nti SJJJBRABY y Hymenopterologische Studien von ARNOLD FOERSTER, Oberlehrer an der höheren Bürgerschule in Aachen. 1'«« Heft. FORMICARIAE. -■°c/'a;Aj:-crLAJ"U"a/bA:/^^Po'>ag'«»" Verlag von EKSST TER MEER. 1S50. 1* F'ormicariae» Die Familie der Ameisen ist in neuerer Zeit so oft Gegenstand der Besprechung geworden, dafs die Aufmerksamkeit der llymenopterologen nothwendig melir darauf hingelenkt »verden niufs, als es l)is jetzt der Fall war. Es ist bekannt, dafs ein eigenthümliches Verhallnifs des Zusammenlebens gewisser Insekten mit den Ameisen Statt findet und zwar so merkwürdiger Natur, dafs die ebengenannten Entouiologen schon allein dadurch sich aufgefordert fühlen soll- ten, auch ihrerseits gründliche Nachforschungen über diese Familie anzustellen. Die Coleopte- rologen sind noch immer eifrig beschäftigt, neue Arten aus den Kolonien hervorzusuchen , aber die Kenntnils der Ameisenarten wird mehr oder weniger vernachlässigt und hat durch diese Forschungen in keiner Weise irgend bemerkenswerthe Fortschritte gemacht. Seit Latreille in systematischer Beziehung und Huber in Bezug auf die Lebensweise so tüchtige Vorarbeiten ge- liefert, hat das Studium dieser merkwürdigen Thiere gleichsam geruht, was um so auffallender erscheint, wenn man bedenkt, dafs kaum eine Insektenfamilie, mit Ausnahme der Bienen, so wunderbare Lebensverhältnisse zeigt. Entweder glaubte man das Studium über diese Thiere schon abgeschlossen, oder man hielt es für zu mühsam und schwierig, in die Fufstapfen so ausgezeichneter Forscher, wie Latreille und Huber, zu treten und das Studium da aufzunehmen, wo beide es in systematischer wie biologischer Beziehung gelassen hatten. Die Nachlheile die- ser Vernachlälsigurig treten in diesem Augenblick besonders da hervor , wo es sich von Bestim- mung der einzelnen Ameisenarten, rücksichtlich der befreundeten Bewohner ihrer Colonien, handelt. Wenn es wichtig erscheinen kann, zu wissen, welche und wie viele Arten als Be- wohner der Ameisenkolonien überhaupt vorkommen, so erscheint es nicht weniger von Inte- resse, zu ergründen, unter welchen Arten diese Inquilinen leben, ob sie an eine einzige Art gewiesen, oder von einer Kolonie zur andern wandern, und bei verschiedenen Wirthen ihre Wohnung aufschlagen können. Um diese Punkte festzustellen, mufs man natürlich die Ameisen- arten genau kennen und das ist eben keine leichte, aber auch keine zu scliwere Aufgabe für den Coleopterülogen. Wer sich mit der Bestimmung derselben bereits befafst h;it, weifs au« Erfahrung, dafs in diesem Augenblick selbst mit den vorhandenen Hülfsmitteln vollständijf aus- 1 - 2 - gerüstet, die Erkennltiifs /«ndfr. (Süc. exh. d. 9. Nov. 1840.) - 3 - ähnlich sind und auch ähnliche, aber nicht gleiche Haufen bilden. Diesem Manne gebührt das Verdienst, zuerst diese Arten von Form, nifa getrennt und durch sichere Merkmale unterschie- den zu haben. Man selie in seiner Abhandlung zu diesem Zwecke die Beschreibungen von For- niica dominula, congerens und Iruncicola an. Audi hier in der Nähe von Aachen konuiien wenigstens 3 Arten vor, welche grofse Haufen liildcn, alle 3 der Foiwn. rul'a sehr ahnlich und in den Arbeitern schwer und nur nach einiger Uebung zu unterscheiden, Diese Arten sind die schon erwähnte Form, truncicola Ni/L, die F. congerens A^. , von welcher icli, beiläulig erwähnt, alle üesclilecht.(!r, Nylauder aber nur die Arbeiter kannte, und endlich drittens eine neue Art, welche ich unter dem Namen polyctena später beschreiben werde. Auch die Formica flava wird, nachdem Nylauder zwei neue Arien davon gelrennt hat, nicht mehr so schwer zu bestimmen seyn wie früher, und man wird nun jedenfalls l'eslstellen können, ob der bekannte Clavisjer foveolutus bei allen drei Arien oder nur bei einer und derselben vorkommt. Einer genauen Kennlnifs der Arien traten bis zu dem Augenblick, wo Nylaiuler seine Ab- handlung schrieb, besonders die kurzen, ungenügenden Beschreibungen der alleren Autoren hindernd in den Weg, und wenn sie weitläufiger abgefafst waren, wie bei Latreille und Lcpe- letier de Saiid-Fargeau, so fehlte ihnen doch das eigentlich Charakteristische. Es gehört ein eigener, und ich möchte sagen, ein spezifischer Takt dazu, in manchen Galtungen grade die- jenigen Merkmale scharf hervorzuheben und in den Vordergrund treten zu lassen, welche allein einen durchgreifenden Unlerschied begründen können. Es genügt nicht, eine weilläufige Be- schreibung zu entwerfen, wenn sie gröfstenlheils das mehr Schwankende und Unbestimmte blofs in allgemeinen Umrissen gibt, die standhafteren Merkmale aber ganz übergeht oder zu wenig berücksichtigt. Oft reicht es hin, ein einziges Merkmal, welches sich bei der Untersuchung als besonders standhaft erwiesen hat, zu bezeichnen, um gewisse Arten unter allen Verhältnissen sehr rasch erkennen und von andern unterscheiden zu lassen. Auch hierin darf uns die Arbeit von Nylander als Muster dienen , indem er eine Menge neuer Anhaltspunkte in Betracht zieht, welche man bei Lulreille und selbst in der viel späteren Arbeit von Lepeletier vermifst. Dahin ist zu rechnen die Bildung des Clypeus, der Area frontalis, so wie der Stirnlappen, dann die Sculptur und Behaarung, das Verhältnifs des Metanolums in Bezug auf den abschüssigen Theil an der Spitze zu dem nicht geneigten Basallheil u. a. m. Alle diese Merkmale sind bei der Unter- scheidung der Spezies viel wichtiger als die Farbe, die von älteren Autoren zu sehr berücksichtigt wird, und sie bieten die Möglichkeil dar, die Arten recht gut zu unterscheiden, wenn auch meh- rere einander sehr nahe stehen sollten. Bei der Feststellung der Art bleibt noch eine andere Schwierigkeit zu erörtern übrig, näm- lich die Synonymie, welche auch in dieser Familie verwickelt genug ist. Auch hier hal Nylan- der einen neuen Weg eingeschlagen, der, wie mir scheint, ein vernünftiger Mittelweg ist und so lange betreten werden mag, bis die Zeit uns eines Bessern belehrt hat. Nur scheint mir die Bemerkung nicht überflüssig, dafs der, welcher auf der einen Seite ein strenges Prinzip in Anerkennung oder Nichtanerkennung zweifelhafter Arten der ältesten Autoren aufstellt, sich auch auf der anderen Seile strenge daran binden mülsle. Wenn Nylander, beispielsweise gesagt, bei Myrmica rubra L. Latr. und Myrm. cespituin De Geer. Latr. anüfhrt, es $ey nolhw endig, auf _ 4 - diese Itamen zu verzichten, weil sich bei der grofsen Aehnlichkeit mehrerer Arien und der Mangelhaftigkeit der Diagnosen von Linne und Degeer nicht mehr ermitteln lasse, welche Arten nur allein berechtigt seyn könnten diese Namen zu führen, wenn ferner gesagt wird, dafs von den verschiedenen Autoren bald diese, bald jene Art als M. rubra oder cespitum gedeutet wurde, ohne dafs man, aus Mangel an sicheren Anhaltspunkten, sich darüber einigen könnte, so stimme ich damit ganz überein, wenn folgerecht dann auch derselbe Grundsatz auf andere, nicht minder schwer zu entziffernde Arten ausgedehnt wird, namentlich auf die Formica nigra L. und fusca L. Bei diesen beiden Arten ist die Verwirrung in der Synonymie gewifs nicht minder grofs, und aus Mangel an typischen Exemplaren aus der L(«Me'«"schen Sammlung wird der Knoten wohl auch nie gclöfst, es bleibt daher nichts anderes übrig, als ihn durchzuhauen. Auf die Lebensweise im Allgemeinen zurückzukommen, liegt nicht im Plane dieser kurzen Betrachlung. Nur das scheint mir bei dem Studium der Arten nicht aufser Acht bleiben zu dürfen, dafs jede Art bei der Begründung ihrer Kolonien gewissen Regeln folgt, von denen selten oder nie abgewichen wird. Besonders diejenigen Arten, welche nicht unter Steinen leben, sondern eigene Haufen errichten , scheinen von diesem Gesetz am wenigsten eine Ansnahine zu machen. Selbst in der AVahl des Materials scheint eine gewisse Beständigkeit und Beschrän- kung Statt'zu finden. Man mufs daher sein Augenmerk auch auf dieses Material richten, wenn mau bei nahe stehenden Arten, z. B. bei der Formica rufa und ihren nächsten Verwandten, eine Entscheidung zu treffen hat. lieber die Verbreitung der Arten lassen sich, da diese selbst noch zu wenig allgemein unter- sucht und streng unterschieden worden, auch nur dürftige Notizen angeben. So viel scheint indefs gewifs, dafs viele, vielleicht die Mehrzahl der europäischen Arten auch über den gröfs- ten Theil unseres Welltheiles verbreitet anzutreffen sind. Möglich indefs, dafs einige Arten dem Süden ausschliefsüch eigcnthümlich sind, ob aber im höchsten Norden solche vorkommen, welche nicht bis zu dem gemafsigtercn Klima von Deutschland herabsteigen , möchte ich be- zweifeln. Aus der Vergleichung der von mir in der Nähe von Aachen beobachteten Arten scheint mir klar hervorzugehen, dafs der Norden nur wenige Arten aufweisen kann, welche der hiesigen Gegend ganz fehlten, wohl aber scheint der Süden nicht nur an Arten, sondern auch an Gattungen reicher zu seyn, denn zwei der letzteren, nämlich Atta und Polyergus, wur- den bis jetzt noch nicht in der Rheinprovinz aufgefunden. Dagegen finden sich hier zwei Gat- tungen, nämlich Ponera Lalr. und Tapinoma m. (n. gen.), welche Nylandcr in Finnland und Lappland noch nicht aufgefunden hat. Die folgende Uebersicht wird die Verbreitung der Arten deutlicher machen ; Arten. Fundorte. 1. JFormica herculanea L. — Schweden, Finnland, die Rheinprovinz (bei Elberfeld). 2. — lignipcrda Lati: — Finnland, die Rheinprovinz (bei Boppard) , Frankreich. 3. — pubescens F. — Schweden, Deutschland (Regensburg, Sickershausen}, Frank- reich , besonders im Süden. 4. — vividula Nyl — Finnland. — 5 - Alten. Fundorte. 5. Foftnicn .a-lliiops Latr. — Frankreich , Deutschland C^cgensburg). 6. — niarfrjnala Latr. — Frankreich. T. — sylvatica Latr. — Frankreicli. 8. — gagales Latr. — Frankreicli, Deutschland (Reafcnsburg). 9. — fuliginosa Lalr. — Finnland, Schweden, Deutschland, Rheinprovinz TAachcn') Frankreich, England. 10. — fusca L. (nigra Latr. Ni/l.^ - Finnland, Schweden, Deutschland, Rheinpro- vinz (Aachen), Frankreich. 11. — glebaria Nyl. (nigra L. ?) — Finnland, Deutschland, Rheinprovinz, (Aachen), 12. — picea ISyl. — Finnland, Deulschland, Rheinprovinz (Aachen). 13. — rufa L. Nyl. — Finnland, Lappland, Schweden, Deutschland (Aachen), Frankreich. 14. — dominula Nyl. — Finnland. 15. — congerens Nyl. — Insel Miölön, Rlioinprovinz (Aachen). 16. — truncicola Nyl. — Finnland, Lappland, Rheinprovinz (Aachen). 17. — polyctena m. (». sp.) — Aachen. 18. — exsecta Nyl. — Finnland, Lappland, in der Rheinprovinz bei Aachen. 19. — sanguinca Latr. — Frankreich bei Tülle, in der Rheinprovinz bei Aachen. 20. — cunicularia Latr. — Finnland, Schweden, Deutschland, Rlieinprovinz (Aachen), Frankreich. 21. — stenoptera m. (n. sp.) — Aachen. 22. — pressilabris Nyl. — Finnland. 23. — emarginata Latr. — Siidfrankreich (Paris), England. 24. — Cursor B. de Fonsc. — Südfrankreich. 25. — flava F. — Ganz Europa. 26. — umbrala Nyl. — Finnland, Schweden, Rheinprovinz (Aachen). 27. — mixta Nyl. — Schweden, Rheinprovinz (Aachen). 28. — brunnea Latr. — Frankreich (Brive) , Preufsen , Deutschland (Regensburg). 29. — rubiginosa Latr. — Frankreich (Lyon). 30. — melanogaster Latr. — Frankreich (Brive). 31. — lateralis Latr. — Südfrankreich (Montpellier). 32. — viatica F. — Spanien. 33. — bicornuta m. (n. ■ip.') Rheinprovinz (Aachen). 34. — tiinidi m. (n sp.) Rheinprovinz (Aachen). 35. — aliena m. (n. sp.) — Rheinprovinz (Aachen). 96. — 4-punctala L. — Frankreich (Brive, Angouleme, Paris), Deulschland (Ro- gensburg). 37. — erratica Latr. — Frankreich (Brive), Deutschland (Regensburg). 38. — pygmaea Lalr. — Frankreich (Brive), Deutschland (Regensburg). - 6 - Arten. Fundorte. 39. Vofiuica diilyma F. ~ Italien. 40. — Triincoiuin F. — Mähren. 41. Poli/efgus rufoscens Latr. — Frankreich CBrive), Schweiz, Deutschland CSickersliausen). 42. Ponern contracta Latr. — Frankreich CParis), Deutschland CR^gensburg), Rlieinprovinz (Aachen). 43. Tapinonia collina (n- gen- unJ «• ^pO — Rheinprovinz (Boppard, Siebengebirge, Aachen). 44. Atta capitata Latr. — Frankreich CBoi'deaux). 45. — structor Latr. — Frankreich (Brive). 46. IHtjvanicn hvvinodis Nijl. — Finnland, Schweden, Rheinprovinz (Aachen). 47. — ruginodis Nyl. — Finnland, Schweden, Rheinprovinz (Aanhen). 48. — scabrinodis Nyl. — Finnland, Schweden, Rheinprovinz CAachenj. 49. — lobicornis Nyl. — Finnland, Schweden, Rheinprovinz (Aachen). 50. — sulcinodis Nyl. - Finnland. 51. — Minkii m. (n. sp.') — Rheinprovinz (Crefeld). 52. — clandcstina m. (n. sp.) — Rheinprovinz (Crefeld). 53. — fuscula Nyl. — Finnland, Schweden, Rheiiiprovinz (Aachen). 54. — Acervorum F. — Finnland, Lappland, Schweden, Rheinprovinz (Aachen). 55. — graminicola Latr. — Frankreich (Paris), Rheinprovinz (Aachen und Bonn). 56. — Tuberum F. — Finnland, Schweden, Frankreich. 57. — Muscorum Nyl. — Finnland, Rlieinprovinz (Aachen). 58. — nitidula Nyl. — Finnland , Rheinprovinz (Aachen). 59. — Ia?viuscula /». (ji. sp.) — Rheinprovinz (.\achen). 60. — debilis m. (n. sp.) — Rlieinprovinz (Aachen). 61. — Nylanderi »». (n. sp.) — Rheinprovinz (Aachen). 62. — bidens m. (n. sp.) — Rheinprovinz (Aachen und im Siebengebirge). 63. — impura m. (n. sp.) — Rheinprovinz (Aachen). 64. — niodesta m. («. sp.) — Rheinprovinz (Aachen). 65. — 1-fasciata Latr. — Frankreich, Deutschland (Regensburg und Sickershausen). 66. — scutellaris Latr. — Südfrankreich. 67. — fugax Latr. — Südfraiikreich (Paris), Deutschland (Regensburg). 68. — lubida Latr. — Frankreich (Lyon). 69. — subterranea Latr. — Frankreich (im Süden und bei Paris). Wenn wir die Arten tabellarisch zusammenstellen, so ergibt sich folgendes Zahienver- hältnifs ; - 7 - Gattungen. Zahl dtT euro- päischen Arten iiberhaii|it. In Deutsch- land. In Frankreich nach Lnir. In der Rhein- provinz. Bei Aachen. Im ganzen Norden. Finnland. ■§, Vnt'inivn 40 1 1 1 2 24 28 1 1 1 0 18 22 1 1 0 2 9 20 0 1 \ 0 18 0 i 1 0 14 18 0 0 0 0 10 17 0 0 0 0 10 2. PoltfCfffiis 3. M*nnei'it #. TapinotHtt 5. Atta 6. NMuftnica 69 49 35 38 34 28 27 Hiernach erweisen sich füllende Arten als ausschliefslich dem Süden ansehöriff : 1. formica sylvatica Lair. 2. — Cursor B. de Fotisc. 3. — rubiginosa Latr. 4. — lateralis Latr. 5. — viatica Lotr. Dem Norden gehören besonders an : 1. Fonnica vividiila A'y?. 2. — dorninula J\y. 6. JFormicfi didynia Latr. 7. Attn capitata Latr. 8. Myvntica sculellaris Latr. 9. — rubida Latr. 3. JFortnica pressilabris Nyl. 4. Ifitßt'iniea suicinodis Nijl. Der Rheinprovinz gehören dann eigenlhümlich die von mir bei Aachen aufgefundenen neuen Arten an, welche indefs gewifs einen gröfseren Verbreitungsbezirk haben. Es sind folgende : 1. Fortnica polyctena m. 2. — stenoptera m. 3. — bicornuta m. 4. — timida m. 5. — aliena m. 6. MEißt'micd debilis ;n. 7. — Nylanderi m. 8. Jflynnicn lirviuscula m. 9. — bidens m. 10. — impura in. li. — modesta m. 12. — Minkii m. 13. — clandestina m 14. Tapinotna collina m. Eine ausführliche Beschreibung dieser neuen Arten lasse ich weiter unten folgen , diese wird es möglich machen, sie auch in weiteren Kreisen leicht kenntlich zu machen. Ohne auf die Lebensweise der Ameisen noch besonders hier zurückgehen zu wollen, darf ich doch nicht unerwähnt lassen, dafs, nachdem im Allgemeinen die Sitten und Gewohnheiten derselben nicht ohne vielen Aufwand von Scharfsinn und rühmlicher Ausdauer von einzelnen Schriftstellern beobachtet wurden, doch noch sehr viel Räthselhaftes übrig bleibt, um tüchtige Kräfte in Anspruch zu nehmen. Nicht blofs die allgemeinsten Verhältnisse bedürfen hin und wieder der Bestätigung durch erneuerte Untersuchungen , auch einzelne Punkte sind noch nicht — 8 - o-eh'örig aufgeklärt. Es läfsl sich niclil in Abrede stellen, dafs der Kreis der nreführlen Unter- suchungen sich nur auf wenige Arten beschränkt, während von den meisten nur dürftige Noti- zen vorhanden, viele ganz unberücksiclitigt geblieben sind. Wie viele Thatsaclien wurden von den alten Autoren auf eine Art gehäuft, wahrend nach neueren Untersuchungen ein solcher Artname sich als Collectivnanie herausstellte. QS. d. Form, rufa.) Andre Arten wurden unrichtig gedeutet, was bei der Mangelhaftigkeit früherer Beschreibungen nicht aufTallend erscheinen kann. Alle diese und viele andre Verhältnisse müssen von Neuem gesichlet und nach sorgfältiger, ernouertcr Prüfung festgestellt werden. Ich habe, selbst nach der mangelliaflen Kennlnirs, die ich mir bis jetzt zu verschaffen im Stande war, die Ueberzeugung gewonnen, dafs jede Art gleichsam einen besondern Biographen vorlangt, dafs in der Art und Weise, wie die einzelnen Arten ihren Nesterbau anlegen, schon darauf hingewiesen ist, dafs es auch andre eigenthüm- liche Verhaltnisse geben müsse, Qsey es in ihrem Zusammenleben, sey es in Erwerbung der Nahrung, in der geographischen Verbreitung, odei in dem friedlichen Zusammenleben), wo- durch das Gemeinsame beschränkt, das Besondere aber nicht nur einen eigenen Reiz gewinnen, sondern auch noch unbekannte Aufschlüsse gewähren dürfte. Der biologische Kreis unserer Beobachtungen und Erfahrungen in der Thierwelt schliefst sich überall in der rechten Reihen- folge an den systematischen an und so sollte es auch in dieser an den merkwürdigsten Lebens- erscheinungen so überaus reichen Familie der Fall seyn, aber selbst für die europäische Fauna ist bis jetzt, wenn wir Lalreille und Huber ausnehmen, in dieser Beziehung noch wenig ge- schehen. Mit der gründlicheren Bearbeitung des systematischen Theils , wie sie durch Nylatiders Arbeit so vortrefflich angebahnt worden, wird sich indefs gewifs auch die Aulnierksamkeit der Entomologen wieder mehr auf diese bisher etwas vernachlässigte Familie hinlenken, und wenn meine geringen Bemühungen etwas dazu beitragen, dann werde ich sie nicht für verloren erachten. Der Zweck der vorliegenden Arbeit beschränkt sich hauptsächlich auf eine genaue Beschrei- buno- der in der Rheinprovinz vorkommenden Arten. So weit icli diese selbst gesammelt , habe ich versucht, sie ausführlich zu beschreiben; wo mir nicht alle Geschlechter zu Gebote standen, habe ich, um das Fehlende zu ergänzen, zu dem Werke von Nylmider meine Zuflucht genom- men, und die Beschreibungen dieses Autors, welche die gewünschte AusführUchkeit besitzen, aufo-enoinnien, obgleich nicht immer ad verbum. In Bezug auf die Diagnosen desselben habe ich mir hin und wieder eine Aenderung erlaubt. Den Gattungscharaktcr habe ich nicht in der Form aufgenommen wie Nylaiider , der ihn mit einer gewissen, nicht unumgänglich nöthigen Weitläufigkeit ausgearbeitet hat. Im Allgemeinen sind die europäischen Gattungen sehr leicht zu erkennen, und werden wohl durch das hier beifolgende Schema ohne Schwierigkeit bestimmt werden können. I. Das erste Segment*) mit einer Schuppe oder einem Knoten. a. der Hinterleib zwischen dem zweiten und dritten Segment eingeschnürt. Ponera Latr. aa. der Hinterleib nicht eingeschnürt. 6. die Fühler ein wenig über dem Mundrande befestigt Pulyergus Latr. *) Den sogonauntcu Stiel des Hinterleibs werde ich immer als erstes Segment bezeichnen, was bei Nj/- lander nicht geschehen ist. Man entgeht dadurch einer Incouseqnenz iu Bezeichnung des 2ten Sesnuat». — 9 - bb. die Fühler etwas höher im Gesicht und über dein Clypcus eingefügt. c. die Schuppe linscnförmio; , aufrecht Forniica L. cc. die Schuppe niederiredrückt , flach Tapinoma m. II. Das erste Segment mit zwei Knoten. d. die Maxillartaster deutlich kürzer als die Maxillen, der Hinterbrust- rücken ohne Dornen Atta F. dd. die Maxillartaster so lang oder langer als die Maxillen, der Hinterbrust- rücken fast immer mit Dornen Myrmica Lalr. Zwei von diesen Gattungen haben bis jetzt in der Rheinprovinz noch nicht aufgefunden wer- den können , nämlich Polycrgus und Atta , obgleich erstre sich wohl so weit gegen Norden verbreitet, letztre schwerlich. Formica JL. Lingua brevis, rütiindata. Palpi maxillares 6-aiiiciiIati, labiales 4-ai'ticii!ati , diinidia lüngitudine pdo- rum breviores. Antennae fracta'. Abduuiinls segiuentuin primum (s. petiuliis) sqiiaiua erecta plus minus compressa. 1, Abtheiliing. Flügel ohne Discoidalzelle. I. Formica herculanea- Linn. Fn. Siiec. 1720. ?. Zett. Ins. Läpp. 448, 1. $. F. rufa Linn. 1. c. 1721. 2. Zett. 1. c. 3. id. F. intermedia Zett, ibid. 2, 2. F. atra Zett. ibid. 450, 7. . J", Njl. Adii. p. 902, .5. d' ? 2. Operaria : Tcstaceo vtl riifo-f Latr. Fourm. 151. llnl). Uccli. iMHiini. pl. 2, lig. 11, 12, 13. 2 $ cT. Lcp. de St. Farg. Hym. 203, 5. Lusana Fürm. Pieiii. 10. Nyl. Adn. p. 913, 11. Operaria : Fcrruäiiieo-riifa vcl rufosccns, cinerco-micaii.s , abdomiiio parco flavido-pilosulo; capiti? supra ad maximam parttiii, palpis, antennarum (laycIUs ot alidoininc castaneo-atris ; thoracc supra sat'pc et poilibus rusccsccntibiis , liis intcnluin fcmoribu.s, vi'l (ofis pallidioribus ; iiiandibulis rugosis liaud runspicuc punctatis, clypti cariiia distinrta, fovciilis latoralibiis et area frontali subtilissiiiie nigulosis, opacis; squama supra subtruncata vel leviter eiaarginata, Lg. 2—2'/, lin. Femilla: Fcrrugiiieo-rufa, cinereo-mieans, panissimi' pilosula: oapitc ad maximam parteiii , palpis, anfeiüiarum flagellis et abdomine castaneo-atris; mesoiioto maeulis tribus longitudiiialibus, una aiitica aliaquc lateral! utrimiue, scutell» cum postscutcUo . mesopleuris cum mesosterno, tibiis et tarsis fuscis; squaiiia lala vel subiordata, vel supra Iruiicala, tantum leviter inaequali; alis hyalinis, nervis et stigmate fuscis. ■ — ( y^!