insbesondere^ und eines Theiles, eines Organs sich bildeiif und selbst nach wiederhergestelltem Gleicb« gewicht erhalten.

Dies gilt denn als von der Möglich« keit der Schwäche stets im relativen Geg<

11

•atze bedingt -><- immer auch von der Stärke, ■wiewohl stets in geringerer Bedeuttoheit^ weil, wie wir sahen, während des Kampfes, während der Krankheit, Schwache des Gan- . zen fast unveripeidUch stets bedingt und her- beigeführt wird. Und hierdurch geschieht denn auch der Begründung von Schwäche im Einzelnen wieder mehr Vorschub, als der von Stärke.

Hieraus wird es endlich leicht erklärlich: warum mit seltenen Ausnahmen eine jede Krankheit allgemeine Schwäche, Schwäche des Körpers, wie man sie nennt, hinterläfst, nämlich organische Thätigkeit mit wenige- rer KraftfUIle in der Erscheinung, so wie im Selbstgefühl des Individuum?

F^erner : warum Krankheit ausser dieser allgemeinen Schwäche bei wiedererlahgter völliger Gesundheit doch einie Schwäche in der einen oder der andern Hauptrichtung der Lebenskraft in den entsprechenden einzelnen Systemen ^^ in einzelnen OrganeOr und Theilen hinterlasse ?

Eben so gut aber auch: warum eine im Gesundheitszustande lang genährte allgemein» ne Schwäche oft nach einer zufallig ausge-

\

broch^en Knnkli«it. Jlfte&>imii.:£iK^ schwinde ?. warum gar oSf: nkdctt itranUieita^ welche erst, dem; Ganzen die/ %^X&tiBi% dcohten, eine der Dlmemionen, '«iii SyuMi oder ein Organ eine gank yprziigliche Stlikt wie ganz neu erhalten Jkünne? -. v

Dieaies sind Dinge, welche die tiig^dhf Erfahrung lehrt, und welche bei der sdiS* nen Uebereinstimmung mit den au%eitdkeB Begriffen und Grundsätzen femer iäJäi^ derbar, auffallend und unerklärlidt nen mögen.

Hierauf' beruht auch ein grblser stand der Heilkunde, nämlich: Krankheit durch Krankheit, Fehler einzelner. Tlieile durch den Kampf im Organismus bei gins* lieh aufgehobenem Gleichgewicht zu hetkn» zu entfernen« Und es ist wohl begreifiidi, wie Fehler, welche nur einen geringen Kanpf in den Dimensionen begründen, und allen Heilmitteln widerstehend das Ansehn der Unheilbarkeit gewinnen, dennoch durch stärker aufgehobene Gleichgewicht , indem

> während des Streites im Organismus imd durch denselben neue Verhältnisse entstehov beseitigt werden können.

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~ i3

Das höchste Ziel der Heilkunst ist: den Streit in den Dimensionen, und in den Sy- stemen, wo solcher besonders zerstörend her- Tortritt, auch vorzüglich zur Uebereinstim- mung zu leireh, und so das vorherige Gleich- gewicht wi^er herzustellen. Je vollkomme- ner nun dieses geschieht, desto weniger mufs auch der Streit selbst Raum und Zeit gewin- nen, sowohl dem'Einzelnen als dem Ganzen den Zustand der Schwäche einzuprägen. Es ist demnach auch ganz richtig, wenn man Heilmitte], welche ein solches in dem gege- benen Falle zu bewerkstelligen im Stande iiind, zugleich als stärkend ansieht. Auf sol- . the Weise den Körper vor Schwäche wäh- rend. des Verlaufs der Krankheit zu bewah- ren, demnach ihm Stärke zu erhalten und zu geben, ist freilich die beste und vollkom- menste Art zu stärken; indem die höchste Aufgabe der Heilkunst sich darin gelöst fin- det. In sofern man nun wirklich solche Heil- mittel als Stärkungsmittel ansehen und mit au£Führen wollte, könnte man sie relaci9 stär^^ kende Mittel nennen.

Dafs dieses Verfahren, dem Organismus Stärke zu bewahren und zu j[eben, ehtti so

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gut sich auf das Gauze kli auf :dat Xittfti beziehe und dafür- gelte ^^ Tmat^bt aich selbst. •'•,..'

i) NerwenschwäiAe. , .. -

Wenn Schwäche des GanseUf g< Thätigkeit durch alle Richtitngexr sicli bart, so wird solche in der dritteti sion, nämlich in der der Scinnbilitity jdenn doch als das letzte Zidl die. Hidmi]

ih höherem Sinne zugleich in aich anfaMsJ^ lind darstellt, hauptsächlich erschtfiMpi;' wird das Selbstgefühl des IndiWduitilLiidi|li» sächlich solche anzeigen, und d^*#JUN4 geistigen und empfindenden Verriditimii des Lebens werden besonders geheniDt ul niedergedrückt seyn. Aus diesem* Gnuidt sollte das Selbstgefühl der Schwächet ^^ ches so oft als nichtig erscheint, weil okgu keine oder nur geringe Störung im Gleich- gewicht bemerkt wird, nie leicht oder gleicb» gültig. genommen werden. Nur zu sehrsttak sich eine solche Verblendung, und die ouft* verstandene Natur, welche hier so deotlkk spricht und vergebens um Hülfe nachgaandS hat, zeigt dann oft im plötzlich ausbrechae- den und unaufhaltsamen Strom der lußg die Wahrheit des Selbstgefühls«

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Hier ist nun der Fall, wo eine solche all- gemeine Schwäche, wie sie sich in ihrer ho- hem Stufe in der Senaibilität| im Nervensyi^^ Stern vorwaltend^ offenbart, auch auf gleiche Weise durch Hervorrufung der dritten Di4 mension, durch Heilmittel gehoben werden kann, welche im ganzen Umfange durch ihr inneres übereinstimmendes Wesen auf die Sensibilität, jauf das Nervensystem belebend einwirken. In dieser Dimension alsdann, wie aus einem Hohlspiegel zurückgeworfen auf das Ganze, stellt sich auch die Stärke der übrigen Richtungen, des Ganzen wie* der her.

Dies ist es, welches wirkt, wenn schwäch« liehe Menschen durch eine Reise, deren An- strengung sie kaum bestehen zu können schie- nen, ermuntert, belebt, und wirklich gestärkt werden; indem solche durch den Wechsel der Gegenstände, ja durch Anstrengung selbst unmittelbar auf die Sensibilität, auf ihre Ner- venthätigkeit einwirkte. Dies ist es, was in dem Ringen mit allen Kräften nach einem erwünschten Ziele die Schwäche in Stärke verwandeln, ja selbst schon die drohende Zer- störung überwinden, den Tod aufhalten kann«

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\ :^ if -^ ..•

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a) VerdauungsscktiaiAei^, ' per ändere Grund aIlgem«iailr^Sclraicht| wird alLemal zunächst in den Haupt^fiinca! der Reproduction, in dexi; Vjeffdatittiigifradbil Beugen zu finrden>\seyn. . Denn >da<. diefo « ste Dimension des örganijicheaaScigm^^ii fti^ Selbstdarstellung, auf Erhaltimg b«ddi( 80 tiuils sie auöh gteiciisara als' die GnAiid»

säule betrachtet wenden ^ worauf ^at:i gebaut ist; welches natürlich pHne'dini^irikfc^ sten Girund des ßestehefi» auch nii hii >iria lien kann. Per Grund abßr desaeibUl^lihgt, ia der* Ernährung, wor£^uf die eriittB|-|äiH# . sion geht* Darum mufs auch bei gihijilltf, der Verdauung natürlich die Fülle in daa übrigen Dimensionen abnehmen, wenn af auch anfangs stärker vortreten, müli Mi dem Ganzen Schwäche einprägen. Und wiAi der wird nicht wohl ailgemeiiie Sckwidie leicht statt iind^n, ohne dafs die AeprodoF ctionsrichtung nicht davon gleichfalls fiir, ih» re Thätigkeit litte. Dafüc spricht auch ilit tägliche. Erfahrung, denn hierauf beruiit abflii die allgemeine Schwäciie bei Hungei^' oiijl die ' plötzliche Erquickung und Belebaag. durch Speise, sobald in der Verdaaaag^aaf' durch dieselbe ihre eigenthümfliche

»7 iion am bestimmtesten hervorgerufen irird. hierauf beruht ferner die nach übermäfhi- jer Anstrengung dieser ersten Keproductions- iverkzeuge erfolgendr, wie ein Blitz d«iS Selbst* jefüiil treffende, Schwäche und Geschlagen- leit des ganzen Körper^.

Heilmittel also, ^welche die erste Dinien« sicn zunächst in dem ihr t'ntsp;echenden Sy- steme t-er Verdauungsorgane hervorrufen, änd es von der andern Seite, .welche gleich den Heilmitteln der dritten Richtung, der sogenannten JNervenstarkenden Mittel, die Schwäche des Ganzen zu heben vermögen« Besonders die nach Krankheiten zurückblei- bende Schwäche eifordert zu ihrer Beseiti- jung zunächst Mervorrufung der Heprodu- ction, Stärkung der Verdauungswerkzf^uge, in- dem während jeder Kiankheit die Organi- sation ' die lebendig leibliche Bildung von Stoff und Form mehr oder minder leidet.

Diese Betrachtung führt nun zu einer Dicht minder wichtigen. liücksicht. D.ä, wie ivir bemerkten, bei Krankheit, während wel- cher sich Schwäche hauptsächlich zu begrün^ den vermag, stets die richtige Organisirung gehemmt nnd gestört wird, folglich in der

Jonrn. XXrX. B. 5. Sr. B

, . 18

mangelnden Ausbildung die Ursache und Dau- er der Schwächte auch nach der Krankheit liegt und dadurch unterhalten Yrird; so ist es zur Hebung der Schwäche von grofser Wichtigkeit, die ordenthche Organisirung auf alle mögliche Weise zu befördern, die Wie- (Jerheretellung des Verlustes an Materie und . Form auf die vollkommenste Art zu bewir- ken. Dieses kann allerdings nur durch die . Emporbringung der ersten Dimension über- •haupt, durch Stärkung der Verdauungsorga- ne selbst g<^schehen; aber man darf auch nicht dabei vergessen, dafs für die gute ordent- liche Wiederherstellung der auf eine nach« theilige Weise veräcderten Organisation, StoiF von aussenher in den Kreis des inneren Le-> bens gebracht und dazu verwendet werden mufs, kurz dafs er zum lebendigen Leibe werden muü.

Wenn es gleich wahr ist, dafs der Or- ganismus sich zu seiner, Fortbildung und Er«- haltung aus den maunichfachsten Substanzen die angemessenen StoJFe ausscheidet und be- reitet; so sind sie sich doch in der Fähig- keit zur Ernährung und Widerherstellung bei Weitem nicht gleich, und es findet in der

19 That darin eine unermersliche und unendli- che Verschiedenheit statt.

Wiewohl wir auch nicht mit Bestimmt- heit angeben können, welche Stoffe es in den Körperni sind, welche sich fähig zeigen, zu der Organisation verwendet zu werden; so ist doch das gewifs, dafs, je vollkommner eine Organisation sei, sie desto ro^hr zu ihrer zweckn^äfsigen Erhaltung solche Stoffe er- fordere, welche in einer höheren, auch or-» ganischen Bi düng sich schon veredelt haben, und derjenigen dadurch sch(»n näher gerückt sind, wovon sie einen Theil in der höhern Metamorphose ausmachen sollen.

JOas Vorbild hievon findet sich in der gan- zen Natur. Nur die auf der niedrigsten Stufe der Pflanzenwelt stehenden Kryptogainen, die Flechten u. s. w. beginnen, wie Alexan-^ ddk V. Humbold so schön und lichtvoll aus- geführt hat, auf dem vom Wasser benetzten und sodann von der Sonnenkraft durchdrun- genen Gestein die organische Bildungf es erhebt sich, sodann aus einer Gattung immer eine vollkommenere, bis die Pflanzenwelt in ihrem gan'2en Reichthum sich von Stufe zu Stufe entwickeln kann: Und sallte es

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anders mit der Thierwelt seyn? Auch Inei^ rücksichtlich der £mäiiniii|^ söheiat die Er- fahrung für dieses gleichsam Getraigenteji einer Organisation durch die andere, md zwar durch die minder yollkommene m spn- chen.

Von diesem Standpunkte aus iat ea leuchtend, warum sich die Thierorgamsatioa» und die menschliche insbesondere^ l^iifyiiJi durch denjenigen Stoff ernähren JköiuM^ vat* eher schon organisirt war, und dädavAackMi zuvor veredelt worden«

Dies leitet uns noch um einen Schdt weiter, und wir dürfen der unerschCtteilicb» sten Wahrheit gemäfs kühn behaupten: dali diejenigen der or&anisirt gewesenen Stoff» am tüchtigsten zu kräftiger Ernährung straa, welche der Organisation selbst am entspf^ chendsten, folglich am angemiessensten aitM Das Uebereinstiromende, Sichähnliche sockl sich und findet sich leichter, als das NichU gleichmäfsige, Nichthomogene. Ja wir tf% gen, durch die natürliche Fortschreitnng aal Entwicklung dieser Begriffe nicht nur fafai» tet, sondern auch durch vielfältige £r£dinBil Jarin unterstützt, auch kein fiedenkiBtt^'-d!

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«- 21

sen für das* Ganze, die Gesammtheii des Or« ganismus geltenden Grundsatz, auf das Ein« zelne, auf besondere Organe unÖ ihre kräf- tigere Emähnuig lind Stärkiiog überzutra- gen.

Anerkannt ist es ilbVigens auch durch alle Zeiten, dafs die kräftigste Nahrung der thie« risehe Stoff selbst darbiete. Es liegt in dem Sprichwort des Volks: ^^ Fleisch macht Fleischy^*' ein tiefer Sinn der Wahrheit, der gar viel umfafst. Da jedoch die menschliche Organisation der Inbegriff aller andern ist, so kann es nur mit der angegebenen Vor- stellung vom Fortbilden und Wiederherstel- len derselben sehr befriedigend und schön übereinstimmend seyn, dafs auch das Pflan- zenreich in seiner vollkommnern Erzeugung^ der Frucht nämlich, dem Menschen reichli- chen Nährstoff diirbietet, und dafs selbst der Bau seines Körpers, besonders der Zähne, so wie seine Neigung ihn von Natur aus auch dazu bestimmt« Inzwischen wird doch noth- wendig, wie es auch die Erfahrung nach- weist, der thierische Stoff den Preis Tor dem Pilanzenstoff gewinnen, sobald es die kräf- tigste, ich möchte, um recht deutlich mein.^

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,Idee- darüber auszudriickeli) Mgfn.«-— ,4i9qi>| . mittelbarste JNahrung gilt,* -.

Wenn. sich gewisse Korper durch ihre be* sondere Wesenheit zu einer der drei Haopl* dimensionen, welche den organischen em-l sprechen, hervortretend 'bestiiiinAeiiy;iuid dl«, durch als Heilmittel sich auszeichnen, so£^

'det em Gleiches, nur freilich in nik^rea Verhältnisse mit den Nahruagsmitt^ statt In wiefern solche ^un neben ciem ei|MbeB^ den iNfährstoiF andere Stoffe mit aii^eQilviC» ten besitzen, in wiefej^n Ueiinaitt^ icihfl wieder als nährend zugleich' betrachtet wo» den können,' ist eine Sache für sich, weldM

/wohl grofse Berücksichtigung, hier «berJB«» hufs unsrer Untersuchungen keine bdfCHid^ re Würdigung verdient. Beides lumn ffi* trennt für sich vorhanden seyn, beides t«^ eint sich finden, es beste{it doch jedes iH Hinsicht auf Wirkung für sich in voller Kiafc Dieses Verhähnifs aber in den NahruDfUBifr teln drückt sich dadurch in einer hSh<j| und. nähern Beziehung aus, dafs sie . kni ihrer duich ihre frühere Orgacisinuif[ Welten fiatur nach iiirer Verschiede^k auch der Organisatio^n bestiinniter Sjiil

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-1

23

und Theile, und der Mateiie derselben im Körper entsprechen.

Auf diesem einfachen, und in dem Gan- zen der Naturansicht der Organismen be- dingten Grundsatze, beruht alles und jedes unendlich mannichfaltige Gradv^erhältnifs, so wie der specifike Unterschied der er- nährenden' Eigenschaften aller Nahrungs- mittel. Und daraus geht auch hervor, dafs jeder individuelle Organismus ohnehin s^ine besondere vollkonimehe Ernährungsart erfordere, dafs es demnach, um in einem gegebenen Falle von Schwäche durch Ernäh- rung die bessere Organisation und mit ihr die Fülle der Lebensthäti£;keit und Stärke hervorzubringen, nicht gleichgültig sei, wis für eine Gattung selbst der kräftigsten, d. h. homogensten Nahrungsmittel hierzu gewählt werde. Es geht ferner zugleich hieraus hc;*- vor: welche Rücksichten gleich einem Leit- stern besonders zur Hebung der Schwäche nach Krankheiten uni^re Wahl in den ernäh- renden Stoffen leiten müssen. Nicht blos die allgemeine Schwäche, sondern auch die 4urch das besondere Leiden einzelner Syste- me und Organe in denselben begründete

^ 2i -

sittliche Schwäche, erfordert bei der Ernäh« rung, xiafs die mit dergleichen Systemen und Organen so viel als mögUch homogenen Nähr- stoffe, zugleich oder vorzüglich gereicht wer- den.

Es sei genug , hier nur als aus diesen Sätzen erklärbar, und sie wieder voii ihrer Seite bestätigend, anzuführen: dafs solchen Lidividuen, welche an Schwäche eines be- stimmten Organs leiden, wirklich die aus Sub«»tanz des gifächen Organs bereitete Nah- rung sehr zuträglich und wohlthätig, auch für ihr unmittelbares Selbstgefühl sei. Man wird jederzeit bei Personen mit schwachen Respirationswerkzeugen beobachten können, dafs sie nicht nur mit grofsem Wohlbehagen Brühen oder andere Speisen von Langen be- reitet geniefsen, sondern auch durch diese Nahru* g ihre Brust gestärkt fühlen. Selbst Husten lindert sich sehr auffallend darnach.

3) Muskelschwäche.

Zwischen Nervenschwäche nnd Verdau* ungsschwäch? zeigt sich die Muskelschwäche irj dem weitesten und höchsten Sinne ge- nommen — bald jener ^ bald dieser näher liegend und angeharend, bald mehr selbst-

\

25

ständig, bald meKr vpn dieser pder fener der beiden andern Richtungen bedingt. Zwar bleibt die, bei allgemeiner. wie bei besonde* rcr Schwäche eintretende, Berücksichtigung der Picproduction und der Sensibilität, £0 wie die Erleichterung der Organisirung durch d^n angemessensten Nährstoff bestän- dig Hauptsache, doch wird die Irritabilitäts- stufe, welche im Gefäfssystem selbstständig durclibricht, als Mittelglied der ersten und dritten Dimension auch mit ihnen zugleich hervorgerufen. Und auch für den Fall, dafs in dem der Irritabilität angehörigen System . von Organen, den Muskeln und ihrer ho-» hern Metamorphose , den Gefäfsen , eine Schwäche besonders hervortritt, niufs man durch Heilmittel, welche derselben in der Gegenwirkung entsprechen, mittelst der Irri- tabilität auch zugleich die darauf sich be- gründende allgemeine Schwäche heben kön- nen.

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Hierauf gründet sich die Verbannung lang dauer^ider Mattigkeit durch, selbst ermüden- de, Bewegung, oder durch anstrengende Ar^ beit. Die Schwäche lag hier in der Unthii- tigkeit der Muskeln selbst, und mufste ^\xäx

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am ' directesten durch unmittelbar^ 'Herfor- rufang dieser Thätigkeit^ düreh Üebung ge- hoben werden.

Hierauf beruht die Stärkung , welche io häufig schwache, offenbarer Krankheit, ja dem Tode entgege^welkende Persoiien plötilidi' empfinden, wenn sie sich in Gebenden bege- ben, welche sich einer besonders iieitem lüid reinen Luft zu erfreuen haben. #

Hierauf beruht auch die so h^ttidm kräftige Nahrung, welche das MjuskeUoMk von starken Thieren hervorbringt , S0| Adk man es in dieser Hinsicht mehr krSlidg sb nährend nennen kann, wiul es andere Sub- stanzen giebt, welche offenbar mehr dasjenigf enthalten, was man unter eigentlichem Mttl^ Stoff versteht, wie z. B. Korn, welches Ä^ meros das Mark der Männer nennt.

Alle Stärkungsmittel könnte man dahet in drei Klasst^n theilen, nämlich:

i) In solche, welche durch Herstelhuf des Gleichgewichts die während desKaaipfi im Organismus begründete Schwäche sowoU ' im Ganzen, als Einzelnen zu heben yfenabfft^^

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37

Und dieses sind äüemal zugleich Heilmittel der Krank.lieit, und können nur in dieser Be- ziehung in der Heilung selbst di»; Schwäche entfernen, also nur in gewissem Sinne stär- kende Mittel genannt werden. Man könnte sie mit dem Ausdruck: iniuelbare Siärkungsmit^ tel bezeichnen.

a) In diejenige alle, welche durch unmit. tel bare Einwirkung auf ein System, oder auf gewisse Organe, mittelst Erweckung der da- rin minder hervortretenden Thätigkeit, die Schwäche, welche darauf beruht, in einen bessern Zustand, wo möglich i.i den der Star- ke umwandeln. Man kajin sie die unmüteU baren Stärkungsmittel nennen, und sie wir- ken, wie wir sahen, in drei verschiedenen Gliedern oder Richtungen, nämlich:

a) In der Sensibilität. Erweckung der IScrventhätigkeit, es sei nun in der gan- zen Dimension gleichförmig, oder ein- geschränkt auf besondere Systeme und Organe. Nen^enstärkende Mittel; wie man sie gewöhnlich nennt.

b) In der Reproduction, Erwecfcung des ganzen Ernährungsystems der Ver-

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dauung u. s. Sogenannte MmgmmSr- kende MiueU

c) In der. Irritabilität. ^ Sogenannte ß^ lebuhgs - oder Er/risehungsmiu^ aofik zugleich in der Verwechselung .nut der dritten Dimension, der der Sensibilititf oft Krainpf stillende Mittel genannt»

3) In sQlche, welche, in so fem sie daa Körper Nährstoff bieten, unmittelbariierQr- ganisirung angehören; die nährmnd^iüA»^ den Mittel.

Indem wir nun von der Betrachtung am- giengen : auf welche Weise die innere Kraft des organischen Lebens, die Erregbarkeit licli wieder ersetze? sind wir gerade in deanib- rend- stärkenden Mitteln, woraus die Orga- nisation mit dieser Kraft forterzeügt und am» gebildet wird, wieder auf denselben Haopfe» punkt durch den ganzen Kreis des oigaoi- sehen Webens und Lebens gelangt.

Das innere Seyn des Lebens aber, ches in der Kette der Organismen als end- liche und gebundene Kraft besteht, ist aelkl unendlich und unbeschränkt. So sollten irir

r.

uns nicht wundern, wenn wir bemerken, wie der an die Materie gebundene, mit ihr eins gewordene, ihr eingebildete Funken, selbst wenn er schwach un4 schwächer glimmt und dem V^ilöschen naih zuseyn scheint, doch aus der unendlichen verborgenen Fülle des Lebens wieder in erneutem und stärkerem

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Feuer fortzuglühen yermag.

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Beobachtungen un4 Tafeln,

um den Grad der WahricbeinUdDikeit '

eines glücklichen Erfolgf

- , *

bei

der Hellung von Geniiithakraiillidbeii

zu bestimmen.

Auszug aus einer Abhandlung d^s Hm PiJta/im Journal de Phystque^ de Ckimie et d'Blstoite naturelle, Sept, igog.

Jrlr. Pinel geht bei der Behandlung solditf Krankheiten, über deren Wesen und besoB-

ders über deren therapeutische Behandlim noch viel Dunkelheit herr^-cht, von d«B Gr^ndsatze aus: dafs einzelne is.oIirri* Elf«k» rangen über den glücklichen Erfolg des bei einer Krankheit angewan^lten HeilverFabfMi uns nicht genügen dürfen , um daraiw eiBi

31

Schlufs auf die . richtige Behandlung dc;r Krankheit zu machen; sond^n dafs medici- nische Erfahrung, wenn sie zu sicheren Re- sultaten führen solle, sich auf eine Reihe von gleichförmigen, wahrend einiger Jahre sorgfältig fortgesetzten, Beoba» htungen grün- den, und nicht nur die Anzahl der günsti- «gen, sondern auch der ungünstigen Fälle sorg- Jfälrig angeben müsse. Mit Genauigkeit ver- . fertigte Tafeln, welche die Resultate solcher Beobachtungen lieferten, würden alsdann den Arzt in den Stand setzen, über die Wahr- scheinlichkeit des glücklichen Erfolgs irgend einer Heilmethode bei einer bestimmten Krankheit ein Urtheil zu fällen. Eine sol-

h

:■ che brauchbare Reihe von Beobachtungen in ' Hinsicht auf Geisteskrankheiten zu liefern, V war Hrn. PinePs Zweck, als ihm im Jahr X.

* die Behandlung solcher Kranken weiblichen : Geschlechts in der Salpetriere zu Paris über- ^ tragen wurde. ' Schon ein Jahr früher .hatte

',. er ein Werk über die Geschichte und Cha-

I-

rakfere der Geisteskrankheiten geschrieben,*) aber einige we|iige isolirte Beobacbtungen

* *) Pinel traitS sur Vaffection mentale ou la manfg, ' .' Paris i8ot. 8* Sin* deutsch« Ueberseuuiif «rscbieii y ;Wien igol. Hy»

schienen ihm nicht hinlängUdh 2iir3eäntif(M> tung der Präge zu seyn: ^ welches itund ib Irrenhäusern die zweckmäfsigsten inneräa uall äusseren Mittel , um das günstigste Verkiifr

nifs der Anzahl der Geheilten su derAnittl

»

der Aufgenommenen zu erhalten?^ «^ bi Allgemeinen giebt es zwei Methoden ia da Behandlung der Geisteskranken ; die iiltei« nach welcher man durch wiederholte Aclai^ lasse, starke Douchen« kalte Bäder wd £» Sperrung die Krankheit zu brechet^' «Mbte^ und die neuere , welche auch Hr« JKmÜa der ihm anvertrauten Anstalt befblgtV «lA die er in der zweiten Auflage seines Ttdtd de la Manie noch weiter entwickeln fni4 nach welcher nämlich diese Krankheitev db solche bettachtet werden, die in ihrea f^ riodischen Exacerbationen und RemiiiaoneA* nicht gewaltsam und plötzlich ge&töct .wev» den dürfen, sondern deren Symptome donl gelindere Mittel gemindert werden mOiMi^ als laue Bäder, erschla£Fende Getränke^'flT iweilen leichte Douchen, in geivissen Hihi. eine zwar kräftigere aber nur kurse dauernde Zurockdränguag der AnFällei * bei man aber immer suchen muTs, durcl|.cilil freundliche Behandlung des Kranken ZuCA

'■•'— 33 —■

«

I 2ti gewinnen, wofern seine Geisteskräfte noch

i ' nicht gänzlich zerrüttet sind. Ein bloiser

I Auszug aus den vop Monat zu Monat, und

,' ,von Jahr zu Jahr sorgfältig gehaltenen Tage-

|- blichern aus verschiedenen Irrhausern, mit

Angabe der geschehenen Behandlung, würde

hinreichend sejn^ durch blofse Vergleichung

zu entscheiden , welche Behandlungsart die

yortheilhaftere ist.

Der Aufsatz des Hrn. Pinely worin er die

Resultate seiner seit 3 Jahren und 9 Mona-*

ten (seit dem 17. Germinal des Jahres X bis .

I 2um Ende des Jahres i8o5) gemachten Beob-

^/ achtungen Und Erfahrungen mittheilt, ent-

fc/ hält neun Abtheilungen, w^oraus wir hier das

T' Wesentliche ausheben wollen. Die seinem

1^/ Aufsatze angehängte Tafel ist auch diesem

K>: Auszuge beigefügt.- - ^

*; Sowohl um die Ueb ersieht auf derallge-

' meinen Tafel zu erleichtern, als auch we«

.u;en der verschiedenen Behandlung, und der

schwierigem oder leichtern Heilung der ver-

9ohie/lenen Arten von /Gemüthskrapkheiten^

l brächte Hr. Ptnel alle Kranke unter 4 Klas-

^. sen: Maniey Melancholie ^ fVahhwitz (De"

w

:. mence) und. Blödsinn (Idiotisme)m JBei det

Joarn. XXIX. B. 3, St. . C

'T

^ 54 -* ' '

' # - -

Aufx^hme der Kranken wentea laidit Moi ihre Namen, Alter, Geburtsort vnd Ttir dtf Aufiiahmc in ein eigenes Regut^jr eingeia. gen, sondern auch Notizen über ihr^ toi^ hergegangenen Zustand, und fiber die anlassung der Krankheit beigefu^' wenn mu sie erhalten kann. Die TotaUumme alkr Recipirten für jedes Jahr, fiddet^manaiif der beigefügten Tafel. Die Summe aller Kim- ken während 3 Jahren und' 9 Moiiatas mr I002. Die Anzahl derer,, die an-JUnMÜC- ten, betrug überhaupt irihrrni ' TlBilrfim Ken Zeit 604, der Melancholischea ajOf mi unter diesen waren 38 rtiit heftiger Nfif"^ zum Selbstmorde* Merkwürdig wte, ds& Letztere gewöhnlich mit einem Schnapftndn oder einer Schnur sich zu erdrosseln strvb» ten, besonders des Nachts im Bette, wo U9 von Niemanden bemerkt zu sejrn AmÜM^ oder auch, dafs sie durch Entbaltmig TOi Speise und Getränke den Hungertod xa SM* ben suchten *\ Die Melancholie mit

^) Eine Frau hatte sclion 3 Tage in ihi

zugebracht, ohne aua^^ugehen und ohn«

geniefsen. Sie wurde in die Saipetrier«

wo sie /.war asEuiga etwaa zu. sich nälmi^ shirlll

sVoriger Vora^tc erneuerte aich bald AM9»^f . J||[

Bitten , Drohungen . und Zwang ▼•rg«blieh '

-~ 35

gung zum Selbstmorde scheint in gewissen

; Jahren häufiger zu seyn, als in andern; denn

I während der letzten ITüLfte des J. X, wurden

I 6 Kranke dieser Art aufgenommen, während

I des ganzen folgenden Jahres nur 2; g wäh-

j rend des, J^ XIII, und i6 in den 9 letzten

, Monaten des Jahres i8o5-

i In der 5ten Columne findet man die An-

i zahl derjenigen Kranken, welche vor ihrer I Aufnahme schon anderswo behandelt waren^ 1 deren Verhältnifs zur Totalsumme aller Kran- i , ken ohngefähr o, 39 ist. Hr. Pinel hat aus i:^tedi Grunde dieses Verhältnifs mit ange- i geben, weil die Erfahrung lehrt, dafs die I glückliche Heilung solcher Kranken zum I Theii auch von der Zweckmäf^igkeit der il schon vorher angewandten Behandlungsart

V * mn sie xiyn Essen od^r Trinken zo^ terinogen^ wur- de sie in eine Badewanne gebracht, und bekam ei- ne leichte Doncbe. Sie bat damit inne zu ^ahen. und genofs auE" der Stelle etwas Suppe., Am foU ^ genden Tage weigerte sie sieb ni(;ht roebr zu es*

% ten» und eine leutselige Bebandlung yermochte vol-

lends , sie von ibr^m Vorsatze nacb und nach ab- zubringen. P, . Ein ganz vortrefOicbes Zwangsmittel fand Cöxe ^^ {PracticiU ulf^ervätions on Insanity) neuerücb ioi "^ , Schwingen jdurch eine horizontale Drehmotcbine.

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abhängt; deshalb werden in mandieii ande- ren Anstalten Kranke^ welche schon in firem-

I

der Behandlung waren, und nadiher wiedisr Recidive bekamen/ nicht aufgettommen.

Die 6te, yte, u. 8te Golumne gdieajede besonders an, wie yiel Mädchen j iferkeirB* thete Frauen oder Wiuwen Imtijr der ii

der dritten Golumne enthaltenen SonuBe begriffen waren. Hr. Pinel yersichm^ beob* achtet zu haben, dafs beim männlicbai Ge» schlechte die Manie sich nicht yor te P^* riode der Pi;bertät zeige; hingegen bn den weiblichen Subjecten in der Salpetriere habe er sie im X XI gmal, und im J, Xlliiiml vor der Pubertät bemerkt» Er wirft daher dfe Frage auf: ob man nicht annehmen nüf- se, dafs das weibliche Geschlecht ziir frühe» ren Verstandes Verwirrung, ao .wie mr b&p heren.Entwickelung desselben mehr Anlagt habe, als das männliche?

Auch die ^Melancholie zeigte sich Mrf* ger im erwachsenen Alter, nämlich »wifffc^ dem sosten und 4osten Lebensjahre* iw der Pubertät zeigte sie sich nie. /iPidhi* mtz aus Alter zeigte sich in verschiedeMP Perioden, so z. B. im J. X, zweimal im 6cmI0

- 37 Jahre, sechsmal zwischen dem 6osteii und yosten, und einmal im gosten Jahre; im J. XI dreimal im dosten, zehnmal «wischet^ dem 6osten u. Rosten, und fUnfmal zwischen ' dem yosten Sosten Jahre. Ganz ähnliche Resultate gaben die folgenden. Jahre« Unter den an dieser letzt ern Krankheit Leidenden befanden sich immer über noch einmal so viel, und bisweilen, viermal so viel Unver« heirathete als Verheirathete; auch war merk- würdig, dafs die Zahl der blödsinnigen Mäd- chen die Zahl der blödsinnigen verheirathe« ten Frauenzimmer in den Jahren XI und XIII ' siebenmal, im J. XII aber eilfmal überstieg, * Sollte die Ehe für die Weiber ein Verwah- rungsmittel gegen Krankheiten dieser Art seyn ?

Was di6 Entstehung der Geistesverrük- kung bei Frauenzimmern betrißt,, so wird Hr^ Pinel mehrere hieher gehörende Uritersu- .chungen, besonders anatomische, in der zwei- ten Auflage seines Traicd sur la Manie dem

Publicum vorlegen. Er giebt hier nur die

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allgemeinen und gewöhnlichsten Ursachen derselben an, die er in physische nnd^morali» sehe abtheilt« Zu den physischen gehören:

5S ~

iiijM»OfBe Ankgc^ unterdiuckte non^ieSclKe

Rc-tut^unj:,. em Zufiit! wlbfcsd des WacEfieo-

h'f' «iJeff ^cbi^ie snf den Kcplf; tpi Acm bo-

«A^ Üifci^ «didk Ihm «Aar Jlftncjie ddtc Summe der

leüJMMXi ^le^-iiäSteEii uticibiks: Taandsrlicheii Tcr- W-hnöstfe üai.3ixar iiiä>ierir<£^; im iumilsia fiällea wnfMfMi im S-, \ iii-nihi nioraiisdie Xzcssdiea voü^iiiüiium, im JL 3^1 £>SDUQkl, im J. SQI ^g^&ii, TOi 3. XliJ :"r7iim"L, unä in lien ü ietztHn lffi&-

iigt>r.Bti jiiiy^siftchcii Unsachsn der Manie iSami man vorai^Iich.: Ufibfimiaalfi ini^^mtriiiJk^aa, Ünrflrdrückimg ü» Manatliciisn, oitor äo- fullt* •während dtsB l?rochenbette«, uuti unter 4ieti niareUäciien: unl>fi£d«digte LLeh^,^^^'- n«5i, Verdnils oder linglücksFalliB. der Meloiichulte ist das Verhältnifs der mo- ralischen ÜFsaciieu noch gröl'ser; im ^. XI bcrrug ihre Anzahl So pr. C, und in^ Jahre ICH Ro pi- C, in den tollenden J;»hren tand ^\cX\ »in äimliches Verlialtnifs. Haw^licttfr Verctruis hriij^ ütteie M^n?^. uberfriehene

39 ~

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B.eljgio$ität häufige Melancholie heryor; im-

glückliche Liebe sdieint.zu beiden geneigt

' * . ^

zvL machen* -^ In Betreff der behandelten

Wahnwitzigen fehlte es zu häufig ^n Noti- zen über den vorhergegangenen Zustand der Kranken, als dafs man mit einiger Sicherheit ein Verhältnifs der moralischen Ursachen zu den physischen festsetzen könnte; in Betreff der Blödsinnigen aber zeigt schon die blofse Ansicht der Tafel, dafs nur physische Ursa- chen vorhanden waren, nämlich angebohrne fehlerhafte Anlage in allen Fällen, wo man über die kranke Person genaue Erkundigung einziehen konnte»

Diid richtige Behandlungsart dieser Krank- heiten' kann nur längere Erfahrung und sorg- fältig angestellte Beobachtung lehren. Der Weg a priori führt hier zu nichts, denn da die Natur der geistigen Functionen so sehr im Dunkeln liegt, so mufs auch die Natur der Geisteszerrüttungen noch sehr viel Dua- kles für uns haben.

Aber mit Recht kann man wohl die alte- re Meinung völlig verwerfen, dafs die Ursa- che der Geisteszerrüttung ein zu starker An- 1: drang des Bluts nach. dem Kopfe sei, da die

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ab einer Menge salcher XTng^udCi- lichen, die man in andern. Anstlilten nadi jenem Grundr.atze behandelte^ gelelurt kat, dals die Krankheit oft nur auf eine knne Zeit dadaroh unterbrochen, nacUier «her ha- bituell und periodischen RfickCallen vntei^ worfen wurde, denen man düreh kein Ißti tel mehr vorbeugen konnte. Hr. JPmäl hidr es daher im Allgemeinen- für keUaan^ die Krankheit ihre Terschiedenen Perioden tob akutem Zustande, Abnahme^ und Ganamiif ohne gewaltsame Mittel durchlanCiip aa las-

sen« . und mit den Heilmitteln- nädi Av 1a»

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sondern Art der Krankheit oder ^gß UiM>

cfaen abzuwechseln. Besonders erwartete viel von einer vernünftigen Diätetik, nal von einer solchen Regulirung aller äaÜMB Einflüsse, dafs sie nur langsam und weise- auf die Genesung hinwirken. Diei fUhrhchere und mit Beispielen erlSiiMtt Entwickelung seiner Methode, behält er ttch für die schon erwähnte zweite Auflage aäk nes Trait4 de la Mania vor. Das RaidM dieser Behandlungsart ist nach den in dff < Genpraltafel angegebenen Summen folgfl^ des: Manie: im J X betrug die Anaahl Är| Geheilten o, 54> ("^^n vergL die iite Kolior

ue auf der Tafel); noch Tortheilhäfter war das Verhältnifs im J. XII, nämlich o, 58* In den folgenden Jahren war es ohngefähr das-^ selbe; die Totalsumme der Geheilten wäh- rend der 3 Jahre undg Monate war 3i/);, die der Aufgenommenen 6049 ako das mitt- lere Y^rhältnils o, 5i. Melancholie; hier war das Verhältnifs der Genesenen noch gro- .fser; in der letzten Hälfte des J. X wurden von 24 Melancholischen 14 geheilt, im J. XI 36 von 4^ u. s, w. . Die Summe der Geheil- ten war überhaupt 114, der Aufgenommenen 182, welche das Verhältnifs o, 6a geben. Melancholie mit Neigung zum Selbstmorde, zeigte sich weit schwerer heilbar, besonder^ wenn die Krankheit schon längere Zeit ge- ) dauert hatte: hier verhielt sich die Anzahl | der Geheilten zur Anzahl der Kranken wie so zu 38, woraus das Verhältnifs o, 62. her- vorgeht. — TVahnwitz] bei dieser Krank- ' heit^ fiel das' Verhältnifs der Geheilten gc- xing( aus, von 152 wurden nur 29 geheilt, welches nur 19 pr, C. bringt. Man darf sich hierüber nicht wundem, da dieser Zustand so häufig die Folge des höheren Alters ist, weshalb auch diese Kranken in einigen An- stalten in England gar nicht aufgenommto

- 4a

werden. Blödsinn; hier war der ErFoh' noch weniger eifreulich, denn von 36 Auf^^ nnmmenen wurde kein Einziger geheilt. Di« Ursache dieser Erscheinung ist leicht einzn> ' sehen, denn in ig Fällen, wo man Nachricht ' über den vorhergetteoden Zustand der Kraiw ' ken erhalten konnte, fand sich jedesmali da& | der Fehler angeboren var, .

Uimmt man nun alle Resultate' zusanv ] men, so verhält sich die Anzahl aller Ge- j heilten zu der Anzahl alter AuFgenommeiiea ] in dem bemerkten Zeiträume von S labrea. j und 9 Monaten wie ^73 ^u looa, also Vsk trägt die Summe aller Geheilten 4? pr- C. Rechnet man hingegen die wegen unUber* wiudlicher Hindernisse wenigpr gUostigek Fälle Ton Wahnv-uz und Blödsinn ab, w efgiabt sich die Summe der Geheilten ==444 die Summe der AufgeDommen«n=:i 8*4» chem zufolge das Verhältnifs der Gebei 54 pr. C. wäre.

Es herrscht fast allgemein die Meinu dafs Manie und Melancholie selten so g lieh geheilt werden künnten, dafs nicht 1 her noch RiickfaHe entständen; das " fast aller ätinlichen Anstalten in Fr«

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-. 43 -

WO man entweder keine zweckmäfsige Me- thode befolgt, oder wo die Kranken ihr gän- zes Leben hindurch eingesperrt bleiben, scheint jene Meinung zu "bestätigen, iDoch ist sie ein Vorurtheil, wozu die so gewöhn- liehe Aderlafsmethode führen mufste. die meistens nur eine vorübergehende . Minde- rung der Symptome bewirkt und gewöhnlicS ein periodiselies Zurückkehren der Anfalle «ur Folge hati In der Salpetriere geht die ganze Behandlungsart dahin, die Kranken vor Rückfällen möglichst zu Sichern, und man bringt zu diesem Zwecke allö Kranke unter drei Hauptabtheilungen, wovon die eine die- jenigen enthälf, bei denen die Krankheit noch im akuten Zustande ist, die andere diejeni- gen, wobei die Symptome abnehmen, und die dritte die Genesenden begreift. Diese Einrichtung erleichtert die Beobachtung der Kranken in jeder der drei Perioden, die An- IR^endung der dem jedesmaligen Zustande an- passenden Behandlung^ und die Versetzung aus einer Klasse in die andere, wenn ein Rückfall drohet oder wirklich eintritt. -Die Dauer der 3ehandlung der Manie bis zur Genesung war sehr verschieden, selbst wenn die Krankheit noch nicht alt war. Im

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-, •44- '- -

J. XI gezU^eBL 28 Persosen .scbon im tw» ten Monate der Behandlung, tmd g im Jl XIL In einigen weniger schweren Farllen, wo die Krankheit Folge ron Verdrufs^^nglficUidhar Liebes, oder vorhergpgangener Niea«kmift war, gelang die Heilung schok im eiatcbi Mo- nate; aber in den meisten Fällen daueil« dit Behandlung 3 oder gar 4 }iohate; so wor- den im J. X. 8 Personen erst imStrai^itt X XII und II iii| J^ 1805 ebenfalb im Sle^ Monate geheilt. Hatte aber die * Ma|aijie sckqflt lange gedauert, und war sie in ihreni Varii^fil schon durch unzweckmafsige ode^ findhdo» , se Behandlung gestört worden, so gelang fit *J Heilung erst nach dem 8ten, loten oder laSm ] Monate, und in einigen Fällen sogar ent nach 2 Jahren. Eine Manie, welche dmck heftigen Schrecken entstand, oder woW' schon Rückfälle statt fanden, oder wdckt mit der monatlichen Reinigung in urssdi^ lieber Verbindung steht, ist ebenfalls schwe* rer zu heilen. Daher wurden in der Isli" ten Hälfte des J. X 8 Personen erst nad einem Jahre, und 4 ^ach if Jahre^ im X 3D wieder 9 Personen nach einem Jahre 3 nach li Jahre hergestellt.

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Bei der Melancholie ersjchwert die stete Beschäftigung der Kranken mit einer fixen Idee und der düstere Charakter derselben die Behandlung; Selten sieht man schon im ersten oder zweiten Monate einen günstigen Erfolg, >venn man es nicht dahin bringt^ das Zutrauen des Kranken zu gewinnen, wodurch man in den Stand gesetzt wird, ihre Ideen- reihe zu unterbrechen. Im J. XI genasen 13 * Melancholische zwischen dem 5ten und 8ten Monate, 4 ^^ loten Monate, 3 nach Verlauf eines Jahres, und 4 nach i| Jahre. Im Jahre XII wurden 18 zwischen dem 3t en und 6t en \.^.^ Monate, und 12 zwisichen dem 6ten und gten

V Monate geheilt. Auch hier hat die Beschaf-

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y /fenheit der Ursache Einflufs auf die Leiche

: tigkeit oder Schwierigkeit der Heilung; war

'"f Verdrufs oder eine unbefriedigte Leidenschaft

^ die Ursache, so kann die Trennung von den

^ bisherigen Umgehungen, verbunden mit der

^ . Anwendung einiger anderen einfachen Mit-

f tel in kurzer Zeit Heilung bewirken; ist aber

i die Krankheit durch Schrecken, Wochenbett

*. te, grundlose Eitersucht, oder gar durch re-

<' ÜgiÖse Schwärmerei oder Gewissensskrupel

] veranlafst, so ist sie weit haxtnsckiger«

£$ bedarf keiner Erwähnung, dals imter den

eine t dene trs.

- 48 - ift blieb, ob es wirklich ein Rück- LC vorige Kiankheit, oder vielmelif ch schäctliclie Eiaflüsse neu entsta&> r. "Docii man mag diese Fälle be- 1, wie man will, so ist ihie AnzaM

«ehr ger ng in Verglich mit der Men^e ua» günstj-er Umstände, welche bei solchen Kna* ken nach der Genesu und Cntlassung aa der Anstalt so leicht J ickfalle ver^olaueo kijncen.

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- . -• '48 ^ zweifelhaft Jblieb, ob es wi^rklich ein Rück« iiil! in die vorige Krankheit , oder yielmehr eine durch schädliche EinAüsie neu entstan-*

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dene war. ;Döc& man mag diese Fälle be^«

trachten 9 wie man will, so ist ihre Anzahl sehr gering in- Vergleich mit der Mengi^ un*i HU'nsti^r Umstände, welche bei solchen Kran- ken nach der Genesung und Entlassung aus der Anstalt so leicht Rückfalle ^ yexunlassen

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Foitsetzimg seiner Studien Tei^sdiiedeme um- versitäten besuchen konnte; ä1>er die Knnkp heit schien denn doch in den Brnstorginai wichtige Veränderungen und/ aller Wahv- scheinlichkeit nach, einen grolseii^ mit da Bronc^iien in Verbindung stellenden Eitev- sack zurtlckgelassen *m habeii; denn der Pfh tient leerte täglich, besonders Möijgens beia Aufstehen, eine grofse Menge- t|u|iende% zuweilen mit ' Blut vermiscUteb £iten oho» Anstrengung und« ohne vieles Ifiilgen aofc Bei einem bald bessern, bald ttbleri|äBd»> den, durchlebte er, unter der JBeimBdhvg geschickter Aerste, seine Studierjdbre« Na<l seiner Zuhausekunft reisete er vor 6 Jahm nach Pyrmont, wo er ein liialbes Jahr sa- brachte. Ein lange unterhaltene« HaaJU auf der Brust und die übrigen daselbitit- gewandten Arzneien bewirktea keine fO^ theilhafte Veränderung in seinem Befiiid0% vielmehr wurde er kraftloser und der Ap»* wurf häufiger, als sonst, mit Blut Vi Jetzt setzte der Patient allen Araneigel aus, machte sieh viel Bewegung au Ffada und zu Fuls, afs nährende Sp eisen ^ ttamfr alten Rheinwein, und diese veränderte hf bensart hatte einen so wohlthätigan JSjnl

4

■■ -

dali er zwar noch täglich eine grSrsere oder geringere Menge Eiters auswarf, aber doch an Kräften und Fleisch zunahm und, bei unge- hinderter Respiration, gutem. Appetit, regel- jnäfsigem Stuhlgange, jenen täglichen Säfte- veilust ohne auffallenden Nachtheil zu er- tragen schien.

/ Im Anfange des Noyemb. i8o4 bekam

der Patient, welcher seine Augen einige Zeit bei einer schriftlichen Ausarbeitung mehr, als gewöhnlich, anstrengte und bei einem kal- ten Ostwinde seine täglichen Spaziergänge machte,^ eine leichte Entzündung der Augen- lieder und der Conjunttiva des rechten Au- ges« Sein damaliger Arzt liefs das Auge oft mit kaltem Wasser waschen und etwas von einer Salbe aus Camph. Tue. und Butyr. ins» einreiben, da die Entzündung aber in dem ^ nämlicheü Grade fortdauerte, so legte Pa- ^tient, aus eigenem Antriebe ein Blasenpflaster hinter das rechjte Ohn Die Entzündung min- derte sich darnach so sehr, dals der Patient bei noch immeranhaltendem Ostwinde seine ihm wohlthätigen täglichen Spatziergänge zu 'inaohen wagte* Die Augenentzünduag ver-

schummerte sich jetzt so schnell Nieder,

Da

Ich fand den Patienten sehr binfitlligi er hatte viel Durst, den er mit sehwacBier Man» deln>ilch stillte, der/ Pols traf, weidi und schlug gamal in einer Minute, der StuMgang war regelmäCsig, der Appetit aekr ffol, die Zunge rein^ der tägliche Eitei^answurf hipfig und stinkend. Beide Aug^nlieSder waren sehr angeschwollen und krampfhaJEc nsam» mengezogen, die Conjunc$iva' beider Angen war aufgelockert und blutroth, die ceroM des rechten Auges, so viel sich bei tfergro- fsen Lichtscheu entdecken li eis, wenft gefleckt^ die Cornea des linken Auges gana ttSbe nad neblicht. Ich verordnete eine fifischMg ans Liq, amm. acet, , aqu. desCj Tinct. op^ simpL und Sj^r. diacod.^ liefs lauwarme UeberscbUU ge' a\x% Atfu^ ros.^ plumb. ace(. und Tina, ep» croc. Über beide Augen machen, das sckr häufig eiternde, garstige und grolse GeschwSr am Arme allmälig zuheileil und FleischbriU hen gcniefsen. Als die Geschwulst der An* genlieder und die Schmerzen bei dieser Be» handlung bald merklich nachliefsen, so Beb ich Morgens und Abends noch x Tropfea aus einer Mischung von Zinc^ sulph. gr. jk j4qUp sambuc, ^'' Tinct. op, simpL gt$* JüL in die Augen fallen, die Tüici. op. eroc. Bk

den Ueberschlag verstärken und Ohinade-* coct mit Tmct. Chin. compos. alle 2 Stun- , den zu i Efslöffel voU geben.' JNafch und nach wurden deip Patienten auch feste Flexschspeiben und Wein in kleinen, 2uwei- len mit Wasser yermischten Portionen er- laubt. Der .Antiphlogistiker ward entlassen . und ^ein geschickterer Arzt übernahm mit einei' grofsen Thätigkeit die Aufsicht über die richtige Anwendung aller gemeinschaft- lich verordneten Mittel*

Am Uten December fand ich den Kran« k-en munter und bei weitem kräftiger, die Of^dematöse Göschwulst der Augenlieder war

' beinahe ganz verschwundeif, die Röthe der Conjunctiva sehr vermindert, das Auge aber noch so lichtscheu, dafs man die JBeschafiPen-% heit der Cornea nicht untersuchen konnte. TJebrigens klagte der Patient nicht über Schmerzen und hatte nur zuweilen ein Ste«- chen und lästige« Drücken unter den Augen- liedem. Dem Chinadecoct ward Infus. Va-» ler. und Extr. Hyosc. zugesetzt und neben- bei täglich 3 gr^ Hjdrarg. mur. mu. und I gr. Opium in getheilten Gaben gereicht.

' Bei der retchlichen Nahrung, die der Pajient

^ .. V -^ 56 ^ .

ohne Beschwerden *Tertni|g;,. 4if(aite mlü ^ Ghinad^cocfi nach, einiger Zeit aus^ da '^egen die Ppiumtipctui; in "den sum Vi schlag und Eintröpfeln beslimmtiNi. A\ wassern noch immer vermehrt .wurde« der Auswurf nach einiger Zeit Uatig so würde, mit Weglässung dea Ifydrarg. -mit. täglich nur i Oran Opiuin in fethfit ten Dosen gegeben und ein^ kicäaiea f^esJMC perpec hinter die Ohren gele^ Idtbliab bis Anfang Janners j8o5 bei dieser JBekaad^ lung, welche auch einen so g^in. EMg hatte, dals der Patient sich so wiGftUf^'WB tv der Augenkrankheit befand, yogfi^HKriMa' Appetit, ruhigen Schlaf, seinen gewöhnlkiM» Auswurf und keine andern Augenbeschwcp- den hatte, als grofse Lichtscheu und, bei trocken gewordenen Ueberschlägen, eiaf^ lindes Brennen in den Augenliedero, Die Conjunctwa zeigte nur noch einige waagt^ lehnte Blutgefalse, das Auge drehete mk aber, bei hellem Lichte, immer so schasK dafs man kaum den utkern trüben, zum TMI weifsgefleckten Rand der Cornea sehen iumab te. Im Dunkel fing der Patient an, hell Imd dunkel gefärbte Gegenstände, die den Am* gen, zumal dem linken, nahe gebracht

1

- 55 -

den Ueberschlag verstärken und Ohinade« coct mit Tmct. Chin. eompos, alle 2 Stun« , den zu i Elslöft'el voll geben/ Ifabh und nach wurden dem Patienten auch feste Fleischspeiben und Wein in kleinen ^ 2uwei- len mit Wasser vermischten Portionen er» laubt. Der Antiphlogistiker ward entlassen . und ein geschickterer Arzt übernahm mit einei* grofsen Thätigkeit dre Aafsicht über die richtige Anwendung aller gemeinsohaft- lieh verordneten Mittel*

Am Uten December fand ich. den Kran« ken munter und bei weitem kräftiger, die oedematoüe Göschwulst der Augenlieder war beinahe ganz verschwundeif, die Röthe der Conjunctwa sehr vermindert, das Auge aber noch so lichtscheu, dafs man die Beschaffen-* , heit der Cornea, nicht untersuchen konnte. Uebrigens klagte der Patient nicht über Schmerzen und hatte nur zuweilen ein Ste- chen und lästige« Orücken unter den Augen- liedern. Dem ChinadÄcoct ward //i/wj. Fia- /er. und Excr, Hyosc. zugesetzt und neben- bei täglich 3 gr* Hjydrarg. mur. mit. und I gr. Opium in getheilten Gaben gereicht* . Bei der retchlichen Nahrung, die der P^gdent

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, ^ . 58 . ' wäits, |ene des Hnkeh Aiig^i «oCä» jmd wäits, dafs man die. BeffchaflFAih eit der pille durchaut nicht entdecken keimte« Dl Ruhebette des Kranken wer imaier so Mi] stellt gewesen, dals die reeb^te Seite dils Ge^i sii^hts dism Lichte zugewendet wfiw Jettl ward das Ruhebette an die entgegengaseCrtf Wand des Zimmers gesetzt^ der i^^offc; dem Waschwasser allmälig yermelut mit statt der Fl. Samb.y Schierling gewollt in Februar und März nahm die SewägiuUeft und Lichtscheu der Atigen immer «sifv iis sO| dafs die corned genauer betxlittMt weN den konnte. In der Mitte der liakA Jfm^ nea wkr ein kleiner neblichter Flecken, aa äussern Rande eine kleine Anschwellung dtf conjunctwa corneae ^ nach welcher sidi ci» nige Rlutgefäise hinschlängeltcm« Diese Ab* Schwellung ward bald durch das EintiBpfali eines Augenwassers aus j4qu. ros.^ Zine. jh^ et Tincc. op. simpL gehoben und et UA nur ein weifser Flecken zurück, der das GHp sieht nicht hinderte. Indessen war die be»' wegliche Pupille doch etwas in die QaeM« gezogen, weil die Iris mit der Hornhaathto^l ter jenem Flecke verwachsen war. Die red te Cornea war am äussern ^ untefn nnd i

59 lern Rande weifs, in der Mitte neblich und dur am äussern obern Rande konnte man eine kleine Stelle der Pupille entdecken. Dem Infus, Hyosc. et Cicut. ward jetzt et- was Hydrarg. mur. corros* zugesetzt; aber noch im April konnte der Patient mit dem rechten Auge nur wenig sehen/ Auf dem weifsen Flecken erhob sich allmälig ein •ehwarzer Punkt, Yon der GrÖfse eines Na- delknopfs, den man für einen kleinen Vor- fall der Iris hielt, der nach einer unmerkli- chen Vereiterung der Hornhaut entstanden war. In dieses Auge ward je'tzt OL nuc.Jugh tind in das lii^ke eben erwähntes Augenwas- ser getröpfelt. Allmälig fing man auch an; die Flecken der rechten cotnea mit OLnuc. Jugl.y welchem hernach Sal voL c. c, und JFeA taur. zugesetzt wurde, zu bepinseln. Di^ Mitte und vorzüglich der äussere obere jR'and der cornea wurden reiner, das Sehver- inögen nahm langsam zu und im Junius konn- te der Patient auch mit dem rechten Auge richon grofs geschriebene Worte lesen.' ^ach dem Eintröpfpin einer Auflösung des

Extr. Hyosc.y wodurch man die Adhäsio-

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'Bex^ der Iris zu erforscbfti suchte, erwei- i^erte «ich die Pupille nach auf ^ und «^\«

w&rt»'so beträcKüKcU, daGuder Paiieiit hJi aaehha^ eine halbe SmtBlku$ dm ÄMgfSmA nen literaturteitung oiuie- Miiliii. Lpsenkoi» te^ Diese ETweitntüng^dtm^ Pnpäle liefii irifeder nach, ab^r der BatientL'fcliebi:dbck im Staiide, ziemUcH; feine-Schnft init Auge zu lesen. - Ausser den oben genaniiM MitteUi wurden jetzt iurTilguiijg dermicb gebliebenen Flecken ajbwechselad ng&wtße det: Kali carbon. gr.. iij\ ^ }pvv^^ m äfk dest. 50* . mercur.' s^iub. Hahnmk' m-.^fM. Uauroceras.y aqu^ ,opfuhalnu Cotni^ Jmc

XTng. opiuhalm. Janin, PUlt^. ophißuUm.Bd' ding. Die Pupille ward nach aöf » und atf* wärts zwar sichtbarer, aber die Adhäsioim der Iris hinter dem w^^ifsen, cftwas «riubtf* nen Flecken, der nur etwas bJasser nritcv» den aaßng, konnte nicht bezweifelt wetdci» Dem ungeachtet fuhr der Patient na^h iibercii halbes Jahr fort, diesen Flecken mit o^ MM JugL Sal, vol. c. c. et Fei taur. bepi^i sein zu lassen, und als auch dies iru< blieb, so setzte er endlich den Gebraach w[ 1er Arzneien aus.

Im Anfange dea Augusts 1807 bekam > PaU-entj welcher einen selu: gutan -T

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führte und ziemlich viel Weia^ zu trinken <- pflegt-^, heftiges Blutspeien, welches sich in^. dessen bei einer etwas eingeschränktero Di« ^. är* ohne Arznei !?ebrauch, bald verlor. Er legte sich am iiten d. M. noch bei gutem Wohlbefinden zu Bette, aber in der Nacht £ühlte er plötzlich einen heftigen Schmers im rechten Auge, der sich vorzüglich nacli der Gegend des foram. supraorbit. zog, die Bewegung des Augapfels unmöglich machte un4 durch Bähungen mit lauwarmer Milfh nicht gemindert werden konnte. 'Am I2teii ward ein Ax:zt gerufen, der das Augenlied ge- schWöJlen und das Auge sehr entzündet un<| Uchjtscheu fand; der Puls schlug joomal in einer Minute, der Durst war nicht bedeu« ^end, der Patient fühlte sich sehr schwach und. müfste alles, was er genofs, wieder aus-* jbrech'en. Es -vyard folgende Arznei verordnet: Infus* ^x ^ü^ rad. Serperu, et 3/ P^al^r. par. \ %iv, Aqui, Ciananu Spin Syr» aur. ^ ^j\ ^^ Bals. vü» Ä gu. XXV. Tinct. opi croc^ ^' gtt. xvjm Alle Spunden i E/sloffel voll zu '^nehmen; zwischendurch gab man alten Rhein- *wein und machte über das Auge eiden üe- berscblag aus Aqu. ros. ^pj Pl}imb. ' acec. ^^r. ly. G. mimos. 5j\ j(lncß* fi^p. eroc. ^y

^ T- Jowni. X3UX. B. 9. St* lEi

jSo

wart» SO beträchtlich', dafs der Patient bald nachher eine halbe Seite aus der Allgemei- nen Literaturzeitung ohne Mühe Ifsen konn» te. Diese Erweiterung. der Pupille liefs zwar wieder nach, aber der Patient blieb doch

ioi Stande, zienoJich. feine* Schrift mit diesem Auge zu lesen. * Ausser den oben genannten Mitteln wurden jetzt zur* Tilgung der zurück- gebliebenen Flecken abwechselnd angewenr det: KaU carbon. gr, iij\ xviij\ in aqu. dest, ^^* Tf^ercur. SQiub, Hahnem^ in. aqu. ' Latirooeras,^ aqu. .ophthalm. Conradiy jltinc. suLph. ßffj. xviij, in aqu. dest. Jg. XT/ig* ropjuhalm. Janin, PuU^. ophthalm. BaU ding. Diq Pupille ward nach auf- und aus- wärts zwar, sichtbarer, ^ber die Adhäsionen der Iris hinter dem w^ifsen, etwa« ^erhafae- nen Flecken, der nur etwas blasser zu wer* den aaßng, konnte nicht bezweifelt werden. D^mungeachtet fuhr der Patient no^h übereiti halbes^Jahr fort, diesen Flecken mit oL nuc. JugL c. SaL vol.. c. c. et Fei caar. bepin- seln zu lassen, und als auch dies fruchtlos blieb, so setzte er endlich den Gebrauch al- ler Arzneien aus.

Im Anfange de#^ Augusts 1807 bekam der Patji^ent;^ welcher einen sehf guten Tisch

führte

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^ 63 -r

doch. Jbesoxxfders in der Nacht, mehrmals zu- rück« . . V.

Bei einem solchen heftigen Erbrechen in der Nacht auf den mosten traf der Augapfel plötzlich sehr 'hervor imd als aromatische Weinüberschläge und Blutigel nichts fruchte- ten, so ward ich am 25sten hinzugerufen. Ich fand den Krankend schwach^ den Puls weich und etwas beschleunigt, das rechte obere Augenlied war beträchtlich angeschwol- len, der Augapfel war hervorgeti^ieben und 'noch einmal so grofs als der gesunde, die Conjunctwa sehr roih, aufgelockert, die trU- be Cornea mit einem Wulste umgebend, über

' dem untertt Augenliede hing sie wurstför- mig herab; der Kranke hatte eine Spaii-- nung, aber keine Schmerzen diesem Au- ge, das Gesicht war ganz verloren, so, dafs auch das Sonnenlicht nicht wahrgenommen wurde. Der' Augapfel, der von den 4ugen- liedem nicht, bedeckt werden konnte, w|tr noch immer dicker geworden. Ich säumte daher nicht, die Conjunctiva an den aufge- triebensten Stellen im innern Augenwinkel - und über dem untern Augenliede vorsichtig

' zu skarilrciren und den vorigen Ueberschlag

' fortsetzen zu lassen« '*.

- 64 - I>ie Spannung lieFs jet^ nach uud in i4 Tagen war die Geschwulst des obere Augen- lied es fast ganz verschwunden, die Conjuncu- i<a war blasser, die wurstfürmige Qeschwulä derselben über dem untern Augenliede beio^ he nicht mehr bemerkbar, und der Augapfel i , überhaupt viel kleiner. Die skarificirten Slrf» , len eiterten noch ujid ein beuteiförmig i dem innern Augenwinkel herabhängeader I Theil der erschlafften ConjuncUva ward b*« ' hutsam mit einer Schcere abgeschnitten. Zum Ueberschlag ward Zinc. sulpk, gr. väj. atju. ' ros. %viij. verordnet, dem man nach öaiget I Zeit die Tiiict.op. croc. zusetzte, wobei tich 1 das Auge besser befand, 'als bei einer Aufli^ j sung des Z.ap. diwin., welche man einige Ti- 2 ge angewendet hatte. Die Conjuncuvaiat i zwar noch etwas roili und aurgedunsen, il» die Augenlieder und der Augapfel fatttS doch beinahe ihre normale Gri>rse wiedv erhalren, auch konnte der Kranke, obscboa'' die Cornea sehr trübe war, das Sonnenlidbl wieder wahrnehmen. Die Rothe der Co»^ junceiva verschwand allmälig ganz, aber d<i' Augapfel waid immer ideiner, zog dch die Augenhöhle zurück, und das obe genlisd Jiel «9 tief herab, da& di^s A

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doch, JbesoxKlers in der Nacht, mehrmals za- rück« V

Bei einem solchen heftigen Erbrechen in der Nacht auf den mosten trat der Augapfel plötzlich sehr hervor imd als aromatische Weinüberschläge und Biutigel nichts fruchte- ten, so ward ich am 25sten hinzugerufen. Ich fand den Krankend schwach^ den Puls weich und etwas beschleunigt, das rechte obere Augenlied war beträchtlich angeschwol- len, der Augapfel war hervorgetrieben und -noch einmal so grofs als der gesunde, die Conjunctha sehr roih, aufgelockert, die trü- be Cornea mit einem Wulste umgebend, über dem untern Augenliede hing sie wurstför- mig herab; der Kranke hatte eine Span- jAung, aber keine Schmerzeh in diesem Au- ge, das Gesicht war ganz verloren, so, dafs auch das Sonnenlicht nicht wahrgenommen wurde« Der Augapfel, der von den 4ugen- Uedem nicht bedeckt werden konnte, war noch immer dicker geworden. Ich säumte daher nicht, die Conjunctiva an den aufge- triebensten Stellen im innern Augenwinkel und über dem untern Augenliede vorsichtig mi skarilrciren und den vorigen Ueberschlag IfoTtsetzen zu lassen«

GG m&gers Kost, durch Aderlässe, abrühreode Mittel, durch die Eiterung eines grofsen Ge- schwürs und durch" eiskalte Uebsrschläge heben suchte, nicht schwächend hätte be- handelt werden dürfen, weil er einen EÜlw- sack, in der Lunge hatte und deswegen ti^ lieh "Pinen mehr oder weniger beträchtlichei Säfteverlusl: erleiden mufste. Dieser Verlmt ward durch die reichliche Nahrung des Krta- ken so gut ersetzt, er war der Comtfruttati so sehr zur Gewohnheit geworden, daü er die Erregbarkeit nicht mehr, als jede aade* re, dem gesunden Zustande angemessene Ao^ leerung zu afficiren vermögt«. Die Augew entzündung konnte aTso im Anfange illet- dings auf einem bestimmten Grade von Hy- perstheaie beruhen, der aber gewifs «w** 80 bedeutend war, dafs er der schwädieiultt Behandlung in ihrem ganzen Umfange im4 noch wenige! der eiskalten Ueberschlägeifr dürft hätte. Ich glaube nicht, dals irgn' eine ausgebildete Augenentzündung den » haltenden Gebrauch solcher Ueberschligl Terträgt, wenigstens habe ich noch ii beobachtet, dafs die damit angestc" suche 1t.e inen wohlthätigen Einflu{« Wena die hypersthenische Entati

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mer fast zur Hälfte geschlossen war. äusserB Mittel wurdea au^esetzt, eine reich« liehe Nahrung, und die rorige Portion Weia er}aid>t, und geistige Einreibungen in das Oibere Augenlied gemacht; aber der Augapfel blieb doch um die Hälfte kleiner , das Sehr rermogen war verloren und di^ Thätigkeit < des obera Augenliedes ward nur sam Theil wieder hergesteßt. '

^"■»«

Unter den vielen* AugenentzHndungen, die ich seit 16 Jahren behandelt habe, war die vorhin beschriebene eine der lasgwie« rigsten und unglücklichsten. Offenbar hatte

'' die anfanglich so ' erbämiHch eingeleitete Kur den ungünstigen Erfolg begründet« Noch nie, auch bei vernachlässigten äusserst heftigen Entzündungen der Augen , habe ich solche Verdunklungen der Hornhaut und Verwach- sungen der Iris folgen sehen, wenn ich nur das Glück batte^ die erste ärztliche Hülfe zu leisten. Das Auge ist ein gar zu zartes Organ, als dafs die Fehler, welche durch ei- ne« üble Behandlung schon herbeigefilhrt sind,

,«0 leicht wieder gut gemacht werden könn- ten. Ich will nicht behaupten, dal» der

Kranke, dessen Augenentzündung man durch

bS abgestimmt werden kann. Deswegen ist raihsam, auch bei der sogenannten hype»* sthenischen xl. h. mit allgemeiner Hyperslbft- nie verbundenen Eutaündung mit der allge« mein schwächenden Behandlung die örtliche Anwendung der zweclunafsigen Reizmittel U verbinden. Dafs dies noch mehr bei asthe- nischen Entzündungen nothwendig sei, vi steht sich wohl von selbst. £in SÜcIecIk niit aromatischen Krautern oder ein mir i Kampfer bestrichener Lappen sind bei roaD- chendugenentziindungen, in dieser Hinsicht, i schon hinreichend, da hingegen bei an-lem I die lauwarmen Ueberschlüge aua ßialva. San^ J biicus, Ciriua, Hyoicyainuf u. s. w. oder die , Aquae destill. Hosar., Menthae , iauroe*. ' rasi allein, oder mit (liinhtigen oder ÖBli* ' chen •} Reizmitteln, nach dem Orade d* . Hypersthenie oder Asthenie im entziiadetea'^ Auge, versetzt, erfordert werden. Das B^ schmieren der Aiipcnlieder mit Salben, bestehen, woraus sie nur immer wollen, iiC und 'bleibt bei Ophthalmien hypersthctiische^ oder asthenischer Art, nur in dem Falle

*) Ueber örtlichs Rebmittel, habe ich mich tiger Erklüit In jncinCD Aufiät/en und £ea

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-' wöndbar und wohl auch sehr nützlich, ^o ,^ie krr^nkhafte Affection des Auges und vor- zügh'ch der Augenlieder nicht mit* einem ho«- hen Grade der ReceptiWtät verbunden ist, "wie es sich bei iibelbehandelten langwieri- gen AugenentzUndungcn an Sübjecten mit einem schwammigten Habitus, wo' sich ein^ bestimmter Grad von indirectef Asthenie'^) überall ausdrückt, nicht selten ereignet. Wer

, in den dazu geeigneten Fällen der Ophthal- mie den zweckmälsigen Gehalt der lieber- schlage oder zum Eintropfein bestimmter Aufliösung^n genau abzumessen und nach der jedesmaligen Receptivität des Organs zu min- dern oder zu steigern versteht, wird mit ih- nen sowohl bpi dem jüngsten, als bei dem ältesten Subjecte mehrentheils ausreichen,

". ohne der Salben zu bedürfen; wer aber je* nes angezeigte Maafs des nothwendig gewor- denen Incitaments nicht txx. bestimmen weifs. wer da glaubt, dafs bei aHen solchen ausser-, lieben Heilmitteln nicht ein stäter Rückblick auf die Gesammtheit des Or^nismus ein Haupterfordernifs der glücklichen Heilung sei und bleibe, der sollte auch billig k.exn.

•) Was ich unter indirecter Asthenie versteLe , dar- über bitte ich einige Stellen a. a. O. n«cKz\i%^Ve^.

kraDkes Auge behandeln. Die Kunst ist Dicbt'i allmächtig genug, um m^nctien MetamoTpli<K>j sea in' den zarten Gebilden des Auges aWi , Jielfen zu können; wenigstens hake ich «j immer für thöricht, feste Verwachsungen den Iris mit der Cornea und die damit verbiu^ denen kreideweifsen Flecken durch so mant' cheflei vaa vielen gei iilimte Mittel weg^' bringen zu wollen. Ich lim so glücklich aitj gewesen, habe aber oft eine solche dem j Arzte wahrscheinlich in finanzieller Himicbt «ehr wichtige Behandlung so lang^ fortseliea sehen, bis der Kranke endlich die Oedald >| eher, als sein Arzt, verlor und sfch über sei- * MC fruchtlos verwentiete Zeit, Unkosten und ^ über den Verhist oder die Un vo! I kommeB- heit seines Gesichls tu beruhigen ao&o^ Mein oben angeführter Kranker war gon^ ausharrend genug und brauchte alle vonmeb* rem Aerztcn angerathene Mittel, ungeaclcul ich die Fruchtlosigkeit der Behaadluns (A voraussagte, gewifs auf Unkosten tlpr TU* tigkeit seines Auges zu langf, und doch klai^ ten sich nur die neMichten Verdunklaogü im Umfange der weifsen Flecken auf. F' so' ist's mit den Verwachsungen der Hornhaut, die zwar ao manchen

7' ^

schwach genug seyn mögen, um $ie' vermit- telst der in der Iris hervorgebrachten Bewe- gungen wieder trennen zu können. Dies be- weist der vorliegende Fall, wie mir däucht, s^hr b>efriedigend und erhöht deshalb den Wenh des Hyoscyamus in Augenkrankhei- ten ^m so mehr. ^ Aber auch in Hinsicht Je- n.er Verwachsungen mufs man- nicht zu viel fordern und nicht zu ziel versprechen^ denn die Trennung der stärk ern Adhäsionen wür- de das Messer fordern, wenn der Bau des Organs der heilbringenden Anwendung des- selben nicht zu grblse Hindernisse entgegen- setzte. TJeberhaupt darf so, wie*in allen Krankheitsform^n, auch in- der Behandlung ' ein^r AugehentÄindung ein bestimmtes, dem beobachtenden Heilkünstler sich offenbaren- des Maafs der verschiedenen Incitamente nicht überschritten werden, wenn auch die erwartete Wirkung nicht gleich erfolgen sollte. Vorzüglich ist dies bei solchen In-; dividüen der Fall^ deren Organisation durch allmälige krankhafte Metamorphose eihe^n veränderten Norlnalgrad der Erregbarkeit ; erhalten hat« Jedes Organ nimmt, obsclion unmerklich, Hn jener Metamorphose mehr oder weniger Antheil und seine K,taii^Q\\^\k

müssea vorsichtiger behandelt werden, all wena der Organismus noch keine so lau»- d/uernde abnorme Veränderung erlitten hifc te, und sich noch auf jener Stufe der Erreg« barkeit befände, die ihm vermüge der ang* bornen Constitution, des Alters, Geschlecht^ Clima's, Lebensart u, s. w. zukommt. In dtf oben beschriebenen AugenenJzündung eio« seit rtehrern Jahr.'n ai- einer hanligen Eiler- absonderung leidenden, jungen Mannes, wor- den die auf das Auge wirkenden, voaichdg angewendeten Reize, als man keinen Fort- gang der Besserung bemerkte, üicht Tem'äAV. sondern sehr vermindert , und erat dam schritt die Besserung wieder voran.

Es sind zwsr mehrere Beispiele vorhas- deo, dal's eine mit Ausdehnung aller Auet^ häute verbundene EnizÜndung CExophliiV nie) durch ein Erbrechen entstand, inde^ »en glaube ich doch, dafs in dem vorliegeib< den Falle diese Entziindungsfnrm nicht ( standen wäre, wenn nicht das vorige hefii» ge Leiden des Auges und der anbaltendff- Gebrauch der I\eizmitlcl einen gewissen Gnit indirecter Asthenie und eine Unti - - in den Augenhäuten hervorgebradit wodurch die Ausdehnung derselbeo

Anstrengung des Erbrechens erst mogli.di .gemacht wurde.

^ Obschon ich auch bei den heftigsten Ophthalmien y wo die Conjunctiya schar* Jachroth und wurstförmig um die Cornea hervorragte, mich der sonst a^o sehr geprie- senen Skariücationen noch nie bedient.^^ auch sie, nach meinen Erfahrungen über cie Wirksamkeit anderer Heilmittel, nie empfeh- len mögte, so konnte man doch bei jener Formveränderung des Auges von dynamisch- chemischen Einwirkungen wphi nicht viel inehr erwarten; mechanisch mufste in die 'JForm selbst eingegriffen werden, wenn die * Anhäufung der Säfte vermindert und die Thätigkeit wieder aufgeregt werden sollte. DaTs sich der/Augapfel nicht bis zu seiner ^

'normalen Gröfse* wieder zusammenzog, son-

...

dem atrophisch ward, dies roufs wohl der Eiterung in den skarificirten Stellen und der phthisischen Disposition des gesammten Or« ganismus zugeschrieben werden. Diese Atro- phie war unter den angeführten Umständen . doch immer ein besserer Ausgang der Ex- Ophthalmie, als das Bersten der Augenhäute^ ^welches man mit Grund hier befürchteii Biufste.

- 74 - , Einmal habe ich Gelegenheit gehabt, üs Bersten des Auges zu beobachten und Jt dieser Fall eine jiicht häuüg vorlcommendti Erscheinuug ist, auch aU ' Pendaiit zu d«- beschriebenen Füimveränderungen des Avj ges einiges loteresse haben niügie, so iril' icli ihn hier kurz anführen.

U. Bersten des j4uges. Herr C , deäsen Vater und Bmi/wpa- piektisch gestorben waren, halte von »eiße» Jünglings jähren an viele Keisen gemacht uni oft bis in die späte IVaciit geschrieben; abcij wegen seines ySjährigen Alters, schon stA, einigen Jahren angefangen, ein ruhig«* Leben zu führen. Jiei einen» sttlir reizbu«' Temperamente, war er oft in dem Falle, nd von aufbrausendem Jälizorne hinreissen lassen. Er fühlte bei solchen Veranlaiid gen und auch dann, wenn er bei HidKM rhoidal-CJongestionen, woran er schon u) vielen Jahren litt, kleinen regelmärsigeoSluil "gang hatte, oft eine Emptindung, aU ' das Herz umspannt wärt-. Dies lä''*'» fühl und die Furcht vor einem •cJi^ Anfalle, hatten ihn schon t

^ . 75

?rogen, eine . Fontandle am T/nterschenk«! ni tragen. Sein linkes Auge war von jeher ichwach gewesen, und hatte das Sehvermö- gen allmählig ganz verloren. Dieses Auge ward seit einigen Jahren oft von einerjeichr ten Entaiindüng befallen, wobei der Patient mancherlei von Aerzten und Quacksalbern empfohlene, nicht selten sehr reizende Mit- tel anwendete. Eine geraume Zeit brauchte er selbst den heifseh Dampf von verschiede- nen ihm angerathen'en gekochten Kräutern. Am Ende des Janners i8ot erschien die Au-, genentzündung wieder, und zwar heftiger, als je« Er liefs sich ein lilasenpflaster an die Waden legen, brauchte, seiner Gewohnheit nach, mancherlei Augenmittel; aber die Schmerzen wUtheten Tag und Kacht uhauf- b'örlich fort, bis in der Nacht vom isten auf* •den 2ten Februar, unter einer Anwandlung Tom Schwindel, eine grofse Menge Bluts in drei starken Sprüngen aus dem Auge her- ▼ordrang. Der Schmerz im Auge linderte, sich hierauf plötzlich und das Herzgespann, -welches ilin kurz vorher fürchterlich quälte^ war wie weggezaubert. Ein hinzugerufener geschickter Arzt fand die Conjunctwa sehr rotfa und die Corsea in einen Zoll \^i[i^<^tl

KMiUtM. I '1

_ 7S kegelförmigen Sack, ausgedehnt, worin et die Linse und Fewchiiglteiien fühlen, ab«c keine OeffnuDg entdecken konnte. Kranke hatte beschweilichen Stuhlgang und einen beschleunigten harten Puls. Deswe- ge(i verordnete der Arzt erweiclfende Uebe^ schlage aufs Auge, eine vegetabilische Diät und den Gebrauch des \ einsteins. Am 3ten platzte der Sack, und die Linse drang utit der wäfsrigen und einem Theile der gJiiei^ nen Feuchtigkeit heraus, die Canjuaem'a ■war sehr roth und angesch nullen, lüe Kei-

* bung der flornhauLlappen machte iem Kran- ken bei Jeder Bewegung des Auges sehtheE* tige Schmerzen, die weder «lurch Uebe> schlage aus Malva in Milch g<>kocht, nodt durch das Ansetzen einiger Blutigel gSf- mindert wurden. Man suchte des.halb mefc ne Hülfe. Ich fand das Auge am ^teaDSCkj in dem nämliciii.>n Zustande, die ausgedelOb*; te und zerplatzte Cornea bildete zwei regelmäfsige Lappen, zwischen denen die innern Rande losgerissene Iris hervorhii^ Die Schmerzen waren bei jeder Bewegnif

so heftig, dafs sich der Kranke jede One» tion, selbst dip Ausrottung des A

]en lassen wollt«. Uieizii var

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- V7 - s

«

nun freilich mcht geeignet; aber die anhal-- tende Reibung der heryorgedrungf^nen Häute zwischen den Augenliedern mufste doch ge- hoben werden y und deshalb schnitt ich mit einer kleinen, auf ihrer Fläche gebogenen, Augenscheere nicht allein die ausgedehnte Hornhaut, sondern auch das hervorgedräng- te Stück der Iris ringsh^>rum ab, empfahl lau« warme Ueberschläge von Aqu. vegeto^min. über die Augenlieder zu legen, und dreimal taglich einige Tropf «*n von Sach,Sat, gr, ij. Aqu, TOS, S^y. Tincc^ thebaic. 3v. in's Auge zu tröpfeln. AJle 2; Stiqiden muTste der Kran- ke I -Efslöffel . voll von Crem, cart, solub.y Syr. Rub. id.' «a §/. aqu. comm. ^vj\ und Abends 3ß* -^^^ sulpJu nehmen. Bei dieser Behandlung hörten die Schmerzen und die Entzündung auf, und in 3 Wochen war die Hornhaut des. zusammen gefallenen Auges wieder vernarbt. *" ^

» /

Jonrii. XXIX. 5«^ 8f.

- -

iv. -

Zweiter Bericht

des D. Friedländer sn Parti an die Heransgeber»

^1-

Ecole et Societe de l^jßcM «k Medecine ä Paris.

deit -dem letzten October ist bekamidich die medicinische Schule der Direction flrf Jurisdiction der neuerrichteten UawenUt^ die alle Facultäten umfalst, unterworfen, te Reglement, welches ^iese und andre Scbte mit ihr in Verbindung setzt, ist im ftTliiM nat von dem Rath Hm. Cui^ier im fiffenlB* chen Staatsrathe unter dem Präsidio dea %ß^ sers selbst discutift worden, welcher^ wie Mi' sagt, sehr wichtige Gesinnungen fiber'di^ Organisation des ÖflPentlichen Untenichtt f aufsert hat. Hr» Cuvier hat die yiceppl

- ^7 - s nun freilich mcht geeignet; aber die anhal- tende Reibung der hervorgedrungenen Häute zwischen den Augenliedern mnfste doch ge- hoben werden, und deshalb schnitt ich mit einer kleinen, auf ihrer Hache gebogenen, Augenscheere nicht allein die ausgedehnte Hornhaut, sondern auch das hervorgedräng- te Stück der Iris ringsh^.rum ab, empfahl lau- Warme Ueberschläge von Aqa, vegeto^min. über die Augenlieder zu legen, und dreimal taglich einige Tropf »»n von Sach. Sat, gr.ij. jiqu. ros. 5i/. Tincc. thebaic. 3h« in's Auge zu tröpfeln. Alle 2 Stunden mufste der Kran- ' ke I JEfslöflFel voll von Crem. cart. solub.j Syr» Ruh. id." «a f/. aqu. comm. ^vj, und Abends 3ß. Lac sulph^ nehmen. Bei dieser Behandlung hörten die Schmerzen und dfie Entzündung auf, und in 3 Wochen war die Hornhaut des. zusammen gefallenen Auges wieder vernarbt. ^ \ :

'^ /

Job». XXIX. B. ^ 8r.

-

IV.

Zweiter BericELt

des Dl Friedlünder za Paris SU die HersiLsgpeb en.

McQ^e eC Soc£ete de P^Ecal^^ dm

»!.. -^

1^^ iisssL IsCztffL Octaiber ist

Ka^daifiD^ w^cüjeartiLssEe uml iiuiift &dmlem mii: iiur ül V^rftiwfang setzt; is£ im Maramip* Qfti: wHt (Inr &di: Hrm Ciu^ttT- im <Jj£B3xdih- oihm Stnfltararftg nntur (isn Hrasitiiu des- S«aai» %9i3^ ^h«t: fKaanrifl" wucden^ ^^^ciies; tt» auu

79 'dent^nstelle bei de^ mcdicmisclieii Schule den^ Hm. Jusueu^ ebenfalls Rath der Uni* yemtät, abgetreten.

«

Hr. Koben j Arzt zu BrignoJlesy hat eine Abhandlung über die abführende Wirkung der Globularia alypum niitgetheilt.

Hr. Goupil hat der Gesellschaft mehrere merkwürdige Beobachtungen über die An- wendung des wei/sen Arsenihkalks in inter« mittirenden Fiebern zugeschickt. Hr. Co* lombot zu Jussey bediente sich der Fowler« sehen Solution mit Nutzen, selbst in bösar- tigen intermittirenden Fiebern. Die Versu- che mit d.em Arsenik scheinen in Frankreich häufiger zu werden. Hr. Dubojs braucht ihn zumal häufig äulserlich in krebsartigen Ge- schwüren. Man weiis übrigens wie allgemeii!' er in Amerika in den mannichfaltigsten Krank- keiten angewendet zu werden scheint.

Das gelbe Fieber hat im vorigen Januar, wie es scheint, in Martinique iinter den an- gekomn^nen jungen holländischen Rekruten, und was merkwürdig ist, bei kalter Witte- rung geherrscht. Es war mit Blutilüssen be- gleitet, die aber gewöhnlich tödtlich waren*

F a

80 Die Plica polonica ist in Frankreich noch öfter der Gegenstand des Streits gewesen. Man erinnert sich, dafs mehrere Aerzte sie aus der Liste der speciüschen Krankheiten ausstreichen wollten. Dieses ist zwar eine ziemlich verbreiiete, aber doch nicht allge- n>eiii angenommene Meinung, wenigstens wollen unpartheiische Aerzte sich mit den von Hrn. CJiamseru. und Andern vorgetrage- nen Behauptungen nicht begnügen. Hr. ^o- bin, ehemaliger Chirurgus Friedrichs des Grofsen, hat melirere Gründe dagegen auf- gestellt, Hr. Lafontaine, Chirurgus der pol- nischen 'Armee, hat ebenfalls welche einge- schickt. Die Abhandlungen sind sowohl im Institute, als in der Ecole de Medccine ab- gelesen worden.

Seitdem Hr. Corvisan den Auenbrugger über die Percussion- der Brust zur Erkennung der Brust krauklieltcn commentirt hat, ist dieses Zeichen ein Gegenstand vielialtiget Untersuchung geworden, und wird mit Vqt- uitheil gewissermai'sen herausgehoben. ,

Herr Pinel hat bereits in den Mdrr''*^ de VInstitut seine trefflidie Abhändlui die Behandlung ' der Wahnsinnigen )

I

ken Ussen, er bereitet aber eine neue Aus- gäbe seines bekaxuJten Werkes mit Zusätzen über diesen. Gegenstaad. ,

Mehrere ^Nachricbten von Epidemien Wur-- den der inedi.cimschen Gesellschaft der Schu- le zugeschickt* Hr. Peciec und Hr. Peire^ haben eine a dynamisch -gastrische Epidemie^ die im Jahre 1807 im Äiatt^e- «Säo weDepar-, tement geherrscht hat^ beobachtet«> Am merk- \yürdig§ten ist die , welche neulich in den Departementern de la Dordogne^ des Lan^ deSj, de la haute Vienne und de la Creuse geherrscht hat. Es war ein Gefangnifsfieber, das durch den Durchmarsch der spanischen Gefangenen veranlafst wurde, und zunial vie- len Aerzt^n/ Krankenwärtern und Geistlichen, die hiilfr^iche Ha^d geleistet haben, das Le- ben gekostet hat; In einem kleinen' Orte von 400 -Einwohnern ist fast das Viertel der. Bevölkerung gestorben, denn die Krankheit schien noch ansteckender, und wüthender durch die Mittheilung, als in ihrem Entste- hen zu seyn. Mehrere Aerzte sind von Pa- ris in diese Departementer geschickt worden und haben dftrch die genommenen, zumal diätetischen iind präservativen Mafsregeln der

■• -s» -^ . ■,

Krankheit Einhalt gethan. Die Absbn4eiii]ig der'geFangaiien Spanier,, das VerbreBnen al- ler Lumpen dieser iJnglUckliGhen , luad die Räncherungen mit den Guytönschen Mitteln, waren die wesentlichsten Malsregeln «ur Voi^ bengüng.' Die. JCrankheit selbst, so wie die yorgesohlagene sehr einfache Kuttnethode tcheint nichts auffallend merjcwärdigei dar- zubieten; Wir werden , wenn der: Bericht im Druck erscheinen sollte, ein oiehi^res hierüber mittheilen. " ;•

■• . /- . . ..•

Zii Vitnlhs (Depänement de» Bönehe$'

äu" lUione') eüstirten, wie Hr» F^alemin bls- reits im Jahre 1807 berichtet hat, noch 4 von der Lepra befallene Kranke» Die Krank- heit besteht in mehrern Tuberkuln auf rer- schiedenen Theilen (ie& Körpers,' moial im' Gesicht, die die Gröfse einer Erbse oder klei- nen Nufs haben , so wie auch in fast im- merklichen. schuppigen Erhabenheiten an dei Extremitäten. An den Händen bemerkt mal auch oberflächliche Geschwüre mit schuppei" artigen Rändern, die die Nägel abfreiseii und die Finger abfallen machen^ indem A die Ariiculationen zerstören, oder Trmig|iN* die Sehnen unbrauchbar machen. Sonst

^ «

I '

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pßbden die Krankend keinen Sdunferz^ und die Terschiedenen Verrichtungen, des Kör« pers geh^n gut von Statten.

Nach den eingezogenen Nachrichten yon den Einwohnern des Orts sah man ganze Familien ehemals durch die Lepra umkom- men, in andern Familien kamen' mir einzeU ne Individuen um. Die Ueberlebenden schei- nen jetzt irei zu s.eyn, aber oft über$prin§t die yon Vater und Mutter ererbte Krankheit eine Generation und zeigt sich in den En- keln wieder. Jn der letzten Zeit befällt die Krankheit nur Individuen zur Zeit det Pu- bertät ^ oder vom aa bis zum aSsten Jahre, oder auch Frauen. nach der Niederkunft, ge- wöhnlich nach Erkältung, oder nach plötz- lichem Besprengen mit kaltem Wasser. Ei- nige sterben nach 3. bis 4 Jähren, andere auch erst nach la s. w. Neulich hat Hr, Dr. Valentin noch ' 3 änderte mit der

, fCrankheit befallene zu Vier olles entdeck^, auch befinden sich welche zu Pigna^ wo sie Hr. FoderS beobachtet hat, so wie zu Castel francoy und zu 'Nervia (Departement des

'Alpes maritimes). Tai Martigues^ wo >ie ehemals war/ sieht man sie seit mehrem J^-

, ■- 84^ -'

ren nicht mehr, wahrscheinlich hat sie sich aber seit den- KipentzUgen noch einzeln ia /mehrem Gegenden am mittelländischen Meere erhalten, wo sie jedoch nach und nach ver- schwindet.

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Ein ag jähriger Garde- cot e und Kanoiu^r ist im Hospital zu Martigüe auf Anrathen des Hrn. Fälentiri mit arseniksaurem Kali m kleinien Dosen behandelt worden , und schien nach 9 Monaten Tollkommim geheilt.

«

Ein i4jährige& Madchen ^ welches die Haut des ganzen Körpers mit einer dicken schmutzig weifsen Kruste beideckt zu haben scheint, weiche in 3 oder 4 Zoll langen und l^ Linie dicken Stücken abfällt, und unter- halb eine glatte, rothe, sanft anzuRihlendei nicht feuchte Haut hinterläfst, dabei auch die Nägel verliert, hat seit 3 Monat bereits 3 mal von Neuem den Ausschlag bekommen* Dieser Ausschlag hat die Kranke bereits im dten, 4ten, 8ten und zuletzt im i2ten Jahre befallen. Das Abfallen der Schuppen oder Krusten, das sonst von selbst geschieht, Ist in dem letzten Falle im Marseiller Hospltalo durch Bäder und ölichte Einreibungen be« günstigt worden.

