fd F 12 . Pr r * 2 8 4 121 4 = 7 2 5 aa 1:7 u SD % 5 387 HS M3 1911 LIBRARY UNIVERSITY OF TORONTO «ELLLLLlggTLTLTTlsTgTTTTTTgQewd>>>>>>>>>>>>>>>>>>>D> >D iebe 3 Yo. De . 3 ch · ſatyriſche P Gotthilf Auguſt Freiherr von Maltitz Gotthilf Auguſt Freiherr von Malti. Nach dem Leben gemalt und auf Stein gezeichnet von Friedrich Heße. 8 9 EEESESSEESECCCHIDIIIDDIDIDIDIDIIDIIIIDDDD A ö Humoriſtiſch⸗ſatyriſche Plaͤnterhiebe in den Revieren unſerer Forſtzeit, zur Beluſtigung für Deutſchlands edle Waldbruͤder aufgeſtellt in drei vollen Klaftern von Gotthilf Auguſt Freiherrn von Maltitz, ordentlichem Mitgfiede der Herzoglich Sachſen ⸗Gothaiſchen und Meiningenſchen Societät der Forft- und Jagdkunde zu Dreißigacker. Neu herausgegeben und eingeleitet von Wilhelm Keßler, Königl. Preuß. Forſtmeiſter a. D. | DDD Pk 6 Neudamm 1911 vi * Verlag von J. Neumann % Ge CAA C Ds 7 — neun a bi — 5555 2 DoD: S CAC AAC DDD dd? € € age Ss 4 A € Eee * SSS eee 5 € 5 Einleitung des Herausgebers. „Mir iſt, als ob ein Rauſchen im Wald von alten Zeiten ſpricht.“ 2 5 Fontane. 55 ir Aus meiner faſt 40 Jahre hinter mir liegenden Faorſtkandidatenzeit ſchwebt mir wie eine alte Sage die Maͤhr von einem genialen, jedoch zu der ſchema— tiſchen Arbeit des Alltags wenig geeigneten Ans waͤrter des hoͤheren Forſtdienſtes vor, der von dem unendlich fleißigen, aber herzlich proſaiſchen Chef der Landesforſtverwaltung mit dem niederſchmettern— den Beſcheid entlaſſen wurde: „Genies fünnen 4 wir nicht brauchen, wir brauchen Arbeiter!“ Ich weiß nicht, durch welche Ideenverbindung damals von forſtgeſchichtlich wenig kundiger Seite dieſe Anekdote mit den Namen des alten Reuß, des hochverdienten preußiſchen Oberlandforftmeifters und des verungluͤckten Forſtkandidaten von Maltitz ver— knuͤpft wurde. Geſchichtlich iſt dieſer Zuſammenhang jedenfalls völlig ausgeſchloſſen, da von Maltitz ſchon fuͤnfzehn Jahre vor dem Auftreten des alten Reuß als Verwaltungschef die eingeſchlagene Forſtlauf— ,.. αααααανοοοοοοοοοοοο aG ο οο DDD DDD BESEESEESSELSSEEESELEESEEE S SCC lO DDDDIDDIDIDIDIDDDIDDDDD® bahn endguͤltig aufgab. Dennoch iſt die obige Er— zaͤhlung durchaus kennzeichnend fuͤr den Geiſt wie die Welt- und Berufsanſchauung der beiden Perſoͤn— lichkeiten. 5 Spaͤter fielen mir zufaͤllig die „humoriſtiſchen Raupen oder Spaͤschen fuͤr Forſtmaͤnner und Jaͤger“ in die Hand. Ich konnte ihnen bei fluͤchtiger Durch— ſicht nur wenig Geſchmack abgewinnen. Es ſchien mir alles in allem ein Werk, dem die verdiente Ruhe in der forſtliterariſchen Rumpelkammer wohl zu goͤnnen ſei. Erſt als ich auf Veranlaſſung des Herrn Heraus: gebers der „Deutſchen Forſt-Zeitung“ neuerdings mich mit dem Verfaſſer dieſes Buchs und vieler ſonſtigen Schriften naͤher beſchaͤftigte, gewann ich eine andere Anſicht. Ich lernte einen Dichter kennen, wenn auch nicht von erſtem klaſſiſchen Rang, ſo doch mit edlem, freiem Geiſt, warm empfindendem Herzen und unleugbarer Begabung. Ich fand einen Mann, welcher fuͤr ſein deutſches Vaterland in dem großen Befreiungskriege als Soldat und ſpaͤter als Dichter und Schriftſteller mit der Feder gekaͤmpft und, wie das bei ſeiner Geſinnung nicht anders ſein konnte, gelitten hatte. Auch als Fachgenoffen lernte ich von Maltitz ſchaͤtzen. SSS SSS SSS SSS SS ee d d e e e 7FFFFPPPCDCCTCTDTCTbTbTbTbTbTbTGTPTGTbTGTPTGTGTGT(TbT(TTTbTbTbTbTbTbTTTbTbbT''b ESSLESSSSLZSSZSZSSSZSTIDIDIDDIIDIDIDIDIDDIDD>DD S Aus dem etwas krauſen Rankengewirr ſeiner forſtlichen Raupen und Spaͤßchen lugen zwiſchen ſeltſamem Blattwerk mancherlei, wenn auch halb welkte, jo doch heute noch duftende Blüten vor, finden ſich neben unreif vertrockneten manche geſunde Früchte, deren langſam gereifte Samen auch heute noch keimkraͤftig ſcheinen. Jie mehr und je eingehender ich mich mit dem Dichter, ſeiner Perſon und ſeinen Werken beſchaͤftigte, deſto anziehender und feſſelnder wurde er mir. Mit Freude habe ich ſchließlich die Anregung des Neu— mannſchen Verlages begruͤßt, welche mich zu dieſer Ausgrabung eines Verſchollenen veranlaßte. 1 „Willſt den Dichter du verſtehen, Mußt in Dichters Lande gehen.“ Nur aus ſeiner Zeit und feinen Schickſalen laßt ſich ein volles Verſtaͤndnis eines Zeitdichters, wie es von Maltitz war, gewinnen. Ich habe deshalb mich bemuͤht, ſeinen Lebensgang nach Moͤglichkeit zu erforſchen. Bei den wenigen mir zur Verfuͤgung ſtehenden Quellen, welche ſich im weſentlichen auf onverſationslexika, literaturgeſchichtliche Notizen nd des Dichters eigene Andeutungen beſchraͤnkten, die Ausbeute nicht ſehr reich geweſen, duͤrfte r genügen, um ein einigermaßen klares Bild vom GCC 11 r A CAC CCC C Dsds a — DDIDIDIDIDIDIDDIB BESSSSSSSESSSSSSSSSSSSSSSZISZSCDDIDIDDDIDIDDIDIDDDIDIDDDDD SSS SCC CCC CCC 12. DDDDIDDDDIDDDIDDDD>> Werden und Arbeiten des Poeten zu gewinnen.“) Nicht wenig zu Verwechſelungen und Irrungen bezuͤglich der Perſon des Dichters hat der Umſtand beigetragen, daß ganz gleichzeitig mit ihm noch zwei Schriftſteller desſelben Namens lebten und dichteten, welche vielleicht auch ſtammes-, aber keinesfalls geiſtesserwandt mit ihm geweſen find. Es waren dies die beiden Bruͤder Friedrich Franz und Apollonius von Maltitz, Soͤhne des ruſſiſchen Diplomaten Peter Friedrich von Maltitz und beide auch im ruſſiſchen diplomatiſchen Dienſt waͤhrend ihres Lebens beſchaͤftigt. Die Werke beider zeigen neben tiefer Geiſtes— bildung nicht unbedeutendes Formtalent, kuͤnſt— leriſchen Geſchmack und bei dem juͤngeren (Apollonius) auch zarten, behaglichen Humor, aber kein Vorwaͤrts— draͤngen und Vorwaͤrtsdenken, wie es eigentlich dem wahren Dichter eigen ſein ſoll. Alles iſt mehr ) Von den bekannten drei großen deutſchen Sammel⸗ werken enthaͤlt Brockhaus (14. Aufl. 1903) uͤber unſeren von Maltitz nichts und erwaͤhnt nur kurz den Namensvetter desſelben, Franz Friedr. von Maltitz. Der alte Pierer bringt wenigſtens einigermaßen genaue Angaben, welche im Meyer noch erweitert und vervollſtaͤndigt find, Ein Ver: zeichnis der benutzten Quellenſchriften folgt am Schluſſe der Einleitung. EESSSZZZZZZSZZZZAZZZZBDDIDDIDIDIDIDDDDIDDDDDDD 777TFTCTCTCTCTEÿETCTC0é TTT eije wenn nicht berechnet, jo doch geeignet. Ganz anders unſer Maltis, deſſen Leben und Wirken, um nicht zu ſagen Kaͤmpfen und Leiden, uns nunmehr zuwenden wollen. Was feine Familie anlangt, ſo iſt dieſelbe jäch- Urſprungs. Er jagt (Pfefferkoͤrner, II. Heft, Luflage, a, S. 49): Zu einem unſrer aͤlteſten Geſchlechter. Schon lange ſchlaͤgt mein alter Freiherrnſtamm Die kraͤftigen Zweige über Deutſchlands Boden, Im Herzen von Germanien wurzelt er: Im ſchoͤnen, edeln, heil gen Sachſen lande, Im Lande deutſcher Kunſt und Wiſſenſchaft.“ Aus Sachſen muß ſeine Familie nach dem fernen Oſten ausgewandert ſein infolge von Umſtaͤnden, velche der Dichter nur dunkel mit den Worten andeutet a. a. O.: „Der Vorfahr brach dem Seimatlichen Boden Der Treue Wort, zog in die Fremde hin, Dort mußte dieſen unglüdjeligen Sinn Der Enkel hart durch Schmach, Verfolgung buͤßen.“ Die letzten Zeilen duͤrften ſich auf des Dichters pätere bittere Erfahrungen in Preußen beziehen. Jedenfalls hat ſeine Wiege in Oſtpreußen ge— anden. In Koͤnigsberg, damals mit mehr Recht —. TGEEEESESESSESBDIDDDIDDDDDDD>DDD SESTSTSSSSSSSSSTSSSSSSSSSSSSZSZECDDIDIDIDIDIDIDDDDIDDIDDDIDDDDDDDDDDDDDD ® als heute die Stadt der reinen Vernunft genannt, wurde Gotthilf Auguſt Friedrich Freiherr von Maltitz am 9. Juli 1794 geboren. Nach dem Neuen Nekrolog der Deutſchen 15. Jahr— gang 1837 war von Maltitz von 13 Geſchwiſtern der letzte Sohn einer altadeligen Familie, deren Voreltern aus den Urwaͤldern Boͤhmens in der Geſchichte aufgetaucht ſind. Einer ſeiner Vorfahren, Ulrich von Maltitz, war ein bekannter Fuͤhrer im Huſſitenkriege und zerſtoͤrte u. a. die Stadt Grimma 1431 vollſtaͤndig. von Maltitz ſelbſt hat feine Familie bis auf Karl den Großen zuruͤckgefuͤhrt und die Verleihung ſeines Wappens (drei rote Striche auf ſilbernem Grunde) anläßlich einer Heldentat ſeines Ahnen auf der Baͤrenjagd vor dem Kaiſer poetiſch gefeiert. Im „Gotha“ iſt die Familie von Maltitz nicht unter den Freiherren, ſondern beim Uradel als altes Meißener Geſchlecht (von 1224 ab nachweisbar) aufgefuͤhrt. Sie iſt dann im Lande Beeskow-Storkow beguͤtert geweſen und hat Zweige nach Rußland und Oſt— preußen geſchickt. Heute ſcheinen nur noch ſpaͤrliche Nachkommen in Schleſien und am Niederrhein an— geſeſſen zu ſein. Mit unſerem von Maltitz iſt ſein Familienzweig ausgeſtorben. DDIDIDDIDDDDDDDIDDIDDDDIDODDIDDDDDIDDDDDDDDDDD> BELSLSSSTSSTZTTSSZZAZZZZZAGQZZZLQCBDDDDIDDDDDDDDDDIDIDDDDDDDDDDDD SS SSS SS CSSC CC 14 —. EEE ber von Maltitz' Familie, den Stand feines ters uſw. habe ich nur wenig ermitteln koͤnnen. Allem Anſchein nach war der Vater Gutsbeſitzer der Naͤhe von Koͤnigsberg. Bei der Immatri— tion von Maltitz' zu Tharandt im Sommer— ſemeſter 1820 iſt als ſein Heimatsort Raudiſchken in Preußen vermerkt. Sicherlich war dies der Name feines vaͤterlichen Gutes.“) i Der Vater ſoll ein eigenſinniger alter Herr geweſen ſein, von dem der Sohn viel Sonderbares zu erzaͤhlen gewußt hat. Jedes Kind mußte ein Handwerk lernen: ſo unſer von Maltitz das Buch— binden und Futteralmachen. ber von Maltitz' koͤrperliche Erſcheinung er: fahren wir am meiſten aus Aug. Lewalds geſammelten Schriften, VI. Band (Leipzig 1844), deren Verfaſſer von Maltitz in den Jahren 1828 bis 1830 in Ham⸗ 25 burg naͤher kennen lernte. Hiernach war er ein „kleiner, etwas verwachſener Mann von auffallendem Ausſehen. Arme und Kopf waren zu groß für den übrigen Körper, und es hatte den Anſchein, als wenn die Natur, durch irgend ein plötzliches Hindernis in ihrem Wachstum | *, Raudiſchken ift ein Rittergut im Kreis Gerdauen, CCC DDD DDD a GGG GGG GD DDD DDD ppb ee 16 SSS CCC CCC CCC GCC unterbrochen, mitten in der Formation ſtehen ge— blieben waͤre und der Mann, der eigentlich ein Rieſe haͤtte werden ſollen, jetzt nur halb vollendet durchs Leben wandelte. „Bei etwas genauerer Beobachtung ſah man denn auch bald, wo das Übel ſteckte; dies war eine Art von Knoten, der an der einen Seite des Ruͤck— grats ſich gebildet hatte und der Entwickelung des— ſelben hemmend entgegengetreten war.“ „Dies ſeltſame Naturſpiel in der koͤrperlichen Ausbildung zeigte ſich denn auch bei naͤherer Bekannt— ſchaft in der geiſtigen bei dieſem Menſchen. Auch hier war ploͤtzlich alles Wachstum unterbrochen worden, und einige große Glieder ließen bedauern, daß das Ganze nur ſo klein geblieben war.“ Lewald erwähnt an angefuͤhrter Stelle dann weiter, daß von Maltitz ſtets an nervoͤſen Übeln, ſchwacher Verdauung und Rheumatismen litt. „Er mußte alltaͤglich große Spaziergaͤnge machen, wenn er einigermaßen geſund bleiben wollte. Er war fruͤh gealtert, ſeine Zuͤge waren tief gefurcht und ernſt, ſein Blick der eines Mannes, ſeine Stimme ſtark und kraͤftig.“ 8 e Im Neuen Nekrolog der Deutſchen wird von Maltitz folgendermaßen geſchildert: „von Maltitz C . g q Q q FFC IN EE44444444444444@444444444LEBIDDDDDDDDDDDDDDD>>>DDD>5>>>D SCG 17 i f i f war von mittlerer Größe, blond und blaſſen, geiſt— reichen Geſichts, das einen ernſtlichen, maͤnnlichen Ausdruck hatte. Wenn er ſprach, hatten feine Züge etwas ungemein Bewegliches; ſie ſpiegelten jede ſeiner Empfindungen wieder — was ihm bei ſeiner Deklamationsgabe ungemein zuſtatten kam —, und es gab Momente, wo man die Geſamtheit derſelben haͤtte ſchoͤn nennen koͤnnen. Die Stimme war klang— voll und angenehm. Sein Körper war dieſen Vor⸗ zuͤgen nicht angemeſſen; man konnte ihn eben nicht mißgeſtaltet nennen, doch war er allerdings etwas verwachſen, was jedoch ſeiner Erſcheinung keinen beſonderen Eintrag tat oder ſie auffallend gemacht haͤtte. Im Anzuge war er einfach und kleidete ſich mehr nach Bequemlichkeit als nach der Mode.“ Seine Eltern hat er ſchon fruͤh verloren, ebenſo ſind ſeine zahlreichen Geſchwiſter bis auf eine Schweſter vor ihm geſtorben. Über ſeine Jugendzeit und feine perſoͤnlichen Verhaͤltniſſe ſpricht ſich der 8 Dichter in ſeinem „Vorwort an meine deutſchen 8 Zeitgenoſſen“ zu ſeinem Drama Oliver Cromwell offen und bitter aus (S. VID: „Meine Erziehung, ſchon in frühefter Jugend vernachläffigt, war ſchlecht, 5 meine ſpaͤteren Schickſale noch ſchlechter.“ Seite 8 XIII und XIV: „Der Reſt eines kleinen von einem reer ... | | v. Maltig, Plänterhiebe. BELSLLLLLLLLELATLLILLLLLLLEELECDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD® redlichen Vater hinterlaſſenen Sparpfennigs, wenn auch groͤßtenteils dem preußiſchen Staate in den Jahren 1813 und 1814 geopfert, ſichert dennoch zur Not meine geringen Beduͤrfniſſe und macht mich, dem Himmel ſei Dank, noch gerade ſo viel unabhaͤngig, um Wahrheit reden zu koͤnnen.“ Die Einkuͤnfte von Maltitz' ſind vermutlich zunaͤchſt nur aus den Ertraͤgen des vaͤterlichen Gutes in Litauen ge— floſſen und jedenfalls nur gering geweſen. Seine Schulbildung hat er in Koͤnigsberg ge— noſſen und ſich dann fruͤhzeitig dem Forſtfach ge— widmet. Nach Meyer, Schroͤder u. a. ſoll er ſchon vor dem Befreiungskampfe von 1813 in Tharandt ſtudiert haben. Nach einer Angabe, welche ich der Guͤte des Herrn Profeſſors Dr. Martin verdanke, iſt er im Sommerſemeſter 1820 daſelbſt immatri⸗ kuliert geweſen. Über ſeine fruͤhere Studienzeit hat ſich bei dem Fehlen der Regiſter vor 1820 leider nichts Genaues feſtſtellen laſſen. Ebenſo iſt un: bekannt, ob den Studien zu Tharandt eine forſtliche Lehrzeit in einem preußiſchen Revier vorhergegangen iſt. Als im Jahre 1813 das deutſche Volk und Preußen zuerſt aufſtand, um das franzoͤſiſche Joch abzuwerfen, litt es auch von Maltitz nicht laͤnger im Frieden des Waldes und ſeiner Studien. Er trat SESSSESSESSESTSSESSZZSZBDIDIDIDIDDDDDDDDID>>>D> > SSS ASC AGG 18 han BESSSESSSEESSTEESESESESSSSSZSZZSZEZLBDDIIDDIDIDIDDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD trotz ſeiner körperlichen Gebrechen bei den (damals ſchleſiſchen) ſchwarzen Totenkopfhuſaren ein und hat u. a. bei Leipzig mitgefochten. Er ſoll jpäter oft ſcherzend geſagt haben: „Ich habe mehr getan als alle, denn ich habe mich lächerlich gemacht und bin Huſar geworden.“ Sein Koͤrperleiden hat ſich infolge der Anſtrengungen des Dienſtes denn auch erheblich verſchlimmert. : Er ſelbſt ſchildert feine damaligen Gefühle in jeiner „Rede an den deutſchen Wehrſtand jetziger Zeit“ (Pfefferkoͤrner, II. Aufl., 2. Heft, S. 61): „Auch ich zog einſt das Schwert in einer großen Zeit, In jenem hocherhabenen, deutſchen Kampfe, Für einen ſchoͤnen, goldenen Freiheitstraum, Für einer Voͤlkerhoffnung ſuͤßen Glauben, Zog's für des Deutſchen Reichs Vereinigung Um einer Eiſenkrone ſchlichten Ring, Um wieder ſie nach meinen beſten Kraͤften Auf eines deutſchen Fuͤrſten würd’ges Haupt Mit Kaiſersmacht befeſtigen zu helfen — Und ſiegte nur — um ſchmerzlich einzuſehn, Ich hatte, ach! für einen Traum gefochten.“ Dieſe tiefe ſeeliſche Enttaͤuſchung, welche damals bald nach dem Ende der Befreiungskriege mit von Maltitz die Beſten unter der hoffnungsfreudigen deutſchen Jugend erlitten, iſt fuͤr das ganze ſpaͤtere CCC DD && 19 9 RUR . | SEESESSSISSSSSSCRDIIDIDIDIDIDIDIDIDIDDDIDDDDDDDDDDDDDDDD8 SSS SSS SSC KCC Leben unſeres damaligen jungen Forſtmannes ent— ſcheidend geworden. Nach dem Feldzuge kehrte er zu ſeinen forſt— lichen Studien zuruͤck, welche er jedenfalls mit Eifer und Begeiſterung fuͤr das erwaͤhlte Fach betrieben hat. Bezuͤglich der Dauer ſeiner Studienzeit in Tharandt beſteht eine gewiſſe Unſicherheit. Wenn von Maltitz wirklich ſchon vor dem Feldzuge 1813 in Tharandt geweſen iſt, ſo muͤßte ſeine Studienzeit etwa von 1812 bis 1813 und 1815 bis 1820 ge: dauert haben, was doch kaum glaublich erſcheint. Nun findet ſich in den „Humoriſtiſchen Raupen uſw.“ ein „Rundgeſang am Einweihungstage der Kgl. Saͤchſ. Forſtakademie zu Tharand.“ Da dieſe Ein— weihung am 17. Juni 1816 ſtattfand, muß von Maltitz zu dieſer Zeit als Studierender dort geweilt haben. In einem anderen Gedicht „Abſchied von Tharand“ klagt er: „Ach, fern von hier, am oͤden Seegeſtade Zwingt eiſern ſtets das Schickſal mich zu ſein.“ Wahrſcheinlich bezieht ſich dies auf fort: lich praktiſche Arbeiten und Studien, welche der Dichter in den Jahren 1817 bis 1820 in den Revieren ſeiner Heimat betrieben hat. Vielleicht fallen auch die ſpaͤter noch zu erwaͤhnenden ausgedehnten Reiſen ins Ausland in dieſe Zeit. SESSESSSESSSSSESESSSSCDDDIDIDIDIDIDDDDDDD>D>>>>> S SCS CAA CCC 20 >PPIP2YDUBER BELESESSESESSTSZZSZZZZZZZZZAQZZZZZBDIDIDIDIDIDIDDIDDIDDIDDDDDIDDDDD>DDD aas 21 DDIIDI>>>>55>5>5>>>> yo le a at dr: = 2 e A Eee Auffallend iſt dann freilich, daß von Maltitz nochmals 1820 nach Tharandt zuruͤckgekehrt zu ſein ſcheint. Eine weitere Unklarheit beſteht bezuͤglich der Mitgliedſchaft von Maltitz' zu der Gelehrten-Akademie zu Dreißigacker, einer von dem hochverdienten J. M. Bechſtein geſchaffenen, uͤber ganz Deutſchland verbreiteten Vereinigung gelehrter Forſtmaͤnner, Naturfreunde und Jaͤger, welche die „hoͤchſte Kultur der theoretiſchen und praktiſchen Forſt- und Jagd— wiſſenſchaft“ erſtrebte und verbreiten wollte, und welcher faſt alle bekannten und bedeutenden Forft: maͤnner Deutſchlands angehoͤrten. Ob etwa von Maltitz vor und neben Tharandt auch noch Bechſteins Forſtlehranſtalt zu Dreißig— acker beſucht hat, welche bei jungen Edelleuten ſehr beliebt war, vermag ich nicht feſtzuſtellen. Jeden— falls war damals der Titel eines „ordentlichen Mit— gliedes der Societaͤt der Forſt- und Jagdkunde zu Dreißigacker“, wie von Maltitz ſich bei Herusgabe der „Plaͤnterhiebe“ nennt, eine gewiſſe Gewaͤhr dafür, daß der Inhaber zu den namhaften Forſt— leuten ſeiner Zeit gerechnet wurde. Über von Maltitz' Aufenthalt und Tatigkeit in preußiſchen Revieren waͤhrend und nach ſeiner ACC CC αο%ο,ꝓ dd >® Err . . EESESSSSESSSELESESSSChDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD SSS ACS S SCC CCC CCC CCC DDD DDs Studienzeit hat ſich leider trotz aller Nachforſchungen nichts ermitteln laſſen. Nach einer alten Perſonal⸗ liſte hat er 1822 das Examen als Oberfoͤrſter bei der Koͤnigl. Regierung zu Frankfurt a. O. be— ſtanden und iſt nachdem entlaſſen worden. Nach der Allgemeinen deutſchen Biographie (S. 20) ſoll von Maltitz ſich gelegentlich einer ihm übertragenen forſtlichen Taxation mit ſeinen Vor: geſetzten entzweit und durch Veroͤffentlichung einer gegen zwei derſelben gerichteten anonymen Spott: ſchrift ſich die Ausſichten auf Beförderung ab: geſchnitten haben, waͤhrend Meyer ihn eine bereits verliehene Oberfoͤrſterſtelle aus demſelben Grunde aufgeben laͤßt. Mit der erſten Angabe ſtimmt auch der Neue Nekrolog uͤberein, welcher die betreffenden Vor— geſetzten „allgemein geachtete Forſtmaͤnner“ und die Satire „zwar witzig, aber ungerecht“ nennt. Welcher Art die Spottſchrift war und wer die Vorgeſetzten geweſen ſind, habe ich leider nicht er— mitteln koͤnnen. Es laͤge nahe, an einem Artikel in den jedenfalls damals bereits teilweiſe verfaßten und im Herbſt 1822 veröffentlichten „hum o⸗ riſtiſchen Raupen und Spaͤßchen für Forſtmaͤnner und Jäger“ zu denken. SS S S e DD DDD d D D DDD dd 5 >D>® Anter den beleidigten Vorgeſetzten hat ſich wohl ohne Zweifel der damalige Oberlandforſtmeiſter Georg Ludwig Hartig befunden, welcher ſeit 1811 an der Spitze der preußiſchen Forſtverwaltung ſtand und eigens dazu berufen worden war, Ordnung in die noch ziemlich rohen und verworrenen forſtlichen Verhaͤltniſſe Preußens zu bringen, und wohl auch nicht zum wenigſten, um bei der großen Finanznot des Staates moͤglichſte Einnahmen zu ſchaffen. Aus alten muͤndlichen Überlieferungen weiß ich, wie wenig der wohl etwas pedantiſche, aus kleineren Verhaͤltniſſen kommende Vater der „General-Regeln“ zunaͤchſt in Preußen, namentlich bei den bis dahin ziemlich allmaͤchtigen Revierverwaltern, beliebt war. Seine Bemühungen, überall zu belehren und Forſt— betrieb und Verwaltung zu regeln, wurden als theoretiſche Schulmeiſterei und uͤbertriebene Wiſſen⸗ ſchaftlichkeit angeſehen und verſpottet. Auch ſeine einfachen Gewohnheiten und ſeine beſcheidene Lebens⸗ führung fiel in den Kreiſen ſeiner Verwaltungs⸗ beamten unliebſam auf, die trotz der Ungunſt der Zeiten ein Herrenleben, wenn auch im einfachen laͤndlichen Stile, zu führen gewohnt waren. Ich moͤchte annehmen, daß die bitteren ſpottenden Schilderungen von Maltitz' weſentlich aus dieſem AA TARA AA AT AA LT >D>DDDDDD5D5 DIE Sac 3 DDIDDD>>>>>D>>>>> > ce >>> DDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD8 BESSSSSSSSSSSSSESESSSTESSSSSSSESECDDIIDIDIDIDDDIDIIDIDIDDDIDIDIDDDDDDDDIDDDDB SILSSSISSISSTSIZESagaQ 24 DDIDDIDIDDIDDDIDID>DDID>>D naturgemäßen Gegenſatz zwiſchen den früheren, von Regelung und Einſchraͤnkung nur wenig be— ruͤhrten forſtlichen Zuſtaͤnden ſeiner Heimat und den neuen Beſtrebungen zur Einfuͤhrung einer beſſeren Organiſation, ſchaͤrferen Kontrolle und Erzielung hoͤherer Einnahmen entſtanden und zu erklaͤren ſind. Denn naturgemaͤß fuͤhrte die neue Ordnung der Dinge mit ihren zahlreichen Inſtruktionen und Reglements auch zu der ſtets und uͤberall verhaßten bedeutenden Vermehrung des Schreibwerks, uͤber welche in den Schilderungen von Maltitz' ſo viel und bitter geklagt und geſpottet wird. Es ſcheint uͤbrigens, als ob von Maltitz von Anfang an wenig Neigung zu dem Geiſt und den Leitern ſeiner vaterlaͤndiſchen Forſtverwaltung emp— funden hätte. Hierauf deutet der Umſtand, daß in dem damals von Hartig herausgegebenen „Forſt— und Jagdarchiv von und fuͤr Preußen“ auch nicht ein Beitrag von von Maltitz enthalten iſt, obgleich man mit der Aufnahme gewiß nicht waͤhleriſch war. Nach ſeiner Entlaſſung, welche man nur gerecht— fertigt finden kann, ſcheint von Maltitz ſeinen Wohn— ſitzin Berlin genommen zu haben, wo denn auch das ſchon genannte Raupenbuͤchlein bald nachher erſchien. SAS CCC CCC CCC CD DDD dd D 85 DDDPVPVPPPPVVPPVVPDVDDPDPDPDTVTDTGTDTDTVTDTGTDTbTbTbTbTbTbTbTbTGTbTbTbTTbTbTTTbTbTbTbTbTbTTbTbTT * 8 # A ACC Ds F 25 Spaͤter (1824 und 1827) wurde dasſelbe durch noch zwei weitere „Klafter“, und zwar zunaͤchſt durch den „Briefwechſel aus dem Narren— hauſe“ und zuletzt durch „Hans Gottwald Wartebrods Teſtament und Nachlaß“, ver⸗ mehrt und erweitert und im Jahre 1828 (mit Vorwort vom Fruͤhling 1827) bei Leopold Wilhelm Krauſe zu Berlin, Adlerſtraße Nr. 6, als dritte, voͤllig umgearbeitete und bedeutend vermehrte Auflage herausgegeben unter dem Titel: „Humoriſtiſch— ſatyriſche Plaͤnterhiebe in den Revieren unſerer Forſtzeit zur Beluſtigung für Deutſchlands edle Waldbruͤder aufgeſtellt in drei vollen Klaftern“. Nach der Faſſung dieſer Auflage iſt die nach— folgende neue Ausgabe des Werkchens erfolgt. Die eingehende Wuͤrdigung des Buches behalten wir uns bis zum Schluſſe vor und wollen nun den Forſtmann verlaſſen und den Menſchen und Schriftſteller von Maltitz auf ſeinem weiteren Lebenswege begleiten. Bemerkenswert iſt, daß ſich in allen den zahl: reichen ſpaͤteren Schriften und Werken von von Maltitz auch nicht der leiſeſte Anklang an ſeine fruͤhere Forſt⸗ und Jagdlaufbahn mehr findet. Alles Gruͤne DIDDDDDIDDDD>DD>D> BELEEEEE44EELLELEE4EELLELE SEE LEDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD SESESSESSSESESSERIDIDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD SCG See DDT ſcheint vergeſſen und aus ſeinem Geiſte und Leben wie fortgewiſcht zu ſein. Faſt gleichzeitig mit dem Raupenbuͤchlein er— ſchien ein Buch ganz entgegengeſetzter Richtung unter dem Titel: „Sonnenblicke am Wolken— himmel des Lebens oder Betrachtungen uͤber ſich ſelbſt, Natur und Gott in den Stunden ſtiller Aufheiterung und Ruhe“, I. und II. Auflage Berlin 1822, III. 1823, IV. 1826, V. 1830. Neue Auflage unter dem Namen: „Sonnenblicke. Geſaͤnge religioͤſen In— halts.“ Als Fortſetzung der Witſchelſchen Morgen⸗ und Abendopfer, Zittau und Leipzig, Verlag von Birr und Vauwerck 1834. Das Buͤchlein iſt dann 1839 und 1850 nochmals aufgelegt worden und hat jedenfalls von allen Werken von Maltitz' die weiteſte Verbreitung gefunden. Es ſoll waͤhrend einer laͤngeren Krankheit verfaßt ſein und zeigt uns den Dichter in einer Geſtalt, die von dem Satiriker und ſpaͤteren politiſchen Schriftſteller durchaus ver⸗ ſchieden iſt. In vier Abſchnitten: „Die Natur, Der Menſch, Gott und Jeſus“ ſind fuͤr den Morgen und Abend jedes Tages poetiſche Betrachtungen enthalten, welche haͤufig in ein inniges Gebet ausklingen. ® EELSESSESESSSLESSESSELSESSELSC 4 SSS CCS CCC CCC eee Nach dem Austritt aus dem Forſtdienſt (1822 koͤnnen ſie nicht liegen. Es bleibt alſo nur die Annahme übrig, daß zwiſchen den Feldzuͤgen und der Ber endigung der Studien der Dichter ſich die Zeit zu den geſchilderten ausgedehnten Reiſen (Rhein, Paris, Suͤddeutſchland, Schweiz uſw.) genommen hat. Die Reiſeſchilderungen ſind in Briefen an einen Freund in dem etwas uͤberſchwaͤnglichen, empfind— ſamen Tone jener Zeit gehalten; mit ihnen iſt ein kleiner trauriger Roman verflochten, welchen ein dritter Freund in den beſuchten Städten und Gegenden erlebt haben ſoll. Aus dem Ganzen ſpricht ein fuͤr Natur und Poeſie empfaͤnglicher Geiſt und ein nicht unbedeutendes Formtalent. Ich will uͤbrigens nicht unerwaͤhnt laſſen, daß nach Goedeke ſowie der Allgemeinen deutſchen Bio— graphie von Maltitz nach feinem Austritt aus dem Forſtdienſt eine Reiſe nach Italien unternommen haben will, deren Wirklichkeit jedoch ſchon von ſeinen Zeitgenoſſen bezweifelt worden iſt. Anderer— ſeits läßt ſich aber kaum annehmen, daß der ſtets als Ehrenmann anerkannte Schriftſteller dieſe ganzen Reiſen lediglich erdichtet haben ſoll. Er ſelbſt ſpricht in dem als Widmung an ſeine Schweſter gerichteten Vorwort zu ſeinem Trauerſpiel „Schwur und Rache“ ACA C bd? ACC CAC 29 RAR Sa ναανιανν.“ν,a d οοο οοοο‚σ‚οοοοοοοοοοDο DDD CCC 30 nn SESTTESTETESSCBDIDDIDDDDIDDDDDDDDDIDDDDDDDD>>>D SSS SSS SSC (1826) ausdruͤcklich von ſeinen Gefühlen und Emp⸗ findungen „auf den Hoͤhen eines Simplons, eines Veſusps, in den Kunſtſaͤlen eines Louvre und Vati— fans”. In dem neuen Nekrolog der Deutſchen wird ferner ein weiteres Werk erwaͤhnt: „Maleriſche Anſichten verſchiedener Gegenden und Merkwuͤrdig—⸗ keiten auf einer Reiſe durch Oſterreich, Steiermark, Tirol, die Schweiz, Ober- und Unteritalien, nach der Natur aufgenommen u. a. Stein gezeichnet von J. Schoppe und C. Grobius. Mit naturroman⸗ tiſchen Dichtungen begleitet von G. A. von Maltitz.“ Auch Lewald ſieht von Maltitz' Reiſen als wirk— lich geſchehen an und erwaͤhnt, daß ſie erſt durch ein Vermaͤchtnis eines Oheims ermoͤglicht worden waͤren. Er fuͤhrt auch als ruͤhrenden Zug unſeres Poeten an, daß dieſer ſeinen früheren Zeichenlehrer Weidner aus Königsberg auf ſeine Koſten mit in die Schweiz genommen habe, um dem alten Herrn eine lang— erſehnte Freude zu machen! Trotzdem bleibt manches aus dieſer Reiſezeit dunkel und unerklaͤrlich, nament⸗ lich daß auf den ſo empfaͤnglichen Dichter das Land der Sonne und Kunſt nicht einen tieferen, in ſeinen Werken naͤher zu verfolgenden Eindruck gemacht hat. Sein Aufenthalt in Berlin, welcher uͤbrigens nicht, wie Lewald meint, zehn, ſondern hoͤchſtens ſechs EESSSESSTESSSSTSSSSSCRDIIDDIDIDIDDDIDDDDDDD>DD Sa, N˙ DD ο DDD D DDD DDD GGG 31 nne A bis ſieben Jahre betragen haben kann, ſtellt wohl zweifellos den Hoͤhepunkt ſeines Schaffens als Dichter dar. Er war beim Theater geſchaͤtzt und beliebt und ſoll dort nach Lewald eine Anſtellung als Regiſſeur und Lehrer junger Kuͤnſtler gehabt haben. Meyer erzaͤhlt, daß von Maltitz wegen ſeines freimütigen Weſens und ſeiner geſelligen Talente in Berlin recht beliebt geweſen ſei, waͤhrend von anderer Seite von Maltitz' ſtete Unzufriedenheit mit den Berliner Verhaͤltniſſen hervorgehoben wird, welcher er wohl nur zu lauten und unverblümten Ausdruck zu geben pflegte. Aus dieſer fruchtbaren Zeit des Dichters werden noch zwei Werke angefuͤhrt, die ich aber trotz aller Bemühungen nicht habe erlangen und einſehen koͤnnen: naͤmlich „Streifzüge durch die Felder der Satyre und Romantik“ (Berlin 1825) und „Gelaſius oder Der graue Wanderer im 19. Jahrhundert, ein Spiegelbild unſerer Zeit“ (Leipzig 1825). Letzteres ſoll nach Lewald der erſte Teil eines großen poetiſchen Werkes von bedeutendem Talent geweſen und vom Verfaſſer ſelbſt ſehr hochgehalten ſein. Es folgte dann ebenfalls 1825 im Verlage der Schmidtſchen Buchhandlung zu Berlin der Roman: .... , . Sadαααναααεααα,,ẽQeappb bbb bbb dsds A CCC C ε,õjU DDD? SESSSSSSSSZSSCDDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDDIDDIDIDIDDDDDDDDB SSS SSS && „Der Kloſter-Kirchhof oder Die Erbleiden der Familie v. S.“, eine romantiſche Schauer— geſchichte nach dem Muſter der Raͤuber-, Gejpenfter: und Ahnfrau-Romane jener Zeit. Das Erbleiden der Grafen von Rhoden ſind epileptiſche Kraͤmpfe, welche zum Ausſterben des Geſchlechtes fuͤhren. Menſchenfeind-, Einſiedler-, Kloſter-, Moͤrder- und Raͤubergeſtalten in den Alpen und auf italieniſchem Boden werden hier in grauſer Erſcheinung und bunter Verkettung vorgefuͤhrt, um den glaͤubigen Leſer zum Gruſeln zu bringen. Literariſcher Wert duͤrfte dem Roman, welcher ſo recht ein Werk ſeiner Zeit iſt, wohl kaum beizumeſſen ſein. Sehr nahe verwandt der Richtung des „Kloſter— kirchhof“ und etwa zur ſelben Zeit verfaßt iſt des Dichters erſtes Drama: „Schwur und Rache“, Trauerſpiel in vier Akten, welches zum erſtenmal auf der Koͤniglichen Buͤhne zu Berlin am 21. April 1825 aufgefuͤhrt iſt, alſo ſchon etwa 1824 fertig vorgelegen haben muß. Die vom Winter 1826 datierte Buchausgabe hat der Verfaſſer „feiner innigſt geliebten Schweſter Mathilde von Scheffer mit bruͤderlicher Zaͤrtlichkeit geweiht“. In der als Vorrede dienenden Widmung wird betont, daß der Dichter frei und ſtolz daſtehen SS SCA CA CAC CCC CCC D DDD DDD DDD S AAC ACA CCC 32 e A S SSG CCC A CCC C CCC CCG . D dds dd . müſſe: „Frei gehe der Kuͤnſtler ſeine eigene, ſelbſt⸗ a gebahnte Straße; unbekuͤmmert, ob er einſt an⸗ erkannt werde oder nicht. Frei ſei ſein Streben ſtets in ſeinen Gebilden wie in ſeinen Anſichten; frei ſei er in ſeinem ganzen Leben, und frei ſei ſein Tod!“ Die Schweſter feiert er als den „einzigen lichten Ruhepunkt, auf den er ſtets hinblickt, an dem er ſich von neuem ſtaͤrkte und aufrichtete; als das einzige Weſen, das Teil an dem Schickſale eines ſtets ruhe⸗ loſen Geiſtes nimmt, das einzige, das, wenn auch durch Meilen und Verhaͤltniſſe von dem ſeinigen getrennt, dennoch geiſtig mit ihm ſtets vereint iſt“. Das Stuͤck ſelbſt erinnert in Perſonen, Handlung und Farbe ſtark an „Hedwig die Banditenbraut“ und andere aͤhnliche Schauerdramen damaliger Zeit. Es ſpielt wieder in Italien und der Schweiz und handelt von boͤſen Miniſtern und Pfaffen, edel⸗ muͤtigen Banditen, deren Töchtern und Geliebten und einem jungen Herzog, welcher das Gute will, aber, durch die Boͤſen verblendet, nicht ſchafft. In ſtolzen, edlen Worten ftellt er (S. 66) als feine Grund— fäße auf: Geſetz und Recht ſei meines Volkes Freiheit, Und dieſer Freiheit iſt es untertan, . CCC dd v. Maltitz, Plänterhiebe. 3 5 8 * a ; , ; . a l 8 Laa, οοοοοοοοοοοοο DDD DDD SSS SCC CC CCC CC 34 DDIDDDIDDD>>>>>>>>>® Denn einem Gotte ſind wir untertan, Der Kirche nimmer, nie dem Prieſterwahn. Des Fuͤrſten wahrer Schatz iſt Landes reichtum, Vertrauen iſt des Staates Unterpfand“ uſw. Natuͤrlich endet alles moͤglichſt traurig und blutig mit dem Tode der Liebenden und Verurteilung der Verbrecher. In den beiden naͤchſten Jahren 1826 und 1827 entſtanden zwei weitere Dramen des Dichters, in denen er ſich an gewaltigere geſchichtliche Stoffe wagte: „Hans Kohlhaas, hiſtoriſch-vater— laͤndiſches Trauerſpiel in fuͤnf Aufzuͤgen“ und „Oliver Cromwell oder Die Res publikaner, hiſtoriſches Drama in vier Akten.“ Welches von beiden zuerſt vollendet geweſen, ver— mag ich bei dem Mangel naͤherer Angaben nicht genau feſtzuſtellen. Erſchienen iſt Kohlhaas zu Berlin 1828 und ſoll bei ſeiner am 28. Februar 1827 im Koͤnigl. Schauſpielhauſe ſtattgehabten Auffuͤhrung ſehr gefallen haben. Lewald berichtet hieruͤber: „Sein „Kohlhaas“ wurde mit Beifall empfangen. Nach der Vorſtellung hatte der damalige Intendant, Here Graf von Bruͤhl, ihn und die Kuͤnſtler zu einem Eſſen eingeladen, wobei die feine, wenngleich nicht gaſtronomiſch berechnete Aufmerkſamkeit vor= DIDDIDIDDDIDIDIDIDIDDIDIDIDIDDIDID® S SSC SCC CCC GCC GCC CCC D dd BESSESSISSSISSSSSSZTSSZSSZEZSZZZSZZGDDIDIDIDIDIDID ® ELIZSLSSSZZSZSSSSSSZBTIDDIDIDIDIDIDIDIDDIDDIDIDDDDD U nm * herrſchte, daß die Schuͤſſeln nur mit Hafen und Kohl gefüllt waren.“ „Cromwell“ iſt nach des Dichters eigenen An— gaben am 31. Dezember 1827 bei der Koͤnigl. Buͤhne zu Berlin eingereicht und angenommen, aber nicht aufgefuͤhrt worden. Soweit ich mir ein Urteil zutrauen darf, iſt „Hans Kohlhaas“, welches neben dem ſpaͤter zu erwaͤhnenden „Alten Studenten“ auch in die Reclamſche Univerſalbibliothek aufgenommen iſt, des Dichters bedeutendſtes und gelungenſtes dra— matiſches Werk, vielleicht weil es auf bekanntem vaterlaͤndiſchem Boden ſpielt und Perſonen und Konflikte behandelt, welche wahr, natuͤrlich und anziehend ſind. Der unentwegte, bis zum letzten Atemzuge fort— geſetzte Kampf des von junkerlicher Willkuͤr ge— kraͤnkten Roßkamms um ſein Recht wird in dieſem Schauſpiel in großen, lebendigen Zuͤgen uns vor— gefuͤhrt und dichteriſch nicht ungeſchickt mit der Geſchichte oder Sage von der ſchoͤnen Gießerin Anna Sydow, welche zu Kohlhaas' Schweſter ge: macht wird, verbunden. Der der Alchemie ergebene Kurfürft Joachim II. und namentlich ſein Bruder Johann, der Markgraf EEEEREEESESESESEBIIIIDIIDDIDDDDDDDDBD 3* KGG 35 Dodd? BESELSESEEESELEESSTSEEESLLSSSEZECHIDIDIDIDIDIDIDIDDIDDDDDDD>DDDDDDDD>DD SSS SSS CCC CC 36 DDIDDDD>>>>>>>>>> ® der Neumark, werden als wirkliche Hüter des Rechts und der Gerechtigkeit gefeiert. „Das alte Haus der Zollern ſoll das Recht Stets gleich dem Bettler wie dem Fuͤrſten geben.“ Ich koͤnnte mir recht gut denken, daß dies Stuͤck heute noch bei geſchickter Inſzenierung ähnlichen Erfolg erzielen würde, wie er ſeinerzeit den Hohenzollerndramen eee zuteil ge: worden iſt. Die Sprache iſt ſchwungvoll und fließend, ohne in hohles Pathos zu verfallen, die Handlung lebhaft und ſpannend, die Szenerie mit ihrer Soldaten— und Raͤuberromantik bunt und maleriſch, vor allem auch der Konflikt — der Rechtsfanatismus des Haupthelden — ernſt und tragiſch genug, um all- gemeine Teilnahme zu erwecken. Groͤßer und gewaltiger noch iſt freilich der Vor— wurf, welchen unſer Dichter in dem ſchon erwaͤhnten vieraktigen hiſtoriſchen Drama „Oliver Cromwell oder Die Republikaner“ (Hamburg 1831, bei Hoff— mann und Campe) ſich gewaͤhlt hat. Das Vor— wort zu demſelben, welches erſt im Herbſt 1830 verfaßt iſt, enthaͤlt ein dichteriſches und politiſches Selbſtbekenntnis, welches fuͤr den Sinn und Charakter von Maltitz' ſehr bezeichnend iſt. BSELESSSSTSSSSSSSSSSSSSSSSSSZSSSSCDRDDIDIDIDDIDDIDIDIDIDIDIDIDDDDIDIDIDIDDIDDDIDDS BESTSSSZSSSZESESSSESSSSSZAZZZZZZZSZEDIDIDIDDIDDIDIDIDIDDIDDIDDDIDDIDIDIDIDDDDDDD ESESSSSSSSSSZZZZZZZZDDDIDDDIDIDIDIDIDIDIIDIDDDD>D — — — — —ů— Er fuͤhlt ſich ſelbſt befangen, „denn ich habe meine Kraͤfte an einem Stoff gepruͤft, deſſen allzu rieſiger Groͤße ich vielleicht erlegen bin“. — „Ich habe nur wenig gelernt, und dennoch bin ich ſo ſtolz, zu glauben, daß ich ein Dichter bin“ uſw. Was nun den „Cromwell“ als Dichtung anlangt, ſo iſt der an ſich ja hochdramatiſche Stoff doch wohl für die Begabung von Maltitz' zu ſprode und ge— waltig geweſen. Ihn völlig zu bemeiſtern, würde neben genialer Dichterkraft auch ein kenntnis⸗ und “bverſtaͤndnisvolles Vertiefen in die geſchichtlichen und Kulturverhaͤltniſſe des damaligen Englands erfordert haben, wie es fuͤr den Nichtenglaͤnder uͤberhaupt kaum moͤglich, unſerem Dichter aber jedenfalls nicht gegeben war. 7 „Cromwell“ ift niemals zur Aufführung gelangt, trotzdem der Dichter es auch am Hamburger Theater eingereicht hatte. Die mir bekannt gewordene Kritik beurteilt das Stuck ſehr verſchieden. Während im neuen Nekrolog der Deutſchen anerkannt wird, daß ſich von Maltitz beſonders in dem Haupt— charakter unbedingt vergriffen habe, ſtellt Kehrein das Stüd höher als „Kohlhaas“ und hebt die kraͤftige Schilderung der Zeit und ihres Charakters ruͤhmend 3 Server EELLLELELELTLETegLLLgLTLeLeggTgeQe>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>DD>D CCC CAA 3 ee DDIDIDDDDIDIDD BELLSLSLISSLSSLSLELSLSLLLELLLLLSEBDDDDDDDDDDDDDDDDDDD In die Zeit der Abfaſſung oder doch Vollendung des „Cromwell“ faͤllt noch ein anderes ſeltſames Er— zeugnis der von Maltitzſchen Muſe: „Hans Kir, Reiſe ins Pomeranzenland, ein Gedicht in ſechs Geſaͤngen (Berlin, im Verlage der Pauliſchen Buchhandlung, 1827), Deutſchlands maͤnnlicher Jugend mit bruͤderlichem Handſchlag geweiht“. Es ſollte ein Epos der Vaterlandsliebe fein, wie er in dem Vorgeſang ausfuͤhrt. Dem damals leicht be— greiflichen Einwurf: „Wo iſt das Vaterland, Saͤnger, Das du zu lieben gebeutſt? Wir nur bewohnen ein Land der Vaͤter, Ein Vaterland nimmer!