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rzneykunde

und

Wuadarzneykunfl:

herausgegeben

von

C. W. Hufeland

der Arzneykunde " ordentlichem Lehret

»u Jena«

Zehnter Band Erftes Stück.

Mit «iuem Kupfer.

J, e n a,

in der aca dtfmi fchen Buchhandlung

10 0 0,

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Etwas über den Morbus maculofus haemorrhagicus, nebft der Beobachtung einer Compücaüon deflelben jant der

Waflerfucht,

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TOD

Chr. Fr-.Harlcsi : Prot xu Erlangen.

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Die KVaüMieit, voh der hier die Rede iß, und die bekauntlith fferlhof*) und Bthtens **) suerft anter jenem Natura deutEcheriint6ffGhie>* den undbefchrieben, hat neuerdingt die1 Auf-*

^Ä2« ' merk«

•) In ciaer Anmerkung tu feiner Schrift dt VtöaU» •t Atdhrmdbus, ctp. Hl. (typ. jPMnc/, tut» Wiehmawä p. $39—41.). tiüd im Cgi— mu'ii £**♦ iVor. a. 1735, (eine ganx kurze Beobachtung, •*£*> druckt in den angei*. Opp. p. 74&0

•*) In der 2)/^. epiß. It. de morfo nincal afagaUucktiA ^en j0flp. fVerlhof. p.6l? %f>

merFnrgnrgTTlB-ghrer^V^ayjTTgfr'Terttc wic'dA mehr auf fich gezogen, und zu einigen lehrrei- chen Beschreibungen derfelben, namentlich auch in tiefem Journal, Gelegenheit gegeben. Ich geftehe indefTen, dafs mir die Pathologie dicfea Uebela noch immer zu wenig erörtert und berichtigt, und befondm die Frage, ob diefe Krankheit auch wirklich ejn& eigene Krankheit fey, und ob und wiefern fie lieh vom Skorbut. und von den (chromichen) Petechien unter-

fehaa^^^eft irieftt fd*, wie e^wenigftens tfciin-

» « , ••

lieh fevn möchte^JüTto^rfucht und aufs (Reine gebracht zu feyn fchien. Und doch mühte diefs noth wendig gefchehen , wenn wir eine ra- tionelle und7auf beftirrirntfere Indicationen zu- rückgeführte Therapfeul&'aiefer Krankheit h*- ben wollten. - EUa-Kyankheitifall, der mir im Torigen Jahr vorkam, und in dem ich nicht mu% je3^7tt*r£t*f maculfffus haem.,, fo.wte *r- (^ufle^r, einigen frühem Beobachtern, vQn denen i^1Rfi?bri»4^,*,p!8fi rfiM^^gcn ;w$rde). von

Jfyfd&ni **), Klinge *?*), und einigen weni*

gen

* ♦*.

.*);Zytr& £* •»»*•* Anmerkung sn fein«* Antg. von . *^#WA^>i?p^S.748.: < ßia «im*iger Fall wird dl- Iflbft fp«» knra befehritben ) Nachher voraüglicU in feinen Ideen %ar Dimgnofdk, T1*.I. S.ty/fgfy

/O JM dkfim prakt. Jpurn. Bd. V. St. i. 8. i$o. fgg.

•»•) Eb^fm/clbß, 8, u* Jg. YarfL to ganz kuvx«

Er-

HU; jrt&eiusen gtauitte, Condom b«y dem fcit fruch giüv-rr e&einea WiÄ^f y<cwW »<¥& .nicht bfe- 4cferj$ta*& ^ <k>mpJic|*ip» 4^^«. Ä»it der - Bauch wafferf acte bMtafibtfn kouame, gab mir Verwlaifoiig » dtA/^rW^nung^ hej (Jdi££cr Kr*nMjeü,gefta&ßr, tfiBtetfufitten., Ar mit de-

-rttfl riÄvälh^cbftjR-R^ftiAh^ii«»- ?u. ^ergMohue», »j^üfc* ^öfUrf^p^ii^h^ utul mrfwr- oder wmi-

!&? &getäÜPtöf^fart&\m nMSM*-

.^lHfle; z !®JÄiR«fuViÄl>^ftvpii> >vÄ^flt4ift Ideen

-W^i A»m^rfcu^^W(, ,<ti* ißfa hier de*»vP«*kUku4n

*ur Prüfung injuheÜfN faß ich ftbf ü tfttfa^ror

<*fc MftgHC i*»d F^gpMWie >^t Jtabfttogi*. jener ,#T**#ieife< undifüfifo: tinjftitla eine ^ß&jd^

patbotegifc^r/pr«te*fßb^> AWiaftdUitig ;ttbs*lk£#f

.^gicltti^^di^nft n<^ fax <frfiflfritym\t fam,.*vLB denen ;i^fie.b^r?cbtetunfi &mff- Ü& WvW»ff« wünl^itfi:^ fier^l^n jgw« >4äP

tZwc^k ihre?:» Bekanntym^ung frreiphj^ , : -ffenji xpap |n üm$o da« ^ftr^qn, ^W*^;^,^

,d«r %Wr Gegröfl^e^v^n dc^gph^bvfcpt

iWdUnerwÄiAUfliW^ji fa$*JSn>: un^^afcjfo^

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jErvrlhnurigfthl« ifcklichenKtarikhtitifiilU vott HrÄ.

früher ron Andern vorgetragen won&n^ **i

i verbreitert und gegen Hypothefen und Äfadht-

•fprücheztt* vertheidigen; nicht verkennen wink'

»ieSocht üach^öuheit uhd Originalität kenne

ich- aia» eine alfzu gefährliche Klippe, und al» >&.

nen alltruvertMhreriftberr Weg zu VerirrungeVi

und SeLbßüufchungea der fdiMnimften Arty <ala

tdafs ich, wie jeder unbefangene und wakrheit-

* fachende Arzt, meine Frey hei t und SelMtftaa-

* digfeeit int Denken ixnd Handein nicht vor ddfc

trerurfickenden Feffeln jeher Srretfe fbrgfanr vdr-

waiüren wollte. ^ Ich will jent cVorerf\ *&*& tt-

>v*hnte* Krankheitsfall erzählen* „•■<■'• "" "• ''*

* '-! Ei« lehr korfHiIeä tet *nfe* Fettet MarW vtei -54 <J*hren, der ehm*!? ein Kütftbe* '>g*i#feTek •wurf und in diefem Gefchltfte viele la&tfe elh

arbeittvdlJesutfd mit ilefi gewöhnlichen- SSTh-äpa- aen verbundene* Leben geftihrt; mmribet bey

'guten » VeMnögenaürtftinden und * &rier" guten Und fehr gemächliche^ höt^erlicheil l'ftege feit einigen Jahren ßÖh rar 4tahe''£ef eist' Vatffe; fpür- tefchon feit mehrere* -Bett l die« FMgta;*-8Uf*r

«VerÄndarung feiner Lebensart. u ScfhäfA 'vW «J*-

JBö* Von einer möhr'fcMa^eh :Ähü Velzftfrerh (oder phlegmatifcheh) 'Goüftittttion / tmä* ztir

»F^ttaitreförutig Tehr geneigtr|ai*cr -e* anÄfchön in feinen frühem «Jakren einen anfehnlichen $<?hm<£?bauch bek^xn^flnd mvpet.ffhm poZr fcr Liebhaber vftnjftakjem und nährendem Biej (befanden vom Doppelbier, das überdiek noch

hau-

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hikffg aUÄh fehlAifti*tA WfWd«MTWr*ötffi#6 ZWSt*e' v^MfchtV '• wcF } cbm! l&dürfctf l dato fcfiwaÄchder4 5ftr die Nfew^ifärd: ^rtiyv mii

- *dtilatofo^Mcher«^^

B«t, Tfäfchiir After «M%hä^ VkÄ'tt 'Ar : «tl je imgeftörter et fi«fr j&P <ftr ihttttHttt&g mib feinen awey lieBftcVi' ^linderi , der ^ Bierfialche und d^m -Sfcnlaft,1 '«ÜWi^r a\ich! de* Tag« ?\v& fochten übcrläfrin^onnti" ;Eä War tiiiäit feiten; äaf8 er' die H&lftc^iffetf Ta^s , *i«tt'4?61il «uw*t !in noch m*hr, **rf&K6f , tittd die^äbrige Zeit rrik Trinken, Elfttoimii Nrefctsthuri xubräeHt*. «eirie VeTdauun^»ktIftiB/Jwarett dbch ' ä*bey bis Kurz vor feittei- lfezten-Krankfreit ghtV tikd fein Ä^Jpetit Vortr^iai ]geWiibett/"äüehvpafegle er diefern iöztern inreiciiTichfter iVTaa^fe Genüge zu leiftteti: ' ' Ebeit afttfdMer VrficÜ« litt' er labet feudi in den leztern^hren öfters an rndigeAio- 'rien, die, nebft dem Mangel an Be^gfAig,1 nöck durch den häüftgeii "Gehufa von 'S^WöäeÄ- fleüSefii und PetV Vferih&rt bürden. -Airfangs gingeh diefe ent w8d6r^öii* tUbft 'Wieder vorüber* Oder er half ficK dutön* ein öüs Brann wein,

v deilen er fith jedoch hie in -erriigini' Ueberinaas bediente. Späterhih Wurden diöfö IndigeÖriö- ¥ren immer häufiger, und die SchWäefre der Ver da uunga Werkzeuge immer ßjchtbarer; daher beträchtliche Verfchierrnung , fehr fchmutzigfc Zunge» Ueberflufa an* Galle, »die in den legten Zeiten durch häufige Veranlaffungeu zum A erger

A 4 immer

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««♦. bW.Mfe1«^ ,^W.|«rtffr fruhjgaog,, up4

ÄlWF&tt^W eininaL#r^,JHW,Z4&%& fW^fti^PW1^^» #*»** *, **n. .diefe?]äu<fö*

den ^ei^eoheit«)»rfac^ft.beVm «J Anjgingf ^

*"!« dfc ,W- BW. Tag? uytjfliiiiger^f^ij:^

iey-doM« ^er Kranke ;ro5td7t\b|er; s$jwejr:J$^0 J?^». ,d??;;n# Urre ^ratffijkt y^r, ver|ohw» Jbabea inpehfce.. Zugleich, .£epe fi<fcw,2ipn]jsb. Jwhera ßtiA*G*U>fuefrt «fn*,. Y,0(a.«ilur*n ,** .yföb^lich«n Gefährten* Drücket) und -$P**wen in <tex Leber- und jMegfingpgen*, fghlecl^m Appetit mit vielem I^uril,, , fliegender Hftzc mit JFröfteln, inwtentUpb^,r, yr**ig f*&rfaw ,Stuhlgang i^. w b^leiteU;.».^ diefer^Ht.aa jaahm dqr Kranke au Maijje»wd Kräften ,£chi> lieh ab. Unt^r dcpi .Gebraute auÜöfend^r and zugleich mehr tpnifcher Mittel ^ dpaen ich, fjrä- ,t*rhin auch mehr reizendft «Ulkende, befonder» Wein und w^iuigtel^fufa.vpnChiuaiindQuaffia bey fügte, verfchwand ÄW4r-die Gelbfocl&:wift- ' , . A der

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pi9rfhoi4efi jwfggj, mufcApppfcfc, -Verdatung Aind 6(?W*f ifgwjjfn #i«d$r itfff*r. n .AUcto fori r\GiJ. j>f»f n*h,fn$^lft4na^r,^^^ jm<%',#ii if!a)w4i.4ef;/ L#Jfcriw**tie Jfofttr.' Bet

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,$*? er-ßc^wfcgtatat wäe^jtf *toarlieft? forbald 'et ßck. bdJCe^jfü^fetft lu«d teyi dfer.;eiKdemr aiicfi d^n «Gptorftoctt l^W v. War * fo . »«fthigen vAnrfeeheye* JM*r .9&$>aiAaftffa&tes: kamit wieder in deavvwi* #jn, Z^ftan$< reifet) heiter; !§ct giiig es- einige* Jfiai«! eift e^il^er en^rji j^aen Stnrz^. unddatfa fcftJfert?;ich ihn xviedor mit- Mühe in fo avöIi mt»\ ^ftf^et ylpfet anfangen bAnme, wo er «6 gelafc

-nr» ;Ywtjfi*<»& dBteber/ umVabetidlicben Ex*eef* £#*!nneft v^r «n^ea Ifeitf j^rwöiifiAirftÖ viw*'43*tt?- {nqht ^pfeta>^: iiqC0f keiH i'.iAberfnuir, im .May; {tagen fr&PQ/£tjNtf £i »» .3u nfcl{fce*ten .t. doch nur 4ea TagAr uiMkWJiren, ^m Morgen immer wieder jf i^g^>ff^\.' o ^UCii b^faadJ«r Ach, dabey leidlich» Xp\$ be&enfö ßoh hi9 gegeb das Ende destfunfot i*fo(#,m^M? wichen Hälft.) -rr <

- Arn Äfiften Jan* tieft öraniefa plözlich Wegen -titffs» ,fer&*ing£tt4teneir bedenklichen Zufalls, ^tie:^« htefe^ mfeiV. jlcii, fa»d'den Kranken, jftdtdejiMQb ihn nicltf mehr gefefcen hatte (und ?ditff|L ftft&K 5tt>}A Jiiutttt^ iEage),. ungemein :. . .'•: Ter-

«terän*** Ei'*rarär ntmmfett~ fclKfe He Z& chen der Bauchwajferfiickt dt ein aiürgetrieb£- her, gefpanntfcr Leib; G*f\ihl der 'Uhdülatioft bejin Anschlägen fen denfelbeü, brücken und Beengung der Brtift beym Liegen atif dem RüJ- cken u. f. w. Die^üftte waten" auch betrachte lieh ödematfts. f Dqrch den noch 'immer fehr feitten Leib glaubte -ich auch DtöretiVerhärtuni gen entdecken su können; Befondferö war dfe Lebetgeg^nd gefpannt und -hart anzufühlen1 ; wie denn ayoh ohne allen Zweifel' nach dtem; Waa vorherging , und Wa» jefct üchtlieli War, b* träehtliche VeTftopfuttgen' (öfter nenne man1 fie atüriiCfche Erwchenjögen , ans Reit- und Kräfte leXaigkeit der ; reizbaren Gefäfsfafeiv dife- denA 4<ath> wohl immer : . iahgf amere * Fortbewegung und Verdickung des unter folchen Umftände* ohnehin vermhthHchan fich fchoti fehtetht be- £th*ffenen 3eor6tums , befand*** ftr Gefäftetf, yrie.die der Leber und des Pfortadeffyft&ns, zut Folge haben wird) in »den Geßfse* det Lebet vorhanden waren» Da» Geficht war wilder gefe- ber. Und fahler^ als vorher« und mehr eingefal- len. » Von .einem Fieber korihte man indäs, fto weit wenigftens Pul* und Temperatur de$ Hb*- per« Anzeigen davon feyn könnet, nach nichts bemerken. Vielmehr war die Wäfme des Köt- per* gar nicht beträchtlich , und der JPuls mehr iangfam, doch, noch ftark genug» auch nicht ein logeaanntcr abdominalis« Appetit und Schlaf

waren

II <*•

waren fo^iemtfch gut : In den öfter* fettohrial ffen fpürte der Kranke den rheumatifohen ährrli* che und klopfende Scbmersen, die ihm fehr 1»» llig fielen. Vermuthlich von der Schwäche der Muskel- und Gefttfa fafer, und dem 'dadurch bfc> wirkten langfamern Lauf 'des Bluts in den Vb» »cn, der gr&fsern AnfiiMung und Ausdehnung derfelben, befonders ihrer kleidern Zweige, und dem daher rührenden Druck auf die empfindli- che Fafer. Die Zunge war fahr fcfctnuaig.^ öä Urin war dick, braun, fett oder 'öl igt, und lehr Hinkend ; wurde -übrigen* nur in «geringer Met*. ge gelaflen. Der Stuhlgang 'war damals *hari> Schwärzlich t und wie verbrannt* ftybalrJs» urid* wie man sra Tagen pflegt, acrabtlarifch. Sit Ausleerung erfolgte«' immer' hur mühfam f mÜL der Leib war überhauptdb den erßen Zeiten und vor dem -Gebrauch der -nachher anzuzeigende* Mittebmehr verftopft , *i$D$toh. r .3 : :

Der Umftand aber, 'd*r d*n Krarikeh "am meiAen b«£6rgt macht» {Äean wegen all der übri- gen ahnete er noch kerne Gefahr), war der Auf- bruch von- kleinen , runden* dunkelrotken, >sum Theil» auch mehr ms* Schwärzlich te fallenden Flecken an den beyden untern Extremitäten, die er wenigffrena an festem, oder vielleicht fchonam vorigen Tag «um erfienmal bemerkt hatte* IXiefo Flecken hatten lieh »uerft unten an den Füfsen gezeigt , kamen alsdann auch aA

den itaterfchcnkeln» befonders häufig um das

. Knie

ff

Voft da verbreiteten fte >fieb über, den* Hinter* JftnglLdem Rujcken binauf, u«d:<rcfcbjtenfta na» Jtttphan de* Aräaen undN Hunden. \r Doch wuä- 4«n2i£e. iiisr erft 'ohngeßfhr 10— ift Tage na(A ibjem ^rftfen Aulbruch, an ;den Füheni bemerk*. $tach4 ; JDjpäter erfchienta diefe .Flechen $n den» jBauche und im Gefecht, und im fpätQsn ci> •wa erft 8 Tage tot dem Tode auf de* Bruftv ' £j& warfen begr ihrem äfften ßntftebdh ganz* klein* flicht f°r grofs wie eine» kleine LipCe/dabey fdft jurkelrund mit einem fchaxf i umfcbrutbenea jR.a.nd, nahmen aber gröfatentheils iu der' Folge /in Grftfae zu, ,fo dafa viele, fo grofs wie ein kie* Jter SUJwpfawpig \VurcJefc*, einige wenige auch j&te Qröfee eines; kleinen Kreuzer» erreichten. Doch blieben die» mehreren au£h»..fo Jfcng £• ftanden, viel kleiner*.. Am größten vXvareh die Flecken an den Schenkeln* um.daa.KmeU nnd ***f dem Rtickeri ,, üpn tnittlc^crjfiröfie waren 4ie anden Händen und Armen» jtyuL'fttai .klein» .fig* die im Geliebt uniuawf.der Bruft, die mehjr (ganz kleinen Flohßichln güphen. V Hier waren cfid, aufkam . fpartemften f , Co wie. ße am häufig* ßen und dickt getaet 41* den »Schenkeln und uin die .l&Mqe fcerum, erfchienen. Doch ftanden üe übereile igan% dUUnkti bis auf eine einzige, .nach- bergab** zu befefombende Stelle; wo fic zu- tawTnei^geEoXsen zu feyn fchienen» Von einer Erhabenheit der^b^t j*bex die Haut war ge- iL wohn*

W5bnllcÄ gut nichts sn bemerken; nctfutwef

Äen fie 'etwas weniges erhaben, flieht aNe»Ptei chen Mi eben Immer , iwd utebt «He gleich' 4M* ge flehen. Vielmehr verfehlenden viele, aoeto da 9 wo fi£ am h&ufigften waren während anita* nrbald tnehr bald hirnder fcahlfeicn rieben» ih» nen zum Voffchein kamen. Auch blieben <H* Flecken im Geficht und auf .der Bruft triebt* bei/ ft&ndig ftehen^ vielmehr waren fie befanden* auf der BAift und aum Thefl auch auf der* Bauch naeh» einer kur&en Datler fchon verfehle* dene Tage vor dem Tode wiedöt verfchwimden,* Während' die flecken *n den Beinen mt£ iW men, fo Wieram untern Theil des Ruckend tniti abwechfelnder Häufigkeit ihre« Erfehettfuiig' vom Anfang bw »u*i Ende fichtbar waren/ Auch erlangten die Flecken auf der firuft dnd' dem Geficht niemals die dunkle Röth*r Wie dW an den übrigen Theiten. Et* Gfeftihf von Schmerz oder Jacken wer mit Ihrem A>**bW<e1tf gar nicht verbunden , und ' auch nachher rg& Wohnlich nicht vorhanden. Nur in dtfr F<5lg*i als der Kranke mit altem Weine, *nn mft «itf dem ftäi4t*n& reizenden Armeyen, Pulvern en&i behandelt wurde, fingen fie an9 ziimüich\tf> jucken. Zu die f er Zeit, und befanden in <tet*L Tagen , wo' ich den Kranken von Zeit za 2ek» ziemlich viel Wein nehmen Iifefs, wurden Ä##» auch Jtcllreth, bsynal^bis au« Enttfündim$fc- ' - außandd.

, ob*g*föfc t'ym Akt JU%tfl#r?%fe de*

-fcrften; Tagen ihrea Aufbruch«, oder/wjie die Ma- ' fem, ^gleich etivas weniges übtr die Haut ^er* fy&en, und wi$ die ganze Oberfl*U&e~ war* vier anziifühlfin. , jDatm war auch ;der Puls ftärr ker und fchnellert .und, ein fiebrifrher Zuftand *-: <J**> jedoch ni$ lehr beträchtlich wurde •-— gltrkUcher. Es hing aber diefes fy'it eintreten? de? Fieber unftreitig vielmehr von. der ,Wa(T^r* focht als von den Flecken, ab. Ueberhaup t wur* 4»n -die Flecken ibey leinen erhöhten Temperatur van innen und von auflen - auch at^fler jenes J£eit gefärbter und deutlicher umfehrieben» befonders bey längerem und ruhigerem Liegen 3m:Bette, und außer diefem und bey zunehmen«? der Schwäche bläfler und mehr bläulicht. Spä- terhin fchien e8i auch » ala wenn auf der Zunge und- am. Gaumen dergleichen Flecken zn bemer- ken wären.

Mehr noch , . ala diefe . Flecken , ..beläßigt«

<

und bfcurrruhigte den Kranken eine dunkelrothe, dem Anfehen .nach ßa*k entzündete, fchmerz- hafte und heifs anzufühlende Gefchwul/t vprher auf dem linken Schienbein »ach dem Fufsge» lenkjui* Diefe Gefcbwulft war etwa? früher «ntftanden 9 als die Flecken und war in ihrem Anfang, kleiner, hellrqther und. vollkommen «tynpe}atj}t , mit einer gefpannten und glänzen*. den Haut. Der Druck des Fingers liefe Gruben zurück. Vor mehreren Zeit war der Kranke an

- fliefet

i5

tüefer Stelle Ton einem Pferde gefchlagen wor- den, hatte1 aber die damals entftaridene Ge- fchwulft durch UmfchlSge aus Efsig und Waffer wieder Vertrieben. Doch blieb davon die Op- portunität zu diefer neuen Blutgefchwulft zu« rück. Diefc nahm allmählig an Umfang zu, fo dafs fie wohl den dritten Theil der vordem Schienbeingegend einnahm , wurde aber immer dunkler, fo dafs fie ganz das Anfehn einer bran- digen -Rufe bekam , und ich alle Augenblicke das Aufbrechen eines übelartigen oder faulich- ten, und fchnell in den afthenilchen Brand über- gehenden Gefchyvürs befürchtete. Auch' auf dem andern Unterfchenkel zeigte fich nun eine ahnliche, aber viel kleinere und weniger fchlinam anstehende Blutgefchwulft, die auch bald unter dem Gebrauch der äufsern Mittel wieder ver- fchwand. Ich liefs auf jene* Gefchwulft fleifaig kalte Umfchläge von Efsig und Waffer mit Sal- miak machen, und fie auch abwechfelnd mit Kampfergeift reiben , verband damit hoch die Tkedenfche Ein Wicklung, und bemerkte nun auch, wie die Gefchwulft,. und mit jhr'auch Schmerz undEntzündung (die hier ohnehin nur' eine fogenannte afthenifche oder paflive war)1 verf ch wanden , und das Ganze das Anfehn ei- nes grofsen und flachen , dabey härtlichen, fehr dunkel gefärbten Blutflecks oder einer Ec- chymofe - bekam, das indes noch immer fchon vorhandenen oder noch eintretenden i.ßtüc* B Spha-

< »

Spliacelus fürchten liefe, tu der Folge wurde) indes der FleCk immer blätTer , . ob er gleich nie; ganz vetfchwand, und man konnte jest einzel- ne ^kleinere, und .mehr diftinkte Flecken in ihm unterfcheiden » fo dafs es feinen, ah wenn diefer gtofse, anfangs fo gefährlich auefehend« Fleck aus dem Zufammenfliefsen mehrerer klei- ner urfpriinglich entftandeu wäre« Um ihn herum, ftanden auch, mehrere andere Flecken.

Im weitern' Verlauf der Krankheit fing der Xgra^ke auch an, blutigen Speichelt zu Zeiten auch etwas reines* aber ganz dunkles JBlut, aus-» Äufpucken. Ohne Zweifel kam diefes aus ahn* liehen Blutflecken im innern des Mundes und Kachens * die wegen der dünnen Haut leichter platzen konnten, Auch bemerkte ich an den Seitentheilen 4«* Oaut^cns* befonders des lin- ken # fchioärtliche « wie mit Blut Unterlaufen* Stellen* Dafs das Blut nicht aus der Bruft kam» war ich wegen Abwdfenheit aller darauf hindeu* tend^n Zeichen gewifs« Das Zahnheifch war ÄWar nicht lofe, und nicht eigentlich fcdrbu* tifch; blutete aber doch, wenn es ftärher ge* drückt wurde« Der Atfcetn war nicht übelric»

chpi4«

Nachdem der Kranke noch etwa 8 bis 10

Tage in einem ziemlich leidlichen ZuAand ücb außerhalb des Bettes aufgehalten hatte « fo fing nur* feine Krankheit, namentlich die Bauch waf- ferfucht an, mit Macht lieh au retfchümmern.

leb

/

I*k WÖitiier tat Lefer mit firfcähitmg heiatiÄ? tet S jttitjttöme \ nicht etat&den * und- benterke im*, dift de* Leib ziemlich ausgedehnt' und gekannt > do£n riicht äiizü gröfs wtlrde; daf« fich Verhärtungen in der L*bef gfegehd * und jTelb&b*? zuweilen mehr fetfchlafft^tti Bauch in diefcra Urtier deutlicher fühlen liefst ; dafs der Stuhlgang itus einem fetten fchd mehr vetf- {topften* ein flüfcigäf* und gegen das Ende der Kr*h1ih*i« zti einer völlige*! Diarrhöe wurct^ Wtftev t&feiith *iel Waffef, befohcters unter dem Gebf^üeh der nachher zu he-nheridefl Arz* he^en» abging. Weit wfeniger Waffel Wurdb durch '^H Ürtn ausgeleert* der ^üch De> de» ftärkthm < diürötifcheri Arzneyeri immer nach Verh*ttfciia *iur\ fehr fpärfam abging * äufch hi<3- fiialtwärfetigt, öder detfbey Waflerfuchteh Pönft gewöhnliche wati föndern immer cifie dunkle, Öfters gähi bräune1 , rnahchmäl auch ratnlichte^ ütvd fetiirirte Farbe, üritt eine ziemliche Dielte, äüeh ^böftttders ätif de* ÖB*r flächt ^ eine öligtd Befehaffenheit hatte. ' Eiriiiial irrl An- fang des JuhÜS Waireii aütk wieder Biaferihä* fnorfhoiden mit ziemlichem Verlüft tön Blut, Äuth Mit Urin terrhifcht, dock hient fd ftarh, wiö data eritemäl; eiiigetfeäehi tirtd hattet Vef ttiehtte Sfihwächö mit vermehrten! Ausbruch der Flelkltf itif Folget Ööch rchieriöti fie fonft *üf deÜ Gäüg dd* Wäfferfufcht kdrien füerkli- ikeri fciiiflüfr itt k*fe*h\ In d«tf *we^ teft Woche

fiA fchwol*

fchwalUn racl* die'Häj^e etwas, tirfdiflw £>*- dorn der Füfse wind« ftätker; fpkterfein lief auch, . 4er . Hodenfack . doch nicht] ffchr -be- trächtlich — an. Geficht und Obcfeleib. fchwol- lea nicftt, fo wie auch au* der bis kro&vo? dem .Tod« fortdauernd guten und gleichnxafoigeh Ret- fpiration, und aus dem gleich leichtem Liegen auf jeder, Seite und auf dem Rücken., fo wie aus dejn Msngel anderer hieher gehöriger Zei- chen zu fchliefeen war (denn durch Auu>pße .konnte ich mich leider nicht davon üfcffczeugen), dafs fich in der Bruft kein Waffer rgefamnaelt Jiatte. Die Haut blieb übrigens an alten § teilen,

0

wo fie von WaiTer ausgedehnt war, noch dick und feft genug, und brach nirgend* auf* Bis gegen die Mitte der Krankheit, oder bis heyna- he in. die Mitte des Monats Julius war entweder kein, oder nur ein (ehr gelindes Fieber vorhan- den; und nur erft in den lezten is Tagen7 wur- de das Fieber merklicher, machte auch des Abends deutlichere Verfchlimmerungen, Doch Wurde es feinen äufsern «Symptomen nach - »ie. fclbft kurz vor dem Tod« nicht- fehr hef- tig, und der Puls , /der ebenfalls noch bis gegen die lezten Tage hin ziemlich voll war, fchlug in feinem fchnellften Gange nicht leicht über 78 bis 8omal in einer Minute. Auf die Flecken hatte diefer Fieberzuftand keinen erheblichen fiinflufs, außer dafs fie in der lezten Periode

...... dclfel-

*- .1* -

irteflelbcn * merklich Bleicher, und hie und da etw?s~bt5ulicht wurden.* '•

. \

' UAfer das von init befolgte (hier befanden durch die WMTerTadhr' beftimmte) rleilverfah- ren, werdfe ich* mith kürzer* f äffen, da Vregen des tödlichen Ausgang^ 'der' ■Kraifikhcit doch nicht viel therafpeutifcft Fruchtbares darauf re- fultiren härm. Ini -'Ahfatig , und ehe fch dfe Tucccffire Entwicklung der Fleckenkranftheft geuauerfieobaehten^kfenrite, hielt ich' dies Ue- bei für den 'wirtlichen SiörbÄt', richtete alfii auch meitoeh'KuTphirr riäch* cfiefer Idee efti , wd» bej ich jedoch vörau^KdJ auf die vorhandnd Sehwädtetrer r^x2Mrr^ri'F4rWuridvdef fympha- fifchen Syfctems, al*' d!% '^efenttichfte Urfache. jenet Fleckenkra«kheÄJf6S^öhl, ah der Waffe*- rudht, RäÄfieW'ttShnfc Icrl veffchrieb daher (nrifehi»8i! l«fl«l' Jrirf) «h* Mrfchurlg aus dem tixtH' t#tee&\\ '«fett *for. Sä/, wim. »i*r*. , cteitf T^VP8NWMi'» »er *j>fy. i*&/if & ' pf/>. ' und Pom&fcfei«)^^ feine Rfifcbu{)£

f quitt; , ' i«a4 Sjwr. * &z&r J Auleis , um *da * Ott früh rifrd -Abends |2« *ehtaen. "Gegerrdä/ örtlich*- ffcbii am FüfrfB-' wurde1 das oben an'ge^ gebn*V#i»hrärr angewendet,' und zugleich fieltf rch auch ' dUfr ganzen tthtern Ektrenritäten , ' -titt denen darnaU faft allein er(V die Flecken fichtbar waren , mit Eisig und Waffer, mit etwasKäm^ pfergeiftveif^zt, öf terji f barem jrat. Des andere

»5 Taga

<fe

,T#fl.wfeWÄ icl^xuinflTdinftirtÄ Gctr*tö et

pe dhiretifche Ptiföne aus der Wursei dtf <???a»

pis fpitutfßi den fimmfat* Jwip<* 4$n> ♦*<**> /a#?ip. u44 §temanis< U»d* weaig tagen wrfct

^ ich nun awar, dftft di<5 FleckwfcnwW*<?U ii% > Hirsch* ihre* FQrgj gteKt der Wh*« »Siwlmt Jfey, fqnden* yiehnebt mit 4$Hl WntirfJ'ffr** jnprbus mßcidofus kaem. gans ifter^lMUUfne* jnachtc a(>C? deahalfe ig 4*? iMtiWdluqg kw»e «laraitf «tw* ^bzi^lend? AfndCTWg'* 4* eumial jiic FlecHen 4och |$i|r blpfae« Sjrap toro» u^d der? Jf?? W^erfuehj; ** Gruqdr fcgtiid* Ju;ai^h*ft<3 guftand der feftifc Tagtet Wd taftfi4ttt de§

6€fäf?fyfte|ns ^ 4er tta'f&Vflftk «MMfe-JM** reichende Ur(fcfe? j^n^ ^(ond^m 3f mptapa^ enthielt,. d** HauptJ^a#teftt .w^a W4 d*f P&h yerfthren YQrzügUcJ* befti^nw ifttibtt* ,rtfe* berdies gl*itf>te iqh*u#M*^f*e«*£$!3H {ft^tf 4*ft

iae^c (in Bezug auf die »»fffffe m^^fr*«fe *eit) \pi$ fchr erUe^Hc^f +Jqt^(>^^ ^^i^hea 4em §cprtut und fcner f^K^k^l^lt ifctt §jjde. }<& befehlofa mjft dem ^f^einj^hm Yfprfuche äu wache«, ^nd §4b ikwjwerft *n ^triUhall) Dr^chpnen ptQ 4*$, n^r^^JWb Prahmen Ei^oJaceh^Jtmip. YäTO*fckH' fljle 3 §tönden eine folche Q^be, Ich kWttt* jfcdoch nach ncht fofeheii Pulvem kein« dwreüfphe. Wirkung wahrnehmen, , &4bft d*r Stuhlgang

Yrwk aw \r^.4a4urch totöritati dech ging

*.»

«- 21

.r - /

etwas Weniges Waffer mit ifim aV I<&° Äft$ nun '(m lften Jul.) mit dein Weinfteinrahtn ztt einer halben Unze pro döfi, lind fezte, um ihrf wirk Tarn er und durch iferniihücfrimg feiner fchwächenden Eigen fch äfft für die fcegenwärtfJ gen Umftände paffender zu machen', MeeTZwie-

* » . .

bei (Pechs Gran), Zirtirrit", tmcfr etwas mehr Wachtfldirbeerenöl^vier Tröpfen) hinzu. Vott diefen Pulvern nahm der Kranke des Tag* dreyi und in allem acht. Eine; halbe Stunde haifr je- der Gabe nahm er ßb bis 100 Tropften einer Mi* fchuhg aus Spin Nitn diät, jiiß , Aqu. MMifo pip« Ji'ß. Elaeof. Junip. g& Aber auch hier- auf ward1 die Diurefis nicttt vermehrt , und oh* gleich durdb den Stuhl' öfter* und' niehr WüTer* abging, To war doch dtefe Ausleerung bey wer* tem nicht hinreichend, - und erleichterte deA Züftand nicht. Wegen zunehmender Schwäch* Hefs ich nun öfters (alle drey bis vier Stundung einige Efalöffel voll alten guten Weines refönfen? Und den Gebrauch ^ffelben bis gegen ÜäifLütö fortfetzen. Ich verlieft nun den hier ünwrrkfa'* men Weinfteinrahm , und gab eine MifchünsJ* aus mit Squilhelsig gefättigterh vegeti Laugen- falz mit etVva* WaChholderBeerenwaför vetv «. . »

dünnt, nebß Cardobenediktenextrakt, verfüft- tem Salpetergeift und Wachholderbeeren* Oel- zucker. Dabey liefs ich auf dem Unterleib dP ters des Tags ein Liniment aus OL Junip. deßj Laud* liqu. Syd* und Linim* volat. einreiben«

D4 Voa

Ä2v

Ym hüjßen \hh ich keine Wirkung* Ick gab. nain alle 3 Stunden die Digitalis purpurea, jeu. yie-r Gran , mit noch einmal foviel Senega , undv Ol. Juniperi, auch ohne; Wirkung. Auch die peruanifche Rinde, die ich darauf ini Aufgufs init -Senega, verlüfajem Salzgeiß, und Meej- zwiebelfaft gab« leiftete nichts, ob ich gleich die P,0fen jnimer erhöhte. Statt der ein/adbenKly~ Jßijre, die der Kranke Ichon. vorher ^uweifen bekjOnarae^n hatte , liefe ich nun, fijyßire aus ftin,- kendera ^fandf/ J^ee^wiebelel^u^d Honjg fe tgen, . und Terpentinöl, mitvEygelb verjmifch^ in dea JUnt^erieib einreiben. Diefes Mittel fchie« eine Zeitlang no^h^ifl^irkfamlteii zu,l}e)rn,, da es einen reichliqhefn, { Pa.mabgang . beförderte ; Apclp. hprte diefe^Vjflying, auch. bald auf. Jfcio.^ ^lifchung aus der Fich^en^profsene^n^j und» JMeerzwiebelfait. und »nachher ftatb Aeffieu aus ^eni Qxymel pQfakicf^ das auch in ßarker Gabe \yeder Brechen npch Ue^ic^ikeU bewirkte ,, hat- tp eben (q. ^enig^W-gfi'^l^Cfhten Erfolg, als 4er nachher ziemlich lange bis zu einem halben, Efsl^ffei . atyqirj .gegebne ZeiUofenfauffhonig^ bisher der Txieb des Waffers auf den Sf uhi- gang immer ftärker gevrefen war, fo gjaubte ich, vielleicht mit draftifchen Mitteln, ,in Verbindung mit tonifchen, mehr, ausrichten zu können, und verfchrieh Pillen aus Gummigubt , Gummi 'Am- moniaky Stahlfchem Scülapidver , und J*.xLr* Mart* cydoniat. , mit etwas Zimmt , wobey ich

zugleich

V

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ungleich von "Zeit zu Zeit etwas Liquor ah 6 dyt nus reichen lief*. Auf diefe Arzuey wurde zwat der Stuhlgang Häufiger, und es ging ziemlich yiel Waffer ab , doch ahne merkliche Erleichte- rung. Utt* diefe Zeit wjirde. meinem und de« Kran^effl Wunfche gemäf$ noch ein andrer, für* {reifliche* und fehr verdigöft voller Ar» t mit »u Räth,e gezogen./ Wir käme* überfein, dem Kran* ken wieget, den äuflöfsiichon Weinfteinrahrmmri (ehff.Tiel verßifstem^Mpetergeift verfezt (iaacfci Unzen, plüf«ig^eit l^cfes Drachmen des leztern put zvyey l^ten des erßern^u gebefti,* und ihn* eiJn;Blatfenjpflajrter auf dem Rücken fcu fetzeni D$es leztere #og und eiterte gut , . leerte aber - weiter tfeia. , Waffer aus* DJe obige Miffchung •^yde^m^erjemaje^ erneuert Bur dafa fpäter* t^, Jtat^ des, verfüls t€»;5alpqt©rgeiße^. verfüfa- ter Salageift genommen, wuriie. , Oe&Ateud3«$ hielt der Kranke 4 Tage, hindurch ein iJDover^ fehes Pulver,, nahm *uch des l>gs von Zeit zu Zeit noch immer etwas guten Wein. Indeffen ^^te^.keine BeiTeTui^ '£wftr w«de der I^nicju gröfser,. er fiel vfolmehr etv*as weöfc ges zufamnien ; , aber die Kräfte [Sanken immer . piehr, dermis wurde, renaler uud kleiner, fler Athem. rchwerer f und, Ang/tund Beklem- ^uuft«r?fseT» die Flecken bläulich ter, und der Durchfall anhaltend und entkräftend.- Ichjgab - zulezt nocl^ ein Decoct <ter,Augußura mitnimmt- paffer und Vitrioläther, liefe auch öftexa Weia

B 5 und

* /

- «4 -

«nd kräftige Sappen (die er auch CAM vetfcet immer bekommen featte) nehmen ; konnte aber nur eine fcb wache Erleichterung der Zufitie be* wirken. XHe Paraoenthefe, von der idr «war mnter den gegenwärtigen Umfitnden, bey den Ohne allen Zweifel fahr beträchtlichen Viaceral* rerftopfungen f wenig Hälfe erwarten konnte» die ick. aber doch in der leztera Hilfte der Krankheit mehr de* Verfuch* wegen nnd alt Büliatirmittei einigemal rorgefcklagen bette» wurde von dem Kranken ana Furcht vor der Operation hartnäckig auagefchiageti, . Am *€f JuL ftarb der Kranke unter Harken Belngftjgin*» geiL Bald nach feinem Tode wurden die fle» fken fchwärxlicht, und ea aufwerten 6ch Zefc eben einer fchneil eintretenden Fininifs. DM Leichenöffnung wurde mir, meine* Bitten* jpaehtet, niehi rerftattfC

Warn W* Ateien Krankhelttfall nur be» fbkHebdn h»H## nm §« dnmn fchon rorhamV UM Namtn dtUff ÄMtffcMt ein angeblich dari «nur gcbdrfgit MtfftM mtkf anliefern, ohne W unterfocbetf* #fe #ü4 )tf wiefern jener Name dtefaoa RranltfWMIfotf ^^ttitti« oder nichw *tar ohne foaft m# triff «fteh« ffttftreltfch-prak- tifeht knwtt^mg *#H IHM tti Hitthm* fo wür-

dt tefc der mU UfH§ 4#t ttfti ditta Btobach*

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*s .-?

trwg *W (ge^if« nicht ungereebtöMJrtheH f«» *e, dn# gtftfer.Uch da cotupeteuter Richter, Hr, Hofr« VQgd *) über «wey Drittheile de? vorhau* flehen mtfUptnUehesi Beobachtungen aussprach, ItennVfa wie dir Name nichfe Wefentiichea hey *iner tiwkhäU austöaebt , und ea nicht darauf enkommt» den Namen einer Krankheit; *u wif»

f *

feu, oder ihr « #Ul üe noch keinen haben Sollt* «», einen neuen r,n gehen, um ßfe dann Jcnon* zu Kennen ijnd zu heilen, fo wird aoek eine jade gana nackte JBcfohreibung eine« Kmnk» feeitsfalli ufcter einem gewußten ihm enm An*» feSngcfchUd gegebnen gelehrten oder nicht ge* lehrten Namen, (dem *u Quallen der Fall anch wohl öfter* nur berchriehen wird), ohne einges {freute prtktifch fruchtfore Refaltate oder Jto merkungen +ganx oder beynahe ganz, nutzen* Jofo fejre; lall* nicht efW*n~ (was doch bey der« gleichen Beobachtungen immer feltner ift) in. 1 tjcm rem efgifr Itcn Faktum felhft hinreichender Auf fchlufe über daa, was jus ihm gefolgert und erkannt werden feil und kann , oder unawey* deutigur. Stoff *n yon Whft fieh ergebenden He. (ul taten und Anwendungen liegt. Wir haben aar suviete dergleichen {zum Thett nid* mit

Recht fnfeenann.tc) Beobachtungen, feey denen entweder der *ur Ueberfchrift gefeste Name der tbankheit, unter welchem diele Ticllefcht ein

wWh*

£6

tf»htig*s, odör'TAttffdiii'eiTegÄHde^) tikf tfi* gewöhnliches und fejir tdtfficiles Anfeiwi bAom^ meri-follte; oder dis Seltenheit der tinte* einehi gewifeen Namen ? vorkommenden > 'Krankheit, oder das Ungewöhnliche, Seltfeme,v üild (ötf. jectiv ader fubjecidv). Uflarklärüöhd de*"2üftttfe etc., das, Motiv ihrer öffentlichen Bekann tma-. chung war. Solche Krankengeföhichtcii (fallt üe hiebt ah Mufter einer guten '4ind richtigen Ifreobaichtung gelten könnte);, die rom Atifang bis jbu; Ende* nichts alaeine ganz fhapleTHiä mit keiften: ads ihnen abftrahirten Refnltatfcn, ödet auch mir tbeorettfok ^r^tifchen Ideen und Win- kenndiicchwtible /Spieles facti enthalten, könneii zwar* 'wenn fie fontt gut erzählt imd, auf den Wferth: und das InlerelTe einer anaürantqnt?a*dfc cinifchen Novelle, . aber meifc aoeh au,fr jüchts mehreses Anspruch machen, . Dochdie/s nur Ini Vorbeygehn* «. '^«■•'. \' .,-.,

Dafs bey der hier befdmebnew Krankheit iwiridich der morbus macirfof us knetoor rag., wifc " er y oft den Sehriftfteilern gefchilderfwrrd, banden geweflan Cey* wird man aus '«hier Ver* gleich ung der. im gegenwärtigen Fall auf ihn fich beziehenden, Symptom* mit den Von den angeführten. Beobachtern angegebnen leicht fin* den , und ich fetze daher diefs als . ausgemacht voraus. Neu- ift dieCe Krankheit nicht, uncj auph nicht erft in den neuern Zeiten entdeckt,

oder beschrieben, daher auch die Äeufserungen

4er

*7

-"* '

der Herren {Withmarin *) und Klinge **) dabli «u berichtigen find, dafe fVärlhof zuettt* diefc -Krankhet't durch einen eigenen und neuen Na- xnen urtfetfchied ***)! Denn außerdem, daf** «ller Wahrfcheinlichkeit nach, mehrere Krank- heitsfälle, die man fchon bey den älteften prak- tischen Scjariftftellern ((o wie felbft bey mehre- ren neuern, z. B. Borßeri, Strack u* a.) theild hinter dem Namen von Petechien oder morbus jjetechialis , oder auch purpura maligna, theils unter dem Namen Skorbut, befchrieben findet, viel mehr Beyfpiele von dem wahren morbus macuV haßinprrh* gewefen feyn, mochten (wel- .che* zu beweifsen nicht fchw.er feyn follte, Wenn hier der Ort dazu wäre) , finden ficjb a^uch £chon lange vor fVerlhpf bey einigen Beobach- tern deutlichere Fälle diefer Krankheit, deren merklicher Unterfchied von den wahren Fete-

chien

*) Idefn zur Diagnofi. I. S. 92. Werlhofh&t9 wo ich. nicht irre, das Verdienft» feine Amubrüder zu* srft darauf aufraerkfam gemacht zu h*ben, dafs, es Petechien ohne Fieber, gebe,, u. f. w.

**) A. a. O. S. x<4* fVertfiofhAbe dies üebel *nerft

befchrieben.

..... - j

„. \***J Werlhof felbft war viel «uanfpruchlofs, alt da& er die erfte Entdeckung diefer Krankheit fich »und niebt vielmehr einigen altern, von ihm a. a. O. ge- nannten Schriftftellern hätte xueignen f ollen»

t

\

chiea öcte* aoch vom Skorfmt ilu^i Mb&tiifikfc

Unbemerkt bleiben konnte* Soj erzählen. fchoijL JUmUü» *) , SpindUr **) , 27w Zwinger •»% Ha&tniörn f), vorzüglich ttbet #* I^ef ff),

♦) Ltnes*. msd ahrt. 3. p*g. 3g5, V«rgl änli.'#. p. tftjfr

'•*) Obfervatt. med. ObC 64, pS. 0»«*'«* Petechiii JithiUs). Sind fing« wifcer«

*••) Paedöiatria pract. (1^2.) p. 6**< (tttecfcto *if M* finefebre). 1

f) Obfertutt. tt ttifiör. med., eent.S. f. tsii (ttiacütä* fcotbutieaB ßngulares ttcv) Vergl. ^r^k .A7, & Dee. h un&. 9. 1*. Ofcf« iö2* (purpura jcorbutlcu) etc.

f f) £x4tcltatt. med. da htorbii quibusd. chföri. (L01& 1694} 1 und unter diefen auch Vom Skorbut. Vor> itigUch enthalten die fiebern« bii tilfa? Krank eng* fehifcht* deutlich« Beyfpiel« Voll dem morbus macuU f tih Will die fitbent« Beobachtung (S< 2I0.) des Be* Weifte* Wegen hei feteeh : ** Iutoenit tjuidam fültio et 4tfin»^tiltqUA täufa mahtfefta fitiriurh tiaemorrtiugid tiCOtrtptüs eß. Id tHalüm aliquot dies per intetbmll* udutatoik ; tltoü lotuni torpui toatülis fer» Bio nigra topktputeU eleganter defittutii efii etiaM SäruM alU uf*0t m interna laiiorum parte obfätMoi. tibi* turnen H9e febtieula Heti putfus iu/höd+t ubtiion Cbitt* Wort« ütid auch im Original« üd* «urfttiefc$n> ürinel ijüeüU fanötuM} h*ö ültutii „grata OH** fymptötUd* dt ftiHeft* Ulä fktüt* nfuiL «i •-• litdfr eM&M fall« Wa*«A Üitfct ttf» lieh,

Und auch wohl Dletnerbtöeck *) tthttt -den Na*» men Pettchiati Scorbutuf* Maculae J cor bu ticae U. f. w.t Fälle» in denen jene* morbus macutoß\ kaum au verkennen ift. In Behrens angeführte* DilTert. finde ich auch , data Cafp. GßttL Lind* ner in einem im h fj$6 <alf° gleichseitig mit , ff\erthöfs Schrift de variolis tt authraeibus) herausgekommenen Tract. de purpurn alba et rubra „elegantijjimas qnasdam obfervatt* de morbo maculojo haemorrhagico» geliefert habe*

Noch auffallendere und ganz unfcweydetiti* ge Beyfpiele vom morbus macuL enthalten die * Fälle» welche von den neuern SchrifftAellern unter dem Namen der Petechien ohne Fieber be* fchrieben werden« Solcher fieberlofer, öden

wie

*)4eh glaube W*ttigJtefti< daß* He 4rifte Kranlettga- (bhichte in diefes trefflichen Beobachter^ noch im* »er rc hitzbarem Werk de P*/fo im IV Buch (Opp* Isbr. Dikntrbt Ultfaj. I6g5 ) hieher gehört , wenn gleich der Fall, in einer Peßepidem Le vorkam, Ein

' Jeebejähriger Knabe Wa* fchon feht 14 Tagen roll von dnnkelrotjiea und runden Flecken, ohne dabey krank oder nebet baft nu feytt. Er lief vielmehr da* b*y anf dar Strafte herum * |und die Flecken ver- leb wanden auch in der Folge von. ielbft, pieitifr* hrotek nennt auch dielen Fall ttitnptutn tariffU ntum* Dennoch hielt ein fpätei er Sehriftftellet SMichtOrluf (Wie ich *u* Börfieri Inftitutt. T. tl.

p, 335. Mi») diele Stauifcfceif tat di* nähren Pate* ehien.

3*

i /

wie raanüe *uch nennen kann, tlfipnifchür JPe* teckien erwähnen vorzüglich, zum Therl mit befondrer Aufmerkfamkeit und ate' einer merk* würdigen und feltnen Erfcheinung, Jof.-JDa^ milani *), /. A. Bh. Gesner**), Graf***% de* mehrere Fälle gefanrmelt hat, Boyer f), Fer~ Tis ff). Dufican fff), Struck der alt* *), FT. TaterJalL (zu Liverpool) **) , und , wo ich nicht irre,' noch ein oder einige engUfche, mir nicht Eur SteHe- einfallende Aerzte in den Medical Fucts*, oder in den /Med. Commentaries. « Es ift wahr; dafs nicht in allen von dieffrn Beobach- tern erzählten Fällen die Form der Flecken- krank«

•} Kaovo Tran, fopra U Malatt. dett* Migliari in Piemoni*. (lYlQndpvi 1774.) pag. i3l. vergl. ßorßcri a. a. O.

*•) Beobachte aus dir Armeygelakriheit ötc> ' Üt BcL

S> aog fg V*

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*»s») piff, da Peteehiis fine febra. G6tt. 1775.

. f) Gazetf defanU, a. 1777, p. 143,

ft) JW««k F**tt and Obferp. Vol. I. n. 7.

ttO ^*rf* Ca/W ">*** remurks, Lond. 177g. HiftVIf. * Vergi. Comnt. JLi>/. Vol. XXV, P. 2, p. 2*1 . '

*) ^'i/T '"**• ^ mor2»0 cum pel**h. 1786t vorzüglich die 4P— 45 Gcfchichte.

••) A. Duncaris med. Comment. for 1795. De«. IT« Vol. X. Die vier hier eralhlten Fälle hatten einen . tödlichtn Aufgang, *

V

x st;

ktankhett,undinsbefondererdieGeftaltntt<Jl?arb« ' der Flecken fowohl unter fich, als mit denen in dem voraugsweif« fogenannten morbus hu- cul/ durchaus Übereinkommt, indem in einige« jener Fälle augleich mit den (durchaus näuiU gern) mÄden und dunkelwsthen Flecken, auch länglichte Striemen, oder VibiceS} wfe bey Ges. ner*)i Qrafs Dunem, in andern 'auch eine mehr ins Sehwarze, oder auch ins" Gelbe und Livide fallende Farbe eine* Theils (doch auch immer n«r de« kleinem) der Flecken vorkam, men. AHein außerdem, <dar9 bey einigen doch wohl Verwechslung der Fälle tu Grunde liege« mag, fo ift wenigstens1 bey den meiften, wenn ich nicht irre, in den Hauptkaräkteren der Krank* ' heit» dem Mangel des Fiebers, und befönder« feines akuten und nervofen Zuftande«, dem Au«, btuch. und Verlauf der flecken, neb A den an- dern mehr karakterißifchen , und fie insbefou. dere von. den bösartigen Petechien und vom Skorbut unterfcheldenden Eigenfchätfren derfel. beb, und dem gröfsern oder geringem Blutflufr tus dem Munde oder der Nafe vor und während

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•) Dirf« weit beffer«B«olttctwr M Thiottt&et gi«bt

durch f«ne fekfam« uhd u«fchickUclia iklundlaiiÄ

«hefe* Krankhrit , di* i«j Aavrendttng roa Ptt*

- gMen b«ft»«d, ein« .tt&llende« Beweifi ton

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der Flecken ,r ihre Uebereinftimniung mit dem morbus rnacul. unverkennbar. - .} .:

Wenn ich nun ^iefe angeführten Kramltr hßitsfälle (foviel ich deren wenigßena. felbft nachgelefen habe, denn alle Beobachtungen hierüber find mir nicht zu Gelicht gekommen) mit dem joben ausführlicher erzählten JFall (in £o weit nämlich dieferden morb. mäcuL betrifft) und mit .den andern unter (liefern Namen be- fchrie]jenen Fällen vergleiche , , und die Umftän- de, untrer, denen alle diefe Fälle vorkamen» da* EigeruhümUchere und .Gemeinfchaftliche ihrer Symptom^' un4 ihres Verläufst und das allge- nieiner Vorhandene» Wefentlichere , . und (wie lieh \yenigftens der Induction zufolge annehmen Jäfst) entfeheidender Determinirende ihrer Lfrfa- chen , d. h. der Anlage fowohl , als d?r $ufaem Einfiüfse, erwäge, fo fcheirien üch mir befon- 4ers folgende Refultate daraus zu ergeben :

1) £)cr fo genannte Morbus niaculofus haemm und die wahren ßeberlofsen oder chronifchen Petechien find in II Inf ich t auf ForrA und fVe* fen durchaus einerley Krankheit. Da . nun Y«r* einfachung der nofologifchen Nomencia tur und Verminderung der ohnehin nur allzugrofsen Zahl der einen eigenen Namen führenden conCretbn Krankheiten wahres irirohlthätiges Bedürfnifs nnd Pflicht für den eine in der Natur der Sache begründete und praktifch zwechmäfsige Verein- fachung feiner Disciplia (befonders ihx$? fchola«

ftifcheri

N

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V y

Äifchen und formalen Theils) ,beriickjicht,igen-, den Ärzt.ift, fo könnte Wohl die Benennung morbus maculofus haemorr. für die Zukunft ganz .unterbleiben * und dafür für alle darunter gehö- rige Fälle Mos der Name fhronifche Petechien abgenommen werden. Diefs um fo eher, je .mehr durch die Beybehaltung des erftern Aus- drucks doch noch immer bey Mehreren die (grundlofe und nur verwirrende) Idee von einer eignen, von den chronifchen Petechien wirklich verfchiedenen , Krankheit begünftigt wird»

Den Beweifs für die Identität des unter den Jjeyden, Namen angedeuteten Uebels in Hinlicht feiner Form führen die oben angeführten, Be- fchreibungen der einzelnen Fälle, auf deren ge- nauere Vergleichung ich, des hier nicht dazu vorhandenen Raums wegen, die Lefer feibft yexweKen mufs. In Hinlieht der Gleichheit des f'Vefens mufs ich mich vorläufig auf das belie- hen, was an einem andern Ort zum Beweifs des ' nachher aufzuteilenden vierten Satzes zu fagen feyn wird. Freylich trifft den Namen , chroni- fche Petechien, eben fo gut wie den morbus ma- culoj. haemorrh*% der Vorwurf, dafs fie blos fympkomatifche Benennungen find, und ftadt des Wefentlichen und Innern der Krankheit nur gewifse hervqrßechendere und eigen thümliche- re Symptome bezeichnen. Aliein auf diefe Art müfsten erftens, wollten wir durchaus nur ef- fentielle Krankheitsbenennungeii . (bey denen . j Ca etwa

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etwa nur das Formelle die Species und Varietä- ten beftimmte) haben, - die "Namen Hbemoptoe* Icterus , Diabetes , Hydrops, rund hundert an- dre eben fo fymptomattfche Ausdrücke für con- crete Krahkheitsformen aus iinfrer patholo gi- fchen Nomenklatur sverfeh winden ; was « felbft dem tiefdenkenden Stifter der am nieiften ver- einfach ten und am meiden auf eine efl'entielle Beßimmung und Unterfcheidung der Krank he i- ' ten und, Krankheits formen zurückgeführten Krankheitslehre, Brown, unthunlich und ver- muthlich auch unzweckmäßig fehlen. Untere pathologtfche Terminologie würde dadurch an dem entgegen gefez ten Fehler einer allznbe- fchränkten Kleinheit, Unzulänglichkeit undUn- gewifsheit um fo ißehr und um fo nachtheiliger leiden, je mehr wir auch felbft über das Wefen einzelner Krankheiten theils ganz ungewifs und ünwiffend find (es auch wohl felbft in ob/ectiver Hinßcht in nicht wenigen Fällen für immer blei- ben dürften) , theils in der Beßimmung deilel- ben von unfern fubjeetiven Ein^ und Anflehten, Meynurtgen u. f. w geleitet* und eben daher zu fo auffallenden Variationen und DilTonanzen ▼erleitet werden. Sodann Uefse lieh doch, mei- ner Meynung nach, der Ausdruck „peieehiae chro- nicae„ aus Gründen, die -ich in der Folge noch anzugeben gedenke, noch eher, als die /TeW- hoffche Benennung, rechtfertigen $ ob ich gleich deshalb gar nicht in Abrede bin; dafs nicht auch ^ 4 ein

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ein anderer, vielleicht noch fchickllcherer Nam* . dafür, aufgefunden Werden könntet

fi) Die chronischen Petechien und . das ei* gentlich fogenpnnfe (ahnte) Petechialfieber, oder die bösartiger* Petechien mit einem Typhus, oder auch mit einem Synochus vom höhern Grad, Jind zwey wesentlich i?erfckiedeinc , und nur ei' nen Theil ihrer -äufsem Er fcheiniingen miteinan- der gemeinhabende Krankheiten r oder vielmehr Krankheitsformen,

i

Von einer genauen Unter fcheidung diefer beyden Krankheiten hängt natürlich die Rich- tigkeit des obigen erften Satzes ab. Der Un- - terfchied der hitzigen und bösartigen Petechien von den chxonifchen, in An Teilung der Form, durch ein anhaltendes Fieber* das gewöhnlich den Karakter eines Typhus (frank* s fobn ncr« vofa ßupida) , oder auch eines Synochus der fchlimmften Art (Fanlfieber, mit feiuen Varietä- ten, dem Kerkerfieber, Hofpitalfieber , Schiffs« - und Lagerfieber etc.) hat, durch die auf jeden Fall vorhandnen Symptome eined fehr beträchu liehen ßatus nervofus, meift auch durch der* epidemiCchen x und dadurch mehr oder weniger eigentümlichen Gang der Krankheit, Hl zu auf- fallend und' zu bekannt, als data ich ihn hier weitläufiger angeben follte. Nur in den Fle- cken haben beyde, hitzige und chropifche Pete* chien, viel Aehnlichkeit, obgleich (Wie auch Hr.

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35

JPPlckmann *) bemerkt) in den erftern gewifse Abweichungen, Ausartungen und Eigenheiten in den Flecken, die Vibiees* ILccftymofes, oder ganz grofse, mit Blut unterlaufen^ Flecke, häu- fig ganz unregelmäfaig geftaltcte Flecken r vor- kommen, die in dem leztern zum TheiL wohl gar nicht (ulbires)9 zum Theil nnr höchft lei- ten , und mehr zufällig bemerkt werden. Ue- berhanpt und die hitzigen Petechien, als .Fle- cken, noch weit mehr zufällig fymptomatifch, als die chronifchen, können da feyn, und weg feyn , ohne dafs die eigentliche Krankheit (der Typhus etc.) in ihrem Harakter and Gang fehr "bedeutend verändert wird; da hingegen in den chronifchen Petechien die Flecken (wenn ße gleich auch nur Symptom und) doch viel mehr zu den wefentlichen Erfcheinungen der Krank- heiten zu gehören, und das Eigentümliche und Dißirrctive ihrer Form ganz vorzüglich zu begründen fcheinen. Vielleicht wird üch dies aus dem , was ich künftig zum Beweifs der hey- den folgenden Sätze, befonders des vierten, zu lagen gedenke, noch überzeugender abnehmen laffen. Bis dahin mufs ich auch den Beweifs für die Verfchiedenheit des f.VeJens beyder Krailkheitsformen verfparen, weil diefer genau mit der Deduction des vierten Satzes zufanl- menhängt. oder vielmehr aus diefem gefuhrt * werden

*) Idstm tmr Diegn. A. S.90.91.

-— .37 .-

werden mnfe. Nur ^bemerke l<b ' £W*ßweilen* dafs «liefe VerfehiGd*n.hcU 4es Wefona- b*jder Krankheiten , fo fehr ße meiner Meynung nach in gewifsen wichtigen,' Punkten, und befonders in der Verfchiedenhcit der zmiächft uud idiopa* thifch, zugleich auch in höherem Grade leiden- den Organe» fo wie auch in der Verschiedenheit ihres urfprünglichen. Leidens begründet ift (und daher auch einen wichtigen Unterschied in der Therapie begründet), doch nicht den Begriff eines ex oppqfilo , oder auch nur vollkommen generifch verfchiedenen Wefeus iavplvirt, fon- dein dafs fic vielmehr in gewifsen andern iJunk* .ten (befonders in Hinficht auf die . krankhaften Functionen des Gefäfsfyftems , namentlich des venöfen, und die davon abhängigen Fehler der Säfte auf und unter der Haut oberuäche) eine be- trächtliche Annäherung ihres Wefens, (wenig- fiens eine fehr- grofse Analogie in der nächilen Urfache der Erfcheinung der Flecken)- anzuneh- men berechtigt ..',..,

3) Auch der wabjre Skorbut v,nd die chroni- . Jchen Petechien find nicht einevley Krankkeil , fondern Jie uiitarjcheiden fich thcils in Ilinßcht ihrer Form* theils in Itinficht ihrer Natur und näch/ien Urfache. Doch ift der Uhterfehied. zwifchen beyden in beyderley Hinficht, und namentlich auch in lezterer, nicht fo grofr, dafs dadurch eine gänzliche V.erfchiedenheit (di~ verfitas) beyder Krankheiten, dieaWwAehnliche

C4 lind*

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und Gemeiofchaftliche zwischen Ireyden auf- hebt, begründet werden follte; fondern es fin- det zwifchen beiden nur eine generifche (viel- leicht und in gewifser Rücklicht auch pur eine Jpecififche) Differenz ftatt.

Wenn ich hier vom Skorbut Tede , fo ver- flehe ich hierunter nur den eigentlichen See* und Seeküßenfkorbut , fo wie er unter den See* leuten und den Bewohnern von Seeufern (auch van großem Landfeen und Moräßen) tetc. vor« kommt« Denn data nur diefer der wahre Skor- but i und von dem fäifchlicb f ogenannten Skor- but auf dem feften Lande weit von der See und unter Menfchen, die niemala zur See odernahe an derfelben (oder auch an Landfeen etc.) wa« xen , fporadifch vorkömmt, beträchtlich unter* fchieden fey, werden wohl die meiften heutigen Aerzte mit einem Lind, Trotter 9 TVickmann (a. a. ö. S. 94.) u. A. mehr ah wahrfchelnlich finden. Sehr techt fagt daher Hr. fplehmann% dafs mij diefem Worte ein grofser Mi fs brauch getrieben werde, und dafs man (befondera in den frühern Zeiten) theils aus Mode, theilaaucfr Vnbekanntfchafft mit der zu beftimmenden Krankheit felbft nur zu häufig Krankheiten, die nur elnigermafsen mit dem Skorbut Aehnlich» keit zu haben fchienen , ohne Bedenken Fo zu nennen pflegte. Daher findet man auch bey den sahllofen Schriftfteilern über den Skorbut (und felbft bey einigen der vorzüglichem) fo viele fio*

- . . fchrei«

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fchreibtmgen , Beobachtungen -und Symptome^ die gar nicht «uf den wahren SltOThut paHeit, und nur gedient haben, um mehr Verwirrung in die Pathologie und* Symptomatologie tUefc* Uebels zu bringen; ja man darf annehmen, dafe eine ziemliche Anzahl der Schriftfteller, die dem Titel und ihrer Meynung nach vom Skor- but fchncben, eher von jeder andern Krankheit» als von diefer gefchrieben haben *). Eben des« wegen rauft auch dem Arzte, der fich nicht felbft durch hinlängliche Autopfie von der wahr Ten Gefeit und Natur dee Skorbuts überzeugen. Kann, eine genaue und richtige Beftimmung. feiner eigenthümlichen und diagnoßifchen Merk« male, und eine nicht blos formelle, foudera auch effentielle Unterscheidung dellelben von ähnlichen Krankbeitaformen , und namentlich von jenem morbm mäcuiojus hteemon\9 um fo fchwerer werden. Indeffeu läfat uns doch die Vergleichungderwefentlichern und auffallendem Zu&Ue beym Skorbut , wie wir lic bey den bef«

C 5 lern

f)«Per Beweifs für ctiefe, wie ich glaube, »loht an« gegründete, Behauptung kann nur aus der GcfcJüclu te und »tu einer kritifoben. äufarnroeofteUaug dt? bekanntem Sehr iftjteller* über je» t Krankheit geführt werden \ findet alfo hier keine Stelle. Ich hoffe.aber, weni^ftwrt mehrere nicht unerheblich« Data daao) bald in einer eigenen, die bisher genannten Flecken« kuukhiitea beuejhmdni Schrift au liefern»

40

» >

fe*n SciirrrtfteÜern , namentlich bcy -van* -Swi*- ten (Comment. ifo Boevh* Aph> ed. HildburgTu ?T. 11t p. ffob fgg.)v *iLind9 Tn on phe Seurvy *734* teutfch iiysyHouppe (de> mvr.bis:navig.\, nn^L vom Skorbut *775)» Trotter (an Scutvy,. aweyte Ausg. 1792) und medic. Käut., überk von PVeriicr), Milmanh (Unter f. über Skorbut tind Faulf. i7<?5- S.4& %g.) Wichmann (fe. a. O. S. 94.) angegeben finden, mehrere , wichtige* Symptome wahrnehmen, die dem Skorbut, aber •nicht dem morb. macuL haem. , oder den chro~ gufchen Petechien an iich eigen und» und alfo ^inen hinlänglichen Unterfchied in der Form Deyder Krankheiten begründen« y Dahin fehprea <He weit gröfsere Schwäche , befondttrs der ge~ Tammten Muskelfafer, die> viel fchlechtere Ver- dauung» der Schmerz in allen Muskeln» das »(dem Skorbut ganz eigene) Gefühl von gröfserer «'Mattigkeit nach. dem Erwachen vom Schlafe, das fchwere, feufzende, leicht ftillßeiiende Athem- li&len, die weit merklichere Gefchwulft und das , j Bluten des fchmerzenden und juckenden Zahn- fleifches, das Wackeln und Ausfallen der Zähne, .der ftinkende Athem» die mehr braunen , violet- •ten , oder auch (häufig) grünlicht - gelblicht en9 •und lange nicht fo runden und Jcharfumfchrie- lenen Flecken auf der Haut» das Uribefiändig* und Abweichende in ihrem Ausbruch und ihrer Ausbreitung (gegen das Beständigere derfelben in den chron, Petechien); diefs alles noch ia

dem

- -

dem erßen und «weiten Grad des Skorbuts« In. dem dritten Grad die häufigen Blutungen, nicht blos aus dem Mund, fondefn auch aus der äujr fern Haut 9 dem Magen, der Lunge, den Au- gen etc., die fäulnifsartigeVerderbnifs und afthe- nifcher Brand des Zahnfleifches und Gaumens, die immer heftiger werdenden Schmerzen in den Gliedern und Eingeweiden, öfters mit Convul- flonen, Lahmungen etc. , befonders Axq bös arti- gen und leicht fphacelös werdenden Öefc7nvürt9 die meines Willens in den wahren chronilcheri Petechien niemals beobachtet worden firid. Ue- "berhaupt auch die weit längere Dauer und der fchleichendere und (caeterfo paribus) allmählig

«

immer fchlimmer werdende Gang des Skor- buts,

Schon hieraus läfst fich" abnehmen, dafs auch in Anfehung der Natur oder der näehften Urfache beyder Co ncret er Krankheiten ein gewif- Ter, in Anfehung des Zußandes der feften Theilfe und befonders der Muskelfafer allerdings be* trächtlicher Unterfchied ftatt finden mufs, wenn diefer gleich meiner Meynung nach nicht fo fehr grofs feyn dürfte, dafs dadurch alle Aehnlich- keit in gewifsen Punkten , ' namentlich in dem Zuftand%der Hautgcfäfse und der Säfte, aufge- hoben werden follte. Die nähere Beantwortung '. der Frage , in wie weit und worinn jener Unter- fchied gegründet fey, liegt in der £utwi,ckelung des folgenden Satzes.

*,

- -

J 4) 41U diefe bisfitr genannten Fleckenkrank- Jutiten *) kommen darinn überein , <£tf/Jr y?e a/j JF7 ecken kr an kheiten ihren Grund in einem% in \Hinficht auf Mifckung und Menge in den

.' perfchiedenen' Arten derjelben verfehpedentlich befbhajfenen fehlerhaften Zußand des venöfen ; Blutes, zunächß in denJdeijnern Gefäfseu un- terhalb und nahe an der Hautob erßäche haben 9 und dajsfiei mithin ganz vorzüglich , und wpit wehr und directer, als die eigentlichen (hitzi- gen und chronifchen) Hautausfchläge , und als die verfohiedencn krankhaften Excreta, die Möglichkeit, und Wirklichkeit allgemeiner inne-

, ref und aus innern organifchen (krankhaften) fVirhuugpn entßeheuder Säfte kr an kheiten Ißweifseiu

ß

Unftreitig das wichtigfte und fruchtbarft« ILefultftt, was aus den Beobachtungen über je» M genannten Krankheiten gezogen werden kann. £s enthält einen Grundfatz, der zwar nichts weniger als neu, aber - ich glaube es d*ejft Tagen z»u können unwiderleglich wahr ift ,' und einen von den Fundamentalfätzen ei« nar wahrhaft erfahrungsmäfsigen Krankheit«- lehre ausmacht; einen Grundfatz, den man eben

jezt*

•) Dia Kflrse mag Wer diebn an Roh nnpatko fehaa» abtr doch hinlänglich Ttcftaadliohan , 4tu*k •ntfchuhügcn.

- 45 - >

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«.

jeat» wo er durch das Znfirmnientreffen fo man\ eher merkwürdiger Ereignifse und Veränderung gen m der medicinifcheu Theorie fo vielfältig^ entfteilt, beftrhten, und feibft als ein patholo- gisches Unding verworfen wird, mehr als jemals laut und nachdrücklich vertheidigen miifs» Da- N mit die** aber mit Erfolg gefchehe, und nicht neue Mißdeutungen veranlafle> mufs jener Satt in allen feinen Momenten gehörig entwickelt, und fo weit es die Natur der Sache zuläfst bewiefen werden. So wird" er, aus den rechten •Geßchtspunkten betrachtet , lieh gar wohl mit -den Lehren 'der Sogenannten Soiidarpathologie*» vereinigen lauen , und diefe erft zu einer wah- ren natürlichen Pathologie erheben, was fie iiri einfeitigen und übelverftandnen Sinne jenes Worts niemals werden kann. Diefen Beweifs mit der für ihn erforderlichen Vollftändigkeit, und fo ftringent, als es nur immer möglich feyn kann , KU liefern » werde ich mir niemals anmalten; und am wenig fteu würde ich auch nur füt einen Yerfuch diefer Art auf einen Platz in diefer dem praktifchen Theii unfrer Kund zunächft gewidmeten Zeitschrift Anfpruch mä- chen können. Ich werde aber in einer eigenen bald herauszugebenden SchriiFt „zur Apologie der Säftekrankheiten,, in welcher auch von der Pathologie jener Fleckenübel vorzüglich die He- de feyn wird (und bis auf-deren Erscheinung ich ein .. beftimuues Unheil über deu oben aufge-

ftelltr

~ 44 -

Hellten Satz zu verfpären bitte) » mehrere Mater jialien zu digfem Bevyeifa zu lifefern vorfuchen. Eine möglichft forgfältige und unpartheyifche Würdigung des im Ganzen unläugbar eben jfo wichtigen als vortheiihafterv Einflufses» den die Erregungstheorie auf die Lehre von den Säf- tekrankheiten bisher gehabt bat, noch Jiat, und haben darf, wird dort ein vorzügliches Augen- merk für mich feyn. Aber eb£i dort werde ich auch dieichickiichfte Gelegenheit, haben -~ und ich freue mich im voraus recht lebhaft darauf meine dankbarfte Achtung für die unbeftreitba- ren wichtigen Verdienfte . des Hrn. Hofr. Hufe- land's um die neuere Pathologie beweifsen zu. können»

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II.

Neuer Beweifs von der Möglichkeit einer lang verfteckten oder verlangten veneri-

ichen Krankheit«

Ich wurde einft, (Zeit, Ort und Perron genaue* zu bezeichnen , verbeut* die Pflicht)* zu» einer* angefehenen wohlhabenden Mail ne, der in glück» liehen ökono milchen und Familien Verhältnis fen lebte, Jahr alt, Gatte einer rtiftigen^ jungen Frau, und Vater von: zwey fehr gefut* den Hindern, das jungfte von drey Monaterr, war, gerufen, um ihn vo*^* einer Halsen tatfi* düng, die er lieh durch Erkältung zuJ£ezogeik zu haben «glaubte, und die Hauaniitteln' nicht weichen wollte , zu befre yitu * -Der 'Kranke, war ein robufter plethüTifcher Mann, der (Hals war eben« nicht 2u Äark entzündet *• das* Uebol 4 bis S Tage alt , eine Menge zäher Sühleim * «den der Kranke- nur mit Anftrengttng lös werden komor te i außerdem noch Schwere in den Gliedert* Schnupfen und ein eigner TtopfCchmerz , wie ein Clavus hypochandriäcus, der befondera beym

Sclman-

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Schii3tf«eir Süfscrft tafttg Wurd<*, tinfffchon feit C Jahren, wo der Kranke, wie erfagte, hypo- ehondrifch zu werden angefangen, fich biswei- len gezeigt hatte, waren feine vorzü glich ften Befchwerden. Er bat mich, ihn nur vcra der Verfchleimung im Kopfe zu befreyen, die ihn am meißen . quäle ; wenn er fich räufpere* fey es , als ob fich auf dein Wirbel » gleich: unter Vier Hirnfchaale, etwas lofs löTe. Ich hielt das Ganze für Schhnpfenzufälle , und wandte innerlich und äufserlich "abführende , fchreim- auflötende, ableitende, diaphoretifche etc. Mit- tel*, je nachdem es jedesmal die Umftande zu er- fordern fchienen, 14: -Tage lang an» und hielt» da ich nachher vor* dem Krankte, der nicht an meinem Wohnorte lebte, nichts mehr hörte, ihn fttf-hergettellfc. Alleiu wie erfchrack ich, all er ,5 hi&'ti Wochen, nachher auf einmal in ganz veränderter Gewalt, in mein Zimmer teatv Ich erkannte ihn kattm Mehr, der gtöfse, volLund blühend ausCehende Mann fah aps wie eine wandelnde Leiche« JStein. Geficht war: bleich und aufgcduofen, blaue Ränder um diu eingefallenen matten Augen* fein Gang matt, .gebückt , der Korper ibgezehrf , dte Steine, brachem faß' unter ihm ein , und fein« ihm fonft patfenden Kleider hingen mit der Haut (Vjhlottemd um das leben* de Skelet herum* ~~ Ich maohte ihm verdiente Vorwürfe, dafs er ea fo Weit habe kommen laf* fen , ohneraChtet ich felbft noch nickt begreifen

konnte,

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.• r- 47 '

»

.konnte, wie es fo weit habe fcontmen Kennen, und harte nun folgenden erbaulichen Verlauf. Da ihm hey Ineinen zu feiner Heilung getroffe- nen Anftalten immer .nicht bei? er geworden \yä- re, fey er auf den Gedanken gekommen, es möge wohl alles, zurückgehaltener Schnupfen feyn (den man nach einer hier herrfchenden Meynüng nie mit Arzneimitteln behandeln, fon- dern lieh felbft überiaffen'mufs), er habe alfo alle Arzneyen ausgefezt, um es darauf ankom- men zulaffen, dafs der Schnupfen fich entwi- ckele. Der Schleim habe lieh auch wirklich belTer zu löfch angefangen, fo' dafs er je^t täg- lich einige Quart aus Hals und Nafe auswerfe, aher nicHt nur ohne alle Erleichterung für ihn* fondern imGegentheil fey er, wie ich bemerken würde, immer fchlimmer geworden, und Iahe nun wohl , dafs es* fo nicht länger gehen könn- te; der ftarke Auswurf entkräfte ihn fehr, und fey* dabey fcharr und ftinkerid ; elfen und trin- ken -könne er nicht eher,' als bis er fich gerei- nigt,, dann habe er ßarken Hunger, könne aber nicht verdauen; er fey fehr von Bfähungen ge- plagt« habe bald Verftopfung, bald entkräften- de, wäfferichte Diarrhöen , die Füfse wären fo wie das Geficht gefch wollen, und ihm alle Glie- der fo fchwer, dafs er fie kaum fchleppen kön- ne. — Dafs ich hier mit einem ärgern Feinde als clem Schnupfen , der in fo kurzer Zeit eine folche Zerftörung fchwerlich anrichten konnte, u Stack. D au

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2U thuB hatte, fah ich nun wohl, aber wer die-

Ter Feind eigentlich war, war fehr fchwer am- zumitteln. Die Idee von venerifchem Stoff, als Grundurfache der Krankheit, befonders da der Hauptfttz des Uebels im Half« war, drängte fich mir bald auf. £war widerfprach diefer Idee die ganze bürgerliche und raoralifche Befchaffen- heit des Mannes, aber mehrere Erfahrungen Satten mich fchon belehrt, dafs .jener juriftifche Satz quilibct praefumhur Bonus etc. bey uns um- gekehrt ; quilibet praejumitur malus heifsen mufs, donec probetur contrarijunu Ich begann alfo erft eine Localunterfuchung , und Codann ein fcharfes Examen. Ich fand den ganzen Hinter grund der Mundhöle mit einem gelbgrauen, fet- tigen , eyterartigen Schleime dick bedeckt , der einen aufs erft unangenehmen Geruch verbreite- te.- Nachdem ich die damit bedeckten Theile nicht ohne einige Gewalt, die dem Kranken aber eine angenehme Empfindung erregte, gereinigt haj-te, um den Grund und die- eigentliche Be- fch äffen hei t der geargwohnten Gefchwüre zu unterfachen , fand ich weiter nichts als das pa- latum molle, das velwn palat. pendulum f die Tovjillen etc. leicht entzündet, e,twas gefchwol leh, alle Ausführungsgänge 4er Schleimdrüfeu lehr verweitert, und während der Berichtigung bedeckte fich fchon wieder alles mit jenem grau- gelben riechenden Schleime. Nirgends war eine Anfrefsung, ^nirgends ein Tpeckiges verdächtige*

An-

43

Anfebn. Der vbrderef heil derMundh&le, Zun» ,ge, Backen, Zahnfleifch etc. waren natürlich und rein. Der Rui$ war gereizt, fchnell, klein, * der Kranke fchwizte nach der Unterfuchung. die ihn etwas anftrengte, besonders heftig am Kopfe einen fatalen klebrigen Schweifs, und alle Spuren eines lentescirenden Fiebers^ fliegen- de Hitze. Brennen, der Handteller und Fufs- fohlen etc. waren da- Uebrigens war am gan- zen Körper keine Spur von einem frifchen oder alten veiierifchen Uebel, zwar Schwere in den. . Gliedern!, [aber außer dem bereits angeführten - Kopffchmera nirgends ein Schmerz, vielweni- ger etwas , was man für dolqr aßeocopus hätte halten können. Ohnerachtet hier nun freylich ' kein eigentlich pathoghomonifches Zeichen von venerifchem Uebel bemerkbar war , konnte ich doch den Gedanken daran nicht aufgeben, ich lief 8 mich alfo in eine fehr detaillirte Unterfu* chung feiner ganzen Lebensgefchichte ein , bey der ich aber, aller Verfuche ohnerachtet, nichts weiter herausbrachte , als dafs Patient in feinen - Kinderjahren an fcrophulöfen Zufällen gelitten, im Jünglingsalter fehr vielen Strapazen, beson- ders Erkältungen ausgefezt gewefen , lieh Hän- de und Füfse erfroren, in. feinem s6ften Jahre einmal krank gewefen fey, auch damals böfen Hals gehabt habe, der aber durch einen Feld- fcheerer und ein altes Weib bald geheilt wor- den. Nachher habe er beßändig bey vielen

Da Reifen

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5o -

Reifen und Strapazen immer eine gute Gefund- heit genofsen, bis voi 2 Jahren "% wo er in Waf- lersnofh gerathen wäre, und ein heftiges Fieber mit hartnäckigem böfem Hälfe bekommen habe. Seitdem habeermancherleyAnftofs gehabt, häu- fige Kopffchmerzen , und fehr oft nach vorher- gegangener iiiegeuder Hitze halbfei tige Schweilse bekommen. Seitdem fey feine Verdauung ge- ftört, er habe viel Blähungen; es fey ihm, als ob er Steine im Leibe habe. Auf Befragen, wo er diefe Steine fühle, bezeichnete er eine Hand breite Stelle], diej Sn der Gegend der Cardia in die Tiefe fiel. Seitdem fey er, immer nach vor- hergegangenen Erkaltungen, häufig Halsfchmer- zen'j die fich aber auf fehvveilstreibeude Dinge und züfarnmenzieheude Gurgel w aller gegeben, aus gefeit gew«fen# Hieraus war auch wieder nichts abzunehmen; als dafs feit jener Wallers- gefahr wahrfcheinlich Unterleibsverftopfungen, erhöhte Reizbarkeit und Dispofition zu Erkäl- tungen ftatt fand, höchftens Hefa fich eine ört- liche Schwäche des Halfes, durch die öfteren Entzündungen delfelben veranlagt, 'und diefe afö Dispofition, warum fein jetziges Ucbel grade im Hälfe feinen Sitz auffchlng, aber keineswe- ges als vollständige Urfache dellelben annehmen. Ich fagte ihm nun grade heraus, fein Uebel habe ganz das Anfehen , als ob es von einer ve- nerifchen Urfache herrühre; bat ihn, mir, da ich off zu einer zweckmäfsigen Kur durchaus willen

müföte,

•— St -

müfste, im Vertrauen auf meine Verfchwiegen* heit,' ja zu Tagen, ob er nie an einem fipphlliti-

*

fchen Zufall gelitten , und inquirirte befonders über jenen vom Feld Fchecr geheilten böfen Hai». Alleip der Kranke bat mich 1 ihm zu glauben, dafs, da er wohl fehe, dafs dergleichen Confef- fionen, wenn er welche zu macheu hätte, ge- macht werden müTsten, wenn er geheilt werden wollte, ich überzeugt feyn möchte, dafs er es mir gewifs gefagt haben , oder noch fagen wür- de, wenn er je einmal angeßeckt gewofen wäre, oder eine zufällige Anftcckung nur argwöhnen könne. Da ich, genau wenigftens mit der je- tzigen Denkungsart des Kranken und feiner Le- bensweife bekannt, nicht Urfach hatte, in die- fe reine fehr treuherzig mir gemachte Erklärung Zweifel zu fetzen , und ich bey fo weit gecüehe- neh Umftänd'en, bey' offenbar lentescirendem Fieber eine Mefcurialkur "zur Probe aufs gera- thewohl zu bedenklich fand, fo ruufste ich mei- nen Verdacht aufgeben. "Einen andern als die- fen Krankheitsftoff konntc^ich in feiner ganzen. Lebensgefchichte auch nicht auffinden, alles re- ducirte lieh -immer auf jene vor zwey lahren in der Waffersgefahr gehabte Erkältung. Die Krank- heit war da, war unverkennbar, eine fchon fehr weit gediehene bösartige P htyfis trachealis, aber ihre Urfacfce war in dunkle Nacht gehüllh Sollte denn doch jener Stürz ins Walfer'dle vollftändige Urfache feyn? ich erinnerte

DJ flaich

mich fowolil weder aus meiner Leetüre , noch aus den Erfahrungen , die ich an den mancher- ley Orten , wo ich mich zur Erlernung meiner Wiffenfchaft aufhielt, und feitdern in meiner Praxis zu machen Gelegenheit hatte, nicht mehr als eines einzigen Falles, der einigermaßen die- le Idee rechtfertigen könnte.

Als ich mich vor mehreren Jahren in Jena in der clinifchdn Anftalt des Hrn. Hofr. Starke zum ausübenden Arzte zu bilden fachte, melde- te fich eine arme Bauersfrau von etwa Jah- ren (ich fchreibe dies aus dem Gedächtnifs , da mir (Liefe Kränkengefchichte , die ich mir da- mals , weil fie mir merkwürdig fchien , genau aufzeichnete, verlohren gegangen) , wegen bo- ren Hälfe», und würfle meiner Behandlung in der Folge anvertraut. Es war nach der Ernte, die Frau hatte beym Garbenfammeln fich /ehr erhizt, und ein plötzlich einfallender Platzregen fie bis auf die Haut durchnäht, die' Folge war eine fehr hartnäckige Rauhigkeit des Halfes. Sie gehtf nach Art dief er Leute, zu einem Scharf- richter, der, weif* Gott, was rmt ihr vornimmt, und wird täglich fchlimmcr. Endlich kömmt .fie, von Krankheit und Armuth gleich fehr ge- drückt , in das Clinicum. In ihrem Hälfe war eine fürchterliche Zerftörung , die ganzen Fau- ces, fo weit fie noch exißirten, mit grünem Izendem Eiter bedeckt, die Uvula, das Vclum palatf ein Theil des weichen Gaumens fchon

weg,

53 '

-weg, und der ganze- Ha>s war ein bösartiges, flaches Gefchwür, tiefer' im Schlünde fchien noch mehr zu fitzen, denn fie hüßelte häniig ähnliches Eiter aus. Sie wurde wiederholt an fe genauefte examioirt, aber -man brachte weiter nichts heraus, was zu dieCem heftigen Ucb ei Aniafs . gegeben haben kannte, als jene Erkäl- tung. Vielerley Verfuobe-' zu ihrer Heilung fchlugen fehl, auch, weimi ich nicht ganz irre« Mercurialmttiel, auf den Verdacht hin, .ange- wandt, und üe Aar b. nach einem halben* Jabr* an Erftickung. Bey »der Section fand fich 4i* Epigiötis und der Pharynx Haft ganz oerftörty fclbft das Zungenbein cariös» die fleifciiigte Scheidewand des Schlundes und der Luftröhre aerfrefsen etc. Hr. Hei fr. Starke wird das l?rae»» parat noch in fein er Sa nun lang aufbewahren,

Diefer einzige Fall icluvcbte mir vo* , xind dennoch- blieb es damals noch unausgemacht, ob wir uns entfchliefeen f oll teil, dief<*> grttf&e Zerftörung blos unterdrückter Ausdüniturig zu- zufchreiben. Die Analogie des falls n&iliPhtyfis pulmonalis von unterdrückter Ausdünftiiiig.woU* teinir, wegen der grofsen Verfchjedeuheit der befallenen Orgaue und aus mehrerern Gründen* nicht einleuchten, und überhaupt hatte ich wohl häufig befonders acute Krankheiten auf unterdrückte Ausdünftung folgen feha, abßi wicht chronifche diefer* Art. *• Äui einleuch* tendlUn- war wir äin.&ttle noch* 4a. ich keine

D 4 . •**-'

" . . «~ 54

i

andere, /näher liegende7 ,Ur fache ausfindig ma- chen konnte, die. Analogie mitPhtyfis pituitofa, allein fo lange diefe Pituitofa ift und nictit etwa von- einer beföndern UrfaChe herrührt, die de^n Schleim fcharf gemacht , z. B. von irgend ei per pylori fchen Schärfe , ift der Sehleim mild und. wenn fie purulent und fcharf wird, fo ift auch das Organ angegriffen, und hier war der Schleim fcharf und- das Organ npch'unverlezt.

Iu diefer Verlegenheit hypothetifirt* ich endlich fo : da keine andere Urfache der Krank- heit aufzufinden ift, als jene Erkältung ,. und feitdem das Uebel erft ßatt findet, fo ift viel« leicht durch jene auf* die drüfigten Theile des Halfes verfezte unterdrückte Ausdünftunrg, eine befondere krankhafte Stimmung diefer Organe entftanden, die nun auch eine diefer gemäfee krarikhafte Function derlfelben, das in dem gegenwärtigen Falle, zu häufige und fcharfe Abänderung des fonft mindern und mildern Schleims hervorbringt« > Vielleicht ift es blos ETfchlaffuAg und vermehrter Reiz in denfelben, die einen vermehrten Andrang der Säfte dahin hervorbringt, und fcharf wird der Schleim, weil er nicht gehörig wie in gefunden Tagen bereitet wird. Auf diefes freylfch mangelhafte Raifonnement, und mehr als darauf auf die dringende Notwendigkeit, den fo beträchtli- chen Ausleerungen und der grofsen darauf ge- folgten Schwäche , die mir; wenn iie f ortdauer-

. ten,

\ i

.55-

I

teil, den Kranken fehr bald hinraffen Imitaten, auf alle Art Einhalt au thun , gründete ich nun

meinen Kurplan.' Seine Unterlaibsübel fchienen offenbar hypochondrifcher Art, und mnfstcn, von dringern den lndicationen verdrängt, auf- ferdem was die Hauptkur zu ihrer Hebung ber- tragen konnte, vor der Hand im Hintergründe bleiben/ Ich befchlofs, auf allgemeine und loca- le Stärkung Her leidenden Organe, auf Reini- gung diefer lezten, auf Einhüllung der fchar- fen Materie, und Nährune des ganzen Körpers bedacht zu feyn. Ich zog daher innerlich nach einer vorangefchickten Ausleerung mit China, mit Salmiak , in der Folge mit fauren , bittern und Stahlmittcln verfezt, mit Sagpfuppen in Fleifchbriih. gekocht, jnit isländifchem Moos, Milchzucker, fchieim igten mit Säuren verfez, ten andern. Suppen und Getränken gegen das

Uebel zu Felde* Aeufserlich liefs ich den Hals

* - - * .

anfanglich .mit Rofenhonig und Salmiak, mit Borax, mit BalfamLcis,, .Myrrhen etc. endlich mit Vitriolfäure , Alaun., tfinet« tern catechu etc. pinfeln und fatur^rte Chamillen- und Sah bey - in der Folge Chinadecpcte einfpritze.n. . Ich verordnete^ um die Hautfuncktion yviejder hei;- zuftelien, erft laue, dann kühle Bäder, und endlich kalte,. mit Eifen. . Mit diefer Procedur gelang es mir denn auch glücklich in fi ' Mona- ten meinem Kranken aufzuhelfen. Der Hals heilte, er nahm -wieder zu, feine Kräfte kehrten

.D $ wieder,

wieder, feine Farbe wurde beffer, Kurz, ich entliefs ihn , es war im Monat September, ganz aus meiner Hand. Er war froh wieder hergc- fiellt zu feyn f lind ich freute mich nicht* wenig über den guten Ausgang meiner unter fo zwey-

; deutigeh Umftänden begonnenen Kür.

I?er Genefene.ging nun wieder an alle feine Gefchäfte, die vorzüglich den Herb ft> und Win-

v icr hindurch mit vielen befchwerlichen Reifen verknüpft waren.' Er trug diefe bey der iadie- fer Jahreszeit natürlidhen fchlirnxneri Witterung

nicht kleinen Befchwerden nicht nur mit Leich-

* ••'■•■• '

tigkeit, fondern befand fich, als er nur erfi

wieder in feinem gewöhnten Zuge wgr,' feinen eignen Aeufserungen zufolge von Tage zu Tage beiter. Aber die Freude dauerte leider ' nicht lange , nur kurze drey Monate. . »

1 Im nächftfolgenden'Jänner überfiel ihn auf einer Reife zu Schlitten ein fürchterliches, -naß- kaltes Schneegeftöber. Ob er gleich auf mei- nen Rath immer wohl mit Pelzen verwahrt zu reifen pflegte» fo durchdrang iffies'fturmifche Wetter,' in dem er an* zwey1 Stunden aushalten mufsfe» dennoch alle feine VerwähTUrigsmittel. Er fühlte gleich bey feiner Nachhaufekunft wie- der Hälsbefchwerden , und bekam "einen ftarken Fieberanfall. Er legte fich gleich zu Bette, nahm zum Schwitzen , gurgelte fich9 und hoffte durch diefe a\if der Stelle getroffenen Anftalten das Uebel in der Geburt zu erßidken. Ver- gebens« /

- 67 *

gebens^— Er vernichte mehrere Tage lang man» cherley Abführungen, Blafenpflafter, Schwitz- mittel, allerley Gargarismen. Alle« . vergebens, Endlich wurde ich nach 8 his 10 Tagen wie- der gerufen, und fand die Sache fo fehlknm und in gewifcer Rückficht noch fehl immer, als jie jegewefen war. Das ganze Uebel war viel acuter, die Entzündung beträchtlich , flarkes Fieber, Gliederreifsen , der alte fatale Kopf- fchmerz war in hohem Qrade wieder da, die Nafe vcTßopft, der Hals trocken, verfch wollen i

Drücken in der Stirn über der Nafenwurzel und

» - *■• -

den Augen, Entzündung der Augen und Augen*

< r

lieder, Ohrenftecheu etc. •' Um nur erft den dringen dften Symptomen abzuhelfen,' wandte ich vor allen Dingen die erweichende Methode an, liefs Holundermilch einfpritzen, warme Dämpfe in rsfafc und Ohren ziehn, erweichende > Cataplasmen um den Hals fchlagen , gab inner- lieh Temper antia* legte auf die Augen Quitten- fchleim mit Opium, liefs Fufsbäder nehmen, und fb minderte ich in einigen Tagen glücklich die Spannung und Trockenheit, nebft allen da- von herrührenden Zufällen, aber nun iiatte ich wieder die ganze alte Halsgefchichte wie im. Jahre vorhex vor mir, und noch fchlimmer. Das vorigemal hatte das Uebel feinen Sitz mehr in dem untern Theile des rjalfes , diesmal mehr oben nach d?n Nafenhölen hin, und zumTheil in diefer aufgefchlagen. Die hintere Wand der

Haifes

58

/'

Half** war wieder mit jenem abfchenKchen Ichor

botleckt, das Velum palatinum und die Uvula

fahen von vorn gut aus, allein wenn man fie

init einer Sonde etwas aufhob , fo fand man fie

auf der Rückteite ebenfalls voll jener Materie,

und wenn diefe abgewifcht war , fo behielt der

Grund ein fpeckiges verdächtiges Anfehn, und

deutlich zeigte ßch anfangende Corrolion. Aus

der Na£e wurde eben folcher Ichor gefchneuzr.

Die Augen entzun düng hatte zwar an Heftigkeit

abgenommen, allein die Augenlieder waren ge?

duiifen, die Maibomfchen Drüfen angelaufen»

ihr Anfehn auch.fpeckicht und eine häfsliche

Tauche lief herauf. Das Gliederreifsen hatte

lieh in einen ftumpfen innerlichen Schmerz v.er-

wandelt« -r- Hier gerieth ich nun , wieder in

grofse Meditationen. Die Erneuerung des Ue-

bds war offenbar abermals Folge von Erkältung,

allein alle von diefer gewöhnlich herrührenden,

* * *

hier gegenwärtigen Zufalle waren gehoben, und. ■• .

dies Uebel blieb noch da , und hatte jezt ein

viel beßimmteres venerifches Anfehn. Vor dem.

-.'-.■'* * *

Jahre hatte ich es aber durch eine Kur, die jeder antivenerifchen gradezu zuwider lief, geheilt, war es venerifch, fo Konnte ich diefe Heilung, nach welcher der Patient bevnahe 4 Monat oh- ne alle Befch werde ,fich fo wohl, als jemals be- funden hatte, nicht füglich einfehn. Es hätten meiner Meynung nach von einer blofsen Unter- drückung unausbleiblich anderswo Ausbrüche

venc-

59

% *

venerifcher Art fogleich entliehen müfsen, und 4as war doch durchaus nicht der Fall, und oh* ne die nun hinzugekommene Erkältung würde Patient unftreitig noch eben fo Wohl fcyn, als vorher. An eine feit dem vielleicht gefchehene Anfteckung war nicht zu denken , weil in die« fem Fall das Uebel wohl nicht zuerft feine Refi« denz im Hälfe aufgefchlagen haben würde« weil es ferner ganz fo wie vor dem Jahre nur fehl im- mer war, und weil endlich der ganze Mann gar nicht darnach ausfahr Indem ich in diefe Grü- beleien vertieft da fafs und mich, von dir gan- zen Befthaffenheit der jezt vorhandenen Zufälle geleitet, eben dahin determinirte, die Krank? heit ohne weiteres antifiphilitifch zu behandeln, öffnete lieh die Thür, ein Verwandter des Kran- ken , ein achtungswerther Mann trat herein und

*

Heckte mir ein Licht auf, was allen meinen Zweifeln auf einmal ein Ende machte. Nach einer kurzen Einleitung, worinn er üch Vor* würfe machte und zu entfchuldigen fuchte, dafs, er nicht fchOn bey der vorjährigen Krankheit des Patienten auf den Einfall gekommen fev, mit mir zu fprechen , rückte er endlich mit der Frage, heraus , ob es möglich fey , dafs veneri- fcher Stoff ßch 14 Jahre lang im Körper verbor- gen aufhalten könne, ohne lieh in diefer langen Zeit auf irgend eine Art zu äufsern, und wenn dies wäre, fo müfse er mir faeen, dafs der 'Pa- tient vor 14 Jahren an einem waJirfcheinlich, du

' ei

60

/

er nur als Laye fpreche, vener|fchem Ucbelf ge- litten habe. Ich hatte min-genng, erkundigte mich nun bey einigen andern, rnir angezeigten Perfonen genauer, und liehe da es fand ficW dafi jener vor 14 Jahren , nach vorhergegangenen alten Weiberkuren Vom Feld fehler geheilter bö- fer Hals venerifcher 4Lrt-gewefen war. 'Ich- traf nun mit fo mehrerer Zuverficht meine vorher fchon auf blofse MuthmafFung befchlofsenen Anftalten; Innerlich gab ich fogleich Calemel mit Sulpfu jiural% anfänglich zu einem, dann zu zwey bis drey Gran täglich in gebrochenen DpCen» Hefe fchleimigte Decoete trinken, um abführende Wirkungen-deiTelben zu verhindern,

1 1

diefe erfolgten aber dennoch,, ich fezte alfo Opium hinzu mit gutem Erfolg. Eleu Hals, der noch Tehr entzündet war (befonders litt die Uvu- la und da» Velum palat.), liefs ich fooft als möglich reinigen, den. Kranken auf dem Rücken liegen, beftändig fchleimigte Decoete im Mund« halten , um die Entzündung vollends zu heben und den reizenden lchor einzuwickeln, .auch dergleichen Einfpritzungen machen. Drefe hüz- te im Ganzen viel, der Kranke fand fich fehr 'erleichtert, allein die hintere Seite, der Uvula und des Veli palat. wurden zu wenig von diefen Mitteln berührt, \ind wurden immer fchlimmer. Ich liefs nun Einfpritzungen durch den untern Nafengang machen, um auf diefe zu wirken, aHein es war vielleicht zu fpät, die Uvula ging

ver-

16»

verloren. Nachdem der entzündliche Zußand gehoben war, fprizte ich eine ziemlich faturir- te Auflöfung des Wallnnftfchaalenextractrf in Kalkwaifer durch den Mund, und vorzüglich durch die Nafe, die mehr noch als diefer ange- griffen war, einv Aeufserlich Hefa ich warme Bäder nehmen, verordnete warmes Regime und fchleimigie milde Diät. Nach fad 3 Wochen, in welcher Zeit der Kra/ike 56 Gran Calomei bekommen hatte, Hellten iich Spuren von Spei- chelflufs ein. Ich liefs fogleich das Calomei ausfetzen. In diefer Zeit begann der Hals lieh fchon merklich zu heuern, wurde reiner, die Corrofion liefs nach. Der Kranke befand Jßcli

*

erträglich, klagte nur über Mattigkeit, Schläf- rigkeit und Geneigtheit zu Schweifsen. Ich fezte einen Theil diefer Zufälle auf Rechnung des obgleich nur zu einem viertel bis halben Gran täglich gegebenen Mohnfafts. Außerdem afs er mit Appetit, in der Folge fogar mit Heils» hunger. Während deT 4. Tage, vyo ich das Ca- lomei ausgefezt und eine Abführung gegeben hatte, fchien, ohnerachtet die fei be Sorgfalt wie Vorher für ihn getragen wurde, der Hals wieder Jchlimmer werden zu wollen. Der Speichclflufs liefs nach der Abführung, bey häufigem Ausfpü- len des Mundes erft mit Milch, nachher mit ei- nem* faturirten Salbeydecoct, bald nach. Ich fchritt nun wieder zum Qucckülber, und wähl- te, da ich aus Erfahrung wufste, dafs man,

'-' wer

62 '

' - «-■

wenn man lange dies Mittel zu geben genöthigt

iß, wohl thut,* mit den verfchiedenen Berei-

tungen deflelbeh abzuwechfeln, weil ich ferner * ' *

vom Calomel zu fchnelle Wiederkehr des Spei-

'• chelflufses fürchtete» und auch das Opium gern .weglaffen wollte, den Merc. folub. H ahnemann biofs mit Zucker abgerieben. Die übrige Pro- cedur blieb wie vorher« Ich fing wieder mit kleinen Gaben afn , und flieg langfam nur bis zu 2 Gran täglich. Die Einfpritzungen mit dem Wallnufsfchaalenextract behielt ich bey. Nach- dem der Kranke nun noch 30 Gran des auflöfs- lichen Qneckfilbers verbraucht hatte, war end- lich alles vorbey, der Hals und die Nafe rein, die Augenentzündung gehoben, und ®r, bis auf grofse Schwäche, etwas gefchwollene Füfse, bisweilen einige Zerdunfenheit des Gefichts , ei- nen »war noch Aarken , aber milden habituellen Auswurf; und jenes Gefühl von Steinen, vor- züglich in der Magengegend, hergeftelH. Der Appetit war erftaunlieh grofs, doch müfste üch Patient' fehr in Acht nehmen, weil derpruckim Unterleib e beträchtlich bey der geringßenUn Ver- daulichkeit zunahm. Außer dielen Umftänden war noch ein merkwürdiges Symptom vorhanden, der Kranke harte nemlich das Gedächtnifs in fo hohem Grade verloren, dafs er oft den Vorderfatss im Gefpräch vergefTen hatte, ehe er an den Nachfatz kam, eine Vierteiftunde nach dem Ef- fen fchon nicht mehr wütete, ob er gegelTen

habe

/

t

/

jhabe oder nicht etc. Ich fend zwifchen diefeni Ümftandeunddem ehemaligen Köpf fchmerz, der imn ganz. weg war, Zufammenhang, und.fezte ihn, da alle* Spuren der gänzlichen Tilgung det Gifte* vorhanden waren, fo wie die übrigen Zufälle auf Rechnung der zurückgebliebene*! Schwäche, vielleicht auch etwas Mercurialreiz* Ich lief 8 nun Pillen' aus Sehwefelleber, Aja foe± tida, bittern Extracten und etwa« Rhabarber Früh Und Abends, den Tag über eine Lattwerge aus China , Qüaffienextract etc. anwenden, die Füfs« gefchwulft rtütWachholdardampf bähen, äufser* lieh EÜenbäder mit Sehwefelleber lau anwen- den , und ordnete eine nährende Diät an. Mit diefen hie und da nach den Umftänden abge- änderten Mitteln gelang ea mir dann endlich* ob zwar fehr langfam , den Kranken, in 4 Mo* naten doch fo weit zu bringen, dafs er wiedet an feine Gefchäfte gehn, und gegen den July deffelben Jahre« ein luf tfaures 'eifenenthaltendes Bad befuchen konnte. Jezt ift er fo weit, dafs «r alle feine Gefchäfte wieder wie vorher ver* richtet* nur ift fein Gedächtnifs nicht ganz wie- dergekehrt^ und bey Diätfehiern ift immer noch das Gefühl von Steinen im Leibe, ob zwar in geringerm Grade, da. Hai äbefeh werden find, troa manchen Veranlagungen zu Erkältungen, nicht Wiedergekehrt;

Ich halte diefc Gefchicht;e für merkwürdig

|n mancherlei Rückßcht, und daher der Be-

1. stftck. E , kannt-

4

' *- H -

jcanntmaehung nicht unwerth, Sie dünkt mich» rollgültig, die bisher noch be- ftritteue Möglichkeit der Exiftenz von venera fchem Stoff im Körper durch eine lange Zeit oh- ne Spuren ihres Dafeyns. Von jener vor 14 Jah> Ten gefchehenen Unterdrückung des Uebels, was damals, wie ich aus, indem ich dieses fchreibe, nochmals eingezogenen Nachrichten weife» allgemeine Anfieckung gewefen l€jn mnfs , (denn auch die äufserii Halsdrüfen find angegriffen und in Eiierung'gewefen) Nbis zu je- ner Waffersgefakr war 4er Kranke völlig gefund und wohl. Er zeugte 4 gefande Kinder, von denen, das ältefte noch lebende 7 Jahr alt, frifch und gefund ift. , Zwey andere fchwächlich ge* bohme Zwillinge ßarben bald nach der Geburt, und das vierte, wie ich den Patienten zuerft (ah , 5 Monat alt , alfö erft nach jenem Waffer- fturz erzeugt, ift noch bis heute, die gewöhnli- chen Kinderkrankheiten abgerechnet, ganz ge- fund, bev beyden auch nicht die entferntere' Spur vou etwas Venerifchem. ,

Ferner liefert fie einen abermaligen Beweifs, wie fehr der Arzt überall wo es aufCanfeJQftonen des Kranken zur. Betätigung eines Verdachts ankommt, berechtiget ift, ein gerechtes Mifs- trauen zu hegen, Dafs ich nicht gleich Anfangs dieCem Mifstrauen gemlfs handelte, darüber wird mir hoffentlich niemand, der diefe Ge- fchichte aufmerkfam gelefen hat, Vorwürfe

mache»

s

machen, Wer nie vielleicht in MvenigeT verwi- ckelten Fallen irrte, werfe den erßen Stein auf mich. Wie es möglich war, das erftemal durch eine , jeder antivenerifchen offenbar völ- lig entgegen gefezte Kurart daa Uebel auf fo lan- ge Zeit (volle 3 Monate) und fo vollßändig, dafa ' fich in diefer Zeit der Patient fo gut- und befler befand, ala vo^ und nach der Radicaikur, zu unterdrücken, bleibt mir bey mancherlei Hy- pothefen über diefe' Möglichkeit immer noch räthfefhaft. Aber wenn es fich 14 Jahre unter- drücken liefs , fo kann es fich ja wohl auch 5 Monate unterdrücken lallen. Vielleicht findet ein geübterer Pathologe in eher Gefchichte der zweyten Unterdrückung etwas auf, die erfte zu erklären.

Aber wo fafs nun der Stoff während der langen Zeit vor feiner Entwickelung ? wie kam es , dafs gerade unterdrückte Ausdünftung das erfte und auch das zweytemal Qelegenheits- urfache feiner Entwickelung war? ~ woher entftanden bey einem Manne, deflen ganze Le- bensart fo befchaffen war , dafs fie "eher zu je- den andern als Unterleibsübeln disponirea komv» te, diefe hartnäckigen, fad unausrottbaren Be- fch werden ?

Es Hf.

\

Ueber die Anwendung 4er Sabina bey Frauenzimmer krank, heilen,

»". . ...■■

D. G. fTedtkind.

Weil die Alten fahen, dafs auf gewifse Mittel faft immer ein Erbrechen, auf andere fall im- mer tin Purgiren enttlund, fo fchrieben fie den- felben eine befondere Kraft zu, diefe Verrich- tutigen des Magens und des Darmkanals hervor- zubringen. Natürlich mutste der Gedanke ent- liehen, dafs es eben fo auch Schweifs- Urin- Auswurf- und Reinigung befördernde Mittel ge- hen möge, zumal die Erfahrung gelehre hatte, dafü WJrkJicb auf den Gebrauch verfchiedener Mittel (liefe Ausleerungen oft erfolgten. So wie das Brechmittel auf den Magen und da» Purgir- miuel auf den Darmkanal würkt, fo, dachte man, um das SVic unbekümmert, würden auch andere Mittel auf Nieren , Mutter u f. w.

.■m es zeigte Geh bald, dafs das Befultat

der Kung diefer Mittel von dem Zufammen-

trelVcn

- 67 -

treffen ran allerley Bedingungen abhing. Ma» läugnete endlich gar die besondere Einwirkung gevfifteif Mittel auf gewifse Theile ja man ging fo weit , . um von allen Mitteln zu behaup* tea, dafs üe den ganzen Körper reizten« und data es dabey nur a*f das mehr oder weniger ankomme, :,:*>.*

Ich will mich hier nur Auf die Erörterung ewcycr» für die Materia medica änfscrft wichti* ger, Sätze einteilen, nämlich, dafa es aller* dinga antifeprifche Arzneyen gebe,.. und dafs nicht alte Reizmittel auf alle Theile des Körper» gleich ftark wirken.

, Was man gegen die Würkfamkei* antifepti- f eher Mittel auf den lebendigen menfehüchen Körper einwende» beftehefc vorzüglich im fol- genden;; »

i, „Aus Verfuchen mit aritifeptifchen Mit- teln, die auffer dem, lebendigen Körper ange- fteilt wurden, wfc jz, B. aus den Fringlifchen Verfuchen, kann man nicht auf die Würkung Äer Mittel im lebendigen Körper fchUefpen, wol eine ganz andere, durch die Lebenssaft mQdihcirte, thierifche Chemie (tatt findet. *

. $chlüfse aus Beobachtungen und Verfuchen find nur dann lieh er, 'wenn man die Urfechen diefer gehörig unterfuebt hat« Wenn ich aber dasjenige, was ich aus gewifsen Verfuchen und Beobachtungen fchlofs, auch aus andern Beob- achtungen und Verfuchen» wobey ich. kein fo , . E 3 genauer

s

*-■ es'''

genauer Beobachter der Natur feyn kann, mit Gei vifefie'it oder mit Wahrfcheinlichkeit fchliefsert will, Jb miifs ich ,be weif sen können, dafs bej leiteten diefelben UrTachen zum Grunde liegen, öder dafs ich wenigftens diefes als. möglich, am nehmen darf. ' " ?

Wie wirken dann die antifeptifchen 'Mittet bey Verfuchen auffey demmenfchlichen Körper?, Indem üe diejenige Auflösung der Beftandtheils eines Körpers hindern, welche wir Fäulriifs nen- nen. Dies gefchieht in einigen Fällen durch Vermehrung der Berührungspunkte und die da her erfolgende Verftärkung des ZuTammenhan- ges (z. B. bejf dein Gerben de$ Ledere); in an* dem durch4 Umänderung de* die Fäultihg bewir- kenden AuftöfungsmUiel (k, JB. was die Feuer- theilgen zu binden vermag). Genauer karin ich mich hier in diefe wichtige1 Materie nicht ein- lauen. ' ••' ' ^•■-*' 4 '

Die Unter fuchung derNFrage:' ob in den le- bendigen Theilen des Körper^ 'die Säfte in of- fenbar, d. i. ruchbar* Fäulnifd übergehen kön- nen, gehört nicht hieher. Aber die diefem Zu- Xtande offenbarer Fäulnifs vorausgehenden Grade diefer Auflöfung find in nichts wefehtlichem von der offenbaren Fäulüng unterfchieden. Es fragt fich: kann hier ein durch den Weg der Milchgefäfse , oder der Abforbirgefäfse, in den Körper gebrachtes Antifepticum die (verborge- ne, nicht riechbare) Fäulnifs hindern ¥ Beweife ' ' . . man

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\ '

man mir doch , dafs In dem lebendigen Kßrptfr, weil er lebendig ift, keine Vermehrung der Be*< rührungspunhte und keine NentraJifation de« die Fäulung befördernden AufLöTungsimuelfr möglich feyl! - , ,

Aber .wohl hat man Beobachtungen* genug ; aufzugreifen, welche diefes bestätigen. Ich füh- re vorerft nur den bekannten Satfc an; qnalis <:*•. ' bitJ , talis dtymus ; qvalis chymus , talis fajU guif; sjuaUs-fanguis > talis hurnor fect*etus etrt* Der Wundarzt lieht ea gleich am Eiter eines Gefchwüra, oder eines Abacefles, wenn der Kranke feptifene Sachen genofsen hat«:. »Wie auffallend verheuert aber. eine gute China den Eiter nicht, auch wenn man.iie in; keiner fol- ch^n Dofe giebt , dafs fie auf den ftala« wirken,* könnte? Indeffen foll es doch die« die veften Theiie ßimulirende, Kraft der China thnn, befe haupten dio Gegner. Allein ich frage hipr biU Kg, warum thuh denn andef* reizende' Mittel nicht ein Gleiches ? Wo nicht Mangel an. Nah«» rung fchuld der fehlechten Eiterung ift} i de^vex- fchtimntert die reizende Fleifchnahvpng gar leioht den Eiter. Noch deutlicher laffenv fich diefe Wahrnehmungen bejr den fogenattnten Salz* ilüfsen aufteilen. - Die Vitriolfäure , die keine erregende Kraft hat , ift eins cUär Mittel , die ein fnrirelrHohes Eiter machen, wo ein beträchtlk eher Häng» zur Fäulnifs wahrgenommen wird. ~- Ein recht wohl zubereitetes KalchwaÄer hebt

£4 fchnell

I

•*• ?0 -«-

Schnell den garftigen «Geltank des Urins, obgleich es gewifs kein* der erregenden Mittel ift f. w, fi. „Die Antifeptic^ Werden in fo, geringer Menge gegeben» dafs Jfie unmöglich auf den ganzen 100 und mehrere Pfunde fchweren Kör«

*

per etwas ausrichten können. ,f

Hieraus folgt weiter nichts, als dafs mau die antifeptifchen Mittel in gehörigen Dafen ge- ben müfse. Üebrigens bemerke man, dafs da, wo man ße anwendet, es meiden« noch zu kei- ner offenbaren Fäulnifs gekommen ift, fondern dafs die Säfte nur nicht fo weit davon entfernt find, all fie ea Peyn foliten, Aber eine wich- tige Bemerkung für diejenigen , welche in der lebendigen Befchafferiheit des Körpers ein Hin- dernif» der Stärkung der antifeptifchen Mittel finden: Unfer Blut bewegt lieh fo fchnell, dafs ohngefähr in Zeit von drey Minuten alle« Blut das Herz durchftrörat hat« .Wie feh* ift. ferner nicht der Bau und die Vertheilung 4e* Gefäfse dazu geeignet, um das Blut des ganzen Körpers immer recht tüchtig untereinander sroTmifchen ? lest frage ich nur : müfs nicht diefelbe Menge eines antifeptifchen Mittels in. einer zirkulieren- den BUitmaffe üch weit wirkfamer verhalten, als wie in einer ftiüftehenden Blutmenge ? Mufs nicht fejne Wirfcfarakeit fich verhalten wie die Menge feiner Berührungspunkte, welche mit der die Oberfläche vergröfsernden V#rtk$ilung zunimmt?

- 7* .

$. „Aber die «ntUtprifchm Mittel ffltpgfn nicht in die Blutmaife, weil 60 im Magen *er* fezt oder>erdauet werdW t».

Wer wollte leugnen, dafs dieCea btj vielen antifeptifchen Subfenaep der Fall fcy \ Aber dann werden fie doch dpnXfcymua weniger zuj fauligum Venäerb*u£ff.g$ae%t W.cjien, f . ,

Übrigen« giebt <?• antifcpiirche4yiUt^:gor »u£f die unverdaut in die BiqUraJTe. gelang^ Man rerfcalucfce in «wr, Obia^e ftampher od*f Afa foetida, und h^üte. Ccb >jqr den^ Aufttaftenj, Einig* Siaaden.njich.her wirklich ein Ijaippherr geruch im Atueaft wabrriehmqn JaiTenT Auch die Hautausdtinftung nimmt den Geruch dep Hinkenden Afanda an, K^cJ^waiT^r ^us W**r nir(en Mufchelfchalen bereitet, bringt einen Gq» fehmaefc na*h buttern Mandfin. hervor, t afcjpr erft lange na*hd,em es aus den) Magen fort ili ST^cfe Bädern * rnit einem Abfu4 VW Sahina ^eri^ifcht, Xog^r nach Fufsbäclern, roch der Atheuv ruerV lieh nach ; diefem> ßark riechenden Mit^eL Endlich frage ich; Wfl hat apjin. 4*^; fgj;;fi*- weife zu Qunften der Behauptung, ^ah* *Mf> jfäulnifawidrige Mittel, yan Älagex» yej^uet wef- den, heygebracH? Ich. ke^ne .deren ^^inen* Billig hätte» ich eine bjof^e BeJuju* tung, pnb*r antwortet lallen foll^n.; , ,, , . %.

Ea bleibt aüo dabej|, wp die Bedingungen «Ücfelben und, da briTigeu diefelbea Urfechen

«Uef*lbm Wirkufl^j^ herv«r,4 $0 ifi w f>ji

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-iuuii3 als Folge niokt geliijri-

eiien Theile, ka&a auch, nur

_. dicier ikrei gehörigen. Wir-

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l.iA-11

ddfd immer die-JUrfaeh der

. ..ca vtften T heilen Hege*- Und

v.iie, io weiis man auch:, da Li

_.^cii einmal herfwj^twraciite

.«,.i_iaueuZuftasid der \ eilen Thei-

; uio n uu das UriachücJtc in den

_..a ^-iuclit werden mub» Und

. ._ 4 !\the krank lind, llk denn in

uiicu, oder ia den ilüfsiget* Ue-

. . ,i„j oit lor ieuier ? Sezt Sehuw

.4»:*ucrt<s Cohäüoii. veraas* der

. -. uiide ire^t ? Warum nicht

_„■ i^d liuUige Theiie zngieicii

»^ e Reizmittel auf alle- Tlieiie

. vxti> dies beweiE« unzählige

w^i Yeruiche-, fo dafa es- liber-

0.,^r»wen codi ein WcTT^sertie-

Jch. tiiite dies nicht toä lp«cüi-

roratken tnichtev daefcenara der '* a ni *t alle * ' "- « auf all* <i ->ck »IcÄt r

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75

fchloucn wird. Soll «in (nicht mechanisches) Reizmittel wirken , f o mufs es dem Theile, auf den es wirken foH, anhängen» oder in einem Yc*- hältnifs Von . Wahlanaiehnngskraft mit ihm At> . ten. Hierauf beruht vornehmlich das GefchÜt der Abfonderang' und der Ernährung. Oft kommt es darauf an,*dab das Reizmittel mtt Vermögen habe» den befchutzenden Schleim eines Theils zu durchdringen.. . Darum baingen Säuren- keine Reizung der Blntgeföfse hervor? fie verdichten, den Schleim; aber wohl werdcft diefe durch fluchtige. Laugenfalze gereist» weü diefe den Schleim durchdringen» Genug hier- ' '* .Von» in. G. L^HoffmaMtts vtrmiffchfen Schrif- ten findet der Lefer die Beweif e bündig aufge* Hellt. Die Theorie rechtfertigt alfo die Erfah- rung, dafs gewifse Reizmittel, auf gewifse Thei- le nicht gleich ftark wirken. Die Sabina a. B. vermehrt. nicht nur in gewöhnlichen FäUen die Reinigung, nein fie ift aucheiuunzubezweifeln* des Abortivtun, welches ftarke Wehen- erregt« Wenn nun aber die Sabina ftark auf die Mut« / ter wirkt« muTs fie denn nicht in fie abgeän- dert werden, und zwar mehr als in andere Thei- le* Eben das mufs auch, von antifeptifchen Mitteln gelten» fie mögen Reizmittel fevn oder nicht fevnvwie z. B. das Kalchwafler, welches auf die Harnwege ganz vorzüglich wirkt r oder wie die Färberrethe, welche nur die Knochen zöthet. *

Mfet

--

Bald fand ßoh die Gelegenheit zu erproben, 4b die Erfahrung beftätigte, was die Theorie mir angegeben hatte« Eine fehr arme Frau war es, die vor etwa zehn Jahren mein künifche» Jnftitut um Hülfe anfprach, wobey ich denVer- fach anftellete. :Es war das eine Frau zwifchen .30 und 40 Jahren, die oft gebohren und der mehreremale unrichtig gegangen war. Sie bekam ihr Monatliches immer überaus heftig, und der Abgang dauerte fechs bis acht Tage lang. Das abgehende Blut fah fall wie Kaffee aus, und ftank bald aashaft. Vor dem Abgange hatte die Frau einen aashaft ßihkenden Athem, und man fühlte hinter und über den Schaambeinen eine Kugel, wie ein Kinderkopf beynah, welche während dem Blutüufs kleiner wurde. Sonft klagte die Patientin über viele hyfterifche Zu- fälle, fah blafs und misfärbig aus. * AuiTer ih- rer Armuth drückte fie auch noch anderweitiger Kummer. Der Blutfiufs, weshalb fie damals meine Hülfe anfprach, war Folge eines Unrich- tiggehens, und dauerte fchon in die fechfte Wo- che, Sie hatte dabey einen . kleinen gefch win- den Puls und. etwas Fieber. Der Unterleib war- aufgelaufen ohne bef andere Zeichen von Unrei- nie Leiten. Hie und da zeigten lieh an Armen und Beinen grüne, oder ins Gelbliche, fallende Flecken. Ganz abfeheulich ftank die Frau aus dem Hälfe. '

Ick

77 ' -*•'

4

. Ich fing damit an, diefer Frau tflglich vien jtfal« einen Skrupel Sabina nehmen zu, laflen. Stieg nuk ein paar T^gen auf eine halbe Drach- me, und hatte' in Kurzer Zeit das Vergnügen» nicht nur. den Blut Auf« geftillt, fand«™ auch die hyüerifchen Zufälle gehoben zu fehen. Die Frau bekam eine lebhaftere 'Geßchtsfarbe.

Einige Wochen nachher kam die Frau wie» der zu mir. ' Sic klagte über Drücken in der Muttergegenrl , wo ich auch wieder -einen di- cken filumpcn entdeckte, über Blähungen, Ma- gen weh , > und über vermehrte Empfindlichkeit,, und über Schwäche in den Beinen. Der Atbem (tank wieder garltig. Ich ; urtheilte , . dafs die Zeit der Reinigung vorhanden fey , und gab ihr darum meine Sabina wieder. Die Reinigung kam glücklich, ohne Befchwerde,' auch ohne zu Hark zu feyn, zum Flu ße, und die übrigen Bcfchwerden vergingen. Jezl: rieth ich meiner Kranken, jedesmal 4 Tage vor dem Aufbruche der Reinigung Morgens und Abends eine kleine Bofis Sabinapulver zu nehmen , und tie wurde ganz vollkommen bergeftellt.

Aehnliche Beobachtungen habe ich nachher genug zu machen Gelegenheit gehabt, um mich von der in der Erfahrung gegründeten Wahrheit meines Raifonnements 011 überzeugen und in meinen Auffätzen über verjehiedene wichtige Gegenßände der A. G. S. 278. «* £ £ findet der Lcfer eine nicht uninterelTante Kran£enge-

fchichte

t

Jch' i fctrt'eV Mein gelehrte*. Freund und ' efaemali. ger Zuhörer, Hr. D. Bave , hat'auCh die Kräftt der Sabina geprüft (S* deflen Beobachtungen und Schliifse), und im erften Stück des gtec Bandes diefes Magaziris liefert Hr. D. jBüyla KrankheUsgefchichteh, welche die Wirksamkeit der Sabina in fällen, Wo in der fyhitter eine fau- ligte Verderbnifs IIa tt findet, auiTcr Zweifel f* tzeii *). . '

N oth wendig mufs fich die Sabina atich ge- gen alle aus den in den'Gefafsen und Zellen der Gebahrmutter verderbenden, und in die allge- meine Blutmaffe übergehenden Säften entfa- llenden Krankheiten wirkfam bc weifen. Eine Menge Krankheiten lind diefes Urfprungs, und umfönft veffucht der Arzt ihre Heilung, der ihrer Urfaclie nicht zu begegnen weifo

Die Krankheiten , gegen welche ich die Sa- bina angewandt habe, waren: Hyfterie, Ma- gerifchmerz, Blutfpeyen, ein anhaltender, abet lieh gegen die Zeit des Mona tsflu fies verfchlim- mernder Hüften mit Auswurf und Abzehrung;

eine

*) Al? meine Auffätte erschienen Waren > machten Ach mehrere Rozen (etilen dergeiUlt über meine Em. jpfehlung dta Sabina bei , «Ufo ich fehler rw ei feite, ob wohl Jemand J-uft bekommen würde« meine

.VeiCucliJe pactuumacbcti. Wie fehr nmCs et mich daher freuen, dafs nun auch tudere Aeme meint Wahrnehmungen beiUtigen,

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-v TS

«Ide fögenatmrc Nervex\^T?nVheit, wobey g«gen die fyeinignngaaseif heftige Convul (Ionen, }* .gar epilepfcifcbe Anfalle eintraten. Die Hecergäb? lypgfeqaejr:;Menge von Krankengefchichten finde ich zwecklofs. . Genug, wenn ich die Merkmitte angfebe,', ans denen fleh bey dergleichen' Krank- hekijn aof die angegebene ürfach fchliefsen lä'fat* Sie find bauptf Schlich folgernde:

f^tr Seiten wird man bey Weigern unter go Jähren Krankheiten aus diejer Quelle* warneh- rnen, fftoft i»an auch bey ihnen Krankheiten wahrnimmt, die von einer durch, Ueberfiillung und durch Krampf der. Muttergefäfae entftande- nen ujntt durch* Nerveftfyftem fich mittheilenden Reifcmlg herrühren, -

Ich läugne nicht, dafa auch hier das Blut, in den Muttergefäfsen etfce, au grofae Neigung £üreVerderbnife annehme,; vielmehr ift mir der in der Mutter wirkf&fae Rera dafür Bürge; xiut nimmt &a keinen fo, hohen Grad von Schärfe hier an., wobey der Zufammen hang der Mut> tergefaf«e beträchtlich litte , und eine allgemei- ne Kakochyrnie entftiinde.

ö) Meißen* find die Subjecte Weiber, die viele Kinder hatten, in den Wochenbetten viel auaftanden;» oft abortirten, bey denen der Mo- nataflufa lehr Hark und mit Beschwerden ab-

: 3) .Hyfterifche Befchwerden liefaen fich bey

meinen ~meiii*n Patientinnen, wahrnehmend be-

««.arndL * fonder*

\

totiäfr? gegen die Zeit^de» IVfonätsftüXseeu^ Ge- -gen diefe Zelt pflegt- aixph die- G<*gen& über den Schaambeinen empfindlich ;äu feyn, wo man Wohl einen dicken Kitunpenr wahrnimmt,, wel- cher die ausgedehnte' Mutter ift. i . ' > ■" 4) Den aashaft ftfnkenden Athem , welcher fich einige Tage vor dem Abgang^ der- 'Reini- gung zeigt und während des Biutahgäi^gs all* mähiig abnimmt, halte ioh *für ein^katfakterifti- fches Kennzeichen, ** ^. 1 ' . . .r„

5) Um die Zeit wfrd auch befondefe' Schwä chevcrfpürt^ vorzüglich in- den' Schenkeln und in den' 'Waden. .■'./".. ., -; •* \ C ••• . -.

,. .6) Das abgehende Blut ift aufgelöffs*; mis* farbig. Oft müfsen die Patientinnen die Hen. dö'A wechfeln , fonft fttuken ße jeden « an« Sie Reinigung fliefst iangip; ' ' ;*' v7) Wdfser Flufs geht meißens de? Heini gung arörTier und folgt auf ße. T

' 8) Zeichen allgemeiner Schwäche: Schwä- che, Kleinheit und Gefch windigkeit des Pulfes, Schlaffheit in allen äufsern Thetlen Arme und Schenkel haben nichts Elaftifches mehr, wenn man ße angreift. ^ '

9) Ein leukophlegmatifchesj *susfarbigts s Aiiafehen, welches gegen die monatliche Perio- de «uÄallend zunimmt« Die Augen ßnd mit ei- . nem fchwarzblauen Kreife umgeben* Bey eini- gen nimmt man wohl gär grofse ffcörbütifclje Flecken* vorzüglich an den Beuten wahr;

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to) Öie Reinigung war vor dem Entliehen £es Blutfpeyens (öder wie forift die zweyto' Krankheit' heifsen mag) fchon fehlerhaft, und diefe hatte keine andere evidente Urfache. Doch kann allertiings ein Blutfpeyen , oder ein Magenkrampf, der aus. andern Urfachen ent- ftandeh war, durch diefe hier unterhalten wer- , den. Ein Fall, der ohnftr titig praktische Beür- theilung erfordert. «

Da 9 find alfo die Fälle für die Anwendung der Sabina. Die Merkmale müfsen auf Atonie ' der Mutter und auf beträchtliche Säfteverderb- . nifs in derselben zeigen. <*— Wenn hingegen die Zufälle mehr auf Reizung in der Mutter deuten, dann wäre die Sabina ein wahres Gift, ihrer antifeptifchen Kraft ohnbefchadet , weil fie hier durch ihre reizende Kraft mehr fchaden. mi^fs, als fie durch ihre fUulnifswidrige nützen kann. Entweder entlieht dann ein heftiger Blutflufs, oder die Endigungen der Gefäfae werden krampf- haft gefqhlofsen und dann ausgedehnt, die Mut- ter, und durch fie der ganze übrige Körper werden ~ heftig gerefzt , bis endlich das Blut durchbricht.

BeyN dem weifsen Tlhjse von einer Atonie der Gebährmutter kann die Sabina fehr hülf- reiqh werden. Ich bediente mich hier neben dem Pulver auch Einfprltzungen von einem welnigten Äufgufse der Sabina. In ein paar Fällen war ich glücklich. -*

, Fa Bey

- »

Hey Wöchnerinnen habe ich. noch ni< legenheit gehabt, ilie Sabina anzuwender gewilse Ncbenrückfichten hielten mich zu thun ; mir einmal, und zwar bey i eigenen Frau, bediente ich nncii ihrer rui glücklichfteu Erfolge. Ich will den Fall, ich mich deilcn nach acht Jahren erinnere erzählen, weil er überaus merkwürdig ift

Meine Gattin litt feit ihrem awaui lahre an einer Plethora abdominalis, pit war meinen» gefchwolien , oi't Iclimei I'.infi halle he 10 Monate lang die Gelb Vom morbus niger wurde üe nach füre Chen Magenkrämpfen beimgofucht. M niorrhoiden war lie, feit ich lie kenne, geplagt; die Reinigung hatte iie indes ga, dcniiidi und ohne Ucich werde. Der Um x Kindheit, auf etwas dick, und nach jedem Kindbett au Dicke zugeuou In ihren Kindbetten litte lie viel au Nach* uii'! halte bei rächt liehe Milchheber. Voi Jahren kam üe zum üebentaimaleghicklic der. üdcliallc rieten mich drey Tage i von hier ab. Nach fünf Tagen kam ich zu aber wie erltauute ich, als ich beym Eint» mein Haus fchon einen gcwÜ'seu aashafte {tank wahrnahm, den ich im Zimmer n Gattin ganz unerträglich fand. Meine Fra in einem gelinden, matten Delirium, aus he jedoch leicht zu ücu iclült kam. Der

63

wät fehrfchwach, klein, gefchwiud; dieEntfcräf- tung überaas g*üfs , '■ Petechien auf der Bftrft. Die Milch war weg. Die Keinigung riofa fpar- iram, war über alle Maarseti (linkend l Die Mut- ter bildete einen dicken Klumpen. Der Unter-' leib, war überaus Ttark aufgetrieben» Man tagte mir: dafs üe viele Hitze und heftige Schmerzen in dem Unterlctbe gehabt hätte» welche man für Zufälle dei Milchhebers und für Wirkung des Todes, unlers Kindes gehalten hatte. D. 'l'er/ulUn f mein* damaliger Zuhörer, welcher in

«

meiner Abwesenheit der .Kranken lieh annahm, lagte mir: daf*. die Krankheit bald den Weg zum Fauüieber genommen hätte. Jezt klagte ineine Frau über keine Schmerzen im' Unterlei- be mehr , und üe empfand zwifcheudurch ein FrötieJn. Ihre Gefichtszüge waren vtfrßcllt. Unter iolchen Umftawden zweifelte ich an der Rettung meiner- Frau, verfuchie indeilen, war mir nach beiter U Überlegung am wirklamiten fchien. Ich gab ctmcemnrtes Chinadecoct, mit Chinaextrakt, Kampfer und Borax in fehr itar-

*

ken Dofen innerlich und in Kiyftiren. Dabef liefs ich alle halbe Stunden ein infujum vinojunt herbae Jabinae einfprützen, und mit ebeu dem Mittel den Unterleib bähen. Gottlob, meine Gattin genas. Freyiich bleibt es hier utient fchieilen , wie viel die Sabina hier zur Heilung beytrug; dafs fie aber die Heilung eine» fo trer- zweir'vlien Falles , wo der Urand in der Mutter

F 3 üch

- 84 -

Beb. wägte, unterftnxte, wird wohl Niemand ü Abrede Hellen , bafonders , da der fefiank i\ bald Geh verminderte. _ ,

Key Localfehlera der Mutter, *. B. Mauer gefch wären, kann die Sabina ihres Notxeni nicht verfehlen, and ich weif», dafs einer mei »er Freunde fie daher innerlich, und ala Ein- fpnitzung , mit Nutzen anwandte.

Noch tot nicht gar langer Zeit glaube iei emen anfangenden Mutterkrebs mit diefem herr- lichen Mittel geheilt im haben. Ich will das Wefentliche dem Leier zur Beufthetlung vor- legen. ...

Eine foult gefunde, Tchone Franzößn von c6 fahren, deren Mutter, nach dem Zeognif« der Aerzte, wie auch nach den Zufällen m nr- theüen, welche die Tochter mir erzählte, am Mutterkreba fürchterlichen Tode» geftorben war, klagte über eisen fixen, aber nachladenden, manchmal ftechenden Schmerz in der Gebähr- mutter, welcher gegen die Zeit de» Monatafluf- fes zunahm. ' Diefer trat immer mit heftigem Kolikfchmeraen ein, dauerte wohl acht Tage lang, und dann folgte ein noch Ungar dauern- der weifaer Fluh, wobey lieh die Kranke am bellen befand; denn wenn der weifte. Fluh auf- hörte, To bekam fie oft Kneipen in dem lim er- leibe und Durchfall, wobey 'indelTen der Appetit gut war. Diefer Durchfall fehlen von einer Reizung de» Maftdarma , den Eropündungcn der firan.

8Ä<;

Kranken und «lern dabey neh-äufaemden Stuhl* zwange und Jucken im, After nach zu urtbei* len, abzuhängen. Askariden waren nicht vor- handen, . Bey dem «Beyfchiaf fühlte die Patien- tin immer Schmerzen in der Mutter, nie Wol* luft, hatte aoih feit ein paar Jahren dabey nie eine Entladung gefpüft; aber manchmal ging, ihr daraW btwas Blut ab. ' Der Muttermund war . dicker» al« et? feyn foUte^, besonders nach hin- ten zu, «und ich nahm ,bey dem Touchiren, wenn ibh die. Patientin bat , auf den Stuhlgang zu drücken,, deutlich genug wahr» dafa die Mut- ter gröfaer an Umfang feyt*.>rnufstev wie.natür-, lieh. Dies Ucbel hatte etwa ein halb Jahr nach

ihrem erften .und lezten Kindbett unmerklich

.. ■» * '

angefangen , und das war etwa feit drey Jahren. ^ ... * * * i'j ' *j *j rii / *

(Gegen 'die Kolik oey Ja Eintritt 'der Reini- gung, und gegen das Leibreifsen nach dem Auf- hören de>jtvei^ou *Fl*fte*' .bnwcktfei i*h/ mit Nutzen* .ala« Palliativ fr^ylichnur, {Laudantuo, Die Krankheit &Ibft,{tohtferidi,*ergöb(^,ir>iL dem Schierling« wo^ftfejifh! ^fpgar. den .anage» prebtea Saft anwandten ^nMb*ßr*nenv> amd*. -wand te- i$h *iagqg6n <ta* * 39 ul ver * ika ; Wafferfcn»- cbela. to ,Äari*$n. Dpfjffiti *»; .Die, Rtankheiti nahm; et was 3b, aber dJ^jEeffiern^g wollte, de» forigefe^t^n GebraucW okftgeutoblet, nicht fi- tere FortfchrUte machen, ,

Ich ffßiirittnUn.aur AntW/öndung der Sabina innerlich und. in EinfpiärtzyxJgeiu Nach Veclanf

F 4. von

- - -

von fechs Wachen war die Krank«, >!■ fic Main

verliefs, meiltena geheilt. Die uningcnelini Empfindung , da» Stechen und Prickoln in ät Mutter war gehoben, der Muttermund, war «ich mehr fo dich, die Reinigung trat ohne viel B* feh werde ein; mit dem weiften Flui« aber faati es noch die alte Bewftndnifa. Ob die Krank die Sabina fortgebraucht hat , und ob fie voll kommen genefenift, weifs ich nicht, da ich ih ren dermaligeti Aufenthalt nicht kenne. Woh aber habe ich Urfach zu glauben, dafs die Ge nefting Vollendet worden war«, wenn ich meint Kur hätte noch weiter fortsetzen können.

Soviel über die Kräfte des äevenbauma ala anttCepttfches und als reisende« Mittel. Nur noch ein paar Worte übet die Art feiner Anwen- dung.

Wenn man" fich dea Pulver« bedient, fo tauf» man dahin fehen , dafs der Apotheker kei- ne alte, durchs Verdun&en verdorbene Blatter nehme. Gern gebT»iiebe ich auf Hoffmanns Rath die aus geHoiaenen frifohen Severibiaoi*- blättern mit eben fov-lei Zucker bereitete (Jon- ferse. Diefc lafle ich mit' hinreichend viel Po. meraiiscnfyrup vermifchfln, fo dafs es eine dün- ne Latwerge gtebt DI« üofie richte ich fo ein. dafs die Kranke taglipfa ein, awey bia drev Quintgen Sabina nimmt. Der Arzt fpürl's am I'olfe und die Kranke an der Erhitzung, wenn . i die

- 87

Döfis zu ßark war. IWarf mufa alfo fifc dem- nach einzurichten willen.

Mit D. Bapler bin ich ganz der Mcfynung, dafs der nach Pringles Verfuchen fo ungemein antifeptUche Borax und' der Safran kraftige Ute* rina find. Lezterer wirft: wohl auf ähnliche Aft, wie die Sabina. Vom Borax erwarte ich keine Reizung der Mutterfafern, fondern nur Verbe£ ferung der Säfte in der Mutter. Er kann dia monatliche Reinigung befördern t wenn ein Tort Schärfe entlieh ender Krampf das Blut zurück hält.. Bey einer Zurückhaltung des Monatlichen bey funken' reizbaren Körpern, auch bey dem Kindbetterxrraenfieber habe ich midi diefes Mit- tels mit Nutzen bedient.' Doch davon ein an- dermal.

mi^mmm**1 i " '

F-6 IV,

■==■'!$. -r_

IV.

Hfi*tn Erofeffor Briipningbawfen's Beob- achtungen über den Hofpitalbrand, nebfi neuen »Anfallen xtit Reinigung dar Lufi jS». ,:... -iü Hofpitälern.

^jarJJsytrag zu dm "Bemerkungen: über den Ho _. fpjtalbroiul, .»uj., einem Schreiben, deüelbe»

Jojepk und Carl fftnzel, d. A. D.

Nun iann ich Ihnen auch einmal etwas, von ' Hofpitalbrande fclrreibfin , welchen ich vor Km xtm zu beobachten in dem hiefigen Militärho fpital die unerwünfehte Gelegenheit hatte *) Da

■) Wir t hei Jen hier wörtlich mit Prof. Brilnitiugh«uf«n zu Ic bleib ei

wu unt Her

AU Güte Iiilw

13 as Hofpital kann ungefähr hundert* Krank* f äffen; allein in 'diefem Jahre (*799) ftiflg ;di$ Anzahl derfelben mehrmßi höher. Im Herbft«? ■waren befonders viele Verwundete darinn,fdie f ehr Bark eiternde Wunden hatten , und nahe "beyfaramen liegen mufstea. Das Hofpital, das* wie Sie wiflen, auf dem r hocljften Theije der, Stadt eipe yortreiJUche L^ge hat , hat dennoch im. innern Bau eine fo fehlerhafte Einrichtung, dafs keine gehörige Ventilation darinn Gatt ßn- &m kann,. Da bey der im November eintreten; den Kalte die Fenfter mehr gefpitfofsen gehalten -wurden, als vorher, fo wurde did Luft iminer mehr und mehr verdorben. Aile meine V$rr wundettn befanden, fich indeflen immer noch aufs befte, und obfehon mehrere fehr fchwer Verwundete darunter waren , fo hatte ich- doch gegründete Hoffnung , fie all? wieder hersuftel- . len ; Auf einmal bekam ein junget gefunder Szekler Hufar, dem ich eine Kugel aus der Knie«* kehle ausgeschnitten hatte , und deiTen Wunde die Entzündungsperiode glücklich und oljne befonder^ Zufälle überhanden hatte, und nun 5n gutbr Eiterung ftand den Brand - in jtnej unbedeutenden Hautwunde Diefer griff in we- nigen Tagen f o um £ch, dafs.er die Axter. pö* piit. dinchfrafs , und den Kranken todtej*.

Zwey Schuhe weit von diefem Kranken» ne- ben der rechten Seke deffelben , an welcher das Ucbel war, ßand ein Bett > in welchem ein

anderer

\

*- go -r

. anderer Hufat fchlief. ' Dieter war gratis gefur imd haue die unbedeutendfte Wunde im ganz Hnfpital, nämHckeincn Schutt mit einer Pill !enJnig<>l durch die Haut des linken Öberarn Ani dritten Tage, nachdem der Brand in d Warnte des elften Hufaren entnanden War, wi de an cli diele Wunde brandig urid vergrbTser fich lchneH. Nun wuTste ich, mit welche: Feinde ich zu thun hatte, den ich vorzüglic durch Lotung Ihrer Abhandlung haue kenne gelernt. Ich trennte fogleich diefe beyuenKrtfi ken von den andern, ^und Unter lieh. Der erfl bekam Brecheri,' welches- durch kein Mitte Jiöix ute gefiil It werden , und bis zum Tod an fcieir.; die ßärkfteu äufserlicben Antiteptica ha] Jen nichts, auch nicht der Kampher, in dii Wuride geftTciiet.'

'!Ber zweyte wurde fchnell fehr fchwach inid hatte einen Sufserft fchwachen und fc inel Ten rüla, 'Ich gab ihm China, Campher, Liq. vJHii'ydilu, Wein, iind endlich, weil er deJTe« gewohnt war, guten Brandwein;' die auTserli- cHdn ^Mittel- waren: Terbenthingeiß, Campher, ÜHi'iaBecdkt'iih^^Änrphereräig; aber alles half rficHts, der Brauft griff immer weiter um lieb. '£>idl!c'h' lernte 'ich ein' Mittel kennen, delleu rhnelle und auffallende Wirkung jedermann, der es Fah, mit mir bewundern muhte. Es ift Mittel von Dirjfaüjfoy (Obfirval. für la gm- greife Jet Mopkauit. •* Siehe O.iehttr'i chirurg. , . BAL

9.«

BibU Mond XI. 5. tßg.) eine Art Kitte von fei- nem Chinapulver und Terbeuthinöl, womit da* Gefchwür genau bedeckt wurde. Nach der er- ften Anwendung blieb fchon der Brand ftehen, beym zweyten Verbände zeigte, iich deutlich gutartige Eiterung, und beym dritten Verbände

fand ich da« Gefchwür ganz rein und in der be*

»

ften Eiterung. Ich mufs diefen herrlichen Er-* folg bjos der örtlichen Wirkung de* angeführten Mittels zufchreiben, denu da« übrige Befinden des Kranken belferte t(ich nicht fo fchnelL

Nach einigen Tagen bekam eiu fecbis und zwanzigjähriger Szekier Hufar, das Bild einea fchönen gefunden Menfchen» der eine leichte Hautwunde über dem rechten Muac. Deltoid. hatte, den Brand in diefer Wunde. Da diefer Mann noch iieberfrey und fonft ganz g.efund war , fo gab ich ihm nach Dujfaujfoy** Vor- fchrift den Crenu fartar. nicht eben, ala wenn ich ihn mit Dujfaujfoy für ein Specihcum in diefer Krankheit hielte , denu dem vorigen Kranken würde ea bey feiner fürchterlichen Schwäche fehr übel bekommen feyn, fondern um vorläufig die erften Wege zu reinigen, da- mit man hernach , wenn ea nöthig werden Pbll* te, mit Harkenden und excitirenden Mitteln de- fto dreifter fortfahren könne. DuJJauJfc'y's Mit- tel wurde dabey äufaerlich angewendet; allein nicht mit dem fchnellen Erfolge, wie bey dem vorigen;' der Brand griff weiter um lieh, indelfen

fteilt«

9*

(teilte Gelt doch an "-einigen Stellen' Eiterung ei nachdem die fiarkende und e.xcitirende Heilt "angewendet wurde; und beym fortgefe^ten C brauche des äußerlichen Mittels wurde die Wo de bald wiederum rein."

. Ein vierter Szekler Hnfar, ein Mann v neben und fünfzig Jahren , dem eine Kanon« "kugel einen grofsen Theil aus der Mitte d rechten Otaerarma weggerifsen und den Kr. dien zerbrochen hatte , d eilen Wunde ßch fehl lehr fchön zur Heilung anlief 8, wurde um die Zeit in einer Nacht äufserU fchwachund nied« gefchlagen. Ala in der Frühe der1 Verband i öffnet wurde, fand man feine Wunde an d untera Seite brandig. Dtiffaujfoy's Mittel wi de angewendet,, und innerlich China, Campb« Liquor anod. und Wein gegeben. Der Brai ging nicht weiter, nach drey Tagen reinig lieh die' Wunde, und der Kranke befand fn überhaupt befler, '

Ein fünfter Hnfar war durch den recht Fufs gefchofsen ; der Eingang der Wunde w Ich cm geheilt, auf einmal -wurde der Ausgai derrelben brandig; Dujfaußoy's Mittel bewir te, daXs ßch die Wunde innerhalb drey Tagi gänzlich reinigte.

Ein junger gefunder Krankenwärter , vn

eher die Compretten und Binden ton jenen Wo

den gewafchen hatte, bekam eine Weine Pvfl

zwifchen dein Zeige- und Mittelfinger der link«

Hau

' SS '-

1

Hä^dy^efcfce brandig und in Kurzem An Zött

breÜfes ÖeTchwür Würde. ' Buffdvffofs 'Wtitik

ftetk^ hi' einigen Tag6h ein^ gute Eiterung her.

Uäfibdiefe Zeit wurde ein kaiferliches Ho-

fpital %V'fteiti fchöneri' Kloftfcr zu Oberzeli eiri-

gjei£fcht&v: dahin gab ich nun die kaiserlichen

TVehviindeten ? welche ich bisher, freywilii'g be-

&and£lt hatte, an ihre eigene Wundärzte an, fli-

-mit^fi^4n;beffereLuft kämen; ich mufste fonfft

befüirchtten , ldafs fiein meinem Hofpitaie noth

alle von dtefer fürchterlichen Krankheit ange«.

fleckt werden; : ».!'---

<vDä''dte I^ft'in unterm Hofyitale fo lehr

verdorben* war, und'dte Bauart 4ea Hofpitals

fo fehlerhaft ift , da& man dtitch Oeftnung der

jFenfter urid der Thürch nur die Luft von den

Abtritten in die Zimmer ziehet, fo mufste ich

auf heuere Ventilator's denken weil die fchdh

vorhandenen die Luft eher verdarben als vet-

befferteru Ich bin dabey fo glücklich gewefeh,

eine Einrichtung zu treffen, die ihren Zweck

ganz vortrefflich erfüllet; ich tfedaure nur, dafs

ich nicht eher, als bis mich die Noth dazu

zwang, diafen guten Einfall hatte. Die Haupt-

idee habe ich von der Strackifchen Einrichtung

genommen*, die ich vor eilf Jahren irr des Hrn.

Profeflbr Weidmannes Gefellfchäft mit vielem

Vergnügen fahe. In den Krankenzimmern fte-

hen grofse eiferne J?lattcnöfen, die aus wendig

« geheist

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.gtheUt werden.. .Auf <?inen folchen Of^n Iie jpb, -piu Rohr tot*, dünnem Eifenbluch , Cecl Zoll weit und einen Sojnih länger als dia ober l'latte legen; fein vorder«« Ende, welche» < nen Schuh über die Stirnplatte de* Ofen» bi au*fteht, erweitert lieh wie das Ende ein Trompete, fein hinteres Ende wird fchri darch die Wand in den -Schornftein geführt. 1 diefem Theile des Kobra eine blecbetiie Kla] ,pe angebracht, deren Rand, am baffer zu fehlte fen, mit dickem Tuche eingefafst ift. Auaw« dig am Rohre kann diefe Klappe mittelft eim kleinen Platte nach Belieben gerichtet w,«r«)en. Zu der Zeit, wenn der Ofen am. heifeltei der Dunli von den Krankon, am häofigften , un der Zug im Sclipinftein am ftarkflen ift, wir die Klappe gam geöffnet; die im obern Theil dea Zimmers Jadmüliehe "Luft ziehet nun au die Mündung des einigten Rohrs zu, und durc daffelbe in den Schornftein, Dafa jieCes gefchi he, fiejit man deutlich, wenn man. .Rauch i das Zimmer macht, und ein Maurer hat es ei fahren,, der, indem er das Rohr inwendig ir Schornftein« verfchmierre , einmal au« Vorwit die JSafe hin ein Heckte, und einen ha (glichen G< flank wahrnahm. Sollt«' der Schornftein«inina nicht recht ziehen, fo dafs Rauch durch da Rohr in daa Zimmer dränge, fo wird die 11 läpp psfchlofseu.

Darni

Affc

: i>ÄHrV4ft*ri- febör •auch frlfcte ÜuftT iriirteri iivs «Ä&dr* drihge V Wd'tfnfe rtbhr«? aus *ier\ ►emMnöh täfatien*en} Btitteri zufanYmyngrfügt,* lie sÄFtf^ B&«i4a^«&tt Biftie%^ 'ifntf tehen Schuhe lang ift. Ihr2 eiitöi *ßttdfc^icl# bis mitten an die dem Ofen gegenüberftehende Wand, das andere Ende gehet durch ein Loch in der Mauer zum Zimmer hinaus in's Freye* ' fn die fem Ende, jedoch inwendig im Zimmer, ift eine Klappe , wie in dem erßen Rohr, weicht^ ' bey allzuheftiger Kälte gefchlofsen wird.

Durch diefes Rohr dringt irnttier ein ftar* "ker Strom frifcher Luft mitten in's Zimmer« Man kann es an de^Richmny des Rauchs wahr- nehmen, wie die Luft mitten durch das Zimmer auf die weite Mündung des Rohrs auf den Ofen hinziehet. Diefer Ventilator hat das Gute, dafa er fehr einfach ift, und mit wenig Holten in je- dem Gebäude angebracht werden kann; dabey kann 'die Luft gereinigt und doch hinlänglich warm erhalten werden, und das möchte viel- leicht der einzige Fehlet der Ventilation des Hm, Hofr. Strack feyn , dafs, da ein Kamin tfh> nehin nicht fo gut heizt als ein Ofen,, die7 Luft in unGerm Klima durch die Durch haucher au Jtalt werden möchte«

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Mein Yentilator könnte auch fehr gut bey JFeldbofpitälern mitgeführt werden. Man könnte,

' h suick. » ö

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uro b«ym T««|pwt R^wn ji* erJ^fuRft.^ (den mehrere von Aiife^weiCer Gräfre inejn&iifipr fl ckep. Im Hofjritale wijrdo dann dc^ gröfste f »las gröfflte 7.iram«t g«hiauchu ;dw^ lfJoiattie fi das Weiflft« 2h»w«. .t ,.r,

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Foitfttntig d** im ^örig^ü Stuck" jm$gp* ..i ., rag* lrtfiaenzc* ,«^;.»m>

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berhauer Kraiakhfcftenj * die wir caUrr-halifch« nennen j in die Auge£,)(fcM*üd ab^r jtft.er» dal* fce von einem fpecUiffthett Jkttttkhetöfeise et* zeugt wötden iukd ihr ^eigeti thtirtiUellfe V fchr bedeutende Etfdteimm^eti darbifete. Öfcrt ür- rpmn^ de* Eprdernfe Vthi i^jfft tat inärTbU Riachta An der Chmefifchen Grande verfolgt, d«n der diesjährige» feueji VorläuÜge^AchHch,* tm gn4 caapifche Meer« in t'm€ Gfegetld* 'wo durch Ueber£ehW*mtaurig im töügeii fterbft* ein Strmpf entftäMdtt teytf fölL ' Wahrfctieiiiiich verdankt WQhl diefe »' fd Wie* fcach i#«in.er Ue- Wzeugungi die naeiftcii ^idemifchext Krtn&hei- i t#n, ikr fctufteheia einaölJiöiaßöff* der Heb auf ^gend äntm firdeftüeCk^ au§ rfem-BWeM ^U

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- - ein «infMHcs SM gWÄWBWW'WCT tifejuitrcli ein Wickelt hat *). Dafs übrigens die allgemein Ausbreitung der Krankheit nicht, wie viele

WM

•J Sollte dies vroLI niebtaoeh mit dem Im Fröbjabn

-WechulEeberil n. I; w. mit den am Ende dea. Sorn. -ii;*i*W.iin»-ini Herbfle ;ncV eiiilfifl^lfen thirehfalUn, Cholera, RuLrjw>i.3«JQ&UleaieDl Fiebern u. f. «r. der Fall (ejn , und (bitte J>sy jenen dal Entr.üuuli. che iiicbt.niibBuh« du ■ifciiuu Mudifcition des Rei- tti, ab der Torbergegmgnea Kälte nimfchreibca fern, da, wie auch hey u uferer Epidemie, fo oft

bfi^nbetifchjn ? ^[JSTgj.^t f/jifc iepn.8r«flg#ca "Fiötfe bSiariigo Blauern k«WiB ? Wen.» Ichmi :. . !^, fc^f ijj,;',,.; Fiefeerhi'Kei'' iie'e'cve^ta YlciTaVung 0:;lüaWeÄtoö%tfce,vij%rfitö*c„, riwVrneinw Idee, -t YteotRHnä» idia i Me^lMUhfoUwtaJKi * ehr M iiirt- aU ■jAJp'brt&timtt&mlptte atfa dbauErdboAuifück •m-

•"■«rVofliigeaeW, vMit«|cjit nlcfit wöfentlith, fpudciu .'■rttHilTHiran'^cth'igS MÖuificatirin veiicIiicJen Teyn.*— ' JJrl-'iÄrtÄ^ Int ■t.ila'im-lrtft^'StOckfl-dirs'lfiod;,, t,,vd«if,Iftijri)* Jäeßoftflücbteefai« -edtf.ilbH Bttt.it«-. B-ii-"r*W ift'Mv*0 ,Tfl"K<W^..«WftaiK* 'Wei urtrWp»

'dielet mcbT vergleichen, .abfr. viele EiTcIJMitui^rn •'■,:^lDe«:jln,it'-den Wirkungen ^iuf^kniilXe'iiirci. ■i^»eV'«*4t»-'«uff«lletrde Ae1! in li enteil««. ' Still»' Wobt f . i ,Am ff Uok-, ,vro (Uli Jdt i* -»*' Kai. ft - erivWiokrll

und .Vorbildern Hrfl (Neil *fe« >Lart#ortH>fy fcfr haüpten,, d*rCb eib» irgendein dtrtttllräptii' vifipben L«it entftandene^v/jrärHibrnJ Mifclflfog, tuädüereiU veifenöge des Wifcdw; tveübte Ve*- farettuhg, gefbaeh<!'< i fotÜeih da U &* fleh -ledf lich'durcfci&n/teokuag fortpfUn*e,~Mn Jeh; mit Hush vollkommen überzeugt •**). fn?der^Ge> gend«' .w^der.KranKhßrtsneiz ßcb "entwickelt, raögeh wObl nichrererdurch deffen umfeirtetba- r&n EinfluT* .erkranken » aber übrigens vervlet- £ältigt e*» Tick im menfchlicbea Körper« tinE pflanzt üch dann, wie die .anfteckenden Au*, fchlagakrankh eilen t durch. Mittheilung Bvtt. -** Hush** ©runden fuge ick nooh i oilgeride« zur Be* ftätigung, )#y ; . i)rdie Krankheit kam' 90*01«» aus Gßen und Norden * und doch hattfcÄ wir vom der -Mitte Januars fei« Mitte 'Febmaranbe&Ih* digea WeftwindL o)s Bie- Krankheit' vierjiifeiftet ßcb, nicht »acb dea;&iohtuag eiiies beftimmtra Windftrieb*» fondew/ nftch allen Richtungen; hii(tC» wir genaue Naobrichtvto dem ur£p*iiDgp lieben Entftebungsprte jujid <teft urfrliegaAde? Gegasten:* - fa wurden wir g^vrifaieifalurenV. IdaTe*

*) Z*n$ufK dijjort, butttgur. hißar. emtfrth* «|>u£ ahha 17S2 ßft. Praefid. Cf<ul% llflmfi, f>"

•*)( üy^aneue medi^c. Unterfcjchuiig. Wio durchaus üirigena dlo vaa ihm befch rieben a IhDueiiwi mit , der ttnlrigä* ein**trttil ^ie^elBc Krah-khilr fey * Wirk* 4ttb?f*6et toym ^Wgltichfl bewege** - ..'...si

ISP -

It wl«;wp*wSrU jMtoh'>Wfeften, de* Rnm*heirt 4j*ie£«h:«iieh rnefcwaM»'h»ch Gßen werbreiid habe: 3) Perfi>neq> die vom Umgang« mit An g;«fteckten entfernt waren, wurden nicht befil 1 Jt0t~ein auffallender Eeyfplel fche iobyhievoi 5«:,«"fletn NonnsoKlofter, das ich gewohnlich »I £r*t befufthe , erkrankte hier blos die FiW hierin , and auch die nur leicht, noch ein paai andre : bekamen den; Schnupfen , die übrig« blieben fftluncL *—- Dorf!« ei^ne Emrtfind.no g al; BeweiQ< gelten, fo wurde ich behaupten gefühlt au haben , wie ich felbft angefteckt worden bin, «bCchtmjmv leichte, 'bald vorübergehende Zu- fälle darauf erfolgt feyii; Endlich kanntet *t- mir nicht vorßellan, data ein folcncs gasarii- , gea Miasma mehrere Mrnwte in der aunosph« riCchöu Luft foüte äufgeiöfflt feyn können , oh ne durch alle die Veränderungen,» die die'fe wab rend deßen erleidet , &erABn oder doeh verän jtci%«a werden, -*■ Jlie Art der Verbreitung ei «er Krankheit tft ohafrreltig ein Gegenstand toi grotaer Wichtigkeit, der doch bey fo ivielei henfchenden Uebehi hoch nicht he(üöMit*> «ui gemittelt ift ; indem «In Thetl vielleicht die ai fleckenden Krankheiten su fehr ausdehnt* fchrärikte Ge der andere in dem Grade ein , daf felbft ein Stall der Pefl die AnfteeVun^sfähigke ftreitig machte, r— Zu, wünrehen,wä;re,iea dahe Jowohl su näherer. Eikenn^ifa^er Ktütpjr, Itranhheiterci«»« ,iU- *»«** '*wu Vevbe-ogun

toi

weiterer Ausbreitung, «1a fa Hiß Aerzfg <s fick zum befoinlefn Gegen fand ihrer Aufiricrkfam- "fceit machten, bey jeder herrfchenden 'Krank- heit AiefeV Punkt' zu erörtern, '

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Die vorftehenrle fjefchichtserzählung belegt hinlänglich, was ich fchön oben erwähnt habe, daT» die "Wirkungen* unteres l Krank heitsreizet durchaus* aßhenifch, 'ja lähmend *) waren. Be> (tätigt wird (liefe meine Anficht dufth den Er- folg der von mir angewendeten Öeilungsart, Und ich darf es wohl an f Ähren, 4afs bey keinem

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der von mir urfprunglich behandelten Kranken die Krankheit den Gra3 von Bosirrtgkeit er- reicht hat, Öen"' ich" bey mehrerh gefunden' hal- be, die au IT eignen dder anderer Rath eitLCntge- gengefeztes Verfahren angewandt hatten.—- Von jnehrern wurden "die "Brußzufälle für ehtzüh- dungsartig gehalten i und mit Adeflauen Ü.'f. w. behandelt , aber In allen Fällen die mir bekannt geworden feyn, hat es gefchadet, in einigen erfolgte der Tod darauf, tind beynahe immer trat kurz darauf die augenfcHeihlichfte Vermeh- rung atter 2ufäUe ein. Häaiig hörte ifch die>

G 4 Rtafnk-

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•} Totale Llhmnng der Lunge« habe'iohJ6beti .«v wafout, *wey Fälle von Hemiplegie, «wovpa ioe*

1 eiMa felbft beobachtet ibabt \4fT andere [mix. diu fh Ate Mittheilong eines Fxttndfil. bekannt .geworden* , waren augeoIcheuiUcIi des Einwirkung des epideHa* fehen Jfauikbaitsreiaes zuzuf&reiben.