-) Lg. 3>A lin. 3f as : Ater , cinereo-mioans, genifalibus et pedibus totis , (exocptis roxis) testaccis, vel saepius tan- tum tarsis tibii^sque cum feraorum apicibus ejusdeui coloris; oculis nudis; squama supra late roncava: valvula ventrali sparse pilosa, disco fere toto subrotundatim plane impressiusculo. Lg. circiter 4 lin. Der Arbeiter dieser Art hat einen rolhorefärbten Mitlelleib, iinterliciit aber in der Färbunor desselben vielfachen Abänderungen, die so weit gelieii, dafs die roliie Farbe durch die braune gänzlich verdrängt wird. Der Kopf ist roth, Stirn und Scheitel, der Umfang der Netzaugen und mehr oder weniger auch der Clypeus braun, die Taster und die Fühlergeifsel , mit Ausnahme einiger Glieder an der Basis bräunlich. Die Mandibehi dicht hingsrunzlich, nur an der Spitze mit einigen deutlichen, groben Punkten; der Clypeus und das Stirnfeld runzlig, matt, der erstre scharf gekielt, das letztre oben etwas stumpf; die Stirnrinne schwach, die Augen kalil, die Nebenaugen klein aber deutlich. Die Sculptur des Kopfes ist sehr fein runzlig und ebenso fein und fast uniiicrkbar punklirt , mit feinen, anliegenden, grauen Härchen dicht bedeckt; dieselbe BeschafTenhcit zeigt der Mittel- und Hinterleib. Am Kopfe finden sich nur einzelne Borsten- haare auf dem Scheitel. Der Mittelleib von Borstenhaaren gänzlich cntblöfst, die Grundfarbe desselben roth, der Rücken mehr oder weniger mit braunen Flecken, welche nach und nach sich ausbreiten und die rothö Färbung auf diese Weise verdrängen. An dem Hinterbrustrücken scheint der Basaltheil den abschüssigen noch an Länge zu übertreffen. Die Beine roth, mehr oder weniger zeigen die hintern Tibien auf der inneren Seite eine sehr schwache Borsten- reihe, an den vordersten Tibien sind solche Borsten nur schwer zu erkennen. Die Schuppenach oben zugerundet und daselbst entweder fast abgestutzt oder leicht ausgerandet , der obere Rand oder auch die Schuppe selbst mehr oder weniger bräunlich. Die übrigen Segmente des Hinter- leibs mit gelblichen, zerstreuten Borsten, welche auf der Bauchseile und dem letzten Segmente etwas gedrängter stehen und länger sind. Der Ilinteriand der einzelnen Segmente etwas blafs häutig. 4 Das Weibchen ist durch die in der Diagnose angegebenen Merkmale leicht su erkennen. Der Ciypeus ein wenig unterhalb des Slirnfeldes querüber etwas eingedrückt. Der Kopf schwarzbraun; die Mandibeln, die Wangen, das Kinn und der Fühlerschaft mehr oder weniger roth. Die Fühler schlanker als bei dem Weibchen der F. rufa. Die Flügel wasserhell, ein wenig weifslich, die Adern und das Randmal braun. Die Schuppe fast dreiseitig zugerundet, der Rand oben entweder etwas ungleich oder buchtig ausgerandet, so dafs sie dadurch meist fast herzförmig wird. Der Hinterleib ganz braunschwarz, stark grauschimmerd, die Segmente an der Spitze ein wenig blafshiiutig, das leztc Segment roth. Das Miinnchen dieser Art ist dem Männchen der F. rufa sehr ähnlich , aber verschieden davon durch längere Taster, durch ein mattes, nicht glänzendes Stirnfeld, naktc Augen und wasser- helle Flügel mit deutlich braungefärbten Adern. Das 4te Glied der Lippentaster ist doppelt so lang wie dasselbe Glied bei F. rufa. Die Schuppe querüber fast eiförmig, oben breit vertieft. Die Tarsen bräunlichgelb. Von dieser Art besitze ich aus der Nähe von Aachen und Stollberg nur die Arbeiter. Ihre Lebensweise stimmt genau mit Nyl. Aussage, welcher von derselben ganz richtig be- merkt : Nidulatur in terra, potissime arenosa, nuUum vero acervum conslruil. Sollicilata tiraide aufugit latebras petens , scd periculo nimio instante diebus inprimis calidis impavide arma sua adhibet. (V. Nyl. Adn. p. 914.) Ich finde sie hier sowohl unter Steinen wie in freier Erde, und habe auch nie die Anlage zu einem Neslerbau bei derselben bemerkt. lO. Form, stenoptera n. sp. Operaria s Fcrnigineo-rufa, ciiiereo-micans, corpore toto (praeter metanotum) parce flavido-pilosulo ; capite supra ad luaxiiiiam partem . palpis, anteiinarum flagellis et ahdomine castanco-atris; tho- race supra saepe et pedibus plus minus fusceseentibus ; mandibulis rugosis , fortiter punctatis, clypei carina distincta, foveolis lateralibus et area frontali subtilissime rugulosis, opacis; squania supra subrotundata. Lg. 2'/» lin. Femina s Ferrugineo-rufa, ciiiereo-inicans, parce pilosula (praeter metanotum); capite ad raaximam partem, palpis, et anlennarum flagellis castanco-atris; mesonoto maculis tribus distiactis vel confluentibus, scutello cum postscutcUo , mesopleuris cum mesosterno fuscis; pedibus plus mi- nus ruHs vel fuscis; mandibulis rugosis, conspicue fortiter punctatis; clypeo subcarinato, fo- veolis lateralibus et area frontali subtilissime rugulosis, opacis; squama lata apice valde in- aequali vel medio subemarginata, pilosula ; alis angustis, hyalinis, stigmate fusco. Lg. 3'/3 lin. Der Kopf des Arbeiters ist roth, Stirn und Scheitel braun und von hier aus dehnt sich die braune Farbe allmählig mehr oder weniger aus , so dafs der Kopf oft mehr braun als roth er- scheint. Die Taster und Fühlergeifsel bräunlich, letztre an der Basis bald mehr bald weniger roth; die Mandibeln ziemlich stark längsrunzlig, zwischen den Runzeln etwas grob und in die Augen fallend punktirt, die Zähne an denselben stark entwickelt, namentlich der Isle und der 4te. Der Ciypeus roth, oder in der Mitte bisweilen mehr oder weniger bräunlich, ziemlich scharf gekielt, runzlig, matt. Das Stirnfeld sehr fein runzlig, malt, die Stirnrinne sehr scJiwach, der glatte und meist glänzende Grund derselben hier kaum wahrzunehmen. Die Sculptur des — 27 — Kopfes so wie des ganzen Millel- und Hinlerleibs ist sehr fein runzliir, die Punktining- äufsert fein und kaum wahrnehmbar, die niederliegende, graue Behaarung sehr dicht. Der Kopf auf dem Scheitel, der Vorder- und Mittelbrustrücken und der Hinterleib mit gelblichen Borstenhaaren. Der Mittelleib entweder ganz rein roth, oder bräunlich gefleckt in der Art wie bei cunicularia, auch die Beine zeigen ein ahnliches Verhältnifs der Färbung wie die obengenannte Art; alle Schienen tragen eine deutliche Reihe meist starker Borsten. Die Schuppe ist an der Spitze nicht besonders breit aber sehr regelmäfsig zugerundet und mit wenigen, zerstreuten Borstenhaaren versehen. Der Hinterleib sehr dicht behaart, die Behaarung hat einen eigenthiiralichen, hell- grauen Schimmer, welcher gleich in die Augen fallt; das 3te und 4te Segment fder Stiel als Ites Segment gerechnet!) an der Basis mit einer breiten, glänzenden nicht behaarten Querbinde, welche bisweilen auch bei F. cunicularia, aber nicht in einem so deutlichen Grade entwickelt, angetrolfen wird, wie es bei dieser Art durchgängig der Fall ist, wenn sich die Segmente nicht übereinander schieben. Die Borstenhaare treten auf der Bauchseite und an der Hinterleibsspitze etwas stärker hervor als auf der Rückenseite. Der Kopf ist beim Weibchen vorherrschend schwarzbraun, die Mandibeln, der Fühlerschaft und das Stielclien, die Aufsenwinkcl des Clypeus und eine kurze Strecke an den Wangen, unmittelbar über der Wnrzel der Mandibeln, roth. Die Mandibeln der Lange nach runzlig, mit zerstreuten, starken Punkten, 10-zähnig. Der Clypeus in der Mitte gekielt, der Kiel abwärts allmählig schärfer, der Länge nach fein runzlig, die Runzeln laufen nicht mit dem Kiel parallel, sondern von oben nach unten gegen denselben hin etwas convergirend; die Seilengrubon fein runzlig, malt. Die Taster braun, das Verhältnifs der Glieder zu einander ganz genau wie bei Form, truncicola Nyl. oder polyctena m. Das Stirnfeld deutlich abgesetzt, ein fast gleichseitiges Dreieck darstellend, matt. Die Stirnrinne schwach, nicht glänzend, sie erreicht das vordere Netzauge nicht, sondern endigt ein wenig vor demselben in einem schwachen Grübchen. Die 3 Nebenaugen deutlich und einander ziendich genähert, die beiden Netzaugen ziemlich grofs und mäfsig gewölbt. An den Fühlern ist der Schaft und das Slielchen roth, blofs die Geifsel braun. Die Oberfläche des Kopfes äufserst fein lederartig-runzlig, sehr dicht, fein punktirt, und eben so dicht mit grauen, kurzen, eng anliegenden, etwas seidenglänzenden Härchen bedeckt, welche die Oberfläche ganz matt grau erscheinen lassen, lieber die ganze Oberfläche des Kopfes, den Clypeus nicht ausgenommen, sind grubenartige Punkte zerstreut, aus welchen längere Borsten- haare entspringen. Genau von derselben Sculptur des Kopfes, ist auch die des Mittel- und Hinterleibs, nur sind auf letzlerem die Borsten an der Spitze und auf der Bauchseite etwas häufiger und länger, an dem Hinterbrustrücken aber fehlen sie gänzlich. Der Mittclleib nicht breiter als der Kopf, an dem Prothorax ist der Hals und der untere und hintere Rand der Brustseiten bis zur Flügelwurzel hinauf roth, ebenso das Mesonoturu mit den 3 verlängerten, braunen Streifen , welche bisweilen zusammenfliefsen und den Mittelbrustrücken ganz schwarzbraun erscheinen lassen. Das Metanotum fast von der Basis an abschüssig, entweder ganz roth oder blofs an der Basis braun, manchmal blofs von der Mitte ab bis zur Spitze roth gefärbt. Die Flügel fast ganz wasserhell, kaum etwas bräunlich getrübt, die Adern und das Randmal bräunlich, die Unter- randader etwas dunkler gefärbt als die übrigen. Die 2te Cubitaizelle von der ersten - 28 - durch eine lange Brücke getrennt, die Flügelwurzel und das Schüppchen roth. Im Allgemeinen erscheinen die Flügel sehr schmal und auch nicht stark verlängert, indem sie die Spitze des Hinterleibs nur wenig überragen. Diu Beine entweder roth, oder die Hüften und Schenkel sind bis über die Mitte hinaus braunlich, auch die hinteren Schienen und Tarsen haben eine pech- bräunliche Farbe. Bisweilen sind die Beine ganz vorherrschend braun. Die Schenkel auf der Unter- seite sehr sparsam mit feinen Borsten besetzt, die Schienen mit etwas gröberen auf der Innenseite. Die Schuppe entweder roth, oder mehr oder weniger bräunlich, schwach herzförmig und entweder sehr ungleich oder in der Mitte, obwolil nur sehr schwach, ausgerandet. Die übrigen Segmente zusammengenommen geben dem Hinlerleib eine etwas verlängerte Eiform; der Hinterrand der einzelnen Segmente ist häutig, die ganze Oberseite dicht mit anliegenden Haaren bedeckt, daher nicht glänzend, aber mit einem starken, seidenartigen, grauen Schimmer; auf der Bauchseite aber die einzehicn Segmente seiir fein queernadelrissig, von der Mitte bis zur Spitze mit gröberen und feineren, zerslretilen Punkten versehen, dabei mit wenigen zer- streuten, niederliegenden Harclien bedeckt, und in Folge davon stark glänzend. Aus den gröberen Punkten entspringen längere Borsten. Der Hinterrand der einzelnen Segmente ist viel breiter häutig als auf der Oberseite, und das Aftersegment nicht ganz, sondern nur am Rande roth. Ein einzelnes geflügeltes Weibchen fing Herr Heinemann in der Gegend von Aaclien. Sehr viele ungcflügelte Weibchen fand ich selbst unter einem Steine schon Mitte Mai am Lousberg. Diese gleichen in allen wesentlichen Stücken dem geflügelten Weibchen. In der Lebensweise stimmt diese Art mit cunicularia dahin überein, dafs sie keine eigenen Haufen bildet. Der Arbeiter kommt aucii mit dem der Form, cunicularia in vielen Stücken überein, blofs in Bezug auf die Borsten des Vorder- und Slittelbrustrückens, welche bei cunicularia gänzlich fehlen, finde ich einen bedeutenden und in einer grofsen Reihe von Individuen beiderseits standhaften Unterschied; dann finden sich bei stenoptera an allen Tibien deutliche Borstenreihen, während nach Kyl. bei cunicularia nur an den hinteren Tibien solche mehr in die Augen fallen. Endlich scheint mir auch die viel heller graue l'ubescenz des Hinterleibs bei stenoptera eigen- thümlich, so dafs sie einstweilen als eine wohlbegründete Art zu betrachten seyn würde. Das Männchen ist mir noch unbekannt. B. Schwarzgefärbte Arten, die vorherrschende Farbe int entweder sc!iwar:i, braun oder pechbraun, die Arbeiter haben kleine oder sehr kleine Nebenaugen. 11. Form, faliginosa. Latr. Fouini. 140 , pl. V. fig. 27. ?$-(". Lep. de St. Farg. Ilym. 200,2. Losana Form. Piein. 9. K]\. Adn. 9!.'),12. Operarea : Piceo-nigra, nitidissiiiia; palpis antcnnaruiH, flagcllis fere totis taisisquc pallide rufcscentibus, tarsis tarnen dilutioribus; capitc niaeiio, subcordato; iiiandibulis nigosis, conspicue fortiter punctatis; clypeo vix carinato, foveolis lateralibus laevibus; area fiontali indistincte limitata; sqnama parva, snbovata, marginibus Literalibus paraüclis. Lg. 2 lin. - 29 - feminn : Picco-nigra, nitidissima , sparsp cinorascfnti-pilosula, palpis, antcnnis tarsisquc riifiscenti- bus, tarsis ililutioribus ; capitc magno, subconiato; clypeo ccarinato, maiidibulis tt arca froiitaü ut in opcraria ; squama parva, angusta, apico rotunilata; alis inagnis, liyalinis, basin versus bruniicsocntibus , nervis et stigmatc (lavldo-cinorascentibus. Lg. 2-/3 lin. Sf a« : Picco-niger, nitidus, corpore toto sparsc pilosul« et disperse, consplcue punctato; articu- lationibus peduni et tarsis diluliorilius : occipito conoaviusculo ; clypeo ecarinato et area frontal! indistinote liniitata subopacis; squama exigua; subquadrata, paruni rotundata, alis sioul in femina. Lg. 2 lin. Von den verwantlten Arien dieser ALllieilung, welclie in hiesiger Gegend vorkommen, unter- scheidet siclj der Arbeiter dieser Art gleich durch die reine, pechschwarze Färbung, den starken Glanz, noch mehr aber durch den grofsen, hinten stark ausgebuchteten Kopf. Die Mandibeln sind dunkelroth, sehr dicht und fein der Länge nach runzlig, zwischen den Runzeln mit feinen, wenig bemerkbaren Punkten. Von der Basis der Mandibeln geht eine glatte, glänzende Rinne von innen schief nach aufsen und nach der Spitze hin, ohne jedoch diese letztere zu erreichen. Der Clypeus ist nicht gekielt, aber in derselben Weise wie das nicht deutlich abgegrenzte Stirnfeld äufserts fein runzlig und kaum bemerkbar punktirt, daher gliinzcnd. Die Stirnrinne unterbrochen, die Augen klein, rund, wenig gewölbt, kaum sichtbar haarig, die Nebenaugen sehr klein. Am Mitlelleib erscheint der Mittelbrustrücken klein, rundlich und höckerartig gewölbt, und der Hinterbrustrücken an dem Basaltheil kürzer als an der abschüssigen Stelle; diese letztere erscheint nach unten sehr breit, nach oben zugespitzt, so dafs sie nicht undeutlich fast ein gleichseitiges Dreieck darstellt. Die Beine sind schwarz , die Gelenke und die Tarsen rolh. Das Iste Segment (v. Stiel) erscheint von oben gesehen roth, die Schuppe ist aber schwarz, dabei klein, fast oval, mit beinahe parallelen Seiten, an der Spitze sowohl auf der vordem wie hintern Fläche mit Borstenhaaren besetzt. Der Hinterleib hat ganz so wie Kopf und Mittelleib eine äufserst feine, lederartig runzliche Sculptur, eine kurze, anliegende und sehr zerslieute Beliaarung und dabei noch viel mehr zerstreute, kurze, gelbliche Borstenhaare, welche an der Spitze des Hinlerleibs und auf der Bauchseite etwas länger sind. Das Weibchen ist so ziemlich in allen Stücken dem Arbeiter g.inz ähnlich, am Kopf erscheinen die Fühler und an den Beinen die Tibien etwas heller gefärbt. Die Nelzaugen sind stärker und deutlich behaart, die Nebenaugen gröfser. Der ganze Körper hat zwar dieselbe Sculptur, die Borstenhaare stehen aber nicht nur am Hinterleib sondern auch am Kopf und Mitlelleib gedrängter. Der Hinterbrusfrücken ist von der Basis an abschüssig und fast bis zur Mitte mit Borsten- haaren besetzt, was indefs auch bei dem Arbeiter an dem Basaltheil der Fall ist. Die Schuppe, welche ungefähr dieselbe Form hat wie bei dem Arbeiter, ist mit Borstenhaaren stärker besetzt, denn diese ziehen sich auf der vorderen Fluche und an den Seitenrändern bis zur Basis hinab. Der Hinterleib ist eiförmig, an dem Hinterrand der einzelnen Segmente fallen die Borstenreihen deutlicher in die Augen wie bei dem Arbeiter. Die Flügel sind grofs, breit, wasserhell, von der Basis bis zur Mitte braun getrübt. Das Randmal und die Adern gelblich, die Unterrandader braun. Die erste Diskoidalzelle trapezförmig, sie mifst oben -3 von der Breite ihrer Basis. - 30 - Das Männchen unterscheidet sich von dem Weibchen und dem Arbeiter gleich durch den viel kleineren Kopf, der jedoch hinten eben so breit, obgleich nicht tief, ausgebuchtet ist. Die Färbung der einzelnen Körpertheile ist wohl dieselbe aber der Glanz ein viel geringerer. Am Kopf sind auch die Fühler viel dunkler gefärbt, denn der Schaft ist ganz braun, das Stielchen bräunlich mit hellerer Spitze, die Gcifsel, in der Regel an der Basis ebenfalls schwach bräunlich, wird aber nach der Spitze hin allmählig heller und erscheint dann rüthlichgelb. Die Mandibeln sind einzähnig, der Clypeus nicht gekielt und so wie das nicht deutlich abgegranzte Stirnfeld runzlig und fast matt. Die Stirnlinie geht bis zu dem mittlem Nebenauge und wird unmittelbar vor demselben sehr tief. Die Netzaugen grofs, stark gewölbt, auch die Nebenaugen grofs. Der Hinterbrustrttcken von der Basis an abschüssig, heller glänzend. Die Beine dunkler gefärbt denn auch die Tarsen sind bei einzelnen Individuen mehr oder weniger bräunlich. Die Flügel genau wie beim Weibchen, aber die erste Diskoidalzelle ist kleiner, sie mifst auch oben nur die Hälfte von der Breite ihrer Basis. Die Schuppe klein und ungefähr von derselben Form wie bei dem Arbeiter, an der Spitze mit Borsten besetzt. Der ganze Körper ist so wie der Hinter- leib etwas stärker runzlig als bei dem Arbeiter und dem Weibchen, daher der Glanz .etwas schwächer, die Punktirung aber viel stärker und mehr in die Augen fallend, sowohl was die Punkte aus welchen die niederliegenden Härchen, als auch diejenigen anbetrifft, aus welchen die Borsten entspringen. Die Genitalklappen snid kurz, gelblich. Von dieser Art habe ich in der letzten Hälfte des August aufser den Arbeitern auch die Männchen und Weibchen gefangen. Sie legt ihre Nester an der Wurzel von hohlen Eichen, Pappeln und Weiden au. In hiesiger Gegend ist sie nicht selten, obgleich die geflügelten In- dividuen sparsam angetrofFen werden. 12- Form, picea. Kji. Adn. p. 917 , 13. Oprraria : Picco-nigra, nitidissiuia , mandibulis rufis , palpi-s l'iiscis . autennis pedibusque piceis; corpore toto (praeter nietanotiim) setulis llavidis conspcrso ; elypeo carinato et area frontali rugulo- sis, (iparis; squama subfriangulariter rotundata. Lg. 2 Uli. Diese Art ist der F. glebaria Nyl. sehr ähnlich aber auch sehr leicht durch den sehr sparsam behaarten und deshalb stark glänzenden Hinterleib, wodurch sie an F. fuliginosa erinnert, zu unterscheiden : von der letzteren kann sie nicht minder leicht durch den viel kleineren Kopf, der noch zudem hinten nicht ansgebuchtet ist, unterschieden werden. Der ganze Körper ist schwarz, die Mandibeln und der Fühlerschaft roth, die Geifsel mehr oder weniger bräunlich; an den Beinen die Schenkelringe, die Kniee und Tarsen röthlich, die Schenkel und Schienen bisweilen von derselben Farbe. Die Mandibeln dicht längsrunzlig, der Clypeus scharf gekielt, fein runzlig, auch die Seitengruben, das Stirnfeid sehr fein runzlig, nicht glänzender als der übrige Theil des Kopfes, die Stirnrinne schwach, nach unten hin schwach kielförmig erhaben, nach oben zu weit vor dem mittlem Nebenauge abbrechend; die Augen nakt, etwas gröfser als bei dem - 31 - Arbeiter von F. fuliginosa. Das Hinterhaupt frleiciimafsig gewölbt, oime Spur einer Ausbuclilung. Aul dem Kopfe stehen nur wenige weifslicii gelbe Borstenhaare, die Sculptur ist genau die; des Mittel- und Hinlerleibs, nändich sehr fein lodorartig runzlig mit sehr zerstreuten, kurzen, an- liegenden Härchen, die Punktirung, aus welcher diese Pubescenz entspringt, ist zwar schwach, aber leicht wahrzunehmen, weil sie sehr zerstreut ist. Der Millelleib ist glänzend, die Borsten- haare sind besonders groi's und auf dem Vorderbrnstrückeu deutlich wahrzunehmen; der Millel- brustrücken hat deren sehr wenige und kürzere, auf dem Hinterbrustrücken fehlen sie gänzlich; der Basal- und abschüssige Theil dieses letzteren haben gleiche Länge. Die Schuppe oben ein wenig länger, mit wenig zugcrundeten Winkeln, entweder fast grade abgestutzt oder der Rand in der Mitte etwas gewölbt. Der Hinterleib sehr glänzend, schwarz, ohne Spur von grauem Seideu- schimmer; die übrigen Segmente zusammen fast rund und etwas breiter als der Kopf; vor dem Hinterrand der einzelnen Segmente mit einer Reihe längerer Borstenhaare, und auf dem Rücken mit zerstreuten, etwas kürzeren; nicht nur die Spitze und die Bauchseite, sondern auch der Seitenrand des Hinterleibs (nämlich von oben gesehen) mit längeren Borstenhaaren besetzt. Die Beine, namentlich die Tibien mit angedrückten etwas zerstreuten Haaren besetzt. Von dieser Art besitze ich nur zwei Arbeiter, welche in der Nähe von Aachen mit dem Schöpfer gefangen wurden, die Lokalität kann ich nicht genauer angeben. Auch Nyl. kannte nur die Arbeiter, die er in Moosbrüchen (in sphagnosis) bei llelsingfors und Uleaborg gefunden hatte. 