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Ein 1 5 jähriges, Mädchen, daii yon Eltern aus der Provence auf der Insel Trinitd ge« , boren ist, uq4 im Jahre i8o4 nebst ^den £1«. tem lind 3 Brlidem auf der Reise nach. Frankreich ven der Krätze befallen ward,: wurde mit den Uebrigen in Marseille bejian-* delt und blieb allein ungeheilt. Man hatte sie wegen rauher Haut mit dem Meuenherg^ sehen Wasser (wahrscheinlich eine Mercu- rialauflösungj die häufig in Frankreich ge- braucht wird) gerieben; im Jahre i8o6 ent*» standen nach und nach die harten tubercu- lösen Pusteln von der Gröfse einer Nufs (aber platt und zusammengeflossen auf den Beinen> in grofser Zahl im Gesichte und auf den Extremitäten, gl öfstentheils waren sie wie in der Haut eingekeilt» Seit dem Frühlinge des Jahres iffoy ist die Kranke vom Hrn. Dr. Roucher in Montpellier und vom Hm. Valentin in Marseille mit Mercu- rialeinreibungen, Seifenpillen, Extract der DulcamarCy mit resina Guajaciy extract, cicucae, sulpimr curat, antimoniiy Kräuter- säften der jpa/zsischen Tisane, mit Sublimat, Fontanellen und Blasenpilastem behandelt worden, aber bis jetzt ohne* Erfolg.

N .

. s. Herr l?To£e$tor Leroux^ der Hm* san*s Stelle im' klinischen Inatitute der Chft» tili jet^t bekleidet^ )iat iia letzten Jairaar einen Bericht über die Arbeiten der Ton ihm errichteten SociSti dHnstrucMn m^di^ caU Tom vorigta Jahre, der Pariser Schule mitgetheilt. Dieser Bericht zerfällt in iirei

Theile.

I _

Üer erste endialt die Tabelle üh^r on« gefähr Z^5 Krankey die im vorigen. Jahre iH den klinischen Sälen behandelt worden* Na» men, Alier, Profession, Namen der KrankÜeiti Eingang, Ausgang, Geheilte, Üngeheilt« 8. w. sind auf dieser Tabelle der Reihe nach rubricirt. Auch sind die meteorologischen Beobachtungen , und Krankheitsconstitntio^ nen der Fieberkranken vom Sept. iQoj bi» Sept. 1808 angegeben.

Von 187 behandelten Fieberkranken nen 134 etwa über die Constitution Anakunft geben« 57 hatten nämlich galligte oder FanI* und bösartige Fieber. 4^ hatten BrusteM- Zündungen mit galligt fauligtem Gharakter; s5 waren einfache Brustentzündungen^ und II andre Kranke waren mit der herrscJieD» den Gon5ti|ttUon complicirt.

Also kanti man die Constitution im we* sentljchen galligt, faul, und leicht inflam- matorisch nennen. Im Sept. 1807 fing sie an, war im October und November unter« brochen, na^m im December an Stärke zü^ und war in voller Stärke im April, Mai und Juni ^8o8* Im Juli und Augusft nahm sie wieder ab. 57 galligte und putride Kran- ke, 66 Phlegmasien der Brust, 30 intermit« tirende Fieber^ 3g Herzkrankheiten, odet Krankheiten der grofsen Gefälle, 25 Schwind- süchtige, i£ Szirrhöse und Krebskranke, ha- ben zu besondern Betrachtungen über den Einflufs des Alte^ und der Professionen Ver- anlassung gegeben.

Der zweite Theil d^s Berichts .enthält die besondern Arbeiten der Mitglieder der Soci^t^ de r Instruction me'dicale. Sie be- stehen: i) in Beobachtungen aus der kli- nischen Schule und aus andern Hospitä- lern der Stadt, in alphabetischer Ordnung. 2) In Memoiresy die Cousultationen und^ Antworten auf dieselben enthalten. 3) In Auszügen aus medicinischen und chirurgi- schen Schriftstellern. 4) -^^^ Beiträgen zu einem Vocdbulario für d\^ ¥0C\tv1^ß^^

-• 83 - ^ II.I ' DasResuItatyoti allemistinKurzem:

di 5 vom Sept. 1 807 bis Sept. ißoS behan-

I ' uken, 1S7 Fieberkranke, i58 chro- n a Kl oke, 283 Männer und ösFrauen sich sem Hospitale befanden, von welchen t, 70 ungeheilt, 75 gestorben, und selben geblieben sind. In der KJ:- 2, ausserhalb derselben 77 (total o.'j.ichtungen gesammelt worden, wel- i II den 1490 ehemals aurgezeichneten j ammlung auf 1879 Beobachtungen bnngb j 4y Consuliationen sind zu den bereit» i existirendcn 175 hinzugekommen. Nächstdem j sind bereits von So medic. und chirurgischen Schriftstellern bis jetzt Auszüge gemacht. Auch sind bereits loi Wörter für das klini- sche yocabularium bearbeitet.

Die Sch:ule hat beschlossen, dafs der Be- richt gedruckt und vertheilt werde; daf» der Professor der klinisthen Schule den Auf-- trag erhalte, die Geschichte dieser Anstalt I seit dem Entstellen zu verfertigen, und ver^-' j bunden sei, Jährlich ein Annee mc'dical^^ drucken zu lassen. Die Hrn. CorvisartjA Chaussier, Hall^ und Bayer vi er Ada, mit Leroux den Plan zur Aasführung dies.er

89 ' ^

regeln entwerfen. Auch soll dieses Jahr der für die Mitglieder der Societät von Hrn. Cor* visart zur Aufmunterung errichtete Preis ver- theilt werden.

P. S. Hn .Dr. Leroux hat bei dieser Gelegenheit seine am'Soten J,uli iQoG bei der Einweihung der klinischen Säle der Gha- . rite gehaltene Rede abdrucken lassen. D,as wesentlichere hinaus, wird aber wohl voll-^ kommner in der herauszugebenden Geschich- te derselben erscheinen.

Kurze Krankengeschichten aus den tnedicinischen Journalen in Paris seit dem October 1808.

Beobachtiing einer Kopfwunde von. Hrri. , Gar in Chirurgus am W^aisenhospical zu Tournaj.

Ein i3§jähriges Mädchen von zarter Con- stitution fiel im Fructidor des Jahres 7 mit dem Kopfe auf einen eisernen Haken und . bekam an der mittlem linken Goronalsutur jeine tiefe Wunde. Die, folgende Na.cte.^^?t-

f:

-— ging ruhig, doch den folgenden Tag hatte

•die Kranke zwar keinen Schmerz, aber Un--j ruhe über ihren Zustand; den 3tcn Tag ei>| folgten Uebelk-eiten, Schwindel und £rbre*1 chen, so wie unwilÜLührücher Abgang de$i Urins und der Eicremente. Man liel's derl Kranken zur Ader, allein sie verÜel den 4^en Tag in Schlaf, verlor das Bewulslseyn, und verblieb STage lang in diesem Zustande. Nach ' und nach fand sich das Bewufstseyn wieder, J und nach 4 Wochen schien die Kranke wie»-. derhergestellt. So blieb sie 5 Monate lang vollkommen gesund, nur vernarbte sich diei Wunde nicht, und blieb mit einer unglei-l chen Kruste bedfckt, die von Zeit zu Zeit abtiei, und eine Setosilat sieperte, Dea 4ten Frimair des Jahres 8 überfiel die Krin- ke allgemeines Uebelb^jünden, fixer Schmerz in der Wunde, unertriiglicher Kopfschmen^ Niedergeschlagenheit, Torpor u. s. w. Alf Hr. Garin die Kranke den ^ten Nivose cui erstenmal sah, war sie im sietem Todtei

.Schlummer, die Pupillen waren erweirert, u«l die Beine unbeweglich. Er suchte den Schoi wegzubringen, der die Wunde bedeckte, ui bemerkte eine Erhabenheit unter dei ben, die wenn sie gedrückt wurde, den

.

vermebite. Man hätte diese Erhabenheit fcir einen Pungus der dura mater halten mögen. Die Kranke starb schon den folgenden Tag, und man fand in der linken Himkammer fast 8 Unzen £it^. Die Stelle am Schädel^ wo die Wunde war, hatte einen Eindruck,, worein man die Spitze des Fingers le^gen konnte«

Beobachtung eines Menschen der mehrere Geldstücke hinunterschluckte und sie 78 Tage nachher mit dem Stuhlgange von sich gab. Von Hrn. David^ Arzt zu Rugles.

Im Jahre i3 erbot sich ein gewisser Thi^ bout am Ende eines zu Breteuil gehaltenen Marktes, dais er so viel Geld herunterschiuk- ken wollte, als man ihm schenken würde* Er fing mit einem 12 Sou^ Stück an (etwa von der Grofse eines guten Groschen) und endigte mit einem grofsen Thaler, welcher im Oesophago stecken blieb. Da Hr. Daifid dieseü nicht mit einem Haken zurückzubrin-

*^ gen vermochte, so stiefs er ihn in den Magen. Der Durchgang durch die Cardia war schmerzhaft, nachher fühlte der Kranke aber nur Schwere in der obem Magengegend.

- Die folgende üacht ftihlte er Angst und

92 ^—

dumpfen Schmerz, merkte aber bald, dafs das Geld den Pylorus durcbpassirt sey. Nun fing er wieder zu arbeiten an, afs und trank wie gewöhnlich, und hatte auch natürlichen Stuhlgang. Den ySsten Ta^ endlich bekam er Ekel, unnützen Drang zu Stuhl zu gehen, der endlich mit dem Abgang der Geldstücke endigte. Diese waren zusammengeklebt, und bildeten ihrer Grölse nach einen Kegel. ^ Auffallend ist, dafs der von den Kupfermün- zen erzeugte Grünspan nicht vergiftete, wahr- scheinlich wird aber das in solchem Falle erzeugte essigsaure Kapfer nach und ;nach abgeführt, so dafs keine grofse Quantität zu gleicher Zeit im Körpet bleibt. ^

\Ueber die Wirkung der Cicuta in einer . alten Blasenkrankheic und, in Mächten j vom Hrn. Dr. Valentin^

Ein 77)ähriger: Kranker vom Cap francois litt seit 3 Jahren .an Strangurie, wider die er vergebens ßougies und andere innere und äussere Mittel gebraucht hatte. Am Endft^ ' des Jahres 1791 wendete er sich an Hrn. f^a* lentin; er war von trockner Constitution und abgezehrt, liefs den Urin nur tropfenweise mit brennendem Schmerz an demMal&e der

Urin-

95 T-

Urinblase und nach stundemlangem Dxängea nicht üböt a oder 3 Löffel voll. Zu^reilen hatte der Kranke Durchfall, aber nie war er venerisch gewesen. Der Kanal der Urethra war frei, die Prostata und das Rectum oh- ne Geschwulst, doch konnte der Kranke die Sonde nicht ertragen. Hr.^ Valentin be- merkte eine Erjrsipelas und Flechte am linken Bein, welche den Kranken sehr juckte, und fing an, ihm nach einem Brechmittel, die Cicuta zu geben, indem er nach und nach mit 6 bis lo Gran täglich stieg, bis zur Dose von einer Quente im Tage. So lange der Kranke sich nach Tische schläfrig fühlte, und einige convulsivische Bewegungen der Lippe hatte, wurde über einen Monat lang diö Do- se nicht vergröfsert, Jiachher nahm aber der Kranke nach und nach bis 3 Quenten des Tages. Die Blase behielt alsdann eine gre- isere Quantität Urin bei sich, und die Empfind« lichkeit derselben nahm ab, es erfolgte aber eine heftige Salivation, weshialb die Dose der Cicuta auf einige Tage verriiygert ward. Bald darauf setzte der Kranke den täglichen Ge-» brauch der 5 Quenten Cicuta fort, die Flech- te verschwand und alle Functionen bis auf den Appetit, wurden natürlich. - Der Kranke hat^

Joorn., XXa. B. 3. St. G

- .94 - wie sich's beiiü ZusamtnenrechneQ ergab, 4 Pfund Ciciua genommeD. Hr. Valentin hat die Cicuta oft in Ausschlägen mit Erfolg gebraucht. Er läfst bei dem Gebrauch Tege- tabilische Kost geniefseD. Nur dieses einiw ge Mal bat er Saliration davon bemerkt.

Bemerkungen über den Fungus haematodtK von Hrn. Mamssier, \

Dieser Nähme wurde einem Fungus voo fVüliam Fley gegeben, den der Verf. de* Aufsatzes beobachtet hat, und auf den er di« Aufmerksamkeit der Wundärzte von neuei&i ziehen "will. Die schwammige GeschwuW eniTvickelt sich ohne Schmerz auf gewisM Geschwüre, und selbst zuweilen auf nicht entblöfsten Theilen des Kürpers. Sie wäc/ist schnell, ivird nach und nach mehr oder we- niger schmerzhaft, und giebt, wenn sie sich ölFnet oder geöffnet wird, eine mit JÖIut und Serum vermischte Materie von sich. Wenn sie nach der Exstirpation wiederkommt, »o ist die Oberfläche ungleich, tuberculüs, dun- kalrnth, und Öffnet sich leicht an mehr«» ' Stellen. Auf der Haut wer-^en die Teoito tnente über der schwammigten Gesc dünn, Trie das bei AbscMSen der Fall n:

-- 95 ^

DruGkt man auf die Geschwulst, so fühlt man in einer Richtung eine tief sitzende Fiüfsigi keit, in einer andern Richtung scheint sie dagegen hart und ungleich. Diese Geschwül- ste erreichen zuweilen innnerhalb 8 Tagen die 'Gröfse eines Menschenkopfes.. Wenn man sie exstirpirt, miifs man ja alle Wurzeln mit wegnehmen, und ^Ibst die Wunde nach- her mit einem brennenden Eisen cauteriesi- ren, sonst kömmt si^e oft wieder, und' ver- ursacht selbst zuweilen den Tod. Die Aus« wüchse auf den Krebsgeschwür^n scheinen zuweilen von derselben Natur zu seyn.

Herr Laennec hat der Societd äe mede»

eine de Vecole eine Beobachtung des Hrn«

Galloty Arzt zu ProviriSy mitgetheilt, die eine

Exstirpation der Mutter betrifft, und durch

einfältige zu hoch angelegte Ligatur und end-

* liehe Operation eines . Polypen veranlalst

wurde. Die pathologischen Präparate, die

den Fall aufser Zweifel setzen, sind der Ge-

1 Seilschaft vorgelegt worden , die dann Hm.

^ Gallot und Hrn. Cqrdon einem Chirurgen die-

K ser Stadt hat schreiben lassen, um sich alle

g Particuiaria im Detail über diese merkwUr-

j dige Operation *u. veBci^ffen. ^

- 96 - Zu Ei-reux bpEndet sich ein Sjähriges Mädchen, -welches bereits menstruirt sevn BoII. Die Menstruation wurde zuerst durch Vermifit§a beiÜrdert, die man ihr Tür Koli. ken gab. '

Ein 19 Jähriges Mädchen /rüg Madame Sernardin, Hebamme 2u Auxere y ob eine Mifsgestaltung sie verliindein miirste, sich la verheirathen. E* fand sich nämlich, dafs die Ofiffnung des Anus verwachsen war, man bemerkte aber eine kleine Oeflhung am un- tern Winkel der grofsen Lefzen der Scheide, die mit dem intestino recto in Verbindung stand, und durch welche die ünreinigkeiwa abgingen. Die junge Person verheiratiieie sich auf Anrathen der Hebamme, und ist kürzlich glücklich entbunden. Diesem Falle ist ein andrer entgegenzusetzen, wo die Scheide sich im Ano üiFnete, den Luis er- zählt. Der Sphincter des Anus wurde, als die Frau in die Wochen kam, durch die £ntbii>- düng zerrissen.

Hr. Broussais, Arzt bei der FranxösisclieB Armee in Spanien, hat daselbst das ars^ni^ aaiire Xali in intermittirenden Fieben Tcenden tehea. All« Kracke verlor

\ v

57

dem Gebrauche den Appetit, S starb en nnd zeigten bei der Leichenöffnung Schleimhaut« entzündungen im Magen und Gedärmen mit Erosion. Viele befanden sich im Zustan- de der Abzehrung, und yrurden durch Mu* ciiagihosa •wiederherge&t^llu -^ Die Vprsu- che, die man dagegen im. Hospital zu G^/24 mit Arsenik angestellt hat, scheinen seht nützlich ausgefallen za seyn.

Man fängt an sich iii Montpellier des e»^ sigsauren Blei's in Schwindsuchten mit £rf>.

folg zu bedienen.

<

In Ägde wendet das Volk die Gtlle aus der Gallenblase des Schweins in jntermitti- renden Fiebern an. Herr Cazat^ Arzt da- selbst, hat mit dieser Galle Versuche ange- stellt, und wie er ror^ebt, wirklich 8 Kran- ke i^dikal geheilt;. ^ Ma^ braucht sie auch bei Kindern,, die- iTn Verstopfung der Ge* krösdrüsen leiden, hi einer Mischung mit^ Syrup.

■tta

98 -

Neue Litteratur.

Praktische Medicin,

Journal J'oAnr^allonj de Medrdnf, ChlrurgU rt Phtr- tnficii; cninm«/Kif /e. I, Janvier 1763 eC conliaiii j"^'i /aßit da Decantbre 1780. P*"" Mr. Dtlt'ii, mrt/teiii 4 thifurgirn-majer de T äbpitat miliia'ir« (i? St. f^anaM en ^rtoii. ä Calais chet Moreaux « Comp, ä ParU efc« Gabon. ffix b Fr. 1 C. j

Der Verfasser hat leider, wie man sagt, die nÜihige Bildung zur Verrwrtigung einei < so nützlichen Journals nicht gehabt. i

Hittoire det pk^fgmaiiet 011 inßammatlfiits chroaifMf^ fofidir- iiir ae nnitttUra ohsenailoni da cliniqfe ml d'aam-n temia parholagii/uf, ui'er leuri dii'srari mi-thot/as de i'^ 1 lement, par F. J. p' . B onsiaU, Dr. en med. Medednimv ormdei. Parit chez Gabon rt C. prIx Ig Fr. a. f'ol. 8>J 1300 pi^ei. ,'^

Ein sehr schätzenswerthfts Werk, welch«) ' wenn nichr einer Ueberselüurg, wenigsten eiof^s vüllsläti'ligen Ans/.iigs würdig isr, viele, so weit es die Umstände erlaubtro, vollständige Krankenbesclireibungen und Vei~ chenüffnungen. und -lutgekliines Unheil über dieselben enthaltend. Das Werk handelt besonders über die Ausartun» hitziger^oXiMOf düngen in chronuche. zumal über ga&trische und Lungenentziindiingen. Entweder sind sie von Blut entstandene, wo man alsdann Congestionen des Bluts im Farenchynia der Luneen oder in der Pleura bemerkt; diese* ist der Fall bei Catarrhen, Pleuresien uimI Peripneunionien; oder sie sind /ymphatisd^ wo man weifse, graue oiler sonst gefärbte! Anschwellungen Hndet, die unter der men Tuberculi bekannt sind. Die »chiedeoe SciiwüidsucJiieu sind die Fi

99

yorbcnannt^n Krankheiten , oder entstehen •auch constitutione!, und Von selbst., Aehn* liehe Entzündungen befinden sich' im Magen, Gedärmen und Peritonaeum, und in den £)i- gestionswerkzeugen überhaupt. Die Zeichen der geheimen Entzündungen, w^elche eipe Desorganisation veranlassen, werden genau durchgegangen, und in ihren verschiedenen beobachteten. Com^licationen gezeigt, so wie auch die Art angegeben, 'wie sie mit Ver- meintlich bekannten Krankheiten verwech*. seit werden.

/

Essay sur les finvres adynamitfiies en general , et ne» tßment sur Celles, qui regnent eptdemiqiiemenl aitx Indes occidenta'^es, et sur ies rapports avec les maladifs tfu'oa observe en Europe par Mr, Le Foulon, Dr, en -Me^d,

Der Titel zeigt schon zum Theil, was der Verfasser zeigen will. Allein die bis jetzt mifsglüpkten Kurmethoden in -dem epidemi- schen so gefährlichen Fieber von Westin- -dien, lassen kaum erwarten, dafs sich das Verhältnifs dieser Krankheiten zu den eurb^ - päischen schon bestimmen lälst/

De Vempy^me, Cure radicale pbtenue parV Operation, et de l'erreur a eviter dans ies maladles de Poitrine, tjui ont cette terminaison, avec des ohsersfations recueillies dans les hopitaux miliiaires de Venise et de Rome par Mr* y^udouard, Medecin de tarmie d'Espagne die, etc, chez Mecquignon, prljd 3 Fr.

Ein merkwürdiger, sehr genau beschrie- bener Fall, mit Bemerkungen, Folgern agen und Vergleichungen mit alten Fällen. ,

r

_ _ . )

Exposde des diverses methodes de traiter les mafadies

veneriennes, ouvrage -OJ# sont detaillSes lei regles du tral'

tement antisyphiliiique a l'hospice des V Serien s ä Paris,

, par L, V* Lagneau^ ancien elef>e de VHopitaL che»

Mec^uignon, ^ Fr» ^

IttO

Tra!i^ da Rh-umatiimr diroiil/jite fnui ia madlßca- ({"a qii'il rc'-i'cd- l'arm"a;'here rt drs ciri-orttlancat loa- M de ia li'l' de Ijon, par Mr. Rodumti, D. M. , i Lyon, chei Rrymanti ec C. prix ^ Fr. '.

Eiithült eioe g<ite Diagnostic, zumal t>j Bezug euf Localumstänile , aber , wie mt scheint, nichts. neues.

Coniidetaiiotti inr Ia m Im maladia hertdilnirei , !C. 'Pari, chi-i B«udouin.

Dieses Memoire isninitinehrem andern

;5.!S|

' selbnn Verfassers in den Memoires de l'Inai-, tut pnlhalien. üt. Portal ^iehx eine Ausgabe seiner Schrift über die Schwindsui mit ßemerkungeq Über, die Anmerkung« des Hrn. Dr. Mühry ia Hannover heraus. J

Materia medica. Pharmacie. Haushaltung^ gegenstände.

Sritdem die Colonialwaaren so sehi im Preise gestiegen sind, hat man sich befton- ders mit der Auftiutlung des Zuciters und Caftos bescliafligt. Der Caffe wird verschio-- dontiich in £:(traclen verkatifl, und häa^H durch CichorieucalTe ersetzt. Den Zuckern ers<;t2t uiänhäufigdurchSyiupe, die von 7'rMgm ben gezogen werden, und durch -^spf^l^m rup. Erster, d«r mehr Ziickerstoff enchiMn WirJ bereits nnch Anleitungen des Hr" *1— jS mentier die täglich Verbesserungen * jm Grofsen in Fabriquen verfertif ifa »UdUchen Fiaaltreich. .Dea'Ae

lOI *-■

' 'der etwas säuerlich aber angenehm' ist, Ver- fertigt man in Rouen. «

Hr. Cadet hat wider den *rhee gescbrieTf ben und Surrogate desselben vorgeschlagen.

Die China ersetzt man häufig auF Anra? thien des Dr. Dupont durch die indische Castanie. Auch ist das Teucriüm maritm der China in Toulon mit Nuti^en substituir|: worden.

Es I ist seit etwa einem Jahr^ ein Wejlii^ der mit bittern Extracten und China, you dem Apotheker Seguin verfertigt wird, Mode^ über welchen Considerations generales sur V usage du vin specißque fehrifugede "Seguin bei Gö^oti ' erschienen sind. JD^t Wein ist zuweilen nützlich befunden wor- ,- den.

^ *

Hr. de Roche hat neulich in einer- zu Edinboyrg vertheidigten Dissertation den flopfen als Substitut des Opiums «von neu- em vorgeschlagen, Hr. Loiseleur des Lpn^ - champs glaubt, dafs man den Extract unsers Mohns dem Opium substititiren könne.

.

Vor Kurzem ist manches Unglück dur^h jdas Essen giftiger Pilze entstanden. Seitdem Jst die Aufmerksamkeit des Publicums auf folgendes prächtige "Werk gezogen. Trait^ hUcorique graphique^ culinaire et medical des Champignons , par Monsieur Faulet* Prix i8 fr. sans les figures. Die Kupfer zu .diesem Werke kommen in besondern, Hef- ten heraus, von welchem schon zwei erschie- nen sind. Die PoKcei hat eine besondere In- / structiön zur Erkennung der giftigen Pilze Von Hm. Jussieu und Parmentier vcw A^x -

loa

Ecole de medecine Terfertigen lassen, und man denkt jetzt daran, wie maa illuminirta . Kupferstiche woli! am besten unter dem Vol- | ke verbreiten konnte.

Plantet asucll'i iadiganet et pxoliijueir dettin^ei tt 1 UoloriSts d'aprit iioiure airec la detcrtpiion de hrurt e*>] racterat ätstiaitifi et ds Itws prnprieies medleatej, f^i J. Ranutt, Dri M. a4 Lieferungin jtdt 6 Fr, tf-rl l'yiMfir. nie des ß'hj St. Th<,mai JV. 17. « eA« ta^^i Hoi]itai<, ras de i'E/ierprt. J

Die 500 Pflanzen sind im Kleinen hübsch | gezeichnet und illuminirt. IJ er Verf. scheint 1 übrigens mit vieler Sachkenntnifs nur dilj waiirhaft nützliche ausdrucksvoll und be*' stimmt beschrieben zA hab,en, und die neufr> i sten Kennlnisse der Franzosen in seiaefti Fache zu besitzen, j

Manuel de Pkrirmacopie moderne par Chortet; an f»t prix 3 fr. S. ch'c F. Sckoett. rue /auds Sc. Germal* de l'auxerroii N. 3g.

Der Verf. versteht deutsch, und ist tu- mal mit dem Brownscben System seht be- kannt.

JVoaiieaux elemeni </• TkerapeiUiqae et de RUtÜF« inedicale juiVi d'un preclt lur tet eaiix minerales Ut fin» uiüeea par 7. L. ^Ubert. ide Edition, a f'ol. iS Fr.

Eine verbesserte Ausgabe nach eioent physiologischen Plane entworfen, und viel* leicht mancher Kritik zu unterwerfen. ^i

Man erwartet diese Woche auch eJAu neue Ausgabe von Hrn. Schwilgue's Materijm medica, an welcher Hr. Nyscen gearbeitSI

Coup iofit hUlorl(f«e Mir la VilU d'yllx It var Poitianot, chts Dupmdt - Duiivger, ru» d

oar Poitienoi, chtz Dupra Augiutia* If. ai, 3 Fr.

"v

103 , .

Bullotin ds , pharmaeie , redigi par Mrs, Parmentier, Cadet, Planche, BouUay^ Boudec, Destouckes y Membrcs de la SociSlS de Paris, Prix d' abonnemem par Ari 12 Fr,

Von diesem Bulletin sind bereits 4 HeFte erschienen. Die Verfasser suchen sich mit ' dem Zustande deutscher ApcHhekerkunst be-^ kannt zu machen, und Hefern viele Analj--^ . sen, die dem deutschen Publico durch Hm, Prof. Tromsdorf^ mit dem sie in Verbindung sind, wohl bekannt seyn werden. Was das Bulletin für praktische Medicin Wiehiiges enthalten wird, werden wir zu seiner Zeit; anzeigen. ;

Chirurgie.

\

ExposS des nouueaus ProcddSs pour ia cohfectiön des dents dites de composition par Mr, DuboiS' Fouoon , Chi.* rurgitn dentiste de l'Empereur etc. chez VAu^^ur, rue Coumartin iV* ,2.

Hr. Dubais ist einer der ältesten und bekanntesten Zahnärzte- in "Paris. . Nächst dem haben Hr, Cattalan^ Kr. Laforgue, Hr* Dui^al und andere vielen Ruf. Hn Fonzi hat neulich eine andere Composition zur ^ Verfertigung der Zähne vorgeschlagen, die zu istianchem Zeitungszank unter den Herren

Zahnärzten Veranlassung gegeben hat.

' . . *

Nosographie Chiritrgicale par Mr. Anselmä Richfrand^ . Prof* de Veeole de Med, de Paris etc. etc. ^de Edition t chez Crupard et Rävier^ prix 23 Fr, 4 Bande^

Nächstens erwartet man auch eine neue Chirurgie von Hm. Boy er ^ dem. Lehrer des Herrn Rieherand j welcher jetzt als Professor der Schule ebenfalls Aut<^rität bekömmt, und .wie natürlich, seine Ideen verbreitet. In so fem verwebt sich die Kexuattvi^A ^Afts^x ^^'- ^

^her unmittelbar loit der des Jetzigen StB- jUums der Chirurgie. .

X?cf Bamdagei et appareih a Vusäge dsi ChimrfUmi

t det Jmies. par J. B. 6. ThiUaye', frofess^Ar de Vtbok

> de Mrdeeine, conserpaieur des coi/ectiofsdetecpU, cHi"

Turgien en ckef etc» etc. Im Fol, ade Edition^ e^ugmmiie

^ tf » 9 pimncket, Vatis chez tAuteut^ tue deiT&oU de

Med. prix 8 Fr.

Hr. Thillaye hat die Bandagen, die seit 'Heister von / etu^ Daseid, tLedran^ tiesaub^ 'Boy er und ' andf^ren^ theils erfunden , .theili Y^rt>esseTt worden sind, gesanrnielt,' und hiar in einem sehr nützlichen Bande rerei» ' »igt. Er selbst hat unter David Ghiniigie in seiner Jugend ^erlernt, und wie seine Th tel . zeigen, ^ich in diesem Fache zu yervbU» kommnen Gelegenheit gehabt« Diese sweite sehr verbesserte Ausgabe, enthält unter an« dern Boyers und Böttchers ,hzi\AH^erx für den Schlüsselbeinbruch, mehrere Bandagen- für den Bruch des Halses des Fenmrs, der Ao- tula, der Beine, desPeroneums, so wie auch eine Binde um Extensionen hervorzubrinmUf vom Herrn Thillaye selbst, die in dem Hos- pital ^t. Antoine erprobt sind. Der Band enthält nächst dem mehrere Vcrfahrung^ar- ten des Bandagisten Hrn. Delacroix y, als eine Art die Sonde nach dem Cathetrisiren in der Blase zu lixiren u. s. w. Die Ord- nung, die im Buche befolgt wird, ist exnfadi; nachdem nämlich von den pandagen' im allgemeinen gehandelt ist, spricht der VerL von den verschiednen Arten derselben, dann von verschiednen Maschinen, von der Char- pie, Plumaceaux, Bourdonnets, Compretseiif n. s. w. und geht in anatomischer Ordnottf die Theile durch) an welchen sie placiit

I /

I

den* Die Mittel Blutungen zu stillen, . Cau^ teria und Vesicatoria zu verbinden, werden zuletzt gelehrt. —I Das Werk. Verdient viel- leicht übersetzt zu ftverden, oder kann . doch zur Vervollständigung deutscher Arbeiten in diesem Fache dienen*

Manuel des personnes incotnmofi^cs de kemies, pat M' Pipelet, Mfdecin et Chirurgien herniaire, Rue Majta^ rinc A^ 21. prix i Fr, o^ S.

Wie ßs scheint ein neuer Abdruck eines längst fürs Volk verfafsten populäjren Hand«* büchleins, wie es viele giebt.

- --

Ueb ersetz ungen.

Scarpas Werk über die Anevrismen ist vielfältig übersetzt worden. Unter andern von Hrn. Delpech ohne Kupfer, von üm«^ Jieurdx>up mit den Originalkupferstichen.'

Hrn. Hekers Handbuch für militairi)sche Medicin, welches die Herrn Bra^ier und, Hampont übersetzt haben, wird,\wie es. scheint, mit Beifall aufgenommen.

Das Werk von Hrn. Laforuaihe über die Plica polonica ist ebenfalls von Hrn. Joy^f'^ dan übersetzt.

Die Aufgabe über den Croup, hat die Uebersetzung der Millarschen Schrift über das Asthma coni^ulsi^um veranlalst. -

Medicinische Polizei. Medicina legßlis. Unterrichtsschriften.

Coun de mededne legale judiciaire iheori^ue et pra^ iigue, QUi^oße utile aux O/Aeiert de SanU et au« 3hx\«->

io6

eonstt&el, par J. J. Bellac. Parti, MequigKoa, prix 3 Fr. 1808-

Wird zum Theil gelobt-

Tablcaux de plaiienrs maladlci tir4s dit r. et 3. U-

Wr«' dti epidemica d'Hippoorali:, a<-Bc le cexle grrc et let Vrtiiuns inUrlineairei fraiicoUn et latiae. Dcstlni anx eiudlarii par l\lr. de Mercy. e'c. tlc. chez Cal/on. et C

' i8»8-

Um das Studium der griechischen Spra- che wiederum unter Aertten zu verbreiten, verEertigt.

Cornt'.li Celtt de re medica UM octo, Edlcio noo*, tieruratisiime emtadata auclore Pariiet, chet Crocherd,

■Libraire, rat de VEcoU de Medecine N. 3- papier felia.

■Von Tissots Werken kömmt eine nea» Ausgabe mit Anmerkungen von dem. ordent- lichen Arzte des iCaisers, Hrn. Prof. HalU, he<jpus. Zwei Bände sind bereits erschienen.

•«.'•»V

I07 -

- V '

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Kürze Nachrichten-

und

medizinische Neuigkeiten.

El

Epidpmif^ und das diesjährige Wechielßeher,

pidemie Epidemische CänsHtudon ^^ dieser, seinem kinern Gehalt nach noch lan« ge nicKtVgeriug^ gewürdigte Gegenstand, ist ein Hauptbeweis und zugleich ein Hauptda-

^ -

, tvini für die Existenz einer höheren Physik, in welche eigentlich alles organische Leben

^' und sonach auch das Gebiet des Arztes ge« hört. Wer hat nach den bisherigen Theo- rien dieses merkwürdige Phänomen auch nur

0

tinigermafsen befriedigend erklären können? Nicht genug, dafs dallurch. die allgemei-^ , ne Stimmung det Lebtosthätigkelt

log '

wird, dies liefse sich aus dem allgemi Den Einflufs einer belebenden oder schwi chenden Luftbeschaß^enlieit erklären soi dem die besondere Form der Krankheit, iodische oder Anhaltende, das besond«] •treten eines oder des anderen Sy. , gesthiioilich bestimmte, oft ganr| HC"' nprome, ja das AfGcirtwerden eineiu ei n Organs kann durcli die epidemif

itution der Atmo'iphflre begründel .werden.— Wie geht es zu, dafszu einer Znt alles an geschwollenen Ohrendriisen, zu ei-, ner andern an Testikelgeschwiilsten. leide^ zu einer Zeit der Hals, zur andern die Fio-r gerspitzen [Paizaritia epidemica), z\i ein&c' andern die Leber, dann wieder der 0ann- * kanal alHcirt werden; zu einer Zeit Hamop- rhagtea, zu der andern Schleimfliitse herr- schend sind u. 5. w. ? Zeigt uns dies nicht geheime, uns noch völlig unbekannte, Be- ziehungen der Atmosphäre auF einzelne Sy«', Sterne und Organe, und macht dies alle*. nicht die Idee sehr wahrscheinlich, dafs ta wie die Atmosphäre überhaupt (nämlich ii^i ihrer Totalität betrachtet, also nicht I>Io4<9 die chemisch sie constituirenden StoflFe, d^m auch £lekthcitäi^ Galyanismus,

tiiinus ttit eitigerechtiet) das Eldnld^t ^lei organischen Lebern utiil cli^es der Redes des atmosphärisehen Lebern, ist, so auch eia« zelne Systeme und Organe Keßexpunkte ein« meiner Verhältnisse oder Tendenzen der Au tnosphäre $ejen, deren Veränderungen auöh Umwandlungen in dem Leben dieser Theile, nach sich ziehen müssen^ welche sich in Ab« normitaten ihrer Mischung^ Organisation und Function darstellen?

Zu den merkwürdigsten Crscheinungeii

dieser Art gehört auch die Wechselfieber«

Epidemie dieses Jahres« Nicht leicht wird tnf^n etwss Aehnliches^ sowohl an Intensität als Ettension beobachtet haben« Hier in Preufs^n kann man sicher annehmet ^ dalSr der achte Theil der iMenschen fieberkrank gewesen und selten ein iiaus frei geblieben aei. Und nach den eingegangenen Nacb» richte» > hat sich die Epidemie über das gan<^ le nördliche Deutschlaifid, t)änaemark und Auf^iand erstreckt« SItatt« dafs sonst der Sommer einen Stillstajid machte, fliefsen diesmal die FrUhlingsf lieber und Herbstfieber in einander« Die Harinäekigkeit der einzel« nen ist aufserordentlich« Drei« viermal re«

1

^yv^n-üt^ yaoA im^dem LMde «^«m alt mi€^:>eltei| dteijMnyfmt Monate rlmvfji

' $16 »lü^ ^ofsti^nth^its rexti nenroft, » leiten, mit %'efiägen , selbst miiljgn.eii) Nei^ Yenzufilleh ferbutideii » .Unter denen eit kranfip^aPtiei £rl>re5:heii, lietitige» l^opfvrdi

viiod peliiiucb^me fiewöfanlitihsteli sind» ' Sk f^eicHeo am^ l>esten dem Gebrauch der CSU- c^di^r des Corteic' regius in Substälis'n

' einer * halben bis ganzen Unce in .der Äpjr- rexie.mit a Scrupel Pulyii aromai^ j^im I Drachme iiadl. Sierpeneär. TersefcjU»^ ttü X Gran Opium y eine Stunde ror aefli Aft» falL *) Da die lE^ieber meistens rein nerYW

- "*) £s seigte ticli biet Von neuem df e Walirlleii de <,',. schon von Tferihof gegebenen Aeg^l, dtjk dwdi» aus die Cbina in Substanz, und awar ui der h9^ teimmten Quantität von ^ bis ganzen Ünsa lur ei« tien Erwacfasenten nothig sei, wenn das Mib«» SMi bleiben sollte. £s gebort der Saturati#iisplm€K.p^ Cbina da^u^ wenn sie ibre rolle Wirl^un^ thna solL Und erreicht sie dennicbt, so vermehre sie vaaliMlr "die Anfalle. £s ist sine spezifische AnwuVIfcA^ am China^ die ihre eignen Kegeln und OMente^ii^ und ich habe bemerk!, dsfs die in neuem ZflilM gepredigten Lebrsätze von der Wirkung d«r BUk^ tigen und permanente^ Reizmittel^ nach desM IMB «Ogur. glaubt mit Opii^n allein die Fieber cttli^ und die China gans entbehren su ktea^^ .dif

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ind, «o kaii& man schon nach zwei bi$ drei i^arosysmen ohne alles Bedenken die China [eben, und es ist sehr wichtig zur Verhü- UDg der Recidiye« Nur ist es nöthig, bei iXwa anwesenden i^strischen Anhäufungen

^

K,

Kur dieeer Krankheit felir nacbtlieilig gewesen sind. Aus zu grofser Cingenomineiib^it von diesen Ideeii^ i^^d Furcht vor 4er Vnverdaulicbkeit der China» untexli^fstn viele Aerz^te ihren Gebrauch jiu lange, oder gaben sie zu schwach, und ihre Kranken mufs« ten daiSr durch langwierige- Dltuer der Fiebex hü- lsen. — •- Abei: diese Magenbfschwerdep habeii fast imnaer ihren Gru^d, theiU in dem votheiT unter- lassenen Gebrauch eines Brechmittels, woesnöthig

•' wtr^ theils in ,dem ^n föhen Gebrauch eines .^ro<»

, ben Pulvers. Ich kann; versi^chern, da(s meine KrsQ« ken hübe, ^u^.d ganze . Vn^cm China hingen 94 Stunden ohne alle Magenbeiästigung< g^nommex^ haben, wenn nur folgendes beobachtet wurde : Ein- mal die China frisch . und bis zum feinsten Staub pulvern «u la(sen, zweitens sie tpit Sjr, Cort, ^4^» rant, in ein Electuarinm au verwandeln^ upd dann

'■■ den Kranke in den mÖglichst.kleinsten Portionen sber recht of|, z.£« alle halb^ Stunden «inen Tier«

. . teltheelolPal yoli l^gsant genießen ^n lalsen. ' Da bewirkt die kleine Quantität und did Vermischung' mit dem Speichel« dais sie äusserst verdaulich und ohne alle Beschwerde verträten wird. Bei sehr

i^ achtfachem Magen kann immer ein Schluck Wein,, «der eine Ulschung voüa ^^«o^ Mefhs, Menth, pip. . Cinnam. mix etWM JU^uor ai>«</^9j hinterdreifi ge- ftoaunsn wtrdsu« .

1 . . .-'>

*

fint ein ]3%estiT iimt Sia(Hshiiiitt|d: inr gflMüb irodurcli:»die $icliedieit tJat^ taebmiid« ChittiinwA die K mit., ilver Wir Jung loifa» ördeoiiidk. befördert winl» ' > .^ ^

Die Recidive erfolgten . Au&erordentfidi ,Bäii%i,; und drei, yier,' )4 mehrere' IVffilfti nal bra eilten die Kranlcen »ehr beniitt«rv : Zi ibrer Verhütung sctiien tüir Fotgendee' m wirKsam^ten : £r&tens^ da(s man, ^as FIfiMr niishe^ m, Jang[e förtdimern lieli ; denii >t iB«> ^er/es dnuerte, desto tiefer imprimirtt ikli aet Charakter den Nerven;^ «wm^ip|i$ijUi man nach dem Aufhören des Fieb^tt .-tt China noch lange und stark genug f<MlialN in der Regel die ersten 8 Tage noch eo dai Zwischentägen die volle Dose^ und dwaa nach 14 Tagen die halbe Dose; dritfeii% daft man diesen Nachgebrauch der China immer noch durch einen kleinen Zusat« ron Opiooi yerstärkte, welches ich von voraiigUdur Wirksamkeit JEur gänzlichen Aufhebung Am Fieberanlage fand; und endlich^ da(a aorgfiiiig Erkältung, *) Nähe dea W

- *) I4 bei grolser Geneigtheit «n Recidivea waf M einsige SicherungsmitteL« einige WocheA \wng !■ warmeil Zimmer fu bleiben; die geriagtta

>>V

y

Fud^f "itnd. Itfilchgeiiuisi jede .Ueherladims und. jede ßpsqhöpfung, ^ei es durch heftige jLprpei'Iiche An^treogungpu "oder Ausleerun- gen, besondeni Ijmecpaittel und den Bei» Sfchlaf, yerinied^

Was die Ursachen dieser ausge^eichn^»

ten Epidemie betrifft» so glaube ich, dafa

$ie ein Produkt der noch in^ Qrganismaa

vorhaudenen Nervenfieberaolage und dei

überaus Uugeu und harten Wiuters, mii; dar-

9uf falgeudem nalskühleu Sommer sei^ We»

pigstens scheint das. elftere das dadurch «uf-

gehohette akute f^errenheher, so wie def

pervosec fjharakter des Wecbaelfieber« selbst

?u beweisen 9 und maü konnte es mit I^echt

FebrU epi4emict^ nerv<ksa iniermüferut nen-

peu,

d. H,

fi^sii^gwtf mn4 ßerichtlgung dfii im S7. Bandß dts JoMf^ nais fimfffohU»^ $nnem Oßbrnuchi dßs rothen Queck* ^iUerprÜGipUßts gegen dit Lu^ueuckc»

( Ai^ oiii«m Scbi-eibea dm Hrn. P, Berg fu Star^ardt,^

jVlit Yerguiigen sehe ich^ da£| meiu antisj- phylitischea Mittel im Journal der pract.

rung der atmospbsniehwn l<ul't konnte dM Fieber wieder erregen.

dieser Zweck da^uk'ck nicht £<r«liMÄWieIft4A Vl^^nr ^sfch ,^^ jl^ Aog^b^ de^r Pormi^^e^ fplhän^;j^ .FeÜl^ . eiirgetcl&Ucbfwi: . . hMt^ #|r

?WP Vft?. «Jart^ifB^t, indem «ta^t , ^^mIm *

in|(^.) VQrgescbxieb^ ,ist. ; Pi»,jtt|i4?li)thjQ|ji|ii ikJgeo hi^rjpft Jbajb^a.ficli zniQ;,.TiiieU;,(|^ ^gebiJA, indenfi H^,,^^to{..j4i^iiifti^^ IfSi^ich hevauBgiegßlieixen Phoftmaemjfpmkit^ ' temporanea. dieses .Mittel eben so ^lufgenoi»» . nieu faaty und ein anderer Arzt ,liierji#r b^^ richtet hat, dafs er das ahempfolileii« Afitt#l nach der gegebenen Vorschrift in ^teinea Krankenhause angewendet habe, abisr, nt^ ewigen Tagen sei ^in SpcichelfiuCr *6ifo%% xmd er habe den Fortgebrauch dtagibtii . einstellen müssen. Dieser VorwurF lipai trift dieses Mittel durchaus nichts» weim^'M

* #

Torschriftsmäfsig bereitet.ist. £• «rregt, iMOk es lange gebraucht werden muff, iniliifi^ Schm«n und geringe Aufrreibung des 7iih^

fleischest und die Excretion dea Spe&dblil;;

<t

]>eim anhaltendsten Gebrauch erfolgt sehr tinbedeutend, Audi greift dies Mittel bei fortdauernder Anwendung den Organismus gär nicht an, wfe dies bei andern M ercurial- Mitteln, wenn sie kaum einige Wo/chen gi^ braucht worden sind', so leicht der Fall ist; Im Gegentheil habe ich die grölsten Schwäch» linge während und nach xler Kur stark und kraftvoll werden sehen« ' Ich kannte zuor liobe dieses Mittels viele spedelle Fälle aui^ liihren, die unter den ungünstigsten Ansich- ten, den glücklichsten' Ausgang iärahmen, wenn ich nicht befürchten lAttfiteV weitläufig zu werden. -r

Oft hörte und las ich; däk der Sublimat ein Mittel sei, bei dess^ti -Gebrauch dem ' schnellen! Fortschreiten der* zerstörendsten venerischen Ueb^l, vor allen' andern Quecke silbermitt|sln am schleunigsten' £ihhalt gek-^ than werde, wenn oft auch nur durch ihn die Krankheit stipprimirt werde« Letzteres habe ich leider oft genug erfahren > und eine noch nicht gar lange gemachte Beobachtung ist mir noch im frischen Andenken: Ein jünger Mann, der seit einem Jahre an der Syphylis iäi hohem Grade litt, überliefs sich einem französischen Arzte i dex ^% ¥JCM:^F^^

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]|fi(9rcimalgui|^fii t)«^4xMteltft(. : Ejr kap

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; %^^ ungynftigffq Erfolg rerspliieden«: Bfaf*

<^nalpräpai9t» .yerojrdne^f; .^V^fepi^Ü ^ Kur/ T«rbreitetfi; sh^. «lul «leii^ •i$!9^tim A*W

licbb|einPrl^^«iWt>l!«r7pn:age94? EllltTiinitD^|H steHeni die i4c4l Inf J^ . aiivl«b^(«o». ^ ji(

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schon «ehr vereogexten und verzogenen* P»» pille befürchten UeCien, Der Subliniat, der nun sehr kräftig innerlich und äusseriich fg^ reicht wurde, leistete nichts» N|in wamdo ich/sa diesmal Kranken gerufen; m erkieb den Pvädpiiat in Verbindung de$ SpiebgUa- ' zes. Nach i4 Tagen war keine Spur md« in der Iris yon Jenen EntzUndungsgau^wSl» sten, und in 8 Wochen der Kranke vaUko.i»* men geheilte ..

Durch mehrere genaue BeöbachiufgM kann ich mit Wahrheit behaupten, daia \itk der Anwendung meines Präparats nacji-eip

sentdrmrfftfli

~ 11.7 -

Zjifalle'^Byphylitischtr Art aufliS^esij. undba- he ich diesen TenBiB erst erreicht, «o ^re-». che ich nKdnen Krtukeii von allen noch fürchtenden Gefahren dieses Uebels frei» > - So geyrifs dien alle« nt^ $0 haheich den^ noch einigemäle hemerkt , dafs nach beeni» digter Kur, einige Monate nachher J^UckfälU des yenerischen Uebels, wenn gleich in ei* nem weit geringem Grade» als. yorher, wie-t derkehrten, Anfangs konnte ich mit diese Erscheinung nicht erklären, und ich wurde mifstrauisch gegen dieses Mittel« bia ich end^ lieh beobachtete,' da£s diese Bückfalle nur bei den Kuren im Winter erfolgten, -und ich nicht strenge gienug verfuhr, den Kranken blös auf ein; Warmes Zimmer . zui beschränw ken»

Seit dieser Zeit ist es eine Hauptbedin* gung, die ich im Wipter und bei kühler Witterung solchen Kranken mache, unaus- gesetzt 8 bis 10 Wochen das warme ^im-* mer zu hüten, und ich habe nun nicht mehr Ursache gehabt, über eine nicht vollkom- men gelungene Heilung zu klagen« *)

*) Gaos UDf treittg ist dielii die Hsoptürsadie derx \ex%t fo baufig vorkommenden unvollkomiii&eQ Merpu- rialkuren^ dLeiSMa dann oft -iCku \Ii^xttdkt ^a»\lxL>

^ 118

Das AutdiinstuDgsgeschäft ist bei dieser Kurmethodd die hervor&tchend>te Excretioiii auf deren gleiohmäfsiga Erhaltung nach obigen Dath zur glucklichen Heilung diesef Krankheit es vorzüglich ankairnnt. Das ge« schwefelte Wasser&toifgas in Verbindung des Queck^ilberkalks, weichet hier wohl vorziig« lieh die Wirkung nach der Peripherie des Körpers begünstigt, »ich auch in allen Excre- tionecl durch seinen speciliken Geruch vef* täth, spielt gewifs bei difisem Mittel eint bedeutende Rolle« Vielleicht brächte det rothe Praecipitat, mit Schwefelmilch verbmi- den, ein eben so wirksames Mittel hervor, weil im letztern das Hydrogene noch mehr praedominirt P Ich werde in der Folge

Wirksamkeit der Mercurialmittel zuschreibt. -* £i ist die höchste Zeit, gegen diesen MisbrlUch su eiferji. Jede Mercurialkur mufs in uoserm KUms (die Sommermonate ausgenommen) im TrannfB Zimmer vollbracht werden. Man kommt dadurch in t4 Tagen weiter, als sonst in 6 Wochen» nnd ▼ermeidet jene un^uc.klichen Folgen, jene tautCBd* Stehen Infirmitäten^ die oh das ganze Leben bia* durch dauern, und schlimmer sind, als die ertit Krankheit. Fürwahr die meisten solcher Modeka» ren sind nichts weiter, als Verwandelungen einet acuten Uebels in ein chronisches« oder der LuM manifesta in die Lues modificata*

aucb hierüber Ver^ucki} aDstelleii, um ein seben, x^b das Stibium reellen Antheil aa der Wirkung clieses lÜittels habe. *)

' Noch.muf» ich eine praktische Remerkung^ den Gebrauch dieses Mittels betreffend, zu«^ fügen: die kleine Quantität in der diese« Pulver genommen wifd, die specifike Schwe* re de^elben, und die öftere Unachtsamkeit des Kranken, das Pulver halb im Löffel zu- rückzulassen, macht es nöthig, dasselbe ent-* weder in einem Bolus oder in einer Pflau- me eingewickelt verschlucken zu lassen, da-» mit es ohne Verlust in den Magen gebracht werde.

Zuweilen wird dem Kranken nach der Morgengabe dieses Pulvers übel, und es er* folgt Erbrechen. Dies wird dadurch vermie- den, wenn man eine halbe Stunde vorher ein leichtes Frühstück nehmen läfst. **)

V

: •) Ich furchte, daCi mn «u itarker Ambeil des Schwe- feil, die specifische antisypliylitische Kraft des Mer* curs, die offenbar mit seiner speichelerregendea

vej^int ist, jra sehr ichwächen würde.

d. H.

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) Auch Ör. Hofr. Hom schreibt mir, da& er dieses Jülittel mit groCiwai j^utxen in der CUslivU V%v

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derf FeigW«i»«ii «ngcrw^itfdet luib««\iüid diift «mn die gAeüi: «rorden Wira^ d«tt#ii tU« Aiid«i

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Ueber den Ersatc der Erregbarkeit und , die WirkuD|( der sogenannten Stärkungsmittel. Von Dt. Wotfart in Berlin, (fiesehlüfs.) Seite I

[. Beobachtungen und Tafeln» um dea Gfad der

'"' Wahrschelulichkeit eine.^ glücklichen Erfolgt

bei, der lleilnng ton Gei^uihskraakHeiten zn.

bestimmen. Auszug aus einer Abhandlung des

Hrn. Pinel, » . . . . i r— 3o

LI. Beobachtungen und Keflexioaen^. V9ni Hofratb Ficker in Paderborn. . , # . 4T

V. Zweiter Befiel»! des D. F^iedländiT' «jU PariA

an di^ Herausgeber. ,> ^ . . —.7g

^ Kur:^e.Nacbrichi(ett t|nd ipedi;^inische„Neuig-> keiten.

t. Epidemieen und das diesjährige Wech- selfieber. Von Hnff^lafid, . . *-. 107

j2. Bestätigung und Berichtigung des im 117. Bande des .Journals empfohlr^nen innern Gebrauchs des rothen Quecksilberpräci* pitats gegen die Lustseuche. Vom Hrn. D* Berg zu Stargardt< , . % Ii^

'Zu verbessernder Druckfehler.

Im Auguststucke dieses Journals S, 106 Lin. b6 lese

lan Phosphorit gr. XXIV« iWt: gr. XXII.

- .' .

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- •■ * . "

BibUoihAk der practiidien Beilkunde. Zw un4 zwmBigster Band^ DHues Siüdu

\ Inhut ^

On 'Amgm4t Fri^dricfk H^ch^ff^ . Ü^imr dim

NerfißijtJ^err. f^elekm im BerliM 4m Jakrß 1S07

I hmrräcktmi^^n^^ SwmerktmMBn ihr- reisemd^^

EiiUddmngii€hr^ tm ieirwi P^orbMmgw im fVirn^

»*•. . * . '—

ier 1807» * n * « ' 50jc# n

Dr, jiug. Frimd. H^ck^r, U^ker^Jfmimr mmd Bdärnftder Fkmlßeher, n^btt Brnn^rkmumm Mr

"* «iRiJs;» P^ertehiedertheUeti, EintheÜiuigmi mmd Ktm* m&tkodem d^ Fieber uberkaupi,- XweHm JEtafa»

diingeschrift tu seinen P^orletu^gtn Im 8ömmt0r

180S. Voran ein Beitrag zur Heo^ttwortung der Frage : ' Soll in Berlin eine Universität seymt Berlin i^, . « . * 4 ' ji

« -

J o u r n a 1 -

der

practischen Heilkunde

.&erausge|[ebexi /

von

C. W. ,H u f e 1 a n d,

Königl. Preufs. Geheimen Ratb, Leibarzt, Director dei Colleg. med. chi^rg. , erstem Arxt der Charitij etc.

und

K. H i m 1 y,

Profetsor der Medisin su Göttingen, Director des Jdioischen Instituts etc.

Grau, Freund, üt alle Theorie, Doch grün des Lebens goldner Baum,

Göthe.

X. Stück. October.

matm

Berlin xQog^ In Gpnunisslon der ilealschul-Buchhaa^xrck.^«

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I.

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Practische Blicke

auf die *

vorzüglichsten Heilquellen Teutschlands^

Vom

Herausgeber.

(Be^^schlurs)

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Zusätze eines Ungenarmten.

JZjs ist gewifs, dafs das Bitterwasser in einer geringem Dosis, starker wirkt, als l^s« di^, in demselben enthaltenen salzigen Be* standtlieile thun würden, wenn man sie in, gemeinem Wafser auflöste. Es zeiget dieses^ da wenig oder gar keine Kohlensäure in denn Wasser vorhanden ist, dafs entweder die- von der Natur bewirkte Auflösung weit kräftiger ist, oder dafs das Bitterivasser gewisse Be^ standtheile enthält, die wir bis jetzt noch.

Journ. XXTX. B. 4- St. A

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nicht entdeckt haben. £)a der Gebrauch ; der abführenden Mittel überhaupt jetzt nicht mehr so gnwöhnlich als sonst ist, so ist das Bilterwasset auch jetzt etwas aus der Mode gekomitien. Es ist indefs, wenn man et- mit etwas Milch vermischt, ein sehr giUet^ abführendes Mittel und k^nn in Vielen Fll*| len gute Dienste leisten, nur niul» es lädst' zu lange fortgeselit werJen, weil es, wie be-- kaont, den Magen schwächt. j

Das Büinerwasser bei Tüplitz, Trelchrt ' sichdem Seltzer sehr nähert) und dessen 5161^' le in vielen Fallen vertreten kann, war vof einigen Jahren durch einen Bau an der Quel- le viel schwächer geworden; man versichert jnich jedoch , dafs es jetzt seine rorigta Kräfte wieder erhallen hätte. Es ia ditt sehr zu wünschen, weil dieses Wasset ia mehrem, mir vorgekoiumi^neu Fällen, sek^ gut die Stelle des Seltzerwassers vertreti hat. Ich habe es Luogensüchtigd mit Ml]* trinken lassen.

Eines von den Mineralwassem, deren < brauch gewiFs in vielen Fällen von grois«! Nutzen ist, ist das Sr/i/tingendad. nich von Schwalbacb.- Es hat aulswoi

besänftigende und den Kei^ mindernde KräE«' t^V d^e vif'lleicht von &er feinen, in i^m auf- gelüsten Thonerde hetrühren. Ich habe da» von bei sehr gereiften Nerven , in trocknen Körpern sehr guten Nutzen gesehen« Auch; h^)t es nach Quecksilb erküren ein^r meiner Krauken sehr genutzt*

Die QaeUeu zu ßiecheu^ oh nwpit Aachen, werden gemeiniglich mit dem CarNbader- "Wasser vei.glichfn, Sie sind auch sehr heifs, und ihr Warniegrad wird dem vom Sprudel 2u Carlsbad wenig nachgeben« AUein sie . entlialte^n wf*niger fixe i^estandtheile, und ich würde daher den innerlichen Gebrauch des (JarUbades allemal vorziehen; aufserlich aber sind sie als Hader, eben Wegen der ge- ringem Menge ihrer Bestandtheile, nützli-

. 4

eher nls denk Carkbad. Dieses gilt vornehm- lich v*>n den Hautkrankheiten 4 in welchen sie sich sehr nützlich zeigen, da das Carls- bad in solchen nicht angewendet werden kann«

Das Fachingerwasser wurde sonst sehr 2ur Vertretung der Stelle des Seltzerwassers emp Fohlen^ Allein es enthält etwas Eisen^ .und ich wollte, um dieser Ursache yrilWiv^ «% .( A a

- 4 -

ci'dit bei Tische zu trinken g«ben, so wie überhaupt die Vermischung der iVIincralwns- »er mit den Speisen höchst unsweckmaLMg ist, und in mehreren mir bek<innteii Fällen die Verdauung Üufserst geschwächt und ge- stört hat. Bei dem Gebrauche der Kräuter- säFte tatse ich aber dieses und andere ähn- liche Wasaer gern nachlnnken.

Das, was ich hier gesagt habe, gilt auch von dem Buc/isäueri.ng bei Carlsbatl, den sonst auch viele Badegäste bei Tische trän* ken. Dieses kann bei dem Gebrauche ei* aes so warmen Walsers, als das C^rlsbad isti unmöglich nülzlich seyn, und ist daher jelÄ mit Recht nicht mehr gpivühnlich.

Einen Beweis, dafs wir nicht gaaa Jie Mischung der Mineralwasser keanen, und dafs dieses oder jenes Wasser, welches nad(. chemischen Untersuchungen keine Menge fixer Uesiandthcile enthält, (Id »ehr beträchtliche Vl'irkungen leistet, giebl anderer Heispiele zu geschweigen, das Jtadt berger Bad bei Dresden. Die Menge ät in ihta enthaltenen Alkalt, Eisen u. s. -- '■ nicht grol's, und war es bei der ehern Einrichtung noch weniger, da dieQuelle

es nad(.j

grofi»]

och oM

. . . - S . ^' -

I

gan» von wildeim Wassep frei bliebeii, uad doch haben mehrere Personen beobachtet^ däf» sie im Anfange der K^r, nicht mehr ab zwei bis drei Eimer von dem, zu den ge- wöhnlichen warmen Walser,, hinzugegosse«* nen Mineralwasser, vertragen' konnten. Es erhitzte sonst ungemein, und man mufste die. Menge des Mineralwassers nur nach und nach vermehren. In deii nach Schlagflüssen :j;urückbleibenden Lähmungen , wobei der Kopf jaicht gel^cten hat, und in gichtischen

'Krankheiten, hat dieses Bad mehrern Perso- nen grofsen Nutzen geschafft.

Man verschickt das FVi/sbadner Wasser auch in verstopften Flaschen. Es hält sich lange Äeit, und i^h habe es.in der Entfer- nung mit grofsem Vortheil in Beschwerden von der güldnen Ader, und Verschleimun- gen und Griefs in den Nieren trinken las-

^sen. An der Quelle selbst ist das Wasser zwar sehr heifs, und fast so heifs, wie die Carlsbader Quellen; es wird aber doch nicht die Stelle des letztgedachten Wassers erset- zen. In Hautkrankheiten ist es aber weit BÜtzIiclier, als das gedachte Bad, und in der Gicht eines der besten,^ dlas ich Ifenne^ ja

i, ^rielleicht das beste.

V

Eine Quelle, deren Wasser ich in SpM sehr Düulicli befunden habe, ist die soga> Danate Saui>eniere. Ich habe sie in i rern' (Jebeln, r^ieren - und HÜmorrhoidalbe- scliwerden, auch Flechten, mit Vonheil g«- tuauchen lassen, und ich glaube, ddfs si ein gelinde auAüaendes Mittel, in mnucbM Fällen, Vor dem Gebr;iucb des sLailtcn Stabk briuincns nüttiich sejn wiid. Es ist äci* de, (lafs die Menge det> ätahivvasters, Üauptbrunnens zu Öpaa, den mi'i audi führet, nicht so beiiächtlich ist,. daU sich des.W'assers za den Bädern gewühsBl eher Weise bedienen kann. Allein es ist inl der Nachbarschaft von Spaa eine Quelle, dit] zu diesem Endzwecl^ voitrefTlich ist, und ds* rcn Gebrauch man in viel- n Fallen mit dem eigentlichen Spaawasser verbimteo soWte. Dieses ist der sogenannte Toiinelet. Nach meiner Meinung hat das Spaawasser vor »o- dern ähnlichen Brunnen, darin t:inen Vot- zug, dafs das koldensaute Gas länger mit dem Wasser verbunden bleibt, und also audi in der Entfernung mit vielem r^uizen {frl trunken werden kann. Es kümtnt abp" *^ diesem *Quell, so wie bei ähnlichen wenn das Wasser Terführt Tiird, vi

7 .

. Wilf^rung des Tage« an , an welchem man d{is Wass>er Fafst,^ Bei einer feuchten Luft verbindet sich das kohlensaure Gas sehr schnell mit derselbe^, und das Wasser wird daher schwächer. -Ich «iehe in vielen Fällen, sonderlich bei Krankheiten von Per- sonell, die «ehr zu Wallungen des Blutes ge- neigt sind, 9uch bei Krankheiten der Urin« wege, und bei geschwächter Zeugung<^kraft9 4as 3paaw£(sser andern ähnlichen eisf>nhalti- gen Wassern yon Auch nach hitzigen Krank- heiten, Qlutflüssen, und selbst in einigen Ar- ten der Lungensueht, kann man es mit Milch vermischt, mit vielem jNTutzen trinken lassen. X)a% Eiseji ist ävif^erst fein aufgelöst.

Per sogenannte Trinkl^runnen in, Aachen kann auch verführet werden ^ und ich weifs Fälle, WQ ^r- bei Magenbeschwerden und hy- pochondrischen Ueheln, auch in tier Fntfer- nung mit Nutzeii gebraucht wordcfn ist. Er ist alkalisch* in Aiiche^ selbst kann man bei dem Gebrauche der Bäder, anch ^das Wasser des sogenannten Kaiserbades 'mit Milch trinken lassen. Ich habe von seinem innerlichen Gebrauch bei langwierigen Wech-* ^elfi^em |[ute Wirkungen gesehen. YdP^

Küglichen Nutzen salie ich das Aachner "Wai-I sei als Bad, untl auch iunerltch, gfgen tut Oiclit leisten. Bei vielen Haulkrau": heil« ist es sehr wirksam, doch habe ich eh bei Flechten einigemal vergeblich veiortjaei. ßa Bt5chwerci.>n von der gtildiien Ader, unJ überhaupt bei Stockungen in denKlutgHl'arkn des Unterleibes, nützte es einigt-n irieiuit Kranken aufiallend. Vorzüglich imtzlirh simt, die Aachner Bäder nach Ouerksilfafrkiira^; und den danach zurückgebliebenen Zufätleo^ Jii Lhlimungen von Schtagfliis^cn ist es a1$^ mit grörstur Behutsamkeit zu gebrauchen., jj

Bei sehr reizbaron Personen würüe icb in Täptice vorzüj^lich das Schlangenbad em- pfehleo. Eine Art von Krankheiiea, diii nicht unter diejenigen gehürei, g<'g'>n wel- che man die Toplitzer Bader gewühnlichec •Weise gebraucht, sind m.mche Nervenlibel, bei trocknen, und sehr reizbaren Personen; in srdcheif Krankheiten habe ich sie mit vie> lern Vonbeil angewendet. Der vorzügUchc Nutzen dieser Wasser aber ist in Gicht, bqL rheumatischen Uebeln, bei SLciügkeitei) dK Glieder, nach Uhmungen und Verwti ..gea, iiji4 den mit diuen Krankheit«

^ -

. 9 .

. waadten Uebeln. ' Ich habe die -Töplitser

Bäder bei eitiigen I^ersonen, naek, 4ind mitj

»

einigen Abführungen z. Q, durch Bitterwas« ser vor dem Carlsbader^ als ein erweichen-

des, und gelinde auflösendes Bad gebrfiuchen

■1

lassen^* und gesehen, dals die auflösende Wir- kung des Carlsbads, dadurch sehr vermehrt worden ist. ~ ,Wenn aber bei Gichtjeran- ken, auch der Gebrauch des Carlsbader Was- sers wegen der Verschlossenheit des Unter- leibes rathsam zu seyn scheint, so lasse man diesen vor den Töplitzer Bädern vorherge- hen. — Die sogenannte Gartenquelle in Töplitz, ersetzt das Carlsbader Wasser nicht, ist aber ein gelindes muriatisches Wasser.

£& giebt sehr viel Kranke, bei denen der Gebrauch des JEgerwasserSj vorzüglich an

-der Quelle nach dem Carlsbade, und andern ähnlichen Bädern nothwendig ist. Nut geh« man ja nicht von dem einen Wasser zu deru

> andern zu schnell über, weil ich daraus mehr als einmal unangenehme Folgen habe ent» stehen sehen. Man warte dahet einige Ta- ge, oder trinke das Egerwasser, selbst an der Quelle gewärmt. Ich habe auch in der Ent- fernung bei Personen, die ' d$» kalte Eger-

•— 10,

vrasser nicht vertragen konotea, das Glai einij^e Secuar|(>ii in warmes Wasser setzen lasseo. Die M<-iige des datfurch in dieser kuu zen Zeit verlohrengeh enden Gas ist unb»- trächtlicii, und es iiat mir geicluenen , 6ti bei nicht zu selir erschlaiiten Körpern, die- se Gebraurh^art des Egerwassers sich vorzüg- lich nützlich bewiesen hat. An der Quelle, ao wie zu Hause getrunken, ist das Egerwa»- anr besonders bei solchen Verstopfungen und Stockungen anzuwenden , wo die festen Tbeile schlaff, und eine grofse Neigung zur£rzeuguiig des Schleims vorhanden ist. . Einen herrli- chen Nutzen schaffen die neuerlich zu Egei eingerichteten Bäder; sie nützen picht nur ia «llen den Fällen, worin eiseniialtige Bä- der überhaupt nützlich sind, sondern sie uo- tentützen auch durch ihre salzigen Tbeile wirklich die Auflösung verstopfter Eingewei- de. Sie sind auch bei der Gicht und den dieser Krankheit ähnlichen Zufällen, vorzüg- lich bei erschlafften Körpern, denen TüpüB,^ nicht nützen würde, nach dem Gebrauch dw« Carlsbades von grofscni Nutzen. Innerlick habe ich. von dam Egerwasser mit Mildlj -getrunken, selbst bei Lungengeschwürfi tonde» wenn eine groüe Neigung -foi

' iseugung von Schleim vorhanden war, gro- Csen ^Nutzen gesehen; In alkn Krankheiten Vfo sich viel SchMiii^ erzeugt, ist es aufser- ordentlich dienlich und ich kenne kein an« deres Wasser^ das ich ihm hierin . an. die Seite setzen könnte,

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Apfser denen schon längst in^Carlsbäd 'bekannten Quellen, bedient man sich jetzt- auch des nahe bei dem ISeubrunnen gele- genen, ehemaligen Gartenbrunnens oder jet- zigen Tberesi^n-jBrunnens, sehr häufig. Er führt mehr ab, als derNeiibrunnen,und enthält Wieniger Aleali, aber mehr Glaubersalz« Man verbindet ihn mit dem Neubrunnen, oder er* -setzet, wenn >die Anzahl der Trinker des Neubrunnens zu grofs ist, durch ihn die SteU le desselben. Ich habe ihn nie einzeln ver- ordnet; und kenne keine von dem Neubrun« neu sehr verschiedene Wirkungsart dessel- ben. — - Nahe bei dem Neubrunnen findet sich ein heiCser, s.ich an Hitze mehr dem Sptih- del nähernden Quell, den man den neuen Sprudel oder auch den Curländischen Quell von dem bekannten Curländischen Arzt, dem HoFrath Liebe nennt, der diesen Quell viel brauchen liels. Es wird blos zu den Bädetv^

t

aogewendet, Und ist bis jetzt noch nicht { nau uiitür&iirht. Man versichert, dnU er nid) alleu,. die iha gebraucht, gut bekomme re. Er sclit^int niciic viel Kolilensaute i enthalten; au<:h sclieinen die festen Uestanil*! theile in ihm iiirlit so fein, als in de dern Quellen auf/^elöst zu seyn; bei einigeal ' soll er Kci'Jkschmerzefl erregt haben. Erl verdiente bald genauer untei&ucht zu Tier> I den.

Ich glaube den Sprudel vorzüglich Verstoptungen der EitJgeweide, PJeigung znt Hartleibigkeit vorzüglich mit Reizlosigkeit des Darmkaoals, und Unwirksamkeit der Galle, weniger aber bei Zutallen der gü!d- nen Ader, nützlich befuntlen zu haben. Bei Mageniibeln und Fehlern, und Stockungen der Galle, auch bei Verstopfungen der Ge- kriisdrüscn, selbst bei kleinen Kindern, vor- züglich aber in Steinbeschwerden, ziehe ich «las Wasser des Sprudels den übrigen QueW j len vor. An der Quelle trinkt man zwirj das Wasser des Sprudök in seiner grüfsteil.^ Vollkommenheit; diejenigen aber, die dw!;] "Wasser sehr erhitzt und das Blut nach- d Kopfe treibt, Personen welche xu Blutu

13

geneigt sind, ferner die, welche sich leicht erkälten, ingleichen die an Stein und ßla- senbeschwerden leiden, thun besser, es zu Hause bei einer mäTsigen Bewegung zu trin-^ ken. Hypochondrische, und auch zu Ver- stopfung des Stuhlgangs geneigte Personen, xnüfsen vorher den Neubrunnen gebrauchen^ ' oder auch beide Quellen mit einander ver- . binden. Irrig ist es aber, ?u glauben, es sei unumgänglich nöthig, mit dem Neubrunnen allemal anzufang*»n, und m;*n kann mit ge- höriger Rücksicht auf die, wenigstens ini Anfang, verstärkten Ausleerungen, gjeich in den ersten Tagen mit dem Sprudel anfangen,^ und nur etwas Carlsba'der Salz dabei nehmen lassen, Gallensteine löste der Sprudel nicht auf, allein ich habe m^hrmals^ nach oder . selbst bei dem Gebrauche des Carlsbades eine Gelbsucht entstehen, und dabei dergleichen Steine abgehen sehen. Bei allen Leber« krankheiten, wo keine wirkliche Verschwä- ruDg vorhanden ht^ bei Verhärtung der Milz und ähnlichen Uebeln, ziehe ich, wenn der Körper nicht sehr reizbar ist, den Sprudel den andern Quellen vor.. Vorzüglich aber ist er, wie ich schon gesagt habe, bei Nie- ren- und Blasensteinen dienlich; uüd i^YnxL

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/

- ,4 ~

von der Stein außüsenden Kraft des Spra ilels, selbst bei Blasensteinen, vorzüglich UJ denen, die aus Harnsäure bestehen, überzeugt. Ich würde rathen, etwas von dem Carhbadft Mineralalkali, oder der bei Verfertigung da Salzes zurückbleibenden Lauge zu dem üprif det zu setzen. Bei sehr reizbaren Hj^ poctiondristen, ferner bei Persouedf bei doi nen eine Neigung zum Wahnsinn, oder wirklicher Wahnsinn vorhanden ist, xielie it^ aber den Neubrunnen dem Sprudel vor, bii^ gegfn sähe ich, bei lang dauernden, fast heilbaren Wechselhebern, mehrniaU vortreli> "liehe Wirkungen von dem Sprudel. Eni» stehen während des üebrauciis des Carlibs- des selbst Wechsellieber, so vergehen di« Anfälle sehr oft durch den Gebrauch dn Sprudels, den man natürlich zu üause trin- ken lassen niufs. Eni stehen während det Kur von Erkältung oder sonst Eibrechei^« oder Coliken, so weichen oft diese Beschnvi den einigen Bechern Sprudel, weil dersel eine, vielleicht nicht b'os von der Wäri herrührende, besänftigende Kraft hat. Wi bei den Blasencatarrlien Blajenhämorrho odür Geschwüre vorhanden, so s^Iie ich Sprudel schaden. -— Denjenigen Nuuen

-^ i5

das CarUbad bei der Gicht hoch leisten kana, ^warte ich blos'Von dem Sprudel. Kein Quell im Catlsbad wird T)e«ser durch Bäder unterstützt, selbst durch solche, die aus Flufs«« tvasser mit etwas Sprudel vermischt- Beste- hen, als der Sprudel. Bäder aus blosem Spru« del, oder dem Milchbrunnen u. s. w. sind in: vielen Fällen zu schwer und angreifend, da- her sie nur mit Behutsamkeit,«. B. bei nicht gereizten, verstopften Eingeweiden, zu ge- brauchen sind. So wie das Garlsbad über-

4

haupt bei Hautkrankheiten wenig nutzt, so sind auch bei ihnen die Bäder daraus, we- gen des vielen in dem Wasser enthaltenen Salzes, nicht nützlich. Bei allen veneri- sehen Krankheiten ist das Carlsbad schäd- lich. Ich habe auch nie bei den nach Queck- silber-Kuren zurückbleibenden Beschwerden Nutzen davon gesehen. Einigte haben gera- then, bei venerischen Krankheiten, während des GebrauchiK des Quecksilbers, Bäder in Carlsbad gebrauchen zu lassen; es werden aber gewöhnlich erweichende Bäder die Stel- le weit besser ersetzen. Bei der Bleicolik', und der nach solcher zurückbleibenden Läh- mung, soll es aber sehr nützlich seyn; doch, habe ich nicht selbst davon Erfahnm^. 0\>

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dw CnUW «nUdi mSge BcSirag i Gie^ b«wäk«. ht mir ■■^giiifc, «nd so xwnfei&a& nt air sem Nidtecn bei U

dabaaa Bxh i

Alt» der Cic^ niul £« Besc^afictthcat t Gichti-nnlLea be&tii&Bi«! köoste, bei ' cbea iUete oder fene ^rt ro& dea nunc KJi«'ii Wusem, oder ein einxelnes H«ili ■er nütiücli bi. Bu jetzt wenJen die Gichiti^nkec Te»acii«7eise, ckI«t Um in nücLscfat 2uf itkoBotaliche , odei VcfitältBÖte, ludi diesem »der ieoem Bi^ gesdiickt, und maa wird kcioe Kurgesckicb* te «iaes Bsdn Enden, b«i weichet nicht tm Tielen diidurcii gelieilten üJchtkrsaten FiU le angefiilirt werden. Die von ungrh^iltea »her sucht man vergebens, Diny-nisca Gichtkx»nk.vti, Jeaea icii das Cnihbkil aäX- zeQ sähe, waren solcbe, bei denen ():e e»> sten Wege mit Sclilcini oder S^ure überfüllt waren, nie aber sähe icii eiaen vüiÜg i»- len. Hingegen ist es aber eine von JH^ ond gewifjs anch andern Aerzten, geiiiii t^M Bomerkimt:, dats bei Leuten, die vorher ^fl manclierloi ilagenbeschwer.len und m Zufällen des Unterleibes litt^D, dere

17 che man nicht entdecken konnte, oft nach dem Gebrauche des Carlsbades ein völlige^r Gichtanfall entstand, der die vorigen Be- schwerden auf einmal iob. Vorzüglich habe ich dieses nach dem Gebrauche des Spru- dels bemeikt. Aeufserlich nützten die auch mit der alkalischen Lauge veistä. kten Hand- und Fufsbäder bei Gichtknoten. Bei Feh- lern der monatlichen Reinigung nützt das Carlsbad blos, wenn Sprödigkeit der Fasern und Verstopfungen vorhanden sind. In der fallenden Sucht und bei vielen Nerven- übeln aber ist das Carlsbaderwasser schädlich.

Dein Schlojibrunnen habe ich Persorien, die schwache Lungen hatten, selbst bei ei- ner Neigung zu der scrophulösen Lungen- sucht mit Milch vermischt, mit Vortheil trin- ken lassen. Ich ziehe -auch diesen Quell bei Personen mit sehr reizbaren Nerven, ferner bei solchen, die zu Blutungen geneigt sind, bei Gesch>YÜren der Nieren, blutigem Urin und Blasencatarrhen, den übrigen Quellen vor.

Der Unterschied der Wirkungen dör ver- schiedeneja Quellen ist, bei der geringen Verschiedenheit der Menge dex \!kes\.QL\xÄ.-

Journ. XXXX, B, 4. 8t. R

, - 18

theilej wirklich auflFallend^ und beruht auf nichts weniger, als blos auf derEinbildung. Bei ' vielen bringen ein paar Becher eines andern . Quells geringe Veränderungen hervor. Selbst det Unterschied der Temperatur kann hier- " von nicht allein die Ursache seyn, und ich weifs Fälle, wo Personen, die einen etwas abgekühlten Sprudel zu Hause mit Nutzen tranken, doch den Neubrunnen nicht ver- trugen, und umgekehrte

Manthut unrecht, bei dem Oarlsbade viel andere Arzneimittel zu gebrauchen, und ich fand immer, dafs man in gewöhnlichen Fäl- len, vielleicht ein gelindes magenstärkendes, Mittel, oder bei Verstopfungen einige Sei- fenpillen ausgenommen, nichts weiter nöthig hatte. Hingegen sind hintennach wenigstens magenstärkende Mittel, zu gebrauchen, und . die Unterlassung hat oft üble Folgen, B. Schwäche des Darmkanals, Durchfälle u. s. Bei dem Gebrauche des Carlsbades selbst^ < mufs täglich ein leichter, und auch von Zeit zu Zeit ein verstärkter Stuhlgang bewirket werden.

Je weniger WärmestofF und kohlensau- . res Gas in einer Carlsbader Quelle ist,

\

19

J^*o meBr schwächt sie bei einem fortge- letztt^ Gebrauche den Magen. Daher ist mter ajeji Quellen der Sprudel diejenige, iie am *Wsten ohne Schaden getrunken /Verden kann.

1

Ich läugne nich,t, dafs flie Infarctas schoA oft göpz gebildet in den Gedärmen ,vorhan- den sinrl, und dadurch die hier gedachten Zufälle hervorbringon, welche hernach dunh

«

leren Wegscli.-iffung faleichtort und geho- !>en werden. Allein mehrere Beobachtungen geheinen mir doch zu jeeigen, da fs striche ab- führende Mittel, wie das Carlsbad, vorziiglich iber die Klystiere, dadurch nützen, dafs sie »ine Menge coagulabler Lymphe und Schleim ims den Gefäfsen des Untedeibes, in wel- chem sich das Blut krankhaft langsamer be«- ^egt, in den Darmkanal locken, die sich [lernäch da coagulirt und immer b^i fort- gesetztem Gebrauch der gedachten Mittel aeue sogenannte Infarctus bildet, wodurch aber doch das Blut' von vielen zu zähen lind es verdickenden Th eilen befreiet, und 10 zu eiitem freiem Umlaufe geschickter ge- nacht wird.

B ^

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..^

•* aO.. mm

Wenn idb xnelirere inir bekannte Tergleiche, so scheint mir' doch bei B rhoidälcongestion nach dem' GarUb^< JEgerwasser, yör dem, immictelb^^ %} . jCarlsbad folgenden, Gebratfeh 'd<^ Pym den VonsQg zu yerdien««« '*'

Ich habe: in den nämlichen Bemerk

, schon gesagt) dafs ich bei einer auagjft

ten, . bereits desorganisirenden Gichtj

nig von dem Carlsbad erwarte» - i

£em >s ' die ersten Wege, reinig die

gtmg zu -Erzeugung von Säuren Jl. in

mindert y nützt es, und kann auch als

bereitungsmittel zu andern Bädern^ aoj

Uch nach Beschaffenheit der Anze^cn

den Töplitr?r, Eger- oder schv^refettall

Wassern gebraucht werden. Sonst aber

ich es nie nützen, ja sogar, indem ein<

gesetzter Gebrauch den Darmkanal .tc

chet, schaden. Allein bei Fällen ykox

chen Uebeln des Unterleibes, die Ton

unausgebildeten Gicht entstehen, oder

durch eine Ausbildung der Gicht erleie

werden, ist es von grofsem^Nutzen, im

beweiseil häufige Fälle, dafs mehrere^

uzjhei]bai:e Krankheiten) nach dem Geb

I

ch4 des GarlsbadeS) durch einen entstände«-

(_ - ■• > ' .

^-4pien Gichtanfall gehoben worden.

'^ Es würde ein wesentlicher '.Vortheil für die praktische Arzneikunst entstehen, wenn , man «diejenigen A^ten und Umstände der Gicfatkränkheiten du^ch Erfahrungen be- stimmte^ bei denen dieses oder jenes mine-' ralische Wasser vorzüglich nützet* Hier folgt man meist blos der Empirie» . ^

Bei nicht sehr reizbaren und' nicht zu Blutcongestionen sehr geneigten Persoijen, ii!nterstützen die Garlsbader Bäder die Wir- kungen des innerlichen Gebrauchs gegen die hartnäckigsten Verstopfungen, auch zu- weilen gegen gic!htische Stockungen. Doch thut man besser, sie mft blofsem FJufswasser Z]x vermischen, oder sie doch nur sehr lau- au gebrauchen. Sonst schaden sie wirklich, wie ich auch in den ersten Bemerkungen erwähnt habe. - '

£)i^ Nenndorfer Bäder haben bei meinen Erfahrungen sich mir nicht so sehr in der sogenannten desorganisirenden Gicht, wo ich Töplitz und ähnliche Bäder vorziehe , als vielmehr in der anomalischen und atoni- schen Gicht nützlich gezeigt. Es ist Schad«^ -

d«fo der Geschmack alle Kranke von dem innerlichen Gebrauche abhält, der mir son- derlich bei Hämonrho.dal(:ongeslioneii »ehr zweckmäfsig zu seyn scheint.

^>*"

Ich schliefse hiermit diese Uebersichh* ' mit dem Wunsche, dafs sie das, was mein Hauptzweck war das Eigenthümliche Je- des Quells h^rauszubeben »• erreicht haben möge, und mit der Ueberzeugupg, dafs hier reine, unpartheiische, blos auf eigne Erfah- rung gegründete, Wahrheit gesagt worden ist, Gern würde ich noch die herrlichen Q u eil en z u WUshaden^ Aachen^ Ems. tVarm» . brunriy Landek^ Reinerz ^ Flensberg^ ßaderij J/nnauy die gewifs eben so gut ihren Platz verdient hätten, in dieser Galjerie aufge- führt haben, Aber ich mufste meinem Grund- sat;Ke treu bleiben, nichts zu sagen, was ich nicht durch eigne Erfahrung bekräftigen' konnte. Und von jenen Heilcjuellen hatte ich nicht Gelegenheit genug, wenigstens nicht zu wiederholten Erfahrungen,

Ich wiederhole zum Schlufs den Anfang mit den schönen Worten unsers JNeubeks *)•

*) Die G^'snndhriinn'^n, Ein Gedicht von r^eubeK Leiptig bei Göschen J798,

Kommt> ihr Geweihte^ der Quaall Ihr (Dj)fer der blai«

•an Morbona! Seyd inir -vyillkommen im ThalK Für Lebenskummer

und TTrübaal Quillt Vergessenheit hier ; hier blühen hesperische

Gärten. I^ein blauschuppiger Drache bewacht sie; hier ist das

Eiland Heiterer Huh, wo jeder iti sorgenzerstreii^nder MuCie . Seelige Tage verlebt , '

^aht euch ohne Verzug, ihr Heilung suchenden,' naht

ei^ch , Meinem Gebiet! Hier wird in der Kühle des dufte^-

'den Haines Euch unsichtbar begegnen die lebensfrohe Genesung; Euch mit dem Lebensodem umwchn auf einsamen

Pfaden, ' fnch erquicken im süfsen balsamischen Schlummei",

und huldvoll Nach vollendeter Heilung zurück in die Heimath be- gleiten.

Doch:

-i- Ohne Gelübde gewähren die reinen Najaden

Nie der Genesung Glück dem Oe/ol/endcn strömet

allein nur Ihr Heilwasser «um Seegen

d. H.

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IV

"^V Üeber die Mundfäule,*

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iii den Jahren 1806 « x8P9 i>eÖl>adit8C! H

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von " '.

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Jim Januar- Stück des i^Ssten Bandes da praktischen Journals ist eine kürze Nachridit von einer bis jetzt nicht hinreichend beacb« teten Krankheits - Beschaffenheit dei* Mund- höhle vom Herrn G. M. Michaelis. <*-* DieM Krankheit besteht in kleinen Geschwüren iaa Innern des Mundes und an den Lippen^ "di^

sehr schmerzhaft sind und schwer heil6% wobei der Attiem sehr übel riecht und aii(&

der reichlich ausfliefsende Speichel eiafli faulichten. Geruch hat. Herr MichiuSf sähe dies Uebel nur bei Kindern, und näoilt dass^elbe Mundfäule CStomacace}^ Am SchlnK.-

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der kleinen interessanten Abhandlung wünscA^ der Verfasser, dafs auch andere Aer^t^ ihre Erfahrungen über diese Krankheit mittheilen, mochten.

, Ich kann mich um so weniger der Erfül- lung dieses Wunsclies entziehen, da ich so- ' wohl in der Privat-Praxis, als auch in dem klinischen Institut, dessen Vorsteher ich bin, das Uebel sehr oft gesehen und behandelt

^ habe, und nach manchen Kurarten, die mir jedesmal dem Wesen der Krankheit ange- messen schienen, durch die ich ^ aber nichts auszurichten vermochte, und die ich daher

' verwarf, zuletzt eine Behandlung entdeckte, die das Uebel schnell und gründlich heilte« Seit dem December 1808 beobachtete ich dasselbe auffallend oft, und seit der Zeit habe'ich nur meine Wahrnehmungen darü« ber niedergeschrieben, obgleich ich ähnliche Zufälle schoi} früher sahe> sie aber von zu- fälligen Umständen herleitete.

^-Die vom Herrn Michaelis gegebene Be- schreibung der Krankheit, wie sie sich in und um Hamburg zeigte, palst ziemlich auf die voü mir beobachtete, doch hatte letztere manches Eigenthümliche.

, —- a6 .

j. Sie Tvar hier nicht ausschliefslich den Kindern eigen, soncjern fast jedes Al- ter w«r derselben unterworfen, Aelterf Leute (über 4^ Jahre hinaus) bekämen ' sie indessen seltener als jüngere, und über \ das sechzigste Jahr hinaus war keiner mei- ner Kranken. In den liuhern Ständen zeig- te sich das Uebel eben so häufig, wie in den geringern, und beide Geschlechter wur* den ohne Unterschied d^von befallen»

Mit den Schwämmchen ganz junger Kin* der, hatte diese Mundfäule keine Aehnlich» keit, ja die letztere schien Säuglinge über«» haupt zu verschonen. Bei zwei Knaben von fast einem Jahr, erschien sie bei dem Zahn- ausbruch, Bei dem einen Ferdinand ß^.* war sie von der gröfsten Heftigkeit. Die Mutter hatte das Kind wäiirend der ersten Invasion unsers Ländchens von den Franzo- sen, gestillt, und dabei manchen Schreck und Angst erlitten. Wie die Franzosen vor Stral- sund geschlagen, in der Nacht auf den ersten April durch Greifswald retirirten, wurde ihr Hau3 geplündert, und sie mufste nicht ge- hörig bekleidet flüchten. Indem dies auf die Gesundheit dieser jungen, zart organisirten

Dame uachtheiligen Einflufs äusserte, mu&te es auch auf die. Ernähruug des Säuglijpgs un- günstig'wirken, der von dieser Zeit an sei- ne frische Farbq verlor, und unruhiger wur- de "wie vorher; Auf meinen Rath wurde da$ Kind entwöhnt, wie. es acht Monde alt war, obgleich noch keine Zähne .erschienen wareij»

i

Erst im Anfang des loten Monats begann der Zahnausbruch, und mit demselben grofse Unruhe, Krämpfe, Fieber, ein ungeheuer star- ker Durchfall, der bis drittehalb Monate un- ausgesetzt fortdauerte, Abzehrung^ und im Gefolge aller dieser Uebel die Mundfäule. So wie ein Zahn durchgebrochen war, wur- de der Mund besser, aber nach 8 bisf zehn Tagen kämen wieder neue Geschwüre, die j>i$ zum Durchbruch eines neuen Zahns unverändert bliebei}, und gegen die kein liusserliches Mittel hajf. Das Kind nahm

t

durchaus keine Arsmeyen, keine Fleischbrü- J)€u, Fiuchtscbleime; nur blos Wein mit Ei- gelb, gekocht und roIi, und reiner Wein, wurden ohnerachtet der Säure des Weins angenommen und vertragen,

Bäder und Klystiere von Fleischbrühe mit Chinade^oct, nebst dem sehr xe\.c.Vv\.\!c;\\^TL

. . . ._■ a8 -^

Gebrauch des Weins, stellten dies Kiad-Ji

^dreien Monaten TÖllig wieder her, doch fiN

wils n\ir durch die höchste Sorgfalt miA

Aufopferungen der eben so rerständigeii. fk

guteA Mutter* f ^ .

\ ■'■■■■''■.•".• '

-Das Uebel des Mundes war hier offen!«

^ symptomatisch,^ demohngeachtet durch B^

riihrun^ ansteckend» Die gute Mütter fiR

immer einige 7a^, nachdem die Getchwi*

r€t sich an dem Xinde j;ezeigt hatten^

denselben, nur im geringem Grade« tM

zweite Kind ^ar ein SchiiFerkind^ das ölat

Blust aufgezogen war. Beim Autbradi At

ersten B^fckzähne kamen die kleinen^ Qt-

schwüre^ sie verschwanden aber schon «n

6ten Tage, nachdem ein Durchfall, der'aeJhr

stinkende Unreinigkeiten ausleerte, eingetre*

ten war.

fi. Die Form der Geschwüre war, in den verschiedenen Perioden der Krankheit T«»* schieden, ja sogar in ihren t'erschiedenM Graden. In den heftigem fehlte ein Fieber niemals, aber es ging selten der Entsttfani^ voran. Die Kranken klagten ein .Unbeha- gen, Mangel an Efblust, und -trSgen StfiU»' gang. An dei" innern Seite der L^ppeiiy dd

k r _. -

iPC,

Wangen, der Zucee, imt *ii (jciu:- . ^u*^ den weisse Bläschen, die ü^.-.: *c#i**. .-. . Innerhalb 12 Stundemirnrde i-*rf L-ir*Aö*^ ^t.-. selben bläulich roth, es r'-^e:. 6iC: i«.fr^i>..- in einander, sie zerplatzten. L.:iii^.<ri:MsL ixu,.. £iterflächen dar, die de» Sv:.i'.i.:.«r:^*r»cii* - ren auffallend glichen, und i,' .. nui uui'.. Flachheit, durch die weniger ei:Lb}ji:i**:i^. w;-:- röthlicheu wcjciien Ränder, und vvixli>.:* .. durch einen ei£;Len a?sf:;«rrc-r: CeiucL uiit^i- schieden. Sie veranh.'steri soj-r htv.^«: Schmerzen, so dafc (ier (^üiuis'feit^i ^p*:;-' sen völlig luiterb.ieb. Die Geschv.ünjhru griffen schnei' um sich, un^-i vci breiteten sich von der innern Seite der Lippen an das Zahn- ileisch, und vom Gaumen und der Zunge an die Mandeln, und in den Rachen. Vor der Ausbildung des Geschwürs erschien aber im- mer eine Blase, die oft selir grols, schon den ganzen Umfang des nachfolgenden Geschwürs bezeichnete. Die Thcile, an denen die Bls- sen entstanden, waren ^dufch^ Anschwellung ausgedehnt. Auch das Schlingen wurde jetzt schmerzhaft, und die Sprache heiser und zerrend. Ausserlich fühlte man eine Ge- schwulst der HqlsdrUsen. Sobald die Bläs- chen sich gebildet hatten, trat auch einSc^^*^-

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dem ext« dem bald eine oCtjOTetitiende

^^oifitc,: irtit vollem Pulse/ troc|ai^fc ^atit^

heftigem Kopfschmerz; die Zutig^ wat gpr

Hiebt, .oder nur dünne belegt, b^stfindig ab

sehr-roth und geschw9iren9 scydafs dicrKrai^

ken sie nur mit Bes(^hwerdedusstreckeii,k

ien; d^ Speichel flofs k:eichlich aiisf d^m Mili^

' ' "■ '

dcf, und roch^ sehr UbeL Gegeii Abend

de das ' Fieber am heftigsten, mit grofker Ui

ruhe, und oft mit den heftigsten Deliiiaii

Der Rücken und, die -lienden ichmenteft

sehr. .0er Schlaf fehlte, die/ScbmeräenÜ

Halse,' Munde i^tc. waren während d«ft Ki||;'<

bers' brennender, der Speichelflufs stärker;

gegen Morgen kam Nachlafs, oft mit einer

feuchten Haut, und den ganzen Tag hinAurA

■waren . die Zufälle leichter. Der l/rin war

sehr rotb, oft trübe, Stuhlgang fehlte.