( Krankheit, ein ^gaftrifche« Katarrriatfleber be- nennen, <lenn die Zunge war ja ber vielen \i?* legt, und fie erbrachen von fei grün« Galle. Wahr loh ein lieh werden. ruir jndefferi.die roci- i ften. meiner tierer verzeihen,, wenn neben, den oben erzählten, jene Zeichen mir unzulänglich waren, :es für ein Tolcnes au erklären,, und ab ein foAchea »u behandeln. Der gaftrifebe Schleodriwi.,, (ÄJeihodfi darf man e«, wohl. nicht neun eil), ill, tr.ua allen Ileiicluigungen der neuer» Zeittfn.bev ans fortdameiiil oder her.rfcb.end. Und Audi das Publikum ift allgemein daran ge- W#hat* .«HT.der geme^e fohle hängf noch an 4er Gewohnheit feiner Vä,ter,.geht bey jedem Uebelbe^ntjen zum ^arbier , und liifs't tick. Blut abzapfen, der gebildetere, fo wie der deutfehe Einvrtjhner, hat .feine ^eantnifae .fchon erwei- tert, er weifa was ihm der gerufene Arzt ver- ordnen würde,, und kann da* Arztlohn fpahren, indem er (ich felbft ein Brech- oder Laxirmittel, oder bey des hintereinander verordnet; wird m nun nicht, beffer, fo wird ein Kunft verwandter gerufen ..der Ach dann gewohnlich .freut, daTs durch lleinigung der erften Wege die Vorarbeit fehon gefchehen ift. Leider falle ich oft ge- nug durch dief* Vorarbeit dje Lehrkräfte fo kerabgelUmmt , dafs alle Nacharbeit., updoiut war! Die in der Th« fo . felinen w*h«*t Ent- zündungen aiiageiiommen ," giebt es kein acutes, kein 'fchronii'ches' Ueb'er.'wo nitht" ÄnflqVen, '"-■"*"- : '*' '"■- -Brc.

Ifcecluan l^adr Pqxgfarfja Reifen fall, und wil^r-

J^h,f .»Pv^F^ W,fy dcn'lezilen*Zeit«a

noch einfacher, als zuMolicrSs, denn uns war

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jpurjgare und»clv^ßerifar£ Univerfalmittel. Ift es die veränderte Anficht der Dinge, oder hat lieh die allgemeine Krankheitsform fo durchaus geändert, das,wcifp ich nicht, aber fo viel kann ich als ehrlicher Mann verfichern, dafs ich feit fechs Jahren kein eigentlich fogenanntes gaftr(- Jches Fieber eefehn habe; dafr ich mich eines im Ganzen (ehr glücklichen Erfolgs meiner Be- Handlung acuter Krankheiten erfreuen kann, und dafs }c{i jfo manches Schlachtopfer der ga- ftrifchen Methode habe fallen fehen, das bejr einem andern Verfahren gewifs zu retten war. Kach meiner Ueberzeugung giebt es zwar ein gaftrifches Fieber» aber von innerm Reize *), nehmlich von Uebcrladung des Magens undUn* Verdaulichkeit, oder von KolhanTanamlung auar Trägheit jißs Parmkanaj^ **).; . JTthpnifcUi' und

1

•JTIcV tintertfeheidedl* Filter von iulierm Reize, d. h. wo dMer «fr folchct ftch «rft im^Ltapcr er- S6ugta von denen;' fo' Von aofseuri Reuw«ntJ|thn g th jeneniaflu'e ick ifas ^ben WWalM# gSfiHMit; da* IMilctrßbber und die IcklefolifenAeit * Fiebere *felcke Täte© 'd^-chtotrffchen Verde&nib irgend eines Ol. gai'ts- fey n ; tu diefen gehören ' alle epiJemifcfo' und gewiTs rfuch^ viele fporidifthö Tieb«. •»•«•>.-■?

••) Ein fokk^f^f ijiu« .^ .vrie ich nücÄ noch lebhaft

*aria\*

-r 1Ö4 •—

aßlienitche Fieber von aufierm '.Reize/ bey nen der Reiz auf das SyEtana gaitficum nie oder weniger wirkt, tollten nicht äacn dem Den fa ervor -flechenden Symptom' benannt w< "den,, d( fich die, Wirkung (Tiefes Reizes auf di eine Orgait nicht hefcliränkt, "mithin auch d fyröptömatifche AiiSlecruiigaJiurdcmZ weck, di Reiz wegzufchaffen, nicht genügt. Die einzig Krankheit, bey der der äufsere Reiz ausichliel Sich' anF das Syicema gadricnm wirkt, ift d Cbolera, Diele verdient' den ' Namen gaJlrifct Krankheit, und doch wer würde fie mit am jarfirifcheo Mitteln behandeln wölken <

»ilnneiB, im Herhfr 1739 in Göttingen. VeilnJe ruug äet Oiu und de» Lebensart , vielleicht and

' Handel aii Bewegung verurfacbteir, dth dio Leib«

fjHuijng in Unordoimg gei-ieth , urid ich gerann«

Zeit hindurch fit» fehl wenige harte Excremenu

! ttnler Angäfol) weift entlegne. Auf einmal belflli

- wichueiniftark«Ji7iah*ir mit brennender Hitae und

; 'v'-groiM« Mattigkeit., leb nehme fogieicb auf Anutb«

iL, Jet Hfn, Haft iW»<"- ein« Aiiilöfang von Bitter-

-.: ,;AJi„j..»Jie- «u>clh .. dtJMbw Tage» mit der Urficbt

11, »nah di« Witkuv^ hob. -- Du WunniieW wip

>: ,:i i*k nicht iu diafen gaftiitchen au lählen, da es mit

leheint, als fav, wtnn vielleicht nicht immer* doeü

gewöhnlich ein »ufierer, Rei« die nlcbfte Urfach*

tinii de* VVufmieit'a'ur Mcefforilsb, »

Der «Herausgeber diefcs Journals- hirt ohn- jängftin feiner Abhandlung über das Nervenfie*- ber die Anzeigen zu ausleerenden Mitteln be^ Tiervöfem Fiebern, fo wie die befondere Anwen- dung der Mben auf eine Art beftimmt, die g«£ *wiW fiiV'aUe afthenifche Fieber gilt, und allge- Tteeine JSeherziguVg verdient* einmal taTst en 'jibh wohl denken, dafs*,' tmlcm durch EinwilV kung d es- Fieberroi »es auf ÜW 'Verdaiiung'Jorgfri, lie, Bilf'e u. T/W. J: in /^ÜniTtät und'Qualität gerändert , fich Jn JVWtferY 'find Dönnfcanai CT» giefserr, "iYrgleich eine lofcfte I^äbmung cles Ma^ gen« ftatt •finden könne, dafs er Üen enthalte« tfen fremden Körper; deVlälV afccefforifchefchäd-

liche -pötertz wirkt, rächt fortfehaffen kanni

lind dafe :darin ein Brechmittel als Ipe&fifchea Reizmittel am gefchich teilen ift, dielen Torpor 2u heften; eben fo können auch im Darmkanal durch Schwäche deffelben, fchlecht« Diät, Fie- berreiz, fich Soldes angefammelt haben, die eben fo, afls fchädlicher Nebenreiz, beffer durch ein fpefcrfifches; Reizmittel, als durch die laug- ramere und unbeftimmterfe Wirkung der1 allge- meinen-Tortgefehafft werden. * Sollte nicht auch der UmfUnd in Erwägung kommen, dafs, da ^üsieeVfertae Mittel pronhy»actirch fo wohl, als 'Jiith als al'lgetneiri -atrnericlbateH&ilmittel In die Stelle der ehraaligen Bfutaüsleefungen getreten find? ^Vielen Perfoneu:eine tiabitueUe/Nbth. ^TOdi^cR'^ntfttadeÄ ißVr*äIeJe Aütteerüngen

-TT £»£ T- -

$u ^c^rderrij , dje rpan .jffH^l heg. «Sper** :«Hg< meinen Krankheitszuftarid , der ilinen ftptgegci s 11 Te^fcbeint.,' dennoch. Ohne Nachlhefl.nicl» £anz vermeiden karrn?,-^ AucJ* bey unserer Üpi «Jemie traf es ßch h^^nja^^edef;1, dsfa >Awsiee rungcn mit Nutzcn.befcirdert wurdeüi doch \va jea.die Fälle feiten. Bey zwey Pcrfo^e» verhu tete ich die weitere Krankheit durcliein, gleicl l«!y. der «ften Anwandlung. ;gcgc,be,n«4,.Bxe«;b mittel, , und gc/yüb w^rd fich die längitigemach te, Erfahrung, ftets heßäügeulr dafs.es oft gelingt durch diefea mäcJUigfl.ftc^sroUtcl eine wickiigj Krankheit in da ^ebur^ju, qrftickert. ,.,13.* .bey der herrfcheoden Krankheit .ein, be hinunter äufserer Ileiz,;d,ie qächfle, Ursache war $o raupte der Kurplan, d^Uiii..geUu„ dirfeo Reh fcrrtnufcliaflon , Oiler ihn uuthJitig ,z|u , machen liia jezt genügt nur noch immer die, jfcnGcht dafa ein lolclicr Heia durch Erhöhung de« Wir kunga Vermögens der fiebernden Organe entfernt yd er. vielleicht ehemilch neutraiüirt -und afliuii lirt werde,- molir, als die, dafs; (gach .ti.'äwe«'. Theorie) das Weryeufyfterü durch Gewöhnung fo dafür abgeftumpft werde,, daf* crajjühöre,. all Jleia .darauf, ^u. wirken. ■—■ Wiilche Theorie mar ■irideffe^.wäJih, fo bleiht.es eitthjueuteud,, daf »licht JJtf it \e\, ; die. die erften, Wege, ausleeren, uef be ablichteten Zweck befördern konnten, ,;I1ch ger^ngflc (jrjjd, der KracdUicif . erfp.der^flj W*H

^■S15*£^&Scn,W/ #ftlÄ»fi#^'flfcw

liehe;

J«iie*^k?ri&ftle: und c&i« aWgcmeffene Diät wai. rth hhkelthenü. War Widn wirfclicliei Bieter angegenVro'gäb löh gewöhnlich Bob.'Sämlur» mc:*lY>SiiIhlShi*7i: «Tri if^iij. naen' ÜmriändeÄ in achi Ün*en Warfer', öder Xnfufi Paterianqs atiFgef&fot; «Jfcra fechzehn Tropfen Lavdatnhri und Wwe^Grän Ipecaciiäiiha ; von diefer* Mf- Icbungf wurden alle zwey Stunden zwey Erslüt fei TtWtgenorntHcn/ * Würden die Zufalle bedeu- tender,' fo Ovaren* Valeriana ,* Serpcntarid^ Se» nhgttj1 S'p.'MtrtdeK, JLiqii.' Corii. fcVrt;. fucc, ßptian^<Jttrnpher9 PFcih die vorzügUchftcn JKKttrf, riüf fn einigen' Fällen gab ich den CW- £«e gegen* flas * fceym Sfachlafs der übrigen Be-* fetrwefden fortdäiirende Fieber, mit flüchtigen Reiztirittelfi; 'häufiger gegen Ende der Krankheit zur HerTtelhrffg derlgewöhnlich fehr'mitgenqin? rtferieri ^Kräfte: " Der Camplief War in unferer EjriAetfiie efnW,;der vorzuglicliffen Heilmittel, fowohl während der Höhender Krankheit/ als befonders gegen die nachbleibenden, ins Chro- nifehe übergehenden Befchwerden, gegen wel-* 4hte er Ijeynahe fpetönTch wirkte;, unter dielen, war die häü&gfte eine Brufibeklemrnung eigener . AÄ, die Ben' Thorax wie ein Reif urnfehnürte), fefrter Hüften , ' Heiterkeit ^ Leibfchmerzen/ Stiche ratier Seite u. ä. ni. ±-> Ich gab'denCätä- pher gewöhnlich täglich viermal zu 3 bis 3 Gran/ zuweileri3lri Verbindung mit' Goldfchwefei und . Aconit extraet: ' Äußer dielen iimern Mitteln

th^ter

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jjialen bey unterer Epidwru« äur*(tfp;Jjlfi*^mituj wefent liebe ,Dienfter-rr .die hefügpn. .ÄTuftbo. Ick werden wurden durch .Eipreiben. des .fiücht* gep Liniments mit. Laudauam fuhr gelindert; bey heftigen LocalzufäUen ü^aun^IHa^enpflaftel als Ablehungsinillel oder . Gegerire^, fiebere Wir. kuBg, fie waren gegen die anhakenden. üebel- }teitcti, auf die Magengegend gelebt.- fa wie ge- gen fisirte Schmerzen be/nabe oiujfehlb»*'; ehe ich die Ursache jener feh.r läßige,» ^ef eh. wer- de =i richtiger beurt heilt hatte, verruchte ich, is der Idee, dafs wohl noch im Magen .häufende! reizender Stoff Uifeche davon ieya könne, ein paarmal Brechmittel, ;,aber (ohne «Uen .Erfolg; dieUeohachiuiig der mancheiley Erfcbeinungen, die unter Krankheitsreis hervorbrachte^ -^eJebr- tc mich min,, dalj er auch hier die näohfte L'r- räclie "Jt, und .Heia mich im ßlaCcnpilafter und Campner die wahren Mittel an, J^uer, : (Euifer* rfu^g finden. . _ r .

L " ,A,l9 Nachtrag ?U rncineu jii(tge(b^lWn B«* toerlcungcn füge ich noch folgendes bey* Auf meine, dein Kaiferl. .Staatsrat h und.Atwt heym tdelichen Cädetlencorps in St. Petersburg,; Hr. D. Guthrie, uiitgeibeilt« Aufrage: ob, man in Petersburg etwas lieft im im es von dein Ofte der Entftehuug. diefet Epidemie. wiJl'e?. , an twpn.it dürfolbe: daTa iic eben fo, wtedj&voJKt?^-«!* Oflen gekommen (ejr, nur mit den» y«ieifchie- dtt) dal'a, da jeue gerades Wege» durch. Siberien, diefe

\9St r-

dfefe «ber Cafrt» *k— Baifa gewacht Übe.. Ja Petersburg hat fie Anfangs Decernbers su hen* fchen angefangen , und fechs bia lieben Wochen gedauert. Der leite Kraute, den ich hier ge- lehn habe, war den 8 April erkrankt. Zu Ende des Marx und Anfang Aprils befiel der Krank* heUaceisioraügUdkcUs pftfolt uM^twdlinf lieh die eifte 3e£te( wo. eine rqfenartige £n#tzün- dung und Gefchwulß entftarid. Zweymal (ah ich auch eine wahre Blatterrofe , die das ganze Geficht einnahm« Der gefchlckte Wundarzt, Hr. Römer t beobachtete in der-Jesten Woche des März Heben Abort1ae.t1n.5ten und 4ten Mo- nat — Jezt und bcjLJH*. jyechfelfieber ziem- lich häufig, auch nachladende durchaus von nervb£em Charakter, dabey, finden fieb, was ich; tphon den ganzen? Winter durchaus beobachtet, habe, hä>fig Würmer, eine wahrfcheinliche Folge des naffea Sommers. Wsrfchau im Ma/ ißeo. . . r

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Jeff enttefflge 'ttlüK: ftlüintt fcmeff-VertyWflren

meVniPm^neifge'h Veftudre'mit der Mefrlbfiift

als die _ Vcrfnche anderer Beobachter mit •'de Perkinftlieh Tadeln im Allgemeinen damit üb« einftimmcn, dafs beyde für nichts mehr als itiechanifchc Reizmittel zu achten feycn, nu ädd die Bürde, nach der hier angegebenen Ai angewandt, die vcrlchle« enen Wirkungen ar derer mechanilchen Reizmittel, als der Friciioi: des Drucks, des Peitfchens, Durften« etc. i fich vereint» enthalte: In ein Ridchen von olin gefähr einem Schuh im Durch fchnilte, voi Iciehicm Holte, das auf dieter Seite eine Iiurbt

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-.um Umdrehen für die rechte Hand hat, tuid

■.uf der entgegengcfeaten Seite in einer hölzer*

ien Handhabe* für die linke Handi mittel ft ei*

ier eifern en Axe beweglich iH, werden auf fei1-

1er ganzen i| Zolle breiten Peripherie viele BüV

cheiti^ gleich einer Bürde eingenagelt. Dte

ßüfcheln-, beliehen aas Metallfaiten / von zwef

ns drey Zoll Länge*, deren jede Saite ari ihrem

Lnde durch einen Nad ler fnit einem Hnöpfchen

leich Stecknadeln verfehen wird* Die Knöpf-

:hen fowohl, al« die Dicke und Länge der ein*-

.einen Saiten^ fo wie auch die Richtung det

täfcbeln in der Breite der Peripherie ift wilk

xührlich und irregulär, um zu bewirken, däft

ie .nicht gleich ftark und auf- einerlöy Punkte

virken. Diefes wohlfeile und fehr -einfache

nftrumeirt kann durch den Patienten an man**

h^n Stellen felbft, durch einen andern aber

eicht* ohne befondere Gefchickliclikeit, auf

ler ganzen Körperfläehe angewandt werden, und

lat folgend/? Vortheiie und Nutzen.

I) Kann während der Operation das Inftrü- iient fowohl, ab das Gli$d verfchieden bewegt md jede Stelle >* nach der verfchiedenen Ab- ficht, Stärke, Art und Weife * welche die Heil- anzeige erfordert, damit beftrichen werden.

II) Lallen mich einige Beobachtungen an mir Telbft vernmthen', dafs einemäfsige Anwen- dung iuf die Hauifläche des Unterleibs , die wunnförmjge Bewegung befördern, und dadurch

i. stuck. H Ma-

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, 113

Magen und Gedärme zur Verdauung «md Alisas? beitung des Milckfafte* anreizen, Blähungen abführen . und die Leibes Öffnung befeirdern könne.

III) Fand. Ich, daEs bey fedet Anwendung deffelbeu. die unmerkliche Ausdüuftung. befördert wurde,, au« diefem Grunde müf*te feine Anwen- dung über die ganze Körperiläche- bey Krank- heiten, von unterdrückter Aitsdünßgmg gewih von Nutzen feyn. Als Beylpieie habe ich er- ßens beobachtet,. da|s ■eine .AirückgeXretenaAlo- ' le dadurch wieder auf die Haut geleitet wurde. Zweyten* , -ein Mann von 6s Jahren, .Welcher, trotb fein« harten trockenen Haut, .unbegreiflich empfindlich war, und lall keine Steile feine» Körpers, ohne Schmerz zu .empfinden, berüh- ren.konnte, außerdem noch, bereits 3 .Tage mit plözlich vorübergehenden , ' wütbendcu, iheumatifchen Suchen au mehreren Stellen lei- ses Körpers wechlelaweife.gupeiuiget wurde, auch durch den üfteru Gebrauch einer Solution des Aconitextracts in Spies^ las wein , nicht die mindere Ausdünstung erzweckt werden konnte, wurde durch die, viermalige. Anwendung diele* Mittel* auf eine grofse , Flache feine* Körper* von Tciner lümpä 11diicbke.it und Schmerze** be- freyei. Schon bey der zweyten Anwendung wurde die lederarügc trockene Haut weich, und bey der dritteu feucht, e* erfolgte Au»4nu- Äong^.und mit ihr verlohr lieh das ganze UebeL Noch

frech finde ich hier zu bemerken, data, vermin der ter Reizbarkeit, diefe durch unfere Operation Vermehrt zli weiden , und da« Mus- kelfyftem mehr Stärke ttqd Beweglichkeit zu1 Sufeern fchien. Dafs aber auch bey kränklich vermehrtet* Reizbarkeit dje Empßnchingskraft vefhältriifflmäfsig abgeleitet werden könne,- be* Weifst gegenwärtiger Fall* indem ,,: dadurch? dars durdi diefe kürtftliche' Anteizuttg- hine atf grofse Activität der Empfind uhgsWganft «** zweckt Wird * die fich von den äufserften Enden his- ihrcri Stämmen verpflanzt* ' jen6' Kraft gleich Tarn verbraucht wird» fo dafs ei ri Zeitraum. von Ruhe und Ümhfctlgkeit de* Nervön Cylterha zu erfolgen pflegt. Dehn Vdr der erfteri An Wer** düng waf der Grad der "Empfindlichkeit" durch * den anhaltend kränklichen Reiz fo hoch ge- ftiegen, dafs die Berührung der unmittelbar lei- denden Stellen gar toient geblattet \*> daher das Inftmment nur in Kreißen Um folcheStellen ge- führt Werden konntö. Bey der zweytett Anwen- dung ehtftand ein WolinitartigeS <}eftihi , fo daß der Patieht diefe Operation auf5 den fchmerzhafc teilen SteHerl bis zur Röthtf und Anschwellung verlangte; : Auf diö df irte Anwendung v^rlov fioh jede Empfindung, und fie fehlen die Empfin- dungskfaft gähalick fetr erschöpfen* Bey de* " vierten fehr mäffsigert Anwendung feilten diefe Kraft1ri:uidmerklichen (Graden wieder feufe&hmea

H 2 * und

u*mJ Ech* .ihrem- nat*y4ichen Znflande wiedar n h&p.-#p. .w-ollen. ., , ,; j. ,-..;.'

,*4VJ iAeuf?erle ; diefe.-Qperaiion. gramer ai di« thiejitehe. Wärme und; nach dern P.uls , ai den Umjauf des Bliitf$; einen : an Hallenden £ii #»&> -fp.da.fa ^oerft.das.l» den Vwen. heruac des Schla-gaderblui. u,iwl endlich das in dem Hc sca-iünilden iifarigeu Thdlen des ganzen Köi pera enthaltene. Blut nach deu beftrichewen Sie Ua hin befchlcuTaigtt wiirdü. ,,,)., Vj) Dafs das AnfaugiiiigsveiTOÜg^rt dadurc ' imterlbiizt. urmV vermehrt -werde, habe ich nu •inen, Fall aufzuweiten',- wo eine btträclnlich Ergiefsung der Säfte, .durch einen Sio.Tß in di Lejadcngüg-e^d verawlarat, ohne Anwendung an derer/Mittel, Jn kurzer .Zeit zertheijr. wurde.

j .VijBey Leuten, von, einer filzenden, uiuua tigea I.fibeaeart, wünfehte ich, in Ve/bindunf rn^t Bädern. di«re Operation anwenden zu hün ntn„ hatte- ab«r nicht Gelegenheit, und übe; lafte, VAS davon zu erwarten lieht, fernem Vei fliehet). Daft dadurch Kräm[ife und Obflruclio nen, £o .wie andere langwierige Uebel des L*n tavlöibes gemildert werden dünnten , zwei ile ich niph*, indem durch das taufte v.erfchieden^rügi Anprallen und Abgleiten der Knöpfchen auf im mähliche Punkte, die Spannung der Nerven, lo wie die Empiindljchkeit und. Heilbarkeit <lei Muskth^ verändert wird. Wozu Jen noch als .

ii5'

Belege anzuführen für nütKig'crachte, däfTeine krampfartige fchmerzliche Empfindung im Ma- gen bey einer durch einen außerordentlichen Menfirualblutilufs äufserft gefchwächten Frau* ensperfon, freylich durch .oftmahlige Anwen- dung diefer Operation ' iiuf die Magengegend» und zwar, weil fie es aus übertriebener Schaam nicht anders gemattete, durch das : Hern de, tn«U lieh , und da der Magen* keine ianertichen Arz« neymittel ertragen konnte, allein geheilt wurde. Ich werde kaum anzumerken brauchen, dafs diefe Operation auf dre möglithft fanftefte Art beginnen müfse, dafs die Umdrehungeu des Ra- des mit der rechten Hand nur mit kleinen Gra- den zunehmen , und dafs die Führung des gan- zen Inftrumcnts mituUft der Unken Hand upnjer in kreisförmigen; Bewegungen um leidende Stel- len gefchehen, .und fo» nach und, nacht di,efeu näher gebraeht werden könjafe, auch nie jsp. lan>, ge und zu oft mit einemm^hie auf eine Stelle gewirkt werden dt»fe.

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Dm hepatische Dampfbad, ein .Mitte 1 bey der Mercurialgicht,

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Fr., ü/»/ioi;. , in StntgKt.

Ein ohne auffallende FieberCympt-oroe langfu entgehender, bald mehr bald weniger hefii anhaltender örtlicher Schmerz', der meiden« i dem Fußgelenke oder deT FerCe dei einen od] de« andern Fuf'ses feftgewunelt, nur bey jüi gern Subjecten vorzukommen pflegt, bey wt chen gewöhnlich das Verhältnifa der Naturkräf; xu dem zu belegenden Krankheit* ßoffe ftärki als bejr mehr bejahrten zn feyn pflegt und d< nrfpniitglich gichtilcber Natur zu fern fcJtein veranlagte mich, die, fowoht diefer frühreife] den Gicht - Periode eigene, als auch die pathi logilche Beaction der Lebenskraft mindernc Gelegenheit surfache aufzufpüreo. t Die vi« glaubwürdig« Beobachtungen , wo bey Zergli -derui

H7 -

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derungen der Leichname von PeTfonen, di^ ha ihrem Leben viel Qneckfilber gebraucht hatten, Anfammtimgen diefes Körpers in den Scheiden der Flechfen unter den, Hauten der Muskeln etc. aufgefunden wurden, erregtet in mir zuerft die Vermuthung; ob wohl nicht auch die in Menge gebrauchten, und vorzüglich die milderen -Qneckiilberpräparate lieh bis in die Gelenke und die. damit zunächft verbundene Schleimbehälter verirren, lieh dort anhäufen, und, in Verbin- düng mit dem Gichtßofte, erwähnten bohren- den, fixen Kiiochenfchmerz, Anfchwellung und .die darauf folgende Unbrauch barkeit des Gelen- kes, mittelft der bey der gewöhnlichen gichti- fchen Krankheitsform nach aller Wahf fehein- Henkelt angenommenen Gerinnung der Lymphe, befördern , zugleich aber auch die zu einer heil* famenKrife nöthige Entzündung verhindern könnte!

4

4

Durch drey Fälle oben erahnter Art,' wo von Seiten der Kunft fowohl als des Verhaltene nichts verfäumt worden war,*- was zur Entwick- lung des Gichtftoffes hätte beytragen oder fonft * ein£ zw^ckmä feige Rrife befördern können, glaube ick meine Meynung beßätigt zu finden und mich berechtigt, Äen Mercurialreiz als Be* förderungsmittel der individuellen , gichtifche* Körperbefchaffenheit und als Hindfcraift aller

H4 ange*

angewandten Linder Ungarn it Lei annehmen dürfen, um fo mehr da nach dem 'eigenen C .{tändrdfae der, erwähnte Fälle betreffenden St jeeteu, fchon in frühern Perioden gegen rat cherley venerifche Zufalle, wechfelswejFe ei: nach rqeiner Erfahrung, mehr als. ufimäfsi Menge Queckfilb er mittel gebraucht worden v ,r«n. Aber auch die der nunmehrigen Haupi dication geraiäfse Behandlungsart, wo auf t Entfernung diefea bel'andem Reizes vorzügli Rücklicht genommen wurde, niifcläng, indt der innerliche Gebrauch der Schwefe lieb erb unwirkfam blieb und cUs lindernden , JTqwc natürlichen als künftlichen Schwefelbäder nie abwendbar waren, da felbft ,der äulsere Diu der Flüfeigkeit die Empfindlichkeit uad.5c.bjro' , ?en ujfi yieles, erhöhten.: .

'lest nahm ich zur örtlichen Anwcndu der hepatifi hen Luft , in Form eines JDanipJl des, meine Zuflucht, und es gelang mir L fortgefeztar, UgUch zweimaliger Anwendun nach folgender Art, das mit dem Namen, M furiplgickt, feuicklich bezeichnete Uebel ui L dem und nach und nach zu heben. In- eine I Öe wanne von erforderlicher Grofu* Uefa ich nen Schemntel fetzen , worauf der Ful's des I u'enicn gemächlich ruhen konnte, lo dafs flicht von der hei.l'seii FJjifaigkeu. be<u.hrt -wuic

H9 «.

In dief* wurden einige Känn&i fiedendete Waffe* auf zwey bis Tier Loth frifchbereitete kalkerdi- ge Schwefelleber gegofsen. JNfachdeni der Pa- tient fein Glied in eine ruhige Lage auf den Scheramel gebracht hatte, wurden einige Gläfer ßarker Weinefsig hinzugefchüttet, und die Ba- dewanne fo dicht als möglich zugedeckt, fo'dafa nur der leidende Theil des Körpers von der fich riun entbindenden Schwefelleberluft berührt wurde. Zu gleicher Zeit fand ich gut, den ^ Mund und Nafe des Patienten foviel als mög- lich vrjr dem Eindringen diefer Luft zu fcm> tzen. /

«•» Hier glaube ich noch den Gebrauch de*

Dampfbäder überhaupt, da ihre Anwendung* immer feltener zu werden beginnt, neuerdings und befonders der Säuren enthaltenden anrüh- men zu müfaeri , da ich kürzlich bey veralte- ten gichtifchen Glieder fchm erzen und Steifig- keiten der Gelenke von einem anhaltenden Gebräuche des Ameifetifauren Dampf bade« vorzügliche Wirkungen wahrgenommen habe* Zu diefem können die grofsen Ameifen in gan- zen Haufen, wie üe im Junius und Julius gefam- inelt werden , auf obige Art mit heifsem Wälder übergofsen w/erden *}.

*) Ich bediene mich fchon feit Anfang meiner P*axii 4i*fex AmeKenbä4er mit attfferoj^enUiGhejn Nm*©n

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bar dcr Gicht, und halte fio frtr ein« de* greCsn Heilmittel b«y Jierer KrtnkhoH, hanplÜchUcli bi der fclilimnißen Art, der Comtuctura mkrit. ua iliin Gelen kknoten.

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Zufällige Heilung des Weiclifelzopfes . durch den Merkur.

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■EineSüdpraifaifohe Frau vom Mittelalter kam auf ihrer. Keife nach Berlin, um fich da an ei- nem AuaCchlage im Gefichte kwtren zu/ laßen, hier durch. Si$ hatte hier Verwandten« und diefe riechen ihr;* sur Vermeidung der Koften, mit welchen der Aufenthalt in Berlin verbun- den ift, (ich erft bey mir zu befragen, öh ich fie wühl in die Kur nehmen wollte, und ob ich fie wohl *on ihrem Uebel befreyen zu können glaubte- Sie befolgte diefen Rath, kam zu niir9 und ich nahm ßc, ohne, ihr mit Zuveriäf- ßgkeit einen glücklichen Erfolg zu verfprechen* In die Kur. v

Der Ausfchlag war -grindig und nahm die ganze linke Wange, die Nafe* einen guten Theü der rechten Wange,: die Oberlippe und das Unterkinn ein.. Die mit ihm behafteten Theüe waTQn merklich ^e£chwQÜcn> und die

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Nafc war befeinde« ganz ungeflaliet. Ich frag! fic nnch der Eatftehnng und dem Verlauf de L'ebtln, und da erzählte fie: .Sie habe vor eiw cinem_ Jahre, als ihr eine erwacUfeue Tochte ftarb, und lie (ich darüber fehje grämte, lieh ei nem unfreundlichen Wetter' ausgelebt, um fogleich die heftigrten'K'bpffcInnerzen bekoni inen. Dieter Kopffchmerz hielt. Wochen lan< an, und zerrüttete ihren Gcmülhszuftand fi fehr, dafs' man anfing für ihren ' Verftand be forgt zu feyn. Eine f^uaekfalberin gab ihr Spe cies zum Decoct , natili deren Gebrauch fiel rder Kopffchmerz auf eine Zeitlang vetlofcr, ai deffen Stelle aber der Au «Ich lag im öefichti ,aum Vorfchein kam. Dieter war anfangs ge Jtinge, und erftreckteüch nur. auf einen kleines

Tlieil der linken Wange- und den Nafenflüge -dielcr 'Seite, breitete lieh aber durch die An wen

«hing allerhand a :ifseirHcher Mittal, und befor»

den des Baumöls mit Bleyweifa, immer weiter ans, und fcheint auch jezt noch nicht liebes

ibleiben zu wollen. Die Augenlieder waren et- was fchwarig, und l'atientih klagte überden

fißbe* ejnen gelinden Schmerz in den Gliedern, oft zurückkehrenden Kopffchmerz mit der li-

W^en Empfindung einer Kälte im Kopfe und beftandige Neigung zur Leibe« verftop Fi mg-. Der Puls war widernatürlich langfam, J-'.fsluft und Verdauung -wie -nicht weniger die periodifche

- |iu9le«rung'au«"«lflir Jfi utWi, Ware» übrig««» gut befchaf-

«3 ■**

heteti*ffc$, und ich. konnte»- diefen Aujsfchlag abgerechnet,/ weder; in ihren* gegenwärtigen nochf-^^rfioCse'tipn.' Gefundheitszuftande Spuren, vor) irgend, einer bekannten pathologifchen Schürfe, finden. .>

^ Her Merkur ift in meinen Augen ein Mittel. deilen ifpecififche Wirkung II ch nicht nur auf venerische, fondetn auf alle Hautauslchläge, wofern er .nur nicht deutlich. durch Fieber, Ato- me» fkorbutifche BefchaiFenheit der Säfte, und Unreinigkeitcn in den erßen Wegen* contrain- dicirt wirji, erftreckt, und ich würde fehr an der Identität der verfchiedenen venerifchen Krankheiten, oder an der Exiftenz einer, ma- tpriellen ;Vr fache derfelben zweifeln , wenn Iie kejnen andern Grund für (ich als den hätte» dafs üe /ich alle durch das Queckfilber heben lauen. t Daher lalle ich-, in dergleichen Fällen alle andere gepriefenq 3V{ittel unyerfuchfc, und fchreite ohne Zeitverluft zum Gebrauch des Quecksilbers in Verbindunggxiit dem Spiefsgianzj oder auch ohne diefelbe*, Piefe that ich auch hier, und verordnete blos im Anfange, VerÄo- pfung.und daraus entgehender Congeftion nach dem Kopfe halber,, eine { falzigte Laxanz,, und lieft gleich darauf die Plumerjclien Pulver* nebft einem Holztrank brauchen. Gleich in den erften drey Tagen fing der Auslchlag fchon an hie und da abzutrocknen und der Glieder fchm er z yerfchwand. Nach acht Tagen gab ich ein«

Laxana

Layanz aus Jaläppe nnd; Calomel, tii« etwa* llark wirkte, aber in Aafchung des Aüefchlages flie vortreflliclifte Wif kung- thats Augenschein- lich tröbkneten difc Leiften und fielen ab. Um diele Zeit hatte ße wieder einen Anfall von hef- tigen* J£opf fehmieraen. Sie hatte fich gekämmt, timi g*b diefes als VeranlafTung de» Kopffchmer- zea an. Ihre Kopftracht war fobefch äffen, daf* ich von^den Haaren nichts fehen konnte. Die Befchaffenheit des Kdpffchmerzes \ die dres-mä* lige Verfcnfaffung deil'elben ,_ diie Neiguitg zur Leibesverftoprung, der langfamfe PtiisV die Schfafiofsigkeit, worüber die Patieiitiriimmeil klagte , und endlich- der Umftand ddfs fie einö Pohtia ift, machte bey mir die Idee des1 Weich- felzopfr rege. Ich fragte Re^ oh f»^ 'flih kSnlmeiTmüfseV und 6b ihr Haar nicht Vorwor- ten icyY' ImAnfarige'wrjllre fie mit det .Sprache nidit* heraus, als ich aber nicht ahlieft'ttiüi frä- ßen ttrid Fbrfchdrt in iie' zu' dringen , geifernd be, dafs fie mit diefef, den-Pöhleti allein eigentlrütn- licherf, - Krankheit 'wirklich behaftet / - und daft fie die eigentlich«* Qhelte ihrer KbrjffcKm erzen fey. /Ich lief« ftrtY hittörirf ihren Kopf :zöigen, ixrrd niber z engte, mlrjhjttu*rchr den-Atigerrtdiein Von^def WahVhcit dter Stfchk Sie fügte 'hitrtrrfi dafs der heftige KöpffctmerÄ, der Ihr1,' vor ei- nem Jalire fo lanfcö und' fo fehr1 Wgefiözt hat, eigentlich eine Folge davon war, dqffs* ite fich kurz vurher ihre Zöpfe Üat ibfclmeideri läife«.

und

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und dafs er auch nachlicfa , fo wie dletc wieder zu wachfen anfingen. Da die Frau' von mir ei- gentlich nur Hülfe wider den Auafchlag verlangt hatte , und ich Ten den gebrauchten Mitteln fchon die erwü»fchtefte Wirkung fah, fo be- fchlofa ich t mich von diefer neuen Entdeckung in meinem Kurplan nicht Hören zu lauen, und mit dem Gebrauch der Queckfilberpräparate fortzufahren. Ich verordnete in def Folge» aU die Beilerung ßefcen au bleiben (pjaien# ftatt der Tlumerfchen Pulver Sublimatpillen, auilerdem noch eine Salbe vom rotken Präzipitat, und Co wurde fie binnen acht Wochen bis auf ein paar fehr kleine^ Schörfchen, die ^hartnäckiger wider- ftanden-, wahrfch einliefe aber in der Folge dem bhtxh Gebrauch1 der JMerknriailaxanzen doch weichen werden» völlig wieder hergeftellu Aber auch der Weichfoteopf hat iich wÄhiend liefet Zcif verlohren. ^ Die Hffäve und nunmehr nicht im ^eringften ' verworren , Patientin ift völlig frey von Kopf fchmeraen, ftihl&ft gut , hat alle Tage Stuhl gang, und fogar der Puls Ift nicht mehrlangfam. ;

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ix.

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Beflatigter Nutzen, der Naphtha Vitri bey eingeklemmtem Bruch.

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Ein hieliger Mann: von einigen Und' decyßg J nep. unordentlicher Lebensart und .öfterem M brauch des Branntweine, mich wohl dta* Wei ergeben, welcher fchon lange mit'einem-dopf ten. Leißenbruch behaftet war. .den er fot wenn er vordrang', mit leichter. Mühe svrti brachte, bekam im Febn diefea/Jahvi^ mach pem Excef» .in ;gciftigen:. Getränken und. geh; ter ■iö.rpcj.Uch.eo Anftrengung,; Abends bej Herauffteigen einer Treppe, plötzJöeh einen V". , fall des rechten Bruchs in den Hoden lack n heftigen Schmerzen. Jezt konnte er ihn, v fouft gewöhnlich, nicht zurückbringen. D folgenden Morgen ward ich- gerufen und fji den Bruchfacli [ehr hart, grofs von Uta Tat und aufseiÜ Tchnierzhaft. Ich befahl cineA<h ' laf

-? ; 1*7

*

lafs * kalte Umfchläge und erweichende ifclyft£ re. Nachmittags ward mir gemeldet: die Ader- ia fs habe nicht gefcheheft können» wegen über* mäfeiger Furcht des Kranken davor, welcher noch nie zur Ader gelauert, und bey weiteren! ZunÖthigen in Gefahr von ConVulfionen gewe- fen fey. Er liefs mich tun Schmerzttillende Arzney bitten* Ich verfchrieb : Rec, Aq* ruh* id: $ vj» &*/• aper. Fried* OL oliv* alb* öpt* tut*

gi. Opii put* gr. ij. Syr. ri/5* ü2. $j* M. 5. Alle * Stunden fi Löffel voll« Morgens df auf fand ich die Zufälle noch heynähe die nehmlichen; nur war der Bruch etwa* weicher* überhaupt auch der Kranke ui der Nacht fchmerzenfreyet gewefen , aber beym Ausziehen der Stiefeln, Welche er bis dahin angehakt hatte, hatte (ich wieder alles verfcblimifeeft« Kein Stuhlgang war erfolgt ; vor der bis auf ein Drittel genom- menen Mixtur hatte er nun Ecke!« Er wünlch- te . wegen Heftigkeit der Schmerlen , die ^Ope- ration; weil doch folift, wie er meinte» ihm nichts helfen könne» Jezt nahm ich ein Loth Naphth. Vitriolit und tröpfelte es nach und nach hoch herab auf den Bruchfack , bald hier* bald da hin doch nicht auf einmal hinterein* ' ander, fondern ein gegenwärtiger Wtindantt verluchte mitunter die Repofuion, weil bald nach dem erßen Auftröpfeln fchon der Bruch anfing fich su erweichen und an Schinerzhaftig»

l^ttjjaaj^rUepBR..- jUngefiinxj .itinqriialb ein yiarje^iinde.Iiatte icli„%8, Lojh Napavtb.a r< braucht p und nu;n liefs ich. den- Kranken, Cch ruhig als 'möglich in der gehörigen La^a.lialte fegte, auch dem ^Vundarzt.^iicn mit der Tas weiter nicht abzugeben, (^m, >bey dem fein: guten Äofchein, die .fernere eigen thümlict Wirkung de^MitieladeftO.befler beobachten i können. Auch die fc^an UeberfchUg« vvurdi weggelafle». Wahrend der luIUUa^ion ^os A Vier« hatte der Leidende jsw,ey J-jji}'eI \;'Q|j_pb^g Mixtur gepqrnraeni.ß^aber.gteich^nel^ft eine ■^Vurm, wieder weggebrpcben. ..Den I^ach-iijui; hörieich, der.firuch tey^jt ^ineilafB^weiter. t wM.daan gefchehen^. me^hlicn .kleiner ( gewe

räS^kr^t., _^er ^an^J^g .Ii^yier^ija fjsinc Bett' undj crz^I^roi^ yoji. £rend/:; «tvcii ru< nera VVeeTty'n halbes in «^ein BijUcbCicli h.era und^herjb gearbeitet, und^^i. jyj^ejn .Kno] gegen den^ Bauchring gezögfin, ffcuc ieiloi npeli, aiircli zu können; bieiaiij" Ifab^er nyt l'i ner Hand nachgeholfen, und auf .«tnm&l £c; aliesjinit^ineni Geräj^chin,' denjiauc^.p^rüc: gegangen. Jezt haue er jrclu}ni|zwlcjyni&'l tc feibij Oejpiung ^■liaijt,' n'nd befand, fich, b( we'iijh.em, doch noch ptw as" fchi Herzhaften*, L*. terleib fo.gut, dal's, wer ihn Tage zuvor, nici - gefehen ha"ite. nicUi glauben konnte, ,dals *r i

talclrer Gefahr gtwefeh. vSe ging* es atiTch. Von' TJag^zu Tag fort; die» Sehtnerzten im Leib Und: der Bauchgegead^ harten auf* *bfer<dte EMuft? blieb gering, und ein Trockner Hüften Hellte üch ein * nebft Fieberbtwegungen , und einer , ob- gleich* weichen t Gefchwulß des Magens. Dit Zunge war nicht belegt; ich fchlofs jedoch auf Crudidätenund etwa noch vorhandene Würmer, rerfchrieb demnach: ReC. Rad. tarax* §i. c. coq, in s. q> Aq. comvu p. % hör, fub fin. coct. add. p. fern. cinae 5U» Iol. J". j. s. 3"j« Co tat. §viij; add. Sah Tart\ aeetuHmfmt 5ij* Extr. ab- Jynlh. 3iß. Liqu. an. m. 3j; Extr. liquir. 3ij. M. S. Alle fi Stunden 2 Löffelt voll; worauf er, ohne weiteren Abgang von Würmern, ge- nafs.

. Aus diefer Beobachtung erhellet die beton» dere Wirkf afnkeit der Naphtha , und dafs fiei eine kramp hindernde, wie auch den Motum pe- rißaUicum verftärkendeEigcnfchaft %eige. Ein« * aber, welches anderwärts bey Anwendung die- fes Mittels in ähnlichen Fällen ift bemerkt wor- den, fand ich nicht, fondern gerade das Gegen- theil, nemlich: an Statt der Empfindung von! Kälte erregte es hier die von gröfser Wärme , fo> dafs während der Application der Kranke eini« gemai wiederholte ; wie brennt das ! Ich glau- be'übrigens die Hälfte ' JS/aphtha, nehmlith \

I 2 IToth

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totb. w8r« (tir den" Anfang ß^nug gewef« Wach Vorflufi einiger. Zeit hätte ee, nöthige £«!!• , wiideiMt wejrden können.

Hofr. Otterbain,

. in Bftfing«».

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Ge/cbichte einer hartnäckigen Leibesver- ftopfung und ihrer Heiliingv

Am 5ten Jan. d. J. wurde ich zu einem hiefigea. Leinweber gerufen, welcher feit drey Tagen krank gelegen. Beymehrem ßefutthe Fand icn an dem Patienten einen Mann von ftarker Con- ßitutmn, 34 Jahr alt, der, feiner Ansfage nach» Tön feinen Kinderjahren her nie Kr^nh ge\yefen, vom $ten d. M. ab?r m\l Beklemmung derBruft, Auftreibung und Verftopfung des Leibes* öfitera Foltern und herumziehenden Schtn&zen im Darmkanal, Mangel an Appetit und Schlaf, Ue- belkeit und Neigung zum Brechen, auch zuwei- len wirklichem Brechen , Iq oft er nemlich et« was getrunken« oder lieb zum Elfen gezwun- gen habe*), überfallen worden war. Der Puls

torlug

•) Der gemeine Mann in hießger Gegend läf»t fich durch dt« Mangel «n Appetit und wirklichem ßctel

1 3: keinet»

fenlng, HtterWmß&m&m mifcftacliLci(-«iemUch r türlich, nicht fieberhaft, die Zunge war n wenig belegt , der Urin dünn und hellgelb, ui ging, in gewöhnlicher Menge und ohne Schrm zen ab. Meine erfle Vermuthung war auf i lieh eingeklemmten Bruch gerichtet, allein d Patient vsrßcherte , nie/einen Bruch gehabt ; haben; noch mehr aber fand ich diele Verrn thnug duroh'cin« genau* 'Ünterfüchung Wid( legt. Als die brich eint ich (je Ürfache fein Krankheit nach feinem eignen Dafürbalten g. er mir folgendes an: „Er habe' am 2ten d. - einen Schütten voll Holz aus dem Walde g holt, wqbey. er geriöthfgt, gewefen, fpbwer i heben, und da müf«,er ßch,deuiV7öW verren, haben *), ;welp|ien er i}ch ,*war geßern auc

kwneiwegi Vom "EITen ibTialt'ert , fondern Legt d

•'*■ fchaaikhe VovuvthWl, d*lt, wenn «in Klinker ei

wicht mehr effe, alle HoÄnaog- zun WiedereencCu

: Yei'fchwu«.Un roy j awingt Eqb lUlier Öfter* Spei ff

in den Leib, um feine |Li»nfclieit nickt gefähilii

werden in Uffea. Vor dem Trinken hingegen In

tat (ich jeder auch 'in den liitziglten. Fiebern toi,

" ftltigft Zwty Yorurtheiie','gegen welche ich ftei

- mit ajUta %xitma u kämpfen luhel

' *) V"'gl Hattingen N. Mag. fttf' Aerxte B.' lo. St. :

* 8^179. , wo von einem Bsdn die Bede ift, welche

ein.e, ibeuimiifcuo Fleutcfie ff\/c V.trrenkun* di

Z w ergjtllt erJdiit». "„.,-.„

&5*5

«.

von eine** i*'öiöfei*fcurJTt fehrWchttiftrirV lind' erfahrnen Mai^e wtedef'geHftrigf ha'be eiiiricfnteii latfen;* fadeffen habe •dii*»#%fa;-äffi* a'esWiffcn nicht .yüMg-ÄAtm* ku«Wiv «Mö* #ufck ätn Auffchub noch andre Zufälle hinzugekommen feyn'aififsmivK*' So fehricHii^fch atibll' bemüh- te, ihm dab A^f fchHi-ac^te ' \md l Lkcher^e feine« (riaaben» an <&vi&xlia&dlVetrbnkiitig -zu eir- MäreayrfO'.fcra«i iekf adoh"nidbt"deif inihdeften ' Beyfall. < Ausf femdsc*. WacIifoTfcUfen erfuhr ich endlich ; däfcf de** Batiitoat. am i Neujahrs fa^e «dliie gtlte Portion (gekorkte? KtoiCehe Böhften^ lfänd xiachherdKjachen gegefTen hkbe^un&tetomtiihiL .daraus / fahr fcurfr fflineÄrankheit »her j allein dife - Nafoelverrtehfcuny wamihm 'doch' urigleidh' ^ahi*- f cheinück*ry iMidaWaT aua^ detf wichtigen4 ■Grfftrt* iden, Wcf4^er:fchon:garrbft^üifei|iem Leb«h nö-ta* ne fa üblib Folgten &Dhn*r£'£egaffen, aucb .tfiäi- mal« am folgenden Mtnrgei ^nffch OörThtifig ge- habe CTi habenuVep^eheite.i^ Um des 'Patienten Zutrauen fcu xair nicht walkend zu machen; liefs ich ihn vor^erHAöd auf feiner Ä^ynüng-, in. der Hoffnung , * f den falben ' vielleicht tto4& durch den'Erfolg a«4üb«rfüfir«; ; "" ' T

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fch'lfir die HanpjefeMrg*>''W dafs, Fobalti diefe wieder iefclfc Voü Hatten gebn Avürdt, iA\e ühiig&i^mt tefeht-Töih* feftÄ "• 1 J 4 ver-

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rerfohwinden mufften. In diefer Abficht w fcbrieb icb eine abführende Mixtur, und lie zugleich erweichende Klyfiire von einem Gerfte »Km! mit t|n wenig Sil« und Oel anwenden.

Am 6ten erfuhr ich bey meinem Befuch (Ufa der Patient jedesmal Towohl die genomm ne Arzney, al« auch »11m GenoQiene, auflerde aber weder Schleim noch foaft etwas Fremdan gea, fogleich wieder ausgebrochen habe, ur <ta(a die Klyßire unmittelbar nach dem Einfpi tzen fmohtlofs 2utüekgeCcfco(Ten waren. I) Bekienunung der firuft hatte lieh nach jede Erbrechen auf ein« Zeitlang- etwas gerniudei der Unterleib eher war um ein merkliche« ha t*T üud gefpannter geworden, Schmerzen fa 4en neb nur periotüfch ein , und sogen dar im ganzen Unterleibe bin und her, Bio Nacl Über h«te er etwa* Hitze gehabt Und gar nid ffh.lafenk.aa.nen; all« übrige Umßäude. verhit ten fich noch wie geftern. Waren diele Zufäl nicht feboa Zeichen de« wahren anfangende Ileus V -*. Um die Mageunervea zu beruhige und Co das öftere Erbrechen zu verhüten, ga ich die Ipekakuanha in kleinen Gaben m Wemfteinrahm und Zucker, und verordnete i Rücklicht derParmaualeerung Klyftire ans ein« Abkochung von Rad, faleriart. fylv. und, Flo , ghamovHi,, mit ei« wenig Seif« reizend g< machi

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macht, und zugleich" krampflindernd«; warme Bähungen über den Unterleib. Des Abends fancjl ich «töe Umftände noch um nichts verbef- - fert, > a aller dafs das Erbrechen feltener und nicht fögleich nach dem Genufa des Getränks und der Arzney eingetreten war; da hingegen auch diefe Klyftire, wieder , ohne we<jler Unrath

4

noch Blähungen fortzufchaffen, zurückgefloiTen -waren, Hitze oder fonftige Fieberzufäjle he- merkte ich nicht« änderte auoh daher für diefeä Abend nichts weiter ab, als dafs ich zu den RlylUren mit* Oel abgeriebene Aja foetida. mi- lchen lief«, und deren vor der Schlafzeit noch «wejr au nehmen rieth« (

»

Den 7ten des Morgens traf ich den armen Kranken etwas ruhiger » aber im Ganzen noch nicht wirklich beßer an« Man erzählte mir: das erftere Klyftir von der Aja foetida fejr ge- ftern Abend gleich zurückgeblieben, habe aber ein entfetzliches Poltern im Leibe mit ßärherer Auftreibung deiTelben und Beängftigung verur- lacht, fo dafs man^mit jedem Augenblick ge- hofft habe» e$ werde nun alles lots gehen \ da aber binnen einer Stunde noch nichts erfolgt wäre, fo habe der noch an wefende Wundarzt das zweyte hinterhergefchickt, nun aber habe* erfleh fögleich erbrechen müfsen, wobey ihm

fam der eckettufte Geruch und Gctehuwck k«i-

15 W*

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nen Zweifel übrig geladen, " dafs er die g: Portion des erfterenKlyftirs von (Ich gegeben 6 ungleich fey auch das zweyte Ktyftir von ui ^wieder abgegangen, ohna die windelte Au; riing zu bewirken, Uebrigens habe er fich n; her infofern einieermafen erleichtert befnm dafs er ein paar Stunden ruhig gefchlafen i .nach äern Erwachen gegen Morgen einige ] hungen abgelafien habe, -welche bisher, ich vergefien habe zu bemerken, blo» oberwi .durch Rülpfcn abging«» und fich durch ilr Tpeciftken Geruch deutlich zu erkennen gab So, unangenehm mir daa Ausbrechen des K ftirs von der einen Seite auch war, fo beruh te mich folches doch von einer andern wied indem ich dadurch überzeugt wurde, dafs he undurchdringliches örtliches Hindemifs an gend einer Stelle im Darmkanal ftatr findi konnte. Ich Hefa nun, um die blä hurig tri tende Eigenichaft diefer Klyßire noch bu erb hen, folchen etwas Cha nullen öl ««fetzen, ue empfaÜl deren öftere Anwendung; zum inne liehen Gebrauch aber verfchrieh ich ein in de glelohen Fällen, fogar wo ein eingeklemmt« Bruch die Urfache der, allen andern- Mitteln w derltehenden , Leibeaverftopfung mit Erbreche ift, von Hm. Hofr. fogle r *) zu -Weilburg, um oacl

'yPharmqea ftlecta etc. t£i, 3, Wtthir 17»!. ptg 37- f«4- ;: '

137

nach duofem von }im. HofV. JPiderit *) zu Kaf- fei gerühuttea, Medicaruent, rremlich JlcohoJ,. fort, perhv. ofnit Cr^jlalL Tartari.9 , deilen vor- treffliche Wirkfamkeit auch ich fchon mehrmals durch die Erfahrung beiiaügt gefunden habe. Allejn in> gegenwärsigen !■##,, lief« mich auch <üe£ea Mittel im, StlcU, tlenri'gij ich gleich, fonjl nur etw* 3—4 Gaben nöthig gehabt, ura> aucji die bartnäckiglle Verltopfung zu heben, fo ver- niogten jezt/ 12 Gaben nicht einmal einen Trieb zum Stuhlgang oder auch, nur fonft eine Ver- änderung zu bewirken. Am Abend hatte mein gelehrter Freund, der Hr. D. Döring \ox\ Kaf- Jfei, welpher gerade, hier au weilend war, die Ge- fälligkeit, die fen armen Kranken mit mir zu be[uchen, den wir noch in dem nämlichen trau- rigen Zuft^de antrafen f agiler daCs heute das Erbrechen einig^rmalleu nacligciüil'eu, auch die Klyitire zurückgeblieben waren. Nach reifli- cher Ueberleguug kameij wu;,darinii .üb er ein* den Patienten*, im Fall er bis zuu^ folgenden Morgen «auf den Gebrauch der China mit. Wejn- fteiurahrn noch keine Oeifnung bekommen wür- fle, krarnpfiUUende Mittel abwechfelnd mit ab- führenden nehmen zu lauen. Da ich denXelben

. ••«■ . »;■«•••* tili » ..«»

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Axo,

*) Ptektifch* Janukit. vom Müti&tlaiaixkk zu: K*ff*b

fi^ 3- S.325. i7V»r

\

Am gten noch nicht beffler fand , o gleich die Nacht über ruhigen, wiewohl zu len unterbrochenen , Schlaf gehabt hatte, ; gegen Morgen wieder einige Blähungen mil leichtertvng abgegangen waren; to veiTcb ich ihm eine abführende Mixtur und asrjgl Qu Z)07ierfche Pftlver, abwechfelnd eine Sm lim die andre bald von diefer bald von ji Arzner eineDofis zu nehmen, da herein krau linderndes Liniment ans Ungt. ditkvae-, Hynscyam. und Land, liquid. Syd.t über ganzen Unterleib einzureiben, und lief* den Klyftiren und warmen Bähungen anhafo fortfahren. Ea veränderte lieh nun nici auifer .

Am roten, wo der Patient über Hitze n Unruhe in der verflofl'erien Nacht Klagte, au feit dem gelingen Abend einen fixen Schm< in der rechten Seite der Unterbauch gegen d v fpnrte, und einen vollen und Harken Pul« hat fo dafnich, um eineretwanigenEntzündungvf «nbehgeri, eine AdeTlafa aufteilen Hefa, wora diefe Zufälle auch bald verfchwanden. Da» I brechen trat nun gewöhnlich des Abend» ei und der Kranke fchiief dann nach diefer Au leerang jedesmal erträglich. Mehrmals ging* nach den Klyftiren, wo?.u ich mitunter auch «i weilen: einen Talaackaabfud gebraucht», Bl , / , - hui

an gen und wenige verhärtete Exef einen t* abß lein, diefe Ausleerungen waren nicht hinrei- ßend, denn es erfolgte zwar wohl einige JUn- erung, aber keine eigentliche Befferung dar- izf. Eine bittere, blähongtreibende Mixtur» welche der Kranke in diefen Tagen nahm» Jei- :ete eben fo wenig Hülfe* Die Umftände blie- en eine Zeit wie die andre, und ich mufste dich blos damit beruhigen, dafs fich folche Icht gar zu fehr verfchlimmertem N

Es fiel mir nun ein, was Nicolai *) von lern ausnehmenden: Nutzen der Weine fsigkiy- , lire in Verftopfung des Leibes gefagt hatte, und aey Durchlefung diefes Anffatzea fand ich, dafs': ler von S. 16; an erzählte Fall in mancher Rück- Seht viel Aehnlichkeit mit meinem gegenwärti- gen habe, und dies bewogmieh am taten, der* gleichen aus gleichen Theilen Harken Weinefeig und W*ffer bereitete Klyftire zu verordnen , da- bey aber, um miph von ihrer Wirkfamkeit de» fto lieberer überzeugen zu können , alle innerli- che Mittel beyfeite zu fetzen. Jndeßen wurden doch, ohne den fo fehr gehofften Endzweck zu erreichen, bis zum i4ten nach und nach- zehn folche Klyftire angewendet* Länger damit fort*

* . 1 ' Ätt-

F) in T. Sammlung 99tt B$öbächtur7g*n «. /. p, Jsn*

1784* * " »

,£(,

«ri'fatorcii, 'iü'&e nicht die mlndeß* Hoffm gewährtet, -widerriethrnür 'dle'4afi^e Dauer Krankheit and die elende Lage des armen IM ites; welche eine rehnellere Hülfe heifchte. lige Beriifsge['ehäflB,»wang«ii raicW dieren ' zu v «reifen t .ohne den in :eineor äbgelege Thell der Stadt wohnenden Kranken' erifc b< chen £a |;önnan-, weshalb ick dein Wimda: welcher dis.lVlyßirebefor'gt Hatte, nachdem i zuvor die Frau -des: Patienten die- Nachricht bracht, dafä noch alles beym alten fey a tiog-, deaifüben isntei .g— $4> Kiy&iib nrit paar Gran Brechwchiftein verfez t , zu geb I«3-um war ich gegen Abeiid nach Haufe- gelsc menl) als mir dach Jcbön diefer Whndarst < angenehme ;Ei)tfcliia£r überbrachte:" i uufer 1 iMHtfey völlig. hzrzc.fhiUt ' : -wiat^iai ioh'.mich i vor^iigüeh mir...tteiB±tlbcn h'i.itsügab.'mn.: mi

g planer

daviou-cu. überzeugen.

.. Unmittelbar auf das erÜe'Klyftii ttiSUef 1 haWcidrtRratikei wieitruiir erzühiie, ,«n iL lios Potiurn ondto.fürchtrrl.cl.'c» Hciilon im U lorUjibc,beltomnien,..aIs obübm alle-iHifcgidwui z«rfcbmtteh Wücden;. die*- 'hau er ßCfcMmdii nachcinec halben. Stuinl« darjqiti^gacddigb« <k riaa rujehiithe jOjcÜ'nnngnuiui- Abgang! v«m Bl htmgen erfolgt war, welches nachher bint» einer Stunde noch viermal geCchebeu, wrtji denn auch, wirklich cjnu. betr i^'uijche Wiisi; ilcr aufs Netijahr geuofseuen Weilchen Bahne:

flrr»-

gähzrint grunern Schimmel überzogen /aus leert worden. Der Leih war nun ganz fchlaff' und \yeich, wie er feyn iriufste, und überhaupt* alles, bis auf eine gewifse Schwäche, wieder iii gehöriger Ordnung.

Nicht blos die- fchnelle, fbndern haupt- fachlich die heroifche Wirh'ungsart diefes Iily-" ftiers'j und zwar nach Äem fruchtlofen Ge- brauch fo vieler andrer, fonft gewifs nicht min- der Wirkfanierj Mittel war fnir auffallend, und daher war meine' erfte Frarre an den tVuiul- arzt: wie viel Brechweinffccin er zu dem Klyftir genommen habe? Seine Antwort:* 'er 'habe*' nicht mehr als 8 Gran in einer hinlänglichen Menge PVeinepig rttiß. Wafi'r, welche vorher' fchon zvtm Klyflir beftimrnt gewefen , aiifgelüft, ' und folches auf einmal Cingclprizt lieft mir keineh Zweifel' übrig, dä*f£ diefe unerwartet fchnelle Wirkung lediglich dem aus Ignoranz herrührenden tollkühnen Verfahren des Wund- arztes zuzufdtreiben ley, waches ich ihm mit einer* genauen Erklärung alic$< davon zu be- fürchtenden gefahrlichen Folgen für die Zukunft ernftlich widerrieth*

Der Mann nahm nun noph am folgendes Tage ein gelindem AtrführTmgsmittel , und fo fehr ich ihm darnach den Gebrauch bitterer» die Verdauungs Werkzeuge üarkender, Arzneyen anrieth, fo liefs €* fieli doch dazu, weil ex Bun «auf die Thäügheit feiner guten Natur

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- Mi -

rechnete, fahl echter dinga. nicht bereden; j doch verfpr.ich er mir, meinen Rauh, eweckmäfsige Diät eu beobachten, getrennt

"*n befolgen.

Jezt, da ich dies fchreihe (ohngeflht Wochen nachher), geuiefst er auch wieder uer vollkommenen Gcfündhek, die Feit Jen Epoche nicht durch deu gering&en Anftofs i

rterbrochen worden.

Da es leicht möglich wäre» dafa m^r mand den Vorwurf machte , warum ick kr.\ warme Hader bey diefeut Kranken angewem hatte? fo mufs ich noch erwähnen, dafs i gleich in den erden Tagen von die fem b.ulfr eben Mitlei Gebrauch tu machen dachte, aJli blos durch die abfolute Unmöglichkeit, « daxu fchickliches Fals oder YVauue in das ar felige Siiibchen su bringen, daran verbind« wurde.

D. Elias, Landpbyfikui iu Sjungenberg ii

»45 ;

*

Unerwarteter Ausgang einer coroplicirttn

Skrofelkrankheit , nebft Bemerkungen

über Würmer und Wurmmittel,

von

t 4

D. Anton Geijchlö gert praktifchem Anti in Wieif»

Non niß eximiarutn obfervationum pracßdie inßructa mens fagax potijjimäm curandi mclhodum ajftquitur* ,

JBAOLiri. .

-~***MM^MMk*i

Im Monat April 1797 wurde mir ein Mädchen von eilf Jahren äut Behandlung anvertraut. Blattern und Mafern hatte es fchon über* fhtnden.

* Die Mutter der Patientin erzählte mir, daf» ihr Kind fchon feit dem ^vierten Jahre feinet Dafeyna an den fogetiannten D rufen leide: fie hatte daher fchon verfchiedene Aerzte und Wundärzte au Rathe gezogen, wäre aber nach vielen und fruphüoa verfuchten Mittein jeder- i. Stück. R . *€it

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»cM von dieCen Herren mit " dein ihr SuX traurigen Machtfprucb abgewiefen worden, < Ihr Mädchen inkurabel fey. Die gewöl che aber geWifa fehr fchandliche Ausflucht ger ierztc! Ja einer der Wundärzte h »och obendrein ich begreife nicht ans > ehern Grunde mit einem mehr* all bippo tifchen Geilte behaupten wollen,, dafs i Tochter cinlt der Skrofel wegen in eine Rafe verfallen werde, die ihr gewiTs das f. eben ßen dürft«. \

"IJtber alle diele med Lein i Ich en Schwan reyen hinaus, fuchtc ich vielmehr die hö( betrübte Mutter zu trotten, und verfprach i allen möglichen Fleifs zur HerßeUimg ih Kindes anzuwenden, Bey der genaueren 1 terfuchung diefoa bedaurenawerthen Madcht war fein Krankheitszuüand folgender:

Eine bewunderungswürdige, und gleit fam widernatürlich bcfchlennigte Seelenkra frühzeitiger Verwand, und ein auffcrordenilici Genie zu verfchiedenen Handarbeiten.

Das Angefleht der Kranken war bleich, 1 cbectifch und aufgedunfen mit blauen Ring um die Augen , die Pupillen erweitert : Jte h. te eine dicke, beftändig heifse, trockene, f borftene Oberlippe, ein fehwammichtae, bh rothea, leicht und oft blutendes Zahnfleifc) die meißen Zähne mürbe, locker, und vo trocknen Brande angegriffen : überdisfa gar

i4»

ntn Gernch, b'eßlndijres Nafenjncken*' brütete öfters tue der Nafe* find war mancher chroni- fchen Ophthalmia üÄtti'Wiyrfen.

Am Hälfe und am Kinn drey grfttse $kro* feUmoten, <leren fodef die Gröfae eines mäfsigen Hühnerey es hatte. ...... .*

Auf der Bruft, an den Extremitäten, xund auch am ganzen Unterleibs waren kleine/ blaue, rot he, braune, bleifarbige, den Petechien nicht uu ähnliche Flecken» fo, dafs der ga'nzd Körper einem fchön gefleckten Marmor glich» An der rechten Hand und befänden am liiikeii Faf8 entdeckte man bleyftrbige Striemen und Streifen (Fibices). Nach Erzählung de* Mutter wärtfn dlefe Flecken fchon öfters lind meiften* zur Zeit des Vollmonds aium Vorfchein gekom- men, auf genommene Abführungsmittel aber wieder veiifchwunden: eine Erfcheinung. die ich mir, Wenn ich die gegenwärtigen Umftände genau bey mir überlegte, für-jezt noch nicht genug erklären , und in4 deren mrklkhkeit ich noch kein fo grofses Zutrauen* letzen konnte. "

Am ganzen Körper und beforideri an den Extremitäten zeigten fich die deutlichtten Merk-

«

male einer fchon weit gekommenen Auszehrung begleitet von' einem fchleichenden Fieber, das gegen Abend immer -ftärker würde, dnd die ganze .Nacht mit mifsfger H tze, vorübergehen« dem Fröfteln und gröfser Trocienhsit dt$ Mundes

Ea mit

mitDurft befia'ndig anhielt', und gegen Mor; unter ; geliy^ea, 'Schweiften ralt" .ein« MiJTei deutlichen KraftlpftgTseU nachlief^. ■' ■■."•

. Im -p.inien war dii; Kranke äufserft < kräftet, .niedergefebiagen t fa!t immer bey üb Laune, weinte über jede Kleinigkeit , hegte gröfste Abneigung geg^n, alle ihrem, Alter an meffene Jugendliche Vergnügungen;.- .-litt c ganzen Tag über abwechfelRd an Froftuttd Hit und. hatte, gar keine Efsli(ft.

Welcher- Arzt ., -wäre cr^auch übrigens nc fo blödsinnig gewefen;, würde nun bey folct Umftanden nicht den ■ScUliifc gefafet hab daT« die J.n der ganzen Conliitution der Kr Ken herrfehende rkrofutöfq Bu Ich alten he it faro allen ihren Symptomen d$ü,höehtte. Stufe en chet hVabe, welches _ :daa Xchlcicb.sjide Fieb die f korbiitart igen. Z-ufälje.,., die pfreieu BLuti gen , die; grofse Abnahme dea^pürpera in. fein< ganzen Umfange hinlänglich ku be weifen feb nen? - \yeit entfernt al[o, wider die erfte I fache, dierea traurigen Ziirurides, ich meyi wider daa Skrofelgift zu ftreiten, fliehte i vielmehr. den bereits erzeugten Folgen Einli ZU thun, dem tchleichendeji Fieber und < grofaen Ausartung der Safte entgegen zu peiten, ,-, ..,-.; .'; -

fch nahm daher gleich meine Zuflui zur China im Ablud, ,mjit bitteren und ob Jteiz vyirlicB.den Arainejen verbunden, welcl

wichtige Mirrei mir fnr das gegf nwÄTtig** Sfa*- dium der' ftrartkbeu am pai/enditen ruifeyii fchien. Inzwifchen liefs ich ihr das JÜecoclufn Maltki* "mit Spirii. Purioli un&Syr. Papav*. Rkoeädas täglich' zu i-^-s auch 3 Seitl (Pfund) trinken. : In die Drfifenknoien befahl ich' tag* lieh einigemal das Lihimeittuvi volar <i*'Catnpho* ratimi einzureiben > iiaün mit einem Emplaßr. MercuriaL au bedecken und den Mund öfters mit einer Mifchtuig aus •/,/. Salviae und- der Tinctuta guunhi Kino anszuwafchen« Da die China in der Folge den Lfeib verüopfte, feste ich ihr die Tinclura JUiai aquofa in dein Maafse bef,. dafs eine tägliche LeibesölTuung erfolgte. UebrigesiÄ empfahl ich- eine leicht verdauliche DiäT, di* mogiiehfie Aufheiterung des Geldes, Bewegung in freyer Luft,-ft> viel es die gegen- wärtige Jahreszeit erlaubte, die grö face Reinlich- keit, oftmaliges Wöchfeln der Wäfche» und liefs das zwar geräumige, aber fehr feuchte Wohnzimmer , worin die ganze Familie zisfam1- mengedrängt und eingekerkert Schlief» den Tag über mit dorn Dampfe vom angezündeten Wach-! holder Öfters . reinigen * Fenfter und ' Thdiren öff> neu, und crtn&hme ernftlich, das in diefem Haufe* fc»x>fc.gewQluiliche-.:Auf hangen der Putz- wafche'aus dem Sehlafgsfmach rauf immer au entfernen. * 1 ..... .. .<• -

, Alte* cY*»*de auf »da» .pürikfelichft* beobach- tet, und d*e yierwößhemiitibieBortietzuug diefer

Kj ^ Be-

'»48 -

Behandlung änderte die Krnnklieit fo weit, i!i fckoo in den erften acht Tagen die Flecken £i allmyhJig am ganzen Leibe verloren, die E lud wieder rege wurde, das fchjeichenile Fiel - Ach merklich verminderte und nach und n* gärwlieJi (ich verlor, nnd anch die Kräfte der Kn ken zu meiner und der Eltern grobtcn Freu zurückkehrten. Das Zahnfleifeh nnd die N bluteten nun weit (eltneT, die Skrofeln wurJ um vieles kleiner, waren weicher anxnfiilil- und ich hoffte, bey fo günftigeri Umftänden, durch paffende Mittel noch gänzlich aus/.urott wozu mir. die bereits angehend« Frühling« die beße Gelegenheit in die Hände bot- 1 vernarbte daher den Gebranch der .China , » Uefs hier bey meine kleine Patientin jeden M gen den friTch. ausgepreisten Saft aus ISerb.A tos. Chatrtfol. nnd Xtefcabanga zu zwey Um mit einer magern Fleifchfarühe nehmen: mnfste auch , fo weit es die Witterung crlaul den gröfsten Theil des Tages in frever Luft bringen , auf den grünen Raten und unter i Räumen des an. die Wohnung zn'nacbft ftoTi den, febr angenehmen. Liifrganew« active ! vreguhg machen, anfalle Art fieh mit den ü' gen Gefchwiftern unterhalten, und to vra den ganzen Co viemiioh fciiönen Monat May > allem öeifsig fortgefahren.

Auf diele Art blnhete -dlefe bereits verw.

te Kote wieder fieatbaf -me£. ■■• Sie eifeielt"

l ,\ .bei

bcften Appetit, einen ruhigen Schlaf; die drif- te des Körpers wuchfen mit jedem Augenblick: I\e gewann an Fleifch und gefunder Farbe, ar- beitete mit gröftter Luft und Munterkeit: did 33 rufen fchmolzen zum Erftaunen bis auf einige kleine und unbeträchtliche Erhabenheiten weg: der Puls wpr völlig fieberfrey, und alles zeig* te, dafs fich dies liebenswürdige Mädchen mit Riefenfchrittcn einer vollkommenen Genefung nähere. Ich liefs mit den bisher angewandten in- und äußerlichen Mitteln noch fleifsig fort- fahren, verband jezt die China noch mit exciti* renden Mitteln , und fo hoffte ich nach und nach die Skrofelanlage im Ganzen auszurotten* Wem hätte nun bey fo günftigen Umßftn- den ein fo unerwarteter Ausgang diefer Kranke lieit nur im Traume ahnden fallen» den ich nun "befenreiben werde? * -

Bis in die Mitte des Junius befand ßch da« Mädchen immer im beften Wohlfcyn. Allein zur Zeit des Vollmonds brachen auf einmal, oh- 110 fonderbare Urf^che und ohne die mindefie Veränderung des übrigen Gefundheitszüftandes, die oben befehriebenen Flecken über den gan* zen Körper wieder aus. Da diefes' unverhoffte Phänomen nun das» worauf mich die Mutter gleich im Anfang der Kur aufmerkfam zu ma- chen fuchte, außer allen Zweifel zu fetzen und mir zu beweifen fehlen , dafs ich mich in der Diagnofis , wohl nicht des Hftuptumftandes, K 4 dock

4

>5o

doch des Auafchlags, den ich anfänglich i

fchon bekannten. Gründen für einen fcorbuta gen Zufall hielt, ohne Schaden für die Kr*i geint hatte; fo eutlbnd in mir der Gedauk ob nicht -etwa diefer neue Umflaud von eh Oekonomie lebender Gel'chöpfe im Unttrlei feinen Urfprung hätte, indem die Comp li call der Skrofelkrankbeit mit Würmern, «ine n" feltue Erfcheiming ift, und Hautausschlag): n ff^urmreiz und fP'urwß.off fchnn langlt die - fahrung betätiget bat *) Ja mein Verdn wuchs um fo mehr, indem diele neuen, wi liehe Periode haltende Flecken nach einem fchuUigen Abtuhningsmiuel iu kurzer Zeit t ganzlich wieder verloren und da» Mädel bald hernach über ein Kneipen um die Nabel gend und über beträchtlich* Schmerzen Unterleibe klagte, worauf ein mit vielem B vermifchter Stuhlgang. folgte, welcher Umfti in einer Zeit von vierzehn Tagen, abermal l zetf

•5 *o beobachtete 'Doniifano 'flb*r den Friefel im ■Kvnlefifchan S II5-) f«ft bry allen Ktuben, wi 'VVurmfieber bitten, voraftglicb im Kommer, F cbien, wölie; aber alles fo gelind ablief, dafs et deiglckhen Rinder, die vom Kopte bii au l'ü f.en mit diefon Flecken bedeckt waren , auf Gifte heiumLiiffln , und ohne fonderliche M wieder geiiefen fah. S, ench Kort um GW

' tariut d* vitia ftrofmltsjotit:. TW, *. I**. Len>(

. 151

zeigte. . Ueberdiefs war der Urin immfer milch- .veiCs? trüb, und fezte einen weifslichten Bo- rlenfatz ab: die Kranke hatte auch noch immer ei n (tiges Nafen jucken und erweiterte Augenfter- ne ,- freylich Dinge ,. die ich vorhin nicht fo be- fonders achtete, da man folche Symptome auch bey Krankheiten, wo keine Würmer find nnd überhaupt bey Skrefelkranken zvk beobachten püegt,

Es war nun bey mir feit befchlofsen, dem Kinde Wurmmittel zu verordnen, für welche roir auch jezt der hefte Zeitpunkt zu feyn fchien, indem üe in jenem Stadium der Krankheit, wo ich das Mädchen zur Behandlung übernahm, und welphea üch der, Coiliquation fchon fo fehr näherte, gewifa nicht pailend g^wefen feyn 'würden, wenn ich auch wirklich damals fchon Würmer geahndet hätte. Die kleine Patientin -wollte aber aufler ihrem Eichelkaffee , den ich iie j&ur Nachkur- trinken liefe, aus zu grofsem Abfcheu vor allen Arzneyen durchaus nicht* mehr einnehmen. Daher bat mich die Mutter, nm Ähre Tochter nicht wieder aus ihrer guten Laune zu bringen, noch einige Zeit auszufe- tzen. Aber ich hatte Ur fache, meine zu grofse Nachgiebigkeit in der Folge recht fehr zu be- reuen. . Denn am 15 Julius, wurde ich eilend» gerufen. Daa Mädchen . hatte fchon . ein. paar Tage her Mangel an Efaluft, ftopffefamerzen, Abgefchlagenheit der Glieder und Schmerzen

K 5 i*

-f »5* in den. Beinen, wobey de auch öfters, bei derfl aberdesMorgens, unter grofserAnttrerigi einen zähen, gefchmackloTen Schleim äuabra Ich fand den Puls mir etwas fieberhaft, < Urin, wie bisher, molbenartig, trübe und Zunge mit einer wcifslicbt- fchleim igten Krt bedeckt. Da fleh die Kranke die ganze Zeit 1 fo wohl befand und -nach Ansfage der EIt< eine wahre Frefsbegierde halle; fo glaubte i< gegenwärtige und dem Anfehen nach un! deutende Unpäfslichkeit nicht ohne Grund vi einer wahrscheinlichen Ueberladung des Magc und einer Un Verdaulichkeit herleiten zu könne Ich liefe ihr daher eine Mifchtmg von gelii auflötenden und ausleerenden Mitteln Teichei laue Fufsbäder, einen kühlen Umfchlag- ai Eisig und Waffer über die Stirn, täglich zwe erweichende Klvftire und bey annehmende Kopfschmerzen auch Senfteige an die Wade «ppliciren. Mit die/en Mitteln wurde- einig Tage fortgefahren, wobey täglich 3— 4. Stuhl gange mit vielem Schleime erfolgten.

Obfchon lieh das Mädchen aber wahrem; diefer Zeit in den Morgenßunden etwas erleich- tert fand und außer Bette feyn kennte, auch nun völlig fieberfrey zu feyn fehlen : fo kehrten doch allemal gegen 3—4 Uhr Nachmittags die graufamen Stimkopffchmerzen und das Erbre- chen mit grüfterer Heftigkeit wieder zurück. Den löten ward aber gegen Abend das Uehel weit

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veit bedenklicher und nahm eine fürchterliche jeftalt an. Jezt erreichten die Kopffchmerzen lie höchfte Stufe: das Würgen und Erbrechen kamen in öfteren und kürzeren Zwifchenräu» men : «Jas arme Kind fand nirgends eine Ruhe und "klagte über eine merkliche Zufchlifefsung des Halfen, fchmerzhaftes Kneipen und Stechen im Ünterieibe, wurde endlich ohnmächtig» fprang öfters aus dem Bette , winfelte unauf- hörlich, knirfchte mit den Zähnen, ward finn- los, rafend* und völlig fprachlos: fiel in Convulfioneny , wobey befonders das Geficht wunderbar verzogen wurde, zu welchen fich auch noch ein Kinnbackenkrampf gefeilte, der bisweilen etwas nachliefs, aber öfters wieder* kam. Bey allen diefen war der Puls nicht im geringften fieberhaft, fondern äufserft langfam und krampfhaft zufammengezogen.

Jczt warfen mir die über gegenwärtige^ Auftritt nicht wenig betroffenen Eltern d/e fo richtig aber gewifs nur zufällig eingetrof- fene Wciffagung des oben gedachten Wundarz- tes alle Augenblicke vor und priefeh den grof- fen Prophetengeift diefes hochft weifen Manne* himmelhoch« ...

Ich geftehe hte* ganz offenherzig, dafs ich anfänglich nicht wufste, was ich aus dem ge- genwärtigen Umftand machen follte. ' Denn außerdem , dafs die Eltern ihre Tochter heutige» mal ibit fich in das warnte Donaubad nahmen*

M4

lind-fie" dje .ganze Zeit hei, eine nner&ürli JLfslun halte, war .gar Keine andere gelcgenh liehe Urfache aufzufinden. Ca mich aber wohl dis vorhergegangene, als auch gcgeim tige Zufälle allerdings auf Wünhqr, au [cjilief berechtigten, ich aber her einem fo gereiz Znftande von den eigentlichen, und noch m< reizenden Wurmmitteln einen weit gröfsei Aufruhr befürchtete; - f o fafste ich dun E fchhifs, blos eine einfache ölichte ff^urmem jipn mit arabischen Gummi fchleiin und ci gen Grantw ffyo.tcyarmtsepctract. zu reichen, o- nete zugleich Klylüre-aus Milch, Gel und 7 cltvr an, und befahl 'auch, beltändig warme Ui (obläge »us Wermuth, Kamillen, Tanacetoi mit Milch gekochr, auf tlen Unterleib überz Ich lagen. ^Hierdurch hoilte ich wenigltcns dt grrifaten Sturm zu dämpfen und Zeit eu g winnen, a'ndcre Maafsregelnzu ergreifen:

Allein ftatt meine Vorrchriften genau «u e füllen ,. Uels man ohne mein Willen einen i der Nachbarfchaft wohnenden Wundarzt rufei der -dies Mädchen auch fchon ehedem , als ma mich zu fiathe zog, lang, aber leider! «ngi achtet feines damaligen übergrofsen Prahlen mit «ugen Schein lieber Verfchlimraerung de Krankheit an den Drillen behandelte. Diele MenCch, der nun vielleicht die bell«. Gelegenheit fa«d,,mei^Aguienr4MBBn*ufchraaleiM,.diklirü ! vi f«T«

1 ^*. *55 mmm

feyerKrfi: der gegenwärtig*» Umframl rühre bloi daher, weil die Skro-fcrmateTie durch ineine vorige Behandlung wäre zurückgetrieben wor- den, die ßeh min auf den Kopf, die Luftröhre, ieri Magert .und Gott wetfs wohm noch vor- fetzet hätte: welcher dreuften Behauptung «He fo leichtgläubigen Eltern jezt -um defto 'mehr beipflichteten, da ihnen die fo weife Prophe- zeyhung des' andern- Wundarztes norh im* fri- fchen' Angedenken- war, *und fich's daher zur gröfsten Pflicht machten, voll des Zutrauens, den gegenwärtigen Wundermann um feinen Beyftand anzuflehen. Diefcr legte daher ganz eigenmächtig fein Veficaiis um den ganzen Hals, um die vermeintliche Skrofel marerie herauszu- locken i verfehrieb ein ziemlich ßarkes Abfüh- rungamittel, nnd'liefs Klyftire mit Salz einfpri- tzen; - I>le Folge davon war, flafs das arrnä und ohnehin fo martervolle Kind die ganze Nacht hindurch in tue gröfste- Unruhe verfezt wurde, und alle Symptome -an Heftigkeit* zu- nahmen. Auch bewirkte die grofse Doßs des Abführunglmittels nicht einen "einzigen Stuhl- gang, und dife Cohyulfionerr Riegen auf da«

höchBs. ' k "''

Man kann fich leicht vorftellen, wie mir. zu Muthe war, als* ich am folgenden Morgen (so Jul.) das kühne Benehmen des Wundarztes und die grofse Verfchlimmerting der Krankheit erblickte« Ich nahm daher detto bereitwilliger

eine

r- *56 -

■Ja« von den Eltern vorgefchlagene - Ccmfu tion mit einem älteren Arzte an, der mit n ner fowohl durch die vier Monate eingefehi* Ben, als auch im gegenwärtigen Falle angeo neten Hgilact nicht nur allein völlig einverft- den war und die kühne Behandlung des.Wm arztes ganz mifsbilligte; fsn dexa, auch bey c Eltern den äufaerft irrigen Wähn , de« ihn die heyden Wundärzte in d^ntiopf gefetzet h. teu, aus allen Kräften und durch die tritt Qen Grunde zu verbannen fachte. Allein v< gehens! Es wurde noch am nemlichen Vorm tag ein zweyte« Conulium uiedicum veranil tet, zu welchem zwey der berühm teften Aerz Wiens geladen wurden. Diefe beydflh Herre ob iie i'chon meine Heilart im Ganzen^ billigte leinenen doch, fo grofse Achtung ich fonft g gen ihre Kenutnifsc buge, den gegenwärtig! Zuftand der Krankheit nicht fo ganz genau, ur nur von der Oberfläche zu betrachten, ahndete eine, wirkliche Mataftafe, die fie.afcer, nicht I ganz genau zu beQimmen wüfsten, ob he rhei matiCclier oder ffcrofulöfer Natur wäre, ofan einige Ilückücht auf die merklich -her.vorftechei: den Wurmzeichen nehmen zu wollen, auf di ich lie in der Anamneßs doch aufmerkfam zi machen lachte. Auch fanden lie den Fula, wi< ich, ohne allen Fieber. Es wurde daher fol gender. Heilplan feftgefezt: Eec.. Jq. MeiiJJ JimpL Unc. vj. Catapäor. Mojch. optitn. aa. gr. ry 3jr.

157 ,

Syr. Flor. ChamoviilL Unc. f, M. $.• viermal des Tages Efclöffel voll au nehmen» und zwifchendurch : Reo. Aq. com* Unc, vj« Terra* foL Turtari Unc. ß. SpUir. Minderen ^ Syrttp. Hermes» aa. Dr. vj. Mr S. Alle 9 Stunden 9 Kfs- löftei voll* Hierbey noch fcwcy erreichende Klyftire des Tages ; das ßlafenptiaücr foule im Zug erhalten werden.

Hierauf wurde es eher Tchlimmer, als bef* fer. Die ConvuIßoTten Verdoppelten ihre Anfäl- le, die Sinnloßgkeit und die Stnmmheü blie* ben , und es wurde auch durch den Stuhlgang gar nichts ausgeleeret ; die Stelle des Blafenptla- ftera eiterte gewaltig. Deffeu ungeachtet woll- ten doch die Eltern von einer neuen Verände- rung der Arzneyen durchaus nichts wilfen, in- dem fie- at»f jene in der Confultation * verordnete Mittel einzig und allein ihr Zutrauen fefccen;» Es wurde daher mit Allem fortgefahren, und nur mit vieler Mühe Itoniite ich iie dahin brin- gen, .nur auf einige Zeit mit di*fen ATzneyen auszufetzea, dem Kinde in öfteren Zwilchen- Taumln warme Milch mit ZüClter einzufl&fsen, und auch ähnliche Klyftire aus Milch und Oele einzuspritzen ; von welcher ganz uuf^huldigeo. Behandlungsart ich bey den fürchterlichen Warmzufkllen vor allen andern Mitteln die beut und Gctdeunigfte. Hülfe gefehen habe. Man be- folgte diefen ftath, und hierauf ward di$ Kran- ke Abends (aiften Jul.) weit ruhiger» die Con?

vuifi#-

valfionen "weit Ich wach er, und Tezteii liü aus; .es blieb zwar die Spracblofigkett . die Verftandlofigkctt fehlen fich merklich vermindern, indem das arme Kind durch chfiu.mil .feiner rechten Hand auf die Stirn Unterleib den. Ort feiner marter vollen Le lehr deutlich, tu erkennen gab,. Deflen u achtet feste man in diefex Nacht auf Zu« detf Ftauen Nachbarinnen, .welch« diele: au, fcheinliche Befferurig blos allein den beym ( ülium verordneten Arzneyeu znfehrieben, i das Milch trinken mit Zucker dem Kind* noch mehr Schleim zu machen behaupte) meinen guten itaih gans .wieder zur Seite) miifste bey den obigen Mitteln bleiben; r. gab erweichende AJyitix.fi, und legte, ftatt ei von'our. auf. den Unterleib empfohlenen l fcblags »ach Art diefer alten Weiher einen deren aus warmen Kühlt oth über, den n noch in diefer Nacht au», einem Stalle brinf ]U'.i». Hierauf liefst n fich am folgenden M gen (saften Jul.) die Convullionrn, wieder h ftgerfehen, die Sturomheit blieb; da* Mädel kam in einen Harken Schweifs, der bis gel Abend beltamlig anhielt; röchelt« auüsrorde lieh, und es fctiien, auller diefem neuen Zuf. der, mir aber lehr, verdächtig vorkam, alles b fer su gehen« und den Umgehenden di« gröf Hoü'tiuug stur Genefung einzunöfaen.. Der J?i Ich lug lang fem, wat weich und voll. Die ( geiiw.

enwftt ^>s 6^:Jfe[^ ^uc^j^^A^f^ er ^Oftv^oi^.jW\Tl^s;Äi^it verlwmnen.j., If w D^jr&ir d^s unyerdi^t.9 , Sch^cHfa} <lierc$ .edayTenswü^^gön , . und. nac,h rfülfft lecfrztp; Leu lindes ;fo > fehr m Herzen ging, un^ ic^ hm das . angftvolle Athqmholen zw erleichtern, vünfchte;, (o nahm ich doph alle, meine Xchon

. i i i \i w ' »' . ,. i...« i ... * »)a I* J > «.»»„'I

;u fehr u>4 fchlcchterdjngs herabgefoajinte. jedul^l^ufaiurncn und , fuchse aus ajje.n^fr^äl^ en die Ellern zu einem Brechmittel, in a]>gethe^- en Gaben zu bereden , indem ich ihnen erklär^ e , dals aiif fplche Art die Bruft am.^cifchwinfj leften vom angehäuften Schleime befreiet und lem.?u befürchtenden Erfticken am jbtfften, T.or- ;ebeugct werden könnte. ? Hierauf erfolgte, ir* :1er. Nacht ein zweimaliges Erbrechen.; wobe# iinc unglaubliche Menge Schleim ausgeleeret und das Röcheln auf mehrere Stunden untere brocken wurde, auch die Convuifionen merk- Lieh nachliefsen. Durch diefen guten Erfolg aufgermmfeijt,. liefs 4ch, a,m folgenden Morgen die Dons des Brechmittels etwas* verftäTken* weil das llöcheln frei* abermal ein Hellte und der Puls noch hinlängliche Kräfte verrieth. Es' er- folgte "aber jez't leider!, kein Erbrechen mehr; die Arzney feinen mehr auf den Stuhlgang zu wirken f wodurch, eina beträchtliche Menge ver- faulten Hauten ähnlichen Schleimes ausgeleeret \Vufde. Der röchdnde Athem nahm an Heftig- keit zu, die GcmVulfionen.kamen häufiger, die t. Stück. " L Pul«*

I

iulifchlitjjo' würtfe« "rlmr ii^mcr'geicliwii iiiuT1<i;irtafter es ziiks'ta:äe"k^ai't L'cte(Vo x Kehrte die Gegenwart de»' tiefte» iuriick, cfaTa iras Kind geg-eri .iü'tJti.-'Mii'iigft'.'auF a Aerhe'probsn ^alle feine Xiiterwaridte eVka inrf.'Wi (iabey' noch\viit merftwfiriiiger tvah 'anich in lallen aiilmg. Gegen i Uhr ri irrfttags erfolgten wieder 8 aashaft riech 'Stuhlgänge, yfahey' zwey lange, dicke tooch lebende Spulwürmer abgingen,' " Diel fchftge wurden jtfzt inimer kleiner, Ausret <tct' crrirf-Jn eten dem Verbal fn Ms« flai All boten Sngftiicher, kürzer, röchelnder, un gaT) ei 'etäfiich gegen % Uhr feinen Geilt, äu Die Leicheiiölt'tiuag wiiVde mir nicht gefta Verroht hfich. Kalte mW noch mehrere Toi ß&tfe und1 vielleicht ga*r eine wirkliche Eto rkmrrinfc der GeitSVme g'ifufnden *). "

*( WViai fblebe Auftritt* *nrt Wflwnern noch i

*•»»* foy u können., dei lefo Aaäry, Fr, Hoffe. VUu $u)i*t*n, da Uaen, ihm Qoumt, Üo/en ti.in 1. Mit iltra meinigea gan» abiilieLc liaben Hr. D. J*/i< (ßoiäiagen N. Magaxiu I P.46S. U. 41.) »nd Mr. Ilofr. HnJ'etend (Beroei B*it aber die Buttern etc. jt« Aullage.) aucl fM« CMwUlifliba« Falle, Stendal 17?$. p«K euFgeaeishiiet. Uebrigen» ilt die Dnrohboiii doi; Gedlime toh Würmern gar Itaine Ohne Elfi Hang, obfclionfie mm Glücke uioht imiper liuftf iB, Wie noch neust 0 Erfahrungen bawieteu bab

- i6i -

0b nun bey diefem Falle eint wirklich* erfetzuug der Skrofelmaterie zu Grunde lag1, ier ob vielmehr Würmer die Hauptrolle Tpiel» sn f überlaffe ich dem" billigen Unheil mehr er* ihrner u^d heller f eh ender Aerzte.

' V

/

l

£3 zwar bekannt, dafs die Skrofelmate* ie, Skrofelreiz und lymphatifche Extravafate ie gefah rvollellen Metaftafen hervorzubringen aci Stande find. Es haben auch die Beobach- ungen gelehrt» dafs felbft Würmer nicht feiten lie Krifen der Krankheiten Itoren und da- 1er fürchterliche Verfettungen bewirken kön- leru Allein man überlege doch , in wel- :hem äufscrß traurigen Zuftande ich da* Mäd- ;hen übernahm Und welchen Kurplan ich da-» nah befolget habe: fo wird man mir hoffent« ich doch Gerechtigkeit wiederfahren lallen, dafs ich die Krankheit nicht blos allein mit Örtli- chen , fondern auch mit den wirkfamften , für laa Stadium derfelben paflendÄen Mitteln ingegriffen, ja, ohne die gute Sache zu über- treiben, mit leifen Schritten verfolgt, und auch nichts außer Acht gelauen habe, wa» dem fchon zu weit gekommenen Uebel Einhalt su- thun, ea zu bekämpfen und aus dem Grunde zu heben vermochte ; wie diefc der gu- te Erfolg meiner Behandlung fattfam zu bekräf- fctgen fehlen. Man fetze noch hinzu, dafs die

L % auf s er-

\

Surserliclien Zufälle der Skrofeln. nicht

plötzlich, tondern nur nach, und nach

Ichwanden; daJ*s ich auch da, als die ga

Krankheit fehon eine glücklichere Metar

phofe annahm und größten thcils beilegt

feyn fchien, noch kein muffliger Zufcha

war, fondern .duTch 'allmähliche Verfiärh

und fleifsige Fortfetzung der Ar£neyen ,

auch durch die Benutzung aller giinftjgen .

genb liehe der noch vielleicht, verborgenen 51

fclanlage entgegen zu arbeiten, lie völlig

tilgen und deren Folgen dadurch vorzubeuj

mich bemühet habe. lft es wohl nun \vv

fcheinlich , dafs bey einer folciien, beyns

viermonatlichen, Behandlung eine, fo plözlic

und gefährliche Metäflüre" der Skrofelfchä

nach den Innern edleren Theilen Statt gefi

den haben follte? Warum entftand lie nit

viel früher, und was war jezt ihre excitiren

Ürfache? Warum wurden auf die dahin :

zielenden Mittel, auf das Elafcnpflaftcr n

auf die innerlich austreibenden Arzncyen 3

Zufälle fchlimmei? Warum verfchwand <

fchön To laug bleibende Sinnloligheit, venu

denen /ich die Convulfionen , und warum wi

de die Kranke im Ganzen bald ruhiger, als I

auf ni^in". Anrät hen öftßrs laue Milch, mit Z

cker und ähnliche Rlvftire gereicht wurden ?

Warum verfcKUmmerten lieh, alle Zufalle I t - , -1.. ... < .... ■; ^

i6s

* * * * _ _ ' J ^ r

uerri n emli ch cn Augenblicke neuerdings, als rnan tliefes Vcrfalircn ganz wieder auf die Seite •. fezte, und' z*u den vorigen Mitteln zurück- kehrte??—

Man verzeihe. mit\ daher, wenn 'ich den Unglücklichen Auegangi.des gegenwärtigen Fa& le«/tlo9'.ö-U^tnJ;ail6"CUie. unmittelbare Wirkung der/^ür7?/ffr<bet*achtc.und/xler feiten Meinung bin» das Jwndh«}teifipher noch können geret» tet w/erden, tyonii.flttan > trabten» dabin einge> f i;h}ag«nen. He üpl^n, gleich anfangs befolget ha* ben^vfjürde, ., Den it^inmöl »verriet heu ja alle Sign,? #uq$#uej(i$a und diagnbfiiea die Anwe* fe^boit. 4*T. f.\llür#»cr* »weltfbfe Zeichen auch da nogii .fortbUe&tA» «to fehofn-ftlrlä >8krofck&eichen verljChwnn^n ?m*& d§? g*nao ftrofulöfe Hab** ' ausgetilgt »Hrfey/i fcitte*yv;«^ die ptitadifcheit Fkfcfcqn , , ,;daa. jbqftfrcU g £ . »Nafefc jScfc*n ; dje «*( weiter te^L ^u^jllen . , . de? > JH*#fthtvn£er *; -, «htf Ixhn^ei^t^f^.^n^pflriu^ 4i* $*b*lgeg«*duidül Wfltigfifi Stvfelgiwge,, d»r .ipajsftr molkenanifcd ü/i^^f^if. laute* ?e4cfefe) weljrfie de» /Witkt l^"Ahg%9g Tflai^^r^f/if v^r dem HibfobeiJ den>de? Madche^ aap beAtfi; rechtfertigte« . ,v- t

'Ferner Tollten fleh wohl'hicht'felbft'jend Äcn tödliciheri Änfall'beßlettende ZüfSHe, z. B. N die'tin&idlrche Stirnkpfiffcl/nierzen ,* 'das grau- famc Würgen und ErbVecnen , das krampfhafte Zufchnüren des Halfes, ' die grbt&e' Angft und 14 ' L 3 B*

jC4 TT Beklemmungen, die . plöslichen Ohnmacht , der riinnbackenkrampf , die heftige Bafei die Sinnloligkeit und Stummheit, die erbat eben ConTiilfionen u. f. w füllten fich wob lc diefe Dinge nicht weit fchicklicher mit 0b»g«n iWurmxeicben, all mit eine« fkroful Metaftafe znrammenreimen [äffen?

Ich würde die Geduld meiner LeTer ge su Tehr ermüden, -wenn ich m Belege ner Behauptiüiei»ich noch alle jeh« merk wi gen KrankengefchÜcbtcn hier anführen wi welche die glaubwürdigsten Aerate älterer neuerer Zeiten aufgezeichnet haben , und j von einer Wahrheit überzeugen« die noch Siir Stande Von d«n gt5f»ten PraKtikero Krankenbett 'benötiget wird: -«afoe»' neu kein einzige» «och fo fchwetM and nod fürchterliches Symptom , keinen eint krampfhaften >Zuf«U gebt, welchen die mc liehen Eingeweidewürmer " hcrvorsubrii nicht im Stande waren; und wie: lehr < ichldlichen Gafte, fie ntrogen^ala erregende terialle Urfache, oder al» Mefse Begleiu Krankheiten exiftircti, fc-wohl die Diagnofi Prognofl» und dlfl Kur derselben Sufserft ve reu und erfchweren.

Endlich haben mich meine eigenen E

achrangen, die ich f«it diefer Zoit. bey i

als 5fl Wurmkranken mit und ohne Skr

■u machen die belle Gelegenheit. haue

l

ich .** eipQ *y^ Zfihftefonty *P, fM^f* gedenk« ,— ^»länglich ,/?el<.;l>/<» ,'W' fH1"^'*" eben VorJftlle.fWeit öfterer tltii [T unweit .als Col- chen fijh^.i^aren "\ MtLifißqfe.H ihr* foufijehJW^ »u; v*r<UAkeij .toten,.;, JiWff:^!«fi*Wri^c»^

daX» all? Kraiik^eUfci» iWW.WntWÄni ?h,ft<WHJ.Q».

wie- ei*Il.€^,^ipc/f/W4[, Mätlßjtf^'AutlFXf'. Lange , Dealer* LXeßayU \\, af, in . träumten ;t fjp

fahr.u*geu , .uj^i fro.z ^Lgr^s^ Ap.Qloffi^^in^ Avicenna% <l^*i7& und dcU$rjnawC\% J>chgß^en|

daJ^Iic)^ 4fa Wunder nic/jt (nur £)l?ia- fehr nianr nicbXaltig utfd prateuwriig kinj.^r viele Euranli-

beiteo ala. erft* u,«^ ^^^^tj^\^Jf^

leicht:^^('ffti^enf ^jon^'^i^^iff gröfste .Veriegpn- heit bringe^; fawdejn dftb.ßp aucbrlje^Färüen^ wp fie,blofit coÄSiftireöfc. g<jfne>iuiglu;li de^i ^rpfs-r ten Anthejl.an 4en WJW^epip/tl fp ungpWQhnlk chen ye^l&mmening$i| d*r J^xkh«tfJt*n,Jty-f ben t die «bald eine ganz ^i^de.te GcftaU annejvj men , fyb^ld diefe ungeladenen Gäftc enjtwedp* beC^ifpget^^der gar4P«Wpttet Aud-; r,.r . .^ Maf ,wen4e ,mir nickt* ein,, daf* maAcfef. Krankheiten doefc nicht jwtäären* Y*ejj*p wi*** lieh Würmer abgetrieben; wpjdep ßad. Mf* glaube ja doefc nicht, *laf$ . ;wenu nach 4em ?IK »en oder anderen, auch. ß?l}9P ä&ers ggrejßk*, ten Aaibejmiatt4icum nnd 4ra$i£chq* Purgüv

L 4 mittel

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mittel' keiti Wüim ' mehr 'aDgent?' ÄÜSPwtfrWi Kerne mehr vorhanden 'feyn. Die Erfähhvng 1 mich nicht reiten von dem Gegefltlrett fioefzer ■Hier findet Schi eben noch eine' Lücke' 'in '• maküfchün Heilkunde; dle'tibch einer ernfth tereri AüsFilfmrig V8tiB$ unOie %&«&%« teni *en( mehrere ' iieWerztgärifc 'Viertffehtc , bisher geTcheherf'ik. ' Denn uneWrfWVacb vielen, IchSheri tind^üfterft Ich ätz baren E äecWungen" 'iiber'',JIIfe''tIiier/fc1ien> EirtgeWi jWtirmeF;1 wom'iP'fc-viele WA. ^eifrige- Nai ' fortblier', 'iÜ'JÖoiiheTV'LliM^'t'iälns-, Vyj MütlcrlWdj£&rt'ull$h}K ■<?&*! Stach, G Vifri 'Aör^i ; /^Ä = WfMht.'-JshlMii!! W: ;«. int^' einer 'eirerneh'^eänta '<Üfer flatürgefch'i'cl t) «reicherten', man es 'Kaum' 'glatitrtn' 'tollte ; d wir Äerkte" Tnbc& äU'Ü weöige'Foi'rlfcbTit Wie ürifere' Vorgänger; !ln' der PArkaltifcii* hnh. ta gemaent 'hätten ;"fö Rat/en docft'rliePe gfbfs Entdeckungen, nach dera'femrierrrgeri Gfcftür nirU:deremßcht8voheßan'Äerirte,T1Tn''ä*T"t>rak ' ffihen AnwendnngnocHT^y^weltehi'hitlrt d Äutz'en' eraeugtV'deri^nan'Jich' vöri "rnftenr v fprechen konnte. 'Unu' in aer'lfafoiv^r ke iien zwar jezt die Natur1 der eigentiTclWn , f den (hierifchen K&i'peVmir allefri gtfdhanen, Eingeweidewürmer,' inren Uirprorig, Organi tlon, Ocftonomie, ihre Arten, ihre Fort pHa Kling und Vermehrung1 n^eit- genauer, als 1112 £• feit lahrttufenden gekannt *afc!l,IWir 'wSt

aty

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aTv*aP7^a^rc?€r: M^hfcTi Spül - und' Sfjfingt^ür^

rii-er&'lbiihkti&irii »röeÄi<ere*;Anen G&ääarnJmndL

*£ifriHär'9hyet{!<!hie&em Blafemoürtncr *>, und

attetv wie eirngövrbllcn "Beobachtet haben, noch

^yopftllip'thW (FUSci&ti)<*itt feinem JiürpÄt bei-

*ie*b«rgi. '' Wrf wÜTen «web vdaffr 4ie Mcnfeheil

feft: ütelit imr^eme JfeetTälc&^lic!ae.AaiaahI * jb$£on*

Ä^s 'v&xi »Asfcät i(Ufrf, i&i&re'u Whgow ei den näh?

«£rt V & ftdirtt »ancb ^r «»ich* Tolten /v&i'inieubrfl*

iSgft Wu^ai-tbiiüSugleioH'^tiiörwrt ^werden, j £i

«

" * *) Nacli der Analogie liefs'Äch' \Voni iclion ehedeni

**• 'WranÜfen; dafs fo ;* '*vi* ' bef Tiifcve«; 'jureb/ffa*

* iJerifchfccbJa KOl|JM/B/^»u^wj»rAßck..4j^tiU4lQiit

i . ibi* «lifch i^qrph : Hrn. , Kütpirfs . Se^wp^rifhtj

d

ti Jeher $ in Leipzig das Dalcy

'•''•'^m'^irn Meftfcueti auftV -klttn '^M&'geiesf

s ' ^utöM/' Helote' he*U<5li> Entdeckungen. aWJ f* wi«

' -j ftuo «dir i^fobia'/twH^^^' dpob n<)$h älterer, BeJ-

. . /.,m^#*ftS bewürfen. , \?ftvc wohl tk* ^vlrilm wertf^

,wßnM>eefciiickte und fleifsige Anatonuker und prakti«

fche .Aerzie dem fo rubra vollen BcjTjuele obiger

Mannerfolgten und hierüber riieniete llrfa^fungin

* ' ' ±i\ ftrnmeln und bekfcmYt zu- macne^-Och fcfelfcrd^tferö

' Dtoi»ü»)foioke geaa«e Beobacht üngeto .und tUntacfaJ

. ' ftfaung der\&i;anlUpUen, wp/atf «M^y, jUffftfcl*!} h*

, |u{tet waren , l jels gclj , enjjlipb' hcjgen. h j ^pj^ un^

nach tu einer genaueren Kenntnifs ihres .Qafeyns ij^

.noch lebenden Subiecten und aer KrahkneltSEufklle«

tveltbe BlafenwöiMer tu' erregen' im Sunde' und»'

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haben ferner fchon unzählige Erfahrungen lehrt, wulcb grofsen. ün Jug; liiere '»achtheili fein wohner treiben,, wosn ß« auf waa imi für «ine Art in ihren Wohnpiät»en geÄürt in Allarm gebracht w£rden( nrid welch ton bar«.. BiiaiiwiiliüticJie. euw.?H«h Cehr gcfal flhö, fja ofouaibegrelflicbe Kran&faeiiazuifill« »u erregen im Stand« find. ,Wir wUfan end) »ndh,- daü von allen. G Aon plicaüonen bey Kra haitea idie WuUTneonjpUotiioiien dem Arzte melfie« au fchafien geben können -und d< ceftehea, leider.!, all* nraktaTche.Aerzte/noch ■ur Stunde aiijftich(ig,wdafp wir. auJIer t wirklichen Abgang von, Würmer» (dej.docb bey Würmern in den Gedärmen Statt ha ^ah'n; bey .BlaTenWiintter-ii In entfernteren J geweiden aber wohl fcblechterdings »licht ro lieh ili) noch.. kein »uverlüf»^«« Kenn zeit IbeeslDafeyn» befitzen; daf* nicht feiten ai fogar dfefo einzige Quell« imterer |U«ben güng-mangte und doch 'Würmer vorhsrKten f können, wie dies gemeiniglich der Fall Spulwürmern und Triehnriden iß: dafs friich noch nicht alle IiranM)eitSKn,f,a.llc « kernen, welche fie ftu eizaitavn fähig. laad; i d*f* «n<Hich alle übrigen uns bisher bakan Wurmzeithen , fo grofs Buch ihm Anzahl lehr un Scher und betrüglicii ftyn, indem lie TJel U eberein uimmende* mit andere» Krank; ten haben, dtfa ei oft auch dUw Icuarftutpül

' \ 1

Arzt« unendlich fchwer falle, - sn emfcheide», ob der gegenwärtige Zuftand von Würmern oder ton einer „anderen Urfache (eine Enthebung habe*

Daher konnte oft mancher Arxt gar nicht begreifen* wie eine ßn und für lieh geringe and gutartig* JKranJiheit auf eintoel eine, fo 'bQeanir

ge und fiirch*e*liche Geftalt aaneferoen kenn***

daher wurden .viele Menfchien .in altem Zeiten ihrer . verfehlenden wunderbaren Mienen jone} Geberden wegen, hey: Krankheiten fogar fiir her hext und befallen, gehaltet /welche ebernjidP htt« *U der fc*wcla«iu8 Und «tidete;heilftge.Mto lelniohu toebr helfen wollten, . durch fohleUM -ehe, Wurmjn&tel /*rr pcfitri&ra ^Jüeklipb von ihr**, böten Gittern hefreyet wurden *)., Dabea km c#au<&, dafa mancher er me Kranke f bey dem man , durch einige fchejtabare Zeichen ,ge*

tfufcht,

-I ' " > '.,«■.

J) Wir können aufeh .noch fogar in neueren Zeiten ähnliche Gefchichten aufweifen. $ebr intereßtnt ift aietöchft fotiderbare KranKetigefchiehte eines' 14! fahrigen ftngntigt, die einer Hcxengefehiehte v6Wg 1 airalkh febfi und weh wirklich d»IÄr gefallen 5W«ra>^ wl*kP fß*e*r «* Hrn. B*l4i*&rs JJ..M*«, p^Ä^iB ,p,^. befekriob, Der ganze Auftritt dau- erte 7 ^ffonate, wpbej;vielerley Gaukele ye». Herzliche- rangen, fiefchwöriingen, Ciutionen n. f, w, ohne Nutzen vorgenommen wurden; endlkh aufgehört •l|jfe- Wurmmittel fteh* dick* 8pulU>a*m*r abgingen» . Vad d^^Wuhn^k im Jahre iT&l

■iVo

«ft^(*tVii!*In*al^fV(irttieraftrfJeW, tätige

VAV vetfcbiedeuen hkikeoAta' üffd httzeii

5Vill*ni«itft;ln grfühert, dadurefr ft-in Zuf

nicht wenig verfehl immert und die Zeit

Widrtigwee'HÄJfd üWtviöderbi-fn'gB^ «rrtchi

flel'wjnde; luVer endlich etn Rätfo1 des T<

*^;'^o)iij^fllierleideri»e'_v'd«'Seäiöto k>

Spur 'Tita ■Würmern -.(jntae'cJleiV fcbWSStf"; fia

gegen: wifd»ri«irt:*adercr, bey 'd«ni" fioh v

fefld dar g*natin '^riaufcs *feirvef4arj'gw4c:'i

rwUf^-fchmorklrffiftim!. liraulrirtHt Jterrt i.eioz:

WüMiiKficliOt.' 'itavftoHtR,' wi>, «ft^Jarict-"w(;i

Stimdan ■vor*feinem''eIeiide*. iptrde eiwirH-gan

Wttft'vrini Würmern hIüycIv denfMand abd A

, «h^hferiiftfc^fcrigüohjSr. awefe fcrttr rechten i

»nrf*#äftjgewWuwn»aIttolnlhfilt*e' gM-ettatwafi

Karinen-.- *thig«*cyfptele<^trtÄn,»U»:;G«ri

b&fUf&fiisS.v-t-ini:*. ■■,: '.^laü dar: ;, , runi -

,Jii-iEW JÖjährJger Mann, von äufserfr. fchli

und (chlcimichler Conftitmion, verlor auf«

DiaT,,olinc ofriTnbäre Uffache'/ioctcnj er vorl

frt, ^fi^U«^£^«nd - wary aj^e ^qinfinduqg jn,

OlW Mnkaft;Hap4; :W^ch«r.2ufaJl,£«l| #tj«r nj

oiiJig*n. Tigeii;- 'öiu.t war BobndciealrijntKi

rtvgefcraiKhen', lvön"feibft wiecrc+ VeYlef! "Ma

V16r2iehri"tagen aberwurde nfcnt^nttr aflel»«

nemlicne Hand, fbndern anch ,'de'r, Fiifs c'b

derCeibfn ^it^o/gefühilQs,, ,^af8 erficht me

»iif de*.Beinca,.ftdi«u konnte. ,. H*er»u-, gofell

fieb nochUdiue- .Tiübheit dar- Aug«», öb'r<

fauff

uten 4f Stmpzpfyeit ,der .in - . nn$ »ärifief eh 'Sfafe*/ Li. #/ft?r?P •. AijfJtteigcn einer^ wäfsrigen,* «g«4 hmac^tlpjen Ejeupbti^keit, iuldemjMjuml , \v0r3 i glich, in d^n M^jcgenftun^a» frey willig e*Eri reellen, em^f ,.. häufigen, - ungemein* stäheei olileim es und;eipcK befundene. Kr;jftlohgkeit.imi anzen übrigen Körper., ^Iq disfe Zufälle. *wiuv en für wahre Yprböteji de&S£lUeimfchlagestgeK alten, und man ~ hielt bey« des 3rjUli£fceiLiiJn$ ^rfuchung den feif ,rnehrereut.^a}i,Teni.f€hori ö£< ers erfolgten und auch, noch* gegenwärtigen Ab«' ;ang häufiger BandwurmgUedejr,,k£iacr befons Leren Achtung würdige weil .m^r* (ich,: rriclitl ib erregen ]ion,nte, dafs.diej^r Wurm.folcheiAtrf^ .ritte zu erregen irn Stande £e,y , oder vielmehr/ veil man überlegte, "yvie vveöig nnferCihiöbari aekanntea Mittel gegen dief$*Thier au6&nrich«J :en vermögen. JEs , wurden alfo, de* von der* Krankheit gemachten . Idee gemäf&* beynahö durch volle. 3 Monate die. Jbeftea exekirendetft Mittel in- und äuf&erlich vcüordnet, auch mehr*' malen Blafenpilafler angewandt. Der Mann» wurde aber 'hierbey nur immes. eiernder; Arm» und Fufs der linken Seite magerten ücbtbar ab» und wurden noch gefühllöfer, obfchon die Beute-* gung einiger ma äffen blieb. Zulezt kam noch ein unaujftehlichcr Stirnkopffchmerz Und* auch' Convulfionen <ler Qefich^smuakehi hinzuy wel~- che bey de- täglich u,m,die beftiramte Zeit (8 Uhr

Aböiide) mit n?uer IJeiUgkeit zurückkehrten/

' - . «-

wie

t*fü -*

wie ei« Blitrftrahl den armen Kranken flberfi

Iva , ihn alte» Bewuftfey'ns beraubten , und ei

gegen awey Uhr der Nacht bi» auf Wied<

fehen ihren Abfchietl nahmen. Ich trug g

kein Bedenken, als ich gerufen ward, alle di

fe traurigen Zufälle ganz aHein von dein Bari

wurm in Gedärmen herzuleiten, behandelte il

»ich der Odiei^Jektn Methode Und war

glücklich, ihn nach wenigen Stunden von T>

«er Tatnia Soliutii vollkommen befreie

worauf noch am nemlichen Tage zu mein

grftfsien Wonne die dem armen Mann jest I

fönte Empfindung feiner linken Seite wied

xoriiehkehrte , der KopfTclnfiCT-z und die Co

vulnonen völlig wegblieben und der Kran)

hernach antet1 dem lange förtgefezten Gebraut!

bitterer and flärkender Mittel nach und nach '

glücklich bergeßellet wurde, dafa er nuch a

derthalb Jahre darnach weder von einem, Wurc

noch von einem anderen kränklichen Zufall <

wm aufweiten konnte. Es hat alfo hier die A

treibung dea Bandwurmes in wenigen Stundt

da» bewirkt, wm die-ftarkße incitirtnie He

■art in ihrem ganzen Umfange nach drey M

n»teii noch nicht auszurichten im Stande war

-_ So glücklich ich aber bey diefem Krank*

war, fo habe i£h doch nachher unter fo viele

mir . vorgekommenen Bandwurmkranken m

noch Ewey andere Per tonen durch diefeMeihi

de von ihrem Uebel vollkommen berreyen'köi

113 **

*en ; woraus erhellt, wie wenig min ich bej &CT*Tae7ifo£othifii auch auf diefes hf?lt<A vcr- laffen könne. Alte übrige bekamen nach eini- ger Zeit ihren Bandwurm wieder»

Eine Kammerjmigfer roh 38 J*hr*n # Wthft empfindlicher Cdnftftution, hatte fchön feit einem halben Jahte an pcriodifchen Rauch fehmerzen ge- litten, die bisweilen* fo hefng wurden, dafs man eino-GedännentzündiHig befürchtete; wes- wegen man ihr mehrere Aderläfae in längeren Zwifchenränmen verordnete, wodurch die' Ko- likfchmerzen nicht nur allein nicht vermindert! fondern hur noch hartnäckiger gemacht zu wer* den fchienen, indem fie bey jedem neuen An« falle immer mit gröfserer Wmh begannen. Je* den diefer Paroxyamen begleitete ein convnlfivi- fches Aufftofsen von Winden , das oft Stunden* lang anhielt und in Würgen und fruchtlöfes» Er- brechen ausartete; ein ftarkes Gepolter im Un- terleibe , der noch an mehreren Orten krampf- haft zusammengezogen wurde und fcheinbare Verhärtungen darfteilte ; hierbey noch die Em- pfindung, als ob eine dicke Schnur vom Magen abwärts gegen den After durch den Unterleib gezogen würde. Man hielt die ganze Sache zu* lezt für Mutterhrämpfungen , und die Krank- heit wurde durch ein halbes Jahr mit dem gan- zen Heere innerlicher und äufserlicher krarnpf- ßillender Mittel vergebens und mit offenbarer Zwiahtne der Schmerzen bekämpft. Als ich ße

das

Cöniiepo. (i^e, Kranke, wur ;auch. fchcjn, in ci hohen Grads abgekehrt,, tf^^njeiu, cyithr 'rniil '30it reinem jfchleichGndea Jsieher] heia klagte. beY»eWVHpeh; über, foftierndfi. $qfame im : livenz und graul'ames Äichcn , , da.s. lieb den .Schenkeln, bis im die fi* liehen erftrei Bey„der U nterrnckiMig, 4er .Krankheit erfuhr dals.fie YOr,;vier Jahren ganz ähnliche Schi aen; iai,lfnjerleibe empfunden hätte, . die ; bald vergingen, als ibf, ajif ,eiu .gegebenes , npymü,tetei^igaa,2criihnupenvon mehr als d fig ineinander verwickelten Spulwürmern du dfch Stuhlgang <ab.Qigan.gen waj, . Ich. an fächle daher ihren -Stuhlgang, etwas ,genai mid'eatdecty^ehie beträchtliche Menge zäher, eher, faf&ichte* Schlei mfädqM mit unzählig rathcit. punkten »ierlich hpfßrftngt, welche . fch«inung ich, au,» rielaiger J3«übacli4iiijg ais i auvedäfaigea Kennzeichen verborgener. Sp würmer anerkenne,, das niichniemala t^og, i icluiitr die entfernte ße Muuuuaüumj vom E feyn der Würmer halte.. Aber mit, war es fj m bedanreu, daGg jchrmeinc- Patientin ] weg' ihrer aiilTerordeniliclVen Schwäche, der übt grofsen Abmagerung des Körpers,; und weg' dem bochft wahrfchciulich nahen ^u.de Hu Lebenslage keiner ordentlichen Kun.iu.e.hr ui türwctfeu konnte. . lia lie, aber .blofl. nur eil

_ ~

kleine) Lirideiimg Ihr#r groben Leiden: lehn« Lichte wiinfehte, fo verordnete ich ihr eine ötigtc:> lEmuißon . . wZx^urabiftkctt i. Gummifchieim und mit fchrnerzftilleriden Dingen verbunden, worauf fchtfn drri zweiten Tag.ein ziemlich lan- get y diäter) Spulwurm i : aber noch i lebendig ab- gingt :mü£ die Sehufcetz^n im Ünterleibe weit er- tragischer wurden. Allein nach einigen Tagen ftarb fte anseien Folgen der Auszehrung! öh iie Zweifel haben hier die vorhin angewandten reizenden, krarnpfftillenden Mittel den gh- ivüiifchl'en Nutzto hiebt leiften* die .Krämpfe nicht: beben und die Schmerzen nicht flilien können» föndern den Wurmreiz zum/ grökten Nachtneil: für die arme Kränke offenbar vermeh- ren müfren* < < . ; .

Einem anderen i9)ährigerl Mädchen ^rön fehl1 guten A eitern-, das vorher immer ein (un- gehiein blaues Ausgehen f hatte, übrigens aber io ziemlieh gefünd zu föyn fchien ,- Ward an ei- jhenr-Tage bald nach der Mittagsmahlzeit auf einmal' übel und hatte Ndigting zum Erbrechen. Man reichte ihr eine T?iK* Theo , Vorauf fiö ei- ne.Menge Schleim und eindti grofaerl Spulwurni ausbrach* Bald darnach fiel fie in ConvHalfiöi nen t verlor alles Bevyuftfeyh $ 4ind kam gegen 6 Uhr Abends hur auf einige Augenblicke zu lieh. Bit Convüliioilen fezteri^ ungeachtet allef angewandten Hülfe, nicht inehr aus* und nach Mf t tcrnrtÄht :jfr»t^efr t^*ätffg«f Sjprtfetf f#br gut v&tüefc. M bfcifcU*

I

bßmlttelter Eltern fchon- vtirklich'Vtln^ Lc Vemiutiil ich hat auch das Entfetten über Wurm zu diefeni traurige« Auftritt vieles getragen. '

Ich kannte noch mehrere folchwGefcJ teil hier anfuhren , wenn. nicht' fchön aus d hinlänglich erhellte, dal» die nienCcbli ■Eingeiutideuxürmer eine Weit grödere i&ufn famheit: verdienen , als Hell bis- feit, bu Aerzte einbilden. Ja ich bin der Meynmig, die meiften oft fr) plötzlichen , gar nie. bt ve tbeten und- fchlagÜufs artigen Todesfälle ■arten und auch bey fchoh etwas älteren dam , die man . gemeiniglich auf Waller Kopf *b fchieben pflegt, ihr« einzige Urfa nur nicht allezeit,. in verborgenen Euxgewi würmern:' habem-, -.-> ..<

.Um aber wieder auf da« Vorige zanicl kehren, fr» (teilen fieb, «ebft den fdi wanken Eenu/.eicheudar.YViifcaier, dem praktifcheti ^ te eben .nicht geringere Schwierigkeiten . wenn von '.einer gründlichen Heilung und * rottwig derselben die : Hede iü. Wir hen zwar liae ungeheure Menge der Mittel* die < wurmtreibeude uSd wurwtödtend» Kraft bellt Collen , deren manches fogar bis am Himmel hoben wurde. Ihre Ansahl ift aber Co gr dafs. man die Schale felbA vom Herne xm. uu fcheiden eicht im Stande ift Ueberdiej hil Oft wiederholte Jifl»b*cliH«»g«n .deütfcch j ji. wiel

i«-I3eki, Arf^ÄeTw«Ä%ftto'ü«WP ftfc&'afe «fttt? icBenen Uobfprüche , die'itfÄrf iÄfrieii tieyffegtej' eine* 4e*nvNamefi *ine$ wahren' Spbdjthifh^ eiraiene, nw* dafö die Wür*rier~ nicht täte*} U<3ti, noch f (V fehr gegriffenen Mitteln Tröi?

Vor alle* ah^r waren d*ch %ori f ehet dftf 3'€*iidv>ürmet und vorzäglieii fci**'Aft';idl6lman V£*±nia foHufk» zu* nennen pflege ,' jene geftfifli-i :fae Kttptfe, woran die Künfrde* A'erztfe nfreh' im mdften fcheiferte. Denn •'•esLiflf allenthalben? jieskannt, daf$ alle trishet' bekannt gewordene* EVIi ttel gegen diefeiben uns nicht mur allein feh? V

o£t im Stich feilen, fondefn -auch die meiAerV ixnter ihnen noch yon der Art fm8; dafs üe ver> rnöge ihrer zu* fehr angreifenden Wirkung nicht r*iuie Furcht eines grofsen Nachtheiles für die übrige Gefundheit verordnet werden können, £s*Condcrs< wenn man fie ohne behutfatae Ein* £chränkm*g anwendet , wie ich mehr als einmal ggefchen habe. -; ' ' f- '- ■•

Ein Heilmittel aber, welches fich durch -s?nläugbare und fchon hinlänglich wiederholte Erfahrungen, wo nicht gegen alle, doch gegen clie meiften Gattungen und GefchlecKter menfeh- licher Eingeweidewürmer gleich wirkfam he-* szeigt und lieh den Namen eines wahren , ni4- jtials truglichen Specißcums mit allem Recht er« * Worten ;hütte, ift heut zu TagVrioch nicht be- kannt, und g0hörtebidher noch immer in die - Mf Reihe

y

d^c.jM>4j naqb, VwsoJSfcommtwn/g' ifrrer 1 fti£bfii}de!r,Ä<!j(»tf;-.vbCchpD t»*n>:¥wft;r Ans ' trt[«i.TG|^^n;^.aigeiMHi:MtÄxiftfi»z «ine ^ypfMit^bj^qsw^&tltP^ 4Hh»b«t zufolge ncr vielen und oft wiederholten Beobachtu - twjj mir nan,#u#ejc:all#n Zweifel gefeat ift.

pHWftrfcha. .J^U^tta, .betreten^ al« Ach f *£**[i«y&t •««ISg^iAW'W'nMt chronifclaei

^ft&Fjj^tfril&wfike;— d_a*$ewQl»u)iciie

jungem AiKaieJ,!^ jpciner :.Obforg* Anvertr XPf iinKF; .raehreje, CLch befanden,, die fchoi U Iahte hin dusch nyt. Worwh'Wik heilen elend, fchleppteu, welche mancher für rei NBqUtieiike», gar mein ge(cb*ä'ene -Arzt er d«K gl£ Mrbnf|i_e, mancher gaoa» firr «nhe Ußd .hielt, und wieder ein, anderer gar als heilbar- erkürte, yqwiiigJjich wenn,foicW Kr b^^^on.Ba^wuimieru, hetftftnj«i»en ,. d ßjch auch viele mit Tolchen Patienten, gar r abgehen: wollten, . weil diele T'hiere . nicht ten. die Üedufd und Kunft des Arzte» er£ pfeu._ ..-:..;.

Allein welch« traurige" Au such tan für n angehenden, .Arzt, da 'ich die oben angefüh Bedürfnifse unterer, Kunft in diefera Fache Krankheiten bey mir Überlegte! —Ich fabn als ein Candida* der ;Arzneyk,und« «q.den Ze de» verewigten Stqll't uud- auch naoh Teil T<

fcaufe, al#JWtfruWnlteV' defnfifcf&en ^^«ttrfc

Ktttten tifcht wtofye'mW*tä'BMidtrttm{ A#-

haftete Kta^kfc bald nttK4^s&A¥^AWW*

nach der von diefer wenig verfchicdenen Stfill-

fchen Metl*ocVfy baM mit v^^o^yd^.en ffigrctt?

rielmktflv» ibriA.mil G7«w*$"tf**«*tteiuf>fi>aM

nach de ife Ciaßbtts'folmf^ HcttyUm,1 bald mittlem

vom* D. ;&föta**';fo' T*hr* ^&ehMi''}f*fion-

fchen Mü^^bald mit* cldr 'SloA'ßhcn WnVm- .

latwerge, anv öfterften aber nach der j\ujt*r*

/<*** .HfliLtri, b*&aj^#n,:,. ^bef; l^derl^ynter

snvfntsngfolobe«iKratikea: vravdfe.kfmrch «Ltf./ein-

äigter von'fcfeÄfteffe Otebel > WrttttmfcfteiY ur»dlmit

blribendenV W&lgie' Vetren f uitetafch bei Ifläranf

gemeiniglich mehrere Eilen . des Kanchvurms

durch d^s Sl^Wjarj« WS&fäWhLi1* P«t&Vcn v

aber meiÄftf*3mfch der 4Uv , ,Fffc *te*WjL als

vordev£iU»em.wimUmv uh^flchiWigefÄiw^^ oft

uath 1rfä<^<lWbri%ten;■ vb^^c^^öftri» Reigen

m<

obi'gei

man, jsii ^inte^laireA.pflegeii/^ ^ A^, <J>vf fes

».•

•3' Den fi^^W^^^^^i^StU wahrhaftig nie Viel *n tra'uen? otfepon "Vitf befte Abficht dabey nicht zu verkennen ift. ßi« Kradkeil werden afr£r da nicht fefteg all roflkornnien geheilt entlafteu , und*' man bekümmert &ch 'weritefteni hier in Wien dann wenig mehr -^ was' ibet oft

auch

/

iao Jah ich »«d ick roufs antriebt!,: befc< djfc ich hierdurch in eine nicht geringe 1 Wehmulh verfezt wurde, die lieh aber denCedante.1, d.fs die Begierde, reine \

„eb aleVi wohl möglieh in - wie « ■*« i„ Gefeiidb«! in.t.b.. leb w.r .bei n.. ■>■ r.iede,,, fendern fchrirb mir, eefriOgliafc < i.,e,.H,... «V»"k. "">»■ 'ü" "'"''""-E beheb!. 6. T»n Zeh .11 Zeil, ertei „,„ n.eh ü.i.i'i B--r,aaen; lern!. l<* I „,,d ,„l du8ilv.ink.ed.»"!"*" Heil«!

Auf diefem Weg «»ndir ich üicn . wie .»I

„lg. d. .0. ib..« D..,Jwii.i!" b.l.eyi

Ed. gnito* Uli." ■«* •»' I

„„ GaBwi.d.r. n'"l »<»* übuidie. 111" o.

Feken d.. .nB.w.edlen Heil.« .e, kämi*

,,n .»oh f.. bei» V..Un6.n "»iL, fm

apl,.l...fH'elW.k.h..»;d. ind.Be,. ihr d. ,

JA» Ti.lle.eb. B. »cllkenraen be.cell.l.. ,

n ,l.nbu. Wi< de* bi«weilm. »»« "n"

bey dem di.»» r.iad glueklicb b.B.jl ..

.„>.,iei,.! fe.n M"«i I <"" 0l"

b., .Und. d.h •• ih» »«' b'"" &$

la wenn er feinen Wurm , ebne je UWW

' „'eebrine»». be» Beb beb.««« b«ie.

die, „.u.ife SehiekU bor .inem jnng«.

,„b,.n.e Bedien,.,, pf.ben h.be. der m.

rialmiifln in,R«!k»eh! f««.. hendwarm.

l2.nd.lewn...,bi...d,,,eh..in..ea~.

,h.Uh,f..U."»e. Zihn. u„d dieb.B.eiS.t

.U.eJJ,; .«■..!.«• «"J "" M" *""'

einen febrcckliehen BlnlBuie aus den «-"»

heb feinen Geift iufjib.

fchaft nactf Möglichkeit erweitern , und da» Beßreben', feinem* Nebentaenf^heri zu dienen, Ate erhafcerifan Zwecke* '«ittea wahren Anke* find, und d*ft dfem Menifeh*!», i/>0;m er nwr rö///9 oft Dmge'rnoglich Werden; «die ihm vorhin völ- lig unmöglich ku ftyn fehlen «n<— hernach bey mir in feine gewifse Vorliebe für diefe Sache verwandelte ;• tirid >fich* endlich nach raftlofeit Betrachtungen in erquickende Hoffmingen eM> wickelte, r ' . i. *,..../ j' .

Man erlaube mir daher, bevor ich diefen Auffatz fchlieUe, nur noch etw.is Weniges von dem fcu lagen , was mich ineine eigene Beobachtungen bey Würmern, noit.bcfonderer Rücklicht ?uf .Sah dwiirm?r gelehrt haben.

' Wann« nian .bisher* feeV Würinkrankheiten* voraÄgh'ch afbei»t>e7/Ba^dvvkH-inkrrfriken, 1b we' irig aüsaurichl*iv vbrrnoCluk* ftShehfct itfirdfe? rirfache *n den) At^zten'folftiK?** liefen: 'Denn eimnal find 'fd vidle 'tfftoi¥H*r» Pierre*'1 CoHe». gen, wie ich nur ati A&'3tenV*r1tt "hdtfeft1 *# derNabtrjgefohithtejier ti^ntenmtoertEn^ge'wV- iewüimeri fo W€*nigi<b«\*a*4ort; dato fte ^fer6ö! Bauart, -Oekonomi« u*& Ifot (pflenzting käUmf ftur vor* wetten« kernten ? duhei Äe inifnW'nu* a«f geractewohf ihre Anthtimhitiöa 'ver<)rUngrt nnd die \Vurmer auaauftwtenn ßfch^friifchVlos be- ftreben.y Noch erinnerlich rnicfc mit gr&fnerri Leidwef en öluea fokhen medironifellertlrrthHinrt» * ' M 4 Im

. - lff .—

In Jahre. i7gl wqid*B »eh*ere BBhdworrakn« ke in unfrei, ßlüiik- »«fgenomroen. AU« ww mit 4sr <Tami* foiiiim behaftet, urirt gleich«« mufeten alte na.eb.iUf Angabe dej üe-behaüd*' den Artste» <Ke ^tiwVftrt'i» haben,, ;■«» i«rfi ihre Bandwurm«, dtfnth die, RäMfäffnwi: Ndocli . Tu deutlich unterfchiedew . .(Hb: bcy < (r«tA#H ÜandwürnierrtTohcH-aaS der -Flache t Tficlitiim MHtölpuukt .eine» jeden OUedes I befinden. Auch wurden alte gleich .mit Nujftr'fchen Heilart behandelt, , und zwar i , itens fecha big lieben Ellen des Wu,rma abgel ben , aber ganz natürlich kein einziger von iienr Wurme vollkommen befreyet', weil ili vielfältige Erfahrungen fchon längji ausgern jft, da (V die Taetna Tolium weijer der H"

yollkjjmraen weich;«, , ,Qies Mittel cfcut hier 4*4 , . was . jede» ; and.eM.,<lr«.(UfatM '»» :howi yUegt; e«, ser^eMftjmaiqlich Jutch .feine :he Wirkung den W«rm, ein TheU bleibt. im per «uriick nu,d.w#ckA in kunze* .Zeit, wi najch. Das nemliche, abo! weit u.ritchjKÜi' bewirken, auch. ein.pju» LotfeliUierfkls, w manche B.and^HrmkjH*kä «US Erfahrung ijftera, wehr«-« Elle«' wegtreiben , tnv auf kurza [Zeit einen WaßenftilUUnd sn eraswii ;E*.ift fern« bekannt, dajs überhaupt W kranke eine, «»glaubliche RIeuge Schleim £ch haben, worunter ück die. Würmer g«l

td5 ' .

«■

*rfog, Mi* Hv.&ofxl Huf elanA rrgmidwo gand

Tichiig bemerk** Ailkn die Krämpfe, .beruhigen

die -Zufälle, *e*fchaffen auf; einige Zeit ipi^au

Waffien&iUÄandv «ad fetzen Heu Atzt dadurch

In den' Sund , .auch gedämpftem Aufruhr wirft

famere Vorkehrungen*.*^, machen. Aber <ti<

Würmer äu tödtoß: find 4*ft fchtaphterdinga nicht

fähig, wie ich örtbr>al* *\*anzigmal erfahren

liabe, indem He vielmehr rdi* Wuraerpeugang

"begünftigen wid aug^nffiheinlich befördern.

Geheri doch guttata* b*y -ihrem Gebrauche ei*

»ige Würmer. ab» ^telebeft^cm .ihre» fchMpfyig

znafihenden tigßnfcUaft heraujciibren Scheint*

die im IH4&W&1 mit dem purgireaden Priacip

vereinigt kräftiget wirid, Xe :find fit auch mex-

ftene inoch lobend und recht munter* Uebert

lyaupt.hab' ifch.Hra. ^rwfW*mVvlehTreiche Ver*

f uelia * übpr die warmtreibendfr Kraft der Oele

stuft meaf etliche , EingeyveidewütmBr io meine*

V raxis durchaus beftätigt gefunden *). /,

- Jn und um Wien leiden dierMenfchen; be<

fonders Kinder» häufig an Würmern. Lezterd

find auch gemeiniglich noch iniitSlupfiefei bo-

haftet. Audh bey Erwachsene* «ut dicken Häk

ißn und Kröpfen hab' ick Wucmcoroplicationei*

angetroffen« Ucberbaüpt ift. die Sfcrafelkranfct

Ipit auch hier fo allgemein , dafa man diea beyf

i •• . Kill*

J •} 6. Juft. Ärnimanii (lomnmtatio dk Weilt unguinofit*

\

im

Kiadeiuraintsr latsyÄV^ikfoikwe^mjtairii meji kann, giftend ab« fäerej&ickvvxiA- a HU\lifcli,..«iattJi©aiurga» au;.loöf--rerJ«*i>nt' W: IWefe' «teg >ancb^ouKAie bttfcreMÄfache daf&-.*HTi::'Hifwi >Bra*wät% .Iwnd . fein Frei Ptttf/ -Üfetni in; Herrn. £aidijt^ai's S. /Mlga JüJli ^j. i^ftsi ' 1U*' büwifelkTiiitohiiitJ garrtS-Jwi meuke un&wa<tateF'Aethta Jte&hrUageA in. fexer -6ag«mtbvfeti«D-'fyndVfii:' ml i '■ > .- .1 . Am-!äiiftgfte«.'fiinl\fll» .5ba«tS- und S/m üürmtri- iüienwdte JJWeftÄfi&ftWt *e Seh v SWfjMcV lieyunviwtrfAiiiÄi >P*;]<ttM«iuimern * «tüeai phitfgmatifctieii, ' trägen,; : fciervettfohi c^M5«-Köriw*r.biifMtHt «ineroibltifcWiWbiigew A fetten »rigelrüfien habe,, und faef <d<tteii^gea Itiglich diöWMttlliche rWhltgiihg' flichi nftrfi fparfam ar/gii^,'- fonderä- Hn-ifteui äuili ,i Olid- wäWMii-. ili'rfis Au«bni*hös'' mit K«l Gc&KXMzen 'Und -M»genfcr3fiipfßtigen heglei Wüten. -i,' "■ ' ■■' ■.'. - ;-■■■■ '

Uebttgtua wevden miföi-e '''t-towdlmeit üt feht zahlreich vom Batyt&H&ik ' geplagt » d tnaii' fett'8*:->»' Wiföii - hier" avi<«' häufig*? »u nkali, utid'i-J*»- feltner- bey 'iy\i'uwu, msift* key tErwaqbfmieuij ' ' vcfrziigtiiEb : aber bey d< l«hÄnen'lÖ«Aih*«ilittoi Iwstwbhtet.' Ich »Utein 1 \tp Toifc.eiBipMtf Jahren ähttf.46 Hahdft«rUltA h* geCehen, worunter 9 Männer, die übrig, laut« rYjff*b^ne_rCaüen,. w^re^, „'„Den.-, tneiß. pflegt dietet Wurm feht laßigft^uiiiüa .*» jvi

td5 ' .

m

I

itfeg, Wie Hr.^HofxI Hvfclani frgmidwo gand richtig bemerk** AiU*n die Krämpfe, beruhigen die Zufälle, *eafebaffiea aufsauge, Zeit einen WaÄcnttiUIUndv «ad fetzen des Atzt dadurcH in den' Stand, .'mich gedämpftem- Aufruhr wirk« bittere. V ockehruipge& . zu machen. Aber «ü< Würmer au tödüe»; find £e> fchtaphterdinga nicht fabig» wie ich. &6bv.aie«4\iiaBKigm4l erfahren habe» indem Sie vielmehr 'die Wonmerpeugang begiinftigon tt*4 aug^nfaheinlich befördern. Geburt doch ?uW4iJ4ftJi4y ihrem Gebräuche efe »ige Wurmes ab, welche* :roa;ihrev Ccblüpfr*g machenden kEig£nfchaft, herzuführen fcheinfc* die im &i4*m#l mit dem purgirenden Princip -veceijijgt kräftiger wir4, X«:fiftd /ie auch m& ftdua inaeh: lobend und. recht monier* Itebevt feuplthab' iGh.Hra. ^rHoriatznVJehrreichc Ver* faeh* übftr. die warmtreibendfc Kraft der Oele m.ej|f etliche . Eingeweidewütmör io meine« Praxis durchaus beftätigt gefunden *)• //

.; . r Jn und um Wien leiden die'Menfchen, be- fonders Kinder» häufig an Würmern. Lezterd find auch gemeiniglich noch ini* »Slupfiefri be- haftet, Audb bey Erwachlene* mit dicken HäJU {ep und Kröpfen hab' ich Wucmcomplicadoneni apge^rpfteq* Ucberhaupt ift die SkrtfelkrankJ h#Uauch hter.fo allgemein, dafa man diea beyf

t" , •Kinn

l,#3 6. Jußi Jmmnann Commtntätio dk tfeii unguinoßi!

. < -^ - . i. ^

vq* den T*»nia. l»ta Sit ofltitü*«., ' d*fa £*> möglich. >tii. verkennen wwen. Und denn werden Ue'aüe .voa den roeiftcn Aerzten Mangel aaUirhilloriFclur lEenntoifs« für-br rjand-wiii^ner gefwjten, da^ioh,d«eb..n«iea je meiyer Herren College« durch meine vii Hqdvollftäiidig6Qfc»eiindarien,;die ich voulV leiten almieb und in Weiagejil aufbewahre , le Augenblick vom Geg«nthejl .überzeu im Stande bin. Noch einen .Beweib mehr ben hiervon, die l'o Oft rajC«ii*ngeijen Verfu mit den. hier i'o gewöhnlichen JVMßer'ßAenB *rt gegen den. Bandwurm , die fich doch in. Sfhw#ia l'o gw)£öen R^hrn ^rwaib,. wo aber kamiüich die 'Xtueuix. lala eiidttiuiJ'ca ift. \ lange wird mau, es dann *ioch .wiederhat mühen, daiV alle Ich weil* etliche, fturarten ge» die .Tuaiia Jatlum aufierli X«lten wirk! (ind? -r Man muls endheb die Bmdwürs nie Co .betrachten, wie iie aua den Gedärm kommen,., denn da und iie, belondcfs .. man zu ihrer. Abtretung drattHche Mittel ; wandte, meifteui fo widernatürlioh zufamnn gezogen, dafs man fiebeym «tften Anbli wtrklicb für kurzgliedericht halten könnt«, f( dem, wenn iie einige Zeitänt Wichen Waller; legen, und lieh erweichet haben , denn bis dieler Länge können he fich auch lebendig den Gedärmen ausdehnen. > ■■ .v

gm* *#>

/ &m**mjüin der I&kbisbandwurvb tufeh d^m, rihuUigea Geftändiwfoe *üer;|>raktifeh«a ; Aetaftf >r aUeaoibrigeii jArtenmenfchlichfir JJftndvtÜÄi er am fchwereüeA auszurotten ift> und diefes l Wiea* iü&trhaupt in Oe&erreich und tu» den rtgrerizendeh Gegend^. endcoü&h ilt, Xöoil feä ach War, warum hier .dkuAeraUje. jqjt «aUtft en bekannten. Heilmitteln gegen diefea. Tbk* bcn xfo- wenig ausrichten, als TmfereHewtftijC .unftrervandten minderen Ländeto* i/wö . 4te ^aeida folium 'gleich^maaban.cinheinvfch ift. chvfelbfi hate.bey n^incffiuiRjaiilLen . niobtö da* egerr annrichten könndf^ . bi9 ich endlich durch.

[nerauidetes Nachforfchgr* und. durch, Unzählig

*

;e> xnitiübejgxofacxGeclrild. genau aogefteUte )

f erfuchesauf eine Hßikrs^ehommqn^bin* derea ich. meines Willens vor mir nöchtje l^ein Arzt man wird mir diebn kleinen Ruhm* doch» gönnen i fegen »die Bandwürmer, bedienet bat» und welche (ohne ihr äals enthufiaftifcher^ Vorliebe durch eine zu voreilige und übergroße Apologie , wie die» bey neuen Mitteln und JtLur- Äxten raeißeas der Fall ift, den Kredit im yqt- aus zu. benehmen) meines Erachten» wefentik ehe Vorzüge vor allen übrigen bisher üblichen Heilarten gegen die Bandwürmer befizt, die meiften davon entbehrlich macht, ,uud auch; mich t; fei tdem ich *a* in. Ausübnng brachte« noch niemals in. Stich, gelalCen hat. Sie rottet,, wie ich nun väUig -4beni£itf t-.bia». die Tae$ßia

. . ;> ;r fqlium

folitlm'ttom So1 gut , wie nie Taeiiia lata n lifeig'aa», -und alle von um nach diefer Mi de faehnridalte".Kfanke Mfuidcn jdadupCh aul

, Inet von. ihrem Uebel be'ireyt. r

Ohm« Zweifel Ha auch gleich fähig in anderodXindern wie iniRtifaknd und Sc d«B toi gewttbalicke Taeltla. -Vulgaris, mee nateä im Ibdiegen, vaelcbes-dic- ei gentium Wttiohgsa« «liefes Mittel« allerdlaga von erwaf «ii JSlat. - ' Und überhaupt bezeugte ci mir als .em Wfthrea Vefuicktuhgamktel all« bifther voigakömroeiien/nMtnfoiiilcbaa Eingi dewürmef.. Steüberwaud-die, oft Weit htitn gerat Ascarideu und Trifcfauriden eben diu etwa» iangtamer, wie die Bandww Di« Zukunft .wird lehren,, ob fie auch äieiifch liehen :. Blaferi wünue*» (Wenn mt dochiMXili dahin brijigflu'fölliB, iieb von it Oafcynvciiicher». zuiarinen) mit Nüuu

" gewendet werden könne, welche» au Vermu teil gewJli nicht gan» unbedeutende J3r habe. Uud io wäre denit der Ich oh hing oft geöufserla Wtmfch derAerxte, ein Hei In iiu uelitzen* welches ,gegea:raeh'nr« Arten Gattungen Die nfchb eher lüngoweid*ww

. gleich wirkTa» lieh bezeugte, ä,u meinean g tan Vergnügen eriüllt! ...

- Was endlich nebfl der feiivertäTaigfeti '

feuflg diefe Htilart noch fthättbaref macht

Ihr« SiiitfiUcUük und da* ■WtTtu&gen^&i«. ß

wiii

I

i¥mar~iuK fich §4w*>allein -und ohne Beyhülf* rend eines anderen draftifch^n Purgirmittels ihrhaft äu tödten, und fie bey fanften, mei* ;ns gar natürlichen Stuhlgängen wegzutreiben. ach ift meine Arzney gar nicht widerlich und ird auch von allen Kranken ohne Widerwillen uigenoramen, $i$ ift daher in allen. Fällen bey Lindern und Erwach fenen , bey Harken und ch wacheren , felbft bey hyfterifchen *Subjecten, \ich bey den meiden Cornpiicationen in ange- neffenen Dofen anwendbar, welches man doch ron den meiden ihres gleich ens keineswegs er- warten kann. NoCh nie hab' ich bey ihrer An- wendung einen nachtheiligen Einüufs auf di« übrige Gefundheit des Körpers bemerken kön- nen, die fie vielmelir nach 'entfernten Würmern fo fichtbar beförderte. Durch fie hab' ieh 2uerft den ungemein fchönen Gliederbau und die fo wunderbar prgaoifirten Köpfe der menfehlichen Bandwürmer in der Natur felbft kennen gelernt, die ich vorhin, nur aus den Schriften und Ab- bildungen der Naturfprfcher kannte,

(,Di« Fortfetiung folgt im nächften Stück.)

•». Btftcb

XU.

Kurze Nachrichten und medizifl

Neuigkeiten.

G*ÄriTch« Kfirvenfirbe»' i(<t KindM.

jNachfiehende Kinderkrankheit, der ich Namen des gaßrifcben Nervenliebera geg habe, hab* ich nunmehr fünfmal gefeheni jedesmal endete Ge mit dem Tode.

Uiefe unglückliche Erfahrung mute : nun wohl zu ihrer Bcfcbreibung beftimnaen den Wuiifeb in mir rege werde» lallen: o ton tlocb erfahrenere Aerzte daher Gelege nehmen, ihre über dielt Krankheit geraat glücklichem Erfahrungen . diefem Journal &u verleiben und mich auf (liefe Art für den HUgowiefeufln Wirkungskreis nützlicher chen.

DU Krankheit felbft durchlauft folg' vier .Stadien:

J. St utlitim. Kinder von i 5 Jahren, ker und l'chwacher Conftimrion werden n verlieren die Efaluft, riechen übel aus Mund«, klagen über den Leib oder Kopf , durch fällig oder verftopft, fchlafen unrii fchrecken auf, haben Ichneil .vorübergehe Hitze.

.-IX* Stadium. ..Wenn dief« Zufälle 8— »4* "age fortgefchlicjien find, fo kommt eine deut- che Febris continna,remittens,9 die de» Nachts, ind Nachmittags ihre Exacerbation hat. Die Linder liegen ijurirnehr -wie vem Donner ge- liert, haben nicht zu ftark brennende Hautwär- ne, eine angenehme Elafsröthe im Geficht, rinken mehr oder weniger * der .Puls macht oo— «lio Schläge in der Minute« nicht voll, ücht hart, nicht ungleich. Der Athemiug geht ehr fanft von ftatten. Die Haut bleibt immer .rocken. Pe$ Morgens ift der Puls beynabe na- türlich«

* *

IH Stadium, fiier zeigt ßch entweder an- haltende Betäubung oder beftändige Neigung zum Schlaff Die Augen lind entweder ganz verfchlofsen oder Ziehen offen, und der Aug- apfel wälzt fieh langfara herun^; die Pupille ift gToXs und unempfindlich. Bisweüen find auch die Augen nur halb zu, fo , dafs mau blos das Weifse derselben lieht. Man bemerkt einen häuugen.Thräqenabuufs, Zahnknir Cohen , Tris: mum, KßJ^ern im Unter leibe. Die Kinder kauen bisweilen, kratzen im Kopf , an dermale, den Lippen, Geburtstheilen. Die Haut wärme ver- liert Jtch oft plözlich an verfchiedenen Theilen.

1F Stadium. Der Puls wird hurtiger, kiei* ner und ungleich; der Athem hurtig und tö- chelnd; das Hinunterrchlingen der Arzneymätel geht nicht mehr von ftajten ; die Lippen werden febwarz; es tritt Schaum vor den Mund;, das Kind thut fehr. leidend, arbeitet mit Händen und Beinen, feufzt, fchreyt bisweilen auf; di$ Hitze wird brennend; es kommt ein wahrer Angßfchweifs und jendjicb W* ruhiger oder «pilep tifcher Tod.

N* Wach

194'

NacB diefer Befthrcibinig der Zufille , ich auch noch der Kürart gedenken. In dci ftcn beyderi Stadien gab ich Brech- und küh de Abführung« mittel. Bey einem Kinde, an Würmern offenbar mitlitt , verband ich ausleerende Methode' mit wurm widrigen teln. Ungeachtet auf diefo Art -viel teurer, ligicr, Tchleimigter und fauler Stoff ansgel wurde; fo fahe ich doch keine, Verminder der Zufälle, fondern die Krankheit ging in dritte Stadium -über und fchien OpUim,Ji.. ot, JÜoftkits, Spirit. C.C. vol. Valerian.Uan fVein, Stnapism zu erheifchen. Ja ich reii diefe Arzneimittel, allein die Krankheit b wie ue war. Bey einigen 'Kindern , die H ausfehlige gehabt hatten', kam ich auf den danken, ob nicht vielleicht eine heiml Schärfe da« Gehirn ergriffen haben und den . venzuftand Unterhalten konnte, und lief« d, lauwarm- baden und einen Blafcnzug über ganzen Kepf legen. - 'Doch auch' dies war fo als gar nichts. Im vierten Stadio fiel alle i anzeige weg, und der Arzt morste die Ai fung herzlich wünfehen *). (von Hrn. D. Seh su Luteau. )

den gafiri leben Symptomen hur Symptomen fiabertmftjen Seh wiche find , wie die auf die Ax luogsmittel .folgend« Verleb llmmeiuntj den ■eigt; fo möchte wohl die Heilung «her iu er ten Te/n, wenn die elften Ana leer ungamittel vnterUITen , und tUtt deren in 'Amen triftige I Mittat «rgaweudci wurden < ■■ .

d. R

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»95

' Zufall« vera verfcfcluckte» Sem. Stmmoiiii bey^elnein \i

/ v Sind»,

\

Ein dreyjähriger robufter Knabe afs die noch nicht ganz reifen Saameukörner des Stech* ' . apfcls. Bald darauf wurde er wild und unbänV <lig* hafchte mit den Händdns lachte, wälzrte , fich halb kriechend im Bette herum ^nd Konnte " ßch auf den Beinen nicht erhalten. Die Pupille Rand unbeweglich weit offen. Ich lieEs ihn fei fort ein Brechmittel. nehmen, welches viele ge- ronnene Milch «nd gegen, einen kleinen The er löftel voll des giftigen Saamens auswarf. Nach diefem verordnete ich. Walter mit ECsig zum Gg> / tränk , Klyftire davon und auch dergleichen kalte Umfchläge für den Kopf. Da der Andrang , des Bluts zum Kopf fehr merklich war r wurde auch etwas Blut durch Blutigel entzogt Nach Verlauf voja.04 Stunden war der Knabe völlig hergeßellt, doch mutete er noch Eftig mit WaU {er mitunter fortnehmen, (vom tbendemjelben.) .

5-

Ein faß allgemein heilfamet Mittel in Gonorrhoeen.

Keine Arzney frommte meinen Tripperar- ten in allen Perioden ihres Uebels fo fehr, als folgende Zufammen fetzung, der jchi fehr gern den Ehrentitel folamen gonorrhoicorum geben möfchte; Rec. Extract. nucis vomiöae *)ß. J2c- cott. cucumerini Jvj; Olei Uni ifitello - obi. fub- act. £j. Mcllis finctri Jß. M. D. S. > Alle ?wey Stunden t Efslöffel voll hie von zu nehmen; (von Hrn. D. Handel zu Mainz.) .

j.

»S

'—, tse

'buhlen ZüUlieii.

ti'i Wenig* palliative gegen den äwfserft gra fftrtlen,. ' oft faft fei» zur lial'erey . treiben*"!! SclitnoYa voft hohlen Zähnen -möchten wo ha ch flehendem an lehn eil er Hülfe beykomniei Rec. OUi hyoscyami 5j. Opii thebaici 3ß. £ tract. belladonna*, Camphonae ana gt. vj, Oi bäjajint , Tinctttrae cantharidum ana guttat \\ •fcediganttirinfatmamopia&ae« Hiervon wi: «ine geringe Portion fo lange in die fch merze de Zahnhöhle gefleckt, hisdcr Gepeinigte d tirfehtue lliihe verfhürt, (von Jt.bendenijelben.:

Mit dietem SriieV des Joimialir wird ansgegi ben : Bibliothek ß-er practifolteti Heilkunde, he lirf^egebeH'Doh Hnfelwid. II J Band Noi i . (Prei ffi-r-dte .BelltBöt des Journal». (wegen fi«igei der Thenrung des Fapiers) g gr. für andei ggr.)' Es enthält Auszuge und Beurtheilunge von folgenden Schriften;

Thom Erfarnngen und Bemerkungen aus di ■■-■:■ .drzneyrWuitiarzMy - and Entbindung

. .lüiffenfchaft, ..'.■■*

j. . Dejault ■.cbyrurgifeher JVachlipfi, heraus geg

: ben -von Bkhat. I B.

Lindemaun Entwurf dievorzüglichßen Kr arn

keilen der .Soldaten im,' leide; Jchutücr uu glücklicher -.-'tu. -heilen.

Innlia]

*97

.1 ««•♦#» «, *i'»*.->

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- 4

I n n h a 1 1

I. Auch etwas über den Morbus inacuWu* baemofr» l-liagicQS > nebft der Beobachtung einer Conipli- cacion deflelben mit der Waflerfucbt , von Hirn. Chr. Trp Hartes t Prof. zu Erlangen i 1

•H".^ Neuer Beweif» von der Möglichkeit einer Wg v er fleckten öder veriarvten veneiifchen Krank- .

* . beit ,• 45

III« Ueber die Anwendung der Sabin« bey Frauen- zinTraeikrankLeiten, von Hrn. D. 0% frTtde-

-kind ■• *'. , tfsl

- » *

II», Herrn Profeflbr Biürininghaufeii's Beobachtun- gen Über den Hofpitalbraad , nebft neuen An- Halten zur Reinigung der Luft in Ho fpi talern. Als Beytrajj zu den Bemerkungen Aber den Ho- fpitalbraud, au» einem Schreiben deftclben mit- getheilt von den Herren Jo/eph und Carl W*iu zeU d. A. D. 8g

V. Fortfetzung der im vorigen Stuck mitgetheilten Bemerkungen über die diesjährige Influenza» von Hrn. I). Wolff in Warfchau 07

Vi. Einige Beobachtungen über die Wirkungen der Metallbürfie, nebjt der Abbildung , vo#x Hrn. D. Molwitz in S tutgart Ili

VII* Das liepatifche Dampfbad, ein Mittel bey der Mercurialgicht » von Hrn. D. Fr, Molwitz im Stutgart , u$

VIII. Zufallige Heilung des Weichfelzopfes duicb den Mercur 121

IX.

X'

198

HL BaRätigtw. Nuiwn dac M»l*tl» Tittioli bey

eingeklemmtem Brück, vom "Hin. Hofr. Otter.

luiti rix Büdingen , X. Gefchicbte einet hartnäckig«! Leibet^erflnpfan"

und ihn Heilung, Ton Hrn. D. Elias, Lud.

ji'liyfdcus iu Spaiugonherg in Hegen Kl. Unerwarteter Aii.gang einer complicirten fikro-

felkraiiklieit ,' nebit Bemerk angen ober Warmer

ond>W»rmm.ittel, Ton Hrn. D. Ant. Geifcklö-

gw, praktischem Arne ia Wien XII. Kurie Nacbricbteit und1 meui«inifche Nenig-

I. .GifirKcbei Neireniieber . . , r j

1. Zufälle vom verfehl uckten Sem. SCramonii bev einem Kinde

3. Ein («ft allgemein hcilf.m« Mittel in; Gonor-

rhö een r

4. Kräftige* BeßnftigungODiitul der Zihntthmu.

»an von hohl« Zinnen '

Der rVei* jedei Stück« dielet Journale' bleibt f> Wenn Kupier dabei find) u g,, v

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Journal

der

practifchea

Vrzneykundc

und

Wündarzneykuaft

herausgegeben

ran

C. W. Hufeland

4er Anneykunde ordentlichem Lehret

. sa Jena«

% Zehnter Band Zweytes Stück«

Mit Kupfern.

Jena,

*■ der academifchen Buchhandlung

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Ein Beytrag zu den Beobachtungen übe; verlarvte venetifctie Krankheiten, ihre Entwicklungsarten und, Verheerungen;

mit Abbildungen ,

vom

Hofrath Jördtns zu Hof*

Der ganz das Gepräge von medteinifchem Scharfblick und treffenden Beobachtungsgabe führende A uff atz über yerlaryte venerifche Krankheiten im zweyten Stück de« zweyten Bandes diefes Journals veranlagt mich ,. diefe Beobachtungen noch durch einige andere zu vermehren, wozu es vielleicht in unteren Ta- gen% befqnders in manchen Gegenden, wenigen praktischen Aerzten an Stoff fehlen dürfte« Uheumatifche Befch werden , allerley Zufälle von fch wacher und gtftorter Verdauung % f chnel- 1& Entwicklung auf unbedeutende Veranlaflung,

As eine

' /- ■*' -

«ine betonder« Caußleität de« Gifts und da abhängende Öftere Rückkehr des Uebela ze neu üa au«.

Erß» Bäobachtung..

Ein Soldat , welcher von varCchiedenen »erifchen, Uebeln der GefchlechtathsUe von eigen Feldrchcr«rn fcheinbar befreyt won war,, wurde nach geraumer Zeit von ein Slreiffchufs an der rechten Seite des Kopfs troffen. Er.fank Hiervon -betäubt zur Erde v empfind, nachdem er wieder au üch geko men war, heftige Schmerzen) befonders in i Gegend de* rechten Seitenbeins und der Ni Allmählich entwickelte fich au der rechten Sc der NaCanfcheidewand ein Knotehen, welct endlich die Gröfie einer grofsen Hafelnufa reichte, und von welchem Immer eine hlfslii Jauche abflof«. Die Wundärzte hielten diet Knoten für einen Polypen und bewirkten < Exftirpation deflelben durch Aezmittel. Kai aber war daete erfolgt, fo verbreitete Geh c hiftlichea Gefchwür in der tfafe, welche« bi den fciiorplichten, allmählich auch den ki ehernen Theil der Nafenfcheidewand , die f> fenknorpel, die Mufchdn, den gröfaten Th des hängenden Gaumens fammt dem Zäpfch deftmirte, fich ein Loch durch den vordem m linken Seitentheil des knöchernen Gaurn« (Fi

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rig. I* b.) in die NaCe bahnte* durch welches man in die von den Gonehen •ntblöfete link* Linnladenhöhle kommen konnte. Auch wat as Gefehwür fchon in die rechte Kinnladen« Löhle gedrungen« Man fah dah$r äufserlich auf eder Seite der Nah eine fehr rethe, in der war* xi en Stube und bey itarker Bewegung noch rör :lier werdende und aufgetriebene Stelle« welche edoch nur auf Harken Druck fchmerzte und wie das ganze fehmeselof* Gefehwür bewiefs» ilafa fea nicht eigentlich krebsartiger, fondern ▼enerifcher Natur fey.

Die Folgen und Zufälle diefer hlfslichen Verheerung w*yren: ein beftändiger Abfluf« von Schleim und Speichel aus dem Munde, , welchen drey Schnupftuches täglich nicht faisten, und der in 94 Stunden wenigftens ein Pfund betrug» ein cariöfer. Geftank » ganslicher Mangel des Geh ruehs i SauOen und Brauten vor bdyden Ohren» eine beynahe ganz unverfttnd liehe Sprache, ,be« fchwerüches Schlingen, wobey der Kopf im- mer rückwärts gebogen werden mujite, wenn die Speifen und Getränke nicht wieder durch die Nafe ausfliegen follten. AuJTerdem hatte der Kranke in den feit dem Anfang feiner Krank« heit veifloCsenen zehen Jahren nie die gering- fte Efsluft. . I£r zwang lieh Mos,, etwas Brey oder Sappe. zu geniefeen» um lieh, bey Kräften zu erhalten. Defto gröfser war aber. der Dürft, wei* eher ihn vorzüglich des. Nichts quäke, fo da£s

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6 .—

fer in einer Nacht immer Wenigftene r-wfilf Mi Waffer brauchte, Außer diefsn offenbar i fehlerhafter Verdauung herrührenden Zufall raubten ihm noch rheamatifche Schmerzen allen Theilen dei Kopfs den grSfsten Theil Nachtruhe. Da fie blos von der Federwiu rege wurden« fo fiel diefer Zufall gleich be Anfange der Kur dadurch weg« dafs rch Wai tuch über das Kopffcüfsen breiten liefe, A auch am Tage zog ihm jede feucht« ftürmif Luft, jede geringe Erkältung, der er fich : fezte, die heftig ften Schmerzen, befonden den Obren und in der Gegend der Seitenbt ku, welche «liefen in fich ftandhaften M oft bis zur Verzweigung brachten.

Die Kur begann den 15 April 1794 m'' nein ßrech- und Laxirmittel, welche viele G aasfahrten, ohne deswegen den verlornen petit wieder za bringen. Nach denfelben 1 den innerlich Pillen aus Calomel, Af. foti Extr.Cimt.aaä Aconit.* nebft einem Holxtn Kufserlich eine Auflofung von AUrc. jubl. 1 in Ai{. Scord. mit Meli. Bofar. «um Auipinl Einfprützen und Einlegen mit Charpits a wandt und aar Abhaltung der Luft tob < Innern der Nafe und des Rachens das £1 dtajialm. über die Nafenoffnung gelegt.

Den B3ften April fchimmerten fchon n Fleifchwärzchen unter dem Eiter hervor - die äufsere Hothe und Gdckwalft aur Seite

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m dip. Nafe .hatten bett$chgte£i abgenommen, »n 50 April war Roth« und^QeCphwulft fcfaon frfchwunden und er fehlte nicht d«n gering- en Schmerz mehr, wenn er die leidenden The* e äußerlich drückte« , Sein heftiger Dürft hatte ich um viele* vermindert«.