13. Form, glebaria. Nyl. AdD. pag. 917, 14. Operaria : Nigra, nitida, valdc cinerco-micans, corpore tnto pilis adprcssis dense coiisperso; luandibu- lis, antcnnarum scapis, llagelloruraquc basibns et pedibus vel totis, vel tibiis tarsisque piceis seu piceo-rufescentibus; mandibulis arcte rugosis, puiictatis ; clypeo subcarinato, foveolis la- teralibus parvis sublaevibus; area frontali subtil issime rugulosa, punctata, opaca, sctulis (la- vidis disper.sis ; squaina sursuia late subtriangularitor subrotundata. Lg. 2 lin. Femina : Nigra, nitida, valde cinereo-micans, antennarinn scapis, coxaruni , trocbauteruin et tiliiarum apicibus geiiiculis cum tarsis piceo-rufesccntibns; mandibulis dense subtiliter rugosis, con- spicue punctatis; clypeo subcarinato, foveolis lateralibus et area froutali subtilissime rugu- losis, opacis; alis subliyalinis , pariini fuscedine tinctis, nervis fuscis, stigmafe obscure fusco^ squama lafre subtriangulari, supra vel inaequali , vel parum eniarginata. Lg. .3—4 lin. IWas : Niger, nitidus, parce pilosus , ciaer«o-raicans, pedibus laete rufis, coxis basi subf'uscis: man- dibulis subbidenfatis; clypeo cum area Tronfali rugulosis, opacis; oculis nudis; alis valde an- gustis, subhyalinis. parum fuscedine tinctis; nervis fuscis, stigmate obscure fusco ; squama exigua, subtilissime ciliata, .supra vix vel parum eniarginata. Lg. .3'/j lin. Der Kopf des Arbeiters ist schwarz, die Fühler mit dunkolrothem Schaft, die Geil'sel ist an der Basis dunkelroth, nach der Spitze hin bräunlich; die Mandibeln stark längsrunzlig, deutlich und stark pimktirt; der Clypeus runzlig, sehr schwach gekielt, in den Seitengruben kaum etwas — 32 - glatt, über dem Mundrande der ganzen Quere nach leicht eingedrückt; das Stirnfeld fein runzlig, matt; die Stirnrinne sehr schwach und noch ziemlich weit vor den Nebenaugen abbrechend; die Augen nackt. Kopf, Mittel- und Hinterleib haben dieselbe Sculptur und dieselbe dichte anliegende Behaarung, erstre ist nämlich sehr fein lederartig runzlig, sehr dicht und fein punktirt, letztre mit einem grauen, seidenartigen Schimmer; auf dem Kopf stehen nur ein paar Borstenhaare, auf dem Mittelleib keine und auf dem Hinterleib vor dem Hinterrand eine regel- mäfsige Reihe, auf dem Rücken der Segmente dagegen nur wenige und sehr zerstreute. Am Mittelleib ist der Mittelbrustrücken ziemlich stark verlängert, der Hinterbrustrücken an dem abschüssigen Tlieil fast noch etwas kürzer als der Basaltheil; die Beine vorherrschend braun, mit röthlichen Tarsen, bisweilen sind auch die Tibien mehr rolh. Die Schuppe nach oben fast dreiseitig zugerundet. Der Hinterrand der einzelnen Segmente hautig, die Basis oft glatt. Das Weibchen stimmt in vielen Stücken mit dem Arbeiter überein, der Mittellcib hat die o-ewöhnliche Form, er ist aber mit einzelnen, zerstreuten Borstenhaaren bekleidet Cnur auf ile"i Hinterbrustrücken fehlen sie), und das Schildchen ist starker gliinzcnd weil es auf der Mitte mehr oder weniger glatt erscheint. Die Flügel fast wasserhell mit bräunlicher Trübung bis zur Spitze, die Adei-n schmutzig gelb, das Randmal schwarzbraun. Die Schuppe wie bei dem Arbeiter, aber der Rand oben entweder etwas ungleich oder in der Mitte leicht ausgerandet. Der o-anze Körper und so auch der Hinterleib dabei etwas deutlicher und zerlreuter punktirt als bei dem Arbeiter. Der Hinterleib hat auch etwas längere Borstenhaare und einen schwachen Erzglanz. Das Männchen dieser Art ist im Verhältnifs zu seiner Gröfse schlanker als bei andern Arten und fällt gleich durch die ganz rothen Beine und sehr schmale Flügel auf. Der Kopf ist schwarz, die Mandibcln einzähnig, der Clypeus und das StirnfeUI runzlig, matt, der erstere ohne Kiel und ein Vvcnig unter dem Stirnfeld mit einem schwachen Quereindruck, die Stirnrinne geht bis zu den Nebenaugen hinauf; die Netz- und Nebenaugen grofs. Der Kopf und Mittelleib mit wenjien zerstreuten Borstenhaaren; der Hinlerbrustrüken hat diese nicht, aber er sowohl als auch die Schuppe sind sehr stark glänzend, glatt. Die Flügel sehr schmal, bräunlich getrübt, sonst alles wie bei dem Weibchen. Die Beine roth , blofs die Hüften an der Basis bräunlich. Die Schuppe klein, oben ziemlich breit und querüber fast ganz abgestutzt. Der Hinterleib glänzend, dicht o-rauhaarig, sehr fein runzlig, ebenso fein und dicht punktirt, der gelbröthlich durchscheinende häutige Hinlerrand und die Basis der Segmente in der Mitte etwas stärker glänzend. Be- sonders ausgezeichnet ist diese Art noch durch den Mangel der Borstenhaare am Hinterleib, denn auf dem Rücken stehen nur wem'ge, am Hinterraud des letzten und vorletzten Segments und auf der Bauchseite stehen sie ebenfalls sparsamer verlheilt als bei allen vorhergehenden Arten. Die Genitalien sind roth, nur hin und wieder die Klappen und die beiden Afterspitzen bräunlich, die Afterdecke auf der Bauchseite breit aber schwach concav, am Rande roth. Diese Art lebt unter Steinen, hauptsächlich an Waldrändern, die Arbeiter werden oft von der Form, sanguinea geraubt. CSiehe oben bei F. sanguinea.) 33 — 1-1. Form, fusca» Lln. System, nat. ed. 12, tom. 1. pag. 963, n". 4. — Faun. Siiec. ed. 2, n". 1722, et cd. 1. n". 1U21. — Form, nigra Latr. p. löG. $ $ d'. — Lep. de St. Farg. Hym. 206, 7. — Nyl. Adn. p. 920, 16. Operaria : Fusca tota, cinerasconti-micans, nitida, sparsc llavido-pilosula, anteiiiiarum scapis pedilius- quc (^praeter pabesccntiani adpressam), tenuissiine albo-pilosulis; mandibulis rufis confertim ruiiosis, piinctati.s; clypc« subtilitcr rugiilciso, fovtolis latcralibus lacvibus; arca froutali siibtilissimc piinctulata, siibnitida; squama subrectangulari , supra pariim vel vis emaräinata. Lg. 1 — 1-/, lin. Frniilia : Fusco-iiigresceris, driisc undiqin' cincrcd-micaiis, nitida, niaridibulla, antcnnaruni soapo cum pe- dii'i'Ili> obscnre rufoscriiUbus, podiim articulationibus tarsisiiuc firrtiginco-pallcsccntibus; inan- dibuli.s confcrtiin riigosis , fortitcr piiiictatis; clypco siibtilitcr ruguloso foTeolis lateralibns laevibus; aroa rrdiitali siibtilissimc pniu-tiiinta, nitida: alis albü-liyaliiiis , ncrvis et stiymate pallido ftavidis. subradio fusco; squairia verticalitcr subrtotangiilari , supra angulis rotundatis et medio subangulatim cmarginatu. Lg. CVi lin. 9Ias : Fusco-niger, parum cinerco-micans , nitidus, antcnnarnra flagellis fusccsccntibus tarsisquc ob- -scuic pallesccntibus , (illis artioulo piimo criissiusculu); clypeo cum ai-ca fnmtali siüirugulo- sis , subopacis; alis albo-liyaliiiis , ncrvis et stigmato pallide llavidis; squama oxigua sub- rcctaugnlari , supra parum concaviuscula. Lg. V:\~2 lin. Die Art, welche ich hier als F. fusca L. aufstelle, wird von Lalreille und sicherlich gestützt auf dessen Autorität auch vonNylander als F. nigra L. gedeutet, aber wie mir scheint, mit Unrecht,* denn Lintie's Diagnose, welche er von seiner fusca aufstellt, pafst auf vorstehende Art doch besser als die, welche er für die Form nigra angibt, nämlich: tota nigra, nitida, libiis oineras- cenlibus. Der Name fusca pafst auch für die hier bezeichnete Art weit besser als der von Lalr. und NyL gebrauchte. Der letzlere Schriftsteller bezeichnete auch seine nigra (unsre fusca) nicht mit dieser Farbe in der Diagnose, sondern er braucht den Ausdruck fusco-nigrescens, *) Schon Ratzeburg bemerkt in der medi/.inisclien Zoologie : (2ter Bd. Seite 167.) „Die Formica nigra L. „(Faun, sueo, cd. 2 Nro. 172.3) ist gar nicht zu deuten, und seihst F. nigra Latr. ist entweder bei „nns sehr selten oder ihre Existenz sehr zweideutig, denn in der grofsen Berliner entora. Sammlung .,l>afst keine Spezies darauf. LafreiUe's Beschreibung trifTtauch so wenig wesentliche Punkte, dafs man, „um über F. nigra sicher zu seyn , seine Exemplare selbst sehen inüfste u. s. w." Märkel scheint die Form, gleharia Tür fusca zu halten, weil er der Lomechusa eraarginata Payk einen Wohnort unter seiner fusca anweifst. Dieser Käfer wurde von mir noch nie unter F. fusca (d. h. Form, nigra Latr. Lrp. und Sijl.) wohl aber in den unter Steinen lebenden Kolonien der Form, gleharia Syt. angetroffen. So soll auch der Hetaerius quadratus unter dieser Art vorkommen. Bei diesem Käfer bemerkt Märkel ausdrücklich, dafs er seine fusca früher mit fuligiuosa verwechselt habe. Eine solche Verwechslung kann aber nur bei dem Arbeiter von gleharia Xyl. niemals aber bei der Form, nigra jV^i. (fusca nob.) Statt linden. Von Formica nigra (unserer fusca) ist bei Märkel in Bezug auf Amciscufrcundc keine Bede, und doch ist sie bei nns und wahrscheinlich auch in ganz Deutschland die häufigste Art. 5 - 34 — oder fusco-niger, was uns in unsrer Ansicht noch bestärken mufs. Als Form, fusca finde ich unsre Art auch in der Neesischen Sammlung und sie wurde mir von verschiedenen Seilen unter diesem Namen zugesendet. Der Arbeiter dieser Art hat eine braune Grundfarbe, welche am Mittelleib mehr oder weniger röthlich durchscheint, die Mandibeln, der Schaft mit dem Stielchen, mitunter auch die Geifsel sind an der Basis mehr oder weniger roth, die Tarsen etwas heller röthlich gefärbt. Der ganze Körper ist sehr fein runzlig, mit einer bräunlich-grauen, anliegenden Pubescenz dicht bedeckt und mit gelblichen Borstenhaaren bekleidet, welche an dem Fühlerschaft und den Beinen etwas feiner und mehr weifslich erscheinen. Die Mandibeln dicht längsrunzlig, ziemlich deutlich punktirt, der Clypeus schwacii runzlig mit glatten Seitengruben; das Stirnfekl äiifserst fein punktirt, glänzend; die Slirnrinne sehr fein und vor den Nebenaugen abbrechend. Die Augen fast kahl, die Nebenaugen sehr klein. Der Mittelleib bräunlich, etwas röthlich durchscheinend, der Hinter- brustrücken an der abschüssigen Stelle viel länger als an dem Basaltheil, regelmäfsig dreiseitig, oben spitz, sehr stark glänzend, nur der Rand überall fein punktirt, malt. Die Beine braun, die Trochanteren, die Knioe, die Spitze der Schienen und die Tarsen röthlich. Die Schuppe fast rechtwinklig, oben sehr wenig oder kaum ausgerandct, schwach gewimpert, der Hinlerleib braun, dicht mit anliegenden, graubraunen Härchen bedeckt, und reichlich mit abstehenden, längeren Borstenhaaren versehen. Das Weibchen zeichnet sich von dem Arbeiter gleich durch seine bedeutende Gröfse aus, es ist ticler braun gelärbt, schwärzlich, hat dieselbe Sculplur und Pubescenz wie der Arbeiter, und dieselben Borstenhaare. Die Mandibeln sind roth, nicht so dicht aber stärker runzlig und stärker punktirt als bei dem Arbeiter. Der Clypeus kaum runzlig, aber in der Mitte deutlich punktirt, die Seitengruben glatt; das Slirnfeld mit wenigen, äufserst schwachen Pünktchen, glänzend; die Stirnrinne geht bis zu den Nebenaugen durch; die Augen kurzhaarig , die Neben- augen grofs. An den Fühlern der Schaft und das Stielchcn roth, letzteres mitunter mehr oder weniger bräunlich. Am Mittelleib der Mittelbrustrücken sammt dem Schildchen schwächer runzlig, daher mehr glänzend; der Hinterbrustrücken dagegen in der Mille fast von der Basis an völlig glatt und sehr stark glänzend. Die Flügel wasserhell, die ,\dern und das Randmal gelblich; alle Längsadern an der Basis, die Unterrandader sogar bis zum Randmal hinauf bräunlich. Die Iste Diskoidalzelle mehr oder weniger fast kubisch, oder oben stark % der Basalbreite be- iragend. Die Beine braun mit röthliciien Tarsen, auch die Tibien schimmern röthlich durch. Die Schuppe von oben gesehen fast rechtwinklig, die Winkel oben zugerundet, in der Mille ziemlich lief, fafst winklig ausgerandet und ringsum gewimpert. Der Hinterleib verhältnifsmäfsig sehr grofs, breiler als der Mittelleib, die Pubescenz äufserst dicht. Das Männchen ist wieder im Vcrhälinifs zu dem Weibchen sehr klein und übertrilTt den Arbeiter nur wenig an Gröfse, die Färbung ist indefs mehr schwarzbraun, die Pubescenz auf Kopf und Thorax weniger dicht, und der lelztre auch nur mit zerstreuten, kürzeren Borsten- haaren. Die einzähnigen Mandibeln sind fein runzlig, der Clypeus und das Stirnfeld ebenso, letzteres fast glanzlos. Die Stirnrinne lief, bis zu den Nebenaugen hinaufsteigend, die sehr grofs sind; die Netzaugen sehr kurz und spärlich behaart. Der Fühlerschaft braun, die Fühler- — 35 — geifsel sciimutzig gelb, oder üfelbbräiinlieh, das Sliolclien an der Spitze kugclig-vcrdickt. Der Mittelleib um das Schildchen herum gewöhnlich schwach rölhlich durchscheinend, die abschüssige Stelle des Hinterrückens in der Mitte glatt und glänzend. Die Flügel wasserhell, die Adern und das Randiiial gelblich, die Längsadern an der Basis, die Unlerrandader zwar etwas mehr als die übrigen aber doch bei weitem nicht bis zum Randmal hinauf schwach bräunlich. Die Beine braun, die Tarsen nach der Spitze allmahlig mehr rölhlich. An den Beinen sowohl wie am Schaft finden sich nur sehr wenige, zerstreute und nicht leicht in die Augen fallende, feine Borstenhaare. Die Schuppe klein mit langen Wimperhaaren, oben entweder etwas eingedrückt, oder breit und scwach ausgerandet. Am Hinterleib ist die l'ubescenz stärker als an dem Miltelleib, die Borstenhaare stehen gedrängter und dichter und sind länger. Die äufseren Genilalklappen sind besonders langborstig. Diese Art ist in hiesiger Gegend sehr verbreitet, der Arbeiter besonders häufig in Gärten und man möciile sagen auf allen Pllanzen anzulreÜ'en. Nach Lalr. ist es auch die häufigste Art in Frankreich , nach Nyl. geht sie bis nach Lappland hinauf, und ist also auch im höchsten Norden noch zu finden. Sie lebt unter Steinen, macht aber auch selbständige, kleine Erdhaufen nach Art der Form, flava. Ihre Kolonieen sind meist sehr bevölkert. In sandigen Gegenden macht sie an der Oberfläche oft lange, verdeckte Gänge, die man an der stanbarligen, pulverigen Masse leicht erkennen kann. Ihre Lebensweise ist noch wenig erforscht. 15. Fort», tiinida n. sp. Operaria : Flava, abdcniine fusco , parce pilosiila, aiitninarum scapo pedibusijaf nuilis; metathoracis dnrso abbreviato: abdon-.inis squama seeracnti primi angnsta , subrcctangulari , apice modio Icviter emarginata. Long, l'/i lin. Im Körperbau hat diese Art viele Aehniichkeit mit dem Arbeiter der Form, fusca (nigra Lep. und Ay/.) aber der nackte Fühlerschaft so wie die nicht weniger nackten Beine unterscheiden sie doch gleich auch von den etwas heller gefärbten Individuen jener Art. Von Form, flava unterscheidet sie nicht nur die dunklere, gelbe Farbe am Kopf und Miltelleib, sondern noch bestimmter die braune Farbe des Hinterleibs, welche sehr beständig- ist. Der Kopf ist dunkler gelb als der Mittelleib, fast etwas bräunlich, sehr dicht und fein punktirt, mit feiner, dichter und niederlicgender Behaarung, ziemlich malt glänzend. Sehr feine, aufgerichtete Borstenhaare stehen zerstreut umher. Die Nelzaugen flach, unbehaart, die Nebenaugen zwar vorhanden aber auch mit einer sehr scharfen Loupe kaum zu erkennen. Der Clypcus glatt, glänzend, hochge- wölbt, in der Mille der Länge nach etwas schneidend, wodurch oben die Bildung eines Kiels angedeutet wird, die Seitengruben desselben flacli. Die Mandibeln der Länge nach fein gestreift- runzlig, zerstreut punktirt, 6-zähnig. Die Maxiliarlaster ziemlich lang, das 3le und 4te Glied gleichlang, das 5le und 6le ebenfalls von gleicher Länge, aber einzeln ein wenig kürzer als jedes der beiden vorhergehenden. Ueber dem Clypeus ein ziemlich deutlich abgesetztes Stirnfeld, welches eben so glatt aber nicht völlig so glänzend als jener ist, auch nach oben nicht scharf begrenzt erscheint. Stirnlamellen treten gar nicht vor. Von der Spitze des Slirnfeldes geht eine - 36 — feine, eingedrückte Stirnlinio bis zu dem vorderen Nebenauge hinauf. Die Fühler gelb, der Schaft etwas heller gefärbt als die Geifsel, an seiner Basis sanft gebogen und nach hinten zurückgeschlagen genau den hintern Kopfrand erreichend. Hinten ist der Kopf blofs in einem weiten Bogen leicht ausgebuchlet und in gewisser Richtung, z. B. über dem Thorax hin, gesehen, fast gerade abgeschnitten erscheinend. Der Mittelleib ist schmäler als der Kopf, in Sculptur und Behaarung ganz demselben ähnlich, blofs die abschüssige Stelle an dem Rücken des Metathorax völlig glatt und sehr stark glänzend; während der nicht abschüssige Theil sehr stark verkürzt erscheint und genau dieselbe Bildung zeigt wie bei dem Arbeiter von Form, fusca L. nob. In der Färbung zeigt sich derselbe heller gelb als der Kopf, obgleich nicht so hell wie bei F. flava. Die Beine gelb, die Schenkel etwas dunkel, schwach bräunlich, bisweilen auch ganz von der Farbe der Schienen und Füfse, auch die Schienen selbst mitunter schwach bräunlich, nur die Schenkel auf der Unterseite mit einzelnen Borstenhaaren versehen, die Schienen aber ganz nackt. Der Hinterleib braungefärbt, das Iste Segment gelb, die Schuppe schmal, länglich viereckig, an der Spitze schwach ausgerandet. Die übrigen Segmente zusammengenommen eiförmig, auf dem Rücken dicht anliegend fein behaart, und mit kurzen, aufgerichteten , feinen, aber zerstreuten und nur schwer wahrnehmbaren Borstenhaaren; der Hinterrand der einzelnen Segmente häutig, mit einem Kranz von längeien Borstenhaaren, welche leicht in die Augen fallen und nach der Spitze hin allmähiig länger werden. Das Aftersegment gelb, auch das 2to Segment an der Wurzel, namentlich auf der Bauchseite mehr oder weniger gelb. Uebrigens ist die Bauchseite eben so gefärbt, wie die Rückenseite, nur sind die einzelnen Segmente am Hinterrande etwas breiter häutig. Diese Art habe ich in der Nähe von Aachen bis jetzt nur an einer einzigen, sehr beschränkten Lokalität auffinden können, nämlich an einer Hecke, welche ein kleines Wäldchen begränzt und im Sonnner einen schattigen Aufenthaltsort bietet. Hier leben die Arbeiter unter Steinen in kleinen Colonieen, höchstens 20 — 30 Stück zusammen, ohne, wie es scheint, besondere, regel- mäfsige Gänge in der Erde anzulegen. Mit einer ganz eigenthümlichen Hast ergreifen sie die Flucht, wenn man den Stein, unter welchen sie verweilen, aufhebt. Diese Flüchtigkeit erinnert an die Formica cunicularia, erscheint aber, wegen der gröfseren Schnelligkeit in der Bewegung noch aulTallender. 16. Form, aliena n. sp. Operaria : Fusra, nitida, cinerascenti-micans, sparsc pilosula, antennamm scapo tibiisque nudis; nian- dibulis rufis, aiiteiinis', tibiis et tarsis pallide testaceis; occllis ininutissimis et linea frontali iiiipressa rix conspicuis; iiietathoracis dorso abbrcviato; squama subrectangulari, parva, supra subrotundata. Long. 1 — ly, lln. ITfas t Fuseo-niger, panim cinereo-micans , aiiteiinarum (lagellls, thorace eirra scutclluia tarsisque ferrugineo-pallcseentibus : capite tboraccque pilositate fere obsoleta, siapis pedibusque nudis; linea frontali iinpressa, profunda: alis liyalinis, nervis et stigniatc pallide flavcsceutibus; subradio iasin versus subfusco; area discoidali parva, subquadrata vel nulla: squama sub- rectangulari, apice niedio Icviter cniarginalo. Long, l'/j )in. — 37 - Diese Art slelil gleichsam in der Mitte zwischen Form fusca L. nob. (nigra Lep. und Nyl.^ und unserer tiniida, lafsl sicii aber von beiden bei einiger Aufmerksamkeit und wenn man alle 3 vor Augen hat, leicht unterscheiden. Sie ist immer kleiner als eine der ebengenannten Arten und oft nur halb so grofs als der Arbeiter von fusca. Mit fusca stimmt sie überein in der Sculptur von Kopf, Mittel- und Hinterleib und in der Behaarung dieser Theile; aber Sciialt und Beine sind nackt und ohne Borsteidiaare, besonders die Tibieu. Von timida ist sie durch ihre Behaarung schwerer zu unterscheiden, denn auch bei dieser Art sind der Fühlerschaft und die Tibien nackt, aber der Schaft von aliena ist an der Basis weniger gebogen, und verhallnifsniafsig länger, denn er ragt über den Hinterrand des Kopfes hinaus. Die Borstenhaare auf Kopf, Mittel- und Hinterleib treten deutlicher hervor weil sie etwas länaer und liäuficirer sind. Dazu kommt. noch die abgekürzte und sehr undeutliche Stirnrinne, welche bei timida sehr schart und deutlich ausgepriigt auftritt und bis zu den IVebenaugen hinauf geht. Diese Merkmale reichen vollkommen aus, um aliena als eigene Art aufzustellen. Auch in der Schuppe des Hintcrleüjs liegt ein Unterschied, der nicht übersehen werden darf, denn sie ist verhiiltnifsmäfsig etwas kleiner, und an der Spitze nicht ausgerandet, sondern zugerundet. Unter andern Merkmalen kann noch angeführt werden, dafs der Kopf weniger breit imd hinten ein wenig mehr ausgebuciitet ist wie bei timida, der Clypeus aber eben so stark gewölbt und etwas deutlicher gekielt erscheint. Der Rücken des Metalliorax ist ebenfalls stark verkürzt und kaum halb so lang als die abschüssige Stelle. An den Beinen nur die Schenkel mehr oder weniger bräunlich, die Schienen aber sammt den Füfsen ebenso blafs ofclb ofcfärbt wie die Fühler, während dagegen die Mandibeln rotligelb sind. Bisweilen erscheint Kopf und Mittelleib heller gefärbt, so dafs die bräunliche Farbe in ein schmutziges Gelb übergeht. Eine solche Varietät nähert sich dann in der Färbung ganz unserer timida. Die Männchen dieser Art sind kleiner als fusca L. und stinunen in der Gröfse und dem ganzen Habitus vollkommen mit dem Männchen der Form, flava. Von diesem letzern unterscheiden sie die ganz wasserhellen Flügel und die heller gelblich gefärbte Fühlergeifsel. Bei F. flava ist auch die Unlerrandader bis zu dem Randmal hin bräunlich und dieses hat selbst an der Wurzel einen feinen bräunlichen Strich. Bei dem Männchen von F. aliena ist der Kopf schwarzbraun, die Mandibeln sind an der Spitze röthlich gelb , einzähnig, der Clypeus und das an der Spitze nicht deutlich abgegrenzte Stirnfeld sehr fein runzlig und fast matt; die Stirnrinne deutlich, bis zu den Nebenaugen hinaufsteigend, die Augen kahl. Die Fühlergeifsel sammt dem Stielchen hell blafsgelb , das letztere nicht besonders stark verdickt. Der Kopf und Mittelieib mit wenigen kurzen, zerstreuten Borstenhaaren, der letztre schwach bräunlich; das Schildchen viel weniger runzlig als der Mittelbruslrücken, daher viel mehr glänzend, in der Mitte braun, ringsum sammt der Wurzelgegend der Flügel rothlichgelb. Die Beine bräunlich, die Trochanteren, die Basis und auch die Spitze der Tibien und die Füfse rothlichgelb. Die Flügel von derselben Färbung wie bei dem 3Iännchen unserer fusca, die Adern noch etwas blafser; die erste Diskoidalzelle fehlt oder ist sehr klein, höher als breit, fast quadratisch. Die Schuppe fast rechtwinklig, oben in der Mitte breit aber sehr schwach ausgerandet. Die Pubescenz des Hinterleibs nicht sehr dicht daher der Glanz desselben nicht ganz unterdrückt wird; die Borstenhaare kurz und zerstreut, nur nach der Spitze hin und auf der Bauchseite etwas länger und deutlicher. — 38 - Diese Art lebt unter Steinen am Lousbersr, aber in sehr kleinen Kolonien; sie ist flüchtiger als die F. fusca. C. Gelbgcfärbte Arten, die gelbe Farbe herrscht bei dem Arbeifer vor. M. Form, flava. ,.it; , n: -s- Fabr. Ent. Syst. 2, 357, 34. Latr. Foiirm. 166. pl. VI., li?. 36. 2 ? (/. Lep. de St. Farg. Hym. 408, 9. Los. Fortii. Pieni. 17. F. rubra Zett. Ins. Läpp. 450, 8. Nyl. Adn. p. 922. 