Meistens hielt das ünliche Uebe\ mit

dem Fieber fast gleichen Schritt, seltener

hörte das Fieber nach einigen Tagen mit

rei'chlichen Sciiweilsen und einer freiwilli-

gen Stublauslecrung von selbst auf, obgleich

das Leiden des Mundes sich nicht vermia-

derte. Gegen Abend schauderten sich dies*

Kranken dennoch und die Nächte waren;

ruhi^, der Stuhlgang sparsam.

I

/

^ - 5t -

Wurde das Uebel sich selbst überlassen, ' so blieb es bis zum 2isten, ja 28steii Tage sich ganz gleich ^ nach und nach* verschwan- den erst. die bläulichen Ränder, der Gestank verlor sich, die Schmerzen nahmeil ab. die Geschwüre wurden kleiner, und behielten

suletzt nur noch das Ansehen eines weifsli-

I

eben Uoberziigs, durch den die gesunde ro- the Substonz durclischimmeite. £s kam daiin allemal reiclilichcr Stuhlgang, >yorüber die Kranken, die lange gehungert hatten, oft er- staunten,* Das lueber verschwand plötzlich, und die Er:»iust kam früher zurilck, ehe die ■wunden^ Stellen im Munde das Kauen er- laubten.

In den geringeren Graden vertrockne- ten die Blasen, ohne zu platzen. Entstanr den ja kleine Geschwüre, so blieben sie klein, roth, und hatten keine bläulich-rothe Rän- der. Öas Fieber fehlte.

3. Die Krankheit erschien jedesmal im December, Januar, Februar häufig, in andern Monaten nur einzeln. Ueber die Ursachen konnten die Kranken auch nicht einmal Ver- muthun^en angeben. Die meisten waren ge- sunde Leute, in den besten Jahren, die sich

.,•*■'■■ *

'....-■ *^ -.3a . "— .■■ Jj^auHir einer AbweidbuBS' in ihrer^ Iid^ei

. erfuhr ich Ton mehrereh/ da£ ^e* s\<ii mi

■* ^

wie gewöhttlidii im Freien aufg^halteii, licher wie ^önst gegessen^ undfneEr^e ;de Getränke^ zu sich /gehomiGaen hiltSt^y' wohl auch, an fremden Orten,' bei > .Ffeunden ungewohnte Speisen/ .und* Yli genossen/ wobei ihr Stuhlg^ng^ nicht so tk gelmäisig bliebe wie zu Hause. 'Die Wil tuBg war sehr verschieden) . bald sehr init Stürmen aus Ose und Nord, wie dietj Schlüsse des verflossenen und - im Ao£u|k des gegenwärtigen Jahres sich ereignete^ biB trübe und regnicht, besonders im "WSnltf 1806 1807. Wenn daher auch eine epide- mische Luft Constitution dem Uebel zum Grunde lag, so konnte sie doch sicher nicht durch die wahrnehmbare Witterungs-Beschaf- fenheit *) veranlasset seyn.

^) Quanivis autem dlversas/ diversorum annorum 1m- bitudines/quoad inauiFestas ai^ris qualitates« mSli* ma qua potiii diligentia notaverim, ut vel ssiaJi causas tantae Epidemicorii'm vidssitudinia expitci- rer, ine tarnen ne hilum quidem hactenus ni veri sentio ; quippe qni animadverto nnnos q manifestam aeris tempcriem sibi plane conaentisB- te^ di^pari adinodum morborum agmias iaftsiM

33 -

. '4* I"^ höchsten Grade wurde das Uebel pfFenbar ansteckend, und theilte sich durch Gemeinschaft ^er ,&peisegeräthe, Schüsseln, Löffel etc. mit. Selbst die Bettgemeinschaft ■war in dieser Hinsicht, verdächtig. Ohne

m

Anlage entstand indessen nur ein geringerer Grad des Ue^^Is« In manchen Fällen moch- te df»r Mangel der Anlagf* ^ohl mehr darin bestehen, dafs dieser Kranke den epidemisch wirkenden Schädlichkeiten nicht so anhal- tend ausgesetzt war, die hier hauptsächlich mit "der längeren Einwirkung der -freien Luft, wirksam zu werden schienen.

um meine ganze Behandlungsart des Ue- bels von der ersten Wahrnehmung dessel- ben an bis jetzt darzulegen, mufs ich einige,

«t vice Tena. Ita tnim reft ie habet. Variae sunt nempe. ahnorum constitutiones , quae neque calori neque frigori hon sicco humidgve ortum auuro de« beut, 3ed ao öcculta poduft et inexplicabili quadam alteratiojie in ipsi*» terrae yisceribus pendent, unde

. aer ejutmodi effluTÜf contaminatur, quae humana, Corpora iiuic aut illi morbo addicunt determinant-

' que, etc. Tk, Syaenham opera medica T. I. Ob- servat. nkedic. circa morbor. acuter, histor. et cur. S'ect; I. Cap* IL p. aö, (od, Generae ij^^A

Joum. XXJJ, 3. 4, St. C

- S4

meiner BeobachtuigCB <ler Reihe naA « ^iha^u. Sie nacben k^mn den 4^&a Thd Ton aUen am, «e werdoi «ber dennoch leicfaen, da cHe ubri^n üi der Hanpisaeh keinen Unt^recliied roactei». Ich wähle sJtxlich zwei Beotaditiiag«» aus dem U hen Sunde, «ine ms den mittlem, Eunf am dem mitenten.

Der «nte Kranke, bei dem diese kic selbudändig und ia ihrer eigentbüw ^ca Gettalt enchiec, war H. r. F. aus pre«* dsch Pommera. Ich eibielc im OeceakÜ, 1806 die ente X^cbiichr. Da ich nicht Ot- let;eiihe)t baUe den Kranken zu sehen, Ü^ auch Torher nicht kannte, so bielt ich die* Uebel fiit-scotbuiisch. Nach dieser Ansidtt verordnete ich Yeidümiie MineiaUäBreo mit Tra^antb Schleim , ucd boschräukte den Kjanken auf vegetabilische I^ahrung. Dem- ohnprBchtet erhieh ich nach vier Tagen ei- nen Bf;richt, üäTs Alles schlimmer sei, nnl h«riiges Fieber den Ktaiiken plage. . Dievct^ langte SchildeniDg desselben zeigte eiBsi 46;^brigeo, vollblütigen, sonst rascb<eja ** ~ der bei einer reichli^bera freiem, {«i M'eise, sich immer' wähl genährt, «b

- 35 .

gens -mäfsig gelebt hatte, Ursaichein Hes üe- :bels\vulSte man. nicht *an«ugeben,' doch hat- te "<\ev Kranke in der Nachbarschaft einen; Besuch von mehreFen Tagen abgestattet. Ich -verordnete ij;tzt eiqe Mischung von drei Quenteh Nitrum, einer . hälb(?n' Unze arabi-

V

seilen Guni'mi, und ein und einer halbm Unze

Manna in kieun Unzen Kir&chwas er, ' Zum »Pinseln Rosenhonig und Quitfen«chleim mit jerdünnter Virriolsaure. 'Nach fast 8 Tagen ■wurde mir gemeldet, das Fieber sei geringery $o dafs der Kranke aufs er dem Bette wäre, der Muml aber sfehr schmerzhaft. Der Kran- .ke wolhe nun .nichts scharfes einnehmen, aifth däi ^Pinseln nicht fortsetzen und be- gehrte blos kühlende IVfittel für den Urand im Munld^. Stuhlgang sd erfolgt

Ich vorschrieb eine einfache Mandelmilch

«

mit g'ertifgem Zusatz von Salpeter. In la Tagen effuhr ich nichts weiter von dem Kranken j so dals ich ihn geheilt glaubte, d(>ch am ijten wurde wieder drittgend mei- ne Hülfe verlangt, da der Mund schlimmer sei, wie je, und der Kranke fast verhungern müs^e. Stuhlgang fehle ganz, obgleich der Unterleib gespannt wäre. Ich lieV.s \^vlx. ^ä.'^

- 36 - Wiener TraDkchen efslÖffelweise neiimeft und Tamarinden -Molken trinken^ zum Gu> geln und Spülen Terordnete ich Kalknasss mit Miich.

Hierauf erfolgten reichliche sehr stinkn- de Stuhlgänge, wobei die Unruhe und du allgemeine Unbehagen Terschwand, £(s1iiii TT ied erkehlte, und die Geschwiirchen in nem Zeiträume von sechs Tageo ausheiltai Das Uebel hatte demnach bei bestände gern, anfangs aber wohl unordentlichem if^ neigebr«uch übor vier Wochen gedauefl.

Im Februar 1S07 meldete der hiesige Lö- chenbesorger seine öjährige Tochter bei mil krank. Ich sähe sie zufalliger Umstände t»« gen if Tage spater, am rSten Febr. zum (► sten Mal. Sie hatte die Mundfaule im hen Grade, wobei das Zahnfleisch geftchirol> len und mifsfarbig ^ar, und bei jeder B* riifarung bliitele. Die Zahne wackelten einige waren sogar schon ausgefsllfu. O/t Kind hatte dabei ein bleiches, gedunsetUI

A^isehcD. schauderte sich oft und war -"

der beständigen Schmerzen unruhig u, trübt. ' Stuhlgang war lange nicht

•- -57 -

ein Zufall , d^n die Eltern von dem langen Fasten herleiteten.

Ich glaubte wieder auf eine scorbutische. Ursache schliefsen zu müssen und verordne« te daher einen Saft von Zuckersyrup und Schwefelsäure, mit Rosenhonig und Myrrhen- tinctur liefs ich pinseln^ Während eines achttägigen Gebrauchs schien sich Alles* zu bessern, das Kind hatte schon Griitze- und Biersuppen genossen und sparsamen Stuhl- gang gehabt, auch verlor der Gestank aus , dem Munde sich ein wenig. I>ie Eltern niochten jetzt vielleicht im Gebrauche nach- lässiger werden, genug am neunten Tage kä- men wieder neue Bläschen, die schnell platz- ten, sich wieder in Eiterflächen ausbreit<5ten,

utid mit deutlichem Fieber verbunden wa-

^^ ^

ren. Das Kind wallte jetzt durchaus keine Arznei nehmen, und sich auch nicht dem Pinseln unterwerfen. Es lag deshalb sechs Tage lang und genols blos Milch. Die El- tern hatten nun Versuche mit mehreren Gnr- gelwassern angestellt, die aber alle nicht hal<v fen, und ziur mit grofsem "Widerstreben von' Seiten des Kindes angewendet werden könn- ten* Endlich machten sie eine Abkochung

33 vom sogenannten Hauslauch mit Alaun, der^'ü Uebfi.uch si(!h die Geschwüre allmäb- lig verloren; 'das KinJ schien erst im Som- mer wieder zu Kiaften zu Jtonmien. Dit g»iize Krankheit dauerte fast ,zwei Mouale Im Mai itjoS litt dasselbe kleine Mädcha an dm gleichen Ui^bel, von dem ich lil durch die weiteihin aimugebende Methodf in li Tagen vüllig befreite.

T

\'- Am igten Decmber 1807 wurtle ich»

^' Hrn. V. N. in scliwcdisch Pommern gebcA '.• Ich fand den Kranken mi Zimmer auf- '• abgehend. Doch /ühlte er sich HebeAA und sehr krank. Der Mund war voll schwüre und über die angeschwollenen IJ^' pen Ilöls be ländig scharfer stinkender Spei- chel. Auch der Athetn stank unerträg/icii. EMust fehlte ganz, ja das Trinken wurde

sonders Merkurialmittel gebraucht. Vv Ausbruch dieses Uebels fühlte er sich

' ( '.

~ 39

sen über flrei Monate wohl und,- nach sei- när Aussage, ohne Gebrauch von Arznei. In den letzten Tagen vor Erscheinü^ig des Uebels war ef in. lustiger Gesellschaft a^ einer kleinen Reise gewesen^ und viel in freier Luft. Dabei war mehr gegessen ^nd hauptsächlich mehrere geistige Getränke ge- nossen worden, wie zu. det Gewohnheit die- ses Herrn gehörten. Das Wetter war feucht, kalt und windig.

#

.Am neunten Tage der Krankheit wurde ineine Hülfe begehrt. Ungewifs, ob nicht ein verheimlichter Merkurial - Gebrauch an dem Uebel Schuld sei, verschrieb ich gelin- de Purgiermittel, die zur Beschränkung der Salivation sehr Wirksam sind. Ich wählte Purgiersalze mit Maima in abgebrochenen Gaben. Zum Ausspülen des Mundes ver- ordnete ich ein schwaches Decoct von Ei- chenrinde mit Kalkwasser. .— Sobald die Arzenei reichlichem dünnen Stuhlgang be- wirkte, wurde Alles schnell besser, so dalii der Kranke am dritten Tage schon festere Nahrung genofs, und gegen den sechsten ganz hergestellt war.

M, K.. und Don B... dienten als Mägde

33 vom sogenannten Hauslauch mit Alnun, dt-r.n Opbr.iuch siiih die Geschwüre alln lig verloren; 'das Kind schien erst im S mer wieder zu Kräften zu kommen. g»(t£e Krankheit dauerie fast .zwei Mon Im Mai 1808 litt dasselbe kleine Made an dm gleichen U^bel, von dem ich durch die weiterhin anzugebende Metli in ri Tagen völlig betreite.

Am igten Ducmber 1807 trurde iq Hrn. V. N. in «ciiwedisch Poramern gtfl Ich fand den Kranken lui Zimmer auf- abgehend. Doch fühlte er sich Heb« und sehr krank. Der Mund war voll scliwiire und über die angeschwollenen! pen flof's be ländig scharfer stinkender Sj chel. Auch der Athem stank une/Iräg/i Ef lust fehlte ganz, ja das Trinken wut sogjr des Schmerzes wegen verweigeitt ' Leib war verstopft und die r<lächte halt und unruhig,

Dt^r Kiankf, sonst ein junger Mann, von unge!,ilir y.8 Jahren, h, einem Jalite tloch schon ^ekrünkelt somlers Merkurialmiltel gebraucht. ' Ausbruch dieses Debels Fühlte er si(

- 4t -

mehr verlassen, sie war äusserst inatt^ roch aashaft aus dem Munde, dessen ganzes In- nere mit Bläschen, der flachen aber mit fast £chankerartigen Geschwüren bedeckt war, und vermochte nun kaum das Geringste zu kauen und zu schlingen. Die Körperfläche war hiebei brennend heifs, ihre tiewegungs- kraft war gelähmt, und der Kopf eingenom- men und schmerzhaft, ein Zufall der uih so beschwerlicher wurde, da sie mit dem Mun- de überhäi^en * mufste, um den reichlich fliefsendei^, stinkenden Speichel äus^i^eeren» Stuhlgang fehlte seit zweien Tagen.

* * "^ .

So deutlich diese Zufalle mir jetzt das Daseyn einet Mundfäule ausser Zweifel setz- ten, so war ich doch über die eigentliche Be-it sdhSaffenheit def Krankheit ungewifs. Vom Halse aus hatte ich das Uebel niemals ent- stehen gesehen, die Kranke hatte femer ei- ne liederliche Lebensart geführt, sie konnte bei genauer Nachforschung auch Qicht leug-' nen einen Schleimfluls au;s den Geschlechts- theiien imd ein Wundsejn. an denselben schon erlitten zu haben, und endlich hatte sie schon in ihrer Krankheit sich Ton einen\ [Wundarzt Pulvdr von rersüfstem Quecksilber

_ - -

in demaelben Hause, bewohnten ein ZiinnKt , lind schliefen in einem Bette. Die ersi« ■W«r ig Jahr alt, zart und zierlich gebad leider aber in Befriedigung des Gfschleehif triebe» aehr ausschweifend. Am Eade i> nuars des abgewicheDPU Jahres klagte ä über ticbinerzen im Halse, die sie sich dura Erkältung bei einer Wäsche glaubte zugew gen zu haben. Die Mandeln und das Zajt chen waren geschwollen, und mit ein* wellslichen Ueberzu^e bedeckt, SchluckS' und Sprechen, ja selbst das äusserliehi fühlen d<'S HaUes erregte Schmerzen, dem mit abwechselnder Hitze, Kopfwek All^emeiiies Unbehagen mit Abgeschlag^ heit der Glieder, vollendeten das Bild eU ziemlich entwickelten Catarrhalzustandes. ' Ich verordnete Aufenthalt im warmen Zimmer innerfich eine Anflüsung von Salmiak in FUe derautgurs und zum Einschmieren das duchtig Liniment. GeU.ink und Arznei soUtea Im lieh genommen werden. .

eheM Sd|

Meine AVrordnunger. wuiJeu ü wohl vier Tage lang scbledit befolgt. Kranke noch immir ihrtn Dienst n- mu&te. Am SCe» konnte sie ilir

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Jtnetir verlassen, sie war äusserst ihatt, roch {aashaft aus dem Munde, dessen ganzes In- i;)aere mit Bläschen, der Aachen aber mit fast tJilchankerartigen Geschwüren bedeckt war, I und vermochte nun kaum das Geringste zu y kauen und zu schlingen. Die Körperüäche : -war hiebei brennend heifs, ihre Bewegungsr kraft war gelähmt, und der Kopf eingenom-

hien und schmerzhaft, ein Zufall der üih so - beschwerlicher wurde, da sie mit dem Mun*

Ü« übei'hängen ' mul'ste, um den reichUcfa I JRiefsendei), stinken^den Speichel auszuleeren» ^-Stuhlgang fehlte seit zweien Tagen.

V ' So deutlich diese Zufalle mir jetzt das . Daseyn einer Jdundfäule ausser Zweifel setz- ten, so war ich doch über die eigentliche Be-t ''söiKiifenheit dief Krankheit ungewifs. Vom

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' Halse aus hatte ich das Uebel niemals ent- stehen gesehen, die Kranke hatte femer ei- ne liederliche Lebensart gefuhrt, sie konnte

* bei genauer Nachforschung auch x^cht leug-'

' zien einen Schleimfluls snxß den G^chlechts- theilen Und ein Wundseyn. an denselben schon erlitten zu haben, und endlich hatte

ime schon in ihrer Krankheit sich ron einem [Wundarzt Pulver ron rersüfstem Quecksilber

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mit Mucker zu verschaffen gewuTst. Niintt man hierzu die Aehalichkeit der hier vofr handenen Geschwüre mit Schankem, » darf man sich nicht wundern, dafs ich iiJ eine veneriiche Complicaiion zuna wenigiw rechnen zu müssen glaubte.

Ich liefs daher mit einer dünnen Aui lösuhg von Sublimat gurgeln, innerlich at* von einer sogenannten eiöff^'nenden Tis»« reichlich trinken, und Abends ein PuJver »« einem Grani versüTsten Quecksilber mit Jtd Gran Opium und Zucker nelimen, dii« jeden Abend ein. , eröffnendes Kiynier. einem zweitägigen Gebrauch die&er Mindi stieg das Uebel zu einer ausscrordentliclid Hohe. Die Mundfäule war graulich-scJivran, das Zahnfleisch btutete und die Zalioe bfr deckten sich mit einem braunen Schleim. Der Geruch und die Schmerzen waren un- erträglich. ■ Die Ermattung, von beständi- ger Schlaflosigkeit unterhatten, war sehr groC^ viel Hitze und Kopfschmerz, schneller w«i* eher Puls. Eigentlicher Durst fehlte, wie bei dieser Krankheit überhaupt, so auch hier; die Kranken, wollen aber immer etwas ben zum KüJilcn und zur Linderung. .-

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Krankheitsgefülil hätte 2ugdnommen. Ich liefs jetzt gleich, eine Unze Wiener- Tränk- chen nehmen, und am Morgen des i4ten wieder eine' Unze davon. Es tntstand Pur- gieren , mit dem die Bläschen und das J^rankheitsgefühl rerschwanden*

*

' Soph. W.,,. erkrankte am 5len Janu^tr

jgog, ihre Schwester Karol. W.« am 8ten, imd ihr Bräutigam Karl H«... aiA iiten. Al- le 3 lebten in einem Zimmer zusammen. Die älteste W. war 19 Jahr alt, die jüngste 8 Jahr, der Bräutigam zählte ^ Die Zufälle waren die beschriebenen, doch bei dem jun-

gen Mann am heftigsten. Sein ganzer Kör- per war so steif und unbeweglich, d^ils er in 5 Tagen sein Bette nicht yerlassen konn- te, der Unterleib war gespannt, und der Stuhl- gang fehlte gänzlich, da er bei den beiden Bladcdien nur hart und sparsam war.

Ich begann bm allen dreien die Bd|iand- lung sogleich mit Purgiersalzen und Manna, es dauerte aber bei den beiden Mädchen bis 4 Tage, ehe ein anhaltend flüssiger Stuhl- gang bewirkt werden konnte; der junge &lami\nahm sogar nenn Tage lang -die gro«

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dritten Tage nachher hatte die MuL-dFault sich ausgebildet. Da sie von einer rüstige» Constitution in einem Alter von 21 Jähret sehr entzündete Mandeln hatte, wurden ib schon am Morgen des zweiten Tages acU Bliltigel an den Hals gpsetzt, die aber tätM die mindeste Erleichterung schafften, die Mundfaule nicht zu verkennen war, t»- ordnete ich gelinde Purgiermittel, und Kali;* Wasser mit Milch zum Gurgeln. In 14 T»- gen war keine Spur von Geschwüren mehrj dennoch klagte die Kranke über ein schnief*- haftes Ziehen im Schlünde, besonders betn Schlingen. Da sie in ihrem Dienst öhea Erkältungen ausgesetzt gewesen, gab ich «■ nige Abende fünf Gran Doversches Pulveij wonach auch dies verschwand, und du Mad- chen darauf wieder ihren Dienst antrat.

Mad. O. hatte seit dem loten December 1808 ein Gefühl von Rohheit auf der Zunge, ■wobei sie sich unbehaglich fühlte. Die Zan- ge war nach hinten belegt, vorn aber sehr roth. Ain iSten war der ganze vordere Rand der Zunge, und besonders die Spitze, mit kleinen schmerzenden Bläschen übeixogen, und

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^Xrankheitsgefiilil hätte zugdnommen. Ich

Tiefs jetzt gleich, eine Unze Wieiier-Tränk-

^en nehmen, und am Morgen des i4ten

wieder eine Unze davon. Es tntstand Pur-

gieren, mit dem die Bläschen und das

^JCrankheitsgefühl rerschwanden*

; ' Soph. W..,. erkrankte am 5ten JanusTr 'X809, ihre Schwester Karol. W.. am 8ten, •Tind ihr. Bräutigam Karl H««.. aiAiiten* AU r-3e 3 lebten in einem Zimmer zusammen* (Tiie älteste W. war ig Jahr alt, die jüngste .8 Jahr, der Bräutigam zählte tit4» Di^ Zufälle ,j waren die beschriebenen, doch bei dem jun* V gen Mann am heftigsten. Sein ganzer Kör- i per war ^o steif und unbeweglich, d^fs er [ in 5 Tagen sein Bette nicht verlasseh: kenn- ^i;e, der Unterleib war gespannt, und der Stuhl- gang fehlte gänzlich, da er bei den beiden '.Mädchen nur hart und sparsam war«

Ich begann bei allen dreien die Behand- lung sogleich .mit Purgiersalzen und Manna, es dauene aber bei ^en beiden Mädchen bis 4 Tage, ehe ein anhaltend flüssiger Stuhl- gang bewirkt werden konnte; der junge Iklaxinx nahm sogar ^eun Tage lang -die gro-

fsen Gaben von cljescn M'itteln *) mit Brtd Weinstein geschärft, eh"- ich dr n beabsichti) ten Zweck erreichte, obgleich jeden Ab« nocIT ein erüffnendes Klysrier beigebr^d wurde. Sobald das Purgieren tätlich 3— | mal erfolgte, verminderten sich alle Zufiltl Man durfte' nicht länger, wie 2, 3 Tage gieren lassen, Lei der Sophie ff^. war« Tag hinreichend, und man sah« in 5 —6 T* gen den Miind vüilig ausheilen. Das alljW meine Befinden wurde fast auf einen f besser^ Sobald der Stuhlgang ilüssis 1

*) ^. Sai. cathart. iingl.

Mann, ralob. Ta kj. Tartari emetic, gr, j.

's w

1

Aquae comni. %vj,

adde

Oxyfnell. s^uilf. 5/. . ,,

M d. S. Ausstunden 2. -E/släffel^

^. Säl mirah. GL ■■ ■■■,i\.

Mann, caiab. ,"; J/g. , . ,^

Tarc. JCiO. gr. ij. . P

.A^uae comm. ^vj. ' '^

adde '

Oxymell. simpt. ?/. M. d. S. Wie voriges zu ne/tmeh.

- 49 -

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III.

Chronisches Krbrechen,«

xo Monate lang im Magen verhaltene Kinch*

steine verursacht.

Von

L H. K o p p,

Profesior «u Hanau.

ijchmidc -^ ein wohlhabender Bauer in JSlm. einem Dorfe im Oberfürstenthume Hawaii ^ gut constitut;ioDirt y bei seiner der* benKost sonst immer gesund, und Yater ei- ijel' zahlreichen Familie - wurde im Jahre 1803 von der, damals in cjer ganzen Gegend herrschenden Influenza befallen« Bei meiner Anwesenheit in Elm besuchte ich ihn, und da er starkes Fieber, sehr belästigenden Hu- sten und trockene Haut b^i grolser Mattig-

Jonra. XXIX. B. 4' St* D

der animalischen Sphäre, tlie dgs eigentli Fundament dieser letztem bilden, verani wird,

Mag diese Erklärung immerhin indes verwerflich seyn, das Factum bleibt ge« dafs die selbstständige Mundfäule, -wie sie hier beobachteten, einzig durch P giermittel (antiphlogistische) schnell n sicher gehoben wird. -Die symptomati« lichtet sich nach dem Charakter der Kru heit, von der sie abhängig ist.

Ob die Nähe der See und das Clim« die Entstehung des Uebels Cinßuls hat, <i der verehrungswiirdige Herr Geheimen Hufeland vermuthet, kann ich nic/i( ei scheiden. Soviel ist gewifs, i^afs die Krao heit $icli auch bei uns in Gegeodeo zei{ die in Beziehung auf unser Laod am CDtl gensten von der See sind. .Bei SohifiEv und Fischern . habe ich sie nicht gettht auch hatte der häufige Genufs der Fi*<( keinen fiinfiufs auf ihre Entstehung.

U I

- 49 ^

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' Chronisches Krbrechen,«

* . .

I 10 Monate lang^ im Magen verhaltene Kirsch* j steine verursacht.

Von .

ö 1^ H. K o p p,

Profesior zn Hanau.

^i^AJchmidc -^ ein , wohlhabender Bauer in i.Elm^ eiüem Dorfe im Oberfürstenthume * JSar^aü^ gut constitut;ioDirr , bei seiner derf £. ,ben Kost sonst immer gesund, und Yater ei- t aqieir zahlreichen Familie - wurde im Jahre 1803 von der, damals in der ganzen Gegf.nd herrschenden Influenza befallen« Bei meiner Anwesenheit in Elm besuchte ich ihn, und da er starkes Fieber, sehr belästigenden Hu- sten und trockene Haut b^i gro£sec &iL^xx\^-

Jonra. XXJX. P. 4* St. D

5o keit hatt«, so verschrieb ich Infus. } . mit Liq. C. C. succ, und Op. Diese Mefi zin wirkte wohlthätig auf ihn, und bald dff auf verUeCs ihn seine Kraakheit. Im £ob mer i8oS fühlte S. einen Druck, in der H«» grübe, derj obgleich der Appetit ziemÜd gut war, mehr und mehr zunahm und ei lieh in ein öfters wiederkehrendes Erbi» eben überging, Häuiig überliel es den Ki ken täglich mehrraal, zuweilen auch nur i mal. In vielen Fällen brach er nur eiat wässerige Feuchtigkeit weg. Mit dem » nehmenden Erbrechen wurde der Stuhlenf verstopfter und gewöhnlich dauerte es 3 4 Tage, ehe Oeffnung eintrat. Die Exai- mente waren dann sehr verhärtet. Be. netn Aufenthalte im Oberfürstentbunie Ual ich Patienten unter diesen, schon einige Mo- nate dauernden, Umständen am igten Fe* liruar 1807, zwar nicht zu Bette, aber abge- magert und muthlos an. Aufser den emrälut* ten Zufallen, war ;etzt geringe Efslust vxA zuweilen Husten da. Die welke Haut ll^ deckte sich nicht selten mit schmelzend«! Schweifsen. Die Zunge war etwas b'^* und der Puls liels keinen Widerstand Drucke bemerken. Näctutdem wiirde

i Kranke von öfter^ti Kopfschmerzen, zumal I nach dem Erbrechen , Von einem beständi- i gen diückenden Gefühle in der OberbaUch- . gegend und von Flatulenz geplagt,

\

! Um vor Allem der prädominirenden Af-

i fection desr Magens zu begegnen, liefs ich ^ ; Patienten von folgender Mischung alle Stuu-*

den 2.5 Tropfen nehmen: Y^. Spirit. Nur.

dulc.^ 'Liq. C. C. succ. ü ^j.^^ Laud. liq. \ ßyd: 37« ■^' ^^^ Gelenke wurden mit war-' i me«i Hefenbranntwein gewaschen und eine ^ Salbe mit Campher und Mohnsaft in die I Magengegend eingerieben. Wenn um den I dritten Tag keine Oeffnung eintraf:, so gab

, man dem Kranken ;ein .Kljrstier von Flor^ \, Chamom.^ FL Arhicae^ "Weizeükleie und t Essig. Zum. gewöhnlichen Getränke verord- l. toete ich gut gegohrnes Bier, Brodwasser oder 1' GerstenWasÄer riiit Wein, Fleischbrühen. Die j . Diät war leicht - verdaulich und nahrhaftr . Concentrirte Fleischbrühen, Eigelb, gebrate« j n^ltFl^qh. Täglich qinen Srhoppeh star- - ^ ken wöiisen Franzweiln-. Den folgenden g. Tag erfuhr ich,, dafs der'Krailke merkliche g Erleichterung fühle, und derif dritten- Tag, daCs ^ selbst kein Brechen m«hr ^mgettex^XL n«^'«x^^

D s^

nachdeqi man mit den Tropfen bis aufS» gestiegen war. Nim liefs ich das Hobat ff^mcite Cliinaelixir mit Pomerai tinctur und Wein nehmen; aber diese Vei^ änderung in den Arzneien bekam Patients nicht wohl. Das -Erbrechen repeticte.

letzte Medizin wurde ausgesetzt und die »te wieder genommen. Um die Thätigkct des Dannkaoals zu vermehren und zuglext auch mehr auf den Stuhlgang zu wirken, ds

.immer nach -durch Klystiere zu Stande s^ bracht -werden mufste, verschrieb ich « 3tea März folgendes, nachdem sich ab» mals das läetige Brechen vermindert hstw: 9t. Pulf. Flawed. Cori. aiir. giß, Extraet. AI, aq., Op^ dep, ^ gr, iv., Ol. Jlfenik. pip. gct. V, Extraet, Quass. 3/. M, f. pH. Nr.60 Comp. Sem. Lycop. S, Täglich 4'nal2StücK zu nehmen, -— Diese Pillen wurden abet sogleich wieder weggebrochen und mehreie Versuche waren vergebens. Eine Uischnflf aus Ldq, aaod. m. H,, Liq. C. C. succ, sent. Cinnam, und Laud. Uq, Syd,, Stunden in Wein gegeben, verschafften ler Hülfe gegen das Erbrechen, aueli ick in der Herzgrube nach; die \ bU^b dveulhe.

-. 55 '—

dep. 3/, Acet\ viti. q. St ad satur. Liq» Cihm nam. c. F. ^ij\, Tinct. Cort» aur. Ziij\ Laud. liq. Syd. 3!7, '^f^* Cinnam, ^j. M. jD. «S. jKn- geschüuelt^ alle Stunden i Efslöjfel voll zu nehmen] ferner Mallaga,. Waschen der Glie- der mit Weingeist, Einreiben von Balsam, vu. Hoffm. in den Nacken u.s. w.

Die Behandlung wurde nacH dieser An- sicht weiter fortgesetzt. Am i3tea Mai be- suchte ich den Kranken, fand ihn aber sehr schwach« Der Puls war gesunken, abernicht fieberhaft; das Schlucken war wegen Anhäu- fung von Schleim gehindert; die Zunge be- legt ; Schweifse erschienen vorzüglich am Kopfe; der Unterleib war weich; die Extre- mitäten kalt und das ganzes Ansehen liefs keinen guten Ausgang hoffen, obgleich die primären, so belästigenden Zufälle, das Bre- chen und die Verstopfung, seit der Entfer- nun.^ der Kirschsteine, gänzlich verschwun- den waren. . Die innere Arznei war j^st-ein ^ Aufgufs der China und Pomeranzenschalen mit Liq. anod, m, H. iind Liq. C. suce. mit den äufsem Mitteln und der angeordne- ten Diät wurde fortgefahren. Zur Reinigung des Mundes und des Rachens von denv zä-

- ' 56 . '

Bleu Schleiijae wurde ein ßalbe^-Iiifusum mit Essig und Honig eingespritsct, '^

: Die äckwäche nahm* indefs unaufhaltsam zu^ tind den folgenden Tag erfiihr ich, daü ; der Leidende unter Zufällen , welche spba- zölöse Stellen im Magen viermuthen lie&eB, V verschieden sei. : ,

Die Kirschsteine welche' hiw den Ted Veranlalsten, hatten sich demnach gegen lo^ Monat im Magen aufgehalten* Sie wur- den, wie ich yermuthe, in der faltigen Haut de^ Magei^ fest zusammengeballt. Auch ein länge andauierndes Erbrechen kannte sie nicht wegbringen, sie unterhielten d^her die« ses beschwerlicheSymptom Deständig, bis end- lich die antiperistaltische Beweguiig des Ma- gens so sitark wurde, dafs das Bindemittel z^rriJTs und die nun losen Steine ausgewor- fen werden konnten«

Esi reiht sich 4iese Beobachtung an mehrere andere der Art , welche in .den Schriften der Aerzte aufgestellt sind« So dauerte der Aufenthalt solcher verschluckten Kirschsteine in einem Falle mehrere Monate*),

•) F. C G, SchridemantePs fränkische Beitra'ge zux Arxnei gelahrtheit durch Krankengeschichteii und ^ Bemerkungen^ Dessau» 1783* S* Nia, 4^.

- 57,. -.

t

in einem andetn i5. Monate '^); und in ex-' nem dritten gar 3 Jalu'e .'^^). Es entstanden selbst Desorganisationen durch solche Steine, selbst wenn sie nur eine geringe Zeit sich in den Eingeweiden befanden ***). Und doch ist die *GeMrohnheit unter dem gemeinen Manne so häufig, beim Kirschenessen die Steine mit hinunterzuschlucken. Angemels* ner wäre es demnach, wenn Gesundheits- policei- Behörden in dieser Hinsicht öffent- liche Warnungen ergehen liefsen.

••'

•♦•'"

•) Jonnul de M^decine. T. XXXVII. p. 157.

) Breslauer Sammlungen C. f. 1725. I. 5. 77. ''

) So bildeten sich sdurch einen Kirscbkem Beuiel' im untern Theile des Schlundes. S. A Serien of £ngraWugs accpmpanied with Explanations, which ar0 intcnded to iilustratevihe morbid An^tomy of aome of the most important parte of tbe human body. By Mathew Baillie. Lond. Faicic. III. F. a*

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...:-. . IV.,.- -

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Zeit- und Volkskrankheiten

Tbni September ' iSo6 bis Septembec igoS

in uod tun Eichstatt.

" Vom

Medlcinalrath Widnmanu. .

ich unternehme ps, dem Wunsche .dei wür«- digen Geh. Raths Gottl. Sckaefer^ in sonea Zeit- und VoIksk.TankheiteQj'RegeDsbnÜ'g -1606 zu eatsprechen, indem ich die herrscheodea Krankheiten in und um EickstÄt^ vom Sep- tember 1806 bis September 1S08, so viel als ein einzelner Arzt daron in Erfahrung brin- gen konnte, hiemit der üjfentli'chen Bekannt- ~. schaft des ärztlichen Publikums darlege ;^aii- ders und interessanter würde freilich Jm Resultat ausfallen, wenn alle Aerzte einer ' grSrsem Stadt oder Gegend gemeinschaftlicli'

59 zu so «inem Bericht jnisammenstimmten ; aber wann wird so ein Gemeineifer, wo eine sol- che Harmonie unter den Coltegen je ange- troffen werden ? So. lange die Aerzte, andern Staatsdiepern gleich, nicht iso bezahlt' wer- den, dafs sie von ihrer Praxis nicht mehr leben ^dürften* und müfsten, ist vorerst an einen solchen Verein schon gar nicht zu denken ! .

Diese Nachrichten würdign für sich nur eine winzige Individualität <;onstituiren, ich wähle daher zu ihrem Vehikel dieses ebea so allgemein beliebte, als gelesene Journal der. praktischen Heilkunde, in welchem sie schon gerathene und ungerathene Geschwi- ster antreffen werden.

Warum ich erst rom September des Jah- res 1806 anfange? Weil ich den Ajihng mei- nes medizinischen Jahres in die Zeit des Herbstaequinoctium's aus verzeihlichen und Hippokratischen Gründen setze, und zwei- .. tens, weil ich in meinen Bemerkungen über das Nervenfieber (vid. dieses Journ. 26. B. :a. St.) über einen vorzügUchen Theil der Jahreskrankheiten von 1806 schon etw^as nie- dergeschrieben habe.

IV.

Zeit- und Volkskrankheiten

TOm September 1806 bis September jßo

iii und um Eii;hstätt.

Vom

Medicinalrath Widnmann.

Jlch unternehme es, dem Wunsche des wür- digen Gell, Raihs Gotil. Schaefer^ in seinen Zeit- und Volftskrankheiten, Regensburg 1808 zu entsprechen, indem ich die lierrschenden Krankheiten in und um Kichsciitt vom Sep- Jember i8u6 bis September ißoS, so visl all ein einzelner Arzt davon in Erfahrung brin> gen konnte, hiemit der ülYentHchenBekanol- fichaft des iirztlichen Publikums darlege; al^ ders und interessanter würde freilich dat Kesultat ausfallen, wenn alle Aerzte eii grcifsern Stadt oder Gegend gemeiuschaf

59 •^so^lneni Bericht jEusammenstimmten; aber w'öhn wird so ein Gemeitieifer, wo eine sol- 6he Harmonie unter den Collegen je ange- troffen werden? So, lange die Aerzte, andern Staatsdiepern gleich, nicht So bezahlt wer- den, dafs sie von ihrer Praxis nicht mehr rileben^dürfterf und müfsten, ist vorerst an einen solchen Verein schon gar nicht zu denken!.

Diese Nachrichten würden für sich nur eine winzige Individualität <;onstituiren , ich jwähle daher zu ihrem Vehikel . dieses eben so allgemein beliebte, als gelesene Journal . 4^1* pi';^ktischen Heilkunde, in welchem sie •schon gerathene und ungerathene Geschwi- ster antreffen werden.'

V

1

; Warum ich erst rom September des Jah- res i8o6 anfange? Weil ich den Ap fang mei- ^nes medizinischen Jahres in die Zeit des "Herbstaequinoctium's aus verzeihlichen und '^llippokratischen Gründen setze, und zweii tens, weil ich in meinen Bemerkungen über das Nervenfieber (vid. dieses Journ. 26. B. 1 Ä. St,) über einen vorzüglichen Theil der . Jahreskrankheiten von 1806 schon etwas nie- I dergeschrieben habe.

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_ Ca wurde, den aasten war sie zwar schon wie- der 7 Grad über o, worauf Abends ein het tiger Sturm mit nachfoJgendem Regen er- schi'^n; bei bald darauf eintretenden heitern Tagen sank, sie aber auf die vorige V^roiin- derung zuriicki.

Die Nervenßeber herrschten noch. immer, und es starben im Monat September viere daran, worunter ich einen 64)"iirigen Tage- löhner, zu dem ich erst im letzten Stadium der Krankheit gerufen wurde, ohne Erfolg behandelte.

Scharlach- IBriesel- Ficbtr , und Keichhu- sten waren nun aber als neue Erscheinungen auf die Bühne getreten, und diesen beiden Xrankheitsarten mag die grofse Sterblichkeit der Kinder in diesem Monat zuzuschreiben Eeyn, denn'es starben in allem ao Kinder, von Einer Woche bis 7 Jahr, von denen allen ich aber keine« zu besorgen hatte, and darum van deren Krankheit» formen aucb ^chrs beslimiiites sagen kann. Audi mii ^tätigte sich die Rad. £eiladonna nach Schotn Jen Manier gegeben, abermals als das souv" rainste Mittel gegen den Keichkusceit, » ^UtA^flai^. hauhg, damit rerhundene luampl

. 63 .

hafte Erbrechen' noch früher als den Husten; bei mehrem Kindern fand ich die Irritabili« tat des Brustorgans so anomal gegen andere Reize gestimmt y dafs sie auf einei\ Efsloffel v^oll Mallagawein unausbleiblich, und auf der Stelle von dem heftigsten Husten befallen wurden, ja sogar Einreibungen der TiriciU" rae Cantharid*^n\ilj4mmonium riefen solchen hervor und ich mufste dieserwegen diese fremden Reize unterlassen.

Zum erstenmal e sähe ich zwei Erwachse^ nej Einen in den 2or, den Andern in den 3or Jahren y von diesem Stickhusten befallen; Sie wurden sehr heftig und lädger and^u* rend, als die Kinder, davon gequält, der Un- terschied war nur, dafs die Anfälle seltener als bei diesen kamen, etwa z -3 mal tag- lidf, aber auch mit einer Heftigkeit, die sich zum Ersticken näherte! Die Heilung geschah, übrigens nach Verhältnils des Alters ganz wie bei den Kindern«

Obwohl die Tag- und Nachtgleiche di0 eigentliche» Geburtszeit dieses Keichhostenli war/ und nach Hippokratesj die um diese Zeit herrschenden Krankheiten in' Jahres« Krankheiten ubeigeheni so war dies faifT clock

%

-_

64

_

nicht der Fall, denn

im

kommenden

Febru.

^ ar hürte

ich nichts n

ehr

davon, wo

er da-

gegen in

Hegeiisburg

fast das

ganze

folgen.

de Jahr durch dauerte.

i-

Desto um sich greifender und früher auf- Jretend war daher das Scharlachfieber ; in Regensburg zeigte sich dasselbe nach Schae- fers Angabe erst im Monat December, in Eichstätt aber, welches 20 Stunden ober- Bnd westwäits davon liegt, war es schon im Monat August, und griff weiter um sich 'iti den Monaten September und October. Ich hatte in' diesen beiden Monaten wohl dreifsig Kinder dnran zu behandeln; die Form der Krankheit war nicht immer die nemliche, Halsweh hatten alle, aber die flÜlJie war nicht hui allen allgemein über den KÜ^ per verbreitet, bei manchen wurden nur ein- zelne Theile damit befallen, bei andern sah das Exanthem einem zusammenfliefsenden Friesel ähnlich, bei einigen war Scharlach- Fnesel - und Blasenausschlag zu gleicher Zeit auf der Haut sichtbar; übethaubt hät- te die Form des Exantherii's das Urtheil über den Charakter der Krankheit sehr oft schwan- kend gelassen, wäre nicht durch das bestän- dig

es

digbegleitendeHaUwehydie nachfolgende Abr schieferung bei allen, und die mebr und.min* der starke AnschW^Um^g. der Haut, bei den jpehresten, die Eigent^ümlichkeit der Krank* heit behauptet worden, ' , . '

Wi^e unrichtig der. bisher von vielen an- genommene praktische Grundsatz sei, d4f^4 bei exanthematischen Krankheicen der Cha^ rakter d^s ^Fiebers in Muchsic/a det Behand-^ lung das Hauptsächlichste und Einzige seij zeigt wohl ^m deutlichsten das Scharlach* lieber! Welches Fieber hätten wir wohl, das eine so ängstliche Rücksicht auf die'Perspi« rktion der Haut erfordert, und bei welchem die leiseste Abkühlung tödlich werden kann? - Ist nicht bei Jedem andern Fieber das äulser dem Bette seyn des Kranken, und die Erfrischung seines Hautorgan^, ein ^hres er- quickendes Remedium? Wie schnellVödlich ^inl dies aber öfter beim Scharlachfieber? Wie viel ist hier 'daran gelegen, dals das Exanthem die gehörige Zeit seines Aufent- halts aushalte? und wie nothwendig also, aus- ser der Berücksichtigung des Fiebers, der Hinblick. auf das Exanthem selbst, und den Krankheitszui^and der Haut? Es möchte dar-

Jooro. XXIX* B. 4- ^t* E

_ 64 - sicfat der Fall, deoa im kommeuden Febr ar hürte ich nichts mehr davon, wo er il gegen in Hegetisburg fast das ganze folgfl de Jalit durch dauerte.

Derto um sich greifender und früher ni tretend war daher das ScharlackfiebtT; i Regeusburg zeigte sich dasselbe nach Sdat fers Angabo erst im Monat Deeember.i £ichstätt aber, welches ao Stunden ob* und westwärts davon liegt, war es schon i) Monat August, und griff weiter um sA "in den Monaten September und Octobfl Ich hatte in' diesen beiden Monaten w^ dreifsig Kinder dnran zu behandeln; & Form der Krankheit war nicht iniaer nemliche, Halsweh hatten alle, ahet (Ue Rütiti war nicht bti nüen allgemein über den Kofi per verbreitet, bei manchen wurden nur ^ zelne Theile damit befallen, bei aadem Hl das Exrinthcm einem zusauimenniel)ieill(| Friese! äiinliih, bei eiDigen war ScharluJ) Friesel - und Pilasenausschlag zu gtetcki Zeit auf der Haut sichtbar; überhaubt Ul te die Form des Exantheiii's das Urtbe" '^ den Chariikter der Krankheit sehr oftsd Jtead geLasBen^ wäre nicht durch das I;^

- 67 -

ste der Hals* und Uruerkinnbapfiiei^Driisen bemerkt, die nichts gefährliche« an «id^^Uatn ten; ob diese Anschwellungen mit dem Schar-» * lach-Miasma nicht in -engerer Beciehimg itan* den? Ich trermuthe es. .

Es'stfarben im Monat September, s'^it dem Aeq[uinoctium noch ^, ^m Öc'tober aber nur

. allein Kinder 26, wovon die mehresten ein Opfer des. Scharlachs geworden sejn mögen! Die Sterblichkeit seit dieser Zeit war über* haüpt = 53, worunter etwa 8 dem Typhus unterlagen; ich hatte dafan einen Knaben von' 10 Jahren zu behandeln, dessen 3 Ge* schwisteV- vom Typhus gerettet wurden, den aber eine' exquisite febris nerv-sa ienta in solcher aul^ersten Abmagerung, Austrocknung mS«^« ich sagen, hinführte, dals, trotz eiiies lange fortgesetzten Gebrauchs von China^-

, Naphta ecc.y eine tödliche Entkräftung ün« veiyn eidlich war.

Es fällt mir hier die Bemerkung bei» dafs ek mit dem umgekehrten Verhältniji der Sensibilität zur Reproduction^ welches ' sonst als. Normalgesetz angenommep ist, im krjsuik» haften Zustande, dieselbe Bewandnils gans und gar nicht )iab^» depn hier leidet wohl

Ea

> X

68

mit j^cfr Affecftiou der Sensibilität, -mder- iffttärMcher , Erhöhung öder Unterdirückung derselben, die Reproüucäon geradezu , sie nimmt iminer ab? 'Diafs mancKe Gelähmte, \ manche Lungensüchtige vermehrten Appetit haben. etc., macht noch nichts aus, die~Ge« staltung und das M^afs ihres Körpers geht dpch beständig in das Minus über; sog/s^ «ihah es auch bei diesem Knaben, er litt an eigentlich niedergedrückter Sensibilität, yebris nen^osa stupidäy und sein Körper wur- de ain £nde einem verdorrten Baume ahn« lieh.

Eine virgo Centum 'unriorumj; die n^ch joS vJ<E^ren 2 Monaten i8 Tagen sta|j>y hin- terließ einert factischen^^^ Beweis, d«£i\ auch der ledige (sorgenfreiere) Stand^ /Anspruch auf hohes Alt^ habe!

November i8o6.

Nef{^en - und ^Scharlachfiebef dauerten noch fort, so auch Keichhüstenj einige asthe- nische P/iea/wo/Jie/i, vLHii Halsweh ohne lEic- anthem befielen andere, häufig war auch ein fieberloses Magenweh. Die Witterung der ersten Hälfte* difes es Monats war für Hese Jahreszeit n-och izierfilich gut^ anfangs oiebr

/

_ 69 -/ .

Heilt, dann mehrere . heiter^ Tage , die War« me- Temperatur zwar niedrig, wieia dto letzten Tagen des Vergaogenen Monats; die xiff eite Hälfte regnete et. aber, bei etwas hö« herem.Wärme-^Grad von 6 9 Gr« über pj fast täglich, und stürmte zweimal deu aSsten und Sosten. Dem obcgeachtet minderte 'sich die Zahl der Krankheiten gegen Ende des. Monats« Es stafben; ,ijn -G^^ü^en 36, worun- ter 14 Kinder. Unter diesen behandelte idx zwei am Scharlachfieber^ einen Knaben ^^^on 4 iahrßtfk^ bei dem vorzüglich die Brust lief- tig affidrt war;. er starb schon den 3ten Tag, naiohdeip Convulsipnelk yorzüglich am Kopf eis^fötceten waren; ich behandele ihn. put flüchtigen Reizmitteln«- und Calomel; . vie)-* leicht: weniger reizend-^ okier gar durch enjim gegengesetzte Behandlung wäre ^r gerettet worden? -

t

' Se^e Schwester^' 5 JakfiS^ alt, {a^< länget daihieder, war skropimlos,. nahm kaum Arfes- nei u^d zehrte at^; beide waren Ton einer . hectischen Mutter geboren. Eine -dritte äl- tere Schwester wurda.an .derselben". Kranke» heit .durch flie gelindräizende Behclndlung gerottet» . •-»

« k. J<.

.. ' 90

Ich war während diesei* Soharläch-Epi- ^ demi^ öfters darauf aufaverksam, ob nicht Siibjeote, die vormals früher oder später Belladonna gegeö den Keichhusten genoio« tneii hatten, von dem Schärlach frei bleiben Würden, fand aber keine Bestätigung dieser Vermuthung; selbst diese 3 Geschwister, ficei- lioh ist es schon über Jahr und-TagV \ntE- den durch die Belladonna vom StickhHfttn gerettet! .

Am Nervenfieber starben mir zwei; «in Handwerksjnnge vom Lande, der gleieli' itn^ fänglich vom Heimweh und gröistet Muthlo- sigkeit befallen war, die b^ kannte Reisme- tbode, die so manchem schon half und sieht half, konnte ihn nicht retten; und eine So jährige Frau, die schon seit mehrern Jahren an krankhaften Affectionen des Kopfs litte; auch nun blieb das fortwährende Rauschen im Kopfe ihre Alltagsklage; überhaupt war die ganze Krankheit durch das Leiden die- srer Patientin im sensiblen Systeme sb voi^ herrschend, diafs Bewulitsöyn und Verstand schon fast ganz dahin wären, während die Irritabilität, Muskelkraft und Gefäfsthatigkeiti Puls und thierische Bewegung noch mit ziem«

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7' licher, dem nervösen Zustand ' nicht entspre- chender, Thätigkeit sieh äufserten) so war «es noch 2 Tage vor ihrem Tode! Selbst in ihren letasten 8 Lebensstuiüden yerbireitete sich noch so ein ivarmer allgemeiner Schweiis über die ganze Häutfläche , da(s man^ wäre sonst nichts dawider gewesen, sich noch Hoff- nung zur günstigen Entscheidung hätte ma- chen, mögeh. Hielt vielleicht die in den letzten lo Tagen der Krankheit häufiger ge» reichte China im Vorzüge vor Liquor, anod.^ Napht. Aceti^ Opium ^ Camphor. ecc. diese Kraft so lange empor? Sie starb am uB$ten Tage ihrer Krankheit, nachdem sie auch noch in der letzten Woche einen Sphacelus spon^ taneus an der innem und obern Seite des linken Schenkels, welcher hier nichts ent» schied, was er doch sonst manchmal thut, bekommen hatte«

December i8o6.

Scharlach' und Nervenfieber blieben \h ihrem Gange, der Keichhusten nahm ab, anch die Todtenzahl, sie war in diesem Monat s^ damnter 8 Kinder, nnd 7 alte Lente* Dia Witterung war groisentheils regnerisch und trübet nnr «m die Mitte gab es heitere^ ]^

noch wflrmeTa^e, so waren auch der 2/(Ste und aSstC) '^'^r Thprm'inifter stand S lo Gf. Über o Morgens und Ab(;nds, den aCsten stSrmtt es, überhaupt erreichte die Tempe- ratur dieses Monnts gar nie den Gerrier- punkt,' der Wind war herrschend sudweit.

Der Einflufs des Barometer- Standes atiE uüsern Organismus, den schon vor einigen dö' Jahren ein Niederländischer Arzt, Üetius in seiner Meteorologie cppliqiiee ä la Me- decine, so gar bestimmt angab, dafs er be- hauptete, fast nie Schlag(]üsse, FallsuchtW und plötzliche Todesfälle beinerk.t zu haben, JTO nicht kurz zuvor der Barometer auf eine ungewöhnliche Tiefe herabgesunken war, sprach sich in didsem Monat auch hier sehr deutlich au». Es war der ste Decemb. ^ wo der Barometer den niedrigsten Stand det*'

. ganzen Jahres hatte, nämlich a5 Zoll lo" und gerade mit Eintritt dieser Mitternacht geschah es, daCi der hiesige Ober-Jägermei- ster, ein Mann von 65 Jahren, der den Tag zHvor noch wohl war, durcli Apoplexie pIÖM- lieh getodcet wurde.' Den nämlichen Moi^ gen wurde ich noch zu 2 andern Alten ge-

,; rufen, deien einer Insultus apopiecticos, der

imdere entfemtepe Ahndungen« des Schlag«* ^ flusses klagte! -.;Es ist also 'vrohl keinem Z-* Zweifel unterworfen. da(s xler Druck der At<« ^ mdsphäre bedeutenden Einflufs auf das Vj^r« r hältniß der flüssigen zu den festen Theilea "^ ünsers Kölners habe; wahrscheinlich tritt bei T^rmindertem Luftdruck die Expansion, der j^tem tib&rdie Contraction. der lat;&tem mit ' U^bermafs hervor,- wodurch: dan^sbei. schon Torhandener Disposition in den .Gebirnger f&Isen entweder nur widernatirrlicheHr Druck* (insuhus apoplectici)^ o4er:Zer|%9&uag,^£x«, trarasat u^d vollkommener £obtagßii£s. ent- stehen mufs! :• t . *'

In' einer Familie wurden diesien Monat

6 Oeschwiiter von dem Scharlachfieber befal«

len^ ein 7j1ihriger Knab«, mit dem-.noch sk

Sdiwestern den nämlichen Tag erkrankten,

^ wurde . am Sten Morgen so. plöt2Jüch i^nd.

heftig von ^Stecken in der Brust und Sinn«'

lösigkeit mit äulserster Schwäche des Pulses;

. ergriffen, dafs man ihm k.eine Acznei mehr

. beibring^ny und Blutigel und äufsere Reize

^; auf* die Brust app.Iicirt, ihn mdht mehr ret-

^ ten kpntrten« JEin älterer robuster Bruder^

lange/ fuäion im Stillen t^ange vor der An-

'- -w

Stockung ^kämpfte mehrere Tage wider die 'ihn schoA ergreifende Krankheit 9 er ^ank bei schon detitlichem Uebett>e£iinden öfters Branntwein, suchte ängstlich der Krankheit im Freien zu entfliehen y aber eines Abends unterlag er doch, er machte sich in einer ungeheizten Kammer zu Bette, der Scharjrach« ausschlag kam he^ror, mit d^iesem ging er iljoch in der nä^lich^n l^acht aus dem Bette in ein anderes daran^tofsendes geheiztes Zimr niet*,« und schon am kommenden Morgan war der Ausschlag verschwunden, tödliche Schwä* che hWtte i^n- befallen , und «Abends war et eine Leiche^

Ein dritter Bruder, bei dem die Krink" heit anfing, -virar 9 Jahre alt, den ,4^ten Tag ifchon war friese^artiger Ausschlag im Ge- sicht, auf Brust und Armen yorhanden, in beiden Brustseiten Stiche, Hals - und Kopf-

1

weh, kleiner geschwinder Puls, Zatte^ der Glieder: 1^^ Infus. Sambuc. ^iij. Spir.Min* derer, ^iij. Kin. antim. H.SH. Laudan» liq. tS* >gtt. XX. ^lle anderthalb. Stunden einten Efslöffel voll zu nehmen. Das Linim. vah. mit Qamphor. in die Brust einzureiben. Den 5r^iz Tag, Sopor niit Schnarchen, Irrereden,

\

75 Ui^nihe, Puls bald gespainnt bald ichwach, der Ausschlag rerlor das Erhabene, wurde dem Scharlach ähnlijK es schmerzten die Leistefi - und A^setdrüsen ; ich liefs zur Mixtür Liquor anod, H. 30. thuu, sie alle Stunden nehmen, dazwischen alle 4 Stunden ein Pulver aus Cälomelj Camphor. und Sulph» Aur, antim, m gr. /*, Vesicator. zwischen die Schulterblätter. Den 4^en Tag schwollen auch die Parotiden, besonders die rechte, ich liefs 2 Blutfgel an diese anlegen; Abends yerloi^ sich der Sopor und ging in ein unru- hi^s Irreseyn über. Den 5ten Tag, besser, dunklere Röthe des Aujtscblags wfieder mit Friesel, die Drüsengeschwülste gemindert, Dfianchmal dicker Schleimauswurf, Nachmit- tag und Abends Delirium; Arzneien wareiEi 'ihm überhaupt sehr sparsam gereicht wor-* ^ den« Den 6ten .Tag, ruhig, der Scharlach^ aüsschlag nimmt ab, aber noch viel Friesel- stippen, im Umkreis des Bauchs blasigter nesselartiger Ausschlag, 3 mal Stuhlgang. 7ter 'Tag, der Ausschlag ist fast ganz verschwun- den, iind der Knabe durchaus gut, nur zeig« . te sich eine wässmchte AnschweUuiig der untern Augenlieder u. s. w.

steckung, kämpfte mehrere Tage wider ihn schon ergreifende Kraakheit, er uti bei schon deutlichem Uebelbeiiaden Öft( Branntwein, suchte ängstlich der Krankini im Freien zu entfliehen, aber eines Abeql unterlag er doch, er machte sich in ungeheiaten Kammer zu Bette, der äcbarlact Ausschlag kam he^-vor, mit diesem ging noch in der nämlichen Pracht aus demBäl in ein anderes daranstoTsendes geheiztes Zit mer, und schon am komniendm Morgen rt , der Ausschlag verschwunden, tödliche Seh« che hatte ihn befallen, und Abend« w«ri eine Leiche!

Ein dritter Bruder, bei dem die Krtnk- heit anfing, war g Jahre alt, den liten Tig •chon war fri esc! artiger Ausschlag im Ge- sicht, auf Brust und Armen vorhanden, in beiden Brustseiten Stiche, Hals- und Kopt Tveh, kleiner geschwinder Puls, Zittern dtt Glieder: ^. Infus. Sambuc, %iij, Spir.AßM^ derer, •,üj. Vin. antim. H. 3/6. Laudan. Uf. S. gtc, XX. Alle andenUalb Stunden eiBOt £/slöffel voll zu nehmen. Das lÄaim mit Camphor. in die Brust einzur^bai 3tfin Tag, Sopot mit Schnarchen, In

. 77 den j moelaxe die^ minder' reizende und mit Discretion sogar ausleerende ' Methode doch noch die rationellere seyn? Ich und ande- re Aerzte r^— haben wir es wohl nicht zti be- dauern, dafs wir durcti StifgUz J^ersucfie Über Verbesserung det 'Behandhingsart'des Scliar-K iachßebers zu spät auf ihre Anwendung auf- merksam gemacht wurden? .

Die bei diesem Knaben nachfolgende be«/ doematose Anschwellung der Haut zeigte sich schpn den yten Tag durch Vorboten an dex^ Augenliedern, wo er noch gar nicht aus dem Bette gekommen war, und den iiten Tag war er schon einer aufgeblasenen ' Taube ahnlich! Auch seinen beiden Schwestern, so' ängstlich sie Luft und Erkältung mieden, ging es nicht besser; Erkaltung IfLaxin also doch - nicht die 'yorzüglich veranlassende Ursacihe dieser nachfolgenden Haut-Wassei^ucht seyn ? Calomel mit Digic. purp. uxuX- SquilL ho- ' ben indessen bei allen dreien diesem ^oL- ge-Uebel, so wie sie dies aucl^ bei mjsinen andern Kranken immer am sichersten thaten -^ sicher ujnd besser als Tinctura Cantharid^

Yon meinen Nerrenfi^berkranken starb

Aus «Jer Ansicht dieser KrankJieit, aui AnschwolliJng mehrerer Drüsen, den verschil denen Nuancen des AusscJilags, der schod Ica Eingreifung in den Organismus, M '- H'plil sicher zu schlielsen, dafs hier mehri ' gewühnliclier Fieber-Verlauf zum Grund«! ge, und beherziget werden müsse? Das Cfl tagium spielt dabei wohl die Hauptrolle, ul j die Aifection des Drüsen- Systems, die W - so manchen büsartigen und ansteckend« Krankheiten sich einlindet, giebt uns keiotf □Ddeutlichen Wink davon ; wäre nur Ä Belladonna das sichere Mittel dagegen, Ü Heber sollte uns nicht yiele Mühe wached Bluiigel thaten bei diesem Kranken nun /rei- ' lieh die wesentlichsten Dienste, und icJi^'*«- be es wiiren wolil nocli mehrere voa dies« fürchterlich gewordenen Krankheit gerettet worden, hätte man sie gleich in den ersten Stunden angewandt, oder wäre die Kuntt nicht oft, wie es mir auch hier geschah, dfitA die Schnelligkeit der Krankheit übereilt wor- den! Aber sie bleiben denn doch nur «B fijmptomatisclies Alictel, wie die ganse bi>* her angenommene Behandlung. So Itop wir indessen keine näher hinzutretend«)^ ciüsch - bessere Behandlungsweise inne

79 ' JN^acht war ruhig, das Befinden ertrügUcher, der Puls geschwinde, kräftig, es trat die Rei« nigang, aber um eine Woche zu früh ein. 6ter Tag, dreimal Diarrhoe, erhöhte Empfind- lichkeit der Magengegend, Urin blals,- 'mit graulichbraunen Flocken am Boden , um Mittag Exacerbation; um der Diarrhoe willen that ich 20 gt. Laudan. Pharm. Bornss, und Aqua Cinnam. vin, 5^, zu obiger Mixtur, liefs % Efslöffel voll pro Dosi davon neh- men, yter Tag, in der Nacht Irrereden, dreimalige Diarrhoe, Aufhören der Reinigung, schwächerer Puls,. Abends Nasenbluten; ich liefs noch Thee trinken aus Hb. Meliss.j /fyjs- sop.y Flor. Laifcndul. und Sem. foenicuU 8ter Tag, laxierte die ganze Nacht durch, Puls wieder gespannter; es kamen nochmals 2fi git. Laudan. zu der Mixtur, nebst Ex^ tract. CascarilL 5j; Abends Erleichterung, Nachlafs der Diarrhoe, schwächerer Puls, kolinte 3 Stunden lang aufser dem Bette seyn. gter Tag, gallichtes Erbrechen, 6mal Diarrhoe, kleiner geschwinder Puls; auf kal- te Schale mit Burgunder aberöialiges Erbre«- ,chen, der Liquor anod. wurde zu 2 Drachm» vermehrt, in den Unterleib Linim. vol. cum Camphor. ^t' Laudan. eingerieben. Den,

- 78

ein Mädchen 20 Jalire alt, Tochter dera vorigen Monat an derselben Krankheit Jfr storbeneo 5oiahrigen Frau, trotz der aoj* wandten mineralsauwn Räucherungen de diese und bald darnach noch z juü Schwestern vom Typhus befallen ! Ich offenherzig ihre Krankheit und fiehandliu^ '^eise, influirt vom damals noch grassireada Srowniauisnms, zu dem ich mich doch mit voller Hingebung bekannte, hier niedfl» «chreiben. Das Mädchen war phlegmatisch , Constitution, von blafsgelber Haut und Gfr sichtsFarbe, hatte als emsige Wärterin ifcrt Mutter viel ausgestanden , viele NächW schlaOos zugebracht, und wurde endlich- 6 Tage nach ihrer Mutter Tod, auch krank. Den 4^eD Tag ihrer Krankheit wurde ich gerufen, sie klagte über Mattigk^t der Güedpr, wechselmle Wärme , mit Frö^ stein, brausenden Kopf, Ueblichkeit, der Pub war geschwind und voll. Geschmack und Zunge rein.- Ich wollte der anwachsendcA schon bekannten Krankheit noch wehreii, gab dieserwegen gleich das EUxir. Roi^ fi'kyc. ?y, mit Infus. Falerian. ^uf mit '-^ gu',r. anod. 5/. alle anderthalb Stundan einem ECsiofFel voll. Sten Tag, die,

8i

mit der Mixtur wurde noch ein Loth China abgesotten, die Tincc. thebaic auf ^u. vermehrt; aromatische Kräuter mit Cainpiior- spintus befeuchtet auf den Unterleib gelegt, China- Klistiere riiit Camphor und Gummi arab. gegeben, unter das Getränk Elixir* acid. Hall, m\\ Syrup, Bub, iüaei^^nf die. Wa- den Vesicator. i5ter Tag, ziem'ich ruhige Nacht, kleinerer Bauch^ Abends wieder stär- kerer Meteorismus.' viSterTag, auf ein Gläs- ehen Punsch, in der Nacht gereiclit,, wurde sie nach, einer kurzen Pause, während \yel« eher er ihr nicht wohl zu bekommen schien, für einige Zeit aufgeheitert, die Chinapulver bricht sie immer wieder aus, statt deren nimmt sie darum alle anderthalb Stunden 3 EfslöfFel voll von der Mixtur, Urin sieht lau- igenhaft. i7ter Tag, sehr schlechte Nacht, Morgens Remission , Abends Exacerbation, una alle« wie den i4ten und j^ten, zu den Klystieren kam noch O/. Cajeput^ abermals ein Vesicator zwischen die Schulterblätter. 20ster Tag, die Demissionen verli. ren sich, andduejrnde Schlafsucht, Abends Schweifs, VesLcat, ad brachia, 2 ister Tag, ^. Emuls^ \ amygd, d. 3«/. Camphor. 3ß.^ alle Stunden wechselnd mit obiger Mixtur zu geben^

J ourn. XXIX. B. 4. Stt E ' '

s

äo loten Tag, Puls stärker, verminderte De rhoe, mahr eingenommener klingender Ko schw«rhes Cfhür, leichter ächluDimer, ha Husten manchmal unwillkü lirlich er Urin- gang: IV- ^"/us, Rad. serpent. ei arnic.\i Tinct. ihebaic. gcc, XL. ISaphta Aceti^ & tract. Chinae S/- j^tjua Cinnam. u. 5|. ut supra. Vesicator, auf das Genick, Abac allgemeiner Schweils. ilterTag, seliwächi rer Puls, 6 mal Laxieren, sonst wie geiti nahm Fulsbäder mit Sauerteig, Abends «• der Schweifs mit gehobenem Puls. xsterT^ Morgens Remission, langsamererPuls, afsUV tags aufser Suppe, etwas Fleisch, trank Glas Wein, ohne Diarrhoe, wirft manchntf durch Husten zhhen Schleim aus, Mittag Jfl fangende Exacerbaudn, Uebergr^ng ia mSh saniere He^piratinn, die INase trocken, die Augen thränend, Sopor: % Puh: Con.Chin 3/. pro Dosi, wec/iselnd mu der MiXtiK stiutdenweise zu, nehmen; Abends wi«d«t Fulsb.id. i5ter Tag, wieder Diarrhoe, £k«l gegen die Pulver, und einmal Erbrpclien düh auf, übrigens wie gestern. i.4^ev Tag, Cot^ vigil, Meteorismus, geminderte Di""t"V ■weifser Friesel am Gesicht und Qrusi leer Durst, Puls Morgens voll, Abend»

83

Die Schwester, die bald nach ihr erkrankte^ nahm schon mehrere Tage vor dem Ausbru- che ihrer Krankheit zum Erbrechen eia, und doch konnte sie ihr nicht entgeh n \ Sie nahm beim wirkliehen Ausbruch derselben sogleich i Gran Opium mit 6 Gran Campfior, trank ein Glas Burgunder darauf, aber -^ sie schwitzte das Contagium nicht weg, unge^ ^hindert machte der Typhus seinen 3 wo* chentlichen Verlauf, und es war ihm nichts weiter anzuhaben, als dafs er 'sie nicht tGdtete! So ging es a\iQh der dritten Schwe«* st er*

Januar 1807.

Es war kein strenger Wintermonat, der erste Schnee dieses Winters fiel auch den ersten Tag dieses Jahres, dann kamen meh- rere trübe theils neblichte Tage, erst um die Mitte des Monars schneiete es wieder eini«« g^mal, dann regnete es ein paar Tage, da- nach fiel wieder Schnee}' um diese Zeit ging auch das Quecksilber zum erstenmale unter o H. , sein tiefster Stand war den »Qst^n Jan* ner zu 7^ Gr. unter o, bei heiteren Wetter. Der Seidenschwanz (ampelis gatruta L.)^ dier zu dies«r Zeit um AegeHsburg' waf, Uels

- , Fa

8a Abends wallender voller Puls. 24itet Tij die Vesicatorien eitern schon, Stuhlabgang iil consistenter, das übrige beim Alten. zSus Tag, Abends starb sie.

Somit lege ich diese Krankheitsg^sclii(i te auf den Altar der Wahrheit nieder! Zi lernen rauchte freilich nicht viel dar» fieyn, wenn nicht der öftere gute Schein be iclilechtem Ausgange für Einen oder da Andern interessant JEt. Vor Scliadea wani« könnte sie aber doch Manchen, besoDiif den, der noch zu unbedingt den Brownidlt Grundsätzen anhängen sollte, und dann Ü ich schon befriedigt. Ich wenigstens v3tk; diese Ktankheit itzt weniger reizend (andf re vielleicht noch mehr reizend ? ) besonden anfangs, wo wahrscheinlich überreizt worden ist, auch etwa anfänglich mit BrechmiUela und überhaupt mit mehr Nachsicht behan. dein, und vielleicht? glücklicher dabei sent Ich sage vielleicht? denn hintennach tfl gut reden, und die Wahrsicheinlichkeiti HB Bayle sagt, ist nicht allemal auf Seiten A Wahrheit; wie leicht kann bei der^lelt^a geschwächten Constitutionen, wie d jede Behandlung unzureichend wer«

85' --

winkeln so\ verwachsen 'viraren, dafs diese Person den Mund nicht mehr weiter, als höchstens um die Spitze des kleinen Fingers zwischen die Zähne zu bringen, öffnen konn-*

te; es wurden ihr durch längere Zeit-Gam- phorpulver, Aetläops anhim.^ Gurgefwasser voia Salbei mit Myrrhe gegeben, ich liefs sie in Bettzeuge, deren sich zuvor Krätzige be-

- dient hatten, legen; der Speit^helflufs verlor sich, kam nach einiger Zeit yrieJe]^, verlor sich abermals auf längere Zeit, es zeigte sich selbst ein Hautausschlag, aber die Verwach- sung kpnnte ohne Vernichtung der Textur der verwachsenen Theile selbst nicht mehr gehoben werden, un3 so wurde sie, nur zum Theil erleichtert, entlassen.

/

Februar igoj.

Die Kälte stieg in den ersten 3 Tagen dieses Monats nbch bis auf g Grad herunter, dann minderte sie sich aber wieder bedeu-«' tend, und kam selten mehr auf den Gefiier- Punct, es war meistens mit Regen und Schnee stürmende Witterung, den i2ten trat der Altmühlflufs aus seinen Ufern, also um eini- ge Tage früher, als die Donau bei Regens- J>urg, und setzte die angränziende lange Strek-

- M -

(ich aucli bei uns, und zwar schon irüiiei;

mit Anfang des Winters häufig sehen.

Es gab Cackarrfieber, Husten, natnrliekt Blattern ; Nerven - , Scharlaohfieber uoJ Ksichhustenf -vihtQii in Abnahme. In aüe» staiben 21, worunter 10 Kinder und 6 Gni se. Mir eine Dienstmagd am Typfius l«* pider Art, ohne einen grofsen Apparat vi» Symptomen, die gegebenen Reizmittel mati- ten auch" nicht, die geringste Aenderune 'o- dem ganzen Verlaufe, die Leben st hätif ist konnte durch nichts mehr aus ihrer Ol» macht geweckt weiden, sie gieng den i-na Tag ihrer Krankheit ruhig aus diesem Leb» Einer Weibsperson von mittierm Alter mir- de die Kratze durch iiufsere Mittel waÄr- scheinlich.merliurialische, voq einem Quack- salber vertrieben, danach bekam sie einen , chronischen Speichel/lufs mit Excoriatiooea -desZahnileisches, derAuskleidungen desMu»- des und der Wangen. Diese wunden Stel- len waren, als sie in das hiesige CivÜ-Io^ reth aufgenommen wurde, schon in eineNt

die pathologische Vereinigung überfef

dals Backen- Und Zahufleisi^ «af Seiten oben und untön bis iQ beiden

87 , ' .

weit im oflFiien Schlitten spazieren^ den iaten^ heftige Leib - und Magenschmerzen , blasses^- Aus&ehen, schwacher geschwinder' Puls, Schweifse, Durst; es wurde von einem Infu^ so Vulerianae mit Spir. Minderer, und LU quor anod. alle Stundeu einEfslöffel voll gc* nommen, das Linim. i7oL c, Laudan. einge- rieben, viel Chamillenthee getrunken; den andern Tag alles unverändert, andaurende eher heftigei-e Schmerzen, wenig Stiililauslee- 'rung;'ith liefs Fomentat. von Spec. emoll. . mit Flor. Chamom. T^erbasc, und SambUc. über den Leib macheu, innerlich von Tin^ ctura Castor. part. ij. Tinctura thebaic.y Tind Naphtha Vitriol, «ä part. j, alle halbe Stünden ^o Tropfen nehmen, und da et Abends darauf nicht besser wurde, eih Vesica- tor über den Unterleib legen, erweichende Klystiere appliciren; 3ter Tag, ohnaufhaltsa- ^mes Vorrücken der Krankheit, schmerzver- mehrende Berührung des Unterleibes, hoch- . rother Urin, dazu noch erschwertes Schliir- gen; nun liefs ich dann 8 Unzen Blut ab- zapfen, welches eine gewöhnliche inll^m« matorische Speckhaut -hatte, zugleich . ver- ordnete ich Pulver aus Galomel gr. ' ij\ Opium gr. !• mit einer Emulsion '^iij cum

ke der Stadt unter Wasser, den 33, aStenund a6 war Sturm, der Tliermunieler stand iii 6 10 (irad über o, dfr herrschende Winil ■war West, der miniere Barometer stand rf 8", welrher daher durchaus als der mittlen desgciuzen Jahres angenoiumen werden tann.

JServan ~ unfl Sckarlachßeber waren t^ ten, häufiger Catarrh mit ineermiuirai- dem Tfphus, auch erschienen PneumonitK ich heilte zwei davon duich Adeilnfs undJil reizminiJerniie Mtihode iil kurzer Zeit, wjfc rend ein alter, s-nst gesunder Mann, dsA Biownische Siärkungsweise in wenig Tag« dem Tode überliefert wurde. An CntEÜDdu» gen des Unterleibs (Enieritis) behandeln ich einen PürscJien von aS Jahren, und eüf Mädchen von 21, beide von ungesunder, öt ters ttränkeluder Kijrper- Constitution, wel- ches mich veranlaUte , sie oacli /Jatnälon Meihode eher, als nnch einer andoin zu be handeln, Das Mädchen war phlegmatisch« Tempprament»,vongelblicherHamFiirbe,eiv« fett, siflhaiie in einer IciclitL-nMaslüjS Tao&ni Voreini'Cirnavalsnflcht nnt durchgeiiiacht,lUll fuhr den andern Tag bei stürmischeai { gewilter, den lote» Februar, einige i

ein alle Schmerzen TenDC^hrendes andauern- ' des .E(brechen, aufgelegter Sinap^mus, PuU ver 'alle Stunden gegeben. Hb. Cicut. et Hy^ osciam. unter die Fomentat. gemischt, kbJm^ ten nichts mehr lindern, das Eibrechen hielt ^ an, der' Puls wurde immer schwächer, und mit anbrechendem Morgen folgte Todesruhe. Der Pursche wurde, da er^mit ähpIichenZu-^ fallen den nemlichetf Tag befallen war, mit den nemlichen Arzneien behandelt, nur oh- ne'Aderlafs, da solche erst kurz zuvor, we- geh erlittener Pneumonie bei ihm ' vorge* nonippen wurde; den 4^en Tag bekam er -*npch .Schlucken dazu, es wurde darum seir nen Pulvern noch i Gran Moscliiis zugesetzt, aüfsei* diesem Zufall erreichte übrigens sei- ne Krankheit jene Höhe nie, die bei dem Mädchen tödtlich wurde, es kameh auch kei- , ne Zeichen eines Mercurialliebers; was bei ihm noch unterscheidend war, sein Puh blieb beständig, trotz der heftigen Schmerzen, un- ter der normalen Geschwindigkeit, welches ich der Digital, pi^rp, die er während sei- ^ner kurz vorausgegangenen Pneumonie ge- nommen hatte, zuschrieb; mit dem 5ten Tig . fing die Krankheit hei ihm an abzunehmen, und gipg zwar sehr langsam unter mit Er-

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', 90 leichterimg sich einstellenden Stuhlgang« in rollk.ommsue EchohJtmg liber.

Zu den a angegebenen Todcen tählt di» Sterbeliate noch 14, worunter 6 Kinder wa. reo; ein Beweis der Abnahme des Schar- lachfiebers, ui.d des Aufhörens des Keiclt- husten.

(Der Beitbluü kanfiig.)

. I

Kurze Nachrichten

und Au s z ü g e.

I.

BeatiMortung der in diesem Journal ^(Mo^ nat April^ geschehenen Anfrage über den hydrciphobischen Kranken im HoteUDieu^

aus einem Schreiben 4e« Herrn General -S^cretair Tartra xu Paris an den Herausgeber. ;

W. ,. '

^ * tr baben die Ebre, auf die im Aprilstücke Ihres Journals gemachte Antrage, ob es in Frankreich und uainentlich im Hotel ^Dieu 7u Paris Gebrauch sei« hy- drophobische Kranke ku ersticken, hiemit zu antworten; Die Geschichte des Kranken, von dem Sie reden, ist fu neu, um Ihnen darüber nicht die genauesten und besttmmtesieo Nachrichten geben zu' können. Der Vorgang ist folgender: £in Messerschmidt, Namens / Davd O' sn, wurde im Laufe des Jahres i8o3 auf der f(agd Yon einem Hunde gebissen. . Die Symptome delr Wasserscheu zeigten sich in kurzer Zeit, und man btachtct ihn jtu mehrerer Sicherheit nach dem Hotel-

^VM

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leichterung sich einstellenden Stuhlgäaj in rollkommone Erhohlung über.

Zu den a angegebenen Todten zählt'. Sterbeliste noch 14, worunter 6 Kinder t ren; ein Beweis der Abnahme de. Seht lachßebers, uixd des Aufliärens des Kvi husten. 1

(Dar Be«elilufi künftig. J

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95 ^

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i^o er von der Wuth spricht, ausdrucklich, daCi dtr FurstbUcbof von Speicr durch einen eigenen Befehl itntersagt habe, hydrophobische Kranke xu erstickea (^der durch Aderlässe zu tüdten. ' Was Mfad in seiner Abhandlung von den Gifren p. 17G sagt, beweist, daft v derselbe Gebrauch in England auf dem Lande Statt fand. Tissot , im yfiis an pniph, erhebt sjch ebenfallt legen diese grausame Veifahrungsart.

.«- o

Eine neue sehr wirksame Kurart des

Hypopyon.

Aui einem Briefe des Herrn Collegi^nassessors D. Brä^l %VL Cronstadt*) an den Prof. Panier *a Königsberg.

Cronstadt den Jul. 1S09. ..... Unser Hospital ist das grölste stabile Hospi- tal m Ruisland. Es enthält jeizt etliche über 2^00 Man 1, die AnlEahl steigt aber, wie 2. B. im vorigen Sommer, wo viele Truppen hinr lageiji, auf 7000 und mehrere. Ich habe in demselben all^ Augenkranken zu. behan- deln. .... Die Zahl derer, welche auf eignen Zim- mern liegen, beläuft sich beständig auf 150, so viele Betten habe ich nämlich. Aulser diesen liegen aber auf andern Krankenzimmern noch zerstreuet mehrere Augenkranken, die ich auch besorge, und mit denea immer die bei mir leer gewordenen Plätze ausgefirllc werden« so dafs jene Zahl sich immer gleich bleibt,.,. Doch habe. ich gerade noch nichts besondres, was ich Ihnen mittheilen könnte, ausgenommen etwas über die

*) Seit Ostern d. J. ist Hr. D. B. aus Zellerfeld am Harze geburtif,, Arzt am stabilen Seehospifale in Cronstadt. Ich kann mir die Freude nicht versagen, ihn hier öffentlich einen meiner liebsten Schüler in Uelmstädc zu aennen. R.

\^

% »

Bieii, TTQ ir im Saile S[. Charles unter and»» ia keil seinen Platz orhielt.

Der Atzt iliespj Saales. Dr. ^/j«///i, I.eliandElaa mit Anlispgsmoillci» Oieser'Menstb erhielt Betuclx «jlen Chirurgen und Aeraten des Spital«, von loa Freunden und Verii^dndieii.

Der Obar-Arzi. Dj. /.eprrux, vai der ordra*" Arzt, Di. BaTqiU'lon. wurden von dtm den KranLrjil lisndelndea Ar/te auch harbeigtrufca. Diespr'Um der, wie man weifs. Jie Meinung hege, daf» die Vi ■eiiclien leillglkb durch moratlache Eitiivirkungm ^ vrwgfbracbt Werde, walile Ipinen Finger in ileiKtul Muud itecken. weil er Überzeugt war, daü er nid»| faisjen werden würde, oder daft, auch in dem M da» Eindringen dei Sjielchüls doch keinen KiiW hervorbringen würde. Un.»tdcli eutwickelion iäi Zulalle der Waiierschcu mit Uerilgkei[, und Job ke verachied nach drei Tagen. Sa hu also Ja* llineu etVfähntB Subjekt dai gewühnlichö Scliifkltl' mit dieser Krankheit befallenen UnglücUicI.en j.i

Das Volk, salbä! In den grofjeu St:id«u. gU und er/ähli. dals man diu wassDrseheuen Isjanken in Erslickung oJ,:r durch Adecldsse an den riet (K manfsen ums Leben brächle. Wir kennen abtl 1 Eeiapiel von der Ausübung diflser Gewohnheit in Fn leich, und hätten auch nie vetmulhei, dafs gend einer aufgekläneu Nation in Europa so etmi gen solche Unglückliche unttrnühmen kannte.

Da Ihr Lriet uns Anlals gab. einige NaeW gen über den Ursprung dieser Volksia^e «mim haben wir in Vfter Franht medininiidiei de geFunden, die uas glauiien machen, Atü büchil wahrscheinlich dieser Mafiipgel Teutschland und der Schmeiß bedient h*b« Frankreich sagt dieser Autor nichts. Ur, Fr.

. 95 ' ' '

Zeit fort/ zuweilen S^nncl melirere T|ig«. SpeicbelFluCp ' erfolgte nur bei zweien, doch bemerkte ich nicht, daCi dies» Erscheinung eine Aenderung im Gange der Krank- ^ heit bewirkt hätte. Die ganze Kur dauerte gewöhnlich 4 bis 6 Wochen. Noch jetzt .habe ich einen Kranken liegen, welcher mit einer un'geheuren Ophthalmoblen- norrhoe in das Hospital kam. Die Conjunctiva war aufgelockert und ragte wie ein Wall ringt um die Cor- nea, so dafs diese ganz in einer Vertiefung erschien. Zugleich war die vordere Augenkammer bis über di* ^ Hälfte mit £iter angefüllt. Ich sah ihn Abends, ,gab ihm noch 3 Gran Caiomel vor der Nacht, und liefs ihn sodann am andern Morgen weiter foriiahren, da ich in der Nacht des richtigen Gebrauches nicht gewifs war^ und tröpfelte Tinr.r, orii croc, ein. Am Morgen des 3ten Tage» war das Eiter bis auf einen kleinen Ueber- rest verschwunden, welcher sich erst später verlor. Ob* gleich noch einige Spuren von Eiter .da waren, setzt« ich das Calomel aus, und behandelte blos die noch ^ vorhandene Chemosis. I)er Krank« besserte sich tä*g-> N lich> und ich darf hoflen, dafs er hergestellt werden k-. wird. Niemals sah ich lymphatische Exsudationen in ^ der Pupille oder Verdunkelung der Kapiel^ oder Iris- anwachsung als Nach k rankheit.

Bemeikenswerth scheint es mir auch wohL dais tua« (- ter dieser grofsen Anzahl seit Jahren schon^ nie ein Staarblinder war, da doch diese Krankheit an andern Küsten so gewöhnlich 'ist. Eine Staaroperation könnt* ich daher hier noch nicht machen, dpch habe ich meb* rere andere Operationen^ und unter diesen auch sw«i kunstliche Pupillenbildungen gemachf , . .

Nachschrift,

Hr. D, Brüel verspricht mir Ja dem Briefe^ aus wel- schem ich diesen Auszug nehme, einen ausführlichem

^

94

Behandlung äe» EiiBtai.nei. m der itb nielinmU p!

licli war. , . . Uli lujje in dieier Zeit 15 mit ii»

Uebel lu beliantteln gehabt, ßei dpa -titea 7

idi mäiieberlei VtrtucliK, äTfiitte clia Augen, gsbiM

te ball! NarroiLca. balJ anrfrp flüchii'gc Minfl, »

nach Jaaiii'j Rrnhe Frwei.bonde: oder üftiieie litii

jind wandte so Jena MIdel an; gab Purganüa d.^I

Kur«, ich venudiie alles Müglkho, wjit aber mi

, , Ben 7 un6Uicklicl.,'theil» eiierion die Augea int,«

^ bildeten .ich im Verlaufe der Krankheit firofs, ä«i

lome. Bei den andern 8 -thlug ith einer, and«.«

ein. «latlen Öle es mir abrr Ihaen die Grund.«!

Verfohreni anzugeben, auC ErFabrung konnte it*J

dabei nicht ttül.en. leb gab d^n Kranien H«lJ

in lalir tiarlen Gaben, und zwar airludlich. »tcktt

lälwifl derUnisiände 1 bl,' ,i Gr^n Calomel ua(4

12 Slundeo damit foriridiren. Zugleiai uÖpUA

Sinai laglich einige Tiopfen lind. ..pH ,«,. |t|

kranke Aiige, oline dasielbp 711 ürinen. Sieben vmJ

*en Kranken wurden geheilt und a-ben Votlto«!

Vfieder, nur der achte verlor daa Gesirht, lUimli

nea ganz durch das Eiter ü.T.iürt wu.d^ MtAl

len war nach Verlauf van i,', Siunden von in M

Gabe des Cnlom^l a,i das Eher gani-, vcM. 1.wu«4M|,

ea vorher die vordere Augentammet so auWailw-, HJ

•ie kaum noch eine Linie breit ,<m ober

«icbtig mar, und man von dtr Pupille i

blickte. Nach ein^m Gebiaiiche von ,

Calomel wurde sodann ati%<.'lmn. und Cti,», aÜ\

ligen Zuiäuen gegeben. Ich bnlle nun K'Vi

init einer gtof.en S.hwJche des Auge» rti il

•ich aber altmäbtlch bei dem nebmnilit.-

4>pii crnc. oder eines Chinadecorta verlor.

Krankheic begleitende hebi<;u Scbme^s in

braun- und SchlaFgegend dauerte immer m

97

von Nutten seyn tollte. {AnnaUs da LUieralnrB medi* cale ttrangkre. )

4.

Neue Heilare der Htrnwassersucht durch.,

NiesemicteL

MJt, Malachi-/ooc von Neti/'-York ersählt In einem Briefe an den Dr. AJitchiii, dafs eines seiner Kinder» 5 Jahre altj^ während des Winters vou deu Symptomen einer Hirn Wassersucht gefallen wurde, welche bis >u ei- nem sehr beunruhigenden Grade anwuchsen. Nath dem wiederholten Gebrauch von Calomel und ejMspastis' hen Mitteln, wurden di» Fieber- Paroxysmen unreg«lmarsig. Man bemerkte Störung der Veistandeskrafie, JErweitc* rung ^der Pupille, Auftreiben der rechten Seile des Kopfi, ein mildes Aussehen, Hin- und Herwerfen im Bnite und' Schielen 'beim Erwachen. In diesem verzweiflungsvoU }en Zustande nahm der Vater seine Zuflucht zu Niese- mittein« und wählte dazu den Macouba Tabak. -^ Je« de Prise dieses Pulvers erregte ein heftiges Niesen, wo- bei durch die Nase eine Menge von einer klaren Flüs- sigkeit ausgeleert ward, die manchmal so beträchtlich war, dals in ift bis 20 Minuteu ein Schnupftuch davon ganz durchnäfst wurde. Biese unerwartete Wirkung gab dem Befinden des Kindes in wenigen Tagen ein anderes Ansehen, und berechtigte, Genesung zu hofifea. Man gab das Mittel weiter, und hielt längere Zwischenräume hindurch damit inne, je nachdem die Krankheit sich 2U vermindern anfing. Gelinde Reizmittel, die nachhex angewandt Vurden, führten bald die vollkommene Hei» luDg herbei.

Jonns. XJCa. B. A*Su G

.1

- 96

Aufsalz über clie Beliandlung <lea Elreraugea i lilTjar, und der Herr Geb. Aaih Hüfelnad hat mt Uubt, denscÜjc-Q la aieseru Journal raiitlieilo" - Ten, Ith slnuble aber, dala ei bei der Wicliii-(.< ■D viel ich weilj, Neuheit des Gegenslonde» -vioU Uubt (e)ti nürde, iliase SleUe aus dem Briere Freunde», a'ucli olinc lein Wissen, jenem Auli.i angehen nu lasjea, bEsondeii da die |;ehjufien i IB des Iim..p. B. ihn lefchL eine Zeillang an j. fühfuog ;ieiiies Versprechens hiadcrii töaiitsD.

3. Mittel gegen die Tinea.

Jamet Ballon hac.ein Miiiel gpgen <Iie Ji'/.*« |ti welche« seiner Versich=iuiig ziifolge, sebr wirtj uiid weder Sthin erzen, noch tinbequBmliiijLeit tf «acbi. Es ist lolgtodet;

Friicli teraiiBle ücb«efel4odB ('->pa, Su/at.n

3 Qu.:nt. Weisse iieiie _ _ ii __ _

" ksIkwflsiBt 7.; Unia

Kecüacirlei Weingeist 3 yoeni. Mit diesen. Wasdmas.er wisch, ,.,a„ «Jen R», Kranken mehrere Male äei Mofgen, um! Al>*a^4 läfst ihn, ohne ihn anaurGhiun, iro.kün „„,.(, Hierdurch ruilen,die Krusten ab, und die liegenden Theile erlidhen wieder ihre oa.iTrlkb* ■chaffenbeit. Dieses Mniel wirkt heilsam nlfc jjt linder sagt, sowohl tei Kinder.i als Erwaebsanfti^ in veralicter Tiuea, wo alle andere ' AirnsieiF ' *"* angewandt sind. Et wirft noch die fragi; •■< «las*«lb« Mittel im Tricboma odei dem V

r- 99

6,

Zusatz zu den Bemerkungen imvorigenStHok über die Wkchselfieber dieses Jahres.