'De* xMay fah ma u nur hin und wiedes aoeh einige fpeckkhte Stejlen, Aller Dürft w*i weg, an^eh fiel ihm das Solingen nicht mehr fchwer« D$e fpeckichten, Steilen wurden mi% ^rf^r. pAagv gepin/eit und verloren /ich hierdurch bis cum i4 May fo weit , dafs nur noch auf der rechten, Seite der Nafe eine Achtbar war.. Den *8 May war alles fcheinbar geseilt, per Kran- ke bekam Harken Hunger« _ Der Geruch, der Wählend der Krankheit ganj vfeg^ war, kam auch- wieder; Alles Raufen und. Saufen^ vor dem rechten Ohr ha,tte ß$h verjähren, , auf dem linken aber war er noc^ taub« und es. ^ufaerUJ ii^h'Schjaaerz in djer Gegend £es &tzenahnlichea Fortfatgqs*. Payes wahrfcheinliih \yar» dafs daj Eiter inj Innern dea Ohre* alles serßört hafte ■und »€|Ch in d^mfelben, fo wie in ^en Kihnla- denhoftlen, Materi^ verweilte; fo,lipfq| i^h ein.

Jnfufum Sqojtdii mit Mqre,. fubL%vyi$'MelL ;fyf#K* Jowohl in diefpd Ohr, ala in. diefe. Höhlen ein- fprjtzen. , phageachtet^ k,ein^ JWaterie mi^deai Einfprjtstwaljer ausflofs.*: ffo verlor fiph doch hierauf differ Schmera bis. zun! dg Jun, wo auch die äu^ace Nafe voll kämmen, <lie inn^te

A4. b*e

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Ms "auf eWkleiäe'^pwk'iehte Steile, der < men und Rachen" aber, To weit man fehenk tev gehellt waren. "Der Krank« "betupfte fcloa noch Ütnige Tage' fene Tpecklehte Stelle glaubte, nun ganz hergcßeltt zu fern. Abc September wurde er * gewahr« data an j fpeckichten Stelle der Knochen Wo» lag

. Äch hinter derfelben wieder ein neues Gefc« angefezt hatte. Auch fiülen bald darauf h* te und knöcherne StnchchenaiiS der Nafe. wind« nun mit obigen Mitteln ton neuem gefahren, wodurch fich dann nach und i alle« Verdorbene abänderte und noch mel ziemlich grofae Knochen Blicke sunt "Vorlc harnen. Zu Anfang des Decembera fehien Heilung Vollendet au feyn.. Demohngeat iiötbigte ich (tan 'Genefenen der Sicherheit

. gen hoch vier Wochen den Gebrauch der P fortzuCetsen. ttisf« Verficht bewirkte _a d«r» er nun drey Jahre von feinem Uebel, auf einige BefchwerdeU) die von verloren gangenen Theilen herrühren , befreyt ift.

Diefe Beschwerden -find:' dafs er auf linken Ohre nichts hon, als ein beltftnd Brauren, und dafs er fich, um fchlingen vernehmlich reden au können , räit einem 1 förmig zugefchntttenen Schwämme bebe mufa, welchen er mitteilt eines Draths du die NaTe einbringt und bis* an den Ausgang hintern, durch das fehlende Septum nicht m

9 ^

tinterfehiedenen Naferjöfrnungen fchtebt. Hta& durch wifd Speifen und Getränke der Rückweg durch die Nafe vollkommen verfchloffetu Da aber diefer Schwamm durch feinen Druck», durah die Schärfe de« lieh in und um denfeLhen anfetserideii Schleims die benachbarten Theile entsünden und angreifen würde; fo nimmt, er ihn alle Abende heraus und {leckt ihn am Mor- gen gereinigt oder frifch Wieder hinein.

Um die Deformität des Geücfata weniger auffallend zu machen»-' habe ich ihrn eine Nafen- fpitze von Lindenholz (Fig. II.) machen laflenr in deren vorderen TheH eivfo Schraube mit. zwey- nach atfffen gebogenen dumpfen und mit Seid« un wickelten Hacken (Fig, II.) befrßiget UL Mit einem Dr ah tzängeben, welches er in die. »wey künftlichen Nafenlöcher einbringt, drückt er die Feder diefer Schraube zufainmein, i.wo» durch (ich dt« zackenförrüigea Fortfätze einan- der nähern, den Krnnladenhöhlen genähert werden und in diefeften einglittchen können« Da ihm aber bey feinem» den ganzen Körper er« fchütteraden Handwerke der Druck der Hacken dennoch fühlbar wird, fo bedient er £ch diefer Nafe blea an Galatagen.

Die g*rioe Heilung erforderte Beben Drach- men und zwey und dreyfigGran Calomel zum innerlichen und zwey Drachmen , und neun- zehn Gran Sublimat zum äußerlichen Gebrauch« Ohngeachtet der ßarken Gaben vom Merkuriua

AS äfcfoe*.

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ätwTsftte* fich doch otit feiten Merkmale i $peiehelflufse«, und. der. Kranke würde Geh \ltj anhaltenderem Gebrauch und gröfserer So £alt,. nicht die Hälfte, der, Zeit zu feiner W derherftejlung rtöthig gehabt haben, Hierj aber, und aus der für Aerzte und Kranke cm elenden Rückkehr des Uebels, welche fo «Othwendig Wird, als nur dah Geriagft« vi venerifchen, bald wie ein Funke im Zum -wiederum fich greifenden Gifte zurjickbleil läfstfich fchliefocn, wieiwenig vollendet« 1 Ken diefer Alt ftatt finden.- .Es. wäre in. f<> fCT im wiinfehen» dafs die Anrate immer die Qui rität des gebrauchten QueckGlher» hey vqllko man abgewarteten Merkurialkuien heuiuunt a geben und nicht mit verfchiedanen .Queckfilb Präparaten in einer Kur zu oft wecnfelten , v einmal fichere Refnlt*te über das ■»wmwcpjt de Quantum zu «erhalte», den Kranken nie durch d)e öftere Rückkehr des l/ebela ml trauifch gegen den Arat su machen, oder 11 gar auf den alte Hülfe hey Seite fetzeuden.G danken, au hringen, dal« fein UeJ)el unheUb fey.

Erklärung des Kupfer*.. Fig. I.

Zurückgab Kens Tcrheermngga einet venerifchen K feie und GuimengefcowOri» in fo weit fie *uf»«rli<

a. - Di« von .unten nach oben- -fielt erweiternre Öe/fnuri£ hinter dem weggefrefsenen .Zäpfchen , weiche den Spcifen und Qetstnken den Rrtckweg durch die) NaTe rerftattet, und welche von der Spitze des-

keilförmig zugefchnitfenen ' Schwammes ausgefällt wird1; 'der durch die Nafc eingebracht werden kann.» .-..!.'

b. Bin« Geünung, die fich das Gefchwur aus der Na« fe durch den Gaumen gebahnt hat«

e. Das noch übriggebliebene Stückchen rom hangen- den Gaumen der rechten Seite. '

d.d. Einige Furchen» welche das Gefchwür in detf FleifchfubAanz hinter dem Zapfehen gebildet hat. -

'Eine* tfafenfpitze von Linden holz nebft den gibefc förmigen /mit einer Feder vetfehenen Hacken, welch« durch die öufserer Nafcnoffnung eingebracht werden;

Zweyte Beobachtung.

Den ö Januar 1790 wurde ich. wegen: eines iM&dchens' von acht Jahren um Ratfa gefragt* welöhee als Vater -und mutterlofe Waife bey ei« neT^lteh Tante roh behandelt wurde, viel Räl- te ausliehen mutete und bey der eben eingetrete- nen kalten Witterung an den drey mittleren Fin- gern-der rechten Hand Panaiitia bekommen hatte. Zugleich fah man hin und wieder an beyden Händen einige gan& kleine Kratzt>lätJLejr* eben« Da die Fanaritia fchon Eiter gefafat hau

ten,

, u •*—■ . ,4 terr, fo wurden fie gftöffnet und gehörig banden.

Den 21 Januar hatten lieh die zwey gel \ FiDger von neuem entzündet und* fingen der all zu eitern. Der Zeigefinger nahm ; noch immer Keine Heilung an. Nach «iui Tagen wurde die Mite von innen und. um Oeffnungen wund , hinter den Ohren »ber deckte man einen Harken Auefchlag. Ich Ordnete das Jutimonium crudum; worauf alles zu beffern l'chien.

i Den g Februar eiterte der Zeigefinger, i icher fo lange keine Heiluitg annehmen wol nun. aber einige Tage ganz trocken war, « neuem , und die am Cbarpie hangende Mali roch kariös. Ich liefe daher blo» mit E.Jf.M.y\ verbinden, worauf er bis zun fuufzebu heilte.

Den s6 Februar fing der fchon lange heilte Mittelfinger wieder an zu nttfien. Da Finger immer eifokalt- waren und die Wir bUuroth tob Kilte auaUhea, Co fehrieb ich d fe Krfcheinung bloi einem1, au kalten Verhalt zu , ' drang daher- auf den belläadigen Aulen th im warmen Zimmer, und lief« überdies die Handfchuhe Tag und Nacht tragen,' den G brauch des Antimonialpulvers aber wegen d fortdaurenden Ausfchlagi hinter den Ohren foi ftt&en, weil lieh hierauf doch die bofu Na

\

tnd die7 Blltterehln auf. A*n Hände** verlöre* Latten. ' - .

Bis zum 11 Mönt waren endlich die Finget ile heil- Nun buchen aber verfcbiedene Froft- >euletr an den Füfsen auf. Auch zeigten fich äefchwüre um die Schaamtheile, .weifser Flufr und BiättercheiT am ganzen Leibe. Die Natur äes Uebels Uefa nunmehr um fo, weniger einen Zweifel n^ehr übrig, da ich von fieberer ü*mi. erfahren hatte, dal« die Mutter des Mädchen* an einer venerifchen Lungenfucht geftorbtn tty\ Ich verordnete ihres zarten Alters wegen de? ActMops mineraliSf worauf jene Froftbeuleji in wenig Tagen zur Heilung gediehen und feibft N Krätze und Ausfchlag hinter den Ohren ver- leb wanden. Ea zeigte beb jedoch bald, daXt leztere Uebel nicht durch die Wirkfamkeit des Aethiops, fondern blos durch die Pocketi vftp» drängt wurden, welche in der damals, gefährli- chen Epidemie den 10 April in fehr geringer Zahl ausbrachen und den ghickUchfiea Verkauf nahmen* *

Ohngeachtet das Mädchen naeh abgetrock- neten Pocken bis zum 8$ April zweymal abfnh» rende Mittel genommen hatte, fo bekam, fi« doch an diefem Tage eine heftige Entzündung des linken Auges , and den dritten Tag zeigten Geh , troz aller angewendeter zertheilender iä* hangen', zwey BIS t tetchen km Rande der* I*ia. Erweichende Aepfelbreve ibit Safran bewirkten^.

bald

- \

*fr -

bald das Aufgehen und die Heilung. Aieler 1

jerchen, und nunmehr Cchieu das Math vollkommen hergeftcllt -au feyn.. AUeiu n wankelmüthiger Glaube wurde bald vom theiUib erführt. Dean den 6 May kam die den Jilattern ausgewichene Krätze wieder : Vörl'cheiii. Durch diefe Erfcheinung irre macht, fing ich wieder an, an der venerifc Beschaffenheit des Uebcls zu zweifeln und ordnete wieder das Antimonium crudum. A fehlen der Erfolg wirklich die Richtigkeit ; rter geänderten Meyaung su beuaügen. D bis zum 10 Juny war aller Krättausfchlag a heilt. Nur lief« das bleyfarbe, verfallene j [eben und die Magerheit des Mädchens im noch einen neuen Ausbruch der nur fehl mernden Krankheit beforgen , welcher den i wirklich erfolgte.

i Der ganze Körper, befonders aber Hals Brnft waren nun auf einmal, wieder voller ] tae, die nun nicht mehr trocken, war, dem wahre variolos magna* bildete, verordnete "Blumers Pillen in lehr kleinen ben , und lieft fie fclbft nur vor Schlafenge nehmen , ' um kein Anlaufen des Zahnfleift zu veraolaßen , da die Anverwandten So I gegen den Merkü riaige brauch eingenomr waren. Die Krätze nahm hierauf, wegen unbedeutenden Gaben, bis zum n Jul we ab. £» entzündete fich du rechte Auge, i fei

- 15 - ;

ich on am andern Morgen kam eine Pnßel auf. lemfelben zum Vorfcheiri, yelche länger als cht 'Page flehen blieb. Plumers Pillen wurden rleichwo^l in der geringen , keine Salivation, reranlaftVnden Gabe bis. »um 69 Jui fortgefezt» wo die Krätze wieder ftärker wurde, und ich endlich den Merc* dulc. in Pulvern verordnete.

Hierauf trocknete fchon den 5 Auguil die Krätze« und den ic war üe ganz abgetrocknet* fch liefs die Merkurialpulver noch einige Tage cortfetzen, und nun fehlen das Uebel völlig ge*. boben zu Teyn. r

Als aher den ßi Oktober die Nafe wieder überaus* aufgefreffen war und hin und wieder am Körper von neuem Krätzblätterchen erfchie* neu; fo äufserte lieh Unwille, und Mifstrauen ler Au verwandten .gegen meine Behandlungsart mf eine beleidigende Weife. Ich überzeugte fie aber, dafs alle Schuld, wegen des mjr Unter- Tag ten nachdrücklichen Gebrauchs des Queck- silbers, auf fie zurückfiel, und geftund ihnen :rey, dafs ich mich keiner weitern Kur mehr, >hne cleiTen unbedingte Zuteilung, unterziehen würde, Diefes fruchtete foviel, dafs mir nnnt Freye Hand gelallen Wurde. Ich gab das trer- füfste Quecfcfilber in gröfserer Gabe. Der Kratz« msfchlag wurde hierauf .weit ärger, und es bil- ieten £ch überaus grofse, gftbe Blattern, die iber im Decembcfr anfingen zu trqclcnen und bis m Januar völlig verfchwanden. . « ßtiick . - B Ohn-

16

Ohngeachtet dca »och immer, wiewd nur «inen Abendtfum den andern, fortgefew Merhurialgebrauchi , zeigten lieh doch imo noch an den Armen bis zum 24 Man Klei Blatterch.cn, Welche zu Anfang des Aprils * der ala ttrozende Blattern erfchienen.

Der Mercurius dulcis fehlen mir unter I chen Umftänden nicht mehr wirkfam genug feyn, und ich verordnete daher den Sublii in Pillen.

Den 5 May verbreitete fieh hierauf diefi tze wieder über den ganzen Körper. Diefci wog mich die Gabe zu verdoppeln und mit £ Aconit, und Guaj. in Pillen bringen zu lad welche endlich die Hur in der Mitte du ' vollendeten.

So ermüdend diefe Krankheit »gefehlt wegen der langen Dauer und der öfteren Ka kehr ei^es an-ücb unbedeutend fcheinenden bels ift , fo beweifst üe doch , dal's das fche Gift erblich fortgepflanzt werden, 1 Jahre im Körper verweilen, lieh lodann u: ■mancherlei täufchendeu Geftalten äufsern i eine Hartnäckigkeit annehmen könne, g? welche zwey Unzen Antimouium nur fcheic wirkten ," und welche «ine für ein fo zartes ter gewife nicht unbedeutende Menge Qued bei zur grünulicften Heilung erfoderte. D die ganze Kur verlangte zum innerlichen brauch, außer den Atthiopt mineratU, & Do

- *7

* *

Drachmen verfüfstes QuecltiUbe* und f cht und vierzig Gran Subliniat , zum äufserlu&en Ge- brauch aber einen Skrupel Sublimat im Wafch- waHer und über zwey Unzen Mercurialfalbe*

v

jDritbe Beobachtung*.

Ein Ofßcier, der in feinen jüngeren Jahren fo fehr im Genuföe der Liebe ausfch weifte, dafa er ohne alle DelicatelTe mit der niedrigften Gat- tung feiler Dirnen vorlieb nahm, dafür aber auch Tripper, Schanker, Pauken, venerifche, Auswüchfe und Hodengefchwülße mehrere Jahre nicht. lofa werden konnte, kam endlich fchein- bar geheilt aus der Caxnpagne zurück und verfah fich nun mit einer Aufwärterin, welche die Na- tur mit allen körperlichen Reizen verfehan hat- te und die ihn daher fo bezauberte, dafe et ihr einzig Treue fchwur. Sie lebten heynahe ein halbes Jahr wie Mann und Weib beyfammen, als der Ofücier neben feinen, bisher ni£ht Iota gewordenen , im ganzen Körper herumirrenden rheumatifchen Schmerzen , auf4 einmal einen grünen, fcharfcn Ausüufa aus der Harnröhre bemerkte« Erliefs feine Aufwärterin unterfu- chen. Allein maxi konnte keine Spur eines ver- dächtigen Ucbels an ihr entdecken, zum Be- weif sf dafs, jenes Hefte eines nicht gründlich geheilten venerifchen Uebels waren , welche die

B a An-

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«— 18 -

Anwendung der Mercurlalmittel TOn neue •forderten,

Den ij Oetober würde hiermit 'der A gemacht. Der Kranke klagte an diefem über einatt Marken , die Wäfche ablcheulic bänden Ausflurs aas der Harnröhre,- übet h Schmerzen im linken Jochbeine, im Stirn in den Letßengegenden und den Waden. Leiftend rufen waren angelaufen, und'auc Kala und unter denAchfeln zeigten ßch fch . hafte Knoten.

Den 30 Oetober peinigten ihn rheumi Schmerzen im linken Arm, worauf lieh ilt genden Tag eine Gefchwulft an der Hand« anfezte, die überaus fchmferzte und pu Auch klagte er über Schmerzen tief in deri Mangel des Appetits, M a gen d ruck en , { Schwache und Hinfälligkeit des ganzen Die ßch äußernden Zufälle der beginnend« livation machten die Ausfetzung der Merk mittel auf einige Tage nothwendig. Wal dieler Zelt ab.er wurde der Ansflufis aus der! röhre, welcher fchon lehr abgenommen l wieder dicker und grüner, doch ging er' alle Empfindung ab. ' '

Den 11 Not-ember flofr nur noch dann wann eine milchichte Feuchtigkeit aus derl röhr**, mit dem Urin aberging dicker Seh Vi

Den 50 November zeigte ßch nur aoei ten da« Heißen in den Armen und der freco

19

m \

und brennende Schmerz in der Bruft. Die Kne* ten am Hals und unter den Achfeln waren klei- ner, der Ausflufs aus der Harnröhre fehr unbe» deutend und bisweilen ganz weg» ,

T)vti 17 December hatte lieh der Tripper bey/iahe ganz verloren,» hingegen klagte der Kranke über einen fchmerzhaften Knoten am vorderen Theil des Gaumens, dicht hinter den Schneidezähnen , der fchon vor einem Jahr ein« mal da war , damals eiterte und , wie gegenwär- tig, alles Kauen hinderte f außerdem noch über -heftigen Schmerz an der Seite des Halfes Vo jeine rothe, bald härter, bald weicher werden- de Stelle lichtbar war, ferner über einen fehr fchmerzhaften, unter der Haut fitzenden Kno- ten am Mittelfleifche und einen ähnlichen an der Unken Ferfe, der ihm bey ftürmifchen Wet- ter nicht aufzutreten verftattete/«

Den 2 Januar war der lieh täglich höchftens

noch, in zwey bis drey grünen Tropfen zeigende

' Tripper nach einem, heftigen Zorn ganz ver-

fchwunden, und von einigen kleinen S chankern.

an der Vorhaut fah man nur noch wenige Spu*

c ren. Die herumziehenden rheumatifchen Schmer«

' zen nahmen dagegen die ganze linke Hälfte des

Körpers ein. Im rechten Mundwinkel zeigte'

lieh. ein beweglicher, bald vergehender, bald

' wieder erfcheinender Knoten , aus dem rechten

3 Nafenloche üofs eine äzende Feuchtigkeit, in

der linken Hand hatte fich ein Gefchwür t or-

* . Bj miret,-

■7- 20

mhet, aus welchem immer eine fchwärzlicht Jauche hervorquoll, alle an den übrigen Theile des Körpers befindlichen Knötchen waren grö fer und fchmerzhafter. Uniäugbar hingen di. fe Verfchlimmerungen alle von "dem gäntlic verfchwun denen Tripper ab, und ich bemüht mich daher diefcn dui-ch fleifsiges Baden dt männlichen Glieds in Milch und einen itarlte Abgang des Harns bewirkend* Decucte wiedt in Gange zu bringen, welches mir auch nac einigen Tagen gelang, (o* dafa der Trippc wieder grün zum Vorfchein kam.- Durch di nun mit dem blofen verfüTsten Quechülber ve bundenen Cicuta- Aconit- und Guajakextract gelang ea mir endlich, ihn nicht nur vom Tri] per, fondern auch Von allen rneumatiCchen ft fchwcrden in acht Wochen zu, berreyen , to dal er fich nun vollkommen wohl befindet. E verbrauchte in dicfer Kur zwey Drachmen ve föfstes QueeKulber innerlich und eine Draeum Calomel äufaerlich in Salben.

(Di» Fonfottiuig in «lehnen Stack. J

*1 ~

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Kleine Auffätze

von D. C. G. T. Kortim.

lieber den Ileur.

Ueber den Ileus und namentlich den Nutzen der fetten Oele bey demselben habe ich vor mehrern ! Jahren (in meinen Bey trägen zur prakr. Arz.ii.) einige Bemerkungen bekannt gemacht. Ich habe feitdem diefe Krankheit oft nach den nein liehen Grundfätzen jedesmal mit Erfolge be- handelt, zwey fehr alte Perfonen ausgenommen, wo ich erft wenige Tage vor dem Tode hinzu« kam. Verfchiedene Kranke find mir vorgekom- men , die in der Zeit eines Jahres drey und vier heftige Anfälle derfelben Krankheit überhanden, und feitdem gründlich geheilet Ich einen. Ich fchlicfse hjer den Ileus von mechanischen Urfa- chen, a)s eingeklemmten Brüchen etc. desglei- chen den von Entzündung der Gedärme« aus.

B 4 und

und Tpreche nur von derjenigen hartnäckig Xeibcsverßopfung mit Erbrechen und gemein: lieh heftiger Kolik und gefpanntem Band Hin von Erkältung, von rheumati feher Ver tzung auf die Gedärme, vom Genutse fchw verdaulicher Bpeifen, angefammleter fchar Oder zäher Sabona, von Würmern, hyfli Icher DiapOution etc.. entlieht und in Prixi h iig genug vorkommt und deren nächfte Vi che ein krampfhafter, die periltalüfcbe Be\ gung der Gedärme aulhebender und nach ot kehrender Afl'cct der Gedärme-zu fern febein Es kommt hier alles auf fchleunige, thatige H fe an, da, wenn die Leibes verttoofong ni< gehoben wird, ein jlmraerlicher Tod erfolg Die fetten Oele in Verbindung tnitPurgirmitt* {Chanen allerdings in manchen hartnäckig Fällen Hülfe. Oft genug tritt aber auch i Fall ein, dafs der Kranke fehl echt er dinge k< Oel und faft keine Art von Purganzen bev I behält, fondern alles, fo wie er es verfchlm bat» wieder wegbricht. Bey folchen befchw liehen Umftänden haben mich indetTen folger Hülfsmittcl fallt nie verlaßen. Opium, (lillt i Erbrechen feiten, fonttern wird, zumal wt man so in flüfsiger Geftalt giebt, feines bitte: - «ekelhaften Gefchmacka wegen , beynahe jed seit gleich wieder ausgebrochen; wohl al habe ich einen oder andern Löffel voll von d Einulüou au« Semen Hyascyami gemeinigli

hu

t*3

liülfreich gefunden. Sie linderte die Schmer- zen faft augenblicklich und wurde nicht wieder ausgebrochen. Klyftire, fteilsi£ gegebefa , und ein Hauptmittel; iie dürfen aber» fo lange der Ileus heftig und fchmerzhaft und der Krampf in den Gedärmen ßark ift, nicht reizend feyn (weil fie dann. augenblicklich wieder weggefpriat werden, folglich nichts nutzen können) , m fon- dern blos aus einem Decoct von erweichenden. Species, mit Honig und Oel verfezt, beliehen. Solche Klyftire, kaum iau^rm gegeben , biet« ben gemeiniglich lange bey dem Kranken und xnülsen fall .alle Stunden wiederholt werden. Dann endlich ein ftark reizendes Klyftir, wozu ich den Tabaksabfud, mit Efsig verfett, am wirk« famfien gefunden habe. . Das Kinblafen dfes Ta- baksrauchs in den After habe ich in mehrern Fällen , wo doch durch andere Mittel am Ende die Heilung glückte, uuwirkfam gefunden, felbß wenn ich e* fo lange fori fetzen liefs, dafs die Kranken deutlich den Gefchmack des Ta- baksrauches im Munde verfpürtcn. Lauwarme Bäder, täglich einmal auch wohl zweyinal wie- derholt, find in hartnäckigen Fällen nicht zu entbehren; fo .wie -der Kranke aus dem Bade kommt, ein reizendes Klyftir, welches ia ver- fchiedenen von mir behandelten Fällen dann die erfte reichliche Oeifnung fchaffte. Der Unter- leib mnfs beftändig mit einem warmen, erwei- chenden, mit vielem Bilfenkraut verfeztea.

&5 x Brej*

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Brernmlchlage bedeckt gehalten werden ; do< fvue) mir auch Kranke vorgekommen, welcl dtefe Umfcbläg« gar nicht, wohl aber die wj men Bader, verlrugen. In einem folchen IU hüll lieh der Kranke 'Co. lange als möglich (v nigftena dreiviertel Stunden) auf, und dau er nicht matt und ohnmächtig werde, wird c Geliebt mitunter mit kaltem Eisig, oder b Ter mit einem aromatifchea Spiritus gewaTch« ._. Unter den innerlich zu gebenden Furgirni teln verdient der Senneeblatteraufgnfs mit I xitTalzen und Mann* verfext (oder das gewöl liehe Wiener tränkchen) nach meiner Erfahre hier den Vorzug, theila weil er feiten ausgeb eben wird, auch dann nicht (wie ich gefeh habe), -wr der Kranke die verfchluclue Biti< -fttlzaufiofui , mit Oel verfezt, keine Mint ■lang bey iich Behalten konnte, theils weil .am licherlien durchschlägt. Wurde aber au tdiefer weggebroehen , Co habe ich in zwej F -len den Bolus aus Calomel und Rhabarber (dt -vorn auf die Zunge gelegt, durch einen ftaik -Schluck W-afTer leicht heran tergefnület wir nicht ausgebrochen werden und in Verbindui -mit den übrigen HülfamhteUxdie OeJlnung l wirken fehen. .Einmal haue .ich dielen BiDfi (aus acht Gran Calomel. und zwölf Gran Pia ükeiy an drey nacheinander folgenden Tagt gegeben . und es erfolgte, nachdem die OeJ «ung hergeüellt War, eine laichte Salivatio d

85

«lie fich aber bald verlor.' Frifches, nicht ran- ziges Oel (Mandelöl, Baumöl, Le|nöl etc.) muh, wenn der Kränke es irgend bey lieh behält» &wifclien und rieben den Purgirmitteln, fo oft Als möglich, Löffelweife gegeben werden. Zum Getränke fchickt lieh mitunter ganz dünne Hü- ner- oder Kalbfieifchbrühe fehr gut, wenn der Kranke, lie bey lieh behält oder keinen Eichel dagegen hat. Oft aber ift kaltes ^VaiTer mit et- was Mofelwein oder mit Citronen fäuerlich. ge- macht , das einzige , was der Kranke verträgt« Recht heifser The'e oder gar Kaffee wird auch fall nie ausgebrochen t wohl aber alle lauwarme Getränke» Nachdem der Kranke einige reichli- che Stuhlgänge gehabt hat, bricht er gemeini- glich die Arzneyen und^ Getränke nicht mehr aus, und es wird alfo dann leicht*, die Kur zu vollenden. - Die erfte Oeftnung bey weitem nicht immer mit harten Exerementen vermifcht, vielmehr gemeiniglich fehrflüfsig, wahrfcheiu- lieh weil durch die gegebenen Purgirmittel die lange gedockten Excreraente Verarbeitet und aufgelötet find. Häufig mit abgehende Blähun- gen zeigen f/eht zuverläffig an, dafs das Uebel gehoben ift. Der gemeiniglich äufaerft|gefpann- te Bauch wird reiten fchqn nach den erften Oeff- nungen, fondern dann erft wieder natürlich und weich , wenn <h\s Laxiren . mehrere Tage hindurch fortgedauert hat. Was Erkältung zur Erregung des Uebels vermag, zeigt mir da«

/

JJ 1 .

II

26

Beyfpiel eines Mannes, der die Jagd fehr liel und in einem Jahre dreimal einen heftigen i fall vom Ileus (der jedesmal- nach Erkaltung i erhbsten Körpers auf der Jagd erfolgte} üb 'ftand, und feirdem er nicht mehr auf die Ja gehet, von feinem Uebel gänzlich frey blei - In keinem Falle des Heul habe ich bist das von -Manchen empfohlene Blafenpflaf auf den Unterleib angewandt, fondern bin r den andern Mitteln ausgekommen. Da der L tprk.il) in diefer Krankheit faß immer fehr » getrieben und gefpannt ift , fo fchien mir t grofsss^Veßcator auf denfelben mit vielen Uni quemüclikeiten verbunden zu feyri; ich lau°- aber nicht, dafs es in Fallen , wo rheumatifc oder gichiifche Metaßate die Krankheit' erregi zuweilen fich fehr wirkfam mag bewief haben.

Ueber, Browns Theorie und Heilart der Blutfiüfse.

Eine Frau von einigen und fünfzig Jahre, .die viele Kinder geboren hatte, fett fünf Jahre nicht mehr menftruirt gewefen war, und fic bisher wohl'befand, wurde im Frühlinge d. »799 t nachdem ße bey Vera nßal tong einea>Gaf mahls fich viel bewegt und bemühet hatte, plöi lic

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lieh von einem heftigen Gebänrmtterblmflufs« befalleB, der mit einem fchmerzhaften Drängen auf den Urin vergefellfchaftet War. Durch die Untersuchung überzeugt , dafs Hein Polyp oder anderer fremde Körper , auch fonft kein Local- fehler in der Gebärmutter vorhanden fey dal ferner die Kranke weiter nichts klagte , eine ganz reine Zunge hatte, auch gar nicht fieber- haft war, liefe ich blos kalte Umfchläge ma- chen und gab die Zimmttinctur mit etwas Vi- triol fäure verfezt. Gleich die eiTte Gabe diefca Mittels verurfachte ihr aber fo unangenehme Empfindungen im Magen 9 dafs fie nicht weiter : davon nahm. Da am andern Tage d<cr Blurflufa noch weit ftärker eintrat, fo verordnete ick ei* ne gelinde abführende Salzmixtur. Nachdem ' die Kranke davon einigemal genommen hatte, brach fie eine Menge fatiirirter Galle aus und bekam einige Stühle, und nicht eine Spur von Btutflufa zeigte ficli weiter, auch hatte die fchmerzhafte Empfindung in der Harnröhre gänzlich nachgelalTen. Nach acht Tagen aber repetirte der Blutfiufs nebft dem fchmerzhaf- ten Drängen auf den Urin, Ich verordnete gleich, die Ipecacuanha zu einem Gran alle Vier- telftunden zu nehmen« Nach der dritten Doli» erfolgte Erbrechen und das fchmerzhafte Drän« gen verschwand augenblicklich. Sie nahm nüA einige Tage gelind abführende Mitret, worauf fich der-Bltttflaf« ganz füllte und auch nachher

nicht

* »8 nicht wi«d«rlt»m. Eine junge Frtn, ditrol eilf Tagen zum zweytenmale Yoltkomm<| glücklich geboren hatte, bekam in der Nicin nachdem im Zimmer zu ßark eingeheizt wotde war, einen profufen MutterhluttLufs. Rill Umfchläge, Einfpritzmigen von verdünnte ECsig , die Zimmttinctur mit, Vitriolfäure inna lieh gegeben, leiteten weiter nicht*, als di fie den BluiiUifa bis auf einen minder gefährl chen Grad mäfsigten. Er dauerte am folget^ Tage anhaltend fort, und erfl am Abend, nid dem ich die Kranke den Tag über gelind ii geführt hatte (wozu mich die belegte Zunf einiges Kopfweh, etwas fieberhafter 1'uU « beftimmico) liefs er gänzlich nach , ohne wj derzu kehren.

Eine einzige folchc Erfahrung wider!': meines Erachten« zur Gnüge den Grundfata i Erownianer, , dafa alle profufe BluttlüUe *< Schwäche entftehen und fthentfeh beha'ndi werden müfsen. Die erilere Kranke vertrugt Ziininitinciur, ein bey lihuihilsen, die hiuj fächlich von Schwäche entftehen, fonft tie lieh anhaltendes Mittel, gar nicht; Ausleerung nach oben und unten heben aber den enorm Bluttlufa augenblicklich. Eben fo wenig wi de der zweyteu Kranken dn>Ch jene* Mittel j helfen.

Aehnliche Erfahrungen habe ich fo vi gemacht, dafs Ich dem würdigen Strack (m.

«9 ■•

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de/Ten lehrreiche Weine Schrift: una pra* ceteris. cpula, proptcr quam j unguis ex utero proßuti etc.) , welcher Sa burralreize für eine der liäufigften Urfachen der MutterblutÜüfse und Aus- leerungen in folchen Fällen für die wahren Mit- tel hält, vollkommen bey pflichte. Freylich ift diefe Heilart nicht ohne Vorficht anzuwenden. Noch Kürzlich wurde mir ein Fall bekannt, ein forift nicht ungeschickter Arzt einer Kind? betterin bey einem MutterblutÜüfse ein zu itark wirkendes Abführungsmittel gab , worauf' der Blut Huf 3 fo heftig wurde, dals am andern Tage der Tod erfolgte. Wo die Schwäche bey Biut- üüfseii beträchtlich ift, ift allerdings die thätige Anwendung fthenifcher Mittel die Haupt fache, felhft Wenn Saburralreize die Urfache wären« Erft nachdem den Kräften einiger in aafsen auf- geholfen ift, dürfen die vorhandenen Sordes, durch die gelindeften, am wenig ften erhitzenden ausleerenden. Mittel entfernt werden, und auf jeden Fall ift während der Anwendung der ge- linden Brech- und Purgir mittel der allenfalls ftärker eintretende Biuüiufs durch wirkfam« äufserliche Mittel in Schranken zu halten , wo- zu auller Umfchlägen* von kaltem Waifer vor- züglich Einfpritzungen von mehr oder weniger verdünnten £fsig iu die Mutterfcheide (die ich den von Houx empfohlenen Tampons grolserer Wirkfamkeit wegen vorziehe) faft untrüglich und noch dann hülfreich und, wenn ein ötuck

zuaick-

so

zurückgeblieben« Nachgeburt, ein bevörfteba der Abortus, ein Mntterpolyp , eine Mola et enormen Elutflufa veranlagen.

Ob übrigens die eckel - und brechmerr genden und abführenden Mittel in den Fälle wo fie-bey Mutterblut flu faen lieh hiufreich e weifen, nicht fowoh) durch Ausleerung ein fchädlichen Stoffs, als vielmehr durch Ab!* tung der Congeftion von der Gebärmutter, odi «uf irgend eine andere Art Wirken, mag ic nicht ciirXcheidcn. .

Gegen Browns Meyhung vom Skorbut.

Gegen die von den eifrigen Anhänget Srowns noch immer vcrtheidigie M«ynun dafa das Wefen .des Scorbuts blolae Aßheni und frifches-Fleifeh, Wein, derCortex etc. ab nicht frifche Vegetabilien , Säuren etc. die wal ren Mittel bey demfelben feyen, bietet mir d tägliche Erfahrung wichtige Gründe dar. D> in hieuger Gegend endemiiche, vorlängfl vo mir umftändlicli befcliriebene Landfeorbut zeij lieb, weiiigftens unter Verhältnlfaen und wii mchrentheile auf eine Art gebeilt , nie mit jeu< Heynung fchlechterdinga unvereinbar fehen« und mich je länger je mehr in dem Gedanke beliärken, dafa eine eigene dromifch fehlet . .. . . lwfi

aäfte Befcbaffenheit der Säfte welfchrf frey* lieh wohl in den mehrefteu Fällen, befonders wo das Uebel zu einem hohen Grade fteigt, mit Schwäche, mit Afihenie, aber gar oft auch of- fenbar und unläugbar, mit fthpnifcher Diathefia {Scorbutus calidus der Alten) /verbunden ift -s- das Wefentliche beym Scorbut ausmachen dürf- te, feey eu hoffenden weitern Foftfcjiritren in, der animalifchen Chemie. werden Wir hierüber Künftig vielleicht beftimnuere Aufklärung er* halteiu { -

Hier find die bey Beobachtung des htefigen Landfcorbuts fich aufdringenden Gründe, wel- che der Brownifchen Meynung zu widerfpre- chen febeinen:

i) Obgleich auch unter dein gemeinen* küm- merlich lebenden Volke der Scorbut; häufig ge- nug angetroffen wird» fo zeigt er fich doch un- gleich allgemeiner und in hoherm Grade ünttfr den Wohlhabenden, befonders bey ftarken Fleifchefftern * wobey zti merken ift, dafa hier mehrentheils frifches und ungleich weniger ge- salzenes und geräuchertes Fleifch als in Weft- phalen (wo doch der Scorbut fehr wenig Tor- kommt) genofsen wird*

ö) Alle Scorbutifche haben eine; ünwider- ßehlicbe Neigung zum Salat, den einzelne Pr- ionen des Abends faft\ täglich, feibß im Winter, •zu ganzen Schüfsein roll verzehren, und zu Säuren.: . . «

* »

St

3) Unter den Zeitlebens mit Scorbut ( plagten, giebt es a äfferordentlich Harke Ltn die eu hohem Alter gelangen.

4) Bey anfangendem Sommer und zu eintretender recht warmer Witterung ein Zeitptifact , wo doch gemeiniglich Entsünd gen und fthenilche Krankheiten überhaupt h fchen habe ich noch jedes Jahr die fcotb fchen Zufälle am allgemein Heu und heftig gefunden, Co, dafa bey Manchen gar ein haftes Fieber erfolgte , welches kühlende f ühmngen, zuweilen gar ein Aderlafs und tu liehe Getränke erforderte.

£) In dem nahe gelegenen , ungleich < tern und fehr unfruchtbaren Monjoyer Hoch de, i wo die Menfchenar» , im Ganzen gen nien, in jeder Rückficht fchwächer und S- fein, Rhachitis und Lungenfucht aHgeui' Uebel ßad, ift der Scorbut reiten und unbedeutend.

6) Ein einziges Pnrgirmittel tilgt ga niglich, wie ich faß lüglich febe, alle Zui des anfangenden Scorbuts , als : bluten fchwammiebtes, angefreTsenesZahnfleifcb, I tern im Munde, grobe blaue oder braune ck'en auf der Haut u. f. w., welches unrau: wäre, wenn die Grundursache des Uebelt I in Schwäche der lebendigen Käfer beftände.

Uniäugbar es, -Sah offenbare Sehvrä

des ganzen Sy Herne gar oft bey unlerm Li

fcait

\

~ 55

fporbüt, befonders wenn er fear vernachläfsigt ode* eingewurzelt ift, vorwaltet, und dafs dann ftärkende gewürzhafte Mittel und eigentliche tonifche Heize zur vollßändigen Kur deflelben ■unentbehrlich find ; fo wie geiftige Getränke xnehrentheils fehr gut bekommen. Ift aber diefe Seh wache nicht vielleicht erß Folge des origi- nellen, durch den ZuCammenflufs mehrerer, 'in der Art der Nahrungsmittel und des Klima vor* züglich zu fachender Urfachen erzeugten Mi- fchungsfehlers der Säfte? Unzahlichemai tiahe ich , wenigßens bey hiefigen, .Eingebohrnen den wahren Scorbut , wenn er nicht mit gar zu auf- fallender Schwäche verbunden war, durch lau- ter fogehannt« Ich wachende Mittel, Ausleerun- gen, 5äuren, Malztrank, Kräuterfäfte, frifche* Obft -etc. fchnell und auf lange Zeit gehoben; eine Heilart , die auch durch den nicht zu ver- achtenden Infiinct der Kranken fo auffallend b^- ftätiget wird.

Bvfchwerlicker Zahnausbruch*

Vor wenigen Woehen, beobachtete ich foi-

geuden Fall, der die neuerlich' hin und wieder

geläugnete Exillenz der pathologifchen Denti

•tion mir ziemlich auffallend zu beweifen fchien.

Ein dem Anfehen nach, gefundeo und. ftarlse$

C 2 Kind

- 54 -

Sind von is Monaten, welc-Tres von der Mi Bniß noch nicht entwöhnt , und bey weit jioch heiri einziger Zahn durchgebrochen fing an lieh heftig zu erbrechen und mim zu laxiren; die Zunge war dick weifageib legt, der Unterleib gefpannt und auFgetrie Fieber wenig merklich. Ich verordnete Mixtur aus Rhabarbertinctur, Kamillen wa Minderers Geiß und Althäafyrup. Das Ei eben Uefa darauf nach und es erfolgten eii -lehr Schadhafte Abgänge; aber gegen Ab traten heftige Conyulfionen ein, das Kind fco te nicht mehr Taugen, der Bauch war gefffc ter und der ganze Körper würde tetanifch ü leb. lief» warme krampfftillemlc Uralchläge -den Unterleib machen , alle s Stunde» von Jvf: Ckamom. et falerian. mit Oel geben, i innerlich von einer Mifchung aus Magnet- * tkamom-, Liq. Com. cerv. fuee. und Syr. c cod., worauf des Abends das Kind wie ziemlich wohl war, gut ausdünltete und Bruft wieder nahm. Auf Zahnreiz nahm deswegen keine Rückficht (des merklich &h wollenen. Kinnladenrands ungeachtet) « das Kind gar nicht mit den Fingern in ' Mund griff iindnicht geiferte. Am andern 1 ge wurde wieder Alles fehl immer und das Ki geriet h in einen fo: heftigen convul Griten Zußand, dafs min, oh n erachtet mich der lieb natürliche. Puls hoffen lieb, den Tod < '. Wirt«

. ->. 35- ** .

I *

wartete. In der Nacfct aber kam ein Zahn unä bald darauf noch einer zum Durchbruch, und mit ehiemmale waren ajle Zufälle gehoben, Einen noch ungezweifeltern Beweifa von der Wirksamkeit des Zahnreize« zur Hervorbringung der fchrecklichften eonvullivifchen Zufälle gab mir vor einigen Jahren ehi Fall , den ich in mei- nen Bey trägen zur prakt, Arzn. S. 565. befchrie* ben habe» * * '

JLtwas von Hemmung der MercuriaU

Jalivation*

Der durch unvorsichtigen und zu Äarkea Gebrauch des Quecksilbers, durch Erkältung während einer Mercurialkur etc. unzeitig oder unmäTsig erregte Speichelfiufa ift bekanntlich oft fo fchwer zu ftillen, und die Kranken lei- den foviel dabey, dafs man alle mögliche Mittel zur Hand nehmen mufs. Am wir kfamften habeich, auffer den faft jederzeit nöthigen Laxirmitteln» und einem Veücator im Nacken zur Linderung des Befch werden im Munde gemeiniglich fleifsiget Ausfpülen mit einer Schwachen kalten Alaun* axiflöfung oder Eichenrindendeeoet gefunden Auch habe ich wohl nebenher die SchvwefeUar ber oder hepatifche laift nach .Hßhnemamu doch nicht mit lehr auffallende»! Njotzqu, gp

C } brauch;

/

56

brauche ; nhmchmal ift bey einer folcnen Sili- vation das Fieber fo ftark, dafs diefes Miud rchwerlich paffen kaon. Daa Kajkwaffer um! die Autiöfung des Borax, welche Hell (vtnw. Krankh. H.' S.ta$.) als ColliUorium empliebU linderten in verfchiedenen Fällen fuhr ; nur trugen die Kranken den Honig, welchen hd der Boraxfolutton zuzuinifchen anräth, durch aus im Munde nicht, ohne die heftigften Schmer sen, fo wie überhaupt keiner von folchen Kim ken, die ich behandelt habe, irgend einen St ruf oder Süfaigkeit im Munde leiden konnte.

Beyfpiele des zur Lung&nfucht mit JZrltichl ' rung der Brußzuj 'alle ßck gefeilenden Ifahnßnns.

Herr Schmidtmann, tbeilk in diefee Journa B-VU. St. 4. 6.3—15, die Gelchichte eines hei tifchen Fiebers im leisten Zeitraum mit , dt durch den Ausbruch des Wabnfinns geheilt wir de, und merkt dabey an , dafs er irgendwo eint ähnlichen Fall von, einer Heilung der Schwiai focht durch den Wahn Ihm geleCen habe, fic aber des Buches nicht mehr erinnere. Er mein wahrfcheinlich folgenden Fall, welchen Jklta- {Monte. «£ <UMM.) aufgezeichnet bat. Ein lungfer Ton oq Jahren bekam nach einet BJui

-37-

Blnifpeven ein auszehrende* Fieber tnit Nacht- fch weiften, äufserfter Abmagerung und eiter* haftem Auswurfe. Sie verzweifelte nun an ih- rem Aufkommen, und. Hefa fleh durch Zufpruch von Geißlichen zum Tode vorbereiten, Diete ermahnten die Kranke zu fleißigem Beten und Fallen , und mahlten ihr die Höllfe fo fchreck* lieh vor , dafs iie dadurch in eine religio fe Me* lancholie verfiel. Tag und Nacht fchwebftn ihr Teufel, brennender Schwefel und alle Schreckbilder der ewigen Hdilenitrafen vor Au* gen. Allein es verfch wanden auch von diefer Zeit an täglich rnehr und mehr die Zufälle der erftern Krankheit; die Fieberhitze nahm ab, der Auswurf unterblieb , die, Schweifte vermin« derten üch und das äufsere Anfehfen der Kran, ken belferte fich fichtlich. Kurz nachher wurde fle ganz melancholifch , weswegen man gelinde auslesende und andere p allen de Mittel mit fo gutem Erfolge anwandte, dafs fich völlige Wie- derherstellung der Gefuudheit hoffen lief«. Nach drey Monaten aber Hellte fich das mit einem Lungengefchwür verknüpfte Zehrfieber wieder ein, und die Kranke ßarb an der Schwindfucht« . So glücklich, wie in «jlw* von Hrn. Sckaüdt- mann erzählten Falle, -war alfo der Ausgang hier nicht,

Zwey Fälle find mir vorgekommen, wo bey völliger Lungenfucht ein Wahnfinn mit Erleich- terung alier Zufälle, vorzüglich der Bruftzufälle,

C 4 er-

"\

53

erfolgte ; In beyden Fällen dauert« aber diel Kdeichterun» nur wenige Tage und der i& erfolgte dann bald. Ein junges Frauenzimmer die lieh im lezten Stadium. der Lungen fncht bf fand, litt von bereits Hockendem Auswm fürchterliche Bcängltigung und Bru Hb eklen mnng, welche mehrere Tage lang ununterb« cheu anhielte und durch kein Mittel mehr e leichtert werden konnte - wie denn überbau; der Todeskampf bey LungenCüchtigen, tum wenn Jie noch jung und etwas bey Kräften fini gemeiniglich langwierig und fürditerlieb. ill ' Ji&t.

- •) Eine mäfiige Gabe Mohnfuir, i. B. 30 Tropb Laudanitm. liq. kfliit einen [olclicn Todeikampf bi feblbar tum groben Wobl des Kranken ab, inee ei* die foLwucbe Lebtnißarmue glniliofa autlördi und JA jneinov Meynung nacb Jn lolchen " Fills xnoralifch erlaubt. Wie fchreoklich auch fflr 4 UmAeheaden iftniclit der Anblick einet Sierbcadti der. saebdem der Autwutt Ungft geflockt. JuTi - möge» tu fchlucken f*ft gänzlich aufgehört tu und fclbß die Beriniiungskr»ft 1'chon giöfiteiidin entwichen iß, oft noch iweymll 34 Stunden n ' unaufhörlichem kochenden Röcheln auf der Brv dabin liegt, und lft für einen folchen Kranken wol jigend etayaa tu wOnlclieu übrig, alt baldigfta mä, UehA Tufte Auflüfung ? Mir And Beylpiele bekana wo Aert«. (ich yerleiien Heften, (o leben rAchelader agoniür enden Menfchejj ein flreelmiiuel einzuüo len , am die Lungen von dem kochenden engelilu ten Scbleüne zu befreyen, und mekr ala eion* bebe

39

Flöziich fing fie an, irre zu reden und abwech*

felnd fo heftig zu rafen9 dafs mehrere Menfchen

erfordert wurden , fie feft zu halten/ Zugleich

-wurde da« Athemholeu lichtlich leichter, man

rxierkte faß: keine Bruftbeklemmung mehr , der

Haften *wurde feltener und die £ahl der Puls- v

fchläge faft natürlich. Nach dreyen Tageln abe»

wurde fie wieder ruhig und vernünftig» und

nun traten auch die Bruftxu fülle mit neuer1 Heft

tigkeit wieder ein, und machten in zweyenTa«:

gen dem Lehen ein Ende, •*- Ein Herr von et-»

wa 33 Jahren, der an unheilbarer Lungenfucht

lind zugleich feit feiner erften Jugend an großer

Nervenfchwäehe litte, verfiel auf einmal in eine

Verßandesverwirrung , die aber mehr Blödfinh,

(fatuitas) als Wahnfinn zu nennen w^r, indem

C5 et

>

toben mjch UmRehande bey folclien Sterbenden d** su fall zwingen wolUa. Nichts ift aber verweiEi- che* alt diefes, denn das Brechmittel , wenn es »U lenialla noch gefchluckt werden kann , wirkt nicht rnehr und befchleunigt den 'Tod durch vermehrte $eingßigung. Hinrbey fällt mir ein medicini« fches Uefideratum ein» «entlieh Ideen und Erfah- rungen zu faramlen zu, einer Kfrnfi das Sterben zu erleichtern, einer öhnftreitig für die Menschheit ijöchfl wohltätigen and einet ächten Arztes würdi-< ' gen Kumt. Seltener würde dann künftig Statt fin- den, wat G. Richter auf dem Titel eines Prot* grarams ausgedrückt hat : de medico morUniis afpe-t tfJPit magis quam mortui fugieate*

\

&

er nicht ratete < fon-Iern nnr rnixnTanroiFnTiäii- eend fprach und fioh lappitcb. gebäbrdrte. Zugleich licfs der Hüften mit «herhatten] Aus- wurf, der ihn bisher mianftiurlich CjurHote, faß »■n/.Iich nach, fo . dafa er kaum zwevmal in 04 Stunden, etwas huRete. Auch befand Cefa de» Kranke jer.t anhaltend wieder ans dem Bette nnd ging im Zimmer herum. Indeflen nach etwa ßTage» vermehrte lieh der HiiRcn wieder, der Kranke wurde nnn immer fchwächer und flnrb ganz fauCt nach zwey Tagen Knrx vor feinem Tode griif" diefer Kranke oft mit der Hand nach dem Kupfc, woraus fleh vielleicht eine Art Ton MfialtaTe auf das Gehirn mmhma&fsen läfat, die bey der ohnehin groben Nervenreh wache den Tod he Ich leun igle. In den Lungen wenig* fivtia fiuid ich, da tat) Gelegenheit hatte, nach drin Tode die BvuQ zu öffnen, zwar viele Kno- ten und mrhirre verriterte Stellen, doch war ihr gvlifslc Tlieil diefes Eingeweide» un verfehlt «ml die Schaden 111 demfelhen überhaupt nicht Co grofi, dafa niiin dem durch die Lungen ge- Ictiwitri- veraiila Taten hektifchen Fieber allein den ' >■<! hatte riifchreiben können. .

Ich fuhr« diete Falle nur k uns und blo» in der Abfirht au, um auf die pathologlfche Er- 1 ■■■■. ■.!■:. aufineikfjni zu machen, da [5 bey der iiiiigenriK.li: Attwcilen das Gehirn mit offenba. ver Erleichterung der BrufUufälle angegriffen wird. Sehr leiten mögen aber wobl die Falle

- 4t -

vorkommen, wo durch einen Arieben Metafck*» matismus eine vollkommene Heilung der Schwindfucht, wie bey der Patientin des Hrn» Schmidt mann t bewirkt wird.

JVirkjamez Mittel zur Heilung wunder

Brufiwarzen*

Folgende Mifchung, womit, täglich 5 b>~s 6mal die wunden Btnftwarzen befeuchtet wer- den, hilft gemeiniglich fehr bald: Rec JIuciL fem. cyclon. vel gumnu arab» Unc. j. Eß* inyrrJu Jine alc* Drachm. ij. M.

Ueber den innerlichen Gebrauch des Phos ' . phors.

Herr Brera*) theilt eine Gefchichte mir, Wo zwey Grane Phosphor mit arabifchem Gum- mifchleim, Baumöl und Eyerdotter wohl abgc- rieben und dann mit Zimmtwaffer vermifcht,

innerhalb zwey Tagen nach und nach gegeben»

. »

den Tod, durch Verbrennung im Darmkanale,

ver-

•) Ueber einen mit Phosphor behandelten Hilbfclilag» «beif. iaSufcmJL & prakt Aeius. ö. 18. £»45*.

/ .v . - 42 -'

yerurTachten ; ferner einen Vetfuchv wo vie Grane Phmpbor mit arabifchem Schleime abgc rieben und einem achtmonatlichen Hunde in ei nem Tag« m vier Portionen gegeben, diefei nach 5 Tagen tödteten. Ehe mir diere Erfah rungen bekannt waren, hatte auch ich Geleger heit, die Bemerkung zu machen., ilafa der PiiOf phor, auch in noch ungleich kleineren Gabe innerlich gereicht, ein hoch ft gefährliches Mii telift. Bey einem 5.5jährigen Manne nemlich, de feit vier Jahren, nach iiberflandiiem Schlagflufs« am linken. Arme völlig- gelähmt, am linken Bein fehr gef cli wach t geblieben war, und bey dem, ut diefe Lähmung zu heben, nach und nach all mögliche Reizmittel umfonft gebraucht warei entfchlof« ich mich, einen Verfuch mit der Phosphor zu machen. Ich llefs alfo zwey Gra Phosphor mit arabifchem Gummifchleim un Mandeln wohl abreiben, und darauf nach di Vorfchrift des Herrn Herausgebers (Journal 1 prakt. Heilk. VII B. 3 St. S. 117.) eine Emulji phosykorata in der Quantität von 7 Unzen vo fichtig bereiten. Ich liefs den Kranken von di fer Emulüon nur zweymal tiiglich einen El'alö fei voll nehmen, um zu fehen, ob der Ichwach Magen das Mittel gut vertragen werde, £ fehlen darauf in den erftca Tagen -munterer z werden, ob er gleich fehr über den häfsliche Gefchmack der Arsjiey und über unangenehm« Aufltofsen klagte. Naci 4. Tagea, als dieJünu

XU

43 •■

Hon erft am Hälfte, folglich -nur ein Gran Phos- phor verbraucht war, wurde der. Kranke erhizt, der Puls fieberhaft, die Zunge ftark belegt, der Drapg des Blutes nach dem Kopfe ftatker (wie der Puls der Halsadern verriet h); es erfolgte ein und ande^esmal gallichtes Erbrechen, und vorzüglich klagte der, Kranke über eine unan- genehme Spannung und Trockenheit auf der Brufl. Kühlend abführende Mittel und mitun- ter eine ölichte Mandrelnemulfion beflerten Alles in wenigen Tagen: doch blieb die Spannung auf der Bruft mit vielem Hüften und Schleim- aus wurf noch lange -zimicjc, und derMagen.war fo verdorben und gefchwächt,. dafs er erft durch . mehrere Wochen lang fortgefezten Gebrauch bitterer ftärkender Mittel feinen vorigen Ton wiedererhielte Alfo ein einziger Gran Phosphor in Emulfion, innerhalb 4 Tagen nach un£ nach gegeben, machte fo-iche Unordnungen* Ich finde, dafs Hr. Brera9 als die Übeln Wirkun- gen des Phosphors lieh' zeigten > »war viele De- raulcentia und andere Mittel, aber keine Pur- girmittel gebrauchte; vielleicht haben alfo die- le durch baldige Ausleerung, der Phosphortheil« chen meinen Kranken gerettet. . y

Ob ich gleich in verfchiedenen Fällen die Auflofung des Phosphors. in Vitriolnaphtha ohne Nachtheil gegeben habe, fo geftehe ich doch gern ein, dafs ich nach einer fojphen uu ange- nehmen

/•

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nehmen Erfahrung nie Wieder zu diefem i Jichern Mittel greifen werde, über dtfftn brauch- auch der Herr Herausgeber wicht und hiichlr. gegründete Cautelcn einge£chi hat.

Vollkommen gelungene Inoculation an i 04. JS dem vom 20 Januai*qp bis Mo März 1300.

Ich hatte feit' kurzem Gelegenheit, xnei von Zeit zu Zeit mit der Einimpfung der BIj terti gemachten Erfahrungen (m. f. meinen At fatt im IV Bande diefes Journals) vielfältig 1 heftäiigen und «u bewähren, impfte nemlici weil in der hiefigen Gegend die Pocken gra/Ei ten und manches Kiud wegrafften, in dem ku zen Zeiträume von 8 Wochen die beträchtlicL Zalil von 104 Kindern ein, mit einem faft dnrcl aus fo vollkommen glücklichen Erfolge, dal ich aufs Neu« vonLder Wahrheit überzeugt wui de, dafs das einfachße und ungekünßellfte Vei fahren auch hier das hefte ift. Ich fafatc bej mir feltift den Voriatz, nach To vielen vorbit gemachten Erfahrungen diesmal eiue Probe so machen, ob ich jeden, auch den kleinßen Feh- ler bey dem lmpfgefchafte vermeiden, und je- des widrigen Zufalle, deilcn Schuld an dem liupfer liegen kann, überhoben feyn könnt*. Es gelang wirklich, bis auf einen einzigen Fall ■' (dea

- 45 -

(den ich unten näher befch reiben werde) , w# ich das Kind nicht bey Zeiten warm genug hielte, und dadurch vielleicht zur Verfchlim- jnerung des bey dem Ausbruche fich einfinden* den gefährlichen Schwächpzuftaudes bey trug.

Das füngfte der geimpften Kinder war 4 Monate, das ähefte 14. Jahre alt. Wenige Tage ausgenommen, war die Winterkälte fehr ftrenge. Der herrfchende Krank hei tscharakter war nervös, gaftrifch, katarrhalifch-rheuma- tifch. Dpr anhaltende Gebrauch ausleerender und fchwächender Mittel war faß durchgängig nachtheilig» 'mark mufste vielmehr bey Zeiten »u den .«Schürenden und ßärkenden Mitteln greifen. Das feit zv?ß% Jahren in hiefiger Ge- gend herrfchende Scharlachäeber zeigte /ich noch hin und wieder; In mancher Hinficht war a}fo der Zeitpunct für die Inoculaiion nicht güo- Aig. Indefi'en. ift die künftlicbe Pockenkrank- beit im Gänzen fo unbedeutend, dafs ich der Meynung bin, man könne auch bey der ungünr fkigften Jahreszeit und epidemifchen Conltitu- tion, hey einiger Vorficht, die Einimpfung ficher unternehmen, wenn die allgemeine G«fc fahr natürlicher Aulteckung de erfordert*

Vollkommen gelang die lnoculaüon in meinen 104 Fällen in folgenden Rucküchten:

1) Bey feinem einzigen Kinde fchlug die Einimpfung fehl , ob ich gleich keines an bey- den Armen, ioadern Aue nur an einem j\rme

mit

- -

tnit det Lansttfcc impfte. Dies beweist anri Neue, data die Impfung mit der Lanzette bej jeder körperlichen Conftitution (denn unter den 104. gab es (icher auch fchlaff«, reielofet füi die Anfteckung weniger empfängliche Subject« Kur lieberen Anftechung hinrcicbt und alle übri- gen Iinpfmethoden entbehrlich macht.-

e) Bey Allen<erfcjgtc an der Impfftelle nui eine Impfpocke und kein offenes GefchwüYj ausgenommen bey fünf Kindern. gemeiner Leu- te, welche ein führ grobes fchinuuiges Hemd« trugen und Geh damit die juckende Wunde -viel gerieben hatten (bey den übrigeotK Indern. armet Leute verhütete ich die« dadurch , dafs ich ein« Binde von feinem weichen Leinen an der Impf Helle Tim den Arm tragen lief«). Indeifen heil- ten auch bey (liefen die Wunden durch Hülfe des lindernden Digeftivs aus Wachs und Man- delöl bald, und blieben nur höehfteue fl Tage lang nach überftandener Pockenkrank hei t noch -offen und fliefsend. Nur bey einum unter die- fen 5 Kindern erfolgte am Ende ein Abscefs un- ter der Achtel. Andere- mifsliche Folgen feh- lerhafter Localinfcction, als Gel'chwulft und Eiterung am ATme eic. fielen nirgends vot.

:Ü) B"v allen Kindern erfolgte zur gehörigen Zeit hinlängliches Blatternfieber und lilauern- ausbroch. Einige wurden fehr voll; bey den mehreren konnte man die Pufieln ohne. Mühe -»»hlcu; Jseins, wo lieh. nicht wenigueua einige ' . Vaüelm

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jPulteln, gezeigt hätten. Ein einziges Kind ie- J^am, bejr . gehöriger Entzündung und Eiterung der Impfpoeke beträchtliches Fieber ohne allen Ausbruch, aber nach gänzlich vortrocknete? impfpoeke und feit mehrern Tageil überftande- iiem Fieber ftarrien noch einige fotgenannte Nach? Rocken zum Vorfcheiri.

f 4) Nur' bey einem einzigen "Kinde wurd# die Krankheit gefährlich. Bey allen übrigen wat fie fehr unbedeutend -f und die etwa fich einfin* d enden übeln Zufälle durch die leichterten Mitr tel zu hebeti. Convulfionen vor deni Ausbruch bekamen nur 6 Kinder, welche. alle unter einen} Jahre waren. Mehrere andere gan^ junge Kin> der blieben davon verfchont. Oejfteres Zufarn- Inenfahren uhd Auffchrecken im Schlafe zeigte lieh bet den toehreften jungem Suhjccten vo* dem Ausbruche^ /

Ich finde beym Nachteilen alles deflen, Was ich dien 104 Impflingen verordnet habe, daCs tnehr als 4.0 derfelben , an denen ich nichts zu b eifern fand, keinen Gran Arzney, fo wenig zur Vorbereitung, als Während der Pocken- Krankheit gebraucht haben ; dals die mehrefteii den Tag nach der Inoculatien ein gelindes Ab- führungsmittel bekommen haben, theils weU ich es wegen Verffchleimung etc. für zweckmäf- iig hielt , theils weil die Eltern aus altem Vör- urtheil es fehr würifchteji ; dafs verfchieden^ Vor der Einimpfung eine kleine Wurmkur * au-

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tfe'rer wegen Ichwächlicber Coriftitaiioo ßärkei de Mittel als' Vorbereitung brauchten; dafs Re: Rind das Gefingfte'iwJm Calörnel zur Vorber« tung bekommen hat, zum ücheren Beweil dara die vermeintlichen RrSfte des'Qucckülbei die Pocken recht gutartig zu machen', in d Einbildung beliehen: denn gelinder und gnti tiger; wie bey meinen Impflingen, kann die Kran heit Ichlechterdings nicht werden ; dafs ich b< C^nvulEvilchen "Zufällen in der Auibruchsperi de, gewöhnlich eine Mi Teilung aus Pulv. Ma •ekion. oder Magnej. Li//. Com. c*rv. fuetina Mcju. fior. chamöm. und Syr. papav. rh., nel CamUUnthee und einem erweichenden Klyfi mit der bellen "Wirkung verordnete; dar« Mai ehe andere, bey Welchen der Ausbruch niel reebt voran wollte , von einer Mixtur mit Cai. pho'r. und Spir. Miiid. , nebft einem diaphoret fchen Thee, etwas Wein etc. nahmen; dl mehrere, r nach völlig überftandener Pocke Krankheit, wegen eines lieh einfindenden gafti Tchen Fiebers ' gelinder Abfjihrungsmittel b durften, welche das Fieber bald wegnahmen. - "Wenigftens bey zehn Hindern wurde beym Ve laufe der Pocken ein oder bey de Augen (wah fcheinlich weil diele dem Lichte zu fehr aus» fezt worden waren)' etwas entzündet, eiu Znfal der durch eine fch wache Bleyzuckerauilofuiij als Augeuwafler angewandt, in zwey bis die Tagen gehoben wurde.

49 t

Zu merken ift, daCs mehr als ein Drittel der geimpften Kinder aus der gemeinen Volks- klaffe war, wo eine ganze Familie in einer Stu- be eüiquartirt ift, welche als Wohnftube, Kü- che und Schläfgemach zugleich dient, dafs bey Solchen oft 5 und 4 Geimpfte in einem Bet- te lagen , dafs es oft an aller Bequemlichkeit» Reinlichkeit, frrfcher" Leinwand fehlte*, und

4 .

doch war der Erfolg überall eben glücklich, als bey den Rindern bemittelter Leute; zum Beweifs, dafs die vielen ' Ümßände , die 'man fonft wohl z. B. in Wien machte , die Kinder in freyer Landluft; in Gärten, unter Mulik und mancherley Ergötzungen zu inocuUren, zu den' unnöthigen, an Charlattoerie grenzenden Weit- läuftigkeiten gehören.

Ich vermied es überall, die Impflinge durch Vorbereitungsmittel zu fch wachen; denn die

r

allgemeine Conftitution war nervös, und ich fürchte bey der Einimpfung nichts fo fehr, als den in der Ausbruchsperiode fich äußernden Schwächezuftand. Ich war daher mit den Aus- leerungsmitteln vorlicht ig, und fchränkte kei- nesweges die Diät zu fehr ein, liefe vielmehr die meiden Kinder bis zum 6ten oder 7ten Tage nach der Impfung bey ihrer gewohnten Na)i-. rung und Lebensart bleiben. Während des Po- ckenhebers liefs ich die Kinder meb rentheil 3 in der mäfsig geheizten Stube bleiben und nicht an die freye Luft kommen; denn die Winter-

D a kälte

- Jo

Iritlte War tut Zeit meiner Inoculatiou, Wenig Tag« ausgenommen» ftrenge_ genug. RläL&i warmes dUp ho reiches Verhalten fand ich übe all fehr wotlthätig zur Beförderung dea Au bnichfl, während der Leib jeden Abend, w notbig, durch ein' Kly^ir geöffnet wurde. gNi 'unvollkommene Eruption war die Haupturfach waiiiiä mehrere Kinder,' nachdem fchon e Theil der Blattern zum Vorfcbein geko.mim war, abermals ftärkeres Fieber bekamen ui fehr krank wurden ; denn fobald noch eine A zahl neuer Blauem ausgebrochen war» . befa den fie ßoh gemeiniglich ganz wohl. Bey eio gen wenigen Kindern äufserten lieh im Au bruchszei träum Sordes, die gelinde Abführt! geu erheifchten. ,

Ein auffallendes Beyfplel von dem Mac theile des zu kalten Verhaltens gab mir. me eigenti, neun Monate altes, von der Bruft fchc icntwohntes Kiud, das einzige, welches um fäminilichen 104 Geimpften in Lebensgefahr g rieth. Da diele« Kind immer gefund und Ibi genug war, da es ferner den Winter hin dun im ungeheizten Zimmer gefchlafen und ßch d bey trefflieh befunden hatte, fo trug ich ke Bedenken, es bis zum Eintritt des Pockenii bers nach Gewohnheit; kalt -fchlafeu zu lalle (zumal da gerade gelindes Welter war), purgi te aber auch das Kind, zur Vorbereitung mcb

-Das Pockenfieber trat einen Tag früher ©In, als Ich rermulhet hatte. Das Kind wurde tiemiich den' so Januar, Vormittags inoculirt. Den flg Abends befand es fich. noch vollkommen wohl und die Impfwunde, zeigte die fchönße Röthe, Den cöten Morgens frühe, nachdem das Kind diefe Nacht noch kalt getchlafen hatte, bemerk* te ich mit Schrecken, dafa es Fieber nah Klei- jiem fehr gefchwinden Pulfe haue und ganz trä- ge und hinfällig war. Um die Impfftelle hatte

fich weit umher eine oberflächliche Röthe (Ery-

. > «

themd) verbreitet, und die Wunde felbft war keines weges erblafst, f an dem lebhaft entzün- de^. Von Stunde zu Stunde wurde nun daa Kind unruhiger, weinte heftig und fuhr abwechr felnd mit lautem Scbreyen convulfivifch zufam- raexu. Zwifchen ic und 1 Uhr, gleich nachdem, ea etwas Zwiebackbjey gegeffen,, wurde es plöz- lieh von heftiger, allgemeiner Convuifion mit te- - tanilcher Steifheit des ganzen Körpers' und gräfs- licher Verzerrung der Gefichtszüge befallen. D4 die Impfftelle noch immer fofchön'roth war, hielte ich etwas übereilt die Convulfion für fthe- nifch* li£fa ein CaroiUenklyßir geben,, und daa Jtind» weil €S eb^n gelinde* angenehme Witte- rung war, an die ireye Luft tragen. Allein ei- se-noch heftigere Convulfion, die wähl 10 Mi- auten datierte, mit Kälte der Extremitäten etc. trat nun em rm& überführte mich b<ld von mei- nem Imhum> Unverzüglich alfo lieft ich da*

I>S Kind

Kind in der Wiege warm zudecken, das Zimmei ßärker heitzen, gab von einer Mixtur ans Cum Jtkor, Liq, C. C. fucc. eCc. und warmen Camil lenlhee mit etwas Milch zum Trinken, uut legte «in mit etwas Vellcator verfeztes Pflalte bis au Erregung einiger llüthe c Stunden lanj xwifcfaen die Schulterblätter. Bey diefen Mit teta erhohl Le /ich das Kind fichtlich , wurde ru htg, war am Abend fad wieder ganz wohl, af mit Appetit uud fchlief die Nacht gut. Dei soften Morgens war es munter, das Erythem« um die Impfpocke hatte lieh um den gansei Obern TheiJ des Armes bis zur Schulter verblei- tet uud mehr gerölhet, und am Nachmittag! zeigten lieh hin und wieder Blattern. Auf dei Oberarm legte ich ein camphorirtes Krauter Cäckchen *). Dan «gftan Abends war das Fie ber wieder ßärker und das Kind die Nacht duicl , lehr unruhig, ohn erachtet die ausgebrochen« Pultein gut ftanden. Den guften, den ganzci Tag war das Fieber heftig, der Puls klein uui tchnell, das Erythema am Oberarm yerfchwun den

") Das eliflti erwähnte obeifiicl.licljc Erythema, woi eh«« fielt ia dar Auibiiichipoloile mweilen feb ausgebreitet «igt, und durch ein camphorirtt Krluter fltkch ee Leicht ceitiieUt wird , lft von de •utaftlidUehea ArntgeTcawultt , die aas h, fehle ehalt. Impfungen Iptttt »uweilew entHehi , wohl. *u tu

-«• 53 .—

den« die Impfo^cke felbft und die kleinen J>\> ßeln umher noch frifcli, roth und erhaben. G<?- gen A*bend wurden, die .Extremitäten kalt und der ?uftand, gefahrlich. Alles deutete auf non^ nicht vollendeten Blatternausbruch und Mangel Nan Kraft diefen zu bewerkflelligen. Kampfer- mixtuT, Hollunderblüthen* etwas Wein> war» mes Verhalten, Serifteig an die Füfae, ein lau-; warmes Bad gegen Abend waren nicht hinlang* lieh , Hülfe zu fc haften ; das Kind blieb matt und unruhig, und man konnte ihm kein Ge- tränke/ mehr ,beybringen. Ich fahe mich alfo genöthiget, zu dem. einzigen noch übrigen Ret- tungsraittel zu fchreiten und ein grofaes Zug* p.flaÄer.zwifchen die Schulterblätter zu legen, und diefes bis .zur Erregung kleiner Blafen lie^ gen zu lauen. Zugleich bähete, ich die gauaq Nacht durch den Unterleib und die Schenkel mit einem faturirten, recht warmen AuiguCs aromatifcher- Kräuter. Das Zugpfiafter hatt^ kaum eine Stunde gelegen » als das Kin^ ruhig wurde und eine gleichmäfsig« Wärme fich über, dfcn ganzen Körper verbreitete; es trank jezt wieder, alle beunruhigende Zufälle verfchwar*» den, und am Morgen waren noch viele Blattern hin und ^vlccler ausgebrochen. Der Verlauf det Krankheit, war von nun an ganz regelmafsig* und die Genefung folgte ungehindert. Die Stel- le des Blafenpflafters wurde mit Milchrahm und demnächft mit verdünnten Bieywafler verbun-

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den, nnd war in dreyen Tagen gänzlich aufgc trocknet.

Diefe in mehr als einer Hin ficht merkwui dige Jnoculatiqnsgefchicrite gieht nur A'ltaf* z folgenden Bemerkungen:

( l) Erhellet daraus, wie nachtheilig da ^alie Verhalten, ohne UnterlcEied der Jahre: Zeit und der individuellen Be [chatten hei t dt Subjects bey der Impfung werden kann. Ni bis zum erften Anfang des I'ockenfiebers fchli das Kind, bev mäfsiger WinterkäLte im ang heizten Zimmer, welches es dazu noch iduhi gewohnt war : und dennoch äufsene dief« jehon einen fo fchädlichen , fchwachenden EL flufs. auf die Conftitutfon , und Hörte die Ve arbeitung des Pockengifti und den Xhfatz de leiben nach der Haut in dem. Maafe, dafs feto am Gebenten Morgen heftige Convulfionen m bedeutendem Schwäch ezuftand eintraten ur die Blattern mit der gröfsten Schwierigkeit m nur mit Hülfe der kräftigten Reizmittel zu glücklichen Ausbruche kamen.

2} £rgie'bt lieh, wie äufserft gefährlich d fünft viel zu allgemein gegebene Voi -fchrift i bey eintretenden Convulfioncn TOr dem Blattei Ausbruche die kältende -Methode anzuwende Selbft ein Stall verfiel in dielen Fehler . lud« er (Aphor. 587.) Tagt: „CouVulßo praesens, ac frigida, aquatn% aerem, cumque ßnud rüde agitatum venta, txcitaiilia varia, f netto» " edoi

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0doramenta exigit, aegro, teniu vefticuta i*- , $to , e Ifcto exemto. Map bemerkt pber gleich ' das Widerfprechende in diefen Siöllijehen .Vor- schriften, indem die ßärkße Abkühlung unft zugleich excUirende.MHtel, Reibungen, Riech- mittel ohne Unterfchied empfohlen werden. Ohnftreitig ift nur bey warmer Sommerwitterung lind grpfser Hitze des1 Patienten eine fo ftarke Abkühlung dienlich. Im Winter hingegen und ivo die ConyulQonen mit Schwächezuftand ein? treten. kann Ke tödlich werden.

5) Zeigt der gegenwärtige Fall, dafs ein allgemeiner Schwichezuftand.hcy dem Blattern- lieber vorhanden feyn kann, obgleich die Jmpfßelle nicht blafs wird* fondern lebhaft rotfi. tind entzündet bleibt. Ich mufa alfa rareine Be- hauptung (in meiner Abhandlung in "diefes Jour- nals IVB.), d^fs das Erb la Hen der Impfftelien {las ficherfte Zeichen eines afthenifchen £uftan- fies bey der künftlichen Packenkrankheit Cey*, dahin einfehränken , dafs diefes Zeichen „zwar gemeiniglich 9 aber nicht immer dabey lieh äuf- jert. Leicht wird indeflen der geübte Arzt au« dem. allgemeinen Befinden des Kranken beur- teilen können» ob die Lebenskraft zu fehr fleprimirt, folglich excitirende Behandlung un4 ^armes Verhalten nöthig ift, oder nicht.

4) Unter mehr als 500 von mir Geimpften habe ich nur Viermal den Fall erlebt, dafs die Blattern wegen eines hohen 'Grades von Sehwä-

D 5 . chizft*

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chezufland. und Retzlohgkeit nur durch Hülfe eines grofsen Blafenpflaltera zum glücklichen Ausbruche kamen. Ein .einziges fchwachlichei .wid zu Mark purgirtes Subject von i| Jahr aus- genommen, traf das immer Kinder Unter einem Jahre. Ich halte daher die Einimpfung bpy fu zarten Kindern jederzeit für bedenklicher , als bey fchün etwas herangewachfenen, folglich ftarkern Subjecten. Doch raufe ich geliehen, dafs ich noch tliefesmal fünf Kinder impfte, die nur 4 bis 5 Monate alt waren und ohne den gc- ringlten widrigen Zufall die Krankheit Aberliaa- den. In mehrern Haufern inileJlen, wo es die Eltern nicht dringend verlangten, impfte Ich die ganz jungen Kinder nicht, mich darauf ver- lallend , dafs geimpfte Pocken fo leicht nicht au> [lecken. Ich empfehle das aber nicht, wenu man nicht die Einrichtung treffen kann, dafs die geimpften Kinder Ürenge abgeändert blei- ben , und die Perfonen , welche he warten, gar nicht zu den nicht geimpften 6äugüngeu kom- men.. Wegen Vernachiäfsigung iliefer Vorfchril't, weil nemlich die Mutter lieh nicht enthüllen konnte, bey den Geimpften üch oft und lange zu verweilen, wurden diesmal veifchiedene Säuglinge von wenigen Wochen natürlich ange- leckt, überftanilen aber zum Glücke die Krank- heit ganz leicht. Was übrigens die natürliche Aufteckung durch geimpfte Blattern anlangt, fo hat mich die Erfahrung gelehret, dafe, wenn die

57 .

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die geimpften Pocken zahlreich ausbrechen* folglich viele» Pockeneiter fich auf der Haut bildet, fic eben fo leicht anftecken, alt natürli- che, — dal* hingegeil» .wenn, nur wenige Pu- fteki tum Vor f chein gekommen find» nicht leicht die Anfteckung, fich auf ändeje,Subjecte, Teiba wenn üe m\t tden lninfling^n in einem Bett? Schlafen, fortpflanzt. E^nigemai fahe,.ich un? ächte PocHeja;bey Kindern erfolgen, die mit folch<m Qejnyifreq : wcj. nur .wenige. Pufteln »um Vorfcheia. Rainen , Umging gehabt hatten. DlmsdaU und andere glauben, nach fchon getcheh^ner^nfteckung au^ natürlichem Wege^ durch die. Jno<?^la,tiqn, de? natürlichen Pocken- krankheit jzuvbrfco,mmen au. können, .weil das Blatternfieber nach der künftlichen Anfteckung fchon nach 7 f agen* nach der natürlichen aber erft nach wenigftena 14 Tagen zu erfolgen pflegt *— und. tragen, daher kein t Bedenken , den zu Impfenden, an das. Bette. eines Blätternden zu fünren. Allein folgende Erfahrungen machen es mir wahrfcheinlich , dafs die Entwickelung der einen Anfteckung durch ein,e hinzukommen* de zweyte Anfteckung befchleunigt werden liann, data folglich, wenn z. E. beute Jemand natürlich, angefteckt und zugleich gtimpft wird, diefer naqh 7, Tagen; nicht die JmnÄlictye, fon: dem die ungleich heftigere, natürliche Pocken- Krankheit bekomrnen kann, und dafs es deswe- een höchft unvoriQchtig ift, die Impflinge am

Tage,

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Tage, wo man fie impft, zugleich natürlich« Anfteckung a'tiszu fetzen. Ein Kind,' weichet hüriift watn fchcirilich' I'chon natürttcn an gedeckt war (<lenn es hatte feit 14 TVgW mit' Blattern- den zuweiten Umgang gehabt), bekam am fcten Tage nach der Impfung fchoh ein ilarke» Ana- m-uchsfiebef, Und zugleich wirr dit Impfftell« Joftark entzündet,' wie Jie fonfl! am yicn odei gten Tage iu'Teyh pflegt1;1 folglich Tchien dei ©arfg der'ldca^nKÄnk'heitdtirch'die im Kör- per I'chon weh gediehene- Entwickelang 'de/ na- türlichen Anfteeküng befohl eunigt zu werden, jjwey Kinder, bey welchen fteh'&U) lmpfwun- den' am 4ten Tage nach derlm^fhiraj nicht merk- lich gerötbet hatten,' Impfte icfc ftef zum z wej>- tehmale am andern "Arms ein; 'Es zeigte lieh aber nach 2 Tageri, da/» die edle Impfung i'chon hinlänglich get'afst hatte; denn : die erften Impft Wunden entzündeten 'ficht immer mehr, und am flten Tage trat das Blatternheber 'eim" Die Be- rchaffenheit.der 'zweyten luipiwunden war aber nun' völlig dlefelbe, wie die det-erflern, folg- lich: war die Entwickelung der fpater' erregten1 LocaikrankhciV durch die Eiitwickelühg» der er- hen. Anfteckurig oefchle'urilgt ;wnYden. ■' lct impfte Wey!kleine^$chweßeru utifc einerlejr Ma' teri« an einem Tage ein ; hey beiden kamen am* »oten Tage die Ölattern zum Vorfch'ein , ney ei- ner aber nur TchV 'wenige Puftelh nach ünbedeü-- teädemFicbeVbey der anderu'übitr den gfcaze« ' ,, ' Kör-

fo TT.

t^ötper dic|i* ^ncinanfler^ftehe^4elf zum .Theil Aufamnienfliefseude 'flattern (die im Gcfichtö Gruben hinterlipfsen) nach heftigem Fieber. D& die Wärterin diefer beyden Kiridct, wie ich

* » t

»aphher erfuhr, um die Z,it der Impfung ein. an bösartigen Blattern, liegendes Kind oft be- fucht hatte, fo war es rnirhöchft wahrfchein- lieh, dafs üe' den zweytea Impfling zugleich natürlich angell eckt hatte, und dafs diefe na-' t&rüche Anfteckung durch die Im^üug früher als gewöhnlich mit entwickelt wurde. [

Ich fuge noch einiges hinzu , was mir bejr den 4*e*mjdigen zahlreichen Inoculationen hin und wieder auffiel. Ich impfte unter andern Vier Kinder, welche ftark die Krätze hatten. Diefen liefs ich bis zum 5ten Tase nach der' Impfung Abends von der lJriußiejchen Schwefel« falbe einreiben , wodurch nun die Krätze zwar merklich gebelfert, aber noch lange nicht geho- ben war. Nach überftandenen Blattern» welch ef ziemlich häufig erfolgten, war und blieb aber die Haut von Krätze ganz rein, fo, dal» e* fchien, als hätte das Pockenexanthem den Reit der Krätze gänzlich getilgt. Wo keine Kratz- falbe vorher eingerieben ilt, pflegen aber diö -Blattern, wie ich aus andern Fällen weifs , zur Heilung der Krätze nichts beyzutragen. Eine Frau, die ein Blatterkind f äugte, bekam vielä Localpocken an den Brüllen und fchmerztufte Oefchwulft der Aehfeldrüfen* die indeüeii durch

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uaphorirtea MaluotenpHafteT haM zertoeili

i^rden. Verfchiedene Kinder, welche dii Blattern zwar ga»a leicht ubcrßanden, aber be)

altem Wetter Geh der freyen Luft zu früri'blo! n:ellt hatten, bekamen heftiges rneumatifchei Fieber mit Hatten, Halswebe, Schmerzen ii ileu Gliedern etc. (welch« Uebel jezt allgemeir graffirten), wurden, aber durch gelinde Abfüh rangen, Diaphoretica , aufgelegte Kräuterlacke,

»gmittel, und am Ende Harkende ' Mittet hild hargefiellt. Gemeiniglich war es erforderlich, bey folchen baldmöghchft den Cörtex zu geben, weil Cc durch die vorhergegangene Blattern kranhheit fchon gefch wacht waren. Sehr jun- ge Kinder, nemlich anter einem Jahre, pfleger

billiger als andere nach den Blattern fogeuann te Nachpocken und -kleinen Furunkeln zu be Kommen , vielleicht wegen der Zartheit und gröfseru Reizbarkeit der Haut. Abfülirunger unl laue Kleienbader leiden viele* dagegen,

Folgender Auezug eines Briefes, den Her: D. Jonas in Monjoye , ' ein erfahrne/ Praktiker

Uen gründliche Eiiinchten ieli fchätze/ voi 2 Jahren (den 4 Febr. 1798O an mich fchrieb, mag noch hier flehen, weil dadurch Manches, was ich in ver febit: denen Auffäizen über dii Inoculaiion vorgetragen habe, be Hänget wurde ,,Ich habe in dem tlufelandfehin Journal« Ihr« Bemerkungen über die Einimpfung dei lilauero gelefcn, die mir deftö intereflantei

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waren,' erftlich, weil ich jezt felbft ftark mit der IndCulation befch&ftigt bin , und zweytens, weil ich fie völlig gegründet finde. Der Erfolg meiner Impfungen war ganz glücklich. Von

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65 , die ich bis jezt inoculirt habe , ift keiner gefährlich krank geworden. Bis jezt ift mir die Inoculation noch nie fehige Schlagen. Ich habe immer auf die nemliche Art inoculirt, wie Sie es b£fchr$iben, nicht wie Stall und Andere, nemlich eine Lanzette ein paar Linien weit un- ter die Übeihaut zu febieben und dann umzu- drehen. Das mag am Cadaver thunlich feyn, aber gawifs nicht bey furch tfamen Kindern. Ue- ber die Urfache, 'warum die Einimpfung mit der .Lanzette bey nahe immer, mit dem Blafen- pflafter hingegen nicht fo häufig an Schlägt, ift meine M eynung folgende : In entzündeten Th ei- len ift die Ehifangung geringer; durch das Bla- fenpflafter entlieht aber jedesmal eine, wenn gleich geringe örtliche Entzündung, mithin kann auch die Infection fo leicht nicht Statt finden. Bey der Inoculation mit der Lanzette erfolgt die Entzündung erlt, wenn das ' Gift fchon eihgefogen ift. Hieraus fcheinet zu fol- gen, dafs die Inoculation mit Schnitt und Faden eben fo ficher, als mit der Lanzette anfchlagen müfse. Indeflea ift hier zu bedenken, dafs bey jener Inoculation der Schnitt tiefer feyn mufs, folglich mehr blutet, wodurch das Gift ausge- waschen werden kann; anch kann fich' der Fa- dem

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den laicht von der Wunde yerrcbieben. Ana dem beynahe gewifsen Erfolge der Inocnlation mit der Lanzette rebeinet mir zil erhellen , daCt das, was man hin und wieder von mehreret odei minderer Empfänglichkeit des Körper» für di< Blatternanltcckting liefet» mit der Erfahrung nicht übereinftimint. ,t

„Pufa geimpfte: Pocken nicht immer eint ßHeiii[che Krankheit find., dafs fie es nicht ein- mal im Winter allgemein- find, davon habe ich überzeugende Beweife gehabt. Ich fahe Kinder mit blafsen Impfßcllcn, mattem Pulte, kalten .Extremitäten, kaltem Schweifse, mit Zuckun- gen etc., denen fchlechterdiligs durch. Weir/j durch warmes diaphoretilches Getränk« etc. ge- holfen werden rnulöte, und bey denen die Po- cken durch die fcliwSchemle und kühlende Me- thode nie zum glücklichen Ausbrüche gekom- men wären.

„Dafs Säuglinge nicht fo leicht angefteekl werden follten, als gröbere, fchon entwöhnte Kinder, ftreitet gegen meine Beobachtungen. Dafs geimpfte Blattern nicht fo leicht als natür- liche anlleoken foliten1, habe ich ebenfalls nicht linden können.,«

„Weuigftens Q meiner Impflinge hatten fo viele Pocken, dafs ihnen die Augen zufcbwol- Jen. Zahnarbeit bey dem Ausbruche der Pochen ü't lange, nicht fo gefährlich, als man gewöhn- lich glaubt. Viel« Bcyfplde fowohl bcj> natür- liche«

liehen als bey geimpften F#cl*en haben mir die« bewiefen. Kratz«, böfer Grind, Herpes etc, machte die Pocken weder belter noch fchlim* men -Bey drey Geimpften und zwey natürlich Blätternden kamen zugleich mit den Pocken Mafern zum, Vorfchein, und diefe-fpielten kei« ne fubordinirte B,olle , fondern ihr Verlauf wat eben fo regelmäßig, als wenn fie allein da ge- wefen wären. Auch fahe ibh hier Keichhufien und Pocken , und der Hüften wurde durch dia Pockenkrankheit pm nichts vermindert. Bey einem fiebenjährigen Jungen entftand beym. Ausbruche der Pocken ein fürchterliches Nafen* bluten, welches ich durch Wifchfehwamm» mit verdünnter Vitriolfäure befeuchtet und m die, Nafe gefleckt, ftillte. Dreymal fahe ich hey den bellen Pocke« (worunter eins üxoculirt war) mit den gelindeßen Symptomen den ganzen Kör- per dicht mit Petechien bedeckt. Ohne die ge- rin gften fogenannten Antifeptica anzuwenden, ging Alles vortrefflich* Nach abführenden Mit- teln, die indicirt waren, verlch wanden die Pe- techien. Einigemal mufste ich beym Ausbru- che der Pocken zur Stillung eines Durchfalls, der offenbar fchw achte, Opium anwenden. Ab- führupgsmittel gab ich immer, wenn fie indi- cirt waren, ohne mich um das Stadium der Po- cken zu bekümmern. Die von Ihnen befchrie- "bene Armgefchwulft nach der Inoculation ift mir nicht vorgekommen , wohl aber dreymal ö. 6ttich. fi Ge-

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Gelchwulft einer Aehfeldrüfe , die jedesmal i Eiterung überging. Das verfüfste QueckGlb« trügt zur Gelindigkeit der Blatter nkianMieit zi verläfsig nicht mehr bey , all jedes andere- V u girmittel etc.

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Wahnfinn durch Jalappe geheilt.

Verßandeaverwlrrungen, ob fie gleich nicht tinter die feltnen Krankheiten gehören» find doch feiten genug, daf§ der ausübende Arzt nicht an des Hippocrates Spruch denken follte: vita brevis% ars' longa. Unfer Urtheil über die Natur der körperlichen Uebel und deren Heilart wird faß durch jeden neuen Kranken befiätiger, verändert, oder vernichtet, je nachdem wir gleich anfanglich praktifchen Geiß genug hatten, da* Zufällige von dem Wefentlichen f Symptome der Krankheit von denen zu unterfcheiden, wel* che" in der individuellen KörperbeCchaffenheit «les Kranken ihren Grund hatten. £0 nicht leicht, die Veränderungen, welche unfre Are* rieymiltel hervorbringen, beflimmt von denen &u unterfcbeidcn , welche# die Heilkräfte def X^atur von freyen Stücken bewirken. Daher jene IVTenge von Mitteln, welche das nicht k'ffk'n, nicht leiften können , was in der Maleria tun*

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dica die Ueberfchrift des Blattn ron ihnen be- fagt. Endlich wird die Erkenntnifs der Natur körperlicher Uebel durch die verfchiedene Wir- kung eines und des nein liehen Arzney mit teil erfchwert ; fo , dafs oft der blinde Zufall glück- lich den Kranken heilt, aber unglücklieh genug den' Arzt irre führt. Laxirmittel z. B. fc hatten die vorhanduen Unreinigkeiten aus dem Datin- kanal, iie reitzen aber auch diefen und können alfo als Gegenreize wirken ; als Gegenreize köo- nert lie mittelbar auf die. Fluids wirken, und deren Andrang in' entferntere Theile mindern. Durch die Ausleerung, fo üe verurfachen, können fie die Lebenskräfte des ganzen Körpers herun- terQimraea. lft nun ein Uebel durch Laxirmit- tel gehoben, fo ift es gar gemächlich zu Tagen: die Krankheit war gaßrifch ; aliein es fragt /ich, ob diefea Vorgehen einigen Grund habe? Eey Betrachtung aller diefer Hindernisse, wel- che unfer Urtheil über die Natur einer Krank- heit Und derfclben Heilart erfchweren, dringt Heb, uns der Gedanke auf: nie über Uebel, wel- che ferner erfcheinen, dietatorifche Behauptun- gen, zu wagen, fondern lieber zu zweifeln. Treue Erzählung der Thatfacheu Hl das, was der Praktiker dem Publikum liefern rmils. Unil feilte auch oft blos ich ei neu, als ob er blus Empyriker wäre, wenn er Krankheiten geheilt, ohne beftimmt angeben z_u können, wie er lia geheilt hat: fo müßte doch diefe gebildetere Em-

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Empyrie der prahtifchen Heilkunde vielleicht nützlicher feyn , als jene gar zu razionelle Be- obachtungen, wo der Beobachter nicht feiten blos die Umßände anfuhrt, welche- den gegebe- nen Fall grade ausfchlieslich von der Seite be* leuchten, von welcher er ihn felbft betrachtet hat. . <

Am 19 April vorigen Jahrs, am nemlichen Tage, da ich Gleve verlalTen, um hier das erle- digte Stadtphyfikat zu übernehmen , wurde ich zu einem hiefelbit wohnhaften Mann gerufen, von welchem man fagte, er fey rafend. Ich fand an ihm einen Mann von ohngefähr 40 Jah- ren. Sein Körper war mehr mager als fett,- er fafs im Beile , feine Augen hatten einen wilden Blick , er fprach Cehr wenig, und was er fprach war ganz ohne Zufaramenhang. Ich redete ihn an , allein ßatt mir zu antworten , fing er an zu grintent grade fo wie dumme Menfthen grin* fen, wenn ße etwas Außerordentliches hören* Ich wollte feinen Puls fühlen, allein das wat unmöglich.; er hielt die Hand keinen Augen-i blick ruhig und rifs fie,. wie ich einen Verfuch machte > Xle feß zu halten, mit Gewalt weg* Eben fo wenig konnte ich dazu gelangen , , feing Zunge zu fehen. Die Wärm« feines Körper* war, fo wie fie bey Gefunde* zu feyn pflegt. Seinen Urin liefs er ins Bette laufen, eben f<* auch den Roth. Sein Bauch war weder aufge* trieben aoeh hiit.

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Bey ihm, fand ich einen Bader, der feit 3 Wochen fein Beftes gethan hatte, diefes Uebel zu heben; denn mein Antecellor lag felbft auf dem Sterbebette und konnte alfo keinen Rath mehr ertheilen. Dje Umftehenden, welche iheila Mitleiden, theils Neugierde herbgygc- fübrt, machten ein gar bedenkliches Geficht, indem fie glaubten , der Kranke fey vor einiger Zeit ydn, einem raf enden Hunde gebifsen wor- den. Von denen, fo den Patienten vor der Krankheit genau gekannt hatten, konnte ich nichts erfahren, was einigen Bezug auf feinen gegenwärtigen Zuftand haben konnte. Er hatte ihrer Auslage nach irnmer ordentlich gelebt, war immer gefund gewefen, hatte auch weder in feinen Gefchäften noch in (einem Haufe Wi- der Wertigkeiten gehabt, die durch ihre Wich- ' tigkeit feinen Geift ausfchliefslich und dauernd befchäftigt und ihn dadurch in diefen Zuftand hatten verfetzen können. Mit diefer Ausfage ftimmten auch feine verworrne Reden überehi ; denn ich merkte nicht, dafs ihn irgend ein Ge- danke vorzüglich befchäftige, dafs irgend eine Lieblingsvorltellung allenthalben hervorgeblickt und lieh mit andern, durch äufsere Gegenft&nde verahlafsfen feltfam verbunden hätte.

Seinen dermaligen Arzt, den Bader, frug ich, um den Anfang der Krankheit, allein der Mann zeigte mir zwar ausführlich genug den Geßcbtspunkt, aus weichein er nach feiner Art

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dasUebel angefehen, .die Symptome aber» vtorjm. mir am meiften gelegqn war, wirft te er nur fehr unvollkommen anzugeben. Seine ganze Rela* tion war kurz: Der Patient hatte vor ohnge- £ähr 5 Wochen über Schmerzen im linken Hy- pochondrio geklagt, man liefs ihm zur Ader, er fing bald darauf an zu deliriren , mufste Ger- ftenwaifer trinken, und wie diefea nicht half* wurde an jeder Wadp ein« Blafenpflafter gelegt. Die Deliria vermehrten fich , Patient war Tag und Nacht in einer ewigen Unruhe; bald redete CT wenig und fafs ganze Tage grinfend im Bette»

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bald wurde er wüihend, und man hatte Mühe ihn zu zwingen. Speifen, die man ihm gabt, afa er, fein Stuhlgang war ziemlich ordentlich; nur nahm er fich nicht die Mühe, deihalb aue dem Bette zu gehen.

Mir war bey Bcurtheilung diefer Krankheit viel daran gelegen , zu willen : ob der jetzige Zuftand mit einem Fieber angefangen habe und ob jezt hoch Fieber vorhanden fey. Erßeres konnte ich nicht erfahren, lezteres aber war / fchwer zu un terfcheiden, da ich blofs nach dem äufeern AnJehu die Krankheit beurtheilen muf«- te. Diefer Umftand beftimmte mich zum Zau- dern, ich verfchrieb einen unbedeutenden Trank« und hoffte, bey meinem künftigen Befuchc bef- fere Auskunft über die Natur der Krankheit zu bekommen.

"- 7.o

tn den folgenden $ Tagen trüg fich nichts Merkwürdiges zu, und das Tagebuch -würde hier ziemlich langweilig ausfallen. In .diefer Zeit hellichte ich ihn* oft. Zuweilen fand ich ihn ganz närrifch und unruhig, zuweilen war er ruhiger. Eines Tages gelang es mit, feine Zunge zu fehen» fie war ganz natürlich wie bey Gefunden. Einmal fing er auch an feiü WaHer ins Nachtgefchirr abzufchlagen , diefes war natürlich ron Farbe, hatte aber einen weif- fenBodenfatz. Seine Freunde freuetea fich gar lehr darüber, glaubten, er fsy an der BeffeTung nnd bewachten ihn in der folgenden Nacht we- niger aufmerkfam. Diefe Freyheit machte er fich zu Nutze , ging , eine Lampe in der Hand, unangekleidet aus ,dem Haufe und lief eine Zeit lang in der Stadt umher; als man ihn endlich T^rmifste und auffuehte » fand man ihn mit de« aulgelöfchten Lampe in der Hand unter einem Karren- fitzen. Disfe ganze 8 Tage hindurch merkte ich. keine Veränderung in feiner Gesichts- farbe und Athcm, wie fonft bey Fiebern zu feyn pflegt» wenn &e regulär oder irregulär exazerbi- ren. Am 8ten Tage gelang es mir, feinen Puls zu fühlen; ich fand ihn natürlich langfam und fo voll» als er bey feinem Körperbau ohn- gefähr feyn mtrfste. Dafs er aber jezt den Puls zu fühlen erlaubte, war blofs zufällig und zeigte nicht von zurückkehrendem Verftande; denn feine Reden waren noch eben fo ver- worren»

worren, wie vorhin , der SchlaF mangelte gSnz- lieh-

Ich glaubte auch jez.t, qus den angeführten Umftänden überzeugt, dafs ein fiebcrloferWahn- finn vorhanden fey. Eine materielle UiTache war nicht zu entdecken, weder rfach den vor- liergegangenen , noch gegenwärtigen Zeichen. Was konnte ich alfo thun, als meine Bchand- lung der hächften Urfache gemafs einrichten? Die caujfä proxima aber diefes Uebcls war, wie es mir fernen, ein Zuftand der Reizung im Ge- hirn, in jenem Organ, durch welches entweder."

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urifre Seele als folche wirkt, oder weichet feibft als Seele vfrirkt. Nun wüTen wir aber, clafs ein Zuftand der Reizung durch Gegenreize kann gehöben werden, wenn wir lezterc ver- hältnifsmäfsig Hark genug. auf folche Theiie. an- bringen, die mit dem gereizten Organ in enger Verbindung £ehn. Die Eingeweidenerven find durch ihre genaue Verbindung mit dem Gehirn zur Anbringung des Gegen reizes am gefchtckte- Ken. Ich gab alfo, dem Kranken ein halbes toth Jalappenpulver , welches ich in 4 Theiie theileni nnd von welchen Gaben ich ihm Rund- lich eine' nehmen liefs. Es erfolgten häufige Stühle, welche aber weder einen widernatürli- chen Geruch noch Farbe hatten. Nach diefer Operation war er denfelben ganzen Tag fehr unruhig, redete bis in. die fpäte Nacht verwor- rene« Zeug uW vfolltc mit Gewalt aus dem Bette.

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Gegen Morgen wurde er ruhig und lag fülle vor /ich hin, ohne jedoch zu fchlafen. Am folgen- den Tag fand ich ihn merklich verändert, der Verftand fing wieder an hervorzufchimmern. Er redete mit feinen Nachbarn von vielen Dingen; das meifte was er vorbrachte, Hatte Zufammen- hang, nur fiel er von einem Gegenftand auf den andern. Gegen mich hatte er jezt einen unver- föhnlichen Hafs und war ftumm bey allem mei- nen Fragen.

Die folgende Nacht war er ruhig und fchlief einige Stunden, den Tag drauf redete er gar fchr vernünftig , zuweilen nur liefen närrifche Einfälle mitunter; mich konnte er noch gar nicht leiden» wenn ich ihn anfprach, fo ant-

*

wortete er nicht, fondern drehte mir den Rü- cken zu. So blieben die Um Hände bis am 1 fiten Tage. An demselben gab ich ihm eine glei- che Dofis Jalanpenpulver wie vorhin; weil er fie aber aus Hafs gegen mich nicht nehmen wollte, fo lieft ich lie mit feinem Eilen vermi- fchen. Sie wirkte eben fo kräftig wie, zum er« ßenrnäl, ohne dafs lieh aber nach der Operation wie damals eine vermehrte Unruhe eingefunden hatte. Am folgenden Tage, als am 15, fand Ich meinen Kranken gekleidet am Heerde fitzen, l'r hatte wieder völlig den Gebrauch, feines Ver- flandes, und keine Spur des vorigen Wahnfinn* war mehr zu entdecken. Seih Hafs gegen mick war auch verfeh wunden, und er dankte mir

viel-

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vielmehr von ganzem Herzen für meine Bemü- liung. Auf Befragen, wie feine Kräfte befchäf- ^fen wären? antwortete er, er fey zwar etwas matt, indeffen wäre diefes von keiner Erheb- liebkeit, feine Efslüft fey gut, er habe auch gut gefchlafen, und könne weiter über gar nichts klagen. ^ *

Am i^ten des Morgens traf ich ihn bey häuslichen Gefchäften an. - Am Nachmittage delTelben Tage» wurde ich wieder zu ihm geru«- fen. Er lag im Bette und klagte über ftarke Schmerzen im linken Hypochondrio. Sowohl er felbft , als auch feine Freunde waren darüber fehr beftürzt und erinnerten mich, dafs der eben geheilte Wahnlinn mit ähnlichen Schmerzen feinen Anfang genommen habe; üe beforgten deshalb einen Rückfall. . Ich urtheilte, dafs die~ fe -Schmerzen von Krämpfen der Därme her- rührten, und gab ihm einen Trank aus Extr. JFfyosciamif Liq. C* C. Succinat. und NapJitJia yitriolii upd liefs auf die fchmerzhafte Seite warme Umfchläge' machen ,' worauf am folgen-* den Tage die Schmerzen verfchwunden' waren*

Am löten Tage befuchte ich ihn zum lez- tenmal und verliefs ihn völlig hergeftelk« Sfeit der Zeit (es ift jezt beynah Jahr) ift der Mann immer vollkommen wohl gewefen, ich habe ihn oft gefprochen und mich felbft davon über- zeugt.

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Ob nun aber bey diefem Kranken die Jalap- pe als Gegenreiz auf die; EingeweideneTven ge- wirkt, oder ob fie durch Ausleerung fchädlicher Stoffe eine materielle Urfach des WahnGnna ge- hoben ? Diefes mag ich nicht entfeheiden Das Erftere war mein Gedanke, wer das Leztere an« nimmt, den kann ich auch nicht verdammen. Die Gegenwart fchädlicher Stoffe im Darnaka* »al hat ihre öründe, allein fie fcheinen mir fchvvach zu Teyn. Der Schmerz im Hypochon- drio, welcher dem Wahnfinn TOrherging, könn-

^ .

te auf Unreinigkeiten deuten ; allein wie oft fe- h^ä wir nicht Schmerzen im Hypochonflrio , ja ini ganzen Bauche, ohne dafs wir an Unrein ig- fceiten denken dürfen? Das nemliche war der F.aUfln^Ende der Krankheit, wie aus dem bal- digen Verfch winden des Schmerzens nach eilige» noinrnenen kramp fftilienden Mitteln erhellet. Zu- dem war die Zunge reih, die Fa4ces an Farbe und Geruch nicht widernatürlich. Der Boden» (atz im Urin ift auch ein Zeichen, welches, wenn es nicht von andern begleitet wird, foviel ala gar nichts bedeutet. Wir finden es fehr oft bey ganz gefunden Leuten , ohne eine Urfach davon angeben zu können. Endlich hatte der Mann inainer eine thätige Lebensart gehabt, denn er ernährte iieb vom Ackerbau, und von diefer Seite fällt alfo auch aller Verdacht von Verfto- pfungen weg.

Waa

75 -

Was mm aber das Mittel betrifft, mit wet cfcem ich dieTes Uebel heilte, fo glaube ich eben nicht, dafs die Jalappe ein Specificum ( gegen d$n Wahniinn fey , fo wenig als ich es von der Gratiola glaube. Sie macht aber einen Harken und dauernden Heiz, und deshalb fie, wo man diefen verlangt , anzuwenden. Ich" hätte vielleicht mit eben dem Erfolg Gratiola geben können, oder auch fo'che Mittel, welche dar ganze Nerven fyftem heftig angreifen , als Bella- donna und andre. Allein auf alle Fälle ift Jalap- pe den Wahnfinnigen am bellen beyzubringen, denn man Kann, ihnen das*- Pulver als Zixhmt, aufs Elfen ftreuen, es kommt hier auf ein paar Gran mehr 'oder weniger nicht am Mit Mitteln, welche übel fchmecken , läfst lieh diefes nicht thun > und mit Mitteln , welche gar zu heftige Wirkung haben f eben fo wenig.

Ob nun aber die Jalappe (vorausgefezt, £afs fie nichts Schädliches ausgeleeret) bey unterm Kranken als gegenreizendes Mittel auf die Ein- geweide gewirkt: oder, ob das Herunterftimmen d^s Tons des ganzen Körpers, welches baldige jaothwendige Folge des Purgirreizes und der ge- fchehenen ftarken Ausleerung feyn mufste, die Krankheit gehoben ? darüber bin ich am Ende noch zweifelhaft. Die vermehrte Unruhe nach dem ©rßen Gebrauch der Jalappe- fcheint ein Grund für leztere Vorflellungsart zu feyn. Denn heilte die Jalappe den Wahniinn durch ihren Ge-

genreiz

' - 16 - .

genreiz auf die Eingeweidenerven, waruni wur- de denn gleich nach dem, angebrachten! Gegen* reiz die Reizung im Gehirn ftärker? Das Nicht- entstehen jener Unruhe nach dem zweyten. Ge- brauch Ich eint aber erftferc Vorftellungsart zu rechtfertigen, und hiemit ftimmt auch der Um- ftand überein, dafs nach der anfänglichen Ader- laße der Wajinfinn ausgebrochen. Denn ei läfst fich nicht wohl denken, dafs durch Her- unterftimmen des Tons des ganzen Körpers ein Uebel follte gehoben feyn , welches gleich nach einer Aderiäfse, die doch ähnliche Wirkung hat , entftanden war*

D. RademacTier.

*} Mit ift diefer Fall, fo wie mehrere, die ich hier anfahren könnte, ein unleugbarer Beweifs, wie viel duroh Gegenreiz oder antagoniftifche Ableitung be- wirkt werden kann, denn als Schwäch ungsroitttl ; konnte die Jalappe nicht nutzen bey einer Krank- heit, die durch Aderlafs entftand,. und als Excitant auch nicht, da fie ftark purgirte. Ich vergreift über diefen wichtigen Gegenftand und feine Theo* rie auf mein Syfttm dir pract. Hcilkund*. jintago* wftifth* Mcchods.

d. H.

II m Hl l mmmmmmtmtmm

IV.

1

- ■— 77 .—

IV.

Bemerkungen über die Anwendung de» Queckfilbers bey Bruftent Zün- dungen.

un-

Ich bin zu wenig "bekannt mit dem Urtheile frer pr^tktifchen Äcrzte über den Werth des QuecklUbers in Entzündungakrankheiten; ob der gröfsere Theil für oder wider delTen Ge- branch fey; oder ob man im allgemeinen diefe Erfindung nicht der Mühe wlerth geachtet, fie auf dem Probierftein der Erfahrung zu prüfen, um beftimmen zu können, ob diefe wenige Zeilen einiges IntereiTe für den ausübenden Arzt haben werden und einen Platz im praktifchen Journal verdienen. Alles was ich über Heilung der Brustentzündungen durch das Queckfilber fagen kann , ift freylich nicht das Refultat einer iangen Erfahrung, denn nur erß feit anderthalb Jahren habe ich diefe Methode mit der gewöhn- lichen antiphlogiftifchen vertaufcht; allein ich mufs bekennen» dafs mich diefer Taüfch bis jezt noch nicht gereuet .hat. Ich habe meine Kran*

keil

78 -r

\

ken feit der Zeit immer fchnett van ihres Schmerzen befreyet und ihnen ihre vorige Ge- fundheit gcfchwinaer und"*mit viel geringerm Verluft ihrer Kräfte wieder verfchafft.

Unfere gewöhnliche entzündtmgs widrige Heilart hat bis jezt noch fehr viel Unvoilkomm- nes. Unfer erftes.und vorzügliches Hülfsmittel irf reichliches Blatlaflen; Wir müfsen diefes to oft wiederholen, als die Schmerzen und das behinderte Athemholen es erfordern, wenn wir dem Kranken eine gefunde Lunge erhalten wol- len. Selten, fehr feilen gelang es mir, durch eine reichliche Aderläfae Schmerzen und Be* Sngfligung zu heben. In gewöhnlichen Fälle* , waren ,zwey , öfterer drey nöthig, nicht feite* fünf und mehrere. Hiebey rnüfs ich auf einige Funkte aufmerkfam machen.

Nicht allezeit verfchaflt die erße Aderlifle dem Kranken Erleichterung, oft trägt fich zu, dafs wir zwey bis dreymai Blut ablasen« ohne die minderte Befferung wahrzunehmen. Diefes ift eben fa verdrieslich für deu Arat, als für den Kranken. Die BruRentzündung ift in der That eins der peinlichften Uebel: der Kran- ke- hat nicht allein empfindliche Schmerzen, fori dem diefe Schmerzen hindern auch feine nothwcndigfte Lebensverrichtung. Schon der , Anblick eines folchen Menfchen bittet um Hut fe, wenn er es auch nicht mit Worten thäte. Und wenn ich ihn nun zw^y bis dreymai habe

feiu

79

tein Blut vergiefsen laffen , und er fühlt immer noch keine Erleichterung; mufs es mich nicht als Arzt krankem , data ich allen feinen Leiden nichts als den kahlen Troft entgegen fetzen kann: es wird fich hald belfern? Was kann ich anders thun , als mehr Blut vefgiefsen ? und bin ich eingeweiht in die kruifchen Geheimriifse, ruhig auf den eritfeheidenden Tag warten?

Mir deucht immer ; nirgends- erfcheint di# Heilkunde ehrwürdiger, als in jenen Fallen, yyö £e fchnell dem Kranken feine Schmerzen weg- zaubert und ihm aufs neue zum Lebensgenufa winkt. Hier verföhht ßch mit ihr der Arzt, den unheilbare Krankheiten in dem Glauben an ih- ren Wertk wankend machten. Billig müfseri wir jedes Mittel ergreifend mit dem wir fchnell Menfchen elend mindern können , follte es auch die Gewohnheit vieler Jahrhunderte verdani-* inen.

Doch nicht allein die geCch winde Erleichte- rung; welche die Ilamiltonfche Methode dem Kranken verfchafft; giebt ihr einen Vorzug vor uii fr er gewöhnlichen? fondefn jene empfiehlt lieh auch noch dadurch, dafs lie dem Patienten mit viel wenigenn Aufwände feiner Krätte zur Geriefung verhilft. Es ift zwar wahr, dafs bey übrigens gefunden* Menfchen ein reichlicher Blut- verlud ßch fehr bald erfezt; iridelTen wird doch auch der gefirndefte Körper fehr dadurcli ge- fch wacht, befonders'Wenn der Arzt nicht gleich t.Btfick\ . F im

So

im Anfange , fondein erft im Verlauf der Krank« heit zu Hülfe gerufen wird, wo fchon die Schmerzen und das Fieber die Kräfte zum Theil erfchöpft haben« Nach gehobner Krankheit bleibt nicht feiten ein abmattender nächtlicher Schweifs zurück, zuweilen währt der Auswurf nebenbey noch eine geraume* Zeit , der Kranke hat oft Monate lang' mit diefen Uebeln zu kam* pfen. Sobald man den ganzen Verlauf der Krankheit kennet, läfst ßch diefer Zufiand leicht von einer Vereiterung in den Lungen un- terfcheiden. Seine Urfach ift Schwäche der gan- zen Mafchine, welche theils die Krankheit, mehr aber noch der Harke Blutveriuft zuwege gebracht hat. Zwar läfst lieh (lief es Üebel bald durch die Rinde und eine nahrhafte Diät heben; allein wenn wir bedenken» dafa die ärmere Klaf- fe der Bürger, aus Furcht für Arzneykoßen, die Hülfe des Arztes erft dann fucht, weun die hpchfteNoth ße dazu treibet, mithin jene eben genannten Uebel als Folgen der Krankheit Cc am raeiflen treffen; wenn wir ferner erwägen, dafs die Rinde und eine nahrhafte Diät Ünko» ften erfordern, welche die Vermögeneumfiände jener KUfie von Menfcben übeTfteigen: fo muff uns in der That ein Mittel* willkommen feyn, durch welches wir mit geringerm Blutverluft und mit geringerm Verich wenden der Kraft« die Brnfteatzündungen heilen können.

Doch

gl .

t

v> Docftriidit alle, die mitBritßfeht*üna,ttrigeil befallen werden, and auch grad« gefunde Kör* pen Oft trifft es lieh, dafs wir Menfcheu hitzigen Entzündungen au behandeln haben; deren Bruft fchon vorher nicht zum heften b«* ' fchaifen war; wo vielleicht durch eine vorher- gegangene fchlecht. geheilte Entzündung ein £i- tergefchwür oder Verhärtung entftanden war* Dergleichen Leute ertragen keine häufige Blut- ausleerungen ohne grofsen Nacht heil ihrer Ge- fundheit» Die gewöhnliche Heilart hebt die ge- genwärtige Entzündung, befordert aber durch Schwächung der Kräfte ein fchleichendes Fie- ber, [und der Kranke hat vom Glücke noch zii lagen, wenn er für diefesmal der Schwindfucht entrinnet» Ich weifs zwat wohl, dafs man öf- lere kleine AderläfTe felbft in der Schwindfujeht anwendet', fo bald ein gröfserer oder minderet Grad der Entzündung fich in den verdorbnen Longen zeigt. Indelfen ich habe bis jezt noch nicht das Glü,ck gehabt, dergleichen geringe Entzündungen durch jene kleine AderläfTe zu hieben , ohne zugleich den Kranken gewaltig zu fchwächen und da« fc bleichende Fieber zu ver> mehren j wenn auch gleich Äer l*atier>t anfäng- lich Erleichterung fpürte» Bey wahren Bruft- cntzündiuigipii, die von einigem Belang ßnt| , ift es aber nicht genug, kleine AderläfTe anzufallen* 7Die% Entzündungen find bey folchen Subjectem $iß fchon mehr oder, minder verdorbene Lungen

F 4 haben*

* 8*

kaben, meifientheils hartnäckig; ift oft wieder- holte« AderlaiTen nnfer Hauptmittel, fö) tfaiin wir weiter nichts , als den IL rangen von einem acuten Uebel heilen t>nm ihn in ein chronifche*

. %n ftürzen.

Doch man trifft auch zuweilen Menfchen, Ton denen man eben nicht behaupten kann, dafa ihre Lungen irgend einen Fehler haben,

, die aber vorzüglich vor allen andern der Bruft- entzündung unterworfen und. Die Urfach «tie- fer eignen Praedispoülion lafst fich nicht in ih- rem ganzen Umfange beftinimen, fo wenig als die Dispoütion zur Halsentzündung, welche doch mehrern Menfchen eigen ift, als jene. Viel- leicht ift eine befondre Ileizbarkeit der Bruß daran Schuld, vermöge welcher jede Kran kheiis- ur fache, welche die ganze Mafchine afli^irt, vorzüglich in den Lungen und dem Rippenfell auftauende Revolutionen erregt. Doch der Grund mag feyn welcher er wolle , fo ift es doch ausgemacht, dafa die Heilung jener Lntzündun-

4 gen durch öfteres ßlaiabzapfen folchen 5ub-

, jeeten lehr nachtheilig fey. Da die Krankheit oft wiederkommt,' mithin jene Heilart öfterer erfordert: fo wird dadurch dit ganze Mafchine baufällig»

Endlich mufs ich noch eine Unbequemlich- keit unlrer gewöhnlichen antiphlogilUfchen Me- thode in Erwägung * ziehen , welche indejlen nicht den Werth der Methode feibft verringern

kann«

85 ~

kann, fondern nur mit ihrer An Wendung rep> knüpft ift. JeJer Arzt, der nicht ej)en'in grofsen Städten die Heilkunde ausübt, mufs auch auf dem* Lande de,n Kranken beyftehem Diefea ift aber (zumwenigften in meinem Bezirk) eine gafcN feit fa nie At|: Menfchen. Selten fchicken fie frü- Jier als den 5ten oder 7ten Tag ^tim Am, oft ielbfi; noch fpater. In diefem Zeitpunkt, ift ei doch in der That fehr nöthig, das Ucbel ernfiV lieh zu bekämpfen. Allein kaum ift es' möglich, bey deT gewöhnlichen Heilart eiues.gfackliclueri Erfolgs gewifs zu feyn. Es kommt ljey diefer nicht allein darauf an , eine hinlängliche Menge Blut auf einmal ,abzuiaflenr fordern auch diefe Operation na^h Maafsgabe der Um II an de Tiel- leicht nock am, nemliphen, oder doch am'fol* genden Tage zvl wiederholen.- JJin i^h aber nun z. ß, heute bey einem Bauer gewefen, habe das Notbige verordnet» und fage ihm ausführlich und ernßlich, dafs er mir morgen Nachricht vom Befinden des Kranken bringen mufs: fo warte ich, doch gewifs am morgenden Tage verr .geblich auf Nachricht. Die Leute denken,* alles will feine Zeit halben , auch die Wirkung der Arzney und des Aderlaßens. Diefe Wirkung warten fxe einen oder zyvey Tage ab. lfta noch nicht viel befTer, fo wenden üe fiel* wieder an den Arzt7 Trifft ea /ich ab$r» dafs nach der et- ften AderläHe etwas Erleichterung erfolgt: fo kami man lange warten, ehe man BothfchaFt

F 5 erhält;

84 '

«rhSlt; denn nun, denkt derBaner, wirds fcho» von felbft kommen. Ein Bifschen Schmerzen und kurzen Athem achtet er foviel nicht, wenn er nur einmal wieder effen könnte ! Aus diefem unbegreiflichen Leichtfinn müfsen noth wendig die übelften Folgen entliehen. IndeiTen wollte man auch noch fo fehr gegen - dergleichen ge- fährliche Saumfeligkeh predigen : fo würde man ' doph nichts ausrichten. Sie gründet lieh auf dumme Vorurtheile , und wer mag die * beitra- ten? Am heften ift es,s data man eine Heilart anwendet, die einfach ift und wenig Weitläufig- keit erfordert , fo wird man in jener Klaffe von Menfchen am glücklichften heilen. Dafs ich diefe Bedenklichkeit gegen unfre gewöhnlich© antiphlogtftifche Methode mache, wird mir kein praktifcher Arzt verdenken , der bey der An* Übung feiner Kunft lernte, dafs oft eine Heilart im Allgemeinen fehr zweckmässig fevn kann, wenn ich den Kranken blofs als einen f eichen ' betrachte, daf? fie aber oft fehr zweckwidrig feyn kann, wenn äufsereUrnftände mich verhin- dern, fie in ihrem ganzen Umfange* arizuwen- den. Anders ift die Praxis in eiuem Hofpi^l anders in der Stadt, und wieder anders auf dem Lande* Krankhaften zu heilen ift die Vüicht . de* Arztes, diefekann er aber nicht allezeit er- füllen, wofern er nicht durch die Art, wie er Jxandelt, allen Hindernifsen auszuweichen facht» die fieh jenem Entdeck feiner Kunft

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•ntgegenßeften , denn'fie aus- 3cm Wege zu räumen, liehet nicht irnfher in feiner Gewalt.

Daher unfre antiphlogiftifche Hciiart fich nicht allein aufs' Öftere' Aderijiflerf befchränkrV fondern auch andre innere und aufecre Arzneyerv erfordert: fo mufs ich, ehe ich auf die Anwen- dung des Queckfilbers komme, 'zuförderft etwas über den Werth jener Mittel fagen. Man kann fie alle unter zwey Rubriken bringen. E* lind Krampf ftillen de und gelindreizende. Es ift wahr, die meifteh diefer Mittel lind vermögend, Ver- änderungen in der Lhierifchen Mafchine her- vorzubringen ; denn wer will läugnen, daft der Salpeter die lebendigen Kräfte fch wacht, dafs Brechweinftein und Meerzwiebel und Senega die lebendigen fefien Theile reize.' Allein ob ihr« Wirkung der Gröfse des Üebels angemeffen fey* welches ße heben Tollen? da§ ift eine andre Frage. -

Unfre ganze Heilart kann man füglich auf swey Punkte zurückführen. Zuerft febwächen -wir die ganze Ma fehine, wir Itimroen gleich- farn, die gereizte Fafer fo tief herunter; als nothig iß, um das Organ» deiTen Lebenskraft vorzüg- lich exaltirt ift, wieder mit der ganzen Mafchi- ne in Einklang zu bringen«. Obgleich der Zu- ftand der Reizung des ganzen Körpers und der des vorzüglich afficirten Organs dem Gra- de« nach verfchieden, find :. fo hangt doch diefer voa jenem- grdfstentheils ab." Ift der' auffand

F4 " 'der

/

flcr Reizung des Körpers im allgemeinen gemin- dert, fo ift auch eben dadurch jener der Lungen yerhältnifsmäfsig gemindert." Ich fage rerhält-

.xiifsmäfsig, denn der* Gr*d der Reizung ift hier immer noch ftarker, ale im übrigen Körper; diefes beruhet aber auf der befondren Irritabilität des afficirten Organs, deren Aeufserung gröfser als jener der übrigen Mafchine, die nächfte

" Urfach der Entzündung War. Es. kommt jezt darauFan, die: topifchc» Krankheit Ser Lungen zu heben. Dazu wenden wir Gesenreize an, welche wir bald auf die äufgernTheile der Bruft appliciren , bald in den Magen bringen , wo fie entweder unmittelbar deifen Nerven , welche in genauer Verbindung mit denen der Bruft flehen, reizen, oder, in flie Säfte aufgenommen, den ganzen Körper aificiren, oder beydes zugleich tnun.

Indeflen , wenn wir von diefen Mitteln ei-

.< ... ^

xiige Wirkung fehen wollen, müfsen wir. die lebendigen Kräfte des ganzen Körpers um vie- les vermindern, damit ihre Aeufserung in dem leidenden Organ nur geringe fey und den ange- brachten Gegenreizen weiche. Mir deucht aber, diefes beweifet immer die wenige Wirkung un- frer Mittel. Wir müfsen die lebendigen Kräfte des ganzen Körpers zu tief herabftimmen , nun diefen gratte in den Zuftand zu yerfetzeu, wo unfre Mittel als G< genreize auf das kranke Orcan

wirken können. Die Urfache liegt ohne Zweifei

~* .

in

' 87

in der geringen reifenden Ei gen fchaft untrer Mi t- tel, vermöge welcher fie nicht ftark oder nicht anhaltend genug die ganfe thierifche Mafchine afficire,n. Die Lehre von den Gegenreizen als Heilmittel iftin der That nicht fo lichtvoll, als däfs ein in der Philofophie Ungcweihter frch in «das Labyrinth derfelben wagen dürfte: indelTen fey es mir erlaubt, hier etwas Weniges über «liefen Punkt, in fp fern es meiaen Gegenftand betrifft, zu fagen.

Wenn irgend ein Organ (ich in einem ge- reizten Zuftande befindet ? welcher mit dem des jibrigen ganzen Körpers nicht in gleichen^ Ver? hältnifs flehet f fondern grofs er ift: fo find, wo- fern die Urfache des Reizes nicht von der 'Art ift, dafs fie unmittelbar kann ans dem Wege geräumt werden, zwey Wege denkbar, auf Welchen wir zur Heilung einer folchen Krank- heit gelangen können, entweder wir vermin- dem die Lebenskräfte, oder wir vermehren ihre Aeufserungen.

Im erfien Falle "vermindern wir entweder die Lebenskraft de3 ganzen Körpers fo lange, bis ihre Aeufserung in dem aflicirten Orqan in die gehörigen Schranken zurückgebracht ift, wir -mindern die Lebenskraft. des ganzen Kör- pers, mithin vielmehr als delTen Zuftand vor fich es erforderte, weil die Aeufserung der Le- benskraft in dem afficirten Theile gröfser war als in der ganzen übrigen Mafchine; oder wir

F 5 . Y€1f>:

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vermindern die lebendigen Kräfte in dem lei- denden Organ unmittelbar fo fehr, dafs ihre Aeufaerung, mit denen der übrigen Mafchine "Wieder harmonifch wird. ' Oft müfsen wir ditfe beyden Heilarten miteinander verbinden, oft nach der Befcbaffenheit des kranken. Organs bey einer bleiben. So fchwächen wir bey der Brustentzündung durch ftarkes Aderlaffen die Lebenskraft im allgemeinen, und fliehen die- len Entzweck noch befonders in den kranken Tkeilen durch, blofs erfchlaffende oder narcoti» fche Breyumfchläge zu erreichen; fo wenden wir bey der Bräune und den Augenentzündun- gen topifche Biutausleerungen an t und heilen leztere nicht feiten durch äußerlich angebrach- ten Mohnfaft.

So widerfpreohend es nun zwar auf «Jen er- ften Anblick fcheinet, dafs wir Krankheiten, die wir durch Verminderung der Lebenskräfte he- ben, auch durch Vermehrung derfeiben heilen können; fo verliert doch diefer Wider fpruch vieles von feinem Gewichte, wenn wir beden- ken, dafs es, um Krankheiten» die in einem un- gleichen Verhältnifs des Zuftandes der. Reizung eines Organs beliehen , zu heben , blofs. darauf & ikonamt , das richtige Verhältnifs der Aeufse- rung der Lebeoskraft des kranken Organs gegen jene des übrigen Körpers wieder herzuftelleo. Wir müfsen, um den Zuftand der Reizung in dein kranken Organ zU heben, den ganzen

* »

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übrigen Körper jenem Grade der Heizung de» afficirten Organs näher bringen, oder doch die- fes in denen Theilen bewirken f welche mit deiri leidenden Organ in genauem Confens fte- hen; v/enden wir Blafenpflaftcr in Entzün- dung der inncrn Theiie an, Brechwein, Canv phor u. f. w. bey Bruftentzündung, TiitcLu*. ra Cantkarld. beym Kcichhuften. Aus, (Tiefem Satze TaiTen (ich eben keine abfurde Behauptun- gen herleiten. Es ift wahr, wollte ich bey ei- jier Entzündung den ganzen Körper (welches unmöglich ift) in den Zuftand der Reizung ver- fetzen , worin der entzündete Thcil ift; fo wür- <le ich den Kranken tödten, Üatt ihn zu heilen. Allein wenn ich hier von Reizen als Heilmitteln rede, fo behaupte ich nicht , dafs dadurch alle' "Grade der topifchen Entzündung müfsen geho- ben werden. Es "bleibt die Sachje des ausüben- flefi Arztes, den Grad der Entzündung zu fchä- tzen," ob er alfobald durch Anwendung dcrlletar mittel könne gehoben werden, oder ob zuerft durch Schwächung der Lebenskraft des ganzen Körpers jener de^ kranken! Theils fo weit raüfso, heruntergeftimmt werden, dafs hernach der Körper ohne Nachtheii dem Grade tfer Reizung* des afficirten Organs könne näher gebracht wer- den, tn beyden fällen aber müfsen wir Mittel "anwenden , . welche den -erforderlichen Reiz zu machen im Stande find. So lehrt uns der Au* genfeheiu (chcM* 'datsj wenn/ wir durch* ein

Zug-

-?■ 90

Kugpflaftcr irgend einsn Reiz heben wollen, -wir es in hinlänglicher Gröfse auflegen rnüfsen, wo- fern wir an4ers der gejiofften Wirkung gewiff feyn wollen,

Die meiden un fr er. Mittel, welche wir in Brustentzündungen anwenden, lind reizende Mittel, die meiften bewirken Excretionen, tit ' reizen alfo die Organa f.xcretüria ent wieder felbft, oder heben durch Gegenreiz auf den Ma- gen und die Därme die Krämpfe in denfelbeo, als welchp nicht feiten die Excretionen yermin- dern *).' Hiehin gehören Scnega, Meerzwiebel^ Gummi ammoniacum9 Minderers Geijl, Camp hör und andere. Je ftärkerc Reizmittel ^ir auf den ganzen Körper anwenden Jtönnen, deßo eher Hellen, wir dap richtige Ve'rhältnifs der Acut- "ferung'der Reizbarkeit zwifchen ihm und dem affizirten Organ wieder her. Je ftärker un- ter Reizmittel ift, um defto weniger brauchen wir vorher die «Aeufserung der Lebenskraft da Körpers zu mindern. Ein einfaches und deut- liches Bcyfpiel geben uns äufsere Reizmittel. Man wende in Bruftentzündungen nach vorher- gegangenen AderlälTen das Linimentum volaliU an, und man wird gewifs eine AderläJCTe mehr nöthig haben,' um den noch vorhandenen fixeu Schmerz wegzufchaif en , als wenn man ein hin*

läng-

*) Hierdurch ift nicht behauptet , dad all« vwnncJurtt Exoi«tiouen von Reiz «ntiteatn. '

länglich grofs?« Blalenpflaßer gelegt hatte. In* deiTeiv möchte jemand lagen : wenn es blas dar- auf ankommt, den ganzen Korper jenem Grad« der Reizung zu nähern, den das afficirte Organ hat, fo brauchte man ja nur bey Brultentzün- dungen dem Kran Ken g' iitige Mittel bu reichen» als welche den ganzen Körper hin reichend rei- zen. Ich antworte darauf: fobald ein Organ in dem Zuitande der Reizung lieh befindet und wir ein« materielle Ur lache der Reizung weder kennen noch entfernen können: fo ift zwar die' Wirkung de&Reizes, Beruhen die -zu üarke Aeuf- ferung der Reizbarkeit, uufer elftes und vor- nehmftes Äugenmerk; allein wir müfsen immer bedenken^ dala wir.es nicht biofs mit der Aeuf- ferung der Reizbarkeit in abfhactö zu thun ha- ben. Die Lebendkraft wirkt auf einen mechä- nifcheu Körper, ihre zu ftarke Aeufserung ftört immer mehr oder minder den Mechanismus. Da aber ohne richtigen. Mechanismus lieh keine richtige Aeufserung der Lebenskraft denken läfst; fo folgt daraus, dals der geilörte Mecha-« nxsmus, durch verkehrte Aeulserung der Lebens- kraft veranlafst, eine Ui lache der Fortdauer jener verkehrten Aeufserung der Lebenskraft ab* geben müTsc. D'Aefer 6a tz ift fehr bekannt in der ausübenden Heilkunde und es folgen dar- aus andre, die von grof$ er Wichtigkeit üfiid; Können wir da & Median ilclie des Körpers feinem vorigen Verhältnifs wieder iiäiivr bringen, fo

entfer-

r'.»

»

cntfetnen Vir dadurch eine Urfa<?he der Port* dauer der unrichtigen Aeuf&erung der Lebens* kraft. 'Alles ferner, was wir anwenden» um die au grofse Aeufserung der Lebenskraft in eineni Organe zu. mindern.» muf$, fo bald es den Me- chanismus des afficirten Organs ßort* dadurch, dafs es eine neue Urfacbe der «zu grof&en Aeuf- ferung der Lebenskraft abgiebt, zur. Hebung des vorhandnen Uebeia untauglich, ja fchädlich feyn, •* Wenn wir diufe bekannte Sätze auf die Bruftentzäindurtg anwenden, fo ergiebt Geh bald» dafs jener Einwurf von der Schädlichkeit geißi« ger Mittel, welchen ich .vorhin aufgeftelluhabe, richtig fey. In der Bniftentzvindung nicht allein der ganze Körper, förrdern' vorzüglich das afficirte Organ in- einem gereizten Zustande. Die Reizung äufsert fich vorzüglich in den Ge» fäCsen und ihre Thätigkeit ift um viel et ver- mehrt. Dadurch wird der rothe Theil des Bluts in Kanäle hineingedrängt, die ihrer Struktur

*

nach nicht ge fch ick t find , diefen grobem Theil des Bluts aufzunehmen* Es entflohen alfo Un- ordnungen im Mechanischen des Theils. Was Mrtirdc erfolgen , wenn wir Spirftuofa anwende- ten % um den Körper zu rcitzen ? Würde nicht durch Befchieunigung des Blutkreislaufs, der Aridrang in den Meinen Gefäfsen des kranken Theils grösser und tladurch der Mechanismus mehr geßürt werden ?

Es

1

93 ~ . .

. Es ift eine grofse Unvollkommenheit der meiften Mittel, dafs fie Nebenwirkungen auf- fern, aufweiche wir bey ihrer Anwendung be- fondere Rücklicht nehmet* müfsen. Diefes ift aber am meiften der Fall mit unfern Reizmitteln. Wir können fie in Hinficht ihrer Wirkung in Äwey Klaffen theilen; in folche, welche ka Verhähnifs gegen ihre Reizbarkeit merklich den Kreislauf vermehren» und in folche, welche es minder thun. Die leztern nur können da paf-1 f$n, \yo eine- merkli» he Vermehrung des Kreis- lauf« aus eben angeführten -Gründen fciiädlich ift, und aus diefer Klaffe find auch, wirklich die meiden unfrer Reizmittel in Brustentzündungen Brecbweinftein, Campher, Scnega und andre mehr. Sie find alfo in Rückficht ihrer Eigen- fchaften fehr zweckmässig. Aber das vorausge-. fezt, was ich im Vorigen gefagt habe, ift leicht ihr eigentlicher Werth zu fchätzen. Sie reizen den ganzen Körper nur wenig, deswegen find Jitf auch nicht im Staude durch ihren GegenTeiz iTgend einen merklichen Grad der Reizung in' der B ruft zu heben. Wir müfsen alfo, um das topifche Uebel der Wirkung jener Mittel ange- meffen zu machen , die Kräfte des ganzen Kör* pers tief heruiUerftimmen , damit ihre durch den Reiz der Mittel zu mindernde Aeufsernng in dem aifizirten Organ nur geringe fey. Wenn, ich nun mit unfern gewöhnlichen Mitteln 'das

(^ueckiilber vergleiche; fo ergiebt fich, dafs es

» ..

' iich

94

fich von. jenen merklich unterfcheide. Seiner

Wirkung auf dieNerften Wege, vorzüglich den Magen, ift fo, dafs es in hinreichender Menge kann in die zweyten Wege gebracht* werden, um fo den ganzen Körper zu reizen. Seih Reiz

ift anhaltend und nach Verhältnifs der Grobe feines' Reizes befchleunigt es nur wenig den Kreislauf. Es ift wahr, in gar zu ftarker Gab« genommen, äufsert fich diefer Reiz auch merk- lich auf die BlutgefäFse; indeffen auch felbft bey einem ziemlich hohen Grade des Merkurial- fiebers (den wir doch bey Entzündungen nicht zu erregen nöthig haben) ftehet die Reizung des ganzen Körpers mit denen der Blutgefäfse in keinem Verhältnifs, Eine eigne Unbehaglich- keit, die der Kranke belTer empfinden als be- fchreiben kann, zeigt deutlich, dafs die ganze Mafchine in ihrem Innern angegriffen tey; es ift hier eiii Reiz, derweit von allen /andern vet- fehieden, welcher ftärker ift als der aller iibri- gen Reizmittel; einige vielleicht ausgenommen, welche unmittelbar, und fchneli das Nervonfy- item angreifen und es gewaltfam' afneiren.

Eine Vergleichung des Queckfilbers mit je- nen Reizmitteln, welche wir innerlich bey Ent- zündungen anwenden, und welche den Kreis- lauf nicht merklich Vermehren, ift übcrflüTsig; jeder ift ohnehin .überzeugt, dafs das Queckfilber im Stande fey, den ganzen Körper ftarker* zu rei- sten, als alle übrige Mittel jener Klaue.4 Um

über

über die Gröfse feiner reizenden Eigen Ccbaft au urtheilen, wollen wir es mit jenen Mitteln vergleichen > welche den Kreislauf zugleich merklich befördern. Denn obgleich diefe bey. Bruftentziindungen weder angewendet werden* noch angewendet werden dürfen, Cq kann um doch eine Vergleichung mit diefen Mitteln , de* ren Wirkung fo, heftig, fo in die Augen fallend ift, den Grad der Reizung, den das Queckfilber zu machen im Stande ift, richtiger beurtheilen lehren»

»

Wir wollen aus der Klaffe jener reizenden Mittel d^nWeingeift aufftellen, als welcher ohne Zweifel die fchnellfte und auffallendße Wirkung hervorbringt»

JSjs fragt Ach alfö zuerft: welches ift det Maafsftaab , wornach wir den gröfsern oder ge- ringern Grad der Reizung , welchen unfere Mit- tel hervorbringen * beßimmen können ? - In tinferm Körper werdeii wir beftändig Aeufcerun* gen der Lebenskraft in ihren verschiedenen Mo- dihcaiionen gewahr. Von einem gewifsen be- Ilimmten Grade jener Aeufserung hängt die Ge- fundheit ab» Diefe wird am beßen und am ge* wifscften/lurcli des Menfchen eignes Gefühl er« fcannt. Weswegen auch fchon Boerhaave in feinen inRltutlonlbus medicis fpricht 2 Qui actio* ,nss homlui))roprias eveercere valet cum J-äöili* tatö9 ohlect amento et quadam conßantia^ farius habetur,, Wodurch er alfo andeutet»

KGtüdk G * aaf*

$6

dafs die Gefundheit zwar äufserliche Merkmale habe, woran fie zu erkennen fey; aber bey dem allen doch durch jedes Menfchen individuelle« Gefühl miifse* beftimmt werden. So gewifo es nun ift, dafs von einem beftimniten Grade der Aeufserung der Lebenskraft die Gefundheit abhängt ; eben fo gewifs ift es , dafs wir dieiem Grade der Aeufserüng nicht zu enge Greazea fetzen müfaen. '

Aeufserliche und innerliche Heize wirken beßändig auf die reizbare Fafer, und die Aeuf- ferungder Kraft wird nach den GeFetzen der thie^rifchen Mafchine dadurch, ßärker. Wir können viele Grade folcher Reizung annehmen« wobey die Gefundheit immer noch beliehen kann, und wobey fic nach dem Gefühl dea ge- reizten Individui wirklich noch beftehet, oder t wo, mit Boerhaave zu reden, die actione s homi* ni proprlae noch cwn facilitate tt oblectamenlo verrichtet werden.

Ein jeder Reiz, der verurfacht, dafs das. Ob» lectamentum bey den Verrichtungen wegfällt, muff ftärker feyn als ein anderer, bey welchen es beliehen kann. Das individuelle Gefühl von Wohlbehagen ift der Punkt, durch welchen die Linie zwifchen Gefundheit und Krankheit gezogen wird. Ein Reiz, der den Körper gefund läfst, kann nicht fo ftark feyn, als der, fo ihn krank macht. Der Weingeift aber und alle ahn« liehe Mittel, ob fie gleich den Körper ftark

rci-

97 -*

reisen , ob fie gleich das AdeVr^frem in heftig«) Bewegung^ den ganten Körper in Thätigkeit fe- tzen j können wir döc^i mit diefern Mittel alle diefe auffallende Erfcheinungen hervorbrin- gen, ohne dafs bef dem gereizten IndividuO das Gefühl der Gefundheit verloren ginge An* äers ift es mit dem Queckfilbef. Die erße plöz- * liehe und hervorftechende Veränderung« die et im Körper hervorbringt j ift Unbehaglichkeit; Krankheit im weitern Sinne des Worts; Ich trage alfo kein Bedenken» es als ein ftärket rei- sendes Mittel, anzufeben, als den Weingeift, üri- fer etftes'in der Klaffe der reisenden. ^ Frey« lieh das Queckfilber wirkt auch, ohne den Kör- per krank zu machen, fehr viel, wenn man eil anhaltend in kleinen Gaben gebraucht; allein auch de*r Wein geift wirkt in kleiner! Gaben auf den Körper, ohne ihn augenfcheinlich zu rei- ben* Mir deucht, die erfte auffalUndic Erfehei- nung* diö ein Mittel hervorbringt, fnufs feinen ' Charakter beftimmen , nicht das, was in klet» nen Gaben mit der Zeit wirkt, festere Erfchei- nun gen führen lins irre; So würde Ipecdcüan- ha in der Materiä tnedlca in der Klaffe deit krampfftillenden Mittel liehen müfsen , wir fin- den iie aber unter den Brechmitteln verzeich- net und gebrauchen fie jeet als krampfftillehdea Mittel vielleicht beftimmter, als wenn wir fit bis [est noch nicht als Brechmittel gekannt hä*> . ten. Die gefährlichen Wirkungen ungeheurer ,

ö0 ' Gabea

98

Gaben können indelTen eben fo wenig den Cha- -rakter eines Mittels beftimmen, als die langfa- rne Wirkung der kleinen Gaben, fpnftmüfste man viele Arzneyen unter die Zahl der tödtendcn Gifte fetzen.

Docli nicbt allein die Gräfte ^er Reizung, welche das. Queckfiiber hervorbringt« fondern aucjh die Dauer tiefer Reizung m,u?fs es uns vor allen andern Mitteln empfehlen. * Bis jezt kenne ich/iioch keine ArzneyTub (tanz, welche, bia zur gewifsen Doli gegeben , auf fo geraume Zeit den Körper afficirte ; die Mittel ausgenommen, wei- cheres vielleicht mit daurendem Verlud der Ge- fundheit thun können. . Da, wo es aber darauf ankommt* zu reizen, wirkt ein abhaltender Reiz rnehr9 als \ ein vorübergehenden , Deswegen .richtet man äufserlich durch Ruhefacientia .und Blafenpflafter, wenn man fie ununter- brochen auf die Haut wirken läfst, mehr aus, als wenn man fie auch noch fo oft mitZwifchco» weiten anwendet; fo leiften, wo es daratif ja- kommt, den Magen zu reizen* eckelmadxena^ fiftben von Brechmitteln, anhaltend gebraucht, jrjf vielen Fallen unendlich mehr als wiederholte Brechmittel..

Diefe EigenTchaft des Queckfiiber* aber« wenn es einmal bis zur gewifaen Gabe in den Körper gebracht ift, diefen anhaltend zu reizen» ob fie gleich fchätzbar ift ; fo mufa\ auch eben

iie.

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•fic federn Arat Vorficht beym Gebrauch emp-fch-

4

len. #Hier Hl es nicht wie bey andern Mittein, wo der Praktiker, wenn «r einmal aus Menfch- lichkeit die Krankheit falfch be*irtheüt hat, die Flafchen und Pulver bey Seite fet,z6n läfut, mit •wichtiger Miene etwas anders verfchreibt und den Fehler wieder gut macht. Hier wird er zu feinem Verdrufs die Pulver noch wirken fehn, die fchon längft ins Exilium auf den Kamin oder die Fenfterbank verwarfen waren. Darum ill Vorhcht nuthig, aber freylich eine Vo dicht, dieüchvon fcipdÜcherAengftlichkeit unterfchei- %det. ^eztere. ift das Afterbild der ßrßen, das Xigen.thum der Dummköpfe« deren ganzes VVif- fen darin beftehet» die. Natur, durch die Brille der Meinungen anderer z\\ beCchaucn. Leider •hat diefe Co viele Ecken und werden täglich fo viel neue drauf gefchliiten , dafs es dem Prakti- ker» der hindurch. fiehe£„ nicht. ^u verargen ift, wenn er, das wahre JUld untfr.de» unzählbaren Menge ähnlicher Geftalten verliert.

Es. wäre nun vielleicht noch nöthiß, über die auflösende Kraft dq$ Qu eck fijfyers, etwas zu lagen; allein, ich halte ltyr^beifa*, mich, nicht .in diefe3 dunkle Labyrinth zu wagen. ' Hier fiofst man von bey den Seiten an, fo wohl, in Hinßcbtauf das, Ar zney mittel* als auf die Krank- ^it. Wa? heilt die auflöfende Eigenfchaft eines Mittels ? . 4uftöfeTt9 darf, man wohl nicht genau im chemifchen yerftande nahmen; man mufs

r Cr 5 fich

»

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fleh nur fo ohngefahr denken , dafs etwas , wa« hart oder zähe war, weicher oder flüfsiger ge- macht wird Ein Mittel, was diefe Veränderung bewirken foll, heift wohl ein auflöfendes Mittel. Es ift leicht einzufehen, dafs das Heer die fei Mittel einen gar bunt fchäcki gen Haufen ausma-, che. Einige wirken vielleicht als chemifche Auflöfnngsmittel, andre als ftärkende , andre als blos reizende, wieder andre als bios krampt ßillende. - Wie wirkt nun das Queckfilber? Ich habe von ihm fagen hören, es mache das Blut flu feiger, abermals hörte ich, es fey ein kramp iftillendes Mittel, und abermals, es £ey ein reizendes. Qb aus lezterer Eigenfchaft die er- fien abzuleiten find, weifs ich nicht gewift, mir ift es aber wahrfch ein lieh. - E^3 fragt fich aber : ift »ey einer Entzündung eine Audöfnng nöthig? ift etwas da, was aufgelötet werden inufs? Hier erfcheint die (Jrufia injlcunma- 'to>ia; über deren Bildung viel ift geftritten wor- den, fo, dafs ich nicht weifs, was ich eigent- lich daraus machen foll und gezwungen bin* mich lediglich an. das zu halten, was ich während meiner praktifchen Laufbahn felbft beobachtet habe/ Ich habe aber gefehen, dafa die Entzündungahaut nicht bev allen wah- ren Brustentzündungen erfcheine; dafs, wena £e erfcheinet, ihre Zähigkeit und Dicke fioh\ nicht nach dem Grade des En.tzund.ung richte» Ich habe £o alfo, feitdeai ich diefes innc wurdet

als

101

als ein Zeichen betrachtet, welches auf keine Weife meine Heilart beßimmen Konnte. Ich

will diefes indefien nicht als allgemeine Wahr- heit aufteilen und würde ganz davou ftille fchweigen, wenn ich nicht das Gegentheil von manchen anderen vortragen hörte. Künftige Er* fahrungen werden mich vielleicht beiler beleb« rjen, jedoch das nicht ungefehen machen , was ich bis jezt gefeh.eu habe.

Ich habe bis jezt tiic Gründe angeführt, die mich bewogen haben » die gewöhnliche anti- phlogiftifche Heilar.t mit der Ilaihiltonjchen zu vertaufchen, damit keiner meiner Amtsbrüder mich als «inen Mann an f ehe, der hlos deswe- £en dem Neuen anhange, weil es neu ift

*

lezt werde ich kürzlich befebreiben, wie

« 4 *

ich da* Queckfilher, und jnit welchem Erfolg ich es. angewendet habe« Ich werde wenig {ieue* Tagen., fondern, nur (dp* das fchon längft Gel'agle beftatigen können,

DieBrulteutzündung hier zu Lande, wie vielleicht in den rneiften Gegenden, eine fehr ge- Wohnliche Krankheit. Sie erfch^int faß z,u &h len Zeiten des Jahrs ; eine Brufientzuudungsepi. demie, wie wir Faulfieber* und ttuhrenidernien haben» ift mir. hier noch nicht vorgekommen. Die ßefcbreib.ung der Brufter^tzündung gehört mehr in ein pathologifchee Handbuch, ajs inf Jpurnal der praktifchen Heilkunde*. Biefe Krank- heit erficheiat in feh* verschiedenen Graden.

Q 4 Di«

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_ , Eli i. rni^A».«^«.^.

Die Symptome find bald Wichtiger, bald gerin- ger. Wenn der Kranke bald die Hülfe des Arz- tes fucht: fo kann er ifn allgemeinen auf eine baldige Genefun g rechnen.

Die Theile, welche bey einer Bruftentzün» düng leiden, lind die innem Organa refpiratio» nis der Bruft." Diefes zeiget der Augen fch ei nt denn das Athemholen immer mehr oder min- der fchmerzhaft und behindert«

Ob aber' die Symptome » . aus ' welchen wir eine Bruftentzündung erkennen f ollen, ats da find: bilziges Fieber, voller,« harter Puls, Dürft kurzer Athem, Schmerzen beym Athemholen, Hüften u. f. w. ob, fage ich , alle diefe Sympto» me allezeit und zwar im Anfange der Krankheit auch fchon «ine wirkliche Brustentzündung vor* ausfetzen;? diefe* xlt hey mir noch nicht ausge- dacht* '"

Manche Theile k&nnen fich in einem ge> reizten Zuftande^ befinden» ohne dafs. eben der Mechanismus des Aderfyftema w/e bey Entztifr» düngen geftftrt ^denn bey Entzündungen fot» len ja die Säfte in folche Kanäle dringen, die ihrer Struktur nach zu enge für jene Fräfeigkei- ten find , und' das Anfchauen entzündeter Thei- le fch eint diefe Behauptung auch zu. beftfitigen). Wenn wir daran denken, in welch einem ho- hen Grade von Reizung iitfh manche Theile be- finden können , ohne dafs Entzündung roshan- cleu iftj weun wir die Schaar der hyfterifchen

Sympto-

»öS , ~ ..

Symptome betrachten , welche bald in diefem, bald in jenem Theile erfcheinen, und wo üe er- scheinen , den 1 heil in . den Zuftand der heftige ften Reizung verfetzen, ja«, wenn wir. an die nicht entzündlichen , oft einfach Theumatifchen Bauchschmerzen , Magenkrämpfe, Blafen- und * Kopffchnaerzen denken; fo dürfen wir wohl iiur mit Einfchränkung von Schmerz und be- hinderten Athemholen auf eine wirkliche En^- - zündung der Bruft fchiiefsen. .Aber das Fieber^ das Entzündungsfieber entfcheidet hier ja? - Freylieh wenn wir eine Entzündung vorausfe- tzen» fo muff, das vorhandene Fieber ein Em> »üüdungsßeber feyn, . Allein die' Sache. erhält ein anderes Anfehn, wenn das Fieber das ent- ^ Icheidende Zeichen der vorhandnen Entzündung feyn (oll, Fall bey jedem Zuftande deJ örtliche» Heizung ift Fieber vorhanden» wenn' auch keine Entzündung vorhanden ift. Das Fieber kann eben fo heftig feyn, eis bey, einer wirklichen Entzündung; es kommt hierauf die befondere Reizbarkeit des kranken Individui an. Bey nicht entzündlichen lluhren und Bauchfehmer- «sen fahe ich zuweilen eben fo heftige Fieber aj^ fcey nicht zu verkennenden Bsu&entzündüngen»

Der Pols foll hart feyn hey leztern; allein wenn

~ *■

aaaan bedenkt , dafs die Härte des Pulfes theile -von der natürlichen Straffheit der Fafer, tbeils von der krankhaften Spannung, theils vqn dem J»efiig«n Andrang de« IMiüs herrührt; fo ,i$

G$ leicht

'/'

. ** 104

leicht einzuteilen, dafs die JHäTte des Pulles viel v felir viel von der individuellen Körperbe- Tchaffenhoit des Kranken abhänge. Bey man- chem ift 4*r Pu^s "u uiibedeutendften Fieber lärtcr, alö beym ander» in der gefähxtica&en Entzündung, Ueberdemift zwifcheu hart und weich keine beftimmteGrärize,* fandern swifchen fccyden unzählige Schatüruhgen ; deshalb mnfs Trch der Arzt felbft wohl prüfen« ob er auch «den Puls hart oder weich fancl , weil (eibiger nach altem Gebrauch bey dieferoder Jen er 1t rank* heit hart oder weich fcyn mufs. Ich bin über« fceugt, dafs mancher Arzt, der mit ernAhafte* ^Iiene den Puls hart oder weich fühlt, ober« liefsc man ihm blofs die Hand des Kranken, Sucht willen würde, was er fühlte« und gewifs 'riey nachheriger genauer Unterfuchung der Krankheit, oft 'fein Unheil wiederrufea würde« Ich will mit diefer Bemerkung dem Pulfe nicht ;iu nahe ureteri , vielmehr glaube ich, dafs feü* Veränderungen iw jeder Krankheit alle mögli- che Aufmerkfamkeit verdienen* und dafs man aus diefen nicht feiten Tod oder Genefurig vor- Ver verkündigen kann. Ich habe Mofa einigt Zweifel, ob die Zeichen der Bruftentzündnng nicht auch auf einen andern Zuftand der Reizung paffen , oh die Semiotik fo ganz vollkommen in Hdiefcm Punkt fey ?

1 Ich glaube immer, swifchen dem geringOen Grad* der Lecalrefzung und det heftigften £nt-

aündung

Mündung' An d unendliche Grade denkbar, eine? {Liefst unverkennbar mit dem andern zufammen, \vie Licht und Schatten auf einem Gentähldtf unmerkbar zufammenfiiefsen. , Schwer, fehr -fchwer es, allezeit beftiramt anzugeben, wo der Zuftand der Reizung Entzündung mufs ge- mrnnet ■werden * eben »f<x fcbwer , als wenn man MfadÜngs die Mitte der Höhe eines Kegels be- •ßimxnt . angeben feilte; Die Bafis fühlt man deutlich, die Spitze eben Fq deutlich, aber er- 4ieie gebet; *allmähliy in teztere über» die Mitte nic^t- bezeichnet, und ' \fenn rnan fie zehrt« mal nach dunkelm Gefühl* trifft, fo wird«, zum efilftemnale fchon .fehlschlagen. t>ie Zeichen, Wtlahe* unfer Unheil bey Krankheiten beftin> men', hangen nicht allein vpn der Krankheit; fondern auch von der individuellea Befch4ffen- heit eine« Körpers ^ ; und wo if| der Arzt f der leztere ini vorkommenden Fa,lle jederzeit fo ge- jiau angeben könnte?.

Djefe aüfgeftejltcn Gründe haben mich be* Wögen, zu glauben, daf* rrianrehe Brußjftrankheit als Entzündung behandelt wird, die, wenn wlfr das Innere befchauen dürften f wohl Schwerlich Riefen Namen behielte* ' * .

' Per Schaden ißfrevlich fo grofs nicht*; wir haben es- in beyden Fällen mit einem Zulande 4er Reizung zu th,tm den wir heben müfsen. In ^vorkommenden zweifelhaften Fällen müfsen yfir uns fo verhalten , daft untre Heil*n föwoht

. auf

aö6 mm

*nMeii%iiifacTieh;Züftand der LetfabtoauTig, alt 4aur* Entzündung paffet.- Das heiß:, wie mufsea 1ms hüten, folche Mittel zu gebrauchen, weich« werblich auflas Aderfyftem wirken , und wei- che, im Fall fchon Unordnungen. im Mechani- fchen . des., anleinen Organs vorhanden wären» diele noch vermehren könnten. Eins * «öfter vorzüglich ften Mittel in >eneo zweifelhaftes fällen ift das- QuecfcG lber» indem qa im aUge« -meinen auf'beyde pafat* «. v* ' /, ■. i . t : Esiirägt 'fich auweafen bejr einfallen Fie- bern: zu, ;da(s in ihren*; Vorlauf Schbnefaen ife der. BtiilLinit ftarhem Haften * auch wähl mit A>hitigefcn ^Answurf cnifföUeÄ. .Hier «lianben es «dicht -allezeit Üie Kräfte idesi JSramfcen t^-dttsch Adc^laÄeri die vevmemte JBnlzündtuig f zu; he- ben*' .* <5>üfeckfiibetiiil«uirlich und warnte (Jm- fchlSge äußerlich, heben; <£ar bald dtafa» Zu- -ßandl i -Selbft bey urfpsruuglichen rPlourefiea ift es mir nicht wahr fcheinlica.»,. dal* gleich üb crfiah> Anfange^ VreiinOfich gemeiniglich nach voräesgegangenem nFrofb den Schmers in* der -fieiteibiMet, fch^n allezeit' wirkliche Entzündung jvorhandehleyn follte.. Bey fchleuvigecAirweiir düng fchicklicher Mittel vermirwlert lieh, der' env» {Unebne Schmerz: bald,/ «ulen »iahst, auf; einen Ändeoto^Ofit und verich windet, Dlmet £jcrv an äßa 4ten oder 7ten Tag : zu : binden» Woher diefe Wanderung dod Schmerzen* {vsrcJkb*) nun doch nicht feiten beurteilst), wenn! fchon wfeklich _ £nt-

Efltzürifduhg vorhanäen war? woher das fchncl* le Verfch winden ?

r Vpn diefer Digr^ffion ins Gcbieth der Zei*. chenlehre, k^hre ich zur Behandlung der Bruik entzündunjr zurück» ^ *

Das Präparat, deffen ich mich bis jezt be* dienet 'habe , ilt das Hähnemannifche auflöslu che Queckfilber. 'Nicht * deswegen weil ich glaube, es befitze hefondre Eigen fchafteii, Ton- dem weil es ein einfaches, müdes und 'wirkte rn«s $*räpärat ift. Es erregt Speichelflufs und XäxiTen^wie die meiften Queckfilberbereituu* gen ;r diefes benimmt ihm aber feinen Werth nicht, als vielleicht bey folchen Leuten, welchö* das Unmögliche wollen möglich habenw , i '

Die Gabe, dererv ich mich in Bruftentzün- doiigeu bediene,- ift bey Erwachsenen von/ß zu 12 Gran in 04 Stunden. Ich laife" alt© c 'S tun» den ein Pulver von ein oder zwey Gran, blos mit Zucker yermif cht, nehmen. Die Gabe. rieh* tet fich nach der Stärke des Körpers, nach der Gröfse und Daiter der Krankheit;- allgemein, iäfst fich darüber nichts Genaueres beftimmen» Ehe ich aber das Queckfilber reiche y laiTe- ich vorher eine reichliche AderläÜe machen , wie man fonft bey Bruftentzündungen zu thuu pflegt.

Dem Benrtheiler des Rambachfchen Auffa- tzes über flen Gebrauch de» Queckfilbers (Jour* rial der Erf.; Theorie und Widerfgr.. 14 Stück * / p. i6e>

p. 100.) bleibt durchaus unbegreiflich* -wie der Vcrfaffer das Hahriemamtfche Präparat zu 8 bis 10 Gran in 24 Stunden anwenden könne, da nach des. Beurteiler* eigner Erfahrung diefei Mittel in .fehr kleinen Dofen gegeben werden . rnüfse und ein einziger Gran Ichon die heftig* ften Zufälle, erregen könne« Der Beurtheiler fcheint mit in der That hier etwas zu beforgt feyn. £s ift wahr, ich habe felbft von 3 Gran diefes Mittels« innerhalb 3 Tagen gegeben,, fchon einen ftarken Speichelflufs und Fieber enjtftehen feheru IndelFen diefes bleibt immer Ausnahme von der Regel» fie findet faft bey allen Mitteln fiatt und darf uns im allgemeinen nicht abhalf tea, wenn es nöthig ift, gröbere Gaben auzu* wenden* Frey lieh müfsen yv\t nicht fowokl aof das Alter und Gefchlecht* als auf die Erregbar kejt des Körpers fehen. Wenn heroifche Mittel zuweilen eine gar zu heroifche Wirkung Puf- fern; fo bevfreifet diefes blos, dafs in jenen Fal- len eine* der körperlichen (Jonßitutiori -nicht angemeHene Gabe gewählt war; dafs der Aul in jenen einzeluen Fällen einen Fehler beging» oder» um es gelinder auszudrucken * dafs die Heilkunde, in Specie die-SemioLogie zu unvoll- kommen fejr, um uns durch Untrügliche Zeichen der gröfsern oder geringem Erregbarkeit eine* lndxvidui in den Stand' zu fetzen» beftimrate Gaben mit vollkommner Gewifsheit zu. wählen« Wer nicht" genau aufmerkt und den Körper de*

Krankes

\

1

109'

Kranken ohngefähr taxiren kann» der wird: oft Schaden anrichten; jedoch nicht eben mit dem} Queckfilber' allein, fondern mit. vielen andern, Arzneyfubftanzen,

Was .nun aber die Verbindung des Queck* filbera mit Opium und Ipecacnanha betriftt, fq könnte mancher glauben, als ob die gute Wir- kung von diefer Zu fammen fetzung abhinge, wi$ denn auch wirklich der Salzburger llezenfent kein Bedenken getragen hat, fie der B rech Wur- zel zuzufchreiben» »

Ich habe mich anfänglich an die2uTamxn£nr fetzung gehalten,, welche ich in Richters Biblio- thek fand. Da ich aber gern wiiTen mochte, wieviel Antheil MohnTaft und Brechwurzel an der Wirkung derfelben hatten; fo gab ich -da« Queckfilber gar bald mit blofsem Zucken Ich fand auch in der That das Queckfilber im ailge? meinen ohne Beymifchung viel zweckmäßiger, als in jener Verbindung, welches ohne Zweifel daher rührt, dafs Opium nicht bey allen BruftV entzündungen anwendbar iß. Seitdem habe ich mich d|efer Compofition pur da bedienet, /wof ich auch fonft würde Opium angewendet haben« In den Fällen nemlich, wo bey reizbaren Snbr jeeten allgemeine und örtliche Krämpfe die Ge* jiefung hinderten und der vorhaodnen Krank- heit nicht feiten ein. fürchterliches Anfeben ga- ben. Ueberhaupt können wir nöthigen Fallet das Queckfilbpr mit manchen andern JMituJu*

irar-

110

verbinden , nach dem es im Verlauf der Kranit lieit die-Umßände erfordern.

Die unmittelbare Wirkung des Queritfilbers entweder Speichelfluß oder Laxiren } lezte* res'mdeffen ift gewöhnlicher. Der Speichelflnft ift in der That ein befchwerliches Uebel, und wenn die Ter grade fcur Heilung der Bruftentxim- durig nüthig wäre; fo dürfte die ganze Methode wohl einen fehr geringen Werth. haben ; denn wie' unangenehm ift es nicht» wenn der Kranke kaum einem Uebel entronnen» fchon mit dem andern aufs neue behaftet wird. Ein Uebel durch ein andres vertreiben, darf nur da ßatt finden« wo kein andrer ficherer Weg zur Heilung vor- handen ift. Im Allgemeinen aber ift der Spei* chelflufs zur Heilung der Bruftentzündung ebea fo unnbthig als zur Heilung der Luftfeucte Gewöhnlich erfolgt beym Gebrauch des Qoeck* filbers ein Laxiren , und unter diefem Laxiren verfchwinden die Schmerzen und die Bruft wird freyer. Erfolgt aber die Minderung der Schmer- zen auch nicht fchon während dem Laxireo ; fo habe ich doch nicht deshalb den Gebrauch des Quecltftlbers fortfetzen lauen , fondern« nach* dem der Kranice eine feiner Oonftitirtion ange» meffene Gabe genommen» damit aufgebort und erftdie Wirkung derselben abgewartet.