17. et pag. 1048, 17. Operaria : Flavo-testace a . nifula , sericeo-mioaiis sparseque flavido-pilosula ; raandibulis confertira subtilissirae rugosis, conspicie punctatis; clypeo cum area frontali obsoletissimp ümitata, laevibus , nitidis; oculis raiiiiiti^, atris. ocellis obsoietis: s|uama parva, subovali siipra snbrotundata vol trunoata. Lg. l'/j lin. Fc'näiHa : Pallide fusca, dense flavido-sericea, anteiinis pedibusque pallidc testacco-cinerascentibus; mandibulis confcrtim rugosis, punctatis: clrpco medio sublsevi et area frontali subtilissime punctulata subnitidis; ocnlis pilosulis: alis subhyalinis basin versus parum infuscatis, nervis et stigmate flavido-cinereis, subradio fusco: squama subovali supra late, obtuse angulatim emarginata. Lg. 3'A lin. Mas : Fuscus, nitidissimas, palpis, anteniiarum flagellis, peduin articulationibus et tarsis flavido- cinerascentibus ; area frontali indistincte limitata, fronte media levissime transversim subim-. pressa; aus subbyalinis. basi fusccscentibus, areola discoidali parva, subquadrata vel miUa; squama subquadrata. Lg. l'A lin. Die Körperfarbe des Arbeiters ist ein helles Lehinffelb; der stanze Körper dicht mit anliegenden o-elblichen Härchen und mit abstehenden, lungeren, zerstreuteren Borstenhaaren bedeckt, letztere fehlen am Fühlerschaft und an den Beinen. Die Mandibeln schwach röthlich, fein liingsrunzlig , deutlich punktirt; der Clypeus und das nach oben nicht deutlich abgesetzte Stirnfeld fast glatt,, o-liinzend, die Stirnrinnc sehr schwacii; die Netzaugen sehr kurz und sparsam behaart, und so flach, dafs sie sich gar nicht über die Oberflache des Kopfes erheben. Die Nebenaugen aufserst klein. An den Fühlern ist das Stielchen ziemlich lang, nämlich so lang wie die 2 folgenden Glieder zusammengenommen. Der Mittelleib ganz wie bei F. fusca gebildet, nämlich, der Hinter- brustrücken an dem abschüssigen Thcil viel länger als an dem Basaltheil, der erstre auch dreiseitig und in der Mitte glatt. Die Schuppe fast eiförmig, oben entweder ganz regelmäfsig zugerundel oder etwas abgesluzt. Der Hinterleib wie in der Diagnose. Das Weibchen hat eine braune Färbung, die dicht anliegende Pubescenz einen aschgrauen Schimmer, der Hinterrücken ist stark glänzend. Die Taster, Mandibeln, die Wangen, Fühler, Beine und das erste Segment rothgelb. Die Taster viel kürzer als bei dem Weibchen der Form, fusca. Die Mandibeln runzlig, deutlich punktirt; der Clypeus ziemlich deuthch, das Stirnfeld aber noch feiner punktirt, beide glänzend; die Stirnrinne bis zu den Nebenaugen hinaufgehend. Die Nelzaugen denllich behaart. Der Kopf und Mittelleib nicht oder nur undeutlich runzlig, aber - 39 - m dicht und deullich piinkfirt ; auf dein Millelbrustrückcn {jeffcn das Schildchen hin und auf diesem selbst ist die Punktirung viel zerstreuter, weshalb diese Theile auch glänzender erscheinen. Die Flügel wasserhell, von der Mitte gegen die Basis hin braunlich getrübt, mit gelbbriiinilichen Adern und gelbem Randraal, die Unterrandader jedoch braun, Callc Längsadern sind an der Basis braun). Die Flügelwurzel und das Schüppchen rolhgelb. Die erste Diskoidalzelle trape- zoidisch, noch breiter als bei der fusca, die Breite oben ;,, von der Basalhreite betragend; die Leiden Cubilalzellen durch eine lange Brücke getrennt, selten aneinanderslofsend. Die Schuppe fast eiförmig, oben ziemlich stark und stumpfwinklig ausgerandet, stark gewimpert. Der Hinter- leib sehr fein runzlig, aufserst dicht und undeullicli punklirt, mit dichter, anliegender Puhcscenz und zerslreuten Borstenhaaren; lelzlre bilden unmittelbar vor dem schmalen, roth durchscheinen- den, hiiutigen Hinterrand der Segmente regelmäfsige Reihen. Die Bauchseite schimmert hell röthlichgelb durch. Das Mannchen ist viel kleiner als das Weibchen unJ nur wenig gröfser als der Arbeiter, Lrannschwarz, sparsamer behaart, namentlich an dem Millelleib und sehr glänzend. Die Taster, die Fühlergeifsel, die Gelenke an den Beinen und die Tarsen ganz (oder mit Ausnahme der Ferse) gelblich. Der Kopf und Millelleib spärhcli, der Hinterleib etwas reichlicher mit weifsgelb- lichen Borstonhaaren verschen. Die Mandibola fein runzlig, malt, einzähnig, der Clypeus stark glänzend; das Slirnfeld nicht abgegrenzt; die Slirnrinne iüst ganz erloschen. Oft erscheint die Stirne auf der Mille von einer etwas eingedrückten Querlinie durchschnitten, die aber eben so oft fehlt und nicht constanl zu sein scheint. Der Millelbrustrücken und das Schildchen schwächer punktirt und behaart, daher glänzender; der Hinlcrbrustrücken in der Mitte völlig glall, sehr stark glänzend. Die Flügel wasserhell, nach der Basis hin ein wenig bräunlich getrübt, die Adern und das Randmal schmutzig gelbbräunlich, die Unterrandader braun; die Iste Diskoidal- zelle fehlt meist, oder sie ist sehr klein, die beiden Cubilalzellen stofsen entweder aneinander oder sind durch eine lange Brücke gelrennt. Die Schuppe klein, fast quadratisch, oben etwas abgestutzt. Der Hinlerleib sehr stark glänzend, die anliegende Pubescenz etwas locker, ohne be- sonderen Schimmer, der Hinlerrand der Segmente kaum 'ein wenig weifslich durchschimmernd. Die Borstenhaare zerstreut, nach der Spitze hin etwas länger und dichter zusammengedrängt. Diese Art ist hier sehr häufig, sie legt ihr Nest unter Steinen an oder in freien, kleinen Erdhaufen, wie die fusca. Bei dieser Art ist der Claviger foveolafus sehr häufig anzutreiren. 18. {'"orni unibrata. Nyl. Additainonta Adn. p. 1048. Fpmina : Nitida, cinerascentl-scricca, pilis lirevibus rigidiuscnlis adspersa, fusca (pallesccntia parnm interlucente), partibus oris, aotennis pcdibusqui^ obscnre testaccü-pallcsccntibus: capilc tlio- race paulnlnin latiori; palpis brevibus, mandibulis riigosis fortitcr punctatis: clypeo cum arca frontali subtilissime punctnlatis. nitiiliusralis; occipite concasiusonlo : iiciilis hirtolis: alis al- besoenti-hyalinis a basi fere ad medium fusco-umbratis , ncrvis brunnescentibuK, stiiiraate fosco ; sqaama subpentagonali , apiee late obtuse-augnlatim emarginato. Lg. 3. lin. — 40 - jH^g ; Subnitidiis, fuscn-iiiger tenuissime cinerascenti-sericeus et pilosus, antennarum flagellis, pe- dum articulationibus tarsisque tcstaceo-pallesccntibus ; mandibulis denticulatis, clypeo infra medium traiisvcrsira impresso; area frontali indistincte limitata ; oeulis hirtulis; alis albes- centi-byalinis a basi fcre ad medium subabrupte fusco-umhratis , nervis brunnescentibus, stig- mate fusco; squama suborali, apicc subangulatim cmarginato. Lg. 2. lin. Briiuiilicli, bei jüngeren Exemplaren der ganze Körper mehr rölhlichgelb durchscheinend, mit dicht anliegender Behaarung und dichter siehenden, längeren Borstenhaaren bedeckt als die F. flava (auch an dem Schaft und an den Beinen zeigen sich dieselben in reichlicher Menge). Die Mandibeln stark runzlig und sehr deutlich grob punktirt. Der Clypeus uud das nicht scharf begrenzte Stirnfeld sehr fein punktirt, glänzend; die Stiinrinne erstreckt sich ziem- lich deutlich bis zu dem Nebenauge hinauf; die Augen haarig. Der Kopf ist ein wenig breiter als der Mittelleib, das Hinterhaupt deutlich ausgebuchtet. Die Flügel weifslich, durchsichtig, von der Basis bis ungefähr zur Mitte braun getrübt, diese Färbung geht aber kaum über die Iste Diskoidalzelle hinaus, sondern bricht an der Spitze derselben fast plötzlich ab. Die Adern dunkel rothbraun, die Unterrandader dunkler, das Randmal braun. Die Iste Diskoidalzelle ver- hältnifsmäfsig noch gröfser als bei F. flava und fusca. Die Schuppe ist an dem einzigen mir vorliegenden Exemplar fast regelmäfsig pentagonal, CNyl. nennt sie subrectangulariter-ovalis, was auf unser Ex. nicht recht zutrilft) an der Spitze breit, stumpfwinklig ausgerandet. Der Hin- lerleib länglich eiförmig, durch hellere Grundfarbe und Behaarung so wie durch reichlichere Borstenhaare von F. flava sattsam unterschieden. Das Männchen unterscheidet sich von der Form, flava durch seine Gröfse und die mehr matt- schwarze Färbung, stimmt in dieser Beziehung daher besser mit dem Männchen der F. fusca, von welchem jedoch die an der Basis braun getrübten Flügel dasselbe gleich entfernen. Der ganze Körper hat einen sehr schwachen, grauen Seidenschimmer, die anliegende Behaarung ist nicht dicht aber deutlich; die Borstenhaare am Kopf und am Mittelleib zwar deutlich aber nicht so reichlich vorhanden wie auf dem Hinterleib, wo sie besonders an der Spitze und am Seitenrande schnell in die Augen fallen. Die Färbung ist tiefschwarz, ohne besondern Glanz; dieFühlero-eifsel, die Gelenke an den Beinen und die Tarsen etwas blafsgelblich. Die Mandibeln an der Spitze röthlich, fein und schwach gezähnt, mit einem etwas längeren Endzahn. Der Cly- peus und das nicht scharf abgegrenzte Stirnfeld fein runzlig, matt , der erstere mit einem ziem- lich tiefen Quereindruck etwas unterhalb der Mitte, der fast bis zu den Seitengruben sich hin- zieht. Bisweilen findet sich ein zweiter viel schwächerer etwas unter dem Slirnfeld, doch fehlt dieser eben so oft. Die Stirnrinne ist tief und geht bis zu dem mittlem Nebenauge hinauf. Die Flüoel zeigen genau dieselben Verhältnisse in der Färbung wie beim Weibchen. Die Schuppe ist fast eiförmig, an der Spitze beinahe winklig eingeschnitten. Von dieser, durch Nylander deutlich karakterisirten Art besitze ich nur ein Weibchen, wel- ches von mir bei Aachen gefangen wurde. Die Männchen fing ich ebendaselbst, aber noch viel häufiger zu Corneliraünster bei Aachen, wo sie anfangs September gar nicht selten waren. Der Arbeiter ist noch unbekannt. - 41 - 19. Form, inixta. Nyl. Addit. Adn. p. 1050. Femina : Rufo-testacea, supr.i pallitlc fusca , puboscoiitia cincrasccnti-sericea , pilosUatc spar.sa fr-rc olisoicta; anti-nnis pcdilmsiiue tpätacfo-pallrsrcntibus; maiidiliuliä rugosis, conspiriK- punctatis ; clj^JCi) cum aroa frontal! subtilissimc rugulosi.s, nitidis; ocuüs liirtutis: alis hyalin! s , basin versus bruiinescintilnis . nerv!s cum st!gmatr subflavescentibus : squama subrectangulari. supra integra. Long. 2"/! lin. Das Weibchen dieser Art unlersclieidet sich von der F. flava leicht durch heilere Färbimg des Körpers, einen breiteren Kopf und die noch lulrzeren Borstenhaare. Die Färbung ist blofs auf Stirn und Scheitel, dem Rücken des Mittelieibs und am Hinterleib Cmit Ausnahme des 2ten Segments an der Basis) schwach bräunlich, sonst überall gelblich, Fühler und Beine überdiefs rein gelb. Die Mandibeln sind rotli , starker al)er nicht so dicht runzlig und auch stärker punktirt als bei F. flava. Der Clypeus und das nach oben nicht scharf abgegrenzte Stirnfeld sehr fein runzlig und punktirt, daher etwas glänzend. Die Stirnrinne sehr schwach; die Augen deutlich behaart. Kopf und Miltelleib stark rolhlich durchscheinend mit sehr kurzen und nicht leicht in die Augen fallenden Borstenhaaren bekleidet, der erstre etwas breiter als der Mittelleib und am Hinlerhaupt deutlich ausgebuchtet (bei F. flava ist der Kopf schmäler als der Mittelleib und am Hinterhaupt fast grade abgeschnitten , Merkmale , wodurch beide Arten sich auf den ersten Blick unterscheiden lassen). Die Flügel verhältnifsmäfsig breiler und von der Basis bis zur Mitte hin auch intensiver gelbräunlich gefärbt als bei der flava, die Adern und das Randmal gelblich, erstre nach der Spitze des Flügels hin blasser, die Unterrandader braun. Die Iste Diskoidalzelle ist fast quadratisch, während sie bei F. flava offenbar mehr trapezoidisch erscheint. Die Schuppe fast rectangulär, oben nicht ausgerandef, am Rande gewimperf. Der Hinterleib am dunkelsten ge- färbt, das Iste Segment mit der Schuppe rolhgelh, das 2le blofs an der Basis, die übrigen bräunlich, mit aufsert dichter, anliegender Behaarung, und einem grauen Seidenschimmer; die auf dem Rücken der Segmente befindlichen Borstenhaare äufserst kurz, zerstreut und nur schwierig zu erkennen, aber die Borsten am Hinterrande der Segmente etwas länger und deutlicher. 2 Weibchen habe ich in hiesiger Gegend gefangen, kann aber die Lokalität nicht bestimmt angeben. Kylander gibt auch von dem Männchen und dem Arbeiter eine kurze Karakteristik, (1. c. pag. 1050 et 1051) die aber nicht ausreicht um den spezifischen Karakter genügend festzustellen. 20. Form, bicornis n. sp. Feniina : Fusca , pilosnla, ser!ceo-niicans, mandibulis , antcnnis, pedibus, anoqne tcstaceo-rufis; ocu- üs parce pilosulis, occ!pite latc emarginato ; aus fuscescentibus, stigmate nerv!sque obscu- rioribns ; abdom!nis seguicnti pr!ni! squama angusta, subrcctangula, apice profunde !ac!sa , bicornnta. Long, a'/, l!n. Der Kopf ist reinbraun, kurz aber dicht anliegend und sehr fein behaart, sehr fein und dicht punktirt aber nicht runzlig; die Mandibeln, die Taster und Fühler rein rolhgelb; erstre an der 6 - 42 - Basis fast ganz glatt, mit einer vertieften, schräg verlaufenden Linie, an der Spitze schwach längsrunzlig mit zerstreuten, tieferen Punkten, 6-ziihnig, die Zahne schwarzbraun gefärbt. Die Taster sehr kurz, von der Basis nach der Spitze hin allmähiig dünner, das Iste Glied ungefähr halb so lang wie das 2te, dieses mit dem 3ten von gleicher Länge', das 4te nur halb so lang wie das 3te, das 5te von der halben Länge des 4len , das 6le endlich nur wenig gröfser als das 5te. Die Fühler nur niäfsig lang, der Schaft ^/, der Länge der übrigen Glieder zusammen genommen betragend, von der Basis an in dem ersten Drittel seiner Länge sanft gebogen, dann grade und bis zu seiner Spitze allmähiig und fast unmerklich dicker werdend. Das Slielclien fast doppelt so lang wie das Iste Glied der Geifsel, die übrigen Glieder der Geifsel alle etwas länger als breit, das le!zte Glied länger als die beiden vorhergehenden zusammengenommen. Der Clypcus sanft gewölbt, aber von der Fühleiwurzel ab nach dem Munde hin stark abschüs- sig, nicht gekielt, ja ohne alle Spur eines Kiels, nach oben hin nur durch eine feine Quer- linie abgesetzt, nicht runzlig, sondern nur fein punktirt, glänzend. Ein Slirnfeld ist nicht deut- lich abgesetzt; auf der Stirne zeigt sich eine feine, eingedrückte Querlinie, welche jedoch nach unten weder bis zum Clypeus hinab noch nach oben bis zu den Nebenaugen hinaufreicht. Die Stirnlamcllen sehr stumpf, rotli durchscheinend. Die Netzaugen ziemlich grofs, mäfsig gewölbt, nicht in der Mitte des Kopfes seitwärts stehend, sondern etwas nach oben gerückt, die Neben- augen grofs, hell glänzend, weifslicli. Das Hinterhaupt breit aber nicht tief ausgerandet, daher hat der Hintertheil des Kopfes nicht das eckige Aussehen der Form, fuliginosa Aut. oder der F. e.\secta Nyl. Der ganze Kopf und selbst der Clypeus mit zerstreuten, längeren Borstenhaaren, grade wie der Mittel- und Hinterleib, am Vorderrand des Clypeus bilden diese Borsten deutlich eine Querreihe und die mittlem sind etwas länger als die seitsvvärls stehenden; der Miltelleib hat dieselbe Sculptur und Behaarung wie der Kopf, die Borstenhaare entspringen aus gruben- artigen Punkten , welche hier deutlicher als am Kopf sich zeigen. Das Mesonotum hat die 3 vertieften Linien, wie bei herculanea, ruia u. s. w. die mittlere aber ist am wenigsten tief und deutlich. Der Jletathorax auf dem Rücken von der Basis an steil abschüssio-. Die Flügel schwach rufsbräunlich, Randinal und Nerven braun. Wurzel und Flügelschüppchen rolligelb, die Iste Cubitalzelle von der 2ten nur durch eine kurze Brücke getrennt, die erste Diskoidalzelle fast kubisch, nach oben jedoch etwas schmäler als nach unten. Die Beine rein rothgelb, die Hüften an der Spitze und die Trochanteren mit einigen Borstenhaaren, Sclienkel und Schienen aber völlig nackt. Der Hinterleib von derselben Färbung wie der Mittelleib. Das erste Segment sehr kurz, rothgelb, mit brauner Schuppe. Diese letztere ist schmal, fast so hoch als der Rücken des Metathorax, von der Form eines länglichen Vierecks, an der vorderen Seile ganz grade abgeschnitten, an der hinteren nicht steil abfallend, daher an der Basis verhältnifsmäfsig dick, an der Spitze dagegen dünn, hier tief eiförmig eingeschnitten, so dafs die beiden Seitenlappen gleichsam wie Hörner aufgerichtet dastehen, oben an der Spitze, so wie auch an der Seite mit langen Borstenhaaren gev/impert. Die übrigen Segmente zusammen rundlich-eiförmig, kaum von der Länge des Mittelleibs, und von derselben Farbe, Sulptur und Behaarung wie dieser; das 2le Segment an seiner abschüssigen Stelle und am Hinterrande, die übrigen blofs am Hinterrande mit einer Reihe von Borstenhaaren. Das 2— 4te Segment hat am Hinleirande - 43 - einen sehr sclitnalcn, wcifslichcn, kaum in die Auircn fallenden, häutigen Rand, das 5le dazu noch einen schmalen, rothoolhen Saum am Hinteirande; das Aftersegment (ranz rolh- gelb, mit längeren, dichter stehenden Borstenhaaren versehen; der Bauch scheint stark rothgelb durch, namentlich auf der Mitte des 2. und 3ten Segments, das 4tü dagegen ist fast ganz braun, das 5te rothgelb. Die Stellung der Borsten auf der Bauch- wie auf der Rückenseite ganz gleich. Blofs 1 Weibchen dieser Art wurde in jler Nähe von Aachen entdeckt. II. Tapinoiii.a n. gen,*) Paipi iiiaxiliaies 6-aiticii!atl, labiales 4-articulati , diniidla longitiidine priürum breviorcs, Antenn;e liilformes, infra inediiiin faciei inserta*; clypcus inedi;e magnltiidinis, apice mcdio profunde exciso; squania abdoininis segmenti piiiiii oblunga, subreetangulaiis, dcpressa, foveola basali seguientt secundi recepta, vix cuiispicua. 21. Tap- coliiua. n* .sp. Operaria : Nigr.i nitida, maiiiiibiilis niultidentati.s , palpis et pcdibiis fuscis, gcniculis tarsisijuc rulis; clypco supra obsoltli.'jsirae limitato, arca frontal! omnino iiulla ; metathoracis dorsu abbreviato; abdominc siibnituiidato. Long. * '; — l'/i lin. Pemina s Fuscu-nigra nitida, cincrasccnti-micans , pilositate abdoininis dorso vix ciinspicua , pedibus fuscis, tibiarum apice tarsisquc rufescentibiis; mani>eii, die Beine und die Spitze des Hinterleibs röthlichgelb, alle übrigen Theile dagegen schwarzbraun oder braun. Die Netzaugen sind grofs, obgleich wenig vorspringend, die Nebenaugen deutlich. Am Mittelleib ist der Hals und der Vorderrand des Vorderbrustrückens roth, der Mittelbrustrücken nicht kürzer als dieser, das Schildchen deutlich abgesetzt, flach; der Hinterbrnstrücken an der Spitze l\ist senkrecht abschüssig, der Basaltheil fast etwas kürzer als der abschüssige. Der letztere flach und schwach eingedrückt, glatt, stark glänzend. Die Flügel wasserhell, mit bräunlichem Randmal, auch die Unterrandader ein wenig dunkler als die übrigen. Die 2te Cubitalzelle lang gestrekt, ander Basis zugespitzt, nicht rechtwinklig abgestutzt wie an der Spitze ""O. Die Schuppe und der Hinterleib genau von derselben Bildung wie bei dem Arbeiter, aber das Iste Segment ist noch an der Basis bräunlich. Das Männchen, welches ich hieher zu ziehen keinen Anstand nehme, weil es in der Flügel- bildung und in der Einschnürung des Hinterleibs durchaus dieser Gattung angehört und in der Gröfse sich ebenfalls dieser Art anschliefst, weicht in einzelnen Punkten allerdings sehr be- deutend von dem Arbeiter und dem Weibchen ab. Die Färbung ist tiefschwarz mit starkem Glanz ; der Kopf hat eine eigenthümliche und sehr abweichende Form , er ist nämlich sehr hoch, aber dabei sehr verkürzt, die Netzaugen springen stark vor, die Nebenaugen sind grofs. Die Mandibeln gelblich, verkürzt, schmal und an der Spitze völlig zugerundet, ohne Spur von Zähnen. Der Clypeus in der Mitte höckerartig gewölbt; ein Stirnfeld nicht abgesetzt. Die Fühler fadenförnng, 13— gliedrig, an der Wurzel sehr einander genähert, der Schaft nur halb so lano- als das Isle Glied der Geifsel, walzenförmig, das Slielchen noch etwas kürzer, * Eine aulTalleiidp, regelwidrige Bildung zciülc der Obcrfliigel eines liier bei Aacliin gefangenen Weibchens, indem derselbe zwischen der 2tcn und ".teil Cubilalzellc noch eine kleine, [lentaeoiiale Areola, nach Art der ächten Ichneumonen, vuUsländig ausgebildet zeigte. — 48 - fast kugelig. Das Isle Glied der Geifsel ist deutlich etwas länger als das 2te, von dem 2ten Gliede ab werden alle übrigen Geifselgliedcr nach der Spitze hin allmählig etwas läno-er und fast unmerklich dicker, das letzte Glied fast so lang wie die beiden vorhergehenden zusammen- genommen. Die Sculptur des Kopfes ist schwach, noch schwächer erscheint dieselbe am Mittel- und Hinterleib , so dals Letzterer beinahe völlig glatt genannt werden kann. Die Behaarung zeigt sich ebenfalls weniger dicht, obgleich die Borstenhaare fast überall noch etwas deutlicher in die Augen fallen. Das Schildchen ist ein wenig gewölbt. Die Flügel stimmen genau mit denen des Weibchens überein, nur die 2te Cubitalzelle mufs an der Basis mehr abgestutzt als zugespitzt genannt werden. An den Beinen sind die Hüften und Schenkel mehr oder weniger bräunlich. Die Schuppe ist etwas kürzer und schmäler als die des Arbeiters und Weibchens, dabei dick, auf beiden Seiten sanft gewölbt und an der Spitze borstig. Der Hinterleib mit deutlicher Ein- schnürung zwischen dem 2ten und 3ten Segment, dieses letztre nach der Spitze hin allmählig erweitert; das 4te und die folgenden nach der Spitze des Hinlerleibs hin wieder allmählig sich verschmälernd. Das letzte Segment hat ander Spitze einen dornförmigcn, stark zugespitzten und sanft abwärts gekrümmten Fortsatz. So viel mir bekannt, gibt es in dieser merkwürdigen Gattung nur eine einzige europäische Art. Von dieser habe ich das Weibchen in hiesiger Gegend gefangen, den Arbeiter nie. Ob das hier gefangene Männchen dazu gehört mufs die Zeit lehren. Den Arbeiter habe ich aus der Neesischen Sammlung vor Augen und er liegt der vorstehenden Beschreibung zu Grunde. IV. Myrniica l^atr. Corpus parvte vel minutae statura?. Palpi mininii, inaxillares articulls sex, apice sensim acutiusculi; labiales articulis qiiatiior, ultimo crassiori, subclavaeformi, ovatoi Nodi segmenti primi (petloli abdominalis) bini, seguientuni secundum maxiaiaiu abdominis partein occupans. Operariae et feniinjB aculeo abscondito. Diese Gattung tritt nicht nur geringer an Zahl der Arten auf wie die Gattung Foi-mica,' son- dern auch in Bezug auf die Individuen, welche bei weitem nicht so zahlreich angetroffen wer- den. Sie leben nicht in gröfseren Haufen zusammen, sondern fast immer unter Steinen, unter Moos oder in allen Baumstrünken. Obgleich die Arbeiter und Weibchen mit einem Giftstachel ver- sehen sind, so gebrauchen sie ihn doch seilen und man kann sie ohne Furcht ergreifen. Bei kühler Temperatur träge, bei warmer Witterung sehr lebendig, trifft man einzelne Arten fast an allen Lokalitäten an , während andere selten sind. Unter den in der Rheinprovinz und namentlich bei Aachen vorkommenden Arten fanden sich mehrere neue, welche hier zuerst folgen mögen. 