“ begegnet er mit der Mahnung: Ringt erſt nach Vaterlandslieb' — Dann wird euch ein Vaterland werden! Das Gedicht ſelbſt ſcheint urſpruͤnglich die Italien— reiſe des Berliner juͤdiſchen Lieferantenſohnes Hans Kir mit feinen beiden Mentoren, dem Dichter Wandalor und dem Rektor Made, ſchildern zu wollen, verliert ſich dann aber voͤllig in allegoriſch-mythiſcher Poeſie: der Sage vom Fragenſtein und vom legenden— haften Lande Etrango, wo alles Fremde hoch ver: ehrt und alles Heimiſche verachtet wird; wohl eine S SC CCC CCC DD DDD DDD DDD S SSS SSC CCC CCC 38 DDIDDDDDDDDDDDD>>D® SSS SSS SSS SCC CCC D dd d dd 5 — KCC 39 DIDIDDDIDDD>DDD>>>DD® | Anſpielung auf die Zuftände in des Dichters Vater: T N land mit feiner Fremdenſucht. Irgend ein dauernder Wert ift dem übrigens in fluͤſſigen Verſen geſchriebenen eigenartigen Werk wohl kaum beizumeſſen. Ich bezweifle auch, daß F zur Zeit ſeiner Entſtehung beſonderen Anklang gefunden hat. Wir kommen jetzt zu des Dichters bekannteſtem Werke, welches zugleich fuͤr ſein ferneres Leben und die Geſtaltung ſeiner ſchriftſtelleriſchen Taͤtigkeit entſcheidend geworden iſt. Es iſt dies das Schauſpiel: „Der alte Student, dramatiſche Kleinigkeit in zwei Aufzuͤgen. Jedem wackeren, maͤnnlich denkenden Burſchen mit Herzlichkeit geweiht.“ (1828.) Ich glaube, manche der Alteren unter uns entſinnen ſich noch, dieſes kleine ruͤhrſelige Stuͤck aufgefuͤhrt geſehen oder doch geleſen zu haben. Mit ſeiner Verherrlichung des Studententums und Burſchen— lebens, ganz beſonders aber ſeiner Polenſchwaͤrmerei, ſeinen von Edelmut oder Falſchheit triefenden Charakteren iſt es ſo recht ein Kind ſeiner Zeit, von dem man nur nicht verſteht, wie der bettelſtolze, mit ſeinem polniſchen Dialekt eher komiſch wirkende Held aller Herzen zu gewinnen vermochte. Noch weniger freilich iſt zu begreifen, wie dies Stuͤck fuͤr ESEESESSEEEEEEEEEESEEEESEESE Dsds 5 i i f f 5 & S CCC 40 DDDDDDDDDDDD>>>>58 ftantsgefährlich erachtet und die Veranlaſſung zu des Dichters Verbannung werden konnte. Es wird hieruͤber mitgeteilt, daß das Drama nach gewiſſen Abaͤnderungen der Zenſur vom Koͤnigſtaͤdtiſchen Theater angenommen worden war, der Dichter aber die Schauſpieler vermocht haͤtte, bei der Auf— fuͤhrung die geſtrichenen Stellen doch zu ſprechen. Ich weiß nicht, welches die fuͤr ſtaatsgefaͤhrlich er— achteten Worte geweſen und ob dieſelben in der mir vorliegenden (Reclam-) Ausgabe enthalten ſind. Auch der aͤngſtlichſte Zenſor wuͤrde heute wohl kaum irgend ein Wort in dem Stuͤck zu beanſtanden finden und das Publikum die ganze Sache eher komiſch als ernſt und wichtig nehmen. Aber freilich darf man nicht vergeſſen, daß man ſich damals in der Zeit der aͤrgſten Demagogen-Riecherei und Revo— lutionsfurcht befand, wo auch die harmloſeſte An— ſpielung auf Kaͤmpfe eines unterdruͤckten Volkes und Streben nach freieren Einrichtungen ſchon Miß— trauen und Mißfallen erregte. Noch dazu ſollen die bei der Auffuͤhrung anweſenden polniſchen Studenten nach derſelben ein Hoch auf ihr Vater— land ausgebracht haben! Über die Art und Form der Verbannung von Maltitz' habe ich nichts Genaues feſtzuſtellen vermocht. SESSSLSSÄSBDDIDIDIDIDIDDDDDDDDIDDDDDDIDDDDDDDDD BESSESESSSESSESSSSSESSSSSSSSSZSScyHDIIDIDDDDIDDIDIDIDDIDDDDIDDDDIDDIDDDDDDS BELESSESSESESSSSSSESESS SEISESESSSESSSSSSSCDDIIDIDIDIDIDIDIDIDIDDDDDIDDDD Nach Lewald hätte fie nur in einer polizeilichen Verfügung, Berlin zu verlaſſen, nach anderen in einem Kabinettsbefehl beſtanden. von Maltitz ſelbſt beklagt ſich (Polonia S. 7 u. 8) aufs bitterſte daruͤber, daß man ihn ohne Richterſpruch verbannt habe! Wahrſcheinlich hat uͤbrigens des Dichters ganzes Verhalten, namentlich ſeine Gewohnheit, oͤffentlich laut und unbeſonnen uͤber politiſche Dinge zu reden, Mißfallen erregt. Vom Fruͤhjahr 1828 ab finden wir den Dichter in Hamburg, wo er groͤßere Freiheit als in dem Polizeiſtaat Preußen zu finden hoffte. Wie es ſcheint, glaubte er ſich zunaͤchſt auch hierin nicht getaͤuſcht zu haben“). Denn ſein naͤchſtes Werk „Das Pasquill, Schauſpiel in vier Akten (Ham— burg 1829, Hoffmann und Campe)“ war „eigens fuͤr die Hamburger Buͤhne gedichtet und Hamburgs biederen Bewohnern in Dankbarkeit geweiht“. In der Vorrede wird in ruͤhrenden Worten geſchildert, wie der „arme, verwaiſte Dichter“ in Hamburgs alte, graue Mauern getreten ſei und in ihnen gefunden *) Daß er ſpaͤter anders dachte, geht aus dem Gedichte „Vorſchlag zur Guͤte“ Pfefferkoͤrner II S. 216 hervor, wo er dem Wandersmann raͤt: „Aber ſuchſt Du frei zu ſein — Kehre nicht in Hamburg ein!“ SC dd 41 dds 55555 8 Ces οοοοο DDD DD DDD S CGG CG CCG 42 DDDDDDDDDDD>D>3B ® PA) A IN IA habe, was er gehofft, geſucht: „gerade, biedere Menſchen, freies Wort und offenen Sinn“. Zum Dank habe er dann fuͤr den durch Frohſinn, Gemuͤt— lichkeit und Freiheitsſinn ausgezeichneten National- charakter des Hamburger Buͤrgers ein Schauſpiel ſchreiben wollen, „an deſſen Scherz und Laune er ſeinen Frohſinn zum herzlichſten Lachen beleben, an deſſen ruͤhrenden Szenen er ſeine Gemuͤtlichkeit erfreuen und an deſſen ganzem buͤrgerlich freien Ton er ſeinen Freiheitsſinn laben und ſein Gluͤck preiſen ſoll: unter einer freien Verfaſſung frei zu ſein“. Das Stuͤck, welches im Jahre 1840 in zweiter Auflage unter dem Titel: „Fuͤrſt, Miniſter und Bürger oder Das Pasquill” erſchienen iſt, erinnert etwas an „Kabale und Liebe“, nur daß alles gut und luſtig ausgeht. Ein edler, von einem boͤſen Miniſter irregeleiteter Fuͤrſt; ein noch edlerer Advokat, geborener Hamburger, welcher ſich umſonſt der Unterdruͤckten annimmt und eine ganz arme Kellnertochter liebt und heiratet; ein freiſinniger Baron, Freund der vorigen, Poſa, Bonvivant und Spaßvogel in einer Perſon, und ein unglaublich beſchraͤnkter Polizeirat, deſſen Schwerhoͤrigkeit die ſeltſamſten Mißverſtaͤndniſſe hervorruft, als komiſche BESESSSSESISELSLZESSSSSSISSSSSISSSCDhDIDDIDIDDDIDDIDIDDIDDDDDDDDDDDDDDDDD SG ,s c D DDD DDD ESESSESSESESESSESSZSSBDIDIDIDIDIDIDDIDDIDDDDDDDDDD — ns SCE 43 ooo Figur — das ſind im weſentlichen die Perſonen des fuͤr heutige Begriffe überaus kindlichen Stuͤckes, welches mit ſeiner ſpaͤrlichen Handlung, ſeiner teils einfachen, teils pathetiſchen Sprache und ſeiner Ruͤhr— ſeligkeit auf ein modernes Publikum ſicher keinen Ein— druck machen wuͤrde, vielleicht aber in jener naiveren, empfänglicheren Zeit gefallen haben koͤnnte. Auf— geführt iſt es zu Maltitz' größtem Schmerz ebenſo⸗ wenig wie „Cromwell“. Daß Hamburg auf die Dauer den Erwartungen des Dichters nicht entſprochen hat, iſt ſicher. In dem ſchon erwähnten Vorwort zu Cromwell“, das im Herbſt des Jahres 1830 verfaßt iſt, fpricht er ſich bereits recht truͤbe uͤber die politiſchen Zuſtaͤnde im allgemeinen und ſein Geſchick im beſonderen aus. „Ich habe die große deutſche Zeit von 1813 mit⸗ gelebt und mitgeſchlagen. Was damals ſelbſt den gewoͤhnlichſten Alltagsmenſchen ergriff, der Gedanke eines allgemeinen, einigen deutſchen Volkes, eines endlich errungenen Vaterlandes, konnte mein Gefuͤhl nicht kalt laſſen. — Die große Blütezeit iſt nun vor: uͤber, und die Fruͤchte, ſo ſie tragen ſollte und ſo jeder wackere Deutſche glaubte, daß ſie tragen muͤßte, ſind teils ſchon im Aufkeimen verwelkt, teils ge— waltſam vom vaterlaͤndiſchen Baume herabgeriſſen G44444444444444444444444444@DDDDIDDDDDDDDDDDDDDD>DDDDDD>>® | | . ® S CAA CCC CCC C 44 .. und in den Schmutz der alten Nichtswuͤrdigkeit und Jaͤmmerlichkeit getreten.“ — — — „Man hat mich dieſer Geſinnungen wegen zu den aufruͤhreriſchen Koͤpfen gezaͤhlt, welches, wenn Patriotismus Aufruhr heißt, ich ſchon mit ziemlicher Ruhe hinnehmen zu koͤnnen glaube, da ich uͤberdies nie das Verlangen getragen habe, irgend etwas in Deutſchland werden zu wollen, weder lippe— detmoltſcher Kammerherr, noch buͤckeburgiſcher Ober— jaͤgermeiſter, oder was weiß ich ſonſt noch. — Ich trage an meinem deutſchen Edelmann ſchon ſchwer genug uſw.“ Bitter beklagt er dann ferner die deutſche Zerriſſenheit und Kleinſtaaterei, „welche auch dem dramatiſchen Dichter ſeinen gerechten Lohn (durch einen feſten Anteil von jeder Auf— fuͤhrung) verkuͤmmere und einzuernten unmoͤglich mache“. Gerade damals war die aͤußere Lage des Dichters eine hoͤchſt mißliche, da faſt alle fruͤheren Einnahmequellen verſiegten. — Er hat zeitweiſe wirklich darben muͤſſen, dabei aber doch Stolz genug beſeſſen, jede Hilfe ſeiner Freunde durch Darlehen uſw. abzulehnen. Vom Jahre 1830 ab finden wir von Maltitz als Herausgeber des „Norddeutſchen Courier, Ein Zeitblatt für Männer“, welcher von der BELESLILESSSSESISIESSSESISSESESSSScDDDDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD>>DDD TETEESSSLLSSLSLZLSLSSESSESZCBDDIDDDIDDDDDDDDDDIDDDDDD>>>D>DDDD 4 A 4 A IN M A A 4 IN IN IN IN A A A A IN 4 65 v * M N NM * Y NM * Yy Y * * Y Yy . Y Y Y G — seeed eee 45 n Verlagshandlung Schuberth und Niemeyer, Hamburg und Itzehoe, als „freiſinnigſte Zeitſchrift, welche in Deutſchland erſcheint“, empfohlen wird mit dem Hin— zufuͤgen: „Der Name des Herausgebers buͤrgt fuͤr die Gediegenheit des Blattes“. Wie Lewald berichtet, betrug das Honorar des neuen Redakteurs nicht mehr als 5 (hamburgiſche) Mark = 75 Mark woͤchentlich! Leider iſt es mir nicht moͤglich geweſen, auch nur einer Nummer dieſer Zeitung, welche fuͤr den Jahrgang 3 Thaler koſtete, habhaft zu werden. Charakter und Richtung laſſen ſich aber wohl nach einer anderen um dieſelbe Zeit erſchienenen Veroͤffentlicheng von Maltitz' beurteilen, den „Volksſtimmen aus der Zeit“, deren erſtes Heftlein (Hamburg 1831) mir vorliegt. In einzelnen kuͤrzeren und laͤngeren Abſchnitten werden hier die einfachſten Grundſaͤtze entwickelt, welche fuͤr einen Verfaſſungs- und Rechtsſtaat maßgebend ſein ſollten; heute alles laͤngſt anerkannte und durchgefuͤhrte Wahrheiten; damals revolutionäre und umſtuuͤrz— leriſche Ideen. Hin und wieder bricht der dichteriſche Genius in Sprache und Faſſung hervor, z. B. (S. 18 und 19) in den ſchwungvollen Worten: „Das Licht iſt herabgeſtiegen zu den Voͤlkern und leuchtet unterhalb der Stufen des Thrones. — Der vor— A AAC CCC CCC CCC CCC CCC C DDD sss Dsds sss SCC S822 ² QB SS SSS CCC CCC 46 DDDDIDDDDID>I>D>>>>>> geſchrittene Genius der Zeit hat ſich ſo tief zu den Untergebenen herabgelaſſen, daß er dem Kurzblick der Machthaber ganz entſchwunden iſt.“ „Die Sache der Armee kann nicht lange von der Sache der Nation und der Freiheit getrennt bleiben!“ Und den Fuͤrſten ruft er zu: „Gebt, damit Euch nicht genommen werde!“ Seine eigenen Beitraͤge zum „Norddeutſchen Courier“ hat von Maltitz dann ſpaͤter geſammelt und als „Pfefferkoͤrner“, (1832 bis 1834) beſonders veroͤffentlicht. Hervorgerufen und angeregt war dieſe lebhaftere politiſche Stroͤmung in Deutſchland und im be— ſonderen die ſchriftſtelleriſche Taͤtigkeit von Maltitz' auf dieſem Gebiete durch die franzoͤſiſche Juli— revolution vom Jahre 1830, welche bekanntlich in Deutſchland lauten Widerhall fand und kuͤhne Hoff— nungen bei allen Freigeſinnten erweckte. Aller Blicke waren nach Paris gerichtet, wo inzwiſchen der Buͤrgerkoͤnig die alte unfaͤhige Dynaſtie der Bourbonen abgeloͤſt hatte. Auch von Maltitz zog es unwiderſtehlich nach der Seine, wo er ſeine Traͤume von einem freien Volke unter von ihm ſelbſt geſchaffenen Geſetzen und verfaſſungsmaͤßigen Ein— richtungen verwirklicht zu ſehen waͤhnte. SSS SSS de S SSS SSS C O de FSG Ben _ Bevor er jedoch dieſe Reiſe antreten konnte, verfaßte und veröffentlichte er feine fünf Reden an das deutſche Volk, ſeine Fuͤrſten uſw., ſowie, durch die polniſche Revolution angeregt, ein Gedicht „Polonia“, welches zu Paris 1831 (bei Carl Heideloff) erſchien. Unter dem kuͤhnen Huttenſchen Motto: „Ich hab's gewagt“ feiert der Dichter in dithyrambiſchem Schwunge den polniſchen Aufſtand und Freiheitskampf jener Zeit. Wahrlich, mit mehr Begeiſterung iſt wohl noch nie aus deutſchem Munde des fuͤr ſeine Freiheit kaͤmpfenden und blutenden Polenvolkes Ruhm und Preis geſungen worden, als eines Volkes, „das die Welt ſo groß noch nicht geſehen“. Bitter empfindet er Deutſchlands Ge— bundenheit: „Kann mein Lied nicht deutſcher Freiheit bringen, Muß es einem fremden Volke ſingen, Denn der Deutſche hat kein Vaterland.“ Bitter erinnert der Dichter ſich auch der Unbill, welche ihm in Preußen wegen des „Alten Studenten“ widerfahren, „weil dein Recht er, o Polonia, ſang“. Wollt' damit nichts Feindliches erſtreben, Nur der Welt in ſanften Klaͤngen geben, Was die Wehmut ihn zu ſingen zwang. Dennoch nannte man ſein Lied Verbrechen; Ließ die Willkuͤr roh⸗entzuͤgelt ſprechen i rr EIESESESE 7 Dodd BEsaaaaaeaeeelelllQQ4@444444444EWDDD33333333D3DDDDDDDDD5DDD ® BELSESZZZZZZZZZZZSSSSSSSSZSSZSSICCDHDIDIDDIDIDDIDIDIDIDIDIDIIDDIDDDDDDDDDDDDD SSSSESSSSSSSSSSES Und beging an ihm der Ehre Bruch. Stempelte mit der Verbannung Schande Ihn vor ſeinem ganzen Vaterlande Ohne Recht, Geſetz und Urteilsſpruch. Darum ſprich, Boruſſia! und genuͤge Meiner Frage. Rede! ob ich luͤge? Sag' es frei, Boruſſia, und ſprich! Antwort gib dem tiefgekraͤnkten Dichter! Wo, wo iſt ſein Urteilsſpruch, ſein Richter? Hier vor ganz Europa frag' ich dich!“ Zum Schluſſe beteuert er nochmals, daß er nicht anders gekonnt habe. „Mich leitete die Pflicht, Wahrheit heißt mein einziges Verſchulden, Bin gefaßt, das Hoͤchſte zu erdulden Fuͤr der Erde Hoͤchſtes: Recht und Licht.“ Und mit wehmuͤtiger Ahnung ſpricht er zu dem gefeierten Lande die Abſchiedsworte: „Sollte nie dein Freiheitsmorgen tagen, Nun, ſo nimm mit aller Voͤlker Klagen Dieſen Sang hier als dein Sterbelied.“ — Wir Deutſchen von heute, 80 Jahre nach jener Zeit, koͤnnen kaum des Dichters Begeiſterung fuͤr die Kaͤmpfe eines uns immer fremder und heute direkt feindlich gewordenen Volkes verſtehen. Man muß verſuchen, ſich in das Fuͤhlen jener in Deutſch— land fo dumpfen, engen und doch ſchon gewitter— SESSSSSSSSSSSZZSZSZBDIIDDIDIDIDIDIDIDDIDDDDDD> 48 CF SSS CSSC CCC CCC CCD CAA 49 ee | ſchwuͤlen Zeit zuruͤckzuverſetzen, wo die Deutſchen ſich trotz der Befreiungskriege nicht weniger unter: druckt fühlten als die Polen unter ruſſiſchem Zepter, wo zudem noch die polniſche Ritterlichkeit und Tapferkeit aus den Tagen Sobieskys, Kosciuszkos und Poniatowskys in aller Gedaͤchtnis und Herzen war. Kein Geringerer als Fuͤrſt Bismarck ſelbſt hat in einer ſeiner großen Reden zur Bewilligung der Polenvorlage im preußiſchen Landtage mit leiſem Spott ein Bild jener Zeit entworfen, als die Polen ſchwaͤrmerei in Deutſchland umging, als die Lieder: „Denkſt du noch dran, mein tapferer Lagienka?“ und von „den letzten Zehn vom vierten Regiment“ („Zu Warſchau ſchwuren 1000 auf den Knien“) in aller Munde waren und in Gedichten und Romanen (3. B. „Mann im Monde“) ritterliche Polen die Hauptrollen ſpielten. Ich ſelbſt entſinne mich aus meiner fruͤheſten Jugend in den fuͤnfziger und ſechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts noch recht gut, wie damals ſelbſt in den konſervativſten deutſchen Haͤuſern ruͤhrende Bilder aus dem Polen: aufitande, z. B. trauernde Polinnen, über gefallene Krieger und zerſchmetterte Lafetten gebeugt, ver— breitet waren, und wie 1863 und 1864 namentlich in der katholiſchen deutſchen Jugend eine romantiſche SCC CCC CA CCC CCC ,d dd dds dd Sa οοοοοοοοοοοοοο v. Maltitz, Plänterhiebe. 4 SESSSSSDDIDIDIDIDIDIDIDDIDIDDDIDIDIDIDDIDIDIDIDIDIDDDDDD BEZTSESSTSSSTSSSSSSSSSSSSSS Begeiſterung für das unglüdliche tapfere Volk hoch aufloderte! Ich meine, man braucht dieſe eigenartige Richtung und Regung der deutſchen Volksſeele, wie ſie von Maltitz in ſo hervorragender Weiſe verkoͤrpert, nicht zu verſpotten und nicht unerklaͤrlich zu finden. Die Deutſchen hatten damals, Gott ſei's geklagt, in nationaler Hinſicht rein nichts, an dem ſie ſich auf— richten und begeiſtern konnten. Die Blitze, welche von Oſten her aus dem heißen und blutigen Ringen eines ritterlichen, fruͤher großen Volkes mit ſeinem Unterdruͤcker in die deutſche dumpfe Nebelluft her— uͤberzuckten, ſchienen den Nachbarn wie Strahlen einer Morgenroͤte, welche auch ihnen einen helleren Tag heraufbringen wuͤrde. Im Sommer 1831 hat dann von Maltitz, mit dem Honorar fuͤr die „Polonia“ in der Taſche, ſich auf den Weg nach Paris gemacht, wo er 17 Jahre fruͤher als Soldat ſchon geweilt hatte, und iſt im Auguſt dort eingetroffen. Nach allen Mitteilungen hat ihm der Aufenthalt in der franzoͤſiſchen Hauptſtadt nichts als große Enttaͤuſchungen gebracht. Es konnte auch kaum anders ſein. Zunaͤchſt war es ein großer Nach— teil für von Maltitz, daß er der franzoͤſiſchen Sprache faſt gar nicht maͤchtig war und ſich eingebildet hatte, SETSISSESSTSSTSZSSSZSDDDIDIDDIDIDIDDDDDDDD>>> Sec ALLA LEE LAG 4GLEEEBDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD — aa ανjEdaWfa a 51 odd 5 man wuͤrde ihn auch deutſch verſtehen! Dann hatte er gedacht, daß in Paris ein reges oͤffentliches politiſches Leben herrſchen wuͤrde, an dem jeder Fremde leicht und mit Erfolg teilnehmen koͤnne. Statt deſſen fand er ein ernſtes, ruhiges und ge— meſſenes Volk, das nach dem erſten Sturm der Empoͤrung ſich unter dem Buͤrgerkoͤnig mit allem Fleiß der lohnenden Arbeit nach der ausgegebenen Parole des Enrichissez-vous hingab. An die in Paris weilenden Landsleute ſchloß er ſich auch nicht an, zumal er fuͤr den genialſten der⸗ ſelben, Heine, den er ſchon von ſeinem Berliner Auf— enthalt her kannte, keineswegs Zuneigung empfand. von Maltitz ſoll nun einen foͤrmlichen Haß auf Frank— reich und die Franzoſen geworfen haben. Nach etwa halbjaͤhrigem Aufenthalt wandte er Paris den Ruͤcken und kehrte nach Deutſchland zuruͤck, ernuͤchtert und in mancher Hinſicht gebrochen durch politiſche und ſoziale Enttaͤuſchungen. Seiner Leier find nach dieſer Zeit lebhaftere Töne nicht mehr entftrömt. Zwar erſchienen in den Jahren 1831 bis 1834 in Hamburg bei Hoffmann und Campe in vier Heften noch die „Pfefferkoͤrner, im Ge— ſchmack der Zeit ernſter und ſatyriſcher Gattung“, welche im Jahre 1841 nach des Dichters 777... A AAC C bd 4* U 5 DDb>b>>b>>>>bb>>>ge Tode zum zweiten Male aufgelegt wurden. Dieje ſchneidigen und ſcharfen Aufſaͤtze und Gedichte find aber ſaͤmtlich ſchon vor der Pariſer Reiſe verfaßt. Die „Pfefferkoͤrner“ ſind jedenfalls von Maltitz' um— faſſendſte politiſche Schrift oder richtiger Sammlung politiſcher Aufſaͤtze, Bemerkungen und Gedichte, von denen manche nicht ohne bleibenden Wert ſind. Alle ſind durchtraͤnkt von Unmut uͤber die Zeit der Deſpoten und Dunkelmaͤnner, in welcher der Dichter leben mußte. | Eine eingehende Würdigung dieſes umfang- und inhaltreihen Sammelwerkes würde hier zu weit führen. Neben manchen banalen und verworrenen Artikeln ſind auch nicht wenige treffende und geiſt— volle Beitraͤge und Dichtungen darin enthalten, deren Wiedergabe noch heute nicht ohne Reiz ſein duͤrfte, zumal auch Humor und Satire zu ihrem Rechte kommen. Von den ernſteren Teilen der „Pfefferkoͤrner“ ſind vor allem die ſchon im zweiten Heft enthaltenen erwaͤhnten „fuͤnf Reden an mein Vaterland und meine Zeit“ zu nennen, von denen die erſte „an das deutſche Volk“, die zweite „an die deutſchen Fuͤrſten“, die dritte „an den deutſchen Adel jetziger Zeit“, die vierte „an den deutſchen Wehrſtand S SSS CCC CCC CCC CC DDD de SS CCG CGG GCC GCC DDD DDD S 3 BSSSSESESSSSSSSSESSSSCDIDIDIDIDIDIDDIDIDIDDDIDDDDDD Y jetziger Zeit“ und die letzte „an die deutſchen Dichter und Schriftſteller jetziger Zeit“ gerichtet iſt. Wer dieſe fuͤnf Reden mit Aufmerkſamkeit und Teilnahme lieſt, kann nicht anders als den Dichter liebgewinnen und ſchmerzlich bedauern, daß es ihm nicht vergoͤnnt geweſen iſt, noch das Morgenrot einer beſſeren Zeit auch fuͤr ſein heißgeliebtes Vater⸗ land heraufziehen zu ſehen, in welcher ſeine Traͤume und Ideale wenigſtens nahezu verwirklicht ſind. In demſelben Heft findet ſich auch der eigen— artige, an Bellamys „looking backward“ erinnernde Aufſatz: Etwas aus den Papieren eines Verruͤckten: „Reiſen in den Ruinen des alten Europa im Jahre 2830”, Nach ſeiner Ruͤckkehr aus Paris ſoll von Maltitz ſich zunaͤchſt kurze Zeit in Stuttgart und Karlsruhe aufgehalten haben. Dann hat er Dresden zu ſeinem dauernden Wohnſitz erwaͤhlt. Von hier haben wir aus den Jahren 1834 und 1835 noch zwei Bändchen „Jahresfruͤchte der ernſten und heiteren Muſe“ als letzte Geiſtes— produkte des Dichters (erſchienen in Leipzig bei A. R. Frieſe). Der erſte Band bringt ein er⸗ zkaͤhlendes Gedicht „Der Stelzfuß“, nach einer G b op 2220022 ac ανοοοο pp DDD DDD | S SSS SCS SCC GCC dd dd d do SSS SSS CSC hollaͤndiſchen Sage; ein wuͤſtes Sittengemaͤlde voll Nacht und Grauen, und eine oſtpreußiſche Geſchichte „Der Inquiſit“, einen Juſtizmord Ende des acht— zehnten Jahrhunderts behandelnd und nicht ohne Reiz durch die Schilderung von Land und Leuten aus des Dichters engerer Heimat. Der zweite Band enthaͤlt wieder eine Erzaͤhlung „Die Irrlichter“, größtenteils in Hamburg ſpielend, mit phantaſtiſchem Aufputz, wobei ein ſchaͤndlicher verkappter Jeſuit nicht fehlen darf, und als letztes einen einaktigen Schwank: „Ritter Roſtſtaub“, teils an Koͤrner, teils an Neſtroy er— innernd, nicht ohne Humor, aber jeder inneren und aͤußeren Wahrſcheinlichkeit entbehrend. Einige weitere kleinere literariſche Produkte von Maltitz', wie der Schwank: „Die Leib— rente“, die dramatiſche Szene: „Jocko am Styx“, die Novelle „Weib und Dame“, ferner Biographien ausgezeichneter Komponiſten, Virtuoſen uſw. find größtenteils in Almanachen zer: ſtreut erſchienen und heute wohl kaum noch auf— zufinden. In Dresden ſcheint von Maltitz noch vier bis fuͤnf ruhige und friedliche Jahre verlebt zu haben, waͤhrend deren er auch zu dem alten, ihm in mancher S SC CCC CCC CCC p D D D 54 Dodd dd dd d DDD dN S CCC CCC CCC HCC D ee U Sr 1 ) 55 DD a Hinſicht geiftesvermwandten Dichtergreis Tiedge, dem Sänger der „Urania“, in nahe Freundſchafts— beziehungen trat. Noch einmal hat er von hier aus eine Reiſe nach Preußen und ſeiner Heimat im fernen Oſten unternommen. Wie es ſcheint, hatten ſich ſeine fruͤher oft ſehr traurigen Vermoͤgens— verhältniffe allmählich beträchtlich verbeſſert, wahr⸗ ſcheinlich dadurch, daß er feine zahlreichen Ge: ſchwiſter beerbte. Nach Lewald ſoll von Maltitz zuletzt ein bedeutendes Vermögen beſeſſen haben. Seine letzte Arbeit war ein kleines Luſtſpiel in drei Akten: „Tauſch und Taͤuſchung“, über deſſen Inhalt mir nichts Naͤheres bekannt iſt, das aber bei Kennern Beifall gefunden hat. Noch trug er ſich 8 mit dem Gedanken, ein größeres Schauſpiel zu ver: y faſſen, deſſen Held „Ulrich von Hutten“, den er ſich oft als Vorbild gedacht hatte, ſein ſollte. Dieſer ; Plan gelangte jedoch nicht mehr zur Ausführung. Schon im Herbſt 1836 begann von Maltitz an einem hartnaͤckigen Hämorrhoidalübel zu kraͤnkeln; er wurde jedoch ſcheinbar wieder voͤllig hergeſtellt. Ende Mai 1837 erkrankte er von neuem an einem nervoͤſen Fieber, dem er nach achttaͤgigem Leiden am 7. Juni erlag. Am 10. Juni 1837 wurde er fruͤh 8 Uhr, und zwar, wie er ausdruͤcklich gewuͤnſcht 7 = Sas DDD DDD EEE A S CCC CC 5 DDII>>D>>>>>>>>>>>38 hatte, ohne Begleitung eines Geiſtlichen begraben. Seinem Sarge, welcher mit Epheu, Eichenzweigen und Blumen ganz bedeckt war, folgten zahlreiche Freunde, unter ihnen auch Frauen und Jungfrauen hoͤherer Staͤnde. Sein Freund Tiedge ließ auf den Grabhuͤgel einen ſchlichten Granitblock ſetzen mit der Inſchrift: „Licht war ſein Geiſt, Kraft war ſein Wort, Und ſeine Tat war Liebe!“ Wir ſind am Ende eines Lebens angelangt, das man nach des Dichters aͤußeren Schicksalen nur zu leicht geneigt ſein koͤnnte, ein verfehltes zu nennen. Ich weiß nicht, ob man dies bittere und harte Urteil uͤber von Maltitz wird faͤllen duͤrfen. Gewiß war er keiner von den ganz Großen, welche ſich trotz aller Ungunſt der aͤußeren Ver— haͤltniſſe durchzuſetzen und durchzuringen gewußt haben (wie Schiller u. a.); auch keiner von den Sonnen- und Lichtmenſchen, welche umſtrahlt von Genie und Erfolg einhergewandelt ſind, uͤberall Licht und Waͤrme um ſich verbreitend (wie Goethe). Er war nur ein Dichter mittleren Ranges und mitt⸗ lerer Kraft, aber ein tapferer Rufer im Streit der Geiſter; ein wackerer, ehrlicher Kaͤmpfer fuͤr ſeine SESICBDIDDDIDDIDIDIDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDD LELLLLLSLLTLSLESLSSSESSLESLLEBDDDDDDDDDDDIDDDDDDDDIDDDDDDDDDD BESESESSSESSESSSSSTSTSSSSSTSE S SCS SCC CC CCC CCC D DDD dd de eceee 57 Überzeugung, voll warmer Liebe fuͤr ſein Volk und ſein Vaterland in deſſen dumpfeſter, truͤbſter Zeit. Auch er hat, wie andere echte Dichter (3. B. Strachwitz) damals vorhergeſehnt, vorhergeahnt und vorhergeſagt, was einſtens kommen muͤßte und ge— kommen iſt, und wenn ihm anſcheinend auch wenig unmittelbarer Erfolg beſchieden war, ſo kann man doch von ſeinen beſten Werken ſagen, daß Frucht und Samen auch aus ihnen gereift und, wenn auch ſpaͤt, gekeimt iſt. Wahrſcheinlich hat der manchmal bittere Sar— kasmus, der oft etwas haͤmiſche, feindliche Ton ſeiner Schriften, welchen perſoͤnliches Mißgeſchick wohl beeinflußt hat, dem Erfolg des Dichters geſchadet, deſſen Begabung ſonſt genuͤgt haͤtte, in ſeiner Zeit mit in vorderſter Reihe zu ſtehen. Auch tritt der Mangel an umfaſſender allgemeiner Bildung, nament⸗ lich Kenntnis der klaſſiſchen Literatur und fremder Sprachen, oft ſtoͤrend bei von Maltitz hervor, und iſt auch von ihm ſelbſt bitter empfunden worden. Es iſt zwecklos, heute daruͤber Mutmaßungen anzuſtellen, was unter guͤnſtigeren und gluͤcklicheren Verhaͤltniſſen von Maltitz haͤtte werden und leiſten koͤnnen, namentlich auch, ob er als Forſtbeamter mehr fuͤr ſich, ſein Fach und ſein Land erreicht und CCC CC bd ö b b ’ ’ ; * g S CCC AA AC DDD DDD dpd 8 SSS SSS CCG CC 58 DDDDDIDDDDDDDDDD>>> gewirkt haben wuͤrde wie als Literat. Zur ruhigen, einfoͤrmigen, ſchematiſchen Arbeit des Beamten hat ihm jedoch wohl von Anfang an die Ausdauer, die ſich ſelbſt verleugnende und genuͤgende Hingebung und die Faͤhigkeit, ſich unterzuordnen, gefehlt. Und ſchließlich, was wuͤrde es auch der Welt genuͤtzt haben, wenn er es wirklich etwa zum Forſtinſpektor gebracht haͤtte? Ich glaube, er hat ſo als freier Poet ſein Pfund noch am beſten verwertet, wenn man ihm auch gern etwas mehr Sonnenſchein haͤtte wuͤnſchen moͤgen. Sehr ſchmerzlich hat er namentlich darunter gelitten, daß er wegen Mangel an aͤußeren Mitteln und Wohlgeſtalt ſich zur Eheloſigkeit verurteilt ſah, waͤhrend doch ſein Herz ſich ſo innig nach wahrer Liebe und Familiengluͤck ſehnte. Von ſeinen Zeitgenoſſen ſcheint mir das richtigſte Urteil in dem Neuen Nekrolog der Deutſchen aus— geſprochen zu ſein, aus welchem ich nur wenige Saͤtze anfuͤhren will. „Die ſcharf eingegrabenen Grundzuͤge ſeines Charakters waren eine unbeſtech— liche Redlichkeit, ſtrenge Wahrheitsliebe, ein gluͤhend loderndes Gefuͤhl fuͤr vernuͤnftige Freiheit und ein Herz — der ganzen Menſchheit geoͤffnet. Mit dieſen Diamanten hatte er das ihn umhuͤllende Gewand einer unendlich feurigen Phantaſie beſetzt, vermoͤge BELLLLLLLLLLELLSLELLEEIESEEEEEBDDDDDDDDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD BESSSESSSESSESSSESSSSSSESSSSSCCDDIIDIDIIIDIDDDIIDDIDIDDDIDDDIDIDDDDIDDDDS ESESSTSSESSSSSSSSSSCDDIDIDIDIDDIDIDIDIDDDIDDDDD3D S A mme pppd . S 59 >>>>>>>>>>>>>>>>> deren er dann oft aus der Wirklichkeit zu weichen ſchien und welche ihm daher vielerſeits den Vor— wurf der Übertreibung zuzog. — — Der Edle liebte die Welt und ihre Erdbewohner ſo ſehr, daß er dieſe immer edler und hoͤher geſtellt wiſſen wollte und daher den einfachſten Begebenheiten ein ſchoͤneres Gewand lieh und ſtets auf dem hohen Kothurn der Begeiſterung einherging.“ Hiermit ſtimmt auch der Eindruck uͤberein, welchen der genaueſte Kenner von Maltitz' aus der Ham: burger Zeit, Auguſt Lewald, von ihm empfing und ſchildert. Auch er ſagt: „Er (von Maltitz) war gerad und ohne Ruͤckhalt, gutmuͤtig bis zur Naivitaͤt, kon⸗ ſequent und von unabhaͤngiger Geſinnung. Er war ein treuer Freund, voll ſich aufopfernder Waͤrme, durchaus edel und keines ſchmutzigen Gedankens faͤhig.“ Aber auch Lewald hebt das deklamatoriſche Weſen und laute Pathos als Eigenheit hervor, mit dem von Maltitz nicht nur feine Weltverbeſſerungs— ideen, ſondern auch die einfachſten Dinge der Wirk— lichkeit vortrug. Lewald erwaͤhnt ausdruͤcklich, wie durch dieſe Eigenſchaft von Maltitz zunaͤchſt er⸗ muͤdend und faſt abſtoßend auf ihn gewirkt habe, bis er ihn naͤher und beſſer kennen lernte. ep p DDD CCC AAA DDD S CCC ACA » BELLLSLILSLLSLLESLSLLLSLLLSELSELCBDDDDDDIDDDDDIDDIDDDDDDDDDDDDDDD SSS SA CCC CCC CCC 6 DDDDDDDD>>>>>D>>>8 Dr. O. L. B. Wolff urteilt in ſeiner Enzyklopaͤdie der Deutſchen Nationalliteratur (Leipzig 1840) uͤber von Maltitz: „Warmes Gefuͤhl, gluͤhende Liebe fuͤr Freiheit und Recht, Kraft der Rede und eine rege Phantaſie ſind Eigenſchaften, welche ihm ſtets einen geachteten und ehrenvollen Rang unter den deutſchen Dichtern anweiſen werden; aber es fehlte ihm an Ruhe und Feinheit des Geſchmacks, ſo daß er teils zu raſch und keck arbeitete, teils ſich von ſeinem Eifer zu weit hinreißen ließ und oft die beſonnene Haltung verlor, die ſeinen Widerſachern gegenuͤber ihm ſo notwendig war.“ Das forſtliche Baͤndchen, die „Humoriſtiſch— ſatyriſchen Plaͤnterhiebe“, welches wir hiermit neu vorlegen, iſt durchaus geeignet, in mehrfacher Hin— ſicht nicht nur das aͤſthetiſche, ſondern auch das fach— liche Intereſſe der forſtlichen Welt zu erwecken. Die damalige Periode der preußiſchen Forſt⸗ verwaltung hatte mancherlei Ahnlichkeit mit der heutigen Zeit. Klagen und Beſchwerden, die auch heute noch vorgebracht werden, wurden ſchon damals laut, z. B. uͤber zuviel Schreibwerk, unnoͤtige Spitz— findigkeit und Weitlaͤufigkeit bei den Taxationen, Überfuͤllung der Laufbahn durch Annahme zu vieler SISSSLSLZISLLSSSISSSCDDDIDIDDDDDDD>>>DDD>D Baaaee240010444qE4LLLELEELELLERDDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Anwärter, Konnexionswirtſchaft und dergleichen. Auch Schwanken und Unſicherheit in der Frage der beſten forſtlichen Ausbildung, ob auf iſolierten Forſtakademien oder Univerfitäten, herrſchte ſchon damals ebenſo wie jetzt. Dazu kamen allerdings noch andere und tiefere Probleme, welche beſonders jener Zeit der volks⸗ wirtſchaftlichen Unſicherheit und der ſozialpolitiſchen Verſuche eigentuͤmlich waren und heute laͤngſt über- wunden find, Namentlich war es die Veräußerung oder Erhaltung der Staatsforſten und Domaͤnen, welche damals bei dem ſchlechten Stand der Staats— finanzen eine brennende Frage war und nach allen Richtungen hin lebhaft erörtert, leider auch teil weiſe ſchon praktiſch in Angriff genommen wurde. Wir wiſſen, zu welchen Spottpreiſen damals wert: volle Staatsgrundſtuͤcke, Acker⸗ und Waldguͤter, namentlich aber Seen, welche der Fiſcherei halber noch am erſten Kaͤufer fanden, verſchleudert wurden! von Maltitz behandelt in dem Schreiben IV „des armen fuͤr verruͤckt erklaͤrten Unterfoͤrſterleins“ dieſe Grundfrage in feiner eigenartigen, etwas ſprung— haften Weiſe und fuͤhrt alle moͤglichen Gruͤnde fuͤr die von ihm und uͤbrigens auch von G. L. Hartig vertretene Beibehaltung der Staatsforſten an, ſteht SCC bl Dodd Doeh A CAA AA CAA Db DD ,s cc, eοοοοοοοοο DDD > BESTSESSSSZZZZSZZZZSZESSSSZZSSZZSSZDDIDIDIDIIDDDDDIDIDDDIDIDIDIDDIDDIDDDIDDDD S SSS CCC 62 DDDDDIDDIDDDDDDD>>D alſo auf einem weit richtigeren, vorgefchriiteneren Standpunkt, als ihn z. B. die Vertreter des Mancheſtertums noch 50 Jahre ſpaͤter einnahmen. In der forſtlichen Bildungsfrage herrſchte damals der Univerſitaͤtsunterricht in Preußen, indem an der Univerſitaͤt Berlin von Hartig und Pfeil forſtliche Vorleſungen fuͤr die Anwaͤrter des Forſtverwaltungs— dienſtes gehalten wurden. Maltitz, als Freund des von ihm beſuchten und geliebten Tharandt, vertrat die damals wohl nicht unrichtige Anſicht, daß kleinere, iſolierte Fachakademien vorzuziehen ſeien, und wies (im Schreiben B des Sekretaͤrs Kleb— finger) ironiſch auf die zugunſten der Forſtlehr— anſtalten in großen Staͤdten bzw. Univerſitaͤten geltend gemachten angeblichen Vorzuͤge hin: „Wo ſchon eine Forſtakademie iſt, brauchen keine Forſten zu ſein. In großen Hauptſtaͤdten iſt der beſte Platz fuͤr dergleichen Anſtalten; das Geld kommt da in Umlauf, die jungen Leute lernen dort die Welt kennen, huͤbſch viel Geld ausgeben, alle Arten von hoher und niederer Jagd exerzieren und dergleichen lehrreiche Dinge mehr.“ Obgleich ich in der Gegenwart entſchiedener Freund der Univerſitaͤtsbildung fuͤr die Forſt— befliſſenen bin und auch recht gut weiß, daß die SEISSSSSSSSSSSSSSSSSDBDIDIDIDIDDDIDIDIDDIDDDDDDDD SESSSSLSBDDDDDDDIIIDDDDDDIDIDIDIDIDIDDDIDDDDDDD GESSSELSSSSSSSTSSSSSSSSS Verlegung der Forſtlehranſtalt von Berlin nach Eberswalde (1830) keineswegs durchweg aus rein ſachlichen Gründen erfolgt iſt, jo muß ich doch an⸗ erkennen, daß damals ſchon wegen der ungenuͤgenden Vorbildung der Anwaͤrter manches fuͤr eine iſolierte Fachſchule in unmittelbarer Naͤhe des Waldes ſprach und Studien in Tharandt zu den Fuͤßen des geliebten Vater Cotta ſicherlich fuͤr Herz und Geiſt eines Forſtmannes mehr boten als ſolche in dem un— erfreulichen Berlin. Maltitz ſteht hier alſo durchaus auf dem bald nachher von der Staatsforſtverwaltung in Preußen ſelbſt eingenommenen Standpunkte, ebenſo wie er auch in ſeinen weiteren Anſichten uͤber die Lehr⸗ und Fortbildungszeit und Pruͤfungsart faſt genau das empfiehlt, was wirklich ſpaͤter allgemein vorgeſchrieben und geraume Zeit guͤltig geweſen iſt; naͤmlich: „zwei Jahre praktiſche Lehrzeit, ein Jahr Akademiebeſuch, ein Jahr Wanderzeit zur Beſichtigung verſchiedener Forſten, dann nach einer nur generellen ſchriftlichen Prüfung Haupteramen im Walde, wobei die ſelbſtaͤndige Betriebsregelung eines beſtimmten Forſtes als weſentlichſte Aufgabe vorzuſchreiben und zu verlangen waͤre. Hierauf Beſchaͤftigung als Aſſiſtent bei einem Oberfoͤrſter, moͤglichſt gegen Diaͤten.“ ACC ααιο bbb 8 * 5 * 5 5 5 y ; 5 Sc οο DDD DDD DDD DDD BESSSESSSSTSSSSSSSSZSZSSSSSSSSSSECDHDIIDIIDIDIDIDDDDDDIDIDDIDIDDIDDD Faſt genau fo ift dann jahrzehntelang in Preußen verfahren worden. Daß auch in der ganzen Forſtorganiſation, ob Revierfoͤrſter- oder Oberfoͤrſterſyſtem, gerade damals hin und her probiert wurde, bis man nach einem kurzen, wohl auf G. L. Hartig zuruͤckzufuͤhrenden Verſuche mit der Revierfoͤrſtereinrichtung end— gültig ſich zum Oberfoͤrſterſyſtem entſchloß, iſt bekannt, ebenſo wie daß bei der Auswahl und Einreihung der hoͤheren Forſtbeamten damals, namentlich durch Anſtellung fruͤherer Militaͤrs uſw., mancherlei Willkuͤr und Unregelmaͤßigkeit herrſchte. Die eigentlichen Gehaͤlter der Forſtbeamten waren laͤcherlich gering, ſo daß, wofern nicht ausgiebige Naturalbezuͤge, wie Dienſtland uſw., vorhanden waren, die Verſuchung zu Veruntreuungen und Unterſchleifen nur allzu groß war. Aus jenen und noch fruͤheren Zeiten ſtammt das erſt in der zweiten Haͤlfte des vorigen Jahrhunderts immer mehr verſchwundene argwoͤhniſche Vorurteil gegen die Ehrlichkeit und Unantaſtbarkeit der Forſt⸗ beamten. von Maltitz eifert denn auch gegen jede Auf— nahme von hoͤheren und niederen Bedienten in den Staatsforſtdienſt: SSS SCC ACA 61 DH S SS SSC CCC CC CCC CCC Dsds S SSS SCC CCC CCC CCC De SSG 65 RA Vom Kutſchenbock und hinterm Tritt herab Muß nie ein Staat ſich ſeine Diener waͤhlen; Auf Knechtestreue kann man niemals zaͤhlen, Und Sklavenſinn iſt jeder Ehre Grab.