Oehr merkwürdig und eia Hauptbeweis, dafs dieses .Wechaelfieber seiner Natur nach wirklicli ein Nerven- fieber war, war dies, dafs, so wie di« WecbselHeber eintraten, die bis dabin noch sehr häufigen Nervenfie- ber nachliefsen. Ja selbst bei mehreren Kranken sah ich die ersten 3, 4 Tage alle Anzeigen eines werden-' den Nervenfiebers, welche sich sogleich verloren, alt die Krankheit die Form Ae^ Wechselfiebers annahm. Da» Wechselfieber war also nichts weiter, als ein durch die ' Wechselform modificirtes und gemildertes Nervenfieber. So wichtig ist die Form der Krankheiten, oder Tielmehr es erhellet hieraus, dafs das, was wir gewohn- lich Form nennen, weit mehr ist, als bloCse Form . dafa jedem Symptom^ jeder Kfankheitsform^ ein wesent« lieber innerer Zustand zum Grund« liegt, der einen andern Krankheitszustand aufheben kann. Wenig- stens wurde hier das Nervenfieber durch die intermit- tirende Form immer so unterbrochen^ dals es seine Tödtlichkeit verlor, welche eben in der Gontinuität diei Fieberprocesses und der damit verbundenen Zer*« •töru.ng ihren Grund hat. d. H.^

7- Ueher die mediziniscf^e Anwendung meteo-^ rologi^cher Beobachtungen bei Seereisen voÄ Peron. *)

Die meteorologischen Werkzeuge gehören «war zu den .neueren Bereicherungen der Physik; aber man hat mit *) Journal de Physique, de Clilmiei d'Histoire naturelle et " ' des Arts par Delamitherie. Juillet iSegL * -

. , G 2k

Det Arzt bemerkt nach, dab dis Krackheü id

Kimlea von einer Hirn-Ersthüttetung herrübrle, i seit äfn EniEwlieii tl(s Wauetkopf« alle Ab»on<im diircli die Nase aufgebort batie, und daf» die N*Ke dicr bi» lur AnwcmJung de« Niestpuiver« imiati m ktn geblieben waren. Er wagt es nicht au enii(}ni4 ob dipiö Methodo Ihren glüaiid.en Erlolg Vtrti duiig der G^fdlie des G eliim i - m i t denen (]«t Um giiiige oder bloa der Sympathie der Organe und i hauHgeii «larken ErscllGtterungen zu UaukcB bab«.(JI 4itai Hfpoiiiory and Htficiv.)

5. Anwendung des Eiweißes statt der Ca im Wechselfieher.

XI r, Stguia, welcher vor einigen Jahri _ Menge Venucha über die fifibernidrigen pj-pp, der iliieiiarhen Galleric inathte, Lac neulicb übrr i EiivKilä khrliche Versuche angeätellt. und dra Etloi davon dem Instiiule mitKeiheüi. Er versitlwii, icko 41, mil intermilrirendeu Fiebern hehuitet^, Knake 4 durch geheilt ^u hitLen, ddl'^ ei dsa Weir»» von 3 Eiern, in lai wenig Zucker lerriihrl. gegeben gäbe empKebU sieb dieses Mittel, go wie ' dadurch besondeia. dals. wenn Heilung »eine Wlikunj; nach den ersten Gaben ,.; und man es verlassen kann, wenn äh uer Anwendung lolgeuden Anlalle loltieu, (Jauniai da Mtdtcine, 18

—- lOI -—

moapbäre und dea Waasers, vnd folglicli den EinOalk derselben aui Menschen und Thiere leicht bestimmeii. können. .

, f. hatte sich indessen bei seinen ipeteorologischen Arbeiten einen in Beziehung auf die. Gesundheit der Schi£[9mannschaft, noch speziellem Zweck vorgesteckt. Erfahrung und Theorie scheinen zu 4>eweisen^ dals dio Hauptursache des Scorbuts feuchte Luft ist» sie mag nun mit Kälte oder Wärme der Atmosphäre verbunden seyn^ Dieses bestimmte ihn, unabhängig von seinen übrigen meteorologischen Beobachtungen« von Zeit zu Zeit den Zustand der Luft und die Beschaffenheit der Tempera» tur in den verschiedenen Theilen des Söhiffei selbst» vrorauf er sich befand, zu untersuchen« Diese Unter« •uchungen stellte er alle lo Tage um Mittag und um Mitternacht an, worin ihm der Kommandant des Schif- fes» von der Nützlichkeit dieser Arbeit überzeugt^ auf alle mögliche Weise die Hand bot. Welcher Voriheil für die Gesundheit des Schifisvolks daraus hervorgieng» und wie sehr also dergleichen. Untersuchungen bei al- len Seereisen zu eUipfehlen wären, mögen folgende Bei- spiele, welche P. in seinem Aufsatze mittheilt, be.»

weisen.

- » '■ _

Seine Beobachtungen in den letzten Tagen de« Oaobers 1800 zeigten ihm# dafs die* durch das £rbre- chen. mehrerer von der Seekrankheit befallener, und in der Constabelkammer {Sainte- Barbe) zu sehr" angehäuf- ter Personen, ausgeworfene Masse, die Luft an diesem One auf eine gefahrliche Weise verderbt h^tte. We- gen des mehrere Tage anhaltenden stücmischen Wet- ters, hatten die Schiefslöcfaer (ies sahordt) nicht geöff- net werden können, und daraus waren nicht geringere Nachtheile entstanden, als a,us der vorher angegebei^en Ursache. Das Thermometer, welches sieh in freier Lufe kaum auf eihielt, stieg in der Cpnstabelkammer auf

- \

»o viel Stciigkeic und unter so mBncfaea vencliiedi liimniflssirichen Bt-obachtutigen damit ange>teUi, min sich sonohL über die noch bestehende Um komtnenlleil ihrer Theorie, ih üher die geringe. AntiU ifarer nüIxIichsD Anwendungen mit Hecht iviinder VirlUichl iit^iler G<und hievon in der GeschjETeoii« dn -icliaupl"! > laibit r,u aucheu, aui n beinahe auaschLiel'ili' h meieoraiof^isclie BeobdcbtDiiga ingCLt-lil wet.Ien. Und in d-r That wie viele eben katnmt;n nirhl aut iltrin foii«i um die lisottdchluiiKcn und lolglich auch ihre Rtli Ute compÜ'irt'Ku machen? Auf der .See hingegen,«! man liloi von den} Einfluiie dfr Ajmospb. Waaia» <il>bingl, kann man genauer und umsUndlid« lieobaehien, und aaa den UeohdcJitungen ii »l]g»meiner anWendtjare Fnlgerungeo ziehei -Mr, l'fron, welchtr sich bei der im J. i Ff«nz(rai«cbea Regierung angeordneien £aideckual nach den Südieein.sel.n aul der Corvetto /e 'c-";i bel'and, bat sich mit uneimüd^iem Fieif», ScbdUe gewidmet, wodurch er in den Stand ge«eU( de, eine Reihe von Taieln auiÄuarbeitt-n, welche VeräodK.ungen der Atmo.phdre nach dem jede» Slattil de« Bdroiiietef», HysrorneteM und TheiOitttaMM BD wie die Teuipi-raLur-Vetuodarutigen dar MecIe«ob«^ flicliB von luo /u HO Lieutä für <,5 Grade dei Brein »ngebeii, ein Unternehmen, welche», van Andern Ol* gealimi und weiter ausgerühn, einat vnn dem gräbui Nutzen werdeti kann. Durch die VervieliäMgunj vi- eher mit ähnlichem Pleif.e auigearbeiteie» l-aWo, i* de man einer Art van .iigH-O'a/o-iUJiir ßlfdro-, bftllen, die. d^m Naturrorsche wichtig teyn wnrde. Man niij Länge und l^rfilo einer .Meeieigegend Au^eh ner Takln leiciit di.o allgemeine iietcbaffenb

em A,™i lg

i— 103

eine aurserordentliche HitJEe;Ner fiShlte sicli darin fo , übel und schwach, dafs es ihm unmöglich war/ seine Beobachtungen zu vollenden, aber sein Thermometer 'war schon auf 2j ® , und das Hygrometer über den Sät^ tigungspunkt gestiegen; die Flamme des Lichtes brann«« te matt und schwach; zwar wohnte Niemand an die- sem Orte, aber es war doch su furchten, -dafs £inem der Arbeiter darin ein Zufall jEustofsen möchte. P, mach- te daher den Kommandanten darauf aufmerksam, tind um sowohl für die Erhaltung der Lebensmittel, als für die Gesundheit der Menschen zu sorgen, schlug er zu«» gleich vor, jenen Ort aiff einige Tage ganz auszuräu- men, und durch Räucherungen, iBesprengung mit fri- echem Wasser, Ventilatoren, und öfteres Auskehren die Luft zu reinigen, oder wenn der Dienst auf dem Schif- ie nicht erlaubte, zur Ausfuhrung dieses Voi^chlags die jDÖthigen Leute herzugeben,^ wenigstens i) .zu, verbieten, da£i keiner von den Arbeitern sich allein iu die Vor« rathskammer begeben solle, 2) jedem seine Portion Wein um ein Viertheil zu vermehren, um den gefähr^' liehen Folgen des vielen Wassertrinkens vorzabengen, wozu der brennende Durst zwang. Der Kommandantf durch diesen Bericht beunruhigt, iiefs den Dienst ha* benden Officier kommen, und theilte ihm den Inhalt desselben mit; dieser^ aber läugnete die Wahrheit des- selben, versicherte, dafs in der Vorrath^kammer Allee in. gutem Zustande sei u. s. w. £s blieb daher Allee beim Alten; aber einige Tage nachher wurde einer der- stärksten Arbeiter in der Vorrathskammer ohnmächtige so dafs man Mühe hatte, ihn "bieder zu sich selbst 2u bringen. Dieaer Vorfall bestimmte endlich den iiohi^ mandanten , die Ausle^erung der Kammer und die Un- tersuchung der Vorräthe anzuordnen, worauf man fand, dafs mehr als die Hälfte der Lebensmiftel faul gewor*' den war; alle uockenen Früchte Trai'en. in 'Gährung

102

l5", und d*l Hygrometer von 7B suF c)6*- EndliA zeigia ein« Menge ^eicbTrel'eltfi Wataetttoffg*« mm Geganwan ni.bi blos durth leinen eigputliüailt ~ Cerui'b, sondern auch durch die gelbe Farbe. AiB lueialen (jibemen GetäihicbafieD an jenem bekonimtn batlen. Auf den Beiifht, ^wrlchen-P. Über dirni KominandanLGD machte, vrurde fier^ fri Heiahnehmen der Hkng.'mailen gegeben, «orgläliig kehlt und getäucbert, ilie Sthietslöther gcoflnet, 1 der VtniiUtor angebracht, darauf in wenigsn Tlpl die verpestete Luft wegge«chsfFi war.

Am atatfn November beiiachricbtigie P. A< jnandamen, dal'i er wdbreni! der Nacb} eine , deniiicfae Hitze in der Coniiabelkammer beobidM habe, welche eine Folge tbrr au grollen Men, in scbUfunden Individuen sei. Die Aoxahl ren wurde darauf von 24 bii auf 15 oder 16 und dia in der folgenden Nacht angeatellie Beobi^ Hing zeigte ein weit günitigere» VerhalmifB der T»»-

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Ane aufserordeiitliehe Hiuo;Ner fiShlte sicli darin $o .

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jfbel und schwach, dafs es ihm unmöglich war/ seine ^Beobachtungen zu. vollenden, aber sein Thermometer Tar schon auf 27 ®t und' das Hygrometer über den Sät^ itgüngspiinkt gestiegen; die Flamme des Lichtes brann«« ^ matt und schwach; zwar wohnte Niemand an die- sem Orte, aber es war doch su furchten, -dafs £inem (ier Arbeiter darin ein Zufall zustofsen möchte. P, mach- fp daher den Kommandanten darauf aufmerksam, tind Am sowohl für die Erhaltung der Lebensmittel, als für die Gesundheit der Menschen zu sorgen, schlug er zu«» fleich vor, jenen Ort aiff einige Tage ganz auszurau* ,ffien, und durch Räucherungen,. iBesprengung mit fri- schem Wasser, Ventilatoren, und öfteres Auskehren die ^uft zu reinigen, oder wenn der Dienst auf dem Sohif- jfe nicht erlaubte, zur Ausführung dieses Voi^chlags die jiöthigen Leute herzugeben,^ wenigstens i) ,zu. verbieten, dafs keiner von den Arbeitern sich allein iu die Vor« imthskammer begeben jolle, 2) jedem seine Portion Wein um ein Viertheil zu vermehren, um den gefähiw liehen Folgen des vielen Wass ertrink ^ns yorznbengen, wozu der brennende Durst zwang. Der Kommandantf jhirch dieaen Bericht beunruhigt, liefs den Dieäst ha* bänden Officier kommen, und theilte ihm den Ii^hak desselben mit; dieser^ aber läugnete die Wahrheit des» telbön, versicherte, dals in der Vorrath^kammer Allee in gutem Zustande sei u. s. w. £s blieb dah^r Allee leim Alten; aber einige Tage nachher wurde einer der ikärksten Arbeiter in der Vdrrathskammer ohnmächtig» io dafs man Mühe hatte, ihn wieder zu sich selbst 2u bringen. Dieaer Vorfall bestimmte endlich den tioha* Vtandanten , die Ausle^erung der Kammer und die Un- tersuchung der Vorräthe anzuordneik, worauf man fand, dafs mehr als die Hälfte der Lebensmittel faul gewor» ' d«n war; alle trockenen Früchte rr^en in Gährung

' ^

üb?rgpgiiigen ; ille OoU ui^d fettigen Ding« TTttnfl

den Eässara herBuigeOoMon. und maa aah »ich genwi gan, einen grolien Theii dieser Dingo iüi Uta t -neffen. >

Am 30. Jannar igol waren die Hitao und die Fnii ligkeil im Räume des Schiffes so ßrofs, und et Jim sich daaelb« eine so grol'sa Menge geschwefelte» aeiatoffgas entbunden, dafaP. dem Kommandanten diM Anzeige machte, und ihn bat, da) unten im Aiun ll ßndlitiie Wasser wegpiimpen und Iriichea bioeitJ liisen. Noch an deinjelhen Tage ivurden dacu dilB üiigen Befehle gegeben «nd »».geführt. Dit M bindung von geschwefeltem Wassers tofi gas halte?,! Gelegenheit 2U bemerken, und er giebt darüber fdjp 'den Aufachlufi, welcher für Seeol£ciere und SchiS^a uro BO wicliiiger ist, da die Entbindung solcher i^ liehen Gasarten, auf Schiffen otl die Uraactie venMtl eher Epidemien war. So genau aiich die Pugca Üä Schiffes gekalfalert -werden mugen, so läfst sich iti nicht vethlndern, dala nicht an mehrern Steilen mili Zeil eine gfüfsere oder geringere Menge Wasser dnrd drlngi, heiondeii wfrin bei heftigen Siürmeu dit Icn gegen d.is Scliiff schlagen. Auf diese Wfi» beS. del sich immer imtca auf dem Boden de« Schiffes Wai ser. Nun befinden sich auch eben dajelbsc jene gi(^ Elsenioasien, die iimer dem Namen Cünje bekaanlaiM lind aus -yielchen der Ballast besieht. Schon duick £ blofie Witkung des WusBi-ra auf da» Eijen muh^i Entbindung von Waiüctsloffga, erfolgen; diese Mgl nun aber deslo raiciier und heirrtthl icher. da disUJ peratur im Schiffsräume urhühcl ist, und da* Sff^l ser eine Menge aal^igce Thelle aufgelüset eq.hilt. SM die im R>iume in Fäulnifs Übergehenden anu. "" oder vegetabiliscben Substanzen werden dia m Eigentchafien jenes Gas noch erhöhet. M««

^ I07 -•'

Ueher die Bestandtfieile des Aconitum'

Napellus

von

Philipp \dirUon Stüinackmr. *)

%

AvL9 den frischen Bläuern von Acontiiän Napdhu 9A$ einem Gärten bei Paris, schied sich bei Behandlung derselben mit einet hinreichenden Menge WiMer von 45^ grünes Satzmehl ab»

Die von diesem Satamehle abgesonderte FluCi^- keit hatte ^inen besondern krautartigen Geruch, weU eher demjenigen ähnlich, war, welchen die Blatter vpn der Cochlearia, wenn sie durch Aussetzen an die freie Luft den gröfsten Theil ihrer Schärfe verloren haben»

I

suriickbehahen. Beim Abxauchen verlor er sich au* letst, und gegen das Ende desselben setzte sich eine Mmige Substanz ab» Nach dem Auswaschen und Trocknen derselben wurde ein Theil . auf einer Unter» läge Von Platin der Wirkung des Löihrohrs. ausgesetzt^ wobei es nicht schmolz, sondern weifslich wurde/ ohne eich aufzublasen oder zu verpuffen.

Ein anderer Theil brauste mit scKwacher Schwefel* eänre ziemlich anhaltend auf. Diese Flüssigkeit schoCi beym Abrauchen in säuerlichen nadeiförmigen und dün- nen Crystallen an, die durch salpetersaures Bley zersetzt wurden. Auf Kohle wurde vor dem Löihrohre d^r Nie- derschlag zu Metallkugelchen reducirt, wobei er schwach leuchtete und einen deutlichen Phosphorgeruch voi^ sicli gab. Die abgeraucbte Flüssigkeit enthielt viel salzsauret

Ammonium. ^

< ....

*} Uebersetst ans dem .Jonrn. de Pfaystque, de Chimie et d'Histoire naturelle« Mars iSog, pafea34.

io6

SchitToB um 3—4" höher, al» die der «uilcroLd

a) Dafi der Unterachied der Temperatui in der S* nooiorkamraer und auf Aeta ZirischendeckB (fr treponl) kaum einen Gtad beträgt, wenn man infa Kanonierkammer durch O.'fliiung der Schieblä^ (tal'ords) und die Anwendung der Ventilatoren («• CÄ« « !■=■") den Luftzug untethiilc. 3) Dfl&unlpr ifbrifjens gleichen Unisiäuden det JIuS der wätmlte Tbrii des Öchlffes ist, wenn et nkt durch äFierps HereinkMen einer Menge £ikto, Wasiets ahgekihli wird. B. I'f Hiisichi J-r Fm.thiLieU der Lafi,

i) Daft im Schiffe die Luft jtPtt feueliter i •flufsereLufl. auigenoromen bei pläialicbe_ Tungen der Atmosphäre, welche sich der Luft noihwendigcr Weiie früher loittheileQ i Luft im Innern dei Schiffes. S) Dafa die Verschiedenheit der Lnflfeucttigfceil i* Inneren des Schiffes und ausserhalb demtelben ii Allgemeinen beträchllither ist, aU die VersciuWee heit dor Temperatur; letztere betrug nie übce y 4", der hygro metrische UntecschieJ betrug ahn oft 9 12°.

3) Dafs unter übrigeos gleichen Umilanden d.»2«i. acheudeck feuchter ist als die Kanouierkaoimer. tih- ■B Erscheinung scheint von den Abgpiilungan all Seewasser herzurühren, welche mnn mit dem Z«»- «cheuiiBcke üjjlich vornahm, während die Kanoni«^ karamer wegen der Nachbarschaft des FutniT» ralhs nur trocken geteinigpt wurde. 'g

4) Dafa der «o«,h ^vi^Uidi iler fcnchtesto Ort ig Schiffe« i«t, folglich auch al« d«r ungesiutd trachtet werden muls, ,

4

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Inhalt«

Practiscbe Blicke auf die irori^gUclisten HeiU, quellen Teutschlands. Von Uu/eland, (Be- achlufe. ) . . . / Seite i

[, lieber die Mundfaule^ in den Jahren i8oä;— 1809 beobachtet ron Dr. L, Mende, su Greifswalde. . ' ^—04

11. Chronisches Erbrechen, durch 10 Monate lang ^ im Magen, verhaltene Kirschsteine verursacht. Von /. H, Kopp, Professor su Hanau. . 49

V.Zeit- und Volkskrankheiten vom Sept. 1806 bis Sept. 1808 in und um Eichtftätt. Vom Me- dizinalrath Widnmann 58

Kurze Nachrichten und Auszuge.

I. Beantwortung der in diesem Journal (-Mo^^ nat April) geschehenen Anfrage über den. hydrophobischen Kranken im Hotiel-Dieu, aus einem Schreiben des Hrn. GeneraUSe- cretair Tartra zit Paris an den Herausgeber. -— ^C

S, Eine neue sehr wirksame Kurart des Hyp- opyon. Aus einem Briefe des Hrn. Coli. Assessors Dr. Bniel %xx Cronstadt an den Prof. Hemer nzu Königsberg. , . —-93

3. Mittel gegen die Tinea. Von Jam0s Bar-'

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AconivonJ

der phoipho dafs die Otg neBesLandLhe Länaen.

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el der Analyse kein "düng gaben, ao OaniB den Phospho nund sie in Saure v

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{Lohlemauern und

pbo»phoi»auer

1 Kali.

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Journal

der

practischen Heilkunde

herausgegeben

Ton

C. W. H u f e 1 a n d,

Rönigl. PreuCi. Geheimen JKstih, Leibarzt, Diroctor dei Gcileg. med. cbirurg., erstem Arxt der Chaiite etc^

und

K. H i m 1 y^

Professor der Medizin «:u Göttingen, Director des klinischen Instituts etc.

Grau, Freund, ht alle Theorie, Doch grün des Lebens ßoldnet Baum^

Götke*

XL Stück. November.

Berlin iQog. In Conmiiision der Realschul Buchhandlung«

icht datA Dr. Mä./achi ./oot tu

5, Anwendung des Eiweiües italt der Gelaüni

tm Wechsel HebEr. Von Siguin.

Von Hujeland, _

^, Ueber die medlzinUclie Anwsaduag meuo- Tologiicher Beobachiuagen bei Seercbea

i. Uebei dis Betundibeile de* Aconiuim Ki- pellus. Von P. ji. Sleinacher. . .

mc dielem Stücke dei Journals tvird a.utgeg^»'

Bibliothek der practischen Heilkunde. 2j^

und zwanzigster Band, f^iertes Stüii. '

Inhalt.

Dr. C. C. F. Joeg-^r, übgr ;//> Nafitr ,gi Bt- handliatg der krar.hhajien. Sfliu/Hilte det m«!.!*!»- /Ich'nOrgiiniimiit. Siutigatä bei S einkopfi^-;. £^S SeltB igj— )d

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der

' practischen Heilkunde

herausgegeben

von

C. W. H u f e 1 at n d,

Konigl. PreuCi. Geheimen' Ratb, Leibarzt, Director ded f^ Goile^. med. cbirurg. , erstem Arzt der Charite etcj

und

K. H i m. 1 y*,

J ' ProfessoT der Mddizm «su Gottingen, Dircfctor

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des klinischen Institat) etc^

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^ Doch grün des Lebens goldne> Baum^

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i; XL Stück. November.

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Berlin i8<>9« In Commiision der Realschul>Häue\]L\!i»3xä!L\m^%

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JVfedi^sinische P r a x i s

der Landgeistlichen*

Vom

^Heraus geb er.

JLs ist eine der wichtigsten Angelegenhei- ten dejr Menschheit und des Staats , für die Pe&sere Hülfe des armen Landvolks in Krank- Jbeiten zu sorgen. Man yei^gifst immet* noph, ^afs die Nation sowohl der Kraft, aU d^r HAehrzahl nach auf dem Lande lebt, und dafs fie von daher aus immer rek^rutirt werden ^iiTsy wenn sie nicht in den grofsern Städ« ((BH und in den höheren Lebensregione^i ,in ||ch selbst verkrüppeln und untergehen soll, - kVas hilft es, dafs man den sechsten Theil ■er Nation, der 'etwa in Städten lebt, mi^ rn glänzendsten Medizinalanstahen und den ifichicktesten Aer^en versorgt^ yta.Vv^ecw^ jqutb, xax. B. 5, St. - A. .

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zur äu&em Praxis erhalten ^ doch zugleich stillschweigend die innere Behandlung der Aromen und des Landvolks überlassen wird.

Man fängt endlich an, diesen Mangel im- mer mehr zu fühlen und ihm mit Ernst ^b* zuhelfen. Im Königreiche Bayern hat man am ersten einen entscheidenden Schritt ge» than, indem man eine eigne Klasse von Aerz« ten zu diesem Zwecke unter dem Nainen von Landärzten und eigne blos für sie bei- stimmte Lehr -Anstalten« errichtet hat. Es ist hier nicht der Ort, über diesen wichti- gen Gegenstand eine ausführliche Untersu- chung anzustellen, was ich auf eine andere Zeit verspare, und worüber ich schon bei Gelegenheit der Meilschen Schrift : Veber Pepiniererij im XXIVsten Bande dieses Jour- nals, einige allgemeine Datp mitgetheilt habe. Das grofse Problem bleibt immer, dies: J^ür das Landi^olk , in den . ihm ^gewöhnlichen Krankheitsfällen eine hinlängliche Anzahl Ton höherer Aufsicht Untergeordneten HeU fern zu schaffen^ welche die dazu nöthige Geschicklichkeit besitzen^ ohne auf gröfsere Vortheile oder wissenschaftliche Seibststän' digk^it Anspruch zu maqheny und ohne dO'

. ' 3

Jton;rnen; wie viel IVfänner und Weiber an Brüchen und anderen Icorperlichen Schaden ihr gnnzes Leben hindurch leiden,* die im Anfange durch gehörige Hülfe leicht zu ver- hüten gewesen wären; welche Verwüstungen das venerische Gift auf dem Lando anrich- tet, welches bei gehöriger Hülfe im Anfange ^ehr leicht zu unterdrücken ist^ so aber, sich lelbst überlassen, sich in ganzen Dorfschafcen and Districten im Stillen verbrt'itet, endlich jn die Generation über^eht^ und dann ei^ iinzersrörbarer Keim des Verderbens wird» ?iirwahr, diese Rücksicht allein verdiente das thätigste Zutreten des Staats, weön wir nich^ erleben wollen, dafs selbst der Kern der JN^a- tion am Ende zu Grunde gerichtet wird.

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'^^ Genug, das Bedürfnifs der Hülfe ist da, yuad welche Helfer ! \vk der Aegel unver- {künftige, oft aberg)äubische'Hausmitt>;l, Heb- iMimen und andere sogenannte kluge Frauen^ Wirten, Scl^rfrichter, Hufschmiede, Balsam- Ec^ger und, wenn es hoch kommt,* Chirur- gen, die gar nicht Für innerliche Krankhei- ten gebildet sind, und denen doch,' durch ^inen sonderbaren Widerspruch der Verfas- Hang, indem üst oificiel blos die £x\a.>3Lbxc£&

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zur äiiXsem Praxis erhalten, doch zugli stillschweigend die innere BehaudluDg Armen und des Landvolks überlassen vi

Man fängt endlich an, diesen Mangel mer mehr zu fühlen und ihm mit Bnut zukeifen. Im Künigreiche Bayern hat i am ersten einen ent leidenden Schritt ) than, indem man eir ^igne Klasse voaAa ten zu diesem Zwei ; unter dem Fli TOD Landärzten und igne blos für ati^ stimmte Lehr-Anstai m errichtet hai ' ist hier nicht der Ort, über diesen gen Gegenstand eine ausführliche Uottfi chung anzustellen, was ich auf eine aadJ Zeit verspare, und worüber ich »ckoa « Gelegenheit der Hellsehen Schrift: VtU Pepinieren, im XXlVsten Bande dieses 1«M nais, einige allgenipine Data niitgetheillM Das grofse Problem bleibt ioimer. di«: A das Landvolk, in den üint -gewohün^ Krankheitsfällen eine hinlängliche Atd •von köhgrer Aufsicht unterf^ettränete» Bk fern zu schaffen, welche die dazu- aS^ Gescliickhclikeit besitzen, ohna ^«n " "'" Vorcheäe oder wissenschaftlich* digktic Anspruch zu matfAeitf im

7 Art, ihm beizustehen, gelernt hat. Es fehlt ihm bekanntlich so wtoig an Zeit^ dafs die bieisteri Herrn Landprediger noch immer ein anderes Geschäft oder Liebhaberei zur Aus-

#

fuUung der freien Stunden nebenbei tr^iben^ 2. B, Oekonomie, Naturgeschichte, Seiden- bau u. dgl. Er genieist das vollkommensie Zutrauen seiner Gemeinde, und wird da- ^ durch, dafs er ihr auch in leiblichen Uebeln

rathen kann, ein noch innigeres Vertrauen erhaken, kennt sie auch "wiederum am ge- nauesten, und kann folglich weit besser man-i ^ che Ursachen der Krankheiten erkennen und enifernen, und dadurch nicht nur gewissere Heilung, sondern selbst Verhütung der Krank- heiten bewirken, als ein fern herbeigerufe-» ner Anpt. Grade das, was bei dem Land- manne die Hauptsache ist, (Ue ersten Anfän* .ge Sufserer und innerer UeÄl, die gewölp- lich vernachläfsigt werden, und dann zu schwer, ja oft gar nicht mehr heilbaren Ue- beln , anwachsen, kann er entdecken und dutch wenige, oft unbedeutentle Mittel das . heben, was in der Folge oft der ganzen, Macht der' Kirnst widersteht.

Er kann dadurch erst, im vollen Sinne des Worts, Vater seiner Gemeinde werden.

I

und erhielt die Erlflubiiifs zur icnern Prsii iusofeiH er sict durch die geseU-näCsig geschriebenen Prüfungen dazu qualiÜcirt ti beo würde, und unter der Uedingiuig, dij so tiald seine geistlichen Obern deren An I Übung neben dem Predigtamte irgend taA theiUg 'fanden, er entweiler dieses oderji nes ohne Weitläuftif it niederlege. Hii auf erbat er sich auf so lange von it'tH getstliclien Obern die ürlaubnifs, seine öl meiude zu verlassen, die untorJtfs eia dtfrer Geistlicher versah, ging nach hörte die nijthigen Coilegia, erwarb stet Doctorgrad, absolvirte den anatomischen klinischen Cursus, so wie das ütTentbA Examen mit vielem Beifall, hat nan dit Af probation ftls ausübender Arzt erh^'»" »"^ stellt das erste Bei^pirl einer legalen Ver» nigung beider Gescliiifie in einer Person-^ 4 . Es ist gewifs, dafs die Lage des Getl4 dien ihn ganz vorzü^dich zu dem äritItdM Geschäfte eignet, dasu aufruft, ja iliB || dazu verpflichtet, wenn er den GnuUH hat: Homo mm, nil hutnani a m~ -*-'—* puco, und wenn er rom Sakarita gelium die Ansicht des ^äduti

9

seines Hauptberufs, beeiaträchtigeh kozmte, und dazu würden folgende Aestrictionen nö- thig seyn :

L Dafs er die medizinisclie Hülfe ganz ^ unentg eidlich ausübe. . .

Dies ist nüthig,' einmal,, damit er oiFent- lieh beweise, dafs es ihm nicht um irdischen Gewinn , sondern rein um's ' Wohlthun zu thun sejj durch welche Ansicht allein das Geschäft geheiligt und eines Geistlichen wür- dig gemacht wird; ferner, damit nicht Ge- winnsucht sich einmische, und ihn voranlas- se, diesem Geschäft eine f[iüfsere Ausdeh- nung zu geben, die seinem Hauptberuf nacli- theili'g werden könnte, auch damit alTo die- jenigen abgehalten werden, dia es eiwa blos

^ aus solchen niedrigen Absichten unterneh- men mochten, und endlich, damit er nicht, durch unterlassene Zahlungen und Geldfor- derungen in Zwistigkeiten mit seiner Ge-

' meinde verwickelt werde, die seiner geist- , liehen Würde schaden könnten.

II. Dafs er die ärztliche Hülfe nur seiner Gemeinde und den zunächst arigränzenden persönlich leisten dürfe, um nicht durch Rei- sen seinen Hauptberuf zu vemachläfsigen.

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8 ;h in allen ihn icnt blos geintlichfr, son-lern auch W L'clier Alt. weiid^n, und Hiilt'e Hnden kam und das Band, was sie vereint, wird noj weit innig(?r werdefl. In den alton ZeiM war das Priesterthum immer mit dcmHd gf>schüfte .vereinigt, und der güLtliche Slifi« «unserer Religion, das Ideal des waiiren ft» sters, vereinigte beslandig beide Geschifit Predigen und Heilen. Auch mir sind sA niehrere Laudgeistliche .bekannt vordeHtl beide Gescliäfie v^rtiefflioli ?u vcreinijl wufsten, nnJ selbst ohne wirkliche Aeraitt seyn, sich so viel allgememe nncdizinülll Kenntnisse erworben hatten, dafs sie hat) wohnlichen Fällen rathen, auf die beJenlfl dem aufmerksam machen, auf die Hcitaäl furig des Arztrs dringen, und alscIanodfeM zum ßerichtprsi^^ten, so wie wir AuiG^HUf «einer Befehle bfhülflidi spyn konotcit|*d ches letztere auf dem Lande ein H>^■ punkt ist.

Nur nmf>, nach meiner Meinung. soTldl tJg darauf gesehen werden, dafs alle» T( "mifden werde, w:is dieils die Würde? thei die Ausübung des geistlichen Gesdiäfti,- i

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II.

Fortgesetzte Erfahrungen

über

den rohen Caffee.

I.

Anwendung bei dem kahen Fieber und andern Krankheiten.

Vom

Herrn Prof. Grindel

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su'Dorpau

'X^as kalte Fieber war in diesem Friihjahr bei uns so hartnäckig; dafs selbst bei anhal« tendem Gebraucl der besten Chinarinde, selbst wenn sie in Substanz gegeben wurde, - es nicht so leicht, zuweilen gar nicht zu ver-- treiben war. Doch zeigten sich wie gewöhn» lieh, nach Vefscliiedenheit der Individuen, -

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III. Dafs er sich b!os mit Ausübung da innern Heilkunsc, aber nicht tier Chiruigii lind des Accoucjiements beschäftige.

Beide letztere Beschäftigungen würden» oft die Würde und den Anstand «eines Ha; berufs comjjromittiren, der itnmer die erst! Rücksicht verdient. Doch könnten dieji gen Fälle der Chirurgie ausgenommen ffO« den, wo der geringste Zpitveduit Lebens^ fahr oder unheilbare Folgen nach sich ti^i hen würde. *"

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13

fee erst den Ausschlag. Von diesen will ich nur einen hier ;um Beispiele ausheben.

-'

Ein Knabe von 9 Jahren, der ivon c|,em

Herrn Proi. &tja: b*»han(JeIt wurde, hatte ein Stä^iges W'ecliii^'Üipber. Sieben Anfälle hat- te er sclion gehabj;, als der Arzt hinzugerufen ward. Er erhielt glei,ch ein Decoct von ^ß, »rohen Caffee bis auf 6 Unzen von ig Unzen eingekocht, wovon er stündlich einen h'al- ben, vor dem Fieberanfall einen ganzen Efs- löffel nehmen muffte. In vier Tagen war zwar der Fieberanfall gelinder, trat früher , ein, und der Zustand des Patiepten war er- ^träglich, allein da am 5tcn Tage das Fieber, noch nicht ganz w^'gblieb, so wurde dem Pa- tienten ein Pulver gegeben, das aus §ß. ge- stofsenen rohen Cafi'ee und 3g Cort. Cinnam. bestand, wovon er stündlich einen Theelöffel voll nehmen mufste. Nach 4 Tagen wich endlich das Fieber, und es blieb nur noch ein schwaches Frostein. Jetzt wurde nur noch a 3 Tagö lang, das erst angeordnete Decoct gegeben, und der Knabe war völlig wieder hergestellt, so, dafs nach Monaten sich keine Folgen weiter zeigten.

Auf diese Art wurden die hAitnäckigsten

la

die angewandten Mittel .vflrschiedemlichwirt sam. Oft lieilre wieder die Clüua scIineU ja sehr häufig waren schtjn bitt(;re Mittel bin- reichend. Die hartnackig' ten Fieber yiata im Grumle nicht die haufig-ten. Mein Cii nasnrrogat, der rohe CafFee, verhielt sicii fid ganz so, wie die Chinarinde. tJnter 60 F Jen, kann ich vollkommen g rechnen, wo das Fieber nur milderte, die Patienten Kräften erffielt, aber durc'haiis nicht 'zur ei liehen Vertreibung des Fiebers dieüie. h •den mehre^ten Fallen ater wirk,te es in fallend k.lein«ir Gabi-o, wiederum gau serorJentlich. Ein Betteljunge,, der ei Wochen lang das kalte iM'-ber gehabt haW und keinr? Arzenei erhalten konnte, v«ft das Fieber (Jurch das reine DecS^t dmh hen CafFee, in 3 Tagen, »ad er liatt«Jut^ 6 Unzen von detn starken Decocf verbraocbb Ein junger Mensch von Jahren VeWor Fieber eben so acJinell, durch den blolW G'ebraucli' des reinen DecoL-tes. Auf iet^. Lande lifÜten sicli Mehrcrt', sowoht Krwacb-I sene als Kinder, durth das blofie Defcoct Att' \ -rphen CalTee. Und so kann ich wenigsteot 70 - 80 Fälle der Art atifzahlen, J>Jin- in ej. |jl,.Äisen Fällen, gab das Pulver des rohen CaU

i3

;ee erst den. Ausschlag. Von diesen will ich uir einen hier s:um Beispiele ausheben. '

Ein Knabe von 9 Jahren, der rvon c|,em Ijeirn Prof. Stjx behandelt wurde, halte ein Jtägiges WechsoUieper. Sieben Anfälle hat- e er scnon gehabj:, als der Arzt hinzugerufen irard. Er erhielt glei,ch ein Decoct von ^f. ohen Caffee bis auf 6 Unzen von ig Unzen angekocht, wovon er stündlich einen h'al- ►^n, vor dem Fieberanfall einen ganzen Efs- öffel nehmen mur>te. In vier Tagen war ?war der Fieberanfall gelinder, trat früher »in, und der Zustand des Patiepten war er- räglich, allein da am 5tcn Tgfge das Fieber, loch nicht ganz lyögblieb, so wurde dem Pa- lenteb ein Pulver gegeben, das aus §ß. ge- tofsenen i:*ohe'n' Caffee und 3g Cort. Cinnam. »Bestand, wovon er stündlich einen Theelöffel ^öll nehmen n)ufste. Nach 4 Tagen wich mdlich das Fieber, und es blieb nur noch (in schwaches Frösteln. Jetzt wurde nur ibch a •:— 3 Tage lang, das erst angeordnete )ecoct gegeben,' und der Knabe war völlig Äeder hergestellt, so, dafs nach Monaten ich keine Folgen weiter zeigten.

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Auf diese Art wurden die hAitnäckl^%\.«&.

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enthalten, grade so wie i^ viel Stickstoff im roheil CaiF^e und in der Chinarinde enthal- ten ist.

Gesetzt nun auch, der r«>he Caffee wirke bei hartnäckigen Wechselfiebern gar nichts so ist es doch als ein permanent reizendes Mittel, als ein stärkendes, den Toti bald wieder her- stellendes Arzneimittel zu betrachten, und kann bei allen leichten Fiebern, Eikältungs- £ebern, und dann in allen Fällen der China nicht nur substiluirt, sondern 'oft sogar vor- gezogen werden* Können wir das wohl von den adstringirenden , " bittern , aromatischen, flüchtigen Stoffen etc. sagen, dife ich vorhin angab? Meine frühere Bekanntmachung der arztlichen Beobachtungen^ giebt schon 'Bei- spiele, wie bei gänzlicher Entkrä^ung^ beim Typhus' u. s. w. sich mein roher Caffee aus- serordentlich zeigte. Wegen Mangels an Raum, will ich jetzt nur noch einige der wichtigsten Fälle, die sich erst kürzlich ereigneten, hier aufzählen. Weiterhin werde ich eine ganze Sammlung der fortgesetzten Beobachtungen liefern.

j) Ein Mann von 35 oder 37 Jahren, der als Pedell bei der hiesigen Universität an-

17

- gestellt ist, hatte die Brustwassersucht, von welcher Hr. Prof. Kauzmann ihn vortrefQicli heilte. Als Nachkur hatte er zwar China und andere' stärkende Mittel gebraucht, al- lein er nahm an Kräften nicht zn, und da ihm die Arznei so kostbar M'ar, wolitie er eü. der Natur gahz überlassen. Eine geraume Zeit war verflossen, als ich ihn wieder sah» "V^ie ein Geist schlich er hin, uud mul^iQ ^ch bei jedem Schritte fast erholen. Als er mir seine Krankheit erzählte und hinzusetzte, dals er nun schon large keine Medicin ge- n^QSsei)^; weil er doch keine Besserung spiire^ sq 4>^t\ich Hrn. Prof. Kauzmann^ ihm das Surrogat (den rohen Caffee), im Fall er es passend fände, zu verordnen. £r verotdne- te das Extract mit etwas Opium in Wassei: aufgelöset« Nach einigen Tagen siagte mic der Kranke, die Medicin scheine zu helfen, aber scdn' Unterleib wäre in grüfsere Unord- nung gerathon« £r hatte nämlich vor und. niach der Krankheit immer Neigung zur Di« atrhoe , jetzt empfand er die heftigsten Schmerzen im Unterleibe. Um ihm nun we- niger Kosten zu verursachen, lieferte ich ihm das reine 'CafFeextract und liefs das Opium aur Probe weg. Auffallend war seii^ Zu:>tand

joarn. JJSJX, B. 5- St. B

-^ 18

in d Taifen yerbessert. Das Opium könnt« , ei* nicht vertragen. Yon dem un vermischtes Extract verbrauchte er in s Monaten bei« nahe^is Unzen; aber dafür ist er audi ndt jedem Tage stärker geword^cfn. Die Gesichts- üarbo^ iSit nun natürlich, -die Neigung zur Di- arrhoe ist gehoben, er kann schnell und un^ ^ausgesetzt gehn u, s* w. Von dem CäSeex* tract losete er 2 Theeloffel voll in ohnge- fähr 6 Unzen Wasser auf und verbranchtir eine solche Portion täglich, ^ ' ^ . '' *

9) Diesen iind den folgexiden PßlVi .rätf dem Hrn. Doctor und Kreisarzte JfhxMer xel Dofpat, hebe ich hier vörzugsiveise äus.'^ Eine Frau verlor seit einigen Jahren n^uM Kinder, im Alter von 2 3 Jahren, alle an der Darrsucht, die sich mit einer coUiquati« ven Diarrhoe endigte. Da:» zehnte Kind« von> anderthalb Jahren, befiel sie neulich auch, und es zeigten sich alle die, den Tod verkündigen*| den, Symptome, die an allen vorher mit Töda abgegangenen 9 Kindern bemerkt waren. Ein hektisches Fieber hatte den Kcirper so abge- kehrt, dafs die Haut nur noch auf den Kno- chen schlotterte* Das Kind konnte Hur noch schwach winseln, und es nahm fast gar keine

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:Nalurüiig* Eine bis auf den höchsten Grad gestiegene Diarrhoe^ lieCi fUr das Kind nur noch eine kurze keben^Frist erwatten» Kurs

-^ es war^gan^ in dem Zustande^ wie das zu- letzt behandelte Kind^ das aber gestorben wan Der Hr. Dr» W. erinnert sich sehr ge- nau^ für jenes Kind Chinarinde ausdauernd gebraucht und bemerkt zu haben, dafs sie / bei ununterbrochener Diarrhoe , unverdauet weggegangen sey. Eben so sind andere un- passende Mittel zwecklos gewesen. In die- sem Falle, da die China bei einer ähnlichen Krankheit nichts taugte, wurde geradezu mein Chinasurrogat angewandt. In dem Decoct desselben wurde anfangs blos Tragacanth,^ nachher aber etwas Tormentillextract autge- löset.^ Späterhin wurden beide Zusätze weg- gelassen^ und das reine Decoct des^ Surro- gats gegeben. Täglich besj»erte sich das Kind aulFallefid, in vier Wochen sah man es deut- lichy nnd nachdem /las reine Decoct des Sur- rogates 9 Weichen unausgesetzt gebraucht 'vrorden war, war der Patient völlrg wieder genesen, und ist bis auf diese Stun4e ganz gesund; Hier setzt der Arzt hinzu, der ein erfahrner, bejahrter Mann ist: 99 ich kann,

> nachdem ich ihr Surrogat nun abermnU h^

verschiedenen Vorfällen in Anwendung j bracht habe, von meinem frühern Glauben bekenntnisse nichi: abgelm. Auch in diai "Periode (das Frühjahr^ habe ich erfaM dafs das Surrogat eben so wenig, als die-l berrinde, die iotermittirenden Fieber abiäS heile. Ich habe in diesem Vorsommer mM ches Fieber behandelt, das Ihrem Surrod wie auch allen bekannten Chinasurrafll widerstand, und die sich einzig durcbi Rinde, in Substanz, heilen liefsen. Ich h aber wieder andere Fieber geheilt, died keine einzige Form der Rinde, sondenJ durch Ihr Surrogat aHein bezwingbar i

g) Ein zweijähriger Knabe, von migtem, fleischigHm Körper, litt seit 4((G^ burt auf verschiedene Weise. Auf^eJaM heit, nas).e Flechten, ander» HautaussdA entzündete Augen, abwechselnde Diankdi bald mit, bald ohne Fieberbewegungea, selten ab. Die Schutzpocken hafteten kI Die Windpocken überstand er nicht lel{ Oft erschien auch ein rother Friesel, neni heftigen, lagjich remittirende rhalfiebec begleitet, welches sich' n

' . /'

•— 21 »-i-

d^in durch einen äufserst tumultulirischen Krampfhusten auszeichnete. An diesem Frie- ftelfieber litt das Kind jetzt zum Steiji Mal* /Durch anpassende Mittel wurde zwar wieder das Fieber gehoben, aber das Kind wurde nicht gesund. Es folgte erschöpfende Diar^ rhoe und heftiger Husten^ mit erschwerter llespiration, alsdann ein nasser Ausschlag über den ganzen Körper, mit Augenebtziin- dung begleitet; alsdann ein complete^ Oe- dema der untern Extremitäten, und zuletzt ein abzehrend lentescirendes Fieber, Alles stieg so sehr, dafs man das Kind nur noch wenige. Tage lebend zu sehen glaubte! B^sondersr wurde die Brust' ' endlich so be-

)

engt^ dafs der Patient nur mit der gröfsten Anstrengung, unter ununterbrochenem Hü- steln, und nur in ganz kürzen Zügen, pfeiA?nd Athem zu schöpfen vermochte. Es wurden alle Mittel angewandt, selbst China mit Opium tu s. w., allein vergebens. Die Gefahr der Erstickung wurde immei: gröfser und von al- len Mitteln verlasseö, wurde noch zu dem Surrogate die Zuflucht genommen. Es wur* de ein starkes Decoct des Surrogates mit Meerzwiebelhonig verordnet. Ohngeachtet einiges Erbrecken erfolgte, wurde die kciAi%\

r

forfgebrauclit und nur ein Blasenpflaitem sehen liie Schulter gelegt. Das Eibr« blict] endlich gane aus. Das Fieber < sich bei fortgehendem Gebrauch de» Sta gates, der Ausschlag trocknete, die Respi tioD wurde Fre,ier und so hoben »ich aWel fälle. Aber plützlich ft.. d sich ein Quolidi Fitber ein, dessen Pwoxisnms sich jedo njit den iinfusfstea Schweitsen endu weiche slle Kräfte wieder aufhoben. Surrogat wurde jetzt mit Myiisichts Viie elixir.gpgebeo. In Uy Tagen wurde dail her Jtiirzer und schwächer. Endlich CS gnnz auf, und das Kind hat nur noch VÜili^eni Wohlbeüudea , einen schvi» Hauen.

Der Hr. ProF, Kauzmann hat iieulA<^ noch viele gluckÜthe Kuren mit dem Stil* gate ausgeführt, wu besonders eine meit»* dig ist, nämlich die, wo ein beinahe schwirfi süchtiger, ganz geschwächter Mann eeh<i Tvurde, Doch davon so bald als mtiglidi.

•- n - ^ . ,

Beobachiungeü über dus 'Chinasurrogat des " Herrn Prof. Grindel^ von dem Herrn - Kollegienraih Dr^ Afylius in Aei^al^l

Die Frau von ^-^9 welche im Decem« ber- Monate vorigen Jahrea^ nach einer we* cen Schwächlichkeil beschwerlichen Schwan-^ \ gerschaft, entbundqn worden war, aber schon einige Wochen vor der J!*fiederkunft an ei«» ner grofsen Entkräftung und Fieber gallichtet Art gelitten hatte, befand sich nachher ei^ nige Zeit zwar leidlich, aber die Kräfte woU« ten sich nicht wieder einstellen, obgleich Chilis imd andere stärkende Mittel gebraucht wnrden« G^egen das l^de des Februars stell- ten sich krampfhafte Zufälle ein, ,und Patientin Htt besonders hefiig. an^ einer krampfhaften Urinverhaitung, die mit Ma- ^ gabtaränipfen abwechselte« Jede kleine Geh mUth^bewegu^g, fUr die sie sehi^ empfänglich war, verursachte fast täglich schreckliche {2u(äUe. Kleine Dosen Yon.:Qpium und än- dern üitchtigen Aeismitt^ln., als Baldriai>, Hirscbhornliquor u. s, kennte ihr Magen ' nicht Tertragen. Erbrechen, kalte St^nweifsey Ohnmaditen wareii die Folgen, Oie Verdau-

. _ »4

va^ war ganz gestürt, die LeibesoEFouDg fulgle nur nach mehrern Tagen durch W ilieto, und die KiafEe schwanden jeden 1 mehr, bis zu linde des Märzmonats. H scliien mir das Chioasurrogat anwendbar i aeyn, und ich verordnete den ag. MariJI' gens von der Abkochung, alle 3 Stunii einen EIstüiFoI voll, ohne allen ZustU nebinen. Am Abend versicherte di« I lientin dafs dies-» Arznei ihr ungemeinMl tbätig gewesen würe. Beim drittenmal H te sie nnch dem Einnehmen deutlicii d grolle Stärkung schon gespürt. Ihr Gl war in der That heitrer, als er seit MoaH gewesen war, und die Kräfte nahmen «•' hends zu. Seit langer Zeit schlief «• *6i Naclit darauf melirere Stunden, ohoAWB' warben,- einen erquickenden Schlaf. BÄ* gens befand sie sich Überaus gut. Da* D coct wurde den zweiten Tag fortgesemf Schweifs© und das beständige Gefübl 1 Frost horten ganz auf, die Leibesk>iFnoDg folgte von selbst. Den Mittag bektm so guten Appciit , als sie sonst in gw den Tagen- kaum gehabt hatte. 1 gende Nacht war noch besser und der isAi die -vorige. Tlä% ^b^don.-

«5

März war sehr gut, die Kranke un^d ihr Ge- mahl schrieben diese plötzliche und schnei-« le Zunahme ihYer / Kräfte und Gesundheit blofs dieser goulichen Arzenei •— wie sie sie nannten -<- zu, mit der Behauptung, dafie sie es zu deutlich fühle, um dariin iwei£eln zu können. Am vierten Tage des Gebrauchs, hielten mich Dienstgescbäfte i^, eine neue Portion von dem Absude zu bereiten. Sie hatte also einen halben Tag nicht eingenom« inen. Die Entkräftung und das Uebelbefin-». den stellten sich alsbald wieder ein, sobald aber Ton dem frischgesottenen Surrogate wie- der einjgenommen Ward, fühlte sie die Kräfte wiederkehren und das Uebelbe£nden schwin« den* So wurde der Gebrauch mehrere Ta- ge fortgesetzt, wo Patientin endlich das Bett verlief und schon zu gehen anfing, ^^ Nun wollte ich mit Fleifs aussetzen, aber gleich stellten sich die alten Uebel wieder ein, und ich mufste mit dem Gebrauche des Surro« gates wieder anfangen, und auch hier wieder mit dem auffallendsten guten Erfolge« Nach« dem nun solche Versuche mehrmals auf eben solche Weise und mit den nämlichen Erfdl- gen, wiederhohlt wurden, so ^glaubte sie zu« letzty dafs siö zur' Erhaltung ihres li^\^^i»

3S

noch mehrer« Monaio den Gebraucb fon tetzeo müsse, oder garj. daC« sie, so lange lebea 'wollte, (Jamit nicht aufhören düri: Doch lief» ich nach nnd nach seltener kleinere Dosen nahmen, und zuletzt tu aufhären. P^un geniel&t sie seit einein Ifc nate ihre volliiommene Gesundheit.

Die Gemahlin des Herrn C. von A. nach einer Entbindung fast in einem ÜA chen Zustande, nur dafs die Schwache d £ntkräFtuog in so hohem Grade waren, Ü alle Hofnung zu ihrem Aufkommen uimasl schien. Ein hektischps Ansehen, hippooi» Gches Gesicht, kalter Schweifs auf ie Sti*^ ce, kalte Extremitäten, kaum fUhlbaretMki sie konnte nicht die Hand aufheben undi» Sprechen mit gebrochener Stimme wufdtik schwer. Herrn Cliirurgu* Proffen. der «äwi alle mügliche ermunternde unj atärkea* Mittel uud C'iina angewandt hatte, iA^ den geringsteu Erfolg, rieth ich einen N«* mittig das ChinasTirrogat zu versuchen. !)• Morgen darauf kam. er mit dem Glase zu mir und bat um' eine ,awö tioD, da sie »cU Kash«iot&£iA\Ä!KK

^ HJ ^

^hätte^ und sie einige Stunden durch stirsen Schlaf sich sehr gestärkt fUhltei Nach eini- gen Tagen, während- des Gebrauchs, befand sie sich nun um sehr vieles besser, und die HofFnung zur gänzlichen Genesung kehrte wie« der* Aber heftige GemUthsbewegungen und häusliche Unruhen unterbrachen dieses Bos« serw.erden. Es stellten sich allerlei Zufälle, als Krämpfe, Husten, ein schrecklicher Spei« chdabflufs, weiterhin ein starkes Fieber, hef- tige Schtherzen im Unterleibe, in der linken Leistengegend, €\n. Es zeigte sich dort eine harte Geschwulst, die Schmerlen wurden wtithend, die Geschwulst roth und glänzend und kurz, es entstand ein fürchterlicher Ab« fcefs, der geöffnet wurde und eine schreck«« liehe Menge Eiter von sich gab, di^sisen Aus« Aufs mehrere Tage anhielt« ^s versteht stdh, dals während dieser Zeit, statt des China«

' Surrogates, alle den Umständen anpassende Mittel innerlich und äu&erlieh angewandt wurden. . Die Kräfte waren wieder sehr gesunken, besonders durch den grofsen Ei« tei^ausflufs. Man erwartete die Stunde ihres

^ Hinscheidens. Nun fing ich wieder mit dem Chinasurrogate an, welches den guten Erfolg hatte, däls die Patientin in la Tag^xi sdiwi

88 selbst aus dem Bette aufstehen und eim| Schritte gehen konnte. Indem ich dii schreibe, ist sie völlig wiederhergestellt.

Ein Oflicier, der durch AussdiweifoD^ ■einen Kürper sehr geschwächt hatte, litt» einem Jahre an aligemeiner Wassersudit,i - zwar einigemal durch den Gebrauch n dienlichen Mitteln geheilt wurde, aber gen grofser Schwäche immer wiederlieh* Alle stärkenden Mittel und die China, * in grofser Menge und vielfältigen Fol angewandt wurde, vermochten niclit »W Kräfte wiederherzustellen. Seine Vertfauii war sehr schlecht, daher die China (eArm ausgesetzt werden mulstS' Nachdem ÜeMf, sich selbst und seinem Arzte besch^reiUehtj Patient, nun lange Zeit so hingehalten woJ den, und*alle Hoffnung zu seiner dereiiiili| gen vollkommenen Genesung verscbwuli wurde noch das Chinasurrogat ohne tt Heb^enmittel versucht, und dieses thst id che Wirkung, dafs der Kranke in 8 Titfi seine Leibes - und Verdauungskräfte ia Maafse wiederbekam, dafs er, der soll Bett nicht vetVie^, ^evix. ^«&>a;&.^ v&g^

ag

BFä Land reisen konnte, ^o er seit drei itonaten völlig gesund ist/

ff och einige Beobachtungen von Demselben.

In dem mir anvertrauten See -Hospitale u Keval) habe ich ferner mit dem Chinasur« ''^gate mehrere Versuche an Wechselfiebem "'lemacht. "

* Vifer Tertian - und ein Quotidianfiebei^ vnrden in sehr kurzer Zeit, durch das' Sur- rogat ganz allein, ohne irgend einen Zusatz, gehoben. Bei zwei Tertianiiebern aber hat jS8 .mir seine Hülfe versagt, obgleich Decoc^ jind Pulver anhaltend gebraucht wurden^ ^ben so bei Wassersüchtigen und 2i Scorbu-* tischen. \ ^

'. Wenn das Surrogat in einigen Fällen ^ei-»

ne Wirksamkeit versagte, so glaube ich nur, (*

idafs es bei den Fiebern, die so hartnäckig

. I.

Irraren, dafs selbst China nichts wirkte, auch in keiner Form gewirkt haben würde; allein yro es als blos stärkendes Mittel gebraüt:ht !^urde, da konnte wohl das Extract versucht ^' i^erden, das in diesen Fällen zuverlässiger ^t. Auch ist liu bemerken 9 dalA Hft\n^

f..

.rr- 5* ,— \ « "

wir. ex sueeo -Idqüir. Pharm. Bor.y Ubem haupt; mit mäfsig gereichten Reizmitteln glücklich heilte; das Sei^sibilitäts-Sjrstem war überhaupt wieder* hauptsächlich angegriffeiit

so gab es auch aufser den gewöhnlichen Ca- tärrh- Husten, Krampßßuuen^ Vorziiglich bei JKLindem, sie iieigten sich zur Lungenlähmung, nach «ScÄö/erj;. Beschreibung, hin, ^ähmslten auch der häutigen Bräune^ äie Autenrieth 1 in seinen klinischen Versuchen so nennt, wa« Ten diese aber so wenig, so wenig mir Aa* tenrietKs beschriebeuer Husten ein wählbar Group zu seyn scheint; Moschus rettete oh«

} ne Anstand, und in kurzer Zeit die, welche ihn brauchten, yi^le davon mögen aber hülf« los, wie das bei Kindern gewöhnlich ist, ge- storben seyn«

Ein angeseheber Geistlicher, ^o Jahte alt, von j-eherr- schwächlicher Gesundheit, hatte; schon durch 14 Tage gewöhnlichen Catarrli|i seit 6 Tagen gesellten sich nun Fieber und Seiteiistechen das^u, das Athmen giQng be- schwerlich, er hatte blutgefarbten Schleim« / auswurf ; als ich zu ihm genifen wurde, .fin|[ er auch an irre und ungewohnt hastig zu reden; ^r. g^ar .sopproS| sein Pu}s schlug

schwach

t

«chwaek und ungleich, der ^them war kurz^

gieng pfeifend durch die trockene Nase,

der Durst grofs, der Urin, feurig, es kamen

, Öftere nicht erleichternde Schweilse; er wur-

'.' de bisher durch leichte nervenreizende Mit« tel, freilich nacjii meiner Meinung in etwas

'/ zu langen Zwischenräumen, dergleichen Kly-

- stiere, Thee,Vesicatörien behandelt; t^h rieth'

- noch zu Calomel gr. ij]. opii gr. f. mit Zucker alle 4 Stunden eine Dose zu ge- ben, dazwischen Decoct. Seneg. mit Serpenu virg, Liquof, anod. und f^titm antun, Hp

^^ alle Stunden nebst reizenden Einreibungen. Schon den andern Tag war er um vieles besser, der Puls weich, voll, langsamer, die Kespiration leichter, freier, kurz er war der , nahen Gefahr so woit enthoben, dafs er nun durch gleiche, fortgesetzte consequente Be- handlung sicher seiner gänzlichen, zwar lang- samen Genesung entgegehgeführt werden konnte.

Der Typhus erhob sein Haupt auch wieder

- mehr; von meinen Kranken starb ein löjäh- liges Mädchen, das mit aller Vorsicht und

' Aufmerksamkeit behandelt wurde; 8 Tage ^ lang wurden nur gelind und Aiichtig rei-

Joarn. XXDC. B. 5. St» C

jciV. ex succo Liqüir. Pharm, Bor.,'^

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Kindern, sie neigten sich zur Lungcnlälimn(|

nach Schäfers Beschreibung, hin, ähndll

auch der häutigen Bräune^ die ^uteimt

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Ten diese aber so wenig, so wenig mir M

'. tenrieclis beschriebener Husten ein v^

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' ne Anstand, und in kurzer Zeit Hie, vM

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storLen sejn.

Ein angesehener Geistlicher, 60 JalwÄ von j€her schwächlicher tiesundheit, k** «clion durch 14 Tage gewöhnlichen Cmol seit G Tagen gesellten sich nun Fii>b«r tf Seitemtechen daiu, düs Athuien giem ^ schwerlich, ei hatte blutgefarbten ScblÖi / suswurf; als ich zu ihm gerufen tr-— )--<■ er auch an irre und ^ogewojuit reden; et yr^t soppro», «ein ß

ijbwaek und ungleich, der ^them war kurz^ ^eng pfeifend durch, die trockene Nase, ar Durst grofs, der Uiin, feurig, es kamen 3tWe nicht erleichternde Schweilse; er wur- » bisher durch leichte nervenreizende Mit« »1^ freilich nacjb meiner Meinung in etwas t langen Zwischenräumen^ dergleichen Kly« tere,Thee,Vesicatörien behandelt; ich rieth- »ch zu Calomel gr. ip opii gr. f. mi<: teker alle 4 Stunden eine Dose zu ge- 'xty dazwischen Decoct. Seneg. mit Serpentm frg» Liquo/. a^od. und f^iru antim. H^' le Stunden nebst reizenden Einreibungen. a^oii den andern Tag war er i^m vieles tsser, der Puls weich, voll, langsamer, die ^piration leichter, freier, kurz er war der bhen Gefahr so weit enthoben, dafs er nun J^Tch gleiche, fortgesetzte consequente Be- llpdlung sicher seiner gänzlichen, zwar lang- fcsien Genesung entgegehgeführt werden ^iinte.

S»' Der Typhus erhob sein Haupt auch wieder il^ehr; von meinen Kranken 'starb ein löjäh- l^es Mädchen, das mit aller Vorsicht und Aufmerksamkeit behandelt wurde; 8 Tage ^ag wurden ni;r gelind und AiichtL^ x^V-^

- S4 '- .

zende Mittel angewandt, die Krankheit it '^ te im Anfang mehr den Schein eines ihenD tisch-a&thenischen Fiebers, schmerzhal'ie .U geschlagenheit, unaDgenehmes Gemein'^) t fühl, KopCreifsen etc. Gleich nach at gen ihrer Krankheit wurde wegen deieiif nommenen Kopfes ein Vesicator in das i , nick gesetzt, abej i nte nichts da»B

vortreten des To enen NerveofiA *

hindern, so wie ai ne innere und n

sere Arznei und 1 tnsiliuiit triam i '

tödlichen Verlauf en aufhalten k* j

te, nicht einmal die, ni. .tHalbtodte vi* c fcen sollende, Salzsäure vermochte w)i i . sie! Sie starb den aistcn Tag, nachdemBS sogenannte schreiende Uichter oder fn'*' ij eingetreten waren.

Auch bei dieser wie bei der oh« U'!,*| führten Kranken trat die Reinigung w. ^ fange der Krankheit um 8 Tage zu friüio

Die Witterung dieses Monats wargeini-"! mit Schnee- und Regen- untP scUL^nen T* gen, die Temperatur im Ganzen nicht i her, als im votigen Monat, der Wind seJnd zwischen Ost und West.

- 37 - te ilin beiläufig zu a Gran alle a Stunden in einer Emulsion; in einer zugleich einge« leiteten Gonsultation^ wurde noch Tinctura Amhrae zu i5 gt. dazwischen vorgesehlagen, tind auf die Magengegend Theriat Androm. gelegt. Den folgenden X^g blieb es beim AI- ten, es wurde ein Kljstier yon. Asa foetida gegeben^welches gl eich wieder abging; auf die Nacht folgte endlich mehrere Stunden dauern« de Ruhe, die auch den Vormittag des 6ten Ta- ges hindurch anhielt, Nachmittag und die fol- gende Nacht ^durch kam abter dfiv Schluch- sen wieder häufiger; den yten ^Tag gab es wieder längere Pausen, es zeigte sich weiTser Frieser auf der Haut, die Zunge war trok- ken, der Puls langsamer; statt der Amhra^ ^Tinctur wurde ein Infusum Serpent. i^irgm ZQit Naphta vitrioUy Tinet. thebäic. und Ex* iract. Chinae zwischen der Camphor-Emul« doH gegeben; der Friesel wurde nun allge- meiner verbreitet, A^eT Schluchsen immer sel- tener, und die Transpiration, die zwar nie völlig unteffbrochen war, häufiger; den loten .Tag war endlich der Schluchsen ganz vor- über, und Friesel und übriges Uebelbefin«* d^n in/ erwünschter Abnahme; Gamphorwur« ide daher weggelassen und die letzte Mixtur

- 3G

sen bekam, der sogleich die ganze Nid durch währte. Ich liefs den fol^eodj Tag zTvischen der bisherigen gelindreizen Mixtur aus Valerian. s. Fin, ancim. H. i Extract. Cardui ben. noch von lo (i Moschus mit ^iij. ^i], Hyssopi und ^ vermischt alle z Sturden i Kfslöffel toUm men. Auf den Abend, da der Schlud noch um nichis gemindert war, nab von der Moschus- Mixtur allein alle ll Stunden i Efslüffel voll; er bekam ki Ruhe, Vesicator auf die Herzgrube, Mal zu 6 Gran pro Dosi alle a Stunden, zwischen gereichtem Liquor anoi. 3?' Laudan. Zj zu r5 Tropfen; Sinapiunfli die Waden, und aromatische FomentitiM auf die Herzgrube brachten in 3 T^" Nächten auch bei halbstündiger Gikl 4 Arzneien nie längeres als ein pauml 1 derthalbstiindiges Schwrigen des Sdilodl zuwege, der Puls wurde indesseo 1M schwächer, und der Husten seltener, jsl ger der Sciiluchsen anhielt; ich settfi< alle Hoffnung auf den Camp/ior, 'wJt durch seine entschiedene Wirki "^* ' Hautorgan, die innonnale Tli ZtweEchEells autheben sollte, mi

- 39 - füglich Mai^e's^ in $einen Beobachtungen und

' Schlüssejei^ Münster 1796. Empfehluogea und, wie gesagt j auf meine eigene 'Erfahrungen,

* Worunter erst ein^ neuere, wo ich bei ei-

. nem löjäbrigel^ Mädchen einen Herpes ex^ edens an Armen und Füfsen durch, äufs^- lieh angewandte Sublimatsolution und inner«

' lichoa Gebrauch des AßChiops antim. voll- hbmmen und ohne alleu Nachtheil heilte, gestützt, Uefs^ich das Gesicht einigemal des Tages mit der Sublimatsolution, Hind ^war anfänglich nur 4 Grau Sublimat auf 8 Un-

. ]&en DecQCC, L,apat;h. acutf waschen, und ei- ne Viertelstunde darnach wieder mit war- mer Milch abwascbeut Nach 12 .Tagen, als

- noch leeine bedeutende liesserung erschien, liefs ich 14 Gran Subfimat in 8 Unasen Ele- eoct auflösen, und nun fing auch der Schot f an zu verschwinden 9 und die iftaut glatt zu werden, nur noch roth gefleckt blieb sie län- gere Zeit, wie es nach Blattern, besonders bei kalter Jahreseeit, gewöhiilich ist; aber nuiK fing der Knabe nach und nach an zu kränkeln, er verlor Munterkeit un,(#v' Appetit, fuhr mehr und öfter, 1 als bei Kindern ge-

' t^öhnlich ist, im Schlafe zusammen, verliefs endlidh gar nicht mehr das Bett, ohne lU^er

y*

etmu zu klagen, scblummerto bestäo^ bin, ohne etwas «u verlangen j sein Piila ^ niäfsig gesichwinJ, gleicii, nicht «ehe scbwi das Gesicht wurde manchmal roth, als» der Ausschlag wiederkommeu wollte, an mal er^ldiste es, und dies dauerte so ä Wochen, endlich erschienen suwailen 2 fcangeu an den Linnen, an der Zunge,. Tulsivisclie hewe^iui derAugea, da. ^urde schwacher, gesc ifinder, das Be*^ BBya verlor sich ganz, lod so das Li Sal AthaU_ in Aq. Cinnt m. u. und ^q, C Ofom, aufgelüset, später in Infusa Sei mit China Exeract, j tot. thebtue. mk antim. wiederholt zu 3 4 Tropfen (l ben, Vesicatorieo hinter die Ohren, tai Genick Balsam, f^itao Hoff mann, v»K reiben, Seiienbäder konnten dasseütJ''' mehr erhalten!

Nun wäre Ereilich übereilt, ir«« aus dieser einzelnen Beobachtung einf> siimrnten Schlufs auf die Schädlichkdtl äufsern Auvwndung der SublimatsoIulioB chen -(VoUte, aber zu vernünftiger S^ - ternheit mgge sie doch, aadcxn ai tonders bei Kindern Yeranlawai

4' .

Vielleicht hätte jedes andere Localmittel, welches diesen Ausschlag schnell gehoben hätte, durch Metaschematismus das nämliche innere Leiden hervorgebracht? Der junge Körper war an diesen Keiz gewöhnt, er ge- hörte vielleicht pro tempore zu den äufsern zufälligen Lebensreizen? Da dieser vemich* tet wurde, entstand directe Schwäche; die«- se griiBP weiter um sich, und das um so leich«- tet, als die Epidemie der Nervenfieber noch nicht erloschen war, und* so starb' der Knabe an letzt erm, nicht an Sublimatgebrauch! Wä^ ren während der Vertilgung des äufsern Reizes zugleich innere Reizmittel, etwa statt -denAntimonialien gleich auf die höhere Sen*^ sibilität wirkende gebraucht worden, vieU leUht wäre der Knabe nicht gestorben? etc. \ Diese Eilpost- Construction, wie sie wohl alle sind, liefs sich denn doch hören, wäre nur alles mit dem Reizen, abgethan! So lan« ge die aufsere Application geschah, schien der Junge bleibend gesund, warum sollte man Nervina geben? Warum halfen, als er krank wurde, diese, und Vesioatorien und Seifenbäder etc. als variirende äufsere Reize nichts mehr? Wohl aus der nämlichen Ursa« che, aus der sie so oft in Nervenfiebem

- 4>

AJchtt balfeD? Sie kehen die ttitbekaanCa Verstaltung nicht

A'e innere,

1

Die Schönheit der Witterung wadn

det Länge der Tage; nur in der ersten ffi

te gab es einige Jlegentage und tiernalC

wiUer, dann blieb ii^tens angeaeinn, I

hocfa&te Wärme war a islea Monatsl^i

-»3, am Eode zu 37 Gridl Unser Thaltl

fite ersten Tage roa Os , dann a.ei&teat,<

gHWühnlich, ' von We, i, von 30 »51

clu&ive, an sehr wärmten Tagen war er alt

lieh. Die angemerkten FruhiiagskranUdl

Echieneu Anfangs sidt zu verlieren, b»t

den Blut/iusceti, an dem ich zu gleicfaerb

zwei Fiiiuenzinimer zu behandeln hatle^JI

gen da& Ende kamen sie aber wieder (M

mehr hervor, z. ti. einige nervöse JudW'

nien, rhaumatische Kohlu/i; (Ji^ g^

keif war nur 17, worunter 9 Kiaäet.tti

t .Greis. Die Mitlei, deren ich uiicb MM

deu Bluchusten gewöholich bedienet

vorzüglich bei Jüngern, an Blut und £fll

noch- nicht Verarmten, Atlerlals, <

Deiioüt von liad. -Sa/elf mit J\'ü.

•Opium, Lei Aeltern, Schwachem

- 43

^derlafs und Nürum weggelassen, zum Ge^ Sränk Wasser mit Elixin *aqld, HaU un4 ^^ wup* angenehm säuerlich gemacht; sollte die- ises in seltenen Fällen Hei? zum lausten ma-* <:hen, Mandelmilch, auf die Fufssdlilen kom* men Sinapisinen, an Schenkel uncl Füfse abeil^ "werden- wiederholt Ventosen applicirt; dai* lieben Smpfehlui^g von Körper» und^ See- iienruiie, und weniger reizloser kühler Schleim« kuppen. Ich reichte mit dieser Behandlung Jbei den meisten aus, bei mehretn hörte der Blutauswmf schon nach 2''~»4 Tagen auf, bei .wenigem dauerte er länge^i^ oder machte viel-» ^ohr nach kürzern Zmschenräumen Hecidi- frve; den'Beschluis der ivur machte. ein Z)e« »cocc. Polygah amar.j nach Erfordernifs des s|H[u&tens noch'.mit oder ohae Opium. Vom liKochsalz erfuhr ich auch einmal, dafs es «den heftigsten Blutergufs hemmte, nachdem ;H3S dreimal alle lo Minuten zu einem Ef^löi- •^^1 voll gi^nommen worden; der Kranke nahm Mßs tropken in den Mund und schlemmte es «init. nachgetrunkenem Wasser hinunter» Das \rOhum Momordicae liefs ich einmal, aber Y^hne allen £rfolg, nehmen, e& leistet wohl oiicht mehr, als andere fette Oele? Mit dem JilUcir^ acid, HaU hatte icih noch nicht Ur-

- - « -

>n in dieser Krankheit unzufrieilan >

; I glaube auch oicht, dafs seine bli

'; i le Wirkung daraufhinausgeht, dieL^

oder das Blut in den LungengefiM

jerinüung zu bringen , fürchte dan

1 von ihm weder nachfolgende KunS

rit, noch später kommende Eiterung, ö

es ja doch so ;rn bei Blutvvalluii^

lupt, bei allgeme aem widernaiiirlii^

ihl, hei äcc lut und Morbm mI

■.oius haemorrhaßic, endlicJi bei akri

onischer Gicht, ohne dabei anCi

und Blutpfrö e zu denken.' tf

!ie Vorstellung liegt auch gam soll

dem Kreise der Erfahrung, denn davon, ä

Säuren das Blut aufser dem lebenden Oip

nismus 2UDI Gerinnen bringen, lälst sicttiilA

nicht schliefseo, dals sie ein solcho**^

mit ihm innerhalb seinen lebendiges BskA-

tern bewirken, ia welche sie Wohl nickt O*

mal in ihrer reinen BeschaiFeuheit eiiiA:^

gen? Dafs sie den Orgasmus sanguiait W

dern, Durst löschen, kühlen ohne zu tehld

oben, dals auf ihren Gebrauch selbu W

mehrte Ausdünstung, Schweifs in J>rt*»^

sehen Krankheiten foigt, bei anden

tei Harnabgang etc., das sagt un^

- 45 - .

achtung, und da^durch ist Ja schon viel ge-* wonneiL bei Blutergiesungen ! Wie das ge- , ' schiebt) ob durch Ketardation der Irrit^bili-i^ ' tat des Gefälssystems überhaupt, oder durch Veränderung der Blutmischung , oder durch beides zugleich? (welches letztere am wahr- scheinlichsten ist) sind blos mehr und we* niger b^ründete Resultate des beobacht^en« den gebildeten Verstandes.

Die trocknen Schröpfköpfe sind des Lo* bes, das ihnen auch in. dieser Krankheit bei«, ^gelegt wird) ganz und gar würdig; ich moch- te sagen ) man kann es den Kranken .anse- ilen^ wie während ihres viertelstündigen Hia- abziehens von dem Umfang der Schenkel bis . nach den Waden die Blutcongestionen nach oben^ sich mindern, das Athmen leichter, die Hitze yermindert werde ; ja ich glaube, sie sind allein im Stande, einen drohenden Blut- ergufs noch auf der Stelle zu hemmen, sie leiten aber auch nicht nur durch ihren Zug das Blut nach unten, sondern, was wohl noch mehr ist, auch die Gefäfsthätigkeit dahin und nach der Haut*

Auffallend war mir auch endlich schon Öfter die Erscheinung beim Bluthusten, dafs

46

I

gerade in ^en Anfällen des heftigsten^ ge- waltsamsten Hastcns, am seltensten Blut aus«- geworfen wird, dasselbe hingegea. so gerü bei leisem Hüsteln, oft nur gelinden Rä/is- pern häufig, empor quillt! Es ist wohl bei am stärksten forcirten Husten der zusammen* ziehende Krampf d^r Lungengefäfse am mäch< tigsren,, oder nach der neuem Sprache, die contractive -Thätigkeit oder Involution am kräftigsten hervortretend? Ist das Folge des Antagonismus zwischen Sensibilität, als wor« unter die Erscheinung des Hu^t^ns fallt, und Irritabilität des Brustorgans?

Juni i8o7«

Die Witterung hielt ziemlich gleichen Verlauf, )die Wärme blieb und überstieg die des vorigen Monats nicht, es fiel .wenig Re- gen; so dauerten auch die Brustkrankheiten mit und ohne Fieber,^ asthenische Seicensci- chej Rheumatismen fort, es zeigten sich auch remittirende Fieber rnit verdorbener Galle, einige ^Dysenterien und Frieselausscliläge« Die Sterblichkeit war gleich 19, worunter 7 Kinder und 4 ^Ite Frauen waren, nämlich eine von 75, 86> 97, und die vierte von 107 Jahren« Von^ meinen Kranken starb eii^e

- AI -

Frait von 60 Jahren, der Haltung und dem Aussehen ihres Körpers nach von go, an ei- ner Pneumonie, die schon- den dritten Tag in Lähmung der Lungen und Tod übergieng; seit mehrern Jahren gieng sie schon so ge«- beugt, dafs Kopf und Brust fast einen spitzi- gen Winkel mit dem Unterleib formirten, eine Folge der frühem leidigen' Modesucht, steife und «nggeschnürte Leiber zu tragen, wodurch die Kumpfmusk^ln unthätig geipacht und im Alter, beim Nachlafs dieser modi-» sehen Unterstützung, unfähig wurden dem Körper seine gerade Haltung zu gewähren« "SSf^^s tor 30 und 40 Jahren die Schnürl eiber beim schonen Geschlecht schadeten, das thut heut zu Tage nicht die griechische, aber die leichte, dünne Bekleidung des zarten weib- lichen Körpers; schlank und leicht, gleich einer griechisthen Insulanerin, tritt unsere deutsche Schone lA öiFeiitlichen Versamm- lungen, in der Kir<:he, dem Theater und beim Taoze auf, kein Gewand soll der zarten lieb- lichen Form ihrer Glieder ftwas bönph- men, kein Faltenwurf soll blofses Windspiel, und ohne reizende Bedeutung seyn, daher die runden vollen Arme, der Lilienbusen b)oS) der Schwanennacken frei, und was zu

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bedecken ist , mit federleichtem Ueber* t^urf vom sartesten MousSelin oder feiiisten Cailico über idas eben so feine Hemd be* kleidet! Aber da fehlt es nur in unserm rauhen deutschen Vaterlande an' dem wai- men heitern Clima Griechenlands ! Dii . Schöne erkältet sich in der Kirche, noch mehr bei heifsduftendem Körper auf dem Tanzsaale und aufser demselben; siß bekoiAmt Gliederpeifsen, Blutspucken , Lungen- oder Bleichsucht, und verlebt so bald das schon« aber auch kurze Schmetterlings -Leben!

Zwei liebenswürdige Mädchen, die Freu- de ihrer Aeltern, sah ich so ohnlangst in der Blüthe ihrer Jahre, wie eine Rose durch Spat« frost, dahin welken! Leichte Bekleidung uni Tanz tödeten die eine durch Bluthusten upd ' Lungensucht, die andere durch Zuriickttei« bung arthritischer Materie, und schnelle Lab» mung der Lungen,

Ein Knabe Von 9 Jahren starb an der Wassersucht, er hatte mit seinem Bruder ei* nen Frieselausschlag leicht überstanden imd war wohl, lief darnach bei warmen Tagen mit blofsen Füfsen öfters int Wafser umher, und zog sich so diese Krankiieit zu, welche

m

end**

4?; .

dtich mit ConTukiönea. den Tod herbei« Ute. . -. .. ^ .•■ '

1 . .

*

Monat Juli 1807.

- I f

Die Sommerhitze stieg und erreichte jJie " •he von a^J Grad Nachmittags 2 Uhr ina, jatten; es regnete . s>^hr wenig, Donner- Kter waren zwei, d^r ^h^rcsch ende. West« |d ging nur gegen., das. £nde in einen öst- aen über.. Es zeigte sich der Anfang, der Brmünrenden Fieber^ die in der Folge so ;JSg wurden, dafür hatten sich die. esMri'i' ^matischen Fieber verloren. Ich. beha^djelr einen t^ranken^ an) Tertianfieber, der sehr ;^ärer zarter Constitution, und bei dem L iLeidea der Sensibilität vsj^hr* hervorster fi^d.war« Ich dachte, bei diesem müfste die (ungsioiediode mit) -flüchtigen Heizmitteln, cshe vormals imBarijiberger Hospital mit; Er«^ c\ angewandt wurde, vorzüglich^ angezeigt^ ^;i ich liefs dabei^^ v^^in Tincc.^ ehebmcOy . ^^aphfa f^itrioL in halbstündigen Zwi- iug^äunxfi^.. Wechselnd'. «nehmen, stieg den und St<?n Tag bei beiden . um j^inige []ipfen, und lie£s den 4ten Tag noch Cam*"

orp Pulver. 'ZU anderthalb Gran pro Dosi

.

l^otim ne)un.e]i;. die Paroxysmen , wiirdeA

r^wn. XXIX. B. 5j 8t. D

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Pas Geoieingefuld wurde jSUi^ ketj übler gestimmiv Tlatimt/iiBiBier: tind launiger imd ,diesw lÜtetEiod» M^i"^ ^^^ 'ÜMO China 1m^ vim \\^^ r de -^ imd das läielbW U|^li

äus;j^geii die Redäiven'iN^ ^^ip Art ir«rfft|itt^ tiAd aebr tibtliwendig gaMidttiea Si;pliilwein gcArUnclfb ^'

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'"'^Vfhrüra miMeh tv& dbdl aoidt

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röjj^teii gegen KittakhMtbEly''|p0||ett^

^dhöii bewährte Mittel haben? Waraa' len wir mit der China gegen nicht zufrieden lejm? Warum nicht Quecksilber gegen die Lnstseuchef immer was anderes haben? Kam .Wohlfeilheit eines Mittels in def und Gesundheit^-Erhalttings«. und Kunde in ernstlichen Ans^Iag ^i den oder der Sdiadei der rom guten Sache entsrtcäben kann? Der Medicin ist, sicher ntid bald za lu werden dann andere- j9atti7trmaf«ii| millen^ Blumen (obwohl sie^betleidM lings-Fiebem t^echt Txel leistlSB^ Mtf

I _

.ja

I •'

5i

wurz^ Opium^ ihUrische Gallerte etc. der Chixia gegen das kalte Fieber, werden die mineralischen Säuren dem Merkur gegen ve^ nerische Krankheiten je den Vorrang sitrei« tig machen können? Nach meinen Erfahrun- ^gen, und wohl auch nach vieler anderer, ge- wi& niemals! Also bewahren wir doch zu* frieden das Gute, das wir haben, und suchen lieber nach dem, was uns noch abgeht! Gei- gen wie viele Krankheiten bleiben uns noch Speoißca 2tt wünschen übrig? -

Aulser diesen Fiebern gab es mehrere ort«

liehe Krankheiten des Magens und Kopfes,

gaj* viele Menschen klagten über' Schmndel^

andere vhev freiwilliges Erhredtkn^ beides

sichere Folgen von Schwäche, die durch die '

mdäuemde grofse Hitze, und häufigen Säf«

' teverlust durch fortwährende Schweifse noth«

wendig herbeigeführt werden mufste. Dia

SrusiJcrankheiten yerloren sich, noch einige

Nervenfieber traten aum letztenmale auf. Es

atarbea in allein ig Menschen, worunter 3

Greise, von denen einer in der Altmühle .

ertrank, und 14 Kinder waren, deren keines

•in Vierteljahr erlebte! Am Nervenfieber hat-

I te ich a zu behandeln, wenn man es ja noch

V.

- 54 - Brechmittel den andera Tag noch < yaiaruui, und Castoreum ve rbundenu Jl fii^riTutte gab, Opium aber in der Folge reicliie, sondern blos bei Sarpentar. , ^'<J rian.^ nUr., ylconic,, I^'m. antun, IL

stehen eh; ich that dieses aus dem W nicht leeren Grunde, weil ich bei diet« ne rheumatisclie \i ise nach dem GtM

als Ursache ihrer F eit rerniutheie, i

wie gesagt, sie hati orher ufters niil ren- und Gliederst nen und lliefs«

wehen Augen zu il welche letztere '

iut nicht ganz gut ;n, ich rechne!'

Tim auch bei dieser vorzüglich auf di«f Wirkuusien der Vesicaiore im Nacken an den Waden, und der Erfolg eauf*^ beide wurdet) gesund, nur Letztere 'indem bei ihr der hüchste Grad d«((*^ heit nur 5i fae» Erster wohl 1.4 Tage

Augusc 1807. Immer dauerte noch die grofa« WC und stieg diesen ganzen Monat hiadofdli^ erreichte 31 Gr. R. bei uns, gewifs «JM l tene Höhe! Die Trockenlieit w" -*-■ anhaltend und wurde durch . {engüue, di« imr in der entwi

53

ri^ne male an Öfters wiederkommenden Glie- «lör- Ohren- und AugenflUssen litte, war al- i^s umgekehrt, sie phantasirte nach weni- gen Tagen, bei ruhigem Pulse, mit einer ra- nbHen, ihrem sonst schüchternen Tempera- iicfnt ganz unproponiohirten Art, sie war vob, zanksüchtig gegei;i jeden, der mit ihr sprach, sie vernahm, was man ihr sagte, gab |>er' nie eine bescheidene Antwort diarauf, i^eis man sie gehen, so sang sie den ganzen 9ag und die halbe Nacht durch aus yoUem CliUe,'sie, die vielleicht in ao Jahren nicht tiehr gesungen hatt^, nur die wenigste Zeit ^[fhlummerte' sie da3swi5(:hen, mit den Hän- jjen war -sie stets beschäftigt, aber es war il^in' Zittern derselben, keine Subsukus Ten^ ^ururhy sie mafs den lieben langen Tag mit jHflbigen die Ränder ihres Schnupftuches wohl ^usendmal aus^ ^l^hei hustete sie häufig und y0j^£ unflätig und kräftig ihren ^^swurf ge« jade vor sich hin; übrigens sah sie roth im ^sicht aus, liefs ohne Aeufserung ihren Koth m Bette gehen y und afs in Verwirrung, was Itah ihr vorsetzte. Bei beiden fand im Gan- ^n gleiche "^Behandlung durch die gewöhn«- {tehen Nervenmittel und Blasenpflaster atatt^ im dafs ich der zweiten nach gegebenem

- 56

btach sich 4wAt'> ö^**' "s^S ß'^Dg llidiu4 Tom Wurm ab, und" seit Jahr und T^ sicli von selbigerii aftc^ nichts mehr gl im Frühjahr iietV ich «le die Erdbcea bräuthen, diircli- Öie ich auch schön' BändwuroiTÖft feiitigen ao EÜen abtrieb^ iriftr'b leb sie unwirksam.

Es starben in dlleW ig Taclividiien, unter 9 Kinde^ ntid 7 Greise! wirkHcIiJ bedeutende Zahl von letztern, welchft; um so weniger hstte vermuthen solW son^t auch eine grüiscre Wärme ein so thätiges, das schwache Leben der Ali« haltendes Kemedium ist! Mir starbeD Kind von einem halben Jahre nn Coonlll nen, eine alte Frau an £ntkniKu»g|' chtonische Gliederkrankheit fatirbei| und eine schwanger« 37jährige Fr.nu, ich züT Consultoticn gorul'en wurde wi4* einen eingelilemmteH Leistenbruch dcrIuA Seile h.itte; sie war im gten Monat« il schon öfter wiedcrhohtten Schwaagenct ' und hafte sich durch Aufwaschen <|M' benbodens iltr Uebel zugezogen; «•- durch mehrere Tage die äufsero nntf' ■^ek.innteU Mittel (dia Nap/ita f^itriii

,oonw

iU,<*

k

- 57 - tgenomm^n) bis auf ein warmes Bad, 'in I sie nicht zu bringen war, angewandt; iD schmeichelte sich einigemal dals ' der lieh zurückgt bracht s^i,- dessen ich jnicil. er nie überzeugen konnte, ii:%d^^ die Zil- ie der Einklemmung tiie nachlielsen, e& ir aber auch eine harte Unterscheidung,

der Bruch klein, und durch den überhän- adcn dicken Bauch, wodurch in «der Lci^ mgegend eine tiefe Falte gebildet wurde, cht Täuschung mö^ich war l Die vorge- ilagene Operation wurde also von Tag zu ig verschoben; endlich tr.nt Gangracn ein ;d der bald daraufi folgende Tod mach-

aller weitern Hülfe ein £nde. ' Das Kind rirde nun durch den Kaisetschnitt- genom^ &, war^ aber auch schon todt; die Bruch- Äratron, als ;ein opus posthumum^ wurde an von dem sie bisher behandelnden Ac« uclieur gemacht; sie war auch itzt noch in leichtes Stück Arbeit; der vorsiehende, ^ Entleerung Voni Kinde ohngeachtet noch Uk.e gröfse Bauch, die tiefePurche, die in i^ I^i^tcfngegend dadurch formirt wurde iA worin der Bruch lag, hinderten die indgriffe des Operateurs sehr bedeutend, . ; lieg nacli- -Eröffnung^ des- Bruchsacks ein

56

Wach ^ich. 4^*^^'> ^^^^ '^^ gi^ng hi^hts mehr •Vom Wurm ab', und' seit Jahr' uödTag hat sich von Selbigörti äücii nitht« iriahr gezeigt; im Frdhjahp Miefs iiih ci^ie die ' Erdbeerenkur bVä'udiVii , ' cttttci*- die ich attßH schon einen Bindwurm tvöli'eiiiigen'izö Ellen abtrieb, abet fcitf'bieb sie unwirksam.

*

Es starben in illetn ig Individuen, wor- unter 9 Kindef tthd 7 Greise! wirklich eine bedeutende Zahl von ' letztem, welche man j tim to' weniger hätt^ vermuthen sollen, da son^t auch eini^ gröfsere Wärme ein so wohl- thätiges, das achwache Leben der Alten er*

' haltendes Remedium ist! Mir starben: ein Kind von einem halben Jahre an Gonvulsio- nen, eine alte Frau an Entkräftung durch chronische- Gliederkrankheit herbeigeführt, und eine schwangere 37jährige Frau, zu der ich zvtr Konsultation gerufen wurde und die einen eingeklemmten' Leistenbruch der linken Seite hatte; sie war im 8ten Monate ihrer schon öfter wiederhohlten Schwangerschaft,

^ und ha^te sich durch Aufwaschen des Stu- tfenb'odens ihr Uebel zugezogen ; es wurden *durch mehrere Tage die äufsern und innern tekanrften Mittel (die JVaphta FitrioL nicht

^ 57 - ausgenommen) bis auf ein warmes Bad, «in das sie nicht zu bringen war, angewandt; man schmeichelte sich einigem&I dals der Bruch zurückgebracht' s^i,- dessen ich jniclt. aber nie überzeugen konnte, ii:%d^^ die Zu- Tälie der Einklemmung nie nachlielsen, e& war aber auch eine harte Unterscheidung, da der Bruch klein, und diirch den überhän- genden dicken Bauch, wodurch in «der Lei^ stengegend eine tiefe Falte gebildet wurde, leicht Täuschung mci^ich warf Die vorge- schlagene Operation wurde also von Tag zu Tag ve'rschoben; endlich tr.nc Gangracn ein und der bald darauf folgende Tod mach- te aller weitem Hülfe ein £ade.' Das Kind wurde niin durch den Kaiserschnitt genom^ men, war aber auch schon todt; die Bruch- op^atron, als ^ein opus posthumiun^ wurde dann von dem sie bisher behandelnden Ac- couclieur gemacht; sie war auch itzt noch kein leichtes Stück Arbeit; der vorsiehende, der Entleerung vom Kinde ohngeacfhtet noch dicke gröfse Bauch, die tiefe-Furche, die in ^er Lfei^tcfngegend dadurch formiit wurde iind Vorin der Bruch lag, hinderten die Handgriffe des Operateurs sehr bedeutend, .. es lag nach Eröffhung des- BrucHsacks ein

IV

Erfahrungen

Uie Anwe des Bleizucki

i L' igensucht

_ Dr. I. [. Kopp,

Jjei einer so häufigen Krankheit, •** LuDgensucht ist, die ihre KraoiceB V ' Regel «]em Tode ali eine sicher« überliefert, muls ein Mittel von der jrfl ten Wichtigkeit seyn, dem ErfaKrun^l seine hiilfreiche Wirkung auf mehivrfvS ten zu. üeboie stehen. Was niir vpB"! lieh in Hinsicht auf Behandlung und Pnifl •e bei einer i'eden Lungensucbt zu seyn scheint, ist der Grün

59 im Torigezi Mpnat^ doch blieb es noch im« meüwarm genug; so hatte das Thennc^me« ter den 6ten noch 26^ Grad; dies war aber üuch der letzte hohe- dieses Jahres und

1

höchste- Wärmegrad dieses Monats ; den

-^ten und 8ten- kam Regen mit Sturmwind

nnd die Wärme fiel unter 20 Grade, den

gten war es wieder schön, den loten abef-

mdls Sturm und Regen, darauf wieder einige

kühlere trübe, bald aber wieder mehrere

schone Tage, in denen sich die Wärme noch

einmal auf 2i§ Grad hob, und die nur durch

Sn^alige Abendregen unterbrochen bis zum

'jlerbst^Aequinoctium fortdauerten.