33. Myrin. impura n. sp. Operaria : Bufo-picea, pilosa, antcnnis 12-articulatis : capite tlioraceque longitudinaliter striatim rugu- losis, raetanoto spinis duabus brevibus, abdominis apice fuscescente. Long. VA-VA lin. Der ganze Körper ist röthlich, hin und wieder, namentlich oben auf dem Kopf, an den Schenkeln und an der Spitze des Hinterleibs mehr pechbräunlich, an letzterem am stärksten. - 49 - Der Kopf verlängert vierockio-, hinten etwas ausgebuchtet, viel breiler als der Mitlelleib. Die Fühler 12-irliedris, der Schaft so lan«? wie die übrigen Glieder zusammen genommen, mit Aus- nahme des letzton. Die 4 ersten Glieder der Geifsel etwas breiter als lang, die 3 vorletzten an der Spitze ziemlich deullicli braun geringelt, das letzte ungefähr so lang wie die 3 vorherge- henden zusammen genommen. Die Mandibcln von der Basis bis zur Spitze fein längsrunzlig, an der Spitze etwas undeutlich punktirt, 6-7zähnig, roth, die Zähne, der Aufsen- und Innen- rand braun. Der Clypeus an der Spitze abschüssig, ziemlich deutlich nach oben abgesetzt, mit mehreren Längsrunzeln durchzogen, welche aber nicht so dicht zusammengedrängt sind wie auf dem übrigen Theile des Kopfes, denn hier laufen sie sehr dicht und höchst regel- mäfsig der Länge nach neben einander. Die Netzaugen ziendich grofs, aber nur wenig über die Oberfläche des Kopfes sich wölbend. Der Mittelleib von der Färbung des Kopfes, vorne mäfsig breit, nach der Spitze zu aber stark verschmälert, längsrunzlig, die Runzeln stärker als auf dem Kopfe , aber nicht so dicht gedrängt und auch etwas wellenförmig gebogen. Das Me- tanolum von dem Mesonotum nicht getrennt, der abschüssige Thcil desselben sowohl über als unter den kurzen, spitzen und etwas in die Höhe gerichteten Dornen fein verworren runzlig, matt. Die Beine von der Farbe des Miltelleibs, blofs die Schenkel bisweilen in der Mille leicht pechbräunlich, alle Theile und daher auch die Schienen stark behaart. Der Hinterleib mit zwei fein-runzligen Knoten, der erste auf der Unterseite an der Basis mit einer sehr kleinen, war- zenförmigen Spitze, der zweite mit einer etwas stumpf vortretenden Beule: das 2te Segment von der Basis bis zur Mille schmutzig rothgelb, von der Farbe des Mittelleibs, von der Mille ab bräunlich, die Spitze selbst wieder heller. Die übrigen Segmente und fast die ganze Bauch- seite eben so hell gefärbt wie die Basis. Die Behaarung des ganzen Körpers, mit Einschlufs der Fühler und Beine, überall ziemlich stark und lang, die Borstenhaare graulichweifs. Diese Art fand ich am Lousberg bei Aachen anfangs April unter Steinen, die geflügelten Geschlechter sind nur noch unbekannt. 23. Ulymi. inodesta n. sp. Uperari» : Rufo-picea, flaTido-pilosula, antennis 12-articulatis, capite, abaomine, femoribus omnibus, roxisque anticis fuscis; capite tbnraccque lüiigitudinalitcr striatim rugulosis; metanuto spinis daabus dentiforraibns- Lg. 3% lin. Der Körper hat die Färbung der Myrm. impura, aber die ganze obere Seite desselben ist etwas dunkler, besonders deutlich braun gefärbt erscheint am Kopf die Stirne nebst dem Scheitel, an den Beinen die Schenkel und die vordersten Hüften, und am Hinterleib die Knoten des Isten Segments; die übrigen Segmente sind fast ganz schwarzbraun, blofs die äufserste Spitze und der Bauch heller gefärbt, etwas pechbräunlich-gelb. Der Kopf vorne rölhlich , na- mentlich an den Seiten bis zu den Netzaugen hinauf. Der Clypeus , die Mandibeln und Fühler ebenfalls roth, ersterer nach oben ziemlich deutlich abgegrenzt, die Mandibeln 6-, höchstens 7- zähnig; die Fühler 12-gliedrig, von derselben Bildung wie bei M. impura, aber hier sind alle Glieder der Geifsel, mit Ausnahme der drei letzten, breiter als lang, die drei vorletzten Glie- der ebenfalls an der Spitze, aber weniger deutlich braungeringelt. Der ganze Kopf dicht mit 7 - 50 - feinen und scharfen Längsrunzeln bedeckt, welche sich auch über den Clypcus hinabziehen, dieser letztere an der Spitze abschüssig. Die Mandibein haben feine Langsrnnzeln und an der Spitze zerstreute, nur schwer erkennbare I'unkle ; die Zähne und der Aufsenrand sind braun. Die Nelzaugen ziemlich g-rofs und seitlich ungefähr in der Mitte des Kopfes stehend, die Nebenau- gen fehlend. Der Mittelleib vorne breiter als hinten, aber immer noch schmäler als der Kopf, läng.'srunzlig und zwar grober und unregeliiiäfsiger als auf dem Kopfe; das Metanotum mit 2 kurzen, etwas aufgerichteten, spitzen, zahnförmigen Dornen; die abschüssige Stelle fein runzlig, malt. An den Beinen blofs die Scheidicl und die vordersten Hüften deutlich braun , Basis und Spitze der ersteren jedoch etwas heller gefärbt. Das Iste Segment des Hinterleibs mit zwei ziemlich starken Knoten, welche in der Mitte oben glatt, an der Seite aber mit einigen starken Längsrunzeln durchzogen sind; auf der Unterseite haben sie dieselbe Bildung wie bei impura. Das 2te und die folgenden Segmente sind zusammen genommen eiförmig rund , tief schwarzbraun gefärbt, namentlich das 2le Segment, welches blofs an der äufserstcn Basis etwas heller ist. Der ganze Körper mit zerstreuten, aber ziemlich langen (besonders auf dem Hinterleibe), gelblichen Borsienhaaren bedeckt; an den Fühlern und Beinen sind diese Haare etwas kürzer; die Schienen aber so deutlich behaart, dafs diese Art, grade wie die impiira in. sich dadurch schon genau von tuhenim V. unterscheidet, welche nach Nylander unbehaarte Beine haben soll. Auch diese Art fand ich anfangs April unter Steinen an derselben Lokalität , wo auch die M. impum vorkommt. 31> Iflyrni. bidens n- sp. Operaria : Nigra, albido-pilosula, capite anticc, antennis, thorare antice et postice pedibiiS((uo rulis . liis femoribus et tibiis erassis; clypco bidentato; oapite thoraceque loiigituilinalitcr striatiiii rugulosis; iiietanoto spinis duabus parvis subborizuii(aIIbus. Long. IV3 lin. JFeuiina : Nigra, albido-pilosula, capite antice, antennis, tliorace n;itice et postice pedibusque lacte, rufis, femoribus tibiisque crassiusculis; clypeo evidenter bidentato; ocellis niinutis; capite longitudinaliter striatim rugnloso ; luesonoto subl^vi; spinis dual)us metanoti parvis. Long. l'A lin. Diese Art ist leicht kenntlich an der eigenthümliclien Bildung des Clypeus, auch durch die Färbung läfst sie sich leicht von andern Arten unterscheiden. Bei dem Arbeiter ist der Kopf etwas verlängert und breiter als der Mittelleib, die Färbung vorherrschend schwarz, aber vorne sowohl auf der Ober- wie auf der Unterseite mit Einschlnfs der Mandibein und der Fühler rotii. An der Seile zieht sich die rothe Färbung bis zu den Netzaugen hinauf, welche klein sind und sich kaum über die Oberfläche erheben. Nebenaugen fehlen gänzlich. Die Mandibein sind stark, an der Spitze erweitert und völlig glatt, an der Basis sehr wenig und undeutlich runzlich. Der Clypeus ist klein, nicht scharf begrenzt, nicht gewölbt, sondern vielmehr etwas eingedrückt mit einem nicht ganz durchgehenden Mittelkiel, an der Spitze beiderseits in einen stumpfen, aber scharf vortretenden Zahn auslaufend. Die Fühler 12-gliedrig, der Schaft ungefähr so lang wie alle übrigen Glieder zusamsnen genommen, mit Ausschlufs des letzten, das 1— 7te Glied der Geifsel stark verkürzt, daher breiter als lang, die 3 folgenden oder die Endglieder derCeifsel stark verdickt, - 51 - eine Keule bililLMul, das Ste und 9te ungefähr gleich an Lange, aber das 9le etwas dicker als das 8te; das lüle (ilicd der üeifsel oder das letzte des ganzen Fühlers noch viel dicker als die beiden Vürheryeheniien und ungefähr so lang als die 4 vorletzten Glieder zusammen genommen. Die Slirniaineik-n niclit besonders stark entwickelt, rothgefärbt, eine area frontalis nicht abge- grenzt, aber ein dreieckiger, mit der Spitze nach dem Scheitel, gerichteter Raum /wischen und etwas über den Stirnlamellen fast glatt und nicht mit Längsrunzeln bedeckt. Der ganze Kopf erscheint übrigens mit starken Längsrunzeln bedeckt, zu welciien seitwärts noch kleine Quer- runzeln kommen, welclie die Oberfläche netzailerig erscheinen lassen. Hinter den Augen und zwar seitwärts ist der Kopf völlig glatt und scharf gerandet. Der ganze Kopf sanimt den Füh- lern wird durch weifsliclie, ziendich dichte Behaarung rauh. Am Miltelleib ist der Prolhorax, die abschüssige Stelle des xMetatliorax und die ganze Unterseite mehr oder weniger dunkelroth, das Mesonolum mit starken Längsrunzeln bedeckt, das Metanotum mit 2 ziemlich spitzen, aber nicht langen, sondern mehr zahnarligen Dornen bewad'net, welche fast genau eine horizontale Lage haben; die abschüssige Stelle ganz glatt, rothgefärbt. Die Beine ganz roth, die Schenkel und Schienen stark verdickt, namentlich letztere, alle Theile derselben wie der ganze Wittelleib stark behaart. Der Hinterleib ganz schwarz, stark borstenhaarig, das Iste Segment ganz, der Uinterrand des 2— 4ten und die übrigen wieder ganz roth; auf der Bauchseite tritt diese rothe Färbung fast noch deutlicher hervor. Das Iste Segment verhältnifsmäfsig kurz, weil der Iste Knoten sehr kurz ist, die vordere Seite desselben sehr kurz und glatt, hinter derselben hat dieser Knoten eine leichte Quereinschnürung, auf der Unterseite tritt ein ganz kurzer und stumpfer Kiel nur undeutlich hervor. Der hintere Knoten ist etwas höher als der vordere, auf der Unterseite nicht bewalTnet und so wie der vordere mit ziemlich starken Längsrunzeln ver- sehen. Die übrigen Segmente geben dem Hinterleib ein fast kugeliges Ansehen. Der ganze Habitus dieser Art erscheint kurz gedrungen und kräftiger als bei andern Arten von derselben Grofse. Das ungeflügelte Weibchen ist etwas gröfser als der Arbeiter, in der Färbung demselben vollkommen gleich, nur ist diese überall noch heller und intensiver, so wie auch schärfer be- gränzt, in der Sculptur zeigen sich aber einige Abweichungen. Die Fühler sind ganz wie bei dem Arbeiter, nur ist der Schaft an der Basis noch etwas deutlicher winklig gebrochen, der Clypeus nach oben etwas deutlicher abgesetzt und der Mittelkiel etwas schärfer, die Zähne eben so scharf. Die Mandibeln 10-zähnig, der äufserste Zahn kurz, der darauf folgende, stark ge- näherte sehr klein, der Ste von der Gröfse des ersten, die folgenden vom 4— 8ten sehr kurz und unsfefähr von gleicher Bildung, die beiden letzten, welche wieder etwas länger sind, stehen ziemlich weit nach innen gerückt. Der Kopf oben überall netzaderig-runzlig, Wangen und Schläfe dagegen fein runzlig, etwas glänzend, durch einen scharfen Seitenrand begrenzt. Die Netzaugen klein aber deutlich. Der Mittelleib weicht in seiner Bildung und Sculptur von dem Arbeiter durch mehrere Punkte ab. Die Trennung des Pronotum's von dem Mesonolum ist durch eine tiefe, rolh durchscheinende Querfurche bewirkt, letzteres aber in derselben Weise von dem Metanotum geschieden. Das Mesonotum vorne und an der Spitze völlig glatt, in der Mitte ziemlich fein und venvorren runzlig; die beiden Dorne des Metanotum etwas mehr in die - 52 - Höhe gerichtet. Die Knoten des Hintorleibs zeigen genau die Bildung, welche sie beim Arbeiter haben, jedoch ist der hintere auf der Unterseite mit einer kleinen Spitze versehen. Das Iste Segment an der Spitze, die übrigen ganz roth; bei dem Isten Segment zieht sich die rothe Farbe auch am Seitenrande bis zur Basis des Segments hinauf; auf der Bauchseile ist die rothe Färbung dieselbe. Die Beine stimmen genau mit denen der Arbeiter überein, sie sind roth, die vordersten Hüften jedoch an der Vorderseite bräunlich. Diese Art scheint sehr selten zu seyn, von dem Arbeiter habe ich anfangs Juny im Sieben- gebirge ein Stück geschöpft, und bei Aachen habe ich das einzige ungeflügelte Weibchen gefangen. 35. IVIyrtii. debilis n* sp> Mas : Nigricans, Isvis, capite thoraceque plus minus rngulosis, mandibulis, antcnnis pediliusquo testaceo-rufis, femoribus piceis; metathoracc iiicnni; alis subobscuris , stisiuate nervisque subllavescentibus, area radiali aperta. Long, l'/j liii. Der Kopf ist klein, aber mäfsig verlängert, hinter den Nelzaugen allmählig verengt, die Netzaugen kugelig, stark vorstehend und .stark nach vorne gerückt. Die Mundthcile so wie die Mandibeln rothgelb, die letzlern mit bräunlicher Basis, schmal und nach der Spitze hin nicht erweitert, sondern überall von gleicher Breite, die Spitze dreizähnig, der äufsere Zahn ver- hältnifsmäfsig lang und spitz, die beiden inneren, von gleicher Gröfse aber sehr klein, so dafs sie gegen den äufscrcn fast verschwinden. Der Clypeus fein runzlig, dunkel pechbraun, das Stirnfeld nicht deutlich abgesetzt, sondern zwischen den Fühlervvurzeln, welche hier sehr nahe zusammengerückt erscheinen, befindet sich ein länglicher, flacher und glänzender Eindruck, auch unmittelbar vor dem mittleren Nebenaugo sieht man einen ähnlichen dreieckigen, aber kleineren Eindruck, dessen Spitze nach vorn gerichtet ist. Die Fühler 13-gliedrig, gelb, mit bräunhchem Schaft, dieser nicht länger als die 3 folgenden Glieder zusaunnen genonnnen, das Stielchen umgekehrt kegelförmig, das Iste Glied der Geifsel ein wenig länger als das 2te, die folgenden allmählig etwas länger und dicker werdend, das letzte fast etwas länger als die beiden vorher- gehenden zusammen. Der Kopf sehr fein runzlig, hinter den Netzaugen am stärksten, die Netzaugen ziemlich grofs. Der Prothorax dunkelroth, der Mesothorax schwarzbraun, der Mittelbrustrücken hier wie bei der folgenden Art in drei Lappen getheilt, welche auf ihrem vorderen i'heiie völlig glatt und stark glänzend, auf dem Hintertheil aber fein gestreift-runzlig sind, dasselbe ist auch bei dem Schildchen der Fall. Die Wittelbrust und die Mittelbrust- seiten erscheinen Iheils runzlig und malt, theils glatt und glänzend. Der Metatliorax unbewehrt, in den Seilen stark runzlig, der Bücken jedoch von der Basis bis zur Spitze glatt und stark glänzend. Die Flügel ein wenig getrübt, Stigma und Adern gelblich, auch die Wurzel und das Flügelschüppchen gelb. Die Radialzelle nicht geschlossen, die erste Cubitalzelle von der 2ten durch eine deutliche Brücke gelrennt, in dem linken Flügel fehlt die lle Diskoidalzelle gänzlich, in dem rechten ist sie vollständig ausgebildet vorhanden, aber dadurch, dafs die rücklaufende Ader sich nach oben mit der Grundader vereinigt fast vollkommen dreieckig ge- worden. Die Beine wie die Fühler von schmutzig gelbrothcr Farbe, Hüften und Schenkel pech- - 53 - bräunlich, an iler Spitze etwas heller gefiirbt, selbst die Schienen haben einen leichten, braunlichen AnflBg. Die hintersten Hiillen sind etwas verlängert, die Schenkel lang, namentlich langer als die Schienen, an der Basis und Spitze etwas verschmälert, nur wenig gebogen, die Schienen grade, nur die liinterslcn sanlt gebogen, alle kürzer als die Füfse. Der Hinterleib glatt, glänzend, tief schwarzbraun, die Spitze röthlich, zerstreut behaart aber deutlich und ganz in derselben Weise wie Kopf und Mittelleib; das iJe Segment mit 2 glatten, nur am Uinterrande etwas runzlichen Knoten, von denen der vordere ziemlich schmal und stark verlängert ist, so dafs die vordere abschüssige Seite doppelt so lang erscheint als die hintere , die Unterseite ohne Spur eines Kieles, Fortsalzes oder einer Spitze. Auf der Oberseite bilden die Luftlöcher (spiracula) ganz nahe an der Basis zu beiden Seiten einen schwachen Vorspruiig. Der hinlere Knoten erscheint rund, etwas breiler aber nicht so hoch wie der hinlere 'flieil des ersleren. Auf der Bauchseite ist die Spitze des Hinterleibs rothgelb. Ich habe 1 Exemplar dieser Art in der Nähe von Aachen gelangen. 26. Wyrni. Wylaiideri n. sp. Mas : Fusco-nigricans, Isvis; capite et metathorace sulitilissime nigiilosis ; inandihulis et clypco rufis; palpis, antennis 1.3-articulatis pedibnsque Havis ; metathorace inermi, alis albo-hyalinis, aroa radiali aperta. Long. l'/3 liii- Die Färbung dieser Art ist ein mehr oder weniger dunkles Braun, der Kopf und Hinterleib geht mehr in's Schwärzliche. Der erslre erscheint fein runzlig, zwischen der Fühlerwurzel vom Clypeus bis zu den Nebenaugen hinauf mit feinen Längsstreifen. Der Clypeus und die Mandibeln sind roth, diese klein, mit 5 Zähnen, vor der Basis deutlich eingeschnürt, an der Spitze nur mäfsig erweitert, jener mit schwachen Längsrunzeln, übrigens glatt; ein Slirnfeld nicht deutlich abgesetzt. Die Fühler 13-gliedrig, der Schaft kurz, kaum die Länge der drei folgenden Glieder zusammen genommen übersteigend, an der Geifsel das 1 — 7te Glied ungefähr von gleicher Dicke, das 1, 4, 6, 7te unter sich gleich, aber ein wenig länger als das 2te 3, 5te, welche unter sich an Länge ebenfalls übereinstimmen; die 4 letzten Glieder bilden eine schwache Keule, deren Glieder allmählig an Grofse etwas wachsen , das letzte Glied ist aber völlig so lang und fast etwas länger als die beiden voriiergehenden zusammen genommen. Fühler wie Taster blafs- gelb, die Nebenaugen sehr grofs. Der Kopf im Allgemeinen sehr klein und hinter den stark vor- tretenden Nelzaugen merklich eingeschnürt. Der Jiittelleib pechbraun, nicht so dunkel gefärbt wie der Kopf, der Hals elwas röthlich. Von den 3 Lappen des Mesonotum's ist der mittlere fast ganz, die seitlichen aber nach vorne glatt, die Furchen convergiren in der Mitte des Mesono- tum's, stofsen aber nicht ganz zusammen und von hier aus bis zu dem Schiidchen ist dieser Thcil des Mittelbruslrückens etwas flach gedrückt und fein längsslreilig-runzlig. Die Mesopleura) und das Mesosternum völlig glatt und stark glänzend. Der Metathorax fein runzlig, unbewehrt, die ab- schüssige Stelle nur unmittelbar über der Anheftungsslelle des Hinlerleibs ein wenig glatt. Die Flügel glashell, mit ganz blassen, unscheinbaren Adern, und eben so gefärbtem Stigma, die Radialzelle sehr schmal, nicht ganz geschlossen, die Iste Diskoidalzelle ebenfalls nicht ausge- bildet. Die Beine sehr dünn, ganz blafsgelb und genau so gefärbt wie die Fühler. Die Schenkel — 54 - schwach gcbogfeii, das Isle Fufsglied länger als die 4 folg-enden zusammen genommen, an dem vordersten Fufs[)aar aber an der Basis nur wenig gebogen und dabei elwas verdickt. Der Hinterleib tief schwarzbraun, die Knoten des Istcn Segments glatt, in den Seiten und am Hinterrande fein runzlig, an dem ersten Knoten die vordere sanft abscliüssige Seite fast doppelt so lang als die hintere, mehr steil abfallende; die untere Seite nach der Basis hin In eine sehr feine aber auch sehr kurze Spitze ausgezogen. Auch der hintere Knoten zeigt, von der Seile betrachtet, einen stumpfen, wenig in die Augen fallenden Vorsprung. Die Spitze des Hinterleibs vom 4ten Segment ab , sowohl auf der Rücken- wie auf der Bauchseite rothlichgelb. Der ganze Körper ist mit zerstreuten, ziemlich langen, feinen Härchen besetzt, welche am Hinterrand der Segmente und namentlich an der Spitze des Hinlerleibs so wie auf der Bauchseite etwas ge- drängter zusammenstehen und daher leichter in die Augen fallen. Ich habe nur 2 Mannchen in der Gegend von Aachen mit dem Schöpfer gefangen. 8J. Myrsn. laeviusceila a. gp. Fcniina : Fusco-nigrU-ans, sparst- sttulosa, corpore subfus, antennis, pedibus iiodisque rufis; (.antcnnis 11-articulatis), capitc subtilissime longitudiiialiter striatim ruguloso; metanoti spinis brevibns; iiodo posteriori infra spinula sat longa instructo. $. Lüiis. 1% liii. Diese schöne Art hat die gröfste Aehnlichkeit mit Myrmica nitidula Nyl.; sie unterscheidet sich indefs durch die llgliedrigen Fühler. Nylander hat von M. nitidula nur ein Exemplar eines Arbeiters vor Augen gehabt, es bleibt daher noch ungewifs, ob unsere Art das Weibchen zu nitidula bildet oder nicht. Wahrscheinlich ist diese Vermuthung nur wegen der Sculptur, aber unwahrscheinlich wegen der abweichenden Zahl der Fühlerglieder. Die Färbung dieser Art ist etwas duiikclroth , die ganze Oberseite mit Ausnahme der Knoten am Hinlerleibsstiel bräunlich-schwarz , besonders dunkel ist der . Mittelrücken und der Hinterleib, der letztre jedoch an der Spitze mehr roth. Auch der Kopf erscheint nach vorne mehr roth, nach hinten mehr bräunlich; die gnnze Oberfläche des Körpers ist glatt, der Ifopf sehr lein längsrunzlig, besonders deutlich sind die Runzeln zwischen der Fühlerwurzel und den Augen. Die ganze Oberfläche des Kopfes ist mit feinen, zerstreuten Pünktchen, aus welchen kurze Borstenhaare entspringen, versehen. Die Augen liegen seitwärts in der Mitte aber etwas tief, die Nebenaugen sind deutlich. Der Clypeus ist mit der area frontalis verschmolzen, und beide zusammen sind von dem übrigen Theile des Kopfes scharf abgegränzt, nach oben in Form eines Dreieks zugespitzt und zwischen den Fühlern hoch hinaufreichend, in der Mitte ganz glatt, am Grunde jedoch lein querrunzlig. Von der Spitze des Clypeus geht eine feine glatte Mittelrinne fast bis zu dem unpaarigen Nebenauge hinauf. Die Fühler roth, H-gliedrig, kurz, der Schaft so lang wie die 8 folgenden Glieder zusammen genommen, das 3-6te Ghed sehr stark verkürzt, die 3 letzten Glieder sehr grofs, stark verdickt, das letzte fast länger als die 2 vorhergehenden zusammen. Der Mittelleib so lang wie der Hinterleib, mit Ausschlufs des Stiels, roth, oben braun, der Mittelrücken dunkler als der übrige Theil des Mittelleibs, fast schwarz und unmittelbar vor dem Schildchen mit einigen feinen Längsrunzeln. Die Nähte deutlich, das — 55 - Schildciien ganz g\aU, deutlich abgesetzt, die voidcre Naht deutlich gekerbt. Der Motalhorax ebenfalls völlig glatt, mit zwei starken Zähnen, der Raum zwischen denselben breit und sanft aiischüssig, die Färbung mehr roth, nur oben an d(!r Basis braini. Die beiden Knoten des llinterleibsslieles roth, der vordere nicht liinger als der hintere, unten scharf kaininarlig zu- gespitzt, die vordere Seite senkrecht abschüssig; der iiintore Knoten rundlich, etwas höher als der vordere, glatt, an der Spitze und seitwärts fein runzlig, unten mit einem stark ver- längerten, zugespitzten Dorn. Der Hinterleib mit Ausschlufs des Stiels fast rectangulär, tief schwarzbraun, oben an der Spitze und auf der Bauchseile an der Basis und Spitze roth, oben und unten mit kurzen, weifslichen, zerstreulen Borsleidiaaren besetzt. Die Beine lolh, mit kurzen üärchen sparsam besetzt. Nur ein nngeflügeltcs Exemplar liabe ich bei Aachen gefangen. Anmerkung. Wenn Nylander bei seiner Myrmica nitidula nicht ausdrücklich 12-gliedrige Fühler angegeben hätte, würde ich unsre Art unbedenklich als das andere Geschlecht derselben betrachtet haben. Bei Slyrmica laeviuscula finden sich aber zuverlässig nur 11-gIiedrige Fühler. Die völlige Glätte des Kopfes ist auch nicht vorhanden, und der Dorn auf der Unterseite des hintern Knotens am Hinterleibsstiel ist nicht klein , sondern verhällnifsmäfsig grofs zu nennen. Diese DilTerenzen machen es wahrscheinlich, dafs beide Arten nicht zusammengehören. 