“ Wie in ſeinen politiſchen Schriften geißelt er auch hier die traurige Auslandſucht, wobei wohl auf G. L. Hartig hingezielt wird. „Vertrauen, Treue, geſunde Vernunft und gute Beſoldung“ werden als die beſten Mittel zur guten Verwaltung empfohlen. Jeder Oberfoͤrſter ſoll mit 1000 Taler feſtem Gehalt, freier Wohnung und Holz beſoldet, jede Veruntreuung aber ruͤckſichtslos ohne Anſehen der Perſon verfolgt und beſtraft werden. Auch uͤber Buchfuͤhrung und Betriebsregelung macht von Maltitz recht verſtaͤndige und beherzigenswerte Vorſchlaͤge, welche auf Vereinfachung und Ver— billigung des bisherigen Verfahrens hinzielen. Dem Kenner der damaligen Zeit und forſtlichen Literatur draͤngt ſich leicht ein Vergleich mit der 1819 veroͤffentlichten Schrift des Forſtmeiſters v. d. Borch auf, welche unter dem Namen: „Joh. Adolph Irrwalds Lehrjahre“ ſeinerzeit eine gewiſſe Be— ruͤhmtheit genoß. Alles in allem koͤnnte man nur wuͤnſchen, daß die Gedanken und Plaͤne von Maltitz' damals ernſte v. Maltitz, Plänterhiebe. 5 a e eee SSS SCC CSSC CCC 66 D 88 Beachtung gefunden haͤtten, und man kann ſich nur freuen, daß eine ſpaͤtere Zeit ſeine Vorſchlaͤge und Wuͤnſche großenteils verwirklicht hat. Ein Idyll („Der Sonntags-Morgen im Forſt— hauſe“) ſchließt die „Plaͤnterhiebe“ mit einem behag— lichen „Bilde aus der guten alten Jaͤgerzeit“ ver— ſoͤhnend ab. Es erinnert in Form und Inhalt etwas allzuſehr an Voß' „Louiſe“, mag aber als heiterer, anmutender Ruͤckblick in Zeiten und Zuſtaͤnde, „da die Welt noch ſchoͤner war“, auch heute noch freund— lichen Anklang finden. Es mag zugleich als har— moniſcher Schluß des ganzen oft recht krauſen und wirren Buͤchleins gelten, das der Gegenwart und der heutigen forſtlichen Welt wieder naͤherzubringen wir uns nach Kraͤften bemuͤht haben. So moͤge es denn mit ſeinen vergilbten Blaͤttern und Bruͤchen nochmals hinausgehen in Welt und Wald, das Werk laͤngſt verſchollener Tage und eines ebenfalls faſt gaͤnzlich vergeſſenen Dichters, der aber mit warmem Herzen und ſcharfem Auge wie in ſeine ganze Zeit ſo auch in das Forſt- und Jagd— weſen hineinblickte. Mag ſein, daß der Geſichts— winkel, in dem er die Dinge betrachtete, nicht immer der richtige war, daß auch dichteriſche Phantaſie hin und wieder Geſtalt und Farbe des Behandelten BELTELSSELESSLZSSSSSSSSESSSSSTSSIDBDDIDDIDDIDIDIDDDIDIDIDIDDDDIDIDDIDDDDDDD SSC CCC CCC d ddddddddodddoddoddoddd BESSEISLSSESESSESSSSECDDIDIDDIIDDDD>DIDDI22D38 a 61 DDD abweichend von der Wirklichkeit gezeichnet hat. Im ganzen aber duͤrfen wir wohl mit der Überzeugung von unſerem Dichter und ſeinem Werke Abſchied nehmen, daß er das Beſte gewollt und der Wahrheit zu dienen ſich beſtrebt hat. Sein Gedanke und ſein Wunſch, den er am Schluß der letzten Vorrede ausſpricht: „nicht jedes Wort auf unfruchtbaren Boden geſaͤt“ — und „genützt“ zu haben, darf wohl als erfuͤllt an— geſehen werden. Moͤchte dies auch von unſerer neuen Ausgabe gelten! Moͤchte ſie Teilnahme finden und Anregung wecken bei Alt und Jung in der gruͤnen Welt und daneben auch Strahlen ſonnigen Humors — wenn auch oft verdunkelt durch Wolken bitterer Wirklichkeit — ausſenden und verbreiten bei allen denen, die das Büchlein in die Hand nehmen mit offenen Augen und — Herzen! Baden-Baden, Ende Januar 1911. W. Keßler. PUK S BESSELISEISSSSSSSZIZSSSSSZSSSZSZSZZBDDIDDIDIDIDIDIDIDDIDIDDIDIDDDDDDDDDDDDDD SSISSSSSTSSSSSSSSSS — wm — Quellenſchriften. Pierers Konverſations-Lexikon, II. Auflage 1843. Meyers Konverſations-Lexikon, VI. Auflage 1902-1908. . Neuer Nekrolog der Deutſchen, 15. Jahrgang 1837. Auguſt Lewalds Geſammelte Schriften, VI. Band, Leipzig 1844. . Sofephb Kehrein: Die dramatiſche Poeſie der Deutſchen, II. Band, Leipzig 1840. . Karl Goedeke: Grundriß zur Geſchichte der deutſchen Dichtung, II. Abteilung, Buch 8, Abſchnitt 1, Kapitel II. . Dr. O. L. B. Wolff: Eneyelopaͤdie der deutſchen Kationalliteratur, Leipzig 1840. Allgemeines Theater-⸗Lexikon, V. Band 1841. Allgemeine deutſche Biographie. Schroͤder: Lexikon der Hamburgiſchen Schriftsteller, V. Band, Hamburg 1870. . Allgemeines Theater-Lexikon, V. Band 1841, Seite 210. DISS Sollten Leſer dieſer Neuausgabe der „Plaͤnter⸗ hiebe“, namentlich deutſche Forſtmaͤnner, uͤber Gotthilf Auguſt Freiherrn von Maltitz und ſeinen Lebensgang noch weiteres mitzuteilen haben und dadurch dazu beitragen koͤnnen, die Luͤcken in dem Lebensbilde des Dichters auszu: fuͤllen, ſo wird ſehr ergebenſt gebeten, diesbezuͤgliche Nachrichten geneigteſt der Verlagsbuchhandlung J. Neumann, Neudamm, zu uͤbermitteln. 68 FF S CC CCG ‚ ‚ DDD 22 bbb i ; | 4 Allen edlen Forſt⸗ und Weidmaͤnnern mit alter Biederkeit geweiht von auch einem Gruͤnrock. Sec αααααννααααααεααν,—R bbb bpbbpbppppbppdb CAC C DD DDs £ RN Se, 1 = SSS SSS SS So keuſch auch immer Frau Diana war, Es iſt gewiß, man hat es nicht vom Leſen, Der Herr Verfaſſer iſt dabei geweſen, — Sie liebelt, glaubt's, mit Jocus offenbar. Ihr ſprecht: Nicht möglich! Wie? Die keuſche Frau Mit ſolchem Haſenfuß von halbem Gotte? Mein Freund, ein jedes Weibchen hat Marotte; In dieſem Punkt ich keiner Göttin trau'. — Genug, ſie liebt das putz'ge Maͤnnelein, Das Stuüccchen Sünde recht bei Licht betrachtet, So muͤſſen wir uns weidlich d'ruͤber freu'n. | 5 So lang’ der Scherz in unſern Hainen weilt, — So lange, Freunde, flieht die finſt're Grille. Veerſcheuchet nie das Pärchen. Stille! ftille! — Damit der Kleine nicht zu fruͤh enteilt. — Und ſagt: Iſt wohl der kleine Kauz verachtet? — SCC m DDD DDD DDD 55 72 SD DDD DDD DD dd In unſern Tagen ſcheint das Maͤnnelein Beſonders ſchwer ſein Huͤttchen ſich zu bauen; Beliebe man nur wahrhaft umzuſchauen: Es wird nur ſelten recht zu Hauſe ſein. — Darum verzeihet, wenn ich's hier gewagt, Auf kurze Zeit den Fluͤcht'gen feſtzuhalten. Vielleicht verſcheucht er einer Stirne Falten; Und konnte er's, ſo hab' ich's gern gewagt. SD BESSESESESSESSSISESSESESESSELECDDIDDIDIIDIDIDIDDIDIDIDDDIDDDDDDDDDDDD S SC CCC CCC D D D D D . BE S CCC CCC CCC CCC p Dod Vorwort. Der ſtarke Abſatz, der durch die wohlgefaͤllige Aufnahme von Seiten eines geehrten Publikums meinen zwei im Jahre 1824 erſchienenen Forft: ſchriften: „Humoriſtiſche Raupen“ und „Briefwechſel aus dem Narrenhauſe“ zu Theil geworden, hat auch jetzt abermals eine dritte Auflage des erſteren, ſo wie eine zweite des letzteren Werkchens noͤthig gemacht. — Mit Vergnuͤgen ergreift der ſonſt wahrlich nicht immer heitere Verfaſſer noch einmal die Feder des Humors, um zum letztenmale der forſtlichen Farbe den Hallalyruf zu ſingen, ſo wie uͤberhaupt dem ganzen forſtlichen Publikum bei dieſer neuen Auf— lage das Ganze in einer anderen, verbeſſerten Ge— ſtalt zu uͤbergeben, — wozu ihn ein mehrſeitig aus— geſprochener Wunſch bewogen. Das erſte Werklein: Humoriſtiſche Raupen, war, jo wie das ſpaͤter darauf folgende: Brief: CCC ACA εοοο bbs CCC CC 73 DDDI>I>>>>5>5>>>>>>> > ® GeSeegesgLLggegegeggstttiiai>r>r>>>>>>DDIIDDIIDDDDD>DD>>>>> A SSS CCG CCC CCG CGG CCC DD SSA C CCC CCC CCC i s wechſel aus dem Narrenhauſe fruͤher, jedes von einem Anhange begleitet, der ſich außer den Grenzen des Forſt- und Weidmaͤnniſchen be— wegte, daher dem Ganzen nicht anpaſſend war, und mit Recht in mehreren Recenſionen als nicht dahin gehörig getadelt wurde. Dieſes hat der Verfaſſer ſelbſt eingeſehen, und hier bei dieſer dritten Auflage abgeaͤndert; er uͤbergiebt nun in dieſer der edlen grünen Farbe unter vorſtehendem General-Titel, der, wie er glaubt, ſo ziemlich das Verfemelte unſerer jetzigen Forſtzeit ausſpricht, ein rein forſt— und weidmaͤnniſches Werkchen, das, aus drei Theilen (oder Klaftern) beſtehend, im erſten: die hu mo— riſtiſchen Raupen, im zweiten: den Brief- wechſel aus dem Narrenhauſe, und im dritten (ſtatt der fruͤheren nicht forſtmaͤnniſchen Anhänge) des armen, für verrüdt er⸗ flärten Unterförfterleins Hans Gott: wald Wartebrod's Teſtament und Nach— laß vereinigt enthaͤlt, — und wie das Ganze um ein abermaliges nachſichtiges Wohlwollen er— ſucht. Die Wahrheit iſt die theuerſte Waare im Leben; auch dem Verfaſſer hat ſie manche frohe Ausſicht und manches Gluͤck gekoſtet. Dennoch ſprach er ſie gern und deutlich in die Welt hinein, S CCC CCC CCC GCC CCD dd dd Y Y BLELELLLTLIILSLSLLSLELSLLLSLSLSCBDDIDDDDDDDDD>>>>>>>>>>>>>>>>>> id wird fie ſtets hineinſprechen. — Ein einziger n entſchaͤdigt ihn dafür, der Gedanke: nicht jedes Wort auf unfruchtbaren Boden geſaͤet zu haben. — Mag dann immerhin die Verlaͤumdung einſt ſeine erloſchene Aſche angeifern, und ſchreien: Rache, gekraͤnkte Eitelkeit habe ſeine Feder geleitet. Er nüßte — — fein Leichenftein wird nicht ſchwer druͤcken! — Berlin, im Fruͤhling des Jahres 1827. v. Maltitz. E ˙ QB SCA A DD ‘ i S g l l a N 5 Inhalt. Erſtes Klafter. Humoriſtiſche Raupen oder Spaͤßchen für Forſtmaͤnner und Jäger, zur Erholung aus Schreibſtuben und Regiſtraturen. Seite Erklärung des Titelkup fers 93 , 95 Der Hirſchfaͤnger vor dem Throne Jupiters 98 %%% er 102 r a en 103 Brief eines alten Oberförfters an feinen Sohn . . . . 106 Bittſchreiben eines auf Nachmaſt (Wartegeld) ſtehenden alten Weidmanns an alle edle Jünger Dianens .. 110 Rundgeſang am Einweihungstage der Koͤnigl. Saͤchſiſchen Forſt⸗Akademie zu Tharandt 115 Jeremiade eines Forſt⸗Kandid aten. 118 %%% . 123 % ͤ— y. 125 ren. 129 Liebes⸗Brief eines Foͤrſter s. 131 %%% ³ mM 134 //, ee 135 Schreiben des Schulmeiſters Ruthenfeucht an den Ober: // Pe 143 CCC CCC οõ,j dd Sac αααναα , pοοοοοοοοοpοοοοοοοοοpοοοpοοοοο ® BSSISSESISESISESSSISSSSESSSTSSTSSTSSSSSSZBDIDIDIDIDIDDIDIDIDDIDIDDIDIDDDDDDDDDDDDDD SS SSC CCC 78 DDDDDDDDDDDDDD>D>> Seite Antwort darauf 145 Abendgebet eines Foͤrſt ers. 147 Der Holzver kauf ne 149 Reminiscenzen eines Forſteram eng 151 Zweites Klafter. Briefwechſel aus dem Narrenhauſe, oder Anſichten eines armen, fuͤr verruͤckt erklaͤrten Unter⸗ foͤrſterleins über Forſt- und Jagdweſen. 8 Seite Einkeitun nas 157 Des armen, für verruͤckt erklaͤrten Unterfoͤrſterleins Zu: eignung an feinen Hirnſchaͤde n.. 163 Schreiben J. des armen, für verruͤckt erklaͤrten Unter: foͤrſterleins an ſeinen Leidensbruder, den Geheimen General-Guͤter-Adminiſtrations-Forſt-Kameral⸗ Departements-Gehuͤlfen KleintiteeeelnlnUu. 167 Enthaͤlt bei verſchiedenen anderen Tollhausſtreichen: 1. Ein Forſtexaminatorium, in der Charité nieder⸗ geſchrieben, und 2. Einiges und Manches uͤber Konnexionspflanzen und Judenkraͤuter. Schreiben II. des armen, fuͤr verruͤckt erklaͤrten Unter⸗ foͤrſterleins an feinen Leidensbruder, den Forft: Finanz: Staats- Stände: Stadt: Staabs⸗Seeretair Klebfinger 180 Enthaͤlt unter andern angenehmen Dingen: 1. Eine Aufſtellung der nagelneueſten Forſtbotanik. 2. Manches Ergetzliche über allerlei Forſtunkraͤuter, und N 3. Ueber eine Forſtreinigungs-Dampfmaſchine. SS SSS CC CCC CCC CCC DDD DDs SELSESSSSSSSSCBDIDDIDIDDIIDDIDIDIDIDDDIDIDDIDDDDDDDDDD9 Sec ee Sa 79 Dodd DDD DDD 5 Seite Schreiben III. des armen, für verrückt erklärten Unterfoͤrſterleins an feinen Leidensbruder, den Vice: Grundſteuer⸗Erhebungs⸗Exekutor Schraubenzwiebel Enthält mit einem proſaiſchen Eingange allerlei poetiſche Narrheiten, als da ſind: 1. Einen Livreéjaͤger. 7 * ee eee jetzt Geſchwiſter⸗Kinder 4. Die Jagd (ſchlechtweg). Schreiben IV. des armen, für verruͤckt erklärten Unterförfterleins an ſeinen Leidensbruder, den Holz: Stubben⸗ Stock⸗Kaſſenrendanten Tintenfuchs. (Nieder: geſchrieben in einem lichten Augenblick.) Enthaͤlt unter allerlei ernſthaften Dingen: 1. Einmal vernünftige Abhandlungen vom Wälder: verkaufen und von Geldſchlagereien, und 2. Verruͤckte Anmerkungen. Schreiben V. des armen, für verrückt erklaͤrten N Unterförfterleins an den Verfaſſer Enthält bei verſchiedenen anderen wahnſinnigen Ergetzlichkeiten: 1. Ein armes Unter⸗ und ein gluͤckliches Ober⸗ förfterlein, und „2. Drei verſchiedene Schreiben an den Verfaſſer, nämlich: Schreiben A. des Schiffskapitains Ehren: ſtapel; Schreiben B. des Forſt⸗ Finanz⸗ Staats⸗ Staͤnde⸗ Stadt⸗ Staabs⸗Secretairs Kleb⸗ finger; handelt unter andern: a. von Kutſchboͤcken, 192 204 215 AA CAC CC bd >89 BESSSTSSSSSSSESSSSSSSSSSSSSESSSSCEDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDDIDIDIDDIDDIDIDIDDDDDDD Seite b. von Tabellen aller Art, und C. von Hochloͤblichen Forſtakademieen, und Schreiben C. des Oberfoͤrſters N. N. (einmal eine Wahrheit). Schreiben VI. des armen, fuͤr verruͤckt erklaͤrten Unterfoͤrſterleins an feinen Leidensbruder, den Ge: heimen Kohl: Kopf- Kahl: Kaſſen⸗Rath Rechtsnebel 243 Spricht unter allerlei ernſthaften Dingen: 1. Von Oberwaldmeiſtereien und Drehſcheiben, und 2. Von Taxationen und unnoͤthigen Ausgaben. Schreiben VII. des armen, fuͤr verruͤckt erklaͤrten Unterfoͤrſterleins an den Verfaſſer V 251 Enthaͤlt: 1. Manches von Freund Hain und feinen Ge: ſchaͤften, ſo wie 2. Etwas vom Enden und Verenden hier im Zeitlichen; desgleichen 3. Von Grabſchriften und anderen Reiſerouten in die Fremde. Drittes Klafter. Hans Gottwald Wartebrod's, des armen, fuͤr e erklaͤrten Unterfoͤrſterleins Teſtament und Nachlaß an Deutſchlands Forſtwelt. Seite Schreiben eines Wohlloͤblichen Stadt- und Land: gerichts zu Waldwuͤſt in Unter-Tyrol an den Verfaſſer 257 Teſtament des armen, für verruͤckt erklaͤrten Unter: foͤrſterleins Hans Gottwald Wartebred ... 259 EESSSSSSSSSESSSSSSSBDIDIDIDDIDIDDIDDDDIDDDDD>D SS SSS SSS SCC 80 hmm S SSS SSC CC CCC CCC d v. Maltig, Plänterhiebe. Ge S DDD DDD DDD pdp und poetiſcher Anflug des armen, für ver: rückt erklärten Unterfoͤrſterlein - - -. 2... Enthaltend: 1. Forſtlicher Feſtgeſang, als Heinrich Cotta ein Sechziger ward (von Friedrich Schlenkert). 2. Entgegnung darauf. 3. Philoſophiſche Nachtbetrachtungen des armen, für verruͤckt erklaͤrten Unterfoͤrſterleins über einige Forſt⸗ und Weidmanns⸗Ausdruͤcke; In Nachtbetrachtung I: Vom Anlirren. In Nachtbetrachtung II: Vom Ausbengeln, und In Nachtbetrachtung III: Vom Raubzeuge. Der Sonntags⸗Morgen im Forfihaufe. (Ein Bild aus der T — ER Pr DIES ddp? 6 AA bbb . n DR Apr GCC CCC 88 DDIDDDD>>>>>>>>>> g | y G44444444444CBDDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD® | ; Erſtes Klafter. f Humoriſtiſche C Raupen oder Spaͤßchen fuͤr Forſtmaͤnner und Jaͤger. Zur Erholung aus Schreibſtuben und Regiſtraturen. . nee S CAA CC eh Be 8 8⁵ FFF Vorwort zur zweiten Auflage. Verehrter Leſer des beruͤchtigten Raupenbuͤchleins! Mit derſelben innigen Freude, als wenn man gewiſſe Wälder vor gewiſſen gewiſſenhaften Tara: tionen bewahrt ſieht, — und gewiſſe Wildarten vor gewiſſen gewiſſenloſen Buͤchſen geſchuͤtzt erblickt, — mit einer eben ſo großen Freude ſah' ich, wie unter allem, auch dem verworrenſten und verkruͤppeltſten Strauchwerke der jetzigen plattirten, kaſtrirten und filtrirten Zeit dennoch ſich der ziemlich bedeutende Anflug einer zweiten Auflage dieſes meines ver— poͤnten Buͤchleins eingefunden, und dergeſtalt recht handgreiflich das Sprichwort wahr gemacht hat: Unkraut vergeht nicht. Wenn ich nun aber auch zur eigenen Schande geſtehen muß und mich ſchaͤmen ſollte, daß ich dieſer Unfrautsgebärer, dieſer Raupenfabrikant bin, jo iſt es trotz dem doch ſehr natuͤrlich, daß die ſchmerzens⸗ Sac αααααα,“οοοοοοοοοοοοο DD DDD . 2 A ® SS SSS CCC CCC CCC 8 DDDIDDIDIDDIDDIDIDDDDDO reiche Mutter auch die Geburt ſelbſt eines Wechſel— balges lieben muß, womit ſie nach ſo vielfachen Wehen endlich unter den Zangen der Cenſuren und Kritiken jo ziemlich gluͤcklich accouchirt worden. — — Dieſem zufolge erſcheint hier, verehrter Leſer, die abermalige Geburtsauflage des raupenhaften Zwillingsbruders, welche wahrſcheinlich die jetzt ſo ungewoͤhnliche Waͤrme in dieſen Tagen ſo ſchnell bewirkt hat; da denn ſolchergeſtalt allerlei Ungeziefer und Geſchmeiß auszukriechen pflegt. — Der fo überaus geiſtreiche, ſich hochſelig pro: ceſſirte Herr v. Geiſt wußte bekannterweiſe ein vortreffliches, allen edlen Forſtmaͤnnern nur zu gut bekanntes Raupenvertilgungsmittel, — welches, mit vielen andern, hoͤchſt wahrſcheinlich auch bei dieſen meinen fo ſehr famoͤſen Geburtseremplaren An: wendung gefunden haͤtte, wenn nicht ſelbige Thierlein von ganz eigener Leibesconſtitution geweſen waͤren, da denn ihrer humoriſtiſchen Kleidung und ihrem launigen Character nach alle Mittel nicht haben an— ſchlagen wollen, und ſie fuͤr unſchaͤdlich in der jetzigen Zeit gehalten, um ſo ſchneller bei dem erztraurigen Geſichte, welche dieſelbe jetzt taͤglich ſchneidet, um ſich freſſen konnten, indem bekannterweiſe der Humor ein Scheidewaſſer iſt, welches Melancholie und Miß— GIEEESSESSESASScy»DDIDDIDDIDDDIDDIDDDDDDDDIDDIDDDDDDD 5 BELSESLESSSSESSSTSSSSSLSISESSSESCDDIDIDIDIDIDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDD>D>D SSS S CC e wens“ en eG / 3D>>>>>>>>>>>>>>> muth kraͤftig angreift, und welches man daher überall gern einfreſſen laͤßt. — Das verrufene Zwillings— kindlein iſt alſo bei dieſer Geburt unveraͤndert daſſelbe geblieben, da bereits ganz andere Maͤnner, als ich ungluͤcklicher Grünrod, in den Hochgebirgen Tyrol's ganz andere Kinder zur Welt gebracht, welche ich (der geneigte Leſer wird freilich nicht wenig ſtaunen) ſelbſt habe aus der Taufe heben muͤſſen, und die ſolchergeſtalt unter dem Namen: Briefwechſel aus dem Narrenhauſe, oder Anſichten eines armen, für verrückt erklärten Unterförfterleins über Forſt⸗ und Jagdweſen jetzt ebenfalls ſolche nachſichtsvolle Beurtheiler, als die meiner humoriſtiſchen Raupen geweſen, ſuchen. — Moͤchte ihnen doch dieſes ge— lingen, und ſie fuͤr ſich viele guͤtige Leſer, und die Leſer in ihnen manches Gute finden. Dieſes wuͤnſcht Beides gleich von Herzen Berlin, im Fruͤhling 1824. Der Verfaſſer. EEEELELLELLLELLTeLLLeewdD>DDDDDDIDDDIDDIDIDD> A dd ® BESSESESSESESESSSESSSSSSESSSSSZZBDIDIDDIDIDDDDDDDIDIDDIDDDDDDDDDDDD SSS SCC CCC GCC CCC 88 DDDIDIDDIDDDDD>D>D. Vorwort zur erſten Auflage. In unſeren Zeiten, wo ſo Vieles von der alten Stelle weicht; wo Meinungen und Einrichtungen fruͤherer Tage neueren Anſichten und Anordnungen der jetzigen Platz machen, iſt es da wohl dem Alter zu verdenken, wenn es auch bei wirklichen Ver— beſſerungen, dennoch wehmuͤthig auf die alte, wenn auch ſchlechtere, aber durch Gewohnheit ihm ſo lieb gewordene Stelle zuruͤckblickt, ſo wie der Baum, dem Walde entnommen, wenn auch auf beſſeren Boden verpflanzt, dennoch nur ſchwer den neuen Stand annimmt? — Eben ſo hat nun auch in der jetzigen Alles ver— edelnden Zeit uͤber unſer Forſtweſen der Geiſt der Verbeſſerung ſeine blanken Fluͤgel ausgebreitet; was Wunder alſo, daß auch hier jo mancher alt= betagte Gruͤnrock unmuthig den Hirſchfaͤnger an die Seite ſteckt, und nur ſchwer auf der neuen Faͤhrte der Verordnungen fortarbeitet, oder wohl auch miß— EELLSLELLLLSLESSSELBDDIDDIDDDIIDDIDDDD>>>D Sec aaa aaa ee << ee dee. EWIDDDDDDIDSBDDDSHHBBDBHHHHDDDD® A = 2 muthig in den trüben Tagen des Herbſtes oder 2 Winters den quälenden Rechentiſch verläßt, und, A mürriſch darauf hinblickend, in Wehmuth der alten A Forſtzeiten, der früher jo gluͤcklichen Weidmannstage A gedenkt? — A Hier nun, im gefälligen Gewande des Humors A oder des Romantiſchen, wie ferne liebliche Horntoͤne A einer vergangenen guten Jaͤgerzeit, frohe und A launige Bilder des Alten wie des Neuen aufgeſtellt A zu ſehen — ſollte, denke ich, auch dem mürrifchiten A Grünrod ein Lächeln abzwingen, die alte gefurchte A Stirne glätten. — A Dieſes war der Zweck, den der Verfaſſer in dieſem & Buͤchelchen zu erreichen ſich beſtrebt, welches, ob⸗ 8 gleich dem Titel nach nur humoriſtiſchen Inhalts, % dennoch, der Veränderung wegen, auch manches andere des Romantiſchen und Ernſten aufgenommen, 5 und doppelt belohnt wuͤrde er ſich fuͤhlen, wenn 8 nicht allein ſolches ihm gelungen, ſondern auch 8 ſo manche Wahrheit, die er hier im leichten Mantel y des Scherzes ſich aufzuftellen bemüht, das Ziel 8 der ernſten Betrachtung nicht verfehlen möchte. — X Berlin, im Herbſte 1822. 8 8 * 8 Der Verfaſſer. PR EEEEN 3 — EN en Met Erklärung des Titelkupfers. . Vorſtehendes Titelkupfer verdankt ſeine Entſtehung einem Traume des Verfaſſers. Derſelbe naͤmlich, ermuͤdet eines Tages von den Geſchaͤften in einem Forſtreviere (ich glaube Lichtholz, Forſtinſpektion Schreibepfuhl), hatte kaum, an eine alte Kiefer gelehnt, ſich in Etwas dem Schlummer uͤberlaſſen, als ihm ploͤtzlich deuchte, der ganze vor ihm liegende Wald loͤſe ſich vor feinen Augen in nichts als Holzſaͤure und Färbeftoff auf; immer mehr und mehr griffe die aͤtzende Maſſe um ſich, ein Beſtand nach dem andern zerfloͤſſe in ſich ſelbſt, und endlich decke nur ein wenig grau⸗braunes Chaos in un⸗ abſehbarer Weite die ganze Waldflaͤche. — Schauer ergriff den Traͤumenden! Da erhob ſich ein dicker Nebel aus der dunklen Fluth, und ploͤtzlich entſtieg demſelben die vorgezeichnete, ins Grünlich ſchillernde Figur. Unbeweglich ſtand fie lange vor dem Geſichte des Schlafenden, und ſchien durch ein Teleskop eine Faͤhrte anſprechen zu wollen, die ein, unter der Laſt, wie es ſchien, von Akten, niedergebeugter raͤudiger Huͤhnerhund aufzunehmen verſuchte. Da ertönten, wie Staar⸗ matzen⸗Geſchrei, aus dem Nebel folgende Worte: „Menſch! Erkenne in mir das Normal- „Forſtprinzip unſerer Zeit, den 1 „Forſtmann! Sieh' und ſtaune!“ Urplötzlich ſchien die ganze Geſtalt wie von einem innern Leben beſeelt zu werden. Stativ und Pennal klapperten, ACA. CAA DD Db i e d DDIDIDIDIIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDDDDS SSS GGG??? * immer laͤnger und laͤnger wurde der die Faͤhrte obſervirende Tubus, duͤnner die Beine und weiter die Stiefeln, Tabelle auf Tabelle rollte ſich aus der Jagdmappe hervor; immer beſenartiger geſtaltete ſich das Herbarium, und ſonderbar wackelte die Feder hinter dem langen Loͤffel des Muͤhſelig— Beladenen. Da fing es nach und nach an wieder ruhig unter der ſo verſchiedenartigen Buͤrde des Gruͤnrocks zu werden; eine ſonderbar feurige Schrift trat dafuͤr aus mehreren Stellen der Figur, wie raͤudeartiger Ausſchlag hervor, und ich ver: mochte folgende Worte zu leſen: Auf der Stirne: Dunkelſchlag. An der Naſe: Fuchswitterung. Am Munde: Gebräd. Durch die Haare ſchimmerte: Lichtſchlag. Am Halſe: Hänge: ſeil. Auf der Zunge: Leimruthe. Auf den Schultern: Lagerklotz. Laͤngs dem Ruͤcken: Pruͤgelholz. Am Herzen: Raupenfraß. An den Haͤnden: Raff- und Leſeholz. Auf dem Bauche: Forſt-Natural⸗ Etat. An den Poſteriora's: Jagdſignale. Laͤngs den Beinen: Abſtaͤn dige Laßreidel, und auf den Waden: Progreſſionsmaͤßig abnehmender Zu: wachs. Erſtaunt blickte ich lange und lange dieſes wunder: bare Phantom an, und haͤtte gewiß manches Mehrere entdecken koͤnnen: da ertoͤnte jedoch der Ruf meiner Waldgefaͤhrten. Ich erwachte, und verſchwunden war das originell-komiſche Traumgeſicht, welches ich darum hier dem Leſer ſo treu, wie ich gekonnt, hingezeichnet und beſchrieben habe, weil ich glaube, daß ſo manche Wahrheit ſich in demſelben erkennen ließe. — SCC GCC CC D DDD DDD SSS SSD SSC CCS CCC CCC & 94 R N) * DISS Y Y Y * Y NA SSS ACG C CCC Dsds CCC 95 Dod Weidmanns⸗Klage. Wo ſeyd ihr hin, ihr alten Weidmanns-Tage? Verendet Ü ſteht als Kuͤmm'rer ihr am Ziel, Und überall hört man dieſelbe Klage: Die Jagd geht ſchlecht, der Hunde — ſind zu viel. — O ſchoͤne Zeit der edlen gruͤnen Farbe, Noch unbefleckt von laͤſt'ger Schreiberei! Die Wunde ſchweißt nicht mehr, doch zeigt die Narbe, Daß dieſer Schuß wohl gaͤnzlich weidwund ſey. c ααοοοοοοοο D Nicht mehr hoͤrt man der Hatze freudig Bellen Im ſchaurig⸗wildverwachſ'nen Forſtrevier. Der Jaͤger fehlt, er ſchreibt Beſtands-Tabellen; Denn all' ſein Wild beſteht nur auf Papier. BESEELSESESESE AAA C C ⏑ bd > S SSS SSS GCC CCC CCC CCC YR 5 Was glaͤnzt vom Forſte dort ſo licht heruͤber? Die Sonne ſcheint ſo lieblich ja hinein. Die Schonung iſt's. Sie hat das Plaͤntrungs-Fieber; | Denn die Durchforſtung plänterte fie rein. Laß't immerhin das Holz im Walde faͤllen, Was nuͤtzet denn ein ſolches Unkraut hier? Viel beſſer ſteht's in unſern Forſttabellen, Und vegetirt ganz praͤchtig auf Papier. Hier giebt es keinen Raupenfraß zu daͤmpfen; Hier theilt man jeden Schlag nach Regel ein; Hier hat man nicht mit Froſt und Schnee zu kaͤmpfen; Hier iſt die Forſt, wie das Papier ſtets rein. — Drum immerhin, nur weidlich losgeſchlagen! Wir ſprechen jedem kuͤnft'gen Mangel Hohn. Wer wird nach ſolchen Kleinigkeiten fragen! Wir haben ja die edle Taxation. — Denn hier in unſern aufgeklaͤrten Landen Setzt auch den Ofen man auf Wartegeld, Und ſchaͤtzt Beſtaͤnde ab, die nie beſtanden; Denn Taxation iſt jetzt das Wort der Welt. SSC CCC CCG D d SSS CCC CC CCC 96 Pot! EESSESESSSSSESSSSSSSSQRZRRZZQDDIDDIDIDIDIDIDDIDDPDIDDDDDDDDDDDD>DDD B< D alte Zeit, wo bift du hingeſchwunden? Wird deine Fährte nirgends aufgefpürt? Liegt denn der Jagdhund ewig feſtgebunden, Indem der Klaͤffer frei herum lanzirt. — Doch Muth gefaßt! Heraus das Weidemeſſer! Schwört Treue ihm in eurem Lebenslauf! Und wer es hudelt, ſey er zehnmal größer, Dem zaͤhlt gehoͤrig ſeine Pfunde auf! — 44 CCC CC De A W v. . Plunterhiebe. S CCC CCC WB DDDDD>>>>>>>>>>>> >8 Der Hirſchfaͤnger vor dem Throne Jupiters. Verzeih, o Herr! daß ſich ſo kuͤhn verwegen Dem Strahlenglanz ein mattes Flaͤmmchen beugt; Nur jene Huld, von Himmelslicht umfloſſen, Macht, daß es ſich vor deinem Throne zeigt. Laß Gnade drum der Demuth Bitte finden; Gekraͤnktes Recht fleht auf zu deinem Blick; Gemeiner Mißbrauch hat mich frech geſchaͤndet, Gieb mir, o Herr! den alten Ruhm zurüd; Denn ſchmachvoll iſt, ſeit jener Stiftung Jahren, Die ſtolze Menſchenhand mit mir verfahren. Mit weiſem Geiſt vertheilteſt du, o Herrſcher! Den Ruhm, den ich und meine Bruͤder fand; Zieht hin, ſprachſt du, und ſeyd fortan Symbole Für Ehr' und Schutz in jedem Ehrenſtand. Und ruͤhmlich ſind's die Bruͤder all' geblieben; Nur ich allein bin ſchmachvoll fortgetrieben. BSESESSSSTSSESSTSSSSSSSSSSSSSSSSSSICDDIIDIDIDIDIDIDIDDIDDDIDIDIDIDDIDIDIDDDDDDDDD®8 277bbõõͤͥͤĩ BDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD S CCC CCC CCC D DDD DDD DDD DDS A 9 — Noch heute ziert des Bruders ſtolze Kruͤmmung, Der kuͤhne Saͤbel jede Reiterſchaar, Und keiner wagt's, den ſtolzen Schmuck zu tragen, Der nicht einſt ſelbſt ein Ehrenreiter war. Noch heut'gen Tag's glaͤnzt auch mein zweiter Bruder In edler Pracht, in einfach g'radem Styl, Der leichte Degen an des Fußvolks Seite Und zeiget ihm der Ehre hohes Ziel; Und unentweiht, zu edler Tracht erleſen, Iſt er daſſelbe noch, was er geweſen. Nur ich, ſonſt oft der Schmuck von Fuͤrſtenſoͤhnen, Von Goͤttern ſelbſt, der Waffe aͤlt'ſte Pracht, — Nur ich allein bin unverdient erniedrigt, Bin jedes Knechtes, jedes Narren Tracht. Mit hohem Sinn beſtimmteſt du, o Herrſcher, Nur an Dianens edler Juͤngerſchaar Mich goldgeziert des ſchoͤnen Ruhms zu freuen: Stets unentweiht zu bleiben immerdar; Nur einfach ſchoͤn, den kraͤft'gen Mann zu zieren, Der in des Wiſſens ſtillem Heiligthum Durch unermuͤdet forſtlich-ernſtes Wirken Sich ſelbſt erwarb den ſchoͤn verdienten Ruhm; Und goldgeſchmuͤckt mich ſelbſt oft da zu neigen, Wo Stern und Band von hohem Range zeugen. — Doch, ach, voruͤber find die gold'nen Tage! PPP GE444444444444449DDDDDDDDDDDDDDDDDD>8 ‘ SSC CCC CCC 10 DDIDIDIDDDIDIDIDID>>>>> ® Ein Gleichheitsband jetzt ſanft die Welt umſchlingt. Hier prang' ich ſtolz an hoher Staatsmanns⸗Seite; Dort am Lackai'n, der auf den Wagen ſpringt. In Mißbrauch iſt das Edle umgeſtaltet, Des wackern Forſtmann's einz'ges Recht veraltet. Kann wohl des Goldes reich verzierte Koppel, Die einſt der Schmuck des edlen Forſtfachs war, Noch ehrenſtolz den raſchen Juͤngling feuern, Da ſie entweihend ziert der Knechte Schaar? — Kann wohl das Zeichen forſtlich hohen Ranges, Des ſtolzen Epaulets hochgold'ne Pracht, Noch wahrhaft wuͤrdig jene Wuͤrde zeugen, Wenn's auf dem Kutſchbock auch Parade macht? — Die Mindergleichheit kann hier nichts entſcheiden; Was Hohe ziert, muß das Gemeine meiden! Zwar leuchtet bald, trotz Gold und Stickereien, Der platte Schaͤdel des Plebejers vor; Denn Haltung, Gang, Geberde, Aug' und Sprache Verrathen bald des Sumpfes Meteor. Und mag ſein Licht, von dunkler Nacht gehoben, Auch noch ſo feſſeln den verfuͤhrten Blick: Es zehrt ſich ſelbſt; denn was vom Schlamm geboren, Kehrt ſtets als Schlamm zum Mutter-Pfuhl zuruͤck; Doch ſoll drum jener Schein, von Koth begraben, Mit dem der Sonne gleiche Rechte haben? SSS CSC C ο DDs BELLLLILISLSLSTSLSSSSISSISZISIZIZSLSSBDDDIDIDDIDDDIDDDDDDDDDD>D>>D>>>>>D SSS && SS CCC CC CCC CCC CCG CED DD dd dd dd a 101 3333>>>>>>>>>>D>>> 8 Schon laͤngſt beraubt fo manches alten Vorzugs Verſuͤßte ich das herbe Mißgeſchick, Und freudig blickte mancher greiſe Foͤrſter Auf mich, des Weidmanns alten Stolz, zuruͤck; Doch ſeit Livreen ihn zu ſchaͤnden wagen, Wird ſelten mich ein echter Weidmann tragen! — Vergieb, o Herrſcher! meine kuͤhne Rede; An gruͤner Seite lernte ich ſie nicht Die glatten Worte. — Wahr, wie feine Wälder, Auch frei der Forſtmann fuͤr die Wahrheit ſpricht; Drum laß, o Herr! die Bitte Gnade finden: Ach aͤndre du mein trauriges Geſchick! Gieb mir den Ruhm, den ich fo lang’ verloren, Gieb jedem Weidmann feinen Schmuck zuruͤck; Denn ſoll der Diener Liebe nicht erkalten, Muß ſtets der Herr geachtet ſie erhalten! — DIESE S CCC DDD ACC CCC ααεςναο dds 2 SS SSS SSS SSS SSS dodo dd dd dd A Die Hetze. (Sonſt.) Auf die Melodie: „Mit frohem Muth und heiterm Sinn“ ıe. Der Tag bricht an, die Jagd geht los, Ruͤdo hoho ic. Des edlen Weidmanns Luſt iſt groß! Ruͤdo hoho ıc. Die Hunde raus! die Pferde vor; Fort Jaͤger, fort durch Sumpf und Moor! Ruͤdo hoho ꝛc. Nichts Schoͤn'res giebt es auf der Welt, ꝛc. ꝛc. Als wenn die Hatze freudig bellt, Und uͤberall das Horn erſchallt, Und rechts und links die Buͤchſe knallt. Der Eber aus dem Dickicht brauſt! Sogleich die Hatze ihn umſauſt; Doch ſeht, er ſchlaͤgt die Hunde los, Auf, Jaͤger, auf, die Faͤnger blos! S SCC CCG DDD DDD SC LESE IE 102 RRV Sa DDD DDD r Sa αααααααανααννιοτποτοοοοοοοσο p DDD DDD e 18 B. Die Hetze. Jetzt.) Auf dieſelbe Melodie. Deer Tag bricht an, mit Macht geht's los, Wie ſo? ꝛc. Des edlen Weidmanns Luſt iſt groß! Wie jo? ꝛc. Die Federn raus! die Stuͤhle vor! Zu Schreibern uns die Zeit erkor. Wie fo? ꝛc. Nichts Schoͤn'res giebt es auf der Welt, ꝛc. ꝛc. Als wenn's an jedem Tiſche ſchnellt; Und uͤberall der Ruf erſchallt: Iſt's fertig ſchon? Iſt's fertig bald? Die Tinte in dem Tintfaß brauſt! Die Feder in den Fingern ſauſt! Doch ſeht, ein neuer Aktenſtoß. Auf, auf, die Federmeſſer blos! — ® SSC CCC CCC CCC CC e e e S SCC CCG (A ſonſt.) Halt an! du junger Weidmann, du! Nur nicht ſo eifrig — Hahn in Ruh! Die Sauhatz iſt kein Kinderſpiel; Der grauſen Opfer manches fiel. Doch ſeht, der Keuler nimmt ihn an. Faſſ' Muth! du wack'rer Jaͤgersmann. Den Faͤnger blos, und was du kannſt Hineingebohret in den Wanſt. Der Eber ſinkt, von Schweiß bedeckt, Matt taumelnd in das Gras geſtreckt. Blaſ't froͤhlich Jaͤger auf ſein Grab: Der junge Weidmann fing ihn ab! Raſch Bruͤder! ſchenkt die Glaͤſer voll! Zur Freude heut' das Horn erſcholl. Auf! ſchwenkt die Hüte, ſtoßet an; Hoch leb' der junge Jaͤgersmann! — S 104 Do d 7FFFFFPFCFCFCCCbFGPTPGGGGTPTGPFPTPTPPTPTTTWTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTWTW S S CCC CCC CG D D D DDD S αιj,)A 105 DDD DDD DDD d foo Heran! du junger Schreibmann, du! Heran und greife immer zu! Das Schreiben iſt ein Kinderſpiel; Der Gaͤnſepoſen giebt es viel. 8 Und ſeht, er nimmt die Akten an! Faſſ' Muth! du Weide-Schreibemann. Erſchrick nicht vor dem Aktenwanſt, And ſchmiere immer was du Fannit. Doch, weh! er ſinkt, von Schweiß bedeckt, Matt taumelnd in den Stuhl geſtreckt. Schreibt, Jaͤger, ſchreibet auf ſein Grab: Den fing das Federmeſſer ab. — Schenk' Freund die Tintenfaͤſſer voll! Die edle Schreibkunſt leben ſoll. Drum ſchwenkt die Federn, ſtoßet an: Denn hoch lebt heut' wer ſchmieren kann! — DIES BeLgFTgegeeeTFTgTTegegegegeih>yr>i>>>>>>>>>>>DDDIIDDDDDDD>>D>>> 1744444444444 p ddp? a SELSESSSCBDIDIDIDIDIDIDDDDDDIDDDDDIDDDDDDDDDDDD SSS SSS SS SSS AAC SSC E 106 DDDDIDDDDDDDD>>>>> Brief eines alten Oberfoͤrſters an ſeinen Sohn.