Die kalten Fieber hielten an, so auch. das schon angemerkte allgemeine 'Uebelbe- finden aus Schwäche recht eigentlich Asthenie^ die keine bestimmte Kraükheits- Form ausmacht. Ruhren gab es nur wenige, und leichter rheumatischer Art; Catarrhe ka- men wieder «um Vorschein, zwei husteten Blut aus, und die Kandidaten der Lungen^ sucht traten wieder in ihre Functionen; überhaupt war die Zahl der Kranken nicht grofs: die der bis zum Aequinqctium gestor- benen war 13, darunter 6, Kinder und 3 Alt«

64

wüi'ste ich 'wirklich keins,' voh^ dem so fii ZU iio£Fea ist^ als Vom *JSleizucker*

Bekanntlich wurde das Blei schon in tern Zeiten innerlich angewandt;. Besonä wird hier die Tlnctura antiphthisica Gn vianni bem ertlich *). Man gebrauchte bei Lungen - und Lebervereitcningen, hectischem Fieber, b^i häufigen Pollutio:! Es ist indefs augenfällig, dafs dieses Pi rat sehr unchemisch zusammengesetzt Denn der Eisenvitriol dfecompbnirt den zucker, so wie er mit ihm z;isammenkc^| und es entsteht der schwerauflösliche Vitriol. Die Tinctur konnte wenic oderni:- von Blei enthalten.

•) Die Formel, nach welclier sie bereitet ▼s-'^'' "** folgende :

^:, Sacchari Saturn, 3(5, T'^itrioli Md^'- 3z z/, Aceri vini boni non df*sn//iitL -••' ritus Pi'.'i rectificati Ü ^(/\ " aqiiae sarurn Tyvf. Sohatur Saccfiarum Sal'^ ni aceco^ in vase ferreo^ ieni igne. misceatur Furiohini iMartts tritnm. vicctn sofuU&. addatur Spincus vini cti/lcatus^ aqua Rosarutn pennufi repnnantur in lo^uni eemperaium. Die Dosis war 20 3o Tropfen.* -•

65

Das Antiheeticüm Poterii hatte kein Blei, idem bestand aus Spiesgl^nz-» und Zmn- rd* Es wurde als ein' vorzügliches Heil- tel bei purulenter' Lungensucht, bei Blut- 1 Samenflufs empfohlen, und Ppter er- Jt yiele Fälle yon Phthisischen, die durch ses Präparat gehafsen. Ettmiiller rühmt Wirkung dessel}>en an seinem . eigenea rper. Er habe «ich, sagt er, blos durch d[en Gebfauch gegen die Auszehrung ge- Btzt. Auch in neuern Zeiten Fand es &f/«"*) bei der Lungensucht und Epilepsie iLsam. Es verdiente daher dieses, Mittel iir beachtet^zu werden. Man schrieb ihm igens .eine adstringircnde Kraft zu. Die ^Ukalke sind meist so wichtige Arzneien^ [[.doch kennen wir die Wirkung einiger ^e eben des Zinnes auf den mensch- en Körper noch so wenig.

e Zusammensetzung, worin Blei das iglicbste Ingredienz war, wandte Oosterm

m

Schacht gpgen die Epilepsie an. Es be- aus 8 Theilen Salpetersäure und einem

«

ijiie Bleizucker. Man liefs es zu 6 Trop-

Lnehmen.^ •— Eine andere Art der innem

■".

LSi 4!®*^* Journals Xlten Bd. St. 4. S. nji, ' XUX, B. 5. St) E

^ i

^--e(>

f .

Anwendung geschähe rnttj^fln^^G;»] Bleiextracte* Es wucde 411 einigen

täglich gen^mm^n^*). \r

Der iiiner«^ Gebrauch des Bleies indefs m^ist gescheut^ und "erst/

*

neueren Zeiten erregten 'die glOcklid sbltate einiger Aer^tei zumal Büdi xmdi Amelung*s^ AufmerLsianikeit.

Was der innem Anwenditag ' des besonders im Wege stand, wer die mit verknüpfte Idee einet gefiUirlji tes. Gemeinhin iturden * dadurch die]

achtungen gelähmt* Denn jener bewirkte, dafs man entweder das Furcht einer Vergiftung gar nicht oder es in so kleineu Gaben reictef es indifferent blieb , oder es in 40^ de der Krankheit nehmen liefst notli gen der zu grofsen Zerstörung der tionsorgane, nichts mehr zu leisten T< Man hatte es zur Maxime gemacht^ tBü das Blei zu verordnen, wenn der Knakc^ nedies aufgegeben werden muCite: datf»' te man Einen Gran Bleizucker in a/f den verbrauchen lassen. >Yas liebei

^) Fiesenick iDiit. «ist* obterfftt. quaad, fmatf«

. VA

- 65 -

ursprünglich eine .örtliche Krankheit ist , di« eben deswegen eigentlich Haup^gegenstand einer chirurgischen Kur wird^, aber weged der Verstecktheit des leidenden Theils diese nicht zuläfsty dafs daher bei den meisten Kranken nur durch Umwege, durch dieVer- dauungswerkzeuge und durch den Kreislauf des Blutes auf das eigentliche Uebel gewirkt werden kann *)y wenn man das Einathmen von Dämpfen und Gasarten ausnimmt ; dafs femer die stete Bewegung der Lungen und das beständige Berühren der atmosphärischen Luft die Heilung so sehr erschwert. Die fiehandlung der Lungensucht theilt sich mir- liin in zwei Indicationen , in^ die des örtli- chen Zustandes und in die der secundären Zufälle, der gestörten Reproduction. Die erstere Indication begründet die Badical-, die letztere die Palliativkur« Zu den Indi- caten dieser würde ich die Binäe^ das islän^ JUstheMoos^ Rad.Polygal. amar.^ den Mohn^ safiy die nährenden Minel etc. zählen. Un- tet den Arzneieir für die Radicalbehandlung

^ ^ l!)arum sind 4iuch die Mheneran PälU; "t^o iich eixre Vomica ^ach au£Ben öfiEnete, wo alaochirur- |gisc)ie .;ß.^andlang statt fand« apldi«« bei w«icbtn <>(tert die Heilujag gelang, _ ,

^ 64 -^

wüi'&te ich'wirklich keins, von. dem so viel 2a hoffen ist^ als Vom iBleizucker.

. Bekanntlich wurde das Blei schon in al- tern Zeiten innerlich angewandt;. Besondiers wird hier die 'Tinctura antiphthisica Grcm" ijianni bemcrfelich *).' Man gebrauchte sie bei Lungen - und Lebervereitemngen, bei hectischem Fieber, bei häufigen Pollutionen. Es ist indefs augenfällig, dafs dieses Präpa- rat sehr unchemisch zusammengesetzt ist. Denn der Eisenvitriol döcomponilrt den Blei-

I

zucker, so wie er mit ihm ziisämmenkohimt, und es entsteht der schwerauflusliche Blei- Vitriol. Die Tinctur konnte wenig ode;r ni'cht^ von Blfei entlialten. . *

JDas

*) Die Fprmel, nach wplcher sie bereitet Wurde, war

folgende:

1^. Sacchari Saturn, ^p, Vitrioli" Martis, Ziift Aceti vihi boni rion desnlläiL, Spi' ritus' Vini rectificati Tk ^ij ^^ aqiiae iJo«* sarum 5v/?' Soli^atur Saccharum Satur»

.ni ac^coy.in, .vck^e ferreo^ lern igne^ aJU^ misceatur Vitriohim Marcis crituni^ in*

: vicem..solucis, addatur Spiricus vini re« ctißcatus^ aqila- Hosärum permixtus; reponaniur in 4o^urn temperatüin^. Die Dosis war ao 3o Tropfei*. *^'-* *•'-' '

I

- 69 -

►ßachwerlichsten Zufalle tind Verlängerung [es Lebens hervorbringt. *Das essigsaure Blei eslieint mir unter allen Mitteln gegto die jungensucht eine der ersten Stellen zu yer- lienen. Man glaube, doch nicht , dals das tlei so sehr scuiädlich ijfi angemessener Do- is auf deri Körper wirkt, ^Is man gemeinig- ^h annimmt. Ich habe bei Kranken täglich ! Gran Bleizucker u. mehr anhaltend anwen« ien sehen, ohne aafs Koliken,' Uebligkeiten Xkd andre Zulalle entstanden. Zeigte sich bei KMlern nach langem Gebrauche desessigsauem kleies, Druck im Magen, Blähungen, Leib- dimerzen Uebligl^eiten, Erbrechen, Durch- ille etc., so hörten diese Beschwerden so- jleich auf, sobald mit dem Blei ausgesetzt lürde. Lästige Kachfolgen, die sich noch inge nach dem Gebrauche des Bleies äusser- i^n, habe ich nie entstehen sehen. Nur ei- 1^ Phthisische beobachtete Ich, die. den Blei« , |acker gleich Anfangs in geringen Dosen Acht vertragen konnte. Es überfielen sie GFebligkeiten,, Brechen, Würgen und D^rch- Ul. Diese Symptome wichen aber gleich bit Entfernung des Bleizuckers. Meist huid ich, dals der Bleizucker die Oeffnung lÜher vermehrte und deswegen einen Zusatz.

''\

. von Opium ücilhi^ machte, als dafs er 0 structionen hervoi brachte.

Der Bleizucker hat es besonders eij

dafs sich die P^atur lies Kracken leicht

ihn gewOhnt. Es ist daher erfarderlicK l

der Gabe zu- steigen, ich habe di«s durcb

. gpi'undh'o. Wei.n wnem Lun^ensUchtigen

. Gr<ii btcizurker täglich den Auswurf i

Scliweifs vermin ilerte, so versagte nach d

ger Zeit eine solche Dosis ihren Dienst,!

. sie niulste daher eihuht werden.

Die vorzüglichste Wirkung des Blöfl kers in der Lungcnsucht ist, dafs er diiOf spirireadt^n Hautgetalse und die eitcrseiei reodeii äcellen in den Lungen zusainmeap« Hierdurch wird der Ausflufs von guMB S ten verhindeit und durch die venntodM Eiterabaond. rung, die Vi^rwachsungunA'Vi BarbiiDg solcher Stellen bewerkstelligt. I Vernarbung, zumal wenn viele Eitersäcke der Lunge sind, ist der schwierigste Theill Kur und oft vermag das Mittel nicht et i weit zu bringen. Aber eine Annähemagi zu, eine Verringerung des Eiters wirti n in den meisten Fällen beobachten, Bleizucker mit Sorgfalt und nacl^,

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aber nach einer solchen Webe das Biei zu ^ben für £ifahruiigen hoffen? Hier konja«. ten keine genügenden Resultate errd^en, und wenn man das Blei für unwirksam nach dem Verordnen einiger Grane ei klärt, so liat man das Mittel gar nicht in seiner vqI- lejQ heilenden Kraft auf den Kranken wir- ken lassen. Alle Beobachter stimmen darin überein, dafs das Blei erst nach gröfseren Dösen half, sogar -dann erst, wenn es zu meh- reren Unzen nach und nach genommen wur- de. Wollte man bei der Belladonna, dem ;Opiüm, der Cicuta etc. die- alle Gifte kind nach gleichen Ansichten v^rfahreji, %o lyürde so mancher Kranke dahin wandeln, dessen Lebensretter diese Mittel sind. Abelt liier kommt die Gewohnheit mit in's Spiel, Bian ist kühner mit den Arzneien, die .man ^glich' anwenden sieht, als mit solchen, roh ;tf6nen die .Compendien und die Lehrer nur JDÄit Furchtsamkeit sprechen. Weni| so auf '^der einen Seite durch zu grofse Dreistigkeit . -T7i^lUcksfälle geschehen, so wird auf der an- dern 'manche Krankheit aus übergrof4er Vor-

JKcht nicht geheilt, deren Kur hätte bewerk- itjelligt werden können. Bei einer Krank- !3ieity die gemeinhin so tödlich ist^ als die

E a

^ 68 - *

Luxigensuchty darf ein Mittel, das schädliche Nebenwirkungen haben kann, (bei weites, aber nicht immer hat ) nicht gescheut w^v*

«

den/ wenn jene Nebenwirkungen den Zufal- len der Krankheitv in der Gefahr filr das L^ ben nachstehen, und die Erfahrung den Nnk zen dieses Mittels gegen diese «Zufalle du» thut.

Wer aus dem Gesagten schliefsen woUu^ als rühme ich die Bleimittel bei der Liin- gensucht als eine Arznei an, yon der indes meisten Fällen Heilung zu erwarten sei, int sich. Die Heilung einer wahren LuugeS' sucht ist so selten, dafs schon ein Mittel dtf gröfsten Aufmerksamkeit der Aerzte weilk ist, das in mehreren Fällen mit Bestimmtheit «— nach der Succession der Symptome beia, Gebrauche und Aussetzen des Mittels ^ ne gelungene Kur bewirkt, *) Sind alk Arzneien bei einer Krankheit trüglich, so i$ mir die am willkommensten, die am wenigstes täuscht; am liebsten die, welche, wenn au<i keine vollendete Kur, doch Linderung der

*) Auch bei der, der Kur so oft trotzenden« Epile^ •ie und bei hartnäckigen Blutflüssen, soUte ml> die Bieimittel mehr yfüidigen, alt es geschieliL

- 69 -

beschwerlichsten Zufälle und Verlängerung des Lebens hervorbringt. 'Das essigsaure Blei scheint mir unter allen Mitteln gegto die Ijungensucht eine der ersten Stellen zu yer-« dienen. Man glaube doch nicht , dals das Blei so sehr schädlich in angemessener Do- sis auf den! Korper wirkt, ^Is man gemeinig- lich annimmt. Ich habe bei Kranken täglich 6 Gran Bleizucker u. mehr anhaltend anwen« den sehen, ohne dals Koliken,« Uebligkeifen lind andre Zufälle entstanden. Zeigte sich bei andern nach langem Gebrauche des essigsauern Bleies, Druck im Magen, Blähungen, Leib- jftcfamerzen Uebligkeiten, Erbrechen, Durch- fälle ^c., so hörten diese Beschwerden so- gleicl^ auf, sobald mit dem Blei ausgesetzt würde. Lästige Nachfolgen, die sich noch lange nach dem Gebräuche des Bleies ämser-, ken, habe ich nie entstehen sehen. Nur ei- me Phthisische beobachtete ich, die, den Blei- , imcker gleich Anfangs in geringen Dosen nicht vertragen konnte. Es überfielen sie üebligkeiten,. Brechen, Würgen und D^rch- falL Diese Symptome wichen aber gleich mit Entfernung des Bleizuckers. Meist fand ich, dals der Bleizucker die Oeffnung eher vermehrte und deswegen einen Zusatz

7* von Opium tiothi^ machte^ als dälk er^Ob- structioaen hervoi brachte.

Der Bleizucker hat es besonders eigen»

dafs sich die IMatur des Kranken leicht aa'

iha gewöhnt. Es ist daher erforderlich mit

der Gar>e zu steigen, ich habe dies durchaus

. gefunden. Wenn einem Lungensüchtigen 1}

Grm Bli?izucker tätlich den Auswurf und

Schweifs yerminderte, so versagte nach eini»

ger Zeit eine solche Dosis ihren Dienst, und

. sie mulste daher ei:höht werden.

Die vorzüglichste Wirkung des Bleiznk« kers in der Lungensucht ist^ dafs er die per- spirir enden Hautgefäfse und die eitersezemi« rendeif Stellenin den Lungen zusammenzieht. Hierdurch wird der Ausflufs von guten Sät ten verhindert und durch die verminderte Eif erabaond» rung, die Verwachsung und Ver- narbung solcher Stellen bewerkstelligt. Diff Vernarbung, zumal wenn viele Eitersäcke in der Lunge sind, ist der schwierigste Theil der Kur lind oft vermag das Mittel nicht es so- weit zu bringen. Aber eine Annäherung da- zu, eine Verringerung des Eiters wird mau in den meisten Fällen beobachten, wenn der Bleizucker mit Sorgfalt und nach, den Uffi-

"^ ^5* m^-

te er ein Gefühl von Leiere und im Rück«^ •theile der Brust von Brennen. Inspirirte et tief, so erfolgte sogleich Husten. Den Tag^

über und in der Nacht 9 besonders gegen Morgen, war der Husten stark und. häufig. Das in T^euge Ausgehustete war grünlich- gelb, gieng meist im. , Wasser flockig unter,

■^ ' ■«■ '

zum Theil schwamm es aber auch mit Schleim vermischt oben. Es lief rund aus einander und hatte offenbar das Ansehen von Eiter. Die Grasmeyersche Probe mi^ Kali, welche ich mehrmals mit Sorgff^lt ansteUte, bestätig-* te dies sehr deutlich. Der Kranke klag- te ferner über Mangel an Luft und mutste, um sich voJEi diesen! Gefühle zu befreien, ' aufrecht sitzen. Uebrigens konnte er auf ^beiden Seiten liegen. ' Di<d sonst grofse Efs» iust war gänzlich y erschwungen, die 3unge etwas weifs belegt, der Durst ziemlich stark. Nicht ^Iten empfand Patient ein "Brennen in den Flächen der Hände. und Fulssohlen. Der Puls in dei* Frequeiiz nicht besonders vermehrt, aber .svhwach. Die Füfse warifn geschwollen. Er schlief unruhig. Die fie- berhaften Anfälle kamen zut* unbestimmten Zfeit. Zuweilen waren Schweifse da. Die Oeftnung -ist schon in gesunden Tagen sei-

_ 7S - ten gewesen, jetzo war der Leib häufi{ »topft. Der Urin war trübe.

Unter diesen Umsiänden Yerordnete id smsten Aug. 1807 Myrrhe mit Mohnsaft ii Pillen, und isländisches Moos mit äenpgi it Bier abgekocht, und reguÜrte eine sahrha^ leicht verdauliche Diät. Zum gewohnlich« Getränke erhielt der oke Selterser W'i ser mit Milch; Mittags und Abends trank* ■weilsen Franzwein. , Wenn die VerstopfuH mehrere Tage' dauerte o wurde ein eii>S> n^ndes Klystier

Bei dieser Behandlung erfolgte AnfMia Erleichterung der Zußlle, allein ohne B«> stand, selbst nachdem mit den Mitteln stiegen und anhaltend fortgeFahren vunU Der Auswurf vermehrte sich im GegentiieifKl zusehends. Jetzt erhielt Patient am »U September taghch in getheilten Oosen >' Bleizucker mit Mohnsaft und dabei Idc/t. Island, mit üad. Seneg. in der erwähnten Form, (Es wu,tde dieses überhaupt während der ganzen Kur als benmiltel gebraucht.) Üei dem ersten nehmen der Bleiarznei entstanden T keitej), die sich aber nicht lange.

* . ■,'''.

■r 73 '

cipidrt sich darin sogleich. In Palr^r mocU*

te ich ihn deswegen . nicht verordnen ^ weil

man nicht mit Bequemlichkeit die Gabe in kleinen Quantitäten erhöhen und Termin« dem kann«

0

Die gewöhnliche Form, nach welcher ich den Bleizucker zu geben anfange ^ ist fol- gende:

5^. Sacchar. S^aturn. erystalis. gr. vj. Pul{\ Sem. Phellandr. aq. Extract, Lign. Quass. 7k oj* ' M, f. piL pond» gr, ij. Consp. Sem. Lycop. S. Alle a Scunden a Stück.

Nuch Umständen setze ich einige Grane Mohmaft hinzu*

* \ '

, ' Eine besondere Würdigung verdient noch ^^e lokale Anwendung des Bleies auf die l[jungen bei Phthisischen. Dies müfste duröb das £inathmen der Bleidämpfe von sehr er- nitzteim zerschmolzenem Blei oder des Stau« bes von recht trockenem Bleiweifse gesche- , hen, und ich werde es nicht venäumen. Ver- suche mit dieser Änwendungsart anzustellen.

Unbefangen von Vorliebe für den Ge- brauch der Bleimittel in der Lungensuchti

•— 74 '•

I I

erzahle ich einige Beobachtungen , die mein Krankenjournal enthält. Die Lungensucht ! wurde hier theils yollkommen geheilt, theils | wurden, die Zufälle erleichtert und das Le« { ben des Kranken verlängert. ' _ ^

' . . . ' i

Es würde überflüfsig sejn , diese vor mif

liegenden Krankengeschichten ausführlich {

von Tag zu Tag zu liefern, ich hebe desw^

gen das Wichtigste aus,

/ S. 64 Jahre alt, von grofsem hagern Kör- perbaue und eingedrückter Brust, war in frü- hern^Jahren Soldat, in spätem und noch jetzt Thürmer. Seit langer Zeit hatte er einen Scrotalbruch, der ihn jedoch nicht hinderte . von seiner hohen WobnuDg herab und zu . ihr hinauf zu steigen. Vor vielen Jahren spie er heftig Blut. Im/ August 1807 Überfiel ihn bei der anhaltend grolsen Hiue ein starker Husten mit Auswurf, verbunden mit Verlust des Appetits und ungemeiner Mattigkeit. Da 14 Tage unter Verschlim- merung verstrichen warep, so suchte er ärzt- liche Hülfe.

Der Kranke war sehr abgemagert und niedergeschlagen. Unter dem Brustbeine hat^

?».

9

f ^

79 -^

jpeitilem der Bleizucker bei Seite gesetzt wur«

i4de. Sobald es daher der Zustand des Un-*

\c

^orleibes des Kranken erlaubte, wurde wie- wder zu den Bleimitteln gegriffen. Der. vor- her starke Husten uüd Auswurf verminder- ten sich sogleich und die vollkommene Re*-- '' convalescenz erfolgte nun. D\er Kranke wiarf j .gar kein Eiter, sondern Schleim aus* Der Schlaf war ruhig und der Puls regelmäfsig. Auch der Appetit wurde besser.

r

^ Am sgsten September repetirten wieder ^die Verdauungsfehler, Sie fanden sich mit ^ Verstopfung, Anorexie, Magendrücken, Ueblig- \ keiten , Erbrechen ein. Di^ 3rust blieb im f guten Zustaiidd^, Die Bleiarznei wurde nun- . ll mehr mit einem Caskarillen- Decocte mit yTinct* Bh. dulc. vindr Tincu-Cort. ^z/r. ver- r.tauscht. Nachdem diese Arznei einigemal * regulirt wurde, verschwanden jene Beschwer- -■den, besonders nach eitogetreteüer vollstän- r-' diger OeiFnuDg.

^ Die Besserung der Brust war nun perma-« ' i' nent, und obgleich zuweilen noöh der Aus- ^ «wurf Eiterstreif ep zeigte, so war dies doch < nicht constant, und die Kräfte de%T?^x\^^cÄ.«Ä» j -wuchsen jetzt immer mehr bei Aep. aw^^«^^äc&.

nähreDden Speisen und den robonreniil Mitteln. Der Appetit vergrüfserte sich q| lieh, das Ansehen des Patienten war gut,i fühlte sich stärker und nahm an Fleil wieder zu.

Die Kur wurde nach dieser Aasicht foD gesetzt, und Ende Octobers war sie soi* gediehen, daf» S seine vorige Gesundil wieder becafs. Selten hustete er, und da spie er nut Schleim aus,

Ueber sein küi>friges Verhalten wd ihm Aorh einiges gesagt, dann ward et ä Kur entlassen. Ein nach mehreren Wodi Termehrter Auswiuf hob sich suglKidi < einige Gran üleizucker.

Zur Heilung dieses r--ungentiichrig«ftj eine Drachme Ul-^iaiicker nüttn'g. Def Dialige Paiient lebt noch, und sieifi lagßfl seine hohen Treppen ohne Beschwerdfib

i

L. ein Steindecker, 38 Jahre all, 1 ■onst eine ungemein robuste CoQs(itl| Eine phthisische Architectur seine« i y/ar indefs auch damnls scliou unver**-' Zum Zorne war er sehr geneigt; trank er häuÜg und uomälsig Ü

8i

ijitrt^ Winter 1809. überfielen ihn Kraftlosig^ «

ski^t, Mangel an Appetit, starke Schweifse,

f^irosteln mit glühender Hitze gegen Mittag,

ißEustcn, und zugleich magerte er ziisehends

ib. China, Wasserfenchel, Mohn.saft, Ler-

.dienschwamm wurden ohne Nutzen gebtaucht.

.Ol März 1808 stellte der' Kranke schon ganz *■ * . ^

3as. Bild eines Auszehrenden dar. Der Hu-

rten war nicht sehr heftig,' aber der Auswurf frahrer Eiter. Die Efslust war ganz dahin, Xud der Dur^t ^rols. 'Der Puls schwach und ^emiich häufig. Bei tiefem Einathmen hati ^e der Kranke keine Schme;:zen auf der ^rust. Der Urin w^r dunkel. Vorzüglich JbeinigQQd für den Kranken, waren die "un- geheuer profusen Schweiüse» Jetzt erlüelt er Gran. Bleizücker'in 60 Pillen; alle 2 Stun- .en a Stück, dabei eine nahrhafte Diät, eiscb, Fleischbrühen, Eigelb, Gelee, fiier- mppeA) und täglich einige Gläser Franz-

^ Die angegebene Quantität Bleizucker v jbrachte keine Veränderung in den Sympto* ;i0en hervor. Von Beschwerden nach dem L^nneliixiea. der Fillen füblte Patient gar ichts. Die OeflFnung wie ehehin, W öct^

Masse zu 60 Pillen kamen nun 7 Gran B Zucker, und es wurden alle a Stunden 3S1 genomnien. Sehr deutlich vermindeite f nachher der Schweifs *), der Appetit bea te sich zum Verwundern, und der Km schlief so gut, dafs er glaubte, man hälteü ' Opium gegeben. Die Oeffnung war W ' mäfeig. Von Kolik k ine Spur. Die AM wurde fortgesetzt.

Von da an, oder Vom iSten &Kffl igten ward mit den Pillen gestiegen. B ^chweifse waren nun bei weitem schwäci> Statt dafs sonst der Kranke Morgens SH" den wethseln mufsle, schwitzte er gep wärtig nur eins nafs. Der Appetit hatte v vergrüfsert, und der Stuhlgang erfolgte ti lieh. Auch der Auswurf war gerin^W- ^ gegen war das Aussehen - übel, (iften tri Fieber mit starkem Froste und DelincQ ö dabei wurde der Kranke durch Flatulcns* Einschlafen der Fiifse belästigt «tu! 4 Schwäche wuchs immer mehr. Der gH

*) Dia erofje W«rmp ,let Fcde.beli.n i„ b^ I icli Witzen -It-n Kranken iifcl.t zu libernheB. Kranke wird weit trühet den Sclnr wenn man -weatgueni dia FedardeclM den» veiiawtcVit.

►rgeü steh einstellende^ Schweifse wegon Irden dem Kranken die Pillen auch ia der cht einigemal gereicht. «^-i'Am'iSten Märt lielt der Kranke 9. Gran Bleizucker in 60, * ^ Un, alle ja Stunden. 5 Stü<?k. Der Auswurf r nach diesen, mäfsjg und zuweilen ganz l>edeiitend. Die Ef Just w.urde jetzt wie- ? schwächer. Eiziigemal .warpurchfall da» ^ SchTVeifse verminderten sich mehr und br. Die Gabe des Bleizucker^ wurde wie- y vermehrt: und jetzt (am eisten März) ^, rden zu 60 Pillen^ 16 Gran Bleizucker letzt, und alle a Stünden dem Kranken 6 kk gegeben. Von da bis zum sösten fühl- ^er sich sehr gebessert. Auswurf und Hu- ji waren meist ganz schwach, der Schweifs g. Einigemal zeigte sich ^ein' Durchfall

le Leibschmerzen. Das Abendfieber war Bsig, der Schlaf gut, der Appetit aber , Patient trank ausser seinem gewöhn-

leü Weine Morgiens ein Glas Pomeranzen*

"Die Pillenzahl mufste nunmehr wieder

^ j- ■■■•»■

SgröSseil; werden und der Kranke nahm [tat täglich gegen 7 Gran Bleizucker. C^Ve ^eruüg war ganz regelmäfsig) Äie Sda??i%\^- hMUebam beinähe weig^- und det K\x%-

F ft

- 84 - warf war gering. Eben so der Husten, l Krankheit stand still. Kur über häufigei hungen klagte Patient, und die Kräfte ( ren immer nocli sehr gesunken.

Am isten Apdl wurde det Bleiwd ausgesetzt, weil sich ein heftiger Dnrdi und bald darauf galliges ErbrecheDi

fand. Die Arznei b istand nun aus Of und nachher aus Chii a-Essenz hdA j4q.R Ca/s. Auch bei d r Torgenommenefl^ ' mindorung der Me( lein kam der S^ nicht wieder. Die j>astns<^eti ZuäUtI schwanden. ,

So waren die Umstände am gien A als, uni die Kräfte mehr zu heben, eia ' gufs von Kaskarillenrinde, Va\eiianä Kalmus mit Opium verordnet -wurde. E ward aber die Stimme heiserer. B&d Eiter ausgeworfen. Die nächtlichea fl tasieen und Beängstigungen und das 16 nahmen zu. Dte Etslust war meist gs Hoffnung zur Wiedergenesung bunt Kranke stets in hohem Mafse.

Gegen den igten April erschi dwSchweifse, der Ap etil wurde Der Auswurf war sehr häufig w

85 -

^nl mufit^ der Bl^izncker wieder äushei-

M; 'Die letzten Pilläi Vurden zu Ä Stuck - .

Je Sk .Stunden genainmen. ' Hämorrhoidal- Doten, -die 'sii6h gebildet -J^Oien, offlieten oh auf d^n Gebrauch erweichendet Mit«

- - '

I J" Gleich ^nach der Wiederanwendung des

i^eizuckers wurde auch der, Auswurf wieder

jäbwä eher/ Die Menge des Bleizuckers ^ar

fin täglich 5 Gran« Die Schwellte ent-

liniten sich ganz. Dafs die früherhin ver--

l>me Eislust nicht dem Gebraucl^e des. Blei-. '*' =* . •• * ' ^ _

uckers allein zuzuschreiben war, bewies der

!^genwärtige Zustand; dezm der' Appetit

le^serte sich jetzt sehr, -ungeachtet ^täglich

jiß Quantität des Bleizuckers so vergröfsert

ttirde, dafs sie am gten Mai wieder auf 7

Ijpan kam. ^ '

"*■-■. ■•"•■• '■,

^ Patient lag jetzt der grofsen Schwäche

älber mehr zu Bett als er auf war« Pie

leiarznei wurde mit einem I^fusum. von

iascariltenrinde y Baldrian und Pomeranzen-

^alen mit Opium und Pomeranzenessenz

verwechselt^ dann aber wieder Bleizucker

!>erordnet. Hiei^bei befand sich der Kranke

^'* wohl 9 : dafs man^' 'deutlich 'yj^ahtu^ktCL^

Konnte, wie sehr der Zerstörung der Kn heil durch das Blei Einhalt gethan -m Auswurf und Husten waren meist scbi und der Kranke konnte wieder awge Oft wurde auch, wenn es die Uoistände laugten, Opium zwischen dpn Bleipillen nonmien. Von iibela Zufallen, die dem i)eizuijieS<^en gewesen wärflO, war gar i ?u bemerken- der Folge wurde abe Fieb«r wieder sehr heftig, ohne Verse meiung der übrigen Zufalle. L. erhiel . her, mit Zurücksetzung aller übiigen A en, eine Latwerge von China regia^ I ränzeöschalen, ZimniX, Opium etc, allfl Stunden zum ThelöiFel voll, Hia wurde das Fieber sehr geschwächt un ßeschafFenheit der Brust wßr zum EnS ^ut, So ging es biä zum aasten Junii

Von nun an wech^ehe es sehr nül Befinden des Kranken. War Hostel Auswurf stark, so wurde Bleizucker ge ÜeCsen beide nach, so nahm man s^ii Hucht zu stärkenden Mitteln, ausser d Sanqten auch zum Weidendecocte,

Im Juli entgiengen dem Kran te immer mehr. Der Auswurf wi

- «■>

87

' ''

« ,-..■.

4 W£(r «ehr häufig in Begleitung von Sti- sa und Schiperzen m der Brust» Am S^sten ^/L, starb Patient, nachdeqt einige Zeit vor- r ein, mehrere Tage andauerndes, fx^ricfses dirium da war, das; sich erst bei hinzuge» mm^oem Durchfalle .endigte«

< Die während dieser Kur verbrauchte Men- '^Bleizucker betrug eine halbe Unze.

f.

G.) eine Frau von a4 Jahren, hatte einen HÜich gebauten Körper und war von Ju« }/A auf schwächlich, Im Februar 1808 kam L'init d^m zweitea Kinde in die Wochen. ht Tage nach der Niederkunft überfiel sie i{|>^tehenden Lochien ein heftiger Schmerz A^r Seite, verbunden mit gestörter Efslust i| grofser Schwäphe« Ein, öfters repetit- if Yalerianainfusum init Wolverleyblumen A Lufn. anod. nu H. hob, bei passender It, jenen Schmerz ganz und linderte die deren Zufälle; Das Kind sollte abgewöhnt rden, dies erlaubte ich aber jetzt noch *ht* Einige Zeit nachher nahm die Milch, IT ab, und da jetzt clie Zeit der Nieder- BuPt schon entfernter war, so wurde das m abgesetzt. Seit einigen Wochen belä- jte aber die Kranke kurzer AxYiea\) ^^-

angstigung bei tiefer Inspiration , und a Husten, der zuweilen Blut ^ervorbrsdi Der Auswurf war gering, aber puruleot. Sa waren alle Syraptuuie eines hektisdieul Standes da. Abmagerung, Brennen im Ges te und in den flachen Handeu, Fieber. Murz üng ich mit kleinen Gaben des S Zuckers an. Die Kranke hekamrf tiigbek was über einen Gian, dabei eine nalidl Diät.

Der Bleizutker wirkte gut. Nach i Einnehmen fühlte zwar die Kranke 4 schnell vorübergehende. UebligkeiteB"" Schmerzen im Leibe, die aber bald DUi aufhörten. Der Auswurf unterblieb, kuti wohl wit-'der, aber gering. Die Schwwfifl minderten sich. Mit dem Bleizuckff W gestiegen. Die Lochien, welche bitket,K rend 4 Wochen, immer noch als filam abliefen, stillten sich und es giene ieUt noch Schleim weg. i

Gegen Ende des Miirzes zeigte sii^ fi fortgesetzten Gelirauche des BleizucksXri bei dieser Kranken ein Durchfall '* "" eines grünen üniaths. Die Brus' der Schweifs hatten sich sehr ge

-r 89 T ^n starker Sc&inerz,in.^ef.;r«cli];^9,$ei{jp un-

fU'.-den falschen Rippen, der. sich bis in die cliultergegend zog, und cjer ge,s.chTyächte ^Appf^tit, hinderten die weitere , Fortsetzung: »de» -Sleizuckers* Es .wurde dafür ein D0- fc'<ib€to-Infusum von . Cascarillenrinde,. Ärnica, giyäljeriana mit Opium und Tinct. Cal, arqm, ^4Terorclhet. China war bei Aen ? dürftigeni j^unnständen der Kranken zu theuer« Jener Schmerz legte sich nun und die ETslust stieg.

«••■y

|[/ Einige Zeit nachher war das Befinden bei ^^los stärkenden Mitteln gut, aber bald nö- ^•f;thigte.. ^^^^.täi'ker werdende Auswurf und 'J IIust«n gegen die Mitte Aprils zur Anwen- ^ dinng des Bleizuckers, wonach sogleich in

■^ dies/er Hinsicht Besserung sich einfand.

»" . •-■

Mit dem Bleizucker wurde bis zum i4tent' ^Mei fortgefahren. Während des Gebrauchs «pie die Patientin einmal Blut nach* zu« \ viel genossenem Weine. Bald niachher wur- Tf de der Auswurf eelb. Die Bleimittel beka- ; mc^ aher mm der Kranken übel und wirk- ten .selbst auf die Brust nicht auffallend gpt. Oefteres Erbrechen hinderte vorzüglich den ^weiteren Gebrauch des Bleizuckers; ich mufs« T-te deswegen zur China, Valeriana ^ und zuxsv

f

- '68 - ängstigung bei tiefer Inspiration, und ein

Husten, der zuweilen Blut hervorbrachte.

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Dßv Auswurf war gering, aber punilent. SoB^t '

waren alle Symptome eines hektischen Zn-

Standes da, Abmagerung, Brennen ^im Gesicn-

' ■■.'■'

te und in den^ flachen Händen, Fieber. Im

März fing ich mit kleinen Gaben des Blei«

Zuckers an. Die Krsuike bekam'f täglich et-'

Was über einen 'Graji*. dabei, eine nahrhaftf

Diät.

^ / - . -

I

Der Bleizutker wirkte gut. Nach dem Einnehmen fühlte ..zwar die Kranke Öften schnell vorübergehende V Uebligkejten und Schmerzen iifn Leibe, .die aber bald nachher aufhörten. Der Auswurf unterblieb, kam dana wohl wieder, aber gering« Die Schweifse vei^ minderten sich. Mit dem Bleizucker wurde gestiegen» Die Locliien, welche bisher, wäh- rend 4 Wochen, immer noch als Blutwassef abliefen, stillten sich uiid es gieng. jetzt mit noch Schleim weg.

Gegen Ende des Märzes zeigte sich beiai

fortgesetzten Gebrauche des Bleizuckers auckj

.bei dieser Kranken ein Durchfall mit Abgaaj

eines grünen Unraths. Die BrustzuPälle um

der Schweifs hatten $ich sehr gebesserty abefj

'W «I -* .

flüigiuc igöSr' wo- ich den IQffrDken zqefsi iAbe,. eiterig, ^elb^'^eckig, s>ank im Wgssep ioi Boden ^n4 war «iemlich häufig. '- Das Fi^ b^r.war imörclentUch ^ und iler Kranke öf« t^rs -ipehrere Tag^ ohqe üeberhafte Anfälle^ Ißap hatte eiqen beständigen Druck auf det

j^fust und besonders ein eigeofesi lästi*

'■11 .

^69 Gefühl in der 'linken Brusthöhle« Vet iß[uaten - War immer mit ~ AiisiVurf beglei- tet« Der Kränke lag meist zu Bette. Der j^ppetit war 'gut. Die OefFnung mehr zum (hirchfalle als zur Verstopifung hinneigend« jßcböQ sieit einigen Wochen lier$ ich den t^a-* ilienten^ einen gesättigten Absud von China .W^4 isländischem Moose, alle Stunden zum ^^^loffel yoU , und zwischendurch Opium ^ jpehmen, hierbei noch die gewöhnlichen ^plthrbaften Speisen un4 G^tlräDke und etwas *S(iVein,

*■

^: Da bei dieser Behandlung did ZnfeMe der ^i^kiist sich nicht verringerten, so yerordnetä pcb am iS^en Aug. 1808 neben den angezeigt? «ien Arzneien täglich einen halben Gran Blei-^ ^^cken AulTaUend war es, wie der Auswurf ^ehwächer wurde , nachdem der Kranke in :.|teigender Dosis den Bleizncker ^^\>x^\xOqx

'^ ^0 u>

I

WasserfenkK^I, äländischen Moö$e, Mohn*« «afte etc. übergehen. Bei in solcheä Ktankheitea gewöhnlichei^ » abwechseln- dem BeHfideD Verzog ^ich dje Krankheit hisi in deii Juli, "wo Patientin nach den gemei-^ pigüch TorhergehendeÄ Zufallen starb«

. I h I

Dii^ Menge des bei dieser Kranken in der angegebenen Zeit vei brauchten Bleizuk^ kers war i; Drahwe 22 Gran,

Bei' einer andern Phthisischen , die noch aus der Schwangerschaft und dem Wochen- bette die Krankheit brachte, wurden Husten, Auswurf und Schweifse nach allmahlig ge- gebener Drachme Bleizucker vermindert, aber das Uebel war schon zu weit gediehen, die Schwäche zu grofs und bei trockenem Hu- sten nahm das Fieber sehr zu. Der Bleizuk- ker ministe ausgesetzt werden« Patientin starb,

Sm 49 J^hre alt, von einer phthisischen Mutter geboren und von langem, hagerem Körperbaue und eingedrückter Brust, hatte seit mehreren Jahren Anfälle von Gicht und Blutspeien. In frühern Zeiten führte er ei- ne sehr dissolute Lebensart, Der schon ge- raume Zeit dauernde Auswurf war am iSten

93

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I

^Airurde fortgefahren. Der Kranke nahzO/jeUt i^läiglich 4 Gran essigsaures Blei.

V

'.-1

J.- . Am 24s ten September, nachdem die Gabe " d*s BleizUckecs bis zu Gfan täglich er- höht war, und der Kranke beinahe ein Quent- chen verbraucht hatte, wurde das Mittel aus- •g^etzt, «weil sich Drücken im Magen ein- ^hjmdy und Husten und Auswurf aufseist ge- % ^' fing 'Waren. Es wurde jetzt blos Cort, Chin; reg: mitiLiclu island. gegeben. Als sich aber *'^ nachher diese Magenbeschwerde legte, wand- \ Xe ich/unl den Auswurf vollends zu vetnich^ ' ten, den Bleizucker wieder an, -

''LA Anfange des-Octobers vermehrte- sich /, der, pürulenxe Auswurf, nachdem der Kranker /•' Vorher gefiebert hatte, während des G^brau- J; dies des Bleies. Alle Symptome liefsen er- kennen, dÄi&- sich eine Yomica geöffnet- hat-r \ te. Hierzu kam- noch^ dafs der Kränk'e deut- TiÜch fühlte, dafs er'denli%usWul^f aus einer Stelle in der linken Brusthöhre hervörfa^uste«; f te. Die Gabe. des Bleizuckers war jetzt tag-* ' lieh '5 Gran, und nachher.^J Gran. Bald» ; darauf zeigte sich aber auch iin Aus-wurfe p wieder Verminderung, und a\fe"-ÖL\eÄ% Vxv-^^- f jgleitung von gfutejqpi Befiaden übexYv^cvx^x ^va.-

^ -

4

htitte* UabHgkeiten und Mapgel an E£slu8t, -yrelche sich Anfangs Dachl' 4er Anwendung^ ^mtellten^ hinderten nicht mit dem Mittel iirmter Tort^iifalirtn , 4enpij|;>€Side Beschwer- den verIo^ei^;fiich bald nacj^iier ganz. Auch hier ];>emerkte ich eher vetmehrteh als ver- minderten Stuhlgang auf 4en Bleizucker, Gegen die Weise der Phtbisischen gab die- ser Kranke alle. Hoffnung zur Genesung auf.

Im Apfange Septembers warf Patient bei stetem uxul in der Gabe erhöhten Gebrau- che des Bleizuckers zum Bewundern wenig flius. . Auqh ' der Husten hatte nachgelassen und der Kranke besafs mehrJfCjräfte.' £r sag- ' te mir eb.eQf<i;lk (wie L. in der zweiten Ber obachtung), dals ihm die Pillen Schlaf maclv ten, wiewohl ^e kein Opium enthielten. la der Mitte Septembers war die Besserung öf-- fenbar. Der Kranke fühlte sich stärker, war munter^ hatte'an. Fleisch zugenommen, bracb^ te viele Zeit aufser dem Bette zu^ stieg Trep- pen auf und nieder. Der Auswurf war ganx imbedeutend,, die Efslust, ungeachtet so viel Blei gehommen wurde, trefflich, die Oeff- nung regelmäßig. Mit dem Bleizucker, so wie mit der China und dem isländischen Moose

93 wurde fortgefahren. Der Kranke nahm/ jetit täglich 4 Gran essigsaures Blei.

V

Am 24sten September, nachdem die Gabe des BleizUckers bis zu 4i -Grnn täglich er« höht -vsar, und der Kranke beinahe ein Quent- chen verbraucht hatte, wurde das Mittel aus- gesetzt, weil sich Drücken im Magen ein* fand, und Husten und Auswurf äufserst ge* ring waren. £s wurde jetzt blos Cort. Chin; feg. mit Lieh, island. gegeben. Als sich aber nachher diese Magenbeschwerde legte, wand- te ich,' um den Auswurf vollends zu vetnich^ ten, den Bleizucker wieder an.

Im Anfange des^ctobers vermehrte sich der, purulenXe Auswurf, nachdem der Kranke vorher gefiebert hatte, während des Gebrau>» ches des Bleies. Alle Symptome liefsen er- kennen, dä&- sich eiiie Yomica geöffnet^ haw te. Hierzu kam noch-, dafs- der Kralok'e deut- lich fühlte, dafs er' den'^i%tiiWul^f aus ein<h* Stelle in der linken BrusCböliiie hervörhVine-i te. Die Gabe ,des Bleisjuckers war jetzt täg-^ lieh 5 Gran, und nachher. .5 §• Gran,- Bai* darauf zeigte sich aber ' auch ihi Auswurfe wieder Verminderung, und ab'*4iei# in-Be* gleitung von guteip Beiladen überhaupt eia«

9S Heükr^ft der angewuithm Mittel u ■^eioliclt auf die Probe gcdellt wird. TMdicntt der China ist eiprubt lud Rohm usetschütterUcb. Wenn man is d«ro Knakfieiieti eben so nnzweidc Prüfungen der Arznetmittet vomalune ■' i^i Fchrifugorum ist, wosa denn rot PtDgeB Simplickät der Heilmetbode fft so -wSede man wahncheiiilich die Reih 'Speci£conim Tergrülsem künoen. J der China giebt es für das Wechsel Doch ein andeies Minel, yrelches be ^»ecifisch, jedoch weit entfernt ist, sid Titel eines Sorrogau amnafseo zu ii^ £s iit dies das Opium, im Stadium derj nen Uitie gegeben. I

Lnstreitig hat der BroTvHiaaism iit$\ Oen Nutzen gehabt, die» kräftige l tel in altgeiaeinem Gebrauch zu i abersoviol ich weifs, ist das Opium n des zweiten Stadiums des WechseU Deutschkud nicht gebräuchlich. In i Elementen ist kein Wort davon, wundern, da der Nutzen des Opioal^' diese Zeit gegeben, ein recht augeoscM eher Beweis ist gegen einige der ^t* '

-r 99 Theörötilter, ' widej* die er sich am i. bpponirtö und da dieser Methode illi&n als einef eben so ausgemachten ils der Nutzen <Ier China der In- ori erwähnt wird* ^

Uen. CGXXXIU.

'^ond gener at indicälibii for tonctu-- ' he putoxysms of internUuent feui^rsi^ ö öbiain a final Solution of the dU

fgay bh auswefd:

- *

V

ir' Opiates jgi^tti during the truiö öf W^Mi stäge. jtgö, dais ich föii dein Ojjuun, in die« ' jgelgebän, den unverkennbarsten jNut- n habe. Das^jfähere will ich aus ijtÄtor anfuhren, der diese Methode iPatienten Anwandte, Dr. Lind- Da gelbst nicht bei der Hand ,habe^ so das hieher Gehörige ^n, au&r the *gh praciice of physiCy surgery and , •) einem Buche das ungeachtet

j|esjtehe offenherzig, dafs ich zuerst äiis die- nliche diesen Gebrauch des Opiutri.n ^el^riit ungearbtet ich, gewil« lange VoJrher jehön § \Uen gelesen hatte;

seines versprecheoden Titels, io DeoHt wenig bekannt geworden zu seyn st aber es aucli gar nicht yerdient, da e; uojudiciüse Compilazion eines jungea rurgea ist. Die Edinburglier Lebrci ungeliaUen auf die Anmarsiing des II sers und mit Recht. Dies voluminöse ist eigentlich nur ein catchpenay. Es C eine Meng* entlehnter Stellen au» engl. Schrirtslellein, ist aber so lücki und so buntscheckig, dafs man sehr U thun würde, die Englische Medizin dl zu beurtlieilen. Dies im Vorbeigelketf> Dr. Lind gäh gemeiniglich ao ^! fei^ Tina, opii eine halbe Stunde nad Ausbruch der trocknen Hitze. X>€t^ war dieser;

1) Das 0|iium auF diese Art kürzt und schwächt den Paroi und zwar ist diese seine Gew läfsiger als die einer vcrbrauclu China. a) Fast immer vermindert es dail »ehr bedeutend, mildert . Ficherhitze und veranlalst ' f Schweirs. Dieser Schweifs iai i Her angenehmen Sanitheit der I

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^ 10t ^

[leitet statt der gewöhnlichen Eiqpfin- lüng yon brenneiider Hitze, die noch intei' dem Schweifs foi1:2iudauern pflegt,, uch ist der Schweifs bei weitem reich- icher, als wo kein Opium genommen

Oft veranlafst es einen sanften erq^uik- i^iiden Schlaf und der Patient, dem vor^ i'rdie Qualen des Fiebers unerträglich «ren, erwacht im Schweifs und mit grcifs- » Erleichterung*

id dafe die Wirkung des Opiutos, auf Art im Wechselfieber gereicht, zuver- Bt*warals in irgend einer andern Krank- fadidafs im Wechselfieber kein andres ^as leiste, was Opium* Diese Metho- nach dem Anfang der trocknen Hit- jRPpiat zu geben und dadurch die Hef- F und Dauer des Paroxysmus zu min-, Khiltzt ganz vorzüglich gegen die trau- iJeberbleibsel des Fiebers, so dafs er, 1 er den Wechselfieberpatienten. Opium fen mit Nachkrankheiten zu kämpfen Wo das Opium auch die Heftigkeit bers nicht minderte, da vermehrte es Sc*jh niemals. Vielmehr vertrugen man-, jttienten in diesem Zeitpunkt gröfsete

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lo^ - Dos»?!! Opium, als siif zu anderer Ze Stande waren. Das Delirium in dieser diirni -wird durch 0|)iuin nicht ven wnn es auch nicht dadurch vermindeit palier hält er es für TrnhrscheiDlich, dafi che Syni|itoti'e des Fiebert kranipfdaitt tur sind, insonderh-it das Kopfweh. 3 wenn der Patient dehrirt, so gebe ma Opiüm erst spater, nachdem der Krttoj der zu sich selbst gekommen, da"" ) gtnieiniglicj) npclib leiben de hchwad ler dadurch gehoben wird. Er g|w Opihm im •Wechscüieber das be reitungsniittel fiir die Chin» ist;, da d nur «ine reinere Jntermission verschaf das Haupierfordenuls isl für die Aaw< d'T ChtQB . sondern fitich einen so | chen «nd kritischen Schweifs herroi dafs insgemein eine weit geringere C China erforderlich wird.

t

So oft ich das Opium auf diese anwenden seheif, oder angewandt mrkte ich ohne Ausnahme diesflbe { ge VV'irkung. Die Vergleichung mit i. na will ich Jedich nicht unterschl Meistens habe ich i Gr. Opium in Su

-r 99 - fiüheni Theöretilcer, wider die er sich am nreisten opponirte und da dieser Melh(»(ie Von Culil£n als einer eben so ausgemachten Sache als der JNutzen <Ier China der In- termission erwähnt wird. \,

Cullen. CGXXXIII. Our second general indicaiiöii för conctu- ccing ehe putoxysms of intermittent Jei^ers^ SO äs öbcain a final Solution of the du s'ease may b^ auswetd:

z) hy Opiates giuM during the truU öf .che hot stäge* ich bezeuge, dais ich ^ori detn Opfiun, in die- ser Zeit gegeben, rleii unverkennbarsten JNut- ÄCH gesehn habe. Das^j^ähere will ich aus i^iiiem Antor anfuhren, der diese Methode tei Sog Patienten Anwandte, Dr. Lind- Da xdfi ihn selbst nicht bei der Hand ^habe, so fiihre ich das hieher Gehörige ^n, au&r the JEdifiJfurgh practice of physiCy surgery and ^lidwferyy *) einem Buche das ungeachtet

*) Icii gestehe oifenheraig, daü ich suerst äiis dle- aein Buche diesen Gebrauch des Opiutti« |»eUrrft' habe, ungeachtet ich, gewifs lange Vother jeüöil § im Cullen gelesen hatten

■JF.i itegefviscki

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a) Es scheint, ilaTä, wie oben angeführt, Opiuai nicht zu früh, sondern erst n eingetretener trockner Hitze gegd Tverdea mufs. JSaclidem einmal Fiel frust sich gebildet hat, ist trockne H fiowohl als Schweils «Jie^ nothwenii Folge, ilas zweite Stadium lafst sich fli ganz unterdrücken. Ihm mufs sein fic widerfahren. Gleich in der anFangew Hitze, die immer unordentlich eiol und im Anfang noch mit dem G«f von Kälte zusammen ist, sah icb T Opium nicht den Nutzen, Mfto -H eine halbe -Stunde.

3} Gaire offenbnr hat das Opium hieM lig dönselben Erfolg als die AnweaA des kalten Wassers im nämlichea'i dium. Beruhigung des Sensorii , 1 söhleunigung der kriiischen Hauttlfli stung Der Patient gewinnt die ufli Kopf geschlagrnen, in kaltes WaM tauchten Tüc'Ber sehr bald '.

> 1

[) Da es allerdings auf Befüiilerun^,! Schweifses abgesehen ist, so J.iJnniV.W vielleLfiit denken, ob das Pulif. und die äimljchea Mischungen zticbtBl

1^

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—zweckmahiger. seyn müfsteB. Ich habe es nicht anwenden sehen und auch nicht

angewandt. Denn es scheint mir hier gerade die ' narkotische Kraft des Opi- ujAsy eben weil §ie nicht i^ealisitt, we^ sie ganz intusfuscipirt wird/ um «desto ^

< indicirter •zu seyn.

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VI.

Uffber den Gang

der diesjährigen Wecliselfieber^'pidemie

und

ilire neueste Gestaltung, *^ Dr. Kleefeld

(Am oinsm Schreiben an den HeiaaigsW.) i i

J m tliesjähngen-Septeiiiberstiicke IhresJoDi*' nais geben Sie uns einige bedeutende fi»* gerzeigc über die in» Sommer in Preufitf herrscliend guweseaen Wecbselfieber , unä diefs veranlafst mich, tneioe Ideen über iltf

•> *) Icli eile, den LeaerD ditse Alihandliing mtiDA .cl.äwb»rfiii Fieund«*miw.iaieilen, weiche d.e i..«- nite inerkwuidlge Vmnderung unterer Wecliid- lldjerepidcisie icliildert, d) .lU sait Eiairiii ibt

ir

ang der ]Spidemie ufid dieNfti» pDsrer

tzigen init piri Paa^ Worten yorajulegen, **

... ,

' £s i^t unverk^^nDbar, dafs ))ei allen Kranke

eitscohstitutiopep,, sowolil den alljährlichen

Is aurserordentlichen mituiif erlaufenden, nur

rof^e Veränderungen in der Atmosphäre al«

\e Ursachen yon ihnen ^gesehen ^srerden.

önnen. Sie drückt ihren eignen Ch^^räkter.,

em Qr^anispfiiis |n fillen Welt^'egepden und

Herbste« exleideh Es in ^er Uebergasg; ^us ^em " reineA Wecbselfieber in ein aus dem remiuiren« den und intermittirenden zusf^mnienges^tstes typbo- , s es .Fieber,« -^o liämlich das remittifende Fieber die Grundlage macht und auf ders^Jbeu , ein Wecbsel« .. fieber seine Kplle spieh/ ynd folglicb periodiscli« ein- oder .dreitägige Yersclilimmchingen und Sym- i ptomen erscheinen« ab^l- ohne daK'yv^ischen erfolgen- , ' . de Interna issi Olren des Fiebers '— genug ein Hemi- iritaeus typhosus, J£s ist der nämliche GaM und V die nämliche Metamorphose > die wi^ ^uch^iier in .^ Königsberg beobachtet haben undt noch beobachten.. Das bisher gefahrlose Wechselfleber^ ist dadurch wieder zu einem bedenklichen, oft tödlichen Ner- . venfieber, doch mit der Verbindung des' noch picht verlöfi,chien Wechselfiebe<ch^rakters geworden. Auch in Absicht seines Causalch^Arakters stimm 6 ich dem Hrn. Verf. ganz bei. Die feuchte äusserst Tabwechselnde Witterung des Sommers^ hat das Haut- system vorzuglich arfdzirt , und dies System ist es demnach, dessen Verstimmung^ bei dieser Krankheit TorzügUch zum Gri/nde licgt^ und dessen gehörig«

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KUmatea im gesunden und kranken ZusUb de auf, und mir einzelne hervorstecheirf Lokalilätea und andre kräftig wirkende ph; sische und moralische Einflüsse sind all M dificati^jneii jenes grofsen all mäch tigeuAgC anzusehen.

Diu aligem^ine Stimme älterer und nei rer Aerzte ist zwar schon dafür, d^J Witterung!- und Krankheitsconstitutii

Relfrbudi; auch daa Hauplabj^kt der! Daher flaneÜBe Bekleidung Und Vernteidul)^ Eikiiliung <lat b^ite Prainrialil; und ndcbit i*t ^emetitFii Behandlung die petipberiii^ha SiAt ä'ie Anweadung" hniitreiiender und hainbelcb* Mittel, datWoentl^-batß der Kur siiid. Dadli icb nucli bemerkeD, dah. in ytif- .Du Kranklidl nucU diu Kurmel^ode den Charaliter Ai-a IbHV tirenden nkbl ganz luFgeben muri. SinA iBl i«i>^V><^licn ' Veiicblim »Körungen aUrk titiA tat BuJ^edruat, so kann man audi lilcr Jiocti &C na, «rlbirio S»bsian2. aber mit Opium VMtäü mii vielem I^uueii ail-n-L-oden. '■.

El .ist einer dar micLiigilea Vorzfi^'ö pertoA Zvidclirifien, dsn hecrstbenden Kr«nkb«it^ ip »ei-^em Varlauf pni leini-n mannicbfacliw n äuaj-nn, fot-tnabrand bi'j'.Ieltei) uadg/ei'cAcaElbfl lirbe Winke darilbtr miiib<.';lrn zu kännen. Et liiert auch ein HitupLzvve(.k dioiei Joiicnati aaj]), bleiben, tind ich werde alUs auniietfu, illn «o i kommen ala mi.'^Uch zu erreichen,

zweckznäjbiger seyn müfsteB. Ich habe es nicht anwenden sehen und auch nicht s^ngewandt. Denn es scheint mir hier gerade die' narkotische Kraft des Opi- unAs, eben weil sie nicht i*ealisitt, we^ sie ganz intusfuscipirt wird,' um 'desto ^ indicirter zu seyn.

4

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Iö6

VI.

ü«rber den Gang der diesjährigen Wechselfieberepidemie

und

ihre neueste Gestaltung, *)

-

von

Dr. Kleefeld

^u Dan 2 ig. (A(i3 einem Sclireiben an ^ei^.H^ransgebtr.)

ti

Jim äiesjährigen-^eptemberstücke Ihres Jour- nah geben Sie uns einige bedeutende Fin- gerzeige über die .im Sommer in Preufsen herrschend gewesenen Wechselfieber , und diefs veranlafst mich, meine Ideen über den

*) Icli eile, den Lesern diese Abbandlang meinet «cbätzbaren Fieundesimitsutbeilen, welcbe die neu- este raerkwüidige Veränderung unserer Wechsel- Iieberepidemie scluldert^ cV^ >ie seit Eintritt dts

I

bd beschreibe also erst .die Epidemid tf bst»

- Zuweilen mit» zuweilen ohne Vorbotea ierden die Menschen von einem unregel- iSLTsig remittirenden Fieber befallen. Kälte nfd Hitze wechseln im Tage mehnnalsy da- ffi ist Kopfschmerz 9 oft bis zur Unerträg'* ^keit, Benommenheit, Phantasieen, Man- ^- ah Appetit, ohne Ekel oder stark btlrg- j Zunge, trockne Haut oder profuse Schweis*- K herumziehende ödet fixirte Schmerzen 1^ einer S^ite des Kopfes, der Ohren, des Ealses,. Magens, Unterleibes, mit Und ohne narrhpe, jStiche lauf der Brust, Husten, zie- elartig absetzender Urin Und allgemeine Bröfs,e Schwäche. Mit meh/ern oder weni- dieser Symptome und in verschiedenen

aden dauert dieses remittirende Fieber 4 7 Tage* Diesen Zeitraum will ich das

te Stadium der Krankheit nennen. /

Ip. Mit dem jetzt beginnenden zweiten nimmt |b Fieber den Typus des dreitägigen an. jlfBFWohnlich fängt es gleich mit Hitze ohne "Hte an, und beschliefst mehrentheils ohne jphweifs« Die Schmerzen des Kopfes, Hai« &I und der Brust siild im Anfalle sehr het*

tig, es findet sich Phanlasirea oder Sd sucht im gelinden Grade. In rexien beliwdet sich der Kranite nid! wohl, die schmerzhaften Symptome i^ nur im schwächern Grade wie im Ai fort, dabei ist in der guten Naclit Seh sigkeit, bei Biusiaffection trockner Hl fehlende Efsfust, niäf^ig belegte Zunge, stein, grofse Slaiti^ikeit, iroctne Haut immerwährend er SchweiTs, je nachdem Symptom im Anfalle selbst zugei oder nicht. -

geg«

Dieses Intermiitirfieber mag nun na oder ähnJichen üeherverLreilieudenM behandelt, odec wie es von den Mehr geschieht, mit auflösenden und Brecb- Laxiermitteln, al* Vorhereiiungstur, bdEft ■yrerden, es ist alles gleich es '. einigen AnFäilen l'ort, oder der lei geht vielmehr wieder in eine cont^m miceens über. Dieses dritte Stadium bl alle Erscheinungen des ersten ^^'ieder Iiff nur d^fs die schmerzhaften Symptome w ger heftig, dagegen der Kopf mehr eil noDimon, das Phantastrca stärker, der I kleiner, schneller, schwacher, die Anad

ur, btm

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Sitng häufiger,, klebrigt,- kühl, oder -die Haut Ifitgamentartig zusammeDgezogen und trok- ifen^ der Urin stark leim- und ziegeiartig ab- ätzend, die Zunge, besonders wenn gut auf* iblpist und gereinigt ist, sehr belegt, und oft |ar ganze Rachen mit Schwämmchen besetz^, It, dais Schluchzen und alle Zeichen der mehr P^unkenen Lebenskraft da sind«

j ' Nach der Dauer oder dem Grade der I^ankheit richtet sich der Ausgang« es ei*- Ugt der Tod, oder durch «eine gute Aus^ %nsmng Genesung.

':-> Die Meynungen unsrer Aerzte über die latur dieses Fiebers sind getheilt. Eini- )jfi ^ehis^n vom Anfange an nur Neryerifie- Ipr, andre unregelmäfsige Wechselfieben oder ffvöse Wechselfieber mit verborgenen Ent- dungen und Unreiaigkeiten.

Ich mufs gestehen, dafs mir die ersten inken dieser Epidemie ein Räthsel waren. Gange einer Epidemie, von der mansch lon einmal ein Bild abstrahirt hat, ist man rohnt sich dasselbe als Ideal bei den^ vor- »mmenden Krankheiten vorzuhalten und inen anzupassen freilich mit £inschran-> J|^gen, die die Individualitätop der Person

, Joarn. XXlX. B. 5- St. Ä

P ^w

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- ii4 -

gebieten. Die neue Epidemie scheint 2u Anfange nur eine solche mdiyiduelle diBcation der aliern zu seyn, weil tie i den Gharacter der altern zum Theil oi sich trägt und gleichsam mit ihm kg Die Symptome beyder treten gemisch und die Krankheiuform erscheint verw und verwickelnd. In solchen Fallen n ich dann meine Zuflucht zu den Wett obachtungen der letzten Monate, und in ihnen die Momente auf, die wol Stande gewesen wären, eine neue K heitsfonn zu erzeugen, und aus solch« gleichung und Combination mit d^r b denen Epidemie geht mir oft ohne rigkeit das Bild des neuen Prothew lieh hervor *).

•) Ich mufs hier einen Wunich änfsern. tler«)l lange am Hpr?,pn gelegen. Ich glaube ubM ein FreundjchaFtilclier VereEn der A«r*n Städte otler ProvinzeD setir viele« xnr tt)l Auimitlehiag der -wabren Nitur eiaer emul Epidemie beiliagen kilnnto. Eine treue, ii^ ganK auffasjende Scliildeiung neu oder tot ersiliein ender Kianklieiten müfiie von Aerzien enfwoifen , sehe bald alle Züga an Gemälde der en rstthenden KrankbeiueoDtt lierern. Sttlllen nun ein Paar lieUiehei)<b die eint einen &Ym'^t.oinB lamoi^evL wni Ü Uli ihnen ein. Giin»e»-. »» toMm.« ^s&wb.«:

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i^ Icn verglich also die auiFallenden Ersehe!-* ^gen in unsrer Atmosphäre während der Itzien Monate^ und fand bald, was ich such- k Ich lege also zum Belege die R«.*sultate tpj^ 6 letzten Mon|ite bei. J^der Monat ist pn 10 zu io Tagen in 3 Theile getheilt^ l^eil einzelne Tage bei Epidemieen wohl ■cht entscheidend seyn können, so bedeu« hid auch ihr EinEufs bei. Individuen zuwt^i- Ktpi seja mag, und weil eine gedrängte ^etsicht das Resultat sprechender vor Au« j^ legt.

(C Bis in den Mai hinein hatten wir häufige feryenheber, neben, dentn noch das Wech-

". Ante ein grofser Dienst geschehen « Wenn allen St dieser Erfund schnell bekannt semacht wurde.

^•\ Ferner ist es unverzeihlich,^ dafs so wenige Aerz* ^;te.ihr.e Autmeiksamkeit auF--die Veränderungen der ^' Atmosphäre wenden. r)ie Alten schon nannten sie > , das palfulnm viiae, und gewifs vefdieutsie wohl >' eben so die sorgfältigste Beachtung, als. j.edes an- » dere LebcnsmitteL Sie ist das allgemeinste, das ir haben, und erfordert wohl mehr unsere Auf- r.merksamkeit, als so mancher in der marena ali- rnetuanu und mt'dica anfgcführte Gegenstand. Auch f. 'über die Veränderungen in der Witterung, in so |i^ weit sie auF die voHiandene oder entstehende £pi- ,^emie Einflufs haben, konnten denen uti.NsU%^xv.<ii^TL' oder trauern Kollegen zugleicli I^acWvc\ix. \\ti\ ^*- ?• Jebrung geg^ea werden.

Ha

ii6

selfieber vom vorigen Jahre her fortlief. 1 letzte behauptete sich den ganzen Son« hindurch; andere fieberhafte berrscba Krankheiten kamen den Juli und August u nicht vor; erst zu Anfange des Septemb erschien die vorhin beschriebene Epidea die zum Theil noch fortdauert.

Jetzt wollen wir einen Blick auf die i liegende Witterungstab eile werfen, und o nur auf den August uad September, weil uns für Jetzt am meisten interessiren. 1 ganzen beiden letzten Monate hindurcli t ten wi/, mit Ausnahme einzelner Tag«. Ü merwährenden Regen; die Luft war trf derlich, trübe, feucht und besonders imStf tember kalt. Stieg auch das Thensoo) in den Mittagsstunden, so waren docA Morgen und Abende empfindlich Wt i feucht.

Aus feuchter Kälte enlsprijigen gewCto- lieh Catarrhe, Rheumatismen, Gicht in i Formen und Graden, und das war au«i der Fall, denn die chronischen KrankJii so sonderbar auch zuweilen ihre Phäm ne erschienen, flössen fast alle aus Quelle.

Alles dieses zusammengeaommen,^

I ./

JI7

LJ^mmte mich, das epidemische Fieber fuc katarrhalisch rheumatisch zu erklären ^ das Jach den Charakter der vorigen Epidemie^ Jtei Wechselfiebers an sich trug, oder, da- ji^ im Kampfe, das zweite Stadium der fcinnkheit bildete. Das dritte Stadium, der jiterrttse Charakter^ der Typhus, war Folge Äälr beiden ersten, die ohne Krise y erliefen fffkd die Lebenskraft aufgezehrt jbatten. j" JDie 8 Wochen lange Nässe und 4 wo- khemliche Kälte hatten die Hautfunction Kuizlich gestört, daher entschieden sich die pieber nicht gleich. Das Neryensystemy von vorigen Epidemie noch in Anspruch ge- miQen, reagirte gar nicht oder unordent« h, oder raffte sich im dreitägigen Typus lammcn, überwand aber auch hier nicht ^n Hauikrampf, und brachte auch in der »rm- des Wechselfiebers keine Krise durch ,e Haut zu Stande, Kam nun das dritte dium mit den Beschwerden des ersten eder, wo der Organismus schon 14 bis 21 'age gelitten hatte, die Kräfte geschwunden 'aren, und oft auch der beliebte Gastricis- ^ns den rheumatischen Stoff noch mehr von Der Peripherie abgelenkt und auf die innern Hpheile fixirt hatte : so mufste die Form der

^

118 Kranidieit noch verworrener, das Gehirn aM Hervensystirm nocb mehr angegriffen, A Eiu^ew^ide noch mehr zu pathoIogischenS* cieTiunen, Schleim iinil Schwämmchen f reizi und der Ausgang traurig werden.

Dif^ls waren meine ßeirachtungeo, H mir die ersten Kranken dt-r Art vorkaoiA' und ich richtete also mein HauptaugenoH und ludication auFs erste Stadium.

Ich bediente mich gelinder Mittel] L^ des Succ. Sambuci insp., Litf, j4mmoau Mt tici mit kleinen Zusätzen von TLnct, Qfi iimpl. oder gegen die Nacht des Z^ocerM^f Pulueriy mit yeliad srhweifstreibendea ft coctf^n. Bei IndiviJuaiitüten und Locab fectionen muFsten natürlich besondre A^f sichten genommen werden, wie bei 0(l|t> fectionen u. s. w.

So gelang es mir fast immer, das ill!4 und mithin auch das dritte Stadium gild|) abzuhalten, oder doch das zweite zu VQ WohlthJitigen Krise zu bringen. Der Tjf scliwand dann von selljst oder web « kleinsten Gabe China; ich gab diese -«k Dicht eher, bis mehrere AnEalle sich gfflltt mit dem Nachlafs aller rheumatisclieo 2< chen enuchieden Iiailen.

. - Il5 -r

Ich verglich also die auffallenden Erschei- nungen in unsrer Atmosphäre während der ^ letzten Monate^ und fand bald, was ich such- j te. Ich lege also zum Belege die Resultate v^ der 6 letzten iMon^te bei« J^der Monat ist I" von lo zu lo Tagen in 3 Theile getheilt, -* weil einzelne Tage bei Epidemieen wohl , nicht entscheidend seyn können, so bedeu« '. tend auch ihr Einäufs bei* Individuen zuw<^i- ^ len sejn mag, und weil eine gedrängte Ueb ersieht das Resultat sprechender vor Au« 5; gen legt.

Bis in den Mai hinein hatten wir häuKge ^/, Nerveniieber, neben denen noch das Wech-

Arzte ein grofser Dienst geschehen « wenn allen dieser Er^und schnell bekannt gemacht w^irde.

Ferner ist es unverseihlit^h^' dafs so wenige Aer2* ?•' te ihre Aufmerksamkeit a^^>'die Veränderungen der

'■; Atmosphäre wenden. Die Alten schon nannten sie

das paiuiiiTn viiac, und gewifs veidieut sie wohl y eben so die sorgfältigste Beachtung, als. ).edes an-

dere Lebensmittel* Sie ist das allgemeinste, das wir haben, und erfordert wohl mehr unsere Aaf* inerksamkeit , als so mancher in der matena ali- inentanu und mfdica aofgcführte Gegenstand. Aach über die Veränderungen in der Witterung, in ^o '. weit sie auf die vorhandene oder entstehende Epi-

demie Einflufs haben, könnten denen unwissenden' oder trägern Kollegen' zugleich JNachrichc und Be- lehrung geg^en werden.

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Stimmte mich, das epidemische Fieber fiic catarrhalisch - rheumatisch zu erklären« das nuch den Charakter der vorigen Epidemie, deai Wechselfiebers an sich trug, oder, da« jaait im Kampfe, das zweite Stadium der Krankheit bildete. Das dritte Stadium, der nervöse Charakter^ der Typhus, war Folge der beiden ersten, die ohne Krise verliefen und die Lebenskraft aufgezehrt Ratten.

Die 8 Wochen lange Nässe und 4 ^'^^ chemliche Kälte hatten die Hautfunction gänzlich gestört, daher entschieden sich die Fieber nicht gleich. Das Nervensystem, voa der vorigen Epidemie noch in Anspruch ge- nommen, reagirte gar nicht oder unordent« lieh, oder raffte sich im dreitägigen Typus zusammen, überwandt aber auch, hier nicht den Hauikrampf, und brachte auch in det Form des Wechselfiebers keine Krise durch die Haut zu Stande* Kam nun das dritte Stadium mit den Beschwerden des ersten wieder, wo der Organismus schon 14 bis ai Tage gelitten hatte, die Kräfte geschwunden waren, und oft auch der beliebte Gastricis- mus den rheumatischen StoJf noch mehr von der Peripherie abgelenkt und auf die innem Theile fijdrt hatte : so mufste die Form der

118 Krankheit noch verworrener, das Gehirn und Nervensystem noch mehr angegriffen, die Eingeweide noch mehr zu pathologischen Se» cietionen, Schleim und Schwammchen ge- reizt und der Ausgang traurig werden.

Diefs waren meine Betracht angen, als mir die ersten Kranken d»T Art vorkamen, und ich richtete also mein Hauptaugenmerk und Indication auFs erste Stadium.

Ich bediente mich gelinder Mittel, & B. des Succ. Sambuci insp.y Liq. Arnmonii ace* iici mit kleinen Zusätzen von Tincc. Opü simpL .oder gegen die Nacht des Doverschtn PuherSy mit gelind- schweifstreibenden De- cocten. fiei Individualitäten und Localat fection^n mufsten natürlich besondre Rück« sichten genommen werden/ wie bei Brustat fectionen u. s. w.

So gelang es mir fast immer, das zweite und mithin auch das dritte Stadium gänzlich abzuhalten, oder doch das zweite zu einer wohlthätigen Krise zu bringen. Der Typus scliwand dann von selbst oder wich der kleinsten Gabe China; ich gab diese aber nicht eher, bis mehrere Anfälle sich gehörig mit dem Nachials aller rheumatischen Zei- chen entschieden hatten.

iig

Der Gang unsrer Epidemie war allo seit vorigem Herbste folgender:

i) Nerveniieber und .Wechselfieber ne- ' ben einander.

a) Nervöse Wechselfieben ^

3) Reine Wechsellieber.

4) Rheumatische Fieber mit Typus und Ueb ergang in Typhus.

Also auch beim Gange der Krankheiten macht die Natur^ wie übe^rall, keine Sprlin« ge, sie schreitet stufenweise vor. Die neue Epidemie hat noch immer einen Äntheil yon der vorigen in ihrem Gemische und drückt der folgenden wieder etwas von ihrem Gha<« rakter auf. Sollten wir, wenn die Kälte und Trockenheit so fottsehreiten, wie sie jetzt anfangen 9 nicht rheumatische Entzündungen zur nächsten Epidemie haben?

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^jgoirjoozzgooosio*© S-S-B-' ' ' ' '

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z.~ s « 3 3.

r Ton J[ava, welche mit iliren Nacltbam <eit langer

it in Frieden leben und übrigens auch xnit dem Ge-

felifche des Feuergewebr^ bekannt sind, benutzen die

"gifteten Pfeile niöbt ni^lir zum' Kriege, sondern le«

gUcb cur Jagd; und auch nur im östlichen Theile der

ul ist dieser Gebrauch bekannt. Sie bedienen sich

MS, Blaserohrs , um damit kleine vergiftete Pfeile isu

^iefsen, die auf der Stelle tödten, und wissen mit die-

;' Waffe, welche auf eine beträchtliche Weit^trägt»

k> geschickt umzugehen. Ich sah auf diese Art einen

<bki tödten, der sogleich fiel, obschon er nur leicb|

-^der iiüfte verwundet war, \ ' ■•

- Die^ Ein^ebornen sagten mir« dafs man kein Mittel MO dieses tödtliche Gift kenne, und aus Furcht« sich i den auf diese Weise vergifteten Pfeilen zu verwun* b^^ bedienen sie sich derselben sehr ungern. Indelii |wit es^ ^als ihre Nachbarn^ die Bewohner der In- iBally,' nicht so furchtsam sind^ weil sie manchmal lieh in*s Land kommen, um sich dort dieses tod- ende Crzeugnils zu holen , das die P^atur ihrem n versagt hat.

'&JUünpkiMts spricht von dem Bohon Upas unter dem llien Epo; er erzählt: die Holländer wären im An- Ife ihrer Niederlassung auf Amboina mit diesen Waf- •°g«ß"ffen worden; jedoch habe ein Erbrechen/ cbes sog^ich auf eine ungewöhnliche Art erfolgte, .eute mantjhmal vom Tode errettet. S. Rumphii rium amboinense Bd, 4. am Ende. (.Bulletin de* fs medicales, Juillet i8og.)

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bescliwerlicliea Gefühl Ton Drack ia der Magengegea^ Spannung und Aufgetriebenheit derselben, und Uaitlei- bigkeit auszeichnete, und den Kopf so einnahm, dali es ihm sowohl an Lust als an Kraft xur Arbeit gebrad^ und hypochondrischer Mitsmnth und Ängste sich seiner hemächdgten. Sein Arzt gab ihm dann einige Tage tiif> losende, hierauf ausleerende, und zuletzt biitere Mittd^ womit dann das Uebel auf eine kurze Zeit gehoben is •eyn pflegte. Als er vor einigen Jahren denselbcA ; Zufall wiederbekam, consuhirte er mich; er w«r sebi hypochonder, ganz ohne Efslast» und das drückend^ spannende Gefulil in den Präcordien war ihm beson« ders lästig. Auch waren diefsmal vorübergehende Ueblij* keiten und Neigung zur Diarrhoe vorhanden. Olui- erachtet ein Brechmittel angezeigt war, so nahm ich mir doch vor, um ihn nicht zu sehr an die Ausleerungsmis- tel zti gewöhnen, ihm die Ipecacuanha statt in Yollea^ erst in kleinen Dosen zu geben, uih zu versuchen, ob nicht durch diesen feineren , und doch dabei höchst [ durchdringenden Reiz, das Präcordialnervensyatem um- gestimmt, die gastrischen Secretionen verbessert, und M < durch die erhöhte und regulirte Thätigkeit dieser Ol* gane auch die materielle Anhäufung verarbeitet werdea könnte, ohne stärkere Ausleerung, und dadurch neut Schwächung, nöthig zu machen. Ich verschrieb ihn daher 2 Gran Ipecacuanha mit i Drachme JEiaeatmcAä* rum Foeniculi, in acht Theile getheilt, so dafs jede Do- sis ^ Gran Ipecacuanha enthielt. Davon nahm er alle Q Stunden eines. Nach zweitägigem Gebrauch diese! Mittels also durch 4 Gr. Ipecacuanha war er voB seiner Beschwerde völlig befreit. Ich liefs ihn nodi 8 Tage täglich eins nehmen, und er befand sich, ohai weder Ausleerungs- noch Stärkungsmittel gebraucht in haben, so wohl, und sein Appetit und seine Verdstt' ungskraft so vollkommen wiederhergestellt, da£s ich ihs

f mm lag «^

von allem weiteren Arzneigebrauch frei apracb. ' Et hatte nun ein solches Zutrauen £u diesen Pulvern, däla» als nach einigen Monaten der Zufall wiederkam« er so* gleich seine Zuflucht dazu nahm, und wenige Dosen derselben waren hinreichend, ihn zu heben. Seitdem ist der Zufall, trotz der fortdauernden aitzend<> arbeitsa- men Lebensart^ immer seltener gekommen, and auF im- mer geringere Gaben gewichen, und dieser Mann, der ix>nst die Apotheker fast immer beschäftigte, hat seit 3 Jahren' gar keine andere Medizin gebraucht» und auch von ^^n Pulvern, die er nun als Panacee stets bei sich führt, immer nur eins bis zwei nöthig gehabt, um sei'* ne Gesundheit wiederherzustellen.

d. H.

w

Neue Nachrichten über den Giftbaum

Bohon Upas.

JLIieser Baum, dessen zerstörende Eigenschaften man in einer Menge -«ben 00 irriger als wunderbarer Erzäh- lungen mit ao vieler Uebertreibung beschrieben hat, nimmt nichts destoweniger eine «der ersten Stellen un- ter den Pflanzengiften ein. £r wächst in den Gebir- gen und vorzüglich im östlichen Theile der Insel Java wild, woselbst ich ihn auch angetroffen habe. Man* giebt ihm in diesem Lande den Namen Antiar und -nur sein eingedickter Saft wird Upas (oder Oitpas nach der französischen Aussprache) genannt. Die noch hin- zugesetzte Benennung Bohon ist ein malayisches Wort« welches Baum bedeutet, und' demnach bezeichnet Bo- hon Upas (wie die Holländer es schreiben) nichts an- ders, als den Baum, der das Upas -Harz giebt.

124

leb ti^af den Bohon Upas in den grofsen. Waldun- gen der Provinz BaUmbouang, nahe an der Meerenge Ton Bally an; und zwar steht er keinesweges, wie man ihn beschrieben hat^ abgesondert von andern Gewacli* ien« aondern vielmehr im dichtesten Gehölse. Auf mein Verlangen» ihn in der Nähe zu sehen, erboten •ich die Eingebornen freiwillig ihn abzuhauen. Sie wagön es jedoch niemals, an ihm hinauFzukiettern, weil i der milchichte Saft, welcher aus den abgebrochenen i Zweigen rinnt, die Haut anfrifst und den Augen eebr achädiich ist. Dieser Baum, einer der.grüfsten im Lan* de, ist in seinem Wuchs unserer Ulme sehr ähnlich» £r giebt, gleich dem Feigenbaume, einen milchähnli* chen Saft, der, wenn man die jungen Zweige abbricht^ oder Einschnitte in die Kinde macht, in dicklicher Consistenz hervordringt. Mit Ingwer, Knoblauch und ^ einigen andern Bestandtheilen vermischt, ^iebt er eins der alierheftigsten *) Gifte in der gansen Natur, wel- ches durch Verwundung mit einem damit bestrichenen Pfeile auf der Stelle den Tod bringt, Der Bohoa Upas gehört zu der Polygamia dioecia; er trägt männ- liche und weibliche Blüthen auf ein und demselben Baume^ und männliche Biüthen allein auf anderen Bau- ' men. Die männlichen Biüthen bestehen aus einem halbrunden, fleischigen Blümenboden, welcher mit sehr kurzen Staubfäden bedeckt ist. Die weibliche Blama ist länglich - eirund und mit zwei Griffeln versehen; auf sie folgt eine eben so gestaltete Frucht, welche ei« Ben Kern eiuschliefst, den ich jedoch niemals in sei« ner Reife gesehen habe. Nach dieaen Kennzeichen acheint der Baum zu der Gattung der Urtica nach Ji^* $ieu ZM geboren und zwischen der Mukridatea und dem Feigenbaume in der Mitte zu stehen. Die £inwoh-

's

*) Eben so wie das Ticunas^GMtf welches von einer Gst« tung Schlangen in Nord-Amerika i^enommen wird.

S

~ ia5

ner Ton Java, welche mit ibmi NacKbam teil langer Zeit in Frieden leben und übrigens auch mit dem Ge* brauche des Feuergewehrt bekannt sind, bennuea di« vergifieten Pfeile nicht mehr snm Kriege, sondern !•• diglich cur Jagd; und auch nur im östlichen Tb eile der Insel ist dieser Gebrauch bekannt. Sie bedienen sich eines Blaserohrs, um damit kleine TergiCtete Pfeile tu ^cbiefsen, die auf der Stelle tödten, und wissen mit die- ser Waffe, welche auf eine beträchtliche Weii^trigi; .aebr gesrlückt umzugehen. Ich Btih aaf diese Art einen Afifen tödten, der sogleich fiel, obschon er nnr letdli an der Hüfie verwundet war.

Die Eingeboroen sagten mir^ dafs man kein Mittel gegen dieses tödiliche Gift kenne, und aus Furcht, sich mit den auf diese Weise vergifteten Pfeilen au verwun- den^ bedienen sie sich derselben sehr ungern. Indcia

ach eint es, dals ihre Nachbarn^ die Bewohner der In-

>

«el Bally, nicht so furchtsam sind^ weil sie manchmal beimlicfa ins Land kommen, um sich dort dieses tod- bringende Erzeugnils zn holen, das die Natur ihrem Boden versagt hat.

Humphius spricht von dem Bohon Upas unter dem Namen Epo; er erzählt: die Holländer wären im An- fange ihrer Niederlassung anfAmboina mit diesen Waf^ i'en aogegrilFen worden; jedoch habe ein Erbrechen,' welches sogleich auf eine ungewöhnliche Art erfolgte^ die Leute mant:hmal vom Tode errettet. S. RumpkU herharium amboinense Bd. 4. am Ende. (BuHetim dM Sicienees medicales* Juiliei i8og.)

12,6 ^

3.

JTersuche über die Wirkungen des Upas* giftes auf das liückenmark.

(Auszug aus einer Schrift: Untersuchung über die Wirkung einiger Pflanzen auf das Rüpkenmark ^ vorgelesen im In- stitut de France am 24. April i8og. yom Dr. med. Magendie. )

Lfie. Herren Magendie unj Ddille haben eine Reihe von Versuchen angestellr, um die Wirkung der Pflanie XJpas liahte, deren sich die Einwohner, von Java und 'Borneo aur Vergiftung ihrer Pfeile bedienen, genauer jcu bestiitimen. Man benutzte hierzu den Extract von dieser Pflanze, welchen Hr. Lechenaux überbracht hat- te. £r befand sich als Naturkundiger bei der Expedi* j tion des Capicain Baudln , und hat sich^ vorgenl^mmeDy die Beschreibung iind chemische Untersuchung dieser Pflanse selbst bekatant zu machen.

Die Verfasser obengenannter Schrift, haben» na ihre Instrumente zu vergiften > das Verfahren der Insa^ laner nachgeahmt. Sie bestrichen mit dem Upas -Ex- tract kleine, wie eine Schreibfnder gestaltete, Stücke von Holz. Als das Gift trocken geworden war, nahmen sia eins von diesen vergifteten Hölzern und stiefsen es ei- nem Hunde in die Schenkelmuskeln. Nach Verlauf von drei Minuten zogen sich die Muskeln krampfhaft zn- aaromen, der Kopf beugte sich rückwärts, der Rückgrat richtete sich empor, die vordem oder Brust- Gliedma« fsen hoben sich durch die Wirkung des Aufbäumeoi auf einen Augenblick von der Erde in die Höhe.

' Fortwährend wechselte jetzt Rübe mit krampfhaften Bewegungen ab, und bald zeigten sich alle Erscheioun- gen eines wirklichen Tetanus. Als man, um si« h von' dem Zustande des Athmens zu überzeugen« die üand (

« i5i

aginöfl^en Mafse, in welcher keine Spur einer ehema«' ;en CirculatiDn wahrgenommen werden konnte. 'JEinige Zeit darauf wurde Hr. Drew zu einer schon ^age lang im Kreisen begriffenen Dame gerufen, bei ächer das Geburtsgeschäft durch einen ähnlichen, in HT untern Beckenhöhle rechter Seits befindliehen, Tu- jMf aufgehalten wurde, der die Vagina dergestalt zu- iÄimendruckte,' dafs man zwischen dem Tumor und Hx Schaamknochen kaum zwei Finger zum Kopfe d^s indes bindurchführen konnte. Eine Zerstückelung war jQr unausführbar, der Symphysenschnitt durchaus zweck* ^9 iind nur allein der Kaiserschnitt wäre hier no^h igezeigc gewesen. Ht, Drew, durch den varhergshen- fa, Fall b^lehrt^ schlug indefs die Exstirpation des Tu« Ütis vor, welche er denn auch auf folgende Art auf- lirte:' -— £r liefs die Kranke in eine solche Lagejt wie I' Seitansteins chnitte, bringen, machte hierauf zur itea* Seite des Perinaei und Ani einen Einschnitt, lg 4}is. zum Tumor hindurch, löste diesen mittelst eingebrachten Fingers von seinen Umgebungen, sluchnitt mit einem Bistouri die auf dem Ligauien- ro- is<j|;iiadico dextro festsitzende Wurzel dessel- und trennte die anderweitigen Adhärenzen, worauf der Tumor von selbst hervordrang. Eine ein- ^'. Arterie blutete. Die Entbindung erfolgte jetzt oh* ie mindeste Schwierigkeit, und die Kranke wurde "bald wieder hergestellt. Der Tumor betrug in sei- Umfange 14 Zoll, wog 2 Pfund 8 Loth, und hatte ('4em zuvor. beschriebenen einerlei Structur. Die- sticht ist von denen, sowohl bei der Consultation, ^ auch bei der Operation, gegenwärtig gewesenen. Cea und 'Wundärzten unterzeichnete' (y^nnales «/# ^aturc medicale itrangire.)

I a

-- i5a '

5.

Giftige Schwämme.

Zu Atn gerihrliciiMcn Scbwammei. -getiöreD di Cle Hr. fa-fl^' ia .tb.-r so eben f fsizhieoenen i liehen Mic.rio!o^->:Chnmpi^i,iifis h,:ll, „x uuis und «iS nennt., Sixt sind von [ödli'ber 'Wirkung »ad ibi M' itbrendM Pnnzlp im «n harJ^iger B-^siandilioil. dn * ne apui>lectiicbr DeläulniDg und ziigipicb eine ■ung dm Ma|>Eiis, und ol't auch der ilünneii O mit Eomiiiiilung begleilei, vejursacht, Dits -i Wege», wie man p.^iaubi hm, eio gangränoii r •otidTB ein« enLzÜDdlichi) Erosion, ao vri^ $;,- . dene mineta lischt; uud Hlonzengifte hervorbrin^ Süblimiil, ßrecfaivfinsttin elf. Dies beweiset dir M>' zends und vuglcicli l^cuubende Bsachaffenheit ^M*

Girti. Hier Ist also gchleuni^e Auilei

ruHg .

inillel, welche man aid jede mdgliclie Wei

Bten Gabe, lelbal mit den alarksien Cardiacii .i,p..modicis, i.la Meli..en-Wi,»»er. /:;„,. rf, al«M ätherischen Mitteln unlCT.Ii7i?-t. von gar Lei ölt widerietat litb der Krampf d^r Ui,ictLl(frt-M» kein, oder ein mit häuHpen ConvnUicnen unJ wä» npm UevufsHe.yii irpfbiind.nrr Tetanus dem Eiobtis und Hcrabschltirken von Geir.inkei. , unfl d»na min, um At^sleernng zu erlialten, seine Zufluctit rt* ■liicb<;n Myiliaren nphiiien. Aber unicr den geH* •eher. Ausleetun^^smiiicln dieser An. dm ColoquiB»' NeuliaUalie in sehr hoher Gabe, welcb<- oflmiUaM um gind, iienni der Verlasser teia krärugecc», altiM ji6ki>f&'"'g äet Taback; der in diesem P»!!« 1 " " «ine hecoischa Art wirft. Denn er nitaait gewöhnlichen Weg, sondern erregt ta jenor.

' i33 •**

m Betäubung eine umgekehrte oder aBtiperi^taltiaclie regung der Gedärme, wodurch plötzlich die Con* a der ersten Wege- und vorzüglich des Magens :h den Mund ausgeworfen werdeil, nicht wie bei tm gewöhnlichen' allmähligen Erbrechen, sondern nawtise und in solcher Hast, dafs man oft nicht Lbehält) ein Gefäls zum Auffangen herbeizuholen, "^ies sind die Beobachtungen des Verfassers bei torordentlich schweren Fällen, vorzuglich bei dem« gen, worin 'sich der Cardinal Caprara befand, den ^ 8 Stunden für todt hielt. £r lag ohne Bewufst- [iir in einer apoplectischen, zuweilen mit Zuckungen reiteten Betäubung, mit kalten Gliedmäafsen und m schvi^achen intermittirenden Puls, er hatte bis zu ori^n Tanarus emeticus und Klystiere von Pulp, CölO' E«. ohne allen Erfolg bekommen, und da^ Tabacks- dr rettete ihn. Die hier nöthigen drastischen Mittel |i(9n zwar auch heftige bis ans Entzündliche grän- ttAffectionen der Gedärme hervorbringen, aber die- j^ioMRen mit der Gefahr des Gifts nicht in Vergleich, .Väach einmal geschehener Ausleerung begegnet man Zufallen durch ätherische Mittel und durch Milch.

di9 Heilung beendigen müssen, les sind ^ im allgemeinen die grofsen Hülfsmittel,

reiche die Natur in achwelren Fällen hinweiset. ^^Brechmittel haben um so bessei:e Wirkung^ je jt-jkie mit ätherischen und excitirenden Mitteln ver- ten w^den., Aber in gewöhnlichen Fällen ist ein

en und Abfuhrung erregendes Mittel {^emetico ^ ca^ im) hinreichend *). (^Journal de Medecine iSog»

kann diese Gelogenbeic nicht vorbeilassen,, ohne die lerordentliche Wirkung zu rühmen , die das Klystier Ihii.Tabacksdecoct bei dem Ileus hat. Ich habe davon

r mehrmals za überzeugen Gelegenheit gehabt, und be^

F.;-

".'