-' Gewöhnlich fand ich, wepn der Kranke zum Beyfpicl heute das Queclifilber genommen, morgen entweder die Sohmerztn, uud,4ic Be-

Hlcminuu£

111

f

fclfertuüüiig der Bruft ganz verfchwünctieii , öcU* doch um vieles vermindert. Im~erftern Falld fezte ich die Arziiey ganz bejr Seite; im zWey- ten vetrnindefrtö ich die .-Gabe nach Verhältnifs des gegenwärtigen Grades der Krankheit; Co liefs ich zufn Beyfpiel nur, alle 5 öder 4 Stundet ein folches Pulver nehmen , als ich am vorigen Tage alle zwey Stunden gegeben hatte. Auf die Art habe ich gemeiniglich den Speichel- flufs Verhütet und gefunden, dafs die Kränk« heit eben lb fthnell auch ohne difeYeri zu hebeii fey. Frey lieh ift es nicht immer fo genau zii taxiren, Wie viel Grade ein Körper nöthig hab£* um ätif den Punlit der Salivatidn gebracht zti werden, und es ift mir felbft begegnet, dafs di£ SpeieheldrüTen wider meinen Willen angegrif- fen wurden, ein Whrküchfer Spcpchelflüfs ift abef w ohl zu vermeiden. ~ Auf dem Lände iftufs man es dem Ohngefähr übeflaflen , ob man die def individuellen Körperbefckaffenheit an gern eilend Gabe getroffen« Da die Landleute aber im all- gemeinen ftark find, fo thut ihnen ein gelinder Speichdflufa eben grofsen Schaden nicht und iie kommen doch auf die, Art beiTer davon, als Wenn lieh eine Vomrca erzeugt, Welches hef ihnen* wie ich vorhin getagt, nach der gewöhn- lichen antiphlogiftifcheil Hellart, faß nicht 2 il vermeiden ift* wenn man nicht beftändig felbft auf der Landßrafsfe feyri und züfeheri Willi ob das AdcriaiTen noch nöthig fty oder nicht* Daä

I

I

Laxiren, weichet das Queckfilber vernrfacht, habe ich immer als fehr erwünfcht angefehen, weil« wo es eintritt, man den SpeichelAufs fo fehr nicht zu fürchten hat« Ich habe bis fest wenig Körper gefunden, welche nicht durch das Hahnemarmfche Queckfilber wären laxirt worden. Zweymal fezt* ich, in Fällen, wo et nicht gefchahe, Jalappe zu, um die Därme zu jeher Excretion zu zwingen.

Ein überroäfsiger Durchfall ift mir. bis jext nach - nicht vorgekommen. Das Queckfilber wirkt ziemlich fchnell auf die Därme; wenn man es alfo in kleineu Gaben mit Zwifchenzei* ten giebt, fo hat man diefe Ausleerung in fei- ner Gewalt und braucht keine Mittel , um den Durchfall zu ftillen.

Die Salivation, wenn lie eintritt« dorch Furgirmittel fiillen wollen, ift nicht rathfatn, und wenn der Beurtheiler des Rämbachjchen Auffatzes fagt, dafs man diefen Entzweck nur durch fehr heftige draftifche Purganzen biswei- len erreiche, fo mufs ich ihm vollkommen bey« ftimmen. Uin, auf die Speicheldrüfen nur etwas merkbar zu wirken, hat man beym gewöhnlichen Menfchen ein halbes Loth Jalappenpuiver mit einigen Unzen Laxirfalz innerhalb 8 bis in Stun- den nöthig, und man wird gewifs nicht einmal allezeit feinen Entzweck erreichen. % Würde es nicht thöricht feyn , einem Menfchen, der eben ^enefen ift, folche ßarke Purganzen zu geben ?

Darum

Damm ift et beffer,* den Speichelflufa zutct* meiden. Zuweilen tragt et fich zu, dafs der Magen das Queckfilber nicht verträgt. Zwey- mal ^ate ich diefea bemerkt. Im erßen Falle mufste ich ganz Von diefem Mittel abßeben, 'weil et jedesmal ausgebrochen wurde. Im zwey. ten Falle hatte ich einem jungen Menfchen von ohngefähr Jahre alle zwey Stunden einen Gran gegeben, diefe Pulver brach er aus, Wie ich ihn alle Stunde einen halben Gran nehmen lieft; to behielt er die Pulver bey fich und ge- nas auf die gewöhnliche Art« Seitdem ich mich des Qüeckfilbett in Bruftentzüadungen bediene» bin ich einmal in dem Falle gewefen * öfterer zur Ädcr zu laßem

Eihe Frau von 60 Jahren, Wetdie ihrer Atii- £age hUfch fchoii dreymal am Seiten ftechen zu vermiedenen Zeiten krank gelegen 9 lieft mich am ftten Tage ihrer Krankheit zürn erßenmale zu fich rufen. Seit dem Anfange ihre* Uebelt hatte' fie bis dahin nichts gebraucht* Das Uebel hatte dergeftalt zugenommen, dafs die. Patien- tin zu erfticken glaubte« Ich lieft ihr 16 Unzen Blut abzapfen und gab ihr alle 0 Stunden ein Gran Queckfilber* fo, dafs lie bis zum Abend 3 Gran genommen hatte. Das Atfremhölen war noch fehr behindert, die Schmerzen in der Bruft Äatk. Patientin hatte 6 Stühle gehabt. Ich wartete bit am andern Morgen» um zu feben* ob die genommene Mittel alsdann eine Verände*

He tung

jung hervorgebracht hatten ; diefe war aber am andern Morgen fehr geringe. Ich liefs alfb noch einmal die Ader öffnen und gab «noch <r Gran Qüeckfilber. Am Nachmittage ging 'der Aus* wurf beffer von fiatten , die Beängßigung hatte fich ganz verlohren, der Hüften war vermindert, der Schmerz aber noch auf "dem nemlichen Fle- cke, indefien nieht mehr (o heftig, das Fieber war noch ftark. Auf die fch merzhafte «Seite liefs ich Breyumfchläge legen. Am andern Mor- gen waren Schmerz und Fieber um. vieles ver- mindert , es hatten fich Vorboten der Salivation eingeßellt. Mit den Breyumfchlägen liefs ich fortfahren, gab aber wqiter keine Arzney. Am Abend, obgleich, wie es der Fall immer ift, das Fieber ftärker war, fo war doch der Schmerz glicht vermehrt, fondern eher vermindert ; am andern Morgen war er ganz verfchwunden. Das Fieber nahm langfam ab, währte aber im ge» ringeln Grade noch übet ß Tage. Der Aue wurf war häufig, durch den Gebrauch ßärkender Mit-

4

et gelangte die Kranke zu ihrer vorigen Ge» fundheit« Diefes ift der einzige Fall, wo ich die zweyte Aderläfle unumgänglich nöthig glaubte« Ein Verfüch, ob auch ohne felbige die Krankheit zu heilen fey, fchieit mir, wo nicht für das Leben, doch für die Gefundheit der Patientin gefährlich zu feyn. Der angeführte Fall aber ift jmch grade einer von denen, welche mir in der Praxi am wenigften willkommen find.

Be7

n5

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Hey geringen Leuten , welche fqhon öfters 6in# Bruftentzündung gehabt» kann man» wegen Ver- jiachläfsigung der nöthigen Hülfe, faft allezeit Verwachfungen oder* Verftop fangen in der Brüll vorausfetzen, woraus dann gröfsere oder klei- nere Unbequemlichkeiten entßehen , welche die Leute im Allgemeinen mit dem Namen einer träfen Bruft . belegen , und mit welcher fie übri- gens lange Jahre gefund leben* Wenn in einer folchen Bruft Entzündung entftchet und man am 6ten oiev 7ten Tage erft gerufen wird, fo ift es nicht tu wundern , dafs diefe Entzündung hart- näckig ift, Nicht feiten ift eine Heftige Entzün- dung bey übrigem gefunden Letzten leichter zu heben, als' eine unbedeutend fcheineade bey jblchen Körper;*. . -

Ehe ieh aber meine Bemerkungen über das Queckfiiber endige, mufp ich noch einige Worte über daffelbe als Auswurf beförderndes Mittel fa- gen. Ich kenne in der That keines , weiches fo ßcher diefe Wirkung hervorbringt , als eben das Queckfiiber. Qhne Zweifel wirkt es hier, wie alle übrige Expeotorantia , nemlich als Reizmit- tel. Da bey def Bruftentzündung fich die Lun- ge in eifern mehr oder.mindern gereizten Zu- (lande befindet, fo ift, bey einem ftarken Grade der Reizung, die Ausfondetung in den Schleim- drüfen gehindert. 'Eine noth wendige Folge die- fe« zu Harken Reizes, welches die Erfakrung such. bey andern Organen lehret. Da das Queck-

H$ filber

ti6

Albe* den Reiz in den Lungen mindert» fo nmfs es mittelbar den Auswurf befördern, ebem fo wie es die Antimonialia , fpanifch Fliegenpfla- fter und andre Reizmittel thnn., IndeiTen ift der Wenn, den das Queckfilber als Expectorans hat, etwas fehr Auflerwefentliches; denn die Aas- wurfsmaterie als etwas Schadhaftes oder als Krankheitsftoff anzusehen , ift eine Meynung, welche gewifs das oberflächliche Anfchauen beym Krankenbett^ erzeugt hat. Der Auswurf ift bey ftarken Entzündungen Folge des gemin- derten Reizes (indem zwar ein zu ft^rker Reis die Ausfonderungen hindert, ein Verhältnis mäfsig geringerer aber fie befördert) alfo. an fich nicht merkwürdigt fondern nur als« Reichen. Wenn der Reiz ganz aufhört, jnufa auch fei- ne Folge der Auewurf aufhören. Bleibt dieCer hernach noch übrig, fo ift er überflüfsig und fchädlich und entftehet von einer krankhaften Reizbarkeit de* Lunge p % welche entweder durch die Entzündung entftanden , oder fchon vorher exiftirend dadurch vermehrt wurde. Es alfo klüger, durch ftärkende Mittel den Lungen ihren Ton wieder zu verfchaffen, als fie unnöthig zu einem Schleimfack zu machen. Bey Leuten, deren Lungen fchon vorher fehr reizbar waren, kann es fich zumal leicht zutragen, dafs nach überftandner Krankheit der Auswurf beftäudig fortwähret, wie ich felbß folche Leute gefpro- chen habe* bey welchen man auf keine Art ein

Eiter-

.— 117 .

Eitergefchwür vermmhen könnt« und die doch immer bald mehr bald minder auswarfen. Bey folchen Leuten gewifs nach überftandnet Krankheit nicht lange zu fäumen , fondern man inufs bald darauf bedacht feyn, wie man der kränklichen Reizbarkeit abkeife. Ift fie einmal habituel, fo ift Re fchwer zu heilen, wie über« haupt alle, fehlerhafte Excretiönen , welche ein- mal eine geraume Zeit gewährt haben, unter die fchwer zu heilenden, und yerdriefslichen Uebel

fehören,

Es fragt fich aber ; darf der Arzt» ohne den Vorwurf {adelnswerther. yerwegenheit auf fich su laden^ das Queckfilber *uch bey geringfügi- gen Entzündungen anwenden? Diefe Frage ift; fchon im Journal der Theorien . Erfindungen und Widerfprüche von dem B.eurtheiler des Rambqckfchen Ariffatzes, beantwortet worden; welcher dem Verfaffer mit r\echt darinn wider- * fpricht: daf$*man das Queckfilber nur in den Fällen anwenden müf&e, wo die gewöhnliche Heilart nicht mehr helfen will. Mir däucht, hcroifche Mittel können immer auch bey klei- nen Uebeltt angewendet werden , wenn fie dem Körper nicht fehaden und durch ihre Wirkung eint neue fchlimmere Krankheit hervorbringen, als jene, f* fie heben Tollen; fondern wenn fie nur infofern heroifch find, dafs fie die kleine Krankheit fchnell heben. Ja fie müfsen felbft bey jenen kleinfchcinenden Uebeln angewendet , . H4 wer-

Werden , welche durch Verluft von Zeit 9a einer gefährlichen Gräfte- heran wachfen können, "Waj das crfte betrifft, fo es waht, wer {ich $ur Anwendung des Qüeckßlbera Speichelfluft« ' dicke». umgebogne Lippen, gefchwolinen Hals, jnerfcurial Schwämmchen , ausgefaline Zähne ^nd Ohnmacht hinzudenkt, der wird nie in Vcr- fuchung gerathen , d;efes Mittel bey geringfügig gen Uebdn anzuwenden, loh würde ihm aber ^iQch weniger anrathen, e$ auf die A*t in ge» fährlichen Fällen anzuwenden» wo die gewöhn* liehen Mittel fcfron ihre Hülfe vertagten ; denn einen gefährlichen Kranken fo heilen wollen* kommt mir eben fo YQr» ala'wenn bey den Sol- daten die Todesftrafe ctes Galgena auf dreytägU ges Galten laufen gemildert wird. Sobald man 4a$ Qaechßlber vernünftig und* yorfichtig *n* vreudet, ift es eben fp wenig nachteilig und gefährlich t als Nitrum,, Senega und Spiesglanz, «— Veberdem hey geriogfeheinenden Vehcln, «u- exft die fch wachen Mittel anzuwenden, dufes ift ieidfr ein Gebrauch bey vielen Aerzten, , der den Kranken gefährlich wird und dU gapze tfunft lächerlich macht, Bey ak* , n Uebeln jind e_in paar Tage wichtig» wenn wir diefe Tv ge mit Probiren fchwacher Mittet verfehlendem* fo haben wir gewöhnlich hernach» wenn wir heroilche Mittel anwenden wollen , nicht mebr gegen ein unbedeutendes Uebel, fendern gegen ein grofce# , oft gegen «in unheiib a/es zu ftreiteiv

I4cbcr*

ii9

Lächerlich wird auch endlich der Arzt durch das öftere Verandern der Arzncren, denn dem Unkundigen mufa es felbft auffallend feyn, data der Arzt crft fpäterhin das wirkfame Mittel an* wendet. £r liehet ihn entweder als einen Em- pyriker an, . welcher ins Blinde nach den Heilmit* teln tappt, der eine Anzahl Mifchungen gegen jede Krankheit hat und eine nach der andern anwendet, bis endlich die Reihe an die wirkfa- me kommt. Oder er flehet ihn als einen Ge- winnfüchtigen an, der den Kranken fo lange al» möglich auf dem Siechbette hält, um Geld von ihm zu verdienen. Beides kann eben nicht da-» su beytragen, die ausübende Heilkunde zu em- pfehlen , vielmehr mag es eine von den vielen Urfaehen feyn, warum der fchlichte Menfchen- verfUnd fich nicht allezeit mit ihr vereinbarem Jtann *),

•) Auch über diefe wichtige Materie, die Anwendung der Reizmittel bey Entzündungen, vcrweUe ich auf mein, fq eben eiTchienenet , Syfttm der xtr?c£. #cUkun4* X Cap. Schwfond* Metkod*. Imfr

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Ueber nächtliche Krankheiten

von D. Karl Busmann.

Nächtliche Krankheiten ? ^- Ja ! ungemein vie^ le Menfchen giebt.es , welche am Tage ganz ge- fund, aber des Nachts krank und elend find. Im Vorbeigehen fey es hier nur gleich gefegt*, data die Zahl der Nachtkrankheiten beträchtlich ift und. dafs Ge fchr fchwer zu hebende Uebel find« weshalb fie auch um fo eher einige Auf- tnerkfamkeit verdienen. Denn es ift fehr trau* rig für diejenigen f welche die Mühfeligkeiten des Tages ertragen und nicht die Wohlthat, dte nächtliche Ruht, genitefsen können.

Es ift faft keine Krankheit , welche nicht su jeder Zeit und Stunde den Körper heim fa- chen und quälen , aber auch verfchonen könn- te. Jedoch zu den Uebeln, welche am Tage -weniger und des Nachts häufigei wüthen, ge- hören

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121

hören vorzüglich Schlaflofigkrit, kurzer Athem, Engbrüftigkeit , Hüften, Blutfpeyen, Seitenfte- chen, Schwere auf der Rn?ft, Knochenfchmer- aen, GliederreiflVn, Kopffcfairaerzen , Taubheit* Blindheit, Schwindel, Nafenbluten , Fieber, Epilepfie, Schleimauswurf« Alpdrücken, Nacht- wandeln , übermässiges Schwitzen , Saamener- giefsurigen u. f. f. Die vier lezten Krankheiten fch einen der Nacht ganz eigen zu feyn. Die übrigen' verdienen nur dann den Namen einer Nachtkraukheit, wenn fie Mos des Nachts kom-i Wen und ^m ^age wieder verfch winden.

Die nächtlichen Befch werden nehmen ent- weder des Abends mit dem Bettegehen ihren An- fang und dauern bis um Mitternacht, oder fie ftellen fich nach Mitternacht ein und dauern bis des andern Morgens fpät, oder fie dauern die ganze Nacht, Daher kann man fie in Morgen- und Abendübel eintheilen, und diefe find nun entweder fympatifch oder idiopathifch.

Die fympatifchen Befch werden ..nehmen, meiden s ihren Urfprung ans dem Magen und find gewöhnlich der, Unordnung im Elfen und Trinken, oder der grofsen Reizbarkeit des Ma- gens , oder der grofsen Reizlofigkeit zuzufchrei* ben. Schwäche der feilen Theile in irgend ei- nem Orte, Neigung zu diefer oder jener Krank- lieit find Urfache der idiopathifchen Krank- heiten»

Warum

122 >

' Warum efnige Krankheiten grade des -Nachte und nicht am Tage kommen, davon ift die Ur- fache wohl die : weil am T'age Keine Nahrung Äur Erregung da Hl, oder weil alsdenn der Nah- rung und Erregung Hindernifse im Wege liehen. . Und dafs am Tage keine Nährung stur Erregung da ift» erkläre ich mir aus dem Schlafen und Wachen, oder aus dem täglichen und nächtli- chen Leben det Menfcl^en, Man erlaube mk, dafs ich meine Erklärung hier jnitiheile, denn auf ihr beruhet die Heilung. Ift fie gleich nicht vollkommen, fo wird fie doch fo vollkommen feyn, dafs nach ihr jeder Arzt die nächtliches Uebel, was fie auch vor welche feyn mögen, leicht abwenden kann*, fo fchwer diefes fünft auch Ut Gefest, dafs fich denn jemand nickt aus diefer Erklärung finden könnte, dem werden die angehängten Krankengefchichten mehr liefet geben«

Das tägliche und nächtliche Lieben der Men» fchen unterfcheidet fich voneinander wie die Sonne vom Monde» Einen andern Lauf nimint die thierifche Natur am Tage, einen andern des Nachts-; einen andern im gefunden £uftaui* de, einen andern im krankhaften. Kaum öff* net der Menfch feine Augen, fo wirken man* cherlcj Eindrücke auf feinen Körper, welche ihm des Nacht* mangeln : Natur und Infttnfct nöthigen ihn alsdann zu Bedürfnissen , su Sn*!«-

fe und bu Trank» wodurch fein Geiß und fein

» Leih

123

I^ib auf vielfältige Weife in Bewegung gefest wird und dann Veränderungen erleidet. Da fich aber nun kein Theil in Bewegung gedenken läfst, ohne dafs in die fem nicht auch zugleich die Säfte vermehrt 9 die Reizbarkeit und Em- pfindlichkelt erhöhet, und dafs die» indeflen in den übrigen Theiien verringert ift, fo ifts auch natürlich, dafs dadurch in vun gefunden Körpern dem leidenden Theile, in welchem die Krankheit erregt wird, die Nahrung geraubt, und dafa deshalb der Menfch am Tage oft von feiner Krankheit« entweder zum Theil , oder völlig1 frey ift.

Durch die vielen Nahrungsmittel, Speifcn und Getränke, welche wachend in uns eingehen, bekommen die Functionen, weiche das Ernäh- arungsgefchäft vollführen, gegen Abend nach und nach die Oberhand, fchwächen und Tau- ben dem übrigen ganzeryKorperdas geißige und phyfifche Lehen und nöthigen den Menfchen 2um Schlaf*

Der Schlaf ift im gefunden Zuftande das einzige und alleinige Symptom der Verdauung und der £ntährung. Diefes Symptom ift immer um fo ruhiger, um fo erquickender und um fo natürlicher, je gefünder der Magen, und je an«, gemeffeaer die Speifen in Anfehung ihrer Quan- tität und Qualität wachend genommen worden lind. Wenn der Magen den Tag über, befon* ders dea Abends« mit *u vielen, ja unnatüri -

c.ieii

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I

chen Sachen angefüllt, oder wenn der Magen an fich fchon unnatürlich reizbar oder reiztoe ift ; da wird die Verdauung den anderen Thei* len zur Laft und macht das Symptom, peinlich den Schlaf, unnatürlich. Denn fobald -Geh ein folcher Menfch den , übrigen Eindrücken ent- zieht und üch am Abend zur nächtlichen Ruhe beliebt, wo als de na den Magen nichts hindert, alle feine Kräfte zu fammlen und anzuwenden» um das Gefchäft der Verdauung zu verrichten: da wird et unruhig, hratt, froftig, bekommt einen kleinen ', kanm fühlbaren, gefch winden Puls, Gl ied er fchmerzen, Hüften, Ehgbriiftig- keit, Schwere auf der Uruft, Stidhe, Schwin- del, Krämpfe, Zuckungen und kann nicht ein- fchlafen, weil ,er^beftändig nach dem Aibem fchuappen mufs, oder von Krämpfen gequält wird. Je nachdem die Menfchen zu diefer odet jener Befchwerde DispoGtion haben, darnach empfinden fie felbige beym Schlafengehen* Di« Ur fache davon bloa, Weil der Magen derl an- dern Theilen die Säfte, auch die Reizbarkeit, oder das Leben in mehr oder minderm Grade raubt, das Gleichgewicht d*es übrigen .Körper* hebt und fei b 11 dem Herzen einen Theil feine« Reizes, des Bluts, raubt.

Diefes unnatürliche Leiden dauert dann Co lqnge, bis der Magen die Spei fen entweder wie- der ua verdauet, nach Oben oder nach Unten, 2 um Theil, oder alle, von fich gcßolien., oder

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bis fich die Natur wieder ins Gleichgewicht ge- arbeitet, bis der körperliche Rehmer« dem Ma- gen wieder einen Theil von feiner |VIacht be- nommen hat, wo alsdann die Verdaming und Ernährung gegen* Mitternacht gehörig von ftat- ten geht und das Symptom, der Schlaf, natür- lich wird.

Aber gar nicht feiten wird die Thätigkeit des Magens nach dem Abendeffen fo mächtig* dafs er, wenn er den Störungen entgangen ift, den edeiften Theilen des Körpers, der Lunge, dem Herzen, das Leben gänzlich und auf immer nimmt, wie diefs die nach ftarken Mahlzeiten im Schlafe fo oft erfolgenden Apqplexieen und Steckflüfse heweifen«

Da« Aufhören der Verdauung und Ernäh- rung ift auch das Ende der Thätigkeit derjenigen Organe, welche diefes Gefchäft bewerhftelligen* Haben der Magen und Gedärme keine Nahrung mehr, fo hört diefe örtliche Anhäufung der Le- henskraft auf, und es ßeht den Säften und Le- bensgeiftern nichts im Wege, nach jedem ander» gereizten Theile zu gehen»

Des Nachts wird am menfcl\lichen Körper nichts- gereizt, als die Lunge von der Luft, das Herz vom Blute, die äufsere Haut von der War- me, dem Druck etc. Daher werden drefc Thei- le, haupt fäehlich- das Blut aderfy (lern, gegen Morgen, wenn die Ernährung gefchehen ift, mächtiger: das Athemfchöpfen , der Pulafehlag s geht

geht rafchet, die tlaut dünßet Jus and das filut Wirft feinen Ueberflnts , oder feine Unreinigkefc ten, wfe man es nehmen Will, auf die Secre- tionsorgäne. Alias diefes, Wie auch der klein- flc äufsere Eindruck, Lieht, Gefaufth nOthigeH den Menfchen zum neuen Leben, zum Etwa* chen.

So wie der Schlaf das Symptom der Ver« dautlrig und Ernährung iß; ift das Erwachen das Symptom, dafs die Ernährung gefchehen. Auch diefes Symptom beßändig um fo natür- licher, je natürlicher die Innern odef obwalten* den Eindrücke auf den Körper Wirken , und je* gefünder der Menfeh iß. In Subjecten, welche fchwache Theile haben, da nimmt, nachdem die Ernährung gefchehen iß, alles abermals ei« iien andern Lauf, wodurch das Erwachen un- natürlich wird. Die Säfte ßrömen alsdenn nicht fo fehr nach dem Herzen r nicht nach der Lun- ge, infofern diefe nicht fchwach iß, nicht nach der Haut und fetzen ihren Ueberflufs nicht auf die Secrctionsorgane* wie in gefunden Körpern* ab, fomlern die Säfte gehen nachdem fchwa* chen Theile, geben diefem Nahrung zur Erre- gung und es entßeht die Krankheit, zu der der: Menfch Neigung bat, welche nach dem Theile, in dem fie erregt und nach dem Grade, wie fiel erregt wird, einen Namen bekommt.

Diefe* die idioparifchen Uebel, dauren rinf fo langef entweder bis der leidende Theii durch

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feine 'eigeneKräftdie" erregende Materie wi$cletf% von fich entfernt hat, oder bis die Säfte dnrCh andere Eindrücke, wie durch Speife und Trank*; 'Wieder vom fchwachen Theile abgeleitet find.

Krankheiten alfo, welche fich des Abends mit dem Bettegehen einftellen» find fympatifche Krankheiten und nehmen ihren Urfprung aus dem Magen und übrigen Eingeweiden des Un* terleibes. Krankheiten » welche gegen Morgen ihren Anfang nehmen, find idiopathifche Krank« heiten, und der Schwäche der feften Titeile, wie auch der widernatürlichen Anhäufung der Säfte Äuzufchrei^en. .. ,^- - ■, - .

Aber nicht immer find die Krankheiten, die fich des Abends mit dem Schlafengehen einfin- den, das Symptom der Verdauung; auch find die Morgenübel nicht allemal fympathifche«- Denn einige Perfonen effen nur derMorgen« und des Mittags, de« Abends aber nichts, weil fie die Urfache ihres nächtlichen Leidens im Abend* ^flen füchen. Allein wenn der Magen fein Mit- tagsbrod verdaut hat und der Abend heran däm- mert, fo kommt die Morgenkrankheit mit der Abenddämmerang und dauert bis an den hellen Morgen«

So häufig wie njun körperliche Fehlet die

Urfache der nächtlichen Uebel find, eben fo

häufig können Cie von geiftigen Urfachen erregt

werden. Der Geift hat diefeiben Wirkungen

und vdiefelben Veränderungen aur Folge; et

t.ltn<*. I deter*

determinirt die Saft* nach dem Kopfe, wodurch die dafelbft fiqh befindenden Gefafse erweitert» die Reizbarkeit und Empfindlichkeit deg Gehirn« erhöhet wird« Femer f wenn der Geift thätig ift, fo ruhet der Magen, und fo wie der Magen das Recht hat» den Geift zu unterdrücken, fo bedient fich der Geift deJTelben Rechts auf den Körper, befandet* auf den Magen» *

Reue, Schaam,» Gram, heimlicher Groll, Furcht der Zukunft , vor Krankheiten und dem Tod, vieles Grübeln und Nachfinnen über einea Gegenftand lind die vorzüglichften Ur fachen, die den Körper des Nachts quälen und fehr häufig einen fchleunigen Tod, den idiopatifchen Kopf* fchlag, veranlagen. '

Heilanzeige. Sobald man gewifs überzeugt ift, mit welcher Krankheit man es zu thun hat, da ift die Heilung leicht. Denn man hat weiter nichts nöthig, als dafs man dem, der wegen empfindlicher, reizbarer Verdauungsorgane leidet, cüe Regel giebt, des Morgens viel, des Mittag» wenig, und des Abends nichts zu eüen, und dafs man den Magen durch' häufiges Waflertrin- ken, mitunter durch. Laügenfalze, durch Sal- peter» durch reine, unverdorbene Fette 9 durch Oele, durch Seife zu erfchlairen und su ent- fpannen fucht und dabey befänftigende und ge- UndßSrkende Mittel anwendet.

Das Symptom dea fchwachen Magen» ver- fch windet, wenn man den Magen mit lauter

reisen«

«

«izenden Sachen , mit grobem Brödte, mit trat* tem Braten, öfter und in Meinen Gaben, Rha* barber in kleinen Dofen, oder mit' wenigen Gräü Ipekakuanha, und mit geiftig Harkenden Mitteln behandelt*

£iü fchwftchef Magen fteefct auch gewöhn- lich voller Schleim, fo, dafs die genannten Mit- tel keine Wirkung äüfsern * Weil fie die eigene liehen Mägenhftüte nicht berühren« Wo diea der fall ift» da gebt man ertt ein Vomitiv. Dann tnufs die gegebend Regel angewandt und fo lan- ge beobachtet werden* bis (ich 'die Natur ohne Ktiüft im Oleichgewichte erhält«

Öiö Motgemibel verfcheücht ihäri1 äugen* hlickiith i fobald lieh die kranken Leute nur ei- nen Theil Vom Schlaf abbrechen und üch eine halbe Stünde vor der Zeit, Wo ü* fonft Von ih- rer Krankheit geweckt wurden * vöh jemanden: Wecken lalTen und das Bette fliehen; oder fobald iie eine halbe Stunde vor dein Anfalle ihren* Ma- gen etwas Nahrung geben, Welches durch eiri. Glas kaltes Waflei\ oder durch eine TaiTe Thee gefchehen karim fionimt das Uebel fchon des Abends« wegen Unthatigkeit des Magens, fd müfsen Iie des Abends eine gute Mahlzeit thiin*

»

und nachdem die Verdauung gefchehen ift*. uiil Mitternacht , entweder äufiteheti oder ein GlaS kaltes WaiTeT nehmen, '

Diejenigen * die einlti üfitühigen Geiß ha- ben 9 die tiel grübeln und das Bette fctt ihrer

I * Stu-

Studrrftt&e'oder zum Kampfplatz* ihrer Leiden* fchaften machen und doch gerne ruhen wollen, muffen des Abends ^ine gute Mahlzeit, auch wohl einige Gläfer .Wein nehmen, und dann gleich , ohne vorher zu ßudiren , oder an ihren Qcgenftand zu denken, in das Bette gehen. Gnt ift's, frepn fie einen Schlafgefellen haben und her offenen JFenßern in einem Gemache liegen , wo fie das Gemurmel ein«e Baches 9 das Brauten eines Flufses,, oder das Geklapper einer Mühle hören können; oder wenn das Bette in einen Zimmer (Uht , worinn ficht wachende Menfchen bewegen , oder wenn fie im Bette gleichgültige Sachen lelen , oder lieh vorlefen laßem

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0 ^

Krankengefchixhten.

Nachtjckweijsc*

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Ein Mann, fünfzig Jahre alt »durch wachte und durchfchwiqte ganze Nächte, fo, dafs er alle Nacht dreymal mit der Wäfche wechfeln mufste. Am Tage war er übrigens wohl , hatte gpten Appetit, fchlief ruhig und viel, auch oh- ffe zu Tch witzen ; blos wegen der übennäfeigen nächtlichen Ausleerungen war -er etwas fchwach und lehr mager.

Bereits vier Jahre war diefer Mann in fol- chem Zuftandc gewefen, als /er .meine Hülfe

fachte.

fuchüf. Eine Vrfache Purste er nicht anfüge* ben. Aas den Rezept ett 9 welche ihm deshalb feine Merzte* feit swey Jahferi ohne Erfolg veiv fch rieben , fah ich, dafs fle gegen Schwäche ge- kämpft hatten, denn auf jedem Zettel ftand ent- weder China mit Magnefia , oder Vitriolnaphta. Der Kranke war ein berüchtigter Geitzhafs. Ein Geiufger fotgt ^aur ftets für Nahrung fönet Schatzes, aber wenig für Nahrung feines Lei«» b,es, 'Diefe Wahrheit lieft vermuthen, dafs ein kärgliches Leben die Urfache jener fchlaflofsen nafsen 'Nächte 'und das Schwitzen idiopathifch "fejr. Auf die Frage: ob er des Abends was effe'?, antwortete er : „nein; feine Aerzte hätten ihm das Abehdeifen gänzlich unterfagt. Jezt War ich meiner Sache fo gut wie gewift. Die Krankheit war ein Uebel, Welches lediglich dem Mangel ah Nahrungsmittel zuzufchreiben war, Die Urfache, dafs er ani Tage fchlief und zwar oline zu *fch witzen, Ichrieb ich den Spei- fen 311, welche er des Morgens und des Mittags zu /ich nahm. Ich gebot dem Kranken, wenn er anders an GefuncMieit und langes Leben An- spruch machen wollte, ftatt am Tage zu fchla- feh und wenig zu eilen, thättg zu feyn, feinen Leirb'isu pflegen und vorzüglich des Abend?

feinen Magen mit einem Glafe Rhein wfcin zu

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fchliefseri. .

Ich war zu fehr von dem guten Erfolge nici* nes Raths überzeugt; als dafs ich nöih nöthig

13 gehabt

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gehabt; hätte . ihm aneh Arzneycn ma vereriU Ben ; doch verordnete ich pro forma Rhabarber- pillen alle Abend 6 StücKj und fa wurde. ct tob ÄST Stands an gefundt .

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- Nachtlicht Qhtenfchrn erzen und Tmbliel**

. t Ein Soldat, vierzig Jahr alt, roboft «n4 yollfäftig, klagtet, dafa er alle Morgen \^egen NOhrgpfchmerz früh und tanb erwache* uyelchee fo lange daure, bis er das Bette erft einige Stun* den verlaüen und gearbeitet, oder bU er etwaa \gegeiTen hätte, Viele Mittel, innerliche nnd ttafserliche, waren deshalb angewandt; da aber alles nicht helfen wbllte, fp erhielt et feinen Abfchied vpm Regimen te, Auf meine Frage; wie fein Uebel entftanden « .und wte lange et fchon her fey ? erzählte er ; n dafs er *7J>4 » im Monat May« bey der Belagerung Meniny von dem Bombardement gänzlich taub geworden, welches ficb» nachdem er vierzehn Tage in fran- zößfcher Gefangenfchaft und Von jenem Getöfe entfernt gewefen, bis weit wieder verloren .hätte, daf* et nur »QCh alle Morgen davon litte. n.

Purch die ftarke Kanonade waren die SMfte «il fehr nach den Ohren determinirt, die Ohr» gefäfse unnatürlich ausgedehnt und dadurch

verhindert, defa (ich der Schall nicht weiter fortpflanzen konnte und Taubheit verurfacht Wurde« Nach dem Aufhören des heftigen Ge* töfse* vetlqr lieh nach und nach diefe Conge- ftion und die Taubheit verfchwand. Weil aber die Gefäfse In den Ohren von .dem unnatürlichen Andränge der Säfte unnatürlich erweitert, er- fchlaftt worden waren , fo mufste zu Ende dei Schlaf« der Andrang des Bluts jene Congeflion wieder erneuern,

Diefe dreijährige Befch^erde würde gleich abgewandt gewefen feyn, wenn ich dem Kran-, ken nur gerathen h$tte, um Mitternacht aufzu? ßehen und mit einem Glafe halten Wa/Ters, pdertnit einer Tafle warmen Kaffee, oder inj* einem Schluck Brandtewein feinen Magen iq Thätigkeit zu feuen. Allein überzeugt', dafs einem Mann 9 der fich am Tage Storch Arbeiten ermüdet, die nächtliche Buhe zu lieb feyn; mufste, um folchen Rath zu befolgen; rieth ich ihm, ßatt diefen, weil er vollfaftig war» eiri Aderlafs, und zum EinfpfÜtzen ins Ohr, um die Gefäfse zum Zufamtnenzieben zu nöthigen; eine Abkochung von der Eichenrinde; innerlich gab ich Vitriolnaphta. Mit der Anwendung die- fer Mittel verfchwand fein Schmerz und feind Taubheit. . " _

14 S- N.

Nächtliche Schmerzen in der rechten UruJifeUtm

N. N. 36 Jähr alt, feiner Profejßion ein Metzger, hatte feit zwey Jahren topifche Schmer* »en in der rechten flnift feite, wie auch häufigen Schleim- und Blutauswurf. Zu Anfang« feiner Krankheit fpie er mehr Schleim wie Blnt; da* bey befand er ßch am Tage ganz wohl, fah auch gefun<l aus,' afs mit Luft und verrichtete feine Gefchäfte , ohne dafs ihm feine Befch wer- de hinderte; nur des Nachts gegen zwey, drey / I7hr, fagte er, werde alles unerträglicher: die Sticht, der Auswurf und der Hüften fo ftarfc, dal* er nicht vermögte, nodh einige Minuten «m fchldfen, Diefes daure denn, fo lange, bia er das Bette veriafTen und Kaffee; getrunken« oder b& er fein FrüfhftücK s^u lieh genommen

. hätte,- ' r i

» * »

Die Medicamente , welche der Kranke des* halb zuerft, aber ohne Erfolg, genommen, wa* ren adftriagirende, wie China» Vitriolfauxe, Die Medicamente, welche er zulezt genommen hatte, waren auflötende: Salpeter, Schierling, Belladonna u. dergi. mehr. Dies war auch wohl die Urfache, dafs er zulezt mehr Blut fpie, wie zu Anfange.

Ich befchlofs, anfangs nu* pallktif zu yer- fahren und verordnete i, Bec SaL anglic. unc jß.

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'*55

folv; mim Aquae fontanae unciis viij. D. S. Alle 3 Stunden eine halbe Tuffe voll , bis hin* länglich Oeffnung erfolgt. Zugleich verfchrieb ich ihm einige Unzen Cremor tarfc, und die fol- genden Tage in foichen 'Gaben zn nehmen, dafb täglich 3 bis 4mal Oe&nung erfolgte: Beyde Mittel wirkten fo, als üe wirken folltenr es folj*. t$ nach dem erftern häufige dem leztern fparfamd wäfsrigte .Stuhlgänge.

Als der Kranke diefe Mittel eilf Tage ge- braucht hatte» freuete er lieh übe?- etwas Beifo» *ung feinet Uebels. . JLr fagte , dafs er am Tage nun gar kein Blut und Schleim- mehr fpacke, * such von keinen Schmerzen mehr' vfüfste* nur des Nachts gegen drey Uhr fühle er noch Sehme*- *en und alsdann fteige ihm auch nöchU*r>n*e* Blut und Schleim in die Luftröhre her*T*f;<"W**- che* Hüften .erwecke und fe> lange da#re?'wfö fchon gefügt,, bis er etwas effe oder trinke; m* J>as Tagabel war alfo völlig gehoben4;, ich. featttf «& nur noch mit einem nächtlichen idiojsatifoheh. bu thun. Ich befchlofs, die Sache feehs Tage ohne Medicin zu beobachten.

Nach Verlauf jener Zeit kam er wieder); feine Befcch werde hatte Ach aber weder gebelfert noch verfchlimmert« Um dem nächtlichen Ue- bei abzuhelfen ,• (landen mir die »wey gewöhn- lichen Wege offen: ich tnufste den Kranken entweder des Nachts eine Stunde oder eine hal- te Stunde var dem Anfall* aufftebjen helfaen, um . * 1 5 feinen

feinen Magen und Gedärme 'wieder in Belegung #u fetzen, oder ich rriufate die Mafle der Säfte noch Mehr mindern. .

♦Die' Menfchen glauben gewöhnlieh nicht jfc da», wovon fie fich die Wirkung nicht erkli- rren Können. Einem Kranken deshalb erft Phy- siologie vor demonftriren,» wäre lächerlich. Die* *ear dann der, Grund, warum fich mein Kran» ker nicht zu dem frühen Au fliehen verftand» «Ausleerungen waren genug gefchchen, f6, data ich ihn nicht ferrler fchwächen durfte. Ich rnuföt*. alfo auf JMfrtei denken, welche de» ,Abend zuvor genommen und, ohne Ausleerung; Unger wie, bis Mitternacht wirkten« Die Khe- * Vaabt**. dielpecacuanba »•' oder ein falbes Quart gute** Rhein wein* dea Abends vor Schlafengehen .gpftoßH&en; fchieoeh mir zu diefem Behuf am

dkbicAUlhften zu feyn. Der Mann erhielt foV

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^•ude :6 Pulver: Rec. Fulv^ rod* Ipecac ejpu>if. tJPubv. rad. Hhabf9 Sack* alb* atu gr. vüj. sEoitit4 > Qpii gn dim. ilfvJD. Do f. 17. & Des tAl*endtrvtir Schlafengehen ein Pulver. .

Nach dem Gebrauch . diefer Pulver halle $ch deJr Bruftfchmerz gänzlich. gelegt', Blut* und üchleimauswurf war nur noch unbedeutend und fteljte fich erft um fünf Uhr dea Morgens ein« iezt- erhielt er nochmal das Laxativ von JkngiändifqhenSala und die eben genannten, feche Pnlver,, in der Erwartung , dafs fich daa übrige ganz darnach geben würde. Allein der Kranke

»37

Kam tiöchmal mit; der ftlage, dafs er nach de» Aneneyen^ um nichts befler, geworden wäre» Nun gab Ich ihm den Rath, er möchte doch ei» sie kurze Zeit vor dem. Anfall des Nacht« auffte- l&en \md nur ein Glas kaltes Wafler nehmen* nach welchem fich ferne Beschwerde gewifs lo- gen würde- Der Kranke yerfprach zu folgen, und ich war von der guten Wirkung rasine* Baths zu fehr überzeugt, afc dafs ich npch nöf- thig gehabt hätte, mehr zu verordnen ; doch zun* Ueberflub yerfchrieb ich noch folgende Pulver; Rec. MagTz, ßlb. Scrupul ij, FL Zinc% gr. iij. M.f» pf %), dofi xij. S, Morgens und Abends ein Vulver«

Neugierde betyog mich, nach Verlauf von drey Wochen» als mein Kranker nicht wieder k*m, ihn felbft zu beifuchen. Ich fand ihn völlig hergeßeUt, Lachend erzählte er mir# dafs, fobald er meine. Kegel befolgt hätte» wäre auch feiuePlage ausgeblieben, Dreyviejrtel Jahjr und bereits verflofsen und d$r Kranke befindet £ch noch wohl, i . .

Vor obngefähr 4 Jahren klagte mir ejn jun- ger Edelmann, dafs er faß alle Nacht einen Anr lall von Epilepfic bekomme, am Tage aber ni* und dafs beynahe kein. Mittel mehr, in der Apo- theke wäre» Welches er deshalb nicht fchon, verr gebiich gebraucht hätte. Alle Nacht, Tagte er ferner, habe. er einen Wächter bey Ach, der den Anfall abwarten und ihm, fobald er ausbre- che, zu Hülfe eilen muffte a damit er fich nicht

befchä-

i3ft

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BefqhMdige, 'Schott lange :relfet «liefet junge JVTapn in der Welt umher and dicht Hülfe wider fori Unglück. Wafste ich' doch, in welchem Welt- tUeile er :üch jezt befände, um feinem Wachtet fiägfen zu können, dafs er nicht den Anfall ab- •w'artey fondern /einen Herrn vof dem Eintritt «wecken und ihm nur ein Glas kaltes Waffer hin- reichen tollte1. Sicher'würde ick das Vergnügen haben, cttefen Kranken von feinem Uehel be- freiet zu Cebea,

*

4-

r . '1.

Schlajloßgkeit.

N.

1 Auch bey den (ynnptomatifcheti Abend- Üb6ln, die ReizloflgkeU des Magens,. iL M*- 'genfehwäche, zum Grunde haben, thut ein Tärlafs kaltes Waffer, kuTz vor Schlafengehen gtf» Itommen', oft,' \vo nicht beflere, doch diefeibe Wirkung wie die bellen magenftärk enden Mittet -Jm Vorbeigehen fagte mir ein Kaufmann , dafs Ter'dieganae N^cht fehlaflos Verlebte , wenn er dicht des Abends*'zuvor ein viertel Quart BrartoV tetfcni zii-fich nehme. Ich rieth ihm, fieh, ftmtt des Brandfteweihrf, eines Glafea kalten Wauers sn bedienen ; vielleiebi würde er davon diefeibe Wirf» Ittmg fehen. Einige ^eit nachher fchrieb er tnir: daft er lieh nach dem Waffer beffer befin- de , als nach* dem Brancfcewvin* ' * :-; * * Uoge-

Ungemein viele Krankengefchichten , wo Seh die nächtlichen Uebel auf eine gar einfache >Veife, ja faft ohne alle Arzneymittel 9 abge- wandt habe, würde ich hier noch anfuhren' kön- nen ; allein ich fürchte , die Lefer zu ermüdem . Ohnedem, was nüzt es, mehrere Gefcbicbten von einerlei Art anzuführen, wo so nicht mehr lagen, wie eine? Falle, die meinen Vorfchriff ten Widcrftand leifieten, in fo fern fie von den Kranken befolgt worden , find mir nicht be- kannt, fonft würde ich diefer hier vorzüglich gedenken und die Urfachen anführen, warum fie meinen Vorfchriften nicht wichen. Denn nichts hat in der Arzneyhunde häufiger' gefcha? det, als wenn immer nur die Fälle bemerkt,* welche diefer oder jener Methode gewichen, und welche ihr nicht gewichen, mit Stillfcbwetgeu übergangen werden. Nur will ich hier noch mit wenigen Worten eine is Jahr alte fympto- inatifche nächtliche Engbrügftigkcit erwähnen« die ihren Urfprung im Magen hatte und ich le« digiicjji durch Umänderung der Diät abwandte. Zugleich foli diefe Gefchichte be weifen, dafs unnatürliche Reizlofigkeit und unnatürlich» Reizbarkeit des Magens- nur gar zu oft mitein* amder verwechfelt werden, weshalb denn man* eher Menfch Zeit feines ganzen Lebens unge* blttb*.

5. Nackt«

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Nächtliche Engbrüßigkeit.

Ein hatholifcher , 60 Jahr alter Prediger, konnte bereits feit ic Jahren, wegen fchteckli- chen Jluften und Engbruftigkeit, keine Nacht .vor zwey, drey Uhr eihfchlafen, weshalb er denn bis eilfc fcwölf Ühr des andern Tags fehlief; nur die Nacht vom Sonntag anf den Montag fchlief er gut, ohne zu hüllen Und ohne von Engbruftigkeit gequält au werden; dabey be- fand et fich<*m Tage wohl, Speife und Trank nahm er mit vielem Appetit, besonder* die Ta- ge, wenn er lange fchlief, ward die -übrige Zeit zum Effen und Trinken angewandt , am das Verftumte wieder nachzuholen. Seine Aen- te und NiChtärzfe hatten ihn anf einen fchwa* chen Magen kurirt , weil er am Abend im Bett« nicht feite« auch Erbreche« und Diarrhöe W kam. Die vielen Effenzen, Tinkturen und Kräuter« welche der ehrliche Geiftlichc? KHcü alle gebraucht und deren Namen er adln Cr* dächtnifce an feine Stubenthüre gefrhfieben hatte., hatten alle eine ftttrkende Eigenschaft. Da er aber nach keineih Mittel Liuderong b#» kommt« fo fafst er den Entfehlufa, nichtf mehr ttxi brauchen und fein* Leiden gelaufen au ertra« gett; doch wie er hört, dafe ich einige ähnliche Patienten nicht ohne Hülfe gelaffen, verfiumt

er

»4« '

•r keinen Augenblick , mich zu confuliren und zu Erzählen , was ich jezt gefagt habfe

, Aus der Erzählung diefe* Kranken und aus den vergeblich angewandten Arzeneyen, wie auch aus der Verficherung: dafe die Arzeneyen gehörig genoirimen, fchlofs ich nicht auf Ma* genfchwäcjie, fondern ich fchrieb die Ur lache diefes Umftandes Entweder dem unordentlichen Leben» wie dem langen Schlafen, den fchnell aufeinander folgenden Mahlzeiten., oder der grofeen Reizbarkeit des Magens zu. Dafs er nch die N acht vom Sonntag auf den Montag wohl befand, beftärkte mich noch mehr in mei- ner Meynung, weil der, Herr Faftor des Sonn* tags grade früh aufftehen mufste, feine Speife und Trank zur gehörigen Zeit, nicht fo fchnell , aufeinander nahm, und weil es, des Sonntag Abends , der Magen nur mit einer Mahlzeit zu thun hatte. Ich rieth ihm : keinen Morgen zu verfäuroen, früh aufzuftehen und feine SpeiCen zur gehörigen Zeit zu Ach zu nehmen ; im Fall er, bey Befolgung diefer Regel $ doch noch die Nacht litte, fo follte er am Abend gar nichts eilen. Da ein blos diätetifcherRath ohneRecept feiten befolgt wird , fo verfehrieb ich ihm noch zugleich das Riverijche Tränkchen , welches er oft repetiren follte. Nach einiger Zeit befuchts er mich und fagte: dafs er von dem Tage an, wo ich ihm den Rath gegeben, alle Nächte wohl geruhet hätte; und da er fpürc, dafs er

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Aeb ttüSi ölroeVAtzeneyep .gm befinde , 4V nedi- me er meine verordneten Arzeneyen nicht taekr *)♦ .

•> Wenn matt auch in manehen Punkten der Theorie mit dem Hrn. Verf. nicht ubereinftimmen fällte» fo doch feine Haaptidee , bey Krankheiten , die der Nacht eigen lind, und ihrer Behandlung» vorxog* lieh auf das VerdauungiiyAera zu. fehen, gewif« richtig» und verdient alte AufmerUamkeit praed« feher Aertte,

d/H.

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JEifle Bemerkung über den äußerliche» r Gebraucli des Arfeniks. '

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er von vielen neuem Wundärzten gerühmte Kutzen des weifsen Arfeniks in krebsartigen Ge* fchwüren reizte auch mich, denfelben zu ge* brauchen, Hr. Hofr. Richter f dem wir teut* fch$ Aerzte fo vielen Dank fchuldig Und, hat in feiner vortrefflichen chirurgifchen Bibliothek eine Menge Schriftfteller angeführt, die _ bald für, bwld wider den Gebrauch des Arfeniks ihre Meynungen und Erfahrungen gefammelt und herausgegeben haben *). Ich habe, fobald ich den Entfchlufe fafste, mich auch diefes Mittel* bey vorkommendem Falle zu bedienen , erft al- les darüber zu lefen gefucht, um mich ganz* genau von alleni und zu allem 'gefafst- zu. ma- chen. . Denn leider, iqh muffc es gefteh.cn, es

rühmt

#3 Man f. «Jeffeit chfcürg. * Blbl. B.^. p. 48a. B. 4* p.468. B, 5. p. 536. 626. B. 7. p. 48a. B. 8. p: i*l# 724. B. £, p, 433, 69o. Bi t|, p. 93. 143. 1S4« 355* .

I *

rührnt- fa-HMneber Beobachter» dies und jenes, und wenn man es beym Licht« betrachtet, fo die Sache nicht die, fo wie die Erzählung davon Tagt. Mancher unter uns ift von fe einer Harken Anglo- und GigUomanie befallen, dafs nichts anders gut feyn kann , als was von dort He&Öinmt. Jezt fchon fängt man an, dem Ita- liener den. Vorzug zu geben, und ich glaube» in kurzer Zeit werden wir alles auf italienifchen Fufs zu behandeln vorsefchrieben bekommeit Dem fey aber, wie ihm wolle, fo mufs der vor- tnrtheilsfreye Mann 'in keiner Sache partheyifch, ünd! weder für noch wider eine Sacne einge- horo inen feyn, bev*ör' er' nicht, durch eigene Er- fährung belehrt, von der Güte oder Nutzlolig- keit eines Vorfchlags überzeugt worden iß. *Ich fcntfchlds mich alfo, mich ganz ruhig diefes Mit- Xtii zii bedienen, wöiii lieh dann in kurzer Zeit aweyrrial Gelegenheit darbot. " Ich 'wurde \1Cj6 Üü Frühjahre zu der Frau eines SChmids gerufen,1 die eine oß'ue Bruft ha* Ben f ollre. Die Frau war £on kurzem , feilem und' giedtungenem» Körperbau, 'ßark und Tonil fehr fett, fehr heftigen Temperaments, und lebte1, da fie wohlhabend war, gemächlich und gut,- ^ße war etwas vtbei fünfzig Jahr, baue aber bisherein blühendes Anfehen gehabt, nun aber war, fie elend und, abgemagert. Ich erfchrack, da ich die Bruft fahe ; der fogenannte affine Scha- den war ein völlig aufgebrochener KrebaCcpadeo.

Nach

.Nach ihrer ;Erzähicitig harte fiV, ' da fie fonft felbft Brarulwein gebrannt hattö, hey Hera Rei- nigen der Blafe fich heftig die rechte 13 ruft ge- quetfcht* worauf fie einige Zeit nachher eine kleine Verhärtung gefpürt, die fie abeT anfangs gar nicht geachtet hatte, bis dafs diefelbe bis zurOrofse eines Täub^ney es getaugt. Sie hatte darauf Ach eines Pfiafter* bfedient, welches abef nicht geholfen; fondern die Verhärtung war im- mer gröfser geworden; fie hatte fich aus Schaani Niemanden entdecken Wollen # allein nun die Sache fo übel wurde, Konnte fie doch nicht län- « ger ohne reelle Hülfe bleiben. Ueberdies war die Frau, noch ziemlich ruhig und ahndete die Gefahr auf keinen Fall« in der fie fich befand» Nachdem ich alles genau unterfucht hatte, fe rieth \tk* ohriä weitere Umftände, die Bruft abnehmen zu lallen } denn das Gefchwür ging heynahe eignen Zoll tief1 in die Fleifchmaflö und die Peripherie betrug \iet bis fünf* Zoll int DurchmeiTerr Allein hiervon wollte die Kranke nichts willen* ich mufste alfo vergebliche Ar- beit übernehmen und ohne Hoffnung Mittel ver- fchreiben und den Wundarzt verbinden fehem Schon roch das, Gefchwür fo heftig« dafs ich* da ich doch- einS ziemlich Indolenz für meine Qeruchsnerven zu erlangen gefacht habe, etf ahne den heftigften Eckel nicht/ ertragen konn- te« Nachdem ich einige Wochen lang mit Bei* Won na, Sch/rling, China* ftalkwailer , fitfeiö

Ü fl Luft,

JLuft, und Goi&weUä-vfas alleia nifehr, Snfscrüch und innerlich; die Kranke behandelt' hatte, und .alles nicht nur fruchtlos blieb, iafchlimmer war* *de, ich überdies eine äufserft unfolgfarne Kranke ,hatte, die nun anfing» heftiger angegriffen zu »werden , fo riefch ich zutn Gebrauch des Arfe- Jiiks* / ■-.;..♦

Ich will alfo blos bey diefen Fall erzählen, was -der Arfenik that, und bin überzeugt, dafs meine jLefer mir zutrauen werden , gewifs alles aufg* •jboten zu haben» was die Arzney und Wnndara» oney künde zu thun anrathen. Ich befahl alfo •dem Wundarzt, . das £anze- Gefchwür, forjel wie möglich, zu fäaberh und dann das Arte* jiik folgendermaalfen aufzuftvetten. >' Nemlich ich* Uefa ein Quentchen Arfenik mit zwejüß* HP& arabifchen Gummi ^ermif chen und daJTelbe fagänz dünne- auf ein Plümö^eau ftpeuen, da- Hut die Wunde bedecken und mit einem Heft- ' pßaßer verfehen. Nach Verlauf ron^wej Stun- den wurde ich eilig gerufen. Ich fand die Kran- kein einem heftigen Erbrechen, todtenblas, in Zuckungen, eiskaltem klebrigem 8 ch weif* und in wahrer Todesangft. Auf der Stelle konnte }eh räich nicht gleich famralen; allem bald faffl- te iclr die Idee: foUten wohl. <3ngefaugte Arfe- jiiktheile ihre Krääe auf den Magen äufsern, und verordnete dahfcr auf der Stelle eine Tafle lauwarmes Seifen vvaffer/inzwifchen ich nach der Apotheke felhft ging» und «ine Zubereitung auf

Schwe-

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SchvrcfcllebiJT.rerfcrliÄen-'licrB., die die Krank« nehmen mufste* Bald hemmte diefes in Gefell' Ichaftdes Seifehwafiers obige Erfchei nun gen, und mia ipar ich überzeugt, üati b.ifti der Arfenik feine zerftöfefade Wirkung id <fer MaafTe geäuf* fert hatte« Ich. Kefs fo gleich dexl Wundarit ru- fen und den Verband abnehmen« Schreckliche fah die Wunde aus , und nachdem alles wieder* gefäuhtet war, liefs ich blas das Unguent aus Storas. überlegen. Nach einigen Tagen redete* mir der. Wundarzt zu, doch nochmals einen Verfuch <Ufrait »u machen, um^zu fehen, ob' wirklich nicht eine Täufchung ftatt färideJ . £s gefchahe, wir löfsten-nemücli awey Qnent- chen Arfenik in zwölf Unzen Quellwaffer auf1 und beneztea damit .die Charpie; Allein -es» ging uns damit, wie das, erftemal*. und* ich muf«- te eben fo fchnell wieder zu jenen. Mitteln grei-j fon, ads wie beym erften Verfuch; von nun an üand ich. ab.- ..Die Kranice litte unausfpreclilichV und ein haldiger Tod. mächte der Szene ein' Ende. . 1. f '• . *■<

Eine ±*vreyie Frau, einige 40 Jahr, äufseirftr elend, Jkachektilch , mit einer offnen Krebs brufti auf der linken Seite, wurde uharins ArmärnnV* ßitut, das ich zu beforgen hatte; gebracht. Da' diefe PerCon unter mein* Böförgung kam, fo machte ich, da die Umfiändc fchön äufserft ver- zweifelnd ausfahen, mit ebendenafeiben Wund-<> arzfce fogleich Anftalt, den Ar^nik-ÄU ^br^«r'

K 5 - chen,

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eben, nur mit, dem Unterfchied, daCs ich ein Quentchen daron . mit Althäfalbe vermifehen Und es auf die Wunden legen liefe. Auch hier WRrdie Wirkung nach pinigen Stunden diefel- be> \nur mit dein Uhterfchiede,' dafs hier die Weisung fpäter. eintrat, als beyx obiger Kran- ken. «Ich mufste Cogleicji das Ungufcht abneh- men, und liefst, rjtarottenbrey nberlchlagen. Stach einigen .Tagen wurde es abermals ver- focht, und es entftapd dief^lbe Wirkung; dpch

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allemal fpäter* Ich ftand alfo ganz. yorr. einem Mittel ab, das mich fo fürchterliche Wirkung« . f ehen lief«,

Wahr ift. es, dafs der Arfenik in AhGcht feiner äzeridenEigenCchaft treffliche Wirkungen äufserfr» allein bey genauer Ueberlegung und Nachfrage: „was foll er bey Kvöbsfehäden ei- " gentlich thun?,, kömmt man wohl auf eine an* dere Idee.;. AJs.blofses Aezmittel? da hat die lYundarzneykunde fichrerei Mittel; als Kur* mittel? . In wie fern?.. Wenn wir •anneh- men, dafs das Krebsgift alle Säfte verderbe und zer letze, uns (eine. Natur aber noch phyßfch unerklärbar ift; ferner willen, dafs der Arfenik in ganz kleinen Pofen die Drüfeh und das lymphatifche Sy&em rerftopfe,. das bey die» fen Zufällen ohnehin fchon verftopft genug ift in grofsen Dofen deftruire, auüLÖfe, gerfrefae, die Nerven und Muskeln heftig seiae, die BUu- maffe i&erfeua .und aufrufe was* ift nun für

i( »adi-

ridikale Wirkung au erwarten? "Sperifike! und arkarie Wirkung von einem Mittel erwnr* len, und das zwaT bey einer Krankheit, dertm eigentliches Material wir, ehrlich gefagt, hichfc bcftiramt kennen , #heift doch in der That .etwa* wagen , wobey es mit dem Leben des Kran- en allemal ein kritifcheT Punkt wird. Wenn ich dann die Befiandtheiie des Arfeniks ge- nau Detrachte, fo beliehen diefelben in ei- ner der heftigften Säuren, •' mithin könnte» vorausgefezt, da? Krebsgift beßände in einem eben fo höhen Grade von Alkaleszen^ 'diefe' Säure nichts anders thun, Als neüfra-lilirert ;* dies gefchieht aber nicht; fondern es erfolgt *mf die Anwendung deffelbfeh ein* Zcrfr^fäen: der -d*> mit berührten Theile ; würde nun ein Neutrali- iiren der Materie die Folge der Anwendung feyn, fo würde, anftatt eines Deftruirens der Theile, ein Verbeifarn der Wunden erfcheinen u. f. f.. In den beyden Fällen , wo ich mich dejTelben, be- diente» fahe ich offenbar, 4a fa njcht.aJlein, die aerftörende Eigenfchaften auf die Wunde fclbft gingen ; f Qndei'n . frueh^ftfoferte fidl o«*ifciW« fei- ne Wirkung auf den Magen und ich geftehe es, d*fs ich völlig überzeugt bin, dafs meine erfte Kranke gewifs noch einige Zeit länger ge- lebt haben würde , wen*-4ch den Arfenik nicht . gebraucht hätte« Sterben rnufste fie zwar, und nichts konnte fie retten , allein fchon früher da*

K 4- durch

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durchaus der Welt zu gehen, daran war mei» Verfuch gcwifs fchuld. .'.'*•

Da.s Cosmifvhe oder BernhardfcJie Mittel ge^en den Lippenkrebs habe Seh noch nie zu verfuchen' Gelegenheit gehabt, kann alfo hier "ü^er den Gebrauch des Arfenikt nichts Tagen. H^tjeihn nicht ein Thpddji, deflen Ehrlichkeit mir für alles Bürge, iß, gebraucht, fo würde ich ebenfalls nunmebro gegründete Zweifer darinn fetzen1 und das Dictum des Celfuss

T.utö curare ftets «vq? Augen, behalten« Ich meines Theils werde* nicht wieder Verfuche mit einem Mittel wage$» was mir glejch im. Anfange fa ablehre- elende Erfolge gezeigt hat *).

D. Henning , Hofrath und Landphffikuf.

•*) Diefe Verfache beftfttigen , was auch meine £tfa« rungen mich gelehrt haben , daff bey Brufikrcbt der Arfenik nicht' hilft , ntid immer bey feiner An- Wendung grofte Verficht, und ein reichlicher Ge- anb von Milch (als J^uAotwact) nöthig iß»

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TopograpMfche Befchreib.ung der Stadt

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IMLan ift längft darüber einyerßanden , dafs tö* pographifche .Befchreibungen von Sjädten und Qertern' von allgemeinem Nutzen find. In me- djcinifch - politifcher Hiniicht geben 'fie dem Arz- te fogleich eine Ueberßcht über das , was den ürefundheitszußand betrifft,» zu beurtheilen, und fetzen ihn gradezu in den Stand , bey vorkont* inendem Falle fogleich die richtigften Maasre- geln zu ergreifen. Ich weife nicht * eb ich dem Publikum, und befonders meinen Landileuten «einen Gefallen thue # wenn ich* ihnen eine Ort- befchreibung un%$r Stadt liefere , die doch in der That nicht zu einer der unbeträchtlichften gehört. Zerbß ift weder Mittelftadt, noch grofse Stadt; zur Mittelftadt in der That zu grofound zu wichtig; zur grofsen, nach unferm heutigen Begrüß nicht grofs genug. Sonft wohl

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mag fie leicht zu den^gröfsen Städten gehört ha- ben; allein feit dem lieh andere Städte durch

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fleifsigern Anbau, Unterftützrtng ihrer Jlerren und reicher Einwohner zu erweitern gewufat haben, feitdem hatZerbft jenen f*hr nfchßehen xnüfsen. Indeffen bleibt unfer Ort immer noch grofe genug, um* ihn öffentlich nenneiRza dür- fen und eine Befchreibung in medizinifch-poli- tifchcr Hin ficht ^n liefern,

Zethß fiel , nach dem Torde de« lezten Für- ten von Anhalt Zerbft, in der am Dezember 17138 vorgenommenen Theilung dem FürßLDef- fauifchen Hanfe anhoim. Sie war von jeher die gröTste und vorzüglichfte Stadt im ganzen Für* Jtentframe Anhalt, indem fie innerhalb ihrer Ring- mauer über 900 'Feu erfreuen; Straften, ohne ' die 4. beträchtlichen VorftÜdte zählt *). Sie liegt jiach geögraphifchef Berechnung unter dem £9* gg' der Länge und 5«b 3' der Breite von Ferro auf einer mehr fandigen Ebene. Von der Mor- genfeite, gegen Mitternacht zu, wird der Ort von einem Bruche umzingelt, der unter dem Nameri des Butterdamms begannt ift. Eine Stunde gegen Morgen zu liegt eine beträchtliche

Wal-

*) Die min infgefammt zu 6*od FeuerfteHen rechnet. in welchen die ganze Anzahl der Einwohner« die ftit der leiten: Zahlung 1786 an 8000 Seelen «u*ma- then, ihren Wohnuta toben.

Waldung vrm Laubholz und Kiefern, gegen Abend ift Eben3. "JSach' Mrtternacht La und wieder Bufchwerk und Waldung, das Land erhabener, auch' beffer an Güte; gegen Mittag gröfstentheils guter Boden, wo dann eine und eine «halbe* Stunde von der Stadt die fchiffbare Eibe bey dernDorfe Steutz derPreufs. Grenze entgegen fliefst. Um die Stadt und durch dieCelbe ftiefst das Flüfechen Nulte, die, fo un- beiräcbtlioh fie zu feyn fcheint, doch im Anfan- ge des- Frühjahrs nicht feiten fo auflerordentli che Ueb^rffchwemmungen anrichtet , dafs ganze Strafaen dadurch unter Waffer gefezt werden, fo dafs die Bewohner diefer Strafen auf die obern' Wohnungen ihrer Häufer ^u ziehen genffthigt werden. Vorßädte zählt deT Ort viere, wovon die Vörftadt Änhihn% gegen Mitternacht gelegen, die beträchtlichfte ift und eine eigne blondere' Stadt- ausmacht, indem fie einen eignen Magi- ftrat, Jaftucamt, ftirche und Geiftlichen hat, Die Vorftädte vordem Akner- Frauen -und Dorn- burger Thore find und beliehen in ein paar Strafen' und ftehen unter'dem'Juftizamtc i£er5/Z* allein die Stadt felbft erkennt in ihrem Magiftrat ihre; erfte |nftatiz und Gerichtshof Das Magi* fttatscollegium > ytelcheq *ü$ vier Bürgermei- ftern, wovon der jüngfte allemal Sta^tricht er ift/ aweeu Kämmerern ,' fechs Senatoren , einem1 Syndikus, einem Stadtfchreiber, einem Rägl- ßrator* ein^m Kammerfchreiber beliebet, wovon

der

$etSvndiisp?,. ^r^dtfchjejber, fer Re^ißriifor u.n# li^mm^rfchrcibcr^^i^it wahrem Mitglieder deö Collegiums find» befiat in obengenanntem ^iitferdanarnj eindm »Jpöj-fe Krakau, und dem fogenaimten R^hfibinich feine eigentaümiichen P<ifitzungca,t die aber, alle unter der Hoheit de« Eürfren flehen. Gege.n Morgen trifft man ohn. , gefähr «eine und. eine halbe Stande von der Stadt einige. Hügel* die mit einem Kiefernholz befest find und ; fehr .'vieles beytvägen, daß uns die fph^rfen OÄwirjde nicht fekr treffen. So afuck ßnd wir den Nordoft winden nicht allzu fehr un- terwarfen v indem der gegen Mitternacht liegen- de.Lind^uerV Waldve}n.e gut& -Vormauer, ift\ Der hey \der Stadt befindliche' Bruch. Butterdarmn genannt, kann uns in Ab Geht feiner Ausdün- nung, wenig Nachtiicil veriiTfachen, indem diö Stadt, viel böher liegt* als diefer Bruch, und gröfstenlheils von den weit mehrern Südweft- \vinden von deT Stadt abgehalten wird« Die Luftift daÜcr feiten nait vielen unreinen Dun- fierwaugefüllt. Die Stadt, die gröfatentheila brei- te, freye und geräumige Straften hat, und deren Gebäude nicht fo aufeinander und ineinander gehäuft und gedrängt And » verftittet der I*uft überall einen frqye^ PiarGh&u^. , Die durch die Stad^fiiefaende Nute hat freylich in /mancher HjnJ&cht ihr Gutes, aber aupU ihr Unangeneh- mes, wßIfche>-li^tiptfäcJ^ljLch in den zur Früh« j^lu^eit zu, enifte^ende^ Uebeffchwemmtmgen-

belle*

155

tfefl&A; Freylich W#- kW frcfi 'mäÄ IJnreine flidnrth afüsder Stadt mit weggeführt; l&A&h durch polizeiliche Vcrfaffung jährlich difef«* Fhiffl zweyrnal gfcräumt wird. - •' •• toet'Nahrrin^jtAßarid' der hieß g^n Einwoh-: jfterift tnir dem Zunehme* des Lü*ii* freylich ielar geringe, zumal da feit 56 Jahren aller fön- Jliger Hoffiaa t hier nicht mehr exiftirthat. Je'zt,; da wir nuri Keine Refidenz meht haböh und die ILfehdescollegia eingegangen find, hört fo manche* auf, [worauf die arbeitende ßärgerklaffe "Rechnung ehemaJy iriädhdn fcönifte. Nie hat Zertft "groUe und ausgebreitete Handlung- glhabtV und die Jcrnftige ftärke betührnte BiefWauerey ift auch f ehr* eingtfchränfct, indem Uns* cUe mäch tigern [Nachbarn die Impoftazion unfrea jßiera la ihren Landen verwehren und erfchwereiu Vebri»ens fcefteHt der gröfste Tf heil der Bürgschaft rau$ RAriäWerkern allerley ^roföißonen '*). y ' 5t)i^ hlc- J5gW* fc&d- uriri Sitberfabri1tr dierjfontt " weit -A^ehv GefchUfre machte, gib fonft' Vielen Arbeit genug; allein auch diefer Er Wigrb'zweig Ift durch nachbarliche Verbote eingefchränkfc **). 'Die ' v Em-

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*) Vowflglich giebt es hier viele Schuhmacher, Schnei* der und Leinweber» Die erftcrn bezieben auswärti- ge Märkte, wund fetzen ihre Arbeit gröfrtentheila auf Jiefe W*f« ab» ' ' ;\ l

*•) Sönft waren noch eine Porfcellaln. Tabakd- Band« «nd Hanffabrik hiei'V die aber feit dem Tode des

Tdrften

pinwohner dar Stadt Ankuhn find gTöfstentbttlf Eohlgärtnex, die Jahr aus Jahr ein eine, grofse Menge ihjer Produkte theils in die Stadt» theils in die benachbarten Städte Schönebeck,. Kalbe, Magdeburg u< f* £ verkaufen und verführen, Ackerleute kiebt es viele» und es werden all« Sorten Getraide, Roggen, Gerße, Hafer, Hei* dekorn, Erbten , Linfen, aber wenig Waizen gewpnnen* Def Etdäp feibau ift einer der fiärk- ften, fd wie def weifae Kohl in grofser Menge erzeugt wird. Auch wird der Obftbau, Bübfcn, flachs und Rübenbau fehr ftark betrieben» wo- durch manches Kapital den Einwohnern zufliefsc Vorzüglich flark aber wird /die Brandweinbren- tierey getrieben t der auch» zum Theü ins Aus«

land, geht« -

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£ine beträchtliche Anzahl Arme lebtindet Stadt, 4ie durch eine fehr gute ArmenautUlt erhalten werden« Unter men feilen freundliche Furft FrAnt giebt jährlich 1500 Tbl. zur Kaffc; fonft gab uns die verwittwete Fürftin toq An- halt Zerbft auch, 50 Klaftern Brennholz zur nü- thigcn Heizung und Fcufung des Armen häufe s; allein diefe lind dem Inftitut abgenommen f da»

für

Furftefl Friedrich Auguft eingegangen find*. Auch Wurde dai fonft hier befindliche aksdemifche Cjai- Hafium gänzlich aufgehoben«

' -147 «~ -

für hat? der edle Franz ui}8.|n dief«m nnmäfai* gen 'Winter mit hinlänglich sp* Holze zu die fem Zwecke verlehen. J,eder Bürger zahlt monatlich nach freiem Willen zur liaife, und di$ Arrneq. erhalten wöchentlich von der zu* Arm^nan-s ftalt niedergefezten Commilfion ihr AUmofen, Arbeit» Flachs zum Spinnen u* f. f., In jedeor Viertel der Stadt ift ein Arzt und Wundarzt, defc die Kranken unentgeldlich beforgt ,. die Arzuey, wird für eine*n fehr mäfsigeii Preifs geliefert, und auf diefe Weife für daa Arrntrth geforgt.- Eine Anßait, die, wie iiejezt ift, dem Konfißo*. rialrath Slntenis s äer nun freylich fchon längty; nichts mehr mit der Stäche zu thun hat, zu veac-r danken, ift. Im Winter werden frey williget Beyt,räge zu Holz yeranftajtet, das nach Maafa-» gäbe der Umßände wöchentlich oder öfter ,vet-; theilt \$irdV > --

/

Was den Qefundheitszuftand untres Orts

betrifft, fo kann man im Ganzen davon wenig

fagen. Außer den gewöhnlichen epidemifcheu

Krankheiten, als; Blättern, Mafern, Räthetfn,'

Scharlachfieber, Keichhußen gtebt .es wenig«*

Krankheiten, Ich habe in dem Zeitraum von 15

Jahren drey Blatterepidemien, viermal die Rör

thelh. und Mafern, zweymal den Keichhußen, x

öfter das Scharlachfieber erlebt Sqit einigen«

Jahren habe ich hier die Inecul^tion eingeführt

So

So Wertf g KiniÄT ich erft geimpft häbi ; fb but ich doch f 6 glücklich gewefen ,. keins davon zu verlieren. Die Blattern waren in der vorlezten Epidemie 1790 f ehr bösartig und rafft to immer \m , das vierte l^ind weg* Die Epidemie vor. zwey Jahren »796 war nictyt fo gefahrvoll; doch ftar- h'en bey den gerneinen Leuten verfchiedeneKin« der. Der Keiehhnften ift hier fehr arg; und in den beyden Epidemien, die ich erlebt habe, mnfs ich die außerordentliche Heftigkeit und Langwierigkeit mitunter beklagen^ Maferu, Rütheln und Scharlachfieber find feiten gefähr- lich. Viele Hektiker giebt es bey uns', aber v*irkii<5h auffallend find hier die Hämorrhoiden. Ich mufa bekennen, dafs, da ich doch man« chen Amt über die Verhftltnifse feine* Ort« ge* fpröchen habe, ich geftehen niufs, daTs e* hier mehr als forul wo Hämorrhoidalkranke giebt*

Ich gebe es dem vielen und häufigen Genufs unlre« ftarken bittern Biers Schuld; Der Bürger trinkt grof Stent heils d.aJTelbe, . und trinkt- verhält- rufsmäfsig ftark. Ich kenne Perfonen, die fechs und mehrere Maafse zu trinken pflegen ; (den Brandwein, der auch ftark getrunken wird, nicht mit eingerechnet). Fieber aller Art giebt es fehr fporadifch zu allen Jahrszeiten. Die Frauen leiden hier häufig an hyfterifchen Be- fchwerden ,, woran das fo ftark eingerifsene Kaf- feetrinken gewifs viel Schuld hat. ~ VeneriTche

giebt

.159 rr.

giebt es wenige, doch Collen, nach den} Geftänd? xüfse älterer Einwohner, diefe Krankheiten jezt mehr im Schwange feyn als fonß, und zwar feitdcm der verftorbene Fütftvhier ein ftarkes Müitair hielt, wobey außerordentlich viel Heicharekruten dienten. Schwere Geburten fal- len mitunter vor, doch find fie nicht zu hau.» fig, aber gegen die Yerhähaifse. der Geburten

. überhaupt zuv/eL Ueberliaupt ift das Vertag »ifs der Geburten gegen die Sterhefäile nicht immer von der Art» dafs man eine Vermehrung der Volksmenge daraus herleiten könnte, im* Gegentheil habe ich eher bemerkt, dafs in ei- nem Zeitraum von td Jahren mehr geftorben äla gebohren worden find. Kinderkrankheiten, als: Grind, Ausfchlag, . Skropheln, Wurmfie- ,

- her geh^n häufig umher. Ich bin völlig überr

4

*eugt, dafs der übermäftige und überflüfsige Genufs der Kartoffeln hier lediglich die Urfach davon ift. Es giebt Häufer, wo tagtäglich. die fe ^Frucht im Ueberfufse geriefsen \wird , und go- -ivöhnlich trifft man auch, hier fehr viel und fehjr oft eine Anzähl kränklicher, dickbäuchiger Kin* /der an.

Unter den hiefigen Daman giebt es viele,

^Nervenkranke, fo, wie an andern Orten jezt

allenfalls dergleichen; mehr als fonft gefunden

•vverden« Leider ift hier uhfer den mehrefteu

clie Leetüre fehr gangbar geworden und es, wird

elefen, was iiur gefchrieben wird. Selbft die

*. Stfick. t miitm

^mittlere -BürgeTWalTe ift von dlefer Seuche an* gefleckt* fo, daT* man unter den Bürgerstöeh- tern fehr viele antrifft , die mit jeder MeiF? wif* jfen, was für gangbare Romane herausgekom- men find. ßefonders ift der Luxus, fo wie an vielen Orten, äufserft^geftiegen, und die Moden wechfeln fo häufig ab, dafs man bey dem in det That nahrlöfen Ztiftancl der Stadt nicht feiten in Verwunderung geräth, wie ei auszuhalten möglich ift. Auch find die Vergnügungen häa» "Eg ; es giebt für unfern Ort eine Menge öffent* lieber Otibergen, worinn man immer Gefeil- febaft vorfinde^. Bälle und andere Partien «int er der Bürgerklaflfe werden oft, faft wöchent* lieh, gehalten, daher es kommt, dafs man vor* *2üglich unter unfern' jungen Leuten fo mandi* Uhronifche Krankheit zu behandeln erhalt, die gewifs, wenn nicht foviel Gelegenheiten der Vergnügungen- wären , wegfallen würden Ver- , haltnifmäfeig giebt es hier viele Hektifche und Lungen Tüchtige unter allen tüaflen, doch am frnehreften unter den mittlem Bürgern.

Sonderbar ift es, 'dafs hier bey uns fo eine überwiegende Menge von Frauenzimmern exi» :ftiren , die ,2u der Anzahl 3er Mannsp'erfonea in faft gar keinem Verhältnifse flehen; der Vcf- heyrathüngen find kut 4er Kirchenliften wenig; unter den Vornehmen feiten, beym mittlem Stande mäfsig, ausgenommen in 4er untern

Volk»

y&ksldafle* in 'welcher fie noch art riiehreften ftatt findeu. Dies offenbar ein Beweib -lafs der Zußänd des Orte gegeo foußige Zeiten nahrlofer, die Bedürfnifse koftbarer. urid dter Laxus die Kräfte überfteigender .geworden ift. Hoffentlich wird aber diefe Periode durch die zweckmäfsigen Einrichtungen untres über alles geliebten Fürften, der ein wahres Bild ei- nes Vaters des Vaterlandes ift, gehöben wer- den f und* wir fehen von diefer Seite mit jedem Jahre froheren Ausfichten entgegen Seegen ift es fchon für die St^dt, dafs £r9 diefer vor- treffliche deutfche lind patrioiifche Für/1 , vie- len Arbeit giebt, die fonft arbeittos und da- durch der Stadt zur Laß waren.

Einen Nationalzug der hiefigen Einwobnet nrnfs ich zum Schlüge noch anführen f der ihnen in der That zur Ehre gereicht; nem- lich eine Vorliebe zu ihrem Fürften, die oft bey vielen bis zum äufserften Enthusiasmus ausarten kann. Selbft unter der vorigen Re- gierung, wo, «licht mit Willen des verdorbe- nen Fürften , fondern durch Uebermuth fo man- ches Aventuriers und geldfüchügen Grofsenf doch die Bürgerfchaft äufseril gedrückt war9 war nur eine Stimme für den Fürften. Eine gröfsere Gutmüthigkeit in dem Charakter, und GaXtfreundfchaft und Zuvorkommenheit gegen

Lft' Fremde

. '• .

•/

lfift

Fremde habe ich nirgends mehr angetroffen, als unter meinen guten Mhbmgegn, unter denen ich nun 15 Jahre zu leben das Glück habe.

D. Rennig 9 \ ' r Sudt- und Landphyfian

vtt

- *

i65

vm.

Kurze UeberGcht der bisher in England gemachten Erfarnngen über die Kuhpo- cken Impfinftitut dafür* zu London Erfarnngen zu Hannover, Wien und " Berlin Nachfchrift des Her-

ausgebers *)♦

D. Jenner iiier die Ursachen und Wirkungen

der Ifcuhpocken 1798»

Ans «Um Analiueal reviei-/.')

•Der Autöi^ bemerkt» dafs diefe Krankheit fchon lange unter den Landleuten im weßlichen Tieile

LS

von

*) Ich glaube, dafi diele Znfammenftellung der wich« tigften Not wen Ober einen v^el Aufmeikfamkeit er« regenden* und im hohen Grade verdienenden Gegen« ftand den Lefern diefes Joui^iali angenehm feyn wird»

- da nicht alle im /Stande find , die Original fchriftea feibft durchzufeilen , und ich noch manche bisher unbekannte Nachrichten beyaufügtn im Sunde

bin*

von England ©xiftirt habe« Die Krankheit er- Xcheint .an, dem Eiter der Kuh, in Form von Äcrftreuten Bläschen, welch« anfangs blafcblan X)f*<Mr bleyfarbig^ und . mit einem inflammirten B->*de 'umgeben* find. Diefe Blafen werden ftfter langweilige Gefohwüre..— DieThiere wer» den iieberifch,. und die A^fonderung der Milch

ift

/ _ bis. Die vorangeV enden Nachrichten ans Eng»

f land find von tJn;m oorf ficL aufhaltenden ]tiB»ei

Gelernten, Hrn. Pf-eifse., tum Theil uns den davor

gen Journalen aufgezogen, aurn Theil felbfl gefinnav

let werden» und w>til die neueflen darftber ia

... ,

TeutichUnd, da der Brief, den er darüber an IIa. D. S toller /u Iiangen falsa* fchrifib, und atu welches , mir diefer obige Nach richten mitzutheüen die Gütm flaue , tori itken Jan diefetf Jahn datirt üt Zu* r gleich malet et «r darinn, daf$ i). Petit fon geffotbeA JL Denen , welche fich eine genauere KenntntC» des GegenfUndes verfchaffen wollen» empfehle icb die. nun auch £weyfach nach Tentfohland ▼etpfleatte» Haupt fclu iften : Jenner Unterjochungen über die Ur fachen und ff-'- kungen dar 'Kuhpocken ete. Aus dem Engl. obe~. von Ballhorn* Zweite Ausgabe Hannover 1709-. Jemnvri Üisau de eaujis et effeetibue*» ParioUraa sumeinarum. Ex Anglico in Latinum aenomrfn *J A Carena. #. fig» eolor Wien I79f Vier vrz\ trefflich colorifte Kupfer geben hier den auifceVa^ liehftea Begriff von den Kuhblattern Im IHFn lohen«

Hl verringert. .Gefinde, daa die Kühe milkt» ISt fogieich an den Gelenken der Hand und den Fingerfpitzeri angeßeckt. Die Krankheit be* ginnt mit kleineu Blafen, die fich fchneil Ter» grötaern und eitern* Sie fitid bläulich, haben Acte eine, runde Figur, jedoch fo, dab der Hand mehr erhaben iß, als der Mittelpunkt. . Ge* fchwülfte entliehen unter den Achfeln. Der Körper wird für t, *, £ oder 4 Tage fieberifch, und dann entftehen Blafen an der Hand« die Ich wer &u heilen find und oft um fich greifend werden. Auch find die Lippen, Halenlücher .Und Augenlieder manchmal entzündet, welches yom unvorfichtigen Reiben diefer Theile mit der Hand herrührt. Der V*rf. behauptet, die Kuhpackenkrankheit entßehe, indem die Mate- rie von den Gelchwüren, die an. den Ferfen der Pferde manchmal entftehen, den Kühen durch da» Meijken xnitgetheilt werde, und durch die Regeneration im Körper «Ter Kuh werde eine Tieue Art von Krankheitaftoif hervorgebracht. (Diefe Vermuthung ift durch n?chherige Erfah- rung von D. WoodvilU widerlegt worden. TV1) Der Verf. fucht durch eine Menge Fälle zu be- werfen, daf* diejenigen, die die Kuhpocken .völlig gehabt, haben, der Kinderblatternkrahk- heit nicht melir ueterworfen find. Ferner, dafa diejenigen» die die Kinderblattern gehabt ha- ben , .die Kuhpocken nur leicht, 4>der gar nicht bekommen. Wenn die Kuhpockeu inoculirt

L 4 waren,

waren, fo fingen die Schmerzen in den Achtel* und die fiebrifchen Syrnptome den €ten oder 7ten Tag an und dauerten bis zu dem toten. Der Fncifionspunkt und der Progrefa bis zi ei- nem ZuÄande völliger Reife waren ziemlich die- felben/wie in den Kinderblattern. Durch Ver- luche wurde bfcwiefen, dato das GiFt durch £ Gradationen und mehr in tlem menschlichen Körper fortgepflanzt werden kann, ohne etwas ron feiner Eigenfchaft zu verlieren. Um die In&ammation eii verhindern, gebrauchte er eine fchwa$he kauftifche Lauge» von gleichen Thei- len Seife und Kalk. (Die Nutilicbkeit diefes Mittels ift nachher durch D. fVoodvüle wider- legt worden ./^1)

Die Gefchwüre Telbfl im Ichlimmften Falle lind blos local an der Hand und am Arme.

JD. Pearsons Unterjuchung der Kuhpocken 179&

CAntliticil rtritw.)

1) Perfonen, die das fpeeififche Fieber und die Localhrankheit der Kuhpocken gehabt ha* ken , find den Kinderblattern nicht mehr unter* Würfen.

s) Das Kuhpockengift ift nur durch unftnit- telbare Berührung mittheilbar , und feibft dann nicht, wenn nicht vorher irgend eine Wunde in der Haut ift.

»Die

167 **

3) Die Kuhpocken brechen manchmal 'i* einer Heerde Rühe ans, ohne data ein neues , Stück Vieh dazu kommt» oder ohne Communi- cation mit Pferden, fo, dafs. es alfo eine im Körper der Kühe erzeugte Krankheit zu feyn Scheint. - » s *•

4) Die Krankheit, die durch Eiter vom menfehlichen Körper erzeugt wird, ifiPnicht von der verfchieden, di€ durch die Materie der Kü- he entftebt, und die Effecte der Krankheit und b«y Kühen und Menfchen diefelbigen.

5) Eine Terfon ift der Kuhpockenkrankheit mehr als einmal unterworfei;. (Dies wird durch den , Recefrfenten beftritten , da fich die Be- hauptung nur auf zwey Facta gründe, wo e* fchien, dafs das erftema.1 die Kuhpocken nicht völlßändig waren. fV.)

6) Viel fdhwangerfe Weiber haben die Kuh- pockeri ohne die geringfte Gefahr gehabt.

7) Keine Krankheit ift entftanden als eine Folge der Kuhpocken, noch haben fie eine Krankheit aufgeregt, wozu der Körper vorher dUponirt war.

1 g) Locäikrankbeit ohne Kuhpockenfieber Ichüzt nicht vor. den Kinderblattern* .

*

X). JVoo&villes Verbuche über die Kuhpocken.

(Medical reWew et niagasino.)' * D. W\ ift Arzt arh Rinderblatternmftitut in London, und (wie der Rec. fagt) geht fehr un-

parthey-

partheyifch zu Wdrke. Folgend« find dl»

Hauptpunkte feineT Bemerkungen.

Kühe , die nicht Slilch gaben 9 waren der Krankheit nicht unterworfen. (Recenf.. Diele* &ann entweder von einer $r&dispoGtion der milchgebenden Rühe, odter des Msngels an Mit- teilung durch die Melker herrühren )% Ein Melkmädchen wir an gedeckt, .und D. IV. be- merkt folgende Symptome: Zuerft entftanden ~<rutide Flecken swifchea den Fingern, am sten Tage 4 ähnliche am Finger, einer am Handgelen- ke * nnd einer am Vorderarm. Die am Finger

4

«wurden, nicht grofser. die Blatter am Handknö» ehel war etwa |*Zoll im Durchmeffer, und die am Arm noch gröfser, bcyde rund und in der «Mitte eingedrückt, und hatten einen einfachen entzündeten Rand- Das HSutchen diefer bejdea Blattern, beConders der gröfaern, hatte einebläu- liehe Farbe, wie die ift, die von einem Schlage entftcht, und am dunkelfteu in der Mitte. DUfe blaue Farbe war in den legten 114, Stunden eut- ßanden, denn am vorhergehenden Tage «rar kaum, ein blaulicher Schimmer bemerkbar« Die Flüfsigkeit in der Blatter war bräunlich* Das Mädchen bemerkte nun eine Spannung in den Aehfeln und ein leichtes Kopfweh. Keine der Blattern war fchmershafti und alle gingen hin- weg ohne Eiterung. Sie hatte die Kinderblattern fn der Jugend gehabt; fie war durchs Melken

äuge*

^

#i*geßeckt /obgleich kernte Wunde in der Hand bemerkbar war.

D. W* nahm den Eiter von der Kuh mit einer Lancette und inpculirte damit Ferfonen durch incißon in den Arm* bis Blut erfchien,

:Er erzählt aoo Fälle» wovon folgende die merk- würdigften find.

ißer Fall, Ein Mädchen, 3 Jahr al/. $ter "Tag. Der Inoculationspünkt gefchwollen und etwas entzündet, 6ter Tag. Die Localblatter i Zoll ixfi Durchmeiier, im Mittelpunkte einge- drückt, der Imßammationsrand fo grofs, alt

-bey inocttlirten Rinderblattern, Die Vertiefung in der Blatter war grofs und mit einer helle«. Fiufaigkeit angefüllt, mit dieferFlüfaigkeit wur- den andere inocuürt. Sie war vfcrdrüfölich. Der -Puls gefchwinder, wie gewöhnlich. Keinen Ap-

. petit, aber Dürft. (ߣ #r Tag. Fieb.er und Dürft , geringer; lnflampnationsrand geringer; verdrill*«

» lieh. i\Ur Tag. Völlig gefund. Die Blattern trocknend und hellroth. Sie Wurde heute mit Blatterngift inoculirt. iftcr Tag, Die Blat-

terninoeuiation erzeugte Localinflammation, aber die« verging den 5ten Tag nachher*

§ter Fall. Ein ftarker Junge, 4 Monat alt.«* fter, Tag. Fiebrifch. ■*- iot*r Tag. Die Siippn* Nation mehr auegebreitet,, der Inflammation*« rand beynahe verfch wunden« Die Knöchel und

^Füfse roth, wie im Scharlachfieber ; einige neue BlaUern am Körper j noch Fieber; Erbrechen*

t iter

■AUet' T&gi '' Fieber' vorbey; $ neue Blattern am Körper, kleiner als die Kinderblattern, tater und i$ter:Tag. Fiebrifch; neun neae Blattern. 'Die Blattern am Inöcnlätionapünkt trocknen. « \£bbr Tag. Frey vom Fieber; 6 neu* Blättern. DieTerr Tag äan Rift der blattfern ausgefezt, ohne ,Erfolg.

. ^urFalL Ein Mann, von fti Jahren, war den Stcta Tag mit den Kindertylattern inoculirt, die tlos Ltfcälentzündüng verurfachten,

Uter Fall. Ein Mann zuerft m}t Kinder- Mattern gif t, und den folgenden Tag mit Kuh* :p0ckeneif!er eingeimpft. Die Localblattem bey- der Krankheiten reiften zu gleicher Zeit und wa- ren' eiti ander ähnlich. Die" der Kuhpocken wa- ren nicht fd erhaben und heilten eher. Das Fie- ber im Stcii 1* agV Die darauf erfchienenen Blit- "terh glichen am meiften den Rinder blättern.

sQter Fall. Ein Kjnd wird mit den Kuh pa- cken inoculirt. Die es füllende Mutter blatte die ^Kinderblattern. lndefTen, die Ruhpocken Ter* hinderten die Infection der leztern.

ÜflßerFall. Ein Mädchen, ytsr Tag. Krank. Die Localblatter rund, flätt und ohne Inflam- "mationsrand. liter Tag* Schmerzen in Kopf 'und Hüften; Frort; Puls fchneli und fchwach; Zunge weife. i$ter Tag. Die Symptome di«-> fclben, Schmerzen in den Schultern« Einige Blattern erfcheinen. X&er Tag. Schmerzen in den Hüften j Schwindel! mehr Blattern er- fcheinen*

::«-

y

. " 17t .*-

»

XbHctneo/ 17***" '3fc£.! Die Schmerzen dauern.

fort;. Mattigkeit? Augen und Kehle entzündet*

Der Rand der Blattern ift mit Kleinen Bläschen

lefezt, die züfamnienfuefsen. 'Die Blattern anf

dem Gefichte & bis 30a und zufammenfÜefsend.

tgter Tag. Geficht gefchwoHen^ die Blattern

reifen* Kein Schmerz , als* der bey dem Aus«

bruche verurfachte. . sxßer Tag. Das Schwel*

len des Gefichu fesef- fich* Die Blattern. im Tro-

ckeneo. Qoßer. Tag. im Stande der ßenetung.

sßjier Tag. Heiferkeit und Hüften, &ftßer

Tag. Hüften fortdauernd'; Heiterkeit hinweg;

Puls 100. -^ iö/ler Tag* Heft iget Hüften, »

%*ßer Tag. Hüften abnehmend, Appetit zu>

Tückkehrend. Nach und nach genefehd. Die»

fem Mädchen wurde darauf ohne'Erfolg Blattern»

giüt eingeimpft.

Allgemeine Bemerkungen* -Die Erfcheinurig eiternder Blattern war unerwartet« wiewohl nicht oft. Wenn eine Perfon an dem eipen Arm mit Kuhpocken und am andern mit Kinn derblatterngift- inoculhrt war, fo behielten die Blattern einer jeden Krankheit ihre verfchiedene Geftalt und Symptome , ein Beweifs , dafs es Terfchiedene Krankheiten find.

Manchmal nähern lieh .die Symptome der Kuhpocken denen der Kinderblattern, und *Iann ift die Krankheit fchwerer. Ein fangen- des Kind ßarb am Uten Tag, nachdem dieKuh- pocken inoculirt waren. In diefem einzelnen

fatalen

T »7»

&tale$ Falle war* die Localblatter felir unbe- trächtlich und dite Ausbruchsfymptome erfekie» neu den 7ten Tag, das Kind bekam krampfhaf- te Anfälle, die vertlärkt wiederholten und es am uten Tage dahin- rafften« Dies war ron 500 Fällen der einzige tödtliche. Mehrere find fchwer, der gröfste Theil eben fo leicht gewe- fen , dafa die Franken kaum eine Unordnung gefpürt haben c noch Blattern erfchienen find. Es ift leicht au fehen , dafs maa von den erden 500 Fällen nicht auf die Proportion im Ganzen Xchliefsen kann. (Jegt find, die obigen einge» fchloßen , Gfroor Petf onen inocnUrt worden, und nur der einzige erwShnte tödliche Fall. /f.) D. Jf\ fährt fort-: Von den . Patienten unter leiner Bef orgung hatten? keine Blattern, riod $ keine fichtbare Unordnung im Körper. Ma- terie von einem gutartigen Patienten erzeugt eine mildere Krankheit.

v D. W. betrachtet die -Kuhpocken und Kin- derblattern ala % Species deflelben Gefchlechts. Da, wo viel Blattern orfcheinen, find die Kohr pocken ebenfalls durch Auadünfta.ng anfteckend. Er glaubt, dafs die Fälle, die erzählt wer- den, von Perfonen, die nach den Knhpockem die Kinderblättern bekommen haben* fahr man- gelhaft find, da es nicht bewiefen fey , dafa du erllere die wirklichen Kuhpocken gewefen feyen; er hatte 500 Perfonen mit den, Kinderblattern nach den Kuhpocken inocuiirt f *ber ph,ne Er- folg.

Älg. D. W. Magnet D. Jenners Behauptung V(m langwierigen (tefchwüren. «In einem 'Falle hatte er einige Mühe von einer Inflammationi Sie er iadeflen mit Aqua litkargyri' acetati ge- füllt habe. Et fcheint (ragt er) , dafa die Vom tbeilo der Kuhpocken gegen die Kinderblattern, mit der gröfsern Milde der elfteren in Propor- tion fleht. *

D. Jenners peibere Bemerkungen. 1799»

(Monthly magazine.)

D. Jenner bezeugt ferne Satisfaction, feine Bemerkung beftätigt zu finden, dafs die Kubpocken vor den Kinderblattern ficheru. Die Fälle, die für die entgegen gefezte Behatip-^ tnng erzählt werden , entßanden durch uziächte Kabpoeken. Die Quellen der un ächten Kuhpo- cken giebt er als folgend? an: 1) von folchea Blattern an dem Eiter der Kuh kommend j wel- che kein fpecififchea jiuhpockcngift enthalten, s) Durch Materie, die durch Fäulnifg oder an- dere weniger fichibare Urfachen zerfezt worden ift. J) Durch Materie von einer Kuhpocken* hlatter, in einem überreifen Zuftande. Hier- über führt er mannigfaltige Beyfpiele, an, wo die aufleckende Schärfe des Gifia aiHter diefen .-Fällen eine den Kuhpocken ähnliche Krank* i Keit. hervorgebracht habe, die öfters noch hef- tiger gewefen fey, ohne dem Körper die Dispo-

iition

~ fitkm für die runderblattem zu nehmen. D. /. bemerkt* folgende Verfchiejdenheiten zwifchen den Effecten der Krankheit in London und auf dem Lande (in Gkmcefterahire). - \) Vieler Patienten Blattern in London reiften den Kin- derblattern fehr ähnlich, da D. /. auf dem Lan- de nie. reife Blattern gefehen hat. %) Die Ar- me der Patienten auf dem Lande waren mehr entzündet, als in London. 3) Das in London erzeugte Kuhpockengift war mehr anfteckeod und brachte weniger Entzündung hervor, als das auf ciem Lande , und dae erftere brachte

' Blattern hervor» die den KinderbUttern ähnlicher waren, als die von den lezten erzeugten. Ein Kind von eo Stunden hatte' die inocülirtea Kuhpocken , ohne Unordnung im Körper, und widerftand darauf dem Effecte des KinderMat- terngiites. Pas Kuhpockengift wurde einem lünde durch Inoculation mitgetheilt, das fich am. vorhergehenden Tage an den AT afern gelegt Jiatte. Die Mafern« behielten ihren gewöhnlichen Gang und die Kuhpocken gleicherweife. Hieria weicht diefe Krankheit von den Kinderblattera ab, die gewöhnlich- durch die Gegenwart dca JMaferngiftes abgehalten werden. Die Mittel» da Inflarnmation des Inoculationspunktea zu verhin- dern, find caußlfche Salbe von Mercurius nitrm tus9 mineralifche und vegetabilifche zufaramen« ziehende Mittel, Goulards Bleywaffer und Um (Schläge von Leinwand, in kalte* Waller getaucht

£k Hoopcrs in Marylehma infimerfi "Mächt in einem Briefe an die medteinifcke Societät folgende Bemerkungen* \ »

(Critical review.)

Data zweyBrücUr, Thajnas ettVhm.Ueu>fef jfehr unter Ijlatterartigen Aufbrüchen litten, weif fchen die Leute in der Gegend den Namen Kuh», pocken gaben; dafa fie nachher TOrfchie<fcn£maI der Infection der Kfndertyattern als Wärter au8£ jgefezt waren, ohne £e zu bekommen; dafa in> deffen nachher Tho. Pewfey die Kinderhlatteoi bekam und daran ftarb; und dafa nach Thomat Pewfeye Todte, HewCejr, mit dem Kind** blättern gifte ohne Erfolg inoculirt wurdet ,

... fc i

D. Peärföns Bemerkung über die Eruptionen in den Kuhblatt erh , rf/tf manchmal denefk

der Kinderblättern .gleichen.

' *«•••• :

^Gewöhnlich/ haben die Kuhpocken, auß ler den l&calen Blattern* keine allgemein« Er up* tiont aber durch 'verfchiedenfe-bie jezt üiier* klärte, Umftänd^ erfcheim mänfchrtfäl eine allge^ tneine Eruption über den ganzen Körper: In\ diefen Fällen gleichen die Kuhpoeken ' fchr; wenri nicht .völlig, einigen Aittoi von Kinderblat- tetn. Die Blatter am Inoculationspuiikte ift als« denü gewöhnlich fehr von der gewöhnlicher! , ioealen Blatter in dWfer Krankheit rerfchieden; Mtttci; M *iri*

«

Wiewohl auch Fälle .vorgekommen find, wo dieft Jpciale, platte* der, in der gewöhnlichen- Kuhpo* ckenkrankheit vorkommenden völlig gleich war. ---. Die. Materie von folchen Eruptionafil* len erzeugt wieder ähnliche Eruptianafälle, und geht nie Wieder ztt dein gewöhnlichen ZuRand« Itet ofdlnairen Ktin^öltflien'aurückr -*- Manchmal erfc&eirien auch Eruptionen in den Ruhpocken, nie den Kinäertlattern nicht ähnlich find. Ei ift noch unansgemacht, ob das Kuhpockengift durch Zufainmfehfetzüng, *oderZerfetfcung wirk- lf<?h^5 ächtööRihd^rbratterngift werden kann. h> tieiTen follte^diei auch der Fall feyn, fo müfsea iMlVdoth wegen derVerfchledenheitto der LociJ- blättern und der gföftern Milde der Ruhpocken» feeyde Arten als awey verschiedene Speciea de» Blatterngenua . anfehen. D. Fear Jon hatte in feiner Practik folch/s Eruptidnsfälle in der Pro- portion von einem zu äoo, und diefe Eruption*- fälle und nicht fchweter als die gewöhnlichem Xpo^ujitfen rKinderblattern^ und laßen (foviel jnan Wa jezt weife) keine Narben zurück« Man hat an der andern SeUe. die Effalnrung bedingt, dafa Bexfon^n» die die Kinder blättern gehabt J^abeni den Kubpocken nicht mehr unterwor- fen And* ausgenommen einigen wenigen Blat» lern,. indem Fuaktev worauf das Gift gefallen ift, wa* derfelbeFaU mit Wärtern ift, die die Kinderblattern g#habt haben , und Kinder in diefer Krankheit, tragon mäfssuj und ebenfalls / ifl

»77

tft ein* fetfcro den Kubpofcfcen nicht wiederholt unterworfen*

(Diefe. Bemerkungen find weiter nichts * alt eine Beöätigung delTeu » wa* D. Woodvilles Aus z«g enthält, und die da bemerkten Fälle find meißens Emptionafälle. Im Ganzen be* weifst. Riefet alle« weiter nicht*, ' alö dafs bey- de Krankheiten Verfchied#nheite^u der Kin* derblatternkrankheit find» nur data die Kuhpo- cken ©ungleich milder find. Viellaicht Tollten zukünftige Bemerkungen diefer Krankheit neue* ' Licht auf die Natur und Entftehtmg der Kinder- blatternkrankheit werfen > besonders wenn D.

* m K

Jenners Verttiijthüng über die EnUiehunj; dit Kuhpocken aus der Regeneration; des Giftes von den wunden Ferfen der Pferde 9 irnÄÖrpe* der Kuh »gegründet feyn feilte* Einigermaßen, fcheint diefcs Gift eine *#üe Geftalt im atenfeh* liehen Körper anaunehmen, da ich ausdrück- lich gefunden habe» dafs bey einer Kuh nie ci- Sie allgemeine Eruption Statt findet. D* Jenner bat Menlchen mit der Materie- aas den wunden Ferfen der Pferde inoculirt. Die dadurch eat- ßändene Krankheit und Eruption war blos löttd» und brachte ein Fieber hervor» das mit? einem Paroxysmus vorüberging* $V.) ' •; '•.< •«*

(Die Inocuiation mit Lancctten hat nicht al* lemal Wirkung. Es ift gu.ty ytünn vor der Ino* culation der Arm erft in lauwapn^n Waller ge» badet, oder mit warmen Flanelle gerieben wird.

»7«

JDj Tro't&r.) (Es Ift beflfer, Wenn man vorher einen kleinen Einfchnitt macht und einen Grind darauf wachten läfot, und, indem man dicfen örihd .wegfchiebt, die Materie inoeulht* Auch Wäre vielleicht die alte Inoculationsmethode, mit einem wollenen Faden, oder einer fpanifchen Fliege, vorzuziehen» D* Jenner und D. Hatte.)

Antwort äer Ferren D. Keate und Brande , auf Hrn. D9 Stöllers zu Langenfalze Fragen.

Die vorgelegten Fragen :

t) BeKommeiv die Kühe die rogenanrttea fcuhblattef n auch an andern Theilen dea Kör- pers j oder bloa am Eiter?

Die Kuhpocker* erfcheinen blotf am Eiter «der Kühe» die während der Krankheit fiebrifch. - find und weniger Milch geben.

s) Werden die Ochfcn, Stiere und das nicht melkbare junge Vieh auch damit befallen? Ift durch No. *i beantwortet. 3) Sind diefe fogenannten Kubpocken eice -surf dsuweilen » nach Verlauf einiger. Jahre erft .wiederkommende, oder au allen und unbeßimra- iten Zeiten einzeln erscheinende Krankheit un- ter dem Hornvieh ?

Erscheinet vorzüglich im Frühjahr und Herbfte, vorzüglich in nafler Witterung und Wichen Weiden*

4) Siai

V

1

4) Sind diefe Kujhpocken überhaupt trifte $kend unter den Kühen ? ^

Sie Hecken vermuthlich bips durch Inocula- tion *n, indem die Melker die Materie von einer Kuh xur andern tragen.'

5) Haben diefe Kuhpockta wahre tind veHfe , kommen« Gleichheit mit dem Kinderblattern, nemlich fangen ße mk einem mehr. oder, weni- ger merklichen Fieberanfall an, halten lief' or- dentliche , und an gewifee Tage beßimmte Auf- bruchs- Eiterung s- und Abtrocknungsperioden?

Die ' Kuhpooken gleichen den Kinderblat» tern nur wenig, find von kürzerer Dauer, kaum von t oder ft Tagen leichtem Fieber, und nock feltner mit einer Eruption begleitet, obgleich dies in London manchmal der Fall ift. Praktiken auf dem Lande läugnen indeflen diefen Um* Hand. - ..'.::

6) Werden auch Menfchen, die wohl mit «Jen Kühen umgehen» aber fie nicht melken, mit den Kuhpocken befallen? T

Da die Krankheit unter dfca Kühen fekent

ift; und nur unter die Bemerkung der Melken

fällt , fo tind wir noch nicht hinlänglich damit

bekannt, um eine genug thuende Antwort äuff

^iefe Frag*& *u geben. *> - ;-'j. *

' N

Mjf Snßi*

*8ö

v

tnßiiut zur Inöculirung der Kühpocken (Cow*

pox oder Paccine-pox) Warwfekstreet 2\fo. 36,

gegründet den üten Noveniber 1799«

Die meiften Menfchen, die von den Kinder- pOcken reden ©der Schreiben , nehmen gewöhn» }ich nur Rückficht auf die Vprtbeile der Einim- pfung, über die natürliche Krankheit, und den- ken ,'}dafs die Methode der Inoculation weder YerbeiTeriing bedarf, nach auch Xolcher fähig Ifti aber diejenigen , die eine genauere Kennt- nx£s vOn der Blattcrkrankheit haben, wüTen, de fe fie dennoch » ohngeacbtet der Inoculationt poch viel Unheil ftiftet. Denn /).< 1), ,Urittr der beßen Behandlung derben doehimffie* bey den inoculirten Blattern 5 unter *#&>,. und unter 20 Perfonen kann man rech- nen , data allemal einer eine fchwere Krankheit

bekommt . , %

< a) Bis die Inoeulatjon allgemein eingeführt wird , fterben immer viele Menfchen an den na* türifchen Pocken # da durch diefe Procqdur äf- ftet* das Gift an einen Oft. gebracht wird, wo ci aufferdem nicht hinkommen würde. Ferner bekommen eine:gewif«e Antahl Menfchen im- mer Narben, und werden Öfters Krankheiten er* regt, wozu die Diepoßtion im Körper liegt. \ In gewifsen Familien und Situationen, als in der Schwangerrchaft , felbß die inoculirte Krank- heit fehr gefährlich. Nun ea durch lange

Erlab*

aß*

Erfahrung, und vorzüglich durch die Verfuche r<lt leztem Januar 1*799 bewiefen, dafs die Kuh* pochen (ein$ Völlig unbedeutende Krankheit) dem Körper die DUp^ßtion benahmen, die Kin- derblattern su bekommen, und ihn daher vid- ier Gefahr und unangenehmer UmiUnd* über* heben,,

Yop.inehr als 4000 Perfonen, die init den Kuhpocken inoeulirt wurden* ßarb einer, 4eüen. Tod indeffen auch mehr Nebenumftändeh attzro- fchreiben ift, als den Folgen der Krankheit Von diefen wurden ftiio mhAemKiftderblatterngift* inoculirt, und keiner bekam diefe Krankheit, Diefe* Faktum ebenfalls durch die Erfahrungen von undenklichen Zeiten her beftätigt worden» in Fällen», wo Perfonen zufällig von den Kuh- pocken apgeßeckt worden» . . ~

Die Kuhpocken können nicht durch Kiet- der 9 oder Ausdünftung verbreitet werden t dies giebt uns den heften Profpect na der Ausrottupg der Blattern, Auch fiebert dies gegen die wei* tere Ausbreitung der Rühpocken, Eine Per« fon, die einmal die wirklichen Kuhpocken ge« habt hat, bekommt fie nie wieder, ^- Nic^e die geringfte Narben bleiben von diefer Krank- heit zurück» und gewöhnlich ift der Ausbruch nur örtlich an der Inoculationsftelle. Die aus* gedehnte Practik in der Inoculation diefer Krankheit in dem verflofsenen Jahre bewiefs* dafs keine andere Krankheit dadurch erregt wird*

M4 "^ Plan

/ '

Ißl -

Plan des Inßituts* '

lin Arzt und Wundarzt befuchen da« dazq ^eftimmte Haus alle Woche zweymal, um zu inoculiren und die Patienten zu befachen. Die Patienten Tollen auf Koßen des Inftkuta mit den nöthigen Arzneymittdn verfehen werden. DasInfÜtut ifk auf Sübfcription gegründet, und ein jeder Subfeiribent hat da* Recht , eine ge- wifse Anzahl Subjecte zur Inoculation zu ie- commandiren. 'Die in das medicinifche Fack gehörige Xjefchäite werden unentgeltlich roa «wey Aerzten, zwey berathfchlagenden Wund- ärzten, zwey Wundärzten und drey befucheu- flen Apothekern verfehen.

Zu dem Inftitute gehört eine beftändtg volL Händige Apotheke. Für Wärter etc. foigt das Inftitut.

Kukpockdi\bnpßing zu JVieny 'Hannover und

Berlin.

In Teut fehl and find dies bis jezt die einzi- gen Orte, von denen iph weifs/dafa Erfarungen darüber angeftcllt worden find»

Von Wim, meldet Hr. D. Careno in der Oben angeführten Ueberfetzung d$a Jenner fol- gendes: Es wurden vier Kinder geimpft, eint Ton *4» eins von 1>3 Monaten, eines von 3 Jah- j$n, lind no?h eins von 18 Monaten. Die

bejdea

r

"beyden erßeh wurden mit einem kleinen Eiri> fchnitt, in den ein mit Kuhpockengift getränk- te* Faden gelegt wurde, geimpft? Ein Kleb-, pflafter wurde darüber gelegt, •>— : Arn zweyten Tage war nichts Krankhaftes zu bemerken. »-** Am 4-ten wurden die kleinern'Abends verdrieß- licht den fiten erfchien Spitzchen» und an 4en Wangen ganz kleine Fußein ; die Wund- ränder waren roth und etwas gefchvy ollen , Unr ruhe und Hitze gröfser. Die9 dauerte bis zum loten mit leichtem Fieber. Den toten war at^ {lern einen Arm nur etwas Röthe, an dem an- dern aber eine längliche, harte, mit Eiter er- füllte Gefchwulft, ßftrkeres Fieber, mit Aben4l- exaeerbation und Hüfteln, welches bis zum i4ten Tage dauerte. Den i$ten ßarkes Fieber 'die ganze Nacht hindurch. Den i4ten Nach- lafs des Fiebers, und Hußens. Die Wunde ent? zündet fich. Ein gelindes Purgans vermindert alle Symptomen. Den i7ten war das jüngfte yöllig wieder hergeßellt. Bey dem älteßen (liefer beyden Kinder wurde, ^uiTer einem klei- nen, fi bis 5 Tage dauernden Fieberchen, nichts. Krankhaftes bemerkt. Ein Kind von $ Jahren ^urde niit Eiter aus den Blattern des vorigen geimpft. Den jten Entzündung der Wunde. Pen 4ten wurde die Impfpacke höher, röther, breiter und härter. Den 5ten in beytfen Pußeln eine dünne Materie, der Knabe munter. Den fiten f dteFuftel gröfser, Abends etwas M^ttig-

Jieit und ScHatier, die ganze Nacht Hitze; früh .munter und natürliche Wärme, .Die Materie bleibt dünn. Den ßten gansp ohne Fieber 9 tiie Puftel gröfoer, die Materie darin aber häufiger. -Nirgend« Conft Püftein. Den gten einige leichte Schauer, die Pufteln $twaa ausgebreiteter, üe- brigens völlig wohl, Beo Uten , in der Mitte .der Pufteln ein kleiner Grind, Den fiten nimmt die Trocknung au, der rothe Hof verfchwin- *4et. Die Materie blieb durch die ganze Krank- heit dünn und sväfsrigt* Nach 3 Wochen wir -der Grind abgefallen und die Haut völlig ge- fund. ßiu lßraonatlichea gefundes,^ nur noch etwas an Milchfehorf leidende« Kind wurde ia* der Puftel des vorigen mit drty kleinen Suchen geimpft. D«n folgenden Tag fingen die Wun- den am rechten. Arm lieh zu röthen an. Den Aten Tag zeigten üch drey kleine Bläschen, den Cten hoben fich zwtj derfelben ♦■ die dritte ver- schwand; den 8^n unruhige Nacht t etwaa Hi* tae, früh allea belfer, die Pufteln hoben fich tnehr. Den gten wieder Abendfieber, den mten anfangende Trocknung, völliges Wohlbefinden, .nirgends am übrigen Körper eine Puftel. Die Materie blieb immer dünn und wa fangt. : Die *wey Kinder wurden nachher mit Menfchenpo- ckengift inoculirti ohne die Krankheit au be- kommen.

In Hannover (erx&hlt Hr. D. Ballhorn in der oben angeführten Ueberfetaung) wurden von

ihm

185

j

i

ihm und Hrn. Stromeyer i& Subjecte geimp/t, von denen 7 ckVKrankheit bekämen. Drey be- kamen allgemeinen Auefchlag , alle Fieberbev/ö* gungen, mehr oder weniger Achfeldrüfen^e* fehwuift und Armentzündungen, doqh nicht fchmerzhaft. Wenn der Scharf von den Impf- wunden abfiel, zeigte Geh auch wahre Eiterung, und erft in der fünften Woche Vernarbtex die Jmpfwünde, Alle Symptomen waTön leichtot' als /bey «gewöhnlichen Pockenimpfungen* Nar- ben blieben gar nicht,

. l&TrXi.Lentin Schreibt mir unter dem tjlken Jul. folgendes aus Hannover: „So wie die EinV fahrung' der Blatterinoculation fioh von 'Hanno- ver ads auf das übrige Deutfchland erftreckteV fo hat man auch unter allen Städten fieutfeh- lands zuerft in Hannover, gröfstentheils1 durch , die Bemühungen des Hrn. Hofchirurgus Stroh" tneyer9 Verfuche mit der 'Kühblatternhnpfung gemacht. Sie beliehen nun fchon über ein Jahr/ und obgleich man aus denfelben noch keine R*- fultate ziehn kann 9 fo wird essSie dooh gtjwife interelBren , etwas davon zu hören, . Im allge- meinen lauten die Nachrichten, die ich Ihnen davon gebe, fo, dafs fie die guten Hoffnungen vermehren, die man vom Erfolg der Erfin- dung, nach Englifchen Berichten, zu hegen be- rechtig;: war;,,

„Es find nemlich, feit der Zeit» viele Ver- fuche von hießgen Aferzten und Wundärzten an*

gefteilt*

r

geßellt, und doch weif 3 man bis jeat noch kei- nen einzigen authentifchen Fall, dar» Kuhblat- ternkranke, fo fehr iie ßcli der Anfteckung ei- ^onirqn machten , die wahre Elatterokrankheit fcekammen haben; noch weniger, dafs einer ah diefer künlllichen Anlockung bedenklich krank ^gewefen » oder gar geftorbeh fej. Was diefer Erfahrung noch mehr Gewicht gieUt, iß, data <CS uns während der ganzen Probezeit nie an wahren Blattern, folglich nie an Gelegenheit zur Anfteckung gefehlt hat. Sie waren zwar nicht epidemifch hier, über doch häufiger als ^eyyghnlich, ,,

,„Di|gegen verdient folgender Fall« den. die JL H. JLod&mann undMuhry beobachteten, ein* geAuftnerkfaHikeit; Ein hiefiger Bürger, deffen minies. Kind die Blattern bekam, entfchlofs ßch, jfreiXK' andern,, noch gefunden, die Kuhpocken ♦geben zu lauen ; es ward geimpft und überßand die unbedeutende Krankheit auf die gewöhnli- che* recUtmäfsige Art, aber nach ohngefähr .vierzehn Tagen, van der Kuhpockenimpfung an gerechnet ,, brachen die wahren Rattern aus und beobachteten, wiewohl J ehr gutartig^ eben? falls ihren gewöhnlichen Gang. Es läfst ßch *ber ans diefem Falle weiter nichts folgern, als alkufalU, dafs die Kuhpockenimpfung eine vor- hergehende wirkliche Blatteranfteckung nicht ^ufauhphen ixn Stande ift»^

Uebri-

1&?

„Uebrigens kann man fich feltöft und alle* ^Beförderern diefer neuen gichtigen Eriiridung nicht genug kaltblütige Aufmerkfamkeit und Vorficht anempfehlen, weil man noch immer zweifeln mufs , wenn man die von Bedäöes tind andern erzählten einzelnen Fälle betrachtet. Eine Generalprobe ift noch von einer allgemei- nen Blatternepidemie zu erwarten. Bleiben da* bey die Kuhblatternimpflinge vor Anfteckung frey, fo wird man lieh fchon mit gröfserei Zuverficht einer Wohlthat erfreuen können* -die denkbar die Nachwelt zu den guten Gaben des achtzehnten Jahrhunderts zählen wird.*,*

Auch in Berlin und. nun Verfuche angestellt worden; wie folgender Brief des verdienten Hm. Geh. Bath Heim an Hrn. B. Fijcker zeigt1, i i,lch hielt von der Kiihpockeninoculation fonft nicht viel und war mifstrauifch dagegen« Durch die Gnade des Pr. L. F*** , erhielt ich aus Eng- land die Schriften des D; Jenner , und auch zu* gleich Kuhpockenmaterie, fowohl von ihm, als vom Di Fearfon. Ich inoculirte einige Kinder Zugleich damit, und ich mufs geliehen, die Kuhpockenkrankheit bey diefen Kindern liäl jnft, fo ab, als fie D. Jenner befchreibt. Vier Wochen nachher inoculirte ich eins von diefen Kindern, ein Mädchen von ß Jahren , mit Kinv- derpockenmaterie, und zugleich ihren Brudei> einen Knaben von 10 Jahrein Die Schwede r

r

bekam die Kinderpocken nicht, aber der Bruder;

AI»

«« 168

-

Ali t dy tiefem die Pocken «u rchwätfea atü*

gen, inoculirta ich deflen Seh weiter noch ein-

mal mit feiner Pockenrnaterip, und zugleich

noch ein anderes Kind. Dies Kind bekam zur

- Ibeßimmten Zeit eine grofse Menge Pocken« die

Scti Weßet aber nicht. Ja , ick liefs die Schw*

iter, während ihr Bruder die Rinderpoeken hat*

te , die ganze Zeit über beftändig bejr ihm in &

ruBtn Bette fchlafen allein, wie getagt» fieke-

kana die Pocken nicht fo, dafs ich ntichuim

übe rzeugen kann, dafs die tiberftandene Kuhpo-

ck-ei ikrankheit gegen die Anjteckung der Rinde*

po£i en fichett. D. JPearfon fchrieb mir» dib

tute r 50 mit Kuhpockenmaterie Inoculirtennot

einer einen, den Kinderblattern ähnlichen» An*

Schlag erhielt« ,Die Kubpockenktankheitlliweü

gelinder , als die der Kinderpocken, Aber *«•

g ;e Tage , nemlich den 9-*— isten Tag nach

1 noculation y Und die Kinder doch krank geon^

fr Jaben heftiges Fieber und ftarke Schwende, Die

1 nfluenza hat mich nur abgehalten, bis jeztmeb*

r efe: Yerfuche mit der Kuhpockenmaterie anan»

fl :#llen* Jezt, da diele vorbey ift, Toll es mit

i ile oi Eifer gefchehen , und ich werde Ihnen ia

der Folge von meinen darüber gemachten Erfab*

tun gen Nachricht geben *)•

" / . Sc*

/ •} Schon in hieiner Kindheit Wufste ich, d*f* dieKub» pecken die Mägde, die folche Kühe molken, »»•*«**• tan, Die« habe ioh Von meinem Täter* def «ach

im

NäcKfch^ft des Bkrausgeberx,

.Nach fo vielen Verfucaeu lauen fich foU gende Sätze, *la mmmehro beftätigt« Erfarung«- fät,e aonehm^n.

r '-

Kühe hatte, gehör*. Weiter, aber niehie. Vergange- nen Herbß fahe ich eine Mcilö von hier 7 Kühe an den Pocken fehl' krank liegen. Sobald ioh hier Kuli* pockerimaterie erhalten kann.«, werde iah' mk der biefigen ineculiren« Ifrirtt, ,

Bey 4er ganzen Verhandlung über diefen intereflante*

Gegenftand« wundert «4 mich nur * dafi man noch

nicht nach Art der Chemiften verfueht. hat, auch

auf dem Wege einer doppelten Synthefif die Wahr.

lieit der Bache zu uhterfuqhen und zur Gewif6heit

*u bringen , nemlich £fihe , die die Kubpocken g'e*

Üäbt haben , mit Kinderbt* tternrna teile zu inoeuli*

«a (un^EoUr ecwi)» Wenn der menfekliohe öi>

ganiamus gegen den Reiz jener thierifchen Materie

empfänglich iß, und durch die durch denfelben her*

Vorgebrachte Veränderung g«gen einen anderweiti-

gen ähnlichen, nur meiftehtheils heftigen Reit

(der Kinderpocjtön) abgeftnmpft Wird (auf Welche

Art man doch wahrscheinlich jene* Phänomen er»

klax«n ruufi), fo mufa auch der thierifche £i>rpe#

ein« Anneigung zu diefem * ans dem m en fehl ich en

genommenen* KrankheitsßofFe haben» Und daVon auf

ähnliche Art affizirt und akeriit werden. Auch

fehen Wir allerdings mehr dergleichen genreia»

fchaftiiebe Empfänglichkeit gegen Krankheitsmate«

rien, Wozu z. fi. £ie Rande der Hunde (als .eine*'

befanden mit d«rti Mertfcheu gefelljgen und daher

in der Gern ein fchaft genauer beobachteten ThieresJ

4en Beleg liefert. Fifchet.

i. Die geimpfte Kühpoc^enkrankheit ifi ei- Üe leichtere Krankheit, als Aie geimpfte Men- fchenpockenkränkheit.. ' Sie greift die Organifa- tion im Ganzen Mreniger an* und hat weniger

Folgen,

fli Sie Hat eine ungleich geringere Sterblich- keit, als die geirrirjffre Men fchen pockenkrank- teil* indem von Goöq nur einer gefiorben ift.

$; Sie hebt -die Dispofitiön zu dteri Men- fchenpöcken auf. Wie lange? läTst lieh noch nicht entfeheiden;- Auch giebt esichon einige, öbfchöri feltene,, Beyfpiele von ttachheriger An- AeCkurigmit Men fchenpöcken. 'Duncan erzählt (Annals of M'e&ecine.VpL III.) zwey Fälle, wo die r>uhpockenirripfung nicht für dip AnReckung der Men fchenpöcken fchüfcte. Doch ift es mög- lich, dafs man zu folchen Impf un gen nkein wah- res (rpecififclies) Kiihpöckeneiter, öder fchou verdorbenes, genommen habe. Aber woran er- kennt man folche nicht fpgziiifche Kubpocken iind folche unvollkommne Impfungen ? Fieber- bewegung* wenigPtenS fch eint nöthig au feyn, Vircnn diefe Wirkung vollkommen feyn (oll.

4. Die Kuhpocken find eine für Heb belie- bende Krankheit,, ein eigentümliches Prodnct des Kuhkörpers, vielleicht nur des Kuheuters. Öafö fie eine Modification der Menfchenpocken feyen; ift durch nichts erwiefen, und nicht Arahrfcheinlich, Wcnigftena folgt es gar nicht

aus

atis ihrer Ei gtufchaft, die Dupofition fax di$ Menfchenpöcken aufzuheben« . ' t.

£' Sie;, können öfter in dem nebmliche* Körper wieder ehtftehen« . #

«

6;, Dü^ÄuhpockengiftbdhlJt, Auch imMeur fcheri ffepJrodurirt , und fcwar durch mehrere Ge* neratioaked £bia jezt durch alle), feine Fpqzif^ fche Eigcnfchaften als Ruhpeckengift. > . . r " .Ziehen wir nun die Refultate auA dwfcuJSrr farungsfätgfeii, -fo ergeben fich. ailgrdinga wicl* tige VoTtheilev »ber fe» bleiben immernoch Zweifel und mögliche Nachtheile übrig; bpydes Wollfin» wir nun betrachten« .< f

Die Vorzüge fliefer neuen Impftingatnetha* de»fi*d *£f>lgen4ei; i: :

i/5ie iftiieki weniger angreifen des Uiid'W6* niger tödiichÄ%'Mutelt fich für den Menfchenr p6cketi twb : fiebern , als dje Impftwg mit M&*; fc}i6nptn>ketJgift. " /.; .,.,.:,

ö. Wirentfgehen dadurch der bey der Menr fcfrerfpbcken - Impfung doch intiüer möglich«* Mittiihihing anäeckendev. Menfchenkrankheiien* i g; Sie brla^bt die rhap£u*gjau> jeder Zdt, ohnfc cten bey' der. ge'wöhnücfaen Impfung itntoef möglichen und'Tehr bedenkliche» Nacbfheil« ei- ne aUgtameiheiV^fc^nepideiiile zu erregen, ein ftfochtheüv der bekann tlfch die Benutzung» »dtff Menfchgrijrodkäiintpfttrig' gar fehr einfchräökfc. ,

4. Sie Würde ähen deswegen, da Itanjßbfe

Tvie die- gewuhaticheilBkprfahg^ijaöiica Menlcben-

e sttitft - N pocken-

- #0*

^oekfciig! ft » Veproduetrt , gftt endlichen Vertil- gung deflelben weit brauchbarer und nützlicher *^i^Ä*fe attgerritfn«, wid bey jedem Neugc» * bokrnen immer wiederholte Kubpeckenimpfong Würdtfä*ttf Menfrfhtnpookenglrt .fei* bald fehw gtfjfc* fteptodt»etion#«tföghckkeit und folglich feine Exiftenz nehmen. -»— Dies fchetnt mir übrigens der H<up«mtaen diefer neuen Erin- haarig tu feyn, det mich am meiften dafür in- tkteiHti\ und der fie zur grö Esten Entdeckung tltefts frhtbündm* machen kann.

i

-Eis glebt bekanntlich zwey Wege sar Ao» rottung der Blattern^ Erßens die Abföndenraf }*de* Netfan gedeckte», oder, welches eben dai heilt, die Verhütung der Mittheüang des Gifts. Wefe Methode hat aber lolche Schwierigkeit«. d*& fie wohl nit allgemein auszuführen i& und hat überdies die grofse Inconvenmis,4ah» da fie die Empfänglichkeit fürs Blettergift nicht aufhebt , es nur einen einzigen Atom Blattergift , jbedarf, um das ganze Menfchengefchlacht wi*| 4er äü inffriren* auch deshalb einteilte» auf dieftj Weife befreyte flegenden in beftändiger GefaU und in beendigest Kaihpfe mit dem Feinde 1* ben müfsetu -«+• Zweytmts die Vernichtimg Dispofitien oder Empfänglichkeit für da« G tri den Menfchen felbffc Dies ift unüreitig gevWfsefte und auafohrbarfte Methode» daau bedarf ea nicht jener läftigen Abfand «nd dadurch taut; lieb fdhft ein. einselne* In

» . Tidu

193 .—

vldaum, fotwie eine einzelne Gegend» mlfea unter blätternden Menfchen oder Gegenden von den Blattern befreyen; und, wenn diefe Ex* tinctionsmethode der Blatternempfänglichkeit allgemein auf dem ganzen Erdboden angewen- det und nur einige Zeit fortgefezt würde, Co. wü^de kein Blattergift mehr auf der Welt exi- ftiren, weil es nicht mehr erzeugt werden könn- te, da bekanntlich diefea Gift nur durch An* fteckung in einein menCchlichen Körper erzeugt werden kann , und diefe Anfteekung nur in ei« nem folchen mögKch ift. der noch die Em* pfänglichkeit für daa Gift hat. Zu Erreichung diefea Zwecks hatten wir aber bisher nur ein Mittel, nehmlich die allgemeine lnocuiatioa mit Menfchenpockengift. Dadurch konnte zwar die Empfänglichkeit für die Krankheit aufgeho- ben werden» aber immer wurde auch dabey wieder das nehmliche Gift reproducirt, und daa Gift blieb alfo in der Weit; der lezte geimpfte konnte es leicht dem neueftea Ankömmling in die Welt wieder mittheilen, und überdiefa konnte die Impfung felbft unter manchen Um-

4 a

ftänden grofae Bedenklichkeitep haben. Gaus anders verhält es fich mit der neuen Methode zur Extinction der Blatterempfänglichkeit, nehm- lich der Kuhpockenimpfung. Hier wird die Blatterndispofition durch einen ganz andern fpe* izfifchen Stoff ausgelöfcht (wir brauchen alfo kein Menfcherfpockengift mehr dazu) , eben fo wenig / N a erzeugt

\

i§4

erzeugt (Hefe Operation iVtcnfchenpockengiit; fie itt ohne Gefahr, fie kamTalfo unter allen. Um- Bänden , bey neugfcbohrnen Kindern , ohne Be- forgnifs eirie Blatteroepidemie zu erregen , tir> ternömmen Werden. Genug, wenn die Erfa- Tun g alles' Ferner fp, wie bis jezt, beftätigt, ift es eiittchieden* daFs, wenn alle vorhandene noch blatterfähf^e, Menfcben lb geimpft wpt- den, und dies bey allen neugebohrnen Kin- dern fort gelezt wird, die MenfchenpocV!!- Krankheit in einem fo behandeltem JLande voll; ausgerottet feyn miiFs, und nie* troz aller /.•-- fteckiing lind Mittheilung von auDen , dtrra entliehen "kann. *-*- Und Wenn es möglich U* dietes -Vef Fahren "auch' nuf ein Jahr lang tri dem ganzen Erdboden ausgeübt würde, Fol/*'* ficlis', glaube ich, mathematifch erweiC*:*** dafs kein Blattergift mehr auf der Welt exnYrccti würde! U- Denn wie Tollte Bctis dann erzeugt:; ?

"Nun aber die noch übrigen Zweifel, u: * Wetfigftens möglichen , d. h. noch nicht du.t- Erfarnng widerlegten Nächtheile.

1. Es ift bey jeder Krankheit, die eine K* züng des Nerven TyKem^ und ein fieberhafter Z". ftand begleitet, eine Cömplicafion naögüt- ßiefe Möglichkeit richtet fich nach der Sw\\ 3ör Reizung und nach der gröTsern öder gei J gern Anlage desSubjects für folcbeKrankheiu* Da freylich die Heizung bey der Kubpockenld pfung viel gerhiger ift > als bey der Menfeh' i

poc\i-i

pöekeriinrjfcttlätion , fo ift dietfe: Möglichkeit der Compjication geringer, aber ganz wird fienifchf aufgehoben. Denn bis zur fiqljerhaf t^ n JLcregung fteigt die Reizung doqh, und eine fieberhafte Erregung kann auch bey grofser. Geneigtheit zu Krämpfen Krämpfe, bey grofser Geneigtheit zu Entzündungen Entzündung etc. erzeugen.

ß. Es giebt temporelle Aufhebungen, der Empfänglichkeit für ein.anftecfcendes Gift. Wir mögen uns nun diefe Operation entweder als eine durch Ueherreizung bewirkte Aufzehrung einer fpezififchen Erregbarkeit, oder als eine Xpezififoh<e Urnänderung der Organifa t km den* Ken, fo juu£* doch im erften Fall ei» gewifser Grad- der Reizung, irn lezte» ein gewifser Punkt des cheuaifchea Urnänderungsprozeffes dazu go- hören, um diefe Wirkung vpllkornmen zu. errei- ch ea, und es foJgt hiergusj* d»fs,diefer Opera- tion vollkommen und unvjcUlkft*men geschehen kann ; im erßen Fall witd die Empfänglichkeit anf immer, im lästern nur auf eine gewifse Zeit ausgelöfcht, und ea kann üch na/ch, längerer oder, kürzerer Zeit die vorige fpezififche Erregr barkeit oder der vorige Mi fchungszuftand der Oc- ganifation (welches ich übrigens für einerl^y fehl- te) wieder her Meilen ; (fo wie man ach z. B. durcfe. einen übennä frfigen Genuf* von einer Speif$;od,er einem Getränk die Luft dazu entweder auf immer oder nur auf eine gewifse Zeit rauben kann). w~ Auch giebt uns die Erfarung Beyfpioleder tempo-

N 3 rellen

'teilen Immunität in andern anfteckcnden Krtafc heiten. Das Peftcontagium fteckt^den, der die Peft vollkommen (hie rdtirch werden die bey der Peft gewöhnlichen Rezidive oder Continüitio- hen der Krankheit mit eingefchlofsen) überftan- $en hat» während diefer Epidemie nicht wieder $n , aber her den nächften ift der Körper wie- der empfänglich. Ja ich glaube bey jeder epide- mifchen aufleckenden Krankheit bemerkt zu ha- ben', dafs die Anfte$kung nur einmal in dem jaehmlichen Subjekt möglich war, Bey dea Blattern linden wir daiTeib«. Selbft bey den na* türlicfcen kann et, obwohl feiten , Fälle geben, "wo die Krankheit zwey&al kommt, und viel- leicht würde ea immer geschehen, wenn der Menfch noch einmal fo lange lebte, al* er ge- wöhnlich lebt. Bey den geimpften ift es un- leugbar der Fall'; und ea fcheint hier durchaui ein gewifaer Grad Von Heizung (der freylich toach dem Bedürfnissen de« Subjekts fehr verfehle- den und daher abfohlt gar nicht zu beftimmea ift) dazu erforderlich au feyn, wenn die Pocken- Empfänglichkeit auf die ganze Lebenszeit aus- jelöfcht werden foll« Widrigenfalls entfteht neine temporelle Immunität, wovon ebenfalls Bey- fpiele exiftiren. Wenden wirnun- dich auf die Kuhpocken an , wo die Reizung äntserft ^bedeutend ift, entlieht da nicht die Frage: Wie, wenn fie nur eine t emporeil« Immunität Air

)it ertheil ten, die nur ein, oder

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fUCh-roeirterB.khr* dawjYfce?^ $Ü<£* £*rei-

fei kton bqytich nur «fft ritir^M di* &*& bmnb worm Wdfi. £s eatfoht *b$? &* &zfc 4af&

die Vorfichtsmaasreg«i,4tWWi:/0 ^iwf&fr.bl* «tntfte&ände» POcl^^p^f^i^^i^r /n^U tMen-

aber nur als eine hingeworfne Frage» als Stoff zum rj=jif#rn Nachdenken anzufeilen bitte. - Wäre es nicht möglich, dafo durch fortgefezte Verpflanzung contagiöfer Stoffe aus Thicr- in Menfchenkörper diefen Jeztern im Ende etwas von der physichen Thierheit mitgetheilt wür- de ; dafs am Ende dadurch eine pathologische, wenigßens miasmatifche Annäherung und Affi- milirung möglich würde, wodurch die wichtige Scheidewand, die die Natur fo weife zwifchea Menfchenrund Thiermiasmen gezogen hat, auf- gehoben werden könnte? Bekanntlich fteckea die menfcklichen Miasmen., das venerifche Po* ckenr Mafern- etc. Gift keinThier an, und eben fo wenig, das Viehfeuchen - ßoz und anders Viehgift den Menfchen. Der Grund liegt in der -verfchiednen Organifation und der davon abhän- genden fpezififchen Empfänglichkeit. Könnte diefe aber nicht durch folche gewaltfame Ver< jiilanzungen nach und nach umgeftimmt , der thierifchen Natur- in diefem Sinn mehr genä- hert, und der Menfch auch dadurch für andere * Thiermiasmen empfänglich gemacht, ja, was - - N 4 noch

noch fchllmmer wSre^ durch tfefrertragung menschlicher Gifte in den Thierkörper, diefem zuiezt Empfänglichkeit für die menschlichen Miasmen gegeben werden ?.

; ( Ich* werde, mit Vergnügen fernere Erfarofr gen über diefen Gegenflfcnd in mein Joürntf auf* nehmen, und bitte um deren Miftthettung,

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Kurie Nachrichten und medizinifche

J^euigkeiteji,

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Matthieus Mittel gegen den Bandwurm,

Das Publikum verdankt die Bekanntmachung diefes Mittels der Gnade Sr. Königl. Preufs. Mär* jeftat, welche daffelbe dem Eriindfcr abzukau- fen gerühmten. Da$ Mittel felbft befteht in fol- genden/ wie folches in den fchätzbaren EpW- jneriden des Hrn. Geh, Rath Formey mitg& ^eihiß: ^ . ; *;•

A. Rec, Limatur* Stanni anglic. pdi\ Un£* %inqm Pülv. Rad. Filfcis maris IDrachmas **ßSs Fulvr Semity Cynae Uiiciam dimldiam Pulvli\a- die. JaVappae refinojae, Pulv. Salis polycfircßü &a. drachmqm unam9 Mise, ßat cum MetbistOrtU 7nunis fuMcierite quantitatc, Elcctuarium.

B, nec. Pulv. RadtJalapp. reßnos. Pulv. Sa-, lis Jiplychrejftj, aa. Serupidos duos Pulv. Scam- moHei Alepperißs Scrupid. unum , . Pulv'l Gummi ' -guttue graua deeern% 31isce>%ßat cum Mcllf com*

. jnuni J&le&tuarium.

Bey .der Anwendung dieCes Mittels gegep den, Bandwurm i ff es nötlüg, den Kranken meh- rere Tage, zuvor eine fparfame Diät führen zu - J äffen, und demfeiben, falzige Steifen, als; He-

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ring fttc. , auch dünne Brodfüppen und leicht« Gemiife, zur Speifc anzuempfehlen. v

Zur, Kur wird von der Lattwerge A alle «wey Stunden ein Theeiöffel voll dem Kran- ken .gereicht, und damit zwey bi* drey Tage fortgefahren, bis derGelfce Empfindungen de» "Warans in den Gedärmen bemerkt.

Sodann bekömmt derrjranke von der-ahfüV . r enden Lattwerge B ebenfalls alle zwey Stunden einen Theeiöffel voll, bis deir Wur.j abgehet Sollte diefes Abgehen des Wdrms nicht erfolgen, fo. giebt man einige Efsloffel frifchea Ricinueöl nach* oder fezt ein Klyftir von diefem Oele.

Da das Alter, das^efchlecht, die.CpnJHtu- tion des Kranken in der Anwendung der Mittel und der Gabe <lerfeiben einen wichtigen Unter- schied veranlaffen können , fo ift es immer noch* wendig, dafs diefe wirkfame Kur von einem Cr iahmen Arzte mbdißeirt und geleitet werde.

. Endlich ift noch zu bemerken 9 dafs die WIrkfamkeit des Mitter«, A grtfstenihei)* von 4er Beschaffenheit der Wurzel des ,F*rren}trauti abhängt, daher es Schlechterdings nöthig iß, cjaf* die Wurzel de« Filicis mari« und nicht eirier verwandten Gattung genommen werdet und ßnth von diefer mofs nur der innere, fefte, ker- migte Theii pulveriiirt werden, und das j?ulver jfetbft eine röthliche Farbe haben.

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Entfcheidang aber Profeflbr Reich* fiebenmuel.

Die aus dem Hrn. Seile, Fritze, Richter u:ad Forme? beftehjQnde CotnmiJEon zur Untere Tuihung dlefc« geheimen , von feinem £rhnder £l) faft univerfell angegebnen, Mittels hat end* %ich ihr einüchts volles GutaChr/enda rüber ert heilt) welches im Wesentlichen folgendes enthält :

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Die CoaiYmffion glaubt, in Ermangelung bösartiger epidemifcher Krankheiten aus den von ü- in deT Charite^behandelten aQ Kranken noch nicht vollkommen den Werth oder Un- "werth des Mittels entfcheiden zu können. Hrn. iL wird das Zeugnifs eines gelehrten Arztes und rechtlichen von aller Charlatanerie entfernten Mannes gegeben. Schnelle Wirkfamkeit, auch zuweilen fchnelle Hülfe, in fieberhaften Krankheiten dem Mittel nicht abzufprechen, dber aus den dTey von geworbenen f fo wie -aus mehr erti aulTer der Charite beobachteten Fällen, die zum Theil tödlich abliefen, zum Theil nur durch Anwendung anderer Hülfsmijt- tel gerettet werden konnten, ergiebt jfich, dafs wenigftens die Behauptung , als könne bey Fie- bern aller Art die Gefahr in wenig Stünden ge- hoben werden, noch nicht gegründet ift. 7— Bey Krankheiten im Felde und Lazarethen, felbft zu ihrer Verhütung, wird allerdings diefes Mit- tel mit grofaem und ausgebreiteten Nutzen ange- wendet - werden , aber nicht alle andere Mittet entbehrlich rnachen. Auch in den bösartigen Kinderkrankheiten, b,efonders den Pocken,, kann das Mittel fehr nützlich feyn> Die Wohlfeil- ieifc und Einfachheit des Mittels ift ein Vorzug» der $ber ertl noch dadurch beftädgt werden xnufs, in wie fern es die theuren Mittel entbehr- lich macht« Die Arzney willen fchaft wircl durch die Bekanntmachung der Theorie und der Mittel des Hrn. ü. gewinnen.

Wie es heifst, haben S. Majeftät der König befohlen, Prof. Reichs Theorie und Mittel durch den Druck bekannt zu machen, und ihm dagegen eine Peniiön von 509 Tbl. zu ver- -willigen geruht.

Mit

iVlit dtefenT Stück »des Journals -*ird ausgege- ben: Bibliothek der practifchen Heilkunden her- . ausgegeben von Hufeland. HI Hand Ä0, 8. (Prcifs für die. Befitzer des Journals (wegen fteigcn- 'der 'T'heurung des Papiers) g gr. für ander« jg gr.)' Es enthält Auszüge und BeurtheUungcn von folgende» Schriften;

Heinecken Ideen und. Beobachtungen <Len JjiV- rifchen Magnetismus und deffen Anwen- dung betreffend. v

XJeber das fehl v er e Zahnen der Iiifider,

Blumenthals nähere Prüfung der JetiologU la Zahnarbeit der Kinder,

Mofs praktifche Abhandlung über die phyßjcb Erziehung , Nahrung und Krankheiten «*• geborner Kinder 9 Schwangerer und Rs^ betterinneni

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Wegen .Mangel des Raums mufi ich die Fortfrtio«g des itn leiten Stück abgebrochenen Auffitzet auf 4) nächfte Stack YerFparen,

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I. ßin Beytrag zu den Beobachtungen Aber vir- c

larvte venerifche Krankheiten, ihre Entwick- lungsarten und Verheerungen, mit Abbildungen tom Hrn. Hofr. Jördens in Hof 3

II. Kleine Auflauf von Hrn. D. C, G. T. Kor tum. fit I. Ueber den Heus ibid. 2* Ueber Browns Theorie und Heilart der Blußufse 26

3. Gegen Browns Meynung vom Skorbut ^30

4, Befchwerlich.er Zahnausbruch, 53 Etwas Von Hemmung der Mercurialfalivarion 35 6, Beyfpiele tte« zur Lungenfucht mit Erleichterung

der Bruitzufälle fich gefeilenden Wahulinns 36 Wirksames Mittel zur {ieilong wunder Bruft-

Warzen- " 4t

8* Ueber den innerlichen Gebrauch des Phosphors ibid, o. Vollkommen gelungene Inoculatioii ah 104 Kin*

dem vorn 20 Januar an bis 20 März 1800. 44

III. Wahnfinn durch Jalappa geheilt, von Hin, D.

Rademacher^ 6$

IV* Bemerkungen über die Anwendung des Queck-

nlbersijey Brustentzündungen, von ebtndemfelben *lf

V. Ueber nächtliche Krankheiten * von Hrn. D. Karl Bus mann zu Hildesheim 120

VI. Eine Bemerkung über den äufsef liehen Ge. brauch des Arfeniks , Von Herrn Hofrath Henning T43

VII. Topographifcho Befclit eibüng der Stadt ZerbÄ, VOn Hrn. Holratu Henning zu Zerbft 151

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Vlil. Kars« Ueberneht der bisher in England machten Xrfarnngen Ober die Kuhpooken •** Impfiunltiijt dafür zu London Erfiurangen sa ' Hannover, Wien und Berlin «^ Naehfchrifc ,des -Herausgebers |65

«i IX. Kurze Nachrichten und medixinifche Neuig- keiten iJf 1. Matthieus Mittel gegen den Bandwurm M. 3.. Entreheidong über Profeflbr Reiche Fiebet- mittel \ »

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Erfahrungen über gefährliche innerliche Reizungen und Verletzungen in den Blat- tern und andern Ausfchlagsfiebern der Kinder , desgleichen über die Schädlich» keit der Ausleerungsmittel in dielen

Krankheiten *

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[Kiühts ift in der ineclicinifcnen Praxis gewöhn* Hoher, als Ansleernngsmittel bey den Blattertt nicht nur* fondern auch bey andern Atisfchlags* fiebern det Kinder, £. B. bey den Mäfefn xmd dem Scharlachfieber zu verordnen. Sogar von inedicinifchen Handlangern und- Nichtärztea Wird dieter Gebrauch häufig blind nachge* ahmt; und doch ift nichts unnöthigef und überflüfsiger, nicht» fchädlichet und geFährli* eher bey dielen Krankheiten 9 als Ausleerungs-*

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mittel. Sa hetesaäöx-diefe Behauptung klingt und fo fehr fie allgemein angenommenes und geltend gewordenen Grundf ätzen widetfpricbt, fo fehr bin ich von ihrer Wahrheit überzeugt; und alles Studium der Erfahrung» all« Rennt- rufs ans Inductjon inüfste füf nichts geachtet werden , wenn fid nicht Wahr" und gültig feyn fOllttU .

Die fürchterlichlten Symptome in diefcn Krankheiten, die Ohnmächten, Gichter und plötzlichen Todesfälle find rait einem verkehr- ten Gang des Ausfchlags von außen nach innen, mit einer Vterfetzung {metußaßs^ au£ die Einge- weide des Unterleibes , auf den Magen Und die Gedärme etc. verbundeis. Der gefahrvolle und tödlichße Zurücktritt des Äusfchlags hu einen afthenifchen Zußand der äuftem TbeÜe mit Hautkrampf, hat offenbaren Reiz iöa Unter- leibe, Erbrechen, Durchfall, Magen- Und ho likfchmerz zur Urfache.

Dia Blattern, Mafern und das Scharlacbfie her1 find Hautkrankheiten, Krankheiten, in wel- chen freb die Natur äugen fcheinlich beßrebt, die ^rankheitsmaterje nach der Oberfläche des Körpers hinzuleiten f. Und durch die Haut lob au wetderi. Dies iftdei* na türlich fte und glück- Jichfte Gang diefer Krankheiten. Die Seh weilt« beym Ausbrach dcrfelben, die wohlthätigeo, Juritifcben Schweifse, welche ßch zur Zeit der Reifung und des Abtrocknen* der Blftttetn ei»

finden.

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/luden, und felbft in dem Blatternfieber ohne JJlattern beobachtet werden, beftätigen $beu daft'elbe*

Allen 9 was demnach jene wohlthätlger^ heUfamen , »weckmäfsigen Bemühungen der J4atur in den genannten exanthematifchen oder AusCchlagefiebern frören, verhindern, umkeh- ren kann, hat man forgfältig zu Vermeiden; und dahin gehören ohne Widerrede die kunftü- chen nicht nur, fondern auch die von felbft ex* folgenden IVJagen - und Darmausleerungen. Sie machen eine krampfhafte Wirkung auf die Haut, fchwächen die Kräfte, ßören den Trieb der Na^ tur nach der Oberfläche d$s Körpers * hemmen die Eruption, befördern die gefährlichften M?» s ^taftafen nach denEingeweiden des Unterleibs etc. vvie auch Andere fchon gemerkt haben,

P*fs Unreinigkeiten 4er erüen Wege den Aue» frruch jeper Exantheme oder Ausschläge durch ihren Reiz hemmen, und diefer Ausbrach da- lier durch Ausleerurjgsmlttel befördert »werden Könne, dafs Augen * und Ohrenkrankheiten, äußerliche Gefchwülfte, Gefchwüre und Aus- schläge, felbft jVfiasmata aus dem Blute wegpur- girt, mit Nutzen Wegnurgirt Werden können, mir nicht Wahrscheinlich. Auch habe ich in der Natur noch keine hinlängliche Befiäti- gung davon gefehen. Dagegen bin ich leider oft Zeuge von dem nftchtbeiligen und traurigen JLrfolg fowohl Künftlicher, als freywilliger Darm-

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ausleerufegen in dergleichen Krankheiten gew. Jen ;- und die Erfahrung hat mich, nur zu häufig gelehrt, dafs Kranke in der gröfsten Gefahr fch weben, wenn Krankheiten der äufsera Thei- le, und zwar Haut- und Gliederkrankheitea entweder von felbft zurücktreten, oder mit Fleife vertrieben und auf die Eingeweide ver- fezt werden.

Sie erften Wege haben meine» Eracta eine weit edlere Beftimmung von Natur, & N dafs Krankheitsftoffe in entfernten Theilen un- fers Körpers künftlicherweifse durch üe awg* führt werden hönqten und dürften. Ich dies für eben fo unfchicklich und nachthdi;. als wenn man Kopfgrind und Kopfgicht dorci die Augen und Nafe f vermittelft dafelbß vp brach ter Reizmittel ableiten und ausführen*0^ te. Der Magen und Dqrmkanal find die fek wo aus den Speifen und Getränken Kraft sßl Nahrung gezogen« .-zubereitet und nach a^ Theilen des Körpers verf endet wird; eine ^ yichtung, die lieh nicht recht mit künftig •der anderer Ausfegung derfelben zu vertrage Icheint. Hr. TVedckind hat gezeigt, dafo ^ Darmkanal f befondera die dicken Gedim* kein Reinigungs organ des ganzen Körpers ß^ wie viele meynen. Ein Hauptpunkt feines fc weifses, der diefe Meynung ganz und gar a-- bebt, ift die Kothflftei, wobey an dem Tb«-< der dicken Gedärme unter der Fiftel gar ui" *

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ausgeleert wird. (Man fehe deffen /jitffätz* über verfchiedene wichtige Gegenßände der jlrzney* wijfenfchaft* Leipzig i79i.)

Mit allem dem will ich nun eben nicht fa* gen , dafs der Leib \n der Blatternkrankheit und andern exanthematifcheu Fiebern der Kinde* f gar nicht. geöffnet, werden folle. Das hiefse vom Mifsbrauch und Uebertreibuhg der kühlen und ausleerenden Methode auf ein ander Extrem % zum Nachtheii der Kund verfallen. loh be» haupte hier blos, dafs {Ausleerung der erßen Wege bey diefen Krankheiten nur in den wenig« Jten Fällen , auch nie ohne dringende Urfachen, und dann nur mit der gröfsten Behutfamkeit, Vorficht und GeÜndigkeit gefebehen dürfe«

£ben Ja wenig habe ieli hier die Ablicht, gelehrte, verdienft volle Aerzte durch Wider- fprüche zu beleidigen. Ohne Partheylichkei$, ebne Vorliebe. für irgend eine Meynung oder Syftem, und mit aller Gewifaenhaftigkeit und Treue will ich nur erzählen, was ich feit bey- jnähe 3a Jahren bey den exanthematifchen Fie- bern der Kinder gefehen, gefunden, und wel- che Ein fclirän kungen und Z urecht weif un gen ich über ihre Behandlung von der Natur, un- ferer gröfsten und achtungswürdigften Lehrmei- Jlerin, erhalten habe, Ziurecht weifungen , die

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die Therapie diefer Krankheiten erleichtern, vfcr- tieffern und auf einfachere« richtigere Grund- ' f ätze zurückführen, v

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geil: ft6 Jahren habe ich alle paar Jahre Blafc ternepidemien beobachtet und dabey jedesmal fehr viele Kranken felbft zu befpfgen gehabt Darunter befanden1 ßch nur allein an £oo Eingc- impfte. ' Ich habe ypr, in und tiäch den Blat- tern ganz fchulgdrecht, fo wie es die yoTge- fchriebenen Vermeintlichen Indicationen forder- ten, Brecji- und Purgirmittel , eine Zeitlang fo gar leztere mit CalomeJ verfezt, bey allen Kran- ken ohne Unterfchied angewendet» feit Jan- ren aber He wieder faft ganz' verlaufen; und ich kann, nach forgfältiger, richtiger und unpartheyifcher $eobachtung und Vergleichmig. nunmehr mit Wahrheit veriichern, dafa ditfe Mittel auf die Quantität und Qualität der Blat- tern und ihre Nachkrankheiten gar nicht da gehoften ILinflufe, gar nicht den erwartet« Nutzen gehabt haben. Es erfolgten im Gaeora eben fo oft häufige und bösartige Blattern, eben fo Ojft, .nach Uebet;ßehqng derfelben, Au- genkrankheiten, Harat^nsCcbläge, bedeutende und unbedeutende Gefchwülße und Gefchwure der äufsern Theile nach' dem Gebrauch, diefe Mittel, ala bey UnterlaiTung derfelben. lc* kann weiter yerfichern, dafs ich bey diefer IV terlaffung fogar glücklicher gewefen bin, tmi im Allgemeinen nicht fb viele gefährliche Zu fälle wahrgenommen habe.

Die Blattern fch einen anßeckender fcu frin. gls die Matern und das Scharlachheber ; de t

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jn meinem Sprengel gab's feit 26 Jahren imitier £-tt5 Blatternepidemien, ehe lieh eine Mafern- und Spharlachljieberepidemie einfand; und ea entgingen fehr, viele Kinder bey den lezten Krankheiten, von welchen jedoch einige in fcöhern Jährest noch davon heimgefucht wur- den, Ich werde daher in gegenwärtigem Au& fatz vorzüglich und am meiden von den flat- tern handeln , weil ich über diefe Krankheit •und ihre Behandlung in den gefährJichften Zu- fällen die meiften Verfuche und Erfahrungen ge-

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famtnelt habe.

Es gab Epidemien , in welchen (ich bey den meiften Kranken das Blatternfieber in Be- gleitung eines Durchfalls ein Reihe, der'die gan- 5&e Jlrankheit hindurch anhielt, und bey man- *^hen.mit Leibfchmerz, Uebligkeitpn und Erjjre- chen verknüpft war. Anhaltendes naffes und kaltes Wetter Fchien diefen Zufällen befonders ' günftig. In andern Epidemien brachte ein Brech- und Purglrrnittel, oder ein Wurm- und Mercuriallaxans, da? entweder kurz vpr der Blat- ternkrankheit, oder gleich im Anfang dcrfelben, gegeben wurde, in den rneiften Fällen einen eben folehen bis an-s Ende der Krankheit anhai* (enden Baucbflufs hervor,

Mehre nt Heils lief zwar diefer fowohl von felbft erfolgte ? als dutch Ausleerungsmittel be- wirkte Bauchflqfs, der insgernein aruch mit ca- tarrhalifchcn . und rheumatifpheri Zufällen ver-

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bunden war, ohne Schaden und Gefahr *b. Die -Krankheit ließ lieh nicht dadurch irre machen, und dte Natur war klüger und ftärker als der Arzt. w

Indexen hfrtte derfeihe doch auch lehr oft eine gefährliche Afthenie zur Folge, die in einem gefch wachten Trieb der Krankheit nach der Oberfläche dear Körpers, in einerf krampfhaften JEüßand der äufsern Theile und Trockenheit der Haut beftand , wie ihn Hr, Kor tum ebenfalls in jfcancher Blatternepidemie allgemein und. insbe- fondere nach Erkältung und gebrauchter? Pof- ^irmitteln beobachtete, (Man fehe deffen £r- fahrungen über die Einimpfung der Blattern im Uten Stück des \ten Bandes des Hufelandifchi* Journals der pract. Arzneykunde etc. S. 97»— 517.) Die Kranken waren dabey blafs, weder- gefchiagen, verdrüfslich , matt und träge, {* meinigiieh mit Schnupfen , Hüften, Rück- und Glieder Ichmerzen behaftet, einige zu Ohnmäch- ten geneigt, vornehmlich wenn fie aus dem Bette aufftiegen und die horizontale Lage uyt einer aufrechten vertaufchten. Sie empfanden ,2um öftern einen Froft in den äufsern Theilen, wobey man eine fogenannte Gänfehaut bemerk- te; in den innern Theilen klagten fie über eiüc ' dc^to gröfsere Hitze. Hände und Füfse wurden leicht kalt, wenn fie nicht bedeckt waren. Da- mals war "klein und gefchwind, jler Urin duc- l%$\ gelb 1 fcharf, trübe» fein Abgang eine Zek

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lang entweder völlig gehemmt oder gering, mit Schmerz und Zwang verknüpft, mehrmals auch, mit Hitze und Rötbe der Geburt st heile am Aus- gang der Harnröhre, vornehmlich bey Mäd- chen ;vder Gang der Prankhoit überhaupt inUn* Ordnung, der Ausbruch der Blattern langfam, zögernd, gehemmt,, die Impfflellen und Blat- tern-welk^ verbleicht, blafsroth oder bläulich» ftatt lebhaft und fchon roth. Bey böfsartigen. Blattern Reihe lieh zwif eben- jenem Fruft vor* Zeit zu Zeit eine brennende Hitze in den äufserp. Theüen.eip, mit I^opfweh , Delirium, Schlaf» fucht oder Schlaflosigkeit, Sehnenhüpfen, Zit- tern der Glieder, kurzer und fehneller llefpira- tion, Manche häuten Augen - und HaIsentzüU'», düngen, Heiterkeit, SpeichelüuiV» Druck oder Schmdrz im Magen und Gedärmen, Bangigkeit ten unfl Beklemmungen (anxielates prajeeordia-r Jw), die fie beunruhigten , Aufltofsen, Ueblig- keiten, Erbrechen ohne Zeichen von Unreinig- keiten, mit faurem fowohl, als bitterem und anderem Gefchmack* Magen, Unterleib und die Seiten (Jtjppchonßrla) waren bald mehr, bajd weniger, bey einigen lehr ftark aufgetrieben, und. nicht ohne Schmerz, anzufühlen. Blähun- gen "gingen dabey unter oder über lieh ab, Die Zunge fah insgemein weidlich ins und war tro* cken, bey mehreren mit einem dicken, gelben, ,2um Theii auch braunen Schmutz belegt; Ap-, petit und Dürft yerfchieden, Diefer aftjienifche

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krampfhafte Zufiarid der äüfsern Theile der fchon manniohmal die fchiefe Jdecf vjm eioem vorhandenen Nefvenfieher erregt haf, aber nichts weniger, als fo was bedeutet wird nicht al- lein in den Blättern , fomlcrn auch in den Ma- 'fem und dem Scharia cbfieber beobachtet« Dil heften gutartigfteu Blattern bleiben nicht davon frey; audh iflr folcher nicht immer mit Durch- fall, fondern o^t auch mit Xjeibesverftopfung oder natürlicher Leibesöffnung in (einem Anfan- ge vergefellfchaftet.

Man kann (eicht denken» data böfaartige zuftrmmenfiiefsende Blattern deßo gefährlich« find, wenn jener afthenifche, fpasmodifche Zn* ftand der äufsern Thejie, jc*ne Heize und Mcu- ftafen in den inneren fich sogleich damit rer> binden. Mit häufigen und böfsartigen Blatten }iat die Natur allein fchon zu viel zu fchafea; der Kräfte lind hief zu wenig und des Krank- heitsftofte zu viel, von dem der Jxörper durch fie befreyt werden foll.

per gröfste Theii der furider, die an des Blättern fterben, ßirbt an einet gehemmten Eruption und l^ngfamen Rückgang derfelben, von Reiz und Entzündung in der Bruft und im Unterleibe, die zulezt in den Brand übergeht Die Zufalle , welche diefen begleiten und aireei- ' gen, find: beklommenes» röchelndes Athemho- len > leere Pockenhüifen , oder nabeiförmige, in der. Mitte eingedruckte) Pocken f Durchfall«

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Zühirkairfcben , Krämpfe, Ohnmacht und Sind- loßgkeit-xnit blaflera, kaltem Geficht und Extrer mitäten ,. blauen Lippen Und Nägeln, verdreh- ten Augen ctCi

Aber auch plötzlich , zuweilen ganz unver* fehen6, bey dem heften und gutartigßen Anfe- hen der Krankheit* und wenn man jenen aßhe* nifchen Zuftand vorher nicht gewahr worden . ift, nehmen. Blauem und andere Ausfchlagafter ber der Kinder die unglücklichfte Wendung, Bey genauer Aufnaerkfamkeit wird man jedoch* wie ich verliehen bin, immer einige bleibend* oder vorübergehende Vorboten entdecken köru neu, z.B. ein blalTes, nervo fes Anfeben, eini* ge Zufalle Von Reiz im Ünterleibe, in den Harn* wegen» in den Präcordieri, einen langfamen, zögernden Ausbruch de* Ausschlag«, zuweilen^ ein kleine« mouvement retrograd deilelben etC| In einer kleinen Schrift: Gefctyichte einer Blat* terinoculation $ die mit Gefahr verknüpft Warg ' und einen fatalen Ausgang halbe* PVezlar 1787« die fparfam ins Publikum gekommen und da* her nur wenig bekannt geworden ift, habe ich: "bereits hiervon gehandelt, und diefe plötzlichen* höchft gefährlichen Zufälle in den exanthemati- fchen fiebern, die alle mir damals bekannt* Schxiflfteller j SydeHham > Storch , Swijten, Klein, Rofenjlein, Tijfot etc. übergangen, höchftene nur dem Namen nach berührt haben, Seite 7. folgenderrüaafaen beschrieben;

Plötze

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Mötzlich und unverfehens befaßt die tcttn^ ken Kinder Froft und Ohnmacht, mit darauffol- genden Krämpfen und ConruNionen , Magen- und Leib [9h merzen, Erbrechen und Durchfall* mehrejifheils nach vorgängigör Leibeaverfto- pfnng« I3er abgehende Unflath iffc oft mit Biet vermifcht. Mafern und Scharlachaus fchlag w fph winden dabey ganz; völlig ausgebrochen« Blattern hingegen fallen nieder, werden wdk und verlieren nur ihre Röthe, Entzündung und Gefchwülft. Geficht, Hände und- Füfse und kalt, aie Augen verdreht und gebrochen, Ni- gel und Lippen blau , kalter Schweifs flehe üa Geßcht, und blähe Todtenfarbe ift über den ganzen Körper verbreitet War vorher ein Spei- chelflufs und Schleimftufs aus der Nafe di, £ wird* folcher unterdrückt. Der Puls ift tfdn, aus fetzend, ha um noch fühlbar, Wird innnet feltner und nimmt, fo wie das Athem holen, & mählich ab. Der Tod erfolgt gemeiniglich in der erften Stunde, bereinigen fchon'in etlichen Minuten. Vetfchiedene Kinder haben kurz vor- her viele Angft , Bangigkeiten , Beklemmung uetd Schmerlen ums Herz anszuftehen , und ur- ruhig und brechen mehrmals in ein laute« heu- tiges Gefchrcy aus.