“ Geliebter Sohn! Wie ich aus Deinem letzten Briefe, welcher gluͤcklich zu mir heruͤbergewechſelt, ge: aͤugt habe, jo füllt Dir die Anjagd Deines Studirens auf der neuen Forſtakademie ſehr auf die Bruſt; doch laß nur gut ſeyn! Der Nebel des Morgens verſpricht, wenn er ſinkt, recht gutes Wetter auf den Tag und eine ordentliche Jagd, und ſomit ſpuͤre Du nur der Wiſſens— fährte nach, ſollte fie auch durch das ſtaͤrkſte Dickicht der Zweifel fuͤhren. „) Obgleich dieſer Brief bereits in dem erſten Baͤndchen. meiner Reiſen abgedruckt iſt, ſo glaubte ich dennoch, ihn in dieſer Sammlung nicht uͤbergehen zu duͤrfen, da er hier mehr, als dort, an ſeinem Platze iſt. >8 SESSLESSSESSEETSELTSESSSEETSSSESÄARDDIDIDDDDIDDDDDDDDDDDDDDDDD>DDD> N S CAC ACC CCC CCC CCC DDD DDD DD dd dd dd dd G483G8ESS<& 107 Von Deiner Einſegnung, der erſten reuigen Daurchplaͤnterung Deiner ſelbſt, wuͤnſcht Dir Dein alter Vater für die fünftige Hetze des Lebens jenen Troſt, den man auf dem oft laͤcherlichen, oft gefaͤhrlichen Prunk⸗ oder Contre⸗Jagen dieſer Erdſcheibe wohl brauchen kann. Ueber: haupt baue, mein Sohn, ſtets auf den großen Jag d⸗ zeugmeiſter da droben; denn bei dieſem haben die hohen Tuͤcher dieſes Lebens, und wenn ſie auch noch ſo bemalt ausſehen ſollten, mit den ſchlechteſten Verlappungen, mit der erbaͤrm⸗ lichſten Stellſtange einen Werth. Alles kommt einſt wieder in das große Jagdzeughaus des Todes. — i Aber Blitz Pfanndeckel und Kaninchen! Willſt Du Junge mich denn endlich gaͤnzlich in die Spaͤne hauen? Glaubſt Du akademiſcher Borkenkäfer, ich wäre ein neu tarirter Wald, der mehr abgeben ſoll, als er produziren kann? Glaubſt Du naſeweiſes, kaum aufge⸗ ſproßtes Waſſerreis, mein Geldbeutel waͤre ein Buͤchſenſa ck oder ich ein Birken ſta mm, den Du nach Belieben anzapfen koͤnnteſt? Weißt Du nicht, daß ich noch ſechs ſolcher Stecklinge, wie Du biſt, leider nicht auf den beſten Boden SAA ACAAAAα DDD f * g | l ® ÜE0e4C444444444444444E44EELEEEEDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD 8 BELSLESSESEESSESSEESESESSSSSSSCBDIDIDIDDIDIDIDIDDIDIDIDDDDDDIDDDIDDDDDDDD S SCC CSC meines ſchlechten Gehaltes gefte dt habe? Oder glaubſt Du, noch nicht einmal gereinigtes Reidel, wohl gar dominiren, und Deine Geſchwiſter als unterdruͤcktes Stangen⸗-⸗ holz betrachten zu wollen? — Na! hierbei erfolgen 5 Louisd'or. Mein Sohn, betrachte ſie als das, was ſie auch wirklich ſind, als muͤhſam zuſammen— geſuchtes Leſeholz Deines Vaters, der, wie Du weißt, nicht viel in die Spaͤne zu hauen hat. Ueberhaupt ſuche, Nimrod, ſtets mehr den Wiſſen— ſchaften, als den Vergnuͤgungen nach zujagenz laß Dein Herz ruhig auf der Fährte der Tugend fortarbeiten, ſollte ſie auch durch die oft waͤrmeren Faͤhrten des Laſters fuͤhren. Siehe, mein Nimrod, ſchon ftellt mich das Alter allmaͤlig in Dunkelſchlag; bald komme ich zum Abtriebe, und wie weh wuͤrde der letzte Hieb der ewigen Art mir thun, wenn ich nicht die Ueber— zeugung in jenen gut beſtandenen ſchattigen Wald da droben — mit mir nehmen koͤnnte, daß ich, an meiner Statt, in Dir einen kraͤftigen jungen Stamm wiedererzogen haͤtte. — Siehe, mein Nimrod, es werden jetzt große Schläge in der Welt gehauen, ohne daß man das Ganze vorher von dem winzigen Strauchwerk gehörig SESLELESLESSISLLIS>D>>D 108 PRPDPEPOPENUE EEE S CCC CCC D DDD DDD ® SSG GG O DDIDDDDDD>>>>>>>> gereiniget habe; doch das kuͤmmre Dich nicht! Halte Du geruhig Deinen Stand, kaͤme die Jagd auch noch ſo nahe. Hetze nie im Leben gegen den Wind, oder Du koͤmmſt nie zum Schuß. Merke Dir folgendes Spruͤchlein: Auf der großen Treibjagd dieſes Lebens Hat ſo mancher einen ſchlechten Stand, Schießt der Freude Hoffnungsſchuß vergebens, Weil er Korn zu nehmen nicht verſtand. — Dieſer ſpurt der Wolluſt ſchweiß' ge Fährte, Und par force hetzt jener wild den Ruhm. Dieſer ſucht verloren bei den Schoͤnen, Jener jagt auf fremdem Eigenthum. Alle ſind zu einer Jagd verſammelt, Wo der Welten⸗Foͤrſter kommandirt; Wo der Teufel feine Meute ftopfet Und fie auf des Laſters Spur trainirt. Drum durchforſte deine Leidenſchaften, Bis das Edlere praͤdominirt; Such' die Fährte richtig anzuſprechen, Die zur Tugend un verbrochen führt. Nimrod Duͤſterwald. A CCA, bbb PR A A A A MA A A A A N 2 A A A A 2 IN [N 2 A A MN IA A N 2 5 ; y * Y i DIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIIDDB BELSSSSZSZSSSSSZSSSZZSSZSSSSSSBDIDDIDIDIDIDDDIDDIDD Bittſchreiben eines auf Nachmaſt (Wartegeld) ſtehenden alten Weidmanns | an alle edle Juͤnger Dianens. Lichtwald, den Iſten April 1822. Weidmanns Heil Euch Allen, Hoch- oder Wohljagdgerecht ge— bornen edlen gruͤnen Bruͤder! Aeug't nicht ſo ſcheel auf die Bitte eines alten Weidmanns, den die zu lange Umtriebszeit feiner Jahre uͤber— ſtaͤndig, oder, gelehrt laut ausgegeben, fuͤr den Tod bereits phyſikaliſch haubar gemacht hat. — Verſtattet ihm, wenn auch nicht Huͤlfe, doch den letzten Fang des Mitleidens auf der langen Parforce-Jagd ſeiner Leiden. Ich habe bereits, trauten Bruͤder! den 86 ſten Jahrring angelegt, und doch wollen neuere EILLSLILSLSLSSSSESLL>>>>DDD>>>D>DDD>>D c 110 dd S ASS SCC CCC CCD dd SSS SCC A && Taxatoren (huͤbſche Mädchen) mich kaum für einen ordinair Starken anſprechen, ſo, meinen fie, hätte ich mich bis zu meiner Abtriebs⸗ zeit vor allen Schwaͤmmen, Pilzen, Flechten oder ſonſtigen Krankheiten gehütet; doch ich fühle es nur zu gut, daß meine Pfahl: wurzel nicht mehr die einſtige mich naͤhrende Kraft hat, und ſo haͤtte man immer mir altem Stamme, denke ich, bis zu meinem ſeligen Ab— triebe die volle Maſt laſſen koͤnnen. Seht, geliebten grünen Brüder, das Forſt— fach hat, wie Ihr wißt, nicht mehr den alten ge— wohnten Wechſel. Es meidet das Lichte — und ſteht jetzt am liebſten in verkruͤppelten Dickungen. Auf Anſtand hier zu rechnen, iſt ſehr ſchwer; denn fein Zuſtand iſt zu verkuͤmmert. So auch in meinem Walde. Nichts kommt mehr auf den gewohnten Paß. Die Abfuhr alles Holzes hat daher auch meine Anfuhr weggehetzt, und ſo geht eine Remiſe der Bequemlichkeit nach der andern in meiner Familie ein. Die zu vielen neuen Verſuche über den Holzwuchs haben ihn ſo ziemlich auf die Wurzel geſetzt, und außer den häufigen Fahrten der Eleven des nahe gelegenen Forſtinſtituts, habe ich keine irgend CCC 111 odd ssd AAA bbb 5 BaLLeeeele47444471444ELLLELEEEBDDDIDDDDDIDDDDDDDDDDDDDDDDD>>D S CCS CCG CC 112 DDDDDDDD>>>>>>>>> ® >8 einer andern Wildart geſpuͤrt; da beſonders die bedeutenden Suhlungen meiner Regiſtratur mir den Anſitz in meiner Stube gebieten. — Seht, ehrliche Gruͤnroͤcke! mein Kohlen: meiler von Kopf möchte, wenn er ſo der Fährte des kuͤnftigen Forſtzuſtandes nach haͤngt, vor aller Naͤſſe, die er antrifft, zerſpringen. — Unter dem Schneeanhange der Tabellenlaſt erliegen alle Waͤlder, und was noch ſtehen geblieben, ver— nichtet vollends der jetzt ſo ſtarke forſtliterariſche Raupenfraß, verbunden mit dem ſich wieder neu vorgefundenen Organiſations-Borken— käfer. So ſehe ich nun, ich alter Windbruch, von Tage zu Tage mein und meiner Forſt ſchmaͤh— liges Verenden vor meinen Lichtern. Denn unſer ganzes liebes Forſtweſen iſt leider nur ein großes Keſſeljagen, wo jeder Zeit nur Fuͤchſe — und Schweine — auf dem Lauf erſcheinen; der Edelhirſch iſt hier ſchon lange nicht mehr Standwild. — Selbſt in dem Lager meiner Haͤuslichkeit er— ſchallen nur ſelten die Fanfaren der Freude. Mein voͤllig a boſtaͤn digees mageres Laßreidel von Ehehaͤlfte, die fuͤglich mein Eheviertel heißen koͤnnte, blaͤſ't nach wie vor das Parforcehorn EESTLSSSISSSTSTSSSZZZSSZZSZSSZSDD SGG N D DDD DD DDD D DDD DDD DDD DDD SCC CCC CGG CCC CC CCC ο DDD DDD DDD SGG I DDIDDDDDD>D>>>>>>>& der haͤuslichen Hetze. Die Marderfalle von Schwiegermutter verbellt mich noch immer wie ein Dachs im Loch e, und meine beiden Heide— laͤufer liegen mir den ganzen Tag vor dem Gehör, ihnen den Titel: Forſtkandidat, beizulegen. Nun ſaget ſelbſt, geliebten Bruͤder! koͤnnte man auf ſolcher Jagd nicht vor au die Staupe befommen? — Selbſt mein koͤrperlicher Zuſtand iſt feit der letzten Taxation ſehr verkuͤmmert. Das Feiſt meines Wildprets iſt, wie meine Forſt und die Vernunft der neueren Taxatoren, pro= greſſionsmäßig abnehmend. Das Tabellenfieber zittert mir noch von der letzten Inſtruktion in meinen Vorderlaͤufen, und an den Obſtruktionen der neuen Organiſation leide ich, wie unſere Landesforſten, noch unaufhoͤrlich. — Auch in meinem haͤuslichen Bau hat, wider meinen Willen, mir die liederliche Win dſtange von Sohn, auf Anrathen meines, leider domini— renden Laßreidels von Ehehaͤlfte, die hoͤhere Forſt⸗Carriere eingeſchlagen, und iſt ſo als wirklich approbirter und examinirter Karreten-Springer, zwar jetzt erſt hinten a uf geſtellt worden, wird aber naͤchſtens mit beibehaltenen Epaulets an= nnn v. Maltitz, Plänterhiche. 8 e BSESESSESSTESSSSSSSSSSSSSZZZSZZZDDIDDDIDIDIDIDDIDIDIDIDIDIDIDIDDDIDIDDIDDDDDIDDB geſtellt werden. — Dieſen häufigen Stuͤr men nach, ſteht daher die Bewirthſchaftung meiner Haͤuslichkeit bereits auf kahlem Ab: trieb. Ich ſichere mich vergebens gegen die Laien-Streif-Schuͤſſe der bei mir immer mehr und mehr ein wechſelnden Duͤrftigkeit; und ſo vergebet, biedern Faͤnger-Traͤger, dem alten Stamm, der aus dem Schluſſe gekommen, Euer Mitleid in dieſen Zeilen in Anſpruch genommen zu haben. Der Tod vergißt ja, als guter Forſtmann, nur ſelten, und dann nicht lange, ſeine Ueberſtaͤnder, und ich denke, ich ftehe jo ziemlich in der erften Periode. Vom Alter bereits ſtark ange: ſchalmt, kann nicht lange mehr die erſehnte Abholzung aus dem verkruͤppelten Walde unſeres Zeitlichen ausbleiben, und wohl uns Allen! wenn bei der einſtigen Fällung der große Werkmeiſter keine beſondere Kern: faule an feinen Stämmen entdeckt. — Ruhig gruͤne dann uͤber dem morſchen Stubben das freundliche Moos zum erwachenden Fruͤhling. — Ehrenwerth Eichfeſt. DISS SESISSSSSESSSSTSSSSSSCBDIIDIDDIDIDIDDIDIDIDDDIDIDIDD SS SSC CCC GCC 114 FF CCC s Y Q e ( DnD Rundgefang am n Eimweltungstoge der Koͤnigl. Saͤchſiſchen ; Forſt⸗Akademie zu Tharand. (17. 6. 1816.) (Mel. „Vom hoh'n Olymp herab ward uns“ ꝛc.) Ertonet Berge von dem Jubelſchallen Der frohvereinten Jaͤgerei; Hoͤrt's Felſenklippen! hoͤrt's ihr heil' gen Hallen! Wir bleiben eurer Farbe treu. Feierlich ſchallt des Feſtes Geſang Jubelnder Jaͤger beim Hoͤrnerklang! Entblöft das Haupt vor dieſem Ehrentage, Wer weidmaͤnniſch im Herzen denkt; Und froh ein jeder an den Faͤnger ſchlage, Dem gern er an der Seite haͤngt. Feierlich ſchalle des Feſtes Geſang Jubelnder Jaͤger beim Hoͤrnerklang! 2 5 CCC ˙w—ꝛ— 8 ® EL Te 116 sr, Reicht euch die Hand in feierlicher Runde Tief in Dianens heil'gem Hain; Auf! ſchwoͤret Bruͤder, ſchwoͤrt mit Hand und Munde, Nur Jaͤger, und das recht zu ſein! Feierlich ſchalle des Feſtes Geſang Jubelnder Jaͤger beim Hoͤrnerklang! Knallt Buͤchſen, knallt! der große Stifter lebe! Des Königs hohe Majeſtaͤt! Drum ehrfurchtsvoll ein jeder ſich erhebe, Weß Landesfahne ihm auch weht. Feierlich ſchalle des Feſtes Geſang Jubelnder Jaͤger beim Hoͤrnerklang! Die Faͤnger blos! der Name Cotta lebe! Der Name, den ihr liebend nennt; Und ewig ihm die Achtung jeder gebe, Mit der ihn Deutſchlands Forſtwelt kennt. Feierlich ſchalle des Feſtes Geſang Jubelnder Jaͤger beim Hoͤrnerklang! DDDIDDIDDIDIDDDDDDDDDDDDDDD Ein donnernd Hoch! den Freunden die erfohren, Zu theilen jedes Nebels Wahn; Und liebend uns, als Tharand's Profeſſoren, Leicht fuͤhrten auf des Wiſſens Bahn. Feierlich ſchalle des Feſtes Geſang Jubelnder Jaͤger beim Hoͤrnerklang! V BSISESSSSSESSSSSSSSSTSSSSSSSQZZZZDDIIDIDDDDIDIDIDDIDIDIDIDDIDIDIDDDDIDDDDDDD SS SCC CCC CC οοο e EESSSSSSSSSSSSSSSSCDDIDIDIDIDIDIDIDIDIDDIDDDDDDDD S 117 sg A Laaßt Jäger fanft der Hörner Echo tönen, Sanft, wie der erſten Liebe Blick; Denn dieſes Hoch! gilt Tharand's edlen Schoͤnen Und ihrer Eltern haͤuslich Gluͤck. Feierlich ſchalle des Feſtes Geſang Jubelnder Jaͤger beim Hoͤrnerklang! Reicht Bruͤder euch die bruͤderlichen Haͤnde, In wahrhaft liebendem Verein; Und euer Ziel ſei bis ans Lebensende Gott und dem Koͤnigetreu zu ſeyn. Feierlich ſchalle des Feſtes Geſang Jubelnder Jaͤger beim Hoͤrnerklang! Vergeſſet Polen, Sachſen, Schweden, Preußen, Vergeſſet was euch einſt gedruͤckt! Nur Liebe laßt das Hauptgeſetze heißen, Nur Liebe, die die Welt begluͤckt. Reiche doch Bruder dem Bruder die Hand, Wir ſind durch Liebe ja Alle verwandt! SDA c CAC C εαοαο bbb SCA DDD DD DDD ® EILLTTLSSEESEESLSLILILELELScRDIDDDDDPDDDDIDDDDDDDDDDD>D>D>DD>>> V SSC CC CCC CC DDD D S CCC CC CCC 118 Jeremiade eines Forſt⸗-Kandidaten. Hingeſchwund'ne gold'ne Traͤume, Altromant'ſcher Jaͤgerei! Wildverwachſ'ner Eichenraͤume, Schmetternd-hellem Jagdgeſchrei! Selig⸗frohe Phantaſieen Jener guten Jaͤgerzeit; Damals ſeinen Faͤnger ziehen, War dem Weidmann Seligkeit. — Gluͤcklich jene Freudenſtunden, Als ich froh den Doppelpfiff Auf dem Finger nun gefunden, Und nach Doͤbel' s Praxis griff. Selig jene Roſentage, Da ich in der Felſenſchlucht, Frei von jeder Stubenplage Nur den Marder aufgeſucht. S r dd BELLELLLLLLLLSLLLELLLLSLLASELLALEBDDIDIDDIDIDIDDDDD>DD>>>>>D>>>>DDD8 EESEEESE 119 r Vivat! jenen Augenblicken, Als des Holzes kecker Dieb Einſtens — eitelſtolz Entzuͤcken! — Zitternd vor mir ſtehen blieb. Vivat jenem Ehrenhaſe, Den zum erſtenmal — im Schlaf Nimrodsmaͤßig, unterm Graſe Meine Muſkedonner traf. Gluͤcklich, da die Morgenſtille Mich zum frohen Anſtand rief, Wenn noch in der Nebelhülle Rings der ferne Oſten ſchlief. Ach! wo biſt du hingeſchwunden Alter Forſten alte Zeit? An den Aktentiſch gebunden, Sitzt und ſchwitzt der Jaͤger heut. Kaum den treuen Wald verlaſſen Und das ſtille Foͤrſterhaus, Maß ich ſchon der Hauptſtadt Gaſſen Zu den Profeſſoren aus. Sc νασ οοοοοοο A C bd? >8 S TH 120 >55DIDDDDDSDDRDIET Math'matik und Bodenkunde, Praktiſche Anatomie Aller Hirſche, Haſen, Hunde, Arithmetik und Chemie; Taxation und Voͤgellehre, Wald- und Land- und Waſſerbau; Kam'raliſtik, Hebelſchwere, Alles hoͤrte ich genau. Was der Forſten Grund-Doktoren Lehrten, ſah' ich's auch nicht ein; G'nug, es hoͤrten's meine Ohren, Und die Finger zahlten fein. — Heute ging's in vollem Fluge Auf die Raup'- und Kaͤferjagd; Morgen ward's in gleichem Zuge Forſtbotaniſch mitgemacht. Was da ab- und aufgeleſen, Was die Wuth des Studiums brach; Reiſerſammlungen, wie Beſen, Schleppten meine Taſchen nach. SSS CCC C CCC CCC ‚‚ο‚‚ο‚‚‚‚‚ D PPPPPPPPPPPVPVDVVVUVTVbT(TbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbT'TbTbTbTbTbTbTbTbTbTbb—b—b—b—b—v—v————— CCC DD nnn n e 121 bd, Hefte, dick, wie Aktenſtuͤcke, Der Collegia ſaurer Schweiß, Lehrten mich, zu meinem Gluͤcke Vieles — was ich nicht mehr weiß. — Aus der Schwefelhoͤlzchen Maſſen: Prakt'ſche Kohlenbrennerei; Stuͤckchen Rinde, nicht zum Faſſen Zeigten: Gerb- und Faͤrberei. In Cilindern und Retorten Sah ich Humus praͤpariert, Wie an andern Weisheitsorten, Hund' und Schweine trepanirt. FF n 2 5 N VE Alſo ſchluckte ich mit Loͤffeln, Nein, dies wuͤrd' zu wenig ſeyn; Seh't, ich wuͤrgte mir in Scheffeln Zum Beip i'n die Weisheit ein. Da erſchien nach langen Plagen Endlich der Examen-Tag, Und der uͤberfuͤllte Magen Leerte feinen Wiſſens⸗Sack. 77... CCC C ,ẽMGapdddddd dd? BELLLLLLLLILLLLLLLÄLLLSLLELLEBDDDDDBDDDDDDD>DDD>>D>>>>>>>>>D SSC CC CCC CC 122 Schweinefaͤhrten, — Inſtruktionen, Raupen, ſonderbarer Art, Forſtunkraͤuter, — Taxationen, Lagen bruͤderlich gepaart. Ziemlich war die Kur gelungen; Denn ſehr bald, nach einem Jahr, Sah ich, daß der Preis errungen, Daß ich nun beſtanden war. Aber ach! was hilft auf Erden Inſtruktion und Taxation? — Ich werd' nimmer etwas werden; Denn ich hab' nicht Konnexion. — Konnexion nur iſt die Fährte, Die auf der Verſorgungs-Jagd, Auch die duͤmmſten Hunde lehrte, Daß nur ſie zum Schuß gebracht. Armer Kuͤmm'rer, ſteck hienieden, Steck den alten Faͤnger ein! Schwerlich wird dir was beſchieden, Konnexionen muͤſſen ſeyn! — DISS S CCC CCC D DDD DDD FFP 7777 pp . & a GGGGGGGE 123 5555555555 55555556 Jaͤgermarſch. Mel. „Feinde ringsum“ c.) A MN Schallt, Hörner ſchallt! Durch des Thales Buchten, Durch der Felſen Schluchten, In Flur und Wald! 5 Zieht, Jaͤger zieht! ö Hin in ſtolzer Freude, c . Nach des Dunkels Heide, In Reih' und Glied! 1 8 i Denkt ihr der Zeit, Wo ihr einſt wie heute, Zog't zum blut'gen Streite Muthig bereit? Mancher ſich naht, Der im Pulverdampfe Einſt mit euch im Kampfe Stand, als Kamerad. 0 — 8 SSS SCD S C CC I DDD DDD D DDD Reich' mir die Hand, Edler Kampfgefaͤhrte! Deinem wackern Schwerdte Hielt Niemand Stand. Deutſchland faſſ' Muth! Sieh hier deine Mannen, Gleich des Forſtes Tannen, Edel und gut! Handſchlag und Wort! Ruft einſt Deutſchland wieder, Stuͤrzet all' ihr Bruͤder Zu den Fahnen fort! Doch, friedlich toͤnt Jetzt das Horn zur Freude; Treues Schwerdt zur Scheide! Wir ſind verſoͤhnt. Singt! Jaͤger, ſingt! Laßt vom Jubelſchallen Berg' und Thaͤler hallen. Ew'ger Friede winkt! DIES S SS CCC GCC e c DDD DDD DD DD 777UTbb(ãõãũũã 0 bbb | Abſchied von Tharand. Lebt wohl ihr Platze meiner ſtillen Freuden! Leb' wohl du ſonniggruͤnes Wieſenthal! Von eurem Wonnezauber muß ich ſcheiden, Lebt wohl; ach! lebet wohl zum letzten Mal! Ihr heilig ſtillen, unſchuldsvollen Auen, Du alter, ſchauerlicher Buchenhain. Ihr ſchroff gezackten, wilden Felſenmaſſen, Blickt mich nicht an, es muß geſchieden ſeyn! — Ehrwuͤrdig Schloß, in deinen edlen Truͤmmern, Durch welche matt die Abendſonne bricht; Umgruͤnter Bach, mit deinen Felsgeſtaden, Naturgefaͤhrten, ach! vergeßt mich nicht! Du heil'ger Dom, fo ehrfurchtsvoll umſchattet, Ach dumpf zur Trennung deine Glocke ſchallt! Das Echo toͤnt es matt und matter wieder, Bis es erſterbend durch das Thal verhallt. Wie gern weilt ewig ich in eurem Frieden, Doch nie war mir der Ruhe Loos beſchieden. i f | 8 >» FFF CCTV 8777 ² A A SSC CCC 126 K O holde Zeit! wo ich in dieſen Fluren, Jen' Mitgefuͤhl, das langerſehnte fand; Und gleichempfindend um die gleichen Herzen Der Freundſchaft Blume ſich zum Kranze wand. Reich' mir die Hand, mein edler Freund und Lehrer,“) Verzeih' die Thraͤne, die mir fuͤhlend fließt; Geweiht der Trennung, rinnt ſie gleich dem Bache, Der eilend unter Blumen ſich ergießt. — Ach! fern von hier, am oͤden Seegeſtade Zwingt eiſern ſtets das Schickſal mich zu ſeyn; Doch immerhin, mir ſagt's dein fuͤhlend Herze, Dein treues Auge: Du vergißt nicht mein. Wie koͤnnteſt du ein warmes Herz vergeſſen, Das deinem gleich fuͤr Recht und Menſchheit ſchlaͤgt, Und treu an Gott und Vaterland gebunden, Nur Offenheit in ſeinem Innern traͤgt? Nein, nur der Koͤrper, nicht der Geiſt muß ſcheiden: Denn Geiſter bleiben ewig feſt vereint. Sie knuͤpfen ihre unſichtbaren Bande, Wenn laͤngſt die Huͤlle um die Huͤlle weint; Sie ziehen ſtill den Bluͤthenkranz zuſammen, Den ſeelenvoll Urania ihnen wand; Sie gehen durch das Meer der Vorurtheile, SESSSSSSSSZTSSSSABDIDDIDIDIDDDDDDDDDDDIDDDDIDDDDDDD ) Der, in der ganzen Forſtwelt jo hochachtbar bekannte Herr Ober-Forſtrath Cotta. SSS CSC CCC GGG GGG GCC OS eee SSS SCC SSS S SCA CCC CCC CCC D DDD DD DDD dd r re A 77S ͤ Wie Geiſter gehen, fuͤhlend, Hand in Hand. — Drum laß auch uns nicht ſchmerzlich, innig trennen, So innig, als das Schickſal uns verband. Der Koͤrper nimmt nur Abſchied von dem Koͤrper, Die Geiſter finden ſich im beſſern Land, Dort in dem Licht’, das nie ein Nebel truͤbte, Wo jeder fand, was er hier wahrhaft liebte! — Und all' ihr heimath⸗aͤhnlich ſtillen Freuden, Die ich in Tharand's edlem Kreiſe fand, Wo mir ſo manche gluͤcklich frohe Stunde Im trauten Zirkel nur zu ſchnell entſchwand; Nehmt meinen Dank ihr ſtillen Thalbewohner! In eurer Mitte fand ich jenes Gluͤck, Was oft im Leben neidiſch mir entzogen, Das unerbittlich eherne Geſchick. Ich fand's im zart vereinten Frauenkreiſe, In roſ'ger Maͤdchen-Bluͤthe frohem Spiel, Im Maͤnnerernſt, der ernſten Maͤnnerrede, Die Haͤus lichkeit, des Lebens ſchoͤnſtes Ziel. — Doch ach! das Loos des Menſchen iſt auf Erden Vom Schoͤnſten ſelbſt geſchieden einſt zu werden. — Nun noch zu euch, ihr meine theuren Bruͤder, Woran mein Herz mit Bruderliebe haͤngt; Wie gluͤcklich, wenn im Kreiſe froher Lieder Ihr einſt an mich, den wilden Saͤnger denkt. CCG 127 F ESEESESEEEEEEEEELEEEESTESESSLSBDDDIDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD>D>D> Z SCS CCC 128 DDDDDD>>>>>>>>DD>D>>> 1 A Lebt Alle wohl! den von den wald'gen Höhen A A Tharand's die Abendſonne friedlich winkt. A A Noch lange werd' ich liebend an euch denken, A Bis einft auch meine Abendſonne ſinkt. 3 N Und finkt fie mir, nun wohl ihr Schweſtern, Brüder, a So ſehen wir uns droben beſſer wieder. — A 4 IN 5 5 A N SS a R A \ R A A IN 2 IN 5 : Y Y * . Y Y Y . 0 * Y N Y * Y V Y * * V 5 b Y . * V * * Y . N * N N V VV N Y 9 N 1 85 1 5 * * * VV * * . Y v N Sea ενναν,ẽł]., D DDD DDS FF ˙Ä— m u Lu LL n uns?) ene ee Zee SE a 1 a an Se a m ad un Eu hen. rar Zr Die Kubikwurzel. Ein altes Unterfoͤrſterlein, Geſchickt die Schlaͤge zu belaufen, Ward juͤngſtens ohne zu verſchnaufen, Beordert uͤber Hals und Bein, Zufolge hoͤh'rer Inſtruktion, Vor eine hohe Kommiſſion Zu ſtellen ſich, um zu erfahren, Ob er in ſechs und dreißig Jahren Der Forſten tiefe Wiſſenſchaft — Nach neu'ſter Art ſich imprimiret, Und dieſe regelrecht ſtudiret, — Kurz, um nach moͤglichſt beſter Kraft, Auf eben vorgeſchrieb'nen Wegen, Ein ſtreng' Examen abzulegen. Das arme Unterfoͤrſterlein Stellt auf Befehl ſich puͤnktlich ein; Und ſchrecklich fraͤgt bald hin und her, Die Kommiſſion die Kreuz und Quer, KAC 129 V A S CCC AAC bpb C C A AAA d d ·˙ιν⏑ n bdppppp pppd v. Maltitz, Plänterhiebe. D BEELLLLLELLESSLTELESESLIILISISTSLISICDIDIDIDIDDIDIDDIDDD>>>>>>>>>DD>>>D So daß dem armen Jagdgeſellen Vor lauter Angſt die Waden ſchwellen. Da tritt, ein wahrer Eiſenfreſſer, Der winzig duͤnne Forſtprofeſſor Zu ihm und ſpricht: Erlauben Sie! Wie zieht man ſonder großer Muͤh' Die Wurzel hier aus dieſer Zahl? — Doch kubiſch, bis auf tauſend Mal. — Verlegen ſchweigt der arme Tropf, Zerquaͤlt, zermartert ſich den Kopf, Und ſtottert endlich ſiedend heiß Von inn'rer Angſt und aͤuß'rem Schweiß, Mit wahrem Suͤnderangeſicht: Solch' Wart' le waffen bi ons nich.“) — ) Solch' Wurzeln wachſen bei uns nicht. SS SSS SAC CCG CC CCC p D DDD dd SSC CCC CCC CC 130 „„ SISSSSSBDDIDDIDIDIDIDDDDIDDDDDDDDDDD>>>>>>D) Da LL104044444444444444 SCC 131 DIDIDIDIDDIDIDDDD>DDDD Liebes-DBrief eines Foͤrſters. Theure Sylphyde! Mit der Furcht des aufgeſcheuchten Rehes, oder des haakenſchlagenden Haͤschens, oder des dahin brauſenden Sechzehnenders, er— greift meine, nur des Faͤn gers gewoͤhnte Hand, der Gaͤnſe leichtfertigen Kiel; und Verzeihung drum, wenn, wie nach dem Sturme der Wald, auch mein Schreiben kalligraphiſche und orthographiſche Windbruͤche genug aufzuweiſen hat. Theure Sylphyde! — Seit jenem unver— geßlichen Abend, als — die große Sau geſchoſſen wurde, und ich Sie dugte, war meine Ruhe auf immer dahin gewechſelt. Meine Gedanken ſchienen gleichſam par force gehetzt zu werden, und der Waldham mer meines Herzens zeich— nete an dieſem Tage, mit merklichen Schlaͤgen, unter dem damals anweſenden, großen Maͤdchen— Beſtande, trotz ſo manchem kraͤftig Extra— S CC CCC D De I ͤͤ 9 * SSS SSS SCC CCC 132 DDDIDDIDDDDDDDDDD>> ſtarken, nur das ſchlanke Bohlſtaͤmmchen Ihrer Figur aus. — Ja, ich liebe Sie! — — Vergebens habe ich lange genug gezielt und Korn genommen! — Von Neuem erſchienen Sie geſtern vor meinem Rohr — da ließ ich fahren, und Gott wolle geben, Sie ſchweißten in Liebe! — O! wie gern wollte ich dann die Fährte, die zu dem Lager meiner Wuͤnſche fuͤhrt, aufnehmen, und anhaltend darauf fort arbeiten. — Ja, meine Theure! ich mag nicht laͤnger mehr den Stand meines Innern verblenden. Zu ſehr haben Ihre blitzenden Lichterchen, der Wuchs Ihrer ſchlanken Birkentaille, auf meine Herzensbatterie Feuer gegeben. O dürfte ich den Forſtfrevel wagen — duͤrfte ich Nektar aus dieſem Staͤmmchen ſchluͤrfen! — — Doch ich fühle es nur zu gut, ich gehe dem Baͤumchen meiner Liebe zu gerade an die Wurzel. Kein Stamm faͤllt auf den erſten Hieb. Aber genug ſey Ihnen, ſchoͤne Sylphyde, das Bekenntniß: daß ich Sie liebe — mehr liebe, als der Hirſch die Aeſung, die Raupe das Blattchen, das Eichhoͤrnchen die Nuß, das Staub- faͤdechen die Narbe. DIDIDIDIDIDIDDIDIDIDDDDDDDDS S SSS C CCC CCC CCC CCC CCC DDD dd d dds BISESSESSESESSSISESSSESSSSTSSZSSSCDDIDIDIDDIDIDIDDD S SCS SSS CAC CCC CC d d dd d se R ae ns Ja, holdes Mädchen! gütige Taratorin meiner innern guten und ſchlechten Be ſtaͤn de — ewig leuchtendes Viſirkoͤrnchen meiner Lichter — füßes Hallaly meiner Lauſcher — duftende Lindenbluͤthe meiner Naſe — Schnepfenbraͤtchen meines Leckers — Sie haben mich mit den Fangnetzen Ihrer himmliſchen Reize um— ſtellt. Zitternd erſcheint der arme Kuͤmmrer vor Ihnen auf dem Lauf. Donnern Sie den ſchon halb vor Sehnſucht Verendeten nicht ganz nieder; fangen Sie lieber den liebekranken Fluͤchtling ein! — O Theure! Sie geben ihm neue Kraft, neues Leben! Goͤnnen Sie ihm die ſuͤßen Rechte des Platzhirſches. — Stolz, der hohen Gunſt, wird er auch einſt als gluͤcklicher Ehemann, ſie zu behaupten, ſein Geweih zu tragen wiſſen, — — und nur felten zuruͤckſetzen. — Aber wozu gebe ich meine Gefuͤhle laut aus? — Ihr Inneres, Ihre Heine buſchige Remiſe der Liebe, Ihr Herz wird denjenigen nicht falſch anſprechen, welcher in Liebe au Ihnen bis in den Tod verendet. Ihr vor Sehnſucht verkruͤppeltes Reidel Elias Borkenkaͤfer. DIESE Er c && 133 Dodd SAC Dodd dd dsds BESSESESSSISESSSSIS 134 DDIDDDDDIDDDIDDD>>>>8 Der gruͤne Tiſch. Sieh', Bruder ſieh'! das ſoll ein Forſtmann ſeyn Im ſchwarzen Rock. Das bilde mir nicht ein. Ich weiß es wohl: das Kleid macht nicht den Mann; Doch immerhin. Sey's wie es ſey. Ich kann Vor einem ſolchen ausgeſtopften Raben Zwar Spott genug, doch nimmer Achtung haben. Und wuͤßte er, was leider er nicht weiß, Und waͤre er, was nimmer er wird werden: Die Weisheit ſelbſt im Himmel und auf Erden, Mir wird bei ſeinem Anblick ſiedend heiß. Ein Forſtmann, ſolch' verbutteter Philiſter, — Mit ſchwarzem Rock und Feder hinterm Ohr! Bei meiner Treu! der Kerl koͤmmt mir ſo vor Wie unſers Dorfes abgedankter Kuͤſter; Ich glaub', er ſcheut das Grüne wie das Licht. Halt an, Herr Bruder! nein, ich kenn' ihn beſſer, Es iſt Herr Klotz — der große Forſtprofeſſor, Drum ſtille Freundchen, und verleumde nicht! Denn hintergangen biſt du und belogen, Sein Schreibtiſch iſt mit grünem Tuch bezogen. DD SSS SSC COD d d d ö d dd = SILSSILLZSZSSSSLZZZSSISEDDIDIDDDIDDDD>>>>>D>>> SSG GGGCG GC b DDD DDD rr ) 135 >>3355D>5555>>23558 Der grüne Schatten. Bor Charon’s ew'gem Wanderkahn, An jener Ufer ſtillen Matten, Erſchien, nicht laͤngſt, ein gruͤner Schatten, Und alle and're grauen ſah'n Verwundert auf den gruͤnen Bruder; Und ſelbſt dem Alten fiel das Ruder Vor Schrecken aus der duͤrren Hand; Denn ſchwarze, graue, weiße waren Von ihm heruͤber ſchon gefahren; Allein noch nie war angelangt, So eine arme gruͤne Seele. Daher vergaß der alte Herr Sogar ſein ewig ernſtes Schweigen, Und murmelnd ſprach er: 's iſt doch eigen! Wer biſt du Freund? wo kommſt du her? „Ein Forſtmann, ſieht er mir's nicht an? „Nicht laͤngſtens auf der Jagd verendet; „Doch Blitz! Gevatter, Ihr verſchwendet „Das Holz gewaltig hier. Sein Kahn „Von Eichen; ſelbſt die Bank, das Ruder! GA DDD pp pp pp J ͤ[?ũ ee FE SAC CCC CAC AC D D D DDD DDD * AA ,d en 136 DDD>>I>>DDDD>>>>D> CCC CCG Y ‚⏑ DDD „Das koͤnnte denn, ſo wie ich mein', „Auch eben ſo von Kiefern ſeyn. „Und dann, was ſeh' ich? Alter Bruder! „Warum betreibt, bei meiner Treu, „Ihr auf dem Stix nicht Floͤßerei? — „Na, koͤnnte ich hier Foͤrſter ſeyn, „Wie Pilze muͤßt' das Holz gedeihn!“ — Verwundert ſolcher ſchnoͤden Frevel, Laͤßt brummend ihn der Alte ein, Und denkt: Na wart'! der Hoͤlle Schwefel Wird ſchon das Maͤul'chen dir verblaͤu'n. Sonſt pflegen doch ſolch' arme Schatten Huͤbſch demuthsvoll am Stix zu ſeyn, Und nicht wie dieſer Erz-Mulatte, Gleich einem Kater hier zu ſchrei'n. Doch kaum hat er den Kahn geloͤſt, So knurrt der Gruͤne ſchon und ſtoͤßt Ihn an: „He! Alter, mach' geſchwinde! „Du wechſelſt ja mit ſchlechtem Winde. „Mich zieht's nach jenem Schattenhain, „Da muͤſſen 'mal Beſtaͤnde ſeyn!“ Und endlich drüben angelangt, Der alte Herr den Göttern dankt, Die grobe Seele voll von Erden— Erbaͤrmlichkeiten los zu werden. BLLSLLLLLLLLLLLAELSLEBDIDDBDD>>>>>>33>>>>> LELELLLLLELLLLLLEELSELELEDDDDDDDDDDBDDBDDIDDIIDDDDIDDDDDDDD® Vase Task 137 DDII>>>>>>>>>>>>> D Doch froh marſchirt in guter Ruh Freund Gruͤnrock ſchnell dem Orkus zu; Und heißer wird's ihm, immer heißer, Der Boden dampft, die Luͤfte gluͤh'n; Doch ſieh', von Ferne wittert ihn Der alte Hoͤllen⸗Bullenbeißer, Und wittert lang' und wittert fein, Und kann's noch immer nicht ermeſſen; Doch endlich bellt er wie beſeſſen: „Das muß mir was Verwandtes ſeyn!“ Und freud'ger ſchlaͤgt das Koͤterherz, Und ſchneller wedelt ſeine Ruthe; Da wird's dem Schatten leicht zu Muthe, Und dreiſt, als ging' es himmelwaͤrts, Betritt er bald die Nacht der Suͤnde, Des Orkus ſchauervolle Schluͤnde. — Und lauter bellt vor inn'rer Freude Das alte Hundeangeſicht; Da ſieht der Gruͤnrock ihn und ſpricht: „Du armer Burſche! — Wie? die Raͤude? — „Wie kommſt du denn, du altes Thier, „Zu ſolchen Sudeleien hier?“ — „„Muß wohl, erwiedert Cerberus; „„Denn Freund, den alten Tartarus „„Jahrtauſende ſchon zu bewachen, Ar ̃ o ] Av ̃—uXvʃln p ee e;, 9 En: EI ehe EELELELLLEELEEEEEELEESELESCRDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD 1 SS SSG C 138 DDIDIDIDIDIDIDDIDDIDDDDB DIDDDS „„Iſt keine von den leichten Sachen. „„Da iſt ſo eine Jagd bei euch, „„Und ſey's par force, ein Himmelreich. „„Vor Durſt muß man die Raͤude kriegen; „„Denn Waſſer giebt's nur wenig hier; „„Doch Feuer, wie du ſieh'ſt, dafuͤr „„Genug, und ewig ſo zu liegen „„In dieſer Hitze; denn zu weit „„Iſt mir der Stix, und was da beut „„Der Lethe, nun das iſt blutwenig; „„Denn Bauer, Bettler, Kaiſer, Koͤnig, „„Und Tuͤrk' und Jude, Heid' und Chriſt, „„Und was ſonſt fuͤr Geſindel iſt, „„Das ſaͤuft hieraus ſich ja, wie toll, „„Bis an den Hals den Ranzen voll. „„Doch, Blitz, was ſtehe ich denn hier „„Und plaudre? Freundchen, komm mit mir; „„Du darfſt dich weiter nicht geniren, „„Ich werd' dich durch den Orkus fuͤhren.““—— Und ſtumm betritt der gruͤne Held Der Qualen grauſe Unterwelt, Und wundert ſich und ftaunet ſehr; Denn komiſch gehet es hier her. Hier bratet ſich im eig'nen Fette, Entſetzt zu ſchau'n, ein Lieferant; TELLLLLLLLLLLLLLLLLLLLELLLLLERDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD>>>>D>DD BELLLALLLLLLELLLALLLEL@Lwuw@aaauzBDDDDDDD>DIDDDDDD>D>>>>>> 4 TIZLLZAZALAZZLEZLZAZEDIDDDDDDDD>>>>>>>>> EESSEELEESES! 139 DDDDIDIDI>>DDI>D>I>D>>DDI Diort wird geſchmolzen und gebrannt Ign einem goldnen Feuerbette Ein Judenpack, und hier geſtreckt, Gepreßt mit Schrauben ohne Ende Ein Steuerrath — und dort die Haͤnde In's Meilenlange ausgereckt Dem Viſitator, Advokaten. Hier wird geſotten und gebraten Ein Wuchrer und ein Finanzier; Dort wird vom Wirbel bis zum Zeh Gezwickt ein falſcher Rezenſent Mit Zangen; wieder hoͤher brennt In ſtinkend ſchwefelgelbem Licht Ein dickes Pfaffen-Angeſicht. — „Doch ſieh! Was huſcht denn da vorbei? — „Ein Schatten ohne Kopf und Haͤnde, „So lang — mit Fingern ohne Ende?“ „„Erkennſt du dieſen nicht? Ei! Ei! „„Es wird, betruͤgt mich nicht der Schein „„Mein Freund, die Forſtbenutzung ſeyn. „Und dort, in jenem Felſengraus, „Was ſchleicht und wind't ſich da heraus? „Es ſchaut ſo ſtreng' und ernſt herab, „Und lacht doch wieder wie beſeſſen; „Bald moͤcht' es tauſend Ellen meſſen, u AAG DDD epd BLELSESLSLSESELSLSESSSSSISSESESTSECQBDDDIDIDIDDIDDDDDDBDDDDDDDDDDDDDD>>8 SESSSSSSSSSSZZSSS 140 „Bald ſchrumpft's zum Lilliput herab. „Sieh! ſieh! man kann es nicht erkennen; „Es deucht' ſo klar und braucht des Lichts, „Es ſcheint ſo viel und iſt doch nichts. — „Vielleicht kannſt du dies Weſen nennen?“ — „„I, Freund, du kenneſt lange ſchon „„Das Ding. Es iſt die Taxation. — „„Doch Kamerad wir muͤſſen ſcheiden. „„Dich ruft's zu andern, hoͤhern Freuden; „„Nimm meinen letzten Brudergruß „„Und denk' des alten Cerberus!““ — Und alſo trollt das Huͤndchen ab. Doch mutig trabt der Gruͤne weiter; Da ſchwind't der Finſterniſſe Grab, Dem Schatten wird ſo wohl, ſo heiter; Und ſieh, es tritt in einen Hain Von Buchen unſer Jaͤger ein. „Hier,“ ruft er voller Freude aus: „Hier find't man ſich einmal zu Haus! „Potz Feuerſteine und kein Ende! „Das nenn’ ich tuͤchtige Beſtaͤnde! „Der duͤnnſte Stamm nicht zu umſpannen „Und ſchlank und g'rade wie die Tannen. „Ha, dieſer, welch' ein Saͤgeblock! „Und jener Extraſtarke dorten! S SC CC CCC CC CCC GCC Db DDDIDIDIDIDDDDIDIDIDDDD>D SEG C DDD DD d d d d d dd N r „Hier giebt es Holz von allen Sorten; „Ich ſeh nicht einen einz'gen Stock. „Ja, ja, in dieſem Goͤtterhain, „Da moͤcht ich Oberfoͤrſter ſeyn!“ — Doch ſieh', welch holde Lichtgeſtalt, Umhuͤllt von grünem Nebelglanze, Geziert mit einem Eichenkranze, Durchſchreitet ſtill den Buchenwald? — Sie naht ſich ernſt dem Jaͤgersmann Und redet ihn ſo freundlich an: „„Dein Wunſch, er hat Gehoͤr gefunden. „„Erkenne Jaͤgersmann in mir „„Die Holz zucht. Von der Erd’ . „„Mit meinen Eichen, fand ich hier, „„In dieſes Edens ſel'gem Hain „Den Lohn für jede Muͤh' auf Erden. „„Dein Wunſch, er ſoll erfuͤllt dir werden. „„Du darfſt des Gluͤcks dich ewig freu'n! „„Befoͤrdert haft du auf der Welt „„Des Guten viel; drum ſey in Frieden „„Dir Edens Seligkeit beſchieden, „„Dem Geiſt das Hoͤchſte aufgehellt! „„Zieh hin! du ſollſt in dieſem Hain „„Eliſiums Oberfoͤrſter ſeyn.““ — * SCA S 141 DDDD>>>>>>>>>>>>> reer 08 Jaa αιαεεαααεανοοοοοοοοοοοοοοοοο‚pοpοpοpοοοοο Del SSS S SAC CCC CCC ff, ‚ . Ach! Jupiter, es truͤbt mein Blick Sich, leſ' ich dieſes; denn auf Erden Werd' ich nie Oberfoͤrſter werden, Zu finſter waltet mein Geſchick! — Der Kandidaten Millionen, Der Mangel aller Konnerionen, Des Beutels ew'ge Nervenſchwaͤche Und vieles And're. Ach! ich ſpreche Die Gnade deines Szepters an: Verſtatt' dem alten Jaͤgersmann Vor deinem milden Herrſcherthron Ein Bischen Himmels-Konnexion; Und ſchenk' auch ihm das Gluͤck, in jenem Hain Wenn auch nicht hier, doch Foͤrſter dort zu ſeyn. S SSS S CCC CGG p d dd dd SSS SSA CCC CCC 142 — SS SS SSS CCG C DDD DDD dd >>8 Schreiben des Schulmeiſters Ruthenfeucht an den Oberfoͤrſter Wildkopf. (Original.) Wohlgeborner Herr! Ew. Wohlgeboren Condition und Con⸗ föderationen nach, bin ich jo frei, in tiefſter Contrition an Hochdieſelben in Continua⸗ tion dieſe, meine ganz gehorſamſte Bitte zu wagen. — Mein eheleiblicher Sohn — Hans Ruthen⸗ feucht, welcher, beiläufig gejagt, ſeiner Con- feſſion nach lutheriſch iſt, und bereits ſeine Confirmation und Conſecration über ſtanden, wuͤnſcht, obgleich trotz ſo manchen Con= futationen von meiner Seite, dennoch ſich, nach reiflicher Contemplotion, der edlen Jaͤgerei zu widmen. — Nach mehremaligen Kon: frontationen alles Schlimmen und Guten a f i N S Pr . DDDDDDDIDDDDDDDDD>® en SSS SSS SSS SSS dd dieſes Faches, habe ich nun mit Con vocation aller meiner Verwandten und nach deren Kon— verſation meine Conceſſion hiezu gegeben; da allen Conſiderationen nach, mein Sohn zur Conſolidation mit dieſer Condition wirklich viel Anlage zu haben ſcheint. — Seine Leibes-Conſtitution hat die größten Konglobationen der Geſundheit für ſich. Er leidet weder an Congelationen des Blutes, noch an Conſtipationen, Con- torfionen, Convulſionen oder Con-⸗ taminationenz denn die ganze Conftruf: tion feines Körpers iſt knochig und feſt. Von der Conſkription habe ich ihn gluͤcklich befreiet, jo wie auch von allen geheimen Conſolida— tionen, Conſpirationen, Conjura⸗ tionen und andern Confuſionen dieſer Zeit rein erhalten, und erſuche daher Ew. Wohlgeboren in Continuation dieſes, in tiefer Con- trition, dieſer verſchiedenen guten Konſtel⸗ lationen nach, in Conſideration zu ziehen: ob Hochdieſelben mit mir und meinem Sohne in eine ſolche Conſolidation treten wollen; in dieſem Falle denn alles Uebrige wegen Conſum-⸗ tion ſeiner und Contribution meiner, in SS SSG CCC 144 — 8 EZLSSSSZSLSSISSZSZZEZZSZLBDDIDIDIDIDIDIDIDIDIDDIDDDDDDD8 SELTSESSTSESSSSASSZSZSSSZZEZSZZSZZSZBDDIDDDIDIDDDIDDDDDDDDDDDDDDDDDD ETgügssss 145 Dodds einer Converſation mit Ew. Hochwohlgeboren abgemacht werden koͤnnte. — f Zur Concluſion unterzeichne ich mich bis dahin in tiefſter Contrition i Ew. Wohlgeboren tiefergebenſter Diener Hans Ruthenfeucht, Schulmeiſter zu Dorf Schaafshuͤbel. V Der ehrliche Waldbruder, aͤrgerlich, das Ganze kaum zur Haͤlfte gefaßt zu haben, zahlte in aller Kuͤrze, und was das Unverſtaͤndliche anbetrifft, wo möglich mit doppelter Münze wieder, wie folget: Wohlgeborner Herr! Was auch mein Verſtand gefpürt, nach dem Geſchleppe Ihres Briefes, was mein Geäfe gejagt, wie ich geaͤugt und mein Gehör auch genoſſen gemacht; das Ge— ſcheide des Inhalts blieb für mich immer nur Geſtuͤbe, Geſchmeiß und Gewoͤlle. — Hat Ihr Geheck vom Sohn gutes Gehoͤrn, Geräufh und ein verſtaͤndlicheres Gebräd “ v. Maltitz, Plänterhiebe. 10 CCC C,, DD? CAA e D? ge, i bbb als Sie, und den Luͤmmel gefegt, ſo kann er Ihr Geſtaͤude verlaſſen und gerecht werden. Sein Tugend-Anſtan d, hoffentlich gut an= zuſprechen, wird doch nicht an bruͤchig, angegangen oder angeſchnitten ſeyn? Sonſt wollte ich ihn an nehmen und an hetzen, daß er an Laſters Anjagd anprellen ſollte, wie ein Anſchuß. Anſpringen muß er den ehrlichen Kerl — und anſprechen richtig die Tugend. Anlaufen und anſchreien aber ſoll er das Schlechte und anſchlagen wie ein Hund, wo er es anſichtig wird. Verſtanden werden Sie mich gewiß haben, wie ich Sie; denn wen ich anblaſe, der muß, wenn er gut anzieht — mich richtig anſprechenz denn mein Anſchlag iſt verſtaͤndlich. Daher auf Ihr Angehen dieſe Antwort, und ſo bis zum mündlichen Anlauf immer guten Geſundheits— Anftand und der Freude Anhatz. Federſcheu Wildkopf, Oberfoͤrſter zu Eichenrat. DISS 7 SS SSS SS SSC CDs S DD DDD BESESESSEESESSSSSESSSSCDDIIDIDIDIDDIDDIDDDD>DDDDD8 SS | | 4 Abendgebet eines Förſters. Tief und tiefer dunkeln die Reviere Deiner Schoͤpfung, Vater der Natur! Stille iſt der Tag herabgewechſelt, Ruhig zieht die Nacht auf ihrer Spur. Schönes Bild von den verworr'nen Schlägen Dieſes Lebens, wo nur Taxation Edler Thaten, einſt den Werth beſtimmet, Und des muͤden Schlaͤgers wahren Lohn. Ach! wie gluͤcklich, daß im Zeiten walde, Jedem einft fein Faͤllungstag erſcheint, Und die ew'ge Art die hohe Buche Friedlich mit dem kleinſten Strauche eint. Großer Meiſter jener fernen Haine, Deren Grenzen keine Nadel wies; Weiſer Foͤrſter, der am Stolz der Eiche Auch das nied're Moss gedeihen ließ. Vater! leit' auch meines Lebens Faͤhrte Sicher durch das dunkel⸗wilde Holz Grauſer Leidenſchaften. Ach, behuͤte Mich vor jeder Jagd nach eitlem Stolz. e CA DDs SS SCC 148 bg Mag der Spoͤtter Klaffer wort erſchallen, Mag des Ruhmes Sechs zehnender ſtehn; Mag das Gold den Lockungsbrocken ſtreuen, Laß auf redlichem Geſchlepp mich geh'n! Herr, behuͤte mich vor jedem Wilde Hier auf Erden, das das Lichte ſcheut, Und ſich luxenhaft in feiner Höhle Lauernd, uͤber fremdes Ungluͤck freut; Vor des Neids gefleſchten Hunde zaͤhnen, Vor des Fuchſes — Satanshoͤflichkeit, Vor dem Geize ausgeſogner Daͤchſe, — Vor der Adlers Gnaden-Freundlichkeit, — Vor dem Belladonnakraut der Wolluſt, Vor der Sch waͤm me Speichellecker-Brut, Vor dem Gluͤcke ſumpfig-ſtink'ger Pilze, — Ach, vor Allem, was da Boͤſes thut! Dann, Allmaͤcht'ger, will ich ruhig wechſeln, Nach dem letzten, kuͤhlen Baue hin; Und erſchiene vor der Roͤhr' der Teufel, Donn're ihn der Tugend Buͤchſe hin! — DS SSS SSC CCC SSS C So de * SSS SCA CCC CCC CCC dd 88 2 BETLESSELSSSSSSISL<<>>> Der Holzverkauf. „Herr Oberfoͤrſter!