3S. ITIyrni. nitidula. iNyl. Add. Adn. p. 105«. Oper.'jria : Licvis tota, nitidlssiina, sulmida, rufa, aliiinminc fusco ; aiitcrinis 1 1-articulatis; *) mctathoracc impressioiic transversali a raesothorace disrreto: metaiuito dcntiluis viilidiusculis , brcvibiis. hnrlzontalibus; nodo posteriori scgmenti priiiii infra spinuia acjtiuscula instructo. lAii. l'/a lin. Der ganze Körper ist völlig glatt und mit äufserst feinen, kurzen, weifslichen Borstenhaaren verschen, welche jedoch nar bei günstigem Licht und einer sehr starken Loupe wahrnehmbar sind. Die Färbung, mit Ausnahme des 2ten Segments, röthlichgelb. Die Mandibeln schwach ge- zähnt, der Clypeus grofs, besonders nach oben stark verlängert, au der Spitze in der Mille fast ganz gerade abgesUizt. Das Stirnfeld nicht deutlich abgesetzt, und von der Stirnrinne nur eine schwache Spur vorhanden. Die Netzaugen klein, flach, schwach und zerstreut behaart, Nebenaugen fehlend. Die Fühler 11-gIiedrig, der Schaft so lang wie die Geifsel mit Aus- nahme der beiden letzten Glieder. Die abstehenden Borstenhaare an dem Schaft sind länger und deutlicher als an den übrigen Körpertheilen. Das Stielchcn verlängert, umgekehrt kegel- förmig, die Geifselglieder vom 1 -6ten stark verkürzt, breiler als lang, allmählig an Dicke zu- nehmend, das 7-9te stark verdickt, eine Keule bildend, das letzte stark verlängert, stumpf zu- gepitzt und so lang wie die drei vorhergehenden zusammen genommen. Der Miltelleib schmäler *) Kylander I. c. p. 1058, nennt die Fülller 12-gIiedrig, was viclleiclit auf einem Irrtluim beruht, denn unsre Exempl. stimmen in allen Stücken mit seiner Besclircibnng und auch in der Lebensweise überein. So wäre es allerdings möglich, dafs unsere l.xviuscula das Weibchen von nitidula wäre. - 56 - als der Kopf, nach hinten allmählig verengt, der Meso- und Metathorax durch einen leichten Quereindruck g-etieiint, der letzlrc mit 2 kurzen, horizontalen Dornen, der abschüssige Theil nicht langer als der Basallheil. Die Knoten des Isten Segments äufserst fein runzlig, nur oben in der Mitte glatt; der hintere Knoten hat auf der Unterseite eine scharf vorgezogene Spitze. Das 2le Segment nimmt fast den ganzen Hinterleib ein, es ist dunkel- oder vielmehr schwarz- braun, nur au der Basis und zwar sowohl auf der Rücken- wie- auf der Bauchseite rothgelb. Die Bauchseite ist an der Spitze viel mehr rothgelb als auf dem Rücken. Diese schöne und ausgezeichnete Art hatte ich das Vergnügen in einem Haufen der Formica polyctena m. zu Stolberg bei Aachen zu entdecken. Das einzige Exemplar, welches Nylander beschrieb, wurde ebenfalls bei einer rothen Ameise"-) entdeckt. '£9. Myriii. fuscula. Nyl. Adn. p. 93.1, G. et Addit. Adn. p. 1053. OperarJA : Fusco-nigi'icans, sparse albido-pilosula, raaiulibulis, aiitennis 12-articulatis , tibiis tarsisque fcrruginco-paUescentibus; capitc tboraceque subtilitir loiigUudinaliter rugulosis; spinis metanoti minntis dcutiformibus; iiodis scgmcnti prinii siiblx-vibus. Lg. IV3 lin. Fentilia : Fusco-nigra, nitida, Havido-pilosula, mandibulis, antennarum flagdlis, tibiis tarsisque fernigincis; capite, pleuris et metathoracc lungitudinaliter striatis, opacis; metanoto spinis raediocribus validiiisculis, obtusiusculis, striis transversis subtilibus sex; alis albo-hyalinis, stigrnate cinereo-fuscescente, area radiali aperta. Lg. .3 lin. Mas : Niger, parcissime flavido-pilosulus; mandibulis, antennis pedibusquc sordide pallescentibus , flagellis et tarsis dilutc pallidis; capite parvo tboraceque subtiliter striatulls; antennis 10-articulatis; thorace parte antica nitida; alis totis lactco-hyalinis, area radiali aperta: spinis metanoti nuUis; nodis segmenti primi subl»vibus. Lg. 3 lin. Der ganze Körper tief schwarzbraun, mitunter ist die Färbung auch hin und wieder mehr rothbraun, die Mandibeln, die Fühler und die Beine mehr oder weniger roth, an den letztem die Schenkel und meist auch die Schienen mehr oder weniger braun. Die Mandibeln etwas grob längsrunzlig, an der Spitze nüt einigen groben Punkten und ziemlich grob gezähnt. Der Clypeus nach oben durch einen bogenförmigen Eindruck abgegrenzt und daselbst auch mehr oder weniger glatt und glänzend, fast ganz mit Längsrunzeln durchzogen, welche seitwärts in die Stirne auslaufen, in der Mitte erhebt sich eine dieser Runzeln fast kielförmig. Die Fühler 12-gliedrig, roth, der Schaft nur unmerklich bräunlich, so lang wie die Geifsel, wenn man das letzte Glied derselben ausnimmt, das Stielchen verlängert, das 1- 7te Glied stark verkürzt, breiter als lang, nur allmählig nach der Spitze hin an Dicke zunehmend, die 3 letzten Glieder stark verdickt, eine Keule bildend, das letzte eiförmig, so lang wie die drei vorhergehenden *) Nijl. I. c. p. 1058. Operariara in acervo Formier c^j^sdam rufs prope Helsingfors invenit ad deter- minandnmque rautuam dedit Stud. F. \V. Msklin. - 57 - zusammen o^enommen. Nelzaufien mäfsig- gewölbt, mikroskopisch behaart. Stirn und Scheitel mit scharfen, dicht gedrängten und fast vollkommen parallelen Liingsrunzeln versehen, nur an der Seite sind sie etwas unrcgelmäfsig gebogen. Der Miltelleib mit gröberen und mehr wellenförmig gebogenen Runzeln, der Melathorax jedoch nur an der äufsersten Basis, der übrio-e Theil sammt den ßrustseiten mehr grob lederartig runzlig; die Zähnchen desselben kurz, ziem- lich spitz und etwas aufrecht. Die Knoten des Isten Segments oben in der Mitte glatt, in den Seiten und nach hinten mehr fein lederartig runzlig, auch die vordere abschüssige Seite des Isten Knotens glatt. Die übrigen Segmente völlig glatt, der Hinterrand derselben mehr oder weniger deutlich rothgelb durchscheinend. Der ganze Körper ist mit langen, abstehenden, weifs- gelblichen Borstenhaaren besetzt, die Schenkel und Schienen mit etwas schiefliegenden, nicht ganz abstehenden, die ersteren auch mit wenigen mehr aufgerichteten Borstenhaaren. Der Kopf des Weibchens ist breit, etwas verkürzt, fast quadratisch, die Netzaugen ziemlich vorragend, die Nebenaugen sehr deutlich, er ist wie bei dem Arbeiter dicht, scharf und regel- mäfsig längsrunzlig; die Mandibehi roth, grob runzlig und deutlich punktirt, der Clypeus mit Längsrunzeln durchzogen wie bei dem Arbeiter, die Fühler kurz, der Schaft erreicht nicht den Hinterrand des Kopfes, die Geifsel wie bei dem Arbeiter, nur die Keule ist nicht so stark ver- dickt. Das Mesonotum glatt, stark glänzend, blofs unmillelbar vor dem Schildchen in der Mitte mit schwachen Streifen versehen, ebenso aber weniger deutlich in den Seiten, die ganze Oberfläche dabei mit sehr zerstreuten Punkten versehen , aus welchen die Borstenhaare ent- springen. Das Schildchen ist von dem Mesonotum durch einen breiten Streifen getrennt und an der Basis mit einer tiefen, stark gekerbten Querlinie versehen, nur in den äufsersten Seiten ge- streift und hin und wieder mit einzelnen groben Punkten versehen. Das Metanotum von der Basis an abschüssig, mit 2 kurzen aber starken, fast horizontal abstehenden Dornen, von der Basis bis zu diesen Dornen mit Längsrunzein, zwischen und unterhalb der Dornen aber mit ungefähr 6 deutlichen Querrunzeln versehen. Die Beine roth, die Hüften an der Basis und die Schenkel bis nahe an der Spitze braun. Die Flügel wasserhell mit gelblichen Adern, das Rand- nial braun; die Randzelle schmal, kürzer als die iste Cubitalzelle, an der Spitze offen. Die Iste Diskoidalzelle trapezisch, oben nur % der Basalbreite betragend. Die Knoten des Iten Segments in der Mitte oben fein, in den Seiten gröber und zwar querrunzlig, die Unterseite an beiden ziemlich stumpf, ohne deutlichen Zahn, die vordere Seite des Iten Knotens völlig glatt, glänzend, ohne Borstenhaare, der 2te Knoten nicht so hoch aber breiter als der erste. Die- folgenden Segmente zusammen verlängert eiförmig, das 2te nur etwas länger als die übrigen zusammen- genommen, der Hinterrand bei allen rothgelb durchscheinend, die Basis des 3ten und 4ten nicht mit Borstenhaaren besetzt. Uebrigens ist der ganze Körper stark mit gelblichen Borstenhaaren besetzt. Obgleich unsre Beschreibung in einigen Punkten von der Nylaiiders abweicht, namentlich in Bezug auf das Mesonotum, das Schildchen und die Färbung der Beine, so halle ich doch unsre Art für identisch, möglich wäre aber immer noch, dafs sie als Weibchen zu modesta oder impura gehörte , zweien Arten , die der Myrm. fuscula sehr nahe verwandt sind. Da ich die mir zu Gebole stehenden Weibchen nicht mit dem Arbeiter zusammen gefunden, so mufs diese Frage noch als unerledigt angesehen werden. 8 - 58 - Das Männchen kommt au Gröfse dem Weibchen gleich, zeichnet sich aber gleich durch den sehr kleinen Kopf aus, dieser ist ziemlich unrcgclmafsig runzlig, zwischen den paarigen Neben- augen sogar querrunzlig. Die Mandibeln roth, 6-zähnig, die Zähne bräunlich, der Clypeus ganz runzlig, die Netzaugen stark vorspringend, kurz behaart, die Nebenaugen grofs. Die Fühler roth, 10-gliedrig, der Schaft ziemlich kurz, das Stielchen nicht viel länger als breit, ungefähr \\ der Länge des Schaftes betragend, das Istc Glied der Gcifsel sehr lang, die Länge des Schaftes völlig erreichend. Das 2tc, 4te, 6te, und 7te Glied gleich lang, das 3te und 5te Glied aber nicht nur ein wrenig länger als das unmittelbar vorhergehende, sondern auch deutlich etwas dicker, das letzte nur wenig länger als die 2 vorhergehenden, aber nicht dicker. Der Miltelleib mit den drei ge- wöhnlichen rinnenförmigen Linien, von denen die mittelste doppelt ist, aufser diesen Furchen linden sich hier noch zwei andere sehr vertiefte, welche von der Vorderseite des Mesonotums seitlich anfangen und convorgirend nach der Mitte hin verlaufen, ohne jedoch ganz zu- sammen zu Irelfen. Diese beiden Furchen sind im Grunde stark gekerbt, sie theilen das Mesonotum in drei Felder. Der hintere Theil des Mesonotums, oder besser gesagt, der hintere Tlieil der beiden Seitenlappen ist fein und nach dem Schildchen hin etwas convorgirend längsrunzlig. Auch an den Seiten, namentlich unmittelbar vor der Fiihlerwurzel ist die Sculptur eine runzlige. Das Metanotum von der Basis an abschüssig mit scharfen Längsrunzeln und 2 äulserst kurzen stumpfen Ziilinen, Cnicht wie Nylander will ohne Spur von Winkeln oder Tuberkeln) zwischen und unterhalb dieser Zähne mit schwachen Querrunzeln. Die Beine an den Hüften , Schenkeln und Schienen mehr oder weniger bräunlich. Die Flügel wie beim Weibchen, nur die Iste Diskoidalzelle scheint oben noch etwas enger zu seyn. Der erste Knoten an dem Iten Hinter- leibssegment etwas verworren runzlig, oben in der Mitte breit ausgebuchtet, so dafs dadurch zwei stumpfe Ecken seitlich hervortreten, der hintere Knoten sehr fein längsrunzlig, etwas niedergedrückt, der hintere Theil desselben in der Mitte ein glattes Feld bildend, welches von dem 2ten Segment durch eine bogenförmige, vertiefte, gekerbte Furche getrennt ist. Das 2te Segment ist nicht länger, sondern genau so lang wie die übrigen zusammen, alle haben einen mehr oder weniger röthlichen Hinterrand; die Afterklappen sind breit und stumpf, nicht vor- ragend. Der ganze Körper ist etwas weniger dicht mit Borstenhaaren besetzt und dieselben scheinen auch ein wenig kürzer zu seyn. Auch dieses JVIännchen, von welchem ich nur einige Exemplare vereinzelt gefangen habe, kann ich imv mit einigem Zweifel zu fuscula ziehen, da sich einige Abweichungen ergeben, namentlich in Bezug auf die Bewaffnung des Metanotums. Es wäre also möglich, dafs auch dieses Mäimchen zu impura oder modesta gehörte. Diese Art ist häufig in der Nähe von Aachen, sie findet sich nur unter Steinen. 30. I?Iyrm. graniinicola. Latr. Fiiiirm. p. 256. Mas : Fusco-niger, nititlissimus, sparse pilosiilus, anteniiarum flagellis, partibus oris tarsisque rufis; mandibulis plane nullis; capite thoraccque ruguliisis; mctanoti declivitate la?vissiraa dentibusquo breviusculis ; alis totis fusco-uiubratis, stigmate obscure fuseo , area radiali clausa, appendknilata. — Lg. IV3 Hn- - 59 — Der o-anzc Körper ist lief schwarzbraun, stark iiliinzcncl, mit laiifren Borstenhaaren bekleidet, der Kopf vcrhaltnirsmafsig nicht klein, mit stark vorspringenden Netzaugen und hinter denselben allmählig verschmälert. Die Mandibeln bis auf eine stumpfe Beule an der Basis ganz verkümmert, daher als völlig fehlend anzusehen. Die Oberlippe sehr grofs, vorgestreckt, fast (juadratisch, rölhlichgelb, die Taster sehr fein, etwas blasser. Der Clypeus völlig glatt und wie der ganze Kopf glänzend. Die Fühler fadenförmig, 13-gliedn'g, gelblich, der Schaft schwach bräunlich, sehr kurz, kaum um ' , länger als das Iste Glied der Geifsel aber bestimmt kürzer als das letzte; das Stielchen sehr kurz und ziemlich dick, die übrigen Glieder walzenförmig, alle von gleicher Länge und nach der Sjiitze hin fast unmerklich etwas dicker, das letzte Glied schwach zugespitzt und so lang wie die drei vorhergehenden zusammen genommen. Der Mittel- leib hat 2 gekerbte Furchen, welche nach hinten, nicht weit vor dem Schildchen zusammen- stofsen und eine vollsländiofe Trennung des Mesonoluin's in 3 Lappen herbeiführen. Das Schildchen ist durch eine tiefe, im Grunde gekerbte Querfurche von dem Mesonotuin getrennt und etwas unregelmäfsig fein längsrunzlig. Das Metanotnni durch eine feine bogenförmige Querleiste zwischen den sehr kurzen und etwas stumpfen Zähnchen in 2 Hälften getheilt, der Basalthoil desselben scharf längsrunzlig, der abschüssige Theil dagegen völlig glatt und stark glänzend. Die Beine braun, die äufserste Spitze der Hüften, die Scheakelringe, die Basis und Spitze der Schenkel und die Tarsen rothgelb. Die Flügel völhg braun, das Randmal dunkelbraun; die Radialzelle etwas unterhalb des Yorderrandes geschlossen und an der Spitze mit einem kleinen Anhang vi;rsehen. Die Knoten des ersten Segments ziemlich flach, nach hinten deutlich eingeschnürt, mit mehr oder weniger deutlichen Längsrunzeln, die vordere Seite des llen Knotens indefs völlig glatt; keiner von beiden hat auf der Unterseite eine vorragende Spitze. Der Hinterleib etwas zugespitzt, das 2te Segment sehr grofs, völlig % des ganzen Hinterleibs (das Iste Segment ausgenommen) betragend. Diese Art habe ich bei Bonn im Grase gefangen imd bei Aachen geschöpft, die Weibchen und Arbeiter sind mir noch unbekannt. Anmerkung. Laireille beschreibt auch den Arbeiter und das Weibchen, aber nicht be- stimmt genug, um hier füglich berücksichtigt zu werden. 31. myrni« muscorum. Nji. Add. Atln. p. lUJO. Operaria : Rubido-rufa, sparse setulosa, capite abdorainisque segmento sccundo fuscescentibus; antcnnis 11-articülatis; capite longitudinaliter, tliorace ni"i'"c articuli tertii; metathoracc apice nitido, tuberculis utrinquc ubsoletis; alis hyalinis nervis cinerascentibus, stigmate dilute brunncscenfe; nodis segmeiiti primi nitidis. (Xyl.) Lg. iVs lin. Durch die 11-gliediigen Fühler unterscheidet sich diese Art leicht von tuberum F., welche 12-gliedrige Fühler hat, und durch die nackten Schienen von Acervorum, bei welcher die Schienen mit langen Borstenhaaren besetzt sind. Die Färbung- des Arbeiters ist ein etwas schmutziges Roth, blofs der Kopf und das 2te Segment sind oben bräunlich. Der Kopf äufserst fein längsrunzlig, die Runzeln etwas wellenförmig ge- bogen. Die Mandibeln fast glatt, mit einzelnen zerstreuten Pünktchen an der Spitze, der Clypeus seitlich fein längsrunzlig, in der Mitte der Länge nach glatt, ein Stirnfeld nicht deutlich abge- setzt, und von der glatten Stirnlinie auch nur eine schwache Spur vorhanden. Die Füiiler ganz rothgelb, der Schaft fast so lang wie die Geifsel, an der Basis ziemlich dünn und etwas ge- bogen, das Stielchen verlängert, umgekehrt kegelförmig, so lang wie die 3 ersten Geifsel- glieder; das 1 — 6te Geifselglied stark verkürzt, deutlich breiter als lang, die 3 letzten eine Keule bildend, das letzte sehr stumpf zugespitzt, so lang wie die 3 yorliergehenden zusammen genommen. Der Mitlelleib sehr fein verworren runzlig, das Metanotum an der Basis etwas stärker als der übrige Theil des Mesonotum's, die Dornen fast horizontal vorgestreckt, mäfsig lang und spitz. Der abschüssige Theil sehr fein runzlig, nur an der äufsersten Spitze glatt. Die Beine völlig nackt, d. h. ganz von abstehenden Borstenhaaren entblöfst. Die beiden Knoten des Isten Segments fein runzlig, der vordere etwas höher als der hintere, an seiner vorderen Seite glatt und an der unteren Seite in eine stumpfe Spitze ausgehend, an dem 2ten Knoten fehlt eine solche Spitze gänzlich. Das 2te Segment bräunlich, am Hinterrand jedoch heller, die folgenden Segmente ebenfalls heller gefärbt. Der ganze Körper endlich mit zerstreuten weifs- gelblichen Borstenhaaren besetzt, blofs an den Beinen fehlen sie. Das Weibchen stimmt in den meisten Stücken mit dem Arbeiter ganz überein, aber die Färbung an Kopf und Hinterleib ist viel dunkler, selbst der Mittelleib, namentlich das Mesonotum mit dem Schildchen ist dunkler roth als der übrige Theil und fast etwas bräunlich. Die Runzeln auf dem Kopf sind etwas deutlicher als bei dem Arbeiter, die Nebenaugen klein j auch das Meso- notum ist hier deutlich längsrunzlig, das Schildchen zwar auch, jedoch viel feiner. Das Meta- notum ebenfalls wie bei dem Arbeiter gebildet. Die Flügel wasserhell, die Nerven blafsgelblich, das Randmal tiefbraun; die Radialzelle nicht geschlossen, die Iste Diskoidalzelle hoch, unten 'breit, nach oben verschmälert, so dafs die Breite oben höchstens % der Basalbreite ausmacht. Die Beine und der Hinterleib wie bei dem Arbeiter, der letztre jedoch viel dunkler gefärbt. Auch die Borstenhaare sind von derselben BeschafFenheit und in derselben Weise über den Körper verbreitet, wie beim Arbeifer. Das Männchen ist dem der folgenden Art sehr ähnlich. Der Kopf braun, haarig, runzlig-rauh. Die Mandibeln blafs bräunlich. Der Mittelleib ein wenig enger und höher als der Kopf, etwas glänzend, runzlig, mit liefen Furchen, der Metathorax mit schwachen Dornansälzen. Die Flügel — 61 - wie bei dem Weibchen, das Randmal clwas heller. Die Beine haarig, blafs bräunlich, die Gelenke und Tarsen heller gefärbt. Die Knoten des isten Segments glänzend, besonders oben. Der Hinterleib glänzend, schwarz. C^yl.) Von dieser Art besitze ich nur 2 Arbeiter und 1 Weibchen aus der Gegend von Aachen, sie stimmen mit der Beschreibung Ntjlanders vollkommen, weichen aber darin ab, dafs die Fühlerkeule Cdie drei letzten Glieder) nicht dunkler gefärbt ist als der übrige Theil des Fülilcrs, auch ist bei dem Arbeiter der Hinterleib nicht ganz, sondern nur auf dem 2ten Segment ein wenig bräunlich, Unterschiede, die höchst wahrscheinlich in der nicht vollständigen Ausfärbung dieser Individuen ihren Grund haben. Das Männchen ist mir noch unbekannt, ich habe daher die Beschreibung desselben von Nylander entlehnt. 32. iriyriii. Acervoriim. Fabr. Piez. 407, .jO. - Zeft. Ins. Läpp. 4.51, X ?. $. — Nyl. Adn. p. 036, 7. 7. ?