DaCs unief den vielen Schrififlcllern übet die Blattern und andere Ausfchlagafieber <kt Kindeis bis jeat noch Kein einziger meines Wn- f#ns eine fo merkwürdige uud wichtige Ereir

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ttife» ein« ftf gefährliche und fchnell tödliche innerliche Verfeuung in dieCen Krankheiten» befondera in den Blattern, gehörig angemerkt > und befchrieben hat, ift fehr zu verwundem«

Nur höchft . unvollkommene Nachrichten, nur

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Spuren davon. hübe ich hey einigen Neueren, s. B. im- $ten Theii des Fogelifchen Handbuchs dir practifeken. Aryneywijfenjchaft etc. im er* Jlen Kapitel von den Focken\ und in einem Auf f atz von. Herrn Kor tum über die Blattern ; im aten Stück des i\ten Bandes des Hufeland- fchen Journals der practifchen Arzney künde etc. Jena 1797. angettoffen. Jedem practifchen Arzt, der irar einigermaafsen Kranke zu. beobachten.1 und zu behandeln hat/ mufs doch wohl ein Sol- cher Fall wenigftena ein- oder etlichemal vorge- kommen ferni. «Man erzählt freylich nicht gern öffentlich deine Unglücksfälle, man ignorirt* und verfchweigt fic . dem . gaftrifchen Syftem, Würmern, Inf areten, dem Zahnen, oder einet andern Hypothefe'zu. Liebe.

Kein, Stadium jener exanthematifchen Kin- derkrankheiten ift Ucher vor den vorhin ange- fühlten plötzlichen und gefahrvollen Zufällen, auch weder gutartige, noch böfsartige Exanthem x mata. - Ich habe lie in diefen Krankheiten eben fowohl gleich Anfangs, und ehe noch eine Spur von Ausfchlag auf der Haut lieh zeigte, als hey halb - und völlig ausgebrochenem , fowohl gut- als bösartigem Ausfchlag wahrgenommen» « ^Itück. B Kin-

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Kinder, die vorher gefund und ftark waren« bleiben wenig flavon verfchont, als kränkli- che und Schwächliche. Frey williger Durchfall und Nafenblnten , Brechmittel, Laxative und Klyftire, Queckßiber und Wurmarzneyen , die kurz vorher Oder im Anfang der Krankheit ge- braucht werden, können, nach meinen Beob- achtungen, ebenfalls nicht davor liebern. £i ift vielmehr nichts gewifler, als dafs hier, wie auch Hr. Kortum bemerkt , durch Ausleerung* mittel ein afthenifcher krampfhafter Zuftand der äufsern Theile fogar vor- und anbereitet ei- ne gefährliche Metaftafe auf die Eingeweide and Zurücktritt des, Ausschlags fogar befördert cod plötzlich herbey gerufen wird. * Ein gleiches ^ fchiehet auf Verkältung , vornehmlich, auf Ar übertriebene kalte Verhalten in den Blaffen; aber auch ohne alle diefe GelegenheitsnrlMbesi. In hitzigen Bruftüebern der Kinder (febrJ catarrhalis benigna, vulgo Jlruftfcliwmchhci:' habe ich jenen afthenifchen -krampfhaften Za- ftand' der äufsern Theile, jene langfamen u&l gelinderen , jene heftigen , plötzlichen und g^ fahryollen innerlichen Reize und Verfetsnnge mit ihrem ganzen Gefolge ebenfalls fehr oft. vornehmlich aber und beßändig in der Galle» krankheit. {Cholera) der Kinder wahrgenom- men i Ich zweifle daher nicht, dafa fie su des eignen Symptomen diefer lezj:en , fo frequentc» und oft epidemifchen Krankheit gehöre*»

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Die MeuAjstfeu fpf die Eingeweide, welche Ich in den^e^aptbematjfcben Fiebern der Rindet feit beinahe 50 Jahreafnunmehi genau imd hin- länglich, beobachtet. habe» laiTeu fich, wie man, fchon aus den vorausgefchickten Bemerkungen erfieht, in langfame und plötzliche eintheilen«. Jene kommen im Ganzen häufiger vor, als^diefe. Jene find mit gelindern,, diefe mit den heftig- ßen Zufällen verbunden, und daher auch weit gefährlicher und tödtlicher, als ^jene. Bcy je- nen ftellen •fich Erbrechen, Durchfall, Lcib- fchmcrz, Aufblähung, Harnbefch werden und andere Zufälle Im Unterleibe mit dem henk fchen krampfhaften: Zuftand der äufrem Theile^ nicht auf einmal , fondern langfam, allmählich, ' vnnd gelinder ein; bey diefen werden die Kran-., ken plötzlich. und unverfehens von Ohnmächten und Gichtern mit dem heftigften Erbrechen, Durchfall und Schmerz im Unterleibe befallen, und gemeiniglich fchon in der erften Stund« oder Viertelstunde getödtet.

Wenn man nur im geringßen einige von folgenden Zufällen , als : eine langfame und un- terbrochene Eruption der Blattern, Mafern und des Scharlachs wahrnimmt; wenn die Exanthem

mata bald roth, bald blafs anstehen; wenn die

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Kranken zuweilen über1 einen Fr oft in den äuf- fern Theilen, über einen Schmerz im Magen und Unterleg und über Uebligkeit klagen ; wenn. Magen und Unterleib etwas aufgetrieben ift;

B » wenn

. 18

wenn fie Erbrechen und TÄrchÄflT bekommen, befonders eine Verhaltung des Urins mit Srran- gurie; wenn fie beyiiff Afeftteigen oder Auf he- ben aus dem Bette leicht Wafs und ohnmächtig werden etc. dann werden fie von plötzlichem Zurücktritt des Ausfchlags, yon gefährlicher Metaftafe auf die Eingeweide bedroht;* dann tej man auf der ftut und vermeide auf serliche Kälte und aufrechte Stellung der Kranken, Brechmittel, Laxanzen und Klyftire auch bey vorhandener Leibes verftopfung forgfaTtig, um blofse Neigung zu innerlicher Verfetzung nicht in wirkliche Verfetzung zu verwandeln, oder den Uebergang einer Ich wachen, langfaroen Verfetzung in die plötzliche und gefährlichfie zu bewirken.

Aeufserliche Erwärmung, eine horizotob Lage im Bette und auch aulTer demfelben, pa- ze lauwarme Bäder von gemeinem Waffer, oder, in Ermangelung derfelben , warme Fomentatio- nen (die jedpch den Bädern in der Wirkung weit nachfteheri), Zugptlafter, Mucilaginofa* frifche, ausgepreiste Oele, Temperantia , gelinde Dia- phoretica, Mohnfaft, Ipecacuanka in daß, re- jractijjlma, Thee von Holländer- oder Woll- blumen etc. find hier die treffendften , vprxfig- lichften und hülfreichften Mittel.

Aber leichter und gewifser ift jenen fürch- terlichen und überrafchenden Zufällen durch die ebengenannten Mittel vorzubeugen , als den

fchon

«- 19

fchon vorhandenen abzuhelfen. Sie erfch einen fo fchneU und und dabey fo heftig und gefähr- lich, da(>, eh es noch möglich ift, die nöthi- gen Hülfsmittel herbeyzufchaffen und anzuwen- den, die Krafiken insgemein fchon. tod find. Von beynahe .50 habe ich daher nur wenige, bey denen Convulfionen und Durchfall zwar na»- he, jedoch nicht zum Ausbruch kamen, häupt- fächlich durch äußerliche Erwärmung und Zug* pfiafter bey horizontaler Lage im Bette mit Mü- he gerettet. Mit innerlichen Medicam eriten^war, während den heftigen Zufällen , nur feiten bey- zukpmmen, weil die Kranken einen Krampf id den Kinnladen hatten u/ad die Zähne feil zufam- menbiflfen. k

Von beynahe £0 Tolclier plötzlichen Todes» fälle in den Blattern, Mafern und* dem Schar- lachfieber, war ich leit meiner medicin liehen Praxi« ;»u.n«*$hr .Augenzeuge. Sechs, daron wurden offenbar <lur£h angewandte Brach - und Purgirmittei > und neun 4urCh die unfchuldig- ilen erweichenden Klyftire aus Cbamillen , Wal* fer, Milch,. ein wenig Salpeter und ßaumöi be- wirkt. Diefe Klyßire wären theils von mirf theils von andern nach Indurationen verordnet -worden, ,die, in medicinifchen Schriften un4 Schulen allgemeija als, richtig, anerkannt find.. Icij liefe mir in den erften zeher* Jahren meiner Pra* xis-riieht träurnen, da f 8. ein fölehes J^lyfttr bey

heftigem $i*h«rf . V$Unw%>%, l&$9yr?*$PSf\W& j ; v . B 3 und

«o

und Harnhefch werden , bej aufgetriebenem Ma- gen und Unterleib, Uebligkeiten t Erbrechen und unangenehmen Empfindungen in den Prä* Cordien, Beklemmungen, Angft, Unruhe etc. in den genannten exanthematifcben Fiebern der Kinder, fo gefährlich feyri u;;dden plötzlichen Tod auf oerStelle nach lieh ziehen könnte« wie mich leider die 'Erfahrung in der Folge «u naet* »er gröfsten Beftürzung überzeugte.

. Im Ganzen ereignen 15 ch zwar diefe Fatali- täten in den exanthematifchen Fiebern der Rin- der \nnr feiten, aber auch feltene Unglücki fällt ifl der Arzt nicht durch nnfchickliche «ntbchr» liehe Mittel und Metboden zu befördern. Ibi- dem nach Möglichkeit zu verhüten fcimldig.

Ich hafae daher feit- fünfzehn Jahren & Aus&leerungsraittel , die. Elyftire fawohl, ri» vollftändigeBreph« und Purgirmittel in denUat-

r

-lern, Malern und dem Scharltchfieber; und ge- be meinen Kranken dergleichen Mittel » die ick

Sn andern Krankheiten fo fehr liebe» faß gtr nicht mehr, oder doch nur feiten^ Ich feb* es feitdem fogar lieber» wenn meine» an de* Blattern und andern exanthematifcben Fiebert darniederliegendeu Kranken , Leibesverftopfanj öder natürliche Leibeaöffuung haben und behit ten. Ich Tage behalten; denn auch diefe fin *or gefährlichem und plötzlich tödtlich Durchfall, Erbrechen und Gichtern nioht fi

k— gl

Gerade hier ereignen lieh dargleichen Zufällt im gewöhnlichften.

Auch andere Aerztö und Scbriftfteller be- zeugen die nachtheiligen Wirkungen der Ab- führmittel in den Blattern zur Zeit der Eiterung und Abtrocknung , . und haben daher den Ge- brauch derfelben in diefen Perioden fehr wider* Tathen und eingefchränkt. Nach den Beobach- tungen des Hrn. Ho fr* fVendt zu Erlangen find Laxative im zweyten Fieber der Blattern jeder- zeit von übler Wirkung gewefen. (&* Plinta JDijff. epidemiae variolojae Exlangcnfis anni 1*770. Erlang, 179s.) Orlandi zu Rom warnt fehr vor dem Mifs brauch der Abführungen in der zweyten Krankheit der Blattern, der Eito- rung, und fagt unter andern in feine* Schrift1: De Vera variolarum curfu* et de pro- jjria eas curaadi mebhödo > Ho?nae \J$2: ijEk his omnibus deducitur, quam raro> ad pur- gantia remedia descendamus , licet nil frequen» tius et ab aegris et ab empiricis.iu medium pro* feratur. Borßeri war eben fall« fehr furchttym mit den gegen das Ende der Blattern fo gewöhn- lichen Laxirmitteln , und giebt den (ehr wahren und richtigen praefeifebtn Rath: iie nfor. mit Yorficbt sti gebrauchen, da: davon zuweilen gefährliche Metaßafen der von der Oberfläche des Körpers zurückgezogenen Blattemniaterie entßehen können« (§« deifen Injiitut. medie\nae ptacticae ete. Fol* IL JZdit. nov. Lipf.YJffl*)

B4 Wenn"

»

Wenn /ungewöhnliche Hitze und Unruh wenn Kopffchmerzen, Irrereden, Raferey, Angft, Beklemmung, Zuckungen etc. blofa von hefti- gem Fieberreiz und ohne Zeichen von Schwa- che und Krampf in . den äufsern Theilen t ohne •Spur von Heiz im Unterleibe, zur Zeit der Eruption neben Leibes? erßopfung vorhanden find und eröffnende Mittel nöthig machen; fo gebe ich den Kranken eine Mixtur' aus 4 Um« Waffer, Salpeter und WeinfteincryßaUen , von jedem 1 Drachme, Violen - oder eröffnenden Ro- fenfvrup (fyr* rojar. folutiv.) J Unze« alle 1 Stunden zu i bis ganzen Efslöffel voll, und bP fe fie dazwischen jedesmal' 1 Theelöftel oder I Suppenlöffel voll von einem Saft aus § Unze fa- uchen fiifsen Mandel» bder. weifsen Baumöl* aW lf Unze Himbeer- oder eröffnenden Rofeaf/rep •nehmen. Zu trinken wird ihnen entweder But- termilch oder sine Limonade aus gepulvert» Weinfteihcryftallen und weifsein Zucker, vos jedem i Drachme, i Schoppen Waffer und eines: einzigen, ganz dünnen GUronenfcheibchen, ge- deicht. Mit diefen Mitteln erreichte ich meinen Zweck weit fichefer, Ms :mit. Klyftiren , fireefc- und Purgirmlttelri. Sie 'kühlen und bewirke: blofs eine gefchmeidige,; natürliche Leibeaöe nung; und kein Mittel widerfteht, nach meinem sahireichen Verfuchen, Erfahrungen und Ver gleichungen , jedem Reiz im .Magen , Dannkt- nale und den Harnwegen fo vortrefflich, als dx

frifches

*3 *

frifchen ahsgeprefaten Oele in jenem Saft» den ich -zwiCehen den übrigen' Mitteln habe brau- chen lauen. Gegen vorgedachte, blofs von hef- tigem Fieberreiz in der erften JKrankheitaperio- de herrührenden Zufälle wurden manchen Kranken auch 4 6 blutige Schröpf köpfe auf den Rücken gefezt , die .auf doppelte Art ,. näm- lich aia Bfeuausleerunga - .und Zugmittel» fehr begreiflich gute und mfcht genug zu rühmende Dienße leififctan. .

Wenn bny übrigej}« gutartigen Blattern ein

»langfamex ^unterbrochener Ausbruch und Rück*

gMg» Verleiben ^ihne^ion&Jge Znfftlle» ohne

Durchfall, Erbrechen , Zuckungen etc. vorkam»

^ab'iäbi a Tttfejöffel öden f Suppenlöffel tau von

J&d.JIL pi.g<x)>9 * die au* 6 Unzen WalEer* ver- füfoem Salpeter- .wad) faurem , Vitriolgeiß: , von jedem f Drachme und&ljnze Klatfehrofenfyrup beftefa» 6d?r, in Ksmangetang. d$rfelberif 1 ThpßiöÄel .oder i Suppenlöffel voll guten Weinj» einmal oder zn wlederholtenmalen ; <dieft gtb in mehrern -Fällen .auf 'der Stelle de h JrnpuJ»(zuai Ausbruch, hob den verkehrt*« Gang der Krank- heit und ftellte die Triebe nach der Haut fo gut wieder her, als man ea nur w.ünfehfn konnte« ^ Ift in den e^tnth^matifchen Fiebern der Kinder < eine f eh Wache , langfame , . gelinde , in- nerliche Verfettung zugegen» and ein Durchfall von Celbft. ohne heftigen* &*&$. ohive; heftige* ... . 1/ B 5 1 . Erbre-

•Erbrechen und Schmerlen im Unterleib, ohne plötzliche Ohnmächten und Gicht er ent (binden; denn fmd Ivlyftire, und awar erweichende, de-

\mulcircnde* fAmer»&iHende:KIyftire aus Milch,

•weife er Stärke, Mohnköpfen und Woiibiumea (Glyjler amylacus und anadymis prUnus Phar- ma? > jeleci. p. und S3.) von Ntttme». Vor al-

•*len reizenden Klyftwen^Jftrech- u*d Purgirmit- telnaber hat man fich dagegen forgfäkig zn hü- ten, weil iie niic d<?m Krankheitareiz.ini Unter-

'leibe gleichmäßig ^wirken» den. Absatz der

- KrankheiumateriÄ- Auf :;didf innern .Theile * und damit . zugleich den «Rückgang der ^A-uafehiige

.vermehren und5 befördern* '

1. . a Gtan Ipecacuanha unter 3 UA*en .Waffct miti Draehme arabifchen Gummi oder iDncb- me Traganlhfpecies-, nbew fo viel. Sarpeter, vi

x6-^8- Tropfen Vitwotgeifitetc. vtrfext, w*u*

«tevdiefen Umftände»,* nach meinen *iel AIngen Verfuchen; Erfahrungen- lind Vergldchtmge»

♦ein Vortreffliches antiphlogrftifeheft, diaphorc- tifc^e*, einhüllendem, dttrtkfaUftirlehdea , des

'Hautkrampf lötendes, und' den Ausbruch da Ausfchläge beförderndes Mittel, _£cherer und «uv^erläfeigcr, als Zinkblumen, Kampher etc. In einigen Füllen , wo folches nicht hinreichte, wurden einige mäfsige, be^itfame Dofen voc Mohnfaft, «. B. i, •» 5 bis \ Tropfan Laud**.

-liquid, auf finmal mit Mileh, und abwechselnd

'damit ein JLinctus aus f Unzen HeUuaderblntb-

25

waffer, x Scrupel Traganthfpecies, f Scrupel Sedativfalz, oder GTropfen Vi trioig ei ftt s Drach- men frilchen , füfsen Mandel »oder weiften Baumöl und i Drachme: Klätfchrofenfyrup, alle s Stunden zu 1 Theelöftel , J bis ganzen Sup- penlöffel voll mit beftem Erfolg gegeben, Von dem wenigen Vitriolgeiß im vorigen Mittel, der dem ungeachtet daffelbe angenehm Täuerlich macht , hat man , - nach meinen Erfahrungen, ganz und gar keine Vermehrung und Beförde- rung des Durchfalls zu befürchten.

Es fragt lieh nun ,*" Welche* Reiz jene hefti- ge Gegenwirkung des NeTvenfyftems in den e*- an thematischen Fiebern der Kinder eigentlich -her verbringt? Ich wufste lange nicht, wöfüir ich diefe fchrecklichen und gefährlichen Zufälle halten , und welcher Urfacke ich £e beymeflen f ollte. . Kunftverwandte , mit denen Ich mehr- mals Rinder gemeinfchaftlich daran zu behan- deln hatte, fchrieben fie ohne weitere VmTchwei- fe bald einem Abfatz der Blatternmaterie auf dkl Innern Theile, bald dem Zahlen, bald Itifarcteny "bald* "Würmern , Galle, Schleim und andern Un- reinigkeiten der erften Wege zu , was mir nie einleuchten wollte, und eher Nebcnzuftlle und Folgen 4er Krankheit, als üf fache zu ftyn fehlen. Eine zahlreiche, vierjährig« und auf- merkfame Beobachtung und Vergleichung der epidemischen Conftitution* mit d'en Krankheiten, die in ihre Zeit fallen , hat mir endlich die Ein- ficht

ficht und Ueberzeugüng v&rfdhafft : Jene.ZnfälI< in den Blattern , Matern und dem Scharlacbue her, die langfamen und gelindeßen fowohl, ili die plötzlichen, heftigftea und gefahrvollßen | entliehen einzig und allein von dem Beitritt vi* hergegangener oder gleichzeitiger epidemilchet und üwar catarrhalifch - rhcumitifcher Krani heiten , , feycn eine von den exanthematifcba Fiebern der Kinder ganz.verfchiedane und un- abhängige Krankheit, un4 »War eine Complio tion der GaUenkranl^heit (Cholera) mit deof* Ven, ein catarrhalifch » rheumatifcher Reiz k Eingeweide des Unterleibes, namentlich gena und der Gedärme; gaßrifche ErCchein» •gen,,, lnfarcten, gehemjnjer, langfainer, * gernder Ausbruch pder plötzlicher Rückf* der Ausfchläge, nur fetundäre Wirkungen* mittelbare Folgen dieffcs catarrhalifch; rhcn^ ^i(chen. Reizes im Unterleibe; Dentition ui. Würnier aber bloa zufällig, und ohne wefenu che^ Einflufi. Ich. fchliefae alles diefes auf V\ gen4.en Beobachtungen ; '

; 1) Aus dem unglücklichen Erfolge, den id in. den meiden Fällen unmittelbar und fchtd auf Ausleerungsmittel, auf Klyftire, Brecht tel. IV^ercurial- und Wurmlaxanzen gefehen^ he« Eine. Ich wache» langfame Verfettung, ^ Zufälle., die eine blofye Neigung zu innerlich* Verfetzung verriethen, gingen dadurch meb rnaiö in die plötzliche und gcährlichfte über.

97'

*) Aus den heilfamen Wirkungen, welche einhüllende» rgizftillende' und diaphoretifche Mittel bey folchen Zufällen, befonders bey lang- Famen innerlichen Verfetzungen insgemein her- vorbrachten. Ex iuvantibus et nocentibüs maxi' md oritur indicatio. Hippocr at es.

3) Aus der Verbindung und Ab wech feiung innerlicher Reize. und Verfetzungen mit äüfser- lichen catarrhalifch - rheumatifchen -Zufallen. Jene entliehen nämlich zum Öftern auf Ver- fchwlndung, und verfchwindea auf Erfcheinung catarrhaÜCcher und rheumatifcher Zufälle in den äufern Theilen.

4) Man hat Kinder geöffnet, die an jenen plötzlichen Zufällen geftorben find, und in ih- ;ren £inge weiden weder Unreinigkciten , noch Würmer etc., fondern nur entzündete und bran- dige Stellen angetroffen. Ich bin einmal felbft Augenzeuge eines folchen Befunds gewefen.

5) Ich fah fehr oft eine beträchtliche Men-

*

ge Würmer nach den Blattern und andern Aus- fehl ags fiebern von Kindern abgehen, die diefe Krankheiten ohne alle fchlimme Zufälle, über- haupt fehr gutartig und glücklich gehabt und überftanden hatten.

6) Unzählige Kinder bekommen zur Zeit, wenn die meiften Zähne durchbrechen, die Blat- tern und andere Ausfchlagsaeber fehr gelind und gutartig, und überfteh&i diefe Krankheiten thne aUc übele Zufälle«

: - 7)

I -

«8 t

7) Einbrechen, Durchfall, Ohnmächten d Oichter von plötzlicher Metaftafe und heften Reiz in den Eingeweiden de« Unterleibs ni| und ohnfe exanthematifehe Fieber, Ergreifen noi tödten Kinder, die längft über das Alter dfl < Zahnens hinaus find, und fogar fchOD abjf sahnt haben.

g) Ich beobachtete noch häufiger, aufferL-

ler Verbindung mit »Blattern, Mafern und Sckj

lachfieber, jene gefährlichen Zufälle. Ich bhfc

' .genau fo und auf die nämliche* Weife» wie»

den genannten exanthematifchen Fiebern, dtna

plötzlichen Reiz und Verfetzung auf die Einf

weide desUnterleibes« Ohnmächten und'Gi?

ter, heftiges Erbrechen und Durchfall» Map

und Leibschmerz und den jähen Todt etc f

weder von fclbft oder unmittelbar auf des*

brauch eine« Klyflirs, Brech- oder Purf^1*

tels etc. hervorbringen. Gemeiniglich find,:*

folgenden Zufällen bald mehrere bald weoif

re vorausgegangen: Mangel des Appetits, Mfc

tigkait, Trägheit und Verdrürsüchkeit, Uebfc

leiten oder Erbrechen mit LeibesverQopfott

Abwechfelung von Frpft und Hitze in den to

fern Theilen, gelinderes oder ftärkeres Fiel*

Neigung zum Durchfall mit' zuweiltgem Le*

weh, aufgetriebener Magen, Unterleib und So

teri mit Schmerz beym Anfühlen (vulgo das A'

.wachten genannt), Druck und Stechen in de

f räcordien , Bangigkeiten und Beklemmung*

8$

Schnepfen * HuRen , ' Kopfweh , * Schwindel f Halsweh /'Ohren weh, Glicderichmerzen, Harn* und Strihhswang, Vorhaltung des Urins, Hitze und Entzündung der Geburtstheile am Ausgang der Harnröhre, vornehmlich bey Mädchen, ^elue blafse Farbe über den ganzen Leib, zu weilige' Anwandlungen Von Ohnmacht mit Kälte in den Extremitäten, halten Schweifaen, blauen Lip- pen/und Nägeln, halb offenen un$ verdrehten Augen , - welche Zufälle lieh vornehmlich äuf- fern, -wenn die Kranken 'aus dem Bette aufzie- hen oder aufgehoben werden, und wieder ver* Ich winden beym Niederlegen etc. Dafs alle die- le Zufälle Symptome einer einzigen Krankheit' find , und von einer und eberidcrfelben Urfache herrühren, werde' ich im aten Theil meiner Schrift« von der Ruhr, ausführlicher aus Erfah- rung beweibn.

q) So oft ich die gefährlichen innerlichen Reize und Verfetzungen in den Blattern , Ma- tern und' dem Schariachfieber wahrnahm» graf- firten in hiefiger Stadt und auf dem Lande, ent- weder vorher oder zu gleicher Zeit unter Et- wachfenen, noch mehr aber unter Kindern, die, wohl^zumerken , nichts mit den Blattern oder. £onft meinem, exantbematirchen Fieber zu fchaf- £en und dergleichen Krankheiten zum Theil fehon vorlängft überhanden hatten , «bald mehr, bald weniger epidemifch und in mannigfaltiger Verbindung miteinander, Katarrhe, Rhcuma- * * tismen,

tianien,' Atlek.- rimd Gliederfchmerzen , Schnu- pfen , Hüften \ Kopfweh," Zahfiweh, Ohvenweh, Haisweh, äufs etliche Backen- und HalageXchwul« fte , Ophthalmien, Roten-, NeiTelfchwielen und andere unbedeutende, wahrhaft kritifche Aus- fchläge (die von Kunftverwandten nicht feite: für7 wirkliche Petetfchen , und die ganze damit verbundene Krankheit für ein böfsartiges Fieber, für ein Faul- und Nervenfieber gehalten und ausgegeben wurden), Gelbfuchten, Glchter, Ruhren, Durchfälle, Strangurien, Harnverhal» tungen, Aufblähungen des Unterleibes , Erbre- chen, Cardialgien, Coükcn mit Schwächen und Ohnmächten etc, fowohi mit, als ohne Fieber— in welchen Krankheiten mehrere «Kinder eba fo, wie in den exänthematifchen Fiebern« drtf Beiz und Verfettungen auf die Eingeweide '* Unterleibes theils laqgfam, theils plötzlich ge tödtet wurden. Hier leiteten äufserliche Et- wärmung bey Beobachtung, einer horizontalen Lage, ein lauwarmes Bad bis ah<denHalav Zog- püafter (Senf * oder SpanilchJLiegenpflaAer aaf den Unterleib), der innerliehe Gebrauch fri- fcher ausgepreister Oele'und andere* im vorher- gehenden angezeigter Mittel ebenfalls die größ- ten, die trcfflicbften Dienfte, wenn iie «eiu> angewendet würden, und wenn ein plötzlicher Tod nicht die Kranken fcbort in der erßen \ier- telftünde oder in den erßen Minuten des -heftig Iten Auftofses, und ehe die Anwendung diefn

Hülfs

5i

*

Hülfsmittet noch möglich war, wegraffte. Vor* her oder zu gleicher Zeit» wenn jene Krankhei- ten herrichten, war entweder anhaltend naHes und kaltes , oder trocknet und kaltes Wettet«

10) Eine Menge Kinder litten zu der Zeit* hitzige Braßkrankheiten, fogenannte Catäfrh- fieber (febres catavrhales [benign ae) , die bald mit Leibesverftopfung , bald mit Durchfall und Erbrechen früher oder fpäter, mitunter auch mit Harnbefchwerden $ aufgetriebenem Magert1 und Unterleib, Rück- und Gliederfchmerzen, kurzer, fchneller Refpiration und Stechen auf' der Bruft verbunden waren. Einige derfelben bekamen unverfehens Ohnmächten und Convul- (kmen mit heftigem Erbrechen und1 Durchfall, ' Magen- und Leibschmerzen, kalten Extremitä- ten , kalten Schweifsen , hlauen Lippen und Nä- geln, verdrehten und gebrochenen Augen ' entweder von felbft, oder unmittelbar auf die Anwendung eines Klyßirs, Brechmittels oder Laxativs; und waren in Zeit von etlichen Minu- ten oder £ Stunde des Todes. Diefe Zufälle haben viele Aehrilichkeit mit denjenigen , Wel- ' che draftifche Brech - und Purgirmittel f ver- fchluckte fcharfe mineralifche Gifte und Biet» füren der Eingeweide des Unterleibes hervor- bringen»

11) Viele Kinder befiel zu eben derfelben Zeit ein ftarkes Erbrechen von bitterem oder feuerem Gefchmack -mit- Fieber» .Kopfweh.

,.«««*. C $ckwin-

. "

Schwindel, Bangigkeiten, Beklemmungen, Reis* klopfen* Gliederfchmerzen ,' Leibesverffopfun; und Durchfall', der iich^ gemeiniglich erft im Fortgang der Krankheit ein ft eilte. Magen uni Unterleib war dabey aufgetrieben (was der Pö- bel das Anwachsen nannte) , nicht feiten Druck und Schmerz darinnen , in gleichen eine Verha!- tung des Urins» oder ein fparfamer und fchmerx* hgfter Abgang deflelben vorhanden. Diefe Zu» fälle befanden alfo offenbar in der fogenannten Gallenttranhheit (Cholera) ; und auch von fol- chen Kranken Jßarben einige entweder von felbß oder auf ein genommenes 'Brechmittel , Laxzür oder Klyftir plötzlich in. Ohnmächten, und Cou- vulfionen mit heftigem Erbrechen und k Durch- fall, Magen* und Leibfchmerzen etcJ -Sehr machten. Catarrhe und Rheumatismen; äenl* fang un4. £as Ende, diefer hier zu Land fefcr p wohnlichen und frequentcn Krankheit au»; da* her icji.fie eine, C holer am c&tarrhcümaticam neu* ne. Die nächfte Urfache derfelben befteht ohne Zweifel, fo wie die nächfte > Urfache der Ruhr, ia ejnena catarrhalifchen oder rheumatüchea Hjeiz. der Eingeweide, des Magens und der Ge- därme. Den ausführlichem Beweifs hiervon aus Erfahrung liefere ich in dem mm bald her- aufkommenden ßten Theile meiner Schrift von der Ruhr etc. Schweifte und mancherley Haut- aasfchläge, die offenbar kritifch lind, und von den pathologischen SchriftfteJJern umU* den Na-

* 35

men : phlyctäenae , pvßulae 9 papulae , hydroa*

pfydracia, rask etc. befehrieben werden, find

bey der vorerwähnten Gallenkrankheit ebenfalls i

* i

fphr gewöhnliche Erfcheinungen , und von den

Petetfchen wahrer Faul- und Nervenfieber wohl % * zu unterfcheiden.

12) Mehrere Kinder fahen eine Zeitlang un- gewöhnlich blafs aus , waren verdrüTslich, matt und träge» klagten mehrentheils über Ftoft in den äufsern Theilen, zuweilen auch über Hitze, hatten unangenehme Empfindungen in den Prä- cordien mit Gefchwuift und Schmerz beym An- fühlen derfelben (das fogenannte Anwachfen vulgo) , Harnbefchwerden, bald in diefem, bald in jenem Glied oder Gelenkfchmerzen , von Zeit zu Zeit kalte Extremitäten und Anwandlungen von Ohntnacht, die fich verlohren, fobald fie lieh zil'Bettd' begaben und eine horizontale La- ge annahmen, gelindes Fieber, keinen .Appetit su effen, Leibesverftopfung, Aufftofsen, Ueblig- weiten, zuweilige Leibfchmerzea etc. Plötzlich jrach bey ihnen ein heftiges Erbrechen und Durchfall mit Mägen- und Leibfchmerz, alfo >ine wahre Gallenkrankheit (Cholera catarrheu- natica) aus, die durch Schweifse und jene un- edeutende Hautausschläge wieder gehoben, ei- igen aber auch durch Ohnmächten und Gich- ir, die entweder von felbfe, oder nach einem , urz vorher gebrauchten Klyftir, Brcch- oder . urgirmittel entftahdön, fChnei} tödtlich wurde*

Ca 4ltd

54 ~

jLlte und junge, durch Erfahrung noch nicht geläuterte und bewährte Aerzte fah ich ei »ige folcher Kranken mit Teufeladreck zo todti clyßiren , auch einigemal durch allzuviele unt reizende Ausleerungsmittel die £clamp£e in Epi lepfie verwandeln.

Man giebt Kindern zur Zeit catarrhalifchc und rheumatifchcr Epidemien , und *w Zeii wenn man von Blattern und andern exaiithem* tifchen Fiebern nichts hört und lieht, gegen & ne geringfcheinendc Unpäßlichkeit mit Leibet verftopfung einKljfiir und man fiehtüefcfl- Während der Application delTelben , oder M* hernach ohnmächtig und convulfivifch fterte. Das nämliche gefchieht auf Brech - und Paip mittel. Die anwefenden Aerzte und Nichts erfchrecken, und willen nicht, was fie ¥* machen , und welcher Urfache fie daa nnvtff* thete Unglück eigentlich äufchreiben tö^i Man hat Unreinigkeiten der erßen Wege, 1* giftung, Ueberladung, verdorbene Milch, G* le, Schleim, Säure, Würmer, das Zahnen, »J Gott weifs, was noch mehr, im Verdacht * Öftnet die Leichen, und findet wenige oder ne Würmer und Unreinigkeiten nur Eon düngen und Brandflecken im Magen und G< men, zuweilen Blutanhäufungen dafeibft, [trotzende Blutgefäfae und etwas Extrarafn Kopfe etc. und wählt daraus nach fiefr » die Urfache des Todes» Aber da« find grftbi

- -* 3S'

theils Nebenfaches» die damit nicht in VerBin* düng flehen, oder fecundäre Wirkungen, z. B. die (trotzenden Blutgefäfse und das Extra vafat im Köpfe eine Wirkung der Convuifionjßn.' Die wahre wefentliche Urfache befteht in einen! ca- tarrhalifchen oder rheumatifchen Reiz der Ein- ge weide des Unterleibes» des Magens» der Ge- därme, der Harnwege etc., der (ich entweder Von Celbß auf diefe Theile verfezt hat , oder durch angewandte Reizmittel» durch Klyftire» Brechmittel und Laxative plötzlich dahin ge- lockt worden iß. Diefer catarrhaUfch-rheuma- tifche Reiz im Unterleibe ift, nach meinen Er- fahrungen und Ueberzeugungen , die gemeinde und frequentfte Urfache von Gichtern und plötz- liehen Todesfällen unter den Kindern.

Ich verdanke diefe Aetioiogie iiner dreyfig- jährigen Erfahrung, einer unbefangenen, fljäif- iigen und aufmerkfamen Beobachtung und Ver- gleichung zahlreicher Kranken» die ich in der? ganzen htefigen Stadt und auf dem Lande, in» einem Bezirk von zwölf Stunden Wegs im Durch« fchnitt, felbft behandelt und in meinem Tage* buch aufgezeichnet habe, Nirgends in der Welt kann man auch mehr Gelegenheit haben» dag zahllofe Heer von Rheumatismen kennen zu lei>\ nen , als unterm hiefigen ftimmdl. Rheumatif* mus ift dafelbfl ftehfende p^renniiende Krank« heit. ' Ohne diefe Gelegenheit , Mühe und Uu* befangenhek wäre ich nie zur Einficht und' Ue-

C & berzeu-

*

berseugwig von den mannigfaltigen Ntiancea, Modincationen und Verwickelungen deffelben. mit andern Krankheiten, von der wahren Iden- tität feiner zahlreichen und verfchiedenen Symptome in Anfehung ihrer Urfache gelanget. Ohne diefe Gelegenheit, Mühe und Unbefan- genheit wird auch kein Kunft verwandter eine genügende und überzeugende Ejniicht in die wahre Befchaffenheit und den Zufammenhang mancher Erfcheinungen in den exanthematifchen Fiebern erlangen. Als angehendem Arzt« der noch wenig Kranke gefehen Jiatte, war mir dz* alles ebenfalls völlig unbekannt Ich machte 38, wenn jene fchlimmern Zufälle bey meinen Blatternkranken etc. , eintraten , wie noch heut zu Tage der grofse Haufen kurirte nad blossen MuthmalTungen nud Hypot^iefen,

Piß Verbindung eines catarrhaUCch-Aca- matifchen Krankheitszu&andes mitten {Mattera, ift Vängfo von den fe^rühm teilen A ersten eingefe- hen-und anerkannt worden. Man kam* folches aus den Schriften eines Sydcnham, Sagar9 Ilux- kam r Lentin , Vogel , Kor tum , Hppfengärtntr etc. erfehen. Ausführlich handelt davon : CM Grummcrt Diff. d* varipli* cai arrha! ibus% Goet- ring. i786. Nur läfet man noch fo viele andere Dinge als Urfachen daran Theil nehmen » di< nach meinen Erfahrungen, und Ueherzengnngen ganz davon frey gefprochen werden rnüfeen. de- »eii' Theünabme Wofs in dpi Einbildung befiehl

dk

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die hey näherer Untcrfuchunff oft gar nicht ein- mal vorhanden find, und deren Unterftellnng waScJas fchlimmfte ift zu derungiückliehften, gefährlichsten Behandlung verleitet. Im Schwang gehende Epidemien haben auf natürliche und künftliche Pockenkrankljeit einen widrigen Ein** fhifs. Graifiren %. B. mit den Pocken zu glei- cher Zeit andere Krankheiten, als: Rühren, Durchfälle, Bräunen, Katarrhe, "Rheumatismen, die Gallen krank heit {Cholera) etc., fo vereini- gen fich diele damit und machen einen fchlim- Vieri Zuftand, wie Herr Kor tum in feinem oban- gezogenen Auffatz fehr wahr und richtig be- N merkt. Variola* catarrheumaticae ein fehr* fchicklicher Name für diefe Btatterneomplica* iion, die man vielleicht bey der Inoculation , xnehr, als alles andere au vermeiden hatte, Zu- verläfsige und wefentliche "Zeichen eines catar- frhalifch-rhcnmatifchen Reizes im Unterleibe bey den Blattern fowohl, als den Mafem und dem Scharlachfieber find j ein afthemfeher krampfhafter Zuftand der äufsem Theile und Trockenheit der Haut, Margen ^urid^jibfehmeir- aen, Uebligkeiteti , Erbrechen und Durchfall, * Ohnmächten und ' Gichter«; ' vornehmlich - ab£r «ine Verhaituhg des Urins,, oder fparfamer, tchmerzhafter Abgang deffelben mit HitzV-imd Röihe der Geburtstheile, befanders fbefy :Müd*- chen -^ Zufälle, die von .den genannten c*ati* thematischen Fiebern v und «ihreä*» Symptomen ' «'^'f < C 4 , ganz

- ~-

j^oeknens in zufammenffcefendern * büfstfrtigei Blattern die Kindert bi&aai denvHäls in warme« Waifer ftelkri Uefa., obgleich andere folches nur im erfte'n Fieber und bey gutartigen Blättern zu*

Leichter, und gewisser, ift freylich hier der Gefähr zuvorzukdmrnen,, wenn man Tchon bey den Vorboten derselben lauwarme Bäder in Ge- brauch ziehen, und eine fo viel mögliche hört* *ental0 tage im Bad nicht nur, fondern auch aufler demfclben im Bette, neben dem Gebtauch ■abgedachter temperirerider, einhüllender« reiz- füllender, diaphoretiCpher .und ableitender Mit- tel beobachten;.', nicht weniger alle , Verkältung und) Aualeerurigämittei) vermeiden läfat. . Vom glucklichen Erfolg diefer fräcatuion bin ich im Stande , .zahbrcLchie Beyfpiete anzuführen» die dasjenige ^eftätigen, was -HbsMarcind kl feinem berühmten Werk*: Ue&er die Natur und den Gebrauch der Bäder 9l Hannover 179$. S-\i65— ?{?8* aU8 deaoingarifchen Arzteä Fifcker 'Schrift: JD* rcmediö rvßieuho variolas pvr batneum eu* r&ndiefic. anführt- ' Dem zufolge werden die Blatternkmder in der Gegend Arava'in Ungarn, täglich zweymal eine halbe Stande lang in ein mafsig warmes Bad von Waffer gefczt , bis die Blattern reif find; Alsdann badet man 2 war noch irmmer, -aber man nimm*:» ftatt des Waf* fers, iMolkeri / oder wenn keine vorhanden iß, Milch, und Watter , .ufcd bleibt dabey bia zum

» i. . Ab-

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Abtropfenen.. So oft die Kinder, aus dem Bads kommen, jvicklt m4.11 Hein trockne und ge* wärmte Leinwand und .legt fie ins Bette« D. Fi- fcJter hat fclbft auf diefelbe Weifse feine Blat- tern Kranken behandelt -—.und verficbert, mit dem . grofsteri Glücke und mit unglaublicher Linderung für die Kranken. Die Krankheit ging einen gefch wintern -und gelindern Gang« Weder grofse Hitze* noch Kopffchmerzen, noch Dürft, noch Jucken oder »Brennen in den Blat* tern und andere befchwerliche und gefährliche Zufälle (teilten fich dabey' ein; fondern alle* ging ruhig vorüber, die C ruften fielen leicht ab und clae Leben war in keiner Gefahr, ,,

Die lauwarmen Bäder lind ein belebende?, Säfte, Kräfte und Wärme gleichförmig v.erthei- lendes, alfo mittelbar ßärk^ndee Mittel*, das zu» gleich allgemeine Steifigkeit des Körpers >und feiner Glieder hebt > die I^aut reinigt, ihre Function herfteUt. und gefordert. . Ihre« Hau#tf -Wirkung hey Fiebern ^«^{Allgemeinen v Kl : dafs fie den Hautkrampf, wd äurplvMitleidenfchaft Krämpfe der Theile hetan » :die diit der Haut vorzüglich, im. Confenß flehen,, das Reinigung*** organ der £Iaut öffnen uifd freyer machen, denL Umlauf. der Säfte durch die Hautgefäfse befpiv dern und da* Nervenlyftem.befänftigen, dahey aber auf keine Weifse] die Lebenskraft mi^derm June vermehrte, freye Circulation in den kleir n£n Gefft(«eard€r;Qbef^che, mttf 1. ja \*qWk 4w

Zu-

- 4* --

Zudfang des Bluts nach dem Herzen und die VeiTetznn]g einer Kranhheitsmaterie auf die in* xiern Theile vermindern, der Reiz, wodurch das Herz und andere Theile in heftige Bewe- gung gefezt werden, mufs dadurch geringer, und atfo wohl die Pulfation des Herzens weni- ger freqnent werden, ohne dafs die Lebenskraft im mindeften dadurch verringert wird. Die« ift die Idee unferer berühmteften Aerzte von der Wirkungrsart der lauwarmen Bäder in Fiebern; fo urtheilen Cullen , Seile , Hufeland und Uran- Ais. Da nun die gefährlichften Zufalle in den Blattern und andern Ausfchlagsfiebern der Bon- der in einer gehörten und unterbrochenen Erup- tion, in einem langsamen oder plötzlichen Ruck- gang des Ausschlags, in einem afthenifeben Krampfhaften Zuftand der äufsern Theiie und Trockenheit der Haut, in Reizen und Verfettun- gen auf die Innern , in heftigem Erbrechen und Durchfall mit Magen- und Ldibfchmerzen , in Ohnmächten und Gichtern mit blaffen v kalten Extremitäten, in fehr ungleicher Vertheilung der Säfte, Kräfte und Wärme beliehen, die durch freiwillige und künftiiehe Ausleerungen und Reizungen der erften Wege offenbar herbey geru- fen, befördert und Verfchlimmert werden ; fo ift leicht einzufehen, dafs lauwarme Bäder hier ein fehr vorzügliches und: treffendes Mittel find» def- fen Nutzen in exanthematifchen Fiebern allgemei» ner ift» alt manche bisher geglaubt, und deflen -; a 6e>

43

Gebrauch daher weiter ausgedehnt zu werden verdienet. Alle Milch , alle Kleyeti,, alle Krau- ter und Blumen bleiben hier beffer aus den Bädern weg; fie machen die Haut .nur fchma-] tzig.

Grofs ift die Schwäche, die man in den äuF» fern Theilen bey innerlichen Reizen Und Verfe- ttungen in den exajathematifchen Fiebern der Kinder wahrnimmt; die blaffen, kalten Extre- mitäten und Ohnmächten, der kleine Puls etc. geben folche hinlänglich zu erkennen« Aber eben fo grofs ift auch zu gleicher Zeit die Hitze in den innern Theilen, und ein wahrer entzünd- licher Zuftand in den E<ingeweiden des Unter- leibes, nicht feiten auch in der Bruft, vorhan- den. Hier trifft ein , was Hr. Prof. i^^fagt: die Erregung ift nicht im ganzen Syftem blos. erhöht, oder blos gefch wacht, fondern Sthenie und Afthenie zugleich, aber in verfchiedenen Theilen vorhanden. Erhöhung der Reizbarkeit in einzelnen Theilen oder Organen des Körpers zieht Verminderung und DeurelEon derfelben, oder Ableitung der Säfte, Kräfte und Wärme, Ableitung des Reizes und der Reizbarkeit in den übrigen nach fich. Unmäfsigen Gebrauch ßär- " ker, heifser, erregender, fchweifstreibender Mittel können daher die Kranken nicht vertra- gen ; er vermehrt den entzündlichen Zuftand im Unterleib etc. und macht überhaupt Uebel är- ger« Nur mäfsige, behptfame Gaben folcher

Mittel,

•■ .i - - 44 -

Mittel, die ja nicht heftig- , fondera fanft und gelind wirken und zu rechter Zeit wieder aue- gefezt werden, leiften ihnen wahren Nutzen«

Der ungenannte Verfaffer einer Schrift: Ad" vice tho Parents ort Vhe management of theic children in tke nctural fmall pox , and during inoculatitm etc. Ncloark and London 1797» theiit daher eine grofae, -practifche Wahrheit mit, wenn er fagt: Im Allgemeinen fey die Blat- ternkrankheit entzündlicher oder fthenifcher An; von beftändiger Aufmerkfamkert darauf während des ganzen Verlaufs der Krankheit hienge der glückliche Ausgang derfelben ab , fo wie vom Gegentheil der unglückliche. ' Kortvm heftätigt in feinem mehr erwähnten Auffatz daf- felbe, wo er fagt: die Reactibn mit den Blattern dürfe weder zu ßark, noch zu fchwach fern; die Krankheit fey in den meiften Füllen* und* öf- ter, als man glaubt, fthenifcher Natur, und erfordere fcbwäöhende, antiphlogiftifche Mittel.

Mehrere Fälle, gröfstentheils aus meiner eignen Blatternpraxis, f ollen nunmehr noch zum Beweifs und zur Erläuterung des Vorhergehen« den angeführt werden.

Am löten November 1786 wurden einem Fräulein von beynahe 3 Jahren die Blattern nach Gatti's Methode auf der Hand ohne alle Vorbe- reitung eingeimpft« Den* igten November (am 7teh Tage) Abends kam Jas Ausbruchafiebcr in Begleitung eines Schnupfens und Durchfalls»

welcher

~

*

welche leitete aber den andern 'Tag fchtfn wle^ de* von felbft aufhörte. Den stffeen Nor. wa^ reu alle Blattern ausgebrochen , jedt>ch häufig* klehv niedrig, wäfferig; zum Theil znfammen- geflotsen.' ^ Die Leibesöffnung, welche bisher keinen Fortgang hatte, ift mit erweichenden, Klyftiren befördert und das kühle Verhalten gar nicht übertrieben worden. Amc3ftenNNov., wo alle Umftände noch gleich waren , -überfällt um' Mittage da« Kind plötzlich und unverfehens,' nicht in freyer Luft, fondern zu Haus in einem fehr nräfsig geheizten Zimmer eine Art von Ohnmacht und- ein Froft mit einer Gänfehaut' und kaltem Schweifs im Geßcht, wobey die Blattern niedergefallen, Entzündung und Röthe derfelben -völlig verfch Wunden*,' blaffe Todten- farbe über den ganzen Leib verbreitet, Nägel* und Lfpjpen blau, Geficht; Hände und'Füfse* kalt, der Puls klein und kaum zu fühlen, die Augen verdrehet find etc. Ich liefs das Kind alsbald zu Bette und in eine horizontale Lage bringen, eine flafche mit warmem WälTer unter die Füfse, Senfteig auf die Waden und* Schen- kel, und nach einer guten Stunde auch noch ein Blafenpfialter auf den Unterleib legen, übri- gens das Zimmer immer nur gelind erwärmen, zum öftern die Luft darin erfrifchen und Wach- holderhölz mit einer Flamme abbrennen; In- nerlich wurde etlichemal J Efslöffel voll von ei- ner Mixtur aus Vitriolfäure, verfüfstem Salpe-

tergeift.

- 4«. -

tcrgetft, Himlwerwaffer und Syrup eingegeben« Das Kind hatte einen folchen Widerwillen ge- gen Arzney, dafs man kaum mit diefem ange- nehm riechenden und wohlschmeckenden Mit* tel beykommen ^konnte. . Allmählich erholte ß,ch dalTelbe hierauf wieder, es ni^efste von Zeit zu Zeit 4 Ausilufs aus der Nafe und natürliche 'YVarme der Glieder (teilten üqJi wieder ein» und am Abend», nach Verlauf von ungefähr 5 Stun- den , waren alle Blattern wieder wie vorhin ge- holfen und entzündet; eb redete und bewegte lieh nun auch wieder, und nahm nicht nuT fein Qetränke, iondern auch etliche Löffel voll Sap- pe zu fich. Die .Nacht darauf folgte eine Lei- besöffnung von freyen Stücken, Den S4fi*n Nov. waren die Umßände noch fo, wie geßern Abend; aber die Blattern zeigen noch kerne Spur von Eiterung» fondern. fehen wäfferig, fcharf und bösartig aus ; weswegen fchon [dt gefteirn ein dünnes Killen mit Kleyen, etwas grünem Senfmehl und Campher gefüllt, dem Kind im Bette untergelegt worden. Den s6fien Nov« waren die Blattern noch immer wäüerig, in der Mitte eingedruckt und ohne Eiter. Nor einige im Qeficht und an dten Händen Scheinen» wiewohl fehr unvollkommen zu eitern. Viele fpringen von felbß auf, 1 äffen eine Scharfe Feuchtigkeit fahren und machen nachher auf der H*ut dünne» braune Cruften. Auf der Brufi fängt jezt eine Menge Blauem, an fchwarx su

wer*

47 —■

werden» und hin und wieder am Leibe entlie- hen dicke, mit Waller angefüllte BlaCen, gleich den Brandblafen, die einen fchwärzlfchen Grund haben. (Nach SyfLenhamst Hvpfengärtkers und meinen Erfahrungen , lind diefe Blafen im* nier eine tödtliche Erfcheinung). Das unterlie- gende Kleyenkiffert ward täglich zweymal mit einer frifchen Portion Campher verfehen, um eine beftändige Campheratmosphäre zunächft den Blattern zu unterhalten, die fchwarzen Blat- tern wurden mit Campherpulver beftreuet und dem Kind Vitriolfäure (Spirit. Vitriol.) im Ge- tränke gereicht. Seit dem plötzlichen Ein fch la- gen der Blattern bemerkte man auch faft alle Morgen gelinde Schauer mit einer Gänfehaut; vorher äusserte fich Hitze und Fieber gewöhn- lich gegen Abend.. Bey allen diefen bedenkli- chen und gefährlichen Ümftänden fchien das Rind, feinem äufserlichen Betragen nach, eben nicht fehr krank zu feyn. Es war ziemlich ru- hig und bey Sinnen; von Zeit zu Zeit öffnete ßch der Leib von felbft. Es aTs, trank, fprach and fchlief noch fo ziemlich natürlich. So dauerte die Krankheit ohne fonderliche Verän- derung fort bis zum 29fien Nov. An diefem Tage' ward das Kind, befonders Nachmittag«, inruhiger und wärmer, im Unterleibe fentftand ;in Getöfe von Winden, es bekam' etliche Stuhl- gänge Von felbft kurz nacheinander, und in der Stacht darauf einen Durchfall mitZähnknirfchen/ *. stüok. P Sina*

/

- 4a -

Sinnlofigkelt , Kälte in den luftern Theilen s«, Vorauf den Soßen NoV; (am igten Tag der Ein- Impfung) Abends der Tod erfolgte. Es war ein dickes', fleifchiges, mit gutem Appetit und fri- fcher GeGchtsfarbte begabtes Kind , das vor den Blattern weiter nichts, als ein wfcnig Ausfchlag und Gefchwulft der Oberlippe an fich hatte» Dierer Fall genommen 'aus meiner kleinen Schrift : Gefchichte einer Blatt eniinoculatian etc* deren bereits im vorhergehenden erwähnet

•wurde»

: Ein fonft gefundes Kind von *} Jahren , hat* te wenige und gutartige , natürliche Blattern« Als fie in völliger fcherung begriffen waren, klagte das Kind über Stfangurie und TJebligkei* tfeh» ^ Sein Leib war dabey veTÖopft «und etwa* aufgetrieben, auch bemerkte man, daTsdas Kind von Zeit zu Zeit, befonders aber die to* then Kreife der Blattern fehr blak wurden. Öh» ne mich zu fragen , gab man dem, Kind ein Kly* ftir aus Chamillen, Wafler, Milch und etwas Baumöl. Etliche Minuten nachher ftarb das Kind plözlich nach ' vorgängigem heftigen Er* brechen, Durchfall und Convulfionen, mit Ohn- macht, todteriblafler Farbe über den ganzen Leib, kalten Extremitäten , verdrehten Augen, blaue* Lippen und Nägeln etc\

Ein Kind von 2 Jahren hatte wenige find gutartige natürliche Blattern, die in der fetiön* ftgn Eiterung Händen, als es auf einmal anfing

fich

te-

fleh tibder zu befinden und febr unruhig zu werden. Der Leib war feit etlichen Tagen ver* ftopft und feit mehr als so Stunden kein Urin abgegangen, ; Ohne einen Arzt zu fragen* lief* fen ihm die Ehern ein Klyftir aus Chamlllen, WafTer, Oel und ein wenig Salpeter geberi« wor* auf fchon in den erften Minuten zwey dünne Oeffnungeri mit Leibfrbmerzen erfolgten. Von. dem Augenblick an befand Geh das Kind in $i* xiem Zuftand von Schwäche und bekam eina blaffe Farbe, auch feiue Blattern hatten ihre Röthe verlohreh und. waren welk geworden« Nachdem diefer Zuftand vier Tage gedauert . hatte« ftarb das Kind plötzlich an, einem hefti- gen Erbrechen und Durchfall mit Leibfchmer- zen , Ohnmächten« Convulilonen eta%

Ein gewifser Arzt gab einem Kind von 9 Jahren« 4 Tage nach der Inoculation, 14 Pul*, ver« die aus Brechweinftein, Zucker und andern laxirenden Dingen befanden. Schon auf die

,

Hinnahme des. zwey ten Pulvers wäre} das Kind todtenblafs« blau, kalt« ohnmächtig« und be- ikam das heftigfte Erbrechen, und Purgiren mit Leibfchmerzen und Convulfionen « die , durch lauwarme ffijdir und erweichende einhüllende, befänftigeü de Mittel durch den Mijnd und in KLyftiren erft nach etlichen Tagen wieder geßillt wurden. Es bekam Aarauf zu rechter Zeit viele. , doch gutartige Blattern. Andere « die damals n^it Au8leerung8mitteln eben fo. kurs vor den

D a natür*

jaatürlichen Blattern, gemifshandelt wurden, bekamen die bösartigften und tedtlichßen Blat- tern.

Ein anderes inoculirtes Kind , bey dem die flattern mit heftigem Fieber und Schweife aus* brachen, ward aus dem Bette genommen und In die freye Luft zur Winterszeit getr^en , um das Fieber und die Blattern menge zu vermin- dern. Es wurde auf der Stelle blafs, kalt, ohn- mächtig, und ßarb nach etlichen Stunden in Convulfionen mit Erbrechen , Durchfall etc.

Zwey vorher gefunde und ßarke Kinder von 3 und 5 Jahren, bekamen die Blattern natürlich, und diefe waren bey beyden noch im Ausbruch begriffen; fie zeigten lieh erft als kleine, rothe Stippen auf der Haut. Das Fieber war heftig der Leib feit etlichen Tagen verftopft und die Kranken erbrachen lieh. Das kleinße Kind hat-* te fchon einige fch wache Zuckungen. Durch den Mund war ihnen nicht mit Arzney beyzu- kommen. ich liefs alfo jedem ein Klyftir aus Waffer, Milch, etwas Salpeter und Banmöl ge- ben» Sobald war ihnen das Klyftir nicht her- gebracht, als fie ohnmächtig, kalt und-todten- blafs am ganzen Leibe wurden, kaltÜh Schweifs im Gefieht, blaue Lippen unef Nägel, heftige« Erbrechen, Durchfall und Convulfionen beka- men, und in Zeit vort etlichen Minuten ihren Geift aufgaben. Heftig erfchrocken und wie vom Blitz getroffen , ftand ich da f als mir dies

■h- Si :

Unglück begegnete« Beyde. Kinder hatten vor- her auch Schnupfen, Hüften und Harnverhal- tungen. Bey beyden bemerkte hian ein paarmal vorher ein kleines mouvement retrograd aes Aus- fchlags von kurzer Dauer. Gleiches' Schickfal hatten damals etlfche Kinder, die ohne* allen Arzrieygebrauch völlig der Natur überlalTea blieben.

Ein auswärtiger Knabe von ß Jahren bekam« nebft mehreren feiner Gefch wißer, zugleich die Blattern natürlich. Sie waren bey ihm noch im Ausbruche begriffen, als ich gerufen wurde. Bald fahen die Flecken roth, bald blafs aus; und der Ivranke hatte Uebligkeiten , auch einen vergeblichen Drang zum Stuhle und Verhaltung des Urins. f>o oft et aus dem Bette aufßieg, ward er blafs und ohnmächtig; durch Wärme ftnd horizontale Lage im Bette vergingen diefe Zufälle jedesmal wieder. Ich verordnete ein lauwarmes Bad und innerlich eine Mixtur aus weifsem Baumöl, Salpeter, wefentlicher Wein- [ieinfänre, Syrup und Waffer. Dem medicini- Cchen Handlanger, der vor mir um Rath gefragt ivoräen war , wollten meine Verordnungen nicht gefallen, und er fchwazte von gaßrifchen Ur- achen und gaftrifcher Behandlung des Kran- en. Nach meiner Abreife erhielt derfelbe auch wirklich ein gelindes Brech-und Purgirmittel, md ßarb bald nachher in einem Anfall von hef- igem Erbrechen, Durchfall, Leibfchmerz,

D 5 Ohn-

. •-

Ohnmacht, ConvulGonen etc. Viel Unrath trieb hier zwar das Ausleerungsmittel, aber zugleich auch die Seele mit aus dem Leibe.

Ein anderer auswärtiger Knabe von 6 Jahren hatte viele, aber gutartige, und im GeGcht zn« fammeufli eisende natürliche Blattern, die bey- nahe völlig abgetrocknet waren , als ich zu ihm verlangt ^wurde** Er klagte feit dein vorigen Tage über zuweilige Uebligkeiten und Leib- fchmerzen, hatte .vergebliche Triebe zum Stuh- le und einen aufgetriebenen Unterleib« Ich rieth ein lauwarmes Bad und innerlich jenes Kühlen« df ölichte Mittel. Ein eecoprotffcher Herr Col- lege, der neben mir noch confulirt wurde, ver- warf meine Vcrordungen, und beredete die El- tern des Kranken au einem Abführmittel, wel- ches nach meiner Abreife auch wirklich gegeben wurde. Keine Viertelftunde darauf ftarb der Kranke an heftigem Erbrechen und Durchfall mit Leibfchmera, Ohnmächten, Convulüo nen etc. . '

Ein auswärtiger Knabe von 7 Jahren hatte ebenfalls viele, aber gutartige natürliche Blat- tern, die völlig abgetrocknet waren, als ich ihn zum erftenmal fahe. Bis zu diefer Periode war alles nach Wunfeh gegangen, dem Kranken war wohl, Haut und Glieder warm und feucht, fei- ne LeibeaöiFnung in der Ordnung, auch hatte £ch die Efslult wieder eingefunden. Auf einmal befand er üch übel, die £f sluft war verfch wiandav

* »

äie Haut trocken , die rothen Flecken um uncl tinter dem Blatternfchorf blafs geworden, de? 'Urin hatte "keinen rechten Fortgang, un4 es klagte über Mattigkeit , Uebligkeiten und einen Druck in den Fräcordicn, die äafserlich etwas aufgetrieben waren. Ich rieth ein lauwarmes Bad, Senfpfiafter über den Magen, und inner- lich einen Linctum aus füfsem Mandelole und "Syr. dlacod/ Ein anderer feht heroifcher und eccoprotifcher- Arzt, der zu gleicher Zeit um Bath gefragt wurde, empfahl ein Bfech- und Purgirmittel , wozu ich meinen Confens ver- weigerte. Dies legte der Herr College, der fich. auf feinen therapeütifchen Heroismus nicht wer nig einbildete, für eine grundlofe Furchtfam- keit auf meiner Seite aus , und brachte es durch etwas Uebermacht von , Beredfamkeit bey den Eiterndes Kindes dahin, dafs fein Breeh- und Purgirmittel gegeben wurde. Der Knabe hatte noch keine Viertelftunds kaum die Hälfte da- von eingenommen, als er, zur gröfsten Beftür- zung und Strafe des heroifchen Arztes, hefti» ges Erbreche» und Durchfall mit Leibreirsen* "blaffen , kalten Extremitäten , Ohnmacht^rl, Convulüonen etc. bekam, und in Zeit XQti etli* Ghen Minuten eine Leiche wurde.

Ein Kind von I Jahren bekam nach der Ein* Impfung viele bösartige' 9s wäfleriche , langfam ausbrechende, und im G^licht zufammenfüefen- de Blattern. Dabej halte es Durchfall, fpar-

D4 fame»

-\ ^

fämen Abgang des Urins, ftark aufgetriebene* .Unterleib und einen Abgang häufiger Blähungen nach unten. Eines Tags ward das Kind noch kränker, die äufsern Theile blafs und zutnTheil kalt, Durchfall und Aufblähung des Unterleibes ,ftärker* und mit grofsen Schmerzen im Leibe ver- bunden t wie man aus dem Zucken* Krümmen Und Wehklagen defielben deutlich abnehmen konnte. Im Geficht trockneten die Blattern; am haarigen Theil des Kopfs und am Leibe wa- ren fie noch frifch und faftig, aber ohne Röthe. üüyftire ans weifser Stärke» mil i Gran Mohn- faft verfezt, hafteten nicht, wurden durch die .Blähungen und grofse Reizbarkeit des Dannka- nals gleich wieder ausgeltofsen» Ich Uefa Senf- pflaßer auf den Unterleib und die Waden f eine Fla f che mit warmen Waffer , um die ein Tuch : gewickelt war» unter die Füfse legen, gab in- nerlich eine Arzney aus Traganthfpedea, Vitriolgeift , Hollunderbiüth waffer f wenigem JKlatfehrofenfyfup und i Gran Ipecacuanha, des- gleichen einen Tragant h fchleim , mit fiibem Mandelöle und i Gran BiCam verfezt. Allein der Leibfchmerz und Durchfall wollte nicht aufhören» Ich liefs daher von Zeit zu Zeit i Tropfen Laudan, liq. in Milch eingeben 9 tun

den offenbar verkehrten Gang der Krankheit

f von auffen nach innen zu heben , und die Ten*

. denz nach "der Peripherie herzuftclien. Augen*

foheinlich ward darauf das Kind rahiger and

be/Ter,

S5

belFer, fein aufgetriebener Leib dünne, Dnrchr fall und Leibfchmerz geftillet, wieder Warme ^n den äufsern Theilen und Röthe an den Blat- tern hervorgebracht. In der folgenden Nacht fclüief das Kind febr ruhig, hatte ftark* Aus- .dünftung, mitunter auch Schweifs; und die' Befferuug continuirte den ganzen folgenden Tag» In der darauffolgenden Nacht ward das Kind wieder unruhig; es hatte wieder aufgetriebenen Leib und Schmerzen darinnen. Ich verordnete morgens früh Tragantfchleim mit füfsem Man- delöle, liefs Senfpfiafter au,f den Unterleib legen« und aucfy ein Stärhfclyftir, mit etwas frifcher Butter verfezt, geben« welches bey ihm blieb# und worauf der aufgetriebene Leib abermals dünne und das Kind ruhig wurde. Es wachte und fchlief abwechselnd, und der Durchfall blieb aus bis an den Abend des folgenden Tages, wo er fich wieder mit Leibfchmerz, aufgetrie- benem Unterleib, innerlicher Hitze und Unru- he einfteüte. Der Traganth fchiei m mit füfsem Mandelöl wurde .fortgegeben , Senfpfiafter auf den Leib gelegt, und der Durchfall hielt wieder ein; brach aber in der folgenden Nacht aufs neue heftig los und hatte L ei bfeh merzen, Xal- te Extremitäten , grofse Schwäehe und Aufblä- hung in feinem Gefolge. Unter diefen Umftän- den hatte ich den Gebrauch des Laudan* liquid* dringend empfohlen. Allein ein Chirurg, der im Haufe zugleich ab -und zuging,- und bey

D 5 der

der Mutter desKindes wenigftens eben fovie1,wo nicht mehr Glauben und Vertrauen befafa, als ich, verachtete und verwarf diefe Verordnung, hielt den Durchfall für heüfam, und bezeigte ein ^grofses Wohlgefallen darüber, rieth noch oben* drein fogar Laxirmittel. Was gefchehen ift, hab ich nicht erfahren; foviel aber weifs ich, daf$ der Gebrauch des Laudani verfäumt, und dafa das Kind noch in derfelben Nacht fict kalt, ohnmächtig, convulfivifch und todt laxirte.

Ein Knabe von 3 Jahren bekam nach der lnoculation wenige und gutartige Blattern. Als lolche eben im Abtrocknen begriffen waren, wurde derfelbe von einem damals epidemifchen Träfen Hals mit Fieber, fchmerzhaftem Schlin- gen und äufserlicher Gefchwulft des Halfes, des« gleichen von heftigem Erbrechen, Leibfchme« und Durchfall befallen, welche Zufälle durch Senfpflafter und innerliche fchleimige, kühlen- de, öiiehte Mittel fchr bald alle wieder gehoben wurden. Hätten nicht zu gleicher Zeit die Mut- ter diefes Kindes, die Magd im Haufe, und noch s andere Kinder, die fchon vor 4 Jahren die inoculirten Blattern fehr glücklich überßan- den hatten, die nämlichen, damals epidemi- fchen Zufälle erlitten; fo würde ich den Eltern nimmermehr auszureden vermocht haben, dafs diefe Zu alle von einem zurückgebliebenen Blat- terngift herrührten« (

Bin

' .— 67

tin anderes, etwa» jüngeres . Kind , bekam mch der Inoculation ebenfalls wenige und fehr gutartige Blattern. Nachdem diefe völlig abge» * trocknet und das Kind wieder ganz wohl »war, üellte ßch nnverfehens bey demfelb'en eine wahr re, damals auch auffer den Blattern oft vor- kommende Gelb fu cht« mit Trieben «um Erbre- chen, mit Beklemmungen , 'Schmers und Ge- fchwullt des Magens, Leib weh, Durchfall und Gichtern etc. ein, die ßch nach etlichen Tagen mit dem Todte endigten. Aufler der gelben Färbe über den ganzen Leib, erschienen auch hier auf der Haut hin und wieder Blähen en, die mit gelbem Waller angefüllt waren,. .

Ein Rind von 1 Jahr, das J Wochen vor-*, her eine epidemifche Gallenkrankheit (Cholera), heftiges Erbrechen ," nämlich mit Leibfchmerx, Durchfall, Strangurie und Fieber gehabt hatte, und davon wieder hergeitöllt war, wurde inoeü* lirt. Am zweiten Tage nach der Impfung be- kam folches abermals einen Anfall der Gallen- Krankheit, und am vierten Tage ftarb daiTelbe an heftigem Erbrechen und Durchfall mit Ohn- mächten und Gichtern, eh noch an das Blattern» fieber zu denken war» Zu gleicher Zeit wurde Auch der Vater und die Mutter diefes Rindes, desgleichen noch ein anderes irroculirtea Kind derfelben van heftigem epidemifehen Durchfall 4nit Leibreifsen u»d Neigung zum Erbrechen Metallen ; all« 3 aber Dach einigen Tagen wie*

der

58 .

>

Am hergejftellet. Indeffen liefe fich- der Pöbel nicht ausreden, dafs der Tod des einen Rio* -de* eine Folge der Inoculation, gewefen fey#

Mehrere Kinder, d?c fchon vor 8 Tagen die •Blattern völlig überftanden hatten, klagten auf «einmal über Schmerzen in einem Beine, fo, dafs £e weder gehen noch flehen konnten « npch an- gegriffen werden durften. Sie hatten dabej nichts von Fieber; und wurden durch ganze lauwarme Bäder oder Blafenpflafter an den Bei- nen fchnell geheilt^ Andere bekamen nach den Blattern Schmerzen in mehreren Gliedern mit Leibesverftopfung. und Fieber, befonders Abends und Nachts, worauf viele kleine, erbfehgrofse, auch etwas gröbere Gefchwüre und Eiterblat- tern *m ganzen Leibe ausbrachen und die Glie* derfcbmerzen aufhörten 'Genau fo beobachtete ich zu eben derfelben Zeit diefe rheuroatifchen Gefchwüre und Ausfchläge auch bey Kindern» die gar nichts mit den Blattern zu Ichaffen hatten.

Ein Mädchen von ft Jahren bekam durch •die Inoculation im Frühjahr 1791 viele, aber doch gutartige, discrete Blattern. Der Gang der ,Krankheit und Ausbruch der Blattern war larigfam zögernd , und die Blättern hatten nicht die« gewöhnliche» lebhafte, rothe Farbe, fon- dern eine blaffe; auch war das Rind fehr ver- drüfalich, matt und träge, die Leibesöffnung übrigens in der Ordnung. Eines Tag« bemerkte

man«

man i -data der Urin keinen Fortgang halte» dt* Gebtirtstbeile etwas entzündet, gefchwoUen» und die Triebe auf den Urin fchmerzhaft und vergeblich waren«, Man gab daher, ohne mein, Witten , ein Klyfttr au« WalTer , Milch und Mit wenigem Salpeter, worauf der Urin» alsbald ah-, flofs. Nach zwey Tagen (teilte fich die Verhau tung de» Urins mit Strangurie abermals ein., Das vorige Klyftir ward wiederholt und difc Zu*-. fälle der Urinwege dadurch abermals gehoben.* Aber etwa i* Stunde nach dem Klyßit ward«, das Kind von einer heftigen Ohnmacht mit: tedtenblailer Farbe über den ganzen Leib, mit;» Kälte im Geficht> an den Händen und Fufsen,, mit einigen Uebligkciten , Druck und Beklem- mung in den Präcordien , doch ohne Erbrechen und Durchfall« befallen. Die Blattern, die noch kürz vor diefem Paroxysmus , den blatten Kreifs ausgenommen, gut ausfahen, gehörig erhaben und gefüllt waren, und gerade in der. Eiterung ftanden, waren nunmehr welk» nie-, dergefallen, und fammt den Lippen und Nä- geln blau. Dazu gefeilten fich Gichter; und in Zeit von einer kleinen Viertelftande, eh noch ein lauwarmes Bad, Zugpflafter und andere Mit*.. tel herbeygefchafft und angewendet werden: konnten, war das Kind töd.>

Ein Kind Von 4 Jahren , das ehedem atro* pbifch gewefen , aber vollkommen geheilt war,

bekam

bekatri' ^äfferig*, zum Tfaeü brandige Blatten!, die nur fchwer herauskamen , zum Theil nicht ganz gefällt waren* Nervöfe Zufälle waren d|<f Hauptfymptome der Krankheit* Es hatte vom 9ten bis zum Uten Tage Verßopfung, weswegen - ein erweichendes Klyftir gegeben autele. Nie fah ich eine fcbnellere und anf- fallendene Veränderung« In dem Augenblick, worin die Kiyftirbrühe eindrang, fielen alle Blattern fo zufammeri, als ob nie Feuchtig» keit in denfelben gewefen wäre. Eine Todten« bläffe überzog den ganzen Körper, die Nafe wurde fpitz, die Augen fielen ein und wurden gebrochen, der Puls ging klein I, zitternd und ausfetzend, und Kau in war er zu fühlen, und die Stirne war voll kalten Seh weif ses, .Durch innerliche und äufserliche. Auf weck ungsmittel brachte ich zwar das Kind wieder fo weit zu recht, dafa die Blattern fich etwas erhoben und mehrere Kräfte zurückkehrten;- aber im Ganzen ging von die Ter Zeit an alles den Krebs- gang, und der i4te Tag machte dem Leiden ein Ende. Mein hpchgefcjiäzter Freund» der Herr Leibarzt Thom zu Darmftadt, tbcilt die- sen Fall mit in feinen lehrreichen Erfahrungen und Bemerkungen aus der Arzfiey - Wundan* ney und JEntblndnngsiviJfenfchaft. Frank- furt am Mayn i?99* Seite 203,» wo roan auch bereits die Resultate meiner Erfahrungen über

die

6i

die plÖtt]ichep ijpd ^ejlibdid^n innerlichen Reize und Verletzungen in den Blattern und an* dem AusfchlagsEebern der Kinder, desgleichen einen Auszug au« meiner obgedachten Weinen Schrift findet»

A *

II.

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irüä, wi*m^Etigim*e*tirttien(wo min da*

<tfii ^interftnrtNinde' Mittel gffttä allein ,• * ttnrer- ttifcÜt pröMtet* uttd (6 alle Täntchung zu *e* hüten- fo&tl), Ütlfcr .A^ziiey Vorrath ztt dem je* t&rgen ungeheuren Wußte angewachsen ift, der fich dtircn die neuefc Mittel alle Jkhr nö£h mehr anhäufet, obgleich viele untet liefen fchon dal erfte Jahtf nach, der verfrheynten glöfaen Entd* cXqrig1 nieder tnr' V^gdlTerifieit1 gerathen und dein Apotheker tut Läft taufen. Es haben fich g«#vifc'ltt den vwig6i> -Zeiten 'iivwdilen eia CäfJiilus ' vtofr&unA ähnliche Dinge Viel hin» eittgefciiljebtn , wobey t> E. in Sytups Porte der Zntati Von ZtHAet*, oder in Tifa rie n da« Wat {et deri witHtig/teit Beftandtheü aüaaiacht. *i> -Wäre -'iaiatifc fo \*te mau itrden neüeftat äaittfe 4le Rrlifte einiger h£röifchen VegetaW- Jieri, &et jrfrnicaj BSUaddima , Ditlcamara* Di* gitxlis punpür. etc\ mit gtofeer Genauigkeit un- tetftgriirhatj auch in den vorigen Zeiten immer «iii e6en der- Genauigkeit verfahren, fo wüfste mansch ^eotgftens, 'wie Teiche Ding« Witten, tufdwofet %eU ift,' ihren Gebrauch aufzugeben; ttänn äucfr'gleidi die Beobachter aufteilen %n fiei/Lobda »darüber verbreitet haben» Denn auf welche -eine genaue Ünterfuchuttg gründet fich wohltat, naeh der EffahrUhg- vieler Jahrhun- derte, die Jde6'< dafs diefe oder jene Pflanze belanHere Eigfinjöhafren befilaa? Wef hat fie je Allein u«d UttVkmifcht gegeben 4 to$ daf« «r

ftcli Mbft und anrfete von ihrer Wirkung übe*- B&ftg<& koiirire ? Sollte bey dön fchönen Kräu- tera' und Blumen, woraus die Franzofen ihre verdünnenden* verfüfsendert, erweichenden Ti- tanen bereiten, Stfohl nicht das Waffer das wirk* farafte feyn? Sollte bey den fo genannten emot liireEnden Kräutern , die man bey Dutzenden zu Cataplaarften rhiteihatider verbindet, wohl nicht die Wärme am meiften wirken ?N Wohl nicht eine Handvoll von gemeinen feinen Heu, in warmen Waffer 'eingeweicht^ od^jedea andere Ding, das 4le W*r*ne länge erhält, eben foviei verfpreeben $ Höchft wahrfcheinlich hatte auch die Idee von einem Cataplasm die EntfteHung , data der erfte, Erfinder eine Handvoll H6u in warmen Waffe* ttatterirte, um die -Wärme des Waffers deftö län*

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gefr zu erhalten # uhd Bein gefchwlndes Verdun* ften ^verhindern* der metbodifche Arzt wollte nachher der Sache ein gelehrtes Anfehen geben, fuchter nun die im Heu befindlichen Kräuter ho- tanifeh getoäu au beftimmen, und legte einem jeden clerfeltoen äine befondere Kraft be£; Don tlngelehrterf» den Unwiffenden, feibft den Wil- den haben wir ja to manches gröfse Heilmittel zu verdanken,

> * In der Hoffnung zu dner Nachfolge mei* ner Amtöbrüddri mache ich jezt den Anfang tnlt einem Mittel, das Wohl keinem Lefer diefes Journale unbekannt, fondern von jedem als feht Auflötend, *tts 4er gtaüeften Vorzeit; auf gifreu

£ * Glai**

« f$ r*~- '

Qlauben angenommen worden ifh , VielleicJtf weil<die unfeelige Gewohnheit, auch^etes iife jner mit andern Mitteln, au verm\fch^n, und nie** mal« allein zu verfucheu, die. Gelegenheit e*- fchweret hat, feina Kräfte genau kennen «jtji lernen» ... o

Ich entßnne mich nicht, irgendwo J)ey ei« pem Schriftüeller der Materia medica eine nach- theilige Wirkung von dem Gummi ammonlacum gefunden zu haben. ;..Jq» Gegenteile find alle unfre Arzneymitteüehren,, aus den äiteften. Zeh- ten bis auf Haknemam herunter» voll des Rühr mens , wüteten. Deine, .auÜüfende , zerthejüende, erweichen4e Eigen fcjiaft nicht dringend genug zti'eippfehlen, upd vnrijr glauben uns im Befitze eines Mittels, das ein e^iA 4er' elften, Plätze in un- irex , medicinifch- cbir,oxgiGpJ^en Schatzkammer behauptet. Ich habe frlhft an 40 Jfthre daiTelbe im beftändigen Gebrauche gehabt, un<J,> iph fchä- me mich e^ zu geftehen»: daffej&e auch.,, wie ge- wöhnlich,-immer, mit Extjracten verschiedener Art, mit Seifen f mit Rhabarber qder andern ab- führenden Dingen verbunden. a Y&Ueicht iß: auch mir eben deswegen die, Entdeckung ent- gangen , welche ich dabey gemacht habq, -feit- dem ich daflelbe, fp wi$ qpdrft Arzneyen, zu denen ich Vertrauen hege, allzeit ganz unver- rnifcht gebe, und dann freylich bey dem Apo* theker, der fufslange Recepte zu lehen gewohnt i^z^eä^mit meine* nacinen^ceptw ein \'' : " ' ,:• ; Kopf-

Kopfcnütteln erregen^ ' oder fdr eiaen Idioten an ge Lehen werden mufaJ Wahrfcheinlich hatte vorhin die Verbindung mit andern kräftigen Mitteln die nachtheilige Wirbung diefes Gummi entkräftet» oder ße war dabej weniger merk- lich geworden ; der glückliche Erfolg aber bey dem Gebrauche deiTelben muteten gleichfalls auf Rechnung der beygemifchten Mittel gefezt "werden. Vielleicht haben andre Beobachter die fGnderbare- Erfcheinung* welche ich jcat ange- ben \Vill, bey der Anwendung diefes Gummi auch fchori bemerkt, aber fie anders erkläret, oder dieUrfache d«rön fbnft wo gefacht. Auch ich wüT?de das Gummi iiir unfchuldig erkläret habe**, wenn mich nicht mehrere Fällt derlei« ben Art von dem Gegentheile überseug% hätten, *ünd wenn mein Verfuch nicht fb rein als mög- lich gewefen wäre,: wie man aus dem folgenden .feheh wird.

Ifch haltet einen Mann von etwa 60 Jahren*, '•vtfegW eines Htiftens, den er ohne Fieber oder andre focdenkKehe Zufälle 3—14. 'Tage gehabt hattet einige Tage' das Lac ämmonmckle, näcn der fch wedffchen Phärmtcöpoec bereitet , ohne dten geririgften Zufatz fo nehmen läflen, dafa €?r "täglich etvfoi 4 Drachmen von dem Gummi felbft ' verbrauchte i'.afsW'mii1 klagte,' äafs er eine' un- gewöhnliche 9 und'ihrn ganz unbekannte Trüh- ftelt oder Verdunkelung der Augen bemerke/ die -nahe an Blindheit1 grenze; uiid^däVdn'ef* gif

^ £ S keine

- 6B -

keine Urfache auffinden könne. Der Hnftem war nicht fo heftig oder erf chütter od , dafe ich jene Klage aus eifern ßärkern Antriebe de* Qluts nach dem Kopfe , oder einer ähnlichen Urfache erklären durfte; :a»ch war an den Augen felbft durchaus nicht« auflerQrdentUches su entdecken, Jch fubftituirte jedoch jdnem Mittel ein .anders, und fchon am folgenden Tage war die Klage ge- hoben. Ich würde nie das Gummi ßmmoru in Verdacht dabey gehabt haben , w^nq ich nicht gradein denfelben Tagen* eir}er jungen, 95jihri- gen Dam* wider eine gewifse Btfch werde, die mit den Augen in .gar keiner Verbindung Hand« eben daHelbe (fcmifch gegeben, und ebfia die* felbe Erfcbeinung , ,. nemüch eine faft völlige Blindheit am Abend gefunden h$M4* Ancfc diefe Kranke hatte nie etwa« ähnlich*,' £n ihren fehr gefunden Augen bemerkt. W\e ich auch hier das Lac ammon, ausfegen Hefa, . .fo war auch am folgenden Tage das Geficht wieder vollkommen natürlich. Nun fte| bey mir der .Verdacht auf den Apotheker, zut?al da bejde Kranke bef einem und demfeiben ihr« Anne? bereiten lief aen. Ich unterlüchte, ailee, wai er «ur Verfertigung de* JLac* amnioniac. genom- men hatte, ein 4 ein auf das fchärffte; ich b* fürchtetet dafa bej dem Pulegiö etwa Digitalis -purpnrea% belladonna $t Oder dergleichen, in der .Nähe gelegen, mit au. der Deftiilation genoa- meo wäre, oder dal« upier , den Römern da

Gummi

farmni lieh, etw*a Awejftleutigcs gemifcht hätte, £ber, ich cutdjftikp Qichts .und ,$Ue Unterfufhung War. vergeben.«, tyaa in. .4i^fer CouipoUti^a »u- gemähte arabjifctye Gun^rnj konnte wohl nich£ leicht iit YcMacht gcnatben* Die Unfchuld dea ^potbefcCW- Wurde noch , deutlicher * und feine Ehra nachher, hefondere dadurch gerettet, data ich bey einem andern Kranken eben dicfelbe •Zufalle an den. Augen fand», der feine ,&r&ney picht bey ihm, fpnderji auf einer, andetn ApQr theke yerfertigi&n lieb,.-. Was *b#r die VJVirkuuf cfes G#mmi aytmoiu evident raucht und jspgicicjf das deftillirte Waller in ,dem Lac qmniQpiac. j^oeft, mehr auffer Verdacht fet&eki iftf dah die* fer dritte Kranke nicht .dft? ,l+ßc ammQniac. roa jnir erhalten hatte , fondern 4*9 Gurnipi amino? niqc. fn Eilijpiifopria if ^phne den g^ring^en. JSuf Jat*, aifo. np.ch reiner fft\9 in jwer Zujfern^e.nf^ tzung», ^tjcji dieter J^^Jui Hjßjte über rdyLofel^ be Verdunkelung der, , Auf^n d<? a . Aben£* 4 einigt ^Tage. nacheinander, 4a er *uy.ar ttfcujur dftnfo^ ben dergielchw bemerkt }j*$töi. er J^ffifltf$|j mtjr,npph genauer die$ternj^fur}4 feurig« JBw% te, welche , ihm zu der Zeit vor d«ntAugej| fchvvebten. Sobald die l?iU?n aua ,4enir Grumini weggelaj^n wurden, wfw^mh djtefer: £ranfc$ von feiner Aug^nbefejhwer^eie^eyeu ... . „..;

andere Krftpke gape «^mgrd«rfl#€ vor Trinen. Jahren-bey i^emteouUg^

r ^ 4 eine

"** yO ",—

töe'ttludKfft« V»eiftfe>%fixtur Von infr bekom- men habe*, Wa-ciiiipb Tage feiiäilf'gtÄ 4i*tfe fe^ len 'Können»? '^ahVfcheihlich -ft&öii" damals Wirkung Aes^MvibiJ?, d&dnuWViber die fceöbiehttt^ feÄt nfihtl^fe -fctröMtotff Wer an- ^ebi , j weil * ich ' tife * Ißj in^heittgeTcb^te aus fcefc 0edäctonirse Vetlöhrcn, nnff'ttt^llFö uxt VtÄlftrfmHger alfe >fie Iß. ' •—I:i-1 < d '

v " 'Öex 'irofmedicus' Loä-erAann alfhler,1 auf aeffea' 'fieo^a^cÄtdn^geitt man 'fich 'verlaffen kann, i^*aHkif;niir*-6/Faife.;1 W&.e* glelcbfallJ fiie nach tbeftgeWirttnng des büftifai ttinmori. auf die Aügeti gefänden' bat, ; •'- - : ■• » " ''• Bejrmeiqen 3 -4! Kranken fand fcfr'iitehtJ In Ihrer Coriflitution hervorftechcrides,' daWen tJebraucH"* dea Oriiniini ärnmort. vielleicht liStte tciiäfllich Wäch&i können f oder" darin alle j— 4 ubefeingekoinineh' Wären ;' einer war ein fehr ^eföndef, 'ftjrSet* ro^nWAkigter Män£ , die'Da^ ine eben fo riinÄ, fJäxo/cül9*#" der dritte' und Vierte' l Krank e fairen ' hiager; w Icfr Weif s alfo Sücfc rti&^aWgiftW bef welcb'eV^önffitüfon beföüdera die« teutnini 'feine nachteilige 'Wir- kte^'äür&re , und1' Wo 'man etwa v lernen Ge- braut niel&en faüfstte. Eben wehi^weifo teh *ü! fagen1; VdfiNv«ftbeTO,Erf6lge/;eM^Snger

fortgefezte* <©te^äte*«e$re!b^^ 4

K**nkefi Würde3 geweteii1 £eyfl.; me^^fcen ftua künftig 4irtHiV5i*^eYi,äüe BfeÄb'aidhWngtöV ftimmcD/ W02hi Ich hiör jert dit LefOr^üffodere;

* .> i ^ und

ttnfr Äi^ift^eln^^rt^äfit^ eVtffcbeiden, ^denn vorfättflich wird wöhl^nlchtljsrchfcTem^nÄ dreifter tefn, *1* loh; und fobüid er. die 'befehnV bene Augenbefchwerde !?cy\ftei»em Kranken fin- det, das>Gttthmi' noch länger {ortfctz&v. Mick . ivenigttens bat irie*rn»v Erfahrung rmstrauifebt ,oder' äurtoerMam'gen^acfct, tiftö ich itmcha fia, Co1 feald ate'tiräglkyk w*r , begannt ; damit andng ntmt.teltfbra^radg&n^ wtemtfcb <etwa nicht felbft Gelegenheit dazu habe» ob mein Mißtrauen, ge- gründet ifl und fie etwas ähnliches von dem GuWm'üiRtrt&i. beobachtet haben: Die Wund* . ärzte müf ^n durch genaue Verfuche entfehei- den, ob aer äufsere Gebrauch, ohrigeachtet je- ner befchriebenen nachtheiligen Wirkung bey dem innern, in feinem Werthö bleibe.

Der Belefenhcit des D. Stieglitz allhier verdanke ich eine interetfante Stelle aus einem Buche, die beweifet, d^fs man doch fchön vor Jahren die fonderb are Erfcheinung bey dem Gebrauche diefes Gummi beobachtet hatte , ob- gleich nicht fo beftirmnt von dem Gummi am- moiu alleine, fondern wie der Beobachter glaubt» * van ähnlichen gurnmöfen Dingen. Sie lieht in Bur g gravi i commeittar. de äere9 aquis et lo+ eis wbis Frankfurt ad Moen 1751. p. no, und lautet fo; SUigulvris eji laudatorurn gummatum {ammoiüacum y und Oalbzmwn) largiuscule per diem Jumtorum ejfectus 9 a nemine qüantum feie iadicatitf) vif um utira quo dam mfido ujjiciendu •IN ^ Siqw'

$iffW<fonk . largp *itf j* .$j/Z ^na JfafuMja, ort»

ß PWP e^lychnium fwfan nccenjum 'forßfä^il- iftii. hpn :?(4f4 fidgmtibus col&rifrui » circumda- ffarhafipörttt V0&1&W4 fiüffft. mbula^ inurdum «m pahmre ptr flotem. 0naß fparja /c0vßans% vir fum i abfmcat* : #*$ . ^üqm.t ^ var<K . Jitnon** iapfuM haec fymptomtfm fpon^ ätfirum1 H per*

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Ein Bey trag zu den Beobachtungen'^

verlai*vte veneriifche KVänkheitfcn ; l ihre

' Entwicklungsarten und Vferhet-'^01

rangen,

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Hof rat h JdYJttns

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feierte Beobachtung. "* ' _

Erkältungen, welche Rh<*imAtisfAen#n tfftäif. laffen pflegen, können wrtt^Welen da» Hm K&r- pen fchlummernde venerische Gift iii 3?hfttig- ke|t fetten. WenigRens fcheitit fot^i^Kvtfcfk- heit^gefchichte diefea SaU*u beftätigenU i '-• vorvorigen Wimer half cht Bergtrtattfc eisern Keller graben, womit er. d*n ganzen Wol- ter zubrachte, ?Er gtng.hieribey frftto? ~dt»ch feine Arbeit in größten Schweifs gebrecht, aus dem lfuj£& Kelter iibd/Iaste Ach ohne AtohihdU . ' - d*

•— 74 . -

der äJoftercn^Tmlrin^ terfu*i*0r- A4e-«frer im- Ja* »uar eine ftrcnge Kälte einfiel, fo fühlte er plöz- lich einen Schmerz auf .der linken Seite des Ge- fichtf. In wenig Tagen erhob iiih.ein Knöt- chen an der Nafe und kurz; darauf auch eineGe- fchwulft von der Groijaf^ einer kleinen Semmet im Nacken., Leztere ging, bald in Eiterung, und ^s^Jfylf^iopB'grofce -Mehgtffmu :Biu? rVeFmif ehter ^a^erie^aus , worauf ße fodann. heilte. Di^<3*- fchwultt **an . fyr. 1 $ aft, . wuchs j zwar langfamer und mit ihr der Schmerz, erreichte aber den« noch nach fechs bis acht Wochen eine foiche Gröfee, dafs iie die Nafe 'ganz gegen die fechte Seite drängte,ujr>d infneh,rßrem^n^)ten (Fig. IIL . und IV.) den ganzen, ftn^en Backen einnahm. Am untern Theil des zunächft tri der Nafe be-

i ii 1 1 mm -m 4 « »«•in •• »

. findlichen Knoten entftand in der Gegend a, wo die zurückgebliebene frärbe abgezeichnet iß, ein Biätterchen , aus .welchem eine dicke, eel- bs, mit Blut vermifchte Materie, gleich derje- 4»lg59 i*P* der fjfiU&mMJxa., NaökjCn,' flt>ft. -ft«I hi&bey> 2<u &ath 'gezogenen Ratenbehanflel- .gtyf;4i£ g^nze Gefe&Wiulft» mit; zeitigenden- Pfe|- -Aüv*jt»4&d e^eioheAÄ6i'Umfchlagenf worauf fie endlich an Vfcrfcfciedene * 'S bellen ' KteV fafste, *weh5i|«iU durch \4erfchiö4^nef Jheiis< ärufsßrlich, •t&tiUiii*m .Gjiatnen ..gecWichte'Oeiftiu'ngefi mit iBfetthv^rmifchty iitgiEoI^prMerigeaü&aofg, Hier- auf fiel »die Gefch wi*lft > /welche daß i gaw ze Unke iAugeaÄrCchlofa.oiinrijOviiel^ itdfcfti der tfti*take « h diefes

diefes; wieder etwafrtöfihaä konnte. 'Die? Narfy wich wieder etwas auf die linke Seite jxnd nahm die ifage an, in welcher ich den Kranlidri iü- erft gefehen und pbgezeichnejtt'habe* Aus dei gemachten. jQeJfatung rrn Gaumen1 kam blos get TOnndne* Bluti*üm »VoTfchein, ^Alle< Zähne det oberen. &2nnlado. wurden locken und.' fielen bii auf ehneo de* fechten Seite von felbfi »aus1. Da die Bader kMne weitere Veränderung |«der Gej fcbvvliJJBbnaciacihrer .Eröffnung wahrnahmen und ea.mit einem arnaen Mann au thun hatten; lief seil ße- die gemachten Oeft'nuogen * gänzlich zufalleri »./worauf da*rajdie abgebildete* harte Ge»- Xchwulft «ürückblleb ,' welche" feirrhöfc anaüfiih> len war. und «an der Stelle ;eetheilt erfohteriyVüd die rneifte Materie ausgeflogen war. .. ; .-t

Der Kranke klagte nun , da er fich mir« in diefewiZultande zeigte, übe« einen fehrfempfinA liehen , lt eine Käue und nicht die görin gfte. Bit rührung vertragenden Schmers au. den der Nafe zunächlfc liegenden, und unter den übrigen al- lein blauroth ausfehenderf Knoten; übor Kop& fchmerz Und Schwindel,, womit er öfter* befab len wurde« wenn aus /der voh fejbft e^ßande^ nen Oeffnung Fig. III. b. am untern Theil dei gröfateni Knoten. keine- dicke ♦'.gelbe und» blutig« Materie flof«, wovon oft die des NachW: tfufge* legte Leinwand ganz voll wau; über Ärbiindung des linken Auges» w'elche mit der iG^fiÄhtge^ fchwulftih.TwAÄfangjßnoiunaen hai^und^Tatt

ganz

galtst in den grauet Staat ausgeartet * war ; Äbef ein beftäadigee Thräneh beyder Augen; übet •Taubheit auf dem linken Ohre; über Mangel des Schlafe , oh'n geachtet 'kein 'Schmers denfel» hen ßftrte; über Mattigkeit tiad Abgefchlagen* heit ailef .Glieder ;,übei? einen fceßändigen Ans- fiufs.von Speichel aus dem Mund fimd daa Un* vermögen, feite Speiten zu gebiefsen bey übri- gens, gutejn Appetit.

Es war auf keine Weife möglich, dem Kran* feen ein GelUndnifs abzulocken, dafs. er ehemals an. irgend meinem verdächtigen Zufall gelitten ha- he., *der auf die ▼enerifohe Befchaftenheit dei Uebels mit Gewifsheit hätto fchlief&en lauen. Gleichwohl erinnerte ich mich eines Umftandes, der diefen Gedanken in mir nährte, . Diefer Mat^n hatte nämlich fchon.vor tetia . Jahtea feine achtzehnjährige Tochter mit der Fauft fo lehr auf die Nafe ,gefcblagent-dafs Uch lestere außerordentlich entzündete und anfehwoü. Es wurden vergebens zenheilende Mittel angewen- det, und ef.entftamd nach einigen Tagen eia Gefchwüf ander Nafe, welches allmählich die Oberlippe angriff und üoh bis zum Unten Mond* wlnkei ausbreitete; -Das. Mädchen klagte nach mehrerem Wochan **chMiber Schmers ho Halte und befall weltliches* Schlingen Der ganze Gau- nien iindf&achen waren entzündet und lmtera fiberall mit Schanker» befezt* wovon fle die an« t*rarte*tfche Äui* in wenigen Wochen bcfteyte.

Da

ff

Da ß'e äbet Atri Gatten der Mittel riiArwtf?

ter fbrtjfezte; fo £riff-däVUebel rWh -meliTeTäii Monate» -wieder fo lehr um lieh, däfs ße, ohn^* weitere Hriif« zu;fuchen, an deti Folgen deücl- ben fcarb.

ÖieferUaiftaiid be^vog mich, die feirrhöfe Gefitbtgcfe&wulft ihres* Vaters als ein verlarvtea veneTHtehies^Uebel fcü'benandehi. f •>

Ich machte den 30 October den Anfang de? Kar äUt^erfufsteäi Queckiilber in Pulvern, wor- auf die Geiehwiiift des Geiicntis und Gaumen*

•4 -

bis zum -'vierzehnten November fehem foviel f ank ,• dafs er das Auge beinahe gauz öftnert kofftta$ ■- Starkes Jucken der Gefchwulft bei feb werte den Kranken. Doch fühlte* -er fichf obngeacbcefc der r noch immer rWdaderadeii SchIaflofigüeit> viel Kräftiger*1 ' ' ; - A> ••'

- -Den *4 November btxäh die GefefawüMtanl * inneren Augenwinkel auf und es flofa aus eine* kleinen1 ^Öeffhubg Figt Hl. c. beftäridig; Materiei Die GefehWuift fiel tfnmer mehr an der Seite und nahm auch ahn* hintern Taeii-dea &anmeni ab* Jch'verband mit1 dein verfüfsreir QuecMlU ber da* Crcuta- und Aconhextrakt. A v ,sJ

Den 6 Decfchiber verficheVte mich der Kran* ke* date eV imhmefcr öfters durch einen baIV tündigeu Schlaf erquickt werde,' dafa der Sthrher* im Knoten aikf der Aare weit geringer 'tiy% und ler fttfrke Auaflufs von Eiter ans' Her ÖeWnuirg tm AugenWinkel; der in sfr SYaridW'Wdhi'eid

achtel

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9jpi#el Ma^fß betrüge» ^(d^re ; . daf# er weder Scbwtite inv&opf, ^pchiSchwiu4el mehr habe«

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y«a<di* Kn¥«.au,i ^jefc^eunigen , *> gal} ick nun Subiini^iUep tu#d, nebenher -Cicut* -fcund Aco- nitextract mit Terra ponderofamuriatq; Aeaf* &rii£h XvsU ifih ,dfts ifygiw*tii7p n^apoL , weiches VUfe^r ^ljeia , eingerieben, würfe», mit Petroleo und «Sß/tf volat\le%\i^ox»s. ceirv* : verjuifcht, an- yupdeig: /. ,:,!4 ... '.■•*,',•*/

Bi*9um i& Ia*nKw ging t>ey diefem Verfah- ren ^Uefigutp Qtf .G^^hryv^ft.nafcni.uni fomehi ab, c]a aua^iain^i^tQ^n, T.Ueil des Gaumen« vor pinig^n Tagen, <ej^ne *Oe,ffniflng entßanden , wir, aup welcji/sr eine Menge Hinkender jnnd £uf*en? yv^dpr^Sitjg; fchTn^ckend^r. ..Jftaterte. beßandig :" fmailQfs, ^^er.^ftelltejfi^nani eine Pianrhöe ein» die ich dem Gebrauch desQueckßlbewia- fehrieb y »Wöji^cfc. fcw*<* andqv* für fache aabu- f})ll^,# Staude j/ua*. Ich,fe£%?,&^her alle bis- her inner^cji gebrau^^ Mittel, bqy Qeifie» gab anfangs, tEx(;racAqtam*Wt flpi t ^^ajbexUnkütr, fodAou- ücbiw,eiffitr^ib^d9 .^I^tel^ jijnd .da diele niebj* fruejiteten, CateqJiufaCt mit Optam 9 wo- bey ich auf den. Leu? C(arornatifcJie UmfchUge mit, >V ein. und Opinrn^afh^ Uiefs. ütcrauf nahm diefe, den .Ivr^Mkeji äuty$r& entkräftende Diarrhoe einige .Tage ^b, ^m aber Codann weit hcffig^rJ;wied(e,n .Di/eCe./Errcbe\auqg war mir un- erUlärbar» § Ich befuebte den Kr/mken 9M wie- fler^aHpuniafcn^machtö ihn, auf alle abgliche „jti Ver-

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Veranl^fnngen des Durchfalls aufuierkfam, und erführ endlich» dafs feine Ausleerungen leitet* artig Teyenj daft der beltäridigeAnoflufsaus der? Gaum^nbffnung unmöglich zulaffe, alle Materie auszufpucken , und date et. daher, beforider* des Nachte» fie grö fstentheild verfchlucken muf- fe. Hieraus war erklärbar* warum die Diarrhoe immer des Nachts am heftigßen war^ fo , dafs der Kranke oft ic bis 1 5m al in einer Nacht zu Stuhl gehen mufste. Ich Hellte ihm nun die Nothwendlgkeit vor» am Tage beßändig auszu* Tpucken und des Nachts durchaus nicht auf dem Rücken* fondern immer auf der Seite« oder auf dem Bauch zu liegen, damit die Materie durch den Mund ausfliefsen könne. Wirklich vermin« derte fich hierauf» ohngeachtet meines nicht immer genau befolgten Raths, die Zahl der Stuhlgänge febr» blieb aber immer noch, grofa genug , um jeinen an fich fchon abgezehrten» von häuslichen Leiden und Nahrungsforgen1 nie- dergedrückten Mann, troz aller angewendeten Harkenden Mittel» in Techs bis acht Wochen vol* Hg zu entkräften. Et ßarb den dritten Februar» nachdem feine fcirrhöfe Gefchwulft faft ganz ge* Ichmotzer* war»

Et hatte überhaupt 66 Grati Verftifstei Queckfilbcf und 10 Gran Sublimat innerlich* äufseriich aber anderthalb Unzen neapolitani* rche Salbe verbraucht*

t.6HMtU , F Ohtt-

1 <

~- 80

Ohngeachtet des Gebrauchs de* QuecMk bcT8 1 der Cicuta und tprra ponderofa hatte det graut Staar auch dat rechte Auge angegriffen* fö9 dar« er vor feinem Ende nur noch am Ra» de der Iris einigen Schein hatte«

JßrklßrHrtg der Kupfer%

tMefe feirrhöfe Geüchtsgefchwulft Von der Seile» *• Die* Narbe der elften Oeünung. tp« Die beym Anfingt der Kur noeji fliehende 0e&

nung,; «V Die wahrend der Kur erft entftandene OeffßU< am inneren Augenwinkel.

Fig. IV.

CKofe feirrhöfe Gefichtsgefchwulft roxi vorn«.

a. Die Narbe der eißen Oeffnung. b. Der feinhöfe Gaumen» €, Der von allen Zähnen der oberen Raab* noch, fibrjge rechte Hundszahn.

Fünfte Beobachtung* '

Bey einem beweibten Unterofficiere tob ei ni gen* fünfzig Jahrdn, der in feinem ledige» Qtand« vor 15 bis 16 Jahren von verfchifedenea venerrfchen Krankheiten der Gefchlechtstheil* befreyet worden war» Irhob fich im Monat Jon 1789 ein kleiner Knoten auf der Stirne über der , , bog**

si-

bogenförmigen Erhabenheit der rechten Augen* höhle. Dieter Knoten bildete In kurzer Zeit eine Bpeckgefehwulft von dem Umfange einet JLaubthalers , welche fehr fchmerahaft War, un^ neben welcher fich bald noch eine kleinere*!** - fezte. Aus beyderi geöffneten Gefchwiilßen kam eine gelbe, fpeckigte, bröckliche Materie suni Vorfchem, unter welcher der Knochon kariös Ivan Ich gab di£ jffd föetida mit Calomel in Pillen, und Hefa den Knochen radiren und an- bohren , worauf fich die verdorbenen Knochen- theile absonderten und die völlige Heilung nach sehn Wochen erfolgte« Der Kranke nahm wäh* rend dielet Zeit fehr unordentlich ein, unä verbrauchte daher kaum ein« halbe Drachme Calomel, glaubte aber vollkommen hergeftelU zu feym

Den 5 Februar 1790 liefs er mich wieder; rufen, Ich fand ihn in einem beklagenswerthen Zuftand, äufserft abgemagert, mit einer rtrücke unter dem Arm, Weiche ihm «Sie völlige Ün- brauchbarkeit feines linken Fufses hotrrsVendig machte« Mit heifcherer , und vom Hüften im? raer unterbrochener Stimme klagte er über die fieftigften Schmerzen im Oberamigelenke upd ler P firme, und über nächtliche Knochen»

ehmerzen in allen' Röhrenknochen, die ihm

« * " * ^ *

teine Ruhe im Bette vefßatteter*.

Auf deu Gebrauch des Calomels mit Aconit«

xtr«ct bitten (ich nach vierzehn Tagen Hüften,

Fa Hei-

Heifcberkeit upd nächtliche Knochenfchramet verloren. Dagegen erhoben fich zyrey- weiche, ziemlich grofse Knoten auf dem Brußbeia» Ich Hefa dieTen Knoten Mercnrialfaibe einreiben und MerCurialpflaftet ayflegen, innerlich CicuU- tincl Guajakexbract neben 4em Queckfilber neh- men, worauf ße fich anfänglich mehr gegen die Rippen der linken Seite zogen , aber nach drey Wochen völlig zertheiltert. Der fefte Schmer* , in der Wanne verlor fich, fo> dafs er nunmehr ohne Krücke gehen konnte. Nur det Schmer» im Oberarmgelenke erlaubte noch immer nicht die gering fte Bewegung des linken Arms. £'D auf die leidende Stelle gelegtes Veficatoriu* fruchtete nichts. Das Einreiben det flüchtigem Salbe fchafFte zwar fpviel Linderung, dafsd* Kranke den Arm etwas zu heben anfing; doch dauerte diefes nicht lange» Der linke Ann Wurde bald noch unbeweglicher und zehrte im- itier mebt ab« Det rechte Arm fing ebenfalls an im Oberarmgelenke zu fchmerzen und -unbe- weglich zu werden. Üeberdies (entftund cm fcetfer Knoten auf dem Bruftbein, und tlen7ip^ brach die venerische Krätze am ganzen Körpe ^us* Nunmehr abet verminderte fich auch zo* Tehendd der Schmerz in dem Oberarmgelcnae; der neuentßandene Knoten verfchwand, und der K tanke \vat am QQ April, wo er von hier ab- feilte, bis iuf eine , zurückgebliebene Steifheit des Oberarms > Welche ihn verhinderte* den-

felbcfl

«5 "

felben vollkommen zn heben, ohnggachtet er .keinen Schmerz jnehr darinnen empfand, voll- kommen hergeftellt,

Er verbrauchte während der ganzen Kur dritthalb Drachmen Calqmel innerlieh, eine Drachme Calomel, zehn Drachmen Ungt. nea- pol. , und einen Scrupel Subjwnat äufterlich.

Sechße Beobachtung. \

Ein junger Mann von gnter Bildung und Gefchicklichkeit fand in feinem zerrütteten Fi- nanzzuftand auf einmal Gelegenheit, fich uiit ei- nem reichen Mädchen zn verfprechcn. Da ,er die Einwirkungen der Mifagunft und VerWiim- ttang nicht ohne Grund bttor&tn mufate, fo fand er eine , fchneH4 Trauung für nothwendig. Gleichwohl litt' er hoch an einem leidigen Trip- per, den er fich nicht mit ins Ehebette zu briu* gen getraute und daher von elftem gewöhnliche!* Bader ftopfen liefs. Er nahm hierzu weifoes JJleywetfs, mit Provenceröi innerlieh. Der Tripper verfchwand. Aber bald hierauf floh feine .blühende Gefichtsfarbe, Er bekam Eng« brüftigkeit und allerley Befchwerden £er Ver- dauung, wobey fein Körper zUfehende abnahm* nach neun bis zehn Wochen aber ein beft&ndi* ges Thronen des rechten Auges, welches alt mählich fo ßark wurde, dafe-es ihm die ganze Wange wund machte.

F 3 Ohn-

*-*■ »4 -

Ohngeachtet erllere Bdfbhwerden _ durch VeiCchiedene* von andern Aerzten angewendete» Mittel ziemlich gehoben waren* fo verlor fich iloch das Thränenauge nicht, und er ertrag da- jierdiefes Uebel, nach vielen wenig oder nicht abgewerteten Kuren» geduldig, £s verflofscn fo fwf Jahre bey ziemlich leidlichem Befinden, Nun aber fing ein Katarrh» womit er Öfters ge- plagt war und den er daher fontt nicht 211 ach- ten pflegte, fo fehr auszuarten an , dafs «r ihm mit He Jfcherkei* , Hüften, beftändigen Kitzeln in der Luftrohre, beschwerlichen Schlingen fephö bifi acht Wochen lang zufezte, und end» lieh vermögt«, mich deswegen um Rath zq fragen«

Ich fah ihm in den Hala und fand: den gas* «en Rachen entzündet, das Zäpfchen £ef unken Und mit "kleine* Blätterten befezt die Zange lufserft fchmuzig, Rauch und langes Anhaltes des Athems reizten ihn zum Hüften , wobey er immer einen zähen Schleim auswarf. Bey allen diefen bedenklichen Zufällen verbat er üch durchaus allen Gebrauch der Mercurialmittd, indem er üch noch mit Entfetzen einer «nage» ftandenen Salivation erinnerte find mich ver* fieberte, dafs er fogleich alle Mittel bey Seite fetzen würde» wenn er ans den ihm noch be- kannten Zufällen auf Queckfilber fcUiefseo könnte.

- 85 - ,

Bcy folchen Drohungen verordnete ic& Mof 41e Plenkifcke, Solution als Gurgel waffer. Er fand hierauf in wenig Tagen Erleichterung, und nun wurde ich drei Her und gab ihm diefen Meih curialfchleim auch, innerlich als Julep» Der Hü- ften Hefa hierauf fo fehr nach , dafs er ihn nur dann und wann am Tage noch befiel« in de* Nacht ftbet blieb er unverändert. v Der Julej* wurde fo oft fnisgefezt* als ich bemerkte* dafs das Zahnfleifch anzulaufen anfing. Da aber dio Umftände wegen der beginnenden t äufserft ent- kräftenden NActtfchweifse % der beftändigcn Schlaflofigkeit, de$ fich von neuem entzünden* den Rachens, Äer überaus angefch wollenen, Man- deln , des wiederkommenden heftjgßen, Huftens, und gänzlich mangelnden Appetits immer be^ denklicher wurden ; fo (teilte ich ihm die unum- gängliche Notwendigkeit des Gebrauchs krä^ti- ^er Mercurialmittel vor, die er endlich auch suliefs, da das eingezogene XJrtheil andere^ Yerzte mit dem, meinigei* übereinftimmte»

Hüften und Halsentzündung nahm hierauf ziemlich ab, nur auf der rechten Seite blieb untrer dem, hängenden Gaumen, immer «ine ent- zündliche Röthe ftebeci. Die Halsgefch\yürgcn varen aber, fo weit man fehen Konnte, geheilt. )a ich die China mit dem Mercurialgebrauch erbend , fo füllte fich der Kranke auch kräfti- er. Nur blieb die Zunahme an Kräften, bey <?n faft immer eine Nacht um die andere erfol-

x F4 fendöa

-:, sc ' -

I

genden Pollutionen nie von. langer Dauer, W* gen de3 ßch immer tiefer im Hals hinabgehen- den und gegenwärtig fchon unter dem Schild- knorpel zu fühlenden Schmerzes, und des aaf ftarkes Räufpem aus diefer Gegend hervorkom- menden, mit Schleim vermifchten Eiters, lieb ich Einfprützurigen anfangs mit Plenkifcher So- lution, nach und nach von einer fehr fchwa« chen AuflÖfung des Sublimats im Waffer mit Rofenhonig machen, und äufaerlich in der Ge- gend des Schmerzes Mercurialfalbe einreiben, Allein der Halsschmerz nahm demohngeachtet immer mehr zu und wurde- fo heftig, dafs ßch der Schmerz der ganten rechten Seite des G* lichte bis an die Stirne mittheilte. Der Krank* war nun nicht mehr im Stände, ein lautes Wort ^u fprechen und fefte Speifen mehr zu vctfchltt» cken. Er konnte, fogar viele Getränke nicht ver- tragen. Daher felbft Carrere, den er über all* fqhazte, weil er das Quecklilber entbehrlich tn inachen (uchte, nunmehr fein Zutrauen verlor. Denu auch der von ihm empfohlne Trank von Safaparil , Saponaria und Guajak reizte ihn suf« ferordentlich zum Hüften- Nach einigen Wo- chen kam. y es fo weit, dafs er weder Waffer, noch lianf- und Mau4elmilch mehr verfehl* icken konnte, dafs alles, fobald es die fchmer: hafte Stelle des Halfes erreicht hatte, durch nV< fege gemachten Hufteu zurückftürzte und dab>: lUvftircyon Bouillon zur Ernährung des &örj""

' axi^*

-r 87 - '

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angewendet werden muhten. Der immer hau« figer werdende zähe Eiterauswurf, die gänzliche Schlaflofigkeit bey der gröfsten Beklemmung der Bruft und der Gefahr liegend zu erfticken, führten bald die fchon beym Anfange der Kur da gewefenen , aber damals bald glücklich geho- benen nächtlichen Schweifse wieder herbeyt wozu fich nun auchColliqiiativdiarrhöen gefeil* ten, die endlich nach einem Jahre» vom Anfan« ge feines Katarrhs an gerechnet, feinen man* nigfaltigen Leiden'ein Ende machten.

. i . In der ganzen halbjährigen Kur hatte de*

Kranke hücbßens zwey Scrnpel Queckßlber ver*

braucht. Sechs Gran vom verfüfsten Queckfit

ber in getheilten Gäben vier Tage hintereinan'

der gegeben, machte fchon Speichel flu fa, der

einmal verfechte, j$u einem halben Gran in vi et

Unzen WaiTer äufgelöfte und täglich nur zu

zwey Efslöfteln gegebene Sublimat aber Ueblig-

keit und den eifchütterndften Hußen. Die Ur-

fache hiervon war einzig in der fchwindenden

Nervenkraft durch die im lezten Vierteljahr alle

Dacht und öfters in einer Nacht zwey mal erfol*

genden Pollutionen", und das bey nicht ganz.

lockerem Stuhlgang auf den geiindeften Druck

erfolgende . Abfchleichens des Saamens zu fu»

cheru Auch meine Beobachtungen haben mich

belehrt,^ dafs Saamenergiefungcn die Mer*

cuxialkur durch die beftändig eintretenden Zu*

F5 fälle

N-_.»

falle des Speichelflufses überaus erfchweiea und

i

ungewöhnlich in die Länge ziehen«

Sieb en te SeobaclU ttng«

Außer der rheumatifchen, arthritifchen und fcrophiilöfen Complication, woron obige Beob- achtungen die Beyfpiele enthalten , Jft mit" auch die fcorbutifche bey verlarvten venerifchen Krankheiten vorgekommen. Am auffallendften fand ich fie bey einem acht und vierzigjährigen Manne, der aus Italien zurückgekommen war und mit manchen andern Venu§rittern geinein bitte» dafö er in feinen alten Tagen verlchämt

«SU werden anfing und den Ueb 6f bleibfein feiner

i

jugendlichen Ausfeh weifungen einen andern An* ftrich zu geben fuchte. Er hatte an der Wade und dem Schienbeine des rechten Fufses &xey% in der Wade und dem' Schienbeine des Unken {"ufses fünf tiefe Gefchwüre. Die auf dem Schienbeine befindlichen deckte blos eine dün- ne fpeckichte Haut , die an den' Waden hatten Schrunden» kleine fiftulöfe Gänge* waren daher Öufserft höckericht, mit fpeckichten Stellen ver- »nfcht, und gaben in Verbindung der blauro- tlien Ränder und des beltändigen Ausflusses von Gauche' ein häfsliches Anfehen, Sobald der lfranfce die Füfse aus ihrer horizontalen Lage in eine perpendiculäre brachte» fa flofs fogleich äne Menge Blat, wie aus einem Seiher aua allen

•■' c

69

Gefebwüreik Diefe Verbluttingen, die gänzli- che Unbiegfamkeit feiner Knie und die Sthwä* che feines außerordentlich abgezehrten Körpers hielten ihn nun fchon drey viertel Jahre im Bette zurück und vermogten ihn, fich, nach mancher« ley gebfauchten, blos gegen fcorbntifche Schär* ic gerichteten Mitteln » meines lUtha »u be< dienen.

Die entfernte Urfache feines Ucbcls feete einzig in den Mifsfcwruch des Liqueurs, der ge- würzten und gefalzenften Speifen, vorzüglich gefallene Seefifche , wodurch er feinen Gaumen in Italien fp fehr verwöhnt habe, dafs er noch gegenwärtig alle Speifen t und felbft den Schin« ken noch einmal falzen müfse, wenn er ein Be- hagen daran finden wollte.. Die nächfte Urfache aber fuclue er in einem Stqfa an die Schien- beine, '

Da mir das Ausfeilen der Gcfchwüre ganzv ihre venexifche Natur verkündigte» fo fragte ich zu verfchiedenenmalen nach folchen Zufall Jen, die mir in Rücklicht der % Ernftehung det Vebels einen befriedigenden Aufi'chluCf geben konriten. Aliein er war ala alter Practica» ztt argwöhnifch gegen folche Fragen, und bcant* wortete fie immer verneinend* Nur.fo*iel lief* er üch merken , dafs $t gegen Mcrcurialmiuel den gröfsten Abfcheu habe, indem er blot durch das Einreiben einer Mercnrialfalbe in Iudien röUig contrakt worden, lej und nach bia anf

dioU

90 ,

< «liefe Stunde eine Steifheit der linken Hand da- von behalten habe.

. Dieter Wink. waT mir bedeutend g^nug, ihm da* Haupt mittel der Kur möglich ft verbor- gen zn halten* Ich verordnete ihm Pulver von Mere% Aulc> und Cort, Feruv., außerdem aber täglich eine Portion Alaunmolken, worinnen Hb. Cochlear. xin^ChaerefoU abgekocht worden waren.

Die zufchends fortrückende Heilung bej dem Gebrauch diefer Mittel und die in vierzehn Tagen fchon erfolgte Schliefsung von drey Ge* fch wären machte ihn treuherziger * und er ver- ficherte mich, dafs er nun such gröbere Beweg- lichkeit der linken Hand und außerdem eine auf* fallende Veränderung an, einem verborgenen Theil wahrnehme. Diefes war ein gefcbwolte ner Teftikel, der we*nigilens noch einer grofsen Fauft grof^ und nach feiner Angabe feit dem Gebrauch der von mir verordneten Mittel, doch fchon um den dritte» Theil kleiner geworden war.; Auch erzählte er mir nun, dafs er ehe* mala einen Tripper gehabt habe, worauf dlefe Gefchwülft und außerdem eine langwierige Hei- fchertfeit erfolgt, fey« Von lezterer hätten ihit ü\ Boutfeillen de$ Pollinifchen Decoet« befreyt, abter erßeres Uebei fey dabey unverändert ge- blieben»

Noch fruhW/ala die Gefeh wäre geheilt waren, baue der grfchwolleüe TelUkel feine natürliche ^ . - » Gröfac

$t

I

Gräfte und die linke Hand ihre Beweglichkeit Wiedererhalten Der. Urin machte vierzehn Ta- ge lang ein muriatifcbes Sediment , welches ge- wöhnlich den dritten Theii , oft die Hälfte des Glafes füllte und lieh allmählich verlor, fo wie der Kranke der Genefung zueilte. \ Der verlor- ne Appetit kehrte fchon in der zweiten Woche Zurück und es verliefs ihn die Sch)afloGgkeit# Welche blos durch die alle Abende eintretende und Ach gegen vier Uhr des Morgens erft verlie* rende Fieberhitze veranlafst wurde. Nach fechs Wochen waren die GeCchwüre alle gefchlofsen ttnd er konnte wieder anfangen* an der Krücke gehen zu lernen, Das immer noch fteife, linke Knie war ihm hierbey am meiften hinderlich« Da ich diefera aber erweichende Salbeu einrei- ben liefs und hierbey ileifsige Uebung im Ge- hen empfahl; fo verlor lieh auch diefe Steif- heit nach einigen Wochen» und der Krank* befindet (ich nun fchon einige Jahre vollkom- men Wohl» hat feine Bleyfarbe des Gefichtsl mit einer blühenden Röthe verwechfelt* und ift fo dick geworden, dafs ihm feine Kleidungs* ßücke alle zu enge worden find»

Sonderbar war es , dafs' fein vor der Kurz auf die gerirtgfte Berührung blutendes« äufserft lockeres und«fchwammichtea ZahnfleifCh be>m Mercurialgebrauch nicht mehr anlief und keine Salivation erfolgte > der JVTer burin s älfo Ununter- brochen fortgegeben und dit Kur daher: Schnel- ler

32 '■

Je* als Ton ft gefchehen f Gyn würde , beendiget 'werden Konnte. Auch nahm das Bluten der Ge- fchwüre , fo wenig wie das Bluten dea Zahnfiei- fehes, zu, föndern verminderte lieh fchon in den erften Tagen und um fo mehr, je länger der Mercurius f ortgefezt wurde f welches , trotz der China und Alaunmölken * bey den ziemlich ftar- Ken Gaben des etfteren , nicht hätte gefchehen Können * wenn das Queckülber die Aufl&fang der Säfte beförderte. ,

Die ganze Kux\ erforderte dritthalb Drach- men verfüfstes Queckfilber innerlich, zwey Drachmen Calomei, dritthalb Drachmen neapo- litanifche Salbe * eine halbe Drachme Sublimat, und vier Scrupel rothen Präcipitat äufserlich«

Achte Beobachtung*

Krebsartige Mund- und Gefichtsgcfchwürt und xielieicht hiebt fo feiten venerifcher Natnr, als man« gewöhnlich glaubt. .Vielleicht würde ich Im erften Jahre meiner praktischen Laufbahn eine Perfon gerettet haben, weichet ein krebs- artiges Gefchwür den Mund , die Nafe, das gan- fce linke. Auge deftruirt hatte, ^weoti ich tnifo- tranifeher in Rückficht der Natur des Uebels ge* wefen wäre und Queckülber gegeben hätte. Folgender Fall bringt mich wenigftena auf die* fen Gedanken.

Ein ßutfeh von adhtzehn Jahren bekam vor fünf Jahren Ge fchwüre am rechten Fufs, welch«

aber

03

\häx vor nunmehr zwey Jahren von fetbft heil* cn. Ein Jahr »Seh ihrer Heilung wurde er voi} leftigen Zaktifohmerzen eine geraume Zeit ge- uält, bis fich endlich voriget Jahr eine Ge* chwulfi unter dem rechten Kinnladenwinkel ildete, mit deren Entlieh nng jene Schmerzen achliefsen. Beynahe gleichzeitig mit jene* arten Gefchwulft bemerkte er die EntHebung- iner Warze an der Oberlippe, nahe ani rechten lundwinkel. Daß Zupfen an diefer Warze ver- nlafate ihre Ausartung m ein Gefchwür. Ja röfaer leateres wurde, defto mehr nahm die refchwulft am Kinnladen winkel ab, und bald erfchwan,d fie gänzlich. Das nunmehr unt ch frefsende Gefchwür (Fig, V.) verzehrte zu^ rft die untere, fodaön die obere Lippe, värbrei- »te üch fodann über die ganze rechte, zugleich nfchwellende Seite des Geiichts , und macht«* ahe am untern Augenliede in einer Bogenlinid ?ine gröCste Vertiefung, Auifer demfelbeh hat- jn üch feit einigen Wochen auch an denNafen- ppchemmd auf der linken Seite der Nafeklei- s Gefchwüre (h. b.) angefezt; Das blosliegende almEeifch der unteren Kinnlade 'war folbft hon angegriffen und aus einer kleinen fiftuld* n Oeftnusig (a) quoll beftändig gelbe Materie, er Kranke-konnte die untere Kinnlade nur mit ifirengung fo weit von der obern entfernen, ifs er etwas Suppe oder Brey zwTfchen den aiulijen Zfthnen einüben konnte. Ein ünge=

heufer

- 94 -

teurer Schleim - und Speichelabflufs au* &tt Nafe und' dem Mund hinderte ihn nur wenig Minuten» das Tuch vom Kinn zu entfernen, und ein beständiger Schmerz am Gaumen lieb ret« muthen, dafs auch diefer hintftr den nicht von einander zu bringenden Zähnen angegriffen fej> Ohngeacbret ich ziemlich unempfindlich gegen Tolche Gerüche bin , welche EckeL erwecken, fo koftete^ es mich doch Ueberwindung, fo langt in dem alles Cadaveröfe übertreffenden Geßini auszuhalten, als zum Abzeichnen diefei Ge* fchwürs nüthig war, und nach Entfernung de» Kranken reichte kaum das halbftündige Lüften meines Zimmers hin, um den wahrhaft krebt artigen Geftank völlig zu entfernen.

Nach, allen Umftänden, die ich erfahrt* konnte» fchien das Uebei angebohren zn feffl* Dem Burfchen hatte zwar bis zu der Zeit,*0 feine Füfse aufgebrochen, nichts gefehlt, feine Eltern aber ihm den in dem Ruf» dafs fie ve* yifch waren.

Ich verordnete Pillen aus Sublimat» $ foetida, Guajak- und Aconitex trac t , Uefa &* Gefchwüre äufserlich mit einer fchwachen Anf- 1 Ölung von Sublimat verbinden, und lesteit anch in die Fiftelöii'nung frfrützen» Bey dief«* Verfahren fing das Gefchwür fchon nach tun! Tagen an lieh zu reinigen, und nach* wenig Wochen war fchon der gröfste Theil am Kinn hinauf» bia über den halben Backen» geheilt

Di<

- 9i -*

Dip Heilung des ganzen Gefchwrifs aber fehlen nach *o .Wochen -, vom Anfange der Kur an ge- rechnet, vollendet au fejn« Der Kranke brauchte nun nicht* mehr. Gleichwohl war das Gift nicht völlig getilgt« und ea fezten /ich nach einem Vierteljahre wieder neue Gefchwüre am äufseren Winkel dea rechten Augea und zu, beyden Saiten der Nafenwurzel an, die ihn be- wogen, von neuem au raijr au kommen. Doch heilten diefe kleinen Gefchwüre bald , und ich liefe den Kranken zur Sicherheit noch acht bia zehn Tage den Sublimat fortbrauchen v nach- dem, nichts mehr au fehen war. Er verbrauch* te von diefern 97 Gran innerlich und 64. Gran Äufserlich.

Erklärung des Kupfers. Fig. V.

«

Efti venerifenet Geficlitgefchwar, welche« die recht«

t* Seite det Gefictts, den Mond und das Kinn einnahm.

a* Die FiflelöfTnung im Zahnfleifche der untern

* Kinnlade.

fr. b. Kleine Gefchwürgen an und neben der Nafe..

v

Von der Wirkung dea venerifchen Gifts auf die Frucht in der Gebährmutter find mir einige merkwürdige Beyfpielc vorgekommen, wo Kin- tler in hohem Grade venerifcher Mütter von der Schärfe des KindeswaflerS fo angegriffen waren, dafs fie von aller Oberhaut entblöfst, ganz roh

fc •**<*>

und

tthd abgefunden zur Welt kamen, ö» wA das 4urch feinen abfeheulichen Geftank feine Schärfe; genugfam Verkündigende Kindswaffer venerifcber Perfon,en, fcbon eine folche Wir- . kung auf die mit mehr oder weniger fettigem Schleim überzogene Oberfläche des Kinds im .Mutterleib© haben kann ; fo ift doch wohl die Rteforption diefes Waffers untl der Uebergang de« venerifchen Stoffs aus demfelben in die Säf* temaffe des Kinds fchwer zu laugnen. ~ Die frü- here oder fpätere Entwicklung diefes Stoffs im Kinde aber fcheint mir keinen anderen Grund «u\haben, als die auch zur Entwicklung des Blattermiasmas angenommene noth wendige Dis- poiition, welche bey vcrfchiedenen Perfonenin Terfchiedenen Jahren zur Wirkfainkeit kommt

•■ .

IY.

*- 07

JL^.

lt.

I

Beobachtung eines krampfigten nächtli- chen Pemphigus ,

von

Di Feichtmayr , Sfcadtphyficus in Weiflonhorn.

Im November des Jahrs 1793 wurde ich au ei* nem Weibe von acht und dreyfig Jahren gern«* fen, die nie Tch wanger war, ihre. Regeln von jejier unordentlich hatte v auch von Zeit zu Zeit am weihen Flufs litt. Dem äufscrn Anfehen nach fchien fie fehr fett; nach näherer Beobach- tung aber zeigte £ch, dafs ihre Stärke vielmehr eine Folge von Schlaffheit und Aufgedunfenheit war.

Bey meiner Ankunft, um die Mittagszeit, war ße außer Leu, befch werte lieh über Mat* tigkeit, bald mehr* bald weniger Kopfweh, das öfters halbfeitig war, öfters die ganze Stirngegen4 einnahm; immer über mehr oder Weniger Brennen im Magen, Rumpeln im Un*

. terlcibe>

öS

tcrleibe^ Mangel an. Stuhlgang, fo, dah Be * bis 4 Tage Verftopft war, da fle fontt täglich Oeffnung. hatte! Der Puls Hatte die natürliche Gefchwindigkeit , nur fehlen er mir etwas krampfhaft; die Zunge war rein, die Efsluft beinahe wie im gefunden Zuftande; fie hatte keinen üblen Gefchmack , das öftere AufftcuTea vtargefchmacklofa, .*<■-.> Nun Kränkelte fie untet täglicher Verfchlimmerung fchon 10 Tage, oud Jiatte immer läftigere Abende und Nächte zu be. furchten.

Abends wurden nicht nur die eben ge- nannten Zufälle, anhaltender und heftiger; fondern es verband, fich. noch damit eine Em- pfindung von einem Zufchnüren des HaUes, fp, dafsfie öfters zu erfticken fürchtete, wel- ches £ch, nebft einem Drücken auf der Brau« bis gegen Mitternacht vermehrte ; fie fühlte ei& heftiges Brennen auf der Haut; felbe war nicht röiher, doch aber merklich wärmer als natür- lich; endlich gegen Mitternacht kamen Bla- sen zum Vorfchein, bald mehr an jenem, bald mehr an diefem Theile; doch war ihre Menge im Verhältnifs mit dem mehr brennenden Thei- le, welches vorzüglich abwechfelnd die Arme und Schenkel traf; an dem Humpf waren weni- ger, in dem Geficht f den Händen und Fufs foh- len aber während dem ganzen Krankheiteverlaui keine zu fehen; obfehon das Geficht im ganzer. . Umfange. erhabener war uud gtsfeh wollen ich i er.

Di*

- 99 ^

Die Blafen waren mit eine» dünnen, wäfTe- rigen Feuchtigkeit gefüllt, die meiden Von der Gröfse einer 'Hafelnufs, etwas breit gedrückt; die Haut» auf der fie ftunden, hatte um fich ganz natürliche Farbe.

So wie fich die Blafen allmählich bildeten* liefs das Brennen nach; nach Mitternacht fchlief £e gewöhnlich ein paar Stunden, doch wurde diefer Schlaf durch Zufammenfahren und er- fchrtckende Träume unterbrochen.

Während diefer Abend -und Nachtperiod© war der Puls «war krampfhafter als Morgen«, aber in Betreff der Gefchwindigkeit unverän- dert; fie hatte mehr Dürft, und der. Urin war wäfarig.'

Gegen Morgen verfch wanden nun die Bia- fem nach und nach ohne au platzen , die in den Blafen enthaltene Feuchtigkeit wurde eingefo- gen; Morgens 8 Uhr waren nur noch Spuren «u feheu, die in etwa* röthlichen, unförmlichen Flecken der Haut befunden* bald »her audh ganz unfichtbar wurden; dotih hielten fowohl die Blafen, ala auch, ihre hinterlaffene Flecke um fo länger an» je genauer die Kranke eins gleiche Temperatur beobachtete. Mit diefem beynahe gänzlichen Nachlaüe der Zufall e^ he !kam auch das widernatürlich erhabene Geficht wieder fein natürliche» Anlehen ; und die Kran- fee fürohtete fich nun auf den nftchß kommen- .

Gj den

10©

den Abend, der ihr Leiden Jb heftig zu rer- jnehreri drohete.

Die von mir geöffneten Blafen fielen nach ausgelaufener Feuchtigkeit zufammen , das Oberhäutchen war ganz locker hin und her zu (chieben , fo ganz wie bey einer geöffneten fpa- nifchen Fliegenblafe.

Die Kranke fchrieb die Urfache ihrer Un- päfslichkeit vorzüglich einem Schrecken so, dem felbe nächtlicher Weile bey einer übern* lebenden Feuersbrtraft, nahe bey ihrer Woh- nung, aüsgefezt wurde, bey welchem; Ereignifs Jfie lieh noch obendrein lehr erkältete ; denn gleich * den andern Tag fühke fie lieh krank ; und ge* wifs war es auch eine bedeutende, 'und mir auch hinlängliche üaufa occaßonalis. Die Kran- , ke war. mit «liefen Zufällen fchon vor 5 Jahren befallen , und lag etwas über 3 Monate daran; . ihr damaliger Arzt liefs ihr eine Ader oft nen, an . wiedeTholtenmalen Schröpfköpfe fetzen , führte . £e öfter« ab , reinigte , ich weifa nicht durc- welche Mittel, djuBInt, empfahl vegetabilifcht Diät» aufwerte aber bald felbft, dafa er die Krank- heit nicht kenne.

Sie, als ein in Rücklicht ihrea Verftanda ungebildetes Weil» voll Aberglauben und Vor urt heile, fezte üch nun damals in Kopf; dak es mit ihr nicht natürlich zugehe, und glaubt? yra& ßöft'8 (nacliilii«;ia Auedrucke) mit im Spiel:

101

fie entfchlofs ficti nun, alle Medicln und Schröpft köpfe bey Seite zu fetzen, bediente £ch nähr* hafter Diät, trank etwas Wein, und reiftet an ^inen in. der' Nähe gelegenen, im Exorcismus berühmten Ort , um iich. da durch geiftliche Mittel heilen su lauen; da einmal alle, nach ihrer Meynung angewandte weltliche Mittel fruchtiofs warfen. Das üebel fing lieh wirklich au belfern «n> und fie genafs in kurzer Zeit; auch hielt ihre Geneftmg bisher ftahd, kleine Ungemächlichkeiten > wie leicht zu erachten* abgerechnet. Ich »weifte nicht , dafs ße, nebft ihrer neuen; mehr ftärkeriden Diät» der klei- nen Reife , dem Genufse der heitern Frühlings* luft, Aenderung der iie umgebenden Gegenftän» de 9 auch einen* Theil der Heilung dem leiden*- &haftlicheu: Zutrauen auf Kreuz und Weyh waf- fer u. f.-w. ^u danken hatte!

Ich glaube, »ach dem bisher gefagten, wer* den Aerfete mit mir biet den Pemphigus *■ und zwar den kramp ti gen (hyfiericus) erkennen; ich tyüfste auch nicht, was mich davon abhalte*. - tollte, fetben nicht unter diefe Gattung und Art -Ausfchlägezu zählen, da das Diagnoftifche die* tes Ausschlage mit den angegebenen Zeichen ei* -fies J&itbtnaMn und Frank übereinftimmt. - -' Doch behaupten einige, die Epidermis bleibe nfcch vetfehwundener Feuchtigkeit weifs- falitg auf der Haut liegen , obfehon auch ande- re, wie *. ß. Miohaclis% Schürfen fahen; ich -

G^. beöbach-

beobachtete hier rothe Flecken; glaube aber dicfs «ändert' die Diagnofis cliefes Zufalls gana und gar nicht, da es einmal zur Erkenntnib der Krankheit nicht erfodert wird, was immer hier fymptomatifche Blafen für Spuren zurück* lallen; zu ; dem blieb die Epidermis wirklich weifsfattig bey den von mir geöffneten Blafen. Näher eu erörtern, dafs die fooft genannte Zu- # fälle, Zufälle hyfterifcher Art waren, halte ich für überflüföig, da fich jeder Lefcrr felbft aas dem Gefagten überzeugen wird.

Die Kranke befolgte die Zeit bis zu meiner -Ankunft den Rath ihres erßen Arztes , fchröpf» te, nahm ein Abführungsm^ttel ; aber das Uebel verschlimmerte üch täglich , und fie hatte febon wieder Luftihr geifiliches Mittel zu verfachen, nur wollte fie auror noch meine Meynung hö» Ten. Ich Termochte foviel , dafs fie meine An- ordnungen 8 Tage zu befolgen verfprach. Ick befahl ihr üch in einem eigenen Zimmer autsn- halten; (denn da fie des Tags auJTer Bett war» fo ging fie foviel möglich im Haufe herum) lieft fie leicht verdauliche FleifchfpeiCeh , nebt Pflanzendiät geniefsen , lum Getränk etwaa ga- ten Wein 'mit WalTer reichen , und verfclmeb ein Inf nj um radieis Valeriariac minoris mitZ**»- dano liquido Sydcnhami. Bey diefem dreytlgt- £en Verhalten fühlte fie Linderung» den. 3ten Tag feste ich der Mixtur noch , um einen mehr anhaltenden Heiz zu erhalten* Dccoc tum cortice

p*r*

»öS .

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icruviani bey; es folgte täglich BelTernrig ; natft to Tagen waren , auffer dem Gefühl von Maf» i<rkeh, alle Symptome verfehwunden ; da fi* seine Arzney niehr nehmen wollte, fo gebrauch- e üe noch einige Tage einen Werlinuthwein, md in Zeit von «4 Tagen ethohlte fie lieh vGÜ-\ kommen.

Ein fehr gefchickter Ar2t, dem ich die Krtnkheitsgefchichte in lefen gab, erinnerte, es fey fonderbar, dafs meine Kranke in fo kür* ter Zeit geheilt wurde, di doth der Pemphigus eine fo gefährliche icind oft unheilbare Krank- heit fey; und ob ich wolii glaube, die Krank- heit ganz geheilt zu haben?

Hier vrxrlPemphigus nicht die Krankheit, Fondern nur Symptom der Krankheit. Meine Behauptung geht ganz und gar nicht dahin, bey diefer Perlon alle Anlage »ur Hyfterie in Zeit Ton 10 Tagen überwunden au haben ; ja ich glaube feft, dafs fich früher oder fpäter wieder hyiteri- fche Zufälle äüfsern werden, die fe oder andere, und denke vielleicht noch einen Nachtrag diefer Gefchichte feiner Zeit liefen tu können, um fomehr, damit einer folchenPerfon über einen Heilplan zur Unterdrückung diefer Anlage nicht einmal sra fprechen ift, wenn anders in einem f olchen Falle eine vollkommene Heilung mög- lich ift; Uebrigens befindet fie fich wirklich f& ■wohl, wie fie fich die Zeit v*n der erften bis «ur zweyten Unpäfslichkeit befand; «ud«m ilt

es ja nun. durch Erfahrungen beftätigt* dafs nicht alle Pemphlgiisarten bösartiger Natur find, wor- hm gewifö der Antwort des Hrn. D. -JMezler* auf Hrn. D. Vogels Schreiben in der medici- ttifch-chirurgifchen Zeitung vom Jahr 1791 bey- zuföminjen.ift, in der mir be fonders die Einthei- lung in einfache , zufammengefezte und bösar- tige gefiel

Noch merke ich hier folgendes an. Bey einer Pcrfon, die an der Luttfeuche litt, £ah ich vom Scheitel an über das Geliebt, Arme, Hände, Bruft bis zuru Anfange der Bauchge- gend Blafen entliehen ; die' mehr eilen derfelbea machten Gefchwüre nach ihrer Platzung , iie Jiefaen lange Zeit Flecken uud Narben zurück.

Eben fo fah ich bey einem Knaben von f6 Jahren 1v 4er fcrophulö» war, Blafen, die eine Viäfsrige Feuchtigkeit .enthielten, nach kurser Zeit plaguen, ohne Gefchwüre zu verurfachen, dam* kapi<B&~w*eder neue «um Vorfchein.

In bey den Fällen waren die Wichmannifchen diagpoßifchen Zeichen in Anficht der Blafeo, befondera im lezten Falle» ganz vorhanden. Soll- ten deriey fymptomatiffche. Blafen nicht unter die Pemphigus gazählt werden können?

Meine Abficht iüv . diefe GeCchichte , die mit vielen ihr verwandten hyfierifchea aller- dings manches Befandere hat, fo kurz, als mög- lich bekanht zu machen, und vorzüglich dem Leier eineh Betrag zur Diagno&tk de» damit

-*-- 105 ■*».

verbundenen -Mterten- Zulatts zu liefern; Ich beobachtete geflifsentliph Kürzet genaue Wahr- heit war mein Ziel ,' und enthielt mich alles pa- thologifclien Räfonnements, zu- dem jeder Lele* felbA Stoff genug finden wird.

mmt

\ *

*

io6

i

Kuh pockenimpfung,

(S< das vorige Stuck des Journals.)

■M

Wortgetezte Nachrichten über die in Hannover angeßellten Verbuche mit der Kuhpoeken' impfurig*

Untere erften , im Jahre ijgg angeftellten und im Hannöverifchen Magazin mitgetheilten Ver- fuche *} waren zu eingefchränkt, um zu bedeu- tenden

•) Neues Hanno verifches Magazin» ijtes nnd i6tes Stück» iSoo. / D. Pearfon in London übeiTchicku uns die crßc Kuhpockenmaterie im May 1799» Di« 5 vollkommenen Kubpockenimpfungen wurden in dem Jahre mit PeaiTonfcher Materie verrichtet. Zn diefen 5 Fellen gehört die , in diofem Auftaue mit- getheilte Gefchichte des Kirchnerfcben K|ndee. Bey 1 1 Impfungen haftete die Eoglifche Materie gar nicht: wahrfcheinlich , weil fie damals fchon an alt war. In 9 Fällen war die Impfung unvollkommen. Sie hatte zwar einige örtlich* Wirft braken, bey der aber alle charaktcriftifohen Zeichen fehlten» und es erfolgte nachher keine Keitung des gansem SylUms

Wir

tenden Refill Uten zu führen. Wir impften cU* ' nals gröfitentheils mit trockner, äiis England erhaltener Materie, welche oft, felbft nach wiederhohlten 'Verfuchen, nicht fallen wollte. Untere Impfmethode hatte» wie Wir fchon da-

mal»

«

Wir verrieb teten diefe lottern Impfungen mit hie* producirter Materie , und vermutheten fchon im voraus keine grofie Wirkung von derselben, da die Impfpufiel, aus der üe aufgenommen ward, fehr viel feröfe Feuchtigkeit ergofsen hatte, wodurch die wirk filmen Partikeln der Materie wohl zu fehr diluirt waren. Wir hatten durch ein Fliegenpfla- Äer geimpft. Gegenverfuche n mit der wirklichen Blatternimpfung machten wir damals drey* i) ßey dem Töchterchen des hiengen zweyten Lehrers an der Königlichen Veterinär« Schule, Bock, Sie be- kam die Kuhpocken den 28 May 1799; die wirk Jf- chen Blattern Wurden ihr im Januar 1800 eiinre- impft. 2) Bey dem Töcfctercben des Silberdiener» Kollmann. Die Kuhpockenimpfung ward im Junios 1199» die Blatternimpfung den 2 alten September 1709 verrichtet. 5) Bey dem Findlinge Heinrich Georg, Die Kuhpockenimpfung ward am i7*en Juni, die. Blatternimpfung am 2*ßen Auguft 1799 verrichtet» Alle 5 Blatterimpfungen bewiefen, den Werth der Kuhpocken Sie waren gänzlich unwirkfam.' Wir gebrauchten noch damals häufig das Blafenpfla* fler zur Impfung. Wir fahen aber fall immer da» von nachbleibende hartnäckige und callöfe Ge- fchwftre der Impfltellcn, Wir ziehen deswegen nach unfern Erfahrungen jezt den Lanze ttß ich und . JUfs vor.

«~ loa

kn^e itn Magazin vermutheteri , manches Fck* lerhafte ; unfer Publikum, war noch zu wenig für die Sache geftirnmt: Urfafchen genug» dafs unfere Erfahrungen eingefchräukt blie- ben. Auch unfere Bemühungen, in Deutfeh-

' * '

land Gegenden aufzufinden, wo die, von den

Engländern befchriebenen , Kuhpocken unter den Kühen herrfchten, wären bis lang verge- bens} wenn gleich wir in Erfahrung gebracht haben, dafs im Jlollßeinfchefi und Mecklenburg jehen eine anfteckende Krankheit der Art biswei- len in den Meiereien herrfche. Ob fie abeT völ- lig mit den Englischen Pocken*) übereinftimme, ob auch ße vor den Blattern fichere , konnten wir nicht in Erfahrung bringen, da die Sache wenig Aufmerkfamkeit erregt hatte, und nur

von den Güterbeßtzern und ihren Dienßleuten

*

bemerkt war. Es bleibt alfo doch noch immer wenigstens die Hoffnung i die Materie frifch in Deutfchland zu erhalten, um nicht, wenn et- wa in mehreren Monaten einmal nicht geimpft würde, von der Englifchen trocknen, und des- wegen oft fehlfchlagendeu , Materie abhängig zu feyn.

Vom Anfange des jeztlaufenden Jahres ha- ben wir dagegen defto häufiger Gelegenheit ge- habt,

*) D. Heineckc zu Hatbciftadt fclilägt ditfen N*mcn zum Bellen derer, die lieh vor einem thinifefoa Gifte feuchten, vor.

■— 10g

ibt, dip neue Impfung anzufieHen; Pfe Sache ;wann in Englands in Deutfchlmid uruj in der *hiveiz immer mehr Anhänger unter den Aerz* n. Sehr angefehene Männer vereinigten ilch i London 'zur Einrichtung eines Kuhpocken*# ipffpitala*); dazu kam.unfere jetzige Blattem- tidcmie, die, zwar nicht auffallend bösartig, >ch gewifs auch nicht gutartig war **), Alle efe und vielleicht noch andere, uns unhe- innte Urfachen ftimmten in dietem Jahre un- r Publikum für die Kuhpockenimpfung gün* 5er.

Wir haben vom Anfange diefes. Jahrs über

0 Impfungen verrichtet, wo die Materie voli- mmen haftete. Auch haben wir andern Aerz-

1 hiefige Materie mitgetheilt, fo dafs wir* ifsig angeschlagen, fchpn im Ganzen 500 voll- mmene, theils von uns, theils von andern :rzten mit hiefiger Materie hier ' verrichtete

Kuh-

) Man jezt in Paris mit Anlegung eines ähnlich ou Inftitcttf befphäftigtj, wie wir erft beym Abdruck« diefes Auffatzes erfahl en haben. ,

*) Auch die wirklichen Blatternimpfungen Qnd iii diefem Jahre an mehreren Orten unglücklich ge- v wefen. In Wien Halben , wie uns D. de Carro be- richtet» 3 Kinder an den wirklichen geimpften Blat« . tern. Aucjj hat man nachher oft Eiter verfeteungen nach den Gelenken, Augenfchäden , hartnäckige Ausfcbläge beobachtet*

Kubpeckenlrapfungen rechnen können* Hufe* je Verfuche fcheirien demnach die zahlreichften ssu feyn, die bis jeat in Deutfchland und über- haupt auf dem ieften Lande gemacht find *> Die EngUfchen Aerate Jenner und Pearfon üben fchickten uns im Anfange diefea Jahres fehl wirkfame trockne Materie. Machher impften «wir mit der gana frifchen» hier produciiten, Materie.

Von der Jennerfcken , ana der Provinz er- haltenen» Materie bemerkten vyir etwas meto örtliche Wirkung auf der Impffteüe» als von Pearlonfehen , die in London aufgenommen war.1 Dagegen erregte die lezte , fo wie w* in der Folge die hier producirte Materie feix häufig eioen gelinden Ausf chlag % den wir u* ten weitlänftiger befchreiben werden. K* beobachteten wir nicht von der Jennerfcken^ terie. Wir theilten diefe Beobachtung dem ft Pearfon nebft der Vermuthung mit, dafs her* Gifte unter fieb etwas v<rfchieden wären. & Pearfon fchrieb uns zurück , dafs ßt diefe Ab* weichungen nur für zufällig und nicht von

?er*

•} Sollto die wirkliebe Blattern epidemie noch t* zxxva Ende diefes Jahrs in nnfererGegend betriebe« fo glauben wir, bey dem BcyfalU» den die m«iW hieGgon Aeme der Kuhpockenimpfung fcheokA dafs fich dann leicht die Verfuche bis zur Zahl ij* anfammlen können«

Verfchiedenen Materie abhängig kalte. (SJÄi< lft. A.) In der Haujftfachef aber, in der Fähig* keit vor den wirklichen Blattern zu ßchern^ kommen das Jennerfche, das Pearfbnfche, und" das in Hannover producirte Gift völlig mitein«, ander überein, Wir haben gefunde und -unge. funde Subjekte, Kinder und Erwachfene aus al« len Ständen, in den verfcKiedenfteu Verhältnis " fen, bey guter und fchlechter Witterung, bey * gutör und fchlechter Lebensördnüng geimpft, - 'und dennoch nie beunruhigende Auftritte be- . merkt. Keines bekam nach einer Impfung, wei- chefafste, die wirklichen Blattern. Jeder wird ! dagegen fo billig feyn , da keine Sicherheit vor den wirklichen Blatter« zu erwägen, wo die* Kuhpockenimpfung nicht gefafst hat. Wir find «a deswegen uns und dem Ahfehn dfer Erfindung fchüldig, hier das jimgfte -Kitid des Superinfen. denten Bialloblotyky zu Pattenfen zu, nennen,- ' b4y dem wir awey Völlig vergebliche Verfuche mit der Kuhpockenimpfung machten/ bey dem ' »Ifp die. Materie gar nicht fafste. Die beforgtei* Eltern liefsen dem Rinde bald darauf die wirk- } liehen Blattern einpfropfen, weil gerade um die Zeit eine fehr gefährliche Blatternepidemio an-dem Ort* war. Daa Kind bekam etwas fie. ber, nebft einexa Stippchen ans Knie, das nicht in Eiterung überging, und gewite hätte mau noch mehr Blatternerfcheinüngen hey inm er- warten dürfe», & di? Kuhpockwimpfung Uf v

112 -*

ihm völlig vergeblich' ang$ljte}l^ war,. Dies wird hinreichend feyn , un* faß in Hannover fo fehr verbreitete Gerücht zu widerlegen, dafs die Kuhpockenimpfurig bey diefem Kinde vor den wirklichen Blättern nicht ceßchert habe. Es fcheint zuweileri wirklich keine Empfänglich- keit für Kühpocken im Körper zu feyn, fo Wie man dies auch Von wahren Blattern be* - merkt. Wir haben mehrere Beyfpiele«. wo di* Jelbe frifche Materie der Kuhpocken, die lieh bky allen übrigen, zu gleicher Zeit geimpften Perfonen wirkfam zeigte, bey einem, und dem andern Subjecte, felbft nach wiederhohlten Ver- fuchen, nicht fafate. Bisweilen glückte die Impfung, auch bey der bellen Methode, erft nach mehreren wiederhohlten Verfuchen; Kl- weilen war in den erßen 3 4 Tagen "ein An* fckein von Wirkung da; iea zeigten fich a.B. kleine, rothe, erhabene Knötchen ; ündam5teo Tage wurden lie blafs und verfch wanden bald Ohne weitern Erfolg, Hautaus fchlage, nament- lich Kräze, fcheineri vorzüglich diefe Empfäng- lichkeit aufzuheben.

Äußer den fchon im vorigen Auf fatze inge- führten Gegenverfuchen mit: Aer wir klicken Blat- ternimpfung haben wir wiederum 2 gemacht, bey dem im vorigen Jahre mit Kühpocken ge- irrsten Kinde dies Sprachlehren Kirchner» und

btj

hey dem in diefem Jahre mit Kulipocken impften Kinde des Cömpäghie-Chirürgna Berg* mann* vom 8ten Infanterie- Regimerite. Wir wiederhöhlen ** hdfchmals , daf* diefe wirkli- chen Öhrternimpfungen völlig unwirksam wm«. reh. (Siehe die Beylagen lit; B.) Auch D. Mat- thäi, damals in Wünftorf, jeit Landphyfikus . äu Hameln, hat s Kindern, die ier mit der von uns ubferfandtehKühjpockehmaterie impfte, her- haclf ohne alle Wirkung die ächten Blattern ge* geben. Wie fehr übrigens die jezt in Hannover. ganz allgemein verbreitet^ Blattirnepidemie die Schützende Kraft der Kuhpöcken bew^iCe, das wollen Wir unten taut auffanden Beyfpieleri belegen;

r * ' '

Die Männer, die hiit der von uns erhalte*

»

hen Materie vorzüglich Verfuche angeftellt ha* beri, find die Doctoren Heinecke und Buttner in Halberftadt, wo felbft fchon eine grofse An- zahl geimpft worden, PrbfeiTor Reit in Halle» ProfclTor TVarienburg in Göttingeh, Regiments- ., thirargiih Meufel in Hannover ^ D. Matthai iri % Hameln, die Döctoren Mühryf Heine 9 Lentin, Nolte, Uthhöff, TVallbaüm\xi Hannover, Ei* . fcadronchirürgus Schulenbürg zu Döhreh^ die > Coöipägnie - Chirürgi Schpttel, Ebhardt, fVetr- zig. Außerdem haben wir »n mehrere, z. B. ah Ö. de Carrd in Wien, D.. J^Öhler in Zellen Ö. fdlkerf in Wünftorf hiefige Materie über«

Hl fandtf

u4 ,

Unat ; wir wüten aber noch nicht , ob jfie V& fuche damit angeßellt haben»

Die Blatternepidemie war . voraüglich den liiefigen Kuhptfckenimpfungen günftig. Sie qreranlafote nehsalich viele Verfluche und' gab üenfelben eine grofse Autorität* Im Anfang« Aiochten £ch wohl manche zur Kuhpockenim» fffung cntfehliefisen, die diefelbe nur für eine tinfchul&igd Unternehmung hielten ,~ohne d*b fie eine völlige Uebetaeugung von ihrem Wer* the hatten* Wie nun aber in der Folge keine «inzige Erfahrung gemacht wurde» dafe diefe Erfindung un Geher fey, gewann die Sache im- mer mehr Anhänger. In Langenhagen herrfch- ten in diefera Winter ganz; allgemein die Blat- tern, und die Sterblichkeit war grofa. Wir impften {den Kindern dea dafelbft wohnenden ..... von Sbappens, des Paftor Bolfcker, des Lieutenant Drechsler die Kuhpocken« Nach* her waren allenthalben in deren Nachbarfcbaft die Blattern verbreitet; aber keine von jenen £eim£ften .Kindern bekam fie. Auch wurden 5 Bauernkinder von einem dafigen Chirurgna jjeimpft, wovon nur $ina Kuhpocken bekam; xlie andern beyden, bey welchen die Kuhpo- ckenimpfung nicht gehaftet hatte» bekamen awey Monate nachher wirkliche Blattern, und jenes Kind blieb verfchont. Faft um ebea die Zei>t impften wir die drey Kinder dea KönigL Aidekoi;ha ißelleyille^ in deffen Haufe einige

Mona*

Monate nachher die natürlichen Blattern auslrraK chen; fpäterhiti die Kinder des hießgen lehnet* ders Meier , des König]. Reitknechts Peters, des Fouriers Geßerlirig in der Fufegarde, die (dies gilt ron allen drey Familien) mit BUtternkran- ken auf eben dem Zimmer lebten u«d während des ganzen Verlaufs der Impfung dem wirkli* chen Blatterdunft in den Co e&gen Zimmern aua-t gefeat waren. (Siehe die Bey lagen lit* G.) Bey- fpiele der Art waren frappant und mufsteä der Verbreitung der Kuhpockenimpfung giinftig feyn. In der Peterfchen und, Gefterlingfehea Familie . machten wir zugleich eine -^Beobach- tung, die den Aerzten uiterciTant ;feyn wird« J3ey einjenx Kinds des Reitknecht Peters und bey zwiy Kindern des Fouriers Gefterling zag- ten lieh wenige Tage nach gemachter Kuhpo- ckenimpfung die wirklichen Blattern. Die Kia* der waren, demnach febon vor der JCukpoekea« impfung von den. wirklichen Blattern angefttckt« Dies durften wir immer erwarten, dl in diefer Zeit untere Luft mit Blatterndunß allgemein er- füllt ift und die Kuhpocken nicht wirkliche Blat- tern, wenn bereits ihr Stoff im Körper ift % %hf. halten können. Wir Tagten oben vtm einer in- tereflanten Beobachtung. Bey diefen Kindern nahm nehmUch difcKuTjpQCkemmpiftelle* fo^ald £ch wahre Blattern zeigten, völlig die Qcftalt? ciaer grof$en wirklichen, Blattörpultel aa* .und . hielt in ihrem Verlauf mit der allgemein«! Blafr .

HS lern-

fernärnptiött gleichen Schritt. Es war kevw Spur der groben * faft röfenrothen peripher* -liehen Entzündung da , Reiche fonft immer die Kuhpockenimpfllelle charakterifirL Bejr den übrigen Kindern diefer; Familien erfchienen bot Knhpocken, (Siehe, die Beilage lit^ C. IL Wd JH.)

Ei fcheint uns , ala wenn nur noch ein and jfler ander« von unferen, Aerzten die Blatternwi- drige oder Blattern abhaltende Kraft der Knhpo» Cken, und die groben Erfahrungen, die darüber in England gemacht Äud *), bezweifelt. Drey Aerzte irv Hannover haben ihren Kindern die Knhpocken impfen lauen; mehrere haben be- nimmt zur Impfung geratben { viele impfen jest felbß. Aber darüber find die Unheile yerfebie» den , ob die KubpocHen auf immer oder nur auf pinige Zeit vor den. Blattern fchützen. Einige glauben, dafs fie nur auf *,, andere, dafs fie nur auf 5 Jahre fchütgen ; noch andere, billiger lind muthvQller, geliehen ihnen auf to Jahre dide Kraft zu. Wenn man die auffallend grofie Milde der* Kuhpocken betrachtet, fo fcheint freylich diefer, gegen die dauernde Kraft der . jtuhpQcken gemachte, Einwurf von einigem

Be-

f) Die Zahl 4er in England angefteilten Kubpocktn- itopfungen belauft lieh bereite auf 9000, der g* jnaohten Gegenverfucbe mit der wirklichen Bh* fttainoculatioa auf aooo.

Gelang zu feyrr. Man kann fich nicht theore. ifch yörftellen, däf< eine fo leichte S gefahr* ofe Krankheit, ^ric $ie Kuhpocken find, di« wirklichen Blattern diefe oft fo heftige , for ödtliche Krankheit erfefzen könne ! Die iWeifler fordern deswegen eine- längere Erfah- ung, eine längere Jfcwitcheiizeit zwilchen der LuhpockenirapFung und dem Gegenverfuche iit der wirklichen Blatternimpfung. Wir ha- en darauf nur zu antworten, dafs diefe Erfah- ungen bereits gemacht und in den Jennerfchen chriften aufgezeichnet find. Die Erfahrung ift un aber auch hier der. Theorie entgegen. Jen* er hat nehmlich alten Diehftl^uten auf den Teiereien in Gloucefterfhire , die fchon vor Je* 13 40 Jahren die Kuhpocken von den Kühen ekommen hatten, die wirklichen Blattern ohne Lle Wirkung eingeimpft und auf die Art ' die" .* aurende Kraft der Kuhpocken durch Erfahrung rwiefen.'

Pearfon *) hat beobachtet, dafs der, nach er Kuhpockenimpfurig lehr gewöhnliche Aus-* ;hlag , den wir unten beschreiben werden , in :hr feltnen Fällen in Eiterung übergeht, und

H4 dann N

•) Ä communication , concernfrg the ervptions, refern* hling the Small - pox , whish fometimes ajrpear in the inoeulated Vaccine difeafe in f*cndon med, Repiew und Magazine i for December 1799« ' ,

»■» 1*8

form hej manchen den natürlichen Blattern ähnlich iß. v Auch wir haben ein paar Fälle det Art beobachtet, . wovon wir in den BeylagoTum- ländlicher reden wollen. Manche falfche Ge- rüchte und über diefe Impfungen im Publiko verbreitet worden , und halten auch diefen und jenen ab , feinen Kindern 4iefe Wohlthat zu er- zeigen. Wir bitten alle diejenigen , welche die Sache iriteTeiHrt , üch an uns zu wenden. Mit Vergnügen werden wir ihnen die überzeugend- ßen Aufklärungen über folche Gerichte geben.

Sq weit von der Gefchichte und den Schick* falen der Hanttöverifchen Impfungen.

Kenner der englifchen Schriften über diefen Gegenftand willen, dafs man in jihnen noch in* sner eine genaue Beschreibung des gewöhnlichen Verlaufs der Kuhpockenimpfung yermifst. Wir Rauben deswegen auf den Beyfail vorzüglich derer, die mit der Sache noch nicht vertraut £nd, rechnen zu können, wenn wir ihnen eine xnögiichß genaue Befchreibung des gewöhnli- chen Verlaufs einer Kuhpockenimpfudg oid den hiefclbß gemachten Beobachtungen mitthii* Jen. (Jnter den mancherlei Impfmethoden, toh fleren Werthe wir unten ausführlich reden wol- len , haben wir am meißen /Jen Lanzettftich an* gewandt, und von ihm «gilt auffi folgende Be- Schreibung , die wir aus untern Tabellen ausge- sogen feaben,

0

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i

4.

%ßer Tag. 3 Sticne in einem Triangel, f »11 voneinander entfernt» auf1 beyden Oberar- en gemacht. Man macht deswegen dVey Sti- e an jedem Arme , weil oft einer oder der an- r? aus nicht zu erklärenden Urfachen nicht fot. Viele fcheinta unzufrieden, glauben ficht snigftens nicht gefiebert genug, wenn nicht e Stiche Impfpuftein bilden, Diefe Idee ift richtig. Wenn auch nur ein Stich haftet: (q es genug.

