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Journal

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praotischeii - / ^ -•'---*j£;;

Arzneyküride

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Wun^arzdeykunst

herausgegeben

von

a W. Huf el and,

Uidfjl« !Preu(ii, Suauratli, Ritter des rothen Adler« Ordens «weiter KUsse^ wirkl« erstem Leibarzt, Prof« dar Medicin aaf der Universität su Berlin, DirectoT der KönigL Med. Chirurg. Academie für das Militairj «rstem Arst der Charite, Mitglied der Academie ^ dec Wifienschaften etc«

^^mmmmim^

LIV. Band.

Berlin i82d. Gedruckt uad yeriegt bei G. Reimen

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Journal

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practischen Heilkunde.

Herausgegeben

Ton C W. H'u r e I a n d^

X5Bi|^* Pmhüi. Staattttth, Rittw des rothen Adl«f. Ordctif tweitetKlaiid» «ritem Leibtm, Frof. der Me- Hein auf der UnivertitU käfierlin^ Director derKdnigL Med. Ckirurg* Academie für das Militaii-| erstem Aimi der Chirit^f Mitglied der Academie der Witienfclufteii. ete.

L Stück. Januar.

^Mit einem Kupfer«

Berlin 182 d. €tdrackt and rerltgt bei G, Rtimtf;

3

Gram, Frßmnd , ist alle TheorUp Doch grün des Lehens goldner Banm. /

Göthe.

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Ein Blic.k

auf die Lagedet Heilkunst

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Antritt des Jahres i8sil.

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tljB sei mir erlaubt , bei dem Anfang eines neoeo Jahres einen Blick anf die Laje un- serer Kunst SU werfen. Es thut dem Wan- derer wohl^ EQweilen still cu stehen, und' so sehen, wie weit man gekommen, wo man stehe, und wohin der Weg. führe.

Viel und Mannichfaches hat auch das vergangnen e Jahr gebracht. £s ist viel ge- schehen, einiges unterlassen, manches ge* bessert, manches auch wohl schlechtctr ge- flUacht worden« «— Die Hauptfrage ist: Sind wii^ weiter gekommen ^— in Cmnnung^ fplsün, und Thatl

Wahrheit und Dichtung -r so nennt ein grofser teptscher Dichter seine Lebensbe- schreihung, und fürwahr, denselben Na- men könnte man dem gröfsefo Tbeile up.

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serer neneril hätürpliUosophlicti ^ laedi/i«' « nischen Produktionen geben. Denn was sind nie andere als ein Gemisch von Bei- den f Und wie söbweir ist es oft^ beides von (einander £tl scheiden ? »^ Wahre Wis- senschaft Wik*d dadarch nie befördert; vieU mehr scheint dei" Geist den Sinn für gründ- liche Wissenschaft und Naturforschttng sehr verleren haben^

jbie genetische Entwickeiiingf der Kranke heiten ist Lieblingssdche geworden; sehr achön^ W'enil die Voraossetanngen and er^^ aten Principieii wäht Bind, abei* sehr trau* rig und irreRihrtod^ WO das nicht i^t, tlnd wo sind niö^h diese ersteh ^ ällgeh]iein gül* tigien) Gruidprinfiipien des Leben»? Die jet^t woiriführende Parthey nennt sie Po* laritdU -^ Aber ist dainit das Geh^imnirs des liebena entdeckt? Ist ^s nicht eben so gilt Hypothese^ wie die frühern?

Das fleicti de» Wissens ist citirch redht achätsbare faktische Entdel^kongen berei«* chert worden^ sovrohl in Kentitliifa dies Organismus als der Heilmittel ttnd Metho- den» Die ausübende Gewalt^ die Macht- vullkommenheit der Kunst ^ ist Unstreitig grofser geworden» v '

Vorf iiglich hat das chäfügctie Wissen^ auch in der Heilkunde, gro£se -Fortschritte grmacht. Cenäiiere Analysen organischer Stoffe) die Darstellung der wirksamen Grundstoffe ^iner 'JMIengift Heilmittel aus dem Pfiansen're\che, dea Sriyc/mint , ^rropiiiSi Grtchoniht, Morphiufns ^t* tic. ^ Aber^ so achätabar diese neuen Xnideckuhgen aind^

fO woUeq wir unf doch |iüt<Mi^ !tn ^glaa- ben y daCs. wir im Cinchonin die gaoi^e Chinaf im Morphium das Opium f odor in de^ küosU lieh bereiteteii Karhbad^r VV^^^^'' 4aa. na- ^iirliciie haben , und uherbanpt nie verges- sen^ da(ii das leheadige Sieyn und die. che- miache Aiialya.^ sweierley- sind«

Mit Freaden bemeTl^t man mehr Beiur- b^itnog der X>iagnQstik, Sie kann nnd wird nns sicher w^iteV führen. Nor ist «sa wün- schen, dafs man sich nicht wieder in nn- fmchtbara iiosoüio^isclie Snbtilitäten y9r«> licte.

Per herrschende I^arakter der Praxis ^t, Antiphhgosis 9 was aacb der noch herr- scbendo Karakter der Krankheitei^ rechtfer- tigt. — Aber auch in der Theorie ist, seit Marcus in Tentschland, und seit J7roi/5safs in Vraokreich, JSntzundung dars Losungswort und der Grondbegrijpr geworden, eben so wie sn Browm Zielten die Asthenie. Alles ist Ent* xündong, (fO wie damals alles Asthenie war, i&nd das ist tu tadeln. £s führt wie/ier^ wie jenes, ^ur Jßinaeitigkciti Mifsbratichi nnd Peckmantel der Unwissenheit. Uuch wird das fixtrem anch hi^r, wie dort, die AnnSbeirnng snr Mitte herbeiführen ,, und die Wahrheit nus der Verirrang hervorhe- ben.

Immer bleibt diese Verirrung für die Menschheit weniger gefährlich wie die frü- here. Nnr eine schlimme und wahrhaft ▼erderbtiche Folge hat sie hervorgebracht, den unerhörten Mlfibrauch des Calomtl sowohl in der Allgeiiieii^heit als Menge tier An- wendung, welches sehr 2u rügen i^t.

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Eilte merkwfirdij^e Erfcheiniing hat die Iloilkunftt in dieaem Jahre geseheo. Einen Fürsten, der. Wander that, and Kranke darch Gebet heiiete. Sie ist dem Keiner nichts neaesy and bringt die Beispiele von Gasner und Parig ins GedMchtnifs, die ebeor ,das thaten. Selbst noch vor zwei Jahren that dasselbe ein nicht katholischer Gastwirth JR/c/ucr in Schlesien. Ja er that es in noch weit höhern Gradi denaes ist Aktenmäfsig erwiesen^ dafs iu,Zeit von einigen Mona- ten an 3o^oob hülfsbedürftige Menschen ^u ihm strömten./ Alles dies, verb^anden mit den Beispielen der alten Welt, dient nur daza. von neaem zw beweisen« dafs es allerdings wunderähnliche Ersoheinangen in der organischen .Welt giebt, dafs man aber weder Fürst, noch Priester ^ noch Katholik, ja nicht einmal Christ 9 zu seyn braucht, um, sie hervbrcubringen,. sondern dafs die Wunderkraft in den^ Menschen selbst liegt /und daTs sie eben sowohl durch heftige Leidenschaft, Todesgefahr, Exalta- tion der Phantasie, magnetische Manipula- tion , als durch andächtige Erhebung und Begeisterung, durch Glauben und festen Willen', erweckt werden . kann. littr den Arzt und, Naturforscher bleiben sie immer eine interessante Erscheinung, aber für den Zweck , zu dem man sie hat brauchen wol- len, können sie nicht dienen, da es zu be- kannt ist, dafs die falschen Propheten eben so gut Wunder' thun können als die wahreiii

Die Wunder des Magn^ismus haben sich ehdr vermindert als vermehrt, seitdem ru^ hige und nüchterne Beobachtung an . die

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Stella des anfanglicheii Enthnilaf mm f und itrepjrd Kritik an die Stelle der ScbnelL- j;läubigkeit {betreten ist. Er tritt immer mehr in die Klasse der Heilmittel ftliräckt die Bedingungsweise ihren Werth haben; aber auch diesen beschranken die so leicht damit verbundenen Gefahren der Schwär* merey, des Betrugs ^ der Selbsttäusdyilig» und dor Sinnlichkeit I noch mehr. Die ZWei- fei über die Niitalichkeit und Znläfsigkeit öffentlicher Baqnets vermehren sich, und selbst die Hauptvertheidiger sind noeh in Streit über die Wirkung des magnetisirten und nicht magnetisirten Ba^ets. Auch, sollte man nicht fortfahreui selche Heilungen als entscheidende Beweise der magnetischen Heilkraft aniuRihren, bei denen man noch Lugleich andere wirksame Heilmittel bräa-^; eben liefs. Doch die Zeit, der eineige' wahre Zeitiger, wird auch hier ihr Recht üben; das Gute wird bleiben, der Nebel wird schwinden.

Im Ganaen ist eine lebendige Anfre- gnng und Bestrebung der Geister zum For- schen und Weiterbringen nicht zu verken- oOBp und die gröfsere Leichtigkeit^ sich in Sehrift und Druck ausdrücken, die immer mehr zunehmende Menge der Zeitschriften in allen Theilen der Welt, erleichtert, in- dem sie gleichsam eine fortdauernde Con- versation der Geister unterhält, unglaub- lich die Mittbeilung und das rasche Fort* schreiten, verhütet Einseitigkeit, Irrthum^ Geistesdespotie, und bringt durch Reden und Gegenreden, durch Vereinigung der Stimmen und Xrfarungen aus allen Welt*

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tl|6il«9> die Wahrheit em b^aUft t n den Ta{^, V— Man kann mit Recht ea^^ea^ das Ideal einea Comfi^fom ntteratium, waa ^nier9 Alten ao mtthaani dnrcb Privatcarreaponden^ zji er- reicbeq anchten, lat npch nie in aolcheni Gradiet röaljairt worden, aU jeüt^ durch dieae e'lfentlir^he un<l gleiph' tauaendfacb t^Q' führten Corr^spoiidenK« T^ XJnd dadurch lat auch dit^ republikanische Verfassung^ die ^in- 4siga heilhringehde fOr i^naere Wtaaenachaft, atq; heat^n gesichert, Men vc^r^eaaev nur iaiet d«ft Republikeh nnr durch gl^ofae Tn«. f#nd bf atehen kciriiien^ und dafa auch in der 9«* lehrten Welt e«| 'etwa^ 3!rerth iat^ m ehrfichir ^^nn :fu s^yih

Wäa aiollen wir i;um Schiufa yon dem JLihen uni V^'^irken d^r Aerzte in ihrem Beruf aagen? ^ Unverkennbar iat auch hier 'Fortfchreiten ^um JBeaaern/ sunehmender Sinn für die Hpheit und Würde dca jro- {aen Berufa , Verwalter der höcbaten Qa- b^n dea Himmela ^nd der GebeinmisiTe der IVatur au seyn, Verachtun|; dea niedern !Sunft ^nd Handwerhs{|peiatea, mehr (nterea- ae für die Sache ala ^Ur daa ei^ue Ich, ]ueh[^ Gemein^eiat, mehr collegialiache ge- {[enaeitige ^cbtung* t»nd yereintea Zfuaam«- nien wirken, ;^^iedere Gewinnauclit, Ge» heimi^ifakiämerey^ VerlSumdung der Col- leg^eui sieheu allgemeine Terachtun^ auf eich. Und be#ondera acheint die jungte Ge* ueratioQ immer m<^hr mit dieaeui der ed- len Kun9t allein würdigen ^ Geainnun|;eu erfüllt tn aeyn, ao dafa die Hoffnung im- mer näher tritt t e# werde endli<;b aU$e*

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Herzkrankheiten nicht im« Herzen«

dem Herausgeben

•i^bedem .warden die Hereatfiektionan , oft- ter dem Kapitel Palpüatio cotdis , Inter» fnissio puJsus/ in , der St^miötik Patholo- l^ie and Therapie, sowohl iii Lehrvorträ- ' gen als^ Sv^hriften, fast blofs als symptoma- tische und sympathiache Affeetiönen darg^e- stellt^ und ihre Behandiang^ aaf diese An. sieht gegründet*

Seit der Erscheinung der^Werke Cor* Vissrfs, Bwrn*$y Tatars ^ Und besoüders dem gehaltvollen nnsers . nicht genug zn (»rei* senden Kreyssig^s^ hat die entgegeHgetetKte Ansicht, besonders beiunsern Jüngern Aerz- ten, überhand genommen. Sie vermuthen bei jeder etwas anhaltenden, oder öfter wiederkehrenden , Unregelmäfsigkeit dea Hersschlags, eine fehlerhafte Beschaffenheit des Herzens selbst^ und wenden eine dar- auf gerichtete Kurart an.

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Niemand kann wohl die Verdienste die- ser würdigen Männer mehr erjiiennen und verehren aU ich ^ und gensrir« ist es ^ daf« durch sie erst dieser gichtige Tfieil der Nosologie ein helleres Licht erhalten hat. Aber £a läag^nen ist es auch nicht , dafa dadurch , \>rie es immer üu geschehen pflegt, diese neoe Ansicht za sehr die Oberhand «rhalten^ nnd die alte zu sehr verdrängt hat.

Ich habe häufig in den leeten Jahren junge AerAte gesehen^ welche solche Kran» ke viele Monate lang mit direkt auf das Her£ , seine Ents&ündung oder Erweiterung, gerichteten Mitteln ohne allen Nutzen behan- delten^ da sie sie durch eine indirekte Kur- art sehr bald und vollkommen hergestellt ha* I \ien würden \ ja sie bewirkten oft erst da- durch^ indem sie ver^afsen auf die entfern-' tan Ursachen und Grundkrankheiten zu wirken, von denen das Herzleiden nur ein Reflex und Symptom war, dafs dasselbe Zeit erhielt ^m Herzen selbst, krankhafte Veränderungen zu erzeugen, und ein idio- pathisches organisches Uebel * des Hertens selbst zu werden»

Denn ich frage ^ was können wir thnn, wenn wir -das TJebel als einen wirklichen organischen Fehler des Herzens betrachten, . und unsern Heilplan darauf richten, wir mögen es nun als chronische Entzündung oder als anevrysmatische Erweiterung, oder als Vergröfserung oder als Verknöcherung der Valveln betrachten ? --* Abgerechnet, dafs es fast unmöglich ist, diese verschiedeneu Zustände praktisch genao £u Unterscheid Jounu LlV«B* u %%. 9

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^%tt , sl> bleibt uns ja bei allen Veiter WichtÄ

übrige als Blütent^ehnp^en, Rühe, aati-

:pblogi8ti«che Diät^ änfaere Kälte, und in^

Zierlich Dig^italifl und andere die Cirkula*

latio^il dfrect veriniqdernde^ Mittel , in der

^egei alio palliativ» ^BehäVidintig^ die «o*

'gar «cbädlich werden' kann^» wenn dä§ tJebel

•*Bytfipt01titfti<rcli Von andern tlrtäcbeti lier^

1 Vorgebracht -wird, die ämnch Blateht£ie«i>

, %ungf€n und "schwäcblsride Mittel verinehrt

Verdeii. Gentfng^ die ganze Beharidlnng^

-bleibt lipirhst 1>«8|cb'rankt> «inseitig ttnd

^roitloaw

ISaat l^äer» VBrb^lt l^i iicli äag%gen> ' Venn linan sich das Herz selbst noeb un» verändert) und tias gan^^e Leiden als den %leilex ^inBS andern Leidens denkt. Wie viele tind Vie mannichfalti'ge Wegis der Hülfe fielen sich uns tlar ! . VVie teamcher Gedanke wird in uns lerwachen^ der man^ cheta Krimken noch von deia Verderben Yetten kannl

Ich leugne hiebt, ^aU ic)i Uberliänpt in der iPraXis .einige Scbeo gegen die An* nähme tirgaftischer fehler habe , ttnd ver- meide sie so I^nge, bis tnitfa unamstorii«- liehe Gründe dazu nöthigen y weil mit ib- k*er Annahme ^ewtühnlich anch das XJrtbeil tl<Br tJnheilbarkeit «nsgesprotchen wird, und Ich immer gefundsn habe, dafs mit dieser Annahme %ugleiclf tlie HolTonng und der Mnth, tind^d^mit ^nch die' Freyheit und Kraft des Geistes, neae Gedanken au fas* sen^ tind neue Wege der Hülfe ka erfin«- den » verloren geht*

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Ich habe daher feflavibt, etwa« Niite- licbes, ja Noth wendigen, durch dieae Dar- ftelinng za tfaun t die kleinen andern Zweck hal, als die Lehre von den sympatkiachen aod. syroptomaliAchen Herzkrankheiten wie- der in ihr altes Recht und in die Praxis eioKoführen^ und besonders jüngere Aerc<^ te darauf aufmerksam zu machen.

Es bleibt ewij^ wahr, und ich bernfe mich darüber auf die Erfamng alter und neuer Zeit, dafs die sympathischen Hers- affektienen viel hänfi^er sind als die idio- pathischen und orj^aniachen« Das Her» ist ein Mmkel, wie jeder andere, ao gut wie jeder andere Krämpfen Convulsionen Ijäbmung;en unterworfen, üherdiefs noch •awofal durch seine Funktion als Centralpunkt Aer Blutcircnlationen , als tiuch mehr durch die vielen NervengefLechte, mit dem Gan« %9nin Verbindung gesetzt^ und daher durch Störnngen im Gänsen oder an entfernten Theilea leicht affizirban Ja es giebt keinen Muskel im ganzen Körper, der so leicht bei den leisesten Berührungen geistiger AiTekte in unordentliche Bewegungen ^er- •etzt werden konnte als dieser. Wie leicht entsteht Herzklopfen durch Furcht, Angst, Liebe, ja bei manchen Menschen durch gespannte Aufmerksamkeit ! Wie leicht durch Störnngen im Unterleibe, Blähungen u, dgl.! £s gilt also hier, was Hippo^ trates so richtig von allen Krämpfen über- haupt sagt, es kann entstehen, sowohl ü r^/cf/one, als o deptedomy sowohl von Ue- bermaafs des Blutes und der Kraft, als von Mangol beider; sowohl der Vollblütige^ als

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der Bicti Verbiniende ^ leiden am Herzklo» pfen. Dazu kommen nun noch/die C9nsen- «nell&»^ aüUgonistitfchen, und metastati- achen^ufre^ungen.

Eben so gewifi aber ist es» dafs ein Jeder krampfhafter Affekt durch lange Dauer am Ende, babitueil und idiopathiach^ ein setbftständiges Eigenthnm des oft und

-lange a^firarten Ofgans werden kann^und dafs aho selbst ein solcher Herz^rampf, -wenn er auch sympathisch bd^r. symptoma- tisch entstanden ist, zuletzt anhaltend und forldauernd werden kann, ohiie deswegen

\8chon einen organischen Fehler der Strnk- * tur und Form vorauszusetzen, wie wir das ja c^benfafls so oft in ahdern Organen sehend z. 6. chronisches ErbrecheR, chru- nischer Magenkrampf, welche Jahre, lang; vorhanden seyn können, ohne organische Fehler des Magens. .

Aber eben so gewifs ist es, dafs spkhe idiopathische dynamische Affektionen eines t)rgans, wenn sie lange und heftig fort- dauern, zulezt auch organische Verände- rungen in Struktur und Form desselben hervorzubringen vermögen > wie diefs schon in vielen Fällen mechanisch zu erklären ist» Ein Herz, was' Jahre lang durch 7.u «tarken Blutandrang ausgedehnt wird, wird zulezt Erweiterungen seiner SubstanjZ im Einzelnen oder im Ganzen annehmen, wel- che fortdauernd sind auch bei Entfernung des Blutandrangs^ eben so gut, wie die durch lange Blntanhaufung erzeugten Hä- morrfaoidaisäcke oft bleiben auch nach Sntziefanng dea JBloteSd daa sie v^anlafstc.

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Darch die nehmlichen XTrsachen können abet «ach entzündliche Affektionen des Herxens hervorgebracht werden^ deren Wirkungen, Verdickung , Verwachsung, fixsüdation, Verhärtung, und andere permanente Fol« gen sind, Hieraus erhellt auch, wie ivenig die Sektionen und die dabei tqf-» gefundenen organischen Krankheiten des Herzens für ihr primitives Daseyn, als Grundursache der Krankheit, beweisen, da sie ja-erst im Verlauf der Krankheit, durch die Krankheit selbst, ja durch die Todes- ursache, entstanden soyn können«

Zu dem allen kommt nun noch,^dars nvir, im Anfange nvxnigstens, kein Mittel haben , die symptomatischen und sympathi- schen HerzalFektionen von den idiopa« thi»ch> organischen zu unterscheiden. Ge- wöhnlich wird die Permanenz^ des Leidens ah ein Hauptzeichen der organischen an- gesehen, und man unterscheidet die sym- patliischen Affektionen durch 4^$ Periodi- sche des Zufalls. Diefs ist auch Sei den geringem Graden der Fall, aber, wie wir eben gesehen haben, kann auch der sym- pathische zuletzt ein idiopathisch -dynnmi* acber Affekt werden, und dann ist die Stös rnng der Thätigkeit, der aussetzende oder unregclmäfsige Puls, das Herzklopfen, t^ben so anhaltend, Tag und Nacht fortdauernd, wie bei den organischen Fehlern. Eben so die Beängstigung, der Druck des Blutes nach dem Gehirn , mit daraus entstehendem Schwindel und Betäub,ung, das beschwer- liche Liegen auf einer oder der andern Seite« Ja, ich habe selbst durch ei» mU

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che« sehr heftig«! nnd' anhaltendes Hers« klopfen' eine Ausdehnung der Rippen, folg« lieh auch Ausdehnnng des Hersens^ entste« hen sehen /welche sich nachher völlig wie« der verloren.

Aus allem diesem siehe ich die höchst*' ivichti^t praktische Reget ^ dafs man in allen Fäl" hn von Herzkranikheuen -^ den einni^en FalL ausgenommen , wo es durch mechanische Ursache, Fall^ Stofs» e4er heftige Anstren-^ gung beim Laufen ^ Heben, Tragen, eht« standen war, und den ich für den einzigen halte^ Wo man gleich von Anfaog an mit Cewifsheit auf eine organische Verände- rung schlicf/ten kann zuerst sie a/s «ym« pathische oder symptomatische ^fffktiotieti betruch-»^ ten^ und zuerst auj inäitektem fp^gej das heifst^ durch eine auf die entfernten Ursachen geridnett Heilarty zu heben versuche y welches jgewifs öiter gelingen wird/ als man glaubt. .

Ich unterscheide hier folgende auf eben so viele verschiedene Ursachen gegriündele Arten von Herzkrankheiten, die sich mir in der Erfarung dargestellt haben, nnd die eben so viel verschiedene Kurarten iudi* ciren.

1. BJutcongestion ; jp/e sanguinische Herzkrankheit*

Sie ist entweder Folge allgemeiner Voll- blütigkeit (wie diefj in der Tugend, und bei jfriiher gewöhnlichen nachher unter- lassenem Aderlassen nicht'selten vorkommt), oder örtlicher, wohin vorzüglich Hämor- rhoidal - und Menstrualcongestionen gehö- ren. Besonders kann ich die Hämorrboi-

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4ilr«ngeition6n nicht grnn^ der 4>^fiaerlc< Hiotei^ der Aerxte«. als Ursache solcher- üerzlcranli^heiteQ 9 empfehlen^ Sie ist eiao. dir häufigsten, häofigisr als man^gewöhn- lieh gliiibt. Entweder es waren ehedea\ liegende Uäniorrboiden yorhanden, die Dan fehlen; oder es i&t nur die Anlage zu. Hämorrhoiden vorhanden (hämof rhoidale, abdominale VollblütigMit) und das^.Strebea der Natur sie zum Durqhbruch zu brin- (eo, ohne diefs bewirken zu l^önnen, wodurch zulezt ^nffitei^ende Belegungen dsa Bluiantriebes entstehen, die, wenn sie die £4UngeD einnehmen^ Astfipia^ Haemopty" 4u, Pneumonie f Phthisisy und wenn sie mehr daa Uer£ ergreifen, Herzrkranfcheiten er« zeugen können, -^ so täuschend, dafs roaii ti* voUfcommen für wahre organis^che halten kann, ja dafs leztere am Ende darauf her- Yorgehen können. In solchen Fällen ist die beste Kur der Herzkrankheit, öfteres wie-p derholtes Anliegen von Ulotigeln an dem Mastdarm, kühlende eröffnende Diät, häu«^ fi^es Trioken von kalteoi Wasser •(>Af0 von ich überhaupt bei allen Krankheiten von A bdominal vollblütigkeit die herrlichsten Wirliuagcn gesehen habe, wie schon frü- her in diesem . Journal gezei«ft worden),. mä'fsige Bewegung, Reiben des Unterleibes, und innerlich der Gebrauch des Schwefels fliit kühlenden Mtttelsalzen, Auflösung yon JExir. Tarasac» und Cramin.f J)i%itali&f und, in hartnackigen Fällen , kleine Üosen ^lioe^.

Einige Beispiel werden diefa besser ine Licht setzen.

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Ein Mann von 4o Jahren, von siemllch - robnster Constitution, der ehedem fliefsej;!- ^ de Hämorrhoiden^ nachher die nogenannteA 4 blinden e^ehabt^ und in den legten Jahren beide verloren hatte, bekam allmählig Zu- fälle einer Hew.k rankheit ^ die schon über ein Jahr eine Heftigkeit erlangt hatten, wel* che den Verdacht eines organischen Liei- dens erregen mufsten, um so mehr, da seine Berufsgeschäfte ihn öfteren kürperlichea ' ;AilAtreogungen aussezten. Sein Hers klopf- te unauftiörlich heftig, der Athem war be- klomtncsii; bei jeder Bew^^ung nahm der Zufall Eu$ der Puls war ungleich^ suwei- len gesellten eich Schwindel hinKU ^ daa Liegen auf der linken Seite war unmög- lich. Er hatte schon vielerlei Mittel ge- braucht/ besonders gegen idiopathischer Herzkrankheit; auch war viel Ader gelas^ sen worden doch alles vergeblich. Nun* kam er zu min Ich nahm meine lodica- tion lediglich aus den vorhergegangenen Ursachen, erkannte das Herzübel blofs für ein durch hämorrhoidalische Anomalien er- zeugtes und noch immer darin begründetes Herzleiden (^Plethora haemorrhoidalis cordis.)'^ und rieth ihm Blntigel an den Mastdarm, alle i4 Tage wiederholt, alle Abende laue Fufsf^äder mit Senf, Vermeidung aller hitzigen Getränke und gewürzter Speisen, und innerlich folgendes Mittel: Bec, Juact, S^dph. Scrup, dhnid» Magnts» carbon. SaL essentm Tan* ana Scrup, unum, Föh JDigital, purp, Alo^ suctotr* aiia gr,^ duo» M. F, Pulvis. X). S. Früh und Abends eii^ halbes Pulver. •— Dieses Mittel gebrauchte er 4 Wochen lang*, das Uebel nahm mit jeder Woc^ie ab , und

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n^ch 4 Wochen war er völlig ber^ofttellty ■lit Wiederkehr früherer, obwohl uiibedeu* tenden^ Uämorrboidalbefichwerdeu. .

Noch merkwürdiger war eia anderer fall: *£iii Mann von 60 Jahren« von eben- faila ciemlich robuster Constitution > disr früher öfters an Leber- und Häinorrhoidal- Aflektiooen gelitten hatte^ wurde von i^ers- Alopfen befallen, welches sule^t nnanfiiöV- iicU furtdauerte, und zu solcher ilctti^ki;it stiege dafs es ihm die Luft bona hm, Scitwin* clel und grofse Beängstigung erzeugte, ja im Liegen so heftig wurde, dafs es ihixi die ganse NachJ; den Schlaf raubte. Kn- ie z^l wurden sogar die Rippen der linken $e2te sehr bedeutend aufgetrieben , so d&fs gar kein Zweifel einer wirklichen oirgani- »eben Ausdehnung des Herzens selbst vor- handen war. £s wurden aucii in dieser 'linfiicbt alle erdenklich/^n und Kniftigen -Mittel an«;, wendet, Adcrfässe, ])i<jitn[is, Lühlend resolvir^odn I\7iltc!, £isniii5chl?i.<e auf die Brust. DieTs aIl<M linderte da» Ue- hei, aber hob es nicht. Zuletzt h^Ufcn B!ut^ i;;cl ao den Mastdarm, und vorKÜi^lich der f«irtgeset£te Gebrauch eiijer Mistbunij von lyiQitaUs mit ^/oe, so vollkomnier, dafs keine Spnr des Uibels mehr vorbanden ijit, und »cibüt die Ausdehnung der Rippen sirh ver- loren hat.

Auch in Nenndorf wurde im vorigen Jalir vin Krankor mit Aen heftigsten Ilerz- klopl>n und allen Anzeigen einer Herz- Itranklirit, wo ebenfalls IJäniorrhoidal- AiiOinaHe fwnx Grunde lag, durch den in- nern und äufsern Gebrauch des Nenndor«

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fer SchwefelWaaser^ vallkamm^il geheilt]^ worüber der ßraniienkret. uns, g^a^fketfk ISa^hrtc^ht ertheilen wird<

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H,ieliorg^^^h6'rtauch die im vorigen Jahr- gang dit^ses Journal& in dem Jahresbericht desk Poliklinischen Instituts mitgetheiite G^achi<^hli| und Heilung einer Glers^krankheit;

2% Newost'y ©ie^ netsiös^ oder adyna^ mische HerzkrankheU^

Es iat l^ekännt^ dafa HersklopCei^, Be« - ängatiguTig^T ODgleiqher ansaetKender PjiU». Obnuidchtenj^ n^n den gewöhnlichsten Er«« acheinungen der Hypochondrie nnd Hy- sterie gehören, und &ie können auch hierbei einen «olchen Grad von Heftigkeit nnd An- dauer erhalten y dafs sie von Unkundigen leicht für idiopathische und organische Bera;- krarikheiten genommen werden« Ja sie können dädarch erat recbt heftig nnd harjt-» nackig gemacht worden, wen« man sie nach diesen falschen Suppositionen öder sq. weit getriebener Vorliebe für den Begriff von £ntzUi)dlichkeit mit Aderlässen nnd schwächenden Mitteln behandelt. Jedes Aderlafs vermehrt hier das Herzklopfen nnd die Beängstigungen^ welches denn auch dem Verständigen gewifa bald die Angeii über die wahre Natur der Krankheit öJfTnea wird, besonders \yenn man sogleich Rück-* sieht auf die begleiteten Symptome des krampfhafteu Zostandes, den 1>las8en Urinji die hypochondrische.Gemüthsstimmungy das Periodisch« in dem Anfalle, nimmt. Am heftigsten und täuschendsten habe iph diese Art von aoheinbarer Herskrankheit bei aoU

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eben Personen gesehen , welche ah lang^- wierigen und starken Matterblatflüasen lit- tw.

Hier besteht die eineige Hülfe in Ner. TSnmitteln, Valeriana^ Zink^ Napl^then, Eiixir addum^ Digitalis^ Castareunif A&ajottida^ lauen Kränterbädern^ Salben un<i Pflastern von krampfstiUenden Mitteln auf die Herzgrubep Gej^enreizen ) bei wahrer Schwäch« Chv\o^ Quassia^ £isenmUteln. Besonders kann ich den kalten Auf^afs der Qua&sia nicht genug rühmen, mit welchem ich solche Her^rei- dcn oft völUg srehoben habe; Ferner bei seirr reizbaren Subjekten das Mittel« was ich schon vor 20 Jahren als eines der wirk- samsten Heilmittel gegen Nervenkrankhei- ten, wenn es anhaltend viele Monate hin- Aorcb gebraucht wird, empfohlen habe: Hec. Rad. Valeriana FxiU Aurant, virid, Herb^ Ale/tss, ana C AI. 6. Abends 2 fiFsIo^fel mit 2 Tassen kochend Wasser »n bugiefs-en, die Nacht hindurch stehen %xx lassßn , frülv and Abends die Hälfte kalt zu trinken«

Auch die Digitalis verdient hier, als ein spezifisch anf das Herz wirkendes krampf- stillendes Mittel, das grofste Lob. Einer unserer geistreichsten Schriftsteller, der an einem solchem Herzübei litt, was schon man* chem Arste, ihm selbst aber am meisten, ein organisches zu seyn schien^ fand in die^ aem Mittel die vollkommenste Hülfe.

3* Consemus und /Intagonismus \ Die CunsensutlU und antagonistische Herzkrankheit.

Die Krankheit oder AiFektion eines an- dern Thsils kann consensuell oder antago-

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DiAtiicIt Störungen der Het^fonktion her* Torbringeo, besonders sind hier die Unter- leibaeiDgeweide von Wichtigkeit^ Schon von Alter« her hiefs ja deswegen der Pu/- sus iniermittens der Pulsm intestinalis oder abm doaünaVigj weil man bemerkt hatte, dafs er. in den hänfigsten. Fällen consenaneli aus UnterleibsafFektionenerKengt werde. ^ £ine* der gewöhnlichsten dieser Ursachen ist Fla- tnlens, Auftreibnng des Magens ond der ' Gedärme bis zu solcher Höhe, dafs dadurch Funktion der Lunge and des Hertens ge- stört werden.

Eine andere, ebenfalls nicht seltene, i>t Auftreibnng, Vergröfserung , Versto-. pfung ^er Leber. Ja Bttra gebt so weit,, sie fast immer als Ursacüe der Herzkrank« Jieiten ^nfzustellen. Gewil's ist es, dafs es oft d^r Fall ist, und dafs der Arzt sich nicht genug gewöbnedi kann, aufmerksam, auf den Zustand dieses wichtigen Einge^ .weides zu scyn, was durch seine Lage und seinen grofsenEinfluf^auf den zurückführen- den Theil des Blutnmlaufs die bedeutead- 0t eo Störungen und Hemmungen desselben und des Herzschlags hervorzubringnn v€^r-

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Höchst wichtig ist in dieser Klass« auch der EinfluXs moralischer und geistiger Einwirkungen auf die Hefzfunktion und ihre Störungen , die sich ja schon- bei jeder Leidenschaft so deutlich' zei^t. Ich habe JVtenschen gesehen, die Jahre lang an^ schein- barer Herzkrankheit litten , blofs von Jah- i*e lang dauernden schweren Gemüthslei- deui die sich dann von selbst verloren^

•i- 95 ^

•li jene psychische Ursache 211 wirken anf- hörte.

Man sieht leicht ein , dafs in allen die* •en Fallen ganz« ' andere Mittel die Krank- heit heben werden , als direkt gc;|^enn das Her£ ^^erichtete. Im erstem Falle Carmi«* naüva, Bewtfgnng^, Reiten, Vermeidung al- ler blähenden Speisen nnd Getränke» Ro* boranticn* des Darmkanals. Im zweiten Falle auflösende Mittel, ExtraktKolntionea' besonders von Taraxacum und, Chelidoni- Gum; selbst das Karlsbad kann hier Hülfe schaffen.

Metastasis. -^ Metastalische Serzlrank^ hüten.

Diese reiche Quelle der Krankheiten iit es auch für die Herzkrankheiten. «^ Schon die Engländer und mehrere teutscbe Aerste nahmen Metastase der Gicht und des Rhevmatismus als eine der hänüsrsten Ursachen der Herzkrankheiten an,, und so ist es auch ganz unleugbar. Auch meine Erfarungen haben mir gezeigt, dafs^in sehr Tieien Fällen Kranke 1, die früher an Gicht and Rhevmatismen litten » diese verloren^ nnd danUf ohnc^ alle andere Ursache, an HerzafTektionen zu leiden anfingen. Hier darf man keineswegs gleich an organi' sehe Herzfehler denken, sondern lange Zeit kann dieses Herzleiden rein dynamisch seyo« Es ist Herz^icht, Ilerzrhevmatismus, S9 put wie es Rhevmatismen der liunge^ des Magens, der Blase, gibt, nnd es kann sben so gut, wie in diesen Theilen,, lange fliao blo£ie Anomalie der Funktion bleiben,

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ohne eine organitfche VerSridertiiig hervor- Eubr^ngen^ die freilich am Ende »ich aus- bilden kann» , Hier ist die sicherste Be- faandlang, im .Anfange die Kür der Gicht oder des Rhevmatt^mus ^ und £^ar zuerst, da diese Metastase im Anfange immer ei- ften onUündlichen Karnkter herbeiführt, dnrch Antxphlo'BSsxicn ^ dann aber dnrch Spt^ tißca^^Guajac^ vfconif, ^ülphury, Anlimonium,, Akafi^ Bäder ^ beeondert kräftig^ unterhal- tene kStnsUiche Geschwttre in der Hercge«^ g^eud.und an den Armen»

Abef auch anderl;^ tind besonders pso- irische Metastasen , können solche Uera^» krankheiten hervorbringen, ^vovon ich auf«^ fallende Beispiele g^esehen habe. Eines da>> von mag^. hier plats Qnden» welches im Poliklinischen Institut beobachtet wurde ^ Ein Knabe von i4 Jahren , suchte hier Hiilfe gegen ein Sufserst heftiges Herzklo^ pFen ) welthes Ihm schon über ein Jahr be- lästigte, und so heftig worden war, dafs es . ihm den Athem .benahm > äufserlich sichtbar war, ja die Rippen der Seite schon etwas aufgetrieben hatte* Der Pols war schnell und ungleich. Sein übriges Befin- den wohU -— Nach vergeblichen Gebrauch verschiedener Mittel entdeckte sich , dafs er vor 2 Jahren einen starken (wahrschein- lich krät^artigen) Ausschlag gehabt hatte^ welcher ihm schnell durch aufsere Mittel vertrieb(*n worden war» Hierauf wurde nun die Indication der Heilung gegründet, die Bergkrankheit als Metantase betrachtet, und ihm Pulver von Schwefel > Digitalis^ Sufphwr, Anthnonü aurat. Calorml^ mit einem

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l)^^tt von S/ip. Dufcamar.Hdä. ]Bafian.' Ligh. Guajac, verordti^t, arif die Herfeg-egend >eiii Vesioatorium^ und Huf den linken Arm Cort^ Mezerei g^elegt^ niid[ beides in starker Eiterung gesetsl und erhklten^ Bei diesen Mitteln vermiuderfe sich schon nach i4 Ta* gen das Herzleiden auffallend > und nach lechawüchisntlichem Oebraoch war «9 voll- kommen (rehoben > und der Kranke ktoat# miß i^eheilt «ntlaiaeu werden»

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' Neue üntersuchtuigea

über

die Wirkung der Jode

und

Über die Votsichtamaafs^egeln , .welche man

beim Gebraach dieses Mitters g^egen dea

Kropf za beobachten hat«

Vom Dr. Coindet, Atzt zu Genf« \-

Aus dem Französischen überset&t

von

Dn Oppert zu Berlin* '

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(Bibliodieqite tmiVerscUe i8ii r^yriet); '

Als ich im vergangenen Julius der Helveti- schen Gesellschaft der Naturwissenschiiten'. £0 Genf meine Entdeckung eines neuen '^ Heilmittels ^egen den Kröpf mittheiltet hatte ich im Verlauf cine^ JaTires dCboQ - ^ eine hinreichende Anzahl von Erfahrtif)g|;en j gesammelt^ um sowohl die Wirksamkeit) ] ml§ auch die Unschädlichkeit dieses 4£iäfti*. ]|

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{en Specificams auf^er Zweifol aet^en %jx öniif n ♦). »

Seitdem erfahre ich » daFs gewisse üblp, def Jode eigen thümliche ZnfäJle sich- ge- rade bei Personen gezeigt haben, welche an Genf in groftfem A.naehn stehn, und 80 die aligemeine Aufmerksamkeit des dorli* gen Publikums auf sich zogen. Die FoIg«r ivar, dafd man sich gegen den Gebranch dieses Mittels auflehnte^ und gewisse Per- äonen haben es dermafsen in Verruf er-- klärt I dafs es meines Wissens aufser dem AutimoniufOf der Menschen«» und Kubpok- ken- Impfung kein Mittel gibt, gegen das man mehr Geschrei erhob, und welchem man einen lebhafteren Widerstand eotge- gensetste als dieses»

Ich bin es indessen der Wahrheit schul- dig £Q erklären, dafs diejenigen meiner Herren Amtsbrüder I Genfer sowohl als Aus- länder, welche die Jode selbst anwandten, dieselbe nicht verrufen, sondern sie viel^ mehr als ein kräftiges Heilmittel empfeh- len, das bis jetAt nur noch zu weni;^ ge- kannt -ist, und also mit Besonnenheit uad

*) Ich kititite Betit gut Alt p«Cüniären Vortheile^ welche tneine EticdecKung mir britigen konntci wenxi ich ein Geheininifs datalis machen woll- te4 Aber iolcfae Gcwitinsuchc halte ich für tief unter der Würde des Ar^es, und aufserdent empfand ich bei dem (3edanben , als ächweizer ' Arzt ein Heilmittel gegen diese häufig verbrei- tete nnd fast endemiscne KranKheic in meinenv Vatetlande SSefUnden zu liihen^ eine so lebhafte Frende, daU ich mich nur noch mehr beeiltt^^. die Frucht meinet Beobachtungen zur öfFentli^ eben Kenntnifs zu bringen» >

Jattfn.LIT'.BihSt« 6

Vorsicht ^n^awandt 'werden m^tfa. l>ef öffentliche Wohl erfordert^ dafs ich «rör-» 'tcrei^ in Mriefex^ die bedenklich keilen und 'Einwürfe y die tüan '^egen die Jod« erhebt, ge^rüf^et »ind, vmd dai's ich die Ursaehen derffelbon ita bestimmen soche« Da ichhun« tlert und fanfzig KramkeiH die Jode tidet* ihre verachiedenen Vraparate verordnet h«b<>^ und kein Einzi^^er» der streng^ und re^el- tnäfsif^ meine Vt)r8chriftefi befolgte, auf eine ernsthafte Wei«0 an den diesem Mit- tel zugerechneten Übeln Zufällen litt, s^ liabe ich mit desto mehr Leidwesen ver* lioininren, was drei oder vier Personen, di^ meiner Behandlung nicht anvertraut ^areo^ widerfahren ist ^).

^) Herr Coltadon, Fhaitnaceüt, tb^ilte xnir titrefn Brief des Herrn Irmin<frr aus Züfth ra.it , "wo- von icli die die Jode betreffendan Stellen hier iierttishebexi will. Zürich ^^ a, Febr. IB3C« y,Ungefahr siebeig -Individuen versclaedenen Geschlechts und Alters/Vso schreib^ dieser e:i^ lehrte Prajitiket , ,^habc ich mit der Tinctar Sef Jode nach der vom Ht^n Coind-et aageEei stell Form und Dosis behandelt« i&wei Unsen der* ^elben reichten geWöhnlicb hiOy gans idte und aasgedehnte Kröpfe 'Xul schmelten ;'- Euweilen Warde noch eine Unze %u ihrer völligen Zer- störung erfordert^ In einigen F&llen «lalf di« ifode nitihts , «her itie habe i^h flble WirKungen davon ftesehen. Kind«T von 5 bis 10 Jahren gebrauchten sie in kleineren Dösen als Erwach* sene » "und £war ohne allen Nfciitbeil,» ihi Ge- eentheil hat sie die trefflichsten Dienst« ge» leistet.""

„Ich ziehe die Tinctnr 4er Jod« dam hy« driodvanren Kali und Natrum vor, weil sie aia^ facLer zu bereiten und wohlfeiler ist,*'

,yVoxi den, 70 Personen di« ich behandelte kat keiAM: aachiheilig« ZiilUlf editten^ wa«i

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CestftUt auf meine $o ^fünsti^en Re- aoUate, und um sie noch mehr zn bie«täti- fetiy befragte ich die medisinische, chirnr- giiohe und pharmacentische Facnltät, wel- che am i5. Januar d. J. anter dem Vor- aiue eine« Syndicu« auf dem hiesigen Ra^th« haate vereinigt war, ob eine« ihrer Mit- glieder unter den meiner Obhut anvejrtrau- ten Kranken von einen unglücklichen Fall KenntniTs betfäfse ; ach forderte sie feierlich auf, einen solchen namhaft su machen, Bnd erklärte, dafs ich dergleichen Anzeige Cdr einen wahren Prenndschaftsdieast an* eehen würde: da aber keinem Kranken ir- gend* ein Unfall eugestofsen war , so konn- te «ach keiner benannt werden. Ein Kran- ker, den ach die Jode verordnete, hatta einen Kropf von der Gröfse eines Reinet- ten-Apfels, und dieser wurde in Zeit von eecbs Wochen ohne die mindeste Beschwer- de aufgelöst. Natürlich mnfffte mir die er- •taualiche Wirksamkeit des Mittels auffal- len, dem ich an dieser Hinsicht kein an* deres gleichstellen konnte^ und ich vermu- theto sogleich, die Jod«? möchte auch ein aehr gefährliches Mittel werden , wenn man eae unrichtig anwendete, das heifst^ wenn

mtins Vorschriften befolgt warben. Vielmehr verloren iwei Drittheile üire Kröpfe esns, und die übrigen sum Theil, nur wenige haben die Jode ganz ohne INutzen gebraucht.^

Ich wundere mich über diese Resultate nicht, da ich die Talente des Herrn Inninger kenne, in*- dessen bestäsigen sie das CJrtheil, welches ich hier aussprechen virerde » und seigen, was man ▼on dem Mittel zu erwarten hat, wenn es wei- sen und vorstcktigen Händen anrcrtriuet wird« •>«

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~ 3<> -^ '

man sie m tn starben Dosen i oder m lau» ge hintereinander ohne IJnterbrecban|f, und TOrtügiich wenn man sie Mrten^ schwäch- lichen, und mit andern Krankheiten behaf- teten Personen verordnete.

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Ich zweifelte gttt nicht daran , dar« die Jode nnter aolöhen Umstfinden auch üble Zufälle hervorbringen kc^nne, nm sie da» her £u vermeiden ) vertüeigertt kh, nnd ver» tvtigert noch immer förmHch das Mittel 0en- fenigen^ ' vrelchen es meinem Vermnthen nach nicht wohl bekommen^ oder gar schäd- lich we)rdea>*nitfcfate« ich nur soLcIm* Subjecte answähltei die übrig^ens {^anc ge* ennd waren/ und sie aufmerksam und re« gelmäfsi^ beobacbtete» so bemerkte ich gleich eine jede Abweichung von ihrem ge- wöhnlichen Gesundheitszustände; hiedurch erfuhr ich- aufs genaueste^ welche beson« dere Zufalle die Wirkung dieses Mittels begleiteten; neigte sich etwas davon , so , setzte ich sogleich damit aus y befriedigte die verscbiedsnenlndicationeU) welche sieh darboten, und der Kranke kehrte alsbald «u seinem frühem Wohlbefinden Burücfc« Darauf untersuchte ich , ob das Mittel noch fortgesetzt werden könne oder nicht»

Es sind mir einige Polte anfgestofseni wo ich für nöthig hielt » den Gebrauch dex" Jode, nacbde^m siet ein Paar Ta^ versuchs- weise angewendet worden^ durchaus aa UntersagejD»

Als ich üb.et die Schvriertgkeiten näeb- dachtOi welche ich selbst fand > dies Mittel a weckmäfsig eo verordnen ^ nnd die fälle

3i

iD bestimmen, in welchen et gän£lioh ver-

ngt^ oder vorgeacbrieben , oder autg^eset&t

werden mnfste^ so fiel mir «ehr bald bei,

daf« ich vrphUhiin würde, wenn ich die

Apotheker aufforderte, dem Pabliknm nur

auf die Vorschrift eines Arstes Jode su

verabfolgen^ oder mit andern Worten^ sie

nnr solchen Personen sn .verkaufen, did

finter der Behandlung eines Mitgliedes der

Facnität ständen. Dafs ich dies nicht thati

entband aus eibem gewissen Gefühl von

Scbicklichkeit, und aus Furcht, dieser Schritt

möchte mir nachtheilig gedeutet werden«

Ich billigte die weisen Vorsichtsmaars- regeln des Gesandheits-Rathes im Waadt- JLaiide : wodurch auf solche Weise der Ver- kauf der Jode beschränkt wurde. Alleiii ich lioante nicht umhin mich su verwun- dern, dafs einige Aerzte^ die als Gelehr- te die Achtung ihrer Amtsbrüder, und als Praktiker das Vertrauen des Publikums ge* niefsen^ wahrscheinlich auf Orßla^s Ver- suche gestütat, die Jode ais ein ätzendes Clft bexeichnen«

Jene Versuche haben durchaus keine Besichnng auf die Methode, nach welcher ich den Gebrauch der Jode verordne.

Niemanden ist unbekannt, dafs gewisse Heilmittel, als r. B. die coocentrirten Mi- neral-Säuren, der ätzende Quecksilber - Sublimat, der Arsenik s. w. auf zweier« !ei Weise wirken. Giebt maü eine gewisse Quantität auf einem Male, so wird derMa» gen augenblicklich davon zerfressen; allein wenn man sie täglich, in getheilten, hin-

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ich glaobe su bameirkeii , dafii die yer* edeneo PrSparate der Jfode jedea eieeiq^ Bliebe Wirkungen und Symptoiiie her« iriDgen: te yerupaacht der calcinirte Rrafliai gans andere Zufälle alt die api« Sae Tiaetnr der Jode; lei^tere wirkt 1er mehr auf den Magen, lüfst sich rerer handhaben, und erseogt leichter migen Zufälle^ die ich jodisch^ nennen btc» ala es die jodinsaaren Salze tbun^ l Yon allen Bereitnngen scheint mir das iafaaJtige jodinwasserstoüEsaure Kali Irhdat€ dt Potasst jodur^ noch ana leich* m au behandeln und am wenigsten Be^ werden zu yeranlaesen. Deswegen be« e jch mich des leateren auch fast ans« iefslicb. Man löst sechs nnd dreifsig D dieses Salses, und zehn Gran Jode liner Unze destillirtem Wasser auf. DV* Torachreihe ich anfänglich sechs bia 1 Tropfen in einer halben Tasse Zuk- irasser. droimal täfrliAli. und Hteiirerm

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Um das jodinaanre Kali oder Natroin £11 bereiten, sättigt man die Grundlage, oder dag kohlensaure Mittelsdlz mit Jodin- säure; die leztere kann man sich atif fol- gendem Wege verschaffen. Man lafst dtirch eine Auflösung der Jode in Wasser, Oder besser in Weingeist eine Portion SchwefeU /wasserstoffgas durchstreichen ^ dann schlägt sich der Schwefel iliieder, und die Jode verbindet sich mit dem Wasserstoff. Als* dainin fiitrirt man» und erwärmt die Flüs- sigkeit , um den Ueberschufs des Sehwefel- wasserstoffgases und des Weingeistes %jt entfernen, worauf die JocUnsäure rein i&u« rückbleibt. .

Die Versebiedenhcit in der Wirkuiig. der Jode nach den Bereitu^geh derselben, i/it nicht ihr' allein eigenthümlich. Man ündet sie gant, ähnlich bei dem Mercur^ mit welchem die Jode überhaupt die gröfste Analogie in der Art zu vi^irken zeigt. So siud der graue Ouecksilberkalki das Calo«

. mel und der Snbiiinat drei ganz identische Präparate in Beziehung auf ihre Basis» uad ATif die Krankheit, deren Speciffcnm sief bilden: allein man gebraucht eins oder das ;;gidere^ je nachdem es die Krankheitsform^ die Constitution 4^s Patienten , die Jah->

..reszeit u. s. w. erfordern, und die Wir* kung ist bei. allen verschieden.

Nach diesen Betrachtungen hpfFe ich/ dafs die vereinigten Bemühungen der Aerzte und Chemiker früh oder spät andere* Prä* parate zu, Stande bringen werden» welche sicherer^ wirken und eine zweckmäfsigere Form beiiitseni als die Ms jetzt von mir

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I

;ebraiicbten. Anch mfissen sl« mit ibie» riflcher Oeconomie in hinlänglicher Benie* Lang Stefan, daf« sie nicht bald zuträglich bald schädlich -wirken, je nachdem sie mit. mehr oder minderer Einsicht von den AerZi« ten angewendet werden« .

Bei Untersnchnng der Wir&ongsweiie der Jode, fiel mir ein Umstand boAonders aof 9 nach welchem ich sogleich mein Heil- verfahren einrichtete. Es schien nämlich, a?a ob die Jode bis Ka einem gewissen Grade gegeben , den Organismas aaturirte^ d, h. als ob sich in einigen Fällen bald frü* her bald später jodische Zufälle entwickele ten, und swar auf die nämliche Art, wie T ach Mercorialgebraach mercnrielle Za- tälle hervortreten» Beobachtet man indes* •en aufmerksam den Hergang der Sache, BO wird man finden, dafs jene Zufälle nie früher eintreten, als die Wirkung der Jode auf den Kropf aelbst sichtbar wird, sei es nun durch Erweichung, oder Verkleinerung •les^elben, oder durch die Frequens de% K'alses, oder durch andere eigcnthümlicLe F.rscheinungen. Da nun nach meiner An« iicht jeder weitere Eingriff nicht nur un- i.iils- ist, sondern auch schädlich werden Lana^ indem der fortgiesetzte Gebrauch der Ju^e den Körper immer mehr saturirt, so inufa man das Mittel aussetzen ^ und dies i§t i!er wesentlichste Theil meiner Behandlung, •' em ich ganz besonders das Glück soschreibe, «las ich damit gehabt habe» Nach meiner Meinung mufs man den ersten Aogenblick wahrnehmen, wo die Jode anfängt ihre Wirkung tu zeigen: alsdann seist m^n

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fleicli mit dries^m Gebraueh« m*^ nnd'TOr^

schreibt «ie Ton neaem nach Verlauf vaa S bia lo Tagen ^ d. b. in der Z^it^ wo dim früher angewandte Jode wiederum aufhört im Körper %n wirken«, So gebraucht und Terlä&t man Die abwecbsülnd' ungefähr auf die nämlicbo Weij^e, wie wir bei Aoweu' dnng de« Mercara verfahren. Ich g taube nicht j dafs alle diejenigen^ walche sich der Jode bedienten ^ diese Regel beobachteten^ und die Nichtachtung derselben mufs noth- wendiger Weise der VVirkun^ des Mitt«lS

schaden* .

Auf diesen Theil meiner Bebandhiii^ also, wird die Aufmerksamkeit des AratM vorf^ügIicb hingerichtet seyn.

Allen meinen Kranken habe ich es sar unerlMf suche A Bedingufig gemacht, mich Kam wenigsten alle fünf bis sechs Tage ku besuchen. Wenn einige dies unterlieAten^ so war es ihre eigne Schuld ^^ dafs sie durch die Wirkung der Jode mehr oder minder belästigt worden sind.

Einige nahmen das Mittel aua eignen^ Antriebe y ohne einen Arat zu befragen^ und gebrauchten es so lange, bis sie sich damit saturirt hatten $ andere bemerkten^ dafs nach i4tägigem Gebranch von dreimal 10 Tropfen in 24 Stunden, der Kropf viel- leicht um einen halben Zoll kleiner gewor* den war, und glaubten nun, sie würden noch einmal so geschwind geheilt seyn, wenn sie die doppelte Portion Jode einnäh- men: beide haben durch die Folgen dieser Xlnvorsichtigkeit f ^büfst^ ich wurde geru-

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f», nachdtm sich ichon die üblen Zufall« dar Jode entwickelt hatten. ...

Folgendes hab? ich bei Pertonen be» nerkty die'atark davon ang^egriffon waren t Beacblennignnij^ des Palses , Herzklopfen^ hSofiger trockn'er Husten, Schlaflosi^^keit, schnello Abmagemng 9 Abnahme der Rräfle; bei andern hlofs ein Auflaufen der Beine^ oder Zittern, oder eine schmershafte Ver- hirtnng^ im Kropf, saweilen welkten die Bräste hin , und der Appetit vermehrte sich fortdaaernd auf eine gaoz besondere Weisfr. Fast bei allen die ich gesehen habe (etwa fünf oder sechs) verminderte sich noch während der Daner -dieser Zufälle sehr rasch die Kropfgeschwulst, wenn sie auch schon gans alt^ hart^ und ausgedehnt ge« wcten war.

Ich liefs dann sogleich die Jode aus- getzeD, und verordnete Milch, vorxiij^lich £scl<milch , lauwarme Bäder. Valeriana, China, flüchtiges Laugensalz, Opiam, und andere krampfstilleude Mitte]. Bei schmerz- hafter Verhärtung der Kropfgeschwnlst ver- ordnete ich Blu^igeL und erweichende Um- schläge. Eine alte Frau, die an Zittern und Herzklopfen litt, w;ujrde durch den Ge- brauch der Blausäure sehr geschwind er- leichtert, doch ging es eben so bald vor- über.

Unter dieser Behandlung verloren sich Jie Beschwerden leichter, als ich selbst ge- glaubt hatte; bei einigen blieb indefs noch Isnge nachher Magerkeit, Muskelschwäche, and Blässe des Gesichts zurfick.

1 '

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Das rasche SchmeUea der Kropfge« «thwnlst^ velches entweder nach sa an« ballendem Gebrauche der Jode, oder bei «a grofser Empfänglichkeit de« Kranken ge- gen die Wirkung derselben Statt iiiidet^ \erdient gans vorzüglich die Aufinerksam* keit des Arztes: es beweist, dafs di^ be-

? leitenden Zufälle^ von einer zu starken i iCitiswng des Körpers mit dem TIeilmittel horrühren, und dafs der Arzt sich an eine »war langsamere» aber gefahrlosere Wir* ki&ng halten müfs. Der mittlere Zeitraum der Bohandlaog sollte wie mir schien 8 bis ' lo Wochen dauern.

Nur einmal bemerkte ich, dafa die Jode 9a eingreifend wirkte, und der Fall ist merkwürdig, weil er die Wirkungsweise Afis Mittels Q^nz besonders ins Licht stellt. £8 besteht in folgendem. Ein Mann von fünfzig Jahren trug schon' mehrere Jahre lang eine aufsererdentlich »tarke Kropf-

§ «schwulst in den beiden Soitentheilen der cbilddrüse. Diese venchs fortwährend, war hart anzufühlen, doch unschmerzhaft, der Kranke klaffte über Beklemmung, und Er- t ztickungBznfälle , wenn er stark ging , sich bückte, oder Treppen stieg, übrigens be- fand er sich ziemlich wohl. Ich ver* , schrieb ihm dreifsig Tropfen von deir Auf- lösung des wasserstoffhaltigen jodinsauren« 'Kalis. Den fünften Tag nahm der Kropf an Volumen zu, wurde härter, sehr schmerz- haft, der Kranke verlor die Sprache, der Pols hart und frequent. Den sechsten Tag ^SLV alles noch schlimmer , die Schmerzen heftig j und auf die Mitte der Luftröhre ''

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coticentrirt. Der Kranb« achrieb tie der Wirkung^ def Jode so«

Ich war Anfaag^a nicht seiner Meinnng» weil die VerschlimmeraBj^ zu rasch ein^e«^ treten war, und glaubte ^ der Kranke hfitu sich vielleicht erkUtet.

Indessen liefs ich doch die Jode aosr letsen, verordnete sehn Blotigel auf den Kropfs vorsüg^lich an die schmershafte Stelle der Linftröhre %n setzen, einen erweichen- den Umschlag, Diät, Bett n. s. w^ Die Blatigel verschafften nur vortibergehendd ' Erleichterung $ am folgenden Tag war. der Kropf wieder eben so hart utid schmerz* haf t : OS wurden daher von neuem Blutigel» Fortsetzung der Umschläge u. s. Ter*^ Qrdnet.

Nach Ablauf von i4 Tagen hatte düt Kranke sein gewöhnliches Wohlbefinden wieder erhalten y blofs die Stimme war hei- ser geblieben» Als ich den Kropf unter- euchte, erstaunte ich nicht wenig» ihn be^^ deutend kleiner und weicher su finden 5 ich trat daher der Meinung meines Kranken bei, und schrieb nun viel mehr als ich anfangs geglaubt hatte ^ der Wirkung de^ Jode zu*

Einen Monat . spätem wünschte der Kranke , da seine Geschäfte es ihm erlaub*- ten, und er sich bei der Abnahme de: Kropf ge.'chwulst sehr wohl befand ^ nöcl- einen zweiten Versuch mit der Jode zu machen« Ich genehmigte dies um so lieber, als diese Wirkungjtai^t der Jode mir noch neu und merkwürdig war« Ich besuchte

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4en Kranken tag^lich; am vierten Tafi er- achienen die nämlichen Znfälle , äU firüher^ , «lit derselben Heftij^keit wieder ; sie wurden auf (gleiche Weise , und mit gleichem Er-r folg; behandelt.

Am i4ten Tage hatte die Kropfge» aohwulst ohne gan& aertheilt eu seyn, doch so sehr abgenommeli, dafs der Kranke auf keine Weise davon belästiget wurde.

. Ich wurde durch diese in mehr als ei* aer Hinsicht merkwürdige Beobachtung in der Meinung bestärkt,- dafs die mittlere Dosis der Jode für einen concreten Fall durchaus unbestimmt ist, denn auf einige Kranke wirkt sie fast augenblicklich, da* ge;ä^en andre selbst nach mehrwöchentlicfaem Gebrauch keine merkliche Veränderung an. sich spüren«

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Diese Beobachtung zeigt auch, wie wichtig es dem Arste seyn mufs, die Witr kang der Jode Schritt vor Schritt zu ver- folgen. Denn hätte sie jener Kranke aus eignem Antriebe genommen, und. auch das Kechenexempel gemacht, das mehreren, die sich selbst behandelten, so übel bekommen iit, oder hätte ein ArKt das Mittel vAfw schrieben, ohne seine Wirkung cu kenneil, und es augenblicklich bei Seite au setzen^ so würde der Kranke ohne Zweifel die traurigsten Zufälle erlitten haben.

Ucbrigens mnfs die Jode nicht in allei| Kröpfen ohne Unterschied gegeben werden^** ' auch nicht immer gleich von Anfang anr es gibt deren, wo ein wahrhaft entaünd- ]#cher Zastand obwaltet, der sich durch

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Spamiviig «nd lebhaften SclimerMa b«s«icli- flai, oder aiitsh ein nervöser Eastandv den naa an der Beklemmang nnd Züamosen- icbnnraug des Habes $ oder an einem tof- fiber^ehenden Hiadernir« in der Respiration erkennt > oft selbst findet sich eine galligie Disposition als Begleiter des Kropfs : in die- sen Fällen mofs man dem Gebrauch der Jode Blattei am Kropf, erweichende Um- schläge^ krampfstillende Mittel, oder sol- che, die den Magen reinigen , voransschik- kea , sonst steJit xn befürchten , dafs der Kranke die Jode nicht verträgt.

Diese ZnfSIle finden ^sich auch wohl Vierlanfe der Behandlung ein , und erfor- dern dann die nämlichen Heilmittek £s kömmt al(io nicht hlofs darauf an, feder Person di^ am Kropf* leidet, Jode mu ver* schreiben, man mufs auch die verschiede* aen Heilanxeigen beobachten, sonst bleibt die Wiederherstellung mehr oder minder sweifelhaft.

Nach der erwähnten Wirkungsweise der* Jode auf den thierischen Organismus, begreift man leicht, dafs es Fälle gibt, in denen sie gar nicht angewandt werden darf, aU £. B. bei Schwangerschaften , Anlage SU Mutterblntflüssen , bei bevorstehenden * oder bereits angefangenen Brnstkrankhei- ten , bei Absehrung und schleichendem Fie* bort es entstehe woher es wolle« Auch schwächlichen, nervösen, und ungesunden Personen darf man sie nicht geben.

Dagegen hat es mir vortreffliche Dien- ste geleistet bei hdividnen;^ welche keine

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andere- Be<cliw6rlo aU den Kropf hatten« beiondere wenn eie «chon ttber das Jnf^end'- liebe Alter hinaus i oder auch noch älter Maaren* Im yergaiagenen Herbst liaCs mich eine 76jährige Fran rufen : sie litt an Kop^'^' schmersen» Schläfrigkeit » Schwäche miii Einschlafen des rechten Arms^ dessen Em- pfindlichkeit so abgestumpft war^ däfs die Kranke die Gerenstande nur durch einen Handschuh ftu fühlen glaubte. Diese Zn« fälle nahmen in dem Verhältnisse %n, ala eind[^ ungew(jhnliche grofse Kropfgeschwulst sich' im rechten Seitentheil der Schilddrüse entwickelte, und £war auf eine gan£ acute Art; denn wenn gleich der Kropf , schon seit dreifsig Jahren vorhanden war^ ao hatte er doch in den lezten drei Monaten in dem Grade zugenommen 5 dafs er fast die Gröfse einer Faust erreichte» ^^ Offen- bar störte er den Blutumlauf im Gehirn und drückte auf das Arm-Nervengefleci^t. Die Kranke hatte in diesem Somme.r viel Wasser getrunken»

Diese Dame war durch alles das» was man ihr von meinem Mittel gegen den Kropf saglCi geängstiget worden« Da ich indessen- kein anderes Mittel dagegen, kannte ^ nicht einmal eins^ das die Fortschritte der Krank* heit auf/zuhalten im Stande, war ^ so hielt ich es für meine Pflicht^ ihr die Judo sa verschreiben«

Ich behandelte ste mit aller der Sorg-^ faltf welche die Wichtigkeit des Fallet an erfordern seHien. Nach Verlauf von i4. Tagen war die Krankheit schon in ihrem

F(Nrtsehreit6n gehenunt^ noch i4 Tsge spä-

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1er Terminderte sich der Kropf, das Hirn- leiJtfu nahm- ab und der Tastsinn wnrde ' cnipfindUcder. Jetet fing; sie ani die Bes- leroogf ihres Znstandes selbst sa spüren, und worsto mir Dank für meine Behand* laii^.

Einen Monat spater war der Kropf gänis«^ lieh ftcrllicilt, und bieäiit hörten alle Zu- fäiie der Paralysis und des Gehirnicidens auf. Gegenwärtig befindet sie sich toII« Lumnien wuh!»

In meiner früheren Abbsndlnnja^ schlofs ich nach der Analogie, dafs die Jode und ihre Präparate in gewissen Fällen von Arne- tiurrboe nützlich seyn könnten» Auch jetat sweifle ich nicht) dafs dies Mittel, wenn et erst ^ehoYi^ studirt und gekannt ist, in geschicVtirn Händen bei manchen chroni« Ycften Krankheiten des Uterus gute Dienste ItiBien wird.

Da ich bemerktet dafs es in einigen wenigen Fällen merklich anf die Brustdrü« aen zu wirken schien, so sah ich mich ver*^ anlafst, eS bei den kalten Geschwülsten der lymphatischen Drüsen der Brust, die im Gefolge des Wochenbettes entstehn, ansu- iirendeiij und dies geschah nicht ohne Er« folg.

Sein^ mächtige Wirkung auf das ab' sorbirende System bewog mich ebenfalls^ bei Scropheln ohne Fieber, und da wo die Halsdrüsen geschwollen und schmerzlos wd' reo, Gebranch davonzumachen» Ich habe in solchen Fällen die besten Wirkungen davon gesehen* Diese leite Thatsache, die Journ. LIV. B. i. »«. D

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gibt> ist von einem der ausge^ttichn^taten Aerete dieser. Stadt bestätigt worden.

Ich betraclite dahor die Jede als ein Heilmittel 9 das unter die nüt^Jichsten , di«, "wir kennen, gewählt xu werden verdient* Alle Angriffe^ die man dagegen richtete, und alle Vorortheile > welche man hier hat 'aufregen wollen, beweisen nur^ data si« das SdiicHsal der übrigen faert)i8chen Mit- tel in der ersten Zeit ihrer Entdeckung iheilt« Freilich muls man sie noch lange l)Bobactitt)n ehe mau Bit hinlänglich gekannt haben wird.-

Ich rathe Jederrnünn ah dk Jode zu gtbrait^ 'chen ohne tinen Arzt zu befragen. Meine Amta- brüder aber fordere ich auf, es nur solchen Krauken, die sie täglich abwarten könnep, %xi V0rschrj(fiben ; es 'uicht in eu stai'ken •Desen 'äu geben ; es »u rechter Zeit bei Seite zu setzen, damit die üh^ln Zufälle, die ich mit dem Namen d-er Sättigung be- ^r.erchnet habe^ vermieden werden, und vor allen Dingen es jedem Kranken zn verwei* gern , bei welchem sich die oben erwähnt- ten Gegen an zeigen vurfioden«

Alsdann werden die Fehler desjenigen, der das A|ittel gebrauchte, nicht auf di%^ aes zurückfallen«

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IV. Gedrängte Uebersicht

im Cbarbp9sischen^ Antheil der Grafichaft Schaumburg {gelegenen

Kur- Anstalt Nenndorf,

Von

Dr. Neuber,

pncüxirendem Arzt zu Cassel und Bruimen- Arzt

zu Nenndorf.

iJurch die Schriften von Schröter.^ WaitZf lH^'urzer , Huftland^ n. a. m. dem ärztlichen md Dicktärstlichen Publikum bekannt^ des-

fleichen von vielen angesehenen Aerzten csncht, und vielen Leidenden jährlich Hülfe bringend 5 bedarf Nenndorf wohl kei- aer uriederholten Anpreisungen um Kur- gäste in gewinnen! wohl aber verdient es einmal wieder einer Erwähnung, hinsicht- lich mancher neuern Einrichtungen und Verbesserungen. Vieles verspricht es sich ooch für die Zukunft von der Grofsmuth and Liberalität des jetzigen Landes > Herrn, da es schon von dem höohstseeligen Land-

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{faftn Friedrich der höcbtt#n Änfinerksain» gewürdigt I von dem allerhöchat^eelii^en Karfursten aber, dessen allergnädi^ste Für* " sorge es j^enofs y in seiner jeUij^en Ausdeh« niiri^ gegründet worden ist. Ich erfülle daher mit Vergnügen die mündliche Aof- forderong des verehrten Herrn Staatiraihea JJuJd'and^ mit Beistimmnn^ meines hoeh- 'geachteten Herrn CoUegen WaitZy dessen ^vaUe Verdienste um die Anstalt allgemein anerkannt werden , etwas über Nenndorf zn sagen, indem ich mich anf die lang- jHhri^cn Beobachtangen nnd £rfahrQn^en desselben , die .er mir so gütig mitgetheilt hat, stütze.

Seit geranmer Zeit, nnd anch während der drei Jahre, wo ich neben dem Herrn tieheimen Hbfrath Dr. Waitz daselbst als Arzt am Bade angestellt bin, hatte Nenn- dorf eines im Verhältnifs su dem jetsigen Bade- Publikum überhaupt wohl ansehnli*. t^hen Besuches sich eu erfreuen, die Zahl AfiT Kurgäste und Fremden foelief sich nach den Listen jeden Summer im Dnrchschnitt auf sechs bis siebenhundert« aufser denen das Bad brauchenden Landleuten und den vielen armen Kranken, die hier im~ August freies Bad, freie Arzenei und andere, Un- terstüiiKungen erhalten^ In einigen frühern Jahren war die Anzahl der Fremden auch wohl noch bedeutenden Bäder von allen Gattungen wurden jahrlich wohl fünfzehn bis sechszcbntausend bereitet. *- Sehr gut wird das hiesige Wasser auch in verharz* ten BouteiUen veriandt.

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Im Gänsen bestätigte sich fortwährend die grofse Heilkraft des äufsern und innern Gebrauches' der hiesigen Schwefelq[aelien, bei denen von obigen Schriftstellern ange- fahrten Krankheiten, besonders bei ehro- nischeni Rheumatismus , ailen Formen von Gicht und cbroaisch^n Hautausschlä^jen ntit ihren mannichfaltigsten und verwickeltsten Tolgen als Krankheiten innerer Organe deren Ursache zu Zeiten erst während des Bades durch Wiedererscheinen längst ver^ gesseaer Gliedie^schmerzen und früher un- terdrückter Hautkrankheiten an den Tag kommt, die dann erst vollkomnien geheilt V4*rdon. Desgleichen bewährte sich unser Wasser bei Stockungen im Pfortadersystcm, Leber- und Mils* Verhärthngen^ einigen Mtrn von Hypochondrie und Hysterie, Hä- aiurrVjiJnlbcsch werden, Verschieimnog der Verd'iQQngswerkECUge und Urinblase» anch Xrar.iLeiton der Urinsecretionsorgane über- kaojit, eiterigen Absondcrun;^en und Stein« beschwrricn. Ferner schafl'te das Bad Hülfe bei Krankheiten der Sexualorgane im All« gemeinen (indem es die Entwickclang der Sexaalfunctionen begünstigt ohne den Ge- schlechtstrieb KU reizen) y besonders bei anomaler Menstruation, am meisten bei Verhaltung und Unterdrückung derselben aus krampfhafter Verschliefsung der Ge- fafs-Enden» Loucorrhoe^ so wie der davon und auch aus mehrern andern Ursachen entstandenen Unfruchtbarkeit. £s empfiuhlt sich als Nachhur nach schweren Krankhei- ten, wo Schwäche als Folge gestörter Haut» function, Torpor cutis ^ organische Fehler oder Nerven »Leiden mit vermehrter Reizbarkeit

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xurückbleibcn, Selbst beim GesicbtsscliinerSy , dann bei cbroiiisclien Bruiibesfjbwerden^ Verschlcimung der Jßespi ratio na - Or^aue^ Baiichfliisseu aus rbeaiaatisclicn, ^gichli» sehen, psorixchen Ursache». Nutzen stif- tete unser Mineralwasser hei Quecksilber- Blei - Kupfer-' und Arsenik- Ver^ifiungen mit ibren langwierigen Folge- Uebeln , Läh- ~. munden, Conti actureo und Deiur^anisatiö- nen, bei Scropbefn und Rbachitis, Steifig^«» keit nacb^Verwundungen und alten Ge« f cfawüren y wo:^egon es eine ai^fserst reil* mindernde und beilende Kraft besitzt«

Die Wirksamkeit d^s Nenndorfer Was- . sers ge^en Re^te der sypbiliti^icben Krank- - heit, theils wq su weni^ und unrcgelmä- tsigf theils wo zu viel Merkur angewandt worden, ^bestätigt sich fortdauernd. Aber gegen die bisherige Behauptung kann ioh nicht umhin, vieler Erfahrungen meinea Herrn CoUegen ^nd einiger von mir (ge- machten zu erwähnen, wo der innere Ga« ' Irauch und das Uad bei primairen veneri- achen Krankheiten zur Heilung ebenfalls wohlt]l)ätig. mitwirkte^ auch bei /«ecundairor und allgemeiner Syphilis war dazu bei der Badekur weniger Merkur als es wjohl sonst der Fall gewesen seyn würde ^ erforderlich. Wir sehen immer, dafs lezterer sich sehr gut in Verbindung mit unsern innerlich und äufserlich angewapdten Mineralwasser reichen läfst, ohne seine antisyphilitische Kraft zu schwächen, dagegen ward aber' seine salivirende Wirkung bedeutend ge- mäfsigt oder verhindert« Die auf chemi-' sehen Prinzipien beruhenden theoretischen

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ilaisonnements werden aach bier darcli die^ ZrfabniDg übenvogen.

Die stärkende und schwächende Wir» kung unserrr Bader , die voii vielen Aerx-« U-n und iVlchiära^ten denselben o£i nach willkührlicheu Aiinahnsen za^e^chrieberi \^ird, zeigt «ich hi«r jährJich dem anbc- fangenen Ruubacl;ter, denn sie thun beidca nach der {j;-chörigon indicatien und n^it den nancberlei Modificationen ang^ewandt, ki- dem sie dir(*ct geilen die Krankheit wir- ken, nach deren Heilung der Organismus ntii anficht. Ohne ihnen nur entfernt die positiv stärkende Kraft der Stahiwässer sa- ftDichreiben, sieht man doch manchen L.ei- dfaden hier zusehnnds sich erholen. Mochte dich Modo und Vorurtheil von &u starker ttAcr EU schwacher Wirkung einea solchen Ileilmiitels mehr der gründlichen ärztlichea Eiaiiclit nachstehen.

Eben so mufs ich mich auf meines Herrn CoUegen authentische Erfahrung ge« fftütKty gegen die Meinung: dafs unsere Schwefelwasscrbäder reiz;end aufs Blutge- fißi- oder Nervensystem wirken , eine von der Wirkung des reinen Schwefels ange-* aommene Schhifsfolg^rung, erklären. Im Gegentheii sahen wir die empfindlichsten reiftbarsten Menschen , die ntich ihrer eige* nen und ihrer Aerate Versicherung man- ches andere Bad wegen seiner reisenden Nebenwirkung nicht gut vertragen hatten, mit vielem Erfolg die Kur hier brauchen, ohne im geringsten durch das Bad erhitzt SU werden. Die Wirkung der hiesigen Schwefelwasserbäder von der gewöhnlichen

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Warme sn 25^27.^ B. wie sie faier nack strenger Vorschrift gegeben werden, ist demnach wirklich reisniindernd , Irritabili* tat nnd erhcihete Sensibilität heräbstim* mcnd, so di^fs der Puls im Bade um ß*-— 10 12 Schläge langsamer wird. Dit^se be* ruhigende Eigenschaft eeigt 5ich deshalb so sehr nützlich bei chronischen TJebela mit veimehrter Spannung der Faser, Sturm im Kreislauf des Blutes, Unregehnäfsi^kei» tcn' des<telben und Congestionen nach ein« seinen Organen. Am deutlichsten sieht man dies bei Krankheiten des Herzens und der gröfser^ Gefafse, sowohl dynamischen als organischen; das Bad mindert den Andrang de^ Blutes nach 'dem Berten, es bewirkt eine gleichmäfsigere Cirkulation im Gefäfs- system, die durch eine eweckmäfsige me- di7/ini8cbe Beyhandlnng noch erleichtert und erhöhet wird; woron 'ich nur fwei Bei*. spiele, wo der Erfolg gegen Erwartung glücklich war, anführen will. Dereine Fall betrijfft einen Mann von mittlem jafa«» ren, welcher an einer pulsirenden GeAch wulst am Brüstbeinende der dritten und vierten Bippe rechter Seits, die schon an dieser Stelle resorbirt zu seyn schienen, litt, und die von mefireren Aerzten für ein AntvrjBjna cjteriae mammariae internae gehalten wurde« Wahrscheinlich lag eine gichtische Ursa- che xum Grunde, und das ihm deshalb em* pfohlene hiesige Bad hatte nach einiger Zeit vt^IIige Heilung sur Folge. Der andere noch interessantere Patient f ein Landmann aus hiesiger Gegend , litt an den Symptomen einer ausgebildeten Hers»

bankheit^ welch« eich durch die den gaa«

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}xk Thorax erachütteraden nnd durch die leidnng^ voa yorn sehr sichtbaren Palpi« itionen, nnregelmäfsigen ^and an8set7.cn- 5D Pnis, der meistens klein und schnell ar, dorch Schwindel, Ohnmacht nnd li- ider Gesichtsfarbe "wohl als eine Erwei« \nng der Hershohlen, vielleicht mit po* 'pusen AfterorganisatiQnen in denselben Dcnmcntirte. Anch sein Leiden war seit Rrei 'Jahren nach einem Anfall von acuter icht entstanden y die. zweckmäfsigsten Ar* eneien ond Ultitaualeeruogen k^unnten nie &ne bleibende Hülfe schafften. Nach ei« PID hier angestellten £weimaligen Ader- fs nnd dum innern Gebrauch herabstim« ender Miltel bekam ihm das Schwefel- Hsserbad so gut, dafs der ^chon als hiilf« it hieher geschleppte Patient, in drei We- hen nicht nur ohne Beschwerden herum- ing, sondern auch xu Pferde heimkehren ein Ate.

Aach sähe ich EntKÜndungen der Harn- ihre als Folce eines unreinen Beischlafes ich jedtrm Bade sich mindern nn4 un^e* :htet ihrer anfänglichen Heftigkeit doch I sehr kurzer Zeit bei öfters wenigcYii uaftufs ohne Arzenei wieder heilen» - ei -Krämpfen mancherlei Art leistete das ad sehr oft Hülfe, besonders wo sie mit erhaltener Menstruation in Verbindung landen, und es konnte sehr dreist aufser BD Anfällen angewandt werden. Hier zeig» laich unstreitig seine reizmindernde Kraft«

Einige Zeit nach der Badekur wird die lant selbst stärker , d* b. sie erträgt leich« ir 4ie UDgünitigen climatischeo Eiawir*

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Kunden al0^ vorher^ seitist während derael« ben beobachteten wir im Ganzen weni^ £rkältun:^en, weoD man sich der wechseln- . den Wiltlsrunj nicht xu sehr aussetst.

Anders verhält es sich mit njisem Schlammbädern^ welche schon seit idio hier ein«^erichtet sind, nnd anch- noch ver- mehrt werden sollen, und welche in Teiitsch«» ' . •land noch nicht lange im Gebrauch in Be* Äoj auf ihre Wirkanj ond Anwendung von auswärtig^en Aerj&tcn noch sehr ver- /Schieden benrtheilt werden. Der Schlamm da£U i»t hier in Neundorf von dfer Natar fertig geliefert^ wir haben nämlich einen . Suhipf, in welehen eine Men^^e Schwefel- queUeu arisgehen und diesen mehrere Fufg ' tiefen schwarzen Schlamm bilden, anf dem sich eine weifse Schwefelbedeckuug ab* setzt.

An mehreren Stellen finden sich atioh so viele schwefeUalz - und schwcfelkalk- artigen Bestandtheile darin » dafs er durch und durch weifsg^rau aussieht. Dieser Schlamm, ein wahres Produkt der Schwe- felquellen y der aufserdem noch die jährlich auf der Schlammwiese in Menge wachsen- den aromatischen Kräuter macerirt ent« hält^ wird auf einer pig^enen Maschine von : denen darin befindlichen harten Körpern gereinigt, dann in einem überbauten Re- servoir beständig niit Schwefelwasser ge- sättigt, und endlieh in der Schlammidga mit Schwefel Wasser- Dämpfen jedesmal vor dem Gebrauche erwärmt. *

Anders sage ich verhält eii sich mit der Wirkung unserer ^Schlammbäder, sie

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iit nämlich wirklich reizend, Irritabilität Bod unterdrückte SeDsibilttät -erboliciid; lie beschleoni^en merklich den Pals des darin befindlichen Kranken, «ie reiben die Hant bis zar allgemeinen Rötbe nud frie« lelartij^en Ansichlag, sie sind ein kräfti^^es HaÜmittei und dürfen cig;(^ntltch nie ohne ZnSiebang^ des Brunnen Arzteft gebraucht werden y da wir Fälle ballen^ wu ihr« An- vendong sich schädlich zeigte und abge- kürzt werden^inufste. Verlangen es nicht besondere Umstände y so thnt man wohl, durch vorher gebrauchte Scbwi^felwäsder- bäder den Patienten zu ihrem Gebraocbo vorzubereiten, selten werden sie so anhal- lend vertragen, und sind deshalb auch nie JO allgemein anwendbar wie diese letztern» «• Diese unsre gewifs stark ein^reiff^ndi^n Schlammbäder sind nun aber auch unsre Zuflucht in den hartnäckig;sten Fallen von chronischen Rheumatismus, Gicht mit Kno« teo, Anchylosen , Contractnren nnd andern Desorganisationen, besonders innerer Or- gane bei Atrophie, Lähmung, schwarzein Staar , eingewurzelten Hantkrankheiten, s. B. schorfiger nässender Flechte , unrei- nen Geschwüren u. w. Sie greifen den Korper wirklich an und erfordern deshulb einen, wie schon bemerkt, mit Umsicht empfohlenen Gebranch, eine geregelte Diät und ruhiges Verhalten , damit nicht durch die Lebensart schon das Blut erhitzt wer- de und dann Congestionen entstehen, wel« che erst vricder beseitigt werden müssen, che die Knr weiter fortgesetzt werden kann. Die partielle Anwendung als Schlamm- Fuls- und Handbäder unterstützt

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sehr oft «I« ableitendes Mittel die Scbwe*

fclwas^erbäder und verdienen Rücksicht alu liDcalmittel, wo keine all^e^meinen Schlamm« büdcr passen. £s niofs bei den Schlamm- bädorn überhaupt das Vorurthcil und diq Moden^Idee dem ärMlichen Gutachten nach« stehen , daher die Aufforderungen von Aers« ten ond Kranken znr Anwendoivg^ deroelbea nach ^rundloJten Theorieen , als wenn man, hier ohne sie liarch das Scbwefelwasser« bad allein selten Heilot)^ zu erwarten habe,. nicht immer berücksichtigt und erfüllt w«" den. können. Die £iurichtang ist dabei getroffen , dafs jeder Patient, der sie j^e- bratfcht , seinv SchlammKige für sich w^ih- rend der Zeit allein behalt, der Keinlich- keit und des wridr»;^en EiudvucKs wegen, den es machen wüide, wenn mehrere d«o nämli<:hpn Schlamm benutzen , obg[leich^ ein }eder seinen Schlamm Überzug mit ins SpübU b£(d nimmt y das stündlich erneuert werden kann» Bei jedem wiederholten Gebrauche eines srolchr^n Bades wird eine Portion fri« scher^ Schlamm sugegeben , und nach fün£ bis sechs Tagen das ^anze Schlamm Iia4 er* nenert. Je nachdem die {gewöhnlich» Schlammconsistens dünner oder dicker ver- ändert wird^ welches gar nicht gleichgül- tig ist, wirkt er weniger oder mehr stark reizend und durchdringend«.

lieber die hiesigen Gas Bäder ^ d^r(»D ausgedehntere Anwe^duni^, auch in be-« . stimmten Fällen, durch weitere Beobach- tungen und Erfahrungen su erwarten ist» will ich nur anführen; dafs seit mehreren Jahren ein^ Sinriehtiing hier gestiftet ward.

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Termog« 'Wflcher das reine hepatifcho Gas ans dem kalten Scbwefelwaster geschiedea virdy und dann durch Röhren in die Anf- eathaltiziinnier der Krauken «tröhmti die alto nach £rford«rnifs mehr oder weniger damit angefüllt werden können, ohne daf< {ene den Angen, bebender« schon schwa» eben oft nachtheilige feochtigkeit entsteht; welche durch die^gewöhnliche Branfäe» die du . Gaff im Zimmer selbst vom Wasser scheidet^ Terursacht wird. -^ Der Auf- enthalt in den Gasbadsinunern ist in denen dam sich eignenden Fällen den Patienten selbst angenehm» und kann, so lange es fQr nöthig und dienlich von uns gefunden wird, verlängert und täglich mehrmals wie- derholt werden ; auch um die ganse Nacht und schlafend darin au anbringen , ist die Anstalt getroffen» -^ Wir lassen, sage ich, Irock* neß hepatisches Gas atbmen, es findet hiebet keine Vermischung mit Wasserdämpfeu statt y denn der vortheilhaften Wirkung der Ifttstern auf die Kespirationsorgane können alle Badenden ansgesetKt werden , wenn man bei der Bereitung eines Bades], indem warmes und kaltes Schwefelwasser zugleich eingelassen werden, Thüre und Fenster des Bade - Cabinetts zuhält ^ geschieht dies nicbt «o findet man in den Gängen des Ba- dehauses ein feuchtes Gäsbad oder viel- mehr Lungen- Dampffyad. ** Wenn wir dfeses aber nethig finden, so ist dazu auch hier eine besondere Vorrichtung bei den Dampfbädern. Die herrliche Wirknng der troknen oder eigentlichen Gasbäder, die wir so nennen, sähe ich häufig bestä." tigt bei chronischen Brustleiden, am mei*

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•ten bei yer«chleimnng^ der Luftwege^ al- ten ~ Langeucatärrhen I f^onuca aptrta . ohn« phtbisische Anlage^ aas rheamatischea giehtischea psorischen Ursachen, wo der IJeber^anjf in Langensncht drohet^, bei Krampfhasten ^ans im Anfangs der Phthisis pituitosa et ukerata. Sie wird im Fortschrei* ten öfters dadarch aufgehalten , ist sie aber achoQ weit gediehen^ so niöfea die Un- glücklichen anch hier von einer j^ewühn^ liehen Bade- Carzeit, ohne einen bisher noch nicht versachten langen Aufenthalt keine Hülfe, mehr erwarten; ^ Vorsicht und är&tliche Aufsicht erfordern die Gaff- bäder immer, besonders in Rücksicht dea Grades ''und des diätetischen Verhaltens, am meisten bei erblicher Lungensucht, Plufii' $is fioriday Neigung cum ßlutspeien, Tuber- keln in den Lunten mit entzündlicheo Symptomen, Inßammaüo occulta. Sie wirken indessen ebenfcills reizmindernd (vornehm- lich in Verbindung mit einer angem essemsu Diät, Lebensart und therapeutischen Be- handlung), denn der PuU wird während' der Gas Einathmung nicht beschleunigt» sondern retardirt, der stärkste Husten läfst oft nach/ - Aufserdem aber dienen sie cur Unterstützung der Bade -Cur vortreff- lich bei besondern Formen der oben ge- nannten Krankheiten, z. B* bei Nasen- und Rachen- Geschwüren, die dem Mercur un- geachtet ihres öfters noch venerischen Cha- rakters widerstanden, bei Hauikrankhei-. ten, Drüs«^ - Verhärtungen , Scbleimflüs- aen. «^^ Das hepatische Gas kann auch vermittelst einer beweglichem Gasdouche in die von aufdea sugängUchen Höhlen dee

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KSrpers e^eleitet werden, und wird ant diftAe Art am hänfi^aten bei Gehörkrank- heilen angewandt *).

Die Wirkung der Gasbäder durch eine £i«Umich- Cur zu erhöhen, dafür ist nun auch hier j^esor^t, ea "werden nämlich ei* ni^e uiilcheijde Eselinnen gehalten. Auch bedient man sich der Esel hier zum Reitea nm schwachen Kraukeni, besonders Frauen-- ftimmern, ein zerstreuendes Vergnügen oder den Genufs der freiem Luft auf Anhöhen, ^o solche zuträglich ist, zu verschaffen.

Der hiesige Dämpfbad - Apparat \viirde im Torigen Jahre Tergröfsert, es wurden nämlich mehrere und geräumigere Cabinette dasB eingerichtet^ worin aufser den Schwitx«^ Vatiea ebenfalls versenkte Badewannen be- findlich aind^ damit der aus dem Dampf-* bade kommende Patient ein, einige Grade mehr als gewöhnlich warmes Schwefel was- serbad nehmen könne, in welchem er nur wenige Minuten verweilt. Die Zweck- mafsigkeit dieser Einrichtung ist sehr .in die Augen fallend» es wird nämlich dadurch das übermäfsige lang anhaltende und sehr abmattende Nacbschwitzen verhütet» und das Dampfbad» das hierdurch nichts an sei-

*} Man sehe über Aie Entwickeluxijg cics hepati- gehen Gases PVaitz in Fenner^s Jahrbücher der Heilquellen TeutsMands»

Ich darf biebei nicht fibergehen, dafs die biec beündUcben Gas- Scblanuu- Dampfe und Sool* bad.Einrickrungen, so ^ie alle seit aclitzebik Jahren bewerkstelligten Verbesserungen und Ver- Tollkornmnungen der Badeanstalten überlieupt, dem Herr Geheimen lloitskth. PFaitz ^ iu flofcru er sia sngAby zu Vsrdauken sind.

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jD^r dorchdrini^endtn Wirkntig verüert; eher ^i^iederhoit vertragen» Zu jedem Dampf* bade wird frischen Schwefelwasser in den Dampfkesfel gethan^ welches schon ia ei* nem Nebenbehälter lanwarm gemacht w;or- den, damit I weil das Schwefelwasser durch das starke Kochen seine wirksamen Be* fltandtheild evaporiren läfst, jedes Dampfi bad gleich wirksam seyn künne» *^ Vor jedem Dampfbad -Cabinetle ist ein Rahe« ;eimmer mit einem Bett^. .-^ Die sehr swecW» mäfsig* eingerichtete Dampfdoache bewies sich. bei Steifigkeit der Gelenke, Gichtkno* ten , lymphatischen Geschwülsten , über* baupt^ wo man stark topisch ein wirk ea will, Yor&üglioh beilsam»

Die allgemeinen Schwefelwasser-Dampfr bädcr upterslüt^en die ßadekur Kweckmä^ r^ig bei allen von unterdrückter Haattbä« tigkeit entstandenen Leiden » und sind be» sonders anwendbar bei schmerzhafter Gichl xind Rheumatismos, bei krampfhaften Con* stitutionen^ bei spröder Haut und straffet Faser, dann bei Ropferäechte im Gesichte, bei Gicht im fulckgrathe, Wo der Korpe« schon krumm geht, und im Kopfe ^ wo\^o ich mehrere Beispiele anfahren könnte^ Sie sind durch keine Kunst nach2vuAhmeft und durchaus nicht durch die Gale'schen trocknen Schwefelräucherungen zu ersetxeni

Die Douche in mehrern Cabinetten, welche gewöhnlich TOn lauwarmen Schwei* felwasscr gegeben wird» wobei Patienten, denen die untern Extremitäten, die Hnf^ ten oder das Rückgrath gedoucht werden, auf einem Gurt« Bette liegen können» ist

van

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iroA vielen Sachverstätidig;eii aehr 'i&weck» mariig befondea worden.

Nar beiläufig will ich hier der günsti- gen Lag6 unserer Quellen gedenken , ver- möge welcher sie ihr Wässer in die Re- lervoirs, Badebagsins und Warmekessel ergiefsen ohne dafs « es eines Pumpwerk- ■eugea, wodurch das Schwefelwasser ob- |Iflich nicht so leicht als manches ander» Mineralwasser verlieren würde, bedarf,

Anfaer den genannten Arten von Ba- dern y nämlich Schwefelwasser - Douche- 6aa- und Schlammbädern beaitsen wir non auch seit l8i4« -«- wie durch T. f^urztt über die Soolbadelr £u Nenndorf , Leipsig 1618, achon beliannt <-— eine Soelbad*Anstal(y Aiie von der Saline bei Rodenberg gespeist wird^ -^ Sie kommen uns sehr zul Statten bei aolchen Subjecten, besonders weibli- chen Geschlecfits ^ die eine sehr zarte feine HaoC haben, bei solchen die noch in der Periode der Gescblecht^entwicklnng begrif- fen flind, und auch bei Kindern, dann in vielen Fällen wie das Schwefelbad, wo soi>- chea nicht recht anhaltend vertragen wird, oder w^o durch dasselbe su frühzeitige Ge-. achlechtsentwicklnng zu besorgen wäre, wo dadurch profuse Menstruation und schwä- chender Uämorrhoidalflnfs veranlafs wer- den sollte^ *-^ Dnrch die Seolbäder wur- den nach unserer Erfahrung mehr die Stok- knngen des Blutes in den Gefäfsen von Er- schlaffung, besonders im Uterinsystem ge- hoben. Hierdurch begünstigten sie bei ir^ regulairer Reinigung, deren normalen £iil- Uitt; wo sie. aus Schwäche unt^rdrückjt Journ.Liy.B. i.$t« E

^ 69 ^

nnd ein ^icarürender weifter f Inf« ein^e« treten war, wnrde lezterer dnrch Erhöhong der Lebensthätii^keit der Sexualorgaue ge« heilt, jeae wieder herbeigeführt nnd über- haupt dat Gleichfewicht in allen FaDctio«> nen wieder hergesCellt. Aufserdeoi seil- ten sie sich hiUfreich nach den Schwem« bädem, wo es daranf ankam dtm llantor-» gan mehr Ton zu geben , es mehr sa stir» hen, bei grofser Geneigtheit an £riLältQng4 Sehr dienlich war ferner das Soolbad bei Stockungen im Drösensystem ans Schwfi* che nnd £rs€hlafniDg, es ist anwendbarer im kindlichen Alter, bei Scropheln und deren Restcm in mannbaren J.ahren^ ferasr bei allen chronischen Hautkrankheiten mit Atonie des Organs i bei Gicht, Hheumatia- mus^ Lähmung, dem Ropferausschlage^ desgleichen bei Neigung su habitueller Rosej da wo sie in Eiterung übergegangen war^ um die vernarbten Stellen wieder ain beleben und au stärken^, die RecidiTeb'tii Terhüteu, endlich beim Saamenflufs ttnd chronischen Tripper. Uänfig und mit Recht werden nnsre Soolbäder von auswärtigen Aersten und von uns bei Augenkrankheit ten empfohlen die aus den öfters angeltthrw ten Ursachen entstanden sind, und nicht gerade einer, specifischen Schärfe halber Schwefelbäder erheischen, oder wo der loKtern topische Einwirkung, die das Auge in der Regel nicht verträgt« au fürchten wäre« Am nütalichsten . bewiesen sich die Soolbäder bei chronischer Augenschwäche und Entaündung^ besonders der Angenlie- der mit Blennorrhoe aus den Meibomschen Dr11s'enr^~ Untersttttat kann ihre

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^ 6k ^

Hti^ ebenCallft auch \f erden darch ofkera topUche Anwendanjjf des Lallen gleich bei der Soolbadaristalt qaellenden^ iunst wohl tnbedentenden aber «ehr klaren Stahlwai-, Mrt* Eine wohl seltene aber hier in(Sj^!iche Vermischang der SaUsuole mit den Schwe* , Mwasser wird frchun «eit mehreren Jahren ili Bad gebraucht, freilich nur in beson* dern Fällen, die ich auch schon berührt habe^ meisten^ bei Kindern,, wo k. R. au •iaein V\^annenbad nur eine kleine Quan-> titätSoole herbeigeschafft an werden brancht»

Der innere Gebranch anderer Schwefel* Iraaaer bewährt sich immer mehr alsmächti« ges HiUfsmittel bei der Badekur. Sie enthaÜ ten eine Menge Schwefel und verschiedene Salan vollkommen aufgelöst ^ und wirken re- aolvirendauf das Blut -^ nnd LympfgeHirs - Sy« atem« Der widrige Geschmaek verliert sich bald dorch Gewohnheit, ond bei schwacher Verdauung kann man leicht durch ein Ma-> geneliiLir r^n Hülfe kommen; auch mitwar* mer Milch wird es viel getrunken^ wo Brustbeschwerden mit Reis i^nm Husten Statt finden* Aufserdcm simi aber auf hiesiger Apotheke die aU9Wärti«jreu Mine- ralwasser vorr.äthig« «-^ Sehr hülfreich war Unser Schwcfelwas^er innorlicli bei Nie* ren - und Blasen- Krankheiten, sowohl in gereiztem Zustande als bei Atonie nnd Ver- schleimung, bei Blas« nhämorrhuiden und «'irklichen SteinbeAcli werden; es löst auf lad führt Schleim ^ Gries und Steinchen ab. -* Ungeachtet es rächt purgirend wirkt^ so Sfigt es doch an Zeiten eine anthelminti« üJi0 Kraft. Lauwarm als Lavement

£a

'6» •'

und ali Douche asundamty wocu hiet !eb»tt«f falls die gehörige VorHchtong ist, wird. es mit vielem Nutzen nach Ipdicationea 'angewandt bei Kraa)Lheiten des Darmka* , nals nnd der Genitalien» . In heifsen Soni* mern führte das hier an der Qaelle getmn- Aene Mineralwasser bei einigen Indiviilaeft im Anfang des Trinkens nnd dann nor we^ , nige Tage etwas ab; überhaupt wirJLt es bei warmen Wetter eher auf den Schweifli^ bei. kühlem mehr auf den Urin. (Ob die. Ursache davon in einer chemischen Modi* fication seiner Bestandtheile oder abwech« ' selnder gallichter Secretion im Darmkanal besteht, müssen fernere Beobachtungen auf-* klären). Chronische Diarrhoe von ^spesi* fischer Schärfe 'heilte es* . ^

Eine gute ^ aber mäfsige und deicht; verdauliche Kost führt man hier bei der Brunnenkur, eine so strenge Diät wie an Pyrmont öder Driburg ist gerade nicht er-* forderlich* -^ Man geniefse des Abends nur wenig) des Mittags wähle man von den vielen Gerichten nur einige aus. Zum Abendtiach eignen sich sehr die hier in Menge fast während der gansen Kurieit . und von besonderer Güte au habenden Erd- beeren«

Die freie gesunde Lage von Nenndorf^ und die Naturschö'nheiten tragen nicht we- nig zum angenehmen Aufenthalt der Kur- ^ Säste bei, die Anlagen und Gebäude wer- en immer im besten Stande erhalten. * In den lierrscbaftlichen Häusern aUbier und in beiden Dörfern sind im Gansen an viertebalbhundert Logis für Kurgäste. Vielo

- «5 ^

ran den Wohnungen sind von aufsen nnd innen sehr Tersohönerti auch hat der kiesige Posthalter neben seinem Wohnhanse noch ein nenes sehr beqnem eiog^chtetea Logirhans auffuhren lassen # welches von der Westseite Nenndorfs her siclT recht

£Dt ansnimmt. Von hier aus scheinen die errschafUichcn Gebinde nnn mit dem Dorfs flsiches Namens ansammensnhängeB,

Den gnten Rnf , den Nenndorf in Hin« sieht der Ordnung tpad Reinlichkeit, der mediainischen Polizei, der Be^emlichkeit, der mfiglich billigen Befriedigung aller Le« bensbe&rfnisse n. w* nicht nur von vie« len Fremden , sondern auch von vielen aus«

Jeseichneten A.eraten eingeerndtethatt wer« an desien . Yprsteher ^u erhalten bemüht •eyn.

N.

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V a c c in a t i o n.

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CFftitf^Upngf JouiTit d. pr, B. i9^, laniiit J,

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J>r, Jenner*^ Jtunä^chnihen an die Abritt in Betreff der Urstft^en der uriter dem ifameii cfcr fahoHm PQck^n (F'ariqhids) bekannten jius$i:hJäg€p die zuweilen auf Schutz - und Menschenpocfm gefolgt sind. Im Namen des Verfassers von John FasbrokCf J5«f. mitgetheilt ^^^

(Ans äpvk EdinbHTßh medical and ^tfrgipal Journal^

Julius fSlti),

Indem ich vor^asaetüe , daf« Sie mit der V^ccioationiitioii pacb meinen frUherbin be« J^anot gemaebten Anweisungen beacbäfiigt gew0seo 9ind, jmd anfaer mdnen allgemein

♦) E|9 wird jedem Aw erfreulicb leyn , den V«t«? der. Ydcpinntion , den unsterblichen J^nnrr^ hier feine neuesten Ansichten aber die mögliche Ausartung der Vac(;ine nnd ihre Ursftcheny aber sueleich auch seine fest9 Ueb.erveuguns von der dadurch auf keine Weise gefährdeten SchptzhTafc derselben , aussprechen su hören. Die Haupt-

nritobo dc( Unwirkeunkeit bleibt napb ibnii 90

«5

J

im Bcobachtnngen hi«rfiBer^ ancb die ipK* leren kennen ^ die iob über ,,die dalN:h ber- pitiiche nnd andere Haatübel hervor^fe« brachten Vemcbiedenbeiten nnd Modifica« tionen der Knbpocfcen-PosteP bekannt ge- mcht habe, nehme ich mir die Freiheit •nEufragen, ob die Resultate Ihrer Praxis mit meinen Beobachtungen übereinstimmen? das heifst, ob die Kuhpocken unter den angeführten Umständen denselben regelmä- bigen Verlauf machen y als wenn die Haut frei Yon Krankheiten jener Art ist ?

Zweitens , ob dergleichen Individuen der natürlichen Wirkung der Knhpockenlym- pbe bei der Einimpfung derselben in die irme mehr widerstehen, als solche, die nil keinen Hautkrankheiten behaftet sind?

Drittens, ob Sie Fälle von Sehten oder

AIfcbea Pocken nach der Vaccination be-

ohMchtti haben, und wenn dies so ist» ob

dieie Abweichungen während des Vcfrlau-«

fei der Knhpocken am Arm Statt gefunden

haben, wie dies von mir in den Fällen als

möglich dargestellt worden ist, wo die Haut

an herpetischen oder andern Krankheiten

leidet. /

Da Ihnen vielleicht die Abhandlung, aof die ich inich beziehe, und meine spä« tem Aufsätze nicht zur Hand sind, so will ich kurz bemerken p wann ich sie beraus-

wie auch nach meinen, und aus dem ganzen Um-, fang des Freufsischen Staats gesarumelten . T.'r- farungen, die achlechteBescWTenheit der Inr'.nf* snateri« und also die Untnsseniieit odei. ub- achtiimkeic des ImpfaTztet*

«r 66 <••

gegeben habe , and wo man ait finden kann, Pie er^te Abhandlnng kam im Medical an^ physical Journal ^ Nr. 66. August i8a4 heraus, und gibt eine ausführliche U^bersicht 'dea ^egeostaades« Es ist hierin von der Be« ubachtung die Rede « daTs eine einzige sa» xö$e Pustel auf der Haut ^^ähreiid des Ver- laufes der Ruhpocken am Arm, denseibeOt so unregelmäfsig und abweichend machea k^ann, dafs man sich nicht auf eine toU«

ständige Wirkupg der Yaccination YerUa* sen darf.

Ich habe gefunden » dafs das blofsa Wundseyn der Haut , die Entblöfsung derv selben vom Oberhäutchen dieselbe Wirkniis| veranlassen kann. Hinter den Obren upd an vielen andern Stellen, wo die Oberhaut dünn ist 3 kommt es bekanntlich nicht sei« tcQ vor, und zwar eben sowohl in den Kinderstuben der Reichen, als in den.H|it-' ten der Armen, Glücklicherweise wird der Verlauf der Kufapocken auf einer gan9 reinen Hant niemals gestört, aber sogleicli unregelmäTsig , wenn die Haut mit herpe* tischen Pusteln besetzt ist, oder aus einer wunden Stelle derselben Serum ausschwitzt« Man mufs nicht glauben , dafs der Nach» theil geringer ist, wenn solche Stellen nur einen kleinen Raum einnehmen : Ein wun- der Fleck hinter dem Ohr, den man mit einer halben Erbse bedeeken kann, ist schof)ri im Stande, den Verlauf der Kuhpocken ifi Unordnung zu bringen* Auch der Ansprung (^Dandriffe) kann als eine Krankheit dieser Ar& betrachtet werden , da die Schorfe auf

den Kopf sich nur auf wunden Stelleii «o«

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letien, wenn dag iUebel auch noch so ge«. nag iBty denn es finden nur g^radw^ife Ver* lehiedenheiten Statt swisch^i^ den dünnen ichorfartigeo Abta|;ariingen , die so wie Schmnts ausseben ^^ den wirklichen Schor*r fen und dem eij^entlichen Kopfgrind, Glück- licherweise können indessen alle derglei- chen Hautkrankheiten mit Leichtig^keit ent« fernt werden, so daCs darunter der Glaube m die Vaccination und ihre Anwendunjf nicht leiden. Auch schlimme Auganliede^ hindern die Wirkung^ der Kubpockeo auf den Körper«

Die sweite Abhandlung^ in Betreff die<» ses Gegenstandes wurde von dem verstor- benen Ur. PFtllan bekannt gemacht. Es war eine Antwort auf seine an mich gerichtete Frage •) : „Welche Verftndernngen erlei- det die Knhpocke, wenn der Geimpfte an der Blstterruse (shlngler) dem Gürtel (vesi- cUar ringworm) oder an chronischen Haut- ausschlägen (Jmpeügo) leidet?''

Diese Frage beantwortete Ich ausfuhr« lieh, und wie ich glaube genügend. Der Inhalt meiner Beantwortung wird aus fol- genden daraus entlehnten Stellen hervor- gehen: ^,diese Frage in ihrer gansen Aus- dehnung eu beantworten^ würde mich auf ein weites Feld von Beobachtungen filhron, die ich einmal in Zukunft mittutheilen ge« tonnen bin; die folgende Antwort wird in- dessen so viel Licht über den Gegenstand verbreiten , als Sie für jetst verlangen können." »iDie Kubpocken weichen un-

•) Sie ftichien im Jahr 1806 in Dr, JJ'UhnU ZVfSfMf Sil Vti$Qin9 InQtuhtiQjh

68 -^

t6F den angeführten üinstSncIen gew^hiii> ' lieh bcdentend voo ihrem normalen Cha* rakter» und ewar in allen' Perioden ihre« Vorlaofes ab, häufiger «ber noch in ihren früh'ieren Stadien, id^s.inr denen ihrer Ab- nahltie^oian kann die« e Abweichung in der That iBcboh am ersten oder am zweiten Tage .nach der Eininipfung wahrnehmen« £s i«t schwer qnd vieUeicht ganx nnm^g-. lieh , ohne , Abbildungen eine richtige Bo- ßohreibt|ng ^der Versc'hiedenheiten uu ge- ben, die ein bf^rpetischei l^eideii der Ha^ in der Kuhpocke hervorbringen bann ^ von den unbedeutenden Abweichungen an, dia der Sicherheit der Impfung nicht in den^ Weg treten « bis ^n* derjenigen UnvoUkom-ü menheit der Pustel, 4ie durchaus keine Sicherheit verspricht; VieUeicht begehe ich einen Irtthum, wenn ich von einer gänzlichen VmicherheU dtr Impfung spreche, denn ich bin fest überzeugt, dafs der Qr- firanismus seine DmpfSngUcbkeit für die. Pockenansteckung, und das Vermögen, diese Krankheit in ihrem gewöhnlichen, volllcom-. mcqcn Zustande hervorzubringen, in dem- selben Grade verliert, in dem die Kuh* pocke während ihres Verlaufes sich ihrer vollkoumenen Ausbildung näherte, und dafs die nach der Impfung entstandenen Blen- schenpocken in demselben Verhältnisse nio- difizirt werden *), Wenn in dem Verlaufe der K.uhpocken keine, oder nur uqbedea*

*) Weitere Beobachtung ha( diese Ansicht bestU tigt| und aiifserdeni noch auf manche intereti sante Eigen thürolichkeiten in BerxefF der Ver- miachung der herpetischen mit der Kuhpocken* schärfe bei KranKcnj die Yon Herpes behafuc Wtrenj gleitet.

" h -

tende Abweichongpen •intreten, eo nehnieii die herpetischen Ansfchläge, von welcher Art sie auch scyn mö^ea ', oft (nnd sowei-' Im schon am dritten pdei- vierten Tage nich der Eluimpfung) einen neuen, der Knbppcke nicht unähnlichen Charakter an^ und indem sie in ihrem Verlaufe mit deo Postein am Arm gleichen Schritt halten, ich winden sie zugleich mit ihnen , undbip« terlassen eine glatte Claat,"

Diese beiden Abhandlongen umfassen erstena eine einCache Beschreibung^ der be* deotenden Abweichungen der Ruhpocken, die durch vorherige' Hautkrankheiten ver^ anlafst werden, und zweitens eine allge- meine Darstellung der £igevithümiii;hkeiteq dieser Abweichungen und der verschiede- neo Grade ihres Einflusses auf die Schuta- kraft der Kuhpockeo,

Einige weitere Beobachtungen von mir wurden von dem Hrn« Dr. fViIson Philip zu Worcester in einem Anhange eu seinem Werke fiber fieberhafte Krankheiten mit- getheiit. Auch er hatte mich um die Mit- Uieilung mainer Meinung über diesen wich- tigen Gegenstand ersucht* Dieses Send- ichreiben geht mehr in das Einiselne, als dss yorige, wiewohl sein Zweck derselbe ist, nändioh den praktischen Arat bei der Impfung vor dem versteckten Einflurs der Hautkrankheiten sicher tu stellen. Es bleibt der ferneren Bearbeitung aufbehalten^ noch sehr in diesen Gegenstand einzudringen^ sine Skiase wie diese kann indessen dio- lem Zwecke nicht gani^ entsprechen, , Es

Ki mir erlaubt, jeden praktischen Ax9X dsi-

Tpr' £n wAraen^ weder seine Vorsic tnaabregpeln noch meine Ansiebt . auf < t'insige Klasse Von Ausschlagskrankhe £a beschränken» Jede Hantkrankheit, es kurz za sagen , die man serös ner kann , ader wobei eine Feuchtigkeit 9 \^«ondert wird; die sich in einen Schorf wandeln kann, ist im Stande, diesen fe liehen, modificireödeii Dinflnfs anszuül nnd ich habe auch beobachtet, dai's Kvi heiten mit eiterigen Änsflnfs ähnliche weicfaungen hervorbrachten!. Wollte : mich fragen , worin . die Übrigen Hin nisse der Schntikraft der Kuhpocken ständen, so würde ich antworten, daf« kaum noch ein anderes kenne, als schlechte Beschaffenheit der Impfmaterii oder Ursachen, die so. am Tage liej dafs sie hier keiner < weitern Erwähn bedürfen , wie etwa das unvorsichtige j krat«ea oder andere Sor^ere Yerletsunj

^ El iit mir teKr exfireulich sa lehen. d«ff 1 Hindernisse der Scliuizkrtft der Kuhpocke Teutschland aufgefanden and beleucntet ; iTvie «US Hufeland's Journal,^ Juni 1819 hei

feht. Ein Aunug der hierin befindlichen an dl uns ist im London Medicßl ReposU FohXIK ff>2. mitgetheUt,

Hierftber verdient noch Batsman^s Sy sU of Cutaneom» Diseases, n. 2ftS. 223. ve eben zu werden» Eben so öross^s AUtor 9h$ ymriolous Epidemie at Norwich, 1820» 1 «t seq. 196 und 288i« *<*<' Es war mir vor gern auffallend, dafs in einem Falle die ] pochen bei vollkommen reiner Haut anr< mllfsig yerliefen; bei näherer Nachforsci bnd sich aber ein Wurm (PanarUium) am ] »SA in dsr Eitcmiig«

^y

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die die Pustel noihweiidii; in ihrem Veri laufe ttöreo.

7-

Btohachtungen üher natürliche und Sctuazhtatterny modifidru und fVindblaittrn y und deren Fer- halten gegen einander*

Bei Gelegenheit einer im Rapplnsohen Kreiie im Jahre 1819 aiugebrochenen Mentchenpocken*

epidemie«

Von

dm Krdiphyiikus In* Oelze mu NeuRippinM

Wenn gleich über die Schotskraft der &chten Schntsblattern gegen die Menschen» bUitern unter AerKten kein Zweifel mehr obwaltet, so sind doch die Meinnngen über die Catstehnng der modificirten Blattern, ob Bie als eine ans der Vaccine und dem Blatter - Contaginm entstandene neue Art, oder als Abart der Variola, oder für blofse Varicellae tn halten seyen, sehr verschie- den. Diese Verschiedenheit in den Mei- nungen der Aercte hat mich veranlafst, meine Beobachtungen, welche ich bei dem Grassiren natürlicher and Windblattera im hiesigen Orte und Kreise über diesen Ge- genstand za machen Gelegenheit hatte, zn- sammenaotragen, und in diesem Jonrnal bekannt aa machen, nnd ich glanbe hier-, dnrch einiges aur Berichtigung dieses Ge» genstandes beiantragen.

Im Jnni 1819 wurden die natürlichen Blattern durch einen Reisenden . dessen

t-- 7i -^

Kind iiefm- Krankheit hAtt« > Mch Pehrb^l- lin and NeaRoppin gebracht«

Da b«i den ersteh hier tn Nett ftiippiit bekanfit ge\?ordenen Blaltor <> Krankea so« gleich die vorgeschriebenen Mafsregeln ge* gen Verbreitung dieser Krankheit eintra« ten» so schien «ie auch sogleich getilgt £f^ seyn« bis erst im Novbr« wieder Blatter« kranke entdeckt wurden^

Bei den nun weiter Angestellten Nach« forschnngen ergab es kich| daCs seit dem Jani die Pocken im Geheimen fortgeschli» chen waren 9 weil jede Familie ihre Kran« ken verheimlicht hatte /um sich der Sper« rung der Wohnung nicht anszusetzen«

Die Blattern verbreiteten sich Von hier und Fehrbellin nach AltRuppin, Gransee nnd IL Dörfern des Kreises« Auf dem plal«. ' teu Lande wurde die Ansteckung durch Im- pfung der vorhandenen, nicht geimpften In* dividuen überall bald unterdrückt! in den Slädten war bei- der gröfseren Volksmenge, die Ai^smittelung der angesteckten und an« steckungsfahigsik Personen^ so wie die Im«>. pfang derselben weit schwieriger; daher wurde besonders hier zn NcuRuppin die. Seuche erst bis £um Juni i8aö gänzlich ge*

tilgt.

Im guneen Kreise sind etwa atoo bis 25o Personen von den Blattern angesteckt Worden, von welchen i5 gestorben sind« Unter den Angesteckten befanden sich s6- bis 3o Welchen die Schutftblattern geimpft Waren. Eine fast eben so grofse Zahl gab' dieses vor^ um sieh den Vorwurf der Ver*'

y

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uthUtiignng dar tmpfopg «a cntoieben; vk ich dieaef bei näherer Nachforschunf l&ioiittelte«

Von den wirklich Geimpften habe ich dareb genaue Nachforschung^ über die Bc* •cbafFenheit und den Verlauf der gehabten Schaublattern so viel ansgemittelt, dals etwa bei der Hälfte derselben die Schntf«- blittern nicht acht gewesen waren ; welcke nur Schürfe an den Impfstellen ohne peri* pherische Söthe gehabt haben^ und bei de- nen aach die Narben an den Impfstellen fehlten. Die andere HSHfte scheint^ nach dem mir davon gegebenen Beschreibungen) ächte Schutzblattern ) oder doch solche, welche vom richtigen Verlauf wenig abge- wichen sind, gehabt «n haben« Bei diesen ItBiV ich auch mehr oder weniger deutli« ehe Narben an den Impfstellen«

*

Bei der ersteren Hälfte zeigten sich die oatärlichen Blattern dennoch gutartig $ M waren in geringer Zahl da, verliefen sehr gelinde, mit mafsigem Bruptionsfieber nnd sehr gelindem oder auch gan£ fehlen- den secondairem Fieber« Bei der andern Hälfte waren die natürlichen Blattern mo* dificirt, mit sehr gelindem Eruptionsfieber verbunden , nach welchem die Kranken wie-^ der ganz wohl waren. Diese modificirten Blattern waren aber in allen von mir be- ebachteten Fällen nicht von gleicher Gröfse and Gestalt, sondern bei jedem Individiio fand einige Verschiedenheit Statt* Ich habe sie von der Gröfse eines Frlesclbläs- ehena oder eines kleinen Nadelknopfs ^ und Hlbai einer Nadelspitaei bia aar Urüfse

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einef [kletnöii Linse ' gesehen. Sinige ef^ wAchsene Penonen hatten nur sto bis 6o Pocken von OroTse einer kleinen Lmsitf^y dahingegen andere^ersonen , bei denen die Pocken nur die Gröfse eines PrieselblSf'- hatten^ diese in j^rofser Zahl vorhanden waren.

«

Sin Mädchen von 4 Jahren war anf den gana&en Körper, besonders aaf der vor« dern Seite der Schenkel und auf dem Un^ terleibe so stark damit bedeckt, dafs sie auf dem ersten Blich wie ein dicht stehen- des Friescl .aussahen, aber wie harte Knut- chen in der Haut la^en, und beim Abtrock- nen schwarsb raune hornartige Schorfe- bil« ' deten«

In den mehrsten Fällen hatten d&e mo'- dificirten Blattern eine spitze oder KugeU form, in einigen Fällen aber, besondera wo sie die Gröfse eines Frieselbläschena hatten, waren sie auch rund.

Je kleiner die Pocken vfraren, desto

undeutlicher und geringer füllten sie sieh

mit Eiter; doch habe icn auch bei einigen

erwachsenen Personen modificirte Blattern

gesehen, welche nur die Gröfse einer Na*

delspitee erreichten^ an der Spitee aber

doch einen kleinen Eiterpunkt bekamen^

Und in kleinen spitfJ^ten Schorfen abtroök*

neten« Bei andern Personen , wo sie dio '

Form eines Frieselbläschens hatten, waren

sie beim Ausbruch mit sehr geringer RS«

the umgrebepy lagen wie harte Knötchen

In der Haut, an welchen man keine dent«

liehe Eiterung wahrnehmen konnte) sie

waren .

*/"

*- 75 "•

Iren aber doch gefüllt nad bildeten einen ■nnen ^ harten hornartigen Schorf. Je^ ■ö£ier die Pocken waren, desto geringer legte ihre Zahl su leyn« Sie füllten sich mn fehr deutlich mit £iter, waren hart- :b und prall, ohne sn platsen, und der ch bildende Schorf 'war dem der ächten iriola sehr, äholich. Das Abfallen der liSrfe erfolgte am 8ten, loten bis i2ten Ige nach dem Auibruche der Blattern, uches von der Gröfse der ersengten Blat- nt abzuhängen schien. Die Dauer der dl dem Abfallen der Schürfe surückblei» flden rothen Flecke, schien ebenfalls von r Grörso der er^engten Blattern abi;a- n^en : die gauz kleinen liefsen gleich ine Flecke surücky bei den gröfseren wa- A diese noch vier Wochen nach dem Ab- Uen der Schorfe sichtbar«

Im Herbst 1819 entstanden bei dem rassiren der natürlichen Blattern , ancli vUich die falschen oder Windpocken ^ariolae »puriae^ Varicellae) hier in der Stadt oradischy und auf dem benachbarten Dorfe schiin grassirten sie sehr allgemein un- r Kindern und Erwachsenen, ohne dsn iselbst zugleich die Variola (Vorgekommen Sre. Diesen Ajosschlag habe ich mehr- als vor und nach dem Grassiren natur- aler Blattern, und auch jetzt wieder be- iachtet.

Der Ausbruch dieses Ausschlags war it einem gelinden Fieber, auch öfters it catarrhalischen Zufällen begleitet. Die icken brachien schon am f^weitcn Fieber- ge in Gestalt kleiner rotber Stippcheu Journ.LIV:B.i:Sr, F

i

- ^fe «

Vdrvoir^ "irelchi (Bineii kleinen toth6n llA«-- ^ jkreis hatten* Sie entva^kelten sich 8chtoell> jedoch von Vierschiedener iGfröfge bei eioettl nnd detoiclbeh Indivlduöt von Xir6T«l9 eine^ ^adelkftio)»fs tllt jfcUr Gräfs^ einer LiiiBe> 'Anch selbst noch griifieis Dio Paslieln er- iiobea sich ^icM 8^ hoch \vie bei delr Va* YiOia^ siDiidelrn blieben ftachef" litid flilUea nich micht «o ptM. Die Dbisrhatit deriveU ben ist feiner > f ie werden idähdr voläi krati»^ ktttt leicht VeHett^ und ant^rieben^ bi» Pnsteln> besonders idie g^ilifs^m^ haben ei^ nah nicht %D ;ebMi^n tJmkn^is als die Va- rioIa> sondern' sie bilden tiftetH ficken und WinkeK Die ferti^tix>n habe ich faäufij^ tin«^ {gleich beöhachteti so dafs öftek*s noch neoU Pnsteln ausbrachen ^ wenn andere schon an trockne)! anfingen. Die kästeln füllten sith 8Cl|iWach mit Wäfsritihtdr Fea'chtigkeit> iit* ters blieb'en Mach vitale iPusteln giknz leet% In ein paar Fällen habe ich|aoch alle Pu«^ stBln leeü^ Odet- blofs inil Luft gefüllt; ^ese» lieiii Die Fetichtigkeit in den Pasteln ^nr^ de vor deim Abtrocklien derselben trübe» ^ ülitikhich^i gelblicht^ Die Abtrotknnng er^- lolgte am 4teii bis iSten Ta^o nach dem Ausbrüche^ und ^wftr in der Art> dafs WO diB iPasteln toIeUt trübe milchichte Fetieb*^ tigkeit enthielten^ diese einen platten^ dtto*. neu Soliorf bildetet» Wo diese Feochtig* keit wenig getrttbt Wurde» trocknete sie an die Oberhaut ati^ und liel mit dieser ala «in schwarifcbraanes etwas härtliches Blatt- cheh ab» ohne einen wirklichen Schorf dar«-^ zustellen» Bei denjenigen l*asteln> welch« keine Lymphe enthielten» fiel die gehe- kernt Bpidermia in leichten Flitterchen abi

- ?? -

In eini|^%n wenigen fällen habe ioh tath den Ausbruch mit i^Urkem Fieber^ be* trächtlicbem Dafst^ trüben Augen und ge« tcbwollenem Gedicht begleitet gefaudeu. Dae Fieber danerte nach dem Aoabruch« der Windpocken uoch einige Tage for^ die Pocken wareh sehr ftahlreieh> und der Mnfee Verlauf der Krankheit dauerte drei Dia vier Tage lingei". Diese Pocken wareia atärker mit Lymphe gefiHlt» wodurch beim Abtrocknen ein etwas atärkeror SchorF^ ala der Yorber beschriebene^ sich biMete. Bei den Windpocken i welche mit Schorfen ab- heilten i Waren nach i4 Tagen bis 4 Wo* eben noch rothe Flecke atchtbar und hin»' terliefsen öfters Narben» wie diese von Äcim beschrieben sind; wo die Pusteln aber vreuig oder gar keine Lymphe enthielteui waren die Flecke schon nach einigen Ta- gen verleb WQbden > nnd hinterliefsen keine Narben*

Diese meine ßebbachtnng stimmt mit

*iet Beschreibung überein ^ welche Sldiw

in seiner Therapie vOn dieser Krankheit

giebt Die Varicella ist also wesentlich

von den modificirten Blattern^ wie von der

ächten Variola» verschieden» Wenn auch

die Daner der Krankheit mit der der mo-'

dificirten Blattern ^ so wie d^f gelinde Ver»

lauf ziemlich tibereinstimmt » so ist doch

die Porm der Blattern ^ die PüUung und

Abtroeknung Behr vefächieden» Die modi-

Icirten Blattern habe ich nie sich mit wMCs^

Hchter Lymphe füllen gesehen» sondern ea

bildete aich entweder gleith £itek* » oder wo

dieser nicht wahrsnnehmen war» erhoben

i Pb

l

- -

iich die Pocken äU harte Knötchen , welche al« harte hornartige Schorfe abfielen. Die Vmictlla vaccinica ist. überhaupt härtlich im Gefühl, die Oberhaut erhebt sich selbst dicker and starker als bei der ächten Va*- riola-^ dahinc^egen die Varicella durch wäTi> richte Eeuchtij^keit nur schlaff .gefüllt ist» ein sehr feines weiches Oberhäutchen hat, das durch «inen mäfsigen Druck leicht %^r^ s^törbar ist, und entweder mit keinem, oder nur mit einem platten, dünnen Schörfchen ftbheilt.

Die Varitella ist das Product eines ei« ^entbümlichen Ansteckungsstoffes, und wenn eie auch als eine der Variola verwandte Krankheit anfcuftehen ist, so ist doch wohl nie aus dieser Vatiula , so wie aus det Va- riola, Varicella entstanden

Die Varkdh vacdnica ist dagegen .das Product der Einwirkung des Ansteckungs» Stoffes der Variola bei Individuen, welche durch die Vaccine tinvoUkommen geschützt sind, und aus der sehr wahrscheinlich wic>» der die ächte Variola durch Impfung od«r gewöhnliche Ansteckung bei nicht geimpft ten Personen entstehen würden«

Dieses ist auch von dem Herrn Dr. Gktff^ fmnn, in Hufelonits 3%}nTnäli^2u April -^ und Mai - Stück, schon beobachtet worden, auch stimmt alles Was in diesem Aufeats über die modificirten Blattern und V^Tindblattern* gesagt wird , mit meinen Beobachtungen überein«

Da ich die Varkdla wtccmca in verschieb» tiener Form und Gjröfsa^ T^a einer. J^fadel^'

79 ~

fpiise bis zur Gröf^e eiiref JU^iiira Liiifte beobachtet habe, wo sie sich- daQn Tonder Variola bloüs dorch Gatartigk^Mt , f eiinge Zahl und etwas hürfioreo Verlaaf , unter- schied, and bei geimpften Personen voru kam, welche ächte Scbntablattern gehabt SU haben glaubten^ so glaube ich hieram acbliefsen zn müssen, dals. keine »^renae s wischen Variola nnd f^arictlla 9acciaiea Statt finde y sondern eraterc in loxtere m^r oder weniger modificirt überg,eben; die §^arkaihk vaccinica daher ein darch die Vaccine nieht^ oder weniger boscbränktes o^^ir' verfehU^a Streben zur Bildung der Variola ist.

Da die modificirten Blättihrn mit den Windblattern nichts weiter slls den geKh- dcn Verlauf gemein haben ^ sich- von die^ sen durch Ursprung niid Form so wesent- lich untersebeiden , so halte ich mit dem Herrn Dr. Gitiermann dafür, dafs' der Name Variola vaccinkä passender^' als Karicillti vao» ciiäca sey. , ' '

Die Modifikation der Blattern hüngi nach meinem Dafürhalteri und nach meiner Beobachtung \on der gröfseren oder ge- ringeren Abweichung der Schutftblattern in ihrem richtigen Verlaufe ab» wodurch dann die schützende Kraft mehr oder we- niger unvollkommen wird. In andern Fäl« len mag auch individuelle Körperbeschaf« fenhe^t; eine durch die ä^cfate Vaccine nicht bewirkte allgemeine Erregung, nach der Meinung des Herrn Dr. Gitttrmann, als Ur« Sache anzusehen seyn.

Solche Schutzblattern^ welche vom rich- tigen Verlabf nur geringe abweichen, habt

- ao -

j«h (tft«r« bepliacibtet. Die diirm verwandte liyoiphe kann gut und acht gewesen seyn, «uch di« Scbüt^blattern sich acht ^n ant-t -wicl^eln anfangen i iirerden aie aber kurtt Tor ihrer Reifa i^ar Abnahme der liynipha Terleat} nnd die verlebte Stelle 6et«>t «ich durch einen Schorf tny $q erleiden dadurch die Sehutablattarn, «war nicht jedesmal, aber doch öfters eine Abweichung in^ wei-» teran richtigen Verlauf, Die Scbutfblat-r tem fbUeu sich dann mU vieler wäfsrich- ter Lymphe I ihre Farbe schillert ins blaue, die peripb^riaelie lUStbe ist night circum- Script I sondvro mehr flammig« es bildet sieh gewöhnlich kein trockner Scborf, son« der» 9a entsteht mehr oder weniger £ite« ^^^S$ ^od 9^ bleibt eine, je starker dia Siteruug gewesen ist , ja gröfsere weifsa und glatte Narbe- aurüek. Je früher dia Verletzung fescbieht und je stärker diese ist^ desto grdTser ist auch die Abweichung vom richtigen Verlauf, wo sie dann leicht als falsche Spbut^blattern erkannt werden. Bfehn biWet |rcb «ühou vor dem gten Tage ein Schorf, es entsteht wefiig oder gar kei^ ne peripherische Röthe^ und es bleibt keine fTarbe^zurftck, Dieses 'Verletzen und Auf- reiben der Sphutablattern kommt bei Bauer^ kindern wegen der groben.. Hemden ^ woU che sie tragen , sehr oft vor.

In solchen Fällen , wo ich auch nur eine geringe Abweichung im richtigen Ver. lauf bei allen erzeugten SohutT^blattern wahrgenommen I habe ich jedesmal Aum j& weiten Male geimpft $ wo diese bei ge*

ringer Abweicbuog niemals / bei otwai atfir-

kanr often , uid bei nodi atibAcrtr fdtür IMi haftete.

Bei eiaer gun«. geriofei^ AYlveicklili^ der SchntEbtettern toq ihT«lft richUs^ Verteuf, ist alsa die EmpfSaglicU^eit fi|r diesen Amteckaof^sstoff doch getüi^t hei einiger stärkerer Abweichniig Ut dies eicht der FalU Wenn aber auch bei geriofcr Abweichong die EmpfiD^lichkeit für die Vaccine getunkt ist, su is( e^ doch 'virabr» scheinüch , daf« die EmpfaocUchkeit für die Variola, als ein stUrkerer Ansteokoega* Stoff, noch fQxtdAoert^ HiecRach flaqbe ich KQ dem obij^en ScUnfs mu ao mehr he«« recbtigt au seyn , dafs toii der fräfsereu eder geringeren Abweichung der Schutar Mattem Ton ihre^i richtigen Verlauf, die Knpfäaglichkait f&r die Anateckung und der Grad der Sfedi&cation d^r Variola ab* hänet.

Von solchen Schutsblattem , welche vom richtigen Verlauf nur geringi^ abwi-« eben, habe ich mehrmals anm Versuch ge- impft , wo entweder die Impfung nicht haf- tete, oder ea entstanden gans ahnliche Schutablattem als die waren , von welchen die Uymphe genommen war^ und die sweite Impfnng mit üchtar I^ympbe haftete, Auf diese Art entsteht wohl nur Eotartung der Lymphe^ welche deutlich genug in die Angen fällt ^ Qicbt aber durch aq hänfige Regenerationt

Sobald die Schutablattem sich so weit entwickelt haben, dafs sie aur Abnahme der Lymphe reif sind, so werden sie durch

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diese Abnahme in ihrem richtigen Y^rlanf nicht mehr gestört. Hiervon habe ich mich durch Verflache überseogt. Zwei Kindern impfte ich nur eine Schatzblatter, und da diefle zar Abnahme der Lymphe reif w4- ren^ öiFnete ich sie aaf allen Punkten nnd erschöpfte sie gans von Lymphe, der Vrei- tere Verlauf war aber doch ganz normal; es trat gehörige peripherische Röthe snr rechten Zeit ein, es bildete sich gleich ein trockncr Schorf, der zur gehörigen Zeit abfiel. Diese beiden Kinder impfte |ich nach 4 Wochen zum zweiten Mal, aber von 6 Impfstichen bei jedem Kinde haftete keiner, so dafs auch nicht einmal eine ort- liehe Reizung entstand.

Bei der hiesigen Blatternepidemie hat sich die schützende Kraft der ächten Sehnte«, blättern auf eine sehr entschiedene Art ge- zeigt, denn von einer beträchtlichen Zahl geimpfter Personen ist es mir bekannt ge- worden , dafs sie sich der stärksten £ift* Wirkung des Ansteckungsstoffes ausgesetzt hatten 9 und blieben doch verschont, wo- von ich viele Beispiele anführen könnte; nur eins der stärksten will ich hier an- führen. '

In einer Familie von 8 Kindern waren' nur dem jüngsten Kinde von 2 Jahren die Schutzblattern geimpft, die andern 7 Kin- der wurden im Februar 1820 zugleich von den natürlichen Blattern angesteckt. Da ich hiervon Anzeige erhielt, und die Kran- ken znm ersten Male besuchte, fand ich diese 7 Kranke alle in einer vehr kleinen Stube liegen 9 diese waren . alle mit Blat«

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fern •eli.r stark bedeckt, die snm Theil ichon im Abtrocknen begrifTen waren. Bei den bis dahin verschlog&en gehaltenen Tbii<* reo nnd Fenstern , war die Lnft in dem Zimmer so verpestet, däfs ich beim Ein- treten kaum Athem jsn schöpfen verTnogte^ In dieser so höchst verpesteten L«ft hat das jün^^ste Kind die g^anse Dauer der Blat» terkrankheit seiner Geschwister gelebt, und iat dennoch nicht angpesteckt.

Von einigten Aerzten ist auch die Mei« nuno; aufgestellt worden, dafs die scbülzen- de Kraft der Schuteblattern nicht für die eranze Lebensdauer ausreiche, sondern die Empfänglichkeit für die Ansteckung von den natürlichen Blattern mit den Jahrepi wieder erwache. Ein Beispiel ist mir yot» gekommen , welches diese Meinung zu wi- derlegen scheint.

Xines Bauers Frau, einige 20 Jahre alt, pfleg.te und wartete ihren Mann und Dienstknecht, welche beide von den natür- lichen Blattern heftig befallen waren , die ganse Dauer der Krankheit hindurch , und setftte sich also der stärksten Einwirkung der Ansteckung aus. £& waren ihr 16 Jahre vorher die Schutzblatlern geimpft worden, und sie ist von der Ansteckung verschont geblieben.

Die Complication der Schulzblattern mit den natürlichen Blattern habe ich in einigen zwanzig Fällen bcebachiet.

Bei dem Grassiren natürlicher Blaitem habe ich , sobald in einem Hause oder in einer Familie die natürlichen Blattern aus-

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^ Mr ^

bracbfQ,^ dieiilingeii im Hmte beftQittiekm nicht geimpften Individoan bald m(^gUclu%

5eiiiif)ft, welqb« «ber oft vorher AcbQQ TQU en iiatürlicheq Btuttem ange«tepbt wareQ« Der /^Qsbroch der natürlicheA Rlattera et« folgte nach der Impfupg am 6i9n^ ftttüi loten, und bei eioem Knaben von $ Jahren^ aelbst erat am iSten Tage nach der Im« pfung. Bei einigen Kindern^ WQ bald «Mb der Iniipfarig Blatterfiobät entitand^i UPd. di«se üehon am 3ten oder 4ten Tage nach'

der Im pfung aaabracbeo^ haftete di^Att^icht roebn

Dip Sohutiblattern entwid^eUen «ich 1>i4 f,u m fiten Tage nach der Impfung auf die geivöbrilicbe;, natUrliohf WeiaOji von da an machten ^ie aber langsamere Fort« fchritte in ihrer Cntwicbelung und yerlo« ren ib,r gotes, natärliqbe« Anaehen« Sie bekam 3n ein *bleichea, mtfsfarbigea Anse« hen , ipnd enthielten eine trübe eiteräbnii« che Feuchtigkeit; gute klare Lymphe aber,^ euihielten sie in keiner Periode, Am loten und Uten Tage nach der Impfung waren •ie er.|t in der Gutwickelnng an Gröfse au veiti wie flie aoudt am Siten Tage «ind,. haitoni aber ihr natttriichea Auaehen noch mehr verloren, waren trübe, eiternd, und bliebon so stehen ^ blofa bei dem Knaben von 2\ Jahren, bei welchem der A^sbrnch der natürlichen Blattern erat am iSten Tage nach der Impfung erfolgte^ nahmeu die gohut^blättern bia zum löteu Tage lang- sam ^n Gröfse «u, wo aie die GröCie einee gilberdreiera hatten., und in der Qlitte «ich ein $pborf f^u bilden anfing.

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.lä eini^eii FSlIen enUtimden natBrli- i# Blattern dicht neben deii Scbntsblat- m t mit denen «te in der Eiterung^aperiode ir natürlichen Blattern «nsaninienflo^sen, id dann von diesen -im Ansehen nnd tm sfvhaifBnheit nicht ^Q unterscheiden wa- »n, Pie Schnt%blattern so^erten inJhrer atwiekelan; ancb immer bis üur £ite- la^periode der natürlichen Blattern» yro e mil dieaen zugleich in üiternng traten. id dann die - Scbntsblattern in natürliche Brwandelt tu «eyn achienen $ anch erfolg- I die AbtroclLnqng mit le^teren immer «t ftugletcb. Bei einigen Individuen bil-r iCe aioh achon am 7ten oder 8ten Tage icb der Impfnng und bßim Ausbruche der ilürlicben Blattern, ein kleiner Schorf in er Mitte der SchutsblaUern ; aie blieben aan aber bis »nr Eiterung der natürlichen iattera ao stehen^ mit denen aie i^vgloicb terten und abtrockneten.

peripherische Btithe fehlte bei de^^ shutfiblattem gänzlich, blofa bei dem Kna- in von 3 Jahren , wo der Ausbruch der itfirlichen Blattern erst am isten Tage ich der Impfung erfolgte, hatten am i4ten •ge die Scbnt2«blattern einen mattrotben and| einer Linie breit , auf welchem viele leine weifse Luftblüfschen von der Grofse iiiea Mohnkorna standen, welche am i6ten nd »6ten Tage noab etwas grör<ier waren, 16 Böthe aber verschwunden war« Auch igt» erfolgte Eiterung und Abtrocknimg rat mit den natürlichen Blattern ?^ngleicb«

Sin Knabe von lO Jahren bcbaTn am

iten Tage nach der Impfung Blatterfiobefi

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1

die erxeu^en SchaUblattern Int^eu bis dUh.^ IiiR ein 80 gutes Anseheif^^ opd schiMfo;^ zur Abnahme ddr Lymphe reif, die aiiöfr-|: von wa/)serhüller BeschafTenheit sU aeja'*^ .schien. Da dieser Fall einer der leBtoreii.:r -war, -wo ich natürliche und Schatxblatitifi complicirt beobachtete, so sweifelte icjt anfangs, dafs »ein Fieber von dem Ani- bruchc. natürlicher Blattern hf^rrübren kSof-, jie, da ich bis dahin die Schalzblattern unter diesen Umständen sich nicht so Y9U-' kommen entwickeln gesehen hatte; sio blie- ben nun aber auf diesen Punkt der Eal- w^ickelung beim Ausbruche der.natürlicbltli Blattern stehen, bis diese in Eiterung tfi^ , ten, mit denen sie zugleich eiterten - find abtrockneten.

Die Ansteckung von den natürlichek Blattern scheint der Impfung der Schuti- blättern in solchen Fällen schon Yorange* gangen zu ^eyn, denn das nach gesch«he» fier Impfung keine Ansteckung mehr er« folgt, dafür spricht die Beobachtung, weK> ' che ich in einigen Fällen zn machen .Gele» genheit gehabt habe, indem einige vun mir geimpfte Rinder gleich nach der.Impfiiing sich der Ansteckung aussetaten, abec da» von verschont blieben. .,

Die natürlichen und die Scbnteblatterrf, wo sie complicirt vorkommen, scheinen «ich gegen<»eitig in ihrer Wirkung und in. ihrem Verlauf zu beschränken, die nattlr- liehen Blattern aber, als ein stärkeres GifC^ 'di<< Schutsblattern zu besiegen; indem lec- tere in ihrem richtisren Verlauf, gestört werden uud nicht sur Vollkommenheit kom-

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m und bei der Eiterang der natttriichen ittem in diese ifeltMt umg'e^odcrt eu wer- ft echeineo. Die Schutsblattem t,^igen Br ihre Wirkanf auf die natiirltchen ittern und deren Beschränkanj^ nicht aU n dadurch , daf« sie diese gelinde und tartig machen, denn in allen den von r beobachteten Fällen waren sie* sehr gut* ligy auch in den mehrsten FäUcn in* ge- iger Zahl vorhanden $ sondern sie schie* n auch den Aasbruch derselben nu ver<- |ern. Wirklich modificirte Blattern habe I aber bei diesen Fällen nicht beobachtet; [bat bei dem Kinde, wo die natürlichei^ altern erst am iSten Tage nach der Im* tag ausbrachen , waren diese blofs gut- \ig und in geringer Zahl vorhanden« Auch irKnabe von lo Jahren» der amdtenTage ich der Impfung vom Blatterfieber befal« n wnrde^ und bei dem bis dahin die ereeug-^ D ScAutsblattern ein so gutes Ansehen tten^ bekam blofs gutartige und selbst hlreiehe Blattern.

Kftrtlich habe ich anch Gelegenheit ge- ibt» die Coexistene der WindbUittern und chuteblattern su beobachten; und ewar li ftwoi Kindern von einem Jahre» Bei em einen Kinde hatten am 6tenTage nach sr Impfung die Windblattern ^ welche nur B mifsiger Zahl vorhanden waren » sich ehon mit gelblich- milchichter Feachtig^- Leit^gefüllt; bei dem andern Kinde waren lie Windblattern erst im Ausbruch begrif- 10. Die erseugten Schuttblattcrn waren nr Abnahme der Lymphe reif $ diese und

Wiadblattern machten ihren richtigen

tiUht den mindesti^ti Kinflaf^ auf eiftänderk .

Dafi daa Schtttibblaitertofftft bi6i Pe^ö iicJb ) welche Früher natürliche Blattern ^6 habt haben^ aaeh Blattern er£ea{;t| welehi vom richtigen Verlauf t^enig abweichen habe ich an mif selbst erfahren.

Bei der Xmpfttn^ eines Kinde«^ Welbhei

lehr unruhig Vfat^ stach ich toich mit dei Impfnadcl in die linke Hand i hier entWik kelte sich eine Sehutiiblatter ^ welehe bii ifcum 8ten Tag^e richtige verlief, ein gutei natärliehes Ansehen hatte « nur data dii Blatter sich wenif( gehoben hatte und du enthaltende Lymphe nieht gan^^ kiar^ Bon>

dern etwas trübe war. Am loten ^agi empfand ich dentlich Keber^ die Blattei hatte eine stärke peripherische Buthei wel che ah«r nicht cireunuscripti sondern flam mi^.War^ am liten Tage verschwand dies< Böthe^ es bildete sich kein Schorf^ sönden es entstand ein Geschwür, Welches' eral nach 6 Ta^en heilte» Zwei gänt gleich« Beubachtangen sind mir von iswei tmpf- brieten mitgetheilt» welche sie an sich tt maehen Gelegenheit gehabt haben»

r - i~r I ' *

8.

llöthst ntetlitvürdtge MrschdtiUhg tö/i peHodisicii Wkderkehrendtr SchuiipöckenrtCquMtät ^ %ut

fefwrn Pritfimg niffgtsttllu

tm Jahr iSor2 reifte ich mit dem 6ra« fea itt TettlseblMd amhen Als Wir in

^

«ddiliit an^ettdUt habo. Ich b«glkb micll labli&kliCh eU diesem Manne und ^-ard« darstelle eing«inipfU Die Kahblattern ifün t-ichtig an» ich bekam ein fiebe^>

btbb g Tagen »tanden die Kuhblat lern ' rallaa Floi*. Ich betachte» nachdenrich Kofablattero gehabt» mehrere Blatter- inUa ohne angesteckt eO Werden, laach eltoii 6 ttinder, die mit tnfliHei* Materie •impft Würden» ebeoEalis di6 Kull.bUt* niete kühblattetn waren daher sicbeif ts, 1804^ entstand in mir der Gedanke» m Aicht vielleicht mäglieh seyn liolUe,

•ich in tnetiBcblithet) Körper müt den «& wieder Blatterfähigkeit saEaffleld i«, wenn der MeAich nicht die wBh> BUttvrii gehabt hatte, Und ich glaubte u tiateranch«a la ktinnen, Wenn ibb

uatinterbrochen In einer fteih4i Von !«a die KabpocLen «inlmpfen Üiefse» 1 ich aohlors» dafi wenn def K-Ürper

a«i«ta eine lolchfl Materie entenife,

90 ^

sat£0» eingeimpft ii^orden war, ieblngötf^ die Kabpocken wieder an, and ich balM das Fieber eben ao vrie ich es in Elberfeld» jLÖua liatte, von neaem in Randera^ anch^ standen die Blattern ganz voUlLOnimen wie« ich nach Hobroe kam ; ich ersachte ei- nen Mknn. dort seine Rinder von dtesen Materie einimpfen sa lassen, allein dieses «r war eine vergebliche Mühe , ich mafite dieif Pocken also eintrocknen lassen. Seit dje^^- ser Zeit habe ich mein Experiment imm«<r-. ruhig fortgesetzt,, so dafs ich jetzt voni. neaem sieben Mal eingeimpft bin. Ich^ habe in den früheren 6 Jahren gar keinsi Wirkung vernommen, allein diesen Som^^s mer schien es als ob die Kahpocken atf' ^ ' schla^ren wollten , so 'dafs anser ArsC am ^ 4ten Tage selbst eweifelhaft war. Sie sind - ' indessen nicht völlig entwickelt worden, - allein' ich glanl^e dafs ich sie, wenn 'ich' lebe, nach 2 Jahren wieder bekommen werde.

Diese Beobachtang ist von einem Niclit^ ' erste, aber einem darchans glaub würdiger^, tind mathematisch gebildeten, also streiig ' prüfenden, Manne gemacht und beschri^' ben.

Sie scheint mir der allergröfsten Auf« merksamkeit werth» and, sollte sich e^ mehrfaibh bestätigen, .so möchte daraas her- vorgehen, dafs allerdings ) wenigstens bei manchen Individuen ^ die darch die Vac» eine bewirkte Veraichtang der Rexeptivi-

y

^ 9* •*

tat g^z^n die vabeinSae ' lofeetlon nach «a« ler Reihe von Jahren aufhören nnd die IHkhere Eeseptivität wieder hergeateJUt wer* len Lonnte»

Hieraaa wfirde ftWal^ noch keineawega ^radeau der Schlafs folgen^ dafs hiermit loch die Rr^zeptivität gegen die Menschen- Docken wieder hergl^stellt sey. Anch nfilite hiebet sehr wohl unterschieden wer- ten t ob es Wahre, allgemeine, oder nur Ertliche, Infection sey^ die ja, wie bekannt^ aicht btofs bei Kuhpocken, sondern anch bei Menschenpockta, nachdem man sie vöi» Ug überstanden, immer wieder möglich iit^ irie ich solches bei Inocnlation mit Men« ichenpocken oft genüg seihst geaehen habe»

Wenn es aber linch wirklich der ^all Wire, so würde daraas höchstens die Noth- wendigkeit hervorgehen , sich alle lo Jahr Urieder vacciniren sn lassen, welches bei der Unbedeutenheit dieser Meinen Operation eine Kleinigkeit wäre -^ bei weitem nicht 10 viel als ein AderUfsi was se mancher iUe Jahre nnternimmt, um sich für Krank«» hsit SU schützen -i— nnd welches folglich ittf keine Weise den Werth der Vacci«^ Bition herabsetien würde.

4. M.

(Die FoTtsetsüng folgt)»

' \

JouTn.Liy.BiitSt«

#-. ^-

TL

Beobaalitungeii

über

die Wirksamkeit der Wurzelrind* des Granatbaums gegen den . Bandwurm;

JS. B r e t o n,

Bauillonfl-Arzt in OsciBdienr

(Aas AmnMeJUcO'Chirureical Trantäcdomi, Vot. Xt^ Pmrt» mitgeiheüt von Dr* H§cker,)

Uj« Granatbaütiirincle ist bei den eofli«

ichen Aarztan in Ostindien schon seit ei-^

niger . Zeit als ^in wit'ksames und beqoe«

mes Mittel g^eg^en den Bandwurm bekannt«

Hr. jBreron, dnrch die hänfigen glticklicl^en

Erfolge seiner Amtsgenossen änfjg^efoirderty

wandte sie snerst bei einem Menschen von

mittlerem Alter an» der an befugten Bimd-»

wnrmbeschlveirden litt, und wo die Diaj;-

nose bereits dnrch den Abgangs einiger

Stficke des Wnrms bestätigt war. Nach

^_^ KA .^i*

ÖS "

itf älij^eäieih , ängenbjhiti^hi^ii Vorsctirift vnrden swei ÜiiEen ftUcher Rirrde ^on dtr Wurzel mit anderthalb Piattsn Wässer su dreiviertel Pinliin abgekocht^ Und der Krän- ke« erhielt hach dein Erkalten von acht Uhr dei Morgotis an, allii lialbe Standen (sin Glas yoily davon vier Mal hintereinander, llogefahr eine Stande ilach der ietsten Gäbe (irg ein lebendiger ganzer Bandwarm» bei« uhe acht Fofs läng^ ab«

t)io einKig;e Beschwtordö, die der Kran- ke ivibrend der drei Standen der Anwen- dang und Wirknnj^ dieses Mittels erlitt, %at etwaä Uebelkeit. Andere Aeritte bat« tsD die Rinde^ um sftherer £ü gehen y in pörieren Dosen' angewandt» abei* den Kt*an« keadadoreh lästige Zufalle erregt. Nach dieser ersten Beobachtung hatte Hr. tireton äan noch Gelegenheit folgende k.u machen.

i. Ein ^ingeborner war schon seit län- gerer Zeit mit Beschwerden behäftat ge* weaen^ woraus man auf die Gegenwart ei- hfB fiandwurms schiiefsen konnte y anch varen in den lotsten Monaten Stücken des- selben abgegangen« Das Mittel wurde so- gleich gans auf dieselbe Weise ^ Wi6 im. ersten Fall in Anwendung geaetst, nur nahm Hr. B. diesmal zwei Unxen ifockene War- selrinde« Zwei Stuhden nach der ersten Gabe (es waren von acht Uhr des Morgens Frieder vier Gäben gereicht worden), klagte der Kranke über UebelkMt, Schwindel aad schnierKhafte Empfindungen im Unter- leibe, die Hrn. Bi von der Darreichung ei- aer fünften Dosis abhielten > and es stellte sich selbst nach Veilaaf einer halben Stun-

G 8

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de ein gelindes Erbrechen mit dem OefBlil -von grofier Ermattnog ein. Wenige Mipi jj nuten darauf ging aber ein lebender gltn- } zer Bandwurm ¥on mehr alt neunsebiii Fufe \ Lance ab , und et folgte ein mehrattindigee j Uebelbefinden mit grofaer Schwäche Ujod -^ Zittern.

Aus diesem Falle schien es hinreichend hervorzugehen^ dafs die angewandte Dosü * der getrockneten Rinde Tiei £U grofs war* Hatten schon zwei Unzen frischer Rinde IJebelkeit erregt, so mufste freilich die^ selbe Quantität, die nach dem Verluste von '" beinahe der Hälfte an wäfsrigen Theilen eben so viel an Wirksamkeit gewann (es zeigte sich bei mehreren Versuchen, daft^ zwei Unzen frischer Rinde nach dem Trodfc* nen sieben Drachmen verloren hatten), be* . deutendere ZufiUe erregen« Noch meh)r mufste nian dies bei schwachem Patienten befürchten, da dieser zweite Kranke» ein robuster Schlächter von vierzig JahreUi. die vorgeschriebene Gabe ^ zwei Unzen der Abkochung auf einmal , kaum hatte vertra« gen können.

3. 4. Zwei Knaben, dem einen von sieben, dem andern von zehn Jahren, wa- ren seit sechs' Wochen Stücken von Band- wurm abgegangen. £s wurden ihnen m* derthalb Unzen von der Wurzelrinde in » einer Abkochung von anderthalb hinten Wasser zu dreiviertel Pinten verordnet^ •o dafs jeder von acht Uhr des Morgens an alle halbe Stunden eine Unze bekam* Nachdem sie sechs Gaben erhalten hatten, fühlten 9i^ keine Beschwerde weiter^ als et*

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wat üeblicblLeit^ woranf iich ein drei- bia viermalig^es ffelindei Erbrechen einstellte» Daahaib wurde nuii mit dem weiteren Ge- brauche des Mittels inne gehalten^ ea er« tilgte aber keine Wirkung, und bis gegen Mittag hatten aich die Cmder von ihrer Magenbeschwerde fast gans wieder erholt. Du wiederholte Erbrechen hatte überdiea die Abkochung grofsentheils wieder ausge* hart, und ea aohien jetst sweckmifsig, die angefangene Kur sogleich wieder fortsu- Miaen. Sine halbe Unae Rinde wurde mit swiUf Unaen Wasser au sechs- Unaen ab-» lekocht, und davon um i Uhr, und dann iriader eine Stunde darauf jedem Knaben «hie halbe Unae gegeben. Kurae Zeit da- •ach klagten sie beide über Schwindel und Lrmattang^ weshalb die noch ilbrige Ab« kodiuBg aurückgesetat wurde.

luidlich gegen fünf Uhr, drei Stunden lach Anwendung der letaten Dosis, leerte dar jüngere Knabe einen funfsehn Fufs und vier Zoll langen , und gegen sechs Uhr der altere einen vieraehn Fufs und awei Zoll langen lebendigen und ganaen Bandwurm aas. Beide Kinder hatten fast gana diesel- ben Zufälle, und man sieht aus der Mit* theilung dieser Beobachtnngen , dafs es au* weilen vorlheilhaft ist, den angefangenen Gebrauch des Mittels au unterbrechen, und aur rechten Zeit vioder fortzusetzen.

5. Bei einem jV ubiähri<;6jn Knaben ver« sachte Hr. Br. i^ic \Vur/.eIriude in Sub- stana. Zwanaig Gran dav:ic in einer Unse lYasser auf eioinal wurden von acht Uhr des Morgens an « alle Stunden gegeben.

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Vierxiff Minuten pach der I«tf tao G«lw { «in Icbendigsr ganser Bandwurm ^ i F^ft qnd afiht ZqU lang, ab,'

6. Ein c«|)|i|ährigei Müdohen bekam Mlb« 6ati9 fcpolvect» WnrRelrindo ii per VnE» kaltpm VV'aiser fünf Mal bii einarnjar von <acbt Gbr dea Mqr^epi Um eia Uhr vier ond 7.vra^tig Miq -wnrda «in lebendiger breiter Bandw (^Tqenia lata) vier FiiT« nenn Zoll lan^ (f «leert. JDtn. Morien daranf gegen Uhr faigto noch ein Dwoitarachmaler ( irnrin (Taaiitf solium) nach, fr war i t«dt ond neari Sah ^ebu Zt^ll fang.

In dleaem und dem T<irie«n Fallf fltand nur eine iinhedentende U^bel und vor der Aqiloernng di^4 Bandw erfdigteq (lr«i bis vier Stuhlgänge, £• ttbrtgans daraus bervor, dqrs daa fi der VVn>'S«t''iiide dea Graoatbaan?« «b< wirkaain, wi« die Abkochung der tr-pch ■owohl nU der frischen Riiide jstr scheint die Wirkung des B^iitteU jn i Form weit gelinder eu eeyn, dip g ¥rtpi|ri)ifa picht in Anschlag eu brii denn ea waren b>er »ahn Skmpel hi ohend, da die ^bt^dobHQe zyfült J)r»^'i «rforderf hätte, .

7, CiasweiuudcwBRftigjliliriHrJff« der acbon metirere Jal^re an) ^^ndv gelitten hatte, erhieft swei Skpnpelj

«elripda in »we» Unzen Waaaer jm^ Uhr des Mori^ena an sechs Mal hJM ander. Auch hier ent9taii4 n<ir i

iIu'Gabsn'TOB xwe^ Skrupel genom- rnnflilf dher jetzt «nfbören, weil «r indal and Magenbeaohwerde bekam; taranf ging via ganzer, fanfzahn PnCi rfi Zoll langer, Bandworin ab. 1 diaiem Fall wsrde daa palrer all« Stunden gflgeben, um zD|Torsaohen» r Ab{aii|f des Wann« dadarch mehr noigt wurde, ala bei der itündlicben Mhipy itt Mittels. Dies ^icliah denn man kapa indesien ans diesem ein- fpiapiel nocb keiaon fdr die übfigeii m Scblofs ziehen,

d dem hüQfigen Ahgangt letiender WUriqer and Stächen derselben, Oita Hr. Br, die Wirkung der Abk«- i»» Mittels, and des blort in Wai- bwehenden Polyeri auf diese Tbiere. 1 sie hineingeworfen waren , wnrdea genblichlicb sebr lebhaft, krümmtsn eftig , und starben alle innerhalb fünf

■D. Im hlnfanA WniiAr IdTiitn Sie ffl.

- 98 -

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VII.

Kurze N»oli rieht«»

Auszüge,

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I.

^rhsUsH 4^ Msdixiniseh ' Chirturgischeu Gss^Us^fi Berlin ^ rf^fit JahrfA^i^

Uen 19. Februkr« Der' Sttatsrath Hufeland tBeilts eine Ueberticht der Arbeiten der Gesellschaft isi Terga^ge^en Jahre npit ; Hierauf den General- Be« rieht aber dal e^ace Jahrxeheiid des Pplikliniselieii Instituts. f

Pen 26. Januar« Der Geheim erath Hermhstädt seigre die Oer8tedt*8chen Versuche aber die Wir« ]iung der Electrioit|t auf die Magnetnadel , ^nd Im- vachher ein Fragment i^ix Qesphichto dfl9 Tlibafik« Tor,

Den 9* Febr. ^ Herr Geni^ralchirureus Vöhtkm Aber die Nacbtheile, welche StQckschläge sqwqU. In moralischer als physischer Hinsicht auf den SoI<r daten haben. Hierauf, Hr« Pr. Cm^ar Bemerkungen Ton seiner Reise über den Zustand der medisinisoh^ chirnTgisclien Praxis und des Unterrichts in Paris un4 liondont mit besondar^rB^Mehung «luf 4^MgeQkrauk« hfiten.

Den 35. Febr. Herr Professor Zii»^, kHiisch^ BamMrkungen Qbw di« Cr^n^Osisphe pnd iHcblilPbt PbMTIIMlKofd«!

_^

1*^ 99 '*•

Den 9. MUi. Hr. GeKeimerfttli Hemiüt&ät^ fftrueuun^; seinev Abhandlung aber den Taback, worin das Daseya eines ei^ontbamlichen Grund. Kpffei in demselben, dai NicQtianin, erwiei ei| wjirde«

Den 35. Mira. Hr. Dr. Oppert , Bemerknn« pB Aber die jeut herrschende Masern -Epidemie; Enaqf eint Abh^ndlmig tfy$v ^^% Pnevni^ der *lttn. '

Den 6. April* Qer Geheimcrath Formay^ fihtv '> lUETX^ugung ifistechender Krankheitpiiy lu^d di^ Yttichied^nheit der A^*(oc}iungs8toiFe,

Den 4. Mai. ' Hr. Professor Kluge^ über die drei uiuiten Mercurial- Kuren j( die Lpuprior* sohe}f ffj^in^ ' W*Khe und DzondVsche,

Den 11. Mai. Hr. Regicrnngsrath Neumann^ ciie Kntik der Homoeopathischen HeilmeÄode |i4<fh . dm in der Gharite angestellten Versuchen^

Den 25. Mai. Hr« Hofmediens Kuntzmann, ein« liobacbtung von Aaaleerung reinen Fettes bei ei» ISann» nebst der cheniischen Analyse*

Dee 15. Juni. Hr. Dr. Schuharth^ fiber die No« MBclstiii: der Arxneimittel und JCritik derselben.

Den £2. Juni. Hr. Dr. Steinrück ^ Bemerkungen i^ die Kranken- Am talte;i yon Paris | aus eigener

Den 6. Juli. Hr. Gebeimerath Bshrends^ Be^ aerknngc^n Aber die Stelle des Virgils, wo die 8ci|kniis( ^ine schweigende Kunst genannt wird»

Den ao. Juli. Hr« Vr, Bruckertf die Opera« tioiis« Geschichte einer Atresie,

Den 94. August. Kr. Dr. Caspar ^ eine physio- logische Abhandlung über die Schaamföthe,

Dfp 7, 9eptcinber, Ilr, Prof» pj^agntr^ Bcob- * schtunjeen über Paracenthese des Wasserkopfesi^ ' tber £e Spaltung der Iris als einen angebomeu Fehler, Ober die Operattou der Hiippen - und Gan* Ben -Spalte, und Geschichte der Durchschneidung der Luft- und Spoiieröhie, wobei der Kr«|ike ge^ ifttet wurdet

I

f

P«ji 91. 8«pr» Hr. Prof. OtanUf BemczkA^Mil ; iphcr die Verschiedenheiten und Wiikupceii qb^ ^ fleilquellen lu £ger*

Den 51 Qctober. Hr. Geheim erath Hüm, flbii ^ die WfindeTkureii des Fürsten Hohenlphe«

Dep 19. QctQber. Hr. Dr. Hseksr, einige Fnik^ tnente icines nächstens zu erwsrtijinden '^^rkes Obfp -^ die b^sphichte der Medizin. " i,: 'j

De|i s. Novbr. Ilr, Genertl-Staäh^-Arst JfSTfiM''^ ner, fktser die conticiäse ^ugenentsandung, yrtJeV^Ji noch i^nnier obwohl ina abti^hmcnden CTrade ii^R:] jiufser^, und wogegen er unter alleii Ildittplki «M| " wirks^^istep das ^gu^nium Mereuriipraeei mihi TVftifx^ hofit ^«^f eine Unze Axungia eine DraoJuyie gfrefhiial)^*--

Den iG. Novbr. Hr. Dr. Weitsch, -mehräft Beobachtungen über die Anw*94u>)g c^^T ^^f^*^Wit - in v^rschif denen . Krankheiten*

Pen 3o. November. Hr. Staatsrath Huftltmi^- Beschraibung spiner Methode die T«ublie|fi *|^

behandeln. ' ,

Pen 14. Novbr. H^, Qeh. |Vi?h Graefe ^eigt^ mel^rer« merkwürdige Xrankheitsfjllle tot, tW mifsgestalteter Iris , Haary^ruchs auf dem Balhits pernN^ hierauf die Geschichten von sSceinpperatiQnen^. die ihm in diesem Jahre vorgekommen waren , ^'tfd von zwei glOpklich gelungenen Wegnehmmigen.dif . ynte^rn Kinnladp hpiT Hypsrostq$is carcinpma^ßs^u

Die Gesellschaft ernannte in diesem Jal^re tm. Mitgliedern: die Herreii P. H^ss§, Klaatsch, jfippt^ '

Z\\ Vorstehern für das nächste Jahr wurden er- nniint ; 4i« Herren Hufeland scn^ zum Dtx^etar, ' JJfim mm Censpr, Brtmär zum Vice - Secrptair» fiiittnfrf Cratfft, Formey, Hemibspädtf Hufelan4 jvn«» R^»ß:0 Ä«n«n»rtn, Richter, Schultz, ff'Ubsl, ff^eUi^^

^

10}

fnmagcras ^^d Jnttotehs Physiologische und Ana^

tomisehe Ansichtin.

(Frunnent am dem näcbfteni ^eT^iisXommenden 'Werk« ^ des Um. Dr. Ueckcr: fibtr Oeichicht« dar

Medizin).

Mic Vergnflgen th«ilei| wir den Lesern itn Vor- fu als Probe diesen Abschnitt einei VVerkes mit, vu durch viele neue Ansichten und den ausneb- 9ttden Fleifsi mit welchem der würdige Verfasser £• Qncllen benutzt hat, die AufnierksainkeiL ^ts fpntn medizinischen FubUkuzni yerdient,

Fraxa^oras von Kot und seinp SehüUr.

Kich Diokles wurden Zergliederungen der Thier^ idon häufiger » und fnai^^ kam bald dabin% dafs def fnaefen Ausbildung der Anatomie kein HindemiCi ■fbr im Wege stand, praxagorms von Kos , Sohn H$ Kicarchnt , der letete aus dem Stamme der As- I Ucviideny wenigsten« derjenigen, di^ sich mit j' Voum der Heilkunde gewei)it h^ben, gUnzt i^nter i ^ ci!ri|sten Bearbeitern dieser Lehre» und ^eine * ytcdieasit sind auch in den fibpgen Theileti iea Miiifin so grofs, dafs er dem Diokles in. nichts wc/meht, ja wenn man auF die Folg;eti spin^rißnt- Jeeknngen sieht, ihn noeh bei weitem übertrifft. Pie Zeit seiner BlAthe fällt unter Alexanders Ber ^erung, er war also jünger aU Diokles .' wudi ist . uai ihm der Stolz der dog,matischen Schule. Seine Gel«hnamkeit ia der ganzen Heilkunde und sein^ dogmtlische Gewandtheit werben allgemein aiierr iinnt, und durch die Bildupg ausgezeichneter Schü- lir haben wenig Aerzie des Altenbums so herrliche Bpnrcn ihrer Tliatigkeit kinterlaske^y als Praxago^ Mi. Durch die £ntdecki)iig des Unterschiedes z^vi- tchen den Blut- und Schlagadern , die von ihm zü- rnt Arterien oder luftführende Gefafse genannt wurde p , hat er «icb unläugbar das gröfste Penknial geitifiet. Sie war schon seit einiger Zeit vorbereir ler, denn man kannte das Schlagen der Adern , und liBtte selbst Tersucht, diese Erscheinung, wenn aiicU puz unslücklich, zu erkliiTen. Koch wa^ ind^sseii Biemand so weit gegangen, die INIerkmale ji^nf^ yntefscHie^es mit der Lehre yom lJr«pi(ipg df)

i— 104 ->»

Gefalle ans dem Rersen su veTbindeiif die t Plato. angcdeatet hatte ^ woTOn Prascagorat i die Erwähnung der Aorta , die er eine (naxiittv) Ader nennt, den Beweis giebt. Wie

goras die Schlag« Herzens trennen^ nnd sie für eigen|hümlich 1 JEU mästen y was von seinen Nachfolgern soj wieder umgestofsen wurde, und begins noch einen riel gröfseren Irrthnna, dafs er diese G |ßr die Lebenslufc bestimmt alaubte, woher auch ihr Name entlehnt ist» Wir haben ees dafs ein unbekannter Dosraatiker dieselbe Mei •chon Tor ihm von der Schlafarterie geäufsert er sie wahrscheinlich nur weiter ansgebilde ^ie Luft der Arterien war nach PraxasQras c artig und verdickt , er machte sich «fso die theidigung ^egen den Einwurf, dafs bei dei wundung einer Arterie sichtbar keine Xinft aq Tne, splbst unmöglich. Die Späteren suchtex dadurch zu entgegnen, dafs sie die Luft fOrsi «rkUrten, als dals sie beim Ausströmen wi Tioramen werden könnte. Ohne 2iWeifel wi ganse Annahme ans der Lehre von der Lebe: entstanden, indem ninn jetzt in den Arterie GUnga an Anden elaubte, die sie ron den Li in den ganzen iLÖrper leiteten, und darin die Beobachtung; ihrer Leerheit nach dem Toi stärkt wurde, ^ Praxasoras bildete indessen Lehre bei weitem nicht so weit aus, wie sii terhin erscheinen wird, und man kann mit { Grunde annehmen, dafs er sich nicht so spits. vertheidigt hat, wie Erasistratus und noch' die spätem Erasistratäer , die den Einwurf , da verletzten Arterien bluteten ^ mit der Annahn nes widernatfitlichen Zustandes zu beseitigen ten^ wodurch das Blut aus den benachbnrten Jen in sie hineingetrieben würde. Ueberdies 1 er die Lebensgeister gar nicht allein vom H 'ab) sondern lief« sie auch aus der ganzen Näh( in den Arterien ansammeln, so dafs sie nicht eingetrieben (ie/uneaOut)^ sondern nur ange fri^ca^crO» worden, nnd es scheint aus der f (Ihnen Stelle hervorzugehen, dafs er sie nie' g«ii« blaile«r gehalten hat, jondern Blut

<— io5 ~

Wugeise sagleick ia ihaca roibaiKleR {Uabtti Avia ^7iren ihm ickoa dio Frfiiierenf namentlich lüokles TorausgeEingcn » wenn sie auch ron der Vcrtchiedeaheic d^v Adern keinen üegrifF hatten. 'Wie dem eher euch ley» so hatten dech diese Un» lenaehuogcn eine wichtige 'Bereicherang der Se- aiotili sur Folge ^^ denn gleich nach Praxagoras Winde der bis dahin gaas fibcrsehene Pals^ Gegen* ttnd der eifrigsten Bearbeitungen.

Naa liaden sich femer deutliche Spuren,^ dafs [' trtxmgcraM die Nerven gesehen, und von ähnlichen Tktilen unterschieden hat , wenn er auch Ober ihre Veiriehtung noeh sehr im Dunkeln war. £r lehrt •udrAcklich, dafs die Arterien in Nerven auslau* Ise, and es ergiebt sich, dafs keine anderen als dit Gefahlsnerven damit gemeint seyn können , da •i ihm schwerlich in den Sinn kam, die dicken BkidcT nnd Sehnen aus den feinen Schlagadern bsnalciten. Ueberdies Ufst sieh diese Behauptung ait ndera Ansichten des Prmxagonu so gsnx in *J| Vdtcralnstimmang bringen, dafs daraus derZusain*' ^9 BtnbiBg seiner Lehre erhellt, und die Zweifel, die ':l luk dagegen erheben könnten ^ nur noch mehr zer« If sirsot werden. £r glaubte wie Aristoteles , dab 'j in Unprung der Nerven im Hersen sey, wo sich imr augenscheinlich eine Verwirrung der Begriffe uni mangelhafte Auatomie zu erkennen giebt , denn Fraxagoras vor wechselt hier die weifsen Häute im and am Hersen mit den wirklichen Nerven. Be- denkt man aber» dafs das Hers zn dieser Zeit all- ß mein 9 und auch von Praxagoras^ der in Vlato^s ainancen wohl eingeweiht war, für den Sitz der Enpfindiing gehalten wurae, und weder Aerzte ■och Philosophen die Sehnetitlieile zu Werkzeugen ^ der Empfinduns gemacht haben, so wird die ver> Wathungy dafs hier noch etws^ mehr, als eine gan» tehe Voraussetzung zum Grunde liegt , zu einem hohen Grade von'Gewifshcit erhoben. Die herr- schende von Praxagoras ausgesprochene Meinung« dafs das Gehirn nur ein unnützer Anhang des Rük- henmarks sey, versperrte überdies den Weg zh nchtigen Begriffen , die man sich von den Nerven hätte erwerben können, und die kaum aufkeimeutle Kervenlehre wurde noch vor der Hand von der [ Gtfifslfhre aad dea'Vorurtheiltn von der Vemck-

1Ö4 i^

' Ihng ie'B Herzeiii ganz iihter^rflckr; Es^ ist yfhttd^>

icheinlich , dafs aucn die Platonitehe Meinung ^^^^ den Gefäfaeh ah Leitern dtt Eni|>findun^ in jtuL^ duukelea Begriffe mit Verflochten war; . ' .?^

Die übrigen Bniolistacke deif Praxägoriachfl^- Anatomie zeigen deutlich ,' dafs tha^- bötoQht. wai|; bisherige biinKelhiiit^h ih <let Belöhreibung eiiwel^; iier Theile aufzuhellen ^ wiewohl sich Hoch .kcüi'i Beweis Vör^ndet^ dafs in dieser 2ieit h]enschHclM(V- Leichen zergliedert V<rordeü liiid; f^och imihnil lehrte PrmxagöraSi daXs die Gebärn>fiLter aus nn^ doppelten Höhle bestände^ bei äen Thieren daett»^ ee« mehrerd rorhandeil wärbn^ suchte indesieii' otit- Vorstellung^ die man sieh Von . den kotyledöüc||t; machte, etwas gehaliet anziigebeii^ iitdeiti^r tili Üf.^ die Mündlingeti der Gefäf^e der Grbärmiitier e^^ klitrte, die sick bündelweise auf det intietn Oben Ünche derselbeti zeigten. Damit war iftdetsen dty ailgemeih gültige Irribunl noch nicht widerlegt, tä^ wurde Tielmehr durch Hinzufügung einer uaiitiliv ' Ansicht iiüi* noch tubht befestigt ^ ufid leider hiflt man die Aussprüche diesiir alten Aerzte in der tpSc fern Zeit für so ii^iwiderlegbarj dafs maä lieoer neue Entdeckungen ihnen tihterordntte^ als die hm gebrachten Irrthüuier verbannte«

Die Hiimöralpathologie würde von Praxagöräi^ viel weiter getrieben ^ als es den frühem Dogmati« kern gelungen war, und eben diese ÜebeTrTeiban|b gehört tu den wichtigsten Ursachen ^ die niClit lan^ ^6 Zeit nachher 'Gegner der dogmatischen Heilkuii- (ie hervorriefen« Die Grlindlage blieb noCh .ihinaer di6 Hippokratische Krankheitsjehre j und wie Hip& pokratei die Zahl derlCranklieit^schärfen unbestimmt gelassen hAtte j so glaubte sich Praxagoras ein be- sonderes Verdienst zii erwerben , wenn er dies^. Lehr« recht doginatisch bearbeitete, utid dütcli.An* ndhme mehrerer Unterarten der vier ICardinaNäfto auf alle iCrankheitserscheintlngen möalichst auszu- dehnen suchte« I^iT unterschied im Ganr.eh elf Ar* ten von Säften, die durch (Tebermaar KrunKheiten erregen könnten: i) den süfsen^ yXuxuq, 2) den

f^leichitiäfsigj gemischten, ^aoj^ciTo^ , 5) den slasähii« ichtn i' vaktodfiq p 4) ^^° säuern« o^vq, 5) den laii- gen^aUartigcn I nT^Wf^f;^, 6) den sa)sigeil, ulvnoii 7} den biuern, Trix^o?, g) den lauchj|;iün«n, it^a»

f koU^); it mtA bi« in asinet Zeit illa ^äfit- Uwn untar ianx Nttuen Hohhüem VenuDJni 4 Willkabrlishe Annahmen dieiM Art kann- jmt faicfat •nsblcibtn, vreil die Äento bd. mi«« tftM Vorkenhtnitien ixe Nituc der Fiebu mit FlciriB EU etgrfindfln lucbten. Schon hitie Um baiirüge Wecl^i ein eher mit fiiinfniloiiskeit

dmp feto bei Kindiin gesehen , Praxägoial Ü «ine noch ^erjere ß^girtigkeit voiai üwülf* bil mm siebEisLnien Jahre baobichtet haben,

bcicbrieb Wechaelßeber mit BeUUbunÄ ScUsfaiicht (F. r. leth'argicat eomatodti)^ wie. r*iiiT aebr naiurgenäfii

-ta te BehandlnnS in Krinkheittn ^tfernta lU An aehi von Jiippokrattt GrundilttxDn, und »ird Mer •ngenieheinlichj au iralchen Voiun In dai doenaiiiche Treiben veiJeitcn Kano»

*ia aebr die Rellmeihoden der KatuI widci. eben , die d«taui hervorgehen. In der Darm- Indiiiißt die .unter dem tlitt initverttanden I, iclieute «ich Praxagorat nioiit, aiUige Ab- on^mitiel, und telbtt Breohmittcl au geben, du Koibbrechen, du er »eh. wahrichejnlJDli inbam TOTiielhe, nur noch nähr m beffii'dent» wenn auch dai Einblaten von Luft in dau Af-

Bach der bi»herigen Weite , bichta geliolfen ', ao auchte er durch cewahsamea Diinnen und

SU betien^ 2at VMtkieiduiig d<ri AderlälsAI dem iHLnUea. Xftge in dor BrutUaut^ndune^ b ders bei Greisen und Schwachen tiieb Oin ' •cheinlich die Furcht ror Übeln Zuf Allen ^ di richtiger Anzeige den guten Arst von der Ai dang dieses BiHttels nicht abhalten darf. £i liefs sich in solchen FxUen naehr auf das Ents der Nahrung f und versprach sich überhaupt dem Aushuneern der Kranken grofse Voriheu< er in einer eleenen Schrift abhandelte. Au«h Arsneimittellehre und Therapie gab es Wcriki ihm I die mit anderen über Zerguedernng ün< chenUhte noch im iweiten Jahrhundert n; vorhanden waren*

Üntet den zahlreichen fichületü de* Prä^e ist Keiner so berühmt geworden, als Heroj: der gfofse Anaiom des Alterthums; vir w seine Yefdienitc um die Heilkunde in der '. keniien lernen«

Auch Pkilotimui ist nicht niiwichtig. £r beitete mehrere Fächer der JFIeilkunde^ boso die Anatomie und Chirurgie^ entfernte sich lo w^nig von deü Attssprüchen seines Lehrers er ihm' selbst in den meisten Irrthümern b< Dasselbe gilt auch von

Pliitoiiicuiy der die Verdauung durch F&i erklärte, und Von

Dieuehes, der vielleicht Chrysippeische G sfttse angenommen hat, wie Inan aus seiner führten Schrift über den Nutzern des ICohls vc ahen kann. Sein Schüler war ein gewisser J niuSf van dem einige Arzneivorschriften aufbei sind 4 woraus man sehen kann , wie die A tchoa jetat die Hippokratisehe Einfachheit verli«

Unbestimmt ist ei^ ob auch der Dogmi is^simachui und Jlfnesitheus ^ ein Arzt zu AHiev Schriftsteller über Nährungsmittelkunde, die i in dieser Zeit gelebt haben müssen, zu Praxa BchÜlerA tu teclinen sind. Bemerkenswerth i ' dafs der letztere ein vollständises nosologische intern ansg^rbeitet hat. Unvollkommen mag < lerdinge get^esen seyn, wäre uns aber dech als •terVewuch itf diesem Faehe ein wichtiges Den]

y

I wahCMheiDlicli ^i keine ärtllicbe BilduDg Mtatf und luckre iicli durcli ifittet VerireiEen •DgaBiein «ngenoiDmeneii GiuDdMLCe.in Grie- iltBil AMtebn EH vcnchafTeii. Dm Hlike and m erregen, begrub er die FieberkMnkiit m ilUn Unterichied in Betten , gib ibnen.dtnit toMl in N*cU>uei kiltei TV«9*ei in reiehlicbec ■|i, nnd limt» »i« brecben, ircnn lie noch nicht ■g gtMbwint kitten. - Le^te aich dinich du htti lo Terordnate er Schwein ebrMon unti Wein» MM M «{»er fort, t-o Tcrsucli^ et Salt nad ■MB ■!• JkbfahniDgitnittel. Hierin beitand *ein» ■Mbnit, und deDnocb gehörte et au leinec ilt>i^ genannten Aeriten.