“ red'te neulich Ein armer alter Bauersmann Den neuen Waldgebieter an, Und zog die braun bepelzte Muͤtze; „Das Holz waͤchſt laß, die Kälte eilig; „Drei Wuͤrmer, ich, und meine Frau „Sind ſchon an allen Gliedern blau. „Koͤnnt' ich nicht von der Eichenſpitze, „Den letzten duͤrren Stamm erhalten? „Ich wollt' auch unentgeldlich ſpalten „Die Eichenftöde hier im Wald. „Ich thu' es gern! Es iſt ja kalt!“ — „„Ja, lieber Freund!““ erwiedert drauf Der Foͤrſter ihm: „„Zu ſolchem Kauf „„Kann ich allein nicht Amen ſagen. „„Ich muß den Forſtinſpektor fragen; „„Und dieſer fraͤgt, ſobald er kann, „„Berichtend die Regierung an. „„Von dieſer wird das Schreiben dann | | | Ü04444444444444444444 S SAA CAC ddp F 150 B SSS CSSC GCC CC CCC CCC CCG eee „„Erſt numerirt und regiſtrirt, „„Dann referirt und konfirmirt, „„Und bald — iſt's wichtig, expedirt, „„Von hoher Kanzelei mundirt, „„Vom Sekretaͤr kollationirt, „„Huͤbſch couvertirt und addreſſirt, „„Und wiederum, wie ſichs gebuͤhrt, „„Dem Forſtinſpektor zugeſendet. „„Verweiſet dieſer dann an mich, „„Und iſt die Sache gut geendet, „„Dann, lieber Alter, weiſe ich, „„Hat er zuvor dem Forſtrendanten „„Das Geld bezahlt, das Staͤmmchen an.““ „Ach ne!“ — ſpricht drauf der Bauersmann, Und kratzt ſich brummend hinter'n Ohren: „Da find wir lange ſchon erfroren!“ — Er geht. — Der Foͤrſter laͤßt ihn gehn. Allein man ſagt: Es ſey geſcheh'n, Daß wunderbar, ſeit dieſer Stunde Das Staͤmmchen auch im Wald verſchwunden. * Ach! ſollten nur die Herren frieren, Sie wuͤrden ſchneller referiren! — SDS S CSC GCC CCC CCC CCD D DDD DDD dd S CCG CCG DDD D D D D D DDD BESESESEESS SCC ll De Reminiscenzen eines Forſtexamens. Eraminator Ehrenforſt: Nach welcher Gegend muͤſſen gemeinhin Waldbeſtaͤnde abgetrieben werden, und warum? — Examinandus: Nach der Gegend, in welcher die Hauptſtadt des Landes liegt, weil von dorther der meiſte — Wind kommt. Examinator, Geheimer General-Jagd-Fuchs⸗ Zeuglehrer Wildkahl: Welche Hunderacen ſind in der Welt am haͤufigſten? — Examinandus: Dumme Hunde, Wind— hunde und Schweinhunde. v Examinator, Finanzier Steuerpreß: Welches Holz hat gewoͤhnlich den ſchnellſten Abſatz? — Examinandus: Dasjenige, welches ge ſtohlen wird. € ae. | | | SSS SSS SSS SSC && S SS SSS SC CCC ‚ο‚‚‚ DDD Examinator, Ober-Hund-Haas-Hirſch-Huhn⸗ Hegemeiſter Schwachpinſel: Welche Arten von Geweihen findet man am haͤufigſten? — Examinandus: Die Eheſtandsgeweihe. * Examinator Waldſcheu: Welches Holz koͤnnte man fuͤglich zum haͤrteſten rechnen? — Examinandus: Das Pruͤgelholz. v Examinator, Forſtprofeſſor Raupen mager: Worin beſteht das Eigenthuͤmliche unſerer neueren Forſtſchriften? — Examinandus: Aus zehn früher ge: ſchriebenen aͤlteren Buͤchern das eilfte neue zu machen. ö * Examinator Federklug: Welche Forſten ſind die geregeltſten und am beſten bewirthſchafteſten des Landes? — Examinandus: Die auf den Karten und in den Tabellen. * Examinator, Forſtbotaniker Crypto— gamus: Welche Unkraͤuter koͤnnte man im All: gemeinen zu den ſchaͤdlichſten rechnen? — ELISSESSSELISSSSSSESLEDIDIIDIIDDIDDDDDDD>>DD See e, οοm D DDD DDS SSS SSS CCC CC 152 DDPDDDDDIDIDDIDDD>DD>D>>8 nm a a ne | e 168 Sraminandus: Die Waldklette oder das Tabellenktaut, Cirreaea tabellaria. 2. Die Bauchpilze oder Konnexionspflanze, Cvathus connexionis. 3. Die gemeine Gold⸗ oder Zeiten-⸗ ruthe, Solidago communis. 4. Die Waldpechnelke oder das Judenkraut, I,xxchnis judaeorum. 5. Das Habichts⸗ oder Acciſekraut, Hieraceum visitatorum. 6. Die Labyrinthen⸗oder Rechtsſchwaͤmme, Daedalae justitiae. 7. Das langfingrige Ried- oder Liefe— rantengras, Carex liferantorum. DIESE TCA EEE JJ x * Briefwechſel aus dem Narrenhauſe ü oder Anſichten A CCC AC CCC CCC C D DDD dds . ͤ%—! e a a ER ln 2 8 155 „DDD dd Zweites Klafter. eines armen, fuͤr verruͤckt erklaͤrten Unterfoͤrſterleins uͤber Forſt⸗ und Jagd⸗Weſen. Sac αααοσο οοοοοο DDD DDD A CCG , bbb * && 157 EG Einleitung. Eine forſtliche Reife durch verſchiedene Gegenden Deutſchlands, und namentlich durch Tyrol und Steyermark, gab mir Gelegenheit, bei laͤngerem Aufenthalte in letzteren Provinzen, die Bekanntſchaft eines Menſchen daſelbſt zu machen, der allgemein unter dem Namen: der grüne Alte, oder auch der tolle Jäger, bekannt war. — Neugierde trieb mich an, dieſen ſonderbaren Mann, von dem ſich die Umgegend ſo viel Originelles und oft gar Wunderbares erzaͤhlte, naͤher kennen zu lernen; indem die ſo mannigfachen abentheuerlichen Sagen von ihm: wie er z. B. nur bei Nacht ſehe; ferner, ſtets ſtatt eines Jagdhundes — einen Mops, den er Zeitgeiſt nenne, bei ſich fuͤhre; ingleichen nur auf Unkraut und Giftpflanzen ſchieße und hetze, u. dgl. mehr, ſehr meine Einbildungskraft und meine Neugierde ſpannten. — Da gewährte einſt ein einſamer Abendſpazier⸗ gang laͤngs der romantiſchen Ufer des Mondſees SCA dps . 8 BSSSSSSZSZZSZZSZSZSSSSSSESERZZEZTDIIIDIDIDIDIDDDIDIDIDIDIDIDIDIDDIDIDIDIDIDDDDDD mir feine Bekanntſchaft, welche ſpaͤterhin zu vor liegender Schrift Veranlaſſung gab. — Der Abend war mild und heiter. Ich hatte eben das Ufer des herrlichen Sees etwas verlaſſen, um mehr ins Gebirge hinaufzuſteigen, als mir plotzlich auf ſchmalem, felſigem Pfade ein alter, bereits ſtark ergreiſter Jaͤger, (der gruͤne Alte) ent— gegen trat. Seine Tracht war ſehr auffallend, wenn nicht gar phantaſtiſch, und wie betroffen blieb ich mehrere Sekunden vor dieſer wahrhaft imponirenden Figur ſtehen. Schwere Jagdſtiefeln mit hochaufgezogener Stuͤlpe, und kleine Stutzerſpoͤrnchen an den Ab— ſaͤtzen ſchuͤtzten den ſchon allgemach wankenden Fuß; ein alter, abgeſchabter, fahlgrüner Jagdkittel, mit tintebefleckten Aufſchlaͤgen, bedeckte einen mehr als gewoͤhnlich magern Koͤrper, und hirſchlederne Bein— kleider, ſtark vom Wurme angefreſſen, ſo wie eine Fuchsmuͤtze, mit goldenem Kordon, die uͤbrigen Theile dieſes faſt (nach Freund Hoffmann) ge— ſpenſtigen Weſens. Ich trat naͤher auf den Alten zu, und ſah, wie er eben an dem Schloſſe ſeiner Windbuͤchſe putzte. — SSS CA ACC CCC CCC 158 op SILTSSISSISZSZZIZZZSZZZSZAZZZZZZBDIDIDIDIDIDIDDDIDIDDIDDDDDIDDDDDDDDDDD S S SAC CCC CCG CGG CD DDD DD DDD dd dd Mit einiger Aengſtlichkeit verfuchte ich ein Ge— ſpraͤch anzuknuͤpfen, welches mir jedoch, wider Ver: muthen, bald gelang, da der alte Herr, nichts weniger als wortkarg, ſogleich auf meine Fragen mit einem gellenden Lachen einſchlug, und ſich dann nur ſelten in dem Fluß ſeiner Rede ſtoͤren ließ. „Sehen ſie, mein Herr!“ ſagte er im Verfolg unſeres Geſpraͤchs, „ſehen fie: das iſt eine ganz ver— „dammte Windbuͤchſe,“ und ſchlug dabei ſo hart auf die Batterie, daß es weit durch den Wald droͤhnte. „Was ihnen da aus dem Schlauche fuͤr „eine Portion „Wind herauskoͤmmt!“ fuhr er fort; ſo viel finden „ſie in allen Zeit-Dudelſaͤcken und Blaſebaͤlgen — „zuſammen genommen nicht. — Dafuͤr ſorgt aber „auch mein Zeitgeiſt“, rief er lachend, und kniff dabei ſeinen dicken Mops in die abgeſtutzten Ohren, daß dieſer vor Schmerz laut aufheulte. — Auf eine ſolche Art war alſo die Bekanntſchaft dieſes ſonderbaren Mannes gemacht, und eigen genug, ich fand mit jedem Tage mehr wirklich etwas Anziehendes in einem Wahnſinn, der ſich oft auf die intereſſanteſte Art aͤußerte. — So wurde ich bald gänzlich mit dem Alten ver: traut, und ſchneller, als ich glaubte, ſchenkte er mir, KGG p DDD DDD DDs A CAA bd CCC 159 DDIIDIID>DDD>D>>>>>>® S SSC CCS 160 DDDDDIDDDDDDDDD>>>D da er hoͤrte, daß ich mit ihm von einer Farbe ſey, ſein ganzes Wohlwollen. Wir ſahen uns nun bei— nahe taͤglich, und ſo verſuchte ich, ſeine, oft im ſtaͤrkſten Wahnſinn dennoch treffenden Aeußerungen, Bemerkungen und ſelbſt ſogar Gedichte, wovon er mir einige mitgetheilt, in ein Ganzes zuſammen— zutragen, und in der Form einer angeblich fort— laufenden Korreſpondenz zwiſchen verſchiedenen Leidensbruͤdern ſeiner Art, herauszugeben; — indem ich nicht allein ſo manches Wahre in dieſen Narr— heiten fand, ſondern auch wirklich der gute Alte bald darauf das ſtille Aſyl der Denkfreiheit beziehen mußte. — Dieſem zufolge theile ich hier dem Publikum in nachfolgender Korreſpondenz die verſchiedenen An— ſichten meines ſogenannten tollen Jaͤgers mit, welche, wenn auch von einem Wahnſinnigen aufgeſtellt, dennoch vielleicht manchen auch vernuͤnftigen Gruͤn— rock beluſtigen koͤnnten. Doch finde ich mich ſchließlich einiger, ſchon bereits geſchehener Irrungen wegen, noch ver— anlaßt, zu bemerken: wie ſaͤmmtliche hier aufgeſtellte Anſichten und Meinungen, nicht ſowohl das Forſtweſen einzelner Staaten, als vielmehr das allgemeine Forſtweſen der SESISSSSSDIDIDIDIDDDIDIDDIDIDIDDIDIDDDIDDDDDDDDDDD8 SSC CCC CCC DD BSSSSSSSSSSSSTSSSTSSSSSS S CCC CCC CCC CCC dsds etzigen Zeit betreffen, welchem ich, beiläufig geſagt, als ſein treueſter Verehrer — — wie allen noch kommenden Wäldern, den beſten Auf ſchlag wünſche. — Berlin, im Winter des Jahres 1824. N Der Verfaſſer. v. Maltig, Plänterhiehe, 11 8 f 5 5 5 f >, A CCC bd Mag die Welt immerhin ſich über die Arro— ganz meiner werthen Perſon wundern: mir ſelbſt, oder was noch ſchlimmer iſt, dem (wie man ſagt) kon⸗ N fuſeſten Theile meines Ichs, meine eigenen Werke zu dediziren. Aber das Spruͤchwort jagt: Gleich und gleich geſellt ſich gern, und hätte es ſelbſt auch Unrecht, ich wuͤßte trotz dem wirklich nicht, wem Anderes ich das Büchlein widmen ſollte. Großen Herren und Meiftern? — — Mein Briefſtil iſt Schlecht. Ich kann nicht ſchriftlich um Erlaubniß einkommen, um dann entweder einen kalten, kurzen, abſchlaͤgigen Beſcheid, oder eine vornehme Zuſage zu erhalten, — fuͤr welche beide Theile mir Mutter Natur nicht feines Gefühl genug gegeben, und in der Hundedreſſur habe ich es nie weit gebracht. — Freunden und Verwandten? — — Ach lieber Gott! erſtere hat man in der lieben runden Welt zu wenig und letztere zu viel. Man kann alle, ſolche Leute (und mit Recht) in keine größere Ver: legenheit ſetzen, und fie mehr ärgern, als wenn man 11* AAA dd dd dd I. S CSSC CCC CCC 164 FCH etwas von Dedicationen, Subſcriptionen oder Praͤ— numerationen merken laͤßt, — geſchweige auf ein Buch, das ſchon, wie der Verfaſſer, die Verruͤcktheit an der Stirne traͤgt. — Dieſes moͤge alſo zur Ent— ſchuldigung dienen, wenn hier und da uͤber meine Schriftſteller-Arroganz die allgemeine Laͤrmtrommel geſchlagen wuͤrde; geſchweige, daß man ſchon auſſer— dem Belieben tragen moͤchte, zu bemerken: wie ich doch nur das arme, für verruͤckt erklaͤrte Unter: foͤrſterlein bin, das doch dadurch ſchon mehr Privilegium, auf andere Art, als gewoͤhnliche Menſchenkinder, zu denken und zu ſchreiben, haben ſollte. — Daher habe ich mich, wie ſie ſehen, der neueſten Almanach-Mode gemaͤß, auch in Kupfer ſtechen und mein wohlgetroffenes Bildchen da vorne vorbinden laſſen. Es ſoll jetzt ſo unter den Schriftſtellern Ge— brauch geworden ſeyn: daß wer da ſchreibt, auch geſtochen werden muß. Na! ich hab' mir es denn auch gefallen laſſen, und ich denke, ich bin recht gut getroffen; wenigſtens habe ich den unumſtoͤßlichen Vortheil, mich nicht oͤfter malen laſſen zu muͤſſen, ſo wie mehr Geld auszugeben; denn in dem Alter, worin das Bildchen ſich befindet, veraͤndert man ſich, wie ich glaube, nicht viel mehr — und man ESESESESSSSSSSSSSSSZZZSZZZSZZSZSSSSCDDIIIDIDDIDDIDID DDDDDDDDDDIDDDDIDDDIDDSB BESTSSSESSSSSSSSSSSZSZSSSSZSSSZCDDIDIDIDDIDIDIDIDIDDDIDDIDDDIDDDIDDDDDDDD SELSSESSSSSSSSSZSSSZDDIIDDIDIDDIDIDDIDDDIDDDD>D 8 * en if Ä A i A kann doch wenigſtens die Gewißheit haben, nicht geſchmeichelt zu ſeyn. Die Menſchen wollen zwar, wie ich gehoͤrt, viel gegen dieſes, mein leibeigenes Portrait einwenden, und meinen, es ſey grauenhaft und haͤßlich, welches mir doch ſo gar nicht vorkommt. Zwar iſt es wahr, der Kahlkopf hat ſich nicht zeitgemaͤß friſirt, und uͤberhaupt wenig mit Haaren zu ſchaffen; dagegen ſieht er einen auch beſtaͤndig ſo freundlich an, welches doch nicht alle Schriftſtellerportraits thun, die oͤfters eine ſo finſtere Miene angenommen haben, daß man glauben ſollte: ſie daͤchten noch im Augenblick uͤber die tiefſten Geheimniſſe des Weltſyſtems nach, oder haͤtten wenigſtens daruͤber nachgedacht, welches doch oft genug gar nicht der Fall geweſen. Was ferner meine eingefallenen Augen und Naſe anbetrifft, ſo kann ich mit Ruhe antworten, daß ich ſie beiderſeits mit Ehren erhalten habe, welches ſo nicht immer bei jedem ordentlicher Leute Kind der Fall ſeyn moͤchte, da eingefallene Augen und Naſen in der lieben Welt ſehr oft zwar gratis, aber noch oͤfter fuͤr horrende Bezahlung (man frage nur die Herren Mediciner), zu erhalten ſind. Ich habe meine umſonſt und ehrlich erhalten, oder hoffe ſie vielmehr zu erhalten, ſo wie auch nebenan die ein— CCC, bbb? AAC 15 DDD dd? S c bd DDD dd 8 e 166 2 BLLLSLaLLLegLLLleTgTlleStesQDDDDDDDDDDDDDDDDIDDDDDDDDD gefallenen Baden, worüber man ſich nicht wundere, da dieſes ſchon ſeit geraumer Zeit das allgemeine Erbtheil der deutſchen Dichter und Schriftſteller iſt, indem die loͤblichen Einrichtungen und Gebräuche, als da ſind: Nachdruck, Buchhaͤndlergaunerei, Manu— ſcriptdieberei u. dgl., ſchon ihr Moͤglichſtes thun, um ſie nicht dicker werden zu laſſen, recht, wie bei gewiſſen Voͤgelarten, die, wenn ſie gut ſingen ſollen, erſt brav hungern und mager werden muͤſſen. Was nun des Bildchens Bekleidung anbelangt, ſo denke ich, iſt das Ganze recht claſſiſch gehalten, wenn ihm auch, die Hauptſache in der jetzigen Zeit, das Ordens— firmament fehlt; doch ich denke in dieſem Alter braucht man es nicht mehr ſo noͤthig. Kreuze finden ſich da ſchon von ſelbſt! — ſchwarze und weiße, — und die Sterne — koͤnnen kommen. — — Doch irgend eine Ehre mußte dem Portraitchen da vorne angethan werden, und fo habe ich ihm denn dus Buͤchlein geweiht, weil, wie man ſieht, der Kahl— kopf ſo gerne lacht; — und zu lachen, denk' ich, kann es vielleicht hier etwas geben. — S e DDIDIDIDIDDIDDDIDDIDDIDIDI>S S SSC SS SSS SSC SSS CSSC DD & eng ine nn nn, N Ar 1m ff Schreiben l. des armen, für verrüdt erklaͤrten Unterſoͤrſterleins an ſeinen Leidensbruder den Geheimen General⸗Guͤter⸗Adminiſtrations⸗Forſt⸗Cameral Departements:Gehülfen Kleintitel. (Charité Nr. 7., in den Hundstagen des Jahres 1824.) Getreuer Leidens⸗Compagnon! Ehrlich und richtig hat mir unſer Freund Schließer Dein letztes Briefchen ſammt dem gruͤnen Buͤchelchen uͤbergeben, und ich habe mich ſogleich an die Arbeit gemacht, um Deine irrige Meinung von mir zu widerlegen, und Dir zu beweiſen, wie ich mich — — ja — ſtaune nur — bei gutem, geſundem Verſtande befinde, was auch die Aerzte behaupten wollen, meine Vorgeſetzten erklaͤrt haben, und die Welt meint. — Seit ich geſtern das jetzt jo vornehme, allgemein beliebte Gericht, Schafskopf mit Roſinenſauce ge— AA αοοοοοο ppm? SSC C C CCC 168 DDDDDIDDD>>D>>>>>>e geſſen habe, wurde ich mit einem Male wie verklaͤrt und erleuchtet, (ich habe uͤbrigens gehoͤrt, daß es bereits mehreren Menſchen jo gegangen ſeyn ſoll), und ſogleich ſetzte ich mich hin, um Deine, mir in dem gruͤnen Buͤchelchen angezeichneten Fragen zu beantworten. — Mit Freuden werde ich nun bald von Dir ſelbſt hoͤren muͤſſen, wie ich endlich gaͤnzlich wieder geheilt bin; denn wer die Fragen da be— antworten kann, ſoll ja, wie ich gehoͤrt, ein forſt— liches lumen mundi ſeyn. — — Der grobe Schließer, dem ich meine Arbeit vorlas, meinte zwar, ich ſollte nur vorlaͤufig noch in Nr. 7 bleiben, das wuͤrde ſich Alles ſchon finden; aber was verſteht der Kerl vom Forſtweſen? Er hat ja nicht Schafskopf mit Roſinen— ſauce gegeſſen! — Hier theile ich dir Dein Examina— torium beantwortet mit. — V Examinatorium des armen, fuͤr verruͤckt erklaͤrten Unterfoͤrſterleins. Frage 1. Wie heißt Eraminandus, wie alt iſt er, wo hat er Unterricht in den Schulwiſſenſchaften gehabt, wo SS SSS SSS SSC CCC CCC CCC CCS d des VVFFFFFFCCCTCTCVCTCTCbCTbTbTbTbTPTPTbTbTCTGTCTGTPTGTbTbTbTGTGTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbbbTbTbTTTbTTTb 68 S SCC CCC CCC CCC C CCC, D DDD EAA a re Tea Q ẽů 8 w SAC CCC dpd dds hat er die Forſt⸗ und Jagdwiſſen⸗ ſchaft ſtudirt, und womit hat er ſich bis dahin beſchaftiget? — Spricht er Lithauiſch, Polniſch, Fran: zoͤſiſch? — Hans Gottwald Wartebrod ſteht in der dritten Altersperiode; zaͤhlt jedoch ſchon bereits zu viel Jahrringe, um noch viel Neues zu lernen, was er noch nicht gewußt, und Vieles noch einmal zu wiſſen, was er ſchon laͤngſt vergeſſen. — Was in der Frage vom Studiren ſteht, jo iſt das für - ihn eine unbekannte Faͤhrte auf einem fremden Reviere, die er noch nie aufgenommen. — Ge— lernt hat er die Forſt- und Jagdwiſſenſchaft in den Forſten und auf den Jagden, und ſeine Beſchaͤftigung bis dahin iſt geweſen, Unkraut zu vertilgen, — Klopfſtoͤcke zu etwaigem Gebrauche zu ſchneiden, und die Baͤume in ſeinem Forſte zu zaͤhlen, — — ohne deswegen ein Taxator von Profeſſion mit ſchweren Diaͤten zu ſeyn. Fremde Sprachen hat er gar nicht gelernt, weil in der jetzigen Zeit, ſelbſt ſchon in der eigenen Mutter— ſprache das Reden verboten iſt. — Außerdem glaubt er jedoch die leider jetzt fremden Sprachen, genannt: die der Wahrheit, der Frei⸗ c AC ⏑ẽ/ bbb? S 169 rg S CAA CCC ACC CCC Ce dds sss SSC BEESEESSSSSSEESSSESSESSESSSSSSEDDIDIIDIDDIDIDIDIDIDIDDIDDDIDDIDDDDDIDIDDDD SSC CCG 10 DDDDDDDDIDDIDDD>>® muͤthigkeit und des Biederſinnes voͤllig inne zu haben; obgleich er, wie er wohl weiß, das arme, verruͤckt erklaͤrte Unterfoͤrſter— lein iſt. — 2. Welche Wiſſenſchaften ſind bei dem Forſtweſen als Huͤlfswiſſenſchaften zu ſtudiren? Alle ſolche, die nur als Nebenwiſſenſchaft betrachtet, nicht etwa uͤber den Kiefernbeſtand der Haupt— wiſſenſchaft dominiren, und nur als Huͤlfsbirken mit eingeſtreut, endlich voͤllig das Hauptholz unterdruͤcken. — 3. Wodurch unterſcheidet ſich die Forſt⸗ wiſſenſchaft von der Forſtwirth⸗ ſchaft? Wodurch ſich in der Bilderfibel der Affe von dem in dem großen Fibelbuche der Natur unter— ſcheidet, daß es zwar beides ein Paar Affen ſind, jedoch es dem Menſchen ſehr ſchwer fallen wuͤrde, wenn er ſich nach dem Erſteren ſein ihm ver— bruͤdertes Ebenbild aufſuchen wollte. — SSESSSSSSLSSSSSSSSSSELSESSZSSSCHDHDIDIDIDIDIDIDIDIDDIDIDDIDDIDDDDIDDDDDDDD SESSSSSSSSELSLZZSZSDDIDIDIDDDDIDDDDDDDDD>DDD8 4. Welche geheime Verbindungen finden zwiſchen dem Mineralreiche, Pflanzen— reiche und dem Thierreiche ſtatt? Sollen und koͤn nen in der jetzigen Zeit eigent— lich gar nicht Statt finden. Im moͤglichen Falle aber wuͤrden alle drei Reiche das mit einander gemein haben, daß ſie alle zuſammen dem Menſchen noch nicht reich genug ſind. 5. Wann iſt ein Wald oͤkonomiſch, wann merkantiliſch, und wann phyſika⸗ liſch haubar? Im erſten Falle: wenn er gehauen werden kann; Im zweiten Falle: wenn er des Geldes wegen gehauen wird; Im dritten Falle: wenn er gehauen werden muß. PPR F U ˙ 3 > 9 la EEE 3 12 a S gehauen — 6. Unter welchen Umftänden muß der kahle Abtrieb in den Forſten ans gewendet werden? In allen drei Fällen wird er leider aber immer . ACA bpb? && 171 DIDIDIDDID>D>>>>>>>D® 7... 4444444444 AWDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD>> ® PPP BESSSESSSESESISESSESSESSESSSSSSZSSSC—DDDIDIDIIDIDDDDDIDIDIDIDDIDDDDIDDDDDDDDD Wenn die Forſten guten Abſatz geben; . wenn die Forſthauungsplaͤne nur reinlich ges zeichnet und tabellirt auf dem Papier ſtehen, und wenn der Staat Geld braucht. Diefe drei Umſtaͤnde beſtimmen gewöhnlich jederzeit den kahlen Abtrieb der Forſten. — — 75 Welches find die groͤßten Uebel, wo: durch die Waldungen Noth leiden und wodurch ſie verdorben werden? Die zu ſtarke Wildhege — — ſaͤmmt⸗ licher Forſtſchreibereien. . Die ſamenfreſſenden Voͤgel — — der Taxations-Wuth. — Der Borkenkaͤfer — — des niedrigen Mißtrauens. Die Raupen — — der Laͤſtermaͤuler.“) Die Hamſter und Maͤuſe — — der Vielwiſſerei. Die Duͤrre — — ſchlechter Beſoldungen. Der Froſtſchaden — — einer allgemeinen, der jetzigen Zeit angehoͤrigen Traͤgheit und Kaͤlte in Erfuͤllung ſeiner Pflichten. *) Siehe die vorige Abtheilung dieſes Buches. SSC CGG GCC K 112. DDIDDDIDDDDDDIDDDDDD» BELLSSSSSSESSSSZSESSEZSZSSZSSZZSBDDIIDIDIDIDIDIDDDIDDDIDDIDDDDDDDDDDDDD Die Ueberſchwemmungen — — der Forſtliteratur und Forſtgelehrſamkeit. Die Verſandungen — — der Praxis und geſunden Vernunft. Die mangelhaften Waldgraͤnzen — — in der Unendlichkeit des Dienſtperſonals. Die ſchlechten Wege — — der Kon: nerionen. Die zu ftarfe Waldweide — — des allgemeinen Rindviehes der Zeit. Die Streubenutzung — der Kleinigkeits— kraͤmerei. Die Thon⸗,„ Lehm⸗, Sand: und Mergelgruben — — der allgemeinen ſchmuzigen Jaͤmmerlichkeit der Zeit. — “) 8. Wie muß das Forſtrechnungsweſen in einem Staate eingerichtet ſein? Dergeſtalt, daß das Weſen des Rechnungs— weſens nie das Weſentlichſte des Forſt⸗ weſens werde. *) Die Waldbrände, der Sturmwind und andere Wald: übel fehlen hier als — harte Strich — vögel — — CCC bbb? GAA 173 bbb UN EEE C A bd e SESESSISSTSESSSSSSBDIDIDIDDIDDIDIDIDDIDDIDIDDDDDDIDDDDIDIDDD® SSS SSS SS SS SSS SCS CCC 174 9. Welches ſind im Allgemeinen die ſchaͤdlichſten Unkraͤuter, und warum? Der beruͤchtigte Verfaſſer der humoriſtiſchen Raupen“) fuͤhrt deren ſieben verſchiedene Arten an, wovon jedoch in Hinſicht ihrer vor— zuͤglichſten Schaͤdlichkeit, beſonders nach— folgende zwei Arten eine naͤhere Erwaͤhnung verdienen. A. — Die Bauchpilze oder die Konnexions— Pflanze. (Cyathus connexionis.) Dieſes Unkraut, verehrter Leidens-Compagnon, hat, wie man allgemein weiß, eine ausgebreitete Bekanntſchaft. Jeder guͤnſtige Regen macht den kaum eben entſtandenen Enkel in einem Augenblick zum Ur- und abermals Urahnen von vielen Tauſenden; denn ſolches Pilzgeſchlecht, das bekanntlich nie auf eigene Kraft ſtehen gelernt, koͤmmt am liebſten auf ſeichtem, ſumpfigem und moraſtigem Boden, auf faulen Staͤmmen, kurz auf allem Faulen dieſer Erde fort. Doch nicht allein dieſe ſchmuzigen Stellen find fein Aufenthalt, auch an den Kapitälern ) Siehe die vorige Abtheilung dieſes Buches. S D D DDD DDD DDDDDDDDDIDDDDDDD ® S SSG A CCC D D DD D dd d d ET a na BPEPPERERREBRRRRR 175 DDIDDDD>D>>>>>>>>> >>8 hoher Säulen, auf prächtigen Geſimſen, in großen Saͤlen und in Pallaͤſten wuchert dies verderbliche Unkraut, und untergraͤbt durch ſeine ſich ausbreitende Faͤulniß oft die ſchoͤnſten Gebaͤude menſchlicher Größe. — Das Aeußere dieſer Sumpfpflanzen unterſcheidet ſich merklich von jedem andern Unkraute. Auf einem ſchwankenden, zerbrechlichen Stiele befindet ſich meiſtentheils ein großer, hohler Kopf, der, ſchwammig und weich, alles Waͤſſrige an ſich zieht und uͤberhaupt nur damit angefuͤllt iſt. — Die ſonſtige aͤußere Form dieſes Unkrautes iſt ziemlich niedlich, ſtets von ſchlanker Taille, doch ſelten nur von bedeutender Hoͤhe, indem es nie innere Kraft genug beſitzt, um zu verhindern, bald hier und da in den Koth getreten zu werden. — — Die Arroganz und Aufdringlichkeit dieſes Unkrautes iſt übrigens erſtaunlich. Ueberall ſchießt es empor und draͤngt ſich ein. Nur auf trocknem — und feſtem Boden nicht; dieſem iſt es ſtets Feind, wie uͤber— haupt Jedem, der nicht, ſo wie es ſelbſt, aus Schlamm, Sumpf oder Moraſt erzeugt iſt. — Schwierig iſt es uͤbrigens, dieſes Unkraut zu vertilgen; denn es hat ſich oͤfters ſo feſt, auch an die ſtolzeſten Eichen — angeſogen, und deren Mark ſchon ſo vergiftet, daß es nur mit dem Untergange a Bee | f:!!! BE44444444444444444@@DDDDDDDDDDDDDDDD>DD ® BELLTAZLLSLLILILLSSSTLSTSSSLLSLELBDDDIDDDIDDDDIDDDDDDDIDDDDDDDDDD DD SILSSTSESSSTSSISES< 176 der Könige der Bäume geſchehen kann. Zertretung im augenblicklichen Aufkeimen iſt das einzige Mittel. Ekel und Verachtung jeder edlen Holzart — folgen dieſem kothigen Schlammgeſchlecht außerdem. B. Die Waldpechnelke oder das Juden⸗ kraut (Lychnis Judaeorum) iſt ebenfalls, wie die Konnexionspflanze, ein, leider jetzt auf der Erde ſehr verbreitetes Unkraut. Es bluͤht in getrennten Geſchlechtern. Der Schaden, den dieſes verderbliche Unkraut anrichtet, iſt beinahe unglaublich. Seine roͤthlichen, eigentlich goldgelben — Bluͤthen ſind der Grund hiervon, indem man, durch ſie verfuͤhrt, dieſem ſchaͤdlichen Gewaͤchſe nicht fruͤh genug Einhalt gethan, welches nun weit und breit wuchert — und oft die edelſten Holzarten unterdruͤckt. Die vorzuͤglichſten Nachtheile, welche bei der uneingeſchraͤnkten Duldung dieſes Unkrautes in jedem Lande entſtehen, ſind folgende: 1. Allgemeine Verarmung des Bodens; 2. Unterdruͤckung jedes edlen Aufkeimens echter Bluͤthen und Fruͤchte; BESSISZLSISLZESSZZZZEZLAAZZAZZZEZBDIDDIDDDDIDIDDIDDIDDDIDDDDDDDDDDDDD F S SSS AAS 3. Vergiftung des nachkommenden Aufwuchſes — ſchon im Keime — und 4. Beherrſchung nicht allein des allgemeinen Holzes, ſondern auch der ſtolz-gekroͤnteſten Eichen, A Buchen u. dgl. Waldmonarchen — — durch A Untergrabung ihrer Wurzeln — und Dominirung A ihrer landverpeſtenden goldgelben Bluͤthen. — | Ä Die Vertilgung dieſes Unkrautes ift ſehr ſchwer; . A denn man faßt es, ſeines klebrigen Aeußern wegen, | i nicht gern an. 10. Mit welchen Krankheiten hat ein 3 achter Jäger, bei den jetzt ſo ver= ſchiedenen Hundearten, — — in 1 der Welt zu kämpfen? — 4 Ein Achter Jäger, das heißt, ein ſolcher, der: 1 J. mit etwas mehr, als nur mit Buͤchſe und Flinte 4 ſchießen, und treffen gelernt hat; II. ſtets richtig weiß, wo heut zu Tage der Wind her koͤmmt; III. eine gute Fuchsnaſe hat; IV. ſchon ſelbſt mit allen Hunden gehetzt worden, und daher V. die eigentlichen Hunde — in der Welt erkennen gelernt hat, v. Maltitz, Planterhiebe. 12 GESESsgeg 177 5555555555225 A AA ααꝓο p bbb ® Ba044444444444444444444444444@BDDDDDDDDDDDDDDDDDD Dodds F SSS SSS ein ſolcher Jaͤger, ſage ich, hat mit folgenden Krank⸗ DD heiten bei dieſen Thieren zu kämpfen, welche weder Baumoͤl, noch Mercurius, weder Kampfer noch Magneſia heilen, und die hoͤchſtens mit der Parforcepeitſche vertrieben werden koͤnnen. Es giebt deren mehrere: Die Seuche — — des allgemeinen Geld— beutels; der Durchfall — — gerechter Anſpruͤche und Verdienſte; — die Urinverhaltung — — des allgemeinen Waſſers der Zeit; . der Blutabgang — — der Schurken, nur am unrechten Orte; der Stickhuſten — — in den Kehlen der Wahrheit; die Laͤhmung — — des großen Volks— koͤrpers; — (die Glieder des Handels haben ſich erkaͤltet); . die Vergiftung — durch den Arſenik und die Blauſaͤure des Argwohns und des Miß— trauens; die Augenentzuͤndung — — der Wel, durch allgemeine Brillen; — die überall verbreitete Hundewuth oder Tollheit. SESSESSESSESESESESSSSSEDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDDDDDDD>D SS SSS SCC CCC 178 DDIDDIDDDDIIDDDD>D>>>®8 S SSS SSC CCC Y Yoo eee dd d dd FFF a SAS CAC 179 DDIDDDID>DDDD>>>>>> 5 11. Wie wird das Forſtdienſtperſonal nach ſeinen verſchiedenen Funktionen abgetheilt? 1. In dirigirendes und eraminirendes, als: Ober⸗ Wald⸗ Land⸗ 8 Stock⸗Forſt⸗ meiſter ic. 2. In dominirendes, kaſſirendes und marchandirendes, als: Geheime Ge— nerale Kohle Kopf⸗ Kahl⸗ Kaſſen-⸗Raͤthe u. dgl. 3. In infpicirendes und regiſtrirendes als: Holze Pfand⸗Stadt⸗Akten⸗Inſpektoren u. dgl. 4. In Alles verlierendes, als: Ober: foͤrſter u. dgl. | 12. Welches ſind die Haupteigenſchaften eines gut organiſirten Forſtweſens? m wenig Organiſationen als möglich.*) 5 Aus dieſer ſo eigenthuͤmlichen Beantwortung dieſer Fragen ſieht man wohl, daß das arme Unterfoͤrſterlein wirklich verruͤckt geweſen iſt. Anmerk. des Verf. DDA JJC. AAA AC bd 0 12* 57577 130 DDDDDDIDDDDDDD>>> Schreiben Il. des armen, für verruͤckt erklärten Unterfoͤrſterleins an feinen Leidensbruder den Forſt⸗ Finanz: Staats- Staͤnde- Stadt- Staabs-Sekretair Klebfinger. Niedergeſchrieben, Charité, Nr. 7., an einem heißen Tage des Monats Juli 1823. DDIDDIDIDDIDDIDIDIDIDDIDIDIDDDIDIDIDIDDDD® Verehrter Leidensbruder! Du weißt, wir leben hier in dem Hoch walde eines Freiſtaates, wo jeder ein gepflanzte Buͤrger, waͤre er auch das verkruͤppelteſte Reidel, frei ſprechen und ſchreiben kann; denn die dominirenden Beſtaͤnde der großen Welt haben uns nun einmal fuͤr Narren erklaͤrt. Da aber das Spruͤchwort ſagt: „Narren und Kinder reden die Wahrheit“, ſo waͤren wir wohl gar in der großen Pflanzſchule der Welt, wo es, wie du weißt, Pilze, giftige Shwämme, Schmarotzer-Pflanzen und ſonſtiges An: ESISSSESSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSTDDIDIDIDIDIDIDIDIDIDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDD S SSS CSSC GGG CCC D 8 EEIEESSESSESSSSSSTSSSSSSBDIIDIDIDIIDIDIDIDIDDDIDIDDDDD ee 181 Dodd doe i A A kraut genug giebt, am Ende ein recht jeltenes Ges waͤchs, welches jedoch mit ſeinen ſtarken Wurzeln jetzt nur ſchwer in dem waͤſſrigen Boden der Zeit 1 fortkommt. — A Doch wir wollen uns tröften, daß wir wenigſtens 4 für verruͤckt erklart find, welches Letztere bei f mir, wie du weißt, kurz vor der Ueberhauung meines Forſtes, welche ich nicht zugeben wollte, geſchah; denn unter ſolchen Bewandniſſen haben wir wenigſtens A die Ausſicht nicht, ſpaͤterhin en masse verrüdt zu werden, welches, wie ich glaube, der ganzen Welt nahe bevor ſteht, indem ſich jetzt der Norden, wie der Suͤden, gleich perpendikulaͤr unter der Linie befinden, wo die ſenkrechten Strahlen der Sonne * jetzigen modernen Aufklaͤrung, fuͤrbaß auf die klahlgeſchorne Glatze des Voͤlkerthums brennen. — 4 5 Was mich anbetrifft, ſo lebe ich, wie du weißt, noch 3 immer in Nr. 7; und glaube mir, es koͤmmt mir . lange nicht mehr hier im Hauſe ſo verruͤckt vor, „ ſeitdem ich die Erlaubnis habe, aus meinem Traillen— Ei fenfter hinab auf die Gaſſe ſehen zu koͤnnen. Doch . ach lieber Leidensbruder! ich habe wieder meine 4 alten Anfälle gehabt. Du weißt mein Zimmerchen iſt noch immer ächt weidmaͤnniſch decorirt. Da ſiehſt du geſchnuͤrte FPPPPPPPPPPDPDPDVPVDVDVDTDTDVTVTVTVTVCVCVTVTVV— EEE Eüdl444444444E>DDDIDDDDDDDDDDDDD> A . F 152 DDDDDDDDDDD>>>>>D Hafen mit Federhuͤten, Schweine mit Gaͤnſe— fielen hinter dem Gehör, das Elent im Forſt⸗ habit, Fuͤchſſe im Pfaffen-Maͤntelchen, Marder und Iltiſſe mit Judenbaͤrten, Falken und Habichte in Gallaroͤcken, und ſchlafende Adler und Loͤwen. Mitten unter dieſer Freundſchaft iſt der Pfeil aufgehaͤngt und auch der Bogen, den du mir ſchenkteſt; beide haͤngen gerade dem Fenſter gegenüber, vor dem die dünne Tilia communis ſteht, und am Ende den alten Hartriegel zur Seite da unterdruͤcken wird. Da ſoll nun durch ein ſo beſchattetes Fenſter — Licht — kommen. Der ver: ruͤckte Vice-Grundſteuer-Erhebungs-Exekutor meinte letzthin, die Baͤume vor dem Fenſter waͤren aus— laͤndiſche. Der Narr! als ob der Linden und Hart— riegel nicht lange ſchon genug hier wuͤchſen. Nein! nein! wir halten etwas auf Inlaͤnder. Eben ſo behauptet der Pinſel: Der pfeilfoͤrmige Ginſter (genista sagittalis) wäre ein Unkraut und hieße hier Fuchs- oder Schaafsſchwanz. Den Teufel auch! ich kenne das Kraͤutchen beſſer. Sein Stengel iſt lang und hager, und bietet, vermoͤge ſeiner Ge— ſchmeidigkeit jedem Winde Trotz. Die Rinde (hier Haut genannt) iſt zum Gerben tauglich, doch hart und zaͤhe. Seine Fruͤchte ſind klein, winzig und SSS SSC CCS CCC CCC CCC DD d dsds dd } 1 2 a ‚MV S SSC CC CCC CCC dodo dsds SESSSESSSSSSESSTSSTSSESESESESESESSCCRIDIDIDIDIDIDDIDDDDDDDDDDIDDIDDIDDDDDDD 188 233333>3>5>D>5>>>>>D>> big, ſchmecken jedoch den Schaafen gut; bei den Menſchen erregen ſie Schlafſucht; doch werden ſie mit Vortheil gegen den Biß toller Hunde gebraucht und finden, ſo wie manche Frucht der Literatur, | ihren Abſatz in den Apotheken! — — Der Aberglaube, lieber Leidensbruder, legt dieſem Kräutlein wunderbare Eigenſchaften bei. So ſollen 3. B. ſeine Blätter gerieben, ein vortreffliches Ratten— pulver liefern, oder in ſeinen langfingrigen Wurzeln die Kunſt, viel Geld auf leichte Art zu erwerben liegen, jo wie ſich auch ferner, der Sage nach, die Hexen zur Walpurgisnacht ihre Beſen von ihm binden ſollen, und dgl. mehr. Fuͤr die Forſten iſt es nur in etwas wichtig; denn ſeine Fruͤchte machen mit einen Beſtandtheil der Schweinemaſt aus.“) — Um aber, lieber Bruder, wieder auf meine be— ſagten alten Anfaͤlle zu kommen: Ich — ach ja! mir geht viel irriges Zeuges im Kopfe herum. Die Menſchen haben wohl Recht, daß fie mich für verrüdt erflären, wenn es mir auch manchmal vorkoͤmmt, als ob ich es fo eigentlich gar nicht wäre. — — Da 3 $ 3 2 4 = . 4 5 1 4 *) Aus dieſer, jo ſonderbar unrichtigen botaniſchen Be⸗ schreibung ſieht man, wie das arme Unterfoͤrſterlein wohl wirklich verrückt geweſen ſein dürfte. An merk. d. Vf. Sc CAA C ε D DDD a m dddpddddopdde SS CCC CCC CCC CCC 184 C © ſteht nun die dünne Tilia communis und der unter: druͤckte Hartriegel vor meinem Fenſter. Wo ſoll das hinaus? Ich habe letzthin ſchon viel nachgedacht, ob das Forſtweſen nicht mit Dampf getrieben werden koͤnnte, ſo wie im lieben England die Boote, damit es, trotz aller Winde der Zeit und aller Wellen der Kabale, einmal in den Hafen der geſunden Vernunft einlaufe. — Aber das geht nicht; der Eigennutz ſteht am Steuerruder und das Vertrauen fliegt vom Wimpel des Maſtes in alle vier Winde. Was huͤlfe da der Dampf? denn auch meine Maſchine koͤnnte am Ende zu viel Rauch verbreiten, und deſſen haben wir, wie der Tinte, bereits uͤberfluͤßig in der Welt. Siehe, ſo dachte ich Manches und Vieles, und ſchon war ich im Begriff, das Ventil zu erfinden, welches allen ſtinkenden Dunſt aus meiner Forſt— Dampfmaſchine herauslaſſen ſollte, als ich — gerade wie ich bei der Taxation war — einſchlief. — Und in den Wald ward ich gefuͤhrt im Geiſt. — Da wimmelte es von Borkenkaͤfern und Forſt— Kaſſenrendanten, Raupen und Taxatoren, unnuͤtzem Aufſchlag und Forſtinſpektoren, einer ungeheuren Menge von Mehlthau und Forſtkandidaten, Forſt— referendarien, Forſtſekretairen, Forſtprofeſſoren, Forſt— gehuͤlfen, Forſtbefliſſenen und Forſteleven, Fleder— SESESSSSESSSESSSESSSSCDDDIDIDDDIDDDDDDDIDDDDDDDDDIDDDDDD® S SSS CCC CCC DD dd dd SSS SSS SS SCC ACC CCC CC D DDD DDD DD nnn * N de 2 mäufen, Hamſtern und Maulwuͤrfen und Forft: vermeſſern. — Nur was mich Wunder nahm, ich ſah keinen Oberfoͤrſter, als einen blaſſen Schreiber im abgeſchabten gruͤnen Rocke, der am Fenſter der Forſtwohnung rechnete. — Außerdem erblickte ich wenig Baͤume, aber viel Baummeſſer, wenig Auf— ſchlag und Anflug, aber viel Anſicht und Aufflug; — wenig Wild, aber viel Wildes; wenig Schweine— maſt, aber viel gemaͤſtete Schweine; — wenig An— ſaat, aber viel Anſehen; wenig Holz, aber viel Hoͤlzernes; — kurz Alles in der ſchoͤnſten Compagnie. Da wurde es plotzlich hell und immer heller in dem ſonſt ſchon ziemlich hellen Walde; doch dieſes war ein anderes Licht, welches in dem Grade, da es zunahm, auch den Forſt an Baͤumen zunehmen ließ. — Die Borkenkaͤfer und Raupen fingen an ſeltener zu werden, der Mehlthau verlor ſich immer y 2 E ; mehr und mehr, und des blaſſen Schreibers ab— 5 5 8 4 geſchabter Rock wurde, wie der Wald, immer grüner und grüner, — Mit Erſtaunen ſah ich dem wunder: baren Wechſel zu, und konnte lange nicht begreifen, woher das Ganze ſich ſo ploͤtzlich umgeſtaltete, ja — war ſchon dem Glauben an Hexerei ziemlich nahe. Da gewahrte ich mit einem Male mitten im Walde eine Maſchine, welche ich Dir, lieber Leidensbruder, 3 * 4 au S SCA 185 6 A bp \ IN MN SCC CA DDD DDD LELLLLLLLLLESLELLLELELLLLLELEBDDDIDIDDDDIDDDDDIDDDDDDDDDDDDID® In Pr. hier in Zeichnung beilege, und die mir als die bes ruͤhmte, neu erfundene Forſt-Reinigungs— Dampf-Maſchine vorgeſtellt wurde. Von den beiden ſich grimmig anſchauenden Herren, die am Ruder ſtehend, im Schweiße ihres Angeſichts das Ganze in Bewegung ſetzen, bedarf wohl der alte ſchnurbaͤrtige Buͤchſenſack von Weid— mann, ſammt ſeinem zottigen Begleiter (beide die vergangene Forſtzeit vorſtellend) keiner weitern Be— ſchreibung. Was jedoch da druͤben die ſpindelduͤnne Gegenwart anbetrifft, ſo wollen wir doch dieſes forſtliche Zeitmonſtrum ein wenig naͤher beleuchten. Man ſieht, das ausgeblaſene Menſchenkind iſt, ſeinem Federhute nach, ein Literatus, was auch die Asinus- Verwandtſchaft in betreff ſeiner Hoͤrwerkzeuge und die platte Schafsſtirne dagegen behaupten moͤgen. Er iſt ein Forſt-Gelehrter und dennoch ſchaͤdlich, wie das jetzt haͤufig der Fall ſeyn ſoll; dafuͤr ſprechen, ominoͤs genug, die uͤber den Hut hervorragenden Ziegenhoͤrner, wie der, durch das zufaͤllige Herunter— rutſchen der Stiefelklappe ſichtbar gewordene Bocks— fuß, der Orden zur goldenen Raupe u. dgl. Denn was auch immer der Schonungspfahl, als Pfahl, dagegen ſpricht: ſein raubvoͤgelartiges Ausſehen an Naſe und Kinn, wie der unter dem, vom Wurme der BESSESSSESSSSSSSSSAETDDIDDIDIDIDIIDDDIDIDIDDDDDD ae D DDD DDD DDD S C FR „ er, N ku arg 5 5 Zeit angefreſſenen Rod hervorblickende Fuchsſchwanz, 2 ) N N 77 8 CGG ö ferner ſein, ſtatt des Faͤngers, an der Seite haͤngendes Scheermeſſer, laſſen mit Recht glauben, daß der alte Fuchs, trotz der Schaafsſtirne da oben, dennoch ſein Schaͤfchen ins Trockne gebracht, welches auch jo ziemlich die aus der Rocktaſche ſo anlockend uns anblickenden ſtrammen Saͤckchen beurkunden. Ueberdies hat, wie man ſieht, das ganze forſt— liche Zeitgeſpenſt die jetzt auf allen Laͤndern haftende engliſche Krankheit, und ſelbſt Freund Zeitgeiſt (ſein dicker Mops) ſcheint von derſelben befallen zu ſeyn; denn kaum hat er, ſeiner Hundenatur nach, zufällig an den alten, nebenan ſtehenden, deutſchen Eichen— ſtamm ſein Waſſer gelaſſen, ſo verdorrt, wie man ſieht, derſelbe, und es wachſen Pilze darauf. — Doch nun zur Beſchreibung des Einzelnen in meinem ſonderbaren Traumgeſichte, wertheſter Herr Leidensbruder! D und B, jo wie A (welches, beiläufig gejagt, ein lederner Windſchlauch ſein ſoll,) ſind die Be— haͤltniſſe, worin ſich das zur Deſtillirung und Ab— dampfung beſtimmte, ſowohl aͤußere als innere Forſtweſen befindet. Die Maſchine iſt eben in vollem Gange. In dem größten Behaͤltniß B befindet ſich, wie natürlich, ACC Cb SSA 189 Doo . 