2ter 'Tag. Rothe, Pünktchen, etwa wie ohßiche, worauf man die fehr Meine Stelle s Stichs lieht.

$ter Tag. Wie geftem. Zuweilen fieht an heute fchon ein feines Knötchen 'an der eile des Stichs. >

tyer Tag. Ein kleines blaarothes Knötchen f jedem Stich. > . *

ßter Tag. Das Knötchen etwas gröfser und der Spitze eingedrückt, die Ränder heüimmt haben.. Wenn man tliefes ßeht, kann man ftimmt fagen » dafs die Impfung gehaftet ha- . Hey manchen Impflingen bemerkt man jeat lon eine geringe allgemeine Wirkung auf dei* >rper; fie bekommen des Abends ein Brennen den Händen , bringen die Nacht unruhig zu, i witzen, die Geüqhtsfarbe wird bluffen,

6/ier Tag. Die Impfpufieln etwas grQfse^ (1 di<s Pellen deutlicher,

/ ■*- HO, f—

rjur Tag. Die Impfpufteln enthalten fchoa, etwa,8 Lymphe und haben ein hellrothes,, (ad etwas dnrchfichtiges Anfehen. An den Rändern ift die Rötfie am » lebhaf teilen. Bis zum $t«nf loten , 1 iten Tage nimmt die ImpfpuM joehr au , die Delle verfchwindet , die Puftel ift völ lig mit heller Lymphe angefüllt nnd hat fall du Anfehen einer grofsen , an den Rändern fcharf befcbnittenen LinFe. Ep entlieht eine lebhaft« peripherifche Roth? von ganz eigner charato- tiftifcher Art, die, wenn % bis 3 Stiche gebfit haben, oft.zwey bis drey Zoll im Durchmeiftt hat. Diefe entzündete Stelle wird etwas hart; jnari fühlt fie etwas gefchwpllen. ^uch di« Achfeldrftfen fch wellen, ein wenig und fchaer* aen. Die Impflinge äufsern wenig(t,ens Empfin- dung, wenn man fie unter die Achfeln faftt In dtefen Zeitraum fällt auch das Fieberen»» was üch oft blos durch ein Brennen in d?nHfo den, vermehrte Wä>m,e, und durch eiq oio awey unruhige Nächte offenbart. Si<$ fchwiu« um duTe Zeit fehr, die Geüchtsfarbe ift blaff» die Kta iken find unmuthigt fie wollen fich gff» tragen LHön. Bisweilen ein Anftofa yon Haftes und leichte» Diarrhöe. Diefer Zuftan4 dauert ge- wöhnlich einen, auch [wohl zwey Tage.

\Yir können deswegen nach unfern Erfrie- rungen der Behauptung | einiger Aerztf, <K* noch keine eigene Erfahrung über diele Krank* Jieit gemacht haben als wenn die Impfling*

nicht

•5- iSt

» »

\\ einiger Unpäfslichfceit unterworfen wi- rr- ni$h% bey pflichten. v I U13 den,

tuten Tag nimmt gewöhnlich die periphA- fie Entzündung ab, Die Pufteln bekörnpieh weifegelhKche« ÄnTehn* und in der fyütte } kleine R rufte,

i$ter und 141er Tag* Allgemein hat fich

die Pufteln eine braungelblichö Krufte ge- Jezt, auch wohl erft an} i^ten oder |6ten ;e, in feitnert Fällen auch fchön früher, bre- n am Körper, im Qcfichte, yorzügUph gern r an den Y°*d erarmen zerßreuete einzelne tterchen (pitnples) aus , die in den erften se- nden beynahe das Anfeilen von eben änsge- chenen Blattern haben *). Es find nehmlieh nef (pitzige, etwas erhabene, rothe Knöt- n , mit einem rot'hen Hofe umgeben. Riefe he der Blätterchen, ihr rother Hof dauern

34 Stunden. Es bleiben nur Llaurothe, et-

t

I>er allgemeinen Verftandlichkeit wegen, fülltet min diefen Ausfchlag Kuhblatturn ^ hingegen die Blauer* die auf der Impfftelle entfielt , Impfpuftel flennen, da fie , wie die Bsfchreibung ergiebt , voneinander^ völlig verfchieden find* ^ Der gröfst* Theil des Pu- blikums nennt irrig die Ijnpfpufteln am. Arme Kuh*, blättern. Sie find Urfßchf, die KubbLuterq iiioge- gen "PJSbrkung des Kubpocken/iebeis. ' Un4 auch hierin ficht man Analogie zwifvheo den wirkliche^ Blattern und den Kuhpocken.

■s.

was erhabene» in der Spitze flache, harte Knöt- chen zurückff die kleinen Mückenftichen ähneln und ^erft nach xihehrere/i Tagen verfchwindea Oft find fie in der Spitze etwas glanpewl und enthalten dann eine kaum bemerkbare wäffe- . richte Feuchtigkeit, die fich in wenigen Tagra v in einen Schorf verwandelt , der kaum den Um- fang eines Spendelknopfs hat, Diefer Ansfchlag gehört zwar nicht unbedingt zu, einer vollkom- menen Kuhpockenkrankheit. Einige Impflinge bekommen ihn nicht, und find-dernohngeadi- .tet vor den wahren Blattern gefiebert. In 3 Tal* Jen fahen wir ihn fchon am 6ten Tage nach da Impfung, ehe die Impfpuftei zur Vollkommen heit« gekommen war und vpr der Erfcheiowg des Fieberchens. Nicht feiten lieht man sw fchen diefen Biätterqhen rot he, ina Dunkle ei- lende Flecken, ohngefähr von dem Umfange eines guten Grofchen. In feltnea Fällen zeig« . |ich keine Blätterchen , fondern nur rothe Stel- len , die bisweilen dem Nefieiausfchlage ih* Jich find. , t +

Vor dem Ausbruche diefer Blätterchen iol manche etwas unruhig, bekommen euje leicht« . Diarrhöe« auch wohl gallichtes Erbrechen, ob' überhaupt haben wir grofaen Grund zu glanbe& dafs um diefe Zeit die Gallenabfonderung ▼* . mehrt werde. In/ fehr feltnen Fällen geht n*4 PearfonsunA unfern Beobachtungen diefer At^ fchlag in wirkliche Eiterung über und licht &***

1*3

den TUturlichea Blattern, mehr aber noch den

Windblattern in etwas ahnlich (liehe die Beila- gen lit. C L und D.), von denen er indeflen bey genauerer fortgefazter Beobachtung <io£b Terfchieden ift. Denn ertlich find diefe Knh- blättern kleiner wie natürliche Blattern ; »wei- ten*, der vorzüglich in ihrer Spitze enthaltene Eiter hat mehr ein Iymphatifches Anfehen ; drit- ten** ihre Anzahl ift geringer, ab bey natürli- chen Blattern; viertens, die Abtrocknung ift fchneller; fünftens , die Kruften find kleiner» dünner und gelblich» da ixe bey natürlichen Blat- ten» bräunlich find; fechßens es bleiben mehre- re Tagenach der Abtrocknung, die den 6ten oder 7ten Tag erfolgt , noch harte Knötchen an- rück, die dann, fiebentens, ohne alle Narben ver- fch winden und noch einige Zeit Flecken zurück laffen. Jeden Impfling follte man billig» we- »igftens 4 Wochen » beobachten » besonders des Ausschlages wegen» der oft lange fortdauert und von den Englandern noch nicht genau ge- nug beobachtet und befchrieben ift.

Nie fahen wir ein Kind» das während de» Verlauf» der Impfung irgend einen bedeutenden und beunruhigenden Zufall bekommen hätte« Keines verlohr den Appetit $ höchftens wurde er etwas vermindert« Mehrere Kinder, die vor der Impfung immer fchwäcklich gewefen waren» Irekainen nachher ein weit gefunderfcs Änfehcw. Ein JFali uns vorgekommen* wo der Kuhp o-

ckei*-

.1 . .

: -*- ia4 ^

ckcnäuafchlag nach einer Kufapodcenimpfuiig erfolgte * bey der die charakterUtifchen Phäno- mene nicht auffaHend gewefen warfen« (S. um- ftäntlicher ßeylag? C. IV.) Manweifo, dtft

4

noal re% fowohi zufällige als geimpfte * Blatten bösartig werden, wenri (ich ändere Krankheit© da m ii verei nigen , oder bereits kränkliche Anli- gen im Körper find. Die Kuhjpockeh hingegen fcheinen durch dergleichen Verbindungen in ihre tu gutartigen Verlauf nicht geftört zu wer« den Des Königl. Aidekochs Belleviüe ste Tochter bek*m einige Tage nach gefchefcener Im fung die Windpocken, und iiberßand ber- de i wrankheit^h leicht. Mehreren Kindern fa- che l< während des Veflaüf* Zähne durch, wö- be* fie 'unruhig waren * Durchfälle bekamen u. f; w., und doch ward der otd entliehe Fort- gang der Kuhpocken dadurch nicht geftört

Ea wird von Aerzten und aufch Andern die

Ftäge Aufgeworfen: ob die Einimpfung

K dhpoCkehtnaterie Wrthl nicht da fchade, **

d^f Körper fchon von den natürlichen Blatten

a> gfefteckt ift? Es könnte nicht fehlen, dib

w ii in einer fd allgemein verbreiteten Blattern-

4!f'idemie, als die jetzige in Hannover ift, i««

Je ito durch Subjecte mit Kuhpdckenmater*

hupften, die fchon von dfen natürlichen B!-!

tei ti ilngefteckt waten/ Alle diete Kranke habe

die JJlauem, die hier mit den Kuhpocken **

fii itüentrafen * leicht und ohne Naththeil uV

fandet

- i*5 ^

ftanden. Eben dies erweifen die Erfahrungen der Engländer. Schon oben führten wir an« dah £dh die Kuhpockenimpfftelle in diefera Falle aur Zeit ihrer Reifung in eine grofte wirk- liche Blatternpuftel verwandle , die mit der Ab- trocknang des allgemeinen Blatternaüsfchlaga gleichen Schritt halte. Hö'chft intereffant fcheint uns dabejr folgende Erfahrung. Wir nahrnen tm 6ten Tage nach der Kuhpockenimpfung von der Impfftelle bej dem Kinde des hie fi gen Haut- boiften Sander Materie auf und impften damit daa Kind des Mahlers Ilelligenftedt. Arft fol- genden Tage brachen bey dem Sanderfchen Kinde die natürlichen Blattern aus ; die charak- teriftifche peripherifche Röthe der Kubpocken- inipfftelle, die beym Anfange ihrer Keifung er- fcheinen mufft, entftand nicht; es fezte fich wahres Blatterneiter in die Puftel ab , und den- noch bekam das davon geimpfte Heiligenftedt* fche Kind btofs die Kuhpocken und im gewöhn- lichen Wege. (Man fehe die Beilagen lit E.) Noch bis jest hat keins von unfern Kindern, was die Kuhpocken fchön wirklich übfcrftan- *tett *) , Blattern wieder bekommen; fceiner

wird

*) Eine völli» txorgebliche oder unvoilkorivfoenä Kuh« Pockenimpfung fichert begreiflich vor deto Blättert nicht. Etwa» Örtliche EiTcheinun»; an 'der Iroof- ftelle*, bey der das CharakUiiHifche der Khiipoekeo, **• Kköpfchtfii die V*lt*. die wafftrhslU Lyrfyh*.

*?ird <Us Gegentheil beweifcn können. Solltet aber auch- einmal eia Subjeet wieder wirkliche Blattern bekommen * fo wurde uns dies von fernem Impfungen gar nicht abfebrecken, da es auch, uniäugbare ßeyfpiele giebt« dafs ein JVIenfch zweymal wirkliche Blattern bekam. Ein anderer UmlUmd findet hingegen Statt, der noch manchen, ohne gerade an der fchütz enden Kraft iler KuhpQCken zu aweijfeln, Von dief er Impfung abhält : Die Idee, dafs dielrnpirnaterie urfprüng- lieh von einem Tkiere genommen ift. Das wirk*

liehe

die fchöne peripfierifcfre , Jq auffallende BStke £ebk wird kein genauer Beobachter als Kuhpocken aoer* kennen» und 'wenn auch feibft diefe charaetfrißi* fchen Zeichen fämnulich da find» wird er doch Glicht die Kulipocken ftU* vollkommen and dt*

- Impfling für /Icher halten , wenn nicht die ob« bemerk ie allgemeine Wiifcung auf das Syßcm, & fieli durch ÜnlufiigLeit , Schwitzen, etwas Ftd* ti« f. w. offcnbait, gehörig, erfolgt. Wir felbÄ B*- bdn häufig diefe unvollkommenen Impfungen i&

' Anfange unferer Verfuche erfahren. Jezt wüte» wüt dals unfeve damalige fehlerhafte Irapfmethode ehrt« arn-xncüicn Schuld war. Keiner foilte es detweg" unternehmen, ohne genaue Beobachtung, ohrt eigne Erfahrung, ohne einmal Alles, watT höher ii England in die fei* fo wichtigen Sache gefchehen i** zwwijfcm gegen eine Entdeckung, die fo iuhcii yvohlihäiig für die Mcufehen werden kann , *n d* elamirea^

->- ,127

lichd Blatterngift fcheint ihnen der Würde des Menfchen angemeffener , mag es immerhin töd- lich feyn. Sollte fich aber die Idee mancher englifchen Aerzte, däfs die wirklichen Blattern urfprünglieh Kuhblattern gewefen find, durch hiftorifche Forfchungen eines Gntners oder Sprengeis bewähren, eine Idee, zu der die Aehn» lichkek beyder Krankheiten, ihr gegenfeitiger Erfatz, und auch wohl der Umftand hinleiten kann, dafy keine andere Ausfchlagskrankheit der Thiere eine allgemeine Wirkung auf den menfchlichen Körper äufsert : fo werden diejeni- gen, welche (ich noch durch den Namen einer viehifchen Krankheit abfchrecken lallen, ganz beruhigt werden. Man kennt ja übrigens noch in Gloucefterfhire die vielen, vom D. Jenner namentlich angeführten, alten Dienftieute, die, vor mehr als 50 Jahren von den Kühen ange- fteckt, die Kuhpocken überhanden, und nach-» her weder Blattern noch andere Krankheiten be- kamen, die man den Kuhpocken zufchreiben könnte.,

JDafs die Kuhpocken lieh nicht durch die Aüsdühftung, fondern allein durch Berührung Wunder Stellen mittheilen können, ift bekannt. Man hat deswegen durch Einführung der Kuh- pockenimpfung nicht eine neue epidemifche' Krankheit zu befürchten* Auch bekommt, nach unfern wenigen Erfahrungen ,4 niemand, der die wirklichen JJlatterh oder Kuhblattern einmal

gehabt- hat; felbft durch toiedcrhohltc Impfan- gen. Kuhpocken wieder. An der Stelle der •Impfßithe erhebt/ üch zwar bisweilen 6in fcbwa- rendes Bläiterchen mit einiger Röthe umher, aber nie jene characterißifche Impfpußcl, auch entfteht keine Wirkung duf die ganze Coaftitu- iipn, kein Fieber u. f. w, *)•

In Htnüchj: der Impfmethode lehrte dw linfere Erfahrung folgendes:; i) die Materie >'* grü wirkfamften und demnach cur Aufnahme gm pafsUchfien» wenn He noch keine eiiertrt-:£c Natur angenommen hat» fondern noch vö!!i{ waflerhell und dünne ift. Mit eiterartiger Ma- terie haben wir immer vergebens geimpft, o-,r nur einige örtliche Erfcheinungen ohne heftimw- ten Character hervorgebracht. Nach mehm« Verbuchen fanden wir den 7ten, ftten und9|tl( auweilen auch noch den loten und utenT^ nach der Impfung zur Aufnahme der Natc"

HB

?) Wir rmlfsen deshalb Auswärtige, die etwa ae»J' gen wollten zu impfen , bitten» genau darauf A* xu haben» ob bey ihren erden Impfungen •* cbaracteriftifche Inipfpujftel entlieht Sollte nu»***

. darinu npch ungewlf* bleiben, fo find wir ger« * bötig, eine febr infhuetive Zeichnung dee Hof»^ ler» Ramberg, die derfelbe von feinen eignen l* dein nahm , und welche die Erfclieinungtn ** snehrften Tage nach der Jmfung enthalt f ctfü* ■u lauen , fo wie wir auch gern gute Kubpoü* anaterie zu geben bereit find.

* «

lim gefchick teilen« Die Impf (teile mufs dem* nach noch nicht die weafslichepußulöfeBefqhaf- fenheit haben, fondern noch eine fleifchfarben^ knotige Geßalt zeigen. Wir impfen deswegen, gern aus einer Impfftelle, deren Delle noch nicht gänzlich verfch wunden ift,

ß. In Hinlicht auf die Operation ziehen wir* wenn die Materie ganxfrifch , den Stich mit der Lanzette unter die Epidermis , fo , dafo fiqh kaum etwas Blut. zeigt* jeder andern Methode vor. Piefe Methode ift ficher und veranlafst

4

jdie klein fte*nlropfft eilen. Wenn wir die Impfung mit dem trocknen Faden verrichten» machen, wir einen kaum blutigen QuerriCs von der Gröfsc eines halben Zolls , in den wir den Impffaden legen und mit Hefrpflaßer befeftigen. Wir he* - feuchten den Faden vorher mit dem Dampfe de* kochenden, Wallers, oder nach Jenners fchrUtlit» cbem Räthe hüt, dem Odem« Nach 04 Stunden nehmen wir den Faden ab, kratzen die klein« Krufte des Rifses. mit dem Rücken der Soheet* ab und legen einen andern Impffaden wiedet ein. Nach drey Tagen nehrnen, wir den Irnp£fo< .den nebft dem Heftpilafter gänzlich, ab. . . ;

Die Impfung,», vernaittelli des BlaCenpQfr der 8, können wir nachv unfern Erfahrungen, jiicht empfehlen; Das Biaferipflafter veranlagt einen fo ftarken. Zuflufs von Feuchtigkeit, daijs die auf dem Impffaden befindliche Kuhpockeg? *naterie au ffbx verdünnt uAd^dadur^hauüg

I a %**

fcnwirkfam gemacht wird. Auch arte» tach tfc nem Blafenpflafter die Impf wunden, leicht in langdauernde Oefchwüre aus« und die Materie feus folchen Impfftelleä taugt dann nicht zu fer- . nereri Impfungen.' Zum Impfort wählten wir tlen gewohnlichen: den InfeHionsort des Dritt* Muskels in der Mitte des Oberarms«

Um Kuhpöckenmaferie zur Aufbewahrung aufzunehmen, fanden Wir folgende Methoden im zweckmäfsigßen :

i) Zwifchen zwey kleine Glasplatten, wo in dem Mittelpuhkte der einen eine kleine Vo1 tiefurig gefchliflferi iß» legt man fein Wenig Baum* wolle» die in dem Augenblicke mit Kuhpbcketr ihaterie getränkt worden iß, und bindet bcjdc Plätten feft zufammeu. Sechs Tage haben wir tauf diefe Art die Materie frifch und fehr wirk* fam erhalten. Fernere Verfuche tnüfsenj zeigen, Wie lange man fie fo aufbewahren kann. die Impfung zu verrichten» befeuchtet mm die Mnfcettfpitze mit der n äffen Baumwolle. lDie Materie, weiche uns D. Jenner tiberfindi«. War. auch zwifchen zwey Glasplatten eingefchlof- feri. £s befand fich nehmlich in der Vertief^ ■A&t einen Glasplatte ein trooktter dünner l> berzug der Materie.1 Hier benezten wir die Li» feettfpitzen mit etwas Speichel, frieben fie eine Weile auf der trocknen Materie und impften b mehrere Kinder durch den Stich mit Erfolg. Man kannte afechblof» auf einen fchmtlenGl»

»31

eifen, etwas Materie bringen, diefe trocfcneit [Ten, was fphr bßld gefchieht^ und dann in aem Glafe verwahren,

s) Man tränket; fernes, baumwollenes. Garn, it der Kuhpockenmaterie, 'läfst fie etwie tro- * en werden und vetwahrt ße dann in wohfver* ilofsenen Gläfern. Auf diefe Art erhält fich^ 3 Materie mehrere Monate wirkfam.

3) Man tunkt Lanzeufp iuen , oder» da is etwas koftbar feyn würde, Nadeln, die et?, is platt gefchlagen, wie Lanzettfpitzen ge* lüften und wohl polirt find , in ganz frifche iterie. Man läfst die Spitzen etwas trocken rden, fticht fie 4(nit dem Rümpfen Ende in len Kork, diefen pfropft man mit den eint rts gerichteten Nadeln in ein Zuckerglas, und •fieht^ihn wohl mit Siegeilak« Nur bekom- n diefe Nadeln fobald RoMecken, und dies wohl Urfache, dafs die Impfung mit ihnen, mehreren Fällen mifslang. Vielleicht wür- man diefem Rolle vorbauen , wenn man die itzen mit ^ner dünnen Firnifslage überzöge ler vergoldete)?

4) Geben wir anheim» Verfuchezu machen, ? lange man wohlgetränkte Faden in einer : verfchlofsenen Barometer -Hqbre feucht find ch aufbewahren könne.

5) Auch fehen wir mit Nächftein dem Zeit« ~ ikt entgegen, da manche Mutter mit einer

1 3 Näh.

132

Nähnadel die Materie aufnimmt, tira felbft durch einige kleine Stiche ihr KincLzu impfen.

Arzneyen haben wir bey unfern Ruhpocken- Impflingen nicht angewandt. Die Arme, wenn iie auch eine Entzündung von 3 Zoll Breite um die Irapfpuftel haben füllten, dürfen nicht ** fchrecken. Auch nicht das mindeße braucht dagegen angewandt zu werden« Wenn die Kin- der die Itapfpufttl oft aufkratzen und das Hemd daran kleben bleibt , fo legen wir etwas trocfao Charpie oder ein kleines Stückchen Leinewand, etwa nur eines Mattiert groff , und laiTen « fitzen , bis es mit der Kruße abfällt.

Wenn der oben ausführlich befchrieben« Kuhpockenäusfchlag, der in einigen Fällen, w- geachtet die Kinder nichts Unangenehmes i* von fühlen und gar nicht dabey krank fot mehrere Wochen dauern kann , nicht von felbi weicht*) Tfb fchafft der Techs bis achttägige G> brauch t^es verfüfsttn Queckfilbers in klein» Gaben ihn bald weg.

Einige find fo unbillig» jede Unpäfalichte* oder Krankheit, die fich bey einem Impfling mehrere Monathe hernach zufällig zeigt, *-• Rechnung der Kuhpockenimpfung zu ichreib"

N

*) Wir haben ihn in einem Falle bis in die U&* Woche fortdauern gefehqa. Wer ihn nicht k«** würde. ihn fflr Refi* van kleinen Mückental* hallt A. '•

... »55

So Aarb in Längenhagen 5 Mönathe nach drt Kuhpockenimpfung ein Kind, am Scharlftchfrie« 1kl; ein anderes Kind öafelbft hatte fchon ein Jahr vor der Impfung einen Schaden am Knie und oft blöde Augen ; doch verbreitete man nachher« dafs dies alles Folge der Impfung ge- wefen fey, und fchrecktö einige dadurch ab* ihre Kinder vor der Blatternpeft zu fchützen. ' Bcyläufig erwähnen wir, dafs fich auch einige vor, den Koßen der Impfung gefürchtet haben. Wir erklären ihnen, dafs wir mit gröfstcr Bereit- willigkeit jede Impfung unentgeldlich über* nehmen« *

Die vielen Gegenverftiche mit der wfrMfc Chen Blatternimpfung halten 'wir jezt für unno- thig. Denn die hiefige, fo fehr verbreitete» Blatternepidemie giebt die heften Gegenverfuche ab. Mehrere Eltern liefsen nachher auf- unfer Anratfaeu ihre geimpften Kinder mit Blätternden; umgehen. Um nur ein Beyfpiel von den vielen #u wiederhohlen : die £ Kinder des bJefigen Kö- niglichen Aidekochs Bellevill*, welche im An- fange diefes Jahrs geimpft worden« lebten oft in Gemeinfchaft mit. Blätternden. Noch, kürzlich, hatten 3- Kinder in deflen Haufe natürliche Blat* tern, womit feine Kinder täglich umgingen«

Dies lind die wenigen, aus eigner Erfahr rang gerammelten, Bemerkungen über die Kuh- pocken Impfung, deren Mittheilung wir fowohl dem Publikum , als auch den Aerzten , die fich

. 14 mir

»54 > .

mit rliefer Impfung bcfaffen wollen, fchuldig zu feyn glaubten. Ein glückliches Zufammen« treffen von Umfiänden fezte uns in Stand, ziem* lieh zahlreiche Verfuche zu machen und uns deswegen nicht durch einzelne Eehlgefchlagene Impfungen, von der weitern Verfolgung unterer Unterfuchungen abfehrecken zu laffen. . Wir glauben mit Zuverficht, dafs diefe einfachen, hiftorifchen Nachrichten von den Aerzten, de- nen lieh nicht eine fo häufige Gelegenheit, all uns, dargeboten hat, Verfuche der Art zu ma- chen, oder die vielleicht durch einige« nicht wirkfame Impfungen und andere Schwierigkei- ten von diefer Unternehmung gänzlich abge- fchreckt feyn würden, mit einigem Interefle aufgenommen werden, da untere, ihnen mitgs- theilje Erfahrungen fie in Stand fetzen , man- cherley Schwierigkeiten, mit denen wir zu käm- pfen hatten, ohne Mühe und vergebene Experi- mente zu überwinden. .

a

Hannover den soften Julius igoo.

G. F. Ballhorn, C. F. Stromeyer9

. Hofmedicus. Hofchimrgua,

&eyl*r

135

B 0 y l a g e 1U

'Handfchreibcn des JD. Tearjon vom May dietts

Jahres.

(Aus dem Englifclien.)

: t) Hofchirurgua ßtromeyer wird gewifa, je länger er feine Verfuche fortfest, finden, dafa die Wirkungen dea Londner- und des Proving- Jiuhpockengiftea nicht verfchieden lind, und. dafs die von ihm beobachtete Abweichung der befendern öonftitution feiner Impflinge und nicht der verfchiedenen Natur dea Impfgifta zu- zufchreiben Tey.

s) Die Kuhppckemnaterie wirkfam, und demnach zur Aufnahme gefchickt, frühftena und fpätßena vom 7ten bia zum igten Tage nach gefchehener Impfung. Der gewöhnliche Zeitraum ill indelTen nur vom ßten bia Uten Tage. Denn fobald 'die Puftel eitert, ift die Materie nicht weiter zur Anßeckung fähig.

3) Sonft find die Refultate der Hannoveri- schen Verfuche riait den Engländifchen gleich« lautend.

London , -

G. Pcarfon.

IS »•*•

15$ —*

B. L

De* hiefigen Compagniechirorgus Berg- t^ann, gefunder, einjähriger Sohn, ward am Jten Februar lßoo mit den Kufapöcken geimpft. Man machte am linken Attn £ , und am rechten iv Stich mit einer fo eben in frifche Materie getunkten Lanzette. Qten Febr. Am fechten Ann ein fehr kleines röthliches Knötchen ; die übrigen Stiche zeigten eine feine Krufte. 7fr« Tcbr. Üaa Knötchen gröfrer. ~ toten Febr. Am rechten Arme eine erhabene 4 mit beftimmt um- fchriebenen Rändern verfehene Impfpuftel, die Sn der Spitze platt und noch ohne Feuchtigkeit war; um fie eine peripherifche Röthe von 5 Linien im Durchmäßen Am Vorderarm be« merkte man 2 kleine Kuhblätterchen *), du Kind noch ganz wohl. 1 xten Febr. Unruhi- ge Nacht. Auch am* linken Vorderarm zeigte {ich ein Blatterchen. Die Impfpnftel war die Nacht geplagt. Man legte Charpie hinein, u* Materie aufzufangen. -— Das Kind heute feto müde. -— i2ten Febr. Unruhige Nacht. Der DurchmeiTer der peripherifyhen Entzündung' Zoll, w xtyen Febr. lluhige Nacht. Dm Kind munter. Ausbruch einiger Kuhblätterchen im Gefleht. ~ listen Febr* Ganz munter, Art

linke*

*j Man fehe oben unfere Erklärung des Wort« : Kok

bUuen».

:

,157 ■—,.,.

linken Knie ö Kuhblätterchen mit eineni Iebhaf- tcn Hofe. : 15/;«?// Febr. Die Entzündung der . lmpfpuftel 7 Linien im Durchmeiler. Die ge- ftrigen 2 Kuhblätterchen waren gänzlich ver- fchwunden. 23/ien Febr* Es hatten fich noch immer einige- kleine Kuhblätterchcn auf dem Leibe gezeigt. Qftßen Febr. Die Impfwnnde völlig heil,

Gegenverfuclbmit der wirklichen JBlaUern» .

impjung.

igten März 1Q00. Das Bergmamifchc Kind Ward mit frifcher Blatternmaterie von dem Kin- de des Schneiders Markshaufen geimpft. Am rechten Arm durch einen Rifs» in wfeichen die Blatternmaterie eingerieben und nachher ein Blatterfaden gelegt ward; am linken Arm durch fi Lanzettftiche. Die Impfung wurde im Haufe des. Blätternden verrichtet; das Kind alfo auch der natürlichen BlatternanXteckung ausgefezt/— SLißen ßlärz. Der eine Stich roth und erhaben. Der Rifs völlig geheilt. soften März. Der ätich wie getlern. Slißen März. Ein kleine« Blättercheh am Impfftiche enthielt etwas puru- lente Materie. Die Entzündung im" Durchmef- fer ji Zoll, 2^/ien ßJärz. \üV7ie geftern. 2$ßen% März. Die Entzündung fehr vermin» . dert.r— zßßen März. Dje Entzündung -wieder etwa» vehuehr*. -^ orificii März. Auf der

Impf»

138

Impfblätter eine Krufte gebildet. Die periplc. xifche Entzündung noch da. sigßen M&ru Die Entzündung fehr vermindert, $oßen Märt. . Die Entzündung verfchwunden. Die Krufte noch da« Der Kranke fehr wohL Die wirkliche Blatternimpfung zeigte üch alfo völlig iinwirkfam.

B, IL

Den s6ften Juny 1799 wurden den beyden Kindern des Sprachlehrers Kirchner di$ Kuhpo- tken durch den Rifs geimpft. iten Jul\ Man hatte bey dem Sohne auf dem Impfrifae eine Kleine Impfpuftel bemerkt. - $ten Jul. Die Impfpuftel ziemlich rotb und erhabener. Bey der Töchter war der Impfirifs ganz blafa; &• Kuhpockengift hatte alfo bey ihr nicht gefafat. fyeti.JiiL Aus der Spitze der impfpuftel beym Sohne «rgofs lieh etwas Feuchtigkeit. Sm Jul. Etwas peripherifche Rötbe. < 6ten Jul * Die peripherifche Entzündung 5 Zoll breit und hart. Die Impfpuftel erhaben mit einem weif«* grauen Kopfe, in dem Lymphe enthalten za feyn fehlen. Patient fah blafs aus. Jten Jul Die peripherifche Entzündung noch mehr auf* gebreitet. Der Kopf der Impfpuftel war geplait und hatte viel Lymphe ergofsen. Sehr unruhi* ge, fchiaflofe Nacht; viel Schweifs. Qten IuL Die Entzündung wohl s Zoll breit, völlig wie

JettMT

159 ~

tendier fie zeichnet. Sehr unruhige Nacht* Viel Schweift. Qten luL Die Entzündung feht blaff geworden. Am Ellenbogen ein grofser ro- ther Fleck. Auf der Impfßelle eine trockne Krufte. Die Nacht ruhiger; weniger Schweifs, loten luL Die peripherifche Entzündung und auch der grofee rothe Fleck vei;fch wunden. Das Gelicht nicht mehr blafs. ißten JuL Die Krufte fiel ab. —- zgflen IuU Die Impfwunde Völlig heil.

Gegenverfuch mit der 'wirklichen Blattern- impfung.

Die Tochter hatte damals» wie der ältefte Sohn die natürlichen Blattern hatte» mit die- fein abüchtlich in Gememfchaft gelebt, um auch Blattern zu bekommen. Sie war alfo bis lang fowöhl für die wirklichen Blattern, als ftir die Kuhpocken unempfänglich gewefen.

,Am 24 ften April 1300 wurde nun beyden Gefchwiftern am linken Arm ein Blafenpflafter, und außerdem noch am Abend ein mit frifcher Blatternmaterie getränkter Fa;len von des Be* ckers Kleinrath Kinde in einen auf den rech* ten Arm gemachten Rifs gelegt. Q$fien April, ,<. Die Blafen des kleinen Fliegenpflaßcrs wurden geöffnet und 3 Faden mit frifcher Blatternmate- rie hineingelegt. srjjlert ApriU Der Rifs bty der Tochter war giemlich' entzündet; beym

Sobn

Sohn fehr wenig« aQ/kra Aprili Biß FUe*

genpflaßerfiellen hatten geeitert* Der Rift bey

* der Tochter war roth, hart und etwas erhaben.

Beym Sohn fehlen er völlig hellen zurollen,—

Qtyflen April. Die PUegenpflafterftellen noch

roth ; aber meißentheils JieiL Bey der Tochter

' der Rifs wie geftern. £svfchienen ßch aBlat-

' tern darauf bilden zu wollen, ;Von dem Mtf

des Sohnes war nur noch eine klein« Krufte zu

4 . ' »

bemerken. %ojicu April. Der Bifsder Toch- ter wie geßern. Die Fliegenpflaßerftellen feucht, im Umfange entzündet und etwas hart« -=- yi«. May. Der Rifs der Töchter noch roth,- Die XpanifcheTliegenprtafterüelfe war hart, im Um« fange entzündet und mit einer Kruße beieck Bey dem Sohne nälfeierüe hoch und war etwa roth. Der Rifs ganz hei\, Qten May. D# Rifs der Tochter weniger roth und hart Atu d,fin Stellen der fpanifeben Fliegen war beybej- den ein Kruße. -J.$ieu May. Die Stelle dtf Xpanifchen Fiiegenpilafiers.war bey der Tochter wieder entzündet.' Einen Zoll davon bildete ßch eine Blatter* Beym Sohne wie geßern. - hUnJday., Bey der Tochter war die Stelle wfr niger entzündet und «näflend. Beym Sohne citf trockene Kruße und die Entzündung meifi«^ ' weg. -r- .fiten May. Bey.jder Tochter alfcs iro> ^keri; die Blatter verfeh wunden. Beym Sohne ganz trocken. -— Die Blatternimpfung* war dem» .nach bey bpyden völlig ünwirkfamf # ..

i4f- r:

'G. I. .

'• ,

Den. i4t«n luiiius diefes Jahr« wurden di« Rinder eines hießgen- Schneiders Meier , Cathe- rine , SJ, und Carl ii Jahr alt, mit frifchcr Ixuhpockenxnaterie geimpft. Mao machte an jedem- Arme 5$ Lanzettßicha» Sie Kinder waren, dem Anfchein nach» ziemlich gefuud;, in der N achbar fchaft und ihrem Haufe waren mehrerei Kinder mit natürlichen Blattern. Ein mittleres Gefchwißer befand fich mit ijinen auf einem Zimmer und war gerade in der anfangenden Li» terungsperiode der na türlichen Blattern. - iQLesz JunL Eine noch unbeßimmte Harte aller Stiche» igten lunu Erhebung von 5 beßimnuen röth- liehen Knöpfchen auf jedem Arm bey beyden. Soßen Juni. Auf mehreren Stichen die I)ello fichtbar. Carl' etwas unruhig in der Nacht. ~— Q\ßen lunu Bey Catharine hatten die Impfftel* len die Gröfse einer kleinen Linfe; waren leb- haft roth; die Dellen fehr eingedrückt, Eine fehr kleine, aber lebhafte peripherifche Röthe. So auch bey Carl ; leztere* war in dej Nacht et- was unruhig gewefen. -^ zo/len Iuni. Vergrör- f^rung der Impfpußeln bey.beyden.* Carl war in der Nacht unruhig gewefen. Catharine Jmte viel Kopfweh und etwas Fieber, » 25/Un Juw\ Es waren bey beyden die Impfpußeln von der Gröfse eines Mattiprs und die peripherifche Rtf* thefehrlebbaft. Die Rinder ziemlich munter.

*4»

ayien luni. Die peripherische Roth« hatte ich

*

ziemlich bey beyden ausgebreitet. Die Kinder munter. Es zeigten fich bey bürden» vonüg- liph bey Carl , einige rothe Stippchen (Knhblit- terchen) im Geficht und am Korper. 25/fcfl luni. Bey Carln bemerkte man etwas von Krä- fte auf den Impfftellen. Die Impfftellen hatten viel Lymphe ergofsen. Die peripherifche Rö- the beynahe verfchwunden. Munterkeit. Nur einige Stippchen am rechten Schenkel. Bey Catherinen bildete der Ausfchlag harte Knötchen und war im Geficht, auf den Beinen» Annen und Leibe verbreitet. ' zßßen luni. Bey ö- tharinen der Ausfchlag wie geftern. Munter- keit. Auf den Impfftellen eine Krufte. Carl hatte etwas Fieber und war in deT Nacht feto unruhig gewefen. zjßen luni. Bey Ci^ rinen etwas Schwerfälligkeit. Die peripheriMie Röthe hatte fehr abgenommen. Der Ausfchlig bey ihr im Geficht fehr beträchtlich und völlig puftulös. Bey Carl die Kruften auf den Impft* len fch warzbraun ; völlige Munterkeit-— sg/« luni. Catharine harte wieder eine fehr unrnhh ge Nacht gehabt. Die Pufteln im Geficht waren wirklichen Blattern fehr ähnlich, nur waren fie kleiner und die Materie mehr lymphalifch. - %gßen luni. Bey Catharine hätten auth einige Kuhblattern auf dem Leihe eine Aehnlichliflt mit den wirklichen Blattern* Alle Pufteln fan- den einzeln und hatten einen lebhaften Hof. -

\oßeh Huni. ; Bey Cari fielen &e KrtiiW7an den mpfftcllen *b. Er zeigten fich ü kleine* BV&ti erchen im Geficht und auf dem rechten Arme« küch Cathaririens puftülöfc Eruption beginnt su. trocknen * die Impfkruften fallen auch bey hr ab. * ißen IUI. Nach dem abgetrockneten puftulöftri AüsfchUge bleib&x harte Knoten zu«* rück. -~'>4btrilnh Dite Rrafteh de« puRuMf«*1 kusfchlagB faft gänzlich Abgefallen. Einige weJ ntige Kräften lind riochr zuf ütk. - Sie* haben ein helidurchlichtigel, gelbes*, hornartigips Anfehexu

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m ftiiten Junius dief es Jahrs wurden fiKinf* dem Hei Königlichen Reitknechts Peterfen die Kuhpottken gegeben; ' Svpkib i Jahr alt, fehr fchwächlich ; Karl f Jahr alt, hoch an der Milchborke leidend, Bey Veyden wurden an jeden! Arm 3 Lanzettftiche gemacht; Die alte- fte SchwiÄCr hatte gerade natürliche Blattern, die in*fch6ner Eiterung ftändeh. haften Iuni. Die Stiche wie Flohftiche. •— a'gjien Juni. Et- was Härte. 25fien Iuni. Lebhaft rdthe Knöpf- cheh. 26/teh Juni. Die' Delle. D>6 feinder munter. triften Iuni. Bey Carl viel flech- tenartiger Aulfchlag auf den Armen, den er fchön vor der Irnpfüng gehabt; Bey dem Mädchen ein lebhaft 'rothes Stippchen . auf der ISafe. zQjton Uni. Üarls AilBfchlag wie ge- ».fitü&fc. & fterü;

tf tM mm.

fl^rn. . Dielmpfpufteln bey heyden JÜndera IchBa TOthr und die Dellen. Jebr deutlich* eg^e* ^y«V Die Impfpuftem wurden bey beydan Rio- ^ern.purulent und Hatten Feuchtigkeit ergofaeo» $ey dem älteüen, zeigte üch ein Blatternaut- (chlag vorzüglich ftark im G^fiphte» Fieber fconiUe i man nkdit benimmt bemerken. Der forn Kinde , teigene und mit Äeter Unruhe ver> fcundene Eigenfinn, den e* fchon tot der Krank» l^eif &uf§erte, verftattete nicht die Un terfuchun* 4e* PnJjfe«, Daa jängOe Kind befand üch reckt wohL soften Juni. Der Auafchlag dea Site» ßen Rindes hatte völlig den Charakter der wah- rten Blattern. Deswegen wohl anzunehmen iß, daf* daa Rind -JÖMW. vor dcr Kuhpockeuimpfoiig vou den wirklichen Blattern angeßeckt war. Jis war immer unter blätternden Kindern gewa- nn,, und die Kuhpoi^enimpfung, die 4rft am ß^en Tage vorder Erfcheinung der Blattern Satt gefunden hatte , , war demnach noch, nicht im Stande» Sicherheit zu leiften. .Die peripher!* /che Rnthe der Kuhpockenirnpfßelle war kaum au bemerken, Bey dem jüngften Kinde hta- gegen war die peripherifcheRothe fehr betrachte lieh. Es bitte fehr unruhig gefchlafen und war fieberhaft. Von dem Auafcblage war nichta weiter zu bemerken. Die Impfftellen hauen bey beyden Kindern Feuchtigkeit ergaben. \Jtiji IuU Der Blatternausfchlag 4ea Uteftea Kindes fund iu fch^nfter Eiterung, Die Impf*

aelto

ellr w&ig^titiiidet? > Da» ffingfte IBird wa* icht mi Hau*. ^teii *Ji*£ Von dWperi- herifcfaen Roth* *uch- tiefte faft 'keine Spat eym Ütefteft Kinde; vielmehr fahen <He Impfi eile* wie die fcfaönfte*, gefäilteften, v*lfklfc len Blattern am. Das jängfte Kind heute et- ae unruhig; 'Seine Impföallen beginnen* *u; ocknen. 4£#n /«/. ' Der BUttetotaifchlag is älteflfen . Kinde« trocknet fchoA im Gefichv ies fonft immer mürrifcke» fchwache Kind iffr suteAtfierft ruhig und munter. Bey detri: ngften Kinde troeknen die KuhpockeiV-im)tf«r jllen völlig« $ten luL Bey ^cjerii jüngftei inde fiiien die Impfkruftert ab. Bey äeihäfte/ ;n trocknet der AuafchUg, fo wie die Impf^ dien. 6trtn lul. Wie gefterh« Das fllteftf ind f jDheint nath tifcetftandenen wirklichen* attern weit wohl er, all rerher cu feyn; ' r

. c. m.

» -* . 5

Vi«r <WfchttifteT Gtfarlmg* Kinde* de«' »figen Fnfegardefouriera Geßef ling, Wurden zn- jich durch den 'Wundarzt Ebkardt geimpft* phie9 Alt 4I Jahr, •— ißoo, agften Iutti, i Tag.' impft mit 3 Lanxettftichen auf jedem Arm. ften Juni, 2 Tag. Die Stellen wie FlohfHche, ' ftcn Juni, $ Tag, Die Stellen wie Knötchen«'' fori Juni* 4 T*&V Mehrere Erhebung der »^h«!^ isft$n Juni, 4 -Jag, Die Delle,' » & & auch

ä^h ^twt a Ljnaphf-fo dem^Kriot**; vEit» steint - lieh. heftig?« Fieber, -viele Unruhe* Vftark beleg» te Zunge, Uebelk^t injt Bteeheai btitferti Ge- rch^ck. rSie fcrach ü&}t ßrteJöhtehmg itach ijrschweinftein. ^ jq^^ A^i; fitT^r JNocfe hprner Fieber t Drücken in der/MageugÄgend, Ver^p^fu^g. Ein Lavpraent und di6 Ptotio &i* vapq .•—, Ißen lul): 7 Tag1. y. N^chlaftung der Fiebere. Eir^ allgemeiner Aw^ftbUg. übef den g^ngcjir Körper , ' VTelch,^ iairklich*iBbitt*rili ver- iflu$Len Uefa. Die Kubpocfcen- JrdpfftWÄea hat-1 tgn, Ifeipe .^^ipherifche. I&&ündim§£ ^'alteir fylj 8 Tag, Die lpii Mühen Blauem Waren* ün* Trennbar. ManAfej^t d^flhib^^ß &&Dn: vor der Kuhpocfonimpßntig da*) {Kind vdii deÄ ^|r>ncher^ Blauem angefteckt wmt;$-^ 3^«a i«4 9 Tag. , Lymphe hin dw Blatoei*i;j-^ \ttri luBf io Tag!u 5^14 ij</i-it Tag.; 6*e# ZW* Tag- Die Blattern treten in Filterung, und 6iB ge- impften Kuhpocken nehmen ihren Garig wie die! Blatternpufteln , und. die pgripherifche verbrei» t^ IVi^he >hke .gänzlich, ^ 7*4»1M» gtöTIuli i§hifi.<\5 Tag» Die B*a«eroa ft>'«yri;Äe tatip& pujleiri, .ftrigen an larigCam atatriäiitinota: * Pa- tientin völlig rnünter^r5-; Auguß^ . ZwflÜBg von* Sophie. . 2^/t JitfWi.i Tag;. JtdArAimnorft' ^Suchen geiifcpft. ~ afij/fc» /«»/, aTa£ ÖÄ Sticke wie Fk)hfttehjae ^iayien Juni. 3' Tag* Die Stiche Wietfn<k<;he)i, ^-.Q&ftfi ian# 4 Ti$. Wie geßern. ^ i^/it^ Jimi, & Teg* : Etwa«

erhaben

Hthtkt* «adnitolw .W. g6/krf Jiisl,.* d^Tfg, fitvraö Lymphe in deri Knötchen. .'*/*** Julms^% Tag. Etwas Unruhe.— a**?i Jfai^ fr Tagt* Ej» fi^rW Eiehert Itfur wenig Lyn*? phein.den IropffteHen, ; Die periphetifche EnN ftiindung (ehr gering t etwa f Zoll, r- $ben Jut, 9; Tag., Das Fieber. .noch heftiger. Es bnl- eben,, wie bey der Schwerer, wirlriicl^ Blat- tern, ;au^ .die peripheiifche Entzündung der Jmpf Hellen, f ehr unbedeutend,. Es trat fflfo die WirMifhfi BUtternanftcckung fphon yor der Im- pfrng erfolgt. .Auch erzählte die fttytt$r, d£fs iündor rmü xnehsefreii Blätternden in der. Nachbarfchaft umgegangen wlren. -L fyt?ibi* 6t#n Jid4 ao «M* U Tag, >tl}ie Blattern- hoben Jichigut und w«ren fehr «ahlreich. getfo Jttf9 v& Tag»?'"pi6 Bibältenlund.KHhpockeriimpfpu- ftelni in Eiterung. .V \xt*uJulr 17 Tag; Ab^ troel^üngtltd&ril^ 4 Mo*

Hat alt. '■ B*y/ihaeo tftfgtbn Jfch nur die Ituhpo- Ofcen; tr- :*6fii*n lunLk * Tay Louife dirf jedem Arm^ »aBö^ auf Jedem Arm -.-» Impfftichg; -** tBfttfabinis Tag, 'Dielin^fftfellen wie Ftoh> fliehe,— 2Vfien,lunii> $ Tafc. Knötchen' an de^ Imfcffteue; -r H9ßm dutti^ 5 ITag, Etwas erftai fren und xotb. ~ /ga/^^JziÄ£>ife Tage Etwas Lymphe und die Pelle. . .tßm IwV^^Kgl Alles deutlicher. $ten lul, 9 Tag. Etwa« Fieber, Beträchtliche peripherifche Entzün- " ' ^ K 5 düng.

**6

*

tUntgai.faif dt Zblt im^DufeteiWrer «a df* Iwpfftellen '.mW viele* Härte. 4/*» /?J, 1 fr Tag. Das Fieber liefsvnach. Die periphdrifche Ent- jriindutig biafa. -«- .5^« Ji#/* 1 1 Tag* Abtrock» Dung' der Impfpufte!;. etwas Kuhpoekenaue* jTchlag. t Sie fchiiefen. bey den blätternden Ge- Jjrtfwjftern ohne NachtbeJL^ Die Ittipfpuftolhru* Jten fielen nach und nach ab» Ewffchetidem i4ten Ui&d £ 1 Uen Tage. . Alle jcst vollkommen wohL .,,, j£fr Fall, wiedtr des alteren Pcterafchen jKinds* und der Gefterliugfchen Zwillinge, ift Auch dem hiefigen Stadtwundarzt Schnaht vbi» gekoxnmeik Am 65üen Jul wurden von ihm die 4 Kinder des hiefigen Ächiäcbtermeiftera Seht»' 4ff mit den KuMpockan geimpft, feinet dersel- ben wer fchon einige Tage v*r der Impfung fehr ^nluftig gäwefem Am lfteh AugttQ: bekam «s Fieber, and am «ten* breche* wirklicht Blati* %ern aus. Die Ruhpocken . ImpfftdLen blieben fcueh bey diefera Kinde kleiner *'* Wie bey den übrigen Kindern, welche nur Kuhpocken bekfc* iRen und die peripkerifcht )Aölh* fehlt ganz» lieh, All« diefe Umftftnde beweifen, dafs das Rind ffibon. vor den' Itu&pockeniffipfusg ypn den wirklichen Blattern angetteckt war. 1 Die fngergi g überftandeu die Kubpocken ' im ge* -wq^nlic^ex^ Weg* .

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Dee Kammerdlenera Schramm Ihefte Töcfr^ ter bekam am i6ten Juli die natürlichen Blsfe- tarn in fehr, grefaer Anzahl« Den igten wurde - dia jängAe , 19 Wochen alte , Tochter mit den Xubpockeu geimpft. Nur ein Stich bildet« ein* ImpfpufteU «ad diele war am achten Tage an& gefctfzt; vielleicht war die* Ur Cache,. ,daCa fie klein blieb und (ich -um dieCalbe jene gfiofae .characterilUfche Röihe nicht bildete., fendera dafa man am toten und uteu Tage nur einen fahr kleinen rotten Hof um die Impfpuftel fah; die leate Nacht war daa Kind ein wenig unra* higgewefen, die Amme äufaerte aber, dafa die* Ibey dem Kinde nichta Ungewöhnliehea. fejr. Da man daa Kind jezt eben £0 wohl fand, vii& fonft, fo zweifelten wir, dafa fliek Impfung genug* thnend feyn würde. Am iften Ayguft zeigte £ch etwaa Kuhpoekenanafchlag.. Den 3ten Aitg. - Daa Kind hatte zwey «iexplich unruhige Nächte gehabt» war am Tage fehr .titjler ^auae; in aj* lern waren etwa ig Kuhblattern awgebvoehm» die alle einen entzündeten Hof hatten, und in der Spitze etwaa Eiter enthielten... Deu^ßen Aug. Pip Kuhblattern hatten fchori . alle . in : der Spitze eine kleine Krufte gebildet und daa Kind war ganz wohL

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Kflch eine Beylage X* G. II. und Tu,

Des Hoflaquai Nierhefwn Töcbte*q, der' 4?iähT figen /Sophist, und Dorothea alt flU«lirt,wwrde^ £ur£h den Chxxxirgus hatje am*7 Jol. die&uhpö- cken geimpft. Am 5ten Tage f ah man, data bey beyden die Impfung gehaftet ; * Dorothea bekain, diefen Abend ff hox^ etwa* «Fieber. --5 §/?£f Ta^ Fieber zugenommen , wahre Blattern ka- men zum Vqrfc^ein* -u- jeer^Tag* Fieber; <£? ne'grbfee. Anzahl Blaftern war abgebrochen. Die Impfpufteln hatten fich wenig yergrüfeeit. ßfcir Täj-, Dae Befinden Ziemlich wohl« Die Impfpufteln zeigten wenig Rftthe in; Umfange, waren mit gelben £^or gefüllt, udd f al^en wahren eiternden Blattern ganz- ähnlich« r-n gter Tag. Die Impfpufteln hatten in der Mitte fchon eine Krufte» .— . toter Tagt Die Impfpufteln. waren t>eynalie fchon gan* mit einer prüfte überzegen» Die wahren Blattern machten einen, gutmüthi- £en Y erlaut \\ter Tag/ Hie Impfpufteln ganz trocken» die Blattern füllten fich mit Eher, deahalb etwas unruhig. x£ter Tag. Die £la*t fern in fchönfter Eiterung. Das Befinden ganz erträglich. —; i^ter Tag. Im Gfenphf fingen die flattern an zu trocknen. Jefler wird doch leicht einfehen, dafe&ier Vor der Kuhpockeniinpfung daa Kind fchon von natürlichen Blattern ange- fteckt war. Bey Sophie verlief die Kuhpo^ken- impfung den gewöhnlichen leichten Gang, fie

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jft- W* jptt' vpn. wirfeUobe*, Bbtttftro: freffchönt

TKI4 Vif4 ** **<* fSwp* bleiben., ; <

p, (V$rgl. X: I.) ' ' '

N ,4Diq ^Cwade X^iuec dea J. R. yon.6., i|

Jahr *U, witrde am eWtenUuqi dmch 3 Sticht

HD jeden« Am* mit fyifcbe* Materie gtirngfc -*=

ftf«;* /«**{. . Die Stiche. *am rechten Arm .wenig

yoib^ 4^w%/ii^..xJVn.:}al«(nuAyiBe'.ai:S|icftf

«otbriintl hart, ~r &an Juni* «.Am rechtem. Af-

*ne. 9&igUra 'lieh -| , nt*<frani tibfcen Arqae 5 Impf

pultste»-*1- 6ter und^ ter-Jvni. Die Jirkpfpuftcln

gröfse^ -r- ß^riuiw, Die Fulbelu rofeh. -— 9t<tr

J#'P*. Ütwa* unruhige iS4pta, die Bäft^lnmifc

Lyrnpbe gefüllt* —r tqf <?r JoTti. Jäehriunroliige

N^cht. , Noch kfiiue. perit>herHcHe flntzündung.

n,t<?r ip*t*. , G.eßern N/ichimttag) etwas Fieber,

£$h? unnubige Nach* und Dürft. Einfei pfcriphe-

jriCcbe Enuüadu^g.vori iiZall iit> Dunchrneüer.

91aiT$s Autfehii. s latfüluni. Etwa* *tf hifld-

JSac^t, J£st waren ^nigeJSlä aeroberer» Rüt~-

per abgebrochen. DifLIippfftelfca fefcon gelb-

Jifc^ JJie perfyheriCphe Eiitizünciarjg gefingfef.

ftjteq luni. Ruhige Nacht: muntere* Anfe^^A;

4i§ $U>teürj|luqg fafc freyt auf den Ittipf^ellei^

Kruaen^. Am Jiörper 5, im Geticht « Kuhbftt-

teifcbtt*- r? *¥*** und 1 •$**/* Jwit. '6ebr rnuii-

ter. N«ch paebr Blanern, die febr roth tto^

^olawir^^ waren aüagebtfochgnv tfffif IziniV

< 4 *5 Sit

i6» -

Di« Jfa&t *twa* tmrfehig ttnd ttnluöig. Pia Blattern gröfscry wie Wir fie fonft fahen. Ste hatten einen aiemlich rothen Hof und die mei» Ren in der £pitae; £ites» .Kur« fie waren dep. wirklichen Blattern ähnlich > nur kleiner ala die-

r

Je» Am' Abend hauen die Bleuem noch mehr Eiter. Im GeAcht waren 9* Daa Kind anluftig. Uebrigepa verlief der Gang der Kubpocken im gewöhnlichen Wege, und man hatte deswegen

N far keinen Grund, zu einem Blattern* Amalgam* feine Zuttucht au nehmen r tun diefe Anomalie % iu erklären 9 obgleich die . BUtterchen eiterten tmd den wahren Blattern ähnlich waren» » \7ten luuk Die Kuhblattern hatten fämmtlich £iter gefafat. Das Kind mogte im Ginnen 40 haben. Es'wfer noch immer unlußig. - An der Spiuse der Zunge w*4 *»eh an der Unterlippe Xafien »Blattern. tQtcn luriL Gans monier; guter Schlaf; die Blattern im Geficht trocknen;

- noch immer blaues iAnfehen. -— \Qt#n lunu Im Geliebte, die Unterlippe ausgenommen, alle Blattern trocken, Auch einige am Leibe. Meh- rere aber ftrojiten noch von einer puruienten t>laf*gett>en Lymphe.. Die Nacht ruhig; guter Appetit; munter; Ausfehcn noch blak. 90/im Jim*. Im Gefichte al|e Blattern trocken- Und Juum eine Krufte . xu bemerken. * Am Körper waren fie mit einer, dünnen, kleinen» gelblichen ft rufte bedeckt. Eine am Finger hatte noch pu* xolente Feuchtigkeit; ruhige Hiebt* zäunten»

Juni. AUe Blattern Uefreii nofch e&i härtet

Knötchen trtrrüclt ~ *%ßen tum. Garia wohl;

an den ßlatternÄellen1 fehlte man noch hart*

Knötchen nnd fah klefrre'brämiHcbe Flecken. '

Auch tmfer Freund; Dt' Ufern*, hat^elnea

^gifr* gleichen Fall bey dem lijükri'gen Kinde

tfe» Sefafttölera Böker bemerkt. Dies Kind ward

-a*«5ftea Jnly dtefetffahr« geirripit mit den Küht

^cfckehy nnd Vomfltcti Auguft an <bräch> der pt*

ßnlöfe KuhpocktnauafeUag »ach und nach MWk

Am 9ten Tage waren die Pofteln zum TheU

Cßhon trocken nnd liefs^n harte Knoten zurück.

Das Kind befand fich dabey wohl nnd war auf-

* »."• Des Königlichen Kehfcnechti Jfar/t 3fäbti-

^ei Tochter wuärden den- iftien Iuljr» dis'Kuhi-

pocken geimpft* Das Kind hatte eiA iebr Tgo-

Bundes Anfeben, ; hatte «aber Cdhon feit» mehrere*

Wocbeit rate kleine 'Schwära*, 4m Körjiet. Etjl

4r4 ?ten Tage hatte' fich eine. Impfpaftd aaa

linken Asm* gebild** und sun loten ;Ta|(fc

zeigte üqh an derafelben Armei noch eina.U^

püfteL Erftam lfltea Tag« Zeigte iich dt waap*.

. ripherifctteKTitsfindimgi. ' i$£sr Tag* £u*4s

4tatnhige Jlatcbt jf. Eärkefe paaipherifche Entsft».

, ^dnag. *+J-b4*^ 2&£..;Sths*uariifcige Nicht,, *Ja

ITage fehr virii&hinni^ Tri AigeKuMilatiern wsjrefc

*tim Yorfphtin gekrifcfoeni' \$t*r Tag. Wi+

-der'cmejfctar.nnnrföge jfifiacht?\eft iprea jatoA

i *:i mehrere

4.1 « 1

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.äc»:iT;»v i- «o . •' . i:> ! i*. * i '* »r»

^«mii^0«!«^^^'^^^!^"' iT^r. .-JlMr. •; Die» * £tahblftU*£n enthtekeitan ihre* Spüfte, ema*,£fe

Scmfc'gat« woW,. - An».t9r*if,uii4 *#&r* JT#w ' itfrtten.die Ruhtet fc^A «^ w ihrer; Spjtae fehr Meto* JUttaw jttwr.arolt oft karte* .trfejttaftfle ' KrttfiM* *«x*c^l^|fe9. Jlt* 23^ Tage Afr e j*a*aa.däwiV,$l0li^i Nm KAfcWattm»)^pÄ^ 4^i poch kartet erfcaJHRe#. gaw^UUi^tha

i -■ . *

Qes Mahlera Heiligenßädt lljährigeiTocfc ^rli^^e am?^nr.lutv SieWs Jakve* aron dea H^vrtbdiftcjl:^öra%i tttriftanx &ohwj :deu Tay •Vftifcrii Abdttfttok&deri watiren Blat{ grn, Nach« jpteta&tmiijadmidbilim

j}t«tt Äiif* Anrikakcn Atme 4/ 4111 rockten Ar- j*e ui&tich *t wa*iroitt*ümi hart. —* 5**3 Jkk flgfi'igeOeto, tftteriäeutli^er. 6a«» IuL im äepkieii . iArroe eint Meine*/ f ehr jnroti^fe Knöt» <ctefew<Am 'Unken AnjL #ie geftenv >-+t:>7ttft:Jjil. fechten Ariq*fchoa./e*iie kleine <{hq»rjraflal «9oi*4ei Belle. 4nr ^in^m waren die Steche: rfr. jtfjet und ^ö£cfcrgwa<ttch' Ifaoktf , tfohr ,m» Jaf ^nd beiftu: lAr^. Aheqdi bemerkte man auf Vey^ri Arpaetr b deodick , h^rrönagende;; Pu- mpte **■ 4tffi»iMtf r>4& 49d*» ArmtaeiffMcu* *i > ü* >ia licht

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SdiweHst^Am *«g«Äiitf«?t-..^rt*:A^-Ä^af IropflWten gfifs#r ^nÄ-**^>.o- ^rri «tehtei? ÄV*

me zeigte ficlj auch noch die dritte' <4äi^fflfr* Ken Arme 8 deutliche Impfpußeln. Sie fcbwis« te fehir. Üebrigens Munterkeit. ixten lul. Geftern hatten ßch einige Stippchen gezeigt. Heute hoch mehrere am ganzen Körper» D|er Schweifs hatte nachgelaflen. Die peripherische Entzündung im Entliehen. Biafles Ausfehen. Munterkeit. izten IüL Sehr unruhige,, faft fchlaflofe Nacht. Die peripherifche Entzündung jBäföig, Es zeigte Jfifch heut« wieder etwas vöti dem fpecififchen Kubpoctarnaiiafchlage; Das Kind munter -f aber Tehr blafs. i^ten JuU Die peripherifche Röthe ffehr vermindert. Ru- hige NaCht. Noch etwas Aüsfchlag; das rechte obere Augenlied etwa* entzündet, i^tenluL Die peripherifche Röthe gänzlich verfchtouu- den. Das Augehlied beffer. i \$ten luL Uä- ber dem rechten Auge fi rothe Flecken; Auf allen Impfpufteln Kruften. \6ien JuL Sehr munter ; die rothen Flecke über dern refchteri. Auge Verfchwonden, Hin und wieder hatte £ch noch arii Körper ein Blättferchen gezeigt; von den vorherigen War nichts mehr zu Te- hen. \&ten Jul. Sehr wohl. Die Impf- Aellen mit trocknen braunen H ruften bedeckt; Noch einige neue Blätterfcberr waren gekörh- taen, die» vorzüglich wenn lie fchlief* fehr .1/ tdiü

tfffe «Map» itfwJuls tou Ml*äw*rv*U± fcqimaen wohl, m*n kfc sack *ifti{* wenige fcftrt», bUfle > Knötchen» wit EclU v*a ML«

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Bemerkungen über Würmer und Wurm«

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f}9 Ant* Geifchlbger* ,

pret. Am bu Wien« ,

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«uiem Anhang des Herausgebers über die ihm'

am betten gelungene Heilart des

Bandwurms»

(8. das erfte Stack jliffo Btnd«,),

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nter den Heilungsarten, deren lieb die Aerzie

feit Andry's Zeiten wider die Bandwürmer zu,

bedienen pflegten , haben lieh folgende , wie es

bekamt ift, den gröfsten Ruhm erworben r die.

Nuffer'jche, die Herr e7ijchivcyidyf che und di«.

Odier'jfche Methode; ferner die Alßon'fch** die

Cloßius - fVagler'fche , und die erft neuerlich fo

fehr empfohlene PVtigerfch* KuraTt. Jene

folltei\bey der Toeiroa latm* diefe bey der Taenia

folium

Jbtfmr ficMmf<m<teW^f!ffäni bwrfget hAcft; Hieher gehören auch noch die rühmlichen Ver- fuche , die man iüit der Rinde der Geoffrea Surindvienfvs bey Askariden uhd auch bejr tiand- Würmern rnit gleich gutem Erfolge angeftellet haben Will *). Üeberh/M|j$> aber üat rnan dem Grjnimi guttat % Welchem einige diefer Kurärten rhfe meifte Wirkung zu Antiken hitfSen/ betbn- dere und friecihke Kräfte. gegen Sie Bandwür- mer einräumen wollen. Es ift doch «wirklich JTondefbar. daß/ fo viele Aferzte noch bis jtet» Wenn fie BandWurmkrariken heilen wollen * ihre einzige Zuflucht zu den dYauifehen Mitteln neh- tnen können , da es doch aus der ftätufgefchich- te diefer GefchöpFe fchon hinlänglich bekannt ift, dats fie mit ihrem zarteji Köpfchen; wel-

' yt 4 4

fches fich an detn aufserft feinen und fadenähnli- chen Vorderende befindet, und mit 4 Säugtiiüti- düngen unft einer- 'Harken krön* verteilen ift, Ach an die innere Dar roh »dt bejr der Fühlqng des geringfteh Reizes fo feft anfaugen^dafa die rJattirforfcher ffe bejr ' geöffneten' Thiferen mit Gewalt nicht loTsbiingen konnten, «ohne abzu- reißen; Ja fie durfchoohren oft* wie Göze beobachtete, Ibgar die Flllojä'^ und' IteCken init ihren Köpfchen' in den nachfolgenden Mein-

+) S. A. J. Schwärt* DiJf.Öb/l de Vertut* Cor Heb Geojfreu* Sürinamenfii" conttm , TainiaM. f Gott- rfrfjtt* 1792; ' ** ♦'' " A * *.'v . '

Examen des ftarmea. Es ift daher leicht begreif- lich, warum fie bey einiger Anftrengung und bey gewaltfamer Zufammenziehung der Gedär- me, welche die draflifch - reisenden Mittel her- vorbringen, an ihrem fchmäleveh Vorderende £o leicht abreifaen und der zurückgebliebene Theil, wenn e*r fammt dem Köpfchen nicht gänz- lich ausgerottet wird welches man aber arov öfcertten felbft durch den fortgefezten Gebrauch der üärkften TVKttei, und gewifa dabej noch mit gT$fater Gefahr nicht zu bewirken im Stande ift in kurzer Zeit wieder zu feiner vorigen Gröfse l^eranwächft, indem der blofae Verluft von mehreren Eilen den Bandwürmern wohl gar keinen1 Schaden zu verurfachen pflegt.

Bevor Ich noch meine dermalige Heilart kannte, war auch kein geprielenes Mittel, da» ich bey meinen Kranken Aicht verfucht hatte, aber äufaerft feiten mit dem Erfolge f welchen* ich dochjoft fo felnifuchtfvoll entgegen fahu Das einzig* Nujfcr'fche Mittel fchlofa ich da* von au*. Denn fein Unvermögen und feine; fchädliche Wirkung waren mir durch die uW glückliehen Verfughe anderer Aerzte zur Gnüge bekannt. Ich fah eine Frau dadurch in unleid- liehe, faft bis zu ConvulGonen fteigende Kolik- fchmerzen verfetzen. Sie mufste, nebft der lä- Jligen Menge Farrenkrautwuriel- Ifulwrs, am ziemlichen Tage noch 3 wichtige Bolen aus Steammoneuw % JMcrcurius duUU und Gummi %. Stück»' ' r gutta*

jTi^Äphinttreinafader vetfcliluckcnj: Wonnf^ un- ter heftigen und mit Ohnmächten abwechfeln- den Leibetfchmerzen , über 30 Stuhlgänge er* folgten. Der' noch fehr lebhafte Wurm kam fcwa* auf den dritten Bolus bey £eben Ellen lang itim After heraus r blieb hangen, zog fich aber, Weil ter nicht ab gerifsen werden durfte» nach Ütid nach völlig in den Leib wieder hinein : und fo ward die ganze Kur vereitelt , unetachtet die arme Löidende über eine ganze Stunde auf dem Nachtftuhl verweilen raufste. Es verging nach* her wirklich eine lange Zeit, bis ße fich wieder erhohlen und ihre ungemein fchmerzhaften Haemorrhoiden in Ordnung gebracht werden konnten. Bey einer anderen Patientin fih ich durch die Kurart noch weit gröfaeren Nachtheil verurfachen. ßeyde fuchten ein Jahr darnach bey mir Hülfe. Di$ch zwey glückliche VerCu- che mjt der wei( gelinderen Odierfcfyn Metho- de aus dem Pulv. Rad. Filicis maris und dem OL Ricini aufgemuntert, hoffte ich auch ge- genwärtige Perlouen £urch fie von ihrem Wurme befreyen zu können, fieyde verlohren zwar dadurch Q bia 10 Ellen deffelben: allein nach ein paar Monaten, fühlten fie fcjxon wieder ihre alten Befcn werden , und es gingen jezt von freyen Stücken und mit dem Stühlgang weit mehrere Glieder ab, als jemals, unerachtet ich jie nach der Kur durch mehr alt Techs Wochen

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mit den heften ßärkenden Mitteln behandelte»

Da»

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Bat n$mlich* fah* Ich hernach noch bej rieten andern Kranken» Und unter zwanzig war i^ch) Co glücklich« tiVLf drey von ihrqrn Uebel voll* lfommen zu befreien , wie ich fchon oben er- wähnte. Bey zwey anderen Perfonen ging auf eben dieCe Kuratt nicht einmal ein einziges Cliedchen ab« obfehonieh gleich am folgenden borgen damit noch einen z werten Verfuch machte» und ich mir zu allen meinen Verfuchen ei-p möglich!* gute« Oel zu verschaffen fachte. Es fcheint^alfo auch diefe Heilart nur bey der Taenia lata Achtung zu verdienen» wie auch felbft die Genfer Aerzte fchon richtig bemerk* ten +)• Ber einer armen Dienfimagd,» die fiäh

La * da*

* •) Ich Wunfchte herzlich» dafa alle jene Aorcte, Wel- che fioh bey dar Taenia lata dat' Nuffef'fcken, Herrn. fchiöaruTfchen und auch def Odierfchen Xleilart mit gutem Erfolge bedient? tu haben behaupten» Aach in ihren Schriften angegeben hätte« , ob ihn» fcrann

' ke hernach auch für imaiar vom Bandwurm f rey ge* blieben waren. Denn ieh furchte au» billigen Grün» den > däfa bey manchen diefer Vei fache eben jene Taufchmigen, wie bey den Kurarten der Taenia foUuntp vorgegangen feyn mögen. Denn fonft würde) man den Kopf des breite* Bandwurmes gewifa fchon " Weit eher' und auch vidi befler haben befchreiben

,4 können» alt bitte* gefchehen ift: da wir doch von denen Organisation bey der weit fchwerer au be> kommenden Taeriia, folium fchon fo fchöne Be-

" fehreibungen haben, . Man mt^ft auch bedenken» dab Fttieateo* dj» fohon fjuuaal eine Iciunerahafte .

xl*s lingemein theuerex. Ricinusöl nickt anfchafr fen konnte, verfiichte ich das ram Hrn. Hofr. jfogUr (Phan^. felect.) empfohlene Oleum laoo ativum aus gutem Olivenöl und Ial&ppenharz* und ea wurden dadurch gleichfalls ftbis 10 El- len de» Wurmes abgetrieben: zum evidenten Se weife, dafs das Oleum Ricini feine blos pal- liative^ Wirkung auf die Würmer gens allein feiner purgirenden Eigenfchaft zu danken , uml

«uffer

•oder köJLfpielige Kurart aufgehalten haben» und doch nach einiger Zeit ihren Wurm wieder gewahr wer- den, fehr feiten zu ihrem vorigen, A rat wieder au- rflekkehren und fleh au einer neuen Kur entfchlief- fen wollen« Ich felbß würde auf meine swey erfte- re» mit der Qdiir'foJian Methode gelungene VerAi- che gewifs hernach alle übrige fo behandelte Kran- ke ata vollkommen geheilt angefehen und diefe Kur- art für die zuvcrläfsigfic gehalten haben , wenn ich iie naeh einigen Monaten nicht felbß wiedcT aufge- fucht und mich nach ihrem Befinden erkundiget hätte, wo ich aber immer das Gagentheil erfuhr. TJnd auf folche Art mag fich wohl manches Mittel feinen unverdienten Ruhm erschlichen haben. Aach Jbaben die meiden SchriftReller immer den groben Fehler begangen , dafs iie , wenn fie ans Erfahrung ein Heilmittel gegen den Bandwurm lobten, gar feiten anaeigten, in welcher An des Wurmes ielbigts erfpiiefsliche Dienßc, und ab such mit bleibendem Erfolge geleitet habe : indem in verfebiedenen Ge- genden auch, wieder fo verXohiedene Band warmer» ten herrfchen.

i6s

Buffer diefer vor anderen fetten Oden fdhlecB- terdingfr nichts super 'voraus habe, welches, auch fchon andere Aerzte richtig beobachte- ten, und daher nichts, weniger» als für ein, Jpecißfches jinthelminthicum angefchen zu wer* den, verdienet. Aber auch (liefe» ungleich wohl- feilere Surrogat wirkte bloa palliativ:, denn nach einer, kurz daurenden Beruhigung von ein paar Monaten hatten üe ihren alten Wurm. Von «liefer Zeit an entfagte ich allem ferneren Ge- brauche der aUchten Mittel, bey Würmern, vor** ttüglich bey j&audwürm*rn , und bediene mich derfelben nur in jenen Fällen mehr., wo ich durch oben erwähnte Umftände gehindert bin, gleich im Anfange eine ordentliche WurmKur -vorzunehmen. Denn ich habe mich nach und »ach völlig überzeugt, dafs die Patienten mit dem ewigen Oelfchlucken wirklich ohne Noth gequälet, ihre Verdauungsorgane durch die er- fchlaffende Wirkung der kOele gana zu Gründe, gerichtet und dadurch die Schleim- und^Wurni- a»eu£«ng angenlcheinlich befördert Nwerd©,. Wenn man debey überlegt, da£s au einer förm- lichen Bandwurmkur 6 & Loth vom Oleum Ri» cini erforderlich find, und diefes äufoerft theue-. te Product (nach unferer Apothekerlaxe das IiOth eu 48 Kr.) noch obendrein von den Apo- thekern nicht felbft frifch bereitet, fondern vom den Materialiften gekauft wird; fo lieht man

L3 "Wohi

i. 164- -*.

wohl ein t Welche grabe, und wirklich unnütze Soften man dadurch feinen Kranken verursachet« ' Eben (o grofaer Ueberflufa ift es * Band- wurm kranke mit der fo beträchtlich«* Menge Farrenkrmttwurzelpulvtrs zu beläftigen« Ich fehe wahrhaftig nicht ein, was fie, auiTer der xnechanifch - reisenden Kraft,, die fie mit dem in Island gebräuchlichen Pulver von Hölakoh* len und anderen Pulverarten gemein hat, für eine befondere Kraft gegen die Bandwürmer be* fitzen fällte, Nebft meinen fo oft mit der Odur%Jvhen Methode mifslnngenen Verfucheif fah ich auch mehrere Kranke nach der StoW* fchen Kurart behandeln« Sie mubten in Zeit von drey Tagen 4 Unten vom HicinusöL ver- fchlucken, am vierten Tage alle Stunde eine Drachma JPulv. Rad Filieis maris nehmen, bia eine ganze Unze davon verbtaucht war; dana- ward durch eine^Auitöi'uug von 8 Loth Bitter* falz purgirt, £9 gingen hierauf mehrere Ellen de« Wurmes ab; allem alle waren nach ein paftt Monaten wieder mit ihrem Wurm behaftet, ob* fchon fie noch einige Zeit das Elix< JlomacK ttmpcrat* nehmen raubten, um die Wiederer* seugung des Wurmes su verhindern» Ein hie- figer, fehr gefchickter Spital wundarat gab einer Bienftmagd, die ich nachher in die Kur bekam, drej Wochen hindurch täglidh sweymai ein Pulver tus Jiad. Filic, maris De ß. mit üoJ*

v j. Jalappi

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lalapp%,Gt*n* x. ohne allen Nutzen» ungeach- tet hierdurch mehrere Ellen abgegangen waren» . D*4 Stannum granulatum ^ oder limatum wirkt bekanntlich, eben fo bloa mechanifch. Ob* gleich Herr Jl/lon felbß; diefes in Schottland ge- bräuchliche Hausmittel bey der Taenia foliunt, vielmal ohne Erfolg verflicht zu haben, einge- - lieht» welche« nach ihm auch noch andere Aerz- te betätigten ; fo wurde diea Mittel doch wieder, von einigen anderen, vorzüglich aber von I). Marx ungemein erhoben. In unterem allge- meinen Kranken häufe Iah ich .qinft bey einem. Bandwurmkranken, bey welchem, das. Nuffer\ [che Mittel nicht* helfen wollte* da*. gr^nuliKte. Zinn in einer ziemlich groben Dofis ohne allen, Erfolg verordnen* Doch wünfehte ich felbft bey Gelegenheit hierüber einige Verbuche anßek Jen zu können ; wurde aber fchpn bey dem alle*- erften von deffen Gebrauch auf immer abge* fchreckt Denn ungeachtet ich mir das feinftd engUfche Zinn zu verschaffen fachte, und felbea auch mit der grefsten Sorgfalt und toögiichft fein granuliren Uefa; fo bekam doch meine Kranke, als fi« kaum *wey Bolen davon ver- fchluckte, ein unleidliches Magendrucken, dem bald ein Votnüus cruentus folgte, der mir her-* nach vieles zu fchaffen machte. Was labt fich , erft von dem gefeilten Zinn» hoffen ? -7- Ueber- dies ift ja, nach den gegründeten Aeufacrungen des Herrn JFV\ Grnelitfs , das feinfte englifche

L4 Zinn

Zinn ron «Hern Verdachte arfenicdlifcli« B«y- tnifchnng nicht frey !

Die #Fh*ler'Jche, von Clojpus und Sohne lo (ehr gepriefene Kunrt verdient eben f* we* ' nig, wie die Nuffer'Jehs und Conforten , den Namen eines Sperificums. Sie erfordert eben fo, wie jene, die äufserfte Vorficbt, und hat wirk- lich'auch fchon manches Unheil geftiftet. Die

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Vermeintliche Wurmkraft von beyden bangt wahrhaftig nur von djer draftifeben Pnrgirhraft

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des ver/üjjten Oueckßlbers und des Gummi guttue ab, und habe/* daher vor allen übrigen «hraftifchen Mitteln nichts cum voraus. Ein ka- thoiifcher Geiftlicher erzählte mir, dafs er einft lange Z*it an einer äufterft hartnäckigen und vielen Mitteln nicht weichenden Leibesverßo- pfung gelitten» und dabej doch •immer eine wahre Frefsbegierde gehabt hätte. Man rieth ihm, einen CoLoquintenapfel in zwey Seitel (• 3Pfund) Wein durch %\ Stunden warm digeriren zu lafieh, und diefen Wein in gröfseren Dofen nach und nach au trinken. Kaum hatte er die Hälfte davon veraehrt, ging nicht nur eine ungeheuere Menge verhärteter, und gleich* fara verfteinerter Excremente ab, fondern es wurden auch ftwej vollftändige Bandwürmer, tinaählige Spulwürmer, und auch noch andere ^nrten von Würmern durch d\?n Stuhlgang aus* gefteeret. -* Die Jalappa und deflen Harz brin* gen manchmal ähnliche Wirkungen hervor,

* wie

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Wie ich fchon obenerwähnte: es wäre aber dock lehr albern, wenn man ihnen deswegen eine fpecifikwirkeude Kraft gegen den Bandwurm einräumen wollte» J>aa nämliche gilt auch von dem CloJJluyfchen Mittel» welches wohl bisw6i^ len erwünfchte Dienfte leidet, aber auch bef weitem nicht allemal geholfen hat. Ich felbft liefe mich einfl verleiten , diefe Methode' bey einem robuften nngarifchen Kaufmann zu ver- fucheo, der von feinem Kürbisbandwurm in ei- nigen Tagen geheilt feyn wollte. Er erbrach £ch hierauf oft und fehr heftig, laxirte a'uJfferor- deutlich unter enormen Kolikfchmerzen, wurde äufserft matt, und es vergingen wohl einige Monate, bis er lieh wieder erhohlen konnte« Es wurden z^ar hierbey mehrere beträchtliche Strecken feines Wurmes abgetrieben ; allein nach 8 Monaten ward er fchon wieder gewahr, dafe er feines Gaftes wohl noch nicht entlediget fey, obgleich er damals wegen der Hartnäckigkeit des Wurmes alle $ Pulver eingenommen hatte. Ich würde daher meinen jungen Amtsbrüdern den dreuften Gebrauch diefes Mittels in allem Betrachte widerrathen, fo wie alle jene Metho- den, die fich auf die Wirkung des Gummi gut» Jtae gründen. Denn meine Erfahrungen haben mich hinlänglich überzeugt, defs wir zur voll- kommenen Tilgung der Bandwürmer aller hef- tig abführenden Mittel fehr leicht entbehren Können, und wie fehr lieh jene Aerzts irren»

^S v weicht

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welche behaupten Wollen, dafs, wenn der Band* wurm auf draftifche Mittel nicht weiche, auch alle übrigen Mittel uqnütz wären« Ja ich pflege fpgar bey meinen Patienten» wenn lieh wäh* read des Gebrauches meinet neuen Kurart ans Idiofyncrafie* oder Verwaltung, oder aus was immer für einer anderen Ur fache mehr -als 5 4 flüfsigere Stuhlgänge zeigeu, diefen üherflüfsi- gen UmtUnd durch anhaltende Mittel alfogleich %a beteiligen , und erreiche dadurch weit heile- rer meinen Zweck. Uehrigent be weifen ja felbft die mit dem Ciojfiusxjchen Mittel und dem Gum* tni gutta* gelungene Verfuche feine nicht fpeci- fik wurmtödtende llraft. Der Wurm, de« Hr. £tltmüUer (S. diefes Journal 3 B. p.5#2.) mit diefer Methode glücklich beilegte * ging noch lebendig ab.

Was demnach die' Mercurialmittd betrifft» fo hab' ich an ihnen nie was Specißjches bey Würmern, und am ailervstenigften bey Bandwtir« mern entdecken können. Es gehen zwar unter ihrem Gebrauche bisweilen einige Würmer ab, welches aber wahrlich; uu; von der abführende^ Kraft, die das rohe Queckßlber und einige Prä* parate deflelben, wie v, g. der Mtrcurius duLcis §tc. in einem höheren Grade beützen, hergeleitet ^erden kann. Nicht feiten fah ich aber daa verfüfste, Queckfübtr bey Würmern , befondera bey Taenien vergeblich ariwenden, wenn es auch bis zur Salivation gegeben wurde. . Ich

lief«

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* i69

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V.

lieft einige meiner „Bandwurmkranken , denen ich durch die. Odier'fche Methode den gröfsten . Theil ihres Wurmes abgetrieben hatte, durch »wey auch drey Monate ununterbrochen Pillen aus FeL taurito* infpijfat. und mancheiley Oueck* filberpräparaten fortnehmen», um den zurück- gebliebenen Reft gänzlich auszurotten; und dennoch wurden alle nach einiger Zeit wieder von ihren Würmern 'heimgefucht. Einem auf eben diefe Art behandelten Knabe« trieb ich in der Folge abermal durch die obige Methode bey zehn Ellen feines neuen Bandwurmes ab, die fich im warmen Waller noch lange Zeit fehr lebhaft bewegten , ungeachtet die Svitenkanäle aller einzelnen Glieder, die zu den Randöff- nun gen führen» mit eingefogenem Queckiilber angefüllet waren , wie man fogar mit nnbe wafl> netem Auge deutlich lehen konnte. Wäre dies Wohl möglich gewefen , wenn der Mercurius eine wahre wurmtödtende Kraft enthielt, und Wie hätte diefer Wurm einer dreymonatlicherr Wirkung diefes fonft anderen Infekten fo fchäd« liehen Metalles widerftehen können ? '

Was die Rinde der Geoffircae Surinamtnßt bey Würmern zu leiften Im Stande fey, kann ich aus Mangel eigener Erfahrungen nicht tnt-' fcheiden , indem bey uns nur die Geoffroya la-\ maicenfis. eingeführt ift *), von der ich aber

weder

•} Ich habt die (fort. G*offr< fvrinam* tlglich 1 bis %

tttech-

170

vieler bey Spul- noch Bandwüratärn befondere Wirkungen habe beobachten können, Fortge- fezte Erfahrungen mögen bewerfen, ob erllere ihren Ruhm , der nach den achtungswürdigen Verfuchen der Herren Vottelen, Julianus, de Man, Rumpele Thuejfink, Michaelis u. a. m, l>ey menfchlichen Ascariden fchon hinlänglich «ntfehieden ift, auch bey Bandwürmern un^l in Welcher Art derfelben mit allem Rechte behaup- ten kenne, den ihr einige neuere Verfuche ein« »uräumen fcheinen» a

Nebft dpn bisher angezeigten Mitteln pfleg-, ten auch die Aerztc noch andere üark und xnei- ßens fehr übelriechende Dinge bey Würmern anzuwenden. Hierher gehören das fo berüch- tigte Petroleum , Terpentinöl, das Oleum anU male Dippelii9 der äufserflt (linkende Teufels* ' dreck, das T/ieer, der Kampfer und Knoblauch* Man hoffte durch die widerwärtigen Ausdün- nungen diefer Subftanzen die Würmer zum Ab» sjug aus den Gedärmen zu nöthigen,. als ob ea fchon feine völlig entfehiedene Sache wäre, dafa «liefe Thiere die Empfindung des Geruches hat« ten ; da doch meines Willens bisher noch kein Naturkündiger auch mit den bellen Microfcopen, «beii fo wenig ein Geruchsorgan, als Augen

bey

■v

Dracbmsn im Deco« bsy Lumbricli Tortreffliok go fanden.

- .71. -

-bey den thierifchen Eingeweidewürmern hak entdecken können , welche leztere die Natur, vwie fich der feel. Göz* autdrückt» ihnen mit allem Hecht verfagt zu haben fcheint; indem fie nach ihrer fonderbaren Oekonomie in den innerfien Theilen des thierifchen Körpers und in beftändigerFinfternifs leben, und darinn ent- weder nicht von der Stelle kommen, oder doch/ fehr kleine, Reifen machen. Oafs aber die er> wähnten ftinkenden Arzneyen doch den" Wuv» mern zuwider find , hab' ich- oft erfahren ; aber bey weitem nicht durch ihren Geruch, fondern durch die fchmerzende Empfindung, die He durch ihre brennend -reizende Wirkung» wie alle Fcharfen Stoffe, auf den ungemein reizba- ren Wurmkörper hervorbringen, fie gemeint* glich nur noch mehr beunruhigen , zum hefti- geren Anfaugen an die Darmhaut zwingen, und endlich, auch in gröf serer Dofe eingenommen, dem Kranken höchft nachtheilig werden kön- nen. Ich fah einft auf die einem 9jährigen Kna- ben in etwas ftärkerer Dofe gereichte jifa foetu da einen fürchterlichen Veitstanz entliehen. Sollte nicht etwa die eigenthüm liehe Wirkung der famöfen Baldrianwurzel auf eben den obi» gen Gründen beruhen?? »— Wenigftens ha* be ich mehrmaien ßatt ihr ganz andere und' ähnlich reizende Wurzel zu unfurem Rlectua* rium aut helmin thiciim verfchrieben , und zwar mit eben dem Erfolge, den mir die originelle

Zufam

17«

Zufammenfetznng dlefe* Gemifches zu ,pflegte. ; Uebrigens bleibt diefe Latwerge doch Immer eine fehr\wirkfarae Wurmarzney, und hat fich vorzüglich bey ftp ul würmern einen nicht geringen Ruhm erworben. Nut Schade! data fie wegen ihres fehr unangenehmen Gern* ches und Gefchraackes oft (elbft Erwachsenen «ekelhaft« nnd noch viel weniger zarten Kin- gern einzubringen ift. Wider die Bandwürmer hat fie aber keine andere Ktyft, als dafa fie* in gröfserer Dofe gereicht,; vermöge ihrer von der beygemifchten lalappenwurzel herrührenden Purgixkraft zuweilen einige Strecken 4e*felben wegnimmt« Auch felbft die Spulwürmer rottet fie nicht aUemal aus , wie ich öfters *gefehen habe* •*** fiey dem Gebrauche des Terpentinöles gehen meiftfens mehrere Bandwurmglieder ab» und es dienet daher zu einem guten Probiermittel bey zweifelhaften Fällen, wo man vom Dafeyn des Bandwurmes noch keine hinlängliche Be» weife hat; befizt aber gegen ihn gar keine fpe» ctfifche Kraft; Auf einzelne Falle und auf blof- fei Ungefähr läfsc lieh keine fiebere Rechnung inachen., Ein ißjäkriges, mit dem Bandwurm behaftetes Mädchen nahm einft zur Nachtszeit wegen einer fehr ftarken Magenübelkeit aus Irrihum ftatt der im Haufe immer vorräthigen Magentropfci* aus einem zunlchft geftandeuen Fläfchchen eine beträchtliche Doli* von Terpen* tingeijt; es erfolgten hierauf die graufamßen

und

und *üfoe*ft gefährliche KoHkfehmerfcen, x$ä& über dreyüg Stuhlgänge,, wobey fie aber ihres Wurmes völlig entlediget wurde. Hingegen lienne ich wieder eine Frau, die auf Anrathen •mehrerer Menfchen und Wundärzte wegen ih- res Bandwurmes in einer Zeit von 14 Tagen über drey Unzen Steinet und bey zwey Unzen Terpentingeiß in abgetheilten , aber ziemlich* grofsen Dofen ohne allen Erfolge verfchluckte. Vom gleichem Schlage ift auch das nicht weni- ger eckelhaft einzunehmende« und aus einem Gemifche von OL Thercbinth* und OL Gortiu xervi durch eine neue Deftillation erhaltene JPurmöl, welches der franzöfifche Thierarzt Chabert bey den mit Würmern behafteten Thie* ren fo wirkfam fand* Durch die dringende An» empfehlung des feeL Göze und die glücklichen Verfluchen des Hrn. Schorfs bey menfchlichcn Spulwürmern angeeifert > liefs ich mir genau, nach der.Vorfchrift einen kleinen Vorrath diefes Wurmöls bereiten« Bey einem mit Ascariden behafteten Mädchen fchien es gute Dienfte zu 4eiften; üe war aber wegen des unerträglichen jGeruchs zu keiner weiteren Fortfetsroig defici- ten zu bringen, Zwey andere I^rfonen, denen ich vorher durch die Odier*fcht Methode einen fo grofsen Theil ihres Bandwurmes abgetrieben. Hatte, dais im Betrachte des fehr feinen, abge- gangenen Vorderendes kaum eine viertel Elle lammt dem .Köpfchen, im Körper zurückgeblie- ben-

1%

J]m sp foyn fehlen, nahmen durch vier vaü*

Wochen täglich zu einer« halben Unze diefez Mittel« in abgetkeiltisn Dofen «war ohne allen. •Nachtheil ihrer übrigen Gefundheit;; aliein nach ein paar Monaten hatte der Wurm fchon wieder feine vorige Gr&fse erreicht« und es gingen jezt eben fo viele Glieder f wie vorher, mit dem -Stuhlgang ab. .Denn um meine Wißbegierde zu befriedigen , fachte ich einen diefer Patien- ten zu einem neuen Verfuch mit der obigen Methode zu. bereden* und es harnen afaernaal zehn hi* »zwölf Eilen mit dem wieder abgerifse* nen feinern Vordereude zum Vorfchein. Seitdem bin ich auch gegen diefes Präparat bey Bandwür- mern mifstrauifch geworden, und habe felbigea ' nicht ferner mehr verfuchen wollen.

Da nun alle bisher bekannt gewordne Mit- tel gegen die Bandwürmer nur bisweilen gehol- fen haben, am öfterften aber und vorzüglich bey der Taenia Solium vergeblich angewendet werden, folglich keines unter ihnen auf eine Jpscifik wirkende Kraft einen gerechten Änfprnch machen kann , und überdies'auch gar nicht fei» ten die böfeften Folgen hinterlalTen; fo verdien« te Hr. Prof, / x^eigel in Greifawalde gewifs den wärmften Dank aller Aerzte, als er feine neue und weit unfchädlicbere Methode, die Taenia folium zu bezwingen , bekannt machte: (S. eben diefes Journal i B* ^«439«) Nur ewig Schade! dal* diefe Kurart fo viele Zeit erfordert und febr

lang-

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langweilig ift, daher Bch äufserft wenige Patien- ten, vorzüglich jene, die vorher fchon fo vie- les vergebens gebraucht haben, hierzu ent« fchliefsen wollen, oder zur genauen Befo?eung derfelben zu bringen find. Unfer Hr. Hofme* dien 8 Müller > ein emfiger Arzt, behandelte hach diefera neuen Plane ein eilfjähriges Mäd- Cheri eines k. k. Kammerbothens bereits fchon durch vier Monate ununterbrochen fort. Es< gingen zuweilen mehrere einzelne Bandwurm« glieder durch den Stuhlgang ab. Die Kranke ward aber fchon einer fo langen Kur überdrüfsig, iind die Eltern fuchten bey mir eine gefchwin- dere Hülfe. Da ich aber damals meine denna- iige neue Heilart noch nicht kannte, trieb ich ihr duTCh die Odierlfche Methode in wenigen Stunden den gröfsten Theil ihres Wurmes von rnebr als ti Eilen ab, und überredete fie, um den zurückgebliebenen kleinen Theii fammt dem Köpfchen um deßo fi eher er auszurotten« die von ihrem vorigen Arzte verordnete Afz- neyen wieder und noch länger fortzufetzen, 6ie gehorchte* und es wurde damit neuerdings durch vier Monate auf das pünktlichfte conti* rxuirt Während diefer ganzen Zeit liefs lieh auch wirklich kein einziges Gliedchen mehr fe- hen,' Und ich war der fetten Meynung, dafs das Mädchen nun gänzlich befreyt fey. Aliein kaum waten 14 Tage verflofsen , als fchon wie- 4er häufige Glieder von freyen Stücken durch «.stuck M den-

N&cn Stuhlgang, abgingen, die fiel* lange Zeit noch [ehr lebhaft bewegten, wodurch der Kran* Ken und auch den Eltern alle Luft »um fcmerea Kuriren benommen wurde. Ein -halbes Jahr dar-

* ' ' - * _^_ *

nach bekam fie aus Erkältung eine fo fürchter« liehe X>iarrhÖet data ße in einigen Tagen, weil jnan nicht gleich dawider Hülfe fuchte, mehr als i$o Stuhlgänge hatte, wodurch üe zwar endlich ihres bereits fchon wieder über 10 Ellen langen Wurmes auf einmal entlediget wurde, durch die gufser&e Entkräftung aber in ein fo %Ö9&rtigesJekleicheT2dejNervenjieber verfiel, aus Welchem ich fie nur noch mit vieler Mühe^ofs- reifsen konnte und Jedermann an ihrem Aufkom- ' znen zu zweifeln berechtiget war. Es war alfo auch dies Mittel weder /ür fich allein» noch mit äer Odier'JcIien Methode Verbünden, nach acht* monatlichem Gebrauch noch fähig, den Kürbis- handwurm auszurotten,

Ich fchätze mich daner fehr glücklich, bey Einern der hartnäckigften Uebel, womit jezt (o viele Menfchen geplagt werden, und welches von den meiflen. Aerzten wegen der gewöhnli- chen Unwirkfamkeit der dagegen bekannten Mittel .zu den unheilbaren gerechnet wird, ,eine Heilart aasfindig gemacht zu haben, die fo zu> verläfsig wirkt, auch bey weitem nicht fo viele Zeit erfordert und ohne allen Nachiheil für die, übrige Gefundheit angewendet werden kann* Da ich aber, um' der zu grofsen Weitläufigkeit

willen*

willen, meine Segel näher smfamrnenhalteii joaufs » ' fo gedenke ich wenn man anders die« fe wenige .Aeufserungen einer günftigen Aufnah- me würdigen folltö -*— fie hey^ einer anderen Ge- legenheit, und nachdem ich hierüber noch meh- rere Beobachtungen werde grfammelr haben* zum Bellen, der Mcnfcuheit umliändiicher be^ J&annt zu machen.

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Anhang des Herausgebers über die ihm am b& ßeh gelungene Methode den JBaüdwurtn

abzutreiben.

Eßläfst fich von der Humanität des ttrri. Verf. erwarten» dafs er fein Mittel» welches »ach dem eben Gefagten fehnfuchtsvoll erwar- tet werden mufs 9 dem Publikum nicht yürcnt- halten werde, und ich verfpreche, es fodann in diefem Journal fogleich bekannt zu machen.

Für jezt erlaube man mir einiges über did hefte Behandlung dea Bandwurms aus meinet eignen Erfahrung mitzutheilen. £s ift nur zu wahr, dafs die gewöhnlich gepriefenen Band« Wurmmittel uns nicht allein fehr oft verfallen, ftmdern auch durch ihre draftifche Wirkung fo heftige Angriffe des Vetdauungsfyßems Und ganzen Nervenfyftems hervorbringen, dafs nicht jtUein bey empfindlichen Perfonen unmittelbar

M* fehr

V

feur gefährlich* Zufälle erfegt werden können; fondem auch » wie ich einigemal« gefehen habe, eine einzige folche überftaudn* Bandwurmkur, gleich einer. Vergiftung, auf Zeitlebens Schwa- che der Vefdännn£, ja des ganzen Nervenfy- ßem|, zu hinterlaiTen vermag^ Ich habe mich deshalb nur feiten jener draftifchen Methoden bedient, und fclbft für die Wirkfarakeit fanfte» xe, aber länger fortgefezte, Methoden nützli- cher gefunden» wöbey aber vorzüglich viel darauf ankommt,, dafs mehrere wirkfame Mit- tel vereipigt werden. Die Hauptindicationen bey diefera Verfahren belieben darinn, den Wurm anhaltend zu entkräften , abwärts zu treiben, wo möglich ihn zu tödten, ferner durch ölichte Mittel feine Anfaugung zu ver- hindern und endlich den Darmkanal in einer fortgefezten Thätigfceit zu erhalten« Diefa Zwecke habe ich durch Vereinigung folgender Mittel am bellen erreicht; Aüe Morgen nücb> tern liefs ich den Kranken eine Abkochung des Knoblauchs mit Milch trinken, früh, Nachmittags und Abends einen Efalöffel liici* nusöl nehmen t und täglich eine halbe Unze Limatura Stanni mit Conferva rofanim ver- zehren, den Unterleib taglich einigemal recht

fiark mit Petroleum. einreiben, viel falzigtc und

n. .

fcharfe Speifen geniefsen und Abends ein Kly- jßir von Milch nehmen. Diefe Methode kann mehrere Wochen lang ohne Machtheil für den

Kran-

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Kranken fortgefezt werden; es geben dabey bald in langem* bald in Kurzem Zwifchenräu- men Portionen des Bandwurms ab., und man mufa fo lange fortführen > bi$ das Kopfende er- fohienen ift» *

Zuweilen will diefes nicht erfolgen» und alsdann ift ein etwas verfUrkter Angriff erfor- derlich, woböjr aber eben diefe vorher ge- brauchte Methode, den Vörtheil gewährt» dafs man fchon mit einem. weit fchwacbern, als nach den gewöhnlichen Vorfcbriften, die- len lezten Ueberreft des Wurms forttreiben Kann. ' leh bediene mich alsdann der näm- liehen Mittel, nur in ßärkern Gaben, ein bjfr zwey Tage lang, und laffe befondera da* Oleum Ricini zu zwey Efslöfteln e, 3 bis fall des Tags , jedesmal in Verbindung von 8 Gran Pulvis Hefb(ie Gratiolae nehmen. Die Dofis richtet fich nach der «rerfchiednen Reizbarkeit des Kranken; fie mufs aber «doch immer fo itark feyn, dafs binnen 2\ Stunden 6 bis £ Stuhl- gänge erfolgen. Während diefer Operation ift das alle fi Stünden wiederholte Einreiben des Fetroleum in den Unterleib , fo wie die öfter* 'wiederholten Kiyßire von Milch und I ucker, -wie auch da* Sitzen mit dam Anus in warmer Milch von grofsem Nutzen. Wenn diefes den erften Tag noch nicht die vollkommene Wirkung thut; fo kann es den folgenden oder dritten Tag ■wiederholt und die Wirkfamkeit dadurch fehr

M 3 erhöh«

m

* erhöht werden > Wenn man noch nächß den übrigen Mittein alle fi Stunden 50 Tropfen Tlnct: fo*tid. volat. nehmen lädt. Noch diefen Win- > ter bewirkte ich dadurch, nachdem fchon durch die 14 Tage lang vorher gebrauchte gelindere 'Methode. 30 40 Ellen Bandwurm abgegangen ; waren, den Abgang des Kopfendes binnen 2\ Standen , nnd die Perfpn , die vorher viele Jah- je lang blafs, mager, fchwäehlieh nnd mit häu- figen Krämpfen geplagt war, befindet lieh feit« dem völlig gefund und nimmt fichtbar zu.

Sollte die Hartnäckigkeit des Uebels auch diefes Mittel vereiteln; fo empfehle ich vor al- len Diagen den 4 Wochen: lang fortgefezten Ge- brauch 4ea Pyrmonter oder Driburger WalTers, In fo ftarken Dofen als der Kranke vertragen Kann» fo, daf* er alle Morgen nüchtern 2 3 Pfund deüelben trinkt, wodurch nicht* allein deT gegenwärtige Wurm fortgetrieben, fondern auch die Wiederer^eugung verhütet wird. Einft ging ein ganzer Bandwurm Hey dem Ge- "brauche des Sublimats gegen die venerifche Jvrankheit $b.

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IVey williger Hungertod, »ebJft Sections*

' bericht,

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von

n er al chirurg us G.er 1-acfo zu Königsberg.

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x£yeronimiis luskeivitZi ein Musquetier des hte £gen Regiments, wurde den 2\ ften Jül. a. p. , weil er /ich den Zeigefinger der rechten Hand in der Verbindung des erften mit dem zweyten Gelenke abgehauen, in das Lazareth aufgenom- men. Er war ohn gefähr ein halb Jahr Soldat» und nur Zwangsweife erfüllte er jede feiner Pflichten., su denen ihn feine BelUmmnng auf- forderte, Dicfes Begehen follte alfo das Hülfs- mittel feyn, durch welches er ßch vom Soida- tenfltande *u befreien fuchte. Man hatte an, ihm öfters eine Axt von Gedankenlofigkeit» M?der im entgegengefezten Fall von Wu.th bemerket, als wozu ihn das zu heftige Anßxengei* de* Seelen4träfte und das Unzufriedene mit feinem Funde brachte. Pie erften Tage im Lazarelh

M 4. wurdö

wurde er an tiphlogiüifch, behandelt, das Fieber War mäfsig , und fein Befinden nach Uraftänden gut,- nur allein der Gedanke an dievzu erwar* tende Strafe» welche bis zu deiTen völligen Wiederherftellung aufgefchoben war, machte ihn unruhig* und fezte -feinen Zuftand in nach« flehende Lage. Den 7ten Tag war er mehren- theils fieberfrey; die Wunde faht gut aus» es zeigte lieh ein gutes» dickes» gebundenes Eiter, und nur die ohne Schlaf angebrachten' Näqhte waren es,4 die der belfern Erholung etwas nach* theiiig waren. Den Qten Tag zeigte Ach etwas mehr Fieberbewegung, die Nacht wurde unru- hig gefchlafen, die Zunge war ftarlt mit Schleim

, belegt » worauf s, Gran Brech weinftein in einer Abkochung von Sennesblättern und Schleeblüthe aufgelöfst, in get heilten Gaben gereicht Avnrden. Hierauf erfolgten einige .Stühle und ein einmali- ges Erbrechen , den Tag darauf verordnete mau

' ihm, ein £Uiwrium ex kerbis faponatiis reJoU ventibut^ täglich 3 bis 4mal Löftelweifc zu neh- men. Den tuen Tag wurde die Zunge reinert die Fieberhitze minderte ßch» es erfolgten or- dinale Stühle« nur war der Abgang in zähem Schleim eingewickelt Pen t fiten Tag wollte Patient weder ElTen noch Trinken nehmen» alle Zwangsmittel waren vergebens, ihn von feinem Vorfatz abzubringen» und die- mit Gewalt ge* reichten ArzenevmiUei und nährende Suppen wurden jedesmal weggefpieen, daa Fieber nahm

mit

185 ,

mit jedem Tage zu .'«es Hellte fich täglich gegen die Nacht ein anderthalb Stunden währender Frofl ein," worauf das Geficht roth, der Pul« voll und hart wurde. In diefer Hitze lag Patient bis 3 Stunden , bis ein gelinder Schweifs erfolg- te, und das Fieber auf die An ab tobte. 'Die Wunde war ohne Eiter, und fehlen blofs durch Austrocknung heilen zu wollen. Diefes dauerte vom fiten bis äfften Auguft. In Verlauf diefer Zeit haue er auch nicht das minderte gegeffen und getrunken , auch keine Arztneymittel ge- kommen. Mari beredete ihn indeflen', dafs er sticht allein keine Strafe bekommen ,. fondern wenn er folg^i, Nahrungsmittel zu fich nehmen und den Weg einfchlagen wollte» den die Natur zur Erhaltung des Lebens beftimmt hatte, er logar feinen Abfchied erhalten würde. Diefes verurfachte, data den äfften Aufc. etwas genof- fen wurde. Der Körper wollte im Anfange nichts annehmen, ohnerachtet die Suppen dünn und das Getränk wenig und lauwarm gereicht .wurde, innerlich gab man Fiebermittel und Har- kende Arzcneyeu. . Er war fehr abgemagert, zeig- te ein fchüchternes Betragen, hatte die ganze Zeit keine Stühle gehabt, weshalb erweichende Klyftire gefezt wurden. Der erfte Abgang war hart, fchwarz uad itinkeud, der Unterleib et* tyas aufgetrieben, in der Gegend der Nieren, befonders der, Urinblafe ein heftigere Schmerz, 4er Dürft äufserft grofs, diö £unge trocken, die

* AI 6 Fieber*

Fieberhitze brennend, der Pols klein, derOtbem kurz, der Kopffchmerz heftig« und Patient klagte über Beängfiigung. Der erfte Urin wur- de mit den gröfsten Schmerzen abgelaflen, der Leib blieb verftopft, weehalb täglich erweichen« tle Klyftire gefezt wurden. Das Getränk war ein mit Hirfchhorn abgekochter Haberfchleim, die innerlichen Mittel der Fäulnifs widerße~ hend nnd auflötend, zur Unterftützung der Kräfte wurde ein Chinaaufgufs gegeben» die Zunge mit einem in Rofenhonig und Vitriolgeift getauchten Läppchen belegt, in der Gegend der Urinblafe Däxnpfe von gewürzhafeen Kräutern angebracht. Und täglich einigemale Wein zur Erfrischung angeboten. DieSpeifen waren bloCs gekochtes Obft, Mohrrüben, Reis und Haber- fchleim. Patient wurde bey achttägigem Ge- brauch etwas munterer, vorbenannte Zufälle minderten üch , der Puls wurde voller, die Na- tur machte eine gelinde Ausdünftung, des Nachts fchlief er einige Stunden erquickend', die Stüh- le erfolgten ordentlich, die Kräfte fanden üch all- mählich, der Urin machte einen ßarken Boden« fatz, und er war bey der bellen Beobachtung nnd richtigen Befolgung in Reichung der Atze- ueyen und Nahrungsmittel auf dem Wege der BeiTerung. Den \ften Sept. weigerte lieh Pa- tient etwas anzunehmen, alle Vorftellungen wa- ren vergebens , und er konnte auf keine Weife «ur Befolgung gebracht werden ; er lag einge- hüllt

185

Jitillt unter feiner Decke. Der Puls wnrde klein

und bebend, die Fieberhitze nahm zu, er fah

wild ans und konnte die Licluftfahlea nicht

vertragen. Alle 4 bis 5 Tage trank er etwas

Tbee; welches dann ein dünner Haberfchleim

war, Arzeney aber und Nahrangsmittel wurden,

'wenn man Re mit Gewalt reichen wollte, aus*

gebrochen, die Kräfte nahmen immer mehr und

mehr ab, dicr fetten Theile waren äufserft ge-

febwücht, und die Säfte fcharf und aufgelö&t.

Dies dauerte bis zum 3tcn September.

Vom gten bis 11 ten Sept. bequemte fichPat, * etwas -Wein mit Zwicblk zu nehmen und ver- ~langtev kalt trinken, welches aber nicht nachge- geben wurde, fondera er erhielt alles wenig "und lauwarm. Arz^neymittel wollte Patient nicht annehmen, doch wurden mit grofsem Vor- Hellen einige Tropfen von unferm nervenftär- kenden Bai tarn eingeüöfst.

Tom uten Sept. bis Q\en Octr afs und trank er wieder nichts. In diefer Zeit waren die Kräfte grofstentheils erfohöpft, er konnte fich nicht ohne Hülfe drehen, hatte weder Urinab-: gang noch Stühle, der Gernch war aashaft, for dars man faß: nicht ohne Gefahr, etwas zu reforbi- ren, zu ihm gehen konnte ; es wurde alle Vorßcht gebraucht, er ganz allem in ein Zimmer verlegt, diefes täglich einigemal gelüftet und oft ausge- räuchert, und felbft die um ihn Jßcfa befinden- den Menfchen jeden Tag •bgcwefchfült, Di«

186

' ' ' >

Refpiration war fchwer, der Haften keuchend, und der ^Auswurf zwar wenig, doch eiterhaft. Die Wunde war indelTen gröfstentheils heil, die Zun je trocken und fckwarz, die Hitze (o grofs, dafa fie tyeym Anfühlen beifsend zu leytt fehlen, die Augen feurig und das Geficht roth, die übri- gen feilen Theile aber welk und fchlaif , Stuhl* und Urinabgang war die gan&e Zeit nicht ge- wefen*'

i

Vom 9ten bia Uten October afs Patient et- was dünne Suppe« trank etwa> Wein und kal- tes Waffe, r^ und nahm einige Tropfen^ von un* ferm Bai f am. ,Er fchien wie belebt zu feyn, fammelte neue Kräfte und. raffte ßeh etwas zu* fammen« Diefer gute Em fehl uf$ wurde aber auf einmal unterbrochen , und die einmal ge» fafst^Entfehüefsung, (ich tod hungern zu wollen; gehalten. Dies dauerte vom iiten Oct. bia fielen ^November. £s ift unglaublich , wie Pak fo lange Zeit ohne Nahrungsmittel bleiben kön- nen ! Nun fah er aber einem Gerippe ähnlich, der Puls war fo klein, dafs er kaum zu fühlen war, er wurde bey jedem Umdrehen und in die Höhe richten ohnmächtig, und konnte hur durch viele Mühe zu lieh gebracht werden; dasFleifch war gröfstentheils von. den Knochen weg, und in der Gegend de» heiligen Beins waren durch* gelegene Stellen bis auf den Knochen, die eine itiakonde und fchwarze* Jauche ausfliegen lief-. Ten. Der Unterleib war aufgedunfen und hart»

ia'fier, Gegend der Herzgrube und reglonfc hy- pochondriaca dextra gab er zu verftebrti , dafa er heftige Schmerzen hatte; es wurden diefe Tb eile mit Dampfe von gewürzhaften Kräutern belegt, alle Theile mit einem Chlnadecoct ab- gewafchen, und die Herzgrube und Rückgrad mit einem ßihkenden Aufgufs von nervenftar-

ndeji Vegetabiliun theita gebähet, theils abge- wafchen. Alle Theile gingen in Fäulnifs, und die ganze Mafchine gerieth in Unordnung, weil die Functiones naturales fparfam, die vitales iiaum merklich vor fich gingen, oft gar nicht ver- richtet wurden; die Augen wurden trnbe, e9 entfiiinden Nervenzufälle, krampfhafte Zufam- men Ziehungen, die Kräfte fingen an zu linken, und es erfolgte den siflen Nov. der Tod. Pa- tient war alfo 4 Monat im Lazaretb , hatte wäh- rend diefer Zeit nur 04 Tage gegeffen, und üh- erklärbar ift es f wie er bis' 30 Tage ohne Naty rungsmittel bleiben können. Seine Cameraden verfichern : dafs er in gefunden Tagen nicht mehr wie eine Mahlzeit gehalten, -die immer knapp eingerichtet gewefen, mithin wahrfcbehilt- cher Weife eine befondere Bauart der Einge* weide, und einfiin Magen unbekannter Saft ihn bis dahin erhalten , da jeder andere Patient die- fer Art in kurzer Zeit gewifs geßorben wäre,

Bey der 'am folgenden Tage veranftatteten Er* Öffnung des Leichnams» fanden fleh bey edler Aufraerkfamkeit nachstehende Abweichungen.

1. War

'\

A, War der Yerllorbene luf surft ahg^magert* der Unterleib Wäulicht , in der Gegend des hei- ligen Beins hrandigte Steilen* die bis auf den Knochen gingen; did Maskeln an Farbe blafst dünn 9 und gröfstentheiiii aufgelötet, fo, dafa £e beym Anfallen fich trennten; die gröfsten Blutgefäfse bejm Durchfehneiden mit wenigem Blut , welches einer bjafsrothem Lymphe glicb^ angefüllt*

ö. Aeufserlich war am Kopf nichts zu fe- ben , nur dafs die Integumenta communia wie angefpannt an den Knochen und die Augen tief in der Augenhöhle verborgen lagen» die Zunge war fchwarz; und aus den Ohren flofs eine gelb- liche Feuchtigkeit, Hach Ablagen der Calvariae fand man dte dura mater gröfstentheils von den oiEbus cranü lofs, die groftsen BlatbehäJter verengert und ohne Blut, die Ciaudeln aberder- felben grofs und aufgetrieben« Die Sujblbmz des Gehirns war an den Stellen, wie die dura niater, lofs»; zufarn menge fallen und bis* 2 Zoll, entfernt. Nach Wegnahme der durae matris.- zeigte üch, dafs die fubftantia cortiealis cineri- cia vieles von ihrer natürlichen Farbe verlobren hatte, die Medullär!* aber erfcJ>ien geiblichtj überhaupt war die ganae Snbßanz fchlaft' und l rocken. Die yentrieuii cerebri enthielten eine ausgetretene gelbliche Lymphe, urid auf der fcafi cranri fand man eine Anfammlung von \Vairen

i)Bej

5) Hey Berichtigung der Bruß wären heydt Pulmouer an 4te Fieuram-, der liu&e aber nocU« überieni .£# das Pericardiurn und den Rippen feft angewachfen t der Pulmo Jinißer war volle* Gefchwüreund entzündet, der Dexter aber fchlaft* und zufanjmengi. fallen. Jtey der. Infertion der .^Bronchiorum in, die Subftanz der Lunge zeigtet* jGch linker fei t^ karte Kno|en. s >■

-.• ' 4* Nach tJurchfchneiden der musculo- xurn abdeuninalium und des peritonaei fand mai< da» Qxncatum gan» ohne Fett * und faß gan* Verzehrt. i

5) Das Hepar war verhärtet, weifs, mit Kleinen fchwärz liehen Flecken bcm^hlt, die Galienblafe um I gföfser, wie He im natürlichen , Zußande zu feyn pflegt, und hing mit dem Fundo und grofsten Hälfte an dem/ margine hepatis acuto einer Fauft dick hervor. Das Colon transverfum und die nahe angrenzenden dünnen Gedärme waren von dem Ausfehwitzen der Galle gelb gefärbt, uud der Abführungska- nal derfelben, der Ductus cholpcochuq, veren- gert und einem Ligamente gleich.

~6) Das Lien war mürbe und fchwärzlich» gleichfalls gröfser wie es zu feyn pflegt» und ging beym Aufaßen auseinander.

7, Der Ventriculus war fahr klein, vdnSpei- fen leer, mit einem klebrichten weifsen Saftä verleben, fünft gefand und ohne Fehlen

Ö) Öle

-— i9o -r

0) Die Gedärme fchwarzbranri und brau« dlgt, der pars Coli deacendena, da« S Romamim und Inteftinum rectum voller harter (linkender Excremente 'und fchr erweitert*

9. Das Pancre&s gefund.

to. Die Nieren waren fprenglteht» hin und her nritgelbeA Flecken befezt* in der fubßantia., tubufofa Bellini fand nvan einige Gefdhwüxe.

xi. Die Urinblafe war (ehr greife und faft halb mit Urin angefüllt» der beym Durchfchnei- den derfelben einen häftiiehen Gerach von fielt

VIII.

0* 101 -

, i

Erfahrungen über die innerliche und aufe ferlickö Anwetidang der Salpe^

terfaüre. *

Die anziehenden Erfahrungen , »Welche PTiU Uarp Scotp in Bombay , mit diefer Säure, gegeit die veneritche Krankheit ahgeft&llt, und did glücklichen Refultate, welche der innerliche Gebrauch diefes Mittels aufgehellt haue , bewo- gen mich» fie eiriefri Kranken rathen, der feit Vielen lehren *n der Seuche litt, fnehrere Queekfilberkuren ohne Hülfe angewendet, und dem ich zulest auch noch ' beyfn Gebrauch der Bäder von Wiesbaden v QueekMberkalk uräfenÄ gegeben hattd Seine Zufälle waren nie heftig: gewefenf: nach kleinen Chankergefchwüren auf der Eichel waren angelaufene Lei ftertd rufen und fpätet hin die gewöhnlichen» aber leichten Hala- befchWerden gefolgt; erträgliche S£hmeraen der j£opfkn'ö£hen , kleine Erhabenheiten derfelbön,* rofenfarbene und rußige Flecken, unbedeutende Excrea&enven am Maftdarm, öftere Trockenheit im Hälfe waren die gegenwärtigen Zufälle. Mach vergeblichem Gebrauch einiger vegetarblli* fchen, antifyphilitifchen Mittel, Wardith Wie« der aüa, der Entfernung gefragt, und rieth nun!

iägüch drey Pra^hwea Salpeterfäuic, mit. drey

5?fund WaJTer . rerdünat zu, jfibmGR » unmittel- bar nach dem Genufs bat ich , den Mund zci wiederhoitenmaien mit Waffer, oder hoch bef- fer, mit fchwachen Kalkwaffer auszufpülen» um die Zahne felbft vor der Wirkung der Säure zu ' fchützeri. Als nach acht Tage langen richtigem Gebrauch auch nicht die geringfte Veränderung bemerhlich war , liefe Ich zu einer halben Unze, und .endlich auf fünf Drachmen täglich fteigen,; Übet eben fp wenig zeigte (ich auch am Ende der fünften Wofche« irgend einte Veränderung» nachdem über achtzehn Unzen Salpeterfäure mit WaJDTer verfchluckt worden Waren; Alles was man fagen konnte/ war, die Zufa^e verfchlim- inerten fich nicht; auch felbft das Zahnfieifch erlitt keine Veränderung Co wenig in dielen , als in ^h«, andern fällen» welche ich hcfrxurch be- rühren w$rde< Ich fiphreibe dies einzig Apta Sorgfältigen und ««mittelbaren Ausfpülen nach de*** Wiöderfchluchen der Säure zu, welche* ich vorzüglich deswegen empfahl, nicht um da« Zahnfleifch, aber die Zähne felbft vor dem Nach- theil de* Mittels zu fchützea, : N»ch ßtotts Ex* aahlung tollt* man meinen, die Veränderung dea ^ahhflcUchea fey nicht die Folge des topi- £chen Reizes auf dalTelbe, fondern fie fey viel- mehr in die ReaCtion des Mittels zu fefczea » die auf diefe Xheile gleich der beym Gebrauch des ^u.eckfilbers gefchieht» nachdem es in die >f äffe der Säfte aufgenommen worden ifh Jezt hia ich indejTen xpllijg überzeugt« dafs jene Verän- derungen der Zähne und de« ZahnAeifche* ik^ ren Grund blöd in dein tdpitchen Reifc der Sau- *e haben , denn bey keinem , den ich die Säure Behrrieri liefs , ward je das Zahnfieifch auch nur empfindlich ^ weil das forgfältige Ausfpülen de» Mundes genau beobachtet wurde. Nach gans fruchtlofem Gebrauch bedient fich diefer Mann jezt der, beynahe wieder vergebenen, Jtfüchku*,

¥dü welcher ick In fein Igen Fällen, nfekt Alfeld venerifcher r veralteter» Condom auch in an> defn Zufällen des LyropK- und Nietenfjftemrf' auffallende Wirkung gefeheh habte. :

tn einem zVreytett Fall waren bey einenf jungen Mann von fiii*t" und dreilig Jahren/ nacli feinem übel *v und Jnit '.QueckiHber behandeltet Tripper, Halsbfefch werden mit Tfofckenheit, dofch ohrieöefchwüreari gelaufen er und tchmerz* haft er Hoden, krampfhaftes Ziehen im Sehen* kel, iitid ein fixer, höchft läßiger Schmerz iri . der Ftifsfohle gefolgt. * Nachdem et acht Jahre lang aus der Hand eines Arztes iri di£ feines am dern übergegangen und vielfach urid in allen! Möglichen Formen Queckfiibfcr, vorzüglich den Sufeiimat hatte verfchlncken miifsen^ bediente ei Geh der htefigen Öäder vor Geben Jahren, und wurde damals von alten Beschwerden W freyt ,< empfand äufch Während zwey jahreri nichts mehr davon. Nach diefef Zeit kfekrteii £e aber ganz nach älter Weife zurück; befon> ders empfindlich war der Schmerz in der Fufs» ' fohle. Mehrere Jahre litt der Kranke alle difeFi Befch werden ' ohne Wachsthum und hoffte dli Linderung von der wohltätigen Zeih ' Indeflett fährte Ihn die Urtveränderliehkeft feines Züftän- de« vorfcWey Jahren wieder Hfeher; häufige und lafrgdauernde -Bäder in Verbindung mancher Mit* telf auch des Poilinifchen Decoets und Nusex- tracts minderten die Zufälle/ hoben fie aber nicht ganz; felbft Wiederholung der Bädekut nach längerer Zeit erfüllten den fehnlichfterf Wunfeh der Befreyufig nicht Der Kränke be- gehrte auch 4ti der fcntfefnung hoch Räth j d* ' fehlug ich dann endlieh die Sajpeterfaure vor, *und da er fich aufs neue über die Heftigkeit des Schmerzes in der Sohle beklagte , vermöchte mich die Analogie mit der Sälzfäure und did «feiten» Erfahrungen ihfef Wifkfamjkeit im Pö*

dägr*

fUgt»» ** FqWiädtrn ,»nfewendet»:üm gegdk nlcnlelben Fufabäder von Unliebem Waffer neh> Ifaea va laßen , fe* «welchen . auf jede, yier Pfund .Waffer fecha Quentgsn Salpeterßrore gemifcbt werden foUtea 0et nächJ$e Pofttag fiahon brach- te die Nachricht* data nach fünf Bädern der ocksserz ganz verfißbwtraden ,fey , , alte übrige Befchwerden blieben aber bevm alten. Länger fila £änf Wölben wurde nun die Säure innerlich fprtgefezt, bia fünf Drachmen ttglteh gelttegen* ftber pbn$ alte Wirkung. In zween ähnlichen Fällen, wo da? Gift doph nur wenige Jahre im Jiörper gewürkt hatte« leiftete das Mittel Cchlech* terdinga nichts; es blieb alle« wie ea war« und *€& verlor faft gänzlich das Zutrauen zu diafem neuen Mittel. Nur noch ein fünfter Fall bevrog !miqh zu einem neuen Verfall*.

jfcln JfranzüJSfcber Staabtotficier bekam, oh- $e andere vorhergegangene Zeichen .der Anfte- cknng, Bubonen in beiden Reißen , gegen wet .Che ein alter, in der medizinifebeu Praxi* grau gewordener, und £ ehr berühmter Schtiftßeller* während länger ala dreyr Monaten auf eine uabe^ gt^ifUeibe Art uiebts alf Jalappenbans verordnete« päd welchem einft in dtey Tagen vier und fünf- zig. Seihte bewirkte, Nachdem er *iele* £*> beife FuCöbädet genommen, fich dabeyeuch eis Kältet bat tet würden, bey dp Arme Jfchmershaft, die .Gelenke, wenigstens beynv Erwachen gaas tteif und gaben bey jeder Bewegung ein fehr deutliches Gera ufeb von ftch, wie Wann mia £el£nke mit Heftigkeit eufammenknackt. Nach, dem Erwachen, war immer eine halbe Stunde jnöthig» um nach und nach die Arme und Häo- de fo weit zu bringen« fah iie, die zum Wcete jfel der Wäfcbe nbtbige Beweglichkeit erhielten. Die ßuboneo waren die Folgen einea unreinen jjey fehlafs und offenbar venerifch, obgleich Steine €banker vorhergegangen warep, elfd

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Qoefekfirbers ' welches bisher noch nieMt äug*» wendet worden» deulich indicirt. Seit fünfzehn Jahren habe leb die meiden- neuempfohlene» QuechfilberbereitungetL nJfebt feiten zu rererd* »en Gelegenheit gehabt; ratendem aber mein« Erwartung oft hiebt erfüllt« die Wirkungen der verschiedenen Kalke uäd Sal*e neuerer Zelt mir nichts mehr lei Helen und: dicfelben Unbequem-*: iichkeiten Im Gefolge haben, als die längft be* kannte» , fo bin. ick in aller Einfalt wieder zum verfügten Quefckfilber fctrruekgekehtt welche* in den meiften'Fällen das leiftet , was man bi& liger weife erwarten kann,. Speicheln1 ufs int Durch fchnit nicht leichter erregt., als der Mer<* curius cincreus, Möseati und Hühnern. % ündbey weitem nicht fo leicht als &er Mercur* nitrofusi and ich kann fegen.* ich befinde mich wohl da/ bey f bediene mich Ausnahm* weife nur. jenen Bereitungen 0 dea Sublimats vielleicht nie wie- der. Der Kranke nahm alftMVerJfüfste* Quecke Xilber in «key Granen täglich mit einem üarken fiäajahdecoct bey einemJauwarmfen Bad. - Necl* wenigen Tagen wurde der Mund fchon enge« griffen i das Qoeckfilber mufste daher auagefesa werden. Schon drey Tage naeb~ der Repetition |n kleinerer Gabe, erfchienen 'die Wirkungen 4uf* Zabnfleifch mit grofsere* Heftigkeit; Hah- nemannfehts OueckiUber machte- in der Folge diefelbe fchnelle Wirkung , mit einenr Wort/ dea Kranke- vertrug kein Q^ecWilber;; dies war, fo deutlich«, dafe wk die Hoffnung aufgab, ihnv dadurch an, heilen ;- der eine Bnbcfcfefaipkt« fibh indes in der Folge der krlftigften Vertheüungs» inethode sum Tros sur' Eiterung an ; deutliche fluctuatioa machte die« Oeffnung durch daa MelTer nothwendig» Während dem nahm der andere merklich, ab und Terfchwand mit der bald erfolgenden Heilung dea erfteren. Die l^Qthwendigkeit; der, Tilgung:des^ wl^ag^ax bejr

KL 5 r de»

4cn Bubonen noch anwefenden Giftet erFoderfq

noch immer ein wirkfamet Mittel; was hüel)

. ynir übrig, da Mercruriaimittel nicht ftatt fanden»

, Als die Salpeterfäure z\x wählen? Sie ward nach 4er angegebenen Art genommen^ dsibey erfolg« ,te nach «4 Tagen ifc-rea Gebrauchs die beraita erwähnte vollkommene Heilung des einen und

. Zerth eilung de? andern ßübos. Da auch nach acht Wochen lang* angewendeten Bädern der Schmer? fo den Armen und Händen und die Steifigkeit nicht beträchtlich abnahmen, fo lief*

\ ich diefe Theile befonders in, lauwarmem hieß« »en Mineral waffer , $u welchem -Salpcterfämre in der oben angegebenen Proportion gemifcht war« baden* Öie Wirkung war auffallen«! tchnell ; . nach *wöif Tagen war der* Schmer* völlig und die Steifigkeit heynahe yerfchwun- den ; das Krachen der Gelenke war feiten u*4 nur noch in fehr geringem Grade bemerklich. Ich bin weit entfern? an glauben t dafa die wahr» leheinliche Heilung der Seuche (denn noch ita?

{er altt drty Moniten zeigten fich keine nenn ymptomen) gra4ezu auf d«n innern Gebrauch, 4er Salpeterfäure $u .rechnen feyf denn dast} Ul der fall bey* weitem picht deutlich genug; «loch yerföhnte mich 4iefe Gefchichte einiger* maiTen und benahm meinem bereits hohen Mif*» trauen fernere« W*cbetbnm, Erfahrungen ande» Ter 4cra^et denn. pImi« Zweifel werden mehrere begierig nach einem fo fünften .und bequemen ßubflituf, der, oft fo fcftwierrg anzuwendenden, TpßiK manchem Nachtheil verknüpften t und bia* ' weile^, vorzüglich \n> veralteten Fällen* gar picht ftfttt findenden Quechülbetmittel , enge- langt hßberi, diefe Erfahrungen, auf deutfehen/ t Boden apgeftellt, wenden entfoheiden, ob wir jpnen Versicherungen von Bombay ftuerft, und . #uä England und Schottland wiederholt gege» feep, uabedi»|t ><$§üte£ feeymeffea dürfe**- *~

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-fa 'frifehti* fyphiHtifchen Zufällen habe *ct| feinen Gebrauch davon gemacht» weil ich glau- be * ein gewissenhafter Arzt dürfe fich ertoicht erlauben , ein noch nicht hinlänglich erprobtes Mittel da zn rathen, wo die bisher allgemein alt gut- erfundenen noch nipht angewendet war ren. Allerdinga wäre ea der gröfste Gewinn für die Menfchheit und auch noch befandera für. dieAerzt?, endlich nach langem» vergeblichen Suchen^ nachdem ihre Erwartung* fo, oft g$- täufcht wurde» ein Mittel ari finden, welches, vollkommen das. gegen venerifche Krankheiten leiftete , was die Queckfilberb^reitungen in den pieifteq Fällen thun. Dafs ich er nur. immer da gab» wo fctictn Quechfilber* fphoR vorher anr gewendet worden war» kann meinen Erfahrung gen nicht zum Vorwurf gereichen* Anderfen Fand die Safoeterfäure ja auch rjach mehrmals gegebenem Merfcuriuö noch wirkfam. 2*q be- merken iß, dafs bej $en\ innerlichen .Gebrauch Jich gewöhnlich zwey merkwürdige Erfcfyei-: jungen zeigen j fehr gereizter Appetit» der bis- weilen zum kaum zu fattigenden Hunger wäeh(|, •gnd auffallende Abmagerung des ganzen Kör« pers; lezteres e^n bekanntes Ereignifs beym an- haltenden Gebrauch der Säuren. Dafs oft die officinelle Salpeterfäure durch muriatifche ver- unreinigt fey»' und dafs es beym innerlichen Ge- brauch ganz vorzüglich auf Reinheit derfelben ankomme» kann nur dem ffanz Ungeübten fremd teyn.

Nun noch etwas übet äufaerliphe Anwen- dung diefer Säure» welche bis jezt in Einigen Fällen rneine Erwartungen felb(| übertroffeq hat. Frappirt durch den oben sqerft erwähnten Fall, glaubt* ich rnifcb berechtigt, ße euch in andern» Wenn gleich nipht ganz vqn derfelben Art anzu- wenden. Eine Frau» welche üch vor längerer Zeit das Fufsgelenk verrenkt Hatte , fpurte auch

N4 ''nach

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fcäelt deren Heilung eine bell&n&ge Sehwtch^ pnd nach einer lang* darauf erfolgten Erkältung Wahre und fehr heftige Gfehtfchmerzen, welche Abends oft «um Unerträglichen geftiegep waten« Viele angewendete Mittel hatten das Hebel ge- mildert 9 et bey weitem aber nicht/ gehoben. t>er monatliche Gebrauch der Bäder ron Wies- baden h*tte auch torlel Linderung verfchafft» 4afe in der Ruhe der Fufs fehr wenig fchmerz- fe; das Stehen und Gehen aber blieb immer Schmerzhaft und fei^r gehindert. Bey der Ab- seife gab ich die Vorfchrift zum Gebrauche der Bäure in Kufsbädern mit. Nach einiger Zeit e*? hielt ich die Nachricht : die erften Bäder hat- •jten wenig zu helfen gefchienenj im Gegentheil „habe die Leidende Vennehrung der S.chmeraen „empfunden, beynalja den Math zum fernem „Gebrauch verlohren; auf Zureden feyen fie »»fortgefezt und drey Wochen lang anhaltend gf- i,braucht worden. Beym achten und neunten »Bade wäre die Hülfe auffallend erfchienen; oh- „ne Schmerz habe die Frau frühen, mir viel weniger Schmers und riel freyer gehen kön? „nen. Gegen den fieberi und achtzehnten Tag „habe die Gefchwulft ganz abgenommen , und „fie fey jeet als vollkommen heTgeftcllt zu be- f, trachten. ^

Viel fundier war die Hülfe, welche fie bey einem Manne leiftete, welcher ßeh mit dem fchönften Erfolg der hiefigpn Bäder, gegen fein Iheftices Hüftweh und von Gichtmaterie ftark ngelchwoUene Knie bedient hatte. ludern aber 4ie erwähnten Befclurerdeti endigten* fanden Ach SchAerzeq.im IVfetatarfus ein, welche ßch pach dem Fufsgeleuk hinzogen, mit Gefphwulft verbunden wareq. Die noch länger fortgefez- fen Bäder minderten das Uebel tira gar nichts, das Gehen war lehr befchwerlich und fchmera-

Jfcft* WM* **M9* 4?r andern getroffene? Vqr-

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eferavtgen half. IcfcrTjethjeBt aar Stlpeterfihr- e in l^txfabädern. Schon der erfte Verfuch war vrrkfarn ,. nach, dem vierten 'Bad die Beflerung iixfifallend, und nafch achttägigem Gebrauch war las TJebel vollkommen, gehoben. In noch zween ähnlichen Fällen fchaffte die Saure fchneli Lin- derung und in kurzer Zeit gänzliche Heilung.

So einfach nun das Mittel an und für fich ift , Tq wird dpch jeder practifche «Ajzt (Weih wie wichtig es in der Folge werden könnte, -wann feine fchnelie gute Wirkung, durch- wie- derholte Erfahrungen anderer Aerzte betätigt würde;* denn nur zu oft wird jener fich in un- fern prefshaften Zeiten in dem F^ll befunden haben, folche rebellifc^e verjährte Schmerzen^ xmbekämrjft am Ende ihrem Schiekfa,! überlaf- fen ^u mühen und würde dann diefervneuea Waffe mit Vergnügen ein Piätzgen in feiner mediainifchen Rüftkammer einräumen» Da die Gefetze diefes Jonmal« der Theorie , wenigßena der blofen Hypothefe den Zugang unterlagen, fo enthalte ifch mich billig jeder Erklärung der möglichen Wirfcungaart» und bebalte es mir vor, an einem andern Orte meine Vorftcllunga- art darüber zu aufsern« Sollten je Verfuche mit der von Balmis in Madrit gerühmten, und einer Menge wahrhaft ftheinenden Erfahrungen * belegten Jgavt Americana in Doutfchland ge- macht werden , und auch ße vielleicht mit der Salpeterfäure zugleich in jene größte Klaffe an- ; tifypliüirifcher, nicht mercurialifcher Mittel getezt werden mufften, deren j;raf$ent hoch*

!epriefcnen Wirktamkcit die ErÄlirung wieder- prtch, und die nun grofsentheila wieder re»- Effen find , dann Ufa ich bejuah die Hoffnung tiren, dafs wir je fo glücklich Ca/n werden, tini djefer J^n m befitzco,

D>. Ritter i * Aftf an YVinMe*,

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n* ^ftrtlcte defHlIirter* Wäffeta gettintieii iwamm waftn benezen. Beyni Schlaferigehn Ts ich. cfcfen Kranken feine in das Sublimat waf* getunkte RcHnpfeflfe auf die Gegend des G*o» fuXses legend Nach Verlauf von ' ohngefähr erzerin Tagen tris drey* Wochen war mein ranket genefen. Ich bemerke mit noch, data eder venerilchei Qift noch Krätze hier im Spie! aren- Ich bediente mich dea Mittel« bloa aTumv weil es manchmal bey chronifchen theumatismen geholfen hätte *}. (von f)rn> •rqf. Pfcdckind zu Majnz.) » ' '

Zuf&lla dtt fchwohren Jahnen* fcy einem piwachfenen,

Ur4a*gß. »hatte icji auch einen Fall, der dar JVichrtkannjchen Theorie von der Zahnkranfc- heiteben Dicht günftjg'ift. Ein -junger, gefun- der Bauer, von 03 Jahren bekam in unbeftirnnv ten Zeiten dreymal in 14 Tagen heftige Anfälle der Epilepfie, während welcher ein Weisheits- zahn durchbrach, nach deifen Erfcheinung qh> ne alle gebrauchte. Mittel das Uebel aufhörte. Wohl 4. Wochen vorher, ehe lieh die epilepti- (eben Zuckungen des ganzen Körpers einftelj- ten, empfand er im Munde, an der Stelle de$ Durchbruchs, fucceiliv zunehmende Schmerzen 4e§ Zahniieifches mit Entzündung deöelben, |md Röthe der Backe der leidenden Seite, deren höchfte Stufe fodann das Npr yenübel erzeugten. Der ftranjse merkte je4e#inal die Ankunft de§

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♦) S. eine merkwürdig* Oe&ltkht« und Heilung die? fei CJebeU durch Aufleguug roagnetilcber &faulpl*t; ten ia der von mir hei ausgegebenen Annalfn 4*P f rgaz» drzne\hanäf '#n4 W'undariMykujt, Hl. B^*

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An feil» au* riac9i*< (bebende»* aoe^efcf Zaha* fleif che nach dem Kopfe au fahrenden Sohmer- «e, dem Schwindel und Äernach Bewuftiofig- fceit mit den übtige» Sy mp^am^ö iol^teiu Ehe üfh bey gan& «abe bqrorftehendem Durclibru- t>he die vollendet* Epilepfie bildete, erregte* die Scbmeraen im 2aKn£Leifche einige Wochen hintereinander tüglicb einige Sekunden anhal- tende gelinde Zuckungen der QefiGh*$muskeln9 mit Bewu&loßgKeit, und Süetheit der Augen verbunden, , die <ta erft bey infteitenden Darch- bruche felbft in allgemeine CoatnWvifcbe Er- fchütterungen übergingen. Der Junge Manu befindet fieb je*t wohl, (von Hnw D. Ideler an Deii^fcb.)

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Mit diefem Stück de* Joum.aU wird ausgege- ben : Bibliothek der practifehen Heilkunde, her* ai(S,*egeben voi? Hufelandtill Band iVb. J. (Preift für die B.eßtaser dea Journals (Wegen fie/gen- :der Theurüng dea Papiers) § gr. für andere Ö gr0 Ee enthält Auszüge und Beurtheikuagen von folgenden Schriften;. /. Frank Handbuch der Totticalogie % oder der

Lehre von den Giften und Gegengiften* X Clarks Beobachtungen über die Krankheiten

auf langen Reifen, nach heifsen Gegenden^

und bejöhders über die Krankheiten f wd»

'che in Oftindien herrfchen. .ff. Himly Abhandlung über den Brand der w&

\ efien und harten Theile. ftpfelandf Sjftem der practifchcit Heilkunde,.

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Arzneykunde

Und

Wundärzneykuntt

herausgegeben

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C. W. Hufeland

«W Artneykunde ordentlichem Lehrer

*u Jen«.

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Zehnter feihA Viertes Stück«

leiia, in de* academifcheh Buchhandlung

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Alcalieüi

iäie tyirkfamftea , aber bisher grofseita

tiieils Überfallenen Heilmittel üi verfchiö*

denen &ranklieiteä des meiilcMicken .

Körpers,

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b. stutz»

Wenn kttah die Gefchichte der WiffenFchifteA fend Künfte nur mit «iniget Aufmerkramkeifc durchgeht, fo wird itoan finden» düfs vergefleai Theorien, Syfteme, Lehrmethoden titw. nadfc Verlauf eines gröftetn /oder kleinem Zeitraum*, immet wieder \n Erinnerung und Aufnahme gebracht worden find, indelen neuere Theo« rien und Syfteme allmählig 14, VergeiTenheit ge- riethen, um vielleicht in künftigen Zeiten» nur «etwas anders geformt» wiedet aufzuleben« * fii& # die FwffitudQ verum i die auch, hier*

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Wie in der ttfcrigtft Welt, in ^mauftlörliclieiij Wechfel und Veränderung des Gegenwärtigen lieh zu erkennen giebt» -— Wenn man ferner den Gang der- willen fchaftlichen Untbrfachun- gen/ befondera im Gebiete der Naturwiflen- fchaften, etwa* genauer betrachtet, fo wird man finden und lieh wundern, wie habö bft der un- terfuchehde menfehlibhe Geift der gefachten Wahrheit kam , fellje aber doch nicht entdeck- te, vielmehr fich wieder, oft geringfügiger Ur- fachen halber, von ihx* entfernte«

Diefes im Allgemeinen Gefagte gilt insbe- foiidere und vorzüglich von def Arzncy wiflen- fchaft, fo wie von der mit ihr vetrehwifterten Philofophie der Natur (der Pbyfik). Wie viele Theorieh und Syßeme zahlen nicht die Aerzte und Naturforfcher in den Annalen ihrer Wif- fenfehaften ! wie viele und verfchiedene Kürme- thoden, wie mancherley Heilmittel, " fpeeifi- fche und LiebUngparznfeyen ftunden nicht bej den Aerzteri zu Verfehl edeneii Zeiten bald in grossem Anfeilen., fielen bald wieder i#. Verget jfenheit hin! Die Gefchichte der allgemeinen und fpejpiellen .Therapie * fo wie Üi$ der Materii jrtedica, liefert yaß hierüber die genugthuendften BeWeife. Bald machten Chemi fche» bald vege- t?bilifche Arzneyen die Haupt-. und Lieblings« mittel. der Aerzte ^us; bald waren ^bforbirewde Erden« fch weif $ treibende Mittel und Bezoardt* ca, bald Säuren und Mittelfalze beym Kranken*

bette

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t>ettp an der Tagesordnung, * Wie yerfchstedei^ clie oft abwechselnde Denkart der Aerzte. eines Zeitalter» war, fo verfql^ied^n war .auch die

Wahl der.AttnejrmitteU -r .Unter diefenrWecilv? fei de* M^qden in 4er Materia medica, untef diefer häufigen Veränderung di?r mannighfjaltig^ ften Araneymittel fchernt indeiTen eine befandet* re Art von Salzen von den Aerzten bisher faft. ganz uberfehen und yergeffen .y?or4en zu feyn» ziemlich die alcalifphen oder Laugenfaize. Es ift auffallend, dafe man den Laugen (alaeft 9 und insbesondere den fixen» nicht einen gröfsem Wirkungskreis als. Arzneyen in der praktifchen Heilkunft gegeben hat» als es feither gefiahafefe Man hat die Mittellalze, die Säuren fcboft fcifc den erften Zeiten der ßch bildenden Heilkunft häufig als Arzneimittel in verfchiednen Krank- heiten ( angewandt, aber die Alealien ^urden fchier gänzlich auf die Seite gefezt und vejrnachi iäfsigt, J)as ßüchtige Alcali wurde . zwar in manchen Krankheitsfällen yerfohiedentlich und mitgrqfsem putzen in Gebrauch gebogen, aber das gereinigte fixe Laugenfalz (vpgetahiüfch* oder xnineral^fche) war nur in (ehr wenigen Fäl- len und Uöchft fparfam, oder gar nicht als, Ars* neymittel gereicht worden. So wurde es. *. hin und wieder gegen $äure im Magen r in der Raschids (man fehe auserlef. Abhandl. t, präkü Aerzte. 3 ter Bd. S. 4.05. wo 4bildgaard das fixe Alcali in Verbindung mit Chinarind« und Fär- ' A3 berrti-

4

lenSthevranel Jn~der englifchen Krankheit alt nützlich angiebt), 'in der Ruhr (man fehe Caus- tand's Erfahrungen in den* aueerlefenen AbhandL for prallt. Aerzte liten Bd. S. 157.,' und &fen- ningers und Stattts Abhandl. Ton der Rutirepi- 4emie im Kanton Zürch n. f. w. Bregens 1796. S. 160, In heyden Schriften wird die Wirk f am* keit,dee fixen Laugeufafeea in der Seuche ge» *ühmt) v in der Waffeifneht (S*0rAf Oierteujfer, Theäen gaben das fixe Aleali mit Wein in der Waflerfucht ; der Gebrauch der Pflansenafchen In eben diefer Krankheit ift bekannt gentig) cm» jiiriCch verfußht, und auch in diefen Krankhei- ten nur von wenigen Aerztea, tiberdem noch mit andern Arzneimitteln angewendet, fq, dafi jnan nicht genta angeben konnte, welchea von den gebrauchten Mitteln da? wirkfamfte war. Im Gänsen genommen wurde aber der Gebrauch dea fixen Aleali nicht weiter auegedehnt«, au ge- ichweigen, dafa er allgemein wurde; einselne Aertte wendeten hin und wieder daa fixe Lau- genfala in. einzelnen Fällen ohne weitere Folge- rung an t i^nd hiebey blieb ea« +

Unfenn jetzigen , in verschiedener Hinficht an Tbaten und Erfindungen fa reichen Zeital- ter war ea vorbehalten, die. fixen AlcaKen ah treffliche Heilmittel in mehrern Krankheiten von Bedeutung aufzustellen und ihre WirkFamkeit in ein folches Licht *u fetzen , aJs fie bisher $en Reizten niqht erschienen, war. ~ Man fah

«einlief

veraHch fenfc die fixen Laugen filze btos afe auÜT föfende, Schleim- zerftörende Arzney mittel an* ja manche Aerzte betrachteten fie wirklich alt erschlaffende Mittelt ihre grosse reizende, die geTehwächte orglmifche Fafer. rteubelebende Kraft wurde im Allgemeinen ganz verkannt, nur' v<m wenigen Aerzten geahnet, ohne aber weiter der Sache nachzuforfchen. Herr von Humboldt,] der, grofse Forfcher und Kenner der Natur, gab den erden fruchtbaren Wink yon der Wirkung und dem therapeutifchen -Nutzen, der fixen Al- ealien (man fehe deJEen Verfuche. über die gev teizte Muskel- und* Nervenfafer ater Th. i4ter Abfchnitt , vorzüglich S. 57«, u. f.) , und Hr. D/ Mic/iaelis that ala prahtifcher Arzt den erften Schritt zur Anwendung derselben in Convulfio- nen. Man fchlage das fite Stuck dea 3t en Bandes diefes Journals nach, wo Hn D. Michaelis* wie. auch daa. ate Stück dea fechaten Bande«, wo' Hr. D. FViedemann vom Nutzen dea fixen vege* tabilKchen Laugenfalzea in. CSonvulfionen fpre* cfcen, und ihre gemachten Beobachtungen (jeder eine) erzählen. Seit diefen Beobachtungen hör« te man aber nichts mehr,, foviel mir bekannt itL vom Gebrauche des fixen Aleali in Convulfionei* oder andern Krankheiten des, menlchlich^ii; Körpers,

Im October jies verfiolsenen Jahres *79<J leitete nijch die tefung der Uutnboldtfthen Ver- '

A4 fuche

fttcV über die Stimmung d>r Erregbarkeit durch chemifche Stoffe (m?m fehe oben angeführten, t4ten . Abschnitt des Humboldtfchen Werkes) und ferneres Nachdenken, und Vergleichen zu- erft auf den Gedanken, das fixe vegetqbil}fche Laugenfalz in Verbindung mit Opium in der fürchterlichen Krankheit, dem Starrkrämpfe der Verwundeten, welchen ich in $$m hier eta- blirt gewefenen K; K. Hauptfeidfpital genugfara zu beobachten Gelegenheit hatte, anzuwenden. Mit welchem kaum zu erwartenden glücklichen k Erfolge jene neue Kurmethode gekrönt wurde,

Wird Zweifelsohne den Lefern diefes Journals*

i .... . . ...

aus der diesjährigen Salzburg, med. chir. Zei- tung Nro. 6. fammt Beylage und Nro. 19« be- kannt feyn. Die K. K. rnedipinifch-phirurgi- fphe Jofephsakademie in Wien wurde dadurch ^be wogen, dem hohen HofKriegsrathQ 4*felbß die- Anzeige von der neuer} Kurrnetrjode des fonft fo tödlichen Wundftarrkrampfs zu machen, welcher d#nn 'befahl, daf$_ die in def med. <chir. Zeitung enthaltene Beobachtungen über den Wundstarrkrampf, fammt dem von mir einge- fandten Heilplane, in hinlänglicher Anzahl abge- druckt, an* die höhern Feldärzte der K. K. Ar* meen ausgetheilt und die neue Heilmethode in allen Kaiferl. Feldfpitalem verflicht werden follte ; ^ wo von dann die* llefultate zu feiner Zeit mit einer von mir Yerfafaten Abhandlang über den Wundßarrkraropf von der raediciiufch-

chirur-

^hirurgifchen Jofepbsakademie bekannt gedacht

"Werden wird. " t

. »

Pa fich die Alcalicn , mit Beyhülfe des

Opiums, in einer der heftig ften und bisher tod* .

lichten Krankheiten ,. äußerlich und. innerlich

angewandt, fo heil tarn erwiefen haben,, fo

fehl ota ich weiter, dafa iich ihre Wirk- und

Heüfamkeit aucl} auf pudere verwandte l>rank*

heiten eritrecken würde und raufte, in den Fai-

len peinlich, wo die iiachfte Urlache, 4ie d-eri

Tetanus bildet, eben jenen Krankheilen za

Grunde Hegt und auch felbe bildet, Maine Ge-

danken hierüber find ungefähr folgende. Die

ALcalien (das milde uud das kautiifql^j find

Kbilfam;

'■'■" ." i. ' ' •"■ ' '

In allen aßhettifchen, fpasmodif chen Krank- hei {eil der Nerven* inul ßu/sfxelfafer aller Art und Geßalt. Jeder praktifche Arzt, wird die na- he Verwandtfchaft der fpssmodifeuen lyiankhei»

*

ten untereinander aus Theorie und Erfahrung kennen, er wird fchon oft dtn Uebergäng eines krampf haften UebeJs in ein anderes beobachtet* und Co- die oft wunderbar wech fein den Proteua- geßaiten den Krämpfe and der Krankheiten,' die davon abhängen, wahrgenommen haben. £s und zwar al;e fpasüiodtfche Krankheiten verinä* ge ihr^r äußern Form individuell voneinander unterlcUieden , aber allen liegt eju geweuifamer

A $ *innecet

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inntfer Charakter zu Grunde, der Ire «rat einem' »SeFchlechte verbindet der Charakter der ge* Schwächten organijcken Fqfer *). Wie könnte tnch wohl die mit gehöriger Stärke und Elafii- Otät begabte örganifche Fafer von, äufsern ein- wirkenden Urfachen in foiche ungewöhnliche und unregelmäfsige Bewegungen, >yie die Gon- Vulfionen, in foiche ftarre, unthätige Contractio- nen, wie die torüfcken Krämpfe find, verfest werden? Gewifa, nur die alfetinachgiebige, ihrer thätig widerstrebenden Elafticität beraubte, 4. h. geCclxwächte örganifche Fiber kann%fo ge- wa^tf^m afficirt und zu folchen clonifchen oder tonifchen Krämpfen gezwungen werden. . Jj/lati kneipe zv B. eine ftark und eine fchlaff g<> fpannte Saite, welche im übrigen foult ganz, einander gleich find; <^efe leztere wird Scher weit mehrere und länger daurende Schwingun- gen

, •) Ich will hieroit nicht getadeqn behaupten, d*(*\e« nicht auch Krftmpfe von Sthenie und Vollblütigkeit geben könnte; aber, es verbale (ich mit ihnen, wh»

x mit den Blutflufsen; es kann nemlich von diefen, wie von jenen, einige gehen, die anfangsß&enifchta TJrfpi uogs waten , nachher aber eben durch) Aber* ftijfcfsigen Bkilverltift. oder übermäfsige Anflrengung in Schwache. un4 Aßhenie fibergingen. Häufige i?nd lang anhaltende BJüiüüfte, betrachtliehe und langandaurende Krämpfe und Convulfioiten weiden gevrife in keinen} Falle Sthenie cur Gruxdtrrfacht. haben.

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£en machen, als jene. Die Anwendung hieroty ift leicht au machen. Die mit gehöriger Stärke -und auch mit einer Art van Spannung (Eladici- '. tat) verfehene* %Jfo in einem gefunden und uu- gefchwächten Zuftande fich befindende Muskel« und Mervenfafer wird aufgegebene AnläJfc; wie die Hark gefpannte Darmsaite, wenige oder gar keine Schwingungen Krämpfe üufsern, in- <teileu die gefckwächte Muskel- und Nervenfa* >fer, wie die imr Fchlaff gefpannte Saite, voa den einwirkenden, reizenden Pptcnzen fehr leicht zu ^ wiederhohlten .Schwingungen und Krämpfen angetrieben wird. Die Erfahrung zeigt dies auch aa unterer wirklichen, zu Schwä- che und Krämpfen fo aufgelegten Gen era^onfatt-. Iam\ \yie wir es täglich an den * vielen hypo- chondrischen und byfterifchcn Krankhcitsfub- jecten wahrnehmen kpnnen. Wenn alfo, Schwäche den Krämpfen zu Grunde liegt, 16, können nur excitirende (reizende) inyl ftarkendö Arzneymittel, welche die Schwäche" der Muskel- und Nerven fafer haben» dieser wieder zu .ihrer gehörigen Stärke verhelfen, den Krämpfen. Entgegenwirken und heilfam feyn. Hiezu fchla* ge ich nun das fixe vegetabilil'che Laugen falz innerlich, In Ab\Vechfelung mit Opium, und das, kauftifche Laugen falz äufserlich, in einem war- men B^ade aufgelöfst, vot. Dafs die Alealien, für heb, reizende f die ThiUigkeit der orga- ^Uch«is Fiber erhöhend«, und l\icmit exciti-

afende*

/

rende , Harkende Mittel find f können wir theiU am flüchtigen Aleali, theils und zwar in hohem Grade am kauftifcheq Laugenfalze wahrnehmen, deifen bis zu» Entzündung reizende Kräfte Je- dermann bekannt lind; die mildern Laugenfal- ze reizen und excitiren ebenfalls die fcnlafie Muskel- und Nervenfieber r— nur in, etwaa ge- ringerern Orade , ohne jene heftige und fchneile Wirkung des flüch^ig^n un4 des äzepd$n Lau- genfal?es. Die reizende und exci$r?en de Wir- kung 4?? fixen und müden Alealien wurde zu« erft durch die Verfuche der Phjfiker, vor^üg- lieh 4urca die lehrreichen Experimente Hum- boldts entdeckt und bekannt gemacht. Man le* fe die eben fo ßnnreich als mühfatp angefeilten Verfuche diefes ohne Unterlafs thätigen Natur- f orfcliers 9 die er an verfchie4eoen Thieren und organischen Theilen derfelben anfüllte, im sweyten T heile feines nie genug zu lefendea Werkes» und man wird erftailnenj f in fo reizeor des» die organifche Thäügkeit verftärkendes, belebendes Arzneimittel in den fixen Aicaiien zu finden, das uns bisher als ein folches Agens auf die organifche Natur gänzlich unbekannt war. Per Arzt (der vor allem Fhyfikor. > JVo» turphiloJQph Ceyn foll) f wenn er mit jkut merkfamkeit und lebendigem Internus für feine Kif«ft jene UumboLdtifchen Verfuche betrachtet, was kann er, was foll er thun? Nach mei- nem Dafürhalten wird jeder denkendeArzt, nach

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vorausgegangener reifer Ueberlegung, unter pafc fender Anwendung der fo fruchtbaren Schi ufs- art der Analogie« jene Verfuche bey gegebener Gelegenheit auf den gefunden und kranken Zu* üand des menfehüchen Körpers vergleichend übertragen« kUPhyßolog wird er lieh aricht bedenken ».gleiche Wirkungen im menfehüchen Körper von Anwendung der Alcaiieh vorauszu- setzen , als jene waren , die Hiwibbldt bey fei- nen Verfuchen an warm- und kaltblütiger! Thi'e- ren« an organifchen Thiertaeilen* FrofchTchen- kein ;u. f. w, »bemerkte; als Pathologe wird er die Krankheitsfälle äuszumitteln willen, in welchen er die fixen Alealien auf gegebene Indi- cation mit Nutzen anwenden kann; und *U Therapeut; wird er die Art und Weife, Wie und auf welchen Wegen er jene Reizmittel als Arz- ney- und H&lrnittel auf den menfehüchen Kör- per künftlich und vortheilhaft au Wen den folle, beftimmen. Ich habe wenigftens diefen Weg bey der Entdeckung meiner neuen Kurmethodi des Wuridftarrkrampfsjeingefchlagen. Daß ich keinen Irrweg gegangen bin, hat der gute KW folg und die Erreichung des vorgefözten Ziel* bekanntlich erwiesen. Es hat alfo die fchort a priori denkbare Heilfafnkeit der iixtn Alcalidtt die Erfahrung a poftetruri beftätigt, und zwar wie fchön gemeldet :

a) 4m Starrkrampfs äer fetiöundehen (!T<- tanus et TrUmus t?aumaticus)i Sichtbar und in

kurzer

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iurzer Zeitfhat das thfeerlich im Warmeri Bllli angewandte kauftifche Aicali und das innerlich gereichte vegetabilifche Aicali» vorerft die Ab- nahme,,und Cpater die gauzlichp Hebung jenes

fürchterlichen Uebels hewirfefc. Vor allem ift

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aber hicbey die Verbindung und loschfelsiveij* Beicbung des Opiums, mit dem innerlich gegei benen Läiigenfalzein Betracht zu ziehen ; dureft das abwechfelad angewandte Opium muCste ka- rner dem Aicali ein frifcher kräftiger Eingang in den lebenden Organismus, eine erneuerte Wirk- samkeit rerfchaffi; werden^ganz wie es bey de* Verfuchen von Humböld£sf\xä&. Michaelis de* Fall war. Ich habe fchon etwas hieher gehörige! in No. 19. der diesjährigen med. chir. Zeitung* wo Ufil von derwechfetweifen Anwendung zweyer ArztfeyTiiittclmxi den menfchlichenKörper fpracb» vorgebracht; das was ich dort nur noch ala Fragt ment geliefert habe> werde ich allernächft in einer ausführlichen Abhandlung beßimmter und vollkommener darzulegen fuchea.

b) Die zweyre merkwürdige Krankheit, ük ÄerjLeh die Alcaiien abwechselnd mit Opium die bellen und unerwarretften Dienfte ihaten» find die) Cowüidfiöiien der Schvxafigem. lidi' weife «war wohl» dafa ConVulfiorien der Kinder mit dem rflanzenlaugenfalz von Michaelis undffZ** 'detnqnn find glücklich gehoben worden; aber die Anwendung des Aicali* fo, wie fie jene kreÄiche Aeme machten, war noch auf kein*

r ficher*

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•) In dem an mich gefcliricbenen Briefe Jagt Hr. Stabschir, und Prof. Briinninghaufen : „E. W. haben durch Ihre Entdeckung einer Iieilart det Tetanus ' fich ein fo grofses Verdienß um unfere Kunft erwor- ben, dafs ioh nioht umlxin kann* Ihnen und de* Menfchhett dam Clttck tu wünfqbeu. Sehen' Sie aus beiliegender Krankheiugefchichte , welehe fchö« ne Folgen ihr elfter genialifcber Schritt jezt fchon hat ; Convulfionen einer Schwangern , eine Krank« heit, bisher fo tödlich wie der Tetanus, wurden, durch Ihre Heilmethode auf das gl&ekliebfte geheilt. Da ich nicht zweifle, dafs Ihnen diefe Gefchichte Vergnügen machen werde , fo habe ioh diefe Gele» genheit mit Begierde ergriffen. »

* feudi B'

Acfcere und feile Methode gegründet » von det vrechfelweifen Reichung des Opiums mit dem % Alfcalf, von der äufserlichen Anwendung des 1

kauftifchen Aleali in Bädern und Üeberfchlägen \

wufsten fie nichts» und1 in Convulfionen der ,(

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Schwangern 9 diefer, wie der Starrkrampf, eben \

fo fürchterlichen' und bisher tödlichen Krank- heit» haben fie mit dem vegetabilifchen Lpu- genfalze noch keine Erfahrung gemacht. Statt allem weiteren Raifonnement fteh« die folgende, für jeden Lefer gewifs höchft intereffante Krank* lieksgefchiclite hier» welche mir Hr. Stabschi- rurgus und Prof. Brünnlnghaufen in .Würzburg aus eigenem Antriebe gütigft mitgetheilt hat *).

Vor»

' *-. 1* ..— •'

Vorßehende Krankheitsgefchichte und de§ Hrn. " Prof. Br. philo fophifches Benahmen ^n Aückficht der Kur jenes fürchterlichen Kraule- heitsübels, indem derfelbe, ohne Hinficht auf die äufsere Form beyder Krankheiten 'des Starr-» krampfi und der ConvuUionen der Schwangern) blofa auf den innern Charakter ^Wben aus Analogie .fchlofs* ühd dadurch gfri'cklich »wef Menfchenleben zugleich rettete, verdient die Aufmerkfamkeit und die Nacheiferung eines je- den, lind befonders der Jüngern A erste, welche ich auf die beyden Schlufsarten der Analogie und Induction nur, recht auf merk f am machen iu können wünfehte, da He, wie Zimmermann fchon rühmte,' und auch. wie ith erfahren ha- he, von unendlich fruchtbarem und vortheilhaf* ten Gebrauche in der Praxis, find. Uebrigens danke ich hier bey diefer Gelegenheit dem Hrn. Stäbschirurg und Prof. ßrürininghäufon öffent- lich für die gütige Mittheiiung obiger Krank- hoitsgefchichte, und werde ihm dafi*r immer verbunden feym

*

itrankheitsgefcjiichtei

Eine 20jährige, gefunde, junge Frau vom fehr fanftem 'Charakter und überaus reizbarer Leibesbefchaffenheit, die zum erftenmale fchwac get war, und fich während ihrer Schwan «er- fchaft ganz wohl befand, klagte nach dem 7ua

. Mpast*

' If

^Monate (Jen i^en Junjr'igoö.) Abends, ohne alle Veranlaffung, Reifsen h*i Unterleib-; gegeri io Uhr Abends fühlte de ein krampfhaftes Zu- fammenziehen des linken Unterfchenke>s , wel- ches fie durch ein verruchtes Ausftrecken dcflel- ben heben wollte. In dem Augenblicke wurde fie mit den heftigften Convulßonen des ganzen Körpers befallen ', welche etwa 10 Minuten an- hielten f und nach Verlauf einer halben Stunde iich wieder elnßellten* ^

Ihr Arzt (Hr. Stabsmedicus und "Prot. Fried* i'eicJi) verordnete, da die junge Frau fehr voll- blütig war, wegon des änfserft rothen ujjd auf- getriebenen Gerichts fx des g^fpannten ßarken Pulfus eine Aderlafs*, dann Rlyftire mit Land, liql Syd.*nti'A Afa foetida, Fomentatiönen vöh erreichenden Kräutern auf* den Unterleib, nebtt Tiänreibiingen des flüchtigen Liniments mit Land* liq.Syä. in die Gelenke, und zum innerlichen Gebrauche Baldrian mit Opium, Welches aber, Wegen des ganä zugeklemmten Mundes, des be* Wuftfeynlofen 'Zu Randes Und gehinderten Schlu- ckens nicht wohl beygebTacht werden konnte. Die Zuckungen erfchieneu nach Und nach zwar etwas fp'ater, kehrten aber immer mit größerer Heftigkeit zurück. Den ißten Juny Vormittag* *io Uhr wurde ich gerufen, theils um, wenn ich es nöthig fände, die Geburt zu vollenden, theils /um. Wenn die Kranke in einem Anfalle umkä- me, den .Kaiferfchnftt zu machen« und wenig*

Ü8 ßeu»

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I

ßens da* Kind zu) retten. Die lemtere Vor* ficht wird derjenige nicht überflüfsig iinden# welcher diefe fürchterliche Krankheit aus Er- fahrung kennt.