'bttdt i*l noch Antigenti anxnFßhrtn. Er |e< HM^n lltercn Anatomen vor B«rxiphiiui, m q|« i)t abei sein Andenken gant verhMcIien.

ArutotfUt Naturphilotophia.

Mawitmlt*. Sohn des ArEtet Kikomathnt, eine! lla^dan, der »eine Herkunft von Mackttm ab* •M, nnd am Hofe Amynttf de* EWeiten ron ndmien (365^370) die Hnükunttiuiübte, war* \m Jihr 3S4 eu Stagim geboren, and nach eineC (fkUigcn Eriiefaiin^ achon im siebaehntcn Jabi« t»'f Znhötct. Eine lange Zeit geborte *i der

I

\

tthf (5is) SU ChdlcU , nich d«r wiLribheinlic Angabe an einer Krankheit , nach andern, an i genommenem Gift»

£• iit aeitdem Lein Ätaiin Wi^er etstahdei einen glänsenderii Beweis gegeben hätte ^ w: «in umfaäfendeir Geist bei ganstiger Gelege mit brdnneiider Liisbe . fär die WlssehschaR dem. unermddlichsten JF'leifse td leiaten Ire Ea lind Wettigi»^ Fächer & die Aristoteles nieht beicete^ den toeisten gab et teine nekie Geit^üti die OeiJ^tse fflr ihre kflnftiee Bearbeitung. Di* iulrWisstaachäften rief er nach frühercli unVoll neftien ^ y ersu^hexi suersfc iii das Daseyn, um ihnen ihri aicheriie Grhndtagtt, einch reichhal Stoff und dii gröfste Falle &t Erfahrung, di nen Theil werden konnte» Sein« Viäseiti bleibt ffir alle Zeiten beWundems^fifdig. l^hilbaophen sind ihm an Einsicht und Schäir

f;lei6heekomiiien , auch sind viele Niturfotscfaei hnlichin Umständen begünstigt zU demselben faslfeft^ ihrea^ Wiabefaa gediehen , in beiden Fäc Bugieich giebt <is eher nur einen Jris tötetest cler eitlen Seite der YorgeschHebene philbsopk Qaiig und~ die itrenge Dialektik > die nicht au xen Gränsen hc^rausgeht. aiif de^ andern^ die schli und klare Katürbeobachtung ohne die geringste mischung mit {»hilosophisclien VörUrtheilen. Irische Leben der Natur söheiiit ihn su feinen! ken Philosoph^, und die tichtige Anwehdung Philosophie tu einem glücklichen Beobachter nacht iil habeiL

Wahrscheinlich ist in ihm die Liebe l^atiiYwissenschaficen schon während seines Arftii Aufenthdtes in Athen erwacht^ Tom König Thi begünstigt konnte er aber seiner Neigung uhg« ter' naplmäägenk Er schenkte ihm ein Land Ifytnphmeutn bei Mieta^ wo et entfetftt vom I ■ich mit der Eri&iehung. des Prinzen allein beaC tigte» und dieseta die Vorliebe für Heilkunst i fheilte4 wovöü üt elf J^önig oftmals Beweise geben hat» Gewifs'hat AlexfiHder auch an deh Seiten für Naturgeschichte l'heil genommen, ij nntnr die Z^Uedeniügen von l^hieren obtaan ken,. itkd ae^aite dnirch Freigebigkeit seinen Lei] '^ düa StiMd^ räige Theil« der Katturwiaicasd

i99

IM wehr tn cfm^item, all t$ die Kräfte einet Pri-

«uneiiuet selbn nnter den glfleklichs^en Verh&lc«

absen gestAtten» wenn tntn auch die gewöhnlich«

lige , Aristoteles habe iron ihin achthundert Talente

nr Bearbeitun|^ seiner natuihiatoTiichen Werke be*

kottiinen , fflr ettte Uebertreibung halten kann. Nach

.lern Vorhandenen tu iinheilen, ist es indessen

.Wilincheinlich . dafs eine grofse Aniahl Menschen

in Griechenland und Asien oeschftFtift gewesen sind,

ht äiristotwles Thiere und andere Selteoheiren faer-

WisnichafFen* Nur mufs dies noch unter Philippt

' tegiernng gewsen teyn^ denn gleich nach AleoGah"

» dwf ThronDesteigiing schied Aristoteles aus seinen

Ttriültnissea in Alacedonieu 9 und hatte in Athen

invib «reder Zeit noch GelegenFieit, seine Natur-

INddchce der Thiere au rollenden. Uebefdies fiel

« bei der bekannten^ Sinnesänderung des Könige

WU in Üng;nade » wurde Anfangs gleichgoltjs be-

luadelt» und nachher selbst durch die unverdiente

Amcichnaneanderer Philosophen , namentlich sei*

lisPeindef jCenokrmtes^ tief gekränkt, so dafs ihm

1{aÜ ichwerlich noch von Asien ans Unterstütsunf;

nlknl geworden ist, wovon er ohnehin keinen

Gcbiaach mehr machen konnte.

JrütouUs Naturphilosophie verräth im Allge-

JHÜMD eine sorcfältiee Benutzung des schon Vor*

kadencn, ist aber doch gröfstentheils neu, und

tta viele Lehrsitze reicher, deren Benutzung spä->

titkia sehr ersj>rierilich gewesen ist. Oleich stark

■nf dem analytischen .wie auf dem synthetischen

We^e, ^var er doch Qberzeugt. dafs nur die Erfah«

IVae Sicherheit der Erkenntuils ßeben, könne, dafs

•i lern Menschen niemals gelingen werde, die

■ichsten ^ Ursachen der Dinge gana zu ererflnden,

sondern im Streben danach all unser BemOnen sich

eede, glaubte nicht an mathematische Sicherheit in

materiellen Gegenständen, und hielt die Kunst zu

asreifeln, nnd das Unbekannte von dem Bekannten

richtig zu scheiden ftlr das sicherste Mittel, die

Wahrheit aufzufinden. Nicht weniger benutzte er

Plato*s Lehre von der Un<iicherheic der Erkennt-

■ifs durch die Süine , liefs sie aber weniger von

dem objektiven Wechsel der Dinge, als von der

Unvollkommenheit unserer eigenen Wahrnehmung

abhanceu. Hätte er nur diese herrlickeB Oraaf

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sätie überall befolgt ^ uiid hätten sie ikii tiixt tön der Anwendung einer trodkenen Schuldialektik "i^ gebalten ,, die aeinen apätern Nachbetern wesentliab

schien ) und die Wissenachaften auf lange Zeit in die geisttödtenden Formen der peripatetiachen thi* _ losonhie hineinzwängte ! Die vVahrheit läric «icli * snit rfetaen tou diesem Gewebe nicht nachatelleny ' und man erhält nur achulgerechte Trugbilder^ dia^-

' ron den Wissenschaften fem bleiben aoUten» •' <

Unsterblich ist das Verdienst des jiristotelßi^ dafs er die Idee der körpetlosen Kräfte snerst täit Sicherheit und folgerecht durchführte. Man hii^i» jKwar lallte schon vor ihm^ die Notbwendigkeit et« kannt» die GmnditofTe leitenden Kräften unterord« - nen zu mflssen, Heraklit hatte dem FeUet di^Hertu.' •chaft fiber die andern ßlemeiite gegeben^ die Hip* ' jiokratiscfaen Dogmatiker waren ihm hierin gefolgt^ , und hatten den Begril^ der £lementarqualitäten ims £rfolg auf die l^ebenseiich einungen aneewandt^ schon War eii;ie dunkele Lehre rora LeDenageiit vorangegangen, noch konnte mau sich aber von ditt 'materialistisohen Ansicht nicht ganz befreien, diA »•griffe von deti Elemeiiteii waten nur TerrJaei^ dais ein Gegensatz -zwischen Kraft und Materie Statt fände« hatte noch niemand ausgesprochen. Aristo*' t t^Ut ging so weit, dafs er selost das Daaeyxi det Kraft behauptete 9 wenn sie auch nicht in Thätig- keit übergegangen sey, und dies war ein Riesen« schritt zur weitem Ausbildung der Naturlehre; Liei« der werden wir aber die Vortheile ^ die sich . aus dieser Lehre für die Heilkunde ergeben hätten , in der Folge wenig beachtet finden, denn anstatt auf den Begriff von Lebenskraft zu kommen , deif jeüt nicht fern gewesen w^äre, hielt man sich lieber au das Hergebrachte unter verschiedenen Formen, nnd ahnete nicht. Welche Entwicklungsfähigkeit in je- nem Gedanken lag.

In Rücksicht der Materie behielt Aristoteles die alte Lehre von den Elementen bei, nur setzte er. nach PlatOf wenn auch nicht durchgängig, ein fünftes, den Aether hinzu. Es gab noch keine wil<- senschaftliche Chemie, und die Kenntnisse in der l^aturlehre waren noch nicht so weit gediehen, dafs «r hierin weiter hätte vordringen können.' Auch die Slementatqualitätcn nahm er in sein Leivge-

~ XXI

Üid« tuf y nnd lehrte von den Eigenschtften der iBiper, die ans dem HerroTstechen derselben' her- roi|gebeB sollten, im Gänsen dasselbe, wie sein« Yorglngerf nur trennte er davon , wie es scheint» iu rein Dynamische , was man bisher hineingelegt iutte. nnd setzte dafdr den Begriff der absiHuten En& ein« Die Eigenschaft eines jeden Elementes BiiiDte er die Verbindung ((ruS£t>l^9) desselben , näm- lich im Fener die Wärme und Trockenheit, in. der Luft die Kälte und Feuchdglieit (denn er hielt si)9 Areine Art Dunst), im Wasser die Feuchtighei( ud Kälte 9 und in der Erde die Kälte und Trok- ienheit. Aus dem Gegensatz der Eiern entarc^uali« Uten vrurde nun auch die Veränderung der Ele* »ante nnd ihr Uebergang aus dem einen in dasr ndere erklärt. So wird z. B. bei dem Znsammen« Inffea Ton Feuer und Luft, das erste vernichtet^ nid «• entsteht Luft, wenn die Feuchtigkeit der-p •elbea die Oberhand über die Trockenheit de* Fenere behält, indem die Wärme, die beiden ge^ aciiiichafdich ist, sich nur zu T^reinigen braucht; «nd to bei den übrigen* Der BegriH der cheml* •ehea Verwandtschaften ist hier im Wesentlichen angegeben. Nun liegt aber sämmtlichen Elementen aoch eine weit feiner#» Materie zum Grunde, als sie selbst sind. Materie ist überhaupt das Leidende, tnthäli nur die Möglichkeit der Existenz , und wird erst durch die Form, die Kraft, zu Dingen der Wirklichkeit erhoben. Jede Veränderung eines Dinges setzt die Materie (idtj) als Substrat, und die Form (iidoq) voraus, die nun entweder etwas Be- stimmtes, oder die Negation desselben ist igiofjatq), Sie Natur, der Inbegriff aller wirklidben Dinge und des Jnnern Frincips der Veränderungen derseU ben, wodurch eben die Naturwesen von dem blo-^ tsen Kunstprodukte unterschieden sind, thut nichts ohne Zweck, und dieser Zweck ist die Form. Ver- änderung C^hr.iJtq, ^itaßoXrj) ist die W^irkliclikeit des Möglichen, in sotern es ist (^ %ou 6vm^u ot-ioq iv- iiXäit$a fi xoiovrov)^ Die Bewegung ist etwas Un- endliches, und-das erste Bewegende, das nicht wie- der bewegt wird, dessen Leben in ewiger reiner Thätiekeit besteht, ist Gott. Alles Ucbiige erhält seine JBewegung von andern Kräften.

Seine Vorgänger widerlegte jiristoieles gründ- lich und mit ausgezeichnetem Scharfsiim, zeigte

•-• 112 *^

davchelliigi^, difi lie auf die körperloten Xxtfft«- - nicht Rücksicht eenoxnmen hütttn ^ uatcicwavf PUU eoV Lehre TOii den [dtfen neuen Unters acbuneesi| , und hielt sie f&r unzuläfsig; in seiner Verstandet« Philosophie, die mit dem 'Idealen nichts xa tbuv^ - natte, weil sie von dein Besondem su dena All^«^ meinen fibereing^. ' Die Idee könne sur Henror'bniu * gung eines Körpers aus seinem Innern nichts be^ ' tragen, weil sie immer aufser ihm sey, wie die Idee zu einem Kunstwerk im Geiste 6et Känstler«, uii4 - nicht im Kunstwerk. 80 konnte auch nach seineä Grundsätien die Pythagorische Lelire von den Zaiu len nioht weiter bestehen, und eben so wenig jede «ndere , die |iur ein einseitiges Princip anerkennt*«

Die Seelenlehre wurde von jiristoteles riel ^Iflck^f licher bearbeitet , als von allen Früheren, \Vo Plato von einer Trennung der Seele in drei Theile.'

fesprochen hatte, die doch sehr icharf to» eilpran«-: ^ er geschieden waren, da lehne er schon die Ciii» lieit derselben, wo die Begriffe Ober Denkktaft nocii virenig entwickelt und sehr achwankend waren » d4 stellte er die herrliche Behauptung auf, dafi tit ' eine röm Körpeirlichen getrennte fraft sey , joH . aufsen in den Menschen gekommen, und 6tm £le* raente der Sterne ihnlicHn Die Himmelskörper dachte er sich aber nach P/areV Lehre als beseels urd göttlich. So verschieden die Seele vom Kör« per ist, so ist sie doch als Form (ipril/^uoi) von demselben unzertrennlich« Erkannte er aber die Seele als d«s Princip des körperlichen Lebens, -des« sen Begriff er hierin lu weit ausdehnte, so schots- . ten ihn doch die vorgetragenen Grundsätze vor dem Irrchnm. dafs die Seelenthätigkeit die Blathe des körperlichen Lebens sey, in den die Materiali» sten selbst in unserer Zeit noch verfallen , ^ind da* nach gezwungen sind, die Unsterblichkeit xa l&ug« nen. Die L'ehre vom Bewufstseyn ist von ihm ' deutlich angegeben^ und einzelne Geistcsverrich* tungen werden mit vieler Klai'heit dargestellt» Dia Anschauen ist ein Aufnehmen der Formen der Ob- jekte, das Denken ein Aufnehmen der Formen von den Formen 9 das Empfindung und Einbildung vor« . aussetzt.

In eine nahe Beziehung mit der Heilkunde ist Aristoteles Natorphiloiophie durch die Lehre voa

in Urkaehaii getreten. Es liegt liier luuptsäelilicli

im Torgetrageae Segri/Sf von Materie und Foxni

MB Grunde. Die Ajlaterie wird durch ihr ^blotftee

VorJuüdeiisejii die Vennleafung, wairuin ein Ding

eeii'tehc, wie dee Erz den Grund enthält» waruai

die Suciie aiia Ers geqnachc werden kenn >' find 4i*

Benente dei| Grrund der K^rperwelf enthalten«

Dies iar die materielle Unaeb (5*0^0 m)iterialis%

woranf eich die früheren NatuiphiloaopMo^n firöu-

lotheila allein besehräill^t hatten, und deihuh iio

yoitrefflieb Yon jirittouU^ widerlegt wfjrd^n* l^nn

iaiB aber nichta eaa >der bloCsen Materie werdea

•hae die form (^o^ naX na(fu6i^yua\ hier acheinc

#ach etwee Platpnisohea mit eMiBuäicrs«»)^, und die«

iat die fonneUe IJraach {catua Jormalis)* So wird

der Kftiiitlev die Ursaoh aeines Kuiist werkt l und

der Ant die Vraacb der VViederh^triteHiing , wie

denn aberiiawpt alles ^ waa eipi; Tätigkeit auTterty

ib fonBeU« yraaeh wirken kann. Eine dritte Ur»

aaeh ist, die man die wirkende {jpausa ttfi^Unt)

lipht

jirUtot^hs erklärt sich darüber nipht det|t- %ck gMiigy und teheint dafQr das Pfincip' aller Yei^ •■darug ansuerkeiinen. . Sp&terhin (el dieser Be« gaS JDH dem der Geleeenheitsars^Ghe fast «usam- Viea. £ie yierte Ursache endlich besiegt sich auf in ZwecH,. Bei jeder Wirkung ^^ bei jeder VerAn-> dcmng iat ein Grund yorhandeTii Warum sie erfolgt» 80 iat die Gesundheit die Ursaeh.der Anwendung der Arsneimittel , und Aberhi^upt dlea , weshalb et> was geschieht, der Grpnd dessen was geschieht. Dies iat die Endursach (eausa finalis)^

*f*^

5.

AkfserordentUch nUdrißtr Baronui€rstand int Ds*

€0m0er I82I.

80 wie wir im Januar dieses Jahres einen nü» gewöhnlich hohen fiai'ometerstand zt| bemerken Ge- legenheit hatten, so zeichnete sich der December durch einen «uf serordentlich tiefen aus. Noch nie, to U9g« ich den BaroAieKer beobachte , und diea

114

i«t jiün über 60 Jahre » habe ich einen 10 niedrigen Stand bemerkt.

Schon Ton der Mitie des Decembera m. bis letzt, den, 5. Jan,, war d«r Stand nie mehr »It .27' O", da doch der mittlere Stand des Barometeri in ]ßerUn 38' ist. Aber am 24. Of*c, fiel er auf $&' 7'' vud blieb den s^>ten und s(6steu auf diesen Punkt, jm^t wenigen Veränderungen^ stehen, folglich U^t Zoll unter dem gewöhnlichen 3tVidpunkr,' ,

Was hierbei besonders bemerkenswerrh scheittr, ist, dafs dieser tiefe Stand einige Tage lang fortdauerte^ und »ich x^ach eingegangenen Naciirichten ühet den gröfften Xheil von Teutschland verbreitet hat; viel* Jeicht sagen uns künftige "Nachrichten , dafa dies noch allgemeiner der Fall gewesen. Der Wind war, "wie gewöhnlich bei so niedrigem Barometerstand, West oder Sfidwest. Nehmen wir hierzu die damit offenbar in Verbindung stehende nngewöhn« lieh w^arme Witterung, die gäi>£ neue Vegetation und zweimaligen Bliitheii hervorbrachte, die häufi» gen Fenermeteore y Stürme ttivd Erderschfttterun- gen, so erhellet offenbar hieraus p dafs ein höchst xnerkwürdiger And seltener Zustand des innezn JLe» bens der Atmosphäi*e und des damit in Verbindung stehenden Erdenlebens Statt fand, wahrscheinlich ia den magnetisch -elektrischen Verhilltnissen , der ei«> fies Theils diese aiifserordentliche Verminderung des Druciuiy andern Ttheils diese ungewöhnlichen meteo«. Tischen Erscheinungen hervor brichte. -^ . Was den Arzt dabei be^tonders interessirt« ist die Bemerkung^ dafs die Einwirkung auf den menschlichen Organismus keineswegs nachtheilig, und die allgemeine Gesund« heit in einem sehr eiinstigen. Zustand war; durch« aus nichts epidemisches, der KaraHter gutartig, leicht entzündlich , die Sterblichkeit nicht gröfser als ge« ^^öhnlich. Doch wollen -wir erst erwarten, wus die Folge zeigen wird, und ob sich nicht wahrend dieser xeit etwas fjzeugt hat^ deasen Wirkung «nc xiachkommt»

I

' /

4.

^stallnVt iraghar9r B.äu€herungs»jipparaU

Kebst einem Kupfer. (Mitgetheilt vom Profeiaox Dr. E, Osmnn)^

Die sinnreiclie mid neuerdings oft «napfoli«' Jene Senutsukig der Arzneimittel in Rauch* oder pampfgestalt gehört ohne Zweifel zu den bedeu- tendsten Fortschiitten, welche die Ueibniuellehre in Bezug auf die Form der Anwendung der einzel* , ncn Mittel in der neuern Zeit geihau hat. Der ^NT ardige Dt Carro zu Wien^ erwai'b sich iu dieser llinsiclit groCse Verdienste , in so fern wir ihm zu- nächst die Erfindung und Einführung eines zweck- mäfsigeu Apparates zu dergleichen RJiucheriuieen ■verdanken. Die von OaUs und neuerdings von Ram jfou in FrankreicJft empfohlenen ähnlichen Vorrich- lungen sind bekannt» weniger dftrfte in Tentschlaiid es der von jistalini 1817 zu Neapel erfundene Ap- . parat se^'n , welcher tragbar, zu allgemeinen imd örtlichen Räucherungen "benutzt ^ hJ^ufiß in Italien irebrancht wird,

Hr. Dr. Ono^ ralimlich bekannt durch seine £ehaltvolleliianguraldissertation: de mctione HydroT' gyri it.eäicm , weicher während seines Aufenthaltes zu Neapel, Rom uud Florenz im Winter und Früh- jahr 1821 zu wiederholten Malen Gelegenheit hatte, Zeuge von der Anwendung dieses Apparates .7u seyn, hatte ilie Güte, mir hiervon eine ausführliclje Be- schreibung und Abbildung desselben' zukommen zu laesen. Jsialini hat zwar vor Kurzem bereits ^cine £rfahi-ungen über diesen Gegenstand selbst bekannt cemacht in seinem Rictrche mediche su i bagni ä vapor* e di calorico r sullt futnigazioni di sostanzti ammonmcali e balsarnici di spifo , mercurio gtc; da indefs diese Schrift sich wohl bis jetzt nur in den Händen weniger teutscher Aerzte befinden diivf- te, glaube ich, dafs die mir brieHich mitgeth^ihe Beschreibung und Abbildung des Apparates nicht •)ine luteresfc seyn wird^

jissalinVs Apparat unterscheidet sich von den meisten ähnlidien erstlich dadurch ^ dafs derselbe tiagbu ist« ttsd mt Leichtigkeit in PuTatwohnUiL.'

\

^ >i6 ^

gen aicH seHiiHf^ läfst; twehens, ^afi jertelb« tttif bequem ni<Uit blofs zu Seh weff^lrlliichermigeq » ton« Sera 'auch sur Vßrflacbtigun^ andere^ Airtiieiaub^ stanzen benutrt werden luiin; drittens, dfcfs'die in demselben bereiteten ScOiwefelr^uclierungeu nUht blofs aus schwefeiigsauren Dämpfen, aoiid^rn aUch durch die. Versetzung d^s Scbwefels mittelst Waaier und glühenden StalHkngeln ans hydrothionsäuTsili Gas bestehen;' und viertens endUch, da(s dersemi zu örtlichen Räucherungen scjhr ^lY^chmiCsif^ Voip» riohtungen enthält.

Zur aUgemeinen. AppUhation badient sich Htf jissalini eines tragbaren Kastens, denan von de Cmrrß sehr ähnliph» zur Örtlichen oines kleineren, odac einer, den Kopf fest umschliefsenden flaube, pdu eines den Dampf an die* iuranKhaften Thfil# . ta{^ tenden Rohres«

AssalinVs Erfahnineen zufolffe beytriei sich sai^ Apparat rorzAglich wimam in folgenden F^Ucn:

Bei Unterdrückune oder Sehw&che derHant* thätigkeity als ein die Fti<>Ktion derselben belcbeiidaf»! reizendes Mittel, 7— yorzöglich bei hartnäckifiav gichtUchen und rheumatischen Beschwerden, oder auch zur Beförderung dar üfflorescen« bei «chUH Hautansscblägen,

5. Bei chronischen hartnäckigen HanHnsschll»

fen, 8UT Verbessernng einer anomalen Han|thätig« eit^ TorxOglich Flechten, Tinea Capitis, ecriH phulösjn Exanthemen, Geschworen der Baiit^ -«•' Von besonders gatem Erfolge war derselbe in der Krätze, In dem tlospitala S, Sagramento ^aVeapel wiU Astfilini- allein 6000 Krätzige in sehr kurze Zeit geheilt haben! Zur Heilung eines Kxttaigea sollen häufig acht Häiichcrungen hinreichend gewa* sen seyn;

^, Bei syphilitischen Beschwerden, allgemeinen nnd, örtlichen, aber yorzfigUch, wenn ypn denfeU ben die Haut ergriiFen ist.

5. Bei Drüsengeschwülsten, Verhärtungen, Aus* fchwitznngen, VVasseransammlnngen, zur Beförde* rung der Kesorbtiou.

6, Bei Schwäche und vermehrter Schlaimab- sond^rung der Schleironieilibran^, aar Varstärknug

-- 117 ~ ,

Md Verlietf cmng ihrer PünKtion , -^ nimäntlich faiXrankliciten aer Nasenhöhle, des Gaumens ü« «•

Jiinlini^t Apparat ist bis jetzt in dem Hospitala t Smpmmtnto sa Neapel , so wie in andern sn loa nsd Floren» ein|;efahrt worde% ^^^ Gehalfe k Uveicbexid ffir 6 Kasten y und in swöU Stunden kia «in Xuten «u 94 Dampf b}ldfrn benutat werden*

Der snr allgemeinen /ippHkation yon Dämpfen sAfucht« Kästen bat eine vieT^cJ^ige Gestalt. Durch iJMm besondern Ausschnitt auf seiner oberen Fläche Irden Hall, und einem« diesen umgebenden Halskra- SB and M&9telehen , wird der Kopf der Örili^*n ivwirkung der Dämpfe ganz eiitzoj;eQ. JJm be- nem in demselben zu sitzen 9 dient ein firet, wel* lee necb WUlhühr höher oder nsedrigergeschraubt mden kann , Hat der Kranke in dem Kasten Plaft inonMBen, ist sein Hals vpn dem Halskragen und latelchen fest, aber doch nicht au fest« umschlos- B, eo bringt man in einer Bachse die zur Rän«* lAtaBC bestimmteB Substanzen, in den Kasten, und' BBt kieraB 3 bis 4 glfthende Suhlkufieln , yon Zeit 1 Zeit etwas Wasser, oder gielst auf bis zum 'liÄeB erhitzte Steine die fit yerflachtigenden [icrei. -

Die Zeit, wie lange ein Kranker in einem sol* icn Bade y erweil t , so wie die Wiederholung der* Ui^n « y/fird durch die Indiyidualität des Kranken, wie 4urch die Krankheit selbst bestimmt» In IT Kecel nimmt man täglich nur ein Bad, und srfreiß in demselben nicht länger, als eine halbe ;iuide , höchstens eine ^iinze, Disn Grad der Tem» :ratnr bestimmt JssaUm genau miuelst eines in SB Kasten befindlichen Thermoineier's und sctst ihn i dar Regel auf So^ R, fe>t. Nach Beendigung sa Bades läfst man den Kran Ken mit trocknen ehwämmen, wollenen Tuchern sich abtrocknen» der nach Umständen Salben einreiben»

Während dem Dampfbade bleibt der Kasten erschlossen, und nur fOnf Minuten vor dem Aus- litt d<!s Kranken, läfn man eine Röhre öffnen, Fie. Jl. No. C). NariiJeiH der Kranke Hslskrageu nd Mjatelclicn abgelegt, und abgetrocknet, wird r von einem waiinon Tuche umhüllt, und kleidet ich 9 sgbalU er abgekühlt, dann innerhalb des Ke-

1

ii8

«tens an. Besonders hei uiigftnstigfTy liOliler Wie terting darf der KravVe nicht vor einer halbe.n Stun de da» temperirte Zimmer Terlaasen, in welch« Zeit er in demselben en^vreder geruliet^ oder sid näfiig bewegt bat.

Der Kasten selbst mufs, wo möslichy anf eina durchaus ebenen und steinernen Boden stehen, um •um das Innere desselben von der aufsem Luft mi XU isoliren , mufs die Basis desselben rings mit Sani belegt werden. Die Räuder der den Kasten bÜden den Bretter, so wie die für den Hals bestimint OefFnungy roüisen mit Tuch gefüttert seyn, us recht fest zu schliefsen. In Ermangelung eines itti sernen Fufsbodens mafs Ton einseinen Stein« künstlich ein steinerner gebildet werden , auf wd cherii das Gefäfs mit den gtöhenden Steinen ödi glühenden 'Stahlku^eln gestellt wird. In Zimmen in welchen sich l^eppiche befinden, bediente sie A. eines mit Ridem versehenen Rretes, statt FnC bodensy auf welches man deh^ Kasten »etat, ua viBrmittelst welcher Vorrichtung der Apparat m Leichtigkeit aus einem Zimmer - in das andere f rollt werden kann«

Häuüg < läfst Ass aliin bei reizbaren Subjekt« mit Badern von Wasserdämpfen anfangen y ut dann su Dämpfen von balsamischen, oder hanigi Substanzen übergehen. Bei Schwefelräucherungi rechnet A. auf ein allgemeines Bad eine Dracha F/or. sulphuris, oft beooachtete er während derse ben , aufser pi'ofusen Schweifsen, ein starkes Jni ken der Haut. Bei gichtischen oder rhenmatiscl^c Kranken 9 welehe an grofser Schwäche, der Hau und zligleich an Neigung zu profusen Schweifsc leiden, rathet A. öfters mit allgemeinen und örtl chtp. Dampfbädern abzuwechseln. Die Dampfbad« Von blofs süfsen oder gesalzenen Wasser "werde ^anz einfach dadurch bereitet, dafs man durch eil Bohre (Nr» 8, Fig. I.) das Wasser allmählig ai Lcifae Stcdne fallen läfst«

Selbst bei einem« holien Grade von Hitze soll« die Kranken 9 nach AssalinVs Erfahrungen, in d* Kasten sich sebr behaglich und wohl fühlen, nachBee dignng; desselben später ohne Nachtheil der Einw^ iiunf elnef kiltern Atmosphäre sich aussetzen könnt

Jen ScliW^felräuclieriiii£exi sollen» .80 wenjj^ r die Kranktiiy wie die Umgebungen demselben im nningenehme Nebenwirkungen lu besorgen p. Um den unangetieHmen Geruch in Ziramero, 0 Schwefelräucherungen angewendet worden, lu vhftten 9 rath«c A^ Iinra zuTor ehe der Kranke den istaa ▼erljkfisty in die zur Räucherung benutzten werolle Liquor ammon^ xu giefsen.

Bei der örtlichen Applikation h&nat die iForm m Anwendung gans Ton der Art und Verschieden» lic det einaelnen Organe ab. Sollen einselne Ejl- ■nitltrn der Einwirkung eines Danipfbades aus- tetit werden, so bedient man sich hierzu entwe« ir eines kleineren Kastens (Fig. 6.)» oder des gro- m, niid lilflt dann die kranken Glieder durch die seichneten OefFnungen in denselben einbrin- ■• Znr Bequemlichkeit der Kranken unter» l^t man die horizontale Lsge der Extremitäten 3tek Bänder (Fig. 6t. No» i. fi. 5.). Soll nur ein ilbbed genommen werden > so bedient man sich .dcmjgrofsen Kasten eines Bretes (Fig* 5«)> des- m Oeffnnnic genau den Unterleib umschliefst; d.et inere Raum des Kastens witd dadurch in zwei heile getheilt^ von welchen der untere der Ein- irkoog der Dämpfe ausgesetzt ist, während der lere frej bleibt. Bei Krankheiten des Kopfes em- lehlt A.eine fest anschliefsende Haube (Fig. 7.U.8.)« wie bei Leiden der Sinnorgane, oder andern ött- :hen Aftektionen^ eines besonderja Rohres (Fig. ig. 6. No. 9. 10.).

£rklärung der t.upfertafeU

Fig. I. Das Aöufsere des grofsen tragbaren Ka* tfm. Die Wände dessel];»en sind Ton Weiden -^ der Xsnnenholz gearbeitet , und mfissen sehr fest ksammeiischliersen. tn einigen ist der untere rbeU desselben mit der Thür artikulirend , in an« Itta dagegen ist er gans los»

//. die Seiten des Kastens» vp, die Thflr. 00, der Boden. #. der durchlöcherte Sitz.

/. eine durchlöcherte mit dem Sits rerbundtiie Platte,

!• Die Öeffnüiig fdt Jen tfali.

d. Eine Oeffnung fttt die HaüA«

5. £ine ÖefFtiitng faY das ThetiMöitieM«»

4. Eine OelFnünir tut estt elAttischfes Röh¥| UM mittelst destelDen die D&iD]^fe an die leidenden Theile si^ leited»

5. JBin Schlofs, um den Kastell sowohl VOH los^ een^ als von innin 2u Öffnen undsu solilielse&l

6/ £itie kleine That an detSeitenftietie dtsKtitenl»

^. Del- Handgriff an einen irdeiien Topf ödet ei* ner Casserolle tax Bereitung der Aiaehermigk

8. jExn biefihetniJl Rohr» durch Welche! das Was*, ;8er allm&hlig auf das an der untern Oetfnatig desselben bändliche Gefäfs mit den gldhendeA Stahlkugeln oder heilsen Steinen gegossen wirdkv

JSine OefFnung: im^ Itasten^ Um rinen Atm in den Kasten einzubringen , und ihn der Einwif^ kuttg der Dämpfe ausitusetfeenk \ *

10. to* Aennliehe Oeffnungen tHx die FAfse*

\l. Eine der beiden Leisten v auf welche um den Kasten tu verschJiefseU) die Platte Fig. S.^pabtv'

13» Bin eiserner Beschlags um die Seiten des lLts stens fest su scJüiefseUb

i3. £in Handgriff, um die l^hfit aufesuheben und

zu öffnen» ' -^

t4. Klammem ron H0I2 Sn der äuiTsem Seite deS Ofens, dutch welche -die vordere Fläche des Kastens fest verschlossen Wei'den kann.

15. Mandgriffe» Um den Kasten t%k tragen»

16. Eint kleine Oeffnntig^ um dem Kranken Tfl» eher, oder Kleidungsstacke iuz'ureicben.

17. Eine Oeffhung %vX Applikation eines elastäw sichien Rohres^ um Dämpfe an einzelne Theile «U leiten.

ti, Eiue EWeite Oeffnung tu gleichem 2weck»

Tig» Dos- innere des tragbaren Kttstent^ Man erblickt in demselben eine Person sitzend und be»

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»- litt **

^ . . *

lälftiget nfittelsk eintA biastuetiett ttoiuret fiiinjtfe wA dem OliT« EU leiten^ .

•i fein Brtoc itaitt Aitt^h i ahf dit im Jen WlAdeit des Katteni -befitkdlicneii Leisten genattft»,]iacii , Willialir ivL ethöhen oder zu erniedrigen.

/i&iA an JelTBs ^btehlöcHerkei firet^ tkdi denk i^o^ tigtn darch kwei Schlingen knsammenliängeiiJ.- fteide rel'einig;t bilden deti innern Haum , in Welchen das ustfihen von Btoksteinisn (No. a.) nnd die taiserolle (Noi SO •teht ^ i^on Assa* Uni Camei'ä del Catoricö geAäilntk t)a wo däa

' Bxeryi mit N0..IB. in Berühmn^ komnCk multa ei mit Blech bekleidet lejm»

1. EiA dThenAometei*.

-

3. Zwti klein« eiserne Klitclidil» ToU ton kei- laeli Ziegelsteitten«^

j, Ein irdeties prehtk^ imic einer dörchldckeirtcft . Decke Und ttineib Rohre ^ durch "welches man

Ruhende eiseine Kugeln > ▼oiH Durchmesier ei'^

nct Zolles in dasselbe tollen llCst»

4. £ia IJ^ueerhola, fibet den Sits^ zut Befeidgnng diuMi f wie des ganzen Kastens«

^ Ein 8chetnel Za den iPafseh des Krataketi^ mit Blech gefüttert^ damit ein Kästchen mit heifsen Steinen in demselben gesetzt Werden kann.

'€• Ibin Rohr Von Blech, um dät überfläfsigen Dlropfeu als OefFnung zu dienen.

ji £in dlastisthea Rokr> um JDäikipfe Hack dem Ohr zu leiten»

8. Die blechethe Spitze des Vorigettb

9. t^ie QueerplattCi welche man nock deutlicher Fig. 5. sieht.

Fig. 5. Die nhsrs Bedetkung JUt KMSt§nS, JEin ficteckiges Bret mit einer runden Oeffkinng, welche AMau oen Hals des Kranken uitaschliefsen HawU» Beim Verschliefsen des Kastens wird 4s auf die bei* den Leisttn der Seitenwinde (fig. I. NOt ti») ge- kgt.

IBÄ

' ' ■'

No. 6. beschriebene Rohr*

Fig. 4/ Das Mänleleh^n. Et besteht ans Wad taffant oder Leder ^ wird darch ein Band am Hai unter deiln Kinn befestigt , und hat den ^weck/d obere OefFnung dca Kastens fest zu verschliefaen.

^^8* ^'"^^ Bre^ tur Bereitung e^nes HalhhaJi £s beisteht aus einem firoften (lo) und.ein^m klein« Siflck« (9)1 beide Theile sind beweglich und biid« in der Mitte die OefiFnung für den su umaohlielse den Unterleib (3).

Fig, 6. Daf Innere dei Meinen iL&uchet^^ parates* ' ^

1. 1. 1. Bänder, in welchen der Artt in ^iuer k xiaontalen Lage gebracht wird«

d. Ein kleiner Kasten für die heifsen Steine«

3. Das Eur tläachetung bestimmte Gefäfs*

4. Ein durchlöchertes firet . w^elches den inttei Raum in iwei Theile theilt» Jäei reizbaren So jckten breitet ttian auf dieses Bret ein Tue damit die sich entwickelnden Dampfe nicht : heftig und zu reizend auf dett leidenden Th< wirken.

5. obere Fläche des Kastens, mit der einen Si tenwand artiKulirend»

% Die Seitenfläche 9 mit einer OefFnung (6) -t £inbringun|>^ eines Arms.

Eine kleine Oeffnung , um entweder ein The mometer einzubringen, oder stattdessen einRoi (9) mit einer blechernen Spitze (10) , um Dia pfe in Form eines Strahls an die kränkhafli Theile tu leiten.

Fig, "• 8* ^^^ Apparat, um den behaart Thhü des Kopfes der Einwirkung eines Dampfbad auszusetzen. Er besteht aus einer blechernen, di Kopf fest nmschliefsenden Haube, und einem n diesem verbundenen unbeweglichen Röhre. D Helm mufs an seinen Rftndem mit Tuch s;efili;tf keyn, damit er die Theile des Kopfe.^, die er b . run^ nieht su sekr drückt«^ An der vordem obe'

Fiäc"

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lUhe Jet Helml iit ein« kleine OefEniugi tu Ha ikddiMgea Diinpt« nach Willkfitir tu eatfeTnen« tr Di« Voiiiubtnng bot Bereitung der Dlwpfe. s>( f Du lie Bicli dem Beim fUuende Kohr. ( Ein Tricliter, nn Wiiier, oder andere lar llndierune errotdarliche Subituices in die Vor* ticlitiuig (i) Fallen au lassen, ft Eine KSappa , welch« lieh willkahrUdi Ofiiutt oJw ichlielJen ItTlt.

Kf.^ Ein KtMtl für örtlithe Rämcherrnngfii, 1. Di« blecherne Bedeckung des Kesselt. 1. Du elaiiisch« Hohi. }^ Da« blecIieniB Bahr, an. dem TOrigen feal-

Ün in die CaMerolLe i !n Keapoliunischw ZoUJ.

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I NOTcmb«! Wir In 3tti er- , itarmijch, picht feucht, dicbea Winden bei hohem

pie Wittemtig: im neu acbi Tigen gelin '

bnnf eriehienen mit uiiiicnen vvinusn c Barometer« [an de 3 Tage mit gelindem Fn Bich denn wieder mildei, liemlicli Klerei, irüimi- tcliei, lutriig fcnclilei ^YeIter bei güdwesllichen Winden cinitit, und bis Eixle des Mgntti mbiclr.

Wir Ellücen in diesen« Monar einen lieitern T»g, 7 halle, gtrritie, 15 gemiichte , 30 gelinde, lO tem- peiirte, 9 trockne, 12 feuclite, 9 geniiichte Tige. 18 mal Rtl Regen, 1 mil Sclinee , 3 mal war Nebel, gmalSiurm, t entferniea Gewiiier.

Der Stand det Baromeiers war eiemlich lioeh und unbestlndii;, bei 90 Beobachtungen 49 tuiier und 41 Abel aft".

.— 126 *^ '

Der Ii6e1iste Barometersund war am %Un i^' 8' 9 Der niedrigfte am 4teii' a6' 5'-- ^

Der mittlerere « r » ' 27» 6*

. Der höchste Therm ometeraund am' 5ten 12^ 4* . Der niedrigste am iitcn o|® +1

Der mittlere »••«•♦«»••64^.

Der herrschende Wind war Südwest.

Die fibrigen Winde folgten, je nachdem sie ulL tener oder häufiger x geweht hatten , in folgendci Ordnung! West^ Sud; Nordwest, Südost, Ost.

Es wutden gfiborßn z dgo Knaben* - ^

25S Madchen»

584 Kinder, (dapuiterSmal Zwillinge)*

Ss starben i 4H P^^'^pnen , (19? unt&rii

23 1 über 10 Jahren}* ,

Aijehr gehören: 124

VnehlUh wurden geooren 60 Knaben«

58AiTadchen*

98 Kinder. Es itarben unehlich geborene Kinder: 27 Knaben*

18 Madchen

45 Kinder* Getraut wurden 126 Paare*

Im Vergleich zum Torigen Monat hat sich äL Zahl der Todesfalle um 24 vermehrt , -^io der ,Qf hurten um 87 vermindert, > . /-

^ermeftre hat sich die SterblichKeit, am Ent Zündungsfieber um 7, am Netvenficber um 4, -m der JLu^en sucht um t8 , an der Wassersucht um 2 an der Eutkr&ftung jim 6 , die Zahl jer Todtgeboi nen um i3.'

Vermindert hat sich die Sterblichkeit : am Zal nen um an Krämpfen um 35 » tarn Stickhusile um 2, an der Abzehrung um i5» am Schlagfluls ui 2 y am Durchfall um 2.

-^ 127

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Von den 195 Gsstorhenen unter 10 Jahren yvß»

ni^ im ersten, 16 im mweitei^y^ 9 im driuen,

lia Tifiten^ 4 im fönften, 6 zwischen' 5 bis lo

WüL Dia Sterblichkeit in diesen Jahren hat sich

n Toxigen Monat nm 44 verminderte

bi erit^n Lebensjahre starben (die 3$ Todtge- hnen mitgerechnet), 9 am Zahnen, 68 nn Kräm- ffat, i am fttickhusten» 5 an £ntkündungs£ebern» ^1 QiB der Absehrune, 1 an der Lungensucht, ^ 2 a^. cfteBAune, 10 am SchlagfluXs , 3 an unbestimmten luokheiten.

Von den a3i Gestorbenen üher lO Jahren waren fivon 10 bis i5, i4 Ton i5 bis so, 24 von 20 bis do, 4o TOB 30 bis 4o , So Ton 40 bis 5a, 41 Ton 5o bis 6q^ 35 Toa <bQ bis 70, 35 von 70. bis Sq« 4 von go bjs 90^ 1 Ton 90 bic loo«

Von den 45 gestorhenan unehelich geh. Kindern Wirea 49 un» ersten , 9 im aweit'en , i im vierten LckeBsjahre« Todt geboren waren 5 starben am Zduifln, 19 an Krämpfen, 3 am Schlagflufs, 4 an ^ Abaehiung, 5 an Schwäche» a am Slickhusteti» 1 Sil Enufindung.

Unglücksfalle, Ein Mann ist todt im Wasser, cia anderer todt auf dem Felde gefunden , 1 Mann nuh an den Folgen eines Fslles.

Sslhstmörder, 5 Männer haben sich erhängt«

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Am hänfigsten herrschten in diesem Monat fort- ^aemd rheumatisch katarrhalische Leiden in aku- ter und chronischer Form« Halsenizündungen, Schnapfen und Husten , Zabnschmersen, Augenent« iliidungfn Haaren allgemeiner geworden. Der Cha- idiier der Krankheiten hatte sich im Allgemeinen ticbt eeättdert, er war entzündlich, jedoch fanden ■ich, freilich immer nur sporadisch, einzelne Kran- Icf deren Leiden eine entschiedene nervöse Form tneenommen hatten, zu denen sich sehr Iiäuiig ca- stnsche Complicationen gesellten. Der Stickhusten nid die Windpocken haben an Verbreitung zuge. aommon.

jCctnklicitaa.

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Unmitig oder Todgeboruo . An Kr.™p"en ' i '. '. '.

Am .liiokliujlen '. '. ". '. '. Am rtiwel iird FleokEebot . .

Am Kevveiili.-I.er ....

An der Liineennicht.

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Am BluttnirE ..... AmSthligfiufs.. . . . . .

A^ deJ ^cht^"*. ' : '. ■. ;

Am Dur^iUI lind der Buhr .

ÄU lSich.chiden ; . : ; '.

Am Areb»

An rtlen Oe.chwiiren . . . Am kdUen ßruide .... An Folf^u chinirg. Opendonen .

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y^ MLetäifU dss msmoirss ds Chirutgu* . i^'ßM^r ä$n Gitbärfnutterkrtbi. \mr, Briiräg* zurKenntnifs dis filiats'chU Batni^ f ktHHsi^etymOlogischss tnsd» I^exuQn*

Ultiisdh'0 Schriften d$r Onivsrshäi

üdH m^ntz, d^ variis Aoscejfius'apsiitmii nUl^

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)L Vöfs Tstäno recenS' tuUarüfh^^ %#r ds morho Hytterieo.

'tBiehhifs n0U •riskieti^'^^t U^ih$K

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liitterärisclier Anzeigen

So eben iit erschienen :

Dh Blausäure, das wirksamste Heilmittel in Lungenbeschwerden eini^vH nervösen Krankheiten ^ nebst chemischen Bt^\ merkunßen über die beste Bereitungsart dtrielhen-* ^ Von W. Elwert, demJMngiem, Dr. gr. 8. IftGgT.

Duis Werk enthält in der ersten Abtheilang (einer bündigen Einleitung in den Gegenttancl) die nenesl». Literatur über dieses höchst wichtige und in der n«- dicinischen Praxif neue Mittel , gibt die dynamisch» und chemische Wirkung sowofi bei Mentchen m\$ ' auch bei Thieren y die Indicationen , seigt "die M|b* gel der Vauquelin und Vauquelin» Sehr ade rUiYitsi Pi(i»« parate y und lest^ eine bessere Methode datr, eue- reinere , sich ^leichbleibendere und zum mediciäi* sehen Behufe sich besser eignende Blausäure xn ya^ schaffen , auch Wird der Blausäuregehalt im Kiraeh- lorbeer* und bittern CVIandelwasser zu bestimmen ge*' sucht, lin Anhange des Werkes 9 welcher dem u- halte nach mehr ^zur ersten Abcheilung gerechnet werden kann , wird noch bei zwei sich gleich scya sollenden Präparaten der med. Blausäure die unter sich verschiedene ex- und intensive Wirkung , wel- che der Herr Verfasser durch Versuche an mehreren Thieren ausgemittelt hat, erläutert.

Die zweite Abtheilung enthält die nractische.An* Wendung der Blausäure; es werden aabei mehrere der interessantesten Krankengeschichten , (besonders ▼ou Lunjgen- und Nervenleiden) 9 worin dies eat- ' scheidena wirkende Medlcament so augenscheinlich« gute Wirkung zeigte, aufgefdhrt. Nicht allein Aers* ten 9 sondern auch Apothekern wird die Abhandlung willkommen seyn.

Die (rerstenhergsche Buchhandlung in Hildeiheimt

Journal

dex

practischen Heilkunde.

Heraufigegeben

Ton C W, Huf clan d,

tMf^ Prsaff. Suutirathy Ritter des rothen Adltr«

Oidau Bwelter lEQAise » entem Leibarzt^ Prof. der Me-

ficb taf der UniTersität sn Berlin^ Direetor der KönigU

lUt Chirurg. Academie für das Militiir, erttmi Ant

im Cluuit^ t Mitglied der Acadeaie der

Wiftensclitften eto.

OraBy Freund, ist alte Theorie p Doch grmn des Lebens goldner Bannt,

Göthe,

II. Stück» Februar.

3eilin 182 d. erdrückt mnd varlegt bti Reimer«

Ji,^.mA^it^m*

i.

Medizinische

lEtfahningen und Beobachtungen

Vöii Dr. Julius JEteinrich G6itliet> Schlegfel^

Filter des GrofshterzogL 19. Wteimarischeh W^iffl^ä ^ FilkenDTJehs > HöFrathe, HöfniediciiB , Sanitätspoli- tciobirecror des Hersoethüiiift Sachsen - Meinbigieii^ 4cr Kiiserl. Kdnigl. intd. chirur^. Jote^hs-Aicadie« >u« ttt Wien 9 ^o wie der physicalitch-tanedicilii» t^Mn Geielfschaft su Erlangen correajpondikehde'tt [ iid in mineralogischen Societ&t su Jena ördent^

I lichem Mitglieds*

ikr Brinncyhnder j ein RethihgsTtdti^i in dgt dtemden Lungenmchim

Hipp'ocrates*

(Onth die heftigsten ^Rrankkeiten sind -iie, 1irftigst§H anlartmt^ mit Sorgfalt angebracht, die besten)^

^^Ti% Fraa von 'SciiSnem Bao und Wvchfy fchwarsen tiaaren und blauad Aogen^ Sa Mr alt, war ruv eilf Jahren eom arstea Male -—and seitdam nicht wieder Mut«

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t^t {(dw^r^eiiy litt ilrei Jahro liiernnt «f > anfänglich von Brennen beim Hafala««

aen, Wundwerden ewiftchen den Obe.rb!S

abhenkeln ^ Öftern £ntzündunj;en der Man*^^ dein und des Zäpfchens , begleiteten ^'j^ ^eifsen Fhif« Dreirierteljahr hindurch, be- ^ merkte diesen jedoch nachher nnr eia Ve«^^ »ig vor und nach dem Monatlichen, bekam jj aber statt dessen: Krätze Und Flechten an -^ den obern Extremitäten« ^

Noch vor wenig Jahren dick nnd itark| : seitdem aber in ßine bis zum höchsten Gra- de mit Husten, Blut- und Eiteraaswufi^- Heiserheit, kurzen Athem, coili^ualiTeä l3üahfällen, Geschwulst der Fiifse nnd achleichendem Fieber verbundene Abarhrnnf^ verfallen, dadurch eirtem Gerippe ähnlich/ fing sie nun ernstlich an für ihr Lebeb besorgt KU seyn, und verlangte in dieser hoffnungKlosen Lage im December 1Q06 meinen' Rath.

Schon im Herbst 1803 hätte ihre kraoi- li€hk«>it eügenommt'n; nach Aerger, bekam *eie Magenschmerzen y Inßatio ventriculiy fiel in Ohnmacht, aus welcher sie durch Bttr- -^ aten, aufgelegten Meeretttg nach einer Stun- de erweckt wurde. Darauf folgende Fie» berbewe^ungen fesselten sie 8 Tage lanjp ans Betty die Magenschmerzen währten atht Wochen hindurch^ doch ohne jetzt achon von Seiteustich oder Husten beglei^- tet zu werden.

inde .Februar i8o4 aber stellte nach heftigem Laufen in der Kälte, und nach dem Üebergang in eine heirse Stube^

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^^, .a»lew*«. stich nach, ^ ^ leo •^.'1 * r ti rauher Atm-Pj;- «ch-

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UÄ^em B'?fX da-'Bi^V^frl die

?h«*r.bafte *ieUe J,„rrbaU^chet bedielt ^o;?«:- die Krankheit »i'' AttiwarJ «"*'«;* -tt Kräften-

tiger. oft ^»» »""dein aber am ^J^J'^vVoch.n Btt Husten «»"' Aa^^wo^f j *^ .„igcr hct- FiAer gelbst«««^ A^ ,alA«e;g^^d ein

£r/z%r.cVU. -Be Z.ra.

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Halie steckenden PBocIi; ffanlichep ««? G^t fühle, auob an Zackongen, sie batte keii|. Verlangen nach Speisen. Battermilch war^t- ail(ser einigen Ar^^oeyen, ihre einicij^e I^i|^*

Hingt

Qsterq x8o^ ^nrde die *— ibrisr lUFei- piing Qacti ftit\f> TT Genesei^e anf e^nepi li|ngc •an^ eine halbe Stunde w<^it gemachten Wege auf» Lan4t unerwartet vom Ali^thi)« eten b«^faUen, yergesellaphaftet qiit nur We* |iig S9bi9er£en ip der Unken Seite. Ein TQthbr^uner 4nawi|rf blieb von Oster^, bi^ lÜichaeli« i8u$ surüpk^ yro ^er frjlbar« 'Schmers in 4^r lipken 3eite yQn qeneii^' erwachte^, 4ie F^fse «cbwoUen, B\a% pn^ Ei.tep drei VVpcben hindurch mit Hitae und I'rpst nich einfand. ^4ch Beendigung dev dritten Woche, wo heftiger (fugten und reichlicher Btutauswvirf den böcbsten Crra4 erreicht hatte , ging- dieser blofs if| brai|. neu eckelsiif sen^ mituitter saUigen ^va^nrf Über,

Die Leidende konnte seit dem Febmaft i|8o§ scl^on nipht n^ehr anf der linken Seite liegen, sondern nx\r auf den^ Rucken^ bis j^nin Qctober i8oC|^ WQ der Scfamera und mit ihm die ?nfsges€bwulst wieb^ Qfid die IMbigkeit auf der linl^en Sfife £14 llegepi zurüpkkebrte.

Ani 19. Pepemher i8p6 hustete Patien* tili abermals, nachdem 8 Tage hindurch HUftweh, tröckfier, sehr angreifeiidef pur dteu yorauagegant^en, Vormittags Ufid Nach? mittags einen EfsMffel yoll« Abenda eine

Taase vqU Blut auf. mifvfiter twfe in 4? p »«cht.

Ab so. Deeember Uefa d«s BlatspnckeB mh wie man glaabte nach dem 6e« |nnclie dea fVasserfvichtU *)^ der Brech-^ viirael, dea Mobnsaftea und def Halleriichea aaren Eiixir«. Abend« 9 'Uhr sturste aber Bieh einem abermaligen HustenänfaUe ein» (hUm Tasie vell Blat heratify w^Ichea BlpU^

^ Dessen heilsame Wirhune sich unter ihnlichen UnuUnden ' bei einer unSleich ÜLttm F^iia» in Verein mit Chine,' bewänne, und swer in fol-

f;eader Form: Ree, Pidveris Seminum PheU mndrii a^uatici Unciam dimidiam, Cort, P«« nv, drachmas duat ^ Syrupi' 9 Symphjto^ Ftrnmliü (R§€. Rad, et, JFoL Symphyti mäjO" rii manipulos sex, Rosar, ruhr^ Eetonieaey Plan» fMginis f Pimfitnellae , Poligoni , Scahiosme^ Ttutilaginis ana manipulos duqs, £ ^ontusis om» vihus recentibus exprimatur succus , cujus ^ despu" nmtif vel defecati^ unciis novern adde Saeeharz wcwi Sfdecim. Fiat Syrupus) Üncias duas cum diaddia^ Misse fiat Electuarium, ' S, FrOh/ dann einige Stunden vor dem Mittags* und Abend« eilen, und ror Schlafengehen^ jedesmal zwei gehinfte TheelöfFel voll zu nehmen , zum Nach« txinken a Tassen roll warmen Thee von Pas» f*/. min, Sili<f, dulc, Juiub, DactyL Qarie, Hord» mund» Glyeirhiz, CapiU, vener. Hyssop, (In p\* ■em andern Falle derselben Art lieCs ipan in Brmanijeluns des Syr, e Syr^phytoFemeHiftinm jerthalb El^löfTel voll Honig mit 1 Erslöffel Yoll Wasser über dem Feuer ai^flösen, etwas abschäumen, deir fast erkalteten Ifonig in eine steinerne i^flclise thun, das Pulver nach und nsch darunter mischen, und es erst brauchen, «achdem es einen halben Tag lang gestanden).

Nachdem diese Lattwerge 8 T^g^ 1*^6 ^n* unterbrochen war gebraucht worden» setzte man iie einen Tag aus, Uefs ein abfnhreudes Trünk- chen nehmen , aus Ts™>i^i"denniarky Mi^nna und Sennesblättern y bis einige Stuhlaiisleerungcn er- fohlen, und dansi wie vorher mit der Lattwerge (orUahren,

'— 8 - .

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liasteii «ach dm 2i* Decbr. noch fortwSbv^'! te , and allen bis «iahin da^e^ en angewana« ten Innern and äufsern Mitteln wideratan« 4en batte^ höchstens nar auf Remissioa^a '^ heschräiikt ward, ^ . ' -^

Das 4aMogische. dieser Eiterlungensucht b^ tre£fend^ konnte m^^n schon deshalb wedc^ ' allg^enieine constitutionelie, noch örtlich« ". Schwäche der Lnn^en als Gründursach«' annehme!)) indem diese Peron starh, durcii- aas mit keinem schwachen Lun^enorj^äli versehen gewesen war« Allein ihr Geschäft als Hebamme , das » wie gewöhnlich mit (^rofser Mühseligkeit verknüpft war, mit vielen schlaflosen Nächten, mit dem Darch« wachen derselben , unter Angst um das I^ew ben der Gebärenden, mit der Furcht wo* £en Verletzang ihres guten Namens , den' die beffte Hebamme bei jedem unglückli- chen Falle dem Urtheile eines zügellosen Haufens preifs geben mnfs, das Besorgen der Kindbetterin , ihres oft schmatsiga^ Leinenseuges y und somit des Einatbmene schädlicher Dünste, das krumme und ge- bückte Sitzen vor dem Kraisstuhle auf ei- nem niedrigen Bänkohen, wodurchHer .Un* terleib auf die heftigste Art geprefst, die Verrichtungen der Eingeweide desselben gehemmt, dem Rückflufs des Blutes aaa den untern Gliedmafsen beträchtliche Hin«* dernisse entge^rengesetzt werden wa« Aach schon Ramazzini vor 120 Jahren in Italien beobachtete (nach s. diatribe de rriBr'-' bis artißeum) -- und andere bekannte Scbäd** lichkeiten mehr, welche die Hebammen er« müden, and entkräften^ so grell abwech«

9

ftlttd« KälU nnd Wärme , .der fdinelje Vebergang aos den heifsen en^en Zimmerti in die scbädliche Luft der Winternächte ^ und selbst d&s An^eatecktwerden mit ipecifikcn Reisen von Krälxe^ Flechten etc^ fcünnten ungleich mehr verorsacht haben«

Man dürfte daher diese Eiter- Lnngen«> spcht zu den metastatischen rechnen ^ wo nicht. Uots eine vicarlirende Thätigkeit der Lun- {eik, sondern . ein wirkliches Uebertragea icharfer Stoffe aaf diese war yeranlaXst worden.

Da bis jetzt alle diese umstände ohne erwfiaschten Erfolg waren berücksichtigt worden, so glaabte ich noch darcb ein künitliches darcb glühendes Eisen oder ei- AtD Brenocylinder bewirktes Gesebwür, ^0 ^waltsame Ableitung der Lungent» con^estionen und Ausleemng lymphatischer Scliärfen möglicherweise der Kranken du Leben zn reiten, weni^^stena zu ver- laagern, da man ja nicht selten durch. frei^^ willig entstandene grof^e Abscesse wirk-« lieh ausgebildete Vereiterung der Lungen, 10 wie durch kiinstlichc, heilen sah, wie loch einst ein geringerer Gegenreiz ein Wespenstich am Arm , der sich entsündetej oin junges Mädchen von einem geringern Hebel , einer chronischen Brustbeklemmung, iftf immer befreite.

Am meisten aber munterte mich zur Aawendung des glühenden Eisens der durch Magnier *) bekannt gewordene Fall auf.

*} Jiech§r€hes Sftr l^emploi du feu dans I0M maladict repu$4$9 incurables» Var M.

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* *

|n Marseille bekam näm|^h ^in. lUfan^el^clc 6&^enfallf Blutipeien, aii4 daraof JU.unge^.v ffiic^t. Schon war er dahin - gekommeo^ dafs cn Fieber ^nd fiiteranswurf «ich Nacbtf schweif« I picürrhoe, Faf0g^cl;\waUt ^ Hei» «erkeit mid |iippücra^8pbe6 öesicbt gesollt l^^tten, al^ der Kranke wölbst yerlan^^ei man solle ihm ^in glühendes £|ten in ^if ^^rzgrube appUciren. $r yf rsiobctrte : in.' Mgypttn sei diefs Mittel in solchen Fällen gewöhnlich .^^ und er warde dadarch {alio. freilich unf dem ranhfin Wege der Me^na pI(igosay ^a welcher m^n nur in der griiüi^ ten Noth s^^i^e Znfli^c^t neh^nen^^f^s) ff! rettet.

Als am Sit peoenpibor ißo6 bei «{nferer ipei^ondeiidas Blntspuckon fortwährte^ b^obr Stent mit einem Answorfe abwechseltet wei- cjifir i^ufgelüster Lebßr glich, dftr Puls 4«* bei kleii^, «cbwacli nnd langsam war, das glühende Eisen von d^r Krapken ye^iib^ scheuet, dagegen aber der Brenncylinder genehmigt wiirde , so s^tste icht diesen mit- teq anf die Stelle am Qr^^stbeixit wo fr^ih^r lind no^h jet^t der Schmerz iim lebhaft^« sten und höchstwahrscheinlich das Lnngen- geschwür seinen S.it& batte. Pie gebrannte Pfeile ^cdec^te ich i^tt Cera^um Resinat Pir^^

AI3 innerlich« ^.u nehmende Arznei err hielt die Kranke; liec, Jifyrrhae Drachmgrß Vni^m, KuU carhonici Drachmatn dimidianu FtrH ^i4lphnrici £xtra(:ti Hyoscyarm ana Grana duqdt/»

. j(ulfi£mi€rf Docteur en J^edfcine , aneUn m«»

äecin a^ t^^r'mee (VJtalie et des IjdpieaHXi militai"

yps de lifJarsfille^ ^ Pß>'iff ^^f^ Me^uignan VaU

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Aqua^ flyfsopi ündai ux. Syrupi I^uhi iiaü Unciam |i/?iim. M^, & All6 s Stupden , 9IA0II halben, v^nk steo Ta^e an jedfiii^al li^en canaan Ef^löffel voll aa ofbineOf

, ^m 81« 2>cc€rii6er fab(ie aw«r dia {joi*

l dende in der gebrannten fiteile von Z^it

[ fa Zait ein echm^raliafte« Hin- und Her-

L' Idirenj aber das JBlutspuckfn fand man v^it

( ^ivcfi -einen Zayhuschiag ytrsch^ucht»

Am 23. DeccfTifrcr war die gebrunnte |tcUe (ani^ fühlloe gevirord^Q^ das jSlut- ipucken noch nicht wiederi^ekehrt, der Unfften aeltner ond gelinder , der Anfwnrf nringery i|ber sehr übel riechend un^ ichmeckend^ mirsf arbig i faulig«

Qie«efi so schnell die {^liingepen^Ctans leniSraiiLAeh £ite|- s^u yerbessern, empfahl ich 9ii|f ^ur Hiilfte fnit I^oNenstßidf f|nge- fkllu Bept^ille mit veiter Mündung, nach- ileai sie sl^rk geschQU^lt v^ordep^ ^a öfT- lea, vor den Mand au halten , pnd den nfitaigeoden Dapipf €inzi4atbmen l auph alle I fitnndep awei, yof Schlafengeheu drei St&ck ai| nehmen, von denen yon Marcus,

Bi s. MagA^in für spezielle fh^r^Pie und ipik B^ 1, St« 1«) apgeg;ebenen Pillen ap» Mftfbat e/. Drachma una^ Bahtimi Caria4ß(ish jDrscApia djnudiüy E^tjacti OpH Cran, d^ceir\ \ M. j, pill. pond. grard unius f mit efpem Absud 1 von Spec ad Infus, pector^ Pharr^. JBorus^^ Xi. ^ fftcn. Island, upd Arnicablumtn^

Am 26. Pt^eniber. ^Jedß Stande nahm an Bessernpg *u, ohp9 WW Rftcfcfftll yon jM«Upuc)Le|i,

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Patientin bekam, jettt: Hec.- Cons«!

Cochleariae Unciam unam cum dirmäia. Exn Cardui henerfkti Drocfimas dua$i Fulv. cort, Ch ekctae D''ochmas trts^ Oxymellis ScilHtid q, s, i jßka. S. Viermal täfücb zvt^i Kaffe^lä voü fiu nebmeo«

Die Besserang^ wnrde in beiner E eicht nnterbrochen , «ö dafs ich' am S. nnar 1807, wo die Kraoke, während gebrannte Stelle nnn stark ^eiterte 4 b durch den Wechsel der Temperatur 1 einen Schnapfen zn^esogen hatte , die n ob-waltende Karzatbrnigkeit and der A vru^f des dicken , f.ähcn Eiters zn erlei tern, die Heilniig des Lung^engencb^ durch balsamische Dämpfe etc. %u bal dem 9 und um die Schwache und Sohl heit der festen Tbeile sn heben, da dl Liungensucht atonisch und jetzt in ihi letstea Zeitraum war, unter ihrer An^w dnn|f <^ie Brustbeschwerden sich vera dert, der Aderschlag längsamer und vo g^^ewörden, mit dein Einathmen nütslic Dämpfe, den snnern Gebrauch der Ct verband«

Zu jen^m Zweck verordnete icbr J Myrrhat contusae Drachmas duas* Pulv* FoUqi siccn ffyoxcyami Drachmas. tres, Mixtia infi in rttorta bene iutata, /letheris Sulphurici Drachi decem* Tum Stent in arenae bttlneo. per xaiy , . Cot et in vitro probe claliso serva, Hievon 1; ich der K:rauken 8 12 20 Tropfen •ine leere, über kochendem Wasser "wärmte Obertasse tröpfeln, einen um kehrten Trichter darauf «eteen, die 4er Leideodea in den Mond neknea^ i

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ym nnA Nase iorgfaltig^ vdrschtiefieo und II ifac durchdriiigaidtn Dänipfe fang»am dnathmen^ ■- VU täffhcb 4 6 Mal i^iederholt worde.

Zu diexem Zwecfce verordnet^ ich: Reci ^tidv, corr. Chinae Unclarri unaih. Magnestat ustae ' Ikccfunas tru. JExacte ndxtis affufide* Aquae Jer^ Am Undas octo; tn Vase tlausu rtfngtmt, fiU ftvtfiir ptr chartanu S. Alle a Standen ^ % Ibloffel voll tn nebmen»

Dieb von dem Eo^^länder Dr. WilKam Stih entlehnte Präparat bei dem man am bfiteD «einer Vorfchrift zu Fol^^e, die ge* dachten Ingredienzien mit warmen nicht kochendem Wasser, nnd ewar mit so vie- len, dafs man gerade reiben kann» eino Viertelstunde reibt , nnd dann nach' nnd Mch B bis 13 ünfcen warmes Wasser hin- aDjiefftt, es hierauf it Standen in Dige- stioA stehen läfst nnd nachher durch Lösch«>^ piphr durchseiht gab eine dunkelrothc TmctuTj wtlcht weit bitterer und kräßig&r schmeckt^ dtjedt andere Chinabereitung.

n jener Zeit, wo diefs Mittel in Teutsch'^ Isnd bekannt wurde , erklärte man sich es sCi dafs £nm Thoil hier wohl die Magne- sia als Hüifsniittcl beim Zerreiben wirke^ torstt^lich aber weil sie der China die Gallnssäure entsiehe, sie so für schwächere Kenschcn weit assimilirbarer mache» Sie Ueibt als unauflösliche gallussaure Magne-^ sia auf dem Filtrnm liegen, und kommt |ar nicht mit in die Mitchung.

Den '9. Januar ausgenommen, an wel« ehern die Kranke, nachdem sie binnen 24 Stunden einige geringe Gaben Snbliikiat in

~ u ^

^iileit gehbmmra bitte, wied«» Blotl^iielll bekam» bat fie Wieder daran (^fittem^

' Im Gief^entbeil , f o bald sie jene Sah»: limatpilleil aalaer Gebraücb sletste » die Vo- rigen fiihathmiingströpfrn imd dä$ erwlb^- \e Chinäpräparat bei einer nährend stMrkeiU. den Diät nOch einige Wochen forkgre$Miit hatte, Ward und blieb der krtolg dikiai Heilwege« *) so glänzend, däf^ bei dieilst' Kränken das §o ftehr be«cb#eHiich ^e#iN kene Atbindn fticb tagtäglich erleichtert^ . der übelriechehde Auswurf imtaier Ulijtf feich verbesseHe, hath liqd nath sich alle

*) Obwohl anch Hr. Dr. Rieht durcli «eine iil Htn. Frofessot TVolfart^s Jahrbaclie^n föx d«a JLebensma^necisttius. H. 2* Bd. 2. yorgetchlifc geue Skurart ddr Schwindsüclit^ diese Kraiiki gerettet luben "würdift ?

Dieier nach hätte hier die -dritte Gtltang dtl jLebensmten^tidtnu*^ oder dai WeciuelrerUlft^ liifs ktHicheA der PÜanzeuwelt und dein Melifc achengesciüethte beathiet und benutst Werdlnk müssen. Er würde diese kranke, nachdem inaft ilxrisDiltikndErahkenpflege,^ dieTtfihperaÄr nnd Beschaffenheit d^r Luft, die sie athmbn eoUte^ geordnet, {d. i. nachdem ittan fast die Haubt^ Sache gethsü) , alle 2 Tage einmal im Ailge- meliien nareiietisitt , iind nebenbei ad bihcn^ •08 a OiptalisstöcKeii, 3 ValerianpflanBeiiy und %inem iiyolcyamüi^tock niebst etwa 2 Kanih^ then construirten Baquet i^lle 2 Stunden 3 Mi» tiüten haben sitzen > il^r auf d^r Brüst ein tnag*. hietisches wollenes Leibpheti, und etWa eihen Oartel Tcm Zitikbleeb haben tragen lasseh. Iht Bette wäre wohl auch dann niit einer Einrich- tung versehen worden, um gleichlaufend iliit der JVIagnethftdtel incliniren und decliniren stt. könnvn« Man hätte ihr auch vielleicht ein. ^e. hau auf die magnetische firdake gabaates Häai imptthlM.

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ätafceiSiilU Zarälle deKihafiien ritiii lik-, daf$ dit hn ^ectmbtr i8b6 für '^läriorai jmdaeft Frauf welche aach - was in den Idrteh Gegenden TeatsiehländA fttr daf IMte tand üntHi^ichite HtDämittel ih der iM»4toh Ltthgpenaiibht gilt ^ Httndefett %

^ Mhbh seit den älteiten Zeiten lut nan di« Jlsinung gehegt: Geschwüre Lungensüchtiget

' tinvA Fenißkeitenf z. B. durch Mark aus Pferde^" kmochsn (Hange ^ de remed, Brunsvic, dornest, -p, IJS) ausnisilAi zU müssen, besonders aber durch ämde/ett, welches Lentilius (Eieodrom ui

ffuizen an^ir endete, tiauptsächlicli in den bei- ictt iMxten Jahrhunderten v^at e$ aehr im Ge- Die Pharmacopoea ft^irtenibergica Tom ) aagt daher p«g. I56. 3?^ 38 : Jxungiae wMLmlwres in nostris Ujjicims sunt axungiae cunts kfir. Omnes vim hahent etholliendij di&erendi et ihueadi; pradsertim veH) ätxbrigia Camr, Uaud fmrü interne, äd Uniendos spastnoSp et acrimo» niam kumorum tethperandam sumitur^ quo in casu. ^eiro ex animali recens mactäto , et nOn per vetU" ttätein rancitla esse debet» Spielmann finstii' tat, Mmteriae ihedicae, Argent, 1774* 13^^ äus- Mnt dagiegen : nihil proprii videtur habere^

Dafs die nährendsttn Stoffe allerdin^a. sehr fi^'eteigt bei Lungensüchtigen sind, deren Magen lai Allgemeinen gut Terdaut, und dafs Fettig« leiten ungemein ftarli nähren , wenn sie voll- kommen rerdaut wetden, sieht snaii an den grönländif chen Wall£tch - Thrantrinkern , . den vreatphalischen Bauern^ an denFallen, t^o Lun* J^eAgetchwAre einsig und allein durch den tae- fichen Gehu£i Tön Häring und Baumöl^^ auck Idob Toil Häringsmilch ^ besonders die der Pkthiiis laryngea geheilt wurden.

Alls flohrifcsteller Kommen darin übereiu. ^sls in der tten und letzten Periode der Luu« gflii^wiadiusht die I^iat niihrcnd seyn infit<*>

^ >6 -m-

I

irclehlich and lange ^ nber i;ant ^nttgAtm^

lenttr, und bald darauf beides in hohem 'Ort^lfjg und ganz gesund wurde ^ noch heutt nach Vit^ lauf von mehr als vierzehn Jahren sich einer 90^%.' ständigen Gesundheit erfreut ^ ja, den Ausiprudi- des göttlichen Hippocrates jetzt nach eiiägen Jahr*. \ ttoisenden btst'diigtx

V) xoff« <pugttnxu otx Jifra»', at^tjQBq l^val, -^'3

"Oau aCdriQoq ovx Irjrah nvQ lijtui, " vi

um die durch die ^ereiternng uiiunterbrofeliii , Yerloren gehenden Stoffe su ersetzen. Dtiiff. lunter indorn der Nutzeh vota dem Deco0te*dif -. Wald- und Gartenschnecken und der SehnstHsgm^ mit Häusern (erfindliche Heilart der Ltiiiig«B»r: ff chrrind sucht. Wien 1820. S. iSg) odet n«^/ Rudels Anweisung (pharmaceutische Erfthlmali' gen, Leipzig i8i5. S. 113.) pripatirt. '•

Ohne Zweifel aus diesem Grunde werdoli

auch die Murmelthiere (in Tyrol Faremten, ge« ti.innt) von den Tyrolern nicht nur als LfCckflCk . bissen verzehrt, sondeiii Torzflglich als tr^ffUm chcs iVIittel gegen die Lungensucnt sehr ßeschättit Oken'^s Isis vom J. 1819. g, S. I3io)T Nach JLinne fand man bei der Zergliedemsg einer solclien 3Iarmota 2 fingerdicke Skriooen "Fett, w^elche als Fortsätze der Fetthant de^ Nieren , unter den Bauchmuskeln über alle Dftr^ ' me hingingen und das Netz bis an das Scbiam« ^ bcin bedeckton. JLinne schreibt dem Fette der-. Helbei) eine erweichende und schmerzstillendo ' Kraft zu. Die Murlnelthiere fressen gern Phellandrium Mutellina and Plantago jilpina {S» S. 838. OkciVs Zoologie, Jena i8»o); aufser , dem ff^'afser/enchel die zartesten und kr&ftigBfeeA ' Alpenkräuter und Gräser, Klee, SchaafgarbBp BiirenlilaUf Grindwurz, Sternblumen etc. Gezähmt giebt man ihnen Semmeln, Obst, ^üsse^ JCa* stanicn und Milch. S. S. 37I von Bechnein^t- Jagdwissenschaft. Erstaan £and» Zoologiß^ £rf» und Gotha i8>o*

^ *7

(Dtejenitstn Krankheiten^ welche die jtrznd^ iU nicht heilen f heilt das Messen l)ie dag tmtr nicht heilt ^ heilt das Feuer. Die aber ■A das Feuer nicht heilt f halte man für unm »tu.)

Lang;« nach dieser ineiner glücklichen rfihmn^ theilt anch Vidty im N. Journal \ med. Ute. Mai 1820, Bullet. Nr. F'. S. I4|^. liDliche mit. £r nimmt an: die in ihrer n4bild«]ng', aller Kunst so sehr überleg^ene unfeaffchwindiucbt sei in ihrem ersiea »eine nichts, als eine chronifche Pneumo-. Ity die ^amit so hSufi^ verbundenen Tu- erkda seyen nur eine sufälli^e Compli- «timiy wodurch der wesentliche Charakter kr Krankheit nicht verändert werde; auch ler wiueri^e Er^^ufs in die Brusthöhle sei •st ioimer Symptom, einer chronischen Plea*

"•SM.

I

.Von dieser Ansicht ausgehend und ihr llfendy insbesondere von localen Aderläs« Mj im Anfaüge und wenn Fieber vorliao* SB ist, und von den mächtigsten Exuto- ien an Ort und Stelle, die möglichste Iftlfe erwartend, wendet Videy in seiner raxis sehr häufig bei Symptomen anfan- lader Langen^ucht ebenfalls die Aloxa an^ id mehrere ersählte Falle dadurch glück* sh bewirkter Ueilnng, dienen dieser Uel irseoguog sur StütA«?. Alle übrigm £ic- terien leisteten Aas nicht, wss die Moxa iwirkte, n<ts hinimentum ammoniacale ist Igewifs , weil mau es riicht imrner voo ner g!eichmär''igeii Caasticität erhalten lenn.Uy.B.a.St. tt

ItAnn; da$ Waseripflaster bewirtt ein%' ] hafte Irritation; die h$afig mit Fieber gleitet iit', Ut achwtr sa nnCerbalten i von wi^nig^er Wirktiiigj das Fontanell auf Brust ist äoch zu achwUch j das Haafsdl £war wirksam ^ aber es vereinigen i leicht^ wenn di4 beiden Oeffnungen ni sehr entfernt , von einander gemacht 'n den, diese in der Folge ^ iind man bekoti dann einen grofsen Abscers ; auch entwej dasselbe unter den Bewegungen des Ki kea leicht df r Wunde '*').

Die Moxa bewirkt eine viel schnellere JSR eis alle übrige ähnliche Mittel; die Stelle ^ narbt aber gewöhnlich in swei Monal man verhütet diefs ain beeiten, inrieni M durch eine eingelegte Erbse das Geachi in ein FoniAnell verwandelt.

In Hinsiciä der zur Moxa zu hehmü Materie wird im Jimrnal complementaire dictionairedes Sciencts medicales. Tom^ f^Iet 1 Cahier 21 2^. ä Paris G. C F. Panckia i82o nachtraglich suih Artikel y^Mufi ition'* den Dictionilirei betherkt^ dafs- Artemisie'f gehörig Zubereitete B^at brennt; aber um deswillen, daJRl 'ai6 .^ liitfer Schmerle macht, als JBäumwoÜe ^^ ich inich indemobenliüoftthrüchmitgelh ten Falle bediente -^ ck/i Verzug nicht diente weil ein ietWAIi heftiger SthüierA, man sich abei^ viel £it grüfslich Vornti und der gar wohl ertragen wird ^ ein« ^

^ »

*) 5; Bsft&tigttng jder imseezeiobneten Wirki keit der MoX4 in chronitchen Pflegtnasisit HelniimlionsotgAiie, im sritcn Hellt der AUg msdickusGliett jbuulsa saf dst J* X82i.

- »9 .—

Ipff ^^^> °°^ detwiÜleti findet V. auch dai fM Percy Qhd Laurent etnpfohl^Äe JlfarA i)<|*

]^^^^jj*

km i4. MirlB i88i Itfittüg;«, niaclidekii ka|tB and Schnd«» eine Woche hindurch kiit ailillader äbgewechsalt hatten, Verlan j;ttl Ifai ibjiliriger Jttngliag; ana dem äaaern- NaMa» meine Hülfen

kf war Von schlankem > abef jBielhlich ^ lllikaii Körperbau > hatte braune An^n «bA achW^lirsblranne Haare. Den Vorletsten tViater ab^^^rechnet. wo er wat* veranlafst %erdant tagtäglich Branntwein zn trinken^ katta er nachdem meistens Wasser snm GitrXnke und Mehlspeisen tu seiner Kost fsbäbt»

kch kiSrte nhn, daJTs lei* den ganten ver-

feasianen Winter gesund gewesen ; aber am

' !•• ii. 1^ Mfirs von geringen Sdutietz im

ÜBt/oij ReiJTsen in der linken Schlaf, und

h den Gliedern' war befallen Worden^

Als er am Atontägdea \ü. WArz Abende hfaien Anfall yon Ohnmacht bekommen, auf ' waifsen Balsam kaum etwas Besserung zu iÄbeü glaubte, stellten Bich fühlbarere Schmerm an int Hetzen ein-, ttberdem aber auch Frö« itals. Schauern und Zittern, ohne wirk-

B s

^ io =

Iklian Prosta abf welchen eine ttnbe^Hii trade Hitse, aberBiemlicb yiel Durat en folgte»

Die Nacht ' Terging nnter Anggt mt Unrohe.

Dienstag dett tS. MSfs frfih erkrankte er ungleich mehr, er moTste eich wieder EU Bette legen, das Herz ward ihm voUer, achmerxhaUer^ es pochte heftig, Schlaf und Appetit flohen ihn»

Alle diese Zofalle hatten angenommen bis ich an gedachtem Mittewoch, den i4ttt^

Ihn selbst sah.

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Der Kranke klagte mir jetst, indeai er aufrecht safs, nnbeschreibüch grel^ Angst, bis anm Ersticken, die peinigend» aten Schmeraen, nicht in der Brnst fiber^ hanpt, sondern in der linken Brust insbe- aondere, gerade im Hersen» Das Gehen wurde ihm sehr schwer.

Bdm tiefen Eirmthmm tnistani paeder JSii- sf<7t, nocA Suchen f noch JUutauswurfi, JSr.konn^ te ohne alle Beklommenheit ^ laut und ununter^ hrochen^ ja hastiger^ da sonst, sprechen p uhi die erfühle seiner Angst äujsern.

Beklommenheit der Brost, Hosten; Stiche etc. , also die wichtigsten Symptome einer förmlichen Longenentattndong fand ich demnach nicht.

Liegen konnte er nieht^ sondern er ging entweder . hemm , oder safs onrohig aof ein<*n Stahl, und bewegte awar die Arme, konnte diefs aber weder schnell^ noch mit grofsen Schwiifigea derselben thnn^

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iIbo die Hersiohmersen mn ▼•rmehrea« Ir lOf den Kopf mehr rückwärU, und Aim Irntt in. die Höhe, ftofsernd; ea sei ihm biiner^ elf motte er tieh dehnen«

Seine Gmcf^sfarit war IdduBblaft^ CtdcM wd Bände ganz kalt anzirfuhitn. Suine Knie gitterten. £r hatte ttnist oft und anch km vorher ein wenig; Nasenbimm gehabt.

Ein starker Druck rmt dtr Fantt und der iichftn Sand auf <& Gegend du JSfoxent, thai ian Eranktit wohl^ vtrmndtrte das $chmwx€ndß BmfgiH und Eröffnen des Herzens.

Der "Puh war für gewöhnlich scNechierdings rieh zu fühlen y nnr in kleinem Zwischen* rSunen «inigermaCten und ewar dann ans« Mit klein.

Mcme aufgelegte Hand kannte nur werdg

*M dem Klopfen des Herzens unterscheiden , 06«

fUA der Kranke selbst ein schmkrzhaft empfinde

AAcf wie an eine wunde Sielie klopfendes

VV** Herzklopfen wahrnahrtu

Bither hatte sich weder Uebelkeit aech Erbrechen eingefunden , der Stuhlgang wer natürlich gewesen»

Bei ^roftem Durst hatte der Patient reinen Esaig, jedoch imf mtr gewiesen Scheu und Furcht nur wetug getrunken ^ weil er da- bei die iiberdem schon Fürchterlichen Schmerlen im Herzen sich vermehren fühl- te, da et mit iiofen Eioathmen verknüpft ist, und ieder Mentch aogleich nach dem Trinken nnwillktihrlich tiefer^ als gewöhn- lich cinathmen mufs.

Der Kranke empfand Betterang ' auf dai Ettigtrinken, nwischen welchem er

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fl^imnter frank, nnd üflißr i4 T^g^e 4i||lf Cr^brauch davon' machte^ . *

Nach der Qiaj^nqstib ^ines ^otm JFof4 JOam^ Kreysßigy ^ und b.esoQder« ^\ni% ffjBitH, und ^etf/ ii^ B^Uri^ gli^nbt'e ^ch iiloh^ iFr^a SU können, wfpn icb diesen G^sammts^r.. stand fiir dit idiopathische hitzige IhrzeniZfili^. düng, Carditis ai;uta i4j{opathict{ mit J^ericardüi^^

hiei^; ^- "^ "' ' ; "^

Icf\ ^ Heß ^ahej^ umerzügUQh eiß wtä a^fvarü^ ^nzeit Biut an einem Arrn nehmen^ das iat^ eine ich wasche EntEÜndan^shaat bildete. ;

Es war bisher ii]( ^er ganzen l^^an|(^ heit Yre^ter k^in^ Qbninapht erfolgt^ dajr^. gen abi>r sobon pf^ähren4des, JBhitfikJsens^ hjtäqjjidi^ ^ber nach Beendigung desselben ^ eine so grofH Abnahme det Angst m\i Schmerzen hei ^n 4ßg;i liand nun fi^htbar werdenden klän£n^ scjinelifnj^ ßber gleichförmigen Pulse und i&nrü^kkfhr^n^ den Wärme der Es^tremitäten, dafs der. Kranke, an yrelcbem m^aii nun auch <^i >ii|St sen dasi Hm^cljJagen Juhlen konnte , sich swär etwas er^iattet, aber ühi'il^ens für g^ani^ gesund hielt ^ ohne a^l^n Schmerz und Anj^at i^einei^ Durst stillte, und im Hause |iii4 anfserhalh dcin^selhen heruciging^r

Diemif rgeachtet Hefs ich ihm ein Fair ver nehii^en^auB Tartarus^ yiiriolat, mc^ ß» ^ttr^ drachm, iß. Fol. IXgit. p, ßr. I2» in p. i».' äeq^ <b>^ D^ S^ Alle S,tuhden ei^ Stück ip^ nehmen*

Nach ohngefahr xß, Stunde^ kel^rteni «berfl(ials. fürchteriifche Angüt und Schmer^ in der Gebend des ^erzens, Ydille und P«!- Qhei\ in demselben zurück^' doch be^ yre^-,

t«i« |[«wW«mw, ai« T«r 4«m w%m M^r^

/

«5

I Ifb, bianen S6 Standen vennfbrten tie «ch aber irieder bia anf den \orig«n Grad. |l||Aei wurde Patient scblafri^, to, dafs er ik Aa$enlieder nur mit f^rofaer An^tren- pagSfikien koqnte.

Ich Terordnete daher Freitag« den 16, Vir« Nachmittaga 3 Uhr» 49 Stunden nach im fntui Vtnatsection eint abtrmalige von ft& Vnuiu Dieäa hob aogleicb die Schläfrig- kait, ond ^nch dieffmal ai|f ier Stelle die ^j^ gepunQten aämmtlichen Leihen«

Ab. dieae aber anch den Sonnabend WMia auch nnr im Kleinen •*- vrieder sa kehren bennnen, ' liafa ich yon folgenden VilTem alje ^ Stunden ein halbea in Waa- •er nehmen (am 17. Mars), fiec. Mercur» Uc* Efir. Hyoicyand ana gr. iuciv. Fol Digiu ^gr. Q. Sacchan alb, drachnu {/• üf./, tulv^ in farr. duodedm. aequal dmdeiid,

Oei* Erfolg besUnd^in fflblbarer Bease« nag, und gegen Ab^ndT in reichlich und aft wiederholten durchfäiligon Stuhlgängen, W^be aich auch no^h am idtcn aufserten ia Verbindung niit Spuren dea beyorate- hfaden Speichelflnaaea*

Am ig. M&rz hielt dte Beeserung noch an» nur däl> noch Zufälle yon zu grofser Baiabark^it dea Herztona bemerkt worden. Iah liffa daher von fol;;eniten PsHen alle iwei Stunden s Stück nehmen. Re^:. Ex^ U§€U Digital purp scrup. ij, Puh. Fol. D'igit. f. icrup. j. M. f. pilulae Nq. sexaglnta, Cunsperg, , FollUiß JLycopodiL

Der am aS. Mars erhaltenen Rftlation nfolgo f befand aich Patient ciemlich wohl.

' «4

aber aeine Verdauung^ war noch trigey •»iifi Kräfte noch geschwächt« Er bekam : Jtac»

Ifatri sulphurki . exs/vc. drachnL y. Fiavtd» oiit. jdurant. drachm.ji^ Mläeosacchäri GtrL fotnic. anm uncm ß^ M.J. Pulv, D* S. Ailea StnndeB eia« MetfaerApitse reichiioh^ voll &Q nehmen«

Ich harte nan erat am 6u April wiodi^

etwa» von aeinem Befinden« .\

i

Erklafl^te nur noch über lockereai leicht blntendea Zahnfteiach Folgen der Sali« vation und über niang;euidon AppeÜt mt Mattigkeit« * ' . ;

Oxyrhel Aerugirds auf acbmale Streifch'e^ LiPiriewcind geatrichen und oft täglfcb anl das leidende Zabufleiücb gelegt, half dio- ifen Beacb werden bald ab, no wie viermal tätlich ao Tropfen von Tmrtura Absynifdi nnd Spirii. Sulphurko aethertus ana^ dan ühri* gen Mangeln^

Am i5. April aah ich den Krankon aelbat wieder. Er hatte einen 'Weg von einigen Stnttden surürkgelegt, empfand, nacbd^^m er hinlänglich anflgemht^ nooh oin dnmpfea W^^hthnn im i^err.en, in wel« ch«>m £war für ge wohnlich weder Klopfen nQch Zittern übrig geblieben war, aber doch ein^ leichter, ala aonat, beim 60* ben erregtea Ueraklopfen, noch ein wenic Schmers im Her^f n nach dem Eaaen y und Müdigkeit in den Schenkeln,

6<'gen jenea wurde Mmplast. diaphontt^ cum Mynsichii und Opium mit Liquor. /Immoit, acetic. malaxirt auf die llerK<:e£:end xn ie^ gen empfohlen , - und kurz darauf dtr Kranke

>^

«5 ^

\ W khhafitr Cmchisfarht und ganz hirgattlh^ klmdin.

Wie dieser neue Fall die Wahrneh- ■nagen der Fälle vergangener Zeiten be- •litigty ersieht man aas Sauwiges Nosologiß mahodica. Amttelod. 1768. Tomas primun^ 494» indein er daselbst von der Caiditis »pricht : Choracrcr obsciWMis anctps dedudtur a dolore gub Uiuui^palpliatumt erc. Anxittatti continuat in ngjoM curdi» vidtntur asndua symptoniata^ Doch der Kklte der Extreuiitäteii erwäbnt er sieht Er führt daselbst aach an: SUim . dsnitMofn, horrortm potus^ dohrun in rt^ione

wSs quo ptctus tanquam clavo confoshum vidt'

ttS'i Ks- adde palpitutionenu

Aach nein verehrter ehemalierer Leh- ifTi Peter Frank, hat in seiner Rpitome de airandig'hondnum morbis» Lib, i/« S. 1 74, Mann* km. 1792, wenigstens in diagnostischer Hin« licht, dieser Krankheit die verdiente Anf- ■trk«anikeit gewidmet. Anoh vMn ihm wird erwähnt als c^aracleristisch in der Csrditis: ^^anxietas major ^ dolor ad cordis re» fiojicai, palßdtatio ac vibvatio furtiSf lipothymia*'

Die ans diesem hier von mir erzählten Falle sich von selbst ergebenden Folgeron-

Seoy sind anter andern die, 1) dafs es nrchaus falsch ist, dafs die Carditis die gröfste Aehnlichkeit mit der Peripneomo- aie besilsef wovon sich aach der scharf- blickende Marcus übeifteogt (Man s. dessen Xphemeridon) ^ s) dafd geriü^e Blut/vuslee* nogea hier &ech viel weniger^ als bei der

- «6. -P--

ItemmonU 9 iiflU«o, wo. man njcht i fach mit wiederholten l^ineren Ader! aen öfters ansli^iigt« sondern sog^^r das I öfters s^F^onen mofs^ weil hij^r d^ie \ hitchu^g, eine CrisU per ifuta^^ eintritt, durch. SU starken Blutverlust ' (c^^stärt ^ den könnte, was hei der hi^tsijr^n H< •nteündi^ug^ ' ni^ht $tatt fandet/ indem, derselben es iPast kerne andere Crieis p als die Ausglfichunjp des GefSfssysti •elb$t. " '

^eichHcke und iviederhoht Aderlänse -— ph Jiqlb Pfund BJut binnen dm Tagei\ '— waren t in die''€m Falle da% erett und Picberßte MUtj^l ifeilung dieser Herzentzündung. Sie habett >erkentihi(r hier fa9t Al)e9, g^eleistet^ -^ es bei allen ecb^^ii Eoteüfidnngen 4®r | ist; denr\ ^ie übrigen inn^rü^h ^nge^a ten lM[itltel dilrftep wohl bei der Retti di«*«e8 Kranken eine; sehr untergeordli]

ILolle gespHt b"^coA

' J^urch 4^^ augmhlkkjiche^ richtige JEri nen die- er Krankheit habe ich den Kranken n i;iur geratet y ^ome^vn ihm amhr jede aufnerderni Btfhfnde ^qchkrqnkheitf^^ polypöt^e ^mwüchfie Ilerzeri und /lerzbeutfl^ so wie EUerr oder Vff mrmhäufungm^ ^-paxU

s

Da die id^opathilsche hitaige* ^erse f Un^.ung manchen der fitesten und bescii tigtsten/ Aerate, thejl^ gar nicht, fhi pur wenige Male yorgekominen ist^ yie yf^rgekop^nien seyn ma^, ohne sie £a k< ^en.ji -^ >vas Solist der Fall mit de|^ häi gen i^al.'-hr^mie war, nnd no^h jeHt ni sifUeii mit dem Millar*schen Astbma i

I

«7

fl erf eben iebeiot -r- d^ mapclie pft ^en. 'W>la vor Bäamen tiicht flehen^ die. Cardi* jby wenn man tiet b.e986r k^onea lernte hfefijar yonakommen gph^a^nj, ni^d 4a- Imt «iftar and ohne Nacbkraakbeitan g^er liUt werden wirdf 00 durfte aocl^ wohl ÜMier nen^ ^^itca^^ &nr Geschichte and ^•ilang dieaer Krai^kheit: dein Pablikam f|(ht anwillkommeii sey n. '

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marof Fcrgi/iteren, /ie&«{ einigen Notizen iiber die /Rripg de^ FlUging^wammeii auf MeuBchm

" "' ' ^d Thi^re^ "^

Iffl ^gjähriger JfUn^linif VQIi blühender (StdchtifarDe und vojlsaftigem kräftigen Korper, r—. d^r vor etwa g Jahren unver- ilh^Ai die noiit dem Oehr v^rseh^ne (lälfte •iaer fier^rpchenen Nähnadel verschlnchte, \f9U e^oes - T^S' darauf -* j^enomme- Ma Brechinit^ela , si? weder nach' qheißf loch nach unten, je wieder ansleerte, tiph keinctr bfiondpren Beschwerden davon ku •rinnero w^^^^» <^ber doch seit ohngefähr tiBem ^ahre ein uqaii^gobildetes, dumpf

i itecheildefl Qefiihl in der Unke«! Seite, doph fbna die Sitplle genau angeben eu kcinnen^ wahrnimmt fand sich im April 181Q ver*

- sBlafst, v^e^P\ ^in^ Flechte in\ Gesicht^ die fialoainara ^^ brauphen^

l^r kfJ!^k\9 l^äinlich pine Hand yoll yon

, 4n <rM«Mfft -^ T«n a^new bptgi|bepden

«8

G«mcli be^^leiteten -* Steng^eln des Jl Biif$e§, (das den narcotisohen Stoff in träcbtiicher Menf^e aber festgebunden bSlt^ 90n dsn Sdniftn unberührt Btehen geh jvirdy^ mit eben S9 viel von den Spf zum Holstrank in 3 Maafs Wasser f ein , und trank diefs täglich vieri Tage iang^ obne in irgend einer Hins eine. Veränderung im Körper sn bemerl

Allein nachdem er am i5ten Tags nes.Decoct, überdem dann aber anch AbcndsftbisioUhreineUnseinsMaafs V ser aufgelöstes, ganz frisch von dem tersüfs bereitetes Extrakt consumirt ( von jedoch ein 2ter Jünglin|f von denn ben Alter die kleinere Hälfte aus dena ben Beweggrunde ohne nachtheilige JPol getrunken), bemerkte der sonst schoni unter von einem geringen Grade des > dtnkrampfüa befallene Kranke, denselben j ungewöhnlich heftig, so dafs er ihm Unterschenkel an das Diekbein hinaufsi

Er schlief nun ruhig ein, wachte ganse Nacht hifidurcb nicht auf, fti aber früh beim Erwachen den Kapfwüit, scha licht Dunkelheit vor den /4ugenj was in JE niern schwarzer Flecken vor denselben üb«^fgj Hierauf \\ar es ihm, als wenn eeini jk hervorgeprcffst würden nnd vor die Aug höhlen getreten w^ren. Sie standen fast beweglich^ ein Gefühl von Trockenheit Spannung hatte sich ihrer bemächtigt, tupille sehr erweiterte Auch in den Händen ^ stand ein so heftiger Krampfs dafs der I dende fast nichts^ wenigstens keinen g kleinen' Körper damit fassen noch fest

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\Ml komitek JÖer fpad^nkrampf erwachte voü Umi, wurdt bohrender uad hefti^ev» d^r lUi ging fangscm , iniemättiru , kalter Schv^% iWicire Ae Aaur» «/fe G/i'eier Tatterten.

Als Patient «a iprecben veraolafst wor^ ii^ bemerkte er eo aeiaeiB Schreck ^ dafs Ir auc/i du Sptache swlören^ die Zunge gegchwoU In, srcif, und. 7i;t€ gelähmt war.

Um sich sa terständigea , tcbrieb er dikeraeiae GedaDkeo mit Kreide «uf den

Iini|:e liegen den DnrsI mfihaam all» alUich berab^^eschlackte Taasen Kaffee be» wirkten küne Abnahme der Zufälle.

Kaum war i^h ftu HüUe gerufen > kann» kille ich mieh von all die^eo Vorg^ängen mtarrichtet , alif ich auch unverEü^i^lich ^ Leidenden alle halbe Stunden in J^aaeet tK^ big fünfzehn Tropfen Oleum Tartan per de^ Sfim {Liquor Kali carbontci) nehmen Hefa«

Schon- eine halbe Viertelf tunde nach ersten Dosis milderten sich diese Lei- den, mit jedesmaligen Wiederholen diesea Mittels aber sosehends noch mehr, ond Mich $echs Gaben fühke eich Patient von ullen duien Zufällen befreit.

Ein so/c/ies JHIittel tme dteses, das auf der kdkfnlft, ifit kann ich mit meinem ver- ewigten Frf>and Wendehtadt mit Recht sa«' fM ein Geachen^ Gottes^ welches man benutzen mi dankbar rühmen muf*.

Schon vor zwölf Jahren habe ich durch öffent^ b bekannt geinachte That»achen *) erwiesen:

*) I. H. G. SchlegeVs Materialien fdr Jie Staatf- srznoiwiMtnschafc and practifchs Stilkunde»

- -.

dtijß r- 8^^ Hrn. FrOf» jToBiph IPrähk^^ für Mönches u^nd tlahnemann*§ , Erfahtuf^ Dtcbctt von Sitiersüfs aUetdings Virgifiung% - fälle 'erregen liönnen und unter gmiutn BSmIo^ gen zu bemrkm fflegtfu

Der hur üufgtBtelkt fall idgt aber daB9>elbe vom JExtracte^ liefert eofnä y^u*uahme zu den in 0rfila^9 clasaischfanil . \ ke *) angeführtih Resuhalen y dealDQ '^^ii F Hrn. DünaP^ aBge«teIlte Veirsnohe ^) d heb beweisen sdUeikj dafs der klettei KachUchaiteii bd6r Bittersüß (Solanum caniara) in Utarkcr Dosis ohntf ^Nactit eingienoinmeh W^rdeki ktJnne« J)h Jogtüf 2 in Montpellier^ wUndta dais wfisserijps Bit iura £^tract in starken Gäben ^ lii;|icb Vineni Menschen, der Flechten bätte^ Bis Suhl 47sten Tage d^r Behahdlnplf to ihm tSglich eine tlosis ybn 16 Drl tnen des wasserig^eh Bittersürs ^ Extrta ieih. Bei ^inW iEindern Gelegenheit wn dies Arzneimittel ohne Nachtheil bia ii Drachmen in d Malen ge^^eben^

Am ä8. JLüj^nst 1^07 Nacfamitta^a k ^ie Nachricht von dem Dürfe *f dah^ Hälfte der diesem Otte gehörenden in ol gefahr ein hundert dtock oestehenden i gtriheerde nuf dem Ftldt Hege und blähe»

^) Traiti des jfoirons 'etc, ou Toxteotögie ]genm etc. A Paris, ehez Cröchärd 1814«

^) Dunäl Histbire iiuturelU, medicmU 9t iionoini dms Solimum^ 18 15* pag* 70b 75». 99»

- 5k. ^

- Im 'dÖTti^«n Walde .waehsm nämUcb Ueh Bartboloipäi (gegeii Ende de» Auf uil'«) lehwämine, w^vöii die .Zielen ^— w«clqbfr llr Regel nacli in jetieö Walit nicht. bom- MD, jedoch aus ÜnäcbUakiieit des tlirtea ^Kennaly anstatt in. die Stoppeln, dahin flit^n jetriebelri woirdciii '^ia hisil^cn Ta- jjjkm gern die daran^ stehend^e l^eucliti^keit nBecken. . Viere davon starben, die übrigeki ii)Mr irarden durch Aderlasl^eh atb kop£ luld 'durch klysUere. gerettet. ^ AUeih die 6*r«tt6teti verlorea ihre lÄilch) un^ wa« fift den ganzen Herbst -^ Wie man tn iä^ |M pAAgt ^— niiälitil wertb;

Mail erkannte jene. Scliwäitiine für t^lii^^

fflchwiiolnle {Agdricu% mü»cariui) , welche vori Sduuifen begkrig gefressen werden^ ohne dafi tkjbüi schaden.

Üb das Gift» ^aa sich in diesem Falle ttaohdem ftenufs dieser Seh Wädime äurserte^ ifiaeo Gnind in Eyern und Maden haite^ tekhe die Würmer und Sch'mcUerliej^e in die Pilxe EU bringen wissen > oder ih der Itinkenden ekelhaften Feuchtigkeit^ welche dleSnitter wegsprütsen^ indem sie die Jun^ I f«o oder die Eyer Ton sich geben, dafa lemaach das Gift auch dieses Pilsef kein tagf^tabiliscbes^ silndern ein aiiimaliiichei^ iih Insektengift war, ist höchst wahrschein- lich, die swifechen Bäumen und Gebtt- . . sehen wachsenden (wo sich getn InsecteÄ aufhalten) am häufigsten giftig iind| hhid saltntr die auf den Wiesen 5 daher schon Moraz sagt : Pratensibus optima fungis natura esL

Giovani f^etardo Zmani gab bei ähnlichen Vergiftungen bei Metisehen eine gule iDosis auf:

'' 32

' t^mdm RoMiuyrup' *) mit MeliMenW-taaSr Terdfiniit, iinfi grufs« jijtiaiititäten dnrcl^

. gfls«ihter Hulk«Q trinkao. wirkte t«. gleicb Ton oben und Baten, und ■<& '|^ir<i gifietin wurden gtrmtt,

DaCa Iffenecliea anf den Gennfs-de« Ftl^*, fenscfawamnes in Betäuban^ ond Gliedvf'ij ftittern fallen, derselbe .aach wobi Vet-tut des Verttandet, Wahnsinn mit Tullfa^üt' und den Tud in Raierey hecvorbrini:t, ii{ bekannt, »o wi« dagegen aach der Nuties desselben in der von xarückgetriebenra Kopfgrind und Kratze entstandenen Fitt- socht, Kröpfen, Beolea, Scirrhen , v»ril< teten G^scbwüren ; weniger aber, dafs dia bitiakent gleich andern nrcivilisirteniNatito» cea, den Jakaten und Jakagiren^ ab»icb.U lieh einen frticben Schwamm oder Kwel kleine ^anit, usgekant eq versc blocken, oder den Abend von drei abjrekochtea', bq trinken pflegfen (die Kamt «ich ailaleri nebineii aach noch Epilobium angustifolium L. daso}^ nm sichTÖl|i|{ bu beraaiichen, was aocfa dftf dorch bewirkt wird, ohne dafs e>ne merkt liehe Wirkung aaf das Gefäfssystem, oder die Abscheidnnff der aeimalischrn VVirme vorangeht. Nor das Gehirn wird dirrct dnrch das achte Nervenpaar afScirt, oad- Ton da ans ein eignes nnwillkübrllchee, Spiel Ab» irritablen Systems eingrlfiite^ welches mit dem Gefühle seltner Behaglich- keit Bod eigner Leichtigkeit der Gliedma* fsea verbanden ist. An^nglich werden dia davon genoeaea- haben, witsig and nach, and *) SyrujnuJLatatmt S»l»tUiiit Fler. &otar, ptUlü^

^ 5S ^

«id nach ao anageUssen Inalig^ dafa aU fingen j springen, jaucbiceny nngewöbnli- cha Kräfte aeigen, und von allem nachher aichta ii?i8aen. . Nach 12 -r 16 Standen achla» fen aie endlich ein« Wenn sie erwachen^ aind aie von den atarken Anatrengnn^ea t wie serachlagen, der Kopf aber iat weni« \ fer wüaty ala Ton einem Branntweinraa- I' ache. Diese Wirkung fehlt aach dann nicht, ' wenn durch Brechen das Verschluckte ans«

Seleert wird« Das Seltsamste ist aber, dafa er Urin des Menschen oder des Thieres, welche den Schwamm genossen haben^ die- aelbe Kraft annimmt, ja dafs sie dadurch noch geateigert wird. So 'achmutzig ea anch klin^t^ ao gewifs soll es seyn, dafa man aua diesem Grnnde dieses Product dea Schwammes höher schätzt, als. ibn selbst^ iin4 dafs dessen Kraft sich fort und fort bia snr fünften, sechsten Metcmpsychoso •rlijiit. Die Schamanen trinken es daher Tor ihrer Begeisterung (nach Steiler)^ Star« ke Wallungen im Blute merkt man zwar Ton dem Gebrauche des Fliegcnschwammea nicht; aber die Nerven werden davon so angegriffen, dafs einige während der Phan- [ taaie beständig zittern. «So lange der Taumel dauert f dünken sie sich ungeheuer dickj grofs^ TÖdu Einige singen ^ auf dem Rücken liegend, hhanenreiche Uebes - Jagd - und Heldenliederp manche sprechen von der Zukunft Unsinn,

Zwar aoU, S* 25 des 6ten Theila yon £rsc7i's und Cruber's Encyclopädie 1821 zu Folge, aolch ein Rausch ^ anfser ein wenig Magendrücken, das leicht einer kleinen Menge Oel weicht^ keine körperlicheaNach- Journ. LIV. B. a. St. C

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theilo hinterlaüen ; allein nach Oeorgpg Btf- «chreibong aller Nationen des raatiscben . Reichet werden solche Phantasten im AU ter dämm. Einige können die SchwSmme "''- gAT nicht vertragen» sondern werden ]g;egeii'^ s^ch selbst wüthend. Diese Wirkung spU 1 er immer äufsern, wenn einer im Taumel* j des Beischlafs pflegt, welches daher die *] Nttchternen verhindern«

4t. Veitstanz,

An einem dreizehnjährigen, sart ge- bauten, von Jagend auf schwächlichen» rejs- baren Mädchen mit blauen Augen und r&th» lichgelben Haaren, bemerkte man gegeii Ende Febrnars i82i ein ^ alle Gegenwär- tige befremdendes Benehmen , indem sie in den Vorbereitungsstanden £ur Confirmutloa (welche sie 8 Tage lang mit ausge'seichne» ter Aufmerksamkeit und so gutem Erfolge besucht hatte, dafs sie der würdige Geist-' liebe A^ii Orts für eine seiner— an Fas* iungskraft, Gedächtnifs und Verstand -^ besten Schülerinnen hielt) c>fters^ g^n« ge- gen ihre Gewohnheit, die Aue^en verdreh- te , hinanf und hinunter^ den Kopf uod die Extremitäten hin und her rastlos bawegte, die Hände die Queere hielt, die Finger nach immer wechselnden Richtungen ausstreckte^ die Zunge im Munde nach allen Punkten Iftiii sog. Kurs ihr ganser Körper befand

56

§kh in einer immerwahrenden. Unruhe 9 ao Äff fie kein Glied stille halten konnte.

Man hielt diefs -— ans Unkunde in Be^ freff des Grundes dieser Erscheinnngen, jrri^erweise fUr Mathwillen und ünge«

besuchte die Lehrstnnden nicht mehr, da sich nun ji^ne Zufälle immer grö* fser und auffallender ausbildtsten. Ein ihr hingereichtes Glas mit Getränk konnte sie nicht gerade, sondern nur mit hin und her wagender und verdrehter Hand zu ergrei« fea'sicb bestreben; aber vergebens. Selbst nla es ihr an die Lippen gebracht wurde, war sie nicht im Stande daraus etwas ia den ^ suweilen unter JSähnekmrschen ge- ivaltsam sich schliefseuden «— Mund zu. bringen, noch weniger etwas davon her- alfsusclilingen, wenige Momente ausgenom- neo, wo es der Mutter derselben be<- sonders wenn Jemand der K anken den Kopf und die Extremitäten fest hirlt *-* gelaug: ihr mittelst eines Efslöffels etwas Getränk, •o EU sagen, in die hintere Mundhöhle irn mrerfen« Nur mitunter traf es sich, die Organe des Athmens und Schling^ens von Krämpfen frei, le^tere also des Uerabschlin- f ens fähig eu finden, und so einigermafsen ihr den heftigen Durst zu stillen.

Stellte man dies Mädchen auf die Bei- ae, so schien sie schnell und hastig gehen sa wollen. Sie konnte, einem lebendigen ferpttuum mokUe gleich, wenigstens nicht «tille stehen, nicht langsam gehen, sondern 9ti€T$ nur laufen, doch aber 9ur 6—* 8

C a

-^ S6

Sehritte, von beiden Seiten nnter den Aer-* men gehalten. Allein sie bewegte «ach oft bloffl rasch auf einander die Sehenkel wech- selnd in Bogenschwingnngen , nach einer Diagonallinie fortschiefsend, mit nnsichern, Ton pldtrlichen Kniebeagnngen nnterbro-. ebenen Tritten, hinkend, welche ihr ' höchst widerwärtige -^ Bewegung sie we- der unterlassen, noch mäfsigen konnte, da die willkl^hrlichen Muskeln dem Einflasse des Willens nicht mehr folgten. Hiek man ihr die Glieder fest y so wurde sichtbar in ihr «ins innere Angst erregt *), die sich verlor , sobald. -

*) In den inedicini»clien Bemerkungen nnd ün* tersuchungen einer Gesellschaft von Aerzten in London finde ich Ton dem Dr* Macaulay einen » Fall aufgezeichnet, nach weichem lein dreiseha» jäbriges über 14 Tage am Veitstanz ieidend&s[ ß^ädchen auch durch das Festgehaltenwerden des sich eben bewegenden Gliedes in ärgere Zufaüs ptfr/ze/.Nämlich Hand und Ellbogen der rechten Seite derselben fingen an sich lYider Willen ta ^ bewegen , fuhren wechseis weise fast 6 Zoll «nd^ •ehr hurtig von ihrer Seite zurucl^ was im' Schlafe sowohl , als wenn Patientin waciite. £e« fchah. Hielt man diesen Arm mit Gewalt Mt (was für den» der diefs unternahm , nur mit

frofset Anstrengune möglich gemacht wer4en oinite); so wurde die Kranke von einer - drei See linden dauernden mit einem Auffahren aicli endigenden Ohnmacht , und dann der andere Arm nefo^t der Hand mit eben der Bewegang befallen, was so lange anhielt, bis man den zu» vor beiufteten Arm wieder gehen liefs ; worauf derseloe in ertteren EitrQckhehrte .und der an- dere ruhig blieb. Hielt man beide Aerme, so ging die Bewegung iii die Ober - und Unter-. Schenkel. VX^urden auch diese gehalten ^ so ge* rieth der ganze Leib in Bewegung.

Mehrmalige Abf&hrungen, und zwischenäarcb täglich zweimal sehn Grsn Campher, besserten

- 57 - .

MB sie ihrer Bfiwillkührliohen Bewegnaf " vieler, fiberlief •.

Patientin hatte jetst seit aeelu Tagten keine Stablaualeemn^ gehabt; der Harn irar swar täglich einmal, doch aber nar ajiarsam und mit Anstrenrang abgegangen. Der Pala achlng klein und krampfhaft , di« Angenlieder standen bei erweiterter PnpiL- Je, weit oflfen. Sie verlor nun auch dea Verstand und somit alle VViUHhr,

Lag sie im Bett, so wurden fast -alle

Mnskeln, besonders die des Gesiehts

•Immer wechselnden Punkten und Formen

darchwUhlt und durchsmckt, so dafs mau

in ihrem Gesicht binnen wenig Angenblikr

•kea die eatgegeagesetstesten Affekte; Er-

etnunen, Zorn, Schreck, Weinen^ Lächeln,

bis snr conyulsivischei\ Aenfserung des La«

chens (was auch viele der Umstehendea

eben so sehnelli wechaelnd, bald £um Wei«

B#a 9 bald cum Lachen bewegte) « wie maa

niebtf . Ein Feaerlirm zog ihr epileptische Zn« fllle suy welche nach 8 Tagen sieh -vrieder in Veitsunz TerwandeUen. Durch ^o Tropfen Tinct. thehaic^ wurde ihr jedesmal Künstlich Schlaf bewirkt. Nach abgeschamen Kopf und darauf gelegten Blasenpflaster, verschwand die Chorea nacn Ree, Castor, russ* Oft, pulo. Cinnahm Antimon, ana gr, xij\ Syr, Croci Fißt holus Sexta quaaue nora Muinend, superhihend, mixt, se» ^U9nt, coch, iv, Rec, Campk, drachm, ß, BlelK Cpt, q. f. tolve probe et add, Aq, Pulee. simpU unc. v/« cola , et adde Syr. Croc, Tinct» Croci anm drachvu ii/.^'also fast wie der Veitstanz in den Altenburg. Annalen Toni8|i. nach Rec, G Asa& foet, Extr, Valer, ana drachm, ij^ Extr. Beliadoftm nae, gr, Flor, Zinc. scrup, j. Castor^ mosc. gr^ ocxxy. M.f. pil, gr. ij, S, Täglich 3 Mal 5 Stack au nehmeii,

- 38 -

ci hn Znatand der Lnst nnd der Frende, vric in dem der VerEweifianj und des bit- tern. Spottes übvr Welt und menschlicht Verhältnisae sich äufsern sieht, -— mit eib- ander alter niren sah*

Alles diefs, so wie das snnächst in vchildernde, gesehah jedoch ohne epilepti- sche Bewegungen, ohne Wuthy oder Wahn« ein.:«

Würde sie horizontal auf dem, Arat getragen, so schleuderte sie, indem selbst die behaarten Theile des Kopfs in 0iiit zuckende Bewegung^ geriethen, uaaafbSr- Jich in allen ihr möglichen Richtun|;en die Aerme herum, oder streckte sie aus, oder «chien sie über ihrem Kopfe Terschlingen ^nd dann sich die Haare ausraufen su wol- len, schlug aber auch zugleich noch mehr anit den Füfsen um sich her, ja i bis i| 'Schuh lange Stücke Kalk aus der Stuben- <wand heraus, ohne die sieh dadurch sogt« fü;^teo Quetschungen und andere Verletaun« l^en zu achten.

Sehr leicht von diesen su unterschei« xlende und ganz von jenen Quetschung^en verschiedene , dunkelrothe und violette, •den Petechien ähnliche Flecken von der Gröf^e eines AcfhtKehnkreuzerstückes, be» deckten zum Theil die Brn^t, Yorzüglich jiber die obern und untern lixtremitäten.

Gab man^ ihr Zink in die eine Hand nAd Silber in die andere, so. liefsen die •Convulsionen nach.

Indefs viele mit dieser Krankheit be* haftete des Nachta im Schlaft schwatsen

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iid plappern , fand diefs bei diesem Mäd-

cken nicht Statu Sie schwat&te auch in

dtr ganzen Krankheit nichts phantaairtß

auch während derselben nie| obgleich sie

Torber oft des Nachts im Traume sa spre*

cb«'n pflt'gte. Sie hatte seit sieben Tagen die

Spradte gaiiz verloren j statt derselben blofs mit*

unter Uef geseufzt f neun Tage und neun Nächie

hindurch fast unausgesetzt keine JiTtnute fiescidam

fen^ dagegen tansendfache Moskelbewegnn«

gen gemacht I quälend für die Eltern und

ermattend für diese und die Kranke selbst,

4a jene, nm sie vor Verletzungen und dem

HeranswäUen oder Stttrsen su bewahren,

#!• weder Tag noch Nacht verlassen durften.

diese Zufalle heftig und schon lan- ge gedauert, sich allgemein verbreitet hat« ten, sogar das Bewufstseyn fast ganz ver- loren, bei längerer Dauer der Uebergang ia Cpilepsie, Verstandeszerrüttung, Me- lancholie, oder allmähliche Abzehrung zu befürchten war, so kirnte bei nicht bald entdeckter Ursache, und dann Stattfinden- der Hülfe nur eine traurige Prognose ge- stellt werden.

Zuvörderst sah ich, daf^ dieses Uebei in dem St. Veitstanz (Chorea St, Viti), nicht in der Tanzwuth (jChorea St^ Johunnis) be- stehe.

Nach den entfernten , und zwar den pradisponirenden^ so wie nach den eigent- lichen Gelegenheitsursachen forschend, konnte ich in jener Hinsicht nur eine krankhaft erlTohte Reizbarkeit und die herannahenden Jahre der Pubertät ^ doch ohne wahrge-

1

r.

4o

nommene Vorboten derselben in Anspra^ nehmen^ in dieser Kücksicht allenfalls ga- strische, festsitsende Reise, snmal auch wirklich der dicke Unterleib bei einer -^ sechstäg[ig^en Stuhlverbaltnng Unreinigkei« ' ten verrieth , der Veitstaus überdem hfinSf 1 sich ans dem Unterleibe entwickelt, dnrcn '< einen Nervenreis im Ganglien System er- xeagt wird, und alle meine Fragen jsaoli \ dagewesenen Kopf, oder Hantaosschlägea ' - Terneint wurden.

Ich liefs daher nach einem ansleereii- . den Lavement aas Salt, Oel und Chamo- millendecoct, worauf (am 17. April) feate» übelriechende Stahlgänge erfolgten ,' am idten, am jene eu vermehren und dana die atonischen Lymphgefäfse des Unterlei- bes SU einer stärkern Reaction ea nöthigeD, clk 2 Stunden einen Gran Mercurius dulcis.nut €inem Fltrtelgrati Extract, Hyoscyänu nehmen, . bifi am igten 6 bis 9malige Ausleerungea nach iinteu erfolgten, doch ohne die min» desto Aenderung in den Zufällen.

Eben so wurde am v^osten ein warmes Sad aus Chamillen und \ Pfund Seife, so wi6 vom 2i«ten bis sum 23sten Zinkbrumen und BUsenkrautextract zu gleichen Theilen in stei- genden Gaben ohne merklichen Nutzen ange- wendet, bis ich am sSsten, von neuem nach den Ursacheii spähend, mir die Mat- ter der Kranken endlich entdeckte; daCs ihre Tochter nicht nur von Jugend auf alltf Jahre ohngefähr sechs Monate lang an Tinea , capitis ^elitUn^ welche jedesmal mit schmers- baft'^r Anschwellung der Kopfbedeckungen und der Halsdrüsen mit rosenartiger £ntattn-

4i M

iBDg beg^aniiy •ich bald zeigte, bald ver-

achwand, letcterea nämlich im Herbst ond

Winter, jeneaaber am ärgsten imFrübjahr,

aandern dafs sit (die Mutter) an Weihnadiitn

1)^ der Krflnken die Haartj besonders vom Scheitel,

fligsfcftnirrcn, und derselben auch den Kopf mit

Branntwein gewaschen habe , um die vielen dage*

msenen Läuse zu verträben, und den von eiher

§Umchendeny zähen ^ dicken^ aber ßiefsenden Mwi.

Urie begleiteten Kopjgrind zu heilen. Dieser dop»

pelte Zw»fck wurde durchaus erreicht, denn

dna Uegesiefcr verschwand gänzlich, und

dkr Kopf ward vollkoHimen trocken, o/ine, der

Gewohnheit dieses Organismus nach, im

Friilyahre nässend etc, zurückzukehren.

In mehreren Gegenden Teutschlands fand ich , dafs die gemeinen Leute beim Kopfgrind den Kopf mit Branntwein zu waschen pflegen, ihn dadurch schnell zu vertreiben , dadurch cbtr viel Unglük anstiften.

Als Folce dlegcs Verfahrens behandelte im Januar 1789 Lader *) ein JLheiauge und eint

•) r. ejusiL ohserv ationem liYpOpii et inde 0natae S ynizaseos pupillae, Jenae 1791. pag. 3 5. Rusticifilius, anno aetatis suae quartQ, Tinea capitis e t Scab ie adfectuf ^st, parentes ad rttmedium confußerunt, (j/uod rustici in morbis exanthvmaticis adidbere solent^ Totam nempe capitis et corpo ris super-- J-iciem Spiritu rrumenti iteratis vici^ hu8 laoarunt: ^uo fn cto^ s tat im exa- Tuit tum Tinea capitis ^ tum S cahieSp hreviqu0 plane evanuit Anno 1788» ^''"^ •puer annum aetatis octavum ageret, correptus est Variolis f tunc epidemiee grassantibus y (jfuaruni mxcrwscentia nono die ineepit» Jmmediate p o st »ariolar um d e s cf u a m a t io n r vi tussis numim da exorta est, et Tinea capitis donuo apm pmjruit9 Ad prittinum remcdiunf con/ugerunt

~ 42 M

darauf crfel^tt Verwachsung dir Pupille an einam neuiijälirigen Bauernjongen in Löbstädt bd .' Jena, -^ Oen f^eimanz fiekam tin eilfjähri« gen gchon inanstruirtcs Mädchen in Erlahm gen von zurückgetretenem Kopfausschlag (^Nlarc. ' •; Di^sert. sistens historiam morbi rarioris spasmo*, 'j dici cum brevi epicrisL ErL Febr. 1792. 36 S. 8,) v

Dafs unter den {gewöhnlichen Uraachea '. in diesem Falle nicht j^aBtrische Unreinijj^ Iceiten, nicht Würmer , sundern eincigf ODd allein der Kuriickgegatigne Kopfansschlaf die wichtigste war, konnte nun nicht mehr verkannt werden. Ich versprach mir dia* her Ton der Wicderherstellaef desselben 1

parentes caput que Frumenti spiritu ite* rum lavarunt. Disp aruit inde tfuidmm Exanthem a^ sed insecutus est dolor 00» hement issimus in maxilla inforiorip <fui totam f ac iei sinis trani partem oe» cupans ad oculum uaque hu jus lateris ' pertin»bat, jilic/uot post dies Sponte evanuit iste delor, nullis remediis adlnhitis ^ sod is* See Uta est o raviss ima Ophthalmia oeu» li sinis trif t^uam per integroa tres mensßs soll ' naturae commiserunt parentes, Increvit hujus morbi vehementia etc, Ein JHädehen von 10 Jahren^ welches nach einem durch Schwe» felsalh e zurückgetriebenen Kr ät zaus» schlag mit dem V eits tanz befallen wur» de f heilte Carl Bisset hauptsächlich durch jRec. Flor, Sulph, une^ jß^ P ulv.rad. Paeo» . niaey Pulv, rad, V alerianae sylv, ana drachmas tres^ Cinnab ar. antim, drach» wnas duas, JHoseh, CastOr, ana Scrupm unum, Syr, Sacch, q, j, ut fiat electma- rium^ de quo capiat cochlear minutum man& &t vespere y in dies ^ superbibendo haustulum Infusi Herbae Gale gae S, Carl Bisset^ s Versuche und Bemerkungen in der Arxnei- und Wund« «rsneikunde. A. d. Engl, flbersetit von Möller* Vreilau I78i« 5. 143,

45

Albf, und liefs deshalb am a4aten alle Stnn« dm einer Haselnuf^ ((roft von einer Salbe '•■• Axungia porci unc* ß. Tartarus SUbiatu» indim. vß, auf den ganzen Hinterkopf ein- vtiben, bis ein brennender, den Kubpoeben üiDlicher Anssclilajp daselbst, und ein un- lebenrer, leichenhaft riechender Anfflofa erfolfte» gans dem gleich, "wie mao ihn bai oer heftigsten Tinea capitis findet.

Vom jzSsten an minderten sich schon jaoe bald nach dem Bade noch sichtbarer fewordenen blanrothen Flecken , nnd mit Sauen die widernatürlichen Moskelbew'e- gungen bei Tage» bei Nacht ruhten sie fast

{ans 9 und so fort täglich mehr. Am sbsten .ebrte der Verstand völlig ?.urück. Am 4. Hai kreuzten sich zwar die Schenkel beim Versuch £u gehen noch, am 8. Mai konnte aber die bisherige Kranke frohen Mnibe$ bei vollem Verstände aus Freu- de über ihr abermaliges Aufleben froh lä« diclnd r— vollkommen gut und festen Trit- tes gehen, ohne auch nur eine Spur joner Flecken mehr an sich zu haben.

Vom 24. April bis r.um i* Mai licfs ich der Pfitientin von säuerlichen Getränkea fleiTsig Gebrauch machen, erst vom Ilal- ler'schen Sauer, dann von Schwcfelälher-

Seist mit KochsaUsäure durch an-j^efebme yrupe versüfst. Dabei« kehrte nun Appe- tit, Ruhe und Schlaf r^urück. Die Kracke aahm jetst innerlich dreii^al täglich jedes- mal sechs Stück von Pillen aus: Rec. Kali suU fhuraii rtc, par» G, Gitajac. ana draclm» iß, c. a. 9. Spir. Viru par. piL gr. ij.

r- 44 ««

Ihre Kopfbedeckangen waren in de Mitte hohl, der Eiterabflufs daraus so reicl lieh, dafs ich sie im Julius durch Eii streuen eines Pulvers aus Kohle, Kasti nienrinde und Kalmnswurzel einschränkt nnd endlich so völlig hob, dafs sich End August der gröfste Theil der Kopfbedeckni IP^en vom Scheitel bis sum Hinterhaupt i Form einer -^ Zoll dicken Calotte ablfisti junge Haare hervor^profsten, Patientin siel etwas geschwächtes Gedächtnifs abgereel net, vollkommen nun (November lösi) hm gestellt fühlt.

Ani Schiasse dieses den Veitstanz bi treffenden Aufsatzes, finde ich mich verai lafst auch noch kurz einer •— nach surüd getriebner ebenfalls von vielem Ungeziefc begleiteten heftigen Kopfgrindes entstaii denen Tarmvuth (Chona St, Johannis^ Mi lanchoKa saltansy Choreomaniä) Erwähnung i thun.

Zwei Mädchen von Stande nnd vii Geistesbildung, die eine von i3, die ai dere von 14 Jahren, litten daran vor 9 Jal ren vom Frühjahre bis fast zum Herbst« hauptsächlich bei Tage» Bald hupften si auf einem Beine umher, bald trippelte sie, bald drehten sie sich, mit den Fis gern Schnippchen schlagend und mit de: Händen vagirend, meistens mit fliegende Haaren und gröfstentheils abgeworfene Kleidern, mit spöttisch laut schallendei Gelächter im Kreise herum, was dann i eine Art Galoppade überging. Eine ermat tete meistens früher, als die andere un beide sanken bald, oder spät nach einande XU Boden und weinten.

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45 -•

Hatten sie sich auf einem Ruhebette eiaigermafien wieder erboltj so apracben lie "Wie Wahnsinnige. Die eine verfticfaer- la einem Znschaner: er habe 147 Beine^ Ab andere moderirte dieff auf i46> erdich^^ tele mancherlei Ereignisse, von deren Un-^. frend man sich leicht übersengen konnte. litch desi Anfalle wursten sie nichts mehr ^on.

/ Auch diese Falle lehren, wie heillos ^ ioi zu kurze (su dicht am Kopfe vorgenoni' wmt) Haarabjchraiden haher JVitttrung und flkrhaifpt die unziitiße Anwendung äufserer Mittel im Koffyrind ist* Damm warnte unter an- dira gcigsn jenes der berühmte Herausgeber üesei Journals ; gegen diese auch der grofse Pav frank mit den Worten :

„Externis in tinea remediis vix bciis est; et quae iliam exsiccantf cum damno admoventun*'

Eine ähnliche Tanzwuth schildert JRo^ krt fFiatt unter dem Namen einer periodi- ssken Chorea bei einem zehnjährigen Mäd« fhen, in den Medico* chirurgical Dransactionsp pMshed by the medical and chirurgical Society of London, Vol. Vth. London 18 14* -^ fn Paig* hl trug sich 1697 eine ähnliche Geschichte sa, man glaubte Zauberei im Spiele, und sieben Menschen wurden deshalb yon den Gcschwornen sum Tode vemrtheilt und Ungerichtet.

Se schwer mitunter manchem Arat Aifi Heilung des ^Yeitstanaes werden mag; |o

I

IScherlicIi Icam mir Dr. T/Z/aum«'« Aen mag im 2^nten Bande von Cor^arfg Jt nal giniral dt Mtdtcine^ CJnrurgie^ Pharm ttc. Janvitr i8i4 vor^ der, als er Warmi tel, Zinkblamen, Extractum Stramm und Kupfer«almiak bei einem Veitat vergeblich angewendet, versichert: er ^ de den HölUnstdn verdacht haben ^ wenn

Sewnfst hätte, wie man dieses gefährli littel anwendet!

Hätte derselbe die - ein Jahr vof (i8>3) erschienenen Medical Transaci publUhtd by the College oj physians in Lon yoh ly. gelesen, nämlich Dr. Richard welVs Beobachtungen über den innerlic Gebrauch des Salpetersäuren Siibertf bei nigen convulsi vischen Krankheiten; so 1 te er durch diesen sich belehren lassen k sen, dafs er es in der Chorea St. Uli fanga in Pillenform gab, diese aber l mit einer Auflösung in Aqua Menthae \ tauscht?« Ein Jahr daranf wendete ealri Un (dem su London 18 15 bei Philipps h ausgekommenen: The Mtdkal and Phfi Journal f by S, FothergUl and L PVant sufol in der Chorea bei einem i3jahrigen M cheti täglich Kit drei Granen an, liefs. Kranke jeden Morgen mit einem Eimer 1 ten Wasser begiefsen, wonach sie in Vorlauf von i4 Tagen geheilt wurde«

Der mit der einheimischen und anal dischen Literatur vertraute teutsche A weifs schon längst, dafs nach MaTsgabe Alters etc. vom Höllenstein die Gabt inuerl f bis 1 Gran, ja vier iiran ist, in Pill «ber auch in destillirtem Wasser aofgeld

dMro , Tflmeidea mufi.

In PiiltnfDrm ^^sb auch ich den HSlI«n- lieber, ntaihn, mit einhüllendea Mit> > Terbanden, ohne nachtheiliKe Folgen tte ScUingorgane , in den Magen sa Ipo.

Gewühnlicb nimmt man , wie anch imh in seiner lubenswprthen Receptir. iriL bemerkt, zum geslaltgeb enden Mit- : Semmelkromen, lafit eratlicb den Höl- laUia in einer sar TOllfcommBen Anflif- Vkienicbnnden Menge destillirtem Waa-

«ofldten (nicht in fironnenwaiser, weil ■et den Hüilenatein zersettl), dann dieie ISinng mit Semmelkrume en PiUensnb- u kneten, wie z. B. die ans zwei iien von dem in Salpetersanre anf^eltjs-

Silber, lecbi Gran Zncker (der aber irereMetallaalze^erlegl), und sehn Gran dkrame heateiienilen Pilulae argentea* ■hafni et Boylä, Botrhrnt» SilberpiUcn.

4a

I

Früh and Abendt drei Stück. Wenn dii Portion von den Pitulis e Lapidt infernaä v* braucht ist, vermehrt man den Uöllensti bis SU einem halben Quent And das drit mal bis auf ein Ouent.

2) .Die iSemer'sche Solution: üec j genti nitrid fusi grana duodecim , sohe in Aqi Lauro - cerasi Uncia una. D. S. Früh und Abeii sehn bis zwanzig Tropfen zu nehmen.

3), Die in gedachtem Werbe von Sd barth: Rec. ^rgenti nitrici crystallisad grana 1 cem^ solve in Aquae communis destillatat »»* adde : Opii puri grana decem, Extracti Qentim> drachmam unam Puheris radicis Liquiriiiae ut fiant pilulae numero sexaghita^ conspergtä Pulvere florum Cassiae D. ad vitrum bene claun S. Täglich zweimal drei Pillen zu nehme (I Gran krystallisirten Silbersalpeter).

1

- 49 -

IL Beitrag

inx

Magnose der Herzentzündong.

Von

Dn Anton Dorn,

Sinetor der Mediciiul.Comit^ la Bambei^ eto*

M. B«^ 53 Jahre alt, vob phteg^matiBch- topunischenTrinperaineQte, ziemlich star-; em Rörperbaoi wohlgenährt und fettlei« if, litt seit mehreren Jahren öftert aft ichtanfällen und seit einigen Jahren aach ft HSmorrhoidalbeschwer^en.

lo den ersten Tagen des Monats Octo« ir V. J. wurde derselbe von einem Rhea- atism überfallen, der sich dorch hemm- thende Scbmersen, besonders im Rücken, icr den beiden SchnlterbiSttern nnd auf «den Seiten der Ernst in der Gegend der taten Rippe änfserte. Dnrch wiederhol« s Schwitzen hatte sich derselbe bald wie- ■r von diesem Znstande befreyt; wenig- rna glanbte er sich gesnnd, nnd nahm iher keinen Anstand, eine Reise naeh Co- ir^ Kn iirit<>rnehmen| wo ihm auf 1er Rttck- Jtfurn.Liy.B.a.St* D

Mi &i "Hl

r

m f»5. Odtbr; # d«ia dritten Ta|fir ilcn* , ikDftii. Fieber b.tte in. der N«o|it ^d.feafenonlmen; der Kranke war [[|iwd schlief sehr wenige $ nach Mit- ftachdem sich Schweifs eingestellt folffte einige Erleichteraitg^ doch ;• Keber keine voUkomtneire ' Re« ^j^iliacht;;dei' Typus trar qiehr an- lA^T ^^^ hatte an Frequenz £nge- '^' ind' war dabei kleih^ anterdrflckt^ gtepannt anzufühlen ^ die Tem- pdes Körpers war nicht sonderlich' afbei die Haut feacht; der Kopf Irey, weder eingenommen ^ noch^ ; die Wangen waren mit einer, (Inscbriebenen Rothe beseichnet^ hatte mehr Darst; die Zunge. ;t.; und der Ujrin ton der obea wen Beschaffenheit« Das We-. I, worüber der Kranke klagte^ ^IM von P^ölle in der Brust ^ wefchc§ '//i'Aem hemme (JOy^pnoe); iudesseä j^^s Atliemhohlen in seinem norma- Irtgan^e nicht gestört, der Kranke selbst tief ohne' Beschwerden '6in-' m, nur zuweilen fühlte er bctiih'ab*' ichen tiefen Einathmen einen stechen-r lehmere auf eiiier oder d^r andern der Brust in der Gegend der letstdnr 1^ wo seioe rheumatischen' ScbA^er« ita]pl»Bchiich ihren Sitz genommen Sm'. johienen; er konnte auf beiden Sei-,« m- Mev.äuf dem Rücken ungehindert ^x^elblt die horisoDtale Lage war« ä6kt .beschwerlich; er hatte weder, a noch Auswurf; man bemerkte kein feMo die Pnlsea> eben ^$ß wwi|p MiBc

D 2

55»

Klopfin des Hereens , yieltnehr konnte' maa . far keinen HerEensfchlag^ wabMehmen, i i

Es wnrde eine Aderlars am Arme von "^ 16 18 /Unsen vorgenommen ^ wobei dat. ßlat sehr scbnell eine Eot^ündangskroat^ . bildete. Hieraof wurde ' eine Mixtur mit S Drachmen Nitrum^ and ailei2 Standen ein . Palver ans Tore- dep. nebst kalten ümscbl^- ' gen aus Wasser and E^si^ fiber den Kopjf ^* und einem strengen antiphlogistispheii Yer* .

halten verordnet.

' .•'

Gegen 4 Khr Abends befand siob Üelr ^ Kranke schon in einer bedeutenden Fieber-; exacerbation $ der Puls seigte hiebei aoeh deutlicher eine inflammatorische Spanmingy ob er gleich noch immer klein und nnten» drückt war. Die ftbrigen Umstände warw- sich gleich geblieben.

Es wurde der ste AderlaCs am Arme «ii 16 18 Tineen vorgenommen , und das Blal . neigte bald die nämliche Entzündungskrusto. Da auf die Pulver von Tart. dep^ noch keinie Stahlausleerung erfolgt war, so wurde efai gelind eröffnendes Klystier gegeben , wor» ' auf eine copiöse, grün -gallichte, stinken- de Ausleerung erfolgte. Die IkBxtura miro§a , wurde fortgesetzt.

Am 16. Oet.» dem 4ten Tage der Krank- heit : Auf eine unruhige , schlaflose Nacht war Morgens nur eine geringe Remission erfolgt; der Puls blieb frequent, klein^ an»- ttordrttekt und h&rtlich, und die Brostbe«« schwerden waren noch dieselben. Ich ver-^ ordnete alle 5 Stntiden ein eröffnendes Cly« atier, iiad lie£s diö Mixt» luVres« fortaetsea.-

~ 65 -

Dnrch'die Clyttiere waren bli atti Abtad«

athrero grün - gallichte , übelriechende

Stablansleerangen mit Erleich terang erfolg«,

Nichmittags 3 Uhr war die Fiebprexacer«

bition eingetreten , welche schon nach Ver^

traf einer Stunde eine bedeutende Vehe-

ntnB erreichte: das Gefühl von Völle im

derBmst. welches demRraoken den Athem

^Mamtei, hatte bedeutend zugenommen. Und

war für den Kranken sehr beunruhigend;

der Puls blieb frequent, klein uod untere

drückti wobei eine noch fortdauernde in-«

flatamatorische Spannung nicht an verken*

Uta war; der Kranke klagte mehr Durs^

•bgIMch die Temperatur des Körpers eher

Wnindert als erhöht , und die Staut feught

war, Dnr tjrin war dersellfe.

Es wurde nun der 3te Aderlafs am Ar«- ne an 16 x8 Unaen vorgenommen, wo* wei das Blut dieselbe ausges^ichnete £nt- anndungsk rüste zeigte« Die Jitixtn nitrosa wurde fortgesetzt. Wegen zu losen Ver«- bandas der Aderlafswunde verlor der Kran« Ilo noch an diesem Abende eine Portion Blut zu ungefähr 8 Unzen.

Am 17. Oct. , dem 5ten Tage der Krank- heit: Die Nacht war sehr unruhig; der Kranke bekam einen starken Schweifs über den ganzen Körper , obgleich bei vermin* derter Temperatur der Haut und beinah« kalten Extremitäten, worauf keine Erleich- terung erfolgte. Die Brustbeschwerden wa- ren noch dieselben , jedoch waren dem Kranken die herumziehenden auf der Brust, dem Rücken nnd an den Schnlterblättarn weniger belästigend; es hatte sich einiger

«I» 54 -^

HniteD mit einem sähen ^ schleimigen A.iif .l¥orfe eingestellt« der aber nur mit Aa« atrcngong aussei) ästet werden konnte; der Puls war nochv^fortwährend freqnent, klein* und 7«U6ammengedriickt n jedoch schien üf iiijQammatorisch^ Spannung mefklicll bfC^ abgestimmt.

Es wurde ein Decoct. Alth. mit Nithan und Spiriu Aßndereri nebst Pnlver an« f GrÜn Sulph. aurat. dntim.^ alle 9 Stunden liins M nehmen, verordnett

Am 18, Oet. I dem 6tenTage der Krank- heit: Die Fieber* Exacerbation, vom ,vorj^ gen. T^ge lyorde ^u einer $ehr beträcktlir cheu Hoho .g90teigert^ die P^ac^t, verli^ aehr unru&i^; Os hatte sich bei kaltem K^^ per ein so «ttarker Schweifs etingestellt, dafe der ganee Körper damit übergössen war^ und deir Kranke einigemale in der Naeht Hemden w<^ohseln mnfste ; die Bmstbe-» achwerden waren sich {;|eich gebliebinV Gegen Morgen trat ^war einige Remission ein; allein sie hielt nicht lange an, ind^n^ ftich schon nach einigen Stunden die Fie« bor«- Exacerbation wieder ^eingestellt hatte, welche von S(nnde %n Stunde anVeheihen« ^unahip, Die umschriibene Rpthe der Wun^

Sen hatte sehr ^ugenomn^en^ doch wprjd^ er Kopf nicht isingenommen, und daa Be^ wurstseyn nicht im geringsten gestört; dio Briist war sehr beengt und voll, was den Kranken sehr unruhig machte, auch klagte f^ers.elbe von nenem wieder über den ster chonden Schmerz» auf den beiden Seiten der Brnat und anf den Schulterblättern , beson«* dcrs nof dep l|p)L«n ^cboUerhlattc ^ 4if

RffpiraiioA war dabei fichainbar lUcfat §9^ itirty der Kranke koDnte, wie immer sehr' titf athmenjf aach auf allen Seiten liegten, ii Ml in keiner Luge lange apcharren, er fg wut eich, öfters unruhig herum $ es stellte, lieh noch immer einiger Hnstien ein» doch konnte bei der gröfiten Anstrengung nur p venig säher Schleim herausgebracht wer- den ; der Puls hatte an frequens sugemom- men, übrigens war er uooji wiß bisher, klein und anter4ri|ckt, o|id schien dabei von Neuem eine ioflaminatprise)ie JSpan« naog . sn «ntwicJK^ln j , die f^ipperiitar dea Ksirper«. üuf .d^r OberfL^ch^ defs^beil war sehr vermindert, und die Extremitäten war roD gans kalt anyiuMhlen : dessenungeachtet Bielteiri *die häufigen Scnweifse noch an$ der Durst war dabei mäfsig, und der Urin' i^eniger saiurirt, ohne Trübung und Bqf* densats«

E$ wurde nun d^r 4te 4^derl»C$ am Ar« me na x6-f«-iß Ui|sei|yorgepomineny iiriddas aote der Ader gelassene Blut }iatte f»ino starke Entsündiingskruste. llierauf wurde ein er6ffne|ides'Kiyst|er gogebep^ ein Ve» sicans auf beid^ schmersende Seiten der Brust, und ein Sinapismus auf die Fufs- tfohlen gelegt, das Decoct. Altlu mit Nitnim, jedoch oh^e Spirit, Afindertriy nebst den Pul« yern ans Sutph. aurau fprtgesetst.

Am 19. Oct« f dem 7ten Tage der Krank* heit: Die Exacerbation war in d^r Nacht auf das höchste gestiegen; Morgens war nach dem heftigsten Kampfe keine £rleich* terung erfolgt; vielmehr fühlte sich der Kranke sehr ermattet. Nach einem kurxen

Ansmhea der Nator begann der Kampf voi Neuem mit der eintretenden Fieber - Exaeer« bation: Der Kranke lag entkräftet auf ein ner Seite $ die Gliedmarsen waren kalt, wk kalter Marmor ^ anzufühlen, und mit kal- tem Schweifse übergussen $ das Gesioht wai mehr bleich und enUtellt^ länglich verxo* gen; der Kopf war indessen voUkommei frey und Has Bewofstseyn nngestört^ dii Brust war sehr beklemmt; der Kranke ha< stete nileli suweilien, koniite aber bei allei Anstrengung nichts heran j^bringen; der Fall war sehr frequent, und wegen seiner Kleii« heit kaum fühlbar, dabei wellenförmig Uni sitterndy

Um dem nun su befürchtenden Auagaa ge der Entzündung durch Exsudatibn ^ weni er nicht sciion geschehen seyn sollte '^ ent gegen zu kommen^ wurde ein J/i/us» Dipl purp, (aus einer halben Drachme zu 6 Uo sen Golatur) mit 20 Tropfen y^eid. hydro cyanic., alle a Stunden 3 EfslöfPel voll- %\ nehmen "f), dann abwechselnd alle 2 Stna den ein Pulver aus 2 Gran Calomel mi einem halben Grane Sulph. aurau verordnei

Am 20^ Oct«, dem 8ten Tage der Kränk heitf waren die Umstände noch dieselben Gegen Mittag trat wieder eine Exacerba tion ein; der Kranke fühlte sich äufsers hinfällig; konnte sich kaum aufrecht er balten, er blieb gegen die linke Seite zu gekehrt unverändert liegen ^ und zeigte ein

.*) Von dem Infut. wurden jedoch dem Kranke: nur ^inige Löffel voll gereicht, da ii)an en kioch den Re^c des antipUog. D^eocti snfgt braasht hsttOt

r f

- 67 -

nfibarwindlicbe Neigung nM SiIilir£B;'dw

Kmft war ein^enomiDeii , doch d^s B«war«t»

■^B nngestörty nftA Bihnii keia wahMt

Imraden wahr; die kalten Sobweiffe sets*

IMI noch immer fdrt$ der I^nls war !««>

•ant fraqaeDt, klein » ' kenm fühlbar und

aillemd $ der Uria fler« tparAam^ und war

waai|; aaturirt» ohne fiodensata«

.; .^ Da dieaer Zattand einen nahen, apö»

lilp^tiaehen Tod befürchten liefs (hdchslp

wahracheinlich durch liähmonj jiea Her»

i^aa)t BO wnrde der Kranke noch hai; yok

lar ^eiatesgeganwart mit allen beiligenSa-

cramenten verichen. Ins wischen, wurden

wiederholt Sinapismen auf die Fuf^tohlen

gile|t,'und eine Mixtur mit Bloichua ver»

ordMt.

Aa 21. Octb, dem gten Ta^e der heit: Der Kranke hatte die Nacht in einem ▼ufUigaoporösen Zustande ruhij zugebrachte i&lbrigeiia waren alle UmRtände noch gleich, lad liefaen einen nahen Tod voraussehen.

Man verlangte nun noch eine' ConsuU tstion, welche auch noch gegen 9 Uhr Morgens mit Zueiehung des Herrn Media» Isth Weigand und Profess. Pfeuftr vor sich fiag. Das Resultat war, dafs von den bei«

ESEOgenen Herren Aersten noch eine Ader- ifs am Arme vorgeschlagen wurde, woku der scheinbar exaltirte Zustand des Pulses, welcher itat mehr, als während der gan- len Krankheit den inflammatorischen Cha« racter frei und ungehindert au entwickeln achien , und grofs, voU^ stark und hart an« anfühlen war, die BestimmuQg gab, ob

-• « ^

mliii gleich «He UrsAche hatte, diese Si« jqheimuijf ledig^lich als die letste Anatrea^ I^Df der Natur ini Kampfe mit einer überwilidlich Acheinefiden Krankheit .ansVK aehen. Kaum wareii 12 linsen Blut abge^» taaten, io fiel der Kranke- gänaiicli sniain« tnen f. «• arer^chwaaden allinählich fiUe. Ew^ scheinung^en des Lebens, ond. eine snetal am linken Mandwinkel| dann ad beiden- Lippeii' sich einstellende finckeiide uiid ait» lerrid'e Setve^nng^, welche mehrmalen lüfi^ derholte, schlofs di? $cene. Der Kraflld entschlief ohiie alle weitere stttrmiaelie Auftritte still und rohi^ nach dem Ver» laufe TOh 2 Stundi^n,

Diagnose der' Kntnkhdt nach den Erseheinunigm

vor dem Tode.

Wenn man die Erscheinntigen beCrach« tet| welche diese Krankheit bis snni Tode begleitet haben, so wird man leicht «i«^ gestehen müssen, dafs eine genaue und umfassende Diagnose derselben eben^uiciit leicht war,

.

Dafs die Krankheit einen inflammafto» rischen: Charakter hatte^ darüber konnte man wohl nicht lange in Ungewifsheit blei* Jieo. Der anhaltende Typus des Fiebern (Synochal ^ Fieber), der freqnente Puls mit bärtlicher Spannung, dann die Beschaffen^' heit des ans der Ader gelassenen Blutes schaiften hier bald Gewifsheit. Eben so leicht war auch auszumitteln , dai's der Heerd der Enteündong in den Eingeweiden der Brust ^ und swar ausschiiefsend im Herren fey^ pnd die Lungen keineii Avr

^lltt daran iiahm«q. .. Die fiig«nt|jcl^0ii JEr^ Ißinüwmoge^ 8in•l^ Poevpioni« ffhltf^ ^Ipiftlieb} dM Ge§eikßt% 4^vi Ileapjrfitioift ilWlt |ipf;4^ae »«(^baiArl, wi« c^a bei dp^ KMMPOBie der J^ett^ if^i; 4<^r Kranke klagto lia 1|ber ein Gefttbt ym«! Völle in der tout;, ^elchefl i^n) den A(bem b^Bfihine^ MMieft konnte e?. tief eiMtbnie;i,.jAj|H|f ilb JlfedlweFibBf^ ei|^ beiden ^eifici^ 49 f; iri^^ftlii dem ^ttdken. liegen.; ^elb^f^' eisf f»ef htfrüiHi^e l^ege machte ibm nicivt «ebf Re^qi^verdeii^} mung^lte der pqea* Piii|piBt«,iliiateii vnd.4e9^iuitQIiit^ettrej^ ll^ Aaepmrf i der Pqli wm* weder, gref» hq«^ W9H MBfi ßV^fk 9 wie ef:in«iMen9 t|ei.4Ppe|ir m^nico #.11 teyn pfle|;t, suBitera kle|^^ nnr IN4rtlM^t> .Jhiiiiii !:f8blbar n. w, Itfel^* A<lin\Milke»t' baue die Kr^nbbeit mit ^iiier Plewem^'. indessen e^ien aie i^nfeübap melir ea #eyn. Pie mfi^ten der vprbiHEide* nea.- Sficheinongep ft^rachen nacb- deii |^ fcavnten.Bf ebacbto^igen der Aerttle ^e^-^fy-^ äg Y.^11 den Krankh. de« Uerf^ent) für dae Daieyii einer Herftentsündnog ; aucb WW ann nach den Terbapdenen 3eobachtiingea bereelitigt (eniigi aos diesen ^i^cbeinaa«- {•n »U schliefien , ^dpff die £ntzün4i;ie$ V<^r- ^U^ich in den 8er6>ei^ Hallten des (jierMiie «»- dem Uersbeaie} und d^r äQfiserii flaut dee Hersenf ^^ ihren Siti^ g^enopimen $ die Snbttans des Herren« «eibst aber wenig daran Antbeil {genommen habe. So sehr man aber auch z^ einer polcbeq fiestim- maoff der Krankheit berechtiget schien $ so fcoQUte men eich doch aneb nicht verheh- len» dafs diese» .durch so manche den Weg tretende Anomale der Ers^helopogeD

m" €0 Mt

g«'trflbli ir«rdM mttste i "- indmi iSni jfe'MM^*')« ^11 d^n Iretteil Beobachtern *ü%eflllit4ii ^1 Ittirkmkle der HÄMiit8ündaii]jp (filr iiiitii%:^ «üdere wenigstens in ;*)eieer andern', tMtf» 7j den rorm vorhanden ^ waren: de^^ll0|Mft /: Hackte s. B. während sMner ganseh ^KriMHU vi lieit nur üBDr ein Gefühl von VSlIe üf-dft . Btasty welches ihm' den Athem ltWiüit»V- 1er Ktt nicht an - der die Enttfflind«i|{ ^ Vrzkhk so charahteriiltiseh bekelehtartnli- * H^rEenkanrst, noch an OhniHÄChlinf^'^ aptfrte keiSe Glülf'linf defe* liiilcMP'AMtV^tor Brüst , eben go üit^fhig hatte eiHdis ^6Mh|l ' als wenn ein GefWüi' mit ' siedheifsM«*liMh^ lügkeit über die linke Bmst äti^|liliyM i/^rd«^ welches 'doch Dr. Mareiä ^g^i^ kA bestiihintes j^athognoinoriisohes^'foirfAiii" *then der Hersentsäfi^ng anlij^ristirfwÄr ICrii&k^klagte anöh uicht üb<^r eined^iA^^ei^n mMirtr- deia Brustbeine und der GegÄnA'^iles 'Magens; man fühlte kein Hortfkiipkn, vielmehr fühlte man gar keinen HersicAdi^ . 'An der Stelle, wo derselbe im"notWal9A Znstande fühlbar seyn sollte; der Pnli'Vär £war die ganze Krankheit hindurch (-fire- qdent, klein, unterdrückt, härtlicli.^ ge- spannt ^ und gegen das* Ende derselben wel-.. lenfSrmig und zitteirnd; aber nie avssetiseail^ . ungleich u. gli Der Kranke klagte kwar über einen stechenden' Schmers auf dem Rücken, den beiden Schulterblättern (be* aonders dem linken Schuiterblatte) und den beiden Seiten der Brust in der Gegend der lösten Rippen; allein diese Schmersen wa- ren weder fixirt noch anhaltend, sondern lieirumBiehend und abwechselnd : ttberdiefa

hatUia dieto SchmerMn den Kranken;, amab

/^

«p €i «.

Mm Tor diMer Krhakheil belSstifBt d&etea Dmsliaden mnftte nun frei-^ •o nancher 2w«if«l aufitoCtten; do.9h idiaie keineswegs hinreichend eeyn^ dh DiagBOse einer HeraenUiindanf im JÜl- yeliien aofsuheben.

In HinaiGht anf die EnUtehong dieser HsAanteilndiuif bot sich keine andere Ver- sHftfWf^g dar, als die früherhin vorhanden fBvesene nnd nicht erforderlich abgewar- tete rhenmatische AflTection, welche durch die BaiBe nach Cohuis% besonders durch die angllnstige Witterung bei der Nachhause- reise vom Neuen aufgeregt wurde, in wel- cher Annahme man anrch die gleich beim lintritta der Krankheit von neuem lebhaft gewordenen , herumaiehenden Schmeraen anl dem Bücken ^ über die Schulterblätter und .die Brntt, welche den Kranken schon •vorhin belästigten, noch mehr bestärkt wer- den mufste* Indessen glaube ich doch auch, nach den vorhandenen Erscheinungen , den herrschenden Gastricismus der Constitutio an- nua nicht von allem Antheile an der Ent- afindung frei sprechen zu können , und •war nm desto weniger, als der Kranke au vermehrten Gallenabsonderungen sehr geneigt war, und deswegen öfters an Un- terleibskrankheiten litt.

IXagnost dtr Krankheit nach dem Btfund€ dir

Leichenöffnung»

i) Der Leichnam war durchaus wohlge- nährt und fett ; der Unterleib war von den ent- wickelten Gasarten sehr aufgetrieben $ an bei- den ▲•men and UiUlden« sa wia aa de^Ober«

r

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blaue Flecken ^ ' welefae sich tnm^ T ioboa kars vor d^itl'Acte des Stefbetfre gefailden batten | nach dem Tode •ber.e barer l¥iirdeB4 - '• t

s) Bei der Eröffnung der 'Brufft flofs £11 beiüen Seifen iVorfeüglieh' «bei der linken ungefähr ein Maafs gelblfa Wassers aas«

3) Napliddm das fimstbein nebst vordem Theile der Rippen binweig^ei men war« erschienen UerVbeutel nnd'] i;en mit Fette bedeckt«

4) Die beiden Lungenflügel waren \ gegen die Seiten der Brost and dem Rii« sarückgedrängt^ ^anz klein und an ein Stellen mit dem Uer^bentel und dem Bi feile verwachsen; übrigens von gesni Beschaffenheit«

,6) Die vorzüglichste Verwachsung s te sieh an dem vordem Rande der Li mit dem HerKboutel, bei deren Tren« sich eine durch ausgeschwitate Lymphe bildete Pseudomembran von fadigem webe zeigte f vermittelst welcher die 1 wachsang geschehen war.

6) Das Herz sämmt dem Herzb« bildet hoch in der Brost eine prallende achwolstf welche bei einer voUkomme Qaeerlage den grSfsten Theil des ob Raums in der Brusthöhle einnahm.

7) Der Herzbeutel war sehr stark i gedehnt, verdiehtel and an mehreren S leii*eiit«ibiilW^ tii dafs die Qeiä£$9,

üt £5 p^

nit^^pHlmt Miclieineo« Dec Happtaits dtt iMsftndanif war an d,erj.eDigen Stelle, ,wo im HArsbeotel die rechte- Lang« berührte^ Wdmit derselben verwachsen war.

^8) Beim l)arclifch0iden des Uersbea- ' Ma flössen ungefähr 7 Schoppen blati^s Isran mit eilerif en Flocken ans«

^ Das Herü lag; gan« boritontal und Aarch das anf der linken Seite der Brust ia die Bmst binaafgeschobene Zwerchfell «ehr nach oben gedrän§^t , so dafs die Spitce «ad der gerade entgegengesetate Grund.

Bvischen der Steh und 4ten Rippe t,u Ue*

|Stt kam.

20} Es wir auffallend vefgröTsert.

n) Die ganse vordere Fläche des Her- A mi hatte ein blafs-rosenrothes^ erysipe-

\

r

latiies,' entsündetes Ansehen , dabei en(- 1 deckte man auf derselben mehrere , etwas doBkelrethe^ ein wenig über die Haut er- kabsae Flecken von der Gröfse eines klei- SM Silberpfennig's , welche das Ansehen •iass Exanthems hatten. Die hintere Flä- che des Hersens zeigte weniger Spuren von Istsfindung; auf derselben zeigten sich ■shrare weifsgelbliche Bläschen, welche keim Oeffnen nichts, als ein wenig Luft Vihrnehmen liefsen,

is) Die äofsere Snbstans des Hersens erschien übrigens von weifs - gelblichter 'srbe und rnnzlicht - schwammichter Be- icbaifonheit Beim Durchschneiden dersel- ben aeigte sie sich fast einen ViertelzuU dick f' weich» speckartig ^ und die darunter liegende Hoskelsabstan« ersohien i^ie aus-

» 64 «•

|fflirXMirrtt'''ä8^1igrSnliGh9 nnA tTfr cani. mürbe; nur die Warsen ond QumtHm^^tL dar RammfeiMi waren (|;erölhet tind ^vOb fe«r ster- C(MisMteiU5v'' -In den. Herftkaaaaii*!^' Il«rfthölilea und g^ofien Gefafcan fand ,iidi weiter oicliftt fremdartige». . .^. ^.^1

i3) Bei Eröfifhnnj^ des Unterleibes MJMi sich tlas ^ets als eise starke $n^enMdÜI Fettmasse über die sämmtlichen Unterleibs^ eiogewaide ausgebreitet. , ^

i4) Der Magen erschien mehr, als zuMi^-- ttktkl gföfsery als er seyn* sollte , hatte tiiehlf nut den grör:5ten Ranm in der Magen «;iiilS Unterleibsgegend eingenommen, ^ sondeAi:- sich auch noch ans. Mangel des erfarder- lichen Rannis mit dem Zwerchfelle Jn die linke Brusthöhle hinaufgedrängt, nnd.äort dur^h Verdrängung der Brusteingeweide auä' ihrer normalen Lage einen Plats gediacht»' Uebrigens war derselbe von gesunder ^e^ schaffftnheit. *'' **

16) Die Leber war viel kleiner y'^äya«; serdem von gewöhnlicher Besohaffenl^ell^ ] und die Gallenblase mit flüssiger ^ gelber, Galle angefüllt.

jReBukate der Leicheneffming.

Ans dieser Leichenöffnung ergeben stell

nun felj^enile Resultate :

1) Dafs wirklich eine bedeutende Hers« - ent£ünduRg vorhanden war$ diese aber nicht - nur den Herzbeutel und die äuTsere Baut ' des Herzens ergriffen, sondern sich auch selbst auf die Subutans des Herzens ver» ' habe (cf, No« a^ 6, 7i 8| ^^i ^^h

2)

s) Daf j dit.Liuif ra ktiaeA Anthett dnxt m genommeii bitton (No. 4«).

S) Dar« eine Mnaoa und mnfafianda Biftimniinf der Haraentafindangan in lo ■aaahan Fällan «ahr schwor seyn miUsa» iadam dia von den Beobachtern beechrio- heiion pathoffnomoniichen Kenn seichen die- aor Krankheit nicht gelten dnrch Torechio« deno .Nebennmstände eine solche Modifica« tion leiden, welche die Diagpnose erschwert» welches in dem vorliegenden Falle unfehl- bar wegen dejr vorhandenen organischen FeUar» als der angewöhnlichen GrSfsO des Haraens und des Bfagenr (No. lo» i4) geschehen moTste.

^ Dafs der Grti&d der Unheilbarkeit dar HaneatftündoDg nicht immer in dar Sntaftndnng an sich liege^ sondern diese nor an oft darch organische Fehler bedingt warde', folglich auch nicht immer selbst darch die heroische Anwendang der anti* pblog. Methode, durch die profusesten Adariässe selbst bis zur Ohnmacht gehobea werden könne, wie dieses in dem vorlie« g-enden Falle als unbeaweifelt angenommen werden mufs.

5) Endlich läfst sich auch sehr wohl begreiflich machen, warum der Verbliehe- ^ ne nach der Versicherung seiner Frau schon längere Zeit vor dieser Krankheit an Brust- beklemmung gelitten hatte, und beim Trep- pensteigen oft einige Minuten »tehen blei- ben mufste, um zu Athem zu kommen»

Joum. LIV. B. 2. St. E

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Gehörkrankheiten.

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(l'eruetzttJig. Jaum. d*pr.H. x8iii.Deceitib.)k^

Hiäung timt^iVoUkommenm Taubheit ' durch ' irmern wid äufs&rn> Gebrauch der Aloe *y.

Im Monat F^bmar 1819 bekam ich; naeh* dem ich schon einigte Zeitlan|p eine VerXn«» demnj^ in meinem Befinden p nnd eine nn- gewöhnliche Trägfheit empfanden hatte, eine Auftreibung und Röthe im 6esicht| worauf sich nach und nach Schwindel einsteUte, der im Monat März so stark wurde, dafa ich vom Stuhl nicht aufstehen konnte j denn der Kopf senkte sich zu Uoden, mir wtirdo schwars vor den Augen und ich taumelte. Im Hintertheil des Kopfs empfand ich öf- ters eine Bewegung im Zicktack^ wie ein

*) Wir latien den Kranken jelbst reden, über« Senat» dafs die ungekfinstelte Sprache des UiU gelehrten die treueste Darstellung der Thatsacho gewährt^ -Woranf ei hier gans allein ankommt»

-. 67 -r.

BlitB. Die Brust war.b«]^oimm^D und «in Uhr heftiges Palsiren zag sich yon dersi^I* lea nach dem linken Önr. Aach in der. Gtgend der kursen Rippen nnd des KreOf- ses fühlte ich öfters etwas nach der BruiSt . ud nach .beiden Ohren aufsteigen. Dabei fand sich ein dicker schleimichter lAus- worf und ein Röcheln, auf der Brust ein. In den Ohren, vorkfiglich im linken, mehr« te sich ' das Poltern , nnd das Pulsiren ii| dem linken Schlaf wurde heftiger, der Aus- wurf wurde stärker und so zähe' wie Leim. Ich glaubte, dafs diese Krankheit aus dem Blute herrührte, und liefs daher einen tiefen Teller Blut vom rechten Arm ab, welches sehr dick mit gelben Schleim um- geben war, trank fleiTsig Gremor Tartari mit Wasser, allein es wollte sich nicht g^ben. ,

Darauf nahm ich 5 bis 4 Tage nach

einander einen Theelöfi*el voll Rhabarber

mit etwas Salpeter, und da sich der Schleim

nicht heben wollte, so nahm ich 8 Tag«

darauf zu Brechen ein , ich brach indessen

nieht, sondern warf nur etwas Schleim ans*

Diese Operation hatte mich aber so

{esch wacht ^ dafs ich mich kaum tragen onnte, und statt dafs die Krankheit sich legen sollte, nahm d^r Schleim isu und wurde immer zäher.

Der Pulsschlag in dem linken Ohr wur- de immer tobender, und dasOhr innerlich und äufserlich geschwollen. Aehnliche Zu- falle hatte ich in der Jugend zweimal ge« habt, wo das linke Ohr bei grofsem Schmerz

E 2

- 68 -:

•kninit den iDrftaM , ja bis in den «ngetcllwolleii war und sich ttber dem Otri' Wie tihtet der Kinnlade ^ ein Geichwttr eün-' I teilte, die damab erweicht nnd feaehidU ^ ten wurden ^ wednrch die Krankheit in ei» ^-

nigeii Monaten rehobett wnrde^ ' ^

' ■'■•.■.

tch nahm nun meine ÜSüftncht niineei' ^ Arste. Dieser verordnete, den 9. JnU iBigt- . JRec. Amnion, muriat. drachm,j. ^o^inAq.Aü^ linc. P. Pln.stibiat. Drachrn. dindd» Oxynt. sifpMik' unt. ß. M. D. S. Alle g Standen t Ef sUMTet YoU nühmem ^^ Den iS. Joli. JReCw Jfpf. ' Ahhaeae Unc, ß. Liq. atnmon: anisax. drachm. j^ Aq. foenicuÜ Unt, iß. Mxtr. Hyoscyaim gr» i»/ itf. £>. S. 4 Mal des Ta^ed 2 TheelöfTel votf tp, nehmet. Rtc. Lirdrtu ammüm VngL fitä^ ana und. ß. ' Cüf^ripluk. drüchnt. ß. M. D. ßi Einreibung. Den 4. August. Rtc ^Syrnpi Alth. unc. /?. thj. amrrion. anis. dracliu J^ Aq^ JFoenicuL unc^ iß^ Mxtr, Hyoscjanu gr*. tPj! M. D. S. Viermal des Tages 2 Theelöffel voll ntf nehmen. *— Den B. Anr. fiecc iiv- wig* Pore, reo» drachm. ij. Oh de Cedro fßi, {fLi liq. ammon., sucän. gtu v. Gastor. gr» Hj. Cant" phor, gr. j. M. exact. D. S. Auf Baumwolle übs Ohr zn bringen. Den 22. Aug. JSec. Anvnon. tnuriat. drachm. iß. Pulv. Hnd, Rhiu drachm. ß. Pulv. SeMn. Fcenic. scrup. ij, Mag^ . ^es. carto/t. drachm. iß. Tattar. stibiat. gr. ü/. M. f. Pulv. D. 3. Morgens und Abends 1 Theelöffel voll zu nehmen. Den i4. Sept. JRec. Syrup. Abh. unc. ß. Liq. ammon. anis. drachm. j. Aq. ^oenicül. unc. iß. Extr. fiy- * oscyam. gr. iv. M. D. S. Viermal des Tages & TheetofFel voll eu nehmen. Den i. Oct. Äec. Hjfdtorg. iulph. stibiat. gr. xxiv. Extr. C6^

j^ 6p -i

p maasl. gr, cy. Saedu iaci^ gr» lxxxx. IL f^

Äk Div. in part. atq. D, 5. Morgan«

wd Abands i Pulver zn nehmen. Den

u. Nov. Rec. Rad, SeMgae drachm, j. Mad.

Jäfdr. drachnu &• Coqu* c. j^q. fönt, q, s. per.

ior. ^ Co/of. i/nc cj« a4<^e: Aaunon, munatl

irüdmu j. Vin^ 9tH, scrup. j. Extr. Hvos^yam.

gTm ip. Oxym, squilSi. unc. j, AF. I>. S. All«i

5 Standen i £rtlöffel voll ea nehmen. -

Den 13« April 1820. Rec. EmpU CofahanJ^

firpm Savp. iv^ txtende sup, üptamu

Ich branchte regelmfifsij^ und fleifsigj allein die SchmerMn nahmen eher an ale ab j und der so sähe und immer mehr sich anhanfende Schleim wollte sich nicht min- dern. Ging^ ich sa Bett und legete mich» •o vermehrten sich alle Zufälle , und ich mnste mich schnell aufrichten^ And ehe ich den sahen Schleim auswerfen konnte, so fanaCen^ dafs ich fast erstickte.

Das hielt bei allem Einnehmen immer* fort an« Die Scbmeri^en im linken Ohr nahmen immer mehr a^u, und das rechte Ohr wollte sich auch entzünden^

Im Jnli ond August waren die Schmer« aen des Ohrs aufs höchste gestiegen^ bei .dem allen ging ich täglich einen beträcht- lichen Weg in meinen Geschäften , des Ta- ^ea 4 mal hin und her, wiewohl mit gro« fsen Schmerlen.

In der Mitte August war der Scbmei'jr^ aufs höchste gestiegen. Ich kam des Mit- tags mit schrecklichen Schmerlen nach Haus, nahm ein wenig laue Milch mif

»1

- 70 -

etwas Saffran^ nnd gofs mir einen TG ISffel voll ins Ohr : nachdem ich sie « VVeUe darin gehalten , liefs ich sie wi^ herauslaufen. Der Schmers vermehrte s: allein da eine besondere Efslust mich ni Terliefs, so setste ich mich sn Tische i afs bei allem Schmers. Nach Tische derholte ich es, nna gofs wieder * ei Theelöffel voll ins Ohr. Der Schmers ' schrecklich, ich ging, da es gegen Is/I war, bis an die Haasthür^ allein der Sehn war entsetslich stark $ ich war schon Umkehren, allein ich' ermannte miqh ging $ aber mit welchem Schmers ! *— versuchte es indessen aassngeh^n, nnd sw inich, trots den heftigsten Schmersen^ nige hundert Schritte su gehen, bis einmal ein Nässen des Ohres, und^ n Heraussiehen ^der Baumwolle ein bed^eu^ der Eiterausflnf» erfolgte , worauf ich n sogleich leichter im Kopf und. scbmeri freyer fühlte. Bis Ende Novembers war : der Ohrenschmers gering, aber das Pi ren und die Schwerhörigkeit so wie Schleimhusten ' hörten nicht auf.

Hierauf brauchte ich innerlich i . schiedene auflösende Mittel , und änfi lieh den Dampf von Flieder und Weil die Ohren ^ aber eben so vergebens.

Nun fing das linke Ohr an das Ge SU verlieren , nnd nahm an Taubheit so dafs ich bald fast gar nichts hören koni Das. rechte Ohr fing auch an schlechter werden, auch stellten sich an demselben nige Empfindungen ein.

r- 7* ^

•leb. wandte Hiich ann. wieder en dem* r^f 4ntd, dieier J Terordnete eis Aderlafs nnd pf Abende MiCtel: Mec. KaKcamtic» ffr» i>. sol- ß in jfq. Rosar. unc. iij. jD. S. Alle 3 Staor isi einige Tropfen ins .Ohr sn tropf ein» - Xee, Pulv» Sacchnr. alb» srup, j. Sulplu stiiiatm mmmtm gr, j. M. /• Pulv. disp. dos, vUj. 13. S. Alle- 3 Standen ein Fairer su nehmen, Ac, PuIp. Magms. carb. gr* i9. Sulph. stibiatm aurantm gn j. Extr. Hyoscyam. gr. ß. M, /• ngf^ Pulv. 27. 5. Alle S Standen ein Polve» M nahmen* JRec. ^r/". Hyoscyam.gf^ wi 8ol9B in Aq. Fotmcvl. Viru siibiat. anaunc, ß^ . M. D. S, Alle 2 Standen 25 Tropfen mit Waeeer sn nehmen.

Xim re^chlicheg Aderlafa am rechten- .Arm wurde gemacht, nndMesaelben Nach^ mittags noch einmal' wiederholt« ^ Aber nach den Aderlafs empfand ich , dafs das Ohr noch schwächer hörte. Ich brauchte in« dessen die Medisin nnd das Wasser nach der Vorschrift fort.

Ss waren i4 Tage vergangen nnd mein Gebor wurde statt besser immer schlechter.

Nun wurde wieder am linken Arm Ader lelassen^ und ein tiefer Teller voll Blut abgelassen $ des Nachmittags abermals, al- lein er war nicht ^ voll, so mafste ich eu Bette gebracht werden, da eine Ohnmacht mich befiel. Das Gehör wurdehierauf noch schlechter. Der Arzt verordnete dieMediein und das bisherige Eintröpfeln fortausetseur

Statt aber dafs sich das Gehör bessern seilte, so nahm es so ab, dafs ich auf dem

«- T-

liaitea Ohre gar niehto mehr 1i6m fcghmi^ mal dem reohten aber nur wenn ukmnmit Btark iof Ohr redete. Ja man konnte mit ^ dem Hammer anf den Titch schlagen und ich bdrte nnr lo riel ala wenn ei anf ei*

«lem Wolleaek rescheh.

. . "t Wiihrend des Gebranchea der Mjedficili und dem Wasser brachte ich inweilen mit dem Ohrlöffel I besonders ans dem Hnke^ Ohr^. eine dicke j^lbe Masse« aoweUe^ auch Schwans gefärbt, heraus^, doch ohne^ den mindesten EinflnTs anf die Beseemaf meines Gehörs. Aach das Pnlsiren von der^' Brost nach dem Ohre bin blieb dasselbe. Dabei vorübergehende Anschwellnngeji am Xopfe bald anf eine bald anf der anderp Seite. Der Gemch war fast gaai verlo- gen, nnd im Hinterhaupt nach den Ohren SU bei Bewegnhg ein Geftthl von Knakken.

Die Augen waren trttbe, mit einem

Selben Rand. Die Brust ttfat mir weh, so afs ich nicht den geringsten Druck dar- auf vertragen konnte. Der Auswarf war frag nnd Nacht derselbe. Meine Lage war Snfserst traurig: ich trug diesen Jammer im Stillen, aber er brachte mich fast aar Versweiflnng.

In dieser kummervollen Lage dachte ich einst über meine Krankheit nach; ich erkannte, dafs sie ursprünglich durch vie-> len Aerger, Erhitsung und Erkältung, be- sonders in feuchten Zimmern entstanden sey, nnd da trat mir mit einemmale der Gedanke vor die Seele, ob nicht dio ^/os, die ich ja bßi so vielen hartnäckigen und

frfttrlldisii Krankheiten nnfd Veritophiii^ |Mi beileam f^esehen hatte, anch für mitk . «ia helfendea Mittel leyn möchte.

Ich boffchlofs 9 den Versnch %n machen^ aod swar mit einer Aloepflanse, die ich lebOn seit Jahren in meinem Zimmer hatte. » Ich aöhnitt Mn Paar Blätter ab^ schälte F nad drückte sie aus, füllte den Saft in ein GUschen^ gofs ihn auf BanmwoUe und leg- ta aie gut dnrchgenäfst in beide Ohren, wiederholte diefs, so wie die Baumwolle trocken gaworden war , des Tages mehrere Male.

Ba bekam mir wohl. Den andern Tag da ich die Wohlthat äufserlich fühlte, dach- te ich, sollte die Aloe, da sie äufserlich ao wohlthätig ist, es nicht auch innerlich seyn? Nun schritt ich auch zu diesem Versnch: nahm ein Stück Zucker, löste ihn mit heifsem Wasser auf^ drückte ei« nige Blattes aus, mischte den Saft zu, und kochte ihn stark durch; rührte ihn öfters um nnd schöpfte die Unreinigkeit, die sich oben aufsetzte^ ab. Nachdem das gesphe- ben war, liefs ich es abkühlen, und be^ urahrte es in einem Gläschen. Davon nahm ich alle Abend zwei Theelöifel voll wenn ich ins Bett ging, und etwa zwei Stunden Torher ehe ich Morgens frühstückte , ein, inrelches gewöhnlich in 2 bis 3 Gläser Was« aerund einer Tasse KaiTee besteht.