>

i34

6.

£ettStist"^ dff PVirksamkeit der tiB« Mandeln gegen die ff^echselfieber.

Man hat ja Hen Hoiplläletn lu Cent V«»uc!i» den amheimitchen M'iIIeln lur Heilung . fiebdr geinachl. Das wag unter allen am meiiuo pM ■let bai, waren die. von Hiif'lond empfoblnen MAndeln. Man ^ab iLe lolganderinarsta:

§1 j^inygd. amar. jjj. ^qu. commun.^ K L a. Lac. j4dd. Extr. Centaur. JS

Die Poriion wurde eine Siunile vor dem AnV.U (f'' und-drei Funriheile der Kranken wurden daduKtf heilt. {BadelUi des Scimicel medicaUi. Igog. yuUl)

7-

Ueber den Thee und seine SurrogsU'

Von

C. L. C d e i •),

Der Thee, denen Getraucli in Cbina und Jl^ id lelir alt ist, wurde if)34 in FranLreicli ■■iusefSirt. »cW ■her in England »chn:i friihpr bekannt geivmi> » >•

ge dordn litl, ahne iiU d'n" krjriigilen M>lli>l4(I^P ä'KtRea Bu.getlclitei hiiien Endlich wurde Half Ton J Vuzr TaLacL p-ryelicn. Ei «^rfol^ra iti|l«J ■Ulke Ohnniachi, und mit dieier eine solclw LndiA dei ganzen Syitemt. bMonileri dei kiampfliarc OflM

und mit dioiam dai trbreehea und die game Sa* eehoban war.

d. H. *) IUI AnsEuge überjMEt idi dem Jouma) f^ Chirni* et d'HJ^Loire nalur. Juia Ab iSoS, ff

'i35

Er' besitzt, ehe er getrocknet ist, eine schone mehr ier weniger grüne Färbe und einen bittern zusammen- ehenden Geschmack. Die im Handel vorkomm encleit Iteesorteji 'sind in Huck^icht ihrer Gröfse, ihres Ge- ' ichs, ihrer Farbe und ihres ^Geschmacks verschieden, «br oder vreniger gelb und gedörrt, je na^chdem sie jpmittelst kochenden. Wassers oder für sich getrocknet fid» Im Allgemeinen ist ' L* . der Kaiserthee dunkelgrün;

der grüne Thee braungrun; ii der Haysvan-Thee bläulich griln;

,; ' der Tbee-böu gelblich grün;

der Pecko-Thee beinahe schwarz; der Thee Perle graulich grün; » .

der Souchang-Thee röthlich. Hlese Farben sind jedoch nicht so bestimmt, .dafs sie In Unterscheidungszeichen dienen könnten, zumal da p Handel viele gemengte Theesorten vorkommen. Eben ».ist auch der Geruch derselben unbeständig, da er EjKDselben nicht eigen thümlich, sondern durch anders |BWurzhafte Pflanzen mitgethellt ist. V Die Blume der Thea hat einen nur schwachen und Slätter derselben haben gar keinen Geruch, und etzt auch sie besäfsen Geruch, so würde dieser doch irch das Rösten verloren gehen. Um den Thee wohl- hend zu machen, bedienen sich die Chinesen, nach m Berichte des Dr. Und vom Jahre 1781 des Chlo- ' hlkust der Blumen der Oleajragrans, der Comcllna se» fua, des arabischen Jasmins und der Curcume. Die

•.'Man vergleidbe auch über die Naturgeschichte und" die Bearbeitung des Thee's Bemerkungen Über den Thea ^,voii Vesfontaines aus den Annales du Museum national / d'hisioire natnr. T. p. 204. 3i. übersetzt von A.F, Gehlen Sm neuen Berl, Jahrb. für die Fbarmac. vom Jabte 14^04

Anm. des Uebera \

'/^ .'*" '. iSa .■■- ^^';V

. ' - 5. ^ < ' -

Giftige Schwämme.

Zu den Eeführlirl.icn Schwammen -Behüren die, wtl- clip Hr. PaaUi \a itiurr ta eben etacbiencDeD aUiFübr- liehen Mic'ioiof.A.Champi)i<,u-s l-lb-i,r ..«« und tofffh nenot. Sie sind v6n lödli-ber 'Wirkung und ihr fci- «ttirendei Prinzip igt em bdniger Bäsidndibeil, der ei- ne ipo|ilectiichF Beiäubung und sugli-icb aine AnFiei- atiDg des Mußcng, und oft surfa der dünnen GeJarn», mit EnixfiiiilunH begleiler, veiunacbl. Diei iit keines- wegKi, wie man p ^laubi hat, ein gangiänäaer ZuJiaad, «ond-rn eine eiiIEÜndlicbe Erosion, 90 v«io sie veis^-bie- den« mineraÜKcbe und PtldDiengifie hervorbringen, dtt Süblimai, Brechneinsrein etc. Dies beweiset die ti\- sende und xugleich t.-cld(ibeude BeacbaaVnbeit Hieiel Gifu. Hier ist also scbleunige AusteeriiRg das Hau|it- initiel, nclcbe man aiit jede möglicbe Weise /u erbil- teu aucfaen niufj. 0!'i ist ürecbweinsteiii in der surk-, iten Gabe, lelbst mii den Blinksten CardiacJs und Ad- liipdtroodicia, -als Melitien - Wasser, F.ait de Colaglit, Biberiscben Mitteln untrr]ii1t7.r, von gar keiner Wirkuof; oft wi'derselzl sieb der Krampf der Unterkieler-Mi«- kein, oder ein mit hiufipen Convulsionen und «eflo^

und Herabscblucken von Geirünken, unH dann miiä man, um Ausleerung zu etlialten, seine Zuducbl >U dn- «tilchen Nlyilieren neUiiien. ;iber uniec den gäwiboli* ■eben Auileeruugimitn-ln dieser An, die Coloquinie, dii KeutraUabe in sebr huher Gabe, -nelcbc oftmals unwirk- sam lind, kennt der Verlasset, kein kriltigere«, als sia» ^WorA-./ig da Taback: der in diesem Falie freilich auf aine' heroische An wirft. Denn er nirnrnt niclit da gawöhDiichen Weg, taadern erregt in jener. api>plecu

rRicbt beliatipteii^ dafs der Tbee |[ar kein Kupfer ent* ^alte^ enthalte er es aber wiiklicb, so sei dies dach kur in so unbedeutender Menge, dafs es der Gesund« Jkeic nicht nachtheilig seyn könne *) •* - Nun giebt der Verfasser eine vergleich en>je üeber* «riebt über das Bestandtheilverbältni(s der verschiedehen Vbeesorten im Allgemeinen, woraus hervorgeht, dafa

Wf die feinen und kostbarsten Theesorten GerbestofiE tbalten, die schlechtem niQht. In diesen ist das Ver*

;illtnifs des Extractivstoffs gröfser, so wie das ^es Har*

es. Die Menge der Gallussäure nimmt z\x, wie der ee an Güte abnimmt. ^ Herr Cadct bemerkt, dafs das 'grofsere Verhältnifs iAti Gerbestoffs in den leinern Theesorten wahrschein-

ich von- der sorgfältigem Bearbeitung derselben und liamentlich von dem gehörrgen Rösten derselben her- ;i^ührt, und dafs der Thee-bou und ,der Pecko-Thee, ;ill^elcbe imMay gesammelt, und vor dem Trocl^nen und ^Rollen wahrscheinlich infundirt werden, .nur sehr w«- Eilflig Adstringens emhalten; **) der letztere sei so reich- ^baltig an Schleim, dafs sich eine Abkochung desselben

A Faden ziehen lasse und in ihrer Consistenz einem

insamendecöcte gleiche.

- *

*) Lettsort hat ebenfalls nie eine Spar von Kopfer entdecken

können. Auch behaupten Kämpfer und Macartney^ dafs

das Rösten nicht auf kupfernen^ sondern auf eisernen

Platten geschehe.

Anm. des Uebers.

^ *) Allerdings kann das Rösten zur Entwickelung des Gerbe- Stoffs beitragen, allein die alleinige Ursach* des grofsem Geli/iltS nn diesem Stoffe ist es gewifs nicht sondern er' hängt gewifs niehr davon ab, dafs zu den feinen Theesor- ten die ersten Sammlungen, also die jÜAgsten Blätter ge* nommen werden , die nach neuem £rfaijrungen mehr Gerbestoff enthalten, als die altern, wofür auch der grofsere Gehak an Extractivstoff in den Theesorten, die

•. /

138

Nach dleiera vertchie denen Bestantltlisikerliilnii« •oU iniit nun auch den vecicbiedenen Indicalionen mid den Thee wiblea. Verlangt man ein zuiamn tiebüade» Gelrick, »o <oll naa den beitea Htw. ihee oder den Thne perlfi wäblen. zu eineis leichl Blieben, Hiebt adilfiiigiiendeii AutgiiTs aber d«a srüi oder den Toukai-Thee, und zu einem eraolliiMii daa ThcB-böU oder den Pecko-Thee nebraeo.

Indem nun Aar Veifalter die bekannten Hn« gen aber die medlclnl.Ghen Wirkungen de. Theei I K5.npfer, Cartkeiuer. Otoffroy. Daniel Crfiger, ff« Grimm, Simon Pat.H, Cullen und Buchan auf.ilil!, daraus den Schlufi zieht, ddfs er mehr »cbädüili 4 nülzlicb 3fj, gicbi er, um die Sui iua Ausland gehen, %a sparen, mebrere ioljndijche S* logaie de"i^!ben an, ala Sanicula eurapoea , A/uga i^ tan; rctonica officuialls , Pjrola otundijotia . Ctf^ lliim, jlriemisia, vulgaris, Cltiraea centaureum , /Uad» und S.iWa; ferner einig. ■wenn man sie in ü^hraucli ziehen wollte, leicbt ti» 'lo tbeuet weiden mucLien, all der Thee *;.

keinen oder weniHer Gsrbasioff enthalten, »pricli!. 1 ■•ergleiclio hüjruber C. llatchetc't Abbandluna: lJt^t' känttUche Subslans, wali^he die UaiiptBig^nichtpct GeriesfP^i baittl. ÜberJBlzl ii> GehlenS J^urn^l fürd» mie und Phyuk B. i. S. ITS. und f^^ah/e>,6erg; diucllU. de iedibui /nattti'arunr iMiniediniarum irt pianiii

•) All einei «nsenehmen Getränke» Halt dea Thee) M**« fall Bndca mucLlei als die

/ '■

135 -

Er'beaiut, ehe er getrocknet ist, eine schone xnehie oJer weniger grüne Färbe unfd einen bittern susammen- xiebenden Gescliniack. Die im Handel yorkommendeil Tbeeaorte^ sind in Huck^icbt ihrer Gröfie» ihres Ge* ' ' nichs, ihrer Farbe und ihres jjeschmacks verschieden, . mehr oder weniger gelb und gedörrt, na^chdem sie ▼ermittelst kochenden. Wassers oder für sich getrocknet ^.> sind. Im Allgemeinen ist ' ' ,

. der Kaiserthee dunkelgrün; der grüne Thee braungrun; der Haysvan-Thee bläulich grün; der Tbee-böu gelblich grün; , ^'

der Pecko-TTiee beinahe schwars ; ^

der Thee Perle graulich grün; ,,

der So-uchang-Thee röthlich. Diese Farben sind jedoch nicht so bestimmt, .dafs si« als Unterscheidungszeichen dienen könnten, zumal da im Handel viele gel^engte TheesoTten vorkommen. £bea so ist auch der Geruch derselben unbeständig, da er ' demselben nicht eigenthümlich, sondern durch ander« ^ ,. gewürzhafte Pflanzen mitgetheilt ist.

Die Blume der Xhea hat einen nur schwachen und die Blätter derselben haben gat keinen Geruch, und . g€|8etzt auch sie besäfsen Geruch, so würde dieser' doch . ' durch das Rösten verloren gehen. Um den Thee wohl- riechend zu machen, bedienen sich die Chinesen, na[tli dem Berichte des Dr. Und vom Jahre 1781 des Chh^ ranihttSt der Blumen der Oleajragrans, der Comelina se» saatfua, des arabischen Jasmins und der Curcume. Die ,

Man verg1ei<5lie auch über die Naturgeschichte und" Alm Bearbeitung des Thee's Bemerkungen über den 2%e« von Vesfontaines aus den Annales du Mos^nm national . d*histoire natur. T. p. 204. 3 x. übersetzt von A*F, Gehlem im neuen JBerl, Jahrb. für die Fharmac. vom Jahre i^{o4

S...I37- ' .

Anm. m Ueben»

.136

■i

Kaufleute betuitxen jsu detnselben -Zwecke aacb noch die Iris florentind , die sie auf den Boden der Kasten legen. '

Hierdurch fällt schon eine Eigenschaft des Tlieei

weg.

Da das Wasser mehr oder weniger voniThee aussieht' je nsic^*^®"™ ®* mehr oder wenig'^r heifs ist/ so bedien-^ ! te sich der Verfasser aur chemischen Untersuchung ^tk Thees eines Aufgusses, der mit Wasser von 70 go* bereitet wtfr, weil er so gewöhnlich getrunken wird.

Nach den Versuchen des Verfassers enthalten die yerschied^^n Theesorten: i) Extraaivstofi *■ 2) Schleim;

3) VieV Harjs;

4) Gallussäure und x5) GerbestofiF,

Aus den beiden letztern Bestandtheilen leitet derVerfas*^ aer auch die Fiebervertreibende Eigenschaft her, die -eini- ge Aerzte dem Thee zugeschrieben \haben, weil er da- rin mit mehreren Chinasorten übereinkommt.

Die Erscheinung, dafs die Blätter des Thees, wenn aie an einer brennenden Wachskerze entzündet wurden, mit grüner Flamme brannten^, brachte Herrn Cadtt auf die VermuthujBg, dafs der Thee vielleicht Kupfer ent- halten könnte, und zwar. eine gallussaure Verbindung desselben, die sieh aus der GaUussäure die%: Thees und dem. Kupfer von den Blechen, auf welchen die Blätter geröstet werden, hätte bilden können;, allein auch bei der sorgfältigsten Untersuchung konnte der Verfasser weder in den ganzen Blättern, noch wenn der Thee eingeäschert war, die geringste Spur von Kiipfer entdek* iLen,. sbndern fand in demselben nur Kohle, Eisen, sals- aauern Thon und kein Kali. Er will zwar hiernach

Litei arischer Anzeiger. :

V

der Realscbulbachbandlung in Berlin ist zu erhalten :

Verhältnisse drs Arztes z r Hcherziguvijr Jur ausüben» ^e besondere an^fhntde ylcrzte, von C„ W, Hufcland^ jfite verm'h^te /tuHn^e g. btochirt g Gr,

Wenn die Ausübung der Heilkunst das werden soll IS sie eigenilich ist. so' mufs sie Religion Gottes- enst seyn , und in diesem Geist gescbeben. -r- Auf «ses Hohe und Güttlicbe in d-er Kufisc aufmerksam t machen, dadurch das Gemeine, den zunfc -. un'd Itidwerksmäfsigen Sinn immer mehr daraus z^u verdrän- [ö, und den Keilkunstler ^etxi Ideale näher zu bri*i- ' in, ist der Zwerk dieser Bogen die mait' in ^^es^Ji isui zu lesen und zu beherzigen bittet«

' '

'ufelands Makrohictik oder die Kunst dus menschliche

i_,ehefi zu veriär.gern^ 2 Thetle, ^te sehr vermehrte

rechtmäjsige y/ußagr. gr, l8o5. Ordt Papier i Rihlr,

:I^Ct., Jein Papier mit eifiem Kupfer von Stölsel, i Rthlr

f^O Gr. -

, Zu bemerken ist hierbei nur, daCs der Herr Ver- lier diese neue Ausgabe mit sehr bedeutend'en Zusät- jki, vorzüglich mehreren merkwürdigen Beispielen dea ^hsten Alters, Tabellen über den £influfs des Ge- lllechts un'd der Lebensart auf das Alter, einem medi- Inschen Tischbäth u, s. w. vermehrt hat. Aeltern, ptiehern tlud jungen Leuten wird es zur Benutzung hpFohlen. Der Herr Verfasser drücke sich folgender- ■ptalt hierüber in der Vorrede aus: V » Darf ich noch einen Wunsch dem Buche b»i die- ir neuen Erscheinung beifügen, so ist es der, dafs in doch das Buch mehr als bisher zur Belehrung^ »r Jugend benutzen mochte. -• Es wurde ursprünglich Ir die Jugend geschrieben; die Jugend ist der wahr» fcitpunkr, um Lebensfeinde und hr/ßunde kennen zu »rnen, Lebensdauer und Lebensglück zu~ gründen nin.d iijne dem angeniessene Lebensweise einzuleiten Auch

Sk* dies Buch so geschrieben, dafs es ohne allen Nach- teil jungen Leuten in die Hände gegeben, und nichc |l0(i zum Besten ihrer plfysischen, sondeiu «lwc^^^xi««.

'it

»moralitcben BiMong gElesen werden kacn. Katba HQer lJeberxeuguii| lai der Zeilpaakt vom vifnetiul »labre-au dai icbickücbile J^kii , beson-len um eil agewiisp Aiiiicbweifung nu verhüten, für die die Wr » nung DACfaber genübolich zu spät koDiml. «

I

J

Darjtellung der Gallltclitn Gekirn - and ScluiJm

von Dr. C. H. E. Biirliof, mit Bernrrkiingeaaam

se Lehre von Dr. C. W. Hufeland; stfeüe »•«•

te und vetbeiierie Auflag., mit einem Kuff»A

Beriin, Preit 16 Gr. 1

' Wir wiederbolen 7i>r 1 Imprehlung dieier «wJ

AnQagc nur, dofs diese Dars eilung der Gallidiu 0

bim- und ScbädelUlirc. ui>t«r ulleo bi&her tdü M

gelieferten ScbiiEtcn dieser Art, bi« jdtzr die «nK

einme ley, weU-he audi Dr. GaUt anaioniiicfae Em

kuQgeQ mi umlarst, die anch dem Unheils eller Sld

venlandigen wolil Dr. CaUs grofne» V<-rdieiilt

eben, qnd von nelcber desien Ürgauenlebre eieMll^

nur eiae Folgerung in.

Zugleich iit die>e neue Auflage nicht >11eiD oAJ ner dreifachen Abbildung einaa von Dr. '.ai „Wi »eichneipu Schädels, sondern auch durch die Gitfl irefflicben und berilbmtoa Anatomen des Hcrro 0<l> m,-nrath. Lod,r mii einigen betirägen bereichemd dpn , die ala wicfarlgi' Akr^nnucke tür dia GilUdlifi birnlchre anzusehen sind.

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J o u r n a- 1

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•der

s »

iractischen Heilkünde

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herausgegeben

von

C. W. H u f e 1 a n d,

[': Koni^L Preuf», Geheimenratb« >wSrldichem Leibir2t> \j.^ «r^tem Arzt der Cbarlt^^ Mitglied der Academie

der Wifsenschaften etc, ,

und

K. H i m 1 y,

Profcaaor der 'Medizin zu Göttinnen» Diiector des kliniscben Inttituta etc.

Grau, Freund, isf alle Theorie, Doch grän des Lebens goldner Baum,

Göphe.

XII. Stück. D'ecember,

Mit drei Kupfertafeln.

Berlin ißoo* ta Commission der Realschul -B\xc\i\v«n.ÄXÄÄ^-

i4o

Vll, Kuu> Nachrichten und Au»aüge. .

I. Merkwürdige BeMäti^^ung der anljeror-

deniticbeD Kraft der Ipecacuanbi in klei-

DSn Gaben. Von IJaßlanJ. . Seile s; Neuere NachricI.leiv Über den Giribaum

BoUon Upaä. Von C . . . .

3. Veraucbe übei die Wirkungen deg Upil-

~ giftet auf dai KückeaBinik. ... ^. EsaliipaliOD einei grorsrn Cfwaclites ia

derBeckeubahle wübrcnd der Gebuit.

5. Giftige Schwämme, . , , _

. 6. BeitMtigung der Wirkaanikcil der blneni

Mandeln ge^en die Wecbielfieher. -. 7. Uebsr den Tbce und. «eine Surrogate.

Voff C. L. CadEt. . . . .

JlSit dittetn Stücke det Journals wird ausgegeien:

Bibliothek der practisck'en Hedkunde. Zwei und zwanzigster Band. Fiinjtes Sciick,

Inhalt.

ff^isieiuchaftlrck* Veberiiakt df geiamlen m'Jisl- nisch-thi'Urghdua Literatur des Jahres iSeR. ^eiahallend *um Ein^anga ein'- gednii-pr-' Dar- Heilung dat naturphiloiophiicheu S}-'rmi der Uediein.'i Seite sag igS

* .t

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fie Armenkrftnkeiiverpflegung

zu Berlin)

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^ mhH .

r dem Entwürfe

einer Armenpharmakopöe^

vom

llerausgeber.

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ejf Kranke allein i$^ arm. .— Ein Mensck, Aock gesund ist an lieib und Seele , ist arm ^ denn er besitzt den einzigen Scdtlinm , den der Mensch eigentlioli hat, ;die Orga|ie des Erwerbs ^ *— und einem en Menschen unverdientes Geld geben, ' t nichts anderes, als ihn im MUCuggange ken, und die Bettelejr befördern* Man e ihm Beschäftigung '^), und er hört aul^

Man i«t VOQ dieier Watiirheit j^t wohl aU%%m«Va uberiougt. Nor Fehlt ei gewölmVicVi «a Üvn^i^u.^ ■m. XXIX. B, C' St. A a

»moralischen Bildung gelesen werden kann- Nach mei- ßner Ueherzeagung ist der Zeitpunkt vom viersebotea * »J^ahre.an das schicklichste dazu» besonders um eins »gewisse Ausschweifung 2u verhüten» für die die Wsr* » nung nachher gewöhnlich zu spät komme. «

Darstellung der Gallischen Gehirn und SehadiVAm von Dr, C H. E, Bischof, mit Bemerkungen über dit' . se Lehre von Dr, C, W. Hu fei and; zweite vermehr^ te und verbesserte Auflagr, mit einem Kupfer , 8. Berlin^ Preis i6 Gr.

*' Wir wiederholen zpr Empfehlung dieter zweiten Auflage nur, dafs diese Darstellung der Galischen Ge- liirn- und Schädellebre» unter allen bisher von Aerzten gelieferten Schriften dieser Art» bis jetzt die erste und^ e^UTiiee sey» welche auch Dr. Gal/s anatomische £ni(lek- kungen mit umfafst. die nach dem UrtheiU aller Sacb- verständigen wohl Dr. Ga//s gröfstes Verdienst ausmi^« chen» qnd von welcher dessen Orgauenlehre' eigentlick nur eine Folgerung ist.

Zugleich ist diese neue Auflagja nicht allein mit ei- ner dreifachen Abbildung eixies von Dr. OaV selbst be- ' zeichneten Schädels; sondern aueh durch die Güte des trefflichen und berühmten Anatomen des Herrn Gefaei- menraths Lodfr mit einigen Beiträgen bereichert wor^ den , die als wichtige Ak^nstücke ^(kr die Gailsche Gs- hirnlehre anzusehen sind.

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iüi^il äti^e$eh;'ms^th^i L^hen'gii^i^ und, Mpas mehr nocfa*H^fst: -KrSzr'klithkeit yerhU- JnitV uticl' dem jM&Qsicben die BiÄuchbarkieit ' ähen« Denn -es ist ein kehr tinriclltiger &Ätaf>, WekiP f iinto den" Nutapü' ' liÖlchÄ ifÄ blös Äa^K der Vö^meteukg * odfer Ver- detimg "d'er'-Moitalität berechdet.' '

Die häuHgste und .traurigste JFoJge der " ankheiten. bei Armen ist nicht der Tod,

ädern die InÜrmität: UebeL die durch se^ ^

6rjge Hülfe Anfangs leicht zu heben «ewe-

en ,waren. werden .durch yernacblässifi'unj'

t schweren, oft unheilbaren Krankheiten;

irankheiten, die man zwar ohn/s Hülfe mit

em Leben überstehet, gehen in langwierige

anklichkeiten über^ die die Brauchbarkeit

imen, .und die Menschen nun erst zu. ei*-

rm. wirklich armen und zu einer fortdau*

Lden Last des Staates machen.

1-^ »«^- 1" . . ....

•'©W Vorzüglichste Werth dieser äülfe be- etaho darin, die Summe der Leiden« , und Unbrauchbaren zu vermindern, und eit Familien, so wie dem Staate, thätige. tglieder wiederzugeben« Ja, indem sie die nkne der Krankheiten überhaupt Yermin« im, unct die ersten Keime der atiÄ\.^^««v-

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Ite; nur eine Aimeiläpotheke eine?, 3t Ton 6 Stundeai im Uiii£uigef wo die ken Kranken meUenlange Wege niachea bten, um nur die rerordnete Arznei m riteki. Wie unrareichend war diese

fol

ii . ,

tu mufste demnach, wenn etwa$ G|itei

ni:kt werden sollt^, durchaus eine ganz

B EinrichtuBg gemacht werden« •— Die

te^ welche dabei xum Grunde gelegt wur*

,. waren folgende :

u Der Geist des reinen Wohlthuns und enscbenliebe ellein muüs das beleben« n<^P einer solchen Anstalt seyn« Das Geschäft mufs als Gottesdienst betrie» nnd unentgeldlichi ans freien^ innerem e besorgt werden*

1^ Es kommt demnach weit mehr auf das Ho^ale, als auf den Mechanismns der Ein* lg iin. Je mehr edle» memchenlieben* d allgemein geachtete Aerzte sich zu Absicht Tereinigen» desto gewisser ^dieser Geist das Ipstitut durchdringen, er wahre Zweck erreicht« Ueberdiefs KiHoch dadurch der grofse Vortheil ge« Mn, dafs die Berührungspunkte det H\\i^

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dm xtnr seyn« Aber wenn Kranklieit zur^ Dürftigkeit kommt^ dann erst tritt diie' wah- re Hülflosigkeit ein , und es wird heilige Pflicht der MitmenscI^n und des Staates^ dem Verlassenen beizustehen^ aber auck hiei;.nii5ht .blosyp^ty^^j^ {üq^i^fah, jfkmßi^ so gern abkauft, und wofür doch der Axine SO wenig zu kauieh'yermag)^, sondern durch thätige und wesentlisüe* Hülfe, durch Nah« rung, Arznei, Kl^Ä^i^ig, ^Pr^rvmng, trösten* den ärztlichen Zuspruch. Dadurch allein wird der 2weck;fettfeichtpwklicie Woht

*w

gungsmitteln {ur die Armen. Man erlaube mir aiio« , hier an eino^ da'>'«rixuil6frii^ 'wödurai man zugleich •ine Eroberung fü;*^ deji ^Staat machen .konnte -* die Bearbeitung der Erde, , Wie vitl Land UjsgL noch, selbst in der Nabe grofser Städte, unb(£att | XnmnUantii^i'^^m^^mi^hi ei'^tbenV^eifcÄ dA j AjWfe %?ft ' ^^ ^t4ige 3ifeiiid«nBfJcweug ; den fb . ]

.y..$\c^ tkÜV^n un^:nuglei<^t d«l^br%e:iÄ^ jUtfühtb : fungAndecerI^besnsbedi4c£ojsse.yer^M2feh..k^f4^^ :

so 'Wird der doppelte Vörtbeil erba^tfin weidüw . aoTser'der KtAt&V'fles'Xandes^,» nlcbt blos fur'dei ' ./ tJntefh^lt» sondern duirdi* 'diSM f ä^dlicb«»,' Freie £idf geyyäfafrende ^^ätig^eit- füj .iä\fi [ ,Gesun4h^ i des .A^. men zu sorgen, die b^i den ge^öbnlichen ^Ifh^*

^eiicbäWgaiigeif^iiigii'^üVä iiixS:' •■ ' : '•

that' ^üFi^esen^man^h«) Leben "^^t^Met und, was mehr noch-'heifst: KrSttldichkeit verhü- tet, und dem,;Men8c3ien die BiÄtfchbarkeit ^hahen. Denn -es ist ein kehr unrichtiger B^aa&fttab, Wehrt* ^ "inan den ' Nut^^n'* sölch«^ Hiilfeü blos'na^K derVötoehtuiigodfer Ver- müidetimg der '-Mortalität berechnet.* *

Die häufigste und .trauri£[ste Folge der

Krankheiten, bei Armen ist nicht der Tod,

*.» '• ^ .. ■. .. ^ .• . ,. . '

sondern die Iniirnutät: UebeL die durch se^ ^ hörjge Fliilfe Anfa^gs leicht zu heben cewe- sen waren, werden durch Vernachlässifi[un£; zu schweren, oft unheilbaren Krankheiten; Krankheiten, die man zwar ohnp H^lfe n;tit dem Leben überstehet, gehen in langwierige Kränklichkeiten über^^ die die Brauchbarkeit nehmen, und die Menschen nun erst zu ei« nem wirklich armen und zu einer fortdau- emden Last des Staates machen.

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^^.'^Dei^ vorzüglichste Werth dieser äülfe be* stehet also darin, die Summe der Leiden« den und Unbrauchbaren zu vermindern, und ihren Familien, so wie dem Stasite, thätige. Mitglieder wiederzugeben. Ja, indem sie dia Sumkne der Krankheiten überhaupt Termin« ' dem, und die ersten Keime der anstecken-'

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keit widmen ksiUi *U wenn für du Gk nur wenige, sey es auch noch so gut dete, H Ifer sngcstellt werden, diedanai zu grofsen Menge der Leidend 1 bei dem besten Willen, dem Etm sen nicht mit gehöriger Sorgfalt beittd Lonoea.

4. Die Behandlung der Kranken in ib Häusern ist immer der im Hospital voiwi hen, so lange es irgend thunlich ist. —I Grund davon ist der vorige. Je mDhn Menschen in Masse behandelt werden, if leichter entstehet Kälte, Lieblosigkeit, GM giiltigkeit gegen den Einzelnen; desto llil ter gewcihot man sich, den Mensclm 1 Sache, nicht als Hauptzweck für sich kI^ zu betrachten; und so bildet sich jennSi und jener Ton, der in grofsen HoipitiM herrschend, und die Wurzel allei V*w bens für solche Anstalten ist. Ich i"* mich auf das Beispiel grofser Hospital«'.*'" der besten, denn es ist kein Vorwurf, * ich der Verwaltung mache, das Uebel «r in ihrer Natur. Ferner, Je meh" ■''-"•' sehen in Masse zusammengediju desto mehr erzeugt sich auch i

^ II ^•'

ifü selbst, durch Luftvierderbnirs und Sit- ^^^rderbniTs. Ueberdiels witd er aus dem is«»l der Sein^en gerissen, ^ rm4 rerlien lljC nur die Pflege dar ehelicbeii oder kind* Iiiebe , die jkein Mietbling f^rsetz^^n sbadetn ai^. die Bande und C^wohn- der Hüttslidtkeit und Ordntmg) wor« i solchen Lpeuten oft die ganase Mora- hüngt« £f ' wird an den Müfsiggsug ge* statt dals er zu Hause alle < Zeiten, Ifa ihm die KranUieit erlaubt , besonders Zeit der Reconvalescene ) ra niitaliclier eit anwenden kann. Er wird dort ;lfeniehj9n aller Gattung, grSfstentbeils en, liederlicbeu» «n Müfsiggang ge^ ifen.9 in Verbindung gebracht, und er , .sctcjb einem Aufenthalt voju a bis 3 tteA, gAbeissi^itun Leib, aber venchlech* an der Seele, aus dem Hospitale suriick* en« Nach meiner Meinung gehören >.fo)che ins Hospital, die entweder zu gar keine Wartung haben, oder de« Krankheit solche Hülfe fodert, welche en- Wobnungen nicht möglich zu ntii'^ pi ist, oder .die dem PubUkum Gefahr en könnten, z. B, ansteckende Krank- n, Wahnsinn.

^ *-r S es Ipsen ifpt .dem ;1p;^]||d>^de^,JXll^ill dfSi ,Pii^

yi)i5fieh4a.eu ifl^d p^ it€rfls.,jtJie^eiD,t.lra«

^oft tnoclx ji^chwerqr^j^^.jfi^ neuQr W^ cpcglk net wird, auf eine sichere und wucdige^Alt

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seine Wohlthaten den Armen zu erzeieen; d^ün wer ktnnt wbhl die^Xiäge'unci'^ie Be-\ dürfhisse des Armen besser « als ' der Ankf 'Und wer kann Ihm die Hülfe woliithätigei! und''2^eckm*äfisigef reichen ? *^

3* Je mehr jdie Mensc}ien .in M^e be- Band^ett werden,^ desto i^ehr.vcrrliert sich der Sinn für das Individuum, der d6ch alleifi jene' Wärme des Qefühls.und jeiie Herbem« theilnalime erzeugt^ durch welche solche An« Stalten gedeihen.*) Ist man gewohnt^ die Meli« sehen zu Hunderten iind Tausenden zu zaii- \

,\: '::■■: !t ''^ ..'s •• ■' . f' •'■ '• '. .i\

.*) Man kann hierauF aelif paMeQ4 das. schone lA'^ft des Göttlichen anwenden i »Wer den MeniidiaB nicht Hebt, den er siehet, wie kann der die MeoM^*

'•> hielt liehen/ die er iiicht siehetTV Die gewdhuSldi^ MenschheltBÜehe verschlingt sehr käufig die«Ms^ schenliebe, und es würde inanchem » der nicht! alf \ Begluckungsprojekte für die Menschheit im GxoOisa im Munde führt, ölt schwer änkommeh, 'die gs^ - ringste.pereönliche Aufopferung für dte l&ieehuji machen, . . - - '

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||[it^FreaAeii.vaaEb^i^^'dafir^d£Bt'jer8^en und ^6ehte^teIl Aerzte B^liis -te diesdvld^en fingen, und sicli' Ätiir'^rhätiglii Ausführung es Zweckes mit *niir verbanden. Eben &botöif "rf^K^^iV He"Ä¥h' Apotiiefeer, Mie Ij^eien für die 'Armen nlit äS pro Cent Bus't unter dein T^xenpreis zu liefern. Es letc sich hieraus im Jahre 1806 die An^ (^ zur Verpflegung^ armer Kranhen. Sie ^^ch foIggnd.Q. Organisation, und der Kö- ^iiiivndej.kef^l: ^tS^ Qute zu fördern^ und l<|ld W mi^deta). nahm, diese Anstalt •.i^giben. Schutz^ und gab ihr die gnädi- Leriihg f^^ die> Kö&cen derselben zii

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f IxranTienarmenverpfVegung A . ^er iSt^rff Berlin: ^

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}' Stadt' S^Hri %Hrd in 20 Medicinnl-Be^ einge t heilet : das Ganze aber in die inm und äufsere Stadt,

« ülrmenärzte, brauchen nicht in ihfetn li^KitM'Ztf-wa/Mran. Z)<e ' Aerzt*: i&t innerrt'

- i4

Stadi emehmen das Qeaohä/i dtr Ahm torgu ungatgeldUch, Für jtdenJiittrihts

ma ler Arzt angestellt.

3- Zur lufseren. Stadt und f^orstädten mr 6 Armeuärzie angestellt, fed^r mit mn0r toldiing vom 200 Ifularn jährlich^ (um ih» die dazu nötlngt oago und 2mt eimi

Tnajsän zu euttohädigt .)

4-

Diejenigen Aercte . welch» in der innä Stadt die unentg» 'che Krankenboiorp übernehmen, machen sich auf drai Jahr» U zu verbindlich. fVoUen sie niaht iämgerU ien, zeigen sie solches dem ßirektorimtt welches alsdann einen Arzt darum »td Die sechs besoldeten und unbesoldeten Arwi ärzte der äufseren Stadt worden »o» Ztvtli rium. lediglich gewählet und bestellet. 5.

jDi« Vertlheilung der Distrihta unttr i Aerste geschiehet unter Mitwirkung dsid"" direktarii, sobald die ganze Eintheiltlf * Reviersdeputirten und Di4trikttdir9lM9 Stande gekommen.

6.

Ehen ja wird die Anzahl der jf --—-*' gen vermehrt, und zwar auf 10, m her nur ^ varen. Diese mäjetft mi

ffjgiffliifliHfe. TTutt«! rflhil ^warf «^ 4Mfr Awn

iOmmu'iaistVi^gft^äm^^imbAm^fAmlami^

ArfiMfe «ni «2c«vAm^

Hut JuBCL b «wd n dJM lUrnfgiM« |t^ W9km» «talt 4ab er m Hmw «IU K«il«m fa es ihfli die KiaaUicii «ttenlil^ IbtWMfcJott Se Zck der IlecoaT«l«tMftt> Mi afinh«^«* Cjilt^gkcit anwendta kaxu Et ^rl di(>ft iit Memchen «Uw Gaitiui|[, gf8r«tMih»ii» MtdickeD, liederiicben, •n MartifguBg !(•<* üimtCB» ia Verbindung gebrtohti und «r «My nach einem Aufenthalt von n bis S IlMunen, gebeMert nn I^eibi aber verftebleob- tert an der Seele, aus dem Hoipitale aurllak» is:ehren. * Nach meiner Meinung g«9h<irtfH imr aolche ins Hospital, die entweder au EtiUta gär keine Wartung haben, oder de« r^ Krankheit aolche HUlfe foderif welülie ifl ihren Wohnungen nicht niOglieh au mMm 4mi iat, oder di# dem Publikum ii^M^t bringen kannten, u anitedumde t^ranlu heiten, Walmetmi«

\

'5.*S<$lG)ict>A«i^a}(»ki'8tn(Ä>d«i beste Mittelr JWBLge A^rtfte 'S^vguteh PbiUtikeril zu Ulimf «nd I^iMikum'^iiiftfMii^^; l'dkU^M

det, f^Matu^h'zufüfakniii^tt, t'vfefd dadul^^ em ib^-Katist helligeiiäi«^Medi&ch^; üifij deb Smn^ 'der MensehefiluriJio^ iflfd* H^itnaiikS^ der dofl^si^^i^febt ei«tirblfniH¥9genähit; Ü4 iiääig«t>i]fti^ider^Künst- V»wdb&/ Hier hiHbm sie^^«dll(^'d£^<bestö« G^c^tö^^, iidr^A^ Pi)^Iifedttf«bekaimt %a^lifiac^ela^^ und iii'etB' pfebIekV'^^u«9 eiaeti festek^r^äild^danierb^fit^ Grand zu^Tfa»em künftigeti-Glucke zu legiNt -^ JNTulr !titisseii sie xlazu^'iltem Aemen tergeördnetf'ö^yn, die ifii^i^'izUDarFiibrer tiÜd Muster' dieiäen, und sakailfl^fil&e^tolcbe An« stalt ehi^treßlicbei PAatttsdhite^fifr kmltigi gute Praktikfjr werde». '^'^- »^i^"?-

6; Da zum Heilen ' ^idit bibs Arsoej^n gehoi-eh, so müssen aO^ t^d^'Tifeile de^' Aniien'vyesend mit dieser -A^üMtalt in die g^' naueste Verbindung^gesetzt werden, um auch für Erwärmung, Bekleidung und Nabrung 'der* Kranken zu sorgen. ^ •'

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17

n erkalten, hei dem Arü^ oder Wundärzte ifs Distrikts. Hier wird zuförderst ujiter^

% er sich zur Chariti qualificirej oder im

p Hause zu kuriren ist,

B| den Charit^patienten gehörend

|. X>/ö ansteckenden und für das Publikunt

ykrliehen Krg,nkheicen, als venerische Krank

t- Krätze, Panlßeher, Blattern, Masern^

^lachfieher, VKahnsinnige^

'Die ohne Familien sind, und in ihren iwgen gar keinen Beistand ur^d Pßege

':fiip an solchen Krankheiten leiden, wel^ lf90^sondere ntedicinische Aufsicht und turig erfordern," weldie in PriVatwoh* nicht möglich ist i z* Ä I^äder etc^

•Arme S'chwangere am Ende des achten \t4, und PP'öchnerinnen , welche kein Un*

\en haben » Tenn sich von dieseh Art Patienten finden, der Chirurgus ein kurzes Protokoll auf, dem ihm vorgesetzten Armenärzte zur hmigung und Mitunterschrift vor j füget kurze Nachricht von der bisherigen Gö- \te der Krankheit und den angewandten n bei, und befördert alsdann solches zum ndirektorium. :■, xxa. B. 6. St. ^ B

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lO A.P

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VffBfrsd^t^fiCß^, i(ir'.JIUlfei.,s»xi&ist€fn*.\ ' J^är.Bm wersdeputirße ujUexscinH&t.yidl^^ Steiaintrie^eh

lhä/irend0i:Mäffe^' g^ieUi^^y^'¥^<fSimi^ oaf

der Ärm^huse^jn^di^jt •'Ufß^.^r<§adß Geburt

•I , it »t *\ ^■- ■• - •• ^^

^ Boimit die^&ri^lum^ nicht» ^yfi^Üi -iMier-^^'VO.

^^■ffpfafiiofJ^ekü\ji^ einzig .fpidUv\^i^e&»ADÖ^^ p£ns0ipn^r/izißß^^nßlft ditL^mm hesövf^ ie, Hui^d^klf^B^ >Wege ,na^>,iüKs^dipöihekei^ machen, und l^alb^^,\ja gQryißsXktfi^ .^Wfif /^, fertigung der Arzeneien sn warcen haben: so 'Ä^f jeder,. hssteUis' ArmenäaM\ Aü'.JBieelüy^ilie Arzeneien .in , der^ nitchsten .ApoßiMie}. des- ApI men zu verschr^bsiK:,.ffiiä\ifSii{dUif^^ cl^en sich verbindUoh^^die g^hsff^ißäi^ iihue ^^ jias^ heffstj, ^it ^ RßbnlpJS^rdieArmdn zulassen^ Sie reichen ulii^ ^i^^eljt^r.^j^fr.An^ menreoepte bei der Sohloßapotheke ein, W

Anlangeifd injibesoif^dereS^fi^ Gefchäftsgnff. '3di der Kranhepbesprgu^g. 4ßr\:A^men,.e6 md^ We^ ^ic^Jeifer^ ^rme Krd9^1f^y:,na€hdem erM^.

\

. 'jille Mona$e reichen die Armenärzte Ta*- i ifglien hei dem ArmendireUorium ein, worauf

die Namen der Patienten,

ihre Krankheiten^

ihre Genesung oder ihr Tod,

' ob sie^ in der Kur verblieben,

oder zur Qharitd befördert worden,

bemerket i^* . »^

i

* Die Armenarzte versammeln sich alle Mö^ nate in einem naher zu bestimmenden LokaL um sich ihre ^Bemerkungen über den Gang der

^JCrankheiten überhaupt, und über wichtige FäU '^ le mitzutheilen , über Verbesserung irgend <?/- ^ ner Einrichtung ^ über die beste Methode zur ^ Verhütung und Heilung herrschender Kranke -- heiten , und dergleichen zu beräth^ehlage?i^

* Durch diese monatliche Conferenzen wird der ^'Hauptv ortheil entstehen, durch genauere Auf r* sieht auf die Krankheiten der armem Klasse, ifWia epidemischen und ansteckenden Krankheit- wiien, die sich am häufigsten ijt dieser Klasse

"^ erzeugen uftd fottpflanzen, gleich in ihrer er- 4^ iten Entstehung zu entdecken , die gehörigen fijdaafsregeln zur Absonderung und Verhütung ihrer Aitsbreitung zu treffen ^ und selbst die Ursachen ihrer Entste/iung aufzufinden, und zu entfernen. Auch wird hierdurch erst die Re^ vinon der noch nicht vaccinirten Kinder und

B a

i

/

i8 -.

^IRer mrd von dem Präsidio oder Depar^ temenCsrath der Charitd sofort die AufhahiM . verfugt, und die Verfugung an den Chirurgut oder Reviersdeputirten zurückgesandt, yp^clier Jiir die Beförderung des Patienten zur Chariti Sorge trägt, und die Ordre mitschickte

Bei Kranken, die sich nicht z&r Charüi j eignen, musse% die Armenärzte und IVuni- } ärzte nach ihrer besten Einsicht ^ und mit der gröfsten Gewissenhaftigkeit diese Kranken 3«- \suchen, ihnen die nöchigen Arzeneimittel aus der nächsten Apotheke vefichreiben, oder We^ir den aus dem kleinen Medicinvorrath , y^eldte» \ sie zu diesem Ende erhalten^ die erfordelrü' chen Mittel sogleich an^ Wenn besondere Nak* rungsmittel, als; JVein^ Branntwein^ Bier,

' nahrhafte Suppen etc. erfordeHich^ so halt$» sie hierüber mit dem Revier sdeputirten Rnek- spräche^ damit selbiger ffir dfe Ansc/iaffwtg Sorge trage» Wenn der Kranke nicht im Stande ist, auszugehen, besticht ihn der ^rtt in seinem Hause; sonst aber bestintint er dem Kranken täglich eine Stunde» wo sie ihn gewiß treffen. Die Aerzt'e der äiifsern Stadt besih chen -wöchentlich zweimal an . gestimmten Tif* gen ufid Stunden ihr Revier, zu welcher Zeit auch der Armenchirurgjus gegenwärtig S4ft$

mufs^ . ' ,

'Alle Monate reichert die Armenärzte Ta»» iellen hei dem ArmendireHorium ein, worauf die Namen der Patienten, ihre Krankheiten, ihre Genesung oder ihr Tod, ob sie in der Kur verblieben, oder zur Qharit6 befördert worden, . iemerket isiß* pL

Die Armenärzte versammeln sich alle Mö-^

nate in einem naher zu bestimmenden Lokal,

um sich ihre ^Bemerkungen über den Gang der

Krankheiten überhaupt, und über mehlige FäU

le mitzutheilen, über Verbesserung irgend ei-^

,, ner Einrichtung , über die beste Methode zur

[' yerhütung und Heilung herrschender Kranke

heiten , und dergleichen zu berathSehlagen^

Durch diese monatliche Conferenzen wird der

, Havptv ortheil entstehen, durch genauere Auf

- sieht auf die Krankheiten der ärmer n Klasse

'die epidemischeit und ansteckenden Krankheit

- ten, die sich am häufigsten iji dieser Klasse erzeugen ufld foHpfianzen^ gleich in ihrer er- sten Entstehung zu entdecken , die gehörigen Maafsregeln zur Absonderung und Verhütung» ihrer Ambreitmtg zu treffen, und selbst die

"^ Ursachen ihrer Entstellung aufzufinden, und zu entfernen^ Auch wird hierdurch erst die Re^ Vision der noch nicht vaccinirten Kinder und

'S,

Xril. District. (Slralauer Vorstadt>

Armenarzt: Dr. Kutsjnann, Dr. Sloich jua. Armeachirurgü» : l'agel, Vk*r. R*th.

XFJII. Diuricc. (KosentKaler Vorrtadi),

Armenart: Dr. Kartio, Armenchirurgus: Freh.

Armen au genii

TiT.rhmmliig, Hofmedikuj apengiefter. Oi.HM

Diese Anstalt hat während der anmit

bar auf ihre Stiftung folgenden Kn'fgsjaül ihre wohlthäUge Wirksamkeit UDunteibri chen forrgesotzt, untl nicht -wenig daiu be getragen, (Jas schreckliche Klend jener Z»' ten zu mindern. Nicht genug, da6 riehi dadurch vom physischen Tode gerettet wu^ don, weit mehrere wurden durch thätigeH^ fe der gänzlichen Verarmung, und «Ito «fr* bürgerlichen Untergange, entrissen, deil^ tigkeit Tviedeigrgeben, und so die Muse ^j dem Stfiate zur Last fallenden Indiriduen**, mindert. Ja, es ist entschieden, da/- durch diese Anstalt es müglich wurde. mehrere seit det Zeit entstandene '.

th^tigkeitsanstaltexi bestehea, und ihren Wir-

"kungskreis ausbreiten konnten, z. B. dasFrie«

^ichsstifty die I^öttwizsche Armenanstalt etc.

£^ würde unmöglich gewesen seyn, dafs in

^4W ersteren für das physische und morali-

•oHe Wohl der go Kinder, die es unterhält,

jio hätte gesorgt werden können, wie es ge^

schiebt, wenn ihnen nicht durch dieses In*

ll^stitut der Genufs der freien Medicin gewor-?

den wäre. Der treffliche Baron v. Koutvizj

dev im festen Vertrauen auf Gott unter den

ungünstigsten Umständen das schwere Werk

'^ unternahm, eine grofse Arbeitsanstalt zu stif-> ,

[ ten, würde derselben , nie die Ausdehnung ^ haben geben können, die sie hat, wenn ihn ^^ jene Krankenverpflegungsanstalt nicht in den iy Stand gesetzt hätte, mit der Arbeitsanstalt ^•: ein Lazareth zu verbinden, dessen Besorgung f Herr Dn Kunzmann, ein würdiges Mitglied ^ unserer Verbindung, übernahm« ~ Night jJT glänzend und Aufsehen erregend ^ind die jj;-: Wirkungen unserer Anstalt, aber still und belebend durchdringt sie das Ganze, sucht ' den Verlassenen auf in seiner Hütte, und reicht ihm die hülfreiche Hand.

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- »4. -

Nach den vor mir liegenden Listei in' den zwei Jahren 1807 und igoS durclii ae Anstalt beiiandelt worden, i8t254 KmI Von diesen starben 103S, folglich vonl einer, welches ein äuTserst geringi?» Verii nils ist, da Selbst in den besten Hospitlll das Ver'iültnils nie i zu 10, hcrchstetis Hl ■wobei jedoch nicht vtrrgessen werden dl dafs bei solchen HausI rankenanstaltea H Krankheiten von gerii erer Wichtigkeit tl kommen, als in Hospitälern. Die Kost£oi auFge wendeten Arzneien betrugen aS,9g4'T^ 1er, welches gegen die Menge der Krinl eine sehr geringe Suninio ist, indem auf Kur eines Krauken nicht ganz andeitl ThaltT kommen *}.

Nach den Monaten verhält »ich die 2 der Kranken und Todten folgend ergesut

■) E) beaLirigC iich hier wiednr daa VeihullBi4^ cbei i:h ziemlich allgrxiem bei kliiii«cli(«|i ten Befunden babc, daft nt^bmlich im DufcMI auF die Kur uinei Kraiikrjn i hi» t ^ Tlul«! mer. In d.-r klinlscbcn Anat*U bu J^n« . W gowobnlich jätirlicb j^Gnij Kranke hax— i gen dia Arineien jährlich im Oun Thal«.

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1807.

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Aufgenommene Kranke.

Todte.

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Awenpharmakop»».

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Ijef Z^reck einer Armenpharmakopöe ist, beim Verordnen der Ar;meien ^ i^oj^en und ^eic zu ersparen. Das erstere ist Pflicht ge? gen die Armen, oder das Armenwesen, was an ihre. Stelle tritt , und selbst gegen , des > Staat 9 indent durch Vermeidung der theu^ ren ausländischen Mittel, auch der Geldver- lust' aufser Landes verhütet wird, •^- ein Uffl'* stand, der auch wohl in der Priratpraxis ei? nige BeherziguDg von Seiten der Aerzte ver« diente *)f Das letztere ist Pflicht gegen die Armenärzte und Apotheker, ja gegen die Armen selbst, bei denen^die 2^eit einen if&t grölsern Werth hat, als bei den ReiclteD, und bei denen das öftere Schicken s?lip schwer, ja oft unmöglich wird»

^) Auch sollte bei denen, welche dadurch ioffd^

\ unglücklicli sind, dafs sie arm ^ind obne ei $9-

heifsen, mehr Kückiicbt hierauf von den /ieHtfi^

geaomnien und stillschweigend die Armenphamako* .

j|>oe benuizv wetdieu , ^qxdl ^\^ %c^Q.n so drufikeDdes

* .-i -

:^- Dies wird auf folgende Art erreicht: ii-"^ l) Wenn statt der theuren und ausländi» ^chen Mittel immer, so viel es das Wohl |d es

ranken erlaubt, \vohlfeilere und inländische

>-

ittel gewählt werden.

a) Wenn in der Form und DispensatioQ e möglichste Wohlfeilheit und EinfachheilB {^achtet wird^

3) Wenn gewiss^ Fonneln der Art fest- setzt werden, die entweder immer in den ipotheken vorräthig seyn müssen, oder nach inen das Mjttel sogleich zubereitet und da- [urch wenigstens die Mühe und der Zeityer-9 / t beim Verschreiben vermindert wird, Wenn, wo es irgend möglich ist, di« 'zneimittel in Pulverform verschrieben wer- ieiiy da sie die wohlfeilste ist, indem man

estheils in Pulverform nur den vierten %eil der Menge braucht, der zum Decoct d Inftis. erforderlich ist, andemtheils die bsten der Bereitung un4 der Gläser er- art. Sie werden mehrentbeils gut vertra-» . ien, wenn sie nur recht fein gepulvert und lei scljwacHer Verdauung mit einem aroma-

chen ZusatJ^e oder Thee zum Nachtrinkeii

»

;rbunden sind. Auch werden die, vieVcNv^ cht giftige oder heroische Sub&tatviexx eixx.-

i-- 3o chen, und grüfsteiitlieils inländisch und feil sind.

^. Acetum crudum.

conceotratum, ' scilKticufn. AciduQi muriaticum.

nitricum. | •— sulphuricutn concentratnm,

dilutum. tartaricum.

Aetlier sulpliuiicus. (Naphtha Vitrioli.) Adeps Suillaei i"

Aerugo. ^3

Aloe lucidai ^H

Alumen criidam. |

Ammonium carbonicum.

niuriaticum (Sal am monUcBfllj

Antimonium crudum.

Ein Minel. da,

1 wegen I

einer grt

grofien Wirkba

mkfiL büi

Haulkra

■. w. uklI Anvr

enJbarkeii

: bei Kii

rigpn Krankh^ii

Ion. da p:

, den ft

gfe;f(, iTl. and,

:re Ani;m

pliaimakopuc n

\tht ithU,

n darf.

Aqua Simplex.

39

Zum Schlafs nur ein Beispiel tur Behjer«» mg derer, denen Kleinigkeiten für Nichts ten : Ein Pfennig erspart bei jedem Re^ te, was für die Armen in Berlin Ver- rieben wird, giebt nach einem inäfsigea ichlag im Jahre eineErspärung von 5^o ilr. für das Armenwesen, und, insofern ländis<}he Mittel erspart werden, für den isen Staat. Und wenn nun dies im g^n- i- Staate geschieht, wie viele Tausende aen durch eine solche scheinbar unbe* ;ende Kleinigkeit erspart werden!

irii*«*

L

tJebersicht %J^ur die Armenpraxis hinreichendbrh fßchen und präparirten^ MiUeh nebu Anzeige ihrer Surrogate. ^

Hdit die Menge^ sondern die Kraft und

\ende' Auswahl der Mittel macht die Kur.

gilt um so mehr bei den Armen, die

nicht durch Arzneimittel verwöhnt sind

tveniger Mannigfaltigkeit bedürfen. Hier

eine Auswahl der wirksamsten Mittel»

\ I

;ewifs in den mehresten FaWexL xuxeV-

■^

Camphor«. ^

Canthacides. 1

Carbo punis. 1

spoagiamm. j Catechu. \

bt in den rocialen F.illen JurA ^/«mj ^)B«c., «fli/, Tormemill. zu «,.eu«Q. <

Goloplionium.

Comu Cervi.

Cortox Aurantioruo).

Ghinae Ilavae. Dies grofso Muiel, An» oheriio voikallsn lion, darf in einer Armcnphari von «Binnm Gebriuche oli die £(|» bei<9 abliAngl. Aber seJnGebraL groräfln Tbeuening ebgodi.-.nki

,in«(i uia veigssseii, dai, ,oq 3 Fäll« «wcimal diirth einheinustbe , Trofalfeili ersetil weiden kaon, ualei denen Saiic. un,l Hippncastani , und «eno ein« •IringitPniter« Kiift erfoJert wird, empfofalen sind. Wenigiieni >ollie C dringende Gelabr drobi. il» Üebraurfa und eist wenn »ie niclii liiDieictiei «ut Chin« gt^cfaiiilen vretden. Da, i «eirhocnde und ibr den V017 licbkeic nnd knCtigFici neUtralt 1 tii« Piincip, kuiu dtesen iWroguea .1 Zniiu van «ntroitii^-bfn Sul-nanM«_ Gi/j«.. -<^ri>,, Zmgihrr,. odei den UMpid» i^iJi»it-li«- Camf^hoTM #«&., PJ»^*™«'!* fee^tl^en. und am

■■' 35 '

I

äbullcbet gemacht werden. ' (Siebe unten Ptdv, ^Chiti^ artific, De{coci, Clan, artif,) Selbst bei dem Ge- braucbe der China kann dajinrcb viel erspart wer- den, wenn man sie statt des Decocts iu Pulver ver-» ordnet, wovon ein Drictbeil des Decoct- Quantums zureicht; und welcbes, wenrl es friscb;! äufserst 'fein ■^ alkobqlisirt und in bedurfenden Fällen mit einem v^ ^roma versetzt ist, auch ein scbwacber Magen' gut f*. verträgt, und noch überdies den Vorzug bat, dafs ^ ia, dieser Form das Mittel am kiältigsten ist. Ist ,-. die flussige Form unentbebfllch, so kann dadiu-cb K vm erspart werden, wenn man das Decoct, ^Chin, -- artif. zur Basis nimmt, und demselben den dritten Tbeil des Decoci. Chbiae und auf S Unzea i ^uent- i; eben Pith\ Chln, zusetzt.

kxtex Cascarillae«

[i JEin sehr vorzuglicbes Mittel, welcbes in vielen Fül- len, vorzuglicb Wechsel fieb er, in Pulver angewen« f. det, die China ersetzt, in. Durch tollen und manchen \i. «nderd üebeln sie übertrifft, und viel wohlfeiler ist,

Hippocastani. *Mezerei. Salicis« Simarubae.

i-Da dies Mittel in manchen Fällen von langwierigen Diarrhöen und Dysenterien das einzige ist, was

^iielfen kanu, so darf das, obwohl nur für aolcbe Fälle, ^icht fehlen. «

Quercus. »ta praeparata. cus, rum ammoniatuQU

Uta. XXIX. B. 6. 8f. C

- 34 - , Cuprum sulphuricum. (Vitriolum Cupti.)

Estractum Absinthli,

Aconiti.

Äloes.

Angelicae.

Arnicae,

Belladunnae.

Cslami aromatici. ■^ Cascarillae.

Chelidonii majoris« w. Conii maculati. -^ Dulcaaiarae.

Gentianae.

Graminis.

Helenii.

Hellebori nigri.

Hyoscyami.

Millefolii. ' Myrrhae.

Opii.

Salicis.

Taraxaci,

Trifolii Hbrini.

Fei tauri inspissatum.

85

Ferruiti i>ulveratuiii« (Aethiop^ inartialis*;) sulphuriciuin« (Vitriolttm Martis«) •— inuriaticüm« Flores Amicae, 'S— Chamoxiüllae romanae« ^- vulgaris*

Lavendula^« Meliloti.

^ *— Malvae rubrae^

' *

Sambuci,

..' Folia Aürantiorum viridia« ,

Sennae.

", -^ Uvae ursi.

j^, Fructus ^ippocastatil tosti*

Fi. G.

l ' Galb

anum depuratum. Claudes Quercus tosta^« Gummi Mimosae» •^ Guttae«

Ä

Hertha Absintliii« **-- Ationiti. i^^ Althaeae*

^Bellado'nnae.

Botryos mexicatia^^ -««i Cardili benedicd<

G Sir

Herba Centaureae miooris.

ChelidoDiit _ Cünii.

Digitalis.

GratioUe.

Hyoscyami.

Liciieais islandici.

Majoranae.

Melissa e.

Menthae crispae.

pipenue. , MiUefolii.

Nicotiauae.

Sabinae.

Scordii.

Tananeti.

Thymi.

Trifolii Übrini.

Violac tricoloris. Hirudincs vivae. Hordeiim praeparatum. (Ainylum HordejL

Ein MitLel, dai Btiüer, seiner groTseii Hsilki tungensuditen, auch als concenlrinei Nnbrafl I. tel bei flUopbisrhen und andfip Kr«ii

Selwäche, in der Arineiipiaxia einen i PUu\et>iima. Hydrargyrutn muriaticum cotrosivask ( ' curjus sublimatus.) ^A

. ~ 37

' ■■ ' '

Hydrargyrum muriaticum mite* (Merouiius

dulds«) .^ prÄecipitatum. (Mer-

curii^s pra^cipitatus albus.) •«— oxydatum rubrum. (Mercurius

praecipitatus ruber.) «— oxydulatuin nigrum. (Mercurius

solubilis.) *-r- stibiatum sulpburatum« (Aethi- / . ops antimonialis. )

-rr- sulphuratum nigrum» (Aethiops j. miberalis.)

Ä.

- Kali acetioum. (TÄrra foliata Tartari.)

V -i- catbonicufli. (Sal Tartari.) ,,

^ causticum siccum» "

\ nitricum. (Nitrum.)

l sulphuratum. (Tartarus vitriolatus.)

; _ tartaricum. (Tartarus tartarisatus.)

/..

^Lapides cancrorum. 'Lignum Campechense, ' "— - üuajaci»

^ Juniperi. . ^

l\ ^— Quassiae«

In vielen Fällen durch Rad* Gent. Herb. Jibsinth.i TrifoL ßbrin. zvk erieuen. -

-^ 58 Iiignnta Sassafras, Li^or A°>oiODÜ anisatus,

_, »- aceticus. (Mit der Häl^

Wasser reroüichtv tier gewöhnliche Sjüi- tu» Minderen.)

In vielen Fallen kann ilirt •)« tbeuera Spit. JA . fjer. (ter Salmiak gewählt vrerdea, ein Mittel, ni -clfei towolil in leioer chemiicbea Mitcbao^ it in leinen Wirkungen demieiben ähnlich und uel dadurch wob IFeil Er '\n, üiü «t mit Rad. aAettta Liifuir, sehr gut in Pulver vervrBndec weiden kW

Liquor AnKnonii causticus. (Spir. Sa), n mon, caust.) "^. "— pyro-oJeosus. (Spiriti»Coi

~T ' ' ' . nu Cervi rectific.)

* r^ Stibii wuriaticu». fButjni

Antimonii.') ~ Saponis stibiati.

Ä

Magnesia carbonica.

sulphurica. (Sal amarnm.J Malt um hordei. Manna, ' Mel despumatum, Millepedes,

Mixtura sulphurica acida, Tulneraria.

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■■•,■•..— 39 ;

>

[oschüs. . '

Trotz der groFsen Theuriing dieste Mittels, darf ce

, doch in der Armenpluirmacopde nich( ^anz' fehlen» da es Formen von krampfhaften Krankheiten giebc,

wo dieses allein, zufolge bewährter ^rfahrfing^ das Leben retten kann, z. B. jisthma aciuuip^ 'Aber auch nur in solchen Fällen und nur bis ^ur ^eho-

' benen Lebensgefahr kann ^ein Gebrauch in der. Ar« menpraxis gestattet werden. In allen andern Fällen ersetzen gewifs andere fluchtige, reizende und krampf-

' stillende Mittel fast immer seine Stelle.

jv. ^

fatrum carbonicum dystallisatüm« - (Alcali

minerale.) , -^ ^ulphuricunit (Sal mirabile Glauben.) . '— siccum«

twi vomica,

#

Heum animale aethereuni» ^.; foetidum.

,. Foeniculi,

Lini recenter expressum,

! -<- Cajeput.

. * Juniperi.

'. -^ Olivarum, i—i. albunu ;

' Sabinae«

- Terebmthinae,

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^^^^^H

. ' , ^ '

^^^

Da« Ol. Riciai "bleitt in d.r Arropo]

(luici) Jas Ol. Olivar. alt.. OU lA mit Ph/u, "^. /o/c;jp. Jcr. f. Buf dl de» UmMäiitleii mit l\acr. mlpli. ■nfxSi&a kann. Dje «(bm^rz - odE Kriti, die dem OA ilii:j«. noch be duicb empn Zutau yaq /^<uc, odi - ivwden-.

a CTdzc. od« IUI »nnUrhl, rt>M ir krjaiphiill«B iwobut, kann ib M Optant gege&i

Opium;

Oxymel simple».

—~ scilliticuiii.

f

P.

Petroleum.

Gin i'ür die Armenyndxis liä(li«t i tum innt^riichtn und ^uCjerUcfae Girlit. WassersiLcbt, Würmetn, La

Piper,

Phimbum aceticum CCerusia.)

tchSubirei Kffl n Gebräu^

R.

..'^H

Radix Althaeae

. ^H

Angelicae.

'-^1

Armoraciae. , >

' if^l

^ Arrficae,

,/^H

Belladonnae.

'jd^l

- Bryoniae.

Calami aromatici.

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~- Caryophyllatae. 'vj^^H Cie Rad. Coltaaha Iiana Jurcb Raä, GamOm,

b,.,v

^

( ■*>

4i

.' Im Notlifall durch Lign, Qaajsiae mit 6inem SohWim. '^ v-ermischt ersetzt werden-

.adix Filicis maris. '•-I- Gentiapae«

Graminis*

I

Helenii. ?ir- Hellebori riigri^. L^ Jalappae. 1^ Ipecacuanhae. P^ Iridis florentinae.

c Sie verdient in der Arroenpra^Lis mebr filt bi^ber« r.. bfsi clyroniscben Brustbeschwerden , oder zur Beför« ^ ^erung der Harnabsonderung angewendet z\\ wefden.

l

dix Läpfithi acuti« t— Levisticiy fj5— Liquiritiae, ., v

Pinipiaellae albact

Poljgalae amarj|9,

Pyrethri.

Raphani rusticani^

Rhabarbari«

Rubiae tinct^orunit

Salep.

Saponariae«

Radix Sarsaparülae )iann durch Rad^Saponar^, Bar^ dan„ Lapathf hch^ erseut werden^

lix Scillae. * Senegae.

•-; 4<> . -v

Das OL Bidni Melbt in drr Armenpraxis weg» dt ei rlurdh das OA Oiipar, a!6, , OA. Xi/7t receru express»* jnit /^///p, rfl^i. Jalapp, Spr. g. auf die Unze, oder nach den Umständen n^it JS^air. sulph, Terroischr, ersetzt -werden k^nn. Die ic]inier;5 ^ oder krampFstvilend« Kraft, die dem OL Ricin, noch beiwolTnt/kann ihm . durch einen Zusatz 700 Ifyotc^ o4er Opium gegeben ^v erden,

Opiuno«

Ojpymel simpley, «--- scilliticuni«

' - -mm.

Petroleum.

Ein für die Armenpraxis höchst schätzbares Mittel zum innerlichen und ^uf^erlidien Gebrauch, bei Gicht, Wassersucht, Würmern, Lähmung etc.

Piper.

Plumbum aceticum (Gerussa.)

Radix Althaeae ^

Angelicae, *— Armoraciae,

Arjficae*

Belladonnae»

Bryoniae.

Calami aromaticL

Caryophyllatae«

Die Rad, Columho' kann, datch Rad, Centian. oder

1-

^ 43 -^ ocharum album»

- In 4en meisten Falleii Ic^nn Pulu, B^d, Li^uir, ftatt .. des Zi;c|cers zu den Pulyehi gemischt werden, welchea ' ,' pocii dep Vorzug hat, daf^ e$ nicnt wie der 'Zucket ^ ^nnit andera Salzen «erfliefst« und bei Kindern dit j: 3äure in den erHen Wegen vermehrt.

Wo meclicatus,' Aqieii Anisit L. Cannabis.

Garvi. , /

Cinae,

Foeniculi.

Hordei excorticatit

Lini.

Phellandrii,

Sabadillae.

3inapeoSt

ipismif .

itus camphoratus,

Cochleariae.

Menthae piperitae,

saponatus«

swlphuricQ-aethereuSt (Liquor ano» dyaus mineralis Hofmanni.)

pitricQ -p ^ethereus, (Spiritus Nitri

dulcis,) '

yixii reptificatus»

nRnsrasnci

m

_ 4i -

Stannum liinatum purum. Sdbium ( Antimoniumy SHpites Dulcamarae. SuccinuDOi Succus Liquiritiae.

~- inspissatus Frunorum, rum.) Mit Crem, tarier, verm'ncht tiel rogat der Tamarinden dar.

(Hool

Sulphur depuratum. (Flores Sulphi praecipitatum. (Lac äulpfai

stibiatiim auraotiacum, (Sak tiaiODÜ Buratum.)

stibiatum rubrum. (Kernn Syrupus Rhabarbari.

Simplex.

durcb S/r, simpl. eraelit weide:

barbar. in blos ivcgen Ideinpi RlaJor n

T. Tartarus depuratus. (Cremor TartaHi

stibiatus. (Tartarus emetiol Terebinthina commuDis. TiaCtura Absinthii.

Asae foetidae.

Cimthariduoi. ^ Cinaniami. >

- 45 - '

tietura Colocynthidis* Ferri pomati. --*- -*- nmriat^

M Gentianae.

i"^ Guajaci volatilis«

;;— Kalina.

j^*— Opii Simplex.

^— crocata*

^ r— Pimpinellae.

^•— Rhei aquosa,

i/^— vinosa.

biones Pini*

fe. £/:

l^entum Althaeae« t Basllic.

r

ir.

*

-. . Canthariduxn*

^ Ceruftsae.

cereatn.

digestivum (terebinthinätum.)

' Elemi. ^

hydrargyri cinerei.

Ginae.

r -— saturninufn.

Kum gallicum alburn et rubrum.

)^r Wein, diese Gabe Gottes für Leidende und kianke, dieses in manchen Fällen durch nichts '^u

eraeiainde Heilmittel, darf auch den Armea gaa^ feliLeil. Do^li gebietet sein in ijmmi C den hober Pre» den Gi^biattcli nur auftolch« SU 1) es eil rank eo, wo er im Umgän glich nölfaig i Für andare FalU kann der Polii» tplriiuoiai l dienen, oder ein gutes Bier, fwoiui bei iti wenwesen mi sorgen ist) oder <lei PoIh* Oiul^ Ph. F., nelchür augleich nalirbkft ist.

Vinum stibiatuuii

- Z.

Zincum oxjdatuQi albutn. CFlores Täoö.) *— sulphuricuoi. CVitrioIum album.)

I

n.

Zusammengeielzte Mittel zum Gebttk in der yirmenpra:^ii, Sie siad entweder solche, die ina den Apotiiekea vorräthig seyn miisseiw die, da sie sicli nicht halten, gedectnill den festgesetzten Namen friscii bereit«^ den. Erstere sind mit einem ^ bi ^ Acecu-m aromaticuin Ph. Pt ^. Hb. Absinth.

Menth, piper. *■»/' Salviae

47

Hb. Scordü

Koiis .marini Thymi Rad. Galami Sem. Foeniculi'Ii Jj , Piper, nign Jf C. C, infunde Äceti crudi ifeiv post sufficientem mdCerationem in ya^e reo supra atei^am tepidam exprime et

I

Aqua arömatica Ph. P.

t

]J{. Hb« Melisd.

Menth, pi^erit Salviae Roris marini 'i Flor. Layandulae

Sem. Foenicul. ^ ^üj

■v.

Rad. Calam« arom. §iv t; . Angelicae §ij

%'■ C. C. infunde

Spirit. vini rectilicat. ifeiv

Aq. commun. q. s. ftera per horas viginti quatuor^ et destil- |f|o eliciantur ffexi).

IT

■- Ae -

Aqua ophthalmica mercufinlis. ^t. Hydr. muriat. corrosiv. gr, j solve cxact. ia Aq. Rosar. §iij

adde Miicil. seni. cydon. 3j Extr. Opii aquos. gr. ij M.

Aqua ophthalmica saturniita. Yjt., Extr. saturc. gtt. ij Aq. Rosar. 5i Extr. Opii aquos. gr. j Mucil. sem. cydun. 33

yiqua sulphurata.

5t. Galcis Antioionii sulpliuralae Ph. P. coq. c. Aqu. foatao. fc v ad llj iv ia vase claujo. Min lalh dbaciSchVrfrelwastemocti » tBillen und vi.mio]jrc es woW; Doct , nen. 3 Tagau cerbiaiichl werden. £• treeiicbsten Mltlcl in der Gichl. u»ei bii Z Prund lüglicL getnioLcii; aucli gi> kurialkraDkhciiun,

^. Ol. LavaiiduUtf Roris marim

* 47 *

Hb« Scordü

Kons .marini Thymi Rad. Galami Sem. Foeniculi'Ii Jj , Piper, nign Jf C. C. infunde Äceti crudi Jfeiv post sufficientem mdCerationem in ya^e yitreo supra arenam tepidam exprime et coIa«

5^ Aqua aromatica Ph, P.

Jji. Hb« Meliss.

Menth, pi^erit Salviae Roris marini * tlor« Layandulae

Sem, Foenicul. ai ^üj Rad. Calanu arom. §iv Angelicae §ij C. C. infunde Spirit. vini rectilicat. %vf Aq. commun. q. s. macera per horas viginti quatuor^ et destil- lando eliciantur ffexi).

N

oBSwmBBmmr

Sa

iann Tuieimeii« Uglicb I a Pfnni' |Ul

Decoecum Corticis Clünae, ff^ Coriic. Chinae %\ coq. c. Ag. fontan. J^vj ad Stuj" Col. D.

Decoctum. Chinae factUium. ^. Pulv. gross. Gort. Salicis

Hippocastan, ü'f Rad. Calam.

Cfliyophyllal. üSj coqoe c. Aq. fontan. Jxvj ad remao. S'^ij Col, D.

Mletstuarium anthelminticum. ^t. PuIt. Rad. Valerianae 3iß Jalapp. 3j Sem. SantoD. Tartar. natroDat. 3>i Oxym, scillitic. 3vj Sjr. commuiir q. s. ut £ Elect. Dt Die MUcbung ist bei aUen Anen tod WinMM ■elbM dem Bandwurme, eins der wirts.m,,^ ^ .dia J,«tvrergeiitbrm bei fUndsm uaeniLebfiith,

,r- ~ .. . ^ JSlixir pßctorale Ph. P.

J^i. Rad. Helen.

Ireos flor«

Benzoes . •,

I

Myrrhae Sem* Anis* Sttcc Liquirit. aa Gum. ammoxi. pur. 3ij Croc. 3ÜJ M. F. c. Spin Vin. rectif. fcj L a. Elixir.

»• i »' *■

£in AcliäubfUiei Mittf 1 bai laBgwierigBn Katarrhi n Bruitrenchltimttiigi Aiihma.

^ EUxiTi viscerale Ph. P.

&. Extr. Absinth. Gentian. Cent« min. * * Triforfibr. S ?i

solve in . Aq. arom^t Ph* P. feifj

adde' Tinct. aromat. P&« P. ^j M. V ^

Da

e

V.

5a /

^ Elixir aperüiffu'm. Pfa. p. ^ Kali ^ ' Affimoii. muriat. » ?j

solr. in -

Aqu. Cocblear. gxvüjt ; adde ''^

Aloes Iiicid. ,

Myrrhae Res. Guajac. ' Rad. Rhabarbjx. al §ß "

Ctoc. 3ii ' 1 M. Diger. Extr. i, a. Elixir.

».

Ein klüftiges tonisch -eruffnendeiMinel beilun» rigea Krankheiieo dei Unterleibes, Versiopfuajt» ' der EingeweMe, Wauerauelii, Gelbiuchl, Kati«* Vertaurung und Verichlelmung de. Migen.. Uib» I krankheit.n. Durch «i«en 2.„u ,o„ ^™;;.,«« m«r;fl:i.ü;n «,«,.,«'<. kann leicht seine tonirta Kraft «rmchrt, und es auch bei »oIchenF.UM.dit mit gtorser Alonie Terbunden'.Ud. nStalich gmidf werden.

Mmplastrum ammoniaoum PJi, 3 Caruharidum.

perpecuum. J

■— Cerussae. 1

'. Cetacei. 1

* Co/i/i. . J

foesidum, , 1

IL-'

. 'ii

<•

, Emplastrum ifyascyamu

Hydrargyri.

. Lithargyrii compositum, «i- ^ ' Simplex.

saponatumß . sulphuratumM

Gelätinä Idchenis islandici,

J^, Liehen» isj^nclt

Coq. c. Äq, fontan. q. ad perfect. solutiöXLem et consistentiam Gelatinae. .

Der Liehen leiattt nur in der GaUertForm teise gan- Me Wirksamkeit^ besonders in der phtkfiis, und dier ae mufs hier um 'ao mehr o£ficinell seyn, da bei Ar- men das Einkocbtn su diesem Grade nie zu er- irartön ist. ->^ 'Mit inuete Zusafls ton Symp, Liquir, % auch nach den Umständen Oxym. S^uili: giebt es einen treißlch^ä'tf/iutsafc ISei langwierigem Hütten ' der Kinder. Drei Unzen GeiiüittM enthalten i Vn* 39 Liehen»

••\ O

Infusum Radicis ^älerianae^

^t. Rad. ValeriajQae grpfs. pulverat. i^ / infunde

Aq. communi fervid*. ... . Stent in digest. per hoi^difai^. in. va^ i^ßrt. claus. Col. ^viij D. .t«:

Nach dieser Vorschrift yrer den alle and«» lnfiu€.

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IWWffRiX^

- 54 -

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reitet, »o äti» man nnr »«thig fa

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Bgredien» und de» Wissen «u bectimmi|

Linimeittum volatUe Ph. S.

i

-

sapanaeo- campkoratu

m. Ph. ]

Mixtura vulaeraria acida Ph, B.

-

e.vcitans mitis.

?!. Rad.

Valerian. gross. puUcrat. digere cum

-i

A,.

fervid. per bor. dimid. in

vas8 1

claus. Golat. |viij adde

^

- Liq,

ammoni acet. 3 vj

* Spir

sulph. aetb. 9j

■-«

Syrup. commuQ, gl!

M. D.

Mixtura excicans fortis.

fy. Rad

Valeiian. gross. puWerat. Angelicae

Flor

Arnicae H 3ij digere cum

1

Aq.

fervid. per hor. dlmid, in

vas« j

claus. colat. ivüj adde

J

Li,.

Ammon. anis.

jM

Spir

. aulphur. aeth. » Z\' ' ''"

"*.i

•Syr.

3. commun. ' " '."u.

M.

1

«5 /

H^ Pilulae hydragogae Taninu

So aeltsam dieaes. Gemiach iat^ indem ea faat all« heroische und drastiache Mittel dea Pflanzen» und Metallretcha in aich bereift« ao' giebt ea doch Fälle , wo gerade diea nothig zfx aeyn achemt und wo dieaes Mittel die auffallendsten Wirkungen leistet» wohin hartnäckige hydropiache Krankheiten, aelbat Brustwaaaersucht» gehören. Man fängt mit vier Pillen an und ateigt bia xur gehörigen Wir- kung. Durch den Mitgebrauch der Piliil, sciliit, ' kann ihre Wirkung anf die Urinabaonderung ae^r erhöht werden.

^ Püulae baUamicae* Vh. ^. Äloes lucidae

. . ..,

Resin« Junipen

^ Hederae

Guajkc. M

Extr. AbsinthU

Millefolii

'Fuihäfiae

Cardui benedlcti ■' Hellebori nigri äa J)

- Rad, Khabarbari pulverisati 3W 3. Terebinthinae renetae 5ij ^ M.F. i^lul. pond. gr. j.

' Bei Anomalien und SuppreSi^onen - der Menatmatioa und Haemorrhoiden, atoniachen Krankheiten der Leber und Abdoimnaleingetfetde, Slchleimflufien dea

, IJtenii und Maatdarma, ein trefHichea Mittet.

- SS' ^ Paulas purgantes, 1^. Sapoa. Jalapp. pari, tres

Hydrargvr. muriat. mit. part unam M. F. PiM. gr. uniu».

Pilulae SciUiticae. fy... Sapon. cnedic. gj Gumm. aoimon. Milleped, ppt. Rad. Slcili. ^ ; Bal^. ,Copaiy. q. s. ut F. Pilul. pond. gr. ij. Ein trefQicliei MUiel bei ■■ihii)ait(<^1ien, •'«f^ acLpii, Nieren - un<l J^laieiikrankheiteji. In ' Foim verträgt der Magen die Squillft am bti

Pocus analepäcus, ^. Viiell. Ovoc. Nr. duo Sacchari pulver. gj, - Spiritus Frumenti ^ij

Aquae fontanae Jfcij Caryopb-yll. pulver. Für Arme in Ermi.igeiuii^ »nderpr triifijg^l brührn .ind «1» Weinci,' bei KranUeitoa roa^ ScbvfÄche mii Erscböpfimg drt Siftp, ^{n'lLd%»| nährend bolBbende» Gatrinh fiir «inon Taf■.^t

Potits spiriiiiosus. '

■■;■ Aquv'fdWan. tb>i -

X

Syr. cofläinün. ^j ''

M. : ■' ^ . ^

Puli^is ae'ropkvtüs/ T?h. P.

^, Magnes. carboh.* part. unam

Tartari depurati partes duas.' M. F. Pttiv* ' >• --

Die Doais einen TheelöjSel. voll ioi' Aufbrausen«

: I

5ic PuMs amiphlögisticus. Ph. P.

]^ KaK sulphlxrit^. üitric' . Tartar. natron. n M. F. Pulv. " ' '

^.

-^ . Pulvis nntispasmödicus infantum^ ^l. L'apid.' Canctdn * t . i C. Ci«fia8*..

Yisc. quern. Si ^ *• M. FvPulv. subtilissimiw.

Bei Säure, Durcbfallen, Ejcbr^henfNervenreiznngen» Zalinkrümpfen ein treffliche« Mittel zu ä^em Imibep/' Scrupel.

\\

\^^ :^ Puhis aromaticus. Ph, P.

r r »^

R. Rad. Helen. ' * ^

alam.

'•^2- '''^Ärigiber. •'

Sei».' * ÄÄiV.'

,1- - 1

fiß

Cort. Auraotior. Pjp. nigr. r. 3i Caryophyll. Cinauiom. ää SjS M. F. Pnlv.

Puli'ii Cfänae factittus. "fy. Cort. Hipporaslan. Salic, Rad. Geotian, C^lam.

Caryophyllat. Ji

M. F. Puly. alcoholisat. in vitr. obtur. »era

. Die»'« PuUer enaiM bei drai Vieriheil «Uor

■■IßEbrikcankea. lo nie in vielen aDdem K.tuikliaM'

der Schwäche, die China Tollkoimnen

PoJms diaphareticas. Ph. P. "fy. Sulphur. depur. 3i]

stibiat. aurant. I . - Camphorae gr. viij

ä' t Sacciiar. alb, gi)

M, F. Pufr, D. S. Täglich zwei bis viec«! eine halbe Drachme mit FUederiiiee Pulvis diurpticus. ph. p, fy. Rad. Squill.

Fol. Digit. prnpur. ^ gr. j I OL fiacc, <)^ip. gtt. ii

Crem. Tartar. boraxat. Rad. Liquir. 9) - Corr. Cinaimoxn. gr. i] M. F. Pul\r.

Dies ist die Dosii für einen Erwachsenen, die des Tages zwei bis dreimal wiedeirhohlt werden kann.

Man verschreibt Pulu,dluret. dos, ll-r-IV. Für Kin- der kann die Dosis« nach Belieben gßtheilt werden, M, B. R, Pulv, diurei. divid. in» iij, pan, aequat^ S, Früh, Nachmittags und Abends ein Pnlver.

>jc Pulvis pectorali^ Ph* P.

«

IJ^. Flor, sulphur.

■. »■

Sem. Foeniculi Rad* Ireos Aorentiaao Liguiiitiae ju M. F. Pulr.

^

«

Alle 3—3 Stunden einen Theelöffel voS«

5k Pulvis Plummer i. ' .

,15^. Hydr. muriat. mit.

Sulph. stib. aurant.

Sacch. alb. 3iij * M; F. Palr.

«Die Dosi« für Erwadbieoe. i Scntpel, ein bis znti

iS^al täglich* ,'.•,'

; ^ Pulvis -putrorum*

^'J^. Magnes. carbon. 3j *^' Rai. Rhabarbar.

I . j

'f.:-

- 6o

Rad. Valerian, 9jj Croc. Sem. Anisi Sjß Rad. Liquir. 3ij M. F Pulvis.

Fiir kleine Kinder m den erftten 6 Jabren das be'

ite Mittel fnr ihre gewöhnlichen Zufälle, BläbuDgeo»

. ' i 1

Koliken, Unruhe, Schlaflosigkeit, V'TSchleiniUDg, Durchfall, Verstopfung, kleine Fieberbewegungeo,

Ausschläge.

■«•■•.

5^ Pulvis pürgans, Ph. P.

R. Rad. Jalapp. Crem. Tartar. Elaeosacchar. Foeniculi. . M. F. Pulv. ]

Die Dosis für einen Erwachsenen ist eine Draclime; för vierze'hn bis zehn Jahr «wei Skrupel i'äebn h'n sechs Jahr eine halbe Drachme; bis fünf Jabr einca . tkrupel, danfi jedes Jahr vier Gran weniger.

T

^ Pulifis purificani. Ph, P.

^. Resin. Guajac. 9j Aethiop. Antimon, . AJagnes., j»fb, M. . . , Elaeosacchar. Foenicul. 3/J- M. F. Pulv. .

< . t

Dies ist die Posis auf vienrt^dzwanvg ^jSivijideii für cinsn Erwachsenen^ für 'Kinder von s'^^qn Jahren die Hälfte, ron vieV Jahren cUs ' Oriubeil n. s. w.

- 6f - ^ Pulvis .uamackieus.

^L. Rad. Ali. i .:v : Gentian. rubn. . Calam, rf^j ^ Zmgiber "*] ' Gort. Aurantion Kali sulphuric- aa' ^K* Ol. Gai*n * '^' ' ' ' M, F. Pulv^. in yitr. öbtur, ' JeWand«

' . ^

^ Species aromaticue* Ph. P. »

]^. Flor* Lavandulae

Ghamoin. roman» Pb, Meptht pip. . Meliss« Th;|riH.

Gonc. M,

£• können daraua togleicli ;^^« ärömat, mket, odex - sogenannte resolventes bereitet werden» wenn man V die Hälft« davon mit der iiälfte ßor. sambuQ, var«

mischt.

^ Species, Amarae^ Ph« P.

^: J^i. Summitat. Millefol. ^ Hb. TrifoL abrin.

Cent, minor«

_ 62

Hb. Menth, pip. Sem. FoenicuL «» C. C. M. '

^ Spemes exaianfes. Pfa. P. ]^. Rad. Valemn. .

Caryophy Hat. Hb. Menlh. pip. ü §j *■ Flor. Acpi^ae §11 Sem. Foeniculi Rad. Liquiriliae «_ 3.vj . , C. C. M. .

Species prt^ gargarismoie Ph, B. ^ Species Lignorunt. Ph. P. fy. Rad. Bardan.

Caric. arenar. Lapath. acut. SapoDar. "• Liqujr.

" Lign. Guajac Sassafras' Sttpit. Dulcamar. Sem. Foenicul. ü G. C. M.

^- Sp'ecies peceortdes. Ph. J ^.j^Flor. Verbasci

- «3- , Ä-

Hb. Tuisilag^..

Flor, Sambuc, ••'•• •'-

Rad. Liquir.

Alth. TtL ^}- Jreos fioreittiii.

Sem. Foöi^icul. -M'S^' C. C. M.

f «-

' t

.*■«■!

^ Species'pro Tket^. ,

J^f, Hb. Meliss. p

Sem. Foenicul. 3ü|

Rad« Liquirit* 3ij C. C. M.

Ala Vehikel für andrt ArfBeitn «um Ottrink* fu ' gebrauchen.

> ^ Species resoli^enfes. PhtP.

* :^, Rad. Taraxac.

Saponar,

d*

fr

Gramm. ; Rub. tincton

^-

Hb. Fumariae

^" -

';; SuouDa. Millefol. ü

I" a M. " . , , 1

, Diese Species können cur. Abkochung (so wie dia n^ amarae zum Aufguls) rerordnet, die Stelle 4^ th.eu* xfi^ £xuakte gl^ichae Namens ^rtr«ten<;

-TT <{* - ■jp Spiritus aromaticuscampkoraeßig^ PJ §(. fVad. Angelic. ,fcj. ^uil

Hb. Scord. .. . h*fl

Menth, pip. ülbS Rad. Valörian, Bacc. Jajiipär. «ä ^>ij . Spirit. Frument. tbvj destillanäo eliciantur ^r). in quibus soll

Serva. ^ ^

Nicht nur üuiserlicli, »dndern auch inoeclidr I ueffliebea Mittel, iA'WICtl Fallen, "akuten un^* niichen, wo <Jie Tli^B^ait- der (^"une «iatt ta ligen Ansioljas bedarf. Selbst in ilei^ .W|l

».ThaelÖffel bis lu einem EralfEPel- dünnt, viermal läslith, «ucli öher.

Tincmra Aconici. ^. Herb. Aconit, siccat. mlnutioi cw

Diger. cum Spirit. Via. rectii!(it.y'

' in Cucurbita clausa per triduum. Eul*'

et £llra.

Farimodo parantur: ''"^"^■»Itwu.'il Tinctura Digitalis, '-^ajjjlf ■. Calami. r I. B.— Gnliani. '■ •• ■e-J''«; JI/oi^amL

Tinctura Nicotianae. « jTaleriafiae.

i ^ •/■

^ T/;z^^ura JintiMonii acris. (Sulphur

Antimonii liquidum«) '

.■-.'-.' ' ' ' '

fy, Sulphuris stibiat« aurantiac. 3j solve dig^rend« in s^ Liquor. Kali caustic« admisce

Sapon« medicat«^ §^^) \ Spirit. Vin. reciificatiss« Aq. destillat« aa^vj ' ' -

' Digerantut.

^ Tinctura aromatUa ptu A.-

^ JR^« Rad. Calam«

; AngelJ^J. . . ., .

k Helen.

;;• Hb. ;Meiithf pip.

X B^m* Anis« aa § j

Caiyaphyllon Cinamdm« §f{ Piper nigr. güj . C, c. digere cum ■* Spirit. Vin. rectifioat feij

.lottn. XXQC. 6. St« 1&

V.

66

eitr. add. Ol. Anis. 3ij.

5j; Tinctura aromatica acida, fy. Tinct. aromat. Ph. P. jxvj

instiU. ' Acicl. sLiIpharic. conceatr.

V.

Ol.

iuretica.

Spir.

ther. 3»)

Tina. ,

.. aether. 3ß,

M.

Tinctura

Fuliginis.

jj- Tinctura roborans. ^. Rad. Genu'an. rubr. 5i| CaryophjlUt. gjß Gort. Quere, ^ij Aura Dt. Spir. Vin, rcciificat. Sj^vJ Aq. Menth, pip. §vüj Dig. coIa.

^ rincfura roborans atartiaUt. ^t. Tinct. roborant. Ph. P. ?iv ferri pomat. £j

67 '

^ Tinctura Spülae kalina.

]^. Had. Sein, conds* ^ij

Kali caustici 3ij Digen cum Spirit* yin. rectificat. ibj per triduum. Expriiae. Filtra^

^ Vnguentum Digitalisi ^t. Siicc. Hb. jDigitaL purpür. reci express. ?ij *'' Iniisce^ leni dalörd tiixA Adip. SiiilU q. si ut & üngt«

Üngudntürri epispäsUcünii % Pulv.Cauthand. 3J Adip/äuill. |j

Einer Erbse jgtofil in uie jiaut eingerii^JBlii ijnd'daa nach Befinden täglich -wiederholt« l^ringt alle Wir- kungen e\i)tt% gelinden i&ugpäiistert hervor und ist bei Kindern und chronischen UeBlilM #iii leW brauch- bdres Mittel; . ! '

j^ Ü/igUMtMi' iäeieniii ^* "fy. Radi Helen. 5iij ' '

At{. fontaii. a. ^. ad mücilagin^m

tiöla ^ ädd0' *^>

Adipr. 5uill» Si q^ ut f. Ütigf . .

Ein sfehr wirksilmes und unschädliches äutse^ j^littel £vit die Kratxe^ rörzügUcli hei kleinen Kiä- dern< *

- 68 Ünguentutn. mercuriale album, ]^, Merciir. afb. praec. 5] AxuDg. Pore. ^j. M.

Unguencum mercurial» Simplex. (Unguent. Hydrarg. einer, fli. U.)

VnguertCum mercuriale corroiiflutt^i ^L Hjdrargyr. muriat. corros. Ammon. muriat. « 3j Axung. Porcin. gj M. triturando per horas xij f. Üngt. Unguentum nervinum Ph. P. ^. Unguent. Althaeae ^nv\

Liquor. AmmOD. caust. gj Camphor. Petrol.

Ol. Terebinüi. Roris marin. £erg3mott. ^ 3j

M.

Ünguentun ophehalmicum. Bulyr. recent, imuls. ?j Hydrargyr. oxyd. rubr. subti Ter«. 91

69 /

Uiiguemum Squillae.

^t. Rad. Scjuill. §üj

coque cum Lixiy« cau&t. s. <j. ad mucilaginem

coIa et adde Adip« SuUIae q. s. f. Ungt.

Ein sehr wirksames, sertheilendea Mitter bei Dm^ •en - und Wassergeicliwuliten und Verhärtungen.

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Zeit- und Volkskrankheiten des Jahre« 1803

in Tuid um Regensburg.