• cf. — M. lacteipennis Zett. 1. c. 4.52, .'). cT. Opcraria : Sordide rubida, sparsc jiilosula, aiitciinaruin ll-articulatarum clava, capite abdoraineque supra fuscesccutibus; capite longitudinaliter ruguloso; thorace nodisque seginenti prinii rugoso- scabriusculis; mctaniito spiiiis raediocribus. Lg. l'A-iy. liii. Fcniina : Sordide pallidc rubida, sparse pilosula, antennarum U-articulataruin clava, capitis, tlioracis et abdominis partibus superioribus fusco-nigricantibus; capite longitudinaliter striatulo; alis totls albo-hyalinis, area radial! aperta; spinis metanoti mediocribus; nodis sigmenti prinii parum scabris. Lg. IV, lin. Jlas : Niger cinereo-pilosus, geniculis, tibiaruni basi et apice tarsisquc dilute pallidis; antennis 12-articuIatis, scapo orassiusculo, longitudine tantam articuli tertii; metathorace apice poiito utrinque angulatim tuberculato; alis lacteo-hyalinis, area radiali aperta. Lg. 2 lin. Der Arbeiter dieser Art hat die grofste Aelinlichkeit mit Muscorum, unterscheidet sich aber sehr leicht durch die stark mit Borsten besetzten Beine, auch die Gröfse ist etwas bedeutender. Der Kopf ist fein längsrunzlig, obenauf mehr oder weniger braun, die Mandibeln äufserst fein gestreift, mit groben deutlichen Punkten an der Spitze; der Clypeus mit feinen Längs- runzeln durchzogen, in der Mitte der Länge nach mehr oder weniger glatt; ein Stirnfeld ist nicht deutlich abgesetzt, auch von der glatten Stirnlinie ist nichts als eine undeutliche Spur vorhanden. Die Fühler 11-gliedrig, genau von derselben Bildung wie bei Muscorum, die Keule indcfs deutlich bräunlich. Der Mittlleib feiner und nicht längsrunzlig wie der Kopf, das Mesonotuin vorne und der Basaltheil des Metanotum's deutlicher und gröber gerunzelt wie der übrige Theil des Mittelbrustrückens, die abschüssige Stelle fein gerunzelt, zwischen und unter den mäfsig langen, spitzen und fast horizontal abstehenden Dornen mit sehr feinen Querrunzeln, welche man jedoch nur bei günstigein Lichte sieht; die äufserste Spitze der abschüssigen Stelle ist völlig glatt. Die Beine, in ähnlicher Weise wie der ganze Körper, mit abstehenden, weifs-gelblichen Borstenhaaren besetzt. Die Knoten fein-runzlig, der Iste etwas höher als der 2te, an seiner vorderen Seite völlig- glatt, auf der Unterseite nach vorn in eine zahnartige Spitze ausgehend, der hintere Knoten auf der Unterseite kaum einen sehr kleinen Tuberkel zeigend. Die Färbung der folgenden Segmente meist etwas dunkler als der Mittelleib, eigentlich ist aber nur das 2te Segment entschieden bräunlich gefärbt. Das Weibchen stimmt last ganz mit dem Arbeiter überein, nur ist der Kopf und Hinterleib etwas dunkler gefärbt, auch das Mesonotum zeigt bei dem einzigen mir zu Gebot stehenden, geflügelten Exemplar niciil undeutlich drei bräunliche Flecken, den einen am Vorderrande (der aber bei einem ungeflügelten Weibchen fehlt,) den 2ten und 3ten am Seitenrande; auch die Mittelbrustseiten und die Mittclbrust selbst sind mehr oder weniger bräunlich. Der Mittelbrustrücken und das Schildchen deutlich längsrunzlig, die Dornen des Metanotum's etwas schärfer aber nicht länger als bei dem Arbeiter, der Basaltheil desselben grob querrunzlig, der abschüssige Theil zwischen den Dornen mit sehr feinen und nur schwer erkennbaren Querrunzeln. Die Flügel fast milchweifs, die Adern und das Randmal völlig blafs und durchaus niciit dunkler als der übrige Theil des Flügels, ein Merkmal, wodurch sich diese Art von dem Weibchen der M. Muscorum auf den ersten Anblick unterscheidet. Die Randzelle ist offen, die Iste Diskoidalzelle trapezisch, oben -/3 der Basalbrelte betragend. Die Beine, die Knoten des Isten Segments und die übrigen Segmente alle wie bei dem Arbeiter. Das Männchen ist tiefschwarz , der Kopf und Mittelleib mehr oder weniger runzhg, matt, die abschüssige Stelle des Metathorax und der Hinterleib dagegen glatt, stark glänzend. Der ganze Körper mit langen abstehenden Haaren bekleidet. Die Mandibeln sind schmal, mit der Spitze kaum sich berührend, ungezähnt, der Clypeus nach oben nicht deutlich abgesetzt, eben so grob und verworren runzlig wie der übrige Theil des Kopfes. Ein Stirnfeld ist eben so wenig abge- setzt. Die Fühler 12-gliedrig, walzenförmig, schwärzlichbraun, die radicula gelbroth. Der Schaft sehr kurz, kaum so lang wie das Istc Glied der Geifsel , dieses deutlich länger als das 2te, aber das 2 — Ute gleich lang, das letzte so lang wie die beiden vorhergehenden zusammen genommen. Die Netzaugen stark vorspringend und vorgerückt, der Kopf hinter denselben allmählig verschmälert, die Nebenaugen grofs. Der Mittelleib ein wenig runzlig, das Mesonotum durch zwei tiefe Furchen, welche ungefähr auf der Mitte zusammenslofsen, in drei Lappen getrennt. Von dem Vereinigungspunkt derselben geht eine Furche in grader Richtung bis zu dem Schildchen hin. Der vordere Theil dieser Lappen ist glatt, der hintere mehr fein längsrunzlig. Das Schildchen ebenfalls fein längsrunzlig, aber noch viel feiner der Basaltlieil des Metanotum's während der abschüssige Theil glatt und glänzend erscheint. Das Metanotum unbewehrt, die Dornen nämlich durch einen stumpfen Winkel angedeutet. Die Beine braun, die äufserste Spitze der Schenkel und Schienen, so wie die Basis der letztern sammt den Tarsen schmutzig gelb. Die Flügel milchweifs, die Adern und das Randmal von derselben Färbung, die Radialzelle nicht geschlossen, die Iste Diskoidalzelle wie beim Weibchen gebildet. Der Hinterleib glatt, sehr glänzend, die Knoten des Isten Segments oben in der Mitte völlig glatt, in den Seiten und am Hinterrand fein runzlig, auf der Unterseite ohne vorspringenden Zahn. Von dieser Art habe ich den Arbeiter in der Nähe von Aachen unter Pappelrinde gefunden und am Rande des hohen Veens im Grase geschöpft: 2 geflügelte Männchen, 1 geflügeltes und - 63 — 1 unffeflügelles Weibchen wurden ebenfalls in der Nähe von Aachen mit dem Schöpfer gefangen. 33. Hyrm. Tlinkü. *) Oporitc sulitiliter rt-ticulatim tt thurao«- iiiulto rudius rugosis; mctanoto spinis duabus ininutissimis, dentiforraibus; nodis segnirnti primi subrugulosis, antofiori valde ilongato. I-s. 1' 1 liii. Der Kopf ist breit und o-rofs, von der Spitze der Mandibeln bis zum Hinterrando völiio- so lang wie der ganze Millcilcib. Die Färbung- desselben briiunlich, aber von der Slirn an aufwärts in der Mitte fast bis zuih Hinterrando des Kopfes mehr rolli. Die Mandibebi stark sjezälint , tranz roth, mit feinen, dicht gedrängten Längsruuzebi versehen, an der Spitze mit zcrslreiilen Punkten. Die ganze Oberfläche des Kopfes ist höchst regelmäfsig netzaderig-runzlig, die Borstenhaare entspringen aus sehr kleinen Wärzchen der einzelnen Maschen dieses netzartigen Gellechtes. Die Stirnlamellen ziemlich scharf vortretend, und die Slirne zwischen denselben eng und wlatt, der Clypcus von dem Stirnfeld , welches nach oben durch einen fast hufeisenförmigen Eindruck sich abgrenzt, nicht getrennt; innerhalb der Spitze der Lamellen gehen 2 ziemlieh scharfe Kiele in den Clypeus hinab, welche abwärts sich allmählig nach aufsen biegen; in den Seiten ist der Clypeus völlig glatt. Die Fühler rein roth, 12-gliedrig, der Schaft so lang wie die Geifsel, mit Ausnahme der beiden letzten Glieder, nur an der Basis schwach gekiünimf, das Stielchen umgekehrt kegelförmig, das 1 — 7te Glied der Geifsel breiter als lang, die 3 letzten stark verdikt und verlängert, eine Keule bildend, das letzte so lang wie die 3 vorhergehenden zusammen. Die Netzaugen nicht weit hinter der Basis der Mandibeln, sehr klein. Der Mittelleib sehr grob runzlig, viel gröber namentlich als der Kopf, auch nicht so deutlich durch Quer- runzeln netzaderig erscheinend. Die abschüssige Stelle des Metathorax fast ganz glatt, der Basaltheil eben so grob runzlig wie der Mittelbrustrücken und durch einen tiefen Quereiudruck von demselben getrennt. Die Zähnchen sehr kurz, stark aufwärts gerichtet und ziendich siiilz. Der Rücken des Millelleibs hat genau die Färbung des Kopfes. Die Knoten des Isten Segments sind fein runzlig, selbst an der Vorderseite des Isteu Knotens ist dieses der Fall, der hintere zeigt sich obenauf in der Mitte fast glatt. Der Iste Knoten ist stark verlängert, schmal, die Luftlöcher springen etwas hinter der Ansatzstelle in Form von kleinen Knötchen vor, an der Spitze ist er ein wenig höher als der hintere. Beide haben auf der Unterseite keinen vorspringen- den Zahn, sondern nur ein ganz stumpfes Höckerchen. Das 2te Segment ist von der Mitte nach der Spitze hin etwas dunkler braun als der Mittelleib, die Spitze selbst wieder roth. Nur einen einzigen Arbeiter fing Herr Mink bei Crefeld. 31. Itlyrin. clandestina n> sp« Operaria : Ferrugineo-rufa, .sparse flavido-pilcisula, capitc supra parum infuscafo, alidoraitiis st'gmeiito secuiido postice fuscesccnte; antcniiis 12-articulatis, scapo ad basin subgciiiculatiin flexo, *J Ich habe diese schöne Art nach ihrem Entdecker, Herrn Mitik , dein um die Fauna von Crefeld so sehr verdienten Freunde, benannt. — 64 - fronte subtiliter loiigitudinaliter, occipite lateribusque fortius et reticulatim rugulosis ; thorace andulatim profunde rugoso; metanoto spinis duabus longis , aeutis: nodis segmenti primi subrugulosis , posteriori supra medio sublaevi. Lg. l'A lin. Diese Art ist etwas kleiner als die ziemlich nah verwandte Isevinodis Nyl., unterscheidet sich aber gleich durch die ganz abweichende Sculptur des Kopfes. Die Stirn ist bis zu dem Scheitel hinauf längsrunzlig, aber diese Runzeln sind in der Nähe des Stirnfeldes sehr fein und dicht zusammengedrängt, und dieses Merkmal zeichnet unsere Art von allen nachfolgenden, von Nylander beschriebenen, aus und macht ihre Bestimmung leicht. Die Gegend über und hinter den Fühlergruben, so wie auch hinter den Nelzaugen grob netzaderig, und die Maschen dieses Netzes grob lederartig-runzlig, ebenfalls ein Merkmal, welches den nachfolgenden Arten nicht in diesem Grade zukommt. Die Mandibeln längsrunzlig, nach der Spitze hin grob gezähnt. Der Clypeus mit feinen Längsrunzeln durchzogen, die aber immer noch viel gröber erscheinen, als die unmittelbar über dem Slirnfeld liegenden Stirnrunzeln. Das Stirnfeld klein, glatt, hellglänzend, nach unten scharf, nach oben und an den Seiten nicht scharf abgegrenzt, denn die feinen Stirnrunzeln ziehen sich fast unmerklich in das Stirnfeld hinein und verwischen dadurch die scharfe Gränze. Von der Spitze des Stirnfeldes zieht sich eine feine, glatte Stirnrinne ein wenig aufwärts und endigt in einem kleinen Grübchen. Die Slirnlappen haben einen schwach aufge- bogenen Rand. Die Fühler 12-gliedrig, der Schaft an der Basis fast knieförmig gebogen; das 2— 6te Glied der Geissei stark verkürzt, so dafs die einzelnen Glieder fast breiter als lang er- scheinen. Der Mittelleib von oben gesehen sehr grob und verworren runzlig, auch der Basaltheil des Metanotums ist nicht ganz deutlich läng-srunzlior, der abschüssige Theil ganz o-latt. Die Dornen niäfsig lang; scharf zugespitzt. Die Beine ganz von derselben Färbung wie der Mittelleib. Die Knoten des Isten Segments fein runzlig, der hintere in der Mitte oben fast ganz glatt, Cbiswcilen auch der vordere) aber in den Seiten schwach und etwas undeutlich gefurcht; der vordere nicht besonders verlängert, mit einem stumpfen Zähnchen auf der Unterseite. Das 2te Segment von der Mitte gegen den Hinterrand hin braun, der Hinterrand selbst und die folgenden Segmente heller gefärbt. Herr Mink entdeckte diese Art bei Crefeld und schickte mir 3 Arbeiter derselben zur An- sicht zu. 35> 9Iyrni. laevinodis» Nyl. Adn. p. 927, 1. Operarla s Testaceo-ferruginea, sparse flavido-pilosula, capite supra abdominisque dorso medio plus minus fuscescentibus, antennis 12-articulatis, scapo basin versus arcuatira flexo; capite et thorace longitndinaliter striatim rugulosis; metanoto spinis validiusculis; nodis segmenti primi suhlsvibus. Lg. 2 lin. Feiijina l Sordide testaceo-ferruginea, sparse flavido-pilosula, capite, pronoto, scutello abdominisque medio fuscescentibus; antennis 1'3-articulatis, scapo ad basin arcuatim Qeso; capite thoraceque - 65 - loiigitudinaliter .striatim rugosis, metanoto spinis brcvibus validiuscnlia ; aus hyalinis. arc» radial! aperta, cubitali prima nervo recurreute; nudis st-gmcnti priini sublsvibus. Lg. 2" 1 lin. 91a« : Nigro-fusous, nitidus, sparst' flavidu-pilosulus, inandibulis tarsisquc pallide testaccis; antonni« 13-artiruIatis, scapo valde dongato; mctalhoriici- inenni lubcrculis obsolctis utrinquc; aus hyalinis. Iiasin versus obsoletissime sulifiiscisientibus ; area radial! aperta, cubitali prima nervo recurrento : nodis segmenti prinii hevibus. Lg. 2— 2 Vi lin. Der Kopf des Arbeifers ist oben rolhbriiuiilich, baM lieller, bald dunkler, die Mandibebi dicht längsrunzlig, an der Spitze grob punklirt, 7-z;ihnig. DerCIypeus, wie der ganze Kopf, oben mit starken Längsninzoln durclizogen, in der Nähe des Stirnfeldes und in den Seifengruben glatt; das*Stirnfe!d deutlich abgesetzt, ebenfalls glatt. Die Fühler 12-gliedrig, der Schaft ander Basis niafsig gebogen, das Slielchen umgekehrt kegelförmig, das Iste Glied der Geifsel kürzer als das Stielchen aber etwas hinger als das 2te Glied, das 2— 6tc nur sehr wenig, ja fast un- merklich länger als breit; die Keule 4-gliedrig, das letzte Glied fast so lang als die 3 vorher- o-ehenden zusammen, üeber der Fühlerwurzel und hinter den Augen ist die Sculptur mehr netzaderig-runzlig. Der Mittelleib von oben gesehen, sehr unregelmafsig grobrunzlig, der Basal- theil des Metanolum's hat deutliche Querrunzeln, der abschüssige Theil ist völlig glatt. Die Dornen sind zieudich lang, scharf zugespitzt, grade. Die Knoten des Isten Segments oben in der Mitte mehr oder weniger glatt, besonders der hinlere, der vordere indefs in der Regel, so wie auch die Seiten des letzleren fein lederartig-runzlig. Das 2te Segment auf der Mitte meist nur schwach bräunlich; der ganze Körper mit gelblichen Borstenhaaren bekleidet. Das Weibchen, namentlich das ungeflügelte, welches in den Colonien dieser Art häufig an- getroffen wird, zeichnet sich durch die dunkle Färbung des Kopfes, des Hinterrandes am Pronotum, des Schildchens und der Mitte des 2ten Segments aus. Die Mandibeln und der ganze Kopf gröber runzlig, der Clypeus nach oben mehr glatt und die Fühler ganz wie bei dem Arbeiter. Das Pronotum am Hinterrande in der Mitte ein wenig querrunzlig, am Seitenrande so wie überhaupt alle Brustseiten scharf längsrunzlig. Das Mesonotum oben etwas flach, be- sonders nach hinten und so wie das Schildchen und der sehr verkürzte Basaltheil des Metanolum's mit sehr scharfen, parallelen, fast kielartigen Längsrunzeln durchzogen; der abschüssige Theil des letzteren dagegen völlig glatt, mit 2 sehr kurzen aber an der Basis sehr breiten Dornen. Durch diese kurzen Dornen läfst sich das Weibchen von K-cvinodis leicht von allen verwandten Arten unterscheiden. Die Knoten des Isten Segments fein runzlig, an den Seiten mit schwachen Furchen. Das 2te Segment mit einer braunen Querbinde auf der Mitte. Obgleich die oben ange- führte Färbung die gewöhnliche ist, wobei nur zu bemerken, dafs die Flügelwurzel, das Frenum und die Basis des Metanolum's selbst noch dunkel gefärbt erscheint, so wird doch auch selbst in manchen Fällen das ganze Mesonotum dunkler. Bei einem nicht ganz ausgefärbten, geflügelten Weibchen, war der Kopf und Hinterleib sehr wenig, und nur die Spitze des Schildchens nebst dem Frenum ganz dunkel gefärbt. Die Flügel waren wasserhell, mit blafsgelbem Stigma und Adern, die Radialzelle offen, die erste Cubitalzelle mit einem rücklaufenden Nerv, welcher von der Querader entspringt, die zwischen der Cubital- und Randzelle liegt. 9 - 66 - Das Miinnchen ist braunschwarz, glänzend, der Kopf etwas dunkler als die übrigen Körper- Iheile, Stirn und Scheitel nicht ganz deutlich der Länge nach schwach gestreift oder längs- runzlig, der übrige Theil mehr verworren runzlig. Taster und Mandibeln gelb, letztere fein längsrunzlig, an der Spitze schwach punktirt, 7-zähnig. Der Clypeus mäfsig gewölbt, sehr fein, fast lederartig runzlig, das Stirnfeld ziemlich deutlich abgesetzt, glatt. Die Fühler 13-gliedrig, braun, die Geifsel gelblich, der Schaft lang, etwas mehr als '/^ des ganzen Fühlers betragend, das Iste Glied der Geifsel etwas länger als das Stielchen, das 2te Glied kürzer als das Isfe, das 2— 6le ungefähr gleich lang, die 5 letzten eine schwache Keule bildend, deren Endglied nur so lang wie die beiden vorhergehenden. Die Netzaugen stark vorstehend, die Nebenaugen grofs. Der Mittelleib durch 2 auf der Mitte zusammenstofsende, gekerbte Nähte in 3 Lappen ge- theilt; der mittlere ganz glatt, die Seitenlappen da, wo sie nach hinten zusammenstofsen etwas runzlig. Das Schildchen an der Basis mit einer stark gekerbten Querfurche , in den Seiten schwach längsrunzlig, in der Mitte glatt. Das Mesonotum fast ganz glalt, blofs au der Basis sehr fein längsstreifig, statt der Dornen treten an den Seiten nur schwache stumpfe Beulen etwas vor. Die Beine braun , ziemlich lang und deutlich behaart, die Gelenke und Tarsen gelb. Die Flügel wasserhell, gegen die Basis hin schwach blafsgelblich, die Nerven und das Randmal von derselben Färbung, die Bildung der Zellen wie bei dem Weibchen. Die Knoten des Isten Segments glatt, der vordere auf der Unterseile mit einem stumpfen Zähuchen. Diese Art ist häufig an Feldrainen und im Grase unter Steinen; die geflügelten Weibchen sind in den Colonieu selten anzutrelTen, die ungeflügelten dagegen häufig. 36. Iflyrni. ruginodis. Nyl. Adn. p. 929. — Myrni. vagans Fabr. Piez. 407, 48. Zett. Ins. Läpp. 4.51, 2. Operaria : Testaceo-ferruginca. sparse llavido-pilosula , i'apito supra alxlominisque dorso medio fusces- centibus; anteniiis 12-articulatis, scapo basiii versus arcuafim (Icxo; capite tlioraceque longi- tudinaliter striatim rugosis; metanoto spinis validiusculis, longis, ante spinas longitudinaliter et intra traiisversaliter rugoso; nodis segmenti primi rugosis. Lg. 2 lin. I<'emäna : Testaceo-ferruginea, sparst' flavido-pilosula, capite supra, scutello et scgineiiti sccundi dorso inedio plus minus l'usccsc.entibus; antennis 12-articulatis , scapo ad basiii arcuatiiu llexo ; capite tlioraceijuc longitudinaliter striatim rugosis; metanoto spinis longiusculis; alis liyalinis, nervis cum stigmatc subflavescentilius , area radiali aperta, cubitali prima nervo recurrente; nodis segmenti primi longitudinaliter confuse sed non profunde rugosis. Lg. 2'A-2V, lin. Mas : Nigro-fuscus, nitidus, parcissime tenuiter flavido-pilosulus, raandibulis, articulationibns pedum et tarsis testaceo-pallescentibus; antennis 13-articulatis , scapo valde elongato, fnscescente, flagello apiccque abdoniinis obscure rufescentibus; metatliorace inirnii, tubcrculis obsoletis utrinquc; alis hyalinis , basin versus et stigraate parum infnscatis, area radiali aperta, cubitali prima nervo recurrente; nodis segmenti primi Isvibus. Lg. iVz-^A lin. Der Arbeiter hat den Kopf und die Mitte des 2ten Segments rothbraun, der erstre ist auf der - 67 — Stirn bis zum Scheitel iiinauf scharf läiiirsrinulig, hinter den Augen dagegen und überhaupt an der Seite des Kopfes meiir nelzaderig-runzliir; der Clypeus mit scharfen Liingsrunzcla durch- zogen, nach oben aber und selbst in der Mitte meiir glatt wie bei la^vinodis; die Maiulibeiii auch gröber längsrunzlig, die Fühler dagegen im Allgemeinen von derselben Bildung. Der ganze Mittelleib oben und in den Seiten sehr grob und etwas unrcgelmiifsig längsrunzlig, das Metanotum aber an der abschüssigen Stelle zwischen den Dornen mit groben Querrunzcln, die Dornen selbst wohl um ' ; länger als bei lisvinodis. Die Knoten des Isten Segments runzlig und namentlich in den Seiten mit mehreren deutlichen Längsfurchen durchzogen, welche aber nicht so lief wie bei scabrinodis sind. Das 2te Segment auf der Mitte etwas dunkler wie bei K-evinodis, die Behaarung ganz wie bei jener Art. Die längeren Dornen, der mit Längsrunzeln versehene Basaltheil des Metanolums, die deutlichen Querrunzeln zwischen den Dornen , die sehr grob gerunzelten Brustseiten und die mit deutlichen Längsfurcheu versehenen Knoten des Islen Segments treinien diese Art von lajvinodis. Das Weibchen ist etwas blasser gefärbt als der Arbeiter, der Kopf, die Spitze des Schild- chens mit dem Frenum und das 2te Segment auf der I\Iitte braun. Der Clypeus mit Längsrun- zeln versehen, welche ziemlich weit von einander getrennt sind, nach oben ist derselbe nebst dem Slirnfeld glatt. Die Slinilappen mit ziemlich stark aufgebogenem Rande; die Mandibeln, die Sculplur des Kopfes und die Fühler ungefähr wie bei dem Arbeiter. Der Mittclieib etwas gröber, aber nicht so scharf und regelmäfsig längsrunzlig wie bei Iwcinodis. Die Basis des Me- tanotum's mit starken Längsrunzeln, eben so das Schildche« und die Brustseiten, obgleich letz- tere nicht so stark wie bei dem Arbeiter. Die abschüssige Stelle glatt, zwischen den Dornen mit einigen schwachen Querrunzeln. Die Dornen selbst deutlich länger als bei loevmodis, aber etwas kürzer als bei dem Arbeiter. Die Flügel wasserhell, nach der Basis hin kaum etwas gelblich getrübt, die Adern und das Stigma gelblich, letzteres ein wenig kräftiger gefärbt als Lei Iwvinodis, die Zellen und der Verlauf der Adern mit jener Art übereinstimmend. Die Kno- ten des islen Segments runzlig, mit deutlichen Längsfurchen an den Seiten. Das Männchen ist schwer von dem von Icevinodis zu unterscheiden, den einzigen standhaften ünslerschied dürften wohl die sparsamere , feinere und kürzere Behaarung der Beine und die etwas dunkler gefärbten und schmäleren Flügel darbieten. 