Am dritten Tage, in der 4ton Nackt des Gebrauchs, mufsie ich sehr stark hu- aten, es war indessen dunkel, und ich 'wufste nicht was um mir vorging. Ich

74 -^

»

•cUief wieder ein^ und. als ich. «n«i it«r«i^^ %en Mal aufwachte, sah ich rnn. mich ü]t das Brasttnch nnd die Bettdecke mit Ülit beapritst , nnd linker Seits '{Lag ein Städß - geronnen Biat mit dickem Eiter. ' .

Die Nase nnd der Mund war reiii/ 3ik war also ans den Obren geflössen» " tkti Kopf war viel leichter. Ich versachte äalch stark sn schnauben und mit zasammenge- drückter Nase die Luft nach innen zq prea-. sen , und trie}> dadurch noch mehr B)l|$ und Materie aus beiden Ohren , doch ai)Lf dem linken weniger, Nachdem ich mi^ ausgeschnoben hatte, wischte ich die Öh- ren aus, legte, wieder den Aloesaft eint^ und aetzte dies , so wie das Einnehmen deft/Sat - tes, regelmafsig fort. Ich bediente, mich nun folgender Bereitung: Ein halb Pfund Zucker , ein und ein halb Pfund (| Qaar« tier) guten Wein, zwei und ein halb Pfund <i. Quartier) Aloe -Saft. Diefs wurde ge*. hörig durchgekocht, gereinigt, und dajaa. Früh nnd Abends 2 Theelöffel genommen« i

Auf diese Weise, habe ich nun vom Ju- lius igao bis Mai 1821 , nebst regelniäfsi- g^r Diät, fortgefahren^ denn von Tage za T'ago merkte ich Abnahme meiner Krank- heit. Die Empfindungen von beiden Seiten, nnter den kurzen Rippen anfern dem Kreutii^ wurden sanfter, die Brustschmerzen all- mählig anbedeutender. In dem linken, ala dem so sehr leidenden Ohr^ verloren sich . die Schmerzen, und das Polsiren ging ia Klingen und Sausen über, wobei sich das Gehör besserte. Das rechte Ohr erhielt allmählig das Gehör vollkommen wieA^.ff

- 76 -

WSbrand dieier Kur entstanden bald m einem bald am andern Theil örtliche fehflierehdfte Empfindungen in der Ober- liche, zaweilen mit Anftreiban^^en , wel- che aber nur i bis 2 Tajg^e dauerten^ Am Kopfe Entstanden sie erst aof der rechten dsBB aach aof der linken Seite, und ea fefs ans der anfg^espmngeneR Oberbant eine Uebri|;e Materie.

"Gegenwärtig (im Jnlins 1821) befind« Ich mich^ Gott sei fi^edanbt, vollkommen geeiind. Mein Kopf^ Brast und Ohren sind frey, und ^meine Ohren hören so gut, wi« vor diesem ^ anch das Ohrenschmalz hat sich reiner wieder eiogefunden*

Beobachtung dnes 32 Jahre lang andauernden Ikinfrafses an den Gehörknochen. Vom Direktor ', Dr^ Dorn zu Bamberg.

In meiner Schrift (Krankheits* Geschich- te und LeitchenöfTnüng des H. G. B. und Prof. frsy, Bamberg 1820) habe ich die Be- hauptung ausgesprochen: dafs der bei der Lei^ chenöffnung des verdorbenen H. 6. A* Frey ent* deckte Beinfrajs an den Gehörknochen des rechten Ohres nicht erst während der letzten Krankheit des Verstorbenen entstanden, sondern schon mehrere fahre alt geroesen sey^ somit auch nicht als Product dieser Krankheit angesehen werden könne lijohl aber als die vorzüglichste Bedingung der ktz^ ten Krankheit, und des erfolgten Todes betrachtet werden missu

i 76

Als Grftnde für den eriten Theil ^mei«

ner Behaaptang wurden yon mir Angeführt 9 "

- ._*

1) Dafs die leiste Krankheit des Ver^ •torbenen in ihrem Anfan§[e, wie ei •ämmtliche vorhandene £r8cbeinangei| bie cor Evidenz bewiesen, eine viel su wenig tnergischc Entsündung^ des GehororgaaB g#r * wesen sey, als dafs sie in einem so kniw cen Zeiträume (schon am 8ten Tage) einen Ansflafs aus dem Ohre hätte snr Folge ha», ben sollen , der sowohl durch seinen stin-* kenden Geruch^ als dafs er die Iieinw['aiid^ f^den und die Silber. Sonde schwars filrbte, einen dama|s schon vorhandenen Beinfra£| . ankündigte«

2) Dafs sich - bei der LeichenöfTnung eine so ungjaheuere, bis auf das Gehirn ein- gedrungene Zerstörung sämmtlicher selbst der festesten Knochentheile des Gehör ><- Or- gans zeigte, welche unter den vorliaiide^ nen Umständen unmöglich das Werk einea Zeitraums von 6—^8 Wochen (so lange dauerte nämlich die ganze Krankheit bie zum erfolgten Tod) seyn konnte,

S) Endlich dafs es notorisch sey^ dafs G. ß. Frey schon mehrere Jahre lang auf demselben Ohre barthörig gewesen sey dafs er einen stinkenden Ausflufs aus dem Ohre gehabt, und deshalb stets das Ohr mit Baumwolle ausgestopft, auch öftere an Anfällen von heftigen Ohrenschmerz^n gelitten , u. s. w. > alles dieses aber aus über- triebener Delicatesse für seine eigene Per- son 'möglichst geheim zu halten gesucht habe. . ..

I

' D^K^g^n arUirte sich nuil 'Dr. K. vor^i

Ml ttüDdlich beim Pablikaniy Nachher auch

UbBÜich (in seinen Bemerknngen und Zn-

4Uea so meiner Schrift) gegen mich; ^^dafg

är Udir Lüchennffhung des 6. R. Prty wt^

(UOB BdnfrafB nicht schon frühtr vorhanden, sofi^

' dbn das Produkt diu letzten Krunkheit , nämKch

dta Folg€ einer heftigen , von nur verkannten und

ÜU Uiandelten Ohrenemzündung seyj*

Sa ist hier tiieht meine Absicht, die Grfinde des Dr. K. zu prüfen nnd an be- aatworten^ ich will hier nur eine einKi^e, vor Knraem d^emachte Beobachtung^ auffuhr ren^ welche dasu geeignet ist, xu zeigen, dafs ain mehrere Jahre läng andanrender Beinfrafs nicht an den Erdichtungen gehöre.

H. St. li. Überstand in dem i^ten Jahre aeines Alters die Scharlachkrankheit, nach welcher eine Geschwulst hinter dem rech* ten Ohre surtickblieb, die jedoch durch an>- Mwendete Mittel nach und nach wieder ▼arschwand. Indessen hatte sich ein klei- ner Abscefs in der Gegend des Processus mastoideus gebildet, welcher von selbsl aofbrach, und eine stinkende eiterartigo nüssigkeit ausleerte. Die aufgebrochene Stelle führte durch einen Hohlgang bis auf den Knochen, den man mittelst der Sonde von seiner Beinhaut entbloTst und rauh (angefressen) fühlte. Was dagegen ange^ wendet worden sei, woffite der Kranke nicht mehr ansugeben.

Das Uebel blieb inzwischen unverän- dert, der Hohlgang war offen geblieben, und nach und nach sur Fistel geworden;

r

ddr stjipkeilde Anafliilüs ens demaellieii^ditaar-:.^ te fQrty und kam allmählioh auch aaa:dtar«^ Ohre aelbst sam Vtfrachesik; von; Zmil^mvu/^ Zeit lüBten sich kleine KnochentpIllMrvfdllb^^ nnd .kamen 'entweder mit dem Eit^tv, -ipfpli^ aelbst sum Vo^8chein> oder aie ^^Wng^blt^lf durch die Sonde entdeckt und kerjMiffll^'iJ Dommea; der Kranke litt dabei oftel« *)iil|f'i:^ tige Anfalle von Kopf» nnd Ohrenscholßfl^ 3 £on, nnd verlor allmählich- das Gehör «tf* ^ dem kranken Ohre. So blieb nun daä tfi^ ;? bei bis in das 448te Lebensjahr dea lUrik . ken^ wo derselbe an einer aUgJBinetoia l Wassersucht sein Leben endete» •- '>'''../]

-♦ »■

. %

Bei der LeichenöiFnung ergab aioh ihiui^ folgendes : An der rechten Seite i%M Ko^ ! pfes vrar der Processus mastoideus durch Caries gans serstört ; an dieser StelU: Var . ein Loch gebildet, welches sich in die Bm»> kenhöhU öffnete. Die GehörfcnöobeUhM und das Trommelfell waren gleich£aUi)|aitf sers tört» : ^ n > r jV ; -

Durch diese Beobachtung ist demiiaf^ > das Beispiel eines Sajährigen BeinfrauMji.aa . den Gehurknochen vollkommen aufser Tiyrtir ■- fei gesetzt* .....

Vergleicht man übrigens den so' ebea angeführten kranken Gehörzustand mit je- nem y der bei dem B. Frey entdeckt, und in meiner Schrift (S. 87) umständlieh be- echrieben wurde ^ so ergiebt sich in bei- den Fällen eine grofse Zerstörung der Ge- hörknochen , doch mit einem bedeutenden Unterschiede : Im ersten Falle nämlich ging Ae^ Beiafrafs von dem i^hwomnugtui Theila

f

to ^hörknoeheiiit^rocMfii» m«8toideiis)

ip/ and b«hDtA.,'.0icli »einen \Yeg nach

^^; der ^^^ziiißinnige EortsaU, di^ ikinMn

filfirinöchdchui md das Tromme^M waren

||aa «ei;itürt ^- dnf Felsenbün aber war

HUPpkont geblieben. ^ Im swfsiten Falie da*

{•fen ging der Beinfrafs yon dem fdsig»

m Theil der Gehörknochen ans, and babn-

tn sich einen Weg nach innen bis auf das

Gehirn; der FtUenihdl^ die Zellen du fpar^

zm^tf^rtsuizes und das Trommelfell waren ^ans

sereiört;' selbst der obere knöcherne, halb zirm

ke^ämüge Kanal war an a Stellen aogefres«

len j die Gehörknöchelchm^ aber waren frei

geblieben.

Auf diese Zusammenstellung iSfst sich nun mit aller Wahrscheinlichkeit die Be« banptnng gründen, dafs wenn der Bein- fra£i «ehon in dem ersten Falle, wo er yon dan Bchjvammigten Thäle der Gehörhno« chen aasging, so yiele Jahre lang fort» danern konnte , dieses um deso mehr von dem Bweiten Fall angenommen werden kön- ne and müsse, wo das TJebel von dem Febentheihf also von dem härtesten Theila der Gehörknochen ausgegangen ^ar. £g iSfst sich hieraus auch leicht einsehen, warum der Beinfrafs in dem ersten Falle, wo er sich einen Weg nach aufsen ge-« bah^t hatte , keinen tödtlichen Ausgang ge* Bommen habe; in dem sweiten Falle aber, wo er seine Richtung nach innen genom- men hatte, und bis auf das^Gehirn einge- drungen war, den Tod £ur Folge gehabt habe -— und unvermeidlich haben mu£«te.

ao

Die hier angeinihrte Beobecbta «temiiach vollköinmeii derä jeeipi« beweisen , dafs in der B^edisin nich' retitohe Argumentation^ aondem nur reife Erfahrnng^ entsclieideiiy' und i die Hanptbediogang sn einer grfinc Kritik ist.

(Die Fortsetzung folgt).

« 8i ^

IV. Sonderbare nnd unerklärliche

MthologischeErscheiiiujig an den

Genitalien«

Vom

Hofmedicus Müller

mn Wünburg«

M. W.y ein Banernjüng^e von i5 Jah- ra, ans einem eine halbe Meile von Würis- nf entlej^enen' Dorfe, yon einem swar Moaden, jedoch dem Tmnke ergebenen Atir, and einer im 44s ten Jahre ihres Itflra an der Lnngensacht verstorbenen '■tter ersengt; yon schlanken Körperban, r sein Alter ungewöhnlich klein , wnrdo I 4ten Jahre seines Alters von einem star- in Nasenblnten befallen, welches mehrere hre lang, 3 4 Mal im Jahre, sich ein- nd; übrigens war er ganz gesund, über- ind die gewöhnlichen Kinderkrankheiten Afi leicht > die Knhpocken wurden ihm Dgeimpft. Er hatte swei Schwestern, de- n eine in ihrer früheren Jugend gestor- nj die andere swar gesund, doch eben- ilf nach ihrem Alter verhältniftfmälsig ToiiTn . I .IV. S4 Sti F

Sa

sehr klein ist; er beschäftige sich im Tri jähre, Sommer nnd Herbste mit den -f wohnlichen Feldarbeiten, die manchmal si Kräftemaafs za übersteig^en schienen; Winter mofsie er dreschen; warde ^tö tentheils mit Hülsenfrüchten , Mehlspell und geräuchertem Schweinefleisch ffenafa und trank Wässer oder Tresterwein. fühlte im Jahre 181 ß saEdde Aprils^ ohne

feringsten eine äufsere Gewalt erlitten abenj oder irgend eine ITrsache afigel AH können y als er ruhig in der Schale ii etwas von den Geschlechtstheilen das B< hinabfliersen » welcher Ausflufs 5 Stund lang datnerte, eine Flüssigkeit von mili weifser Farbe yrar , nnd nach und nach V selbst authörte* Besorgt wögen dieses 2 fall^s rief der Väter deb DoHbärbier^ W eher dem Jungen Aq. vulner, Thedeni %x ITeberschlagen verordnete. . Der fiarbi bemerkte y dafs der nach dem übHgeti Rf perbaue proportionirte Hodensack mit wei gelben Bläschen besetzt war.

Sinige Monate vor dieser ErscheuiB klagte . der Junge über ein Reifsen in d Ri^iont tpigastrica mit Anfb|Iähung d^s Unt( leibes^ wolches etliche Mal wieder kaj durch trockne warme Umschläge nach 1 Bigen Stunden immer wieder verging« D Nasenbluten blieb seit dem erschienen Ausflusse am Hodensacke aus»

Nach einem ^ halben Jahre zeigte si* dieser Ausflufs im Herbste ^ als der Jnn auf dem Felde pflügte , wieder ^ dauei jedoch nur eine Viertelstunde. Man aac t^ trockne UeberschlSge von V^aitaenklej

»5

Hb Moaat apitor atellta sieb dieier Aiii4 ab«rmala ein , nnd kam jetat gewöh»* Ach alle 5-^4 Wochen wieder.

Non lochte man Rath and Hülfe wdtt Der Vater brachte mir den Jansen, Ich forschte genau über seinen Gesnnd- heitsanstand nach ^. nnd konnte nichts Kran^ kes ma ihm finden $ seine körperlichen Ver« riehtnngen gingen sämmtlich normal Tdi| statten. Bei Untersnchnng^ des Hodensackes fand ich an demselben eine . Menge blafs- gelber BlSschen, auf der rechten Seite mehr als «nf der linken. Ich öffnete mit einer Scheere eines der gröCsten Bläschen, -nnd sogleich sturste eine milchähnliche Flüs«> ilueit in einem Bogen heraus, die Qnge- fthr Bwei Unzen betrug, cum Theil auf den Stnbenboden £01,^^0 längere Zeit eii^ Fettfleck zu sehen war^ xum Theil in ein reines Glas aufgefangen wurde, welche ich den folgenden Tag unsern grofsen €hemir ker, dem Jnliushospitals - Apotheker Mayer aar Untersuchung gab , der anfänglich eine milchartige Substanz an derselben au fin^ den glaubte, nach genauerer chemischer Untersuchung aber ein anderes Urtheil flOlte«

In dem eine Stunde weitem Heimwege verlor der Junge eine Aieiige dieser Feucn* tigkeit, so dafs seine Beinkleider durch nnd durch nafs wurden.

Helfen sollte ich nun , nnd wnfste in diesem Augenblick nicht, was zu rathen sey. Ich yerordnete täglich 3 Mai 20 Tro* pfen Hallers saures Elixir in einer Thee-

FU*

~ 84 •—

•chiale roll Wasser mit «twaa Zucker sa . nehmeit-^ bestellte aber den Junj^en aaeh einiger Zeit wieder , theils nm sa aehen^ \ras indessen für eine Veränderung in sei- nem Gesundheitszustände, oder an dem Aeufseren seines Hodensaokes vorgega^pea aey^' theils auch mich während der Zeit nm einen Aufscfalufs in irgend einemi Rb- pertorium umKusehen , allein in keineiQ fand ich einen ahnlichen Fall.

Da eieh gleicher AusftuTs nach S^^HJ^ Weichen wieder eingestellt hatte , machte mir der Vater den Antrag, seinen Solmin das Spital «ufsunehmen, welches denn auch geschah. Mehrere Tage lang wnird« der iTunge beobachtet ; und man fand nichts Abnormes in seiner Gesundheit J alle flinke tionen gingen vielmehr regelmä£iig tob Statten^

Am 27. JTanuar wurde in Gegenwart des Herrn Medicinalrathes JSrümngkatm/if der Herren Professoren Tuctor und ScAfia- kin und meines Assistenten ein Bläachen mit der Scheere getfffnet, nachdem man- den Jungen horizontal ins Bett gelegt ' hntte. Xs flolis eine mehr als 2UYor gelbliche ^ ge- rach- und geschmacklose, lymphartige Fench* tigkeit aus, die über eine Stunde lang nn- ausgesetct fortsickerte ^ wobei der Jnngn

Eana blafs wurde, bald jedoch seine natiUr* iche Farbe wieder erhielt. Nach einer Stunde erschien eine mehr milchähnliche nttssigkeit, welche eine halbe Stunde lang fort flofsy wobei der Junge wiederholt bleich und matt, der Puls etwas frequen-

%er wurde» Xin Druck mit den lungern

85 r^

iif beiderfeHifer Leiatetpipog^and hematto fa Aotflnfs $ ein einseitiger Dmck >aiüi« Intt nur den AusflaTs.

Die anfffefanj^ene Flüsiig^keit war wam^

•koa Gerucli nnd Geschjaiack, liefii'ia «i-

um porsellaoen Gefafs ^ über Nacht^ bei

■ibifep Temperatur geatanden, folgendea

bemerken: In der ersten «utgeftossenenipelb-

Jichen Flüaaigkeit echwamm ein lynchen«*

der das Ansehen übereinanderliegender HSa»

te hatte ; beim Aufheben mittelst eines Stab*

dijsns,^ war er wie eiae Sülse.y und unter

ilun schwamm noch ein groUer Kuchea

von dnnkler Farbe. In dem Weifsen bemerik«

te man ebenfalls einen {peronnenen Kuchen^

der schwerer als die Flüssij^keit war, ubh

ter diesen Kuchen sah man eine eyweifie»

ämiiche Haut Ton der Dicke eines. BIm«

eerrückens.

A. Die chemische XJntersuohonj^ der £ni Monate Dezember ergossenen Flüssigkeit aeigte Folgendes:

«) Die Flüssigkeit gerann mit Weio« geist.

i> Bei der Temperatur des kochenden Wassers gerann sie fiuEyweifsj, und hatte gaajB dessen Eigenschaft.

c) Das wässerige Fluidum, welches. Tom lyweifs durch mehrmaliges Abspülen mit Wasser abgesondert werden konnte,, wur*- de gelind abgedünstet , und es seigten sich Salskrystalle y die meistens würflich aussa^ hen, im Ganzen aber undeutlich waren,' Leimstolf hatte sie gelb gefärbt, der sich durch Weingeist gröfstentheils wieder treu« nen liefs.

.}

86

4) Die Salskrystallen, deren QüAlitItll sehr gering war^ seiften bei den ange- wandten Reagentien etwa« f alaaanrea: Na* tmm and phoapborsanrei Ammoniiun.

. e) Die «ogleich auf Holt getrdpfelte nUsftigkeit hinterliefs einen öligen irieek.

B. Die Untersuchang der im Januar er^ gossenen Flfiasigkeit gewährte Folgendea:

L Die weibe Flüssigkeit:

1) war milchigen Aussehens ^ von ei- ner der Milch ähnlichen Gonsistens, ohne bemerkbaren besondern Geruch und Ge- schmack.

a) Sie gerann nicht bei einer Tempe- ratur von ^^ Reaumur, nicht in kochen- dem Wasser, selbst wenn sie im freien Steuer. £Uin Kochen gebracht wurde,

3) Bei einem gelinden Verdunsten BOg sie eine gelblich weifse Haut.

4) Weingeist brachte sie nicht snm Gerinnen, selbst wenn sie beträchtlich er- wärmt, mit Weingeist lange Zeit in Di- gestion gestanden hatte.

5) Man tröpfelte etwas weniges Essig- säure hinzu, sie zerrann sogleich und bil- dete häutige weifse Flocken^ jene. Welche sich an den Wänden des Gefäfses angehängt liahmen sich ^besonders häutig aus und wa- ren elastisch.

6) In verdünnter Essigsäure quollen sie etwas auf, lösten sich aber nicht gan£ darin, machten jedoch die Flüssigkeit schlei-

i-^

-^ 87 -

wigt und beim Erkalten {[ullertartir; anch m Yerdfinnter SalsiSure losten sie aicn nicht^ •nreichten lich auch nicht.

7) Mit verdünnter Salpetersäure f^elind plocht, verschwand sie, nnd hinterliefs rinige Oeltropfen auf d«m Spiegel der Fliis- •igkeit, wobei keine salpetrige Sänre er- sevgt wnrde. Beim Drhaltea ^etcte sich eisQ fettige Snbstans ab.

8) Die getrocknete Snbstanc war sehr iprode nnd serreiblich^ löste sich in Aets* laii|e auf, und prä^ipitirte sich wieder durdi Sänre ohne besondern Zpsammenr hsn^ leicht flpcMg- Das angeführte Yer- kalten spricht für eine faserartige Snbstans, Migt jedoch ungleich viel 'Abweichendes dabei Die sehr helle abfliefsende Flüssig-, keil flirbte sich durchs AbraTichen ßiyrAB g»lblicli,

9) Sie wnrde iinr Trockenheit abge- locht, mit Wasser löste sie sich wieder 'Df* Galläpfeltinctur, wie reiner Tannin brachte keine Fällung zuwege, es war we- der für Leim , noch Mncus , noch Osma- MB £u erklären ; weil sie beim Abrauchcn fur Trockne sich inimer wieder auflöste.

Die Flüssigkeit ^eigple übrigens :

i) Saleige Substanz«

2) Etwas freies Natron.

3) Salzsaurcs Natron.

4) Schwefelsaures Natron,

;3} Nur eine Spur von salzsaureui Am-^ niouium.

6) VhosphorsauFo Kalkerde.

88 M

n. Gelbliche Flttstigkeit:

o* Viel Eyweibatoff^

ß. Die übrige Flüfsigkeit seifte etwt Filserstoff.

y. Etwas färbende Sabstans , wie 'obe Versuch i. ^

w

8. Saice, wie oben, bei weitem abei reichhaltiger, doch wenig salcsanres Am- moninm j and eben so phosphorsanre Kalk- erde.

.

Die chemische TJntersnchnng liefette also' das Resultat , dafs die Flfissigkeit niisAt Milch 9 sondern Lymphe sey.

Bei einer so nnsichern Diagnoae die« ser pathologischen Erscheinung stimmte ieh mit der Meinung unsers tiefdenkenden H«u Medicinalrathes BruninghaUsen überein', dafä sich einer der gröfseren Stämme der Lyntph« gefäfse des Beckens durch Verwachspnf geschlossen habe, so dafs die aufsteigende Lymphe nicht zum Ductus thoradcus gelan- gen könne, sondern von dem Stamme sich in die Zweige ^ besonders in die superfi- ciellen zurückdränge , wodurch der Wider« stand der Klappen aufgehoben nnd eine rückgängige Bewegung in den GefaDsea möglich gemacht werde, und die varicosen liymphgc^fse des ganzen Hodensacks eni« ständen.

Da nun einmal die Krankheit nach an« serer Meinung auf Abnormität des Lymph- systems beruhte, und Mercnrialmittel an- gezeigt zu seyn schienen, liefs ich das Un» gu€ntum mercuriale zur GröHie einer Hasel-

- «9 --

ab In die ObefftcIieilkel|:^nd elnniben, ttd Gonlardüohes' Wasser auf den Hoden« ittk übenchltfj^en« Allein , nacti eing^erie« keaer anderthalb Uncen Mercurialsalbe er- fdgte ein SpeichelfloTs $ man mnfste daher ■it dem Einreiben anfhören^ und dnroh Gurgelwasser den Speichelflafs au hemmen loclien.

•C

Nachdem durch den Gebrauch des Öueck-

niMrs die Yerminderunj^ der Bläschen am

Hodeaiacke niisht bewirkt Wnrde, ging ich

nm. iüTserlichen Gebranch adstringirender

Mittll über. Ich liefs ein gesättigtes De*

eect TOn Eichenrinde -mit Silberglättesfig

fiber den Hödensack legen, Cbinadecoot

Vit Schwefelsänre innerlich nehmen^ und

diA JoDgen au Bette legen, worauf naeh

fliam Tage die Bläschen verschwunden,

dsr linke Hoden aber gegen den Bauchrinjf

sarückffeaogen war, und mit ^dem Ver^

Mbwiaden der Bläschen augloich Epistaxia

«Btrat«

Man stand hierauf tou dem Gebrauche aditringirender Mittel ab, nahm den Jun- gea ans dem Bette, liefs ihn spatzieren fshen, und den Hodensack mit Goulard- Mhen Wasser bähen. Nach 5 Tagen er« lehien der Hode wieder in dem Hoden- lack, die Bläschen aber stellten sich schon an ersten Tage, als der Junge aus dem Bette und der horiaontalen Lage kam, wie* der ein.

Man wiederholte den Gebrauch von den adstriogirenden Mitteln, und es er«> folf^te immer dieselbe Erscheinuug.

-^ «•

'Nacbr einem \il^ar6nthalu ttom 8. Jantae ■nm i4. April* in dani Hofpitale wmvdo der Kleine anf «Verlangen seinei Vatera nngeheilt entlassen, doch Bcbien detean Körper- Gonstitation im Gänsen gebaee^ zu. seyn.

Bisher g^enof« der Jange in seinem KI* terlichen Hanse seine vorige relative Ge- sundheit , . nnd verrichtete seine vormals gewohnten Arbeiten,

Ih diesen Sommer * und Herbstmoaa» ten häm der Ansflufs öfters als snvor,' U i4 Tagen oft aweimal» and swar in solcher Menge , dafs er dermafsen geschwächt wnr^ de, dafs er i 2 Tage lang im Bette lie- gen mnfste; doch erholte er sich jedesmal bald wieder, dafs man ihm keine Krank- heit ansieht; nar geht das Wachsthnm sei- nes Körpers weder in der Läqge nbieh in der Breite vorwärts« Einmal bekam er während dieser Zeit heftige $chmersen am Obern Theile des rechten ScheDkels^ nnd es entstanden in der Leiste dieser Seite . etliche Bläschen , wie am Hodensacke, ans welchen eine grofse Menge von der be-« schriebenen Flüssigkeit flofs, worauf aller Schmers verschwand. Arsneyen wurden bisher nicht mehr gebraucht.

Der Junge ist noch ohne Haare an den Schaamtheilen , nnd noch nicht in die Pu- bertät eingetreten.

Der Grnnd dieser pathologischen Er-^ soheinung ist mir £ur Zeit so nnsichery als ein einzugehender Ueilplan. Eine nach

•^ ,

wk iMch erfolgende Abeehmof wird wahr« ehainlich dem Jansen daa Leben nehmen, ve alsdann die Section den Anfschinfe teer nur Zeit Yerborgenin Quelle geben «ifd.

Anmerkung*

DU Idee des wArdigen Pikel hat viel Wahr« Nheiidieliei. Ei käme darauf an su vertucliany ob du Bnden des Schenkelt die Bijidang der Bläschen ■ni den AaaAuft hemnen könnte* Auch würden FoBtaidlen am Schenkel zu versuchen i|Byn« A«I jeden Fall bitteii wir um den fernem Verlauf ^^»9m Hb merkwflrdigen Fallet.

d. H.

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da ^.

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Andeutungen und Bemerlciugen

sar

praktischen Medizii^

Von

Dr. Hans Adolph Goeden«.

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ftm

Einleitung.

tV as die Praxis den Verf. j^elebrt; waU che Ansichten und Ideen ihm die Srfirii- rang und das Leben g^ewonnen, das mdehio er niederlegen und aussprechen in diesen Fragmenten« Man hat in diesen knrten Aufsätzen keine wissenschaftliche Entwieke* lidngeni keine ausführliche Erörteriiiij^ä zu erwarten , sondern nur flüchtige Andeu- tungen von dem was die Beobachtung ce». geben und gibt* Der Verf. wünscht die Aufmerksamkeit der Aerzte auf die Gegen^- stände su richten^ welche er im LauEe der Zeit in diesen flüchtigen Bruchstücken an- regen wird$ er wird immer nur die prak- tische Seite des Gegenstandes fassen^ aber sugleich den wesentlichen Grund , die or- ganischen Elemente seiner £ntwickelung

^

95

■itideateii «achen , damit: die prii^kti^clien finudflätse der Heilung aaf eine feste und lidiere Basis '§^eBteIIt werden. Die ansführ- lidie Anseinandersetaun^ der Heilmethode darf man awar nicht erwarten^ nur eine aDgemeine Angabe der wesentlichen Grund" liUe I wornacb diese £u ordnen und sn re* {ein ist. Die Praxis müTs erst Ideen ge- ifinaen und feste Ansichten von dem We» sea der Krankheit y Ton den Elementen ih* rer Genesia, yqu der Basis ihres Charak- ters) von den Bedin^ngen und Stoffen ih« res Wachsthnms» wenn ihre Grundsätae leitigkeit und Sicherheit enthalten aoUen» ~ Dia Wissenschaft kann die Grundsätze der Pniis nicht lehren^ nur die Elemente» wer* •11 de sich bilden , kann sie geben , das gsiitiM Organ bilden und üben, damit es Ar. die Irfahrung reife, und mit lebendi-

Si. Geistes -Auge> nicht mit der Brille 1 Theorie V die Erscheinungen, des Le« bm in Natur und Geschichte, beachte» Ein« Mitige Ansichten und Vornrtheile > verwir« np and trüben die Grundsätze der Praxis^ eSvVird Zeit» dafs man diese aufgebe» und la-^ihrer Blöfse darstelle, wenn die prak- tift^e Medi&in in dem höhern Styl sich iBsbilden soll» die Noth thut, und wenn d9 in ihrem Fortschreiten gleich bleiben i$r YervoUkommnuTig in den Naturwissenw Schäften» deren Blüthe und höhere Eat« Wickelung sie. ist. Manches wird in diesen Andeutungen sich finden » was der Meinung ud dem Vorurtheil der Zeit entgegen iteht, aber der Verf. giebt das so» wie ihm das Leben es gelehrt» wie er es im Kreise eigner Erfahrung geprüft » und .mit dem

9* ^ .'

MaaCf Stabe der Wiiaanaelialt fMienafilHitlt^ er kann dem Vomrtheil und der Meiaanl^ t nicht holdigen, wenn das Leben in- eeiaan«^ Erscheinungen, im Natarlaof aeiner 'Kitt« wlckeinng^, offen und deutlich den AnaickM . ten widerspricht^ und andern Gesetali §Bm . horeht, als eine befangene Thebriey eia : getrübter Sinn ihm vorsnschreiben. beliebt« Vor Allem liegt daran, das Wesentlicbii« den krankhaften Erscheinungen und MeCa^ ^ morphosen £u erkennen, die innera JBIe^ xnente ihrer Genesis su finden, damit£in& heit und organischer Zusammenhang in de« Pathologie die Verwirrung und UnaiekMHrw heit in der Praxis beseitige. Die Kem^ nifs von deti Elementen der naturgescbiobt^ liehen Genesis der Krankheit, Toa den Scu*^ fen und ZeitrSumen ihrer EntwickeUiag^ von den Graden ihres leitlichen und rBim^ liehen Wachstbums, eröffnet die Eilifioiit in die organischen Bedingungen dieser ZelU räume, und die Metamorphosen das €lia^ rakters und der Form , die in den y^tWfjU^^ denen Stadien des Verlaufs nur iMirkom«' men. Die Deutung und Ansleraiag der Krankheitssymptome hat ihren KFaaltetab in dem Erfassen der ph3rsiologischen ftatnr des ergriffenen Organs und in der geträb^ ten Function desselben; nur dadaroh erhKll das System Sinn, und diese Auslegung maebt sich bedeutsam für die Prognostik. Di« Semiotik mufs im genetischem Element der Physiologie bearbeitet werden, wenn sie auOiören soll ein leeres , todtes Regfster au seyn, und wenn sie den praktisches Sinn empfangen und bilden soll. Die Be<^ deutung eines Zeicliens ist keine absolute.

- 96 -

«ilem sehr verfchiedane ea den ver* «Uadenen Zeiten und Stufen der Krank* kitseut wickelang $ der Heerd und die Wur* ui, worauf sur Zeit das Symptom her- firgeht, lehrt leine BedentuAg erkennen. Man kann nur dknn den Aasgang einer Krankheit vorher wissen nnd verkünden^ wenn man vorher die ursprängliohe Wnr- ifll ihrer Genesis » die Elemente der spä- tem Kntwickelung erkennt, und weifs, in welchem organischen Heerd die Krankheit den Punkt ihrer Wurzel» ihres Wachs- tkoni, ihrer Bliithe hat; wenn man er-^ keniiti welches Wachsthnm, oder welcher Lebsaslauf der Krankheit wesentlich ist» I in welchen Gebilden sie ihren Sits , das Orpa ihrer Crisis and ihres Ausgangs hat, tea welcher Art und Natur die organi- icksa Metamorphosen sind, £U denen die Inskkeit sich vermöge ihres Organs bil- dsB wird) indem hierauf die climatischen Eislfisse^ der morbus annuus^ individuelle ergiaische Anlagen bestimmend mit ein- Wirkem Man soll in der Francis den Cha- riktsr nnd die Anlagen der Zeiten erwä- fMf um nach ihrem Maafsstabe alle J^le* Bsate der Krankheitsgenesis und ihrer £nt- Wickelung wiirdigen zn können^ wie die Krankheit ans der Natur ^ nicht allein des Organismus allein » sondern auch aus der des Universums wächst i wie die Elemente der organischen Bildung und die der allge- meinen Natur auch zugleich die Elemente und Bedingungen aller Krankheit sind, so mufs auch die Erkenntnifs derselben in den Naturgeset£en und Elementen ihre sichere

- 96 -

Begrttndniig haben. Unser ITrtheil über dai \i Lebendige mufs aus dem Lebendigen kom» men» )!

1.

Die xwd Formtn du Kindbetterinn-'Ihba'ü (^Febris puirperalis).

Das hitzige Fieber der KindbetteriniiiB ist in der Praxis noch immer nicht %waA in seinem Wesen und in den Stufen und Elementen seines Verlaufs, in don Ter« schiedenen Graden seines Wachsthumi er« kannt; es hat die Veranlassung gegeben KU vielem Streite unter den Aensten, und immer ist man noch nicht eins üben aeia Wesen und seinen Sitz* Aber vorsüglieh auffallend ist es: dafs man die beiden y in' dem Organ ihres Ursprungs, in dem n&ch» ■ten Heerd ihrer Genesis, und in ihrer äufsern Form Symptomen und Bilden j.jo verschiedene Arten nicht erkannt und yoq einander unterschieden hat, da doch dlor Unterschied beider so deutlich hervortritt und von der sinnlichen Beobachtung gelebrt und hänfig bestätigt v^ird. .Auch fär die Prognosis und für die Praxis ist diese Un«* terscheidnng der beiden Arten der Pne||ie- ralis w^ichtig und bedeutsam, indem die eine Form viel bösartiger und tödtliclier 'ist wie die andere^ auch ist die Heilme- thode bei beiden verschieden, und VT'enn auch dem Grundsätze nach sich gleich, idoch nicht so in der Ansführung und in

den

1

\-*

>u Kiadbett«riDii- Fieber hat aeinW«- ia «inar EaUflndnng der fibröien HSn- lioht in dar einor fibrösen Hant allein, arm auch in dem dieier Entsündang ■tUahen Streben, lich Über die fibrit- Bimta als Gniad;ebitde , i, b. Über alle ■nnfsmii* ca Tcrbreiten. Dia Ansicht, Nt diaaea Fieber eine allgemeine Ent- IlMf dar Schleim - oder serösen HSato tf^niamos , ist falsch , und wird durch fltaratter dir PuerptraÜMf durch die Natur ■Jjftiftomt, durch dit Art und die Siufttt fPaiAtthums, ihrtr räumlichen Verbreitung, mdtch durch die ihr tveuntUch zukommende tUtoilicA« Art de» Auiganga mderlegt. Die aaa HSnte haban cUe arteriöse, irri- I Natar, sie stehen anf der zweiten dar Aasbildan^ der organischen Ma- ly iiiaht wie die SchleimbSnie auf der Mf Tafatatlvan, sie fehen dort her* wo die organische Materie den pflaas-

- 98 -

fBffbUdonf , daher die Analefpie der sen Hftute mit den BlatgefSfaeni die fan Gebilde haben die näohfte- Vari Schaft mit dem Faserstoff des Blatai dem Urelement der Thier- Materie ^i Basis , dem Träger der echten £nUiia der Phlegmone oder der Sy noohaA. .1 sind diese Gebilde sehr gefäfs und reich, und Yorattglich ist das Wesen Element des Blats , sein thierischer Be< theil, der Faserstoff ihr Eigentham. der Natnr der fibrösen Häute häng unnächst der eigenthümliche Gharact den die Entaündang in der PaerperiUi pfängt and trägt $ sie hat das Bild de ten Entaündnng^ der geringen in di teriösen^ mnsknlösen^ blntreichea i den^ das der Synocha, der Phlegmone,- die Form der Entsündnng in den ael hantigen, seröse^ Gebilden, nicht. da des Catarrhus. 1^19 Nator der Sym| urelche im Verlaof der Paerperalis e hen, aeigen alle das Bild der Synochi tragen den Charakter derselben, no dificirt nach der Natar des Gebildai hantigen^ da in diesem Gewebe dii afindnng sich in einem andern Gehilc stalten mnfs, als in andern arteriöse ganen, in dem mnsknlösen Gewebe^i. in der parenchymatösen Snbstana bli eher Eingeweide , wo auch der An dieser Entattndting, ehnerachtet der i Analogie und Aehnlichkeit doch ein rer isl, und in anderer Form sich dar Auch das Wachsthum der Entaiii haim.Kii^dbetterinn- Fieber, die Art rKmiltehM%Varbr«itiuigi aeigtdenursp

y

99

I 8itt in dM fibrÖMü HStttMy »d Bftlocie derielben sa diesen GeUldea. reicher fibrösen HAnt^ elf ihrer Wnr- Ich auch immer die Entsüadnaf der «relifl ftonäohst entwiokeln mag» ee it eie fich doch immer nur, ia einem reitern ^ bald ea|^ra ICreise Über diese da fort, und theilt sich nur ihnen mit» Banchfell^ Peritonaeumt die fibröse dae Uterus , das Zwerchfell j die Plen- iae Cericardium, die harte Hirohant, Aaaa nad Gelenke » sind dia Orj^ana, Welche sich die £nt«ftndttnf der Pner» le rlnmlich verbreitet, und aus wel- aieh im Verlaufe die Symptome ent- du } wo sich im *spätern Verlatif oder I nriprünj^Uch bei der Paerperalis eine mUundnngf bildet ^ da wird dieselbe IT in der harten Hirnhaut ihren 8ita 1^ immer unter dem Bilde der Syno» der Phrenitis erscheinen, die unter ebleichenden Form der lymphatischen mtailndung^^ der Arachnoidettis oder ianrosa lenta, wo eine Bmatentftftn- im Verlaufe entsteht, da wird der aicht seyn in der Sobstane, im Pa- yma der Lungen, sondern immer ir Pleura« Dies beweiset der Ver- lad die Zeichen der Paerperalis^ Ans Heifung ihrer Enteündnng^ das Dia- ;ma an er^eifon , und ans der hauifi- lusbildung; derselben in dieser fibrö- fembraJD, erklärt sich eine Reihe ei- ■mlicher Zufälle, im spätem Zeit- B der Puerperalis , die gitifse Beklemi- , der kurce, enge, beklommene, angst- Athem, die Eratickungs^AnfiiUe,

6 2

/ .■

InaeM Angäl ntxA Unrahe, dBr Sin^ltni - Zaidien, welche man 00 oft im Vedanf der Paerperalü beobachtet y nod welche i eiaer Diaphragmitis ihren Gmnd nnd ili Wesen haben; eben so kommen^ ZofäU Tor^ wekhe auB einer Entaiindiing^ d< Herebentela sich erklären: der kleine, ani aetsende Pak , die Kälte lan der linhi Seite y die grofte Hersensangat nnd das 11 iiere Bekloinmenaeyn^ die Ersticknng^a - Ai fidle > nnd die Neig;an§; zn Ohnmachtei dieser Znstand einer grofsen, scheinbar« liebensschwMche , hat immer sein Wesi in einer Sntattndnng des Zwerchfelia od« des Herebentels. ,So deuten wir auch di oft sehr ansgeseiehnete Hirnleiden > we ches in der Pnerperalis entsteht, entwedi

fleicb af*sprfinglich im Anfang, beide) Intstehen der irankheit,. oder bei derai dem Form in den spätem Zeiträumen di Verlaufs, aus einer Entzündung der hartjB Hirnhaut, aus einer echten Phrenitis ; hiei aus erklären sich die wilden, wüthends Delirien, die anhaltenden Rasereyen, di Tcrschiedenen Arten des Deliriums^ das ai haltende wahnsinnige Lachen^ oder We Ben, auch beides abwechselnd, das Singe frfihlieher oder trauriger Lieder, mit de krampfliaften Bewegungen der Hände,' cU gans denen ähnlich sind und nachahmei womit man den Gesang auf den Instrumei ten SU begleiten pflegt -— ein fast bestäi ^ges. Zeichen der Pnerperalis bei musiki lisohen Frauen^ ferner in spätem Verlai die Conyulsionen und Krämpfe aller Ar die DJ>Bitä§ vera mit dem Stupor und siati p&ralfücm^ das Flockenlesen mit dem fiMii

/

tmuiltnius mit dem Aoffaag der HiraMt» ilndung ind.enAaflächwiUangeii.pIattiselitr Lymphe y und der davon abbÄDgendeo UUi« «enden Metamorphose dec Hirnsahatans^

Den Sita der Entsixodang bei der Pner» Ifiralis in den i^brösen Hänten beweiaet ferner die eigenthümlicbe Art desAatganga dieses Fiebere DerAasgang, oderdieForm 4er Yerwandlaog der organischen Materie^ die Gebilde, welche den Entzttndangen Uk den fibrösen Me*mbranen wesentlich ist^ ist iuch der eigenthümlicbe. der Pnerperaiia), dieser Ausgang ist die Ausschwitaongy die^ Ixsadation von .plastischer Lymphe von den fibröaen Theiien ein heterogener Bil- dnngaprocefs in dessen Gebilden^ durch die XnUündung in ihnen erzeugt; wo in die-^ sea Membranen eine Entzündiuig sich nicht kritjach löset und aertheilt^, sonder« den ÄMigäng macht in organischen Metamor- piieaen der thierischen Materie,^ da aei- geo sich diese immer «unter der Form YOfl AusschwitBungen plastischer Lymphe.. Wie die Entzündung in dem muskulösen Gewebe A wie die in dem Parenchyma der biatreichen Organe gern zur Eiterung über- geht, so endigt sich die in den fibrösen Haaten in die Ausschwitanng von plasti* scher, pnri^lenter Lymphe. Aber diese pu- nlente, plastische Lymphe, wenn sie gleich aawciien der Beschaffenheit -{des Eiters nahe steht und ähnlich ist, ist doch wesentlich von dem Eiter verschieden ^ der sich alt Folge der Entzündung in den bezeichneten Organen erzengt $ A,ie entzündeten fibrösen Häute können keinen echten Eiter bilden, pondern »schwitaeii immer uur plaatiache

Lymphe^ 0ine eiurartij^, ferüfe PllÜitei»^, ^ keit ao«* : Bben so nnterfcheidat iich ueil^ 'j^ weseotlicb dem Ansg^ng^ naob die Sntoüil^ i daaff der fibrdsep Membraiieii TOn deoe^^ ^ in den SehleimhSulieB ^ und gero^e» GebiL . den i diese endigten nipht mit AvsBeliwitsiiiii' ^: plasiiseber Lymphe ^ sondern entweder Ü- '- Wasserbildiin^^ in dem Sr^efsen eerdier '. Flüssig keiten I oder aach in Verhärtviif; Dafs man nncb Entattndnnj^en in den ftbr#p sen Hauten auch andere Arten von Verb^ danken, Verwacbsun^en, dM Entsteht neuer After^bilde beobachtet) hat immer - seinen Grund in diesen Aosschwiti^nngen plastischer Lymphe , als der 9oden und die« Basis dieser AfterbUdnngen , wobei jene' entartet, so %. B, die polypcJsen, membrav^- nSsen Massen nnd Concremente in def Tr#* chea nach dem Cronp , ^vl welchen FonneU: sich die ausg^schwitate plastische Lymphe ausbildet. Diese Ansschwitauneen plastb. ' scher Lymphe findet man nach oer Puerpe« ralis oft in bedeutender Men^e in mefare^ ren Organen, z. B. auf der harten Hirnv haut, a wischen dieser und der Hirasuh« atans , bei dar einen Form , bei der andam Toraäglich eine copiöse Ausschwit^ng auf dem Bauchfelle, in der Höhle des Unter- leibes I awisphen den Dännan , auch in den Herabeutel, yoraüglich dann, wenn mUt Dntaündung desselben die Kranliheit yer- wickelt war, und der Tod, nach voraua^

gegangener grofser Angst und Erstickung»* Anfüllen unter den 3ymptoman dea Cathar'-. rhus ßuffocatiyint erfolgt y oder unter den ZieU chen der ioj^enannten Lunganl^bmungt Die grofse Kenge aüfgefcbwitater, plastiacheff)

^

mm' loS -•■

Nrifermer Liymphe', die man nach dem

iMbetterinn^ Fieber oft in der Höhle dea^

taerieibisa findet , erklärt aich leicht ana

kt Büekaicht anf die ^rorae entsttndliche

|cech«iffenheit jinA Anlage des Blnts^ ana

tHf Maaae und Anhänfnng des plaitischen

taentoffa in ihm, vrährend der Periode

fcr Schwang^rBchaft, nnd gleich nach dem

W^dieobett, indem der UeberschqrB ^ der'

ni^ Bildmif und Ern^brnng des Embryo

irferderlich war^^ nicht sq bald su.yeriirw

Mten ist. In der Periode der Schwanger-

•diaft' nnd des VVochenbettes b^fiiidef; sieh

dsr weibliche Oi^anismns überhanpt in ei«

isr bedeutenden Anlage lur Entsündung^

lad swar KU der echten, wegen des ü^-

t bmdnuses des plastischen Stoffes im Bin-

I tt, und weil jede nene organische Bildnirg

and Ersangong entweder darch wirkliche

IflCBfindang oder doch durch die Anlage*

dtsa verinittelt nnd bedingt ist.

Der Sitz nnd der Heerd der Febr. Puer^ paümm ist aber nicht allein anf die fibrö- sen Häute in den Organen des Unterleibes nnd des Geschlechtssystems eingeschränkt^ sondern der Kreiä der Entwidc^Inng ist vdter, und die Entzündung kann sich mehr oder weniger über alle fibrösen Hänte im Orianisrnns ausbreiten. Es ist wahr, dafa die Pnerperalis oft vorzüglich und zunächst ihre Wurzel in diesem Kreise des unter- iOibes hat» dafs das Bauchfell und die fibrö* sea Membranen des Uterus und des Ge- seUechtssystems den nächsten Heerd für die Entwickelnng der Entzündung geben, nnd dafs diese von hier als ans ihrer YVur»

«el ttber die andern fibröseii.. Maidbni«illk sich verbreitend fortwächst/ Aber. dki^. iat nicht augscblielslich , (nicht immfr ihn. IS'all» und kann nicht als beständige JR^jti; gelten; wir beobachten, däft die WütmI nnd daa vorzügliche der Entsündoiif ImI. der Paerperalis auch oft im Gehim in^ nnd von. hier ans sich verbreitet in efare^i^ weitem oder klelAern Kreise. Ans dtr Bff dentung der Schwangerschaft ond dea Wo- chenbettes, ans der Anlage, worin sn Üßm, ser Zeit der Organismus, und vor^ttglioli die Organe des Unterleibes und des G«^ schlechtssystems steht, erklärt es sich leicbitf dafs vorzüglich und zunächst in diesen* Gr«« - bilden die Anlage zur Entzündung hervor« stechend und herrschend ist, VorsilgUbh in diesen Organen 4°^^^ während der Schwangerschaft und des Wochenbettes eine habituelle Anhäufung, ein Andrang dee Blil«= tes statt, vorzüglich in ihnen finden stell Stockungen des Bluts, Hemmungen du Kreislaufs, und so ist hier eine hervorst«* chende Anlage ziur Entzündung bedingt und begründet, daher wird sie auch hier am leichtesten und am nächsten angefacht und entwickelt. Aber' darin besteht eben dna Sigenthümliche und Wesentliche der Int« Stundung bei der Pnerperalis , dafs sie nicht auf das Organ ihres Ursprungs eingeschränkt ist, sondern dafs der Kreis ihrer £ntwik* kelnng über alle fibröse Häute reicht, DieTr beweiset ihr Verlauf, der Kreis ihres räum* liehen Waehsthura^ , und , die Reihe der verschiedenen .Zufälle, welche das Leidea eben so verschiedener Organe und eben so

inannM^f^ltige getrübte oder gehemmte twk^

/

.mm lOS «■

linai beseichnen f denn von dem Cerito* fMnm aus und den fibröien Membranen 4i Uterus wichst sie, sich ränmlich ans- Mtend» über das Diaphraraia, die Plen- Si das Pericardinm , und die Onra mater IM; sie ist keine topische, Ertlich firirte btaflndnni^y weder eine Peritonitis ^ noch fiiaphragmitis , noch Pericarditis, nochMe-* BJBfitis i aber sie kann so allen Formen werden, und wird oft ^ im Verlaufe daau^ aber in ihrem Ursprünge ist sie meist eine Menyneitis oder Peritonitis; jedoch kann man diesen Sats auch nicht absolut und ■nbedingt autsprecben; die Beobachtung; ceift diese beiden Formen des Ursprungs als die gewohnlichen und häufigen , jedoch kann eine genaue und späte Erfahrung be- lehren und beseitigen: dafs die Puerpera» lis auch eben so gut ursprünglich in der Form einer Pericarditis oder Diaphragmi* tfs erscheinen kann, Indefs kennt der' Vf« F&lle dieser Art nicht, weder aus eigener Beobaohtung noch aus der Anderer«

Die Beobachtung hat uns awei versebie* done Grundformen, oder Arten kennen ge« lehrt, unter denen die Faerperalis gewönn- lieh entsteht und als aus ihrer Wursel sich fortbildet. Aber diefs ist nicht so au ver« stehen, als wenn die EntxUndung in ihrem Wurnel «> oder Ursprungs- Organ stehen bliebe und sich beschranke, sondern sie hat in ihm nur den Anfangspunkt und den Grund« Heerd ihrer Entwickelung , indem in ihm die Entaündung sich aunSchst, ursprtlng- lieh eraeugt , sich am lebhaftesten in ihm •Bsbildeti und indem die Grund« und Haupt*

\9» «•

t

BympUmui 'rieh tpnilflich anf dietc gan, oder Gebilde heiiiehen; roa bi aber theilt sich die Eatsilndnn^ aui übrigen fibrösen Hänten mif ^ doch i in der Symptomen - Reihe im ifansei lauf diejenigen die hervorstechende) Torsttglioben sind, welche- mit dem selorgan in anmittelbaren Znsammeii und nSchster Yerbindnng stehen.

(Dit Fonteumig folgt).

107

I I

^^•*!

^■^■¥*»

VI,

Kurze Nachrichten

iin4

Auszüge,

"«■w»

Bade ' Chronik des Jahrs i^u

(Fometzung. S. Joiirual d. pr. UeiljE.* ißsi)«

|. PyrmQftt,

^inn berühmt« Badeort, dessen {leilqueUen beü

uiis seit ein Jahrtausend iKre hohe ÜTüit |)ewäiiren«

Tflidient wohl einen Pla^ \n dpx Chronih der vor«

sdglichsten Bäder Teutschlands , yitfl^h% pjicii dem

Pumt def Herrn Staatsraths Hufelßnd nur in I^uraeii

Jfotuen far fniswärtige Aerste l^esteheii solly

Aerzte, Hofmedicm |in4 Physiqua Pr, Jffundf henk, Hofrath Hamier (qar -während der Clu' an« wesend), HpEmedicaa Dr. Menke^ pr, Steihjnßt»^ der aach sngleicb |d4 {«andcldrurgu« Migef t^Ut ist»

f Zahl der Fr^mdet^ während der Ctfrtei$ i8a|« N^cli

dti| Brnnpen und BadeUsttn betrug- die ZM der Fremdeii 1627, hiesu sind noch 729 Liandleute zu tvchnen, vrorunter sieh i5o Arme befanden, die aufser den freien Gebrauch der Bäder und Ars- neycn auch noch fine ynterstC^txung an Geld h^f kommen, wenn es die milden Beiträg;e gestatten* Dk imLil(0^d Hhleob^« TVm«fung machte Toraüg-

loB

lieh TTrstch i eyn , daffl die .Corgei ettschaft ditt i weniger sahlreich w«r als in frühem Jahren.

Bad§ * Anstalt. Das neue grofse Badehaua, v in die eisenhaltigen Bäder gegeben werden ^ hält 30 Bäder, zum Theil aus Marmor^ zum JT aus Holz und Sandsteinen* Eine einfache Von tung gew^ährt jetzt den grofsen Vortheil. dafa hohlensaure Gas mit dem Badewasser mehr cel den, das Eisenoxyd weniger geschieden wird| dadaroh dem Kranken währetid dem Baden ein ständiges Prickeln und eine starke Röthang Haut verursacht. Mehrere hei den Bädern heJ liehe Cabinette können geheizt werden. Daa ein Paar Jahren' in diesem Hause angelegte koli saure Gatbad hat eine Einrichtung 9 nafs es bei schiedenen Krankheiten, z, der Augen , Oh der Vagina e 9 des Uteri etc., als Gasdouche Nutzen angewandt wird« Noch ist zu bemer dafs in demselben sich mehrere grofse und hl Douchen, eine Sturz* und Tropf -Douche ; ein gen Dan>pf * und eisenhaltiges Schlammbad beJEa

Im Badehause auf der Saline , worin die mi tisch - salinischen Bäder gegeben werden, befia sich 15 Bäder, w^ovon einige geheizt werden ] nen} zwei Hand und eine grofse Druckdouche. ^

ffn desi bedeutenden Gehalts an Kohlensäure, ieaes muriatisch - salinische Wasser fflr die 4 und vielen andern Soolbädem, in manchen Fl bedeutende Vorzüge, und wird daher an der Qu nnd anoh versandt getrunken«

Neue Einriehtun^en und Verbesserungen. Trinkquelle bekam m diesem Frähjahr eine n Bin^mai^ng von vaterländischen Marmor, und durch etu eisernes Geländer geschmackvoll vtni auch die Badequelle erhielt eine neue Einfas« Ton Marmor, die diesem herrlichen Sprudel wfti ist. Unter den neuen Bauten verdient vorsflgi das KafFehaus eine nlhmliche Erwähnung. Dassi ist diesen Herbst durch einen Speisesaal von 7a I ]l«llnge und 40 Fufs Breite vergröfsert, und hat du seine neue Einrichtung ^ofse v orzflge erhalten, fi verschönert vvird auch der Ballsaal, und die Log liäoaer gewinnen immer mehr an Bequcmlich

und Elci^iu* Du ThetfefiTt lU« K«ffefh«v« und

y

109

liUlul wwrdfen jtut eiaa Zierde fflr Pynnont; de- n Verein eichirohl nur ^reuige Badeörter erfreuen

itonen. Auch durch Verbesserung der nach Pyf.

■nc fahrenden Wege, gewinnt dieser Ort'imniec

■dur.

imiej- Preise sn die Preufsuehe Pharmacopi Tsze gebunden.^ Dem geschicliten und gewissenhaf- UBPEjurmsceutiker, Besitzer dieser Apotheke , Me- üciitlnth Krügsr, ist auch zugleich die Aufsicht itodie Qaellen anrertraut, und er wird infiemein« leliaft mit dem berühmten Chemiker , Dr. Brandet^ aiBi nene Analyse unserer Mineralq^uellen unter- Btkaieiu

Anlserdem Terdienc noch bemerkt zu werden, hSi in Toriger Saison Aber die Gfite der Speisen, Weine etc., so wie Aber die billigen Preise die- Mr GegenstMnde nur eine Stimme war. Der von den Fnaden früher angenommene Ruf dar Theurunc in Tenehwnnden , und kann jetzt kein Hindemiis ■dv leyn einen Ort zu besuchen, der durch seine izneiiailichkeit eben so viel Vergnügen , als seine flol^teÜen Hülfe gewähren.

^ Dm Brunnen^ und Molken* Anstalt zu Salzbrunn in Schlesien im Sommer 1821*

Wie zufrieden Aerzte und Kranke mit den Er- £)]geti unserer Heilquellen jgewesen, beweiset der ibcrmals vermehrte Briinnenbeauch 9 der um so yve^ üfjn zn erwarten stand , als dieser SomAer wohl MilTielen sclüechten Sommern einer der schlechte- •Mb war. Juni und J^li hatten wenig regenfreio Tage , und im Juni sahen wir sogar auf den 2 Stun- den entfernten hohen Bergen Schnee liegen, und in Tielen Nachbarthälern gab es Eis. .

Die Zahl derer, welche sieh demohngeachtet ux Kur meldeten y war 454^ und 444 gaben mir Ge- legenheit, genaue Einwirkung der Brunnen zu beob- acnten, und im Ganzen die allergünstigicen. Dio nlltfiaeistwi .eigneten sich für den Oberbrunneni

110 -^

tond fint 1$ mnlcetl fttisidtitietseBd den MlLbHCmfl^ neiiy und swar solche, die an hysterischen -Udbel^ litten I und deren Geßifssysteiii . eine Art ▼tftt T«^'- por «ei£te* Mehrere aber traiikexi deil Mflhttvirit« nen gleichsAib sur Naehkür« mit bestem Ezfdftg««

Die allg^ikieineit WirliuHigeü dei ObM^ imd 'S Mahlbrunnen waren die frfiher Atigeieigteli^'ifid ^ genau dietelbexi* . Döt^ l4te und Slstci Tag'dM Xm zeigte siöh wieder bei' vielen kritiieh. WdhIlM gingeit bei ^Kittdent^ tiüd einigen firWachsenietf« ab - ttiid ein s^TJXhriges M&deheii| die acit lahtw ail periodischen Con^uhicfiieii litt. Verlor mehl'etie Xurtibfici^ und kann Wohl einer YoUständig«!! 6e- nesüiig entgegensehen« indem nun ein sicherer Fin^ gerzeig gefunden^ wie die Kranke weiter ttt BehtA- deln« der frflhär ganit fehlte» Allsemnn wir die Wirkung auf vermehrte Ürinabsonderting » mehrcfec .Yerloren Schleim und Gries -*- von 8teiitcli'tfi% ift mit in diesem lahre niohta bekannt geirorden« Kci- tische ürine fehlten äneh nicht« Eine metkwi^dlge Beöbithtting ward mir von einem ans1)rirti|:6tt Az«c mitgetheilt>' der den Oberbrnnaen einen 5o}ahtiMt allgemein hydropisoheti Mann 14 Meilen^ Tön aer Quelle entfernt^ deshalb ttinken liefs^ weilalltf ge-

f ebenen Artneyen nichts fruchteten* Salsbronn mit qiiilla rerbutiden» leistete einen kaum erwarteten Erfolg» Squilla allein^ oder auch mit andern Diu- reticis hatte nichts geleistet. 3alzbrunn allein w^oll* te auch nicht viel thun* Squilla nnd Sakliruim eher in Verbindung, war hier das alleinige Heil- mitteL Cewifs eine Erfahrung in Betreff dar Wir- kung oomponirter Heilmittel ^ von grofset Bedeu- tung (

Vermehrte dthleimabsonderung in dett Ufeon- ehien war h&üfig tn beobachten, und ging ekonl- flchen Katarrhen als kritisch voraus. BesonaeVs Üftr* misch mn eine solche Krise, die den Krankes in Gefahr brachte^ aber ^flcklith nnd mit Erfolg; tfbnr« •tanden wurde« \

Die Biny^irknng auf das Menstmalgeschift-war In einigen F&Uen. sehr glflcklich, und die EinVrinv kung auf da» Tenöse S^ stem allgemein , bestmderi •nf Illmotrhoiden. Mehrere oekamen fiiefseiidc I&morriioideni und Übermäfsig fliefsende t^ürtifa

**

iknat. MerkwOrdifj trar bintMfWO ein tU<*-

hr Follar Mann durdi anmäijigen H}Uiijorrhoicl«V

hh in Abielimtig iiaho wac* Durcli 6ftöclieiiN

JÜban Gelmueh des Öberbrünnent im ytTgangenep.

Simmni wurde et danotls tcnon lietgesteilt. und

dn starker getunder Mann ^ nie 4wöohentlieliem

müMi^mn lIiitaorrhoidalflDfs ^ kam er diesmal aur

OfltUe stara^k. Gestatte V«rdanung< Maeenkrampf^

okraniiclxes^ Erbrecken ^ meist tterrösen unprungi,

^irvilelt meist geknlt«

£ine det vorzdgliclisteii fiemdrkutlgen gab eine Phtküis pulmonum secundaria ^ ex tausa syphtlUiea* Unerwartet trat durth den Gebrauch des Btukitiena ■m SBsteä l'age eine linge verbotgene Syphilis ket- iror, und alle sehr bedeutende Luiigeiibetfchwötdeh •waxeü irerachwundevi

Die bMondem ICrankkeiteU der eimelneti Pot« 'ttßmn MMch waren meist dieselben j wie in den hfk* himm. Jakzen^ und in diesem Journal schon ange- iMCKj nun .Tkeil Brustkranke « snm ÜheU Unter- leiSsktanke. Einef* besotidern Erwilbnunjg. verdi«. nen nodi 8 Kranke ^ die an wahrer Phthisis abdomU nmlii JilteD^iron denen 4 genesen abgingen« so dafs also kente noch von unserm Oberbruniien gilt^ was Schwenkjeld in seinem Catalogo stirp* atqu. fossiU SiUsia» 160I schon* tagt S /tfivnr, tahidos el cacheeti^ tos , ejus frequenti üsu fuissä pristinas Sanitati rssti* tmios»

Siner besonderh ÜnterstÜtsüng erfreuten sich •re Heilquellen in ihren heilsamen Wirkungen , 'dvrck die Zieeenmolken* Anstalt* iCi2 Brustkranke tspnken den Oberbrunnen mehr oder weniger mit Zi^gpnmolkrn vermischt« und die Anstalt reichte 3507 Quart TschlesJ Molken a 2 ggr,, 474 puart wurden an Arme umsonst ausgegebfn. 36 Ziegenj^ Toax denen d6 ins Winterfutter geirommen worden Ätkif phtn diesen Bedarf« Die Anstalt gewann in dUciem Jakire noch dadurch ^ so wie d^e gesammten xnr Kmr angekommenen Oäste, dafs ein Anotbeket die snecielle Aufiicht flber die Bereitiitig der Mol* kcB lukfte. Die Apdtheke war überaupt ein dtiu'

Sndet Bedflrfnifs , .und ihm wurde durch den Apo« aker Heller aus Friedland auf das beste ab^ehol' feil« Kommendes Jahr wird auch fAt Eselinnen« ■iilrh fisMQgqf Myo«

{

■- fl

' ' MieU Weniger wurden unsere ItnnlMlOOf^'^ dorch die 5 kleinen Badeanstalten unteittÜtMi,' di4^ •ich immer mehr bestreben dien BedOrfniiseik'^s^ entsprechen«

Wä» endlich die Versendung inbetritfc, to b#* ben wir im vergangnen' Sommer nicht ganz Ai^ 2ahl der Krflge des TOrjährigen Sommers«. nimtiiK^ 70000 erreicht^ sondern noch nicht 67000. Z)if Grund davon lag allein in dem aasgexeichnet scUeci^'' ten Sommer -^ der Brunnenkuren ungemein, liiii* derte«

Von neuen Einrichtungen cur Aufnetiii« des^ G&ite und übethaupt cum Besten der Anstalt», gO" flohah im Laufe des Sommers mancherlei, untf^ andern wurden mehr denn 4^ neue Wohniiag^n- eingerichtet sogar 2 ganz neue Häuser für Frem- de auf sehr schönen Plätzen erbaut. ' Kommende^ Frühjahr wird das Speischaus erweitert, niid Ütfr*- Promenaden eine nach vollkommn«re Einrichton^ 'g;egeben« Im Speisehause "war ein neuer Wirtli^ der* allgemeine Zufriedenheit erhalten hat«

Zemplin, Brunneninc« .

>

5. Die SchivefelschlMmmhäder zu Mtjuthergi

Unsere Schlammbäder sind nun wäbrend s Jah- ren in Gebrauch, und haben die Probe bcstandeft, welche nöthig zu seyn schien , um entweder ihre Erweiterung oder gänzlichen Ruin zu befördem»

HoehfArstliche Kentcammer ist gesonnen« jetzt diese Anstalt, wegen ihres grofsen Nutzens^ zu er« Weitem und zu vervollkommnen , um der leiden* den Menschheit, welche sich in gröfserer- Zahl bei .tinsern Quellen einfindet, vergebliche Wünsche und Hoffnungen zu erspsiren.

Viele Kranke kamen in den letzten 3 Jahren su den Meinberger Schlammbädern» welche an andern Badeorten keine Hülfe fanden, und verliefsen ee- untere Quellen ; daher halte ich es für PBient, ;e dnrch* Thataadien begrOndtte Wirkungen;!!«

Schlamm

ßm 115 ^

tUinmibäder mit der übrigen HeilAPpint«« wel-

p in den letzten 2 Jahren in Meinoere angelefic

iai, iiier ansufflhxen ^ und Jio£Fe nicht, ebb es mir

ili pnhlerijohe Empfehliinstsucht ausgelegt ^rd.

ffis Tiel auch ftegen den Gebrauch der Sälamin-

Unreinlichkcit , ^reiche in manchen Schlammbädern lemeht, fällt in Meinberg weg» weil jeder Bada- giit seine besondere Badewanne hat (s. meine Be* ■crkangen über die Mineralquellen zu Meinberg» Longo 18^0)9 wodurch die gröfste Keinlichkeit be- obichtet werden kann. Ungeachtet dieser Einrich- tang. welche so allgemeinen Beifall iihdet, sind die Bider sehr billig im Preise , was sonst an Bader onen nur zu wenijg berücksichtigt wird. Wie man- cher Kranke wirdT Ton Brunnenkuren abgehalten, weil ihm das oft bedeutende Capital fehlt, walchea dun erforderlich ist; wie mancher vereitelt eine Hhöne Cur durch den Genufs zu schlechter.Nah- nn^smittel , oder durch den Gedanken an den zer- iQtieun Vermwgenszustandy welchen seine Heilung herbeiffikrt. M ^'»eilten dies doch die Aerzte mehr beiackucJitioren ! Ein Schlammbad kostet in Mein* herg jiiiT 12 Ogr. 9 und die übrigen Bedürfnisse sind Mer auch niclit so theuerp als an manchen andern l^i^eorten.

Die Heilkraft der Sclilammbäder zeigt» sich an nelnreren, sehr schweren Kranken, wovon mir ei- niee, in ihrnr Art verschiedene, hier anzuführen ü&nbt sey :

«

l) Eine Krankheit, die in zurfickeetriebener

Xxttze ihren Grund hatte, äufserte sicn während

11 Jahren in krampfhaften Zufällen, Gliederschmei-

len, bösen Augenentzündangen, von der herLi§;sten

Art; dabei war eine schlechte Verdauung und ^roCse

Abmagerung zugegen. Die Kranke war in diesem

Zeitraum fast unfähig zu allen Geschäften, und in

grofser Gefahr die Aiiszchrnng zu bekommen. Der

Gebrauch der Schlammbäder bewirkte einen« in

brlunlichen Flecken bestellenden, Ausschlag auf der

Hant, und hiermit verschw^anden die sämmtlichen

Zufalle. Die Hervorrufung eines Ausschlags auf

der Haut . durch die Schlammbäder^ hatte ich öfter

Journ.LIV.B. 2. St. H

SU beobt^ten Gelegenheit; ts wir tteti eii •liges Zeichen , woreuf btld Bettening ei Wer ea bedenkt , wie viele Krankheiten, doz rflckgetretene. Ausschlagsschärfen odet Ansdüni meterien , entstehen » wird leicht -eint ehe» wirksam eitl Bad seyn mufs * welches cala apecifiachen .Wirkung gegen chronische Exan noch die Ausdfinstung so sehr vertnehrt*

a) fiine hartnäckige und veraltete Fleeht mit vielen Mitteln vergeblich behandelt war, beim Gebrauche der ScSilaRinibädeT bald« Vc ser Art sind mehrere Beispiele vorhanden manche Flechtenkranke fanden den SchWefelsc so wirksam gegen ihr Uebel» dafs sie det mitnahmen, pder nachher verlangten*, um Hause örtlich anzuwendeii.

3) Eih Mann von 60 Jahren gebrauchte SommCt, wo die Witterung den Brunnen- aehr ungfinstig "war, dL6 Schlammbäder weg ner Lähmuhg der untern Exiremitätezi , welc, Gicht herrührte. Die Beine waren bis an di' dick angeschwollen y kalt, hart und fast Der Gebrauch von 10 Schlammbädern brachte Erstaunen des Kranken, wieder Leben in die kel; die Verhärtung und Anschwellung hol und der ICranke,, welcher früher mit Krflckcn sich fortbewegte, ging ohne dieselben frei 1 Die hier angefühtte Anschwellung der Beii nicht jödematös, sondern, durch Austchwitzui plastischer Lymphe Veranlafst, mehr als ein närtunje des ZeHgewebes anzusehen. Dies« schweuungen entstellen aus nicht assimilirten durch organische Thätigkeit nicht verbrai StoiFen, die sich ins Zellgewebe ablagern. Scfaltmmbäder schmelsen solche Verhärtungen, durch die damit verbundene Wärme, theils die ihnen eieene Erhöhung der Capillargefäfs keit. Auf diese Weise scheinen sie auch geg knotige Gtcht zu witken, wovon ich mehrei spiele anfahren könnte , wenn der Rsnra ihi clelle Beschreibung suliefse. Einige waren v Art, data fast alle Gelenke der Extremitäten die knotige Gicht ihre freie Beweenng eing ' hatten. Oft reichten 12 bis x5 Schlammbads 11m diele fi»nk#n wieder hersustcllen.

ii6 --

?^ .j ^) Eui'KrMvikhmitiUll , weleiMt sja nfikwftrdig ^«l- ib UB ihn au übergehen« ni^g® luer noch ango* '^K Ikc werden f Ein fsiielitenknabe von tA ^Ahzen ^■' Mrini Racken und an den EictreniiUten lreir)urfininU» mim Beinen aber gelähmt. Diese Uetiels Welclie «Btiner eachecüachen Beschaifenheit dea flbri^en Ihnen Tetbundan waren , rührten yott Ehaofaiüa ■dt Gicht her, wrelche verein t, den Knaben in die« Ml kläglichen Zustand gebracht hatten, der Von fa-Xunat wenig Hülfe mehr erwarten, konnte, ÄuDoch genaf« der Kranke » ohne alle £rwartun|^ ^erch.d«A Gebrauch der Schlammbäder in einigen' H'ochen sp weit^ dafa er« ohne Hülfe Treppen saf- und absteigen, und auf ebnen Boden, «iemucifai Weite Strecken Tortgehen konnte,

Die angeführten Thatsachen werden vorerac

reichen SU be^veisen,» dafa man nichft ohne Grund

«naem Schlanunbädem' eine tgroLse WitkiMmkeit

iMÜegt; künftige Beobachtungen müaaen una di#

tAheca Bestimmung der speciellen. Fälle lehren^

'woiin sie hauptsächlich heilsam sind, B^öchte der

Himmel dio Gesinnungen unsers Durclilauehtigstata

J^ndeskeim segnen, der durch die Verbesserung

der Heilapparate» und durch die Verschönerung der

ccwsi in Verfall gcrachenen Spataiergänge , so viel

für Meinberg thut!

Bei dieser Gelegenheit erwähne ich auch des ii Aiesem Jahre neu angelegten Schwefelräuche- > niiigs- Apparats für chronische Ausschlagskrankhei- tiB. Die XVirkungen dieser Känohernngen sind hin-' reichend bekannt, und sie bestätigten sich uns in Verletzten Briiiinenzeit, an einigen Kratz - und Piechp cenkranken. Die Bestimmung, in welchen Krank- heiitfällen die Schlammbäder , und in welchen die Rincherungen mit Schwefel den Vorzug verdienen, kann ich jetzt nocli nichtgeben , holFe es aber künf- tig durch die vermehrte Erfafarnng thnn zu können.

Da es bei Bädern sehr auf den Wärmegrad und die gekörige Benutzung desselben ankommt , ob sie in gegebenen Krankheitsfällen wirksam aind« ode( nichi^ und auf denselben oft nicht die gehörige Aufhietksamk'eit gewandt wird : so führe ich noch einige Bemerkungen, darüber an.

H 2

I- Il6 -w

l)iii Warne bewirkt und erhöht die Xi tliltigkeic jeder Orgsnisation ; wo sie mit dei wirknne unterer indem Heilpotenzen in V düng wirkt» verdient sie die gröfste Aa&aer! keit, daher Torstlglich bei Bädern, Wer 6e] lieit hatte, ri^le Badende aufmerksam und ^ theilsfrey su beobachten > wird dies gern tu hen. Es ist weniger meine Absicht > den Ei der Wärme auf den menschlichen Körper im . meinen ansueeben, welches oft genue, ob| nicht hinlänglich 9 geschehen ist» als vielmeh seine Bettimmungen des Wärmegrades beim I natth den rerst^liie denen Constitutionen des E^ SU geben.

Menschen y welche durch viele körperlich itrengungen, unter nachtheiligeu Witterun, Aussen y ihren Körper abgehärtet und den Or •ine grofse Rigidität verschafft haben, ven warme, ja heifse Bäder ^ehr £ut, und gebrai «ie« Wenn Krankheiten bei ilinen vorhanden welche xu ihrer Tilgung einen hohen Wäm erfordern > mit vor£Q|;lic£etn Nutzen. Die o: •ehe Faser scheint tlurch die Wärme mehr i lockert, und die Stockungen in den CapilUrge: beweglicher gemacht zu werden. Menschen, che einen aufgedunsenen , vollsaftigen Körpi ben , und viele Stoffe in demselben tragen nicht an die organische Masse abgesetzt^ al den letzten Instanzen nicl^t gehörig assimilirt •ondern mehr roh in der Säftemasse circuliren, tragen warme Bäder nicht gut, und heifse gar j Eben so ist es mit magern, aber sehr reis Katuren« Man ist oft in grofter Verlegenheit, ' in solchen Constitutionen Krankheiten zugegen die sa ihrer Heilung einen ziemlich hoheii megrad erfordern ; da sie oft auch kühle Bäder .

gm der grofsen Erschlaffung und Feuchtigkei aut, nicht vertragen. Manche von diesen ei •ich nur su trockner Wärme - und kohlensi Gasbädem, wodurch man sie zu den Wasserbi Mrbereitea kann. .

J3ie Empfindlichkeit für die Wärme ist ac •chieden , dafs bei einzelnen Individuen oft ein Unterschied in der Temperatur, bedeutende V daxaag in des Wirkung hervorbringt. Der

117

CS nicht gleich beim eriten ÄMblick ^e« Kra»» kflBy oder beim enten Examen >fichev bestimmeo, welcher Wärmegrad für denselben ptlst; es ift oft ium der Gebrauch eiojig'sr Bäder erforderlich » de- itii Wirkung indefs eeoau beobachtet werden mnfi« Behr oft licet die heiuame Wirkung der Bäder nicht le lehr in den Bestandtheilen des Mediums, worin der Kranke badet, als in der, seiner Constitution fnun anpassenden, Temperatur des Bades, der Ta- Ceneit, und in der Zeit des Verweil ens im Bade» vVie könnten sonat Mineralwasser von sehr ver- •chiedenen Bestandtheilen gleiche Wirkungen, und üt Ton gleichen Bestandtheilen verschiedene » her« Toibringen? Was der Wärmegrad allein, zur Hei« lang hartnäckiger gichtischer und rheumatischer Üebel beiträgt, habe ich hauptsächlicli bei den Dorfbldem (welche die ärmere Classe der Menschen b Meinberg gebraucht) beobachtet. Es herrscht dir Glaube unter dem Volke, dalp man im Bado \ ichwitien müfste, und diesem Glauben folgt es ge« wiiienhaft. Man sieht daber diese Menschen, wcU cbe ihn Bade'wannen während des Badens mit höl- serncn Deckeln , worüber noch leinene Tücher ge» Jen werden , bedeckt haben , oft a^fseroTdentlich icfiwicfen, und manchmal über eine Stunde in die« fem Irinnen Bade, welches über 50-*^. 35^ E. hiU^ ▼enreilen, wobei die allenfalls erfolgte geringe Ab- loblung des Wassers, sorgfältig durch heifses er- ittsK wird ; man sieht aber auch davon Uebel, wel- che ronüglich in veralteten eich tischen und rheu- nidichen Beschwerden bestehen , oft durch 6 bis S Bidcr gänslich verschwinden.

Man kann nicht genug aufmerksam machen auf bissen höhern Wärmegrad bei Menschen , die ihn Tertragen. und dies ist gerade die arbeitende ge- ringere Classe der Menschen ; denn die weniger körperlich Thätigen und die Reichen, vertragen leJten diese hohe Temperatur der Bäder , und er- reichen ihre Heilung kaum durch 20 a8 Bäder, wenn die Armen mitb oder 8 geheilt sind, obgleich sie in demselben Wasser baden. £s scheint mir die Bemerkung nicht überAüLsig su seyn, dafs man die Temperatur des Bades, in den letzten Minuten der Badezeit aiemlich erhöhen kann , bei Menschen die keine hohe Temperatur vertragen, und dies ist

»i8

VjHi giofien Nutzen ( die Hmtthlüglicit gtbebti , Ädurcb noell arliaht «i Werden und lieh «iff?e > 2ait abn 4ie Bidsttand« hinaus lu dsTck die M'clfwlikuqit des Budei Dlue Hegel wird den Uorfbader

Sini TOiaaglift) b|)ob*cblet, vreil an •ai be*tiln<Ug beibei Wuaer Engt Bei KbirSo blieben und letif reisbAren Nitiireq iti mal) indaCl TOMiebtje in dieier TemperaniiwU'. J Iiung, eben io bei' Vollbt(tlige>i bin Melge M ^ Nni gMi eUmkblicb uod nicht lu boeh.

(Ple FüTUetiung' fol^>

erbalien, tro-

1 erbSht wird.

-n in Mfinberg

.> Ende de, B<-

Bichiinet wi");

(ItftiiUina eomp^ratitd). /

Man bat bi>bcT nur Anatomie nnd'Phj^toIogl''* tompiratiT oeaibeitet, und man «reifi, mit WdeiM^; aiir««raräeiitlicben Vortlieil (ür die VVjiieiUpMfti '

Aber tnen- aoUte den Begri^ weitv auadobo««^ .nnd, da( ganse Gebiet dei; Medizin qael^. djeia^' Grundiat« bearbeiten: Krankheitslebce , Zviebea^-^ -labre, Arapeimittellehre, Giftlchre. tlBiUiHffat «n^ Ulfe venehiedenen Methoden, IJiäietiit, lind picb^ blob iu Vergleichutig mU den TetscMedenen Stn-' (iq dei Thierwelt, landem des esmen iMbvnt dec:^ OTßiniichen Well, nnd zwar na oh Zeit und |Unm,i Dieia I<ebeq ti» ein Gjmies betiachce;, QbeV den-

Sangieu Erdboden , durch alle Klimite und Vencbie." enhaiten der Lopulitjc und Irobeosart bindurcb, •duTPb «U« VcHcbiedenbeiteii der Puipinn der Pflen- .senwelt jtnd Tbiervelt bindureh, und eadlicb durch ■De Verichivdenbeiivn der Zel^lter hindurcji tqh "AnflU de« nieqiclicngMctilGcbta bia «uF unaera Zei.

•"i, di|T(>|i «Ue 3>iifeq leiqer A»»biWHDg n^d V»r.

pisiei W»^, den maq ipbon in dar Na- turgeiebichM» wimrplil nooh unrollVonHocn * m-

I 119

|MPiiid<K hat, wileliiui «urserordenlliclisn Vonheil W4rde ex unt in der Medizin bringen » wo wir es wiglfllnin Menschen sh thun haben» und uns die Zöt, die WeltEeschichte , weit mehrere Daten lie- fart Eine Kranhheit s. B. , dargestellt ,* wsnn» wie» ud wo» sie sich suerst im Menichengescblecht ent- Irickelc» welche Veränderungen sie seitdem wäh« Unid des Lebens der Menichiieit erfahren» #elche Tsnchiedene Gestalten sie unter den verschiedenen tUinatep» bei Menschen, und welche sie in den ^snchiedenen Gattunf^en der Thiere ansenonsmen h%i; wie gans anders würde die Darstellung einer Aolchen Kranhbeit ausfallen» unter diesen rerschie« ^enen Besiehungen gesehen» gedacht und ergri£Fen I *-<— Dann erst wflrde das Wesentliche sich ereebcn, abgesondert von allen Zufälligkeiten. Eben so «fie Darstellung eines Heilmitteln » einer Kurmetho- ide» in diesen verschiedenen Bexiehungen» in ihren Wirkungen auf die verschiedenen Tniergattungen nnd Menschenvarietäten » die verschiedenen Kliraate» und die verschiedenen Zeitperioden i : Wie wür- de man erstauxfen» wenn mai^ sähe» wie so gana verschiedene Wirkungen das nehmliche Mit« Cel« die nehmliche Kurart ,~ in verschiedenen liini^ Bielsscrichen , und in verschiedenen Zeiten ge- habe bitte! Wie heilsam wü^de diefs beionden für diejenigen seyn » die nach der Wirkung in 0in0r Epidemie, oder während einer epidemi- •chen Constitution, die ganze Wirkung eines Ileil» mittels oder Heilmethode bestimmen , ja oft die ganae Medizin danach reformiren wollen! Wie wichtig wäre es ferner für die Erkenntnifs der epide- mischen und Btationairen Constitution, und des damit verbundenen wechselnden pathologischen und therapeutisch - reagirenden Karaktcrs des Menschen- gesclilechts! Einen Versuch davon findet man |n meiner Abhandlung über die Kriegspest»

Ueberhaupt halte ich nur den für einen waliren Schriftsteller ini höhern Sinne des Worts» der bei seiner Arbeit nicht blols die Gegenwart und seine nächste Umgebung vor Augen hat, sondern alle Zeiten, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft» die Totalitat des Menschen|;eschlechts in allen sei- nen Formen» ja selbst das ganze Reich der Natur pugleich mit seinen BUok umfassend. Der blofs an

der Gegenwart btngenda , und dadurch faes«lMB if t und bleibt TagesscbTiftsteUer» und yergeht dem. Tage 9 dahingegen jener allen Zeiten und \ kern, ja selbst der ZukunFc, angehört; , denn wahre Geschichttehreiber ist immer auch PW>pl

Sehr Tortheilhaft wäre es, wenn sich hienu

{ehrt* Gesellschaften in allen Theilen der Erde i »&iiden. Und eigentlich sollte diefs der Banpts^ solcher Verbindungen seyn» ^

5.

Empfehlung der Stadt Grafse zum Aufenthalt Kranken im südlichen Frankreich,

(Gazette de Saute iS^i). , ,

In der Gazette de Sante Tom 5ten undi Februar , haben wir von Dr. ClarlCs Untersuciu aber den zweckmäfsigsten Aufenthalt schivinds^ ger Personen im mittäglichen Buropa, Bericht stattet und gesehen , dals die Tcrschiedenen 8i des sfldlichen Frankreichs und Italiens sämmi mehr oder 'mindere Naclitheile mit sich fdl Herr Fodere, welcher sechs Jahr zu Nizza als

Srakticirte» erklärt ohne Bedenken den Auf en aselbst verderblich fAr phthisische Kranke." Clark prAfte nach der Reihe Montpellier, Mars JlierfS, Pisa, Rom, Neapel^ und scheint blofs . dcfn Vorsus geben zu wollen. Indessen wirc Lnft von Rom nichts weniger als gerühmt in B siebt ihrer Reinheit« Wir ' glauben djther Publikuüi nütalich zu seyn, wenn wir dessen mer^samkeit auf eine IPranzdsisehe Stadt lenken bis jetzt zwar wenig besucht wurde» indetsei rer Lage wegen vielleicht den Vorzug, vpr. . übrigen verdient; dies ist die ihrer woluriecbe: ^Taaren wegen' b^r Ahmte Stadt Grafse,

^^ ^ AS

Die vornehmsten Einwohner dieses Ortsh kiiralich eine Bekaiiuiniachung erlassen , in we] ' dit Fremden einladen^ die reine Luft :

WttlmiB einsnlmcbeii. - '„Ditt Städtchen*^ tageA di, f^t reich mit allen Gaben ^tx Natur autge» nilittett 0t geaiefst dasselbe Clima wie das nacJi« ifbirliche Niasa, wird gegen die Nordv^inde yo.u iififlbirgen geschützt, ron Oraageh- und Roseng&r- ' nltB unkrinzt, und mit einer amphitheatralisch «Dch erhebenden- Hflgelkette umeartet. Es liegt; ^nuC dar .leuten Abdachung der Alpen und hier nwiid der Blick auf einen unexrnef suchen Hori« ,,iont, ^reic über das Mittelländische Meer hinaus- iigefahrt^ das von Osten nach Süden die Land-» nuhiEt umspült.'* Zu dieser malerischen Schil* urnne fflge man noch „die französische Artigkeit» lidis Offenheit und Fröhlichkeit der Einwohner» nuad das natürliche Bestreben, ihren neuen Gästen ,iVnfDflgen zu verschaffen/* und man wird dae GeaUde einer der freundlichsten Städte Tor iicli kImb; welche den Fremden Nutzen und VergnÜ« gen IQ gleicher Zeit darbietet*

Wir vereinigen unsere Wünsche mit denen der

Haren Bewohner von Grmfse, und zweifeln nicht»

^ ei ihnen gelijfgen werde, einen Theil der

Fraeden nach ihrem Platze zu zifhn » Mrelche Nizza

M Uutm Winteraufenthtite gewählt haben* Was

u>i hierin noch mehr bestärkt, ist eine topoa^ra«

pUieha Beschreibung der Stadt Grafse, von I)r..

^nre in der Reime jnedicaU abgedruckt, die wir

ebea yor Augen haben 3 denn diese liefert in ge«

^niiir Rücksischt eine Bürgschaft für die Verheis«

'uum seiner Landsleute« . Er vereifst nicht zu be«

^wn» dafs Grafs^ alle Vortheiie gewährt, wel*

^die Nähe.dci Meeres darbietet, „ohne wie an-

iidm Städte, die hart an der Küste gebaut sind,

»TOa jener Salzluft gefährdet zu werden , die auf

niO minche Körperconstitution schädlich einw^lrkt;

nOiid diea mufs Grafse in vielen Fällen den Vorzujg

mfoi Nizza verschaffen. Von hundert Kranken/*

fürt Herr Maure fort, „welche meine Behauptung

ipbestätigcn könnten , erwähne ich vorzugsweise hier

,^or einen Mann von Bedeutung *), der zu Endo

„des Herbstes 1819 von einem hemcen Brustcatarrh

Pf(€atarrkus pulmonali&J befallen wurde. Seine Aerzte

•} "Wah recht* in lieh wird liicriuiter Ucir T>« Serr*», da- maliger Minüter und OroXi äicaelbfwahrtiv von f rjuik- reich vvrstaAdcu,

i,liiftlten dti ' CGtiM ' d»r Uioptnidi ttiebiliaU

„«sinem EnnkheiMiniunJe , und rieihoa ihp -„Liift dei Bndaui einiaithmen, Kixim irav i ifVT^hlte Plilit dort hirlr er lieb anderilialb ll „auf ohne ro'erlilicjie Eeiierung lu ipOreni ] „■achlich >ui dieiei^ Grunde Terlieli ar Nisai „begib lieh nach Gri[iii, tro er den HaK du ,,tart lubrichie. Bin TierwCcbsnllichar Atifi „in dieter Stidt {renOetB laine Ge«undbeit to] ffinni wieder h<mi*tctle>> etc."

Wenn, wie wir nicht beiweif^n, ähnlie] obichtungen lieh verrielfilügen , so irardi Bewohner van Grifie und der Dr. Maure lal Einen großen ZuBuf« Fremder von PedeutDi sich t&.vn, und Xoiinea lieh zu dieiec neuen < Jet WobbU"^" »xd Erwerbes Glttck wOn ]4ia lie ikiaii figneit 3ainithungea rerduilieii.

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Di« VVittemng in dleiero Monat (eichnate •ich duioh eine ungewähnltclie Mild« der Luft bei vor. herrschendea sadlichen Winden aus. Dnter g3 Be- obaGhtungen itind äu Tbimiometir nur hei 5 aw tec o, bei 6 inf o. bei den Qbrigen ober o. —Aal- lerdem war die Luft ataik be^vegt oft: bis siim Stnim, die AEinoipIiäre reich an Electriciltt, daher iq. der Umgegend Gewitter, dei Abenda viel Stemiolninp» pen. jüp Abend de« 34iteit eine FenarKugol. El Vegneta nieht «eltea, Sehnee fehlte gtnelieh.

Wir beobichteten in dieaeia Monat y.IiaUail Co nflbe, )4 gemiichtei 4 Iiklte, 16 gelinde, 11 ttm- paiirte, 5 trockne, 7 feuchte, 19 gemischte Taee. Hegen fiel i3 mal, Schnee 1 mal, Hagel 3 mJi V»- bcl war 5 mal, Stuim 7 mil , t entfernte Gewitter.

De* Stand dei Barometer* irir niedrig and^an. bMtlodif, kittd «iteichte un aiiten Aben« dsn id»

Smd Tov sG' 11, S. <— XSniwr 95- Beobadi«

iBiiseii xeigcan 59 unter und 34 Aber s8'.

Ij9t höchste Birometeisttnd war am iiten a8' 6" 8

Der aiedrigite . am aitten 36'ii"S

Der mittlerere * . 37' 5" 5

Der höehste Thexmometerttaiid am taten 8 4- Der niediigite -^ am yieit i^-^ Der mittlere 34.

Der* herrschende Wind war Sadwest. (4a mal).

Die flbrisen Winde folgten» je nachdem sie sei* tener oder hiufieer eeweht hatten, in folgender Ordnung: Sud (18). West (13}« Nordwest (i:i), Sad^ otiX8)» Ost (1 mal).

£0 wurden gtihor^ni 567 Knaben.

365 Mädchen^

730 Kinder, (darunter 9 mal Zwillinge). Es ttarbeni 4^8 Personen , (269 über 189 unter 10 Jahren).

Mehr gehören; orjn ÜnMUh wurden geboren. 55 Knaben.

68Midchen.

121 Kinder. Ea ttarhen unehlich geborene Kinder: 11 Knaben.

19 Mädchen»

3o Kinder.

Getraut wurden 112 Paare«

Im Vergleich zum Monat November hat aich da« Zahl der Geburten um iQ'^, die der Todesfälle um 34 vermehrt»

Vermehrt hat sich die Sterblichkeit, sm SticK- hnaten nm i, an Maseru um 1 , an der Abaehrung um 5, an der Wassersucht um 14» am Blutsturr. um am Schlagflufs um 7 9 an der Gicht um 2, im Kindbett um 3, am Krebs nm 2, an der Enikrkftung um ai , durch Uiiäilücksfälle um 2^ die Zahl dm* Todtgebomen um 9> die der Selbstmörder um 1.

Vermindert hat sich die Sterblichkeit : beim Zah- nen um 3 p unter Krämpfen um 20, am Entannduiigs* fieber um 7, ta der Lungeniiichc um 4.

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YoiT den 189 ö^stöt^ennt .mttte^ t6!Mlt9H'mi^ .'■ Ten i46 im ersten^ 17 im zweiten , 6 ini dritten^.. 5 im -vierten f 7 im fünften, und S "voit 6 Ut 10^ Jahren. Die Sterblichkeit in dieseJoi Lebenijhhvc^ ' liat flieh in Vergleich 2umKoyemher um 6 vmmind&rt^ .

Im ersten Leben« jahte atatben (die 49.Todiee- bomen mitgerechnet]» 66 Knaben SoMädeheihf ur- unter 6 während dem Zahnen, 54 ttnter £tilmpf<A, - 4 am Stickhusten, 1 in Masern, 5 an EntzQndnngfl- Hebern^ 7' ail der Ab^äirtin^y 112 am SohliigfluÄ| 8 durch unbestimmte Krankheiten«

Von den 269 Oestörhenen über 10 Jahran WldTltf 1 von 10 bis i3 jähren, lo von i5 bis fo, 26 VÖltfip, bis 3o, 35 von 50 bis 40, 3g von 40 hi^ So, 42 WnStf bis 60, 34 von 60 bis. 70, 41 von 70 bis S^, T^ vo« 30 bis 90, -40 von go bis 100 Jahren, Die Sterbliclkii ' keit in diesen XebeDsjahten hatvich^iil Vewglaich zum Monat November am 40 vermindert.

Von den So' gestothetteh unehelich geh» Kindern waren flS im ersten Lebensjahre , 1 im zweiten , 1 I im fünften, 8 Waren todt ceborirri , 2 starben wah- rend dem Zahnen, 9 unter A^ämpfcn, 2. an der Ab- zehrung, 4 am ScIilagAufs^'a am'Stickhuften^ 1 tn '

Masern« 2 vor Schwäche. , ' ,

Unglücksfälle. 2 Frauen sind ertrunken , 1 Frau 1 Knabe durch einen rall.

Selbstmörder, 1 Frau liat sicrh tlrs dem ¥Vi After gestürzt, X Mann hat sich erschossen.

Ea blieb tiich' in dietem. Monat der Clitrftkter der Krankheiten 'katarrhalisch «rheumatisehv. ^M*^ entzündlich, es fand sich eine Verminderutik der bisher vorherr&chend gewesenen' entzfindlic]ieB%on- stitution, wenn gleich zerstreut , so erschienen. doek rein nervöse Fieber. Husten» Schxiüpfexr und tn« fiinöse Zuf^le waren an der Tagesordnung«. . Im: Ganzen findet sich aber bei dieser unge'wöhnlsclien milden \'Vitterun£ kein nachtheiliger Einfiuft auf die Gesundheit der Menscli^n, im Gegentikeil: iet clie Zahl der Xranken sehr gering.

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Summa

*58

■■ Ji» harren Mitarb

JournaU Beiträgg lenUfn ,votl,n. Ich lehs mich genöiliigc, durch die bedeuten- den Ponokolten, -welche mir M«iinscri|ite niiil aii' dne ZuicndiinKen uli, ohne itaTi ich Gebrauch diTon inicLen Kann Teruriich«n. di* ßliic n»4:li- m»U lu wWftllttlen , 4Ue «ololi* Zuiandung«n-a»t-

weder mit BücUiftiidleTcelegeiilieir , oder fSetnklxt init der Post^ an mich geban ku lasten , im letscern Falle )il>er mit der Aufschrift : ,, Zur fahrenden Poit^ Manuscript für das Journal d. pr. H.** wodurch dat Porto um awei Drittheil Termxndert wird*

Die Bihliothek d, jfr. Heilkunde FehruaK\%i% muhSUt Kau seh IVIemorahilien.

/, Kurze litter&rdsc'he Anzeigen»

X. Choulant Tafeln zur Geschiente der MedizitL ' /• £. PVezlet Beschreibung der Gesundhrmanen

Wipfeldy Kif singen y Boklet und Brückenam^ F, John das Mineralbad zu öleifsen, nehstB^

merkungen von Formey, J. J. S.teinm ann Untersuchung der Ferdinmmdtm'

quelle^ nehu einem Anhange von S, ti, Xr o mM^y.* £. L, S chubarth Lehrbuch der theowei, CktmUm Ch, Th, Maunoir Nouv eile Methode de irmier

la Sarcocele, //• Academisehe Schrift-en der ÜnivmrtitBt

Berlin. f, F. Susewind de Graviditate Ovaria» J. 2\ J ackisch de vi affectuum noxia. M. Schlafs de peritonitiJe^ /. C. C, Samel de eurations bubonum» C. Hasel off de fistula ani, Ch. H, Rein hold de Arsenico, JD. Heilbronn de variis Cataractae cwrmndme m#-

thpdis, J. He wer de functione digettionism Xi« G, Fieker de rhachitäe» /• G. /• y erläge de febre puerptrali. /• G. X afs mann de ae'ris hydrotnioniei usu weedieo^

F, KaaS de funiculi umbilicalis deligatione»

G. F, ./. Ma rx morbi caerulei exemplum memormhile. B, G* Schrakamp de cardialgia,

Chn £. Gebrmann de morbo comitiali, G. Theveny de infantum blepharoblennorrhoeam iU» Heilborn de dentihus» P. fV innicki de catarrho et coryza. III» Verzeichnift neu erschienener J^&efter» England^ Frankreich*

*

Druekfeklerf October«- p. 88. -Z. g. at. Herget L SergeL

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practischen Heilkunde

Hezaufgegoben

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C, W. Harelana,

Kf^g^ FfsaCi» 5riarw»rh» Eitter doi rodimt Adl«r. (M«Bf Bwtitar KUft«» erttem Leibant, Prof. der Me- ttflim mif derUniTerfitftt suBetUn^Directo^ derKönigU Mmkm GUnirg. AoAdmiie for du Miliuir^ trttwii Ani dak;Chjuit6t Mitglied der Aeadesie dm Witfenieliafiteii «M»

Cr«», FfMBMi 9 Itt olZe T^orl», I>lidk ^Hbi lief Xi#&mm goUnmr Bmmtu

Göths.

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IIL Stück. 'März.

- Mit einem Kopfer«

Beclin 18123; Gadmokt and Ttrlagt bti HainiM.

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I.

Beobachtungen aus meiner Praxis.

Vom

Kreisphysicas Dr. Feters

SU Anclam.

1*

jinomalieen der JTdmorrhoidtn.

*Ja[i Anomalieen der Hämorrhoiden idio- pathische Brnst-y und namentlich Hers- ^rankheiten nachzuahmen im Stande sind, 'ejj^te folgen'der Fall.^

P s, 3i Jahr alt, von {^egnndem An- J^^fcoi dessen Vater ein starker Hämorrhoi- ^^rias W4r, litt bereits in seinem 8ten *'<^|ire an Hämorrhoidalsafällen ^ und hatte ^^lon in diesem Alter Biutabgpan^ durch r^o After. Er führte in seinen J&nglings- ^^liren ein etwas wüstes Leben » .und fröhn- ^ später £um öftern dem Bachns. Aufser &«ier Gelbsucht und.öftern venerischen An- lockungen y wufste er sich eben keiner ^^daotenden Krankheit zu entsinnen» Im ^^sten Jahre fühlte er öfters Brustschmer- zen und Beklommenheiten, anch fing nni

A 3

-. 4 -

diese Zeit ein, fast alle Nächte :vrieder« kehrendes, höchst lästiges Alpdrfickeii an, ihn EU plagen. Merkwürdig war dabei, dits^ wenn am Abend grof^e Pörtionva Weins oder sonstiger geistiger Getränke ge-' nossen waren ^ das Alpdrücken, mitgfbfsar Ersticknngsangst^ am .folgenden Morgen sieb einstellte, dagegen Abends erschien, wenn, der Kranke am 'Tage mäfsig j^elebt battew Dieser Incnbns ward mit der Zeit habi^ tuell und verband sich mit einem schmen-» haften , klopfenden Gefühle im Herxen^ Yen wo aus, dem Gefühle des Kranken nach, die Sn^cation ihren Anfang n^hm. Im* mer blieben die Anfälle, deren oft in der Nacht 4 bis 6 eintraten, ans, wenn er Abends sich einen Rausch trank, so dafa er sich den Trunk, ans blofser Eürcht vor dergleichen Anfällen , und um diese zn ver- icheuehen , aneugewöhnen befürchtete ». «n* mal auch mit der Zeit das Alpdrückeil sich am Morgen nicht -mehr einstellte. War jedoch mehrere Abende hindurch genanntes Mittel, in der Absicht, die Anfälle zu hin- tertreiben, angewandt, und fing Patient an, sich nun den folgenden Tag über und Abends allen Weines 2ti enthalten, so wa« reu nun die Paroxysmen von gröfster Hef-' tigkeit und drohten jeden Augenblick Er-* stickung. Während derselben* war er. nicht im Stande sich durch Bewegung zu erleich- tern, obgleich er fühlte, dafs somit der Anfall sogleich vorüber seyn würde. Wirk- lich fühlte er auch nach demselben keine Beschwerden , kurz der Zustand hatte gans das Chari|kteristische des Alps. Mit der SEeit indeiÖi trat doch am Tage einige Be«

Uemmung mit gelindem Herzklopfen eiiu «amal wenn die vorige Nacht ^ehr ftbel hingebracht war. Ja bei einem Schlafe im LehDstnhle, und selbst während des Mäh- rens entftanden kleine Anfalle yom Iqcu* hoi. .Bei den Geschäften nnd der Lage des Kranken konnte nicht vjel für ihn ge-* schehn, obgleich von einer strengen an4 ordentlichen Lebensweise, an der es imm^r gebrach, am meisten zu erwar-ten gewesen wäre. In seinem 2;8sten Jahre entstand nach einer heftigen Anstrengung dnrqb Tansen und vielen Weingenufs plotslio^ in der Nacht eine aofserordentliche Angs^ die vom Herren aus angeblich entsprang und dem Gefühle nach mit grofsem I^nf^ mangel vergesellschaftet war, obgleich io der Respiration eben keine Abnormität ^U bemerken war. Der Anfall währte eine gute Slnnde^ Fat« sah leichenblafs aus, safs aufrecht im Bette, Hände und Füllie waren eiskalt, kalter Schweifs bedeckte den gan- sen Körper, der Puls war klein, sehr fre« qaent, übrigens regelmäfsig. Unstreitig halte der Paroxysmns ganz das Gepräge des den organischen Hersübeln eignen^^ wes- Jialb auch der Verdacht, bei Berücksich- tigung der Anamnese, und da nach der Zeit sich noch einige Anfälle der Art ein- stellten^ auf ein idiopathisches Leiden des Herzens fiel. Am Tage fiihlte er von nun an, bald stärker, bald geringer, einen höchst unangenehmen, brennenden Druck in der Gegend des Herzens, und hatte das Ge- fühl , als wenn ein schwerer Körper dj^s Hor^ drücke und in seiner Bewegung hem« xne. Die Respiration war swfir nicht be-

deutend |eiiirt, jedoch konnte ei^ oft niebC tief eioatbmen und war gthöihigt, nm je» nes nnangenehme Geffthl in etwas tea nil« dem, die Schultern zarock- nnd das Brust- bein yorwärts au beagen» wo alsdann eine tiefe Inspiration sehr wohl that, .Päs 6e« hen ertrug er in der Regel gut, konnte auch ohne grofse Beschwerde Treppen stei* gen. Hatte er sich stark und ohne Be« schwerden durch Gehen bewegt und stand, nun stille 9 so stellte sich, mit gelindem Her^Uopfen^ ein Gefühl yon Oppression und aunehmctnde brennende Empfindung iai Hereen ein, TTeberbanpt war das Stille« stehen beschwerlicher für ihn als Geben und sonstige mäfsige Bewegung« Bei trIU her, inimafpe*^2tter- tiuft^ war das Athem« holen oft Eiemlich beschwert^ aach alsdann ' die Herabekleminung am stärksten. Auf alle diese Krankheitsänfserungen hatte die DiSt dto meisten Einflorst Sie nahmen be* deutend tu, wenn mehrere Tage hindurch SU Viel Spirituosa getrunken waren j als« dann fühlte der Kranke mancbmal im Ge- hen einen Ruck im Herzen, der auf einen Augenblick die h^fi benahm und ein leich« tes Hüsteln erregte. Dies k^m jedoch nur selti^o. Führte er eine ordentliche PiKt, so war der Zustand im Allgemeinen bes- ser. Sein äufseres Ansehen blieb dabei vollkommen gutj er hatte guten Appetit» war mitunter sehr heiter, oft ausgelasseui* besonders beim Glase Wein, ohne für den Augenblick durch irgend unangenehme Zu<r Utile bestraft zu werden, Der Stuhlgang war nicht" ganfi regelmäfsig; es wech-' selte manchmal Verstopfung mit Ourcbfall,

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Kuchmal litt er an Schwindel niid eli^ Geffihl von grober Abspannan^f. Alsdän» üh man däfs die (linke Wanj^e'Btcb- hoch- leth IBrbte «i|nd heif s* warde , - :^hrend die rechte natürlich blieb, kvtch aorser der Gegenwart jener Erscheinangeii'^arde dieae^ eft nach der "Mahlseit^ 'wahrgenomiiien« Merkwfirdig war dabei , dafs alsdann der linke Faff gaas kalt wurde ^ was mit dem rechten nicht der Fall' war. Der Pols war ein sicherer Barometer von den kranken. GefBldeil de« Patient^ni. Ffthite er «ieb ^ns frei Ton. Beschwerden , iQ wer der Pala ToU und langnim; regte sich dM ^e^ •ehriebene Gefttlit am Herren , >o wcird"" er mehr freq^aent und klein | liähpi' die O^^ pression - t|nd bespndera der lästige Pftudc am Hersen sehrüberhänd: elidann nahQi «ach die Frequena and Kleinheit des Pal- aeä so, wobei er aber etwas unordentlichi^ jedoch nie anssetsend wnrde. Der lierär achlag war natürlich , synchroniseh mit dett Pulse, jedoch gränste er. oft an Hersklö^ pfen. Bei allen diesen - Znföllen , die mehr oder weniger und in verschiedenen Nuan- cen sich täglich einstellten , verrichtete der Kranke, obgleich unter einiger Anstren*

Eng, seine Geschäfte , auch wurde durch n Zustand die Integrität des Ganzen nipht beeinträchtigt. Die nächtlichen Zufälle waren folgende: Pat. ging mit einem angst* liehen Gefühle ku Bette, da ihm fast immer eine üble Nacht bevorstand, Er.mufste eich mit dem Kopf hoch legen, die Seite auf der er lag war übrigens im Ganzen gleichgültig. Zu Anfange fühlte er etwas Beklommenheit, die er dadurch au besei*

dfeii •nchte». dafi er eioigio tiefe Inipira* tionen 9, ein gewi^f eg Gähnen ^ sieh ver-i iohaffte. Die« gelang ihm api besten t wenn er mit den Findern einige Mal eanft ftber die Bmst fnhr, besopders wenn er die Ge- gend* des Ilercena sanft strich« Auch pim nigQ dergleichen Manipulationen dnrch ei« nen Fremden bewirkten jenes tiefe Einatk men, und somit eine angenehme Empfin*» dang. Bald aber stellte sich gelindes Hers« jklopfen nnd ein Gefühl , als wenn das Hers sittere p ein. Er konnte nicht einschlafan «md muTste oft seine Lage im Bette Ter- Snderny manchmal sich auf richten^ obsfleioh eigentlicher Loftmangel ihn dasu nicht an« frieb, Xn clem Augenblick des Einschlafens fahr ein starker Ruck durch die Bmst, der dem Gefühle des Kranken nach vom Her- sen aus feinen Ursprung nahm, und ei«> gentlicb eine knrse und starke Exspiration war* Br erwachte alsdann vollkommen ; heim abermaligen Einschlafen kam dieser Stofs durch die Brust, gewöhnlich heftiger als der erste, wieder. Dieses Aubchrek« keo , wobei dem Kranken war , als wenn er sogleich ersticken müfste, kam. all« x^^% 5 Minute wieder , und hinderte ihm mehrere Stunden am Schlafe , so dafli er oft nur gegen Morgen einschlief« Er selbst fühlte oft gans deutlich, dafs bei einem solchfsn Stofse^der Hersschlag intermittire, und Wächter« die er oft aus Furcht an er* sticken bei jich hatte, versicherten, daCs dergleichen Zuckungen (wie sie es nanu* ten) in einem -raschen und heftigen Ans» athmen mit An£fahren aus dem eben an» fangenden . Schlafe beständen. Nach dem

Anffahren ffihlte er nicht die {^er{ii|fateii leaehwerden in der Brosts sein Her«- nod Ptabichlaf^ waren natürlich. Nnr wenn die Anfalle rasch hinter einander, heftig und anhaltend kamen, woraof gleichfalls das* diätetische Verhalten den meijsten Einflufs hatte y fühlte er Schmerlen in der Brust nd etwas Beklommenheit «<- Der .oben bemerkte Anfall von grofser Angst nnd Snffocation war drei bis vier Mal wieder- gekommen^ und jedesmal dnrch AderlSsso beseitigt worden; anm letaten Male hatte «r Ihn TOr Tiertehalb Jahren. Die nücht* liden ISafSUe^ wie sie beschrieben sind» waren aber habitnell geworden, so dafa keina Nacht ohne sie verging. Starker GannCf des Weins am Abende verscheaoh* te sie freilich eben so wie die frühem An« nUe des eigentlichen Alps; allein je öfter der Kranke sich dieses Mittels bediente, weichet indefs wegen der nachfolgenden atirkern Beschwerden am Tage bald ans« gasetat werden mufste, desto heftiger wa* ran nach seinem Anssetaen die näcntlicben ▲aflUe) denen er bereits seit viertehalb Jahren nnterlag. Es war dagegen eine Meage von Mitteln, an Anfange Aderlässe aait Erleich ternng , Blntegel snm öfter n an dia linke Seite der Bmst gesetat, Bader, Sinreibnngen von Brechweinsteinsalbe in die Bmst, anhaltende Vesicatorien, krampf* atillende. Mittel, selbst Opinm Abends, nachher Digitalis , Kirschlorbeerwasser n, 0. w. ; alles in einem bunten Gemisch, aber vergebeJDS, angewandt. Endlich nahm man Hämorrhoiden in Verdacht, nm so mehr, ali in frühem Jahren ein »emlich regel*

•* »♦

m '"ifsi^er Hamorrhoidalfläfa Statt gefanden he tte,. der aber seit längerer Zeit, höcbat« w\ ihrscheinlich in folge der ganzen L^- be nsart des Krapken , nicht wieder Bttm Vc erschein g^ekommen war. Ich liefi d^ hei', 4a ich. früher nicht Arst des Kranken wa r, demselben Morgens nnd Abenda 4 Grnn des wäfsrig^en Aloeextracls mit Seifig nelimen und empfahl dringend eine streng Lei lensordnnng^; Da9 Mitterbe wirkte täf- licb 6 bis 6 dünne Stnhlausleenin^en-|üi€ Ab^ ang eines zgben Schleimes. Die Zu- fälle ^ liefsen etwas nach, suiiial Pat» aneh wir) dich eine strenge Diät befolg^te. Er hattt3 die Pillen i4 Tage lang genoihmen^ wo q ach deren Gebraach auf eine knrse Zeit ausgesetzt werden sollte. Mit einem Male stellte sich Verstopfung ein^ mit Schmtorz niid Spannen im Kreuze, und einer brennenden und juckenden Empfin- dung im After« Patient hatte dabei auf- steigende Hitze und einen sehr beschleu- nigten Pqls, litt aber doch weniger ^ron Seinern alten Uebel, Nach beinahe drei- tägigCT Verstopfung fühlte er Drang surai Sluhln^ es wurden unter heftigen Schmer-» zen iiu Ano harte Excreipente und fnit ih- nen e ine Menge Bluts aui^geleert. Alle Zu- fälle verringerten sich sogleich, der Hä* morrl/ioidalflurs hielt 8 bis jo Tage lang an, oa^h welcher Zeit der Kranke ßicp völlig erleichtert fühlte, so dafs selbst bald ein gesunder Schlaf, mit Unterbrechung durch a\rei^ bi« dreimaliges gelindes Auf- fahreft , sich einfand. In einem solchen, beinalie ganz. freien V^astande befand sich der Kranke vier Wochen lang, worauf di«

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lloepillen', bei FortseUnngp eines atren([^ei| Kegimenfly Ton nenem in Gebrauch geso- gen wurden , jedoch in verminderter Oaan« titfit. Sie errei^ten wiederum vermehrte Stahlaii8leemn§f, ohne indefs einen nenen Blntabgang darch den After zn bewirken. Indlich verordnete ich , bei völligem Wohl-* befinden d^e Kranken^ aafiötende Extracte mit Ochaengalle , Seife und Rhabarber, de- ren er aich anhaltend bedienen sollte , rieth viel- Bewein ng sa. Pferde ab^ und habe nun das Verg^nögen, dafs der Patient von feinem in der That gefährlich scheinenden TTebel bereits seit einem Jahre befreit istt

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Nuiztn dir CiironcnsÜure bei einem ßechtenartigen

Ausschlag^..

Frau Majorin v, 11«-^ 36 Jahr alt, war nebst ihrem Kweijäbrigen Kinde von einem Dienstmädchen, welches^ ohne dafs man 08 vorher wufste, mit einem sehr üblen chronischen Ausschlage behaftet war, an-

Eisteckt worden, wodurch zuerst an doa Süden und auf dem fiauche ein sehr jok- kendes, brennendes Exanthem, in Forjrn der Krätze, veranlafst wurde, Es bildeten sich nach zwei bis drei Tagen kleine pustulosi) Geschwüre an diesen Theilen , die eine wäfsrige Feuchtigkeit ausschwüston, und mit einem ruthen Hofe umgeben waren, WPbei die Haut sich bcifs und aufgeschwoU

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lenseigte« Bald würde nan der- ftasf. rechte Arm 9 die rechte Lende/ ein Theil des Rückens , und ancb des linken Ober- arms mit einem Aasschlage behaftet ^d^r -^ syphilitischer Natur zu seyn schient b , bildeten sich nämlich grofse^ dankelgeUk <; aussehende y runde Flecken ^ auf denen. di4 '-■ obere Haut sich oftmals unter bc^ftigem , Jucken kleyenartig abschuppte ^ wo älsdaan jene Flecken eine mehr hellere Farbe ain- nahmen« An einzelnen Stellen schwitato eine klebrige Feuchtigkeit aus, die hefli* ges Brennen und eine erysipelatose Enii- . : fl^ündung in der umliegenden' Haut Teraa* lafste« Der Ausschlag breitete sich nuA unter der beschriebenen Gestalt weiter aui^ und nahm am -Ende einen grofsen Theil des Körpers, besonders der rechten Seite,' ein , wodurch grofse Unruhe der Patientin^ Hitze und Geschwulst der ausgeschlagenea Tbeile, mit bedeutendem AUgemeinleideu, hervorgebracht wurden. Ich wandte so* vörderst Mercurial-Laxansen^ und äufser- lieh eine Sublimat- Auflösung an, jedoch ohne Nutsen, Nachher irurden Galome!» Antimpnialia , Schwefel, Dnlcamara, nebat Kleyenbädern , und Ptisanen aus Gpajak- hols , Sassafras , Qnekenwurzel , Bittersalz n, s. W4 unausgesetzt und mehrere Wochen ' lang angewandt, ohne dafs hierdurch die geringste günstige Veränderung bewirkt wurde« Endlich schritt ich xu obigem Mit* ' tel, mit dem ich erst eiozeloe kleine Stel* . len des Ausschlag« zur Probe befeuchten liefs. In Zeit von einigen Stunden nah- men nun diese Stellen, unter einer bren«- iienden dmpfindung in der Hautf. eine hei-'

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«

Im Farbe an. Bei fortgesetzter Anweiu Mg des Mittels wurde die Farbe des Äat- lAlags immer heller, so dafs die berfihr- tSB 3tellen beinahe wie die natürliche Hant aossasehen anfingen. Es wurden nun grö- Cier^ P^tbieeii des Exanthems mit der B&nn gelindjB eingerieben ^ und nach 3 bis 4- Tagen war die ganze, vorher mit dem Ausschlage behaftete Haut, anfser dafs sich aoch hie und da einige hellgelb gefärbte Stellen aeigten, rein. Eine Mercurial- Laxana und darauf stärkende Mittel nebst einer krSftigen Diät, machten den Beschlnfs der Kur.

JSbi hSchittVahrschdnUch schon längere Zeit vor dem Tode vorhanden gewesenes Xoc/i im

Mt^en.

Fran* Acoise Inspectorin P., 58 Jahr alt 9 frtther ziemlich gesund, litt bereits seit 8 Jahren an Gichtbeschwerden, die an« erst als Chiragra sich offenbarten > nach-^ her, wegen allgemeiner schwächlicher Dis» Position, Ton einem Theile aum andern gingen , und zuletzt aum öftern innere Thei- le befielen. Zwischendurch' fanden gute Zeiten Statt, obgleich selbst aufser der Gicht andere Uebel gegenwärtig waren, su« mal Hämorrhoidal - und hysterische Be* aehwerden s* w. Es blieb vor 6 Jahren, da dies des Alter mit sich brachte, die

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Raiiiij^ong) welche früher noch goh&riff im Gange war, aas^ wodurch ein merUJcher Einflarf. anf daa übrige Befinden sich sa infiern achiei^« Nach dieser Zeit nahmen nämlich die, übri^ena stets ünretfelinärai* /^ gen, GichtanfSlle an Ereqaen£ nnd Heftige« . ; keit zn^ die Verdaonng litt, anch ailelltv -t^ sich sam Öftern langwierig^e Verstopftpig./'' des Leibes ein , die darcb Cly stiere Abc^ y holfen werden tnufste« fieberhafter Zu^ i stand warde nicht bemerkt^ die KcMke verlor aber au Kräften » bekam ein bltüef Ansehn und war stäts mirismüthi^. Vor einem Jahre schien die linke Seite der . Brust vorzüglich durch Gicht afficirt sn ' seyn» da die Patientin an diesem Theile über heftige Schmerzen klagte ^^ welche mit Schmerzen in den Hüften und dem Krenie abwechselten I auch bei verschiedeatlidi eingetretenem HämorrhoidalÜärs auf eine kurze Zeit sich gänzlich verloren»* ..Wlk* rend des Schmerzes in der linken Bmst, der besonders nach dem Brustbein zu Statt fand) litt die Pat. an Engbrüstigkeit, ftthlte ein eignes 'Pulsiren' in der scamerzhaften Gegend, und mufste zum Theil das Bette, hüten. Dabei war der Schlaf nur sehr kurz und unterbrochen, der Appetit fehlte, und ei stellte sich nach dem Genusae von irgend fetten oder blähenden Speisen §aiu^ res Aufstofseo, oftmals Erbrechen des Ge- nossenen, und ein lästiger Druck im M9- gen ein, so dafs nur in der Regel dftahe und leichte Speifen vertragen wurden^ Di^ Schmerlen in der linken Seite wurden eft so heftig , dafs die Pat. weder stehen noch ' liegen konnte, sondern aich, um sicll^ ei*

^ i5 ^

an erleichtern^ mit der Brnat und Htrsgrabe Unf einen harten Körper halbe T Ui ^anse Standen lang^ fest auflegen rnnf«* te, in welcher Stellnngp man sie bänfig^ an*- trat- Hosten und sonttige Brnatbeschwer. lea waren nicht zugegen, das Pulsiren.in '' der linken Seite, nach der Heratgrube zd, war aber deutlich nnd in einem ziemlich groraen Umfang periodisch zu fühlen , wel- chen Zufall man nicht ^^ da sonstige £r- icheinungen dies keinesweges bestätigten, flb ein Aneurysma eines grofsen GefäTses in dar Brust hielte sondern den man anf Termehrte Action der Arteria coeliaca schrei- ben au können glaubte» So wechselte der Zastand in dem letzten Vierteljahre öfters ab| indem bald die Schmerzen die Ober- band gewannen, bald aaurea AnfstoCsen und Ivbraeben des Genossenen Statt fanden. Dar Appetit stellte sich zwischendurch et* wai ein , auch war. mitunter Stuhlauslee- rnng regelmäfaig vorhanden; dann aber fehlte wiederum der Appetit gänzlich^ und die Kranke hatte mit Verstopfung zu käm- pfen. Der Körper magerte dabei eben nicht me^ch ab» auch wurde kein bedeutend fieberhafter Zustand wahrgenommen« Jünd- k'ch nahmen die Schmerzen in der linken Seite ao zu, dafs aller Schlaf beraubt wur- de nnd die Kranke den Tod wünschte^ der auch» nachdem die Schmerzen acht Tage lang hintereinander gewUthet hatten , un- ter Convulsionen erfolgte. Bei der von dem gerichtlichen Wundarzte Herrn Lang- heck unternommenen Leichenöffnung fand ich folgendes: den Unterleib aufgetrieben; die Langen natürlich ^ jedoch etwas stark

*

•«

mit BInt tngeftUlt; d«i HeK rroCi tmdiBit J fett nmgebeti | die aalitaigende Aort« ud ! deren Bogen von nn^ wohnlicher -INeke^ l fester Textur und gelber Farbe» ohaektuk- >' heft erweitert zu •eyh« Bei OeAmng de$ i Banches drang eine änfferst fibelriocSeidil j LnftaK unter Geräusch hervor» DieMf '- folgte eine gelbe Jauche , etw:a 4 Pfand inl < Gewicht 9 welche einen so nnertrfigliehM Geruch verbreitete, dafs man längere 3SrfC hindurch mit der Scction aufhalten und'dle 1 Eingeweide cum 6'ftern mit Wasser ^ib« spüblen mnfste/ Hierauf fiel sogleich eit völlig vernarbtes Loch in der Ifitle dit ' kleinen Krümmung des Magens auf, vM- ches in Verbindung mit einer durdidrin*

Senden Oeffhung im kleinen Netse eineifli incr bildete. Dieses Loch enthielt 1 Zoll im Durchmesser, und man konnte durch dasselbe mit dem Finger bequem- in die Höhle des Magens dringen« Im Umkreise der runden Oeffhung waren die Haute des Magens um das vierfache verdickt, so dafs ein fester^ callöser Ring das Loch begrBaste. Das kleine Netz war in der Umgennd- des Loches callös und noch härter'und diekerj^ als der von den MagenhSuten gebildete Bing. Der ttbrige Theil des Magens nipd kleinen Netzes war natürlich besehaAn^ aufser dafs ersterer hie und da mit' den . nahe liegenden Theilen durch kurzes Zell«

Jewebe verwachsen war, und dessen Bln- er etwaft verkürzt und gespannt befüadisn wurden« In der Höhle des Magens fhnd man einige unverdaute Nahrungsreste^ der*

S laichen auch in der Jauche , die sick in er BauchhfiUe befand, bemerkt wurdeOir

Die

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»7 ^

Bis Li0ber war ^snnd; an der Hintern BSche dee linken Leberlappens 9 onweitdee Xefrtifua Sfig^ä und mit der La([^e de« be- Berkten Loches im Ma^^en correepondirend,*. war eine runde ^ \ Zoll im Darchmeiser enthaltendoy franweire aussehende^ harte Stdle y die jedooh nicht tief in die Sabstan» 4tr Leber eindrang^« Die übrigen Unter- bÜMorj^ane waren natürlich. Aurser die- len cei^ sich noch der rechte Eyerstock •nberordentlich ansj^edehnt. Nach g^sche-^ hener Trennung fanden wir in demselben awei orale , einem Gxanio glloichenden Kör* per, weiche mit einer gelben , lymphati- •cksn* Feuchtigkeit umgeben waren, und lut mit den bfofsen Fingern aus dem Ora- rie herausgehoben werden konnten , da sie sat durch wenig Zellgewebe mit demsel^ bea-nuammenhingem Der kleinste dieser Xdrper befand sich im obern Theile des Eyerf tockes , war von der Gröfse einer WallDoTs und mit Fasern und ZellstoiGr um- geben. Nachdem solches abgetrennt war, aeigte sich eine Membran, welche einen karten Körper (fast so wie das Pericranium den Himschädel) , umgab. Unter dieser Xsaibran fand man wirklich eine Knochen- linde \ die rechte Seite glich dem knöcher« Ben Scheitel, die linke war unförmlich« Da wo der unterste Theil des linken Sei- tenbeins ist^ war eine unförmliche Grube^ nach unten ein Loch, in Gestalt des Fora^ mUb magm^ Der gröfsere Körper befand sieh im untern Theile des Eyerstockes, und

flieh dem Schädel eines 6 bis 7monatlichen oetus« In der Gegend des fehlenden An- gesichts waren viele Faeern und Zellsitoff foufB.Liy.B.s.Sf* B

18

b«llndUcb. Wir bemerkten ^e Kmoft- Pfeil* und ljainbda«.Natb, eine. vordere und JiiiH lere . Fentanelle ^ da$ Foramtn nuigmä9uWi% ^i9 und die Protuberantia externa ,dQiielbeetA JNaebdem dieser Körper in eine ; rechte und' linke Hemisphäre |;etrennt war^ &ei|f|;e aiel^ •ine weifsjg;elblii3he Alasae (wie äuBgfMjp/k tes G^hirn)^ die ohne an nässen oder schmiet» rif «n aeyn> sich drücken liefs. In diesM Hasse fanden wir hin iini wiedtsr 'v^tUli ansfebiidete Haaire Van GlaH» tad dtuiM«! brauner Farbe ). ohne Wnraeln. Di# fiimi Höhle war mit einet Membran {Zhwa Mt^ ur) iius^kieidet; die . Precessoe deNe}hei^ iehltenk SKwischen dieser Membttiii.mid •inel^ Art von iPeritranio bemerkt«. maiK dentiich mehr cder weniglir ausgebildete^. fCwJMbte Knochen^ von denen einiee 4»e«. aonders äniFallend waren. Anch sab nuMi die Verknöchemngspunkte und ihre etrah* leaförmige Ansbreitnng in der knorpelicb- ten Substana jener Knochen.

Während diese letstg^enilnnten Abnor- mitäten allerdings Aufmerksamkeit verdien »en (die Verstorbene war nie scbwangoA

Seweien), so ist dooh besonders das in dem. (agen gefundene Loch bemerkenswerth^ da selbiges schon längere Zeit hindurch ge-i f enwärtig gewesen ist, ohne von setnAm ov-v. Bten Daseyn an, den Tod veranliEifst zuhaben«; Denn die. Entstehung eineü förmlichen Bin«« gest. desien Peripherie aüi den vierfiBeh Tcrdickten^ cällösen Mägenhäuten gebildet: isty kann bei der gröfsern Steigerung krUnkm hitfter Vegetation nicht in gana kurser Zeit

Ter eieli gehtn, londern bedarf einea nn-r.

,^

liehen Settrauins - und - &archlamfa|ig rerer Stadieo« Auch widerfiprechen jf».^ Annahme die iLrankh^ften ^»c)ieinan<^ w&hrend de» Lebens dejr Veirstprbenen. leatand daher diese Abnormität^ dea en Voraosset Anngen g^emäfs« läxigi;re

hindnreh^ ohne dafs .ein > t8|flicheii^ Uefien der Speisen und Getränke nach ■r Genüsse in die Banchhphjie^ oder- ifstens ein allmäbUges Aussikern dec^ sebreyes Statt fand ^ WOclurch o£fenbac; baldi^^r Tod hätte herbeigeführt wer-v

missen» Ja sogar wnrde- di^ Ver« Bhf und iSrnähmng des Körpers dureh e abnorme Oeffnnng im Magen Weni^ aträebtigt» Dafs das. Ansfliefsen, d0i; rimente nicht erfolgen konnte » mÖgtfli nu %u erklären seyn^ dafs i»T Magen^ m er^ wie angeführt ist^ hie und da den nahe liegenden Theilen krankhaft irirt war ^ und dessen Bänder etwas se- iot befunden wurden^ gar keine , oder eine geringe Verändernng seiner Lage iden konnte» es .mochte seine Höhle ih Speisen anoh.noch sp .sehi» [■dehnt werden» Daher fand -Wohl im- die Lage des leeren Magens Statt ^ so

der coneave Rand, in welcher die Hing war» stfets aufWart^ gekehrt und der hintern Fläche der Leber bedecl^ty fordere Fläche dagegen vorwärts, und Untere stets rückwärts gewandt wer» konnte auch das Loch in der kleinen emttng des Magens in einem TheUe hintern Fläche der Leber einen anhal- m Verschliefsttngspunki finden , wo-^

h ein Austreten der NfihruDesmittal in

B i

JUd Bttelihtttild ffchwer oder unmtgplich' tmi^«' Diea vritd um to gewiiier , weaU fliaii die itait dem Ltfch« cerrespondireAde Stelle in der hintern FlMche dee klein«» Leberlappene unweit de« LobüluM Sf%du h9i rttckticbtigt, welche eich Termdge ihref Gestalt, färbe und Härte alt diesen Ver- eohlie£iattgspQükt dentlich änfcttndi^ tint in ^wissen Stellnng^en des KiSrpers ira^ es wohl mfigUch, dafs grörstentheOB mnt' dfthne NntrimenVe ansllid*sen kontiteo^ w^ dnrch die heftigem periodischen SchVier^ ften entst^h^n mochten, bis endlich einoft Art von Päulnifs des Ansgetretenen, einO Vielleicht in der letzten Lebensseit grik iiere Quantität desselben ^ und der donA den gansen Znstand bewirkte ILrUfteTerlMt den Tod herbeifilhrtev

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Hälung Ai& HJiwänmügen ütächwvM In (I& BnfAädkifihöhh ^^ahnt stüdm^nvi Abgang dr«

sie/ien.

Bei eihem jungen robusten tklenseheft war der Körper der obern Maxille ausge« dehtil, gegen die JPbsstt tonma hin ein ani^ gebrochener gUnaender Tumor befindlich^' atrotäend von ftingöser Blasse^ Der Ita- tient litt hier an bedeutenden intemiÜtv» renden, und mSfsig anhaltenden > dehnen^ den Schmerseni. Der erste grofse Backen^ Mha w«r bereits tief abgebrochen » die AI«

dt 9

noU und die anfrEnsende Wan^ mit fla* ^n fnogfifen Aaiwilohsea besaUtt Nach* iaa die Ueberbleibael von drey Z^hnwuraeln edt dem Hebeisen aqsi^ehaben wareq, fand ptn das ^trvm Sighmori geöffnet , ana wel- chem ein wenig eiterartiger , fibelriecbeo- im Schleim floff. .Die Exploration neigte, iiti diese Höhle durch eine siemlich feste» daatUche, bei der Darchbohmng mit der SoB^e wenig blntande Masse ausgedehiit iraTi welche sich anch in die beiden, mit derUnnbackenhöhle ^ommunicirepde Zalm* h$Uea einsenkte. Die Sonde blieb unge- firbt, der üble Geruch yerlor sichj^ und in der ersten und folgenden Zeit neigte sich bei jedem Verbände ein guter Eiter« Bai Geichwür der Wange schien nicht mit den Mveolis frei ^n ^mmuniciren ^ indem die gemachten Binrspritsnngen nicht durch- dnngn. Die äufsere und die beiden in- nern Oeffnungen «.pm Antro wurden mit einer Auflösung yon einer halben Drachme Cufri iulphufk^ in eine Unce Aquäe fluif\ Au« faaji täglich , späterhin alle 3 4 Tage in- jicirti die Alveoli mit Wachsschwamm aua- ge/BUt, das Ulcus trocken verbunden » die IJDipritaung jedoch^ wegen der Schmer«- aeo, die sie verursachte^ hKufig verdünnt» Mit dieser Behandlung wurde 6 Monate lang fortgefahren, in welcher Zeit sich das Contentum des Antri allmählich verklei- nerte, ohne dafs ein stücl^weiser Abgang desselben bemerkt wurde« Das äufsere 6e- sehwttr schlofs sich am Ende des 2ten Mo« nats mit einer am untern Theile der vor^ dem Fläche des Körpers der obern Kian- lade adhärirendeUj vertieften Narbe« Die

» »« -*

dehniiiiden "Sdunerseu verloren sich Idi '6t^b Monat der Bi;bandlao|g; i iadefi vrUtdn um diese Zeit die Sond<B bei der üntersa* cbnn|^ etwas schwars gefärbt« ' Man liefii daher täglich a Mal eine Abkochung der Färberröthe mit Pbosphersäare ^und Mf^- ■rhentinctnr einspritzen^ wonach sowohl di« Eiterung als auch jedes scbmorshafte Ge^ fühl nachUefs nnd die Alveoli sich achlo»- äen* Nachdem der Kranke noch einige ZeM# lang beobachtet war, wurde ^r als grUul* lieh geheilt entlassen.

.6, ^

JBSns mwhwürdig^ H^dnüden - Qucfmuht bn

' ' Unterläbe^

Die Frau des Fiscbbändlera Maakowi TOO mittlerem Alter, in frühem Zeiten voll« lomiaen gesund, fing \ür «wei Jahren »u kränkeln: aUj^ wobei sehr unregelmlifsige Menstruation das Hauptsymptom war, Sie litt dabei iium öftern an Anfällen yom-Jkai- ten Fieber 9 worauf nachgerade der Unter-i leib', besonders über den Schaamknochen, XU sQh wellen anfinge So entstand bald Ge- llem der, Füfse, Anseigen von Wasser im ' fiaucbog beengte Respiration und Zehrfie- -ber, während die ]\Xenstruation gänsUch ceisirte* Die Frau hatte bereits eju halben Jahr lang das Bette hüten müssen, ohne fegen ihren Zustand e^waa angewandt so

«5 «

hben, äl§ sie Xrstliche Httifa Terlangte» . Iha fand jeüt Hydrops, univwrtalU, die Beiii# feil an die SchaamtheilOy die Aerme nnd du Geiicht änfaer^t odematös ang^sohwpl- ieO| den Unterleib ^leic^ftfrpiijf nnd sehr stark aufgetrieben i Flnctuation Mr^rde in ■sdbigem nicht wahrgenonymen. Dabei war

Gbe SchwHche, Zehrfieber , verniinderte rn- nnd Stnhlansleeninflf, bei i^emlieh SIsm Appetit, ang^egen, Diciretica und B gewönnlichen Mittel bewirktet^ keine HiUfe. Die gleichförmige j bedeutende An- schweilang des Unterleibes , ohgleicl^ keine Flactoation sich seigtCn bestinaimten sum BaachBtich^ durch den wider Yermiithen aar höchstens ein Quart einer brKnnlichea laache ausgeleert wurde. Der Zu&tänd Tenchlimmerte sich und die Kranke starb S Tijs nach der Operation^ Bei der Von dem gerichtlichen Wnndarate Herrn Karm 9iin9 unternommenen Section aeigte sich fol^ndes: In der Bi^uchhohle war h^ch- iteii ein Quart einer blutigen Jauche ent* htltea. So wenig die Leber als der Ma« ^s and Darmkanal fielen,^ wahrend die eüjemeinen Decken völlig getrennt waren^ 'a die Augen, Nur bei Aufhebung des Broitbeins aeigte sich der scharfe Hand der Leber/ die das Zwerchfell weit in die Qrnst« kShle hineindrückte. Dagegen erfttlUe die gän%e Höhle des Biauches ein ungeheures Gewächs, das, aus dem Becken entsprin« ^nd, bis an das Zwerchfell reichte. Das- selbe sah braun ans und bestand auf seiner Oberfläche aus Blasen von aufserordentli» eher Gröfse, dergestalt , dafs die grofse Blase, die an dem Schaambogen lag, bei*

m. 9* ^

sali« den Umfang einet KindeBkopfa batle^ diesem sogar beim ersten Anblick flicbm Die übrigen Blasisn waren yon versehiede» ner GröDie und Gestalt« Die grölsten haU ten eine donkelbraane Farbe , wie der l^em des Gewächses, die kleinem waren hall» ^ durcbscheinendf und awischen. jenen i'My tbeilt. Einige hatten eine dnnkelgrnn^ Tarbe, Alle waren durch Farchen und Uefr ne Eindrücke getrennt, jedoch durch eine sie umkleidende, gemeinschaftliche Baät ▼erbunden. An der linken Seite si|fs d|a Masie gans locker am Bauchfelle an, dafs hier das Gewächs leicht mit der Hniifl aufgehoben werden konnte. So liefs es fidi gana leicht in seinem ganaen Umfanra tren^ nen ,^ ohne dafs eine feste Yerbindng mit irgend einem* Theile, kein bedeutender 6e* fSfsBniammenhang u^ St w. bemerkt ymtm der XJnter demselben seigten sich nun.did- Gedärme, die gleichsam macerirt, hie nnd da entailndet und brandig waren, Dia Schwere des Gewächses betrug 3^ Pfiind; seine I«änge von oben nach unten % WuSm 4i Zoll, seine Breite x Fufs^sj: Zoll und die' Tiefe 7J- Zoll. Bei genauer Betracli- tupg desselben fanden wir in den gröfsteo Blasen, die sich sämmüich auf der Ober« üäche befanden und dem Ganaen eine trau- benförmige Gestalt gaben, eine braune Jeu« che, wie. sie in üblen Geschwüren snaeyn pflegt, Sie, so wie die übrigen Blasen, waren ans aweien Häuten gebildet, der- Sufsern , alle gemeinschaftlich umgebenden^ und einer innern, eigenen. An der innem Heut dieser gröfaern Blasen saTs eine grot

. fse SIeng« sehr kleiner Biesen , die ifon

^ 1# -

in Blmliehen Batcliaffenheit dar erstera

virtB, eine änfsere, yoQ der inaebi jeqer

iMfpriii^ende und eine innere {Tunka pro^ *

fria) hatten qnd die ffleichfallt mit einer

keanen Fliltsigpkeit tDrefüllt weren.' Die

' Milchen den grfifsten lieg^enden kleineren,

friln eseaehenden Bieten waren eben so her

ithafbn wie jene^ und enthielten eine ^ii-

ee , der Galle ähnliche Feuchtigkeit, 4nch

ihre innem Wandungen waren mit änderst

hleiiin grttnen Bläichen wie besäet« Ne^

bau diesen seigten fich mehrere wirkliche

BlatUasepp die mit dunklem Blute enge«-

fBllt waren , und in ihren Höhlen wieder*

«m eine Menge sehr kleiner , ihnen Shn*

Sehe Blasen enthielten* Noch fanden wir

hisimd da Blasen , die mit wirklichem E^

ter, lad andere, die mit einer Materie,

welche dem EyweifsstofF vorkommen glich,

eafeflUit waren« Auch an ihren Innern

Bieten hingen hunderte von Bläschen , die,

ee wie. sie, Eiter oder eine eyweifssto^«

iheliehe Flüssigkeit enthielten. Endlich

üurfen wir, swischen allen diesen Blasen

▼mheilty eine grofse Menge wahrer Hy^

detiden von der Gröfse eines, Eoteneyes

Us lu der einer Linse, die sämmtlich mit

ejaem hellen Waeser angefüllt waren. In

den Höhlen der gröfsten dieser Hydatidea

seb wiederum eine Menge kleiner Blasen,

Ae e{n klares Wasser enthielten. Das Pa«

reachym oder vielmehr der Kern des 6e«

wIchses schien muskulös zn seyn, wenig«»

steas lag zwischen den Häuten , auf denen

die Blasen bestanden, eine Masse, die dem

Aneehn nach aus Fleischfasern fusammen-v

gesetat war, welche sich der Länge ond

- «6 -•

Qntre nach iq * demselben Terthellten. Ja näher da« Measer in den Mittelpunkt doa Gewächies drangt j^ zeigte sich die Sobitann verhlirtet, fo dafs am Ende wirkliche Kno* chenmasse snm Vorschein )^am^ Merkwür- dig; war die Gestalt . die das Ganso beim ersten Anblick gab, wobei die PliMnUfi« ein mil^gestaltetes Kind ipit vielen Kdpfen Q. s. w^ sich vorstellte, üebrigena boMa die innern Zengungstheile nichts anffaUead Krankhaftes dar, auch ist ananföhreo, däb die Frap, anfser vor 8 Jahren einen Sohn» weiter keine Kinder geboren haf.

t7

mm

IL

Blausäure.

(Fometuuig, Journ. d, pr,Heilk.DcceinbeiriQsi%

7'

Binchi iibtr tinig$ Virtuche , welche zu Florenz im Laboratorium de$ Marcheee Riilolji^ von einer Guelkchaft von Atrzten , fPundäratcn und ^oturjmchern über die Wirkung des OU" wnesgtntiale Laurö-ctrasi ßuj den thie^ risckin Organismus angestellt lourden^ vo/| Btrm Taddeif Professor der Cherrüe zu S^

M. Nuova, *)

un4

ff'kärholter Vorschlag des Herausgebers ^ statt

dir Blausäure das destUlirie ff^asser der bitterrk

Ütndtln iMm mtdhiruschen Gebrauch anw-^,

wenden^

*Ji9 Versoche, yon vrelohen wir gegen- wärtiff Beriebt eritattena "wurden blofi sii dem Zweck uoternommen , eine in aiiierer GeielUcbaft häufig «afgeworfene Frage zn Idsen^ nämlich: wekJies ist das schickHchstß Prü"

mm $B ^

foroi zur Anw&iäuaig der Blausäure in der Jfe« didn^ gthüriger Btrüekeichtigung der Doejis dieses Mittels^ wid seiner heroisdien JRinwirhung auf dm thierischen Organismus?

Wir fchicken voraus , dafs dat Adium hydrocyanicwn oder dit Blausäure^ sie in6n bereitet seyn wie sie wolle» sich sehr leicAt Itersetst, schon wenn sie mit blpfsem Was* ser verdünnt wird. Bei der grofsea Schwie- rigkeit, oder besser an s^gen ünmSgli^h^ ikeit von Seiten des Apothekers ^ sie 4m verschtedenartigen Einwirkungen des Lich- tes^ Wärmestoflies und der aitmosphSri* sehen Luft zn entaiehen ^ die gewöhnlich ihre Zersetaung bewirkte ^y übersengten vfir unS| diifs 4er 4>rat den Gebrauch der jSäute so lange iiufgeben mufsi bis man eine Bereitungsart entdeckt haben wird, die VQQ all^n oben er^ilhntei» NilchUieilea fr^i ist«

Wir beobachteten ferner, daCs ^ Kirscblorbeerwasser, wie es jetat gewöhn- lich in der Medizin angewandt wird, ein ILnaweckmäfsige^ Prüpar^t \Bt , indem es nach Verhaltnirs der wechselnden Lufttena- peratur und der Anaabi der Destillationen, denen man es unterwirft, jederaeit eine

*) Freilich erliäh ticli die Blausäure in einen spi* rituöseii Veliüiel viel längere Zeit als im Wtt* ser; tUein um mit Genauigkeit zu- opoirsn, durfun wir den Alcohol zu^unsern Versuchen ' glicht eebrauchen , weil die medizinisch^ Wir- jiung desselben gerade derjenigen entgegengesetzt iaty welche man der Blausäure zuschreibt, d. weil es mthv incitirt oder schwächt. Die ser* störende Kraft der Säure mufste in ihrer ganzen Keinbeit vmi Vollständigkeit erprobt werdest«

«9

nrithiedeüa Quantität wesentlichi^ Otl in

lieh aufgelöst enthält. Dieie Rücklicht be«

wog nns einmiithigt das reine wes^ntHcht Od

in Kirschlorbeen euni medizinischen Geraucht

lonuizie/icra, das sich weniger leicht sersetsti

lad nach Fontanas Beobacbtangen j^ederteii

aad in allen Climaten die nämliche Kraft

btiitati es sei nun frisch oder längere Zeit

bereitet« Wir beschlossen daher i vorläaflg

dss wesentliche Oel des Kirschlorbeers in

Tsnchiedenen Versuchen anaawendeni näm««

lieh um Theii solches» welches au ver*

scbiedsuen Zeiten bereitet » und nnter vor«

schiedener Temperatur längere oder kUrKere

Zsit ihr Wirkun? des Lichts nnd der Luft

aasgssetaty aum Theil solches, welches den

Ihäftssen der Art entsogen worden war*

2b den fär di^ Versuche besÜmmten Thisrsa wurden Kaninchen gewählt; nnd das ente Oleum eseenu Lauro ^ ceräsi das gebraucht Wird, verschrieb man aus, Genua von dem Iii{ir des berühmten PhartiiaceutlBn, Herrfl •Myon^ es diente sttm Vergleichun^ipunkt» AoliD^a war man über die Art der Anwdn* daiif nieht einig : einige schlugen vor » es nittolit einer Spritze durch mn Schlund i^ in Magen einsuflöfsen^ andere i ih dia After, noch andere, in eine geöffhlito Vioe^ wieder andere, es in eine äüJläer^ liihe Wunde einsuspritsen ^ andere endlieh »tinten, man solle eine bestimmte Tro<« pftesahl des Oels auf die Zunge des Ttaie-» Ml fallen lassen. Man entschied sich fü^ di« letstere Methode , und in der nächsten Vsrsammlnng wurden drei Kaninehen den Vtreochea dieser Art unterworfen« pai

. 8»- *• '

Mii^ Welchtfi fcwei Pfand jcefan ttnuh'm^g^ ^ erhielt 4 Tropfen vom ätherischen Oel ftof ' die Zab^e^ und schilBn nicht betOnden d*^ Ton. an|^l»griffen» Man gab hierauf . dent iLwdttn das eben so viel Wog^ seckiftch» Trepten^ tind- es starb in 2eit von einer Minute^ Das driüt^ sieben Unten leicfalir als die vorigen I belcam acht Tropfe|i> nndi es starb erst nach sechsfeehn Mihutciik Die Kaninchen^ dereh Alter man nicht l^enim kannta» hatten aiUe drei seit swei Stnndpir nichts gefressen» vorher hatte man ihiaa^ Waiaenkleien gegeben »

»- •■'• In aine^ andeirn Sitanng tirardan..ik lechs Kaninchen von unbekanntem Altoff]^ und die awei Stünden gefastet » denaellMni Versachen unternommen » mit der Abaithl^ dia mittler« Dosis di^s Oels an finden »j^eK che im Stande ^virare» jede Zeit in ein^etfl' bestimmten Zeiträume die Thiere aa tfid- tem Da» ttfBtt VrPS ^^^^ Pfund neun ÜnMnj man liefs üicht Tropfen desselben wesentii liehen Oels auf seine Zunge fallen, uhM dafs es eine Wirkung hervoraubringe»; aDhien» Man gab dem ^wtkm » das nngefüibr eben so viel wog wie das eruiere » uc^ Tro--

Jt»n^ nnd es scnien nur eine vorfibergo^ ende Beklemmung darauif au empiaden.: tünf Tropfen 9 die man einem ijritteii ^ von' &| Pfund Gewicht gab» brachten Itehia^ Wiirkung hervor» Dem ynm^n y das d Pfiind' 5 Vnaett wog, gab mhn stchßLthn Ti^pfen> imd es starb in nttm Minuten. Dieselbe: Do^ aii ftthrte bei dem jfäii/itn, das ungefShr eben so viel wog , erst in ifinf und dreifsiif Minuten den Tod herbei; daa %9€hM aad-i

~ 3i

lUbi das nnt ilPftind vrof , und iechisetin Tnpteu erhalten hatte« lebte nar noch ein0. Viartelatonde.

. Die merkliche Verscliiedenheit, die, dich' ii den Re0altaten dieser ersten Versncho se^Oi machte, dafs man die Cleichheit dei früheren Gesandheits^nstandes dei^ Thie-' re in Zw^sifel sog;, nnd änch einige Ver^i^ iaderotig in dem wdadntltch^n Oeie ti^t B^lith hielt. * tJ'm diese Z#eifel zu heben^ vied^rholten wir die Velrsache an kwei ToUkommen ^esonden Kaninchen« denen*, man swei Standen lang nithts zn fressen Pl^eben» Man gab ihnen sechsfcehn ^Tro- pba dea wesantlieben Oels> das aber mit Absieht früherhin dr«i Stunden lang Aet, freien Loft äasgdsetxt /worden War» Dai erste I twei Pf und schwer, verschied in iwfilf Minuten ^ daa andere lebte noch bbef iiae liaibe Stünde»

In der Absicht beim ersten dieser bei»

dsn Thiere, eine künstliche Respiration

wieder hersustellen ^ uni es wo möglich au

Weitiren Versuchen au gebrauchen^ mach»

te man an ihm die Tracbeotomie, Undent»

deckte durch den Schnitt^ dafs eine Pol^»

tiea des Kirschlorbeeröls in die Luftröhro

fsdrangen war. Aus diesem Grunde er»

Khieneti die frjlher angestellten VeJrsücho

jet^t ungenau und nicht entscheidend ge*

Bug» deiin möglicherweise konnte die inehf

oder mindere Schnelligkeit der tödtendeu

Wirktttt^ von den verschiedenen Qttantitä»

taa des jSirschlorbeerols abhängen , welchem

in dem Caaal der Luftröhre eingedrungen

Nun beschlofs maii feraerhtii» d'ai 0«t In einem Hautschnitte' einsnfldfsen« Man' machte denielben einen Zoll lanj^.in deir linken Weiclien^egend , nnd tröpHüte darin iechsKehn Tropfen Kirschlorbeeröl, welche», awar nicht an der Xiiift gestanden , ^hf^^ einör höhern Temperatur ala der ätmi^,

5häriichen ansgesetftt worden war* Sfai' i^hidri wdlphei swei Pfand, schwer, war«; atarb nach vieraigp Minuten» Dan andevÄ* Tag gofs man in einen ähnlichen fi(iiifr>' achnitt^ bei einem Kaninchen von drtrf Pfund, awansig Tropfen des Oeles^ nndfi verschied eine Yienelstunde darauf.

In der folgenden Sitrang behandelt» inan auf die nämliche Weise iswei Kanin* «hen verschiedenen Alters^ man gofs nüni* Höh in einem ähnlichen Schnitt ah densek ben Theilen sechssehn Tropfen Kirachlor- beerel. Das jüngpste starb in acht, das an» dere in fttnf und awanjiiji^ Minuten»

Diese Vier Vei^süthe sollten allen ÜbrU fg^h^ die wir uns noch anzttstellen Vorge- kommen f als Grundlag^e und Vergleibhiulga* toünkt dienen^ Da ab6r die Yerstbteden-* heit d«s Alters auf die Reiultate SIbSoJGs haben k^hnte, so beschlossen wir ftnw^ liitt nuf Kahinchen von demselben Alter ßiU ((gebrauchen» nnd die withtig^stdn Vef Mali» nn ihnen an Wiederholen. Es wurden: Ih- »er fünf anseewählt, jedes etwa swei Pfond athwar» und seit twei Stunden ohne Nah- nhig^ Man machte an jedem einen Xin* aehnilt in die linke Weichengefend waA CrSpfeltd sechs;ftehn Tropfen Kirschlorbearffl lunein» doch ,von veriehiedenen Sorten)

das

I

entere kam von Livorno , dae «weite war in Floren« bereitet; diee wardä auch Ar die drei übrigen gebraucht, nur mit 4fB Unterschiede,^ daCi dasjenige, welches ■•B dem dritten Kanineben einflöfste^ ewei Tim lang in einem offenen Gefafse mit ireiter Oberfläche an der Luft gestanden kttte; das Oel für das vierte war einen Tag lang an die Sonne gestellt worden, l|r das fünfte endlich hatte man es meh- rere Stunden lang einer Temperatur von 4- &6^ aosgesetsL Alle fünf Kaninchen starben in Zeit -von acht Minuten.

Diese Versuche bewiesen deutlich , dafs daa Oleum essent. Lauror cerasi sich immer gleich bleibt, es sei von welchem Alter^ niid komme von welchem Orte es wolle, oder man möge es snbereit^n und aufbe* wahren wie man wolle.

Indessen befriedigte uns das eben er- wShnte nur theilweise^ denn wir wollten Ar die Praxis das Oleum Lauro - cerasi den andern Präparaten substituiren, die Blau- siare enthalten, und brauchten also dafür ein Vehikel, welches die Natur des Oeles nicht , veränderte , und in der Apotheke sich leicht bereiten und aufbewahren liefs. Man schlag den Schleim von arabischen Gummi, und das Olivenöl vor, und bereitete zwei Itixtnren, |ede derselben enthielt eine Unze tom Excipiens, und i2 Tropfen des ätho- iltchtn Oels ; um nichts von der Flüssig- keit während des Verschlockens zu verlie- rcBy wurde sie mittelst einer Spritze von elaitischem Harze, an welcher sich eine zinnerne Röhre befand^ in den Magen des

jouwi.Liv.ß.i.si. r

- 8* -

Thierea einfespritftt^ wobei man die Vor- sicht f^branchte, dafi maR auf die enirf Injection 0och eine zvj;eite von arabjfishen Gummi oder Oel folgen Uefa (je ofachdem man eina oder daa andere dieaer VehikÜf Torher anMWandt) um aicher sq aaYn^ da^ die ganse Mischung voIIatSndig in den Ha- gen dea Thierea ^ingeflöfat .worden ioy. '^]

iDurcli diea Verfahreil ivufda einem Kaninchen von s^ei Monaten eine haMd 1In£e der öüchten Miacbung beigebracht^ die aecAa Tropfen Kii'iehlorbeeräi enthielt | efa aweitea voti detnaelben Alter, erhieli die nämliche Doaii der ^chbatnichtin Miichnag. Daa erste atarb nach drei Minuten , daa a weite lebte noch tvfahtAg Minuten«

In der nachaten Veraämtnlttng maehtt man Verattche ähnlicher Art an driei Ka^ ninchen. Man injicirte dem ersten eineü awei Monat alten ^ aechstehn Tropfon dea Kirachlorbeeröla in einer tJnae gewöhnli^ ehern Oel enthalten. Dem sweiten, we]U chea achon alt war^ brachte man achtaehn Tropfen bei^ zur Hälfte mit Oel vermiacht; dem dritten endlich, welchea eben ao alt wie daa erste ^ injicirte man blofa aecha Tropfen dea wesentlichen Oela in einer halben tTnae Gummischleim enthalten. Daa erste atarb noch während der Injection^ daa aweite in awölf^ daa dritte in nelm Minuten.

Dieae eraten Versuche schienen darauf hinandeuten, däfa die beiden Vehikel, di0 man anwandte , die todtliche Kraft dea Oe- lea um niehta verminderten, nur daüs viel*

l

S6

kleiit der Schleim die Wirkuh^ ein wenif

nnSgtrte^ Irfdessen war die Ansah! dctr

fiMDche fiui^bj^, um darauf eine Schlnft-

i ftke baoen sn können;^ Bie'mufsten wier

^bniolt aad oft , verändert werden« Man

Im. abo darauf die nfimlichen Mitchnn-

gen am and^n :£nde des DarmkanaU ein-

■abringon , "wodurch man sogleich den Grad -

ier Empfindlichkeit der dicken 'Gipdfirm^

Ell' daa Oil kennen lernen konnte« Demr ward eine Uase Olivenöl , di0 swölf [ Tropfen der Rirfchlorbeeressena enthielt^ •iMm awei Monat alten Kaninchen einge- mriCnCy das ^ar nicht davon ergriffen schien. Uaom a^eiten gab man sehn Tropfen der Esaeaa in der nämlichen Dosis Oel, es starb im dre£ Minuten, allein bei £röffnang* def C«4livora . fand man , ' dafs der Mastdarm dnrehbohrt woMen, und das Oel in die Banehhdhle gedrungen war; der Versuch bowiefa daher nichts. Man wiederholte ihn an einem andern Kaninchen, welches in vier Minuten starb $ also hatte die Qnrch- bobrang des Mastdarms den Tod des vori> gen nor.um eine Minute beschleunigt« Man wiederholte den Versuch noch an einem vierten KaDinchen, und er gab dasselbe Eesoltat.

Diese letzteren Versuche aeigen nicht' nur, dafs die Vermischung mit Olivenöl in der Wirksamkeit des Kirschlorbeers nichts indert, sondern sie beweisen auch, dafs

dicken Gedärme für das Gift empfind sind als der Magen.

Aus unsern Beobachtungen kann man &mtk Schlnfs aiehen ^ daß dag ätJwrUcht Oel des

C 2

36

Pntmm Laura - cerauts in dtr nwdbirdMthtnFräsdB nÜtn andern Bereitungen vorzuziehen Ut ^ jvdelm B!ausäur€ enthalten f denn es nnterscbeidetaich darin iehr von dem destilUrtevi Wmiwt der Pflanze , nnd sogar von der fein« 'Blausäure, dafs es beständig die nimliehe Qoantitat dieser Sänre^ and in de«iteib«^ Grade von Wirksamkeit in sich oathfilt^ ^s mae frisch oder altj^ in der oder joner Stadt oereitel» der Luft, dem Licht , odef dem WKrmestoff ausgesetet seyn. Vvir

Slanben auch, dafs das Oliventfl, oder iß^ 'el von süTsen Mandeln sein schickiiohsles Vehikel ist, nämlith im Verhältnisse tob 12 Tropfen der Essens aaf eine Unse Oel, oder noch stärker, sobald 'man sie äofserr lieh in Einreibungen anwendet* Man könn- te mit einem Scmpel von der Miztar den Anfänff machen, welches einen halben Tro* pfen des wesentlichen Oels gleich kömmft nnd nach den Umständen allmählich mit der Dosis steigen. Dies Verfahren .wird in jedem Fall bei Anwendung des Mittels gröfsere Sicherheit gewähren»

Im Laufe der Versuche, die eben be- schrieben worden, hatten wir Gelegenheit einige Bemerkungen ku machen, die swar tinserm Hauptgegenstande fremd sindt in- dessen doch vielleicht i einer Erwähnung verdienen. Mehrere Aerste* stellen den Grundsats auf, dafs die heroischen Mittel, deren Wirkung deprimirend ist, dadurch allein tödtlich werden, dafs sie die Heil- barkeit zerstören. Wir wollten also ver- suchen, ob die Kaninchen, die durch Blau- aSure getödtet vrnrden, welche bekannt«

- 57 -

lid all eines der i^ewaltigsten Schwächnnf i*

JBfttel betrachtet werden kann, gegen die

Wirkung dei Galyaniimiia mehr oder we<-

i^r empfindlich wären» als die aaf anr

dkre Weiae getddteten Kaninchen*.

Man tödtete eins dieser Tfaiere darcht •iadi Schlag auf den Kopf, und aetste ^9 aon der Wirkung einei^ galvanischen S^ole Tan sechasig Plattenpaaren aus^ jede Platte hatte ungefähr aechssehn QradratsoU Ober- f Ucfae. Alle willkührlichen MnakelQ dea r TUerea waren noch aechs und vieraig DKi* imteD nach dem Tode anfserordentlich ir«> ritabal. Das Herc^ der Darmkanal und andere Eingeweide nicht viel weniger... Non wurden die darch Kirschlorbeeröl getddte- t«n Kaninchen nach demselben Zeitraum Ton aeeh'a und vierzig Minuten nach dem Tedoi der Wirkung der nämlichen galva- flischen Säule ausgesetzt. Man sah gans deatlicb, dafs weder Herz noch andere Eingeweide den mindesten Grad von Reiz- barkeit behalten hatten, und die willkühr- Ücbea Muskeln zeigten nur eine fast un« merkliche Spur.

Man bemerkte indessen noch , dafs daa Herz der durch Kirschlorbeeröl getödteten Thiere, wenn e& gleich gegen die galva- nischen Wirkungen unempfindlich blieb, sich doch einige Augenblicke nach dem Tode von selbst etwas bewegte, wßnn man es an die Luft brachte^ Diese Tbatsacben lassen beinahe vermuthen, dafs die Blau- säure ti^dtct,. indem sie Sensibilität zer- atört, dafs aber die Irritabilität noch et- was nach dem Tode fortdauert, daher be-

merken wir dieie Thfiügkeit, wenn weh nur in schwachem Grade noch einiger Aar

Snblicke nach dem Tode bei den. dnrch.; 8 wesentliche Oel getödteien Kanipchen, Wie eoUte man anch in den Fällen g jwo der Tod keine Spur materieller VerleUunf im Körper hinterläfttt, unterscheiden kjja* n|Dn j Ob er überhaupt Folge eines krank- haften Zustandet ist, wenn nicht die Vok t^isohe SäUiIe ein yollkommen sicheres Mit« tel sn; Erkenntnifs lieferte? '

Jpontaha hatte geleugnet, dafs Kirsche lorbeeröl in das Ange eines Tfaieres |^ spritst» dessen Tod veranlassen könne« Wir stellten auch diesen Versuch noch ans Zwei Kaninchen , das erste drei Pfund Tier ünsen, das sweite ungefähr zwei Pfond schwer, erhielten das erste sechssehn , das zweite ewölf. Tropfen des tddtenden Oolesi sie starben Keide nach einer Zeit ron ei- ner Stunde -und swansig Minuten, Dies Flictnm widerlegt Fontana's Behauptung^ . und bestätigt augleich Mascagni's Entdeckung von der Existens lymphatischer Gefafse"' in.' der Bindehaut des Auges,

Die Zufälle, welche dem Tode der mit Kirscblorbeeröl behandelten Kaninchen vor» ausgingen , bestanden ißuerot in' einer merk««' liehen Beschleunigung der Bespiration, di« aber späterhin sehr langsam VErurde. Manch» mal trat Schlucken ein^ oft heftige Co'n* vttlsionen,

Inimer wnrden die hinteren Extremi» täten gelähmt, und darauf folgte eine all- gemeine höriaontaleAüsstreckung der Glied- mafsen , die bald den Tod mit sich führte.

- 5, ^

Bei der Ooffnang der Cadarer fand' Ml jederseit viel Blat in die Trachea and ^9 Langen aoigetreten. l^uweil^ war der Jb^n, selten die Spaifferöjire geröthet, ^ iu Gift mochte nun in die ersten Wege, [ idbr durch Qautschnitte eingespritzt wer* ' das seyni. In den fällen aber,^ wo man es iidie obere und i^ntere Mündung des Darm- kanals einflör^ite, bek^imeA die Wände die- ser Eingeweide eine dunklere Farbe, lie- ben sich leicht aerreifsen » und die inner- ^ ite Haut hatte eine Art von breiicbter Be«^ Khaffenheit

BcmcrAungen 4es ffTausgeb^rs.

Wir bemerken ^u deni obigen fol« taodes ;

1. Die Entdeckung der anfserordentli« chenTödtlichkeit der inneren oder äufseren Anwendung des Oleum essent^ Lauro - CArmi oder Amjgdüh arr\ar. auf thicrische Körper, ift den Teutschen nicht neu. Im Gegen- theil gehört sie Teutschland an, Schon im Jahre 1791; machte Döln^ seine interessaa- tee Versuche darüber bekannt, und der Herausgeber, damals Professor in Jena, wiederholte sie mehrmals in Gegenwart sei- ner Zuhörer. Kleine Thiere, £. B. Vögel, atarbea augenblicklich! wenn man ihnen einige Tropfen dieses Oels nur auf die Zunge , oder eine von Epidermis entblöfs te Hautstelle brachte.

i s. Diese Versuche beatätigen von neu da«t WAS der Herausgeber im ersten St. des rigeii Jahre dieses Joarnals Seite 9g, tag dafs nehmlidi zum medizinischeri Gebraudi dh i inmgereundunveränderüchere V erbindun gj wdch Katur stlbst durch organische Chemit in dem eentlichen Od des Kinchlorbetrs ^ der bittem A. dein, und ähnlicher Kernen bereitet hat, jeder ki liehen Production und Präparation dxr Blam vpdi vorzuziehen sey, worüber auch nm würdigen Chemiker, di6 Herren Sehr und Staberoh, völlig übereinstimmen.

3. Die Aaflösung desselben in Oel^ s medizinischen Gebrauch , scheint ein 1 glücklieber Gedanke, und der Anflös m Weingeist vor^naiehen, die doch mer wegen ihrer erhitzenden Wirfci besonders bei der so wichtigen Anwend der Blansäare in entzündlichen und berhaften AfTektionen, nachtheilig und brauchbar werden kann.

4. Zuletzt aber komme ich wieder auf zurück, dafs doch eben deshalb Form des desülürten Wassers von Kirschlor und noch besser von biturn Mandeln^ ' diese ein gleichförmigeres Produkt lie: allen andern vorzuziehen sey, weil das ätherische Gel sich in einer vollkom wäfsrigen Auflösung, ohne Beimischung Alcohol oder Oel, befindet, und dadi für den Praktiker alle unangenehmen Ne eigenschaften verhütet werden.

Wenn es von bittern Mandeln geb bereitet wird, so erhält man ein immer glc förmiges Präparat, welches in 24 Tro

4i ~

dir« 1 Tropfon Ittnersche Blausäure entliSIt, iid wenn es gut verwahrt wird , so hält es lieb sehr lange iraentmischt, wenigstens viel r ffapr als die chemischen Verbindungen der Uaosänre. Und es wäre also weiter nichts ■dthigy als darauf i,u sehen ^ dafs der Apo- theker keine su grofse Menge anf einmal, Qid es etwa alle 4 oder 8 Wochen frisch kcreite; .eine Beschwerde , die gegen die bsstSndig neuen Mischungen bei der Blau- liure, die Gefährlichkeit und die Mühe ih- rer Aufbewahrnng gar nicht in Betracht . kommt So ist jedem Nachtheil und auch je- der Gefahr abgeholfen. Ja er hat gar nicht Dothigy das furchtbare Gift der Blausäure ofSzinell in der Apotheke zu haben ^ ein unendlich grofser Gewinn , denn man sage ^u man will , es bleibt für das Publikum und den Apothekern selbat immer eine bliebst gefahnrolle Waare,

Ich appellire hierüber an alle unsere ^eKhickten Herren Pharmaceulen , beson- dcri Herrn Büchner.

Für die Aerzte setze ich nur das noch hinsay dafs ich mich bis jetzt in meiner Praxis noch nie der Blausäure, sondern ifluaer der Aqua Laura - cerasi oder Amygdah amar» bedient^ und ganz die nehmlichen Wirkungen erhalten habe. Noch jetzt be- handle ich eine junge Person, die an Plnhi* , iis florid. litt^ damit mit. dem besten Er- folg, und hebe alle neuen Anfälle von Hu- sten und Brustschmerzen mit 20 Tropfen 3 bia 4 mal täglich, jedesmal in wenig Ta«;;en.

(Die Fortsetzung folgtj.

4a

llh

Andeutungen und Bemerkungen

•sur

praktischen Medizin.

Von

Dr. Hiins Adolph Goeden.

(Fontetsnti^, 8. Joum. der pr, HeUk, Febniac idm)»

A, Jßrst^ Grundform der Febris puerperarum; ab

MenyngitiM^ JEncephalitis menyngea^ als Ursprung"

üche Ent4i;ündung der horten ffirnhaut^

JUiese Form der Paerperalis bat ibre Wor- sel und das Organ ihres Ursprnnga in der fibrösen Haut des Gehirns, in der Dar« maten Slan hat daa Wesen dieser 'aeaten ao wie auch der chronischen Hirnaffe^ction im Wochenbett in einer Verset^nng der Milch auf d^s Gehirn gesetji^ty und darana ihre £ntstehong erklärt. Aber tlie Hem- mang und Unterdrückung der Mücbabson« derung ist nicht Ursache, sondern Fol^a dieser SntaUndungi nach dem Gesetee ; daCs

' ZiiMininenhan^ l^einesweg^s die Be-» ng. einer YerB^tzpng der Milch oder

vicariirenden Absonderung derselben lern Organen bat. Dieser Zusammeh* ist bejprttndet in dem Xleberschufs , in ibnorinefi Menge der plasliscben Ma- » dea Faserstoffs im Blut in den Pe- n der Schwangerschaft und des Wo* lettea; dieser Ueberschufs hat die Be- Diin{|^ sur Milehsecretion yerarbeitet verwendet zn werden , wenn es seiner iLnsbildang und Ernährung des Embryo t nehr bedarf. Hieraus erklärt .^ich feftigheit der EnteÜndung, ihre schnelle Bilgemeine Ausbreitung bei der Pner- liar sobald zuerst durch dieselbe die ndening dsr ]VIiich| und die Abschoi- [ dea überschüssigen Fäserstofl*es aus

Blute unterdrückt nnd gehemmt in^f ie Entcündong einen Ueberscbufs vomi amen , ihrem Elemente und Wesen ho- snen Thierstoff vorfindet» eine analoge

aocn &m trenirn^ xwiscnen aem uei und dem Hersbeutel| auf diesen , eu mengeronnena polypöse MaBsen ip dar H( det Uerseiiiy auf der Pleara und zwi^c dieser und den Lungen, auch in der Höhle Unterleibs^ finden sich diese Ausscbwiti gea oft in groCser Menge ^ so wie auch * £üglich in der Gebärmutter nach der Pi peralis häufig polypöse Concremente, | faere oder kleinere vorkommen«

Das Wesen der Encephalitis puerpe^ oder der Febris, puerperarum in der Form Encephalitis y bestellt zunächst in einer \ Zündung der fibrösen oder harten Hirnl der Dura mater, mit dem eigenthümlii Streben su dem Ausgang in Ansschwiti gen plastischer Lymphe auf dem 6e und in den Hirnhöhlen. Eine Unterdi kung der Milchsecretion in den Brüi und eine Hemmunsr des Ausflusses der

, i) Dh acute f dk hbügZy die mit dem nebelltfiiy ung^eBtfimen I stttrmiiBcben Ver- hnt, mit ihrer raschen allgemeineti Ans«- kvitnng über die g^anee harte Hirnhant, nd ihrem Eindringen tief in die ^ubstänl^ im Gehirns» Dafs sich hier die £nt£ün<^ duf «chneirund stürmisch über die ganze Hirnhaut verbreitet, dafs sie sich l)(ild| iuerhalb einigen Tagen, entweder ent- scheidet oder tödtet, ist das Eigentbümliche fieser Gattung» Das Fieber isthitsig, ^tür« ■isch, hat die acht entzündliche Formi dcB Charakter der Synocha, und den an-^ haltenden Typns mit nnregelmMfsigen^ nn«' Wstimm'ten^ vorübergehenden i leichten Re- missionen» Die Zeit, wo diese Encepha* Ktii sich im Wochenbett entwickelt, ist imbestimmt ^ bald früher, bald später; zu- weilen entsteht sie sehnell , schon am 9ten Tsge, nnd bildet sich unter der Maske des IfiJchliebers aus, doch mit nngewölhnlich Giftigen, anhaltenden, convulsivischen Frost ttnd darauf folgender heftiger, glüb ender Hitee beginnend, in welcher denn die Hirn-- iffection bald nnd heftig hervortritt; zu-» Weilen fällt die Periode der Ausbildung spSter, nach längst überstandenem Mikh- fiebcr: und bei gehöriger Milchseciretion, in der 3ten^ 4ten Woche nach der Xntbin* dang, jedoch gehören diese Fälle zu den seltenen. Der Vf. hat einen l^all beobach- tet! WO diese Encephalitis am sostcn ^a^9 Bach der Entbindung entstand, uind sich erat unter der Maske eines Wechselficbers, einer JnUrrrüttens tertiana y darstellte; das Wechselfieber machte zwei ganz regclmä« Csige Anfalle mit voUkommner Apyrexie,

- 46 -

ith^r im ^ten Paroxysmn«, «rKtoend Hitxe bildipte sich plötzlich diese Sium litis aas» mit gänzlicher Unterdrtickoi^i MUohsecretion » anbaltendi-iinaiifhalUM aiürinisch ging die Kraofcheit fort, schon am Abend des £ten Tages ^ nad Enitwickelnng der Encephalitis » erfolgt Tod« Gegen die tntermittens war ttbr noth nichts gethan y weil derVf» denGi satifi hat: erst nach dem 5ten Anial China fta gebend (is versteht sich.: keine Form einer InttmütunM maltgn fürchten ist Der Verlauf dieser Soe litis ist rasch > binnen 7 Tagen ist aii schieden ) denn bei der allgemeinen schniellen Ausbreitung der EntKÜndnng die ganze Fläche und in alle Windt und Yertiefnngen der harten Hina folgt bald die tedtUche Ansschwitaiuij plastischen Lympheu Diese Art der J phalitiis gehört zu den heftigsten» die beobachten kann) die ganze Grnppi Symptome Bind in grellen > starken ^ miacheh Zügen gezeichnet , nur sellei von höchst kurzer Dauer und immi unbestimmten Zeiten treten leichte Zwischenräume) lucida Intervalla^ eitaj voUkotlimne Bild des Status encephaliticw nervosus ist in allen seinen Zügen furo abgebUdtet und ausgeprägt

DieBe Encephalitis beginnt meist ] lieh, ohne deutliche oder eigentbün; Vorboten ) in der Form und in dem der Synecba. Die Milchsecreiion in Brfisteti zeigt sich meist dann erst v drückt I wenn bereits die Fiebersym{

* 47 -

I ^bfetnttn find. Meist macht die Kranke

I. Ifit den Anfang ffiit einem heftigen , con-^

TÜfivifchen Schüttelfrost) A^t oft mehrere

ftonden anhält. Sdhon in der Periode die-

m eriten Frofles bemerkt man ein mnsge*

Mfchnetea Leiden des Gehirns » etw^s

Krampfhaftes in dem ganten Habitus^ eine

liacenommenheit, Betäubung t Schwere im

Kopf 9 eine Verwirrung der Sinne $ Vorzug-

liA eigenthttmlich ist did Veränderung der

Physiognomie ttnd des Aügea -^ achon an-*

iaatottd und vorhefsAgend die hohe Bedea-

tong der sich ansbildenden Krankheit und

den aehon im Entwickeln begriffenen Keim

tber heftigen Hirndntsflndnng; der Blick

dis Ao^a iat ungewöhnlich lebhaft^ fenrigj^

|Ua!l0Od» das Ange sieht viel geistiger^

MaltnToller« verklärter attsj so die ganae

Physiognomie y alle Zuge verrathen eine

Xzaltation des geistigen Lebens » dine un*

JvwShnliche Aufgeregtheit und Lebhäftig-* 6it| diese und etwas Ungestümes und Ha- itiges aeigt sich in der Sprache und in der fanaen Haltung des Körperst Noch deut- neher und greller bildet sich dieses im Zeitraum der Hiti^e aus, und oft Schon aaeh einigen Stunden der eingetretenen Fie» hsrhitae tritt das Hirnleiden stark und deut« lieh hervor« Die Kranke verfällt in hef^ figOy wilde, stürmische anbaltcfide Delirieni diese zeigen sich in allen Arten und For^ Ben I in den heftigsten, wildesten Bewe«*

En^eU) die Kranken entblöfsen «ich schaam- j, serreifsen ihre Kleider und Betten, sind kaum im Bette au halten^ und wollen gewaltsam entspringen j die Physiognomie leigt eine grofse Wildheit, das Auge ein

wildes, rohes, sehr lebhaftes Feuer | Stieres und Starres ; die mancherli men des Deixriam wechseln ab mit der,, bald fällt die Kranke in ein an des, brampfhaftes, wildes Gelächtei tritt ein convnlsivisches Weinen eii (ein krampfhaftes Geheul und Geschre: singet die Kranke fröhliche Lieder in tigen Ton, und begleitet den Gesa krampfhaften, musicirenden Bewej der Hände. Bei diesem hohen Gra Hirnleidens, bei diesen anhaltenden reien, bei der vollkopimnen.Eingeno heit und Betäubung, Verwirrung de soriums, sind die Zufälle in i^ndero Ben unbemerkbar und Kurückgedrän doch fteigt das unruhige, anhältehdi und Herwerfen ifti Bette, 'da^ Entb das oft ans^stvoUe Geschrei, eine Angst und Unruhe. Das Gesicht ist trieben, roth, die Augen oft roth, e det, glänzend, der Pals oft langsam immer hart, bald aber schnell, hi klein, dann wieder ungewöhnlich lai die Haut ist meist trocken, und die gen sauren Schweifse , welche bei d dern form der Paerporalis bäcffig sin< Ibu bei dieser, so auch das Frieael- them* Die Zunge ist trocken, dürr

fesprungen; im Unterleibe beobachte eine Sohmerzon, anfser dafs vordej tritt des Delirium die Kranken ofl das Gef&hl eines Drucks, einer Ang< Der" Unruhe im Unterleibe, aber mc 4er Gegend der Präcordien klagen; j beobachtet man auch während der reien ein öfteres unwillkührliohes G

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ii die Gegend des Unterleibs und der Hers- grobe. Unter diesen Delirien entwickelt itchoftein anhaltender, quälender Singnltns als ein Zeichen von der Theilnahme Im Zwerchfells in der Enteändnng,

Diese ZnfSUe nnd die Periode ihrer Sauer bezeichnen den ersten Zeitranm der Encephalitis, ihre Andaner ist verschie- den, 3—7 Tage: dann ist der Zeitraum der Entzündung der harten Hirnhaut meist TOrüber, sie hat den Ausgang gemacht, lud die Ausschwitzung der plastischen Lymphe im Gehirn hat begonnen. Jetzt, in Zeitraum der Ausschwitznng, nehmen die Zufalle die bösartige Natur der Läh- smag, das Wesen des Status paralyticus an; die Paerperalis hat zuerst die Bedeutung einer Hirnlähmung, einer Hemmung des Hirns nnd Lebens durch organische Meta- morphose ihrer Nervenmaterie , durcfh die abnorme Absonderung und Ausschwitzung der plastischnn Lymphe. Die wilden, heN ti|en Delirien y die wiithenden Rasereyen näimett jetzt die bösartige, milde, sanfte form auy verwandeln sich in die DeHria tlanda , in die bösartige , dumme ^ ohnmäch* tife Verwirrung. Dabei bilden sich Con-. ^nlsionen nnd Krumpfe aller Art aus, klo- tfiche wie tonische, innere wie änfsere; die Physiognomie, der Blick des Auges teriadert sich , werden entstellt nnd sich nnHhnlich, das Glänzende, Feurige, Leb<i kifte im Auge verliert sich, es wird trübe, attt, verdunkelt, es zeigt sich das blöde, itiere , verwirrte , ohnmächtige dumme Seheinwesen im Auge, es entsteht das nn-

Ioani,Liy»B»5. St. D

'welche eiae tödtliche HiFnlähmaiii Beitimmllieit bedeuten ^ and dtsn Atal der EnUttndbn^ in die AosB'cbwitifeaiig •tiBcher Lymphe anseilen. Der To« folgt ^ewöhniitb in jenem tiefeh, leptischen Stupor , der aaf einen vo gegangenen heftigen Anfall von Cq «ionen nud Kränlpfen su folgen pflegt diesem Sturm der Symptome def 6c leiden» tiretisn die Zufälle in den ai Organe^ rarück, und nur die Affe def Zwerchfells eeigt sich in den» goltos.