Vor meiner Ankunft hatte die Kranke fcbon $5 der, heftigften Anfälle erlitten» deren jeder den augenblicklichen Tod drohte. Kurz vor jedem Paroxysmus wurde das Geficht immer rö- ther , aufgetriebener (fo dafs man allzeit darau« "den Anfall vorherfehen konnte)» die Augen ganz Harr, die Pupillen unbeweglich » und bey einem tiefer röchelnden Athmen hörte nxan ei- nen murmelnden Laut» wobey ein blutiger Schaum aus dem Munde trän Alle Muakeln der Extremitäten waren dann in einem beftändi* gen Spiel von fchneller Zufammeriziebung und Ausdehnung» das fonft fanfte Gelicht wurde fürchterlich, ent Hellt und blau* Jeder Anfall en* digte ßch allzeit nach 8— -to Minuten unter der ftärkften Coritraction der Ausftrecker; der fchnar- 'chende, bewußfeyniofe, comatöle Zuftand aber hielt beßändig ah. Der Puls war häufig und gefpaunt. Ich befühlte den Unterleib lange» und bemerkte keine Bewegung des Kindes; ich unterfuchte dann den Muttermund» und fand ihn noch fo hoch hinten am heiligen Beine» dafs ich ihn kaum erreicheu konnte; er war zwar weich » aber noch fo gefchlofseti » "dafs er kaum die Spitze des Zeigefingers aufnahm. Während diefer Untersuchung bekam die Patientin wie-

* derum

1 *

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^erunj einen heftigen .convttlfivifchön Anfall; ich fczte dennoch die Unterfuchung noch eini- ge Augenblicke fort, um wahrzunehmen, ob die Zuckungen nicht auch auf den Mattermund 'wirkten ; allein dies gefchahe nicht. Der Mut-, termund' blieb fehl äff und unbeweglich,, ob- fchon der Körper der Gebährmutter, wie ich mich während dem Anfalle durch das Befühlen des Unterleibs überzeugte , auf das heftigfte zu- fammen^ezogen war. Außer dem Anfalle war die Gehährmutter wiederum weich, und et zeig« te fich nicht das geringste von Wehen.

Hier war alfo keine Anzeige zu einer ge* waltfamen Geburt, noch Hülfe davon zu erwan- ten; vielmehr hätte man durch eip übereiltet

Verfahren die Convüllionen fo verftärkt, dafs

...» . ^ .

fie die Patientin auf der Stelle getödtet hätten« Als wir Nachmittage bey der Kranken wie- der zufamtneri kamen, war ihr Zuftand noch um nichts gebeffert , im Gegeniheile , die Con* vuliionen wurden immer heftiger, .die Anfälle wurden fogar erneuert, wennman ihr nur Oel mit Opium einrieb. Ihr Zuftand war verzwei- felt , jedermann erwartete jeden Augenblick ihr Ende. Der Vater der Kranken erfuebte uns, bey ihr nichts mehr anzuwenden, indem man ja den Tod vor Augen fähe, und nichts mehr dagegen helfe ; und ich mufs geliehen, dafs wir nicht anders , als derfelben Meynung feyn konnten* v

B3 ^ Ift

In liefern trofilofen Zuftande fiel .mir die Kurort des Hm D. Stütz ein, welche er beym Tetanus in 3 Fällen nacheinander mit £0 auiTer- ordentlich gutem Erfolge angewendet. Hier Spasmus cloniais, dachte ich, dort war Spas* rnus tonicus ; das Exterieur beyder Krankheiten ift verfchieden1, das innere Wefen derfelbeu ift es vielleicht nicht; was dort geholfen hat, kann hier nicht fchaden tentare iuvatl Ich ' fchlug die Sache meinem Collegen und Freunde friedreich vor, und er war gleich derfelben Meynung. Da hier nichts mehr zu verlieren war, als Zeit, fo fchritten wir fogleich zum Werke. Es wurde verfch rieben : Rec Sah tart. alc. 3j, Soly. *V Aq* > dejiill. Jiv. S. alle 2 Stun- den 2 Efslöftel voll, und in der Zwifchenzeit 10 Tropfen JLaud* liq. Syd. Da wir zweifelten, ob die Kranke das Mittel werde fchlingen können, trachteten wir, es der Gebährmutter und dea Kreuznerven fo nahe, als möglfch, zu bringen. Rec SaL tart* alc. §ß. S. zum.Klyftir. Davon wurden 2 Scrupel mit Chamillenihee zum Klj- Air gegeben. Wir hätten die Kranke gern in ein Laiigeubad gefezt, allein es war fo weit mit ihr gekommen, dato wir befürchten muteten, £e möchte im Bade «umkommen. Irh fchlug daher vor» 'die kauftifche Lauge als .Fomenta- tion auf den Unterleib zu legen. Dies gefcha- he Es wurden 2 Lotb La/uid, cavß. chit\ in ii lauwarmen Waflers aufgelöst, iu diefe Autlö*

7 fung

"4

21

Iung Tucher getaucht, ausgepreist und auf den .Unterleib gelegt.

Habe ich je eine auffallende Wirkung von einem Arzriey mittel gefeiten, fo war es in die- fem Falle Man flöfste ihr s Löffel voll von der Auflöfung in den Mund, fie hielt es eine •Zeitlang darinn, und fchinckte es endlich nie- der. Nachdem dann das erde Klyftir beige- bracht und die erde Fomentation aufgelegt war, ■bemerkte man eine außerordentliche und kaum $u erwartende Veränderung. Ihr bisher immer fiarres Auge wurde beftändigj herumgetrieben* der ganze Körper, welcher bisher apoplectifch da lag, wurde unruhig'; die aulfer dem Paro- xysmus gleichfam totl gelegenen Arme hoben (ich, und die Hände fingen an, den ganzen Unterleib zu krazen; vermuthlich weil die ftar« feen Fomentationen ein Jucken veranlafstfen, wie. lieh auch aus der am Unterleib entftande- rien leichten Röthe fchliefaen lief«.

. Pie .Anfalle, die. vorher beinahe alle viertel Stunden eintraten , fezten nun z volle Stunden aus, dann kam zwar noch einer, aber nach er- neuerter Anwendung der Mittel keiner mehr* Die Kranke wurde ganz ruhig , bekam ihr Be* wuAfeyn wieder, erkannte die Umilehende, und antwortete auf verschiedene Fragen. End- lich fing fie an, über Schmerzen im Unterleibe zu klagen, fic bekam wahre Wehen, welche v#n keiner einzigen Zuckung unterbrochen wur-

B4 den,

den, und gebühr um 6 Uhr Abend* ihr Kw4 welches zwar fehr fchwach uhd foheintod war, aber durch grofsen Fleifs innerhalb einer Stun- de zum vollen Leben gebracht wurde. Die Nachgeburt ging ganz und leicht ab, die Lo- chien flohen ordentlich. Es erfolgte ein fanfter Schlaf» und wir freuten uns fchon de» fo über alle Erwartung glücklichen Ausgangs, als aaf einmal nach 7 Uhr die heftigßen Convnlfionen mit fürchterlichem Zähnenknirfchen wieder er* fchienen. Diefer Zufall war fo heftig » als fie je einen gehabt hatte. JJach einem Zwifcben- iaume von nicht mehr als 6 Minuten trat ein netter 9 eben fo heftiger ein. Nun fchien alles verlohren; allein wir griffen wieder «ra den ziemlichen Mitteln, und auch diesmal verliefsen £e uns nicht« Nachdem ein Klyftir mit 1 Quentchen Sah die. vegetab. hergebracht war» nachdem fie einige Löffel voll von der Auflö- sung genommen, und die Fomentationen auf den Unterleib erneuert, wurden, auch noch eini- ge Stunden mit diefen Mitteln und Opium ab» wechfelnd fortgefahren wurde» fchiief fie wie-

' der ein : fie bekam eine ftarke Ausdünnung, und

*

die Convulfionen blieben von nun an gänzlich aus. Die Wöchnerin war-zwar fehr fchwach» erholte fich aber bald wieder.

Ich enthalte mich aller Anmerkungen au diefer Gefchichtej fie fpricht zu laut und be» «reifend für die auffaUeud-h^lfame Wirkung

der

I

Aer angewandten Heilmethode» als dafa es einer befqndern Deriuction bedürfte.

Um den Werth diefer Methode, wenn fie fich in der Folge auch beßätiget, ganz zu füh- len, wiederhole ich nur, was der berühmte JPlenk in feinen „Anfangsgründen der Geburtf- hülfe,, S; 272, 'wo er von den Convulfibnen der Gebährenden handelt, Tagt: „Ich habe aus 12 Schwangern, die in dem lezten Monate, oder kurz vor der Geburt Convulßonen bekofnmen kaben, keine davon kommen gefehen. Herr Lebmacher hat mich eben dies verßchert, wel* eher aus einer weit gröfsern Anzahl nur eine in Convulßonen dem Tode entgehen gefehen hat, (bey welcher aber die Geburt bald vorhergegan- gen ift). ^

Würzburg, Jun. lßoo.

/

Unterschrieben : *

' Srü?i nilig ha nje n ,

6ubschir. u. Prof«

c) In Convulßonen (Gichtern) jeder Art, der Enoachfenen fowohl als der Kinder haben fich die Alealien, nach meiner Erfahrung, fo wie nach den Erfahrungen obengenannter Aerzte, un- gemein heil f am erwiefeh, befoiiders; wenn Ire abwechfelnd mitMohnfaft gereicht wurden. In leichtern Fällen der Kindergichter, diefer leidi- gen Krankheit, die mit jedem /Jahre fo viel«

B 5 junge

< I

c4

Junge Menfchen wegrafft, tbat das ,StfZ tarlari oder da« Oleum tartari per dellquium fehr gute "Pienftc; wo aber fchon ein hoher Grad von Le- bens fch wache eingetreten war, wandte ich das flüchtige Aleali, nemüch den Spirit* C* C fuc- ci7u9 in einem für die' kleinen Patienten fehiek- Jichen Vehikel (gewöhnlich nahm ich Syrup. Cichor. c< Rheo) , nur zu wenigen Tropfen, an. Auch in Klyftiren leidet \ der Hirfchhorngeift in diefea Fällen gute Wirkung ; nur mufs, nach Er- \ fordernifs der Umftände, des individuellen Fal- les, die Gabe bald ftärker, bald geringer einge- richtet werden. Im Keichhußen der Kinder,

«

einer nipht minder fpasmodifchen Krankheit, als die Gichter find, habe ich ebenfalls vom flüchtigen Aleali und dem Hirfchhorngeifte die befte Wirkungen beobachtet. Etwas weiteres hier- über und befonders'über die Kindergichter und ihre Heilart werde ich vielleicht ein anderesmal abhandeln. Aber eine erft feit kurzer Zeit ge- machte Beobachtung kann ich nicht unterteilen, hier mitzutheilen , da ße das Obengefagte, dafs Betulich Aiqali mit Opium auch iu- den Convul- fionen der Erwachfcnen fich heiifam erweife, auf das Ekiatantefte beliätigt. S;e ift folgende: „Den *3ten Juiy Nachmittags 3 Uhr% wurde ich zu CäciUa Garbin 9 einem 55jährigen ledi- gen Dienftmädchen, eines hie ii gen Glafers Toch- ter, gerufen. Sie lag oder fafs vielmehr auf

jicm Jßette, wie ich kam, von den hiifigfie*

Co*

25

ICdnvulßoneu ergriffen, Die i Extremitäten, zu- «nal die obern , wurden Anfallsweife gewaltfam nach verfchiedncn , Richtungen gekrümmt und verdreht, wobey fie unbezwinglich flelf waren. Wenn die Convulßonen und Krämpfe in den Gliedmaßen etwas nachliefsen , fo fcbieri fich die Gewalt derfelbcn mehr auf den Truncus, und befonders auf die Bruft zu weifen. Ein kurzes, häufiges, ftofs weife s Alhmen, das zu* lezt in heftiges Schluchfen ausartete, liefs hier- auf fchliefsen. Das Geliebt wurde von den Krämpfen wenig verzogen und «ntftellt, doch fchlofsen fich die beyden Kinnladen krampfhaft ^ufammen, die-indeJTen durch eine nicht gar grofse angebrachte Gewalt von außen wieder voneinander zu bringen waren« Die lonft blü- hende, rothe Gefichtsfarbe erblafste und das Geficht felbft wurde ganz kalt mit jedem der Anfalle, die fleh, nur durch fehr geringe, etwas ruhigere Zwifchenränme unterbrochen, im-

*

mer und heftiger wieder ^erneuerten. Hände und Füfae.waVen ebenfalls kalt und von bläuli- cher Farbe ; der Unterleib zeigte (ich beym Be- fühlen, auch, während der Anfälle,- nicht ge- fpannt, weich, da ich hingegen den Puls klein; fchwach und fehr unordentlich fand; fo, dafs es fich fchliefsen liefs, dafs auch die Arterien* häute vom Krämpfe afficirt würden. Nebft die- len Zufällen war auch die Kranke mit einer wirklichen Aphonie befallen, denn fie konnte

auch

*6

auch aulfcr den Baroxyamen in den Kleinen hepunkten zwifchen derselben keine laute Sylt* von lieh geben« obwohl fie ihr völliges Bewn Tejn felbft während den Anfällen beibehielt:, welches fie durch verschiedene fiille Aeufserun- gen und .Zeichen zu erkennen gab« Ueber die Urfache der gegenwärtigen Krankheit konnt# ich mich alfo von der Quelle aus« der Ausfage der Kranken, nickt inftruiren. Ich fragte ihre Eltern, diefe wufsten aber eben fo wenig von der Veranlagung des Uebels, als ich» indem die Kranke vorher aufler dem Haufe ihrer Ehern in einem D4enfte war. und fie erft in dalfelbe nach dem Anfalle der Krankheit gebracht wurde» ' Indes fajrten fie jnir: „ihre Tochter wäre feither immer gufund gewefen ,, habe jederzeit fehr gar ausgefeken, und nie habe man etwas von Gich* lern an ihr verfpürt, (welches alles auch die Frau, bey welcher das Mädchen in Dien den war, bekräftigte); erft diefen Nachmittag feye üe in der Kirthe plötzlich , wie ohnmächtig» umgefallen, worauf dann die Gichter mit grof- fer Heftigkeit ausgebrochen feyen.,, Ich konnte auf diefe Art keine Oclegenheitsurfache ausfindig machen, welche» im Bündnifs mit ei* ner dem Körper inhärirenden Prädispoßtionsur- f&che9 den gewaltsamen Krankheitszuftand her- vorbrachte, und ich wufste mir deshalb keine andere Indication zu machen, als kräftige Reiz« mittel, welche die in Unordnung gebrachte

Th*

Thätigkeir der organitchen Fafet wieder ins ge- fimde Gleichgewicht zurückbrächten und eben dadurch krampfßillend wirkten, fchleunig anzu- wenden. Zu welchen beförn aniifpaamodifcben Reizmitteln konnte ich nun meine Zuflucht nehmen,, als zu den Alealien» da fie höh mir fchon als fo wirkfam in der heftigften der fpasrriedifehen Krankheiten , im Starrkrämpfe, erwiefen hatten? - Ich verordnete alfogleich eine Drachme gereinigtes Pflanzenlaugenfulz (Sal tartzari) in 4 Unzen Waffter, mit etwas beygemifchten Syrup» aufgeldfst, wovon alle viertel Stunden ein Efslöifel voll zu g^l>en wa*. Ich iiatte htebey im Sinne« die Kräfte £ea Alea- li gegen die Krämpfe aHein zu verfuchon * und verGohrieb daher weder Opium , noch fonft ein anderes Arzneymittel. In ein Laugenbad konr*< te ich die Kranke, theils aua Abgang einer tauglichen Badewanne » theils weil ea die Eltern nicht gern zugeben wollten ,. die ihre Tochter fchon für verloren achteten , und fie zum Tode nach den Gefetzea det Religion «zubereiteten» für jezt nicht bringen läflen.

Abends 8 Uhr wurde ich wieder gerufen t die ConvuUiven Anfälle hatten zwar etwas auf die (nicht ganz ileifsig gegebene Arzney) auege* fezt» doch bey weitem nicht ganz nachgeladen feit ungefähr einer Stunde kehfrten fie aber tfat verftärfcter Gewalt zurück» Die Kranke erlitt die heftigften Krämpfe und Verdrehungen . aa

den

den Extremitäten ; und fo wie diefe etwas näcn> liefsep* entftand ein folches» krampfhaftes, iftnge- ftrengtes Athemhoren, dafs der Trnncus mite* gewaltfamea Stöfsen in die Höhe geworfen wur- de. Wurde diefes wieder, etwas gelinder, fo) höhlte die Patientin nutf röchelnd Athen*, daä Geücht wurde blafs, die Näfe fpizfg, «der ganze Körper kalt, der Puls fchlug nur fchwacH., iht Ende fehlen dann nahe, das alle Um ft eh enden auch glaubten x und wünlbfiten. Aber gähling krümmten und drehten wieder die heftigen Krämpfe HS n de und Ffcfse, befonders liark je- ne, fo, dafs man in Erftatihen gerathen rrtufate, wie diefe gewaltfame Actlonen in dem vorher (chon haiti erftorbenen Körper wieder auf ein* mal erregt werden konnten» So wiederhohlten lieh die Anfalle in einer . ununterb rochnett Reihe (oft-, und der fchembare Kampf «wi- fchen Leben und Tod taufchte die jammern- den Eltern. ~ Es war Wirklich ein höchft .trauriger Anblick, den elenden und bis jezt hülflofen Zuftaml des jungen Mädchens ansttife- hen. Hier war einer von denen nicht gar 'zu fei- ten vorkommenden ZuRäncten , Wo die Kund in der Enge ift, und wo der Arzt feinen. Hülfe fa- chenden Kranken dem Tode entgegen eilen fe- hcn> mufs, ohne helfen zu können. Doch ich ftfste Muth. Da ich die Kräfte der durch fchickliche Heilmittel in Thätigkeit gefezten organifchen Natur fchon in dien verzweifeltften

Fällen

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Fältln* als unerwartet wirkfam erfahren hatte* fo "wollte ich anckin gegenwärtigem Falle hichtd hu verflicht laflein wMlte den noch übnggeblie-' faenen Reft der drganifchen Kräfte durch den Impuls paffend angebrachter Reizmittel alln-ä!i» lig Aufregen, und die halb erlofchäne Lebens*' thatigkeit aufs neue wieder anfachen, wie der' Impuls der Luft (der Wind) <\U>. fchon unter der: Afche verglimmende Glut zur heilen Flamme "Wieder auferweckt. /

Ich fuchte alfogleich von der noch nicht gar*z verbrauchten alcalifcheit Anflöfunff (die Eltern hatten feit eiYier gan/.en Stunde, weil iiö auf den gewifsen Tod der Kranken immer war-' teten, ihr nichts mehr gegeben) der röchelnden Patientin «in paar LöiFel voll [beizubringend welches Wegen des etwas gefchlofsenen Mundes» muhfam gefchah ; liefs, weil die Patientin, wie geragt, nicht fehickiieh in ein Bad gebracht werden konnte , UebeTfchläge auf den Unterleib von in warmes Seifen waffer, worinh noch In- pis cavßicus sufgelöfst War, getauchten, Tri* ehern machen, be&hl überdem, den ganzen Kör- per mit einem von eben dieler Auilöfung ge- tränkten Schwamm zu wafchen und zu reiben; die inneriieh zu nehmende alcalifche Auflöfung wurde bis zu anderthalb Drachmen des Laugen- fal»e8 verftärkt, und alle viertel Stunden ein Löffel voll, fpäter alle halbe Stunden zwey Löf- fel voll zu geben verordnet. Durch, diefe An*

Halten

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Aalten und im Vertrauen auf die heilfame -Wfar- kung der' alcalilchen Mittel glaubte ich noch etwas zürn Vortheile der armen Leidenden au*- richten zu können. Vor meinem Weggehen hielt ihr noch jemand ftarken Hirfchhorngeift vor die Nafe, da fie eben etwas ftill und rö- %chelnd da lag ; augenblicklich entftand das lief- . ligfte convulüvifche Athmen unter den ftärkften Stöfsen, dafs die Kranke .faft vom Beite herun- tergeworfen wurde, Blut aus der Nafe drangt Würgen im Schlünde und Neigung zum Erbre- eben erfolgte, Ich fchrieb diefc gewaltsame Wirkung von einer zu grofsen, in die NaXe ge- brachten Gabe HXrfchhorngeiiTa zu, die viel- leicht bis in Rachen hinunterdrang und die fte* fpirations - fo wie die Deglutitions Werkzeuge aufs heftigfte reizte* Ich unterfagte die über- mäfsige Anwendung des Hirfchhorngeiftea, em- pfahl dagegen die ileifsige Anwendung der von mir angeordneten Mittel dringend« Die hefti- gen Siöfae liefseu allgemach wieder etwas nach, und die Kranke lag wieder unter kurz abgefeg- tem, röchelndem Athem da, £ab hin und wie- der auch ein Zeichen von ßewuftfeyn, worauf \t\\ von ihr fchied.

Den l^ten Morgens , als ich die Kranke be- fudiiü, Tagte man mir: dafs fie verflofsena N<icht öfter Zwilchenräume von Ruhe gehabt hatte, aber eben fo oft feyen auch die Convul- fionen, bald heftiger, bald fchwächer* wieder

ein*

mrnjfctwteh; die ^ XFähÄfchHIge iuf den Unte* faihiwafeh fleifaig angewendet worden,, ^ichft fo emfig wurde das Wachen und Reiben mit der alcalMchen 'Atifi&fting . Wrieben, aber die Medicin wurde richtig 'gegeben* Die Kränke batte diefen Morgen auch etwa* Tleifchbrüh* genofaen ; da fie Kurz vorher; ehe ich au ihr kam, wieder einen da rkeiv An fall erlitten hattet fo lag fie nun In einem fermattetei und; auft fer dem' etwa* gehinderten Athfeeri, fonft ^ higen Zuftande mit Vbflera Beti&Mfeyn dai )ch fragte fie deshalb manctertey iffefci'dfe allen«, fälöge :Urfeche ÜrtrftrMkWt, tfcfcflfeSrtte* da fie htm auch wieder r,öden k&mil^ WriangJ fam und abgefegt nuUwomrl. Da ei#u*^«-leh 'dfenfc : daft fie gefteronach dtmMitW^a^flfew^f Keiften* Witter eilend« in einen Garten^ÄuI^ dtw S&dt -lufrivjwol^'fie Utk tehr -efoulffe'} üg tiach iWufe laufen hätte fie dann ft** at^der ft afe geblutet > km* da *H4fe» Bluten nfttt nach* jafTen wollte, hatte 4W tfcräfr JWeg*räui eftie* !fitfti^nenqü>alie ka&** Waffe* in Öle Ndfe 6ft&» Ibinati fgefchnupf 1 1 aufcfc fcopf Hand^ Halh »fVtff £ejp kaltem Waffer ge wafchen, alles in der Ab- sicht , uni das häufige bluten zu ftilleh. Diefe Abficht Wurde auch Wrrefcht, und dadftffehbru- teh Hefe :gäWüeh nacb; hierauf ^eye'ife tn* die Stadt und in die Kirche gegangen > In welcher fie,, ohne ihr, vorher übel geworden zu ffyn,

fyje 0hoiüicht% ,uj»fi«l^ ihr Bcwufttyii verlor

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v* & W. Eraiiachdem fie.hk. iM6r Eüeora PTmif getragen Mit, kam fie wieder sfc fich » wie fie jftir Sagte ;'£c Wagte hiettuf «her ihmn Menden» hedMranewftrdtgea^Zmftand, war fekr gerührt* Weint*; 'dfifea wellte ich ihr Math vnfprechen* «1» die JUrkltafc {»oavtrifionen der Extremitäten* gegleitet v cm krampfhaften Stöfaca des Trancns» suebwohen. Ich gnb ihr gleich felbft swey JLölfel f voll von 4er alcalifchea Solution ein , welche« «her eben mühfitm als gellern Abends<*»d,4rar mit fieler BefchrterUchkeit fo wähl v#n-;«eiacr ab rm der Pitieatm Seite gtCclMfafRi kpirote; c* minderten fich hietauf die Ceorotfonett tarn v*>ie4» nur die Bande feUcbeaAoif tmd krampfhaft verdreht. Ich yfiiadwia Aie akattfcheSoUtten noch mit ei- dm halb« Drachme de* Laugenfalses vevnaehrt» {* sw*rf fW* awey Drachmen davon in 6 Unzen WaJtar< anfgeldfit waten« wovon der Kranken «öe halbe Stuodea, abwecbfclnd bald ein , bald sw*y JWÄÄ* ▼«ö g****t werden, muralen« pAtnbey wurden die wantaen alfaeiCrhen Fo* l^ntationen fortj«fe2t %

!..■-.' Am

*) Mehrere Aerrte worden hie* ,vieueiabt anah

.. Aderhfr, um äadnreh gpwiuartnautn 4ea Tchnatt

untertfücfcte Nafenbluten, alt die Geltgetthtitearfe-

ehe dar Krankheit» wieder au erbtsen» angewendet ' haben, aber et hielten mich die Symptome der

Soh wiche s. B. dar fchwaahe, kleine Pnle, du

bleiche Genaht tt. dgl davon ab.

85—

«. i

. Am iiemüchen Tage Abend*' gegen $ Vkt ging ich wieder zu der Kranken» Wie etftaunt* ich aber 9 al* ich da« ganze Zimmer , wOrw inn die 'Kranke lag» voll Von Leuten antraf, die luiiecnd das Gebet für Sterbende beteten, indee der bey der Kranken (ich befindende Geiftüche felbe au dem fchon gana nah geglaubte* Tod« ▼oreubereitco thatig bemüht i*an * tob «rwartfe te um fo weniger einen reichen tpederfehlagea* den Auftritt » als ieh, nach dem värmhtagigett Befinden def Patientin *u uxtheüeu» eine wei- ter vorgerückte fieffernng hoffte, Wände**, auch, da man mich wahrend dief«r,£eit nicht; von der VerfchlLmmertmg nnd Ztmabme der Krankheit benachrichtiget hart«» Wie ich mich erkundigte , biefe est die Kranke habe ; außer wenigen, ruhigen Zwifchenrtumen ,' immer fehr Harke und Lang anhält eitde Anteile von Gichten* gehabt , . die heftigen SrÖfee hätten »war aachge* ' lauen , aber dafür hätten die gichterifcheu Ver- drehungen der Glieder detto langer, gedauert, wobey die Pat. fo fchwaeh geworden* data nun feit einer Stunde fall alle Augenblicke auf ihren Tod wartete; man hatte auch» den gewifred Tod der Kranken fchon vorangehend, mich nicht mehr hieber bemühen wollen» und auch des- wegen mir nicht* tagen laufen. Ich fühlte dex^ Pult der Patientin; er ging, wie geftern und heute früh,, fchwaeh und gefch wind, nur fehlen er mir ^Uefesmal auafetzend j^ Ujj^ D4

fofe

/

die Pat^ inun er, fa 4an«e/ich bejr ihr wir, in Conv^lüpoen lag» fojionnte ich: nichts mit ihr teden 9 dqchrgab ich ihr wieder mit Mjihe &wey Lftffel, yc$; YW 4sr &** $incK. Stunde (fo lange yemlich die , jbe&tgen CanVulfionen dauerten) auagef^tea alc3»}ifehea $ate#on; Im Ganzen fand i(^<r4aj^4?r ;#uft»sd 4er, Patientin «war tyc^t/bellöj, j$e* auch nicht fo fcUimin vrar, ala^die ^i»Ä^ glaubten,

tiach ein^Vv Bfcterifcguflg Hefo ich: den gleich y^ ^linj^gffiMeii /Yortaftt gegenwärtige ^pnvulliye ftrai&hek nur mit Mvitticn allein m bezw/ng^». fahreri, utid fchrirtt alfßg&eich der iof^fej00%iftn Anwendung* des, Opiums mit fS^n^^W »ÄPM .; meinen, ßigenihümlicheo, Von r diefer. pewe# the^apeuiifch^h Methode ge* büdetjen Jdf eru Jcfc. v^rfchueb daher a Urach» ip^ J^^ud^aniim tiqUitf>um\Sy<jl., wovon mit alcalifchen ^olutiq^ abwechfeind Von Stund zu St^ipdÄbia 1,6 Tr,op&P* uiueftalfafchlfge* Stet- ^ßrua§» gfgebep Verden anufoteni Ueberdiet yyiqrde- auch noch sin /erweichende* Kl>ftir mit Alcafi *ppü#rt». Iph empfahl doh Bibern pünkt- lich^ Jfehfa, geh dief^ verPrdflötep Mittel, die ^re.Tnc^ter^ und gab e*

ihnen auf ihr GewilTea,. weph fie in Anwendung 4t5rWbep n^lärai^ ,fcjrn Cpiitejfoj ;fie *erfpn- ipheri, auf inein dringendeis Zurede» V folge ** teilten,*). . '< . #

Am

Ei gi*bt fo Viel« Schwierigkettelt tu überwinden« * Wen*

; Ma\ igten "Morgen* frufc <bdri*J^«e^iiifrt %eädig-4ie £hero^^ ßdhH

piit Ihrer Töchter g^befiWrtL4iftt«r dtert Öfofetafc hätten: abf uswe^ bis; 4*^^^* ^eteri Alt Tropfen fW^ännli^ h«-,

be hin und- wieder Qtvra'i&Ur £«fQk*&ng g%- fiphlafen » fchp aou viel befler aua, »und, waa* de^ gleichen' n»ct Äiehr Wtr*a Btjr fifcelrJtm'fieftrtJtt^ fanwl iefa auah^wkWcn* nack VVrfiKher^rig der Renken felht^* diß Siehe u> J-Jimfr iMi girig kräftiger^ vwllenförmigv - da#Iv*i*er bleich befiehl Laue «inp lebhafte" Fajrbe »v ^rnmUritä mllw Wirjuä^craydi« ^eiT^nAan^ ^Opium. ' 8tiÄ der Con^ulnDneh * bekam nuhjdib* fifJUfk^ An- £ alle weife, ein fcrarnpfodftes 3kt*m>äer Eptrenii* taten, und klagte üh$r< eine Wnond Wied* ich äuWernde< »unipihtk ?uad UnempfibdCanv 4eit in denfelben. Ein waraae* DanA mabib 4en ganaen lU)rper der; Patsoiuin^ubd'er/Wapr ihr. nach ihrer; AmaCage,. «um, etftenmalnaok *ft. autgeftand/dner Tttdasingft, wieder gan* wohl; fie halte auch fchön die€ew Morgen Jfleiichbrühe und^et^as Haifee mit Appetit g*>, ?' - } Cft ' j * \ vi' ; truov

wenn min lpn irgend einem; elften; Schlendrian tfc.

, weicht, an etwa*, fteuef * oder bisher Ungewohn- tes einzuführen , dtfs man oft jnitten auf dem fchoa lulb gemachten Wege aus Verdrufs Reben bleiben snöphte« ' Allein man ermüde nichtf und der Erfolg ' wjrd die Mühe lohnen, l

tflffnk«*. » VIA diic&tabejr mir: vieHekhr fcSfc 4«e Ofrinin «Uein die Abnahme der Krankheit ^ewerkftelügt, nud die Alealien haben wenig *der gar nickt* <U*u bey getragen, da fich f* jpfchw&ad auf die, Tropfen die Convalfiorien gemindert «n4 ftft wrlorw halten, um Hier. «(bereinige Gewißheit am erhaben, fo verord- nete Mb fite )MH*e keine alcalifcbe Solution, fpndera befahl nv* daff die Tropfen vieamal 4«n T*g durch, an 10 bis ta gegeben werden feiten. Di* Diit baö*nd in Flcifctibrüh mit JEjgelb, etw^s JEaffee, tjnd einer dünnen Man- dielmilch zum Getränk* -~ Bey» Abendbefache Ji*Tß6 ich die Kranke in einem fterken Schweifae fegend , mit einem , welken förmigen Pnife; die Richter waren zmr nicht wieder gekommen, , aber daa Zittern der GJiedmaffen war betriebt» dich ftl rfcer, es fehlte nicht viel, data ea an Zu- ckungen kam, da« Athnmn war auch etwaa be- wundert, und die Kranke klagt* -über Engigkeit Jn de* fruit Sie lufaerte auch einige Aengfb? lichkeit und Furcht, data die Gichter wieder kommen k&nnten , und * ich mnla ea bekennen, •atafi ich ea felbft befürchtete; deahalb getraut« Sch mich nun nicht länger mit dea Alealien ans- . onfetaeb, und verfchrieb anderthalb Drachmen <üe* vegetabilifchen Langen falze« 1h 6 Unzen "Waffere, wovon alle Stunden ein EfalöIFel voll ge» geben werden foljtte, hingegen, Tollten nur alle *fe Stunden 6 pi$ & Tropfen Leudapum gereicht

wer

+träm. TXochdltXcn kbehi &tktWatiit? ein fSifebad, au» 'gcwöhitöcher wartner Laug* ttatiehencF, nehmen« und* aüdl iüe Fomentatio-* **en anf den Unterleib Tollten wtederfatftt wer** itat, welche* aberiirrt^tbiieb. *

Den i6ten Morg&i* befand fich did iPitien** tlfc Biemlieh gati hatte» Site Kickt durch mehre*' i* Stunden getehlafcjA :; nur einmal überfiel &m% Ate krampfhafte Zittert der Extremitäten, ':*roK; jmF Stumpfheit detnMben folgte. Der Pnl^

fing wieder kräftiger und wencnflSrinfg; !**J^ ches lemtere ich dem bald su kttnmcnAeh - Mp«1 natafluTae fcufchrieb; da dd&rtEmtttttdztflilach Verficherurig der Patientin, »eh* mehr **& in*' fbrnt war. Kb Verordnete" heate di^ymäT Ana Tig durch nwejr LöJR* voll vttn der ätoaHftfee» Solution v und* nur «weymtl« g. Tropfön' Lau**-' nun* su- geben , 'lind erlaubte* nun nahrhaftere' .tiiÄt, fcldhte PleifchrpeiFen, Wtf hfuppfciV^ dgh ' Auch- wurde cm auflöfendes, ^1<*U; haltend*«' JUyfHr gelbst, um den feit 5 Tagen aufgeblie- bene* Stuhlgang su befördern. ~ Abends war dfe Kranke , fo wie tm Morgen 's iertiüih wtoblV nur sweyxnal bekam fie d*a fpaamodifefte &tv tcfn, woVon de» etile Anfett lehr gelind, der sweyte aber ft&rker und- langer anhaltend, el« fonftk wer; diefen sWeyten Anfaft sog fie fleh dorch Lache» sn, dat ihr ein luftiger Menfch durch feine Splfoe erregte. Sie bette : übrigen* dn Tag durch ein paarottlXtf &Mm

C4 gcbra-

Q&\ ***•

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^bfa^en, r JWfe? «it^ Appetit: g^gefeii #

^TjBin g^U^nk^n^ Stti^gang war auf da» Rljrftir

auch erjjpl^t Jck verqrdnete , ungeachtet fie

t<&9* *HWrJ*w-'*«k W;M9SgW v<*getqhrioben# genommen hatte, ffe. t$fa heute noch (e* war ung^FaJii; Ahrnda. 7 UbT) eipen LpffdvoJJ von dej ^tfflljfchfp-i jSolutiOft », uad in, einer Stande

Ql«i«h gewicht s*ur bringen, und vor dem sa fehr

T^fp^^ie» ^tqmpfb^t.d^ GefühU:bliqb noch

W^r .^<*% %A'^'»?*!!^ Folgt dar itl^TW^fajgen Anftrengnag de» IVJuaK^i- und

Nervenfyßefn« »während deq rcqnvi^#*rif$hcn

An4feUw^p^,,. ivc^^en it?ty nicht* anders al*

cinp, fgipeng- JGtSrk^j^ ;J#»t, . und. *tfl*Ct **ch

Draphnie r^giju Jwüfc Jiea La^g^alz uad ejui«> h*l« beJDrachnüLe kaudan^rn.uut #wasr£ucfy:rf^up aufgelöftt wax 9 verprdpeto, yan^ e(es Intern Medicin durften, nttrv4w.^^^ ^«W^li.aWej Löffel rott gegeben werden. , , 3um G£t»r$n> er*, hiel* nua^nch .-die Rfa^eVYaift n5ÜT.#w*a.jW* ^gcaa;W*ff^vermirjAu •««•!§© gifig ' *a dann

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%*n .Tagest! Tag* b#Ter; den. adfteitJnty (der gte(Tag vom erften Anfallender Convulfionen an gecepbn.4t)i ging die ,Recori*tleBeirte fchoo irtf H«M,fe i^eviim i und alle orgja^jfehe-Yerrichtun* gen gingen bey ih*vtV*$ *M?y ejner Gefunden* tan Itelten; einige Tage daranging, fie! au*,,. 2fc 4»nea j#d/*n<Verwttpderungf der fie ki de$.hcSf& genConruUio«fcttgefeben, und fie fchonfehI$«h> .für unwederbringlich/yerloren gebak hfctt*. * ^ , . » •* .

i

, Iph\gjaube, eg, feil, dals, diefa* fo. wie di* vorhergehende,« von Hrn, P*tfcffor Ürümiinghai* fen . mi*g*tbeilte ftrankheitsge&btcbte« .yerglir $hen. roi£ den *Qh. mir aufgezeichneten tte<*b» jtebtungen des Vfendftarrkj$mp£s, bi» zur böjch» ften Uebjenteugung darthun, wie. fo v$tbf$o| und beiuam <Jie fixen AfcaLUn innerlich *WmI ^uherüoh , insbefondere in . Vtrfyndung mif jQpiUm* in.«nanaherleyiüpnyuifiTeri Krankheiten der heftigen. Art find. -*- Ich enthalte roi$h al* ler ionerer 'iA taxier Jftmgea au der Co ebem ypj} mir mahnen r.Äraokenge&htelite* .UHJtem.ef, juicb *o»n meinem Vorfalle aphweit fuhren wuifr de^ und/ich, noch andere dachen., hier. yCfj&ikWf gen, habe. Wehrt ich eimnal nieine Gödajiken^ Jiber: die, näohfte. Urfache ./der ; fpaamp.difphea Krankheiten dem Publicum übergeben werden Verde ichraifoüiurfendelftoten am jenem wichtig f«n J£rankheit*falle liefern.

C5. 41 fe

- ajf fttf Magenkrampf* h*f Efcrdftfcen 9 rnn fpasmoclifchen lüftlltn geneigten* fm^nshn» faetn haben, «#ie ick mehr ab einmal erfahren, <flöige Orane vegetafcflirehea Langenftl* (Art tartari) Im ChJtkiill&h- oder dem einfachem llmmtwaffer arotfgalöCbt, Schleunige Htüfe und Hebung de» fchmersfhafte» Iferoxjtamie gtle»- Äet. Hier ift abet dit Vorficht zu gebrauchen» dafe man gleich Abfange nicht eine za ftarke Gabe de* LaugenfaUea reiche» als wodurch leicht Ueberreiüung und andere üble Znflüle ent- Rehen könnten. Wenn eine oder anderthalb Drachmen dea bAagenfake* Cchoa verbraucht worden wären » und ea »eigte Geh keine Beffe» rang» fo moJta «ir abwcchfolndea Anwendung dea Aleali mit Opium gefahritten werden. t Ich habe hey einer Gchwangem, auch anfferdeaa feht «* Magenkrämpfen geneigt« Fran dm fall gehabt , data fia fehr mit Magenfehmeraan, Uebelfcyn, Neigung snm Erbrechen nnd Er* brechen Ccibft t faft die ganze Schwangerfchaft darch geplagt war; ee wurden ihr Mineralbrun* genWaffer» fixe Luft» M^gnefia, Krebaaugen mit Ingwer xl dgL vcrfchiedetotlich gereicht, wotanf &* »war Erleichterung Terfpürte, abet nur auf -kurze Zeit; das Uebei kehrte immer Wieder aurutk. Ick rerordnete endlich 3*1 tärtari in Aq. Cinnam. $. f. aufgeldfot, nnd bey fleifiiig«m Nehmen der Mtdkht war fie auf

* Tage

M Tage von ihrem Uebcl berVeyet ♦) f *«dt AuF* diefer äufeerte es ßch aber lekon winden die Quantität das LaagenfeU€4 in dar Aufldfung wurde auf anderthalb Drachmen verftarkt ; ' die Patientin erhielt darauf wieder v Linderung, und Co muffte ich »aoh und ;iaeh die QoarUitit bia nuf drUthalh Drachmen vermehren. In diefer Quantität venrrfaehte aber da* LaugenlalB , ob« wohl in genugfatnen Waffer aufgeloht * firen> Heu im Mund und Hälfe, auch wollte ee nicht wehr fo gut wirken, wie su Anfang; ich veiu minderte daher die Quantität deJTelben, und

- liefe

. . •) Die Alealien luben* wenn «in darauf Rflckficht nehmen will, noch die yqrtheitheft* Naben Wirkung» daft fie die allenhUa vorhandene Stare und gewöhn- lich gr^fe* Menge von Schleim im Magen bty de* zu Krämpfen geneigten Schwangeta theile neutral!» Area, theik zartere*, aliimoralpathoiogen wenden Irier wohl jene krankhafte Feuchtigkeiten «Ja Urfo» eben der Krämpfe anfehea , und die Jllealien am? detwegea ab kramplftillend aniehen9"weii fle die Saure brechen und den Schleim zedieren« Aber man bedenke, dal* die Alcaliea auch In jenen Pille*, JteampJBilleed wirken* wo keine herrlehende Öeuie, *der Sehleim im iiagen za finden i&f e* alfi> nicht ohne Grund anzunehmen » dafe die fiinre und der Schleim im Magen erft £rzeugni#je der Krim*' pfe find» welcher ganz der Lehre von dar verenden» tan Form und Mifchong der örgenifchan Materie» ab nlekfie 9rfat|e der Jaeakkcjten calif renkend

4 * .i

1

■— ♦» -

undv^eyi^idAft^ifeh^ri^o Tropfw Laudanum nehmen?. *uf &e(e.*ng$qpiidte, Mittel waröb in eibem^jfödwMtgenithäi&zen und &r*mpfev £«* Uebalkyn ,und Neigung sfcm Jiirbnjcbeo wie ^egg^ftritften , *und es feUebjmdicfa. üWn Zu- fälle \eirte gßranoieT&rit äu#v bis. tfiedec durch Irgend fctne G$l*genl^iMiwf*eh$ (meiftduthcili 4iuc$i den Gganfe etw^f/ htriverdauli<;hct fetter ojier ftiiret: PflaöawfpeireB) di.eCel.b9 herbeyge- iühTt wurden. . Und fo ging et, die. ganse Cchwängerfchaft durch fdrt^ bis auf di^ 4 legten -Wochen vor d$r Geburt. Ich konnte an diefer

•»• *, 4. V

Frau die Humboldtifehen Yerfuche über die

Stimmung der Erregbarkeit durch, cheimfeh*

/Stoffe, befonderd jene der Wpch fei Wirkung der

Alealien mit Opjum, faUJu^s zui} grftfsten Aehn«

JichkeitVsshwacben, ^ gönnten. ?, B, die ein-

^etnetene. ft&iqerabaffö Magenkrämpfe jedesmal

•im tAftfdhgrmit dem -nach und na$h in ftfcrko»

ret 0^*be gereichten PHatiz^niau gen falze, ol/eut

geftille^ werden, üe erwachten' aber auf leichte

^X^rj^LalTuxic: 4>jEt in ,ft;hr kurzer Zeit ^yiedejr; in

«dietjein FiUe that mir; dann das Laugenfalst auch

in grofter^Gabe nicht mehr die gewünCphten

Dienfte, dafür leißete aber dann das Landanum,

was nur die Patientin und ich verlangen konn-

t,«P ,7tt ^cljJl^unige. ftülfo. . VVollte ich es verfu-

ich» > Agie h^ dief«?s etalgeipale that» and nur

qjut Laudanum allein die JELrfinpfe bezwingen,

die

-~ 4*

•/

dl* Sehöaeraen ßilWn rfo ging Aiea iwar jedes- mal fcu Anfang» «Wie? beym Xäugenfalze, an/ aber in der Fblge Sollte das Fortgelegt, in ftei-» gender Gabe, angewandte Laudanuni nicht nuY die Krämpfe tind andern iiböln Zufällen mehr heben1, fondern es fchidn fogar* ala wenn die' Kr$äSpfe fieb vom Magen aua auf den1 übrigen! Körper ausdehnen Wolken; die Irritabilität der 'Patientin wurde Co erhobt, dafs Zuekmigen äv* befürchten waren *J. *-* ^üntet» dieftn tJittfilfof' den' wurde alles wieder belle*, wenn i eh Aicali reicht &>*< Ich habe "zu dreyeqmdtenf diefeit 'tke* fft^ttffc&en Verfttch wiederholt y %tod &ie nenV liehen Refültate erfahren; Aicali foSWe «^iufft fortgefert und aaoh 4rf groTser Gftte^gevftcuit, HtTtfcen nicht» , fonäern Schadeten VlfehnehV, <W im Gegerkheile be> de A rfc ri«y in i ttel wcchfthdeifi angewandt die erwüaföhteße 'WirTvüngen fVilte-» ten, gatt* wie in*o; >£itn&<Adtxs Xinfc Michaelis Verfnchein, wo mit den nemlichen Subftanzen in Frofchfch^nkelh die Erfchejnqngen .ydn.Totl und. Leben wechfelweife) Jieryorgebracjijt Nvüx- den. Jfcydiefer »Gelegenheit übergäbe fch hie- mit ttochmai dae* ^vsn> ich fc£on in der med« chir. Zeitung No. 19. über eine neue therapeu ti-

'= •" -'•'■' ' * ■" ' lebe

* » *j .

•} Itt de* flrh. Prof Brtihninghdufen Fälle Wurdet

Wirklich y betror die Alc4 Uen gereiche wurden,

j^arch die Ein'ieibüügen de» Opiums cnV€onV4ulfc. 'ata reräaehrt, *

•* M «•

Jfche Methode die Arzneymittel wechfelweiTe an» zuwenden, gefegt habe , dem Nachdenken und der Prüfung der Kan (Igen offen, fic mögen einft« wellen auch au* dem eben erzählten Krankheits- fälle einfehicn* wie unendlich fruchtbar für die , medicinifche Praxis die Anwendung und Ueber- tragung der phyüfchen , öder vielmehr phyfio* logifchen Verfuche auf die Therapie wirken kann» wenn die Sache von denkenden Männern weiter verfolgt werden wird *),

jinmsrkung. Die Wirkbakeit dea Hlrfeh» h^rngeifte« in hyfterifchen Krämpfen ift ellge- mein bekannt, und gefcört auch hieher; eber man bUeb bey diefer einmal beobachteten heil« famem Wirkung dea Alcali auf dea kranken Zu* Aand der organischen Fater flehen f uod wandte lelbea nicht, Was mMn fo leicht unter Anleitung der Analogie |hun konnte, in andern aRhctni. Tchen, fpaftifchttt Krankheiten der Nerven- und

Bf ut-

*) Welche reiebe Ausbaue ffcr die Therapie tonnte nun Ach niebt verfpwebeu , wenn im« £ie Hein- boidtilchen Vvrfuefae dar Wechrelwfckang, der ekeraifcheu Stoffe, welche der grobe Katarferfdier an Frofchfcbe»kelo*ii., dgl. eflgeßelit bat» an Tfcie, reu, Keninoheii a. f. w. wiederaohlte , «rann man jene cbwnifchen Stoffe, die Hr. * Butnboldt aof Aie entfciöfe» MutM* ond Jlerveatfafrt wüten liab, den Tiateiuu eingäbe, und fo aef die Jfcbemw dtfe Maikai nnd JSnrcnEifer de» Magens due! .

T. 4Ä\

Moefteifirfl*/ wtalgftena nach hattet feftgefau ten Methojfc an ; man fchlofs nickt iro» manch*» ntal fcllfttt wirtfatnen flüchtig» Alteli auf die AVMtfamkeit der £xcn Alealien, hie erft die Ve*-S fiteia de* Phyüker defcu Anlafa gaben, £a trat Hier der Fall ein, wovon itk Eingange diefe* Auffa^ze« gemeldet würde , Sfnan ift dem Nüt«- tte&eft und Guten» dem Wahren oft fo nähe» tuad doch. wird ea Oft von dem fcharffehendßen Auge dea Forfchers über fehen. %

- c) alleinige Hülfe von dem vegatabiüfchen Aleali habe ich in einem /tramp/haften JJlfo ma eine* etliche und fcwaftaig Jahre alten IWäd^ chena erfahren. Ea Waren vorher fehon viel* andere Mittel vergebens gebraucht worden , ' ich felbft hatte die ßärkften Antifpatmodieit verord- net» allea fruchtete nichte , bis ich endlich» in die Enge, getrieben » und um nur noch etwas zu verfchreihen, daa OUum tartari ppr iHük quium tropfenweife und in fteigender Gabe xd nehmen verordnete. Die gana* merkwürdige Kriuahheitagefchichte mit ihren intereJFantett,, Vmftänden und einigen dazu von mir bejgefügx te* Bemerkungen werde ich » da fie hier zu viel Raum wegnähme » mit nachdem in die($m Jour- nal mittheilen. t>ie auifailende HeUfaipkeit dea fixen (vegetabilifchen; Aleali wird dadurch uner- schütterlich betätigt werden » wenn ea noch ea* *st Btftltignng badarf.

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6

liaWnden individuellen Falte zu beßimmendea Modificationen anzuwenden* Wenn inich-nicbt alle« trügt» fo follte, falls die Kurmethode rieh* tig angewendet wird» fein glücklicher Erfolg die gehabte Bemühung und die Bekämpfung allen« falls lieh erhebender Schwierigkeiten lohnen, utid diefer Lohn, da er in dem Hochgefühle vollbrachter Menfcheurettuug befiehl, geht übet alles. Welther Arzt ift wohl y der nicht diefen Lohn zu verdienen wühfehen und fuchjenjwird? Anmerkung. Ich glaube, nach, dem, wai ich bisher vorgetragen habe, nickt noch weit* läufig deduciren zu mtifsen , dafs die neue Kor- methode des Wundstarrkrampfs auch in einem jeden andern Falle von Starrkrampf ruitVoribeO und Glück angewendet Werden könne.; der den- kende Lefer wird , geleitet durch die für di« ArzneywüTenfchaft fo fruchtbaren Schlufoartea der Analogie und Indüction, wohl von fdbft auf diefes verfallen« Indeil'en ift zu bemerken, dafs in jenen einzelnen Fällen aller obhenano- teu Krankheiten die neue Kurmethode nicht» ausrichten- werde 9. wo örtliche, die Krankheit ßeta unterhaltende» meChanifcheUr fachen, vi«e 2. B. Knochen fplitter, oder fonft fremde Körper im Innern detiiGehirna oder auch andere örtliche Fehlet der Organifation zugegen find und* nicht gehoben werden können. Diefe Fälle kommen aber feiten vor, fo wie auch der Fall eines hott durchfchnittenen Nerven oder Sehne, den

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Wän ^otiftr gewöhnlich als die nSchlte Urfache .des Wundftarfkrathpfe* ahfah, nur fehr felteh ftatrsm finden fcheint; ' *

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Aüffet der groben * mit genugfamen Erfalt* fungen belegten Wirkfatnkeit und Nützlichkeit der Alcalien in den eben angeführten allgemei- nen Krankheiten haben fifch nah* diefelbän noch in folgenden örtlichen Krankheiten* äuj serlich Wigeivandt* heilfam erWiefen:

i) In Lähmungen nach Apoplexien. leb habe & •Fälle dieref Art durch fetbö glücklich behandelt. Das gelähmte Glied, der Aroi öder Pufs, Unter- schenkel u. f. W. Würde in ein warmes Bad voii gewöhnlicher Holzafchenlauge raitZufatz feinet; nach und nach vermehrten, Quantität des Chi- rurgitehen- Aezßeins geftelU» und einige Zeit darinn gehalten ; nach mehrmaligem 'Baden, kehrten wieder Empfindung und Bewegung in daä gelähmte« und vorher unthätigö 'Glied zu- rück. — In aftheriitchen , langwierigen Glieder- fchmerzeh, in der tfchiätik Wurden eben" (liefe warmen Laugenbäder 9 nach meinem Dafürhal- ten ^ von der heilfamften Wirkung feyri. Im Podagra; in Schwäche und Ünbeweglichkeit der Glieder nach tiberftandenet innammätörifchetl Arthridis hat man Wirklich fchön von die feil Bädern glückliche Erfahrungen gemacht. Ich

.Da werde

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$0 -..

vverdencnit Vergnügen diste Erfahrungen*, f ob*lJ Sie mir von den Aerzten, die üe gemacht haben, werden mitgetheiit werden , in diefem Journal« bekannt machen.

2) Ift das äzende L<augertfalz , in genug Ca- xncr Quantität von deftillirtem Brunnen waffex aufgelöfst , und bey unreinen, aßhenifchen -Ge- Schwüren der weichen und auch der harten Tli ei- le (im B einträfe) angewandt , von licht barem putzen» M^n läföt täglich den affieirten Tbeil in einf warme Solution des Lapidis eaitfiUi chirurgorum r wozu anfänglich 1 bis fi Gran des Aesfteins auf die Unze Wailer kommeu, ei*, »ige Minuten lang halten*} es verursachet dies awar Anfangs Schmerzen, iie verfch winde« aber .bey fortgefeztem täglichen Eintauchen und Ba- den nach und nach, wenn auch feUbft, wie es öfters gefchehen «nufs, die Quantität des Aea- Jleins verftärkt werden follte. Diefe Solution des kaiißifchen Aleali reinigt die übclausfebend- ften Gefchwüre , belebt die gefunkene orgaui- fche Thätigkeit &;v angegriffenen Tbeile, und befördert die Heilung ungemein. Bey vornan* denen Schwächezuftand des übrigen Kör- pers muCs auch natürlicher Weife diefem abge» holfen werden. Die Gefchwüre werden übri« gens , fo viel es ßch thun läfst , trocken , oder rnit einer mit fehr verdünnter Aezfteinauilöfung befeuchteten Charpie verbunden, Ein Bey fpiel von der guten Wirkung «liefe* Heil verfall*

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"■" 5* <

Teils ftefct vorläufig in No. x£. der dlesjäiirfgei* med. chir. Zeitung.- leb werde jener Beobach* trurig von 'der Heilung einer ^beträchtlichen Ca* Ties der Mittelfufsknochen nocl* mehrere in ei- nem uhferer chirurgifcben Journale nachfolgen fuffen;' es find deren mehrere in dem hier ge- ftandenen k. k. Hauptfeldfpttale gemacht wor- den, wozu ich auch noch ein paar Beobachtun- gen aus meiner Privatpraxis thun kann. Die > Heilung des Bein frafes mit Alealien feheint z*ra» den bekannten Erfahratoge^ tmfers berühmten. Hentin** zn widerfprefehen, welcher die Phot- phorfäHire m jener Knochenkrankheit heilfam gefunden hat* (Man fehe deffen Beyträge zhr ausübenden Arzne^wilFenfchaft II Bd. , u#d Lo- ders Jourh. der Chir. I Bd. ^xes StirCk/j: ich er- fuohe die Lefer aber, ihre Zweifel und Urt heile, die fie allenfalls hierüber- gefafst haben oder faßten könnten , noch einige Zeit zurückzuhal*» ten«, bis ich in einem, eigenen hiezu beftimra- teHAuffatz-e meineOedanken über die Wirkuugs- art' der Alealien auf' den- lebenden organifchen Körper werde dargelegt haben. Eins weilen bit- . te ich nachzufeilen, was Hr. von Humbvldt ixa fiten Theile feines unvergleichlichen Werkes S> 169 u. 170. über diejm^hrfache Wirkung der Heilmittel auf den Organ, Körper mit fo vielem Scharffinne vorbringt. Die neuere Chemie, in Verbindung mit den neuem phyfioiogifchen Ex- perimenten, vorfichtig tmd^paffend angewandt,

I>5 ' wird

53 ,

I

wird in 4er Lehre von 4«T Wirkungsart 4e? Ans* ney mittel, wie überhaupt in der ganzen Medi« ein, ein helles (acht anzünden und manche Be* zirke derfelben beleuchten, in welchen bia feie- her das Licht der Wahrheit nur dunkel brannte, Aber wir haben nur er(l einen Fufa in f}*efal neue Gebiet gefezti wir mütsen noch viel wek ter vordrangen * ehe wir etwas QeftunnHe* und Richtiges von diefer ^^a inco gutta auafagen oder eine Mßppa geographica (ein tyftem^tifche* Qebäude) von ihr entwerfen können«

|cl| habe in diefem Auffetze bisher <|ie gute Wirkung der Alealien in manchen Krankheiten lind Piagen des menfehlichen Körpers zu er- Weifen $ und befonders durch £rfähru*ig «"- iveifen gefacht ; künftig werde ich da« Jiaifou- nement über die Art ihrer Wirkung auf da kranken menschlichen Körper, nach meinem individuellen Ideengange,/ liefern % und wer« de das , was ich hier nur berührt % nur mit we- nigen Worten angedeutet habe« weiter und gründlicher ausführen, Es ift bev weitem nicht alles neu» was ich vorgebracht habe, aber doch einiges ; vielfältig find die Alealien von den Vor« gängern in unterer Ranft angewendet worden, aber wie ich fchon oben erinnert habe» nach ganz, andern Inflationen und Methoden , nach von unfrer jetzigen VorfteUnngsart ganz abweit chenden Hinfichten, §Q gaben z. ö <Ue Anhim ge.r de* Helmont- Sylvius'Jchen Fermentauon*

> thcünl

•*- « -

tbcorie, *bforbireadö Erden und andere ftfcali« fchc Arzneyraittel , um, das übe rfljefaende Aci* dum, derv die organische Mafchine zerftqrenden Gährung^ftofi; zu bändigen -und durch Neujraü- fation unfchädliqh. zu webten; fo empfahl in unfern Zeiten C.L. H<^77?ö?/F$(ehinal6. in Mainz}, geleilet durch feine Theorie von der Senfis, im. Blute» beym kranken Zujcande deftgienfchUphen Körpers, vorzüglich Abforbentia, Krebaaugea u.dgf*» in der Abficht, die (entifche Neigung der Skfte de* kranken Körpers, zu verbeffern ; fo, gab man auch alatfifche Mittel in, KinderJkranX- heilen, die von Säure,- als HaupturfacheK h$rge*. leitet ^wurden , und hob vielleicht man^hrnal dutch felbe Cunvulüonen, ohne dafs rn.an. uft; mi^deften daran dachte und nur wider die fein.dr liehe $äure kämpfte. \Man lieht hieraus, \yic vielfältig und in welchen verfebiedeneu Ab- Achten alc*lifche Reizmittel von des* Aerzten, vor und in uuferm Zeitalter, find gereicht wor- den ; allein fie kannten nicht die reizende, und .excitirende Kraft der fixen AlcaUens, J(La/vy&nd- ten felbe nicht nach einem regelraäfsigen thera- peutischen Verfahren, nach einer feftgefezten Methode an ; fie wufsten nichts von einer Ver-

m

biudungdex Alealien mit Opium , und von der fo heilfamen Wechfelwirkung diefer Reizmittel auf den kranken organifchen Körper, und fie konnten auch von dem Allen nichts wiflen,

D 4 Eben

** 54 -*.

Eben d* ich diefes fchreibe, lefe ich (man fehe Allg. med. Annalen. April S. QQg. und 'Huhns phyf. med, Journal. Marx S. ißo )* dafs ein amerikanifcher 'Arzt, 5. /. Bärkey in Fort« land, über die Wirkfatokeit alkalifcher Mittel in vertchiedenenfieberartigen Krankheiten glück- liche Erfahrungen angefteflt habe. Bey fein« Kurmethode der fieberhaften Krankheiten ftüat fich Hr. Banker auf die Grundfätze dter Mitchül fchen Hypothefe von dem oxydirten Stikgafe, oder (wie et es auch nennt), der fepti fchen Säure , welche er fii* die materielle Urfache der von ihm,; behandelten Fieberkrankheiten hält, tind, um gegen diefe zu wirken» fie zu zeritö- ren, alkalifche Mittel anwendete. Diefe be- ftanden in Kalkwaffer mit Wermuthfalz (Sal tärtari), calciuirten Aufterfchaalen , Bitterfab- erde oderv Kreide. In der Scharlachkrankheit mit böfem Hälfe liefe er die Patienten Mund und Hals mit Kalkwafler, und immer, wie er fchreibt ," zu ihrer Erleichterung gurgeln u. f. *• Man lefe feinen Brief , worinn er feine Erfah- rungen meldet, in angezeigtem Journale felbft nach, x Lebt hier nicht eüa-zweyter d*le BoeSjlr

1

viiiSt ein anderer Hoffmann auf? von jenem entleiht er als Krankheitsurfache die Säure, von diefem die Se^pfis , und componirt fo feine fepti- fche Säure. Unterdeffen hat er cloch feine ihm eigene Hinflehten, die nach MkchelU Hypothek

55 t- ' .

gefcrmfcfi*id#**i«4 die immer 4C* Beobachtung, eines jeden Arztes werth find.

Viele Wege gehen zur Wahrheit, den nach* flen und geraden zu gehen /ift uns- Sterblichen feiten oder gar nie vergönnt. Auf kürzern oder längern Umwegen, felbft auf Irrwegen kommen wie endlich, nach manchem Suchen und Strati* cheln, zu jendm Gute. Man verachte alfo den oft nur vermeintlichen Irrgang eines andern nicht, wenn man} felbä auf belfern Wege zu feyn glaubt, vielleicht trifft er früher am Ziele ein, als man, vermuthet und ein ficht; am Ende .und ir* <fct Haupltfache greifen wir aber a^le «u> famm^n*).

*) Gewif« wird jetler Arzt dem würdigen Hrn. "Verf. für diefe neue Bereicherung unfrer Kunfr. danken» L&ngft fchon hätte freylich die vortreffliche Wir* Jtung 4er Teplizer und andrer alcalifcher Bäder, bey Lähmungen die Acri&te aufmerkfam machen Collen» und ich darf hier wohl bemerken, daß ich in mei- nem Bucho über die Skrofeln auch die reizende Kraft der fixen Alcalicrt aufgehellt habe, Vorzüg- lich fcheinen He auf das lymphatifche und Ner- ven fyßem und die Nieren, weniger auf das Blut^ fyftem excitirend zu wirken, Doch unterscheid« man wohl Erhöhung der Erregbarkeit und Erhöhung dei Heizet bey diefer Unteifuciiung,

d.

H.

56

m*m*

Allgemeine Bemerkungen über die Wal-

ferfncht, nebft einer wichtigen Kranken-

gefcbichte eines Wafferfuchügeflu

^^

Schon haben fo Tide Aerste «bar die WalT* facht gefchrieben , daf* es fchwer fcbeiiiet, * was Neues von diefcr Krankheit su Gagen. Mob •man dam* aber allemal etwas Neues Tagen» weoo man von einer Krankheit fchreiben will? Wen» von einer fo wich i igen Krankheit, wie die WaP (erfacht ift, die oftNon den gröfseften Aenw* nicht bezwungen werden kann, die fo verfehl* den$ Wendungen nimmt, weil üe aus fo nu* eben Urfathen entftehen kann (Ploucquet fi*" ret fchon über aoo an) und die oft bey der b* ften Behandlung eines gefchickten Arstea, 1*T der gröfceften Aufmerkfamkeit der Pflegend und bey der pünktlichften FolgfamkcitdetÄ** ken, dennoch leicht tödlich wird, und *** welcher gewifs viele Menfchen weggerafft *** den, die Rede ift. fo muffr es wshriicb fchoo wichtig feyn, wenn Aeute von erprob»^

$7 ^r .

fftfcrtuig, U?fachenr Zufalle, Vorherfagtm gen nnd Heilmittel betätigen« qm weniger erfahr- nen Aerzten ihre Wege ficherer und ihr Verfah- ren leichter zumachen, Etben fo wichtig muf» es auch feyn, wenn minder im Rufe (behende Aerzte. neue Rettung« wege , oder doch w<"niger bekannte, VOrfchlagen, und durch glaubhafte Krankengefcbicbten beftätigeii.

Ich werde hier meine, betouders auf mei- ner Yateriandeinfel (Rügen) gemachten Bemer- kungen über die Wafferfucht vortragen, und würde mich freuen, wenn auch ich durch efiefe Arbeit einigen Nutzen ftiften konnte,

rorherjagwigeifi

8q wenig ich die Schwämme bey andern Krankheiten, auch felbft bey alten Perfooen, furchte , auffer wenn üe plozlich und in den et- ilen 5 Tagen einer Krankheit erscheinen, fo lehr fürchte ich ße doch bey der WalTerfucht; ganz befonders zeigen ße auf den baldigen Tod, wenn ße bey Wafferfüchtigen erfebemeu, die aueh zugleich fchwiudf ächtig ßni Dc$h liier ift der Tod wohl meifteus Wohlthat !

i

Wenn die Haut bejr Wafferfüchtigen *,tn Unterleibe, an deü Lenden, am Hodenfackv» oder an den Füfsen platzet, fo ift es freylich fchon weit mit der Wafferfucht gekommen, und die Wiederherfteilung falcher Perfonen .ift fchwer, aber doch Ung$ nicht immer unmög«

lieh.

58

lieh. Wenn aSer die Fufse ftark röthe, ja gar blaue Flecke bekommen , und vom Knie bis am Enkel mifsfarbig werden , auch fogar beym let- feilem Berühren fchrnerzen , und fie dann am, oder unier dem Enkel platzen , Co fänmet <kt Tod meiftens nieht lange mehr.- Daher dann auch bey fo befchaffenen Fufisen, das fonft nicht ganz unwirkfamer Einfehneiden der Füfae un- ter die Enkel« feiten ohne Gefahr des Kranken und ohne Bcfchleunigung des Todes gefchekci kann«

Wenn der Wafferfüchtige ohne merklich« Fehler in der Diät, ohne Erkältung, ohne ge- habten Aerger, und ohne Nachfolge von ge- brauchten Arzeneyen, Diarrhöe bekömmt» der nicht bald fichtbare Erleichterung und Hülfe fol- get, und die nicht bald, fönft heüCatnen "Mittete weichen will, fo erfolget der Tod dann gewöhn- lich recht bald.

Wenn iich ein Wafferfüebtiger durchgd* gen hat» und die wundgewordene Stelle wird, bey gehöriger Reinlichkeit und bey vermiedener Erhitaung,-nicht nnt brandig, fondern der Brand greift auckfehr fchnell um (ich, dann habe ich noch nie Rettung gefehen.

Die Waffcrfucht iß: dem Frauenzimmer, joach meinen Erfahrungen , und nach manchen "Erfahrungen, nicht gefährlicher, als den Man- iiern, wenn nemlich die veranlagende Urfache, prcrhähnifaroäfaig bey dem Frauenzimmer aiekt

sieb«

/ 53 ~

mehrere Gefahr mit /ich bringet , «I* bejr dern Manne. Hier auf der Intel gieht es melirere waflerfüchtige Männer, als Weiber, die Schwind* fiich ti gen, denen ück am Ende Wtffferfuchtt zu* gefeliet hat, ausgenommen, weil die Mannes hiix mehreren , Wafferfucht bewirkenden, Ürfa- chen ausgefetzet. find, .und fich diefen amch. oft muthwüliger ausfetzen, als die Weiber. Be- kommen aber Weiber, wenn fie mit dem Allzu* ge des Monatlichen befchäftiget find, die Waf- ferfneht, fo find fie meiftens in recht grofser Gefahr.

Eine Wafferfucht, die einer andern Krank* keit folget» fey es durch Schuld des Kranken^ oder, der genommenen Arzeneyen» ich möcJUta nicht gerne fagen, des Arztes, der zu Ratke ge-t zogen worden» ift meiftens ficherer und leicht ter zu heben, als dje, welche langfazn, und. von einem Fehler in den Eingeweiden der Bruft, oder des Unterleibes entliehet.

Wenn ein, lange wafferfüchtig gelegener Kranke« ohne merkbaren Harken .Abgang von» Waffer, plözliCh auffallend dünner wird; fo ift es faß allemal ein Vorbote des nahen Todes.

So auch, wenn plöziieh eine Menge Waf- fers, befonders beym Frauenzimmer, durch. Platzen der Schaamlefze abgehet, meiftens fchneljl tödlich.

Wenn ein Wafferfü<;htiger plözlich eine tait* he» ßark beengte Bruft und anhaltenden kurzen

Hüften

\

60

v

Ruften bekommt, Wobejr die fonlt gelbgraüen, bleichen Backen * einen ftark ausgezeichnet ro* ther» Fleck bekommen -f (Anzeige der eintreten^ den Entzündimg in der Bruil) * dann ift der Tod gewits nahe.

Wenn der Urin einige Zeit näüftg abgegan- gen lind auch immer trübe geWeCen ift * nun abe^ plözlich weniger abgehet, dicker» faft lang, wird, oder gar beym Abgehen fchmetstet und bräunet» auch däbey oft audl Abgehen ankeein get i fehr tibeL

Sonderbar, dafa die WafTerf richtiger! und ScUWindfüChtigen faft nie, ftcrben zu ratiJaeo, \va ftnen ; wenn fie aber lange und viel geklagct haien, und ße> fühlen nun plötzliches Wohlbe- hagen, find froher wie fonft* eilen mit meh- reren Appetit* Wie bisher * dann ift der Tod näiie.

Das Änfehen eines im Bette liegenden \Yaf- fcrfüchtigen ift fo fpecifik» dafs ich rdir faft iror ier getraue, ohne vorher die mindeße An- jaeif ;^ vom Kranken erhalten zu haben« fobaM ich Vor 'fein Bette trete, zu fagen: der hat die Wa JferfuchL Mein geübtes Auge fiehet dies an- der Farbe im Geficht, und ort der Stellung und Lage im Bette. Befchfelben kann ick dies wahrlich nicht; Das Geficht ift meiftens gelb* grth, faft grünlieh, aufgedunferi, die Augen fe ir helle* die Arme fehr dünne, der .Leib treibt darf Detkbfttte auf* fo, dafa es gieichfarn unter

der

. ~u Glv -W.

der Bruftd>8 Kranken ein Gewölbe bildet * un<| der Kranke holet fehr kütz Gthem.

Schwillet der Leib* ohne Schwangerschaft, bey aUea&aUtan gleicher Härte und Auf treibung zuerft auf>. und dann, hernach die Füfre, fo ift «• gevpifo Wafferfuchtj umgekehrt Aaww es auch feyn. . ,

An den Füfsen gelegte fpanifche fliegen* pflaßer. auch andere auf serlich reizende Mittel* befondera *ü£h das E^nfch neiden der Fütae» be- fchleunigen» wenn die Waflerfucht fchon fehr arg iß, den Tod.

Die m&hrcßen, lange gelegenen WaJTer* Richtigen, ßerben im März und April, oder auch im Qctobef und November.

Eine WalTerfüchtige wurde fchwariger, und ßarb gWiCh nach der Entbindung plözlich» nach dem K^rz zuvor eine erßaunende Menge Waller durch Platzen der einen Schaamlefze von ihr gegangen war« Da* Kind lebte und War wohl«

Urfavhen.

In rumpfigten Gegenden » befonders wenn üe mit Bergen umgeben lind , Und nicht allein die Dünße, fondern auch ziehenden Nebel län* ger bey ihnen aufgehalten werden» lind die Waflcrfuchten häufiger, als in trocknereti und bergigten Gegenden, weil die Menfchen in den Sümpfen häutiger, befondera beym Frauenzim- mer, zur ungelegenen Zeit, nafae Fül'se be-

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fcöÄmen, und Erkaltungen au sgfetetAt ' w*rj den. ' « •' *■ * •'•'. i

Dafs unverdaulich« Speiferi, befonders ■uch immerwährender GenuL* von - fia*toh°eln, WaJTerfuchten bewirken können^" habe ich im Hanno verfchen, in Thüringen > und stich hier ftuf Rügen überzeugend gefehen.

Nach einer jeden, lange Anhaltenden Krank- heit kann sulest* die VVaflerfucht -folge», und «war von allgemeiner Entkrautung und daraus natürlich folgender Erfchteffting' allet innern und aufsern Theile » befondera der Blut- und lymphatischen Göfäfse. ' "^

Nach lang dauernden» und fchlecht kürir- ten gallichten Krankheiten folget -nicht feiten- Wafferfucht* Hier würde man dies gewifs recht oft fehen # wenn mah nicht bky allen Giften» Und ausfegenden' Fiebern reichlich und lo lau* ge auilöfen und ausleeren wölke, bis die wirkli- chen gallichteh Unreinigkeitfeü und dfcr^ sähe Kleifter völlig ausgeleeret wpx-den, fondern, nach Brownfcher Methode, nur gleich frifch weg China gegeben würde. Ein jeder denkenüeArzt kann fich hievöh, hier im Lande, fehr leicht überzeugen, denn Rügens Klima erzeuget im frühlinge und Hcrbft oft, dutch Erkältungen* aurückgetrötene Schärfen*, die fich in den Ein- geweiden deponiren; wird diefe angekleiftert, und mit China übertünchet, foentftehen Sto- ckungen/ und wenn daün nicht bald belfere

•'■■:. Hülfe

' T & <~

Hülfe kömmt, , Waflerfuehten. Glücklich w*r unter diefen Umöänden bey keinem Revolution när Hülfe fuctet, xmd fo fein Leben rettet., / Nach einem lange angehaltenen Durchlauf, nach der Ruhr, nach heftigen Hämarrhoidal- •Mutter- und andern Blutflüfsen, wenn ße un*» vorficbtig gehemmet, und geftopfet werden, be- fonders wenn man ftark anhaltende Mittel , vor* Büglich Alaun und Alaunmolken , nur nach des Kranken und feiner Pflegenden Gutdünken und .Belieben» alfo höchft unbedachtem und unvor- .üchtig, ohne Kenutnifse der Dinge» die da fol- gen gönnen» nehmen läßet, folget wahrltcfe, nicht feiten Wafferfucht ; auph ebenfalls » wenn nach grofser ETfchlaffung und Schwäche der .Eingeweide und dfcs ganzen Körper? zu übereilt geft^rket wird* Sapienti fat. Darum priifqt alles und das Gute behaltet ! . ,

Auch Krätze, Mafern, Hötheln, Schar* lachfieber, ja fcorbutifcher Ausschlag, Wenj* lie unvorfich dg' zurückgetrieben werden, fej <$ durch Erkältungen , durch übel gewählte Arzg* neyen, oder durch Verfetzungen , bewirken Waffer fachten, Ich habe, darüber Erfahrungen mancher Art.

Aus Erkältungen, aus zurückgetriebener Ausdünftung, au* plözlich zurückgetretener Hautkrankheit, von deponirter Schärfe nach der Haut , aus unvorüchtigem Gebrauche nicht für den derzeitigen Zuftand der Eingeweida

4. ciuch E , pafs*

pafeftcher Arieneyen , entliehen Diarrhöen, faft noch häufiger Anlagen zti feiten er und fchwe- rer Leibftlößnimg und Verffopfung, diefen fol- gen Stockungen* in den Gädärrheh' (tnßarctvs) %n de« kürzten Gefäfaen, im Gekröfe, in der Leben d«hn folget züweäeh Gelbfacht, fo auck nach und üäfch die Waffer fucht. ' t)ie6 kann ein Jeder Ar&t, der der erlieft Urfache treu nacbfpii- ret, hin Und' wieder erfahren, beibnders wer- den folchfc Aer£*tf * d*ztf öftere Gelegenheit fa* beh, in deren Gegenden Halbärzte Mode find, tind Afterärzte gfeduidet* und mit hohen Con- eelHonen begnadiget weTderij * Hier auf diefer lnfel giebt es viele Gelegen* %eit&& zu Erkältung!?»*» befanden find fie dem ^raüenzunriiet. int Wochenbette und fceyifc Wo- -üataüufse gefährlich« Werden fie nicht forg fal- tig vermieden*; fo flocket der ftlntflufs der Wöchnerinnen und anderer Frauenzirfcmer, fei- ten fchne Gefahr, denn bey beyden folgen« nach *8fl£rn Erfahrungen, WaflerfuChten , die aber 'doch bev gewählter Behandlung nicht feilen wieder gehoben werden. Manche« Frdvtaiziin- toter erkältet fich hier, wo oft, befOnder* im iFriihlinge, rauhe, kälte, plgtzlich eintretende Qftwihde wehen4, vorzüglich gefährlich ift diel bcyin Tanzen, denn wenn .das Frauenzimmer, vom iTanZe erhizt, hier an die Thüte tritt, fo wird fie oft plötzlich fo votn Oftwinde durck- zogen, daf« He dadurch auf immer ungefund

wird.

HvircL Ändert Werden aus Schaarrihaftigkeit< ungefund, wfeil Üe fei ihren Herrfchaften nicht anzeiget ,. wenn ihnen auch Gelchäfte aufgetra- gen, deren Ausführung ihnen f beym Monatli- chen leicht Gefähr bringen können. Fall einem, jeden Fräneniimmer fchadet zur Zeit des Mch natafluifses Erkältung, und dazu ift hier häufi- gere Gelegenheit, wie in rnanßheh ändern Ge- genden. Hier werden oft im' Frühlinge, auch. im fpäten Herbft* in der. offen baren -See und in den ibgenannten Binnen* WMflern groraefWäfchen angeftellet > wabey das Frauenzimmer beinahe bis an den Unterftib in den Strom hinein watet» und 16 bis 12 Stunden ununterbrochen in jdem-» felben^ öFtadch wohl gar bey lehr kaltem, trü- ben; ja fogar regnichten Wetter aushalten mufs* Faß eben fo gehet es ini Frühlinge beym Wafchen.dedr Schaafe, wodurch mai^chäs Frau« enzimtner immer, \Venn es gerade zur Zeit ih- rer Periode trifft, ungefund,. ja durch Vern ich- ' läfsigtittgen in der Folge waflerfüchtig Wird; daher ich auch den Landbegüterten diefer Infel fchon oft gerathen habe, nie-trin Frauenzimmer zu lolchen* unter gewifsen Umftänden. höchft nachtheiligen Arbeiten zu , gebrauchen , ohne vorbei.! anzufragen, ob.ee djefer oder jener auch t das, .Befinden zrd dei Zeit erlaube ins kalte W aller hinein zu waten und zu Heben.

So wie der. zu häufige Gehufs unverdauli- cher Speifen überhaupt, zuweilen die prädispo-

£ 4 iurend*

6*

m

liiteiide TMache zur WarTerfiicht ttyn Uni» vorzüglich auch 'der des fetten Fleifthes, fo Kann auch ebenfalls übereiltes Trinken des kal- ten Waffers , wenn - Jemand eirhit&et ift% der m häufige Oenufs des ftarken Bieres, und noch mehr der utfinafsige Genufs des Brandreweiuv }a fogar de* Weines , tJrfarche tter Wafferttfcht feyn und werden. Der zu häufige Genufs tot* ken -Getränkes , befondera des Brandweins hier auf der In fei nicht fo gans. feiten; W* grabt es Menfchen in allen Ständfen» in all«* *Aiter 9. lüngftnge / -und Männer, Weiber vi . Greife 9j die Co unbedacht fam, als ungefittet)w dein j fiafa fie oft zu viele ßarke Getfunte r niefsen, und nte daran denken, dafs dieiü'^ Folgen färibtfe Gefucrdheit haben könne, ^ gewifs: haben werde. Freylich* manchen verlö- tet die fo häufig trintretende rauhe und uöw?* nehme -Witterung, audi häufig Mir fcW1 Kälte des White» hierzu , denti'n viele Be**; »er diefer In fei fich nicht entzieh en> fondr* fich denfelbeh oft bey Tage urid bey Nacht *; ihrem Berufe £u Waffer und zu Lande auffetf» müTsen. Aber gerade dann fchadet das zu vi*, Trinken gewifs am allerateiften. Am häufif ften gefchiehet dies Saufen auch in Meinem Cehr heifsen und beklommenen Stuben t ui1* wenn nuh folche Menfchen bene poti aus f* eben Zimmern herauskommen , (ich auf ei0*0

Wagen, oder Sth litten» vom geistigem Gclran**

. vom

«7

s

om heilten Zimmer erhitzet, hinfebeen , wohl ar hinhegen, und was noch ärger ift, einfihla- ixx\ «der wenn fie zu Fufse find, an der. Land- Tafae liegen bleiben, was haben diefc Mcn* :hen dann, wohl anders zu hoffen und 'liehe? u erwarten #. als. (\ie {raurigften Folgen» die VaiTerfaeht, die nicht fdten das Ende der* rinker machte 2Jum ße weife werde ich her- ach eine gewlfs merkwürdige Krankengefcbich* e erzählen, und nur jezt noch einige Beuraer- ungen über, die ffrirarten der> Wafferfucht vor- nlchicken*

Ktir der TVaJferfutfit.

Ohnmöglfch kann ich glauben, dafs £nt> altfamkeit von fonft unfehädlichen Geträn- ken die Wafferfucht heben, könne, weni^ftene abe ich nie bemerket, dafs der häufigi* Gferiufs ienlicher Flüfsigkeitep , bis zu 2, ja 3 Pott iglich», die Wafferfucht verlchlimmert habe; « Gegentheil habe ich fchon manchen WalTer- üchtigen gefehen, der viel unfchädlicUe* Geh . rank getrunken hat, wenigftens Coyiei ais, es aoehte»

Faft allen Wallferftichtigen bekommen Säu- en fehr gut; an» heften da* klare Waffer vom bgekochten Weinfteinrahrn* im wenigften de- en t welche zugleich fchivlndfüchtig find.

E 3 Wer

. Wer nicht recht mit Ernft nach der wahren Grundursache der Waflerfticht des Kragten, wel? Chcn er vor fich h^t, forfchet, und diefe nicht rnit überzeugender Gewißheit hera ns fraget , der

* wird feiten eine wahre \Yafferfucht lylriren; denn, ich will ver Jüchen % fchadet gewifs oft

. mehr, als es hilft: 4*her thut auch ein folcher befler, wenn er einem WalTerfüchtigen nur Lin- derungsmittel giebt; das ift: er verfclirtibt nur gegen die Befch. werden der Symptome, wie ea manche Aerzte fa$ bev allen Krankheiten ma- chen. Da würde auch oft .genug etvyas zu ver- fchreiben feyn, denn, er würde ja. wider den, Gefchwulft, wider die Verftopfung, wider den Mangel am Abgang des Urins, wider, die Unruhe im ganzen Körper, wider die; Engbrü- fligkeit, wider den Haften« wider das Wund-

. liegen, und wider manche andere, dem Kran* Jken, fehr läftigen Zufälle etwas zu, verordnen xiöthig finden.

Gewifs find alle, bittere Arzenejen, wenn die Eingeweide vorn z^hen> Kleifter und Stockun- gen geräubert J(md, bey erfchlafften Eingewei-

^ den und Gefäfsen, allenfalls zu. Anfange noch mit ausleerenden Mitteln verbunden, denen

v V fcTerfüchtigen weit zultrSglioher , als eigentli- che Gewürze, dite ich üherl^upt faft in allen. Krankheiten ^afye», .

Wenn die Urfache der Waffe rfucht iii Stq- fkungen im Unterleibe zu fachen ift, fq ift ge- wif«

wf* der , häufige Genufs d*r Rüben, gelben Wurzeln,, oder Möhren, Karotten, Rettige» auch 4«a Meejtettigs fo zuträglich, dafs «r yi$l- leicht vieles zur ßeförderung einer glücklicher^ Kur bey trägt* . * .." \ 4

Umfchläge yon Leinfaarnen, mit Milch un^ Waffer zu einem, dicken Brey gemocht, und ileifsig warm, in Leinen gefüttert , über den ganzen Unterleib gelegt , fchaftet bey heftiger Ausdehnung und Spannung des Unterleiber eben fo wie das fleifsige Einreiben des ßaurnöla, grofse Erleichterung. Hülfe hat unter meiner Aufficht iieydes nie gefchaftV, ohnerachtet ich, befondera lezteres , mit vi^leuv prüfte habe an^ senden laßen.

Stahltaittel. würde ich einena Waffer,füchti- geq allemal mit grofsej- Vorficht, und, gewif^, night früher , als zu Endo der glücklich vollen- deten Kur geben , und zw^r Hin den. feb wachen Körper gleichfctn von neuem au. reßauriren. All« folche ernftlicU ßärkende Mittel, %uph die fonft ixier fp paffende China « befondera. alle «jufein-. saenziehende Mittel, 4U Stahl und Juten, Alaun, Kupfer, Eicheln, MohnUft, . ßieyzu- cker, Eifenvitriol und Kupfervitriol müfsen nur nach möglichft reifer Ueberlegung und mit der aliergröfseßen Vorficht bejr WalTerfüchtigen gegeben werden. ...

Kein Arzt heutiger Zeiten,, er fey denn eirt Halbax&t, oder Ignorant, wird Ach wohl mit

E4. fo

»- 7<>

fo lächerlichen Mitteln, als das Anüofaen des Bauches, die abergläubifchen Anhängfein (/fma- leta) die woW überhaupt zu den Spielereyen ge» hören, Krähen »Blut, Wolfsleber, Magnet, Ha- rnte , gekochten Fröfchen mit Wein und Mehl, Bocks - und Menfchenblut, Heilungsaettek Sangen der Schlangen , Dreckapotheke, Sympa- thie, Saugen des Nabels, Abschneiden der Na- gel, Fahren, noch weniger mit dem Gebrauche des Dollwurms, aus einem wüthenden Hondc befafsen»

Auch hoffe ich nicht, dato fich reniüiif- tige Aerzte mit folchen Mitteln, deren tbltip Wirkfamkeit unwahrfcheiniieh ift, bey ta Kar einer WaJTerfucht abgeben , und dadurci die zur Heilung nöthige Zeit verfäum« werden , und es nachher bereuen , dafs &* nicht, gleich kräftige Mittel, von welches fie mit ziemlicher Sicherheit, etwas * erwarten können, gewählet haben. Zu eueren unlieber* •der doch gewifs wenig wirkfamen Mittel« rechne ich Tannenf proflen, Enthalt famkeit toio Trinken, die Wurzeln des Kalmus, achtes Frauenhaar (Adianthum) , den Biätterfchwamfc die Lerchen , die Judenkirfchen , den Lauf** die Erle, die trocknen Bäder, oder Vergrab in, gewifsen Dingen, den Gauchheil, An*p Sellerie , das Verfchlucksn des Sandes, SUb* Spargel, trinkbares Gold, Hundsfott, ^

tou»e,,

, . , - ?t - .

tenien , die Wurzel des britannifchen Anapher?» {Rumex britaniüca) , besondere Wärme ,■ Cam- pher, Kapern» Cardobeitedikten, - Saiflor, Zwiebeln, Bier, Zeyland (Chamaelea), Cha» mitten, Cichorien« Afche äuherlich, Coc- cionell, Hundeblumen, es fey dann, dafs die WaiTerfuclit au9 Lungenfchwäche entftanden fey, dann möchten 'die Hundeblumen (Anthe- miscoluta) nicht ganz unwirkfam feyn, Safran, Gurken , * Kürbifs , Kümmel r Artifchocken , Trempfen ( Centaurea cyanus ) , Hahnbutten , Attich , jßfelsgurke ( Elatcrium ) , Electricität , erweichende Sachen, 'JPJlaßer, tfmjchläge, Kannenkraut, Heydekraüt, das Fleifch dei Zaunigels r Wafferdofsen , Wolfsmilch? Rei- ten und andere Bewegungen, Feigen, Waf- fffer Fenchel, Faulbaum, Einreibungen 9 Räu* xshern, Geifsraute mit blauen Blumen (Ga+ lega), Ginfter, Granaten, Ginfeng, Hering, Epheuj weifse Niefswurz, Blutigel, Mund, Schwerte! , Milch , weifse Taubneffcjl t Ein- wickeln, fiolzdecocbe , ßüchtiges Liniment \ Majoran , t Jflarcafi tten , Mechoacanne ( Con- volvulus mechocanna), Seidelbaß, Fladder- genfs (Milium), Myrrhe, Brunnenkrefs , weU -fche Nüjse, Leinöl, Baumöl, Knochen , Mehldorn, Pfirfchen, Lattich, Peterßlie, Pim- pernell, Tanne», WalTerwegerich,. Poley, Aepfel, Wcgedorn, Hockcnbladt (Ruscus), Raute, Za-

. £ 5 Cker,

cker; Waiden* &<*]fi*fraft9 Scorzopere, Rockes, S^nega wurzel j Fcidkümmel, Molken, Haar- feil? Senf,. Senfpflaßer, lüften Salpet«rg€ifl, JJiefernittel? Stechapfel, Schwefel 9 An$ehi\xd- fei,* Rheinfahren , Tbee, Venusnabel, Wein« trauben , Eifenfyraut und Ottern. Doch die hir- Uiit aufgeführten, und mit andern B'ichftabto gedruckten Mittel möchten» in Verbindung mit Kräftigen* Arzeneyen; nicht äliexpal gänzlich so yerwerfeu feyn.

. Ein jeder achter Praktiker » der dai mit Leib und Seele ift» was er feyn Toll, wird wohl feinen Kopf gebrauchen/ und dann, wenn fl durch upermüdetes Forfchen cUe Grundurlaub« der Wafferfucht des Kranken , welchen er vqrßchhat^ ßcher ausfindig gemacht, diejeoi- gen Heilungsmittel unter einer Menge auiwat \ei\9 die djefem franken , n^cf* den Urflftänd» angerneflen find. Gewifc, wer fo verfahret, wird da* Vergnügen haben, manchen .Wißt* lüchtigen genefen au fehen, deßen.Uebel D°r nicht zu tief eingewurzelt ift, und bey wichet* jpoch keine edle Theile zerftäret ftnd, denn in beyden. Fällen ift es faß immer unm (Jülich Hülfe zu fchaffen. Doch man nehme nur jedesm^ /eine Zuflucht fogleichzu den Heldenmittetot .fo wird rpan wahrlich! auch zuweilen wider Ulle Erwartung Hülfe bewirken.

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73; "

Zn den vortugUchflen Mitteln, wovon man eine glückliche $ur der Wallerfucht holten darf, fcchne ich, wenn die Urfache der vor fich ha- benden'Waffer fucbt in Verfchleiraung , Yerßo- ufungen/ und daraus entfUndenen Stockun- gen, fey es nirq, dafs diefe ihren Grund in öftem Erhaltungen, od^r in unmäfsig<$in. Ef- fen un4. Trinken, befqn4era . im bäui*ge,n Ge- riufs fyicher Speifen, die fchvyer zu. ver- dauen find, oder in, häufigen oder heftigen Aerger, oder r^urhrner, oder in einer fchlech- '%tn ^etjaudlung eines kalten oder Gallen fjebera, > zu fuchen fey, die auüöfcnden und abführen- den Mittel, Und den hauügen (jenufs von Säu- ren, befon4ers ds» Abfuds yom Wciotyeinrahm; -.denn diefer bekömmt, nach meinen wiederhol- Jen Erfahrungen, denen, Wafferfü^htigen diefer Art ganz für treulich. Die bellen Äuttöjfungsmit- tei lind die a.ua.dem SpieCsglafe. bereiteten, vor- züglich der, in vielen. chrQni leben und arid^rn, von Schleim und Stockungen ent (teilenden ^Krankheiten , nicht genug .zu empfehlende jkechweinttein, besonders in kleinften ftofen, zu i, zu JQran, aüe s bid 3 Stunden, a.lien£alls in ei^ier flufsigen Mifpfeurig mit der Meerzwie- bel, .lftit jH0vyenza,bn, Quecken, weifaen An- dornaextfa^t,, und dem Tartaro tarta,rifatQ und .viel Honig; auch allenfalls mit dein. Tart^rp tar- ,tarifato und der Squilie allein in Pulver, . Fer-r rier kann d$r ^r^hwginßein auefe f«h.r gut in

*- 74 -7

Pillen gegeben werden , und zwar mit ziemlich grofsen Doten Jalappen würze), weniger Rhabar- ber, atikahtircher Seife mit dem Ammoniakaan und einem auflötenden Extrakt formirt. Dann und wann » etwa den fiten oder 6ten Tag eine etwas rafcher wirkende Abführung; nach Um- ßänden eine gelinde wirkende, oder «ine draiti* fche. Am fetten zu Anfange Rhabarber mit Sennesblättern » etwa» Mittelfalz und viel Ta* vnarinden; nach und nach ftärkere Abführung* mittel 9 befonders mit Jalappe , auch die Merca» Tialpiilen. Gegen Code der Kur China , in Ab- kochung und allenfalls zuiezt inSubftana; anch wenn der Kranke fich fchon fehr gebelfert fab- let» noch eine ganze Zeit zur Verhütung eines Rückfalles» bittere Extrakte, als Magenclixix N und dann und wann di6 oben befchriebeneo Auflöfungspillen, in fo fiarker Dofe» dafa üe i bis 3 weiche Sedea in 34. Stunden bewirken. S tählmittel gab ich nie !

kntftehet die ,WaiTerfucht aus Schwäche de* ganzen Körper«, von Erfchlaffutig des gansea Verdauungsfy ftems , befonders auch der Ner* ven, blutrund lymphatifcher Gefäfse, dann, wenn etwa einige Uureinigkeiten in den &&* Wegen liegen folltcn, gleich zu Anfange, eini- ge gelinde Aufleerungsmittel, befonders Rha- barber mit Manna, und Chamülenblumen te Abkochung, hernach Rhabarber mit Sa)ep uni iCaländifchem Moore, darauf mit China w&

alten

alfcn Franzwein und Sehten Mallaga ; ganz dum, . Schhifs kalte Bäder mit Stahl gefchwängert, auch in eifenhaltigem Waffer. Dies ift dte wah- re WalTerfucht für kahe Bäder, alle andere be- dürfen ihrer nicht leicht.

. Ift die WalTerfucht von Erkältung und dar« Auf gefolgter Zurücktretung des Monatlichen entRanden, fo ift eben diefelbe, bey der Waf- {erfocht aus Stockungen im Unterleibe, ange* zeigte Methode anwendbar; jedoch mufs hier die Squille ja nicht vergeffen werden. Auch kann man bey * diefer WalTerfucht die Schenkel und Waden täglich einigemal mit einer 'warmen Hand, oder mit reebt weichem , wollenem Zeu- ge gelinde reiben , unter die Fufsfohlen reizen- de Mittel, am beften feines grünes Wachstuch« oder Wachstaffen t^bin^en, und fo die Füfse bis am Knie einwickeln laffen. Diefen WaUjerfüch- tigen bekömmt das Trinken des Creirvor tartari Waffers ebenfalls fürtrefflich! es kühlet das Blut und befördert den Abgang des Urins und des flockenden Schleimes, und erleichtert dadurch ohnftreitig die heue Erfcheinung des Monatli- chen , worauf hier zur glücklichen Beendigung der Kur alles ankömmt.

Ift die WalTerfucht von plötzlicher ErkUU tung, nach vorhergegangener Erhitzung» entr ftanden, und dadurch 0ine allgemeine Zurück- tretung der Autdünftungsrnatfcrie bewirket, der oft Stockungen in den Eingeweiden, imGekTolo,

und

~ 76 -

und in den Ivmphatifchen (jefäfsen' des ganzeft Körpers folgen ; fo kann ich auch gar- nichts wirk fa Bieres und befferes empfehlen 9 als 5piefa» glasmittel u. f. w, ; zugleich ^ber, wenn der Körper nicht fehr fchlaff ift Und der Kranke nicht von Natur grofse Nervenfeh wache hat, fleifsiges, ftarkes Heiben. des ganzen LeiBea» Dampf- und warme Bäder» und ftarkes Reiben mit vtioLlentom Zeuge itri Bade. * "

Ift die Wafferfucht von eiyiem zurück getreu teilen Ansfbhlage^ent (banden, dann paffen ger wifs die Spiefsglasrnittei ebenfalls fehr gut, und zwar der Brech Wein ft ein mit der Meerzwiebel ganz vorzüglich , ferner das Reiben der. Haut, auch allenfalls, wenn das Uebel nicht fehr arg, und. noch irgend aufrufe Heize anwendbar lind, das gelinde Einreiben des verdünnten Salmiäo- Spiritiis. Hifcr können wohl manc Inhal ge- linde rölhmachende, oder ableitende Mittel paE- Ten, vielleicht auch zuweilen ableitende; doch *iiiüfseii ße walirlifch iramet mit' grober Vorfiel* angewandt werden; befonders das . ^panllche Fl ie*enpf laßer und-dieSeklelbaftrintfe; yiellfeicht Wäre bey dlefer Art der Wailerfucht ein von nur in den hieiigen Apotheken eingeführtes ratb- niadierid^# Prialter anwendbar: es btftehet aus 5 Theilen des Schrouckerfcheh z<ertheilendea Ptlaftefs» au» s T heilen des gewöhnlichen, fpa- iiifcheh FiiegenpfLaftera und aus einem Thfeile Karnphen Wenn man es auf die Atme, öder

auf

Auf cKe Brüll legte , fo würde von dem Reii deffelben wohl die wenigfte Gefahr zn befürch- ten feyn, weil diefe Theile gerade am wenig* ßen vom Anffchwellen bey der Wafferfucht lei- den« Freylieh würde es auHi an diefen Stellen nur langfamen Abzug bewirken ,- aber ohnfehl- bar würde es doch etwas thun, (

Bey , Wafferfuchten , die von vctfÜeztcfr * Krankh&ts*materie*ntßeheri; rmift man ßchW- mühen, diefe auf den gewöhnlichen Wegen ans dem Körper herauszubringen , und fitzet fi£ in einem edlen Eingeweide feil, fo myfs man dies, -wenn es noch irgend möglich iß, durch ablei- tende und ändere dienliche Mittel zu befreien Tuchen, denn nur cejfante cavjä, ceffat effectuu fonft nie. . Hier paffen tue Mercurialia , wenn die Urfache venerifche .Schürfe iß; Güajak, wenn gichtifch6 Schärfe eine ernftlich hiit wir- kende Urfache ift, und weun, wie es häufiger der Fan1 ift, rhevmatifcW'Schärfe die Urfache ift, die SpiefsglasmitteL Znweileu werden döfch auch die Symptome fo heftig, dafs man ihnen entgegenftreben mufe , und dazu giebt es blan- che kleine, bekannte Wege und Hülfsmittel; doch rhufs man nie* fo lange noch irgend Hoff- nung zur wirklichen Wiedcrherftellung des Kran- ken ift, die Hauptfach* * die Krankheit felbfty über die Nebenfachen, die Symptome » vergeT- fen, weil der Kranke dabey f ehr viel verlieren* und der Arzt wahrhaftig fehr wenig dabey ge- win-

0

«_ «A «•*

yrlnnen würde. Das Durchliegen, oder Wiind- werden von} Liegen ift eine der alleriaftigßea ßefch werden der Waflerfüchtigen, Dies verhü- tet man am befien , wenn man den "Kranken bey Zeiten auf gut gegerbtes Leder, am beften wei- ches Kalbleder leget, und das Kreuz fleiCsig xnit kaltem Bleywafler wafchen läfset. Das Aufbre- chen der Füfse zu verhüten, leiften Umfchläge von zufammengelegten Tüchern* fleifsig mit Kalkwafler durchnäfset, auch das Einwickeln und fteifsiges Benetzen de,r Binden mit Kalkwaf- fer die beften Dienfte. s

Brechmittel, als Brechmittel, habe ich ei- nem Waller Richtigen nie« auch nicht einmal gerne im Anfange der Krankheit gegeben, denn ich habe wichtige Gründe zu behaupten, dafs ße in diefem Falle gewiCs öfter fchadea, als helfen; mmtiQ Gründe bey\iuer andern Ge- legenheit.

Es giebt freylich^fehr viele Mittel, von wel- chen diefer oder jeuer Arzt behauptet, dafs er durch Anwendung deffelben eine WaiTerfucht kuriret habe, und es kommen fogar noch oft neue Mittel hinzu; alkin man mufs bey Beur- theilung der gegen die WaiTerfucht empföhle* nen Arzeneyen manches in Erwägung ziehen, denn offenbar liehet man fchon an den .Namen eiliger empfohlenen Mittel, dafs fie unmöglich für Ach Qjer Je), fondern nur durch Zufall (p*r eeeidens) eine WaiTerfucht zu heben im Stande

feyn

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feyn können. rÄieber rechne ich vorzugUcK das * Verbrennen , das Waflertrinken , eine be* fondere Wärme, nianchertey Umfchlage,' eine) , zugeftofsefne Diarrhöe, den von fei b ft ent flau dei- nen Ausflufs des Wallers, Einreibungen man- cher Art, Aäucherungen, hinzugekommene Bluttiüfse, Einfchnitte, Veränderungen, Ichwe- re Arbeit» den Genufa der Milch, das Fallen» Bewegungen, das Reifen zur See, das Wochen« kalten, Arifteckung von Krätze/ das Scarifici- iren, den Eintritt des kalten Brandest % das Nie- ren, den Schweifs , Gefchwüre , Einfehmierun« gen mit Salbe/n mancher Art, das Trinken '<)*s Urins, Dampfbäder, das Wein trinken ; Erbrechen, und' dergleichen. Wer einen WaR Terfttchtifcen f ohh« ernftlüctt auf "feine* VVle- / der her Heilung zu denken, in der Hoffnung liegerr lälfet , dafs ihm wohl einmal von einem tblcheh Zufälligen Mittel werde geholfen x wer- den, der*htfndclt wahrhaftig Tehr thö rieht.' *

ivfanche Mittel können durchaus nur iri ganz einzelnen' Fällen' Hülfe fchaffen; als nem- licH die Wurmmittel, Wenn die alleinige Urfa- Che der Waflerfucht in Würmern zu fuchen ift; gewifsfehf feiten! Eben fcr feiten werften atfeh" . die Mhtfel ge^cii den Schaxböck Hülfe 'bl-lxigdiii Faft mit eben fo weniger Sicherheit giAt'Aiäi'i ilercürialmittel allein, es fey denn ohnth-cieig die Urfache der Wafferfucht in einer eingewuri zelten venerlfchfen Schärfe zu fuchen ; in" (tiefem

4.6Viick. F «imi-

8*

Vorigen Falle könnte vielleicht auch einfcewiTk ter Speichelflufs (wenn man anders neck Lnl haben Jolke, einen folcben yu. bewirken) hei fen, fonft Aber wird er ^gewifs haariger fchiden fo auch mit dem 6üajakharz£» wenn nicht gica tilcbe^ auf die Eingeweide geworfene Mater« die wtchtigße Ürfacbe ift. \ '■ -

Wahrlich es ciebt recht manche wirManrt Mittel wider die .Wafferfncht, wpvon, bald die fe$ bald jene», nach d$n Urnftänden und nach dea Orund.urfachen der. Waffe rfucht» dea Vor* 2üg verdienet* Sq find gewiüs die ykuücn^ •jiittfa als: Efsig, Wejnft^nrahna , daa-geliü- tette Weiufteinfal» (Sal fjfaipfal* T/irtari), Vi- JriqUaure, $a}peter , ja fel.tft der Kamplw nicht allemal zu verwerfen , pbgieich aüe 0 auch nicht allemal anwendbar find* '

Die aiißöj enden und musjülur enden Jft;» find ohne Zweifel ain häuiigflen anwendbar, uJ hier verdienen, vorr (den auflegenden ohnftrein'l das £}fenhütlein (^Aconitum), fixe Lujft* 6ficf$' g^asrn^el, warme Bäder, Schierling, Bilfr' krauf {Hyoscyamuf) t Schweißtreibend* «*» Quecküibennittel , Meerzwiebel > Löwentib vijriolifirter und tarjarifircer Weinftek» yt>r a,Jfll andern den Vorzug. Doch können auch .aaJeft *. J£. aikalifche Mittel, , Meerrettigt Aü^ Zaunrüben» Klyttire, der wilde, fcharfejLatti* (Lac tue* vir o ja) , Kellerhala (Mezer cum), &tiC* tigea Liniment , Rübercttig, HoUunder, Moft*

tfatntttbdtt» Uhd Sthwefcl, ah Zutttze ang*» wand!» oder auch für fieh beoatcet, die Wr*- kungen der oben angezeigten Auflöfungamittet fehr oft erhöben und umedfetiUeri,

v Die wirklichen dmleenmarsmittel «find feht .verfcbieden in. ihren. Wirkrage»« und oft find bey. Waflerfüchtigen, ; jfo wie bey Wahnfinnigen* nur heftig wirkende und ftark eingreifende von, Nutstep, uncjl da rnüfsen' dann! durchaus fag»< .nannte dxaftifche Mittel gegeben werden, wolua ich vorzüglich das Extrakt der Aloe* den* Inner«, }icheu Gebrauch «der . fpanifche* Fliegen , , die Zeitlnfcn - Wurrol, dieRoloquiriten- Aepfel, den, pnrpui?9th*n Fingerhute (Digitalis purpwa^ Brechmittel?. Gottes Gnadenkraut (Oratiala)^ ßuajak, Gummi Gutt, fchwarae Niefswurs» Jalappe, Tabak (als Abkochung .«and .in Ktyfij- ren), und alje wirkliche JVtkteJtfalae, dt* Bregen ihrer zu wäfsrigen Stuhl Wirkung nicht oft,.wch pigftew , nicht lajtge , anwendbar find « rechne. Zuwehen .kann man mit milderen Salzarten, di# aber eigentlich zu den auütffenden Mitteln ge- hören, auch mit andern gelinder ausleerenden Arteneyen» eine glückliche Kur bewirken»,. w»> nigftens b^fifpdern^nnd dabin gehöret .Vorzug« lieh das Trinken dea See^a.fljej:* und derGefundr brunnen A alle gelinde .uri^tr^ihende Ars*neyeo» Brech^urz^.Tder geJbe^chwerUl (Iris, pfmJk acorus)i da* Dccoct, auefr der Saft von Wactoofc» derbepren , Kollerefel (Miliepedts),. filub»rb«r, ... I Fa Kv

Kaftoröl (M&*l<ridiüi däl»)k <{ftuBttm&ta und andere; zu/anmerifeefeate Arceneysen. Uebe* fc«iipt*wiid WfCft aLace von. aUen angezeigten * Mitteln für fidvallefa. gegeben webrden k&imea« fändd» irieiften* mü&en 'mehrere augleicb mit .HifümeVer verbunden worden, xiainit eine» das an* 4ere rerbeffere etcd feine Kraft: evhöhe. fiewifc üeföjKiiöft, Araeneyen mit Vernunft initeinan* 4ex au verfeinde* v^unterfcfceidet den wahres Ai^i tob deoK Halba^Bte :und Ignoranten. . : I)ie Du?ehbohrita£ des Bauches (Paraten- Sfiffit), de« Nabel» , un<t die Einfeh nitte in <kn Füfs0n gehen oft grofse Erleichterung, und iiud 4e«wegen als LiudfernngtnitUel nicht am verwer* «fei*, doch, ift wohl feiten, faft nie, aHtin <h .durch Hülfe *u bewirken. Doch; wenn aucb •fetäfiig . wivfcende Afzeneyetc nicht helfen wtf len, Kann man die Durchbohrung immer vorfo -dieiw und wenn »»her* kldbrigte, gallertartig« tfeoohtigkehervirtv Bauche ßnd', fo ift weh) kiv »• Geriefung ohne- Durchbohrung Au hoffen; da^htt* wenn Hülfe möglich werden Tollt mufc £e ■- atrf* dysfent > Wege - gefufchet und geh o IIa werden* . #• '. * •»

Die Stärkun gMii fit ?l find meifteha zur Vul- iendting einer glüte4tt$eh<?n Kur und ihr Vathu- mng ein«* KücKfaüetf^Oth wendig/ ; Zt» weilen, .wie ich fc^or* &be^>a^gezQig« habte. '«'»achoi 4* fogaf dett Haupttheil der ganzen und - glück* tiahet^Kur alleine &ua* . -

r- 85

- .. Bekappfttch und alte typ^erMktei 5#f kungamUtcl, und f dr wf ITarfüchtig ^ gewefea^ Schwache find Wcrmuth, PihfeugaUe, CatidOf binedietyen , Taufendgüldenhraut und,Chkiariar

de die heften; doch lezter* pn^L <QPa^* ;müEOT| mit Vorfielt, und ja. nicht, z<u .frühe angowanty werden. N*cb vollendetet Anrieben die MV t*nf' vomeUmlich JLifenbäder* dem ganzen, Körper, wenn die Urfache der ^affepfuchft zty vor völlig gehoben ift, Dauer und Feftigkei^ und nach Anwendung derfelben merket mafy oft fehr fcbnell ganz .neue Belebung dep Rölt per» und d$r Se?le. •■■*!.• y.

< ' > . Krankengeschichte. * < ' »

Ein hier im Lande allgemein bekannter Mann« Hr. Cf.v. K. , der. awifchen 50 und 69 Jahr« alt war, führte ein fehr einförmiges und ejnfaincs Leben» und zwar faßt iiqmer von allen feines Standes abgefondert, DieC^ EinfarnkeU verleitete ihn ohne Zweifel zun} zu häufige* Genufs des firandtw^ea:upd^jeig$g, yiellfjcbt auch die ausgezeichnet xauhe,£eg$:d4, 19 wel- eher er auf diefer In fei lebjte. . Genujf, &r wurde gewifa vom zu vielem Trinken de^Brandteweina und Weines, befondera weil er fteb dabey den heftigften Erhaltungen. .ausfezte,-» gar keine Be- wegungen hatte» (^enn er kam fad nie von fei- nem Hofe) und vom durchaus unordentlichen

F 5 Eilen

Öfen, fctain är afs feiten1 zur rechten Zeit twl

xneiftens f ehr wenig oder nur fette, unvfeTaan-

■»

liehe Speifen)' nach, wenigen Jahren im aller- höchften Grade1, Siber doch langfam ' wafferfücb- tig. Schon hatte der Kranke über 9 Monate ilie Käthe anderer Äerzte benutzet, aber gewid fchlecht befolget , und war im höchften Grade feiend, als endlich auch ich zu ihm gefordert wurde. Nicht, wie mir der Patient beym Ein- tritt in fein Zimmer fagte, um ihm zu helfen, fondern nur um ihm Erleichterung feines Elen- de*, und Linderung feiner unbefchrei blich en Schmerzen zu fchaffen. Ich erfchrack über fürchterlich traurigen Anblick ! Ich fand an .fitzend auf einem groben-, vorne auegefchnitt* 13 en Stuhl, [0 hatte er fchon 8 Tage mit Nächte ununterbrochen gefeflen. Sein Gefi& «war gelbgrun , aufgetrieben , angftvoll, W* Augenlieder hingen fchlaff ' und blau über &* ^matten, tief eingiefunkenen Augen, feine ftfe war blauröth, feine Lefzen dunkelblau, fe'D* Zunge ganz weifa, mit einem dicken, P^ Schleime bedeckt; Äer fiih auch bey Oeffüoog des Munde» wie Darmfaiten umherzog ; Wue Arme waren ganz dünne, nur die Hände vom ununterbrochenen Anfallen an den Stuhllehnen anfgefchwotten und ganz blau , feine Brnft *in* gefallen undTehr mager f, fein Otheruzitf f* beengt und kurz; fein Bauch fo* ungeheuer auf- getrieben und hart, daf« er, nach eigener v*r'

fiebfr

\ .. *

tttherrmg] feine Füfse ßcbon länger ih 3 Rtömtt gar nicht mehr hatte fehen können; wine Zeu- güttgstheil* erftattnend angcfqhwöllen, ober und \iber mit Brandblafen und mit fch'warzen, Klei« gieren, und gröberen Lochern bedeckt, eben -war auch das MittelfleTfch und die gan2'e Gegend um den After herum, befehaffen. Aus dem Ho* denfacke,fo wie au« diemIMFUtelfleifche, tröpfelte Tag und Nacht unaufhörlich» bis zu 5 bder 6 Pöttin £4 Stunden, gelbes Waffer heraus. Di« Füfse waren nicht allein bntCetzlich geich wollen, blank wie Spiegelglas , fondern mit rotben ünÄ blauen Flecken über uncr über befäet, an bei- den Enkeln branäig und iliebend; in Jerä gan- zen Zirnmer, und. befonders in der Nähe des. Kranken, war ein fürchterlicher Geruch. Es war im "Februar, drauffen heftig kalt, und im Zim- mer Tag und Nacht fehr heifs, vjeil der Kranke es fonft nicht aushalten konnte, (feon er war föhr wenig und fehr leicht bekleidet. Speifen genofa dfcr Kranke faß gar nicht, gcriofs aber dafür defto mehr fcaltes Waffer und Aaltet fiier, Wachmittags 3. bis 6 f äffen l^heeJ Mir fchiea der Gedanke unmöglich, dielen fürchterlich Elen- den, der die unbefchrerblichfren Schmerzen, daa ' heftigfte Brennen im Unterleihe u,nct in den Fufsen hatte, vom Tode $11 erretten; indes freien es mir doch durchaus Pflicht, demfelben feine groben und fchon fo lange getragenen, {.tideu fövi«l möglich zu erleichtern, aber wie ?

~ F-£ Ein

I

Ein f eiche* Efcnd war mir noeh nif rorgelco men! Ich ging» nachdem ich alles- ganz gen unterfuchet und aufgeforfchet hatte, eine S «de allein , bot mein ganzes praktifchee Iudici den wahren Probierftein des Arztes» autj und nach vielem hin und her Denken befchloj ich mit reifer Ueberlegung, nachftehende Anfial Jen tu machen und folgende Behandlung anz» ordnen. Zuerft lief« ich die offen e Bettftelle ft frey im Zimmer hinftellen, dafs m*n rund vm diefelbe herumgehen konnte, dann die Bettes ganz fchräge von oben nach unten , feft zufao- jnengedrückt und oben darauf eine grofse, di- cke Matratze legen ; auf die Matratze legte ich 2 gut gegärbte, weiche» von allen Rändern und Härten gefauberte Kalbfelle, fo, dafs der BW des oberen Felles auf dem unteren Felle » eta mitten unter die Lenden des Kranken su liegta kam; diefe Felle bedeckte ich mit einem feht weichem und feinem Bettucbe, und oben »f diefe Zurüftung liefs ich den . Kranken .legen« ihn mit einem ganz leichten Deck bette» such abwechfelnd mit einer gefutterten Decke bede- cken. Dies Lager erquickte den Kranken recht fehr, und er freuete fich diefer Einrichtung felir laut. Nun machte ich auch zr. bleich ^nlblten su folgender medicinifchen Hülfe. Zuerft nahm ich grofse Pferdeblafen , liefs den entern Theil davon abfch neiden, fie an dem abgeschnittenen Ende fo mit Band einfaiTen , dafs £ lange Enden

daran

jdaran-bljeben.-im Gruocle der Blafen fchnitt icfc einige kleine Löcher, bedeckt^ die von innen mit feiner Leinwand» füliete di$ Blafe halb mit der feinften betten China, aus, und flehte. nun das ganzf Scrptuni hinein. Die Blafe jbefeftigte ich mit den beyden Bändern an einer breiten Binde» die ich dem Kranken um den Magen, ge- bunden hatte. Den Penis lief s jeh in mit K?lk- MraiTer genäfseter und mit Chjpapulver angeful- leter Leinewand . einwickeln«. ' Alle 3 Stunden , wurde die ßUfe.mit einer anderp,_aufs neue mit frifcher China ^füllet en'verwecU feit, und tm»

ter das Perinaeum und am. Ano herauf mit Kalk-

_ *

waffer genäfqefe und mit Chinapulver bedeckte Leinewand gelegt. Um beyd$ Füfse wurde, alle ia Stunden mit Kalk walTtr. sendete, weiche .Leinewand » ßark mit Chinapulver ausgefüttert, frifch umgefchlagen ,( und fo beyde Füfse von den Zehen bis am Knie mit einer Binde gut ein-, gewickelt. Die Binden wurden alle 2 Stunden von auiTen, durch Hülfe eines Scbwarames, von oben bis unten mit KalkwaiTer gen&fset. War-

um ich dies alles gethan, und warum ich gerade

.

diefe Lage und diefen Apparat für dtefen jtran- ken gewäjilet habe, kann iich ein jeder Sachver- ßändiger felbfl ausrechnen , und ich werde mich daher ni<?ht.Jbey .einer weitläufigen Erklärung aufhalten. Innerlich gab ich dem Kranken zu An- fange nichts, als ich liefs $ Loth Crtmor ta^tari und 2 Leth Zucker mit 1} Pott Wafler bis zu 1

*5 Pott

88

\

£btt einkochen, nach l Stunde das Ware Waffer 'abgietsen und nun den Kranken föviel davon *kv\d 'trinken ; als er immer mochte niid wollte. bieVwar dem Jfrahlcen ein fehr erquickliche! Getränke. Nach 24 Stunden hörte der Ansflufs Ides Walters auf, die Schmerzen verfphwanden lind der Brand ftand: ^innerhalb 5 Tagen verin» derte fich alles fo fehr, <}afi ich durchaas Hoff- nung Tchöpifen müfeie,' diefer in einem fo ho- jicn Grade Wafferfüchtige könne noch wohl fciümkl Wieder genelcn; daher ich dann auch die ganze Einrichtung der Kur veränderte. Alle brandig ' &toterie Stellen der Zeugungatfceile und des Perinaei eiterten gut, die Fiifse fahen weit beffer aus/ als da ich fie suerft fahe, daher MeU ich nun um alle diefe Theile neifsig fchiMge voft weicher' Leine wand, genäftet nk einem ftatk gefättigten D^cocte von China mit Kalkwaffer gekocht legen und die Füfee immer fort einwickein! Innerlich liefs ich nun täglich 4mal, jedesmal -io von nachftehenjiien Pillen pehmeh 2 Rec. fort: einet, gr. viij. Pulv* Mai. SqüitU prachrh. |, Jaläpp. $apon. alicant* raf. ~<za.,\3pC' ß'. öumm. ammon. dep. Dr. v. JEx*r. Taraxaci Dr.' vi' m'FipilnU pond. Gr. iij. Confp. 'vi/fö. CinhampmfD., und befahl» wenn diefe nicht; 3 W'4niäl in H Stunden Eröffnung b* 'wirfcten,' jedesmal' ,' befonders Morgens frühe miä ÄheVds'beym\ Schlafengehen Pillen so Vcbmcüf weleheis'auch gefehehen mufbte; und

ungleich Iiefs ich den Abfud von Cremor tartari mit Zucker flrifsie fortretz^n* Die Pillen erreg- ten kein Erbrechen , wohl aber, betonier« de» Vormittags, einige Vomiturition'es , und daher auch häufigen Auswurf von Schleim. Jeden 4ren Tag nahm der Patient Abends 9 Uhr % iind Morgens darauf 5 Uhr von den gewöhn* liehen Abführungs * Mercurialpilleh ,' wofnach er fehr ftark abführte, welches ihm jedes- mal fehr merKtiche'Erleichterongen verfchalfte. An diefen Abführungstagen trank er kein Cre- mor tartari WaJTer, fondern Haberfährae, öde? auch ein Decoct von fcibirch und Süfsholzwur*- zel mit viel Wachholderbeeren, welches Ge- tränk er In der» Folge der Kur oft, mit dem Cretnor tartari Waffer abwechfelnd, trinken mutete. Da ihn nach 3 wöchentlichem* Ge- brauch 3er gewöhnlichen Pillen derselbe unan- genehm würgte, befonders da er fenon bis ztl SO jedesmal geftiegen war, fo hefs ich ihm zur Abwechfelüng folgendes Pulver einige Zeit neh- men : Rec. Tartari emet9 6r. x. tartari (dt. Ünc. iij. Pulv. Rad. S quill. Dr. j. Ireos fltfh* 'Dr. iij. Pincetox, Licjuirlt. aa. Unc ß.'M, D. o, Alte 3 Stunden einen recht grofsen' Theelöffel roll mit Waffer zu nehmen. Die* that zwar auch' recht gute Dienße, allein di« Pillen mach- ten doch flu Cslgere Stühle und ' führeten weit aichV Schleim ab. Xalappe wollte }cb dem Pul« Ver fclchfc'sufcteen, weil#dann gewifs Erbrechen

. trfok

' .

fittplgpt T^bvc; ich lieXs,alfo die. Ballon, vidier anfangen, Ge mit etwas rnehrJalappe vermiCcheo, daher o>nn auch ihre Wirkung rafcher und ihr« Hülfe wieder merkbarer wurde. Die Diät des

. * * *

Kranken- befiand zuerft nur in weich gekocht« Gruse* Graupen und Reifs* auch Zwieback, Suppen mit weniger Butter Und Zucker; nach \A Tagen in &albflei£ch,* Hühner- und. Tauben- Suppen, auch Bier- und Aepfelfuppen und A* pfelmuufs, auch Butterbrod von* altem Waise* brod, mager befchmieret; nach 4 Wochen auch in, gefchmortem und gettopftem kleinen Geile- gel und Kalbileifch , auch kleinen Fifchen, tlJ Barfchen, Kaulbarfchen und Karaufchep. Zo- gteich mufatc er von meinem erften Befuche an , 211 Anfange hur Mittags ein Glas guten, ^ ihen Wein trinken; bald Mittags 2, und Abo« eines 9 und nach 4 Wochen Mittags 5 ^ Abends ein Glas. Vor der heftigen WaiTerfucto. und fo, lange der Kranke dabey noch hatte off- hergehen können. War fein tägliches Deputat 4 bis 6 , ja wohl manchmal 8 Pott rother Weia gewefen. Die Auflöfungs - und Ausführung* mittel nafem er beftändigund ununterbrochen to ftarker Dofe, dafs er alle 514 Stunden 4 bii6 S^des hatte; nach den Mercurialpillen wohl 8 bis 10, und feine WaiTerfucht nahm bey diefer Behandlung fo merklich ab r dafs er fchon nach 10 wöchentlicher Kur wieder im Haufe nnha gehen konnte. Den Magen Uefa ich ihm *ör

Ertitefatätang aüttVeinfge ZW mit Kamprer* ; Ör jepuj: ~Oet ilnd Battmöl, fagüch einigemal AirK tri nfcfcmieren, dann feit» einem wollenen Lampen bedecken und oben grübet die Binde kinden! HWt\k achttfdchenükheiri Gebrauch: £ai> ich ihni VdrMiUfegs 11 Uhr und Nachmittag»^ ühi'eih^ Sofe vom Extr. Centdun min. GhdniötnüL Cns^ ttariiltidj riut ^ua Cinnamomi und Syrupd Au* r&nifotiiM aufgelöfet. Nach fcehnwöcherktfchetrt Gebrauch fing der Kranke an umbertsugeiieTi, über d* war ihm »tte* zu kühl. GewÖhtifich« ftteidang$£|ucke konnte er nicht afrtzielieh', fie drilfektett *md fpannt^n ihn allenthalben; Ich1 Meli Jibm dwwegen Weite •, langp» Hören varf Briefs; mit weicher Leinewand gefüttert, uikt ^twe-Weiie* kur%e Jack<*- von eben d^ £'ett£4 machen und die Höfen m*l Ländern an -der Jaeke beteiligen; dies ging recht gut, und war dem Kr&iJken auch fehr beqvfern. Im Anfange May itagder- ftratvke an im Hfcußr-umher zu gehen, aber mit grofaer Vorficht, weil dann hier noch oft kalte Oftwinde wehen, und nun liefe ich ihn auch einen Abfud von China, mit Quecken- und ChamiUenextrakt vermifcht, nehmen« zu, Anfange nur zweymal taglich, bald viermal, und dann alle ö Stunden, wobey er aber ünausge- fezt fo viele von feinen gewöhnlichen Pillen nehmen mufate, dafa er täglich 3 bia 4mal Er- öffnung behielt; auch nahm er noch alle Q bia 10 Tage von feinen Abführungnuiüen. Li der

Mitr«

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1.

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befundenen HeüflSÜYW gtJRftlf&n : aber «bei keina hat wohl foviel Abweichung in den Mei- nungen

« durch«ugleicb wiuenfcfaaftlichejGegeiiftiade verwim

und aufteilt werden. .TMr Rez. hat s. B. nicht da

mindeße Out« von meinem Bliebe gefagt, dereoa

docti , «aflh fd|fli Ifttjf *ife teo||)]tftte«t*£, itfofeteit wfr

nigflens einiges haben rauft. Er. mißbraucht gleich

2U Anfang da* harte 0¥tfeeil, was icb felbft Ober«*

Ausführung des ßanieu mebr uqUug, als onW

Icheiden gefallt habe.» auf eine recht hönifche in.

und behandelt nun, hierdurch dreift gemacht, alles

mit einem anrder fuftfeny,- -wodurch er R&chö$

aber alles abfpricht, unvollkommen darfteilt, »Ho

, vefflpehf».; Vf w e^paai" retjhtf dei^i(^h^ Jfcytfiüi Hn4 4*nTa (um! Hunmelswilleji nicht» weiter. Uff- ter iHobtheiie/aie die häufige BefchuftiguogJ«1* der Armenpraxi» fftr den Aiat haben kann , red* ich . die Binfeitigkeit , wodurch er verleitet werA* kann , alles nach dem bey tien Armen , v inrer U

1 bensfrt ,' ihr«i'CirimCiUibii , ihren phyfflchen od mbralircten ISfgehhelten abgemciTenen 'Fulsezu handeln. Herna'cli 'wenn ich "die ^örtheile i* A. P. erwähne , fo rechne ich darunter ' die/TieK*' ti^keit, wozu ihm beyder Behandlung anderer F* eher und Stände der allgemeinen tiivilpraxis die gc* naue K'enntuift» der- Krankheiten mit verhilft, weil er doch nun fchon einen TheirVom'uäiizeh'krooi, Aber der Kez\ himmt'fich nicht ilie Mühe* Vu ober«

'. legen». fondern fagt 5Iot: Etrifeitigfceit facUeiug- keit: fteht miteinander im VViifertpruch. £• i* freylich leicht, 'Wideifpiuche zu finden, wenn-»** bios Worte gegenciriander Hellt und1 die Erklärung anslafft. Indem* ich S.' 1 3t ,\* um* allgemeinen Cto«

*»•*

M

p

jungen ft«U gefanden f als über dies Urtthmit* UL £• M nützlich, ein folche» HauptmiUnl , ia

jakter iot Krankheiten des Armen , ÜnordnungJunA Schwäche angebe, fo lagt Rec, es ijräre der Müh» werth gewefen, fich näher zu erklären a was de* Vorf, unter Unordnung ▼^rfttnden hatte. „DerglesV. dien höchft unbeilimmto Aufdrücke erwecken d*n Verdacht, dafs in dem Kopfe des Verf. die nemüohcJ Unbeftiinmtheit in Hinficht der Natur Jener Krankheit» \ ten berrfchte. Wahrlich ein wenig irtdiüret* wenn man Aberlegt, dafs ich S. 133 ganz beftimmt er« kläre, wm ich unter diefet Unordnung verfteh** nemlach die Ton den eigenmächtig nnd duroheinan« der gebrauchten diät etlichen und medizinifchen Mit* teln entstandene perturbatio naturae, fo uafs, nach meinem eigenen dort ' gebrauchten Ausdruck kein Oedipurf tu* errathen im Stande iß, was Wirkung % der Krankheit und was Wirkung der angewandten« zum Theil heftigen Mittel fey. £s ift ja dies deut» . lieh und ordentlich genug getagt. Dafs mir übri- gens der Rez. Dinge, z. B. Obliviscenzen Taxe mit lachendem Mundo zur Laft legt, die Job doch % fchon ausdrücklich durch ein in eben diefer Salzb* Zeit. f wie auch dem I. B. der A. L. Z. im Soominr roriges Jahre* eingerücktes Inferat mit einer weiten Reifo n, f. w. entschuldige habe, kann ich ihm leicht revzeihen, da er als Rez, feine "Freude dar- über haben muJate, die Lefer auf diä Meikwürdig. keit » wie er es nennt» aufhiorkfam zu machen, daft ich bey Gehirn wsfTerfneht Sehriftlteljer anzufüh- ren veifpieche, und fich keine finden, welchen Um- .. ftand ieh auch ausdrücklich in jenem* Inferat erklärt habe, -*• VVeiui mir nun- aber Re*,. den Halb gräbt/

4. Stück. * ioh

\

I

- $6 ~

itvfö weit von allen Seiten zu betrachten, auf '•datis maii wenigftens weifs, was und warom taan es anwendet, wenn man auch durch den Augenfchein. von feinen wohltbStigen Wirkün- ^gen. in diefem oder jenem Falle überzeugt ift. U^berdem hat die fo praktifch angedeutete Ge- Schichte eines folchen wichtigen 'Mittels ihn y Verflechtung in dem ganzen übrigen Heilfyße- rftfe, und gi^bt ßelfehrung tmd Auffchlüfse über ctieJmancheriey Syfteme und Anlichten, die ütyer die Gegen ftäude, der Heilwiflenfchaft ge- }*errfcht haben, und noch herrschen. '• ' "Was mich übrigen« in wiffenfchafüicbct Hinßcht zn diefer Abhandlung veranlagt hat, ift Ä€r falfbhe und richtige Praxis verwirren- de allgemeine Satz in dem Tonil fo fcharfÜBni^efl

ich folle von dem originell« n Gange, der aueb

jy^e.fonftige Schriften chat'rfkteiifue, zuiückionimmi

* und mich dem gewöhnlichen immer mehr niürio.

to zaufo ich. ihn verßchersi , cUfa, die Walirl *»t » feines CJrtheil» .dajüp gebellt, (welche .doch »^

meinem. Bewu&feyn. auf mebt». weiter als viellei^f

au! eine etwa$ .gefliehte und pretiöfe Schreibart lieb

•; .gründet, 'die mir rtpch zu Zeiteji yan .dkm Studium

'der Philofaphe» angeklebt hat) ich mich docti ui«

zu feiner Art von Gewöhnlichkeit (der gewöhnlich« * fien von allem) htiabUflen werde, und aUo, wen«

ich feine Schriften kennte, diefe furgfakig Attdieita

wurde, um mich vor der vtrUugieu. Gewölinlicav

keit forgfalüg zu hüten.

9? '— .

hroivnifchen'Sjtieme: dafs Brechmittel abfoiut Ich wachende Mittel, und durch die Ausleerung und den Verluft von Säften, die fie bewirken ^ kräftige Urfachen von afthenifcher Befcb äffen- hcit find: dafs fie den dritten Platz in der Orck finng der Heilmittel det fthenifchen Befchaffen- heit einnehmen, und alfo in afthenifcher Be> fchaffenheit fchädlich find *),

*

£s thut mir leid um diefes Syftem, dafs fo .Offenbar ganz, odef zutaTheil unrichtige Satz* darhv unterlaufen * da ich übrigens kein, we- wigftens kein leidenfchaftlidher Gegner deflelben bin, und in diefem1?unkt alle* das aus Voll iget tJebeWeugung unterfch reibe , was Himly über feine Würdigung äufsert: #tdafs die brownifch* Theorie weit mehr von der zeitherigen Theoria entfernt äu feyn fcheint* als die bröWnifch* Praxis von der unterer guten Praktiker. if *•) \

Dafs aber nun der brownifche Begriff von? der Wirkungsart der Brechmittel irrig, we- üigftens zu ein gefch rankt und einfeitig feyy muf* ibh nun , fo deutlich ich kanri, be weifen/ tind hiezu Wird eine allgemeine Ueberticht und .Betrachtung über die Theorien d^efer Wirkung*-

m

♦) Ürown* Syßetn J*r Heilkunde 0. Pf äff 4 §. t37. A. und $. 294. ü. a. mehreren Orten*

*•) Hihily Abh. über den Brand, G&ttiitg« i$©g< Vutiede S. y.

T. 98 ^

«

*rt #nd der Anwendung diefer Mittel, To wie die nachherige Aushebung der wichtigften prak- tifchen Momente ihrer Wirkfamkeit, nicht un dienlich fern«

Eine folche Unterfüehung erfordert abet Genauigkeit und die kaltblütigfte Prüfung *)> weil es hier nicht um diefes oder jenes theöreti- Iche Dogma (z. B. um die Natur und den Sitz der Erregbarkeit, Lebenskraft, Reizbarkeit» 0r\c man eh nennen will) fondern um eine praktifchfe Wahrheit fcu thun ift, wovon Menfchenleben (das dock billig eigentlich mehr Werth#feyn follte , als ^leynu^gcn » Selbftfüdit und Eigen- sinn, undlss leideH wahrhaftig oft jezt nicht Jft, vielm^ht diefen, mit (Jleicbgültigkeit auf- geopfert wird) , abhängt.

Man betrachtete, durch die Erfahrung be- lehrt, nach und nach die Brechmittel in fol- genden Eigenschaften t

* *)J Alfo 'anch Jkeine tozenfentenüber eilung, Lettne* »oder Pajrtkeylichkeit in Beurthtiliuig eben* diefer Prüfung i weil es doch wohl feyn könnt«,, dal* die» fe, bey aller Entbehrung glänzender» neuer und wunderbarer Dinge, doch vielleicht in alleir An* fpruchlongkeit , manches prajptifch Nuteliclte ent* hielte, oder, um noch weniger *u fegen (wenn dies" vielleicht fchon bey einem SchrijtJ toller , Un* befebeidenheit genannt Werden tollte, Was in dem Wörterbuche des Rezenfünttn , Herabwürdigung feiner feibft helft) hieran wen ig Ken» erinnerte*

/

\

v- &

i) als den Magen und obern Thci^ des* JDarrnkanala unmittelbar ausleerend«: welchem der Angcnfchein ergab.

2) Als auch ander« Ausleerungen mittelbar bewirkend, zV B. der Därme nach unten, durch vermehrten Abgang des Urins, durch den, Schweift, und durch Beförderung tfces Auswur- fes aus den BePpirdtionsorganen.

3). Als gegenw»i2ende und krampfftillende,

4) *1«, das Syftem allgemein erTchütternde\ Und aufreizende Mittel. «

Nun aber leuchtet gleich ein, dafs, wenn; man hiebey nur. unmittelbare und nächjfce, und inittejbare. und entfernte Wirkungen ünterfchei- det, fich alle diefe Effekte der Brechmittel auf

«inPrincip, ihren Reha zurückführen laflen; wo

» -

von alle die, übrigen. Erfcheinungen abgeleiCet find. Man dachte fich nur. njeiftentheüs dies picht deuiieh genug, fondern Fprach immer von wohlthSligeti ErfchÜtterungen des Körpers, von;. Umßirnrnungen des NervenfjOrems , wodurch, rnan freylich dunkel diefelbe Sache fich dachte, - welche wir durch den allgemeinen, un.d beftuärn* ten Ausdruck, Heitz9 vermehrte Th&tigkeit der liebenskraft , erhöhte Erregung u9 f. w. bezeich* neu, übrigens aber eben fo wenig in ihren Grün- den zergliedern und anfchauliqh machen können. "

< Q 3 Die

-• lOO

Dienächfh* Wirkung der Brechmittel atfi, allgemein genommen, iß, Heizung, fchon daher, weil 'durch dicfen erft das Brechmittel ah ein folchea wirkt. ' Vermehrte Abfondörungen ynd Ausleerungen aller Art find .nur entferntere Folgen von diefer einen,

Daf« diefe» Mittel oftmals das kTäftigfte fejr, um einen beabsichtigten Schweifs hervor- zubringen (weswegen man ihm auch die fpe* zielle Eigenfcbaft bey legte f den Hautkrampf za heben)« eben fö, um die Auafondeomg des Urins in der Wafferfucht zu befördern , die oft durch Kein Mittel in Gang gebracht werden konnte, dafs es oft das einzige xfey, um « Schleimüberfüllung der Brut, in Aspbyxid Lungenkrankbeiten » in der Schwindfusbt V thätige Hülfe zu leißcn, ift, unter den Prakti- kern fehon zu bekannt« um über feine, reise* de Wirkungen zweifelhaft zu bleiben. Eb** diefe Ve weifen fich aber auch bey andern (W* genheiten und praktifcben. Anwendungen« weir che, wie ich aua mehrjähriger Anficht zuerfak ren das Glück gehabt« befandera der Hr. leib« arzt Lentin lieh zu eigen gemacht hat, u°*

wodurch er z. B, «die bey Wöchnerinnen nacÄ

man?

«»*

*) Obgleich e* klar nach dem Vorgange von B*iM°* the phthifis jmlmonalis) oft gemiftbiaiicht w""^ S. Metternichn vom Schaden dsr Brechmittti <* *** J->ung9nfu€htt

. im

Voancherley Gelegsnhtfjtspifacheo, » B. Sehreck .oder Verwaltung < ent(tond<?&en'tf[nöt«n in den Brüllen, auf das rchuetllte abheilt tf). Audi die oft plötzlich (meid tiwb :<ö«OT katatrfeaH- fchen Urfache) enthebenden tymp&atifchen Gf- fchwülfte der Lippen, nameBtlicli der ObtrUpp*, die lieh durch ein weifces , gespannte» ,- glän- zendes Anfeben auszeichne, und oft fehy bfc- fchwerlich und entfettend* < ja bey? grofeeftr Verbreitung gefährlich werden können» und' die fehr hartnackig. allen andern Mitteln» den auf- ferlichen zerthetlendea fo wohl, als auph iqneaf- liehen, abführenden, fcJ}W^6b#föffdtnMtf* u. f. w. widerftehen **), bebt derfelfee befondetf fchneil und glücklich durch ei*i ßj^ckittji&ttli f$ wie nicht weniger die öfter wiederholte Anwen- dung deflßlbeu in andern . Jymphatifehen StQr cknugen und Jixtravrafarioncn, z. #. in de? Wfrfc ferfucht des Kniegelenks, ihm von ausgezeichne- ten Nullen iß,

; G4 Bredi«

* ...

' •) J. Jt^im Bey träge zur ausübenden Arznbyw. To. I.

••) Nur topifeti entleerende Mittel., r t. B. Blutegel, ond dabey innerliche/ auf das lyitipbatilcne öyflera

>: befohderi reizende Arzneyen, nimetttitch QuecKfiL b^r-und Meerzwiebel (die allgemein fchon den

-* SiecbnnUeht analog wirken) können ift ftlfchen Fäl- len . diofe er fetzen <, Wen» ;m*n t bat ige und » baldige B Alfa, haben will, wi« icb f»etnoDals<felbiir beobach- tet hübe,

Brennt itftf lieben bÄanntTicn oft auf dai *Herkr*ftigfte Durchfalle, Rubren u. f . vr. ^ Wie Cotltea fie dies 'allgemein nnd in den vd ile& Fällen wohl tjrfers thnn, als dufch lhrevj den Gedärmen mrtgetheilten Reiz tmd dadnrd »trerftärkte Erregung? Wtenn man die ErWaninp -die man gewöhnlich jngiebt, data fie hier he} fen, weil fiemotiim periftalticum inverfumm* €hen, wörtlich als die wahre annehmen unJ mit Gründen nnterftützen wollte , fo mütat doch wohl , wenn dem Üebel Mos eine and«« Richtung gegeben wate , die Ausleerung nt& *>b*n hin fortdauern* wenn ße durch den Zoj gleichfam nach oben aufgehoben - wate. Di« gefchiebt aber nicht, f ondera fiach völlendetöu Erbrechen, da« oft gar nicht anfehnltch ift, W oft nicht die micidefteh fchadbaften Materie ^m Vorfchein bringt, fleht der Durchfall *)•

*) Tai Herbfte 98. befrcyte ich mich felbft, f^ Ton keiner fthenifchen Diathefis damals heinge^1' . jdnreh 3 Tage hintereinander genoinineiiif gelia** Brechmittel ans Ipecacuanha Ton der Rohr» •■» weich* £xfr jty« c. ^mi«, , Opium and andere MiUp keinen Ein Aufs hatten. JJaph jedesmaliger Op*1, tion ward ich freyej nnd leichter an4 ***** *

***** ' '"•• '" fct

* Jener Athenieufer ,warde von 4er Cholera aeuv

•«. lea, und nichts .konnte "den Ausleerung«* ai«

eben aad onteap Einhalt thon, woroa die W«*1*

>tfo*

X

Die Aktion, die Erregung, oder wie mau jes nennen will, des Darmkanals i(l durch. 4en eingedrückten Heia dea Brechmittels erhöht, . die kränklichen Osciltationen der kleinen aus- hauchenden und einfangenden Gefäfse haben •aufgebort *), das ganze Syftem kommt nach vorübergegangener erfter heftiger Bewegung in eine ebjenmäfsige und, mehr energifche Schwin- gung : lauter bildliche Ausdrücke für Fakta, die Wir nur in ihren Erfcheinungen /nicht in ihreu gründen kennen.

»

G 5 Brech-

f

^efonderi häufig waren , Vis nach genommenen Vi« ratrum. (Hellebor. alb. XJn.') Erbrechen entßand, wonach» nach dem eigenen Ausdruck des Hippocra- tes, coaetti funt ac adfirieta ipfi am]>q9 (/c> Jeceffus). fiipPf «*«bi^«fy, v. 4.

*3 Mir ift ei glaublich, dafs die umgekehrte Bewegung fer zurückführenden Gefäfse, wie Plßtner es ausf '• drücfct» und darauf die grofee Ityenge von Sphjeiin •and, andern Materien erklärt, die \>ty flen fpgonani^ ten außöfenden und Visceral* u reu abgeht, wirklich )n der Natur gegründet fer, und auch befondera bey den krankhaften Durchfällen ihre Rolle fpiele. •— 8. das nicht genug gelefene Buch von Fahre , £7/*» terfucfiungen über ocrfchiedene-Gegenfiäiidß der theor*. pnd prakt. Arzneyw. a, d. Franz« nebß einen* An«

Jungt ron £.' #0*w. 6, 582, &

» *■

- m

Brechmittel heben auch andere Ausleere* gen« Man hat lie mit Nutzen haaptfäciilich in Mutterbluüiüfsen, ja im.Blutfp^yea aas der Lunge gegeben. Nach meiner reinften Ueber- *seugung hat man hier kneift unrichtig argumen- tum, wenn man ihren Nutzen von dor kf wirkte» Ausleerung vQn fchad haften Stoffen, fcharfer Galle u. f, w. herleitete, da fidler Afthenie und daher entspringende krankhafte Reizbarkeit ii war , die durch den ; reifenden JundruCk du Brechmittels getilgt wurde, und wovon fajüä die fchadhafteti Säfte , ihre Ansammlungen xuA die G*Het*crgief$ungen Qoeftekt waren.

Ich habe in einem Beyfpiele, wovon du Andenken nur mit meiner Exiftenz felbß rcr- nichtct werden kann , gefehen, dafa nach eines gegebenen Brechmittel aus Brechwurzel, d* colliquativen Ausleerungen im legten Stadium eines hektifchen Fiebers, die allezeit und befoc- fiers des Morgens nach abgelaufenen Nächtiger ftark und erfchopfend zugegen waren, nament- lich Speichelfluß und Schweifs von Stund ** auf fl Tage läng fo erftaunlich vermindert, und von der entzückenden Erfcheinung einer heite- ren und freieren Stimmung abgelcjfst wurden« daß'/ wenn eine Möglichkeit von Wiederkeh* aus dem Abgrund üatt gefunden hltte, man ß« während dieler nur zu kurzen Periode für wahr- fcheinlich gehalten haben würde 9 die. aber W'

\

. tof

*>aeh bald genug mit völliger Erschöpfung ver- taufcbt wurjle.

ßrechmittel find bey Asphyxien der Neuge- bohrnen (fo wie bey Asphyxien überhaupt, z. Ö. bey Erftichungen, Ertrinken u. f* w. unter paf- fenden Umftänden und im gehörigen Maafse-an- gewandt) die wi^kfarnfte Hülfe zur Betonierung der Refpiration und des ßlutunilaufa durch die Lungen, indem fie, nach Hnfelands Aufdruck, die Refpirationsorgane au» ihrem Torpor erwe- cken *)• Aus ähulicben Gründen und fie pafi- lich bey fo vielen andern Zufällen der Kinder, worüber man in der angeführten Schrift den ei- genen Abfchnitt über die Brechmittel nachfehen innfa**), und welchen nur noch die Anwendung derfelben bey zurückgetretenen akuten Haut- krankheiten bey gefügt werden könnte, die doch« nach aller Analogie mit ähnlich hül freichen Mitteln» anf der durchdringend excitirenden Wirkungsart derfelben beruht.

Kann man wohl mit Rechtaus andern Grün« den die Heijung des fchwarzen Staars ableiten, die durch Brechmittel bewirkt ift ? ++*) und aus

andern

•) tftbsr Blattern pn4 Kinderkrßakheite* Leips, 1792, $. 209.

N

••) S. 113. ff.

•♦♦) Rkhurs Aaftitftfr. <Ur fP.4. K B. ». «ff«

ioö -*

andern die Wirkung derfelbeh auf don Waifo brach (hydrocele) ? *)•

Die Cefchichte der Anwendung der ßrech« Jnitttl in der Peripnevraonie ift zu merkwürdig *ls dals fie hier nicht; einet! Platz einnehmet dürfte. So lange auch ihr Gehrauch hier untetj gewifseu Umftä'nden fchon eingeführt ift, fpd Iftan doch noch durchaus nicht über den eigeut- lichea Grund der Hülfleiftung« eiqig , wonm denn noth wendig folgt, dafs man diea auch nicht in den Regeln und Beftimmungen dci Zfr läfaigkeit in diefen öder jenen Fällen feyn kann. Zwej Meinungen find hier aber vorzüglich» Anfehen: die älteße und getneinfte, dafsda* Erbrechen als das gr$fste antibiliöfe Mittel, * von der Galle entftandenen. Peripnevmoiua heile; und dann die neuefte, dafs es als fch* £heqdea Mittel beym wahren infiammatorifciiA lider Ithenifcheu Charakter derfelben KraakW nütäe. Nach meiner Einficht find fie bejto falfch , wenigftens nicht in . dem Uutfang und aus den Gründen wahr, wie angegeben wird* Erftex6 fphou deswegen , weil man wirklich wenn man unbefangen verfahren will, fich über* zeugen kann, dafs diefe fogenannten gallichten Peripnevmonien ujad ^leur^üen, wprinn. Slol' allerdings durch Brechmittel fo grobe Din- ge that, ihre Juuftehung nicht gradesu w*

fprüDf

*

fprünglichen gallicbten oder andern verdorbene* Stoffen im Unterieibe zu verdanken haben , fon- dem dafs diefe vielmehr von einer andern Grund« urfache abhängen, wovon die Peripnevmoui$ Wirkung, fie felbft aber nur Symptom findL, Und was kann dies anders, felbft nach dem brownifchen Syfteme feyn, als Reizbarkeit und Schwäche des ganzen Körpef 9 fowohl, als he- fonders der Lungen und des Darmkanals, wo* durch die kränkirchen Bewegungen, die in jenea vorgehen, £ch auch in diefem nach, den, ei£&n? thümlichen Functionen der Orgaue und mit feh- lerhafter Abfonderung befonderer Säfte (der G4I- le, des Schleims u. f. w ) äufsern, fo wie in den

«

Lungen die Mifchung und Abfonderung der Lymphe und des Sern ms vorzüglich verkehrt ift. Ein Mittel alfo, was die Afthenie und Stö-, rungin der Nerven Wirkung, zugleich aber;die^ Schädlichen Folgen von diefen in den Lungen, und Darmkanal, den Ueberüufe fchadhafter Säfte hebt und entfernt; mufs natürlich das wahre Heilmittel in diefen Uebeln feyn. Und alles dies leiftet das Brechmittel. Es befreyet Lunge und Magen vom Schleim u. f. w. und t heilt dem Syfteme einen durchdringenden Reiz mit, wodurch die verminderte oder doch unor- dentliche ßcwcgung^gehoben , die Spannkraft der fetten Theile erhöht und fo die fehlerhafte Mifchung und Abfonderung der Sufte veräudci t

\viid;

*».

100

iriTd*) Der Ted. Brendel tagt fcnon feibr fchöfy indem er die Anwendung der Brechmittel auch beyra blutigen Auswurf in der Pleureiie (nach Angebellter mäfriger ÄderlaTs, wie er für nöthig hielt) vertheidigt: Allenuin i)idebitur'9 vomito- rium cöunijum tnusculörum refpiraCionis hie ex- periri: feil hJus alla ajferit omnia. Habet hott plethora (fäuguiwra) jpaßicos' ex imo venire per fymjtathicos nervös origincs': neque unttm tetic- ßcittm , de generein bilem (uiridia enim et Je' dolorem pröluviem plerumque vvmuttt)' exeuiere: ptitnum feret ajfect is fucceffu' faltfbri viscerwn pötiflimum epigajtrii nervi*, t üd miuuendös ver> firf fuperiora fpasmos , confuler'e. Sehiper enim refpiratio ßet inde liberior , multatjue iittercu piehtnr Jyvtplömata e. c. **).' .~ Was find at)er diefe Krlmpfe, in deren Hebung die hülf reich« Anwendung der Brechmittel hier beruhen foll, anders als Synoniine mit Afthenie und kränhli- eher Reizbarkeit , die durch den Eindruck des Voolitivs (der nachher durch paHen de Reizmittel unterhalten und daurend gemacht Werden mufe) gehöben wird? Man feann es auch denftfan- heiigefcbichtcu des Stoll, welche er von diefer ' " : Me-

•) Hs vetfieht fich i dafs Ihre Anwendung nicht ähtr» trieben und der dadurch bewirkte Rtii nicht erfchi» fljpnd wird

* | B renmliiopusculaod. ITritherg T.^.p.lfy

Methode *& der Pieurefiexerafi!hlt; gär leicht an-1 fehen, dafs die darin b^fchriebenen Fälle von7 der angegebenen Art waren. Diefer grofse Be- obachter verlangt reinlich ausdrücklich , dal* man xuvor umerftheideu Tolle 9 ob das Uehei einen inflammatorifchen , oder rein gailichten, oder au« be/dan Beftirümungen zufammeugöfe^ ten Charakter habe, in welchem erfteren Fall*' er daa Brechmittel verbietet, und wie gewöhn-* lieh daa Adeflafleh anräth» fo wie er im lefcteren die vorgängige Anwendung de« lezteren vor dem1 erftern fordert: lauter richtige» feuf den Grond-i fatz gebaute, Bemerkungen, dafs bey mehr oder« weniger Sthenie und Robur, ein fo excitirendea» und befonders die Lurgen leicht durch Gongen Rion zu heftig reizendes Mittel , nicht Statt ha-» ben dürfe .*;, vE* will-auch in feiner fogeuarttt* tan. rein gallichten Pleurefie daa Brechmittel» von keiner Abführung vertreten willen**), (Wcl*>.

\ chea

•) Wal |mn von dem Bitownitchen Satte» in wah-* ten inßfiuamatorifchen Bruftk rank heilen, BrechmU-' ttl tu geben, praktifch halten darf, feh einen doch auch die, vernünftigen Anhänget leine* Lehre cinzu- fehen, indem ße die Anwendung deifelben bey'di«« ttn Gelegenheiten entweder mit StiHfc uweigen über- sehen, oder auch, fonft heftige Vertbtidiger alles

. nur möglichen brownifchen , was üttfi yei t Leidigen lifst, he* Wohl widenathen. So *. ß, Waikard i/m

' dizin. prpkt. Bandbuch S, 25. v'

") Ratio nuikndi. T, t. p. 51.

100 '

UriuT*) Der Ted. Brendel fagt fcHon febrfcböifj indem er die Anwendung der Brechmittel auch beyra blutigen Auswurf in der Pleurelie (nach Angeheilter mäfsiger Äderläfs, wie er für nöth-g biett) veriheidigt: Alienum videbitur', vomito- riutn cöunijum tmisculorum refpiralionis hie ex- periri: feil nfus alla afferit omuia. Habrt haet pletkora (fängtiinta) Jpaflicos'ex irnö venire per fyrttfyathicos nervös origines': rieque unum beut- ßeinm , de gener em bitem (viridia cnim et it- eoloretn pröluvient plertmufue vvniuttt) exetiiere: pYimurn fere9 tfffeetis jucceffu* faluhri viscervin pötiflimum epigajlrii nervig , üd miiiüeiidös ver» fii^Tuperiora fpasmos , confulere. Semper emm refpiratio ßet in de liberior 9 tnultatjue i/tterci- piehtitr Jyvtplömata e. c. **).' -~- Was find al)er dtefe KrSmpfe, in deren Hebung die hülf reiche Anwendung der Brechmittel hier beruhen Coli, anders als Synoniuie mlt'Afthenie und kränMi- eher Keszbavkeit , die durch den Eindruck de« Vöolitivs (der nachher durch palfen de Reizmittel unterhalten und daurend gemacht werden muisj gehoben wird? Man aann es auch* den Kran- it cugefchiclucu des Stall, welche er von dielet ' " ; Me-

»

•) £s verficht fich * dafs ihre Anwendung nicht übt* trieben und tUr dadurch bewirkte R*ii nicht erfchi* fljpnd wird.

* | BrenAilii opusculaed. fTrisberg T.$.f.lfy

Methode in def PicuTefieser2äiilt; gär leicnt an-> fehen, dafa die darin betchriebenen Fälle von7 der angegebenen Art waren. Diefer grofse Be- obachter verlangt Ziemlich ausdrücklich \ dali man auvor umerfcheideu folle, ob das Uehei einen inflammatorifchen , oder rein gallichten, oder au« beyden Beftimmungen züfarnmengefe«^ ten Charakter habe, in welchem erfteren Fall*' er da* Brechmittel verbietet, und wie gewöhn- lich daa Aderlafleh anräth, fo wie er im lezteren' die vorgängige An weridung dee lezteren vor dem» erftern fordert; lauter richtige» auf den Grand-* fatz gebaute, Bemerkungen, dafs bey mehr odeti weniger Sthenie und Robur, ein fo excitirendca» und befonders die Lurgen leicht durch Conge.» ftion zu heftig reizendes Mittel, nicht Statt ha-> heu dürfe *J. ; Er will -auch in (einer fogeuami* ten rein gallichten Pieurefie das Brechmittel» von keiner Abführung vertreten willen**), (*wel*<.

v chet

« *) Waa inah von dem Biiownifchen SaUe» in wah-*

*en inflanamatürifchen Bruftkrankticitcn, Brechmit-'

ttl tu geben, praktifch. halten darf, feheinen doch

auch die, vernünftigen Anhänget feiner Lehre einzu-

fehen» indem fie die Anwendung deifelben bey* di««

fen Gelegenheiten entweder mit Stitifchweigen aber«

gehen, oder auch« fonft heftige Vettueidiger alle»

nur möglichen biownifchen, was Ji<M& veitheidigen

lifo, iie»wohl wideiuthen. So *. B, Jptikard uut

' dizin. prßkt* Handbuch S. 25.

") HattO tius d$ndi. T, i. p. 51. ' " * '

die» doch, wenn da* Uebel rein iofüitiiitftatifcti oder rein gallicht (d. h. nur Ausleerung fchid- hafter Stoffe fordernd) gewefen wäre, ebenfalls hätte nützen müfsen): weil, wie er fagt, det unreine, im obetn Theil de« Darmhanais hän- gende Stoff dadurch durch die ganze Länge def- Jelben gleichfain durcbgefchleppt« tmd fomitia die BJutmafie ein gelogen würde; nach einer an- dern eben fo währCcheinlichen und mit allen Et- fcheinungen beftehenden Erklärung aber.* weil durch die leicht mehr fchwächeade und gleich- fain lähmende £igenfchaft der Purganzen, das ganze Syftem mehr angegriffen und der, Graad* Charakter' des Uebels (Schwäche) rermehrt wer- den könnte. Blutausleerungen aber verbietet er dabey gänzlich * an welchem unangenehmen Erfolg, die von ihm angeführte und geglaubte tialeuifcbe . Anziehungskraft der entledigten Adern zur Galle veuat copiof&Pcm bilerti et- traxerinl)* wahrfcheinlich weniger Antheil hat, als die dem unpafslichen Blutverluste nothweo- dig nachfolgende gröfserc Schwäche *)• Noch

macht

. ß *}t& iA Schade, wenn ein au fleh richtige* Fakhinf \ durch unrichtige und - nach dem Geifle der Zeiten (der feiten oder nicmalt rein«' Wahrheit hat) abge- faßte Efilarmig emßellt und gleich farti verdtinkelt wird.- Btott teiref die momentane jErlcichteiuoß nach den ßluiausleerunscn in feiner oallichten Ari- jneuniOftie daroi* ab, da£i dadurch die ron &&

Methode ki def Pleurefies erzählt ; gär leicht an-1 fehen, dafa die darin befchriebenen Fälle von' der angegebenen Art waren. Diefer grofse Be- obachter verlangt Ziemlich ausdrücklich * dali man suvor unterfc beiden folle, ob das Uehel einen inflammatorifchen, oder rein gallichten, oder au« beyden Beftimmungen züfammengefes^ ten Charakter habe, in welchem erfteren Fall* er daa Brechmittel verbietet« und wie gewöhn-* lieh daa Adeflaffen anräth, fo wie er im letzteren die vorgängige Anwendung dea lezteren vor dem» erttern fordert; lauter richtige, auf den Gtfnfid-* fatz gebaute, Bemerkungen, dafs bey mehr odet , weniger Sthenie und Robur, ein fo excitirendea» und befondera die Lurgen leicht durch Cönge»» Rionzu heftig reizendes Mittel, nicht Statt ha-» fcen dürfe *;. ,£* will -auch in feiner fogenarm* ten rein gallichten Pieurefie daa Brechmittel' von keiner Abführung vertreten willen**), (wel*\

v chet

•) Waa (nah von dem Bvownifchen SaUe, in wah-' ten itiflanamatorifchen Bruftk rank hei ten, Breclimit-' ttl au geben, praktifch halten darf, feh einen doch auch die. vernünftigen Anbändet feiner Lehre ein zu» fehen, indem fie die Anwendung deifelben bef* di«« Ten Gelegenheiten entweder mit Stitifchweigen Ober* gehen , oder auch , fonft heftige Vei tueidiger allet nur möglichen brownifchen , was fi^ii veitLieidigen lifo, fie» Wohl wideriathen. Sg *. Bt JT'tikard //*# dizin. prpkt. Handbuch S. aj. v*

**) Ratio medentii. T. i. p. 51.

112 mm

der Schmers aufgehoben. Wenn der Haften aufgehört hat, tritt die Spannung und krampf- hafte Znfammeneiehung in den Gefäfsen wieder ein. Bey dem inflammatotifchen Charakter des Uebels dies natürlich anders» weil da der Schmerz von Ausdehnung und Druck der G* f ähe und Nerven, vom Ueberflufs kn Blut und Säften, oder dem Uebermaafse ihrer Bewegung herrührt, alfq natürlich bey Vermehrung der lczteren , der Schmerz und Hüften »felbft ver- mehrt werden mufs. -<- Auch weifen die unter

H Nr. 5.. 4. 7. u. 10. aüfgeßeliten Funkte der Dil* gnofis diefes Unterfchieds , z. B. der vorhin fchon fchwaGhe Magen, die namentlich löge- nannte Imbecillität des Gefundheitszuftandtf, das von Natur fogenannte'bili^Ce Temperament, die nicht. feiten der ,/alfche'n P. fchön htp vorhergehende gallichte Diarrhöe -^ t deutlich auf, eine Grundanlage von Schwäche hin, wo-

/von der biliöfe Charakter des Uebels Symptom und Coeffekt war, und wobey nun, alles z* {ammengenommen, Brechmittel um- f o paffen« der, weit paffender als die mehr fch wachenden Pmrgirmittel feyn mufsten , weil üe fowobl die Urfache der Krankheit, als auch das Symptom» unter fchicklicher Anwendung, zu heben i& Stanäe find **;.

Dafo

•J a. a. O, p.65. fq. '

**)S«3£* wird noch die richtige Bemerkung gOD"^

da*

I»3

Däfß dfefes die wahre Theorie Vdh .Äet hülfreichfen Wirkungsart der Brechmittel in det obengenannten Jtrankhdif* und bey derBehändi» lung derfelben, die ich **r iio-^ > di» Stollljche nennen möchte, fey, kanxi jeder Praktiker bald innewordene wenn et in derfelbeii fo wohl die Brechmittel , als auch die incitirendfe. ftiniuli- rende .Methode verflicht. Bey de Verfahrung», arten gelingen nemlich lehr gut, wenn, was wohl 2U merken ift, det Fall detfelbe ifiVwie die vor* Stall Nals Bespiele feiner gallichten Peri- jraevmonie aufgeführte , d. h. mit keinen Er- feheinüngen wahrer Phlogofis und Sthenie» fon- dern vielmehr mit den Erscheinungen trori Wah- rer Schwäche, iri alleh Functionen (z. B. Aet Verdauung) von Krampf aus Reizbarkeit,, als da find, kachektifches Anfehen *), Mängel an

Ha r£fo

dafs die lleco riva leise nten ' aus . einer wahren in« Üammatorifchen Pleurefie ach fchneller, erhohleri Und die Gräfte wieder bekommen, als diejenigen*/ die ob lang uent em fyftematit gajtrici otconotniunt u, f. w. febon länger gekränkelt und Sordes u, t. JngeCammelt hätten. Alles dies » fo wie die nach* her erwähnte labe j acta corporis compages, pafst ganrf auf jlie Brownifche (eigentlich auf jede vernünftig ge) Anlage und Opportunität der Schwäche.