5555555555555 5555555558 BELEESESELTESESEEESEEEEEEEEEEEEEh>>>>> ane 190 nn BESSSSELIESSSESSSSSSZISTSZSSSSZSZAZBDIDDIDIDIDDIIDIDIDIDIDIIDIDDIDIDIDIDDIDDDDID das Forſtrechnungs- und Akten weſen, ſo wie die Taxation, und in A die Direction. — Das Behaͤltniß von D, als das kleinſte, faßt die Forſtbenutzung, Holzzucht und den Forſt— ſchutz in ſich. — Die große forſtlich-chemiſche Scheidung der ver— ſchiedenen Stoffe beginnt eben. Der Windſchlauch bei A ladet, vermoͤge eines Ableitungstrichters, ver— ſchiedene Kleinodien, als da ſind: Zirkel, Raubvoͤgel— faͤnger, Federpoſen, giftige Pilze, Tabellen, Raupen, Tintenfaͤſſer, Brillen, Fuchsſchwaͤnze, Akten u. dgl. angenehme Dinge aus; dagegen ſcheint die Aus— dampfungsroͤhre C, die man beinahe fuͤr ein alt— deutſches Jaͤgerhorn anſehen koͤnnte, lange nicht ſo viel wunderbare Dinge an das Tageslicht zu foͤrdern. Aus einem einfachen Eichenzweige, der ſich aus der Mitte ihres Trichters erhebt, entwickeln ſich, zur Hoͤhe aufſteigend — die Worte: Vertrauen, Treue, geſunde Vernunft und gute Beſoldung. — Lange ſchienen mir dieſe Worte ein Raͤthſel; doch der Geiſt, der ſich aus der Roͤhre bei E entwickelt, loͤſete es mir bald. Wo er, nur aus dieſem Grundſtoff gezogen, hinfließt, ſieht man den Waldboden in Ueppigkeit wuchern und bluͤhen; waͤhrend die Ausleerungen des Wind— SESSESSSSSSSSSSSZSSZDDIDIDDIDDIDIDIDDDDDDDDDD B 2 5 N N v 9 8 v Y M 9 5 v v Y Y V Y 9 Y Y Y 8 SAC 193 Dodd dd >® Da packte auch mich, hochgeſchaͤtzter Herr Leidens: gefaͤhrte, ein ploͤtzliches Reimfieber, und nun merkte ich mit einem Male, wie doch die liebe Welt, wohl nicht ohne Grund, behaupte: daß Dichter und Narren Graͤnznachbarn ſeyen. Dieſe Entdeckung begeiſterte mich; denn ich war mit einem Male in noble Ver— wandtſchaft gekommen, und wenn ich auch, der jetzigen Dichtermode gemaͤß, noch nicht recht wußte, zu welcher Schule ich mich bekennen ſollte, (da ich es, wie Sie wiſſen, in der Knoblauchſchen Schule zu Polkwitz es nur bis Tertia gebracht,) ſo verſuchte ich dennoch, auf gut Gluͤck, aus meiner innern Schule heraus in die Welt hinein zu reimen, was auch immer hierzu eine Freiheit zu preſſen, (oder eine hochloͤbliche Preßfreiheit) ſagen moͤchte. — Nehmen Sie alſo, wertheſter Herr Vice-Grund— ſteuer⸗Erhebungs⸗Exekutor, hiermit meine vier erſten, auf dem Strohſack erzeugten poetiſchen Naturkinder, zur chriſtlichen — Taufe an. Bei unſeren jetzt ſo geſchickten Zangen-Accoucheurs werden hoffentlich bald mehrere nachfolgen, die Ihnen beweiſen ſollen, wie meine Geburten eigentlich nur freie Ueber- ſetzungen ſind. — DISS 2 44444444444444444444@4@4@44444WDDDDDDBIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD re er Br vn ; er R e N ae 9 8 ccc AAA A Abbo v. Maltitz, Plänterhiebe. 13 8 >® BELSSSSISSSSSISSSESSSSSSSSSZSSSZZZBDIDIDDIDIDDIDDIDIDDIDDDIDDDDDDDIDDDDDD SERSSSSSSESSSSSEE 1. Der Livreejaͤger. Zu jener unbekannten Zahl Von Forſtbefliſſ'nen, die in Qual, Um dann ein Sekulum zu paſſen Nach Brod, ſich exam'niren laſſen, Geſellte ſich auch einſt hinzu Ein gruͤner Held vom Kutſchenbocke, Mit goldbordirtem Treſſenrocke, Und einem Federhut dazu. Von außen ſah der blanke Pfahl, An dicken Epauletten reich, Den Oberlandforſtmeiſtern gleich. Und waͤre nicht ſo graͤulich ſchaal Das Innere des Pfahls geweſen, Ich glaub' die hohe Commiſſion Sie haͤtt' den blanken Kutſchbock-Sohn Fuͤrwahr zu Nr. 1 erleſen. Allein das alte Spruͤchwort meint: Nicht Gold iſt ſtets, was golden ſcheint. Und ſieh', bald trifft, zur Schreckensplage, Den Treſſenmann die ſchlichte Frage: 194 DD d d d dd S CCC CCC ,p DDD DDD S SCC CCC CCC CCD D DDD dr : Wie fpringt, mein Herr!*) ein Bock und wann, Warum, und wo am beſten an? — Der ſtark bornirt (bordirte) Mann Im aufgeſtutzten Gallakleide, Nur halb der Frage Sinn gefaßt, Giebt ſchnell, in freud'ger Seelenhaſt, Der Kommiſſion zum Kraft-Beſcheide: Nichts mehr ihr Herr'n, als auf den Bock zu ſpringen? Ei Blitz!l ich denk', das ſoll mir ſchon + gelingen! * Vom Kutſchenbock und hinterm Tritt herab Muß nie ein Staat ſich ſeine Diener waͤhlen; Auf Knechtestreue kann man niemals zaͤhlen, Und Sclavenſinn iſt jeder Ehre Grab. — “) ) Ein Sprachfehler der Zeit. — ) Sollte man wohl glauben, daß eine ſolche große Wahr⸗ heit ein Verrückter niederzuſchreiben vermoͤchte? Anmerk. d. Verf. DDES TEEEELEEELEEEEEEEBDDDDDDDDDDDDDDDDDDD 13* S 15 DDIDDDDDDDDDD>>>>> S SCG DDD DDDDDDDDDDDDDDDDD® DDIDIDIDIDIDDDIDDDIDDIDDIDDDIDIDIDDIDDDIDD 8 SSS SSS SGG G GG 196 DIDDDDDDDDDDDDBDD 2. Die Aufklärung. Wir leben doch, das muß man ſagen, Fuͤrwahr in aufgeklaͤrten Tagen; Denn nicht allein die Menſchenwelt, Iſt jetzt erleuchtet und erhellt, — Sogar die Waͤlder neu'rer Zeit, Sie werden alle weit und breit Recht tolerant, wie ſich's gehoͤrt, Durch unſ're Foͤrſter aufgeklärt. — — DISS SEESSSSSSESSSESSSISDDIIDIDIDIDIDDIDDIDDDDD>DD>> QISZ<ÄEBDIDDDDIDDIIDDDDDDDDDIIDDDDIDDDDB SS GE 3. Die Hunde-Dreffur. Ein alter Jaͤger, der einmal Von Connexionen was geleſen, Und ſelbſt am Hofe einſt geweſen, Erhielt, zu nicht geringer Qual, Zur harten, laͤngſt entwoͤhnten Plage, Noch ſpaͤt auf ſeine alten Tage Vom Fuͤrſten, der ihm viel vertraute, Und große Stuͤcke auf ihn baute, Den Auftrag, einen alten Hund Auf beſte Weiſe zu dreſſiren. Dem Alten, dem das Ding zu rund, Und der, um ſo was auszufuͤhren, Die Lehre laͤngſtens ausgeſchwitzt, Verſucht es zwar; allein, was nuͤtzt Die Muͤh' den Koͤter zu dreſſiren? Der Schuler koͤmmt auf allen Vieren, Gerad' ſo dumm und ungeſchick, Zum Fürften, wie er war, zuruck. SnaeaaceaeseeaeeeeeeeaeeeeedeeEdDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD SAA ddp 5 Ä a s N A ; a 5 5 ; * a S S CCC CC CCC I DDDDDDDDDIDDDD>D>> Da faͤhrt den alten Nimrods-Sohn, In hoͤlliſch-grobem Schranzenton Der dumme Hof-Fuchs-Vogel-Junker Erſchrecklich an: „Er fauler Wicht! Verſieht er alſo ſeine Pflicht? Der Hund iſt duͤmmer, als zuvor, Und bei dem Fuͤrſten ſchlecht in Gnaden; Er koͤmmt bei Hofe nicht empor, Und ich, ich hab' es auszubaden. Wie geht das zu?“ „„Ihr Gnaden halten Zu Gute mir, erwiedert fein Der alte Fuchs! Zum Kloͤtzeſpalten Will ewig ich verdammet ſeyn, Erhielt nicht gute Felddreſſur Der brave Hund; doch fehlt ihm nur Bei Hofe eins, — ich weiß es zwar — — Allein — —““ „So ſprich, du alter Narr! Vielleicht zu kalt der Stall, das Lager, Die Koſt zu fett, vielleicht zu mager?“ „„Behuͤte, nein, dies Alles nicht.““ „So rede denn, was iſt's?“ — „„Man ſpricht Nicht gern davon; doch merk' ich's ſchon: Dem Hunde fehlt's an Connexion.“ S d d EEESESEESSCBDIDIDIDIDIDDDDDDDDIDDDDIDDIDDDDDDDDDDS V BWEELSLSELLLSLLASLLTSZLAZLAZSZLESEBDIDDDDDDD SSS SSS F ; | SSC AA e p p D DDD DDD DDD „An Connexion?“ der Junker ſpricht, And zieht ein hoͤchſt gelehrt Geſicht; „So ſollt' es alſo wirklich dieſes ſeyn? Schon gut! So Etwas faͤdelt ſich ſchon ein.“ DISS AA pppd BESSELSEELETTETTE 200 BELLLLTLLELLLESLLESLSSLLILESSSLLEBDDIDDBD>>>>>>>>>>>>>>DD3>>>> 4. Die Jagd. Am großen Welterſchaffungs-Tage Erſtand, nachdem der Menſch gemacht, Mit ihm zugleich, ſo geht die Sage, Die hohe und die nied're Jagd. Hieraus ergiebt, nach ſolchem actum, Sich nun das ſonnenklare Recht: Wir Jaͤger ſtammen, dictum kactum! Aus ur- uraͤlteſtem Geſchlecht. Allein ich merk' ſchon meine Plage: Ihr glaubt nicht meinem Autorwort. So hoͤrt, Unglaͤub'ge! denn die Sage, Und ſchicket eure Zweifel fort. Kaum war die liebe Welt erſchaffen, Mit allem Schoͤnen fern und nah; Exempli gratia: Menſchen, Affen, So war auch flugs die Jagd ſchon da. FFC PPP EILLLESELILLLLESLESScBDIDDIDDDDDDDDD>>>>>>>>>>>>>>> DPDDDPDERERBEROR TE SSS an 5 r en 201 ee Der Teufel drehte ſeine Schlingen, Zum armen Seelen-Dohnenſteig; Es hetzt der Sturm in maͤcht'gen Schwingen Parforce der Wolken dunkles Reich. Der liebe Gott ſchießt ſelbſt vom Himmel, Aus gutgezognem Donnerrohr, Aufs ungezogne Weltgetuͤmmel, Und iſt im Treffen Matador. Auf Anſtand liegt der Hay im Meere; Und ſelbſt, wenn Phoͤbus nicht mehr wacht, So geh'n in hoher Himmelsſphaͤre Komete auf die Weltenjagd. Die Spinne ſpannet ihre Netze, Und Koͤn'ge ord'nen ihre Schlacht; Hier giebt es eine Voͤlkerhetze Und dorten eine Fliegenjagd. In zuͤgelloſer Gier umkreiſen Die Habichte den blut'gen Fraß; Die Wolluſt legt ihr Tellereiſen Der Unſchuld in's bebluͤmte Gras. € EESEEEESEEEESELEESELSSELSSESCcHDDIDIDDDDDDDDDDDIDIDDDDDDDDDDD>D AAA ACA D DDD DD SSC GCC 20 D>D>>>>>>>>>>>>> Des Reimes Feſſel hetzt den Dichter Durchs Knittelfeld der Phantaſie; Den Zeitgeiſt jagen Schreckgeſichter Von Republik und Anarchie. Den Philoſophen hetzt die Wahrheit Durchs dunkle Holz der Wiſſenſchaft, Und ſeine Wiſſenſchaft, die Narrheit Von Eitelkeit und Leidenſchaft. Und alſo jagt und hetzt hienieden, Sich feindlich Alles Tag und Nacht, Und ſelbſt im ſtillen Grabesfrieden Da giebt's noch eine Wuͤrmerjagd. Drum, gruͤnen Bruͤder! folgt dem Worte Des alten Foͤrſters Wartebrod: Verhetzt ſich einſt vor eurer Pforte Der graue Weidmann: Namens Tod: So geht ihm freundlich nur entgegen, Er ſtimmt dann bald Hallaly an; Und fehlt's euch auch am Prieſterſegen, Es geht, trotz dem, doch himmelan. f . ELEELLSLELLLLLLLSSSLESSSELSLILLIBDDIDDDDDDDDIDDDDDD>>D>>>>D>>DD SSS BAILLLLLLLLELALLELELSBDD>>>>>>>>>>>>>>>>>> CGG CCC 203 555555555555 Deer alte Schuͤtze kennt die Schliche. Trau't ihm, er läßt den Jaͤgersmann, Seen eigen Blut, wohl nicht im Stiche, And ſtellt uns dort mit Ehren an. Drum wuͤnſcht dem alten duͤrren Jaͤger Nur immerhin die beſte Jagd; Denn glaubt: der Bruder Senſentraͤger Bringt jedem eine gute Nacht. — DIES A Ce pdp PA A 2 ö | A 8 | * 5 BEESLSLSSSESESSSSSESSSSSISEESSSLSCDDIDIDDDIIIDDIPDDIDIDIDIDDDDDDDDDDDD SSC SCC CCC CCC CCC 204 Schreiben IV. des armen, fuͤr verruͤckt erklaͤrten Unterfoͤrſterleins an ſeinen Leidensbruder den Holz-, Stubben-, Stock-Kaſſen-Rendanten Tintenfuchs. (Niedergeſchrieben in einem lichten Augenblicke.) Verehrter Leidensbruder! Ach, was fuͤr ein heißer Sommer, lieber Leidens— bruder! Ich komme, wie der Zeitgeiſt, nie aus dem Ruſſiſchen heraus, das heißt, nie aus dem Schwitz— bade. Wellen ſchlaͤgt der Schweiß auf meinem Ruͤcken, und mein jetziges Leben iſt nur, wie die Grundfehler der meiſten jetzigen Kaſſen, ein ewiges Ausgeben, ohne Einnahme. Alle, und die beſten Abkuͤhlungs-Mittel, z. B. Gerichtsakten leſen, Lieferantenliſten nachrechnen, und uͤber Recht und Gerecht — nachdenken, wo es einem doch ganz kalt werden koͤnnte, haben nichts S C C CCG CC D DDD DS P GELLSLLLLLLESSESSLLELELEEZAGQBIDDDDDDDDDDDDB>DD>>D>>>>D>>>>D @< geholfen. Ich ſchwitze fürbas, als wenn ich eben das neueſte Ballet geſehen hätte. Der liebe Gott muß doch oben mehr Holz zur Feuerung haben, als wir gruͤne Menſchenkinder hier unten, und doch ſtritten letzthin, du kennſt fie ja, der einaͤugige Ober- Staats: Lande Wald⸗ Oekonomie-Regiſtrator Zahlaus und der Geheime- General- Guͤter-Adminiſtrations— Forſt⸗ Cameral- Departements-Gehuͤlfe Klein: titel über das Verkaufen und Nichtverkaufen der Waͤlder, und da meinte denn der Zahlaus, alle Forſten, alle muͤßten verkauft werden; das hieße Landesoͤkonomie. Nun ſieh'! wie ſo ein Ein— aͤugiger richtig zu ſehen glaubt. Und dabei geht es ihm doch, wie unſerm verruͤckten Aſtronomen, der den Mond fuͤr ein Barbierbecken haͤlt, woraus ſich der liebe Gott einſeifen laͤßt. Der Kleintitel hat ihm aber viel Großes und Schoͤnes fuͤr ſeine Behauptung angefuͤhrt, welches ich Dir hier mittheile, und das vielleicht nicht ſo unwahr ſeyn moͤchte. Doch was hilft's ihm, er muß auch für verrüdt erklaͤrt werden. Wie kann er ſich unterſtehen, Wahrheit zu reden? Denn ſieh', er meint: die Veraͤußerung der Forſten koͤnnte, in einer Hinſicht betrachtet, doch nur auf zweierlei Art Statt finden, naͤmlich: A A C bd? SA 205 . Lac ααανμναααν,ẽ,E epd DIDDIDIDIDIDDDDIDDDDD5DDDD SSC SCC CCC DDD DDD DDD J. einmal an Jedweden, der ſie kaufen wolle, oder II. nur an den Landbeſitzer. Im erſteren Falle wuͤrde alſo ein Jeder, der ſo ein Stüdchen Buſch, oder wie man es nennt, einen Forſt kaufte, auch den hoͤchſtmoͤglichſten Zinsertrag fuͤr ſein dafuͤr bezahltes Kapital erringen wollen. Da aber das Holz in den meiſten Gegenden des gelobten Landes noch lange nicht in dem Werthe ſteht, um eine ſolche, auch nur die geringſte Zinſe, ab— zuwerfen, ſo wuͤrde es natuͤrlich keinem Kaͤufer zu verdenken ſeyn, die Zinſen und auch mehr (denn wozu wuͤrde er ſonſt den Forſt gekauft haben?) auf jede nur moͤgliche Art — herauszuſchaffen, wo alſo der Forſt rein merkantiliſch behandelt werden, und daher doch wohl nicht wenig in ſeiner Kultur zuruͤck bleiben wuͤrde. — Wollten wir jedoch, meint er, den zweiten Fall annehmen, daß naͤmlich nur Landbeſitzer das Recht, Forſten zu kaufen haͤtten, ſo wuͤrde es dennoch um nichts beſſer mit der Bewirthſchaftung derſelben ſtehen. Denn einmal laſſen ſich ſchon ſchwierig ſolche zwei Studia, wie Oekonomie und Forſtwiſſenſchaft, wo jetzt jede an und fuͤr ſich, beſonders letztere, das S SCC CCC ACC CC CCC Edd dd dd dd EESILSSZSSSSSSSZSSS 206 F SESSSSSESSSSZSZSZZZZSSZSZZZZZZEDIIDDDIDDIDDIDIDIDIDDIDDIDIDDIDDDDDDDDD AAA 207 R halbe Univerſum in ihr Wiſſen einſchließt, oder viel— mehr einzwaͤngt, zum Vortheil fuͤr beide mit einander vereinbaren, und ein guter Oekonom wird ſelten ein guter Forſtmann, ſo wie im Gegentheil ein guter Forſtmann ſelten ein guter Oekonom ſeyn. Doch geſetzt, es waͤre dennoch zum Vortheil fuͤr beide Theile zu verbinden, ſo wird, trotz dem, der Landmann nie auf den, erſt ihm nach Jahren zukommenden Forſtertrag ſo viel, als auf den, ihm jaͤhrlich ſtaͤrker einbringenden Landertrag ſehen, und ſowohl bei Holzmangel in der Umgegend, was ihm dann am meiſten eintraͤgt, am erſten losſchlagen, als auch bei Holzuͤberfluß die Sache ganz, als nicht genug rentirend, vernachlaͤßigen, oder wohl gar, wenn der Boden gut iſt, ihn zu Ackerland roden laſſen. Koͤnnte es jedoch, (wuͤrde man mir vielleicht den Einwurf machen, wie der geheime Departements-Gehuͤlfe Kleintitel meint) 2tens nicht Maͤnner geben, die, beſonders in den Gegenden, wo das Holz einigen Werth hat, mit gehörig ausgeruͤſteten forſtwiſſenſchaftlichen Kenntniſſen die Sache nach allen Regeln be— trieben? Allerdings; doch wuͤrden hiebei zwei Uebel ob— walten: ACC ,? Dodd? Saad ααν,J ddl αααν“uν,ẽ ĩοοοο — SSC CCC CCC 208 dp a. Wuͤrden eben des Geldes wegen jetzt nur Juden die Forſten kaufen, und wie beſchnitten dann die Armuth an Holze werden wuͤrde, bedarf bei ſolchen Leuten von Profeſſion keiner Erwaͤhnung. b. Wuͤrden eben ſo auch juͤdiſche Chriſten in holzarmen Gegenden das nun gekaufte Holz, wenn auch richtig bewirthſchaften, doch zu ſo einem horrenden Preiſe ſteigern, daß der aͤrmere Theil des Volkes nothwendig erfrieren oder zur Verzweiflung kommen muͤßte. Aus dieſem hier Gezeigten, wird es noch außer— dem Jedem einleuchten (der nehmlich ein Endchen Licht mit auf die Welt gebracht) wie g 3tens bei einem ſolchen Verkauf und einer ſolchen Bewirthſchaftung, eben aus rein merkantiliſcher Hinſicht, ganze Holzarten mit der Zeit ausſterben, wenigſtens nie dominirend bleiben wuͤrden. — Doch nehmen wir auch abermals tens an, daß ſelbſt Landbeſitzer die Forſten gehörig bewirthſchafteten, und Juden, — ohne daß die Erde aus ihrer Achſe wiche — den jährlichen Ertrag billig — verkauften, ſo wuͤrde dennoch keineswegs zu verhuͤten ſeyn, daß in der jetzt all— gemeinen Pfand- und Leihezeit, eben ſo wie auf SSS CCC CCC GCC CCC CCC ‚ο‚ YR e dd BEESESESSSSESZSSZSSSSZSZZSZSSSSSZBDDIIDIDDIDIDIIDDIDIIDIDDIDDDIDDDDPDI>DD SESESSESSSESESSSSSSCDDHIDIDIDIDDDIDDDDDIDDDD> Landguͤter, auch auf Forſten geborgt und geliehen werden wuͤrde, und wie ſich dann bei etwaigen Sequeſtrationen, Concurſen, Subhaſtationen u. dgl. angenehmen Ereigniſſen, die menſchlichen Glaͤubiger— herzen, zum Schaden der Forſten, aus denſelben bezahlt machen wuͤrden, bedarf wohl keiner Er— waͤhnung. Doch wuͤrde man mir vielleicht ötens den Einwurf machen, (ſagt der Geheime Forſtgehuͤlfe) daß ja, um nicht nur iſraelitiſche Freunde größtentheils als Forſtbeſitzer wahrzunehmen, letztere, (natuͤrlich die Forſten —) nur parcellirt werden duͤrften, in welchem Falle denn auch andere, mit weniger Geld verſehene Menſchenkinder aller Art, dieſelben ankaufen koͤnnten. — So wenig ſich auch finanziell gegen dieſen Satz einwenden laͤßt, ſo viel jedoch forſtwirthſchaftlich, indem mir wohl jeder erfahrene praktiſche Forſt— mann“) — Recht geben wird, wenn ich behaupte, r ELELISESECCHIIIIDIDDIDDIDDDDDDDDDIDDDDDDDDDD ) Was eigentlich in der jetzigen Zeit ein practiſcher Forft: mann ſey, iſt eben ſo ungewiß, als was die Flecken im Monde ſind. Ich wuͤrde ein ſolches Meerungeheuer ohngefaͤhr alſo definiren, und ſeine Zeichen folgendermaßen anſprechen: Iſtes Zeichen: Ein praktiſcher Forſtmann iſt, wer ſich's nicht einbildet zu ſeyn; 2tes: wer mehr Wälder angeſaͤet als angeſehen; Ztes: mehr in Forſten geweſen, als in Büchern geleſen; v. Maltitz, Plänterhiebe. 14 ESESSESE 209 DDIDIDDDDIDDD>>>>>>> BEESEEESESESESETSESLLLSSSELISSIEBDIDDIDDIIDDDDDDDIDDDDDDIDDDDDDDDDD A ACC εεο,,œdp bd * S SCG CCC 210 DDDDDDD>>>>>>>>>>> >8 daß parcellirte Forſten unmöglich mit der Accura— teſſe, wie ſolche unter einem Beſitzer ſtehende groͤßere Walddiſtricte bewirthſchaftet werden koͤnnen. Angenommen aber, daß 6tens alle dieſe fruͤheren Behauptungen und Gruͤnde nur behauptet und nicht begruͤndet waͤren, und alſo ſaͤmmtliche Forſten eben ſo gut, und viel— leicht noch beſſer, von Privaten bewirthſchaftet werden koͤnnten, ſo bleibt doch noch immer die Frage uͤbrig: Welche Forſten wuͤrden dann die Privaten am erſten und liebſten kaufen, und am theuerſten be— zahlen? — — Doch wohl unſtreitig die, welche zuvor dem Staate durch Holzmangel in der Um gegend, durch Lage an Fluͤſſen und dgl. andere Vor— theile, die hoͤchſten Zinſen gebracht, und eben ſo tes: mehr Gutes gemacht, als Gutes gedacht; ötes: mehr Holz geſchont, als Menſchen geſchoren; 6tes: viel Haarwild im Forſte hat, aber noch mehr Haare auf den Zaͤhnen; 7tes: mehr redreſſirt, renovirt und regulirt, als regiſtrirt, protokollirt und taxirt; Stes: wenige Baͤume anweiſet, aber mehr nachweiſet; gtes: wenig ſchreibt und noch weniger geſchrieben hat; 10tes: Sporen nur an den Fuͤßen, Federn nur auf dem Hute, und die Stirne frei und offen traͤgt. — Anmerk. d. f. verr. erklärt. Unterfoͤrſterleins. S SS GCC ) ) D D D m e d dd E BEISSSSSSSZSZSSZSZZSSSZZZZZSSZSSZBTDDDIIDIDIDDIDIDIDIDDDIDDIDIDIDDIDIDDDDDDDDD ® EESSSESSTSESSESSEESSSESSBDIIDIDDIDIDDIDDDIDDIDIID>2>D SS SSC 211 Dodd? wuͤrden natürlich di e Forſten, welche vorher weniger eingetragen, auch von den Privaten weniger gekauft und ſchlechter bezahlt werden. — Da nun aber gerade dieſe die groͤßeren des gelobten Landes ſind, ſo wuͤrde daher doch immer nur der kleinere Theil zum etwaigen Vertheil fuͤr daſſelbe, veraͤußert werden koͤnnen, und ſollte der angenommene, hier⸗ durch etwa zu erwachſende Nutzen nicht ſtets mit dem nothwendigen Erſatz 7tens fuͤr die Deputathoͤlzer, und Stens für die Holzbeduͤrfniſſe ſaͤmmtlicher Staatsfabriken, Bauten und dgl. die Wage halten? — Und welchen Erſatz (fraͤgt der Geheime) hat der Staat bei dieſem Riſicohandel für die Verſteigerungs— koſten? — Doch abermals angenommen, die Vortheile waͤren ſo uͤberwiegend, daß Alles dieſes zehnfach gedeckt wuͤrde, ſo frage ich dennoch wieder: gtens. Wuͤrden alle in Holz arbeitenden Ge— werbe noch fuͤr denſelben Preis ihre Produkte liefern koͤnnen? Kaum denkbar; denn ſollten wohl ſolche ehrliche Chriſtenkinder, die auf Spekulation und Geldgewinnung die Forſten gekauft, bei der Taxe ſtehen bleiben, da fie, beſonders in holzarmen Gegenden, einen hoͤhern Preis erringen koͤnnen, i f * Sas νν,õsDοοοοο DDD DDD dds — — * BEISSESESSSSSSSSSSSSSSSSSSSSESSSBIDIDIDIIDIDDIDIDIDDIDIDDDIDIDDIDDIDDDDDDDDB SSS SSC CCC K&K 212 und ſollten ſelbſt die hierin Beſſergeſinnten mit der Zeit, wo ihnen der Vortheil ſo nahe liegt, nicht auch bald zu der jetzt ſo ausgebreiteten Handlung Filou et Compagnie) hinzutreten? — Wie koͤnnten nun aber die gewerbetreibenden Volksclaſſen mit dieſer nothwendigen Steigerung aller aus Holz erzeugten Fabrikate zufrieden ſeyn, und wie wuͤrde nicht auf ſolche Art, bei dem Steigen eines Theils der Staatsbewohner, der andere ſinken. Doch wuͤrde man mir vielleicht 10tens erwiedern: wie doch auch in Betracht zu ziehen ſey, daß durch den Verkauf der Forſten, die oft die Einkuͤnfte uͤberſteigende Beſoldung der Officianten erſpart wuͤrde. Allerdings waͤre dies eine nicht unbedeutende Ruͤckſicht, die man zu nehmen haͤtte, und eine vielleicht nicht geringe Einnahme des Staats, wenn ſich dieſelbe durch den Verkauf der Forſten, nicht eben fo, wie fie projectirt iſt, auch ) Dieſes jetzt fo allgemein bekannte, ausgebreitete Handlungshaus fuͤhrt in ſeinem Pettſchaft den unaͤchten, nicht zu hebenden Bruch 1%, und die Hälfte eines beſchnittenen Dukatens. Seine Verbindungen gehen durch die ganze bekannte und nicht bekannte Welt. Gleich dem Phoͤnix aus ſeiner Aſche, ſteigt es aus verſchiedenen Bankerotten ſchoͤner und reicher empor, und iſt kurz die Seele des jetzigen Handels. — Anm. d. f. verr. erklart. Unterfoͤrſterleins. BISSESSSSSSSAZSSSSSSBIDIDIDIDIIDDIDIDDDDDDDDD FFC S SSS CCC CCC CCC CCC CCC DDD d d d d d Ferme a ll nn CAC 213 Rn wieder in ſich ſelbſt aufloͤſte; denn wuͤrden ſaͤmmt— liche Kaͤufer eben mit Ruͤckſicht auf die, von ihrer Seite nothwendig zu haltenden Forſtaufſeher (wenn es auch nur gemeine Jaͤger waͤren) nicht eben darum ſchon weniger fuͤr die Forſten bieten; wuͤrden Erſtere, ſelbſt wenn ihr Gebot, ohne Ruͤckſicht hierauf, fuͤr den Staat annehmbar ſey, ſich nicht ſpaͤterhin auf das Nachtheiligſte fuͤr die Forſten, aus denſelben entſchaͤdigen, und muͤßte nun nicht auf ſolche Art tens und letztens, die ganze Wiſſenſchaft im hoͤchſten Grade ſinken? — Alſo ſchließt der Geheime: General- Güter: Ad: miniſtrations- Forſt⸗ Kameral⸗ Departements-Ge⸗ huͤlfeͥ Kleintitel, und ich habe fo gedacht, daß Alles, was er da ſagt, gerade nicht ſo uͤbel ſeyn moͤchte; Schade nur, daß es ſo ſehr wahr iſt. Das bringt den Mann noch um ſeinen Verſtand. — Ach, Gott! daß doch alle Menſchen, welche die Wahrheit reden, verruͤckt, — oder wenigſtens, das iſt gewiß, nicht recht klug ſind; — denn daher koͤmmt es eben, daß wir jetzt ſo viele kluge Leute, — oder vielmehr klug erklaͤrte Leute haben. — Doch apropos! Der Finanzier Steuerpreß (du wirſt ihn ja wohl kennen, ich glaube von ihm irgendwo etwas geleſen zu haben) beſuchte letzthin unſere freundliche An— Ss DDD DDD DDD AAA αα—.,ẽ p dds & S CCC CCG 214 FFF ſtalt mit einer großen Geſellſchaft von Herren und Damen, wovon der groͤßte Theil ebenfalls ſchon auf Verſorgung rechnete, — blieb lange vor meinem Gitterkaͤmmerchen ſtehen, und erklaͤrte ſelbſt ſehr eingebildet: ich bildete mir ein, alles Forſtungeziefer durch Dampf vertrieben zu haben. — Na! da ſiehſt du nun, lieber Leidensbruder, was ſo ein Kerl ſchwatzt! Er ſtand noch lebend vor mir, und ich ſollte alles Ungeziefer aus den Forſten vertilgt haben! — Ach, das Gitter trennte uns zwar; aber geiſtig, denke ich, waren wir ſo ziemlich nahe vereint. Doch der Schließer koͤmmt. Halte dich brav, ehrliche Seele! Auf dem Turnierhofe ſehen wir uns wieder. Hans Gottwald Wartebrod. DISS EEETSSSESSSLES5>>5>5>>>5>>5>>>>8 uüuͤberſende ich Ihnen hier aus demſelben Buͤchelchen der Hoffnung, dritten Heftes zweiten Jahr— ganges, 1817, neuen Proviant fuͤr Ihre um ſich freſſenden Raupen, nemlich ein armes Unterfoͤrſterlein, mit einem Seitenſtuͤck von mir: das gluͤckliche Oberfoͤrſterleinz 5 vielleicht mundet Ihrem Gewuͤrm dieſes Futter. Hier haben Sie es: B. Das gluͤckliche Oberfoͤrſterlein. Wer iſt auf weiter Erde hier So gluͤcklich, als das gruͤne Thier, Von einem — Blitz, nun faͤllt mir's ein! — Von einem Oberfoͤrſterlein. — wegen der ſich im Forſtrevier M. eingefundenen Kiehn⸗ raupe, der Kaninchenwickler (!!!) genannt, gemachten Anzeige wird demſelben hierdurch eroͤffnet, daß es, wenn es die Lokalität erlaubt, am ratſamſten iſt, zur Vertilgung dieſer Kiehnraupe Abends kleine Leuchtfeuer anzuzuͤnden und die ſchwaͤcheren Staͤmme des Reviers ſchuͤtteln zu laſſen; dann werden ſehr viele nach dem Feuer fliegen und verbrennen. D., den 24. Juni 1817.“ Anmerkung des Herausgebers. Ce αοꝓοοοοοοο DDD DDD DDD PS SA αααιααεεp p ddp ® 25 BELSLLLSLSLLLSISLSILITSSLILSISLSILLEDDDDIIDDDDDDDDDDDDDDD>>>>>>>D> GGG CCC 218 DDDDDDDDDDDDDDDD> (A. Das arme Anterförſterlein) Fruͤh Morgens, eh' der Tag noch graut, Steht flugs vom Bette auf und ſchaut Ganz truͤbe in die Nacht hinein: Das arme Unterfoͤrſterlein! Zum erſten Male kraͤht der Hahn, Das Maͤnnchen haͤngt die Buͤchſe an, Fuͤllt in fein Flaͤſchchen Schnaps hinein, Das Fruͤhſtuͤck aller Foͤrſterlein. Bedaͤchtig ſchleicht es an den Wald, Und doch zum Einlauf kommt es bald; Es wartet auf den Morgenſchein Das arme Unterfoͤrſterlein! Da giebt es denn auf Alles Acht, Was ihm ſein Dienſt zur Pflicht gemacht; Es ſieht, es hoͤrt, es lauſchet fein Das ſchlaue Unterfoͤrſterlein. Erſcheint im Oſten nun der Tag, So ſchleicht es ſchon den Faͤhrten nach; Den Holzdieb nimmt in Augenſchein Das arbeitſame Foͤrſterlein. SCC D p EELLLESLLLLEELSSSLSLLLSSSLSLSCBDDDDIDIDIDDDDIDDDDDDDDDDDDDDDDDD SITE glüctliche Oberförſterlein.) Wenn fruͤh ſein Lebenstag noch graut, Schon aus dem Mutterleibe ſchaut Stocgrundgelehrt zur Welt hinein Das einſt'ge Oberfoͤrſterlein. Da kraͤht der Wiſſenſchaften Hahn; Das Maͤnnlein ſchnuͤrt den Schulfuchs an, Huͤllt in den Flaufchrod ſich hinein, Zu werden einſt ein Foͤrſterlein. Bedaͤchtig meidet es den Wald; Da iſt's dem armen Mann zu kalt. An der Collegia weiſem Schein Da giebt es denn auf Alles Acht, Was es dereinſt fo gluͤcklich macht; Es ſieht und hört, und lauſchet fein, Zu werden einſt ein Foͤrſterlein. Erſcheint nun endlich ihm der Tag, Wo man zum Foͤrſterlein es mag, — Wer kann wohl gluͤcklicher dann ſeyn, Als unſer Oberfoͤrſterlein. Erwaͤrmt ſich's kuͤnft'ge Foͤrſterlein. A A ιααααεαι p DDD AGE 219 eee eee S CCC ,jð e DDD DD dd dd SSS CCC CCC 220 ͤ—. 8 BELEELELELSELSLLSLLSLISESSLSSELTDDDDDDDDD>>>>>>>>>5>>>>>>>>>>D (A. Das arme Anterförſterlein.) IN Von hier beſucht's die Koͤhlerei, A Beſieht die Baumſchul' nebenbei, 2 Es freut ſich über ihr Gedeih'n A Das brave Unterförfterlein A Von dieſem frühen Streifzug mid’, 5 Wird ihm der Magen invalid; N D'rum fruͤhſtuͤckt Brodt und Branntewein A Das matte Unterfoͤrſterlein. A 3 Erquickt verfolgt es ſeinen Lauf, A | Paßt Graͤſern, Hirten, Schäfern auf; 2 Ihr Freveln iſt die groͤßte Pein 88 Fuͤr's arme Unterfoͤrſterlein. 8. Und iſt ein Frevler doch entwiſcht, | ; Wird ein Verweis ihm aufgetiſcht; 8 Da faͤhrt manch' Donnerwetter d'rein 8 ö Auf's faul geſcholtne Foͤrſterlein. Y 1 Wenn feinem Fürften auf der Jagd 7 ö Diana boͤſe Miene macht, 8 E Wer muß der Suͤndenbock dann ſeyn? y 4 Das arme Unterförfterlein! vi Be s E Sc 55555 >> >DDDDD FFP (B. Das glückliche Oberförſterlein.) >® Feſt eingefeilt in Schmiererei, Beſieht den Wald es nebenbei; Der wird von ſelber ſchon gedeih'n. Du ſel'ges Oberfoͤrſterlein! Von dieſem Actenſtreifzug muͤd' Wird ihm der Magen invalid; Es fruͤhſtuͤckt Fuſelbranntewein. O gluͤcklich Oberfoͤrſterlein! Erquickt verfolgt es ſeinen Lauf, Paßt Schreibern, Regiſtrator'n auf, Muß uͤberall und nirgends ſeyn. Welch’ hochbegluͤcktes Foͤrſterlein! Und iſt ein Fehler doch entwiſcht, Da werden Naſen aufgetiſcht; Denn die Regierung ſchreibet fein. O gluͤcklich Oberfoͤrſterlein! Wenn Vorgeſetzten auf der Jagd Diana boͤſe Miene macht, i Wer muß der Suͤndenbock dann ſeyn? Du gluͤcklich Oberfoͤrſterlein! Sac νè ee ααẽw⁰e c νν,ezx bbb DDD Dp bpb ppb A CA Db ® SSG 2 DDDDDDDD>>>D>>>>>® (A. Das arme Anterförſterlein.) N Nachdem es ohne Ruh und Raſt Getragen hat des Tages Laſt, So kehrt oft mit verrenktem Bein Zuruͤck das Unterfoͤrſterlein. Am Abend ſpeiſt es magre Koſt, Kartoffeln, Kaͤſ' und Apfelmoſt, Zuweilen Aufbruch aus dem Schwein, Erlegt vom Unterfoͤrſterlein. Oft fehlt das Geld fuͤr Pulver, Blei, Fuͤr Num'ro Null und Num'ro Drei; Nur einen ſtumpfen Flintenſtein Hat aufgeſchraubt das Foͤrſterlein. In ſeinem alten Buͤchſenſack Hat es vielleicht doch Rauchtaback. Bei einer Ulmerpfeife? — Nein! Bloß Wallnußlaub ſchmaucht's Foͤrſterlein. So lebt es ſeine Tage hin In Duͤrftigkeit, doch heit'rem Sinn, Uebt Redlichkeit, bis einſt Freund Hain Hallaly blaͤſt dem Foͤrſterlein. Hubert Schotendorn. DE EELILSLLLISAILLSLZLSLAZLZZASDDIDDIDDDDDDDIDDD>>>>>>>>>>>>>>>> BIELLLELISLSSSLISSISE ISLISSLSISSZIBDDIDIDDIDIDIDDDDIDDIDIDDDDDDDD>>D>>>>D BESTE DSSC CG C D D D D dd EDDIE 8 g f Y g * ; Nachdem es nun fo ohne Raſt Getragen hat des Tages Laſt, Da ſtellt ihm Einer doch ein Bein, — — Und penſionirt iſt's Förfterlein. Da ſpeiſt es nun die reiche Koſt ; Von Kaͤſ', Kartoffeln, Apfelmoft, Mit Frau und Magd und Kindelein. Du gluͤcklich Oberfoͤrſterlein! Und macht es gar noch viel Geſchrei, Flugs ſteckt man es nach Num'ro Dreiz Da brummt der alte Flintenſtein, Das hoch gelahrte Foͤrſterlein. D'rum ſitzt der alte Buͤchſenſack Fein ſtill und ſchmaucht ſtatt Rauchtaback, Huͤbſch Eiche und Kirſchenblaͤtter ein. O gluͤcklich Oberfoͤrſterlein! Und ſind ſo ſeine Tage hin, Die Beine matt, geſtumpft der Sinn, Da blaͤſt Hallaly ihm Freund Hain. O gluͤcklich Oberfoͤrſterlein! — DDA CCC p bd dd * AAA pppd SS SSS CSC CCC 224 DDDIDDIDDIDDDID>>>D ® Doch verehrter Herr Compagnon, um wieder auf Ihre humoriſtiſchen Inſektenſtiche zu kommen: — auch bis in meine ſtille Zelle hat dieſes verderb— liche Gift, wie ſo an manchen Orten, Beulen hinter— laſſen, die da jucken ſollen. — Zum Beweiſe erhalten Sie hierbei drei Schreiben, die an mich fuͤr Sie eingegangen ſind. Schoͤpfen Sie aus denſelben Troſt und den Gedanken: nie zu denken, dann wird es Ihnen allezeit wohl ergehen. — Beſſern Sie Ihr ruchloſes Leben; dieſes wuͤnſcht von Herzen Ihr Freund und gruͤner Bruder Hans Gottwald Wartebrod. Beſagte drei Schreiben lauteten, wie folget, woͤrtlich alſo: PTT BESESSESISSESSSSESESSSESESISSSSSSSBDIDIIDDIDIDIDIDDIDIDIDIDDIDDIDDIDDDDDDDDDD S SSC CC CC GGG dd dd BESESEESTZSSZZSS 2 . SCS CCC 225 DDIDDDDDD>D>>>D>DD>> Schreiben A. des Schiffskapitains Ehrenſtapel an den Verfaſſer. Pillau, den 2ten März 1823. 3 Potz alle Kraut: Kreuz: Donner: Schiffe: zwieback und kein Ende! Nehmen's nicht übel, Seemaͤnnchen, daß ich fo fluchen thue. — Sie werden wohl wiſſen, darin iſt bei uns Seeleuten immer das Maul leck. — Sagen Sie, Potz Blitz Kalfaterloch! was haben Sie da für ein Allerwelts-Wetterbuch vom Stapel laufen laſſen. — Seemaͤnnchen, wenn Sie das man nicht auf die Sandbank bringt; denn Sie ſteuern da gerade gegen den Wind, der jetzt aus vollen Backen von Norden blaͤſt. — Das ſollte mir leid ſeyn; denn Sie muͤſſen nur wiſſen, daß ich mich nicht allein auf den Kom paß, ſondern auch auf die Faͤhrte verſtehe. EEGSSFFelgStgiäh>dh>d>>DDDDDDIDDDDDDD>DDD v. Maltitz, Plänterhiebe. 15 EEESSEESESEESESEESEESEELESSESZSECCHIDIDIDDIDIDIDDDDIDDDDDDDDDIDDIDDDD>D>D 12 & >® SS SSS SCG CCC 226 DDIDDDDDDDIDDD>D>>a Maͤnnchen! Ich ſage Ihnen, ich bin mit allen Hunden gehetzt. Ich weiß, wo der Wind heut zu Tage herkommt. — Sehen Sie, Potz alle Kreuz- Kraut (na! ich will nicht fluchen), ſehen Sie, ich habe doch, wie ich die Raupen geleſen, Seemaͤnnchen! gelacht, Thraͤnen habe ich Ihnen gelacht, als wenn man ein alt Stuͤck naſſes Segeltuch auswindet. Aber Blitz- Kraut: Kabel: Kiel! wo haben Sie all' das Wetterwindszeug her bekommen? Das find't man doch nicht ſo, wie die Muſcheln, am Strande. — Der Kerl da vorne, ſieht doch, hol' mich — — Dieſer und Jener, gerad' aus, als haͤtte er hinten ſein Bogſpriet verloren und vorne den Fock— ma ſt zerbrochen. Ich habe jo gedacht, wie ich dat Wetterding anſah, wenn ſich da doch der Nordwind (Sie verſtehen mich ſchon) hinter die Tabellen ſetzen thaͤte, ich wette meinen beſten Kompaß, der Kerl floͤge ja wie eine Waſſerhoſe. — Na! Sie muͤſſen es mir nicht uͤbel nehmen, daß ich ſo grade vom Maule weg rede. Is ſo Seemanns— Manier. Ich denk', als aͤchter Jaͤger lieben mr doch auch das Herumſchwaͤnzeln nicht. — Sehen Sie, Seemaͤnnchen, wer mir ſo auf der ſtuͤrmiſchen See unſers Bischens Lebens 'mal ſo SESSSSSSISSSSSSSSSSSSZBDDDIDIDIDIDIDIDIDDIDDIDIDIDDIDIIDDDDDDDDDDD BESSSSSSLESSSSSESSSSLSSSSTSZSSZARDIDIDIDDIDIDIDDDIDDIDIDIDIDDIDDDDDDDDDDD SSS SSS FF S 227 Dap>DD>DDDDDD>b>>g = einen heiteren Tag macht, jo wie Sie es mit Ihren Schmetterlingen da — Raupen wollt' ich ſagen, gethan haben, dem muß ich ſo auf aͤcht ſeemaͤnniſch meinen Dank ſagen. Darum ſeyn Sie mir alter Windroſe nicht boͤſe; wenn auch meine Nadel nicht mehr auf dem Fleck ſteht, — bin ich deswegen doch eine ehrliche Seehaut. | Aber, hören Sie noch eins! — Tritt' mal jo in der Federfuchſerei bei Ihnen jo eine Windſtille ein, machen Sie mir die Freude, ſteuern Sie mal nach Pillau und beſuchen Sie mich auf der Rhede. — Wir haben hier prächtige Sandhaſen — — Na ich denk' ha! ha! daran wird's in Berlin auch wohl nicht fehlen. — | Doch nun Gott befohlen! — Wuͤnſche gut Wetter und Wind auf der Lebensfahrt, und einen ſtillen Hafen, wenn 'mal der Tod vor Anker legt. Ehrenſtapel. 