Daefs ist die Art des Verlaufs nn Reihe der Zufälle^ wie der Verf. Form der Puerperalis beobachtet hat. doch läognet er nicht, dafs in Nebe stSnden die JEntwickelung suweilen andern ^ang nehmen kann; so vn Falle Yorkeimmen, wo der Verlauf la mer gehip wo das Fieber oft mehrere

Antflanart. YiAvnr Asm T-Iirnlnt(li>n hArvfir

«^ 6t «•

«Bfel^en, bis plotdich diese ^oirm sich in Nieder Encephalitis nmwAtidelt^ 80 daff •nerwärtet nnd schnell die frü|iern Hanpl- tymptome im Unterleibe verschwitiden» and Ägegen die Krankheit als wütheiide £nC6-*

Shalitis sich darstellt. Aber diese form- ImbUdun^ erfolgt unerwartet und plfite- lich| in den ersten Tagen der Krankheit, lad früher als die Kntsnndnng im Unter- leib den Ausgang in die AusschwitKuAg Eimaoht bat» Man mufs dieses Ursprünge cbe Hirnleidcn in der Pnerperalis wohl unterscheiden von dem Secundairen, LSh- nutiggsrtigen , was im letzten Zeitraum der asdern Form der Pnerperalis vorkommt, end was immer nur Folge ist von dem AmraDge der Entzündung des Bauchfells in oieAusschwitiiung, eineyHirn - Afifectiun, die am Ende aller Krankheiten 'sich ergiebt, und die Desorganisation und organische Metamorphose wichtiger Eingeweide durch die Eutsiindung immer als Zeichen beglei* t€t| die Verwandlung der Materie in die Gaapaena sowohl» wie die in^ der Aus* sehwitsung plastischer Lymphe. In beiden nrllea ist auch das üufsere Bild des Hirn- leidens sebr verschieden.

Diese Form der Pnerperalis^ die hitsi* ge Encephalitis der Wöchnerinnen hat im* mer das Wesen der ächten Entzündung, der^Synocha^ theils weil ihr Sitz in einem £brös arteriösen Gebilde ist, theils weil sie ihr Element und ihre Ba^is in dem Ue* berschufs hat von Faserstoff und von pla- stischer Lymphe im Blute. Die Anlage su dieser Form der Pnerperalis beoba^ehten^

D 2

wif vorftäglich bei rei7.baTen, sensiblaa Fraoen, bei solchen von der nervösen Con- fltitutioQ y von dem sensiblen Temperament, bei den'en das Uirnloben in vorzüglich leb- hafter Entwickelang steht , bei den zu Kräm- pfen geneigten , in ihrem geistigen licbea leicht erregbaren , aufzureisenden Naturen^ gewöhnlich ist diese Anlage auch beseiciN net durch einen eigenthümlichen Haag aar Schwärmerey„ vorzüglich erhöhet fn.der iPeriode der Schwangerschaft, wo bei die- sen Individuen das Nervensystem ia einem kochst beweglichen Zustande, in. einem hohen Grad von Spannung steht, so da/s die Seelenstimmung schnell oft und gana <ohne Veranlassung von dem einen Extrem «uf das andere überspringt; so findet man bei Schwangern dieser Art oft einen hohen Grad TOB ungewöhnlicher, ausgelaasener Fröhlichkeit und Lustigkeit > aber diesen ohne Veranlassung eben so plötelich wech- aelnd mit grofser Melancholie und Schwer« muth, mit ein^r traurigen , trostlosen Stirn* mung; so dafs Lachen und Weinen oft in raschen Uebergängen wechselt. Diese ei« genthttmliche Seelenstimmung, und ^rzüg" lieh die ojt bestimmt und ak feste Ueberxeugung ausgesprochene Fbrahndungy das Vorgefühl des nahen Todes ^ der un Wochenbette beivorsteht^ lind Zeichen, aus denen man schon in der Schwangerschaft die bevorstehende Ent- Wickelung der Encephalitis puerperalis fttrch* ten darf» In drei Fällen hat der Verf. die^e Erscheinung beobachtet, und immer wtirdo dieses ahnende Vorgefühl durch den Ana. gansr gerechtfertigt. Die physische Anlage sn dieaer Krankheit gründet sich bei Con«

- 5s. -

«litalioB6ii dieser Art ia dem TermährUa AaArang^ in der Anhäufang de^ BfaU im Gehirn 9 und in dem Ueberschuffi desselben VI plaetischesy entsundbaren Stoff in d^r Schwangperscbaft* In jedem System und Organ ist zugleich auch ein vermehrter Andrang und Anhäufung des Blutes gesetfit» u^yRie es in lebbaftere Thätigkeit kommt; Die hohe Spannung im Gehirn,, der leb* [** hifte Lebensprocefs in ihm, setxt yern^ebr* tiB Blutandrang, Congei^tionen und Anhäu- fungen desselben voraus i^ und wo dieses Statt hat, da ist aach der Keim aijir ^nt- vickelnng der Entzündung gelegt.

.8} Sie tangsam vtrlauftndti die chronkch$ UmaiizÜndung der Wöchnerinnen y die Ence* p'uEtii puerperalis chromcc^f das chronisdi^ De^ Aübn dir Kindbetterinnen,

9is Wesen dieses Zustandes, der iiq, Wocbenbett sich nicht selten entwickelt, I^^nihet auch auf einer Entrundung der har« ten Hirnhaut» aus demselben Grnnde ^nt« '^iiandy wie die acute, -welche aber des« wegen eine schleichende, Jang^same, ehre« i^iiche.ist, weil sie nur partiell in der har- f«n Hirnhaut Statt hat, nur einselnie Flek- ita und Theile des Organs entzündet, und iiph nicht tiberall, über die ganze Dura aater verbreitet, auch nicht in das Innere des Gehirns, in die Tiefe seiner HöhlnnT gen und Windungen eindringt. £ben wie die Entzündung, ist anch ihr Ausg^ni;, die Ansschwitzuug plastischer Lymphe nur par- tiell, an einzelnen Stellen, daher ihr Ver- Inuf nicht acut , ihr Ausgang nicht tödtlich. Auch geht oft diese chronische £ntzi^iduDg

-- 6^ ^

der harteii Hirnbant, auraer ia flie Äui- ncbwitsan^, auch in VerwachsuD^n ftber, 8p daf« beide Ansgänge sugleich Statt ^n- dea^ daher beobachtet man nach derielben die* harte Hirnhant an gröfsern oder Idei- nero Stellen , ^aach oft im ganzen Umfange fest» nnd fast nn/^ertrennbar mit dem Schi- delknochen y erwachsen v wollurch eine nn- heilbare IHelancholie, meist mit periodi- schen Verschlimmerangen, als Folge des Wochenbettes begründet wirdi ao wie anch IQ diesen partiellen Ansschwitsungen , nnd in der Erneuerung der chroniseben £ntaüa- dong der harten Hirnhaut bei fortdaQern'ir der, babitneller Anlage, die chronischen Krämpfe^ and vpr allen die unbeilbarfl SpJ. lepsie, als Folge dos Wochenbettes, ihre^ Grund und ihr Wesen haben. Doch 4ie weitere Auseinandersetzung dieses Gegen^ Standes ist jet»t nicht Vorwurf des Verf,

(Di« Fortsetzung folgt),

Zusatx, ät$ Herausgebers,

Der geehrte Herr Verfasser erlaube uns folgende Bemerkungen ;

1, Auch 'der Herausgeber ist der Mei- nung, dafs das Wesen des Kindbettfio* berSy und das, was es von allen andern aus/^oicbnet, indem Ueberschnfs plastischer Lymphe im Blut, besonders jm Uoterieibr^ (^Phthvfra lymphatfta) besteht^ und folglich awaf

~ 56

lieht in einer Ablag^erna^ oder ExrädaCioB ftn wirklicher Milch^ 'sondern einer tor Miich bestiihmten Lymphe« Diese Meinung tat er aebon. vor So Jahren in seiner Ab*

kiidland^ (kber das Kindbettfieber (in Stark*»

Archiv ßir Gebunshülfe B. I.) bekannt ge-

. nacht Nach seiner Ansicht gehört Febris

fiiirp. mit der Angina polyposa ^nd dem Hj'

^ dfop$ certbri acvtia itifarailis in eine RlaasOp waii kueh b^i beiden lestem der exauda- teriicbe Prosefs nnd der UeberfluTs äh pla-

lüielifr Lymphe die Haoptkar^ktere sipd,

- » •■ .

9. Ir gli^nbtj^ nnd kann es darcl^ yiele . Irfaningen beweisen , dafs die unterdrückte und gehemmte Atil^habsonderung in den Brüsten, nicht hlofsi YVirk^ng r was sie treilicli bei jedem Fieber werden muTSi ' Mndarn gewöhnlich die wahre und einzige flnache r dnrch Zurtickd rängung i]|nd ge- biadarte Ahleitnpg von jenen innern An- UafiiDgen und ExsndatiQnen der Lymphe, ley es im Unt<$rleibe i>4er im Kopfe, ist« Schaa das ist ja ein hinreichender Beweis, ^U diese Krankheiten am allerhäaflgsten bei denen entstehen, die nicht selbst stillen.

. 3. Wir bitten, in Absicht der Namen, ^ beym Alten zu lassen , um nicht die ecbon in der Medizin durch neue Nomen- * blati|rei| so grofs gewordene Verwirrung 'bermals en vermehren. £s ist nun einmal 'nrth hundertjährige Observans fest^esetsf, witer dem Wort Kindbettfieber (^Febris puer- P^idk) nicht jedes Fieber, was eine Kind- bettarin bekommt^ sondern jene eigenthüm- hch begründete und auch eigenthümlich 11^ ihren. Symptomen gestaltete lymphatisch'

I

- o6 -

enudatorhche VnUrläbseruxündung zu .^

.hOD« Ein solcher stereotypisch gey

ner und mit der Wissenschaft fes:

"wachsener Name ist heilig, er beze

eine bestimmte Sache , und ihn wegr.

heifst auch einen bestimmten Begri:

das Verständnifs früherer Zeiten w>

men , -^ ein grofser schwer zu eraet

Verlust. Wir stimmen also dafür ^ f i

TJnterleibsentsündnng das Wort Febi

peraHs oder puerperarum beianbeh^ljtei

für die Birnentsündnng derWöchne

das Wort KncephaKdg puerperarum su g

chen«

-r fry -

IV.

Ansteckuug*

^Udbertragnng des Ansteckungsstoffes von Thieren auf Menschen,

^ia Lehre von der Ansttckung ist eine der wichtigsten io der ganzen Medisin, theiU ^e^n ihrer tiefen Be^eutnng für das We- *eo,dieTheoriey des Lebens und des Krank«* Verdens überhaupt , theils wegen ihres gro- ben Einflusses auf MenschenwobI und cif« fentliche Gesundheit, Die neueste Zeit hat noi höchstwicbtige Erfarungsbeiträge und Anftchlüsse darüber in der Vacdm^ dem i^ihtn Fieber, und der ägyptischen Augenent^ tündung geliefert, und ich halte es daher fiir sehr passend^ diesem Gegenstand, so wie ichon mehreren ähnlichen, einen stehen- den Artikel in diesem Journal su widmen.

Einer der wichtigsten Punkte dieser

^Untersuchung ist die Trage: Ist es möglich

^9fi Ansteckuugsstoffc von Tlüeren auf Menschen

Jortgcpflanzt werden kimnen^ und unter welchen

^fTUtändenf Und ich freue mich, dafs der

68

Zafall und die Bereitwilli^lLeil 'iiie2j Freande mich in den Stand gesetzt bab< hier den Lesern gleich eine Reihe folcb Fälle atifKnstellen , die gewifi dasa beiti ^en werden y einiges Licht in dieser doi len Materie su verbreiten.

JEin Beitrag zu din bisherigen Beohachtungen \ Krankheiten der Thiere^ weicht sich dem Mens6 mitgetheih haben^ Den Aerzten^ besonders a den öffentlichen Gesundheitsbeamien zur JBehm gung vorgelegt, von /Wilhelm Rem^r,' K Preufs, Medixinalrath und Professor ^u '

JBrefslau.

Von mehreren K^ri^nkbeiton der Thii wissen wir e^j» daf« sie sich deii mitibn in Berührung tretenden Menschen mita theilen im Stande seyen, und eine < grSfsesten Segnungen für das Mensch« gescblecht ist a(üs dieser Verwaqdtsch des menschlichen Körpers für gewisse tb. fische Contagien entstanden, Eduard Jeni stützte darauf seine wohlthätige Empfc luog der Schntsblilttern- Impfangi welc sichf was auch veraltete Yornrtheile, da nier Aberglauben » schnintzige Habsm Mder bedauernswerther Eigensinn bei Aei ten und Nichtär^sten dagegen vorgebra« haben, im reilsenden Siegeszuge ^ber i gani^e Erde ausbreitet^

59

Wir wisien aber auch, dar« 9tif di^

yVeg^ sich ein eatsetzlicher Feind des

Htnsobengeschlechtfs |;ebilde|tfbabe. Die

iBurehtbare Handswnth, eine Krankheir,

vriprüngüch dem .Hundeg;e8ehIechto ei^en,

theiit sich von dem krankan Thiere dem

Uenscbeii mit, and schlachtet sich, bei

dsr Fahrläfsigkeit, mit welcher das Anf-

irachsen einer so zahllosen Menge dieser

Tbiere geduldet wird, aller modiKinischen

Polisei zum Hohne , eine zahlreiche Menge

C^fer. Zwar ist die Gefahr hier nicht so

Eofii als dort der Gewinn ist, zwar ist s npttel dieser Gefahr abzuhelfe!n, wenn iodsrs 9$ der Wille des Staates ist, viel Icifihter gefunden, als es tbunlich war, und Ui4«r! selbst zuweilen jetzt noch ist, je-r BW Wohlthat allgemeinen Eingang zu ver- sohiffsn, aber dennoch bleibt, bei der TJn- sotbehrlichkcit der Hunde zu manchen nöth- veodigen Zwecken , die Besorgnifs vor der Hoiulswoth eine woblbegründete«

Auch andere Thierkrankheiteu haben wir anf Menschen übergeben sehen. So >teclt die Räude der Pferde deji das kran- I^s Thier wartenden Menschen an , so geht dar Weichselzopf vom Menschen auf das kshsarte Thier, von diesem wieder auf den Menschen über, so beobachtete man vor Kurzem in Frankreich einen Hautansa' icidag, welchen eine daran kranke Löwin ikrea Pflegern, und nagb ihrem Tode selbst 'sQOQ mitgethcilt hatte, welche sich mit ^la Ausstopfen ihres Felles beschäftigten. Cnd umgekehrt lindet manche Krankheit <l*l Menschen, vielleicht in veränderter

r- -M.

GeiUlty aber do^oh ihrem eif antUebea W sen nach ^ einen Uebergaag; in den &»% il dienenden Thieres, wie uns das beobae tele Vorkommen der Masern bei Schafe die vorhin angeführte Wittheilnnf des Ti choma, und, wenn anders den Er&ähla l^en Glauben beiaumessen ist, das Sterb der Hiiastbiere bei der Pe^t beweiseju

Einer der edelsten und jBVgleicli i jet«t am t mehrsten belohnten Zwecke d medisinischen Polixei ist das Verhüten d Verbreitung ansteckender Krankheit Wenn aber unsere Hausthiere eur ?Q] Pflanzung der Contagien dienen^ so t< mehrt sich die Gefahr, die auf dies« Wege der bürgerlichen Gesellschaft dl het, und die Mittel sur Verhütung den geringer. Den Leichnam des au d Rinderpest gefallenen Ochsen» schlepp wir mit voller Sicherheit an den Ort, i er verscharret werden sollj^ indeta m Pferde dasu gebrauchen j da ihnen die Ei pfängUchkeit für diese Krankheit ahgel das Cadaver eines durch Milshrand getä taten Thieres scheuet man sich an berfi rcn, da alle Thiere mit warmem Blnl den Menschen mit eingeschlossen, für die furchtbare Krankheit eine traurige Rece tivität besitaen. Es ist daher von höh Wichtigkeit » alles was hiDlänglich bewah heitet^ über die Mö|licbkeit einer Uchc tra«^ng ansteckender Krankheiten von Me scben auf Thiere bekannt wird, su sai mein, und es würdie sogar nicht unwic tig seyn, manche Versuche deshalb anx stellen I wie sie bereits anm Theil vor^j

^ 6i ^

MnmeA siuAf nm hier immer mehr Ge« tiilkheit sa erhalteo* Daf« darana auch JBr die Theorie der Krankbeitslehre sehr fiDterrichtende Resultate hervorgehen kön* MOt darf ich nicht noch besonders bemer- ken wollen- Eben ao bedeutend^ andererseita , ist es aber aoch diejenigen Krankheiten nnse- nr Hausthiere vollständig kennen s,n 1er* aen, welche dem Menschen sich mitsnthei« len im Stande sind, dies lag non in ihrei^ UrspTfifiglichen Gestalt, oder in einer Form^ welche das Erkennen der Gleichartigkeit des Ursprungs erschwert. Am wichtigsten^ trenn dieser* Fremdling anf dem Boden nn- len Organismus eine bedenkliche Gestalt an ilish trägt. Bis jetzt sind unsere Kennt- aiiM daTon aehr unvollständig , sie wer- den ef man mSchte aagen: hoffentlich l noch lange bleiben , da alle Vorfälle die- ler Art nur Werke zufälliger Ereignisse iiod| nnd mehrentheils ganz vereinxelt da ■tehea« Irre ich nicht, ao aind die Httnda* Wnth und der Milzbrand die einzigen von dleeen Formen, welche wir in schreckli- lieber Vollatändigkeit kennen gelernt, und weleho Aber ihre ftrchtbar - anateckenden Xrifko mu keine Zweifel fibrig |;elaiaen feiben.

Sin trauriger Vorfall, welcher neulicli zur Kenntnifa dea hieaigen KönigL Medi-« aioal-Coilegii gekommen ist, gibt uns Kennt* aifa von mr auch für Menachen geCährli« ^•n Wirkung einer Krankheit des edelsten luuerer Hauithiere, welche bisher der Kunst 4tr Aerste hartuäckig Trota geboten hat.

üild von der tnäii üchon länj^er fttYc •ie knoge nicht ohne EinflnTs aaf die nie liehe Gesundheit äeyn. Deir Rott der 1 sucht Mtnschen an* Ich theile den Bei welcher darüber dem hiesigen Kön» 1 cinal-Culle^io vorgetragen iity in w licher Abschrift mit.

^^Cottfried £. ^ 19 J^ahi" ält^ ichwl eher Leibes- Constitution I der Sohn 1 Aeltelrn) diente von frühester Jogei verschiedenen Orten, ftoleut alt Pi knecht bei dem Bauer F. lu von s frühern Jngendgescbichte und den 1 in Betug stehenden Kinderkrankheiteui j te mir nur der Vater unvollkommene fcen mittheilenk '£r habe, sagte, d: mehrere Ausschlagskrankheiten aU Kii litten ) die Schutepocken soyen ihn Erfolg geimpft -worden, hauQg habe c Hälse und Nacken Drüsengeschwulst faabt^ wovon auch mehrere in Entftiin tind Eiterung übergegangen seyen^ do< den loteten Jahren, sich steta wohl b den» Seit mehreren Wochen habe ef über Kopf- und Kückenschmereen, Seh und Mattigkeit der. Glieder^ vermin fifslost und unruhigen Schlaf geklagt j von er die Ursache in übermäfsiger strengung bei Aufhebung schwerer Get'r Backe suchte, doch Übte er noch it seine Dienstpflichten dabei aus, unt^ eben ihm die Pflege und Wartung ein Motxt leidenden Pfetdes aufgetragen war, ches mit einem Ochsen in einem sep ten Stalle stand. Der durchdringende stftnk . bei Reinigung der Krippe dea

s

- «s

,gtB49 Terarsachte ibm tolchen Bkel^ daf«' fr immerwährend an Uebelkeit liit> Und letUä^erijp wurde."

f,So bam et am \2. Oct tn seinen AeT-

te/n, um bessere Pfle^re za geuiefsen. Die*

. selben wandten nun verschiedene . Dane-

I adtlel an, um seine Gesundheit wieder her-

^ Biittellen ^ aUeili sein Zustand verschlini*

nerta sich täglich bis zum i24sten vor« M^^

iro ich aa tiülfe gerufen wurde/'

nBoi meinet Ankunft fand ich den Kranken in einer Stubenkapimer in einem ttrfUgen Bette liegend. Ob^war die Kam- . ntr mit Wachholderbeeren - Ranth angei^ nl fUlt war 9 so war doch in der Nahe des banken eis unangenehmer fauliger Geruch nidlead; der Kranke la|^ abgemagert im stillen Delirio , die Augen matt und einge- fallen^ die Nase etwas aufgetrieben > deren iaoere Fläche bis au die äufsern Ränder der NasenÜügel mit flachen Geschwüren bedeckt» desgleichen auch an den Lippen} die 'Zunge und Zähne init gelbbraunem ScUelme belegt. Aus Mund- und Nasen-» boUe wurde viel gelber eiter- ähnlicher SeUeim ausgesondert, die ganzen Unter* kiafer- Drüsen wären angeschwoUeq. Am

{anaen Korper, vorzflglich an den Untern Extremitäten , (anden sich eiternde Po<^lLen» welche an einzelnen Stellen geheilt waren^. an andern Geschwüre mit unreinem fauli- g9n Grunde bildeten. Die Geschlechts theile waren gesund^ die Leistendrüsen xnäfsig angeschwollen* Im Allgemeinen waren die Kräfte sehr gesunken, bei meiner Anrede Sofaerta er wohl Be wof stsey n , doch war

0m 6i mm

die Spfftöhe schwach und «chwer veri lichy die Reipiration mühsam und bescli der Athem sehr übelriechend, der 1 leib mäfsig anf^getrieben , bei der I Tung nicht schioershaft. Darch den eing nnwillkühriich schwarzea aufgel Blat häofi^ ab, welches einen durcl genden Gt^stank verbreitete. Das Hautorgan war trocken und heifs , dei freqnent and weich.^

,,Wenn sich nnn ans der Snmtn Erscheinnngen. wohl deutlich ergab, der Charakter dieser Krankheit sie eine Febris nervosa putnäa^ naiit einer b tenden Affection des Dräsensjstems plicirt darstellte ) so blieb mir noc ätiologische Verhältnüjs zn entwickeln i und ich nahm an:

i) Dafs anstrengende Arbeit, I ders das seine Kräfte übersteigende i ben der Getraide- Säcke, höchst du Kleidung, und bei diesen die nachth Einwirkung der kalten Herbstloft^ b< her und später Beschäftigung mit F beit, dabei grobe Kost, und bei de ichon verlornen Efslust, gar Mang ftugefUhrten Nahmngsstoffen, wohl dinge als prädisponirende Ursachen ti murslen»

8) Kam bei dem nun schon bedi Vebelbefinden , die Verpflegung und ', fUBg des am Rotse leidenden Pferde ■Uy wo der g. des Morgens, nüc weuigetaus eine Stunde lang, sich i im geeöhlofienen Stalle verbreiteten

«AWH UAVABIi VA «T AVOVU AVI» <-^ lUabO*

9n Krankheitistoffe des Thieres kam, i die eigne Reinlichkeit yernachläfsigte. I diefa war wohl hinlänglich » alle die tiriebenen Torgefondenen Krankheitter« lamigen , vnd die darch selbige bedingte t bervoranbringen , nnd bei allem Man«- Heilpflege anssobilden , woau noch r«n der frühen Jogend aurflckgeblieb- lerofcilöser Habitus aar Erhdhnng der ftiTitfit mit beitragen konnte."

i^Nach den gegenwärtigen mifslichen tkndan glaubte ich meinen Heilplan vor- ich dahin bestimmen an müssen, die ita sehr gesunkene Lebenskraft p mit Mskaichtigung der torpiden Schwäche Duichten , der weitem CoUiquation nnd niCsvoraubeugen. In dieser Absicht ver- ete ich, nach beiliegender Formel, ein um F'almanat cwa Cmmphora etc. *). Aeus- eCs liefs ich eine Abkochung von Rad» ni üronu c. Flor» Chamonu i^^« aur Fo-

;f

^ «a -

anwendM. Fflr die Reiniftmg der mn^. benden. Atmosphäre traf icb die ntfthifen Anftalten, und machte sofleich die geifUf*> lieh verprdaete Anseige-'^

y^Schon am folgenden Mittage erhielt ich die Nachricht von dem erfolgten Tod des Krankep/' '

N.. den 29. Nov. tZau ,

pn /r;» Kr^ii>^ChirargQs.

So weit der in allen BcLiehnngen weU- gerathene nnd die Sache mit vollständiger Klarheit darstellende Bericht !> £s ist «war durch die bestehenden Kön« Gesetze 1 nnd insbesondere durcJk das Edict d* d* Potsdam d. 22. &ct« i&i4 dafür hinlänglich Borgt getragen, dafs die' Möglichkeit ähnlieher Unglücksfälle sehr beschränkt werde , allein hier findet sich ein Fall, welcher deutticfa genng beweiset, dafs es immer noch Men- schen-gebe , welche sich.dem besetze eni«. sieben, und den nicht nnbilligen Wunsch, ein mit vielen Kosten angeschafftes 9 nfits«. liebes Thier zn erhalten,' niit Gefahr An* derer £a befriedigen snehen« DaFs blofse Wachsamkeit der Behörden, und ist sie noch so aufmerksam, dergleichen Contra- ventionsfälle nicht verhüten könne, leuch- tet jedem Billigdenkendeh ein, und Über- haupt gehört das, was die. Veterinär «Po- lizei etwa hiebeithun könnte, ^icfct^ an diesen Ort, liegt auch au sehr aufser Mei- ner Sphäre^ Aber es war meine Pflieht, die Aerste auf diesen Gegenstand aufmerk- sam IBU manchen , und sie au bjttei^» die Ge-

kpiheileny welcjie sich ihnei» sa ä im Beobachtungen darbieten , nicht nnbe- ntit Yorflberfehen zu lassen.

2.

Mffltwürdige KnmkhtitB - und Secthn$ > Geschichte

wier walmcheinUch durch Üeberiragung einee ifiie^

ruchcn Giftee ersCeugten schvanen Blatter. Mit*

idmU 9om lUgtmenisarzte Dr. Schilling

%u Berlin *)•

(Mit einer Cupfertofel).

Menin Rennepiefgj 34 Jahre alt , aas Zip* MW ia Westprenfsen ^bürtif^ , diente be* ^vili seit 13 Jahren als Kanonier iq der Cirde. Artillerie^ durch deren Verwendung 01* loch schon die Anwartschaft auf eine Vnvorgung in der hiesigen Thierari^nei* Kfanle, woselbst er als Wärter angestellt worden sollte, erhalten hatte. Zu diesem Xade wurde er daselbst schon seit einigen Monaten, theils um sich fUr aei'ne künf- tige Bestimmung vorläufig su routiniren^ thails aber auch um die Arbeiten seines Boch lebenden, aber durch Krankheit un*

. *j Ich Terdanke diei en wichtigen Beitraa der ge- rdligen Mittheilung meines geehrten Collegen, Herrn Geh, Rath Rust, um ihti, we^cm der Wichtigkeit des Geeensundes» fileichseidg mit ilm, auch durch £eses Journal, und in Ver« Inaduag mehrerer iüinlicher Fälle, dem medi- f(iaisclieB Publikum vorlegeu su köfinen.

d; H. E>2'

-^ «e -^

9

f 8]bi j^n VoirgXngers tu ▼«rriphten ^ ' f egi Ta^elobn bescbäftifft. Die ihm hier flbeiw- tragenen iKglicfaen Verrichtoogon beBtaaden^- in der Wartung^ kranker , am Roüe lei- dender Pferde, welche cum Unterrichte der Eleven diesjsr Anstalt und stf Opera- tions •Versnchen dienten. ,

Von Jagend auf war RmnspUjM stets gesnndy von starkem Körperbau, und hätte die gewöhnlichen Kinderkrankheiteu leicht' und glücklich überstanden. '

Ungefähr sechs Wochen vor dem ei- gentlichen Hervortreten der hier nMher bv beschreibenden Krankheit, fühlte derselbe sich unwohl , indem er diese Zeit hindurch öfters, bald über rheumatisch ^ catarrludir sehe, bald über Unterleibs -Bosch werden^- die von einem heftigen Durste begleitet« wurden, sich beklagte^ sie waren iudefs^ nie in einem solchen Grade vorhanden,, dafs er durch sie behindert worden wäre, seinem Dienste £u genügen. Bei der nicht nachgesuchten ärztlichen Hülfe, war es auch nicht näher su erörtern^ ob diese krank- haften Erscheinungen mit Fieber eintraten, wie sie sich in ihrem Verlaufe gestalteten^ und ob das eine oder andere innere Organ, hervorstechend davon ergriffen wurde» Viel- leicht möchte es auch möglich geworden seyn, durch eine zeitige ärctliche Inter- cession den nachfolgenden , so bedeutenden, töJtliehen Zufällen vorzubeugen *).

*) Nach dtn hierüber eingeiogenea Bpätesn. Ntch- nchtsn , war Patient allerdinef schon früher bedeutend krank , und er tolr 6 Wochen vor stiatm Tode» |l«o aehoa im Anfange .Octobers,

- «9 -

> ' ihfih diofler karsco, jedoeh aiebt «ii«- mf^ntlichen Einleitanry wende ich mich jMi an der wichtigen Krankheit selbBt

Am 11* November 1821 , als der Kano- lier Memuphfs fräh Morgen« aufstand und lieh seinem ißeschäfto unteraiehen wollte^ flUte er sich so matt und scbwindlich^ dib erji nach dem versuchten Aufstehen, snf sein Ijager aurücksank^ und hierdurch tteraengt wurde, dafs er von seinem Vor- btbea -abstehen müsse. Bei der nkhercQ Betrachtung seines Gesichtes, wobu ihn eine daselbst empfundene Spannung^ und die lipgenommenheit des Kopfes verleite^ tnii bemerkte er einen rothen., etwas auf«» istriobenen Streifen unter dem linken Auge, nnd einen solchen unschmerzhaften Fleck ^VB der Gr^^fse eines Silberdreiers an der ^ sali derselben Seite« Der Kranke^ wel- «kr diese Erscheinungen für den Eintritt

tt. fiebevhftfteB Zufällen » htftigem Duvsto,

DrflcJiexi im M«gen, Spannung in der Magexir

gegcad nach dem Genüsse von wenig Speuen

V. fl. w* gelitten» nur Caifee ertragen ^ alles

flbrige Genossene aber 'weggebroclien haben.

Femer eollen ikm damals scEon die Nägel blau

geworden seyn, als ob Blut unter denselben

•nsgetreten gewesen wäre, dessen ungeachtet

aber habe er seinen Dienst bei den rotzigen

Pferden die ganze Zeit über und ohne alle Scneu

TOr Ansteclrungy ausgsrübt.

Alle diese umstände habe ich hier zu be- naericen schon deshalb für nöthig etachtet, >yeil

ferade die vorhergegangene Kränklichlieit des anonier Rennspiys die Causa praedisponens enthalten dürfte , bei deren Vorhandenseyn die Jbisteckung allein Vielleicht nur möglich war«

Rusu

- 70

einer Gesioburofe bielt, wandte gefei dieB ▼ermeintliobe Uebel weiter nicbte asf ab daffl er zn eioem ftympatbetiscbea Mittel^ dem Beiprecbeo, seine Znflacht nabm, woran ihn beionders der glückliche Srfoly bei einer Nacbbarin, die einigte Tägm an- vor auch an der Blatterrose gelitten hatte, mahnte. Dieses Mal velrsagtel indafa dia . Sympathie ihre gewünschte Wirköng, Dar rothe Flecli an der Nase wi^rde gröfsar, verlief am folgenden Tage bis anf dem Rücken derselben, verband sich mit deat rotheo Streifen unter dem linken Angei and beide vereint gingen bis gegen Am Jochbein fort» Nnn stellten sich auch ein heftiger drückender Kopfschmera, Mangal an Efslnst und allgemeine Fieberbewegnnp gen ein, so dab der Kranke geawnngea war, stets das Bette an hüten«

Nachmittags bildete sich noch ein blau» schwaraes BlStterchen an der Stelle der Z^ase , wo sich anerst jener roCbe Fleck ga* aeigt hatte, welches, bei der Beiflhrnng nnschmerahaft , von einer dnnkelroäien, harten , glänaenden Geschwulst umgeben war^ und nach und nach ttn Grüfse sn-r nahm. Hierauf schwoll die Nase , die ' Au- genlieder, überhaupt das ganze Gesicht be- trächtlich an, und Patient. bekam Schwin* def, sobald er es versuchte^ sich im Bette aufsusets'en»

Am nächsten Tage, als dem iS, No- vember, an welchem der Kranke anerst einem Arzte au Gesichte kam, und, seines Vebels wegen dem Laaarethe überwiesen .

7*

wurde, gewahrte man förgande Xrsohai-

annipen :

Dai ganze Gesicht, vorsiigUcb aber die Naae and die Angenlieder waren beträcht- lich anfgetrieben , dunkelroth und glän- zend; anC dem Rücken der Nase nnd an ihrer Spitae seigten sich mehrere bläuliche Hlatterii von der Grüfse einer Erbse, die mit einer blaa-röthiichen Flüssigkeit ge*^ fällt waren ;t und im Umfange eine be- triichlUche, nicht genau begränzte, tief liegende Härte yerriethen. Die 3Sange war mit einem gelben TJeberaTjge versehen und fencht, die Haut weich und perspirabel, ijÜm Temperatur wenig über den Normal» grad erhöht, und die aufgeschwollene Par* tie dea Gesichtes heifs anzufühlen. Der Puls war mäfsig gefüUt, weich, aequal,

26 Schläge in der Minute haltend; der Inrst betrSehtlich , auch noch einige Efs- lutt Torbanden , das Schlucken aber «iem- lieh erschwert. Anfserdem fühlte sich der Kranke sehr erschöpft, war äufserst muth- los und sähe aeiqen Tod als unvermeid- lieh an,

Es wurde dem Kranken am Abende ein lauwarmes FufsbadTerordoet, und alle zwei Stunden eine Gabe Pulvis temperans gereicht. Da einige der Bläschen bereits geöffnet waren, so wurde hierüber ein dünn mit Ünguentum basilicum bestrichenes Llippchen gelegt.

In der folgenden Nacht schlief Patient sehr wenig , und war auch noch am Mor- gen dca A^ten sehr unruhige jedoch ohne

_

gerinfite AffecUon seines SeiuorS.' Dim Geschwulst des gansen Gesichtes, hatte iioli beträchtlich vermehrt; die Oberlippe war beiniihe gans mit erbsengrofsen , bleifaÄi- ^en Bläschen bedeckt, die Tages auTor aber an der Nase bemerkten waren ansammen» geschrumpft nnd die Spitse der Nase denf- lich sphaaelirt, bei der Bertthnui|f ohtm alle Empfindung; aus beiden Nasenlönhem flofs eine scharfe stinkende Jauchey die selbst einen Theil der Oberlippe corrodir- te. Die Respiration war, der yeretopfleft Nase wegen , mühsam und der Athem stin- kend ; der Puls war mäfsig gefüllt , dabei weich und hielt 80 Schläge in der Minuter. Die Haut fühlte sich weich und perspiri^ bei an, auch war die Zunge f eucht » . ielär belegt und einige Neigung cum Erbrecj^e^ Torhanden«

Unter diesen Umständen wurde es fii^ nöthig erachtet, dem Kranken ein 'Brecb« mittel £u reichen, theils um die sich wirk^ lieh deutlich marquirenden Unreinigkeiteia auszuleeren , theils aber auch, um eine heil- same Umstimmung der krankhaften Lebensr thäti^keit zu erzielen und den femer an« auoranenden Mitteln die Bahn au brechen.

Nachdem der Patient in gehörigen In- tervallen mehrere ETsIöiTel vall von einer Auflösung des Tartari stibiäti genommen hat- te, erfolgte ein siebenmaliges Erbrechen von zähen, schleimig- biliösen Massen, dem auch mehrere aashaft stinkende Stuhlgänge folgten.

Die schon brandigen Stellen wurden mit Oleum TtrAimhuiat bepineelt, mit Uin-

,- -

gßmaum hcsiScum cum Jlndura Myrrh^ä b«^ deckt nnd dai gan%e Gesicht mit einem Di- €oeio Salvlm cum Actio sätumino lanwarm fo- meatirt.

Abendf bielt der Pult 95 SchlSye ia dar Minute 9 war voll iind hart^ die HanI war trocken, die Temperatur erhöht and der Dnrat grots.

Ei wnrde ein Aderlafi von sehn Vn- aea instituirty worauf sich bald auf dem antaogenen Blute eine dicke, schwer aa aerthmlende Entaündnngskrnste bildete. Gei- gen llitternacbt erhielt der Kranke, um aeine verwaltende Unruhe und Beweglieh« kait in etwas zu beseitigen, «ehn Tropfen von der Tinaura Opn gimplice^ worauf eia sienlieb ruhiger Schlaf erfolgte.

Am i6ten Morgens berichtete der Pa» fient selbst, dafs er nach Mitternacht gut geschlafen habe« Sein Puls war weiche aiiifsig gefüllt, gleicfamäfsi^, wenig beschleu« aigt, 84 Schläge in der Minute. Die Haut nnd Zunge waren feucht, letztere mit ei* aem weiften Schleime überzogen; die Re« apiration, der nicht gangbaren Nase we- gen erschwert; die Temperatur normal. Die Geschwulst des Gesichtes hatte zuge« aommen und setzte sich bis zur Stirne fort. Die ganze Nase und die Oberlippe waren bereits spbazelirt und bei der Berührung ganz ohne Empfindung. An der Glabella uad an der Stirne zeigten sich einige der frtther beschriebenen ähnliche Pusteln» Schmerz empfand der Kranke nicht, wohl aber eia spannendes Gefühl am ganzen

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i^

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Kepta} Mn 9ta8ori«M w«r* inSefli ]|»»fe frey,. .."•■''

Innerlich wiirdfe ein JnfuMwn JF7ortAi Cha- momillae cum Mkstura gylphunco" adda g^erelcttt» nnd diese letKtere auch femer, wie. idiOB frttber^ dem Getränke j^n^^esetst. .DiÜlrriui- dig^en Stellen wurden ibit dem Oljio Tit^m hinthina^ bestrichen, und das Gesicht taft einem Infuso ChamomUla^ concentrme cuAi /tfätQ rm fomentirt,

*

Abends war das Befinden des Krinlen im AUgpemeinen nicht verändert; der ^ifla. weich ^. klein, 90 Schläfe in der Miniiie. Stuhlgang war dreimal erfolgt^ das JkvJlfi^ leerte aasbaft riechendf - rs

i dem Horgenbesuche am i6teÄ m^ te Patient, dafs er die vergangenei ifaipht sehr unruhig, fast gasft schlaflos äugebrtfcht und viel geträumt habe, jedoch- wuTlie er sich des Getraumten deutlich auerinnehr» Die Respiration war erschwert und der Athem stinkend; die Zunge feucht , alkrk belegt $ das Zahnfleisch bleich und ao^ wie die ganze Mundhöhle mit einem weifen, «äben Schleime Uberaogen. An derStime^ über den Augenbrauneubogen, ^eigteli eich mehrere neue Pusteln von dert'elben Be- schüff^heit, wie die schon früher bescbrie- ^ benen. Die Nase und die Oberlippe wu<« ren gans schwär«, kalt und fublios; die Augenlieder roth^^ gläns^end und so Uge- schwollen , dafs ea nicht möglich war Sie Augen selbst bu betrachten, Der Puls War etwas härtlich, aber klein und f^equenter, 96 Schläge *in der Minute. Die Behand- lung dc# vorigen. Tages wurde beibehalten«

' Am Abänd war der Zaitandniclit'yefw iodtrL

Bei dem errtea Beracbe am t^ien Mor* fem» worde berichtet» däfa die Nacht »ehr «anhif , fast ganx ohne Schlaf angebracht wordea sey. Der Kranke hörte schwerer, and daa Redea whrde ihm anch mähsamer ; sein Sensorinm war fpana frey. Der PaU war Ueitty weich 9 nnd hielt 87 Schläge in der Minute f die Hant war fencht, die Tempe- ratur normal. An der Stirne aeigten sich noch mehrere Bläschen; eine, der Taj^es MiTor entstandenen , hatte . die Gröfse einer weifaen Bohne erreicht und war in ihrem umfange dentlich brandig. Die Nase war gann verstopft, daher die Respiration sehr erschwert; ans den Nasenlöchern flofs stete eine mit Blntstreifen vermischte Janche, die äo scharf war, dafs selbst ein Thei| des Brandigen an der Oberlippe davon xer- stffrt wvrde. Der Athem war stinkend nnd das Schlingen sehr mühsam.

Nach einer mehrstimmigen Berathnn^, bei der sich anch der Herr Geheime Rath* Dn ffmi für die Wichtigkeit dieses Falles sehr jnteressirte, wurde noch einEmeticum ans dem Tartaro stibiato gereicht, worirach ein dreimaliges Erbrechen einer schleimig- biliösen Masse, und mehrere, sehr stin« kende Sedes erfolgten. Die äufsere Be« handinng wurde dahin abgeändert, dafs xu den Tomentationen nun eine Verbindun£f von Jnfusum Chamomillae concentratum cum Addo muriatico genommen wurde.

Mittags xeigten sich an mehreren Stel- len des Körpers 4 voreüglich aber an den

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Tordri^unnm und üntertobealiiHln^" Votbe Flecken wie Flohstiche , in deren JHltf« Uitle eich nach VerUof einer Stondk ein liir^ekornähnlichei Kndtchen erhob 9 .weU ehea immer grö£§eT wurde , aiob mitainv eiterarti^^en Flüsiigkeit füllte, und * fnns das Ansehen einer VariceUa Ifatte.

Abends hatten mehrere dieser Blatt^ns schon die Griifse einer Erbse erreicht; Jler Pols war nun weit freqaenter, 106 Schilfe in der Minute^ klein und nngleich» Schmer« empfand der Kranke nicht und sein Sn$B^ rium war gann frey.

Bei der unveründert fort; esetnten lus- reren Bebandlunf wurde anm inneren 6«^ brauche Folg^endes verordnet: jRec. RaSek AkhaeoB conc* Dradrni, duas coqut cum AquM fontanae q* sii6 ßnan cocthnü infuncU Florum Arrdcat Dr. unam et dmdd^ Colaturae Unda" rum qiunque adm» jtddi muriaiid purt X>r, duagm Syrupi Liquirüiag Unciam unam. D. «S, Stand- lieh einen Efalöffel volK

Den Igten Morgens« Der Kranke hatte die Nacht sehr unrnhig, jedoch bei völli- gem BewuTatseyn zugebracht. Der Pnls war sehr klein» ungleich, oft kaumfi^bl* bar, i4o Schläge und darüber in der Mi- nute ^ die Zunge feucht » mit Schleim fiber-r jtogen $ die Respiration sehr erschwert und der Athem stinkend. Ef hatte sich eine heftige Diarrhoe eingefunden, das Excer- nirte war jauchigt, I)rann und aashaft stin- kend. Der Brand hatte sich, besonders an der linken Seite bis in den behaarten Theil det Kopfes fortgesetzt* Auf dem KSr|ie^

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Spilan licli noch mehrer« ntae Fiutoliif di0 früher entstandenen worden liyide, Ter- ^6f«erten eich beträchtlich , so. dafs schon mehrere derselben die Grö'fse einer weifsen Bohne eirreicht'en. AnF Cnrcnma - Papier; waldies eor Prfifiinj^ der in den Pusteln entihaltenen Flüssij^kejit Tersocht wurde^ neigte sich keine deutliche Reaclion.

Die schon bei der Aufnahme des Kran* teil' fefShrlich {gestellte Prognose, wurde nnn mit jedem Zeitmomente ünj^nstigitr^ no dab es wohl keinem Zweifel unterja^^ der Tod werde noch an diesem Tag^e er* folfens der Kranke fühlte dies auch selbst iiao atammelte dem ihn p^egendeii Wond« anle- noch die Worte au: ,,es möge der- selbe, sich nicht au viel mit ihm beschäfti» gen p da er ja doch nicht au retten sey,^

Mit der Behandlung wurde fortgefah- ren, und a'ufserdem auch noch, wie schon Tnga suvor, der Körper des Patienten mit Torafinntem Addo muriatico gewaschen» la dam Krankenzimmer selbst wurde aum öC-i tem mit Acttum Vini geräuchert.

Nachmittags wurde die Respiration im- mer beengter 5 der Puls war kaum sähl- ■ad fühlbar; es stellten sich blande Doli- riea ein, die jedoch noch lichte Zwuchen- rlume liefsen, in denen der Kranke es.mar- Urte , dafs er die an ihn gerichteten Fra- gen Tcrstand. Die Diarrhoe dauerte noch an und die Ausleerungen worden immer alinkender. Die Gesehwulft des Gesichtes minderte sich in etwas, der Brand schritt aber noch immer fort, und um die spha«

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«elirte Partie soigten aich mehrere gelbe Pnstaln. .

Nächmittaj^t um 5 Uhr liefa eich < Patient noc& auf den Nachtatuhl feto (er hatte während seiner' ganzen Krankt ble das Bette verunreinigt)., entleerte e St&fserst stinkende, Jfäuchey wurde d)ir wieder in das Bette gelegt ^ und rerscb gleich nachher I ohne irgend ein Zeicl vöa Schmers oder sonstigen unangeneh« Gefühle m fioCiern«

Der mehreren Genauigkeit wogen merke ich hier nachträglich, dafs der iLri ke von der Periodis ab , wo seine Krankh so beträchUich und so serstörend sich u te, in eihem besonderen, hinl8nglicb j rSumigen- Zimmer lag und mit einem 9i\ nen Wärter versehen war«

Bei der am: ig. November, Naohm tags um 2' Uhr, unter Beobachtung c möglichsten Vorsicht, unternommenen. 0 duction und Section des Leichnams | se; ten sich folgende Erscheinungen:'

A. Aufser den schon früher bemerkl gröfseren und kleineren Pusteln, von c neu mehrere in ihrem Umfange schon dei lieh den eingetretenen Brand seigten, aiO die gewfihnUchen Todtenflecken. An d Stirne, der Nase, der Ober- und an d Winkeln der Unterlippe waren «Uö, Wi eben Theile \öllig spba&elirt.und im/U] fange mit gelbliehen Pusteln Uesetet» i eine eiterartige Lymphe enthielten. D Brand erstreckte sich nach dem behaart TheU® des- Kopfes fa't . bia nur KronennnI

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Die HSrte und Röthe, welche die noch Mcht Tom Brande, ergriffenen Theile. im. Libeobeiefien, waren fast g^nsverjchwnn- den. In beiden IngninalgCj^enden fanden, lieh Narben von früheren Bubunen.

B. Bei der £rdffnnng de« ITiiterleibes wurden die Banchmoskeln von gröfserer Weiche nnd dnnUerer Farbe alt gewöhn- lieh gefanden. Das grofie und dae kleine Nets, der kleine , wenig Chymns enthal- tende Magen und der ganse Darmkanal wa- ren normal beschaffen» Die Leber war, Tonflglich an ihrer oberen Fläche, s«^hr dnokel gefiirbt und so mürbe , dafs sie bei toniebtiger Berührung schon einrifs; sie elthielt viel eines dunklen, dünnflüssigen, fut janchigen Blutes. Die Gallenblase war Uein nnd leer, sonst normal beschaffen. Die Mils hatte eine mittlere Gröfse , seigte ▼on safsen keine krankhafte Beschaffenheit, vnd enthielt ein ähnliches Blut wie die Leber. Die Bauchspeicheldrüse war nor- BUü. Im Mesenterio fand sich ein Knoten ▼on der Gröfse einer Haselnufs auf dem reehten Psoas; er enthielt eine kalkartige Vaiis, Die Nieren, die Harnleiter und <lie Urinblase waren normal. Die untere Hohlvene nebst der Pfortader mit ihren Motten, waren von einem schwarzen^ flfis- 'igen Blute sehr ausgedehnt.

C Bei der Eröffnung der Brusthöhle öftren die Muskeln von derselben dunklen 'erbe nnd Weiche, wie die Bauchmuskeln« Nseh der Hinwegnahme des Brustbeines l^verkte man unter seinem Handgriffe, an ^ Stella I wo ionst dio ThyiisLUs liegt,

tm:

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•la« («latinSse MlUiehe Bf nsie « wi«^ mälü •ie wohl im ZeUg^nrebe )iydropi«<^6r Por^ flonen anBntrejflTeii fkegt. ' Di« linke iilia|^« adhärirte mit dem Brastfelle darcli liga-' mentöae Fasern , und war, Torsüriicb üa unteren Lappen , aehr blutreich nnd doiikel

Sefärbt; eine gleiche BeschafTenheit aaigtfi ie rechte nicht adhärente LunM. Dan Iter^bentel enthielt die gewöhnliche Menge lAquor pencardü. Das Hers war Biemiich groA, weich, yorEüglich waren die rechte Vorkammer 9nd das Uersohr sehr yergrS- ftert, wie ausgespritat erscheinend; in ih- rem Inneren fand sich anch» anfser einer, fiiemlichen Menge geronnenen Blntes^ ehke lymphatisch« polypöse Masse yon fester Con- aistens« Der linke Ventrikel mit aeinar Vorkammer waren von schwarzem « fltiasi-

fen Blute angefüllt, der rechte Ventrikel ingegen war leer. Die obere Hohlvene, die Vtna azygos et hemiazyga waren strotaena voll schwarzen, flüssigen Blutes.

D. :Nach' Hinwegnahme der Sufsem. Kopfbedeckungen fand sich, yoraüglich fiber. der sehnigten Ausbreitung des linken, ächlalt mnskels, eine gallertartige Masse, Shnlioh der in der Brust vorgefundenen , doch war sie nicht in abgetheilten Räumen, eondei^. mehr gleichförmig ergossen. Das Pericn« nium, vorzüglich das des Stirnbeines , war' mit hirsekorngrofsen gelblichen Pusteln wie besjiet, der darunter befindliche Knochen

gssund. Die Hirnhäute, die Substahs des ehirnea und die Adergeflechte waren sehr blutreich; in der rechten Hirnhöhle fand ti^ in eineiBi derselben eine Hydalideron'

der

ftl

ta- GrÖfae einer Erbie. Die Sabstans des Gebirnea war etwa« weich.

M. Nacii mehrerer Entfernang derbra^-^ digen Weichj^ebilde r.eig^ten aich. die Na- aenbeine vom Beinfrafse bedeutend an|fe* griffen $ die übrigen Gesichtfknochen wa> ren gesund. Wurde die Haut an den Stel- len des Körpers, wo die früher bemerkten Pusteln anfsafsen^ weggenommen , so fand man auch hier das Zellgewebe in eine, der obgedachten gleiche, gelatinöse Masse ver- wandelt. In der Substans der Muskeln be- fanden sich , gleichsam aus den Fasern der* selben entstanden , ebenfalls Pusteln, wel- che eine eiterähnliche Lymphe enthielten, jedoch waren sie nicht mit den auf der Haut befindlichen Pusteln susammenhSn-

Eend; in ihrem Umfange waren die Mus- elfassm fast breiartig.

Der nötl^gen Vorsicht wegen wurde der Leichnam bald nach der Section, ohne alle Begleitung auf einem Wagen £ur Erde beatattet. Die ganse Lagerstelle nebst al- len EiEsoten, welclie der Verstorbene wSh-. rend seiner Krankheit nm und an sich ge- IiabC Jiatte, wurden durch Feoer vernichtet. Die Reinigung der Zimmer geschah durch mineral - saure RSucherungen, durch frisches Vebertttnchen , und durch ein hinlänglich langes Auslüften.

um der sich aufdringenden wissenschaft- lichen Frage:

ob die oben beschriebene Krankheit sich unter günstigen Aufsenverhaltnissen auch auf Thiere fiberlragen lasse? ToivM. UV. B. 3, IK F

»• -^

fl« fenOf an, wurden. £wei KanlnchM"» eiin münnliches und -ein weiblichee; jifnee mU . dei: in den Stirnptesteln enthaUenen vFM*^ ii(keit, diesea hin(eeen ioait der am. 4cv Mase fUefaenden Jauchet dnrch Wundvia^ ohunff der Naaenschleimbaut geinipl^ JM beiden haftete die ' tmptang in der Arf^ daTfl vom dritten Tage, ab (die Impftuw . achah am iSteü, gleich nach dem .Tod^i und noch ehe der Leichnam erkaltete) chan- kerartige Getchwttre, deren Grund ^.pift und apeckartijT war^ entatanden« Die Eir terunr dieter Stellen war mätaig und wirkte auf die nahe gelegene Partie nichts be-? trtchtUch seratörend ein; daa Geachwür bei dem. MSnnehen war Jedoch grd£aer,ab - daa bei. dem Weibchen. Jenes fing nuu~ auch nijich, einigen Tagen an au erkranken li die iPrefalnät minderte aich, atellta aicb-'^ Durchfall ein, und im Grefolge dieaer Zu«— ^ fSUe verlor aich die Munteraeit und daa Thierchen magerte aehr ab. Unter der' Fortdauer dieaer Eracheinungen lebte 'ea^ bia anm 8* December, an welchem Tege* esy nachdem aich noch am 7ten eine Lfin- mung der Himterettremititen eingeflmdea hatte, von aelbst atarb.

Dio Obduction ergab Fojgendeat

i) Dai Geachwftr an der Naae w'ar nidif tief und mit einer trockenen Kruate' flber^ ■9S^o^ 9 d^® Naaenbeine und die ttbrigen 6e« . aicbtaknochen waren geaund« Aufaer.deif gedachten Abmagernog wurde bei der flua* aeren Beaichtigung nichta Bemerkenawer- tkee vorgefunden.

85

\.

m) Im Uöterleib« iraren alle Organa« bb

aaf die Laber« gesund. Auf der OberflSeha

aad iot Parenchyma dieser fadden sieh viele

Vtetciln« die aämmtUch eine eiterartigä,

irie- im Gerinnen begri£fene Flftssif keit ent-

Udten. Anfserdem war der Darmkanal,

Vikrscheinlich als Folge der verminderten

ZaAhrang von Nabmngsmitteln and dea

Statt gehabten DorchfaUes, enger als ge«

vthpilieh. Die gesunde l^arnblase war

. pu mit Urin angefüllt«

S)In der Brust und Schädelbohle wat ilbs normal beschaffen.

4 »

Das weibliche Kaninehen ^ dessen 6e- lAwSr an der Nas^ « wie schon bemerkt^ WeBi|er. bedeutend wurde, erkrankte eben- ^9 doch in wei( minderem Grade« als in mSnnliche. Seine Munterkeit verlor uch aar in etwas ; der Durchfall war weit »Mifer und die Abmagerung geringer. Ss wurde daher dasselbe, da der Tod nicht ^^ selbst erfolgte, am ifi. Deoember dureb iiQSa Sohlag in das Genick getödtet.

Bei der Obduction ergaben sich folgen* '• Bemltate :

i) Mäfsige Abmagerung und eine ähn- lieke« jedoch mindere Ausbreitung des Na- '^H^cbwürs , das in .seiner Form und son- *^n Beschaffenheit, dem des Blännchen

9) Im Unterleibe wurde die Leber c/ben- VU mit solchen Pusteln versehen, ange-' hoffen, wie dies bei dem männlichen Kä- ^ehen der Fall war. In ihrer Form und hastigen Beschaffenheit waren sie jenya»

r 8

««

84

fflitiB gleich y nur in der Anieahl viel jj^rfn- ger. Die Urinblase war auch hier mit Harn aehr gefüllt. Die übrigen Organe in dictier EKihle». imgleichen die in der Brutt nnd im Kopfe waren normal beschaffen;

»

Fragt man sich nun bei der Wieder»; Tergegenwärtigang des gansen Krankheits«^ bildes , nnd aller vor nnd virährend des Ver^ lanfes der Krankheit Statt gehabten einael- nen Momente:

v^ie entstand das Uebel des RenrupiifB^ ao welcher Gattung von Krankheiten ge« horte es, und mit wiBlchem Namen liefse es sich wohl am besten beEeichnenf

$0 müssen sich dem Beobachter mancher* lei Ansichten, besonders die, dafs das er- VfShnte Uebel ein gans eigen thümliches aey» aufdringen»

Thatsache war es, dafs der Verstoß*« bene sich längere Zeit mit der Wartung nnd Pflege roteiger Pferde beschäftiget hat- te. Es könnte daher auch wohl möglich seyn, dafs er bei diesem Geschäfte, beson» ders aber bei dem Auswaschen der geschwfl* rigen Nasen, das er, seiner eigenen. Ana- sage nach, ebenfalls verrichtet hatte, et- was Eiter auf sein Gesicht übertrug, nnd so die Entstehung seiner Krankheit be- wirkte $ auch war ts nicht au leugnen, dafa die Form des Uebels die Vermuthung, als aei ein angebrachtes thierisches Gift, die erste bedingende Ursache der Krankheit^ aehr in Schutz nahm.

Mehrere hiesige Aerate, welche diesen^ wiohtigea Kranken sahen ^ TOrafiglioh d«r

M ~

Herr Seheime Rath Dr« JBäntp waren aioliU weniger aU ab^eneift, eine ioldhe Vermitt IhoBg gelXeu au latfteii«

*

Ei[ konnte ferner auch noch gefragt werden : ,,Iitten jene Pferde nur am Rotaet oder waren anfällig Einige von ihnen TrS» ger dea Milabrand-Contagiuma, da« aieana einer Gegend^ wo dies Uebel vielleicht ge« rade herrachte, eingebracht hatten ?'V

Da ea mir nun in wissenachaftlicher Beaiehnng wichtig genug schien, au sehen, ob nicht etwa, durch d^e Benutaung an- derweitiger Erfahrungen^Jenen Vermnthun* gen ein höherer Grad von Gewifsheit an verachaffiep seyn möchte, so bat ich die Herren Director Naumann und Ober- Veto* rinair«Arat Hallbach um gefallige nähere Auskunft, und erfuhr auf diesem Wege Folgendes :

Die auf der hiesigen KSnigl. Thierars* an der Rotakrankheit leidenden Pferde, wären sämmtlich ausrangirte Mili- tairpferde, die aum Unterrichte für die Eleven, au Operationsversuchen, und her- naoli f&r die Anatomie benutat würden f keinea derselben habe an einer anderen Krankheit gelitten oder sei aus einer ent- fernten Gegend eingebracht. Ebenso wäre noch kein Beispiel bekannt, dafs Rotama- Cerie von einem lebenden Pferde bei einem Menschen irgend eine Krankheit bewirkt liätte, indem alle Wärter derselben und «uch die Thierärate, die sich sowohl mit .den lebendigen als auch mit den getödteten rotakranken Pferden beschäftigten, noch

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Dl« anfMUckt wordea wiren. Da^fta fehle 68 nicht an Beispielen f daf« bei dem Prapariren solcher Gadaver mit verwende* ten Händen suweilen bösartiee Entsandnn-

5en und auch wohl nächheriger Brand an en Händen und Vorderarmen entstanden wären* Ferner wäre es bis jetzt noch nicht ^Inng^en, die Rftzkrankheit der Pferde auch auf andere Thiere- ^^u Übertragen.

Professor WaUlinger in Wien (vide des» sen WahrnehmaDj^en an Pferden etc. 2te Auflag^e pag. 96. $. ^^i. Wien i8ie) sagt: )ibei Leichenöffnnngen rotziger oder wur- miger Pferde 9 mufs man sich sehr hüten, dafs bei einer Verletahng kein Eiter in die Wunde gebracht werde, weil man die trau- rigsten Folgen und den Tod au befflrch- ten hat,**

Dr. E. Vtith führt bei Gelegenheit der RotKkrankheit (vide Handbuch der Veterl- nairkunde, in beflonderer Besiehnng auf die Seuchen der nutzbarsten Hans- Säuge- thiere, für Physiker^ Rreischirnrgen, Thier- ärste und Oeconomen , von Johann Emauwl Veithj der Arsneikunde Dr.', provisorischem Director und Professor am K. K, Thier* arsnei- Institute, sterBand, pag.4i6. Wien) an: »»das Contagium derselben übt ledig» lieh bei Thieren aus dem Pferdegeschlechte seine Wirkung aus 9 und wirkt auf andere Hansthiere höchstens nur als thierische Schärfe > bei dem Menschen bringt die Im- pfung der Rotzmaterie, welche z, dann Statt hat, wenn man bei der Behandlung oder Section kranker Thiere einen wun- den Finger damit Terunretnigt, wenn aioi

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während das Tbi«r «ich aasfchnanbt und eine Men^e dieser Materie mit einer ge» wissen Gewalt auswirft^ in's Ange spritat n. dgl. mehr, heftige Entztindangen der getroffenen Stelle, z. B, des Fingers, des Angenliedes am inneren Winkel u. hervor 9 die sehr schmerzhaft and hart- näckig sind, benachbarte Lymphdrüsen, «• B. der Achsel, in Mitleidenschaft siehen, und den arthritiseben EntKilndangen äh- neln,"

Nach Päel (siebe dessen practische Be- obachtongen der gewöhnlicheren Pferde- krankbeiten etc., aus dem Engl, libersetat von fVallUj Hannover 1820) er«engt der Esel die Rotzkrankbeit nie von selbst, wie das Pferd, ist jedoch für die Ansteckung durch das Rutsgift, wenn dies Bf solchen Theilen unmittelbar jKugefübrt wird, wel- che aar Einsaugung geeignet sind, noch empfänglicher als diis Pferd selbst.

Wenn gleich sich nun mit Menschen keine Impfversuche der Art anstellen las- sen, auch gewifs noch nie angestellt wor- den sind, so ist doch die Frage nicht gans SQ verwerfen ;

ob jenes Gift« nicht auch hei einem Men- schen , dem es durch Unachtsamkeit oder lufSllig auf die Schleimhaut der Nase gebracht wurde, wenn auch nicht die ei- genthümliche Rotibkrankbeit , doch aber ein modificirtes ähnliches Uebel &u er- zeugen im Stande seyn möchte?

Freilich kann man den mit Eseln an- festellten Versuchen dieser Art entgegnen.

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iat$ diefe Thiere su dem Pferdegeacblecbl« f^ehSreil mnid mithin auch wohl ReKepUvi- tat für eine solche Uebertraguiij^ de« GiC- tei besitsen werden. Bei aller Aübtang für diesen nicht nngültigen Einwarf bleibt es indefs doch merkwürdig, dafs diesThier^ bei der vorhandenen Erfahmnj; , jene Krank- heit nicht aus sich selbst erjieag;en, wohl aber sie durch Uebertragnng -des Giftes überkommen kann. Vielleieht liefse sich hieraas etwas Muthmafsliches für ded oben beschriebenen Krankheitsfall entnehmen, -

80 Tiel ist aasgemacht wahr, dafs, wenn sich anch nicht erweisen läfst, dafs die Krankheit , an- welcher der g. Rennspitfg litt, durch Uebertragnng eines tbierischen Contagii bedingt wurde , dieselbe doch eine grofse Sigenthümlichkeit zeigte, die sich nicht allein in ihrem ganzen Verlaufe, sön»- dern auch noch durch die Section and durch die vorgenommene Impfung der Kaninchen, deren Erfolg nicht uninteressant war« do- comentirte»

V

Der Charakter der Krankheit war An- fangs entsfindlich, es wohnten ihm aber schon bei seinem Entstehen gewifs eine nicht unbedeutende Neigung zur Pntrescens und eine beträchtliche Bösartigkeit bey« -

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Beiliegende Zeichnung stellt das ^Ge- slcht des Verstorbenen treu dar^ sie wurde am Morgen des iSten Novembers angefertigt.

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mMicht Uebertragung des Mfzbrandts auf ATen- schtrij vo/i, Dr. Meier ^ Kreisphysjkus zu

Brandenburgs

Am 12. Juli 1818 kam eine jnngpe Kah ^ des Gatspächtera BVümner zn Retzow krank von der Weide, indem sie nicht frafs. Der Kuhhirt gab ihr sogleich am Abend Arz- nei. Am i3ten warde sie wieder auf die Weide g^ebracht, weil der Hirt glaubte, sie wftrde dort besser fressen als im Stalle. Diefs war aber nicht der Fall. Blüm- ner ging mit' seinem Verwalter Kressin aaf die Weide, wo sie die Kuh liegend fan- den. JBlümner 'öffnete ihr eine Ader am Halses diese sollte Xressrn mit einer Nadel sastechenf da er diefs aber nicht konnte, io that es B/ümrier selbst, wobei beiden^ welche sehr erhitst waren, die Hände mit dem Blate der Kuh verunreinigt v/urdeo. Die Kah starb sogleich nach dem Ader- lässe. Sie reinigten sich hierauf beide die Hände in einem Graben, und gingen nach Hause. Beider Hände waren ohne Wun- den» und es waren vom Augenblick der Veranreinignng der Hände bis tum Reini- I^Q derselben nur . drei bis vier Minuten verstrichen.

Am i6ten virurJe Blümntr krank, am i8ten Kretsiri. Da jedoch der Letztere zu- erst starb« so werde ich dessen Krankheit zuerst erzählen^

Kressin ^ ein junger siebenzehn jähriger gesunder Mann, befand sich am igten auf dfltei Felde, konnte es aber daselbst nicht

anfhalttn, nod giojf um 4 Uhr Nacbmil- tag;« nach Hanse, waselbstcir sich kb 9attji legte* An demselben Abend um lo. Uhr sah ihn der Kreischirnrgas Tawlowakj aoa Naaen schlafend, .und fand seinen Pols m- hig^, £r wollte ihn nicht stören. Am igten Morgens klagte Kres^in über heftiges KopE- weh, Brennen in den Aagen, nnd aturko Neigung snm Erbrechen , erbrach sich anch einige Mal, Die Zange war aehr belegC Uebrigens war er fieberfreit £r klagte ferner über ZerscUagenheit der Gliadfr, und dafs ihm alles web thäte, was er ei* nem Verbeben Schuld gab. Pfiwlowsky gab ihm ein Brechmittel ans Brechweinatein, worauf er sechs Mal brach und einige Stuhlgänge hatte« Beim fortwährenden Klagen über Zerschlagenheit untersuchte ihn Pa(v/oiy<Ay genau^ und fand die rechte Seite des Rumpfes angeschwollen, aber ohne Schmera^en, Von welcher Art diese Ge- schwulst, welche, wie wir nachher .seben werden, auch bei Blümner Statt fand,' ge- nesen ist^ habe ich nicht genau erfahren können, . ^ r.

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[Am dosten verordnete Pawlowdty eine Mischung ans Nctrum suiphuricum äyUatSMo^ tum au einer Unae, Nitrum pumm au efnem Quentchen, sechs Unaen Wasser, und an- derthalb Unaen Symp , alle awei Stunden XU einem Efslöffel voll, und veil Patient über Spannung im Unterleibe klagte» das Einreiben des flüchtigen Liniments in den« selben und die Seite.

In der Nacht Tom aasten cum eisten halt0 der Patient nach dem erhaltenen

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richte abwechselnd Kalte in den Händen^ und der Schmers im Unterleibe hatte kq^ genommen; an dieaem Murinen b^sochte der Dr. Thaer aiu Naaen drn Patienten mit dem Kreischirnri^us Paivhwsky. Der Patient wnrde leidlich und fieberfrei, be« Canden* Es -wurde ihm ein Vesicaturiiim «wischen die Schaltern gelegt und ihm Pulver ans neun Gran Salpeter, einem Gran Cämphor und etwas Gummi arabicum yer- ordnety welche jedoch ans mir unbekann- ten Gründen nicht angewandt worden sind.

Am sisten litt der Patient an Kälte an den Hfinden und Flifsen ; das Gesicht war mit kaltem Sohweifse bedeckt, der Puls klein und bei eintretender Kälte kaum fühlbar. So blieb es den ganzen Tag. Er brach so oft er etwas genofs, jedoch nicht bänfigy und halte viel Durst. Gegen Abend kam mein Vater, der Dr. Meier aus Rathe- now an. Die Nacht vom 2isten zum 22sten war sehr unruhig , der Schmerz im Unter* leibe nahm xu, der Patient klagte über grofse innere Angst. Um i Uhr in der Nacht klagte er über grofse Spannnr g und Scbpierften im Unterleibe und hatte Erbre- chen. Es wurde ihm Fliederthee mit Wein gereicht.

Am flaitcn früh war der Puls kaum fühlbar; die Kälte blieb sich gleich. Um 8 Uhr ward er in ein warmes Bad gesetat, worin er fünf und Kwansig Minuten blieb. Um lo Uhr starb er bei völliger Besinnung am Tierten Tage der Krankheit und neun- ten der Infection#

«^ 9t M

Am S38ten kam ich sum eHten Mal« nach Retzow* Ich nahm sogleich die Sek- tion des Verstorbenen vor. . Der Unterleib war* sehr wenig anfgetrieben« Von der oben erwähnten Geschwulst der rechten Seite des Rnmpfes war nichts mehr be- merkbar« Der körper war nicht sehr ab- gemagert. Nach £röffnnng des Unterieibee wurden die dünnen Därme ziemlich- mit Lnft angefüllt gefanden , ihre änfsere Haut war etwas , aber nnr ganss wenig entattn* det, nur ein gana kleiner Tfaeil dea Uenm war etwas stärker enta^findet. Das Meseap terium war aber gans schwara, nicht etwa so, wie man es häufig findet, dafs die Blutgefäfse sehr angefüllt, und wie tiusge^ spritst sind, sondern als wenn Blut awi^ sehen die Platten desselben ergossen wfire. Beim Einschnitte' verhielt sich diese schwarz ae Stelle so, als wenn man in das Paren« chyma eines sehr entzündeten Organs ein- schneidet ^ es flössen einige Tropfen Blut aus. In dem Unterleibe befand sich einb gelbe durchsichtige Flüssigkeit, die unge- fähr drei Berliner Quart betragen mochte« An einigen Stellen, namentlich über der rechten Niere; fand sich eine mehi^ ala einen Zoll hohe gelbe Gelatine. Alle flbri- .^en Unterleibseingeweide waren gesund. Sehr bedaure ich, dafs ich durch Umstän- de verhindert wurde, ;die Brusthöhle nu öffnen; doch ist nicht au erwarten, dafs in derselben etwas Krankhaftes würdd ge- «Jnnden worden seyn, da der Patient gar nicht über Brustbeschwordan geklagt hatte. Ich halte den Befund dieser Sektion i&r sehr merkwürdig. Nach allen Krank«

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heitferteheinoDgen hätte man Brand dfli Darmkanali nnd Magens erwarten sollen. Diesen fand man jedoch keinesweges, son- dern nnr eine sehr oberflächliche Eotsündnng der dünnen Därme., Dem Ergüsse von. Blut nwiached die Platten des Mesenteriams kaon mn doch anf keine Weise den Tod des Verttorbeaen anschreiben. Das Merkwür- digste scheint mir die Anaammlung jener durchsichtigen gelbeh Flüssigkeit | und die

ielbe Gelatina im Uaterleibe^ welche mit er Flüssigkeit der gelben Geschwalst dei^ Thiere die grärste Aehnlichkeit hat. Zwar findet man bei Entaündungen im Unterleibe häufig ein Extravasat in demselben^ doch ist dies nie von dieser Beschaffenheit, son- dern molkenahnlicht flockig, eiter^bnlich. {ßfimi%(ä% Pathologie. 21. Bd. p. 420. Vog^%

. Uandboch. 4^ Bd. p. Sog. Marcus Therapie.

' fi. Bd. p. 435. Biduer'g Therapie. 1. Bd. p. 6gt)» Ueberdiefs ^ war hier die Darmeot- xttndang nnr höchst unbedeutend , und Ent- aftndong des Bauchfells, bei welcher vor- Bimlich diefs Phänomen Statt bu finden pflegt, war gar nicht zugegen. Es ist hier also beim gän&Iichen Mangel an Fieber, wenigstens an einenk heftigen, und an hef- tifer Entsündnng und Brand keine eau$a waarim au entdecken, wenn man nicht. die- nen gelben Wasser eine unmittelbare vi» neandr aosehreiben wUl.

Der Amtmann Blümner klagte am i6. Aagnst über Uebelbefinden. Er afs dee Mittags etwas, aber am Abend nichts, und •rit fiesem Tage gar nichts. Am i7ten. Naehmittags legte er sich an Bette. Der

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Kf eUcbirör^t Patobwikf kam ' «h/ dieiaiii •Tagre safSUii; sa ihm. Der Patient Jdafto ttber Kopfichmerseil nnd Mangel ^a» Sfi- Uist. Pawlvwsky fand die Znnf e atask be* legt 9 den /Kranken jedoch fleberfjrei^ 9n4 verordnete da0 Infumm Sauum aomfaalfmm alle ftwei Stunden aa einem EM6iM yM. Diefs Mittel konnte aber erst am iStea TOtf Nauen herbeigeschafft werden»

Am x8ten Abends um lo tlhr bestatte Pawlowsky, nachdem er die Nachricht be- kommen hatte ^ dafs die Krankheit, ftii|e- nommen hätte ^ den Kranken üeiederatai^ und fand ihn mäfsig fiebernd , ttber .Köpf* Schmers, Uebelkeit^ und ein starkes Breh« nen in den Angen klagend , den Unterleib etwas anfgetrieben aiid gespannt*. Von daai Infmufn Sennae hatfii er vier Mal genoin-! men^ ohne dafs Leibes((ffiinn|f daranf er- folgt war« In der Nacht vom liBtea snlki' igten erfolgten vier bis ftthf Stoblgänge, An diesem Tage war der Kranke noch äiif dem Felde gewesen , hatte es aber daselbst nicht aashalten können.

Am igten des Morgens hatte er nvrar Erleichtem Ag im Unterleibe, klagte Jedoch ILber Uebelkeit und Neigung ' sum Erbre^ eben. Diefs bewog Pawhwsky^ ihm mm halber sti halber Stande einen EfsKiiM Tfril einer Solutio Tartari stibiati an geben, .wov«' anf ein sechsmaliges Erbrechen nnd einige Stehlgänge erfolgten* Der Pätieiit befand aich hieraof wohl^ nnd klagte nnr'fltber ein Spannen in der linken Achsel. JPai9- hu^gky nntersochte diese Stelle ^ nnd fand die linke Aehaeidrttae etwas aDgeachwnll«ii^

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•b«r die StfiU« weder tebmerihaft aoeli roth. Er verordnete die Einreibnnf dei flachtigen Liniments^ in die«e Stelle , und iBBeriicbi um das Fieber sa mfiraifen, eine Hiechonf; au« einer balben Unae Tartarug natranaiuSf awei Dracbmen 8alpeter.t aecbi 'ODsen Wasser und anderthalb Unaen Sy-> rap, alle swei Standen an einem EfslÖffel ▼oiJ« Pawlowsky verliefs den Kranken fe- gen Mittag und besuchte ihn Frieder um S Uhr Abends« Das Brennen in den An« gen hatte sich naioh dem Erbrechen verlo-* ren. Di^ Achseldrüse vrar wie am Mor- gen, abar^an derselben Seite von der Ach« ael bis au den kuraen Bippen . befand sich eine weiche Geschwulst» welche aber vor- der roth noch schmerahafi war. Der Pa- tieiit war am Nachmittage aufser dem Bette nnd fieberfrei« Es wurde mit der inner- lichen und äufserlichen Aranei fortgefah- ren« Pawlowshf bUeb in der Nacht vom ayten anm sosten, welche aiemlich ruhig war, bei dem Kranken, und verliefs ihn am aoalen gegen Mittag fieberfrei und ohne Schmera.

ßkm Sisten früh besuchte er den Kran- ka9 'wieder und fand ihn in deitt nämlichen SSvalande. Die Anschwellung der Drüse ymmt .aieli gleich geblieben , aber die 6e- aohwmbt der Seite hatte sieb bis auf die Beekenknochen gesenkt. Der Dr» Thatr^ welcher an dem Kressin gerufen worden war 9 verordnete auch dem Bliimner Pulver aoa Salpeter und Camph>>r9 welche jedoch aioht angewendet worden sind. Es wurde ihai ein grof sea Vesicatorium in die linke

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Lnmbalgegend gelegt. An diesem Tag^e gh^ ^ gen Abend- kam mein Vater snm 'er«|eii Male zum Patsenten. Diesem wurde nocl^ ein Vesicatorinm anf die linke Seite dea Unterleibes , nnd auf die geschwollene Ach* seldrüse erweichende Umschläge gelegt, und ihm am fl28ten noch ein Brechmittel ge- geben.

Am 23sten sah ich den Kranken cum ersten Male. Ich fand ihn aiifser dem Bette^ ganz fieberfrei, aber den Pnls sehr klein, > der Unterleib war' etwas gespannt nrld auf- getrieben , aber so wenig , dafs der Kranke selbst nicht wnfstOy ob er stärker aciy als im gesunden Znstande, oder nicht«. Die anf denselben gelegte spanische Fliege hatte gezogen. Die Wunde des auf den Rücken applicirten Vcsicatoriums war schwars und oberflächlich brandi^r. Von der oben er- wähnten weichen Geschwulst der linken Seite war nichts mehr bemerkbar« Die Achseldrüse der linken Seite war. noch et- was angeschwollen und ungefähr von der Gröfse eines kleinen Hühnereyes, aber durch* aus unschmerzhafty so wie der Patient Über- haopt über keinen Schmers, als ttber gro- fse Angst klagte. Am Nachmittage kam mein Vater. Dieser uns gans nene.Krank« heitsaustand setzte uns in nicht geringe Verlegenheit. Der Mangel an Schmers und der fieberlose Zustand des Kranken lieflien uns die Abwesenheit einer wahren Entzün- dung vermuthen. Die Kleinheit des Pulses und der brandige Zustand der spanischen fliege liefsen uns im Gegentheil auf ein bedeutendes Gesunkenseyn der Kräfte schlie-

fsen.

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r«eD. Wir sogen ferner in ¥.rvr^gnng, daf« bei der gewohnlichen änüserlichen Infection durch den Milsbrand die inficirten Stellen •ehr bald brandig zu werden pflegen , ond hielten uns aas dieaen Gründen berechtigt, reisende and antiseptiiche Mittel anzuwen- den. Es warde ihm daher verordnet: Aec CoTt» Chlnat unc.j. Rad. Serpentar. Flor* Arnic. ana drachm. iij, flor, ChamomilL une, ß, Ihfund, Aqu» Jervid» q, s. Colatur. unc. .r//. add. Spirit.^ MvlphuT. aitlu drachm. ij. Syrup* unc, iß. ilf. Z). S. Alle sbwei Stunden einen Efslöffel voll ftu nehmen« •— Aec* Moschi, Atnmonii carbon. ana gn nj* Sacciu alb, gr. xv M, JD. <S. Alle drei Stunden .ein solches Prtlvcr za neh- men. Dabei die verdünnte Schwefelsäure mit Syrnp zum Getränk^ das Unguentunt ntapolitanum in den Unterleib einzureiben, eine reixend^j Salbe snm Verbände der apanifchen l'lie;;^enwund« auf dem Rücken und häufige Klysticre.

Am <4ston Nachmittags sah ich den Kranken zum Eweiten Male. Er war aufser dem Bette. Ich bemerkte hierbei, dafs der Kranke überhaupt während des ganzen Ver- laafi der Krankheit viel aufser dem Bettt^ war, umher ^ing^ sprach, an der Gesell* achaft Thcil nahm, sich nach der Wirth- achaft erkundigte, in welcher er bis Kum letzten Tage Anordnungen traf, zum Fen« ater hinaus sah u. s. w. Der Zustand hatte aich im Ganzen nicht viel geändert. Nach dem Nehmen der Hoschuspulver, von de- nen vier verbraucht waren , halte er jede^ Mal eine grofse Beängstigung im Unter- leibe, wie er sich ausdrückte, bekommen.

fourn. LTV. B. %, 8r, 6

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Irelcho sieb nach Application von %\j§tim- ren verloren' hatte. Der Pols hatte aich gehoben y und der Kranke war vollkotfinen fieberfrei. Das Ansehen der spaniaoben Flie^enwunde auf dem Rficken hatte aieh aehr febessen, und dieselbe heilteLini Vor* lanf der Krankheit \oUig.

Am fiSsten sah ich den Krankeirmun dritten Male. Der Znstand war im Gan- Aen der nämliche > jedoch war der ün^r* leib etwas ftnehr aufgetrieben^ und es aebien Fluctuation bemerklich. Da ihm die ily> stiere so wohl tbaten^ so verordnete ich fOr den nösten früh ein Laicirmittel ans Qalomel und einem Scrnpel BaiMx Jalappae, Am sGsten erhielt ich folgenden Brief von Pawlovpsky. ,|So wie Ew. etc. gestern Abend abreisten, nahm die Aengstlichkeit, die Auftreibung und Spannung des Unter* leibes mit einer Kunehmenden Schwäche des Patienten verbunden , immer mehr und mehr eu. Patient war dabei ruhig und aehr gefafs t , sprach sehr wenig und ging gegen xo Uhr ibu Bette,. schlief um ii Uhr ein bis gegen i Uhr^ wo demselben eine sonderbare Revolution im Körper aufsehreok- te, und er bestimmt glaubte, daTs ea nun an Ende mit ihm gehen Würde, nämlich: Patient bekam in der rechten Seite des Un- terleibes, ungefähr in der Gegend des Uns- tern Randes der Leber drei Mal knrs hin» ter einander sehr auffallende und starke Rupke, so dafs es demselben die Luft bei- nah gana benahm, und gleich darauf ein htfrbares Kollern in den Gedärmen, weU ches mehrere Blähungen abtrieb« Patient

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hefand sich aber M«ranf ieBr wi^br nnd aiÄntery und rief mit einem freudigen 6e- echrei anis Nnn Kinder ^ nun werde ich Miond^ nun ist meine grofse Angst, die ich seit mehreren Tatzen gelitten habe und Keinem beschreiben konnte, indem ich keine Schmersen hatte» nnd selbst nicht sagen konnte, was mir fehlte, verüben Es er- folgten hierauf nach einem Lavement drei aehr ttbel riechende Stühle, und im Ver- hUtnifs apm Trinken sehr viel Urin, di^ei bia vier Qaart« Pa^tient war sehr heitei^ und froh, schlief gegen S tJbr ein bis 6 tThr, wo er sehr mhig nnd heiter ervrach- to« Sein Pals war gane rohig nnd weich ; •r konnte sich beim Anfstehn viel leichter «nd freier bewegen , sich schneller von der •inen Eor andern beite im Bette herum- drehen und liegen) seine Angen, sein An- aehen, überhaupt sein ganzes Wesen sind den früheren gesunden Tagen bis auf wo« Bige Abmagerung völlig gleich."

ytDas Abführungsmittel , welches ich demselben um 6 Uhr (am 86sten)- nach dem Erbrechen reichte , bewirkte bis 8 Uhr, wo ich diefs niederschreibe, vier noch sehr atinkende Stühle und starken Urinabflqfs. Der Unterleib ist «war noch aufgetrie- ben und schwappend, aber doch beinahe bia aur Hälfte nach £w. etc. letzter Unter- .auchong, nachdem derselbe bis au dieser Eevoluüon im Körper wenigstens noch ein Hai ao stark aufgetrieben war, geschmol- aen/' Am 26sten Abends besuchte mein Vater den Kranken ohne mich, und vor» ordnete für

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Dm d7ittii tiA ftwtitet LaxlrmltUJ. ▲n d^eaem.Xa^e Abends aab ich den Kran- ken mit meiaem Vüten per Zaatand w/u noch gans der nämliche. Anf der. rechten Seite des Unterleibes und auf dem Rächen hatte sich rother Friesel eingefunden. Der Unterleib war nicht mehr und nicht weni- ger aufgetrieben als f rüherhin , nndFlactaa* tion bemerkbar I doch nnr so wenige dafs mein Vater selbst daran sweifelte» JEs schien uns nnn nöthig^ darch stärker ,wir^ kende Mittel die Auileerong der ergosse- nen Flüssigkeit kq bewirken. Da der Pala aber etwas voll wart und um Jeder darch die$e stärker wirkende Mittel etwa her- Tor^nrnf enden Ent£ündang vorsabengen, so wurde dem Patienten nofh am27Sten Abenda cur Ader gelassen, worauf er die Nacht sehr gut schlief , und den fißsten mit fol- genden Mitteln der Anfang gemacht. Ute. Mxtract. Aloes aquos. drachm. j.Gutu Vin. Hi^ spanic. soluu jimmomaci puriss. Kali sulphuritt ana drachm. ß, Syrup, Rhei q. F* PüluL Nro. IjXXV. Hiervon wurden Anfangs sechs, dann vier Pillen gegeben.

Am 2g8Cen acht Pillen. An diesem Tage traf ich wieder mit meinem Vater susam- men, auch der Dr« Thaer^ welcher den Kranken ein Mal in der Zwischenseit ge- sehen hatte, hatte sich eingefunden. Im Gänsen hatte der Kranke in etwas mehr ala vier und swanzig Stunden etwas mehr als sechs und zwanzig Gran Extract ^lots nnd dreisebn Gran Gutti, Ammoniacum und Kali W^hwieum genommen. 'Diese Mittel hatten aber gar keinen Stuhlgang bewirkt »

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tpknmnng' im Vnt^rleiba war sehr groi$ f«w«fen, aber ohne allen SchmerKi Kly« ftjere haUev Erleichterung^ yerfchafft Bei der Unterfuchnnjf fand sich der Unterleib nicht mehr ^ans so ^espannt^ aber noch Fhictaation bemerklich. Anf der rechten S^iCo des Unterleibes copiöser weifser Prio*^ sei. Diese anffallende Unempfindlichkeit dM Kranken setzte uns in Erstaunen. Wir thailien dem Dr. Thaer unsere Behandlang;s« wiiio nnd die Ideen, Vielehe uns bei der« selben geleitet hattfA^ mit, und baten ihn um sein Ürtheil. Er billigte Alles und war mit uns der Meinung , dafs auf dem betre» tenen Wej^e fortgefahren werden müsse, ob 6f um gleich klar war , dafs ein so hober Grad von Atonie nichts sonderlich Gvtes prognosticiren könne. Es wurden also am 299ten Abends die Pilhil Guu. c NaiTm Pharmacop^ txtimporani Augustm verord- net : Rtc. Gutt. drachm. j, Natr, carhonic. drackm» ß. Olä Junipm gtt, ij. M. F. Fillul, pond, gr», (/,

Hiervon sollten am 3o8ten sechs Stück anf einmal genommen werden , und wenn kein Stuhlgang erfolgen sollte^ nach eini- gen Stunden wiederum eben so viel. Am 3 taten besuchte ich den Kranken, Er hatte am Tage auvor ewei und dreifsig Pillen, also die ungeheure Gabe von ein und vier- aig Gran Gutti eingenommen, aber ohne alle Wirkung, als eine jedesmalige BeSng« stigung nach jedesmaligem Einnehmen, Nur KJystiere hatten Linderung verschafft, und es war mit denselben viel eines gelbgrfinen Schleimes abgegangen.

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Am Sistftn bat!« d«r Patitnt nietet 'fi^ nominell» Während meiner alleinigea An^ weaenheit hu «iebea Uhr Abends wtr die BeSnj^fttgnnf g;erin|rer, der Unterleib hatte ab^r bedeutend an Umfange Bageaomntenp n^nd die Qeschwulst hatte sich ne^^h 'einer bif dahin gaoa davon frei gebliebenen Stell« . yerbreiiet^ Bisjotstwar nämlich die Span« nnng des Unterleibes nur am nntertten Theile desselben onterhalb dem Nabel. be^. findlicb gewesen , jetat nahm sie aber aaeh die regio, epigautricm bis cur cartäägo aiphnUUa ein» Bei einer jeden Bewegang^ Ton einerr Seite aar andera» selbst beim Aufslehea- ans dem Bette war ein deatlicbes Klnckerh^ wie von Wasser , hörbar, Fluctaation war- jedoch nicht so deutlich fühlbar, als frlU herhio« Patient war gröfstentheils anfser dem Bette, hatte (heute auerst) aiemlieh heftigen Dnrst, welchem er mit Wasaer. und etwas Wein au stillen suchte; aneh- war der Pals etwas bewegt^ Er hatte nun sein ganzes Vertrauen auf die'Paracenthese

Sesetsty und meinte, wenn man ihm hur- as Zeug abaapfte, so würde er sogleich gesund seyn. Ich beruhigte ihn damit^ dafs ich altein sey, und doch nicht allein handeln könne, und es wurde verabredet^ dafs ich mich am folgenden Tage mit mei«. nem Vater berathen sollte. So verliefs ich den Patienten um ^ Uhr Abends aufserdeni: Bette, fast fieberfrei, noch mit mir imr lotsten Augenblicke meiner Abreise scher« send. Am andern Morien erhielt ich die Nachricht yon seinem in der. Nacht um la Uhr erfolgen Tode. Mein schriftliche« ;en auf JEröffanng des Leichnams war

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▼erfeblich^ Pttvbnviky t cbrieh mir über die letnen Stondea des Verftorbenen Folfen-- des; yyAli Ew« etc. am jjiitea Abends ^- fen 7 Uhr ebreiscten, gab ich dem Pa* tieaten ein Lairement, womnter iqb einen KfsWffel YoU Weinetsijfp nahm^ va mehr Reis hervorsabringen , da die früher |^ge« benen frDchtlos .waren. Es erfolgte auch

Ileich darauf ein dttnner gelber sehr siin« euder Stuhlgang j^ und Patient fing an, ftber ein Brennen im Unterieibe eu klagen. Zwei hierauf gegebene Larements aus Ka* millea , Seife und viel Oel linderten deil fliehpiere durchaus nicht, vielmehr nahm das Brennen immer mehr ^u» selbst die Brost wurde davon befallen j^ und dafs eS' iii^erst heftig war, bewies feine grofse Unruhe, Er war nicht im ' Stande aufau- stehen, wälzte sich im Bette umher j^ schrie Janli weinte 1 bat um Auflösung seines Körpers und Ende .seiner Leiden , ordnete verschiedenes an u. s. w. Diefs alles er- eignete sich schnell bintereinander, un]ge« füar eine halbe Stunde nach £w« etc. Ab- reise. -«— Der Aogstichweifs brach dem Patienten aus, der Puls wurde kleiner, eehr frequent, am Ende haam fühlbar vind sBhlbar, bis er sich gana verlor i Hände und Gesicht wurden kalt^ Er bekam wäh- rend dieser ^eit ein sehr häufiges, aber Mehtes Erbrechen, welches eine schwarte schäumende, sich aber gleich verdickende Flflsstgkeit ausleerte und bis um zwölt Uhr unter heftigem Brennen im Unterleibe und ia dei* Brust anhielt , ihm nach seiner Aus- sage siedend heifs über die Znnge heraus« stttrate, und einen faulichten, verweseten

Gemoh hatte« Die aufgebrochene Masao betrag nDgeffahr drei Maafs, uüd es erfolg- te während dieaer Zeit, von 7 bis 12 ühr wenigstena ein fanfzi^maligea Erbrechen, jedesmal zwischen ein bis vier ErülöiTel voll. XJni 12 Uhr sagte mir Patient gans mhig: JMan Freund werde ich besser, das war aber eine harte Toar, jetzt ist wie/ler eine solche Revolation in nreinem Körper, Wio Tor mehreren Tagen, anf derselben Stelle vorgegani^en , jetzt ist alles Brenneii im Ünterleibe und in der Brast fort. -^ Anf mein Befragen , wie übrigens sein Be«. finden jetzt sey, gab er zur Antwort, dafi er blofs sehr müde und matt scy, und woM nun schlafen mächte. Hierauf erfolgte noeh ein abermaliges Anf^tolsen, Patient bog sich seitwärts aus dem B^tte, nm in eine Schüssel, welche vor seinem Bette stand, zu speien, und verschied. Meine Be- mühungen, die Obdaction zu machen, wa-. ren vergeblich« Weg^en der starken Auf* treibung und des AusQuases aus Nase und Mnnd wurde er am Sonntag, als am an<- dern Tage früh beerdigt *' So endigte also dieses grofse Trauer^pif^l am fünfzehn« ten Tage der Krankheit und am achtzehn- ten nach der Ansteckung.

Ein Bruder des Verstorbenen, der Ami« mann Blümmr auf. Molluhorst im Ruppin« sehen Kreise, erzählte mir noch Folgen-« des : In Neuhoff, einem Vorwerke zu Hop« penrodü im Roppinschen Kreise , hat un- ter dem Vieh des Amtmann Haupt der Milz- brand geh^^rrscbt. Bei einer dorch den Professor R^ckltbm und in Gegenwart de«

Thmarmtes ' Jf'fcrdenntinn ans <}rana0iB .T«r« ftttstalteten OefTnan^; einer an dieser Krank- heit gefallenen Kuh, leistete der Schäfer dei Orts Hülfe« Als einige Ta^o darauf der fferdtrmann dem Vielistande zu Neu« hoff Eur Ader läfst; wird er von diesem ScbKfer gebeten, ihm auch zur Ader sa laNsn, indem er auch den Milubraud habe^ PFtnlermahn schlägt ihm diefs ab, weil er es nicht versteht, und verspricht ihm, am andern Tage einen Arst »u schicken. Als dieser,' der Dr. Tiramnitz aus Gran^ee, am andera Tage ankommt,. ist der Schäfer he« rüts gestorben. Auch dieser soll an kei* Ber harsern Krankheit gelitten haben. * Um nähern Aufschlufs über diesen Fall zu Erhalten, wandte ich mich an den Ober- amtinann Mtucher eu Ludwi^san bei Crem* inen, welcher genauer von demst^lben un^i* terrichtet sej'U sollte« Von diesem erfuhr ich jedoch nur so vi^I: dfils dor Schäfer* inecht rn NeuhofF am 8. Juli auf d<'m Vor* ^^rle Schleun in Ge«;efiwart des Professor ^<ci/e6en einen am Ta^e vorher am Mük* hr^nde gefallenen Ochsen geöffnet halie, ^®hei er sich, der Warnung des llecklehen uogfeschtety beide Arme bis ku den £llei|- ^J>Sen besudelt habe. Ilieranf sofl er, oline iieh EU reinigen, von Schleun bis Neuhoff gvgtnjren seyn. Am lo. Juli sei der l'hier» «r»t ff^erdtrmann aus Granseo nacli Nenlioff ff^iommen, wo der Sch:ifer!;necht ü!»er Ue-' ^•Ikeit geklagt und den ^f'trderrtunm ;;v beten ■i^be, ihm cur Ader zu- hunen. Der um i^len, also am dritten Ta^e nach der muth«- ■nafsUobep Ansteckung, Mittags angckom*

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intne Dr« Tramntu habe ihn bereit« totft ^efanden. Weitere Aiukanfl koniite.mir Metscher Bicbt geben,

XTng^eachtet der Verlan^ der Krankheit der beiden oben erwähnteil Perfonen eehr verfchieden iat, so bietet er doch imm^r eo' viel Aebnli<^ef und IfebereiMtimmeQ- des dar, dafs ^ar nicht an aweiCelnie^ dafa dieselben an einer übniichen Krank- beit {gelitten haben, und dafs diesaauf gleiche Weise dnrch Ansteckung yoiiir Bln^ te oder von der AQidttnstung eines am Milsbrande sehr bftüg erkränkten Tkioren erseugt worden sey. Dafs dies Thier.an Milsbrande gelitten habe, ist als gewiCa anannebmen, denn i) herrschte damals kein« andere Viehkrankbeit, .8> kiinn der kum tisch dem Erkranken des Thieres. erfolgte Tod auf nichts anders als Mili^iraiid hin- weisen, Dafa diefs Thier aber sßbr faefb'f^ am IVtilsbrande erkrankt war, beweiset sein gleich nach dem Aderlasse erfolgter Tod» welcher doch durch das BtotIasse^ nicht produeirt seyn kann.

Bei diesen Fällen scheint mir nun yor- attgUeh merkwürdig}

i) Die Art der Ansteckung« Nor vier Minuten war das Blut an den HSnden, welche von der Epidermis nicht entbljtfst waren , geblieben, Zwar konnte man w^ohl vermuthen , dafs an den Hunden dieser Per- sonen vielleicht ein kleiner unbedeutender Schnitt oder Rifs vorhanden gewesen lay^ von welchem sie «elbst nichts gewofst bftt»

--•r ury- -*-

MMrf' Allein die Henptiache, des Eriohei* nea «iner ionera Krankheit, ohne eine, tafaere, bleibt dieselbe« Vielleicht kann die Anateckong aber auch durch die starke Aosdünstangi besenders ans dem Aachen dee Thieree^ vermittelst der Lun^n der Aaceeteckten {geschehen seyn, vielleicht andi durch den Mond, indem doch noch vielleicht etwas Blot an den Hfinden kle* bea i^liehen , und durch Genufs von Nah- r«af smitteln , oder selbst durch Bertthrung der Lippen, mm etwa eine Fliefo au ver- jaceu, in denselben gebracht worden seyn, Mir-.aebeint jedoch die Anstecfcunf^ durch Vefmireinifunff der HÜnde mit Blnt das W^brsebeifilicbsto , indem beide Aiigesteck* tu stark eiuitat, die Hautporen also geöff« not und aur Resorption vorsüglich geeig- aet waren.

fl) Die Krankheit selbst. Sie bietet so ▼iel Eigentbüniliches und Unerklärliches dar, dars es sehr wtinschenswerth ist, dafs durch hiiufi^ere Beobachtung das Wesen der- selben einigerniaraen aufgeklärt werde. -^ Die verschiedene Dauer der Krankheit bei beiden Subjecten mag. wohl hanptf^ächlich in der Individualität derselben gegründet aeyn , ^wonach der Ansteckungsstoff von dem jugendlichen^ reiabarerem Körper des /iTrui* Min heftiger ergriffen wurde , als von dem Bhmmer^ welcher eine feste, dauerhafte, also auch weniger reiabare Constitution bnaafs, Der beiden . Kranken gemein-« aehaftlichen Symptome waren i Brennen in deaAageuy Spannung im Unterleibe , grofse

»• 1*1 M

Angftt, Ü0b6lkrit nnd Neifpiii^ süm'Xrbi^* ohen, Mangel ä^ Fieber , -wenigstenf aii bedeutendem y nnd eine nach einiger Zeit versehwindende weiche Haato^esehwälit am Rampfe. Bei dem Kresün waren aofaerdem alle Symptome einer Darmentsiindong, Schmers, Erbrechen , Kälte der £xtreBii- titen sDgegen, welche bei Blümner^ wehii man nicht die letaten Erscheinungen der Krankheit dahin rechnen ^will , dorchaöB mangelten. Dahingegen seigte sich ^ bei Blümntr ein aufserordentlicher Grad yon Atonie und Unempfindlichkeit^ Aof wel« che Art plätKlich jene von Letztem «nsglk. brochene schwarze schäumende fanlichtäi' heftiges Brennen nnd Schmers in dem Ma-« gen, in der Speiseröhre nnd in "dem Mun- de erregende und den Tod erseagende Flüs-- si$^keit in den Magen gelangt aey, wage ich nicht ku entscheiden; und es ist sehr au bedauern, dafs die Eröffnung des Kör- pers, welche hierüber, und wabrschein- lieh über manches Andere Aufschlufs ge- geben haben würde, nicht gestattet wurde«

Ob vielleicht eine andere Behandlung den tödtlichen Ausgang verhütet haben t«rürde? Wahrscheinlich ein streng anti- phlogistisches Verfahren ohne Berücksioh- tigung des anscheinenden Gesunkenaeyna der Kräfte? wiederholte Aderlässe u, f So viel ist gewifs, die obige Behandlung verfehlte ihren Zweck, und so mag sie an« dern 'Aersten in ähnlichen Fällen, wenn sie durch die Umstände zu einem gleichen Baisonuement verleitet werden soUtea , snr

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Wmmof dieMn ^ und bo wenigaUn^Titl« bicht «egatiTen Nntaen stifteii.

Niebfölgeiido .Bemerkiin|(eii einef vet*- «hrlichen sächkondigen Mannei mögen dieitf Beobacbtnngen beicbUefaeo.

iiT8dIicb endende KrankheitsOille von milfbmdigt angesteckten Menschen sind schon. in nnserm Staate mehrere vorgekom- men i uro äurserlich kein Karbnnkei sich seifte, sogar wo Menschen von Menschen Angsiteckt worden sind *)• Der äoXsere Csrbanculns wird nicht für nöthig gebal- ten, um die Identität der Krankheit £a cenitatiren, da er wo er äufscrlich fehlt in einem innem. Organe gewifs yerkommt; nnr niufA man^ wie Kausch sagt, ibo aufzufinden wiesen. Schade, dafs Kre$' "Vi Lunge nicht nntersnclit wnrde. Wahr- 'Gbeinlich halte sich da der Karbnnkei ge» fanden y ungeachtet der Abwesenheit eines beitimmten Lins^enleidens. Doch ist es aneb mö^^lich, dafs die ErKeus^nng des gelb- b'cben Wassers das dem Milxbrand bei Tbieren wenn er als güber Schlemm erscheint ^' eigen i^t, den Carbunculus nicht hat Mr Ausbildung kommen lassen« Und die- •es macht meines Eracbtens diese zwei Kranbohgeschichten* sa merkwürdig, dafs sie verdienen godrncLt su werden , denn von Erxeugnni^ dieses gelblichen Wassers weifs ich bei Menschen kein ßeispieK -^ -— Aoch mufs man überhaupt mit Bekanutma-

^ Auekia die st m Jourasl &. Bd, XXXUL St. 5. S. 72*

lao

ehaiir Sbatichw FStle- nickt spurtm utpt^ da di«8e RraDkhfit Boe^ (P^^>>* i*B DoBkalü liejpt nnd sofar die berübmteaten Thier- Srste (wie P^ihorg im Kepenhaj^en) noch die Unscbädlicbkeit des Scblacbteni , Ablederni von miUbrandifemVieb^ behaapten * anch' da« Fleisch geniefsen lassen.*^.

(Die Fortieuang folgt).

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nrze Nachrichten

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Auszüge.

rikH«i

dh Hnlkrafit det Driburger Miu9rmlU}äU§r$ \ruki949n§n Krankheiten , vom Hofrath JFieket

zu Puderhom,

(S. Februar t^i).

Lichtscheu und SehwindeL

ny» Herr t;« A», ungel^h« 4a Jahr* alt» burig 9 Ton Bitmlich gefandem Auff ehern» an Inli* 1819 mifc einem Schwindel nach Dri«- Wu ich ihn noch nie beohachtec habe« Et d«B Ijetwm daher auch iRrohl nicht nnainge* Mta, wenn iöh die Krenhheitfgefcl^ichte et* ■Mfthrlicher» ale et tcnK der Zweck dieaei p foirdecti aeiittheilek

•r Patient» ein rerdietiter OfBaicr«^ war, auf- aigen in der Jugend überatandenen Ijrtnip£b welche durch, die Auileerutig von Wür* bMeili|pt wutden, immer ^eaiuid geweaen^ nnd tO,'viel et aeine militairiichen Dienstler« ■§• erlaabten, ein aehr regelitiäfsigei Leben et* Vor ungefähr tl Jahren hatte er» ohne Aatr VeranUaiung bewiiftt au aejrn» eineu m». bald Totübergthanden Schwindel, der

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a&er in ta Itngtn ZvfUQhtnti.um9a! «rsehien , ä*£% PaC schon g^^nt daron befreit su teyn glanbte. Ab«r die letzten Feldzüge , welche seine ganse 'Geist«f - und Körperkrafc in AnsprucK. genommen hauav^ die Nothvvendigkeit, bei dem .raschen (iingo dti letzten Feldzuges die meisten schriftlichen Arb«i- . teu beim Nachtiichte zu entwerfen , die Unannehn* lichkeiten , welche mit seinem Posten Ttrbunden Waren , alles dieses wirifte auf das reizbare Nenren- nnd Gefäfssystem dieses würdigen Mannes to nach- theilig uiid das Gleichgewicht störend^ dafs. :er ecken in den häufigen Anfallen des Schwindels eine gröfsere Reizbarkeit seines Gemüths wahrnahm, und von verscliiedcnen Aerzten bald mit ausleerenden, bald mit kühl^hden Mitielil und Blntaasleeranaen behandelt wurde. Sein 2Sustand besserte sicli Dei dieser Behandlung nicht» t)er Schnrindel kam im- mer häufiger y und als der Patient vor einem« Jahr« Abends in eine zahlreiche Gesellschaft trat, inrard dieser Schwindel so heftig, dafs er in ein Erbre- chen überging. ' Seit dieser Zöit konnte schon dat Fixir'en det Augen auf bewegliche Gegenstände^ s. das Auf- und- Abgehen mehrerer Personen im Zimmer, das Herumdrehen des. Kopfes, vorzüglich nach der linken Seite» den Schwindel in einem so hohen Grade hervorbringen,' dafs sich der Patient 'Schnell mit geschlossenen Augen niedersetzen mafs- te, wenn er nicht zum Fallen und Erbrechen hom- xiien sollte. Bei einer all^ehiein erhöhten Setfsibi- lität wurden die Augen sehr lichtscheu, die An gen- lieder und Conjunctiva leicht geröthet; die leiseste Berührung des Hinterhauptes war dem. Patienten sehr zuwider, das Gehör im linken Ohre, worin er die Pulsschläge fühlte, ward schwächer, und alle. Hals - i|nd Nacbcnmusk^ln .waren so TeitsbtfTf dafs der Patient den Kopf gans steif tragen muffte»' w^enn er nicht schwindlicht werden wollte. Daa OefFnen und Schliefsen der Augenlieder konnte den Schwindel oft schon erregen, und er trat suvreilen schon beim Erwachen im Bette ein. Uebtigens war der Schlaf, die Verdauung nnd jede Funktion 'seines Körpers ungestörr. Jetzt watd die söhon frtt* her angewendete krampfstillende stärkende Methode mit einigem Erfolge in Anwendung gebracht; doeh- erlitt der Patient, nachdem er einige Wochen Tom ScIlWiudel'frfieTwar, btim Reiten durch dat Scfanel-

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«• (13

lea d«fl Pfard^kopff eine heftige Contusion im Ge^ •ielilCy wonnf eine beträchtliolie Blutung toi det VwMt und groffe Crmattang folgte. Der Schwindel ward jetst heutiger and andauernder» als je« der Sehlaf unrnhiß» die Bfsluit t^ erschwand und di« Lichtscheu meg bis su einer Höhe, dafi die Au-* gen aueh nicht das mindeste Licht ertragen konn-^ Ken« Wagte es der Fat. » die Augenlieder etwas lu öffnen, oder- auch bei Terschlosienen AuEen den. Kopf xu bewegen, %o trat sogleich der Schwindel ein. Der Patient safs deshalb in einem so dunkeln Zimmer, dafs iph ihn bei meinem ersten Besuche am 88* Juni nicht su ^ehen vermochte. Sein Puls war Yireich und langiam, der Unterl^b nicht ge- spannt , die Gesend des Hinterhauptes > war etwas- aufgednnssn und durfte nur. sehr leise berührt wer* den» die Efslust -war wieder gut, der Stnhlffang* regelmifsig und der Schlaf nur zuweilen unruhig. Bei dicht rerhüllten Aueen liefs ich so riel Liont. in*s Zimmer fallen, dau ich eine ron jener Viov 6 Wochen Sutt gehabten Erschütterung surftckge* kliebene Röthe der Nase und das etwas anfgedun* sene , übrigens gesunde Aussehen des Fat. wahmeh* men konnte. Schon seit seiner Ankunft hatte er, «nf meinen schriftlichen Rath , den Brunnen in ma- fsigen Portionen zu trinken und täglich ein Bad Ton a6 Gr. an nehmen angefangen. Um nirgends ansustofsen, hatte er ein Seil, auf halbe Manns- höhe, durch die Länge des Zimmers ausspannen lassen, das ihm bei seinen Promenaden, die er mit steif und aufrecht gehaltenem Kopfe im dunkeln Zimmer su machen versuchte, sur Leitung dienen mniste. Ich liefs alle 3 Stunden Schwefeläther auf den Kopf des Pat. tr/£>pfeln nnd , während des Ba- des, kalte Ueberschläge auflegen. Da die Augen- lieder, iRregen vermehrter Schleimabsonderung, Je- den 'Morgen sugeltlebt iRraren , so verordnete ich sum lauwarmen Ueberschlag Jq, LaurO'Ceras^ - Samh» Plumh. aeet» Tinct» Op* cree», und liefs zwei Vesiestore hinter die Ohren legen und in Eiterung halten. Am 1. Jui. schienen die Augenlieder we- niger fest zusammengezogen, auch der Kopf be- weglicher zu seyn; indessen schlief der Fat* sehr unruhig und erwachte . am aten mit einem Schwin- del, der im gelinden Grade den ganzen Tag hin- durch fortdauerte . am Abend aber sehr heftig ward.

Jjurn. LlV.B.^.St« H

I«k' Tcroidiiet« zum umam Gebra«oli«'s Ai^. FaUrl Tinct^ €aatQr. sibir. Op. simpL Spir.niir. m^ifuSyn MßtuK, and sum üaborschlig auf die Aug«ii.s - Jf ^.. LäurOmceras,.E£mnh, aeet, Extr,- -Hyostymm. TcfwT« &p^ croe^ D«r Patient bekam jetit Tuhigen ScUUf wat fliiuiterer, beweglicher, und am 8t«n Jnli konii- M er in ein^m f o rerdunkelten Zimmer^ * daCi iok kaum adin# Gestalt wahnunehmeä im Stande war» die Attgen etwas öffnen, und mich sum ersten Btat^ aber nttr auf einen Au^enbliok, deutUck aeken.. Er behauptete, sein Getiät sei so sckarf, data ikm» wenn er die Augen nur so lange offen erkaltea könnte 9 das Lesen feiner Schrift niokt sckwerwev-. den sollte, I(ie rorigen bis J9tst fortgesetatea An« »eien wurden Tersuirkt. Bei dieser Bekandlunf^ befand sick der Patient sehr wökl« der Apptftii» Scklaf und Stuhlgang blieben in geköriger Ord- nung ; die Augen ftonaten und mufsten im dunkeln Zimmer offen erhalten 'werden » und ick durfte ea wagen, den Patienten, von seinem Bedienten ge« leitet, aus der Quelle selbst trinken au lassen , dock trug er die Augen mit einer vierfsck ausammenee» legten, grOnen taffetnen Augenbinde im Freien feit verschlossen, und ging mit steifem Nacken , , dannit durch eine Bewegung des Kopfes der Schwindel» welcher sick jetxt nur suweilen und sekr gelinde einfand, nickt wieder vermehrt würde«. Der De- berschls^ ward jetzt' hur von Zeit au Zeit auf die Augen geleet, die Atigenbinde allmählig dönner ge- macht, und die Eiterung der Vesicator 9 teile, nicht femer unterhalten. Am Xaten hatte der Fat. daa »iste Bad genommen« Ich liefs ihn von nun an

JTsge mit den Bädern aussetaen, aber mit dem runnen bis au 6 Gllsern steigen. Am Abend konn« te er, bei auffehobenen dichten Fenstervorhlnsen, die Tom Monde beleuchteten Gegenstände auf dem Höfplstse erkennen. Die Verdunkelnng des Zim- mers iRrard jetst allmählig gemärfligt, und der Nak« ken und Hinterkopf dreimU täglich mit einer Mi«- schnne ins Spir^ Ssrpiil, Lio, amm, taust, Tiiut» Om. erüc, ntiaBt. oUqs. baU, sanft eingerieben, was seQr

tat ertrsgen wurde, ^achmitugs oen isten konnte ktieiu £« Attgeh auch im Freien öffnen , und icli fftkrte ihn su' allgemeiner Freude in- den GeselL> •i^Aftsiaal, er sich auek eine Zeitlang anfhaU Vur koa«M. Dtr Aa^faliiMleRand und dM Gosr.

teBdv» war tfo^h leiciit geröthar» dU PupiU« k$XW I gtwöhnlich» Gxöüt. Weil JPaC. «ini«« Tam ÜMtSB StnhlgftBg gehabt bitte,, fo lieri ich Abends Ü(p&« pr«Mw cnm Elmeo9, foenie. nehmen^ sinn tig* licMii Gebiwucl^ ▼erordneti^ idi Infus» Rad» F'^lsr.^ Escir. Hyoscyum* Spir, sulph, asth» Syrm Menth» pifi Der pAiiept giqg jetst Morgens und Abends ,, mit «famq gjrflnen Änc^kitchinn tot der Sonne gescbfttpt, in den Alleen, onne Führer« soatsieren. Aati i8c^ Tvoidaete ich : Inf. VmUr. et Herb. Chenop.od. Ea^^r, Byoicyamm Spir» Sfänh. meth. Syr, Menth. pip»p and. Jiefii sa 9aase die Augen mit einer Aufli^sung aus Ztmcm smlphm Agu^Roemr» ZMuro*ceras, Tinct. Op, eroc. befeuchten^ die Einreibung aber immer fort» •etsen. Am aosten £ng der pat. wieder t^ u& ba« den 9. und »aehdeim er^ Tom aysten an, die ihm rer« ordaittan 14 JDouchen auf den Jansen .Rflckgrad nad Ünt«rl«ib eenommen hatte, reuete er ohne Angen- •ehim nnd ohne Schwindel sehr zufrieden , doeh noch etwas reitsbar und nervenschwach von Dri- borg ab.

Krämpfe^

LXV. Gräfin V. S,, 90 Jahre alt, Ton gesundem Aaisehen , blond %and ron starkem Körperbau, be- luua Tor einigen Jahren bei dem Anbliche ihres •terbenden Vaters KrjUnpfe mit conTulsivischen Be* vregungeo. Seitdem sind diese Krämpfe sehr oft nnoT Tonflglich während der Menitruation videder cineetreten. ^ Die Patientin hatte bei ihrer Anhunfc in Driburg im J. x8i8 seit 2 Tagen eine Diarrhoe, Jie sie der unordentlichen Diät auf der Reife zu* achrieb. Ihr Puls war gespannt, aber nicht be« achlennigt, die Zunge rein. Die Faft war sehr ^reinerlich und klagte über ein Gefühl von Ab- apannung. Die Diarrhoe war bald dnrch eine Mi- tehuns aus ji^. Cinnam. iimpL Tinct. Rhei a<fuos* -— Of. simpU Spir. sulph. aeth, Syr, eort, Auk gehoben. Die- Bäder von so Gr. waren der Fat. sehr behag* li^t und ihre Gerofiüisstimmnng ward von Ta^e na- Tage besser. Jetit liefs ich auch den Brunnen ia miuigen Portionen und ein Infus. Rad, Calam* euram, etVmler. cum Spir. sulph. aetn. Tinet. €Ort. aar. at Syr. Menth, pip» nehmen. Die Menstruation trat ölina Krämpfe ein« und diese kamem auch in dev

H 2

-* tiC -r*

I

Folge 00 teheii» da£i di« Pat. im Jditd'ilBk Kar wiaderiiolt« und dtdareh gans hargesce&c *

LXVL Herr H.» 18 Jahre ah, blottdhi Ton schwammigen Kötperbaa , aber empfifidl Temperamente, litt seit den Kinderjahren an' weh 9 welehes darch körperliche und geistig streneang erregt su ^nrerden pflegte, in del der Fabertftt vpard dieses Xopfweh anhaltend dafs Fat. seitdem nie gans dWon befreit wal inderte seinen' ländlichen Aufenthalt und wi< eich einer ruhigen sitzenden Lebensart; abei ward das Kopfweh oh so heftig, dafs es in- eopordsen Zustand fiberging, ^^obei das O gelblich, die Conjanccira der Augen roth» di tremit&ten kalt, der Urin blafs und der Stnl verstopft War, H&nfig gesellten sich Zucki der Extremitäten hinan« £ine entsündungrir Krampfstillende Behandlnne war dem Uebel 1 ohne dauerhafte gute Wirkung entgegeng; Während eines 6 Wochen langen Aufenth« Driburg im Jahr 1819 braucht« der Patient Oxyd, in steigenden &aben mit Elaeos, Valer der von 26 Gr. und zuletzt die Douche an Rfickgrad und Unterleib, und obschon er noc weilen einen eelinden Anfall von Krämpfen b so blieb doch keine Ermattung zurück , die it vor jedesmal mehrere Tage im Bette gehalten Das Kopfweh war ganz verschwunden, nn gleich ich keine fernere Nachrichten erhalten wie es den Brunnenärzten wohl oft zu er pflegt, so zweifele ich doch nicht, dafs de euch von seinen Krampfbetchwerden ganz b< seyn wird, oder doch davon befreiet seyn wenn er aie ihm so wohlthätig gewordem wiederholt hätte«

LrXVII, Pränlein v. J. » 25 Jahre alt, und von blasser Gesichtsfarbe, genofs bis zum iS^t einer guten Gesundheit, aufser dafs sie Anfange der Menstruation Schmerzen im Unte und Sttweilen einen nicht häufigen Schleime hatte. In jenem Jahre ward sie von einem '. irhalfieber mit flüchtigen Stichen in der Bru ialleii, welches nach einer zweckmäfsigen ärztl Behuidlaiig. »wir innerhalb drei Wochen g^]

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«iicJ*9 ab«c doeb ein« aligtintine SchwAfilrt^'H»« ma ait liäuBeem Aaiwiirft, iibeiidfieber , Kun- lUnai^kaic und Hersklopfea (»ai Bowegangen mur rAckli«ff* Dor Gebrauch d«x Ckina und des XfLUi* diicksn Mooiet. ttellte die Kranke, dem Antohein» Bach.» völlig wieder her. Das Wohlbefindjen dauar« la nicht lange; denn nngcfjlhr 4 Wochen apäcer klagte _ die Patientin, ohne irgend eine bekaniu» ich&dliche Einwixkune erlitten sn haben, über Dmck in der Broxt und heftige Beängtti^^^ wel- che plötslich verich'wand» und dan^ niijc dem Ge« fahle , all. wenn die Luftröhre suianunengeiclmflrft irOrde, ip ein so beschwerliches Atbmen iLbergin|^ dals die Patientin mit rothem Gesichte, herrorge* drängten Augea, kalten Extremitäten, langsamen, kleinem, gespanntem Palse und Schweifs in. dem Handflächen, dem Ersticken nahe aa se^n.. schien* Auch, dieser Krampf hOrte plötzlich auf und befiel dann die Hals und Nackenmuskeln , so, dafs der iofi bald surOck, bald von einer auf die ander« Seite geworfen wurde. Dann folete ein ohnmscht^ ahnliuier Zustand, der oft eine habe Stunde daues^ te. Diese Krämpfe traten sehr oft ein und schwäch- ten die Patientin so sehr, dafs sie 7 Monate daa Bette htkten muCste, Allniälilig trat einige Btsitm mag ein;, die Krämpfe kamen etwas seltener, dock wurden sie noch oft genug und vorzüglich durch Gemfithsbe^svegungen hervorgerufen« Beinahe tag-* lieh fahlt die Patientin, einen , etbgleich nicht het* txgen Brustschmerz 9 der sich in den linken Arm herabzieht« Zuweilen verschwindet dieser Schmers plötzlich, und wie ein elektrischer Schlag fährt ee ihr in den Kopf; das Gehirn scheint ihr dann wia von Messerstiehen durchbohrt; sie spricht irre; daa linke Auge starrt und schielt, und die linke Wange wird krampfhaft verzogen. Der Appetit ist ziem- lich gut, doch geniefst die Pat. wenig und hatj^ auch nach einer sparsamen Mahlzeit, eine Unbehsg- lichkeit und Aufblähung des Unterleibes. Der Stuhlgang ist gewöhnlich hart und apstsam.^ Dia lange Dauer der Krankheit und die liartnäckigkeit derselben beim anhaltenden G^branche von man- cherlei Arznei, bewogen die Kranke im Jahre 1814 nach Driburg^ zu kommen. Da ich kein Zeichen von organischen Fehlern des Herzens oder der Xjun- gen Caady and die Krankheit für rein nervös hielt»

fo ^Vibtf ich ktina Gegenanieigt bcini <7«lmvftlif der laiMranneu B&d«r su finden , doch liefe idi de- bei roTtni Selterwaeser nit Milch trinke« eine ' Ltttirerge tiTf Pulv. 5#m. Cin, Jimd^ VaUr^^^imimmm nnd iSVr, Afinth,- pip. nehmen, und de9 Ünteneib mit einer Salbe auf Cmmph, FeL . Taur» OL Tanac, Ung» Mth» einreiben. Es erfolete ein reichliehcry hlompichter» branngeHlrbter Stanigang nit ^ober Erleichterung ; doch hatte die Fat. noch Ushch jge* Hnde Krampfanflüle^ die rorsO^ich dnnirdie xa» felmupih erregt so, werden^ icfaienen* Nach Ter^ Brauchtcv Lattwerge, wobei täglich «inige Stuhl- gftnge, aber keine WOmaer luigeleert würden« liela &h den Driburger Brunnen tnnken. Einige Teg» nachher erfolgte eine heftige Diarrhoe ttnd yey» Aiehrter Bm»tkrampf , diCs ich die Diarrhoe dnrdi eine Mischung auf jitfu^ Cinn, timpL'^ Hftliss. T*hut, Op. iimpl, Cinnam. und Syr^ Cort, Aur, sn heben und den Brunnen auszusetzen mich genöthifit iah« Bei dem Gebrauche der Bäder mn 86-— 27 Or» be- fknd sich die Kranke sehr erleichtert; eher ein et» Was angestrengter Spatsiergang brachte wieder heC* cige Krämpfe henror, die in^ eine langdanemde» durch das Herum schwärmen eines Nachtschmetter- Unss plötzlich gehobene Ohnmacht fl herging. Ich lieu alle 3 Stunden Zinc, oxyd. mit Elaios.rmler, nehmen. Die Kr&mpfe kehrten nicht wieder , nnd Wenn die' Brust bcKlommen zu werden anfing, ao konnte ich bald Hälfe schaffen , wenn ich Ton ei- lier Auflösung des OL aeth, Chamom, in Spir» sulpK aeth, auf Zucker nehmen lieCs, In diesem erträglichen Zustande reisete die Pat, nafch 4 Wo« chen wieder in ihre Heimath, wo sie sich immer mehr besserte und yon Krämpfen befreit blieb.

LXVnL Fräulein v. D. « 26 Jahre alt, blond^ echwammig aufgedunsenen Körpers und ziemlich gesunden Aussehens, war in der Jugend rhachitiicli und blieb lange schwächlich. Die Mehstmadoa i^at regelmVsig ein ; aber allmäblig bildete* sich ein Uebelseyn aus, das sich durch AOangel an Efslne^ Janres Aufstofsen, öfteres Kopfweh, heftigen Ma» |[enkrampf^ Herzklopfen, weifsen Flufs und Zuckna. gen darstellte und allen bisher angewendeten An» neien so hartnäckig widerstand,' dafs die Aente» yeviWfifelnd an emem guten Erfolge« die Kri^«

MJ

par TtnadifWtii» Im J. 1818 >Mb Drlbnrg tebidk* Mb« D«t Gelhranoh dtf Bmiia«nf nad der Bidw ron 25 Gr. hatte eine solche Wid&ung, da& die TkU wahrend cinea 4w6cheiitUcben Aufenthalu nur 5 heftige Anfille von 'Krämpfen hatte» die jedoch ^nrch die Bader, dureh Tropfen ana Tintt, Fgäer, e*rJk. X«i^. jimm. suce. Spir» tulph, uetK und dnreh •ine Miachung ana Jqu, Menth» pip. Tuice* Val^r^

«od Syr. Mmth. ao ToUkomnen gehoben wutidea, daif aar suletzt die unennrartete Ankunft einea Brü- den wieder «linen kleinen Anfall erregte» dfr d^e Yariantin nicht hinderte, am folgenden Tage^iaa' weite Afiekreiae antreten su können. Ihre Aerfta wunderen aich über die aufterordentliche Yeriai» denuigy die sie im Befinden der vorhin achwe* cfaen Jtniiken bemerkten, niid drangen am $p mehr ai|f eine Wiederholang der Ku^ im L'^Sig, da dia XrAmpfe» wodurch die Kran)[e snyor fast anhaltend im Bette gehalten war» jetst ao aalten und gelinda •rtohieaien« dafa die Patientin aller Freuden dea ge* teUwhaftlichen Lebena \rieder geniefaen konnte« Dia Wiederhohlung der Kur yerwiachte auch dia geiinmi Ueberreate^ des Uebels , wovon die Kranka ao Tieia Jahre gepeinigt war.

Connulsionen»

UTIX. Demoiselle ü.^ Jahre alt, bload» hlaaaer Gesichtsfarbe, empEndlichen Temperamentap haue aeit früher Jugend oft Ma^enbeachwerden s dia Menstruation trat jedeimal mit Schrberzen eiu und war übrigens regelmäfsig. Vor 2 Jahren glaub- te die Patientin sich erkältet und den IMagen über« laden su haben, als sie plötzlich von Conv^lsionea befallen wurde , die in den graten Tagen oft zu« TÜckkehrten. Der Unterleib war hart und der Stuhl« £ang aelten. Eine zweckmifsige ärztliche Behend« lang hatte die allgemeinen Zuckungen zwar ver« mindert, aber ^ine apannende Emp&dung im lin« hcn Arme war zurückgeblieben. Vor der Ankunft in pribure 1814 litt,£e Pat. noch oft an 8ohwin« del nnd Beängstigung, wobei der linke $ehenkel and J^rm krampfhaft susaminexigesogen ^urde, und diaaa l(rimpfe arteten, sumal nach Oeaaüthabewe- gaagaa , aaeh aehr leieht in allgemeine Convolaio*

-^ ia#

aen «uf« loh liolf anfänglich nach deak Bmaam eine Auflösung rvnn JVo^r. sulphurU. in ^7, M^nik, pip. ntfamen, dan Unterleib ainiftemal .tä|^ieh mic üng» jilth. Camph, FeL taar, OL Tana^. euiTfiben, Bäder roa 26 Gr. anwenden, und hatte daa Yer- enügen, die Patientin, ^welche nur einmal * einen hohem Grad von Spannen im linken Arme und BeängstlEung f Ahlte , durch den abwechselnden G«* hranch des Zinc. oxyd, . und einer Mischung nni * Tinet. Cnstor. sibir. Valer» mtth» Li^m Amm, suec* Sp, iulph. attlu Tor einem ^ Anfalle Ton Krämpfen in schätzen, und durch die fortjjesetate Brunnen.» nnd Badekur so hersustellen , £fs sie gar kein* Anfälle von Krämpfen nnd ConruLdoncn naehr be» kam,

LXX. Herr v. H., -fi6 Jahra alt, blond und tob

feinndem, blähenden Anaehen, litt schon aeit .8 ahren an Krampfbeschwerden, die nicht selten ganz die Form aer Epilepsie annahmen. Lieiden« ichafdiches» bis in die späte Nacht fortgeaetatee Spiel, hitsige Getränke im Uebermaafs genommen» nnd höchstwahrscheinlich andere Ausschweifnngoa, hatten sein Nerrensystem geschwächt. Bei seinem gesunden Aussehen war er träge und au Geschiften untauglich, und da er durchaus nicht dazu vermögt werden konnte, früher als Morgens 9 Uhr, an&u- stehen, so kostete es Mähe, ihm, der schon so - rieles, ohne Erfolg versucht hatte und im J, 1816 sein letztes Heil in Driburg suchte, begreiflich nu machen, dafs, ohne Veränderung dieser Lebensart; nichts Heilsames Ton der Brunnen- und Badekur erwartet werden könnte. Endlich bequemte er sidt , zum Gebrauche des Brunnens, und nachdem er aS Bäder von fl5— a6 Gr. und kalte UeberscÜäge.auf den Kopf gebraucht hatte , ^blieb er in derFolg« von allen epileptischen Krämpfen Crey.

LXXI. Herr V., a7 Jahre alt, blond, von leb* haftem reitzbaren Temperament und gesundem Aus- sehen, anfser dafs er seit einigen Jahren einen Kupferausschlag in der Naseneegend hatte, befand sich früher sehr wohl , hatte, aber vor 3 Jahren den erschütternden Anblick, bei einem feindlichen An« {rilFe einen Freund in seiner Nähe tödtUch ver- wundet au sehen» Niohi* lange nachher bekana or

nm Anfiill ▼ön epileptitchen Zuekttugen, die Tojidgilicli nach dem Genüsse erhitzender GetrftiJLe ud Dich heftigen Körper- oder Gemüthsbewegun«

gm sarackkehrten. Da alle bisher ange^ven^te« ittel fruchtlos geblieben waren, und seit einem Jikte Qf agenbeschwerden 9 Blähungen Spannung im Untsrleibe nach der Mahlzeit sich hinzugesellten^ ^ so kam der Kranke 1816 nach Driburg. "Ich ver- oidnete : Dtcocio Inf. Rad. GenUan, et Calam% •tna. Spir» sulphm . aetn, Syr» Cort, Aur» y liefs den ^banaen in steigenden Portionen trinken und Aldervon 26 Qr. brauchen, wodurch der Pat« yon itmam Uebel yollkommtn befreie wurde.

LXXII. Herr X.» 50 Jahre alt, blond, nioht <tark gebaut, trat kraftvoll und gesund im JiShre .l8r3 eu Freiwilliger in Kriegsdienste , wohnte den gTOÜMB Schlachten glacklich bey, erhielt aber in «inem apfttem Gefechte einen Schufs durch den Oberarm, s Nach Heilune der Wunde folgte er sei- aem Coips, und mufste bei einem Uebermle düreh die Elbe schwimmen. Im Treffen an der Göhrde bekam er einen Streifschufs am Halse, und durch eine' serplatzte Granate eine so heftige Erschütte- rung des Rückgrades, dafs er beinahe vom Pferde gettant VFäre. Kurz nachher erliielt er einen Schüfe darek den linken Oberschenkel und da im nämli- chen Augenblicke sein Pferd unter ihm erschossen wurde, so verlofar er seine Besinnung und fand •ioli erst am andern Morgen mit mehreren Verwun« decen. auf einem Transportwagen. Acht Tage nach diesem Voxfall ward er besinnungslos und von hef* tigen Convulsionen befallen, welche einen um dän andern Tag zurückkehrten, und erst nach einer lOWöchentRchen ärztlichen Behandlung "war er im Stande, der Ai*mee zu folfi:en. Da aber d^r Winter SU strenge wsr, so muffte er unterwegs liegen bleU)en und ward abermals von Zuckungen befal- len. ■ Erst im März 1814 konnte er seinen Marsch fortsetzen. In den Jahren 1814 und 15 stellten sich Ton Zeit zu Zeit unbedeutende Zuck^ingen ein, die im Febr. z8i6 heftiger wurden. Zugleich empfand der. Patient ein schmerzhaftes Ziehen im Rücken, in der Nierengegend und im Schenkel, vorzüglich an der rechten Seite, welches täglich zunahm* Im April bdum er einen Biterausflufs aus der Harn-

rftlife» wtlc1i«r nifhrer« Monate fortdaimte. JHm Zackungen kehrten alle 2—3 Wochen mit Hefäg« keit zarflcky nnd der Patient konnte wegen Schwil* che, unsäglichen Schmerzen in der NiereiM[eceiid nnd wegen einer Steifheit im rechten SchcnEpf ein halbes Jahr lang das Bette nicht Tcrlaasen. D^uTcli eine fortgesetzte ftrztliche Behandlung, Torsfilelich durch den Gebrauch kflnstlicher Schwefel* nnd Ei» ienbftder, ward er im Kovember wieder ii^ den Stand gesetzt, seine anstrengenden 9 mit ^elen Ulu tnnehnilichkeiten ▼erbundenem Ceicbäfte em Schroib« tische fortzufahren. Indessen traten dje heftieA« Nierenschmerzen ^ die Zuckungen and die paruy«" tische Schwäche im rechten Schenkel im Febr« ißz? wieder ein, und der Patient war erst im Mai fo weit hergestellt, dafs er die Reise nach Dribnn| antreten konnte, Kurs vor seiner i^breise^ min 9*1 Mai y hatte er seinen gewöhnlichen convulsiTiseheii Anfall, der seit einem Jahre ** in der letzten Hllfke jeden Monats, und zwar immer an bestiAmten Tft* gen, ntch einer Körper- oder Gemflthsbewegaaf einzutreten p^egte. Die Schmerzen in der Nierea- gegend dauerten fort, der rechte Schenkel wer eo steif und seh wach , dafs der Fat. nur hinkend mit einem Stocke gehen konnte. Er fahhe einen schmeni^ haften Druck im Hinterhaqpte und zuweilen Scl|iriii- del; seine Verdauung war schw'^k und er litt hin« llg an saurem Aufstnfsen; der Stuhlgang 'ws'. b**K nnd beschwerlich, der Unterleib etwas gespannt, die Pupille grofs, der Puls weich und wenig be- schleunigt; der Urin zeigte nie einen Absatz rom Gcies, und hatte eine helle Farbe. Ich liefs Mor« gens nQchtern 3 5 Gläser Mineralwasser trinken, Bäder von 26 Gr. täglicl^ dreimal von einem Dem eoct, sat, Quass, cum Kali cmrbon» Tinct, VaUr, atthm Syr, Cort, Aur* , und Abends bei verh'ärtetem ßtubl*

fange Sulph, praec. Afagnes, earh» eun^ Elasosaceh^ oenie. nehmen. Am 16« Jun. hatte er einen leich- ten Anfall von Zucknneen , die schon verschwatz den w^aren.^ als ich ankam. Ich liefs den Rflok- grad und die Schenkel mit Spir^ Angelte, eqmpou oals» peruv» laiq. Amm, caust. st OU I^entk^ -pim. einreiben, und infus^ Herb, Chenop, anihros, tt Fm* Ur, cum KaU et(rb. Aeth, sulpk, Syr. Jklenth, nelu äsen.' Das Mineralwasser wirkte sehr stark anf die Urinseeretion. Dies erleichterte den Patienten tebrt

äiüi wt beiind näh jeut nkelick b«M«r; 3af tiuv« ▲nfttofsan vcrkchwand , der Stuhlgang erfolgt« aoc1& ohn« Gebraach de« Pulrert; der Schmers im Hin« Mrliopfe verlohr sieh allrofthlig; die Lähmung und Steifigkeit des Schenlielt -war beim Gebrauche der Bidier und der Douebe so weit gehoben, dafs Pa* tfoat nicht allein ohne Hinken und ohne Unter* ftütsuiie gehen y sondern selbst' siemlich anhaltend iansen konnte. Diese günstige VerJlnderang mack- M ik« so Tiel Freude,. dafs er meine Erinnerun*

Snt kiu£g Tereafs und sich gröfsere körperlicke nitrangunge^ oeim Tanzen und bei Promenaden erltiibte. als seinem Zustande angemessen waren. ^ ^rard aber folgsamer, als er am a6. Jul. gleick äacli einem Gewitter von einem Krampf ergriffen ^rarde, der mi( Stsrrsehen der Augen, erweiterter Papille, Rötbe des Gesichts^ Beklemmung der Brutt find kefitigen Kückenschmeraen anßng und in ein gewaltsames Zusammenziehen der Arme, Schenkel aad des Reckens überging , aber nicht Isiige dauer- te. Er setzte- die Kur fort, und als 14 Bäder und «Ibeii so viel Douchen gebraucht w^aren , liefs ich 7 Tage lane damit aussetzen , blofs den Brunvnen und einigemal täglich £/zx. jiur, comp, cum Tinct\ amar^ nekaea. Im August wurden ebenfalls i4 Bäder ■nd Douchen y und zwar mit einem solchen Erfol«

fe gebraachty dafs dem Pat. von seinen Beschwer« en -nichts, als ein gelinder Schmerz in der Nie- rengegend zuTÜckblieb. DieZiickiingen kamen nicht ^eder, obschon der Patient zuletzt wieder heftig tantte nnd einmal in einen Streit verwickelt waro,^ •wrohei er in einen sehr aufbrausenden Zorn gerieth. Er blieb nach der Badekur noch 3 Wochen in Dri- burg, um, frei yon Geschäften, noch länger den Brunnen trinken zu können, und reisete gestärkt tmd gekeilt im September ab,

LXXIII. Herr v, H., ai Jahre alt, blond , von gesnndem Aussehen und reitzbarer Constitution, ward nach den Mühseligkeiten mehrerer Feldzüge, nack übelbekandelter Krätze und nach einem typhö- sen Fieber mit anfangender Hirn entzfln düng von kcfHgen, bei Gemüths- und anstrengenden K^rpei^ bewegnngen , bei Ueberladung des Magens und beim Gannsse liitziger Getränke leicht zurückkehrenden aoBvalfiviachen Krämpfen befallen , welche eine pa-

ifl4

i;a1y tische SeHw^ehe des linken Schenleli und fimm Unordnung in den VerdAuungtorganen , die tob je» Lex schwach und reiubar waren , zutückliel«. j3c- her war der Gang des Patienten» ala er am «&. Jon. 1816 nach Driburg kern , •chleppend» Er litt CMt täglich an Blähungsbeschwerden , Beklemmang^ Congestionen nach dem Kopfe, saarem Aufatoftea und Appetitlosigkeit. Der Stuhlgang Wäx gew^öhn« lieh hart und einmal waren BÜmorrhoidalknoten zum Vorschein gekommen; der Puls wmr weich^ klein und nicht beschleunigt. Ich liefs den Brun- nen in allmählig vermehrten Portionen ti^inkeii, Abends Sulph,^ praec. cum Elaeos, Menth* P'F- ^^^ lieh ein Bad von 26 Gr. und kalte Tücher aujLdea Kopf brauchen. Am 25sten Nachmittaes klaete ex über die heftigsten Kopfschmerzen, firustbeUein- mung, Congestion nach dem Kopfe und saures Anf- stofsen. Der Puls war voll und etwas beicUea* nigt. Nach einem Erbrechen von unverdantea . Nahrungsmitteln ward dem Par. leichter; aber dai ^ saure Aufttofsen dauerte fort. Ich liefs eine BAi^^ schung aus Aq* Menth., pip, Meliss,- Tinct, VaUft^ üeth* Kai. carb, und Syr, Aur* nehmen, worauf sich schnell besserte und seine Kur fortsetzen koa; te. Am 30sten bekam er nach einer angestrengt Promenade einen Anfall von plötzlicher Ermattun^^ wobei er b'ewufstlos , mit rothem Gesichte , , vol^- lern , langsamen Pulse zur Erde stürzte. Alf v^r sich wieder erholte, hatte er häufiges saures Att£* stofien. leh empfahl wiederholt Mäfsigung bei al^ len Bewegungen, und verordnete Pillen aus Gtimw^m Asa Joet* Fei, Taur, insp, Extr* Trif, fihr* , 'wobei eX* sich sehr erleichtert fühlte. Als er 21 Bäder ge- braucht hatte, liefs ich die Douche auf den Rfik- ken, Unterleib und gelähmten Schenkel nehmen; , aber auch hierin überschritt der Patient das Maa&i Er liefs am ig. JuJ, aus eigenem Antrieb, die Dou- < che möglichst stark auf den Magen und Unterleib geben, trank Abends Thee mit Wein, weichet ec nie vertragen konnte. Die Folge war, dafs Pat. am nämlichen Abend bewufstlos hinsank und heftige Couvulsion^n bekam , die mit öfteren sauren Auf- ftofsen endigten. Die Mixtur vom 26« Jun. mrtrd mit einem Zusatz von Liq, Amm. suee^ wieder- kohlt und eine vorsichtigere Anwendung der Don- che empfohlen. Die Schwäche des Schenkel«, und

ii^Hün im Mieen remiiodtn« ticli immer nelin

ZnltttTtrard nocn eine Mitebüng tut Ext'r, ^ani^ii

KmL carft. Mixt, . oleo9. hals, Tinet. KäUr. aeth;

dfg, Meliss» Menth, pip, Syr, Cort, Jur, Terord*

B«, und der Fat. nacH einem Aufenthalt von 5 VVo-

then gettirkt und zufrieden aus Driburg enttisseity

Wohin er im folgenden Jabre, um die guten Wir«

kuinn der yorigen Kur zu befestigen , surackkehr-

^ flor selten litt er noch an Magens&nre, war

*bir flbrigeni so frei Ton Krampf und Lähmung,

j.^eli er der erste Vortkneer war, und alle Berge

^ der Umgegend^ ohne die mindeste Beschwerde

Hoilgea Ibonnte«

L&hmung^n.

XJtXIV. Herr v, M,, ein sehr corpulenter/ ^^^dunaener 4ojähriger Mi(^n, ipit blonden Haa. ^^«•n, each'ektiscbem Aussehen, träger Constitution^ Mmt lebhaften Geistes, der, bei einer- sitzenden Le- k^eniaxc, bei flberhäuften, zum Theil sehr unange^ ^lehoMn Geschäften seipen Geist tnstrengte, und feiei Ainer reichlich besetzten Tafel sich vieles er« ^nbte, was schwächere Verdauiingsorjgane schon lajige serrAttet hätte , fühlte schon seit geraumer Zeit eine Trägheit und ein Unbehagen , welches um wo nachtheiliger auf seine Gemüthsstimmung wirk- te,'je mehr schon die dermaligen Zeitnmstände je- den teutsch gesinnten Mann mit Gram erfüllen mnCsten« Im Jan. 1812 bildete sich ein s«^]ir gro- ber Karbunkel im Nacken, der zwar anfänglich ein ircrditehtiges Aussehen hatte, aber doch nach und necli an eine gutartige, mehrere Wochen forldau- enide Eiterung überging. Als die Eiterung nach- liefe, entwickelte sich auf dem Rücken ein zweiter kleiner Karbunkel, bei dessen Eiterung die noch ai^ht geheilte Stelle im Nacken plötzlich trocknete. 80 wie dieser zweite Abscefs heilte, entstand hö- her an Rücken, ohne Entzündung und Schmerk, eine fluktuirende Stelle, aus welcher eine grofse Menge reinen Eiters ausgeleert wurde. Hierauf entitand in der linken Waae eine Entzündung und Sitemng, welche ebenfalls verschwand, als ein Fnrnnkel im Rücken erschien, bei dessen Heilung die linke Wade abermals anschwoll und eine £i- Cmgetcliwalft seigto. N«oh der Oefhiung und Hei-

»a«

lang Aiium Abfceffet bildeu aick •ogleidi ma ■•a«^ Furunkc} «id Hflclen« Man lagtc •rfreic1iCB4* Ofa- tchlftge an die Wad«, wo sich dann nacliliei' oben so 9 wie am ROcken, eine Mtnee klfiinar Biierg«^ icbwölsie bildete. Auch am Hodenaacko und mtnn- lieben Gliede seieten sich mebrere wund» SteÜan^ die eine scharfe Feiichtigkeit absonderten* Bei die- ser tcbmerz haften Krankheit stellte sich inweiün Brastbeklem mutig mit Husten ein» welche . aidi mit dem Abgange von BUfanngen minderte» Die vongt Efslust war versch wunden , kam abeci nach, eiiiigiafli Brecb- und abfahrenden Mitteln wieder, und ai3un jetftt wieder so sehr so, dsfs der Fat. aich dsM Genüsse an der Tafel oft im Uebermaafs ergab. AU* mühlis wurden die schlaflosen Nftchte durch -TheT# matische Schmerzen noch mehr eestört; das Ge- mQth des Kranken ward in eine bypocbondcische Stimn^tig Tcrseut, wobei der genngste Wider* Spruch ihn äufserst aufbringen konnte. Eine gtolM slleemeine Seh wiche und -eine I«&hmnng der obem nnd untern Gliedmafsen war nach dar sorgfUti^ sten äratlichen Behandlung snrflckeeblieben » als dsc Patient im Jun. die Bäder su Hofgeismar besuchte. Die rhairmatischen Schmersen w^urden hier ver- mindert» aber ungeachtet der wirksamsten inner- lichen ued äuCserlichen Arsneimittel , war die Llk- mung nicht gehoben. Patient kam daher ins JoL nach DriburgT Die Efslust war TortrefFlich » der Stuhlgang Tegelmilsig» doch machten die von 2eit su Zeit sich anhäufenden Blähungen , die sait vie- len Jahren gehabte Engbrüstigkeit gröfser» die Az« me konnten zwar gehoben^ aber mit den Hlnden konnte keine kräftige Bewegung gemacht werden» die Ober- und Unterschenkel, vorsüglich der lin- ken Saite» ivaren gelähmt» so» daCs lue Oberschen- kel nur mühsam , die Unterschenkel und Füfse gaz nicht bewegt werden konnten. Defshalb moute •ich Patient nur in einem Rollstuhle bewegen, .nnd entweder in einem kleineu Wagen herumfahren oder von zwei Bedienten von einem Orte zum andern schleppen lassen. Die Empfindlichkeit der gelähmt ten Theile war nicht verschwunden. Unter diaste Umständen war bei einer solchen Constitution die Heilung gewi£s sehr zweifelhaft» und es liefs sieb sieht erwarten» däCi in kurzer Zeit auch nur eine aolsb« YarAndernng » wodurch der Heilungsfirosefs

/

l

»«y

in NtcurdiltiAliflit möglich g^iäMlu wuvd«« lUc*

bflkrfahit w^raen follte. Ich beitimmtc daher den

VkMBieiiy w&hrend eines acht wAcheni liehen Auf«

•aihaltty allea dasjenige ansiiwenden , was «ir Er^

nidiaiift jenes Endtwecks etwas beitragen Konnte^

Dar extahme und gelehrte. Arst des Kranken Latte

MkoK ao Tiel aas unseitn Arsneivorrathe angewen«*

'tt, dab mir wenig mehr flbrie blieb, ich be«

MMahte inich defawegen auf- clen Gebrauch, de«

Akarradic«, des Chenopod, ambrot» ^ de« Peiticliens

^t Breaneaaeln 9 und der Einreibungen rcitiender

^«bittnien ; dabei lieTs ich den Pat. an die 9u<ll^

Cfekren und den Biunnen in sreigendeu Portionen^

^ii wr gelinden Wirkung auf den Sttihlgane, trin*

^^eup Torerst JDider Ton a6 Gr. und narhher die

j^OQche aaf den Rücken , Unterleib und die ge«

"^JlkfliCeB Theile brauchen« Bei dieser Behandlun'g.

^tag der Per« an, die Arme besser und kräftiger lu

^Mwegen, die Muskelkraft in den Oberschenkeln

^maiehTte sieh allitiihlie io^ dafs die Bewegung

^Mtm Bjninnen trinken auf einem sieber und langsam

Sortiehmtenden Pferde eemachc werden konnte;

«nch war» bei der Abreise des Fat. schon mehr

Thitigkeit in die Unterschenkel gekommen. Bei

dam Fortgebrsuche des Brunnens au Hause ver«

TDchne sich das Leben allmählig auch in den Un«

«erachenkeln , und der Pat. fing an , xwar mflhsam

vad mit Unterstütsung» suletxt aber allein nichc

-aar im Zimmer , sondern auch auf den Strafsen*

«lahemigehen. Jetit bemerkt man kaum an dem

^irankea^n Gange , womit sich der schwere £ör-

jser fortbewegt y die flbriggebliebene Spur der tota*

I«B Xilhmung-y deren mögliche Heilung schon Tiele,

die den Kranken sahen, besweifelt hatten.

LXXV. Frlulein v. D., 16 Jahre alt, schwere« ligy rothwatigig, von zarter weifser Hautfarbe und etwas aufgedunsenem Geiichte» deren Mutrec eehr ta KrSkmpfen geneigt w'ar^ hatte in früherer Jagend Kopfausschlae, dann Augenentsündun^, und ealefiC einen auweifen stinkenden , bis jettt noch Intdauernden Ausflufs aus der Nase. Eine tiefe Fontanelle an den rechten Arm gelegt , Brechmittel vnd Ptitanen sollten die Heilung bewirken; sie be« wirkten aber nichts. Als der rechte Arm eine Q— ttehnng erlitt, liefe man die Fontanelle heilen

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und Iflttte sie ah dem Unken Am. Die Qactifliiuig des rcenten Armi , welche tnic Ctttplasmen Mum" delt wurde , und die biÄ su einem tiefen aiif£c]>rei- teten Geschwür ausgeartete Fonunelle dea linkan Arms 9 erregten grofse Sohmeraen; ea-geaellte t|ch; heftiges Kopfweh hinsu 9 daa am Scheitel/ der ala- dann g;ewöhnlich aehr heili ansuf Ahlen w«r, «n empfindlichsten wathete. Dia Menatruatien ohne Beschwerde eingetreten nnd iiielt eiaien re« gelmäfsigen Gang. Im Jahre 1815 ward der recote Arm mit geistigen Mittein ^eingerieben nnd. eine«* wickelt 9 auch wurden Quecksilbermittel nnd ein» Abkochung der Saraaparilla eine "Zeitlang gegeben & aber die Schmerzen auf dem Scheitel» «m geqnetsck^ ten Arme und in der Fontanelle-, worden ao heftiEf dafs auch die leiaeste Berfthrung unerträglich waid* Das FontanellgeschwAr ging in Gangr&n über nnd erforderte eine lange Zeit cur Heilung. Bei jedem Verbände wurden die Schmenen von neuem^eKi« regt, und es dauerte nicht lan^e, als Zu^aBcen erschienen, die mit Krämpfen in andern Theitan abwechselten. Zuweilen Idagte die Fat* über Schmeip«' sen im Scheitel p zuweilen im rechten Ange *oder Arme ; zuweilen bemächtigte sich der Kranipf der' Bewegnngsmuskeln, und der Körper ward gewalt- aam hin- und hergeworfen; während dieaer Ziikp kungen w^ar die Zunge in beständiger Beweemigy nnd die Fat. hatte eine grofse. Neigung zum BeiCMn« Allmähli^ nahmen die Krampf e . etwaa ab» kehrten gewöhnlich nur bei der monatlichen Periode hefdü ge'r zurück; aber die untern Extremitäten kacken ao sehr an Bewegunesvermögen Terloren, dafa di« Fat, als sie i8i5 nach Driburg kam, nur an Krücken, gehen konnte. Im Liegen und Sitzen "War die Be- wegung willkührlich , in aufrechter Stellung nnd ohne Unterstützung fiel die Fat. zusammen». Die

tanze Hautoberfläche, vorzüglich der rechte JEllea« ogen war sehr empfindlich, daa rechte JEllen* bogengelenk etwas geschwollen,, und die Hand konn- te nicht mit Kraft geschlossen werden. ,Die Füfse. waren immer kalt, Appetit und Stuhlgang regel- mäfsig. Ich liefs täglicn 5 4 Gläser Minerahwaa« aer trinken, alle 2 Stunden 1 2 Gr. Zinc. oxyd, cum El^e0s, Valer, , und täglich ein Bad Ton a& Gir. nehmen; a^fserdem mufste sich die Kranke swiei- nal im Tage ^ - f Stande im kohlenaauren Gaa-

bade

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nulten, liich diese« Gtf zufveilen tus einer fällten Bouteille in die Naae ziehen. Die Bader crrej;ten eine^ krampfhafte Beengung liC, wohei das Geficht sehr roth und die

violett wurden ;. nachdem aber, * während [es , kalte ÜebersclJ&se auf den Kopf ge- rord^n , blieb das Beenden der Fat« gut nnd^ mpfen ungestört. Binaaal en^tstand ein hy« eaX*aohen, welches durch den abwechseln- »rauch jener Pulrer und einer Mischung aus Oastor» sib, Fahr, aetlu Lif/. amm, sue§» •eicigt ward; Um das Leben in den jge-

Bktremitftten n^ehr aufzuregen, liefs ich eh täglich die aromatische Dampfdouche

Knie und Unterschenkel geben, und be-: die Kur mit dem kräftigen Gebrauohe^ d'er .. Pouche. Alles dieses hatte so viel bewirkt,,

Fat. im Aug. als 'sie abreisete^ zwar nicht Bterstfltzung, aber besser gehen konnte , und [eatenden Krämpfen frei war. Im October. I sich, wie man glaubte , durch Erkältung, ohsellieber zugezogen, welches der verstau-. ttf wahrscheinlich zum grofsen Glücke der i, nicht schnell unterdrückte; denn mehr- labe ich beobachtet , dafs die, während der r langen Nachwirkung der Brunnen - und 'y ausgebildeten verschiedenen Krankheits- , wenn sie nicht zu rasch und thätig behau- 1 gehoben ^verden, das Zeichen einer bald n&tk heilsamen organischen Meramorphose Diee war auch hier der Fall; denn so an- B und abgespaunt die Fat, auch nach diesem Ifieber zu seyn, und so «ehr die, während m. in Unordnung gebrachte monatliche Rei- ihr Nerven System >nrieder krankhaft gestimmt 1 tchien, so kehrte doch das normale Gieioh- ; in den Funktionen bald wieder zurück,

Par. ging schon im Anfanffe des Jahres i8i6 Unterstützung eines schwachen Stockes m, und als sie im Aneust wieder nach Dri- iBf ging sie nicht afiein geschwind ohne Ltznng, sondern sie tanzte auch die rasche- ase zum Erstaunen Aller, weicht» sie im

Jahre gesehen hatten.

I. LTV. B. 5. St.

* i3»

Ushm^die merkwürdige und aufierordetulieke ft^ärme

iUsßt Winters, ihre ^n gleiche VertheilKing^ mnd jUb-

leitung derselben von der innem Erdwarme^

Die Witterang dieses Winters, die sich scbott duTcli den uiigewölitilich tiefen Barem etersttnd Im Deeember ' angekündigt hatte , bleibt auTseroi^dent« lieh^ Bis Ende des Februars hat das nördlich« Teutschland fast keinen Frost eesehen» die W&r«it war fast innmer 4* 3 bis 4- SReaum^ Im Februar, blühten Veilchen , grfineten Holinnder - und 8ta-. chelbeerstränche y fanden sich Maykafer und St6r^ che ein^ ja man will bemerkt haben, dafs lestei« •n manchen^ Orten die ^ Gegend gar nicht TetlaHen haben« Dasselbe war in Frankreich und England; der Fall. Selbst nördlicher, jenseits den 5 Graden' der Breite, in Schweden und Ruisland,' war der un- erhörte Fall, dafs es an Schnee und Eis fehlte. ^^ Und zn gleicher Zeit ^ ist ein Grad yon Xftlte, Schnee und Eis in Italien , Spanien und Portugtl, dafs m den Straften ron Xissabon ein Mensch er- froren ist, ebenfalls Ereignisse ^ Ton denen nie-., mand etwas ähnliches weiis«

Solche auf serordentliche Erscheinungen nrilssen unsere Aufmerksamkeit erref^en« und sie auf Erfor- schung der Ursachen leiten. Dafs sie nicht in dem Stand der Sonne und der Gestirne an suchen seyn können 9 leuchtet tou selbst ein, denn im erstern Falle wäre es gar nicht su erklären» warum der nördliche Theil der^ Erde mehr Wanne hätte alt der sachliche, und im lectern,^ warum überhaupt die Wärmevertheilung so uQglcioh gewesen* Son- . dern nach meiner Meinung kann sie blofs allein in der ungleichen Vertbeilung; der ^ unterirrdischea Wäme zu suchen seyn, welche sich diesen Win* ter mehr nach Norden gesogen hat, und da der Oberfläche näher ist. Diese Erscheinung ist dem* nach ein neuer Beweis fflr das Daseyn einer in« nem eigenthfimlichen Erd wärme, wahrscheinlich eines beständig fortdauernden unterirdischen galva- nisch-chemischen Prozesses, welcher das eine Mal lebhafter, das andere Mal schwächer, seyn, bald mehr jener, bald einer andern Gegend der Erä- oberfläche sich nähern kann, und ron welcher al-

»5i

Uii ji auth clie vulkanitclien AuabrfleKe und di* lifilfen Quellen absuleiten sind. Wai .dieter Mei- BQQ» noch gröfsere Beweifskraft giebt, ist das xu- gleicn Vorhand enseyn der vielen Erderschdtterun- gntp Stflmie und Meteore « welche ja ebenfallt Pro- iukta elektrisch galvanischer Prozesse aiad.

Dsfs es eine eigene innere Erdwärmcy einen ■oleknt inncrn Wärmeeneugungsproxers giebt, und to Äe Wärme der Erde nicht olofs von der Son^ne koiralirt, diefey glaube ich^ beweiten folgende Grfinde anleugbar:

!• Der Erdkörper mufs als ein eigner Organis- ^ai, als ein eignes organisches Leben, (yetrachtet Verden, und jeder organische Körper hat seine ei- nsäe Wtrme.

8. Je mehr wir ans von der Oberfläche der Snle entfernen . und ans der Sonne nähern , desto Filter vrird die Temperatur, welches ja umgekehrt ^eya tnAfste, wenn die Sonnenstralen allein ^r- ^tamten. Sondern selbst die Sonnenstralen erzeugen Täu Wärme in und durch Berührung der Erde.

5. Die vulkanischen Ausbrüche des unterirdi- schen Feuers beweisen es, um so mehr, da sie selbst in den klltesten Gegenden des Nordpols vorkommen;

Eben so die heifsen Quellen ^ welche seit Jahrtapsenden , immer mit gleichen Graden von Hitaey aus dem Schoofse der^rde hervorsprudeln.

5. Kach den neuesten Erfarungen nimmt in den tiefsten Schachten die Temperatur der Wärme, nach- dem sie Anfangs etwas abgenommen, in gröfseren Tiefen wieder ^u.

Es scheint mir , dafs dieser innere galvanisch - chemische Prozefs auch auf die Atmosphäre und de* xen Veränderungen von ^rofsem Einflufs seyn müs- sen , dafs er einer der wichtigsten Momente für die Besfiaamung der Witterung» und also für die Meteo- rologie sey» und dafs er in derselben mit aufge» Boamion» undmehrals bisher beachtet werden mässe.

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St wnrdm gtboren 568t Knabtn,

34x5 Mädchen. j

7096 Kinder (x Mal Drilliiifftp 6(^ Mal Zwilling«}.

Et starben 5403 Personen (t^%g ülierp fl655 unter JO*

Mehr geboren 1694,

Im Vergleich xum Jahre igjzo sind 428 Xiadec itAr gehören, und 81 Personen weniger gestorben^ s hat also die Bevölkerung um Sog Seelen zuge- ommen. hon Durchschnitt worden täglich geboron } . und es starben täglich i5 Menschen. (Die Be- 6lkcrung Berlins belief sich nach der letzten Zih« ans im Jahr 181^ anf 192,646 Menschen, mit £in- sbiurs des Militairs),

Unehelich Yvvaätn gehören i 595. Knaben,

55i Midchea«

xifi6 (146 nehr als un Tor. J.)

Dm C^te der gehomen Kinder war ein unehliches^

Nach den neuesten Zählungen i^t in Paris |^ n flbrigen Frankreich aber -j,^ der neugebornen inder unehelich.

Kf Uarhen uneheL geb. Kinder 391 Knaben^

248 Mädchen*

I

339 Kinder (108

mehr als im T.X)

Pas fünfte der gestorbenen Kinder wsr ein un" islUhes.

' Von den ehelieh e^homen Kindern starb, beinah« vierte^ und von den unehelich gebornen mehr als it voeite im ersten Liebensjahre.

In diesem Jahre ip^ar das sQte Kind ein todtge* frmes^ \ Knaben , f Mädchen. Unter den eheßeh fhornen war das 2iste, unter den unehelich gebor» m das I4te ein todtgebomes.

Geermut wurden 1716 Pttr (791 Pur mehr eis t vorigen Jahre.

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Vermehrt lue sich die Sterblichkeit iia Vwj^tkh xam Jihr i8ao ani Zihnen um 53, an &räiiip[&am 112 y an Matern um 12 1 an der Engbrüstigkeit am 4, an der Bräune um q, an der Gicht um i6y am Durchfall um i4, im Kindbett um 6, die Zahl der Todtgebornen um 71.

Vermindert dagegeu hat sich die Sterblichkeit i an bch Wammen um 5, um Stickhusten iim 84 1 *i>>- den Pocken um 7, am Scharlach lieber um 28 » an Entzütfdungsfiebern um 7 , am Nervenfieber um 6b an der Abcehrung um 56» an der Liungeneucht nmt 55, an der Gelbsucht um 5, an der VVaaferinchc um 40, am Blutsturz um 11 , am SchlagfluCs am 70» bei der Niederkunft lun 7, an Entkräftung um 104, durch Unglücksfälle um 10 , die Zahl der Selbti^ mdrder um 3.

Unter den 5409 Todten war gestorben: mti Krämpfen der 4te, der 7te an .der A^ehrung/ dcpr 9te an Entkräftung Altenrs wegen , der i3te am Ent- srilndungsfieber, der X4te an der Liungensucht, der i5ce am Schlagflufs.

Von den 539 gestorbenen unehlichen Kindern waren 4^^ ersten Lebensjahre, 47 im fiten p i5 im 3ten, 7 im vierten, 6 im fünften ,. todtgebdreji. waren 83, während dem Zahnen starben 5a» natsr Krämpfen 240, an Schwämmen am Stiekhnflten 11, an den Pocken 1, an Masern 4, am FrieieL an £ntzündungs£ebem 10, an der Abzehrung 6^ aa der Bräune 3 , an der Wassersucht 1 , am Schlag- flufs 34, an der Windeeschwulst 'j, .am Blutstum 5^ am Durchfall vor ^cliwäche 19. ,

Unglücksfälle : im Kohlendampf erstickten 1 Mann 1 Frauy an den Folgen eines Falles 2 M. 4 Fr., .et ertranken 17 M. 6 W, , im Wasser wurden todt ge- funden 20 M. 6 W.y auf der Strafse wurden todt gall f unden 3 M. , vom Gerüst gestürzt 7 M. , übergefUi- ren wurden 3 M. i Fr., in einer Mühle verun- glückte 1 M.y durch Unvorsichtigkeit erschossen 1 M., durch den Schlag eines Pferdes getödtet 1 M., durch den Umsturz eines Schilderhauses ward er- fchla^en x Knabe»

Selbstmord: es erh&ngten sich 25 M. 5 Fr., eriehossen sich 11 M«, «j erstach sich 1 M\ es 1

es ver-

107

^ftetiticE 1 M., et ttOrsteii doh in% WuMm a Fri» ans dem Feneter 3 Fr«

Ein Rfickblick' auf die im Jahre 1821 in Berlin liiwaehend gewesenen Krankheiten seigt nna, dafa der inflammatorische Charakter der vorherrschende teiilben geblieben ist. Besonders heftig und un- gHBischt- trat er im- Anfang des Jahres auf bei dem imeewfihnlich hohen Barometerstande. Er erhielt sicK so bia im M&rt mit südlichen Winden bis mil« iei 'fetter eintrat. Jetzt erschienen nicht selten Fieber nervöser Art^ besonders 'mit gastrischen Af- fAdonen. Im Monat Mai, der sich durch kalte» anfrenndliches Wetter auszeichnete, traten katar« xkaliicli- rheumatische Leiden mancherlei Art be- sonders hervor. Bei der in den Sommermonaten- CMUuemden , bald zu- bald abnehmenden nafskal* IS& trflben Witterung» erhielt sich diese letstge« aumti Constitution der Krankheiten mit geringen Modifikationen, und das wärmere Wetter der Haiitmonate, so wie die ungewöhnliche Milde in Dttember, in welchen das Thermometer nur ^^ttoul anf ki|rze Zeit I-— 2 Grad unter o beobach- tet wnide, brachten keine Veränderungen derselben bsnroT. Unter den exanthematischen Krankheiten vsrea die Masern die einzigen , welche besondere i* den ersten Monaten des .Jahres als Epidemie ^^bilten, und sich das ganze Jahr hindurch in ei- ner nicht unbedeutenden Verbreitung in der Stadt ''hielten. Eben so der Keuchhusten. Wechsel- ^^hn wurden nur sehr zerstreut beobachtet, und Knlirea fehlten gänzlich.

Kxanltlititta.

JJnsaltiE oder Todsebor

MSiinl.

Oe. icUechi 11

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ir BUti

»cbt

An SkTDpheln iind Veritopfuiig dei

, Gukcusdrriten .... ka Siickhuiten ....

An Maicm nud Bötlieli].

Am Seh irlach lieber .

Am Friesel und Flecfcfieber.

An Knofindiingi&ebem .

An Schleimüebei

An GallmKeber

Am r«»lü«bcr ....

Am NerTeiiCcbDr .

Am XiltBu f'ieber . . . -

Am übEclir-od. •cb1cichend.Fi«b«i

An der Lnneenmchc

An der KrjtUniiiigJceit .

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Soldjiaii Ader ' :tn *m Hetz« . . Am DiiTChlall ii»d der nubr An Leibetvo "

t';;Sb.i

All der Meluicholia und Wahaiinn

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la ^ien lind im J. iS" geitcrhnt S9» 9flB> >n,. 0647 Fiauan , aj6i Knibni , asga Müdohenj 'uiBttii 10411 Mbd teilen, 411 weniger al« im J. 1830. ■^ J«n. Qs^, Fatir^ ga? , M;ira 1034, Apr. 1041 , Hii 55, Jiiii.t|t7, Jul. 77r, A06.805, Sept. 839. *>"• 00, Na.T. 813, Dec. 804.

An Nerren - und Faul£ebi»r SyS^ Sclilig od« sMnimg 532, Brand Sgo (?), Lungen enti and im g ' 16, DnrchEall 941 , Wati^tiiiclit iiSi , Luneeniuchi; 33], Abichcang iSgS. Bräune i36, Pocken 17S (1)> iBKh UnglAck)1ilIe 103.

Crhortn und gatauf' iruT^an 6416 Knaben, G405 ((deben. Summa 1B819 Kinder, »7 weniger all im

Mehr geboren all ge-

Getraut wurden 1540 Paare.

Auffallend iat daa ganatige Vetfaültnifi der Todt>

*baiBCD ku den Gebi >n todigabom»* war.

in, indem daa a^ite Kiaii

DU Bibliothek d, pr, HeilkiutiU Märt ilhM^ttOMti

Kausfh Memorahilieiu (Fortsetzung,)

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V, X. Brera de Contagi della eura e de loro *ffettL

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IL Academiseh^ Schriften der ÜnivorsitBi Berlin»

, A. Nagel de signts ex ventre, C. SchrÖdter de lactationis impedimentis» ^

Ct G. Ideler de' prineipio nervorum actigp im»-

ponderabili^ J. G. Betschier disquisitio physiologica, num m

foetu urina secematur et secreta eoccernatur» C, JMetxch de blepharophthtdmia reeens fw^o-

rum* Aem. Sommer de haemorrhoidihmf toeeis»

III, Verzeiehnift neu ersthignentr BAcU^r» Teutschland» Dänemark,

Litterärisclier Anzeigen

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Toni Theraptutice aptcitlis ad febrtf periodi- - cai pernicioias* Nova editiOy auctior, accunt- tior, cni lubnectuntur ejuidem autoris respon- 'Sionea iatro - apok>geticae ad dar, B. RamazBini^ additii auctona viu a L. A. Muratorio conicrip« ta, ft xiotis editorunr, edentibäf et ourantibiu C, C. J. Tombeur et O. Brixhe M. M. D* D.

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Am X. .Febrnar ist erschienen in Haniborg bei Pjerik&i Um Besser,

Vdägmn der ausländischen Literatur der gesaram«' ten Heilkunde 9 herausgegeben von Dr. Gerson «nd Dr. Julius, 1822» Januar und FebK:uar.

Inhalt, I, Eigenthümliche Mhundlungen, Mit» tlicilungen über das eelbe Fieber. Erste Fortsetzung. 1. Vebersicht der Verbreitung des gelben Fiebere. vrKhrend der Jahre 18199 1820 und i8ai. J. Arne* rika, Havana, Neuorleaqs, Mobile» Savannah, Bal- timore, Philadelphia, Neuyork, Boston. B. Spa- nien:, Cadix, San Fernando, Carraca, Chiclana» Puerto Santa Maria, Rota, Puerto Keal, Xeres de ia Frontera, Lebriza, San Lucar de Barrameda, Se- Tilla, Malaga, Jumilla, Barcelona. Tortosa, Me- ^nineaxa, Frage, Marseille.

tu JuftMgB, n.J. Larrey Rteueil de Memoi- t%% de Chifureie. Pitif igat» 8*

///« Erfahrunggn und NathriehUn, A* Aentli- che. i) Martinet^s Heilung Ton Weehsel^ebem durch Unterbindung, a) Dearaelles Toaii Nutzen der Aderlässe aus der Schläfen sehlagader. 5) Baffa^t /Beobachtung von 3g8 Blasensteine bei ein«« Qj^an- xie» 4) Taddei's Bericht Ober physiologische Yor- snche mit ZirschlorbeerflL 3. VVundärstliche und Geburtshülf liehe, 5) NiePs Beobachtung eines Aai* 'Wuchses am Hirn. 6) Grülats -JBntdeckung eines. neuen Kevvenhnotent. 7) Frau Boivin^s Aassohaei« düng des Kitsler^s. C. Heilmittel kundige. 8) Xro« tonöl als Abführungsmittel. 9) Mittel gegen die •chädlicheti Wirknägen der Quecksilberdämpfe« D% Vermischte. 10) Bekenntnisse eines Mohnsaftesters. 11) Fall Ton Vielfresserey. \%) Ferrari über die Wirkung salzsauter Dämpfe auf geviritte Kerhthiere^

Dr* C. Fleisch und Dr. /. Schneider ^ Handbuch über die Krankheiten der Kinder, und über die xnedizinis-H- physische Erziehung derselben bis SU den Jahren der Mannbarkeit. 4 Bände, gr. ß, Leipzig 1803 12.

Ein Werk, das alle bisherigen Erfahrungen über die Kinderkrankheiten geprüft darstellt, und das snnäohst für angehende Aerzte bestimmt ist, wird lür viele, welche sich dieses Tollständig anschafFea. wollen, im Ladenpreis von loRthlz;, jetstzu schwrer, und wir sind daher schon öfterer ersucht worden, solches billiger zu stellen. Diesem Verlangen su entsprechen, und dadurch dieses Werk um so ge- meinnütziger zu machen, setzen wir solches von jeut an bis zu Johanni J. auf 6 Rthlr. .baar her- unter. Dafür kann man es bei uns, oder durch alle Buchhandlungen Deutschlands, welche mit uns in Verbindung stehen, von nun an beziehen»

Leipzig 9 den x. Febr. i8aa.

Jacohaer'sche Buchhandlung.

Journal

dei

practischen Heilkunde

Herausgegeben

Ton

C. W. H u f e 1 a n d,

gftilgL Frmtif. lluatirtth, Ritter det rothen Adl«r« Osdaku Bwutor SÜAtie, erstem Leibtnt, Prof. der Me« AieiH auf der üniTertität su Berlin, Director derKönigL Gbiriirg. Acadeiiiie f&r dM Milittir^* eritem Ant der Chiiit^y Mitglied der Aeadeäit dtc Wifieniolufteii «to.

mmmt

Crmm, Fmmd , Ui aXU Th§crU, Jlo«& grSu des Iteh&ui goUner Bamm»

eSthe..

IV. Stück. April. ^

Berlin 1822;* Gedraokt und yerlegt bei Ke\n\€t,

1

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aucreatitis c h|r o n i cti.

Beobachtet and behandek

Tom

Dr. Eyting in Embdent

mit^echeilt

von

Dr. u. Prof. Heincken

in Brenen*

^"""^are die Krankbeiten des Pankreas sn den

^^Itneren, oder vielmehr £a denen f^ehöreo^

^^ren Ursache man nicht in dem ^wirklich

^%idenden Orjpan gesacht habe, beweiset

^lie Seltenheit ihres Vorkommens in den

^%iediainischen Schriften. Wenn gleich J5a-

^teiASf Morgagni, de Graaf und andere ältere

Schriftsteller der Abnormitäten dieses 6e-

^ildaa Erwähnung than, so beschränken

%ich ^re sowohl wie der nenern Beobach-

lort nnter andern von J. Jt. Mahn in dii»

^ MrtnlJbne idrrhorum pMncreatis diagnosif* .OatiU

1796. Srfahrangen doch fast allein anf Vor*

härtiMgeii^ Ver^röAerangen nnd ähnlichen

^bweiänngen dessel!ben , die so (^ anrier

4om Kreise des Heil?ermSgens liegfn/ Von

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mehr acaten und einet^ Heilung sulaMen- den Affectionen desselben, schweigen sie 00 gnt^ als fast alle neuem Schriftsteiler.

Ria erwähnt £war in seinem V\^erke Aber die Fieber derjenigen Zufälle ,. die mit Xnt£ündnn;g des Pankreas verenden zu aeyn pflegen, ohne aber dieses Organs als der Quelle derselben xu erwähnen, und ^ Vogd widmet in seinem schä.txbaren prak- tischen Werke dieser Krankheit nur we- nige Zeilen, liefert aber in dem 46stett < Bande i. Stücke p. 36. 37. dieses beliebten Journals ein swar nur skicxirtes aber doch deutliches Bild "dieser schon in Verhärtung des Gebildes ausgearteten Krankheit* Die eineige Monographie der Leiden dieses Or-

Sans f welche bis jet7.t erschienen , ist die es verdienstvollen Harhfs *)f in welcher nicht allein aie ältere und neuere Litte ra- tur über diesen Gegenstand gefunden wer« den , sondern auch die Aetiologie, Symp- tomatologie und Therapie in das möglich klarste Licht gesetset sind.

Die Entzündung des Pankreas, welche sich wie die Entzündung aller drfisichten Organe selten unter der akuten, sehr'bäu- fig aber unter der chronischen Form dar- atellt, urid den Grund su den Zufällen le- get , welche das Gepräge, der Ausaebrang tragen, oder auch wirkliche Vereitclnin- l^en, so trie Verhärtung dieses Gebildes ihrem Gefolge hat, ist keine so seltne Krank- "', wie man deni ersten Blicke nach den-

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*) Dt. Chr.,Fnedr. Harlefs fibsr die' Krankhaiten dss PsnkrsM, mit beiondersr Berfloksichtigang in Fhthiiii jfmwrtmtica. NOroberg iSia.

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k«n sollte. Sie liefet sehr oft uiiler der Mluikß Ton Ma^enscbwäche 9 Mag:eiidrack nnd Maj^enkrampf verborgnen, nnd inaclit dieae. Beschwerden lanj^wierig^ und oft. on-. fieilbar ^ wenn nicht ein glücklicher Stern den Är^t leitet, um den verborgnen Feind aufrofinden*

In Gegenden^ wo das Klima , dieiyit-i temng und Lebensai't die skrophul&^e Dil- poaition begünstigen, wird sie häufig ge^ fanden, imd ich habe in einer langjähri- gen Praxis ip dem hiesgen feuchten Klima aehr oft Gelegenheit gehabt , sie unter nian« ^ cherlei Modificationen ru beobachteo. Be- sonders ist sie mir häufig unter der gerin- gem , besonders unter der dienenden Klasse vorgekommen, welche den man(^herlei Ab- wechslungen der Witterung mehr als an- dere ausgesetst sind, warme Getränke im Uebermafse geniefsen und sich von schwer ▼erdaalichen und fettigen Speisen nähren«

Die genaue Besiehung ^ia weljcher das Pankreas mit .dem Magen und dem Ver- dauungsgeschäfte, theils der Lage.theilf dea Beitrags wegen, den seine Abjioiide* rang aur Bildung des Nahrungssaftes lie- fert, stehet, macht es begreiflich., wie bei- de Organe wechselseitig auf einander wir-* ken , sich in ihren Funktionen unterstütaen oder hemmen können^ und alle Symptome, die das Leiden des krankhaft gereisten, •ntEÜndeten, anf getriebenen oder verhärte- ten Pankreas begleiten , sind von der Art, dafs eine fehlerhafte Funktion des Mageqs eine Innormalität ia dem Verdauungsge- achäfte nicht verkannt werden kann»

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Bei dea mehrilea toh mir beobaobti^ teil FUlen war ein bestSndijfer echaien^ Kalter Omck in der Tiefe der Ml^nge-

Jend, der sich bis anm Rftcken eretreekte, as hervoratechendate Symptom , und ireno dieser Dmck auch mit keini^n Schmeraen verbanden war^ sa seig^te eich dieaer doeh

Sleicb^ aobald man die benanale Gegend rttckte , besonders wenn dieier Dmck naek der Tiefe i^erichtet wnrde. Diese achmera- hafte drückende Empfindnnf; wnrde nach dem Gennsse von festen Speisen vermehrty. und diese wurden anweilen wieder we^ce- brachen. Am Morf^en fand sich gewöhn^ lieh nnrej^elmäfsiifea Erbrechen von apei- chelariij^er mit Schleim vermischter Fllis* siakeit ein 9 und wenn dieses nicht .war, Oder anch gleich nach dem Erbrechen er- folgte ein eine Zeitlang anhaltender und gewöhnlich nur erst nach dem Genüsse von etwas warmen Getränke aufhörender Auswurf einer wasserhellen beifsen, su- weilen sauren Flüssigkeit. Am Tage hat- ten die Kranken, anüier der anhaltenden Empfindung von Druck keine Beschwerden, und konnten ihre Arbeiten verrichten, doch war ihnen dabei das Bücken oder jede Be* wegunff, wodurch der Unterleib Druck er- fuhr^ beschwerlich, auch wurden sie aum öftern von häufigem Speichelflasse belästi- jget. Als ein constantes Symptoni erschien mir LeibesrerstQpfung , die nicht eher von selbst einer natürlichen Oeffnung Plata machte^ als bis das Grundfibel gänslich ge- hoben wtr.