»

•) Facits Min vitorö pallidä. 8 toll rad. tiiwd. T. f; p. 4. Ueber diefes Anfehen und den Grund diefer gelblieh -grünen Färbe der Haut, befandet* einzel- her Xheile dcrfelhen, z.ft im Geliebte, ift frtyüch

Viel

«4

Efiluft, Übeln Gefchmaok, Aufßofseo, kleinen fchneilen Puls mit m&fsiger Hitze u. dgl. mehr, begleitet. Denn, wie fchon getagt» ausdrüct lieh fordert Stoll, und fo .verhält es lieh auch in der Natur,' dafs kein phiogiAifcher Zuftini fcey der Anwendung der Brechmittel Statt hibeh foll , welchen er wenigftens erft duTch angeroef- Jene Mittel zu heben, räth. Aber in den Fäll« der wahren biliöfen, oder, wie fie mir nicht iprade xiach dem Syfteme der Zeiten, fondem

naci

viel zu lagen. Stoll, der fie von der Gaue berie- tet, oder wenigftens damit in den genannten Ktuk> : * , heiten vergefeUfcbaftet hält, erinnert doch auch drilcklich, dafo fie bey einem wahren nnd hefügP fonammatorifchen Zuftande der Lnnge augegen fey* und alfo kein fieherea Zeichen des galligten Chtf* Urs des Uebels feyn könne Cp. 69O In jenem f*

* komme diefe Farbe von dem phlogiftifchen Sana her, wie er fieh ausdrückt, welche» auch* aaf J* l'eller gelaflen , eine gelbe Farbe teigte, Aas Hit Hofr, Franks Klinik erinnere ich mich, ^afterüd wunderte , wie man die gelb grüne Farbe der Hrf bey mehreren Krankheiten, fogar bey der eig«"* eben Gelbfucht, unmittelbar von der im Blutpk genen'und unter die Oberhaut ausgegoflenea G*" iex leiten wolle, da man doch nur die VetlnaVnui' gen bemerken folle, die an der Farbe derÄotatf* einem erlittenen Beilage,, einer Quatfahnttg «• t *'

' vorginge , die ebenfalls nach einiger Zeit gelh f** , und blau würde, ohne d*b hiebey doefc aa &»' su denken wäre, /

/->

T~ 115 *

I I ,

nach der Natur felbft betrachtet, ein« zu feyn fcheint, der afihenifchen, oder auch nervöfen Peripnevraonien , darf man nur den Verfuch fo- 1 -wohl mit dem fchicklich geleiteten Brechmittel» oder andern die Nervenkraft erhebenden. Mitteln 1 machen, und man wird den Erfolg, alles übrige 1 gleich» denfelben finden. Nur mufs hier» um ! Mifsverßändnifse und die zu weite Ausdehnung 1 diefes, bey den jetzigen gangbaren Begriffen ; und Ausdrücken paradox fcheinenden Satzes zu vermeiden, wohl bemerkt werden, dafs es eine Grenzlinie giebt , worinn die praktifohe Identi- i tat beyder Mittel zufammenkommt, worüber .fie t aber nicht hinaus gehen darf« nemlich «inge- 1 wifser Grad der Krankheit , oder, welches «ins iß, ein gewifses Maafs von Lebenskräften, wel- che« wenn es zu fehr vermindert iß, den Ge- t brauch der Brechmittel verbietet, die« wie her* 1 nach mit mehreren gezeigt werden wird» inv . mer doch einen gewifsen Fond von jenen vor- J aus fetzen und bedürfen, um zu einem beleben» ' den Reize» und nicht vielmehr zu einem fchwä* gehenden und erfchöpfenden zu werden* Denn in diefexn Falle mufs man allerdings damit vor- £chtig umgehen, aber aus keiner andern Urfaqhe, als die bey der Anwendung aller Reizmittel Statt hat, , um nicht durch zu ßarken Reiz die fchwa* che Erregung zu erfchöpfen, nicht weil Brech- mittel an fich direct fchwächende Mittel find« Will man aber das Gefegte mir, und meiner Ver-

H 3 fiche»

<■- 11«

l

ßcherüng, Haft ich das aus Erfahrung fage, nicht glauben , fo gehe man mach PFieh, und fehe da in demfelben Spitale die Krankheiten, wovon die Rede ift , auf der einen Seit? von ei- fern Schülfcr des Stoll, D.Wörlk, auf acht Stolli- fche Art, mit Brechmitteln ut f. w. , und auf der ändern in der Klinik des berühmten und auch ruhmwürdigen Hrn. Höfr. Fraiik gradezu rnk reizenden Mitteln, z. B. Aq± Menth, f^ !Liq^ anod., Opium ferjjentaria ; Valeriana fc: f: w. behandeln, und man wird fehen, dab ■anmöglich diefer Artikel der Methoden in der *£hjjöriS fo divergirend feyn könne, weil er in llor¥raWia wenigftens nicht fo weit voneinander *tbftehr, als dann der Fall feyn rmifse. VnäSloll "heilte doch auch nicht wenig feiner Kranken. Treylich darf feine Methode picht allgemeine Heger werden r' weil, wie eben getagt, es häufig l?irlle geben kann, wo fie nicht mehr anwend- bar, oder wo He unlieber wenigftens im, Erfolg & Itter empfiehlt fich die gradweife die Reize an- wendende Methode als ficherer. Ich hatte noch ^fn Anfang drefes Frühjahrs, der eigentlichen %tit für die angegebenen Uebel, eine Kranke der Art, die ich äber'erft in der flten Woche ik- ter 'Krankheit Tahe'f und wobey ich anfangs bey rriir änftand, eb ich, zum Theil wegen der nun hach allen Anzeigen fchon fehr in Unordnung i^omruenen Darmfecretionen, ein Brechmitteli

als' fohndier 4ie Galieafrniptarne v* *• hc"

•- \ \ \ , . v fcend,

bend, öder unmittelbar mehr flüchtig reizend« Mittfei wählen follte. Ieh wählte das erftere, und befchlofs, das Uebei überhaupt ganz Stollifch zu behandeln: aber ich hatte mich doch beynahe etwas im Kräftemaars verrechnet, obgleich das Brechmittel vorlichtig ftmd gelinde gegeben war, auch feinen guten und fichtbaren Effect gehabt hatte, und mufsfce bald darauf we* gen der ßch ein (teilenden grofsen Schwäche, Durchfall u. f. w. zu der andern Methode grei- fen *), welche diefe an lieh fehr reizbare, mir vorne/ unbekannte ältliche Perfon auch bald fo •weit brachten, "dafs nur noch eine Art von phthißs pituitofa nachblieb , die demnächft dem Island. Moos, der China und der Beßufchejf- fchen Nerven tinktur -n. f. w. wich. Doch ich will, hier keine Abhandlung über die Peripnev- monien fehreiben. Meine Abficht nur gewe- i

H 4 , Ten,

•} (pttod ß ßtrffS oita* fuecumhere vieler entur * veßsan- tium et radicis ferpintaritt* Virg. Qontrßjervae> cam» •phorae. stc, fiimulos fubdidimus Qrat, med, T. I. p. 42.) Es möchte aber doch in den m elften Fällen wohl am geraihehften feya , nicht zu lange in Ver- folgung dev angenommenen KrankheitsurrachV, *, der .Galle, auf diefe»4Un ter liege* der Kräfte zuwarten» fondem dieCera vielmehr vorzubeugen , wozu nichu zweckmäßiger wirkt» alt eine gleich vom Anfang an darauf gegründete pafsliche Anwendung tob reizenden und fogenannten ßärkenden Mitteln*

e

fett *U8 Theorie, .Erfahrung und Analogie auch andiefen Uebeln darzuthun, dafc die bey den- felben angewandten Brechmittel, auch hier als allgemeine Reizmittel und nicht als Schwä- chungsmittel wirken. . Und dicfe glaube ich«- reicht zu haben«

Nach die fem allen, und nach denangefub ten mannichfa}tigen Beyfpieien von der reitet excitirenden Wirkung der Brechmittel , die fich noch durch manche andre, z. B. die Fieber rcr- treibende Krafy derfelben, kurz vordemParoxy* mus der kalten Fieber genommen, die lieh anefr oft dann äufaert, wenn nicht das gering Schadhafte dadurch ausgeleert wird» vermeid ren liefsen, bleibt es alfo wohl ohne Zweifel dafs Brown einfeitig fchlofs, wenn er das, als entfernte Wirkung zu der nächften hin*«' kommen kann , Ausleerung von Säften und dar- aus entßehende Schwächung zu der reizende" Eigenfchäft, für die allgemeine und einzig* Wirkungsart der Brechmittel erklärte , und fo den Reiz: derselben überging , der doch , nach feinem eigenen Syftem, k^in gradezu fchwScben- des, fondern vielmehr ein die Kräfte erheben- des und ßärkendee Prinzip iSL £9 eine feto

paffend'

/

«paffende und gründliche Bemerkung* die ich neuerlich in der Rezenüon von Homs Beyträ- ße?i zur Klinik in Huf eltfnds Bibliothek d. prakt. Heilk. ß B. Nr. 3. S. 283. Iah , *,dafo die Auslee* jrungsmittel faft fämmtlich, ehe fie auf leeren, einen Q.eiz hervorbringen, der, wenn er auch meiftentheils von der nachfolgenden fch wachen-, den Wirkung aufgehoben und überwogen wird, doch gewifs oft fehr beträchtlich feyn, kann. Sollte ». B. etn Brechmittel, wird dort ferner gefragt, das durch feinen Reiz airf die Nerven des Magen«, in diefem, und dadurch eonfexir fueU in dem ganzen Körper die heftigfte Erre- gung hervorbringt, faft alle Muskeln anßrengt, und dadurch die Innern Reize außerordentlich

vermehrt, wirklich blos als ein reizentfciehen-

>

des Mittel wirken?,, Dies alles fcheintfo lim- pel und natürlich zu feyn, dafs es das: Sim- plex, ßgillum veri, des Boerhaave verdient. Brown hatte offenbar zu wenig eigene Erfah- Taug, wenn erden obigen Satz, dafs Brechmit- tel in Entzündungskrankheiten nur fch wachend wirkten, «aufftellte, und daher diefe, nebft Pur- girmitteln ganz unbedingt in die Reihe der hier anwendbaren Mittel fezte. Seine Theorie, da er doch fonft alles foviel möglich ' praktifch ha^ ben wollte, verleitete ihn , hier der Praxis vor* zugreifen, und hierbey griff fein Scharffinn, vielleicht wegen zu lebhafter Aüociatioa v et- il 5 wand-

wandter Gegenßäiide und Begriffe, weniglteni tum Theil fehl +). -

' IndeiTcn ift auch bey allen diefen auf der anderri Seite gar keine Frage und bekannt ge- nug, dafs Brechmittel fchwächen können: und es kommt alfo nur auf* die Feftfetzung der B* dingungen an, unter Vielehen -bald jene, mein reizende» bald diefö, mehr fchwäc'hende Wir- kung erfolgen wird. Dann und wenn diefe p- hörig beachtet werden, wird die ßraktifche An- wendung diefer fo alten und wirksamen Mittel . keinem fyftematifchen pro und contra kei- nen Verwirrenden Strekereyen mehr ausgeta feyri können **). Es kommt nemlich mit

ein«8

*

•) Seine Schüler weifen den Anhängern des Stell ihr. Meifte*. habadarom mit Nutzen die Brech-**

. AiuleerungsmUtel in Qrgunen, Pleuxefien angewiuk weil die Falle wirklich mehr oder weniger «nttüni licher, Ähqnifchev Art gewefen, uml die Mittel^ nach ihrer Theorie hült'reich gewefen wären. Alk* ich bin überzeugt, dafs fie in üeuvtheiiung diefcr Sache bey de Unrecht haben, und dab,wedcr E* srtndung noch Galle, gradezu die.. Indication m Breehmi(teln eadie (land gaben, fondern vieW1 Afiheuie und die Folge derfelben auf alle Funcu> nen , wie dies die befchriebenen Beobachtungen p** die Natur felbft ?eigen kann,

•*) Es erßaunlich, was die Impreffion, die einfF

wifses Ruifonnemcot, ein gewifset-Öyßem, dem

' ^fall^ben. ffti Eiitdfuck und Einfluft •** iv

V*

' »

121 -*

~ r

einem Worte, Sie Sache »ach dem hroxonifchen Syfteme ausgedrückt, darauf an, ob die Erre- gung noch nicht zu tief gefunken iftj um den ftarken Reiz des Brechmittels zu befteheri. Be» kanntlich darf man nur dann heftige durch drin» gende Reize anwenden, wenn der Körper nicht zu fehr gefch wacht Ül, um davon, .nach einem bildlich- anfchaulichen Ausdrucke, nicht über

dett

ganze praktifche Ilandlungsweife, bey Übrigens un« befangener Denkungsart , und ohne dafs' man fdlbft et weifs, oder es fich felbft gefleht, haben kann. Seitdem es Mode , oder auch zu Zeiten Ruhm ge* worden iit, ohne Brechmittel zu heilen, unde ich ^nich, bey ernftbafter Recolligirung meiner prakti* fchen Glaubenslehren, auch fo davon abgekommen, fo dafs ich mir, durch Theorie und vorherige Er« fahrung aufgefordert, es wieder zur Pflicht machen mufs, diefes oft fo kfftftige, fchneli wirkende, und in mancher Hinficht durch kein änderet Mittel zu erfeuende üulfrmittel häufiger bey nach meiner Ue* berzeugung paffenden Fällen anzuwenden. Ein Freund von mir, der fchon längere Zeit manche, Unterleibsbefchwerden Und rhevmatifche Uebel ge« habt hatte, und befonders im Mangel an Appetit und Uebligkeit litt, dabey eine gelblich grüne . Farbe hatte nahm 10 Gran B rech Wurzel , wornaeb er dreymal, aber nicht dasmindefte Schadhafte (wie ich ihm auch vorher fagte,) , brach. Und doch ward er fogleieh befleiv Ich glaube kein reizende« ,. Aar« kendea Mittel würde hier fo fchuell gewirkt ha* beq, .

~ 122

den Haufen geworfen zu werden» und die San- me der Erregbarkeit mufs mit der Summe der anzubringenden Reize allzeit im umgekehrten Verhäitnifse flehen. Kein Menfch weifs frey- Jich t worum der eigentliche Grund von diefer Erfcheinung des lebenden Organismus liegt, <A die Reizmittel der Fafer einen gewifsen Stoff entziehen ,. oder ihr mittheilen , deflen lieber- rnaafs daher in beyder Rückficht fchädliche Ver- änderungen in der Bewegung» Mifchung, Zu- fammenhang u. f. w. der orgänifchen Theik hervorbringe^ Aber Co wenig wir eigentlich du, was wir Lebenskraft» Erregbarkeit u. f. w. neu- nen , deutlich kennen » fo erlaubt ift es diefem unbekannten Prinzip ein« Vermehrung oder Ver- minderung (als die allgemeinste Taxation, wor- nach unfer Verftand alle Dinge fchäzt) beyzok gen f und fo z. B. , von einer gewifsen» Gröfa von einem Fond derfelben zu reden » der d* feyn muftf, wenn Reize nicht erfchöpfeni fo* vdern belebend wirken^ follen. Daher wirkt ein« Anftrengung» z. B. in der Leibesbewegüng »*' .einen Harken Menfchen ßarkend und ermun- ternd , weil dadurch die Kräfte aufgereizt und gleichfam in Bewegung jgefezt werden (woi»! dann auch kommt, dafs durch diefe Befehl^' iiigung der Functionen, namentlich des Athem- holens, mehr lebende Stoffe (aus der Luft) de» J£prper angezogen und in der thterifchea FÄ^er

gleiclifam umgefezt .werden). Auf eine feb«^'

lieh«

- 125 T-,

Sehe Conftition« wh&t eben dief* Anfcrengung, fchwächend und Kräfte lähmend. Diefe allge- meine Wahrheit mufs alfo auch bey der An wen* düng der Brechmittel leiten. Es folgt darauf dafs man fie nicht bey einer zu fehr gefunke- nen Erregung anwenden dürfe, weil da die He- lla uration von Kräften fehlt, deren Aufopferung bey der Wirkung ihr^a Reizes unvermeidlich iß. Eben fo folgt , dafs ihm öftere Wiederhol lung fchädlich feyn xmifse , weil ein zu oft an- gebrachter Reiz einer Art die Erregung eher erfchöpft, als ein abwech feinder, und ohnehin diefer allerdings immer mit einem gewiftenVetv luft an Säften - verbunden ift, alfo mittelbar Ich wachen kann. Natürlich kommt es nun auch auf den Grad an, bis zu welchem man ihr« Wirkung treibt. Ein fehr heftiges Brechmittel kann feiten gute» wenigßens 'keine Harkende, allenfalls nur gewaltfam ausleerende Wirkungen haben.M Eben fo werden folche, die zugleich nach unten wirken , wie z. B. mehrere Arnim o- nialia gerne thun, den reinen Erfolg des Erbre» cheaaa vereiteln , weil dies meift eine Art von indirekter Schwäche anzeigt, und einen mehr als doppelten Verluft von Säften zuwege bringt *> ^

/ Noch

*) Eine mäfsige Dartnansleerung nach nnfen wird Ja» durch nach der yVirkung der Biechmiuel nicht aus» gtfehtofsan, di« meift auoh als Meb*njei* von felblt

tr.

i -

Noch zu erinnern nöihig, dafs, um den bezweckten Erfolg der Brechmittel als exciüren* der erhebender Reizmittel zu erhalten, nun nachher fortdaurend andere .Reize anwende müfoe» um die einmal hervorgebrachte Bewe- gung gleichfam im Gange zu erhalten. Der~ Brechmittel Und ihrer Natur nach keine te anhaltende^ fixe« fondern mehr flüchtige Reu- mittel, deren Wirkung, befondera wenn & Errogung anfehnlich ^gefunken ift* nach eine* gewifeen, nicht f ehr langen Zeiträume zu Ena **cht und durch andere Mitlei erhalten und Uff- gefezt werden rauft *)•

Mehreres hier über die Brechmittel «ufr gen, halte ich für unnöihig, da ihre Anw ■düng in einzelnen Krankheiten theila in & vorigen , um ihre reisend erhebende Wirf*? nu be weifen, berührt ift9 theils es nich^

erfolgt und dazu dienen kann', die durch den fo* des ieztercn reimehrte Abfonderungen von S^ und Darrnfeuchügkeiten fortzufchaöeu*'

#)NMan würde* noch meiner Uefarzeugutigi geiH^^ weit glücklicher in der Praxis geweten feyn » fftfI man nach den fo oft» felbß nach dem ausgebreitet in der Theorie mangelhaften* gaüvifchen Syk&* tnit üiitzen angewandten Ürechuiitteln den &H . deifelben auf die angegebene Art nur fortgefezt« »» nun nicht wieder, dem Syftem oder Sohlend!»* li' folge« mit Ich wafchen den und ausleerenden Mi'tCl1 den fchon gewonnenen Yortheil reilohren hitic

Abficht "wa*, die g«n^e Lejare der falben tief aufzuhellen, fondernv nur ihre praktische An* wendbarkeit mach Theorie, Erfahrung und Ana- logie zu erläutern und zu begründen, nach, -welchen, allen fief abfoluj; genommen», reine Heiz- und keine unmittelbar Schwächende Mitte} find« wie Brown z. B. vorgab, und nach die- fer einleitigen Anficht fie aus der Praxis faß ganz verbannte, in welcher fie. doch, nach feinem ei* genem Syftem«, wenn rnan confequent Schlief* fen will, eine fehr bedeutende. Holle Spielen, und die > mannichfakigfte Anwendung hnden Tollten *), > , \ .

t

Diefer Abhandlung weif 5 ich keinen heuern Schiufa, £.u geben, al* durch Herfrts^ung ei* lief Stelle aus der Schon erwähnten Vprred#

: \ frV*?f

•} Brechmittel in kleinen abgebrochenen Dofen Jiielt

man fchon immer für Reizmittel. Warum füllten

« * , •. » .

fie'es alfo in voller Gabe nicht feyn , da die da- durch bewirkte Ausleerung der Säfte oft wenig beträgt, und man nur die Vörficht Manchen rmifs, Re. nicht bis zum Ueberjnaafs und* zur. Eifchtfpffhng wirken z\t lauen ? In Franks Klinik in fiten kann

man mit kleinen Gaben von Brecliweiniiein untl

«

andern Antimonialien , viele- Fieber, befomlers die unter dem Titel: Typhus levior % dort gängig find, heilen fehen , aber keihesvyeges in de^f Abficlrt gegd* ben, am irgend Ausleerungen dadurch zu veranttaU ten , oder vorzubereiten , fondern nur als allgemei- ne Reizmittel gebraucht«

& 'Frahks zu Jj Franks Klirßk zu ?avia%

wo über die rerfehiedenen Wirk unzarten der

Ausleerurigsmittel geredet, und auch der reize*

den und reizverändernden Wirkung der PurgiT-

mittel erwähnt wird , die allerdings ebenfalls in

dem ganzen Umfange ihrer Theorie und Fruit

noch wohl einmal eine nützlichere Revifionbc

dürften. ;,Öffc hebt, helft es, einen fpecifiW

Beiz, der auf einern Theil aufliegt, ein andere

von diefem ganz verfchiedener, und ändert d*

krankhafte Äbfond£rung in eine ändere nm.

Aus diefem Grundfatze fcheint die Wirkung te

Einfpritzungen in die mit krankhaften Aw

flüfsen behaftete Harnröhre und Mutterfcheid'

herzuleiten zu feyn. Vor neun Jahren vm

ich zu Turin von einem fehr gelehrten Min*

dem Lehrer der Klinik dafelbft, D. 1jh&

s&u einer Berathfchlagung wegen eines Krfr

fcen,' welcher, fchon über ein Jahr ron euK*

Bauchfiufs geplagt war» der bisher durch kein«

Mittel geßillt werden konnte, berufen. W

Patient war äufserft mager, und lag fcnonl

dürfen ein Zehrun gsfieber ganz erfchöpft dam»«*

der/' Die ftärkenden Mittel, die ich vorfcblofi

machten keine belfere Wirkung, als die» vorlief

angewandten. Zu diefem Manne, welcher id

ärztlichen Hülfe fo fehr als des Lebens über*

drüfaig war, kam endlich ein Empiriker t *&

eher

•) S. 81«

\

«h*r ihm eiiir fehr heftig abführendes Pulre* gab,' deflen Äufammenfetzung Lanieri unke' kannt war, welches aber aus dem vitrum anti* tnohii ctratum bereitet zu feyri fehlen (ein längft bekanntes und einft in diefen Krankheiten lehr gerührt* tes Mittel), Sobald er di&fes genommen hatte ,~föN6nfeßanden unter den heftiglteh Bauch* fchmerzen fo ftarhe Ausleerungen, dafs dci Kranke in Ohnmacht iiel, und die Anverwand- ten den bevorstehenden Tod betürchteteu» £r erhohhe lieh aber nicht nur zum Leben, ton* dern von der Zeit an bis zur völligen Gefund- lieit. Als ich diefes aus den Briefen meine* Freundes Lanieri erfuhr, fchrieb'ich zurück * (liefe Wirkung des draftifchen Mitteis auf den Darihkanal Icheint mir die nemliohe zu feyn, weiche die lange in die Harnröhre gedeckten Wachskerzchen in dem chronifchen Tripper hervorbringen»- durch weichen Reiz nemiieh in der Schleimhaut eine neue Reizung, und 'gleiche [am eine' neue Entzündung bewirkt wird« £sr wird zwar der 'Ausilufs dadurch vermehrt, aber' er itt von anderer Befchaitenheit, und von dem vorhergehenden jchleimicht en verschieden, und eiterartig , welcher Ausilufs endlich von felbft aufhört, fo, dafs jene krankhafte Abfonüerung verbelfert wird. Ob ich recht geurtheilet habe* will ich nicht entfcheiüen; aber getviis beiteht die Wirkung der ßrech- und Abiuhruugsmittel nicht blus in der Ausleerung durch neu Verluft 4«stuok * der

JS8

der Saft«, welchen (liefe Mittel bewirken, ?«- ringern fic die Kräfte, welche» JBrawn gutta- JKmmt hat. und Ich wachen auf diefo Weife Daher, Wenn Abführu hg s mittel oft Fieber, Au* Ichläge, Entladungen, Rothlanf* felbft Ans- fUtfse, welche» wie man glaubte» v#p Galle «ntfprungen oder verrnehrt worden wären, ge hoben haben, fo haben üe dies auf keine tfnäe- xe Act zuwege gebracht, als indem fie die; über- fljäfaigen Lebenskräfte verminderten. Aber noch eine andere Wirkung bringen, befoxider» die Jtärkererx Ausleerungsmittel auf die Eingeweide de« Unterleibes hervor, als welche mit den übri- gen Theilen in fo großer Mitleidenfchaft ße* hen. Noch gröfser und ganz verschieden wfri fqlche feyn, wenn das Uebei feinen Sitz im Darnikanale felbft ha|, wo gewifs ein Durchfall oder eki ruhrartiger ^ Bauch tiuf« bisWeilen felbft durch ein Mittel, welches zwar die Maüe der $äfte verringert und einigermaßen fchw&cht, ^hcr zugleich im ganzen Darmkanale eine Eei* zttag und eine andere, von der vorigen krank- haften, ganz verfchiedene Abfonderung bewirkt, gehoben wird> . .

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Kuh p ock e n i mpfung*

.($. dal vorige Stück det Journals,}

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Jfcti* Nachrichten darübet aus JPlen unii

'Genf* ■**- Höchßmet kwürdige Er förmig

über die Entkräftung des Kuhpockengif t$

durch die vorhergegangene Menfchenpa*

ckenkrankheiti \

Erlauben Sie» dafs ich Ihnen ein Faktum tibef die Kuhpocken mittheile, daq mir eben fo fön-* derbar als nützlich fcheint. Ich beschäftige jnich feit dem May 1799 rnit diefer Einimpfung} iie fcheint mir eine der wichtigften Erfindun- gen der Arzneyknnft zu .feyn, und ich halt$ demnach alles, was zu ihrer Vervollkommnnng <abz weckt, der gröfsten Aufinerkf amkeit . wüxj- dig.

Sie willen ohnßreitig, dafs I}: Jenner gUuhtg man könne die Kuhpocken bekommen« nach* dem man die Menfchenpocken gehabt hab^ fViOflvUle fagt, dafs er vergebens verfuchf

1a habe,

*— rjro •«-

habe, die Kuhpocken einer grofsen Menge t<m Menfchen einzuimpfen , Welche die Menfchen- pocken fchon in dem Impfungsfpitale gehabt hatten; und er führt uns eine einzige Pcrfou an, welche die Kubpocken erhielt, nachdem fie <|ie Mepfchenpocktti* in ihrer Kindheit ge- habt hatte: aber es ift bemerken, dafs diefcs litt* Äf der Erzänlung des Kranken beruht

' Die Verfichempg des D. Icnuer hatte fo-

wohl mich» als andere Aerzte in das gTÖbteEi-

ftaunen gefezt, und ich wünfchte Gelegenheit

rzti' haben, mich durch Erfahrung davoo»

^iberfceugen. Der Hr. Graf Mottet, viercij

Jahr alt , bat mich , den Verfuch an ihm feW

Äti machen. Ich- hatte grade mehrere mit Hat

gift geimpfte und mit Blattern bedeckte Patie*

ten, und konnte daher fehr frifche Materien*

ineri, und impfte ihm am fiten October 1$

Äae öift ein. Die Blatter, die fich darauf «ff

te, hatte ein fo chftrakteriftifcbes An f eben, *

ich es vorher noch nicht gefehen, und glich dir

grofsen |>uftel recht -fehr, welche vHr. D.Jenn*

*üf feiner erften Tafel abgebildet hat W

Menge der immer ausfliegenden Materie, Ä

Weit verbreitete Entzündung, der glatte, fet

an der Haut hängende Schorf, der Schmers i*

QeaTDeUa - und Bruftmuahel ynd die lange Zeit#

bi* die Puffe} geheilt war (bis 2\Xm Ende des

Oktobers) , waren nur 24 deutliche Zeichen '"

Krankheit.

Dift

,Dafs er die Blattern gehabt hat» ift gana gewifs. Seine noch lebende Mutter hat es mich verliehen; ferne Seh weder hatte fie mit ihm zugleich , und der Graf hat unter feigen Papie reu ein Journal gefunden, welches der Ar* V dar diefe Kinder beforgte, mit eigener Hand geführt und unterfchrieben hat, und welche* keine* Zweifel übrig läfst. Diefe« Jaufö&t ift vdti ei- fern andern Tagebnehe begleitet , welfbet -die Mutter des Grafen fehr genau geführt hat rund in weiches fie auf eine interefiante Weife die Beforgntfse eintrug» die fte haue, während die Blattern im Geliebte ihrer Kinder abtrocknetet* Ich habe bey de Tagebücher gelefen, welche B^ weifea genng find» um den ünglttuhigften zu überzeugen. - Mein/ Freund und Landsmann, der IX Pelchier zu Genf, der Zeuge yon den Kuh* Pockenimpfungen meiner eigenen Kinder wu} mehrerer anderer, gewefen war» w^r dermaffeA mit der Gröfae und Schönheit . der Blatter- ah dem Arme de* Hrn. Grafen zufrieden /dato et fie jeder andern Materie vorsog, die er }>is da- hin gefehen hatte und ße mit iu fein Vaterland nahm , um die neue Impfung damit einzufüh- ren. Bey feiner : Ankunft fand et! eine* grofse Menge Perfönen geneigt ße atfzÄteehmett* er inokulirte in kurzer Zeit ein ja&& «wanzig Per-i Ionen, und brachte Kuhpocken hervor, derer» Verlauf ihm naß. den andern GenTer Aerteter» außerordentlich fchnell und kura feinen. .Ali«

I 3 diefe

-v *34 "'

der fchon die wahren Packen geliabt hat Of- fenbar dürfen uns diefe Thatfachen nur beleb- ren, aber nicht den Muth nehmen» denn &• find unzertrennlich von jeder neuen Erfindung. In Genf haben fich die Aerzte, dadurch nicht ab- halten laflen, die Ruhpockenimpfung forteufe t»en , und ich hoffe , data es in Wien und den übrigen Deut fehl and ebenfalls gefchehen wiri Wiffen Sie fchon, dafa in England der Be- fehl gegeben iftt allen Soldaten, ihren Weibern lind Kindern, welche die wahren BUttero noefc nicht gehabt haben» die Kuhpochen einzaia* pfen ? Die Zahl der Geimpften ift fchon nickt mehr zu berechnen. Das Inftitut für die R^ Pockenimpfung fall der Mittelpunkt dieferwefr thätigen Erfindung für ganz Europa feyn. Jta . kann lieh dahin wenden» um rechtes Gift» erhalten, und erhält es unter dem Siegelt« Inftituts, welches eine fehöne Kuh vorfiel mit der Devife ; ieLiciores injerk*

jD* CarrOt frakt. Am zu Wi*ß>

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V.

Üeber den grofsfen Nutzen des Oels in

der Medizin , befonders in einigen noch

nicht bekannten Fällen.

Ich dichte fchon vor 8 Jahren auf diefe wichti- ge, und fo fehr vernachläfsigte, ja wirklich bey manchen verfchriene, Klaffe von Mitteln mehr Aufmerkfamkeit zu erregen *), find es wird jezt abermalt nicht fchaden können, ße ejmem Theil des medizinifchen Publikums ins Gedächtnifs zurückzurufen . da ße das Unglück haben, we- der ftfirkend noch Feh wachend zu wirken, und alfobey denen, die blos nach dem quantitativen Heizverhältnifs die Möglichkeit und Wi'rkfanv keit eines Mittels beftimmen , gar keinen Platz in der Materia uiedica finden , höchftens den. die örtliche Einwirkung der Reize auf empfind- liche Oberflächen abzuwenden,

15 Aber

*) S. meine Bemerkungen über $9 Blütterh und andere Kinderkrtfikhtitem,

■*• 156 -r

Aber nach allen meinen Erfarupgen ift dl$ Wirkfamkeit der fetten Oele weit ausgedehnter, und nicht blos aus dem Reizverhältnifs, ton- dem auch au» den chemifchen Wirkungen, die fie auf die Materie un4 Organifaüoa felbßh* bcn, zvl erklären, worüber der weitern Foti- fcjiriue 4^r Chemie , befonders die organifcfcen, mehr Auffchlüfse verfprechen.

Ich habe gefunden, dafa die Buchten Mittel nicht allein «ine örtlich wirkende Kraft befitzcn, Schmerzen, Krämpfe imd andre anomalifcbe Thätigkeiten des Nervenfyftems äu befänftigcDi fondern daf« fie diefe Wirkung *ueh tytßp tWfch weiter verbreiten, und ähnliche Affec^ nen in entfernten Tbeilen , ja im ganzen S* ve^fyftern aufzuheben vermögen, wie«. B. # Teilung der Nach wehen, der Blafenkrampfe der Urinverhaltung u. f. w, durch da* Einneb- inen diefer Mittel beweüi Wie fiq die* bewir- ken 9 ob durch ihre erfchlaffende Kraft, ob durch eine Vermehrung oder Verminderung det Heize, oder (welches mir am wahrlckeiolichfieA ift) durch eine cbemifche und qualitative Vera* derung, die ße in der Nervenorganifation felM hervorbringen , und die AcU fortzupflanzen. «» Stande ift» dies will ich hier nicht entscheiden, und mich blos an die Erfarung halten, leb hoffe meb* Dank von meinen Lefern zu ernd- ten , wenn ich f fenen,, einige neue und hüifretche Benutzungen (des Oels angebe,* .all weao ich ü-

•.— ;137

aeri die gelehrteße Theorie über feine Wirkung** irt miftheilie.

Folgendes find die Fälle, wo 4ch gföfstenV

»

trieils aus eigner Erfarung den Nutzen des Qelp betätigen kann:

i) Bey allen luftigen Localreizmigen des ganzen Darmkanals behaupten diefe Mittel ei> neu vorzüglichen Rang,; hauptfachlicK, wenn diefelben febmerzhafter Art find, bey Magen* krämpfen, Koliken, Diarrhöen, Difenterie, krampfhafter Leibes verftopfung, felbft beym Heus« Ich kenne kein Mittel , wodurch man fo augenblicklich die beftigfte Kolik beruhigen kann, als einige Löffel Oleum Amygädlarum oder Rmulßoii davon, oder eine halbe Unz© Sperma crti% in einer Taffe warmen WalTer auf- gelöft. Und was das wichtigfte iß., diefe Pallia- tivmittei können nie fchaden, da hingegen an- dre, z.B. Opiatmittel, unter gewifcen, Umftäa~ den die gröfste Gefahr bringen können , und immer nur erft nach genauer Unterfuchung der- •felben anzuwenden find.

Auch gehört hieher die Anwendung bey fieberhaften Kinderkrankheiten, die ich oft ge- macht undin oben angeführtem Buche befehrie* ben habe; wenn nehmlich , befonders nach zu häufigen reizenden oder falinifchen Mitteln» odef ku ftarken Darm ausleerun gen , heftiges Fieber, mit fchmerzhaftem , oft aufgetriebenen! Unter- leib «atftehti w^hc# die F*I$9 «inef zu febr

r- 158

gereizten Zußandes des Darmkanals ift. ' Hm thun 51 ich te Emu] Conen das btfte, und heben oft das Fieber allein.

2) Bey allen Reiznngeh tqnd Krämpfen^ die durch Würmer fowohl örtlich als allgemein erregt werden, find fie die wichtigften Mittel, in fp ferne fie nicht allein die Reizung vermin- dern und das Anfaugen derfelben und die Ent- zündung verhüten, fondern auch felbft den Ab- gang- der Würmer eben dadurch erleichtern. Bey Wurmfiebern find fie daher die einsig an- wendbaren Mittel, upd auch zur Beförderung der Wirkung anderer wurmtreibender Mittel lei- ßen fie fehr viel , wie dies bey der Kur des Bandwurms deutlich erhellt.

3) Bey allen Reizungen , Krämpfen und Entzündungen der Urinwerkzeuge können fie

ebenfalls als die aligemeinften Mittel betrachtet

>

werden. Bey den heftigften Steinfchmerzen, bey den fchroerzhafteftenBlafenkrärapfen, Stran- gurie und lfchurie leiften fie oft auffallend fchnelle und vollkornmne Hülfe. Oft ift fchon dt* Einnehmen hinreichend* dech kann die Wirkung noch durch äufserlicfces Einreihen und Klyftirc verftärkt werden,

4) Von' Gallen/leinen und den dadurch er- regten Leberkrämpfen und Koliken gilt das n&m* liehe, was von Urinfteineu gefagt worden. .

5) Bey Lungen- und Brußkr$mf}fen verdie- nen diefe Mittel ebenfalls grofses Lob. Ich

rechne

,3S .-•

rechne' dahin manche Arten der krampfhaften'5 Engbrüftigkeit, wo das Einnehmen und Einrei- ben des Gels in die Brußratiskeln grofse Erleich- terung fehaßt; ferner manche krampfhafte Arten des Lungenhvßens « befönders den Reiz- hufien miugehemmtem Auswurf, der mit einem' geringen Grad von Entzündung verbunden iß, oder nach Hebung de& höchßen Grades der Lun- genentzündung übrig, bleibt, daher anch bey« katarrhalifcher Reizung diefer Art. In cjiefem Fall thun diefe Mittel öfters .mehr als irgend ein sndres zur Verminderung: der Lungenreizung des Hüften» und zur Beförderung des Auswurfs» and heben felbß dadurch Ueberreße oder leichte Grade des entzünfllichen Zußands ; ja ße haben eine folche erfchlaffende' Kraft für die Lunge/ dafs man durch einen zu lange fortgefezten Ge- brauch derfelben einen übermäßigen ttnd lang- wierigen Auswurf und felbß den Anfang der phthifis pituitofa erzeugen kann. - Auch den fogenannten krampfhaften Blntkußen » der im- mer eine übermässig erhöhte Erregbarkeit der% Lungen t aber ohne Entzündung, zum Grunde hat, habe ich fchon einigemal durch blofses Mandelöl geheilt, wenn kein anderes Mittel helfen wollte.

6) Bejr allen Arten von Vergiftungen # be* fonders der Application kauftifeber Subftanzen, es fey auf die innre oder äufsere Oberfläche, ßud Otle und Fettigkeiten unftreitig die Haupt-

inittef.

i4*

fttittel« Wir haben Erfarungen genug» dtfsMfat bey Jrfenikvergiftung der häufig» Gebrauch des Oels und der Milch allein fchon hinreichte, die Gefahr au heben. Ja nicht allein bey frtfcba Vergiftungen der Art« fondern auch bey ehrt' itifchen arfenikalifchen und bleiffdun Vergü- tungen und allen ihren traurigen Folgen, *J wir annehmen inüfsen« dafs das Gift in die fr ganifation felbft eingedrungen ift and Zerftönui- gen derfelbeii verurfacht hat, leiftet nochfc

teich)iche Gebrauch- der fetten Oele fehr vi

* ja oft alles. Auch bey auimalijchen Giften b|

ben fie diefe Wirkung gezeigt ; wir willen, ^ felbft die Vergiftung durch Viperabif* dud fprtgefeztes Einreiben des verlosten Theils *fc plivenöl gehoben werden konnte, und ich fr ne kein belferes Mittel, um die Schmerzen ^ Entzündung vom Stich der Bienen und anrieft »Infecten fogleich zu heben* als das fbrtgefetf Reiben der Stelle mit OeL

7) Selbft contagiöfe Vergiftungen könne» | durch Oel bezwungen werden, wie die neuem Beyfpiele der Pell beweisen* welche im t&& fitadio durch .wiederholtes Reiben des gtn*"| Körpers mit warmen Oel geheilt werden kofl* te< Wahrfcheinlich indem durch das Keibeo | und die Warme die Haut in mehrere Thatigk^ gefezt und zugleich durch die erfchlafiead* Wirkung des Oels die krampfhafte Zufamm«0*

fcknüruMg der Hautporen gehoben wurde , **'

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durch dfe Ausleerung des vContagiL möglich .#*• znacht wurde; denn nur alsdann, wenn Scnwei€r fe folgten» half diefcs, Mittel. Es mir fehr Wahrscheinlich * daf&felbft andre Anfteckungen* ja. B, die venerifche, im erften Anfange durch fortgelegtes Ecibcn mit Oel aufgehoben werden können.

8) Bey allen örtlichen Schmerzest + Kram* pfen nrid fZufamweuzichwigen äufserlicher Thei- le, fie mögen übrigens entliehen, wodurch £? ^vollen, ift das Reiben mit Oel eines der heften wid fchnellften Befänftigungsraittel.

9) Bey der Bauchivajferfucht haben einigQ Erfarungen den Nutzen des Oels, in den Unter* leib eingerieben, bewiefen. Ob dies blos eincj Eigenschaft des Olivenöls feyf welches, foviel ich weifs* bis jezt allein dazu angewendet wor: den, und unter welchen Umftänden dies Mittel bey der Waiferfucht heilfam fey, mufs erft noch durch fernere Verfuche ausgemittclt werben,

10) Zur {lebung der ContracLurepi Ancy*. lofis incompleta * und der Steiße Leit der Glieder leiden wiederholte Einreibungen mit warmen Oel das Beile; daher He auch im Alfer oder nach ftarken körperlichen Strapazen, die ?inq künftliche Steifigkeit erzeugen, fo wohlthätig und, befonders wenn in folchen Fällen die fet- ten Oele mit wohlriechenden ätberifchen Oelea verbunden werden. Man weifs, wie fehr di« alten Völker die Einreibungen mit Oel und

da«

»4*

das Salben «ur Stärkung und GefcbmeMigm* chung der Glieder fchSzten , fo , dafs es faft m unzertrennlicher Gefährte der Bäder war. Hock jezt findet man bey mehrern Völkern des he& fen Klimas diefe Gewohnheit, wo fie sngladi den Vortheil hat, bey ftarken Bewegungen in der Hitze das Sehwitzen untf den dadurch möf liehen Verlaß: der Kräfte zu verhindern.

Aber es und noch einige Anwendungen des Oels übrig, von denen ich noch nirgend Erwähnung gefunden habe, und die ich dah* meinen Lefefn als neu mittheilen kamt.

nj* Bey heftigen Nachwehen bediene '& mich des Oleum jtrriygdaL dulc. oder Püpavrt mit vortrefflichem Effect. Man weifs , *n *& chem fürchterlichen Grade diefe Schmerzen le- get! können, wie fehr ne die nach der Entbit düng fo nöthtge Ruhe oft mehrere Tage In? unterbrechen; und wie fie felbft veranlaffemi* Urfache zu örtlichen Entzündungen -im Unttf leib , zum Kindbetteriwiieber und zu Mildner- ' fetzungen werden können. Eben tp ge*& aber ift es dafs die gewöhnlich dagegen angf wendeten Opiatmittel immer fehr miM^ find, indem das Opium nach Verfchiedenheit der Umltände bald die Lochia zu fehr veno* ren, bald fie unterdrücken kann, die Fo uöihi- gen Ausleerungen des Darmkanals hemmt, J1 felbft bey vorhandner Anlage entzündlichen Zu* ftand zu erregen vermag* Alle diefe Nachts

vermeidet man bcy dem öebraneh des Oel* , e* befänftigt bloe die krampfhafte Anomalie des Gebährmutter* Syfteraa als die nächfte Urfachc diefer Schmerzen , erleichtert die nöthigen Aus«» leerungen , ' fowohl. diefee als des gaftrifcbenSy-» Aems , und hat übrigens gar keine allgemein« noch riaehtheilige Wirkung. Ich lafle gewühn-t lieh alle 3 Stunden 1 Efotöffei frifch geprefete» Mandelöl entweder , pur -oder in £mulßon neb«. ftien. Oft ift der erfte Löffel hinreichend, un& feiten bedarf es- mehr als drey oder vien \Bey> äufserft hartnäckigen Fällen whd i bis 2 Grard Jßxtn Ifyaseyajh. zu jeder trabe die Wirkung beschleunigen. -. . »

12) Bey -chronifchen und örtlichen Haue* Icrankfteitetfi^befanäeTs trocknen Flechten odei Schwindfredken ift es eine eben fo einfache alt tvirkfame^ tieilar t , die Stelle mehrmals des Tag* mit Wallpuftkem zu reiben * Eben die Wirkiing hab ich gefehen, wenn man das Reiben mit dem OL Nucumjugland. oder einem andern fett* ten Oel unternimmt, und es ift mir febr wahr- fcheinlich, dafs die gute Wirkung mehrerer mit Oel oder in Salbenform anzuwendendem Mittel mehr dem Oel und Fett als dem Mittel felbft zuzufcfhreiben fey; denn ich habe fchoü einige Er fa rangen gefammelt, wo auch andro chronifche* Hautübel, ja felbft Scabies, werui fie blos Localkrankheit ift, dem öftern Einrei? ben mit Oel gewichen, find. Die in .der Thai 4. stück. K wi\:h-

r- ,144 <

-wichtige Kraft, der Oele, Hecken der Hofrnhaöt AU heben, ift hierbey nicht zu vergeffen.

. *3) Gegen den krankhaften* Erethismus der &ef chlechtet keile , hauptsächlich hey-m mSnnl»» «eben ;GefcWecht, hab ich das Oel mit vielem Nutzen angewandt. Bej demjenigen Zuftaode »äraiieh , wenn die Reizbarkeit dieTer Tbeilc 4urch Schwäche fo koch getrieben ift , dafa genngfte Reis Erectionen, Priapismen» auch Pollutionen veranlagt, laffe ich nicht aBeta das Glied öfter» dee Tags mit Oel «iareibes, JEondern auch etwa* davon zwischen die Vorhaut »nd Eichel app}iziTen. Es kann auf CHefe Art ein wefentlicher Thcil der. Harkenden Methofr diefer Organe werden» infofern alle*, wae «beb lfcrafta«ftrengungen und Entleerangen verfctfr dert» den Kraft vorraih diefer fheüe vermehrta »üb , und man weifa , wie läfüg diefe Svnapto jroe grade, bey dem Gebrauch der Harkenden Mittel werden und die Wirkung derfelbea ver- ekeln können.

Zum Schlafs aber nmfs ich bemerken, dab, wenn man diefe vorteilhaften Wirkungen vom Gebrauch d$a Qela erhalten will, ea wef entlieh nöthig ift, dafa da« Oel frifch upd kalt geprefst ift, w^il fewohl das Alter, als auch die Behand* lang mit -Warme ihm eine ranzigte Befehaffen» Jieit .mittheilen» welche ea unverdaulich und reizend mächen, und ihm folglich eine gaai «nfgegcpgcfeat? Wtfjsmg miuheiiea kann. 14

der

*4$

der Magen Im Stande, es in feiner reinen Geßalt au verdauen, fo diefe unßreitig diewirkfam- ße. Ift das nicht, fo bediene man lieh der Form, der Emulüon , z. B.

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Äec OUi Jmygd. dulc. recenttr eC frigub

Aqua* JQntan. gvj.

J/iwrtf. 0. ^rai. y- /. vt F. Emulßo -

ifcr. ' *

Auch habe ich die Beobachtung gemacht; clafs feibß die fetten Oele, ohnerachtet dar Ck» miker in Abficht ihrer chemifchen allgemeine^ Eigenfchaften üe für einerley halten muf#i_ doch in Beziehung auf den lebenden Körpei gewifce Verschiedenheiten haben» die in übt £igenthümlichkeit dea Körpers gegründet fejrca mühen» von dem fie genommeu und. Ich ha- be darüber folgende« wahrgenommen. Dae rein und frifch geprefate Mohnöl ift daa leicht vcr> daulichße von allen, und ea zeigt lieh dies felbft beym diätetifchen Gebrauch fo auffallend , dafe \ Hypuchöndrißen un£ fchwach verdauende Per- fönen , die keinen Salat mit Oel bereitet, vertrag gen konnten , ihn , mit Mohnöl bereitet , ohne Nachtheil genofaen. Daa Leinöl hat die ßärk- ften erfchlaffendcn Kräfte 3 worinn ihm das Mandelöl am näehßen zu kommen fcheint. Daa

0

Olivenöl befizt mehr reizende Kräfte und ift

K 2 fthwer

/

*46

ich wer verdaulich. Die Fettigkeiten übertref- fen die Qele durch ihre gröfsre Dichtigkeit und Zähigkeit in der einwickelnden Kraft, und ver- dienen den Vorzug, wenn eine feW empfindli- che Fläche vor dem Sindrucke eines fehr fta: ken Reize» gefchjizt werden foll , z." E. tcy g* non^menen äzenden Giften, bey der Ruhr. Hier möchte von den vegetabilischen dieCacaobutter und von den animalifchen der Wallrath daitw- süglichfte und leicht verdaulichfte fejm, Selbft £»& Wachs, deffen Änflöl ung , «um medi*. Ge- brauch am heften mit Eydottern gemacht wA verdient grofse Empfehlung/ und es fiad wt einige Facta* bekannt, wo bey einer fehr hefr gpnund durch nichts zu hebenden Dytenteii* endlich noch eine fblehe Wachsfolution Hüll« fchaff te#

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VI.

Ueber die Rofo der Heugebohrnen :

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Anhang einer in der Medisini fch-ChiruTgircbe*

Krankenanftalt zu Jena gemachten Beobatb-

tung und ' Heilung diefer > Krankheit

vom Herausgeber^ . . , )

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Die Köre der rieugebr3hröen*inder gehört «ur Zeit noch zu denen Krankheiten, die manchen* befonders den jungem practifchenA ersten, weil fie e>eh hiebt lehr hÄüfig T(Wkommt,iu« bekannt find, und die es verdient , darfs üe, der Gefegt Svcgen, die fie begleitet, genauer unterfufrbt werde. Alles, was daher dahin ab« weckt *<d*f Wefeh der Krankheit oder deren Heilung tntht aufzuklären , fey es auch zur Zeit noch fo $er ringe, kann für die Zukunft von Nutien fejfru; ' In den Lehrbüchern der praktifchtn Jk-rtt- neykunde findet fich wenig über diefen ^egerv

K3 ftand.

ftancl. ttr. £ref» Sprengel (Handbach der ?* thologie , ste Theil JJ. , 703.) erwähnt diefer Krankheit nur im Vorbeigehen, und unter den Schriftftellern über Kinderkrankheiten , fo viele ich deren habe benutzen können, redet bloa Hl Girt anner (Abhandl. über Kinderkrankheit« S.sg.) d^von. Das Vorzügtichfte darüber rer- danken wir Hrn. Vrof, Oßander (Denkwürdigt für Aerzte und Geburtshelfer , s Bd. 9 St S.37* bidJ79, un^ neue Denkwürdigkeiten u. f.'w. 1R S/46, ff.) Einzelne FäJIe finden fich bey Brow field (Salzb. M. L. Z. 93/4 B. S. 19, (und Rieh Herzchirurg. BlbHoth. i3ß. S.&Ji.) und KortuB {Hufelands Journal 4 Bd. S. $09.) , felbß a JPloucquet Initiis Bibliothec. medic. pract. etc. nur das einzige Brömfieldfchfe Beyfpiel tni den Medical communic. angeführt. Aber in faß

allen diefen Fällen /nahm die Krankheit, die

>

beyden lezten ausgenommen« einen tödlichen Aufgang.

TJa ich ein paar Beobachtungen über; diefei Uebel gemacht habe» die leide; ebenfalls töd- lich abliefen/ und welche ich hi/er rjmzutheilen gedenke ; fo fey es mir erlaubt« zuvor das« wii ich darüber bey andern SchriftfteUern ^ufgeacfch* riet finde» mit einigen eigenen Zufätzen ver> tnifcht, voranszufchicken. Bas meifte gehört Hrn. Prof. Oßander, $er es mir verzeihen wird, dafi ich (eine Beobachtungen hier fo fchr be- nuzt habet und fie mit den meinigen zugleich

is

in dieCem Jbumal niederlege*. Gewifa wird der. Nutzen, den jene vortreffliche Beobachtungen ftiften können, hiedurch noeh mehr erweiterjy da nicht jeder, prakjtifche Arzt im Stande ift# JRch- jedes» noch fo lehrreiche Buch anzuschaf- fen, diefes Journal aber doch wohl von den Mieiften deutschen Aer^ten gelefen wii,

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Sie Krankheit erfcheiht in den erftexx T*» gen des Lebens, bis zur 6ten Woche, in feite« nen Fällen bringen fie die Kinder mit auf di$ Welt. Bisweilen geht Trismus oder Gelbfucht Torher. Baidan einer «einsigen , bald an meh« reren Stellen zugleich, hauptfächlich an, den eingewickelten untern- Extremitäten, dem Na*» cken, in den Weichen, findet man roth^Fie* «ken, die anfangs nicht über die Haut erhaben find , fich allmählich , oder auch- fchnell weitet arbeiten * wptauf die Theiie anfchvpellea* hart wie Holz und febmerzhaft. werden* Drückt man* «alt dem. Finger auf die Gefchwulft,. ta erfcheinfc die Stelle «. wenn man den Finger zurück zieht* weif*, es bleibt aber keine Grube zurüc^. Die Farbe der Gefchwulft wird in. der Folge dunkel*' roth, blau, ea entliehen Brandbjafen^ Petechien; felbft die Gelenke, wenn fie von der Rote befal- len werden , werden ßeif ; der Unterleib wird aufgetrieben, und in dein unten anzuführenden

■<- K4 Fall

i5o '—

fall war ^r, af* wenn lauter Kartoffeln dari •tithalten wären, anzufühlen. Trisn*oa u Gelbfacht treten bisweilen noch tot dem T hinzu, v

Zur Entßehong der Krankheit trfgt wo in manchen Fällen die' epidemifahe Gonftitutio* viel bey. Hr. Prof, üfiander fahe im £ntbi» dungshaufe zu Göttingen mehrere Kinder aaf diefe Art erkranken , da gerade viele Wöch- nerinnen an einer galligt - rhevmatifchen Krank* i heit litten. Hier in W. erkrankten im Septem» .her 1796 faß zu gleicher Zeit 3 Kinder, da eben ^ine galligt fchietmige tönftitution herrfchte Ferner find als Urfachen diefe* Krankheit za fc trachten; eine fchiechte Diät der Mutter, ein* durch das Trocknen der Windel am Ofen ver» dorböne Athmesphäre der Wochenftube; su ft* fies Umbinden der Nabelbinde; das Einwickelt in feuchten und am Ofen hei Ca gemachten «rön- nen Windeln und der Druck derfelbcn. Ueberdem kann man wohl füglich Erkältung, Leidenfchafr ten der Mutter oder Ammen , als: Zorn, Act- ger, Schreck-, und; wie Kor tum glaubt, Anhäa» fung von verdorbenem Kindespech dazu reck nen Sollte die Rote wohl durch Anftedcung tatftehen können? ßey denen hier faß sogleich erkrankten Kindern traf es fich , dafs die Heb- amme an einer Blatterrofe im GeficHte litte» die eben von Feuchtigkeit triefte. Ich (teile dieft Ürfaehe blö* Frageweife auf, da ich mich felbft

" . nicht

\.

nicht davon überzeugen kann; auch mehrere Kinder, die* zu eben der Zeit von ihr gehoben wurden, nicht an der Krankheit litten.

Alle vorher angeführte Urfacben wirken wohl hauptfächlich durch Reiz auf. die Nerven des Unterleibes, vorzüglich des Galle bereiten- den Organs und fiuf das lymphatifche Syftcm, befandet* auf die Müchgefäfse, durch, welche? die durch den Heiz, in der Leber abgefunden? fcharfe Galle eingefogen *), ins Blut gebracht» und fo auf die äufseren Theile abgefezt wird.

Die Vorherfagung ift zweifelhaft. Die {ch wachere oder ftärkere körperliche Befchafferv heit des Rindes fcheint keinen tlnterfchied zu machen. Einen guten Ausgang hat man nach Girtariner zu erwarten , wenn die Rofe an ein-r seineu Stellen bleibt und Eiterung entlieht« Schlimm hingegen ift. es , wenn fie üch mehr verbreitet , am .Unterleibe oder den Gefchlechts- thetlen anfängt , oder Brandblafen erscheinen; doch rettete Bromfield ein Kind unter diefea äufeetft mißlichen Umftänden, Unbedingt töd- lich fcheint fie. zu feyn, wenn die Eingeweide mit angegriifen werden, oder wenn einTrismus hinzu kommt. Die Dauer der Krankheit err

* K 5 / ftreck*

*} Dafi diffes bey der Gelbfacht der neugebobvneA ]£inder oft gefchehe, bat Portal gezeigt; man feh« Samml. auseti, Abhandl. für practt Acrzte im Ausz, von Äcdi, 3 Thcil £• 254.

. •*- i&z

ß reckt Geh von £$ Stundest bis zu 14 Tagen unj drüber.

Die bisher, wiewohl feiten, mit Nutzen 1* gewandte Heilmethode befteht in JLiwleemnj der im Magen und den Gedärmen enthaltenes Unrelniglceicen durch Brechmittel 9 Abföhni* gen au« Rhabarber-, Manna, Magnefie*, Rlj- ftir. Hebung des Krampfs duTCh Zinkblüthcn, Opium, warme Halbbäder 9 Einreibungen toi Oel mit Opium, in den Bauch und vorzüglich in die Lebergegend. Beförderung der Amdu* Itung durch Spief «glänz wein , Minderers Geil. Fliederthee, laueBlder; und beym Uebergasj der Entzündung in den Brand, in der. innö* und äufsern Anwendung der China » des Ruft- phors u. f. w. Unbedingt fchädlich i(L der 6fr brauch der Bleyroittel, die zwar äufaerlich Entzündung zertheilen, aber zu Verfetaunge ' nach den Eingeweiden Anlafs geben« Faß ebo fo Ichädlich ift wohl im allgemeinen der Xürtanncr empfohlne Gebrauch des Campen äufserlich und der China im Decoct und Kljfr iren., fo lange die Krankheit nemlich im Sta& Inflammatorio iß: beymUebergangin denBnd aber beftätiget dieBrontfieldifche Erfahrung den Nutzen derfelben* Auch key der Eiterung wür- de die "China anwendbar feyn, wie Hr. Ofi** der einigen Nutzen davon fahe«

Die Leichenöffnungen zeigten Hrn. Oß**

der folgend«: Das Saturn war wie ein B&

tttcf

* *

ncrrfcy grofs aufgetrieben, und beym Einfchnei- len flofs aus der Zellulofa delTelben eine gelb- Ich. rchleimichte Materie, die* z wifchenläufen* 3en G'eföfse waren wie ausgefprizn Die Ruthe und Hoden waren nicht gefch wollen, jedoch von denen mit Blut angefüllten Gefäfsen fehr roth. In der Zeiihaut£zwifchen den Bauchde- cken und dem Peritoneo war auch vi6i von der gelblichen gelatinöfen Materie, und die Gefäfse eben fo otitBlut angefüllt, wie im Scroto, Die Bauchhöhle* war fahr aufgetrieben, und beym JLinfehneiden ins Peritoneum flofs ein faßrangel- l>es Serum heraus. Der Magen war fehr aufge- trieben, entzündet, voll Brandflecken ; alle Ge* clärme in einem Fell voll Luft aufgetrieben , be- fonders aber das Rectum. Die darinn enthalte* xien Excremente waren' fehr gelb. Ein anderes* mal waren die Gedärme entzündet, durch Pfeu* domembranen verwachfen die dicken GedärV me fo eingekerbt und breit zufammengezogen, dafs Ce wie ein Bandwurm ausfahen. Zwifchen, den Gedärmen fand fich, befonders in der ent- zündeten Lebergegend eine£ gelbe, eiterähnli- che Materie, wie man fi« bey an Leberentzün« düngen und am itindbetterinnenfieber geftorbe- »en Perfonen findet. Leber und Milz waren entzündet, fchwärzlich und mit Hockendem Blut angefüllt. Die Gallenblafe enthielt einmal $ Qaent* fch warzer zäher Galle, ein andermal nicots al* einj9 fc*H& 0tw«t? gelb gefärbten,

dem

*- «54 -

dem JEywtia ähnlichen, Schleim» In diefemFai le war die Nabelblntader bis an die Pfortade mit gelbem Eiter angefüllt. Das Pankreas m verhärtet, die Lungen leicht entzündet, di Schilddrüfe widernatürlich klein, verhärtet im enthielt viel (lockenden Blutes. Am Herzt war das rechte öar enuuudeu

-.

Erße Beobachtung*

\ Meine eigene Frau wurde am 89 Aug. i7ji

zum erftenmale von einem, dem Anfchei» nach gefunden Mädchen glücklich entbuafo Die Mutter befand hch die erften Tage mi der Geburt wohl. Da iie nur noch wenig Ml& in den Brüllen haue, fo wurde .das Kind fy lieh ?weymal Von einer gefunden Amme genü- get, und bekam zwifchendureh etwas Mutifc aus fiisquit mit WaiTer und Zucker )>erdtet

Zum Abiühren des Kindespechs erhielt es Kh*

i> < . »

►arberfyrup mit Bitterfalzerdet Bis zum foul- ten Tage ging alles mit Mutter und Kind fcl« «ut, auller, dafs Ieztefes der Hartleibigkeit »* gen öfters Myftirt werden mufste, An dief^ Tage nach Mittag befiel die Mutter nach einet heftigen Schreck ein Fieber mit fchnellem, nicht fehr vollem und hartem Pulfe, brennender Hi . tze , fo f dafs die Haut hin und wieder roth terlief, Kopfweh» Irrereden, heftigem Db™ trockne fchleimigte Zunge. Die ReinijSttDJ

-15* .

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ßand, der Leib wurde aufgetrieben und fchirierz- fcaft. Sie erhielt a Klyßire, wonach zweymal mäfsfge Ausleerung erfolgte, und darauf eine Abk.ofchüng von Tamarinden mit Manna und Cremor tartari JolubiL, wovon fie alle Stund« i Theeköpfgen voll nahm. Zum Getränk Ger- ftenabkocbung mit Sauerhonig.« Gegen Abend erfolgten drey breyigte Stühle. Die Nacht war f ehr unruhig, die Hitze dauerte, nebft dem De- lirium bis 4 Ühr Morgens fort, um weiche Zeit fie in einen tiefen Schlaf verfiel, während wel» ehern ein allgemeiner Schweifs erfolgte. Beynt Erwachen War fie ziemlich munter» der Vali fieberfrey, nur die Reinigung ftand, und die Brülle waren welk. * Es wurde ein gelindes dia- phoretisches Verhalten beobachtet. Am folgen- den Tage befand fie lieh, wieder fo wohl , als zuvor. Die Reinigung Hellte üch, fo wie auch die Milch , wieder ein.

Während diefer ganzen Zeit wurde das Kind nicht an die Bruft gelegt , fondern theils von ei« ner endern Amme getaugt, theils wie vorher gefüttert, i Die Hartleibigkeit dauerte fort und machte Klyftire und gelinde eröffnende Arzneyen nothwendig.

Den isten Morgens bekam das Kind den Kinnbackenzwang. Es wurden Klyftire von t Chamillenabfud mit Oel und Zacker gegeben» und Qu eck'filber falben in die Kinnbacken einge- rieben. Gegen den Nachmittag konnte ich ihm

etwas

jtwa* Brechwelnfteinauflöfung emflöfeön, n «»ach zweymal Brechen erfolgte. Die Klytä Worden fortgefezt und eine Mifchung ans II gneße » Zinkblüthe und Motchus gegeben. (3 gen 6 Uhr Abends hatte der Krampf gänili iacbgelaffen und das Kind konnte dieBruftn der nehmen* Die Nacht war lehr unruhig«

Den ijten früh entdeckte ick in der lin| Weiche einen heiirothen Fleck von der Grö eines Taubeneyes. Der Unterleib war dal weich und die Kleine nahm die Braß fehl gierig. Die Rothe breitete fich bald weiter aj fcefönders um die Gefchlechtstheüe. Sie erhj ein gelindes Brechmittel, welches drpymal wi te, und darauf eine Mifcbung aus Magn« Rhabarber und Zinkblüthen, In den Unter! wurde Althefalbe mit Laudamim eingerie!) und über die entzündeten Stellen Läppchen warme Milch getunkt * gelegt. Bis zum

igten war der ganze linke Schenkel bis % Kreuz angeschwollen und dnnkelrotk, aus Schaam flofs ein gelber Schleim, Das Breche tel ausgenommen , wurde alles wie die vorij Tage fortgefezt. Die Stühle waren dabey i <xner grün und gehackt und folgten feiten.

Den i6ten war die Qefchwulft der Schal lefzen fthr gemindert , auch der Schenkel ni| fo fehr roth, hingegen der rechte Schenkel u ein Theil des Rücken? der Seite entzündet.

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TJen i7ten. Die Gefphwulft an de* link« Seite £aft ganz verfchwunden , die Haut wurde traus und fing an fich abzufchüfern* Diefea gab 33 ir einigefmaaffen Hoffnung zu einem glückli* clien Ausgang, Bie zum.

, i9ten nahm die Entzündung an der rechtem Seite immer mehr au, und verbreitete fleh vom, Kreuz .bis ?nm Plattfufs, allq| Theile waren hochroth gefärbt und hart wie Holz anzufühlen.^ Eine Stelle von der Grofce eines (f rofchens, auf dem. Heiligenbeine, wurde blau und fezte eine Brandblafe» Es wurde Styraxfalbe darüber gelegt* Kly ßire, Mannaaufgufs mit Zinjiblüth^n und Lau-

danum, gegeben und diejMüchumfchläge fortge- "fczt. Die Stühle waren, wie vorhin. AmTage fchliejf

das Bind zwifcbendurch einige Stunden , nahm

die üruft begierig, fuhr aber bey der geringften •Bewegung der Mutter» während des Säugens»

"heftig zufaaunen* Die Nächte waren Ichlaflof» 'und fehr unruhig.

Den soften fing die Gefchwulft an bleich

au werden, auch die Härte nahm ab- * Den flißen waren einzelne Stellen denen

übrigen. gefunden T heilen/ an Farbe gleich, >• Den fic den fchrumpfte die Haut zufammen* -doch blieben die Theile« welche gefchwollen >gewefen waren , noch etwas teigigt anzufühlen; ^das Kniegelenk war fteif und der Fufs etwa« ?na<;h hinten zurückgeizc/geji* Die jBrandftelleN ;gab ein gutes Eiter. Die kleine Kranke erhielt

efter« .

158

Öfters' Weine Gaben vom Spiefaglanz wein mit Laudannra in Fliederthee, nebft eröffnenden iind krarapfftiilenden ftlyfthen.

Den agften und soften fchief! fich alle* feht 2tt beffern. Die Haut Schilferte ab und die Brandftelle fchlofs fich..

Den 25ßen abeT verfcnlitnmerte fich wahrfeheiniich durch den Gram* 3er Matter - alles wieder. Der Unterleib würde aufgeblafen, das Kind fchrie faft beftändig, nahm die Bmft mit Heifshunger. An beyden Beinen, dem Ru- cken , im Nacken und an den Eilenbogen zeig1 ten lieh bis zum

s7ften immer neue Flecken , dio> lieh «ufe- hends ausbreiteten und anfehwotfen» vorzüg- lich war eine Stelle vom Nabel bis an 'diefSchaam in der Breite von s Fingern fehr ftark' aufgetrie- ben und hochroth. Di* Ümfchläge ' wurden nach Möglichkeit fortgefezr, eine Mifchung aul Fenchel waffer , Rhabarber und blätlrigter Wein- fteinerde, nebft Kivftireri gegeben, die aber die mehrfte Zeit ohne Wirkung wieder abgingen* weswegen zu der vorigen IVtilbhung

Den zQfcen noch fetwas JalappapülveY zuge* fezt wurde» wonach einige gehackte» ' mit Schleim vermifchte Stuhle erfolgten, und der Bauch etwas weicher wurde. Abends Minderer! Geift mit Fliad^rthee.

Den 2gßen war faft der ganze Körper;, das Geficht und die B ruft .ausgenommen, ange- fchwoi-

**

fchwöilen, tUte Knie und Ellenbogen fehjt cUkl% krumm und ßeif. Der Unterleib Wurde wiede^ dicker* und lief s Beb» als wenn lauter Kartof- feln darinn Wären« anfuhren; vorzüglich fyauej die Lebist .unter den Rippen felxr hervor. Ui^ ter diefen Umfteüaden lieb ich alle HoÄnung znX Gene fang fahren, doch aber noeh ob und *|f «in Klyftir geben, wodurch am , ,

51 ften Mprgeps und Nachmittags ördentlicfy Jigurirte, dunkelgelb gefärbte £*cremente abr gingen # was in der ganzen Krankheit nicht- gc* fchehen war, Abends Üarb das Kind gan* (aojfc #hne alle krampfhafte Bewegung*,

Zweite Beobachtung

Den i7te'fi September ftlbigen Jahres Wtija de ich «1^ sinem Mädchen von 3 Wochen ^gera» £en * das na£h einer leichten Geburtsarbeit 29$ Weltgek^men, ^ön der Mr^er, getaugt,, wtf bis vorßg f^gen anfehetyend : gefuud gewpfe? war. Da das Rind. feit tiefer Zeit rielg^fchrfc^ «nd keine ordentliche Stühle gehabt, fo hfttti man ihm etwa* Rhabarberfaft gegeben. Vor J Tagen hatte die Mutter an der S^haemderKlti* nen einen rothen Fleck bemerkt, ihn abe*, <h| Jße ihn vom Urin herleitete, nicht g.e^ohtett ich fand das Kind wi ter -folgenden pjnßändenj Die Rpfe hatte hc^ ü/?er d$n ganzen tfrterfeity Und bejrde Le^d^a verbreitet; d|e Schaam ;tva#

i*St9A fc *****

Ba# aritefcb wollen, defÄanch atUTeredentlicB t-on Luft: aufgetrieben ; und die Haut dirnbc

i 1rn4 braun getieft ; auch' zeigtan 4icb in! jffthrafn Üer|leichen Fleck'en. Aub de

Düng tfei Hintern und der Schaara tröpfelt« itir ifcttee i In dici ttöhe heben liefa , da« mifsfir- flfge, ftihkende Jauche Die"* Extremitäten ** xen Kalt, der Puli kaum fühlbar; dach naha fiäs ftind ifoch etwas Milch aua einem Löfö lÖfeter durah Ümftänden konnte ich den b( rMbVkElteml^l der deinen andern TrbÄ gebe* ÖSRi*r8 die Leiden des Kindes bald durch eines lanftcn Tod ge^Bw Verden Würden > dfer itf* £ Stunden nathher erfolgt*. .

. - brüte* JÖeohaehtune*

""- fetw« lein paat Wochen üplteriti diefes ¥r, Wfcfanktc' ei» 'Öritfes Kind, faft von gl» Iftettr Alter', in deir dritten Woche lÄlfoebe» wtJRÄSin Mfliflh ^einie «innre gefcebelT Malte, » ' dWfiaiien l<ra nkheit. ' Itli bin zwar nicht h* gütfzteüg'e bey diefem Falle geweTen*;' to*ifel: *beT Welfä ich gewiß, dafs diu Kai- haoütßeWieb '* KljrßiTeö afrt Mölken ündÜmfchlS§en auid« fftaErffocneA Waffer beffand. Dieb Mit«1 Ibhiehen- Attfattgr gute Wirktthg zu kiftea, «•• leid die Kfanktaeit nahm bald wieder» nd fcndetc fich bach delf zweyteil Woche mit W Yödc. Getnphatt« ich ttbet ditfen Fall fJi0*

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Nachricht eing&sögän, wenn nicht iet Afzlj> der das Kind behandelte * . verftorben Wäre.

Können diefe drey angeführten Fälle gleich flicht dazu dienen, die Heilung diefes Uebela ins Reine zu bringen J Werden fife doch nicht ganz üngefchickt feyn, den £influfs der epidt» mifchen ConftitutiöU auf die Entftehung det; Krankheit zu beWeifen. Vielleicht ift Hr. Prof. Ofiander in Zukunft glücklicher in der Behend« lung diefes Üebels, und befchenkt uns in det Fortfetznng feinet neuen Denkwürdigkeiten etd. mit (einen fernem Beobachtungen, Vielleicht giebt auch diefer kleine Auffätz Gelegenheit dazu» dafs uns ein andrer» vorzüglich erfahr* Her Kinderarzt (eine Bemerkungen übet dieTia 43regenftänd mitzutheilen die Gut« hat»

j

^Beobachtung eines glücklich ah gelaufenen Falls in der Mediz* Chirurgijchen Krankenanßal* zu Jena.

Ich dank* dem würdigen Hrn. Verfeffef, 4ett ich fchon als meinen Zuhörer hochzufchä- tzen Gelegenheit hatte, für diefe fchätzbarek Beyträge über eine zum Glück nicht fehr fafc** fige9 aber bisher fall immer tödliche Kinder* krankhcit, und freu* tiaich, eine Beobachtung

frey fügen feit kennen, wo dife Heilung mtfglica

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'Bu machen war. Site Würde uiüär meiner ttf: tung in 'der hiefigen Krankenanßalt yon Hm. P. Schweikttt, deffen Fleifa und GelckicUick* Iteit Ipli dabey «lle Gerechtigkeit wiedtrfehrt* Raffen tnufcy gemacht:

©a* Kind w^ar jöo Tage alt, halt« lieh ^ jezt fe"hr wohl befunden, aufl^r daf* >es.anu$tea Tage feines Lebens, durch eine *n Harke /Gate Opinm, faß vergiftet worden wftre, unjl vpird* fden 05 Febr.), da das Wetter lehr heiter und tchön war» ujp Mittag in die ireye Luft getrt-

. Wen , und bey diefer Gelegenheit einem Lüften? jje*ttsgefezt. Es bekam eine ©iarrböeiindiwi ftegen Abend in einen, tiefe« Schlaf, der f$ .ganze Nacht faft ununterbrochen jtortdaueftfc bis den Morgen« wo ich Yriedey gerufen wurd*. Ich fand es noch etwas f aporös, der tJnteÄeib war frhon geftetu Ebenda toth und «getpatmt gewefen , und beute früh zeigte fich gleich un- ter dem Nabel bis zu den Labiis |>udendor. her- ab «ihre rothe, begrenzte, batt anzufühlende

{ Slriefe, ^ohngtjfehr «ine Hand breit, faft um den ganzen Leib herum, bis» ohngefäby efe*e Hand« fc*eit. vom Ilückgrat Es ha^te feit geftern £.b<nds diq Bruft nicht nehmen wqltai.— Kur? vorher» «he ich kam , hatte es einte Ausleerung von harten grünen Faecibus gehabt. JDfcts fchon eine Hautkrankheit (das rothe Fri^fel) gehabt und zum Theü auch noch hatte, /d* fsr« ner fat 3tu^lg^ng «o$h gtÄa f «%ta war, fo

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f^TCrrdRaejte ich fWgendteS::- Rec* l*ülp* rad. Vfo £r- 3j- infunde Atftu fönt* ferv. jijl G$lf add.\ Tintt. Rhab. aquo f. Manhae tlect* aa. 3iIJi, JMtagnefi äW. Zß'. Mo/ch. or. gr* iv. M?.D. S. &11q Stunden zwey Theelöffel voll au geben. Abends.. Das Kind war fehr- unruhig; die; Röthe harte etwas, abgenommen , wor^ji aber, Avohl das Saccharum faturni Schuld feyn moch-. te, das die unwiflende Hebamme* auf Papier ge- ftreuet, übergelegt hatte. Der Leib war fehv

Sefpannt, heifs und hart anzufühlen- ich lieft, daher folgenden 4 trocknen ;Umfch)?g darüber Te* gen : ' Bec. Eulv.; Mar., Samb^ %qriiif Fabar^ 4*. $j. M. D/S. in Lein wancT genähet, auf dea! üeib zu legen. - s

s Tag. Das Kind, war die ganze Nacht

, , . ^j » . . ^

hindurch fehr unruhig gewettn* bat'*» wenig- getrunken, und wenig, gefchlafett , gegen Moiv gen aber war es. etwas ruhiger- geworden, un,a. Schien fielt, fezt recht wohl zii befinden. Die Rothe hatte lieh vorn, noch mehr vermindert» .ftber fich« weiter nach hinten, gezogen», und auch liefe Stelle war fehr hart anzufühlen. Die Mit-. Ul wurden fortgefezt.

3* Tag» Die Nacht etwas ruhiger,. inehV Schlaf und mehr Appetit zur Brüll die StühV le find immer noch gehackt und manchmal* grün. Der rothe. Citket um. den Leib ift ver- fch wänden, aber dagegen find auf dem ganzen t«ib grofoe, breite* rothe und hatfte Flecken

L.g . . ent-

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«tfbn^en. Da ea.faft in einem fort Cpbti« *»J guckte , fo lief» ich obig?* infufi V<üer% xcpeti- ren 9 wozu ich noch» tyh pulv. anticpiL Moni feste. Gegen die Nacht lief« ich, ihm ein ftlj- Rix mit Fhr< zinci gr. j. geben,

4 Tag. Es hatte die Nacht siemlicb rohij angebracht, mitunter % war heftig gcfchriea und gezuckt» aber cLocb auch gefchlafen, An Morgen war e$ ziemlich ruhig und wohl. Dt die Stühle immer noch nicht natürlich waren, und der Zuftaud der Haut auch noch derfelt* War» fo blieb die Behandlung diefelbet

5 Tag. Die Nacht äu&erft unruhig, fo Kind hatte nicht .einen Augenblick gefehlt in1 einem fort gefchrieen , und h0ftig$ Zuclv gen gehabt. AmMorgen Cah^a gan* blafc*^ Terzogen, fchrie .immer noch und ^ucktfuo- äuftörüch mit den Händen. Die Haut auf *• Hucken war gaus rothf<"w»e injicirt ~- upo w ich nacb einigen Stunden wieder hinkam x ** dies verfchwundeu, d* ea noch fehr an Hrf» pfen litt und £eich$a ron Säure und ünreiqijk* ten dawaren, fo rerfchrieb ich; Rec. Pidv,^ V&hr* 3ß. infunde Aq, f<mttfcrv, jij, CqI «^ pulv, antiepil, 3j. Mtgnefi albt jß. *7or, ^ gT. iij, $yr. rh*b. Jß, M. Dt S, Alle 9 Standet! » TheeiÖffei Tpli su geben. In den fehr jefpm0, fen Unterleib lieft ich folgende Salbe einreibt Rec. Ungtrde Alth, $R. CU..dt Hyosc« 5ij. (*

*amphQr,$i. -Tinct, theb, 9j* M*f. lfngtt z*

, * * jUick

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gleich it*r* k& VipyG^te&t*%tHm ro% rh\

tkamom. und Samb. in Milch geklebt, Autf* verordnet* ich, täglich ^ f9yJ$i*t: .yc^ Jftgro CAä- -jnpiii. Ä«n- Z.W ^hey^i^ff i«h es; ^Sgli^h:^ den in efaam Chamillc^- u^Kle£§nÄbru& #*#* *u Milch gefchüttet wh^. J?af e$ ^ ijxm* noch fehr heftig fchrie up4 «»»*.«* Ts*g' gp» fchrieen Jiatte,' fo C«je iefe «tr diejen &ß*fi' ¥<te \*r* noch £xtr> Hyoscyam. gr. ij.; #%4.. «. -*

... q Tag. Die Nacht ff&* gut i^d ruhig* fa Jtatteyielgrfc^lafen^dJieF^f^ w[are^igHWp jpoch unnatürlich. Jßer Jiautzufta^d war de?- |cH?e, ui$ d^l roJthe ETicfeJL ,yira? nq^^nz^gf^ *omm^ pie. Mittel v^dea f flttgeresj. .< ;

_7 T*fr Di$ Nacttf wird fcjar TttfMg t?, *JS* ,Scl|la/ Appetit *ur $*uß tytfte £?h yiedqr eingefpQdea das Friefel war heut yri^?r »to^ fchwundeii,, upd der *oth* Sftwf ?TO dWj^eÜ* wieder z^m Vorfcheii* gckoimpen« Per ifytflh leib war npchtai* und fe>r ge/jganpt, auf .dop. jpaonte renerid konnte npa^ fj?fcr /^Kp}lfeift Knötchen von, ^:<^m.^l||q^ fiehinenv . , . ^.

* 8 tag. D*r Tptl^.^tf .^ JW* W* Ich wunden aber an der inneren Seit6-.de* linken Schenkel« ein ziemlich rbreite? f t rother fleck tr der fich eben ^o hart anfühlte-, - wie der Vnterleibj Ich lieft die VtyföSjtyq Wcfr £*** einreiben. Der Stuhlgang war "wieder ,gi|t lind ordentlich. Die Mittel wusdej*: frr tgfr»

J-4 feat.

ft»t ^ Ätfeli Vrirdc es einen Tag um den a*

4em gebadet. :

9 Tag. Die rothen karten 'Steifen am Um terlelhe und Schenkel wären verschwunden; & )e3h es hapte.Kente wie Ar den ganzen Tag lieft <tig gefchrieen und nicht* genofeen. Der Un- terleib war fehr aufgetrieben nnd gefpannt, und Tiaeh einem Klyftir eine Menge Blähungen abg** gangen. Ick Uefa gleich noch ein Klyftir gebet VonChamlllenundVafer., mit etwas Kümmel- feste zu der obigen Salbe noch einige Tropfen 'OL Be mentk. piperit., Uefa trockne, aromaö- Wue Umfchhlgel auf den Unterleib legen und gab ihm f Gran Mofchn*. *- " Späterhin bekam ^s noch «ein vKlyftir,

5 io Tag. Es hatte» da ihm eine Meng« "Blähungen abgegangen waren, gut und ruhig ^gefehlaferi * und befand Ach heute Wieder wohl. Die geftrigen Mittel Wurden fertgefezt. Da die Blähungen durah die gf'ofse Sdh wache dea Kindea Immer von neuem erzeugt wurden,' fa verordne» "te ich folgende Salbe s Hee. tfiigt. de alth. 3M* TM. taut. iJifpiff. Si- Balfam. Nuciß./h^ %

Die Imme muffte iüclb alle' blähende Sachen meiden,

1 1 Tag* ' Wie geftern,

%2 Tilg. Immer noch Abgang von BKbw gen nach oben und unten. Die Mittel wurden fortgefezt. Es zeigte fich heute wieder i#

*roth*Frief&

"ij Tag. befinden gut*-, aber nur naek Abgang von Blähungen« Ich' gab ihm $nc Stärkung dea Darmkanals folgendes: Rec. Pulv. JlacL Caryoph*-*» Columho aa.%}. infunde Aqu* font.ferv* giß. Col. add. Tindt. Rhei Aquo f. ^ JPulv. antUpil. JJij. Mighef dUb. 3ß. Aqu. Fot- njc. -^ Syn> rhab, aa. gß. M, IX S. ^lle Sttm* fden einen Theelöftel voll zu geben, ' Zugleich liefs ich dem Kinde öfters FenchehvaJTer ' gebest und die Salbe noch» fort anwenden.

14 Tag* £a befindet lieh wieder fehr wohl und munter. Die Artfrieyen werden iortgefezt;

Riefe Erf «rang läftfc mich vermuthcn , daft der Gebrauch lauwarmer Milchbäder, in Verbin* düng jeher' geiindreizender, kiampfftiilendex* und did Haut öffnender Mittel, *. £. der Vale- riana, Zinkblumen ,-»' auch des Möfchua, docfc vorfichtlg, das befte zur Heilung diefev ge&fyfr liehen Kinderkrankheit leiften werden.

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mir vtfftn nunmehr, woran* da* Mittel Acht, weichet Wt# ProjE. fteich «to ein ffft verMles Fiebermittel angekündigt hatte, h* picht* ander« al# Schwefelfäure, nochipehrab« Sahfüate, wovon in anfangenden und mift/g« fiebern, mäfftige* über oft wiederholter, Gib« <£)r4ehra, i-iy. in &; Vitien \yaffer eijfgcläfd und mit Sjrrnpj ,afer noch d^u Spijitaöfa verfemt, alle, t bis ö Stunden i $ Efslflffel {* g$Hn)« angewendet werden* ftbex bejr Ge&toj oder Crife 1-^0 Drachmen *uf einmal , nod oft wiederholt» gegeben wird. Die Mäher to&\ angefteUten Erfarungen be weifen allerdings* di& e9 » wenn gleich picht in allen , doch in fe*f vielen mannigfaltigen und bedenklichen Flto des fieberhaften Zuftandea bülfreich w*r uod felbft dann noch wirkte , wenn fehon die krif- tigften Reizmittel vergebens angewendet Word» W*ren< Ea fcbeint, daf* man nur den Grd

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~ Tan cntisü«dlicher Piatbefi» ausnehmen müfae, wo Aderläfo uothwendig ift, wo es wenigften* crft nach hinreichender .Anwendung diefe* Schw&chungsmittels heuTame Wirkungen teilte? te, . Man erlaube nair nur einige flüchtige Be- merkungen darüber , bis fortgelegte JLrfarungen uns genauere Einrichten und Beftimmungen in ^ der Wirkunga - un4 Änwendhngaart diefe^ Mify tela verfchäften. ,

Pafs das Mittel eine Säure feynmüfse, war

allerdings meine und mehrerer Aerzte Vermu-

thung ; denn keine t>UÜe von IVJüteLu ift. fo all-

gemein von Aerzten bey fieberhaften Rrankbei;

1 ien gut gefunden worden, als die Satire, oefpn-

t& der« die Schvyefelfäure. Man weifs, in \yeichen)

außerordentlichen Gaben und mit welchem aus*

gezeichneten Effect. TiJJot diefe Säure, bey gaK

tC| licht - nervo f«n Fiebern (die nämlichen, &ie man

a^ jez^ afthenifthe* nennt) anwendete* fof.dafa e?

T täglich As bis zu einer Unze Spir. yitr* gafc,

[& Und r um *ndre. Beyfyiele zu übergehen, will

# ' ich nur de? {Lrfarung. des vyurdigen und in aua*

!■' gebreiteter Praxis grau gewordenen Krn^elßem

^ erahnen', welcher fce* acher t, dafs feine ge-

W -wohnliche JVlethode, durch die er die feeftjg'<

b* Aen Faulheber bezwungen habe, keine endr*

\c gevvefen fey, aU alle s Stunden reichliche Ca«-

.* ben Vitriol fäure» und »vvifchendurcb Cremo*

1 * tartt *u reiebett.

. Immer

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170-

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,fi Imtn^r aber bleibt das Verdierift Hrh, Reich* kxit diefe Klaffe Von Mitteln bey fieberhaften Krankheiten wieder* mehr Aufraerkfamkeit er« *egt zu haben, welches jezt um fo nöthiger war, jla fie von Brown und feinen Anhängern viel zu feinfeitig und unbedingt für fch wach ende Mittel erklärt und dadurch bey vielen außer Öours ge- fezt waren. Und befanden rechne icha ihm »um Verdien ft, die Salztäure, gewifs eiae der wichtigften für den menschlichen Organismus, wie fich fchon aus der grofsen Wirkfamkeit Äer mittelftlzigen Verbindungen derfefben er- giebt, in allgemeinern Gebrauch gebracht zu haben , der Wehet gewifs ^u (ehr eingefeljränte

war.

Tcb bin mit Hrn. Reich vollkommen glei- cher Meynung, dafa das Fieber, als Fieber, iL i. eine ihre beftimmten Phänomene haften- <ie Krankheltsform Ä auch feine beftiiqmte und 'wesentliche Urfache haben müfse, die nichts anders» als ein Mifchungsfehler in der Organifation felbft fey/i kann;' da die blofae quantitative Veränderung des , Reiz rerhältn Utes liie Krankheit, und hoch weniger die verfchiede* aen Formen der Krankheit hervorbringen kann, fondern immer 'nur als entfernte Urfache in be* iraehten ift, durch welche erft die nächfte Ur- fachc, nämlich der materielle Fehler, erzeugt wird« v Worum aber diefe näohftc Material ur- fache

/

I

>che des Fiebers befiche, ob fie ein Mange^ fön Sauerftoft oder einem andern Stoff fey, will

ch nicht emteheiden, Mir ift c* /Vielmehr

» •* - . ,

■vahrfcheinlich» da fs fie nicht fo wohl in einexa Vlangel, als $n, einer ungleichen Vertheilun^ ind fehlerhaften Barftellung der conftituirendea Stoffe, beftehe, worüber die Erfarungen eioe^ anferer feharffinnigften Chemiker fehr wichtig ind, welcher gefunden hat* dafa bejr jeden} lieber, die Luxjge, Jonft das Hauptprgaa de* ttohieaftofts , denfelbeu in fehr geringer Menge ibCpndjsre und er. dafür in, der Haut in einet ungleich gröfiern Menge augehäuft ift« Vor- züglich fcheint das , w,a# i$h fonft krankhaften» Antagonismus dea irritablen (muskulären) und Tenfiblen (nervösen) Syfterns genannt habe* und wovon der materi«lle<Jrund durchaus in einer feh* lerhafteu Vertheilung der, der Thätigkeit diefer: Syfteme zum Grunde liegenden, Stoffe beruhen xnuf» , hier vorhanden, zu feyn*. und die Störung der sswifchen diefen Syßemen exiftirenden Gal* ranifchen Kette zu bewirken 4 . die. bey jedem Fieber unverkennbar ift. .

Es folgt hieraus , dafs es allerdings Mittel gebtn* könne , die das Fiqber unmittelbar , d. die. ihm zun&chft zum , Grunde liegenden Fehlet der Mifchung und Vertheilung der Stoffe» auf« zuhebeu vermögen, in fofejn nämlich, was wohl niemand läugnen wird« eine chemifch qualit^- tive Veränderung der Orgapifaüon durch äufserf

174

\

?*Qtehzen möglich ift. Aber eben fo gewlTsfolg hieraus, data diefe Wirkung ttücht Mos darcl ein Mittel", z. B. Sänre, foridern auch dnitJ andre erreicht Werden kann *- inTo fern näinlic es hierb*y nicht auf den beftfmmten Erfau e 'nes fehlenden Stoffes, fondern auf VeVbeffcroDj ifles Gleichgewichts' und der organischen Darfto lung dcrfelben ankommt > ein chemifch aniu* lifcher I*rözesf darTo, wie jeder andre» durct verfchiedne Agenden bewerkßetligt werfe kann. Aber eben fo geWHs ift et» dafs eitf fölcüe unmittelbare* Fieberkur bef fortdJam den beträchtlichen entfernten UrfaChen «* %edef das Fieber ga* nicht, ödet hur auf* kurze Zeit fcu beben im Stande tfyä werde, ^ fo wird es as. B. fcejf einem ffehr entsündlicb Zuftaiid nichts helfen» wenn nicht ein Adeiö gefchieht to Wenig als bef einem von Uek* ladung des Magens entftandenen Fieber, wtf* nicht ein Brechmittel genommen Wird.'

Gröfs, äbäf bis jezt nur empirifch e&iaßt, ift die Wirkung der Satiren iVn Örganisn"* Wenn es irgentf bey eittgm Mittel nöthig iß. * Wirkung, die es als Reift "hftt, tron der* die* auf die Grganifation und demnach auf die Vit* lität felbft hat* äu unterfcheiden * ift* W* der Füll» Wir bemerken wenig unmittelbar tei- lende odet exeitkendci Wirkungen dirön* ** «ligdens nickt im Zirkultttionsfyftem , aber defto

mehr vermöge* fie, die innere LebenithJüg*^

dir

~- »75 ^

l«r ^gaÄtoion «miiröimmcil, ih erhöhen rnd zu verteuern. Und es fcheint mir, nach roeit leh Brfarüngen , ihre ttauptwirkung darinn zu >eftefcem d*f« fie nie ktrankbafc erhöht* Erreg- barkeit vermindern und zugleich die Lcbenaftar* de oder Quantität de» Vitalität in der Organi- fation vermehren, folglich am meiften dazu ge* fchifekt find, das ßteichgewteht zwifcheri diefei* beiden Hauptmoraemen der Lebehftthätigkeit medeär htfzufteüen.

Ea ift zu bedauern , Ahi* der Magen nicht immer hinlängliche Defen; der Salzfäure verträgt* und daffelbö gilt auch oft vom Maftdarm und von der Anwendung in KtyAiren. Ich glaube daher, däfa m*n Vorzüglich iriel von faizfcufeh Bädern erwarten kpnne; Wo man etwa- ein haft bei oder auch jganfee* Pfund, vielleicht aucÄ mehr1, der Säure zu einem Bade rechnen müfr te, und ich fchlage jdiefö Methode zu ferner* Verfuchen vor, die ich auch feibft bey>örkom* inender Gelegenheit tnacheh werde« Die von: Hrn. Ritter im vorigen Stück diefed Journal* mitgetheilten Erfahrungen von der trefflichen Wirkung-4er $alpeterf*urett Bäder taürsen-utli »och mehr ddfctt aufmuntern;

loh füge hier noch eine Getchichte tieft die, ob He gleich unglücklich ablief* doch g* yrift ein Merkwürdiger ßeweifc von der grollen WrkfamniJit der Salzföure> auCk im Jchüa ago> ttifireudtot ättftande ift*

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' B«r D. JSlems *u Flfafcfurt *v Kfc Cefatik mir folgende** ~ * %

Ick hatte eine ssjlhtige Schwangere, n gefunder und rojmßer Conftttutian an enthb den. Man tief mich, weil der Kopf mit 6efieht vorlag , die Stint von de» Wehen wub dieS^hntnibeinTeTeiniganggepiebt.wnide. ju*1 die Gebart nicht den regelmäßigen Fortpq nahm. Mit Hälfe .der Zange hatte ich fit fco* von einem gefunden Knaben entbanden, & Ach noch ein zweites Kind mit der Schulia darbot, welche* ich durch die Wendung «ai * FnXaesnr Welt bringen muhte; und weila* nachher der Kepf viele . Schwierigkeit in fr Weg legte» dem gewöhnlichen Handgriff nW folgen wollte, fo war ich» für da#, t^b^n fr Binde», beforgt, gezwungen * die Stenge n* einmal anzulegen. JDer Mutterkuchen folg« jron felbft.» obgleich e*ft awcy Stunden hemii Diefes gefchah um 5. Qcfober. , Ttoa diclo Jchweren Geburt befand fieb die >Vöchnerin » den erften Tagen febr yohl, ich behandelte* entsündunga widrig* fand einmal tadicatiofl * einem leiofaten Abführungajnittel ,. . weichet & auch erhielt , und nur nach und nach giag |C* *«-ft*rkern Diät, zu Fleifchbrühen u. L *• übet« - Auf einmal bekam fie ijiebeti Tage n«^ hef# den fi.Ocb* Qhne eiae mir bekannte Ver- anlagung einen, nsaen, heftigen, xwejr Stnudce langen Froft , -dem ftarkf Hitae ttfc Irreiedtf

falgte*

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tag»!" I*fc»ltf* (üHfo^B Oöfc i^aulüiia& Fcfcn&ß yarimätrfc; ,: «ndloteiter 2ttieh*1m, 'die riülr *ib*i dm Dife^d»af>KÄB^beit»miiieaifidDef a^ &iiet-nfcch™ttcT-&rfifdi% ifeXW imnwjr* tödliche!» KftfÄKl^k^ Käbien jKwdfcllätiffgiliebeib^ n&ä vUttohr* 4tt' - Lochien und j diel MÄck tau« *fen) BfrüflMti 1 ^ 9ie bekaml naarcki «iiA tafähebite ?mnt *$ CÜ^beftoift emltejfcw^^ f

"Tfttffchelr* •.«rcfcfen* -atajbe? Z^ji^enubA Uppaii^ fthA%^cil' ytchrfndekU A t hcM , >e«ft &ejf«e itÄetf/ xieälei ÄaöO iüit' kaltem ki«bnchtbro Schwtiftl bödet&te^fftrat} fehr fchb^lIe^ndJOemetrPuisJ) . iSehnenkttpfle», au%**rie^enen fahmefäha-fteiD UntejAfeäb j>t'DJat*hÖef -tm willen deri;ÄnfcivhteÄBb l^ittdb|^,»K«^der Extrerilit^tcti, beftahdig* , B<! WulWoftlgkei t im* ßtITe*kraftlof«erjD*lirirtn^ i Vergebt ftitfhte ieu fle Jcuroe Zeit dauöh, .weaV . i che Mi ^\% #*r\ di* Kx*rxkhiüt ätnit*} jCamphor, Naphta, Opium und Wein zu be- i kämpßobjiofene die aromatifche A~uffcl)1äge auf i den Unterleib und Einfpritzungen in die Sehet« de au vergeben £ die IJerfon kam dem Tode im- mer näher. In jeriem eben . beschriebenen Zu* . ßande mufste ich ihre Rettung, meinen Grund- J ätzen und Erfai un& mttfkr für unmöglich Kal- ten, und da gab ich die von Hrn. Reich em- pfohlene Koehfalzfäure , gut bereitet, als ich fie nur erhalten konnte. ' Am 14 Oct. Morgens um 11 Uhr gab ich felbft meiner Kranken die erde Dof« davon , Weiche aus 50 Tropfen -be-' iUck - M *% ftand;

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hattet war/ * ' #

Der erhaltene Sälmiakgeift wird in emcn> he Flafche gefiillt, die in kaltes Waffer geta wixd, das untere Ende der Röhre der Entb* dungaflafche hinein geleitet, und nun alhnfr lieh durch den Hals der Entbindungsflafche ver dünnte SalzRhrre gegff**«. Dafr gefchwefcl« Wafferftoffgas ( Seh Weftfleberluf t ) entweich: durch die, Röhre, und verbindet r liefe mit des 8Ö*g^v^ncWVttir fi* f o lelchttor, je W

ter derrelbe ift. J^j^AMtage 1«ef5h1welt tee Wafferftoffgas. entwickeln , bis der Salmiai jreift nichts mehr anfrnmnU. Das erhahncP* parat wird in einer gläfernen, gut veraopte Flafche als gcjchwefeltfg Ammoniak (Ammen- cum Sulphuratum) aufbewahrt Es U&t fc fehr gut ein^fehrnfaund'riertifnreht ftarkn* Schwefel, wirkt aber eben wie der bcgu^

5>J)fii ich!.. Nii ajV7/^nv ♦<: .;r^v-

•<fcini;cw iiiAUkiftsik gp^dia K*&* « «tat 11 r «* H'i>> * *> !•»••!• . i •* / i. » / r. »• »

h»* &eh det ftrHöxfteto, feitt.§epn*rertj> oder«* »■Svertnits Rrtft w»t,Ä»H*.««*a«h*. •äoff'i'c;

lwtviefen , .uad-kbi ewpfcule dj«Mn«ue H«J"" tel au fernem' Verfachw Sollte S* ^ eine Analogie mit der Kohle finden, die, tac> Hra. 9&ii\thom4Tts toew»fted (Vierfachen , Wl6fc«yde«Rr&i»e.£elarw«W«mift?

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äicttffibt Silin! akL^^lCBe*'rB(fi]lolHet''afl Aus&seÄeiie.ert toeriltlftJtyidL 6'ui er ^'<ii\ uinef r^f'WrMcliiW^^iWMsJlR ■hinj.itdchlitli

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BritichS- t^Hrtb -et BtiffflWH<Wd IdöiCh.erlJrlg, »üalh*rti'dnü näc,h Veft:6lUc(lifil4, die Gelenk* kefcbVälili,, die. Kr%!Kifbhijh' tAtiei'.-tti lUelta BekimM'ibre SWtiMjitkcit, die ganz)

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Cönfrltatton ▼etfceffertejfidt und, wai dal «Üb ügfte ift, e# ift feit der Zeit (et find nun 6 Jahr w ßrichen) kein ^titffiiÜ de* Uebäa gekommen. Man beOi&t« Aci^d*** 4*r 'BethMityiellei, «11$ her Pyrmont hervorbreche«, und darcn kMktää-Kw/ TrattrdeVidhbh metrrere gKk&Kche Ätrtfa^e^aclffft^^^^Sbltehe grofoe Wirkun. »ti Mäh* !eitif»IHia4ieri^fbiingcn', wät »an- r*tf (MAB fezi bWaB^hwfchend fcfrnrien, in dpfet «HAiiai^ 'te»'g^B äücfi ^Sfehwäcfee gc Üüdiftitf vrtßtacft «sri^hr* ©ewW**i« grabet

!»W«T4TfWa ^fBWdltl' z&tterfrÄra» :UP1&mk- tfteV *>' dtef M»'t%l%nV »rfer» 'Atkwtedim? 4tt*W tn<^r^ottr% iB?9hVrvstft *Uto'?*Y>b Sa ÄVhfBd» dÖ***fth**fajfliiHf >— '«tiWife du WMMA^fa^ rdnWJ ^tWfeheti Ari^^ndatag «di der ftirkften Rei »mittel, wie fchpn der U* ftand bo#tiffi data der Magenbft felbü fek/ joaturgeraSfre Reizkraft von dem Antheil Eod fato erhält, den er enthält; demnächft feie* ce fcefondcre auf da« LymphfjQem reisend»* wirken und überdem sjbch manche qualitativ

Ein wirkang in. 4f ^ Qrgapifation jm haben, fc Äch theila durch die Erregung "dea Scorbuu, jfreUe. durd, fe* Mt^ tob** *ey7 «chti- fcfce* und andern, Stockungen und Verdkkou- ftp ^r Materie ^en. Per NiUfei» de« See- fcadef ,ift eut^ehteäe»^ und, ejr hfogt otfeob« ▼an den; Anth^l ^ea^ocIjJaUei ,^bf „wfeach tet ich gUnbe, dqU dabey apph d$r £*}*&<>* J^alfc ,, den es entWk f fehr in fletracfct ?o ai* itf o VL*r* Waa den $aji^bäderu npcb einen groben yorzu^giebt,, i£v d^fy ße npt wenig M01 liberal! bereitet werden können, und ich em- pfehle fie fehr bey langwierigen, r^fugiatifchen, ^cutifcheu, und pforiTchetj Krankheite*. Haut >vaiTerfucht, Verftoptungen ,. Verhärtungen nai £xtr*v*%teik Pif» titftrkf 4ea Badej , die dun*

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iyird< mute den verfchiedenen Graden der Reiz-* barkeit des ganzen Syftema , befondere aber de* f Haut , angetroffen feyn* , * * *

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>ftjr dea\ Au/Uti :, Kur des Wßien[(n%Qpi9 durch Mertur [u*mnC.^ ' Virilere W^li^a. -'fett Hfc; ^«&0#n*m*rm suDriefen. : 'i^'"^ -i j.'*fi*:^»oi aof . j / In dem Aoffats ▼•* Qsddets (IX 2 St) ift p. 1^4. ^ Alffc »»Vau« ain^Qrtt cntflwCaE^wMin^M^hrqd» des Ali H1H» im***\*&o +to Ktoiknetoa^n^e,, MenY'\>da# ifria Heilmittel gegen i'r*m4 eine Jfofta^itfil *Jta0t«t m

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Mit diefem Stück des Journals wird ausgep ben : Bibliothek der j,j#{ftfHuy^eilkundt, k

▼on folgenden Sckrif ten ; ^ x..\Vn\

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zA Juli* diverfe 4*pkiMi* 4ratt*t* mitte O

Anton Portals Beobachtungen über * Natur und Behandlung der Uungenfchw flicht, aus dem Franzößfchen von Mu^

JK J. Schmidt Blicht in Jaj Gebiet der E( künde überhaupt und der SeeUnhmdc V" bejendere, , ^

Jahn Auswahl der wirkfamßen einfach und ziif ammeng tfezten Arzneymittel , oh 7 .jirßstijqhe Materia medica.

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mit den Verbefferungen von JVrUberg% Sommer in g und *ßteckel, umgearbeitet von H. M. v* Leveling, mit ZuJ ätzen von Maries.

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Innhalt

1 Jlealiea« die wirUamlan. aber bisher grobte* thtüf überfehencn Heilmittel in den wichtig* Ben Krankheiten a von Hrn. D. Sttoz su Schwa» Mfch-Gemflnd (&m Erfinder der neuen Oft de» Tctanue durch AJeelien) f

, IL Bemerkungen über die Vy*flerfncht überhaupt BehJt der merkwürdige» Gefehiebie einer auf» lufeerfte gekommnen und gekeilten Welle* facht *tc, von Hrn. D. Morit u. Wiüuh» AxtX su Bergen anf der Fnfel Rügen $

U, Ueber Jfrechmittel, Tom Hm. Hoinied, ffyci« an Lüneburg fi

IT. Kuhpoekouiiupfung. Hfahnmerhwürdige Bfr fahrung Aber die Entkrautung de» Kuhpocken» gifte durch die vorher gegangene Iftenlehcnpo* eben , ron Hrn. D. 4e Carro *u Wien I3f

w. Ueber den groben Nutten de» Oel» in der JuV dirfn a befondor» in einigen noch nicht behau ten Fallen vom Herausgtbsr. ' l]i

JFI» Ueber die Rofc der neugehofarnen Kinder« nehft einer in der Media. Chirurg; feanfcenanfialt tu Jena gemachten Beobachtung nnd Hebung' die* fer Krankheit t vom Hermmtgpbw*

t/II. Ueber Hrn. Prof. Reich» Fiebermittel« uehl einer £r$diniag9Vom Hernni^eoef*

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keilen . * \ »77

l. T«bl6m Bereitung det gekfewefelt» Am«

nofcuit», *Me1#

3. Bruinfttin gegen du Kruse. 178.

3. Gebrauch der 6alpeUrfii>re («iis •*»•• fmfe

von BeddoeeS. i?9

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Erftes Stück.

f. Aueh etwa* Aber den Morbus tnaculefirt baemonti

Sicut nebft der Beobachtung einer Compliatw efielben mit der Waßerfueht, von Hrt. Cta Hartes , Prof. zu Erlangen.

II» Neuer Beweift von der Möglichkeit einer lauf w fteekten oder verlarvten venerifchen Krankheit

III. üeber die Anwen£un£jie££ri>ina bey Fnaea» inerkrankheiteu » von Hin, D. G. PVsdekid

IV. Herrn Profeffor Brunaüighaufen'a JäeobachtiMp aber den' Hofpiulbrand , nebft neuen Anfialt« w Reinigung der Luft in HQfpitälern. AU Beywf su den Bemerkungen über den Hofpitalbrand, »* einem Schreiben deflelben nliitgetheift Ton dao B* ren Jofeph und Carl Pfonzel , 3. A. 'D.

YMFprtfetzung der im vorigen Stück mjCfietheiltiB B* merkungen Aber die ' diesjährige Influenza, iw Hrn. D. Wolfi in Warfchaa

VI. Einige Beobachtungen aber die Wirknngeo i*

MetaUbürft*, ne^tt der Abbildung» von Hie D. Mölwitz in Stut *art

TU. Da» - hepatische Dampfbad, ein Miuel b«y b Me rc uvialgich t , von Herrn D. Fr. ßfohein n . Stutgert

Till. Zufällige Heilung Am WeichTeliopfea dnreb Mercur

IX. BeftÜtigter Nutten der Napbxha Vitxioti bey cu

Seklemmtem Bruch , vom Hrn. Hofr. Otttrbn* # »udingen

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^»»W1**** «*Haß«n«to»i*i «he* Wnrntfcia unit Wug9t/r^cJU;Y**HH*A- ü&.»>AnNiG<iifeHWg*r, f»rak- tif«hem Arzte in Wien. ;■- r-i*-j|

*i ijl.v G4hif«^«W^^oli^«J»«ii^2iwüH«.w#6n8i ver- j&ftÄ|fefr^^&<rö Wfiawn ltaukutifci Ein hn allgemein heilfames Mittel in Gonorrhoeön, 4. Kräftiges Befänüigungsnüttel der Zahnlclimer- xen von hohlen Zahnen«

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I»v.Jfo.4tftWM>*n. 4pn4;.B«iofcacbttmgeii !«bm?< ver- Ww t^n^jfche Kv*n|iheHen », ihr«. EoJBWic kitin gs- . . *rtep.. unjj y *i hflgirjjfigen t\ > rntt Ab^iMaiifefe*^ . vom Hrn. Hofr.' Jördens iii Hof. >.. ü

| - I..tf<*%rxien Ileu*sV ^,'Äe^y BfcvWn^nTbeöVle-und

Heilart der ßluflüfse. 3. Gegen Brown« »Meyming K . TiÜ^ $k$*bn*. 4»t5fe£ehvrerUc|i<«rZrij»»nJÄr«ßlf. ,m # , , ,., JgftWiU von Hemmung deii iMercuTulfeirntton. 6. \ J&tpM* **flf zut ^iH^n ()wbt m tt Eijefcktesni»» der Bruftzu'falle ficn gefellendei^ \V Jjp&rws*: ) 7„ Wjfcrk- fernes Mittel xur j^HujJß f^ujider ^.gft^apen, g,£ ueber den innerlichen Qeprauc^deä Phosphors. 9. VoUkomm.eh gelungene* IhdcuTätion anjo^ Eiii{!ern,j

vom 20 Januar an bis 20 März i$oo'. ' '""

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III. Wabnfinn durch Jalappa geheilt« vo«: HratlD.

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IV. Bfeffterktangen u1)er die Anwendung 'feg Qupcjc- AibersbeyBruftentzändurrgfen, von tbendem falben*

V, üeber nächtliche Krankheiten, vefn Hrn.* D.'Karl Busmann zu Hildesheim, ... _ . . a

VX .fönte «Bemerkung Aber den * «ofeerücb^n ^feebwrtich " des, Arfeniks, von Herrn Hofrath Henning. •S#-? .

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Kloft» NtcbffefaM* «ät inrffaivdfcfa» Ntofefcdtf U ManhMui Mittel MMti'^a feftdwtrrfcr j. fcheiduBg Ober FvtieA» Refekt riftbirwiiltil

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JjritttS SHkm*

t, E*!an*ung*» über gettaticb« lnWliob« tftapi und Verfehlungen in den, Bkttera and m«n At*ftibUgifiibeui rfe* 'Kinder, deigttäjTeB l* die 8eb*dücbJteH der Aaefetrungtaiiittt in eTrfa

r XcmfeMteft* vutt Hm Hofr, ?og Je* sn W* bürg.

Yw *•? «§$htMHg«* Wiffcvnc de» 0ubu* * momtewfct ton Bxu, , (*ibtrat Wichmma* #e Btf-

Sil» Ei* Beytrtg sa den Beobachtungen Aber ttrw* venerifche Krankheiten, ihr« Entwidrift*?» <t»n «ad Verheerungen , 'V*ai Hrn. Hof*. JiH««« - Hot. (Portfets»ng/)

Tf* Beobachtung «in«* krimpfi*t«n .nächtlichen Pe> ; pt"£"*» Von ärn- Ö. &icUtn*ytt SUdipbyfc* itt Wetflenbqi'n.

T* Xttbpocb«nimpfaii§» (S, «Üs Vorige Stück

Vi. Bemerkungen Aber Würmer und Wurnuruml Ton Xir,n. D ^f«t. Gtifchlög?** . pract« Arti sl Wien. Neoft einem Anhing, Ue* Heraufgehen W* die ibm am betten gelungene^tieiUn de» Jh»» wurmt. . » .' •.■*

jril. Freywilliger Hungertod,. nebd SectionibericK ▼on Heisa wcatnücfeuurgai farlach sn I**ip

T/Xu^ndun* de* ^Ipc^f*^ W4 jrlrn.

IX. Kforre* N»*hric*teu **** m«>tUtinifcbe» Neuigkeiten, j. Ein paar Wort» ab« de» Get^t»fcb*ie*e* # Zu* falle de» fchwehxe» Zahnen» bey einem firwach- feaen.

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VUttcs Stück»

t. Alcali«o , die wirkkntften * aber bisW gröfstentheil»

Aberfeheuen, Heilmittel in den wichtigsten J£rank>

heiten, Ton Hrn. D. oVtitxsa Scbwäbileb - Qeniand

^ - (dem Erfinder der aeaen Heilart de» Tetanus durch

i Alealien.) ^ _

1 |k\ Bemerkungen überMie Waflerfuebt überhaupt, nebh der merkfrurdigen Gefehiebte einer auf» iufterfte

fekommnen und geheilten Waflerfuebt etc. von Hm* >. Mori% p, WiXlUht Atfl zu Bergen auf der lufet t Rogen.

III. Ueber Brechmittel, Tom Hin, HoCnaed. Fifchtr zu ' Lauebure.

, IV, KuhpockenünpruBg. Höchfimerkwjlrdige ^rfah«1 rung tfeer die Entkriftiuig des Kuhpockengift» I dureb die Torhergegangene Jtienfchenpockeu , roxi

1 Hrn. D. fr Ctrrptü Wien.

Y# Ueber den groben Nutzen des Oel» in der Medizin»

betender» au einigen noeb nicht bekannten Fallen»

- Tom H*rmusgeb*rf

*

VI« tfeber die Rofe der neugebohrnen Kinder, nebjt

einer in 4er Medie Chirurg. KrankenanfUlt au Jen»

gemachten Beobachtung Und Hebung diefer Krank« eit, Tom herauigibot.

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YJI. Ueber Hrn. Prof. Reichs Fiebermittel * nebA eine» afofahrung, rem Rirtungibert

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' * Namen«

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Namenregifter.

AbiWgtard rv,\

Ackeimann I, iö5/ ^lüonl, 179., HF, m. ißj. Andry r, t#r. ifi5. Hl, 157. Arnejnann 1, 186. .Ajricenna J, r6j.

Bagüvi I, 143.

Baldincer I, 133. 160» 169.

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Brfinnin£hauftn I. 88« IT,

Burggrar 111, 71, Buunann 11, 12», Bfttmer 1U, ii5*

Careno 11« 164. 182» Carro. da, 111, joo. m.

IV, 134- * Caualänd IV, <S. >

Ballhorn 11, 164. 184. lll» Chabert lll', 'i7|.

Cloffins 1, 179» 111, 147, 1 flT.

»34 ' j&arker IV. 54.

Sayler 1,78 87. 'Bcddoes 11, i$7. IV, 179,

Bebrena I, *, 4. 29.

Beinl 1 , 116.

Bell ll, 36. - Bloch I, 166,'

167.

Contbrucb 5* Cieli 1, 194. Collen DJ, 42«

Damilani I, 30. DamiUno I, xjo#

Boerhaeve 11, 94, 96,1^119, Dedier I, iß*.

Boneet I, 166.

torke, Graf tob, T, 166.

loraeri f, 37, 39. Hl, ax. Joyer I; 36. Brambttla I, x8tf. - Brande 11, 178. IV* ic8. Biaiidii 1H, 142. Brera ll, 41. 43,

Bcomficld IV» 148. l5*

Brown 11, 26. 3o. IV. $7» ^Elial ** «4*-

Ii5. u8. 119, 121. I25. Ettmflilw 111, 168.

•' -* 126. 170% /

Deflault I, 165* Diemerbroeck t$ 39» Qimtdale U, 57. Döring f, 137. Doevern, ran, I,. rta» ^ Dnacan 3l 11» *9©. DuÜAuflby l, 90. 91. 92. 93.

Ebfcardt 111, n3.

4* stuck

N

Fabrt

t 1

.-y» -~

'■f*+k

Fahre IV, 103. Ferris I, 30.

Feichtnaayr 111, 97.

Fifcber I, 167 ,11. 187. 189» ., 111, 4o, 41. IV. gz.

Frank Hl, 101. IV» 110. isö.

Friedrich IV» 17* Fritze 11, 200. , Fqrmey 11, 199^ 200, .

Oatti HL 44.

Geifchloger I* 143. U1,,I$7»

Geilachlil, 181.

, Gesnff f, j<£ ;£U r nr

Gifauid^Y.,179.

Giriaimer.I^» 148- I5i« ■•' Grnelin HJL, lfo, «,

Göze I, iSk ify. 11). I7**

' Graf I, fr. ZU , .,-.•. .Gramm? rt Ul, ,36* ,

Giunei Ul, 12.7. , Guthrie I, *c#. ; >' r

\ .;- - . -.

Hagedorn I, 2a.

Hahneman* 11«, gS- l£0.J*9«

112. iiü 64. » ,

Hamilton H.,79VU>X, ;, Handel I, 195. 19^ Halles I, 3*~«: .; i< :' - IIartföck»Jfi 16fr «...

Heim 11, 187*. 189* ■«."..••'• Heine 1H, u3i ,T «' r>, *

Heinepke.lU. 208. ix*. Hennig U»>*5o» 1A2* .. , Herrntchwand llf, 157. .X,$X»

Himry!iy»97- , Hippocraftell, $$, Iy* 10J.

Hoffma^nA C. L..*.l» 7htU*

86. IV. 53. J4.

Hoffmanu» F..I». i^-

Hopfengär tner 111« 36. £8, 47

Hooper U, 176», > ..; . .. ;

Hörn IV» 119- Hoven I, ip6.

Hafeland 44.loS.rn

160. x85. H. 42* M *>• 76 : 1.x 0. I42. 150* W- I89. 198. 111.15 4?^- 201. IV,. 46. 5&.1* XI 9. 135. U6. 147.14c -167,. 177. 179. Humboldt , von , TV, 1< &

12« 42- 43* 44- 51* Huxham 111, 36,

»Y

Ideler 1», ab*.

Ieunei 11, 167,. 1^4.173 C 182. 187. lü, 110. in 127. 129. 130. IViUJ

Ionat U'Go, 61.

&T&i*\i;g ..in,.?*

ia)iatiu$- 111, 17p, lulul, 160.

Keäte 1, 178.

*l«et IV# 174* KdeinUl, i3.

KUiige I, 4. 2fr«

Koch IV» 151. Köhler 111« 113. Kclpin I, 167« .„

Koitura I. x£i.' ll" - ,. 10.15 36. IV» *4ö^ Kuhn IV. 5«« Krpgelftein IV. x6«.

Lange I, 165., Lajicuth I, 99.' 'Lanier! IV < 12& I2fr Lehmacber IV» A3» Leidenfi'qfi IV» 46. Dentin 11, 185. Öl* *<• l!'

IV. 46. 5i. !•©• Leske 1,, 166. , Leijwerifioeck I, ll$* Xind T, 58 49« Liadner I, 29. Xynoe 1, (66. Ligler I, 28. lodemann 11, xg& lfl*7°' Loder IV» 51/

Mib.

\ «.

,*95

•\'

. .'J

Man» de^M, 170* ' Marcard lll, 4C4 ;. '

Mat*'I. *79> ' ' ' Mattiieu 11%.

Matthaei I, 9Ö. HU 113.

M*ad 11. 56. i'

Metternidh.lV» 10»»

MeuXelüi» ita \ «,

Mealor 111fr 104%'

tyicbaeüs HU 101. 1?(K IV»

' - 7. 14 :-4* ; « * Mil«*a«n Ir4Ci* . ,. Mitchil IV, 54^ . Jtfoliertf I, koS..« 1 Molwit* 110. .116* Jftöhiy 1U, 113* '.t . Maller 166. Hl 175' *77'

Nicolai I, 389» 1 Koitelll, ti3. North IV» II 6. '

Kaffee. I, 171^ Hl* 157« 161. 165. 166,

.JPiiogle.I*»^ H; Jg. *

. JEUdenaaeffer U,' 7<J; Rambach 11, 107., Ili. 11?« Ifaval, ffiM'* - •. l5i»o. :■ Reich I, 48. Jl* aQO<rf2QJf

IV, 168 170. ' Reid IV, 100. . ' Reil 111, u5. 1

Richter I/90. IO& U> 9?* .^09w 143.1206;. IV» 105* 106. 148. ' !• "

RiedÜnCLt 28,. > ^

Ritter 111, 190, IV« iT&i Römer I; 105h . ' - RofbuEeki I, l6o> 1U> . .**> Rouppe J, 40. < . , Roüx 11, aspu Rumpel «Ji, ;t70» Rusfc I, 99. XOä. . r

/

OberteuEer IV**V

Sagar 1U^<5» Schaeffer IV, 46, uoemuup JU'*> «" « Scherf Älil^S- *

Odier I, i?2, 179« "*• SchlichköJW f, 20. lifo* ife «fit***!* JW* Schmidttnann 11, 87,

Omndi 111, 21.

Oüander IV> 148. »50. »52.

160. Qtterbein 130»

Schotrel 111, 11 Schrank I, 166. '' Schraer I, 194. 19$. Schulenburg 111, ji5. Schwarze 111, 158* ,t , > " Sehweikert IV» *6"2»

Pellas h 166. \ 8catt 111, 191.

Pea*fon M, 164. 166» 175. Selle 11, 200 111, 4*- 176.187. 188. Ul, lo6. lio» 117. 122. 135« ^V» t52.

4»»

pewtey 11, 17$. Pfaff 111, 43. IV» 97.' Pfenninger IV» 6. Pflöge* I, l6y. Pfundel IV* 46. Pider it I, 137» Platner IV» Io3. Plenk IV» 23. Plinta Ul» 21. Pleiicqutt iy* 56« 1481

Sprengel 111, 127. IV» I48. Spindler I, *8. )Stack I, 160. Hl, 39* Starke I, 52, 53* Staub IV, 6. Stieglitz 111, 71« Stoll I, ioo. 178. U, 54m IV» I06. ic8. 113.114, 116.

StÖllev U, 164. ' StöTk 179. IV» 6\ Storch Ul» i5. .

* 1

N»'

Stmk

194

Weiiard IV. *C*. Ul

SwUteal vwi. E 40. "tfi. ^^fl[e }}• *6*'

: 1IU -13- Sydenham 111» r3. 3*S 4^

.tSylvU* IV» 54*

Tateriall I, »et Taube IV, 4^

. ThedenH, 150. IV» * Tbom Ul, 60 Tboraann IV, l'Jöw ' '

ThoW 1^*75. ,

TWank Ul, 170.

um« 411, .i^? iv. 459.

Trarnpel IV^*8f* - ^rröfnmxJoif IY, 177- 'Trotter Ii3&; +0. "> l7ö-

WtUifUl, U3- Weodt Uk M- Ä Wen&ei, Carl. I.W- VYea'sel, Jofepb. I. »• Wcrlbof I, 3. 4- 2T iJ Weiwiii 40* ^ ., I Wictmi*nn I, 4- *?' ^

40. Ul. 7a. i*1-*1

)V,vi6*. 1 WJcdemüon IV. 7- "' VÄllteh, vo». IV, 9* Wolff I. 109. ^ u j Woo*villell> i«1*

16S. 169- *7* l7i'

IV, 129* !*>•

104. 162% Völtcrrll!,Mi3.

WagUr 'i. j6f ÜU, I $7> H* VoUel^lü, 168. 17° WaÜb*«« U'» ***

>v "W^tden^urg )11» 1*3- W«dckind J> 66v 111» 6. toi

>£unäatr»aatn IV. & Zwinge* I, 28«

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Antylofis incompUta * Nutten der fetten Oele iagegeti

,1V» 141/ j * *• " ' ''/■'».* '* ■', •:'

Jnüudifehe €liftjn Nutzen der fetten Ocle\id^e^ :^?>

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Abdtit*, rMfc* eVr 1näti*&ti*h 109.' ' <Vw

Aderlafs, bey der JnÄuenza, wirkt "fcnädlicn , ja'toÜicU

4ßi**Aß QiJ.iit /"NutMit äer fetten ^«te ^igegen lV, U9v

Aludim , ' ßn* ' Wi*twfrkfaine A&neyen « 1 V, ^ . ftney ßi*l ' .in Ms wenige* fKreoibeko» anfreWeodn >t*dön JV, •t;.uvirirkeiiAiiireitaiida^ia nciibelefeeade-Miktc* i*T,.j. t*. find heilfairi in eilen tfthemfpfce»foelnn<i^iJ*«BeejKri*k.

nW*l»NCeb«f , J?tlirm^4, Siivrtiicbt, yeiUU«is Hr, «e^

-iiir.Nn^u««? ^Ät^iflh*n Sy*nltbeiteii ÄHfaetjüch aiiBe-

.Mtnite lV^;49i i* I^uftgin i*ch ApopJe^ien ibti..

la Ungwieritjen Gliederr^brnerMft.iWftJ *#}*& IftjhU«

dÜL und dem« BoeUgre ibid. bey unreinen itheniicheo

Gefcbwüren IV, ja. Im Beinfreb ibid.

Jhuifsnbader » ihr Natsen m der Gicht und Steilheit; der Gelenke 119, ihre Bereitung ibid.

jpwnotiißk, ßFcbvve/eitef /.rer^ite, JJfiTpttuag deffi^i^

benlV. 177..

Antif*ptii+,-+witt\n* r„,iff ■■*•*!■■ WiAangutt' anlTer dem menfchlichen Karper I, $8. ob fie durch AbU- birgefafse, in den Körper gebracht, die Faulniu nifr * dem < ibid.

Afa' foetida erregt den Veitstanz ffi, iju

Arfenik, über deflea änfserlicben Gebrauch, bauptfteblich im Krebs 11, 143. «rx«gt Erbrechen und andre üble Zufälle U, 146, 148. Nutten der fetten Oele digigu

iv. 140A ,

Asphyxie t Nutzen der Brepkmittel dabey IV» W5.

jißhenifche Behandfa^ft $*$*&}>$&?& beiHam 11, S|.

Afthenifche Krankheiten , Anwendung der Alealien hier* »ey iV, 9.

Afikmm, nächtliches, F. nachgehe Krahlheiten* krampf- haftes, Nutzen der Alealien in de in leiben IV. 4$.

Ausdünfiung, unmer^^be» .WJ^^icb. iji* flÄettUW £e, vermehrt I* **2. ',

^ Ausleerungen , werden durch Brechmittel •vermehrt

Aniteerunssmiitei , Deyf der Influenza, find fchidUcH

101. td?. 4farjrfthw%nWn&^ v %«baiiget. i;/roS) i^d^iiiciitldai bWra . feäfbtfehe« N* ;Vtn£etourvf , jt^fin^iheciUmi b^i I^WbtotMK^ .ff, tbft SbhÜdKoUwi^n deir ßfett»wrnr*i*and«rii in* . > gen Anafrf tiU^tfitihoimilU 31 .'•:!* jt.-.'i* . .' 1 .*,:.

rAksfiUs*e;di> der! Auib^rnch öerMbV autch unrein*

J^zten.inyd^n.erfteit Wege« gebenviu: .wwdp lli» 4{-

>9SSfiH«tt,r«.f j >*wii&en, W*lfer(«Voi IV, 43. «^ »irc^e nnd är^i,^; fctp Oeje.dagege^ IV, . i|3-

MtfeMagsfiebet , / gtfllhäioh« inforliöfee VeT<ttiüif^ -ipidYRaifctingeii iit&tffcn f6attfeh*freft W, j.-Äeb*»- .leder jAasteetnnjjsitfitteL: feitsrb'ayJ jbidrnhite Be^ -lnög lll^il; Üi^kcbetfill; i5t '^-^^ -i *

Btinlwurinl^hVgt* L^uilg 'E'rjö: wtf* tforcll & Odierfche Methode bekämpft I.'i7&. Tftenit fol"* ' itweiebt der tf n&rtch»« und fön» f anwandten« Me- thode unvollkommen 182. * nöthige Vorfiel «ur

' thod* dagegen I, igy, ifaM Vowüge 1/ joo, Uli i>

w -

.„MaAtien* Mittel dajrtgeivll, ij9. NicutbeUe ^er-drafti- feilen, Pu.ieanzeii UJyriliabFfondre "der Uimirni eOtti«

' III, «i8- Nulz^ ■!,., r,,;, iTf„y,, ^unnm.ei.G) Ü-iS 111. . |fiu. Oleunj'Riani lut voi andeVi^fetUA Otlen V*i- «eo Vonug' 11, i j. Oeli^u ^luiei Wirken «ttvjjjiti.. tiv gegen Jen UjihIwiiiih'I':; tf>; 'Onwirkfiimzeit tler R«d. filLoi«,!]!. 16.1. <!« Sn.mi.iii-graniiUtiuirll], rtfe. "4*i» Mercuriiu dulcis m; u,o. der ' Mere.rtTalmitiel tlbcinaupt 111, ifis -,uu«n der ftüiicoden Subft»rirt» 11], 17« itive Wirkun^snii £e°en Wurm« ibid. nach. tbeiliga Wirkitng dui .1 T.i l"--.-i,.!.i ]UJ 171.' VVeith'-dei.

'"^MiuVrii'iro anilrelmuiiiciin, ioid " über den' N "tan,

Ae* Terpentinöls eeetn B'.ndwiirnier 111, iTj des Stein-

' *U !ll( 17t. de« Wuinmehli ibid. Waigels-' Met rfrfd«

111« 174. Hufcland» Methode 111, 177. Nutten des tyr-

rootit« und DribÜrger Wallers Hl," »So- <ZuJs&\$&

NuiHn d,*s Snbliitlftir lWd. ,■,-, ."

Biftdt/Jfl/iJr; Wdler'fuoht Van zu rch>.eilei Untere^ cKotg . derfelben IV, ÖJ. durch ein 'diäjüfclwi Pui'ga'm äff.Q-

bell Ir/u,. ~ -.*> "■.'.>. ■■■ . " ■.•.-.

Buu.hwfarfuckC f. IFoß.'fuM. '■'■,

^w^n^.ifluutn doVAlwIIea hierhey IT, »..'.' u * &uMi/^ «twr,jTim A*r N)^i)(Fbleit einer' fajne:, Jpt*

iiecklen od« reiUrv^ii Venenfchen Krankheit f.\A6- BU>f*nhttt)nt<>rtkbi&inv t, Mprk.Jwdof. hfmur.tJiag,, ..«; CifltWrn f iVie«*,. '. ,, ;,'. .., '. .,!\ :

Bteyvirglft'ung, Mutzen der fetten Oele dagegen IV, t^O. '■"■ "WiA»* aeflalben'jui Terderbnift, iÄlüif«*

der Blutfltrfse I, 7J, '

filutfittken I. JUerbiu mmcalej. haemorrhagicus, ' Blutfliljit der Gebänimutter , Reizung de* Blut» mit Veiderbnift [Mach deiTelbrn I, 75. Nutzen der Sa- bin* ibid. über Brown» TTieorie und Heilart derselben 11, 16. Will« locht von «u fchneller Unterdrückung \4wMbaii lY.-«$ , . ._■ ■, -.&;,,' ,. .„<,..- .j

Bluthufiea, Nutzen der fetten Oek d,ab«]t>iY, yp. .,

M*tigtr SfuUhtl . C /Wer$: nwcilo/; ,LjcnWrrA. . ,,-.;»

Blut/packen t. Mvrh. matul., haem.

BUt Umlauf, wird durch dia Metallbürtt» bstbul»tuiig«r.

Briunfiein gegen die Kratze IV, 178. *r»(i>™'tW iV, 93. find fphidlißh in dei.Inflaenz« )VuT< Off3. fi»4 &UCMM daielbftj, .log, ihr Nacntheü (je*

* ajpuinrenden Kranken 1], #; ftni na^btherKg in 'der WaJkrfadjt W, 7? Bad nicht abfolut rchwichead IV,

1 y7. yerfchiedeiie Anficht ihrer Wirkongtsrt iV» 99. pötlpger fJnterfchied swifcnen mittelbarer nud muniu

.^telbajer Wirkung' hierbei ibid. ibre nicbfte Wirk um ift Reizung IV, loOr tieweifse 4i£fir ibid. 6c befördern

f Aasleerungen ibid. fie wirken] zertheiiend IV, 101. £0 bcmraen Aasleer nngen IV, io5. 104. find Mittet gegen «oUiquatiTe Ausleerungen ibid. ihr Netten in Äspby-

\ xien iV, 105» ihre Wirkunesari im fchwanenr Smt ibid. in dem Waüerbruch IV, 1.06. in der Peripuen- taionie ibid.' wirken (cb wachend IV, 120. erfordern

. den nachfolgenden Gebrauch anderer Heilmittel IV«

Brown, Aber denen Theorie und Heilart der ftlaiÄnlse H, ?6. gegen deflen Meynnie fpw Skorbut 1], 30. def. fea Meynuag über die Wirkungtart der Brechmittel

. Wird beüritten IV* 5*6. üg VJr

Mrurh, eingeklemmter, wird durch Naphtha ▼krioli geheben I, i-i6. ~ . , - ' ' "

UrufientzjtmiluXf , Anwendung des Queckfilbers in der« fe.ben'1', 77. deflen Gabe 11, 107. detien Verbindungen

* ibid. tieften Erfolg 11, |io. befördert die Expectora» •Üo* kriftig 11. i«j. -

Brmftkrnjhpfei Nntsea der fetten' Qule- dabey IV» 19&

Brufiwantn, wiuitie, ein wirkfamea Mktel dagegen

tknJhnfaU* bey der Lnngerjfueht« werden .erleichtert durch hittsakanuiienden Wahn&iro U, 36.

Caedbbutter, deren Wirkung und Anwendung IV» 146. CmtaltpJU t Stjxrrfhdt. ,'■

Chind, bhn# *orgi**i£e Äußerungen ber galligte* Krankheiten angewendet , erregt Wafletfucht IV, 6a.

Ctmtagiöfe Vergiftung , Nutzen der fetten Qdle dagegen

IV. 14°. . : . . / ,

^ Contracturen , NuUen der fetten Oele dagegen IV, 141, Gin*ulßon*n9 tödlich von Spulwtlrnarexn^ entftniden

,*■'■;• I, 175.

I, 175. Sita«! JU* Akiiien in ConntfiQaen feie? Art IVt 23. inibeToiidere der Schwängern IV, 14.

#;„■.. K *»,'■ r ./ ,f >' .• , . ' ' -

Uempfbad* bepatifckef, «in Mittel gegen die Mercumt- 'gtcltt I, 116. deflen An^ejiduogMct I, |i$4

JDarmkanak #M**«n der fetten Oele bey LocalreizangenT

^ deifcfceJ^W; 137. / ; -;

fitoäek», freiwillige , bey WafferfÄchtigen .' ift iorien« Mntb*i lödlicH JV, 58. Nutzen der feuert Oele IV»

-,U5' ' ' - *

C^atica *, weiden, fruehtlo» bennit in einer Complüp«

tien Je* y\>fl*jfnght mit dem jfcfarb, haemOKrh,, jtjfc

caiof. U 20. T .. .

** * w * « t

^ :i

i Drafufch* Purganuiu ihr Naehtheil alt Mittel gegü Äen, Band wurm [11, 158.

* Driburgtr VP*ß*r> deffen Nutzen gegen den Bandwurm i 111, 180. ,

1 Qmvh&egm der yyaflerfücbtigen » wenn es tödlich fcjr

Dürft, ftbermaleiger, mit tnangel oder Efiluß verbunden« 1 ejp Begleiter der Luftfouche 1J, 5.

Ümjfaujfofs ftÖstel gegen den Hofpiulbraod I, 90. 1 Qyjtnficritj Nutse* der fetten Oele in derfeiben IV. 137*

3 ..L 4 t .

Jj

E.

EingikUmnUtr Bru&k f. Bruch, ..

JünfpugMtnfj y?ifd duecu die Ityetpllbärfte vermehrt

I. lii. ' *'■ , EMtüaxiwi mnthslmiiHitmM» eleJem Werth alt Womv

mittel 111, 17t.

BnpJ^tticAJt^r^erhÖhre, davd*«tie Anwendung der Metallbörse gehoben f, m. .

Xma/jfc *J«*/« JV- 14S. f. Ö#J*

Epgbriiftigk** f. 4/ftm«,

K5 £n*jjtif

. . . - /

thttitnäungmt 9 geringfügige^ AnwtittAung de* Qt»L£« bers tierbey lT, T17, ' w " "' - - >

Epilepfie , nächtliche , fruftcjuliehe TTriiiiHmiftiii. wku fehein iicher Nutzen der Alealien hierbey 1V> 46.

Erbrechen, vom aulsern Gebrauch des Arfenikt eatftu» den 11« 146. 14S.

Erethismus, der Gefohlechtatheile üette Oele daeega **V, im*/ ''^r. :.-'' * r:rf** . ".

Erhaltung ^ bewirkt /VTtflVtfäclft TV» 63;

frfa/z V'kunÄiicher, der durch die Lußfeäcne Yerft&w ^?afe und Ga um entheile 11, g. ' \ * ' f*

&yfipi)#s\ T$fcg; eiter der luiläenä^-Y, '^69,' «arflblettr* ^ ' ten es '\ wirddufcÜ die MeUlfbüvftfe iiacH der Hiot ge- leitet I, 112. weujeebohiner Kinder IV, 14.7. Befchm- '%'unk IV, H#>" fttogtmfe fV. W- Öenmiahmfi i?» HJ. Leich«i6ffnu«g ibid, . Pffftaataanpk 41^. 154. -

Exantheme f„ jfusfMäfe. w •'" *

»

Fallßcht , walii fchelnlioLer Butten der Alkaü« 11 <*

feiben IV» 46. Jwte t/*/e f. Oele. ..,.-•

Fieber &, nerrgfe», . S, . Nerrenfieher _— fgtflrifcaei F* venSeber.T. Nerven fieoer;\ ' ^'^ * < "

fiebermiuil , des tröf. Tl'eicht , EnftcWäW *«** Jl, 200» eine Erfahrung darüber IV» i6g. WiiioBlBrt IV. 171.

Filkis rndix, deren Unwirksamkeit fielen den Bandwan«

Fixe Alealien f. jficßlien. ;' ' ' v ' "*'r *

Hocken »'rothe und blaue/ an Jteri Fftfien', bej* darW* fei facht find tödliche Zeichen IV» 58« •> '*

FTKk*nkr*nkh*iunf fttteb ihMn- OMmU» eine» *N<* ha fiten ßefchaffenheit dea venöfen Blutea J, 43.

i^«efa3i!Hm#r4r*nW^«^. tJU*!e»4ff«g der. Sabin* ii derfelbea I, 66\ Y

%"... '' ' T

20xx i

GTT

103. nerröfes 1, N*rv<*nfiel?er. .;ti «Vi j/j*

Oallenfteine % ItfuUHiUöW fetftmOtole fear denCtlben 1V/

Gtfbähhnuitor , Blotflflfse derfoben ojtd IhtpTftfaeta'T,

75; Nutien der Sahjnj hier W] ibid. B^m^dflv Ge*

bahruinjter. contraindiart «Jie .Sabina 81. Nutzen

7der'4»iUli^0yUec!ttK(aiiilldetk' Gebfttttntter 1, $4?

beym MutteTkrebl ibid. MutterbhkÄtffre rtefcbea

QeifchlÖger .«*» pEe^ feine l^ath aufjagen den Äftid-

Gelenke* Steif heit derfedben , f. Steiflmt ä* Melknix:. Gelenhj*fr%tftr&v*bmi*m&h*ttk*e\ 4**r*««fce de*

Geoffroya Surinamenfis 9 ihr N atzen £*gen Wörrtier lllt

Gefchwullß , plötzliche 9) Abnahme derfelben bey de« Weflerfucht . ohne Abgang des Wtfleri ift tödlich IV.

*9<

*

rübllnVts geheilt 111, aoo. durch' AujDegjüig' inagaeü* Jeher St^ffUtteh gehaUtr »Via't. * ' " *

Getränke, hitiige^Waffif flicht toä *>enur$ (tofettreri

Ofrfrt f} Mtrkü*4alfeiöht. Nutten »det Amelfenb*!©* in

deV Okht I,f u$. StttieW ydei* Sfclfleterftfme äußerlich

c^tMhkfil; IIb 47. jo8;*N*«to» der Sakbäder IV; 179.

Glieder [chmerzen, langwierige, Nutzen, der Alealien/ Canorfhqf, ,ftflt ellgemeia hefl fi na ei Mittel' dagegen,' I,

« ommoitiatMM» deffae Mohftheilige Wirkung 111, ija. macht V^o«k*iujtg ^und ZrObheU , der jAneeis liyt'67.» «..'»'•<•,' ».•» . '•»'.-.

ttrttmmj gutta* K deffen NrehAieil elf Mittel flogen d«u ßandWttrm Öl.'iftV* r ' "

- »»•*• .?;•♦».■«, ' . •'

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gegen IV» 143. , .- ; ■•.

Jjfe^ort, Br^iifefca» 4ir.llatfiA6a.il # ad. Reiferkeit , . wenn fie ein tödliches Zeichen bev W

BefatifekeS DäMpfhad f Dampfbad. -

fafrnfcfata&fcfa Methode »ik.zcgw clie> Taeaia fcÜn ^ unzureichend I^i 8 f.. .. j 4 ... „. -

UäfpbMrmnd, Beobttchtnngtai 4m9hm^ J9 %%: Natu ' dMfDiiflatUTo y fchexr Mit&leobgegna oV, 90, BofpUüUr , neue Anftaltea wr LuftreÜMgung la deofc

Sievjt 8t*fsVv.- -v:-. ."» ; * »' •'

Mmfekiwißi Methode |eyi'dttiBiii»»uiiu 1)1, rtf. Hungertod m *frey williger ," itobft1 Seöfioiliboddir ü/i :{/

t

* . ' §• » ■* ** a#-i « « . •»• > *

A*rft»*,, heilt Wahnfilm IV «,

7to«4,beftätigter Nuuen der fetten Oele «a dtmielbeu. , 2i. weohe. Mittel, hiev neulich £nd, nnd*'& J dicht 11. 25. tfuteeu de* fetten öele dagegen IV,

impfinßUut der Kuhpqckß* su^ndon-JU, |^3*

Impfung der Pocken» vollkommen gelungene ea JOf *»'

,. dam 4i> 44. »ey nieat <Äun*%*si ;. jOm0iadea ft>

4 Nahcfcule dea *u Seifen Vettaftens jl.,59. *MUfl?

. leltner ,,mit d*m,£i4e»nfl*fter als mi| torUW

ll# 61. - *

influenzae 'diesjährige, fortgereate Bemeakaacead«^ t^^7- flehprt.au ien CeUf rhalfiebern ' von 1**"»«/? n Kr^^iii^ eritftäftd^a'ibia.-ilr^rüit^ tfer Ep'^

Inie von 1782: ibid. BntftehnngMrt der Infi osatf^' . elia***» ifrfaejbe /aiietnt; ein ana der. Brde «^^ » SM Gua 'tu feya ;rbid; ula». ffbeapianaHai '|"c. ldl

durch Anfteckung J,ee. der ICrankheiuaoff der lo^1 f * «rickt aüheiir^ nu4.;Ubmend a, w<- i*}*

wirkt f^ädacä. ja tön1 ich ibid. £*Jft leuiefl^1^

Krankheit I, 102. die ausleerende MetRode 1K J6*1^ ; Jich ibid. JOehaudlung I. lod. Campher i& sU B*^

sittel T, 107. Brechmittel; werden- ohne allen Erfolge «nust I, io$. mit Eryfipelas und Abortus vetbun-

\ t

{lies Trinken, auf Eihiuiine, bewirkt Wtuerfncfct

V, 0*6. ... ...

yftiretut Brechvteinfteiri nnd Weinettig heben eine aaixniekftge. LeibesveiAopfung I, 14t. -

Menpulver gegen die Kiktze iV» 17&

M, penödlidiey »an Spulvr<lrmein T, 173. N*Uxkn

der UUen, Oele JVf..^*0- ;• •.. v % - .

ankhciten der Wöchnerinnen, t.frÖchnerinnen, nicht*

lieh«; fi twchHichi Krankheiren, am Mniften, f. Aäfcr- oü/i/crÄftAÄ^>^»v».«ibaAen4e, erregen WeXbrCuaht* 1V9 62. galiigte, ohne A.ualeerungsmittel mit China be« " handelt , gebn in Waflerfucht über IV, 62. /

rümpft, durch die ft*etali burfte gehoben h 114. Ma- genkrampf dadurch geheilt J, 115. von Wurmern, der Urinwege,, der Bruft und JLunge. des Magens etc. Ru* treu der feiten Oele dabe£, f. öele. ^

rütze , Braunßeiu , ein Mittel dagegen IV* 178. Xoh- lenpuiver dagegen ibid. :k

rebs der Gebühr tnutter , £ Gebührmutter»

uhpockßA* Ueberfifht der Erfahrungen darüber in Eng«; land \\> i63, in Hannover 11, 163. 182. Wien und Ber*' ]in 11, 163'. ifo. Impfinftiiut au London ibid. 180. Urt fachen und Wirkungen derfelben von D. Jenner ibid. PeaiTons.Unieriuchungder&uhpocken ft«*6o\ Woou vol- les Verbuche über die hoikpockeu ll> 167. Jenners weitere Bemerkungen IU 173. Hoopers Bemerkungen Jl* .175 . Peerfous Bemerkungen übe*' die Eruptionen in den v Kuhftjutern , die gewöhnlich den Kinderblattern .glei- chen i>>id, Keate's und Brande's Antwort auf StöJWa Fragen, die .Kuhpockenimpfung bewerfend U. 17g. Nackfchrift des Herausgebers II. 189. Voraögn den K*h- pockeri 11, 191. Zwei/t', dagegen*/], 194. Impfinerhode 111, 192. Methode der Aufbewahrung des Xuhpocken-

un]h9 das Sterben *n erleichtern , ein raedisin. Dendc«'

rat 11» 39» * .

nr^Nachrtchttn I, 192« 11« i]jot lli, Joe. IV» 177*

s

«*4

*V l r # ff , -'~^' jj»

/ 1 Jlf'l ' . .t .

Lähmung ■; v$tti Bandvrurtn eotftandeit I, 170. tnflicV Wirkung der Ödierfchert4$ferh<>air fcierfeey J, 172. Se- tzen den; AJealien 1V> 49.

.' Lribesvirfiopfiing , hartnäckige, Gefchichte einer «ka> Uli T* 131» dur^Jt Klyftire aus Weinefeig und Brot- Wein&ein erheben I, 141. Ju-anapftiafte > Nutzen t* retten Oele Merbey IV, i$7* - **»s ^*

,%üirwl, dfcffen. ^iriunig JV." I«., f. (fefr. '

J^ujtreinigung in Hofpiteie« n , neu* Anftalfcen dual .N S8. 93« ' < - "• - *

: XjUsgenknfl&nNtiUim.d** fetten Oele dabtj IV» 139-

' Lungenkrämpfe,, Nutzen der Teuer? Oalp dabep JF# tf X*ungi?nfucht , ,ßf ufizuiilj« der^ben werden erLttcb»

- : dntch hiin»*lKMPnieiid«n>WafoTifinn U, *g€w *

> * < * . 1 !!».■ #•. tl,

Magtnkfarfcpf, Nutzen der Alkalien in .deinli'lk* W 40. Nutzen der feiten 0ele IV. 1*7.

ßfagnetifche StahljAatten , ihr Nützen gegen des 0* fichtsfc^nitr* Jlh-aoi* »t »•...<«

JW«*tt£»Wrgegen Nach wehen IV,' »42.* C Ol«.

Maithieus Mittel gegen den' B^ncfwiifni 11, 144«

Mediiinifilo Neuigkeiten l> tt&» 11* 199. 111, 300w IV» C

jKfertttis heüt üufiMic den * Weichfeizopf 1. iH. *ff r' Anwendung in Bruftentzändungen Ii, 77. Gabe dtfe' be* rh Btttftkfahkheiten II, 107 Verbindung*» »» ' v^geft *Ib- befördert den Auswarf kräftig l!i »»*• * * «her deflfen An wendutig bey geringfügigen EntiÖodi* ' ften lU'ii?; als Mittel gegen den, BandVnnn !U# i^

7 jfförcunÄ^cA^ wh'd durch d*t hepatifehe DatospfW 8*

*? M*rcar&dfmhn>ati&n > Mittel dagegen. 11, 35.

Jlferct/rtni* düfeis ; über denen Nutzen gegen am '&*" wurm M.Y6rf. ' '■ •'.*■■ '

% Mercurifit fttblimatui; treibt znfUlig einen BanoW" üb 111, 180. deflen aufsei lieber Gebrauch hebt 4<* ü* t fiohtsTeamelrz 111, 200, * •' ^

/

jtotfallfyätfk&i rWe tviikungen, ii<vBefcnrjßibn^ und . '" GebrauebiaVt derfelben ibid.. ihre VortheÜe I, j( i . be- fördert die wormförirtige Bewegung ibid. befördert die Ausdun&u4£ I* 112. b4"§^ die »»rück getretene Rote wieder naohr der Haut. ibid. hebt zu ßro(se~JEra-

Sfindiichkeit und Schmerzen ibid. befcbleunigt die »evregung. des Bidets L(ii4* veimehijt die Reforbtian ,. J^M-beb^ Krämpfe und Obfiructionen ibid. ift nütz« . lieh im. Magenkrampf I, M'y. . . '

JMittfU 'Duflaufloy's Mittel gegen, den Hofpitalbrand I, 90. gegen Gonorrhöe I, 195. befanftigenjdes gegertZahu- . fcJim^Uen von höhlen Zähnen I, 19B. gegen den Ileus '"11, 31/ ki'nleerenflej' f. Ausleefüngsmittbl^gefpjx diewun« , "den Brußwarzen 11, 41.

'Mohnft gegetfWeWehn IV, 142. £' OeU.

Morbus mueulofus haemorrhagicus , Complicatiort Üe£> feiben mit der Waflerfucht I, 3. es entliehet Jucken, 'Helle Röthe und Erhabenheit der Blutflecken, vom Gebrauch reizender Arzneyen* I, 13. 14. blutiger Spei-V

chel und SQutfpuipkeit im fpätern Verlauf I, 16» Bia- fenhimojrrheideq J, 8. 17. Behandlung 'I, 19. fnichtlö-. fer Gebrauch der diuretifchen Mittel' 1/20. chronifche Petechien und piorb« haembrrh. m%culrf find eine und dlefelbe Krankheit I, 32. chrdn. Petechie* und Petechialfieber und wefeutiieh Veifcbieden I, ^5.- die chron. Petechien und der Skorbut find nicht^eiaerley Krankheiten I, 37. alle Flecken krank hei ten haben ihren Grund in einer fehlerhaften BeTchafFenhek des XfoOfen Blutes I.*42i - - - -4 .

JVLotgenkrankheiten , ihre Behandlung 11, 129. t

.Motus perißatficus f. wurmförmige Bewegung* ' '

-Mutterhlutfiftjse f. Blufflüfie. ?

Muttcrkrebs £ Gebühr mutier* "*

N..

Nachrichten, kürze I, »92» 11, 19$. 111, *oo, IV, lflf.

Nachwehen, heftige» Nutzender fetten 'Oele da£«£0n 1?, 142. ' '. 6^

'Nächtliche Krankheiten 11, 120. ihre TJrfachei* H, 122.» Indicationen li, \k%. Krankengefchichtenll, 130* Nacht- fcbvrcifse und deren glückliche Behandlung ibid.

nicht.

♦.1

Oft

*

1 tffebtlicfc» ö|u»nW«}er«en und S*jrf*£«»t wnta

,. geheilt 11, 13?, nichtljche Sidimerz^n' in 4** techum

. Brvftfeite und d#t«fl tteilvnff 11, 134« nicbtlUbe Epi«

' fcpne 11,. 13*. ^cfü^a^e*ni».ja$. nichtlieb* Kag.

- brüftigkekll, i^»+o, nächtÜener krampngtex Pta-

- pbigut 111, 97. /, Kachtfchwetfs* f. nächtlich* Krankheiten.

XJaphtkß vit*ioli > beftätigter Nutzen derfelbiii vbey geklemmten Brüchen 1, 126.

p*,ui$k**t*n* medizinifcbe 1,192. IK199. ltf, ioe>. IV, IT

Nervenfieber, erlaubt die Anwtaidtrog ausleerender BÖ- r tei I, 105. gaftxifches der KinÜer i; 192. deOeit Beb» lung I. iy4r Naxjitheile der autleerendea Metko<k<k bey ibid.

Jlufferfihe MetKod*. ift. fegen Teenia /p^inm m**** cnend /, 182.

* ' .♦ »■

Oi

- , %

- . , / *

CfhßrtipUonen , linnen durch *die MetaUbttrße £tfcofc werden '/, 114. Obfiruattö aloi f. JLbibesverfiopjri, und Ileus*

Ödimtjch* Methode, deren trefflicher Erfolg gegen <k* jB*odwur#» ./t.17%*.

Ohrenf dinierten* nächtliche, f. nächtliche Krankheit*

Oele\ fette, ihre Anwendung gegen Warmer i. itt"* Hinter Nutzen der fei heu ijnlleu* 1], 2i. IV, 1" Willen nur palliativ gegen den Bandwurm 111, 1& d«* grober Nutzen in. einigen noch, uicfct bekannten F*Ü* lV»'i35- wirken unmittelbar auf die Materie d«k* bendert?*Körper$ IV. 13°*. wirken nicht bloa 6rt)i<*. fondern auch fympathifcb auf entfernte Theile ib*«. find heil km bey £ocalreizungen de* Darmkanab'V S37. in fieberhaften Kinderkrankheiten ibid. bey Be- sungen u»eW Krämpfen von Würmern IV, 1381 ty Keuunsüßr Krampten und Entzündungen derW* Werkzeuge ibid. bef Galienfteinen ibid. bey luncen« und Bruttkrämpfen. ibid, im krampfhaften Lunge«""* fiep. IV, i«39. i™ krampfhaften Blutf.uften ibid. «V1** leii Arte« voll Vergiftungen Ibid. bev ArTeoik-««*

Vereinovf

beii IV, 141. find beiiUm bey ort liefen Sei**»'**» untt Klampfen ibid. bey der BaucawaiTex/uciK w*

£• incompleu AU. b«jr heftig«* N?cbw«b« JV, 14s.

ibid. ItatuUuftg der anfoiflalifcbeit Fettigkeiten IV» 146. x »dütig** Votficfit t^yrn Gebtadch 4ei öligted Mittel

IV* 144*.'. , . '•• -' - ' x ■■. -.'"v

/ 1

Oeligte Emmlßö* IV, f 4& X.

«Ttfgfe MittHi. OäU.

Ol**** HhiYgArtätmm dulciu* f. Mandelöl,

, &&uni Jaxatiititi» Vogtefi\ ein öurrogat d«( jli^ttMl d Oleum Hivini 11U 161.

Olvuni Uni t Leinöl, {

1 OUum nucuin juglandium t tPaüäufsöt.

CfUpUL olivarum f. ftafe 1 ^ . "

£}lem* rdrätsrdi t Mohnöl. ■■ ' ' »

OUutn Ricinti gftgen de* llano1 Wattig nät nichts rot, x and«** fette* 0*len »um yorau» lll; Uli Oktain taxi 1 ti*um Yogleti* ift ein Surrogat dejlelb«* ibid.

OpimtvergiftUHg einet Rindet tV* lo*o* Otrtiiche krankheitch, Nutten des iufcerUc^aA Gebraucht » der Al|*U<* aüerbejrl V; 491 . :i

»» J A**

' .. . .

Pjiracenthefa, ein PaUiatitonittel in de* WäÜeifapot

IV, 82. ' V / <■

Tatuly fu f. Lähmung. Pemphigus , krampfigter * nJUshtlicbet 111, 97.

P*<p»#titwti# j W*r»«iigt*rt de* Br+etenaatel t4 dejttf» ben.IV*ia*.

JV/*, fette OeU, Mittel dagegen tV/140,

vom oavrpai 37. jiaptai nuwu vuuna ia mner lerhaften Befenefieolieift des feaftCeji Blutet J*,**,,.

Tetroleum f. SteioöL , % " - .

«

MrtpXor 1 fiatf&nefll^e ' Folgen 'des Innern ; Mnneb . * ftfcuetbeit'U; 41. *

PoSitn', Ifrtpfung derTelben, f. Impfung* gefahiKcnem- ' nerlitMte Reizungen und 'Verfettungen, in d«»WW^ : ' 3. Nacbtheile <Jer ^.usleeiungimittel in diefer Muti- * fcefe ibid. fin4 tnfteckender >1» die MaTern UL |.

foJagrm , Nutzen der Alkalien hietbey IV* 49*

Purganzen , draftifoke^ibr INtentbeSi «k 'Mittel ppi den Handwarm tyl,> 15 g. BaucbAuft dadurch geW TV, \*n« . . T\ .

Pyrmonter fVäJfer9 deflen Nutten gegen den Band wum

: *

IL' ••"'

1 . -

Bmdhc fillcis f. Filicis radioc. , 1

Mei€h> deflen' Fiebermittel; Entladung . nttffcr 1 ^oo, TV* |(|. e|pe#^laf)<un^|{«rfk^ev.iM« JB#U$igWl derXiift iu IlofpiiiWrn, tmue.^ngikea iri

Reizmittel, wirken nicht auf alle The£t» du !*¥* gleich fcrk I, $?, ^ , ?~ . .

Jöeizunge», innerlich* gefajirjiobe , in den Pocken vd - * a'ndchVAnsfch^^kVanUbeitert lll, 3. ihre ftebteiW

lü, ig. üi fachen 111, 2£..4#iJd«r«ikft'flalt w*tVfit»» . und der Urin Werkzeuge , ' Nutzen dex fetten Otk bw

bey, f. Oele.

Räforbtion f. Einfaugung.

. Jiicinus - <3*/ gegen Würmer I| if £• ~ , ,

*i^XZrt}fi'i>tlas:%i "■"

' * I . * . "

Attön r deren Anwendung feejr Fraaenzinmertftfti **

ten I, 66. itt ein Antifcpticnm 74. ia ndulich

Gel "

'• tmrttefibni. *a4le der' Anwendung Tut die S*buw I,

•■' */•»!• M njicüüieto«: bey Heizung dev Mutter U»-

•* Ift'ntozllch' ita'weifsen Flufs ibid. bajr Krault"«

dei^VWcndeTrniifeiri,- U. bey Löc* Ubiern derMuu*

I«, 84. beym anfangenden Muuctkttb'i ibid« btf J"

./ lUltfc ^hrt^dmt, «nt^t < de? tteftf&nnl n^* ntfiif a«m Aufhftrenade« wei^fllnWJ» 05. Anwendun^s- nrt der Sabine I, g6. ,.«■*.- im'* * »V'*\ •»*• •'.'*,

4#*fe/w*g^ Jjfctt>ii in'idetfBtttflaxtaht -IT» «7. w** $• gegen Fieber wirken -IV. 171. ihr« Wirkungen« vIV» 17». vermindern die toegb*^

Lebensßarke IV» {^3,

£«//äAt?0»,%3n*^Qfoeck$l^ fr* $$i

* ' Mittel dagegen ifii& durch Salpeter ßure eifi^et.^Y* 179.

Salpeterßiur* » Erfahrungen flbej;. .tieften ina*» nwdühf- fere Anwendung, 111. itu« nutzeulos in venerischen

" XwtJeuBvTiiS. My VetierifQh^n f lankheuoa Aätigt IV» 170. leiüet einige jttite" Wirkung 111, ioa>

1 .M%n;ve«^aii>itu«n&tlSli^lU9 toi' &N$*£

9 in Gelenk« und Gichifchmerzeir äüfseilich- gebraucht .. W* «J7fc;i» e^eg^jSjeyheiflufa.IV. 179^ . ' \<-', Saltbä4?r, nützlich, in der Gicht IV« «179. ' '

fSA*ftkr^kim>$bM*rKtktt*[ W, *<&. wird von* Mätii nicht immer vertragen IV, 173* daberfift Jie te'Bfcfern

den «ranken ibid. j •». lA

ilS^tflK« JW#f» /B^WfrWJ* ** Sfttttfttt , IV, <ffk SAaatmleJien, Plauen; detfe'lfan'ifeejr d*r 'Waferfiitht,

Schlaflofigkiit f. nächtlich* Krankheiten. '••>?♦

.^M»; W.ai» taiUbftaW der fttultf^ £*,

*/j

hob** 14 iia, nlclvUche, der XfifMtn BruJtfeU«£rö&. liehe Kxunkfieiten. O ertliche,, fette Oele dagegen IV»

141

S<;hwämmh*nK find bey der Waflerfuebt gpfjtfyrlicji, iy»

57*.., . ... * ..-'..».

Müferis Ütihnän lf, 33. 1>*y' erneWr fftrwaehtexte» Ift aot.

erregt epileptifcbe Zuckungen ibid.

Seebad, Aatheil des (kUfaiiren Kalk an feiner Wirkfam«. keat IV, 18©. *

' Somen Stoamomi f. Stramonii fernen,

'fiterbpn V£un£ düffelbe zu erlefciiterji ,' ein, nreditfo. De» fiderat fl» 96. ,.

Skorbut,, gegen Brown« AJevoung darOber 11», 3a. wird durch ßnenifchot fünflafae. verTcWiromert , durch He- « v eifcheg^hfll^ ll|3u *■ ' - -j

Skxofdkrankhcit , unerwartetex * Autgang einer oggnpli*

t

t

fj»i*MJUf< t. Salioatiom.

?te& SSSflS« '*** ******** «W» *

,, taxbtr IV, 11. - :,

*fr|jJ**f* <fcr <3#k**e, «Watt InMifeftM* top AiMt; »b* Wt>*n ***** gege* 4«« ****** Ä

totmbniipmem, ZafcBe dftton her ***** *»* l # 'frinkthd* Mittel, Ihr Nptven »ageji fo Bandwvnn HL

butfinutt f. Mfrcurius fulli*4t*9. ,:

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I » I M. . » . { "

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feilschen Methode nicht Vollkommen J, iftj, ibG* terfchied von der Taeoia la*> ibid.

; {T^B%*, Haöhtlictii. Xfäjuiicht &«#****«, Eftmims f. ftmrrkrumrf.

»/ . . .

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J%*ori*, gtoWAf , cler jUatgftfle B, ,16 v.

ThUrlfchsGifce U animaliffhe Cfift*.

'JTopograrfiifchs Befchreibuhg frer SürtU ZerWl 11, '^f|^

TWif*f*f f.' ' Starrkrampf .

'Trinken, fntfeige», rcbedK 1>ey der Wtfferfticht tofebt

Trütihttt der Augen* Tom Gummi ammoaitfiim etttfUa^ / ekilU, 6». 4, / .

i

, f : ". >..,'» ... f* N? " 1. ••••♦ « .".-.. ♦, ,

I t . -!

i ^m*thi*kiim *** eHIett " Weg« f p|> ft« Je* Aatbfnch * der WchÜfi* hindern », |, . *

f 'Ürtnmbsmng , plötzlich«» Autoren deiTelben bey der Wfd&rCucbt , ift ein ftblet Zeichen IV» &>*

i 'Prt*tr$ibäfuh Mittel f. Dimrtti**.

Jßrimvfitkt*ttget JTutifen 4er dligten Mittel bey Kitf fcrpfao, ^> ar fUizungen und ItattaÄdnngln derTelben I V, i$S. v

/

4

v 4

y*Uttan*t ya* Ar* foerid« enttarnte* W, tTf, wihr- febeiiilUher Nniwm der Aiaitttn in detnfolben IVi 4Ä,

' penerifch* Anfitckung* ob lie durch fette Öfft* verhütet Werden können ? IV» Utt

Venwijdh* Krankheit. Beweib der Möglichkeit eW lang verfteekten oder priemen I, 4*. Eettrftgn an Beabtcbtangen Qber ▼er)*rr*ot ihn EnwinMnMsei> «e« und Verheerungen 11. f. w. -17.1 Hlj «, 80. .8lT 8*. **• Erfchrnugjeu aber die Wirkung def Sjifeeter&urf TU. 191» bfeäitigter Nuttan Wpeterßar* JV* *f«.

V*rp[*m$»n> Kassen det feu*Ji Oelt dftfcty iy, ity, X. Ö*fV ' Opietve^fenng «M Einde* IT. **>

******* muri/*** Xr**kh*it f. wmriftb* Krmxhkeit.

y er Jettungen t innerliche gefährliche; in den BUttent on| «Adern ftuftfehb^ftfielttn» ftt, 3, ihre Btfa**4l<sif

»

/

mm tfi# '

•W«fylflmti erlejchurt £iff Bfn^alaile^bey des lAmge» ••' fucLt It, 36. wiret durch '3alappe geheilt 1), £5.

PfflÜrfufsöl, £egejl ohxoniCphe.iiiid ördichp ' Xlantkrank* fVfllratk , df ften Wirkung^und Anwendung IT« 137-

Waßerbruch» Wirküngsart der Brechnfütel in demTel. Den IV» roo*. '

pPaJferfcheu, vr&hxfcheinljche* NaUen de* hietbev IV» 46.

CO ai pl ich t f. Morbus jnacqtqLus haemorrhagicus, ße» .xnerfcjin&en Abet die Wafferfucht IV, i6. Proßnafe IV.

J"'57f Ä iSsf FVaiierialmmern nicht' gefährlich?* als bcr MannaperfonW JV;*5*\ Ift bejifl Aufhören des Monat- lieben gefährlich IV« 4?-*&inifid*r pe&Miota, wen«

. fie ei^r 4ndc^'^'K^4fiHh^if dfojßt ibid. WoMbeb^ea dabey. e*n yorkete dea nahen Tpdea'iy,' 60. .wenn Ale Watferfüchtigen anf Tiäiifigften Kerben iV, 61. «- folgter Tod einer WaJWfüehtigen nach ihrer £atbia- düng ibid. Urtachen der Waflerfuont ij>id. eanfieht ia -ftunpngten Gegenden ibi<Y von unverdaulichen Spei- (eu IV» 62. nach einer jeden anhaltenden Krankheit

,- . fadfrlfeb *»m w* »eittgen -Gebrauch der Qua*. ibid.

«ech fei? q eil gettoimen , langwierigen Besuch - uoi

J ''Btütui&dn IV» 6". nach ^utnek^tri ebnen Ä|iafcb!|gei

jbid, ron Brkjlitung ibid. ' vom kalten Trinken nach

Hrntaiang < V. 66; ^rem QtnmCi bhtiger öerraok» ibü.

Kur der WaflerfuöhilV, f^.^nitiigei Trinken Jchedec

' ••■• b*f: der Waucrfnctn nidht; ibid: Suren find heü/äm

; ii>fd. 'nähere Beftiitfmmig' der Anwendung ipebrfcret

' Mittel dagegen IV/ 70. Breehmiuel find Wafferficfcti-

gtm naehäetUg IV» fl; die Farecenütefift ift bloe ei«

v paHiatiTnmtel IV. §*. Kw.kengeichicf4e,IV. gl. 2*n-

T»enx#r letten ,0*1* in der B^ribwafferChclu j^ J4,a

Wt&frlwf* %*U^,HriÜ*§ degUhe» diir«* den (vierkur I, 131.

J/RJfA* Methode gfgei} den Bandwurm 111» 174.!

JJ7eifaer Flu/s, Nutsen de* »Sabine hierbey I, Ji. 81

^ien, dafelbft And Wq>i;ier eine häufige Krankheit l$>, wekhe Warmg^ttuiißcn dafelbiT am kaungtea find 1. 16^. ^

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