27% DD ID DIET DIDI DIDI DD DD DD DD 15* a ĩ ᷣͤ ⁵K 8 SSS CC CCC CCC 228 DDDDDIDDDDDDD>>>> ® Schreiben B. des Forſt- Finanz: Staats: Stände: Stadt: Staabs⸗Sekretair Rlebfinger an den Verfaſſer. Hochwohlgeborner, aber nicht inſonders geehrteſter Herr! Sie werden es wahrſcheinlich nicht uͤbel nehmen, daß ich ſo geradezu gehe. Sie wiſſen wohl, wir Leute von Ausnahme und Eingabe — machen nicht viel Faeon in der Welt. Auf einen groben Klotz gehört ein derber Keil; und da Sie, wie es ſcheint, ſo gern forſt⸗ und jagdgerecht ſprechen, jo glaube ich, paßt dieſes Spruͤchwoͤrtchen ganz auf den faden Wiſch, den Sie geſchrieben haben. Glauben Sie aber nicht, daß ſich ein hochloͤblicher Forſt⸗ Finanz- Sekretair über fo etwas ärgert; — das Aergerniß hat keine Rubrik in ſeinen Lebens— tabellen. Aber Sie aufmerkſam machen auf den Unſinn, den Sie geſchrieben, iſt die Pflicht der Menſchlichkeit, alſo auch — nebenan die Pflicht eines Forſt-Finanz-Sekretairs. Daher werden Sie BIEESSESSSESESSSSTSTSLLSZSZSZSZZZSSSZBDIDIDIDIDIDIDIDIDDIDIDDIDDIDIIDDDDDDDDDDDD BDDDIDIDIDDIDDIDDDIDDIDIDIDDDIDDDDDDDDD>8 PPT EESSSSESLSSSLSSZSSSBDDIDDIDIDIDDIDIDDIDII>DDDD mir vergönnen, Ihre Raupen einzeln von dem Baume der Zeit abzuleſen; denn nur ſo kann ich Ihnen beweiſen, welch' ein Ungeziefer Sie in die Welt geſchickt haben. a Seite 1 Vers 3 jagen Hochdieſelben: „Nicht mehr hört man der Hatze freudig Bellen „Im ſchaurig⸗wild verwachſ'nen Forſtrevier uſw.“ Muß ich beſtreiten. — Denn Hunde — und Klaͤffer aller Art bellen heut' zu Tage noch genug in den Forſten, wenn ſonſt ihnen oder der Welt ſoviel daran gelegen. — Ferner S. 6: „Kann wohl das Zeichen forſtlich-hohen Ranges, „Des ſtolzen Epaulets hochgold'ne Tracht, „Noch wahrhaft wuͤrdig jene Wuͤrde zeugen, „Wenn's auf dem Kutſchbock auch Parade macht? Verſuͤndigen Sie ſich, mein Herr, an den Kutſch⸗ böden nicht. Sie koͤnnten heut' zu Tage Gefahr laufen, dabei manchen Bock zu ſchießen. — Die Zeit hat Sie geadelt. — Wie mancher Ritter von Kreuz und Medaille ſteht hinten auf, wo ein Ritter darin ſitzt, und fo gerade, als hätt’ er im Corps de Ballet gedient. Und dann betrachten Sie einmal (mein Herr, ich ſpreche im Ernſt), was für Fett der Zeit: geiſt hie und da in die Kutſche wirft; die inwendige Korpulenz mit der auswendigen der Pferde, die ſie | \ ; b f ; ; ccc 229 >DD>>>>>>>>>>>>> BER ER RER EUER DDDDDDDDDDDDDDDDD>D3® E SSS SSS SSS SCS S SSSSSSCBDDIDIDDIDDDIDDIDDDDDDDDDDDDDDDDDD ziehen, iſt öfters nur aus einer Subſtanz gezogen. Bier und Branntwein zieht und faͤhrt. — Bewundern Sie, mein Herr, die Groͤße des Zeit— geiſtes, und ſchaͤmen Sie ſich. — Das iſt Toleranz in Kutſchen. Ferner S. 31: „Unter dem Schneeanhange der Tabellen: „laſt erliegen alle Wälder.“ Herr! was wollen Sie damit ſagen? — Das ſchlaͤgt in mein Fach, und da ſchlage ich zu. — Meinen Sie vielleicht damit, wir haͤtten zu viel Schreibereien, und unterlaͤgen unter lauter Tabellenuͤberſichten? — Herr! hieraus ſieht man, daß Sie keine Einſicht haben. Wuͤrden Sie wiſſen, was ich weiß, ſo wuͤrden Sie wiſſen, daß Tabellen die Seele des Forſt—⸗ weſens, Tabellen die Seele des Lebens ſind, daß ohne eine Einſicht in die Seligkeit einer tabellariſchen Ueberſicht keine Auf⸗ ſicht und keine richtige Anſicht im Forſtweſen Statt finden kann. — Wuͤrden Sie wiſſen, was ich weiß, ſo wuͤrde Ihnen das kurze tabellariſche Verfahren be— kannt ſeyn, wo zur allgemeinen Klarheit, in der moͤglichſten Kuͤrze, Oberfoͤrſter aus kleinen tabel— EEESESSSSESSSZSSSS>> >>3D3 v Maltitz, Plänterhiebe. GGG 241 3 halten will, jo ſuchen Sie bei einem alten, biedern Weidmann Ihre Freiſtatt; ein braves Herz bietet ſich Ihnen an. — Ich habe keine Kinder, und zu viel Vermoͤgen fuͤr mich ſelbſt. Mein Waldhaͤuschen liegt romantiſch. Ein offenes Geſicht, ein gutes Glas echten deutſchen Weins und eine gute Jagd erwarten Sie. Schlagen Sie in die dargereichte Hand ein! — Sie wuͤrden einem alten Manne die letzten Augen— blicke ſeines Lebens ſehr verſuͤßen; Sie wuͤrden die milde Abendroͤthe meiner oft muͤhevollen Tage ſeyn. — Doch ich fuͤhle, ich fordere zum erſten Male zu viel. Werden Sie erſt auf einige Zeit mein Gaſt, um dann vielleicht auf immer mein Freund, mein Hausgenoſſe zu bleiben. Beſuchen Sie die ſtille Forſtwohnung eines biedern Waldbruders. Hier, in dieſen ſtolzen Buchenhainen, hier kriecht keine Natter des Neides, ſchluͤpft keine Schlange der Schmeichelei und Kabale, wuͤhlt kein Maulwurf der Dumpfheit, wachſen keine ſtinkenden Pilze des Hochmuths. — Hier hat die Natur ihren Thron, die Gottheit ihren Tempel! — Beſuchen Sie das ſtille Aſyl eines Greiſes, der aus dem großen bunten Irrgarten der Welt ſich in dieſen Schattenhain zurückzog. Und ſelbſt dann, wenn auch dieſes Ihre Verhaͤltniſſe nicht geſtatten, bleiben Sie wenigſtens — 2 5 5 1 5 u N ® c AAA ep b ddp | | | ga“, 242 nn: in Korreſpondenz mit einem Manne, der Sie wahr- haft liebt, Ihnen ſo gern etwas Gutes erweiſen und den Menſchen kennen lernen moͤchte, der ihm ie manche frohe Stunde bereitete. — Ich hoffe, der herannahende Fruͤhling being wie der ganzen Natur das Leben — auch mir Ihren Beſuch. Leben Sie wohl, und gedenken oͤfters in der ſteifen Reſidenz eines treuen Waldbruders auf der freien Hoͤhe, Ihres neuen, aber wahrhaften Freundes, des alten i Oberfoͤrſters N. N. r D !EELLELLLLILLLLILSSSSLLTTLLILLLSBDIDDDIDDDDDDDDDDDDDDI>D>>>>D>D SSS SSS m p pp dd ! Schreiben VI. des armen, für verrückt erklärten Unterfoͤrſterleins an feinen Leidensbruder den Geheimen General: Kohl: Kopf: Kahl: Kaſſen⸗Rath Rechtsnebel. | Auf dein letztes Schreiben vom 25 ſten Mai (Sonntag Trin. Urb. — V. Nikodemi Nachtgeſpraͤche), erwiedere ich dir mit abnehmendem Lichte, wie ich vor einigen Tagen wieder einen Beſuch von einem auslaͤndiſchen Sproͤßling der lieben grünen Farbe erhalten habe. 5 Moͤge Jungfer Diana es wiſſen, was die Leute an mir zu beſehen finden. Ich armer Leidenshirſch, der, wie man behauptet, in der Vernunft zu ruͤck⸗ geſetzt haben ſoll, und weder Orden noch Titel beſitzt, weder ein Gelehrter noch ein Bekehrter — — ift, was koͤnnte der viel Merkwuͤrdiges an ſich haben? Doch ich glaube, es ift jetzt bon ton, die Tollhaͤuſer wie die Kaffeehäufer zu beſuchen, um ſich, wie in letzteren leiblich, hier geiſtig zu reftauriren. — a | ; i | f * 243 23>>>>>>D>>D>>>> 5 a p p pp DDD DDD 1 SS SSS CSSC 244 DDIDDDDDIDDIDIDDIDID>DDE D nm ]“ 8 Doch Scherz bei Seite, verehrter Leidens-Con— frater! Der auslaͤndiſch-forſtliche Sproͤßling war, wie es mir ſchien, ein zwar noch junger, aber guter, geſunder und gerader Stamm in dem weiten Walde der Wiſſenſchaft, ohne alle Sch waͤm me des Vor: urtheils und Aeſte des Eigenſinns, wenn er auch gaͤnzlich von deinen, in Tabellen gebrachten An— ſichten abweicht. Sieh’, allerverehrteſter Kohl- Kopf- Kahl- Kaſſen⸗ Rath! Er erzaͤhlte mir viel, ein Langes und ein Breites von den Waͤldern des Auslandes, die alle von Inlaͤndern verwaltet werden, und ſich dabei ganz vortrefflich befinden ſollen. Beſonders ſprach er viel von den Forſten an den Ufern eines Sees zur geſunden Vernunft, und konnte nicht fertig werden mir auseinanderzuſetzen, wie unter andern daſelbſt: J. was die Bildung der jungen angehenden Forſt— maͤnner betraͤfe, die Beſtimmungen dabei ob— walteten, daß: 1. Jeder Forſtkandidat z wei Jahre den Unter: richt bei Oberfoͤrſtern auf dem Revier, ein Jahr bei Beſichtigung verſchiedener Forſten, und ein Jahr den theoretiſchen Unterricht auf Akademieen oder aͤhnlichen W nachzuweiſen N Ingleichen: BIESTSSSSSSELZZZSSZZSCDTDIDDIDIDIDIDIDDIDDDD>D>> JFFFFFFFFFFCCCCCCCCCCCCCTTTTT SAC 245 r 2. Die Examina dergeſtalt eingerichtet waͤren, daß nach einer, nur generellen, ſchriftlichen Prüfung, dermaßen das Haupteramen im Walde erfolge, ſo daß nach den gewoͤhnlichen practiſch⸗botaniſch-forſtlich oder mathema= tiſchen Fragen, dem Kandidaten irgend ein Forſt im Staate angewieſen wuͤrde, von dem er, zum hauptfächlichften Gutachten und Faͤhigkeitsbeſtimmung, als Aufgabe eine Beſchreibung, Vermeſſung, Bewirthſchaftung, Taxirung oder einen Kulturplan mit den gehoͤrigen Gruͤnden, warum das hier ſo und nicht anders ſeyn koͤnne, einzureichen habe; bei welcher Arbeit ihm zwar der daſelbſt wohnende Oberfoͤrſter, die noͤthige Auskunft, 3 B. über Servituten, Holzbeduͤrfniſſe, Lage und dgl. zu geben berechtiget, jedoch auf ſeinen Amtseid zu verſichern verpflichtet ſey, den Kandidaten nie mit einer unerlaubten Huͤlfe unterſtuͤtzt zu haben. Nach einer ſolchen Prüfung würde nun, meint mein verehrter Gaſt, der junge Kandidat, in dem Falle, wenn er nicht genug beſaͤße, um bis zur ein⸗ ſtigen Anſtellung aus eigenen Mitteln ſubſiſtiren zu koͤnnen, irgend einem Oberfoͤrſter zugetheilt, und Cad FFP / AC CCC Db? S SSC SCC CCC CCC CCC DDD de e SSS SSC CCG CCC 246 Sd dss daſelbſt bei beſonderen Arbeiten der daſigen Ober— waldmeiſterei, als: Vermeſſungen, Kartirungen, Taxiren u. dgl. aͤhnlichen Geſchaͤften auf Diaͤten geſetzt. — II. Im Betreff der Verwaltung der dortigen Forſten, meint mein auslaͤndiſcher Sproͤßling, wäre daſelbſt Nachfolgendes Gebrauch: 4; Vertrauen ſey allein die Hauptcontrolle ſaͤmmtlicher Forſtdiener, indem man von dem Grundſatze ausginge: daß keine, ſelbſt nicht die ſchaͤrfſte Controlle, beſonders im Forſt— fache, den Schurken verhindern koͤnne, zu betruͤgen, und daß jede dem Ehrenmanne ſtets außer der, ſchon unnoͤthigen Anhaͤufung von Schreibereien, noch das kraͤnkende Ge— fühl des niedrigen Mißtrauens zuruͤcklaſſen muͤſſe. — Dagegen aber auch: Jeder Oberfoͤrſter daſelbſt mit 1000 Thlrn. firirtem Gehalte, freier Wohnung und Holz beſoldet wuͤrde, indem, nur ſolchergeſtalt mit ſeiner Familie vor Mangel geſchuͤtzt, mit wahrem Rechte, Treue und Thaͤtigkeit von ihm zu erwarten ſey, — da bekannterweiſe der Familienvater eher, als der Offiziant ge— weſen; — im Veruntreuungsfalle aber weder EESESSELESESSSLESSLSELEDIDIDIDIDDDIDDPDDDDDDD>D . FFP auf Muhmen, Vettern, oder andere Kon— nerionsanker Ruͤckſicht genommen, ſondern das Anſtellungs⸗Thau gekappt, und der Herr Oberfoͤrſter caſſirt wuͤrde. — Im ferneren Gange der Verwaltung, meint der gruͤne Herr Bruder, waͤre be— ſtimmt, daß: 3. Das ganze Forſtweſen nur unter einem Ger neral⸗Wald⸗Directorium ſtaͤnde, ohne irgend einer andern Parthie der Miniſterien ein⸗ verleibt zu ſeyn, und welchem, als hoͤchſte Perſon, ein Oberlandwaldmeiſter vorgeſetzt wäre, der die Verwaltung dergeſtalt ein: gerichtet habe, daß: 4. Jeder Oberfoͤrſter des Landes, auf Grund ſeines Material- und Geldetats alljährlich der Oberwaldmeiſterei, die ſtets in den Prooinzial⸗Regierungen ihren Sitz hätte, die Natural⸗ und Geldausgabe und Ein⸗ nahme ſeines Reviers einzureichen habe; wovon dann jede Oberwaldmeiſterei aus allen dieſen Rechnungen ihres Provinzial⸗ Bezirks eine Generaluͤberſicht anlege, und ſelbige alljaͤhrlich dem General-Walddirecto⸗ rium einſende, ſo daß dergeſtalt ganz einfach | A CAA CAC AA, DDD eee 248 DDDDDDDDDIDDDDD>>> eine gehoͤrige Ueberſicht und Controlle ver— anlaßt wuͤrde, welche auch bei zehntauſend Tabellen und Rechnungen in duplo und quadruplo, bei den verſchiedenſten Aufſehern, von Kohle Kopf: Kahl-Kaſſen-Raͤthen, Holz⸗ Pfand» Stadt-Acten-Inſpectoren, und wie man ſie nennen will, nicht beſſer veranlaßt werden koͤnne, da am Ende zu erwarten ftände, daß die Beſoldungen des Offizianten— Meeres das geſammte Einkommen der Forſten uͤberſtiege. Was nun ferner: III. Den Gang des Sorafiondmeiens betreffe, jo meint der auslaͤndiſche Gruͤnrock, walteten an den Uferforſten des Sees zur geſunden Vernunft folgende Beſtimmungen ob: 1. Wuͤrden nur ſolche Forſten ſpeziell taxirt, die ihrer Lage nach, dem Staate bedeutende Einkuͤnfte zu geben verjprächen, und 2. dieſes Geſchaͤft nur durch den daſigen Ober— foͤrſter und einen Forſtkandidaten der ſpeciel fuͤr das Taxations-Verfahren gepruͤft waͤre, ſammt mehreren, bereits examinirten Kan— didaten, als Gehuͤlfen und Vermeſſern, in Ausuͤbung gebracht, ohne deswegen beſondere BEESSSSESSESSESSSEESSESSTSSSSSSSZBDIDDDDDIDIDIDIDIDDDIDDIDIDDDDDDDDDDDDD SESSESLESESTSSSSESTELSESSS>> AAA CC 2499 DDDDDD>DD>D>>>>>> Generaltaratoren mit ſchweren Diäten auf Reifen zu ſchicken; — ingleichen aber auch dafuͤr geſorgt, daß 3. nach geſchehener pflichtmaͤßiger Taxation der Etat nie uͤberſchritten wuͤrde, um vielleicht durch uͤbermaͤßiges Angreifen der Staats— waͤlder andere Kaſſen decken zu wollen, — da ſolchergeſtalt dann jede Taxation unnüß ſei, und die dazu verwendeten Koſten rein umſonſt geweſen waͤren. Hier ſchwieg Freund Gruͤnrock von dem Seeufer zur geſunden Vernunft; denn Wirbelknauf, unſer Schließer, trat ein, um mich zur Dreh— ſcheibe abzuholen, wo man jetzt auf eine ganz neue Art die Narren vernuͤnftig kraͤngelt. Gott! ſolche Drehſcheiben ſollten auf dem Markte jeder Stadt dicht am Rathhauſe aufgeſtellt, und zwar in Entrepriſe gegeben werden; fie koͤnnten Arbeit er⸗ halten. — Mein gruͤner Auslaͤnder empfahl ſich jedoch, und wie auch ſeine Anſichten, wertheſter Kohl-Kopf⸗ Kahl: = Kafjen = Rath, deinen Tabellenideen zuwider laufen, ſo ſchien mir dennoch, beſonders was er da vom Vertrauen ſagte, nicht gerade ſo ganz fuͤr die Drehſcheibe geeignet zu ſeyn; denn wahr iſt's, C dds PR BadaaeeeeededeeEedlLlLll@QQde@e@>>DDDDDDDDPDDDDDDDDDDD>>nDDD unfere alte Biederkeit, unter Diana's Juͤngern, ift ſo ziemlich wegkontrollirt worden, und ſchwerlich wuͤrden folgende, einſt wahren Worte, des laͤngſt unter ſtillem Mooſe ſchlummernden braven Weid— manns jetzt noch überall ihre Stelle finden: „Und koͤmmſt du an des Jaͤgers Pforte, „Und ſieheſt ein Geweih daran, „So lies auch ohne Schrift die Worte: „Hier wohnt ein braver Mann!“ — Ach, lieber Kohl- Kopf- Kahl- Kaſſen- Rath, du, ſammt deinen Kontrollen, ihr muͤßt auch auf die Drehſcheibe. — Leb' wohl. Hans Gottwald Wartebrod. SN SSS SSS SSS SS CCC CCC d SSS SS ELIESEESELLSSLSLSSZSCBIDIDDIIIDID>IDD>>>>> 4 S SSS CCG CCC 250 DDIDDIDIDDDD>D>>>>> > Saaasaaaaaaaaeaeeeee04444E@@EBDDDDDDIDDDDDDDD DDIDIDIDIDIDDDDD>D m... 251 Rennen Schreiben VII. des armen, für verrüdt erklaͤtten Unterfoͤrſterleins f an den Verfaſſer. | Verehrteſter Freund und grüner Wenn in dem großen weiten Walde dieſes Zeitlichen, vor Einem fo plotzlich Freund Hain auf dem Laufe erſcheint, um Einen auf die Fahrten jenſeits zu fuͤhren, von denen man, da ſie dunkel und verweht, keine rechte Kenntniß hat, und weder ein gut Geſchleppe des Glaubens noch der Philoſophie dafür erfunden, — wer, ſage ich, ſich in ſolchem Dickicht befindet, wie es bei mir, wertheſter Confrater, bereits der Fall iſt, der muß gewaltig eilen, noch vor dem letzten Grenzpfahl die Schlußbilanz in den Wirthſchaftsregiſtern dieſes Lebens zu ziehen. Ja, ja, Freund Hain blaͤſt Hallaly. Die N Herren Medicinale und Geheimen-Raͤthe haben mich A Y jo lange auf der Drehſcheibe gefrängelt, bis er fein N Confrater! Sa SC AC AAA DDD dd dd DDD dd dd CCC Ds 55555555 SSG CCC CCC CCC C 22 DDDDDDIDIDDDIDDIID>>> ® Huͤfthorn angeſetzt. — Die Leutchen find doch wahre Virtuoſen in ihrer Kunſt, da ſie ſogar Freund Hain, außer ſeinem Senſenklang, Sinn fuͤr Muſik beigebracht haben, und ich glaube, haͤtte er nur mehr Hornanſatz — er würde fein Hallaly recht artig blaſen. — g Doch der alte duͤrre Weidmann goͤnnt mir, wie ich merke, nicht mehr lange Raſt hienieden. Je fürzer mein Athem wird, je mehr Lunge bekoͤmmt er. Drum mögen dieſe Worte und dieſe letzte Bitte, an ſie gerichtet, das Letzte, in dieſem, was man hier Alles nenrt, ſeyn. — Ich lernte Sie an den ſtillen Ufern des Mondſees kennen; ich glaube, Sie bedauerten den alten Jaͤger. Dieſes bewog mich, nur Ihnen allein, damals mein Schickſal, jetzt die Beſtimmung meines letzten Willens anzuvertrauen. : Ich habe noch mehrere Verwandte am lieben Oſtſeeſtrande; laſſen Sie mir zur Ehre und ihnen zur Warnung, dort mein Grabmal, und auf daſſelbe die beigefuͤgte Grabſchrift ſetzen. Es koͤnnte von Nutzen ſeyn. — Doch ich merke, ich fange an klug zu ſprechen, — und dann iſt mein letzter Augenblick nahe. Weidmanns Heil — wertheſter — Freund! — ich — — verende. — Beſagte Grabſchrift lautete, wie folget, alſo: GELLLLSLLEESLSEBDDIDIDIDDIDDDDDDDIDDDDDDDDDDD>>D>>D SSS SCS CCG CCC CCC CCC CCC DDD d Sec G IELSSALELELILSLELLEEECBD>D>DD>>>>>>>>>>>>>>> & i 0 Hier ruhet HANS GOTTWALD WARTEBROD, Forstbeflissener sein Lebelang, sammt seinen drei unmündigen Kindern ÄussıcHT, ÄNSPRUCH und ÄNSTELLUNG. Alle geboren und gestorben am Isten April. O, Wandrer, ſtehe ſtill! hier ruht begraben, Was viele Menſchen wollen, wenig haben; Die Hingeſchied'nen litten ihren Tod An Konnerionen-Gift und Poſten⸗Noth; Dann deckte ſie auf mehr als funfzig Schuh Mit Erd' der Todtengraͤber Satyr zu. — Die Tochter Ausſicht ſchlummert ruhig hier; Denn Einſicht fehlt der Welt und fehlte ihr. Und Soͤhnchen Anſpruch jchläft in ſuͤßer Ruh, Das Gift des Einſpruchs deckt es ewig zu. Und Anſtellung, das ſuͤße Hoffnungskind, Ruht hier, wo alle Stell' n zu Ende ſind. Mit ihnen allen ſchlaͤft Hans Gottwald Wartebrod; Sein Tod war Ueberfluß — ſein Leben ew'ge Noth. DD Saadaαααααααενανα,αα,˖ẽ u οοοοοο²Ʒ ᷣοποοοοοοοοοοοpοοοο >> r A r r e a a 258 bbb a: pppd > Drittes after. Hans Gottwald Wartebrod's, des armen, fuͤr verruͤckt erklaͤrten Unterfoͤrſterleins Teſtament und Nachlaß an Deutſchlands Forſtwelt. DDD . . ACC AAC AA ,es CC DD? Ca ,⅛’%αανςανοοοοοοοοοοο pp | 1 e ccc Schreiben eines Wohllöblihen Stadt: und Landgerichts zu Waldwüſt in Unter⸗Tyrol an den Verfaſſer. Waldwuͤſt, den 28. Mai 1825. a A f A In Folge des am 27. December 1824 hieſelbſt, wie man ſagt aus Hunger verſtorbenen Unterfoͤrſters Hans Gottwald Wartebrod, ermangelt ein unterzeichnetes Stadt⸗ und Landgericht nicht, Ew. Hochwohlgeboren anzuzeigen: wie der Erblaſſer in dem, am 25. December 1824 von Seiten eines hieſigen Stadt: und Landgerichts aufgenommenen und am 1. April 1825 publicirten Teſtamente Ew. Hochwohlgeboren zum alleinigen Erben ſeiner, in einem kleinen verſiegelten Paket befindlichen litera⸗ riſchen Arbeiten eingeſetzt hat. Dieſem zufolge uͤberſendet beikommend unter— zeichnetes Stadt⸗ und Landgericht Ew. Hochwohl⸗ geboren eine vidimirte Abſchrift vorgenannten Teſta⸗ o DDD DD v. Maltig, Planterhiebe. 17 BESETESSEEEEETEEEE 258 pp A 5 IN * ; * ’ * A ments mit dem Erſuchen: hieſigen Orts einen Bevoll— A A mächtigten zu ernennen, der nach gerichtlicher Legi— A N timation befugt ift, ſelbige Erbſchaft in Empfang zu A nehmen und rechtskraͤftig darüber zu quittiren. A 2 K. K. Stadt: und Landgericht A A zu Wald wuͤſt. A A An den A Herrn Baron v. Maltitz, 4 2 Hochwohlgeboren 4 IN MI i 0 5 | A Berlin. N N IN IN [IN 8 S Y N y v N * Y A Y * Y * Y VV V * * vn 9 * V SS * v3 Y S . S * S S CSC C j SESESEE 259 n Teſtament des armen, für verruͤckt erklärten Unterfoͤrſterleins Hans Gottwald Wartebrod, zu Waldwuͤſt in Unter⸗Tyrol. Actum Wald wuͤſt, den 25. December 1824. Nachdem ſich Unterzeichnete von Seiten eines K. K. Stadt⸗ und Landgerichts in die Behauſung des Teſtators, des Unterfoͤrſters Herrn Hans Gottwald Wartebrod gegen halb zehn Uhr Vormittags begeben hatten, fanden ſie zu ihrem Erſtaunen be— ſagten Herrn Hans Gottwald Wartebrod bei vollkommen geſundem Verſtande, welches der hier— uͤber requirirte Arzt, Herr Medizinalrath Schneider, nicht allein atteſtirte, ſondern auch noch hinzufuͤgte: wie aͤhnliche Erſcheinungen eines ploͤtzlichen Ver— nuͤnftigwerdens erſt kurz vor dem Abſterben bei vielen Menſchen in der jetzigen Zeit eintraͤten, und nichts weniger als etwas Ungewoͤhnliches waͤren. A CCC C CAC ,es e bd t 17* S SC CAC 260 pdp In Folge dieſes Zeugniſſes fanden wir uns nun veranlaßt, nachfolgendes Teſtament, ſo uns der Teſtator ſelbſt in die Feder diktirte, aufzunehmen und rechtskraͤftig durch unſere Unterſchrift zu atteſtiren. So geſchehen Wald wuͤſt, den 25. Dezbr. 1824. Vormittags halb zehn Uhr. Drehwachs, Stadtgerichts-Direktor. Goldfinger, Landgerichts-Commiſſarius. SD dc v Teſtament. Wald wuͤſt, den 25. Dezember 1824. Ueber mein geringes, bewegliches Mobiliar— vermögen, fo ich (excl. meiner Frau) feines geringen Werthes halber nicht habe zu Geld, und dieſes zu Brot machen koͤnnen, um meinen Hunger zu ſtillen, finde ich mich veranlaßt, vor meinem Verenden Folgendes feſtzuſetzen. Ein Gefuͤhl milder Großmuth treibt mich an, den lieben Menſchenbruͤdern nicht mit dem Maße D0E44404444444444444444LEEECBDDIDDIDIDDDDDDDDDD>>>D5>D>>D SSS SSS SSS SSS SSC CC CCC CC CCC DDD DDD dd DDD = zu meſſen, wie ſie an mir gethan, und ſetze daher von nachfolgenden hinterlaſſenen Sachen mein dank— bares deutſches Vaterland zum Erben ein. Dies will ich nach meinem Tode ſtreng gehalten wiſſen, und beſtimme alſo hiermit, daß meine hinterlaſſenen Sachen, wie folgt, vererben ſollen: 1. Die beiden alten Marderfallen, wie die vier neu aufgefederten Fuchseiſen: — an die liſtigſten ſich ins Vaterland eingeſchlichenen und als erſte Staatsdiener angeſtellte Aus— laͤnder. Die funfzig Paar neue Dohnenſchlingen an die frommen und unſchuldigen Secten der Jeſuiten und ihre Abarten, die jeſuitiſch— plattirten Proteſtanten. „Meinen alten Habichtskorb an den beiten deutſchen Lieferanten oder Plusmacher. Die 6 Rollen Prell⸗ und Fangnetze an die geſchickteſte deutſche Staatspapier-Fabrik, — mit der Zugabe meines alten Schraubenſtocks. Meinen Windhund Reißaus an den ſolide⸗ ſten kaufmaͤnniſchen Speculanten von 1827, oder an den genialſten Bankerotteur, der Depoſita angreift, und doch ein honetter Mann bleibt. 2 5 PPP a L SESSESSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSCE DD DDIDDDDDDDDDDDDDDIDDDIDIDID® 6 SS SSS CSC 262 — 8 6. 10. S SCC CCC C e DD DD D dd Meine alte ausgeſchoſſene Flinte an eine foͤminine Theaterunſchuld von 1827. . Die 40 Paar Hundeknebel und 70 Ellen Dreſſurleine an die beſten Verfechter der guten alten Zeiten — ihrer herrlichen Profoß-Er⸗ ziehungs-Methode, oder auch an die vor— urtheilsfreieſten Vertheidiger der liberalen Sultans- und Baſſa-Monarchieen — mit Zus gabe meiner nur kuͤrzlich neu aufgeflochtenen Dreſſirpeitſche. . Meine von vorbenannter ausgeſchoſſener Flinte halb zerbrochene und verroftete Schwanz— ſchraube — an den geduldigſten deutſchen Ehemann; ſo wie den aus meiner Voͤgelſammlung beſonders ſchoͤn ausgeſtopften Hausſperling — an ſeinen thaͤtigſten und waͤrmſten Hausfreund, welches jedoch jedesmal durch ein Atteſtat der Haus: frau zu erweiſen iſt. Den ſchoͤnen ausgeſtopften Gimpel an den weiſeſten deutſchen Landſtaͤnde-Repraͤſentanten, der einen Orden bekommen und geſchwiegen hat; desgl. die Elſter an den eifrigſten Patrioten mit Mund und Kehle; ſo wie SELTSSESESESSSSSSSSBIDIDDIDIDDIDIDIDIIDDIDIDDIDDIDDDDIDDDDD SSS SSS SSS & ö f a 132. meinen Putzſtock und Wiſcher an den aͤrmſten N geplagteften Kanzelei-Sefretair. 13. Den ausgeftopften großen Trappen und Uhu — an die längite, ſtolzeſte, duͤrreſte und duͤmmſte deutſche Dichterin. 14. Meinen Kraͤtzer — an den beſten Weinhaͤndler Berlins, jo wie 15. den ſchoͤnen ausgeſtopften Guckguck an das ganze dankbare deutſche Vaterland fuͤr die Bereitwilligkeit und fuͤr den Eifer, mit dem es einheimiſche Talente unterſtuͤtzt. — Dann 16. und letztens meinen juͤngſten, in einem kleinen fahlgruͤnen Paket befindlichen literariſchen Aufſchlag, untermengt mit etwas po= i 5 etiſchem Anflug an den, durch mehrere * i S F ſatyriſche Schriften uͤbel beruͤchtigten Autor, G. A. v. Maltitz zu Berlin, mit dem Beding jedoch: dieſelben, wie bereits fruͤher meine Briefe aus dem Narrenhauſe, zu Waldwuͤſt, Staubwinkel⸗Gaſſen⸗Ecke, Kammer Nummer 7, in den Druck zu Herrn L. W. Krauſe zu geben, und den Ertrag hievon zur Anlegung einer Forſt⸗Organiſations⸗Dampf⸗Kanone, die hundert Organiſationen in einer Minute ſchießt, zu beſtimmen. r Se DI DDDDDDDDDDDDDDDDIDDDD>>>DD> N A AAC CC eο,,,j dds A S UI DDD Solchen meinen letzten Willen habe ich alſo auf— geſetzt, und wie folget, durch meine eigenhaͤndige Unterſchrift bekraͤftiget. So geſchehen Wald wuͤſt, den 25. Dec. 1824. Hans Gottwald Wartebrod, verruͤckt erklaͤrter Unterfoͤrſter zu Waldwuͤſt. Gerichtlich atteftirt durch Beidruͤckung des großen Kammerſiegels Nr. 7. Unterzeichnet: Drehwachs, Stadtgerichts-Director. Goldfinger, Landgerichts-Commiſſarius. S dd EELLELSEEDDDDDDDDDDIDDDDDDDDDDDDDIHD>>D8 DISS BESSSESESSESSESSESSSSSESSSSSTSEESES SSS CCC FFG Hinterlaſſener literariſcher Aufſchlag und poetiſcher Anflug des armen, für verruͤckt erflärten Unterfoͤrſterleins Hans Gottwald Wartebrod. 1 Forſtlicher Feſtgeſang, als Heinrich Cotta ein Sechziger ward, am 30. Oktober 1824, von Friedrich Schlenkert. Gaudeamus] Cotta zaͤhlt Sechzig Jahresringe. Welchen Umtrieb er gewaͤhlt, Sind verborg’ne Dinge. Wo Gott ſelbſt den Hauptplan macht, Wo der große Foͤrſter wacht: Soll der Menſch nicht gruͤbeln. KKC 265 DDDDDD>>>>>>>>>>> EPP cc ® aaαα,ex- e οοοοοοοοοοοο DD SSS SSG CCC CC 266 DDIDDDDI>D>D>>>>>>>>>B S Sechzig iſt ein ſchoͤnes Jahr Fuͤr geſunde Baͤume. Waͤchſt noch friſch ihr Kronenhaar In die Himmelsraͤume, Zeigen ſie noch vollen Trieb, Wer wird thoͤricht da an Hieb, Wer an's Faͤllen denken? — Sechziger bei gutem Stand, Buche, Tanne, Fichte, Unverletzt von Wurm und Brand, Geben erſt Vollfruͤchte. Haſelzeug und Birkenreis Und das ſchlechte Strauchgeſchmeiß Mag der Art fruͤh fallen. Doch daß ſolchen Edelſtamm Selt'ner Art und Schoͤne, Ohne Fehl und Duͤrr' und Schwamm Noch ein Umtrieb kroͤne — Fuͤr das weite Forſtrevier Deutichland’s eine wahre Zier — Iſt in Aller Wunſche. Wachſe freudig fort und an, Cotta's Stamm in Fülle! BESESSLSSLSLLSLSLSLSESESSSSSISSZSSABIDDDDIDIDIDIDDIDIDDIDDDIDDDIDDDDDDDDDD DEE LLLLLLLLLLLLLELLLLLSESSLLABDDDDDDDIDDDDDDDIDIDDDDDDIDDDDDDD S CCC CCC CCC GGG CG bd W Wee mene 5 Deinen eig'nen Hauungsplan Laß in tiefer Hülle, Bis der große Förfter winkt, Und dein hoher Wipfel ſinkt — Wie ſie alle ſinken. Heil nun dir am ſchoͤnen Ziel Deiner ſechzig Jahre! Opf're noch der Fruͤchte viel Auf dem Forſtaltare. Schirm' im neuen Turnus nur, Allmachts⸗Foͤrſter der Natur, Ihn vor Plaͤnterhieben. Tharand. Friedrich Schlenkert. DIES CAA A C,, dd dd Wannen 268 DDDDIDIDIDDDDIDDD>D>>D>D® 4 MN M 4 A 2: 4 A Entgegnung A auf vorftehendes Gedicht, Begeiſtert und entzuͤckt vernimmt mein Ohr, Du alter Barde, deinen Kraftgeſang. Wie kommſt du mir ſo groß, ſo edel vor Im Lob des Edlen, dem dein Lied erklang. Und kann ſich für Verdienſt und hohen Geift Der alte Saͤnger noch ſo ſchnell entzuͤnden, Wie ſollt' der Juͤng're da nicht Toͤne finden, Wenn Dankgefuͤhl ihn zu der Harfe reißt. So hoͤret, deutſche Jaͤger, meinen Sang, Dem ihr ja oft ein willig Ohr geliehen, Und laßt im Geiſte uns bei Hoͤrnerklang Zum freien Forſt als freie Maͤnner ziehen: Denn nur in ſeinen heil'gen Laubgewinden, Da, lieben Bruͤder, kann ich Worte finden. 9 Kennt ihr ein Thal, umragt von ſtolzen Hoͤhen, Umguͤrtet rings von wilder Buchenpracht; Wo ſtumm und ernſt aus grauer Waldesnacht Bemooſte Rieſenklippen ſehen? SCG Y S DD DDD DDS BELISESESSESELSSSESSESSSESELISESSESCADdDDIDDIDIDIDDIDDIDIDDDDDD SS CCC CCC CCG CCG DDD dd dd SSS & Wo zwiſchen ſanften Erlenreih'n Ein klarer Bach die Friedensmatten theilet, Und in Dianen's heil'gem Hain Die wahre Jaͤgerfreude weilet? — Kennt ihr ein Thal, das noch nach altem Brauch Von wildem Ruͤdgebell erdroͤhnet, Von Jaͤgerruf und Jagdfanfaren toͤnet, Und wo durch Diſtel, Dorn und Strauch, Durch Heide, Moor und Fels und Wald, Die alte Jaͤgerbuͤchſe knallt? Kennt ihr ein Thal, wo's Jaͤgers Wiſſenſchaft Noch unverfuͤhrt auf richt'ger Faͤhrte weilet? Und wo vom Lehrtiſch ſchnell in muth'ger Kraft Zum nahen Forſt der junge Weidmann eilet? Wo Alles nur zum Wald gehoͤrt, Und ſelbſt des Reiches weiſer Landesvater Der Jagd ergraute Rechte ehrt, Und, was in Luſt des Jaͤgers Bruſt bewegt, Noch ſelbſt den edlen Schmuck des Faͤngers traͤgt? Kennt ihr dies Thal, und iſt's euch nicht bekannt, So merket auf: es heißt Tharand! — Hier lebt der Mann, der ſeine beſten Jahre Des Forſtmann's edler Wiſſenſchaft geweiht, Und, ſiegend ſtets im Kampf fuͤr's Wahre, Verdienſte an Verdienſte reiht. c mmm epd? i 5 5 2 8 f a 5 g ; g Zac ααεαανjẽοοοοοσοοpοο⁹pοο—οο‚ᷣοσο fp οοοοο SS SSS CAC CCC CCC 20 DDDDIDDIDDDDDDDDDDD Hier lebt der Mann, den Forſt und Foͤrſter kennen, Und ihren Meiſter Cotta nennen. D'rum ſtimm', was Buͤchſ' und Faͤnger traͤgt, Und wo ein Jaͤgerherz im Buſen ſchlaͤgt In meinen Sang, und ihr vor Allen, Die ihr einſt dieſes Thal gekannt, Und Schüler Cotta's euch genannt; Laßt ihm das Ehrenlied erſchallen, Und denkt der Zeiten, da wir froh vereint In jenem Thal den Felſenforſt durchzogen; Sie ſind zu fruͤh, zu fruͤh dahin geflogen, Und wehmuthsvoll Erinn'rung weint. — Doch ſtimmet Alle froh in meinen Sang, Und ſagt dem edlen Meiſter Dank Fuͤr all' ſein muͤhevoll Beſtreben. Und gruͤne Bruͤder hoͤrt: Im ganzen Leben, Da ſei fuͤr jedes Gute fort und fort Tharand und Cotta unſer Loſungswort! — Sd dd FFF TTT SDS BAELEIEAELELLLEL LE SAS@GEEETEaBDDDDDDDDDDDDDD BESSESESSSSZSSSSSZSSSESSS SSS SSS SCA SCG GGG p D pd DD! ® € e 271 DDs 3. Philoſophiſche Nacht- Betrachtungen des armen, für verrüdt erflärten Unterfoͤrſterleins über einige Forſt⸗ und Weidmanns⸗Ausdruͤcke. Erſte Nachtbetrachtung, (handelt vom Ankirren). Ankirren (heißt bei den vierfüßigen Thieren das Anlocken durch Futter.) Ach! guter Georg Ludwig Hartig, Koͤnigl. Preuß. Ober⸗Land⸗Forſtmeiſter, da haſt du doch ein wenig zu einſeitig definirt. — Wie? — Blos vierfuͤßige Thiere ließen ſich ankirren und wuͤrden angekirrt? — Ach, heilige Diana, wie oft mußt du das Kirrewerden und Ankirren von allerlei Arten zweibeiniger Weſen (auch oft Thieren) ſehen, die nur in Lockungs⸗ brocken und manchmal in der Luderſtaͤtte von ihren 8 Sac eαα,nesaaααανeαααααα,οοοοοοfος§⁹e ͤmðmnm,hbbbbbpbbbpbppbpb AAC CAC dds? BESSESSSISESSISZSSSESIZSISSEESESZSSZBDIIDIDIDDIDDDIDIDDDDDDDDDD>>>DDDD>D SSS SSA CAA 272 Kirrbruͤdern z. B. den Woͤlfen, Fuͤchſen, Iltiſſen, Mardern, Luͤchſen und dgl. humanen Weſen unter— ſchieden ſind. Ankirren? Hm! das Viehreich fuͤhrt doch eine bei weitem wohlklingendere Sprache. Bei uns Menſchen wuͤrde das heißen: die Wurſt nach der Speckſeite werfen, — oder auch: Honig in's Maul ſchmieren, ſo wie: warm um den Bart gehen, und dergleichen liebliche Redensarten. Doch nein, das gleicht ſich doch wieder aus: das gute Thierreich hat dafuͤr auch hoͤchſt gemeine Ankirrungs-Mittel, als da ſind: raͤuchriger Speck, todtes Pferdefleiſch und dergleichen. Fi! — das ſtinkt. — Stinkt? — — Ja wohl! Doch wie bei Menſchen? — Stinkt's etwa nicht, wenn eine alte Vettel, die z. B. den funfzigſten Jahrring bereits angelegt und ſtark gelde geht — — ein Geſchlepp oder eine Kirrung von harten Thalern macht, um dadurch einem jungen kraͤftigen Burſchen ihre harte, duͤrre Bruſt und noch haͤrtere Huͤften vergeſſen zu machen? — Wie? iſt das kein raͤuchriger Speck? Und wenn nun der junge, kraͤftige Mann Ehre, Geſundheit und jedes beſſere Gefuͤhl mit Fuͤßen tritt, heiliger Liebe Hohn ſpricht, mit Schaudern umarmt, wo er nach dem ſuͤßen Naturgebot nur liebegluͤhend kuͤſſen ſollte, SELSSLELSSESSSSSSSSSLZBDDIIDIDIDIDIDDIDDDDIDDDDD DDDDDDDDDDDDDDDDD >8 SGG DDD DDD DDD l : 8 es R en R es SELSTITLTTULEETEEEEELEEELSEESEEEDIDDIIDDDDDDDD>D>DDD>>DDD J = 8 RT» 13 7 2 8 3 * 4 87 m u 2 und alles dieſes des leidigen, verfluchten Metalles wegen, — wie? — ſtinkt's da nicht? — Oder wenn einem ehrlichen, nur etwas ſchwachen Kerle zu irgend einem Schurkenſtreich, den er begehen ſoll, und den Andere zu begehen zu feig ſind, ſo ein Kirrungsgeſchleppe aus dem faulen Fleiſch von Aemtern, Ehrentiteln, bunten Baͤndern und der— gleichen gemacht wird, und wenn nun der ehrliche Kerl ſich vom Teufel blenden laͤßt, in die faule Ge— ſchichte der bunten Bänder beißt und auf den Schurken⸗ ſtreich eingeht, — hm, ſtinkt's da nicht? — Wie? — Oder wenn nun jo ein verbuttetes, aus⸗ getrocknetes Laßreidel von Sonntagsſtutzer, der durch zwei große Brillenglaͤſer dugt, und doch nichts ſieht — wenn ſo ein aufgeputzter, aufpomadi⸗ ſirter Kümmerer einem armen, ehrlichen, leicht: glaͤubigen Maͤdchen ſo ein Kirrungsgeſchleppe von Taͤndeleien, Liebesverſicherungen, Seufzen, Anbeten und dergleichen macht, ſo daß das arme Geſchoͤpf unbedachtſam die ſuͤße Kirrung aufnimmt, ſich hin⸗ giebt in voller gluͤhender Liebe, und von der Beſtie — welche die Tollheit Menſch nennt — auf's ſchaͤndlichſte betrogen wird, — giebt's da keine Luderſtaͤtte? — Doch nein! — wohl aber eine Galgen— und Rabenſtaͤtte, an der der Ungluͤcklichen Gebein G444044446444444448DDDDDDDDDDDDD5>DDDD v. Maltitz, Plänterbiebe. 18 273 Dodd DDD dd A AAA õ,,ꝑ,ꝭôeũd dd AAA AAA 8 BELLLLILSLLLLLSLSLLLLLLLLLELELEDDDDDDDDDDDDDDDDD>>>>>>>>>>D>D> SESESISSESISSSSSSSS 274 vermodert, oder wie Deutſchlands kraͤftiger Volks— dichter ſingt: „Hoch hinter dem Garten vom Rabenſtein, „Hoch uͤber dem Steine vom Rade „Blickt hohl und duͤſter ein Schaͤdel herab, „Das iſt ihr Schaͤdel, der blicket auf's Grab „Drei Spannen lang an dem Geſtade.“ Hm! — Ich ſollte meinen, da roͤche es doch ſehr uͤbel. — 5 Oder wenn einem armen, von Despotenwillkuͤhr, Tyrannei und Inquiſition wund gepeitſchten Volke endlich ein Retter erſteht, dem es ſich bluttriefend, wie einem Meſſias in die Arme wirft, mit ihm Jahre lang fuͤr des armen Vaterlandes Freiheit kaͤmpft, ſeine Landesſoͤhne und Enkel hinſchlachtet, um das Heiligſte zu erringen; wenn nun dieſer vergoͤtterte Freiheitsheld der Gleichgeſinnte eines Cromwell, eines Napoleon iſt, das arme, jahrelang durch— gemarterte Volk an dem Kirrungsgeſchleppe der ſuͤßen Lockungsbrocken von Gleichheit, Freiheit und Allgemeinwohl liſtig faͤngt, und es dann aͤrger geißelt, ſchindet und tritt, als je vorher Despoten— willkuͤhr und Inquiſition gethan. Sind da keine Luderſtaͤtten? Nein! — von faulem Pferdefleiſche nicht; doch Hochgerichte, an denen das Blut von SSS SAS CC CCC CCD dd dd DDIDIDIDIDIDIDDIDIDDIDDDDD SS SLILSSLILISZSSSILLSSZSLSSE<D>>>DDD8 r S 295 bpb 8 Rationen bt Leichenhügel die das Henkerbeil zuſammenmetzelte. Aber lacht nicht hoͤhniſch, Des: poten, ob des Ehrennamens eines Freiheitshelden; noch nennt die Geſchichte einen Waſhington, einen Kosciusko. — Segen ihrer Aſche! — Dioch fort, Gedanken, von dieſen ſchrecklichen Bildern. Laßt uns in des Nordens eiſige Wildniſſe fliehen, um bei Woͤlfen Menſchlichkeit zu finden. A A ααε p bddddddddddpppdppppppDpd E 18* >® LELLLASLALSSESESLSSSIISZLZASZSCBDDIDDDDDDDDDDD>DDDDDD>>DDDD >>> Au 8 = Zweite Nachtbetrachtung, (handelt vom Ausbengeln). Ausbengeln (heißt das verbuttete Pruͤgelholz aus den jungen Beſtaͤnden hauen). Ausbengeln! — Pruͤgelholz! — Sonderbare Ausdruͤcke! — Gefuͤhlvolle Woͤrter! — Ausbengeln? — Hm! — heißt: das ver: kruͤppelte Pruͤgelholz aus guten Beſtaͤnden hauen. Ach großer Gott! — koͤnnte man doch bei ſo manchem Beſtande der verſchiedenartigſten Lebensverhaͤltniſſe jedesmal einen recht ſtaͤmmigen handfeſten Holz— hauer anſtellen, und ihm freudig zurufen: „Nun, Bruder! bengle aus!“ Da wuͤrde es reiner in den Revieren des Lebens ausſehen. Wenn man ſo zum Beiſpiel den duͤrren Sand— boden einer vornehm langweiligen Geſellſchaft be— trachtet, der nur zu Zeiten mit ſuͤßem Theewaſſer begoſſen wird, und rings angeflogen iſt mit ver— kruͤppeltem Pruͤgelholz von faden Stutzern, die nur der Schneider zu einer Art von Weſen gemacht; oder mit aͤſtethiſchen Damen, die Loͤcher in ihren Strümpfen für Merkmale von Genialitaͤt erklaͤren; S CCC CCC CCC CCC dd S AAC 276 pppd TEaEaagägagsgagagzaaggl£B>>m>DDDIDIDDDDDDD>D>>>>DDDDDDD S SSC a Ze oder mit dickbauchigen Bankiers und Bierbrauern, die den Adel im Geldbeutel und die Gemeinheit auf der Stirn tragen; — und man da nun den Bruder A Holzhauer anſtellen koͤnnte mit dem Zuruf: „Bengle aus!“ damit die Paar von reinem Saft durch- dirungenen geſunden Staͤmmchen etwas Luft be— kaͤmen, und nicht aus langer Weile vor dem aus⸗ gedoͤrrten Kruͤppelwerk ſtuͤrben! Ich ſollte meinen, die Holzhauer würden in Reſidenzſtaͤdten mehr zu thun bekommen! — Oder wenn man ferner ſo in den Revieren der Acten⸗ und Regiſtraturen⸗Welt, die oft auf zehn⸗ taufendjährigem Umtrieb ſtehen, und fo dicht beſtanden ſind, daß man in dieſen Waͤldern am hellen lichten Tage nicht Hand vor Augen ſehen kann, und daher auch ſo oft ſtolpert, auf den Holzweg geraͤth, oder ſich gar auf immer darin verirrt; wenn man da nun wieder den Bruder Holzhauer anſtellen koͤnnte, um einige Lichtſchlaͤge zu hauen, und all das Krumme, Schiefe, Jaͤmmerlich⸗Trockne, Wurmſtichige und Faule auszubengeln, — wie frei wuͤrde man in manchem Staate athmen, wo man jetzt vor lauter Actenſtaub erſticken koͤnnte. Oder wenn man fo in der ſumpfigen Niederwald: wirthſchaft unſerer jetzigen Literatur, Kunſt und SCS CCC CC 277 dd A >>>>>>DDDDDDDDD>DDDD>bD>DD> DIDDDDDDDDDDD>D8 SSS CCC CCC CCC CCD DDD SSS CCC CC CCC Y DDDDDIDIDDD>DD>D>>>> Wiſſenſchaft eine Compagnie handfeſter Holzhauer anſtellen koͤnnte, mit dem alten Zuruf: „Nun bengelt aus!