Unter allen gegen letaleres angewäad* len Mitteln hat keines so «ehr meinen WttB^

Mferä und Erwartungen «ütiprochAi 9 feit dier Ctnphor, welchen ieh bei gereietftti PnlM nnm mebr ^tf^enjaclien Charakter dea Debela mit etwas Salpeter in einer Ennü^ •ion fabs eder bei entgegengesetsieni Za*» itnnde in einer Axiüöinng in Uquor anoS* mit reichte« Faet immer reichte ich mit dieeen Mitteln ans, nnd hatte aelten Ur« aache aa andern ianerlichen Araneien oder finfferlichen rothmachenden oder reiaen« den Bütteln meine anflocht an nehmen«

Eine Pancreatitis mit dem Karakter der Anitehmn|^.9 wie sie Hr. Poet. Epbtg bcichreibt und Jff^lifi geschildert hat» ist mir nicht vorgekommen^ und ich frene mich daher I von diifsem meinem Freunde •in treues aus der Ifatur gefchöpftes Bild derselben empfangen und die Erlaubnifs von ihm erhalten eu haben, es dem irat» liehen Publikum mitauth eilen | der richtige Blick des Beobachters leuchtet aus demsel- ben hervor, ujid die glücklich gelungene Ror kann des allgemeinen Beifalls nicht i^erfehlen«

Doch ich lasse den Hrn. Doct» JSytlng jetat selbst reden«

Am ig, Mai igso wurde ich von der Frau eines Landmannes gerufen; sie war So Jahre alt, blafs, gans abgeaebrt und litt an profusen Schweifsen. Vor lo Wo- chen hatte sie ein gesundes starkes M8d^ eben geboren 9 nach der Geburt aber war sie gleich mit heftigem^ Fieber befallen, welches bis jetat fortdauerte. Dabei litt aio an einem unaufhörlichen Speichelflüsse, vrobaa eine dttnna, sähe, Uebrige, in's

Sllbliche spielende 9 itaweilen mit ^ni^n lutatrjsifen gemenf^te , geschmack - nnd |^- rnehlose Flüssigkeit mit Würgen heraas-

Jebracht wurde; deren Menge in s4 Stau- en 2 und mehrere Pfunde betrug. Im Munde und Halse war alles natürlich und von gesundem Ansehen, so dafs hier die. Quelle dieser Ausleerung nicht seyn konn- te : Durchfälle einer ganz ähnlichen gallert« artigen Flüssigkeit wechselten mitheschwer« Uchen Verstopfungen ab. Des Morgans stellte sich oft Neigung cum Erbrechen ein, wobei jedoch das stete Würgen das lästigste war. Aller Appetit fehlte, und der quälende Durst durfte nur durch das öftere Befeuchten des Mundes gestillt wer- den , weil auch die geringste Anfüllung des Magens Magenkrämpfe heryorbrachte. Daa unaufhörliche Schwitzen war so stark, dafs Patientin sowohl als das Bette täglich 4 bis 5 Mal gereiniget werden mufsten. Je- den Nachmittag stellte sich Exacerbation des Fiebers mit Frösteln ein , worauf Hitae und Vermehrung des Schweifses folgten« Dabei litt sie an flüchtigen Stichen in der linken Seite der Brust mit trocknem Ha- sten , öftern Herzklopfen und l^äufigen Ohn« machten bei der geringsten Bewegung. Auf« und nieder£iehende Schmersen empfand sie im Rücken, welche sich nach dem linken Arme und Schulter zogen.' Stets fühlte sie Druck und grofse Beängstigung in der Ma- gengegend, welche mit Magenkrämpfen ab* wechselten.

Der Unterleib war weiche aber aufge« trieben, und in . demselben hatte sie das C^füUl^Ton^.VoUhe.it.obne Schmersen. '

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Der in getingn Menge abj^ebende Urin MtMo eiöeh ftarken ziegeLBteinartigen Bo- deäfats ab. . ^

Bai dem allen war Patientin Safaerst empfindlich und ta geichwäoht, daff man aie von einer Stelle £nr andern tragen mobte, et atellte sich Oedem der Füfse ein, der kurze » vnicht erquickende Schlaf war' nnrohig^ der Puls fadenartig, iehi* beachlen« nigty fo dafi während der Remiasion noch immer 90 Schläge in der Minute bemerkt "wiirden, £ur Zeit, der Exacerbation Aber 120 bis i3o.

'Bif SU ihrer YerheirathuDg, in ibreni SSf ten Jahre ^ war aie ganz geaund gewe- ■ea, liatte die gewö'hnlichen Kinderkrank- h^ten gut überatanden und ihre Regeln gut bekommen und erhalten. . >Neun Mo- nate nach ihrer Verheirathung wurde aie natärlich, doch nicht leicht entbunden, und bekam gleich darauf heftige Krämpfe, wo» gegen aie, von ihrem damaligen Arzte öf- tere Brecb- und Pur^irmittel erhielt. Nach Verlanf einea Vierteljabrea war aie, eine grofae Empfindlichkeit abgerechnet, ao weit wieder hergeatellt, dafa aie ihr Kind aelbat ■tillen konnte« Leider aber atarb dieaea Kind nach einem Jahre, wodurch ihre Ge« aondheit, beaondera da aie aich ach^aiiger fBUte, aehr geach wacht wurde.

_ ^Nachdem aie während dieaer Schwan« gerachaft viel gelitten hatte, wurde aie wieder glücklich entbunden , kränkelte aber nachher aehr, war aber doch im Stande, daa Kind zu tränken, verlor nach einem

kalben Jahre datirolbe wieder , wurde äaeh einiger Zeit wieder iohwanf^er und (j^lildk- lieh entbanden, litt aber während nndnaeh dem Wochenbette tehr viel, und hatte daa Schicksal, dieses Kind auch wieder an ver- lieren, naöhdem sie es s0lbst |^4tiUt und sich 'dabei aiemlicb erholt hatte,

Zar Zeit . dieses Todesfajiles war - aie wieder schwanger, und wurde von einem vtodten, gebirnlosen starken Kinde entbon« den«

Oleich nach dieser Entbindung stellten sich die oben beschriebenen Krankheitser« scheinangen ein^ woran sie awar viel littp doch in etwas wieder hergestellt warde^ ohne indefs je gana davon frei jkq werden.

Da ihr bisheriger Arat nnterdessen ge» storben war, so mnfste sie bei einem an- dern Hälfe suchen, der ihre Krankheit wie der erstere, für ein blofses Lungen« leiden hielt, uvd sie darnach behandelte«

Sie entdeckte ihm, dafs sie wieder schwanger eu seyn glaubte, welcbea er aber nicbt glauben wollte, und die Unvorsich- tigkeit hatte, sich au äufsern^ dafs, wenn dieses gegründet wäre, sie keine Hoffnung zur Genesang habe. Bald aber bestätigte sich Ihre . Vermutbungp' und nun überfiel sie die ängstliche- Furcht, dafs sie, *die schon so ^i'el gelitten habe, bei der bevor» stehenden Entbindung, die sie im Mars i890 . erwarten diirfe, geyritB stierben müsse.

Alle oben erwähnten Zufälle kehrten mit vermehrter Heftigkeit aurückr «md brachten sie in einen solchen traurigen Zttp

II

•taad 9 dar« an ihr Anftommaii nicht mehr gedacht wnrde*

TroU dem iviirde sie snr erwarteten Zeit TOn einem g^esonden nnd starken Mäd- chen entbanden, von welchem Zeitpunkt^ an. sich die Zafälle immer mehr verschlim* merten, bis ich sie im May nach dem Tode ihres Eweiten Arstes in Behandlan j bekam.

Dafs ich es hier nicht mit einer rei- nen Lnngenkrankheit sn thnn hatte, ^eig* ten mir die Zufälle hinlänglich j^ so wie der Speichelflnfs , die Speicheldiarrhoe mit den ab wechselnden Verstopfungen, der hef- tige* Dnrst^ das sympathetische Leiden der Baachspeicheldrüse mit nähern oder ent- entfern tern Organen mich anf die Idee lei- teten, dafs der Sit« des ITebels im Pan- kreas seyn möchte. Nur befürchtete ich, dafs dorch die Länge der Zeit das Hers in Mitleidenschaft möchte gesogen worden seyn, wosn mich das Herzklopfen, die öf- tern Ohnmächten , der trockne Hnsten nnd der Schmers im linken Arme sn berecbti« gen schienen.

Bei dieser schweren , mir nur einmal vorgekommenen Krankheit, konnte meine Prognose nicht anders als nngHnstig aus- fallen, so wie es sehr schwierig war, die richtige Indikation an ergreifen. Indessen glaubte ich, folgenden Heilplan fassen «a njisaen«

. Zuerst mnfste nach meiner Meinung die chronische Entsündung gehoben, dann die gesteigerte Sensibilität herabgestimmt, fmd endlich das Verdanungs - und £rnäh-

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mngsgetebSft su feiner Norm ftiirttoki^e. führt werden.

In der oyyg^enisirten Sal£§8are icbieii ich daa Mittel gefanden £0 haben , weichet »nr Erfällang der ersten Indikation am dienlichsten war; ich gab sie daher in foU gender Form: IRtc^ Acidi muriatici oxygtnati. unc. ji Mucilag. Gummi arab. u/ic. y. AquoM Gnnam, sine vino unc. v. Tinctur^ thebaic* tcrufg. ß. Sacchari albi q. s, ad. gratum sapor^ S. Alle Stun- den 1 £rsipfrel voll. Meine Erwartung wnrdo nicht getäuscht: denn schon nach Vetlaüf von ft Tagen war das Befinden merklich besser , der Speichelflufs so wie die Spei* cheldiarrboe, die profnsen Schweifse und das Würgen hatten sich in etwas gelegt. Ich liefs daher mit diesem Mittel nach und nach verstärkt fortfahren , und dabei Sus« serlich Einreibungen von Balsamus peruvia- nus in Weingeist gelöset, machen ^nnd hatte die Freude, nach kurzer Zeit den Speicbelflafs » die Diarrhoe, die Versto- pfungen und starken Schweifse ^ane ent- fernt £U sehen.

Jetzt glaubte ich auch auf das senaiblo System wirken su müssen, besondere da dessen Empfänglichkeit noch immer geatei- gert war, sich auch nach dem gerinf^aten Genüsse von Speise und Getränk Magen« krämpfe einstellten. Zu diesem Ende gab ich die Tinctura Cinnamofni in Aqua dnnamm s, V. mit Uquor Cornu Ctrvi succinatus Bakamus vitae H. Tinctura thebaica und dem Mucilago Gummi arabic»

Nach Verlauf einiger Zeit hatte dieae fortgebrauchte und verstärkte Arznei die

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Scene raas rerSndert, bei eättsUchem Ver- schwinden det Speichelflosses, der Diar« rhoe nnd d^r SchweiTse^ itellta sich der Appetit wieder ein, daj lentescirend« Fie- ber Terschwand, die Sensibilität war ber- abgestimmt und die Kräfte hatten sich ver- mahrty^ nnr die Verdaaniig bli^b noch echwaohy so -dafs nach den frag^alsten Mahl- Aeiten sich M agenkrämpFe, Blähongeni Anf- getriebenheit des Leibes und Sodbrennen einstellten* Hiergegen verordnete ich nnn das ^muahum oxydatum album zn 2 Gran, mit JElatosaccharum Cajeputi. In Zeit von S Tagen y in welcher dieses Mittel forfge- bräncht nnd verstärkt wurde , hatten sich «nah diese TJebel so gemindert, dafs ich mm auf Erfüllung der dritten Indikation deidiea konnte.

In dieser Rücksicht verordnete ich erst die F^altriana im Aufgüsse nnt der Tinctwra aromaticQj Liquor cnodynus^ Liquor Cornu Cervl succinatuSf Tinctura thd>aica und Zimmtwasser*

Nachdem auch diese Arznei mehrere Male wiederholt die gewünschte Wir- jknng gethan hatte , und die Besserung im- mer gröfsere Fortschritte machte, so gab ich QutLBiiäf China ^ und zuletzt das Eisen, und tfwar zuerst die Tinctura Fehl cum Naphtha acstff dann das Mxtractum Mortis pomatum in jiqua Onnomonü gelöst, und zuletzt die Li* maiura Mortis alcohoKsata.

Das Eisen mit seinen Präparaten schien aair das rechte Mittel für das schwache PanereAs zu seyn, und es zu seiner nor- malen Wirkung »urfickAufuhren , denn von

Tage so Tag« nahmen alle Fanfciianea Mi* jren natorgemäften Gaiiff wieder an, un4 liefsen mir die Freud« geniersen, diea« ioteine Patientin gänzlich wieder hecgBaiellt »a »eben. Nach 3 Monaten war aie noch ao wohl, wie sie in den 8 Jahreq ihrer Xhe nicht geweten war, itand ihren faiänt- liehen Getchäften vor, und hefani} ai(;h da- bei in dem siebenten Monate ihrer Schwan* gerschaft ohne alle üble Zeichen und Be^ schwerden.

Bei dieser vom Hrn. Pect, ^^yting so lehrreich als ausführlich ersüblten Kran* l[engeschichte, mag es wohl im ersten Au» genblicke auffallen^ daXs der Anfange Wr wähnten Zufälle von Hersleiden in [der Folge nicht weiter gedacht forden ist, son- dern immer nur die Zufälle des kranken Pankreas und der davon hervorgebrachten Innormalitäten in der Verdauung und Ye* getation des Kö^rpers im Auge behalten sind. Allein diese Leiden waren wohl nicht von der Art, dafs sie durch eine conatante AfTection des Herzens, oder gar einem or- ganischen Ergrififenseyn desselben hervor- gebracht wurden. Aller. Wahrscheinlich- keit nach waren sie nur oonsensuell^ ,ödor auch wohl von einem Drucke des auf- getriebenen Pancreas auf die gröfseren Ce- fäfse eraeugt, wodurch natürlicher Wois6 Congestionen im Herzen entstanden« Auch können sie als Folgen der leidenden Mtlift angesehen werden, die sich auf ähnlicho Weise aussprechen, und sehr oft ein tSu* a^ondes Bild von Heraleiden machen. Dafl dieses Organ in den Kreie der Kranklioit

mMgen wvrd^y ift kein Wunder; wer doch des efftcirte Orgien ihr so nehe ^ mofs to doch dorch dessen Druck der Rttckflnfs dee Blntes aus ihr sehr gehemmt» und da- durch Gelefenbeit sn gröfserer Anhäufung doBselben in ihrem Gewebe gegeben werden^ miifste doch ihre Funktion , den Nabrungs* seit SU Tcredeln und zn animaliiiren, bei der sohlcchten Verdauung und unvollkom* ' mcnen Zubereitung des Chylus sehr leiden und onToUstSndig von Statten gehen, und durch krankhafte Wirkung und Gegenwir« kaug beider Organe der Gang ihrer Ver- richtungen immer abweichender und in« normaler werden.

Die «uflfallend gute Wirkung der Ghio* vinc Tcrdienet alle Aufnerksaakeit, Be- kannflioh^ hat sie der verdienstvolle Kopp in seinen Beobachtungen als ein vorsügU- chea Mittel in den Reizfiebern der Kinder eugegcben, und er schreibt ihr mit Recht die fKhigheit £u , als ein wohlthätiger Reis auf des Lymphsystem» die einsaugenden^ uuaheuchenden und absondernden Gefäfse^ eerfaeb und Schleimhäuten au wirken, und ^Uibfi den Vorzug vor dem Ralomel au ver- dtfeuen. In dieser Rücksicht konnte sie denp auch in dem eraäblten Falle aar He- hvg des Grundleidens behttlflich seyn^ und au oe Hauptsttttae der ganaen Kor wer« dcD* Zu wünschen ist es, dsfs mehrere Versuche mit diesem in vielfacher Rück- eicht nu empfehlenden Mittel gemacht wer- dep ml^[en, schon a priori läfst sich ein guter Imlf bolTent

ift i-

IL

Abgang von Gartenschnecken

darch

Brechen und Stuhlgang. Beobachtet

von

Dr. Eyting in Emb/len«

Am 12. Oct 1813 wnrde ich 0chIeniri|f za dem iSjährij^en Sohn eines hief ig^en Kauf- manns g^erufen, welchen ich bei meiner Ankunft in heftig;en Gonvtilsionen liegend fand, die das Ansehen epileptischer hätten» Die Ausbildung des Körpers dieses jnnjpen Menschen war sehr curttck , dabei hatte er an einem Prolapsus Ani oft und Tiel an leiden«

Schop seit Juli war er sehr caehekf tisch f welches man dem übermäfsigen Ban- den in sumpfigen stehenden Wasser bei seinem schwächlichen Körper und dem bu häufigen Genüsse, von Salat anschrieb.

Ich hielt Wfirmer für die nächste. Xlr^ Sache seiner XiCiden. Ein gegebenes Brech« mittel entleerte ihn von f iaer unglaublichen

Menge

--. 17 «-^

Nenge Schleim^ doch worden die Kräm- pfe dadurch nicht gehoben, ivelcjhea er$t nach dem Gebrauche des Liquor Comu Cend mcinatus geschah« Am nächsten Tage hatte er noch einen zweimaligen Anfall davon» und am folgenden noch einen. Hierauf schien er wohl, erhielt noch einige Ner- ▼ertstärkendO' Mittel, und erholte sich hia^ bei merklich.. Nachher nahm er das Mlee* tuarium anthelnnnticum. PA. B* p*

Am Sisten kehrten aber die Krämpfe mit aller Heftigkeit zurück, wogegen ich Horts Zinci verordnete, denen nachher die f^aleriana beigefügt wurde.

Doch wie grofs war mein Erstaunen, als ich am 5. Nov. schleunig gerufen wur- de, und zwei Gartenschnecken fand^ wel- che er so eben in Gegenwart seines Vaters mit schrecklichem Würgen ausgebrochen batte, und wovon die eine noch lebte und die Fühlhörner ein und aussteckte« Beide waren von einerlei Gröfse und Dicke, ei- nen Zoll lang und 3 Linien dick, von schwar- zer Farbe mit weifsem Unterleibe (Limax aird). Ein gleich darauf gegebenes Brech- mittel brachte keine mehr zum Vorschein. Um aber doch ganz sicher zu gehen, und den Ueberrcst derselben, wenn etwa noch einige vorhanden seyn sollten , zu tödten, liefs ich alle Stunden einen halben Efslöffel ToU Kochsalz nehmen. Am loten des Mor« gens fühlte er beim Aufstehen einen hefti- gen Drang zum Stuhle, und bald darauf ging ihm mit heftigen Leibweh und gre- fter Anstrengung eine grofse todte Schnecke

Jonrn. UV. B. Sr. B

I8

s| Zoll lang, nnd eitied gaten halbe» Zul ^'^ dick ab*

Da die Leibschmarsan fortdattertePg,— ^ nb ich ihm Ricinosölf worauf einige »an-— ^ Theil verweste Schnecken^ swei Spnhl ^ Würmer und eiAe Menge Schleimhäute al^». . gingen«

Am igten hatte er den letzten Anfa ^1 von Krämpfen^ welche eich nach dem G< brauche der Zinkblnmen mit Valeriana gäns lieh verloren. Von dieser Zeit an bessert •ich sein Zustand so tfehr, dafs er im Ku cen gans hergestellt war, nnd auch jet: noch gans gesund ist.

Woher diese Schnecken in den Korp« gekommen sind, ist die Frage. Hr. H< rath JBimlYf dem das corpus delicti zugesan« vnirde, glaubt, dafs sie sich beim Ba4< an der hervorragenden schlaffen Haut Mastdarms angesogen haben können.

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-^ 19 _—

"«•-♦"

, . iii.

raktiscke Beobachtungeh.

Yon

Dr. a. Prof. Heineken

obaehtung einer sehr acuten Herzentzündung^ me eines bedeutenden Herzpolypen , dem heil- kundigen f^ereine in Bremen mitgetheüt,

\ ist keine seltne Erscheinung , dafs die bre Ursache einer Krankheit sehr oft tt bei der Leichenöffnang entdeckt wird, 1 man im Leben keine Zufälle antrefft« ihr Daseyn verrathen könnten. Sehr leiten die Krankheitserscheinno^n den ftt Yon dem Gesichtspnnkte , welchen er rfölgen sollte^ gänzlich ab, sehr oft tre- I sie in einer Maske aui^, woranter es nftglich ist, das Grandleiden , von wel» ;m sie die Folgen sind, sa entdecken, 1 nicht selten zeigen sie auf eine kranke ite hin, die auf keine Weise gefahr'^ ist.

B 2

Der suiammeng^fletste Bau nnierer ichine» die Wechselwirkung swiichen allen Tbeilen des Körpers y der Conseusus und Aatagonismus^ der unter ihnen Statt hat» wodurch sie sich unter einander auf- regen und bedingen , die Uebernalinie der Funktion eines Organes von einem andern, io wie überhaupt der ganse Zusammen- hang des OrganismtiB yersohleiern oft, das Bild einet Krankheit dergestalt, dafs man die Gegenstände nur in einem finstem unA falsch gebrochnen Lichte zu betrachten im Stande ist. Daher entsteht das Schwanken- de in der Diagnose der Krankheiten , wel- ches schon von den ältesten Zeiten her die Klage der gröfsesten Aerzte gewesen isL

Indessen finden doch bei dem Leiden eines oder des andern wichtigen, zum Le- ben nothwendigen Organs eine oder meh- rere Abweichungen vom normalen Gange der Funktionen Statt, woraus man auf ei- nen bedeutenden Grund der Krankheit schlie- fsen kann^ oder man zum wenigsten einen deutlichen Fingerzeig auf den Sitz oder die Ursache des Leidens erhalt.

Dafs aber bedeutende Fehler und Ab- weichungen in einem Organe^ von dessen Integrität die Vollkommenheit des Lebens* processes abhängt, Statt haben kö'nnen, ohne ihr Das^yn im Leben durch irgend eine Erscheinung kund zu thun,' ja, wobei das Leben ohne scheinbare Veränderung oder Schwächung seiner Tfaätigkeit seinen natürlichen Gang fortläuft, und keine sei- ner Verrichtungen gestört zu seyn scheint, gehört SU den Seltenheiten^ die der Au,U

»1 -i-

fliOTksainkeit warth sind» und um bewoi« Miiy dtfls umre Diagnostik, go 0tols wir •neh darauf seyn mögend und su seyn Ur« •liehe haben, uns dennoch zuweilen faUbh leitet, oder doch bei weitem noch nioht •uff der H&he stehet, dafs wir durch ihre Hülfe den Schleier, worin sich die Natur ▼erhflllet^ lüften, oder in der Dunkelheit ifcMr Werke Licht finden konnten.

Dafs die Brusthöhle suweilen der Schau- plats tey, wo die Natur in der Verbor- fenheit xum Nacbtheile des Ganzen . ih&tig aaya.ist eine bekannte $ache^ besoudera acheint das Herjs das Organ zu seyn, wo« aelbst sie das verderbliche Spiel treibt«

Zwar sind die Krankheiten iind Fehler desselben durch den Fleifs der neueren Schriftsteller mehr beleuchtet und in ein b^eres Licht gesetzet worden« Allein wir ^firden sehr irren, wenn wir glaubten^ daCs dasselbe immer ungetrübt scheine, und keitie Nebel diesen Schein schwächen, gans yardankeln oder falsch durchlassen sollten;

Die tägliche Erfahrung belehrt uns, wie HBsicher bierin unsere Erkennungsmittel wid die Phänomene, auf welchen wir un- W9ir Vrtheil bauen müssen 3, noch immer aeyen.

Bald tritt ein Heer TOn Zufällen auf, aus denen wir zu schliefsen uns berechti- fot glauben , dafs dies.er Heerd des Lebens uine bedeutende in ihm und seinem Orga« Bismus liegende Störung seiner Funktion erleide, und stellen nicht ohne Grund eine ••br bfise Prognose; aber die Folge zeigt

,

oBfar^TSaichniig) denn ontwodor die KraaJk- heit nimmt eioe so giknitige Weadtmgv wie MO nach den vorhanden (gewesenen Ertcheinnngen und dem darauf yegrihide- ten Vrtheile nicht nehmen . konnte j oder sie eadii^et sich mit dem Tode, und die Lekh^n^nvnf aaig«t uns . dae Hera im nns normalen Znstande, den Sita der Krank» neitsnrsacbe aber in f aas andern TheileSy oder oft wohl gar nicht.

Bald stirbt ein Kranker nach einer na« bedentend geschienenen Krankheit« oder mit ZnflEllen , die anf gar kein HeraleideB denten 9 and doch finden wir bei der lln« tersnehnng nach dem Tode diesea Organ auf mannichfache Weise fehlerhaft und TOn der natürlichen Norm abVireicheDd. "

Mir ist kilf alich ein Fall vorgekommen, der mich von der Wahrheit des hier Be-> rtthrten abermals fiberaengt hat, und ich erlaube es mir, denselben dieser verurteil Versammlung vorzutragen, aumal du er das merkwürdige PbSnomen darstellt, dafs ein Mensch nicht allein bei bedentenden Herzfehlern dem Anscheine nach gans ge- sund seyn, soqdern aufserdem noch ein an« deres schmerzhaftes Leiden haben könne^ ohne davon Gefühl oder Ahndung au be* sitzen. . -

* Ein junger Mann in den awanziger Jah- ren, hatte aufsfltr den gewöhnlichen Kin- derkrankheiten an keiner besondßrn Un« päfslichkeit gelitten, war grofs und schlank, aufgewachsen, stark von Muskeln, gesund von Verstände, und zu den in seiner Lage

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ibm obKegenden GeschSften g^ttigeit »ad körperlicher Art im volUconimeBsten Gradt fähig. Nie beklagte er sich über ein krank- haflea Geföht, ttber Schwache o4er UnTell- kummenheit einer Lebensremchtonj^y äff, trank und foblief fut, and war ^h und: spät SU seinen Arbeiteii aafgelegt. Das £ift> £1^9 WBB bei ihm den Yerdaebt einer Ün» Vollkommenheit' in «einer Gesundheit er» regen konnte» war eine blaase Farben im ihm diese aber von Jagend . aaf . eigen ge» ^weeen war, so erschien sie als nichts Un* gewöhnliche« oder Unpäfslichkeit, verra« thendes«

Vor ohngeführ ^wei Jahren haitD er das Unglück y dafs eine schwere Kellerloke^ ibm aaf den Kopf fiel , worauf ein Zustand' von BetSubang eintrat , der aber nach we« nigen Tagen wieder verging ^ so dafs vdn dem gaosen Zufalle keine Folge blieb, efii eine Steifheit and UnyoUkoramenbeit der Bewegungsfablgkeit des Halses , . welche sich in der Folge swar verlor» abpr neeb im- mer eine Spur ihres Daseyn« suröckliefs.

Im vorigen Winter wurde er bei einer Schlittenfahrt auf dem Eise yon Kälte so erstarrt, dafs er fast sinn- und bewegungs- los £u Hause gefahren wurde » wo es meh- rere Tage dauerte , ehe er wieder das Bette verlassen uud in seinen Gescbäftskreis su- rückkebren konnte. Kurz nachher üel er unversehens ins Wasser und muTste darin einige Zeit verweilen, ehe Hülfe kam, wodurch er aus demselben gezogen wurde.

Nach dieser Zeit blieb er aber wohl, that alle seine Arl^eiten mit der gröfsten-

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a4 -^

PflnkflicbkeiC , konnte körperliche Anatren* gnngen and Bewegungen eehr gut vertra- gen, war hart gegen sich aelbst and klag* te nie, wenn er auch za weilen bei der Ar* beit eine oder die andere Besehädignng er* hielt. Das Einzige was man an ihm be-> merkt haben will» istt dafo er beim Auf» heben and Bewegen schwerer Leisten zu- weilen stöhnte und keuchte; dabei aber konnte er doch hohe Treppen leicht nn<| ohne Beschwerden ganz geschwind erstei- gen.

Acht Tage vor seinem Tode klagte e^ zuerst über lüliingel an Appetit und Mat- ägkeit, und wurde durch letztere genö-t thigt» das Bette zu suchen.

Bei meinem ersten Besuche fand ich ihn von einem leichten katarrhalischen Fie- ber befallen , das am andern Tage die Form einer PUuitosa annahm» aber kein einziges Bedenken erregendes Symptom mit sich führte. Die gereichton kühlenden und auf<^ lösenden Mittel schienen in ihren Wirkung gen gan2} den Erwartungen zu entsprechen, es stellte sich deutliche Remission» gänsti-r ger Auswurf» eine allgemeine leichte Tran- spiration und Neigung zum' Schlafen ein. Nach drei Tagen wurde der Auswurf aber schwieriger und war mit etwas Blnt ver- meiigt» welches aber dem gehabten Nasen- hluten, woran der Kranlie seit langer Zelt gewohnt war, zugeschrieben wurde, and von keiner Bedeutung zu seyn schien ^ da gar keine Besehwerde bei der Respiration bemerkt wurde» das In * und Ausathmen leicht geschähe I and die Brust von krank*

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baften Affekiionen frei su seyn schien, auch . der Pols keiire Unregelmäfsigkeit ih der Zirkulation yerrieth.

Nach diesem nahm aber das Fieber eU nen mehr nervös schleichenden Charakter an 9 der Puls war sehr klein, mehr lan^» •am als g^eschKind, die allj^emeine Schwä«* che mehr vermehrt s Neigung som Schlnm« merh, leichte Delirien und schwaches Seh- neilhüpfen erschienen, und Alles hatte das Autehen y dafs der Gang der Krankheil; langsam, aber mit keiner dringenden Ge- fahr Tcrbunden seyn würde.

Eine Veränderung seines Krankenlagert und die dabei nothwendige Bewegung er- Beugten ein abermaliges Nasenbluten, nach welchem ein deutlicher Blutauswurf mit Hasten aus der Brust erfolgte, der s&war nur unbedeutend war, aber doch von Wich- tigkeit au seyn schien.

Schon am folgenden Tage änderte sich die Scene^ der Patient wurde unruhig, Sngstlich, wollte oft der Angrst wegen aus dem Bette, bekam stärkeres Fieber mit be- deutendem Hersklopfen. Indessen blieb der Pols noch weich, regelmäfsig, mäfsig ge- schwinde, und war keinesweges von der Beschaffenheit^ dafs man einen bedeuten- den Fehler in dem Heerde des Kreislaufes erwarten oder ahnden konnte 5 auch blieb die Respiration ohne Störung,

Jetzt erfuhr ich erst einen IJmstand, der mich sehr in Staunen setzte, und dem ich nun die mehrstcn bis jetzt erschiene- nen KrankheitszufäUe beizumessen mich für

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berechtigt bielt. Man ersählte mir »ifm- lich, dafi der Kranke am i^origen Tag« einen schmerzhaften Dmck an dem obern Theile der linken Brast, ohngcfäbr eine Handbreit von der Ahhselböhle empfand^h, nnd diesen einem kurs -vorher angelegten Tragebande 9 der die Hant etwas gedrückt -und wond gescbenert hatte , angeschrieben habe. Beim Uinfüblen mit der Hand an dieser Stelle^ sey ihm auf einmal die- selbe mit Eiter angefüllet worden, nod beim Entblöfsen ans einer geschwungnen Oeffnun^ an der angegebenen Stelle eine solche Menge eiterähnlicher Flüssigkeit ans- geflossen , dafs nicht allein das Hemde, sondern anch das ganse Bette, so daron darchnässet wären, als habe man Wasser aus einem grofsen GefSfs darüber h^rg^ gössen» Ich nntersuchte jetzt. mit dem hin- zngernfenen Wandarzte den OH, worana diese grofse Menge Eiter gekommen war^ und wir fanden an der bezeichneten Stelle, unweit der Brnstwarze eine OefTnung^ ia welche man bcqacm mit dem kleinen Fin- ger dringen^ konnte, von welcher, wie sich's beim Sondiren zeigte, ein Fistelgang schräg aufwärts 4 bis 5 Zoll weit unter dem PtctoraUs major fortlief, darnach einen entferntem Boden und mehrere Gänge ha- ben mufste^ indem beim Drucke auf der ganzen Umgebung ein frischer Eiterabflnfs erfolgte, so dafs die ganze Gegend hohl zu scyn schien. Weder von der Gegen- wart dieses bedeutenden Abscesses, noch von der ihm vorhergegangenen Entzündung halte der Kranke einiges Gefühl gehabt, nie in dieser Gegend Schmerz oder Unbe-

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gseBÜchkeit empfanden , anch den' Arm iin- gehindert immer beXivegen können. Es eiit- «tand die Yermuthon^^ dafs vielleicht der £iter ans der Brnsthöhle kommen könnte, aber bei dem sorgfältigsten Sondireit war ea nicht möglich eine Penetration dersel- ben au finden.

Man mnfste den Schaden auf sich be-' mhen lassen nhd ihn nach allgemeinen Re]geln behandeln y von der Zeit aber die mögliche Aafklämng erwarten. Leider wa* rmn die UmstSnde am nächsten Tage schon so Torändert, dafs man mit Recht den' Tod voranssehen konnte; denn nach einer aobr unrohigen , mit vieler Qnaal und Angst dnrchwachten N«cht, fand ich am Morgen alle ZofiUle einer ausgebildeten Heraent- 7«ftndung gegenwärtig. Eine brennende Hitae bedeckte den ganzen Körper und wechselte mit starken zeriliefsenden , aber nur Augenblicke daaernden Schweifsen ab, die Respiration war ängstlich keaohend, obgleich die tiefe Inspiration ohne Beschwer- de oder Anstofs verrichtet vrurde. Der Pnis war voll, hart, geschwind, 120 bis x4o Schläge in der Minute, aber gleich- förmig. Die Halsadern klopften »tark nnd aicbtbar. Der Kranke klagte über heftige Stiche in der Gegend des Heraens, 'wo er auch keine Berührung vertragen konnte, war noch so ängstlich , dafs er jeden Au* genblick aufsprang nnd das Bette verlassen wollte, konnte auf keiner Seite liegen, sondern nur aufrecht sitzend atbmen, phan- taairte mitunter heftig und hatte starken Durst. Die Zungo war rein und feucht.

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ein KlyBtir hatte natBrIiche Ottttmng be«> wirkt«

Bei 4i®«ea Umständen wnrde f^Ieich eine Aderlafa van ITnc, xvj. gemacht , und ein JOec. AUK c. Etigital. et Oxytru gegeben. Da gegen Mittag die Umstände noch nnr verändert dieselben waren, so wurde noch eiq ähnliches j^derlafs verordpet;. daa erste gelassene Blnt war ohne Entsündnngahant» auf dem snietst weggenommenen aber hatte sich eine dicke feste Kruste gebildet.

Nach dem lotsten Aderlasse war der Pnls etwas langsamer und weicher gewor- den ^ auch hatte sich das Aengitliche ge* mindert y im Uebrigen aber blieben die^Urn- atände unverändert. Am Abend klagte der Kranke wieder mehr über die Stiche in der -Hereo^egend und fühlte sich- matter | dieserwegen wurde das noch nothweadip acheinende allgemeine Blutlassen unterlassen und dagegen das Ansetsen von 2o Blntigeln um die sobmerz,hafte Stelle herum verord- net. Hiedorch erfolgte awar eine bedeu- tende Blntentleerungy allein die Heftigkeit der übrigen Zufälle blieb unverändert» die Kräfte sanken sichtbar, und man konnte sicher den schlimmen Ausgang der Krank- heit gegen das Ende der Nacht erwarten. Dieser erfolgte denn auch am frühen Mor» gen gans sanft*

Am andern Tage wurde die Sektion der Leiche vorgenommen.

Zuerst suchte man sich von der Be- achaffenheit und den Grenzen des Absces- aes . an der Brust zu unterrichten. Nach-

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dem id«r Fütelj^aD|^ geöffnet und die allgef- meinen Decken losgetrennt^ auch die Broatp mnskein ao weit wie nethi^^'anf^eschnit- ten waren ^ seilte es sich, dafs der Fistel-»

Sang achrfig von nnten nach oben nnttfr em pectorüUs major fortlief, und sich un- terhalb des Schlüsselbeins in eine Geschwttr* hfihlOy die tief in die Substanz der unter- liegenden Muskeln eibgcsenkt war, endig- 'te^-von hier ging ein anderer Gang zvk ei- ner sweiten unter der Achsel liegenden Höhle I und von da ein dritter um dat Schultergelenk herum bis zum Schulter^ blnCtef wo er sich endigte* Zwischen diek hea Höhlen ) Gängen und der Brusthöhle war aber keine Verbindung,

Nach diesem Befunde wurde nun die Brusthöhle untersucht* Beide Lungen wa- ren von natürlicher Farbe und gesundem Baue, indessen die linke durch das sehr hervorragende Hers bedeutend nach hin- ten snrückgedrückt*

Der Hersbeutel, der sehr nusgedehnt tfchien, hatte seine natürliche Farbe und Seschaffenheit, und bei dem Einschneiden deaselben, kam eine nicht ungewöhnliche Menge Ilquor pericardii zum Vorschein.

Das Herz aber war yon ungewöhnli- cher Gröfse, auf seiner, änfsern Fläche glatt und ohne Ueberzng von coagalabler Lym- phe, aber die ganze rechte Seite desselben bette eine dnnkelrothe Farbe, und alle Ge- fiiCse derselben^ bis auf die kleinsten, wa- ren mit Blut so stark angefüllt und aus- gedehnt^ als wären sie mit Fleifs ausge«

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spritst worden , von dSet em allem aber war auf der linken Seite keine Spnr» 0ondajrn hier alles von natürlichem Ansehen»

Bei näherer ünterrachnng^ fanden sich der Sinus vetiae cavat nnd das Atrium, duamm fi^wifs noch einmal so g^rofs als im natftr- liehen Zustande« nnd dabei in ihrer Snb- jtane von Pnpierähnlicher Dttnne. Beide waren fast tsu einer Höhle ttbergef^n^en, nnd man konnte keine scharfe Grenaen Bwischen ihnen entdecken.

In dem Atrio kam ein dicker fester, von fast sehnenartiger Härte seiender woifker Polyp anm Vorschein, dessen Körper i Zoll breit, der Umfani; 2| Zoll war, nnd der eine Länge von 4| Zoll hatte; er besaHi's Füfse, einen knraen und einen langen, er- sterer hing frei im Atrio, letsterer aber drang mit einem Theile des Körpers dea Polypen durchs Osiium venosum in den Fen- triculus pulmonalis^ Bei dicsefii Darchgan^e hatte er das Ostium so aasgedehnt, dafa es fast gans verschwunden , und daa Atrium mit dem Ventricolus eine Höhle aussumachen schien. Von den ValvüM UiT ciapidaäbus war keine Spur mehr vorhan- den, die Masse des Pelypen hatte aie gäaalich aurückgedrückt und ihre Subsjtans zum Verschwinden gebracht. Auch hatte er, der vermittelst des langen Fufses mit der Substanz des Hersens fest verwachsen war, seinen aachtheiligen Drack auf die Trabeculae carneae dergestalt ausgeübt, daCs von diesen wenige Spuren vorhanden- wa« ren , und die innere Oberfläche dieser Höhle vielmehr die Gestalt einer glatten Fläche angenemmen hatte.

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Dai (ktium fulmonale war natfirlieh, nnd die Betchaffenheit der Semilanar-Klappon unverändert.

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Der SinuB pulmonaUs , das Atrium simitrum und der F'intriculus aorticuSf zeigten keine Abweichangen von ihrer natürlichen Or- ganisation, doch fand sich im Atrio ein' ähnlicher, aber viel kleinerer Polyp als im rechten.

Die grofseren ans dem Herzen kom* menden Cef äfse waren ohne Fehler,

Eine weiter; Verfolgung der Sektion wurde nns nicht gestattet.

Bei diesem Falle scheinen mir einige Gegenstände der Beachtung nicht nnwer^^ nnd einer nähern Beleuchtung bedürftig zu

BtJtL

Zuerst drijigt sich mir die Frage auf: woher der äufsere Abscefs entstanden soyn, nnd woher «s rühren möge , dafs der Kran- ke seine Gegenwart nicht eher wargenom- men habe, als bis Oeffhung in ihm ent« etnnd?

Sollte wohl nicht die Erschütterung dnreh den Fall der Kellerluke , nach wel- cher noch bis kurs vor der letztern Krank- heit eine Steifheit und Unbeweglichkeit des Halses xurückgeblieben war , dasu die Ver- anlassung gegeben haben ?

Mir scheint eine dadurch hervorge- brachte schleichende Entzündung im Zell- gewebe die Quelle der Eiterung gc^vescn an seyn, bei welcher nicht sowohl wahrer Eiter, als vielmehr der Absatz einer lym-

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phatiach^n eitorähnlichen Tlfisstgkeit ^ebil«> det wi]|rde, mit welcher die ädaflieftende Materie die mehrste Aehnlichkeit hatte» Geschw&Iste dieser Art sind, wie bekannt, mit keiner heftigen Entftündang begleitet, alflo aach wenr{|^ schmerchaft«

, Dafs dergleichen Ansammlnng^n in £r- achiitternng^ rtnd Schwächung^ dei^ feinera Gefäfse ihren Grand haben, sehen wir an der Entstehang derselben nach Veranlas- Bun^en, wovon erstere die Foljpen sind, s% bei der Bildang^ des Psoas - Abscesses nach Schlägpeü oder einem Falle anf dem nntern Theile des ftückens, oder auf den Füfsen.

Von grofAer Wichtigkeit ist die Frage: welches die Veranlassung der Bildung des Polypen , und ob derselbe schon früher da gewesen^ oder in Folge der letztem Krank- heit entstanden sey?

Wenn man den vorhergegangenen 6 sundheitszustand des Kranken, der an kei- ne, sonst gewöhnlich ähnlichen Hersleiden be^jleitendeil Beschwerden litt, sondern an- scheinend völlig gesand war, und seine Geschäfte vollkommen verrichten konnte^ in Erwägung nimmt, so sollte man glan- ben, der Polyp sey erst ein Produkt der leteten Krankheit^ allein, wenn dabei in Betracht gezogen wird, dafs die Folgendes Daseyns desselben im Herzen sich i^ sol- chen Veränderungen in der Organisation dieses Organs, als in Verschwinden der Valveln , der fi^rofsen Erweiterung der Com- manikationsöffnung, der innero und ohem

Fläche

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Fliohen der Herskammer, nhd ihrer Mot- kelherrorra^^ngen y und der innormaleo Ansdehnang des Sinus und Atrüf to'wie der gröfsen Verdünnung^ ihrer Substanz 9 ^^^g: ten, 00 wird es schwer an der Entstehung desselben in Folge der letzten Entzündung; des Herzens y die dem Tode so kurz vor* her ging, zu glauben ^ und es scheint sein Ursprung aus einer frühern Quelle entstan- den SU seyn. ^

Sollte die Veranlassung zur Bildung desselben wohl der Fall in das Wasser und die nacbberige Erstarrung durch Kälte ge* wesen seyn ? Mir scheint dieses nicht un- wahrscheinlich, da der Kranke nach die- sen Ereignissen immer eine blassere Farbe als vorher hatte ^ und sehr oft an Nasen- bluten litt.

Ob nun aber die durch beide Schäd- lichkeiten erzeugte stärkere Con^estion de5 ' Blutes nach dem Herzen und eine länger dauernde innormale Anhäufung desselben in diesem Or^^ahe , blofs mechanisch ausdeh- nend auf den Sinus und das Atrium wirkte, und eine bleibende Verringerung des Tons der Faser hervorbrachte, deren Folge ein Mangel an kräftiger Einwirkung auf die Blutwellen und Verzögerung ihrer Fort- bewegung war, wodorch Veranlassung zur theilweisen Trennung des Blutes in seine nähern Bestandtheilo möglich wurde, oder ob ein schleichender Entzündungsprozefs eingeleitet ist, dessen Folge Ausschwitzung gerinnbarer Lymphe war, ist wohl schwer bestimmt zu entscheiden,

J*urB.LIV.B.4.S«. ^

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Nimmt man das ertU ao , to IKfiit tlah Aas anscheinende Wohlbefinden dea Kran- ken noch einijermafseii be^freifen. Die Bil- dang des fremden Körpers geschab allniäh- lich, und eben so langsam entstanden auch die Folgen desselben. An dieser Verän- derung gewöhnte sich gleichsam die Nator nnd suchte den dadurch entstehenden Nach- tbeil so lange unschädlich an machen, als möglich war, bis sie auletct sich nicht mehr helfen honnte, sondern unterlieg'eQ mufste. Die Erfahrung zeigt so oft, dafa bedeutende das Leben gefährdende Uebel im Körper sind, die bis auf ein gewisses Maximum sieigen können^ ehe sie auf Hem- mung des Lebensproaesses hinwirken ^ so bald sie dieses aber überschritten habpn, kommen sie in ihrer den Untergang bewir« kenden Kraft zum Vorschein.

Mit Entzündung, wäre sie auch noch so schleichend gewesen, kann man das gnte Befinden des Kranken unmöglich reimen ; denn wenn diese sich auch oft noch so sehr verbirgt, oder in einer ungewöhnlichen Form auftritt, so sind doch immer meh* rere oder wenigere Erscheinungen vorhan- den, die ein bedeutendes Leiden anzeigen; hier aber zeigte sich kein einziges.

Dafs der Polyp vom frühern Dato nnd keine. Folge von Entzündung gewesen s^j^ wird mir auch dadurch wahrscheinlich, dafa in dem linken Atrio sich gleichfalls ein sol- ches Aftergebilde, obgleich viel Meiner «eigte, und in dieser ganaen Hälfte dea Herzens keine Verindernn^ zu finden war,

lli# wmt SnUftndnnf oder die dadnreli er» in FolfeA hiadentete,

VeranlaBsan^ der loteten Entstta- dniig;' der rechten Herabälfte liegt mir im Dofikeln. Dafs lie {^ans ,nea find erst in dem MQmtniey wo sie lich knnd that^ ent- standen eey, ist mir wahrscheiplieb, denn das f anse Ansseben der enUündeten Hers* anbstana ceagte, von dem jünf^sten Her- Tertreten derselben , and es feblten alle diejenigen Erscfaeinangen und Verändemn- %en 9 die . eine lanj^ere Dauer derselben so be|^leiten pflc^^en.

Sollte Tielleicbt die letate Kräften- atren^nni^ des Hersens sieb von dem Hin* dernisse seiner normalen Bewe£^njp zn be» ireien , dieselbe herbirt^gefäbrt haben , wie wir so oft sehen 9 dafs die K(atnr im lets- ten Kampfe noch alle ihre Kräfte, aof> bietet^ den Stillstand der Maschine snrück- «ahalten, und dabei Anstrengungen macht, die Boweilen ihre siegende Kraift beweisen, oft aber auch eine frühere ZertrÜmmernng herbeiführen ?

Zarvfiung eines anewismatiichtn Sacke$ ßm grofsen Bugen der Aorta.

. Auch diese Geschichte beweiset, daTs das Leben mit bedeutenden nnd unheilba- ren Fehlern der edlem Organe lange dam^

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•in« «ehr benerliUche Tri! Ptfinrfitiggi «iv ' regende Weise leideo» /

Auch hier seig^t ei eich p wie w^il 'ein t^rfaniscb^r Fehler steig^en köiine, ehedalrch ihn der Tod herbeigeführt wird,, nnd wi% dnnkel oft der Weg töy^ der QDi sar rich^ ti^en Kenntniffl der wahren Grnndorüche einer Krankheit führet. Zwar ist der Tod ans der ang^egebenen Ursache nicht ao gans fetten , nnd wir finden bei den patholof i* sehen Anatomen sehr yiele ähnliche Bei- spiele^ doch sind in den mehresten Fällen dieser Art Zufalle vorhanden gewesen, die anf die Ursache des Uebels schliefsen, und den tranrigen Ausgang vorher ahnden lie- fsen. In demjenigen Falle , welchen ich erzählen werde, fehlen bis knra vor dem Tode alle Speichen einer Desorganisation eines so grofsen und wichtigen Gefäfses, und £war habe an seinem Ursprünge aus dem Hereen gänslich , und nur erst, ala kurse Zeit vor dem letzten entscheidenden Augenblicke die Beängstigungen sich ein- stellten, konnte dem Gedanken an grofser Lebensgefahr und einem schleunigen Tode Kaum gegeben werden.

Doch nun an dem Falle selbst.

Kin 7ajähriger Mann, mager, dttrr, Ton cholerischem Temperamente, hatte seit yielen Jahren keine bedeutende Krankhei- ten erlitten , sondern war immer wohl ge- wesen, nnd in seinen Geschäften, die er ibit Munterkeit und Kraft trieb, durch keine SohwSebe, selbst die nicht eiBma],

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wtlehe das herannahende Alter mit sich ■« Hlhran pflegt , gestört worden.

Die eingetretene Handelssperre und die politischen Zeitläufte^ Dämlich die tran^*

Sen Perioden, wo die Fesseln einos ftrem« en 2wingherrn uns drückten, brachten •einen Wohlstand in Verfall, worüber er •ich eefir grämte und muthlos Wurde, aber aonst daron keine nachtheilige Wirkung auf feinen KSrper verspürte.

Nach einiger Zeit , es mochte vielleicht achon ein Jahr seyn,-fing seine Gesundheit 'an an wanken, er magerte, ab, bekam ei« nen unbedeutenden trocknen Hueten, und klagte von Zeit au Zeit über eine schmera» hafte Empfindung in der rechten Seite der Brust gegen die rechte Seite des Bmstbei« nei an^

Alle Mittel ihn anfsumuntern und seine Hoffnung au beleben , waren vergeblich. Er machte awar täglich lange und weite Spalaiergänge im Freyea, ohne dafs ihm das Gehen angriff, oder er dabei Athmungs- beschwerden verspürte, allein sein Geist blieb trübe und umnebelt, und die Sorge für sein und seiner zahlreichen Familie Fortkommen drückte ihn tief darnieder.

Gegen den erwähnten Schmers wur- den Blutentleerungen, Blasenpflaster, Ein- reibungen^ und die nöthigen innern Mittel angewandt, ohne dafs dadurch eine merk- liche Veränderung in demselben hervorge- bracht werden konnte.

Ohngefähr &4 Tage vor seinem Tode «herfiel ihm einst plötalieh in der Naeht

«in« heftige B^kiemmang ia der Brast dad^ AlheinlofigXeit , die ihn swai^eo das Hello EU Terlaiien und sich «nf einem Stahle mit vorwärts gebücHtem Körper ste setxen,. wornach sich der ATifall bald gana verlor, nnd er ohne Beschwerde aihmen und sich bewegen konnte. Diese Bedenken erregen* den Zufalle, welche manche Aehniicbkeit mit ^nSifitf pectoris hatten 9 kamen noch ei* nige Male in der Nacht wieder, in ändern Nachten schlief er aber gans ruhig. Ans. ■erdem war er immer am Tage, 'die Mifs- stimmung seines Gemüths abgerechnet, wohl, afi nnd trank gut, machte täglich Spataier- gänge-, Terrichtete seine Geschäfte ^ ohne dafs er davon ermüdet oder angestrengt wurde, fühlte keinerlei Art Athmungsbe- scbwerden, konnte Treppen leicht tind ohne Veränderung in der Respiration und dem Kreisläufe des Blutes ersteigen , und schien im Gänsen genommen wohl. Indessen merk- te man doch, dafs seine Kräfte abgenom* men nnd die Magerheit z.Qgenommen haltet welches man aber seinem Alter nnd seiner Gemttthsstimmnng anschreiben konnte.

Plötalich aber änderte sich das bishe- rige Befinden, denn, ob er gleich frei ans der Brnst den Athem herausholen konnte, so liefsen doch die wiedorkehrenäen Re- spiratiopsbeschwerden nichts Gutes in dem lleerde des Kreislaufes erwarten^ bnsondei a da der Puls anfing, bei den lo isten Schlage ausausetsen, die Bewegungen des Heraens swar nicht beschlenniget , aber aueh weder mit den Fnlsschiägen übereio- sUnunend, aeoh so waren, dafs man ein«

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wmftlmUnigB Sy^tok uod DioMtok onterachei-: d«tt konnte, tondera ein über die Grenun des Hersens hinaiug^ehendet nnregelmäfiii- gBB Wallen nnd Beweisen in^ der {Jansen linken BrasthShle bemerkt wurde. Alle Funktionen dea Kc^rpert fpingen natfirlich von Statten, der Harnabflofs al- lein wurde sparaam, und in Folge desiel- ben enlatanden Oedem der Füfae und An* aehwellnng dee Bauches, Bis jetat noch konnte der Kranke auf allen Seiten ini Bette liegen und ungestört sehlafen.

Endlich erschien der Befreier von allen Erdenleiden; denn^ als der JPatient bei Ti- •cbe safs und den hbffel cum Munde füh« ren wollte, schnitt derselbe so schnell den Liebensfaden durch, dai's man sich kaum von diesem Wechsel überxengen konnte« Ohne alle Vorboten, ohne alle Begleitung von Zufällen, die dieses konnten ahnden lassen, war die ganse Maschine im Stecken gerathen , und damit jede Lebensäufsernng aufgehoben.

Bei der am nächsten Tage gemachten Lieichnnöffiiung fand man nach Eröffnnng der Brusthöhle die Lungen fast an allen Punkten mit dem Brustfelle fest verwach- sen i besonders auffallend war der feste Zu- sammenhang eines Theils derselben mit der obern und rechten Seite des Brustbeins, wo aber alles so verworren schien, dafs man nicht gleich genau bestimmen konnte, welche Theile hier mit in die Verwach- aung «gesogen waren. Das Messer mufste Aur Trennung derselben au Hülfe genom-

wattn werden y und nun eeigte eff siob, däf« 4ie SabsUns des Brnstbeiiit an dieser Stelle selbst angegriffen nnd durch Beinfrsfs ans* frebölt sey. Als man nun näher in die Tiefe kam, fand man eine mit einer gro» fsen Menge geronnenen Blates angefüllte tiefe Höhle, welche mit ihrer Wand an einer Stelle - mit dem Brustbeine an dem erwähnten Theile desselben verbunden f^ Wesen war.

*

Das Herz mit seiner Vmgebang war mit dem besagten Blntgerinsel allentnalbeo umgeben, und dieses konnte in fanstgro- fsen Stücken herausgenommen werden. Der Herzbeutel war nicht, widernatürlich ausgedehnt und enthielt nichts wie ein we- nig geronnenes Blut. Das Hers selbst war dem äufsern Ansehen nach natürlich, von Beschaffenheit und Gröfee, aber schlaff und blutleer. Als nun alles näher untersucht war, seilte es sich, dafs die vorhin er- wähnte Höhle aus einer Ungeheuern Ana«- dehnung eines der gröfsern Gefäfse D^ständ^ welches geborsten war. Alles wqrde nun herausgenommen, und einer genauem Un- tersuchung unterworfen. Diese ergab Fol* gendes: V

i) Der rechte Vorhof des Herz.ens war sehr erweitert, und seine Wände waren sehr verdünnt. Die Vena cava desctndens hatte eine auffallende Erweiterung, die asctndens ihren natürlichen Durchmesser. Die Communikations- Oeffnung zum Ven- trikel zeigte sich widernatürlich erweitert, die Valvulat tricuspiddu waren grofs und sehr

•obUff. Der Ventrikel selbst seigta ftwar eine normale Gröfse, aber eine auffallende Verdünnung^ seiner Wände, die Träbecufae earntae waren sehr dünne und Kern Theii j^ans geschwunden, die ,4iUria pulmnnaUt erweitert und in ihren Wanden sehr itiinne.

2) An dem linken Vorhofe seig;te sich nichts von der Norm Abweichendes \ in dem linken Ventrikel waren aber die Val^^ vulae gtmilunarti susammenj^ezog^en» hart und kborpelartig,

5) Der Bo^en der Aorta war bald nach seinem TJrsprnn{|re ans dem Herzen tu, ei- nen immer gröfser werdenden und zuletzt über 3 Zoll im Durchmesser haltenden Sack aasgedehnt, aus welchem die nach Vorhältnifs eben so ausgedehnte Art^ria itu uomnata entsprang. Der ganze Sack ^ar so fruf«, dafs man bequem mit der Hand in ihn eingehen konnte, und nahm von der Grandfläche des Herzens gerechnet, zwi- schen j» und 6 Zoll ein. Die Wände des» delben waren hart, sehnenartig und bis sa 5 Linien dick, fleischartig aufgetrieben und BO desorganiflirt, dafs man auch beino Spur ihres normalen Baues entdecken konnte. Mit der rechten Seite war dieser Sack mit dem Brustbeine verwachsen gewesen, hatte daseljist die Destruktion des Knochen be- wirkt, und die oberen Lappen der linken Lange ganz nach hinten gedrängt.

In ihm fand sich ein zwei Zoll grofser Rifs an der entgegengesetzten Seite des Ursprunges der Arttria- innonünata. Verknö- cberangen waren nicht in ihm vorhandeo*

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Ob^Ieidi d«r hier erstthlte Fall scböa Ton menrern Beobachtern wahrgenommen »tty so gehört er doch immer mi den sel- tenem «in4 der Anfmerbsarokeit nicht gans anwürdigen. Ich finde nar beim Morgagni in der .i7ten Epist, einen ähnliehen , so wie Hudgson Ton den Krankheiten der Arterien und Venen , ans dem Engl, von Kohtnipm^ 1917. p. i36y 137 38. ein Paar aufgeaeich- net bat, die einigermafsen mit ihm verw glichen werden können y und auch in JOam^s Archiv 7ten Bande ein Fall beschrieben fat» in dem an der Aorta dacendens ein AnuuyM'^ ma gefunden wurde , welches den 9ten, leten und Uten Rttckenwirbel serstört hatte, und durch sein Bersten die Ursache eines plöts- lichen Todes geworden war«

In dem oben erzählten waren aufser der enormen Erweiterung des Bogens der Aorta und der Arttria irmominata noch sehr bedeutende Fehler des Heraens, welche wohl als Folgen des erstem angesehen wer- den müssen, und .dea Zwang anseigen, dem das Hers unterlegen ist, den es swar mit aller seiner Kraft entgegenr^n^treben suchte, aber doch dadurch in seiner Struk* tnr grofse das Leben gefährdende Veräo» derungen erlitt, deren jede einscelne schon hingereicht haben würde,* den Lebenspro« aefs uiivolikommen zu machen, und end- lich sein Erlöschen herbeisuführen.

Von allen Zeichen, welche Senac, Kreys^ mgj Hodgsonj und andere von dem Daseyn einer Erweiterung der Brustarterie anfüh- ren, seigten sich bei diesem Kranken nur erst kurso Zeit vor dem Tode etaige un-

^ ♦* -

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deatliche Kennteiehen, da d6ch daa Uebel schon von altern Uraprang^e soyn mafste, aasn^enommen der Schmers an der rechten Seite des Brostbeins, der aber auch nicht von der Art v^ar^ nm von ibmauf ein sehr wichti|^es inneres Leiden sn schliefsen. KrMyfKg bemeriit in seinem Werke von den Krankheiten des Hertens, 2ten Th, p.'3o49 dafs das Aneurysma der Aorta oft wenige Zn- fälie mache, und erklärt dieses daher, dafs die Häute der Aprta nur an einer Stelle von ttiäfsigem Umfange krankhaft seyn könn- ten, und die Schwere der Zufälle, die es voranlafst, vorsogsweise von der mecha* nischen Hemmung abhängen , welche das- selbe ala Geschwulst an der Aorta zunächst auf den Fortgang des Blutes ausübe.

Nach der hier beceichneten Annahme läfst sich die Abwesenheit bedeutender Zu- falle im' Leben ^ und ein plötEÜcber Tod, auch wenn die Zc'rreil'sung nur an einer sehr beschränkten Stelie, wo die Arterien« häute krank sind, geschieht, erklären. Al- iein, schwer ist es einzusehen, wie eine so bedeutende Ausdehnung des Aortenbo- gens und der Artet ia innominata ^ die doch lange vor dem Tode ihren Anfan;r genom- men , und so bedeutend auf das Hers und dessen Strnctur gewirkt hatto^ ihr Daseyn haben konnte, obn<$ sich durch ein Zei- chen, wenn wir den Brnstschmers und trocknen Husten ausnehmen^ kund zu tliun. Es ist uns dieses ein abermaliger Be- weis, was die Natur zu ertragen vermag, und wie ^ehr sie sich bestrebt, alle Unre- gelmäfsigkeiten ausr^ugleichen, und das Le- ben so lange als möglich f.u erhalten.

. ^ 4i mm .

Tiaren die iiiedordrftckenden Leiden* ichaften die erste YeranlaBsende. Urseehe dieses Leidens ^ oder entstand die bypo- ohundrifiche Stimfininfir des Gemiitbi aae diesem F<*hlcr in dem JEIeerde des Kreisiaa- £es? Bestimmt läfst sich vohl beins von beiden behaupten. Dafs das branke Hera nicht allein bildlich, sondern wirklich auf den Geistes- und Gemiithszastand einwir* kety and der gehemmte freie Kreislaaf darch* ihn and den ans ihm entspringenden gro- fsen Gefäfsen auf die Stimmung der Seelo einen bedeutenden Eioflufs habe, ist wohl aufser Zweifel, und bei manchen Geistee* und Gemü tbskranken liegt die Ursache sei», per Verstinimnng im wahren Verstände im Herzen« Allein diese psychische kranke Abweichung hat auch direkt auf die Be- wegung des Hersens und seiner gänsea Funktion eine bedeutende Wirkung^ und ist im Stande 9 grofse Veränderungen und Abweichungen darin hervorsubringeD, wo* von uns Corvisart ja so viele und so merk* würdige Beispiele geliefert bat«

Mir scheint es, dafs in dem gegebenen Falle die immerwährenden Sollen , der an* haltende Kummer und die Furcht vor einer Ungewissen düstern Zukunft in dem sonst ToUkommen gesunden und f3r sein Alter sehr raschen Manne, die veranlassenden Ursachen seiner nachherigen Leiden gewe* len seyen.

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Delirium rrcmc/it.

Diesd von Arnutrong *) nnd Sutton *^ 00 ^ schön beschriebene, und von letztem nach dem in den hSufi^sten FSilen vorfcom- meaden Zittern nnd anruhi|;en Bewejj^en der Glieder benannte Krankheit kdmmt auch hier häufig , besonders unter der Klasse ▼on Arbeitern vor^ welche mit dem Ver« packen und Unifüllen der Waaren in den PackhKusern dei* Kaufleute beschäftigtet sind, und dabei täglich Gelegenheit haben, ihren Durst in Wein, Branntewein und andern hitai^en Getränken zu löschen,

Sie ist sehr oft bei der sweckmäfsig- aten Behandlung tödtlich , indem das Gehirn und ganse Sen«orium so ergriffen sind, dafs sie der heftigen Anstrengung des arte- riösen Systems nicht mit Kraft entgegen- wirken können, dem Sturme unterliegen mttssen, und eine tödtliche Apoplexie die Trauerscene schliefst. Dieses ist oft der Fall bei jungen vollsäftigen Menschen, die noch nicht gar zu lange dem Trünke er*

{eben gewesen sind , dagegen alle Trun- •obolde mehr an torpider Schwäche lei- den, nttchtern mit sittern-ien Händen, wan- kenden Ftifsen, grofser Muskularsch wache, ipeistiger Stumpfheit, die aus ihrer ganxen Physiognomie hervorleuchtet, umherlaufen, und den trägen Gang des Leben^prozesses

•) Praetieal ültistrations 0/ typhus and other febrile diseases. By John Armstrong, London^

**) Trmets on delirium tremens hy Thomas SuitOtu Mtrtstst von Dx, PkiL H^ineKea^

weder dorch Ruhe noch Speiten^ aondem nur darch den Gennfs von ipiritnösen Dia- {^en, deren Maafs immer verstärkt werden fainf«, wenn dadurch die verluhrrle Span- nung nnr auf eine Zeitlang wieder erhal- ten werden- loU, aufregen können, die über- dem an Congestionen im Venenayf teme be- sonders der Leber und Pfortader leiden, die •zuletst XU Stockungen führen | welche we- der durch das eigne, Leben der Venen, noch durch die angestrengte Kraft der Ar- terien gehoben werden können.

Der Karakter dieser Krankheit 'kann schon nach diesem Unterschiede , der twi- scben alten Helden des Bachus und den Jüngern Verehrern desselben herrschet, nicht immer derselbe seyn, so wie er auch nach dem Lebensalter , der Körperconstituiion, dem herrschenden epidemischen Genius, der Lebensweise, und selbst der Art des Ge- tränkes, dessen man sich, im Ueberflnsse bedient, verschieden ist: denn so siad die Zufälle weniger heftig bei Wein-, mehr bei Branntweintrinkern, nnd am schlimm«- sten bei denen , die den schlechtem Rmnm^ Lewantischen genannt, trinken, welcher jetfet häufig im Handel vorkommt , wohlfeil ist, und nach der Schärfe des Geschmacka nnd andern Eigenscjhaften * zn nrtheilen, über scharfe Stoffe abgezogen ist, um ihm dadurch mehr Stärke au geben.

Sutton hat in dieser Krankheit fast nn- bedingt den Gcbraach des Opiums in dBn stärksten Dosen empfohlen, um dadurch die einaige in derselben woblthätige Krise den Schlaf herbeiauftthreo. Sollte dieses

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Mittel aber wohl la allen FKIIto bei alleli Umständen, bei allen Constilntionen und Altern , und in allen Perioden der Krank- heit, passend seyn, nnd mit so dreister H-and gereicht werden dürfen ? Sollte keine Vorbereitung dasa nöthig^ keine Anaeigen gegen seinem Gebrauche vorhanden seyn?

Ich fürchte fast, dafs die <Syrtofi'sche Anpreisung des Opiums au uneingeschränkt angenommen , und die Anzeigen gegen das- aelbe gar leicht ans Vorliebe, dem Ver- langen bald £u helfen, und eine gelinde flänaende Knr au machen, übersehen wer- den mögen , und möchte daher meine Her- ren Amtsbrüder wohl bitten, auf ihrer Hut au seyii, und nicht au unbeschränkt der Sutton'schen Methode au huldigen.

Wahr ist es, dafs seine glücklichen Erfahrungen von der Wirkung des Opiums uns den Weg geseigt haben, die heftigen Stürme in. dieser Krankheit anm Schwei- gen au bringen, und eine glückliche Ent- acheidung derselben schnell herbeiauführen. Aber dieses läfst sich nicht immer allein mit diesem Mittel bewirken^ und es giebt mehrere Umstände , die den 'Gebrauch desselben beschränken, oder ihn bis auf eine gewisse Periode der Krankheit hinaus- achieben.

Der Hauptzweck bei dem Gebrauche desselben kann doch nur der soy», das dorch die wiederholten, von den geistigen Getränken aufgeregte, und dadurch ge- achwächte und verstimmte sensible System Ml beruhigen^ an stärken, an seiner aor»

jBftl6& Vonktiott fturüeksaftthren und dit •nfgehobene Harmonie swischen ihm und dem irritablen mrieder bersaslelleu. Kann diesea aber mit ^utcfm Erfolgte geschehen, ao lanj^e «las irri-able und Gefäfssysteni fatl bis £uni Entsündlicben anfj^eregt sind, Con- jeatiunen nach dem Gehirne, den Langen^ und Uorsen , der Leber und andern Orga- nen \urherrtfchen, Ma|[eu .und Darnkanal mit Saburral- Stoff angefüllt sind? Kann es heinen Unterschied in der Behandlung machen , ob ich einen, jungen kräftigen, 'vollstfftig^n Mann^ oder einen alten ent- nervten Öäufer vor mir habe> und kann das Mittel, was dem letztem vielleicht unbe- dingt susagti auch dem erstem gleich im Anfange ohne alle Vorbereitung und ohne Einschränkung gut und heilsam seyn?

Ich bin gewifs, dafs ein jeder denken- de Arstf der nicht jeder neuen Ansicht, 'besonders wenn sie über's Meer xu uns ge- kommen ist, huldiget und unbedingt aur^' nimmt, mit mir gleich denken, und meine Ansichten theilen werde-

* Armstrong j der Sutton*s Beobachtungen Gerechtigkeit wiederfahren läfst, und den Nutzen des Opioms in den dazu geeigne* ton Fällen anerkennt, richtet seine glück* liehe Heilun^swcite gans den Umständen gemäfs ein, läfnt bei jungen, vollblütigen, noch nicht lange am Trunk gewöhnten, sur Ader, wendet diese Ausleerungen bei star- ken Congesiionen nach edlern Organen, bei grofser lliue^ vollem und hartem Pulse, an, und warnet nur dabei, diese Ausleer mng mit Vorsicht, nicht cn stark » und

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tt iet Kegel nur im Anfani^e der Krank» heit %n machen. Er wendet ferner Abfftb- ;nmg0mitter, besonderi das Calomel, an, ISCit bei starken fangen Subjekten, nach Oirrity kalte Uebergiefinngen machen und •tark reiben, nnd gibt Tor und nach die-> •er Operation warmen Wein mit Wasserj bei echwächem nnd verdächtigen Gonsti- tationen lafit «er den Körper mit lauem lYasaerf in welchemi Salz aufgelöset ist^ iibergiefien , ihn stark reiben, und gibt l^leich nachher Calomel mit Opium,

Auch bei dieser Krankheit wird man^ wie bei allen andern , den richtigsten und ■iohersten Weg wandeln, wenn man sich ^•n richtig aufgefafsten allgemeinen Indi- kationen leiten läfst, * der Idee an ein Spe- cificum nicht su sehr Raum gibt , und die- ses nur da und dann anwendet,, wenn er- atere erfüllet sind, und c^as sensible Sy^ atem noch allein , oder Yorsüglich als Trä- ger der Krankheit erscheint.

Bei der mehrfachen Gelegenheit, die Krankheit £u beobachten und xn behan- deln, die sich mir dargeboten hat, habe ich gefunden, dafs man am glücklichsten fKhrt^ wenn man den Heilplan nach den Regeln der allgemeinen Therapie einrich- tetj und dabei das Individuelle, Karakte- ristische der Krankheit nicht aus den Au- gen verliert, um dagegen nächstdem das mn thun , was die Erfahrung als das Wir&- aamste angewiesen hat.

Ueber das Blutlassen sind die Meinun- gen sehr verschieden gewesen; einige ha-

- Journ.LI7:B*4*St2 D

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bau es alt schädlich, ja fast absolut tödCr lieh verdammt *, andere es als nötbi^ aod nützlich empfohlen afid f^epriiesen. , Beide haben Recht; wird es bei alten , ächwa* chen, entnervten, blöfs an sensibler Schwä* che Leidenden angewandt, IsTst man sich Ton der Ünrnhe -, dem Toben der Kränken^ den Yorübergehenden Congestioned b^th dem Kopfe und ändern Theilen allein lei> ten, so kann man dadurch riel Nachtheil hervorbringen^ ja den tödtlicbeii Ausgang der Krankheit herbeiführen f wendet man es aber bei jangen, kräftigen, vollblütigen, an tlntsiindnngeit geneigten nnd solchen Kranken än^ bei denen eine wirkliche Sy- nocha gegenwärtig, öder nii^h den Znfäl^ \tn fürchten ist^ bei welchen die Con-

Sestionen nach edlern Organen, beäoaders em Köpfe , in wirkliche Entsündnng ans- anarten drohen, da wird ea nicht allein nützlich , sondern nnnmgänglich nothwen« vdig seyn , und die drohende Gefahr ana besten abwenden.

Mir sind mehrere Fälle bekanntf wo allein dnrch allgemeine Blntentsiehangen, nebst abführenden nnd kühlenden Ars- neien nnd Getränken die ganze Heilang bewirkt wnrde, wobei in denen Fällen, in welcliea ein heftiger Drang des Blntes nach dem Kopfe Statt hatte, znr Verhütung des Entsündnngsprozesses Blatigel nnd kalte Umschläge nm demselben zur Hülfe gezo- gen wurden, nnd alles einen guten Aus« gang nahm, oder, wenn der Sturm im ir- ritablen Systeme ge^itillt war nnd keine Rühe erfolgte, das Opium mit dem besten Briolge aage wendet wurde.

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Nichit dem BlatlafBen verdieneB di^ ftbliUirendeii Mittel in denen Fällen y wcl ilirer Anwendnnff keine Geg^eniinEeigen im Wege atehen^ eine vorsügliche Rfidssicbt, 00lbtt Brechmittel zeigen sich im Anfang dft sehr wobUhätigy vor allem aber em- pfohlen eich lifticirmittel ^ und unter diesen 'vorsfiflich dai Calomel, deren Wirkung dnrcb Klystiro mit Essig sehr befördert wird.; Bat man gehörige > den Kräften an- gemessene Aasleemngen gemacht, so kann 2aa Calomel mit Opium verbunden» und| irenn dann noch kein ruhiger Schlaf er« folgt y letzteres allein gegeben werden^ und »an kann dann dasselbe in grofsen Dosen nichen»

' Bei alten , ausgemergelten » cachekti- aclien. an Muskularschwäche Leidenden und abgestumpften SänferU) so virie bei schMräch- licnen sehr sensiblen Subjekten , bei denen TÖn der Anstrengung des Gefäfs - und ir- ritablen Systems nicht viel tn fürchten, sondern die sensible Sphäre mehr ergriffen ist, kabn natürlicherweise an Blutausiee- mngen nicht gedacht werden, aber Abfüh- mnpmittel darf man nicht versänmen, auch sind die lauwarmen Uebergiefsungen mit Salzwasser, nach Armstrong y so wie 'warme Bäder, gewils von wohlthätiger Wirkurg^ und bei ihnen, kann und muftf man bald zum Gebrauche des Opiums schrei- ten, damit durch den Sturm der Krank- heit nicht der kleine Ueberrest von Kraft gans aufgezehrt werde.

Bei dieser Krankheit kommt auch viel auf die psychische Behandlung an. Märte^

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Strenge, beständigeii Widersptach, ver- tragen die Kranken nicht , iondem werde¥ danach immer unruhiger nnd wüthender. .Ein sanftes Zureden^ Willfahrnng ihres Willens , wenn es ohne Schaden geschehen kann, Einstimmung in ihren Ideen, und freundliches Benehmen, beruhiget sie am bejiien, und bringt sie am leichtesten £ur Yernünftigen Ueberlegung zurück , welche überhaupt bei ihnen nie gans fehlt, aoui» dem sich oft sehr deutlich ausspricht. SM 2U fesseln und mit Gewalt in ihren Bewe- gungen aufzuhalten , iBt sehr -nachtheilig und macht sie immer wüthender. Je mehr man ihnen die Freiheit läTst, sieh auszu- laufen und auszuarbeiten, desto eher läfst das heftige Muskelspiel nach, es tritt Mü- digkeit ein^ und wenn sie auch noch uicht in Schlaf verfallen i so werden sie doch ruhiger.

Unter mehreren Fällen eines glückli- chen Ausganges dieser Krankheit will ich nur folgenden ausheben, bei welchen die Heilung nach den sich zeigenden .Umstäu- den eingeleitet und durch -den drbisten Gebrauch des Opiums glücklich vollendet wurde.

Ein Mann von starken muskulösen Kör- per, einige 3o Jahre alt, .der mit gutem Appetit gegessen und seine Arbeiten or- dentlich verrichtet halte, und nie vorher krank gewesen war, liebte nach der Ge- wohnheit dieser Klasse der Menschen, das früh Branntweintrinlien, ohne dach jo ein Säufer gewesen zu seyn. Er hatte kurz vor- her Verdrufs gehabt, dai'auf gleich den

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Aei^er in Branntewein su ersäufen gesucht, •und wurde nach ein Paar Tagen in der Nacht von Schlaflosigkeit^ Unruhe, uind einer solchen Angst ergriffen, dafs es ihm unmöglich war, auf einer Stelle £U blei- ben f sondern er mit ungewohnter Lebhaf-^ tigkeit und Redseligkeit in grofser Aufre- gung von einem Orte ^um andern herum- lief. Bei meinem Besuche fand ich ihn unruhig von einem zum andern Orte mit Schnelligkeit laufend und mit tausenderlei Dingen und Gedanken beschäftiget an.

Er hatte ein immerwährendes Verlan* gen nach seinen Geschäften j, schwatzte be^ ständig davon und machte solche Bewcr gungen^ als wenn er wirklich in diesen thätig sey, klagte^, däfs man ihm Zwaüg anthun und ihm nicht erlauben wollte, nach seinem eignen Hause zu gehen, iur dem er fest behauptete, dafs er in einer fremden Wohnung sey«

Sein Ansehn war wild, unbändig und unruhig, seine Augen funkelten und fielen von einem Gegenstande auf dem andern, oder fixirten sich auf einige Stellen im Zimmer, wobei er fest versicherte, daselbst deutlich Figuren von Menschen^ Thieren, kriechenden Insekten oder dergleichen zu sehen, und diese Bilder oder Gegenstände durch lauten Zuruf wegzuscheuchen suchte. £r schwitzte beständig, besonders in den Händen und im Gesichte^ zitterte mit den Händen. Der Puls war nicht viel vom natürlichen abweichend, nur etwas 'voller und geschwinder^ dabei aber weich; sein Gesiebt war blafs, mehr kühl als warm,

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^ßif wie die Temperatnr de« Körpers sieht besonderi erhöhet, s^ine Zunge wür mit gelben dickeji Schleim belegt , und er hatte Neigqng cum Erbrechen« Ich verordnete gleich ein Brechmittel , und ab dieyee ge-^ wirkt hatte, eine Abführang auf'Calpmel and Jalappe, welche« einen guten £ffekt hatte, worauf er auch gegen Abend Ttel ^higer wurde. In der Nacht fing er aber wieder eo stark au wuthen an» und war $0 unruhig und unbändige dab er haum von 6 Männern gebalten und vor BeacbSt» digungen bewahrt werden konnte. Ihn au Bette au bringen» war nicht möglich, er lief unter beständigen Schwataen und he* schaftiget thnn» umher, und wurde bestän* diff von seinen Augen vorscbwebendea Bildern beunruhiget« Am Morgen war er etwas ruhiger, er kannte alle, die um ihm waren, und wurde beim sanften Zureden ruhig ,. fing aber nach einigen Augenblicken das alte Spiel wieder an. Das Zittern dein Hände war noch stärker geworden^ «ind das Schwataen hatte kein Ende, Neigung aum Schlafe war noch nicht erschienen, er halte eiiiige Male starke Oeffnuog gehabt» und die Zunge erschien reiner, U^ber dem ^anaen Körper war ein starker Schweifs ausgebrochen^ und der Puls weich und

Da es nun darauf anankommen schien» das aufgeregte sensible System au beruhi«* gen » so echritt ich aum Gebrauch der Opi- ums, wovon ich jede Stunde einen Gran des £atracts nehmen- lief«, und da hierauf DAch 19 Stunden, aooh keine merkliche Be-

nAignng ertolgt yrar, vemelirta ich fed« 0006 noch nni einßn Qran. Hierauf blieb aber alltf wie.es war^ es eraohien kein Schlaf 2 int Gegentheil hatte ' die Unmhe •ich Yermeh|*t. Ichliefs jisüt £«^|gT&ly-» etirer gebeA, iind 3 Doien Galom^l mit Ja- läppe reichen , livoranf einige Male reich« licho Au^leemo^ erfolgte ^ yerprdnete nun 19 Dosen Opinm, jede von 3 Gran, alle Stunden sa nehmen , nnd liefs kalte Vi^» •ohläge nm den Kopf n^aoben. Et yenin- gen' wieder eine JNacht nn4 ein^ag ohne ^wesentliche Veräfid^mng der Umstünde, -welches mich , um die in^mer paher rttckea« de{jebensgefahr ahsnbalten, z'ß pinem nodh kräftigeren Verfahren he wog/ Ich liefs jede. Stunde 5o Tropfen Tmctüra Opu Eccar^ di nehmen, un4,' nachdem davon 6 Portio« aen» verbraucht waren, ^teilte sich ßcbläf- rig&ei( ein^ die in einei^ ri^higen 3chlaf überging, der aber noch suweilepi. in der Nacht mit unruhigen Auffahren abyre^hsel» te,. und erst ge^en Morgen sanft und un- unterbrochen, fortdauerte, und aus welchem er uaoh einigen Stunden Pauer, (bi^b ra-" big und yernünftig erwachte. Das Zittern der {lande war verga^ngen, der Schweifs batte sich verloren , und der Puls ^ dör schon hei dem Gebrauche des Qpiuins im«» mer ruhiger gewordea war, wich vom na« türlichen gesunden nicht mehr ab. Jetst liefs ich noch ein Abfübrungsmittel ans Ga- lomel nehmen', und nach Beendigung der Wirkung desselben das JBX^k ceidum HaU Im reichen.

Er blieb hierauf einen ganzen Tag ru» big und veruünfti^,' gegen Abend aber

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jB^igte lieh leider wieder ein Anfall der vo» rifen Unrohe, .und die Nacbt brachte er abermals mit Lärmen y Toben und Herna|i'!> laufen zn. leb liefs gleich wieder kalte Umschläge um den Kopf machen^ und veiy 'ordnete 5 Gran Opium' mit 1 Grau Calo« mel stündlich zu nehmen, worauf sich in der folgenden* Nacht ein sanfter ruhiMr Schlaf einstellte, der den ganzen folgenden Tag fortdauerte, und aus welchem der Rraiike gans vernünftig und so gesund sich folilend erwachte, als er vorher gewesen war. Der noch einige Zeit nachher fort-p

{esetftte^ Gebrauch des Elixir acidum Hatt^ efestigte seine Gesundheit so sebr^.dafs ihm nun seit beinahe Si Jahren nicbta wie» der gefehlt hat»

So wie ich in diesem Falle keine Blut<p entziehungen angezeigt fand, so sind mir andere bekannt, wo sie angewendet wer- den müssen und von g^utem Erfolge weren; auch bat die Erfahrung hieselbst gelehrt, dafs in einigen Fällen Brechmittel die gaii- «e Heilung vollendeten # und in wiederaol- ten Anfällen bei einseluen Individuen i]p<- mer den vor Augen habenden Zweck er- füllten, Vesicatorien scheinen auch nach meinen Erfahrungen nachtheilig zu vrir^ Icen und die Aufreiung zu vermehren,]

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IV.

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IfiUire Erfahrungen über die aufstrliche jiritpen^ düng 4€r Jodine ^ von jpr* Baup zu Nyörif mt^eihült von Dr. J. L, Casper, prakti^' ßchem Arzte zu Berlin^

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J^LlIeg ist neu bei diesem Gegen standoi das Medicament^ die Wahl der Präparation^ die beste Art der Anwendo^nj^, die Art der Wirkung; es öffnet sich ein weites telfL für Torachnngen der Physiologie und der praktischen Arsneibunde/' - So redet der Erfinder dieser nenen Karmethode, Hr, Dr. Coindetj welche nenerlicbst, wie die Anwendung der Blausäure ^ die allgemein* ste und regste Aufmerksamkeit der Prak- tiker auf sieh gezogen hat. Bekannt ist es^ wie Tcrschieden bald die Ansichten dersel- ben über das neue Mittel wurden , und wie auch dieses dem unwiderruflichen Schick- sale neuer Kurmetboden nicht entgehen konnte^ von der einen Seite als wundqr- Var^ alvspecifik gepriesen 9 und Ton der

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andern wcg^werfend yerbannt xu werddo. Selbst über die unmittelbarsten Wirkun- gen der Jodine auf den Orj^anismuf , *abge- sehen von ihrem tberapeqtisoheqi Nutzen, sind die Beobachter nicht einig, und wäh» rend der Entdecker selbst vnr unvorsichti- gem Gebrauche derselben warnet, der nach ' ihm (und den darin am meisten erfahrenen Praktikern, eigcfnthümlichei gefährliche Zu-» fälle erregt, erzählte qnlüngst IktagewUe *), dafs er. bei mehreren Thieren die Jede- Tinctur ^u einer Drachme ohne scheinbare Wirkung in die Venen eingesprütxt, daCs er sie mebrerem i{unden eingegeben habe, welche blofls danach brachen ^^ daf« er von einem vierjährigen Kinde einen gansen Kaf- feelöffel voll gutbereiteter Tinktur au« Irr- tfaum habe verschlucken sehen, wonach blofs Zunge und Lippen gelb gefärbt wur- den, aber kein gefährlicher ZJufall erfolgte, tind dafs er endlich hierauf seibat einen Kaffeelöffel davon genommen habe, worw auf nur ein mehrere Stunden anhiiltender, unangenehmer Geachmack folgte^ .'Andere haben wieder- den tkerapeutischen Nataen des Mittels gana weggelängnet, ond ihm nur seine gefährlichen -Wirkungen statoirL Die Schweitzer j^IKbliothe^ue univenelh** iB% vorsöglich der Schanplats dieser Verhand- lungen und Streitig[keiten geworden ^ be- greiflich f da wohl nirgend die Aerste mehr Gelegenheit haben , die gerahmte Wirkung der Jode auf Kröpfe , und ähnliehe Leidea jsu beobachten , als in den Kantonen , dar aftdlichenj^ und südwestlichen Sehweite» die

*) F^rmulaitB paur la prtparation et V§mpoi plw' ' §Uwr» icoa9ta«9o mddipvnwnt #^0. P^r. }8aX| p* 7a«

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moA daa Vaterland dieier menen BnV» deekiia^ iit« Bei dem an^edeatelen Stand« paakte dar Verbandluoj^en aber itt es er* frenlicb, jeti^t wieder einen rabigen , un»» partheiiflcben Beobachter^ Hrn. Dr, Snup aa Nyon im Waadtlande, jn jenem Joar- nale *) mit ae4nen Erfahrangren bervortre- tea so aeben, die wir hier im weientligheo '' Aaianjpe miUheilen,

Seit dem Jnli 18:^0 ^ eag^t Hr, Dr« Baup^ habe iqb die Jode - Tinctar bei dreifsig Kran^i ken angewandt , von denen achf"un<i zwarai^ genanrij obn0 die gering^aten Folgen in ih- rem Geanndbeitfixnatande «a apüren* Der nenn und j^wanzigate Kranke nahm vier FIKacbchen ^^), und hat «war kein XJebel- aeyn empfunden ,. der Kropf iat aber nicht g^ewichen; Der dreifaigate Kränke, yiersig Jabf alt, hatte einen beträchtlichen Kropf, der achon tn Zeiten in aeinem Umfange dorch den Gebrauch einer ILiatwerga von giebranntem . Schwamm , China nnd Wer« mntbayrap (?) verringert worden war; er nahm den dritten Theil einea Flacona jener Tinetnr, und aein Kropf ist fatt gan« ver« achwnnden^ aber er bekam die Zufälle, die Comdet unter der Benennung JodUche be- acbreiht, nämlich; Abmagerung, Fieber^ Durat, beaondere Veränderung der Geaicbta« fii&ge, Diarrhoe, Inaomnieen, Vermehrung

♦) Decbr, »821, p. 504.

**) Wahrscheinlich meint 4er Verf, die Por« . tion von einer Unze Alcphol^ worin ao Gran Jode gelöst sind, welche er weiter unten an- gibt f nnd die nach seiner Meinung eben so gDt tricisit als Coind§t'*s Dosis yon 4^ Gr. Joda auf eine Unse Alcofaolt C,

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der . Efsluftt nZ w. lin^e warme Bäder, Kuhmilcby milde GetraBke.^ Opinmj eio mäfaij^es Regimea stellten ihn jedoch. alU m$)ilich wieder her. Alle ..jene BeCLbach«^ tongen sind an Sabjekteh von verachiedle«*» nem Geschlecht, Alter nnd Constitatiom angestellt worden. Zwei Schwestern von füiif upd von swö'lf Jahren, nahmen die Tinktnr, aber nnr von zwanzig Granen Jode in einer Unze Weingeist^ nicht al« . leiia dafs ihr Kropf verschwand, sondern mch serophi/löse Geschwülste am ffalse wwrdm vollkommen gdidltp und keine von beiden empfand .eine StIIrnng ihrer . Gesnndheitt

* ]Bin jünger Mensch von siebenzehn Jahren

* trng einen beträchtlichen ^^rgpf , und ein Geschwür unter der Kinnlade, das bisher iieinein Mittel hatte . weichen - wollen ; er nahm dieselbe Tinktnr, und in fünf V^o^ üben war er seines. Kropfes entledigt , und ^e/zr gut gihült von dem scrophulösen 6e^ schwur, ohne dafs er üble Zufälle empfun- den hatte, Ejn zwölfjähriger Knabe hatte einen sehr harten Kropf, und überdies chronische Parotidtn--Ces<chwüJste; er nahm die Tinktur, und war in neun Wochen von seinen beiden Ueffeln geheilt, ohne dafs er unangenehme Symptome geklagt hätte«

«

. Nach Coindet's Vorgange *) , fährt Hr. Baup fort, h^be ich die Jode auch äufser«- lich in Sälbenform angewandt» Von sechs- «•ehn mit Jodin- Salbe behandelten Kranken^

, *) Welcher folgendes Mittel mit Gluck vtrsacht hat * Rec, Kali hyclriodinici. drachnt» /f. jixung* Tprci unc. iß^ M, D, S^ Früh und Abend« einer Kufs grofs auf den Kropf oder die Dratenge- scKwulii;« fiMureihem

I

sind Tieneliit in, 2eit Von «tdis oder* tehtt Wochen TolIitSndif; ron ihr^ai Kröpfe be- freit worden ) ohne da^s geringste Uebelbe*-^ finden isn bemerken. Die fünfzehnte Kranke^ •leben and zwanzig Jahr alt» hatte in Sal- benform bereits fünfzehn Gran Hydriodin* Kali angewandt, als sie SchmerK and Här-^ ie im Kröpfe empfand; ich liefs nan nach deis Erfinders Rath acht Blutegel auf den Kropf anlegen *')» und schon drei Tage nachher war er beträchtlich verringert) da die Kranke aber die Einreibungen nicht fortsetzen wollte^ so liefs ich sie noch ei- nen KaiFeelöffel yoll von einer Auflösung von fünfzehn Gran Hydriodin - Kali in vier Unzen destillirten Wassers nehmen, and in drei Wochen war sie radical geheilt. -^ Der lechszehnte Kranke,. acht und vierzig Jahr alt, trug seit vielen Jahren einen beträchtlichen , harten ^ ungleichförmigen Kropf, der ihn sehr belästigte. Mehrere Male hatte Hr. Dr. Baup schon die Ge* achwulst durch die , oben angegebene Lat- werge verringert^ sie kam aber immer wie* der, und beschwerte den Kranken durch ihren Druck auf die Luftröhre und die gro« Tsen Halsgefäfse ungemein. Er fing nun an, Abends einer guten HaselnuCs von der Jodinsalbe einzureiben, er sah darauf schon nach einigen Tagen Verringerung seiner lästigen Geschwulst^ und rieb nun Mor- gens and Abends so reichlich ein, dafs die

^) Auch Coindet hat zuweilen den Kropf beim Gebrauch der Jode j,hart und scbmeiehafL^* Verden sehen, und empfiehlt sehr für solche F&lle die XiOcalhehandlung; diirch Blutegel und •rw«ic]ifnde Fojntntationen»

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VrictiomA «eliti T«^» U»i kmg0MU% ^er<* den maftten, weil der Krftttke abm«|^rM. Sie wurden dann wieder Mgettmgen, aber nach sieben Wochen» -vom Anfange der Knt an g^ereehnet» bekam er alia f»}odi^ •eben*' Znfälle. Die Einreibnnjpn worden nun iogleich antgfeieUt; der Patient näbiä "tiel Znokerwanser und Milch> Abendi ei- pen Gran Opium» enthielt eiob det Weins« kaffee^i u. Sb w*f und genas später Teil* standifr

Nach diesen fteinen Erfahrungen^ allerdings sehr günstig sprechen» steht Saap nicht api die Jode eint ^yrdmedt eptcifiqu9 du goitrt a des divtrs (mgorgtmtns ghndukux*^ ^ ftn nennen» Mögen nur alle ferneren Be*' obachtungen diese glückliche specifische Kraft bestätigen! Was die theoretische Ansicht bl9trint» in welcher, dieser neueste Beobachter nicht von Coindei abweicht, so soll die Jode im lymphatischen Systeme eine eige^tbümlicfae Art von Reisung er« regen» die leicht und .unbemerkbar ist» wenn das Mittel Torsichtig aUgewandt wird, die aber im entgegengesetzten Falle heftig genug werden kann» nm jene eigenthümli- eben »Jodischen Symptome'^ tn veranliusen. Diese Reizung reagirt sympathisch anf das Nervensystem, woher die entstehende Schwär che» das Zittern n. s. Die Wirkung der Jode auf die thierische Oekonomie ist jener des Qaecksilbers sehr ähnlich; wie dieses» wirkt sie Torxüglich anf das Lymj;rti* System: wenn das Quecksilber bereits das System der Speicheldräien so angegriffen liat» dafs es einen leichten SpeichelfLu£s er^

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r€gtf so ht ei bekaimtlioh tcliwer» diesen in teinem 6«ng>e aufelibalterr^ aacb wenn man den Merkur ausiettt; lo entliehen anch nach dem Gebrauch der Jude, wenn •inmal der Zeitpunkt, eingetreten iat^ den (Vrfndfl ^jidiurathn iodiqui*^ nehnt| die iodi* sehen Zufälle« auch wenn man sogleich dna Mittel wegläftt.

Wegen der e^citirenden Kraft der Jode rSth Hr. Baüp^ während der Kur alle sa l^ewürste Nahrung, das Uebermaafs von Wein^ alle Elrbit^ung su meiden, im Ge* f entheile ein mildes Regimen i Milchdiät Xk. dgl. SU beobachten I und den Gebrauch der Jode sofort ausausetseni als man uoan» genehme Wirkungen derselben spürt.

BatMgtt Nothwendighdt der Fonicht heim 6e- brauch der Jodine. Von Dr^ Mührbeck

zu JDemmin»

In GilherCs Annalen der Physik, Bd. 8. St» S. 9 warnt Hr. Coindet^ von den tiber-i nBfaigeb und au anhaltenden Gebrauch der Jodtnoi und wenn gleich ich seiner ehemi« acheh Ansicht t von llebersättigiing des Kör« pcri mit Jodine ) nicht gerade beistimmen magi so mufs ich solches doch Hinsichts der den sn starken Gebrauch dieses Mit* tels anseigenden und von ihm angemerkten Symptomen, untp.r -welchen er den Heifs- hoo^r» Entstehung von wäfsrigten Ge*

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ickwülfiten; Hinfälligkeit des Kiirpert etd als die Yorziiglichsteti setct»

Nachstöheäde kleine Krankeng^ef chi^htö ianLag hier^a einen Beitra|^ liefern.

Die iSjäbrij^e mit JDräsenüVerhSrtüii'» gen von Kindheit auf geplagte, fibrigens aber für ihr Alter grofs gewachsene > kräf- tige f jedoch noch nicht menstniirte, Tochter des M.^ liefs ich t.n Anfan- ge des Monats September, wögen einer alten und harten Drüsengeschwulst an der linken Seite des Halses ^ so Wie gegen eine iienentstandene , schmerzlose Verhärtung nahe an der rechten Brustwarae , die Tlnct* Jodinüe gebrauchen/ Sie hätte täglich 3-^4 Mal dies Mittel genommen i hatte mit lo Tropfen angefaneen ^ und war binnen 3 Wo- chen, bis auf xS Tropfen. pro Dosi,- gestie- gen,, als plötslich ein heftiger Hanger, eine mit häufigem Thränen der Augen verbun- dene leucophlegmatiflche Geschwulst beider Augenlieder ^ ohne besondere Röthe des Augapfels, nebst Körperermattung, entstan- den, worauf dann der Gebrauch der Jodi- ne sogleich ausgesetzt wurde. Nach 8 Tagen waren aufser dem ThrSnen der Au- gen, gegen welches wahrscheinlich ' stär^ kende Augenmittel angewendet werden mfis- Ben, die gedachten Zufälle verschwunden^ und die Kranke befand sich wieder voIU kommen gut» Die Verhärtung in der Brust war um nichts vermindert, die aber am -«Halse war bis auf einen kleinen, aber viel weicher gewordenen, Tbeil geschwwu den«

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Aus z ü ge ,

den Jahrbüchern der Krankheiten Lüneburgs.

Dr« C E. Fischen

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(S/ Journal pr» Heilk. i89i*}«

Das Jahr xSiSi

yorerinntrung:

Oo wie die Natar im Schaffen^ and in der Bildon^ der Wesen , keinen Spmn|^ machen SU wollen scheint t so scheint sie in der Mntmciilung des thätigen f^srhältnisses der IXnge Mu einander und ihres geschichtlichen Le- bens f gleichsam als wäre sie neidisch ^ sich sn sehr den Sterblichen ^ durch eine ca pttnktliche Ordnung, sn verrathen, oft ei- nen andern Grandsats zn befolgen, den, de» Satzes aus dem Gegensatze: wo die Stetig* keit erst darch eine Reilu an, mehr oder

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weniger entfernten ^ Extremtn zu Stande ge* bracht . wird y und der Beobachter ^ ohne Auffassung . dieser geometrischen Progression (im Gegensatse zn der gewöhnlichen ari(/i- nuüscheri) , leicht irre geführt werden mufs, indem er den Unterschied swischen dem gewöhnlichen ruhigen^ Wirken ^ nnd dem Eins - ans - andere - Fügen (nach basischen Geseteen)) und zwischen diesem Verfahren des Niederschlages (der Präcipitation gleich* aam) nicht erkennt oder begreift,, die, doch cm Ende beide zu Einern Ziele führen.

Uns Nordländern ist^ in Absicht des wandelnden Verhältnisses unserer Atmos- phäre, namentlich durch die Einflüsse der, theils Tom Aequator, gröfsern 2häk aber von dem Pole beherrschten^ ff^itterung^ so wie auch durch manche spezielle Lokalitäten ^ im AUge- meinen das Loös der Verändtrlichküt euge- fallen, deren Umfang eben so weit geht, sils *ihre Gesetze bisher nnberechnet sind.

Man glaubt bei der, bisher umsonst versuchten, Bestimmung der W^itterung, meistentheils die Hauptsachen in den Cy- klus Eines Jahres zusammendrängen und wenigstens sagen su können : ,^es sei ein solches oder solches Jahr^ oder ein solcher Monat u. s* gewesen/' Aber gerade hiär scheint sich oft die Natur nicht in Kur- sen , leicht übersehbaren , sondern an ana- gedehnteren und mächtigen Gegensätzen sn gefallen; vielleicht immer menr zu gefal- len, wenn nicht das^ was die kopfschüt- telnde Sage der Alten ^ von immer anders und Schlechterwerden in der VVelt , auch hierin , (im Clima und in der Witterung)

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«7^ -Ni'

Uflgty mehr Folgten iier Verändemnifeij jind, ^velche der Menich selbtt anf der Brdober- fliehe, darch eu gewaltaame Eingriffe' in die Urnalor, nnd mitunter verkthrte Ein wirb kong^en anf vermeinte Goltur hervorgeni» fen hat, wie c* B. bei der hie nnd da sn nnbedinf^ten und nnsweckmäfii^ Btarken Ausrodang der Wälder nnd Gebtttchey die Quellen 9 nnd to die theilweise Möglich» keit dei AuftteiMns der Dünste nnd de§ Niederichlag^ei derselben wieder als Rejpen Um s. mit anfgehoben tind.

Genug; aber^ die Jahre i8i5— '16-— 17,^ nnd die von 1818 19 nnd 20, bildeten in ihren Sommern am meisten^ zwei solche Sjihrffe Geijensätse von Kälte nnd Nässe, Hitse und Dürre, dafs man sie füglich, als weiter ausgedehnte Extreme ^ die mit dem Ende der Perioden 1817 nnd 1890 aber wieder in den gewöhnlichen Cyklus einsutreten strebten, sich einander gegen« Aber stellen kann»

Waren die Sommer i8i5 und 16, be- sonders letsterer, nafs nnd kalt gewesen, ao bildete (um hier der Geschiente, snr sweckmäfsigeren Uebersicht, vorzugreifen),* der von 1817 dennoch eine Art von lieber- gang sn den heifsen der Jahre 1818 nnd 19, und der von 1819 wieder mehr ^u de- nen von 1820» welches letztere Jahr schon wieder mehr in die Rechte gleichsam sei- ner nördlich - polarischen Veränderlichkeit ein- trat.

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Merkwürdig bleibt, wie der Leser, durch Vergleichung der schon beschriebe-

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■eB Mir« mit deli nfteb^Mg^^Adieiii sebta wird» daCi die Krankheiten jener lUMsea mod kühlen Sommer und Jahre nicht fo seifar von . denen der ^nXgegengea^Mt^n ab^ weichen: erklärlich aber auch diei» durch die^ Redaktion der änfsern Einwirkanfen aW aiemlich gleiche Folj^ea fvr die, wo nicht rein chemiiche^ doch hydranlitche und mehr mechaniiche Aktion nnd Reaktion der feine*» ren «nd gröberen Organe ^ deren Absonde^ rungen und der Modfßcationm nnd* Vikariatt derselben. Z. B. die na^se Kälte drängte die Säfte TOn der Oberfläche mehr nach Innen» nnd brachte» dnrcfa die endliche 1TeberfüUa.ng nnd Rückwirkung der Gefiitse» ebeneowOfalCongoitiony nndmitunter selbst entsündliche Anlage und Entzündung her« vor, als die, ins feinere .GefaTssystem die 8äf te übermäfaig expandirende » dürre Hittej «nd beide Gegensätze führten auch, mittel« barer oder unmittelbarer Weise £um jYe* gutwen und aur Atome u. s^ w>

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Ohne nns also auf die Gründe nnd Be» Stimmung der Witterung und ihrer Extra«, me mitunter, einzulassen, und ohne die Natur oberflächlich, am wenigsten aber ideal f oder dmnationsmajsig (von vorn herein, vor der Erfahrung und htschndenen Gesetzer» Jorschungf ein vrahree vartgov nQoreQOVj wel* ches nur Machthaier^ vermuntUch auch in der Natur y unternehmen nnd einßöfsen können) zu betrachten, müssen wir uns nur -ferner be«

SDügen^ ihre merklichen Verhältnisse %u en ihrem Einflüsse unterworfenen organi« sehen Körpern, so wie deren Rückwirioin« gen aufmerksam, und nach den etwelchen

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VfrCichritten des^ menUthlichen Geist^ miebi in dietea Srforffcbutigeh , pu betrtfch« teo 9 wo dann darch Beleuchtong der Beob* «ohtungen der Natur von .selbst sich die Geloj^enheit ergeben wird, unwillkübrlich Wahracfaeinlicbkeit oder Theorie sn bUdtn oder zu vernichten^ (welchea ^Liet£tero anoh liier leidet leichter aU das Erstehe ist !}.

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Januar^

DaEs dieser Monat der Anfang einea aoCserotdentlichen Jahres war^ konnte maa gleich an der ung^ewöhnlichen flTämu ab- nebnieny die mittäglich gewöhnlich voit 3 6^ am täten Abends aof 9^ stieg, und aur die 6 Tage (vom 2tea bia snm 6ten) djnrch .eine Kälte^ die am 3ten es auf 7^ am 4ten anf 10^ brachte , am Tage darauf aber apbon in 2 3^ mittaglicher Wärme überif ging) darch Frost anterbrochen' wnrde« Da« bei niedriger Stand dea Barometers, nur in den Tagen des Frostes mit Ostwind bis «u d8' 3 ö^', so wie am aasten, bei W. nnd fast 3^ mittäglicher Wärme, bis SU s8^ 7'^ steigend,' sonst aber unter S8% und am i7ten sogar bis au t?* 7'' her«

Herrschende Winde W. u. S. W. Die i weitem* meisten Tage bedeckt , regnicht und stürmisch. Leichter Schnee nur tu dar Mitte und gegen Ende des Monats.

. Die groflie Wärme und Ausdehnung der Lnft| dann und wann pidtslich mit Sturm, Regen und Kälte abwechselnd, führ- te das ganze Heer der katmrhaliichen Krank«

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heiten, in mehr oder weniger emzündlicher^ oder aach mitunter sog;enannter gaUkhtgr Verwicbelang y hc^rbey. Das feinere. 6e* fiftayatem litt an Ansdehnnng and XJeber- füllnng gleichseitig; fast mit gewaltaamen Znbammensiehangen , nnd die gewöhnliche norditche, tkbermäfaige^ «ich bei aller A.b- wechtelnng der Witternng meist gleich- bleibende Zimmerhdtzung y half hiebei tren^ lieh nach» .

Di6 Affektionen der BespirationsorgaM waren die hervorstechendsten, sowohl nn- ter acuter^ als mehr chrorüschtr^ aber ent- xündlich krampfhafter Hiatenform , beson- ders bei Kindern und alten I^euten, enmal £raoen. Nnr erst entleerende nnd kfihlen* de f nnd itonn krampfstillende Mittel , könn- ten hier nützen. Brownes Idee nnd Lehre, hier dnrch flüchtige Reitsmittel die Blnt- wellcf in den überfüllten Respirationsopga* nen su verstärken , nnd so die gleichsam eingesperrte Zirkulation freier su machen, war doch , in den bei weitem meisten Tal« leuy, wenigstens im Anfange des,ll^bels, absurd angebracht, indem dadurch freilich der kleine^ unterdrückte Pulsschla^ breiter nnd voller y auch die Empfindung anscheinend freier, der Andrang aber, nnd die Anlage zur Austretnng der Säfte ins sarte Gewe- be, Bur nachherigen Eiterung nnd saman- nicbfacben chronischen TTebeln, durch diese stärkere Insitation (wodurch freilich ver- möge des Druckes der noch mehr ausge- dehnten Gefäfse. auf die kleinen Nerven- zweige einevon Unterdrückung des Schmefx- gef ühls , aus einer Art von jugulatio navosa.

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«ntifand) , ^ desto auffallender und grö£ser

Verden mdfate.

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Eine Differenz von i&^ , die der Ther- mometer in karxer Zetit seigte, mnfste ^arch die dadarch bedingten gewaltsamen Sprünge gleichsam für die Respiratiönsorgant "Qnd deren lujtzersetzende Oberfläche (in mecha^ mchuy dynamischer und chemischer Bes^iehung) ^ das Heer der acuten ^usschlagskrankhdJten her- beiführen j and 2 w.ar in m annichfacher Form nnd Dauer; von der o^t nur ephemeren Esia-Qy bis zu dem langwierigerem Aus- schlage nach den Masern ^ welche letztere wenigstens, um uns her aiif dem Lande herrschte n^ und^ durch Ueberhitzang der Ath* mnngsorgane in den hei£sen und dunstigen Gemächern 9 oder durch jähe Erkältung da- bei und nachher, manches Kind todteten.

So nöthig die ausleerenden alegativen Mittel in Behandlung dieser Constitution und aller davon abhängender Uebel waren, §o wenig durften sie doch «u lange fortge- setst , und die Anlaige*der Faser^ eben durch diese heftigere Erregung und Ausdehnung nachher in TJnthätigkeit und Atonie ftu ver- fallen, übersehen werden^

Bei mehreren Kindern im Dorfe Md^^ heckf zeigten sich auch jetfct nach den über- standenen Masern Windblattern (ohne An- steckung) und umgekehrt. (Beweis des Ur- isprunges aus mehrfacher wiederholter ent- •ündlicher Reitsung der luftsersetzenden und blutbereitenden Organe, eben wie im Winter. i8i3, s. dieses Journal). Bei einem einjährigen .Kinde, welches durch

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die Folgte der. Wiadblattern mnS die 'sehr vollen Masern^ Qehr ertchöpft war, mufite, eben so wie bei einem andern, wo eine tertiana dupücata larvata 'mit Schenerchen ein* trat, mit China und paf «liehen Reisinitteln eingegriffen werden« jp^

Warnung und Vorsicht gegen den Croup selbst, war jetst nicht überflüfsig. Doch mnfsten die Umstände ergeben, ob nnr ein- falschtr Croup, Une blofse Aehnlichkeit des Tons von Affektion der. Stimmritze, oder ein wahrer, bei' welchem die ganse Bron» chialoberfläche tief in die Lungen hinein in ihrer Luftzersetzungsfunktion , sichtbar oder unsichtbar, organisch und dynamisch leidet, zugegen war. Es ist heilige Pflicht des Arztes und Menschenfreundes , bei die« ser Angelegenheit, Vorsicht, Kaltblütig« keit und Beruhigungy für die armen oft frei« lieh sorglosen , oft aber hieran unschuldi«

?;en, Angehörigen der jungen Brut, incjg« ichst sicher und erfahrungspaärsig zu ver- einigen, am wenigsten aber erlaubt, bisi jedem rauhen Husten und den dadurch yer- ürsachten Schrecken ia der Familie und der Stadt, sich noch ein apodiktisches über- triebenes Rühmehen (gloriolam quaerunty nn- gedruckte Beairbeitnng der Napoleonscheii' Preisfrage) durch schnelle Heilung einer Krankheit zu suchen, die., im Zuschnitte und in dem ganseh innern Wesen , jetzt gar nicht existirt.

Noch muTste man jetzt bei den Krank heiten der Respiratiensorgane . für den un« bedingten Gebrauch der Brechmittel war- nen, der, bei Kindern , zumal, ordentlicsh

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loUendriaDsmäfsig; eingeführt ist. Umsonat will man hier entsühdliche Pnenmonieen nod Hasten, s. B. den g^allicbten direkt entgegen setsten, und in letztem diese Mit- tel loben« Kann nicht hier bei den EtiU AÜndong consensuelle gallichto Afi^ktion täuschen ? oder ist erstere nicht auf jeden Fall mit dieser vereint? Als diffasiblei die Plethora und Ueberfüllang zn heilende Mittel, können die Brechmittel hier frei» lieh, späterhin, und nach voraus^e^ange» neu Entleerungen Mrohltbätig seyn. {Blatchey Nw York Repository Salzb. und chir, Zeit«

1817» ^0- ^^^ 299)« ^^ ^^i* Kegel behaU ten aber durch den Darmkanal nach unten ableitende und entleerende Iklittel den Vor* mg.

Eine magere junge Wittwe eines im vorigen Spätsommer an der eitrigen liun- gensucht verstorbenen Wundarztes, die, wegen lange fortgesetzten Zusammenschla- fens mit dem kranken Manne und mehre* 'rer Umstände \vegen^ sammt. ihrer 6jähri«, gen Tochter , mehrere Anzeigen übertrage» ner Hektik, Fieber, Nachtschweifse , Hu- sten, bochrothe Zunge, u. w. an sich trug, wurde, nachdem schon vorher Brech* und Abfübrungsmittel umsonst angewandt waren, durch China und Isländisches Moos, •ammt Abends £Ux. acid^ ITalkr, mit £ss* Gnnamom. mit etwas Tinct. Thtbaic.^ gegon Erwarten auch der , der Ansteckung" wegen, selbst sehr ängstlichen Kranken, in etwa Monatsfrist geheilt : jedoch mit einigen Rück- fällen nachher. Das Kind, dessen Husten und Auswurf noch stärker als bei der Mut- ter | und dessen Filfse blank geschwollen

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waren, mnfAte dabei ein Vesicat. perpeiuum auf die Brmt, nnd nebensil noch Serpentarm Digital, ttc. zur China und dem Island. Moo- se» und XU de^ Abendopiaten, der Milch- diät u« 8* w. y nehmen.

Ein sojährjger Offizier, plethorisch, und doch magrer und sa'rt. gebaut, bekam jetKt, £nde des Monats, von ErhitKunff Pleuresie , mit gastrischen Zeichen und hatifigem Erbrechen, und stündlich stärker weifs belegter Zunge, (Beweis, dafs diese anders woher, consensuell, so affizirt wur- de !) Dabei Phantasiren, Hef sschlagen, und quälenden Husten. Bei der nerYösen Anlage des Kranken^ kam maja mit 8 Blut- egeln ia die schmerzhafte Seite, Vesicat» auf die Brust und Magengegend, bei küh- lendem und darmausleerenden Mitteln, ne- benbei SuJpK auraU cntim, gr. ß. mit Afoss. Pill de Cynogl gr. j. Täglich 2-S Mal, aur. Und trotz der Heftigkeit der Zufalle^ war doch die Genesung und Erholung so schnell, dafs man schon hieraus abnehmen uhd jun- gem Aerzten beweisen konnte^ das Uebel sei nicht von Anfang an, trota seiner ner- vösen Zufälle, rein nervös gewesen, ein Unterschied, der auf die zweckmäfsige Be- handlung einen zu wichtigen Einflufs hatte, um nicht möglichst genaiz ausgemittelt ca werden.

Eine Art Oedema fugax, aber mit gB^ waltsamen Austretuogen , wie es schien, ins Zellgewebe, und daher vielmehr blau und gelber Hautgeschwulst kam jetzt bei dem einjährigen Knaben eines ebehfalls plo« thorisch gedonienen Vaters vor , und er-

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USrte sich sehr gut aas der gegen das Ende det Monatt besonders überbana nehmenden, lauen, stürmischen and expansiblen Laft- beschaffenheit« Ebenso sch,wollen an^ 24. Jan. beide Füfse bis an die Wade herauf, mit untermischten blauen, etwa einen Gul- den grofsen, Flecken. Da das Kind sonst manter schien , so erklärten die Eltern sich dieses aus dem Drucke mit dem EUenbo« gen 9 von einem andern 2jähriffen Bruder. Nach einem IJmscblBg mit j^qua vegeto nun. fiel die Geschwulst ' auch in 24 Stunden^ und hinterliefs nur blau and grün i;narmo« rirte Stellen. Am 28sten aber schwoll der fechte Schenkel, und zeigte einen gelbgrü- nen Fleck/ einen Speciestbaler grofs, nahe überm Knie. Am 298ten war dies alles weg, and nun erst die linke, bald darauf die rechte Hand ödematös. An der inaerii Anlage eines allgemeinen Uebels war nun wohl nicht eu zweifeln. Doch war kein Fieber oder sonst merkbares Uebelbefinden dab^ei. Weil man .aber der Neigung eu wandelbaren lymphatischen Ergiefsungen der Art doch nicht traute, hielt man ein Vesicator. auf dem linken Arm offen, und gab innerlich Oxym» Squilh mit Spir, MinderV in einem Linclus. Nach 2 Tagen, bei mehr- maliger Leibesöffoung nach dem Mittel und einmal genommenem Pulver aus Calo^ msl jgr, j. Rüd* Jalapp. gr^ iV., fiel das Oedem an Händen und Armen (an der Seite wo das Vesicator. lag, weniger). Es ging «et- was hochrothcs Blut, mit Schleim gemischt, durch den After, schmerzlos, ab. Statt dieser Geschwülste entstand nun am s. Febr. eine neue blanke, feurig rothe, sehr schmers-

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hafte Geschwnlat an der rechten Seite ^des Rückgrathet, einige Finger breit über der Nierengegend^ fast 3 Zoll im Darchmesserp mit offenbarer Tendens sur Eiterang Und schmerzhaften Gefühlen des Kindes ^ das nicht aufrecht sitzen kQnnte* Et wurden gleich 2 Blntegei an die Geschwulst ge- setzt (schon länger wegen der allgemeinen plethorisch -entzündlichen Anlage nnd £r- scheinang bsabsichtiget !) nnd noch etwas Cal'omel gegeben. Tages daranf, wo ein besonders übelriechender Harn gelassea wurde, war diese Geschwulst meist weg^ es fing aber nun die Sufsere Haut des Pe* nis an^ dunkelroth und dabei wäfsrichti zu schwellen, das Kind ward nun blai^j unruhig,, heifs und fieberhaft ^ mit stärke- ren Schweifsen« Nach alle 3 Stunden g^ reichten halben Gran Calomel, ward die LeibesölFnung reichlich befördert, und Ge- schwulst und alle Krankheitsznfölle endlich vorerst anscheinend definitiv' beseitigt. Ve- nöse Ueberfüllung war wohl bei diesem Metasth^matismus unverkennbar!«.

. Die Mutter klagte nSmlich noch, dafs alle ihre Kinder in diesem Aiter einen nlis- senden Ausschlag hinter den Ohren, und auf der Baut pustulös oder flechtenartig ausbrechend , bekommen hätten , und die- 9ie§ Kind bisher nicht. Und, siehe da» am 5. Febr. zeigte sich ein solcher grütziger Ausschlag auf der ganzen Haut , verlor sich aber allmählich bei gutem Befinden! Nach einigen Fehlern gegen das Regim, beson- ders Dach, Erhitzung in einer engen dunsti- gen Kinderstube y die mit Bchnmer £rkä^

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taBf •bwochaalte^ eraehi»!! nach tfnigM Wichen , ein Oedem über den gansen vor^ dem Öberköpfy 40 dafs die Augen d Tage lang fiu waren« Ein Blutegel hinter jedem Ohre I Veiicator im Nacken^ Spirit. Muidertr. innerlich y nutzten ^ und entitand eine Anlage sn "wäririchter mäfiiger Diarrhoe^ die man nur dnrch kleine Gaben von Tina» Rhd viVaoi. nnd angemesiener Diät beban- delte. Noch am i4. April war wieder ein- mal der ganee rechte Schenkel blank ge* achwollen y bläulich und marmorirt. Calo- mel und Jalappe half anch hier in fi Ta- lgen, «0 dafi nnr wieder eine gelbgrttne^ nlimählich sich verlierende Farbe de.i Bei« nea nachblieb.

Dai Gleichgewicht zwischen den festen und flüssigen Theilen schien nun wieder hergestellt zu seyn* Aber eine noch im- mer nachbleibende Schwäche der Faser und der reproduktiven Kraft ^ erforderte noch lange reisende und allmählig verstärkto contractive Mittel ^ Eichelnkaffe , Portwein, warme und Soolbäder u. s. w^». und erst nach fast Jahresfrist gelang es^ dieser Nei- gung au Diarrhoeen , die sich besonders Nachts im Schlafe äufserten (zuletzt noch mitunter durch Abends zu fi 3 Gran ge- reichtes Doversches Pulver) Einhalt zu thun, und das Kind einer gedeihlichen Existenz entgegenzufuhren .

In der Leiche des Yormaligen , in Spa- nien mitgodicnten Militairs N. , der an Dyspnoe, Hnstrn, mitunter mit Blutaun- ^urf, öfterer Diarrliue und nachheii^cr HautWAisersucht gelitten hatte ^ fand man

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dio Lnngeii blaff; und an vielen Stellen die Plenra mit den Interkoitalmnakelo yer- ^achfen. Besondere aber im Hersbentei mehr wie 5 XJnsen Wasser ^ und im Her- ren selbst, im Sinus rinisttr bis in die Mün» dnn^en der f^enan pulmonaL hinein^ ein meist freiliegendes, fast dauniensdicken Gerinn- sel der mehrere feste ligamentöse Anhäng» sei von sich aassandte, und ans Fett, mit venösem Blute gesättigt, eu bestehen schien. Im Vtritriculus pulmonaUs fand sich ein noch ansgedehnteres festeres bandartiges Gewebe ein wahrer sogenannter Polyp ^ bis in die Mündung der Arter. pulrmnah tief hinein sich erstreckend, und fast ebenso gestaltet wie die Abbildung des Bronohialpolypen in fPichmanns Diagnostik B* j2» bo fest und fleischig dies Gewebe auch schien , so Wies es sich doch bei der . Aufbewahrung in Branntewein mit der Zeit aus, dafs es mehr blofses verwachsenes,^ Anfangs festes, nach- her erweichtes Zellgewebe war. (VergK Apfel in Rusfs Magazin B. 6. H. i. Nauey in liorn's Archiv i8i8« JulJ« Venerisch mochte unser Kranker, mehreren Umstän- den nach, wohl gewesen seyn« Gner- hohf (TJebersetKer von BaiUie*s anatorrne pa» thologique) sah einen ähnlichen Hersans- wuchs, und behauptet, dafs dergleichen in Faris oft vorkomme. Auch war die Leber bei unserm Kranken verhärtet nnd mit der Bauchhaut, und der dicken, aber mürben Mils verwachsen:, obgleich der Kranke behauptet hatte, vorher nie krank gewesen zu seyn, und auch die letzten i4 Tage seines Lebens, kein auffallendes Herz- klopfen oder intermittirender Pols an ihm

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bemerke woriien seyn soll. .<— Obnniwie die entsündliche Stocknnif in der in ihren Verrichtangen gestörten Leber (and in der Mils) mit EU den Stagnationen nnd nach- herigen plaatischen Concretionen beigetra- gen, mag^ neben allj^emeinen päthulogi gehen Gründen , die Beobachtung von Schmidt (Cumnuntat. de Pathologia lienis. öötüng. 1816) erläutern 9 der nach Ausrottung der Mils bei einem 4monatlichen Hunde am 26. Nov« 1815^ der am fi. Febr. 1816 kachektitch starb , einen grofien Polypen in jeder Here- kammer fand« '

Februar.

Zwar zahlte dieser Monat 9 Frosttage^ statt der 5 des Januars» Allein im Gänsen blieb die Temperatur, die Einflüsse, und die Ausrichten auf ein abnormes Jahr, die- selben« Stärkster Frost (am i3ten Mor- gens) nur 6^ sonst n,ur 1 3^ , und die meiste Zeit des Anfanges und Endes des Monates 4 7^ Wärme (Mittags)« Barom« Anfangs meist sehr niedrig (bis ku 27^ 6") am 6 2isten über 28' (von 1 6" darüber), und die letzten 7 Tage eben so regelmäfsig wieder bis ku 27' 6 9^' sinkend* Herr- schende Winde W. n. S. W. mit wenigen Ausnahmen von Ost (vom 10— läten). Vom igten an fast immer starker Wind mit Re- gen, oder auch etwas Schnee.' Mit dem ' Neumonde (am 5ten) schien ein merkliche- rer Frost mit höherem Barometerstände, mit dem ersten Viertel (am i3ten) ein sechs- tigiger, von 3 5^, mit den andern Mond- wandlunfren aber i^ar keine merkliche Wot- terveränderung eintutreton.

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Die Krankheiten dieiet MonatM 'waren fast gane dieselben , von derselben Art mnd Abstammung wie die" dee vorigen« ~ Die plethorische tionstitutien ^ die nun entweder in meHr oder weniger, positmn oder ncga* nVen, allgemeinen oder' örtlichen, sogenannten entzündlicfien AfFektionen^ oder in Profluvien^ besonders Abortus^^ Flux.mens. nim» oder J7iuc haemoTrhoid. sich SuTsertOp behielt die Ober- hand. «— Mit immer zunohihender Erschlaf» fong der Fflseri neigten si^h alle derglei- chen Zufälle begreiflich mehr snm navoten und atonischen Zustande«

In der heitern karsen Frostperiode vom i3 igten fühlten sieh did meisten Krahr ken ungleich kräftiger. Der darauf mit lauem Regen eintretende Sädwind^ führte freilich ein geyrisses Wohlgeflihly mitnnter aber doch, eb^n so kura und unmittelbar nach der Kälte , manche entzündliche Affeh» tion der Respirationsorgane ^ der Augen Q. 8. mit sich, um so mehr da das' im- mäfsjge Warmsitxen der Verweichlichten und Mttfsiggänger alle« dies begünstigte. (Bei einer sehr schmerrhaften Augenent» stindung thaten Uebersclilage von Herb, Ci* cut. Hyoscyam, und Sem, Papav. in Milch, mehr als alles Uebrige, um die auffallend von der nervösen Affektion abhängende Entziindung EU heben).

.Unter den plenritischen Kranken vra- ren der 70jährige Zimmergesell mit sei« ner 6ojährigen Frau die merkwürdigsten« Bei der letzteren, die durch Erhitzung, Er» kältung-, Nachtwachen u. s. w., vor74Üflieh AU diesem Uebel disponirty und deren . Schwä-

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clie auffallend waF^ inräre man dennbcb hBÜ, durch an früh gf«g;eben6 Reismittel von» rechten We|pe abgekommen , den man;aber bald wieder fand^ und am jtea Tage die Krankheit durch dicke weifse Aphthen anf« der Zunge und im Rachen rieh glflcklicb" enticheiden fah, so daTs nur der noch arge HutteUy eben durch diesen ntutn Reia auf den Kehlkopf vermehrt , mit 01tö$i$ und Anodjnis befriedigend au behandeln blieb. '

Bei dem Manne , der sich 5 Tage nach aeiner Frau legte , und yielleicht in dem- aelben dumpfen feuchten Gemache die Krank- heit durch Ansteckung überkommen hatte, mufste.mehr antiphlogistisch verfahren- und Ader gelassen werden ; die Natur schien; aber erliegen su wollen. Hitze » Fieber, Irrereden, gelbbraune^ trockne, vergla- aete Zunge, alles dies nahm su, um ao" mehr, da trota aller Vorsicht man den. Kranken (so weni^ wie die Frau) von ei- nem beiläufigen znfalligen Genufs von. aohlechtem Sfifswiiny sur Uerastärkong, hat-. te abhalten können. -*- Endlich veränderte aich, am fiten Tage der Krankheit ichon, diese dennoch unerwartet . günstig. Ohne dafs merkliche kritische Ausleerung durch den Stuhl oder den Schweifs eintraten^ aiinderte sich doch das Fieber, die Uitse und der trockne Beleg der Zunge , und ein ebenfalls aphthöser Anfing im Halse,, so wie starker Bodensats im Harne^ ward merk- lich. — (Es wäre, bei diesen schnellen, in ihren. Snfsern Gründen oft unmerklichen, Crisen, interestant, die Beschaffenheit der Säfte^ des Blutes , z. B. kurz nachher pa« ltmni.IwIY;B.4.$t. F

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ch6itaiioh (so Tlel mttgliok) mo ODteriQchen-, ob et Doch oompakt ttnii coagalirend wie vorlMnr wärel) Bf wet^ noeh aoffallend » wie* aUrk der Alte nech eine geranme Zeit scUammei od «nd aeUiek wachend faaelte (an gro£äe Sehwäehe- und Mobilität def Denkorgana bei der keftSgett» Gefäff-Affektioa!) und daft nar daiin erst ein rahigerer nnd güntflge'rer Gang de» Uebelä eintrat, nie inan Abendi^ neben deikft Sulph* awrat.y anch, in 2 Dosen » einen Zn- säte Ton MäM. JüL de Cft^gt^ , der aber im GHoeen nibkt einen volleik Grkm- O^oln bev tMg^ reichte. Von der Zeit kam der AUe wieder in &nhe, und iiberwakid seine Krank- keiit» -lirenn gleich "etwas laagsaitty doeh

Anch der Cronp neigte sich, jefst mit seinen gewohnten schleichenden Tücken, infdem er gerade einen , däfttr sehr ia Acht genommenen p mit öftern Btotegeln n^ i. w. gegen die geringnte Hals - nnd Bmst» A^ fektion behandelten, aber nnn desto rein« bareren Sjührigen Knaben , der ansobeinend mildieh Luft dieser Periode ansgesetet, non plötslich desto sicherer ergriff, Und bei nnn gleichsam verminderterireise , nnd bei der anscheinenden Gelindigkeit des Üebels an- fiingBch vernachlälTsigten allannirenden nnd adiwHchendeli ansleerenden Mitteln, bin- nen 6 Tagennnanfhaltbar tödtete, obgleich* bei der nacbherigen dentlicheren Ersehe!- nimg des fnrchtbaren Feindes, der sonst ebenfalls, eher sn umsichtige nnd ängst- liche Arat, den gansen geeigneten Heil- appacat anwandte.

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Welche traurige Kraniheit! aber a«cb ^ «reiche VerwimiDj^ bisher in ihrer Be^ ' BtimmiiDg^ io wie ihrei eigeBtIichen riar« derblichen Sinftosiea anf das Geschäft der liiifterneoeniog ! als der mögliclist sicher*' aten and einfachsten Heünng! -. '

Märu

Mit niedri^fem .Barometerstande (a?'' 7— *8'0 n^it starken Stfirmen aus Westen begonnen« Nnr am loten, 27sten nnd Sosten Morgens | Grad f rost| und sonst eine Wär- me von 2 8^ , und Mittages wohl von- 7 11^« Niedrigster Stand des Barome- ters am 8 9ten bis eu 27^ 1 3'^ Vom i6teii erhob er sich nur schwankend und selten fiber 28', und nur die letKten 5 Tage stieg iar von 28'— V— 6''.

Winilej herrschend, W. und W. Wenig N. u. O.

Viel wolkige, windige und regoichte. TagOf mitunter mit, bald schmeltendeniy Schnee«

Bei den diesmaligen Mondwandlnogen fiel der Barometer stets von 2«— 8'^

Pnmmonittn, Rosmy Katarrhtn, Blntflüsse. und alle Pruflnvien, sammt deren Anlage^ Unterdrückung oder Folgen , Verdaunngs- beschwerden von sitzender oder weichli* eher Lebensart, welche dem rauheni Mo» säte ins Gesicht au feben scheuete, und die Trägheit des Pfortadersystems noch ver- mehrte« .

Gichtf diese und ähnliche IJebel sind jetat an der Tagesordnung, und dies pa-

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tfaologiflclie Frühlini^ianfangsg^ttiSläe iit di«f - mal besonder! reich aufgestatteti ««^. '

Aach verleugnete der März koxik diei'- iiial seine Tücke nic&t in der BerÄckung, äo wie der JCinder so der Alten, von weU chen ielztern er ebenfalls stets mancho an entsfindlichen Respirationsaffektionen an entfährisn pflegt, and daher ^ bedenklieh

{enug ) der Monat der Alttn genannt 'worden ann» Man weifs dann nicht, ob die Nei* gang zu Atonie den gan«en Umfang dea entBÜndnngs widrigen Apparats verträgt, nnd ist ans ähnlichen Gründen in der Behand- lung dieser Uebel hier oft unwirksam,* so' gut wie bei denen der Kindttm Das Ganso charakterisirt sich dann gemeiniglicli bald als eine zunehmende Desorganisation und Erlahmung der Hauptlebens^reane, nament- lich der Lungen, und deren Inf tfeersetken-. den und blatTorändernden Bronchialöberr fläche.

Schmerehäfte fiäckto- und SSahnflieisch- geschwüre (EpuUs) worin, bei unruhigen Kindern iumal, Warme Umschläge von Htrb. Gcut. Hyoscyanu und Stm» Pap^ o/A. um die harte Backe, sammt Einreibungen von OL Hyoscyam. mit Laud» liq. Syd. auJBfallende Wir- kung thi^en*, und die Vertheilung merklich beförderten, waren anfallend häufig. ^—

In der Gegend von Celle, 8 lo Mei* len nach Süden zu, sollen Sdckhasten and Masern sehr häufig seyn.

Eine im vorletztem Monate schwanga- re plethorische , aber gegen, äüfiere Ein- drücke au lebhafte und empfindliche Frau»

- «« -^

erkiheto iich b«im NachhaoMfahren ««• einem (notorisch warmen) GesellschafU* simmery and bekam Seiten- nhd Leb^r» itiche ^ die aich nach antiphloj^istiacher und aaaleerender Behandlonf^ wohl verloren^ auf den Ma{^en nnd die ganse Reproduk- tion abor ätörend ^ anch auf die begondere Art|^, einwirkten, dafi,^ wenn die Kranke eich ^ nur regte , oder im Bette umlegte, eine aiigenblic)dich «tärkere Entwickelnng und Smpftndung yod Magensäutt bemerk- lich ward 9 die sich auchy bei dlltn gastrischen JBüjüVm^ hier nur mit der Verminderung des 6e» fäßßebers erst gründUtfitr verloreiu

Xin 7ojährigery aber robuster plethori- acher Mann, wollte eine ebenfalls in einem ftu warmen Zjmmer durch Abwechselung- mit einer £U kalten Luft überkoronieoe Baubbeit im Halse , Husten u. s. w. dnrch Punsch Tcrtrinken. Die Folgen dieser jptftt xn reitsenden Gurmethode waren Erhöhung der Z.u(üUe, die bis ^u' denen einer aufan* genden Pneumonie i^ mit Stichen, Uebelkeit n. s. w. sich steigerten. Da der Kranke,^ durchaus eine Furcht vor Blotansleerungen batte, so nutsten ihm diesmal noch fort- l^esetate abführende IMittel« (Wir sahen aber den Kranken im nächsten Januar dem» selben XJebel, im höherm Grade , unterlie- gen^ wo sein Eigensinn gegen das Blntlas- aen, und seine au grofse Vorliebe für die abfahrende Methode nnpafslich scheint).

Ein Scbiffsknecht fiiel vom Mastbaume (wohl 20 Fnfs hoch) quer auf den Na- bel« Nach 10«— xd Tagen bemerkte der

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indolente Mensch saerst Stiche nsd. 6e<* üchinriilst daftelbst. 20 angefetste .'Blutegel linderten nicht« Bald darauf kam mit dem 'Harn ein mit Blot vermiichtea Eiter snm Vorschein. Jetst fing nun die Stelle des hoch oben mit der Blase commnnieirenden Geschwürs noch mehr bu eitern an, nnd die völlige Heilung erfolgte mit der 'Zeit glücklich.

Eine 40jährige plethoriich-robnste Fraa auf dem Lände, die seit einem Jahre an öftern Motterblutungen litt, starb jttst da- von erschöpft« Die Sektion zeigte einen faustgrofsen Matterpoljrpen "mit daumen- dicken Stiel hoch im Fundus UUri in der Gegend des rechten Ovarii^ wo ein ansehn* lieber umfang ebenfalls fast a FlngerAdick Verhärtet war.

Ein atägiger Säugling, der 2te Knabe einer löjährigen Mutter, hatte ebenfalls^ wie das erste Kind , einen widernatürlichen «cbläfrigen asphyktischen Schauer, mit gro» i'ser Blässe der Haut. Ob etwas unvoriich- lige Erkältung in der WochenstnVe» beim 2u iangsamtn^ mit zu viden JErz'dfdungen unttT'^ brochenefiy Anziehen ^ oder sons.t eine innere Stockung des Lebensprosesses Schuld an dieser ängstlichen Lage war? Ein mildea Brechmittel aus i Theelöffel von /n/", J/re- nac. GianelL, alle 4 Stunde gereicht, that schon gut,. wenn es meist nur durchschlug. Vesicator. nachher auf den Magen und im Nacken gelegt,- und nachher Infus, Volt" //a/i. ufic. 18. Es8, Möschi scrup»]» Syr, Ahhaeat <irac/u7i. //. theelffffelweiao, loacbttn das Kind

-»7

Tmg%M daranf wieder weinen , und an der Ulatler aan^n. £i bekam nun Pslirer mu Ftor, Benzoei gr. w. Plor. *Zind Camphor mna gr. ij. SoccA« ütb. drachm, j, itf, ibV. in vj.pan.^ -Qnd eine «lene Sänj^erin, nnd et {^enaa ■gMeklich^ indem nach noch bald nachher Wk rother Ausschlag^, Euerst.nm'den Wund, dann auch ttber den Leib , erschien.

Uni^r Hr. Rathachimrj^a Denicke mach- te Ende dieMt Monats eine Öperajtion, die seiner, vom alten Vater Siebold erlernten chirurgischen Geschicklichkeit alle Ehre macht« Ein sojähriger magerer und schwäch- licher Schiieiderbiursche I litt seit gerau- mer Zieit an eii^er jetat wie ein Gänseey f^rofsen^ wahrscheinlich durch angestreng- tes Karrenkcbieben ents^tandenen^ lympha- tischen Balggeschwulst, die an der linken Seite der Loftröhre fest safs, und dabei sich ao nach hii^ten gedrängt hatte ^ dafi die Carotis gans verschoben, nnfd der <S«r- noelddomastoideus gespalten war^ Die 6e« schwnlst, über 7 Zoll lang, ging bis un- ter daa Stern um hinunter, und machte, wegen des behinderten Athmens, die Ope- ration dringend« Bei derselben ward jene ▼on den Muskeln möglichst lospröparirt^ darauf mit der Nadel durchstochen ^ und eine Menge Lymphe herausgelassen , dan^ durcbschpitten und mit der Pinaette her- ausgesogen, da die sie bUdenda.Haut von loserem Gewebe war, und aufser der Lym- phe mehrere . kleine Blasen, die gröfste ei- ner Haselnufs grofs, enthielt. Naeh der Operation besserte sich awar der Athem^

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trat aber heftiges HerKklppfen ein ; nnfl es müTste nan daraaf ankommeD, ob in den ^röfseren Respiration^organen nicht noch anderweitig^e Fehler , wenn aucln nnr als Folgen, steh finden würden« Nach ei- nem Tages naqh der Operation vorgenom- menen Aderlafs, minderten sich \iele Za- fälle y nnd der Kranke g^ nafs glücklich und gründlich.

(Die Fonscuuni folgt).

^mtm»mm^

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VI.

Vaccination.

<F«rtt«tiiiiig, 8, Journ« d, pr, Htiilb iQai« Jttiliai.j*

Beriete ct&r National - Impfinsiituts (Nathnal F'ät»

än§ EMt^bKihnunt) an den Lord Viscount Sid^

mouihf ersten Staatssecretair im Departement deM

Innern^ vom ist. j^pril ig^i.

iVlit gro£sem Bedaoern berichten wir Ew. Herrlichkeit, dafs die Pocken im Verlauf dea vergpangenen Jahrea in den yeracbiede- nen Theilen dea Königreichs wieder Tiele Opfer gekostet haben , indem lant den Tod«* tenlisten nicht weniger als 793 Individuen daran gestorben sind. Dies ist nngefähr ein Drittheil der DnrchschhittsEahi der Pockenkranken, die vor der Kinführang der Kahpockenimpfnng in der Hauptstadt all- >äbrUch yon dieser Seuche weggera£Ft wur- den, und diese Menge von Todesfallen be- weiat es hinreichend, dafa noch fortwäh- rend mächtige Vorurtheile gegen die Ein- führung der Vaccination obwalten ^ und

9* -^

dtff die wotflwollöndeli Absichten der Re- giernn^ noch bei weitem nicht ToUftSndip erreicht werden«

Das Institut ist tinansg^esetst bemüht gewesen , die Uebersengan^; von der Si- cherheit, die die Vaccination bringt, sa verbreiten, nnd dagegen die Gefahr dem Pablikum voranstellen^ die immer mit den natürlichen Pocken rerbitliden ist, mögen sie nun durch Ansteckung oder durch In- okulation erregt werden j ist darin auch fifrig und im Geiste des nneijfenuütsigsteQ Wohlwollens von dem Königlichen Colle- gium der Chirurgen unterstützt worden, dessen Mitglieder es sich «ur heiligen Pflicht gemacht hatten, niemals einer Aufforderung die natürlichen Pocken 'einKuimpfen Ge* nüge SU leisteh. Diesem ehrenvollen Bei- spiel sind die meisten angesehenen Aersta im gansen Lande gefolgt , wiewohl wir unser Bedauern eu erkennen geben, dnCs einige derselben sich so weit vergessen ha- ben, sich zu jener traurigen Diensttoistnng bereitwillig finden zu lassen. Wir h4iben leider die Erfahrung i^emacht, dafs der grofse Hanfe an vielen Orten 'SO verblen- det gewesen ist, selbst die Dienste von herumziehenden Einimpfern anzunehmen, ohne sich von ihrer groben ÜAwisstaheit und der Rohheit ihres Yerfalirehs, mit dem Fie das Gift einimpfen, abschrecken zu Jas* sen. Dadurch wird fortwährend eine QuWa der Ansteckung erhalten, und die Gefahr aller noch nicht Vaccinirten vergrößert» so wie derjenigen, die die Kuhpoclsan -'nn- vollkommea gehabt haben, »der w«K#n Vi-

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Sthftmliolitdlt ihrer Gomtitiitidii der Pok* aastec^un^ fortwährend amgeBeixt «ind, auf ähnliohe Weise wie die, welche die lichten Pocken cWeimal bekommen; wir können . davon , nur ani den leisten drei Jahren j nicht weniger als £wei and fonf«

'SBig he^planbi^te Beispiele anCs teilen«

Wir haben yon verschiedenen Geben- den her Nachricht vondemteebroiaiigen An»* bruch der Sehten Pocken äach der Vacci- nation erhalten, nnd i^weifeln Keinein An- jg^enblick^ dafs die Yorurtbeile dea Vblka jgiB^^en dfes Schotziniltel besonders dadtifcb erbalten worden sind,

Mit der Untersuchung dieser Fälle ist das Institut eifrig^ beschäftigt gewesen, und wiewohl die Glaubwürdigkeit vieler der- selben sich blofs auf Hörensagen gründete, und es bei vielen von den Pocken Befalle- nen wahrscheinlich war, dafs die Vacci« nation an ihnen in irgend einer Rücksicht unvollkommen gewesen sey, indem .man vor einer Reihe von Jahren die Knbpok« kenimpfung noch weniger verstand.^ und nicht immer nach den Regeln der Kunst ausführte, so sind doch zu viele haltbare Gründe vorhanden, und au vi^le von jenen Fkllen unleugbar beglaubigt, dafs wir nicht KU der Annahme veranlafst werden sollten^ dafs die Vaccination bei weitem nicht ein SO voUkommnes und ausschliefsliches Mit«- tcl ffogen die Pocken ist, als ^an im An- fange- rücksichtslos £U glauben geneigt war. Doch wird dadurch der Werth derselben nach unserm Urtheil keinesweges herabge- aetat, denn die Zahl aller jener Fälle steht

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doch Sil der d^r wirklich €reicUftUt^ ia einem f ehr nnbedeutendea YerhältniCit. Diir Berichte der ImpfSrste. in der Hauplitedt' ^ebea aeit der Grüikdong diesei lutltatii nnr sieben Fälle von aasg^brochenev Pok ken unter 67000 Vaccinirten aa^ nad da die Pocken in London fortwährend hlofig ff eweaen sind , so moTaten , di^ .Geivpftea der Ansteckung häufig auageaetsteeyn» uud mithin die Schutskraft der Vaccination da« durch auf s,a starke Proben cettellt wiar« den. Ueberdies gibt uns die Erfahrung ai» obere Beweise an die. Hand ^ daTSj^ wo dia Vaccination vollkommen 'gewesei^ wa)^t di* danach ausgebrochenen Pocken eine durelN ans gefkhrloae Krankheit gewesen aiod» und wenn sie auch mit heftigen Sympta« man auftraten , doch iaimer nur einen kur» iten Verlauf machten ^ und das Stadium nicht erreichten y wo sie dem Leben erat eigentlich gefahrlich sind^

Behält, man die Schutskraft der Kiih- pocken im Allgemeinen im Auge^ so sehwin- det dagegen die Zahl jener wenigen PKUe^ und unsere hohe Meinung. von der Wich- tigkeit dieser Entdeckung wird dadureh im geringsten nicht verminderte «— Das In^ stitut hat es sich angelegen seyn lassen, allen seinen Correspondenten wiederholent« lieh diejenigen Impfmethoden ansurathen^ die durch die Eirfahrung bisher ab die wirk- samsten bestätigt worden sind. .

Es kann nicht gelengnet werden, dafli die Fortseticung des Einimpfena der natflirw liehen Pocken die hauptsächlichste ürsaehe aller der unangenehmen Er&hiHngea ist,

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die wir 'Midim femacbt haben » denn in allen Landern, vro lie g^eaeUlich verboten ieti und die Aeltern geswnngen sind, ih^e Kinder impfen sa laften, kennt man die Pocken. fast gar nicht mehr, und erfreat eich in Tollem Maafse der Wobithaten der herrlichen Erfindung; ähnliche Erfolge giqd aber in dieaem Köaigreich nicht .eher aa erwarten 9 aU bii feine flämmüichen Sin- webner fich^ freiwillig Yereinlgeni dea Aemten hierin entgegen an koiamen.

Noch ift biaaOBnfügen , dab im' Ter« gangenen- Jafai^ in London 6g53 Individnen geimjpit, and48'>ioS Portionen Lymphe ane^ gegeben worden sind. In GrofsbritannieA and Irland wurden allein von unacj^en Cor« resposftdentiBn 77,467 vaccinirt. Dies macht eine Totalsumme von ft4,4oOy die die Sum-' men der frtthern Jahre sämmtlich über- ateigt.

Smry Haiford ^ Präsident. (Dann folgen die fibrigcA Unterschriften).

Wir sohliefsen hieran die Erklärung. der Mitglieder des Königlichen Collegiums def Chirorgen.

Anhang.

Wir unter aeichnete Vorsteher und Mit* glieder des Röniglichen Collegiums der Chi- rurgen in London {Master ^ GoK^trnorSy and Membtfs of the Court 0/ Assistanti of the Royal Colkg€ of Surg€on$ in fjondon) von Unwillen ergriffen über die vielen tödtlich abgolau- fenen Fälle von Pocken, die in der Haupt- atadt and in Terschiedenen Theilen des

^, 94 -.

konigreicbi taglich rorjfekomm^ii liha, nnd überftenjti dafs grofsentheiU nur die Er- haltung und Verbreitung dieser Krankheit darch die Einimpfang daui Veranlastang gegeben hat^ erneuem, hierdurch ,- uner* fchüuert in unserem Glauben an die Wirk« famkeit der Vaccinationi im VurtraneD» dafs die Pocken dadurch Tertrieben werden« können^ Und weil wir überseugt sind, er io dem allgemeinen BesMn achaldig »u* feyn» unsere im Jähr 1613 eingegangene. Verpflichtung^ nienrals Pocke9 xu impfen, sondern die vaccinatiou weiterhin aus su- üben, und ihre Verbreitung ^ach äTIen un-' Sern Kräftea xu befördern*

Zugleich empfehlen wir allen S^tglie« dern dieses CoUegiums ernstlich an^ die- ser Verpflichtung eingedenk jbu «eyn, in der ToIIen Ueberseugung', dafs die Ausrdt-. tung der Pocken, durch die gänsliche Un- terlassung des Einimpfens . derselben ^' und die allgemeine Annahn^e^der Vaccination, gelingen wird«

Lincoln^s - Inn Fields, d. i3. Oct» iteo/

Thomson Förster^ Vorsteher. (Hier- auf folgen wieder die ttbrigen Namensunter^chriften).

9*

JSemerkungen über die Schutzkraft der Kuhpocien

gegen die Menschenpocken, Vom Kreisphfsikus

Z>r. O. Seiler in Hüster.

Im Jahre a8i4 herrschten in der Um- gegend Ton Höxter, in einem Theile mel*

- 9ft -

_

860 Kreise* und in den benaohbarteti firaoiii« echweigiftchen Qtid .Hef sischeti Dörfern Alm oatflrlichen Blattern* Dafs tarnend 6 eiipipf« te, obgleich sie tnit den natürlichen Blat^ ter- Kranken a^ alle mSgliehe Art in Be- rtthnkni; kernen^ nicht angesteckt Irurden^ braache ith nicht Sil erinnern.. Dars abe^ anch einBelite FSIle vorkamen^ "^o firüher mit Kahppcken geitnpfte Kinder von d^ii Henschenblattem befallen wurden ^ tnaTa ich erwähnen*

Als aber diese FStle genatier nnter-» ancht wurden^ so ergab sich| dafs in den noch Torhandenen Docnmeaten Aber die Knhpocken Impf nng bei mehreren Impftin-

fen erwShnt war in der Rnbrik ,^Bemer* nngen'' oAne Effekt oder mit zweiftlhafitm' Erjolg^ oder aber« hat rieh nicht zur Umsion gesttllt. Bei einem erwachsenen Knabeoi. welcher in Bevernngen an den natürlichen Blattern krank lag» und von meinem Vor- gänger» Kreisphysikns Dr« fpestphojen ge« impft war» wovon, aber kein schriftlicbe# Docoment über den Verlaaf der Knhpochen vorhanden war, fand ich starke gexerrte^. nnregelmäfsige » tiefe» nicht pnnktirie Nar- ben. «^ Nach der Relation der Aeltern» schien mir die Kuhpockenkrankheit regel-' mäfsig verlanfen tn seyn.. Ich mnfste die- sen Fall als einen möglicbon von nicht im- mer achfitaender Kraft der Kuhpocken ge- gen die Menschenpocken augestehen^ ob- Sleich das Aussehen der Narbe mir nicht as der wahren Kohpocken au seyn schien. Die .vorhandenen Menschenblattern warm aber ao leicht » dafs der erwacbseine Knabe

- •* -

die nothwendif erachtete Sperre dea Haa^ fes nicht ertragen 'konnte, sondern' wäh- rend der Abtrocknnnga Periode sich durch- schlich, und za seinen eine Stande. TÖn Beverungen wohnenden Aeltern lief.

Mit rielem Interess beobachtete ich in demselben Orte in dem Hanse des Beam- ten den Verlauf der patärlichen Blattern bei einer 24jährigen Kindermagd^ welche recht krank darnieder lag, und tou Blat- tern übersäet war. Die noch vorhandenen Narben von früher überstandenen Meur schenblattern y die genaue Beschreibung der Kranken 9 wie sie vor ,Bwölf Jahren diese Krankheit schon überstanden hatte ^ lielsen keinen Zweifel übrig, dafs in dem vorhan- denen f*älle die natürlichen Blattern sum sweitenmale vorhanden waren, In die« sem Hause waren drei Kinder, welclie frü- her geimpft waren , und den normalen Ver- lauf der Kuhpocken- Krankheit gehabt hatten.

Die Kinder wichen fast nicht von dem Bette ihrer Wärterin," setzten sich daher auf alle Art der Ansteckung aus j. blieben' aber geschützt.

In einem benachbarten Dorfe, Haar- brück, herrschten zu derselben Zeit die Menschenblattern. Da die Aeltern ihre geimpften Kinder geschützt ^ahen, aber ei* nige Kinder, die früher vacoinirt waren, an den Menschenblattern krank lagen, so hatte ich nicht einmal nöthig, das frühere Impf- Journal nachzusehen. Es kamen die Nachbarn solcher Kinder und zeigten an, dafs einige dieser Krankeil .der Bevisjon

«nt-

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eacsafen wir«!!^ «un-niehl eint swtite Vac* diMtioii Eusiilaffen, indem diö Impfung ohn« Effitflit gewesen war. •*- Atodeire ge* ataoden telbi t , daff der Verlauf der Kah^ pockenkrankheit nicht lo gewesen wSre, all bei denen, welche jetat gegen. die Xten* acheoblaltern getchttut wären; und mach^ ten mir den Vorwnrf^ daCi ich aie nicht, ao gnt geimpft h&tte.

In diesem Dörfe war späterhin fliege^ neueste Folgsainfcfit bei den Impfnngen; der Glaube an die schtttaende Kjralt . der Knhpoeken gegen die Mensehenpockeh war ▼on dieser Zeit bei den Einwohnern ' aor Gewifsheit geworden..

In einem andern Dorfe der Naehbiir- Schaft, Rothe, herrschten gleichaeiti||f die Menschenblattem. In einem Hanse warf n drei Knaben von 6 bis lo Jahren, von awet Terschiedenen Familien, welche aber die einsige nor bewohnbare Stube des ärmU« eben Hauses bewohnten. Einer dieser Kna- ben hatte die jiatflrlichen Blattern so stark, als ich sie nie gesehen habe. Eine schwär- me, nässende Kruste bedeckte das Gesicht und den ganaen Körper. Es war bei mei- nem ersten Besuche der i2te Tag der Krank- heit. Ich mufste einen bösen Ausgang pro« ^pheaeihen, der auch einige Tage später eingetreten ist. - Dieser Kranke war nach Ausweifs des Impf Journals noch nicht geimfift. Der a weite noch gesunde Knabe war ebenfalls nichtgeimpft, der dritte aber war frtther vaccinirt, und hatte- eineuf gu- Jeim« Liy. B. 4. 8u G

«M VtrUtif d«)^ K«bpOGkeiikr*iikh«tt i^o- habt. Beide Koaben waren von Anfang ia der Stöbe dei Kränken geweaen ^ und k<mn- tan aaoh nieht getrennt vtefitn.

Da ick ale polieeilichie Maar«r%gel die Vaocinatibn der noeb nicht beimpften bei dhm Anabraclie der natiU^Uchea Blatt^rii ab das nolhwendigste erachtete > so. impf- te ich an demselben Tage ^ach bei bei- den Knaben^ welche beständig bei dem Blatterkranken gewesen waren , nad anch blieben y mit frischer Lymphe von ^Arm pu Arm. Ich vinlste xwar sicher erwar- ten y dafs der noch nicht yaccinirte Knabe aohon die Ansteckung durch dSs Uatttriicheii Blattern in sich trag. Wie war aber der Erfolg bei d^r Revision nach ach« Ta- gen? —

Der schon frtther v^ceinirte Knabe hat- te weder Kohpocken noch Menschenpok- ken nach dieser sweiten Vaccination, und ist nach geschfitat geblieben.

Der vor acht Tagen anm erstenmale vaccinirte Knabe hatte sechs schöne Kuh« pocken, aber auch drei MenscheDpoekeo» awei vor der Stirn und eine auf der Schul- ter^ ohne Fieber und sonstige Kränklich- keit» Beiderlei Pocken hatten das Aus* sehen wie am achten Tage.^ Sichtbar war hier ein Zusammentreffen der Menschen - und Kuhpocken. Obgleich die Ansteckung durch Menichenblattern schon früher be- wirkt seyn mufste, so behielten die Kuh« poakeu doch die Oberhand» und verdräAg«

t«B die MMicheablattenb^ Di« Kiihpodctii Terliefen regelipäffig. Von de^ Menf chan- buttern wurde nnr bemerkt, deb tietrok- kea wnrden ohne Rö'the etc.

Die Bemerknnfen fiber dieae in die Augen fallenden . Srioheidongen ttberlaüe ioh jedem denkenden Arzte»

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(DU Fonictiuag folgt)«

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Ba^40 Cl^r^nik vplii Ja&r 1^8*1. 19« J^nlAx ÜMM ;«uiiul4»

4) Mairiwnhad,

X^U tehlfclitieii WittMTttneiTeirli&ltiiifte dei littifi« gtn Somineri haben Ton Mttieiibtd ttnttrütie thta «o wie Ton jedem indem Curörte IrieleKruiKe sn* rileligehelten. Dies -vrar biet besondere bis snm Jali fifthlber« Denn aber wutde der frflhere itfang^ eo reichlich ersetzt« daft die diesjtthrige Knrlitte- sii- btst 620 Panheien, nnd sWet üW JiMUidert mehr •le die vorjährige siMte»

-^IZi muft den Freunden Marienbade interettanfe. «nd erfreulich teyn, dalj seine bisherige Cbronih gerade in einem solchen Sommer nach der Zmhlp und besonders nach der Eigenschaft der Kartete ftberhaupt seine glilnsendste Epoche erlebt nat^ Dafs überdieJTs beinahe ausschlieisend Kranke hier "i^rfOfn, und ihre Anwesenheit als des Resolut dee steigenden Vertrauens auch in der ersten Klasse der Aettte SU betrachten ift, mufs dabei dem Kundi^n mit einem Bliek auf Manenbäds Zuhiin^ noch viel.. e^Efnlieher ipya.

49BI «rwifMBMi wielumH Bimflait» J«y

-AtMOtphixe auf GeiimdUi«it und uraldlifit il«r Mmi«

•clisB aberhaupCy dtif ich firtiliei^ hiiir i^ü^t na*

f f rlMten sa fruuitni . daft gand« «adi tplelie Soin*

m^ i:'^^" -■ -■ "^ ^ ^--

gtntlL , .- . _

to Anticht «u g^wibren« D«t ^t «ame^tUch im Rflcluichc auf die 9^4ol^a'*n m Lettrinen . Jnmi, und f^eint mir bei Maiieabad ym lo mekr eiatr l^rwUiiiuog ^enb, als ieb (Ibexieagt bin^ dafii fv icaäe ^iedec in dieaem Sonuner mfluc ala je^ ein« s,elne neue, acbwcre Kranke neaen Ahnten di» Probe üb^r d^n medi^nif^en Werth Marienbade in jeder B,ei|ieliunß9^ und Tielleicbt in eineaa ein* i^gen Falle ao^ei^h auch fOr eine Menge enderev von gans Tcracniedener Natur für die sanse Za* hunft als Tollkommfn entsdl^dend yre^aea hi^bw Ij^el^m aolle^

Der Zwech dieaca Aufaatsea geatattet mir. nichi^ daraDer,. nqd über anderes hier mehr ansuf (ihren»- vas in der Sach« der Mineralw&iaer und der Kuc- örter überbanpt, und über Marienbad inabetondex« Irstlich noch sa sagen wäre. Eine ffkuns üeher* sieht der mediciniscken ]^igenschaft4n j^mrUnbmiM^ 4^t der ^r. Gen* Subsant und Prof. 'Dz^.Rust in aeineoa Magaii^ d^r g^sammten Heilkunde Bd. lO« Heft 1^ S. io7'-r>i58 ayfan^ehmen die Güte gdiabti und in me'iiier nQch in diesem Winter sn exachei* neadcA, Schutt ^yJI/Imri§nbad nath nfufn. hisherigen B^ohaektuugmt und ^tußfhten äntUch dargestfilU» ^ Bd^» Berttn,'** bin ich auch übeif die MineralwAa« aef ioK Allgemeinen» mid über ihr biaherigea Ver- Mltyrfa-aU innere i^d liil^Mre gejlmbrel weiiUaf«

Bin tber will ich. dem Aufrufe de« Um. Staate* faths Bmfeiand an dif B^onnenftrst«: -som B^uf# einer Badechronik für das Journal der prahtiMhen. Keilkunde« Notisen über die alljührUcuien Neue- ningen und Ve^b^ssemagen 4cx Xar4^<ter HAsasen^ deuy in dem nachfolgenden aki^iiiten Bilde tob dem« was Marienbad gegenw:^^.^'» nnd was ee lltotii\ AeaCseren nech iiig)Ui«M BOfl| wtrdtB.wird» •«ml39& Folgt ItiiMi.

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MdtUnhäA .iii »In gröffär öar^n-roh ^ß^g Qtttar. XI, Fliektninhill, tuf drei Seiten toi| W4<^ bettten eineetohloiieii ,' ^egeii Süden aber mit einer Mmen wmen/ret«toiid«B Anfticlit geÖfEhet.' Seine' fOhönen Anlageti, wosii die Nttar dureh die ro- nelitibelke Abwechilana; ron.Bdrg und Thal, lind diufth swei klare Foreutfkib&elie so vielen StofiF dar- fitboMA hat, lind Ton einem eigenen Kunttgärtner uii'tteueitei< Geichmacke entworfen ^ und acbon bis mbni n&eliften Sommer aueh bia über die H&Ifte' aoegefahrt^ Hieher gehört vor Allem die' Abhälfe eiiiet bisherigen Hauptbedarfniai es , durch eine VttUkotembn chausHne Fabrstralsey vrelche allen Hftutern im Kurorte eine bequeme Yerbindung mit dttn BAdehause gewährt. Die fpohng&bäude sind antlM den dreisän Altem » welche bis tum Jahre' i8l3 bestanden bab^n , und in ihrer Form und Jilige nach, einem von der K. K. Landes - Bandi» rektion im neuesten Style ganz massiv erbaut. Die jettige Anzahl derselben beläuft sich auf^ Die niüiren iind alle aufser .ddm Erdgeschosse noch swel Stockwerke hoch > und das klemste aus ihnen sihlt sieben Fenster in einet Reihe« Der. grofse' nime Gasthof hat als Eckhans eine gebrochene Fronte, und in jeder Reihe swdi und s^aniie Fenster. Ahfserdtstt teichnet siöh noch das Haus Sr. ExoelL d«i Hm. Fr, Grafen i>on KUh&lfberg aus Prag an tnÄfaUg, Bauart und Elegans der inneren Einrich- tung besonders aus» Se. Durchl« der K, JT« StamtSm känzl0r Fürtt v9n Mettemich, behält sich die sut Brbaunng eines Hauses schön frdker erwählte Stelle nbek immer bevor. Das Meublement und die •tfniti^e innere Einrichtung läfst nun Überhaupt aiiek m vielen andern Häusern selbst den Kur- gästen vom Höchsten Range nithts mehr xu wün- schen übrig. Die Bestellungen auf Wohiiungen- werden gewöhnlich bei mir, pder in portofreyen BHefbn-Aiidh bei diNhi Herrn BrunhenVerwaltdr P, Oradly üttd den Sommer über bei der K. K. Kurin» fp9eHon gemacht.

Wu aber die Hauptsache, nämlick die Brur^ whi" nild Badeanstalten betiüFt, to habeii sich diese ' nAt dentf'Aenfsent des CurOrtes gleichen Schrittet yettndett und t^rvoUkommnet. dafs, wer nur Salt ^viir Jahvtft^ Abwesend war, dieselben so we- nig wieder erkennen wird , Wie 'Matienbad Aelbst.

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XMe TrinkfMslUn. in Mamnbad ktiTi^i d«r. Kf«b#lmiiinen , der F«rdin«;ndf1>rannfii C*«Mt Avk •chowitser Stlkqaelle) , der CuroHnenlbriumen nkkd des Ambroliafbriumeiu Uni hier init deli m^MÜje- f ten Worten Aber die naturhiilorifehen und neoL cinisoheh E^genichaften dieser Heäquellen in ifffi^. ehen , stelle i^h den ErensKtunnen mit dem Spto» diel in Carlsbiid (ohne sein^ H4tte), die Ferdinande-: quelle mit dem Franxensbrünnen in Frensenabiid» den CaroUnenbrannen mit dem Spaawasierj nn4 den Ambi'osiusb^ailjnen mit dem. Liebwerder oder Gjefsh abier Brunnen als die nächsten Anrenfrand^ cen neben einander. Ick vergesse dabei nicht» daft ich fftr Kunstverständige acnreibe, dereA viele In Marienbad bereits gewesen sind, nnd dänen ich vielleicht noch persönlich an den OnpUen aulhii füX meine Aassagen werde Rechenscliall an gebüfll haben.

Bie Marienbader Heilquellen sind innerhalb der leuten fünf JahTe sujerat durch den. Apojtl^ekeiC BremnLf nnd spater auf Veranlassnne der Regierung: durch den Hm. Berorath Dr. Rßuß und den Hm« Prof» St^mmann auf das fforefiltigste chemisch un- lersncht worden. Die Resiütate davon aind auch in den Schriften *), welche in dieser Zeit äbenc lüd[arienbad an das. liicht getreten find, bereits h%» Kennt gemacht worden.

a. Der Kreuxbrunnen wurde vor swei. Jehrta von Sr« Hoch würden dem jetsieen Tepler Herrn Prälaten Keiunherger^ de^ zugleich Grundbesitaer A9% Cucortea ist, und fO^ dessen. Werk aUe^ Ver- achönernngen und iVerbesaerungen desselben eigent-

*) N e h r , Dr. Joh. Jos. > Besehreibimg äet aineral* QueU len zii Marienbad. at« AiiA. Karltbad iti?*

B e u Tf , Dr. Fr. Ambr. 9 Das. Manea^d bei AwcJh^ Tvits, physicalisch - chemisch und medidnisoh gefruK und dargestellt. Frag 1Q16.

Sartori, Dr. Fr., Tatchenbneli ffir Majrieb1Mii*e Kurgäste. Wien 1819.

Heidler, Dr. C. Ms.» lieber dU Oairtiader in Sla^ rienbad» nebst einer snbgirten Betcltreibiung des Rar* ortes. Wien 1819.

ni,cht«T, Fr. liitdw.» Marienbad. Ein Handbuch Kur dieienifon * welche diesen Cuxon betudien« Frag sgii.

V »«4 -^ ,

Ifitli p«,.b«tt)iäiUM und» mit «iaaii Wi^iilulk |^«* •olmAckToUiii ec«ai]|erc«ii Pordcut in der Don« sehen S}l.aleiior£iung uip|;eben, Qötht wandelte diesen Sommer dsrmiter, 8(inde^ er in Weimer^ so wttrde er sar Erinnerung an die Homers » HsUe in' Athen nich( unwürdig, den Namen des Y**®'* unserer Dichtkunst fahren« Ueber der Quelle xvAt auf Säulen ,eine tempeisrtig^ I^uppel mit einem ver« goldeien Ki^euxe geeiert, £rft im. leisten FrQhjshro wurden die Bllnlen dieses Tempels mit einem hohen eisernen Gitter yerbunden, und der alte Granit« kran« sls \ unmittelbare Einfassung der Quelle rai( einem wtlt einladenderen von genektem, Serpentin Teruuseht, Vom Kreuabrunnen f<ihrt eine sehr an« sehnliche dreiteilige Allee yon 150 Klafter Xiinge» . und 8 U. Breite in eebogener Richtnne sum Csro- Ünenbrunnen. wo, sie su;h in einen |4einen Hsin,

>>ieK' Hioh an diese Quelle snschlief st ^ Terliert^ Auf der gsnsen östlichen Seite der Allee schfltst eine köhe Ber|;abjn!abungy welche au ihrer Bildung nö- tbig war, die Brunnengaste sehr wohlthatig tot dem Ost und Westwinde. An diese Bergsbgra- bung lehnen sich dicht an der Allee $*gj^ «^n Ca« Colinenbrunnen hiti naeh der Reihe mit aen RflcKen die Kanfmannsbudeh an« Als Fortsetaung ^dieser wird den übrigen Theil der Abgrabung gegen den Xreuibrunnen nin ein sesehlossener Gang von 53 XI, Länge und 3^ 4^ Breite beflecken. Dieser Gang bekommt ein regelmäfsiges»' sehönes Aeufseres, wird durch grofse Glasfenster erleuchtet wetden, und htiabsr •e^rn. Die nöthigen Abtritte werden mit ihm vereinigt. Sein ZwecK ist, den Kurgästen die trforderliche B^we^jung während des Brunnentrin* kens bei kühler Witterung ohne Nachtheil zu ge« statten; und so wird er ifiehr noch dadurch, als durch sein Aeufseres, sumal in Sommern, wie der

Jieurige war 9 für Mariehbad Ton ungemeinem Wer* the seyn. Höchst wahrscheinlich wird er schon im nächsten» gsnx sicher sber bit sum sweiten kfiaftigen Sontmer fertig seyn*

&•. Der Cmrolmenhrunnen f und e, de' AmbrosiMS* fowtneit sind gleichfalls von tempelsrtieen Däehem bedeckt« Der letstero liegt swisehen dem ersteren lUtd Bwischei^ dem Bsdehause beinahe in der Mitte^ etwaa ••irwMiM iMd gaas am Ksmeiikabaihey

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\ .

wtleliw dieht an Fiiftfl 4ef Bsmelikabergci'dit i ftd* öfdich« Granz« des Kurortet bildet.

Der FerdinandshrunnfH hat teinen Namen •rat neudrlich aur ^ßrinnerung an Kaiser Ferdinand /, erhalten« walcher diese Oüelle schon Tor dreihnn* den Jahren in der Absicht untersuchen liefs, nni aie zn einer Kochsaizsiederey zu benutzen* Si^ wurde erst Tor wenig Jahren durch jine neue Kei- nigang nnd ]^infat8ung zur aaedicinischen An^en« dune l>rauchbar gemacht 9 und wird aeitdem auch hilufig gebraucht« Sie besitzt unter, unsem andern HeilquelliUn die meiste Kohlensäure, und^ zeichnet aiph m theoretischem Betrachte neben ihrem Reich« thume an Salzen-. Erden nnd 'Eisen noch d^iduroh aus» da(s sie in jedem Medicinalpfunde Wasaara 0,069 6r, hohlensiures Manganprotoxyd enthält, Ihr «nedicinischer Charakter uniterscheidet sich "voii dem; des Kreuzbrunnens au der Quelle dadurch , dafs ev bei gleich Kräftiger Einwirkung au£ das Gesch|Lf( der Reproduktion Ton der Verdauung bis zur "^X: 9retion di^ Daimexcretion im Allgemeinen etwäa ireniger fördert ; dageeen aber das ßlutsystem yiel bedeutender anregt, leichter Oongestiöueu verur^ sacht, hfl schlafen pAegmatisohen , chlorotischen Subjepten aber, und t^berall, wo in der Coroplica? tion mit einem wahren Schwächezustand ein auf« lösepdes Mittel angezeigt ist, als solches dem Kreuz* brunnen vorzuziehen ist. Indessen glaube ich mich doch hinlänglich überzeugt zu haben , dafs der letz*> lere wegen seiner sanften und doch so kräftigen Einwirkung» bei der Möglichkeit ihn im rechten Falle, und im rechten MaSt^ in seinem unversetz- ten Zustande ohne allen merklichen Nachtheil für die' Verdauungikräfte Monate lang - fortsetzen zu können, kaum je* durch den Ferdinandsbrunnen den Buf desjenigen IVlineral-wässers verlieren wird^ welches unter allen bis jetzt bekannten van glei« chcm Grade der Wirkaamkcit» die -allgemeinste An« Windung erleidet.

Noch weniger allgemein ist nach meiner bis« harigen Beobachtung die Anwendbarkeit der Caro^ Hnen - und AmbrosiusquelU, Sie tragen beide den «sei isrand* tonischen Charakter derjenigen Mineral» wMter a^i sich, in denen wir nach dem jetzi^eo •und« dar Chemie dia Kohümäura und dai EuiM

fttr die Bfttiiidtlitil« ttkemienf weichte wir diä heryoistechendsccn Erseheiaungtii bei ihrem irst- lichen Gebrauche su^uiehreihepi ße?röbiil siud. Die

SfueliUt der Wirkung Terh&lt steh bei dieten bei« <Bii Suhljuellen gleiä. In der Qntntitit derselben untertcheidea sie sich aber wesentlich. Der Ctro^ linen'briinnen ist stlM:K«r» ^0' 'Ambrosiiubnuine^ sehwi^chev.

Die BadeanttaltBfi» ä. Das JVmsserbad. Die Mi* nerslquelle, welche schon Tor «Weihanden Jahren den D^. Prudentius^ Kaiterl. Rath Rudolphs 11/ von einer histor,

seit vier Jahren anch mir so yiele Beweis« Ton grofser Wirksahaheit gegen das genannte und gegen riele andere Üebel^ gegeben hat,/ ist der JVßnenm 'hrunuen* Sein hervorstechendster chemiscljier Be« scandtheil ist die Kohlensfture. Ein kleiner Antheil Ton Scfafwefelwasserstoffgas ist nicht sa Terkennen. An fixen Btstandtneiten i^t ^r unter den Übrigen Marienbader Heil<^ilellen die ärmste«^ Augenzeugen ▼ersicheni, dafs die Ossströmungen in seinem Bas- sin eine weit imposantere Erscheinune gewähren, als der Polterbrunnen in Fy^mont, und der ehe« m«lige in Fransensbrunnftn.

Eine wesentliche Verrollkommnung ist dieser Quelle, und somit auch dem gsnzen Simrorte im heurigen Herbste dadurch au Theil geworden, daft durch eine beträchtliche Erweiterung des Bassins derselben, und durch die Aufnahme mehrerer neuer Gas- und Wasserquellen, die Heilkraft des Was- sers eben so wie seine Menge sehr gewonnen hat.

Das ehemalige Badehaus ist im Torigen Jahre um mehr, als die Hälfte rergröfsert , und von aufsen und innen in jeder Rücksicht vielfach verbessert worden. Es besitzt -nun sechs und zwansie Bade- stabohen, in welchen tl^glich drittehalbhunder Bä- der genommen werden können. Im neuangebanten Theue befinden sich {aufser dem Gaabade) auch die nachfolgenden Bäderarten*

Die Moor* oder Schlammbad' JrutaU» Diese besteht aus drei aneinanderstofsenden Zimmern, und tat dem' Locde dea Dtinpfapptrttel. In jedem

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Zfinner befindet lich eine Wuterwmuie siit Reif nigmii; >äpt .Kdrpers meh dem ScJ^tmiDbicte^ und eine leicht bewegliche Seblttnmwtnne, welche aati» ferhalb der Antult mit dem erwirmten Schlamm«'

Sancefalh , und durch HinterthAren in die 2iilimer ' detmal cum Gebrtnehe hineineetchoben wird« ie Erwärmung des Moors geschieht durch Ws»* serdampfe. Picse hier. beschriebene Anttak Konnte im leisten Sommer nicht rollendet werden« wird aber bis zum nächsten hAnftigen suVerläftig fertig« Man hatte daher indessen ein sewöhnliches Bade« •tabchen fOr den Gebrauoli allgemeiner Schlamm- bäder eingerichtet« Oertlich ist der Moorschlamm schon früher durch eine lange Reihe TOn Jahren angewendet worden. Er wurde nämlich in den. Wohnungen der Kranken mit Mineralwasser ge- mengt ^ und SQ in dünnerer oder dickerer Brey« fprm erhitst, gegen mannigfaltige örtliche Be« schwerden (Rheumatismus y Gicht, Steifigkeit, DrQ- sen u. a. Geschwülste , Unterleibsfehler u. dgL m«) entweder in Form einet Cataplaimay oder, wie an Händen und Ffifsen , als partielles Bad, aur Unter« stattung der Gesundbrunnen und Bäder täglicli mehrere Stunden mit sehr grofsen Nutzen gebraucht« Diese Anj^licationsniethode wird auch kilnftiß be- stehen. Sie hat gegen Localübel in vielen Fallen vor den Wasserbädern , und selbst vor ddn eanaen Schlammbädern einen grofsen Voraug^ da sie den Moor bequemer, länger, heifsery und folglich auch wirksamer anzuw^enden erlaubt. Was den medici« nischen Unterschied zwischen ganzen Schlamm- und Wasserbädern betrifft, so sind die ersteren ih- rer reizenden Bestandtheile orvegen, in allen Fällen zweckmäfsiger als die letzteren, wo es darauf 'an- kömmt, das Hautorgan mehr oder weniger aus- schliefslich anzuregen , KrankheitsstofFe auf dssselbe heraussulocken, oder. noch nach anderen Gesetzen antsgonlistisch einzuwirken« Unstreitig hat die ge- nannte bisherige Anwendung unserer Moorerde in Vereinigung mit den Bädern an der schnellen Ver- breitung des guten Rufes von Marienbad ein gro- fses Verdienst 9 wie die vielen Krankheitsgeichich- ten in Nehr^s Abhandlung beweisen,

c. Das Douchehad, Dieses unentbehrliche Er- forderniCs jeder guten Badeanatali , besiuen wir teit

dßmlttzttn frfthjthr^ Et ist ii«pli.4en b^ttta Mu^ ittxn eingerichtet y hin}lMiglich stark, und .eeatatte| jede beliebige Temperatur de« Wasserstrahlt. Dat Tropfbad ist A^Bait vereinigt« Der Tropfen fäU( iAtt ^illlifihrUcli^n Absätzen mehrere s^ansig iPuft hoch. Auch zum R0ge9's oder TrtiufmBad u% fina Matchine .y0.rhaiiden.

^ <?• Die Gasiadanstalt besteht in' ihrer geeen^ wl^rtigen Form drei Jahve. Sie bildet ein isolirtet «ehteckiges Gebäude , ungefähr hundert Schritte hin^ ter dem Badehause , wo auf einer ^ofsen Streik« die Gatartezt in . nnermefslicher Menge auf allen Vi^ii^tcn iut der £rdb emportteigen. Die AntuU hat iieben Abtheilungen. Diete enthalten die Ter«i fohiedeneu ^Alser^en Apparate, in welchen entwe* def bis zum Halte i, oder bis an die Brutt, oder nuv bis an die Schenkeln im Gi^se gebadet wird. Mit« telst beweglichdr Röhren ^ und der fibrigert erfgr- devlichen Vorrichtungen , kann man das Gas auch an die. Augen y Ohren, und an andere beschränkte Parthi^ei^ des Körpers leiten« Die Gasart , welch« hier angewendet wird, ist, ein Gemenge aus Koh- lensäure und einem kleinen Antheile Iro^ Schwe« lelwasserstoiFe^s. Eine wichtige Verbesserphg be- sinnt diese ifeilanstalt seit dem Toricen Jahre in einer Vorrichtung,^ welche es möglich macht ^ die Strömung des Gases in jedem einzelnen Apparate nach Wulkahr zu vermehren^ zt^ Yermi^der%' oder a^oh ganz ^u hemmen«

Das russiscfie pamjpjbad, £s herrscht über Wieset äufserst ' kräftige Heilmittel, in Teutschland häufig das Vorurtheil« dafs zu einem nützlichen Gebrauche desselben auch eine russische Cpnstita- ttoii und ein rntsischet Clima erforderlich sey* DaCt diefs wirklich ein Vorurtheil sev» kann man. fich in der musterhaften Badeanstalt ies Hm« Geh, llath jpochhammer in Berlin täglich 6bf rzeugeii. Ich |elhs( habe keineswegs die genannte Cpnsti(utiont |ind überdiefs noch eine deutliche l^eigung zu Con- gettionen det Blutt ziini Kopfe und zur Brust], und }ch konnte dieses Bad bei einer Temperatur^ "^on 44^ über eine Viertelttunde bei der geringen Vortichty daft ich mir mit einem immer kalten neisfn Schwanun . den Kopf bedeckte , mehv nnter «nf tiMbrntn «k uAtn(fnebnien Enipfiadnngeiig okm«

«Ustt iffftthchtil ▼«rirt^cü. AtÜch , 4it naohhtri^« htltm V^9taü»tuin& ist ebeiiesp Wi« di« in der brenÄeMdtn Tieberhitae » nur. in d§r Einbildung lo

StfUirUch, als man gewöhnlich glaubt.. Sie erregt etn Ungewohnten für einige Augenblicke allerdings :. #illb höchst unangen^hiüe Erschütterung des "Köt* pers ; hinterliefs aber bei mir wenigstens , nifcht nur nicht, das mindeste Gefühl 7on Kälte, sondern «her das Gegentheil, und aufser einem Vorüberge« lienden leicnten Dtuck im Kopfe/ auch sonst keidi uningenehmtes Gefüljil. Es war mir, im Gegenthei- Itp unter den warmen 'wollenen Decken , in denen man nach dem Bad6 immer eine Weile der* Ruh« pflegt p Uxid die starke Haiitansdttnstune Torabef ge- ben läCst, recht wohl behaglich. Ein ^eiche% Vor« urtheil ist es) wenn man glaubt , der &ör^r werdo durch solche ' gewaltsame Erhitzungen 'eeeen die Einflüsse der Atmosphäre - sehr empflndlieh. Ich' liabe dieses Bad im December genommen, und den hohen Grad der'äufseren Kälte unmittelbar nach demselben ungleich > weniger etnpfiinden, als Tor demselben.