Dr. Jac. Christian Ggttlieb SchaeiF«

Fiirsii. Xlium- und Taxiicbera Leib.r« Gebeimcniaili.

J_^urch die Herren Herausgeber dieses^ nais auigel'ordert , theile ich hier die ~ zung der Zeit- und Volkskrankheiten dt j8o6 ^»'i \ft«T TOftva« Vaterstadt f

rx

che ich im ^rilossenen Jahre beschrieben und der KönigL Baier. Akademie der Wiss. gewidmet habe. Ich wiifste auch nicht leicht einen schicklicheren Ort zur einstweiligen Aufbewahrung und Benutzung dieser kleinen literarischen Arbeit auszufinden, als eben die* ses allgemein beliebte und gelesene Journal« Vielleicht wird auch ein ader der andre Leser desselben durch diesen Aufsatz verän^ lasset, eine ähnliche Bearbeitung und Sich- tung seiner Berufsge^<^häfte am Schlüsse je« des Jahres zu unternehmen^ die* gemachten Beobachtungen zu reiben und das Wichtig« ste zum Frommen unserer Kunst bekannt zu machen. Aus solchen an verschiedenen Or* ten angestelkea und aufgezeichneten Beob- achtungen über das Erscheinen, Verlaufen und Wiederkehren der Krankheiten würde vielleicht mit der Zeit ein denkender Siimm« ler und Nachforscher solche braucl^bare Ma« terialien auslesen können, die ihn zur Au£* führung eines Gebäudes für die bestimmt wiederkommenden Krankheitsformen ttnd deren sichern Heilang leiten würden* Sy» denham hat hiezu vorzüglich gute Brucli« stücke von seiner 2jeit und yon seinem Wir* kungskreise geliefert; ihm folgten viele JNeu«

7* eie, towohl Engländer als Dentsche taA. Ton deren Letztem nur Storch und Stoi und von den Neuesten Hopfengärtner ia Stuttgardt, Kopp von Hanau, Horsch Würaburg, Aucenrieth von Tübingen zu na nen genüget. Der stille Beiisige BeobacliU am Krankenbette HarF jtst mit seinen durd dachten Bemerkui bne Furcht

mehr wieder ai 'er als es allgemein »

erkannt ist, daCt sr Kunst auf Erfalini gegründet und der Zeit] unkt noch weit fernt »ej, in welchem sie zur Wissemc^ im strengen Sinne des Worts eüiobea »• den wird. Möchte doch dieser RestaunB und Heiland der Kunst zum Trost der denden Menschheit bald gebohren wei^

Januarius i8o8- Obschon der ganze, Monat ia Gegend trocken und gleich kalt bis ' agsten blieb , -wo Thauwetter niit 1^ einfiel, so beschäftigten doch ziemlich^ Krankhpitsforuien die Aerzte ich i deren 71 worunter vorzüglich viele dittlgicn, katarrhalische^ intermittirat nervöse Fieber zu ühlen warenj ai men geg«D. 4w Y.a4« SQkla^üK« b

fUngen vor, Die 'Kinder litten sparsam l falschen Pocken «und leucophlegmatim then Geschwülsten als -Folgen des Schqr'^ ichsy der nun epidemisch zu herrschen ganz«- ch aufhörte, ob er gleich noch einzeln mit ttter vorkam , seine . anstechende ♦) Kraft

*) So hatte ich im Aug. dea Jahrs 1808 nach einer langen Pause den Utxaen Scharlach -Patienten, ei- nen 4 jährigen Jungen 2U beaorgen« der gut durch» kam und sich leicht häutete« auch nicht anasarkisch anschwoll» ohnerachtet er eben nicht sorgfältig voc der freyen LuFt bewahrt wurde. Später aber bilde« te sich ein AbfceCs mitten unter der untern Kinnla* de, der ausserlich aufbrach und viel Eiter gab. Sei-* ne vier übrigen theils älteren theils jüngeren Ge-» achwisteri welche mit ihm in demselben Zimmer wohnten und nie das Scharlach^eber gehabt hatten, :' blieben dennoch fre^ von dieser Krankheit, wahr« •cheinlich wohl deswegen^ weil die herrschende Constitution da^u nicht mehr günstig war. Denn '. nur durch die allroählige Umwandlung des epide-> ^ mischen Krankheilsgenius von einer Seite oder von y: sAussen und durch die vermindert« Gegenwirkung \ des Organismut von der andern Seite oder von In- I nen, läfs^ sich die allmählige Ahnahme und das ganz- ^v. liehe Aufhören der Epidemieen des Keichhustens, :Vi der Ruhren u. t, w, erklären, indem die Nerven« empFängUchkeit ^(ur diese Miasmen abgestumpft -1 wird. Daher aind gemeiniglich allä epidemischo H*- Krankheiten im An£ang ihrer ersten Erscheinung am £- gefährlichsten, weil di^ Reaction der IServen für t. di?«ea neue Qi^t tm stärksten iatj^ aiQ^^^tdiKGL Voo^

- 74 - aber nach und nach zu verlieren schien. , Schlufs des vergangenen Jahre« hatte ich e nen iSjährigen Schneider-Lehrjungen, da Ton den Kindern seines Meisters, welche V wahrend des Scharia chfiebers öfters hem» tragen und warten mtifite, angesteckt wurd» mit aller Aufbietunsr der Kunst zu besorga Als er über grofs i"ög, verlorne Ei

lust, Harthurigkeit, s Uufno Beine vii über geschwoünes Aot klagte, | wurde« in sein väterliche» ebracht und duii

schweiFstreibende, jehn^ stärkende MiM ■weil ein gestörter irregulärer Verlauf da Scharlachs mir hier zum Clrunde zu UmS schien, nach 14 Tagen so gut wieder herffr stellt, dafs weitete äiziliche Visiten überäii' sig waren. Kacli ein paar Tagen aber U I mich seine Mutter mit Thranen und aiht* los, ihren Sohn sogleich zu besuchen, iodtf er nach eingenoinmenem frugalen Mittaead plütEÜch mit den heftigsten ConvuI«lfli~^ an denen er nie litt, befallen wordea 1 Einige mit Mühe eingebrachte GraneH

Fortgung gHinJer und weniger tSdllcli ud liei'n endlich alle Krafi, Jernetliin «obm nicht immer vie'A ilcr KmnkticiM-Stoff, ttt weil die oitM*»<ia Em^aaglicbkeic veRniad

i

Brechwurzel mit Huxhamswein schafften die Mittagskost aus dem Mägen,' und nun wur<« den die kräftigsten Reizmittel in -und aus- serlich unabUssig angewandt, als: Liif* O. C.' Succin. cum Liq, oleos. Syhii^ Naphih. yHtr. €$c.^ eine Salbe aus TarBar. emet. 3/- Mer^ cur. subL corr^ 36- -^^^^g* porocn. Zij. in das Kückgrat eingerieben; grofse Sinapis«- men über die Brust und den Unterleib und^ später auch auf die Fufssohlen; Blasenpila^ s^er auf die Waden; täglich zwei Essigkly-» stiere* Die Anfälle der Convulsionen setz- ten hierauf länger aus und hörten nach zwei- mal 24 Stunden ganz auf, die Volle Bewufst^ losigkeit hielt $ber an, mit einer tiefen Schlaf- sucht begleitet, die noch eine Nacht und einen Tag fortwährte, während welcher er nur ein paarmal unverständlich o Gott! lall- te. Endlich wachte er äufserst entkräftet und für die Umstehenden in banger Besorg-r nifs auf, ob njlcht gar eine acute H^mwas-p ' sersudht oder aufs neue Convulsionen ein- treten möchten, nahm einige Löffel guten Wein und von einem saturirten Aüfgufs der Valerian. Serpem. Virg. FoL autan^. mit, der Tincmr. digis. aether.j Liq» ol. Sylv. und Naphdi. Aceti versetzt , schloß aber^

- 7S - bierauf gleich wieder die Augenlieder i , schnarchte fort. Endlich wich auch die tiefe widernatürlicbeSchlaf, die schwere Sp che, welche durch die verwundete Zu noch unverständlicher wurde, kehrte allini lig wieder und die grünen Stühle sammt it Harn gingen nicht ^"f^r unwissend ab, l dem fernem Gebrai stärkender Mittel einer leicht verdaulichen gut nährenden Ki erholte er sich zwar et as langsam, aberTil kommen, und klagte lange noch über M zerbissene Zunge und über die wunden 5k len des Rückens, welche ihm die oben wähnte Salbe verursachte.

Kicht so glücklich war ich in der Bebwl lung eines SGjalirigen Ehemannes, welcb mit seiner jungen Frau sechs Kinder ia fcl zen Zwischenzeiten gezeugt und dabei et* geschwächte Nerven hatte. Nachilem er^ nige Tage blos über etwas Schnupfen, K^ weh und verminderte Efsiust, schlaflose I4i^ te etc. geklagt halte, wurde er am 37 Jk mit Neigungen zum Brechen befallen, M sogleich durch einige Grane der Ipc vieler Erleichterung bewerkstelliget ist. I>emoWf;e&<^b.x.«t &nd sich Ab«

^ ^_:- #ffV

•— 77 mehrteres Fieber mit Verhaltnog des Harns ein, woran er nie litt, - ein nicht unge- wohntes Symptom in Himkrankheiten ; er bekam mit Nutzen ein KIjstier und am 28* ein saturirtes Baldrian -Infusum mit Campher -und Abends zwei Blasenpflaster auf die Wa- iden, Den andern Morgen (29) nahm er^ |2iach einer sehr unruhig, mit Betäubung zu- jifUckgeliegten Nacht, das Plumer'sche Pulver ilnit Campher und Guajac versetzt, nebst ei- ||iem Aufgufs von der Valerian. SerpentaK if^irgj und China mit der Tinct. Ambr. comp» ,^Der Schlafsucht wegen wurden Schmucker. Umschläge über den Kopf und ein Sinapis- tnus über den Unterleib gelegt, um vielleicht ^hiedurch den Harnabgang zu befordern. - TLbends liefs ith. da all^ Zufälle sich ver- ^föhlimmerten, die kalten Umschläge mit aro- ypktischen Kräutern in Wein gekocht ver- wechseln, noch ein Vesicator in den Nacken ^egen^ und öhhe Erfolg den Katheter hei- mbringen. In der' Nacht gegen 1 Uhr fand ich die Schlafsucht und Betäubung erhöhter, jjdas Athmen und Schlucken beschwerlicher, iie Hände mit klebrigtem Schweifs bedeckt» und nach 3 Ühr verschied der Kranke sanft Föhne Zuckungen* ^ Am 3i Jan» £^xA v^

ir

- 78 -

die Gefafse im- Kopfe, y/fie bei eiüem £r- iienkten^ -vom Blute strotzend und äufserst ausgedehnt; in den Seitenhöhlen des Hirns war ungleich mehr Wasser aU gewöhnlicb Vorhanden« ^

i

Koch ist zu bemerken» dau dieser Kran- ke deii Sommer ^yor n^it einem hartnäcki- Men kalten Fiebter lange Zeit zu. kämpfen hatte 4 hievon befreit, in der Zwischenzeit * init yenerischer Ansteckung befallen wurde. Welche Anfangs durch ein^ejti Bader sdiieeht

behandelt« einen Rückfall de$ kalten Fiebers

. -. . . . .

zur Folge hätte« Aus diesen yoraus gegan- genen schädlichen Einwirkungen erklärt sici^ der rasche Gang . seinei: letzten Krankheit um so leichter, als nach einem yorausgegan- genen Schnupfen das ohnehin geschwächte Ofgan des Gemeingefühls init Macht unG| Ungestüm plötzlich ergrijBfen wurde; es äus- serte sein Daseyn auch entfernt; im Unterr Ipihe mit Verhaltung des Harns, durch Läh- mung der Blase, und gab endlich seihe gänz- liche Ohnmacht durch Lähmung des Gefäfs^ Systems im Gehirn zu erkennen, wodureh Schlafsucht und endlich der Tod apopiek- tisch bewirkt werden mufste« -— Hätten hier

~ 79 ~ rohl blutige Schröpfköpfe, JBlutjgett ^urs rtliche Entleerungen retten können? Sq nwahrscheinlich hiedurch reelle Hülfe hat- s herbeigeführt werden können, weil durch, lese Mutel das Ursächliche der Krankheit^ !äs geschwächte Sensorium nicht beseitiget ford.en wäre, so würde ich doch, bei einem bnlichen Fall auch örtliche Blutentleerua« ]pn nicht unversucht lassen« -^ Ai;ch nueia vreiter Todter, . .4en ich in diesem. Monat iBtte, starb apopjg|;itisch und war ein-MädU lien von dritthall^Jaliren. Selbst den hoch'» l^jahrten Greisen, die an das Neuoftigste ranzten, war dieser Monat gefahrlich, in welc- hem sie gleichfalls mtustens apoplektisol^ ptschliefen*

^ . iFehruariüih

Von 75 Kranken, welche ich dieisen Mo* über zu berathen hatte, yerlohr ich ei* 53 jährige Wittwe an der Auszehrung, aU |lge vorhergegangener hartnäckiger Leib^s^ i^siopfung mit Koliken und wahrem Kotk* Jüchen ,^ ohne dals ein Leibschadea zum unde lag, und ein acht Ta^e^ alteü Mäd* ma am Trismus^ der Wahrscheinlich von m ^em Abfallen des I*fabels und d^r nach«

^8o

herigen Eitenmg dieser SteHe enstanden •ejii mochte. Man halte daher jar alle Heb'am- inen im, mirSorgfalt das unterbundeiieNabel- •tQck zu pflegm, damit es darchZiefaBi^unvor- sichtiges daran Stossen etc. nictit vor der Zeit sich abtrenne, ehe alles wohl Temaij>t ist -- Mheumatiiehe^ kaiarrhalisehe ZufaÜB mit Hosten und Halsweh begleitet, kisimen häufig Tor; die. Zahl der Lungmsdtmndsücktigen y ermehrte sich ansehiilicht Katarrh'- Fieber Wobei einige Il|alignität*inü obwaltete, be- fielen sowohl Erwachseit^'ali Kinder, von

...

denen einige bedenklich daran krank lagen "toA sich erst nach i4'iygen öder drey Wo« chen allmählig wieder/ erhöhen* Am Schar* lach hatte ich nur einen Jungen, an /ar« pirten^ TorzUglich Tertian*-JPMemy die durcli periodisches Kop/» oder Magen*' ff^ehß Ko- Ukehy etc. ihr Daseyn ämts^B^ten» mehrere lu behandeln* Alle aber wurden mit Ipecacu- anha und nachher China^ bald scknel^ i^^^ langsam geheilt* Auch bektti idh eäien i3 iWocken alten Säugling b^pi^fen, welcher zwei Tage na'ch einander mit 4eii heftigsten Kolikschmersen^ : die an Conmlsionen grüns- ten, befsUen wurde lutd jfiüt tim dieselbe Stunde nvledcfr kameo^ so diji ich anfangt

81

glaubte, dieselbe larvirte Krankheitsform vor mic zu haben, nach genauer Prüfung aber fand sich, dafa allein die Muttermilch Ursa-« che aller dieser Erscheinungen war. Ob- schon die Mutter dieses Säuglings, eine }un<i- ge und gesunde Frau, welche eine passende Diät streng beobachtete, keinen , schädlichen Leidenschaften ergeben war, %o fand sich dennoch ihre Reinigung nach den ersten acht Wochen wieder ein, eine Erscheinung, die nicht blos eine quantitative , sondern auch allezeit eine qualitative Veränderung- der Milch zur natürlichen Folge hat , die viele Kinder, vorzüglich Jungen zu füh- len pflegen. Dieser übrigens sehr gesunde Knabe bekam von seiner Gebuit an, ausser der mütterlichen Brust, täglich zweimal Zwie- back-Brei in Fleischsuppe gekocht mit. be- Stern Behagen bis An die neunte Woche fort, als er plötzlich mit heftigem Schreien, von Koliken, Durchfällen mit Zwang undBlutstrei« fen vermischt etc. ergriffen wurde. Ich rieth sogleich Klystiere mit einigen Tropfen Lau- danum, ein Bad aus Chamillen- Absud mit zwei Händen voll Asche abgekocht, das Ein- reiben der flüchtigen Salbe mit Kampfer und Opium und innerlich Uij. oL Sylv. Bj\ Syr^

jonrn. XXIX. B. 6. S^ f «.

J

8a

Chin. Papav. all>. ^ 9f5, Statt der diesen Schrecken noch mehr veräntleffl Muttermilch, bekam er 24 Stunden versüß Zimmtwasser zum Getränke. Als nach 4 Tagen alles wieder in bester Ordnungj 8eyn schien, bekam er Morgens an der I mit einemmal wieder dieselben heftigeoj liken mit grünen Sti tn etc. Ich Hei* verzüglich alle obe annte Mittel und; nach einigen '. m ie mütterliche I wieder reichen. Kaun; aber sog er h mit scheinbarem Gedeihen drei bi* Wochen, so entstanden plötzlich nochj mal dieselben Stürme, worauf das Kioil gleich gänzlich entwühnt und bei neuen Getränke nie mehr mit Koliken fallen wurde. Gleich am ersten Tage, t^i Junge die Brust nicht mehr bekam, sich bei seiner Mutter die Reinigung stark ein. .— Jede Muttpr soll zwar, sie relativ gesund ist und ein eben sef Sundes, ausgetragenes Kind gebohren*! dasselbe stillen, im Fall das Milchoreaa ne Function verrichtet, weil es iJi für Beide und besonders für das IT' seine erste Nahrung auch noch n Geburt von der Mutter zu bekoma

83 r

oll aber auch vorzüglich auf di^ Rückkehr 1er MenstruatioB und auf die Erscheinungen [|ibei am Säugling wohl acht habeh und ja irnstlich 2ur Entwöhnung desselben schrei- en, wenn sich derselbe vor oder während Ueses Ausflusses unbehaglich oder gar krank befindet. Ueberbaupt sollte auch bei dem erwünschtesten Gedeihen des Kindes und ler Mutter das Slilleii nie länger als neun icler zehn Monate währen, wenn auch bis lahin sich noch kein Zahn im Munde des ^uglings vorfindet.

.: In diesem Monat kam mir der ßuruncum Iks maligrius iseu Antrax an einem 4ojäh- ijigen, übrigens gesunden rüstigen. Manne vor, lier am innern rechnen Schenkel, ohnweit ^s Inguen safs, mit vielen Schmerasen und (ber begleitet und sehr langsam im Heilen kr. Einige Monate lang nach dessen ganz« ler Beseitigung, flofs immer noch viele iphatische Feuchtigkeit aus kleinen Blas« (en, die sich von allen Seiten auf diesem lenkel immer wieder neu ersengten und durch Waschen eines stärkenden Krfiu- -Aufgusses mit Kampfergeist etc. nebst >n ^inwicklungen nach und na^ veKiie-

F a

- 84 -

, ben werden kotmten. Später im Verlauf dieses Jahres vrurde ich za einem benacli- barten Landwirthe, 53 Jahre alt, gebeten, welcher seit vier Tagen das heftigste Fieber, den unlöschlicbsten Durst mit uneiträglicliet Schmerzen in der linken I<]ierengegend hat- te, die' ihn zu liegen oder zu sitzen verliiii- derten. Der Bezirk dieser Geschwulst ubJ Höthe war von der Grüfse eines Tellers, roll- ten auf derselben erhoben sich kleine nmile Bläschen, die hie und da Eiterknöpfchea hatten und theils eine schwarzgraue Escbi- ram bildeten, theils -wirklich brandig wareiL In diese gangräaose Stellen -wurden leichte Einschnitte gemacht, welche mit Balsam. Af' caei, mit Qiina und Salmiak vernascht, v«- bunden wurden; warme Umscirfage aus ar<^ mattschen Kräutern bedeckten das Oanie » lange, bis das brandige sich begtanzte wU von der Natur nach und nach abgestolici wurde. Innerlich aber reichte ich Chiatt mit kühlenden, säuerlichen Getränken oA sorgte dabei immer für offnen Leib; endÜck liel's das Irrereden und Fieber t.iglich mek nach, die Wunde reinigte sicli zusehends ""i*

, heilte nach der vierten Woche ganz za. Am aller schmerzlichsten und gefahrlicli

. -, . . -^ 8S ^

aber sind jene bösartigen Furunkeln, welche

. sidi auf die Hals- oder Rücken- Wirbel fest«

setzen, von denen mir gleichfalls währena

meiner vieljährigen KunstausUbung ein paar

Tork£(men, und wovon einer tödlich ablief.

- So trocken kalt und gleich sich auch die

, Witterung im Jenner bis zum ^^gsten blieb, so,

^veränderlich, naiskalt und mitunter wieder

trbckienkalt, besonders in den letzten Ta«

. gen, war der Februar; jedoch jfror weder in

* fiesem noch in dem yerAossenen Monat ^9

: Donau ganz zu.

Martins.

*-

Am ersten dieses Monats hatten wir den

\ kältesten Tag des ganzen Winters, nämlich

'^'-j 2 Grad untei^ dem Gefrierpunkt, am zwei-^

ten Schnee, am dritten Regen mit Thauwet« ^ ter, und mit dem vierten trat schon das Friih- t Jingswetter mjt ^ Sonnenschein^ aber kalten ^: Ostwinden ein, imd diese schönen kalten Ta- f^ge blieben sich den ganzen Monat über gleich. ^ Dem ohngeachtet vermehrten sich dfieKran« '■■ ken, deren ich 86 zählte. So allgemein herr-

schiende katarrhalische TAxidWe aller Art,^a« \,sten^ Schnupf eriy Halsweh^ Lungeneruzüadun^ .geriete, kamen mir lange nicht in detdCix^^^^

{lauft als in diesem Monat, bei zvrar anliit- tenJen gl'?ich schüoen, kühlen Tagen, aba frosiig'Ki Nächten, vor: fast immer blies rauhe Ostwind. Keine Familie blieb dalu!' unverschont. Alles klagte wenigstem über einen hartnäckigAn Üchnupfen wie 1782, als die Grippe uns besuchte, n«, hatten nicht Alle merkliches Fieber dabä Auch blieben die Kinder Von diesen kaiaf', rha/ischen Backwerden nicht frei , ja einigt derselben lagen mit Schmerzen beim Husteoi heftigem Fieber , vielem Phantasiren m" Schlafsucht und Aufschreien elc. gePahriidt krank, wobei aber Scnfteige, kleine B!asn)- pflaater, Calomel mit etwas Tartar, smtt, und Opium sich vorzüglich gut auszeidu» .ten. Auch bei Erwachsenen kam dieser5a> tensticH oft vor, er war hie und da von «^ zündlicher Art, und erheischte behutsiofl Aderlassen. So wurde ich in der Mittel ses Monats zu zwei Männern, die beidti* ,den Vierzigen waren, gerufen und Scbm^ zen in der Seite mit blutgestriemtem A* Wurf begleitet, schnellern l'uls, g.-)11ichtetE^ bieahenmlt dergleichen Durchfallen et& h ten, denen ich zuerst einige Unzen Blut ab- ziehen und \v\eTaul «nx Ä\« \^e^t&c. m.

- 87 -^

Atem Erfolg reichen liefs, weil nun das Brust- .stechen beim Husten und die unausstehli« chen Kopfschmerzen verschwanden^ das Fie- ber minder, die Zunge reiner und der Harn dick wurde. Es schien durch diesen mäfsi- gen Blutverlust das Krampfhafte sogleich ge- hoben und das Resorptions- System in die normale Thätigkeit wieder gesetzt zu seyn. Denn beide Patienten waren im Stande, am fünften Tage der Krankheit scHon wieder zum erstenmal das Bett auf einige Stundet zu verlassen, und etholten sich ziemlich schnell. Ueberhaupt bin ich überzeugt, dafs , man Unrecht habe, kleine Aderlässe, hei Winter - Fiebern zu sehr zu scheuen , weil - das Oxygen in unsrer Atmosphäre älsdaon ;-\ immer vorherrschend zu seyn scheint, und i, unser Lungenörgari um so mehr afficirt, wenn \.. anhaltend schöne kalte Tage eintreten und s";, der Erdboden meistens noch gefroren und ; mit Schnee bedeckt rings um uns liegt, weil ' ' hiedurch sowohl als auch durch die Kälte .; die Contractilität der Muskel- und Gefäfs- : Fiber zu sehr erhöht wird, worauf beides, die ^ Anlage zur Entzündung und die Indication . . zur Aderöffnung beruhet *). Auch kamen

j *) Ich bin derselben Meinung uad ctVaY^fe tsCvt» %»&.

- 88 - Kardißlgieny pödagrische Beschwerden and leichte Schlaganwandlungen nicht selten vor. In diesem Monat hatte ich den roiietzten Scharlach^ Patienten der yon uixs nun ganz gewichenen Epidemie mit glücIUicliem £r« •folg zu |>esorgen, Mit aller Anstrengung und mit vereinten Kräften eines sehr erfahr- nen Arztes gelang es der Kunst nicht,, einen 33jährigen Mann zu retten, der sechs Tage noch mit verlorner Efslust, Entkräftiing, Un* aiuth zur Arbeit etc. sich herumtrieb, ehe

noch" a andre Momente aa&nerksam sn machen, nenalich i) dafs im Winter in der R^gel mehr Fleischkost genossen wird^ tlieils w^il die frischen Gemüse und Fruchte nicht so locken, wie im Sora- mar und Herbst, theils weil viele Wirthschaften durch das £inschUchten der Gänse, Ochsen und Schweine dann eigenen VorratH von Fleiscli besit- zen; a} dafs bei kalter Jahreszeit der Appetit star- ker ist, als bei warmer, und doch die Meisten in jener Jahreszeit aich weniger bewegen, als in die- aer, also weniger Säfte dissipiren und weniger dia dephlogistiairenden Excretionen befördern. Det Einflufs des gröfseren Gehaltes an Oxygen in freyer Luft möchte wol durch den bääfigern Aufenlhult im zumal dichter geschlossenen Räume für die gan- ze Function wenigstens aufgehoben werden, aber In den Lungen macht der rasche Zutritt der) an Oxygen sehr reichen Luft einen deato stürkera Ein* druck, je gröfser der Kontrast ist.

I

89 -^

er von einem förmlichen , Nervenfieber mit profusen Schweifsen und Durchfällen gleich Anfangs ergriffen wurde, welche ihm die Kräfte schnell raubten und wogegen Opium, Kampfer, Moschus und ä^dte stärkende Mit- tel» als China, Valeriana, Serpentar., Casca- irille, Wein, warme aromatische Bäder, die Tinct, ^mbr. compos. , Balsam. Fic. H. u, 8. w. wenig yermochten und nicht verhin* dem konnten, dafs nicht Phantasiren mit o|[^ nen Augen, Händezittern, Sehnenhüpfen, der Schlucken, ja in den letzten Tagen ein wei« fser Friesel* Ausschlag und endlich der Tod im 33sten Tage seines Krankenlagers . dent jioch erfolgte. Nie eiterten die wiederholt .flufgelegten Blasenpflaster, sondern sie gabe4 )iur eine dünne Feuchtigkeit; d^r Decubitus ^ Heiligenbein war sehr beträchtlich, der jjluranke starb am wahren Typho, und alle lufälle vom ersten Anfang der Krankheit an lesen deutlich auf das ursprüngliche Lei- Solen des Gemeingefühls hin , nur Schade Ijkber, dafs es der Kunst dennoch unmöglich ijrard-, diesen Patienten zu retten, dfem ^Ue fjiy^rtung, Bequemlichkeit und Hülfe zu Ge«* )i}ote stand, ohnerachtet auch gleich bei dem 'ersten Ausbruch der Krankheit um iaxiX^väfiLtsix

»

- ^ -•

'gelmaGsieen Gicht, vnd ein ähaUcher Anfall kündigte sich im Anfang dieses Monau bei ihm entfernt «an, den; er durch R^uchervfn« gen und nachher mit Einsalbung der Jß^e» (von einem unwissenden Barlsche^rer Em- pfohlen und an ihm vollzogen) lu entgehen hofite. £r blieb auch wirklich von dem

Ausbiuche in den Füfsen befreit« es befiel

. •' ^- ' , «' «j

ihn abes eine solche Schwache und Hinfäl« llgkeit, dafs er sich zu Bette. legen und nach ärzilicher Hülfe senden mufste. . J^achdem ich alle weitere Sc^imieralien bei Seite set- ^en und die Füfse blos in Wachstaffent und JPlanell einwickeln, auc^' innerlich stärkende ^Mittel mit Kampf er und Guajac reichen liels, $o erschienen neue Schmerzen zuerst, im rechten Hüft-Neryeniind Schenkel, ^egen welchen ein paarBlasenpfla^er-Streifchen zur Seite des Kniees, um . die Schmerzen zu min' widern, mit Erfolg gelegt wurden; nachher err sohlen das Chira^ra in der rechten und den folgenden T^g. auch in der linken Hand. Das Dünsten vom Hollunder - Aufguls min- derte die Heftigkeit des Leidens luigemeiu, dem ohngeächtet aber kam nie Geschwulst auch nach dem heftigsten Schmerz, wie ge* wohnlich, zum NotsciL^Viv^ ^ Umstand » der

93 '

immet. verdächtig ist und aof reitnindcrte Thätigkeit der Gefäf&fiber hinweiset. Am. 25. Abends nach 8 Uhr starb er plötzlich, nachdem er eine Stunde vorher noch mit Vergnügen seine leichte Suppe zu sich ge- nommen hatte. ,,Mir wird übel, g^bt mit „Hoffmann'sche Tropfen!" waren seine letz- ten Worte, und 'ehe ihm solche gereicht :werden konnten, war er eine Leiche.

j4priU

Nicht so durchaus gleich schönes und trok- kenkaltes Wetter hatten wii" diesen Monat, als im verflossenen. Denn am ersten und zweiten fiel Schnee, am vierten und fünften trat Frühlingswärme mit befruchtendem Regen ein, worauf am neunten wieder etwäi Schnee, dann aber warme, feuchte Tage folgten, die uns am 21 das erste Donnerwetter brachten. Ohnerachtet dieser veränderlichen oft rauhen, oft warmen und windigen Witterung nahm dennoch die Zahl der Kranken merk- lich ab; ich hatte deren nur 44^1^ besorgen, von denen die ineisten an katarrhalischen und Lun^enheschwerden mehr oder minder gefährlich litten: Schnupfen^ Halsweh und Rauhheit desselben« Husten mit und ohne

gclmärsigen Gicht, und ein 'ähnlicher AdM kündigte sich im Anfang dieses Monats bs ihm entfernt an, den er durcli Rauchen» gen und nachher mit Einsalbung der Füf«, (Ton einem unwissenden Barlscheerer e& pfohlen und an ihm vollzogen) zu entgehea hoffte. Er blieb auch wirklich von des Ausbsuche in den Füfsen befreit, es b^fiil ihn aber eine solche Schwäche und HinfiU ligkeit, dafs er sich zu Bette legen und nadi ärziücher Hülfe senden mufite. Nachdem ich alle weitere Sf limieralien bei Seile set- zen und die Fiifse blos in Wachstaffent noi Flanell einwickeln, auch innerlich stärkende Mittel mit Kampfer und üuajac reichen heü so erschienen neue Sf^linicrzen zuerst ii rechten Hüft-Nerven und Sdicnkel, cem welchen ein paarBiasenpflastfer-Streifolien Seite des Knioos, um die Schmerzen zu inio- dern, mit Erfolg gelegt wurden; nachher«^ schien das Chiragra in der rechten und folgenden Tag auch in der linken lUsl Das Dünsten vom Hollunder - Aufgufs miif derte die Hefligki^it drs Leidens ungemein, dem ohngeachlet iber kam nie Gesch auch nach dem heftigsten Schmerz, wj wöhnUch» lum Noi&t\».«m, wi Umstand-

93

immet. vetdächtig ist und aof rermindcite

Thatigkeit der Gefäfsfiber hinweiset. Am,

* fl5. Abends nach 8 Uhr starb er plätzlich, ■* nachdem er eine Stunde vorher noch mit *' .Vergnügen seine leichte Suppe zu sich ge*- ■■ öommen hatte. «Mir wird übel, gebt min

* „Hpffoiann'sche Tropfen!" waren seine letz- ^ ten Worte, und 'ehe ihm solche gereicht

.;werden konnten, war er eine Leiche. iJ ^ jipriU

|k Nicht so durchaus gleich schönes und trok«

SA kenkaltes Wetter hatten wir diesen Monat,

b als im verflossenen. Denn am ersten und

ili zweiten fiel Schnee, am vierten und fünften

H trat Frühlingswärme mit befruchtendem Regen

0 ein, worauf am neunten wieder etwä^ Schnqe, /dann aber' warme» feuchte Tage folgten, die b uns am 21 das erste Donnerwetter brachten.

1 Ohnerachtet dieser veränderlichen oft k rauhen, oft warmen und windigen Witterung i nahm dennoch die Zahl der Kranken merk- I lieh ab ; ich hatte deren nur 44 ^^ besorgen, - von denen die tneisten an katarrhalischen

und Lungenbeschnerden mehr oder minder gefährlich litten: Schnupfen^ Halsweh und Rauhheit desselben« Husten mit und ohn^

' 96 r^ '/

äer Krankheit tb^ beobacbtOM icli\bei die-

*

sem 'Lungentchwindsüchtigea, welcher drei ftäge yor seinem Ende mit einemmal waho- sinnig wurde; er serrifs' seine Kleidungsttldte^ wollte immer sein Beh yeriassen xmd da?os gehen, sah und hörte Leute sprechen die abwesend waren und antwortete ihnen etc und das alles mit gcoüev jHastigkeit. So laiip ge dieser Zustand währte, hustete er wenig oder gar nicht und athmete Tiel freier^ Un- Terkennbar war hier das Gehirn jfelbst affi^ cirt. ich liefs ihn daher BlasenBaster in dea Kacken und aromatische Umsphläge über den Kopf legön. Tag und Nacht brachte er, gleiph Wahnsinnigen, schlaflos und xnit Phantasirea bei offnen Augen zu, die aber immer stilles wurden; 24 Stunden ror seinem Tode befie- len ihn Convulsionen, dann kam er wieder ganz zu sich, sprach verniinftig^, liels seinen letzten Willen zu Papier bringen,^ hustete dabei Viel und entschlief endUch sw&

Ueberhaupt sah ich leider in meiner Yt* terstadt während meiner so langjährige KunstausUbixng unzählige Lungensehwindsüdi^ tige sterben tmd auf so manniclifahige Wei-^ M stnbenv iad«(d sie nie gatufry kUlS dieselb»

Art

f'

-r 97 . Alt ihrÄ letzten Tage endeteil. Nur darin blieben sie sich fast alle gleich, -dafs sie der Tod überraschte ) weil sie ihn noch nicht so nahe glaubten, so abgezehrt und elend $i^ auch waren^ so rochlend sie auch atluneten und unverständlich sie auch sprachen. Fast alle schieden mit angenehmen Phantasieen hin, weil sie meistens mit verzerrtem Lächelil starben. Freilich sifad die Qualen und def sie Tag und Nacht peinigende Husten, das Aufliegen etc* unbeschreiblich grofs, bis sie endlich ,an diese letzte Scene des mensch- liehen Lebens gelangen« Der Tod der Lün- ' genschwindsUchtigen wfrd durch die Verei- terung der Lungen in so fern bewirkt, weil dieses Organ, zum Oxydationsprocefs be- stimmt, iiun nicht mehr gehörig den Sauer- stoff aus der inspirirten Luft ausscheiden und dem Blut zumischen, dafür aber den überflüssigen, dem Korper lästigen Kohlen« und Stickstoff eben so wenig durch das Aus-^ athmen wegschaffen kann. Immer ist der Gang dieser Krankheit rascher^ je jüngere blühendere Geschöpfe damit befallen werden, je nachdem das Lungenorgan allgemeiner öder paiticfller, hoch oben in det Herznä- he, wo die grofsen filutgefalse sich vorfin-

Jontn. XXa. B. 6. Sh O

- 98 -

den, oder, tiefer gegen dib Brust - Fläche des Zwergfells zuerst ergrifiPen werden. Wenn einmal der graugelb - grünliclie Eiter in Menge erscheint, dann ist das Zehrileber mit seinen Begleitern, nemlich quälendem Durst, entkräftenden Nachtschweifsen mit Durchfäl- len etc* im vollen Anzüge, und lindern kann nun wohl noch die Kunst, aber nie mehr heilen, weil sich in unserm Körper kein die Lunge ersetzendes Organ yorilndet, das den Oxjda- tions-Procefs ganz zu verrichten, im Staude wäre; zum Theil vertritt zwar die Leber bei dem Kinde im Mutterleibe die Stelle der Lungen und es läfst sich atuch am Kran- kenbette diese vicarirende Eigenschaft und das Wechsel -Verhältnifs der Lungen zu der Leber *) nachweisen, ja selbst die

*) Daher haben die Neugebomen und solche Thfcr» grofse Lebern, wenn sie kleine Lungen haben; da- her findet man in den Leichen der Lungenauclin- gen meistens grofse Lebern. Je gesunder die Lungen sind» je lebhafter der Oxydations-Proceli in ihnen, von statten gebt> desto kleiner ist die Leber, "weil desto weniger conibustible Stofie aus dem Körper absuscheiden sind und so umgekehrt. Daher bei Krankheiten dieser .Organe ihre gegenseitige Mit- leidenschaft und Parallelismus der Lunge zur Leber. Lungensuchtige Weiber sterben so lange nicbt» als sie Rindet \xt^<^TL und nur sehr selten wahrend

\

99 kolliqiiativen Schweifae und JDurchrälle schei- nen allein vom überflüssig'^n Kohlöti* Und Stick -Stoff herzurühren^ womit das Blut überfüllt ist, und welchen die Natur zum Theil durch die Leber und das Pfortader- Sy- stem mittelst der Diychfälle, zum Theil aber auch durch das Haut- Organ in Schweifsen auszuscheiden suchn Nur schade aber dafs dadurch auch immet gute Säft^ mit Nah- rungsstoff verlohren gehen. Mit ausgezeich- neter Verminderung dieser zwei Entleerun- ' gen gab 'ich Öfters schon ein oder zwei Gran Bleizucker in Mandelmilch oder in Pulrern mit Gasca rillen- Extra et und Zucker. Aufser- dem versuchte ich freilich auch in diesen 35 Jahren alle hochgepriesene Mittel gegen diese Krankheit vom Isländischen Moos und Wasser- Fenchel bis zum Asphaltöl herab, fand aber als palliativ keines so vorziiglich bewahrt als die Kinde ^m Absud oder noch besser im Aufgufs und im letzten Stadio den Mdhnsaft. Wer seinen rauhern Wohnort

eider^cliwatigerflcbaft» weil der Ue1)erscliu£iw)ii Roh- len- undScick«to£Pin die Nachgeburt de» Foetu^g^^* Betüt wird. Ist aber die Lungeavereiterung bdflp^- lieh, 80 gebet) sie ra^ch dem Tode tu, ao wie « <• gebohren habend' weil ibr Körper dann mit lastigem. Stick«- und Kohlenstoff überladen wird.

G a

1

98 den, oder tiefer gegen die Brust -Fläci« Zwergfells zuerst ergriffen werden. eiomal der graugelb - grünliche Eiter ! Menge ertcbeint, dann ist das Zehriieberi meinen Begleitern, nerolich quälenilem Dim entkräftenden I^achtschweiTsen mit Durchtj len etc. im vollen Anzüge, und lioclern katmni wobt noch die Kunst, aber nie mehr beit« weil sich in unseim Kürper kein die Lni) ersetzendes Oi^an vorfindet, das den Ovfi\ tions-Procefs ganz zu verrichten im Sttai wäre; zum Tb eil vertritt zwar die Leber ki dem Kinde im Mutterleibe die Stelto M Lungen und *es läTst sich auch am Kiü kenbette diese vicarirende Eigeniciil und das Wechsel- Veihältnirs der Lucy zu der Lebet *) nachweisen, ja selbit i

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') Daher haben ,iie Neitgebornen und solche Ttt poCii Lebern, wenn sie tUine Lungen hftbcSfjl her liudet man in den Leichea Aet LungaBit|t gon metstena groCie Leber aind, je lebhafter der O^datl »on «atten gel,t, ds, desto weniger cambufiibls SioHe aus dem Kif abauicbeiden sind und ao umgeiiahri. Dalw I Kruitheiten Jie.er Oigane ihre eegeu«»"!!«» H leidengchifl und PamllelUaiua der Lunge «utLeh Lungeaiücbtige Weiber «terbcn mo lang« sidh •ie Ktud« Utgen nad nut lehr aelten Hihi

icbea rtet L.uneaBil|l Jb gesunder di« urf

Ja.lo-.-ProceIil.li| iin« i.I die Leb«, J

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Lolliqiiativen Schweilse und JDurchfalle ^chei« len allein vom Uberflüssig'en KoM^ü* und Itick- Stoff herzurühren^ Womit das Blut iberfüUt ist, und welchen die Natur zum rheil durch die Leber und das Pfortader- Sjr- tem mittelst der Diychfalle, zum Theil aber luch durch das Haut- Organ in Schweifsen luszuscheiden suchn Nur schade aber dafs ladurch auch immer gute Säfte mit Nah- 'ungsstoff verlohren gehen. Mit ausgezeich- leter Verminderung dieser zwei Entleerun- ' ;-en gab •ich Öfters schon ein oder Jtwei Gran lieizucker in Mandelmilch oder in Pulrern Bit Cascarillen- £xtract und Zucker. Aufser- lem versuchte ich freilich auch in diesen [5 Jahren alle höchgepriesene Mittel gegen Kese Krankheit vom Isländischen Moos und Ä^asser- Fenchel bis zum »^sphaltöl herab, jjl»d aber als palliativ keines so vorzüglich jfiw&hn als die Rinde im Absud oder noch

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Peiser im Aufgufs und im letzten Stadio den Mtohnsaft. Wer seinen rauhern Wohnort

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einer^cliwaiigerscbafc weil der Ueberachurfl^pn Koh* len» undScickf tofif in die Nachgeburt de» Foetusjj^jub* aetzt wird. Ist aber die Lungenvereiterung ^^l(j/F^' lieh, 80 gehen sie rasch dem Tode 2U« so wie«<' gebohren haben/ weil ihr Körper dann mit lästigem Stick*- und Kohlenstoff überladen Trlid.

G 91

^ ISO

mit einem südlicheren Klima vertauscliM kaiin, -wird gewiCs seine schwache Lucgt wohl berathen, wenn er ,mit den Zugvügri abfliegen und unter einem gemdfsigten Himmel überwintern kann. Vom Einhai chen der künstlichen Dämpfe sah ich not nie den erwarteten Effect. Zwei jiiM Ehemänner aber, die Blut mit Eiter aujwsii fen, viel husteten, merklich abmagerten a^ alle Anlage zur schnellen Entwickelun» äi , ser Kranhiieit hatten, wurden dadurch didl leibig und vtitlig wieder liergestelit, d.-fiij lange Zeit von der Milch alJein sich nähtlfl

und eine Kuh zur'Arnme wählten. Aui

erinnere ich mich mit Vergnügen an die gänzliche Heilung zweier scheinbar Lung» schwindsüchtigen, welche eiterigen Ausi Nachtschwcilse, colliquaiiveDurchrüIe, Heber etc. im huhen Grade hatten, wcri^j Ursache ihres LungeitaiTectes in dem lilischen Stoffe glücklich aufgefunden durch Sublimat mit China etc. . LeseJI wurde, Müchte doch unsre ^a nifinschoft mit festem Lungen - Orean. liohr^n werden, oder wenigstens kAüm Schonung derselben um so mehr zu S^i gehen, weil nie ein Heilmittel gegeiivjj

io3

nigen liefs ich, kurz vor dem Eintritt ^dessel- ben drei bis vier bittre Mandeln, aber ^hne erwarteten Erfolg nahmen, weil das Fieber dennoch nicht ai9sblieb» «p- Einer S^jährigen, übrigiens ipit gesunden Eingeweiden ausge- rüsteten Frauy die viele Kinder getragen hat» te, gab ich, nachdeoi «ie viermal von einer ' Tertiana dupl. rückfällig wurde und gegen die Kinde und alle Arzneimittel den heftig- sten Abscheu gefafst hatte, zwei Arsenik -Pil- len jede von der Schwere eines halben Gra« nes, zwei Abende nach einander, allezeit ein &ück ein paar Stunden vor dem Ein- tritt des Fiebers, das aber das erstemal mit der gewöhnlichen Heftigkeit wieder eintrat« Nach Verlauf desselben erfolgten grofce Ueb-t ligkeiten mit Kolik- Schmerzen. Den andern Abend nahm sie die zweite Pille, worauf zweimaliges Erbrechen und grofse Neigung dazu die. ganze Nacht über und den folgen- den Tag sich vorfand; das Fieber selbst ^er kam nicht mehr« Ich fand sie Morgens sehr entkräftet und liefs ihr, als der Ekel und die Ueblichkeiten vorüber waren, öfters Cha« millenthee mit ein paar Löffel Ungar- Wein reichen« Nach ein paar Tagen verschwan» den nicht nur die Bauc^chm erzen, sondern

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£cl ihr der Husten, weil die Bauchmtultelt und das Zwerchfell dorcU die schnelle Eot- bioduDg so pliftslich erschlafft wordeo W^ Ten. Bei einer «chwächlichen Daa>e r<w 38 Jshrcn entschied sich zy/ar ohne Adcrlih sen am ytcn Tage dieses ßrij&tiieber diie <lil> kern Harn und Schwämmchen im Munde, dit gänaIiche,ErUolung aber giogawsser>t ziigeai von «tanen und das aüfan^ende Zehriieta wurde.mi!: Müha (Jurciji China, Valeriana ac gule passende Kost, Eselsniilch etc. gebäft- diget. Ausser diesen Brust- und rhetimatf sehen Beschwerden katüen im Verlauf dioM fchtinen .lyiouates viele IKechsel - Fieber Ofi wohl fi) versteckter als natürlicher Geitali vor; die, meisten waren entzündlicher 4>^ denen CMoa allein selten, mit Salmiak. a&H versetzt meistens bald abhalf; jedoch waM) einig» sehr hartnäckig und machten wiedtK holte Rückfalle. Anfangs erschienen &i«n wohnlich als anhaltende Fieber, bei wl phlogiitischer Behandlung aber nahmecftl bald den Typus des einfachen oder auch fa doppeltdreicägigen Fiebers an. Viele b^ men gleich nach den ersten Anfällen noM Ausschlag um denMund, der Paroxysmal gbtf blieb d^iohiLgp.a.chtet selten darauf aiUi &

aber auch mit tlejm schlimmsten Erfctig filr die karperlifche Constitution gegeben, weil

\ nach der «weiten oder dritten Gabe der Fie- ber-Anfall zwar wegbleibt, dafür aber in^« stens Wassers eicht ige Erscheinungen eintre-' ten, die oft tödlich enden. Icli glaube aber doch, dafs auc|i dieses Gift -Mittel unter der sorgfältigen Leitung eines Arztes in solcheii Fällen nicht unversucht bleiben dürfe, in welchen das Fieber rein formelles- Uebel oder

' nervös ist, wotöi keine Complicationen von veränderter Mischung und Form im übrrgto Organismus, weder als Ursache der Dauer des Fiebers, noch als secundäre Wirkung desselben Vorhanden, und wo zugleich Ekel vor fernerem Gebrauche der gewöhnlichen Arzneimittel oder solche Erscheinungen eiage- treten sind, die eine schnelle Beendung des kälten Fiebers mittelst einer andern hefti^ gen Nervenrührung erheischen, und dasseU be dadurch in eine andre Krankheits-Fona umschaffen« -<r- Auch unter Kindern herrsch«* ten hie und da falsche Pocken , und spar^» sam empfand mitunter ein Podagtisty ohn- erachtet- der schönen gleichen Witteruiig, dennoch seine Leiden, denn so ei^en wahren Wonnemonat erlebten wir seit langer Zeit nicht

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auch der grofse Durst, die TüllJge üenoncf aber ging demohogeachtet sehr langsam tm stalten und die Geschwulst der Füise »■ wohl, als die Abneigung vor allen Speisü wollten litnge nicht ga:iz weichen; cniÜifl aber eihohhe sie sich vollkommen undw* de wieder stark, und kraftvoll waljrend * Gebrauchs eines Aufgusses von SchafgiA mit Centaureum.

Diese Arsenik- Pillen werden folgend« mafsen bereitet. Blan nehtnu zwei Qq« eben fein gepulverten weilsen Arsenik) Ö* '- gieüe ihn mit Weinessig, riampfe »oWi wieder ab und wiedeihole diesen Pwe» achüiial; aus deai eingedickten K?uAl< oder Magma formire n^an Pillen, welctutl nen halben Gran schwer sind, und trtJS sie. Die Gabe ist eine Pille, allezeit M Stunden vor dem Eintritt des FiebenJ leichen; mehr als drei Tage nacli ein (also drei Stücke oder ein und pin Gran) darf die Gabe nie wiederholt i

Ohnerachtet des strengsten VerboHi W £eUon der Königl. Regierung, werden $t Pillen häuiig in Baiern gegen das kattfl ft bei dam Landvolk oft awar mit gutcnii *

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fast täglich um die Mittags- oder frühem JVfachmittags- Stunden Donnerwetter ein, die l^ie und da mit Hagel ^und Wolkenbrüchen begleitet waren, und die FeldfrUchte, Welche sie trafen, sehr verwüsteten. t)er anhaltend'* ste Hegen fiel am 25sten und noch mehr am ^^S^ten. Dem ohngeachtet nahm die Zahl der Kranken merklich ab, ich h:ttte deren nur 46 zu besorgen^ worunter am meisten kalte Fieber^ Patiencen waren, deren Typus $efhr wechselte, bald eintägig, bald dreitägig 'war; viele wurden bei der geringsten, pft ab'er auch schwer auszuforschenden Veran- lassung nach 89 i4 Tagefi rückfällig. Da die China des hohen Preises wegen nicht allen Kranken in gehöriger Gabe verschrieben wer-» ' den konnte, so wurde das Geum urbanum dafür, allein in einem satur^rten Aufguf^ oder mit der Binde versetzt mit gutem Erfolge ge- reicht« -T«. Koliken^ Diarrhöen^ auch Husten und HaUvifeh kamen als Witterungs-Krank«* heiten nicht selten vor, Ferdauungs-^Abnod-^ jnitäten und Podagra waren auch nicht selten« Gleich im Anfange dieses Monatshat- te ich ein 7 jähriges Mädcjhen am Brustfie^ ber mit Blutauswur^ dem letzten dieser Jah- . reszeit, zu behandeln, das aber am ^Xeu Ta^^

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sich schon entschied, und am yten gehcü war. Ein lunge vom nämlichen Altet klagte über Kopfweh, Neigungen zum Erbre- chen, Schläfrigkeit, verlorne Efslust etc. Sri- ne Pupille war sehr erweitert, ohne daü Würmer mit im Spiele waren. So zügernd auch der Gang der Krankhqit verlief, so ge- nas er auf wiederholt gegebene Urechmittd, reiche Dosen von Calomel mit etwas weni- gem Brechweinstein, worauf verm ehr tere Stüh- le, vorzüglich aber starker Harnabgang et- fdlgte, nach und nach vollkommen. Am Schlufs der Kur wurde ihm ein Infusum Va- lerianae c. China mit dem Zusatz aer 7!/^ ctur* Digital, aether. und Balsam. Vit» Haß* gegeben.

Nicht so glücklich war der Ausgang von ähnlichen Symptomen vor fünf Jahren bei einem achtjährigen Jungen, welcher erst im September starb, nachdem er den ganzen vorhergegangenen Winter öfters über Zahn- schmerzen, und 13 Wochen vor seinem Tode liber die heftigsteh Kopfschmerzen geklagt hatte; nach und nach wurde das linke Auge^ ohne eben sehr entzündet zu seyn, aus sei* \ ner Hö\x\e moAXicii Ketausgetrieben, wobei

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es .dennoch einigen Lichtschein behielt» Sie* ben Woclien vor seinem, £nd6 liefs das an- haltende Erbrechf^n, dias deutlich auf einen Hirnaffcct hinwies, gänzlich nach und die Efülust stellte sieh allmälilig wieder ein, doch ' •chwandeu die Kräfte dabei zusehends so, dafs,er clas Bett nicht mehr verlassen konn- te. In den letzten drei Wochen waren die untern Extremitäten gelähmt, doch blieb die Efslust sammt der Verdauung mit den tägli- -chen Ausleerungen in der gehörigen Ord- nung, — ein sprechender Beweis, daß gar ,wohl die Sensibilitäts- Organe angegriffen oder krank seyn können, ohne dafs die Ile- productions- Eingeweide oder der vegetative Procefs dabei leiden. Auch das Bewufst- seyn verliefs ihn bis den letzten Augehblick seines Lebens nicht. Nach seinem Hin- §cheiden ilofs ziemlich viel Eiter mit etwas Blut vermischt aus Mund und Nase ab. In den Himventriculn fand sich kein Wasser vor, wohl aber unter der linken Hirnhöhle ein entleerter Eitersack und auf und*hinter der Sella Turcica ein Meatomatöses Gewächs, einer grofsen, breit gedrückten Nu& gleich, das die M^dulla oblongata etwas platt drück- te. Unter dieser Speckgeschwulst koxoix^

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inS lieb irtu>D enUchird« niil aat rfsa wai. Ein Jnoge toib näsiliciies JH kligte Gber fiopfweh, Keisungen zum &H chexu 5dü«&i^«t, TCiIcrae Efitiut etcl ne Pupille war >elir errreitert, ohne 4 Wiimier mii im Spiele waren. So tüa auch der Gang der Krankheit YcHief, all IUI er aof «-ie^leiholt ge-eb»Qe BikJuIII reiche Oosea roo Calamel mit etwsi «J gem Brecbwein stein, wurauf vermehtteABl le, Torsijgllcb aber starter IlarnaLgnfi faigie, nacSi und nach Tollkoaiiaea. j fu-M'iF* der Kur wurde ihm ein /i?/iMai| leriaaae c. China mit dem Zus,itz der B ctar. Digital, aether. und Balsam. yu,t groben.

Nicht so glücklich ■war der Autguttl ähnlichen Symptomen vor fünf Jalu^'J einem achijährigen Jungen, welcher ( September starb, nBcliiJcm er den j Torheigegangenen "Winter üfi ers üborÜ schmerzen, und i3 Wochen vor seinebfl über die herUgsten ^»[ifschnier^ea ciÜ^ hatte; nach un<l aachvrunle das HokeM ohne eben sehr «otzündet zu se\-n, auil net Hü\i\e «vciWUch. hetausgetrieben»'

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dennoch einigen Lichtschein behielt. Sie* i Wochen vor seinem. End6 liefsi das an- tendc Erbrechfm, dias .deutlich auf einen nafFoct hinwies, gänzlich nach und die lust stellte sich allmählig wieder ein, doch * t^fandeu die Kräfte dabei zusehends «o, i^er jlas ^ett nicht mehr verlassen konn- ■^ In den letzten drei Wochen waren die tern Extremitäten gelähmt, doch blieb die lust sammt der Verdauung mit den tägli- In Ausleerungen in der gehörigen Ord- Dg, ein sprechender Beweis, daß gar ihl die Sensibilitäts- Organe angegriffen er krank seyn können, ohne dafs die Pie- oductions- Eingeweide oder der vegetative ocefs dabei leiden. Auch das Bewufst- j^ verliefs ihn bis den letzten Augehblick jbes Lebens nicht. Nach seinem Hin- ifeiden flofs ziemlich viel Eiter mit etwas if vermischt aus Mund und Nase ab. In pjl' Hirnventriculn fand sich kein Wasser

% wohl aber unter der linken Hirnhöhle i^^-cntleerter Eitersack und auf und hinter IjrSellaTurcica ein steatomatöses Gewächs, ^r grofsen, breit gedrückten Nu& gleich, ^^ie M^dulla oblongata etwas platt drück- ji!.. Unter dieser SpeckgeschwuUt Vlotoix^

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man mittelst einor Sonde unter ilert Orbita bis in die N.ise und Hacltenliulile: abfahren, weil diese Theile des linken {] kipfers, über «elclie Seite der Junoe s*i ge klagte, ganz cariös waren.

Einen ungleich grüfsern, mehr oste« toiiistüsen Auswijchs, welcher die gantei te Seite des Gesichts nach und nacK trieb und sich endlich mit dem zÖg«t Tod, mit ziemlichen Schmerzen bratl endete, sah ich vor drei Jab 53)ährigen fürstlichen Leibpostillon. Eu te derselbe einst mit seinem SatteIpF« einen Graben, beschädigte sich dabll rechte Seite des Gesichts ganz unbedi doch klagte er nachher öfters über sdlimerzen auf dieser Seite und li«&' deswegen auch im Sommer igo^ den ifi ineintlichen Schmerzen verursäclu-nde ten obern Backenzahn ausziehen, I ben Nachmittag, als diese Operation gen worden war, mulste er seinen' spazieren fahren, wobei er sich sehr tei und im Nachhausefahren von einen nerwetter mit Kegengüssen uberetiti daTchii'i&&et -wuvde. Der Schmerz diatfc

in

i dauerte fort, weil die innere, tiefer sitzenr » Entzündung nicht beachtet wurd^, und er Patient seine Stall- und tterufsdienste fört- esorgte, ohne sich eher Raths zu erholen, Is bis die leidende Seite merklich anschwoll nd selbst das Auge leicht entzündet aus äö^- er Höhle herausgetrieben wurde. Als end- lich ein erfahriier Wundarzt im Sommer i8o5 iese leidebden Theile genauer untersuchte md besorgte, fand sich nicht nur der w?ei- Ike Gaumen und Oberkiefer angeschwollen älnd das Antlitz ganz entstellt, sondern es tihrte auch die. Hohle des vierfen obem lipickenzabnes, der vorm Jahre ausgezogen Iffirde, ganz frei und ungehindert in dai A!n- ^m Hyghmori* In diesen Gang wurde nun

e silberne Röhre gelegt, um durch dlesel- i täglich £iiisprit2ün^en , die Anfangs au$

^em Eibisch- Absud bestanden, dann mit

tem Infus^ Rutat cum Uq. Myrrhe und pdlich mit dem Aciao Phosphori im C/u- ^decoct verdünnt, lange Zeit, aber ohne

in guten Erfolg gemacht wurden, obgleich ft diesen Einspritzungen auch Einreibungen 1^ die geschwollenen Theile von Linim.

mlat^ cum linct. Thebaie* auch Mercuria-^

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m etc. nicht unversucht blieben ^ wie^^^VlL

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liier Euvetlassig nichts Venerisches im $[j war. Auct» ünliche Bluten tleerungep Egeln, Scariücationeti etc. wurden aDgewan Indessen schwoU der rechte Oberkiefer mehr an, das Auge wurde aus seiner Hut gelrichcn und das Gesicht dadurch ii mehr entstellt. Selbst die Sprache ßngi uBversländiich r.u werden, und die den aus dem Oberkiefer genonimcnen ZJ geniacliie Einspritzungen flössen zum Tbl immer wieder aus dea NasenlÜGhern auf. im August n9ch zu Baihe gezogener W arzt leitete diesu Aiil'ueibung der Knotii des Gesichies von einer Stockung derFw tigkeiten her, die durch eine vürhet|l|| gene vernachlässigte Entzündung eal sey, und schlug folgende Salbe zum ben vor: T^. Ung. Mercurial. , J-xtract, tiol. 7t. Zij- Opa pur. 3;. M. £>, obern Zahnbogea sich beiindeade Oi sollle, sialt der silbernen Kühre, düi reize und die Entzündung ucterhallC)' Bourdonet, mit nachfolgender Miscliiu||, feuchtet, eingebracht werden: R. Mb, ^%. coq. in aq. calcis ^fi. Colatur. aJ4 ijuorem. Myrrk. Siy. Das Einbringen du doaeU viu der grofien hanen Gi

r^gan schWer uöd;.j»üfkte mit vieler -B^iit*- aink.eit geschehen/ itm keine Blutung zil vetr^. Ursachen, die in den- letzten Wocben {deil> ixaxxkheit bei eiae^ ' nmig starken Vorbfeu^'. ;uzig des Kopfes gar leicht aus, der.2^ho^ff-\ nuag, in welcher niiti Gharp^ie lagt/iduretü^ den/ liiinA erfolgte und U.bft' mit 'Mu6e iifittei&t Üaunwasser etc. gestillt werden kofi.ntöC<' SitunJer klagte der Patient itzt auch über Itechea im leidendeh^fhtilp^ kojinteblos lässige Nahrungsmittel zu sich nehmen und Ig meistens still) schwach und betäubt da. 7egen das £nde Septembers schien im Zahn- [eisch dieser Seite ein Geschwur .sich bil- (en zu wollen: es wurde deswegen einein* Kision gemacht und ein Stück Frefsschwamm lingelegt: Eiter aber kam nie zum Vorschein. I^se Behandlung wurde^ ohnerachtet der

[lieh mehr^überhandnehmenden Betäubung Schlafsucht ^ bis an seinen Tod fortge-

:zt^ der am ii« Oct. saöit und apoplektisch Igte.

|;«Bei der Unter$bchung und Section des Ibpfes fanden sich alle Knochen der leiden- m^y entstellt^en Seitef aus ihren Zusaminen- Igungen getrieben^ erweicht^ ganz unkeaiiLi^

^PDrtt. XXIX. B. 6. St. H

- dieser Anstalt auch ehren iJnglück.li<*hefff Nar* mens Rinke, am Geftichtskrebse f eidend. Die- ses gewaltige Uebel h^tte seinen Sitz am fin-* ken äussern Augenwj&keL Im Sommer 1802 hatte es nach dem Berichte des Kranken mit

^ einem Knötck^ auf :der: Qeg^nd des Joch- beines angefangen; ^ie es die Grdfse einer

Saubohne erreicht hatte« war es von selbst aufgebrochen, ^unä ^iann mit ' manch eiiet^ to- pischen JSJitteh^ auch mir der, :ß,9l\ef;re^ be- handelt. Unter meinen Augen« gii^, es all« mähli^ den Augapfel ani Ein ^fajlLuraf es dais giC^de, indem ich . 4en ^ K^ra^lF:^ ein^. Tagjes wieder den^onstrirte^ die .J^i^senseite des Augapfels so durchfressen Mrar, dals in demselben Augen1>Iicke der Glaskörper als ein Kry stall mit utiverjii^erter Glashaut her- vortrat, auffallender wurde der Zufall als in einer andren Stunde der Demonstration gra- de der AugenbJick eintrat, wo die Linse yor- üe}, gl ei Chilis unversehrt. Nach ausgeflos- senem Auge drang der»Schaden immer tiefer

nach dem Ilime, und es erfolgte endlich

nacte we&reveb- Wochen* ^Schkiinm ersucht,

' welche immer tiefer ward'UoA uk^ Weicher

daa* Leben endete.: j

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. . l^eschteibung des Finnenwunnea.

\ f Vesidiria löbata Ott. Pahricii ; Taeniä rnua- Culäris oder finna huiAdiüa JPischeri; Cysticeiv

[tus finna Zederr; Taenia hydatigena ano^ füala'iS/a/ii&tt^ü/ Hydatis finna Blumenbom . cAif; Cysticercus cellulosae Rudolphn)

bei dem Menschen:

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Hiasn 3 Kupfertaf«!

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jnLlS'doh Ostern .i8o3 luer meine Lelirstelle ufkd,.wt ihr die Direktion des akademischen^' Kur medizinisch - chirurgischen Klinik * be-' itimmten Hospitales übernahm^ tc^i \^ \xl

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ii6 dieser Anstalt auch einen -TJoglücklictien, Hl mens Rinke, atn Gesichtskrebse leidend, Dil »es gewaltige Uebel halte seinen Sitz am löi ken äussern Augpnwiokel. Im Sommer i^l hatte es nach dem Berichte des Krankeo ri einem Knütchea auf der Gegend des JocW beines angefangen; wie es die Gröfse ein« Saubohne erreicht haite, war es von selbM aufgebrochen, und dann mit ' mancherlei tg> fischen Mitieln, such rait der S^heere, handelt. Unter meinen Augen griff ei 4 mählig den Augapfel an. Ein Unfall »«T. dets gcade, indem ich . den , Kri^^kea Tages wieder demonsirirte, die. Ausseoseiif des Augapfels so durchfressen war, daÄ il demselben Augenblicke der Glaskürper jk ein Krystall mit unveräoderter Gl^ishaut voltrat, auFallender wurde der Zufall ab einer andren Stunde der Demonstration de der Augenblick eintrat, wo die Linse fiel, gleichfalls unversehrt. Nach ause^' ■enem Auge drang der Schaden immer: nach dem Ilirne, und es erfolgte endbll □ach' mehreren Wochen Schhi welche immer tiefer ward und das Leben endete. "--- "i*in,»i

. 117 £iii feder Krebskranke erregt .meine ganf«

ze Aufmerksamkeit*. Jeder rechtliche Arzt 1 und Wundantf: wird mit mir den Drang fith- I ' len, recht tief ~zm ^forschen, sich innerlich i k-echt <u beschäftigten mit Uebeln^ die man i unheilbar neniit. Ein Uebel als unheilbar i anetkennän , ist sehr of t^ es unheilbar ma-. I then, für einzelne oder mehrere Fälle, je H nachdem; der Wirkungskreis desjetiigen grci? l^' fser öder kleiner ist, der diefs Urtheil tailt I und aussprichll. Aber für unheilbar mufs ich I dennoch bis jetzt Üen wahren Krebs und I auch den wahren Scirifius halten, denn ich I kenne kein inneres. -Mittel gegen denselben, ,.. und die gerUfamte^Exstiri^ation kann ich noch v' ;iveniger tut ein Heilmittel desselben halten* ^ Deshalb verwehre oder* verarge ick die Ope- «•Mtion JNiemandeh,' ich- veriichte selbst sie / oft, und that es noch in diesem Sommer mit y einem bis jetzt guten Zustande der Narbe i und des ganzen Befindens der Kranken, ob- / gleich ihre Brust nähe am Aufbrechen stand,

und das Uebel ein . vyahrer cancer occiUtus t zu seyn schien;^ Dehn wir hjaben keine festen ..Z.eichen den wahren Krebs und Scirrhus. von

ihn ähnlichen Qieschwülsten und. Geschwü- ren zu untertcheideaf.die letzteta s^xL^ qSx

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lokale Fehler, vrelche auch manchmal ' )en<i und gefahrlich genug sind, und Operation hebt sie; ein am wahren Scii und Krebs leidender. ist ein so verlohre«! SubjecT, (lafs er nichts Werthes auf Splj setzt, und es würde selbst oft hart seyn^ von ihm Selbst sehnlich verlangte OperitÜ zu versagen. Ich tadle aber Jeden, weldM , -^ darch die Operation einen wahren Scinlq oder Krebs geheilt zu haben glaubt, el «o, wie ich den bedauern niülste, der e Skrophelkrankheit durch das Au&schälen « zelner skrophuloser Diüsen heilen zu ki nen sich einbilden mochte. Ja ich o ihn noch weit mehr tadeln; denn die SJd phelkrankheit >vird bekanntlich als allgen nes Leiden meistens schon durch das re re Alter getilgt, lafst ?ber zuweilen tt sehe AFterorganisatioaen zurück, die du das bekannte Bestreben der Natur, üe^ den rubertärsjahren zu verbessern fli durch Eiterung auszustofseo, niciit enlli sind, und bei welchen das Messer alsA das Residuum der verlaufenen KratM entfernen kann. Wir kennen aber l«)l * kein Aller, welches der Krebskrankheit Gll

'Augenkrebs' auagenoiaiBeii 9 den ^ntgegeuge-- letzten' iGadg, in späteren Jahren mehrere ^nmd wiithender, bu befallen. .

^ % Nachdenkende Wundärzte haben gewils '«cthon* viel reAectirt, dafs es wdhl mit der 7&£ahrung9 dals der Lippenkrebs^ der Ge- «dbtskrebs überhaupt : und der 2^ungenkrebs^ ^yffie man es nennt» gutartiger sind, durch Ar« «enik, Operation etc. sich öfter heben lassen, «Is der Brustkrebs, dafs selbst der sogenann* '%e Krebs an den weiblichen Geburtstheilen ^ich nach neuem Beobachtungen, besonders ;iiron Oslander gutartiger zu zeigen scheint. ^m Baue der Theiie glaube ich liegt der |Grund wenigstens'weit weniger, -als in ihrer pfsern topischen Ferletzbarkeit. Was soll n sagen, wenn. für wahren Krebs ausgege- en wird eine Exulzeration der Lippen durch as Ankleben und Abreifsen neuer irdener abackspfeifen, eine stets unterhaltene Rei- UDg und Verschwärung der ipnern Wange, der der Zunge durch wiederholtes Einste- ichen benachbarter Zahnstummel ! Ja es ist "-ir'noch vor wenigen Monaten ein Fall vor- K^ekommen, wo eine Oberlipjie schon als IflaiiGrÖs zum Abschneiden condeionikt ^«s^>

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die, weil sie blos corrumpirt schanlcrö» m in weai^en Wochen in meiner Klinik' d^ Quecksilber wied erb erge siel Ic wurde. I letzte Ausflucht der sich und Andere ti sehenden Opera'üre, sie seyen nar zu i^ zur Operation gekommen, also das ansl4l kende Gift sey aus dem vorher topüdl Krebssrhaden schoa resorbirt und in dJe l^ gemeine Safiniasse aufgenomniea, oder,'4 nicht als Veralteter Humoralpaihologe 211 ^ scheinen, die cankrüse Aleiamnrphose liOT sidi schon den nächsten Lymphgefäfseo iii4 Lyniphdi'ti&en mitgetheilt ^ auch diece diitfin durch j4Ubert's und anderer franzijsisdi(rl Aerzte herzhafte Versuche, dafs sie sich sftlbfl] ohne Ansteckung die gclieulslichste KrcbsiiM che eingeimpft haben, ihnen genommen *ejü Desto häufiger trifft sie aber der gerei Tadel) dafs sie zu fmh den glücklichen^ gang ihrer Operationen präconisirteu, da kanntlicti selir oft der Krebs nach gefaei Wunde erst wieder ausbricht.

AuiTallend ist noch, daf« gani un« halrniTsmälsig die vornehmen Damen k*4 öfter Knoton aus den Brüsten schneid«« odq (lefthalb üiü&\.q äWehmen lassen, uad'

2dtennoclr'id^a'>''fae«ieinen- Weiber nicht ö sals sie, 'Wiegen JCrebs Hülfe suchen.' Gvs . a^chnürbrüste sollen Schuld se^, dals bei jden -fVamehmen die Brüste, öfter krebshaft als bei', den Armen werden* Sallten aber die •S'rü&te der arbeitenden Klassen durch Läsven,^ ^e sie in den Armen tragen, nicht oftex<und liärter 'gedrückt ürerden, als die der Vorneh- men, . zumal ' es bei- ihnen lange nicht tiiehr Mode ist, die Brüste zurück 4su halten durch die Kleidung ? Wenn es wahr ist , dafe die romehmen- Weiber wirklich öfter an: dieser traurigen Krankheit -leiden, aU die Aermem, so läge sicher anderswo der Gruad, Ich rermuihe aber mehr, der Grund liege därip,

I 'S * ' .'*■■■

Üäfs man den Yornehmen nur öfter etwas aus«

Ichneidet, was man Scirrhus äennt, ' J^jeht

'. ' . .

iille Wundärzte j;eferii:ten so frei und wahr«

, .. .-.-,. ...

laftig, wie lUchtery der, (^medizinische und "ihirufgische , Bemerkungen^ vorzüglich im akademischen Hospitale gesammelt, Göttin^ fen 1793 S^ 1 Uf /,) ^ Fälle aus. seiner Er- iJirung anfuhrt, wo ganz andre Krankheiten

ur Scirrhus der Brust gehalten wurden« In

'

lern einen Falle untersuchte er den Sci^'- hus am Abende vor dem zur Operation be« cLatimtexi:.'3'age. noch eiämal, un4 ei^ •v^t-

oft; ganz ander»' ladtendph ' Aeufserüngea Ketönden kia^hspüren müsse. * So «tand ich auch bei xlieser Leiche. Indem ich -die Pri- paration zur OeEnung der SohädelhöUe fBap chen liefs, fielen mir linsengrofse Erhaben« heiten aur der . Brust und dem Bauche afo^ die auch für das Gefühl sich «äuBzeichneten, und: bestimmt unter den aussiem' Bedeckung gen liegend sich anfühlen liefson* Ich schnitt sogleich in sie hinein, und jedesmal kam ein kleines weisses Körp; rchen' aus diesen Knöt- chen'hervor, welches mir jgleii^h ganz wie Fiilneh der Schweine auffiel. 'Ich- secirte weiter, und fand riele Hunderte derselben« Sehr yiele befanden sich auf den Muskeln^ allein Vtuf dem Bicep^ sechs (Tab'. L), viele

aüt dem Mii^cidiks jgracilis-y derh Muscih I

I Ins sartotiüsj aUf ' den Bauchmuskeln u. s.

W. , aber auch auf und in Eingeweiden fand

ich sie, nametitlich auf der Oberfläche des

Hirns, wo\sie theils a.n der p/a rnater iän-

gen /Tab, IL fig. x.)i theils im Hirne sitzen

blieben (Tab. H. fig. 3)' u^d auch in der

Lunge C Tab. 11.^ fig. 4). In d^ "Leber, die

so oft sobst' de*r Siti' Vöti ändten Arten Von

H74fiUde(x b^^i Menschiei^ und von diesen

und bestimmteren Wurmarten bei TMeren ist,

^äßt Wundarzt füge iehiioeb die Netik hiiii^^ kkf dafs in Holland eine gekrönte (Preisschnfifc A>^r den. Krebs von Leurs - schienen ist», iai irelcher ' die trefflichsten Wuindärzte sich* ge« ysn den Nutzen der Krebsoperatiopen sehr ftchdrücklich erklärten und wo die Frequenz; üeser Operationen alsein*Zeichi^ der mai^ ielndenBildung der Provinz ju'nd ihrer Wun^«^ iiate angegeben wird *)• ' i

I 7#In derjf»nigen Anspannung ^ welche die latürliche Folge meiner Ueberzeugung . def l^h unbesiegten Gewalt dieses schreckli-r Iben Uebels ist, beobachte ich jeden Krebs-» tanken und jeden am Krebse Yentorbehen« Ijr^Bei der. deiche kapA n^an freilich nur ££# ^«IteWd gröbste Producte beobachten, doch jEich sie geben bei dieser Krankheit vielleicht pt der Zeit einigen Aufschlufs, .da doch überhaupt die Betrachtung der Wirkung oft uf die. Ursache ein Licht zurück wirft, qbft leich ich bei dieser Krankheit besonders (aube, dals man ihr in ihrer Entstehung, in ur^n ursächlichen Momenten, und frühere

*) S. die Uebersetzu^ "ia: 'AbhandluHgen fiir 'jjräeii' iek9 Amte, xft.

, j _..»« -^-r-..n. m>. ..^. - i. «

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oft ganz anders tadtend^n Aeuberui besonders Dach&pUren müsse. ' So «land auch bei dieser Leiche. Indem ich'die paration zur Oefnung der Schädelhcihle eben liels, tielun mir iinsengrofse ErfasI Iieiten au:' der Brust und dem Bauche die auch für das Gefühl sich ausxeichiic itnd. bestimmt unter den äussern Beded gen hegend sich anfühlen liefscn. Ich nA sogleich in sie binein, und jedesmal kam kleines weisses Korp^rchen aus diesen Ki eben hervor, welches mir gleich gani Fiönöti der Schweine aufliei. Ich- sM weiter, und fand viele Hunderte denelt Sehr viele befanden sich auf den Mti^i allein auf dem Biceps sechs (Tab. L), fl atif dem Musculus -gracUis-, dem Mat las sarcorius, auf den Bauchmuskeln i it., aber auch auf und in Ein°eweid«n { ich sie, uainetitlich auf der Oberfläche i Hirns, wo sie theiU an der pia mater J gen (Tab. H. fig. t.). ''leils im Hirne* blieben (Tab. II. lig. 3) und auch in" Lunge (Tab. 11; fig. 4)- In der Lebef} so oft' sotiBt der Siti! v'ou andren Arten ' Hydfftidcn bei Menschen und von die

- j«5 nd ^ck'bd dieser Leiche mcliU vbxvJi;^ tfaden^BO: wie duek iiicl^ in derMil?: m4 »imd «tf; «ädern, .geiiira.uttter3uchtto £iA- iweiden* -Ji''* * •» v!^«>} *i. : . ^ii'. :• f Zur T^Iäüfigdn M«iium|g^^a£» icb 'wSiib^ dl Wörm^i* y.orjnir JiaAeikrWürdevheatilKub« » midi .sbgletdi diei^BitobMiituag, d*fs düe« ;: blasichtbm^' eitt nvndüciir^ii/iei^tei . liügislt ien enth^lhfinden Könpün^ßreim ei§en)on'fe^ nn jnemAt'anMe^, Kapseln^ sbhvMunmencxvU hen ^welchen *iind .^ihnen wie Flüssigkeit i^iior^ interstüiasysitsk- befand^' Als ickisiet ' ^^niit dem einfachen 'usmI :dejn ^Butcnnaien^ kfcetzteb'' Mikroskope, und '.mit d^m Jßje£i- lüiebeXi untersuchte, zeigte sich die Mrotliga birmbibiung (Tab. lU.) K^Ehe.ich :Wejter. gehe, glaube iph einer inraniiHBg sogleich begegnep zu müssen, wel- ib die)fiA%en Leser Tiell eicht. haben könn» |p$ denen Adams *) Hypmhese über die N^l^ If^fd'es Krebses bekannt li^t,. eine Erwartung^ jÄche ich ^nelleicht durch die obigen. J)€^«. ÜEkungen über, den Krebs i bei Gelegenheit

PI«- VJ. -■ . ... ^. -.-.... . . ,.

t% ^qmf^onicancerous lreasis,-^DejKrehä wird toa " ihm in allen aeinem Phänomenen der Bildung von i^jHydätidött ^ugeacbrieboit/ deten Abäierben^ s. £. die :;'JEi(iilaenitüin kenrof bringt.. ^ . .. -

ia8^

^ni^er. ft am^Mutt^rkriebse Yetttoibene se- gjrtf ohne etwM Hydatideii cyhnliehes entde-. cJten '2tt : köantn» JDagegien. ^iaad: icb ia . dem- 8alb4dn^eine8t^r bei einem Menschen, der an««iner. gans . andern Kraniüieit verstorben war; wi^deit einige Hydatideiit jedoch blos auf ! einigen •Mtiak.eln. Die wenigen fälle« in wetcheA. An4rA bei. iMenschen die9^ Würmer bitobipbtet habe%. belegen ai24ih nichts von Kfd>alUiaikhi$it«-'0

*'Eben id**w5rd Jeiev wi&be^erig seyn, ob vHid. I^elclre Symptome durch diese Inquili- nen bei L6t>ze9ten des KriEinken erregt sind, utai'sö mefar^ ^da- niati ^dieaesr seltene Uebel, so ' Tielich "W^iß; bis jetzt nüfbeiläuHg auf anatomischen Theatern eütdeckt 'hat **)i ohne

von 'dem rorigen 'Befinden "dfer P'eraon viel

' ■• . .- ..

er-

.. .:c" ' ;. *} Wenn in .dem von Schlegel (Materialien für Suäts* arzneiwisfenscbart etc. 3te Sammlung t^odJ heschriß- benen Falle 'niiiclicb laeniae hjriiatig^nae da waren. . . . «o werden «ich die Folgen dieeür kleinen Körpet- chen wohl unter den allgemeinen $yaip tonnen einer falschen Scliwangerschaft verloren haben.*

**) Das Beste über die£s Tbier geschriebene ist t Com' * 'mentatio de taehia hydatigena anomala, adn-xU co- * gitatis quiktudam . </a '»ernuam, vUc^aHufn pß^siolog' «. iaii meßt» EjfUutu^ i8oa. 'ii«.«" .'. ^

_ iäg

erfahren zu häbeti^ und weil in diesem Falle duch Eingeweide von ihnei^ besetzt waren. Mein Kranl^et hatte schon 3 Jahre Jacg am Schwindel gelitten , doclv. ni^r' Morgens , und leicht^ ferner seit 4 Jahren am. Husten, fer- Her seit noch längerer Zeit an ßeifiken in den Beinen, welches sich immer gleich hlieb, bei Tage, "wie bei i^acht^ und bei jedem Wetter^ dabei ah häutigen Wadenkrämpfen Und auch äiii Kiampf der Fingcfr, bis zu dem Grade, dafs sie ihm steif stehen blieben* Seit einigen Jjibrön war er Ungewöhnlich schläfrig gewesen ^ taumelnd aber nie. Oft lilt er an Jucken der Haut und an flüchti- gen Ausschlägen^ die er nicht genau genug characterisiren konnte. £r hatte 6 Kinder gezeugt, von welchen 3 gestoi'benj tiämlich eins an Auszehruiig, Zwei an Blattern. Seine K.lajgen waren hienach die^ welche mdn in Göttingen so oft liÖrt, die der ätonischen Gicht ^ die mart einzeln Und ^mmtlich in Wfeit höherem Grade sehr oft hört, ohhe dafs Hydatideu da sind, so dafs ich keine einzi- ge Beschwerde' den Hydatid^ü bestimmt zu- schreiben möchte.

ich untersuchte nun meinen Fund zu Hduse genauer und mit Hülfe des einfachen.

Jourd. XXIX. B. 6. St. t

s

i3o

Mikroskops^ des zusammengesetzten und des Prefsschiebers. Bei solchen Untersuchungen müssen diese Hülfsmittel alle benutzt wer- den. Durch das einfache Mikroskop kann man das Ganze übersehen^ das . zusammenge- setzte zeigt uns die einzelnen Theile ge- liauer.9 und der Prefsschieber ist besondeir unentbehrlich bei solchen Würmern, die sich in sich selbst ziurückziehen und durch ihn nur wieder hervorgetrieben werden können; Sie hervor zu locken, dürfte sich'llei Men- sehen wohl schwerlich Gelegenheit finden; bei der taeniu söcialis^ Welche die Dreh- krankheit der Schafe macht, gelang mir dies letzte ziemlich *), Ich trepanirte nämlich ein drehkrankes Schaf lebendig, und so wie ich die Blase schnell in ein Gla^ mit war- men Wasser hatte fallen lassen, begaben sich ihre Köpfe wieder heraus, und besetzten die

*) Der gelehrte und erfahrne Oekonom, Herr Pf««/«i^- turrath Wettfeld in Wehnde, hatte vor einigen Jah- ren die Gute; mir einige Drehschafe 'su schnakeo. Ich nahm sie in einen der Ställe des Hospitals auF> um den Klinikern diese Krankheit zu «obigen, die dem Veterinärarzte besonders wichtig ist, aber auch •chon dem Physiologen. In meiner Klinik machte ich auch damals die nachfolgenden Opierationen und l^ntersuchungen.

/i

,i5^ -^

Blase n^ch aufsea mit ^ofsen Zotten, an de- nen Siiellezi, wo sich solche Kolonien ^i der gemeiASchaftlicben Blase befanden« Kälte trieb sie 'wieder zurück. Von der Gefahr, bei nicht gehöriger Umsicht durch die Ge- walt des Prefsschiebers eine ganz corrupte Ansicht des Thieres zu bekommen, werde ich weiter unten einen Beweis geben, (Er- klärung der Tab. UI. Fig. VII. VIII. IX.)

Herr Steinbuch bediente sich bei -seinen Untersuchungen desselben Thieres zweier in einander passenden Uhrgläser. Meine Ver- suche mit ihnen fielen niclit günstig^ aus; solche Gläser passen zu selten genau genug in einander, das Thier läfst sich zwischen diesen gebogenen Flächen s^chwerer unter das zusammengesetzte Mikroskop bi;jlngen, und die gebogenen Flächen täuschen leicht bei fernerer Untersuchung, Mein Prefsschie- ber besteht aus zwei- sehr iebenen weifsen Glasplatten, wovon die eine viereckig, die andere rund ist. Zwischen diese bringe ich das Thier, lege den Apparat njjit der unter- sten viereckigen Platte auf schwarzes Papier und wende nun stufenweis den Druck an, theils gerade, theils etwas seitwärts schie-

Ja

i3a bend. In diesem Apparate kaon ich di I Präparat auch zur AbzeichDuog wohl comi viren, indem ich die runde Scheibe auf <li viereckigen niitWachs rund umher vet^chiie- fse und befestige. In die'iem Apparate be- sitze ich jetzt, nach verflossenen sechs Jah- I ren, noch ein getrocknetes Exemplar, in wcl- V chem der Hakenkranz (Tab. HI. Fjg. XIV.) selbst mit ungewaffneten Augen gesehen w(K den kann; von vielleicht hundert Ex mpl ren ist mir aber freilich nur diefs cinzis«! gerathen, indem beim Austrocknen die sten zerreiften oder zu sehr Verschrumpi«» Die Pinne des Menschen und des Schwn« nes cTab. III. Fig. II. ") hat ihre eigene Hül- le, die Eyhaut (oder Eyhäute?) Tab. II, Tit IV. Tab. III. Fig. XII. dieses animalL^ /«fw- Uni, animalis iioctarnissimi, welches niemik zu Tilge geboren werden soll. In didtf schwimmt es in seinem litjuore j4inaii n^ chen die Naturforscher tUcksichtlich aufM Blase (die Eyhaut, wie ich sie nenne) i-

") Der obcrfläch liehen AiUicliI nach aclieiiii ii» *

und .lieseLbe «u j,jn. GenduerB Unter.u.hw|«

«niusieÜen , ob docli DicLt ein Uaier«chi»d Krt

hat, habe ich in diejer Zeil grade knino QAtt^

i heil teCuuden.

-* 133

ifuor interscicius genannt haben *)• Die Form 3einer Eyhaut fand ich mitbestimmt durch die Form des Theiles, welchem 3ie aufsitzt, länglich auf Muskeln , rundlich} wo keine länglich^ Faser sie bestimmt, im^ Hir- ne und in den* Lungen **)• Die^e Eyhaut, oder wie die Waiurforscher sie nennen, a^e- , 3icula communis, betrachte ich, wie den mütterlichen Theil des Thieres, und eben deshalb abhängig vom Grunde und Boden, wo diefs Thier ward und hauset; rings ge-* '.schlössen ist sie um ihn, wie die Eyhaut um i jeden faems^ frei ist die Bewegung des Thie- res in ihr, wie die jedes foetusy aber mehr, Ja gänzlich frei ist sie hier, nicht mehr ge-

*) Die Bemerkung SteMiicks[, dafs dieses ein fJtfuor

coeruleus sei. Labe ich irrig gefunden; die Eyhaut

ist allenfalls etwas bläulich, der Liquor aber gan2 f: "wasserhell.

♦•

') Steinbuch halt die nachgiebigen Muskeln > für ih- ren besten Wohnplatx und glaubt» sie nur da voll- kommen gefunden zu haben, und nicht im Hirne. Auch hier fand ich sie vollkommen, und glaube^ Steinbuch hielt die im Hirne für nicht vollkommen nur deshalb, weil sie fere globosae Nvaren, die m//#- culis insitientes<^aher in apices concentricas prolortgatas,

- Das letztere könnte mau selbst eher ihren unvolU kommnen, genirteu Zustand nennen. Auch Fischer •etzte in ihre Gharakteristik: apicibus obtu^is.

i

- 134

bunden durch einen Nabelstrang. Das TW« - ist keinfoetm mehr, es ist ausgebildet, dtt liquor interstiüus moA die Eyhaut iind und bleibep seine Welt, in welcber es »ich tum« melt, von welcher lebr, die es selbstsliii- djger zum Tribute an sich zwingt, es ist ei« ^ingebömes Schmarotzerthier.

Beschauen wir dieses Thier an sich, i müssen wir gleich voraus setzen, dafs vrira nur erstorben beschauen kÖoDen, mit dd Prefsschieber , wie ich oben beschrieb, » sen wir es ar.atomiren und gleichsam ' Darstellung des Lebens eurtick briogea.

So finden wir an ihm einen KopF mit* nem Hakcnkranze und 4 Saugblasen, wie l" den Bandwürmern, einen Mals und dl Schwanzblaüe (vesicula caudalis"), Sob ich den letztem Theil benennen, so wülJ ich ihn den blasichten Leib des Tliiercis* nen, da ich durchaus nichts Hnden M weshalb die Npturforscher diesen Theä^ nen Schwanz nennen künnten. Kopf * Hals verhaken sich wie die Fühlhörner 4 Sclinecke, das Thier vermag sie ebeaiO> zuziehen und auszustrecken, wie ich ht» clers bei, meinem Venuche mit der M>

r

^Cialis der Drehschafe sah« Aber hier isieht sie das Thier nicl^ty wie di^ Schnecke, in- einen solideren Leib , sondern in seinen blasichten Bauch hinein *) und nimmt da- jurch vielfache Gestalten an. Die nachfol- gende Erklärung der zu diesem Aufsatze ge- hörenden Figuren Wird diefs verdeutlichen, akid diejenigen Naturforscher, welche . .sich flicht blofs mit dem Naturbeschauen be« |Diiigen, könnten sich dadurch vielleicht zu ^igen Reflexionen veranlafst fühlen, über Pe Progressionen in der. Entwickelung der Itganisationen« So scheinen die Haken der Innen Vorspiele der Fühlhörner bei den phnecken zu seyn»

t'

: Ueber spezielle Organe dieser halbdurch- chtigen Wesen wage ich es nichts viel zu ütocheiden, obgleich wie meine Figuren zei- 01, z. B. Tab. 111. Fig. XV. meine Untersu- smgen auch ziemlich ins Feine, oder wie k; auch behaupten konnte, naclr dieser Fi-

jf In der Cbarakteriauk der Fiiine (BlumenBack'4 Na- jturgescbichte 1807 p*'^43o) kann der Satjs hydatU

vesica dnplici inctutOf interiori basl sitae adkatrem 'leicht veranlassen, dafs man glaubte, diese interior -Y^e^ica sei nicbt das, was aie unleugbar docb ist> ein

Tbeil des Tbieres ••Ibat.

i

F gur, ins Grobe gegangen sind. Was idl

darüber gefußiien habe und vermuthen >

künoen glaube, werde ich bei ErMi

FigTen angeben. Dieser wcaigsteos Leili»

figen Bemerkung kann ich mich aber hi

nif^t enthalten, dafs es mir vorkommt i

li.)ben sich manche mikroskopische rechtW

ne Observatoren physiologisph recht pi

. geDOinmcn , indem sie eigene IngesttM

Digestions- Et^estions- Kespirationi- undÖ

□eralions - Organe suchten und teigea I

künncn glaubt<.>n, bei Geschöpfea vor

tiefen Stufen der Animalität, wo estvo i

athmen eben so dieselben FunktioaeM, -^

Speise und Luft ihnen noch gleiche ptti

viiae sind, ja wo essen, athmen und b*

gen Eins iit, in diesem einfachsten thi

sehen Leben, dessen Begriff wir bei nuol

Anatomen und Physiologen leider pft

so mehr vtrmissen, als sis genauer eitfl

Funktionen untersuchten und einzeWl

gane anatomirten. Mit Lächeln bi

jetzige Aerzte manche Abbildungen ii^

Actis JSacurae curiosoriun, wo dis

Murzc'ln und Würmer, Ohren, r^aiM)^

te, IlaKkrajen, Hände mit riogem

ansahen. Es wundert mich, dafs dieseAfl

l57

^e gar nicht ahnden, daü l^uxi^ige Jahrhun«

deite, ja wie ich hoffe, selbst schon die nach-«

sten Jahrzehnte und manche jetzige Natur-» '

forscher ihre Ideen, den niedrigen Organis«!»

men die Organe höherer Bildungeii anvuset-»

£en, relativ eben so abgeschmacl^t finden

werden, und dafs der einzige Unterschied

.'dabei derjenige bleiben wird, der zwischen

j^ abergläubischjen Abbildungen und aberglau*^

|- fai^^chen Ideen statt bat.

i. f

V. ' In den Meinungen über die Entstehung ^solcher Thiere, werden die Naturforscher wohl immer häufiger zu der .alten Idee, wel- . ^ ohe der Annahme einer ^eneratio aequitfO'»' \ zum Grunde lag, zurückkehren, obgleich.

-sie nicht werden einen homuncio heraus de^

* .