“ Gott! was würde da für Reiſer- und Knuͤppel⸗ holz in den Ofen kommen, wie clar und rein wuͤrde es in deinem heiligen Haine, o erhabene Kunſt! ausſehen, und welche Holzſtoͤße wuͤrde man auf— gethuͤrmt finden, hier: vom Pruͤgel- und Knuͤppelholz feiler und gemeiner Schimpfrecenſionen; von dem Waſſerboden fader Gelegenheitsgedichte; vom trocknen Stangenholz poetiſcher Erzeugniſſe ſich uͤberlebender Dichter-Genies. Dort in vollen Waſſerklaftern: von ſchleichender Wurzelbrut ſpeichelleckender Hof— Gelegenheits-Dichter-Fabrikaten; vom ſchwammigen und faulen Holze auslaͤndiſchen Ueberſetzungs-Schmutzes, und hier zu Bergen aufgeſchichtet: das vertrocknete Laub ſeichter Tagesblaͤtter. — O heilige Kunſt, du wuͤrdeſt den Meiſter Holz— hauer ſegnen, der dich ſo ausbengelte! Doch genug! Freund Morpheus ſcheint endlich mein Revier der Ruhe begehen zu wollen; d'rum gute Nacht! — S FFF SELTSSESSSSSESBDIDIDIDDDIDDDDIDDIDDDDDDIDDDIDDDDDDDD® BEITESESSEESESSESSES eee e 2779 >333>>>>>>>5>>>>> Dritte Nachtbetrachtung, (handelt vom Raubzeuge). Raubzeug (nennt man in der Jaͤgerſprache Alles, was in der jagdbaren Thierwelt vom Raube lebt). Der gute ſelige Linné muß, als er ſeine Naturgeſchichte ſchrieb, und darin ſeine Ordnungen machte, bei der dritten Ordnung der Raubthiere oder des Raubzeuges ſelbſt, mit ſeinem Verſtande nicht in Ordnung geweſen ſein, oder er hat viel dummes Zeug geſchrieben. Schon bei der erſten Ordnung zeigen ſich Spuren von nicht vollkommen klarem Denken; denn er rechnet zu derſelben: alle menſchen⸗ ähnlichen Thiere, (Primates) — als: den Affen ıc. Sollte eigentlich heißen: alle affenaͤhnlichen Thiere, — als: den Menſchen ꝛc. Doch dies wollte ich dir noch verzeihen, guter Ritter Linné; aber wie haft du jo falſch, jo ohne alle Umſicht und raͤuberiſche Kennt: c Ap DDs niß deine dritte, vollzaͤhligſte Ordnung des liebens⸗ i AAC CC dd SESSISSSESSSSSCRHDIDIDIDIDIDIDDDDDDDIDDIDIDDDDDDDDDDDD SS SSS SSS SSS SSS SSS SSC C CCC CC 280 DDDDDDDDDDDDDDDD würdigen Raubzeuges eintheilen koͤnnen? — Lebteft du noch, du muͤßteſt durchaus bei unſerm Ober— Forſtrath P** (Pfeil?) Collegia hören. — Ach, guter Linné! Der liebe Gott hat viel Raubzeug in der Welt gemacht — man koͤnnte es, denk' ich, viel richtiger in folgende drei Hau erna ein⸗ theilen: Erſte Ordnung: Hoch-frei um ſich langend— gebornes Raubzeug. Zweite Ordnung: Wohlöſtill um ſich gripſend-gebornes Raubzeug. Dritte Ordnung: Wohl⸗edel⸗frech um ſich ſtehlend-gebornes Raubzeug. Zur erſten Ordnung des hochfrei um ſich langend-gebornen Raub⸗ zeuges koͤnnte man rechnen: 1. Die loͤwen⸗-⸗ und adlerartigen Weſe Dieſe been Sorten werden zum Glück nicht haͤufig geboren. Ihr Aufenthalt ſind gemeinhin die hoͤchſten Stellen. Ihre Nahrung iſt rohes Fleiſch; — doch verſchmaͤhen ſie auch gekochtes nicht. Feinde haben ſie viele; doch Freunde ſelten oder nie. Ihr inneres Weſen hat ſtets etwas Edles, Großmuͤthiges, ſo lange ihnen Niemand in den Weg tritt. Dann EEISSESSSESSESSESSSZLSAZBDIDIDIDDIDIDDIDD>DD>>>>>> >>>% BESSSSSSSSSESSSSSSZZSSSSSSZSCCBDDIDIDIDDIDDIDIDDIDDIDDDDDDIDDDDDDD ccc — 281 DIDDDDID>>>D>>>>>>> aber rauben und morden ſie, daß es eine Luft iſt; ſonſt ſind ſie jedoch hoͤchſt liebenswuͤrdige Thiere. — 2. Die wolf- und katzenartigen Weſen. Sind gewoͤhnlich von ſchwarzer Farbe, mit einem kleinen weißen Ringe oder Kreuze auf der Bruſt; die Krallen ziehen ſie gewoͤhnlich ein; die Naſen ſtecken ſie jedoch meiſtentheils weit vor. Man findet ſie leider faſt uͤberall, doch vorzugsweiſe in Spanien, Italien, und jetzt ſeit kurzer Zeit wieder häufig in Frankreich. Ihr Stand oder Wechſel iſt wie bei den loͤwen⸗ und adlerartigen Weſen auf den hoͤchſten Stellen. Ihre Nahrung iſt nur Blut; — doch faſten ſie auch oft lange. — Feinde haben ſie viele, aber auch viele Freunde. Ihre Vermehrung iſt un— glaublich. Nur durch häufige Lichtung — — — der Waͤlder koͤnnen ſie ausgerottet werden: — denn ſie find nur gefaͤhrlich bei — Nacht. — In ihrer heimlich ſchleichenden Blut⸗ und Mordgier ſind ſie der Hyaͤne gleich; ſie ſcharren Leichen aus den Gruͤften und freſſen die Cadaver; ſonſt ſind ſie recht liebens⸗ würdige Thiere. ; v Zur zweiten Ordnung des wohl: fill um ſich gripſend⸗gebornen Raub: zeuges koͤnnten meiſtentheils gehören: A ACC e,, p dds N Saad, οοοοοοοοοοοοpοpοpοοp DDD ® SS SS CCC CCC 2832 >DDDDII>>>>>>>>>>>® 1. Die fuchsartigen Weſen. Dazu koͤnnte man rechnen: a) Den Vulpes jurisdictionis, auch Goldfuchs genannt. | Geftalt und Farbe: Lang gedehnt — und fuchſig. — Aufenthalt: Trockene, ſandige und wuͤſte Oerter. Nahrung: Alles ohne Unterſchied, was er nur bekommen kann. Eigenheiten: Man ſieht ihn haͤufig bei nebligem Wetter. —— Er gehoͤrt zur niederen Jagd. b) Der Vulpes medicaster, auch Mordfuchs ge— nannt. N Geſtalt und Farbe: Aufgedunſener Kopf und truͤbe Lichter zeichnen ihn beſonders aus. Seine Farbe iſt gemeinhin leichengelb. Aufenthalt: Am liebſten in Gruͤften und Gräbern, weil es da ſtill — iſt. — Dann aber auch in ſyſtematiſch-wiſſenſchaftlich zugeſchnittenen Parks, welche die Beſitzer gern für natürliche Wälder aus— geben moͤchten. Nahrung: Unbeſtimmt. Am meiſten Gaͤnſe— und Schaafsfleiſch, und nur bei großem Hunger S SSS SSC CCG GGG CCH DD DDD DD SGG CC ‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚ DD BESE r SESESISESSESESESSESSCDDDIDIDIDIDIDIDDIDDDDIDDDDDD macht er ſich an Leichen, die er vorher wunderbar genug, ſo zu ſagen, ſyſtematiſch zerlegt und tranchirt. N Eigenheiten: Sein Gang iſt ſtets gravi⸗ taͤtiſch und bedaͤchtig; doch verleugnet er das Fuchs⸗ artige ſeines Geſchlechts nie. Den Fuchsſchwanz traͤgt er wie alle anderen. Gehoͤrt ebenfalls zur niederen — Jagd. e) Der Vulpes aulica, auch Hof-Fuchs genannt. Geſtalt und Farbe: Klein, duͤnn, winzig und geſchmeidig. Die Farbe richtet ſich ſtets nach dem Wetter, und iſt beinahe jede Stunde anders. Aufenthalt: Unbeſtaͤndig. Gewoͤhnlich beſtimmt ihn der Wind, — doch am liebſten in der Nähe der ſogenannten Königseiche (Quercus robur), die er durch ſeine Baue unterminirt, und ihren Wurzeln viel Schaden zufuͤgt. — Man findet ihn im Inlande ſelten; gewoͤhnlich wechſelt er von der Grenze heruͤber. Er gehört zur koͤniglichen Jagd und darf nicht geſchoſſen werden. Nahrung: Wie die aller Raubthiere. Eigenheiten: Seine Vermehrung geht in's Unglaubliche. Er haart oft, und traͤgt ſeinen Fuchs⸗ ſchwanz ſtets mit einer eigenen, oft komiſchen Gran⸗ dezza. Seine Witterung iſt ausgezeichnet. ac αααεαοοοοοο DDD Db A p p p D 8 ESESESESSSSBDDIDIDIDDDDDIDDDIDIDDDIDDIDIDDDDDDDDDD SSS SSS SSS BSESSESESSSTSZTSSIZSS 284 Dodds 2. Die habichtartigen Weſen. Hierzu koͤnnte man allein rechnen: Den Falco judaicus, oder auch Schneider— Habicht genannt. Seine Geſtalt und Farbe find gemeinhin ſchmuzig— grau. Vorn traͤgt er einen kleinen Federbart. Er iſt uͤberall heimiſch und vermehrt ſich in's Ueber— natuͤrliche. Seine Beine ſind gewoͤhnlich mager, wie ſein ganzer Koͤrper; doch giebt's auch Dicke in ſeiner Gattung. Nahrung: Am liebſten die unſchuldigſten Thiere, als Tauben u. dgl. Er erfaßt ſie mit ſeinen Krallen, welche Widerhaken gleichen, und rupft ſie mit ſeinem Schnabel bei lebendigem Leibe; dennoch muß ihn der Jaͤger dulden, weil er oͤfters von großen Herren — zur Beizjagd — mit Vortheil ge— braucht wird. Eigenheiten: Er ſtoͤßt gern auf alles Blanke, ſtinkt, und kann den Pulvergeruch nicht ver— tragen; ſonſt iſt er ein recht liebenswuͤrdiges Vieh. — V Zur dritten Ordnung des wohl— edel-frech um ſich ſtehlend⸗gebornen Raubzeuges, als des unſchaͤdlichſten von allem, waͤre allein zu rechnen: SESSSEESASSSSSSZZSSD SESESESESESSSESECDDIDIDIDIDDIDIDIDDIDIDDDIDDDDIDIDDDDDIDD>D 8 BESLLSSSLSSES Z S αννε,,ꝗ ?ᷣ28 dbb sf Der Canis communis, oder ſogenannte gemeine Lumpenhund, eine Race, die jetzt haͤufig zu werden anfaͤngt. Seine Geſtalt iſt unterdrüdt, kriechend. Die Far be blau und gruͤn ſchillernd. — Aufenthalt: Gewoͤhnlich in großen Städten, doch unterſchieden von dem ſogenannten vornehmen * Lumpenhunde (Canis nobilis), der ſich auch dort vorfindet, doch leicht an feinem feineren Gellaͤff zu a unterſcheiden iſt. Jener (der Canis communis) hält ſich auch in dichten Wäldern an den Heerſtraßen auf, und liebt die Nacht. — Menſchen faͤllt er ſelten an, aber vornehme und reiche Geizhaͤlſe haͤufig. — Er wird leicht gefangen und in die Karren geſpannt, wo man ihm zur Sicherheit einen Maulkorb — anlegt. e Eigenheiten: Keine erheblichen. Sein Geſchlecht iſt uͤber die ganze Erde verbreitet. — w Doch genug, Hans Gottwald, mit deinen Nachtbetrachtungen. Laß uns lieber zum freund⸗ lichen Bilde des Morgens uͤbergehen. 244 A AC AA md AAA p bbb ddp? b SS SSC SSC CCC CCC 286 DDDIDDIDIDDDDIDDD>DD D 4. Der Sonntags-Morgen im Forſthauſe. Ein Bild aus der guten alten Jaͤgerzeit. Dunkel beſchattete noch des Thales verwachſene BDDIDIDIDIDIDIIDIDDIDDDIDIDDDDDDIDDIDIDDDDDS Felsſchlucht, Sanft umſchwebte der Schlaf des duͤſteren Waldes Bewohner Im noch grauenden Laube der vielfach geaͤſteten Buchen. Stille bethaute das Thal, das leiſe durchweh'te des Morgens Lieblich kuͤhlender Wind vom heimlich umrauſchten Geſtade. Sieh', da gluͤhte herauf wie Purpur in Oſten ein Goldſaum; Scheuer und ſchneller entflohen die Schatten dem nahenden Tag ſchon, Und vom Schlummer erwacht auftönte von zwit— ſchernden Kehlen HESSSSSSZSSZSSGS ZZSZZAZZSZZSSZZZQBIDIDDIDIDDIDIDIDIDIDDDDDDDIIDDDIDIDDIDDDD SSS SSS SS SSS SSSSSSSSSZSSSSSS EISSESSSISSSSSSSSSSSCCDDIDIDIDIDIIDDIDDDIDIDDIDDDDD nnn in SS SSG Rings der erroͤthende Wald noch dampfend vom Nebel des Morgens. 5 85 Aber allmälig entſchwebte Aurora's verſchaͤmter 5 = Umarmung Stolzer der . Apoll, der göttliche Sieger ; der Schatten. Laͤchelnd heiterte ſich der Gegend romantische Land» ſchaft; Heller und heller entſtiegen die Berge dem Rauche des Morgens; Nur in tieferer Bucht da herrſchten die Schatten der Nacht noch, Denn zu rauh und ſchroff barg wildes Gekluͤfte die Ausſicht. Aber es toͤnten auch hier vom roͤthenden Schimmer gewecket Bald der Voͤgel Geſchwirr und friedlicher Heerden Gelaͤute, Welche die waͤrmenden Staͤlle in zoͤgerndem Schritte verlaſſen. Doch es ſauſete d'rob des Hirten beringelter Klingſtock Kraͤftig in ſchleuderndem Schwunge dem muͤhenden Zaud'rer zur Warnung, Und im Eifer des Dienſt's durchflog die thauigen Fluren ro a x a Baaaaeaeae4444404444444444444@WDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD S SCC 288 Dm Eilig der haarige Spitz, noch triefend von Naͤſſe ſich A ſchuͤttelnd, {x Bald ſich rollend im Sande die Pfoten, die ſchmuzigen, A ſpertelnd, A Bald in lautem Gebell die aͤngſtliche Heerde um: A kreiſend, Bis der gebietende Pfiff ihn rief zum drohenden N Herren. 4 Aber, o ſiehe! ſchon ſtrahlte heller die glänzende 7 Sonne A Und aus dem dunklen Gehölze, gelehnt an felſiger A Bergwand, A Wo der zerſtiebende Bach von zadiger Klippe herab: a ſtuͤrzt, Blickte allmaͤlig hervor aus taͤuſchendem Nebel ſich hebend, Rings von Linden verhuͤllt in gothiſch veraltetem Style Einſam die friedliche Wohnung des ehrlichen Foͤrſters aus Gruͤnthal, Streng und ſicher bewacht von Tyras, dem treulichen Huͤter, Der im Hof laut bellt, des Hauſes Bewohner er— weckend. Siehe, da ſchaute heraus der Foͤrſter in gruͤnlicher Muͤtze, BESSSSEESSSSSSSSSSSSSSSZSZZSSZZBDIDIDIDIDIDIDDIDIIIDIDDIDIDIDIIDIDIDIDDIDIDDIDDD SSS SSS CCC CCC CC SESSILSESSLSSELSESEgSaegzB>DIDIDIDIDIDIDIDIDDDID>DDD Ob ſich gedrehet der Wind zum Regen, dem lange erſehnten, Der das Wetterglas ſchon gefallen zu freudigem 8 Staunen: = Denn die neuer'n Saaten von Kiefern, fie ſchmachten 1 nach Regen. de es glaͤnzte der Tag bedenklich dem Alten ent⸗ 1 gegen, g Der noch horchte, ob nicht aus nahem Gehölze des = Forſtes Diebiſcher Aexte Gedroͤhn im Thale verrathend ver— halle. Stille doch herrſchte ringsum, und hurtig zur hinteren Pforte Traten, dem Lager entſprungen, die ruͤſtigen Jaͤger 4 des Foͤrſters, Säuberten heiteren Sanges vom letzteren Regen die Flinten, Wie in kraͤftigem Stoß die Laͤufe, die vielfach erprobten, Und mit gelaͤufiger Hand die kuͤnſtlich gewundenen Schloͤſſer, * Schraube von Schraube, und zwangen die maͤchtigen Federn. Doch da wurde es laut im friedlichen Hofe des Foͤrſters, f na. ı Plänterhiebe. 19 SCG SGG 289 W FF . SESZESSSSSSSSSSTSE 20 >>>>>>>b>bb>>b>>>>>® Denn im freud'gen Gebell' entſtuͤrzten die Hunde den Staͤllen, Sprangen zum Jaͤger hinauf, dem juͤngſten, dem weidlich geneckten, Der das dampfende Schrot in groͤßerer Tiene ver— kuͤhlte, Und ſo ſtark wie eilig der gierigen Hunde ſich wehrte. Doch er vermochte nicht laͤnger zu halten die ſtuͤr— miſchen Mahner, Probte zur Sicherheit flugs noch einmal die richtige DDIDIDDIDDDIDDDDLDIDIDIDDDDDDIDIDS SELISLE<» BELLSSISSILSSELSSESLSSSSSEESTESSTSSTSSEDDIDIDDIDDIDDDIDIDDDIDDIDDDDDDDDDDDD SSC GCC CCC 2 DDDDDDDDDDDD>D>>>® „Giebt's was Neues?“ — „„So viel ich weiß, nur wenig: Diana „„Will noch immer nicht werfen, auch kraͤnkelt uns wieder der Leithund. „„Kasper, der Alte von Waar, der meinte, am beſten ſei Nieswurz, „Oder Magneſia, Kampher, Rhabarber, Camillen und Baumoͤl; „„Doch die graͤmliche Lieſ' von druͤben, die rothe genannt hier, „„Meinte, man duͤrfte den Hund geſchwinde am Schwanze — (die Ruthe „„Wollte ſie ſagen) nach Morgen und dreimal nach Abend nur drehen. „„Denn ſie ſagte, dem Hund ſei's angethan von Jemand.“ Doch vom Stuhle erhob ſich lachend der ehrliche Foͤrſter: „Was er wieder da ſchwatzt von rothen Lieſen und Kas pern, „Oder Magneſia, Kampher, Rhabarber, Camillen und Baumoͤl. „Werde er einmal geſcheut, und glaub' er nicht Alles und Jedes.“ Sagt's und wandte ſich d'rauf zur Thuͤre, um jelber - zu ſehen, EELSSLSTSSSSSESSSSTSZTSSTSSSSSSSZBDDDIDIDIDIDIDIDDDIDDIDIDDDDIDDDDDDDDDDD A A IN 4 IN IN IN 4 A 4 4 A IN 4 IN IN 4 4 IN & Y Y Yy Y * . Y Y * Y * * v N Yy 5 * = Und ihm folgte zum Stall mit ſchuͤttelndem Kopfe er der Alte. Aber zur Kammer hinauf da eilte die fleißige Hausfrau, SGuchte zum Sonntag hervor aus eigen gebohnetem f Schranke, = Prangend mit glaͤſernen Puppen und zierlichem N f Gitter und Schnitzwerk, Fuͤr den geliebten Gemahl das reichlich gefaltete Hemde, Wie die grünliche Weſte, das roth beraͤndete Schnupf— tuch. Legte Alles zurecht, noch holend aus tieferem Fache Muͤhſam ſuchend hervor zum Sonntag blumiges Tiſchzeug, Und ſchob ärgerlich zu die immer ſich ſtraͤmmende Lade, Knippſte die ſchurrende Feder in's Schloß und packte zuſammen Alles in ruͤhriger Haſt, und buͤckte ſich oͤfters und ftöhnte, Aber es zirpte ſchon heller am buſchigen Fenſter der Stieglitz, Denn die Sonne beſchien ſein zierlich vergoldetes Bauer, — Liebe le von ihm, dem heiter'n, behendigen Anton, CCC CC 295 Dodds PPP eee . e C C ααε,,ꝰepe bbs ESEESSTESSSSSSSSEESSSSSSSASCBDIDIDIDIDDDDIDIDDIDDDDDDIDDDDDDDDDDDDS Und fich dehnend erwachte die roſenwangige Jung: frau, Wiſchte die Augen, und hob aus ſchwellendem Kiſſen das Koͤpfchen. Horch, da ſchnarrte die Uhr, die alte, mit langen Gewichten Sechſe, und eilig entſprang die ſanfte Pauline dem Bette, Sie, die freundliche Nichte des ehrlichen Foͤrſters aus Gruͤnthal, f Oeffnete fröhlich behend das blumenumduftete Fenſter, Und die Kuͤhle des Morgens durchwehte die Locken der Jungfrau; N Eilig, daß es ſo ſpaͤt, der freudigen Zuſag' gedenkend, Ließ ſie Alles zuruͤck, und ſuchte den ſchirmenden Hut nur, Schoͤpfte geſchwinde das Toͤpfchen, das braune und gelblich glaſirte, Voll von Waſſer, und traͤnkte den duftenden Knauſer Fee ... SSS SCS CCC CCC 296 — ĩð2 Reſeda Wie die ſtrotzende Nelk', das ſilbergepuderte Aſch— blatt, Und die ftachlige Aloe, wie die geſtreifte Aurikel. Aer noch immer nicht fertig, da holte in freudiger v Eile | . SSC CC CCC GGG P rn Bar Aus der Ede hervor das aͤngſtlich ſich fördernde | Mädchen Raſch den mächtigen Topf, verſehen mit knackender Hanfſaat, 8 * eilig den Schreier, und ſpuͤlte ſein blaͤuliches Glaͤschen. Horch, da toͤnte im Hof die Stimme des liebenden Vaters, Und zur hinteren Thuͤre entwiſchte das liſtige Maͤdchen, Springenden Fußes hinan den buchenbeſchatteten Felsweg, Ihm, dem einzigen Freund, dem gluͤcklichen Anton entgegen. Schnell durcheilt ſie den Pfad, den ſteilen, doch heimiſch bekannten, Bald bei ſchwindelnder Stelle ſich haltend am ſchwanken Geſtraͤuche, Bald mit leichterem Fuß am erlenumguͤrteten Wald— bach Ueber bemooſtes Geſtein weghuͤpfend in freudiger Eile, Wie durch dichtes Geſtruͤppe, beperlt vom Thaue des a Morgens, Raſch ſich windend, und oft bewahrend vor Naͤſſe den Rockſaum. Vene A CAC αeε,ẽVe dd? SSS GCC CCC 298 DDIDIDDD>>>>>>>>>> Aber, o ſiehe! ſchon winkte, umſchattet von Flieder und Ahorn Ihr die trauliche Bank, das Plaͤtzchen ſuͤß-heimlicher Liebe, Sanft gepolſtert mit Moos und rings durchflochten von Epheu, Alles von ihm angefertigt, dem thaͤtig-behendigen Anton, Ihm, dem einzigen Sohn des biederen Foͤrſters aus Gruͤnthal. Hier nun ſetzte ſich tiefaufathmend das roſige Maͤdchen, Trocknend die gluͤhende Wange und lauſchend des froͤhlichen Hornrufs, Freudig verkuͤndend die Nähe des Heiß- und Innig⸗ geliebten. Aber er zoͤgerte noch, der junge, ſo eifrige Weidmann, Denn ihm hatte Diana, die goͤttliche, heute gelaͤchelt. Und ſo weilte er laͤnger, vergeſſend im Feuer der Jagdluſt Stunde, Verſprechen und ſie, die ſanfte, getreue Pauline. Doch ſchon heller umglaͤnzt des Jaͤgers verwegene Tritte Sie, die belebende Sonne, und ſchneller durchſetzte der Weidmann SSESSSESSESSESSTESESSTESSESESSCDDIDIDIDIDDIDIDDIDIDIDIDDIDDDDDDDDDIDDDDD 9 S SSS CCC GASAG GGG ® BESSESESSELESESSSEZSSCDDIDIDIDDIDIDIDDIDDDDD>DD>> ® SESSEE 299 . = Gleich dem geängftigten Reh von Klippe zu Klippe 5 das Felsthal: t 5 Denn nicht hoffte er mehr zu treffen die liebende Jungfrau. Siehe! da d aufbellend ſo freudig der graͤmliche Caro; und vom Sitze herab die ſteinigen Pfade hinunter, Flog ſo erſchrocken als froh das Maͤdchen dem Theuren entgegen. Aber ſchon früher erblickte des Jägers geuͤbteres Auge Fern ihr wehendes Tuch und bald das ſchimmernde Huͤtchen, Duckte ſich liſtig in'n Strauch, und lachte des ſuchenden Maͤdchens. Dieſe geleitete aber verrathend der ſchnuppernde Caro, Und mit gehobenem Finger bedrohte Pauline den Juͤngling, Welcher vertraulich jedoch die Hand der Geliebten erfaßte, Liebend in's Auge ihr ſah, und alſo entſchuldigend | red’te: „Zuͤrn' mir nimmer, mein Linden, des langen, vergeblichen Wartens; p ddp Peer / SAC SS SSS CCC CCC 300 DDD „Siehe! mich lockte zu ſehr, du weißt es, der maͤchtige Rehbock, „Dem ſchon lange der alte Johann vergeblich geſpuͤret, „Wie auch Vaͤterchen ſelbſt, der Foͤrſter, der kluge, von Lichtwald, „Und noch andere mehr der edelen Jaͤger und Schuͤtzen; „Aber ich habe erwiſcht den Stolzen ſo eben am Rohrbach. „Aergern werden ſich Alle, doch freuen und lachen der Vater.“ Doch es neigte ſich ſanft zum Juͤngling das bluͤhende Maͤdchen: „„Lieber, o thue mir weg die Buͤchſe, du weißt es, ich fuͤrcht' mich;““ Sagt's und drehte ſich hurtig wie lächelnd zur anderen Seite, Und in ſtillem Geſpraͤch, die Haͤnde verſchlungen in Eintracht Folgten ſie langſam dem Pfad zur vaͤterlich-ruhigen Wohnung. Aber da ruͤhrte ſich ſchon gar fleißig die raſche Chriſtine, Sprengte und fegte die Stube, und oͤffnete etwas die Fenſter, SSS SSS SSS CCC SCS d ACS CC CCC CCC CCC CCC CCC D D DDD dd dd Fe REED Daß ſich ziehe heraus der Staub und die Fliegen allmaͤlig; > wire mit furchtſamen Händen gar leiſe den Schrank mit Gewehren, Segte die Voͤgelein ab, die ſelt'nen und kuͤnſtlich . geftopften, 5 Ale gezogen auf Drath, an grünen Geſtellen befeſtigt, — Auch die ſtarken Geweihe, mit maͤchtigen Sechzehn = gezieret, 4 Wie die Pfeife daran, das buchtige Horn und die Jagdmuͤtz', es, den glaͤſernen Schrank voll Bücher, die Stuͤhl' und Commode, So am Ofen das Kiſſen der ſchnarchenden Taͤckel, und ſtreute Zierlich mit Tannen die Stub' zum jeglichen Aerger des Alten, Rückte dann keuchend heran zum Sopha den maͤch— u“. tigen Theetiſch, Rings aus bläulichen Fließen gefügt und bemalet mit Jagden, Werth und theuer dem Hauſ' als vaͤterlich heiliges Erbſtuͤck, Setzte die Taſſen zurecht, die ſteinerne Kann' und den Sahntopf, AAA C ꝓ bd? i = 4 v . Fr f DIDIDDDPDDIDIDIDIDIDIDIDIDDDD SSS SSK CCC GD DDD SSS SSC CGG 302 DD Auch die Doſe voll Zucker, gezieret mit ſilbernem Hirſchkopf , Mit dem Fidibus und dem Raͤumer und brennendem Wachsſtock. Siehe! da traten herein ſo freundlich der biedere Foͤrſter, Alle die ruͤſtigen Jäger, der ehrliche Jako bz und Anton Schuͤttelte dieſem die Hand, und wunderten All' ſich des Schuſſes. Aber es redete d'rob zu ihnen in Eile der Alte: „Steht nicht lange und ſchwatzet, und holet mir lieber den Rehbock, „Dicht am Felſengehau iſt endlich der Burſche ver— endet. i „Haſt du verbrochen, mein Sohn, die Faͤhrte nach fene Regel?“ Doch es red'te nun hurtig zu Jakob der feurige : Anton: „Alter, du kennſt mir doch vom Ruͤdinger Felſen den Fußweg? „Links zur Seite hinab, das Tannen-Gehoͤlze hin— unter? „Dieſen verfolge mir immer, und halte dich ſeitwaͤrts zum Rohrbach; SSC CSC CCC CCG GCC SSC CCG C d D D d d e d d d S SSS SS SS SSS && dame e erblidef du dann das freudige Zeichen des Bruches.“ Sogre, und hurtig enteilten die eifrigen Jaͤger dem Pe Haufe. z oe, ſchon draußen vernommen die Freude, verließ 5 nun die Hausfrau = o den Spiegel, vor dem ſie ordnete eben das Haͤubchen, Rur zum Sonntag beſtimmt, und eilte zur vorderen 3 Stube. Doch es lachte ihr drob der freudige Alte entgegen: „Mutter, was haſt du dir, ſage! fuͤr widerſinnig Gehoͤrne „Auf die Haare geſetzt? Verdaͤchtig ſchon aͤuget dich Caro. „Neueſte Mode, nicht wahr, aus Frankreichs ge— lichteter Hauptſtadt? „Alte, du kommſt mir vor, wie neulich der Falk mit der Haube! „Na, ſo ſchmolle nur nicht, und ſchenke uns Allen den Kaffee.“ Sprach's, und kuͤßte dann lächelnd die ſanfte Ge— faͤhrtin des Lebens. Aber es lobte noch lange die Haube mit Kanten die Hausfrau, F Lace ,jł,?s dd ,,idãeöedbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbd ® BDESSESLELTSTSTTIESSISSSSSSSSZSSSSBDDIDIDIDIDIDIDDIDDIDDDIDDIDDDDDIDDDDDD SSC SCC CCC 304 DDDD>>>>>>>>>>>>> Wie das gewaͤſſerte Band, den Boden, den blumen— geſtickten, Und die gekraͤuſelte Gaze; da redete alſo der Vater: „Schweige mir, Muͤtterchen, ſchweige; geſchloſſen ſei wieder der Friede, „Alles vergeſſen: der Falk, das Horn, und der aͤugende Caro. „Soͤhnchen, erzaͤhle mir doch das Naͤhere heute des Schuſſes, „Als im Fichten-Gehoͤlz verendete endlich der Burſche! Doch es redete alſo mit leuchtenden Augen der Jaͤger: „„Wie ihr, Vaͤterchen, ſchlieft, da ſchlich ich ſchon daͤmmernden Morgens „„Stille mit Buͤchſe und Taſch' zur hinteren Pforte des Gartens, „„Ließ das roͤhrige Bruch, die Thalheimer Wieſen zur Rechten, „„Und zur Linken den Bach, und wandte mich eilig zur Schonung; „„Leiſ' doch trat ich hinein in ruhig gemeſſenen Schritten, „„Weder auf raſſelndes Laub, noch duͤrre gewordenen Reiſig, „„Duckte mich oͤfters in'n Strauch, und ſteckte bei lichteren Plaͤtzen S SS S SSS SCC CCC CC CCC D dd SELILILLLASSESSLSSZESSAZLBDIDIIDDIDIDDIDDDIDDIDDDIDDIDDDDDDDDIDDS S SS a 305 DDDDDDD5>5>5>>>>>>> „Still und allmälig hervor aus täuſchendem Laube = den Kopf nur, f Windes N den ſicheren Stand, umduͤſtert von trauernden ä Fichten. ee erfaßt' ich den Strauch, und ſchnitzte mit re bebenden Händen nl mit klopfender Bruſt die Aeſtchen, die ſtraͤubend 85 mir wehrten, f „„ Weit zu ſchauer auf's Feld, das immer noch Nebel > umjchwebten. 25 und ich verblend'te den Stand nach jeglicher Regel des Weidmanns, 5 Spanne die Buͤchſe, und harrte nun lange in . froher Erwartung. mer! da rauſchte der Buſch; ich lauſchte, doch | leider vergebens: „Ball nur tropfte herab von regengeſchwaͤngerten Baͤumen, = nnd mit haltendem Athem verharrte ich laͤnger Ft und länger; Aber es wehte der Wind fo fühl, und balde verlangte i 28 nach Taback und Pfeif', obgleich es verbietet 5 die Regel. PFF . v. Maltig, Planterhiebe. 20 S CCC CC 306 — IR „„Sachte nur knoͤpft' ich daher die Weſte, und ſuchte behutſam „„Leiſe das Taͤſchchen hervor, das glaͤnzend von Perlen geſtrickte, „„Wo im ſtreichenden Fluge der Jaͤger die Schnepfe erleget, Und der gewaltige Hirſch im Walde ſich ſuchet die Aeſung. „„Dieſes erfaßte ich ſchnell, ihr werdet es, WiN kennen: Linchen verehrte es mir ſo freundlich zu meinem Geburtstag. „„Und ich ſuchte heraus den roͤthlich geſtreiften Agathſtein, „„Hielt den ſalpeterten Schwamm auf ſchartig ge— broͤckelte Stelle, Und im Dunkel des Hutes daſchlug ich in aͤngſtlicher Eile Haſtig die Funken vom Stein, die knitternd den Schwamm und den Taback Durch den ziehenden Wind in blaͤuliche Woͤlkchen zertheilten. Als ich eben geendet, noch horchend auf jedes Geraͤuſche, Und vom Deckel der Pfeif', dem leiſe nur knipp— ſenden, blicke, rm m m mm rm m“ m BSELISSSESESESSESTESTSSSSSSSSSSESSSSSSICDIDIDIDIDIDIDDIDDIDIDIDIDDDIDDDDIDIDDDDDIDDD8 SS CG D D DDD PPP SSC CCC % Dodd Siehe, da ſtehet vor mir auf funfzehn, hoͤchſtens > auf zwanzig eri der aͤugende Bock, ſich ſichernd die Lauſcher Sy erhoben. a. nen vor freudiger Angſt verſuche ich weder — zu athmen * och zu ruͤhren ein Glied, gelaͤhmet von wonnigem x Schrecken. 5 on Leiſe ziehe ich auf die Buͤchſe und richte das Stech— ſchloß; „Aber, o wehe! es knippſet zu ſtark, und der aͤugende Rehbock „„Strecket die Lauſcher empor, und wendet die Läufe zum Ruͤckweg; Doch, o ſiehe! da giebt er plößlich die breitere Seite. „„Blitzſchnell nehme ich Korn, und krachend erdroͤhnt das Gebirge, „„Hoch uͤberſchlaͤgt ſich der Bock, und ſtuͤrzet im | Feuer zuſammen. „Freude beklemmt meine Bruſt, ich eile noch a zweifelnd zur Stelle. „Sieh: da verendet jo eben der mächtige Burſche am Rohrbach, „„Denn der gelungene Schuß war rein nach jeglicher = Regel.“ 20* CA D DDD DDD dd οοοοοοοDDDDDDD Be 308 —. TORE Aber es redete d'rein die thätig behendige Hausfrau: „Laß doch, Alter, die Jagd, und ſprich nicht immer vom Toͤdten, „Dauert das ſchuldloſe Reh mich doch, das froͤhlich einherhuͤpft. „Soͤhnchen, lege mir weg die Buͤchſe und haarige Jagdtaſch', „Biſt ja ſchrecklich erhitzt, da ſetz' dich, und trinke den Kaffee, „Und ſprich nimmer ſo viel vom Toͤdten des ſchuld— loſen Wildes.“ Aber es eiferte d'rob der alte verſtaͤndige Weidmann: „„Wie ihr's, Weiber, verſtehet, ſo ſchwatzt ihr's, und denket nicht weiter. „„Hat der allmaͤchtige Gott zur Nahrung das Thier doch gegeben; „„Quaͤlen nur muß es der Menſch nicht, dieſes be— herz'gen wir Jaͤger: „„Immer an richtiger Stelle nach Regel den richtigen Schuß auch, „„Und nicht etwa wie juͤngſt der weidlich lateiniſche Jaͤger „„Prinzliche Hoheit mit Schrot auf Hochwild ſchoß zum Erbarmen.“ Alſo redete 1 und lange der ehrliche Foͤrſter. SSS GGG GCC CCC CCC SSS GGG GGG D dd SS D D DD DDD ! da klang vom Thurm des Sonntags feſtliche Glocke, einen zur Kirche, und ſieh! es trat in ſeidenem Kleide 8 Einem zur Thuͤre herein die Jungfrau, das neue | Geſangbuch, Sb, gebunden und reich verzieret mit glaͤnzendem . Goldſchnitt, = Halten? in flaumiger Hand mit ſaͤmiſch⸗ledernem 25 Handſchuh. und es wandte ſich drauf zur bluͤhenden Jungfrau 2 der Foͤrſter, 8 Sab ihr liebend in's Auge und ſprach mit lächelnder 5 3 Miene: 5 „Müdel! wie ſiehſt du mir aus! Geputzt wie ein 1 |: Baͤumlein zur Chriftnacht! ig Beh ein ſchwer ſeidenes Kleid fein modiſch mit | paufchigen Aermeln! a fo komme doch her mein Toͤchterchen! kuͤſſe den Onkel.“ — 5 und ſiehe! ſchon lag am Halſe des ehrlichen Alten KLaͤchelnd die roſige Jungfrau, und kuͤßte die ſtechende Wang' ihm. dog da klang nochmals die laͤutende Glocke vom Dorfthurm, SGG 309 DDD PP . ö pi | 8 BESSESESEESSSSSSSSSSSSSSESSSSCDDIDIDDIDIDDDIDDDIDDIDDDDDDDDDDDDDDD SCC CCC CC CC CCC Und vom Stuhle empor erhob ſich gar eilig die Hausfrau, Winkte dem Toͤchterlein, daß ſie reiche das Umſchlage— tuch ihr, Aus Kameelgarn gewebt, verzieret mit blumiger Borte; Hing's fein ſchraͤge ſich um, und ſprach dann in Eile . zum Alten: „Hat ſchon gelaͤutet fuͤrwahr zum zweitenmal. Kommen zu ſpaͤt ſonſt. „Stoͤre die Andacht nicht gerne, mein Vaͤterchen. Denke, wir gingen. —“ Sprach's, und ſiehe! da zog ſich an der Foͤrſter das Jagdkleid, Reich den Kragen geſtickt, die Patten und blitzenden Aufſchlaͤg'; Schnallte die Koppel ſich um, erfaſſend den Arm der Gefaͤhrtin. Und zum Hauſe hinaus, die ſteinerne Treppe hinunter Gingen die Redlichen ſtill, begleitet vom liebenden Paͤrchen, Unter'm Klange der Glocken und freundlichen Grüßen der Dorfleut', Hin zur friedlichen Kirche des ehrlichen Pfarrers von Gruͤnau. DISS SESESELZSSSSSSSSSSZZBDIDDIDIDIDIDDIDIDIDDIDIID22D 310 DDIDIDIIDIDIID>DD>DDIDIDI38 SESS>>>>>>>3>>>> Erklärungen fuͤn Nichtforſtmaͤnner und Jaͤger. a A. N A Ass olzung, nennt man das Niederhauen eines Wald: Fu 2 3 diſtriets. 2 . Abſtaͤndig, das Duͤrrewerden des Holzes. Abtrieb, ſ. Abholzung. Aeſung, Fraß, bei zu hoher Jagd gehoͤrigem Wilde. Angeſchnitten, angefreſſen. Angeſchalmt, angezeichnet einen Baum, durch Weg: hauung eines Stuͤckchens Rinde. Anſpringen, auf gewiſſe Art einem Jagdthiere ſich nahen. Anjagd (kurz), Vorjagd, erſte Jagd. Anſitz ; Anſtand Auflaurungsart irgend eines Wildes. Anzuſprechen, anzugeben. Aufipüren, Fährte aufſuchen. Aufſchlag, Aufwuchs junger Laubholz⸗ Pflanzen. B. Bau, Wohnung gewiſſer Wildarten. Beſtaͤnde, Walddiſtriete. Borkenkäfer, ſchaͤdliches Forſtinſekt. GELESSEgsEegsagegsggsgseee>d>h>d>>>>>DDIDDDIDDDDDDIDDDD5DDD>D8 EELSEESSE . EEREEELELETELEEEESODIDDIDDIDbDDDDD>DDDD SSS SSC SCC CCC 312 DDIDDIDDIDDDIDDDDD>8 C. 5 Contrejagen (kurz), ein Jagen gegen das Wild. “ D. Doͤbels Praxis, Titel eines alten hoͤchſt geachteten Jaͤgerhandbuchs. Dominiren, nennt man das Überwachſen irgend einer Holzart uͤber ihresgleichen. Doppelpfiff, ein gewiſſes kuͤnſtliches, hellgellendes Pfeifen auf dem Finger. a Dunkelſchlag, eine ſolche Holzhauung, in der die zur Beſaamung ſtehen bleibenden Baͤume durch Beruͤhrung der gegenſeitigen Aeſte eine dunkle Stellung hervor⸗ bringen. Durchforſtung, Weghauung des unterdruͤckten ab: geſtorbenen Holzes in irgend einem Walddiſtriete. E. Erſte Periode (kurz), erſte Zeit der Abhauung, gewöhnlich des alten Holzes. F. Fahren laſſen, losbrennen. Fanfaren, fröhliche Jagdſignale. Fang geben, irgend ein vierlaͤufiges Wild, um ſchneller ſeine Qual zu enden, todt ſtechen. Faͤhrte, Spur. Faͤnger (gleich), Hirſchfaͤnger, Saufaͤnger. Feiſt, fett. Fortarbeiten, auf irgend einer Faͤhrte anhaltend fortjagen. Fuchswitterung (hier), Fuchsnaſe. BESSESSSESTESSTSESSTSSESESESESSESEDIDIIDIDIDDIDIDIDDIDDIDDIDDIDDDDDDDDDDDDO EESSSESESESSESSSASSCDIDIDIDIDIDIDDDIDDDDDIDIDDDD8 alle: 1 a Fe nn U dd on a, N SCS C S f DDD DDD . S 313 DD>D>>>>>>>>>>>>> et, G. SGeaͤſe, Maul bei gewiſſen Wildarten. Geaͤugt, geſehen. Gebraͤch, Maul beim Schwarzwilde. Geheck, jung geborne Raubthiere. Gehoͤr, Ohren. Gereinigtes Reidel, ein junger Nadelholzbaum, der die unteren Aſte weggeworfen, um nun ſein wahres Wachsthum zu beginnen. A Geräujd, Herz, Lunge und Leber. Geſcheide, Magen und Gedaͤrme. Geſchleppe (kurz), Anlockungsbahn für Raubthiere, durch r ausgeſtreutes Geſcheide. Geſchmeiß, Koth der Raubvoͤgel. Geftäude, Neſt gewiſſer Wildarten. Geftüber, Koth von eßbarem Federwilde. Gewoöͤlle, Auswurf, den die Raubvoͤgel des Morgens ausſpeien. 0 Gut beſtandenen, gut mit Holz bewachſenen. H. Hallaly, letzte Jagdfanfaren beim Verenden des Wildes. Habe, jede Jagd, worin das Wild durch Hunde ein: geholt wird. Herüberwechſeln, berübergehen, heruͤberziehen. Hohe Tücher, die hoͤchſten Jagdtuͤcher, womit das Wild umſtellt, eingeſchloſſen wird. J. Jahrring, der Holzring, den die Holzpflanzen jaͤhrlich unter ihrer Rinde anſetzen. 99 ² ³ . / X Sac, ‚ SS SSC 314 633122 K. Kahler Abtrieb, gaͤnzlich Abhauung eines Walddiſtriets. Kernfaͤule, eine innere ſchlimme Krankheit der Holz⸗ pflanzen. Keſſeljagen (kurz), Wende Keuler, Eber, die maͤnnliche wilde Sau. Klaͤffer, jeder nicht jagdgerechte kleine Hund. Korn nehmen (kurz), mit der Buͤchſe zielen. Kuͤmmerer, jedes kranke Hochwild. 5 Lager, der Aufenthaltsort gewiſſer Wildarten. Laßreidel, ein, bei gewiſſen Abhauungen von Wald: diſtrieten ſtehen zu laſſendes Staͤmmchen. Laut ausgeben, bellen (bei den Hunden). Lauſcher, Ohren bei gewiſſen Wildarten. Lecker, Zunge desgl. N Lichter, Augen bei dem Wilde. Lichtſchlag, ein Beſaamungs- oder Dunkelſchlag, dem, Urſachen halber, ſchon mehrere Baͤume weggenommen, und der daher lichter geworden. Lockungsbrocken, Fangbrocken. M. Meute ftopfen, die zur Parforeejagd beſtimmte Maſſe Hunde ploͤtzlich im Jagen anhalten. N. Nachhaͤngt, irgend einer Spur nachgeht. Nachmaſt, zweite Maſt, das zweite ſchon ſpaͤrlichere Auf: leſen der Eicheln und Bucheln zur Fuͤtterung der Schweine. EESSESSSSESSSSTSESESSSSSZZSSSSTDDDDIDDIDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDS RD PER a Re, BEI LILLLLLLLLLLLELLLLLEBDDDDDDDDDIDDD>>D>>>> SC 315 Dodd Pfahlwurzel, ſtarke Hauptwurzel einer „ Pfunde, Hiebe. Phyſitaliſch haubar (kurz), Alters halber 3 Plaͤnterung (gleich), Durchforſtung. Prunkjagen, feſtliches Jagen, Hauptjagen. N. Raff⸗ und Leſeholz, abgeſtorbenes Holz, welches nur durch Haͤnde, ohne Inſtrumente gewonnen werden kann. Remiſe, angelegte dunkle Waldplaͤtze zur Bequemlichkeit gewiſſer Wildarten. Rohr, Gewehrlauf. Nöhre, Höhle eines Dachs⸗ oder Fuchsbaues. S. Schweißen, Bluten bei dem Wilde. Schlag, ein angehauener Walddiſtrict. Schneeanhang, ſchaͤdlich ſtarkes Anlegen des Schnees an jungen Waldorten. Stand, beſtimmter Platz auf der Jagd. Standwild, Wild, welches auf gewiſſe Walddiſtriete ſtets zuruͤckkehrt, und da, fo zu ſagen, einheimiſch iſt. Staupe, gewoͤhnliche Hundekrankkeit. Stecklinge, kurze Holzſtaͤbchen, welche zum Wieder: ausſchlagen in die Erde geſteckt werden. Stellſtangen, Stangen, womit bei hohen Jagden die ſchon genannten hohen Tücher gerichtet werden. Sußhlungen, ſumpfige Orte, in denen ſich am liebſten die wilden Schweine im Sommer abkühlen und waͤlzen. S ACC CA Ae e DDD dd dd A CCC α,Es DDD? SSS SCC CCC 316 SSTEESSSSSESEESSTEESESSSTSSSSSTSTSSCDIDIIDIDIDIDIDDIDIDIDDIDDIDIDDIDDDDDDDDDDD & Zellereifen, Fangapparat, um gewiſſe Arten von Raubthieren zu fangen. Treibjagd, eine Jagd, in der das Wild dem Schuͤtzen gewoͤhnlich durch Menſchen zugetrieben wird. Trainiren (kurz), auf dem Geſchleppe von frischen Hirſch⸗ laͤufen Parforeehunde zur Übung jagen. 3; Überftändig Holz, welches Alter geworden, als es der Regel nach werden ſollte. Umtriebszeit, die Zeit von Entſtehung bis zur Wieder: abhauung eines Waldes. Unverbrochen, eine, nicht durch abgebrochene Zweige weidmaͤnniſch bezeichnete Faͤhrte. V. Verbellen, wenn gewiſſe Arten von Jagdhunden vor krankem oder angeſchoſſenem Wilde ſtehen und es anbellen. Verblenden, durch Laub verſtecken. Verbuttet, verkruͤppelt. Verenden, ſterben, erepiren. Verkuͤmmert, krank, vom Wilde. Verlappungen, kurze, an Leinen befeſtigte Lappen, zur Umſtellung gewiſſer Wildarten. Viſirkoͤrnchen, das Korn oben auf einem Gewehre, Vorderläufe, Vorderfuͤße bei dem Wilde. W. Waldhammer, ein Hammer, den man zum Anzeichnen der Baͤume gebraucht. SESESLESSSSSSESSLSCDDIDDIDIDDIDDIIDDDDID>> e ö Sec e DDDIDDDDDIDDIDDDDIDDDDIDDDDDDDDDD enn 3 * 1 4 3 } 4 4 N te ae EEE a Dt ae a lt a LET De m sede ae 31T hege N Wärmere Fährten, neuere, eher entſtandene Faͤhrten. Waſſerreis, ein nur einſommeriger Trieb, gewöhnlich an den Wurzeln junger Baͤume. Weidmeſſer, ein kurzes, früher beim Zerlegen des Wildes A. gebrauchtes Meffer, jetzt beinahe fo viel wie Hirfchfänger. Weidwund, ein Schuß, der dem Wilde durch den Wanſt gegangen. Windbruch, vom Winde umgeworfenes Holz. 5 DIES S CCC CCG bbb SCC Ur 3 D ee na PR u... u.i NIVERSITY OF a a a Maltitz, Gotthilf August, 18563 Humoristisch-satyrische m Plänterhiebe . PLEASE DO NOT REMOVE > CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET ——— — — um in rar