Gegen alle Krankl^eitsfbrmen ron unlerdrflcktev. Hautausdünstung y und überall , wo durch allgemei- nen Schweifs dieses Hauptmittel der Naturkraft in so vielen Krankheiten etwas zu hoffen ist^ eibt es sicher nichts kräftigeres , und bei einiger vorsieht auch unschädlicheres in der ganzen Heil- mitrellebre 9 als solche allgemeine Dampfbäder, da die Temperatur derselben wilikührlich ist, unH die l&alten Uebergiefsungan nach denselben nicht unbe^ dingt sind. Zur Errichtung einer solchen Anstalt in Marienbad dient die genannte des Herrn Geh» Rath Pethhammer im Wesentlichen als Muster« Das Ijoeale macht im Aeufiern einige Abänderungen nO« thig. Meine Ueberzeugang nöthigt mich, diesen unrichtigen Beitrag zu der seltenen medicinischen Vielseitigkeit Marienbads recht hoch zii schätzen«

Dr« C. Heidler, K. K. firunnenant.

; 5) Rähhurg.

i) An den daselbst gerveseiiMi ioiJ[ KtrrgiLsteii und Fremden sind 867X Bädo< und 1^9 Doaeheii rmnbreicht worden.

a) Herr Seemahn «us HoUbtl|;o bei Hoy«, Ms« dim «^ncfc nus Landesbergen bei Nienburg , und Frau Blume aus Heeyem bei Petershagen , wurden, obgleich sie noch im sehr jugendlichen Altet wa- ren, dennoch ron der anßeheuden Lungensehwind- tuchty welcher Blutspeien vorangegangen war,

t rundlich eeheilti deuigieichen das von seiner Ge- un an laihm und sprachlos gewesen.« vierjährige Kind des Einwohners Alhert Körte su Mancheha»

fen» Gerichts Loccum$ ^cAroJ#r aus DorCmark, Amts alUngbostei, von fistulösen Geschwllren , Schrnm* fyfrst aus Luthcy Amts Blumenau, von der desor- sanisirenden Gicht beider Fnfsgelenke; Claus Gra^ opw Ehefrau aus Bankhausen , 'Amts Bremervörde, Tom rheumatischen Kreuzweh 9 weshalb sie seit Jah* yen .nicht anders als mit vorüberg^bogenem Körper lutte gehen können ; Jürgen Sehnakenberg aus GUn-» •tädt bei Zeven, von der atenischen Qicht, die er in einem so hohem Grade hatte » daftf er nur mit M&he an swei Krücken ^eu gehen vermochte ; und Domsyer aus Kohlenfeld , Amts Blumenau, von eir Her Anchylose im Armgelenke , ' welche all Folge ^chtiseher Goncretienen anzusehen war*

5) Durch die im letztem Frühjahre gemachte TerUngerung des i3a5 Fufs langen Brunnen -Stol- lens ist dem bisweilen eingetreten gew^eseneiTWas» itermangel, weshalb man /als,denn in der frequentem Badezeit lUcht auch jed«n Nachmittag allgemein in. allen 5 Badehäusem baden lassen konnte 9 nicht so- wohl völlig abgeholfen, als auch den Bädern selbst oine noch ^ sröuere Intensivität^ ihrer Heilkraft- da- sinroh verliden woitdea, dafs die auf jenem Wee« SU Tage beförderten W^ser nocb menr alt dio fl- fern Quellen von dem Soifenstoffo enthalten , wel- «lier den Bädern eine Ei^ienschaft gibt, die bekannt- lich ia der Heilung gichtiseher Concretionen *),

*) Die neuer» chemische Analyse > welche die gichti-v sehen Concretionen. aus hamsaurera I^atroii hestehen läTst, kann hier also eUie Bestäticnng ihrer Aichdcksit «lehr Aodeiu

111 ^-"T

Ntrrtn« und HiuArankhiittn nck tttlt ranftg^cli . bowiJirt habni.

i|) Di« seit cinm Jahre köham OxW irerfagite Eianchtangy dtCi die Gastwiithe ans dem beim ^ Rehbnrger Brunnen selbst angelegten berrtchaftli- eben VV einiger mit '|;an« TortügUcb guten Weinen - mtt angemestenen biUfgen Preisen , mitbin snm -al» leinigen Besten der Cnrgttste , jedetüeit versehen werden» hat mit Recht einen gana uneetheilten Bei- Ul gehebt. ^

Hof« nad Brunnen •Mediens.

i) Die Bade-Aerste an unserer Seebade Aastak SU CuxhaTen sind: der Herr Physik us "Dr* ^N^um^i" st0r , mid Dr. JLuis.

2) Die Zahl der BadegKste war 449»

5} Haoptrerändernngen sind bei uns in diesem Jahre nicht yorgefallen. Am Badehause ist noek ein Saal angebaut. Fflr die Badegäste sind noch swei neue Privat •Logiehluser erbaut*

7) O9ldh0rg in Meddenbttfg*

In neuern Zeiten sind theils mehrere gehalt* reiche und wirksame Mineral- Quellen snm inner- lichen Gebrauch wieder mehr m Anwendung ge- sogen y theils einige ent entdeckt, vonügUch aber aind mehrere dieser Quellen in der Form von Bi- dem benutst« Vielleicht mag die poliiische Ruhe einen bedeutenden Antheil an ^er ausgebreiteteren. Anwendung dieser Mittel haben, wenigstens sind in den leuteren Jahren die Gesundbrunnen und Bader anCserst aahlreich besucht. In mehreren An- kfladigdngfn dtr l«tst«z«a (aad si^h ein so Ipl^rei«

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Itiidtr 1t &A ttbw diu ff^Ükrtftt. eifert iftlUtt, d^ft dtf^

Stbildete lind denkende Arst« und der rabig uiS feilende** Tfaeil dies ' Publikums sweifelbift- werden nuftte ^ ob 'bier deV WAbrbeit auch niebt su nah« /setreten sey.. Jede Sache ^ welche' innern wahren VVerthhaty bedarf keiner X«ob|»reisung» sie eibpßehit lieh selbst und .Wird durch zu vieles Lob ^t velr- dttchtig* Sei dem vorliegenden Gegensunde komlkit alles aiif die Ei^fahrung an^ auf eüie vorurtheilsfreie^ unpartheiische Beobachtung der Wirksj^mkeit del Mittels in bettinsniten Fällen* Eine Reihe soleher Qepbachfungen Tnüs$e^ erst gemacht werden^ um 'Sichere Resultate zu liefern, und dann wird eine ruhige Mittheilung derselben e^ leichtesten die Ueberzeugung gewähren»

Die hiesige Mineral -Quelle ist feit vier Jah- ren in Anw^endung gebracht, über tausend Kranke haben dieselben benutzt, und ich bin bemfiht ge- welen , rorurtheilsfrei die Resulxate der Anwendung tu beobachten.

Ich lege sie jetzt dem ärztlichen Publikem, zur Berücksichtigung vor, und halte dies um so meiir für meine Pflicht, da'hesondereyiir manche Kranke VmrdteutsMands durch die Entdeckung dieser Quelle ein wesentlicher Gewimf, entstehen kann.

Ich werde hier das Wesentliche über die Ent« deckung der 'Quelle, die Benutzung derselben zu .einer Heil -Anstalt und' die Resultate der Anwen* düng des Wassers nur^ kurz mittheilen, da ich das ganze schon weitläuftiger tur ^JGFentlichen Kennt* Ulfs gebracht habe *)• ^ '

Im Sommer iSi6 entdeckte Herr Kychenthal, der früher hier Apotheker gewesen war, zufällig die Quelle beim ^acbgrabtA eines Brunnens , den er zum , häuslichen Bedarf benutzen wollte. Eine to((leich'vorläniig unternommene* chemische Unter- suchung des Wassers verschaffte ihm die 'GeWiCi- heit der Reichhaltigkeit desselben an mineralistihen Bestand theilen» und der Entschlufs zur Begründung •iner Heil - Anstalt * war fest und ' unerschütterlich.

*}'S. Annalen des Gesnndbnumems zu Ooldberf. istes . Heft. 2318. ates Heft. x8i9» HaxnbiiTff bei Perthes und Besser, stes Heft.w.idao. In der StilUrschen Hof Buch- haniUnng iu Rostock, . . /

n5 -fr.

Nach Ueberwindung^ mancherlei Schwierigkeiten war bis zum Juli 1817 das i(anae Unternehiuen io w%it gediehen, däfs nun dLer An£uig mit der An- "wendung des Wassers', rörzflglich in der Formiron Bädern, gemacht werden konnte. V .

Die chemische Analyse des Mineral -Wsiitfe, welche ron Hrn.' Kychenthäl untemomnek wwde^ «rgab in einem Pfunde oder sechssehn Unsisn Wa»> aer folgende Besundtheile :

a. tl&chtige: . Kohlensaures Gas x5| Cubikzollt

h. Feste: Salzsäure Bittererdo -^^ Gran.

Kalkerde . 2/

Salzsanres Natron Kohlensaures Eisen Kohlensaure Kalkerde Bittererde . ' Kieselerde «

HarzstofF Gummöser Extractivsto£F

Herr Hofapotheker Krüger in Rostock mu(ste nii;f Befehl des Grofsherzogs das Wasser chemisch untersuchen. Den Resultaten dieser Untersncfiung zu Folee enthalten 100 Cubikzoll des Mineralwas- sers folgende Bestandtheile :

Salzsaures Natron , 17,1075.

HarzstofF . . . . 0,75.

Salzsaure Bittererde 2>^793*

Kalkerde , 0,36,

Gummöser ExtractivstofT 0,20.

Kieselerde . . . 0|75.

Kohlensaures Eisen . 2,75.

Kohlensaurer Kalk i8»25.

Kohlensaure Bittererde fi^5.

und in 100 Cubikzoll des Wassers sind i^ßo Cn« biksoll kohlensaures Gas enthalten *).

Die' Krankheiten, in denen das kiesige Mine- xalwassfT TorzAgliche Heilkräfte teigte, sind:

*) 8. Beichreibung Aer Stahlquellen zu Ooldberg, von "Vy. Krüeer,. nebst einem Vorvirorte des Herrn Geh. Medlctnal lUths Vo^eh' Rostock igiS*

Joarn. LIT« B. 4. St. H

Ali

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i) DioGleht, beioiidtrt die einfeWarMlten uiid tllen IIeilii!iitt«ln widtnteh«tid«ii Fille , wo in den Gelenken die kAlkmigen Conereinente eich gebil- det nnd dadttreii jene eine Teriiidette Getttlt erhal- ten kiben; .Bei mehreren' Kranken dieser Art Ter* l«ren eich kleinere Coüereinente wihirend dei Ba- dent nnd nach demaelben £•»*« ^nd gröIaere^Aai- •chwelluilgen wutden in uirem .Yolümeit kleines. Bei diesen Kränken war. der Erfolg in der Thal ap» crwaüefc uüd überralehend^ denii nak dein Ver- schwindeii dieser Condremenie kenrtto die BeWleg- lichkeit der Glieder siirflck^ wo viele Jaht^ viel- leicht schon Unbraiichbarkeit< derselbeh Statt ee- ' fanden h*tte; Zugleich schieö das Wasser auf die ganse Cönaticatiött eine sehi: heiliaine Minwirkung SU KuTsetii«

s) l[rankheiten d«s Unterleibes; Öans Vorsüg- lieh bei Trlljgheit der Circulation des Bluts im Ün- terleibe una daraus entspringenden Besehwerden, bei Neigung su Obstruktionen; Yerschleimung^ Auf- blähune u. I; w* Sehr Viele Kranke dieser Art, bei dereii Beschwerden Träeheit des Blutumlaufs , ge- ' störte odti unregelm&fsige Circulation im Unter- leibe die erste Ursache war^ haben ikiic aülFallehdem Erfölgö theils das Wasser betranken) theils das- selbe in ääderik beAutst. Nach deil Torgekomme- nen Fallen zu schltefsen, möchte die Wirkung das Wassers^ nur in der Form toü Bädem^ fast spe- cifik zu nennen seyn ^ wo J^ölühina hdwmorrhoida' lia .die Kraxikheitsbeschwerdeü ausmachten ; diese verloren sich allm&hlichi utid flietsendis Hämorrhoi- den traten hervor« /

Hierher gehöreil auch ^it verschiedenen kranke haften Anomalien der vreiblichen Periode« Beson- ders wirksam zeigten sich die Bider bei Menstrua- tio nimiaf welche in ^hre HaemOrrhagia ut§ri aber- ftogehen drohte , und wo allgemeine Schwäehe des Blutgefftfsty Sterns die Vorzflgliehste Ursache ta seyn schien« Ferner die Form der krankhaften Menstrua- tion, welehe bei ihrem Jedesmaligen Eintritt' oder Aufhören von heftigen Schmenea nnd KrlmpSaa ^begleitet ist, ,^. . ^

■■ . «

3) VersiihtedMie Fopnen von IfervenkraiiUiei- ten. Es Utsibfr tchiTM, bei dieser ^rotensarugea

J&MuüJMiC dU« beitvmnUtt FftÜAi weleho Mar Hii- lang SU hoffen haben, an^^beik sa fcönaea. Meh- rere Xrntike warden geheilt odet erleichten, to|i denen ich et nicht erwirtete^ attd nibeekehrt. loh möehU votsü^öh diejenigen Fälle Eierhet rech« nen , wo dei Nervenleiden mit Gicht oder Rheopiar tiemat^ Coni|^licirt ist» wo ÜystBria cum viM§rim^ wenn ich eo itgen koU^ das Luiden bedingt; gana reiae KerTettkrankheiten^ Wo did Ursache in gro* fser Reisbatkeit und Mobilit&t des Nervensyatens liegt» Möchten wohl mit grösserer Einkohr&i^tuig hier geheilt werden«

4) Chroaiichtl Rliettiiiatismen.

<Von Dr» tiorMnumn dtselbtt)»

5) pai SooJhad tu Etm^n hei Salze*

Das Badehans üu Elmen ist nunmehr al^ roll- endet au betrachten, indem Seit 20 Jahren immer nach und nach VerAndenideen und Erweiterungen gemaeht wurden , wie sie ner steigende Bei£dl die

fröfsere Zahl der Fremden etforderte und die Ein- Anfte erlaubten. Die Anstalt hat nämlich weder 2uschflsse aus Suatskassen erhalten, noch ist sie durch Aetien errichtet, sondern alles mufste ans dem Einkommen derselben bestritten werden, da* her das Gänse etwas Zusammengestöppeltes in sei* nem Aeufsern hatte. Im Jahre 1816 war die' Bade* hasse aber in solchen .Umständen, dafa der älteste Theil des Badehauses , und im Jahre jBto dafs auch das Uebrige umgebauet^ und das Ganae rereinigt nnd gleichförmig eingerichtet werden konnte*

Dm Hauptgebäude ist is6, jeder der beiden FlAgel So.Fufs lang, und enthält aufser dem Ter* aammlungszimmer in 35 Abtheilungen 25 in dem Fufsboden gesenkte noCie Wannen und 4 kleinere bewegliche far Kincßr. Außerdem 3 Schwefelräu- eherung s Apoaiate tnie ihren Voraimaietn. ' Die Dottehe^ «in Bchwits* oad Daaspfbad. dieEinrich* tang inr Bereitung der Kräuterbad« 1 und- «in

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"i.i6 .— -'

SchlaiBinbad; ' so dafi ikian im Sunde ibt, * liUr die mannichfaltigsten Fordemngen xu befriedxgen.

120 gewöhnliche Eimer Wasser (den Eimer zu lii MaaCS gerechnet) enthalten. Aus dieser Wasser- menge erhellet, dafs man in diesen Wannen die Areieste Bewegung hat, wozu npch hommt^ dafs . man, so lange man sich im fiade befindet» iin- ner Msthesy sowohl 600I - als warmes Wasser xalaufen lassen kann, weil dfer Ablafszapfen eitaie Köhre ron einer, bestimmten Höhtf ist^ w^odurch das aberflüssige abBieDst und das Bad immer gleich voll bleibt«

Das Erwärmen der Soole geschieht durch Zu- mischung eines sfifsen Wassers, welches bei der Feutrmaschine als Dampf gewirkt 40^ Reaum. Hitse liat, als destillirtes Wasser zu betrachten ist, und dem Bade keine fremden Be^tandtheile zuführt» Die Jah^ aus , Jahr eih 1 1^ warme 3oöle bedarf da« her nnr einer kleinen Zumischung, 'um die zum Bade passende Temperatur zu erhalten.

Der Schwefel - Räucherungs - Apparat besteht aus swei einsitzigen Kasten. Die Construction dersel- ben weicht, sowolil ron der Gales^schen^ als 'J# Carro'schen ab, indem man dabei mehr die d^jir^ cet^MChe Verbesserung angebracht hat, wodurch alle Erstickuugsgefahr Termieden^ und die schnellste Ausleerung der Schwefeldampfe möglich wird, Durcli zwei mit Klappen rersehene Röhren wird' dies be- wirke, woTon die eine mit der lufsern Luft 'in Verbindung, sich an der Decke, die andere sich an den Fufsboden des Kastens befindet. Zur ce- wöhnlichen Entleerung ist es nturnöthiff, eine die* ier Klappen zu öffnen; in dringenden Fällen ö£k\et man beide ^ und die lufsere LuTt drückt die S6hwe- feldämpfe xn einem Augenblick nieder, und treibt sie durch die untere DefFnung, die durch den Feuerheerdgeht, folglich erwärmt ist, in den Schorn- stein*

. Doch wird hier nicht MoXs mit Schwefel,- son« d#xn euch'mjlt asidern aromatisahen- und e;eisti|[en 'BabsUxuiaii nir&üdhextt 'Die Qualm und Schwits«

1J7

bäftiir yveväeiL aus blofien Waiterd&mpfcn gexnäcliri vf-eil alle andere Zumitchungei;! tich bequemerem dieiii yorbeschriebenen Räucherungs - Apparate » an« bringen lassen. In einem aisernen Tersphlptsenm. mit einem Sicherheitsventil Versehenen Kessel^ wird das Wasser erhitzt^ und der Dampf dnrcn Kupferne Röhren in das daneben liegende 24immer geleitet'* Die. eine Röhre führt in den Schwitzkasten, worin entweder der ganae Körper des Kranken oder nnr der halbe Leib Ton Dämpfen umgeben ist; die an- dere Röhre ist, beweglich und dient daau, die heis- fen Dämpfe auf einzelne Theile zu leiten. Aubk kann ma^ das ganze Zimmer damit anfüllen , Wenn sich der Kranke nackt darin aufhalten und bewegen wilL Ein Nebenzimmer dient zum' Abkühlen und Ausruhen« 'Auch die Kräuter su den Bädern wer« den mit heifsen Wasserdämpfen extrahirt,

Di« Schlaxnmblder haben alle Besundthei)e dex Soole^ nur dals der damit verbundene feine Thon dazu dient, .die Einwirknng derselben länger- atd^ die Haut zu üxiren ued einen bestimmten Theil da- mit zu bedecken y wie dies besonders bei al^en un- ihätigen Ausschlägen und Geschwüren der Fall ift«

Die Douche wird mit einer Spritzmaschine ge- geben, wodurch man et in seiner Gewalt hat, vom sahwachen zum stärkern Strahl überzugehen. In lo- dern Bade befindet sich aber eine leichtere .Doucne« lYelche, da die Soole aus einem höheren Behälter in die tiefer liegenden Wannen strömt, durch den eigenen Druck derselben hervorgebracht, und duröH einen ledernen oder hänfenen Schlauch auf einzelne Theile geleitet wird. Wenn man den Schlauch entfernt, schiefst ein armdicker Strahl hervor, der wie ein Sturzbad eine heftige Erschütterung nacht»

Die Soole enthält an luftförmigen Stoffe » koh- lensaures Gas und Schwefel- Wasserstoff- Gas. Bei- de entweichen bei der Gradirung und gehen mit vielen Salztheilen in die Atmosphäre des Gradir- werks über, daher ist der Aufenthalt in dieser At- mosphäre für Lungenkranke so heilsam. Das Gra- dirwerk ist eine Viertel teutscke Meile lang, dun- stet aber mehr ab, als eine Qnadratmeile des Welt- meers unter der Linie und gewährt dadurch ein so erc[uickandet und siärKendes Lungenbad. Die Ge-

gtead uinhex iif SacU» mit Muftcn fraehtbtfftn Hft«

Etln durciitclmitten , und mit Stldttn und Dörfern edeckty di« man yon den leipht su eriteie^nden Anhöhen flbertieht. Qie piphste Umgehnng oef Be^ dei aber, wo der Boden mit SaUqnellen dnipphso«- cen ifty war noch xqv wmiigen Jahren eine todt« Selstteppe, allein dfirch^riele Mühe ist et gelun- gen, auch diese uvbar su machen , so dtCs jets| schon sowohl yor « als binler de^n Badehaiise schi|t« tige 6&ng9 befindlich sind.

In den beiden Gasthäusern speisf Vßttn billig nnd gut, nueh Termebren sich di« hofU in 4«T I^älie des Badehauses, so dafii die Fremden nich| m^hr geswungen sind» in der etwa Qoo bis looo Sehritc •ntfernten Stadt Salse 9^ wohnen« 94 dem CNs^p bofe ist noch in diesem Jabve sowohl ein neuev gropier Salon als auch ein nenes Logierhtvis gebaut,f und in dem nahen Dörfchen Alten älae haben viele ihr« Hinitr snr Anbiahm« der fnmdeifk eingerich* lec Manche wA^^^ ai^b noch anbauen « wenn nicht die Stadt Salie aut tehf hleinlichen Absiehten die« «o rerbindeni tiiehte, ^ Dieser Ort y erkennt den wahreu Vortheil» den ihni die K&he eines «o be^ suchten Bades gewährt, ' und rechnet blofs auf dat dürftige Einkommen tqu Vermiethun^ der JSimtner, ohne auf die gröCsere Gonsumtion. auf dem yer^ besserten XJmsat« ibi'er Produkte und dem yerfnehr« ten Geldumlauf su sehen. Et iit aber su tpFwarteUj^ dafs die höhere Bebörd? den fonscbreitendeti Flor einer so allgemein ntlt^lichen Aiistal^ nicbt fernes Ton solchen Armseligkeiten wird aufhalten lassen.

Die Zahl der ^Tadenden ist mit jedem Jahre nstiegen, Jm yerflossenfn Sommer battep 46ayolle Etdekureii^ und a3ao^ ^rsonen einselne Büder ge«f nommen, gbgleicb 4ie Witterimg nicbt ganx gan« stig war.

mrm

6) Kif singen.

Vom Mai bia Ende d. J. suhlten unsere Kux* ^^^ 587 Fremde 9 weiche alle, nm die hiesigen Bftder Bu |;ebraiidien 9 bnger« oder kArser^ jSeil bter Terweaiten, - ,

All gemädhtf VcrbftMrungi und .Vfctoköntniiig f ardient erwähnt lu Wf ridcn : .

m) Die BUdnag eina? eigi^ien Bide^ Conaiiiis» «ton bestebeiid ans devi K(ii|i6lichea Ltndgericbte^ ^nein nea angeltellteii Bäde-hiipector« in dar Per- aoB dei Königl. Baieritclien qaiatcirtan ObenoUf beamteii Bp^Ur aus WAnbarg, und dem laidgea Brnnnenarate,

h) Die Besetzung ^pr neuen ViBinälatrafte Toa KiCiingen bis aur obepi Saline Ait Pappel« und Obstbäumen^ w^icbei mit der Zeit einieB liÖolu( ängenel^meii Spataieigang gewähren wird.

e) Die Anlegmie einea aebr anceneliaien wnA romantii^hep Luatpfadea im nordwesäiebea Wald«.

d) Die Beleficbtung.dea ganien Stftdtolieiiy ^qxoli grolse Lampen«

e) Die AntehafffiBg einea Can>naaela, «inerSelui«« kel und einer fohwonglaabe^ tt (Yon 'I>r. Mmms, BrünnenaiBt)«

f^iigU" und $fhw§J$hfuel^n fi» D^kerait,

(Ana tfinesa Britie Ten Leibmedicua Sach«e in. lüid*

wigiluft).

Wenn Doberan, da ^ritet teutaohei Seebad, immer aeinen hohen We^th ala Heilmittel Tieler aehwerer Krankheiten peh^^lt , ohpe daft^ f a erfofS' derlipl^ gewasen wäre , die Zeitungen ^ mi^^ grolaaa liobeierhebuttgen aaaufdlleni 'yrann Direction und Badearxt alles aufboten ^ ^ier dem L«ben. durch Qeaundha^ und Frohainn jieile Reis^ sii geben, ao konnte doch nicht fehlen , da£i die rielen nea gebildeten See- und Salabäder^ liicht einen bedeu- tenden Theil yon Kranken ihre^ Oegetid, inrtlck* Sehaltan haben sollten , weni^ man ' auch nie die !ahl der Badegäste in Doberan gering nennen konn- te! — Jetzt scheint dieser, rok der Natur to reich geschmflekte Ort, unter den Seebade •: Oertem, aaelt » a«fem der berahmteste werden au sollen, als er 'den ICranken nun auch Eisen« imd Bchwefflbäder

Anbietet I Et scheint auffallend zii seyn, 'dafs von dieser wichtigen Entdeckung: den Aenten noch

ttfr keine ausfikrliche Anxeige gemacht worder ist, » im abgewichenen Sommer, sowohl die Schwe- if e],> .als Eisenquelle so reichlich und so heilbrin» gend benutzt, wurden. Aber, unser würdiger f^o- gel, dessen Jubelfeit als Arxt neulich so herzlich fi;efeiert yrurde, sovrolil als ich, hielten unsere Beobachtungen . zurück y weil "wir erst die öffent- liche Bekanntmachung der chemischen Untersu- thting Hsrmbstädt^s erwarteten. .Ist diese erfolgt^ dann will ich' Ihnen aus meinem Tagebuche cue "wichtigsten K'a^l^heiten ausführlicher nennen, wo- gegen sich dieses Schwefel- und Eisexibad so heil- Mm bewiesen« Der Gewinn, der sich den Kran- ken durch die Entdeckung der neuen Quellen in Doberän darbietet , ist ungemein grofsl Wie oft bejammert wohl der ferne Kranke, der Genesung in den Wellen der Ostsee suchte , seine vergebliche p.eise, und denkt mit Kummer an das lange Jahr, worin er seine Schmerzen noch tragen, soll » bis , sein Arzt es vielleicht gerathen findet , ihn zum ' Schwefelbade zu schicken. Eine kleine Ewigkeit dünkt dem nervenschwachen Hypochondristen die ^ Zeit bis zum nächsten Sommer!* und in Doberan kenn er vielleicht gleich durch Wechsel des Badet Genesntig finden. - Ein junger Mann hatte gegen eUtftgige Sumenerg^efsungen kalt gebadet ^ ohne allen Erfolg » ich rieth zum Eisenbade, und sein %Jebel verschwand gänzlich und dauernd. , Ein Busse hatte hundert und einige dreifsig Geschwüre am Körper 9 hatte sie im Sommer vorher nicht, weg- baden können, nun badete er nicht blofs im Schwe- ifelwasser, sondern trank es auch, und verlief s Do- beran nur ooph mit .5 Geschworen, Eine junge !Fräu hatte sich in einer ^jährigen Ehe sehr un- glücklich gefühlt, weil sie aus Nerven seh wäc&e selten das, jß^tt verlassen konnte«. Als sie 8 Eisen- bäder genommen, fdhlte sie sich schon wie nea febören, und wurde. bei der Fortsetzung so stark» ats sie ihrer erofsen Wirthschaft allein vorstehen ]^)nnte. -7- £n junger Mensph; trank das Eisen- w^sser bloJCi^ zum Vergnügen.. Den «(en Morgen ' Aam er voll ^n^st.^^ii mir, um mir abgegangene länfe Bänder zu zeigen weil er nie gewulst hatte» 3au er den Bandwurm 'habe;. Hriu S. ging es eben

.-.*>*

~ 1«! -^

•O9 und es wurde mir nunleiclic, diese Einsueen 'weeziischafFen. Einem Frauanzimmer'ging er auch f(leich danach^ ab. ; Kux% das Eitenwaiter ist yon sehr grofser Wirksamlceit. ^ deswfsgeu wird in der Nähe des kleinen Gebäudes , jetzt ein grofses und prachtvolles aufgeführt ,' so dats im nächsten Som- mer dem starken Andränge genflgt werden kann» der durch die vielen glücklichen , wenn auch ge- räuschlosen I^uren , bewirkt wird, ^, Mein so ehr« w^ürdiger College , der Hr. Geheime MedicinalRath Vo§el, wird sich über Alles, was diese neuen (Quellen betrifft, ausführlicher < aussprechen » d^« \vegen nehmen Sie jetzt mit diesen Aüchtigen Be« inerkungcn yorliebl

iijl Das Soolbad zu Käsen an der StutleJ

Auch in dem Jahre 1821 erfreute sieh Kösen'ei* nes zahlreichen Zuspruches von Kranken, welche die hiesigen Bäder mit vorzüglichem Nutzen bei ohronische'n Hauuusschlägen , Nervenschwäche und andern chronischen Nervenkrankheiten gebrauchten*

Die hiesige Soole enthält ndch Hm, Senff , in 10 Pfund : , .

uent 24 Gran Salzsaures Natron, uent 27 Schwefelsanre Kalkerde -59 * Kohlensaure Kalkerde«

1 -^ Eisen in Kohlcnsänr«

aufgelöst.. ' SI4 Schwefelsaures Natron,

2 « SchwefelsaureTalkerde 54 Salzsäure Talkerda«

2 -*• HarzstoIF,

6 Qnzen a Quent 46 Gran feste Bestandtheile,

Die erdige Stahlqnelle, iPirelche sich nahe am Saalnfer in der Kösener Mühle über dem Mühlge- rinne befindet, enthält nach der Vom Um. Apothf- Iktv' RemmUr 1812 unternommenen Untersuchung in einem Ffunde:

f Kohlenstaren Kalk. 1 |CqhleiiflaaT0 TaUierde.

^ ^ ' ^alzftiure Talkerde* , , I Sckwef«lflaHren Kalk. ' ' I T Sekwefelsaiire Talkerd«. Etwat ^t^n uii4 freie l^oklentäiiret

Mit ßewi(<heit läfst liph die immer |;r5 Eiere ikufni^hm? dieses Stades erwägen ^ da auch das herr- liehe Saaithaly in welokem et liegt » die Wirkanr gen auf Seele und ^ib ungemein pegünatigt.

tr^

0fff*n^lUhp ^>n <2^ KönigL Pr§ufsisehen RegUrungen

m^vtg^nf fi^kaufttmaehung ühtr dU auf Kosten des

^tAfif jf gefna^l^teii yerBesserungen dieser JnstaU.

Qbgiei^ die Mineralqn^Uen su priburg schon \%tkg%i durch ihf^ WirWinkeit sich den vor^üeli. ^99 ^ff V^ welchem sie stehen , ^nd d.as Ver- tr^uei^ des Ptiblikums so. yrit d^r Aerzte, erwprben ha{>en ; auch durch dif daselbsf eetroffeneiv Einrich- |t|9gen un4 VerachQnorungeii fttr die t^atzlichkeic •Äwph), eis Air die Anne||n4i$hkeit«n der Bade* gAate, fohon seit einer Reih6 von Jahreii auf eine ffl^wUphc) Wei^e yqii dem B^sitser dieses Badeorts ge^Qrgt wP^d^>^r so hi^eii dennpch des Königi Ma« jMtäi; die, ii| der Abncbf dieser Heil- Quelle einen liofh )i0.hern Gri|d toi| ypllkqmipenheit s^ Ter* scliaiFen, g^mticliten Yo^clilägjp au genehmige?!« und die Ai:(tf(niTHng derieibni' VX unterstützen geruhet; SQ 4*(* 4ie k^i^fri^ tieh dort einfindenden ^deeftstis aus fiUeii Stande?! pi f^flcksicht der ptf^ueikilicEk^i« tfu!| n^d Anii^^M^üchl'^it^'% 9 sowohl Hinsich ts der Beise dur^h V^rb^ss^rn^ig der bisher schwer s^t ber If hrenden .W^ge , als des Aufenthalts dasflbst^ pocli mebr fti* Ixifhw d^ F^il war beMedigt seyn wei^ df«; t^wix wird ^x die BedOrfnisie l^n unbenit;-

I«lt0i| Knm&Mi bei dieifr TMlMU«ft«ii Biarkktnng #ig«1id4 gesorgt ^erdfü^

Difi KönigUohe ^egierm^E wocä 1^Ä€x lijerdiirch |»eaoftragt, sowohl cks p^MM|nln ^U 4r6 Aerzte ih- res Bei^irks von dieiier V^rb^sierung def Hjpilqa^l-; len ii| pr{b^Te darch ipine in ibre^ Ainubliitte >af« >yai|eb9ieqde Beh«pii(iiij(pli|iii|| si^ |^enii(iii£i zi| setse»» damit diese iqländisiplie j^' ^ur^!^ i^^^ Qeilkr&fte befii Wälirte. Afisult in den dasu geeignete^ KrinUieitir ZusnUiden ^ mögliqhst beni^tsf ipf er4ef

Berli^ dci| 17, M|t^ 1Q91,

Ministerium der Geistlichen'. Unterrichts» |iii4 ßfedizinal - Angelegenheiten^

(Die FortieUung folgt.) ,

V.^.' I. . ^."'J^

Me^^Minis^h^ Verlesungen muß der. ÜniuersiiSt •QtrI'ii ifi( Sommerkulbfnjahre iJEfai«

a I

Jlfedizinische En^klopädie Mnd MethödotogU lehrt Henr P^P^t Hudalphi Mittwochs and Sonii-

abeiids Ton 8. bi* 9 V^Ji öffentlich. ^Qgie leb itnstsgs. Dom

yergteiehende Anatpfttie f Herr Prof. Rudolphi

QsteolQgie lehrt Herr Froff Knapa ]kIonti£ti| Pienstsgs. Donmerstsgs und Freitags Ton |a -<- 1 ühr.

(Äonugs , Pieiist^gs I Ponnersiees iind freitags yon i^-rQ Ohr,

'Physiologie t derselbe tftgUcH Ton 9<vlo Uhr«- 'Al*ß*w^i^*^ ^^d specielle Physiologie ^ llerr Pr* Eck woehentlich 6nial ron y-i^o Phr.'

Die Lehre vgm Jüchen üherhmupt, Herr Prof, laink Miuvfochs und Sonn|(be|i4* Yq|i %^*~l V^ Offentv

Tom bildenden Lehen handelt Herr Prof. Aor- M llit^öchs und 9onnabefid4 öffentlich TO^ la—- I Uhr.

Verglei^nde. Physiologie l^Vder^elh |9glicb Toa i^f Uhr.

*

DU virkUicheniä Aifat&mU und PHy^ofogis il«>» iluthe reitenden Organe y Herr Dr. Eck sm«! öneAtl«

](i^ür m'edizmiscke und ph^rmaceutiscHe Boitanik siml 5 Stunden wöchentlich d^x Vorlesung des Prof« Jttin^ über Bounik heatinim't.

allgemeine und pkarmi{$eutische Chemie nf ch dt^t nfLuesten Entdeckungen II ntcli Anleitufis tieines ticUr- buQhes der theöretischeil Chemie (BerHh tQ^i)^ l^^rt Herr LTr. Schubarth in 6i Stunden « und hak ein £x-r aininatorium darüber wöchentlich in 5 Stmideij/

Allgemeine Heilmiuellehre , Herr iProfJ X)sann Zweimal Tvöchentlich.

Den specieUei% Theil der jfrajuisch^n \4^zneimit'r iellehre , Herr Prof« Serends fünfitial wöchentlicli Ton IQ II Uhr«

Specielle H^eilmittMehre ^ Hef r Pro^. Osann fünf« mal "Wöchentlich Ton 5 6 Uhr«

Gesummte Giftlehre oder die Eenntnifs der Nt* tur und Wirknugen der Gifte /der Auffindung der- selben im Organitmüfl und der Gegengifte ,1 Herr Dr« Schuharth in 3 Stunden 'wöchentlich.

Das Formulare, Herr Prof. Knape Montags. Dien- stags und Donnerstags von 11 12 Uhr.

Rezeptirkunst in Verbindung mit Uebungen im Rezepts chreiben nach seinem Handbuche der Re« zeptirkunst (Berlin 18^1^ , Herr Dv* Schuharth in 5 Stunden -wöchentlich,

' Pathologie , Herr Piro R Hufeland d,J, Mittwochs nhd Sonnabends Ton 9 10 Uhr öffentlich.

Dieselbe , Herr Prof. Reich nach Sprengeis Hand« buche viermal 'wöchentlich.

Allgemeine Pathologie^ Herr Sr. Böhryitvmtl Wöcheiltlich von 1— t-a Uhr,

Dieselbe , Herr Dt. Eck viermal 'wöchentlich.

Dieselbe mit vergleichender Rücksicht auf die Krankheiten der Thiere, Herr Dr« Xarin^^r Mon- tags, Dienstags, Döndersttga und Freiugs von S-*

Spöcieue Pathologie ^HtTt Prof, ifom fünfmal mal Wochen ilich vOxi'8'^'9 Uhr.

Den B^esmerismus nebst allgemeiner Pathologie und Therapie, Herr Prof. Wolfärt nach' seinem Haihdbnchä Monugs; Dienstags und Mittwochs von ^—9 Uhr.

'$enAptik^ HBtv'Dri'Hfckür wöchentlich in 2 Stunden öffentlich»

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j4il^0m»ine Tkerapie^ Herr Pfof« ^Ü#uA iitck «i- geaen Hefun.di^iiiial, wöchentlich.

Den. aUgemeinen Thßil der praktischen Heilkunde^ welcher die all^elneine Therapie nebst der al]^.e- meinen Pathologie und Arzneimittellehre umfalit, Herr Prof» Wagner fun£inal wöchentlich von 4r~ »

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Generelle Therapie Uüd^den eriten Theil ^er •petiellen> Herr VxoL Hufeland d^ J^ sechsmal wö- cnentlicli von i— -a Uhr.

Die Fieberlehre oder die Erlcenntnifs und Hei- ' Litie der hitzigen Krankheiten, Hert Dr. Oppert dreimal Wöchentlich. ^** «

Die Lehre von ErkenHtnifs und Seiluhg der Ka- •chextBit und der Krankheiteti der fVeiher ^ Kinder und Alten ^ Herr Prof. Hufeland d, Aelt» ron 12 x Uhr Tiermal in der Woche öfFentlioh.

Die praktische Kriegsarxneykunde , Hr*> "Pr^L^om Donnerstags von 9 le und Sonnabends von 8^9 Uhr öffentlich.

Die Geschichte und das Wiesen der Epidemien,. hauptsächlich der Pest, des gelben Fiebers und des KriegstyphuSy Hr. Prof, fVolfart zweimal in der "Woche von 1 2. Uhr öffetitTich.

Die Lehre von den syphilitischen Krankheiten^ Herr Prof. Rust öffentlich.

Dieselbe y Herr Dr. Oppert zweimal in der Wo- che unentgeltlich.

Die Lehre von den Kinderkrankheiten ^ Herr pr. Barez Montags, Mittwochs, Freitags von 9^- 10 Uhr unentgeltlich. '. '. '

iSber die Frauen» und Kinderkrankheiten, I(err Dr« Friedländer Dienstags und Donnerstags von 2-*- 3 Uhr.

Die Lehre von den Krankheitendes Gebots ^ Herr Dr. Jiingken unentgeltlich.

Generelle Chirurgie, Herr Prof. Gräfe Montaes, Diensugs, Donnerstags und Freitags von 3-*-d.Uhr« Die jikiur^ie oder die Lehre von chirurgucben Operationen in ihrem ganzen Umfange lehrt Herr Prof. Rust in Vereinigung mit Herrn Prof. Kluge in 12 Stunden wöchentlich von 6-^8 Uhr, und zwar der erstere Montags, Diensugs, Mittwochs, det letztere Donnerstags, Freitags, Sonnabends. Die mit diesen . Vorlesungen . in Verbindung stehenden Demonstrationen una häii£gen Uebungen .an^Li^ich«

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tumiMi Werden iii aooh besondtn . Stiiiid«» unter Leitung beider PröCetibren im liieiigam Cluxtt4- Kr^nkbn-tiaase gefatkea werden» ^ ,^ >

Die getisrelie und ipecMÜs Chirurgie § Herr X>r. iüngkeh Montags -, Di^&iCagt > JDonnetstaga ). Freitigt

▼ien.4— 6 Uhr. ^ ^ .1 i. .. a.^-

; Mediciniiche ChtrürgiiP^ HerlrProf. /^«^#r tOnf- inai wöchehtliich Volk 4^—5 Uhn

Die t^hre tämthtlichei^ jAugehoperutionehi barr ^rof. Gräfe Montags und Dienstags von 9 10 Uhr öffetatlichi 4 .4

Die. Lehre rö^ mrurgischeik Verbände^ Herr i'rof. Kluge Mittwochs und Sonnabends von lo-*-

12 Uhr. i ' *. 4

Die Jkolefie bder Lehre voth chiritrgiicken V^er* häikde in Verbindung hiit der Lehre von den Fer- tenkungen knd Khöchehhr&theH ^ Herr Dr* Jüngkenf Monugs^ Dienstags^ bohüersUgl Und Freitags von

L>ie theoretisch ^praktische Enthiridungf Kunde (nach teinistn Lehrbuohe x^ömb» 1821 ]88a)> Hn Prof. f;* Siebold Montagii Mittwochs und Sonnabends früh von 7 8 tJhr*

Die Geburtshülfe ^ Herr Prof. Kluge Mittwochs tmä Sonnabends ron 3 5 Uhr. '

D»H- theoretischen und praktischen Theil der Ge- iurtihülfe^ Harr hti Friedländer Montags, Mitt- wochs, Sonnabends von 2*-^^ Uhn

J2u eineni Kursue der üebungen i(n Untersuchen und ih den gehurtshülfticken }l^änual»t uftd Instrument tal - Operatfontn um Fantoni erbietet sich Herr P^of. »• Siehold Dienstags > Donnerstags und Freiugs früh ron 7-*-« tJht. ^ , .

Die Anleitung zur ärttlicheit KlinA in dem ärst- ItcheU klinischen Institute der Universität giebt Hr. Prof« Beretids täglich von ti «^ 1 Uhr*

' IHe meditintseh^ chirurgischen Üehungen iav Kö- Jiigl« tooUklinlschen Institut leitet Herr Prof* Bufe^ land d, Jeltk tä|;lich von i-^a Phr^' vereint mit den Herren Ox^mn und Bussei

Die Klinik der Chirurgie und ^ugenheilktmde im KönigU klinischen chirurgischen Institute leitet Herr Prof» Gräfe täglich Vdn a^^j-Ühr«

Die klinis&eu üehungen am Kraukemhetiu üher Chirurgie und jiugenheilkuHde wird Hr. Prof.ÜMt AuEnu w<^o)iiBBtlioh veti 9|-*ioi Uhr im Xönii^

chiraffticehea ond ophtliftlmutrifciiÄil ICliiiikvin d«i Charit« - Kranken « Hautet leiten« *

Klinik ier Jug'enfMkmilf leitaC Ür; Üti Jungkgti Itt^ieh Tön 12-^1 Uhr»

bis g0huHshäl/lil:he ktinik "äel EtithlnäMgß^ anitalt der ÜntVeraiUt und die dainit in Verbindung . •teheüde I^oiiklitiik tat 6ebiittshülfe ^ FraUAniiin. ' mer - üiid neugeböriier Kiüder- Krankheiten leitet Hr. Prof. V. Siebold Montags i Dienttigi^ Ddniier- •tags und Freitags vöil 8—9 Uhr ulld bei jiidet^wäh. rend der t>ebürteii sich etgebeiiden Gelegeiiheiti «

ÖehurtJthülflicK^ Klinik leitet tler^ t>t.PrUd^ länder Montags ^ Mittwochs| Dbntierstagi Unä flönn« v abends Ton o-—4 Uhr.

Die kliriisehi Kf'ar^enb&handlurig UUt &• Ittot 7Fo//arr ättf bisherige Weise foru

Mediiinische Ppliislvius9h$chajt lekrt ttr« ttot Knape .vitnaMÜ wöchentlicn.

* Üßher. öffentliche Gesundheitspflege Üett Dt. JLo* rinser. MoxiUQs f Mittwochi und Freitagt Ton. 10 '^ 11 Uhr«

Zargerichtlich * iHeditinisekeh Praxii giebt Herr Prof« Ifa^ner Sonnabends von 4-— 5 Uhr öffentli- che Anweisung« *

Zur tweekmäfsigeii Behandlung und Aettmng der Scheintodten und der durch plötzliche Zufälle verun» glückten Personen ^ derselbe Mittwochs von S'-ti U.

Theoretische und praktischä Thietheilkunde so- wohl far Physiker« als für Ühierlktate und Oekonp- »en Tiermal wöchentlich Hr« Dr« MeckleheHk

Angewandte Naturgeschichte fflr Thierärate und Oekonomen Hr« Dr. Lorinser^ Tietibal wöchentL

Diä Knochenlehre der tiauathierep Hr« Dr« Reck* Üben sweimal wöchentlich«

Ueber Geschichte der Heilkunde^ Ut. !Dr. Hetker w5«hentlich vier Standen« |

Hippokrguei Aphorismen, Voriflgli^ in Betie- huag auf ihre noch Statt findend« Anwendung bei den Heilungsrerfahren wird Herr Prof« . Benunds Sonnabends von 10 11 Uiir Öffentlich in lateini- tchfr Sprache erklären«

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wölk., triib.rroit, nebticht.

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tnlb, SchntogeHdbat, Wind» tT ib, Scluibeg«uulier, Wind. Siüliein, fiuTRi, nesen. Snirm, tnib, St«rubt., Regen,

Srtirm, 'ir[ibi ^chne«. heilTetwai wulkji F«ö (t,

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Fiernbl., ttfiKNa^htg Regen, trüb. Hegen, Wlud.

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(riib, Sirinbi,Wa. SOhneegsl.

inib. Wind.

Soimenbl., trSb , Wind.

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tnS', diuutle, (i«ilÖbar. Iriib; Wd.Il5.H«. Eohu. N.St.

jVIicJiein'i'iiub, W(l , Sehne*, Iriib, Thauw.. Schnee.

Jeutn.LlV.&.4*Sr.

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Soiuie, -Woikex. '

triib, dumt. Hfif, Nichrfro«.

rnib, >tuim., «rwuS^sii,

Pit Wätunng war inÜivrit mÜSt trüb, fanclit, lufa und «indrnca bai TOThccrtckandcn Troitlic&cn Windaa. Wir httten 33 Tige ThiavTetter uod onr 9 Frotttige, Reif und NaaluGrAlU gab ei 6. Der Himnial war ta Taga trflbe, Taga scbiocbrn. 9 Tag« ball mit W-oIkaii, Nuia T%e waian 30, an iS £•! Aagan < 5 mal Hagel , 30 mal achnaite ei. 11 Tiga waren dunsdg, von weloheil *ich 3 dnrch Nebel anMaicbaaten. Im Ointan Eel 4! Zoll Waiiar. WitKÜafe waren ig, an g ^aiialban atar- ker Stnnti.

Daa üarametaf lUnd nntet 95 Baobaebtungen jle ml auf und flbai aS, und 3t mal nnict a8. D«i hftelilte Stand warani3!Ut«n a8' 5 Der niedügite amaSitm 37' 11^ Dar mittlerere 38.

* Dal ThmmomHtr keigu 63 mal^bei o. . Dar kAebste Stand am t3ten j' + Der niedrigito am gien S 4-

Dernittlere . t . . . . I + Daa Hygromttu'taa fauchteaien dan sgitan 67° atn trookenitan den gtan Sgo Dar mittlere Stand . . . 71

Der Lsfnug war | l'äga O/t, 1 Tag JVtfnf,

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}i T. Südost, aj T.^^9d,3'T^ Kordu^idt^sT, ^^d-

weit, i'jlT^^fVßftf

Ct wurden geboren : 5o5 ^nftbeii. '

^ 293 Madchen>

59&^nder, (darunter 3 mal Zwillinge}. £• .r^arJW: 5B1 Personen,. (2Io v&ar a/

171 vnt^r 10 Jidiren}»

^^■^"■■■■f«i"»«»»"

Mehr gehören; !Z|7 Ünehli€h worden geboren ^ Knaben«

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100 Kinder, *"

E$ starben unehlich geborene Kinder : larKnaben.

15 Mtdehen.

' - 5o (mehrge*

bor«73}. - Getraut wurden 109 Paare«

Im Vergleich sum Monat Deeember hat aioh die Zahl der Gebun^li l^m i33, die^ der Todesßllle um npvefmindert, .

Vermehrt hat sich die Sterblichkeit^ mitKräm* pfen um 12» «n den Pocken um l, am Seharlaoh» neber um 1, am Ents^ndungsfieber um 4, die Zahl der Selbstmörder um 3*

Vermindert hkt sich die Sterblichkeit s am Stick- husten-nm I , am NervenEeberi um 5, am Zehrlieber um 22 9 an der Engbrüstigkeit um 4 » an -der Was- sersucht um 16 y am Blntstur« um 5, am Sohlagflufs um 12 9 an der Gicht um a, im Kindbett um 3, am Krebs um 5, an der Entkrautung um' 149 die Zahl der Todtgebomen um 13.

Von den 171 Ge$torbenen uhter 10 Jahren wa*

ren 126 im ersten , 17 im sweiten, 13 im dritten,

8 im vierten , 3 im fünften , 5 vqxl 5 bis 10 Jahren.

Die Sterblichkeit in diesen Jahren hat sich in Vej^

.gleich zum Deeember 1821 um \% vermindert*

Im ersten Lebensjahre starben (die 54 Todtge- bomen mitgerechnet), 62 Knaben 64 Mädchen, dar- unter 2 bei Durchbrueh. der Zfthne , 61 unter Kräm- pfen, I am Stickhuaten, 3 an Entiündungafiebern»

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3 «n der Abgahrnnff, \ «b Amt Brenne « g tm Schlag* flufiy 12 an nicht Besdmmten Kirnnkheitm.

Von clen aio G'^stQr]^e^eü über iQ Jahren, warem

4 von lo bis 15 Jt^iren, 7 TÖn i5 bis 20, 37 von ao bis 50y ^o von 30 bis 40« 38 vpn 40 bis 5lo, 36 Tpn5o bis 60» 33 von 60 bis 70» 52 von 70 bis 809 xi von Qo bis QQy S( abet 90 Jahr. Die Sterblichkeit in die«r aen Jahren hst siph in Tergleich sum IVfohat De« €pnibf|r am 59 vermindert.

Von den Jij' gestorbenen unehelich geh. Kindern Ifraren a5 im ersten -Lebensjahre» 1 im sweiten, 1 iib dritten. Es starben beim Zah|ie^ i, i3 unteip Krämpfen, 5 am 5chla^£u(sy 4 an der ^bzebrung, 4 waren todt geboren»

üngiucksfäHe. 1 Man^ ist todt im Wasser gCf fanden, 2 Minner starben an den Folgen von Ver- woniiungen, 1 Fran ist eTmord^t,

Selbstm(>rder, 1 Mann hat sich erhängt, 3 Män^ ner haben sioh erschossen, iMann hat sicC erstochent

Das der Jaliresstitune^v^öhnliQhe gelinde fc^ichte Wetter »• welches seit All^naten herrscht, vermehrte

gegen Erwartung die Zahl der Kranken nicht » im regentheil verminderte siph dieselbe » auch iraten keine neuen Formen anf. Viel Kränkeln aber wef nig Krankheit; BlutconßesHonen aber wenig wahre Entzündung^ Rheumatische und katarrhalische Fie^ bar , * Gicht « hartnäckige Schnupfeii und Hat sten, blieben vorherrschend. Als am 5ten ei|i •türkerer Kiiltegrad eintrat und bis aum ioten an« hielt» erschienen heftige Lunten- und Ifalsentsünv dangen hiuligeT« Boi vielen Kranken hatte die Entr Kündung kein bestimmtes Organ ergriffen, sie klag- ten bei vollem starken Pulse Ober Pochen im Kot pfc,. ober fluchtise Stiche im Halse» über wechr selnde Stiche in der Brust beim Athmen» über hef« tige Kreuasohmenien etc, Die Crusta inAanunato« Ha nach der Yenacsection war sehr stark. Blei- bend war dieser Ein^ufs nicht » er verlor sich i^i Laufe des Monats immer mehr, da die Wittcrnng mehr pder wenieer gleich gelinde blieb. Häuüger Ijraten Hämorrhoidslbesch werden auf« Vielfäl^g wa- ren die Klaeen Ober hartnäckige Schwerhörigkeit. Nervöse Fieber erschienen gecen Ende des MomU

niebt nplten, Ei^^pM^fme ^ni Sti«khu«(en selgten sich iporadis^hi ' '

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Amjlwobr.od. Jdileicheid. i'i«ber An der Lnngeniuclii . ,

Au dar V^msenuchi ,

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An der goldnen Ader '. ', ' An.I)urchUll.,ndderHuhr

An Leibjiverilophins . . . Bei der Niederkiinll . , , In dem Kindbatie .... Am BtiiTliichadeu . , , .

An iiicTii beiiimmteu Kruikbeileii

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. ÜU Bihl\6t}i^\ i. pr. Heilkunde Jpril xSat enthätt :

Harl^fi. t^i»i4fhßjahrh\ifh0r4^f Msdieitt und Chi-

; /• ff^, ^osßpki €hirmrgUeh^VMdicinit$h§ Beobachm

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Duchatslet ei Martinet mrfinflannmation de V4raohnoide^

Ct W.ertet Schutzmittel und Spßeifieüm g^gm

* die idni^gW^P Au^enetiiz\indung^

h Feiler Hmndbueh der DtßteHhi

Chirurgiseke KMpfert'ftfeltr^

Magettdie Vortehriften ßir die Bereitung uud ^nwend^n^ eittiger neuer jirzneimUteL

//, J€ademisph0 ß^hriftßn i^r Universität fterli^h

J, JL. Chevallier jineuryemutum adumhruHo, J, H. Kr^^^^T de Haeluörrhagiß, uteri grattidL G. Cf A, Kleemun'n de oesium NecresL V. J. T, TVittU de fFpinkpldii hydrurgjrrum eid-

hibendi methodo. £« p. JL. fiher Phthiseas hepatieae adumhrutio.

///• Ver^eichnijs neu erschienener Bücher, England.

Liitterärischer Anzeiger

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Kritische Untersuchunß der allgemeinen Polaritäten gesetze ^ von Dr» Mojritz Ernst Adolph Naü^ tnann.

"Dich ist Aet Titel eiqei mo eben b<^ dein Un. teneichneten hemugekomnieneii ^ 'höefait wichti- gen, dem PbiloiopheA tind dem Arzte gleich inte- ressanten WeTkei, d«s durch Neuheit und Tiefe, seiner von Myttieunntf eben so weit tls Von jkhMi- tasieloser Scheinverstandifikeit entfernten Ideen^ durch den Scharfsinn nnd die Klarheit in der &e* gründang nnd Darstellung derselben »elbst dureh aeinen kussiiclien Styl^ Welcher ' OrieintliUfe mit Fafslichkeity philosophische Bestimmtheit mit tu- ziehender Lftbhtftigkeit» WArde* mit Anmuth in seltenem Grade in. iich yereinigt, bestimmt <n tevn scheint rSpöche in der Geschichte der nenern Phi- losophie zu mtchto^^ i|nd die l^reunde der Weis- heit ron mannichfaltigen trrwejgen nicht nur ku- rAckznrüfen , sondern ihnen tuen auf einem firdher noch nicht betretenen Pfade zut Wahrheit als Ftk* kel roriuleuchten»

(leipzig im April 182a*

. A. WienytmeK

Am 1. April ist ertehienen in Htmbnrg bei Perthes nnd Bessert

Magazin der auslSndaehen jLiteratur der gr^sanftn* ten Heilkunde, herausgegeben von Dr, Gereon und Dr. Julias. 1822 , März und ApriL

Inhalt. /. Eigenthümliche Abhandlungen, l) Mit- theilungem Über das gelbe Fieber* Erste Fortsetzung (Beschlnfs). «a) Ansicht vom Ursprünge und der Bedeutung dee gelben Fiebers« 3) AnsteckungsfA« higkeit des gelben Fiebert und Quarantaine.

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//• Auszüge, 1, t.mrr§y fteeueil ^t MedloirM

i% Chirurgie. Paris 1821. 8. (Betchlufs). 2. ArtottU

Cases illuitratiTe of the traatmeiits of obttructiont

In the Urethra hf the n^it In^trdttieiic the pilator«

. London i8^i4 8* - 3* Magendi» Journal de Physio«

lögie ezperimentale. Tih No» 4. Pari« 183t, 8^

///. 'Erfahrungen . Und t^achriehtM^ Aetzüiü

the. 1. Bellas UAd Shaw^s Entdeckungen aber ,diA

Nfctven* 2. Aäbini^i Geschichte ^üier Selbstsom.

nanibule. g. ^^^^* neue Anordiiung der Mifage^

buttemi 4. PrevoU und Dujnus flbes das Verh&ltnlfs

, des Harns tum Blute« $, PezzonVi Nachricht roq^

Bosenfeld^A in Gönauntinopel angesteUten Einini«

•pfungstersiiohen der Fett» Hutchinson über did

' $chandiuiig d^s Gesichtsschnienes durch £isen« 7^

Richmünd Ton einem GetichtstchmerEe der darch

lohlenaauref Eiseil behandelt worde. B, Wund»

irstliche and GeburtsLülflichei g* ^i^htS von eipem

Sespahenen. Rflcügrat heil eiiiem zwanzigjährig^xi I^dchen« g* ^rins and Frier aber die BiTdunfi ei* nea künstlichen Altera bei Erwachsenen« 10. räU« von Verrenkung der Knieioheibe. 11. T. tlotjfuet'*^ xieuerfu|ide|ie Vorriclitung zur Heilung mancher älA*> senkrankheiten.. Ci Ueilm^ttelkMjiidig/e.^ 12, !^ortge- aetate Nachrichten über die neuen Cliinasalse 15» Pt^ilson über die Tinctür aus der ganzen Mohn- pAanse als SteÜTertreter der Mohnsafctinktut« 14. VruveitUer*s neues j^iebermittel. i5. . Üeilkraft der electrischen Aale« D* Vermischte. 16. Zwei Selbst, morde durch Speiseentheltütig« 17; Gesunde Luft d^r Stadt St« Germain en Laye« 18. Mifsgebtitt mit ü5 Fingern und ^ehen. I9. Seltsame Art die Le- bensdauer eines Menschen lu bestimmen. 20. P«- |farxni*j undurchdringliches Hemd, ii, iHorin* s Zer» legüng dftr Grindfeuchtigkeit« ag. Untersuchung dea

frünen und schwarzen Tbees« ä3« Macmrtney^s lüssigkeii sttr Aufbewabrniig tiuioikiifchLer Ftäna. rtte*

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der

practischen Heilkunde

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K5Bigl. 'Piwftfi. atuttntliy Rittar des Tothm 'ÄHu- Ordint xwiux KUim, erstem Leibant» Prof. der Me« diein nl derUnirersitM saBerlin^Direetor derKönlgL Med. .Ckintrg« Aeademie lillr du Militair» «nteoi Ant der c£arit^, Blitglied der Aeadeidf des Wüeenachafteii ete.

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Cnm, Fmmd , Üri alle TluaH§, Mhtk grBn. d0$ Lthsns golinm Bämm*

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Berlin 18s 2. Gedmokt und Terlegt bei Ra\iw%i,

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den angebornen Hirnbruch und die Kopfblutgeschwülste Neu-.

gebomer .

in diagnostischer Hinsicht. ;

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Geh. Hofrathe und Prof»

Dr. Fr. Carl Naegele zn Heidelberg.

ff Ort ne -pent reuhir trop dt lumierew 9t <r«f- tentiotK pour juger des tumeurs <fue les enfan$ apportent #n naissantJ*^.

Ferrand»

W as mir Veranlassnngp gab , den Dingen^«^ woToa hier die Rede ist, eine besondere' Aufmerksamkeit %n -widmen} war (abgese-" hen Ton ihrer Wichtigkeit an sich) einei^ TheilSy dafs mir, im Verbältnisse su^an-* dem, denen eine ungleich« ausgedehntere und längere Erfahrung su Geboth i^estan- den, auffallend reiche Gelegenheit su Theil ward, die KopfblutgtsehfvühU Ntugiborntr su

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beobachten^ nn^ anderii 'fheili der Um- stand i dafs mir ein Fall der Art gunlb au Anfange meiner, KünstÄusübang; vorkam^ der mich in nicht geringe Verlegenheit 0i(t£te* Mb betraf dal erste Kind einer an«> gesehenen Pran, deren Ar£t ich wat*, und iffelcher ich in ihrer übrigens ohne allo Schwierigkeit vor sicti gegangenen Nieder^ kenft beigestanden hatte. Gleich nach dtt Gebart des Kindes bemerkte ich auf dem rechten Scheitelbeine und fast in dessen Mjtld eine in etwas Aactut^ende^ aber bo wenig erhabener Geschwulst, dafs sie meine Aufmerksamkeit nicht sonderlich erregte» Die beiden folgenden Tage sah ich das Kind nicht wieder. Als ich am vierten Tara hinl&ugerafen wurde , erscnrack ich nicht wenig daräber, dafs die Geschwulst in der kuraen Zeit ^o sehr zugenommen hatte. D^r Umkreis. ihrer Grundfläche betrug im Dufchmesser ungefähr awei, und ihre Hohe an der erhabensten Stelle etwa ein Zoll. Sie war prall , bedeutend gespannt* Ver- mittelst Auflegen der hohlen Hand auf die Geschwulst bemerkte ich einige Pnisation. Im UmfAn^ ihr^r Basis war ein heryor- •tehender Ring ku fühlen ^ innerhalb dessen die Knochensubstans au fehlen schien. Die Sltern und anwesenden Verwandten äufser- ten groCse Verlegenheit. In den Bemer- kungen die gemacnt wurden, lag, obgleich verblflmt, doch deutlich genug die Frage: ob FSlle der Art mir schon vorgekommen, •b so etwas ^ nicht die Folge der Geburt aey und vielleicht hätte abgewendet wer* den kSnneni u. dgl. m* ^ Mediciniache Ztftsehriften liest miaa als Student fast am

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we«Ig8t«ii. und 8Q warder Aufsats äb^r eihe eigene Art voa Blatj^schwülaten in Jjod€i*s Jonmal «och mir nicht sn> Gesiebt gekommen | allein Bichter^B Kapitel vom Htm* fimche kannte ich, and ^og ea natürlich eifrige zu Rath» wie die Compendieü ttber Kinderkrankheiten, die mir zu Geboth atan» den. Meine Diagnose neigte jdch £war sehr ^itm Hirnbrach bin, aber bei weitem wav ich über die Natar des Uebels bei mir nicht unf dem Reinen^ Dasäkam: dafsich meiaf LaiiftMiha als praktischer Arst eben begon« nen halle . and es war das erste Mal, dafls ich, ab Gebartshelfer, in meifteni Wiv^ jLunf skreise aofgetreten a. dgl. Aas dieser Yerlegenheit^ deren Gröfse sich jeder Be^ rofsgenqssf leicht denken kann, half n^r ein alter, benachbarter. Arst, dor früher Gebartshülfe aasgeübt , and zu&Uig gerada anwesend war. Sein Besach war mir wie die Erscheinang eines rettenden Freandes in der Noth. Er erkannte das Uebel and rieih aar Eröffnang dnrch den Schnitt. Tränend aaf seine reiche Srfahrang and grofse Redlichkeit folgte ich seinem Käthe» und der Erfolg entsprach vollkommen« -r Der Eindrnck , den dieser Fall an sich and aach der NebenamstMnde wegen auf mich gemacht hatte, verwischte sich natürlich so leicht nicht aas meiner Seele. Er. sag meine besondere Anfmerksamkeit aaf diese Art voa Gebrechen Nengeboi^ner, and das Ergebnifs meinen frühern Beobachtangen habe ich bereits vor ii Jahren Cia meinisQ „£r/a&ricngen und jibhandlunginf* a. s. w«) be« kennt gemacht.

6

Alt foh das liehramt antrat, und meine über die Krankheiten der Neu* gebornen ausarbeitete, |;lau(>te icl|, rück« aichtlich der Kopfblat^esch wüIste und vor- ftfiglich in Betreff des Heilverfahrena dai^Gh XrSffaong mittelst des Messers, besondere Achtsamkeit auf die genaue Unterscheidung 4ie9er Geschwülste ven ähnlichen und ^or* Aüglich vom angtbornen Himbruch^ verwen* den SU müssen« Eine Verwechselung wür« de hier (n^mliqh in Beziehang auf die eben erwähnte Befaandlangsweise) ^anm andere mU tödtliche Folgen ^abep. Diefs leitete dann natürlich ineine Aufmerksamkeit in gleichem Mafse auf die Hirnbrüche^

Was ich über ^iese bei den vorsflgli«^ ehern Schriftstellern gefunden und über |ene selbst erfahren, habe icfi sorgfältig verglichen. Ob aber 4^t hier folgende Ver« auch einer Nebeneinanderstelluog beider Ge- brechen 4er öffentlichen Mjittheilung werth ^eye, überlasse ich der Beurtheilung sach- verständiger Leser,

Nach den »Schilderi^ngeu und Beschrei- bungen des angebornen Uirnbrucbes, wie aW in B(onographieen , in. Handbüchern der Chirurgie und Compendien über Kinder- liranlh^iteu und andern, vursügHch vater- ländischen Schriften vorkommen , zeigen sich bat .demselben manche Eigeoscbaften und Merkmal^, :die er:gemeinschaftUch mit der Kopfblutgeschwnlst bat, und wodurch also die Diagnose für den Anfänger, der beide Uebel nur aus dem Vortrage oder aus Büchern kennt, und (wie sich aus ei-

^ 7

B6r, nSharÜ BotracIftnDg ergib(> felbst für diBn Geübtem scfiwieriiD^ urird«

So ist unter andern gewifs sehr wich- tig : dafs in allen bisher aasfiihriich bis- schriebenea. Fällen \on Kopfblutg^icliwttl- 'sten diese fich nar auf dfen Schätiibeinm (pssa hregmatis) befanden j dafs aber, nach der Behaoptpng vieler , und xwar mehre- rer ^u den angesehensten gehörenden Schrift- steller ^ ^e vom angeborneo Hijrnbmche handeln»' dieser ebenfalls seitaen Sifs mei« stens auf den Scheitelbeinen haben spll , sel- ten hingegen und nach Einigen SnfsersC selten an den Näht^u und Föntanelüen.

In dem Falle s, B«, den der berfihmte» scharfsinnige und erfahrne Xic JOran *) (dem das eben erwähnte Gebrechen den Namen verdankt) beschreibt ^ und welcher schon nnsählige Mal, als Beispiel von Hirnbruch angefahrt worden, befand sich die Geschwulst am rechten Scheitelbeine. In dtm fast eben so oft als Beispiel von Encephalocth citirten Falle von Trew <) befand sich das Uebel auf beiden Scheitelbeinen , auf deni linken die gr(jrsere Geschwulst, auf dem' andern die kleinere, in dem im 248ten Bande des Gentleman^s Mag. t d, J, 1754; S. 362. be- schriebenem Falle, wie in dem von Dr. Dethardbig 9) auf dem rechten tuxd in dem

^) Obser9ation* de Chirurgie, Paris 1751« T. /• Obs. L

^) Commere. lit. norie. An. 1738* P* ^^^»

s) StmrkU Arcliiv fOT die Geburtthülf« , Frauen* zinimeT- und neugeboriKfr Kinder •Krinkheicen»

Ba 4* 7^5* '

-^ 5 ~

Fall« ron Chmin ') aaf dem linkem SeiUn- "wandbi^iae. *• Dar treffliche Corvinm (wdU eher die Fälle von Lt Dran^ von Treiv und den aeioigen; ^^hernia cerüfri stricu sie dicta** nannte) theilte aaer«t den Hirnbrach in /a* Uralenif verticalem nnd ocdpüaUm ^^ "^ Dieaa 3EintheiIang wurde oft wiederholt ^ iron Caspar SSeboJd *)^ Held *), Sattenmve *), Thitmig ^) n. a* AU Beispiele Mler er«t0n beiden Arten von Hirnbrüchen wurden f or* sfiglich die fälle van Le Dran ^ , Trtw un4 Chmm angeführt } wenn übrigens sur Aern, cer. laterälii auch noch ein oder anderer Fall geaShIt wurde y wo der Tumor seinen Sita nicht} wie in den eben* erwähnten, auf, sondern neben dem Scheitelbejlne hatte. Iler Le Pran'soh^ Fall war es hauptsäch» Uchy welcher dem scharfsinnigen Corvinu» ^ur Grundlage seiner Abbandlang über den Hirnbruch (die erste Monographie über diese Krankheit) diente. Diese Abhandlung und jenen nnsählig citirten Fall von !»€ Dran^ wie den fast eben so oft angefül|rten Ton Trtw und den von Chemin hatten aber die Meisten 9 welche von dieser Materie han« delten , bei der pathologischen Darstellung und in therapeutischer Hinsicht bauptsäch« lieh im Auge»

*J Joumkl de medee, 1760» FeorUr, jf» 140* ^

^) Di de hemia cerehri, jirgentor, 1749. §• yil'

*) D^ SUt^ /asciculum ohstrvationum med» ehit^ Pf^irzeb, I769« Artic^ /. de hemia cerehrU

^} D, de hemia eerebri, Oiejsae I777*

'} D. de hem, eer^ jfrgentor, iyZu

*) X>. de henu ۤt^ Goen, ijQB,

« «

Ef •pielten dieae drei F8Ue ia der 6e- Mbicbte der Lehre Tom Hirnbnicb eini um Bo g^röfsere Rolle, und wurden von den Schriftstellern um «o hSufiger an^ef&hrt, als das dabei angewandte Heilverfahren voll glücklichem Erfolgte war, Dai verdiente l^irofse Ansehen La Drangs ^ der Umstand» dars er den Namen htrn{a cerebri einführte»- die hochwillkommene Auf nähme ,~ die seine trefflichen. Beobaci^tiingen fanden, an de- ren Spitse dieser von ihm beschriebene Fall ataiid , g^^ben und erhielten seiner Be* obachtunf vor allen andern das grorae 6o« wicht, und selbst dann noch, naobdem Henkel ') und Ferrand ^) ihre geg^rttndeten Zweifel bereits erhoben hatten. -«* Caapop Siehold führt den Le Drar/schen Fall und ei« nen demselben vollkommen ähnlichen, von einem geschickten Wuhdarst ihm mitge«. tbeilten, als Beispiel von herruä ceniri latem Teils an, eben so Trew^ ferner der Referent im Gentlem. Mag. (a, a. O.), Othmt >), Held ^), Briiiing *) u. a. Auch Bösen' von Rosenm siein ^) erwähnt desselben als hemiq cerebri^ In den Verseicbnisseq der Fälle von Hirn- bruch und der I^iter^tur diirilber sind die

') Siebente Sammlang 0, necL u. chir, Anmer« Kungen. Berlin 1760. I7te Anmerk.

^) Mem, dp Vac^dn r. de chir. T. l3* -p, 96, Ed^

in 8* *

*) De morhis ree^ naiorUm chir. Lips, 1773.

^) «. •. o.

*) D, sistf morhorum gnorundam rariar, in uepnam tis oecurrent, descriptionem. Jenae 1799.

') Anweisung siir Kenntnifs und Cur det Kin» derkrankbeuen, QötU 1774, S. 5S3,

«.^ lo -^

B«öbacht!iD|^'n von Lt Dranj "Triw^ Cherrün in der Reglet citirt, e. B. bei CuUen^ f^oig^ tilf'Phucquet etc. -— SaUeneHWy der JPer- rand beistimmeod •<-« den Lt 2^ran'»chen Fall fttr^ Hirnbriioh nicht fj^elten lassen will» ffifart den Tr^o's^hen als Beispiel von\Bnm cqfhalocele lateralis aaf , eben so Thiemig,

In des letzteren Abhandlang (die jun^-p sto Monographie unter dein mir su Ge/iicnt gekommenen). wird unter den si^rus diagnom seidi 9 da|r<^h deren Berücksichtigung eine Verwechselung mit andern Geschwülsten laicht leicht möglich seyn, sub lit. aufge* führt: „Tumor ea in capitis regione^ qimecere^ jjbrum includity reperitwr^ in osse scüicet laterali yfoTomen praetematurale insitum est^ per qüod y^cerebtwfn penttrati qua tasus pro opinione obser» ^ji^atorum omnium frequentissime eve;u'r.*' Auch Thiemig's grefser Lehrer behauptet» 'dafs der Hirnbruch ^ eine Krankheit^ die durch eine widernatürlich^ Oeffnung in^ einem, der Knochen des Hirnschädels , die von ei* nem Fehler der ersten Bildung herrührt, yeranlafst werde, an^ häufigsten in der Gegend der Scheitetbeine beobachtet wor« den. »>Jat sagt er, man hat Kinder gese- hen , die £wei Hirnbrüche zn gleicher Zeit hatten»** Hier schwebte Richtefn ohne Zwei- fel der T/'eiv*sche Fall vor. Zuweilen be- hauptet er, dringe das Gehirn durch eine der natürlichen OefFnungen des Hirnschä- dels der neugebornen Kinder, nämlich durch eine Fontanelle oder Sutur; dies sey in- dessen ein sehr seltener Fall *). Bern-

•} Richter'^s Anftngsgr. der Wandanneik* B. Kap. a.

I

s^iin^^^ Beisch'^) und Atidere«- wiedef boltea wörtlich die Lehre de§ würdigsten Wund* arstes Teatschladd;^, Peter Ckmper bebaop* tete ebenfalls, dafs der anf^eborne Hirn« brach am häufigsten an deö Scheitelbeinen yörkoninie ^')y pnd Mosen von JRo^enstein führt als Sit« des UebeUi die Seiten des Kopfea fiqerst an.

Derselben Meinung von der Stelle , an welcher der ang^eborne Hirnbruch meisten* steils vorfcommen soll, sjnd auch die ,mei« ■ten tentschen Schriftstellen neuester Zeit^^ welche von diesem Gebrechen handeln«.'-^ So s. B. sagt Plenky nachdem er den Hirn* brach, als j,cerehri protuherantia per foramen In heb quodam cranu sub cutem egressa** defi- Hirt hat , ^Jrequentimnd compdfu in ossibus pa» rietalihus*' ^) Eben so Herr Professor Hof* rath Feiler; „dieser nun (der Hirnbrucb) ist 0in wahrer Brach des Gehirns , d, h. durch eine krankhafte Oeffnung in einem Schä-« delknochen, meistentheils in einem ^- der Scheitelbeine ist ein Theil des Gehirns mit seinen Häuten aus der Höhle des Kopfes unter die äufsern Bedeckung^en getreten, und bildet auf diese Art eine firuchge««*

1) Frakt. Handb. der Gebuxtsbülfe. Leipzig 1797% S. 35i,

9) Handbuch üb* d. KranKli» d. ICinder eto, Lpst 1805. Bd, I. X,

») Oeuvres de P. Campern ä P^rU. i8o3, T. IIL p. 829.

Samml. auserlet. Abhändlangen z* Gebr. prakt. Aerztü. B. 2. 38*

♦) Doetrina de coguosc, cun morbis infantum* Vien^ nae 1807, p\ aiy.

«- «• -^

•cbwutit" n. 8. w. ')• In dem yardientt^ vollen Werke des Hrn« Dr. Schmalz hei£tt •i Nn 467 vom Hirnbrochi ,,Dies aafaeret ^celtenei; fast nur bei Nengebornen vorkom« sende, Uebel »ei^ .sich am bänfigsten in der Geilend de-r Seitenbeine'' n. s^ w, *)^ Anch nach des würdigen TTenAe Behanptnny aoU der Hirnbrach ^^am häufigsten an den Seitenheinen*' gefqnden worden seyn. ,|$s i$% nnr ein seltener F^l (heifst es S, 171 aeines ach^tth^ren Ruches) <) , dafs der Hirn« l^nich durch die N^hte hervorgpetreten ist^ f ondem meistens durch eine |>ei der erstell Bildung^ gebliebene abnorme OefiloQng im Knochen I die m^u ringsum an der Grond'r fläche der Gescbwnist gans deutlich wahr« nehmen kann, welches wiederum sur Uov terscheidon^ von eodern Kopfge^cbwälstea dient,**

Ausser dem gemeinschaftlichen Ort» nfimlich der Gegend am Schädel , wo der angeborne Hirnbruch (den angeführten Be» hauptungen gemafs)' und die Ropfblutge« schwnist am meisten vorkommen^ haben sie noch Manches miteinander gemein. So B. ist bei beiden Geschwülsten die Farbe dir Haut nicht verändert ^ -«- beide können c^on verschiedener Gröfse seyn ; beide sind umschrie' hen^ beide schmerxjlos bei der Berührung. Die Kinder mit BlutgeschwüUten am Ko- pfe fand man übrigens giins gesund y und oi sind fälle von Hirnbrnch aufgei^eichne^

<) Pädistcik, Sulzbaeh 1814« S. 50«

^) Versacb einer med. chir. Diagnostik. 5teAafl.

*) Handbuch xur Erkenntn. u. Heil. d. Kindec- krankheii^n« 5te Aatg. Frankfurt 182 i* B. 1.

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WO man wf iter kdne kninktufl«!! fCrsolid' nnn^n wabrnahm. -^ Beide üebel sah maa nach tchndkUj kichttn^ nämlich ohnt BonderlU licht Schmerigkdt vollbrachten Ctburten^

Den Unif Und ^ dafa im Falle von Hirn«, brnch ein Druck auf die GeAchwoIst Zak» knngen^ Syncope» Aufhebno^ aller Lebens« finfs«rnng^en bewirkt, den man in ao rie» Jen Schriften > .als chärakteristischea Merk« mal, anfg^eführt findet, möchte woU, wenQ niehl Znfall ihn herbeiführte / kaum Jemand XU diagnostischem Zwecke ^a beüinUen ge* neigt seyn* Dasselbe dürfte fast vom Ver^ ftchwinden der Gescliwtilst durch * Dmck gelten. Doch ipriöbt Ja einer der berühm« testen und yeraienteiten Kinderärate von' Koptblatgesch Wülsten, die so gespannt sind, dafs iie dnrch Druck änf das Gehirn das kranke Kind in einen Betinbnngsanstand renetsen *)•

Die Pulsatiön findet man iitcUt fibeMÜ als constantes Zeichen des angebornen Hirn« braches I und hier und da gar nicht ange* geben» Es sind Fälle beschrieben, wo sie fehlte« Nach Rkhttr fühlt man sie gemti* niglich^ nach Henke nicht selten ^ und Caliisen '^S^^ ff9aepi98ime aliqualem puhatiotiem in tu» more sentire licet.'* **) r— In £wei Italien von Ropfblutgeschwnlst fühlte, ich mittelst der darauf gehaltenen hohlen Hand deut- lich einige Palsation« Aehnliche Beobach- tungen sihd mir - auch Ton Andern mitgOr

^ Xi« ji» GöliSy prakt. AbhaitcHungen aber tot* sflgl. Krankheittn d. kindl. iiterr» Wien iSi8» B. a. 8, 190.

^} SyH. ehir, höd. Bafn. 1S17. Pt ^^*

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ttieilt woi^den« M. yergl. Xetrei im Journal (de medednt etc. '1772^ S. 4ii« /

Enthalt der Hirnbrach zugleich Was^ •er (^Mydroencephalocele) f so eeigt er Pluk» moüon *) wie die Bintgeschwnlst) ko wie hinwiederum auch bei dieser y weil das Ex*> travasat tief liegt» und wenn die Kopfbe« deckungen ftufällig^ s* in Folge der Ge- burt , an . der $ teile angeschwollen sind, die Schwappung weniger deutlich seyn und sum mindesteit vom weniger GeUbteu wöbl Terkannt werden kann.

Als Merkmal cor Erkenntnifs beider und

als Signum diagnosticum ßir beide wird der fiihlbare Knochenrand' im Umhrdse der JBasis der Geschwulst angegeben« So' behauptet JRic/u ter vom angebornen Hirnbruche , dafs inan eben durch den Rand der widernatürlichen Oeffoung in einem der Knochen des Hirn-! •chädelsi den man ganz deutlich im Um- kreise der Grundfläche der Geschwulst füh- le, sie leicht von anderen ähnlichen Kopf- geschwülsten unterscheide: Und gerade das- selbe behauptet Michaelis (mit denen , .die ihm nachgebetet) von der Blutgeschwulst. Er sagt: y^Di^es Zeichen (der knöcherne' Rand im Umfange der Geschwulst) unter» schadet diese Geschmdst von jeder andern^ i:it ihr ganz eigenthihriScK^ u. s. w. **).

^) f>/Ä guacunque hemta eerehrt tumor pro indole mörhi »arie tmrus est^ ssmper tarnen in eofluctna'

- tiö idifua -ptreipitury^ ete. Oehm€^ ^jMor'^ hus, {he^ia eerebri) eagnoscitur, ex protube»

-^ rantia - ^ . plerntvju9 fluctuante^^ ete. €aU liren» ^ '

**) Loder's jQomtl dt Chirurgie etc. Bd. L St. Si 66o»

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Diefem Allem nach iti&'chU woHl eini^ermaTsen schwierig^) oder doch', und snmal für den angehenden Arzt, nicht lo leicht teyn, den angebomen Hirnbroch Ton der Kopfblntgeschwulflt t,n unterscheiden^ als es mannicbfaltig behauptet wird« Wer diefii in Abrede sn stellen geneigt wäre, der wolle bedenken, dafis anf einem Ter- rain^ wo Männer voni ersten Rang^ g^estrau-^ chelt haben , auch der gegen Fehltritt i^icht gesichert ist , der eben nicht mehr sn den Anfängeril gehört. Dasn kommt, dafs es swei Gebrechen gilt; -wovon das eine (dei^ Hirnbrach) onstreitig an den seltensten g.e4 hört, das andere wenigstens nicht so hau* fig ist^ dafs es nicht Heilkundigen ans der. Reihe der erfahrensten und trefflichsten unbekannt geblieben j dafs in vielen ^ selbst Dauern und sonst verdienstvollen Schrifteü die Darstellung dieser Dinge in diagnosti- scher Besiehung mehr oder weniger man-», gelhaft*}, ja In manchen von- Unterschei«*^

*) Vorzüglich aufTallend itt, claft telbit einer der anjgesenentten Frauen- und Kinderärzte Frank« teiehs (Gardien) diesem Fehler nicht entgangen. iat; da doch bei seinen Landsleuten .vor andern ii&ufiser und selbst früher bessere Kenntnisse^ von den Krankheiten, die ^it den Kopfblutge* eeh'wülsten Aehnlichkeit haben (oder dem Schul«^ begriff nach haben sollen) abgetroJFFen werden«* Aus dem , was dieser berühmte Xiehr^ im dritv^ ■ten Bande seines: f,Traite , compUt d^ac$guche^^ menSf 9t des mal'adies des filhs, des fehifnef'if de§ enfans, Paris i8i6.** in dem Capitel, wel- ches- von den Folgen schwerer Gebiif Ken -han- delt, von den KopCblutgeschwülsten (die in dieses Kapitel aber am wenigsten gehöre«) und in dem Abschnitt vom Hiinbrnche vorbringt, geht fftr ^ie UnterscLeid uns nichts hei-vor. Die angeführten wenigen diagnostischen McrKmale

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dimg^tmerktiihleB mit keine^Sylbe die Red« i«t; da£i aber die UnterscheiduDif Yon der fröfaten Wichtigkeit ist^ in Besiehuag auf l^ewiate Behandlaogs weiten, s. B. Yerniit* tekt des Messers i des Uaarseiles , des Cau« sticmns # wie aach in aftdereic Hinsicht n* igU ^^- So %. Bk wenn es in eines bertthooi» ten Mannes Buche, welches von Geburts* hülfe handelt^ von den Kopfblütg^eschwül* sten heifstt Es seyen weiche schlotternde Geschwülste am Schädel, die auch ohne sonderliche mechanische Einwirkung Orio Eangenanwendung) enfitehen; und wen« dann ohne weiteres behauptet und gelehrt wird, dafs diese Geachwttlste das dreistq Aufschneiden erfordern s so ist diefs doch wohl ein gefährlicher Rath in einem Bnche^ worin durchaus nicht gelehrt wird, wie jene weichen schlotternden Geschwülste am Schädel unterschieden werden von an-^ dorn weichen schlotternden Qeschwülstea am Schädel, hei denen aber daa dreiste Aufschneiden einem dreisten Umtlebenbrin-

J;en wohl gleich kn actiten wärow Es tuen auch wirklich in diesem Gebiete im-« Ufer noch Irrungen xot^ Begab es sich doch eben nicht erst vor lang^, daAein Übrigens geschickter und erfahrener Arst eine Kopfblntgeschwulst, die ein Kind mit auf die Welt brachte, für einen Hirnbruch Ausgab« Der Schrecken ^ den dieser Aus- spruch

ühi itxrAtLUi ttltth* Wsi er fibrigeAi in Be«

wj^Achtf iber anch niic dem bereits Bekennten nieht vertnnt ist»

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«pmch des Arztes, der nm das Leben ih« reu Eratg^ebornen nnendlich betorj^ten Mut^ ter vernrsacbto/ xoff ihr €jne Krankheit zn, die tödtlich ward.

Diesem nach möchte ein Vcrsacbeu, ein wohlg;emeintes Streben, cor Festerstel-, lon^ der Diagnose beisatragen, oder auch, nur bereits Bekanntes mehr hervorzahe«; ben, allgemeiner zu verbreiten, wohl kei« ner weitern Rechtfertigung bedürfen«

Was die, auf die Autorität so erfahre- ner und hochverdienter Männei^ sich sttif- zende Behauptung anlangt: dafs die 6e-' schwülste, die maii Hirnbruch nennt, ib-, ren Sitz meistens an den Scheitelbeinen: haben: so trifft dieselbe mit den bisher be-' kannt gewordenen Erfahrungen durchaus, nicht ttberein. Grofsen Theiles beruhet sie; auf dem Irrthume^ dafs man nämlich Ge- schwülste am Kopfe Neugeborner für Hirn- brüche gehalten, die es, nicht waren, oder da£B man, wenn man auch jenen FehlgriiBf eben gerade selbst nicht gethan, doch an-' deren, von jenem Irrthume Befangenen^ ohne die Thateachen selbst zu erwägen^ nachgesprochen hat. Dafs der mehrer- wähnte Le Dran'scho Fall kein 'Hirnbruch gewesen, dicfs ist schon von Senkel uiid Ferrand behauptet , und dafür mehr oder weniger gültige Gründe angeführt wor- den, obgleich er als solcher nach ihnen noch oftf aufgeführt worden, üeber seine Natur waren jedoch diese scharfsichtigen Wundärzte nicht im Reinen. Der erfahr- ne Henkel (a. a. O.) ist am geneigtesten, ihn für eine Art von äuTserm Wasserkopfe Journ.. LlV. B. 5. St, B

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ftH iiaiutn, uod Ferrand Bieht darin ^^qu'un ümph engorgement du tis^u uttulain du tegumens'' (a. eu O. p. loo).

Dafs aber nicht nur der Le Dron'sohe Fall 9 sondern aaeh die von TreiP^ Ch^min, Dtthardingj and der im Gentiem. Mag* be- schriebene keine, Hirnbrüche sondern Kopfllm^ geschwühte gevreaeuy dafür sprechen alle an* fefilhrten Merki^iale, Umstände nnd Kenn* seich^n9 und kann darüber , meiner Ueber« Xjeugung nach, bei denjenig^en , die das lets- tere Uebel aus ei^^ener Erfahrung kennen, durchaus kein Zweifel übri|; bleiben. -i> Was den ersten Fall anlangt, so fand man in dem Augenblick; als das Kind geboren worden, auf dem rechten Scheitelbein eine weiche, schmerzlose^ fluktuirende, das Bein fast seinem gansen Umfange nach ein- nehmende, ein Zoll hohe Geschwulst, in deren Umfang Le Dran, der das Kind am dritten Tage nach der Geburt sab, einen hervorstehenden knöchernen Ring fühlte- Dieser Umstand war es hauptsächlich, wel- cher ihn bestimmte, das Uebel für einen Rimbruch au halten. Mit diesem Falla stimmt der von Dreiv beschriebene in allen wesentlichen Pankten vollkommen überein ; daher Treiv auch am Schiasse seiner £r- aäblung hinzusetzt: y,Casum hunc omnino süi^ gularem^f convenlre cum h,ernia Uta cerebri a JDonL Le Dran obseryata, imltua duhiio.^* Bjl^en so verhäU es sich in dem im 24sten Bande dea Gentkman^s Magazine enthaltenen. Falle, dessen Referent ihn gleichfalls für identisch mit dem Le Dran'echen ausgibt, iia^:^«« iiemaelben (gründe in dem Falle,

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den Caspar Siebold von aeineu Frennda^ ei- nem i^flcbickteii Wundarst aus Westpha« len, mitgetheilt erhalten. Die Chemin^schM Beobachtung^ l^leicht im Wesentlichen wie in der DarsteUun^, und selbst in der Ant- staffitnng der Lt Dran^Bchon gaaS| vrie ein Sy dem andern ^ und auch in dem Dethar^ dir^^Bchen. Falle verleitete die Erhabenlifeit im Umfange der GeschMrulst» die sich vriß ein knöcherner Ring anfühlte, sie für Hirm/^ brnch sen halten« -^ Was aber die übri- gen, als angeborne Hirnbrüche, aufgeaeiob^v neten Fälle von Geschwülsten, wovon Icbr die bei weitem meisten und wiohtigsVeiv selbst nachgesehen habe, betrifft, so befin^ detsich keiner darunter, wo die Geschwulst ihren SitK auf einem Scheitelbeine gehabt hätte. Es gehcf rt diesemnach , meines Da- fürhaltens, asur Charakteristik des angebor- neu Hirnbruches', und tu seiner Unter« Scheidung von den Kopfblutgeschwülsten, dafs ir äufser^t selten oder inelmehr nie aiff dem ' Scheitelbeine vorkomme^ sondern an den FontaneU /en, an den Nähten und dem üRnterhauptbeinep wffid hinmederum ungleich häufiger an der hintern Fontanelle , an der Liamdanaht und dem SBnter» hauptbeine , als an der vordem Fontanelle und der Kron^ und Stirn- Naht ; dafs hingegen die Kopf'- bluigeschwülste wohl immer ihren Sitz auf den Meheu telbeinen haben.

Michaelis führte, wie schon oben er-* worden, den hervorstehenden Bing, d^n er im Umkreise der. Grundfläche der Blutgeschwulst fühlte, als das Hauptkenn- seichen an, welches ihr gans eigenthüm- lieh sey und sie von jeder andern «6e-

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schwulst nnterscheide. Auf dioBe Erschei- nung baüete er. seine Ansicht von der Na- tnr und Ursache des Uebels. ,^£9 fehlt nämlich ,^^ sag^t ^r, ,>bei allen diesen Ge- schwülsten an dieser Stelle die änfsere Ta- fel des Knochens nnd die Diploe liegt blofs, nnd man fiihlt den scharfen Rand des Knt»- chens an der Vertiefang gleich von Anfang an deutlich/' Diefs gab Plenk Anlafs, die Nosologie mit dem Namen: Ecchymoma. Capitis rec. natorum cariosum zn bereichern.' Auf jene Ansicht. stützte dann Michaelis seine Prognose I die natürlich wegen des Kno- chonfehlers nicht günstig ausfällen konnt(i^= und das ^ Heilverfahren. Diefs alles wurde- seitdem in Gompendten und Handbüchern übet* Kinderkrankheiten Ui. s.' w. auf Treu und Glauben gar oft wiedergegeben, nur: hier und da mit Uebertreibhngen und ir-' rigen S&uthaten *). Die Unrichtigkeit die*

*) Wie das denn gar leicht einem begegnen kann^ wenn n»an beim i^iederichreiben eines Buches auf Dinge kommt ^ die man aus eigener Erlfah- rung nicht ^ kennt» und "wovon man auch iiiic* dem, was darüber bekannt geworden , nicht vertraut genug ist» oder aus Mangel eigener Erfahrung keine Vergleiche anstellen , keine Kri- tik anwenden kann. •^-' Sitzt inan denn so am Schreibpulty nm allenfalls aus einem Dutzend Bücher das dxaizehkite zu machen , so möchte man doch ^ar su gern das Gelesene eben nicht, so ganz mit denselben Worten in dem neuen' Bucne wieder abdrucken lassen. Spricht daher der Autor, den man eben zur Hand hat, von gefährlich» nun so schreibt man: bedeutend ge-i fährlich* Dem ntui wieder zu demse}.ben Zwecke unser Buch in die Hand kommt^ verwandelt das bedeutend in sthr^ der vierte macht überaus eefiihrlich daraot» und wiederum ein Anderer Ufst den Tdd di« unausbleibliche Folge seyn. 1

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•-^ w :

§er Anaiclit n. s. w. babe ich' früher (a. v. a. O^ bereits dar^than. Doch finden sich diese Dinge noch in einem nenern Bache über Kinderkrankheiten, dessen Verfasser iiberhanpt das P/enA'sche Gomp^ndinin flei- £aig in Beziehung auf die Kopfblotge* schwülste aber, so sorgfältig benntst hat^ dafs es fast eine wörtlich« Uebersetanng dessen ist^ was Plenk dem yerdienteii Mt^ chaelis nachgeschrieben hat.

Was nun jenen heryor&tel^enden Jihnd im Umfange der Kopfblutgeschwolst be- trifft, so ist derselbe dieser 6eschwu(jf^ nicht ganz eigenthümlich« In der lur^it ^röfseru Mehrzahl von Fällen fühlte ioh ihn deutlich , einige Male weniger deutlich^ zuweilen war er nicht im ganzen Umkreise der Basis, sondern nur stellenweise wahc<r Zunehmen« In mehr er n Fällen bot er sich. erst am dritten, vierten Tage^ nachdem sich die Geschwulst mehr gefüllt 9 mehr er- hoben hatte ^ deutlich dem Gefühle dar; und ich sähe Kopfblutgeschwülste, wo er nicht zu fühlen war. In einem Falle^ den Michaelis später beobachtet f und in fiu-r fdand's Journal r. 3. i8o4 (Bd. 18. St. 5. 8,82) beschrieben hat, gesteht er selbst, denKno- chenrand nicht so deutlich wahrgenommen cu haben als sonst. Aucji fehlte in dem im vierten Stücke der Atmahn der CeburtS"' hülfe f von Stein, S. 67 sehr ausführlich be- schriebenen Falle die von Mlchadis angege«

Hiesu liefsen tich auch Beispiele anführen von Dingen y die hierlier gehören. Doch "virozu das Anfahren? Wer sich thätig fflr diese Dinge interessirt, nachliest, vergleicht , dem werden sich Beispiele der Art schon aufdringen»

keiM Verlndamiig am Knochen ^nslidi, wie ausdrücklich bemerkt wird. -^ Boudu loeque^ der den Kepfblntgesebwülftten eine heioodere Anfmerkfamkeit gewidmet hat, nnd ana eigener Erfabmng sie sehr wohl kannte, erwähnt weder jenes hervorstehen- den Randes im Umkreise ihrer Grnndfläche^ noch der Kanhigkeit des Knochens. •« Schwer. ist es so begreifen, welche Vor- stellung iVScAae/i^y seine Vorgänger^ und die ihm nachgebetet, von der Beschaffenheit des Scheitelbeines eines nengebornen Kin» des haben, wann sie annehmen, der erha« bene (icheinbar) kncicherne Rand entstehe daher, dafs die änfsere glatte Tafel des Knochens fehlt und die Diploe blofs liegt? Vebrigens ist es ja eine bekannte Sache| dafs bei den gewöhnlichen, durch Safsere Veranlassu,n|; eiUstandenen Beulen am Ko- pfe ein solcher hervorstehender Rand oder Riaff S^T^ häufig wahrgenommen wird, und haben von jeher erfahrene Wnndärate ge« warnt, sich dadurch nicht täuschen ^u las- sen^ Statt vieler verweise ich hier auf J; £• Petit (^Traiti des malaäief chir» Paris 1783» T. I. Chap. II. $, 2.)} auf Ferrand {3hm. dt tacad. r. de Chin jEd, in gc'ö. T. 13, S. ioi.)i Ltvrtt (Journ* de Med. T. 37« S* 411. )> ^^d auf Cliöpart und Desault (Tiaite des Maladie$ chir. Paris 1779. ZI /. S. 65.), wovon die beiden letsten überdicfs bei ihren Warnun-

Sen geradezu auf die Kopfblntgescbwülsto er Nengebornen , die ihnen sehr wohl be« kennt waren, hindeuten *)•

*) W«i dif mahrevwkhntf Michaelis^iche Behaup» tnng von der B«iohaffeiihsic cles ßchädelkno-

choiM Sil dsK StaUi saf wslsher licb das Hu

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- «$ - .

Versteht man naiph dem ScIinlbeMiff QDler eigentUchemf wahreip- ang^bornen Htm«- bmch (/ler/i« cer^ vera s, simplex s. proprie sie dicta) eine Yon dein , duröh eine widernatürliche i}ßtpnung in einem Schädelknochen hervor- l^etretenen, von seinen Häuten überxo|;^ taen Hirn g^ebildete Geschwolst» die weich und teigicht ansnfühlen iat (wodurch Bich der Hirnbmch von deil im Gefolg^e deain- nem Wasserkopfes nicht säiten beobach^ teten Wassersäcken oder Beuteln^ die eine deutliche Schwappnng^ fühlen lassen, nn- terscheidet) : so möchte. aus dem vorher Ge- aaj^ten überhaupt sich wohl ergeben ^ dafi^

motom beBndety anlangt, so ist ei mir nicht unwahrscheinlich 9 dafs diese Ansicht von Petn- Moscati herrahvt, dem der verehrungsiNriirdige Palletta auch in der Pehandlungs weise fraher gefolgt war, welcher er aber spätär, durch wei* ^ere Erfahrungen belehrt , eine cweckmifsieete vorzog« IVI. vergl. in d. Exere, pathoU C^f' dioL i8»o) Cap. jf. Jbrt. I. und Cap. XU, Fr^i gestehe ich, dafs die bei den Oe£Fniuigeii der Leichen von Kindern, welche mit Kopf* blutgeschwülsten behaftet waren , angestellten Untersuchungen und noch so genauen Angaben der Beschaffen heit der Schädelknochen (deren auch Michaelis a. a. S* 6^1 gedenkt) mich keineswegs Ton. der Richtigkeit jener Ansicht dberseugt haben. Eben so frei gestehe ich aber auch , dafs ich weit entfernt bin , über die Ursache der Kopfblutgeschwülste absprechen %vk wollen; dafs ich auf die (in xn* Erfahrungen und jihhmtdU) fragweise hingeworfene Idee keinen s yVerth lege, obgleich, wio ich so eben sehe, ein berühmtor Mann sie, als Erklärung der Ent- stehung jener Geschwülste , ohne aber seines Vorgängers xu erwähnen , geradezu aufgestellt hat; dafs vielmehr , wie ich elaube, die Ent- •tehnng wie andere« dieses Uebel Betreffende noeb gar lehr der Aufhellung bedürfe.

wenn man von den bekannt gewordenen Fällen ; angeborner Hirnbrüche diejenigen, welche keine Hirnbrüclie^ sondern BlnU geschwülste waren , abzieht^ für die Ca- auistik jener wahren , eigentlichen Hirnr ' l)rüche wenig übrig bleibt.. Ja es möchte schwer halten , auch nur einen Fall nach» isnweisen ^ der jenem Begriffe voUkommeii' entspräche. Leichter ist es freilich, beim Niederschreiben eines Baches^ in deniii der Vollständigkeit wegen, natürlich aach^ das (seit Le Dran und Corvin ständig ge^ wordene) Capitel vom angebornen Hirn-? brnch nicht fehlen soll, sich auszudenkem wie eine Geschwülst, die von einer, dnrch eine . OeQ^nnng in ^ einem Schädelknochen hervorgetretene Partie Hirnes gebildet wird, sich wohl möchte anfühlen lassen , welche Merkmale und Eigenschaften sie zeigen möchte u. dgl. *)•

Wie für Hirnbrüche, so sind auch die Kopfblutgeschwülste mitunter für eine Gat- tung äufsern ^Wasserkopfes gehalten worden. Von dorn Oedema capitis (oder dem S9g. äus- sern Wasserköpfe, wo das Wasser im Zell- gewebe unter der . Kopfliäut seinen Site bat) unterscheidet sich die Blutgeschwulst, $uch wenn jenes partiell ist« nämlich sich nicht über den ganzen Kehaarten Theil des

♦) W«nh andere mehr^ sagen -«1« "sie wispcii , so be^rniigt sich einer unserer erfahrensten Aerzle, in seinem schätzbaren Buche über Kindcrkrank' heilen vom Hirnbruche "weiter nichts zu sagen:

r- alt d-if«» cr.ihju nie vorgekonnAien scye. (J. C Gtj'Schäfftrr Jieschreihuiig und Heilart der ge- U'üh}ihichstenKwdcrkrankheiLen. 'Regeusburg i8a3. S. XXXIV. und i5o).

Kopfes verbreitet, dadurch; dafs die öde-^ matöse Anschwellung^ weiii|^er umschrieben ist, nicht ilahtuirt^ sondern vom Drocke des Finders Gruben suriichlärst« Schwer möchte es aber seyn, dieKopfbintst'esch^ül- ate von einer Gattung äur^ern Wasserko- pfes , wo sich die Flüssigkeit swischen der aponevrotischen Ausbreitung und dem. Pe« xioranium oder zwischen diesem und dem •Knochen selbst, und ewar stellenweise, befinden soll« und welchen Dinige denparm tiellen, aponevrotischen oder periostischen äufsem fpasseriopf nennen^ zu unterscheiden. Denn hier soll die Geschwulst begrenzter seyn^ ' gespannter wie beim zellulären äufsem Wasserkopf, und roüfste ihrer Natur nach (wie auch behauptet wird) Fluktuation kei- lten. — Allein fast noch schwerer möchte es, unseres Dafürhaltens^ seyn, di^ Exi- stenz dieser Gattung angebornen äufsern Wasserkopfes durch unbestreitbare Erfah- rungen darzuthun. Sonderte man von dem Vorrathe von Beobachtungen dieser' Art die für Hydrocephalus extemus ausge- gebenen Fälle von Blutgeschwülsten ab^ so möchte es, wie ich glaube, um die Casui- Btik des angebornen, äufsem ^ partiellen, sog. apenevrotischen und periostischen Was- serkopfes so schlimm stehen, als um den angebornen sog. eigentlichen Hirnbrucb im Siüin der Schule *). (M. a. o.).

*) Wenn einer unserer verdientesten und .treff* liebsten Kinderärzte {Gö'lis in s. ^raku Ahhand^ langen über die vorzügl, Krankheiten de^ kiiidh Alters» B. 2.) Lynipligescli Wülste 9 Eiter- und Biutbeulen ii. dgl. geradezu sum miTsein Was- serköpfe zälilt, und sie als Gattungen desselben

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Dleaes und die zu scbarfe, saweit|^ triebene Unterscheidacg oder Trenntmg je^ Her Wasf ersäcke (die nicht selten im 6e^

. .«bbandelty sodürfte di«fs , -wie ich glaube, niclit dtsu beitragen, die Verwirrung und das Dii,]i- Kel XU verscheuchen, welches mitunter nocti Aber den Dingen liegt ^ von denen biex dLU &ede ist. '

Auch der Btshsndlungsweise der KopfblaCge« •ohyirQlste (ni^mUch der Anyvendung des Cansti« cttiiis xutin Zwecke der Zertheilung), die die«. Btx würdige IVIann befolgt und anr^thii Kann ich nicht beistimmen, eben so wenig aber ancli dem Heilverfahren , ^reiches früher in Julien na<rh Peter MoscatVs Vorgang angewandt ^^or- den> bestehend in dem Gebrau(»he des Haarsei« les (M. s, d. Palletta Exerc. pathoL 125)» Die Gründe hierfür u. s, w. (was nicht hier- her gehört) finden sich aasführlich in der ^en itopfblutgeschwülsten der Nengebornen gewid* meten Inauguralabhandlung eines durcl'i Anla- sen und Fleif« gleich ausgezeichneten jungen Mannes , des Herrn Dr's. Carl Zeller. Ich er- laube mir, hier nur einigte rnir erst Kürzlich vorgekommene Fälle su berühren aus einer be* deutenden Reihe von Beobachtungen , die mich «aberzeugt haben , dafs die Eröffnung der JBlut- geschwülste durch den Schnitt bei weitem nicht so allgemein nothwendig ist , als von vielen behauptet wird, und auöh ich friiher der Mei- nung war. Ein übrigens gesundes Mädchen, ^^i^lchesy obgleich ErstUng, ungewöhnlich leicht

feboren worden, brachte auf jedem Scheitel* eine eine Blutgeschwulst mit ajif die Welt. Beide Geschwülste waren fast von gleicher Grü- Ise, Die auf dem linken Scheitelbeine wurde durch einen 3chnitt geöffnet und die Heilung erfolgte in q Tagen. Die andere zerth eilte sich unter der Anwendung von Ueberschlägen aus ein«:9n Aufgüsse der Spee, cephuL mit Wein in füiif Woch"cn. In etwas Kürzerer Zeit erfolgte bei dieser Behandlung die Zerth eilun^ hei ei« nein Knaben* Die Geschwulst «befand sich zum pöfittn TheUe auf dem obem und vordem

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feig« def inoem Wasifrk^pf ef ' betdidchUl

werden y nnd smweileo n€ib«ii dem Wasser,

andh Hira enthalten) rea dem aofebomeii

Hirnbrnche^ so wie irrij^e Vor0tellBDg;en

van dem ang^eborpea änfeern Wasterköpfa

Ternnlafften häufig Verwirmog der Befpriffe

über die Dinge , worein *bier die Bede ist,

Aach 'führten sie selbst ^u onYorsichtigeiit

gefiihrUehen Rathscblfigen« So %. fi« wenii

es ia einem (und swar sv den nenem) ge#

hörenden Bnche, das von Gebortshülfe und

Krankheiten nengeberner Kincier hi^ndelti

heifsts der angebome äofsere Wassmrkepf

aeige sich' bald als eine gröfsere Geschwnls^

bald «rar in Form eines odek? i;nehrerer Votv

liegender Säcke , gegen welche man 2erw

theilende Mittel äurserlich anwenden müsse)

wäre die Geschwnist aber su groTs, ,,80

mag man sie ohne Qefalir mit einer Lanzette

oder einem Truikar öffnen, nnd hernach

-mit dem weitern Gebrauche jener Mittel

die Heilung vullrnden'^ n. s, ; So ist ein

solcher ßath. und zwar mit dem Zusätze:

„ohne Gefahr" in einem Buche, worin aber

von jenen WapserAacken, die die Folge des

Innern Wasserkopfes sind , durchaus keine

Viertheile des rechten Scheitelbeines » hatte den

TJmfang eines der Länge nach sur Hälfte durch«'

•chnittenen Ilühnereyes und erstreckte sich von

vorn nach hinten. Iii einem andern Falle,

der ein Mädchen betraf, war erst nach V"erlauf

Von acJit Wochen alle 8pnr der Geschwulst

verschwunden, die den gröfsten Theil des lin*

- )ien Seitenwandknochens cingenoninien hatte»

Hier wurde mit dem Gebrauche jener Ueber»

icbläge erst am sechsten Tage begonnen.

Beids Kinder sind leicht geboren worden, und

wsrtn und blitben flbiigens gesund.

* t

«

Rede Uly doch wohl geffihrlich? Doch ich entfern« mich von meinem Geigenstan- de und bekenne mich selbst des Vorwurfes schnldi^^ die Grensen, die ich mir beim Niederschreiben gesteckt^ überschritten su haben. Ich * erlaube mir daher nor noch za bemerken , dafs ans dem Gesagten mir heryorsugehen scheint: dafs die nähere Be;« kanntsohaft mit den Kopfblntgeschwülsten SU einer richtigem Kenntnifs, znr schar- fem Beatimmang des angebprnen Hirnbm- ches beitrage; und.efl) bestätigt, sich auch hier wieder ZimmermanrCs Ausspruch: j^da» Licht von Jedtr entdukten Wahrhtit ist Jür uns die D'dmmtrung der Wahrhek, die ihr zwächst Uegt:\

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29 ',--

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n.

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Wahnsinn,

welcher,

jnit Selbstentleibung endigtei

Als

Fol^^e der norm widrijf en Lage doi Quer- ,

^immdarms. . ^

M i t g e t h e i 1 t

Tora . '

Dr. H i n z e,

König]. Pr. Hofrathe, Kreis «PhyiikuSy und prakti* schem Arzte zu Wsldenburg in Schlesien,

jL'ie von tlsqidrol anfgeatellte, von dlmi Herrn Dr* fV. Ärimmcr zu Bonn *) bezwej-» feite, Behauptung: dafs dtr Wahnsinn sehr häufig aus einer widernatürlichen Lage des Quer" grimmdarms hervorgehe y namentlich dann^ toenn diese senkrecht ist , kann ich , aus eigenen Er- fahrungen ^ welche ich, als gerichtlicher Ar£t, bei den, in der hiesigen Gegend^ leider 9 so häufig vorkommenden Selbstent-

*) Journal der praktischen Heilkunde , von etc. Dr« Mufelaud. »Qfix. Seehstgi Stück, Jmtius» ag.

\.

5o

leibungen » und bei den dadurch .yeranlaCs- ten gerÄchtlichen^ Leichenöfifnnnj^en., aofge« nommen habe^ vollkommen bestätigen.

Es sei mir erlaubt , die neneste, erst Ter swei Monaten gemachte, £rfahrong hier mitsntheilen ^ nnd dabei bemerken sa dürfen, dafs die LeichenüfTnung^ deren Re« aoltate angefülirt weirden sollen, die sech- stel' in einem Zei^aume von drei Mona«> ten, war, Vielehe ich gerichtlich zu besor- gen hatte*

Jlfar/e Susanne Kojfpß , 4S Jahr alt , an ^ItFtiedlandy Waldenbaoger Kreises, wohn- haft ^ Wittwe seit, sfcwei Jahren, hatte, bald nach dem Tode ihres Mannes^^ mit dem sie ' in einer glücklichen Ehe gelebt ^ Sparen von Geiste« "Abwesenheiten, und Wahn- sinn an sich bemerken lassen. . Durch die liebreiche Be*handlung ihrer £ltern , bei welchen sie, nach d^m Tode ihres Mannes, wohnte, waren heftige Ausbrüche der sich entwickelnden Gemüthskrankheit stets ver- hindert wordem Ungewöhnliche Anschwel- lang des Unterleibes, mancherlei Beschwer- den der Verdauung, Beklemmungen der Brtist, Kur7.athmigkeit) ungeheure Bläh» sucht ^ Unregelmäfsigkeit des Stuhlganges, Eingenommenheit des Kopfes, und anomale Hämorrhoiden, waren^'die physischen Lei- deh^'über welche die Kranke su klagen pflegte» und wogegen, von dem Wundärzte des benachbarten Städtchens, mancherlei kfampfstillende , auflassende und abführende Mittel, mit abwechselndem Erfolge, ange- Wj»n[di»t worden waren« Die Menstruation hatte* ^aich* seit drei. J«hreflp nicht mehr ge-

/

seift* Ihre VerBtandefl-VerirriiafeiimaBU feitirten lich gewöhnlich darch ein «tillesy arbeitssoheaes Hinbrüten, durch Lesen der Bibel, und durch anhaltende« Beten, oder darch eioe*, Tag und Nacht furtMrährend<Q| ünrohe, welche sie veranlafste^ immer her« nm ta laufen, wobei sie versicherte, durcb eine innere Ang^st dazu angetrieben tfo wer» ' den* Im Ang^ust. des vergangenen Jahre« •lieg jedoch diese tJnrahe so sehr, daCs •ie sich mit einem Steine todtschlagen woU^. te, sich bedeutend am KopEe verletzte, dia-. her gebunden, und bewacht werden mui*i- te. Sin fiwechmäfsiges Heilverfahren stellto' •ie wieder her; doch blieb ein stiller Wahn- •inn surück , die Anfälle von Toibsacht veri> .achwanden, aber die körperlichen ITebel blieben unverändert. Am lo« Jahius des^ laufenden Jahres hatte die Kranke des Mit^ tags mit Appetit gegessen, war zwar nicht Verstandeslos, aber sehr in sich gekehrt.

fewesen, und geg%n 6 Uhr Abends auf ihr« Kammer gegangen. Gegen 8 Uhr Abends wird sie vermifst, und nach kurzem, Su* eben, in der nahgelegcnen Scheune, Wel- che EDI dem Gute ihres Vaters gehört, am Stricke erhängt gefnnden. Die sofort an* gestellten Rettungs- und Wiederbelebungs* Versuche warqn erfolglos gewesen.

Am 11* Jnnins, Nachmittags 2 tfh'r, wurde die Leichenöffnung von mir verrich- tet, welche nachstehende Re«ultato ergab, ▼on denen ich jedoch nur die bemerkens- werthesten hier anführen werde.

Der Leichnam war wohlgenährt, von •tarkem Mnskelbau > die geschwollene^ dun-

32

Itelblane Zange lag hinter den Zahnen. Um den Hals lief^ vom rechten Pracessu masioi" Jeo anfangend, über den Adams- Apfel > wel-. eher tief eingedrückt war, hinweg, -bei ^em, Pirocessu mastoldeo slnistro vorbey , nnd im Ge- nicke endigend, eine, einen halben Zoll N tiefe', einen Zoll breite^ sehr stark und gleichförmig sngüiirte Furche* Die Sugil- latien war, darch Haut und Fetthaut, bis eu den darunter liegenden Muskeln gedrun- gen. Vom Geniek an, den Rücken entlang, bis An den Schenkeln hinuntier, befanden sich grofse, unregelmäfsige Todtenüecke, von blaurother Farbe. Der Unterleib war bedeutend aufgetrieben, und hatte das An- sehen einer^ der Entbindung nahen, Schwan- gerschaft. Die Grefäfse der Integumenta com^ ' munia capitis waren mit Blut überfüllt. Die Calvaria hatte an der Pfetuberantia sinistra 08- sis ocdpitis eine durchscheinend dünne Stelle von der Gr^jfse eines Zweigroschenstücks.' Die Dura mater war, bis in die kleinsten Gefäfse derselben, mit Blut übiorfüllt; eben 80 die Pia mater und die Ihnica arachnoiiea. Der Sinus falciformis war, ohngefahr einen Zoll lang, in ein festes, ligamentöses Ger* webe, mit dem linken Jlaemisphaerio cerebri verwachsen , und in den Oyris cerebri befand sich, hie und da, eine weifsliche, sulzige' Masse« Sowohl die Rinden - wie die Mark- SubstauE des Gehirns waren stark gerötJ^t. In den vordem Gehirn- Ventrikeln waren EWei Quentchen Wasser; die hinteren wa« ren leer. Den Plexus choroideus fand man angeschwollen, seine Gcfafse mit Blut an- gefüllt. Die Sinus occ^ira/€s enthielten einen Efsloffel voll blutig wäfsriger Feuchtigk eit

Die

55 -

Die SabsUns des grofeea.Gebirnf war ndr- maL Da« kleine Gehirn war ttbermKrsig, mit Blut apgefüUt, und tah wie ausgespr^utt aas* Die Gefäfse der Ba^s cranU strolftten Ton Blnt, und waren weit über ihren na- türlichen Dorchmesser aatgedehnt«

Die linngen waran klein, von* blan- rSthlicher Farbe« Im Par€nchyma derselben fand mao, bei .dem Einschneiden in das* selbe y keine schanmende, blatige^ Fench- tigkeit. Der rechte Lungenflügel war, nach Oben und Hinten £o, fest mit der Pleura verwachüen. Im nicht entaündeten Hera- beutel fand man drei Speiselöffel roll röth- lieber Flüssigkeit. * Die Kraneadern des Herzens waren sehr aufgetrieben $ das rech* te Hersohr , und die rechte Herakammer enthielten nur eine kleine Portion schwar* mes, flüssiges Blut; das linke Heraohr, die linke Herakammer waren blutleer. Der grofseVenensack fafste eine bedeutende Men*

J;e schwaraes flüssiges Blut. Das Zwerch* eil war^ wie es schien , -von der abnorm Tergröfserten Leber, in die rechte Brust- hohle hinauf gedrüngt^ und hatte dieselbe dadurch bemerkbar verengert» An der Luft - nnd Speiseröhre wurde nichts Widernatür- liches wsilirgenommen.

Alle Eingeweide des üaterleibes, die dünnen wie die dicken, waren gana aus- aerordentUch aufgetrieben, und, fast über- all, mehr oder weniger enlaündet. Ganz teonders war das Colon tranwtnum über adneu naiUrüchenDurchnus9€r ausgedehnt^ und so durch- wes aas seiner natürlichen Lage verschoben^ dafi dasselbe einen grofsen JHange! bildete^ dessen Spitze

7«imi..LIV:B.5S«. C

Mf unier den NaM hinabreichte, und desttn rech" ter Schenkel von der Leber zur Hälfte bedeckt war* de. Zwischen den beiden Schenkeln la^ der nicht entsändete, darchaos normal be* ichaiTene Magen, in welchem noch etwas Speisebrei vorgefunden wurde. Der rechte Leberlappen war fast noch einmel so grofs wie im natorgemäfsen Znstande, nnd hing, an seinen hinteren, in die rechte Brust- höhle 4 Zoll hoch hineingetriebenen, Ober- fläche, durch ein festes, ligamentöses Ge- webe, Bo innig mit dem Zwerchfelle susam- meni dafs diese Verwachsung nur mit Ver- lost der Leber- Substanz getrennt werdea konnte* Dieser rechte, abnorm vergröTser- te Leberlappen war, in seinem Parenchy- ma, von cinnUer, schmuUig- brauner Far« be, nnd gans aufserordentlich mit Blntan-

{efttUt IVaturgemafs war die BeschafTen- eit des Lobulus Spiegeliiä Die sehr kleine Gallenblase enthielt einen Efslöffel voll rothbrauner Flüssigkeit; Steine wurden nicht darin vorgefunden« Beide Nieren waren gesund. Die Milfi war weit über ihren na- türlichen Durchmesser vergröfsert, nnd die Substana derselben in eine braune, schmie- rige Masse verwandelt In den Einge wei- den fand man viel Luft und wenige Ex- cremente von natürlicher Beschaffenheit. ^Die Harnblase war lear^ die Gebärmutter von natürlicher GrSfse t Form und Beschaf- fenheit, in der Bauchhfible eine unbedeu- tende Menge rtfthlicher Flüssigkeit

•p- ^56 'w^

in.

üebei: did

Ursachen der Geisteszerrüttungi

betoadem

nach* Reinltaten aat den IrranhSwar» Ton Pcrif und liondon«

> ' *

V Dr. J. Ij, Caspar,

prtAtif chem Anu in Btrlia^

/ (Brnclutftck tus eui«m cröütem Werkfi?^ CA«- rmktMrittik d§r französisc^n Medizin,, mit o#r» ghichenden mnblicken auf di$ engUichf).

JLiine hfichii wichtige RailM Tan 7ra^

San betrifft das verschiedene Veriialtan er Geistesaerrflttnngen nach ihren Ursa- chen. Alle fransfisischeta Schriftsteller ha^ hen nach Haslam^s Vorgänge eingesehen, da£f die natnrgemSfseste , theoretische Sin- theilung jener Ursachen vor Allem die all- gemeine sei in solche , die eunSchst anf den KSrper, und in andre , die nnmittelbar anf das Int^U^ctnelle wirken. Nur für die Un- terabüieilnngen finde ich die Meinungen

C 2

~

^fforirend« Plnd and Esqidrol theileo tehleeht- hin sie in Cauta phyjiquts and Caiuu moralu^ ^% Hcslam tbat. Nan ist allerdinf^t ein* sawanden , da£^ es Af^entia gibt» and mäcb» dfa Agentia in Bezog auf die Erseugaog V9n Geisteskrankbeiten^ von denen man siicbt weifsyob man sie streng genommen in jene oder in diese Reihe stellen soll: sind Trank and Onanie z. moralische öder jphysiscbe Ursachen? Deshalb wahr* aeheinlicb glaubte schon Fodere^) einen an- dern Weg einscblagisn zn müssen. Die verschiedenen Ursachen, sagt dieser ächrift» . ateller anklar genug, aber gans seiner Tril* her aneedeateten Theorie getreu, ,^die ver- tiSchiedenen Ursachen wirken primitir aof ^ydaa Lebensprincip (principe vital) , indem sie 9,direct die Q^^Uen der Empfindungen tref» ,,feii9 worauf dann das Princip auf die Or* y^gane reagirt, und ich nenne sie causes af* ,jtciiveg , , was folglich die causes moralts der „Schriftsteller sind oder sie wirken di« ^,rect auf die Organe > worauf diese dann ,^auf das Lebensprincip reagiren , und dies 9^sind die cames, orgaruquUf oder die physl« y^schen Ursachen der Schriftsteller; Diese yyletsteren tbeile ich' noch in primitive» or^ „ganische and in oonsecutive organische ^»Ursachen.'' Tiefer ist Georgtt **) in daa Wesen der Ursachen cum Wahnsinn ein- gedranf^en^ and es war eine sweckmäfsige Idee» die logischen Eintkeilungsgründe der- •elben aoa der allgemeinen Aetiologie sa

*} TraUS dm DdUr». e. IL^. 179*

*•) D# Im PoUe. p. 145. BCUr beMliet mh disser

* *

~ 37

tcbSpran. Hieraaob . nimmt 6. xanScUI drei g^äfiere Abtheilmigan «n: Caum prt^ dispo$ant€Sf CäustM effiekntei dirtoei ou ciräftu- ItSf nad Causts effidentti mdireciei ou aifmpäthi^ qua. In die erste Classe gehören Erblich« keit 9 Folgen des Kindbettes^ climacterischa Jahre, vorgerücktes Alter. Die sweilo' Clatse serfSUt in die Abtheilungcfn der eau* s€8 phyüquu nnd cauns moralt»» Za diesea direct anf das Gehirn wirkenden physiseben; Ursachen gehören nar die MnÜsem Kopf- Terletsnngen, deren Wirfcnng anf Her* ▼orbringnng von Geistesserriittiing diesür Schriftsteller sehr beschrankt ; wir werden, weiter nnten Gelegenheit haben » diese Mei- nung an prüfen. Die dritte Classe der Cofi«' tiA tffidtmes indirtctes on »ympaihiquts aerfiiUt in Caiau phyiiohgiques t wohin gehören: nnter» drückte, natürliche oder habitnelle Secre* tionen ni^ Tmnkenheit - und in CaüUB paiholagiquu, woza Fieber, Apoplexie, Wilr*. mer n. s. au aählen seyn würden.

, Nichts destoweniger sihd aber dieso Differensen , die wir nicht übergeben woll- ten , von geringerer Wichtigkeit für . die Praxis, und wir bleiben nun hier, in den £rfahmngen der Franaosen in aetiologlscher Hinsicht das Practische festhaltend, bei der allgemeinen Bintheilnng in moralische nnd pbyiische Ursachen 'stehen. Zur vorlänfi« ^en üebersicht habe ich nach den glaub* würdigsten Quellen folgende Tabelle con-^ struirt, die manche nicht unwerthe That- sachen liefern dürfte: doch bin ich selbst der Erste, meine Loscx. darauf aufmerksam SU machen^ daJs es mir nicht möglich war.

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trots einer Mflhe, die sich nur in dem In« tereate belohnte, dei der wichtige Gegen- •tand bietet » die in einigen Punkten in sich •ehr di^Terirenden Reflnltate in Ueberein*. •timmnng %n einander su bringen. Diese

find freilich erklärlich genug; wurden die officiellen Tabellen sa verschiedenen Zeiten von verschiedenen Männern gemacht, nnd dann wirkt hier be« •onders wohl die Unmöglichkeit, die mensch» liehen Triebe und Leidenschaften in eine atreng mbrioirte Liste i^n ordnen. Wie innig hängen nicht im praktischen Leben mehrere der wirklich gemachten Abthei- longen lusamtnen^ B. Ansschweifungen, Onanie, Syphilis, Qaecksilber, oder an» glttckliche Liebe, Eifersucht, gekränkte Eigenliebe m §. vu Daher war es auch nur möglich f dafs man in diesen Untersu- chungen dasselbe Individuum heute in eine, morgen, in eine andere Rubrik warf« Da- her kommt es auch, dafs man in Bic^tre Abtbeilungen machte^ wie ^^Fives revolutions 4*upritf'* „Folgen einer fehlerhaften Ersie* hnng'' Q. dgU, dfe wir für die Salpetridre nr nicht wieder fanden, - Aber hier ist die Tabelle:

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Gehen wir nun Von diesen ellgemeinen Angaben sn dem Eincelnen fort, indem wir auch bicr wieder an das Gef^ebene das «£-• yen Beobachtete knfipfen wollen, so föllt zonSchtt der wahrhaft ungeheure Einflofi anf, den die ErbKchhüt äofserte. EgqtäroPM Behanptnag: sie sei die gewöhnlichste Ur- sache der Geistesserrütinng , indem sie bei Beiohen cnr Hälfte , bei Armen aa einem Sechstel aller Fälle anenschlagen wäre ^)p findet sich nach vorliegender Tabelle dnrch- ans bestätigt, wo man als Oarchsöhnttt das Verhältnifs von i:4§ bis 1:6 fin4ev wird. Daher wimmeln auch ttberall die Irrenhanser von Subjecten, deren anglttck»' lieber Znstand nnr in der Irblichhuit das Uebels begründet ist. Ich sah in der Sal*

tetriire eine Fran nnd'ihre Enkelin, die eide in einem bestimmten Jahre toll ge« worden waren; die Matter, die ein gaoa gleiches Schicksal gehabt hatte, lebte in CharentOQ* Esquiral spricht (Lc.') von ei- ner Familie, in der skbm Geschwister gei- stesaerrfittet sind! Häslam **) enyähnt knrs aehn Familien^ in denen das naglfick* liehe Uebel herrschte. Eines Zerrütteten, Nsmens G. , Grofsvater war toll gewesen, der Vater melancholisch, der Vaters Bra- der starb serrüttet, O's. Bmder lebte als Wahnsinniger in . St. Lucas , nnd alle seine fünf Schwestern waren wahnsinnig! Der Vater der wahnsinnigen T. war melancho- lich gewesen , ihre awei Brüder waren un- heilbar toll, von ihren neun Kindern wa-

*) Dict. d. Sc, med. Jrt, Fplie,

*•) Observation s on madness. 2, Ed, p. «5l. ü^d»

«» 48 '^

ren die drei eritan mehnohoHsch i das jfing;- flte davon bokam drai Kinder, von denen einet mit YeiUtan«. behaftet, das andere fai idiotiich itt! JB[ierher allein scheint aach der nierk würdigte Umstaad zu re'oh- nen au seyn, dafs unter den Fürsten die Geisteskrankheiten so nnverbältfiifsinäl^if bäofi^ sind, da diese ihren Stamm weniger als Andre mischen t nnd mehr oder weniger immer dieselben Familien fortpflanzen,, {a aeinen Vorlesungen gab Bsquirol da« Yer- hältnifa yon Geisteskranken hoben B^ap- tern sa den übrigen Wahnsinnigen wie nichsTßg so tina, an» und es wird dies merk- würdige Mifaverbältnirs Niemanden über- trieben- vorkommen , der sich in der Ge« achlohte nnd dem Familienleben der enro- pSischan Fürsten yon den letzten sehn Jah« ren her umsieht , nnd dabei bedenkt, wie wenig fürstliche Familien Europa auf seine! 178 Millionen Bewohner säblt«

Die unti^drüciw Menstruation^ die nach unserer Tabelle wio i ; ^6 bis 1 : i6j^ in An- schlag kommt, wird gewifs oft mit Un- recht aU Ursache snm Wahnsinn anfge- führtt In yielen Fällen» yielleicbt in den meisten, mag dieielba Veranlassung, die' sm^nächst einen tiefen dauernden Eindruck auf das Gemttth maiebtt bald die Mensima- tion unterdrücken, und später eine Gei- stesserrüttung bewirken« So ist wohl auch nach G€Qrget*s, wie mich dünkt, sehr scharf- sinniger Bemerkung^), das kriti&che Alter in ätiologischer . Hinsicht nicht als reiner physischer EinfluTs au betrachten » obgleich

- 4i -

frofse materiell^ Reyolatioiii die um diese Zeit im weiblichen K&rper vorgeht, wohl häufig für sich anf den Geif t «arück* wirken mag« Aber wenn auf der andern Seite yidas Alter %wax Gefallen vorttber iit^ )i80 iit das" Verlangen danach nnr um «b ^,8tärher. Das Aei^'sere allein bat seine „Rechte verloren , während das Hers seine j^^Anspriiche bewahrte j in jener Zeit ffingt ^dann oft erst die £ifersneht an, ihre BlacM 9,sa ttben i oder es tritt anch wohi an die: yyStelle der Liebe«' Frömmelei bei den ro^^ 9,bildeteren , Trnnkfencht bei den iiagebüdev i^teren Franen, Ueberdmfs. des ]!4ebens'' s. w. So begegnet der Beobachter ftberall in seinen XJntersuchnngen Über das Wesen» der menschlichen Nator die bewonderns» w:Urdige Wahrheit von dem ondnrchdring* dringlichen Zasamnranhange ihres geistig gen «nd körperlichen Theils !

Ich habe in der Salp^trij^re sehr viele Weiber gesehen , bei denen der Wahnsinn ah Foilge de$ ICindbetta entstanden war» nnd die Tabelle beweist ^ dafs man das Durch» achnittsverhältnifs wie i:i8| stellen kann; anch in Bedlam scheint sich dies Verhält- nifs an bestätigen. Nach Hoüam waren nämlich in aehn Jahren unter i664 aafge# nommenen Kranken 60 kurs nach der £nt« bindung wahnsinnig gewordene Weiber 4 rechnet man nuh von jener Summe ^ die Hälfte (fttr die Männer) ab, so wird, sich unsere Behauptung rechtfertigen lassen. Hört man aber die Krankengeschichten von den meisten dieser Weiber, so wird man finden » wie auch hier moralische nnd pby-

, «4

•ifobe BedlD|^D|ett ineinander Aierien. Die Meisten dieser ünclücklicheh beklagten ei* nen nntrenen Liebhiibery dem sie das Leiste geopfert hatten: Andere, in den Gebnrts« 'wehen das nnanibleibliche Elend vorans* sehend^ sachten Tergebiich, sn ihrem Kin- de wenijj^r den liebenden , als den ernüh«^ renden Vater: wieder Andere waren dnrohr das Wochenbett mit ihren Familien in die tranrigsten Mifsveili&ltnisse gekommen «• a^ w. Diese Meinoog bestätigt anch £sfiii- Fol bei Gelegenheit einiger Bemerkungen über das Irrewerden nach der Niederkunft *), wo er sogar angiebt, dafs sich die psychii» sehen Ursachen an diesem Znstande gegen die physischen wie 4: t verhalten^ nnd daCs besonders. der Schreck eine der häufigsten Veranlassungen sey. unter 92 Weiberai die. in vier Jahren in der Salpetriire so dieser Rubrik £a sählen waren, war der siebente Theil ans den höhern Ständen« Sieben nnd dreifsig von Allen waren swi* sehen dem ersten und vierzehnten Tage nach der Niederknnft toll geworden: 17 vom Confzehnten snni aechssigsten, 19 vom 6tsten Tage bis snm iiten Monate wäh* rend des Stillens ^ und 19 unmittelbar nach dem Entwöhnen. Die Gefahr des Irrewer* dens ist also ffir die Wöchnerin desto grd« r«er, je näher sie dem Acte der Entbindnn^ steht 9 desto geringer, je weiter sie wieder davon- entfernt ist« Von jenen 92 waren 8. toll y 35 melancholisch , und 49 rasend \ n2 waren swischen 90 nnd 25 Jahr alt, 4o «wischen 26 und 3o, i6 »wischen 3o und'36>

^yUwnmlJU MeiMn€ pmr SddOht. Bd. fit..

\ 1

IS swftehett .36 iind4of Bsd a Krankd wa. ran baraita fibar 4o Jahr alL PiaTiallaicht allf emain gültinn Schlüasa aiad aiu dia* ian RaaulUtaii leiabt aa aiahan.

Das vorgtrücku Altw prädispoDirt baton- dart^ wia §ich aos dar Tabella argibt, snr ^Demence^'* dia FransoaaD baban das* wegan ja auch aina Art darsalban nach dia- sar wiahtigan Ursache banannt (DAmncc si« luJe) und das vardiant sie aaah irobl, vann man siaht , dafs unter 162 tollen Woiboni 46 w^gan vorgerückten Altera geworden aindy also i:3|!

folgende Abtheiinng: Sonnenstich^ mag Galaganb^it geben, des ätiologischen Xinflnsses der JahretxMttn A erwähnen, den fast die meisten Schriftsteller gans über-

fehen^ den aber Esqwrol mit gewohntem leifse verfolgt bat. ,,Trockne Wärme ^»überhaupt, sagt dieser Beobachter ^ ist y^ein Hauptagens anr Haraufttimmnng der ffjiSensibilität 9 indem sie die Liebenstbätig- ^keit {Ja m) auf die Peripherie des Kör- 9,pers und in's Gehirn iQckt, indem sie leb* yybaft den biliasan Apparat reitst, indem 9»sie die Fibern austrocknet und abmagert, ,,daa Zellgewebe verringert, und die sen» 9,siblen Sndigungen der Nerven blofs legt^ „indem sie dabei in der Circnlation eino 9,Torgasoan£ und siedende Thätigkeit ver- oanlafft.'" Wir ftbartassen es dem Laser, dieser Ansicht beiaüstimmen oder nicht, aber die Thatsache scheint fest an stieben, dafs FriUiling und Sommer die Eraeogung

•) 1. S| T. vur.

-* 46 «-

von GeüteskMnklifetten *tt tttoitleii becBs- itirea. In der PriraUntUlt des oft m- trWnten trefflichen Arstes waren die -Auf- nahmen der Rasenden während der aecha Monate von Mära bia Aagoit doppelt gt* gen die fibrige Zelt des Jahres ^ und wie sich diei Verhältnifs für alle Geisteskrank- heiten im Allj^emeinen (är die Salpetriere bildet I dafür mögen folgende fteinltate apre- €hen y die ich ans einer grfifsern Tabelle ^iehe t

ti Wnrden in diese Anstalt in . den Jahren von 1806 bis i8l4 anf^enoaunen im Januar * » i6d

Mfirz » * k

187 196

April » » ^

Mai * * * 943

Jnni ft » . aSt

Jnli » k 265

Ao^it ^. % sSg

September * 2206

October * 197

November 4 » 198

December % 19^

kai^^tai

ft5o8«

Si ist f eWiTi badauttingivoll zu sehen, wie die Summen ,Tom Jannar bis Jnli hin immer steigen^ dann eben so bit tum De- cemb^r hinunter wieder sinken ^ und dafs» wenigstene nach diOsen Resultaten, Mai und September im Steiften und 3iaken das Maximum erreichten» Vom April bis Ifai stiegen die Aufnahmen rasch um 47 , und vom August num Septembar Aaltn aie (eben

-. -47 -.

•o nnyerii1iHnit$m1itgjg in Iß^tng änt Ü^ ttbrig^en Monate) nm 53. Oäns hierher ge*^ hdrig ist die BeobAchtüBg^ eiüe» Eii^Ittä- ders^ welch^f £ehii Jahre hindurch die Selbstinorde in Westminstei^ in Loiidoii. ge- nau notirte^ nild gefanden hat, dafs im- mer im Juli die meisten Selbstmorder vor* kamen«

Die E'älle^ in deilän kop/virtäzüngin Vt- •ache zu Geistesserrüttiingen gaben, lassen sich nach unserer Tab^^lle auf ein Durch- schnittsverhältnirs von i : bis 68 britigen« In BicStre verhielt aich der angeborn« Idio^ tismus EU den übrigen Geisteskrdnkfaeiteii^ wie 1 : i5|, und angeborne mangelhafte SchädelbUdung liefs sich in derselben Anstalt als ätiologisches Moment wie x i i20 an- nehmen«

In jeder Hinsicht wichtiger sind die Momente: Syphilis, Quecksilber ^ Auischweijunm gen, Onanie^ Trunksucht'^ die £war in jener Liste getrennt auftreten | aber im practi- ■chen Leben leider! in einem §o Unglück^« lieben Zusammenhange stehen i dafs im ge« gebenen Falle die Geistesterrüttang eben meist eine Frucht dieses traurigen Connn- biums ist. Dies sind die TJrsa<men pat eor« cellencej die die Pariser Irrenanstalten be« fördern^, dies Connubinm bildet die Ate^ um . welche ein sersetstes Leben sich int Wirbel dreht, bis es hier einen seiner würdigen Ruhepnnkt findet 1 Man denke^ dafs in der Salpetridre nur allein die (ffrü* her) öffentlichen Dirnen su den übrigen Kranken sich wie i : 8 verhalten ! Diese Thatiaehe; ersählte Eiqwrot in seinen Vor-

48 ^

laannffen mit einer andern , dafi die mei* iien dieier Getchiipfe mit seltner iieidea- schaft dem Tronke erj^eben seyen, vrae an» letat die* gewöhnlichste Ursache äa ihrer Geistesserrüttang; wird. Und wer wird diefs nicht glauben, wenn er Gelegpenheit il^ehabt bat , auf den Bonlevards , Strafsen, Plätaen in Paris diese ekelhaften^ wein- dampfenden Bacchantinnen, zu beobachten ? Es scheint überhaupt , als stände die Trunk- sucht in irgend einer Besiehung zn den sexuellen Ausschweifungen , da beide aqch in andern grofsen Städten oft so verbunden erscheinen: vielleicht sind sie aber auch nur verwandt als Symptome desselben Ue- bels 9 der allerletzten Immoralitat. Für die erste Meinung spricht ein JSs^iiirorscher Er- fahrungssatKi den er mir mittheilte: dafs nämlich der Trunk wie die Geilheit mit allen daraus folgenden Lastern oft schon ein lange vor dem wahren Ausbruch vor* hergehender Anfang der Geisteszerrüttung sey. gleichsam ein Stadium prodromorunL Desnalb kommen beide Tendenzen auch Kuweilen plötzlich bei Leuten im hohen Alter vor , die früher stets ganz ordenUicIi- lebten. £. behandelte einen sechszig jähri- gen üff ann , der in seiner langen Ehe. im- mer musterhaft gelebt hatte. In diesem Alter kam es ihm nach jahrelangem Ent- behren mit einemmale ein, die Erfüllung der ehelichen Pflicht von seiner bejahrten Frau zu verlangen« Diese, nicht gleiche Triebe fühlend, verweigerte das VerlangT te, und der Mann ergab sich nun öffent- lichen Dirnen 9 und« durch sie der Mastur-^ hation so nnmSTsigi dafi er bald darauf

geistes-

- 4P -

f 6iatta£erriiU«t \^ard ! Er lebte oocb tof einem Jahre. Ich habe oft mit tiefitem Mitleid eiqi ein und swansigjahrige* Mäd- chen in der Salpetridre beobacntet| di» "Wohl eine der seltensten Krank engescbich» ten^-zu erzählen hat. Sie sieht ans, wie die ausschweifendste Phantasie des verderb- testen Wüstlings si%b ihre Göttin Wollust nur mahleii mag. Die Arme ward in ihrem neunten Jahre von ihrem Vater stuprirt, und bald darauf, im eilfitn Jahre i von dem- selben-Ungeheuer in ein öffentliches ,Haui gesteckt ! ! Zwar kam *sie nach einem Jah- re wieder heraus, war aber natürlich tief verderbt, und trieb nun sechs Jahre laB|; aus Gewohnheit und Bednrfnifs, was sie

§e£wungen erlernt hatte , bis sie vor drei ahcen in die Anstalt kam ! Sie hat eine reine Manie, ohne Nebensymptbmo'. Wenn nun zwar die früher öffentlichen Dirnen den gröfsten Tbeilvon Krankjsn diesiss Gelichters ausmachen, so fehlt es in der Salpetriere doch auch nicht an Frauen- simmern , die die Laster der Geschlechts- lust nicht aus Beruf, sondern aus innerem Triebe geübt haben. Eine robuste Bäaerin, von demselben Alter und ähnlichem Habi- tus als die eben geschilderte Kranke, folgt jnit unausstehlicher Zudringlichkeit den ärztlichen Besuchen EsquiroVi und seiner Zuhörer, in ihren lichten Stunden mit ei- n^r Kaltblütigkeit den wahren Grund ih- res Leidens angebend, die den Moralisten betrüben mufs. Ein sehr wohlerzogenes, neunzehnjähriges Mädchen , von starkem Wu^hs, bekommt hysterisch- convulsivi- •che Anfalle, die mit grober Conse^enz

Journ» LIV. B. 5. St. D

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andaverii. . Nach laneer f mchtlotor Behand- lanj^ TertehMrindet die Patientin plötalich aiu dem väterlichen Hanie^ und man weift nicht mehr^ was aus ihr geworden ist Nach einigen Monaten geht Esquirol in ei- nem sehr entlegenen- Viertel von Paris dea Abendfl, als er ein Weib sieht, in der er seine Patientin erkennt. ^^Was machen Sie hier?*' fragte er. Je me gueris j virar die Antworte Die Unglückliche hatte seit je- ner Zeit sich der letsten Klasse von feileo Geschöpfen beigeseilt! Bald darauf aber- tirte sie sweimal, und geheilt Und ge- bessert kehrte sie anf den Weg der Ta- gend und ins Vaterhaus turück. -^ Ich •ah ein iJBhr junges , gut gebildetes Mäd- chen von gutek* Familie aufgenommen vrer* den. die in den ersten Tagen alle aetiolo-

ßscnen Nachforschungen durchaus unmfig- sh machte. Stumm und stier safs sie anf einem niedrigen Stuhle, nichts verlangend, nichts wünschend I nichts fiirchtend, nur die niedergeschlagenen Blicke von Zeit su Seit verstohlen ukn sich werfend, indem sie: ma mirt flüsterte. Sie fragte nicht, sie antwortete nichts nnd auf den ängst- lich unruhigen Zügen des todtbleichen Ge- sichtes studirte man vergebens den Grund ihrer Qnaal, wie ihrer bedeutenden kör- perlichen Magerkeit, Es Eeigte sich, dafs es eine Onanistin war, und man hatte ipäter genug au thnn^ um ihr fortdauern- des Laster att bändigen« Sie wurde blofs fteifsig warm gebadet, bekam Ch'okolade, viele und kräftige Nntcientia, ieh habe aber sie wenig gebessert verlassen. Die Oaanie verUUt si^ ftbrigehi nach obiger Tab^e

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In lUoIog^ffcher Hiotieht btfi Welb^a «n niedarn Ständen wie isSS, bei MHnnern derselben Klasten wie i:5i|9 nnd-beim. Termiicbten Geschlecbte aus den hSherii Standen wie i: 23« Die Trankencht Üt aMUtscbla^en ! bei Weibern etwa wie 1:8*7^ bei Männern wie i;io. Bsquarol saft ein^ mal ^), dafs in Fraokreicb unter bnndert Wabnsinnig^en kanm ffttnf oder aeoba d^h MiTabraüch geistiger Getränke* als IJrsaehd ihrer Krankheit ansngeben bitten; dies^ Angabe würde also ungefähr mit dem stim* men^ was hier yon den Weibern gesagt ist. Wenn aber derselbe Schriftsteller bia- ansetsty dafs in England die Trphksncht sich als Vrsach zum Wahnsinn wie achiüg an hundert verhalte ,1 so kann man diea ohne weiteres übertrieben nennen« Das hierin aehr berüchtigte Irrland sShlt doch , nach officiellen Quellen, nur <Jn Fünftel 9 und ]en^ Angabe machte fttr England mr Fünf- tel aas ! -— Mifsbranch von Qaecksilber •oll besonders in Irrland nicht selten Grund aar Geistesserrüttnng werden»

Es bleiben noch einige Worte über ge« wisse pathologische Zustände au sagen^ die ursachlich auf die Geistesnerrfittnng einwirken können ^ ehe wir uns au den psychischen hierher gehörigen Momenten wenden. ~ Die fFitmwr nämlich scheinen doch trota det Meinung vieler Aerste nicht so gana unwirksam suseyn« Sin Dorchschaitta- Verhaltnif^ von obigen Resultaten wäre wie 1 : 44« Doch sieht man , wie überwie- gend ihre Wirkung in der Salpetriere war^

*) Dsi Faitiont «tc. Far. J8B5. p# 47*

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68

f rtther, ab diese Tabelle hinaafreiclity lieh im. Jahr i8oft war sogar einmal nach E$. mttndlichor Ersäblung^ , eine ^^Manit ver- nwmuM^^ hier endemisch. £ilf Weiber £a-

«leich wurden davon befallen , und Alle ge- eilt, nachdem durch Anthelmintica eine grofse- Menge Würmer weggeschafft war.

Von Geisteszerrüttangen, die auf un^ Hrdrückte Hautübel entstanden waren, siAd •inige interessante Fälle vorgekommen. Oft •ah ich eine vollsaftige, 38jährige Fran^ die seit vielen Jahren eine Fistel anf dem linken Arme getragen hatte. Sie hatte sich endlich mit irgend einem Geheimmittel ih- ren Schaden sageheilt, und rasch ehtwik- kelte sich Manie« Sie kam in die Anstalt^ man legte kräftige Blasenpflaster auf den Arm, das ganse Glied wurde bald mit ei- ner phlegmonösen Rose bedeckt, die Fistel ging auf, und die Patientin konnte geheilt entlassen werden* Bald aber heilte* die Fi- stel zum a weitenmale, und die Frau ward Bom sweitenmale in die Salpetriere ge- bracht. — « £ine Kranke ward entlassen, die ein habituelles Fufsgeschwür zugeheilt hatte, und bald darauf toll geworden war. Das Geschwür wurde durch Vesicatore wie- der hervorgerufen, und die Kranke war geheilt« Ein junger Mann bekam leit sieben Jahren alljährlich eine Rose auf meh* reren Stellen des Körpers; im achten Jahre blieb der Ausschlag- weg, aber -es trat Me- lancholio ein mit Neigung sum Selbstmord. Nach vier Monaten entstand ein Wechsel- selileber, in dessen ersten sehn Anfällen dte Geiiteikrsinkheit gana- aufhörte. Mit

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dem eilftea Paroxysmot blieb das Weg^y aber die Melancholie trat wieder her-. Vor 9 und erst im folgenden Jabre^ wo .wie», der die Rose erschien , war der jange Mantt gaD£ geheilt! Ein Arst in der- Provins be- kam gleichfalls ein Erysipelas,- und wurde nach dessen Verschwinden aUenirt. Er' würde in Lyon behandelt^ etwas gebessert, ging in seine Heimath enrückj^ verschlim- merte sich aber sehr merklich wieder, und würde nur geheilt, als ein «weiter erysi« .pelatöser Ansbrnch eintrat. -— Unter den < Herpetischen, die in grofser -AoBahl Briansa leben, sollen nach JEsquifoFw Ver»' sichernng feu gewissen JahresBeitl»n ylMe' Selbstmörder vorkommen , der auch ans «ei- ner Erfahrung, noch manche andere FStle ersShlte^ wo Scropheln, Gicht, tlheünia* tismns etc. Veranlassang^en sn Geistliskra&k^' heit wurden.

Wie wichtig der Einftnfli morelischir Ur^' »achm anf die Erzeugung der Belasse von Krankheiten seyn mag, die uns hier bl^ schäftigen , würde man schon a priori gläu« ben, nnd vielleicht übertrifft das Erfahruugs- resultat noch die combinatorischen Vermn-' thnngen. Man werfe nur einen Blick auf jene Tabelle! Nach ihren Resultaten wä« renr in der Salpotriere in den Jahren iQii' und i8i2 unter 789 Alienationen 323 aus morali^hen, und 4G6 ans physischen GrüiU- den, d. h. (bei Frauen ans der ärmeren und mittleren Klasse) i:'if; in Bicdtre ferner zwischen 1808 13 unter 1079 Geistesser- rütlungen; 536 aus moralischen und 545 aus physischen Veranlassungen , also (bei

-^ 0*

IfXnnfni aui der firmeren «nd mittterea Jj^laue) ein fest fleichet yerhältaife ^ in Sifuirot* Anatelt endlich unter 431 Fällen f 167 ans moralifoheo nnd $64 ans phyei* ieben Ursachen entstandene, also (bei bei» dem Gescblecbte, nnd .bei der höheren Rias« •e} I ; if . •<— Gröfser noch gab £• in sei* nen mttndlichen Vorträgen das Verhältnifs an; unter »63 1 Fällen in der Salpetridre will erdie gr(jfsere Zahl, nämlich 91g durch moralische 9 nnd nur 719 durch physische I}rsachen yeranlafst gefunden haben« Auch BpU nach H^knari die erste Klasse im i8o4 in der Salpetri^re um ein Fünftel Überwiegend gewesen seyn. Lassen wir diese Differencen auf sich beruhen» da wir gesehen beben, wie sehr, der concreto Fall bierin die Untersuchung erschwert » und eine doppelte Erklärung möglich machte und verweilen wir lieber einen Augenblick bei der französischen Eintheilnng der mo* ralischen Agentia» ehe wir ancb diese ein- aeln betrachten« Pintl n*mmt nach Moreau^ der ihm hierin voranginge eine Cintheilung der Leidenschaften an , die auf patbologi* ioben Principien beruht ^ wenn er sie ia apasmodische » in schwächende oder opprip mirende nnd in heitere oder expansive tbeilt« fiiqiärot hatf und wie mich düqkt mit Becht) darauf er wiedert| dafs diese Ansicht nicht von allgemeiner Brauchbarkeit für das Studium der Geisteseerruttongen sey» und längst iu seinen Vorlesungen eine an- dere anfgestellty nach welcher er die Lei^ densohaften in primitive^ d, b. solche theilt^ die dein Menschen In seinem Ureustandei aha seiner innersten Menseben Individna«

lititt eigenthttmlieh sind» nnd in fotialf^ d. b^ iq jene, die ii^h nor erat im Zn^Uui« de der Gesellschaft dqrch das Gollidireii pki% dem Nebenmenschen eri&eagfeii und enU wickeln. Zu jenen primitiven sfeblt eir iiiebe^ I{afs, Zorn, Freude^ Traariskei^ etcj SU der «weiten Klasse c lif^enliebei StüU, Ehrgeits n. m* a. Diese Aoaicbt scheint ipir ans tiefer psychelogischer TJu^ tersncbunf geschöpft, und sie ist g^wiffl nicht ohne Bedentang für den psychischem Arst^ Eine gans strenge , logische Eintbeir lang freilich ist sie eben so wenige •!« f)iberhanpt eiiie solche mo'j^lich ist.

V V #«» wäre es thnnlicb nnd wokq wfivd 4e es f&bren^ yon den vielen Kranken hier ^u ersfihlen^ die als Folge einer frttberen nnglflcklicben Liebe die schwere Schuld^ die Andere anf ihrem Gevrissen tragen, in den Pariser (rrenbänsern abbüfsen? Ge« wifii ist dem philanthropischen Beobachter diese Klas«e von Unglücklichen, die hers« serreifsendste ! Wie viel Unglück könnte| in der Welt verhütet werden, wenp man statt leerer IM[oraUysteme , die keine andere Basis haben , als die eigeDsInwige Willkühr ihrer i^rfinder,i die lebendigen Beispiele^ die die Irrenhäuser aufweiten, mehr be» riickäichtigte l Der erste Todesfall, den ich in der Salpetri^re erlebte, war der einer Fran, deren abgewehrter, elender Körper nicht länger den Anfällen einer starken Ra- serei hatte widerstehen h(innen. Sie war in ihrem achtsehnten Jahre verliebt gewe- sen, nnd nicht nnr, dafs ihr die grausamen Eltern den Gegenstand ihrer Liebe entao-

•r> 56 ~

^n hatten y drangen sie ihr auch noch ei« nen ichon deshalb yerhafsten Mann als Gatten auf 9 mit dem sie nur einige Jahre in einer widrigen Ehe lebte, qnd bald als rasend hierher gebracht wurde , wo sie. aehtsehn Jahre im unglücklichsten Zustan- de angebracht hatte! Eine Creole'war von detii franzfisischen Gonvernenr der Oo- tonie, die sie ihre Heimath nannte , mit iiacb Paris genommen worden. Sie folgte ihii^ nicht gezwungen y denn die brenriond- •te Liebe knüpfte- sie an ihren Wohlthäter« Dieser aber, dep Vergnügungen der üppi- gen Residenz wieder hingegeben, vergafs •eine Gefährtin, und verliefs sie, in dem- Strudely der ihr neu und ewig fremd bleir ben mufste, sie sich selbst überlassend. Das Natürliche trat ein. Die neue, weibliche Erscheinung sog LüAterne an, und sie er* gab sich den neuen Liebkosungen umso williger, da sie abermals einen festen Punkt gewonnen zu haben glaubte. Aber die nur den Augenblick bei ihr geniefsen wollten, zogen sich nach erreichtem Zwecke wie- der zurück, der Verstofsenen nichts als lebende Zeugen ihrer Verbindung hinter- lassend. Nun erwachte in dieser das An- denken an den nie vergessenen Geliebten, und bald mufste man die Unglückliche in die Abtheilung der Rasenden schaffen! Sehr interessant war ein hübsches , feuriges junges Madchen, eine untergeordnete Schau- spielerin aus einem kleinen Pariser Thea- ter (det Varietes) die während meiner Anwe- senheit in der Salpetri^re aufgenommen ward. ' Sie war plötzlich von einer an- dauernden Manie mit lebhaften Paroxysmen

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befallen worden , weil sie in Mifsverhält- nisso mit ihrem Geliebten gekommen war, dessen Namen sie st^ts im Munde führte, ühcr deren Natur man aber nicht recht in's Klare kommen konnte. j^Icb bin nicht unschuldig, pflegte sie zu sagen i ich weifs Vieles, aber ich möchte gern Alles Wisset). •~ Ich habe ihn nur zweimal gesehen» ^ Sagen Sie ihm, er soll hierher kömmeil^ Bier sind wir ungestört" u. •• w. Ein über^' raschendor Zug an diesem Mädchen-, der

S'ewifs recht sprechend für die BehauptÜDf^; ewei^t) wie wenig der Nationalcharalter sicH selbst im* Wahnsinn yerwischt, und wofür wir in diesen Untersuchungen noch andere Beläge finden werden , mag hier noch stehen. Als Esq^rol beim ersten B^V suche diese Kranke,' wiö es oft der Fäll^ ist, mit „Du" anredete, sah sie ihn' grofs an, und erwiodertc: „Sagen Sie doch w6- üigstens Madarm y und „hören Sie", denn Monsitur, la poütesser' ^^ Uebrigens ver- hält sich nach obiger Tabelle die Zahl de- rer, bei denen man unglückliche Liebe als Grund der Alienation angibt^ bei Weibern wiä 1:17 9 bei Männern wie 1:29.

Die Frage, in wiefern Religion Ursache £ur GeistesKcrrültung werden könne, ist neuerlichst wieder von Burrows discutirt worden *). Wenn es auch betrübend ist, aber unter gewissen Umständen kann der Religion dieser unglückliche Einflufs nicht abgeläugnet werden, die, dem Himmel sei Dank! sonst überreich ist an glücklichem.

. * '

•) Jn Inquiry into eertain Errors relatiße to Inäa- nity» S^ct» IX, pM 17s.

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4

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JSwrrmn \twnttk% aber mit Recht, wie wich* tig hier Temperament und die Art der Re* ligioa anzusphlagen «eyen« Das Chri«(en- tbiini abalract ftu beacbaldi^en, dafs ea i^ur fanaU^phen Geiateaserrüttanj geneigt ma- p.he, wäre eben su grorse Versündignng ala Unwahrheit , denn religiöse Sphwäriner iLommen anph ia jenea Zonen yor, wohin die Segnungen de« Cbriatenthomt apch iiic£t drangen, Wohl abar b^^giin^tiget Sekten« itreit^ dogmatisch - theologiscba Partl^el- at|cbt und Grübelei die Ersieiigqnff jener Schwärmerei i deswegaa soll, nach JBiir- Towz^ religiöser Wahnsinn mehr iq prpte- stantitchea aU ia katholischen Ländern vor* kqmmani da in den letzteren ein bliodla' Glaube, Toa 4eni absiiweicb^a Suade UK dia Stelle der in enteren erlaubten For- fqhmiffen« Zweifel » Streite vertritt. Istei 4iese lliffereRft» oder NatidAltemperamentp oder eben der hänfige Sekten - und Dog- men-Streit, oder aber dies vereint, was bei der Thatsache ^u bedenken ist, dafs in England der Wahnsinn aus religiöser Ur- sache bei weitem bänfiger vorkömmt all ' in Frankreich ? Für Frankreich mufi man freilich gerade hier der Revolution und ih- rer nacb'tea Vorseit nicht vergesset) i in welcher jene obeq genannten philosophi« fQhen Materialisten, in der ein Foltatre U. fchrieben und wirkten, einer Revo- lutioa^ die den un verschleiertesten Atheis- mus atiacusprechan sich qicht scheute , bia die Qirigenten derselben decretirten^ dafi fernerhin die .franaösische Republik doch an einen Gott glänben solle M -r In einem •olcbOQ Lande werde u reUgiöf e Scropel den

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lieotao nicht betondert die Köpfo verrHk« Ken. WirUich teheii. wir lins der TaheU«, dar^ yon 7g9 Weibern nur TOn 43i Kran«! ^eo beiden Geficblecbtea nur i^ vpo 1079 SlSonern nar 65 in diese Kateg;Qrie ^ehor« ten. Ich erinnere mich nnter der grpfsea Zahl zerrütteter Individnen in den Pariser Anstalten nur Weniger, die hier zu eriväbv nen wären, £s lebt ein Weib in der Sei« petriöre, der aUe Abend der Heiland aU schöner, breungelockter' Mann erscheint^ ihr Glück und Ssegen für ihr Vaterland« ihr selber aber ein -^ gutes Gapitel ^er* beifst, Sngel beniablen ihre {Belle mit des schönsten, bimmliscbeo Landschilftfn , und des Nsicbts scheinen die glänzendsten. Ster^ ne hinein. Eine undere donkt sich diö Heilige Genoveya« Ihren Busen het fi^ anC das aUerbizarrxste mit einer buntefi Füll« ▼OQ Kreutzen^^änderp, I^tinstlicheo Blu- men, Heiligenbildern, Flittem und Amn* fetten behängen , und rubig umhergehend^ macht sie yon ^eit zu Zeit dem yerwand- tei| Himmel eine Kniebeugung- -^ In Cha- renton sab ich eineu Mann, der an dea sogenannten gäteu:f gebort (diejenigen Kran^ Iien, die durch nnwillLühVlicben Abilufs der Excremente Kleider und Betten ver- derben), der io dem langen, stets beschmutz- ten, Zifillich- Hemde, das diese Galtung von Geistesserrütteten in den Pariser An* «talten cbarabterisirt , unverwandt an ei-t nem Pfeiler hnieet, und mit gefalteten Hän« den seine Andacht verrichtet. Meine Le-r •er sehen diesen XJnglüclLlichen » wenn sie auf jenen religiösen Schwärmer in HogartK^ ToUhaase blicken, Sa ist möglich, daüi

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bei allen dief en Kranken ein anderer Grand, als gerade Religion als Ursache ihre« Zn- itandesanznklai^en ist: wer.i^stens hat doch aber der zerrüttete Geist eine fanatisch- religiöse Tendenz bei ihnen genommen, nnd so mufstcn sie Hier anfgezählt werden.' Strinj^enter Freilich sind die Beispiele, die Burrows anführt, nnd von denen folgendes sa merkwürdig ist^ um es bei seiner Kür« ze hier übergeben zu können«

„Ein nnverhelrathetes Fraaenzimmerj^ Sft Jahr alt, von g^ter Gesundheit, von Natnr eines fröhlichen Temperamenten, und ihre religions - kirchlichen Pflichten ordent- lich und regelmäfsig übend, besuchte im Winter 1819 eine Familie, die zu den Scbwvdcnborgianern gehörte. Zum Theii aus Gtßlligkeit , zum The j^ ans Zndrin^- lichkeity wohnte sie dem Gottesdienste die- ser Familie bei, und horchte auf die vor- getragenen Lehren, Zunächst untersuchte •ie diese: es^entstanden Zweifel, und ehe sie noch den neuen Glauben angenommen, oder den früheren abgelegt hatte ^ kehrte- sie heim in die Nähe von Landon. Sie zeigte grofse und ungewöhnliche Gomüths- beweif^ng kurz nach ihrer Zurückkunft, am Ostersonntag 1819 ' begleitete sie ihre Mutter zur Kirche, Sie schickte sich an, das Abendmahl einzunehmen. Es waren viele Communicanten zugegen, und als in der Reihe der Kelch an sie kam^ und ^ie ihn an ihre Lippen setzte , bemerkte sie, dafs nicht ein Tropfen Wein mehr darin war« Sie wird ungemein ergriffen nnd ver- wirrt ^ eilt erschreckl; vom Altare, und

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ISaf t aof der Kirche« Sie- erklärt ; iie sei rerloren, denn die Leere des Kelches be- wiese, dafü sie von Gott yerstofsen sey{ Ein fürchterlicher Paroxysmns von Rase- rey^ folgte bald; sie war indefs nar Vor« übergehend, und in kurser Zeit gelangte sie wieder zur Vernunft/''

Im Jahre 18012 wurde der Soldat Lan^ dort in das Militairspital £u Paris geachickt^ welches damals noch Desgeriettes diri|irte. Es ward ihm berichtet, der KranJie Vfeim gere sich Nahrung su nehmen, und dieser ward deshalb unter die strengste Atifsicht ffesetst» Er klagte nichts, und sagte, man habe ihn blofs deswegen in^s Hospital gOr führt, weil er sich seit zwei Jahren aller Nahrung enthielte. Man sah ihn iipmer traurig und ^jister^ die meiste Zeit iin Bette liegend^ und es dauerte eine Zeit^ ehe es möglich war, folgendes von ihm su erfahren. £r war von Profession ein Mau- rer; vor ungefähr drei Jahren hatte er an-t Sefangen mit Eifer heilige und ascetische chriften zu lesen , und täglich gewann er .diesem Studium mehr und mehr Geschoiack ab« Nach einem Jahre erschien ihm im Schlafe ein Engel, und verkündete ihm, wie Gott, dem seine Gebete und Studien wohlgefällig seyen, ihn anserwähl^t habe, die Menschen einen Beweis seiner Allmacht zu geben, und er ver^ordne ihm zugleich, vierzig Tage und Nächte zu fas en. Voll Entzücken über die Wahl der Gottheit, begann er sein Entbehren, und afs und trank nur höchst wenig utid dann, wenn das Bedärfnifs xu unwiderstehlich wurde.

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Kr nkft^erti dabei seht ab. ktä die rdr- geschriebene Zeit verflosseü War, erscbien ' ihm der Engel zam t^eitenmale » und \¥Ün0chte ihm Glück ^ indem er ihm su- gleich offenbarte ) daf« er nun (nach seinem Ausdrucke) dem Fleische tind dem Blote abgestorben sey^ add künftighia keiner Nahradj^ mehr d^nm Leben bedürfet. £ar aelben Zeit überreichte ihm der £ng;el ein Gefäfs^ und sägte ihm ^ dafs die darin ent- fialtene Flüssigkeit für die Datier aelnes Lebens Ausreichen würdet er aetMe das Gefäfs an seine Lippeti und trank eine ro* the^ kostlich schmeckende und wohlrie- chende Flüssigkeit. Der Engel vel^schwand : beini Erwäcbeb schmeckte Landilrt iioth dta kbatbatiel» Trankt und er bemerkte sh- gleich^ da£s dorch^a Sattgen an die Lippea er sich denselben im Mand# vermehrte und eeineti Genufa erhöhte* Von nun an ver- warf er alle Nahrung » und wenn er ja -auf Zureden seiner Verwandten von Zeit sn Zeit welche nahm« so erbrach er sie so-

Sleich wieder. Aber er lebte ^höchst feufrie- eU) sich seines hohen Verhältnissef £ur Gottheit bewufst. Bald lenkte er die Anf« luerksamkeit auf sich|. man schickte , Ihn nach Paris ) steckte ihn in ein Regimenti aber er verweigerte fortdauernd alle Nah* rung» bis man ihn in^s Hospital schickte. Indefs konfite auch hier ihn nichts da^u bewegen I etwas su geniefsem S6in Athem war sehr Übelriechend ^ die Zunge stets be- legt« er machte nnaufhörlicb d|ie Bewe- Iung des 8angeps> und verschluckte dania ea dadurch gesammelten Speichel; erbat- te einen stieren Blick» NiRih einiger

willigte er ein^ etü Wenig Wafter mit Wein nehmen, abei^ er bracli e$ sogleich Frieder von 'sich, was aiich eine Woche lang tnit etwas fteis^ Mikh und Zucker Q. dgl. der Fall war« Vom Erbrechen seht angegriffen, erklärte er, dars er nnn gar ^ nichts mehr nehmen werde» Najtsh einigen Wochen wird er auf oft wiederholte! drin« gendes Ansuchen entlassen ^ aber bald dar» anf anf einer Trage wieder sarttck geschafft ins Hoipital. Er hatte nun gan£ und gar den Kopf verloren i er sagte ^ er fühle die schwere lland Gottes^ er sah den Tenfel £o seiner Seite ^ der ihn quälte^ und wiinsch-» te sich den Tod. Scfine letfcteti Augenblicke waren fürchterlich; die Schlundtnüskelii waren gelähmt, und die Gefühle i 4ie ihm ein erawnngeoes Schltttken verttrsaehte^ waren so unangenehm» dafa er krampfhaft die Zähne zusammenkniff*! um nur jedes Xinbringen Von Nahrung su verhÜteiii Von KlysJtieren von Fleischbrühe behielt er nut die vier ersten. Er starb» Bei der OeS*- nung fand man nichti Bedeutendes im Ge- hirne; die Zunge hart und vertrocknet^ der Unterleib sehr ftusammengefalleh $ der Magen auf ein Viertel seiner gewöhnlichen Gröfse reducirt » enthielt eine Menge gelb« liehen JSchleims ; seine Häute waren aufser* ordentlich dick» hart» fast knorpelartig» Duodenum und dünne Gedärme mit einer dunkeln Galle angefüllt» und auch ihre Häute sehr verdickt. Desgtntttei eraählt diesen wichtigen Fall *).

*} Mmtthsy NoMUßsUss r^JUnh^i mt Ui ewMsSt

_ 64 »

Wie anfFallend ein unerwarteter. fVtch- •«/ von Glück zam LIend das Entstehen der Mclahcliulie begünstigte, ersehen wif aus der Tabelle y wo von 482 Melancholischen 48 diese Ursache beschuldigen, also ein Zehntel. Auch diese Kategorie indefs be- weist abermals, wie wenig bestimmt und strenge sich die unzähligen Agentia tren- nen lassen^ die das unglücklich» Vorrecht besitzen , den Menschen zur Verrücktheit SU prädisponiren : denn wie tausendfach verschieden sind nicht die Bedingungen, die. für sich zum Glückswechsel fuhren kön- nen? Politik^ Laster, Leidenschaften^ sie alle können Glückswechsel veranlassen, und wie will man dann im gegebenen Falle die wahre Aetiologie des Uebels bestimmen? Welches moralische ^'Agens hat bei folgen- der traurigen Geschichte . gewirkt, ' wo eine plötzlich aufgetretene Geisteszerrüttung nicht verkennbar ist? Ein reicher Schiü •ter in Paris, erzählte Esquirol, hatte am ersten Tage des Monates eine bedeotendo Summe zu zahlen. Einige Tage vorher schon will er seine Schuld* tilgen, steckt jene Summen zu sich, kann aber der Lok- kung nicht widerstehen, ein Spielhaus zu besuchen, und fängt an sein Geld auf die, grüne Tafel zu setzen. Bald ist es ver* spielt. Unruhig kehrt unser «Mann nach Haus, schneidet sich den Unterleib ' auf, und da er wider sein Erwarten nicht so- gleich stirbt, so reijkt er sich die Gedärme aus^ wirft sie in einem entgegengesetzten VV^in- fcel des Zimmers, und gibt bald darauf seinen Geist auf! ^) Mit gröfserem Rechte

**) Zu diesem merkwürdigen FsUs.fiiide iohoinen

»■

1

f ehört in dtei e Rnbrik die Monomanie ei- net alten, gar«iigen Weibei in der Salpe* tridre, die sich die Tochter von Marie An* toineite f^laubt» Sie war Blumenhändlerin der nnglttcfclichen Königen, und yon $o aui- gexeiclmeter Schönheit , dafi ein damaliger reicher .und vornehmer Herr ea nicht ver- achmäbte^ sie ans ihrem bescheidenen 6e* vrolbe in sein elegan^s Cabriolet mit erhe- ben« .So lebte sie in allen jenem Luxns acbwelf^endy der die Blttthenjahre einer schönen und vornehmen Maitresse in Paris xn^begleiten pflegt , bis die Revolotio» auch ihren grofsen Gönner traf, i;r fiel unter derselben Guillotine, die unserer Kranken bald darauf auch die königliche Beschtttse* rin , ihre letzte Hoffnung raubte« Von der glSnsenden Höhe in die frühere Tiefe hin- abgeworfen £U werden, konnte ihr Geist nicht mit Fassung ertragen. Das GedScht- Qifs ihrer eigenen Herrlichkeit, und das Bild der Königin^ die nun nicht mehr war^ erzeugten in ihr jenen Gedanken, der sie seitdem im Irrenhause gehalten hat.

Und nun zum SchluTs unserer ätiolo« gischen Untersuchungen ^ nqr noch ein Wort

ftns analogen in Larrey'*! Reeutü de H^emoires e Chirurgie , Par. 1821. (p. 172) WO L* folgen- det enlfchlt: »,Ala ich noch Zögling im Hofpi- ul sa Toulouse war, erinnere ich mich, aus ein Geil tetkranker, der ein Barbiermester im

\

\

y^BetteveTsteckt hielt, tich damit mehrere Schnit- ,yte in den Unterleib machte« Dt einer dieter ..Schnitte die 3auchhöhle auf eine Länge Ton

9>'

^2—5 Zollen öfFnete, to ttfinten die Gedärme yyhervor, der Kranke ttarb um to ratcher, ds

er tich einen groften Theü dertelben taanfi« Journ. LI7. B. 5. Zt. S

66

Über die PoUtik als Ursache sar Oeittef- %erTÜitang. Die Tabelle er^bt ein Ver- hSltnifs bei Weibern wie 1:67 , ^^^ BI^>^- nern wie i:45y und dies ist f^ewifs f^Iaiib- würdij^ für ein Land 9 in welchem aeit dreifsig und mehreren Jabrien Politik Lio» ben und Leben Politik ist. Es gibt viel- leicht In Frankreich (in Paris geWiJTs) aeit der Revölntien keinen erwachsettion Men» sehen ^ der nicht mit dem lebhaftesten tn* teresse der Politik- Schritt vor Schritt fblf- te, von. jener sahlr<»ichen Klasse ati^ die . mit unersättlicher Begierde die Zeitungen Verschlingt, um nachher über die neuesten Verhältnisse zu verhandeln^ bis su jener nicht geringen Anzahl , die selbst eine HoU« Im grofsen politischen Drama ispieltk Man würde irren ^ wenn man glanbte^ dafsi ^ie etwa In Teutschland nur die gebildetere Klasse ^ hier gemeint sey: in Frankreich, Mrie in England, liest jeder Schuhputzer, jeder Soldat und jede Obsthändlerin mit nicht geringerem Antheil die Zeitungen,' als der Deputirte im Padament« Bei eiser SP nationeilen und allgemeinen Leidenschaft ist es gewiTs keine Uebeirtreibung , wenn Esqidroi einmal '*') sagt: ,^Der Einflufs im-, „serer politischen Unglücksfalle ist so grofs „gewesen, dafs ich die Geschichte unserer „B^^volution von der Einnahme der Bastille ^,an bis zur zweiten Erscheinung Buona- „partes durch die Geschichte einiger Wahn- „sinnigen geben könnte, deren. Zerrüttung „sich an die Begebenheiten knüpft, die j^diese lange Periode unserer Geschichte

♦) 1. c, Art, Folie.

V . -

- ß7 -

>^Mf seichneten.'' Kein tiatigtB^ aueli noch

so * geriDgfüf^ei politisdies Sj^eiffqiTi in

diMer Epoche y bis heute ^ lietse ich nqdi

hinzu > ist ohne Ea&flafs auf die Parir

ser Irrenhänser g^ebliebeo. Bi^achte dooh

'Während meiner Anwesenheit die Sfinor*

donff des Herspgs von Berry Wer Weiber

in die Salpetriere i Im i8o4» in Wel-

ehem Napoleon sich die Kaiserl^on^.aqf*

j^esetsty wurden sechs WMb^r wegen ^,poi»

litischer Irrthümer?' auf^enomineQ*. Abw

es fehlt auch sonst toicht a^ Bew^sen filf

jene Behauptung^ Aufser jener Tpchter

der enthaupteten Königin leboRP^^cM l^wei

bejahrte Frauen in dier Anstdi» die ifeit

der fi.QYolutions- Epoche sich einbüd^p, QlEii-

rie Antpinette au seyo« Ein jüngeres^ 9$jfih»

riges Fraueoflimmer^ die sichL^f WIM^df?*

liehe Weise £u pntsen und au^.trafW weiTs^

dünkt sich Marie Luiie^ Küiserijü von

Frankreich zu seyn^ Di^ Bourbons haben

(ie um ihren Thron gebracht ^ und sie stfifst

unaufhörliche Verwainschungeu aus i die nur

hier ungestraft bleiben. Ich erinnere mioh^

dafs als iinch $ie^ wie bekanntlich Üiefs idl-

gemeiner Charakterjcug der ÄUenirten Ist»

Herrn Esquirol einst bat , sie -doch au ent-

lassep» und dieser ihr erwiederte^ dufs aie

so lange hier bleiben würde ^ als sie Kö*

nigin seyn werde ihm mit vornehmen

Tone: ^^Jusqu'ä la mortV\ .aiitwprt^t^i und

ihm Stola «^ verächtlich den Backen wandte..

^^ Eins dior merkwürdigsten SabjektQ |n

der Anstalt ist eine fettleibige Frao mit

braunem Teint und schwara^m» »tätigem

Haar« die von Allen den uperträgliehste^

Lärm macht. Sie hat eine «^ontinuirmde

- ff8 -

Manie und ist ini Hofe der Wilthenden eingescUofsen.' In früherer Zeit ift bie «li Marketenderin irgend einer frans^^sischen ArAi'de gefolgt^ und hat damals einen Schnfs im rpcnten Schenkel hekommen, den sie jedem Vorübergehenden triomphirend zeig^ Mit nhanfhörlicheh lebhaften Gestionlatio- nen und mit heiserem Geschrei ligirt sie anl Gitter und kreischt ununterbrochen t Vi9t la FränCeil ä has les Anglads! Qu* est et qüz c*e8t que la touronne de France? Vwt Na^ pöUonl Qu^est ce que c'ast que Fetat^ C'est une phüntaisiel Sie wiederholt sie atets^ und Ich häb6 diese erstännenswürdigen Re* den nlit mehreren andern politiischeh Trlio- me^eien oder e^altirten Vaudevillesy die •ie dch selbst ersonnen hat, oft mit dem gröTsesten Intieresse angehört. -^ Ich über-

fehe mehrere fihnllche Fälle, so wie den ekannten toingebildeten Dauphin, einen langen, hag^rh, blonden Mann, den ich nocn immer in Bic^tre eingeschlossen fand« Aber der Prototyp, das Ideal aller politi- •chen Wahnsinnigen, verdient hier wohl noch eine Stalle« Es i^ar die berüchtigte Teroenne, die vor eifrigen Jahren in der Salpetri^re starb. Eine der ersten Buhle- rinnen spielte sie zu Anfang der Revolu- tion in Paris , acht und swanfcig Jahre alt, eine bedeutende, politische Rolle. Sie dien- te den verschiedenen Häuptern, bewirkte unter andern 1789 den Abfall des Regimen- tes von Flandern, indem sie durch öflTent- liche Dirnen die Soldaten bestach, und ward 1790 förmlich nach Lnttich gesandt, um das Volk zum Aufstand su reizen. 1791 wurde sie von den Oesterreichern einge-

^ ^^ -r. )

sperrt 9 aber Kaiser LeopoU selbst; nach- aei9 er sie gesprochen hatte , gab ihr die Freiheit wieder. Sie kehrte sogleich wie- der nach Paris und auf die ReyQI^tioDs- btthne curück ^ harangoirte bSnfig das Volk von der Terrasse der Taijlerieen, warf sich den Jacobinern in die ArmOi und erschien 9iit der rothen Mütee angetban^ und be« wafTnet mit Säbel und Pil^e an der Spitse eines Weiberheereit. Bald darauf ^ber un- terlag der Verstand dieser exaltirtea Span- nung, und sie kam i8uo als Rasende in die Salpetriere. Hier wüthete sie nur von Politik, Freiheit und Gleichheit, beschul* digte Jeden, dafs er sur Königlichen Par- thea gehöre^ und blieb so bis 1810, wo sie iroh der Manie in Stumpfsinn fiel. Sie litt j^et^t ^icht einmal ein Heipde. begofs meh- reremal taglich ihre Zelle und[ihr Bett mit yVasser^ selbst im Winter ^ ging ^n der iibersöhwemmten Kammer bärni£s umher, und wenn sie Eis bekommen konnte, so bedeckte sie sich wohl noch die Füfse da- mit. Dabei murmelte sie immer leise von Freiheit, Direktoriiim , Revolution etc., und litt durchaus keinen Widerstand. Einer Gefährtin bifs sie ein Stuck Fleisch aus, als man ihr einst Wasser verweigerte« Wenn sie, was selten geschah, aus ihrer Stelle nackt oder im Hemde ausging, so kroch sie umher, und sammelte und verschluckte den Unrath! Sie war stets eut menstruirf^ und nie krank gewesen , als «sie 1817 das elendeste Leben endete«

Anmerk. Nach Lesang dief ef AuÜMtscs wird gtfwUs jeder Leser mit mir «if die baldig« Eiscbsiaii des gapseu Werkes begisrig sey% dm

/ '■

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IV,

V^ccination,

-. "■ 11 11

(Forta«ttung, St Journ, ä» pr, Heilkt iQ^a* Api^Jt

Ip.