^ ktilliren wollen, wie weiland Paracelsus Born* f Castus ab Hohenheim und nicht mit unse^ ^ rem Pöbel glauben werden, dafs aus Säge-« I apänen durch Bepissen Flöhe entstehen. Man- \^ che unsrer Naturforscher haben es f Ur un- ^ biblisch, also gotteslästerlich gehalten, die \ Ers^eugung eines lebenden Wesens ohne Va- ter und Mutter zuzugeben, weil in den mo- - . saischen Büchern die Schöpfungsgeschichte beendigt ist. Diese Idee schwebi: yielleicht

BWl^UU.IkMpiJp

i

Mcbrtiren rlunkel' tot, als man glaubt; ä

halte es aber für sehr gotteslästerlich, di

schafFfnden peist so ermattet sich nad Ai

dcro vorsustcllen, und halte es iür weit fft

teifiirchtiger, ihn als ewig schaffeDd ta h

trachten. Wollte ich, zum Theil in diesei

Geiste über die GeneraTionsstufeo der St

tur Betrachtungen anstellen, so wilrtle adl

Ideengang der folgende seyn : Gott SfÜ

den Mensche», als das volikommenste Gj

sehüpf auf Erden. ' Die Fortdauer desseUl|

als Gattung ward zum Theil dem Geist%a

anvertraut, der Mensch soll körperlich

gen und empfaDgen nur da, wo ec gCiS^

schon empfangen und gezeugt hat, in d4

hühera Liebe, imd die Zeugung soll 4i

Werk der geistigen und körperlichen VoÄ

ijigung zweier Wesen seyn, deren jedet fi

sich nur ein halber Men&rli ist, aber eiaiA

tig durch diese Trennung sich desto

kommener auibiidete. DesThieres Zei

wird, auf je lieferer Stufe es steht,

tiiehr das Werk des Instinkts, der pi

sehen Brunst, des zutnlligen Zusammeolfft^

feus, nnfl das W'oibchen des Fisches legt

ne Eyer ab, die das Männchen erst nacblut

befruchtet. Auf niedrigerer Stufe der Thin-

i

139

lit und bei den zi(eisten Pflanzen finden t die Zwittex^ dasselile Individuum ist Mann id Weib, doch in verschiedenen Theilen; och eine Stufe tiefer, ukd jeder Untei*'- hied im Geschleicht hört auf, .das geschlechts« se Thier setztsich geschlechtslos fort, durch !)trennung von Armen, wie dieTolypen*etc. rhaltung des Lebendigen ist stetes Wieder* . baren desselben^ unsre Muskeln etc. sind

Stetem Wiedererzeugen (Selbstreproduk- m) begriJGPen, und Niemand fragt nach Va- r und Mutter, wenn der Mensch in sich' Ibst täglich neue Patthien von Muskel ü«

w. erzeugt,; durch seine schafiFende Kraft,^ 18 gerinnbarer Lymphe, als dem Wasser, . trüber der plastische Geist der Thierwelt hwebt. Ein wunderbarer Körper schwimmt in em Auge der meisten Thiere, die Krystall- ise nämlich. Sie lebt, weil sie lebenslang rtdauert, sie hängt aber mit dem geboruen ' hiere durchaus nicht zusammen, obgleich 6 wahrscheinlich zusammenhängender Theil ' 98 foetus war, und so könnte man sie wirk- ch d^ Linsenthier nennen, welches aller- Ings auch pathologisch oft s'ein ganz eignes eben Ttihrt. . In den Gelenken bilden ch sogenannte falsche Knorpel, sie hii^gen

V

i4o

viellr'icht auch früher mit der iaseni lenlvILiche zusammen, aber jetzt siad ifi t\e al'cn ZnisammeohAUg mit dem latüni leben Hon zur Qual des Meascheo uodi eigene Individuen. Wir Jiailen Eingewa Würmer in Menge in Menschen vad Ti ren, und eine Menge Aerzie will Eyer für sie haben, und da diese W3i in den Umgebungen nicht existiren, len Üie Eyer durch Samen, Milch und' cirkuliren, wei) der ^Naturforscher tni H Individualität nicht soweit heraustreteok nm zuzugeben, dafs Thiere, vre)4^fa« aaf drigen Stufen der grofsea Letter schöpfe stehen, ohne Liebe, coitus aoA durch die ewig schaffende Natur Dasej» halten können. Die iSaturforschersiodl wie die Menschen überhaupt oft, dunii Ises Wissen unweise geworden. Mal einzelne, frei schwimmondi; Blasen {Igß Simplex) und Aerzie erklärten sie fürj dehnungen der lymphaiischen Gefals*!^ fte einfache Hydatide ist ein sehr eii wahrscheinlich das einfachste ThieC mul's sie für ein Thier halten, denn i&B weil sie nicht fault, sie hat keineo ZaM^ menhang mit dem Menschen oder Thisit)!

ji

ichem sie sich erzeugte, also, ^y^enn Säftd tht leben, so ist sie ein eigenes lebendes Kviduum, ist ein eignes Thi et. Kopf, md und solche ausgebildete Organe darf n eigentlich fast eben so wenig vcn ihlf/ lern, als Verstand. Zwischen thierisdheft teilen' ergossene Lynhphe, z. ß, zwischen i'- entzündeten,' also thätiger schaJfenden Icfrfläche der tiungen und der Brusthaut pd, wenn sie tnit diesen Theilen Zusam- nhang gewinnt, ihnen ahalog> mit Blutge- (en versehen;—- derselbe belebbare Stoff, ebt ohne Zusammenhang mit Jenen Thei- t, also individuell, hat nicht die Natur der (kommen warmblütigen Thiere, sondern ein "Wasserthier •)• Diese Hydatiden ha-

, Wie 8ich^ille^ ein .individuelles Leben eniwickelte> jlrird kein gröfsere^ Kätbsel seyn> als das^ wie über- haupt Leben entitebt^ welcbes freilich ein ewiges ^ätbsel bleiben vrird. Sebr mifsversteben wurde IDan micb> wenn man meinte, icb wollte die- ses Kätbsel lösen; meine Meinung ist iiur, njait tolle sieb nicbt durch solche Umwege täuschen, dafs man glaubt» man wisse etwas bedeutendes» trenn man annimmt^ Leben entwickele sich aus ei- nem Eye. Gewundert habe ich mich» dafs auch Berr Professor OAe^/, der sonst die Fesseln der her- commlichen Vorstellungs - und Darstellungsarten iben nicht duldet, in seiner Schrift über dU Zcu*

k

142 ben, wenn sie ein wenig dickhäutig eine Substanz, wie die Linsenkapsel, sie 'dicker, so haben sie den Anschein durchsichtigen nicht völlig farbenlosenl pelhaut, opalisireo etwas, und krullm eingeschnitten zusammen. Chemisch a sucht verhalten sie sich völlig gleidi 6 scher Substanz, eigene lebeade Indini cind sie; mit Pflanzen haben sie nifiit Mindeste gemein, wir werden sie aliA Thiere gelten lassen müssen, und' somä zu eng die Bestimmung, ein Tliier inüai nen Mund haben und maanichlache } rung durch willkÜhrliche Bewegung im hineinführen "*). Manche solcher kfl^ ten Hydatidcn halten in sich noch «iK dere, weichere Haut, welche hie und it

gung auf als Mouaden ^urückkommi, kbI^) nichts jlfl gtcichiÄiD Urrjer wÜr?ii|, iini'tt^^ nähme gar niclit nötliig ist, wenn maii *«^ ponirt, (Jer L'rgelit tci geitarben, und lebt^ liuich seine GescbÜDfe. •) Blumtnhach ugi: (in leinem Ilandbuditj lurgesclii eilte, %le Auflage. Göltiag^n (80«.-^ auch nur: dla ThiarB schienen iimmdilk < Mund zu habe«, und gUbt (ebeD,U«lb«) »Mi ouch «chon Ausuubitiea bei BogenaDotenW^ Ih.f^ren ^.u - Sind jlj-iläilden nicht niUtU) Jndiiocien zu bernchlen?

i43 ^

rtisenartigen Körperchen, meistens Aeck« eis besetzt zu seyn scheint« Manche ent* Jten wieder andre Kugeln und ste)Ieh eichsam das Einschachtlungssystem dar. Bil- He sich hier mit Einem Schöpfungsschlage |igel in Kugel? Oder gebar später die gro- ^ Kugel die kleinere, dafs vielleicht jene HiSenartigen Körperchen sich wie die^kug- eäiten Knöpfchen der Brunnenconferve ver- ilten, die abfallen und neue Conferven Wen?,—

. Eine neuc^ Stufe der schon von Morgag»

zugestandenen Thierheit giebt die liyda^

! ^erebralis^ die Quese der Drehschafe.

ier ist schon eine analoge Bildung von

ipf und Hals, aber kolonienweis sitzen sie

d diese individueller organisirten Theile

id nur erst appendices der gemeinsamen

isenhaut (taenia so Cialis nannte man ja

ih das ganze Thier). Weil der Kopf

i höheres, edleres Gebilde ist, als der

ib^ darf u^ian aber nicht glauben, eine Sol-

* hundertköpfige Blase siehe auf einer hö-r

•n Stufe der Thierheit, als der einköpfi-

Mensch, und eben so steht auf einer hö«

n Stufe, als sie, die einköpfige y?/i«a suil--

\ I

ta und humana. Bei ihr tritt auchdieM lichkeit der Ben;egung nach eigener M kühr ein, die bei der taenia socialis toi küpüg uad vielsinnig seyn müble, wenoi ders diese Küpfe nicht wie eine Seh« blase, auch einen ziemlich getueictu Sinn habes, daCs sie durch diesen Zmeif leicht wieder zu Null werden künote.

Einen merkwilrdigea Siationszeiger dem Wege zur Bildung vollkommener re scheint mir wieder der Leberegel ben, der ein gegen seijien langen schoiii gegliederten Leib ganz unbedeull Schwanzbläschen fast nur mit sich lu pen scheint, als Signal von wAonen der fortlaufeudeü Reihe der Tliicrwelt und wohin er in dieser strebt. Eine heure Reihe von ihm streckt sich hin biii Menschen, Es folgen nun z. B. ohne Schwanzblase und ohne Fülsey entwachsen Füfse der Made, nachi dem Bandwurm an den Seiten der sich schon scheinen AmäVie zu bei Gliedmaßen gebildet zu haben, welclW lieh keine auftretende FüTse sind. ansaugende Excrcszenzen, (wie dift

k

133

I

i/uor interstitius genajont haben *)• Die Form meiner Eyhaut fand ich mitbestimmt durch die Form des Theiles^ welchem «ie aufsitzt, länglich auf Muskeln, rundlicbf wo keine längliche Faser sie bestimmt, im^ Hir- ne und in den- Lungen **). Dieise Eyhaut, oder wie die Naturforscher sie nennen, ve^ sicula communis, betrachte ich, wie den mütterlichen Theil des Thieres, und eben deshalb abhängig Yom Grunde und Boden, wo diefs Thier ward und hauset; rings ge- schlossen ist sie um ihn, wie die Eyhaut um jeden foemsy frei ist die Bewegung des Thie- res in ihr, wie die jedes JfoetuSy aber mehr, ja gänzlich frei ist sie hier, nicht mehr ge-

*) Die Bemerkung SteinBucks\, dafs dieses ein TA<juor coeruleus aei, babe ich irrig geRiDdeq; die Eyhaut ist allenFalls etwas bläulich, der Liquor $het ganx 'wasserhell.

««

} Steinbuch hält die nachgiebigen Muskeln r für ih- ren besten Wohnplatz und glaubt, fie nur da voll« kommen gefunden zu haben, und nicht im Hirne. Auch hier fand 'ich sie vollkommen, und glaube^ Steinbnch hieit die im Hirne für nicht vollkommen nur deshalb, weil sie fere globoaae waren, die tnus» culis insiJentes^aher in apiccs concentricas prohngacas. Das letztere könnte mau selbst eher ihren linvolU kommnen, genirteu Zustand nennen. Auch Fischer •etzte in ihre Gharaktemiik: apicihus obtuils.

Ganglien, Ganglien und Jtückenmait Hückenmark und Hirn, groüe» und ki nes Hiru, bis zuletzt da steht der Mam mit dem grofstea Hirne zur Körper H selbst zu seiner Nerrenmassej ah das mid tigste Gegenstück, zur einFaehen kuglictal Hydatide, oder, wenn man diese als die 41 fachste thierische Masse ansehen wollt*,! in allen andren Geschüpfan ausgespotfll würde dann zur vielkopligen hydütii» Cialis, deren es mehrere Arten giebt, «Im bei den Drehschafen, wie man noch wA Enden wird, wenn man im irischen ZhM de sie zuweilen pa^thienweis mit demPM Schieber und dem Mtkruskop genau l

Die HydatifJen sind wie die Spulwürmer und andere £ingeweidewia| fils tichmarotzerthipre lu betrachceo. die Bedin^gungen, unter welchen sie a»Ä testen generirt werdeij und am failkominen, bin ich der Meinung, Afc^l BWipfach sind, und zuweilen selbst < gtjsftit, Die eine scheint mir zu sejn l ni'iflis von Nahniugs^toff und Lym^h.«*, &u&-4iesem Grunde ündcB wiri

Türmer so oft bei Kindern, auch of genug ri nicht schwachen und bei gemästeten iausthieren; *) die zweite ist Mangel an in- ividueller Energie, wodurch fremde' Pru^luc- onen geduldet und begünstiget werden. Bei en Eingeweidewürmern wird schwache Kraft, esönders nach der Ansammlung im Darnika- ale begünstigen, mir ist es aber seli^ wahr-* äieinlich, dafs sie auch ihre erste Erzeu^ * ung an diesem Orte eher ' cjuldet, und dafs

V

*

'*) Unsere gemästeten Hausthiere^ wobei wir solche \ Krankheiten am häufigsten finden^ Schafe und Schweine, sind dann auch xugleicn noch jung. -'.Die Drehschafe sind einjährige Lämra^r, und die J. ' Schweine, Welche wii" shlachten, auch meistens ein» ;i ijährig. Man hat behauptet, das wilde Schwein V. habe ke:ne Finnen. Behaupten möchte ich die£i eben 'J.^ ao wehi'g, als ich d|5^.|pregeniheil davon 2ti bewei- ; Ben vermag, Wie Viel wilde Schweine, besonders \f einjährige, sind denn im Verhältnifs zvl den zahmen R 80 genau zerlegt? Und aagen uns denn nicV.t die ^-^ Metzger, dafs sie manchmal über hundert Haus- l^\ achweine genau zerlegen und zerhacken, ohne ein f! . finniges zu finden? Geg6n meide* Theorie liefe ' % es gar nicht, dafs nur stallgefütterte und geraästete 'f Schweine die Krankheit bekämen ; die wilden Thie- i^ xe haben aber zu viel Schmarotzerthiere. Bei .den ' /' 'Hausmäusen ^abe ich einmal eine wahre Epizootie S^' gesehen, in welcher ich fast wohl ein halbes hun- |L dert aufschnitt und fast bei jeder £gtl in der L#* -".:• faer fand.

/. -

lüHIJJLS.iJe^raSRi

i48 .Schwäche det mdiridnellen Kraft, die ( sehr topisch seyn kann, auch die Enengu Ton deu andern Schmarotzertidereii an i dien Onen begünstigt. Der lebeni£ilu{ StoGF i*t da, das Individunm bemächtigt sji seiner nicht, die rtets lebende plastische Kni oder der allgemeine Bildungs trieb derKati nie man es nennen will, bildet aus ihaan neue Wesen. *)

•) Di« InfudoniihieM nödtte icb auch üpW die Bearbeinineen dei infundirten Sloßii, M dat \ebeDä\^e Sand teilt, haken, aU gtsabob I FQaoze atu dielen InTujoriea aniamniengm^ upd »«nöiie durch AuflSiung wicdw in düaM nie Herrn OAu-'t Uelnungiit.

i

- 157 - te gar nicht ahnden, da& künftige Jahrhun« 4eirte, ja wie ich jiofFe^ selbst schon die nach-« sten Jahrzehnte und manche jetzige Natur« ' forscher ihre Ideen, den niedrigen Organis«« men die Organe höherer Bildungen anzuset- zen, relatiir eben so abgeschmackt ßnden. werden, und dafs der einzige Unterschied dabei derjenige bleiben wird, der zwischeii abergläubischen Abbildungen und abergläu^ hi;^chen Ideen statt h^X*

Iii den Meinungen über die Entstehung solcher Thiere, werden die Naturforscher wohl immer häufiger zu der alten Idee, wel- . ehe der Annahme einer generatio aequipo* zum Grunde lag, zurückkehren, obgleich .sie nicht werden einen homuncio heraus de- Stilliren wollen, wie weiland Paracelsus Bom^ bastus ab Hohenheim und nicht mit unse- rem Pöbel glauben werden, dals aus Säge-* Spänen durch Bepissen Flöhe entstehen* Man- che unsrer Naturforscher haben es für un- biblisch, also gotteslästerlich gehalten, die Erzeugung eines lebenden Wesens ohne Va- ter und Mutter zuzugeben, weii in den mo- saischen Büchern die Schöpfungsgeschichte beendigt ist. Diese Idee 8chweb4: vielleicht

r

ireg wA giebt ihr an der nach «ufsa b

geoden Fläche eine teine tunica exten»,

Tafel 2.

Es ul ein Theil der pia mater hier Üb eitlem (liinkelfarb^gec Grunde im WaüerÄa tir^i.ü tl'geb.ldft. indem er vom Hinieil ger.o^eii wtinlv:, blieben drei Finnen, wcM &c'iO<k vorher deutlich genug dDrchschia* an ilir .«ii/.en, nshrni'n jedoch an ihrem !■ sersr-n L'ciJtreiso eine grüsseie oder kleÜ re Pijrtion Hinjuiasse mit, au9 welch«! wie die Efcheln aus ihren Kapseln benM Jien. j Wie pia mater geht ganz ht«sa4 über ihn^n weg. Die Figur der Fionen*! ihrer ScheicIenJiäiite ist hier rundlich, dlil auf den Mutkeln länglicht zugespitzt llVi< Figur n. 1

Au andern Stellen blieben Finnen h^m Abziehen der pia mater auf find ia 0 : Hirne sitzen, wie hier auf feinem TheÜ») rechten Hätnisphäre an 5 Stück zn u' Eine liegt grade auf einem Ululgefäl»«. "sind der Buniuassi' lielVr eingedriicki die an<Iom in der Muskclmasse und ruiidlicliore G.?stalt. Sie sind in ihn denhaut^n eingeschlossene. Figur ZU.

Ein Theil des linken Seitenven'

Gehirnes, und zwar des iholami nervi- , und r.orporis scriati; durch die

Vereiterung zum Theil aogegriffen,

.Finnen. Der Ventrikel- war voll Jauck*! nachdem er davon gereinigt war, zeigteaä

iZ9 '— heit und bei den ifleisten Pflanzen finden wir die Zwitter^ dasselbe Individuum ist Mann und Weib, doch in verschiedenen Theilen. Noch eine Stufe tiefer, uBid jeder Unter- schied im Geschlecht hcirt auf, ,das geschlechts- lose Thier setzt sich geschlechtslos fort, durch Abtrennung von Armen, wie dieTolypen^etc. Erhaltung des Lebendigen ist stetes Wieder- gebären desselben:, unsre Muskeln etc. sind in »tetem Wiedererzeugen (Selbstreproduk- tion) begriffen, und Niemand fragt nach Va- ter und Mutter, wenn der Mensch in sich* selbst täglich neue Patthien von Muskel ü« ,-8. w. erzeugt, durch seine schafiFende Kraft,^ aus gerinnbarer Lymphe, als dem Wasser, worüber der plastische, Geist der Thi erweit schwebt« Ein wunderbarer Körper schwimmt in ^dem Auge der meisten Thiere, die Krystall- linse nämlich. Sie lebt, weil sie lebenslang fortdauert, sie hängt aber mit dem gebornen Thiere durchaus nicht zusammen, obgleich sie wahrscheinlich zusammenhängender Theil des foetus war, und so k&nnte man sie wirk- lieh d^s Linsenthier nennen, welches aller- dings auch pathologisch oft stein ganz eignes Leben führt. . In den Gelenken bilden sich sogenannte falsche Knbipel, sie hingen

^ i4o ^.

vielleicht auch früher mit der innern Ge- lenkfläche zusammen^ aber jetzt sind sie oh* ]>e allen 2kisammenhang mit dem IiidiyidaOf leben fort zur Qual des Menschen und sind eigene Individuen* Wir linden Eingeweide* J wUroier in Menge in Menschen und Thie- 1 ren, und eine Menge Aerzte will durchaus Eyer für sie haben , und da diese Wünr.er in den Umgebungen nicht existiren, so sol- len die Eyer durch Samen, Milch und Blut cirkuliren, weij der Naturforscher aus seiner Individualität nicht so weit heraustreten kann, um zuzugeben, dafs Thiere, welche auf nie- drigen Stufen der grofsen Leiter der Ge- schöpfe stehen, ohne Liebe, coüus und £y durch /lie ewig schaffende Natur Daseyn er- halten können. Die Naturforscher sind hier, wie die Menschen überhaupt oft, durch gro- fses Wissen unweise geworden, Man fand einzelne, frei schwimmende Blasen (kydam simpkjcj und Aerzte erklärten sie für Aus- dehnungen der lymphatischen Gefäise! Die- se einfache Hydatide ist ein sehr einlaches, wahrscheinlich 'das einfachste Thier. Ich muls sie Für ein Thier halten, denn sie lebt, weil sie nicht fault, sie hat keinen Zusam- menhang mit dem Menschen oder Thiere, in

Figur m. ^

14 och in natürlicher Grofse, die vorige gur aufgeschnitten. Die Schwanzblase ist ojlich am obern Rande aufgeschlitzt und itw.4rt$ geschafft, so dafs derjenige TB^il is Thieres, der durch sie in der vorigen gur pur durchschimiiierte, ihr Kern so zu gen, hier entblöst liegt, doch in sich selbst irückgezogen.

Figur IV.

Hier ist ein Theil der Schwanzblase ganz eggenommen, der übrige Theil mit jeneda eme vergrofsert. In die in Figur II. ei- 9D Punkt bildende Oeffnung ist hier ein mes Menschenhaar gebracht, welches eine ' Tecke hinauf in den umgekehrten Hals ftd Kopf des Thieres herau^edrungen iat.

.. Figur V. * -

iHier ist das Thiet stärker vergrössert, aber igleich sind noch 2 andre Kunstgriffe an- iwandt. Der eine ist- der bekannte mit nn Preisfieber, der hier ganz celinde ange« ■ndt ist, so, dafs die runde Glasplatte dem if der graden Glasplatte 'liegenden nassen Ihiere aufgelegt und dann ein schwacher »der Druck muls auf einen Augenblick igebracht wurde. Den andern habe ich ir ausgedacht ; nemlicil ab Augenarjpt ge« bhnt mit der AneUchen Spritze in die !faranenpunkte zu infiziren, injizirte ich ei» e rothe Flu9sigkeit durch die xu Fig. II. al^ pnkt sich zeigende Oeffnung, in welche Fig» Sfi, das Haar gebracht ist. Da^ ThieiC sel5st ipante ich hindurch nicht injiziren, sondern '. iur denjenigen Raum, welcher sich durch da«

i4a

ben, wenn sie ein wenig dickhäutig sind, eine Substanz^ wie die Linsenkapsel , sind sie 'dicker 9 so haben sie den Anschein einer durchsichtigen nicht völlig farbenlosen Knor- pelhaut, opalisiren etwas, und krullen sid eingeschnitten zusammen. Chemisch imter' sucht verhalten sie sich völlig gleich thieri- scher Substanz, eigene lebende Individueo •ind sie; mit Pflanzen haben sie nicht das Mindeste gemein, wir werden sie also für Thiere gelten lassen müssen, und somit ßi zu eng die Bestimmung, ein Thier müsse ei« nen Mund haben und mannichfache Nah- rung durch willkührliche Bewegung in iliB hineinführen **). Manche solcher kuglich- ten Hjdatiden halten in sich noch eine an- dere, weichere Haut, welche hie und da mit

gung auf dl& Monaden zurückkommt, -welche doch nichts alt gleichsam C/r<?^er wäreD|, und' deren An« nähme gar nicht nöthig ist, wenn man nicht sup- ponirt, der Urgeist sei gestorben, und lebe nur nocii durch seine Geschöpfe.

^) dlumtnbach sagt: ^in seinem Handbache des I^a- turgeschichte, gte Auflage. Göttingen 1807. S. 36.) auch nur: die Thiere schienen sämmdich einea

" Hund zu haben, und giebt (ebendaselbst) vorläufig auch schon Ausnahmen bei sogenannten Infusioni' thieren zu. Sind Hydatiden nicht vielleicht ^ Infusorien zu betrachten? '

i43 drilsenartigen Körperchen, meistens fleck* weis besetzt zu seyn scheint« Manche ent- halten wieder andre Kugeln und stejien gleichsam das Einschachtlungssystem dar. Bil- dete sicii hier mit Einem Schöpfungsschlage Kugel in Kugel? Oder gebar später die gro- fse Kugel die kleinere, dafs vielleicht jene drüsenartigen Körperchen sich wie die. kug- lichten Knöpfchen der Brunnenconferve ver- ^ halten, die abfallen und neue Conferven bilden ? , ^

Eine neue^ Stufe der schon von Morgag-^ ni zugestandenen Thierheit giebt die hyda» tis ^erebralis^ die Quese der Drehschafe. Hier ist schon eine analoge Bildung von V Kopf und Hals, aber kolonienweis sitzen sie und diese individueller organisirten Theile sind nur erst appendices der gemeinsamen Blasenhaut (taenia socialis nannte man ja

' auch das ganze Thier). Wdl der Kopf ein höheres, edleres Gebilde ist, als der Leib, darf o^tan aber nicht glauben, eine sol- che hundertköpfige Blase stehe auf einer ho- hem Stufe der Thierheit, als der einkopli-

, ge Mensch, und eben so steht auf einer hö* hern Stufe, als sie, die einköpfige y?««^ suil^

i56 rii. yJii. IX

sind Nachbildungen von Figuren Otto Fabricius *) von seiner vesioaria Ul ta CTintftonien im Dänischen^ g^b, wddl gewifs ßacz dasselbe Thier ist, nur im ifl störten Zustande, als wäre es der ttatiiiGs betrachter.

Fig. VII i*^ meine Fig^ III, die zettM cauda vesicalis hielt Fabricius aber fiif tiirliche Lappen und benannte rqn ÜM

sein Thier lohaca und lUoba. i^. fU

/X sind durch einen Druck, und vieUeid auch durch Mazeration, völlig corruD^ Der Kern ist von der Schwanzbl;«(e getiMi daher die Oeffnung; in Fif^. p-IU üe^ noch in einem Wiultpl derselben, von i umschlossen, in Fig. IX ist er durcbfepO (man vergleiche meine Fig, JCIJ)

Fig. X und XI sind ähBliche ZvA Bungen, wie in Fig. f'lll und /X, du il absichtlich mit dem Hiefsschieber lunH brachte, um Hals und Kojjf nackt oiitMl chen zu köncen. Kg. X ist die zmifil Fig. V und Fig. XI die zerrifsnen f^.| nnd FI. Diese verschiedene Art Aet Sl

reissung und dadurch entstehende

dene Figur, fand ich abhängig von deoil de der .Einwärtskehrung de» Tbierdi ständig.

■) Nya Sammling «t det KoDgetlgs Dentke Bi ber» SeUkabs Skrifut. Andet Dee]. KiobaahMI]!

*- i57

Fig^ XII ist eine Vorstellung, wie der lende/Wurm mit voi gestrecktem Kopfe TB, aus^hen mag^ Der äufsere Kreis be- ^hnet die iScheid^nhaut, in ihr liegt ganz« h frei das Thier, zwischen beiden ist lim ttr mterstitius» Der Abstand ist zur Deut* hkeit weiter gezeichnet, als er in der Na« r iseyn m?ig« .Diese Vorstellung fulst auf tx ganzen Mechanismus des »Thieres und r Beobachtung, wie die Köpfe der taenia rialis hervorkommen.

; Hg. XIIL Sehr vergröfsert Kopf und pderer Theil des Halses, durch Zerreissung \s gelegt. Der Hakenkranz und 3 Saug- ten sipd sehr' sichtbar, so wie der gerin- te Hals und der kömichte Bau, welchea dur,ch das Mikroskop auch hei den In- Drien finden. Die unten liegende 4^e gblase ist verdeckt. Von einer Oeff- ig in den Sdugblasen fand ich nichts, auch Den von ihnen ausgehenden Kanal, zweif» luch dafs sie existiren.

Fig. XIFn •Der Hakenlcranz aus 2 Rei- , jede von 14 Haken. Nicht selten be-r fl auch Eine Reihe aus i5*

Fig^'XV. Ein einzelner Haken sehryer-; 'sert. Sie halten sich länget als ein an- Theil vor. Fäulnils und Druck, scheinen alb knorplicht zu seyn.

Von Zeugungstheilen keine Spur. Her- iroditen müfsten diese Einsiedler wenig- \ sejn. Aber welchen Weg Fände ihre zum Entschlüpfen?

iwimniigTnTT

158

i.n.rku.g. Gani ungeftöbnlicbe durch besandefs U itända herbeigafShtie BcaclüriiguDgeD, faJcWl ab. roancliB Theila dies^ AuQatEea «eii« U führeD. 'VisUektit ibuo ich et ein aad^iei Hi eher werde Ich aber in Zukunft mähr (igoi bau dl uQ gen für diefs Journal IfeiVrii iöaatM. in dieaem Jahre zu meinem groI^BD VerdnUM möglicU wir.

A n !

»g e.

Ich aeige meinen. Freuaden und Min) tern hiediirch an, daTs ich oacli eioM^ jährigen Abwesenheit wieder in Betfoi und bitte sie, ihre Briefe künfiig hiafti addressirea. Das Journal wird i#4 sten Jahr eben so unuDterbiochen, W diesem, mit Äniang jeden Monats **nAlpri

HuJ^lwA

.■'\

159

I

I ^ h a 1

Die Aroienkrankeiiverpflegiing zu Berlin xiebt( dem Entwürfe einer Armen -Pharmakopoe. Von Huf ef and* . « Seite f

. Die Zeit- und Volks - Krankheiten dea Jahres i8oS in' und um Regensburg Beschrieben ?on Herrn' Geheim enrath Dr. Tac, Chr, Goul, Schaff er in Regensburg. ' •."**./•

(/Beobachtung und Beschreibung des Finneii« " wurms bei dem Menschen; ^on JC. Himly, Hiexn 3 KupFertafein •— xi5

ijseige, . « -^ i5Sl

lalt cltts Bandes. *. » i6«

g isitr« , l64

lii«

Inhalt

det neun und zwanzigsten Bandtt.

fe

Jl. Dia Meiallieihcr ron fjufe'.an . netn derllfiW geschlthte eines volikommnen schwarzen Si»^»J M«rciiiiilaelher ^>m Dr. Wtth. Hurk« >■> G«^

La« .^„

H. Beichreibnng einiger irerkvriirdigen KranUMM acbicbien von Wilkümt Remer, Proiessor ku K^ ierg. m, Ue'-ar den Er»aii der Erregbarkpli „„d Jlr 'S kung der sogeiiannlEn Slatkuagimiuel. \ oo Dt-Äl fart. lu Berlin, ^ ;

IX. Ao»;chieQ dfr Vaccine von denl StandpoiAi»^ «cbirdeaer prae und cOPxi) eirunden Ki-ukMl bcioudei* der njilürlicben Blaitcrn. ils der liierüber von der Gtol'ai eraoelicb iladi» neral - äaailäM CommiMion ,u Carls " Bezirk«- und Imptaraie »ulgegetienen t'>»rii4 forderungea; fragmenrariifh b^arlieitel i g,iH:n Ja ob S'hkii, ra Wieilorli. V. Kume Nacbrichi»!) und nedii inirctte ] r. Unirnglichei Miuel, dit u<h,e Cl.ii,

Veri^licfauoaea itu uaicrarfaeidea (Von UJClri G-i«rfr/ EU Dorpar.) ,

Q. HeiUaine Wirkirng der Essentia Galbasl iHttl «uer,-«Cnd„ng (\)'o« mn. Wund«« ^flM<l Gr. HBnnersdorff in der Lausiu.J

jJUue'tgft «iiL &VB äeuvn MJutbaiter,

Zweites ätuck.

«t.

Ueber den Magnetismua« nebat der. Geschichte tiner merksrurdigeci voUkolnmneii IViedblindheit { Nyadip" 9ie, Phui^phobie)^, welche nacb dreijähViger Dauer , luroh den Magnetismus völlig geheilt wurde. Von

Beschreibung einiger merkwürdigen Krankheitsge- ichichten » vom Prot*. Wiikelm, Renner in Königsberg. dJPortsetxung. )

., Kurze Nachrichten und medicinische Neuigkeiten. ' I. Die "Wirksamkeit des Semen Phellandrii aquät. ge-

.^en die Lungensucht. \ovi HUfeland. 2^ Ueber die beste Anwopdungsform des Phosphors.

Vom Urn. Assessor Ftiiiner in Berlin. 3. Ceuöcknetes ^SsUerkriiut» eine- neue Acquisition füi^

die SoldateuverpQegung im Fefde. Vom Urn. Dr. '

Bnhn in Mo/^kau. . (, Ein sehr zuverlässiges Fiebervertreibendes Idittel.

Von Hufclarui, , - '

(. Heilung eines S(aphyloroa spurium mit . Bs^rytes

murl^ta. Vom Hrn. Wundarzt Arnold sU' Gjrols-

Hennersdorf in der Lausitz. ^

jsfragQ der ßoddt^ mddicale d'dmuUaion de ParU, fiir*s ihr 1309. . '

Drittes. Stück.

t

Üeber den Ersau der Erregbarkeit und die Wir- ing der sogenannten Stärkungsmittel. Von Dr. VTol* n in Berlin. (Beschlufs.^

Seobachtungeli und Tai'eln, um den Grad der Wahr- Kleinlichkeit eines glücklichen Erfolgs bei der Hei- lig von Gemuthskrankheiten zu bestimmen. Auszug einer Xbhandiung des Hrn. Phiel, ieobachtungen und Reflexionen, vom Hefrath Ptckar

Paderborn,

Zweiter Bericht des D. Friedländer zu Paris an dio

faüsgeber.

ilurze Nachrichten und medizinische Neuigkeiten.

Epidemieen und das diesjährige Wechselfieber^

'^on Hufeland.

Bestätigung und Berichtigung des im 37. Band«

et Journaii empfohlkhen Innern Gebrauchs dte

\'dakn. Quecksilbörpräcipitats gegen die Lustseuc^f«

om Hrn. D. B^r^ zu Stargardt.

m. ZXOt. 3. 6. 3t. X*

jfia

Vi»{tq« Stück.

I. Pnctitcbe liiicke auf die vor^glicbatra BajU TtTiKcbUnd). Von Hufeland. (BetctODtt.^

II. Ueber die Mnoittiuk. in den Jahrea iSot^ beobacbiel toh Or. /., Mendc , xa CreiAviliB

DI. ChroDi<c)ies Erbrechen, durch lo Hoiu4f in Haged rerkaltene Kicichitetne verunAcfac Voi Kopp, Profosor bu Hanau.

IV, Zeit- und Volksbankhnieii vom Sept. iBo Sepl, igoS ii '"'il "■» -Eicbsiatt. V«» MediM

V. Kurie Nlchriclilen uod Aufzüge.

t. Beaarwonuag der in diesem Journal ^«Mt

EKbeheneii Anfrage, über den hrdrofltdli mkeu im Mslel-Dieu, tui etaem S^rttla Hrn. GeDSrai-Secreliir Tartra. su I'ari* «a im »u«gflber. 9, Eine neue sehr nirkaame Kararl dra HiM Aui einem Briefe des Hrn. Coli, A«seM«t> br.i SU Croniudl an den Prof. R,nier m KöskÄi

3. Mitwl gegen die Tinea. Von Jamft flait

4. Neu« Ueilait dar Himnasiersucbl dw^V miciel. Von Dr. Maarhi Jhoi au N**-^

5. Anwendung dei Eiweifsea statt der Gcü* Wethaelfieber. Von Seguin.

£. Zuaati zu den Uenieikutieen im vorif« i Sb«r die WechsdßeberJieae, Jah.ea. VobäJW

7. Ueber die medutinischa Anwendung ntiaMii acber Beobaehlungeti bei Seeteiaeu von /V«h

8. Ue'.er die ßeMandcheila dea Aconitum 1* Von P. J. Sl'tnacfier. "

FSnftea StGck. '^

I. Kfedizlniaclis PtaxI* der L^ndgeiajlclicii. W

II. Forigeaeme Erfahrungen über den lobuwl t. Anwendung bei dem kalten f'iebcr lääW

Krantbei.en. Vom Hm Profe.,. G„»rf*I^>i

a. Beobacfaiuogea über daa Chinaaiiinuu ti

Prof. Gr,„..H. von den. Hrn. Kou2rii^

Mylliu In Rev-I. -»—

UI Zeil- und Volkakiankhelien vom Sept. 1^

Sept. 1S08 in und um Eichstati. Vom H«£^

W-id-mann. (Beicblufi dea im 4ien Sliei« ^1

ftukdei »bgabtocbania Auls«t2ea.J

,,63 -

IT« Erfabhingen ubSlr dj^ TLnT^exidnng des BlefEucker« in der Lungensuchu Von Dr. Kopp, Prdtessor za Hanau. Erinnerung an die Anwendung des OpiuRis im zwei- ten Stadium des Wechselfieberanfails. Vom Dr. Hfga' Vßisch in Kiel. n, 'Ueber den Gang der diesjähngeii Wecbselfieber- ' apidemie und ihre neueste Gestaltung« Von Dt Klee»

feidvAk Dansig« . . v

/iL Kurze Nachrichten und Auszüge« -I« Merkwürdige Bestätigung der aufserordentlichen Krait der IpecacüafaHä In kleinen Gaben Won Hu* feland, * a. Neuere Nachrichten über den Giftbaum Bohon

Upas. Von C . .. ^ " ' ,

3. Versuche über dio Wildungen det Upasgiftes auf

das Kückenmark, i^.- £xstirpation eines grofsen Gbwächsei in der Bc^cken-

höhle waiirend der Geburt« 5* Giftige Schwämme;

6. Bestätigung der Wirksamkeit der bittem Mandeln gegen die> Weefaselfi«ber.

7. Ueber den The« und seine Surrogat^ voAC^f Cadet^

Sechstes Stück«

•Die Artoienkrankenvcirpflegttng zu B^fHn; nebift' dem EntwnrFe -einer Armen -Pharmakopoe. VöA tiufeland, 'Die Zeit- und Volks «Krankheiten des Jtfh/es ^808 ji und um Be^ensburg, beschrieben vbn'HMrrh Ge- leiäienrath iis^ fac. öhr. Ootti* Schäfer in Regens- lurg..

Be<2bAchtung und Ifescbrefbuirg , dcrs iPinnenwurms lei dem Menschen^ \on K* 'HUniyt HiWzii 3 ^u« ^fertaF^ln« »ige. '

alt def Bandai« isier*

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SBR'!?^?^^

- i64

N&mearegister.

AdttM VI, 135. AdeimaDn Vl< ai. Alibert IB. loa. VI. 120, - Amelung V^. 66.

Arnold 1. ilg. II, Ita- Mtelio IV. 93. Abmann V(. ao. Andouird III. gg. Augu«in I. HO. m. 114. Auteaiieth VI. 73. BaiUis IV. 57. Bfllk V. 14. 15. Earlou IV. u6. Baudm V. tüS. Belloc m. 106. Bprg III. ir3. Blumeobach VI, l3S. Ita- Bock VI. ai. Böhm Vi. 10. Botquilltiii IV, ga. Boudet III. taS. Boullay HI. ts3. B -yer iJI. 88. I05. KU}. Bremer VI. ar. Brou,Mi. III. 90. 98. Brown U. ii3. V. 93, BtÜel IV. 93. 95, Buchan V. i38. Cadel 111. loi. lo2. V. tS4- 137.

CaghoMro 11. a. Cardon lll. 35. de Carro I. ga. Carthauser \ . i38. Catulan III, 103. C»«al lU. 97. Gelau* III. 106. Chaoiaaru lU. fib Chsptal II. 113, Cbauaaior 111, gS- Chorte. 111. ,„a. Chretiea I. im. Colombot m. 73, Corriaart II. 113,

86. 88. 89. Cox« in. 35. Cmgar V. .33. CuII«u V. 99. ,38.

De 1* Cror. ID.« »»lill« V.' „6.4

--...a III. gg.

.Deafonraine V. tjL Dea.ault m. ,04. "eaiouchea lU. l4

Duboia m. 79.

153 -^

Figur 111.

r^och in natürlicher Grofse, die vorige Figur aufgeschnitten. Die Schwanzblase ist nämlich am obern Rande aufgeschlitzt und seitwärts geschaut, so dafs derjenige TReil des Thieres, der durch sie in der vorigen Figur nur durchschimmerte, ihr Kern so zu sagen, hier ehtblöst liegt, doch in sich selbst zurückgezogen.

Figur IV.

Hier ist ein Theil der Schwanzblase ganz ^weggenommen, der übrige Theil mit jeneiU Kerne vergrofsert. In die in Figur IL ei- nen Punkt bildende OeflPnung ist hier ein feines Menschenhaar gebracht, welches eine ' Strecke hinauf in den umgekehrten Hals und Kopf des Thieres herau^edrungen ist.

Figur V. ' -

Hier ist das Thiet starker vergrössert, aber Zugleich sind noch 2 andre Kunstgriffe an- gewandt« Der eine ist- der bekannte mit Aem Preisfieber, der hier ganz gelinde ange- wandt ist, so, dafs die runde Glasplatte dem auf der graden Glasplatte liegenden nassen Thiere aufgelegt und dann ein schwacher grader Druck muls auf einen Augenblick angebracht wurde. Den andern habe ich mir ausgedacht; nemlicfti als Augenari^ ge- wohnt mit der Anelichen Spritze in die Thranenpunkte zu injiziren, , injizirte ich ei- ne rothe Flüssigkeit durch die iu Fig. IL al^ Punkt sich zeigende OefFnungf in welche Fig« IV. das Haar gebracht ist. uni TJiiev selbst k.onnte ich hindurch nicht injiziren, sondern ' nur denjenigen Aaum, welcher sich durch dai^

Mitre» VI. a<R Hejsr Vi. ao MlchaHi» IV, 34. aj. Milch. 11 y7. Müh» m (DO. Pag.i VI. a.,2=. Paiareliut Vi. 137,

,101. 103*

III. .

i3a.

Pauli V. ,38, PeitBt Ut. flo. ' Peron IV. r|q. ioe, Poiiel'IU. flo. Petit Ul. 104. P.-ioia 11, I. . 1

Pinel lU }•. 3l. 3>. 33- 35: ■57, ^. 8c.

Pip«iM Ul. lOä.

Pl*nchH m. 103.

PoUieaot Ul. IO!t.

Poiul lU. 100.

Poieflu. V. rij.

ProfTan V. 36.

Rsraponl m. 195,

H»v9 V. 39.

Bell II. 4. 7.

Bemer I. 14.-99. ta6. U.

6g. IV. fi3, gß.

Benard U. Ut. Bicharil Ul, too. Riclie.and lU. lo3. Bichur I, 4a. VI. 131. Bichter VI. 30. Robert III. 7g. Robin Ul. 8o. Boche U[. 101. BoJainel IIJ. ,00. Rooi

Boqi

r 111, 65. Bumph V, ia5. 5c»>ia Ul. .ii5- Schicht V. 65- SclueH« 1. na. IV. 58- 6«. VI, 70.

Scheel VI. si. Scbeidemaotel IT. jt Schelline II. 4. Sctirpcel VL 138-

Schöpf V. 38. Sch.-.tx 1. 87, 88. Säi.ilae VI. 90. SchwpickliitrH L «1 SchWilgue Ul. 101. Seßuin 111. 101. IV. gl.

6H llrr VI. 20.

Spannitih I. 106.

Staber-h VI. 11.

ülirinactier IV. 107.

StP.nhunh >X .33.

Stfppnor VI. 90.

Störck VI. 7J.

Stoll VI. 72,

5to9ch Vi. ao.

I. 11 III,

.95. ■iodl ... ...

Tromidoir III, «^ Ueberlacher I. 97.

•j

Viborg I, ga, Vogler V. 39.

Wahtenb«TK V.

Welker ViT ^

W^lhof Ul. ,,■,,.-» WostlBld VI. iSd.U'«

wid„„,,..„iv.a8Hliii

- 4.1«! -*•

Will

r V. ]

WoUart I." 56. UL r.

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§ a c h r e e i a t. e r.

§

■v. . U.

. * #

.4U^in, Wirkung seine«» Minertlvraisera» IV. 7.

e^m '^romduicUWi, Compoiition desselben, VI. 4^.

smätiita Napeifuf, Bettandtheii« desselben, IV» lo^. io8*

t/terCii/^r/; Wirkung desselben, I. 8.

'Mer mmnialUi Wilrkurig desiielb«n, I. 7. 8*

iker mercwialis, fiermtungsan und Wirkung deMel*

«B, J. 8.

her Zinci, Wirkung desfelben in NervenkrAnkheitea,

«. \aurosU, Kranklieitsgeschicbte welcbe die Wirkung des [ercnritfaetbers dagegen beweist, I. g— |3, ygddlae ammrae, ein aelir Äiverlässigea fiebenrertrew Btodei Mittel, II. iii. Beatatigung ihrer Wirkaamktit »gen Wecfaselfieber, V, 154.

tah aiir Verpflegung armer Kranken in Berlin, •• rm enkra nkenverp n egung. agonismus herrscht in allen Theilen dea Organismusj

hrax s. FuruDculus.

ihecticum PoterU,] Benimng-und früherer Gebrauck

65*

i'f -Fetf ' ein#r Mibgestakung mit ^dernatürlicher

effianng desselbeuA UI. 96.

K)ifr«an die'Hentai Mitarbeiter» I. iTg, der Rückkehr

« .Herana^b^rs nach Berlin, VI, i58*

B aromatlca,- Compoaition deaselben» VI, 47.

ophhalmica memwialii, Compoaition deastlben;

a opkchälmica satunä/m, Compoaition deuelben,

l 48.

« tiäphurata, Compoaition desselben» VI, 48« wnkranAenuerpßegung su Berlin nebst dem Bntwurfo aer Armenpharmakopöe, VI, i 6g, Nothwendig- lic und jsweckmäfsigste Eiqrichtung derselben über-

^ Figuren VII. VlILJX

sind Nachbildungen von Figuren , welche Otto Fabricius *) von seiner vesioaria loba* ta CTintaornen im Diinischen) gab, welche gewife ganz dasselbe Thier ist, nur im zer« störten Zustande,, als wäre es der natiirlichei bcftrachtet.

Fid. VH ift meiqe Fig. III y ,die zert^eüte cauda vesicalis hielt Fabricius aber für na- türliche Lappen und benannte tqjh ihnen sein Thier lobata und hiloba. jFig, FIIL IX, sind durch jeinen Druck, und ' vielleicht auch durch Mazeration, völlig corrumpirt Der Kern ist von der Schwanzblaüe getrennt^ daher die Oeffnung; in Fig. VIII liegt er noch in einem Winkel derselben, von ihr umschlossen, in Fig, IX ist er durchgepreCit (man vergleiche meine Fig. XI.)

Fig. X und XI sind ähpliche Zerreis« sungen, wie in Fig. VIlI und IX ^ die ich absichtlich mit dem Prefsschieber hervor« brarckte, um HaU und Kopf nackt untersu- chen zu können« Fig. X ist die ze^rilsne Fig. V und Fig. XI die zerrifsnen Fig. IV und VI. Diese verschiedene Art der Zer- reissung und dadurch entstehende verschie- dene Figur, fand ich abhängig von dem Grtb» de der \£inwärtskehrung des Thieres, be- ständig.

^ Nye Sammling af det Kongelige J^enake Bidenaka* bers Selskabfl Skrifter. And«r Deel. Kiobanhave 1783* S. aßo. * ^ ' -

L i

i«9

\

mmssef, Wirkung dMselben, tV, 2. ' passer, über dessen Wirkungen, IV. r. s. lArankkeii'f über die Wirkung der Cicnta in einirtr

n, III. .92-^ 94' . ' .

Versuche mic dem essigMitern in Frankreich, III. 97. eker, Erfahrungen über die Anwendung d-^sselben:' ler hangka9tLcht, V. ßa*^g6* ^Achiehte der älter n bacUcungen über den antiphtiiiischen Gebranch lelben, 64** 66. Vertheidigung seines Gebrauchs« —70. Wirkung desseltten, 70. 71. Beste Anwen- gaf or.m deas elben ^ 7 1 74. , Qa#cb ich tan mabr«rar ■kheitafalle« in denen er mit Nutaen aog«waBcU

rde, 74—9^.

Uten, glückliche BehandluDs demselben, V. 4^ 46. i Upai, neue Nachrichten über diefen Gütbaum« V. 125. Versuche über die Wirkungen dea Giftes dieseni |läiune auf das JlückeDmark. 136—- 130. * MmerUngt Wirkung dieses MinarAiwassers« IV. 4.

. c.

f

Erfahrungf^n über den Gebrauch desselben, V. *^3o.- I) Anwisnduttg bei deni' kalten Fieber uiid. [•m Krankheiten, 11 aa. 2) Beobachtung über. •es Chinainrrogat» aj 3o. jimim<aüi saiphurata, ^ompolition desselben , ,VL* ^

\aHdentmctur , aromatiicke, a. tinctnra canthandttm-.

•asauca.

kid, Wirkung der versehiedeaan IVGneralquaUen da«

htt, IV. ir^iiT. . * . "'

vkalfieiier^ heftige Epidemie desselben in und um

l^sbarg im Jahre i8o8* VI. 86-^88. Nutaen Aes

wlaasea im' acuten inflammatorischen, 66— 8$.

visia ^rmoraciae, Composition desselben, VI. 49.'

i?iioua, eine Falscha Chinarinde, I. 116. Beschreibung

i Kennselchen dersefben, ii7.

irinde; untriigliches Mittel die achte ron allen Ver*

iahungen au untnrscheiden, L Ii6*~ii8. Zweck-

Äigste Oebrtuchaart derselben in Wechselfiebern,

ii^lio. III.

ugie, neueste franaosische Literatur derselben, IH.

5-^105.

äücke Kranhheitem, Wirknng dea Aether martialia

|ni hartnackige, I. Q. Wirkung dea Aerher cupri da*

g0B 1. g.

__■ lyo

Cieiiia, übsr deren Wnliung in einer ältaa BbMib heit uoil in Flechten, IIJ. $B 94. ^

Clinioa, ambutaiorüclie , FaHe, in welchen «ia dM sug vor den Iloipilalinilalcen haben, I, <5if. jj.

Cytünercat ccltulatai. a. fiiuicavruiiii.

Ö''''iCE''i:'iJ' ^»na B. .Finnennutni. ,

Croiulaätf liMchreibuof dav eiabllen S«<^a*piul> Ctoniudl. IV, 93.'

DeeoMtni CkinUe /aei'alum, Conpoiition deiaelbm, V X}»eeemm CoriicU Chin/ir, Compoiiiion d(>si«lb(D( T Dimriulontn d>^s Or^i-ni.inui, ihr Vetlialten >u «tM laenten dsi Enegbarkeu, 1. 7^ gi. Nu» iM I geMörtm firpii-JlganlKl-lfl k^nti KrantlheU heK6m •SUJ Ibr Veihalisn xu pmi.n.!.r, Sa 8S. Ihr « tan in den Zutiandpn v(.n Si irke und ScbwädU, 6 13:' Ihr Verhatten' hei NTt-siuchWäcfas,' }L Verballen bei der VeidauuiigMchwricba, 16— At

, > 'ft . ,.., -.- jjil

T'ofiindMunjiflii boi rtet»*-HiBn, III. 7S. 70,

Eg'^nva^rr. Wirkung Ho.«lb.n, IV. ^ \,.

Slthitädl, Zeil- und Volkikrankh eilen in mJ « selbe vom September IgoS bia Sepiember tlnS. 58 90. V. 31—61. a.,Zeil- und Vo

Efwelß, Anwendung degatlben siait di WecbaeJfieber, IV. g8.

Electuariiim onthelminticmnf Compaaitiat 59-;

Blixir pecloralc, Compoiltion deagelben, VI. &U

Ellxir i/Ucarale, Comporition dHiBiben, VI. 5t,..

Elixii aperhivum, Compoaition deisclhnn, VI, -s^

Eftfploftra, Verzeichniri der in die herliiiBr Juvm ■ir,ako|j,.8 «i.fgonomrnenBn, VI. 5j. 5.3.

EpidfinUn, NacLrichteo über lolche, die . kiUU Frankreich Lierricli<en, III. gi. BttmerkuoBon 00 ■elben und über da» im Jahn 1S04 bair«cbMrfs4 IBlIieber, 107. Voracblag inr ichDellero. Al«aJM der wabren Naiur neu enlitebend nr, V. Ii4 IlS

BrhrecheH, chroniichM, durch Reha Monate law IM

SiD verhaltene Kirtchiceine veruitacht, IV. M- \e Kmnkengescbiilve difiiea Falls, 4g-~j£. 9m \uagea über deDai,lbBn, 56, 5?.

SfrßgkarA€Ugr..}!ihw \ den ErMitx de^f elbtn und die y^^ kuDg der lOgeoAnnten .Srärkangsmiuelf I. 56 86. IJ^. .j sg, -jRicnriger. Begriff dei^telben und ibrer Verhalt« .mBse» 57~'64. .Art^ lyie dii^selbe ateigen und h\l^ »kann« 64« 65. Das yerbältnifs switchen Einwirkung und Gegenwirkuogsvermögeii t «wischen dem Erregen* den und der Eiregbarkeic» UjC.jdurcbaus und imm^r tp^ lativ, 66. Zuitimd der gei^unkenen oder erachopFten JBrregbaik^it, 67-*- 6p. 'Sie mjxt$. der Beschaffenheit .d^r . IjjUterie ' und der Organisation .deraelben entsprec1).eqd ^.fpin, ^. joi &ei Qliedei upd Momente der Erre« .|[PVig' ?!• Verhalten dieser drei Momente der lErre- gung bei , direkter Asthenie» 73.., bei .Sthenie und indi« recter Asthenie > 73. Antagoniamua, 74* Anwendung ider richtigen Axuicht dea Organismus und der* Erreg- barkeit auf di^ ^beone vom £rsatz der ietztern, 75---' .78* Vflf Spalten . der Dimensionen' des Organismus >a aeo lifomenten jder Erregbarkeit, 79 gi. Erregbarkeit )spnn niemals, «n «ich, wohl aber m der innigen Eihs- inrerdung |r^t .den verschiedenen- Dimensionen den. Grund von Krankheit enthaken, 81 ^83. -regtmg,^ die dref . Glieder oder j^Äomente derselben sind RecepUoOf Assimitation upfi Production» I. 71, Vö**. halten . dieser drei . Momente . derselben bei directer Asthenie, 72., bei Sth^nie ui^d indirecter Astheniej 75« vat^ dor Err§gbarJigu, über denselben . und die yVir-^ kung der aogenannten Stärkunj^nfiittel, I. 56 86. l^L I sq. Anwendung dar richtigen Ansiclit des Orga* nismua und .aeirrer Erregbarkeit amt die Theorie desseK ben, jS'—yS** kann durch atärl^Bde Mittel gesci^jphen, ai. 38. sg.

tentia Galbani, heilsame ,VVirkung derselben bei Au* ^enentsundung, I. 118.

'Mfrpmioa einea grofaen Gewächses in der Becken» sohle während der Geburt, V. 130. 131. lirpatio uteri, Fall einer solchen, IIT, 95.

F.-

Mngertpausr, Wirkung deaaelben, IV. 3. 4* hrifiigum, ein sehr xuverlasfigeit U. ill» tri* intermütensf Venuche mit dem Arsenik dagrgen» II. 79. 96. 07. . Anwendung der Schweii^sgalle dage- ;en, 97. ueber. . die £pi£mie deuelben im Jahre Sog* 109-- ii3. IV. 09. Anwendung des Eiweilsee tatt der .Q^Utina in derselben, IV. ^, Fortgesetsce

"ZcraSrnneBn üW den CreBrane'h Act rohen &b^ "digepön . V. II 3ö; Dpi>*»ti Vurlialteo -'-' '^ Jahr« rR^7,""49 5'. EnimerinifE »a dVing dei Opiumi im BnsiteTi Stadium li?« W

^fieherintall», 57 '"S. Ueber d^n Gang Abc ä« ' gfm yv,ei:hte\Seherej>iAein\e und ihre neuett^ I tung, 108 119. Bsmerltung de» H er bu» neben den neuerlichen Uebsrgnng de» VVectudSebMi i" I )nipii»eiii ivptios"«, 106 loS- Beiiäiigunj Vfot

iarokeit de-' bJrteiTr Mandeln gsgea die Wtelittlfi*«. i34- Verhaltan deneibed in und um Roemtbu'^ fthin ISO^. VI. Bo-i-R^. 102 105, Erfahr—'^ den Gehrakicli üetAnmik* dagegen, 103 i

nnna.hiiinana i. Finii^nWnrm

/7hii«rtM'u»+n , BoohSclit'ing' und Betdu-eibnag drttttt"

bei dem Memchpo , VI. 1 15. Kranke hg eachich»

' ira Gesicbrtkrphse Lpidendrii, an detten Lrlchn ''

FionenViimier bemerkl wurden, ng. j^g. j;,,

chenuffnuöE det Kiirpers, 134, Beadiaffitniii '■Kn-enblia'h™ auf den Muitfln. ,3^ ,^. Btt«»^ , luTig der PinnenwürniRr unter dem Microacep, t^-

l^. BetrhreitiuiiF dei T'neri und aetnar BtaMo. W "—l7,f:liehi--r die EncaiitblinB dcrtr-lben, Vs^j 146.6»

^dingunK-n ibrer Erregung, '^4fi ,^{3, Erklitii8( 4*

Äbbitdungen desselbFO, l49~'57. rieehui, Wirkurig der Cicuta dai-egon, m. 9a »t FuTtgiu kaeiTtatodet , Bemerkimgen üb«! demelbao. .,94' 9^-

Öalatlnit Tiohmit tilandict. Bereitung dcraalbm. M- tf

CMa FieUr, über denen Vorfcomniso in MininfM 111. 73.

Gemürhskranhheliett, BeahacfatDBgea und Tafoln, ^ Grsd lli-r W»bricbelnliclilcBit eine« «i.lcklich« 1**» bei ihrer Heilung »u bBsiLmraen. \U. So ^fl. fwft GiimdiatBe Über deren Bobandlung undEfRlalA*

HeihMfalirena, 3t Ä 80. 8I.

CMKr.nach weldiem Jie Malur die Orgjine bei PB und Thleren xa venheilen »chmnt, VI, 145.

QBiundhfii berulii in der Tijlligen Harmoiiie ntii GleichEewicbw der Dimensionen, T. 83., ibr £<-;">(« nicbt alibängig ron dem dAr £(ärke und S<tma<i>e '" '

-r- 17.3 =^

^fwaehs, ExMirpttion einet gro&en ia.r4*' Beckenböhl«

Wahrend der Ga^fF^ ^- ^3^' l^'« iyihäuin 8. Bo&on Upa«. ''/Q^ularia Aljpum, abfiibirende Wirkung derselben, lU.

79-

H.

f^itkundg, ein wichtifer Gegeniuad derselben ist Eotfer« aiingder KranUieit durcb RraokheiCa IlL la. Dae BÖcfaste Ziel derselben ist den Streit in den Dknensio* aen und in den Systemen aur Ueberemstimmnng au leiten, i3»

Teiimiuel, dieselben können nar den Dimensionen der . Aeprodüction, Irritabilität und Sensibilität entsprecben« L S''2. inwiei'ern man sie Stärkungq^nittel nennen kün- •at, UI. X 14, ' ^

TeUquei/en, practiscbe Blicke auF die voreuglicbsten TeuuchUnos, IV. 1-^33. Wirkungen des Bitt^erwaa- •ers, X. 22«, des Biiinerw assers, 3.', des Schlangen badet, fl. 3., des Biechetter Mineralwassers, 3., des Fschinrer» Prassers 9 3* 4*» ^^* Bucbsäueriiaas, 4., des lUdebtar- ger Bailes, 4* ^> ^^ Wilsbadner Wassers, 5., dea Mi- nersiwsssers der Quellen in und. um Spaa, 6...7.rdes Aacbner Mineralwassers, 7. 8-* d^r.TÖpUczer Quelleb, 8. g.t des Bgerwassers, 9 11., der verschiedenen Quellen au Carisbad, xi-^si.j der Nenndorfer Bäder, Ol. . ■-

'emitritaeus Mho4tu, Uebergang iJUr Wechsel fieberejfide* mie des Jahres ^8og in flenaelben« V. t(i6-*io8;/ ■- erniaie turicae humprii iu/u^i s. Staphyiuma spurium. irnwMS4erittchtp neue Heuaxt derteiben durch NietemU» tcl, IV. 97. 98. . ,

ydatis finna a. Finnenwarm.

ydropkohis , Beantworrnng der in diesem Journale ge* •chehenen Anfrage über den hydrophob ischen Kranken im Hotel Dieu^ IV« 91 ^95. ypopion, eine nette sehr wirksame Kmart desselben, IV,

I.

nu, aufserordentl^^he Wirkung der Klyati^e von Ta-

backsdecocc bei demselben, V. i33.

\farttut, über die Existens derselben und den Notaen

des Carlsbades dagegen, IV. 19.

ifiui€msthierchen, uoer -deren Bntstehung, VI. r48*

'/uutm RadicU ^aimianam, äercntuag deeselben, VI« 53»

i

il«aic m Elthküiäx, IV. £3 fi^ -j-a. HtrtduiÖMt, «rclcb« Jti U«aUe lang ün Ml^ *^ ■' naA, ravnMbc« <fc-cntt(A«a Eibrcdwa r !*• #

—9». X/«4,icü, kana mir nu ^«h gm^ncs CiiAfk 4a TM-Kbiedc^ca DioMnjioDen tu mii^JiM. J Bc^nfi Mt nkbl ■bhäogi^ tos d^ rirtSHI Sdiwiclic. IIL4. MttmiAkaugctthichiem , min Beweia der Vritarfl HCTntriAUMben bei der AtaiDrote, L ij 1]| ' ~ ' «M iH u-ate Pdidn de« sie i mliliBJMJ BMdueibDng eimcer ««liHdnUfat, I^ IL ^-»loa.. a«» den mMTicinUchvn Jo*.niiia m wit 4tat Oc(«bcr 1606. IIL B9 qt. -trwAt, fioncrkangan £(rr die Natur noil !v<« 4m VI. 117 135.. lüftr au iDFiiieren KxMifc^ aii <> HMnaa L«in* ^|datiileD, i^ laB. ^

Jt«lpa«ieB 1, VacoDC.

Lait4g<^'/ü:lien , über dis madiciniiclie Praut da V. t lo. ETfordaraiiia biebei, tf. 10.

Letriu/SJrlfikeii, Lr/itmiraft Oiid £.elienatkSlU^i^ I Uon ihre* Brgriffi, I. .O7.

LelMothrmch luddich« Einklemmung de«ae1b«a t* Scbwangetn. V, 56 58-

Lepra, Beühacbiuagea franaosiicher Atrzte äbtf d »a— 85.

lÄiaiUur, □«UMte rranjiSiricbp, 117. gg. '

Litti veiurea, betichdKia VorKliriti aunl G«I|W .roibon PraodiHtaM WEOnen, 111. ii3 rao.

Lußreinlgung. über die Mittel daiu .u,' aen mB SeeiBiisn, IV. 93— 106. |

Lungtacniiüiiäun^en, faliche, beobacluet in naii genabaig Im Jahr« 186R. VI, ibi. roa. ' ''

LHtt^Bniuckt. Wifkutiikeit det Semini» PheUuM lid dagegBn, II. lo.J 106. Erl.il.rungea Sfc« < vrendiiii^ deiielben in dar Lua^^n^u'hl, T. W AllKBmeine Bemerk iihgsn iibi^t das Weje.i M<(^ bindlung der>albdn,<«9— 6lj; Geachichra, Vi^M

.i63

IV« Erlabhingen ubelr dt€ Anwendung dei BlelEucker« in der Lungensucht« Von Dr. Kopp, Pro'tessor zu. Hanau,

V. Erinnerung an die Anwendung des Opiums im zwei- ten Stadium des Wechseifieberanfaiis. Vom Dr. Hega- fvisch in Kiel.

VI. Ueber den Gang der diesjährigen Wechsel fieber- epidemie und ihre neueste Gestaltung. Von Dt RUe» Jüid ISO D^nsig.

VIL Kurze Nacfaricbien und Auszuge.

I. Merkwürdige Bestätigung der aufserordentlichea

Krait der IpecacüabHft In kleinen Gaben Von Hu»

feland. ' fl. Neuere Nachrichten über den Giftbaum Bohon

ilpas. Von C . .. ^ ,

3. Versuche über dt« Wirkungen des Upasgifus auf

das Bückenmark. ^.' Exstirpation einte grofsen Göwächtei in der Becken«

höhle -während der Geburt«

5. Giftige Schwämme;

6. Bestätigung der Wirksamkeit def bittem Mandeln gegen die/ Weefasel£heber.

7. Üeber den Theeund seine Surrogat»! YoA.Ci^, Cadßi^

Sechstes Stü'clt«

I. Die ArtnenkrankenverpÜegung zu B^rKni nebsft' deot Entwürfe einer Armen -Pharmakopoe. VöA Hufiland.

II, Die Zeit« und Volks «Krankheiten des Jahwes ;8o8 in Und um Beg'ensburg, beschrieben ron H^trh Ge- heimenrath Or. lac. Ohr, Ootti, Schaffer in Begens- bürg. ■• '

HL Be<2bacbtung und {|eschrefbutig ^ des 'iP'inneirwurras bei dem Menschen^ ^on A^. -ÜinUy* Hi^u 3 Ku« pfertafi^ln«

Anzeige. ' . .

Inhalt detf Bandes«

J^^gisten

Af > .

t !

I \. 1 ....

.' -l

La

iUliLJH!mi«i.U

-— '176

; - 34*' CMcliidire cif^ei in ftegensbure lifobi

' 88-gs.

HcrveBknnhlititen, Wirluns de« ZinDdihen I . Un, I. 8. , ■*

Ticnunschwüchr, Begriff tleraelbei

meDiioDen dabei. 111. 14. i5. Niesemincl, neue HeiUrt dor HunwaBSCiiucll

■oiben, IV. 97. gB. Nyclalaplej GMcliielite eiaer vi

(InijaiitigBr Dauap tlurcb ,j wird. ir. 16 65. Votber

33. 34' AnimendiiBit d«i Galvs - VertiaUfn dar Krankheit bis i

Ophthalmia nn Uoinhaul Dt

und ihr Ueb<

d Ihr Vehetgang in V'^errfonUM d Verwachsung der Irit-, ExaMi ;.gang in Atrophie de. Äugt», fil.^

Opiumi -i-rinnerune ft die Anwendung dwrfta

Früharn Ein))rebtangen «chlBa Gsbrancb« ittSi ,r der uockiicn Hiwe dei Wech«BlK-ber», gS_><«''

«aüpunp dBi Nutztiis dieser Melh...!e

l'siglls Art »ie aoauwenden, loc io5 Orgaiiiic/it Kranibeilen, Vlichtigkeit 1

keit ihres geniiuern Studiums, 11. n^ Oiteoueacom. GeiihicbiB eines lüdtliclie

de* Kopbt, VI. 110.

Peniiiston der Brust cur Erkenuuag der

len,' ji-r« rni Gegenstand voriuglicber AufoM det frannüsiiclifn Aoi«io, Ui. So.

fcrronalr. gftennirnfet . der Armenkraiikenva

Pnedü'-n ohne Fieber, pin Fall Hlcicr Ari. II. L Pfuupkor, Geirhichle eine« dadurch ^eheilwlltl Tjphus. 1. 17 3+ Methode denselben mbIMM zn. 3o. Heber die be)(e Amwendungiform A'H phor», II. 106. lOT. Pbntopkubit s. Nj'Claiopie.

Pllit/ae kpd'ajicaar Janini. Cotnpositioa dervdiwlVI Eilulae baltamicat, Composirioo derselbea^ Vt Ä PUulae purgaiuei, Compotiiion denelben, VI. 9S-

177

üUiticae^ Composition derselben» VJ. 56. mica , Diacussionen daiüber unter den iransös^ Vcrzien, iÜ. 80.

liepUctis, Composition desselben, VI. 56» rittiosus, Composition desselben, VI, £6, ibfT die m«d cinibche det Landgeistlichfcn^ V. i !Brfordernisse biebei.g. lo. e der Societ^ m^dicale, d'emulation de PAria Jabr 1809. 11. ii3— -ilß. . 'rophorits, Composition 'desselben, VI. 57. - '4ip/iiogijucuf, Composition desselben, VI. 67. \Hspasmodicus in/'amuum, Composition deueiben^

wnaiicus, Composition desselben, VT. 5?. tinae factUiiu, Composition desselben, Vi, 5^ upkoreticiu, Composition desselben. VI. 58. mreticus, Composition desselben, VI. 58. tctotalUp Composition desselben, VI. 59. iumtneri, Composition desselben. Vi. 59. terortun, Composition desselben. Vi. 59. t9gmns, Composition desselben, VI. 60. ir^ficarts, Coqiposition desselben. Vi. 60. pmadiicus, Composition desselben, VI. 61.

ffftpraecipUatt Bestätigung und Bericbtigung der iren Baude des Journals empfohlenen innern' icbs desselben gegen die Luftseuciie, VI. |i3-—

R.

» . .

ir Bad, Wirkung desselben, IV. 4 5.

fgp die Zeit- und Volkakrankb eilen des Jahres

S und um Hegensburg, VI. 70.

ir', g^ocknotes, eine neue Acquisition für die

oiverpüegung im Felde, U. 107— no.

hv, Wirkung des Mineralwassers dieser bei Spas

len Quelle. IV. 6.

tfielter, Verhalten und Kur" desselben bei einer

li« in Eicbscadt, IV. 64—67. 73 77. 9». Ue-

I epidemische und ansteckende Vorkommen des*

,.^ vi. 73'. j^ Krankengeschichten sehr hart*

^' Fälle. 74-79. 94.

ii^</, Wiikung des Mineralwassers daselbst>IV. a.3*

XXIX. B. 6. St. M

- J78

Schwäche und Stärkt, licbtige Bettimdtuiig di«>aW

fo, m. a 12.

Schwämma, Behandlung der lon d«m GmuC* »

sen erkiankenden Personen, V. 133. 15J,.

Nutisn de« Tabacbdecocu^ln der Vergifmng diiS|

i3a. 133-

. Semtn Phellaiidrii acuoiicl, WiiktantlLeit

gea die Lungensucbc. ü. toS.

Setreüen, über die medicinische Anwendung m..

■eher Beobachtungen bei denlelbea, IV. gq Sociild itinttraelioa medicalc , fiericht übet di« bT*^

Arbeiten denelbeD, 111. 86 Sg. 5^00, Wirkung geinni Minsialwauerf, iV. (. Spsciet aromaiicae, CoRipoBilioa deiielbec. VL Sl< Spedet amorae, Compontion derselben, VI. 61. Speeies cxciiantta, CompQiilioa derielben, VI. 6>- ^_ Speciit pro gargmrismau, Compo«ilion detielbw, t| Sp'cUt Lignorum, Compoiilion derselbsn. VI, W. Sptfie» peccaralei, Compotition deraelbeo, VI, U. Speelea pro ihta, Compctiiion derselben, VI. Gj. Sptcies reiolveniei, Compisitien deisslben, VI. Sl Splrllat aromalieut tampharalui, ComiiotiiioD

vi. 64. Stärke und Sckiväelu, lichliie BeatimniuDE dictvi

fe, m, a— 13. *

Siärkungiaiittel, in wiefem Heilmiitel zu solcbenvi

HI. 3 14, Dcei Klatieu denetben, 36 18 K

fern »ii tum Ersaia der Erregbaikeit dien«D, tfr. Staffiytoma siu'rmin , Heilung desselben mit E "

ri««, U. ti3. Sthertie, Verhallen der drei ErreKunctmonienu W ■elben, I. 73. 6 e ^c«

, Unndläole.

liera duooi

Tabttchideeoci , grobe)- Nulien de«se]b«n

Ii TOrdenl liebe Witkuag eines Klyti

lleua, i35. 13,^. Taenia hydaligena anomata *. Finnenwuin. Tatniit inuacalarsj «. Finaen>vurro. Ta^fhÜHäktü *. Njctalopie. Then, übett denielben und teine Surrogale. V

I5B. Geicbicbie desselben, 135. Chemitcbe

chung desselben, i5ß. Suriogale dessalbea, tfi. Tinuura ,dcon.Ui, finoiiua^ derselben, VI. £4.

179 -^ ,

I

Jlmlmonü ««rif, Bereitung dertelben, VI. ßH. mnüpkUikm Orammmnni^ Bereitung derselben«

'^tnmuuiea, Bereitung derselben, VI. 65. ^meomatiea aeida, Gomposition derselben« VI. 6$. ^ aromaticd, Bereitung derselben^

^urttica, Gomposition derselben, VI. 66. n^rvina martiaiii B&Huch^ffü s. Aetber maxtitlis« roborans, Bereitung derselben, VI. ßB^ roboram manialis, Gomposition derselben» VL

Scillae kal^, Bereitung derselben, VL 67.

^VerseicbniTs und .Bereitung der in die Armen«

copoe von Berlin aufgenommenen , VL 63-<-67.

ipel dagegen, IV. gq.

H'firkung seiner Mineralquellen, IV.* 9*

r.;VV^irkung des Mineralwassers dieser bei Spaa

■n Quelfe. IV. 6.

Sauerkraut*

^esdiichte eines lieftigeii« Trelcber durch den

Ol, des Phos{^ors glüoLlich geheilt wurde, I.

ili: Geschichte eines heftigen mit glücklichem

Hi 54— 55.

U.

m neuer' medidniscber VNTerke^ ins Fransösi-

I 105. Digüalis, Bereitung derselben, VL ßj. fjMpasticum, Gomposition desselben« VI. 67* f^. H^ifniU Gomposition. desselben. mercuriaie aibuin, Gomposition desselben,

W'mercunale eorrosivum, Gomposition dessel*.

468.

EH^rvinitm, Gomposition desselben, VI. 68* cphchAlmicum, Gomposition desselbentVL68« i$\Squillae, Bereitung derselbon, VI. 69. ^•Bohon Upaa,*

V.

[cht^i dsfrselben von dem Standpuncte Ter* r, prae- und coexistirender Krankheiten^ be- _(»r natürlichen Blattern, I. 87—116. Von der. bogU fiädischen Sanitats-Gommission an ihre :'llnd Impfarate ausgegebene Kragen and* Auf-

3?.

i4 Vill

i8»

foril*ning«n dieielh« betreBonJ. S? Sl- T' diejer Fnpon, Mg— »14. VerlmWen d*r Vj den grassirenjed niiürlichen BUtlero. Rnlh und anile'n Krinkheken und Voccinataa« gleidiea Coraplicationen bei reffen d , ?9 »t> aui «lieien Bemerliuagea für (Cia (H) fiiliTUng der. VaTCinaiioa, 114 1 16 f^pri/auunsnehmhii; Befsr'iff iler>elben '' Dimengioneb dlbei, III. 16 24. Veiicana l-obaia 1. Finnwiwurin.

W.

W't$!ieraiicht , Wirkung das KupFeraethen difcgMi 11 .Gef!cbicUB «iner Bsiir betrdchtliclien all-nmeuiM Vt» MMucht. inil giricklioliHiB Ausgange. U. 63 8*. WecliteinebfT s, Febris interroirtpns. SVetierteobnchlHHgBn Aet Uonaia AptU bk S^IHI lüog Jin Dimatg, V. lao. '

rnfsbaditt' Wnuer. Wirkung de»ielben. IV. j.

^^- ^

ZHi- und r^i-lhikrankheitct "im Sniiwnbn' ijrf Septembsr r9o5 ih trad um Elchiiadt, IV. iS--)» 3l-^6i- Aitgei)*!)« Bamcrkungen dartibtr, d|» H«rbnieqiii(n>nium ^8o6. 6r 1R8- No»#mtar*"

6h 7'- npronibBr, 71. J.m.ar 1S07. 34. flS- ' 1807. S.'i 90. Mar« Ige-, 'V. ^1— 4a, Mil 1...

46. Juni 1S07. 46— <te. J"" >R"7- 49—54. m

1807. ä4 ,'iS. Ssptomber 1807. 5S 6i. dl* !■< 16..8 in "nd um Rps^n.burg, VI.' -,0- 1808-7»— 79- Fpbru« 79 B.i. Mar. 85— ^< g3 iBi, Mii iQi 106. Juni 106 1 "~

k

AHt diesem Stück« dtt loji-mala %fird au Bibliothek der practischen Jleilkuntle,^ und zwanzigster Band. Sechstes Inhalt.

jiiich chirurgiickeit Liieralu

(IlmiAltt/i.-} ferzeic/inffe der im Jahr* 180S

dniiclicn St:hiifun. tnhi^des Handel. . .

' ' Literarischer Anzeiger.

\^

14. •# J -f

■' 1 .o. *.

i^ortseti u Hg 'erschien 80 elien:

htcyclopädi&.der gesmmmtimn Chemie^ nhge^

•Jkfit vcN» Ihri edrichmid^^brnnd t. Zweiter ThmU^

JPraxü, {Funfmehmes^ Jiefi*- -(t Preis l ß^ rhn,) ...ü .

Ül«m Ht*ft '«tithalt die GeW?hhiingi Zubereitung 'xiiiA ilignne der brennbaren Stoffe. I. Schwefel, IL f^Ai^t» ^j UL Kakle, ly, Oele. Y^^Batze. VL iSuafier. V.yiBohok VIIL Stoffe, welche. aus fenon kunstHpk (ereilet werden: I. I^apkthen, . %,*Elssekxen Ui.'^R'w Ickiefwpmlpmr, ^ A. Pyrophorusm . 5, Seifea, 6. ^^Smlbem \>Pßatim} .' j' Firnisse. . . i....... .:«..» -i ui

)ie Beoe Ausgabe ersten Hefts, welcbes dieCrtind« 9 der cb'einifchen Theorie «nthält, und dessen Üin- eitüng'die neueren Entdeckungen und Ansichten no« r gemacht liaben« ist schon r$' vor.' Michaelismesse Shientji':'. - ' -•■•

[•brigeos. wetteten die neuesten Entdeckungen Jifi. «!«•' D^uppleaienthe£te nachgeliefery, . so iald daSrnocb ^e lern Heft nächstens erschiezien seyn yvird, ^

irlangett, i5« Octbr. igog. . i

.' JValtersche KUMtt ^ und'BüchkaHdlung,

'' ' ■- ' i' . ? ;; . . . ..).

Mdent tabernä libraria, qua lioC opus distrahitur^ pirö- dieruat eiiam sequcntes libriT' , . ^r*«

tnioxo'orum'sire Vetyniun^ intifsiinaliäm 'histotlm naturalis, icncß, C^rolo jismfiftdo^ ^Rudclphi. 2 Voll. in. 8. ;;';.';.. Y .''''''

i'uae de.vfrmibus intestinallbus haptenus innotufr^, ti8 non sölum in scriptis paesim dispersa, sed om- fejpa melioris notae libri helmin thologici lingua g^er- üca confcripti sunt, ut opus, cTualeHuctor edida,' cu« fl|to"1ii^gAin6ntuai his paucis fubiicitur» iam diu a na« le setutatoribus desideratum^sit,

''olumeA I. in jtres partes dlgestum. Harum prima liothecani',''8ive' ^ftminm scrf ptonin» (Te entozoi« eni-p im-- catalogum systematicuni, cum sjngulorum epicrisi IC.Seciinda Anatomen et Physiologiam tradit; mris- •nacomva romparatam trabuniilbua^ cntoaooxum aia*

Voiumii

.IL,

•'V.

eB]>M, horum clianci fwiwtBm ilueriiiiuii, «t OBi>iiiatopo< Clinda ipscisi BDumeraf, ■uctoii . q in uiinialibui domeilicii obvlas. daiRxi vilM, reliquM ab iliig mutuitai. cingiil dBca», habiuculum, »ynonym* locunle n«c Doa detfripciDnem eicUibet

t ducr

I rluhj

dignai adiec

quiboa sntoxoa bicianui reperca aiini malicuni lingutoruni verniFl hotDiii()u rpectn listentBin. et belminlhologM an utiliMlmum ■fFcrl. Sc^uuotur «ddi nominuiDqua indicH alphabeiid. , TtbnUo XII Rguru tiS cnniinentfl all auctors tridiiorutn ipecte* quaadai piaeierq^uae undsclm Tormiam icaii«i lepMitai, roliijuae norae «BnL

Von Tontsbendem Weik iit berai TerMudt der «nie Band mit 6 Kupfa Sei BTTaiteBand. «rtta Abtliellung tn Rthl Di« Qte AbiheiluD)[ de* acen Bai

rvel limine duntaxat eam saluUtent. Plantanim ' exaraan, li curiosum eaM et abaolutum debet, sjn- mia '.coniuagenda est; quae cum nt>titia optiinomm ^rnm nitatur, eorum libros et aetatem cognoscert it botanicus,^ Accedit;, quemvis doctrinae cnjusvi^ kri^iii, nisi opiFex nominanlvoluerit» eruditum ess# fFf, dive cognöscere, quidquid ad ipaius uaque aeta* iin diaciplina, cui nomen dedlt^ icriptuin est. flint i^icortim omnitiin id füit desiderium, tit historia

trsae eins diacipiinae conaciriberetur, qua fata eiua« ei^ta Cognition IS in qualibet aetate, optimorumqUe löruin vitae et inverita narrareiftur. Eiüambdi librum Dra fseoioria atque a Oermanico magistro eins disciplU ediium esse, laetabitur quivis cordatus» reique, de qu4 ;nT> peritus iudex.

aber hie a prisitinis inde teiiiporibus inqhoani ita du* Itus est; ut incunabula dpctrinae in Graeciae civitati* nIberniDev exponat, ut Theophrasti ac Dioscocidia iUSj quoad fieri potuit, explicet. Dein vero et Ära» a res berbaria e tenebris, quibua fepulta iacebat, pro» Or; iliustrantur plantae, quae passini in scriptonbue |ii aeri ocqbrrunt. Summo vero studio rei berbari«« |iinenta post renatas iiteraa ita traduntui;^ ut tomua hus^ad Baubinorum usque aetatem procej^at.

Itero v»ro tomo signantur fata doctrinae BaBhino-' [-aetate ad Linnaei usque obitum. Tria autem haec iodus habet aiadia, quorum primum saeculiim deci« m septimum ' complectitur» pbytotomiae et ayatema* üfundameniis actis in^igne, secun dum aetatem Tour- lürtianam comprel|endii, tertium Liniiaeanam. Quod^ iKudium .in quinque fere dispescitur sectiones» ia ißu traduntur systematum fata, patriarum piaotarum j^ina,- hortorum botanicorum cuitura, peregiinationea ipiicae, denique plantarum anatomia et physiologia« ' nae a quovis auctore primum dispectae ac delinea- hysteoLatico. ordine enumerantur« ita ut prima» fer* ^ cuiusvis herbae indigiteniur. Usuro libri adiu* i^indices copiosissimi et varii, tum plantanim tpm prum«

Drstebendes Werk ist ganz komplet in 2 Banden er« ■nen und für 6 Athl. in allen guten Buchhandlua* au haben.

tuterdam den 26. Aug.

Kimat - und IndtutrU Compioir,

'ErFalininKen ub'er den Gebrauch des' rolien Ctffee*« 'd«ge|;en , V. il^3o. Dess/n Vnrbalcen su Eicbstädt im JaVire r8'*7»"49"~^5'« Eriimerung an die. Anwen- dung des Opiums im «walten Stadium de« Wechsel« fieberanfalls, 07 to5. Ueber den Gang der diesjäbxi- een Wechselneberepidemie und ibr« neueste Gestal- tung« 106—119. Bsmerkung des Hetausgebers über den neuerlichen Ueborgnng deS Wechselfiebers in He- . niiontacus ryphosirs, '106— io8« Bestatigtmg der Wirk- aamkeit der birtem Mandeln gegen ({ie Wechlelfieber, 134. Verbalten derseibeA in ^nd um Rf*gensburg im Jalursf 1808. VI. BofA-83. loflf io5. Erfahrung über den Gebra\ich deS Araeniks dagegen« 103 io5« Finna.hiiinana a. Pinii«*nVrunn.

Finn^nwurm, ßeobtfcht'ing' und BesdbMbta^g desselben ' bei dem Mensch(>n, VI. ii5. Krank eiigeaäiicbte des am Ge8ichtskr«>hae Leidenden, an dessen Leichnam die Finnenwürmer bemerkt wurden, xi6. 198. TSg. I#^- ' chenofTnung des Körpers, ia4* Beschsflenbeit der ' rinnenblas'-hon auf den Muskeln, 134» i^. Behand- lung der Finnenwurmer unter dem Microscop , isg xSs. BßscTireihub^ des Toners und «einer Blasen, 131 '—157. lieber die Entatehunc derselben» 137 146. Be- dingungen ihrer Erzi^ugung« ^146 148I. Erklärung der Abbildungen desselben, 149 157. rUchten, Wirkung der Cicuta dagegen, m. ^—94« Fungiu kaematodes , Bemerkungen über dentelben, IH

^.95. Puruncuiu* maligniu teu Anthrax^ Krankengeschichte Ton eineni solcben» VI. 85— **85«

G.

Celatlna TJchtnis islandUl, Bereitang depelben, VI. 55- Gelhes Fieber ^ über dessfen Vorkommen in. Martinique

IIL 79.

Gemüt/isArankheiten, Beobachtnagen und Tafeln, um den Grad der Wahrscheinlichkeit eines glücklichen Erfolgs bei ihrer Heilung au bestimmen, I}!. .3o 4A, Pineti Grundaätse über deren Behandlung; und Erfolg sönes Heilverfahrens, 31 4§* 8o* 8l> ^

Gtf^/2',nach welchem die- Natur die Organe bei Pflansea und lliieren au vertheilen scheint. VI, 14^.

Qesundheit beruht in der TÖiligen Harmonie und dem Gleichgewichte der Dimeosionen, I. iBs.^ ihr Begriff ist mcbi «a^l\äagig von dem ddr Starke und Sclnrache, lU. 4

-T- 173 rrr

G^aeha , ExAtirpation einet groüsen in [der Beckenhöhi«

Wahrencl der öeburt, V. i3o. i3x.. Cißhauni s. Bodon Upas. Qlobularia Aijpum, abßlbrende Wirkung derselben, XU.

79-

H.

Seiikunde, ein wichtiger Gegenitaad derselben ist Eoirer^ nuii^der Krankheit durch Krankheit UL la. Ute Iböcfaste Ziel derselben ist den Streit in den Dimensio* aen und in den Systemen jtur Ueberemstimmung su leiten, i3»

Hcilmiuelp dieselben können nur den Dimensionen der Reproduction« Irriubilität und Sensibilität entsprechen» L 8'<2> io Wienern man sie Stärkungspiittel nennen kön- ne, UI. X 14*

HeUtfuelitn, practische Blicke auf die voreuglichsten Teuuchlands, IV. i— «sS. Wirkungen des Bitterwas- sers» I. 22*» des Bilinerw assers, a.; des Schlangen bades, s. 3.» des Biechetter Mineralwassers, 3*» des Pachinger- iFrassers, 3* 4«« ^®* Buchsäuerlings, 4., des Hadehirw ger Bades, 4* ^' ^^ Wilsbadner vVafsers, 5., dea Mi- neral Wassers der Quellen in und um Spaa, (»...7.» des Aachner Mineralwassers, y. Q., der .T^ipUt^er Quellen, '8. g>t des Egerwassers, 9 11., dtr verschiedenen Quellen eu Carlsbad, 11-^21., der Nenndorf'er Bäder, fli.

ffemitritaens tjfhoiu*, Uebergang der Wechseldeberepide* mie des Jahres l8og in lUnselbenp V. if»6'— luB. \

Herniae tunicue humoris a^usi s. Staphyiuma spurium.

MirnWMssersmchtp neue Heuart derselben durch Niesemic* tel, IV. 97. 98. . .

HydatU finna e. Finnenwarm.

Hydrophobie^ Beantwortung der in diesem Journale ge- schehenen Anfrage über den hydrophobischen Kranken im Hotel Dieu, IV« 91—95«

Hjpopion^ eine neue eehr wirksame Kn^art detselbco, IV,

I.

Ileus, aufserordentliqhe Wirkung der Klysti^ von Ta-

backsdecoct bei demselben, V. i33. Infarctue, über die JBxistens derselben und den Nntaen

des Carlsbades dagegen, IV. ig. Infusionnhierchen, über deren £ntscebung, Vf. r48* JnJuMum RadicU f^aierianm^, Bereitong desselben, VI. ^3«

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t«m BAturam fere silentio premcntibns» stipptementt loM •••e poteat, cum auctor horas feptendecim aABomm fuV •ecivas buic itiidio consecrando« eorumque tum fabricam ouam omnes vitae modoi« praetertim autem gener%tio- xiein illustrare tentayerit. Tertia morbos entoxoii te- niore nt plnrimum imputatos, nee non madtflam iiidem pantam respicit« auctoroue animalium aliqaod millia ri- vatus senper paftium iliii öbtitarum rationen babuit» na mala quaecunmie ab iia darivanda eundem fugarent. la Appendicc de intectia paraalticia coinpanitioniB gratii praatareundo agitur.

Voluminis IL pari prima ^eaara ab auctora re* eapta^ bortim cbaracteraa ec anbdivisionaa, apaciamm tt variacatnm diterimiaa, at onomatopoeiam axponit« Sa- cunda tpeciea enumerat, auctori, qui plurimaa» etim in animaliboa dometticia obvias. decaxic^ maximaiii parten visat« reliquas ab aiiis mutuacaa, singularumque notas spfl- cificaa» babitaculum, tynonyma locunletiasima at recogniUi nac ooa desrriptionem exUibet» cibtervattonibua in an- Ctorum vel deicrlptiooes vel iconaa, aut aliaa rea icita dignaa adiectis. bpeciea generig dubii niinua cognitae is appendica enumerautur. Para tertia animalium« in quibat encozoa hactanut reperta aiint, catalogum tyite- maticum tingulorum vek-mea borumque loca brpri con- fpectu sistentem, et belminthologis animalia incidentibui utiliasimum a£fert. Sequuntur addifamanta« auctoroia nominunrtqtie indices alpbabetici.

^ Tabulaa XII (iguraa ia5 continantat omnium generua ab auctore traditorum apeciea quaadam pocioref tistunt; praeterquae undecim yermium iconaa ex aliorum lihri» rep^titas, reliquae noVae «unt.

Von vontebendem Werk ist bareita aracbienen und versandt der erste Band mit 6 Kupferik i 3 Rtbl. nnd Aar swciteBand, erste Abcbeilung mir 6 Kupfern a 3 Rtbl. Die ste Abtbailung des 2ten Bandes wird bef timmt zu Bnda Septembers ausgegeben und wird i Rtbi. '^ ^'^ kosten.

Amsterdam im August 1809.

Kunst " und JhdtutrU Compioir*

Curtii Sprengßl Historiaret h€rbari€€^ 1807- Igo8* in oct^pa forma.

Per^^ucat cssa doctrinas, quae tanta litexaria indigtenl supauecuVa» Q^«xMk\MMn\c». dUci^lina» cuif it innotescit

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Curtii Sprengeflnstiiutiones M^dicae, Tfimpeativum.eMe videcar, vera 'doctrinae medlca« in- cremenu, qaibut nottra inclaruit aeta«, undicjue colli- gere, ventiUre, contrariarum. rationum momeiitt poode- ^e, ita deuique in unum quasi örganicum coogerere ^orpuf« ut et tironef poesint eo opere, tamquam novissimo' l^ti ayft^ipate« et -exterae gentes de doctrinae aufmenüi nap^rrimis judicare. Auctorena, qui tum liiatoiia ardi medicaje tum paihologiae» ayatemate, pluries imprcsto, innotuit, ut hoc etiam opuf mgliretur, nortati aunt prae- ter libKariuni, medicioae profeasorea in Belgio, Italu et OalÜa. Conatibus ejus« quanquam nee scientiae aads nee viribua confidentis, tarnen layere videntur et voliui- iu Candida, a partium studio o^axime aliena, et anirous Teri aolius cupidus , et industria^ quantulacunque esti indcfessa,

Totum opus spx fere tomis absolvetur: qaorum duo iprimt eompreheuduot Physiologiam ; tertius et quartus '^athologiam, quintus Pbärmacoiogiam et soxtus Tbera- piam. Singuli tomi triginta vel quadraginta pbilyras com- plectentes baud liimis longo tempore «erpet excipieni: primus nundlnis proxunis Lipsiensibus prodibit, sum- tibus iahemae libramie et artiutn u^mstehdamensis, •f^Knntt' u/id Indtttirie- Comptoir in Amsterdam, fVar- jnoesstraat ^o. ^)

Vom vOf%tehenden .Werk ist dar erste Band k a Atb. la Gr. bereits an alle gute Buchhandlungen versandt. der 2te erscheint im October. Mit diesam ist die Pby- •ioiogie beendigt.

John S inclair' s,"^ Baronet, Handbuch der Ge- sundheit und dee langen Lebens, j^usdem Englischen in einem freyen Jiu^ziif^e voa Kurt Sprenge/, Amsterdam, im Verlage des K unst " und Indnstrie-ComptolrsiSo^ Mit dem Portrait des VerFassers gestochen ton Viljf'

. Das Original, in yier Bänden, eiithält eine /w, ^^"* atändige Sammlung fUler äUern und neuern JiäW^i*^"*'^ und makrobioiischen AbbandlunGHTi, und ira trsten ,.,Th«^'ile eiud >>issenschartlicbe Einleitung, die hier übcr- setzt und vermehrt erscheint. Nach den «ablreicbeu SchriFien von Utteland, Struve, Schroter, Faust und Andern verdit'nt diese nicht ailein gelesen, sondern auch manchen andern in mehrerer Uück&icht vorgezogen SU werden.

Da« PoTttwX dei Herrn Professor Sprengel gestochen :f oa VÜyn \xx ta^^ Va f^. !l\x^ v^ Gr, bvaondtrs su haben.