B€obachtung€i$ üb^t den Nutzen der Kuhpockm-t Impfung aufier djtm des Schutzes gegen cUe Men^- tiüienblattern^ yqrn Kreisphysikus, Dr. O. SeiU^

in Hoexter.

/

Uje Kuh{fQCkenimp{ang gewinnt mit jedeni Jaibro einen sicberern Gang^ und der Glaar Ihe an die «chttt^epde Kr^ft gegen die Men« iobenblattern ist beinahe Kur Gewifsheit. geworden, r Eißsf^elne Fälle ^ dafs Man- ^chenbli^ttetn nach -eineixi richtigen Verlauf der Knbpockeb«; Krankheit durch Anstek- knng^ entstanden sind, werden mit Kecht in Z<.weifel geeogeni obgleich gar nicht xu läugnen ist, dafs Fällo dieaer Art sich er-i eignen können« eben sq wie Menschenblat- tern erwiesen, i&weimal bei einem Men- schen vorgekommen s^nd^ Wenn unter Tausenden , welche die Kuhpocken gehabt haben , eini^elne von mön^^^benbl^tterit bet

\,

/ ^

fallen werden, fo iind diese wenigen FMUe gar nicht in Betracht zn nehmen , in Be-» Ziehung anf die ungeheure Menge, weleh^ durch die Kühpocken Schuts gegen die mörderischen Menschenblättern erhält. -— Die Bevölkerung wächst mit fedeii^ Jahre, und mit Freude sehe ich in allen Orten lueines Kreises die Schulstuben yergrSrsert.

Die Kuhpockenimpfnng verschafft nhi aber noch andere Vortheile,. die nicht ge- ringer sind als jener Schutz gegen die Men^ schenpocken. Seit zehn Jahren habe icli in mehreren Kreifien die Verbreitung dei Impfgeschäfts mit Hülfe unsers. Herrn Land« raths von Metternich^ welcher immer mit warmen Eifer diese Sache der Menschheit' beförderte f geleitet, habe jährlich eine lie- deutende Anzahl von Kindern geimp/r , habe die Resultate der Impfärzt? gesammelt, und war hierdurch in Stand gesetzt, manche Bemerkung^en aufzuzeichnen, -— Anfangs hatte ich Scheu , kränkliche Kinder zu im* pfen, und nptirte dieselben zi|r nächsten Impfung« Späterhin unterschied ich unter den' vorkommenden Krankheiten, wiefs nicht alle zurück, und liefs die Kinder mit Tinea capiti» benigna und maligna zur Impfung^ Bei der Aufzeichnung der Impfung in das Jour- nal bezeichnete ich zugleich jene Krank- heiten. Bei der Revision, welche ich bei solchen Kindern mehrere Wochen lang fort- set^^te, fand ich, dafs innerba^lb der ersten 14 Tage nach der Impfung jener Kopfau^* schlag stärker als je blühete, dann aber trocken wurde und sich verlor. Spi-. torhin liei's ich Kinder mit Crtata lacUa Oflt

T 1* ^

torophaUi«ett Ansscbläj^en za; nnd macio die Srfahnuijf, daft^ wenn die Kabpeoken- lurankheit ordentlich verlief, Fieber und ein ell|pemeiner Blattern - Ausftchlai; (so^* _Pimpel«) eiittftand, auch jeniB früheren Krak« ^ heiti - Erscheinungen sich verloren oder ver» minderten»

/

Diese ErCahrungen waren so in die Au*

fen fallend» dafs Menschen , die früher der ^uhpockenimpfang entgegen waren ^ ihre' ILinder mit obigen Krankheiten gern sur Impfung brachten , um diese von ihren IH«- atigen Krankheiten durch die Kuhpocken» impfung befreiet su sehen,

, Es gibt Krankheiten bei Kindern , de* nen wir keinen Namen geben können, Hie»> her rechne ich das Heer von Zufallen von den Zahnen der Kinder, und der gleich* seitig statt .findenden Entwickelung des 6e* hirns. Manche Kinder fangen in dieser ' Periode an zu siechen , ohne dafs man eine bestimmte Ursache anführen hann. Bald glaubt man die Schuld in der Muttermilch^ bald in dem Genufs «von anderen Sachen %n finden. Bald ist Durchfall , bald ist Ver- stopfung etc. vorhanden. Alle diese Er- scheinungen sind meistens Begleiter vom schweren Zahnen , und der mit diesem gleicheeitig statt findenden Entwickelung des Gehirns. Dafs die gröTste Anzahl der Sterbefälle in diese Lebensperiode fällt, ist jedem bekannt»

Gestütet auf obige Erfahrungen habe ich in der Idee, eine allgemeine Reaction durch die Kuhpockenkrankheit zu ej^regen.

w -

4

im Terflossenen Jahre einige 4iefer krm^ ken Kinder geimpft » wobei ieh die Freude hatte ^ dar« bei ftwei Kindern' nach Ver- lauf der Kuhpockenkrankheit fi^btbar nenes Leben und Gedeihen eintrat , dafs daf Zah- nen leicht von statten ging^ und dafs diese jetat in der Reihe mit Kindern von dem« aelben Alter in RUck9iclit der <^esandheit stehen, v

Bei einem der Kinder war ein bestHn« diges Bmströcheln; eine Verbiegung am Kopfe, Gröfse der Fontanellen , noch nicht geschlossene Sntnren des Schädels und andere Erscheinungen. Bei demselben Kin-, de liefs sich der Wärgengel JETyc/rops cirtbTi befürchten. ^^ Alle diese Gefahren sind vorüber und das Kind gedeihet sichtlich. ^

Das andere dieser Kinder war bereits aeit swei Jahren als kränklich zu einer spätem Impfung Bürückgesetzt. Ein Heer von Leiden hatte dieses zarte Gewächs fast niedergedrückt; Brust- und Leber -Leiden^ Gelbsucht y Verstopfung und erschöpfende Diarrhoei waren abwecnselnd vorhanden.

Die Kuhpockenimpfung brachte bei die* sem Kinde auch eine solche Veränderung hervor, die nichts zu wünschen übrig liefs. Ss entstand ein frieselarsiger Ausschlage der sich bald an diesem^ bald an jenem Theile des Körpers zeigte, und sich spä-r terhin in Erscheinungen wie falsche Blat^ tern. verlor. - Alle frühern Beschwer- den hörten auf^ und das Kind ist munter.

Mehrere Kinder, die vor der Impfung an Zufällen t die nicht so sehr

•^ 7** .

iq die Aog^Q Idolen ^ wie die oben be-. zeichneten 9 aber ^ doch mit dem Zahnge- icbäfte in Verbindung^ standen , nahmen nacli der Knhpockenkrankheit sichtbar zUf und traten iu die - Reihe der geaiindei^ l^inder.

Dafs Kinder T'^neo, capiiiis sawohlbenign^ ^Ib maligna f uiid ändert Aüsschläg;e yerlor ren, davon könnte ich eine Menge Bei- spiele anführen. —- Ich muri jedoch be- l^erhen , dafs ich obige Erscheinungen nadi A6r Impfung bei denjenigen Kindern gese- hen habe, wobei die I^uhpocken- K^rank- heit gehörig verlief, das heifst, wo Fieber am fsehnten Tage, und späterhin eine Wir* knng auf der Haut^ sog. Plmpels^ hervor» gebri^cl^t war.

Plf) Impfstellen blieben späterhin län- ger in* Eiterung, besonders bei jenen mit Tinea capitis und andern Ausschlägen behaf- teten Kindern, und heilten erst einige Wo- chen später 2.U , mit Hinterlassung von atar^ ^eA^^rb^n.

YVo ^ber die Kuhpockenkrankheit nicht eintraf, eine a^llgemeine Einwirkung auf den Organismus nicht su erkennen war, da Mieh die jKränklichkeit wie vor der Jmpfung..

]>(i(cbtheilig ^irlLfe d^e tSLuhpockeniiUv

pfUllg I^ieI^^ls. '^rr

Die ^ubpöc|cenimpfung ets^liei^t in vor- orwHhptt^n Fällen als ein Arzneimittel ei- gener Art| dessen Wirkung wohl aus ana-

log^a f^U^p» WQ I^rMdlihoiteA eine COuU-^

- 7* -

tntioq verbetlero, zu eirklareQ ist. Die Nerrenfieber haben, weno 'sie ffliti^llic]^ überstanden sii^d, eine iihnliolte Wirkang,

Ich werde im lanfenden Jahre. metne Aufmerksamkeit besonders auf diesen Ge« genstfind richtet 9 wünsche ^beranch, däflt meine Colleg^en bei den yorfallenden Im-r pfutigen jene Wirkungen der Kubpockea- impfung nicht ttberseheh. Eine flevislbi^ der Geimpften nach sechs Wochen mit Be» merkang des Resultats über diesen GiBgeh* stand in dem Impfjonrnale wird hierübeir hinr^pkendes Licht verbreiten.

Das Resultat der ferneren Beobachtung gen wird dann die Indication, wenn sum gröTsten Vortheile die Kuhpockenimpfung solcher kränklicher Kinder vor^onehoieii ist, bestimmen.

Wenn y^ir danr^ endlich vielleicht in der KuhpQckenimpfong ein IVTittel haben» wodurch wir die grofse Sterblichkeit delr Kinder im ersten Lebensjahre beschrän* kei|, was bleibt dann noch zn w^ünschen übrig? .

Jiemerkungen über die Sicher Stellung tUi SJtutz- kraft dtr Kuhpocken gegen die MzHsüitnbUaUrn,

Von EbendfiLinseiben.

In Riditer's spccieller Therapie \\. M, (Tag« 357, finde i^h die ]}omcrkong, . d«i4

-^

▼on 2fiQ,o«o vaGcinirten Kindern 5& die na» türlioben Blattern wieder bekommen ha« ben, dafs aber unter diefen 5o Fällen nur ^ehn einig^ern^ar«en glaubwürdig f[ind«

Bei meinen Kuhpockenimpfangenn wel- cher im Früh|abre jedes Jahres in einei^ gewissen Bezirke auf dem Lande alle 4ie* jenigen Kinder unterworfen werden^ we(> che in dem verflossenen Jabre geboren aindj habe ich bei der Revision am achten Tage fast jedesmal die Be^lerI^nng gemacht^ daCi mehrere 31attern vorkommen , die nicht immer das Aussehen anderer gleichseitig blühenden habep, Sie haben zuweilen ein mattes Aussehen,, sind zuweilen kleiner, haben oft das Ansehen, als wenn eine Blase auf die Haut geseti&t istt ^^e in der Mitte •inen Eindruck hat, ohne dafs man ini ge- ringsten eine Härte im Umfange oder die geringste Theilnahme de$ Organismus be- merkt. Ich Eweifle nicht, dafs jeder Impf- erst ähnliche Bemerkungen gemacht haben wird. -^ Da nun die Lymphe aus solchen Blattern wieder ansackend für andere Kin« der war, so sind dergleichen Kuhpocfcen bisher im Journale als gute Pocken notirt. «^ Eine spätere Revision , welche über die allgemeine Einwirkung ai^f den Organismus entschieden haben würde, fand nur selten atatt. Bei dieser fand es sich denn suwei* len p dafs bald nach dem achten Tage die Blattern zu trocknen anfingen, ohne dafs inflammatorische. Röthe, Fieber und allge- meiner Hautausschlag entstanden war. Es wurden solche Kinder noch einmal geimpft^ und die Kuhpocken .hafteten s^nm ^weiten- male. . ' .

^ 77

Wie^ .Irtan Kind^ vor dieser «weitek Impfanjf der Anstecknnff von natürlichen Blattern ansf eietzt würden , sollten solöho Blattern noch sohütsend seyn ?

Ich erinnere mich^ Fälle im Hufeland'- sehen Journale gelesi^n zn haben, daTs j&nr Bekräftigung der Güte der Knhpocken be* merkt wurde, dafs die Lymphe aus diesen Pocken bei andern wieder ansteckend ge* wesen ist 5 und gute Pocken erzeugt habe.

Pocken dieser Art, und wenn sie auch zuweilen ein besseres Aussehen haben, ste* hen mit jenen örtlichen Menschenblattem in gleicher Reihe. Die Lymphe aus diesen ist ebenfalls nach Bichter ansteckend, und erregt die allgemeine Blatternkrankheit.

Sollten nun wohl nicht zwischen jenen Ton Richter angeführten nur einigermafsen glaubwürdigen 10 Fällen mehrere mit boU chen ortlichen Blatteril gewissen seyn?

Der Gang des Impfgeschäfts auf dem Lande war bisher so^ dafs man zufrieden seyn mufste, eine Revision am achten Tage von den Aeltern gestattet zu erhalten. Dafs aber die Revision, am achten Tage nach der Impfung nicht hinreichend über den völligen Verlauf der Kuhpocken entschei« den kanUy wird jeder Arzt eingesi.ehen.

Ich will die frühern allgemeinen Im- pfungen gar nicht einmal erwähnen, wo eine Menge Kinder geimpft, und der ge« ringste Theil kaum nachgesehen wurde, wo das Irapfgeschäft in den Händen der Nicht- ärzte gestattet wurde^.die nicht einmal den

- 78 -

Veriaiif der Rübtiobkenkränkheit bcnrthei- Icn konnten*

Daf8 bei einem Ausbrüche VOfi faatSr- liehen Blattertl mehrere solcher Vac6inirten Kinder wieder von natürlichen Blattarö be- fallen wurden > ist gar nicht fea besW^ifielo» ■'irr Worjafci ia^ abisr diä Ursache 9 dafe .man- che Kinder nicht geschützt waren ^ da dochr taQsead andere j^eschütät blieben*

Ich mein^f dafs das Impf^eschSfl M (^br profanirt wurde ^ oder dal^s die Knh- pocken- Krankheit tiicht gehörig^ beachtet war^ wddui'ch manche Kinder» bei denen die Pocken nur bis ^um achten Tage einen anspheinend goteif Verlauf hatten, in die Reibe derjenigen jgestellt wurden^ welche einen richtigen verlauf der Kuhpock^n- krankheit gehabt hatten, Und auch geschfitst blieben^

Mit Recht mnfs jetzt jeder fall in Zwei^* fei gezognen werden, wenn Menschenblat^ tel*n nach der Vaccifiation entstufiden pind, da gewifs sehr seltei) der Hchtige VerUiaf der Kuhpockenkrankheit gehörig dooumen« tirt werden kann»

Die Schwierigkeit Von mehrmaligen Revisionen der Vaccinirten at^f dem Lande, welche £Ur Sicheritellnng des Resultats der Impfnng nöthig sind, sind jedem Impiartte bekannt« Die I^ei^en sind koftspielig^ wer- den nicht ersetzt, und fordern einen be- deutenden Zeit -Aufwand, den selten ein nur etwas beschäftigter Ar£t Übrig hat.

Ausser der Revision am achten Tage ist aber durchaus eia^ abemidig^ Reviiion

aechs Wochen nach der tnlpfung^ hothwdn* digy wodurch der Arzt hinreichende Kennt- nisse über den Verlauf der' kähpocken- krankheiti über die EnUsündüng itn Umfan^ ge^ Ani^chwellnng; det* Achseldrüseü ^ fie- bere und den nachfolgenden iOkit näthi^^ scheinenden Hautausschlag^ erhalt

Sei dieser Revision ist der Arzt aücti in Stan4 feset£t> Ei^ahonng^en m aamineln^. über das Vorkommeo vpn Krankheiten wäh- rend der §echs yVochen n^ch d^t* Itt^fang;^ ferner fthet* den Verlauf der < bei der litf^ pfunjp Statt gefaüdenen Krankheiten ^ und den Einflufs der kahpockenimpfung tiaf diese 9 £h nrtheilen^ / ^

Das Resultat dieser Reviiiion^ welchel in das IiQpf-*Joarnal getraff^r^wird , würde über den richtigen Veflaü? der Knhpocken- krankhcit bestimmen^ Bad den Schütz der Kuhpockenimpfang gegen die Menschen« blättern aussprechen können*

(Die Fortietzung folgt).

-^ 8a -^

V Andentangen OBdBemerktuigen

Sttt

praktischen Medizin.

Von

Dr. .Hans Adolph Goeden«

«IBtMMriH

(Fonictsuxig« 8. Journ^^erpr» Heilk« MänidAft);

Zweite Grundform der Febris pmrptrarum^ Ph

riionitis puerperalis; oder das Kindbttterinfieber ab

ursprüngliche Entzündung des Bauct^elU ^ und der

ßbröeen Haut des UteruM*

Welche von den beiden Formen die ge- iKrclbnliche and hSafigste ist, ob die puer- peral/» all arsprüngliche EncephdktlSj oder die als Perttorüth , ma^ der Verf. nicht entschei- den, er hat fast gleich oft beide Formen beobachtet. Nach den Beobachtern ist je- doch die letstere Art die am hSnftgsten vor- kommende y wenigstens am meisten heschrit* bene. Dies aber kann sich anch darin erfin- den ^ dafs man meist nnr die letztere als fichtes Kindbetterinn - Fieber , ab wesent- liche

Jt

liebe nnd eigentfafimliche Kranlheit dei Kindbettes ansah, indem man die erster« mehr für snfallig'-hicll, and als. einen. ge- wöhnlichen Typhus oder als ein hitziges Nervenfieber ansprach, aber sie hat das^t selbe Wesen als die andere, nur mit T43r- schiedenem Sitz und Organ.

DäB Wesen dieser Form des Kindjbett« fiebers berahet auf einer Entzündung, die ihre Wurzel nnd ihren Site j&nuächst und ursprünglich im Bauchfelle hat , und in der fibrösen Haut des Uterus , und welche sich von hier aus, als aus ihrer Grandwurzel, im spätem Verlauf auch über die übrigen fibrösen Häute des Organismus verbreitet^ im allmähiigen Wachsthum das Zwerch- fell, ilie Pleura, das Pericardiumt und end- lich die harte Hirnhaut entzündend« Ob auch die Därme reellen Anthexl an dieier Peritonitis nehmen, ist zweifelhaft, und um so weniger anzunehiufen, da die DSrme Jiicht zu den .Gebilden gehören , yoa der fibrösen Natur, sondern mehr zq der ve- getativen Stufe sich neigen, den Schleim« gebilden sich anschliefsend. Dafs man nach der Pnerperalis auch auf den' Därmen die Aosschwitzung der plastischen Lymphe oft in grofsen Massen beobachtet, beweiset nichts , indem diese Ausschwitzungen Folge der Entzündung auf der innem Fläche der Bauchhaut sind, nnd indem das Perito- naeam sich überall eng und genau dea Därmen ond ihren Windungen anschliefst« Man unterscheidet im Verlaufe diesfcr Form der Pnerperalis vier Zeitränme oder Sta- ffelt der raamlichen Ausbreitang ihrer Kntri sttndani;: Jeun« LlVt B. 5. Su t

]) Dir Zeiträum dei Anjangts. Das Xi-

fanthümlich^ dieser Periode besteht darin : afs die Entcündang sich hier in dem Baacb- fell und in der fibrösen Haut der Gebär- matter entwickeln beg;inni^ und sich aof diesen Kreis noch einschränkte . Meist fang;! die A^abildang der Enttündnng; mit^einete Fröstanfalll» an, der sich bald in 'starke Hitse Verliert. Entweder schon vor die« i.em fieberanfali sind heftig'e, reifsende^ kolikarti^iä , aber anhaltende Schmerlen im Unterleibe vorhanden^ oder diese ent- stehen erst im Zeitraum der Fieberhitsei oder vermehren und sleig^ern sich ddch in flieser Periode» Zugleich erscheinen der Flnfs der Lochien und die Milchsecre- Hon in den Brüsten entweder vermindeH, oder meisr gaa^ unterdrückt» Die Schmer- iaen im Unterleibe sind anhaltend, nie gans iiachlaf send und verschwindend, wenn aach in kleinen Pausen"' in Rücksicht ihrer Hef- Ul(keit etwas vermindert» Ihr Sitz ist mehr oberflächlich im Unterleib , und dieser seigt •ich so empfindlich, dafs er durchaus kei- nen Druck, nicht einmal die leiseste Be- rührnng - ertragen kann ; aber . von dieser Oberfläche des Unterleibs - aus erstrecken sich die Schmerlen bis tief in das Becken und in die Weichen hinab, mit periodisch* steigender Intensität, stechend^ reirsend, dehnend sich hineingiefsend, plütslieh hin- fahrend in die Tiefe des Beckens. OK sei- gen sich auch , wenn nicht anhaltende^ doch flüchtig«, sehr empfindliche Strebe in den Brüsten. Dabei ist das Fieber heftig, an» haltend, die Remissionen von kqrser Daner, ohne bestimmten reg(telmäfs%en Typus ^ die

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Zon^ft ist meist mit einem gelblieh- weis- sen, grünlicht?ii Schleim überEo^en, deir ^ Gesc^hmack fade, oft bitter , dabei sawei* len bitterei Aufstofaen , vorübergehende üeblichkeiten , der Stahl ist meist v«^r«topft» oft mit frachtlosen Drängen nnd Tenesmtis; der Palfi seigt ^ioh verschieden y^vertfnder* lieh, wechselnd, aber immer hart. Die. Haut ist in dieser Pariode trocken, heifs; und die Hitxe anhaltend, ohne daff die Exacerbationen mit einem neuta Frostan« falle eintreten. Die Dauer diefsei Zeitraum mes ist verschieden, bald kürzer,' bald länger^ oft nur ^4 Stunden, hochätens drei Tage, wo dann das Wacbstham und wei- tere rMumliche Aasbreitang der EatKündub^ anf&ngtft

ft) Der Zeitraum dtt TPlachslhums. In die- ser Periode bleibt die Entsündang nicht aaf ihr . Warzelorgan eingeschränkt, son- dern fängt an sich mehr räumlich aufsu« bilden , und sich über die fibrösen Häut6 in einem weitern Kreide aussubrciten ; diefs seigt das Wachsthum der Symptome, und das Hineütreten neuer den vorigen. Rei- se, welche auch die entzündliche Mitlei- denschaft anderer Organe bezeichnen. Diese Zunahme des räumlichen Umfangs der Ent- Eündung, und dieTheilnahme anderer fibrö- ser Häute daran , kündigt sich ge\i^öhnlich durch einen von neuem mitten im Verlaiufe des Fiebers eintretenden Frostanfall an; es i)ntsteht unerwartet und plötzlich, während der Periode der Hitze, ein heftiger Froste auf den wieder; oft erst nach einigen Stan- den, eine vermehrte Hitze folgt. Oleicli^

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nachdem dieser ProftanFall anfgohtirt hat, nimmt die Heftigkeit der Krankheit an, vnd Während der darauf folgenden Idiitite^ entwickeln sich die neuen Symptome, nnd die Znnahme der alten. I>er Schmers im tJnterleibe wird noch anhaltender und hef- Uf^r^ der Status hilioso'ga&trkus bildet sich mehr aus 9 die Züngle wird dicker bezogen^ an der Spitze und an den Rändern trocken^ knfgeapr engen, die Uebelkeiten, die Nei- gaxkg znm lErbirechen anhallender, oft fracht* loses , palendes Erbrechen) dabei treten neue Zufälle hin^u: vorzüglich eine anhal« tende, qtiälentle^ innere Angst und Ünrbhe in den i^raecordien, nie ganz verschwia'^ ^end, wenn gleich Paroxysmen weise stei*

Jend nnd nachlassend^ heftige Anfälle von ieklemmnrig der Brust, mit Angst, dem Gefühl von Znsavimenschnürang der Brust, mit kurzem, beklommenen Athem. Erslik» knngsänfälleh und Neigunjg zu Ohnmächten, dabei pleuritische Stiche in der Brust,, mit füllenden tlusten und EngWnitigkeit nllef iZeichen^ welche die Ausbreitung der Entzündung über die fibrt>se Haut des Ma- ^na , tiber das Zwerchfell-, die jPleura nnd das Pericardinm anzeigen, tn diesem Zeit- raum hört die ' Haut auf trocken zu "leyn, am £nde dei^ Ei^acerbationen, nach einem Paroxysmus von Ungeheurer Angst nnd rrdfster Heftigkeit det^ genannten Zufälle bricht theils partiell, theils allgemein ein

Srofuser, unangenehm sauer, riechender chweifs ans^ auf den ein kurzer, bald vorübergehender NaphlaTs und Verminde- rung der Heftigkeit der Symptome folfft; dann entsteht eine neue Exaoerbation . die

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vieder mit einem neoen Ausbrach det sauer riechenden Schweifse «us. Oft err loheint nnter diesen Schweifsen ein Frie«^ sei* Exanthem auf. der Haatj^ was miit die- sen gewehnlich verschwindet und wieijer« kehrt ; jedoch ist dieses Zeichen nicht btO- ctändig^ und ^vesentlich, wenn es gleicl^ ansg;emacht ist: dafs das Friesel dasjenige ExaEtithem ist , was mit der Entsiindunff der fibrösen Häute in einem nahen und 9ig<9ii^« ibi^iiUcIien Zusammenhänge steht.

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8) D€r Zdtraum der Hohe. Noch we^tW seigt di« Enteündnng den Kreis ihres Waohs- thums UQd ihrer Verbreitung; dlle Zqfiill« fteig^n an ^eftigkeit, i^Ue werden anhal« tender, die Remissionen immer kürzer, lui« deutlicher 9 vorsiiglich die Angst und ün* ruhe, die Beklemmmng, die Empfindlich« keit des Schmerzes im Unterleibe un^d im Becken, es zeigt sich Verhaltung des Urins^ Ischurje ui>d Strangurie, d^bei seift sich Sehnenhüpfen, Singultus, und auf deqiQi»

I^fel der Angst treten yoräbergehende Dt^ irien ein; diese Delirien haben den heftf^ g^cn, wilden, uhgestümeo tobenden Cha- rakter , immer mit den Zeichen der innern Angst verbunden, und sche^n^p mel^r Pro- dukt derselben xu seyn, aber wesentlich sind sie von den Delirien der e'rstcrn Art darin verschieden : dai's sie nicht anhaltend fortdauern, sondern nachlassen! und mit den Angstanfällen v^echseln ^ auch dafs wäh- rend den Delirien die Kranken vorüberge- hend sum Bewnfstseyn %u bringen sind» Ueberdem treten diese Delirien bei dieser Art der Puerperalis, nicht wie bei der or^-

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ft«B gleich im Anfange der KranUeit ein, sondern erft aaf der Höhe, in den epätera Zeiten des V erlanfes , auch dauern sie nicht lange wm , sondern entweder entscheidet sich auf diesen. Standpunkt die Kranhheit bald von selbst, oder macht den tödtlichea Aus- gang. In diesen Zeitraum nimmt die trockne ßeschaffenheit der Zunge 2!U, ihr Beachlag^ so wie der der Lippen wird schwarj^^ braun, aufgerissen y die Gesichtsfarbe schmutsi|^ die Physiognomie und das Auge, entstellt, und diese Zufälle mit dem sich entwickelD- ^^n Statut fieri'ofus., den kramp fbaftej|> und convulsivischen Symptomen xelgt die Verr breitung der Entzündung auch üb^r die harte Hirnhaut, und den nahe bevprste» henden üebergang der Krankheit in die 4te Periode, in dem Zeitraum des Ana* ganges»

4) Per Zdtraum des Ausganga. In der Sten Periode entscheidet sich die Puerpe« ralis entweder critisch, die Entabündsng sertheilt sich , oder sie geht in dem 4ten Zeitraum über. Die Dauer der 3ten Pe* riode ist auch unbestimmt und verschieden,' jedoch immer kürzer als die der 2teii, die des Wachsthunis; meist dauert sie nur.24, höchstens 48 Stunden, denn länger hält der Statut nervosus und encephaliticus in dieser I'orm nicht an, ohne in die Nervenlähmung überzugehen« Diese Form^der Poerperalis hat die Art der Cris*8 welche den Entzün- dungen in. den Eirge weiden des Unterleibes überhaopt eigenthümlich und wesentlich ist, die Crisis durch die Stuhlgänge. Es ent- stehen im Zeiträume der Höhe freiwilligo

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StnlilaüsIeeruDgeii, die oft im Anfange vq- nvilllLührlich erfolgw, dann unter aichtba« rer Besierang mit Willköbr fortd^ueTo; diese Ausleemng;en sind Qft bedeutend^ bäor ^Sf '^ grofser Menfl^e, Scbleimblnmpen, polypöse, geronnene Massea Q^it Blat oder pariformer Materie oder gw^ yerberteteii Stücken geben ab, nnd unter dieaoQ A^fr leerungtQ geht die Besserung "wacbsend fort, bei jeder Ausleerung b<>ben die Kran- ken ein \bchagliohes, ^obltbätiges Gefühl^ und nach jeder spüren sie Etleicbternnf nnd Abnebme ihres XJebelaeyns« Gleich- seitig mit diesen Stablausleerungen seigto sich uns critiscbe Ver&nderungea im VriOf als die HülfscrisiSii welche immer Wge- «eigt wird durch eine vorausgehende a|i- haltende Iscburie uder Strangurie. Der Urin wird trübe, milcbicht, dick, schlei- mig, man liebt häutige Stücken plastischer I^ympbe, puriformer Materie darin. Dieser Urin mit den Stuhlauileernngen gleich- seitig sind sichere Zeichen nnd Bürgen ei- ner Zertheilung der £ntsiinduqg und eines glücklichen Ausganges der Krankheit. Die Schweifse haben in der Poerperalis in kei- nem Falle die critische Bedeutung^ eben so wenig das Friesel* Exanthem , sie zei« gen nur das Nachlassen der Heftigkeit der Zufälle an, das Aufhören der Exacerbation nnd den Eintritt der kurzen Remission» Als critische Ausleerungen haben die Schwei- fse vorzügliche Bedeutung und Gültigkeit bei den Enltündungen in der Brust ^ in den Organen der Respiration^ bei den andern Entzündungen gelten sie als Crisis nicht*

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/Der Charakter und die Form der Zu« fäUe im 4ten . Zeitraum , in dem des Ana* gangfi, ist der der Lähmang, der Saaus pariuyticus üi ihre Form und ihreHülie^ oder der- Status malignus , pernüio.ws. Di^ae JLiih« mnng gründet aich aber nicht in d^m h(jchn aten Grade der Lebensschwache ^ der JDsU-

* IHas vltülis , sondern ist wie diese^ Folge nnd Symptom und Zeichen vor^ der sich aus- bildenden AusschwitKung plastischer Ljm* phe; das Wesen '^er Bösartigkeit^ ia. den Fiebern beruhet überhaupt nicht auf Schwä- che, sondern auf dem oft .plötzlichen und unerwartet eintretenden Ausgang der Eni» sündnng in desorganisirenden Umbilden und Verwandlung in den Gebilden der thieri» gen Materie, wodurch diese in eine Be- schaffenheit r.urückgeht, in eine Form und Charakter y der ihrem Wesen und ihrer ^ Bildungsstufe heterogen ist, es ist ein Rfick* schritt der Bildung von einer hohem Stufe auf die niedere, ein Rückgang, eine .Me- tamorphose des Organischen in dan Ele« mentarische, des Materiellen in das Chao- tische. Bei unsrer Krankheit besteht diese Verwandlung in dem Frey werden, in dem

' Entbinden der plastischen Lymphe, oder in dem Rückschritt, in der Redäction der thierigen Materie auf das eine Grund- Ble-, ment ihrer Bildung, eine .Verwandlung der- selben in die plasti^iche Lymphe , in den fibrösen Urstoff der organischen Gebilde»

AIlo Znfälle nehmen in diesem Zeit- raum eine andere Form an ; angeseigt wird der Eintritt desselben meist durch einen heftigen, lange anhaltenden Anfall von ei»

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aar nn^ebenren innern Angst , Unmlie; H«rBbokleminnng, oder oft aater , ein««! neaen heftigen Frost, dem conyn]si'vi0ebeh^ etarrbrampfähixlichen Schüttelfrost, mit idie- ser Angst verbinden sich ' heftige , wilde Delirien y die aber nicht lange' anhalten^ aondern bald ihre Natiir verändern und in die b(Jsartigen DeUria hlanda übergehen , da- bei wird die Physiognomie entstellt, sich ganeanähnlicfa, es entwickeln sich die Züge der facks hippocratka , das dumme, hitphM verwirrte 9 einfaltige, stiere^ starre Aas« , aehen, das Zittern der Hände^ das Flocken» lesen., das Zerren der Bettdecke, die par» tifjllen kalten Angstschweifso, im Unterv leibe sind alle Schmerzen verschwunden, die stärkste Berührung erregt sie kanm^ angstvoll und nnruhtg wirft der Kranke sich in ohntnächtigen ^ nnsichern , schwan- kenden, zitternden Bewegnngen im Betto Jiernm, richtet sich oft plötzlich ii| die •Höhe mit einem nnbeschreiblioh dnmm-nn** mhigen , einfältig - verwirrten , wild - stie- ren, höchst entstellten Blick; es iorfolgen sehr stinkende, colliquative, nnwiUkühr«>. liehe Stahlansleerangeo, der Unterleib ist in Meteorismns aufgetrieben, es stellt sich grofse Betäubung, tiefer Sopor mit' dem bösen Schleimvasseln anf der Brust ein "— und in dieaem Stupor erlischt das Leben, indem oft noch kurz vorher ein heftiger convnlsivischer oder tetanischer Krampfs anfall eintrat, v

Die Peritonitk piterperalis ist wesentlich verschieden von den Entziindnngen des Banchfelles, dieaufser dem Wochenbett

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mitunter vorkoitimrn. Miin beobaöbtet- jlieM Peritonitif «m häufij^iten (der Verf, hat «in > . nie onter andern Umständen gcfiehen) bei }an||;e.n» ret.ftbarrn Mädchen, wenn sie iioh •a Zeiten des Flusses der monatlichen Rei* nignng plötslich und stark erlälten » wo- dorcb der Monatsflufs plÖtKlieh anterdröekt und i^ehemmt 'Wird, vroranf dann die Pe« ritonitis sieb ani^nbilden pflej^. Di« Fälle dieser Art» \?elcbe der Verf. beobüchiete» entstanden alle auf diese Weise i und swar auf eine Erkältung^, die auf eine durah Tans au^eaogene heftige ErbitKung* fol^. Wenn die plätaliche Unterdrückung dte Mdnatsfluises die Ursache dieser Peritoni« t:s ist , so (ebt hieraus ihre Verwandtschaft und ihr (a^enetiscber Zusammenband; mit der p€ritoniii$pu€rpera1is berror ; aber beide Kranke - heilen unterscheiden sich in folgenden Ponk* tan:

a) Die P^ritonitU puerperaKs ist immer nur Krankheit des Woch#3nbettes, ihre Ba- sis, itir Grund- Element immer der Ueber- schnfs van plastischori StafF im Blute, als lies iifi.erwiegenden und wesentlichen Be- standtbeiles des Blntes in der Periode dei^ Schwan^^erscbaft, und der erstem, friifaeru Zeit im Kindbette.

h) Die Peritonitis puerperalis seig;t immer den Charakter und das Bild der echten £ntr ründung, der Synocha, ihr Verlauf ist on« g^stüm^ raach, im festen Typus; die Ent* f^ütidnn^ des Bauchfelles aufser dem Wo« chenbette hat einen mehr langsamen ,^ schlei« chend^'n Gang , einen unbestimmten , täu- schenden €h«rakter , sie täuscht oft Anter

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dar Maske des kaUrrhaliscbaa t und fAt qbae ungestüme Symptome in den ncrvö- aen Charakter und ib die Ga^^i^raena über ; ihr Typus ist nicht fest^ anrej;elmäfsigy ach wankend.

c) Die NervenKnfSIIe , das Deliriaai mit der Höhe der Peritonitis anfser^dem Wo- chenbett, sind nicht Zeichen. Ven einer wirklichen fintsiindung im Gehirn, von ei- ner räninlichen Anshreitaog;' derselben über das GeJbirn and Nervensystem ,' sondern nar Zeichen von dem Ans^ange in die Gan» graena, von der Eotartnog and Verwand- lang des Baachfells in die brandige Zerr seüong.

d) Der Peritonitis puerperaUß ist e# we« sentlich and eigenthümlich sich nicht auf das Baachfell su beschränk en, sondern sich im weitern Verlanf anch über die übrigen wichtigsten fibrösen Hiote räomlicb aus- Kabreiten, daher hat sie in ihrem Typus feste &tafen des Wachsthums nnd bestimmt geschiedene Zeiträume , in dem die J^nfälle wachsen^ sich vermehren and verändern, wie die Entzündang steigt. Die einfache Peritonitis bleibt immer auf ihr WarxeU Organ, auf das Bauchfell eingeschränkt-, niid verbreitet sich nicht räumlich über die andern fibrösen Häute, sie hat die te- piiche, nicht die sphärische Entwickelong,

e) Der Peritonitis piurperälis ist der Aus- gang in die AnsschwitKUfi^ plastischer Lym* phe eigen and wesearlich , weil ihr lieber- . Schilfs das Element i^rrr BiMiing ist) sie hat.keiheu andern AusjjajUjf, in keinem iyaliß

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in Brand, oder Eiterung; die Baucbfeil- Eatoündnng aufser dem Wochenbett hat in keinem I^alle den Ausgang in, die Ati9- schwitKTing plastischer Lymphe, weil der Ueberschnfs des Faserstoffes im Blat nicht das Element ihrer Genesis ist, sondera wo sie den tödtlichen Ausgang machte dd"b|W det immer die En^ündang sich in die Gui- graena am 9 daher ist der Ausgang in Brand ihr wesentlich, und kein anderer.

Die Prognosii bei der Febris puerferßrum ist nicht günstig , die Kranl^heit ist immer von hober Wichtigkeit, nnd gebort inimer tn den bösesten nnd bedeutungsvolkten Entfltändnngen. Die erste Form, die Pn#r- peraljs als Encephalitis ist aber noch witsh- tiger and böser als die 2te, die Peritoni^ tis, bei dieser gelingt^die Heilang häait]|^r; Dill erste Form yerlänft angestümer, sohaeU ler^^iedoch ist auch bei ihr die BÖBartIgi» keit and hohe Gefahr keine anbedingte nnd absolute; man hat in dei* Praxis inimer nur halbe Maafsregeln, den Tod alles glüo)c* liehen Erfolges, genommen, man hat die rechte Zeit versäumt, und die kostbjaren Minuten verloren durch ohnmächtige und schwache Mittel ; kräftige ^ Maarsrageln, durchgreifende, Entscheidende ^ widerstre- ben der Schwäche der Zeit, daher .das Un- glück d^r Praxis bei bcdeutongsvoUent und mit schnfsUer Gefahr drohenden Krankhei- ten. Vorzüglich nngsstüm und schnell ver- läuft die erstere Art, hier ist .die Zeit höchst kostbar } kein Augenblick sa yer-- aäumen, und jede Minute fordert drinjgdlid' «um kräftigen Handeln ^ »o echnellen uad

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Starken Maafsregeln auf. Je ^ntacheiden- der die Mittel der Praxis, je rascher, uad kräftiger ihre Anwcndang, desto sichorec kann inan^ auf einen glücklichen Aasgaog rechnen; Bei allen Entzündungen in edfen, wichtigen Gebilden gilt der praktische GrundsatE: lieber zu viel als zu wenig zn thvn, lieber zu rasch verfahren, als zu langsam, ein furchtsames Zögern, eine Ver- säumung des Augenblicks in den Zeiten dringender Gefahr, und wo es eine rasche Entscheidung gilt, ist so oft der Grund von. dem Unglück in der Praxis. In verzwei« feiten Fällen mufs man die stärksten Mit? tel', alles wagen, denn es ist nichts mehr zu verlieren, wohl aber alles zu gewinnen«

In beiden Arten, der Puerperalis istdei^x Heilgrundsatz sich gleich, nur in der Aus* führnng, in dem Grade seiner Anwendung und in den Mitteln findet ein Unterschied Statt. Der Charakter des Fiebers ist der der echten Entzündung, der Synocha, der Heilgrundsatz mufs daher die strengt An« tiphlogosis seyn, die Methodus antiphlo^tica strieu sie dicta. Vorzüglich fordert die erste Art, diu aui i^ev JEncephalitis den strengen jipparatHS antiphhgisticus , die kraftigsten Mit- tel ans seiner Reihe , und diese in rascher und kräftiger Anwendung. Die Naiur der Entzündung ist die Synocha, der Sitz in einem fibrösen, arteriösen^ blutreichen Go-» bilde, das Element und die Basis der Ue- berschufs von plastischen SloiF im Blute, des eigentlichen Elementes der echten Ent- zündung« Diese Rücksichten gebieten in dieaer form unbedingt den kräftigsten Ap^

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parafus antlphJogistkiis , und Jorddrn feine ttn^ Wendung um so kräftigt, um^io fasch^r und ohne alle Versäumnifa uiid Versfee^ Tnng^ je schneller und ungestümer der Verlauf der Entzündung ist| und je eher und leiohter ihr Organ ^ die harte Hirn» heut, der org^niichen Metamorphose ^ dei^ Anischwitzung unterliegt* Das erste,. krgt> tigste Antiphlogiiticum^ die' allgtmeineä BIntansIeerungen ohne Zögerung und lait dreister Himli ist das erste ^ notbwendig* •ite und nnehtbehrlichste Mittel in dieser Vorm der Poerperalis, phne die Venae- eectioti wird und mufs der Ausgang immer üli^lücklichseyn, und die Versäumang oder Unterlassung^ des Aderlasses ist der Haupt^

{rund von dem Unglück der Praxie iq der* •ehandlung des Kindbetterinnen - Fiebers»-, vorsflglich dieser Form. Die Anwendung . des Apparatüs antiphlogistkus haben die Aert^ te der neuem Zeit verlernt, sie sind €a furchtsam in dessen U^^^ndhabung, das nn- glückselige Vorurthcil^ welches die Brre»

fongitheorie gegen dieses erste unter den leilmitteln, hervorgebracht > ist no^h kei^ neswegs überwunden und vergessen. Vor- ftttglich gilt diefs von dieser Art der Paer- peralis; das starke und hervorstechende Hirnleiden 9 der Status encephaUticug und ner« voisusy verleitete %u der Idee eines JSTerven- fiebers, liefs das Wesen der Krankheit» die Entzündung der Hirnhaut verkennen, und verführte eu gan^ verkehrten, uiiglüek« liehen Maafsregeln. Es gibt kdnm Umstand; tdnen Fall und hint Ztxi in der PutrptraliSy Ph/ dos jfderlöfs nicht ali das tritt und nöthwtxu' digstt Mitttl angezeigt isti diese Reg^el gil|* sit^

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aScbst und Tor^figlich rom der er«ten Fonii| der ali Encephalitit ; noch dringender eind hier die ßlaUasleerongen gefordert » noch Taicber und etärJcer^ als in der Lnngen- «nüBündatig) weil die Paerperalis raaeher, atürmischer, ung^estümrr verläuft» und in -wenigen Tagen in die böiartige, tödlliche ▲osschwiUaog übergeht^ Vor alles ver* mögen die starken , frühaeitig nnlernoiti«' menen Blntansleeningen es, diesen Ausgang tu verhüten , und eine critische. Zerlhei* lang der Entstindnng hervoraubringen, ihre räumliche ' Ausbreiinng stille aa stellen* Vorsicht mit dem Aderlassen ist vot'aug^ lieb bei denen £ntsündungen noihwendigi die aur Gangraena sich neigen^ und den Autgang in den Brand voraüglich lieben, bei denen aber, deren Natur der Ansganjg in die Ausschwitsung plastischer Lymph» •der in die Vereiterung eigen ist^ darf man mit den Blutansleerungen nicht spar- aam seyn ; um so dringender sind dies« ge- fordert, wenn ein U.eberschurs rou plasti- acher. Lymphe im Blut des Element dei* Entaündnng gibt^ und diese daher den ech* ten Charakter der Synocha aeigt

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Das erste und des Hauptmittel bei der MnctphaHtig putrptralU ist daher ein starkes Aderlafs, gleich im Anfange und reichlich, ungewandt; es gibt keine Umstände uad leine Zeichen, welche als Gegenanteiga der Blutäusleerungen gelten können» Man kann das erste Mal das ßlot bis aum Ein- tritt der Ohnmacht fliefsea lassen, und diefs ist die Badingung eines glücklichen Erfolgs, Jdeine Aderlässe fruchten nichts«:

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ile befördern nur einen Angenblidhen NAcb«' lafs der Pleftii^keit der Symptome y woran! immer ein heftigerer Ausbruch fol^^ aber eie vrirken nicht entscheidend i dieff thnt allein eine Blatansleerunip' bi$ aar Ohn« macht, und die«e ist oft die Crisis dieser Hirnerftfiündun?« Wirkt ein Aderlafs nicIlC enticheidendy kehren die Zufälle . in er* neuerten und heftig^en Anfällion wieder, so wiederhole man die Blutausleeroa^'n^ nnd nehme die Reg^el zur Richtschnur : lieier tu m/, als zu wenig zu thwi. ScKntlh Maajsrtgdn und Kraft darin gtlten als das erste Gesetz ßir das Handeln in den Zdttn dtr Noth tmd der Gefahr» Mit den allgemeinen BlutiUislee^ rangen soll man die örtlichen verbinden, man lege Blutigel an den Kopf, an die Stirn , an die Schläfe , in den Nacken, und befördere das Nachbluten i auch wie- derhole man die Anwendung det Biotigel, wenn die Umstände es fordern , immer ist •s besser, wenn maii sn yielBlut,- alsiwenn man xu wenig ausleert* ,Nach der g^ück-* lichten Entscheidung der Krankheit iatder Blutverlust bald wieder eu ersetzen. Man erwäge nurr dafs starke Blutausleemngen das einzigste Rettungsmittel in dieser Aicf der Puerp.eralis sind, und dafs ohne sia der tödtliche Ausgang gewifs und ohne al« len Zweifel erfolgt»

Neben den Blutausleeruugen hat in die- ser Hirnentzündung das Calomel den er* sten Platz ^ es ist das sicherste Utt4 beste innere Mittel, das kräftigste Antiphlo^sti- eum bei allen Entzündungen in den fibrS* sen Häuten y. der Salpeter frachtet hier

aiobti^

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nichts I er pafit vorzüglich nnd alldia bei den Entxüfndivigen in den parencbymutö- sei^y biotreichen, arteriösen Or^paneh; aian wende ihn nicht in der PBerperalii' an, denn man veriänmt die Zeit damit und den Gebrauch des sicherern Mittels. . Aber diif Calomel ist hier, wie überall vo s«iii Gch braoch die rechte Zeit und Stelle hat, 'in atärken i dreisten Gaben gefordert, Ueinertf^ frachten nichts, sondern schaden^ weil man damit ^ die kostbare Z^it versäumt. Den Speichelflufs hat man hier so wenig, wie in allen Entzündungen in fibrjisen tfiB[m» brauen zu fürchten ^ und tritt er ein , aa geschieht diefs immer erst nach der Crisis, oder gilt als Zeichen derselben, und ab Bürge der Genesung ; dasselbe gilt von dem Durchfall, m^n gebe, das Calotnel- wenig-« atens au 6 Gran alle awei Stunden , man steige rasch bis auf sehn oder swölf Gran ; akan bedarf keines andern Zusatses alf der Magnesia ; man fahre fort mit seinem 6a^ brauch bis aum Eintritt der CriSis. Diese erfolgt in der EncephaRü^ puerperaÜg meist in einem plötxlichen Uebergang von dem hScb* aten Grade der Gefahr in deutliche Gene- sung; die Delirien verschwinden, und freies Bewnrstseyn kehrt zurück. Die Entafin- dnngen im Gehirn lieben überhaupt die sichtbaren, materiellen Crisen nicht, we- gen der sartern, ätherischen Natur des Or- gans, nnter allen critischen Ausleerungen acheinen bei den Gehirnfiebern allein das Nasenbluten bedeutsam und von entschei- denden Folgen au seyn« Das Organ, die Basis der Crisen für die Entzündungen, für die Krankheiten des thierischen Lebens sind Jourat LIT« &• 5^ Su G

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den Orj^tnen der vegetativen Spbare über« trag;en^ all dem Pole der organiichen Jlx- cretion g;efen die elementariache^ coami- ache Secretion des animalischen Lebens; denn alle Excretionen sind organische Nie- derschläge der elementarischen Stoffe und Kräfte) wie das Harnsystem and die Hanfc den organiaahen Gegenpol gegen die Lan- jgen and das Arteriensystem bildet , so sind anch sie die Organe der Grisis für die Knt- jsfindnngen in diesen Gebilden, daher hat Jede Synocba^ Jede Brastentsündung Are oritische Entscheidung entweder in dem tTrin» oder in den Haataosdttnstangen»

Als fiafseres Heilmittel pafst in der Mneephalith puerperatti allein die Anwendung der Kälte ) aber in einer sweckmäfsigen ("orin; die kalten Uebergiefsnngen passen hier nicht , ihre Wirkung ist zu . gewalt- sam^ sie entsprechen überhaupt nicht dem Wesen der Synocha nnd den echten £nt* Mündungen in blutreichen, fibrösen Gebil- den. Bei der übermäfsigen TJeborfällnng, bei der Anhäufung nnd dem Strotsen eines mit entsündungs plastischem Stoffe über- ladenen Blutes in den Gefäfsen der harten Hirnhaut 9 hat man, bei der gewaltsamen Anwendung der Kälte in der Form der kal- ten Sturzbäder 9 leicht das Zerreifsen der überfüllten and angespannten Gefafse zu fürchten, nnd die unmittelbare Folge da- von, ein tödtliches Extravasat in seinen Zeichen der Apoplexia sanguinta. Ueberhaapt scheinen im Allgemeinen die kalten Ue- bergiefsungen da vorsoglich als Heilmittel au gelten und ihre passende Stelle so ha-

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ben^ wo die Entcftiidfini; in den Chhirag'e» bilden durch ein ContH^am aageft^ht lUrtl durch den Procefi der Contagi^eii' unhiirlhilf- ten wird. Aber wohl passen bei -4er 'JßlL . cephalith pmrperalis die kalten ITmachläife ikbil^ den abgeschomen Kopf 9 in eineili uminler^ broebenen^ . anhaltenden Oebraucb; yornfli^ lieh wirknam erweliet et aich, wemi' ipfÄ swiiohendnrcb Aufgiefsnngen YOn Baül^«^ Aether auf den abgeschornea W9ib|^'4iiL stellt, denn unmittelbar auf dieliei AttifL tröpfeln werden die wfithenden, 'heftiMil Rasereien -gelinder, und es tritt ein klbr- serer. und ISngerer Nächlafli der ZuflH* -ein; man mufs aber diese Uebergiöfsungeiei^ diefs Auftropfeln des Jether. aeedc. öfters am Tage wiederholen , etwa alle swei Sttm^ deu eine halbe Unse, auch mehr , nicht otlit einem' Mal , sondern in abgebrechenea Gfls* sen, immer wird darauf eine Yorilberge« bende Beruhigung, eine Remission und Ver« niinderung der Zufälle folgen. Alle andenft SuTsere üffittel sind ftachtlos und nfltSM SU nichts, ihre Wirkung geht viel an Ia!nj& •am und ist nicht entscheMend goriug, mkli schadet dadurch wenigstens, negatii^j' in* dem man die kostbare Zeit und den Oe- brauch der rechten und kräftigen Mittel versäumt. Diefs gilt auch von den Blasisn* pflastern, welche vielfach empfohlen sind; sie leisten in diesem Falle gar nichts, und haben überhaupt ihre Anaeige find ih^p Stelle nicht in den echten Entsttndungtfki fibröser, blutreicher Organe, in denen mit dem Charakter derSynocha^ dagegen 'thua sie gut in den Entsündungen schleimlrKiitI4 ger Gebilde, und gelten als das wViUtiff-

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tat wo Irin Blievtna die Entftftndanf erregf, jMtor wo der SiU and Aa$ Organ derselben ii0 äeröaeik Gebilde und tlie Schleim]bäate fioJL Dm§ ähnliche gilt auch von den an- ^efB Araeneien^ man . t^edart ihrer nicht snr fieiloog dieaer )?orm der Puerperalis; man ireicht aus mU dreisten Aderlässen , BhiU jqfebiy dem Cührrulf den kalten Umschlägen w^ Ai^iröpfiln des Essig ^ Aethers -^ sie allein irtrb!tt^(eA -bei kräftiger Anwendung einen glflcldieheo £rfolg, allei andere ist nicht na •ainem PlatJe. Die Menge der Arsneien naolit -däB Gläck in der Praxis nicht anf> (die Kenntaifa der rechten Zeit und der iSteäe, wo ein iftittel paXit, tind dann die ttaafiiregel der Kraft in der Anwendung» JbM lit der wate Grnndaatx des Handelns. Xs gibt iev Heilmittel und Anseigen ge- äugt es thut wahrlich nicht Noth, noch grolsero Massell aufeinander ku häufen, aber wohl,^ feste Grundsätze und die An- atigen am der Zeit und au der Stella ihrer Anwendung au finden. Schwache , '^"ff" aaai wirkende , nnkraftige Mittel , wean sie auch ihrer liTatar nach^ 'dem Weaen der Krankheil nicht wiäcirsplrechen, sind fracht- loa in stürmischen Krankheiten^ au deren Wesen ein schneller » ungestümer Vedauf und ein rascher bösartiger Ausgang ge- htfrty und deren Wuraelorgan von der edel- sten aartesten Form ist; man schadet mit ihnen durch die Versäumung kräftiger Maa£snegelny wo jede Miaute kostbar ist,

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Die I3te Form des Kindbetterinnenfie- bars» die Peritonitis puerperalis, Ist in ihrem Verlaufe nicht so einfach» wie die ente,

ii» ttetti sioh in nuhrfiiohen ZasMBnMK BBiMngmn und VentiokelDngcn asfi, JodMi •ack bicr die Enjtsfiiidfiiigeii ia d«a viiH acbledea«a StjiCen ihre« rümnliobMi Wsoktip tboin« TO» ihrem. Wttraeliirgaiii^ dem Balidbi« feile ane ^ auch ttbev aader» iHohtifa fibrih ee Häute ^ ab daa ZmerdäM^ die Piaiurii dae P^ritobaeam ^ endlleh auch, die harlet Uimhaat) aiulireitet. Daher iat aaeb ditt Heilmethode hier niolu ia einCe^^ asich nicht die Arsneyen;. die Zaianmienfleteatty und Verwickelanj^ der nraprlMigliahen SalH sündnnj^ wichtiger fibröser Gebilda fordert Rüokficht bäi der Aasf&hrunc de« Hoik ^mndiatset« Aach iat der Yerlanf diofW Art nicht so stürmisch iui4 nnj^estttm t der böse Ausgang erfolgt hier nicht auf einmal und ia einem raschen Sprunge sondern ia allmihligen leisen UebergSagen der Xnt- M^dnog von Stufo au Stufe ihres Waoha; thums. Daher fordert ^esa Form weniger dringend zu einem, ratchen und kräfttna Handeln auf, jedoch ist die Bedeutung der -Krankheit immer wichtig und 8ro£i^ au» darf auch hier nicht unentschlossen und furchtsam aögern , u^d die rechte Zeit sur Hülfe versäumen. Der Charakter der Snt- aündung bleibt im gansen Verlauf , und iu allen seineu Stufen sich gleich , er bat dM Weien der Synocha , denn daa Organ der Krankheit ändert sich nicht , ea bleibt daa- eelbe^.die fibrösea Häute) daher erleidet af ch der Heilgruadsata auf den verschia« denen Stufen des Wachethums und unter den verschiedenen Verwickelungen keine wesentliche Abänderung^ die Hanptmittal bleittea dieeelben» aur fordern beiond^ra

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und Zufälle , dal de Leiden einseloer Org^ane , eine hmB^ts^ dert Rackiicht» und neben den Hanpimifr tflin haben hier noch andere^ mehr apecv» fisch wirkende, und mit den einaelnen Ör» ganen in einem beBondern^ nähern ZSuaam« inenhang; atebende Arxneyen , ihre Zoit And ihren Ort» Die Torschiedenen Arsneyen haben fär die verfcbiedenen Organe eine nähere antiphloffistifche Kraft, und auch |a der Reihe des jtpparatus antiphto^Mcm gibt ßB Spee^a, von den beiondern Ver* Wickelungen und Zutammeaaetsungen der Entaündungixuftände angeaeigt und gefor* dert.

Auch bei dieser Art der Pnerperalis aind die Blptautleerungen nebat den^ Ca- Ipmel die ertten und kräftigsten Mittel« Zwar kann meti im Allgemeinen als. prak- tische Regel annehmen : dafs die £ntBfin- dungen in den Organen des Unterleibes selten starke^ allgemeine Blatautleemngen Anzeigen oder vertragen, dafs topische Blnt- jentaiehungen mehrentheils hier ausreichen, aber die Perüorätis pnerperalis macht von die- aer Regel eine Ausnahme, theils wegeia der fibrösen Natur ihres Organes, theila wegen des Ueberflusses vom plastischen ent- zündbaren Stoff im Blute während der Zeit des Wochenbettes. Es gibt heinin Fall Jicscr Mntzündungj keine j4usnahme , wo die allgetndnB f^enaesection f ihre /Wiederholung nach XJnuiäfi" den , und zugleich die Anlegung der Bluiigel an den Unterleib niclit angezeigt , und als erstes MäU mittel gefordert ist. Die Zeit» wo man von der Wirklichkeit eines asthenischen Kind-

§

bclterinnen - Fiebers trSomtOy ist wvhl iq ziemlich vorüber, wie wohl überhaupt Ai% Krankheiten aus Schwäche ihre Rolle anä- gespielt haben, denn die Scbwacfae ist im« mer nur Symptom, nid Gmod oder Wesen der Krankheit, dieses beruhet immer auf Matamorphose der QualilSt des Lebens oder der organischen Materie auf den verschi^ denen Stufen ihrer Entwickelnng« Statt schwankender Begriffe soll die Praxis feste GrundsStse gewinnen. Bei der Cur der Pnerperalis steht obiger fest, es gibt keine Umstände^ keine Nebeorücksichten, die ia beiden Formen der Krankheit eine Aus- nahme machten, unter allen VerSnäerun- gen der climatischen, epidemischen Con* stitution , unter den verschiedenen Charak- teren und Formen der Individualität, bei den Stärksten und Vollsaftigsten, wie bei den Reisbarsten und Bleichsüchtigen, bei den plethoriscben wie bei den cachehti- sehen Naturen, gilt ohne Ausnahme diese praktische Regel als erster Grundsafis aur Heilung der Pnerperalis , denn ohne Blut- ausleerungen und Calemel ist bei dieser EnUündnng der tödtlicho Ausgang sicher und gewifs. Die Anstellung des Aderlas- ses bis Kum Eintritt der Ohnmacht ist aber bei dieser aweiten Form der Pnerperalis nicht eine so wesentliche Bedingung eines glücklichen Erfolges, als bei der ersten, der Encephalitis puerperalls f man kann es nicht oft geuug wiederholen 5 dafs. bei dieser Hirnent&ündung beim ersten Adcrlafs das *Blut immer bis Kur Ohnmacht, oder doch bis Ml den den Eintritt derselben ansei- lenden Zeichen fliefsen mufS) wenn man

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auf einen iplücUichen Ansganj; rechnen eoll. Aach bei der Ptriiomtis puerperalis ist dai allgemeine Aderiafs nothwendi^, man atelle 65 ifleich im Anfange der Krankheit an ^ sd wie »ich örtlich die £nt£Ühdnngji£QfSlle im Unterleib mit dem Fieber aaibilden , mein wiederhole es sn der Zeit : wenn ein neaer mitten im Verlauf sich anibildender Frost^ iinfall die ränmiiche Ausbreitung der Ent^ ajindiing, und das Ergriffen werden neuer Organe anseigt. Bei allen Entsüädaifgen yon dem synochalen Wesen , die sich nicht örtlich beschränken, sondern sphärisch über allgemeine Gebilde oder mehrere Organe irerl^reiten, bei den Kusammengesetzten Ent- zündungen, kann im Allgemeinen der Ein« tritt einet neuen Frostanfalles als Criterium sur Wiederholung der Blutäusleeningen. gelten ; auch in der Lungenentzündung kann man dieselbe hiernach bestimmen, indem ein neuer Frost mitten im Verlauf das Zei« eben davon ist: dafs die Entzündung sich allgemeiner und tiefer über die Lunge aus- breitet, und oft von der einen aus auch die andere Lunge ergreift* Die yoUsaftige^ starke Constitution £dr Kranken, eine jDrä- thesis annua, welche dem Wesen der Sy- nocha entspricht und die Keime der ech- ten Entzündungen enthält, zeigt ein itär^ keres Aderlafs und die Nothwendigkeit der Wiederholung desselben an ; um so noth-> wendiger bedarf diese Regel die Erfüllung je rascher und je allgemeiner sich die £nt^ Zündung über die fibrösen Häute ausbrei« tet, und jo starker und greller die Zei- chen der Synocha sich entwickeln* Wo sich Zufalle einstellen^ welche das Ergiifr

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«

fMieyn der Pleara oder dai HerEbeate][« von der EnUündonj^ anseig^eiiy dai itt die Wiederholaog der Venaesection gefordert, nnd je dringender nnd heftiger diea'e Za- fülle, desto nethwendiger iit auch dat Ader- laTa. VorftügliGh wirksam erweisen sich anch die Blutegel, man wende sie. aber nicht in geringer Anxahl an ^ und verhAte bald das Nachbluten ; denn auf diese Art nütsen sie nichts] man lege sie in Menge an ttber den ganzen Umfang des Unterlei- bes, nnd beffirdere das Nachbluten lange, von 25 So Stück kann man Wirkung er- warten; man wiederhole ihre Anwendtlng wenn im spätem Verlauf sich die Zeichen einer entsnndlichen Affection des Zwerch- fells und des Hersbeutels ergaben, man lege sie hier in die Herzgrube, auch in Menge, denn keine Arsney vermag kräfti- ger die furchtbare Beklemmung, innere Angst, Unruhe und den quälenden Singul- tus zn mindern nnd ku dämpfen f als die Blutegel an dieser Stelle.

Neben den Blutausleerungen hat auch hier vor ' allen Araneyen das Calomel in dreisten Gaben den ersten und vorzüglich- sten Platz ; um so nothwendiger ist es hier, gleich Anfangs und in starken Gaben das Ouecksilber zu reichen^ da oft in den spä- tem Zeiten der Krankheit das Mittel nicht leicht vertragen wird, und da es vorzüg- lich bei seiner frühen Anwendung die Um* stände verhütet, oder doch den Zufall im Voraus mindert, welche später seine An- wendung erschweren. Man versäume da- her nicht die rechte Zeit mit dem Gebrauch

linderer, kraftloserer, nnd an diesem Ort« unpassenden Arsneyen; weder , der Salpe* 1er, noch der Salmiak nnd das essigsaaro Ammonium, haben hier ihre Zeit, und ver- mögen, es nicht diese Entsündung^ si| lösoä und ibrfl|n bösen Ausgang %u verhfitenj diese Kraft hat neben den Blutausleerno- fen das Quecksilber allein. Man. soll der Praxis nach einer einfachen Norm han- deln, immer dem Kräftigern nnd Zayer« läfsigen vertrauen, niemals dem Uosichem und Ohnmächtigen; was das Wesen der Krankheit, die Stufe ihrer Entwickelüng, die Natur ihres Organs anceigt, das allein ist das wesentliche Mittel , alles andere ist Nebensache und fruchtlos«

Man mufs bei dem Gebrauch des Ca* lomels noch die Umstände und Zufälle er« wägen , welche das Vertragen^ dieser Arx« uey erschweren , und welche durch dieselbe vermehrt und heftiger werden, liier liegt alles daran, erst diese Zufalle und diese Verwickelungen zu entfernen, bevor man das Quecksilber fortgibt. Bei der ersten Art der Puerperalis kommt dieser Fall nicht vor^ desto häafiger aber bei dieser awei- ten. Diese Znfälle gründen sich zunächst in einem entsündlichen Erethismus des Ma- gens, in einer sich ausbreitenden Entaün- diing über die fibröse Magenhaut, das Bild dieses Zustaiides ist äufserlich dargestellt in der ontEÜndiichen Form des Status gaßtri* cus^ Angst, Beklemmung in den Praecor« dien, Ausdehnung, Spannung dieser Ga- send, Schmer« und grofse Empfindlichkeit daselbst bei der Berimrungi Ekel, Neiguaf

inm Erbrechen, und Anibreeliett von al« lern AenoMenen, mit vorherigpeiieaier gre?« £ier Angst und Unrahe , dab^i anhaltender Singoltua 9 brennende. Hiiae im Magen etc. fiei dielen Zuffillen wird das Cälömel nicht vertragen 9 es vermehrt dieselbetpi, daher fordern sie RUcksicht bei der Cw und Mittel aa ihrer Beseitigung. Diese gelingt am besten: durch das Anlegen der Blut- egel in. die Heragrube, innerlich das Luft« pulver, die Magnesia mit dem Acid, tarm taric. oder Tartarm dtpuraUy das wichtigste und iftr^te Mittel gegen den entcttndlicneu Erethismus des . Magens , .gegen den Siaiu$ gagtticus in der Form der Synocba, oder die Kohlensäure entwickelt aus einer Auf» lösung des Ammon. carbonic. pyr. o/eos. mit Citrouensaftj dabei milde, schleimichte 6e« tränke, oder eine Emulsion von frischen Mandelöl in Bicinusöl mit dem arabischen 'Gummi.' Sind diese Zufälle gehoben, dann fährt man mit dem Calomel bis aur criti- sehen Entscheidung fort.

Wenn im fernem Verlauf dieser Puer« peralis, ohnerachtet des starken Gebrauchs des Galomels, keine Leibesöffnung erfolgt., voraüglich wenn ein anhaltendes , quälen- des Drängen aum Stuhl,' ein Tenesmus ohne Ausleerungen entsteht, dann bringt es gru- fse Erleichterung und Minderang der Zu- fälle, wenn man durch gelinde , enisün- dungswidrigc , durchaus nicht reizende Laxirmittcl den Sluhl^ang^ befördert, lliezu paFtft am besten das Bicinusöl mit einem SalK, oder die Pulpa Tamarindor. mit dem' Bitter - oder Englischen Sulr. So wie hier- auf Ausleerungen n^il Eiicichlerun^ erCol-

Mi 108 P^

g^9 tetr«t »an das Laxirmiitel xa§p uad daa Calomel fort , denn dieaes Laxans iat nie Haopt-, immer nnr Nebenaache*.

Von den änfaern Arsneyen pasfeniror*p ftügUcb in dieser Art der Paerperalia- 0f> tere Klystire von kaltem lS^$sig ; sie schaÄä immer nnd bedeutebde Erleichtemnjf {. di# andern änfsern Mittel, das Einreibea deif flücbtigen, sertbeilenden, reisenden Salben, die warmen Umschläg^e, die Blasenpflaster, leisten nichts, und man kann ihrer in der Paerperalis entbehren. Eben so wenig gibt es in dieser Krankheit eine Zeit oder Um- stände, wo die reizenden, stärkenden Ner- vosa passen denn wo die Symptome det bösartigen Lähmung sich entwickeln , da ist schon die Ansschwitznng von plastischer Lymphe, alao die desorganisirende Meta« morphose des Organs, des Banchfells ond der fibrösen Hant des Utems n.. s. w. er- folgt, und hier hat die Knnst ihre Gren- zen, und alle Arxneyen sind frnchttos. Zur Erleichterung der Todesangst , znr Erqnifc- kung des Sterbenden läCst man viel Selter- wasser trinken, so viel der Kranke nnir mag, nnd gibt einen erfrischenden Salt' mit Moschus die Aufgabe der Heilung hat hier aufgehört, es gilt jetzt die das. St^C« ben zu, erleichtern.

(Die Fortsetzung folgt)^

jinmerkungen des Hcrausgeb-erSm

Der verdiente Hr« Verfasser erlai^ uns folgende Bemerkungen;-

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1. Nicht immer ist daf Kindbettfiebw mit Verstopf aog und Erschwerung de« Stahl« gan|^8y sondern weit häufiger ,mit einer anfserordentlich erhöhten Reisbarkeit des Darmkanats» einer ruhrunigen Diarrhoe^ ver7 bundea» welche darchaus kein Caloniol ud4 ähnliche reitcende Mittel verträ^^t, sondern den Gebrauch der sanftesten Oelemalsionenr

erfodert.

»

2. Zu den diai^nostischen pathognomo* nischen Zeichen gebeert auch der gleich -von Anfang an Snfserst schnelle und .hän*> fige (frtquens et cekr) Puls , und eine nuCier* ordeadiche Mattigkeit.

' 3. So wenig wir im Ganzen fttr halbe Maafsregeln sind, so ist doch gewifs daf Kindbettfieber ein solches , wo die äufser-* ate Yotsicht nüthig ist, und die entschei- dende, heroische, Behandlung grofse Gefahr bringen kann. Diefs gilt besonders von dem starken allgemeinen Aderlassen, was man insonderheit jungen Aerzten nicht ge- nug einprägen kann^ Nicht immer war ' man so schüchtern im Aderlafs wie in den leinten Deaennien; Früher, und besonders ia Frankreich , nur au kühn und verschwen-^ derisclü Man lese La Rodit und Seile vom Kindbettfleber, und man wird sehen, wie der erste alle Kindbettfieber durch reichliche Aderlässe heilen wollte , aber wie oft mit un- glücklichem Erfolge.*— Die Entzündufigs- idee war ja die älteste bei allen Fieiiern, und auch bei diesem. Aber eben ^veil mau sähe, dafs man mit der antiphlogistischen Methode nicht immer ausreichte, dafs su- W^Ueil kühlende abführende Mittel, au-

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weilen Brecbmittcty zuweilen NerrinH und flüchtige Reizmittel» Uülfä icbaSten (von allen diesen lind nnleagbare Ittiämng^n vorhanden), ward man genöthi^^ jene liie&l als die allein helfenden^ sondern yerfchi^ dene Arten oder Zustände dieses Fieber«, beding darch allgemeine und individdelle Constitution y anzunehmen, welche ver« schiedene Arten der Behandlung erforder-» ten, und die sorgfaltigste PrtiJfung'des Ars» tes notbwendig machten. Nicbt System« sucht und vorgefafste Meinung p aondjsm die Erfarung durch Reagentien (Arzneimit* tel)y hat die Aerzte genöthigt, verschier dene praktische Arten und Methoden der Xranlheiten anzunehmen, Männer wie JLentiny Seile ^ StöU^ Stark y selbst Weikard in seinen flrüh^rn bessern Zeiten, waren is dier That Männer^ die die Natur und ihr Bediirfnirs rein zu erkennen vermochten, nhd sie sahen Fälle genug, wo das Ader- lafs fruchtlos, und hingegen der Gebrauch kühlender sanfter Darraausleerungsmittel heilsam bei dieser Krankheit wan DieseSi nicht vorgefarjtc Meinung, erzeugte die Idee der gastrischen Complication/. wi« übcrhanpt der gastrischen Krankheit«, Wir wollen uns nicht um Worte streiten« Divi Sache bleibt, im praktischen Sinn^ nocb jetzt wahr. Es gibt Fälle dieser Krankheit) wo diese Methode die beste, die allein hei«* fcndc, ist^ so wie andere, wo es die anti« pblogistische blutentziehende ist. Ent- zündung bleibt immer der Grundkarakter der Krankheit^ aber man vergesse nie^'dafs es Entzündung einer ganz eignen Art, mit der gröfsten Geneigtheit schnell in Exanda«

ii. iii

tiooy Läbmnng', Brand, übersngehcn, ist, wobei alles darauf ankömmt, so Viel Kraft zu erhalten y nm dieae Folgen si) verhüten oder wieder aafsuheben, und dafs eben deswegen die äufserste Vorsicht bei Blutentzie- hangen nothmndig , und in den meisten Italien die örtUche der allgemeinen vorzuziehen istm

3* Unstreitig hat das Calomel auch hief, so wie in allen exsndatorischen Sotsündan- gen, seinen grofsen Wertb.' Abtt'' ihan gebe es nie im Anfange, so lange noch jene entzündlich erhöhte Reizbarkeit des Darrakanals .vorhanden ist,' sondern erst, wenn diese geheben ist, und das exsudato- rische Stadium beginnt« Und hier kann der Fall eintreten, wo^ besonders nach sehr starken Bluteiitaiehungen ^ die. Kräfte so

Jesunken sind, dafs nur die Verbindung es Calomei init Opium eiA Mittel, das man jetzt eben so mit Unrecht zu sehr vergifst, wie man es' vor einiger Zeit eben so unrecht zu häufig brauchte •<— ^ das ein* ^ige Rottungsmittel der Kranken ist; Eine Verl»Midung, welche überhaupt im $ weiten Stadium der- Entzündungen nicht genug zu preisen ist. Ich spreche aus eigner viel- fach gemachter Erfarung«

tlS

VI-

Kurze Nachrichten;

und

Auszüge.

faitä Chronik vom Jahr 1821« (9. April dieses Jourmls).

la) Einigt Erfmhnmg0n übtrdie Heilkräfte dßt MinßfJ»

badet zu, Gleissen, bei verschiedenen KrankkeiafoT'

meHp von Dr, A. Zeuschner, praktischem Jnh

XU Meseritz im Grofsherzogthum Posen»

LßU tk unigmi Jiliren neu anjeeleete Bideasf lak zu Glciuen *} htt durch ihre HeflkrUte, dnreh ihr« ▼ortrefFlichen EinrichtuBgcn und sweckmält^ca An^ ' lagen 9 di« noch immer erweitert werden, einen so ausgebreiteten Ruf erlangt, dafe sie eich enden be- kannten und fchon bewährten Bftdern in yielet Hinaicht gleich stellen läfit. Deher finden sich auch aus allen Gegenden hier Kranke ein« die am den dortigen Heilquellen Hülfe und Erleichtemn^ ihrer Leiden suchen, und gröfstentheils befriedigt die Anstalt verlassen. Selbst für diejenigen» welche

*) Der Badeort Gleisseu lie^t unweit Zielenzig in. der Neiunark, und g<:hün geseuwäriig dem Gutsbesitstt Hru. Ueno eh.

ii3

nar des Vergmlgeii|S wegen «Ten Ort und die Um« gegend befuchen, ist durch 'geAchmackTolle Anla- gen, die aich mit jedem Jahre ▼eriohönem. hin- finglich gesorgt. Ueber die Bestandtheile and Nuti« an^F^enduog der hier befindlichen Mineralquelle als Heilmittel haben sich Hr. Ptof. und Dr. John\ und der Geh. Ober -Medi ein alrath, Hr. Dr, Form^y, ge- nugsam ausgesprochen *).

Ans den Untersuchungen des ersteren ergibt sich, daf« dasVVasser als ein eisenhaltiges Wssaer zu betrachten ist, in welchem das Eisenoxydnl zwa^. mit Kohlensäure verbunden , jedoch hauj^tsftchliöh in einem der Tinctura martia alealina ähnlichem -Zusunde sich befindet (S. 83). Es enthlllt freies ' Natrum und einige scliwefel* und falzsaure aatri* sehe und bittererdige Verbindungen» "WQ^u sich noch ein pAanzensaures Salz, welches Natrum und JUagnesia zur Basis hat, gesellt.

Rachsichtlich der Wirksamkeit dieser Heilquel- le » worfiber ich als Bade - und Brunnenarst im Laufe der letzten Jahre Gelegenheit hatte , Beobachtungen anzustellen, gehört solche zu den gelinderen und doch sehr wirksamen Stahlw&ssern. Als solches hebt sie die allgemeine Erschlaffung des Körpers» und gibt dem Magen und Darmhanal den Tonus wieder.

Das aus den Hauptquellen erhaltene Wissor ^rurde bisher sowohl zum Trinken^ wie zum Ba- den (in den mehresten Fällen durch zweckmäfsike ▼erschlossene Vorrichtungen erwärmt) ala ein win* •ames Heilmittel bei Krankheiten von allgemeiner Schwäche des Körpers, Brustsehwäcke , Magenkräm^ pfen^ tfnterleibsbeschwerden , Schwäche der Gehär^ mutier f Verschleimungen des Magens und der Ein» geweide, gegen Schleimflüsse u* !• w. mit gfinsti- £em Erfolge angewandt.

Vermöge der natrischen und bittererdigen Ver- bindungen, wirkt selbiges in gröfserer IV^nge ge-

*) Das Mineralhnd zit Gleisson b^i 7iel«nxifc in der Nen- nark» untersucht und bcscliriebcu vom Dr. J. F. John» Prof. der Chemie , Mitgliede mehrerer gelehrten 6e- •elUchaiten u. s. w. , nebst Bemerkungen über die Heilkrätte desselben, von dem Hm. Dr. Formaf» Oeh. Ober-Mcdiciiulrathey Ritter u. s. w. IMit x Xfi- plestJifel. Berlin iQai.

Journ.LlYcB.^^St. Vi

" ii4 •■

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ffiiiikeiiy 'mf Abiohde^'tiiig ün^ Aaaleemng duireV Siuhleaiig. banke mit Hdmotrhoidalbescnw^rdm h43ka&t, f«nd«n lonich pmt rönügliclie Brl«icli*'

ine^t minder wuirdeü lurtnäckige G^sUhtS'» umA *lif«meind. Ha^tmutsthl&g^ gehoben; «uoh s«i<Anäts den oer GebnucÜ warm j^mtchter Btdcr btai G«el4 pnd RhßümtLtUnnüi beionaeri äui ; telbiK Lihamm gen, Bleiehiucht und' englisM Kr^nkhißiÜ «diiclten bei twtc%mlk£$igex Leitung trzneilichet^ Afittel ^-

Im lettre 1819 belief lich die JLhMhl der Bm»« Min - nnd Btdegä^te laut dem dardber gef Alinea Joumile asf einige nikd eeehirig.

tm jftbre i8ao badeten einige lind acKtsig iPer-! •oneii;

tn dem VerBöf f enen ^^omäier iSai 9 in welckea 4er Kdtti^. Kreit-Phyiicuiy D^*. Wiefsnsr Zie« lenaig nna icb die Bide- und.Brannenantlichen Öfr>' eeluine rerwalteten, slhlte die Jbiitalt einige Auf iriendg Kurgiste» die Pafitnten« welche ngea.fleo' betrugen» nicht mitgerechnet.^ Hietvon ttanen i&' 1rj[^lii£ hex]geitellt^ ig lehr erleichtert» und 5' ohne; i&eirkiiGheü Eitött den fiadeort verltüen.

Die rerlbiliiderte Antahl der Badegast^ in di»> §9m, gegen die im iTergangenen tahrCi gritüidej^ aieh auf. die in denr'Monaun Jnni und Joli» aelbac bia aur Hllfte des August Sutt gefundene kuce uid regniohte Witterung.

Einige i|tteeielie Xr^nkfaettsfllle » Welche In^den drei Folgejanren 1819 bit ifiai an&eseich»6c Wur- den, werden hier ant BesUtieiin]^ der wohltfcttigen Wirlinngen dea Gleiia^er Mineralbadea »ielü ibk ' unrechten Orte aeyn. 'c

1) Eine LandfiHtt troa mttüerfm AlM wk tfehwichlicher Leibesconfttitution, Wdirde iaa Hdft-* ate dea Jahrea 1817 Ton einer unifOÜhomm0HBn Hb#s« wnatUehen Lähmung der untern Oliadmajsen beftUes« Wodurck die 9«*^*S*^^ ^^' Ffifse gemindert , «sc daa Gehen nur mit Hülfe der Jl^ttcken ni0|llclL Wurde. KfchdeM die Kranke den Winter l^lA^Sn* dttxeh kOlflöa danieder gelegen » wiu4e^Ui ini'

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iii«hit£olgenden FrAhjtJbro ▼«rsclueden«. M4I4 ftk« rend su mir gebracht. Makrere d«r wirJumitten inneren und äufseren Mittel, Valmanm, Arnitm^ CamphQtf Lt^» ammon» me§t, y Einreibungen reisen« der Linimente y die firecbweintteinMlbe » blieben ohne Erfolg gegen die Krtnkheit.

Eine Gwöchentliehe Badekur in GleiMen darch iprerm {gemachte Waater und kalte Donche heilte die LllCmung; vom Grunde aua, ohne Hülfe ande- rer Anneimittel.

2) Ein xwei und dreifsigjährlser, unverheirf« theier, früher ^eaunder Mann, weicher tnt mehre- ren Jahren periodiich an Blutspeien litt, bekam be- denklichen iiustcn mit 'Schmerzen unter dem Brust« beine, häufigen Auswurf mit Blut Termisoht, Fie«* ber, Abspannung und Zersohlagenheit des sensen- Körpers, und überhaupt alle Zufälle der anningeiü den Schwindsucht, Er n/tte bereita mancherlei Ari*- neimittel» Frühlineskuren u. s. w, in Gebrauch ge-- sogen , auch im Jalire 1819 das Bad zu Reiners 'be- aucht. ohne im Geringsten Besserung su spüren« Er nahm. 40 erwärmte Bäder zu ao^ Reäum. ron 6mx hiekigen Heilquelle, und sein Zusund bessert« sich' mit jedem Tage. Ein unvorsichtiger Spazier- ritt zog inm einen abermaligen Anfall von Blut*' apeien zu. Welcher indessen durah Ruhe und «n* gemessene Heilmittel wiederum gestillt wurde. Die surückbleibende Schwäche und Reizbarkeit der Laon

Ee, gegen welche die Bäder nicht indizirt warea^ ob dar essigsaure Blei, mit Opium verbunden » so vreity daCs der Kranke wieder su einem völligen l^oUbeiinden zurückgekehrt ist, und ohne lun- demifs seine Berufsgeschifte verrichten kann.

3) Demoiselle R. 8t. aus Driesen, 16 Jahre alt, ksm im Mottet Juli nach Gleisscn / um das Bad ge- gen einen lästieen Gesiehtsausschlae, der besonders etark auf der Stirn hervortrat , in &cbrauch zu sie- hen. Der Ausschlag blieb sich in jeder Jahreszeit gleich, war mit Jucken und Brennen verbunden, und erschien häufiger nach Erhitzung des Körners und regelwidriger Diät. Er bestand in vielen nicht zusammenfliersenden, mit einer wäfsrigen Feuch- tigkeit angefüllten Bläschen, die in kleine schup- pige Sdiörfchen flbcvgiiigea, und phne Hlattrlat-

H s

Müi|iVd\(i iTärbeVi a)»ttoc]ineteki^ Wotatit tiek bidd ' Wi^er neue Bläschen erteugtcn« Hiegegen "«nirde die Minei:albad 5 Wochen hindurch zu 37^ Reanm. •tW&rnic, ununterbrochen angewandt. Zum örtli«' fÜien Gebrauche diente noch "ein Wäichknittel aus XiV* ^^^^ emrhonici täit RiosenwassW TerdtUint. Dei^ Kntien , welchen die B&der bewirkten » t«igttt .sich bald durch die merkliche Abnahme des Ans^cjihu.

fes> und kautn endete die Badeseit»*^ so Irar:. di^ atientin von ihrem Uebel vollkommen geneseii.

Eine Nachricht, die ich noph vor Kursem et^ kteliy benätißt ihr gegenwärtiges Wohlseyn *V

4) tf^ilhelm X^ekmaii^n, «4 Jahz alt, «in Schiniih jeeeseU» ffurde vor 4 Jahren von rheumatiscneil Schmerzen im rechten Kniegelenke befallen. Hü»^ auf entwickelte sioli als SPol^ekrankheit eine w0&m MMiegejthwiäst f mit welcher äer Kranke im. A^inn^ des ]|Ix>nats luli iSai in liiesigem Bade aüF. ei- nem Wagen anlangte. £r klagte über heftige Schmer- tun im Knie 9 besonders Wenn der Fufs aüsgeitreekt Wurde, oder, die Last des Körpers tragen soUte- iDaher war ihm das Gehen und Stehen äufsent •chm^nhaft und beschwerlich. Die Geschwulst •elbst seigte sich bei der Üncerstichun^ gleichmäfsig •Irhaben und angespannt» ohne höckerig zu seyn»

Als ein armer Kranker und HaifsbedürMger kam er Unter die Zahl derer , w^elche durch die Unter- stützung des Besitzers Von Gleissen und aus dem Armenßnd des Bades Lebensmittel > Arzneien und Wohnuiüg erhalten **).

l)ie Bäder wurden . sogleich in Gebrauch geso- gen, und der leidende Theil naxih jedem Bade Ueis-

' *) In dankTrarer* Anerk«niitnifs üer Votzüglichen "Wir- kiingeii* des Mineralbades und Brunnens zu Oleisceit und der z-weckmäfsigen Anordniuigen der Bninnen- UrKte , versichere ich liierdnrch zur Steuer der Wahr- heit, dafs meine Tochter im verflossenen Sommer durch 6\irö'chentlich^n Gehrauch jeuer Heilquelle und änt- lioher Hiilfsmittel von einem mchrjiihrf^en , gegen nii- hcre ärztliche Bemühungen hartnäckigen Hautausschli- gc im Gesichte völlig befreiet worden ist, und sich überhaupt seit jener Zeit der besten Gesundheit er- freut. Vom Vater obiger Patientin.

♦*J In djr Begel geniefsen 6 bis 8 arme Kranke während 0Lex Badezeit die angegebenen Wohlthaten. - m

»17 -^

1

•ig nie einer IMischune auf a TlieUeii Attclidekn J^miipexuef und i Tbeue Uvgt.. HydrargyH cnuw eingerieben« «

Dei,' Erfpl§ dieser Knr w«r so rortrefFlicIi i, daüi ;cIm Itranla Knie sebr bald feine normele Bescbal^' feiiheit wieder erhielt« und der junge Mann noeh im Spätsonam.er d^i Getcbaffe eines BadegeL^UffB b«i tiiesigeif Anltalt fibemelimen kpnnUto^

^ l>er Lieutenant K. au» SonmerMd» 94 Mw», alt, litt in Folge der Beschwerden dee vergangaaea. Feldzuges an yerstopjune und Auftreibung der Abn tfominalm Eingeweide , welche fttörune der allgemai- nen Ern&hrung des Körpers, H^genkxänipfey Vai* atimnaung des Nerrensystems , Schwuidely Br^U beklemm ung n^ dgL zur F-olee hatten. Hiegagem wurde ebenfalls der tägliche Gebrauch Jer hiesieaia Bäder empfohlen , una daau innerlich eine Pim»* xnasse aus Extr, Taraxadj Fell» tauri insp.-,, Seife und Rhabarber, verbunden mit einer passenden Diät^ fteiCiigev Bewegung in freier liiift n. s. w> verord« net. Zum Qetränh dientej^ scunai spät^rhi^ d4a Mi» xieralwass^T.

*

Durch den Gebrauch dieser Mittel wurde das Fl tient im Laufe des Sommers völlig hergestellt, uiid seine Genesung ist durch ein bei der Bade- Inspection zurfickgekssenee Attest betätigt «orda««

1

6) Herr S. W. aus S«. besuchte in diesem Jahre untere Quelle, um Ten einer chronischen Brustvety schleiniung {Asthma hwnidum pituitosum)^ an iFrel* eher er seit mehreren Jahren littet gehest zu wer* den. Er klagte Ober Kurzathmigkeit , Schwere in der Brust y Hasseln bei der Respiration j, hatte Hiji« aten mit starkem Schleimauswurf , konnte mit den Kopfe nicht niedrig und nur auf der rechten Seite liegen; im Frühjahr und im Herbste wurde daa Uebel Jedesmal bedeutend schlimmer, jedoch war Torläulig noch kein Fieber und kauia Ahmagerong bemerkbar.

Hiegegen wurden die Bäder ron Gleissen sa 1:7^ Keaum. erwärmt, zum innerlichen Gebrauche' siärkende« auflösende, und den Auswurf befördern* de Mittel verordnet , und zum Getränk düt Wam«

ii8

an Mineralquelle empfohlen. Diese Mittel hrAcli- teti "rtöch TOT Beendigung; der-Kurzeic di« voUkoai» mene Genesung des Patienten zu Stande«

7) Herr Major von aus Seh., litt seit gerau- mer Zeit an einer ziemlich beträchtlichen fymphu»

^tUehen Geschwülste die unter den Musculus psetoro"

lis sinister gelegen War» und di^ Bewe^nwg und

Brauchbarkeit des linken Armes eänsUch hinderte.

im Uebrigen war der Körper und das äufiiere An«

/sehen des Patienten gesund. Einreibungen, sowohl

-erweichende als reizende , hatten bisher nichtt

•fruchten wollen. Die erwärmten Gleis sen sehen Bi-

-der schienen aber gleich beim anfänglichen 6e-

-brauch. Tortheilhaft einzuwirken« Nach längerer

-Fortsetzung derselben , wobei noch Einreibungen

des Lininumti ammoniati e, üngt. Hydrargyf. einsr,

-mnm gleichzeitig in Anwendung kamen, erhielt die

Terhärtung eine elastische Weichheit, and es schien

.•ich EitJsr darin zu bilden. Erweichende und ms»

-tinrirende Mittel brachten binnen 3 Wochen die

•Gesehwulst aom Aufbruch : sie^ en^f eite eine grofse

Menge eitriger und lymphatischer Fl Assigkeiten,

und die Heuung erfolgte nun binnen kurzer Zeit

unter zweckmäfsiger chirurgischer Behandlung«

m

8) Herr O. K. , dessen Beruf als Gelehrter ihn *su einersitzenden Lebeiifart nöthigte, beklagte sidi

über Spannung; des Unterleibes, schwache Verdau- nngy und überhaupt über alle diejenigen Beschwer* *den, welche einen Hypochondristen in vollem Sinne des Wortes bezeichnen. >-

Sein Arzt schickte ihxi nach GUissen^ nm sich

Heilung oder Erleichterung daselbst zu verschaffen.

Von kühlenden, auflösenden , -abfahrenden und

.krampfatillenden* Mitteln hatte er auch nicht im ge*

ringsten Besserung wahrgenommen.

Es wurde mit den Bädern, anfänglich lu S4° •erwärmty der Anfang gemacht, und bis auf lA^ Wär- me allmählig heruntergestiegen. Dabei muute sich d«r Kranke Rücken, Kreuz und Unterleib fleifsic mit noch kälterem %Vas!ier waschen; Morgens und Abends geschah ein Gleiches aufser dem Bade. Der Erfo]g war erwünscht , der Kranke hatte sich we- der in seinem Kölner, noch in seiner GemüthstciiB- .

lud siifiiedfi^ Toi^ ^aituu ab.

rcn bsdcutoftä gekt(kiiiiiit , und da.) WachB^um J«s Xörpan «u|gphiIteQ -woiden, Jeir Unterleib «ufg«- Irieften, die LebergegenJ aehr verhärtet, 'und nach

■ieitvirit^U ipegeboepp, dat Geiicht «ejir 'b^^icb und ■oiTgeBailien, die jk*ut tcbl»B, bei jetter SeTreguns 4«* JCfirpan erfplgt« Engbriiitiekeit : iai Appe^t TTiT tuivfilndait. Aach biegten wurde ifxäg- liehe QaCMii^ des ^d^s , m ui° Reaum. er^Krint, lind iniicrUcli bittere-, «urh>Bde und leizende'Ari' HfimilMl, Teibunden mit einer iweckrnäfiigen Di»

.und ^«uiuwfiie «iigeo.rdnet. Ui)iei disfeT fiebend- lung nfaalt« eich die Krinke suiehendi, und der

.Vebaigiiig ia Abiehiiing wurds glficklicb verbatet.

u>) IltfTT Gntibeiitiar v. S. *at M., belieb« 70 Jab^ all, fcun im OjIoiiU Auguu nic^ Gleiiiuii um yregta thronUchar rtuuiMtiiehtr B^ifhtlitrdsn ^ am TrelchMi derselbe bereiu im verfimienoa YVibmt ^•liltnt hatte, d«f bieiige Bdineiilb^d su Tertuofaan. Wirkliclt neigte eich uneeBiain hfil&aich In dem crmihnteii I^tl, ^nd die Heil ung «aide dnieh den laglicbtn Gebrauch der «rwiiutati Blder biq> '^en kuner Zeif beTTvrkatelligU "

11) Per Xönigl. KTeii-l>li:r"«t>(, Vi. BiUkr, gegepiwIiniE in Samiattr wohnhaft, beteüget in ■ei- 11. m, au d^e Eönigl. Regierune erluienon S^nittte- BericbtBf igi;, alt dawiiliger ^adeant, Fo)gerid«i:

Mairi Sohn Eni/,- 5 Jahre *\t, t^hwSrhii'kj "^o- ■phuläi (ind venrafhitn, war (o «ntkrlftet, Mfi ar eebon «ieht mehr gaben konnte. leh liati ihn an Gleiaian baden i dar Ganuli dar Iitndlaft und dia wnr\Tmiw9 Btdcr aturkten ihn ao, <Ura er geun- ivtnig wait muateier und gaaundac iat, auah onn« llnlf« vriedergm geben kenn*

lajl ciuam Schreiben Tom (|ten Anguit ifiM baichäiniget du KSnigl, Doautmtn'Jb^ S* '"i^

•—• 120 -—

Sonnmihurg^ d«fs der Johann DAvid Kuck nach, dem '^ebnuclie des Gleissener - Bades von seiner Läh- mung 'an beiden Füfsen und dem rechten Arm in so .weit wieder hergestelli: worden, dafs er den Arm jgut 'gebrauchen y und auf den Füfsen mit Hftlfe ei- nes Stockes sich , fortbewegen kann ; auch werden ungleich clie vielen VVohlthaten , die dem Wieder- hergestellten durch &eie Verabreichung der B&der, der ärztlichen Hülfsleistung und des Unterhaltes er* wiegen worden » dankbar anerkannt.

i5}' Auch beseuget der Herr von TValdow und Heittenstein j dafs. die Tochter der Wittwe Gam- melt lu Reitsenstein auf Anräthen des Kreis- Phy- tikus, Hrn. Dr. Franke zu Landaber^ a. Warthe» »W^gen einer Lähmung der Rückentcirielsäule (Tahes d^rsalis) n^ch. Inisigeni Bade geschickt worden , und durch den freien Gebrauch der Bäder nebst Anwen- dung der hiebei zweckdienlichen IMittel "wieder so ipreit hergestellt worden, dafs sie sich gegen^v^ärtig ebenfalls wohl befindet, und wie ein jeder Getnn« der ohne Stock allein stehen und. gehen kann-

i4) Der Orts-Fredi^er SU SchönoWy Hr. Pfund, tagt in einer Bescheinigung: der an Händen und Fufsen Jahre lan^ gelähmte Knecht Miebes, hiesigen Dorfes 9 ist durch wohlthätige, uneigenndtzige und unentgeltliche Verpflegung der Badeanstalt zu- Gleis« sen dieses Jahr (l89i) Tier VN^ochen hindurch 9 mit Wohnung, Essen und Trinken unter menschen- freundlicher, ärztlicher Behandlung so wieü yritAtoc hergestellt worden, dafs er nach dieser Zeit aufsei« aen Füfsen gelien kann, welches er vorher auch mit Hälfe der Krficken nicht im Sunde "war*

Da es der gegenwärtige Eieenthümer dea Gleis- senschen Mineralbades an nichts fehlen läfst, waa bei dieser Heilansult far Kranke und Gebrechliche ▼on Nutzen seyn kann , auch dann nicht , \7enn ea mit Aufopferung verbunden istt so hat er beschlos- sen» aufsei" den schon vorhandenen,, wohl einge- richteten Bädern, /)o«cA<?» und künstlichem -Schwe- fel-Dampfbad, künftiges Frühjahr npch ein sojEe- nanntes russisches Sehwitz oder Dampfbad und Ciao Molhenanstalt anzulegen,

>24 ■—

Zar grö (Sieren Bequeiiiliehkeit derjenigen Kur«

faste» w^elchea der Gebrauch dei küntilichen KwU* ader Neubrunnens von Seiten ihrer Aerste enger«*» then worden, hat sich der Briinnenapotheker be^ reite erboten» für die HerbeitchafFung Sorge sil tragen«

14) Praktische Beobachtungen über die Heilkräfte de»

Schwefelbrunnen» zu Benttieim in IVestphalen^ von

Tw. W, Plagge^ ]\ded» Dn und Brunnenarzt.

Ungeachtet der groCsen Ansah! von Bädern aller Art in Teuttchland, yvsLX es dennoch ein für d^a leidende Menschheit wichtiges und dankbar zu er- kennende» Unternehmen . die bereits seit Jahrhun«, derten bekannte Schwefelquelle su Qentheim zu ei^ n er Badeanstalt einzurichten. Seit zwei Jahren wird nun bereits diese Badeanstalt von einer nicht un» bedeutenden Anzahl von Kranken aus Westphalen^ und vorsflelich aus dem benachbarten Königreiche der Niederlande besucht , und schon Mancher ver« dankt der heilsamen Quelle seine Genesung,

Ich lege hier das Resultat meiner diesjährigen Erfahmngen nieder, nicht die Bentheimische Schwe« felqnelle als ein Universalmittel zu empfehlen, noch, viel weniger um derselben Wirkungen beiaulegen, die den übrigen ähnlichen oder gleichen Quellen Teutschlands absehen, sondern um die Aerzte, wel- che "Wegen der Lokalität oder aus sonstigen Grfln« den den Bentheimischen Brunnen vorzugsweise ih- ren Kranken als Heilquelle anempfehlen möchten^ auf diejenigen Fälle besonders aufmerksam zu ma« eben, in welchen sich durch unumstöfsliche Er- fahrungen die Heilkräfte der Schw^efelquellen Qber- liaupt und namentlich die Bentheimische Schwe* felquelle bewährt haben. Man wird hier kciuo schwülstige Aufrählung von allen möglichen Krank- heitsfällen ervirarten , in welchen vielßicht ein oder das andere Mal , ^wahrscheinlich durch Concurrens besonderer anderweitiger Einilüsse, die .Schwefel- <|ueUen Hülfp geleistet haben sollen , oder wirklich geleistet haben', sondern ich werde nur ku» dit»

jenigen Fälle herausheben, welche nach laünm' Er- fehrüiig in den Schwefelquellen ein üeilmutel fin- den, weichet durch künttliche X^achAhmuiig oder durch den Gebrauch anderweitiger Mittel nipht er-

{(ttzt wcrdei) kann. Wenn ich dabei die Krank- leittgescbichten nur ski^zirt mitgetheUt hal^e« ao geschah dieses, ^um das Ermüdende au Teribeidea, ^reiches die breiteu Kr^inkheitsgeschi^hten haben, worin sich meistens, indem ipa|i alle Umstände ängstlich hervorsuheben strebt, das ^esendichf unter dem unwesentlichen verliert^

Voraü glich wirksanr^ seigte sich die .SoliwafsU quelle in der Heilung Von Hautkrankheiten ^ aa- nentlich Ton allen Arien. von Flechten, w^avon ich 'einige Krankheitsfälle in s|>ecieUda Miuh^Uiiag werth hslte.

Ein Herr von ungefähr ^ jahreiif ledigen Stia- ües. litt au« erblicher Ai^l^ge you Jugend auf pe« gripdisoh fast alle 7 jähre $n aer allgemeiiien Flech- lenkrankheit. Gegenwärtig litt er wiederum seil dem Juhre ^817 an dieser beschwerlichen Knal^ Jieit, und w^r als er hier ankam » in ^inem ho- Jien Grade dami( behaftet, dafs nur wenige TbeUfb wie das Gesicht,, aufser den Augenli^drind^m , die innere Fläche der Hsnd und die Fufssohlen gäns- lich Tom Ausschlage frei i^aren. AnftngUeh WMrtie bei dem Gebrauche der 9äder, der i^usbruch der Krankheit noch st;irker, allein iiach einiger 2^ fing der Genesungsprocefs «n« und hi|i|degtQiM Stücke von abgestpfsener Epidermis fanden tjob je- desmal in dem gewärmten Laken f welphei dem Kranken heim Heraussteigen 9US dem Bsde gereicht w^orden war. Zugleich hörte die Absoftdening der Lymphe auf, welche den -pstienten nicht wenig quülte. Nachdem er 7 Wochen hinduroh die Bä- der gebraucht hatf^,. war er yon feinem yebel.gäni« lieh befreiet.

Eine yerheirathete Frau von nngßfähr ^ Jah* ren , hatte bereits seit }o Jahren eine sehr bedeo* icnde nässende Flechte an beiden Händen , die ihr auis^rordentlich viel Unbequemlichkeiten machte» .und ecgen welche sie die gebräuchlichen Aianei- snittel umsonst eebraucht hatte« Nachdem 919 im

Jahre 1820 fOnf Wochen hiii4iiK^ du hioiigt Bad

i25

giebiwieht liAtt«, Wit sie von ititfaJti'Utfbto) glmliok geheilt, ^ Im ^«rnuf folgenden FrAhjabr zeijgte eieK swer wxederuni eine Spur derselben, allem itaeb. •den sie wiederuni 5 VVocben hindiircli untere Ba* der bennCK bette, .war auch dieser Rest der Kraak- •Iteic wiederav güniliob Terscbwundeii«'-

Eia jonger Frejherr von al Jahren, hutte seit ^•einer Jugend Flechten im Gesiebt und an den HAnden^, -^e^^n weldbe er, aufser Tersohiedenen anderen Heiunitteln, frfilierachön die Aachener B^ .der eebraucht hattet ii^ ihm aber nicht den Nutzen .brechtevi als später unsere halten Schwefelbäder« Ueberhanpt scheinen die kalten Schwefelbäder geg^en Hfuthranhheiten den wsrmen Tonuidehe^ lu .eeyn^ indem in denselben das SohwefelwaSserstoff« .gas mebr Bxirt ist, «I9. {n den warmen., aus wel* -cheaw&lMm4 der Abhühlung der graste Thefl. •desselben entweicht, 7-* Nachdem der Freiherr schon

.wurde «nn so w^eit wieder hergestellt, ^ daTs nur

.4M>ch eine unbedeutende, das Gesicht heineswegee

mehr entstellende Spur der Krankheit surAckblieDu

Ein eaderer junger Mann von etlichen ao Jah* ren, litt an dem sogetiannten Mentagra^ und Wurde .durch den Gebrauch der hiesigen Schwefelblder in ■ehr knrzer Zeit so vollf tändig wieder hereestellr, dafs nicht die geringste Spur der Krankheit mehr surddkblieb , und auch in dem darauf folgenden Jahre, wo ich ihn wiedersah, durchaus kein neuer Ausbruch^ der Kranltheit^ erfolgte, weichet sonst häufig bei dieser Kranltheit der Fall iat.

Von- der Heilung der Qicht durch die hiesigen Bäder will ich hier keine speciellen Fälle antah» ren, weil jeder Fall au sehr ein besonderer ist, -und die Aufsählung aller zu weiiläuftig und für den erfahrnen Arzt zu uninteressant seyn wfirde. Auch ich habe die Bemerkimg des Herrn Suats* raths Hufeland bei unserem Bade bestätigt gefunden, dafs Torzüclich diejenige Form der Gicht, welche man mit dem Naiwen der nerrösen oder immate- riellen Gicht belegt hat, durch die kalten Schwe- felbäder heilbar ist. Wenigsicne evfoidecft die nuu

* 124 -^

iferielle Gicht, 'welche bereits xDil; Abiits vdn Gidii-

anaterie, mit Desorgcnivationen der Gelenkbüjadec

lind selbst der inneren Eingeweide, uAnaentiich der

Leber rerbundeh ist, eine geraume iSeic lündureh

den Gebrauch von Bädern ,' wenn sie ffebeiAarc oder

gänzlich geheilt werden soll. Es ist daher thöricht,

wenn dergleichen Patienten mit der Hoffnung nach

einer Schwefelquelle lii<;irei8on , innerhalb drei oder

höchstens sechs VVochen völlig geheilt su-vfrerden«

Der volle Qebraucb dei^ Bäder die ganze Badeadt

hindurch, nicht blofs ein Jahr, sondern einig« Jfah»

xe hintereinander fortgesetzt, vermag nur etwatgc«

gen eine Kraukheit, die oft Jahre lang tich im

Sprper bereitet hat. Ein zu kurzer Gebrauch der

'Schwefelbäder ist in solchen Fällen ganz uanfitii

indem zur Aufreizung aes Genesungs - und Re«

«orbtionsprocesses ein bestimmter Grad der Ein*

Wirkung erforderlich zu seyn scheint, den whr

aw^r nicht ^bmesse^ können , der aber bettimait ia

den meisten Fällen erst 4uf den . Gebrauch einer

xiichc unbedeutenden Anz;ihl von Bädern erlolgt»

Es verhält sich fast damit, wie mit der Chiaz ge-

fen das Wecbselfieber; auch diese will in der ee- Örigen Dosis gegeben seyn, wenn sie die Snaki- lieit neben soUr

Sowohl das vorige als auch dies JaHr finden sieb viele Kranke mit Lähmun^n der Extremitäten bei unserem Bode ein, und viele derselben verlies* .sen geheilt, oder -wenigstens bedeutend gebessert, unsere Badeanstalt. Dafs nicht alle Lähmungen und «Ue Grade derselben durch die Bäder heilbar sind« darf ich nicht erst bcmeikeii , dafs also auch hip[K iiiclit alle ^elieilt wurden, ist leicht einzusehen« Ucbcrhaupt haben die übertriebenen Lobpreisungen mancher Brunnenärzte den Bädern sehr getchadel^ indem dadurc)i eines Theils die Ansichten derprak« tischen Aerzte über die Heilkräfte derselben irre- geleitet wurden, und andern Theils eine erofse Aa- ssahl von Kranken ungclieilt und unzufrieden die Däder -wieder verlicfsen, und dadurch, dem Rufe der Bäder überhaupt schadeten,

Schlicfslicli will ich nuui noch einige der ia- teressantesteu Fälle von Lähmungen mittheilenj die durch das hiesige Bad geheilt wurden,

126

I

Das lufFallendite Beispiel Uefexte etn- jjmget Fnuen^iauner von etlichen ao Jebr^«, .wri<3ie,p^ reite' Mit 5 Jahren «le' Felge von Cönr^diolnw^ iijt>' eich XU einem Nerrenfiebec geteilten» nnin g^;*. aen linken Seite völlig g^lAimtYrer. .^.6ie gebirifC^« te !l Sömmeir hintereinancler die hieiieen Bftde^ und wu^de dednrch so vollständig wieder hetge- etellty defs mch nicht die geringste Spur einer vor^' aialigen Lihmung mehr ea bemerken war..

£in junger Freiherr' von nhgef&hr 21 Jeli» rea und niner sarten nerviSsen Constitati9n9 yerloir ans unbekannter Ursache auf beiden' Ohren das Ge- liöx völlig; er gebrauchte dafür den Galvanismne und w&hrend der Anwendung desselben bel^am .ec häufiee und heftige Anfälle Von NetvensufUl^i^ die am Cüt völlig das Gesiebt raubteii und beide untere Eztreinitäten lähn^ten. Dieser unglftekliclki' anstund hob sieh zwar «Ihp&hlich durch den Gie«' brauch von Arxneimitteln \ind kOnstlichen aromati«'^ echen Bädern, dafs sich das Gesicht, obgleich im- mer noch achtfach^ 'wieder einstellte, und die TAh^ mnng des linken Beins wieder^ verschifand* In diesem Znstande kam er nun hieher. Nachdem er' ungeEähr 5 Wochen hindurch die^ hiesigen Bäder

filOraucht hatte, war ohne anderweitige arr.neiliohe filfe* die Lähmung des rechten Beins ganz voll«, etändig gehoben, und das Gesicht hatte* merklich an Stärke zugenommen, allein die Taubheit Wir unverändert geblieben.

£in Mann von ungefähr 26 Jahren , seines Hand« irerks ein Schmidt , war in dem verflossenen Win- ter von einem sehr heftigen hitKigeii Rkeiimatismo befallen -worden, 'der ihn lange Zeit hindurch an das Krankenlager eefesselt hatte, und nach welchem eine 90 erofse Schwäche der untern Extremitäten morückgeolieben war, dafs derselbe nur vermittelst mweier Krücken zu gehen vermochte. Nachdem er 5 Wochen hindurch das hiesigo Bad gebraucht hat- te, war er völlig w^iedcr hergestellt^ iixiil konnte ohne Krflcken zu Fufs nach seiner lielmatii zurück- gehen •

Weniger glücklich waren wir in der Wieder- berstellnng von einer Reibe von Patienten, die an einer bedeutenden Schwäche oder im hohem Grade

196 :

in eiasr .Btiyöllfconiiiiiitii L&lininiig^ An b«ti«i» ua« tarn fextfemiräcen lin«ii; diaselöea wu«a «lot^ Aber die -Miire der Lebens jabva hiiunt»' «Ht 'JfftMv nttf Bieiu Miliuire oder wenigsnou frahcT'»!» Ijaiia erder Seedienete gewesen ; alle liatteft folg« lieh viele Strapatsen ausgestanden, und weartm 0lke« ren Erktltungen ansgesetst gewesen 4 eiaev dmmuihi : ben war früher ein leidensäaftlicher J^e» geew f en ; ein anderer War Bäeker und Bierbnusr« des eich von seiner Arbeit erhitst, öfitera der kälten. Zugluft au sgesctst hatte, Die meisten koante« awac nocn ohne mechanische Hfilfsmittel gehen» elUi» ihr Gang war unsicher , und die Vorwartsbewejguxi^ ihrer Beine geschah mit einer halbkreisföniiigefl^ Schwingung ; besonders unsicher war ihr Gaäg in der Dämmerung und bei einer schnellen Drehung des Körpers standen sie jedesmal in GeCkhr ainin- Mlen. Bei den meisten war auch eine uaTÖlK Kommne Lihnsung der Blase angeben , und es adhien- detainach der Siu der Krankheit in dem nnterii' Theile des Rückenmarks -xu seyn, aus welchem di» Jferren der Blase und der unteren Extremititen •ntsptingen*

rast alle wurden swar mehr oder weniger dareh den Gebrauch der Bäder verbunden mit der Douehif bedeutend gebessert, aber als völlig geheilt konn- ten sie dennoch nicht angesehen werden; allein es •cheint auch, als wenn nie ÄTaneikunst fdr immA daran verzweifeln mufs, dieses Uebel, welches so langsam gereift in einem so edlen Organe, als'daa Rückenmark ist, seinen Site hat, je durek irgend ein Mittel genesen zu können. ^

(Die Fortsetsung folgt).

2.

Warnung hei dem Gehrauch des Calomels in, itor-

ken Dosen»

Die neuerlichst von Hrn. P^(^£rtAo/<f "wieder em-

£fohiene Methode, den Calomel in sehr starken ^osen auf einmal eegen syphilitisehe Ufbel su ^e* ben, bedarf einer Berichtigung. Man hat nftmlich behauptet, dafs die iUrkiten l^Qiea dca Calontlt

■qT cimiliiV gaeebea, weiHg;ev hefuE« Wiikniik ■«! dMnDmnlinBl enr«gtea *ls kleinere Uos^wtf nnd sich dadafeh snüner ungeheuren Dreistigkeit in dexAiiJ 'vrendiing rerleiten lassen* Abe« man sei voreiehtigt denn diese Ünwirkssaikeit ist niekt immer vorlundtony nnd scheint nur daher au r Ähren» dals in vielen FÜlett der erOfste Theil des Mittels^ umuf^elöset wieder abgeht* Geschickt aber diee nicht» so können avdi die hefÜgsteii Vergiflungsanfillle erfoli^n»' wienaelu folgendes Beispiel seigt. Eine Person hatte inZei^ Ton 8 Standen 5 Doeea -ron 10 Gran Calomel ge^ irommen. Sie bekam darauf heftiges Erbrechen rov q»eichelartiger FlAssigkeit» he&i|;e Angst» Leib- schneiden» und 18 Sifible wäfsnchter, gr Anlieh* eehleimichter. Beschaffenheit» auch mit Blut ee- mischt»

Üeberhinpt wird diese Knrart nie auT Radikal- kur der Syphilis dienen» im Gegentheil wird sie leicht eine täuschende und scheinbare Besserung be- wirken. — Der Fall^ wo sie passend und gewifs höchst vororefflich ist^ ist» wenn es darauf ankömmt» eine schnelle Revulsion uiid Resorption' bei syphi- litischen» aber auch jeder andisrn gefihrliohen^ iLö- calaffectiea von exsudatorischer '£nuandung au be^^ wirken*

5. Dms ff^mrstgift, nicht Blausäure^ sondern Fettsäure,'

Dal eigne» sich in verdorbene^ Würsten *)» und auch »wie sich im Preufsischen einif^emal er- geben, in geräaclierten Snickgiknsen und fetten Fi- aehen» entwickelnde Gilt» welches datier auch eigentlich wohl Fettgift genannt Werden sollte -— iat» nach flerrn Dr* Xemers neuesten Üntersuchun- |;en **) keine BlsusXnre» sondern die Fettsämre oder

*} 8. dieses Journal des vorigen Jahres.

**) ^. Henke Zeitichrift für die StaatsarK- neikunde. lOSS. i. Quartal» ein viel L.elinreiclici eiit« Bauendes und lehr au eaptehleudes Journal.

128

dU Berthpletsche xootiiche Säure ^.weLcke aieh nn« tirr gawisien Umttäncleii durch eine gnimalitcliii. G&hruBg, die der Fänlnilii vorhereelieti^ entwickelt^ und welche «It Gift auf den Orgenisiaai wirkt«' •—Die 8peci£iclien Wirkungen derfelbea im 0igt* aiiitius tindy Vertrocknung im Mund und Sohlanda WOrgen in der Gegend des Kehlkopfes , Spannünjb Mauwerden und Blödigkeit der Augen ^ dum* pfe Schmersen im Unteueibe» bei höhern ^^bei^ Würgen,' Lähmung^ alljgemeine inoera und äuueri^ I Contraocion und Kigidität, Verdic&uig der Siftt| und der' Tod. ~

Wir können darflber nächstens eine eaiAduQ* liehe Schrift des Hrä. Dr. Kerner erwarten.

4*

'Shige Semerkuttßen SAei- den Hautwurm (Druam" emlus), von 1^ tili am Scotts Wundartt heim isten Bataillon der Artillerie zu Madras^ '

Unsere Kenntnifs von dem Wesen und den

Senschafcen dieses Wurmes, der auch von einigen chriftstellera Vena % edinensis^ oder Gordius a^ua» ticus genannt wird> irit nach unsers Verfassers Be- hauptung Treniger vorgerückt , als man es bei der häufigen Gelegenheit, ihn zu beobachten , verma« then sollte*

Der ausführlichste und neueste Schriftiteller Aber diesen Gegenstand y der Dr. Chisholm, ist be- stimmt der Meinung y dafs das Ey des Dracuneulus mit dem Trinkwasser verschluckt, und so im' Kör- per ausgebrütet wird, obgleich er die Behauptung anderer Autoren nicht ganz verwirft ^ dafs der Wnrm xuvjreilen audx das £y in die 'Haut der Menschen legt*

Die Species des Dracuneulus^ die der Yerfiufer an beobachten Gele£enheit hatte, gehört su der 4ten Species des Gordius^ nämlieli sam iacteuu

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d. i. fyGordius t Ollis albus opaeuSf habitat per myristm ' des m Junio ad Septmbrem in a^ait^* Dieter- Oor» dius hält sich voritaglich gemein thonigm aadl

Monate, ehe et zur völligen Jleife gelangt »und bit zu der Zeit verurftchc es nicht £e geringsten Beschwerden. Ist aber der Wurim ydUig aoseebil- dety so sacht er sich herauszubohren^ und didnroh entsteht Schmerz und Entzündung, die so lasgi andauern, bis er TöUig heraus ist« Wird er nnvor« tichtigerweisc abgerissen » so bildet sich nach eiui* ger Zeit cinto neue Entzündung, bis er ganz her« ausgekommen ist. Stirbt der Wurm aber in der Haut ab, so wirkt er hier als ein fremder Körper» erregt* eine bedeutende Eiterung, und ▼enizs^olit an1r ditfse Weise viele Beschwerden. Ist er aber lebend gani herausgekrochen , so hinterl&fn er ni#- niali unangenehme Folgen. Unsere gante Behand« lung tDufs' daher blofs dahin gerichtet aeyn, daa Herausbohren des ausgebildeten Wurmet ao iriel vrie möglich kh beschleunigen, welches am besten durch Umschlüge von kaltem Wasser , oder darek das Eintauchen des Fufses in kaltem Wasser ge- schieht^ Alle innere Mittel, den Warm su tödten»' find durchaus zwecklos.

Anmerkung des Doetor Kennedy m Edinbuirgh zur

vorstehenden Abhandiung*

Herr Kennedy sah einen Indianer auf folgende Weise den Dracuneulus aus der Haut ziehen.

Nachdem er nimlich bei der Untersuchung den Ort 9J9VO der Wurm lag , entdeckt hatte , hob ^er die Häuf mit einer Nadel in die Höhe^ und machte mit einem kleineu Messer seehs bis acht leichte Einaobnitte, so dafs dadurch eine OefEnung wie ein Geritenkom entstand. Nun ging er mit dem stum* vfen Ende der Nadel in die Wunde unter dem VVnrm, und, indem er ihn so mit der einen Hand anf eine sanfte Weise herauszuziehen bemüht war, atrich er mit der andern Hand, die er oft in kaltes Wasser steckte , die äufsern den Wurm umgeben- den Theile. Durch diese Methode wurde der Wurm

^oiini«Liy.B.5.6t. I

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llAinlutb rfiMT hilbrt Srund« gins hmiugexogn. , v«d im Patient ^ir tlidum tchmsnenfrei. Dw ' kanmnM^cne Übende Wurm vrit swei Fufi Img,

imnd, dicki hilbdtkrchiielitig.

. K>ch den Erfilirutigeii iimen Verfetier» lutten «UT lolclie Individuen an den Wurm gelitten, die auf der blOfiEH Efde I>f en ; diber ist er bei OOi- «ieian, die «ucli im Felde in Becrtiellen liegen, «ehr lelteni Doch leugnet er nUbt, difa »ie ihn such beim Bi'den ethilteii iiänneii.

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r Himmel, obitbon n!« g*nz heiter, liatri liga, s mit gebrochenen Wolken und Sod- _jnblieken, 6 trabe "^'ß'.- Windtige vriren ii^ 'troron licb Sl durdi Stuim iniieicbneten. Tin Tage Waren gelind«, tu 34 Tig^an war TbiuwettaT. HaebtfröiW gab n i^, dunatige Tage gab ea 10, an 3 wtt ttaikeE Nabel.

E* r^nete 12 mal, 4 mal bigelts ea , und 1 mal , fiel Sclinae. Nacl^reife waren 8. Der Betug de» gelallenen Waaaers betrug 1 Zoll I Linie. Sa* Baroi 76 mal aber v

Der höetatB Stand war am agHen a8' io|'

Der niedrigate am 5ten 37' 9

Der mittlerere ..... . aS' 3. ,

Daa Thtrmom»UT atand ji mal.dbar u. Der höohate Stand am aSaten 8 + - Der niediigfU am i6tan a.\Ä'

D,er mittlere 3 +

Dm Hygrom4t«r am fcucbteatan dan igten 76* am irockenateu den ii3(ten Sg", Der mittlere Staitd , , . - . ' £z*

Der Lvfnme_w»r ij Tag O«, 4| T.ge SäJ', 6 T. Siidoit, 7iT. SUKttty €\ t. ff Ml.

^ , 580 Kinder, (dami^eriitt«!

Drillinge , 4 mal ZwU* lin^).

Et «rorfr^it: 371 Penonen, (ill unt0ii tu

£00 l<&«r 10 Jaiuren^.

Mehr gehlem 209

CTiif Xiftclk wurden geboren. ^ Knaben.

98 Kinder.

Es #r«i-lr«tiwt#A/fcfr geborene Kinder: i3 Knaben.

28 Mldcben»

35. Gedrant wurden 79 Paare*

Im Vergleich zum Monat Januar hat 'aich die Zahl der Todesfälle um ^10, die der Geburten um 18 vermindert»

Vermehrt hat sich die Sterblichkeit« an Masern um ly amEntzandungsfieber uni 10, am Nerrenfie* l>er um 3, am^Zehrfieber um 9^. an der Bräune um I , aki der Wassersucht um 5 , am SchlagAufs um 3, an der Epilepsie um 2, im Kindbett um 1, an der Entkr&ftung um

Vermindert hat sich di^ Sterblichkeit 2 bei» Zäh* nen um a ^ unter Krämpfen um 7 ,. am Stickhusten nma, an den Pocken um 1, am Scharlachfieber um \f an der Lungensucht um fio, an der- Engbrü- stigkeit um an nicht bestimmten Krankheiten um 10 die Zahl der Todtgebornen um 12» *die der Selbstmörder %m 4.

Von den 171 Gestorbenen unt«!^ 10 Jahren yvä» ren 108 im ersten, 25 im zweiten^ o im dritten, 5 im vierten, 3 im filnften, i3 von 5 bis 10 Jahren. Die Sterblichkeit in i\e$en Jahren ist im Vergleicla xitm vorigen Monat gleich geblieben.

Im ersten Lebensjahre starben (die 22 Todtge- bornen mitgerechnet), 5j Knaben 5i Mädchen, dar- unter II ans Schwäche, 1 beim Durchbrueh der Zihat, 55 mit Kiämpfen» i an Schwämmen, 1 an

e-.

*34 -^

Scropbeln, I am Stickbitsten^ a an Frieseln, 4 an Eiitxuiiduiißifiebern»«5 am Zelirfieber, 1 an Gelb- sucbt« 5 am Scblagflufs, 1 darcb einen Ungldcki*

Von den aoo Gestorbenen über 10 Jahren 'waren

;s von 10 bis i5 Jabren, 7 von i5 bis 2», 19 von 20 ^ bis So, 21 von 50 bis 4o> 35 von 40 bis 5o, 26 von5o

bis 60, 49 von 60 bis 70, 27 von 70 bis go» 20 von V 80 bis goy 4 von 90 bis 100 Jabren. Die Sterblichkeit

in diesen Jabren bat sich in Vergleich sum-Iifto«

nat Januar um 10 vermindert.

Von den 35 gestorbenen unehelich geb. Kindern waren 3o im ersten, 2 im zweiten, 1 im dritten, 2 von 5 bis 10 Jahren Es starben 3 «u» SchwXcbe» 6 wuren todt geboren, 11 starben unter Krämpfen« 1 beim Zahnen, 1 an Schwämmen, 1 an Alaseni, l'an Friesel, 1 an der Bräune, 5 am Zahnfieb^r, ,s am SchlagAufsy 1 an der Gelbsucht, 1 am Kntsün^ dungsfieber, 1 wurde im Abtritt erstickt.

Unglücksfälle, 1 Mann und ^ 1 Frau sind tont im' Wasser gefunden , 1 Kind ist im. Abtritt erstickt.

Selbstmörder* 1 IVJann' hat sich exichoisen«

T)ie KranKheits -Constitution dieses Monatt blieb der im Januar .vollkommen gleich, katarrhalisch« rheumatische Fieber mit geilngerer entsündlichex Grandlage blieben yorherrscliehd. Der gelinde Frost, welcher m der Mitte des Monats bei südlichen Win- den eintrat, führte mehr lilutconcestionen zum Kopf und Brust herbcy. Halsentzündungen, beion* ders der Tonsillen, verbreiteten sich iram^r mehr, ebenso zeigten die Masern und der Stickhoiteiu Croup wurde sehr einigeln beobachtet*

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Beim Zahnen . * . .. 1 . L liier Hrliniutan ....

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Am WMiertupI« . ^ . .

An Maieni und niTtheln! '. '. Am SchleimGeber .... Am Frieaei und Heckfieber . .

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Am'^inltiebei ..... Am Nerveiilicber .... Am kihan Fieber . . . , Am abiehr. od. i.:].! eichend. Fieber All dei Lungenjiicht . . An derBraiifie .... der GelbHiclit . . . An der Wasieisiicht

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Am Bmolijchadei. ... An der K.i«cheiit:iule . : . Am Kreba . j

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DU Bihlhtktk d, pr. Heilkunde Mm i8a9 0tahSSti

OotiL Seh äffe r Versuch eines Vereins der I%«f - rie und Prmxis in der Beilkumt, '

' Kurze litteräriseke Anzeigen.

.<?« Kühn Medicorum Graecorum »pera* Vol. UL continen^ Claudii Galeni,

C. Bell Uher die Krankheiten der Harnröhre ete.

Th. Hancoek Hemarks on the laws and Phenih tnena of Pestilenee,

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G. JVlayer de Polypis uteri, F, Schmuhr de Psoriasis C^'Becker de Musicae vi salutari» A, Schulz de Chorea St. Fiti.

IJJ, Verzeichnifs neu erschienener Bücher, Frankreich»

Anzeige an die Herren Mitarbeiter des Journmlt

und der Bibliothek,

In dieser Ostermesso sind tUe Honorar« fAr den Jahrgang 1821' durch Herrn Reimer ausgsxahlt. Sollte einer der Herren Mitarbeiter^aaaelbe niohc erhalten haben, so eraucho ich, ef vor Ende dta JaJires Herrn Reither anziuieigen, weil. tpjUere Radi« nittiontn nicht Migenommen werden.

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der

practisehen Heilkunde; '

Herausgegeben

Ton

C. W. H u f e 1 and,

Kdnigl. Preufi. SuAUnth, Ritter dat rothm AdlUt« Ordern «weiter KUap^ erstem Leibtxs^ ProL der Me> dicin auf derÜnlTertit&t suBerUn, Direetor derKAnlgU Med. Chirurg. Actdemie fOr dat Militair» enten Anc der Charit^» MitgUed der Aeadmie der WiMentcliafteii etc.

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Onm, Freund , ist alU Theort^,^ Doch grün des Ziehens goldngr Baum^

GSihe.

VL Stück. Junius.

Berlin 1822* Gedrackt und verlegt bei C* Reimer«

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1.

Magnetismus. Medicina magica.

(Forticttung, S. Journal iSat M&n)«

JBwirki der Magnetismus dne Erhöhung odOf. JEnuedrisung der menschächm Natur?

öitr

Bttrachtung des SomnambuHsmus von Meinsr Mo'^ ralisdien und reBgiösen Seite»

JVlan hat so oft ond tiel von der ErhSlmiif und Vergeisti^ng der menacblicheii Katnr

fesprqcheB) welche die magnetische Be* andlang hervorbringen kfinne, und ea iat diefa ao tansendfach von Aerateir und Nicht- ärsten ohne weitere Prttfong nachgetpro- chen worden ^ dafs obige Frage aehr anffal« lend und befremde'nd erscheinen wird» Aber

ferade defswegen acheint ea mir von der fichaten Wichtigkeit, den Gegenstand anch einmal von der andern Seite £u betrach- ten, nm ao mehr, da ja die ganae Aagele- ipenheit dea Magnetismaa noch immer 6e-

fenatand der Unteraachnng and kritischen rttf^g.-ist« da eben dieser Pankt daa

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- .4 .- ^

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Hiobate und Heiligite des Menacitcn bertthrt, und da es gewifs keinen Freund der Menschheit gleiebgülti§; seyn kann, ob er dabei als Mensch erhöhet oder herabgewür- digt wird.

Schon im Jahr 1817 machte ich in mei- nen Mrläuterurigen über den Magnetismus hier- auf anfmerbsam.

Das FaViotn *tiehniUch t^rin alle Beob- aehter übereinstimmen, ist: die magnetitcht Behandlung fUlirt herbey^ in 4hrer-höchuten Stä» gerungy dm Somnambulismus, eme gänzHcht ff^illtnlosigkat , Aufliebung der Freiheir und Per* tönUchkeit, unbedingte Abhängigkeit von einem cn- «fcm ßf^eseny so dafs es schebit^ als habe ^igentm Seh das andere IVesen v^n dem magnetiar- ten Besitz genommen und lebe in ihm. Da- bii kommen nun Erscheinungen zum Vorschein^ die jenseita ' der geivöhrilidien Orehze der mensch' Sehen Sphäre Segen.

Hieraus lassen steh nan aber folgende SMiae ableiten w-

Das höchste, was der Mensch ha^ «nd wodurch er eigentlich vom Thier un- terschieden ist, ist -seine vernünftige Freiheit. Das, was ihm .diese raubt, ihn in eine unbedingte AbhSngigkeit^ von dem Willen eines andern Wesens setst, raubt ihm seine höchste Menschenwürde, und erniedrij^ ihn also*

t«- Durch die der menschlichen Orn- niaation eingepflansten Begrensungeu wird derMenach eben ein Individuum, aich selbst W«ll und Zwack a^inea Daaeyna, ab(^

. , 5

schnitten von ein^m grofaen Theil der ii^m Wirkungen des Universums, aber eben da-r dorch ancb |;eachätot vof einer Itfenge schid<« lieber £inflüsDe, und wenigstens mit sflineia jetzigen Daseyn nicht vereinbarer Sinfliiaas der physischen und geistigen Welt^ <*-^ Durch den Magoetismus werden diese Grei^«! Ken aufgehoben, der Mensch verliert seiltet Individualität 9 wird ein Theil der «U^- meinen Natur, ein reines Natnrdlog. J^ ist nun hingegeben heilsamen und SGnSdll«^ chen Einwirkungen guter und bjjser MXc||<i te< Was schützt ifau nun? ^

3. Das Thier,. de^ Vernunft undfireat» Selbstbestimmung ermangekid^ ist ebenfalla ein solches Naturding ^ dem reinen Natuv* trieb hingegeben und ihm folgend*. -^ Wir nennen es Instinkt. - Ist das,, was hior der Magnetismus gibt, etwas anders ala^ ebenfalls ein solcher Instinkt j nur ein höhfs^ Fif? ' Und wäre dann im Grunde ein solcher Somnambule mit allen seinen Ahn- dungen und Hellesehen eigentlich nichts weiter, als ein höber geatdgmta 7/iiar? «^ Das Tbier aber ist fest an diesem Instinkt» seingdttliches 6esetx, gebunden, und wird dadnrch immer richtig geleitet. -^ D^r Mensch aber nichts er soll frey seyn, und ihm ward dasu die Vernunft (die wachende) « gegeben, um den Instinkt so leiten* Knt« äufaert er aich deraelben, so ist er, beson- ders in den gemischten Zuatäaden des Som« nambuliamns, gänzlich derVerirrung hin« gegeben , und unglücklicher als das Thier.

4. Die höchste Leidenschaft, Sinnlich- keit, Trunkenheit, auch Krankheit, bringt

-^ 6 -*

gaas {ihnUcbe Wirkungen herror, ja bat •chon wundervolle Svaltationen und Tha« tnn eraevft. ^- Aber noch niemand bat Mtt$ eine Erhffhang der menfchlichen Na- tur i^aannt«

5. Nach der allgemein angenommenen Meinung 9 die auch viel Wahrscheinlicbee bat 9 ut dae Gangliensystem des Unterleibes der Sits und das Organ des magnetischea Somnambulismus« Das Gangliensystem be^ kdmmt durch die Magnetisation das Ueberge- wicbtfiberdasCerebralsystem. Nun ist aber nicht SU leugnen» dar» das Gangliensystem das System der bewofstlos in uns geschehenden Funktionen I der sur Erhaltung dea organi»

,fchen Lebena bestimmten, der YerdanuDgi Assimilation» Reproduction, desgleichen der Naturtriebe und Instinkte » genug dtr TMsr« hik im Utfuchtn^ ist, so dafs man wohl mit Recht sagen kann : „Nehmt dem Menachen den Unterleib und er ist ein Sngel.'* .-• Das Cerebralsystem iat offenbar das höhere» den Funktionen dea Geistigen dienende, -^ Nun ist aber das Eigentbömliche der magnetischen Operation, dafs sie das 6an-

Sliensystem höher au potensiiren und fiber aa Cerebralsystem eu erbeben vermag. Was heifst aber dieses anders, als die Tbierheit fiber die Menschheit erheben, und ihr die Herrschaft über die Vernunft

«eben? -^ Ist diefs eine Erhebong des [enschen ? Ist es überbaopt recht und er«> laubt ?

6. Wenn wir noch nicbt zn dem Irr« wabn gekommen sind, die Natur für Gott ixL halten^ «^ welchea nach unaerer Mei«

^ 7

nnng unnW ein CötÄendienst bleibt» indem man das W^rk statt des Meisters anbete* so müssen wir eie filr Gottes Werk balten, den SIeqscben aber für das höidi« ste Geschöpf dieser Natur, dem Küfleioh ein Strahl des («ttlipben Uchta mitffeCbeilt; vrnrde, um ahen die Natnrwund auch aeino. ei^ne^ mit allem was in ihm Naturtrieb iat, XU beherrschen t und sich dwfibar aq er-r beben, Was is( nqq alsQ eiq splpbea gäniilicbea HipfebeQ in die Natur und ihr Rei^b anders t als eine Untäufserung seiner böhera gqttlichen Würde und seines gel*

stiren VemunfU^benst Sin Abfall von der Gottheit?-^

" Alles diefi, und mehr ist nun in einem neuen Werk ♦),, was -wir hiermit deni Publikum bestens emufehlea ^ iu tiefer phi* losophischer Sntwickeiung und in «ehr star* ken Worten ausgesprochen worden , und. wir wählen hier einige Stellen heraus, um die Aufmerksamkeit des Publikofos mf dm Game rege i^u ma<ihen«

„Unerinnert merkt es jedemanu, dafs wir hier ($« $67) yon den Wirkungen des thitrischen MasnßüsmuB gesprochen haben. IJnd da wir einmal dureh den syatemati- schen Zusammenhang selbst genötnigt wor- den sind 9 bievon au reden » eo müssen wir auch 9 wiewohl mit dem grfiTsten inaem Widerstreben , noch etwas dabei verweilen, damit theils unsere Ueberaeugung von die« fer so wichtig gewordenen Sacne doutli«

*) Sachs GrunMnUn zu f iiMfit n^msn dynmmU 4ch0n System ißr M^d'uin^ i. Th0Ü. Berlin i$9U

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lichw herTortrete, tbeila anch damit sie, bei 'Unbefahgenen if^-enigsten« , überse^gend werden mögpe. Diese Sache ist bisher gröfs- tontheil« nor von Parteien , und zwar von •cbroff entgej^engesetsten vorhandelt i¥or-

tden. Uns scheint keine yon ihnen die Wahr- heit ergriffen su haben. Selbst StiegUtz'ens tief ^ eindringendes und sehr umfassendes kritisches .Talent hat nur die morschen ülieoreme geschüttelt , die Vornehmheit ge- demäthigty .die falschen Thatsachen ent-

^kWidet und ttberall nur bei- den Besonne- nen , ^ vorsichtigen Zweifel angeregt. Die Seche selbst aber blieb eigentlich unbe- rührt stehen, und ein eigener Erblärungs-

^versuch, dessen zu Grunde liegende Ironie V'erkannt wurde, hat vielleicht der Wahr« Iteit geschadet* Ob die^ seit Mesmer auf-

S treten, als Wirkungen des thierischen agaetismus vielfach berichteten Erschei- jrangen Lug oder Wahrheit sind : das ist der eigentliche Streit der Parteien bis jetftt gewesen« ITeber Betrug, Leichtgläu- bigkeit und Schwärmerei lichrieen laut die Gegner; viele ohne auf eine Untersuchung einzugehen, manche ohne sie zu Ende ge- führt zu haben, manche mit falschen Mit- teln und auf irrigem und irrendem Wege, manche mit provisorischem Antagonismus. Die wortführenden Freunde der Saqho ga- ben zu, dafs oft, wissentlich und unwis- sentlich, entstandene Täuschungen sich mö- lken eingedrängt haben, sie drängen selbst auf Prüfung und Läuterung der Thatsa- chen und versicherten, endlicH hiemit vöU lig aufs Reine gekommen zu seyn , ja gar keiner neuen Thatsachen iaehr zu bedür^

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feUf ttm die Sacbe gplorreicb absuschlierieA; Jene £iit8tellnB|fen , auch die durch tln- gflück entotandenen^ beklajHten sie ^ bemerk« ten aber, und mit Recht, dafs aach' dea heiligaten und höchsten Angelegenheiten, and diesen eben, am meisten, von jeher diese widerfahren seyen. Sie bestanden auf Anerkennung^ der Wahrheit dringend. Sie beklagten sich, dafs die Gegner sar fest- stellenden Annahme der '^hatsachen Zeng« nisse forderten , wie sie überall nicht zu geben, also aach nicht za verlangen w^- ren, denn nichts weniger ist oft gefordert worden, als dafs man das innere Caasali« tätsmoment leibhaft vorführe, den Erschei* nangsausdrack hievon verschmähete man mit angewöhnlicher. and alle Untersachung niederschlagender Skepsis. Wie aber dies« bejahende Partei selbst die Untersuthdn^ geführt, liegt vor ans; mit äafserst gerin- ger Aasnahme ist sie mit einer vorgefafs-' ten, fertigen Meinung, trots der wörtli- chen Protestation, eingeleitet und durch- geführt; Zeugnisse wurden beigebracht, die auch der mäfsigsten Prüfung als un- statthaft, verdächtig oder verwerflich sich erwiesen. Die Propheten waren nicht su gut, die Zauberer nicht eu schlecht, um nicht als Zeugen aufgerufen £u werden für beliebige Zwecke. Was Poeten erdichtet, alte Weiblein geträumt, Pbysikanten gefa- selt, schlaue und dumme Betrügerinnen sybillinisch verkündet hatten: das sollte nicht nur in die Reihe reiner Thatsachen anfgcnommcii werden ; sondern selbst Er- klHrun^ «eyn. Doch von der Art ist nicht Alles; Thatsachen auch wurden ai)gcfüliit,

-• 10 ~

von deren Wahrheit sich anbefan^^ne Be« obachtong fett ttbersengen konnte^ wie- wohl sie nioht weniger ersUunnngawftrdig iind; Heilanf^en, entschiedene Heilungen wurden in einer nicht geringen Anuhl von FSlIen durch die Einwirkung de« tbieri» eoben Magnetismua bewirkt , wo dae.ge* wohnliche ärstlicbe Verfahren lange und vergeblich sich abgemühet hatte. Manche Verkündigungen auch der s, g, Hellsehen- den gingen genau in Erfüllung, und toU che »war, die durch keine freie Berech- nung: aus dem Gegebenen in| Voran« be- stimmt hStten ermittelt werden können. Aber wohl gemerkt; alle eingetro^euen Verkündigungen von Bedeutung betraiC^a Creyeltbaten und Unglücksfälle , oder hin- gen doch damit zusammen. Unwahr aber ist^, völlig unwahr, dafs je irgend, eine solche s, g. Hellsehende änch nur einen flüchtigen, erkenntnden Blick in das VVesen der Dinge gethan hatte, dar3 irgend eine Wahrheit, sey es. in Bezug auf die Kör-

Serwelt oder auf die geistige, oder auf den Zusammenhang heider, von einem solchen Individuum erfafat und uns mitgethei|t wori- den wäre. Die Heilmittel, welcbe solche Personen in der Ekstase sich^ oder andern mit ihnen in Rapport Gesetsted, verordne- ten , waren immer entweder nach dem Sy« Stern des Magnetiseurs gemodelt, oder aus seinem; praktischen Schlendrian geschöpft, oder es waren völlig bekannte allgemeine Volksmittelt Die Erklärungen., welche eie über den Grund ihrer l^rankheiten gaben» waren immer dem System jßder der An^ sieht des Magnetiseurs Entsprechend an4

in dnnkelo AnadHicfkeD gehalten; [die Be« •ohreibunp Ton dem Baue nnd d^n Verrich- tnngen der innern Theile immer falsch, oder ana verheimlicbtom Wisaen geschd'pfl. Wir kennen einen Fall, in welchem eine solche Versackte das berüchtio^te Sonnen« l^flecht sehr schlecht, aber mit Entiiückeo über seine Schönheit beschrieben , nnd anch über den Chylificationsprosefs viel Fahchea und einiges .Wahre {gesagt hat. Korz yor- her hatte sie sich Belehrung aas einem ihr nicht verständlicben Bache geholt , ond das Beste war vergessen. Was sie über die wichtigen* Angelegenheiten des innern Men« sehen, über die SeeJe and ihr Verhältnifa 3&nm Leibe, über daa Yerbältnifs des Men- schen snr Welt| ca. seinen Mitmenschen and Gott aafgesetat haben , ist abgesehen von den Tiraden des allgemeinen Geschwät« ]&es hierüber, die anch hier hänfig da« Gän- se aosmacbten }. abgesehen anch von den vielen fällen, in welchen mit beachleri« schem , schnödem Betrng diese hochheiligen Gegenstände der letzten menschlicban For« schang entweihet warden -^ nichts anders in 'der Wumel gewesen als eine Orgie^ and ihre redenden Aasflüsse bacchantische Dithyramben. Welche tiefe, scbmerdiche Täaschnng^n mafsten biebei erfolgen l Wie leicht ists, die hohen Worte, die immer die verworfenste Verführang übertünchen, arglos für Ansbrüche eines in heiliger Glnt entsündeten Geistes r^n nehmen und ihnen »a vertrauen ! ja , wie wäre es aacb nur möglich, dieser Täuichun^ sich ohne eine tiefere Erkenntnifs des Bösen in seiner

Wuri^el m entwinden? Und so sind den»

12

•nch is der That Viele irre gefölirt worw den. Diesen aber wird die Erkenntnir« der Wahrheit i^agäng^lich seyn , und die Wahrheit wird sie wiederum frei maeben''.

,)In Summa; die die Sache des tbieri- acben Magpnetismua verhandelnden Parteien bestanden bisher nur aus Behauptenden und Leugnenden, und beide thaten hierin! %u viel und in der Begründung ihrer Bejabun-. gen eder Verneinungen zu wenig. Zum besondern Vorwurf mufs ^s noeh der Velr^^ neinenden gemacht werden , dafs sie nur bestätigende Thatsachm forderten» Fadum infectum fitn neqiut , wurde gesägt. I>tea aber war hier in der That nicht der rechte Ausspruch« Vor der Nachweisung der Tbat- aaehe hätte man die ^acbweiaung ihrer Möglichkeit fordern^ sollen^ denn nur das Mögliche kann wirklich werden. Man aage Aicht: die Thatsacbe führe ja auch den factischen Beweis für ihre Möglichkeit; das allerdings thut sie , wenn sie eine kt^ dafs sie es aber wirklich, und nicht blofso Täuscbung^ sey, kann nur durch die vor- angegang(»ne Erkenntnifs ihrer Meglicbkeit geprüft werden. Es tritt ein Taschenspie- ler vor uns , der mit gehäuften , wieder- holten , vermannichfaltigten Thatsaeben al- len Naturgesetzen widerspricht : es ficht uns nicht an , ob er auch seine Thataacben noch so sehr vervielfältigen möchte; wir werden in unsern wissenschaftlichen Ue- berzeugungen nicht einen Augenblick ge- stört, ja, wir fühlen uns dadurch nicht einmal, zu einer besenderen Untersuchung attfg«f4)rdert> denn wir wifsWi dafs aie dai

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I

nicht find, waa sie icheinen^ nicht da$ be^ -weisen , waa sie eu-beweiaen scheinea weil aie unmög^lich obwohl acheinbar wirklich aind. Würde man ao nnd in güti|°^em Geiate mit den Anhängern dea thie- riachen Magnetiamua verfahren haben, ao würde wohl aehi; bald volle Beaonnenheit eingekehrt aeyn. Dann anch hätten die Anhänger erkennen müaaen den offenbaren Widerapruch , in welchen aie aich mit aich selbst nnd mit ihrer Lehre dadurch ge* setfit haben, daTs aie daa Nichtwiasen finm Inhalt einer Wiaaenaeliaft nnd aogar einer Wiaaenachaft der Wiaaenachaft erheben^ den Schlaf wachend »nm Geaetzgeber des Wachena machen wollten. Dann würde vielleicht meameriacher Galimatiaa nie ent- standen, oder doch wenigstens nicht wie- der angeüatet aeyn« Zi|r deutlichen Ein- sicht endlich hätte es kommen müssen, dafs eine grofae Zahl a. g. Thataachen völlig nnwahr aeyn mufs^ weil aie in aich aelbst sich anfheben, unmögUch sind, und was wahr ist, ein Gräuel sey. Und dies eben ist unsere innigste UeberKengnng, diewirnnn darsnlegen nna bemühen werden. Zuvor aber betheuern wir heilig durch reine Wahrheitsliebe sur und in der Untersu^ chnng geleitet worden sa seyn. Als d«n •ntsebiedensten Gegner des thierischen Mag- netismas bekennen wir uns freilich ununi- wooden, weil uns swingende Gründe da£u bestimmt haben; gegen die Personen der AühSnger aber fBblen wir keinen feindli- chen Zngi wir erfreuen uns der Freund- achaft mehrerer nnter ihnen, nnd sind von inniger Hochachtung für viele durchdrnn-

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ftn i wir nennen von den Verstorbenen nur iden als Menschen und Gelehrten f^Ieich yerehrlichen ft^einhok und den nnsterbÜchen JRefV, von den Lebenden die trefflichen Män- ner: J. üi Trmranui^ ÜT/eser und Na88^\

jyStiegUtt hat die ersten Grade von den ipütern ^ s. g^ hohem strenge ^eichieden, indem dtis Schlafwandeln, die Clair-veyan- ce, die Ekstafie> anch ohne thieriscb - ma j- netiaohe Einwirkongi selbstständi^, akZn-- stände anderer^ verwickelter oder einfacher Nervenkrankheiten beobachtet werden» Die- se Scheidung^ ist selbst von vielen Anbfin« ipern beifällig ang^enommen worden. War können ihr nicht beipflichten , denn in der That bildet das ganee diese Wirkungen von ihren unscheinbaren Anfangen bis su ihrer verwirrendsten Höhe eine wahre Rei*. he, deren Glieder, weil die Suceession in* nerlioh bedingt ist, zwar einzeln auftreten können (es bildet sich die Reihe nicht dnreh)^ immer aber nach dem Gesetze der Succes«^ siooi welches sie auch deutlich ausspre- chen. Dieses Gesetr. istt metbodiscbes^ gradweises Ueberwälti^en des Freien, Gei- stigen , durch das Rnechtisch-e» Thierisohe. tJeberblicken wir die gante Reihe der. thie- risch- magnetischen Wirkungen ^ so finden wir am ersten äafsersten Ende Steigerang des Lebensturgors im Blute mit Schwächung des freien selbstständigen Willens und .Er- mattung der Gehirnthätigkeit^ und am- an- dern Extrem finden wir den Menschen als freies Wesen völlig aufgehoben^ meist in zerflossener thierischer Behaglichkeit^ kaum noch ein Automat tu itenneA. Es ist mit

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ftiit diplomalischer Cenanigbeit bezeugt wurden y daf« eine «olche Person^ £or all* d^em einen dfTentliöhen Vei^herrlicbang der •tliierisch- tnaf netischen Wirkotigen^ in^ eine grufae» gemiichte GeftellBchaft gekommen aey^ und ein wahrhaft schaudarerregendea KunttBtfick an sich habe Vollbringen lassen : nachdem sie nämlich der Magnetiseur dnrch eine geringe Manipnlation in einen starr- krampfahnlichen Znstand versetzt hatte, mnfste sie willenlos» Wi6 das Eisen dem Magnet^ seinen Bewesungen folgen ^ an seinen Fingerspitaen* hangen» schweben, sich niederlegen und aufrichten lassen; J[Qr£y den vollkommensten Beweis der ei- genen Vernichtung nnd der völligen Hin^ gäbe an einen nicnt gekannten^ nicht ge* prflften» nicht ^n bestimmenden» in dieser That selbst den höchsten Mifsbranch ans. übenden Willen geben* Und dies war ein Frauenaimmer » deren tüchtige Gesinnung man noch 2u rühmen wagt --^ und dies ge- schah in grofser Gesellschaf)» vor vielen Personen» die sie nie gekannt! Nun» so etwas nnd viel Aehnliches» das als Triumph der thieriseh - magnetischen Wirkung an» geführt wird und das leider 1 wahr ist, }a der gan£e Znstand in den s. drei höhe- ren Graden, Ififst sich der ganzen Art nach nicht mit Zuständen von SromnambulisnitiA und Ekstase vergleichen» welche als Fol- gen voo Nervenkrankheiten oder übermafsi'^ ger geistiger Anstrengungen zuweilen be* obachtet werden* Diese sind dann tloen- nente augenblicklicher krankhafter Diffe* reneen zwischen dem Cerebral- und Gan- gliensystem; im unbewachten Schlaf vindi-

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•mm- 16 Hl-

cirt sich dieses einen momentanen Sieg, oder in der Krankhei( seibat, welche ab- norm sn &eyn nicht verläagnet. Niemand täuscht und niemand wirds. Der Arst vreiüst dafs ihm abzuhelfen geboten ist, der Kran- lie erflehet Abhülfe, der Somnambnle spricht in seinem wachenden Zustande nicht ohne Noth, und dann nur mit Scheu, yon dem, was ihm nächtlich begegtiet. AUei gehet hier, bei hinzutretendem Bewufstseyn, ehr- lich ^nd redlich zu« Die physische Ord- nung ist gestört, die sittliche aber unver- letzt. Das Volk selbst, im richtigen Ge- fühle stehend, spricht davon mit Apprchen- fiion und nennts: Gehirnzerrüttaog^ et glaubt dämonische Wirkungen für gdieim begangene Frevel in diesem gestörten Lau- fe der Natur zu erblicken. Wie ganz anders verhält sichs mit dem thierisehen Magnetismus : scheulos , keck und heuch- lerisch tritt das Ungeheure als Zustand ein; eine Stelle wiires einnehmen in der Ord- nung selbst, ja, eine höhere will es seyn. »• Und dies ist keine blofs subjective oder gradweise Verschiedenheit, sondern eine durchaus wesentliche, die wir anzunehmen dasselbe entschiedene Recht haben, als wir'j unbezweifelt in andern Fällen dürfen und thun, wo eine sonst nur vorübergehende, blofs symptomatische krankhafte Erschei- nung, sei es im Leiblichen oder Geistigen, sich bis zu einem festen Zustande (statns) ausgebildet hat. £s ist hiegegeh kein Ein« wand, dafs auch die in Rede stehende Wir- kung des thierisehen Magnetismus keine beständig, dauernde sey, und dafs ihr ein gewöhnlich natürlicher Zustand folge; denn

theils

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theiU oinffl znr Einkehr: diaaea natttrli^hM Zostandes, «aU er ohne grofse nnd heftige lieiden des behandelten Sabjecta eifel^n^ ein besondera aufhebender , . magneti#oher Act geacbehen, zum YoUen Beweiae der vernichteten höheren Peraönliehk^it 9 theils auch gibt sich ja -«- waa ein aehr wichti- ges Moment snr BenrtheilnAg iat das Individanm wissentlich dieaen Einwirkungen hin. Dieae Hingabe kann in vielen Fäfien anfänglich etwas blofa Unbedachtaamea, oder ein zn bedanrender, wenn auch nicht m entachuldigender Schritt der Versweiflong aeyn ^ apäter aber, wo es mit Lnat und mit einer granaenhaften Art von Oatentation geachiehty da iat die Hingabe ein deutli» eher Ausdruck der. vollendeten Verkeh- rung dea ganzen Weaeaa, eine wahrhafte Seibatvernichtung, £inwilligui|g aur gren« aenloaen Unterwerfung unter einen völlig Unbekannten , ein freventlicher Schritt aus der Freiheit in die Knechtschaft. Und hört denn das Verbal tnifs der Abhängigkeit dea Magnetisirten vom Magnetiseur ganz auf? Rühmen nicht die Magnetiseur selbst^ dafa aie, auch in meilen weiter Entfernung, so- bald sie es wollen, durch die Fixirung ihm res Willens, wie sie sagen, der bezügli- chen Person mit Sicherheit das freie Be- wnrstseyn aufbeben und sie in den Schlaf werfen können? Welche Tiefe der Ver- kehrtheit, wenn dies wahr ist; und wenn unwahr , welch' entsetzliche Lüge , welche Verbindung zur Verbreitung des Trugs; und wenn nur zufällig zusammentreffend, welche Voreiligkeit und Unbesonnenheit in der Behauptung ! Was wir aber selbst,

Jonrn. LIV. B. 6. $u B

M 18 «

auf mehrfacher y ^^enaner Beobachtnn^, all saverläfsige ThaUacfae bezeng^en ktfnneiii iit: dafs Pertonen> selbst von höherer, fei- nerer Bildung, die jemaU unter deiA vol- len Einflaate des thierischen Mag^netüinas gestanden hatten, auch nachdem diesek* eine

Seranäie 2eit hindnrch irict Aichl mehr tatt fand , dennoch ans der AbbSitgigkeiti ja^ ans der ihnen selbst schon Ikstig wer- denden ^ sich nicht haben retten kSonen. Freilich aber hatten diese Personen die Üe- berzengnng \on der Verworfenheit nnd 8chlechtij;k<6it der Jansen Sache noch nicht l^ewonnen. Diese Ueberseng^nn^ aber anch allein kdnnte wiedernm snr Freiheit füh- ren ) so wie sie selbst nnr die Frucht ei- niger wi^dererrnng^enen seyn kann/^

j^Einlenchten innfs es nun wohl: dafs die Wirkung des thierischen Maj^netisrnns eine in sich gelbst völlig geschlossene Rei- he bildet I dafs keine ihrer Erscheinungen mit andern, wenn auch, der Form nach, einander ähnlichen , verwechselt werden darf. Jene von Stieglitz vorgenommene Schei- dung mufs also wieder aufgegeben werden. Noch mehr Grande dazu werden sich im Verlaufe dieser Untersuchung, jomehr sich das wahre Wesen des thierischen Magne- tismus kund geben wird, von selbst dar- bieten/'

„Wohl geben wir es, wie es auch wahr ist, den Anhängern des thierischen Magne- tismus EU f dafs durch dessen Wirkung das Cerebralsystem in seiner Thfitigkeit suspea« dirt, das Gangliensystem hingegen zn ei- ner ihm völlig neuen und sehr ansgebrei-

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«

teteti erweckt werden Wir fragen sie abert ob eine solche Omkehmn jf nicht ein wah* rer OrSael fey, und ob «ie wiatentUchy in tirelcher Absicht et auch geschehen möfe^ herbeigeführt werden därfe? Und in der That> nicht aweifelhaift kann hierauf unter Freunden der Wahrheit und dea Rechte die Antwort bleiben« Nichts , dorchaoa nichts läfst sich, wie emsig man auch da- nach suche t cur Vertheidignng oder auch nur aur Entschuldigung der Sache vorbrin- gen. Denn das Einzige^ was nian als die Lichtseite anfahren könnte ^ die scheinbar grofse geistige Entfaltung, welche im Zu- stande des s. Hellsehens sich offenbart, eben die ist die wahre Nachtseite und nö- thigt uns mit Abscheu den Blick davon su wenden* Denn wollen wir denn und soUsn wir jedem Geiste, blofs weil er Geist ist^ huldigen? Und man erwäge, welch ein Geist dies ist ! Wir wollen hier weiter nicht gedenken, wie oft schon gans offene bar unter dem Schutae dieses Geistes die cepriesenen Soenen des Hellsehens mit Sün- de und Schande geendet haben. Aber man erkenne ihn an seinen andern Früchten* Seine erste Wirkung ist Schwächung des Willens, des BewuCstseyns und der Frei« heit, und seine letate völlige Beraubung derselben« Soll lo etwas Wesen begegnen, die cur Freiheit berufen, begründet, ge- baut sind? Man sage nicht: das eben ist der höchste^ reinste Wille, das schönste and befriedigendste Beiirufstseyn die herr- lichste und voUkammenste Freiheit ^ alles Eigene hierin au verläugnen nnd rückhalt- los hingegeben au aeyn. Wohl ist dem so i

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i .

so ^

aber irem iaders kann nnd darf man io aich hinj^öbaki, als Gott selbst, dem Vater den Lichts, der ewigen^ lauteren, anwei- sen Liebe? Und begehrt Gott selbst diese Hingabe Ton nns anders, als von mnserm Willen; mit nnserm Bewufstseyn nnd mit Yoller Bestimmunj; tinserer Freiheit? und wül das Gett, so bedenke man das Gränel- hafte einer Scene,. vro ein Mensch , ein Megnetisenr, vor ein Wes^n seines Glei- chen hintritt, von ihm völlige Hingabe an- nehmend-, dasselbe heraasreifsend ans aller Verbindnng mit seinen Mitwesen , mit den aonst liebsten und thenersten ; dasselbe sich irillen und bewnfstlos verlieren lassend in seinen Willen, wie er anch ausfallen mag. Und er selbst dastehend in einem Wirken und Than, das er selbst nicht kennt, ^a$ Eine nur wissend, oder wenig* atens wissen könnend , ^ dafs er eine von Gott selbst begründete Ordnung durch eine dunkle , ihm völlig verhüllte Kraft^ auflöst! Wer kann ohne den tiefsten Abschen sein Auge auf einen solchen Anblick gerichtet halten r

„Nicht gemildert wird die Verwegen- heit des Unternehmens, dafs man dadurch heilen will, und heilen solche Krankheiten, die dem gewöhnlichen ärztlichen Bemühen nicht weichen; denn einmal ist gar nicht die unbedingte ärztliche Pflicht, alle Krank- heiten SU heilen , wohl ists aber unbedingte Pflicht, nie etwas an sich Sehlechtes sn unternehmen. Sodann heilt ihr ja nicht immer damit, ihr wifst nicht : was das Mit- tel sey, wie es wirken ^ wie die ganse

91 rr

Sache eoden werde« Eadlieti aber durften wir gewiasenhaft, aas fester eigener Er- fahrung bethenern, daJGs wir auf völlig er- laub tem Wege^ dorchana wissentlich wie? alle diejenigen Krankheiten , die dasi ge- wöhnliche ärztliche Verfahren freilich nicht besiegt y die deshalb vorsngs weise als Ob- jecte für thierisch magnetische Bebaadlang gehalten werden» mit dem günstigsten Er- folge behandelt/ und völlig geheilt baben.*!

Dies sey genng^ und wir federn die, beiden scharfsinnigen und redlichen Y^^ theidiger des Magnetismus, Hrn. Kitter und Hrn,^ Nus von Esthtck^ anf^ ijbp von. diesen schweren Beschuldigungen xu befreyeui und diese Aufgabe, so wie sie es verdient, einer tiefen und gründlichen VntersncihuRg zu

würdigen^

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(Dls Fortistiimg folgt.)

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Einige Wort»

Aber

liiflammatiQ intesdnorum lenta

rhewufttic^

•ine bisher yerkannte KrankbeJl» am eignen Erfabnuigeii

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Dr< Adolph Goldmann«

Orobhenogl. Hediicjier Physicats^Ant dtr HwT*

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I Jer erste Keim der Heilkunde verdankt bekanntlich einzelnen Beobachttinfen und Srfabmn^en Von Krankbeits - Ergcheinnn* fen und den daj^egen angewandten Mit-* teln «ein Daseyn* Die ZasammeosteUnnj^ und Vergleichnng dieser Erfahrungen ffibr* te anr Abttraetion y und so entstand hier« ans ein witaenscbaftUehes Gebfinde,

Erfahmng also ist es , woraus das Vovr handene und Wahre dieser Kunst, als sol- cher^ hervorging r Erfahrung kann es auch- nur seyn^ wodurch sie immer weiter be«. fördert werden kann , seil | ond mufst

-P. «5 -

Hier»q genügen <iber nicht «Hein dim Auf^ähloDj^ vieler gJilckHoh gtli^h^ JFgllt -^ denn hier bleibt ea imm^r sweifeltiaft ^ Qh der angegebene Fall (kr wirklich Var». d^r er «eyn aollte^ pb der Beobachter sich nicht in seiner Diagnose geirrt (was wohl niclit sehen derFaU seyn mag)^ ob derselbe n^cht, als Anhänger einet o.der des. andern Sy- stems, manche andere Krankheit für^die- jeDigei die er ger^ie sehen , und vor «ich haben wollte (da man bekanntlich leicht das findet j^ wais man beim Suchen cu fin- den boff|)y und un^gekehrt, gebalten habe? sondern, und vorKfiglich solche mit ua- gJücllichtm Awgange.

Hier wird nicht nur di« ntttsliche oder schädliche Wirkung dieses oder jene« Mitr tels genau ausgemitteltf sondern, und was die Hauptsache ist, durch die Leichenöff* nung erscheint dem Arste die vorhanden gewesene Krankheit in ihrer vollen Rein* heit2 jetzt erst erkennt er sie wirklich; und indem er nun die Symptome, denNuti^en oder Nachtheil der angewandten Mittel^ mit dem dagewesenen Leiden Tergleichtjt gelangt er sur wirklichen Erfahrung, sur Gcwifsheit in seiner Annahme^

Längst schon erkannte paiit zwar den Werth der Leichenöffnnngen, und es hätte um deswillen dieser Bemerkung eben nicht bedurft ; indessen kann ich mich doch nicht enthalten , noch besonders aufmerksam dar- auf £U machen, dals doch alle, und bei- ders )unge, Aerzte dahin streben möchten, viele ihrer verblichenen Kranken, selbst wenn es mit Aufopferungen geschehen soll«

»4 .—

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te, sn «eciren, den Beftind tlch deutlich zn merken y nnd in müfsigen Stunden bis- weilen darüber nachzrudenken : Es wird dief^ .gewifs weit mehr Nutzen für die Kon0t haben y als die vielen ^ in der nene» ten Zeit erschienenen Schriften , die mit Mathmafsun^en^ Meinun^op, Speculationea w. an^^efüUt sind.

Durch besondere Umstände begünati^y Ikatte ich die in der Landpraxis sonst selt- ne Gelegenheit, durch Leichenöffiinngen mir Aufklärung über eine Krankheit su verschaffen; deren Resultat ich hiermit^ in der Hoffnung^, dafs dieser mein erster Ver« such^ hervorgegangen aus dem Streben, für Menschheit 9 Kunst und Wissenschaft %jjl wirken, eine, schonende Würdigung er« halte, um so mehr mitzutheilen mich ver« anlafst sehe, als der Gegenstand seiner änfserst schwierigen Diagnose und Thera« peutik wegen, mir einer wohl zu beach- tenden Rücksicht würdig zu seyn scheint.

Ich beabsichtige jedoch nicht, eine neue und besondere Lehre aufzustellen, da ich aus mehreren neueren Schriften weifs^ dafi der hier abzuhandelnde Gegenstand hin und wieder schon beobachtet worden ist: aber eben um defswillen halte ich es auch nicht für überflüfsig, oder anmafsend, meine Ansicht darüber aufzustellen und einer öffentlichen Benrtheilung zu unter- ; werfen; da er, so viel ich weifs, bis jetzt nur nach dem Tode durch die Section, und da noch nicht ^nmal, sänem wahren ff-esen nach erkannt wurde; über welchen fo^lich noch

f6 -^

keine , elü aUg^emeines Licht verbreittade; Schrift erachienen ist.

Als Grund y waram yorliegende heit so leicht verkannt wird» yerdiönen folgende i&wei Momente erwähnt «u wer« den:

i) Weil die pathognomonischen Symp« tome der Entsündongen entweder ganz feb* len , oder doch wenigstens so nnbedentend sind, dafs man sie leicht übersieht,

2) Weil mit dem Neuergriffenwerden je eines andern Organs die Symptome ^be* sonders diese»» nm ladend gewordenen ^ grell in die Augen fallen, und daher während der ganzen , immer aufwärts schleichenden^ stets einzelne Gebilde neu ergreifenden Krankheit, sich vielfach Terändert «eigen müsseUf

El ist daher auch kein Wunder, dafs; je nachdem die Krankheit sich in einem verschiedenen Individuo vorfindet, je nach- dem Krankheits > Ursachen , Symptome u; s. w. aufgefunden werden; das Leiden bald mit Hämorrhoidal - Menstrual - Wurm- krankheiten , Hysterie , Inf ar aus , Catarrhug ventricuUf Scirrhus pylori, Volvulus^ Leberlei« den allerlei Art, TiLhercylat pulmonum etc, und zwar um so leichter verwechselt wird, als von diesen Kranken so viele unzusam- monhängende , und selbst sich widerspre- chende Symptome angegeben werden ^ dafa der Arzt oft nicht weifs, welche derselben Haupt- welche Nebensachen sind.

Bei einer meiner Patienten, wozu ich noch in den letzten Tag-en ihres Lebens

27

wtohsel, vorsüglicb gegn nout KaU^ Kopf- weh, Niederee«cblag«nheit , Anj^st» Furcht» leichtaa Erschrecken, Neigung »am Aer* ger^ veränderliche Gemilthtstimmung, bald. Weinen, bald. an9gelassene Muaterkeitp Znrückciehen von GeselUchaften , n. a/ein gestörtes nnd gereistes Nervensystem be^ urknndende SrscheinnDgen j darch abwecb« selnd starke nnd vrieder yerminderte Dfs« Inst, periodisches Anfgetriebenwerden des sich sonst gans weich anfttblenden Unter« leibeSf sumal nach dem Genüsse geistiger, gewürzhafter nnd saurer Speisen oder Ge^i tränke} durch bald bittern bald Muem Ge«- schmeck und AufstoCsen a, gastrische Erscheinungen, wobei jedoch die Zunge gans rein oder nur dünn weifslich belegt ist } nur selten findet sich ein , bald wieder vorübergehendes, Leibweh, Platulens, KoU lern in demselben. Ferner Frösteln, blei« che und trockne Haut, vorübergehende rheumatische oder catarrhalische Erschein nungen^ Kälte der Füfse mit einem eiee* nen^.des Nachts mehr brennenden, Gefühle von Ameisenlaufen in denselben , Abgeschla« genheit der Glieder u. s. Der Stuhl- gang ist härtlich und träge t die Harnex« cretion vermehrt, dünn und wässericht, der Pnls ist nicht verändert, der Schlaf wie gewöhnliche so dafs auch die Kranken in diesem Stadium aufserhalb des Bettes sieb befinden , ja selbst ihre gewohnten Geschäft te verrichten können.

Bei Individuen weiblichen Geschlechin, wurde die Menstruation Anfangs sclimcrir- baft, der Blulabgang vflrmindcri^ gewüha«

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lieh von dankler Farbe, and Unmpicb^ er wnrde im Verlaufe immer tpfirlioher und seltner, bis er saletst gane ausblieb, "WO sich jedoch jedesmal aar Zeit, wann er hütte eintreten sollen , wehenartige Scbmersen im Rücken und der Uterinal- gegeuA^ Schmerzen im ganzen Leibe ^ die sich nach einem bis drei Tagen wieder ver- loren, Aafgetriebenheit des Leibes, Appe* titlosigkeit, üliles Aufstofsen, Ekel, selbst Erbrechen , einstellten.

Die Daaer dieses Stadiams ist nnbe* stimmt^ es. kann kurz seyn, es .kann aber aach 4 bis 6 Jahre anhalteor

a> Stadium inflammatorium*

Der Uebergang der Krankheit in die* ses sweite Stadium ist so anmerklicfa , die Zunahme der yorliandenen , und die Er- ■cheiRung neuer Symptome so allmSUich, dafs sich genau die Zeit desselben nicht ausmiiteln läfst. Der Kranke nimmt nun an Kräften ab , alle angegebenen Symptome nehmen umgekehrt, wie erwähnt, allmäh- lich £u; die Kranken werden so reisbar, dafs die geringste äufsere Störung, der ge- ringste Affect sie kränker macht; sie be- enden sich unwohl, ohni ein Uebel vor- züglich und besonders nennen zu können; sie klagen über so vieles , dafs man im Un- terl<3ibe, worüber sie wie gewöhnlich im Anfange, ja oft während des ganzen Ver- laufs dieses Stadiums, fast gar nicht beson- ders klagen, am allerwenigsten den Heerd der Krankheit sucht; ^enn man aus dem noch zu erwähnendoui und der Gesaowni-

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li9it der ang^ej^beMn Erf oheiainig«n ^ die Krankheit nicht erkennt. Die Kranken wer- den jetst mehr an das Bett gefesselt, der Stahij^ang wird jetst hartnäckig verstopft^ und mermit nimmt das Uebelbefinden , die Beschwerden des Unterleibes, die anfangs blofs in einem unmerklichen Gefühl Yoa schmershaftem Drflcken bestanden, immer SU f sie werden mehr .drückend und schnei« dendy als klopfend, stechend, oder span- nend, und nur selten werden sie dnrch die äufsere Bertthrang vermehrt; der Leib ist nicht aofgetriebon , nicht in Hinsicnt der Temperatur erhffht. Der Wärmegrad der Hant, die Beschaffenheit des Palses (der weich^ klein, ungleich, sitternd, oft aus- setxend, übrigens nicht sehr beschleunigt ist) und des Urins deuten mehr an'f einen Krampfftustand , als auf wirkliche Entzün* duDg« Der Schlaf wird jetzt mehr unru- hig, leicht werden die Kranken ans dem- selben erweckt, es finden sich viele, oft unangenehme, erschreckende Träume. Der Appetit nimmt in dem Grade ab, wie der Dnrst steigt, es erfolgt Erbrechen bei dem Genüsse von Speise oder Getränke, und kehrt so oft wieder, dafs Knietet selbst KafTee, Thee, Suppe u. s. w* Erbrechen erregt. 4

So geht die Krankheit immer weiter, ergreift die Nieren und man findet die, bei chronischen Störungen dieser Gebilde vorhandenen, Erscheinungen; als I>ysuria^ Strangwria^ und selbst Ixchuria^ Der anfangs dünne wäfsrige Urin wird jetzt dunkel, dick, bierähnlich, und von stark ammonia-

So

lischem Gerüche -^ $ie etgtBitt dteXieberi und es finden sieh gelbliche Farbe der Hau^ Dradk in der Leberfe^endi bisweilen gal- lichtes Erbrechen und Dorchfall^ welcher lefttere aber bald wieder der habituellen Verstopfung weicht, bitterer 6eschmack| Aofstofseni dick and gelb belegte Zangei n. s. f.

Bei fortschreitender Krankheit wird nun anoh die Lunge ergriffen) und nnn folgen anfangs die Erscheinungen der Pneu* moma habitualis^ später die der liib€rcula ptd* tnonum. Jetst wo die Krankheit nicht mehr weit von ihrer Entscheidung (dem Tode) ist^ fängt auch der bis jetEt nur das Ge- präge des Krampfs tragende Puls an^ fie- berhaft ftu werden; er ist jetEt gewöhnlich schnell, .klein» doch härtlich, bisweilen aussetzend« Der Schlaf fehlt jetzt ffana, oder er wird, wenn er eintritt» durch er^ schreckende Traumbilder bald Wieder un- terbrochen*

Merkwürdig, und für den jeUt erst hinzukommenden Arzt täuschend ist es, dafs die Erscheinungen der zuei'st ergrif- fenen Organe immer weniger anfTallend, und zwar so erscheinen, als ob sie nur ein secund'aires Leiden des jetzt gerade am meisten afficirten Organs wären*

Die Dauer dieses Stadiums ist eben so unbestimmt, als die ^es ersten: Es kann ebenfalls kurz und lang seym Im Allge- meinen ist es kürzer als das erste, obwohl auch es , wenn keine besondere, heftig stö- rende Einwirkungen es 'beschleunigen, eia halbes bis zwei Jdire andmem kann»

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3. Sta^üjon coltiquat^m„

Es dauert drei bis höchstens 7 Tag^e« Während desselben werden die Sohmersen^ im Leibe nnerträfplich , alle Se- ond Ex« cretiones sind unterdrückt^ die Haut, Na« sen- und Mundhöhle sind trocken, die Ex- tretnitäten» besonders die Fürse, bei allge-' meiner trockner^Hitce , nicht £u erwärmen^ der Leib wird stark angetrieben, gespannt» bfi der lebesten Berührung schmeribhaft,^ die leichteste Bettdecke ist dem Kranken Bu schwer I es erfolgen Zittern » Gonvulsio- nen^ Ohnmächten, das Erbrechen wird an- haltender, der Puls wird unjtählbar schnell^ aussetzend^ der Dnrst ist nicht su löschen« Kurs Tor dem Tode' hören alle Schmereen, s9 wie das Erbrechen auf 9 es erfolgt frei-» williger, dünner, aashaft stinkender, un- willktthrlicher StuhK und.ürinabgang, die Haut trieft von kaltem klebrichtem Schwei-. fse, bis unter Convnlsionen der Tod er- folgt.

Das Bewufstseyn blieb in allen mir be-^ kannten Fällen bis £um letzten Augenblick des Lebens.

Diefs ist der gewöhnliche Gang der Krankheit; indessen fand ich in ewei Fäl- len hiervon eine Ausnahme. Bei einer Kranken war nämlich die Trachea und der Larynx mit entsündet, bei einem andern war eine Gehirnentzündung mit Kopfwas- sersncht erfolgt. Ein ähnlicher Fall wie letzterer findet sich auch in einer der neue» ren Zeitschriften *) aufgezeichnet.

*) Axobxr rar aedi6iiiii€ht Erfihning» Ton Borttf

* -^

£f finden f ich

;i) F'trwachsungm der Eiof^eweide^ in verschiedenem Grade^ sowohl mit der Banch- fiaut t als anch nnter sich» .

Ich habe diese so stark gefanden, dafs ich erst lange mit dem. Messer su thon hatte, bis ich die Eingeweide von den Bauch- decken getrennt hatte; nachher^ lagen sie alle^ wie, in einen Klampen^ das Neta mit den Gedärmen 9 'fast an allen Pnnkteh, wo es dieselben berührte^ verwachsen vor mir, so dafs ich mir kaum denkeYi konnte^ wie nur irgend eine peristaltische Bewegang möglich war. Die Leber worde, an ihrer gancen convexen Fläche , mit dem Zwerch- muskel, an ihrer concaven, g^ns mit dem Magen und Colon tramvtrsum verwachseni und ebenso wie^die Milz, bald verhärtet,' bald ganz erweicht gefunden. Ebenso ver- hielt es sich^ in Betreff der'Verwacbson- I;en und der Abweichung von der nornia* en Structur, mit den Organen der Bmst- b4»hle.

Bei einem andern Kranken, der aof jeder Seite einen Hodonsack- Bruch hatte, waren die vorgefallenen Netz» und Darm« parthieen durchaus mit dem Brachsack, dieser mit den Hoden und dem Hodensack verwachsen.

s) fVasseransammlimg. Sie findet sich öfters; und ist bald hellgelblich, bald mehr

weifs-

l^asse uncL Hfnke. lSl8> im Man- und April - Hefte, Seite aoi.

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ireiblicb , Mri« mit geronnener Milch veiv^ miflcht; öfter« auch .dankelnnd trabe, in dem Leibe', in der Brnst» oft nach im Kopfe.

In dem Netze «owohl als in dem 6e« krSse fanden sich in ungeheurer Mengd helle dorchsichtige Bläf eben, Ton.der Grfifso «ines Hirsenkorns bis zu der einer Hasel- nnfs, die» wenn man sie aufschnitt, ein helles klares Wiyser entleerten, und dann zusammenfielen»

3) Eiter. Die Vereiterung wurde von mir nur im Magen, in der Blase und in, den Lungen^ und'swar immer innerhalb der beiden erstgenannten Gebilde, von der innersten Haut ausgehend, beobachtet, wHh- rend man änfserlich an diesen Stisllen nur eine Abnormität in der Farbe, eine Ver- härtung oder Anschwellung bemerken konn*- te , und das Eiter gelangte blofs durch ein^ durch die Eiterung selbst entstandene^ Loch an der eiternden Stelle in die Bauch« höhle. *) .

So fand ich mit Hrn. Dr. H. in F. bei der Section des Herrn G. fP\ in Altenlotheim zwei Löcher im Ma- gen , und eins in der Urinblase. Die Be- hutsamkeit, mit welcher zu Werke gegai|^ een wurde, dal in Menge bereits in der Bauchhöhle ergossen gewesene Eiter, und die Ränder dieser aufgefundenen Löcher, drangen uns die Üeberzeugung auf, dafs

*) Siebt Archiv für medieinUche Erfahrung , von Horiif Nasst und Henkf. i8i8. im MAib- und April -Hefte. St aiQ.

Jeuui.UVtBi6|8c^' C

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•i« dttrcK Gefcbwfire^ nnd nicht dareh «iDOn äofieren umstand entstanden waren.

4) Eine ichw'drzttch blaue Farhe^ besonders der dünnen Gedärme, die Zeichen der Bran^ de». Die Venen sämmtlicher Singe weide waren anfserdem varieös anfescbwolieo^ and stretaend Ton dftnnem scbwaraen Brinte üefen sie in Strängen über die untereinan- der yerwacbsenen Gebilde. Sind diese wohl miöbt erst während der Krankheit entstan- den? — Dieses findet sich aber besonders •a den im Becken^ nnd mehr im unteren Theile der Bauchhöhle befindlichen Orga- nen» nnd nimmt nach oben allmählich ab. In einem Falle wurde die Farbe der Lun- (gHi braun 9 ins grftnliche spielend, ange- tfoffeo»

6) Vfrhdmmg. Diese findet sich bis- wailen an der Leber, Mila und Panereas; aber auch an einseinen Stellen der Gedär- ane findet man sie, welche sich awarbürt- lidi anftthlen, indessen sehr mürbe und serreiblich sind. Die Lungen sind eben- wohl, wenn die Krankheit sieh bis in die Brusthöhle verbreitete« oft an einaelnea Siellea verhärtet.

Die vom Hrn. Medtcinalrath Dr. Schim der in Falda «) bei einer hartnäckigen Hy* dnipi ascfrcsi und Hrn. Prof. J9fbrn in Ber* Un **) beobachtete, drfisenartige weifs-

*} Allg€m§inB metlicinischs Annal§n. iitet Htfr. Kovenbcr* Stite i53o u. 3i, Altsnburg u, Leip« «ig l8i7-

^} Arthiv für m^dieinistht Er/mhrtmgf von Born^ Nass§ und Henk§, tfif, m Min- und April* Hsftf , Stiu aea.

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liehe Knuten von derGrJiFsa einet g^eschSK ten Hirsenkorns bi« su der' einc^ fiMee nnd Erbse, wamit die.faose iqnere Fjäche dicht besetst gewesei| ^ist^^-hsibe icü nicbl; bemerkt i obwohl ich äbersevigt hiny dAfe die dort beschriebenen Krankheit^a- dieseJU bep, wie vorliegende waren, and Hr. SV alsdann erst su Hülfe- gerufen wocd^^ ala.. die !Entsündang bereits in Wasserctrgie- fsang (Hydrops osci^e^) übergegangep war.

jletiohgie.

I

lieber das Wesen dieser Krankheit ist schwer sn entscheiden.'* Hoi^ßön^^ glaubt dasselbe in Anschwellangen der Venen in einzelnen Stellen des Dlarmkantils' %u fin- den, indem er sagt : ,,<}ewil!li entsteheir Viele innere Beschwerden im Unterl^be, nind Ner- venbeschwerden bei hypochondirischen Per- sonen von Anschwellungen der Venen in ein» seinen des Darmkanafs" etc^ . .lEs scheint indessen dasselbe entfernter i^lMsgen : denn die Anschwellungen der Vetren sind- «war bei diesen Kranken allerdioM rägegeo, in- dessen erfordert -die Entstettung derselben doch ebenfalls eine 1Trsach.e, ttnd deshalb möchten wohl diese Anschl^ellnngeti der Venen als Folgen^ nicht aber als TTrsache der Krankheit tu betrachten '^ii. ' * ""

"i'.'-i

Um meine V Ansicht ilber das Weseä dieser Krankheit ausausprechen ,* sey es mir vergünnt, vorerst das des Krampfs vor-

$ indem , .wie es sich zeigen

*) allgemeine m9dicinitehe jimmie», 7tefeHeft. JiiUt S. g^, iltcnburg und Leipsig iQj?.

C 2

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wird 9 beide ZutSnde ia eiaem nahen Ver« bSitnisM aa einander stehea.

Sie iit fol^eade : Krampf besteht in ei- ner viMrihandenen relativen Differenx der . Irritabilität' und Sensibilität, ohne wesent- fidies und gteichmäTsices Mitleiden der Re- Iprodnetien« Nimmt fetstere regeren An- ttaii an dieser Störtinjp, so dafs alle drei Systeme iPissnr&cA und ghich afficirt erschisi- »en, so ist fintattadnof i^geben.

Entzündung ist also ein höherer Grad TOB KrampL

We«n aion alle Patienten, die ich an dieser Krankheit leiden sah,, au Hypochoo- drie, Hysterie, an krampfhaEten Krankhei- ten Aberhanpt hinneigten, so glaube ich nanehmen au därfea, daTs mehrbesagte Krankheit u^prünettch^ wie die ebengenano- teiiy in einem 9 ans irgend einer 9 T^elleieht kochst unbedeutenden Ursache ;, etwe einer Ueuien Erkältung, entstandenen Krampf- Bustande der 'Singeweide bestehe; daT« aber, frfth^r oder später, je nachdem nun die hinaukommenden einwirkenden entfernten Ursachen heftiger oder schwächer einwir- ken, die Reprodnction , bei abnormer Funk- tion solcher wichtigen organischen Gebilde, durch Stockung, Hemmang, oder anomaler Circulation der Säfte ebsolüt mitleidsad werden mufs', womit der Moment dea Ein- tritts der Entattndang dann gegeben ist.

Wenn ferner durch das jedesmalige Auffinden einer rheumatischen Störung, und durch die immer mit gutem £rfölg an- fowandten antirbeuftütisohen .* Mittel ( im

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^

isten Stadinm) die ErfahruDg g^elehrt bat, dafs dem entstandenen Krampf der Unttr- loibseingeweide eine»rbeomatische TJrsach« sum Grande lag^ so möchte wobl die Be« nenniing RheumatismuB intestinorum fttr-di««eii Kranbheitsznstand , so lange er noch ei- nem Krampfanistand besteht und nicht irirk» liebe Entzündung geworden ist^ um sa we- niger unpassend seyn, als das Wesen des Rbeumatismiis Ton einigen «sogar in wirk« liehe EntxUnduog des Zellgewebes getetst wird.

So wie nnn jeder fintsflndung, wie ge« eeigt wnrde, ein Krampf sostand Toraage-' hen mnfs, so wird, je gröCier dieser^ dester heftiger |ene seyn mfissen, und umgekehrt; und hiervon hängt der verschiedene K«« rakter und Gang der nachfolgenden £nt- xäadangen ab.

Bei der hier iibgehandeltea Krankheit ist der entstandene Krampfanstand so im- bedeutend, dafs er gewölinlich von dea Kranken selbst gana übersehen wird. Sa mub sich also der nachfolgende Entafin« dungsaustand eben so verhalten; und daher rührt es denn^ dafs vorliegende Krankheit nicht eher gefühlt, und fol|lich erkannt wird 9 als bis entweder doreh fortdauern- des Einwirken der Krankheitsursache der Znstand an sich gesteigert wird« und da- her einen acutereuKara&ter' annimmt, oder bis , wenn dies nicht der Fall ist , der Kran- ke durch die bereits erfolgten Desorgani- sationen, und daher entstandene lacom-* moditäten. leider nur schon au spät! wi

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f eiaan KrankheiUsuBtand aufmerkgara ge« macht wird.

Zu den entfernten Ursachen iii(>cbten wohl all« Momente , welche Störnng^en in dieaen Organ&n za ersengan vermögen , gebSren*

Sie alle hier anzuführen , würde einei Theils den Zweck dieaes Aafsatxes über- achreiten, andern Theils sind aie noch au weni|^ bekannt; nur daa verdient daher noch bemerkt zu werden, dafa in allen Fällen , die diese Erfahrungen begründeten, Störungen der normalen Hautthätigkeit ala QraMchUchea Moment aufgefunden wurden. In Betreff der

Prognose

iat fiu bemerken, dafs Heilung nur in ersten, und Anfange d^s zweiten Stadiums noch mffg« lieb , der Tod aber die gewöhnticbste Folge iat:. deiin an den bereita vorhandenen Des- organisationen der Unterleiba - Eingeweide scheitert gewö'bnlicb alle ärztliche Kunst; und die Krankheit rückt in ihrem aeratö- renden Gange, oft aelbat bei scheinbarer Besaerung, ihrem Ende (dem Tode) immer nSher.

Günatig iat die Prognose, wenn die Entzündung in Wasaecergiefaung überge- gangen^ keine aehr bedeutende Verwacb* aungen bereif a vorhanden aind, und der Arzt, mit dem wahren Weaea der Krank- heit vertraut, nur dieser, ohne beaoqdera auf die Entleerung dea vorhandenen Waa- acrs bedacht za aeyn, durch die geeigat* ten Mittel entgegenkämpfi« ^

Als Zeichen wabrachein lieber BMia» rani^Jat nur eine ref elmXfsiffe ; von selbil erfolgende» Darmaasleerang, das Verschffi»» den etwii vorhandenen Scbmerses oder Druckes im Unterleibe» eine eintretende normale Thätig^keit der. Haaty das refeli^ mäfsige Wieder erscheinen der Menatrsa» tioD, nnd das Aofh^ren des Krbrechena Mt betrachten. Was die ^

JEhilung

betrifft, so steht es mit dieser eben $o mifs« lieh neie mit dor Diagnose und Prognose, und swar besonders um deiwüfcio^ W$U»- wie mehrmals erwShnt : /

i) bereits za bedeatende nnd enheil^ bare Desorganisationen der Unterleibs*Xia- geweide vorbanden find, wenn IrstUcho Hfllfs gesucht wird$

2) auch dann die Krankheit ött deiK Arzte noch nicht recht klar ist; und .

3) die Krankheit, selbst wenn ifo vidl- tig aufgefafst wirdt oft allen Bütteln wir dersteht.

Im letzten Stadium ist keine Hülfe mel^

möglich ; im zweiten nur im Anfange und unter besonders günstigen TTitiständen : da» gegen läfst sich dieser Krankbeitszustaad bei aufmerksamen Personen, die beim ent- stehenden Unwohlseyn gleich richtigen Srzt* liehen Rath suchen und finden, leicht heilen«

Hat man daher, nach dem Angegebe« neu, die £.raidibeit noch aeitig genug er«

~ mm 4o ^

kannft; so moft mao direct gegen diese^ Ahne Rücksicht auf ein einsehies Symptom, wirken, indem diese nur nach Hebung der nlehsten Ursache, oder des Wesens der Krankheit, auf die Dauer entfernt bleiben. Wirkt man umgekehrt , ohnei Rücksicht auf das Wesen dieses Krankheits - Uebels, viel« leicht wegen sWeifelhafter oder irriger Diagnose, blofs lindernd, behandelt man, wie es leider nur zu oft geschieht, ober« ilächlich, nur ^ie einseinen Krankheitser^ /icheinungen, so nähert sich die Krankheit, bei scheinbarer Besserung, jeden Augen» blick dem Tode mehr»

Solche Kranke, deren ich mehrere im isten und sten Stadium behandelt habe, genäsen, beionders bald auf schwache fluch« tlge Inftuen mit Schwefelmilch und Schier« , lings-Extract, neben einer blanden , schlei- michten, diaphoretischen Diät, flanellenen Bekleidung, jBewegung im Freyen s. w* Anderen bekam das yersüfste Quecksilber ' sehr gut, besonders wenn ein starker Spei* -ohelflufs darauf erfolgte. Aber auch der Camphor seigt sieh hier , besondei^s in Ver- bindung mit Calomel , nützlich ; aufserdem das essigsaure und bern'steinsaure Ammo<i» siium , der Spiefsglana - Wein , Aether etc; Nie hatte jedoch der Zustand einen sehr hohen Grad erreicht , wenn der Erfolg die* ser Mittel der Absicht entsprach; in einem einzigen Falle nur wmrde es mir möglich» eine Kranke, wobei schon die beschriebene hartnäckige Verstopfung, das Erbrechen auf jedes Genossene, der Schmers im Leibe etc. YQrhanden wären , au retten.

^ 4l -r

Dia hier vorbanden«, nie fehlende Lei*' besverstopfang wird darcb die fewöbnü« eben analeerenden Mittel nie geboben, son- dern es wird meistens durcb diese dem. Kranken sebr ^escbadet« Die enormsten Gäben derselben wurden bier nicbt nnr obne den beabsichtigten, sondern sebr oft mit entg^egenf esetstem Erfolg gelben. Hier ist der Fall nicbt selten, wo eine Dosis Opinm eine StnbUusleemnjp am ersten er. wirkt.

Wie mit den Parganzen p so verbfilt ee sich auch mit den Klyttiren^ die stirkstoa KljsUre mit Sala, Seife, Eü^i;, ja selbst mit Tbeer» worden nach eini|^er Zeit ohnd alle Wirkung wieder fortgescbaflft : nnr die blandetten, schleimig - öligen, oder Milcbkly stire sind Yon Nntsen^ und fttk« ren am ersten aar Heilang.

Vorsüglicb heilsam sind «tarko UrU liebe Blatentleerungen darch Blutegel, nach den Umständen, ad anum, nd vulvam^ oder auch wohl blofs an den besonders schmerzhaften Theil des Unterleibes; für letzteren Fall passen auch blutige Schröpf« köpfe. Ferner flächtige Einreibungen in den Unterleib mit XJnguvUum Hydrargyri ü* ncreunty ferner lauwarme Fomentationen und Cataplasmen aus Speciu tmoll. mit Hub. Jlyosciamif oder Htrb. Comi maaJaii milMilchp auch wohl Ableitungsmittel; aufserdem ist Bedeckung des Leibes mit Flanell sebr an« ^nratben»

Sollten hier nicht allgemeine Milchbä« der mit Nntten anauwenden sryn f

Die Behandlnog für jedeB beieaclereii der taosendfach mdgliphen Fälle hier ea* sogeben y würde« sumal da diese Krank* heit in ihrer Protesa - Gestaltung su vieler Rücksichten ond Modificatienen der Be- handlang erfordert, mich %vl weit fUhreo, tie ergibt sich auch jedem denkenden An- te, nach, genaaer nnd sicherer Erkeantm£s der Krankheit nnd ihrer Eigenthümliehkei- ten, welche ich hier, so weit, sie mich die Erfahrung lehrte, dargethan zu haben gläo- be, von selbst. Ich begnüge mich daher blofs damit, die Mittel, welche in einem hdberen. Grade der Krankheit, meiner Ue- bereengang nach, noch einigen Nntsen ha- ben können^ hier kurz ansageben; sie sind:

i) Das Catomd. So wie eich dieses tchKtsbare Mittel fast bei allen Entsfln- dongs- Krankheiten specifisch sejgt, ao war es in den von mir beobachteten Fällen nie unwirksam, und verschaffte, wenn nicht die Krankheit vermöge anheilbarer Desor- ganisationen an sich nnheilbar war» jedes- mal Besserung, wenn auch nicht gerade gänsliche Heilung. Am besten gibt man es mit Opium oder Schierlings - Extract (in vgruf^en Gaben) and etwas Zucker, bis- weilen nach Umständen mit einem Salse«

Sehr gut bekam immer folgende Mi- schung : Rec. CalomdanoSy Campharae ana gra» num unum ad tria. Extraeti Com, rnaculati gra^ nurn unum ad quinque ' Concharum . praepatata^ Turrij Elaeosacchari Foeniculi ana grana sex« ilf» /. Pulv. disp. dos. No. Xa. D. S. Alle 2 bis 3 Standen ein Pulver ^a nehmea.

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fi) Pie Kuhmilch «). Wcf en ihrer nüh. renden, besänftij^den ^ erweichenden and einhüllenden Eigenachaflen ist sie schon seit langer Zeit bei Entzündungen sowohl innerlich als äofserlich angewandt worden. In neuerer Zeit wurde sie wieder von» Hrn. Medicinalrath Dr. ThUow in Erfurt **} besonders gegen Leibesverstopfungen (nicht unsere Krankheit ? -— ) sehr empfohlen. Ich wandte sie hierauf bei einer meiner Pa« tientinnen selbst an, und sah den Erfolg meinem Wunsche ent^rechen.

3) Der animalUdu Magnitumus. ^ Schon daraus » dafs, wie erwähnt, besonders reis- bare 9 su Krämpfen geneigte, eine sitsenda Lebensart führende Personen dieser Krank* heit gerne und am meisten unterworfen sind) dsfs das Wesen dieser Krankheit, wie oben bemerkt, einem Krampfsustand seinen Ursprung, Wachstbum und Verbrei« tung verdanlit; aus der notorisch wohlthä- tigen Wirkung des animalischen Magna» tismus geo^en Krampfkrankheiten u. s. geht hervor , dafs derselbe in vorliegen- dem Falle als Heilmittel besonders sich eigne.

*) Der Verf. betchrinkt sich dmuf , bloCi clitfa SU nennen. Milch von endem- Thiortn anzu* wenden, hetit er nie Gelegenheit, er b&It ec deshalb far die Kunst wflntchenewertk, deCi solche Aerzte, welche hiena Gelegenheit heben ^ doch damit Versuche' anstellen, und die Re« sultate mittheilen möchten»

**) 8. JU^emeint m§dicinisch§ AnnaUn I2tes Heft» Decerober. Altenbure und Leiptiff X8^7- &eire 1585-*- ^^^7* lieber 'den Nutsen ^r Milchbsi Leibesv critopfang.

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Dr. Hüntltn in Bremen hat in einem ühnlichen Zastand dieses Mittel versucht, und Nutzen davon gesehen *).

Hierdareh aufgemuntert, beschlofa ich, dieselben auch su versuchen, und sah in •inem Falle einer allen Mitteln trottenden lieibesverstopfong' in Zeit von drei Tageii| während weicher täglich zweimal manfon* lirt, und niagnetisirtes Wasser getmnken wurde, wobei der Kranke schon, als ich ihn «um zweitenmal magnetisirte, in Schlaf verfiel, dm Nutzen, dafs eine grofse Men- ge einer zShen, pechartigen, schwarzen, penetrant riechenden, mit geronnenem Bin« te vermischten Masse, mit solcher Erleich- terung des Kranken abging, dafs er von dieser Zeit an ohne aue weitere Mittel, unter Fortsetzung der Manipulationen, sich bald gänzlich erholte und jetzt gnnz wohl befindet.

Hierbei .verdient aber bemerkt zu wer- den , dafs die Manipulationen zu einer spä- teren Zeit angewandt wurden, sodabman durchaus die Qesserung nicht mehr der Wirkung der angewandten innerlichen Mit- tel zuschreiben konnte.

Indem ich hier nach besten Kräften nein ' Scherflein zur Beförderung richtiger und hellerer Ansichten über einen so dunk- len Gegenstand beizutragen mich bemtthte, fühle ich gleichwohl, wie w^nig ich mag l^eleistet haben 9 und ohne das alte 9,111

*} S, Archiv fiir den thierisehen Magnetismutp von Esehcnmeyer^ Kieser und ifasse^ ZtSB

Bandes 3ui Stuck« Bdle 1818»

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magnis volmsst" in Ansprach zn nehmen, so -wird doch ein eifriges Streben sich einer nachsichtsvollen Würdigunj; jsn erfreuen haben $ nnd mehr als belohnt würde ich mich fiihlen ^ wenn viele ^ recht viele Nach- folger, deren schärferer Geist nnd Blick hier noch so grofses zu thnn findet, diese' Krankheit xnm Gegenstand ihrer Beobach- tung und Bearbeitung machten.

Eine schonende Aufnahme dieses Auf- satzes wird mich übrigens am ersten cur Bekanntmachung meiner über diesen Ge- genstand gesammleten Krankengeschichten und Sectionsbefnnde auffordern.

Anmerkung de$ Herausgebers*

Es ist gewifs eine der schwierig*> sten Untersuchungen in der Pathologie, die Art der Entstehung jener mannich- faltigen Desorganisationen und Metamor«« phosen, die wir in den Eingeweiden des Unterleibes wahrnehmen y unter die die al* ten Pathologen dem Namen Obstructio visce^ rea begriffen , und die die Leichenöffnungen unter mancherlei Formen von Pseud - nnd Desorganisation darstellen* Ich behalte mir vor, darüber nächstens ausführlicher au sprechen. Hier nur so viel: Der Hr. Verf. verdient unsern Dank für diesen neuen Bei- trag daxu. Nur glaube ich bemerken £u müssen, dafs, so gewifs chronisch- rheu- matische Metastase, eben so gut jede an-

4€ --

dere MeUisfase, t. E. von Fiebern, des- l^laichen die so wichtige Plethora. abdonUnaHs^ Scrofulösis, nnd Nervenkrankheit des Unterlei- beS| diese Abnormitäten herbeiführen , und am Ende auch chronisch- entzündliche Af- Äktionen erregen kennen, wiewohl i^ni diese keineswegs su jeder Pathogenie von ~ erforderlich zu seyn schei-

neiji.

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III. Auszüge

den Jahrbüchern der Krankheiten Lüneburgs»

Von

Dr. C. £. Fischer»

(yortittiuBg. 8. April dieits jAhrti.)

April.

J^ ortdanernde WStme^ Morj^ans yon i 9* und Mittags yon i3 18^ , und nur ein Mal (am- 208ten) \^ KSlte. Horomcrcr suerit bei Nordost 28' 3—6'', nachher mit Südwest 97' lo''. Dieie Schwankungen dauerten des Ixense Monat fort. Vorherrschender Wied Ost. Regnichte Tage \%y worunter ein Piatsregen am aSsten, mit starkem Gewit- ter. Mit dem am 5ten eintretenden Neu* mond fiel das Barometer Ton sß' 5'' bis %u 27' io''. Bei dem' letaten Viertel stieg es gerade i^ demielften VexliKltiiifsw

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Prtiher Frühlingf^ vrim €§ «cheint! Das erste Gewitter Nachmittags am 8ten, mit warmen- Regen aus Südwesten, da noch am Morgen Wind und Regen kühl ama Nord- ost kam*

t \ -

Die Krankheiten sind, troU des an sich diesmal wirmeren Monats 5 gaiis dieselben wie im vorigen, und ihr Charakter Aoror« rhalisch* entzündlich^ mit immer mehr Nei* gnng) bei einiger Dikner snmal, snm ner^ Voten Charakter, wie dies alles rorhin^ anch in Absicht der ntfthigen Behandlung, schon beseichnet worden ist.

Mit dem Dade des Monats reitate die schwüle elektrische Luft die vegetabilischen und animalischen Körper ' anffallend. Bei letateren entwickelt sich viel Hitse und Wallang im Blate. Besonders leiden die Organe der Respiration. Alle Gattungen rc» tardirender und kühlender Mittel, e. B. ve-

f . '

getabilisqhe und mineralische Säuren, wel- che Eugleich der ühermäfsigen Ausdehnung des Gefäfssystems wehren, finden jet^t ihre Stelle ; aber auch oftmals Ausleemngen d^r Säfte, selbst des Blutes.

Unter den Nebenbemerkungen dieses Monates eeichnen sich besonders ans, die Zergliederung eines Zwillingskalbea » bei welchem in den sehr kleinen Augenhöhlen swei nur sehr unvoUkommne Augäpfel sich fanden, ohne Hornhaut, und pur ein Ge- webe von Haut, Fett und Muskeln* Bei dem linken Auge fand sich doch noch ein Kern, einen Sechser grofs , der ein scbwar« «es Pigment and Gewebe eiitbielty als wenn

doch

^öoti eine Uvea hkCte f •bildet werden toi« leni Der Nervui opticuf an beiden An* äJBn ginfitk nngeittöhhliclk ftobeik BiiBCheln darch Säa Eorämen iiach dein Aa|:apfel26« webe hin^ dann äbet* bli4ib er vielmehr ntir eiii CanVolüt Von Hatit Und fester lirameh- iÖBQt Masse. Kam Ann die Natar hier mit dem Nertenmarke tu kürt t (Die Nervea des Geruchs and Gehörs ichienen g^at genii^ begabt seyn!) niid ward ieswegm^ tum dner Plelleicht irhmer fftefir öffenbflr w^rdkitien M* hängigkeit, die vOrganenbildnng so unToU« liommenf oder fand gleichsam der Nenr die rechte Bildahg des Augapfels^ f leich^ zeitig nicht yoi^, 0iarät er sich rewisser« marseti legitim vereinigte konnte?

Ueber die Castratioii bisi Pferden hatte ith Gelegenheit, folgende Bem^ktiiigen zu machen.' Das Thier ward Tages nachher gleich cum gelinden Ziehen mit enge- spannt (vielleicht um dnrth die allgemeino nnd örtliche Erregung und Ausdehnung de^ Organe und derto Seciretioh, äu stäriker lirampfhafter Anspannung derselben» nnd der mitleidenden Systeme (klbniscneir Art) ▼orsubeugen?) Und, bei sich Zeigender stär« kerer Geschwulst en den operirten Thei<* len, gleich los Wasser geritten.

Auf die Saamenitrange wurden fibri»

Sens feste Klemmer ^esetat Gewifs ist» afs diese Operation^ so wie mehrere bei Ihieren^ in allen ihren alten Gewohnheiten und neueren Verbesserungen beleuchtet» auch fiir*uniere Vyundarsneikunst lehrreich werden könnte!

Je«ni«Liy«B.C.tf. D

Mal-

Drt Anfang dietea st^ akU bi* zur Mitte hin, vrt »a ao" Wärme «elbst am Die ale Hälfte war aßgMi Her* die grol'«e anhaltendvJ folgende Hitee des SomtQVn •ebcD. Doch lief« der M ■tand, der nur einige Ta^ Bonat iminer anaebnlicli ül 4_{i" darüber war, aammt ond S- U. , nachher N. nnd^ cbenden dürren Winden ^^ tea ond gleichaam Controd moiphäre fühlen and ahm i6ten hörte der bisher i •ich ergiefaende Regen aa sann eine faeifae and diirn aie anaere Tsgetabiliicheo Di Organisationen anf eine aU liebe Probe setste>

1 Kalu Fieber (snmal in genden nach Oalen r.o), Rw Schmerzen ond Ceschwutst im rvürftf and dergleichen, die 4 Zirfaolation der Safte ala ti nende Zufalle , waren bäi

ßp-inäblaliern kamen ancti hielten eiGh in 3 Fällen, off Tage vorher geimpften Schi gen, sarücft , welche ihren Veriaaf JiJeiten, da die W ' ner ond weniger wie gew Nach 5 Wochen bekam d«| den Geachwiater (beide

^

' ft

und S Jabreii) Ötteti einet Krk8!(aii|f noe&* mab mehrere und pöfiere Windblatteriu

Waren die WidutlfiAu hartnäckig in Eücküällen, so rerband man den Arsenik» in der -bekannten PöKrfsr'schen Aoflösnnf^ oft mit der China mit Nntaeo ». besondere wenn Oedem achon da war; So bri einer aonst robusten Frau von mittleren Jahren anf dem Lande , wo das Fieber ilber ein Jahr {gedauert hatte» nnd ans einer ttriUna mmpU eine dupUcata feworden war^.

' Aach Moimn and R6iMn seiften sich hin nnd wieder. Alles Ein Gesttcht mit den* fflndblaitirn a* s* w.» nnd von einem besondern Verhältnisse der veränderten Ath* mang und Laftsersetanng abhängif , diO durch einen schnellen Wechsel der Tem-* peratur für die speaiAsch i^airten Aeipi» rationsorgrane dann in Wirksamkeit gesetat wird« Der Grad von Reis, welcher hi»» bei) wie bei aller Äitattndung» durch dio Nervtny und deren Wechselwifkunf mit dem Blut - und Muikelsyatem goaetat wird» und leicht in Erschö'pfnnf ttberfeht» seif- ten sich auch bei diesem' sonst an sich^ f e* rinffiififem Vebel, den tVlndblatternp nach ß^ft Tagen einHuTsreich » und man mufste nach erster kühlender Behandluaf dann oft China und reits^nde Blittel su Hülfe noh« men, um mehrere Schwächen » secundäro Fieber etc. su bef cfiien.

Die bei der jetsif en Anläf c su f eipann- teik Faser (crkpätura JBagUv.) bei dem heir- schenden Frühlings -Nordost» ao wie plöu- licher Irktthlonf nadi Irhitsutif > leiclit

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erklSrliche IXürrhoe^ welche |etAt> bei Kin- dern ttiitonter als blatiger, jedoch «chmeri- loser Darchfall^ bei Erwachsenen oft als wahre Cholera sich seigte» konnten doch achon meist gelinde Mittel, welche die flbannärsige Reizbarkeit der Eingeweide minderten, aasreichem Bei. eben so oft vtirkommenden nur listigem Drapk nnd Drang nach nnten, mit Uebelkeit und s6- gerndefr Ansleeiting yerbnndeiiy mnfste viel- mehr anf eine anpassende Art (durch Oleosa am besten) nachgeholfen werden.

Bei der Gicht^ die ebonfalls jctst be- dentehde Exemplare aufstellte, versochte ich einigemale den jetzt gerade nnter njis stark in Bjif gekommenen rohen abgekoch- ten Kaffee» Die Wirkungen desselben wa- ren )aber hier nur sehr prekär und awei- deutig'l Es läfst sich auch nicht wt>hl den*^ ken , dals diese Atonie und Üeberfüllung des CapilUrsystems, besonders der Gelenke, die bei diesem Uebel vorherrscht, anders als durch ausleerende und dann reitsendeund tonische Mittel geheilt werden Jkönnel *—

ApopUktisehe Zufallt waren jetst eben- falls nicht selten. Eine fast 7o|ährige Kran- . ke de^ Art auf dem Lande, -die schon frü- her an deren Folgen litt, war jet^t beson-' ders mit Lähmung der E^ctremitäten , der Blase s. w. behaftet. Desto^ mehr und gleichsam krampfhaft bewegte sie die Ar- me, wenn sie einmal deren Bewegung recht mächtig war, um das üebel zu verbergen. Das Blut häuft sich bei guter jEfsIust im- mer mehr bei ihr an, und die Scl^wä'che und Beweglichkeit des GefafssystiNus nimmt

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parallel immer 2B. Daher immer vo^ Puls, anch die. Blässe dpa Geaieht«.» die mit dna-^ kelrother Farbe abweohselt. Gelinde Aua- leeraogen, selbst des Blutes , weiin der DraDg snm Centralorgan zu anselmHeli -wird, nachher mäfsige reitsende, contrafctive und dabei kühlende Mittel (£fix. add. Hal^ kr.) erhalten die Leidende, deren Uebel FamilienanUge ist, noc|i am besten.

Juntus,

Die dürre spröde Hitse dieses Som^ mers ward nun immer gröfser nnd fühlba- rer« Morgens und Abends stand der 77ier- mometer gewöhnlich auf is^-^iG^ nnd Mit- tags von 18 110 bis SU 24^. Der Stand des Barometera war nur einen Tag eine Li- nie nnter t8S «OAst immer. 2-r-7 nnd mehr Linien darüben Herrschender Wind N^ Wit Der Nordwind war eigentlich der Herr der Strömang unserer Atmosphäre, und im Norden schien das Räthsel unserer heit fsen Dürre su liegen.

Meist heitrer und reiner lümm^el, oder, I)ei aufkommenden dunklen Wolken dQch kein Regen! Mitunter Höherauch, beson- ders in dem ersten Drittheile des Monats» ein bish'^r als Ursache, oder als Wirkung, oder auch nur Nebeneigensehaft der Wit- terung , noch nicht aufgeklKrtes Phäno- men ♦).

*) Nach der Thearie Ton Finkt. (aber da* Moor» dampf i8ao) soll brennencles.HAidekraat in Ott- friefsltnd, Polen u. s. w., auf grofaen Fliehen angesiindet, diesen sogenannten Höheraueh und SU gleich Dürre bewiTKen! Ob diese Wiz^nit*

^ (H ^

Wir hmttm nur wenige und schvache BefenUif«, wq der wenige Staubregen kamo .▼•rftberf eoend imd oberflächlich imsere dfir^ reo versengten Sandgegenden erfriiehte« Anders soll es iehoni^ nach £Forn*$ ArclÜT (i8t9 Septbr«) in BerRn gewesen seyn, wo in diesem Monele müfsige nnd feschte War- me, bei ifi Regentagen^ geherrscht haben soU. W&re dies alles etwa Folge einss JHaßgeli 9M.MaQr4ümpf dort^, so müi'ste freier lieh i|nf dessen wiUkiUirliche Verbreltiing mehr nUgemeiiae polis etliche Avfip^rlKHiA«» keit gericntet weraeii \ «^

Die Neigung sn Schwindel und Kopfp «nfiÜen, selbst epoplektischen, dauerten fort nnd iiahmen vielmehr noch aa, beson- ders da der oft empfindliche ktthle Nord« wind ("Welcher die vom Thermometer an« gegeben^ VVSnne in der That oft nicht so stark empfiqden tiefs) sowohl die Sttfte mit* unter menr von. der Haut nach Innen trieb» als auch durch veranlafste 'ConguäM nnd J^nttjiindung in den JltspiFßtiafMorg4i¥un, ahn* liehe Zustände in dem da,mit muhtuiisch^ dynünvsch nnd hydraulisch aniammenhängeiiv dcA Ctntrdhrgant leicht gesetat worden«

Anch selbst da , wo dies bei einer mehr pa$$iwn Congestiqßf welche bald die TTrsprttn- ge und ZSweige der Nerven drückte , und ihre ganae Funktion störte » stehen bliebe waren JuilumriBen (jedoch vorsichtig iind

fen auf dit gfnse ü^tmotphärt sln«< ^«iten '^mS^g^nd« ip um 9 un4 einereifoid j^ in d«r Höhe eben bq, wie etwa in der Ti«f« tich er- strecKen; u|id die Witterung gaaeer. froriiisen uad Linder beitimiiwi kliiiiieii?' ^mm '" '

* 16

nicht flbemiirfii|j W9ria bo oft yoa fanseii If AtioDen und 2eitaltam gefehlt wird) sii<p erst angekeift und nothwendig^* DemnäohaC erst reitaende^ und wo ea nach gehobener UeberfiUlong der Säfte pafiUch war , auch sosammenaiehende tonische Mittel. Der Gebraooh der ersteren war schon frttber in den, oft aber nneigentlich sogeikappten ableitenden nnd gegenreitsenden erlaubt*

Mäfsig ivanm ßMer^ die nnr die flaut entspannten, die SSfCe mehr dahin sogen, nnd nicht durch an lange Dauer au #ehr erhitaten, waren jetat sehr angebracht, fast mehr noch wie kalte ^ die wenigstens, wenn sie einigermarsen zulange ein wirkten« durch au starke Entaiehung des Wärmestoffea schwachen, die ZirkiUation, bei den über- haupt schon leicht erschöpfenden atmo- sphärischen Einwirkungen, au sehr trmatten (freilich aber auch, bii ridit pafsUchem 6e« brauche heieben) konnte«

Unter den jetaigea Koliken, mit gro* fser , auweilen entittndlicher Spannung der Faserp war die bei einem jungen robusten Kutscher die auffallendste, doch aber nur eine Wiederholung früherer, von ihm auf dem. Feldauge in Frankreich erlittener ähn- licher Affektionen« Die Blutaosleerungen, durch an den Unterleib aweimal schon ge« setate BIntigel waren lieträchtlich , aber so wenig wie andere eröffnende und mitunter besänftigende Mittel (Oleum JRicinj, Qpiiim, warme Bäder, Kly stire , u. s, wO von Wir- kung gewesen» Der Unterleib des Kranken war, wie ich denselben auerst sah, von der sich immer stärker eraeugenden Luft

M

•o «Qigadelint, daf« er nicht tiuen liegea xonate » wosu bei grofaer SmpfiiHL lionkeit geg49ii jede Berährnng, öfterei Wiirgfln und Erbrechen sich gesellte^ Zwei in itündigen Zwiichenräumen genommene Taia€ksklyßtir€ Ton wohl auf einer ünse Kraut gemachten Absude)» stellten » wenn €1 gleich darnach anfänglich su einem atar» ken Erbrechen kam , wodurch eine Menge f rasgrüiier Galle, so wie eine itark^ Qjaan? lität Luftji ipit Orden tlichepi . Knall , ausgar ptofsen wurde j den Motirni periftahicwn wiar der her j^ und einige LieibesöflEaUng erfolgte, fo wie ftnhc auch im (iiegen, Nfchosr |»ef reiten w{irine Unischläge auf den t^ntexv leib von (ieinsaamen, Oicnt. upd Belladon- liai und demnächst der fortgesatate Qe« bra^ch äoTicrer und innerer anpafslichep tonischer |i(ittel, |e, ^»<3oInmbo, den Lei- denden si^inlich dauerhaft von neinem IJe« bei, bis er im Mai 18^1 wieder aine äjm^f Jiche anoinale |Cran|Lbeitsreihe 4^rbQi.

Was soll aber ans dem ewigen N^Nord- west für unsere trockne Gegend werden? Der Cumulu» und Grrus (nach Howard) be-

, gegnen sich häufig am oift dunstigen Him^r mel) aber das Princip des Regens und dea P^iederschlages aus den Wolken scheint au fehlen« Auch der Thau erfolgt im Gänsen ^ur ^sparsam. Dabei der hohe Stand des Barometers ! -^ Nach dem Uamb. Corre- spondcnten vom 9, Jnn. ist's im höhern Norden (Schweden, Gothenburg) eben so dürre. Oder liegt die Ursache dieses Zuv gos von Norden her, vielleicht mehr im

'Süden 7 da /fbstofsunß' oder ^mithiwf iinch

■f 57 -^

X

bei atmoipbJIriichm SinwirkiiDf en %u IX^ ntm ResnlUte führen kann? *^ Die un^ tere Luft unserer -Atmosphäre scheint jets« in der Thal au zAwtr an seyn, als dab die feuchten Dünste sich herabsanken, nad^ als Regen niederschlagen könnten, Nor einselne Gewitter bringen jetat darch elek^ Irische Zersetanng des Saoerstoffes der WoU ken gleichsam mit Gewalt und dnrch Ab- nöth^ping des Wasserstoffes, partielle, aber sparsame iu4 lupht nasreicbendei ^egeii hervor!

Anfser den häufigen JBüuttnp fnitunter unter iticUuuttnartigfm Charakter , BruMttnt^ tiindungen, Koliktn und Zkwchßfflaij Schmor delp Kopfiveh unA baifubpiden ZuföUtn^ die von der anhaltenden Piirre und warmem Lufttemperatur fiir unsere Stadt und nn» sere giröfstentheils sandige und dürre, schatr lenlose Umgebung herbeigeführt wurden, aeigten sich auch noch mancherlei colarrAa. /ircAe JJtbtl^ öfter mit .Oongestionen und £ntaünduDgen verbunden, a, B. Citkhtsro^ sm, die bei einigem Verstefs gegen ein aweckmäfsiges Regim, jetst leichter noch wie sonst befielen, und, nach durchlaufe^ nepi erstem Stadium, desto eher in ner- vöse und lymphatisch^ Abspi^nnung ui^d Stockung übergingen,

Ueberhanpt konnte man deutlich^ einse» hen, dafs die krankhaften Leiden dieser trock« nen heifsen Periode so aiemlich mit denen der vorhergegangenen fast dreijährigen nas- sen übereinkamen, indem hier von der Oberflache mehr Drang nach dem Centrufn, und yon da mehr krapkbaftejleaction be-

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wirkt word», dann aoch, ein mgaibtr Edb Ar d«n Organismni^ auf der andern beita ein foütwMT durch Aufhebuiif des Gleichge- wichti werden kann, wodurch Geceaidr^ kan^ uad beschleonigfte Beweronf bis aar Wiederherstellung desselben durcn die Na- inr oder durch die Kunst, gesetat wird. -^ Die Betrachtunij; dieser automatisohen Stft- mn^en des Organismus unter verschiede- nen Bedinrani^en uud Formen, ist wiohti( für die Erkenntnifs und Behandlung seiner Krankheiten, so wie für die Moral und für die Philosophie der Natur, welcher an- folge unser und der f anae Erd - und Welt^ orj^anismus so wunderbar {^fUgt ist^ dat§^ es mag seyn und sich verändern was da will, immer eine gewisse Ordnung und berautkommt.

Am sSsten hatten wir endlieh Regen, mit demselben W. N. W, herbeigeffiul, der sonst nicht regnen wollte. Docn stand das Barometer nach immer eiiiigo Linien über 2V, und hob sich bald wieder noch höher, Der Wind schwankte nach O. 5. O., nahm aber am 28sten seinen alten trocknen Nordwest- Stand wieder ein.

War das Brunneft trinken bei dem vor- hergebenden nassen Sommer nicht gut be- koiDinen, so versuchten auch jetst manche Brnnnentrinker, wenn gleich mit aller Vor- sicht, doch umsonst, ihr JMburgw oder Pyrmonttr n, s. w, Wasser mit Nutaen au trinken« Der Coiitrast der kttblenden Ei- genschaft dieses Genusses mit der geapaan-' ten Faser find mit erbfiheterer Wirme des Organismus, und namentlich dea J4agin$9

«ebien jetat daf m leyn ; wai nidit siuagt«« Dieie so negative Kinwirkanf auf die ELe- Produktion ond deren Hanptorrane achiear ancb mehr oder i?enij;er die Zirkulation and Nerventhätifkeit su erlal\men, ao dab dabei flüchtig^ reitsende Mittel genommen, oder der Brunnen oft we^^elafffen werden morita«

Beffer bekamen jetatf bei aunebmen^ der langwieriger Uitse , idlerdingi die kaL tm und Aühlm BSder, als Retardationsmittel des Lebensprosesses I und Vorbeugung seiV ner Ueberreitxung. Zugleich miUDite aber immer noch dafür gesorgt werden, dafs sie so wenige durch au starke Entaiehuü^ des Wärmestoffes die Girkulation und davon abhüng^de Kräfte, an sehr schwächten, als auch durch su plötalichen und über* mäfsigen Drang ^er Säfte vor Aufsen nach Innen C^orin übrigens und in der davon rtsültim rtndtn Reaktibn^ äen ein Thal ihrer Wirksarrh ieit gegründet ist) den Organismus au sehr gefährdeten. - Die svarnun Bäder mufsten auch jetat nur lau, vielleicht bei blutrei-r eben oder reiabaren Subjekten nur einen T4g um den andern, in der Morgen^ oder besser noch in der Abendkühle, nicht %n lange (8-** 16 Minuten), und von nicht sa reizenden, sondern lieber mehr seifenartig erweichendem Gehalt ^ ' und mit der .Bedin« gung genommen werden^ dafs so wenig vor m wie nachher f geistig und physisch mt sehr Qufreitzende oder nlederdrückendt Reitao einwiraen durften. Die Befolgung . oder Versündigung gegen diesen » freilich nur knraen' und nicht mit abentheuerUcbeo oder

•* 6o ^

! erachten MannichCsltigkeiten ttberladenen, hdekättchumui, rächte sich bald genug, und Sab selbst den I^ayen die lleberseogHng, afs nach hier die. natürliche J^unst am Ende "veohl -die richtigste und saträglichste seyn mächte.

Ob übrigens, die atmosphärische hohe Temperatur allein^ als Reis für den Orga« nismnS| <4|o jets^igen^ krankhaften ZufMUe 4er Reitcong und XTeberreitsnng herYorge«^ hrachtjt oder ob nicht" ®(wa durch sie meh- rere St(>0'e auf und aus der Ilrde entwickelt Verden , welche in Verbindung mit andern ^Einflüssen, z. einem besondern Winde, |ils spezifische Schädlichkeiten eingewirkt» inag hier unentschiedeii bleiben} Data %u dergleicheii^ bisher subtilen , Untersuchung^ gen mag unter andel*fi z. ]g^ die Analogie mit dem Stkkitoffoxydulgas gebeii , weleheS| pach Hermhtädt (Museum des neuesten aus der JVaturwissenschaft B, lo. Heft. L S. 33) besonders zu Ohnmächten^ Schf^indeJ, Apo-, fkxieen u^ St w. geneigt macht, so wie die mit dem Stickstoffgas, welchesji nach MitchUl^ Typhusepidcmieen hervorbringt. Uebrigens mag sicher darcb solche intensiv anhalten^ de Hitsey.nacb den verschiedenen Lagen und Bedingungen der Oerter^^ eine Man- nichfaltigkeit von gasartigen Stoffen ent- wickelt, und d^rch deren Einwirkung auf den thieriscben Organismus ^ die specinsche und aligemeine prophylaktische und thera* .peutiscne Behandlung der Krankheiten dea- selben noch verwickelter und schwieriger werdent

(Pi0 f oruetinng folgt), ,

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V a c c i n a t i b B*

(7ort««ttiuig. 8. Jonnul MtL>*-

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JPiuer du Jermirfuia tU JBirlirt

und

Vebersieht der Vaccinatlen vöm Jahr i890 in der Pfeufsiäcfwt MonarchU»

Der i4te Mai, der Tag» wo Jenmr die ai^ ste Vaccination verrichtete, wnrde anch dieses Jahr, wie nan schon reit lo Jahren, anf Veranlassung der Itteditinisch - Ghimr« gischen Gesellschaft (deren Stiftungsfest so« gleich mit diesem Feste vereint ist), yen den AeriUen Berlins dni^ch ein fi'ohes Mahl im Thiergarten mit dankbarer Erinnerung au dem Urheber und (^e durch ihn der Mensch* h^eit Toitt Himmel gesendete Wohlthat , go* feiert. Dieser Tag ist und bleibt ein Pest der Menschheit, denn es sind nua tiber swau» Big Jahre , dafs der Werth dieser gro£sen Entdeckung sich Immer fester bewikrt hat.

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Dia farchtbard t^ocketipvat Sit d^eli sii eine Seltenheit geworden ^ and geht ihrer völligen Auarottang entgegen $ und d«f Mentfchengeachlecht hat durch aie an Bleo* ge^ an Oesandheit^ und an Schönheit an« endlich, gewonnen»

Hdchaterfrenlich Wären die Mitdiel- langen y welche bei dieser Gelegenheit der Staatsrath Hufeland der GesdUichaft von den im Vertaafir des Jahre« iSoo in der Prenffip sehen Monarchie gemachten Impfangen Tor« legte*

Ihr ftesnltat war folgendes s

rrovitiE*

Regierungs- Departei^tnt*

Ansahl der Oe-

impften

*

1. Prtiifseu»

t. W^st-Preittsen

S. romtnern»

4, BraadenbiUrgi

5. Schlesien« $, Sachsen«

7. Westphalen. S. Kleve» Berg. 9. I^ieder - Ahein. M. f osen«

Suaa«

Königsberg.

Giunoinnen.

Daa^g.

Matieuwetder

Stettin. .

Cösllji.

Stralsund,

Potsdam*

Frankfurt.

Stadt Berlin«

BrelsUn.

laiegnits«

Oppeln.

Magdeburg.

Merseburg.

Erfurth.

Münster.

Minden*

Amsbetg«

Cohu

Clev«« ,

Düsseldorf.

Coblens.

Aache»

Trier.

Foseii.

Bromoerg.

14953 1304» X8017

1696B

f«oet

soaio *^

lesat

305^1

18584 117Ö

104^

aooy 13138

fehUdieLiflt«

Ut lEAlttV'Ziit»

fehlt, fehlt.

fehU. fehlt*

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ti ergibt ilcliblsraas, dafk in d«faii- Ktn Moii«rohili in diMSm Jshre s«inpft •ind : 54fi,t8& Kinder^ Rechnet nfta daa« die noch fehlenden Litten » nnd die ftber- haopt nicht angeaeicten , lo lat kein Zwei- fel, daC man die Summe von 4oo»eoo an- nehmen- kann , die dnrab die. Vaocination ferettet wtirdeo>

£■ -wird intereaiaat ■eyn ilti leheB, wie tich die Zahl der Craboroea daau Ter* hielt. Diete war im Jahr i8so folgende t

Jtr IM Mamtn Prtm/t. Slaat» im Zaii/* tUi }mirM idt»

gthoTfun Ktnder.

1, Köninberg .

4. Marien ward« T fi. Foitn .

5. Bronb*» ,

J. BaiUn . , , fk 'otidam 9. Frukfuit .

lt. Etnltnod. .

»S. BTer.l.u . .

i*. J»pP«l"

1«. Liagnin .

ifi. Migdabiirg >7. Meriebnrs •o. KWiin

mu Jknuovn .

n. CÖln . >S. DüMeldori 14. eine .

ij, CobUOB .

Snilieii. Müdchan Auanu.

7*S4

lO^i

14,3*

>4iC6t

64 *-

In den 7 groftkn Städten des Sttatt criten Ranfes.

Es sind im l.anfe das lUini'. 18B0 überhaupt geborea

Knaben. I Madchen 1 JBinxaMä,

1. Betlin . . .

, ft. Brefslau

' ^ Könifsberf ik ti, ;

.4. Köln A

i, Danzig ; . * 6. Megdeburg

7i j^achen «4

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Vörgietched wir tijdn betdo, io «rjilbt lieh, dafk TOA 484,6ob Geboi^neii 4oo,<too geimpft waren., £a bleibt also ein üeber- acbnfs von ft4k6o6 nicht geimpften. Wenir wir ab(»r braenkän, dafa b^kaniitUch In dem ersten halben Jahre beinahe der flinEte« Theil aller Gehörnen stirbt, nndl die mei* sten Impfungen später vorfallen, so wird dieser Ueberschofs dadurch grofsentheils an^ gehoben, und man kann mit GewiTsheiC' annehmen , dafs nur ein kleiner Theil de- Ton noch all. nngeimpffc lebt«

Es starben an den Pocken in diosetn Jahre ^in der gansen Monarchie nur 1190$ S6lbst' in Berlin , wo sonst iviner noch eine bedeutende Zahl Rinder jährlich ein Opfer dieser Pest wurden , starben in die- sem Jahr nur 8, also 7 weniger als im yo» rigen Jahre«

Die Poekensetiche wurde auch in die« sem Jahre durch Ansteckukig von anfsen in mehrern Orten des Aeichs henrbrgebrach^ - SU Oobberschm und Si^ifidaif in Sohle- sien, NtU'^jRi^pin in Brandenburg» Pader-

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hom^ Bünn^ B^rford^ Bkk/Min Wetl. pfaalen, Emmerich am Rbein, Elbingtn aber überall dnrch «choelle allf emeina Im- pfoDg^ ond die Thätigkeit der GesandheiU« beamten acfanell unterdrückt.

Nachfolgende Uebersiclit aller in die« aem Jahre in der PrenCsischen MonaBchie überhaupt nnd. an den Pocken insbesondere Gestorbenen, wird das Nähere ausw'0isen.; Welcher Unterschied g^en sonst ^ wo ni«n jährlich im Dnrchschnitt anf . eine .> solche iffienschensahl 20 bis 3O|OO0 an den Pocken G.e* atorbener rechnen konnte ! die Hiiildert* tansend nicht {gerechnet, welche davon . eat- atelltoderkränklichsurUckblieben; Anch -wird man. bemerken , dafs die gröfste An- sahl der an den Pocken Gestorbenen in den Bezirken Königsberg, Gumhinntn , Postn nad Oppeln vorkamen, also in den Provinsen, -wo noch Mangel an Kultur bei dem Land- TOlk und weite Entfernung.en die Wohl« that der Vaccination erschwerten, welchem aber ge wifs durch die thätige yoriorge der Hegierung in Zukunft immer mehr abga- hoUen werden wird. " ?

Uehersieht dtr im Lauft des Jahres l^O im ganUn

Preufs. Staate 'überhaupt und an den Pochen inS'

besondere Gestorbenen,

nesierungibt/ark e .

Tm Laute de» J. iS'O

eiiid überhaupt ge-

uurben.

Davon sind in iien PocJcttD gestorben.

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1. Königsberg 1 t. Giiiiibi}uj«u -

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Ancli in dicseni Jabre kirnen vi*' dar mehrare Beiapiele vor, wo angeb- lich Vaociiiirt« tod dea Mvniebenpockaa befallen wurdaD. Aber ^eaaoe Untenv- dtiiDcea haben wledernm geseilt, daf* der bei «aitflsi gr<ir»te Tbail falacba Pocken ^yMrktllk) yr*r*a,. nad d«r« boi «I«d weal- l«a, sum friibr« Po^kw MuivfamM

fcoBiice, die yollkommenheit der vorher*

fe^angenen Vaccioation sehr ungewifs war. ine neae Warnnng ah die A^rzte, beider Vaccioation mit der gröfsten Sorgfalt und Gewisienhafligkeit eq Werke so gehen, und das Zengnifs der Sicherung nicht eher an geben, als bis sie "von dem normalen Verfanf vollkommen fibersengt sind*

Selbst aber in den Fällen der .wahren PotkenaniteckuBg beobachtete man imimr eine eigenthttmliche Modifikation, weit grS- Isere Leichtigkeit nnd Gntartigkeit der Krankheit (f^orro/a modifitaxa^ Varicdla Paed* mca)^ so dafs aoch hier noch^ die wohlthi- tige Kraft der Torhergegangenen Vaccina* tion wenigstens mildernd fortwirkte.

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Einige» Beobachtungen

on dem

Dr. W.E.CB. Ebel

SU Gaoyen in MecklAnburg.

(BruckttAcke tut tinem nlchstant trMktimtK« den gröfftm Wexkt«)

Utber fP^asstrsuchten.

üirit einige Zeit nachher , als ich einer kttnftig heraatsugebenden Schrift meine Ideen über die Entttehnnip der Watsertuch- ten aiederf^etchrieben hatte, ist mir das Mufiland*§che Journal -vom Jahre 1819 in die Hände (gekommen. Hier fand ich eine Reihe Erfahrungen eines englischen Arstes aufjgeseichnet: wie er Wassersuchten durch Blutlassen geheilt haben wolle. Nach ei- ner veranstalteten Venaesection wiriiten die « ufintreibenden Mittel sogleich bester, die ThStigkeit der Nieren wurde gröfser, und die Absonderungen erfolgten reichlicher. Hierdurch scheint sich meine Idee, welche Ich in dem Abschnitte von der Behandlung

-- «9 -

der Wassersachten Tori^lefft habe^ darch Srfahrong bestäti^^eo zn wollen. r

Seit dieser Zeit ist mir selbst j^leicli« falls eine ähnliche Erfahrung Yor|pekommeb. Einem jangen Frauenzimmer von 21 Jah- ren waren seit einigen Monaten, aas einer * nicht zu erifprschenden Ursache, die Regeln ausgeblieben. In Folge dieses Zufallt ^wä» ren alle Theile de^ Körpers hydropisch an«

{geschwollen: die Extremitäten, der Unter- eib, das Gesicht; es war eine vollkom» mene Anasarka vorhanden. Dabei litt di# Person an Angat, Beklommenheit, Hera-» klopfen, Drücken in der Herzgrube, wo» bei eine wässerige Feuchtigkeit oftmals aua dem Munde flofs, verbunden mit Wftrgea und Neigung cum Erbrechen. Des Mor« gens hatte sie Übeln Geschmack im Munde; sie war verstopft« die Urinsecretion war vermindert, die Haut trocken, sie hatte' Mangel an Appetit, beständige Kopfschmer* aen." Seit 3 Monaten hatte sich dieser Zu* stand immer mehr verschlimmert, so dafi sie das Bett nicl^t verlassen konnte. Der Pals ging mehr krampfhaft als voU^ und nicht übermäfsig schnell , er hatte awiechen 8o bis 90 Pulsschläge in einer Minute, da« bei war Hitze und Trockenheit im Munde«

Alle der Kranken gereichten Araneiea waren unwirksam gewesen , vielmehr hatte sich der Zustand offenbar .verschlimmert» Wie ich au Rathe gesogen vnirde, so reichte ich auerst ein Brechmittel, nach«' her ein mäfsiges Laxativ «us einem btfus, Sinnae mit Sah Glaub, und Vin. BÜInaZ. Ale sich hiernach das Würgen, di»

yo

•ttty d«r wid«rlich9 Geschmack , da« Drttk- kan in der Hers{;mbe, etwas gelej^t hat- ten, so liefj ich einen Aderlafs Yornehmen; das dunkele, tchwarae Blut war so dick, dafa es nur lant^gam ans der nicht kleinen Venenöffnong flofs* Ich liers fast 12 Un- cen wegnehmen, besonders da sich die Kranke dabei erleichtert fühlte. Hieranf Torminderte sich das Heriklopfeni die An^st vnd. die Kopfschmerzen etwas; aber die Geschwulst blieb wie vorher, der sparsame, dicke , trfibe Urin , und die trockne Hant

ileichfalls. Jetat liefs ich Pillen nehmen: tcc. Mxlr, aIoe$ aquosi gr. ij. Eixtraci, myrrhat gr. /y. Extr. squillue gr. ij. Pulv. Rhä gr. ix. ix qua formtnt. pilulat Nr, vUJ^ cum pulv. rocf» trid. ßorent, comp. Dent. taUs» Dos. Ifo. x. S, Täglich 4 Mal 6 Stück an nehmen. Hier- iuf beförderte sich der Urin - Abgang un-

iemein ; anr^erdem hatte sie täglich 5 Mal tnhigang ; bei fortgesetztem Gebranch ver- lor sich die Anasarca immer mehr; sie btm kam wiederum Appetit aom Essen, konntia auftfor Bette seyn, das lenkophlegmatische Ansehen verschwand nach und nach gäna« lieb. Zwischendurch reidite ich ihr ein infus. F^altrian. unc. itj. Spirif. Mindireri unc. J. Atih, sulphur. scrup. j. S. Alle 2 Stunden au einem EfslöfTel vuU, wodurch dii9 Transpi- ration befördert wurde. Nachher liefs ich die gedachten Pillen wiederum gebrauchen, es stellte sich die mangelnde Menstruation wiederum ein , und das Mädchen war nach 4 Wochen völlig genesen, und bis jetat, es ist über ein Vierteljahr verflesstn^ Ist noch 'kein Realdi'r^ erfolgt«

Es haben echoa mehrere A erste bei. hydropischen Zufällen, welche v<>n nnter«^ drückter Menstmation enUtehen» AderlSMa ang;eralhen, aber immer wird eine aolehe Behandlan^^ noch zu, selten an|fewandt^ weil man sich fürchtet, bei einem leokophlef« matiscben Zustande Blut zu lassen«

Ueberhaupt ist die Idee, W««serf neb- ten durch Aderlässe zu heilen , j^ar nicht neu; schon SioU in seiner JR^tfio ms((sndL ///. hat diese Heilart in Hantwasser- sachten empfohlen 9 aber nur in einigen Arten derselben , ich mö'obte'aie aber aücli in andern Wassersuchten angewandt wie-» sen , weil ich mich immer mehr äberneuMt dafs in sehr vielen Fällen die Ursache der Wassersacht in einer Jnßammath chromea oder occuJta der Häute der BlutgeESfse, vor« aöglich der Venen , su suchen sey.t So* bald durch einen Aderlafs die Thätigkeil in den exhalirenden GefaTsen der Venen» häute vermindert ist, so können mit Br« folg erst die Nieren aur gröfsecn ThäUg«- keit angereitst werden. Wenn dann kein Zuflnfs mehr entsteht, und die Secretion der Nieren stSrker ist, so geschieht die Auf8au|;:ung der Torhandenen ton auch schndlu.

Biilung einu^Schleimpolyptin d€r Na$^

Ein junger Mann litt seit längerer Zeit an einem Schleimpolypen der Nase, welcher sich von Zeit su Zeit immer vergrSfserte. Wenn er nun viele Unbequemlichkeit des» halb hatte, bo schnitt er mit einem Feder- messer Stücke davon ab. Zuireilen opa-

^

rirt« er so iUrk daran, dafs bedeutende filatungen ans der Nase entstanden, es half aber alles . nichts ; immer von nenem wachs der Polyp. Dieies sehr beschwerlichen Ue« bels wegen hatte er schon die berühmte« «Ten V\^ndär£te einer groben Resideni, wohin er diesierhalb gereiset war » nm Ratb gefragt y aber vergebens; der Polyp blieb nach wijB vor, nnd nur die Schärfe des Federmessers konnte von Zeit za Zeit dem starken Anwachse Schranken setzen.

Der Kranke war sehr mifsmüthig and trostlos, als der Verfasser mit ihm in freond- ä<$hafttiche Verhältnisse gerieth, nnd in ei- ner vertrauten Stande entdeckte auch ihm der jCinge Mann sein Leiden. Da ich wnfe- te, dAfs Jafquor Terrae Joh Tdrtari. (JLiq. Kaä actt.) ein gans vorzügliches auflösendes Mit- tel sey: so rieth ich ihm von dieser Flüs- sigkeit täglich ein Paar Mal einige Trom pfen in die leidende Nasenhöhle zu schna- pfen.

Der Erfolg war ttber alle Erwartung^ er branchte ferner kein Federmesser mehr, um den Schleimpolypen . zn verkleinern, das häufige Einschnupfen dieser Flüssigkeit alliin verminderte ihn hinreichend. Bei fortgesetztem Gebrauche bedurfte er auch immer seltener des Einschnupfens^ und nack mehreren Jahren habe ich keine Klago von ihm darüber gehört,

ZustiTTumrudehüngen der OthUrmtmtr nach dem

Tode.

Der Verfasser wurde vor mehreren Jah- ren nach S.g'enifeny um in der Foinktioa

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eines Phyaikus die legale ünterrachnng det Leichnams einer Fraa vorsnnehmen i wel- che vor linderer Zeit gestorben nnd begra- ben war. Es hatte sich nämlich das Ge- rücht verbreitet : die hochschwangere Per-^ son sei in Folge erlittener Mifshandlangen gestorben, weshalb von dem competir enden Ober- Gerichte die Ausgrabung nnd legale Sektion verfügt wurde, um au untersuchen s ob sich etwa annoch Spuren davon an dem Leichnam entdecken liefien«

Die Ausgrabung und Eröffnung des Sar- ges geschah in Gegenwart mehrerer Ge- richtspersonen, wie es gebräuchlich ist. Man fand nun freilich die weichen Theile so sehr durch die Fänlnifs zerstört, dafs etwanige Verletzungen mit Oewifsheit nicht mehr erkannt werden l^onnten^ indessen war das merkwürdigste, dafs die todte Frau im Sarge ein fast völlig ausgetragenes Kind, weiblichen Geschlechts , geboren hatte« Das Kind lag zwischen den Schenkeln der Frau, nebst der Nachgeburt 5 es lag auf dem Bau^ che mit dem Kopfe gegen die Knie der JKIntter gewendet, die Füi'se desselben wa- ren etwas gegen den Unterleib gezogen. Zwischen den kleinen Schenkeln lag die Nabelschnur, und die Placenta ganz dicht an der äufsern Schaam; ein kleiner Theil derselben nebst den anhängenden Häuten war noch zwischen den Schaamlippen und innerhalb der Scheide befindlich. Auch der Körper des Kindes war sehr durch die Fäul- nifs zerstört, daher mit Gewifsheit das Le- ben desselben nicht ausgemittelt werden konnte*' Die Luogenproba ergab fretlicb.

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dal« fc«iac Refpiration feioheheft war» Ja. dem die Langen im Wasser za Boden saB«> ken, indessen bat bekanntlich bei schon faulenden Langen diese Probe keine Giil«

Es hatten sich also noch nach dem Tode dieser Fraa hinreichend kräftige Zn« saromenKiebnngen der Gebärmutter eingo« fanden , wodurch die Fracht sammt der an- hSngenden Nachgeburt völlig herauagelrie* ben werden konnte.

Dieser sehr merkwürdige Fall wurde in der damals sehr bedrängten Zeit nur wenig beachtet; es war während der fran- äösischen Occupation, wo alle Städte mit Einquartierung belastet waren ; und ich er- innere mich noch, dafs ich mir, wegen des Zudranges der Menschen bei der Aufgra« bungy von dem in der Sladt S. befindu« eben französischen Commandanten eine Wa- che erbitten mufste. Nachher habe ich deshalb weitere Erkundigungen ejngeao- gen, und noch Folgendes in Erfahrung ge- bracht.

Es war die Frau eines Bottcbeva; als sie starb mochte sie an So Jahr alt seyn; sie war mit dem zweiten Kinde schwanger^ and hatte wahrend dieser letaten Schwan« gerschaft sich wohl befunden» auch frfiher- Lin nicht an besondern Krankheiten gelit- ten. Die Enihindung von dem ersten Kinde ist sehr leicht gewesen«

In der letzten Krankheit ist sie von einem ordentlichen promovirtea Arsto be- handelt worden} da aber dieser nicht mehr

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l^hti io Tid mall weift, to Itt 00 wraif Aber die Art der Krankheit, ali über die Arsneien, welche gebraucht worden iind» etwaf in Erfahrung sn bringen gewesen«

Die gew(ihnliche Hebamme dieser Fraa ist in den letzten Tagen ihrer Krankheit bei ihr gewesen. Sie wofste freilich tob der Beschaffenheit der Krankheit nichts sa sagen, indessen hatte sie die Verstorbene ontersncht, die Lage des Kindes regelmä* fsig befanden, so dafs, nach ihrer Meinanr, die Gebort noch an 2 bis 3 Wochen sicn veraögern dürfe,

Nachdem die Frao verstorben war, hat sie noch 3 Tage. über der Erde gestanden, und während dieser Zeit ist auch von der Todtenkleiderin nichts Widernatürliches an Ihr bemerkt worden. Da die Fraa hoch sehwanger gewesen ist, so wäre doch ge- wifs die Senkung des Unterleibes bemerkt worden, wenn das Kind noch während die- aer Zeit im Sarge von ihr gegangen wSre.

üebir den Nutzen ^der von Zeit zu Zeit mtdtr* hohen Abführungen im JöndesaJter *)•

Ehedem war es allgemeine Sitte ^ an bestimmten Zeiten den Kindern Abführan-

'^'Der Herr VMfttfer kommt mir suTor» ioJ«m •r diesen Gegenstand aufstallt, den ich sclioa. Iftngfc entschlossen war selbsjc zur Sprache su bringen. Ich bin ^ans seiner Meinung, und bin flbersengt, dafs die ehemalige Gewohnheit, Kin- dern, besonders voUsaftieen (und die. nichts wie die Kinder anf dem Lande, durch starke Bewe*

Tung die SftCt« verarbeitea) , von Zeit su Zeit ^bfofaxungsmittcl lu gcbra» gewifs sehr tv«*

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gen an reiches , wenn sie sich auch fibri^ gens wobl befanden. Seit geraumer Z^it aber haben die Aerzte, von andern Aniich- ten geleitet, ein solches Verfahren für nn- nüts, ja sogar für schädlich gehalten; ich indessen mag es nicht verfehlen, dafs ich die alte Gewohnheit für das kindliche Alter Ton ungemeinem Nutzen halte^ und glaube fest, dafs die Kinder dadurch oft vor den jetzt häufig vorkommenden gefahrvollen, ja manchmal tödtlichen Krankheiten be« wahrt werden« So z. B. war ehedem der Croup weit seltener, überhaupt hatten die Brust- und Halskrankheiten einen weniger gefährlichen Charakter; Scharlach und Ma« gern waren^minder häufig, uKid auch nicht «o bösartig. Dafs manche Aerzte dieses Vermehrte Vorkommen solcher Krankheit ^ ten, und ihre gröTsere Tödtlichkeit, der Einführung der Schutzblattern zuschreiben, ist unstreitig sehr unrecht, vielmehr bin ich des festen Glaubens , dafs die Unterlas- sung der alten guten Gewohnheit, den Kin- dern von Zeit zu Zeit abführende Arzneien ZU' reichen,, die Ursache aller dieser Er- scheinungen ist. Ich habe deshalb in mei- nem Kreise immer fortdauernd den al- ten Gebrauch bewahrt, und habe Kiadera

»ünftig, und in cler Natur dt* kindlichen Or«

finisnius und der damit so leicht verbundenta [3'pertTophie begründet, uud gewifs eine der HauptuTsachen war, dafs damals HirnentEfln- dungy Hirnwassersucht, Croup ^ weniger hlufig vorkamen als jetxt/ Auch habe ich m mtintr Praxis diese Regel, bei solchen Kindern nnd bei skrofulöser Anlaee, immer bsobaehtet^ xai mit dem Ketten Erfolge* ^

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Ton Zeit sn Zeit mäAige Äbftt1inüi(ea gei* geben.

- .

Es will mich anch bedünken , dab die Dentnng davon gans leicht iey. In dei» jugendlich frischen Leben der Kinder ge^ hen alle Secretionen noch bei weitem krflC» tiger von Statten, die abiondernden Organe sind tfaätiger^ der Appetit ist gröfser* Wenn auch der Wachstham des Körpers einen grofsen Theil der vermehrten Thätigfceit des ' Organismas in An0p;rach nimmt, so bleibt doch noch ein bedentender Uebor* echnfs vorhanden, welche endlich als krank*- hafte Erscheinung hervortreten mafs; oder wenn die Kinder dnrch Ansteckung , durch andere veranlassende Ursachen , krank wer« den, so mufs solche Krankheit dann hef- tiger, nnd nach Umständen auch bösartiger werden.

VSTird aber von Zeit eu Zeit eine Thä- tigkeit der absondernden Drüsen des Un- terleibes hervorgerufen, so kann dies^ nach meiner Ansicht, nicht anders als wohlthä* tig auf die kindliche Constitution wirken, ond die dadurch veranlafste Ableitung des wuchernden Bildungstriebes wird die Kin- der vor mehrere Krankheiten bewahren, wenigstens sie minder gefährlich machen»

Hartnäckige und gefahrliche, hitsige ond chronische Exantheme, Hals - und Brust- krankheiten , Skrofeln, Absehrongen, sind bei weitem häufiger unter den Kindern^ als ehedem , und mich dünkt , diese Er- scheinung läfst sich fast allein davon ab- leiten, dafs man versäumt , den Kindern

I.

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W9n Seit SV Zelt abftthreiide Arsmeton cn nich«9 f wenn sie iolche aoch nicht sa be- dfirfen scheinen« Der kindliche Organis* ■ms mnfs sich, anf irgend eine Art, des ^irachernden Bildun^striebea entledigen, wel* eher sonst als lirankbafte Erscheinung her« Yortritt; ond diese Abführongsmittel die» Ben blob als Ableitang desselben.

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Fortgesetzte Erfarungen ahn

die Schutzkraft der Belladonna geg6n djis ScharlacMeber/

(S, Jounul 1820« i8tx0

JuBzug am dem Nouveau Jovrhal dt Midictü

Novtmbtr 1821.

Uoiare Leser werden sich ohne Zweifel erinnern , dab wir in einem frühem Stttcke die üebertetftnng eines Aufsatse« des Dr. Jjimdi in Cüstrin ond einer Anmerkung des Pref. Huftland geliefert haben fiber die sehütsende Kraft der Belladonna gegen das Scbarlnchfieber. Die Meinung dieser bei- den Aerate^ an sich schon gewichtig, wird durch die des Hrn. MigUn ma Colmarhe» stSligt. Dieser ansgeseichnete Praktiker hat jene Ausscblagskrankheit su Colmar in

JrSr«tf r StSrke herrschen gesehen während es letsten Herbstes, Winters und Frttb« jttbreet Nur nu oft «ahm die Krankheit

>~ 80

einen ernsthaften Ghnrakter an, nnd raffte sahireiche Opfer hin. Aber alle Personen, ohne Ansnahme, welche man jenes Heil- mittel vor Ansbrnch des Uebels konnte ge- brauchen lassen, sind davon verschont ge* blieben. Zu diesem Zweck wandte Herr MigUn die Wursel der Belladonna mit Zucker als Pulver an, oder er folgte der angezeig- ten Methode des Dr. Berndt»

6.

Niuert JErJarungtn in Berlin.

Auch hier in Berlin wurden vergange- nen Herbst, wo das Scharlach ziemlich häufig herrschte^ mehrere Versuche ge- macht, die die schätaende Kraft dieses Mit- tels unleugbar bestätigten. Hr. Geh« Rath Formty war Arst in einem Hause, wo eia Kind vom Scharlach sehr heftig befallen wurde. Es lag sehr viel daran , die übrigen 4 Kinder nnd aie Eltern für diese Krankheit zusichern. Er liefs sie insgesammt die schwer che JPerndsche Extractauflösung nehmen, nnd keines derselben wurde von der Krankheit aa- yesteckt, obwohl sie der Ansteckung immer «usgeset£t blieben« Aehnliche Srfaj^ungen haben mehrere Aerzte in einzelnen Familien hier gemacht, und wir wiederholen daher uä- aere Aufforderung an unsere Herren KoUe- ipen, diesen so wichtigen Gegänstand^ dea man auch schon in England Aufmlsrkaamkeit schenkt, durch fernere Versuche %M e* örtera und ihre Resultate uns mitantiteilen.

VII

mm %l ^

VlI.

J o d i n e.

(S. Jottmtl April dieset Jtlufcs):

5.

Formty

nachtrhglicht Bemerkungen über den Kropfs und

den Gebrauch der Jodme.

^latt eiiier aberm«li|pen » Ton dem Herrn Verleger gewttnscht^n Aoflaf e meiner Ueih nen Schrift, war e0 meint Absicht» eine aasfUhrlicbere Abbandläng; fiber den Kropf an liefern f da diese Krankheit und noch mehr die dag^fen als Heilmittel empfoh- lene Anwendan^f der Jodine die Aufmerk- samkeit der Aerate aof sich geaojren baU Darch die Ton dem Herrn Dr. A. fV. Ht* denui so eben heraosjf^ef^ebene sehr voUsiSn- digpe Monographie *) dieses Uebels, halte

^) Trmetatus dt glitndtdm tkyreoldem tarn sanm €fumn morboMa, impritnU Strmmm ejttsau» causis mt» ^ii# medtla» J^tOrt A* Om HtJtno Saxont. jieeedunt tabula» aen§ä9» Lipsiae in Librk

IWfidmwnU i9w^ loam. LIV. B^ 6. Su V

^ to

teil ditf f beabsielitii^o Arbrit fQr ftbt rflttir Big und bafchrSnke mich darauf» dar irB« harn Arbeit einige Zosätse beianffigeo«

Die Aoftreibung an dem vorderen Thei« la des Halie«, die wir mit dem Namen dea Kropfea (Struma) beaeicbnen, bietet in Hio^ iicht ibrei Sitses nnd ihrer Beicbaffenheit weeentliche Verficbiedenheiten dar^ welebe in Besiebnog auf die Aetiologie und Pref« sose^ fo 'Wie bei der Behandionj^ dieietf Vebele Berfichiicbtigung verdienen.

In der Mehrheit der Fülle iet swar der Sita jener Anflreibung am Halse , in dem Gewebe der Sehilddrilse selbst, doch findet man auch Kröpfe, wo diese von ihrem nor» malen Zustande nicht abgewichen ist» und in welchem der Kropf durch eine Auflocke» rung deS| die SchUddrüse umgebendeii Zelt Stoffs, welches in seiner Masse hranhhaft verändert ist, gebildet wird.

Seitdem ich diese KranLheitiform Ua» Hger und achtsamer als früherhin bfobaeh- . te 9 habe ich diesen Unterschied aebon ti» ügemal wahraunebmen Gelegenheit gefönt den. - Ich bin auerst durch Baumu *) anf die« aen abweichenden Sita der Kropfgeschwnist auftnerfcsam geworden, welcher awai Ar« ten derselben auff&hrt, nSmlich dea Kropf der Sehilddrilse (gakre ihyrcMkn) nnd dea Kropf dea Zellengewebes (goitn €dluimr$).

pem Geiichte bieten beide Arlao dee üebels in der finfsei^ett form koino «ufM« leade Versehiedeaheit dar, wiihl abor^dcai jCefOhle. Der Kropf dea ZeUangaiw^lM

. «5

ffiblt iich oXmlioh viel lockerer und. teig» arti^^er an ; der Druck darauf ist dem Krau« ken völlig unschmerabaft und selbst anbal* fand fortgesetzt veranlafst er weder Be* achwcrden des Aibembolens noch Andrang des Bluts nach dem Kopfe ^ welche beide Beschwerden bei dem Kröpfe der Schild* driise nie völlig* aasbleiben. Die von dem ersieren Befallenen können , ohne dafs sich jene Zufalle einstellen, feste und sasam- menpresiende Halsbinden tragen, körpar* liehe Anstrengniigen t wodurch die Säfte nach dem Kopfe getrieben werden, als Er- klettern von Anhöhen, anhaltendes Spre* eben, Schreien n. s. w. ohne alle Belästi« gang ertragen, was bei jenem nicht der lall ist«

Auf diesen ferscheinunffeu beruhet die Diagnose. Bisher habe icn diese kropfar- tige Auftreibnng des Zellenstoffs nur im weiblichen Geschiechte beobachtet, und swar jedesmal als Folge schwerer Entbin« dangen. Es scheint mir nicht unwichtig;, auf diesen Umstand einige Anfmerksamkeit au richten. Vielleicht bestätiget sich meine Vermuthang, dafs die Kröpfe, welche bei und nach der Geburtsarbeit, so wie in Ge* folge anderer körperlichen Anstrengungen entstehen, lediglich in einer Auftreibung des Zellgewebes ihren Grund haben»

Dafs es endemische und sporadisch ent» stehende Kröpfe gebet >st allgemein be- kannt Sollten letatere nicht mehrentheila ihren Sita in dem ZeHstoiTe haben? Sie entstehen stets bei völlig ansgebildeteaJIIe«« achea and sind gewöhnlich Folge eiaeir aal

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dm Halt Statt f^thabten Maiknlar - Anstrea* LDg. Aof dieie Weite entstehen Kröpfe A der Gebnrtsarbeit, beim Trag^en ichwe-

m Lasten anf dem Kopfe, beim häofigeo

Berj^stei^en , bei schnellem Lanfcn dem

Winde entgegen.

Zar Entwickeinng der Schilddrusen* Kröpfe tragen dagegen die atmosphärischen Bedingnogen, die Nahrnnj^smiitel und Ge- > tränke das meiste bei. Ob nnd in welcheol llaaTse Mangel an electrischer Materie, Feochtigkeit oder die Temperatar der nm* gebenden Atmosphäre $ Gewässer, welche irenig KohlensSare enthalten, solche, die Aber Granitfellen, Porphyr,^ Qaar«, Tbon» tchiefer laafen n. s. w. , die Erseugang der •ndemischen Kröpfe veranlassen und.begiin- itigen, ist noch problematisch; allein so . Tiei scheint aofser Zweifel, dafs die durch Jene allgemeine Ursachen entstehenden Krö«

Jfe ohne Ausnahme ihren Sits in der Sdhild- rfise haben, und dafs nur diese durch Ver« Inderung des Clima's, des Trinkwassers, der Nahrungsmittel theils herbeigeführt tbeils geheilt werden. Ich besweifle es "Wenigstens sehr, dafs der gleiche Erfolg bei sporadischen oder Zellgewebe- Kröpfen statt finden möchte und halte es ftir nüts- lich, die Aufmerksamkeit der Aerzte dar« Mf SU leiten.

Bisi Kindern ist der Sita des Kropfes

ohne Ausnahme in der Schilddrüse, wel*

v^es um so arkISrbarer ist, als sie noch

vfinen bedeutenden Anstrengungen, wo*

WjJNji der sporadische Kropf erseugt wird,

«<U|taatat Bu seyn pfligeui dagegen aio in

_ 86 «

Gefolge der gTöt$%rtn TfaStigkrit Ihree g#» «ammten Ori^anismae^ somal der Eepro^ duqiion, voD den allgemeinen, den Scnild* drüsen- Kropf veranlassenden Ursachen Yor« ftöglicb leicht afficirt werden.

' Anch rückslchtlich des Verlaufs vnd der Zufälle, welche der Kropf dn^biete^ so wie in Besiobong auf die Curmetboda dagegen, ist dieser angegebene llntarschied (wenn er sieb völlig bestätigen sollte) nicht nnerhcblicb. Ein bedeotender Scbilddriü sen Kropf kann die Jognlar * Venen so ge- wsltsam eosamnienpressen, dafs ein apo« plectischer Znstand dadurch tu befBrchten stehet, er kann die Lnftrfihre so beengen^ dafs Gr»ticknngs - Zufälle entstehen ; er kann durch seinen Druck auf die Speiseröhro d2is Schlucken so rrtchweren und solche Störungen in der Circulalion und in der Ernährui>g hervorbringen, dafs mannigfal- tige orgaiiigche oder andere Krankheitsfov» mcn dadurch bedingt werden.

Alle diese gefahrvollen Erfolge kb'nnen bei der Aufireibung des Zellstoffes um so weniger statt finden , als die Anschwellung hier nicht, wie bei dem Kröpfe der Schili^ drüsc, auch nach innen wirkt.

Nur auf diese leteteren Sufsern innere Heilmittel und namentlich die Jodine eine woblthätige Wirkung; die ersteren bleiben bei ihrer Anwendung in einem unTerän- derten Zustande. Es ist daher ^ wie mir scheint , interessant und nützlich in den Fällen, wo von diesen Mitteln keine Hei- lang dec Kropfes bewirkt wbrd, genau su

^ ip-

mteriiielieii t Ob nicht der Sits des Kre» pfef lediglich im Zellg^ewebe ist?

Weit eotfernt, diese Andeptungen fBr ToUkommien zaverläfsijf zu {^eben, mbeich bei ihrer BeJ^anntmachong nar die Absicht, die Aerste aufsufordern , dnroh ihre Beeb- •chtang^en und Erfahrungen diese Meiaan| jsn berichtigen oder zu bestätigen.

Noch halte ich mich verpflichtet , . bei dieser ,nenep Auflage meiner Bemerkungen 'fiber den Kropf, den seit der Herausgabe der vorigen, mir bekannt gewordenen Er- fahrungen über die Heilkräfte der Jodine gegen dieses Uebel^ sr vrie meiner eigenen Beubaohtungen in dieser Hinsicht au er> Zähnen.

Sehr lehrreiche Mittheilungen {Iber dle<^ aen Gegenstand enthalten die in der 2cir* Mchrift jür Natur und Htilkundt *) bekannt ge- machten Versuche über die Wirkung der Jodine ^ von den Herron D. J. Hoßmann^ I'icinus und Seikr^ und bestätigen aowolil die Wirksamkeit dieses neuen HeilmitAels ge* gen den Kropf, als sie augleich den Be- weis geben, dafs der aweckmäfsige, nicbt unvorsichtige Gebranch desselben, keine nachlfaeilige Folgen fiir die Gesundheit der damit Behandelten veranlafst

In der Erftiehungs- Anstalt, an welcher Herr Dr. Hoffmann als Arzt angestellt iit, werden die Kinder häufig von Kröpfen be* fallen, welches höchst wahrsoheinlich von der Beschaffenheit des Trinkwassers her- rührt. Am i4» Febr. iSfli wurde sehn der»

*) sten Sst»des# atst Heft, üSg folg.

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Mlben die uMh der Cbiodcriehen Voneebrift bereitete Joditten * TiBCtur , doch ia IM- neren Geben , gereicht» Sache Kinder timi 9 bis 11 Jahrea erhielten anfange nur fünf Tropfen dereelben, täglich drei Mal» und ^ier Kinder von 13 bie 16 Jahren eben ea oft eeche Tropfen $ in Zeltränmen von eolit Tagen wnrde mit vier Tropfen bei den iU leren bie an 90 nnd bei den jttngeren Kin* dem bie au 18 Tropfen geatiefren nnd dar Gebraooh bie anm i4ten Aprfl fortgeeetaC AUdann wurde wegen dee Eintritte der Oiter- Feiertage, während welchen dieeen Kindern geetattet wurde, ihre Eltern au beenchen, die Cur nnterbrochon. Bei eini* n derielben hatte eich die Wirheuikeit ee Mittele bereite gaaeigt.

Folgondee wurde während der Anwea* düng dieser Cur beobachtet. 80 lance die Jodinen - Tinctnr nur bie au eeche und aehn Tropfen gegeben wurde, bemerkte man fceinä Veränderung; eret ale bie au i4bie 16 Tro- pfen geetiegen worden war, wurde dieeo wahrgenommen und xeigto eich deutlicher während der letatea aehn Tage dieeee Votp enche, ale 18 und ao Tropfen gereicht wur* den. Bei eeche dieeer kroptfcranken war der Erfolg eo erwünscht, dafe man ein nie irollkommen hergestellt betrachten fcoantow Bei awei anderen bette eich die Geschwulst beträchtlich vermindert, bei einer Kranken war sie weicher geworden ; nur bei einem Mädchen, welches dieses Uebel echon lau«^ ge hatte, war keine Veränderung bemerk» lieb. Nach einer Unterbrechung von rifUf. Wochen war der oben angefahrte Znelpn|jf

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Amw mAn Kinder noch («liB derselbe. Et wurde daher beichlossen, bei den vier nicht

Sebeilten Kindern die Jodinen «Tinctur wie* er ansuwenden und noch eechs andere Zdglinffe dicics Institnti dieter Cur sn un* terwerfen. Am i5. Jalios, also nach ei« aem Zeitraums» von noch fllnf Wochen, hatte bei den als geneien entlaiienen Kin- dern die Reilnnjp Bestand gehalten. Ei» ner darunter von schwächlicher und scro«

EhulSser Anlan^ befand sich überhaupt esser und eah gesunder aus , da tor der Cur.

Bei einem Mädchen » welches das Mit» ^1 sum »weiten Male gebrauchte , war die Schilddrüse anf der rechten Seite wieder etwas angeschwollen y was als eine Folge davon betrachtet wird ^ dafs die Ursache des endemischen Kropfs daselbst (die Be* ichaffenheit des Trinkwassers) nicht ent* Tcirnt werden konnte. Bei den anderen som sweitenmale der Cur unterworfen geirese- iaen Kindern neigten sich fortdauernd die besten Wirkungen, Nur zwei hatten we- nig Nutzen von diesem Mittel gehabt.

Auch bei fünf der sechs Knaben , die ipur erst fünf Wochen hindurch von der Jodinen Tinctur Gebrauch gemacht hatten, hatte sich schon eine Besserung gezeigt Bei dem sechsten, wo der Kropf alt und grofs ist, war diese bis dahin nicht be« merkt worden.

VVährend der Cur sowohl als nach der- selben zeigte sich keine Spur von nach« iheiliger Wirkung auf den Gesundheitszu«

~ -

iUnd dleter Kinder. Die Verrtehtugta dei Mäzene 9 anderer VerdaonnpsorgMie^ überhaupt alle Fnnctionen und K(jrperfcrBI« te^ blieben in YoUkommener normaler Tbi« Ugkeit« Eine Vermehnmi^ der Efslnst, wel- che Einige während dei Gebrauchs der Jo- dine bemerkt haben wollen, wnrde nicht wahrgenommen $ «eben so wenig eine Ver- mehrung oder Verminderung einer Se- nder Excretion,

Mit dankbarer Anerkennung der Sorg- falt, Genauigkeit und XJmiicht , «^mit wdc eher die obengenannten Aerste diese Ver- suche mit dem inneren Gebrauche der Jo- dine angestellt und geleitet haben, wird gewifs jeder Arzt, die dadurch aufser Zwei- fel gesetzte Wirksamkeit, so wie die Un- schädlichkeit diesem Heilmittels au schätaea wissen.

So entschiedene Resultate fiber diesen Gegenstand sind bisher noch nicht mitge- theilt worden« Sie sind vollkommen daaa

ieeignet^ die häufig geänfserten Besorgnisse, aCs die innerliche Anwendung der Jodine auf den allgemeinen Gesundheit«- Znstand nachiheilig einwirke, su beseitigen.

Diese Besorgnisse sind in djer Schweia so laut geworden und einige nachtheiligo Erscheinungen, welche durch den unvor- sichtigen, in au grofsen Gaben oder aa lange fortgesefaten Gebrauch der Jodine, Tcranlafst wurden, haben sie so allgemciu und bedeutend vermehrt, dafs der Erfinder dieser Curmethode dadurch veranlarst wor- den ist, dieses Heilmittel iufserlich alj

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EliiMlbiiii(f answrendeiiy In Amt Abiietiti ftllen Vorwürfen 9 die der innerlichen An* wondnn; deeselben gemacht wurde , so be« i;e^en nnd ungleich eine leichtern und ein» fächere Veffahrno|^sart an die Hand sa |eben.

Seine Versuche über dieee nena Arf dnr Anwendairjip dor Jodine als Einreibaof bat er in einer eignen Abbandtang *) be* kannt gemacht:

Das äufi€r€ Mittd besfthtt in üner aus nem halben Qtitntchfn Kali, oder Nairi hj^ drojodinici mit dner und einer halben Vnee Schweine^ Schmälz bereileten Salbe. Fan dieur fi^ird Morgeng und Abendg eine Pariion pon der Cröfee einer Haselnüfi in den Kropf eing/erkim und das Einreiben so lange f big mts PorÜun . PÖlSg absoriiri isi , fortgeseitt ^).

*) l^oeiee sur Vadministrmtion de Piods pmr fwiedstk et de Vppplication de ee remede d^nt Imt StrS* phulet et quelques malädies di^ Systeme lymphrnr tiquct In dtr Bdflioth^ universelle Tonu XVL jivril i89i« 520.

*^) Das jyatron i9% weniger all das Kmli kydrü* jodinicum siir Bereitung der ersvTldinUn ealbs geeignet, weil es leicht serfliefst;

Die beste Bereitungsart dieser Sali« iat fol* gendex

Es wir^ Jodine in wenig Alkohol anfjeelölltt ttnd mit der 5o^ eder 4o£acheil 'Menge der an« gewendeten Jodine» Wasser vennengt. Vub Jäftt man darch dieses Gemenge Ton braiifler Farbe so lan^e einen Strom von 'Schwefel- Was» serstofF (Jciaum hydrothionicum) streichen, bis die Farbe ^änalich Terschwunden ist und der Schwefel sich abgeschieden hat» ^^n erhitst die entstandene sehr rerd&nnte Jodin -^Wasser* stoffsaiure, daaut der PebsBifihnCi von Sshwt*

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Der Dr. Co&ida liat dleM kntnimifß^ «rt bei swei und swansii; KropF- Pailente« von verscbiedeaem Alter and Gescbleehte, bei welcben die Anftreibnnj^ mebr oder minder bedeniond war 9 verincbt und ver- fiebert dafs über die Hälfte dercelben in« ne rbalb vier bi« eccbs Wucben vom Kro» pfe völlij^ befreiet 9 die anderen mehr od^ >veniger erleichtert worden sind.

Die anf diese Weite in dem lympha- tischen System direct einwirkende Jodino bringt nach seiner Angabe genan die glei- chen Erscheinungen hervor, als wenn sie innerlich gegeben wird. Die Daner der Cur, die danach sich anfanglich Vf*rmeh« rende Anflreibnof der Geschwulsty die er- folgende GeschmeidifkeH der Uant, das Weicherwerden des Kropfs 4 seine bemerk* bare Vermindemng^ die statt findende Ab« tbeilnng in mehreren einaelnen ErbShnn» gen , das Verschwinden der Engbrüstigkeit nnd der Veränderungen in der Stimme, sind gans die nämlichen.

Diese änfsere Anwendongsart der Jo* dine schien dem Dr. Coindtt von gleicher Wirksamkeit als ihr innerer Gebrancb. iBr betrachtet sie als eine Verbessemng seiner Entdeckaag» da sie anf diese Weise mit

fei Walters coflgat entweiche» filrrirt und Uf« tigec tie entweder ntit reinem Kohlensauren Kall oder Natron, je ntclidem ein oder dat an« dere ron dieten beiden Salzen bereitet werden toll. Durch tOTgfiklii|;et Verdunsten der ifali« lauge erhält man die Salxe regelmäfsig gettal« tet; Kali hydrojodiniemm in Würfeln , Satron hydrojod» in Tafeln. Letzteres ist sufterordent» Uck serflisüiUdi 9 4ss sntcrs weniger.

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#ben fo grober Leichtigkeit alt SUberheit

Sebrancht werden kann und dadurch alle ledenklichkeiten gegen dieiea Ueilmiitel gehoben werden.

Er ist der Meinung, dafs in der Mehr« heit der Fälle diese Einreibongen ansrei« c;hen werden, nm eine völlige Ueilnng der Kröpfe KU bewirken nnd dafs in den we« nigeni wo diese nicht vollständig erfolgen aollte, nur eine geringe Gabe dieses Mit- tels innerlich gereicht, nöthig seyn dürfte, um die gänzliche Hebung des Uebels her« ivorzubringen ^ so dafs in einzelnen Fälleni die Verbindung beider Methoden erforder- lich seyn würde»

Obgleich die Einreibung der Jodinen* Salbe durchaus keine nachtheilige Zufälle ireranlafst hat^ so iit der Erfinder dennoch bei diesem neuen Verfahren mit der gröfi- ten Vorsicht zu Werke gegangen. .Mbald eine Wirkung des Mittels auf den Kropf eich äafserte , liefs er es einige Tage hin- durch aussetzen -, ein solches Verfahren ist deshalb um so mehr zu billigen , als nicht zu bestimmen istg in wie fern das schnelle Verschwinden solcher bedeutenden oft lan- ge Zeit vorhanden gewesenen Geschwülste, auf den Organismus nacbiheilig zurfickwir- ken kann und bei dieser Vorsicht zugleich der Eintritt von Zufällen , welche von ei- ner zu grofden Quantität oder von einer in kräftigen Einwirkung der Jodine beobach« tet worden sind, am zuverläfsigsten ver- mieden wird. .

Bei dieser Methode hat derselbe nicht minder die Symptome, welche zaweilea

~ '95

dai Ertliche Uebel beg^leiten, berilckflettti- ge%. In den Fällen ^ wo die Geichwalst fchmerKhaft enchien» hat er mit Nutsen Blateg^el anj^esetf^t, wodarch der örtliche Reis gehoben and der Heilang^sprocefs be- icbleaniget wurde. Auch glaabt er bemerkt EQ haben, dafs warme Breiamschläge die Wirkung der Einreibungen begünstigen.

Diese glücklichen Erfolge haben ihn Teranlafst, dieses Verfahren auch bei fie- berfreien Scrophel- Kranken und kalten Drü- sen-Verhärtungen in Anwendung su brin« gen. Er versichert, dafs der gute Erfolg seine Erwartungen übertroiFen habe.

Auch den innerlichen Gebrauch der Auf« lösung der Jodine hat er bei scrophul&'siin Krankheiten, namentlich bei Augencnlxüin- dungen, empfehluni^swerlh gefunden. In dieflen Fallen giebt er klrine Gaben dos Mittels und verbindet es mit bitteren und aromatischen Arzneien. Er erwartet um so mehr einen entschiedenen Nutzen da- von in diesen Krankheiten , als die Jo- dine in geringen Gaben eine vorzüglich to- nische Wirksamkeit äufdert.

Von einer Verbindung der Jodine mit

Suecksiiber* Präparate verspricht sich der r. Coindtl viel Vortheil bei syphilitischen Zufällen, die bereits von einer eigenen Dys- crasie und nicht mehr von dem Ursprung« liehen AosteckungsstoiTe, erseugt werden.

Auch in Krankheiten der Eyerstöcke, welche in Rücksicht ihrer Struktur grofse Aehnlicbkeit mit der Schilddrüie seigen, •o wie ia eigenen Fttllea van allgemeiner

iowohl «li Ton Sackwaiferiücht, hofft tr Nntsen von einem Heilmittel f welchos anf •ine fo aufTallende Art das abiorbircnde System in Thätigkeit «etat.

Er schliefst mit der Bemerlnng^, dafti da bei diesem Heilmittel und bei der Art seiner Anwendong» noch alles nea ist, die fröfste Vorsicht und AafmerksaroLeit von 5eiten der Aerate in Ansprach genommeo iverden mars und erinnext sie an Botihcvu Anssprochz at prudentery a prudente midko, ü mttliodum ntsciSf abitint»

Ich habe es für nütalich (gehalten, diese Bemerkungen des durch seinen Schd^rfBinn^ seinen practisoben Blick und seiner Vor- sicht so achlung;swerthen Oanfer Arstesi hier mit aufannebmen, da die Schrift des* selben sich yielleicbt nicht in allen U8n« den befindet und der Gegenstand der Be- achtung der Aerzte in aller Hinsicht l?erlh isU

Endlich halte ich mich noch verpflich« tetf die Resultate meiner eigenen Beobach- tungen und £i fahrungen über dio lleilkratt der Jodino gegen den. Kropf» da ich es ver« f prochen habe, mitsutheilen. Sie stahea

Segen die Mitthaiinngen der Dreadmer und es Genfer Arstes sehr aurflck, dooh hoffe ich» dafs das ultra ppsn, mmo Migatur, mir Nachsicht verschaffen wird.

Seit dem 6ten Februar iCai bia sun 7ten Febr. 1822» haben $ich fu^|zthn Kro||^f- kranke an mich, gewendet.

Ffinf derselben haben * die Cur nieht ToUatkndic cehrauahU Bot ftwti donatlbM

*- ft» -^

Micllienen in dtr iStan '^od Sten Woefc« bereits «olche Varünderviij^en ia der Bew «ebairenheit def Kropff 9 welche die rew6ba» liehen , oben erwähnien Vorboten der Hei« Ittof find«

Alle fünf waren nnbemUtelte Perionen, cwci Männer, s^ei Frauen and ein Mäd- chen von i3 Jahren, welche bei mir im Uanie HUlfe lochten ond nach einiger Zeit ausgeblieben sind. Bei beiden Männern traten die Zeichen einer bevorstehenden' Genesnugf eio*

Von den sehn anderen sind vier in« nerhalb awolf und achtsehn Wochen des Gebrauchs von dem Kröpfe TuJlij befreiet worden. Bei allen war er von keiner be» deutenden Grofse und erst vor n -^ 3 Jah- ren entstanden. Keine merkwürdigen und ungewöhnlichen Zufälle fanden dabei statt. Es waren drei Frauen und ein Mann in dem Alter von n2, sij, 5i und 4o *Jaliren.

Zwei andere weibliche Kropfkrankoi beide Mütter mehrerer Kinder, die eino S2, die andere 33 Jahre alt, haben durch die Anwendung der Jodino während sechs volle Monate keine Verioderung in der Geschwulst dargeboten. Bei beiden fühlte sich die Auftreibang weich and teigartig an. Die Schilddrüse schien nicht in ihrer Masse verändert » sondern das Zellgewebe auf der vorderen Fliehe des Halses aofge« lockert sa seyn. I^h halte diesen Zustand für den Kropf des Zellgewebes 1 vroVon ich oben gesproohen habe.

~ 97

Sr«tickang^ nahe g^Iaubte aod fortwäliveiid atbemlos «md heiser enobien» Jeder Ina- aere Druck auf den vorderen .Tbail..^det Halsef vermehrte die Zafälle; er konnte die HaUbinde nicht ertragen. Sein Geicbäfl verrichtete er nnr mit grofaer Mühe* Er hat die Jodtnen Tinctur nach obiger Vor- aohrift angewendet und bereite nach^äcbt Wochen Vermindernng'der Gesch wnbt nnd grofse Erleichternng seiner Zofälle ^rAÄ« ren. Da aber- der Kropf nicht völlig «ver* achwand, so hat er, ohne weiter bei mir ansufragen , das Mittel -ein voUea Jahr an- gewendet, wonach die gänaliche Heilang des Uebels erst erfolgt ist. Dagegen hat er eine Empfindung von Tanbheit in den pbern und nntern Extremitäten and ein bedeutendes Zittern in den Händen bekom- men» so dafs er nur in gewissen Stuikdfin des Tages das Barbier- Geschäft verrichteä kann. Ohne Zweifel hat er zu lange du Mittel angewendet.

Spirituöse Einreibungen haben das g9* genwärtige XJebel vermehrt. S^ach lauwnrw men Seifenbädern hat er Erleichterung er- halten, noch mehr aber nach dem Gebrau- che kalter einfacher Wasserbäder mit Be- gier^un^AHf und ich hoffe, dafs er bald ganx genesen wird. Uebrigens ist er sehr munter y hat guten Appetit^ rej^elmäfsigo Verdauung und fühlt sich gesund.

Fräulein H. , ig Jahr alt^ ans Berlin gebürtig, hat einen siemlich starken Kropf, der seit zwei Jahren entstanden ist. Ihre Malter ist von demselben Uebel befaliep. Sie hat fünf Monate lang die Jodioen^

, ^ ^ '

TlBülT 9lkn% Irfol^ itife^Mdet. Seit Titr Woebtfi reibt tie die JodiDen*-- Salbe eie. Iltr Krepf Ruft an sich su Vermindern.

it* B«« ein Mädthen Voii l2t Jahren, iUer cebDreOi hat eiMh knüniigeii Kl-upf ond braoehte vi^r Wdtrbeil hindurch die Jodi- ff H t*|«Mctnr ohne KrfQlg. GegetiVrSlrtig läuft er «H Reicher su werden tind aül der Irecb* lea Seite sieb äo verk^leiiierAk

^ifumriUmg di$ BttwutgAürt.

|eb )kai|o bterbM lii'cht ttnierla«f en , eine fefaiflrilia^ beiai|fil|ehy auf die mich mein

giebrter Frenedt Hr» Oeb» ftiitb Qratjt aut erkfiJik atmacbt bat| und di» i^h be»tä- itift lefaiicUA hebe % Aatn die Jüdine nur ia ^ßh Artfn dea Kropfes heilsai^ und liülf» feieb ist, welcbe scbtaiersios sind (T^^ fri^dü%)^ aber in allen ^ w^lthe iiiil Sebmer* MOy al«e mit eirfaöhter Keiitbarheit dei Blut- •jateniSi verbanden siad| niebta biUi| ]a

«*p^*'^"9f-^

D a i

Friedrieh Wilhelms See-Bad

bei Piitbi» auf der Insel Mffou

tt a 4

Wirkungen des Seebades überbau;}^

Von Dr, ü e c k c r, '

m'mm^'^mm^

Die bisher in iewü Seebade in Polbits ftb. leisteten Karen bestätiipea die anerkinttt

{rofie Wirknafp des Seebades in Nerveai» rankheiten , nad nicht mindi^r den Nataea desselben in llautttbeln, JL<yoi{ik« und OrlU senkrankbeiten.

£« lärAl sich, qhne specieU anf eine Theorie der Wirknn;; der Bäd^r einsoji^ hen^ bei den meisten dieser Krankheiten' ein Znsanimenhanf angeben, . uie Se^ bäder, ihrer eigen thiiniliohe/i Zusammen- setKunj; und Aiiv in der See- Atiuo^pMira brgriindetft*n Einflösse vegen in ihnen eine günstige Umänderung hervQrbriog^n ktfp* oen » wenn wir im AUgeoieioeo dia V\M^

Od

idttlnisio des Orf aniii mns betracliteB t dareh welche ttberhanpt eine Abänderonj^, eine Verbesferong; seiner Lebern formen mojplichf der Genesanj^sproceftf bewirkt wird. Wir finden onier diesen Verhältnissen keinesi welches nicht durch Seebäder einer gfin« stifen Omstixnmnnf fähige wäre. Dafs diel durch andere Bäder anf andere Weise ge- aehehe, and darin der Unterschied awi« acheo Bädern £a suchen sey, ist sewi&. ks iey mir erlaubt, bei ihnen eiaife Aa- genblicke stehen aa bleiben«

i) Die allgvndnt Brrtgbarktü des Off a- aismiKs, nach welcher seine Krsfle nad Tätigkeiten von Knrsern Einflüssen abb&o-

Sittt wodurch wir bis auf einen (jewisien rad in den Stand gpesetzt sind, durch Veränderung^ in jenen Einflüssen nicht al- lein die Lebensäurserungeu auf verschie- dene Weise abauändem^ sondern selbst Fehler der Mischung, Struktur und Orfi- aisatten an verbessern« Die Erregbarkeit wird durch eine so allgemein erregende Poleos y wie Bäder überhaupt und beson- ders Seebäder sind, mannichfach rerindert und umgestimmt 9 und die durch dieactive Reaction derselben gegen jene Potena in ihr herrorgebrachte Umänderong^ ist im Allgemeinen die Wirkung des Bades. Diese Umänderung muFs nach Verschiedenheit der Bäder verschieden , und im Allgemeinen heilbringend seyn , sobald die Bader als er- regende Potena die individneUb Erregbar- keit so umstimmen , dafs die normale Har- monie awiachen den äuTsern Einflüssen und der Erregung herbeigefiihrt wird. Die Wir-

knttg das Seebadai auf die aUMmeiiie Ifu Mgbarkeit gründet «ich anf die phyelieh« Einwirknnj^ der Wärme und Kälte auf den Organisrnnsy aof die Wirkonip der dabai in ßetracht kommenden chemischen Af eii» tien, und auf die Wirkonff der See» At- »osphäre. Besondere Räckticbt vevdiesM hierbei :

0

8) Die Erregbarkeit des nritaicAi» «nd

3) die Irregbarkeit des $mahdn SystenM« Beide Systeme sind den wichtigsten Ver- andemngen dorch Bäder unterworfen , und begründen dadurch gröTstentheils den 6e- nesongsprocefs. Hieraus geht die Wich» tigkeit der Bäder in den Krankheiten, bei -welchen jene beiden Systeme YOraitgUdi in Betracht kommen«

4) Der allgemeine Zusammenbang dea Körpers, die Terhältnifsmärsige Festigkeit der Tonus der Fasern und di^s daran grea* sende Contractionsvermögen des Zellgewa-. bes und der daraus bestehenden organisehen Gebilde. Störungen des Normalsustandea dieser Verhältnisse können durch Bäder Tcrschiedentlich gehoben werden; so lehrte im All^rmeinen die Erfahrung den Nutsen der kalten Bäder bei Laxitat der Faser, bei Atonie^ den Nutsen der warmen Bäder bei Rigidität derselben» Die Seebäder wer* den in dieser Hinsicht, durch ihre reisend belebende Einwirkung, welche sie suhächst auf das Hautsystem, unleugbar aber auch auf alle üUrigen Systeme des Organismus äufs'ern, besonders wichtig. Was das Hant^ System betrifft, so sind eine Hange Kraak-

lMltiraatSnd0| bei w#lotieo Scltwitolie nni Stfioblaffbnf der flaot die IlaqptmomenU Mtden» und die erste IHidLsIclit beider))f« keadlQnf verdieneo. Su ist mit Jenem krenkhafien Zostande der Haüt^ der sich Ib- einer 4i»posfiio rheumatica^ eioer Geneifft- beil Aa ErJiäitiing;8lLr«nkkciten. aumpricLtp •ehr oft Erscblaffdog der IJaut verbunden,

JQrauf fcbun die häufigtte Ursach jenci Qttaode« , Vef weicblicbttnf , hindeutet; Hiebt tiiioder häofis wird lie liei cbropiir aaben Rbeomatisniefi bemerkt, bei Lympb« und Dri|s«r)krankbt:iten, der Sbrofelkrank* heiti^ und bei cbninifc^jeti llautkrankbei* ttn« lo allen dieaen Zuständen beweist dae kalte Seebad seine grufse Wiritsain« fceit; derTunnsdes llautsystem« wird durcb daseelbe wieder bcr^estcllt* Obwuhl dies 9icbt allein durch Ö9n Eindufa der Kalte auf die org^anitcbe Paser | sondern {leicb* aeitig noch durch avidero mitwirkende P«m touaen des Seebades auf den {n begriff der gataminellen Kräfte des OrfanisQius be# Wiikt wird^ SU bleibt doch der Einfinrii lireieben dabei die freie K81ie| ifi rinem Niaenden FiUidu angewendt| auf die Fa» BW Kur<»ert, von gruFfiOr VVtchtifkeit. Bei Uauikrankbeiicn kapa dersi;lbe auf Ver* m^hrur; dt^'s Tonus *der Haut deutlich er* iMifini werden» Das Ansvhn cbronifcber Ces^hwUre^ Mrobei die Haut Löchstca Grade untbäti^f erscheint» bessert $ub nach der Aftern Auwenduu^f des kalten See^ps* aer#) ich habe bei iangwierigen Ffifsge« aohwUren , die oft so bartuäcisiy allen Mit« tala^ widerstehen f b8tiS| eine günstige Um* toder ftfif durch dieiee Alitlel leeeben | und

X

laait dastelbdi wenn nicht 0twi V«$ltoi|| ei wi4«rratbeii, immer in Anwendaiif.bfiii^ gen. Die Vmbätifleii der H«i|tt W^EA« eich oft bei tcreful$«en Siibjeclen (den $eram fuhiis tQtpidis) vprSodet^ wir4 i|el4 diirieh da« kalte Seebad verbessert ; dif Aotecbll«* ge nnd Ges<:bw{^re derselben nehmeq dab«! oft aiijpensclieinljch ab^ D|es beweist nn^i; gleich den Einflurs des k%\%on Seehndn« n«f die Stfirkqngp des lympbatiiscbeii pnd Pril* ieq - $v4(«m<. Nicht weniger «eiffen %it§W' oft andere Fälle, wo Ansschingei wMlirfMI oder korae Zeit nach dem Gfsbraneh |uil^ ter 3^bäder stärker und deailipj^er bervorv treten, ja wohl erst entstehen ^ die dufelk das Seebad erhobele Vegetation | 4eil ^er« mehrten Ton»« der Habt. Nicht feiten is| aber die Untbätigkeii im Lymph- und Df^ sensystem im g^rianimten l4ai|tQr|anf| m gror«, dafs es erst einer Stärkong dfmel^ ben bedarf y nm jene i|nimaIiscl|*Gbei||isebfii Processen deren Produl^te sieh anf der Hgnt- oberfläche jn mannjclifaltigen fornieil dgr» stellen 9 ^^ bewerMtellige'n } es wir4 ia dergleichen Fällen bänQg eine von der Ng* tiir beabsichtij^te Krise durch jeiie Stifknaff der Haut befördert! Ich habe Miehen, dia(k bei einem schwächlieben , senr reiabgrpft Frauenximmer , bei weichem sieh ei^e guf» fallende llauisohwäche und IHinkUehe Im» pfindlichkeit gegen atmosphSrische BinfliiiWi neigte 9 die Haut durch halte SeebMer mehr Tofins erlangt hatte, ein frteselgrti|er, lief« tig juckender Ausschlag ents(andt •• eieb Yiele Wochen lang andauernd aeirtg ; dit> Be^ Exsnthem wirkte offenbar ableitend ant das Uanplübeli das allgemeine Beindwa

io4

1hifi«l«if lieh sichtbar hef f hr , nnd die gan^ se Colkatitation in jeder Rücksicht kraft- yoUer. In ^ioem andern Falle seigte sich b#i*6ibem sonst rüstig^en Manne» daran «iaer nnMineinen Reizbarkeit der Haut litt, die offeiiDar mit einer Disposition m Hä- morrhoiden in' Verbindung^ stand , sehr un- deutlich ein Exanthem anf der Braat, mit periodiachem y sehr lästigem Stechen in der- aelben ; es trat nach dem Gv'braach der an- fingt erwSritit f bald aber kalt angewandten SMbSder nmso dentlicher hervor, als diese ihren Xinflöfs auf das Hantsystem finfser- ten, und bekondete seine Natar als chloat» ma pseudoporrigo f wie es Frank beschreibt, mid wie es bei Individuen, welche an ei- ner Kämorrhoidalischen Disposition, oder wifklichen Hämorrhoiden leiden, beobach- tet wird. Hier wirkte übrigens das Esan« them nicht ableitend.

Besonders wichtig aber wird die Kraft des kalten Seebades^ der Haut mehr Tonus äa geben , zur Heilung jener rhiumatUchin Disposition, und zur Heilung von Krank- heiten des GemeingefühU überhaupt, da vÄter- diesen wohl nur wenige sind, bei welchen es nicht £ur Entfernung der ano* mal ' gesteigerten Receptivität des Hautsy« atems wesentlich wäre, der Faser selbst mehr Tonus* zn gisben. Ebeii so wie dem Hantsystem, kann das kalte Seebad allen Systemen und Organen des Organis* mäs, sobald sie krankhaft afficirt sind, un- ter gewissen Verhältnissen mehr Stärke oad Energie mittheilen, woäu ich einige Belege werde. Ea ist besonders das Ntr-

t ,

>- 10)

wi9f$tim, auf frelches dai kalte Saaliad ab

eigentbttmlich stärkende Potens einwirkt; die anomale Receptivität desselben, als Grand von Nervenkrankheiten, ist erfahran^sge- mär$ bei weitem öfter mit einem astheni- schen f als mit einem sibenischen Zustande verbanden. Unter vielen Verhältnissen scheint es besonders die Kälte des Seeba- des SU seyn , welche jene Anomalie am schnellsten und siebersten bebt. Es schei- nen dies die Fälle au beweisen, in wel- chen, bei ungemeiner Schwäche des Or|^a- nismus , und voraOg^lich des Nervensystems, andre Bäder ond alle Miltel durchaus frucht- los bleiben^ und wo nach der Anwendun|; des Seebades sich bald eine i^ünstige Um- änderung zeigte. Dafs diese Veranlassung des atonischen Zustandes im Neryertystem, jene Nervenstärkung nicht einer Contrak- tion zuzuschreiben ist, darf ich wohl nicht erst erinnern; wie sie geschehen , ist un- bekannt, denn wir sehen nur das Produkt, die veränderte Lebensthäti^keit. Nächst dem Nervensystem ist es das irritable Sy- stem, auf welches kalte Seebäder, in ge- wisser Rücksicht, stärkend einwirken kön- nen , indem sie die Reaction desselben ver- mehren. Es ist unleugbar, dafs sur Un- terhaltung der allgemeinen Harmonie der Kraftäofserungen des Organismus, die An- wendung solcher Reiae, die sich gleich- niäfsig über die ganse Organisation ver- breiten, von Wichtigkeit seyen, und in dieser Besichung verdienen warme und kalte Bäder eine besondere Rücksicht.

6) Der gesämmte Vegttationsprocefs , von der Digestion bis sur Assimilation und Ir-

tigfer ^hUnitrnngfBn Antch BSi)cr Htkli^ Vfplche «ich bei narliliertger Retraclilanf cinigt*r onilern Vorliäilnisse der Erregbar* l^eit tlfMllicber Mberif^heii lad^en*

8) Das RtMorptionsswhpft nni die Ver« richtun{|;eri de« lyniphaiUchtn ond Drilstn$y* sUms^ durch ^eelclie viel« schädlich wir* Jieiide Putcnf,f>fi db^ehdUcii oder onikräftetf Fehler' der Säfte yerbes«! rt, Stockangea gf hüben I ond selbst kraiikbafle Organifa« tioriPii vernichtet \vcrden« Alan bann mit Rt^cht sa^roii^ daff der Erfolg der nieistea lleiliiielhoijpii ^ineni c(ror«eri Theilo nach darauf beruhet di.v Tböligkeit jenes Ge* f chaf«i Und jener Systeme ku erhüben» Das lymphatische and Drüsensystcm worden durch Hader v^'esentlich in Anspruch ge^ nommen^ und dies Verbiiltnirs der Errege harkeit ist d^ber eines der wichiiysteni ivelches^bei llni»timniu/i>ilers<lben iti Krank- )i«*il'*rMIJcM in Uetracbl kunimt» Nächst dem NervenKyjteni der Haut scbrint das 8y* steni ilifc returbirenden Geflifse In derstl* bt*n das ft weife tn si?yn, welches unsero Organismus mit den Lirii|üsi«rn, die ihrer Natur nach auf die äuP^ere Oberfläche dea Körpers, wirken , in jlerbbiunjp brinjft» liurch Böttpri sie srycn warni oder kalt,, wird immer auf das IlL*sorptionsg;escblift der Jlaqt t*in{;ewirkt. Kalte Bäder verniugea tuiter i^ewissen Verhältnissen^ $o ivie der Haut Übf'rhaqpti so nuch den resprbiren* den CefÜfdon derselben mehr Tonus ^u ge* ben, und versetzen das lympbafificbe und Jiriisensystcni in eine grof^ero Tbäligkeit^ indem sie ihocn vicbr finergie geben, Sf

ff€«chieKt 69, dafi diese Bäder dadarcb tin laaptmittel werden, Fehler der Safte sa verbe0%ern| Stockungen sa beben, ond seibat )(rankhafte Organisationen g,n vernichten« Man .sehe den £rfoIg kalter Seebäder bei der Scrofelk rankheit. Bei dem Gebranche des Seebades verdient die chemische 2jU8am» mensetzung des PF'assers noch eine besondere Bücksicht; sie scheint in manchen Krank- heiten einen eigenthümlichen Einflafs sa Ünfsern, obwohl es schwer aassumittelQ ls(^ welchen Antheil die Resorption des- Was- sers und di« in der Seölaft enthaltenen Stoffe bei der Üeilang von Krankbeitea durch das Seebad haben. Gewifs acbeial es jedoch su seyn, dafs jener Antheil bei Hautkrankheiten ond Krankheiten des lym- phatischen Systems überhaupt grofs sey» nnd nicht allein der reizenden Einwirkung des Seewassers aaf das Nervensystem der Hant eugeschrieben werden könne. Dies scheint der Einflnfs des Seebades anf Ans- schlage und Geschwüre za beweisen i de- ren Ansehn dadurch bald geändert wird. Bei der Scrofelkrankheit ist der Eioflali jener chemischen Potenzen auf das lym- phatische System sicher sehr wesentlich, und sie äafsern ohne Zweifel in Gemein- schaft mit der Kälte ihre Wirkung. Ich habe in vielen Fällen gesehen , dafs durch- aus scrofulöse Kinder sich nach wenig Wo- chen wahrend des Gebrauchs kalter See- bäder so aufnahmen, wie ich es nach an- dern Bädern nicht bemerkt habe-i ihr An- sein wurde sehr bald besser^ indem alle Funktionen normaler von Statten gingen. Ich leite diese Erscheinungen grSfstentlieiU

109 ••

TOn Jenen Emflfissen ab. , Derselbe Fall war ea bei einigen Erwachsenen^ die an scro- ftilöser Disposition litten.

9) Das Gesets des Consensus nnd Anta'- goniimuSf wodurch wir in den Stand gesetat ^werden y so manche Heilangen dnrcb einen Oegenreis y durch Ableitung oder Uebertra« güugt darch fi^ervorbringuog und Leitung Tikariirander Tbätigkeiten ^ . au bewirken. Jenea Geseta, welches sich auf eigentbüm- liche Fähigkeiten nnd Kräfte des Nerven- aystems gründet, ist für die Anwendung aller Bäder von der groTsten Wichtigkeit. Da der Consensus und Antagonismus vom Ner» Tensystem ausgehen, Aeufsernngen eigen- thümltcher Kräfte desselben sind 9 so wer- den sie aunächst für krankhafte Lebens- Bufserungen dieses Systems wichtig. Es werden uns die Wirkungen der Bäder in Nervenkrankheiten' so weit wir von ih» nen urtheilen können, alloin denkbar, ich will nicht sagen erklärbar, wenn wir den Consensus und Antagonismus y in welchen das Hautsystem^ mit den übrigen Organen und Systemen des Körpers steht, die Wich- tigkeit des Hantorgans als Applicationsort jenes Heilmittels berücksichtigen, und er- wägen, wie häufig unter den Causalmo- menten jener Krankheiten, Störungen der Funktionen der Haut beobachtet werden. Aber eben die hohe Stufe , auf welcher das Hautsystem als Sinnesorgan steht, set^t es bei der steten Einwirkung äufserer Ein- flüsse der Gefahr aus, selbst krankhaft af- ficirt au werden, oder die normalen La* bensänJDierangen der Systeme and Organe

»palhiich Itl^nd, mit andern ^ diö Form

vKranklifit cvnMit'iireiiilen Erschetnun-

1 in VerliiNiliin;; iilehtMi 8<*lltfii^ uii»l

\ jinnitflr leiJeU iM webigsUiu nyinpii*

i

Üat FTaotsyileni wir«l ctnrch jene an* rn EinfliUse xiinäclist afiicirt, imd i^t r wird es sa (»iner brankliaftan heaciiuii an dieselben disikütiirt^ $j. kann primär la AffeOtion eine Nervcmkr^nkbeit he- mdeo. Aber WicbUger liuch int in dir*

Rü^kiicht die Kolrachiand^ ddd t^ohaenms l JnuigtitüB^nii* de« iUnt^y*lfl•nH niit aU

iibri^iMi Sy^ienii'n d«*ü Or^ai(i.*»ni'!8, \%u- «h AiFt*ctii>tieti ih>«4«'ifi«ii i\ervi»iikiAitk* Leil als spcnnd^ire fal^l^ «)ri4Mli;ton l^ön- L Be^onde'-e Rücksicbt wnliiMit Jiier

irritable Systeiti (^oWülil da« Muskt'U

GeffifsHyateni) auf weljubi^« i!A4 Nervna- ieiil nach achädliclifn AfiTeGtioiK*!! iler ut einen so ^rofscn Eiiintifi niifjii^rt» dafa nicfat selten in vu^len an« diesen IJrsa* fl entstandenen Nerv^nkrankbi^iten ^ in* I iain Gleichgewicht mit dem sensibloa teai anffehuben erscheint» eine sehr Jiti|{e Ruile apielr» Nächstdem kommt r der auffallende Coiisensus in Beträcht, welchem das llautsystem mit den Or^^a- i des Unterleibes 9 und besonders mit I Oarmkäoale steht. Wir leiten aus I die entfernten Ursachen xu niehrern lakbeiten des Gemeingefiihls her. Rr^ dera sind es eiuij^e Arten der Cüidmi^lw 1 Cofii, welche hier als Beispiele auf^e- rl werden kiinnen, die man auch mit ^kaichtaabma auf ihre ursächlichen Mo*

iiS

loeh auf alle ttbrifan Systemt des Kdrperj lie Wirkung - eeioer Sfiltel aaiSQdehneor fVie die Wirknof jener äufsern Mittel er. olgC^ welcbe, einige chimrgiache auffe- \chloa»en , eich alle in dem Begriff von gan* len und Local - Bädern Kasammenfaf sen lef- lan y ift dadarch nicht erklärt, mnd man MTÜide aelbftt darin weit gehn, wen» nan «ie alle aaf contentuelle and antago-. lialifche Wirkongen, surttckfuhren wollte» £• ift , waa den Eiaflnfa dea Seebades aäf Crankheitisoatände dea Nervensyatems be* trifft, wohl gewifa , dafa danach' die Wir* kong anderer Potenaen herüekaiohtigt wer* len mnff , und so iat et mit andern Bädern ieraelbe Fall.

Eine Nerrenkrankheit au heilen » Ia Allgemeinen annächst erfordert darch Entferanng der bekannten Ursachen , die krankhafte Receptivität im Organismus an rerbessern« Von dem deutlichen Erkennen und der linfaehheit jener Ursachen » von ihrer Daner und der Möglichkeit ihrer Ent- fernung hängt offenbar die glttckliche He- bung dea geatöften Gleichgewichts im Ner* rensystem ab* Oft ist ihre Entfernung leicht^ aumal wenn sie in Localreicen begründet sind, oft schwieriger. Dies letatere aber iat orfahrungsgemäCs besonders der Fall bei Entfernung der feinern atmosphärischen nnd moralischen Einflüsse. Erstere aber wirken Yornehmlich auf das Hantsystem ein, und werden Gelegenheitsursachen so wie au andern y so besonders oft au Ner- venkrankheiten, aumal au denen des 6e- meingeftthls, und ea wird darauai daCs una

7ouni.LIV.B.6,8i. H

ii4 «

derselbe Ort der Einwirkung anf den Or-

Sanisitiai offen steht, die Wifehti|^keit der ifider ^ihlanchtend ,. und die Wirkong der- selben in diesen Krankheiten terklärbsr, wenn uns auch das VVi^ dabei Verbor|^B bleibt; Sblin s6 seheb wir dnrch Beachtm; des Gonsehsos des Hantsystems itait 4en ^samtoiten Nervenliystem > da die Hänt Jt aelblt ein Theil davon nild deshalb niekt nit Unrecht als ein grofses )periph(iriiMh0f', Gahfflion des Nervensystems darg^teiUwe^ den ist^ wie es Inte lieh sey^ dafs dnrdi Einwirkung änt das Hantsystem durcK Bi- der f selbst die Verstimmnn|^en des Nelrren- ayiteitis als Folj^ rein moralisisher £iii- ftüsse gehoben werden können; > Der Nutssn der Seebäder in Geisteskrankheiten nnd der ihneh nähe stehenden Hypochondrie und Hysterie ist eben so anerkannt, als ibfs Änwendanf alt ist.

Wall hier im Allgemeinen fiber du Einflafs der Bäder, und besonders der See-' bäder auf Nervenkrankheiten berflhrt wer- den ist, mufs einein grofsen Theile nschi wie das folgende, anch auf den JKinfliA derselben anf andere Krankheiten beiofen werden. Um die Wirksamkeit der Üder anf den Organismus in Krankheitsaustin- den zu benrtheilen, mfissen wir,' wie anf den Constnstis so auf den schon oft erwShn- ten Antagonismus Rücksicht nehmen; eine Fähigkeit, welche in einem consensnellen Verhältnisse der einseinen Organe und Sy- steme begründet ist , in sofern das Nerven- system , als dabei wirkende Kraft, seinen Sinflufs auf die Materie offenbart. Es fin-

ii6 -*

det im AngemÜMii im OrgaQiimus keine Verättdenuai^ der Kräfte sUitt^ wodurch nicht AOfleich eine Alienation in der Ma« terie begründet wttrde« Die Nervenpatho- lofiH üt von der Humoratpatbolog^ie un« feertrennlioh , Ui>d daher die Wichtigkeit des AntaSonißmus für Heilawecke f rors. J)er giiaägorüsmia der Hant mit den übrigen Sy« atemen und Organen , wird wie der i^iifa« BonUmu» überhaupt» durch das Nervenay* atem yermittelt » ist eine Wirkung des Con« ürtfti»« Jene eigenthümliche Fähigkeit der Organoi ihr verlornes Gleichgewicht wieder beransteUdn , seist uns in den Stand » durch Befördernng der Thätigkeit des einen 8y- aterai auf ein anderes System eioanwirken« Unter diesen Einwirknagen haben Bäder^ da sie die Thätigkeit des Hantsystems er* höhen I für verschiedne Verhiltnisse der in ihren normalen Lebensänfsemngen gastier- ten Organe^ einen hohen Werth» nm so mehf^ wenn wir bedenken ^ dafs der äintom goticimiis selbst gleich dem Cor^nnsm, snr Entstehung und Aosbildong von Krankhei- ten nach Einwii^knng sohidlicher Einflüsse mitwirkt, ja selbst dasa Anlafs giebt. Bä- der äofsern eben ihren Einflafs auf das Nervensystem y und erregen dadurch jenen Aniagonismus der Thätigkeiten einKelner Kräf- te und Systeme» Wenn wir auf die der* aelben aurtickgehen, in welchen sich jener jintmgonismus am deutlichsten offenbart ^ so* treffen wir auf die Krankheiten ^ in wel- chen die Bäder so erspriersliche Dienste leisten. Er ist £♦ B. unverkennbar awi- sehen der empÜadenden und tewogenden

H 2

di# wirkende Petenz de§ Bades «ey,. sie kommen alle in Betrecbt, in sfiecieHea KrankkeitfßUen aber kann bisweilen fe« ea^ werden 9 dafa vorsogsweise eine der-^ aelben wirksam sey; so scheint s. B. bei reinen Nervenkrankheiten der g^ünstige Ein- flnfs des Seebades im AUf emeinen mehr von der Temperatnr und feinem atmospbäfi** aehen Einwirkungen der. Seeluft äb^nhän« ^ei^ w&hrend bei einigen HaatkrankheiteSj^ eo wie denen des Lymph - und Drnsensy« atems vielleicht mehr als jene der chemi- sche Einftnfs des $eew4Meiri bortt$k;sichtigt werdisa mufs^

£s ergeben sich aus dctm Gesagten fol- gende dnreh die Erfahrung bestätigte SStee» welche sugleich auf die Indication der Bä* der» und beinndera der S^tbäAt^ entfernt biodeuten; ' ,

n. BSder kSnnen die entferiilen Urse« chen und die krankhafte Receptivität in vie« len Nervenkrankheiten heben , sje also Nervenkrankheiten ra heilen^

k. Ihre Anwendung wird %n dieaem Endzweck im Allgemeinen desto erfolgrei« eher seyn, je mehr die Ni^tur ihres ily&d% und der Inbegriff der übrigen mitwirken«^ den Einflüsse geeignet ist, jene entfernten Ursachen zu beben , und die krankhafte Re- ceptivität SU verbessern. r Dies führt auf die eigenthümliche Wirkung des Seebades^ welche in der chemischen Zusammenaetsung des Wassers , in dessen Bewegung und Tem* peratur, in der Seeatmosphäre begründet sind, und leitet auf die Indication deeetl« ben in apesieUen KronkheitafkUen*

119

•eheidmig ■• iUnf f^ällc , aaf wMdi* acboli öfter auf m^rluapi gemiio^t vc^rden, iit ifrich- tig« Bei jei|er Disp^Uio. rh^matica, WQ fiach lapfi^e^ |oteryf|llefi rj^eomatuche Sicluii^r- sen .eilitreten, kann es, sobald der Kranke frei tqh feinem Anfall iat, mit £r(ü|g ^ai^ Vemipbtone der Pitposition afigeif andt wer«- dea« Eben fo bei ILb^matismen, dio auf eineiii Qrte letttitaend naph lanjp^r paoer mir |K>p|i 4 Vf^^ Habkus andauern, Pfia tialte 8eebi|d wird in den genannten Fällen nm ip mehf Hülfp Ipist^iif je mehk* die rbeyina- tiacba 4^*^^^^^ ''^i') nervös ift. In andern Fällen des Abeomatisipoily so w^e in der /fr* ihritiß gwuina^ passen fi^r yrarme Bäder, nnd ich habe einigemal, wp es mit ka|ten 3S- dern gpswpngen werden sollte , davon recht nachth^illgo folgen 'gegeben, Ejs lag dabei das lioeh so nJlg^fneifi verbreitete Vornr- theil yon d^r schi(i^äphendon Einwirkung warmer ^äder anm Giiindc« In Fällen fie- ser 4f^f ^^ Irg^i^d die Anwepdnng des kalten Seebades a&w^^^^lbaft machen , |st es besser, tun ^o pher l(ei warmen Seeb^pro an bleiben, als diese einei) entscheiclepden EinpioLTs auf rhepmat|sche nnd arthriti^che Krankheiten änfsern , der noch duircti Za- sätae yon Medicamepten erhöhe werden kann. So wurde bei einem jan^^en Illanne, dessen Constitnltion in alleii Theilpn sehr angegriffen war, ein schmerabaftes Hüft-' weh durch warme Seebäder ungemein er- leichtert. Eben sp ist es nicht rathsam^ im höhern Alter bei rhenm^tischen Affectio* nen, kalte Seebäder anz.owenden; in die« ser Li.eben8poriode sind warme Bnd«r in den meisten Verhältnissen besser. Die £iowir«

tar der See liiilab , nur iehr langsam' ma« olwn» und er thnt wohl» wenn er dahin geUnfft iat, nor Tage snm Baden su wäh* leOy die nicht rauh and atürmifcb sind»

Obwohl ich gefnnden habe, dafs ei« langsamerer Uebergang von den warmen an den kalten Bädern in sehr vielen FKUen, aofem nur daa halte Bad ttberhaopt pafst, überflüffig, und Jn einigen aeibst sweckloa iat, 80 sind doch anfser jener rheumati«* sehen Disposition , wobei jener Uebergang nothwend^ erscheint, noch einige andere Znatände, bei welchen derselbe nicht we«» niger rathaam iat. Is ist dies onter andern der Fall bei einer aehr grofsen Reiabarkeit dea Nenrensyatems. Der Reis des kalten Badea auf die WerksenM des Gefühls iat

Eofs, die dadorch bewirkte Erschdttemng inn SU gewaltsam wirken, sobald sie ptöts«' lieh ist; und wir haben ja Fälle genug, dafs bei unvorsichtiger Anwendung des kaU ten Bades aeibst krankhafte Slnakelbewe^ wegungen erfolgt sind» Die allmäblige 6e^ Wohnung dergleichen nervenschwacher Kör« per an die erschütternde Einwirkung der Kälte ist hier vortbeilhafter, und man er^ langt dadurch die Stärkung des Nerven* aystems um so sicherer* Ein anderer Fall ist der einer allgemoiaen Schwäche dea gansen Systems, Hier kann die plötrJicho Anwendung dea kalten Bades grofse Nach« theila haben , um so mehr, je grofser der Mangel an Lebenskraft im Blutsystem ist, wodurch jene nothweodige Reaction :dea •Gefärssyslems und des Hersens gegen den

Eindruck des kalten Bades numtf glich wird«

^ 125 -

kei besondert fiel anf die AafmerksamlLeit do0 Kranken^ ^nJ|^ eine gli^sti^e YVUte-

.Ji Nenralgieen, wo das kalte Seebad angeseigt istp ^irk^ es $ehr MTPhltbätig ein| und beiionder« bei denen, ytq Störiingen der Fiinktioiien des Hantsysteme ein iir^ aaeliliebee Slonient entbaUen. Pai^a* die« sekr hünfiff bei der CoUca chromca, welcbe dann oft den Cbiirakter der CoUca nervoiß hat, der Fall sey, ist sebQn oben bemerkt worAenr Ich erinnere mich eine« Fallesji wo bei einem jangen sonst kraftvollen Qfiiniie , das Haptsystem durch rheumati- sche Affeqtiqneny und das Verhalten dage« gen epd)i9h so «ehr geschwächt war, dafs immerwjthreiide SehweiTse die Copstitntioa au4 änfserste herunterbrachten. Auch die leisesten Verminderungen der Atmospbjire, gegen welche siqh der Kranke durch >ieU

fache jlinhitUung auch ap Hpß 'wSrmsteii

l^agen i&i| sehi|tsen suchte , wirkten so nachtheilig ein, dafs ein heftiger CoUk^ sebmera mit: allen seinen Qnaalen den Kran- ken pfl in einen dastand von Bewurstlo« sigkeii Tersetfite; Dafs die Colik hier rbeu« matiscl^en Ursprungs war, ging aus allen Umständen deutlich hervor, Nor sehr nach und nach konnte d^r Kranke an kalten 3ee- bädern übergehen, welche einen äufserst günstigen Erfolg hatten. Die ^chweifse verliefsen ihn , seine Haut wurde gegen die Wirkungen der Atmosphäre so abge« härtet, daf« wöchentlich ein Kleidungsstück mehr abgelegt worden konntt'i endlich selbst die r(iuhesto Witterung vertragen wurd^f

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MDi #0 ift di« fttnstiffd Wirkung datfaU ben «ft aafeniQhafnli€h tusmerkbar. Per- aonan, walcha mit daa itSrkftan Schmer'^ aaa diaaar Art iaa kalte Bad tratan i woxu aie «in onbafrenstaa Vartranea seigten^. Wardan in demaelbaa davon befraiat. Ich habe kainen Nachtheii von diasem Verfah« ren gaaehan, möchta tB abar wader anra* theo» noch verthaidigan«

Von dertalban Wirkiamkeit habe ich das kalte Seebad bei andern Nearalgiean gefändan; obenan bei einer allgemein ge- ateigperten Smpfindliehkeit nnd Rtoisbarkeit dea Nervenay Sterns.

Der gttnstiga Srfolg der kalten Seaba-» der bei krankhaften Mnskelbewegnngen ist um ao aioherer, je mehr die entfernten Dr-

iaabea derselben durah jene ^hoben wer- ien kdnneait liieren die Ursachen jener Erscheinungen in allgemeiner Schwäche, sind ttberhaopt entfernte Ursachen da, auf welche das Bad einwirken kann, so ist dann im Allgemeinen mehr au hotfen, als an den Füllen , wo sich keine enttsrnte Ur* aache angaben läTsU Hier wird das kalte Bad angewandt, um dnrch einen erschiit« ternden Reis eine Umstimmuog im Net'» vensystem hervoranbriogen , in dessen in«» n^ratar Organiaation die Ursachen der Krank- heit allein au liei^en seheinen* Ich spreche hier von der J^rilepaitf Chorea ^ CtUaltpgUf 'Tranor artiwm u. 's. In der Epilepsie habe ich nach dem kalten Seebade in ei* nem Individuum die Anfülle eine Zeitlan^f aeltner werden sehen, aber sie kehrten wieder } iu ein Pmt andern füllen habe iah

ich eriimere taioh hie im MtMfotf iteii da- von Naohlheile geielien zu. haben.

Nöoh iat MA VerhSIttiÜ:« zn beifaehtett <ibri;> auf ii^lilbtieni der glüeklichto Ana-

Satif von Krahkbeiteiil in iinem hohen Grä* e bferaht; ea ist dies der Binänfa des Ge- mütha auf den Körtiet^ eiiiea del^ wict^ti^- Bten Punkte, wbdürch Hader an fiadecirtertt

tebraliehtt ao wie in iHAnch^n alklern Kriuik- eiten^ ao besonders iil NervtakrAnkheiteil heilaatik werden^ di^ ]^ychiacbe Kür kanil niri^ends bbsaer als d* feltitek Wil^en^ wo aich lOle Ümatände daail günstig geatalttttii

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bncbt und das I«tte«r# wir gltitli witdti adagu broahen worden,

. Da ich Bßinitn llagni in tinem ao garaistan Za» atande fand, wandta ich foleandaa Klystir aa: iUa« Mapies* snlfihur* unci* Cfl, Mieuu une, j, /it/JM* Seniuu Libr» st* M, £• blieb swar, bei iluia» abtsc ohne Wirkan({ , w«shalb ea nach VciLuif tob sw«i Stunden mit der doppelten ^uantitilt Sala und oi« aeni Maafa Senna'fnjusmm, jadoch ohnä Eiffolci wiederholt ward. «

Ich gab ihm «inen Bolua tob Tier Graa Calo» mal und einen halben Gran Ojpium» nachher ainea JBraoaetranh mit %thn Gnn* Extraetum emtharcHcmtm und Tier Gran Calomal» da die erste Oabe anagj«* brochan worden war. Ich mufate ihn mm apAc la dax Nacht Terlaaien ohne ihm HOlfe geichaSt sn hajben.

Ala ich fr ah am folgenden * Tage, den I. Ne^ Tamber, sarAckkehrte , fand ich ihn noch eben 14^ wi« geltem, mit Schmers in -beiden ragicnihus iUmm eitf der beim Dmoft snnahm. Da ich die Uraaeh« dar hartnäcKigea ^ Verstopfong in einem Krampf tnchte 9 ao Uefa ich ihn swanaig Minuten lang iia •in Bad aeuen , den Unterleib mit Chamillen fomen* tiren und Einreibungen Ton Zsaudanump OUrnn mamphormtum und SmUHiakgeist machen. Ein gro* fsea VeaicaloiT ward in die l^abelgeeead gelegt^ imA ein Klyatir bestehend ani: Aa«. ril Al09i comp* draehm, ij^ Spirit. Amman, mromat» gH. kc, Tinet» Opü, gtt* Infus, Sennae, LAr. 7. M. angewandt. Da auch hierauf keine Oeffnung erfolgte, ao imter* anchte ich den Zustand dea Rectuma mit dem Fin* ger, ich fahlte keine Znaammensiehung undhonal». •in TalgUcht 6 Zoll hoch einbringen. Ea halt» luiam- einige Secunden gelegen ala der Padent eaa* heftige Anstrengung sum Stiüdgang matf'*^^ uüd dabei beinah zwei Maafa Sfisaiger höehst übehde* chender Excremente mit Terhftrtetem Eoth raniabh^ mit jproüier Gewalt aualeerte. Dt loh die Einge* "weidie aniaudehnen und die aageaammelten Fteee» nnfaulAsen wansehte, liefe ich su TemcMedenii Zeiten ge^en Tier Maafa warmes Waaaer mit 6ils vnd ChamillenauCenfa einapricsen und bfAoblie Baik her wieder das L&ht ein. Die Klytiin haineii mm

J*»urn.LIV.B 6. St. T

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«■•hnn SnuidM. Noch vor itt Kaaht hUM « •im swaita EntleaTung.

Dan 1, Nareibber, Er hitw Tfinf fina mtfii- Uchn SinUginga ttnd «r*r in jfdar Hinsieht b«»«r. Ich BiathcB ihn «unaglivh ■»[ laina Dilt anfmaEk- Mnt aai achftrfte ihm baiaadm dia Nothwaadi(- ' huit ein» kaina feiu Spwtea iti ganiaban.

Dan to. April. Ich abattahe die Faraata Kin> Mlafatlteii diaivi Ftlla«, dia fördm Laiar ohn« In* tarcMe aevn wardan> indam iah aur hiasaBlg*, iäSt er •iaan hehigan Fiabann&U bakam , d^ n ticb diuah OuToniahtigkait in dar DUt oad Xfc klttnog, allar Wuanng aagBachwi>. sqgaMgaa hatta, wvdniui laiaa TAllifa Gancaone un mahrare Mo> hat* Tarif itat Bad dät TnlaK aai nahim AagM vamdaTii irnrda, bia er aadliah (rabcar Aot nailnuahaii aar dea Kaiund dai UnlarlaibM , daa Cabnateh lalsicer > nkdteadn aad bittarar AnaaiaB von diiaar gafSluuchaa Knahbait gkaaUab bafraiac ward, Bad eaa iia Suada iit aoHugalisa nad üäk mtSagt Bawtguag m laachta.

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DU Wiiumng yra gilioda, lub and •tOrm^ick, jed«ch hall. Wir läMfe« ^ {eliüde und 11 Mi«Ii* T*(f> 9 it»l gab •• Hachm&ttf.

0«T HiiBBpal, ohne h'eitex id («yv, vrtc 31 Tag« bell, 7 Tage gebrachen, 3 Tage trab. Wiriduga gab M », woTOa jich ^3 durch Slnim aa)i«ichnflBii. GewUtar irar quu den loten Abeudi in dar Ferae. Auestagf gab •• ig, 6 mal hagelt* ee, £ inil.fiel Sciuiae, 5 mal nlfta m l^achu, und 3 m»^ war Tban Cebllen, dunacign Tage gab •( 7, an einem w*' Ne- bil- Daa gafalleae W«»«' batnig 6 Zoll 41 Linie.

Daa Bttromiter etind unter 93 Btobac&tuilgen i3 mal ab«: und 30 ttiil «ntet sS'.

'Vmrfktn'd^ri bat'nch ^eSterblicU^c; an Pil«t«l Hin A, Biii kilMii Fisber um 5, «n der Waisenuckc Hm 3y mm Blouton am l, an d«r Epilcpti« iiai i^ in Kindbttt vn i , am Erebf un 2.

Von d«n 181 Gestorbenen wntter lo Jahren wa- ren iSi in enten, a4 im aweiten , 8 im dritten^ (im Tienen, 7 im fünften« uqd 7 toh 5 bii 10 J. bie SterblidüiMt in diesen Jakren bat in Yergleicb :iUB Torigen Monat tun 10 augenommcn.

Im ersten |>beniJ4|bre starbcm' (die 35 Todtee- »omm mitgereebnet)/76 Knaben 55 Mftdclieiiy dar- inter 8 aniacbwicbe» bain Zabnea |*« um'lJnt*« timn B$, aappi 8t4fkbniten 4 9 an Ky»l|ndongtfi»b«r m abäcbreiiden Ftebe^^, an* dar' ^iiine i'. Gelb« ü^cbt I, Scblagflaff ii» aoTcb.einfen ^nglfläufall i^ a niekl bettimmten iGranbhfiten X. - ' - ' .

Von dep 326 Gestorbenen über iQ Jmhren waren von zo bif i5 , 7 von i5 bii so , 34 Ton ao bia 50p

90.

ibrea bat iich in Vergleicb sum yorigen Monat In 16 veiina^urt.' -

Von 4<Bn 55 gestorbenen unehelich. (gei» Kindern raren 43 in ermia« 8 in «weiten, ä in dritteiii^ Im 4ten9 1 in 6ten Jabre^ * 4 starben a^•Scbwicbe» I unter Krämpfen, iowaripn todt geboren, s starben bim Zabnen^, 5 an der Absebrnng« % duntb Spblag« !&£• , 1 an Oesohvffiren , 1 an £nttandungs£ebc^.

Ünglüeksßtlh. Zwei minnlieheLeicben sind im iTatser gefanden , i Midchen ist von den Fal) aua in Fenster, 1- Knabe aus den Bette, 1 Mann an m Folgen eines Falles, eastorben.

Selbstmörder, * 1 Mann hat sich erscLoisan»

-In Vergleich zum Torieen Motitt aaigt^ sieb in ^esen keine Verlnderung des Ktrakters der Krank- Mten. Er' blieb kataJrhal^sob -rbauniatisch. ' Rein itaandliöbe Fieber «eigen sieb seltener i dagegen igt sich' eine gröfsere )ffeigung' zum nerrösen« (Ciupff n , Hus^n'^ l|^hc^iyii|tisnns, Gicht und caur- alisolia Halsentaflndungen "werden fortdauamd biu- ; beobachtet. ' Bei Kindern aind Masern und Stick. Uten herrschend/

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tmtio»0m Mm nimgw*

L Km.rt0 lU^^rSris^h^ Jnx&igmu.

Foisim Du Begaimmmnt, sät CmmtM^ M

dUpAnna Demriim lAmmuB^ ^tc wTa. Biclmtd md&iotts ä PÄHmimh gindr^U

de Xam. Biekui, John Howtkip PrmeHeul Ohimrvatipni^ an ik§

SympiowMf DiieriminatUm mnd Trstüm^nt ofsome

of the most importatU Diseases of Ute lawer /«•

iestines and Anus. Aus. Duges Beeherches sur hs ^Imdies les ^ßme

importuntes -es les nioms cmmmeedies enfmu npii«

meuu^nes.

pid4nUM deÜa iuba Fallöpiaüä ^sSra^

IJk Jemdefßiiehf Sehrifien der Uniißersiiät Berlin»

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C. Ck. JL X. Aiehter 4e ^su f^usaplasnußtmm

aerium Kemdlii ad huhpnes syphilidios eturandös* C. f(. Sehulttt Opii Historia nuSurqU» oemedikaA JH. Ph. Ap Dajmerow quomodfi et quanda medi*

einue Tkeoria vera iL. Fm Sehmids De eoncrementorum häimnonän K genest, '

J. Lieber Monstri mofae ^^m prme Sf /ff^ds

Deseriptip anasomiea» F. Sehtemm de jirSfrinrmn praeserSim JaeM jina*

sHmqsibus. E. J. Jf Klatten de Louvrierii Hydrargyrum

mdkibendi snethodQ^

UL fTerteieinifs t^em 9rs$hieH$n§r JElJf «Air* Fr^nhreifl^

159 -!

yh BcQbaohtpiigdi ftbtr die Wirltuiiktit der WuneUinoS dtt Crran^tbaaiDS gegen des BandffiiriD, Y^*^ 9* Br$ton in Ostindien yil. Kane Nachrichten und Aussilge.^

1'. Arbeiten derMediciniich-ChiriirgiflehenGert lelUchaft XVL Berlin in dem Jahre 1821 .98 ^ 3. PraxagonanndAriftote^etphyiiologUchennd aoatomische 4>|ücmon. Von Dr. Jl0ck§r lu Berlin « , . « , 10t

5. AfifserordentUdli nf^driger ^Arometerttaiid ' im Depember 98». Tom Beräuafeh^ tij *

4. Atsalini^t (nebarer B&udiemngt. Apparat^ Nebat einein Kujifer. Mitg^the|U vom Pro» feaipr Dr. Osmnn . . »S

Wicterungf-andGeiundheiu-Conititution yöB Berlin im |9oyeiiiber i89X? t 1'$

^weitet Sta^k.

MediciniseheErfahmngeii und Beobachcaneen ▼on Dir« J«2. H^inr, GottU Schlegel lu Mei<p Bingen» !• Dtv BvennCylinder, ein Rettungamittel in

der eiternden Longensueht t S

Glflekliche Heilung einer Carditia 19

3. Schnelle ReCtnng eines durch E:Ktractnm Dnl« camarae VerHfteten , nebst einigen Notisen über die Wirkung des FUegensdiWUmnes «uf Menschen und Thiere ^7

4- Veitsun« ^ «54

fj. Bejitrag sur Diagnose der HeraentsCindung,

Von Direktor Dr« i>#m zu Beinberg ... 49 IIL Geh^rkrankheiten« (FortseUnng,) S) Heilung einer ▼oIlkcMnmenen Taubheit durch den innern und anfsem Gebrauch der Aloe , « M

3. Beobachtung pinea 5a Jahre lang andauern- den Beinfrattea an den Gehörknochen» Vom Director Pr« Ppm ^u Bamberg 75

ly« Sonderbare nad uneiklärUche pathologische Erscheinuneen an den Geniulien, Von Hoff medicus MuH fr sii Wfirsburg «St

Andeutungen nnd Bemerkungen aur prakti- schen Madicin, youDuHmtuAMphW^im 99

Stito 3, M«Tkwflrai£« KnaibieiU. iuiä*icttioai.G«* schichte «ihcr wihHcbcinlich davch Ucbct- n-a^img.fliacc chimfchfu Giftet cnea|t6h •chwanen'Biitter. Von Dk-, SthäUng in Ber« lin. Mit einher KupfensCel €7

5. Tödtliehe Uabertragoiae des Itfiltbimiitf el Auf Meiatcheii. Vom jyr. ßleUt' mu Brutdeabatg 8| V. l(uTzc Ntchtiohten und Atatsage.

1. Ueber die HeilbAfte des Dribnmr Bfiaenl- irajserf bei yertchiedenen Ctinb Writen , Toa Hpfrath Ficker su PideiboJrn , . lll

a, Ueber die nerk wardige ludenlierovdetatlithe Winne dieses Wintert-, ihte angleiche Ver» cheilone, und Ableitung dertelbim von der inaem BrdiFrirme. Von Hmrmmtgeh&r 13p

S.- AUgemeineUebersicht derWitternngs- und Getandheitt - Contcitütioa Von Benin im Jthre 1831. . l3s

Uebcrtieht der in Berlin im Jahr iSäi Gehör- nen nnd Gestorbenen nach den Monaten nnd dem Alter- i3S'

Spectelle Uebeiticht der im Jahr iSfli inBeilin Gestorbenen nach denXnnkhciten imd Ge- schlechtern « I 1^

Vitttmt Stficiu

I. Pancreatitis chronica. ^ Beobachtet und behan»

delt Ton Dr. Eytine in Smbden « mitgeth«Ut - , Tom Dr. nnd Fror. HeinskeH in Bremen. . 5

II. Abgang von Gartenschneoken diireh Brechen

und Stuhlgang. Beobachtet von Dr. Eyting in Embden i€

III. Praktische Bcobachtangen« Von Dr. u. Prof« H^mekth in Bremen.

1. Beobachtung einer sehr acnten Berientafln* düng, sowie eines bedeutenden Herspolypen, lg

9t Zerreifsnng einet aneurysmatif ehen Backet am erofsen Bogen der Aorta te

3. Delirium tremens «45

ly. Jodine.

1 . Neueste Erfahrungen Aber die lufserliche An- wendung der Jodine ; ron Dr. Bmup zu Ky on, Bitgethiilt toji Dr. J^ JL. Ciif|i#r mi BtrÜn. f 7

145

Snu

V' Andeatangea «ad Btmci&uBgtii inr pi

ichea Msdisin. Von I>r. Hmns Adolph Gos^ dtn* (Fortfeumi^. Mit Anmerkungen def H^ramsgeh^rs . ,

YI* Xnne Mchiic&ten nrä. Annftge. 1. Badeehronik voni Jaht 1821. u^onteunng.) Einige Erfahningcn Abet die Heilkxtfte dea , Mineralbildea «n Gleiaacnr bei veradbiedenen Krankbeitafonneny von Dr. F, jL Z^mschaJtr au Meserita im 6r«fsbenEiDgthnna P«aen. um PraJuischcBebbacbtnngen Aber die Hfltlkitfte . diaa SchWefelbmnnena an BentheilB in Weat- ' phaleh^ von l>r. 3t. W, Plaggit^ . 111 !•, Warnung bei dem Gebiranch des Calomeli

in ätarken bösen. Vom Mermm9g0hMr . . 116 Dai Wnratgifty aicbt Blaiiainre^ aondem

Fettalure. Vom Mtrmmtgebmr . 137

4. Einige feemerknngen fibelr den HaiHfyiftm

(Dracnncnlaa), von ^-^i/Zünn ifcor^ an Madtaa ifS

§, Witteruttga- nnd Geaundkeiu-Conatiuidon

TOh Berlin im Februar I812. « k3o

Inhalt der Bibliothek der prakt. Heilk.*, Mmy i56

Anaeige an die Herren Miurbtitefc' d€$ Jounüla

und der Bibliothek. lS6

8 e e )i t e S t ü e fc.

J. Mafltejdimiit. ttedieiüa magiea. (Fortf.) 89. leWirkt der Magnuismlia eine Erhöhtaa^ odelr Erniedrigung de^ menalchlicheti Natur 7 oder Betraichtuhg des Somnambnlismns tOu ieinet möraliacheki iiAd religiöfen.Skite ; S

Einige Woi^e llbetr ^nflamlnatio inteitiAow kümletautrhenm Atieil ^ eine biiher Verkaufte Krankheit-, ans eignen Erfiihmngen von bk*. ' Ji4filph Goidmimin^ - . . ijl

Anmerkung dea Herausgshsr* 45

ni« Auafcttge aus den Jahrbackem* der Etaiikh'ei. tenLanebnrgs. VöADr.C.'f.l^ixtfAer, (Forti.) 4^

IV. Vaceiuation. (Forfaetinng.) lt. Feier des JennerFestea zu fterlin \ind Üe> bersicht der Vaecination rom Jahr iQio in det Preubiaehen Monakrehie ^ £1

Üebertieht der im gankefi Ptcttff. Staate im Lanfe dei Jähret iBiO gebom«« Kinde» v VI

145

Kamenregister,

JkrUIoreles, l, im. 107.110. ii Aimilioug, iV, 45. «. Sl. Aiialinl, 1, iij. »7, III.' Auligititr, U, g,

B»aliv, VI, 51. B.illie, ly, 70. Balbiu, Iv; ILO.

Bfnei, U, 4i. Blaichtv, n', 7J. - Bohr, IV, m. 117. , Bocrbave, JI, 47> VI, 9I1 Bonenli, IV, s. Bomemnmi, IV, MS. Boyl., U, 47. Braiidei, II, 109. Breilinl, V, 9.

Brown, i, $. IV, ft, .]oaRi.Lir.B.«;it.

Buctiwr, UI,4>. "*"" Bflnnar, 1, >oa> Biun, ^ 10. '

C»»i.en, y, IS, Cutop«, V, il, , Cper. I, 98. ». IV, 57. T,

Chop»

■:«"

ConidDn, I,«.

,vr, 87. 9<. SS.

-=— I,«.

^or™.it,r,.o.£f46 IV,4t.

Tüllen, '-^lo, Curttr, IV, 4S),

Deaicke, IV, sS

I>e>nuc DetEud

«öltt, yi, S9. 'I>KiudI( I, 90.

- 1*7 -

Dnn, V, 7. S. 9. ifc' if, H.

i*«an. V, iio. , , . ;

I^der, 11', Ji. V, i. li, X.orla>e[, iK A^ iWf. I.oiivri<^r, I, ga. Liii», IV, lii.

Fit], 11), ».

Paiickoncks, 11, parii. 1,6. ,„ .. Fawlawuk.]'. Uli «>■ | pitcy, II, 19.

Piksl, II,' Ol. Find, V. «K. <

Macniilay, II, 3& TUto. Ij 103. >07> II

Macliioii, I, 117. Pleuk, V, 11. «i. ai

M«eeitdie, tV,^ Fli«tonicu>, >. Ufi.

Marcu, i, S. iT, fli, 41. ftl; Floiicquer, V.,£..

FiichhamnirT, 1 Powell, U, #^.

Iffcnke, llv w?. MeuncT, VI, 8- .

T. MeReroicti,.IT, MI. V, ft. Mlchielia, v, 14. 19— M. JUtcklll, VI. eo.- ' Mn«itheu>, 1, itü U»J-

Mojon,' Ulf, «3.

Mmcui, V, ■S.Sf.

»UM.iv.78. VI, .iJJ.IB.4*. Naumann, III. BS- Ne«) von Eieb«ck, VI, Ei. VAi. IV, »«■ W7.

BccUeben, Tlt> Mf. iä(. Ir,

Beicii, IV, t%\. »5. Reil, II, 47- iV, s. VI, i«. Raiteabergur, IV, 103. Himer. if, ^. 111, SB-

'Heiiti, it, «i nichieifi 1, 6. 77- ■"■ Hl. » IV, .1^. y, 6..0. *i4.fS.TT.

BieiUn, 11, .S. .

Riete, II, >V

U Roche, V. lo^.

Tlombors, I. "O-

no^ii von Koscnitciiif V, »

nndolphi, IV, ■■}.

»aa«; 11, is .

Busi, lu m. 111, er- IV, n- ■«•

nuaanl

j, 1, I

Ofhaa, V, 9, i^

vVial li, 'i&

Opperl, 1, «6. 99. IV, Nj.

Oiann, 1, lo». til,lV, ■>(, ii6. Otto. I, iij.

Sacht, VI, 7. Sachia, IV, i.Q. . Sill«>ai»a, V7r-W. Sinori, IV, lOJ. fiaiivun, II, «S. Sclülar, V, B^ ScbUUnc, Ul, S}- Schlwr, II, S- «V.

G«&Mtd«, VlTlf.

K a

^

'-' I

Sachregister.

»« ■> .'

in der Fmtoniti« iriun« tremens* IV«

A.

jSthfuhrungsmittel^ Anwendux^g i

püerperidis. V, 107. ' im IJeliri . .

51. JMutsen derVpn Zeit zu Zeit "wiederholten Att*

fdlirai^en im l^indestltf^r. VI, 75. AdtfH^ Unterschied zwischen Schlag - qnd BluU>

«der|i entded^t. J, ipi. anatomisch -physiologisch^

Ansichten des Pra^goras. 102% Jlpti€rf die äutsere AnV^eiidung des Essigäthan in

dex Encephalitis puerperalis * empfohlen^ ^y 99* jigarieas mu^roriif/, * giftige Wirkung bei Thieren^ Mittel dagegen, bei Menschen^ II9 3i. toxi ineli.

rern Völ&crn als Berauschui^esmittel benutzt. 32;

^loe'p innerlich und äufserlich anueweiidet heilt ein^ ▼oukoiiimne Taubheit. II, 66. '^.

jtf/t^y 8 tiifish' disi Altera als Ürsachep, ii| Geist^i- Kraukhcitan , vei^gl. Iseisteszerrüttungep» TPTga« rücKtea disponlrt besondert su Dementia. V, 4^

Ammonium f jLiquoT Ainxponii zur Verhfltung dtf iinangeiiehmen: Gerfichf b^i Sch^efelräuche^iixigen. ' «mprphlen. I9 ^19.

Anrntamie^ Fälle aus dev pathologischen. I^ loo. IT» 78* IV, 59 -r 4». V, 3a— 3i. VI, 4ß. ;

AnthylosCf im AliDgelejik als Folge gichtischer 4^-

~ fection dcurch, d^$ Mineralw*iso? ^H Eehbarg ge« hoben. IV, 110. ' ,

Ansteckung f über VerfchiedeHheit der Axisteekuxigs« ttofFe uii4 Erzeugung ansteckender Krankheiten* 1, QQ. Üebertrigung des Anftecknngsstoffes von Th leren auf Menspneni III, 57« Ansteckung TOni Rots 'der Pferde beobachtet. 6a, Geschichte einer schws^e« BUtter 4u¥ch ^akisd^pÜlidi du€ri|9li99

i5i . »^

,. Midi« Ittit Oleum f«««|ilial« JLinro * CerBii «m üiia? tifchen Oreapianiaf. III , a; 39. ZentöTas{| 4er J^mbtiiK^t inxeh EU Sj, QemerkuQgen, dia Vorzug« des des^Uirten KirsehlQrbeer.r und Bit* termanddwM*^'* betreffend. 39 41.

WutentziMhmnßen y Nutsen «Uirker allgemeiner in der- Carditif , II, 32« Anwen^iElng i^ p^Ur^um tremena»

' IVy 5o, aUgemeine bis sur Obamacht in-derEa*^ cephalitia pUerpexalia nötbig. y»^5. ' in deir PeicU' tonitif puerperalia. 102— lo5. önliehe in den mei- sten faUen der Peric^ jpnerp. d. allgemeinen vor^ snsieluifV» 111. inde^HautwaaaerauicLtmitNatteii' angewendet. VI» 69»

Brenncylinder , Rettungafnittel in der eiternden Lun- . genanobti lij dazu angeffrendete Subiunzen» f -

17. .

Brustentzündung^ Bebandlung derselben yonPraxigo*'

rai. I, io6* BruJtverschhimungf Nntren des Mineralwasstrs «t

iGleissen in B. V. 117. Bulbus oeuli, veigl. Au^ajffel.

<?.

Calomel, Mifibnuch der Anwendung des C. 1^

f.: Wernung vor su grofsen Dosen diircli einen all unterittttstt i2&*^ Nutzen in ]ßncenbalttts puerp. , y, 97« in d. Peripnitia puerj». nie Vor« siebt« 105. io6. 111, in der Inflammatio inteatino« mm lenta rbeumatica natslic}i* VI, 412.

Camphor, in der chroniscbenE|iaündung derBanek- speicbeidrAse sebr wirksam. III«

Cmrditis, Nutzen surker AderliUsp i^ der II, 19— 23. C. mit tödtlicben Ausgange beobachtet^ nebst Leicbenbeffind. II, 49 Sk, acute mit einem be- deutenden Herspolypen beo Decktet , nebst Sectionsr beriebtt IV, iQ—i5,

Cmstration^ Vprukren bei und naph der C. bei Ffer* den aucn far di^ mensphlickf VVundartneikuaat lehrreich« VI, 49«

Chorea St. Viti^ ▼nrgl. f^eitstmnz»

CUronensaure , in einem flecktenertigeE AuiicUsge mit Nutzen angewendet« III^ ii*

ConlagUn, $, dntuekung^

gee«n C. III, 119—12^ CkxC«v^«. neu« Eimriduiuigeii in dem Sttbad su CpIV, lii.

Ä

Dmmnfhader^ xa Nesiidorf ^vrWifteit. I, 57.

•cht D. XU Bdbzienbad eJByricIitet. . lY, loS. Dmrmcmtud^ Behradliui^wciM vefxcdiiadncr KobIl-

heilen dos D. bei den Griechen. I, log^ Abnor-

nit&t in der LaCf« Uraacfae vra Wahnnmi, nehtc

Leiehenbefiind. ¥• 51— 54- Htkrimm -^r^mßits , Aniichten aber die Bdiandliiqg

nehft Beobachtang. IV, 45. 46. Dementia lenilis, Tei^L' jßtv'. Digualis Purpuren y Nutzen der p. bei xa gcöleer

Retxhaxkeit de« Hexsemfl. I, 2i. Voheran^ Anffendung des Eisenwiss^Ei xn D, gegen

Follnnonen , GeachwUre^ Nenrei^diw^chey Sendp

y/fnvm. IV, 119— lai. ^rmeuncnlus f /. nautwurm, Cfrihurg^ ftber die Heilkr^te des Diibnffier Mine-

yilwatf erj hei yertchiedenen Krankheiten« jII, 1 1 i «^

129. Ucfatachea und Schwüidel. iil 116. Krftm-

ß'fen. 115— .125. £«ilunottgen. ' 125— 129. 6Jienr- che BekannakMchong der Verbeasemngen« IVt 12a. jVttitfn, Kutxen der Jode bei haken GeechwUliKen der Bmatdrüaen. I, 43^. Anf<ihweIIang der Schild- drüse, ▼^'fil- Kropf, Duleamaraf Erscheinungen bei einer dadurch enc<r stand nen V^giftung. ll, 2S. dufch I«icinor K»li earbaMc |;ehoben. 29«

£^tfr, Veracbiedanheit tiad Wirknnge|i der Heil? Quellen zu E. l, loo.

EUetricität, Oerstedfache Versuche iAapv die Wir- kung der £. auf die Maenetuadel gexeigt. If 98^

Elemente f Ansichten und Erklärungen dei Ariaiote- lea aber die E. 1, m. '

Birnen f Einriclitungen bei dfir 8o6lbii4a|Ul4c f^ ft

V

IV, ii5"— lift b^iondcre yomciitung tu einem Seh wefelr&aclieriixigs - Apparat. ii6. 117»' NtiUen d«rt luftföri^igen Stoffe der 8ppl«. 117*

Encephalitis pu0rperäUt,-9, KindistUrinnenfifb^r

EncehhaloceU ▼^^l* OehirMruch.

^rhhchheitf alt diö hiufigite Ursache TQxi Geineit

,' |inx|iL|ieiteii za betrachten. V, 41»

i *

. .

F. .

¥ett^ Ausleerung von reinem Fett bei einen Manii nebst .^ntlyse desselben. I, 99, Heilmittel in dev Luneensucht, II, 115. I16.

PetttäSre, specifische Wirltung derselben« y, ia8*

Fieber f Sita de< F. nach Praxagoras. I, io5. Behand« long. 167« der Kindbptterlnnen , vergl« f.indbet' ierinfieb^r, b6^a^ige9internii|tiren4ei» TgL Weck- telfieber.

FUcjkten, N^tsen d^ Meinber^Cfr Schlammbadei. 11^ 114. des Bentheimer Schwefelwassers* Vj» I32.ia9*^

Fltch^enarfiger j^usschlag^ durch Citrox|ensäure ge- heilt. Uly 11. '

Friedrich P^tlhelms Seebad^ Nutzen der Seebüder ftbe^haupt in- IfervenkranKheitexi , Hautabeln, ]l«ymph und Drtisenhranhheiten jdurch das F. W* Seebad best&tigt. Vl, 99« ' Lähmung des Hflftg«« lenks' Ton lange anhaltendem Huitweh dadurcli glMizllch groben. VI, 122,

Qmrkeuschnecken , Abgang ,yon G* durch Brechen und Stuhl beobachtet. IVy 16«

SMsbäder, su Nenndoif. l, 54. zu Pyrmont für ört- liche. Krankheiten eineerichtet. 11» 108* Einrich- tung der G. so iBffarieiäad. IV, loß.

Geburt^ eines findps bei ^iner qchon Begr^beneii«

VI, 75* Gehinibruch, Eintlieili|ug , Sltx, Aehnlichkeit mit

andern Kopfgeschwdisten bei Neugebornexi. ß*^ 1^. Begi:iff und Beobachtungen sind nicht über- einstimmend, daher die" Kxisttoa desselben söhwer nachsuweisen* 24* fisköf^krMnkheitett^' Taubheit 9 Behandluiigspiethod«

^MkuU Amt Qaelltn. ii9. cheniiieha Analytta, 115.' Wirliijmgeii in d^ deaoTgaiiitir«ndeit Mng«- ^runelKen öicht, Kraiik1ieit«n cUs Untarleifanis nit

' Trighflit dir Circulatioii , ' NerTeaknnUiaifeeny chronischen ^heunttbaoen. 114^.115.

Oordius aqmaticuSf vtrg], Hautwurm.

Oranatbaum, Beobachtungen über die Wirkstinliait dar Wnrselrinda des 6. gegen den Bandwiif^m^ nebit Angabe der Form und J^osis. 9^ 97-

Oru/s0, Stadt im sfldlichen Frankreich itun Aufent« halt fAr Kranke empfohlen, 11^ iso.

H.

Hämorrhoiden f anomale bewirken Hersaffectionen. I, s8> 19* III9 Nutzen des Obers alsbrunnan in <|ber*> märsiffcn H. JI, 111.

Hmut^ AlFectioneh ders, von gröfserer oder geringe- rer Bedeutung machen den Verlauf der Cuhpok« ken unregelmlfsig. I. 6o-<— 70t

Huutausschlägt ^ unterdrtickte, erregen Heraleiden«. I, fi4« als Ursache von Geis teszerrattnn gen beob- achtet« V9 5a. ^. Nutaen' mehrerer Adineralbilder^ ▼ergl, Bentheim, Friedrick Wilhelms Seebad^ Gleissen, Meinberg. Nutzen des Assalinischen HäucheruMs •Apparates, 1, ii6,

Hautwumt, Bemerkungen Aber den mit angegeb- ner Behandlung. V. laS» 139. ^

Bifktik^ durch Ansteckung entstandncy geheilt« IV,

73. .

Uerzkranklieiten f sind weit häufiger symptomatische als idiopathische nnd als solche an behandeln. 1^ 12 i6. BlutconMtion als Ursache* i€, nervöse oder adynamiacheilerakrankheit« 20« conaensueil». und antaeoniaticche Ursachen. 23. meuata tische., 83. Herakrankheit von anomalen Haemorrhoiden beschrieben und geheilt« HI, 5-^11. Herzfehler durch die Section entdeckt« lY« 77« Herzeniaünv düng 9 vergl. Carditis.

flomöopätiscKe Methode , Kritik derselben nach Ver« suchen. 1, 99»

Hydatidengescntüulst im Unterleibe bcQbacbt^ty iiebi| I«aich«apefuad, m, 29-*3(S

•Ml 167

Klystirä, yjroh kaltem Eilig in der t^eritonitii fn9tp,

cxnpfonlcn.* V, io8« Knoch^nkrümmmneen f Ton Com^licAtion der RLa-

cMdä und Gicht durch dis Meinberger Schlainnl«

bad Verbäfiert. U, IJQ* Kosen 9 Analyse der floole xu .K^ und der erdigen

Sulilquölle daselbst. IV, ili, ^

Kopf, Verletsui^ . and xnangelhafke Bilduhg dea K.

Ursacha von misteikrankaeiten » v^^ Geiststm

.Zerrüttungen. Kofffblutgeschwiilste, Neugebomer , über den Unter-

•cnibd Tom älHibraclit nebit Behandladg^

5— a$. ^ ^

Kr&üvpfe^ Nutzen de^ iDriburger MinetAlwaKÜert ih

JL lU, 116 119. Kratze, Nütsen des Assalihi''icben R'äiicli^rtitijvf wAp«

f'arats in der K. I^ 116. der'Meinbergeif ScClamm- ^d«r bei üebeln von uAtei'drückier Kr. fK ii^w

Ranken: Amtalten , Bemerkuügeti über cU^ Kr« ia Pari», i, 96^

Krankkeit f die neliern Ansicbteii Iroh dem* allge» ^ein Entzündlicben der Kr. liäbeA diin MifsbraücK des Caloxne} hefbeigtführt, I^ 5, Sysutti der Ho^ sologiey Terel. Nosologie»

Kropfs Untertcneidungsaeicben des K. als Geschwulst der Schilddrüse vom £• als blofse Aufcreibung des. Zelleeirrebes. VI 9 8** 83* Ursachen beideii S4-^^ Jodine als HeilmitteL 86— 9Ö. !• Sg. 42.

KunpoeKen, auch aufser dem Schute gegen Men» •ehenpocken gegen mlshrer» Uebel wiäsaini.'V^

. Ji«^74« örcÜche wahrscheinlich nicht sJDhüizend^

Ursachen der ßdschen Poekeu, die 'zuweilen auf Mensehen- und Kuhnocken gefolgt sind« I> 64— 70« periodisch wiederkehrende Keceptivitlt für das Knhpockenjgift beobachtet. I, 88. Bericht deH jffattonaT- Impwistituts in London an das Qepar« tement des Innvm, IV» 89, Bemerkungen über dio ochutskraft der K. 94^—09* IJebersicht der K. Im» pfuBg in der Prenfsiscnen Monarchie vom Jahr liBto. VI, 63^ Vex^ten der GeioEipften su deik Ge* Dornen, 65.

.

169

MMzin f knrft fJabcnn kht ^9t g«^wlnig«n Lag* d«r I9 3 9. Fragment aus einem «eiien Werk

,. üb«r öeaehiclite der M* 101 xi3. Idee einet rer- gleichendea. II, 1 18-* 120. übe» den Zustand der Aiedizinifclien Praxis und iu Ünt«mchu in Paria und London. J, gg. ' Andeutangetk ttttd Bemerkun-> cen sur praktitchen M. 11» qa. III» 42. 2ß*

Jwduinisch * thiruFgwhe GeMeÜschaft SU Berlin ^ Ar»

. beiten derselben vom Jahre i8ai» 98.

M^ditbiitchm Jahrbucher ^ Auszüge aas den medixini» sehen Jahrbaehem Lanebargi, IV» 65«— 88* \h

-47—^60. . ^

MBdiuniseh - chirurgische VürlesmngeH auf »der Üni^ .versUat %u Berlin im SomintrhalMn jähre 1839* IT»

Meinhergf Seh wefelachlammb&der daselbst. 11, Ils— ii8* Wiiknngen in einer Krankheit von sarfiek- getriebenet Krätae. n^» hartnäckige Flechten, L&fa^ manff Toh Gi^ht. 1 14, Uebel von Cömplieatioa der Rhachitis und Gicht. 115. l^utsen des neu an- geleeten Schwefelrtucherunga - Apparats bei Krftü-

.' uiTd riechtenkranken. Il5.' -

JUenstruMtian , nnterdrüpkte » verursadit Gemdths- krankheity s. GeistesterrüttungeH,

Mentagrm^ Anwendung; des Bentheimtr Schwefel- brunnens im M. nützlich. 123.

MenyngitU pmerperarum, Tergi. Kindh^tMnfieher^

Mereur, über die drei neuesten Mercarial» Korea» die Louvrier^sche» Weinhold^sche und Dsoadi*ich«

-.1, 9^ ▼a'gl- CalomeL

Mercurius praeeipitatus albus , Üngnent. Merc. pfsa» cip. albi in der contagiösen Angenentaündung am ^rirksamsten. I, loo.

JVIilchf Kuhmilch in der schleichenden rheumati* sehen Darmenuündung empf. VI, 43. Einrieb» tung sor Eselsmilchkur mu Nenndorf. I, 57.'

Milzbrand , tödtliche Uebertragune des M* auf Men* sehen durch Fille erwiesen. Ili» 89 110.

Molken •Anstalt sti Balxbnuin im Sommer i8sl« If»

Murmelthier, in Tyrol ab'Mittel gegen Lungensaoht gesehltst. 11, tU

N. JinM, Geschwür in der Gegend He» JfJ, mit der

( »^s 'lÄt ■"-•

Pilulae argen tsae BotrhavÜ et Boyhi ; C^m^titihm^

ij. 47.,TCiCgl. Silber,/ ' .% ,

Pocken , Beobaehtungeh Ober (^e riSTsehiedexieji AH ten der P. , a\t \\inif, » «lodificine and den^ Verhalteir gegen eintndwr. I, yu^Onaehen der »•dificittenr P. 79. zweinoaliger Vorkomn^fii von P. an: demselben Snbject. IV» 96. Uebersieht dev itt der PrenfsiiebeiSL Monarchie an 'den Gettdr» beiien* VI, 65. .

Politik , öfkere Ursache von Geisteskraäklieit in FraiLk«i reich 9 ipit Beispielen. 66 .6^-

Polyp p im Herzen 9 rergl. Carditts. Sebleimp. dt^ Nas« geheilt. Vl^xyi.

Psychologie^ TÖn Amtotelea^ ▼erroUhdmmaet. fj

^sycholcgischs Behandlung, im Delirium tremtaff«' - IV, 51. 5sr.

Pyrmont^ nene Einrichtungen und T^rbtsftrungtar in P. II, 107 10^. .

^uatsia, i^alter Anfgufs der Ö. bei nenriteH Hm«

leiden von SchiprScne empfcmlen, I, ül, Quecksilber, yergl. JUereun '

MauckerungS' Apparat, tragbarer » beschrieben nnd durch Kupfer erläutert. I, >i5«-*i33. Nntsen. xi6. ErliUrung derKupferitafel. ito— laJ. neuer Schwe- felr&ucherungt*. Apparat cn Meiaberg« II, xi5. '

Rehhwß, Nutzen des Mineralwassers zu R. gegea' angefieade Longeatucfat. fistulAfe GesehwAre» Gicht y gichtische Anehylose. IVf Iio.

Religion , eis Veranlassung zu Geisteazeriüttung mit' Beispielen belegt. 57 '~~^ biufiger in prote» stantischen als Citholisctien £äadero Torkommend«

Mhaelutit, Nutzen d€$ Miatralwassert sn Gleissen

in der R. V, iiö, Bhsumatismms ^ geheilt durch das Mineralwasser zu

Goldbm. iV, ii5. zu Gleissen. 119. Botikramkheit , ansteckend f Ar Menschen« T^rgl. An»

steckung.

Jmim.LlV.B.&it. L

j«5

T

Tmhfih^ Fraempnt dur Gtachichu ^% 7. I^ 0$»

ftrpenthkn, GlflckH<^her Brfolg der Biiit||rittiiti^ Ton Terpenthinspixital bei hmn&^ki^tr ]««ibift-

* Terttopfnkig. Vli iaS- '

Tinen capitis t darph dit linpfang 4er Kntootkt« gehoben. Vf 71. ' * ' ^ : /,

Ümschlmgß^ zert]i^e,|ide bf i Kopfblutgetciiwaltt de^ KeagAo^en'ofc senfieend. Y, 36. d^.

UnterUib, Nutzen off Ob^raalsb^annen in UateiTp leibucnwindfucht. 11^ 5. nierkwürdige ttyAnA-^ 4enjge8cliwi|lit im U. beobacbtet, nebst Sectidat- bencht.^Ili. 22.— 86« Naiven des G^eijfner Mine* vilwaMerf bei Stockuneen*im,Ü. V^< 117« ' -

ÜUrus, Anatomie, des tH nach Frtxigoras. I^ 104»

PÖ};S^i des Ül» trmuiht tödtlioher Blut^^sse. IV«

1^6. Zusa^^uelliiel^lnj^ejb des U. OAcb dem T«d«»

Veitstanz, . Brseheinungen eines dnreli Uaterdrflelniw

der Tinea cspitis entttandehen V«, nebst Beband-'.

Inng. II, 54^46. V^jtm tnädinsnsif^ ^^g^* Hautwurm^ ■■"

f^snerische KranhJisit , Nutzen des Nenndorfer. Min»«

nüwaiseri gogen primäire nnd seeondlire venerisÄ«

Üebel. I, 48* J/'erdauitng f Ansicht des Flistonicns Ober V. Jp 10^«- V^^o^ß^^S > '• '^S^^h'^ muscarius nnd Dulcamartf^

ff^äi^B, über die Bestimmung des W&rmegrades bei Bädern. II,.ii5— ii8* aufserordentliche des Winters 1821. 1822. von der ungleichen Verthei« lung der Er d wärme abgeleitet, lll, 150.

ff^ahnHnn, durch abnorme LiSge des Qneergrimm- darmsv.ersnltfit» n^bfltSectioasbcoicia. V,3a-34«

«'

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