3f. Iflyrin. scabrinodis. Nyl. Adn. p. 93/), 3. — Myriii. caespitiim Zett. Ins. Läpp. 450, 1. /. Operaria : Testaceo-ferruginea, sparse flavidu-pilosula, rapite supra abdominisque dorsc mcdio fusces- centihus; anteiiiiis 12-articulalis, scapo ad basin subgeniculatim flcxo; lamiiia frontal! infra inargine utrinquc aurito-dilatato; capite, thoraoe noJisque segincnti prirai InngUiulinalitcr stria- tim profunde rngosis ; spinis inctanoti longis. Long. IVä— 1'/3 lin. Feniina : Testaceo-ferruginea, sparst llavido-pilosula, capite cum thorace supra, mcsopleuris , racso- sterno et abdoniinis dorso inedio fuscesccntibns: antennis 12-articulatis, scapo ad basin geni- cnlatim (lexn: rapite, thorace nodisque sesmenti prirai longifudinaliter striatira profunde ru- - 68 - gosis; spinis aietanoti longiusculis; alis cincreo-pallescenfibus apice hyalinis, area radialr aperta, cubitali prima nervo recurrente. Lg. 2% liii. Mas : Nigro-fuscus, nitidus, sparse tenaiter fla^ido-pilusulus, mandibularum apicibns et tarsis tes- taceo-pallesccntibus; antennis 13-articuIatis , fusco-rufescentibus , scapo longitudinc quiutae partis totius aiitenns ; mesonoto postice, scutcllo basique metanoti Inngitudinaliter striatim rugulosis; metanoto inenni, tuberculis tantuiu obsolctis utrinquc; alis ut in feniina; pedibus pilis sat longis rigidiusinilis praeditis; nndis segmenti primi Inevibus. Long. 2 — 2V4 lin. Der Arbeiter dieser Art untersclieidet sich leicht von den beiden vorhergehenden Arten da- durch, dafs der Schaft an der Basis nicht blofs gebogen, sondern winklig gebrochen ist. Die Mandibeln sind stark längsrunzlig und grob punktirt, der Clypeus mit groben aber nicht eng zusammengedrängten Liingsrunzeln, an der Spitze nebst dem Stirnfeld glatt und glänzend. Die Fühler 12-ghedrig, der Schaft an der Basis fast winklig gebrochen, und wenn derselbe zurück- geschlagen, so dafs die Spitze sich auf dem Hinterhaupt anlegt, dann sieht man au der Basis drei scharfe Ränder, wovon der äufscre nach unten in eine kleine Spitze ausläuft, der mittlere aber als scharfe und schneidende Kante eine äufsere und eine innere.Fläche deutlich trennt, die sich erst in der Mitte des Schaftes wieder vereinigen. Die Geifsel zeigt dieselbe Bildung wie bei den vorhergehenden Arten, Die Stirnc ist bis zum Scheitel mit Längsrunzeln bedeckt, aber hinter den Fühlcrgruben und den Netzaugen zeigt sich die Sculptur mehr netzaderig-runzlig. Die Stirnlappen erweitern sich nach abwärts beträchtlich und zeigen fast ohrförmig erweiterte Ränder. Der ganze Mittelleib oben, mit Ausnahme der abschüssigen Stelle, dann die Brustsei- ten sehr grob und etwas unregelmäfsig längsrunzlig; die Dornen des Metanotum's lang und spitz, zwischen denselben bemerkt man einige starke Querrunzeln. Die Knoten des ersten Segments stark runzlig, die Furchen an den Seiten noch deutlicher und tiefer als bei ruginodis Nyl. Das 2le Segment auf der Mitte dunkelbraun. Der ganze Körper mit gelblichen Borstenhaaren bedeckt. Obgleich die eigenthümlich gebildete Stirnlamelle und die Biegung des Schaftes an der Basis diese Nylandersche Art nicht verkennen lassen, so weicht doch unsere Darstellung des Schaftes zu sehr von der Nylander's ab, um nicht hier darauf aufmerksam machen zu müssen. Man ver- gleiche in dieser Beziehung seine Worte ■•■") mit unserer Ansicht. Das Weibchen ist auf Kopf und Hinterleib noch dunkler gefärbt als der Arbeiter, dazu kommt noch, dals das Pronotum am Hinterrandc und das Mesonotum an 3 Stellen dunkel gefärbt ist, nämlich am Vorderrande, in der Mitte und an der Seite etwas über der Wurzel der Vorderflügel; die Färbung des letzteren stellt sich in Form von drei länglichen Flecken dar, welche mitunter mehr oder weniger zusammenfliefsen. Die Bildung des Kopfes mit Einschlufs der Fühler ganz wie bei dem Arbeiter. Der Mittelleib ist jedoch mit Einschlufs des Schildchens und der Basis des Metanotum's mit scharfen, groben und graden Längsrunzeln bedeckt, während die Vorder- * iVj/. Adn. 1. c. p. 031. „Scapus antennarum basi flexa, supra lubo oblique-transvcrso, parvo, semiro- „tnndato, antice concaviusculo, apice compresso, a parte anterior! viso geniculura parvum acutiuscu- „lum ostendente." Diese Ansicht habe ich bei der hier beschriebenen Art nicht gewinnen können. — 69 - bruslseilen grob und etwas verworren längsrunzlig sind, die Miltelbruslseiten dagegen verhält- nifsmafsig sehr fein, die Hinterbrustseilcn aber fast eben so grobrunzlig sich zeigen wie der Mittelbrustrückcn. Die abschüssige Stelle ganz glatt, die Dornen des Metanotum's sehr slark aber nicht sehr lang. Die Flügel wasserhcU, von der Basis bis zu dem Randmal bräunlich, die Adern an der Basis bräunlich, weiterhin gelblich, das Randmal lichtbraun. Adern und Zellen genau wie bei den beiden vorhergehenden Arten gebildet. Die Knoten des Isten Segments noch schärfer längsrunzlig als bei dem Arbeiter. Das Männchen dieser Art unterscheidet sich sehr leicht von denen der beiden vorhergehen- den durch die aulfallend lange, abstehende, rauhe Behaarung, nocii mehr aber durch den sehr kurzen Schaff, denn dieser hat kaum '/s von der Länge des ganzen Fühlers, oder höchstens die Länge der drei folgenden Glieder des Fühlers. Der Kopf ist feinrunzlig, die Mandibeln schmal, braun, an der Spitze roth, 4— 6zähnig. Die Fühler braun, die 5gliedrige Keule röth- lich, die übrigen Geifselglieder mit abstehenden, langen Wirtcihaaren. Das Mesonotum 31appig, hinter dem Vereinigungspunkt der beiden Nähte , dann an dem hinteren Theile der Seitenlappen, nebst dem Schildchen und der Basis des Metanotum's fein längsstrcifig-runzlig. Die abschüssige Stelle mehr oder weniger, aber sehr fein und nicht sehr deutlich gerunzelt, die Tuberkeln zu beiden Seiten schärfer als bei den beiden vorhergehenden Arten. Die Beine braun, die Gelenke und die Tarsen gelblich, an den letztern ist aber das Iste Glied bräunlich. Die Flügel genau wie bei dem Weibchen. Die Knoten des Isten Segments glatt, der vordere indefs in den Seiten und an der hinleren Fläche sehr schwach und nicht besonders deutlich runzlig. Die weifs-gelb- lichen, ganz abstehenden, langen Borstenhaare treten besonders stark an den Beinen hervor. Diese Art ist nicht selten, sie scheint vorzugsweise in Nadelholzwaldungen vorzukommen, wo man ihre Kolonien unter Steinen, in Baumstrünken oder unter Moos an der Wurzel der Bäume antrifft. 38. ülyrm. lobicornis. Nyl. Adn. p. 932, 4. Operaria: Obscure ruiida, sparse flavido-pilosula, capitc et a'bdomine fnsco-nigrescentibns; antcnnis 13-articulatis, scapo ad basin geniculatim flexo, supra lobo transversim posito: capite, tliorace nodisqne secmenti priini longitadinalit«r striatim profunde rugosis ; metanoti spinis longis. Long. 2 lin. Pemina : Rubida, sparse flavido-pilosula, capite, thorace plus minus et abdomine (segin. primo cxo.) supra fuscis. raesopleuris cum mesosterno fusco-niaculatis ; anteiinis Üi-articulatis, scapo ad basin geniculatim flexo, supra lobo transversim posito; capite, thorace nodisque seginenti prirai longitudinaliter striatim profunde rugosis; metanoti spinis longiusculis (Alis hyalinis, nervis et stigmate dilufe cinereo-pallescenWbus. (iVi/?.) Long. 2-/3 lin. Der Arbeiter ist auf dem Kopf und Hinterleib dunkler gefärbt als die vorhergehenden Arten, die Stirn mit gröberen Längsrunzeln bedeckt, welche auch hinter der Fühlerwurzel und den Netzaugen sehr deutlich sind, obgleich sie hier schon etwas gebogen und mit mehr oder weni- ger deutlichen Querrunzeln versehen, auftreten. Die Stirnrunzeln setzen sich durch das Stirn- — 70 — feld in den Clypeus fort, auf dem letzleren sind sie ausnehmend scharf. Die Stirnlamellen mit einem ziemlich scharf aufgebogenen Rand, jedoch nicht so stark wie bei scabrinodis. Die Man- dibeln sind roth, ziemlich grob längsrunzlig und an der Spitze nicht besonders deutlich punk- tirt. Die Fühler roth, 12-gliedrig, der Schaft an der Basis winklig gebrochen und in der knie- förmigen Biegung mit einem halbkreisförmigen, scharf und breit aufgeworfenen Rande versehen, der sich gleichsam lappenförmig erweitert. An dieser auffallenden Bildung des Schaftes wird diese Nylanderschc Art sehr leicht erkannt. Die übrigen Glieder des Fühlers zeigen die ge- wöhnliche Bildung der drei vorhergehenden Arten. Der ganze Mittelleib oben und die Brust- seilen sehr grob längsrunzlig, die Runzeln etwas gekrümmt; die abschüssige Stelle des Metano- tuin's allein völlig glatt, die Dornen lang und spitz. Die Knoten des Isten Seffments grobrunz- lig, der hintere oben in der Mitte fast etwas glatt, der vordere auf der Unterseite mit einem stumpfen Zähnchen. Der ganze Körper ist wie bei den vorhergehenden Arten mit gelblichen Borstenhaaren besetzt. Das ^Yeibchen gleicht in der Färbung dem Arbeiter, nur ist an dem mir vorliegenden Stück die rothe Farbe etwas heller und die Farbe des Kopfes und Hinterleibs noch etwas dunkler; der Hinterrand des Pronotum's, 3 Flecken des Mesonolum"s, die Spitze des Schildchens und das Frenum ebenfalls schwarzbraun, auch die Mittelbruslseiten und die Mittelbrust haben beider- seits einen schwarzen Flecken. Die Bildung des Kopfes ist ganz wie bei dem Arbeiter, die Mandibeln noch etwas gröber längsrunzlig und an der Spitze deutlich grob punktirf. Die Fühler haben den Schaft au der Basis ebenfalls winklig gebrochen, aber der scharfe aufgebogene Rand ist noch breiter und mehr in die Augen fallend als bei dem Arbeiter, dagegen sind die Run- zeln auf der Oberfläche des Kopfes nicht ganz so scharf. Die Nebenaugen deutlich. Der ganze Mittelleib und auch die Brustseiten scharf längsrunzlig, die Runzeln zwar nicht so grob, aber mehr grade und regelmäfsiger als bei dem Arbeiter. Die abschüssige Stelle des Metanotum's völlig glatt, die Dornen lang, ein wenig gebogen. Die Flügel nach Ni/lander wie bei scabrinodis , aber nicht so deutlich bräunlich, sondern etwas heller, blafs oder schmutzig gelblich. Die Knoten des Isten Segments wie bei dem Arbeiter, die Behaarung ebenfalls ganz übereinstimmend mit dem letzteren. Von dieser ebenso charakteristischen als seltnen Art habe ich bis jetzt in der Nähe von Aachen nur einen Arbeiter und ein ungeflügeltes Weibchen entdecken können. Das Männchen kenne ich nicht, es ist auch Nylander unbekannt geblieben. r%t a e li t 1* a g. Anmerkung i. Noch bevor ich den letzten Bogen dieser Abhandlung dem Druck übergeben hatte, wurden die fortgesetzten Bemühungen zur Entdeckung neuer oder Vervollsländigung schon bekannter Arten reichlich dadarcli belohnt, dafs es mir gelang das Weibchen der Form, aliena zu entdecken, (die Beschreibung des Arbeiters und des Männchens, siehe oben S. 36. Nro. 16), so wie es Herrn Heinemann in ähnlicher Weise glückte hier in der Nähe von Aachen alle 3 Geschlechter der Form, mixta ISyl. in einer und derselben Kolonie zu finden. Dieser letzlre Fund - 71 - ist um so \vichli Fentilin : Fusca tota undiquc ciiierco-uiicaiis, nitida, corpore totii siiarsc Havido-pilosulo, aiitennarum scapis tibiisque praeter pulx-sceiitiam adprcssain iiudis; aiitciiiiis, tibiis (arsisque ffrrugineo- pallfscciitibus, coxis et fenioribus fusccscentibus; maiidibulis confertim kiiigitudiiialitcr rugosis, forfitcr punrtatis; clypco subtiliterpunctulato , ri.vculis latcralibusla'vibu.s; area froiitali obsole- tissinic punctulata, nitida; scutclK. in circuitu rulcscente; ali.s amplis, byalinis, nervis cum stig- mate pallide (lavidis, .subradio fuseo; squania snbcordata, apicc subangulatim leviter emarginata. Ls. :",'/, lin. Das Weibchen hat eine grofse Aehnlichkeit mit dem der Form, fusca, es ist aber immer leicht an einem standhaften Merkmal zu unterscheiden, nämlich daran, dafs der Schaft und die Tibien keine abstehende Borstenhaare haben, höchstens finden sich 2—3 solcher Haare an der Basis der Tibien. Wenn man übrigens von alieua und fusca mehrere Weibchen vergleichen kann, dann treten auch mehrere andere kleinere Differenzen mehr oder weniger deutlich hervor. Die Färbung des ganzen Körpers ist nicht so dunkel braun wie bei F. fusca, übrigens eben so glänzend, die anliegende Behaarung und die zerstreuten Borstenhaare grade wie bei jener Art, der Kopf noch etwas kleiner, die Mandibeln ebenso fein längsrunzlig und grob punktirt, *) S. Addit. Adnot. p. lOJO. **) Addit. Adn. p. 1049. Sunt prssertim operariie specierum afiinium famllia; liujus ita s.-cpe inter sc siuiilos, ut characteribus solam minutissimis »grcque exprimendis iuvicem di.scrcpant, quod etc. etc. Est hoc specimcn (umbrata?^) F. flava g all quanto majus^ oculis parcissime niicniscopice liirtulis, pube corporis sericea subtiliori, pilis parvis erectis sparsis paulo brcvioribus rigidiusculis. Sed characteres definitos speciei difficulter dignoscends a speciniino unico incerto dare nequeo. Cautc et attente investiganda est, ut a F. flava JJ distinguatur. Hiernaeli bleibt es also späteren Nacbforschungen noch anheira ge- geben, den Arbeiter von umbrata zu finden und durch eine genaue Definition za cbaracterisiren. - 72 - der Ciypeus etwas feiner und zerstreuter, und das Stirnfeld ziemlich undeutlich, äufserst fein punktirt, daher auch etwas glänzender. Die Fühler ganz roth. Der Mittelleib sammt dem Schildchen etwas heller braun und stärker glänzend als bei fusca, das ietztre ringsum schmal röthlich- durchscheinend. Die Flügel grofs, verhältnifsmäfsig noch etwas länger und auch breiter als bei fusca, übrigens genau von derselben Färbung, die Zellen, namentlich die erste Cubitalzelle und die Randzelle, deutlich breiter, die Iste Diskoidalzelle oben fast so breit wie bei fusca an der Basis. Die Beine rothgelb, die Hüften und Schenkel bräunlich. Die Behaarung der Beine ist dicht anliegend, Borstenhaare fehlen an den Tibien, höchstens stehen deren 3—4 an der Basis der Mittel- und Hintertibien. Die Schuppe ist fast herzförmig, oben in der Mitte ziemlich breit, aber leicht und fast winklig ausgerandet. Der Hinterleib etwas heller braun, sonst in allen Stücken wie bei fusca gebildet. Anmerkung. Obgleich der Arbeiter von aliena immer etwas kleiner ist als der von fusca, so ist doch das Weibchen standhaft etwas gröfser als bei jener Art. Irh habe das Weibchen einige Male mit dem Arbeiter zusammen unter Steineu angetroffen, ebenso den Arbeiter und das Männchen, aber nie alle drei Geschlechter zusammen. Ad. 19. Forniica niixta. Opcraria : Flavo-testacea, nitida, scriceo-inicans, corpore toto sparse evidenter pedibusque parcissime et subtilissime flavido-pilosulis ; mandibuüs conspicue longitudinaliter rugosis, apice fortius punctatis: clypeo et area frontali obsoletissime limitata sublaevibus; oculis planis, parce hirtulis, ocellis obsoletis; squama subquadrangulari . apice medio suberaarginata. Lg. ly, lin. Der Arbeiter dieser Art erreicht eine Gröfse, welche bei F. flava niemals erreicht wird, obgleich in vielen Fällen die Gröfse bei letzterer Art auch sehr wechselt, denn mitunter sind einzelne Individuen noch nicht 1 Linie lang. In der Färbung und dem ganzen Habitus findet der engste Anschlufs an flava statt, so dafs, abgesehen von der Gröfse eine Verwechselung beider Arten gar nichts Auffallendes haben kann. Es wird hier also auch nur darauf ankommen , die Diflerenzen klar hervorzuheben, wodurch der Arbeiter von mixta unter allen Umständen sich auszeichnet und erkennen läfst. Es sind hauptsächlich die folgenden : 1. Bei mixta sind die Mandibeln fein aber dicht längsrunzlig, deutlich punktirt, matt, bei flava äufserst fein längsrunzlig, schwach punktirt. 2. Bei mixta haben die Mittel- und Hinterschienen aufser der anliegenden Behaarung noch sehr kurze, abstehende Borstenhaare, bei flava fehlen letztere gänzlich; dieses Merknial ist standhaft und durchgreifend. 3. Die Schuppe ist oben immer mehr oder weniger ausgerandet, während sie bei flava entweder völlig zugerundet, oder doch ganz unmerklich und sehr schwach eingedrückt ist. 4. Die abschüssige Stelle ist wenigstens bis zur Mitte hinab fein runzlig und behaart, bei flava dagegen nur oben an der Basis, niemals aber bis zur Mitte hinab. 5. Die Gröfse bei mixta ist constant I73 — 1% Lin. Bei flava schwankt sie von % oder — 73 - Das Männchen ist dem von Form, umbrala so ähnlicli, dafs eine weitläufigere Beschreihunsr hier überflüssig crsciieinon dürfte, nur die erste Diskoidalzelle ist etwas kleiner. Uebcr das Weibclien habe ich hier noch nachträglich zu bemerken , dafs die ausgefärbten Exemplare nicht heller, sondern eben so dunkel gefärbt sind wie iici F. flava, der Hinterleib sogar noch etwas dunkler, auch sind die Adern und das Randmal eher braun als gelblich. Ueber das Vorkommen der F. mixta kann ich jetzt ebenfalls mit Sicherheit berichten, dafs sie vorzugsweise die Nähe von Nadelholzwaldungen liebt, wo sie nach Art der F. flava unter Steinen oder auch in freier Erde ihre Colonien anlegt. Was endlich die von Herrn Miiik erhaltenen Exemplare von Rlyrm. Iffiviuscula anbotrifFt, so habe ich schon vorhin bemerkt, dafs meine Myrm. debilis das Männchen derselben, und dafs die von mir als uitidula beschriebene Art der Arbeiter sey, wobei ich voraussetzte,*) dafs Herr Mink alle drei Gescidcchter zusammen gefunden habe. Für diese drei von mir als debilis, Ifeviuscula und nitidula beschriebenen Arten schlage ich deshalb hier den gemeinschaftlichen Namen K-eviuscula vor. Wenn die Myrm. nitidula Nijl. wirklich 12-gliedrige Fühler hat, dann ist unsere la-viuscula sicher eine neue Art, sollte es sich aber herausstellen, dafs irrtliümlich 12- stalt ll-glic(irige Fühler angegeben wurden, dann wird der Name la3viuscula wohl dem von Nylander aufgestellten, also den\ Namen nitidula weichen müssen. Die von Herrn Mhik über- sendeten Männchen waren an allen Theilen dunkler gefärbt und mehr schwarzbraun, auch die Flügel mehr braun getrübt und das Randmal etwas dunkler. Die Iste Diskoidalzelle war rcgelmäfsig gebildet, ziemlich klein, oben jedoch nicht dreieckig, wie an dem von mir beschriebenen Exemplar, sondern - ^ der Basallireite betragend. Das geflügelte Weibchen hatte wasserhelle, etwas weifsliche Flügel, mit gelblichen Adern und dunkelbraunem Stigma, grade wie bei Myrm. Muscorum Nijl. Die Radialzelle war ofl"en, die Iste Diskoidalzelle eben so hoch aber schmäler als bei dem Männchen. In allen übrigen Punkten herschte eine völlige Uebereinstimmuug mit dem von uns als laeviuscula beschriebenen, ungeflügelten Weibchen. Anmerkung 2. Ich vermuthe, dafs Form, fusca Lair. eben keine andere Art ist, wie glebaria %/., wenigstens last sich bei Lafreille fast alles ohne Zwang auf diese Nylaiidcrs'che Spezies anpassen. Dagegen scheint mir die Forni. fusca Nijl. eine von der Latreille scheu ver- schiedene Spezies zu seyn, denn er bezeichnet die Flügel des Weibchens als albo-hyalinee, während Latr. von seiner fusca sagt: Les alles sont un peu obscures; dieser Satz läfst sich nicht ganz gut mit dem obigen Ausdruck albo-hyalina; vereinigen , pafst aber wohl auf die Flügel von Form, glebaria Nyl. Eine genaue Vergleichung von Original-Exemplaren der fusca Latr. und andererseits der fusca Ayl. dürfte allein den Ariadnefaden aus diesem Labyrinth bieten, während alle Conjecturen vor der Hand nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, aber sehr wenig Gewifslieit für sich in Anspruch nehmen könnten. Anmerkung 3. Die 6 zuletzt bescliriebcnea Arten und die hier noch nicht aufgefundene *) Nach einer mir eben zugekommenen, schriftlichen Notiz, berichtet Hr. Mink, dafs er die Exemplare von l!cviuscul.i in dem Neste einer rothen Ameise (also wahrscheinlich der F. polyctena, welche auch bei CrefelJ vorkommt,) aufgefunden habe. 10 - 74 - Myrm. suicinodis Nyl. sind allerdings schwierig- zu unterscheiden, wenn sie nicht mit grofser Sorgfalt untersucht werden, es dürfte daher das folgende Schema zur Erleichterung dieser Unterscheidung nicht überflüssig erscheinen : 1. Operariac. a. Die Dornen des Metanotums sehr klein, zahnformig Minkü m. aa. „ „ „ „ von gewöhnlicher Länge. b. der Schaft an der Wurzel gebogen. c. Die Längsrunzeln über der area frontalis sehr fein clandeslina m. cc. Die Längsrunzeln über der area frontalis grob. d. Der hintere Knoten fast ganz glatt, wenigstens nicht mit tiefen Seitenfurchen Isvinodis Nyl. dd. Der hintere Knoten mit tiefen Seitenfurchen. e. Die Stirnrunze.'n laufen durch das Stirnfekl hinab '. . . suicinodis Nyl. ee. Die Stirnrunzeln laufen nicht durch das Stirnfeld hinab ruginodis Nyl. bb. Der Schaft an der Wurzel winklig gebrochen. f. Das Stirnfeld mit durchlaufenden Längsrunzeln lobicornis Nyl. ff. Das Slirnfeld ohne durchlaufende Längsrunzeln scabrinodis Nyl. 'i, Feiiiiiiae : ß. Der Schaft ?n der Wurzel gebogen , nicht gekniet. ß. Die Knoten glatt, oder höchstens an der Seite mit sehr schwachen Furchen. Ifevinodis Nyl. ßß. Die Knoten an den Seiten tief ausgefurcht. y. Das Stirnfeld mit durchlaufenden Längsrunzeln suicinodis Nyl. yy. Das Stirnfeld ohne durchlaufende Stirnrunzeln ruginodis Nyl. aa. Der Schaft an der Wurzel gekniet. S. Das Stirnfeld mit durchlaufenden Längsrunzeln lobicornis Nyl. $li. Das Stirnfeld ohne durchlaufende Längsrunzeln scabrinodis NyU Von den beiden andern Arten sind die $ noch unbekannt. 3. klares. y.. Der Schaft sehr kurz, nur % des Fühlers betragend scabrinodis Nyl. XX. Der Schaft stark verlängert. o. Die Beine mit rauhen, abstehenden Haaren Isevinodis Nyl. 00. Die Beine viel sparsamer behaart ruginodis Nyl. Von den 4 andern Arten sind die Männchen noch nicht bekannt. Druck : J. J. BEAUFORT. HYMEN0PTEH0L0G18CI1E STUDM Prof. Dr. ARNOLD FOERSTER, Oberlehrer an der hi3liercii Bürgcrscliule zu Aachen, Mitglied der Kaiser!. Leopoldinisch-Carolimschen Madeniie der Naturforscher, der cnlomologinchen Gesellschaft zu London, der Sociiti entomoloyiijue de France, der Xederlandschcn enlomoloyischen Vereeniginri to Leiden, der Societe Linneenric de Lyon, der entomologischen Gesellschaft zu Stettin, des zoologisch-botanischen Vereins zu Wien und des naturwissenschaftlichen Vereins für Rheinland und Westphalen zu Bonn, II. Heft. CHALCIDIAE und PROCTOTRUPII. Vorlag V(in Ernst ter Meer. 1856. AUG 27 1953 der Familien und Gattungen in den beiden Gruppen der Chaicidiae Spin, und Proctotrnpii Latr. I. Hjst@m(g&© lefeeirs; Von den ungeheuren Fortschrittten, welche die Entomologie seit Linne gemacht, kann man sich erst dann einen genügenden Begriff machen, wenn man den speziellen Reichthum einzel- ner Gruppen oder Familien übersieht. Weniger auffallend würde dieser Fortschritt erscheinen, wenn wir solche Familien in Betracht ziehen, welche durch ansehnlichere Grösse der Individuen leicht in die Augen fallen oder durch Schönheit der Farben und Formen von jeher den Sammler angelockt und angezogen und dadurch auch frühe schon eine sorgfältige Bearbeitung gefunden haben. Werfen wir aber einen Blick auf jene fast mikroskopische Insekteuwelt, deren Dasein vor wenigen Jahrzehnten noch ein Geheimniss und auch heute noch selbst tiefer eingeweihten Zoologen eine unbe- kannte Welt bildet, dann erstaunen wir um so mehr über den Reichthum der Natur, je mehr uns ein klarer Vergleich mit jenen Zmne'schen Zeiten gestattet ist. Selbst wenn wir die Resultate der Ver- gleichung auf unseren Welttheil beschränken, werden sie nicht weniger überraschend sein. Es darf nicht befremden, dass Linne, wie der Schöpfer der Botanik, auch mit Recht als Begründer der Zoologie angesehen, nur einen flüchtigen Blick in diesen Microcosmus gethan hat, seinen Nachkom- men es tiberlassend, das stolze Gebäude, wozu er den Gruudriss entworfen, weiter aufzubauen. Von dem Grösseren ausgehend und allmählig zu dem Kleineren hinabsteigend, hat in neuerer Zeit der geheimnissvolle Reiz, welcher dem schwieriger Zugänglichen inne wohnt, nicht verfehlt, einzelne mit grosser Ausdauer begabte Forscher anzuregen, um die Lücken, welche dem systematisch anord- nenden Geiste sich häufig und unangenehm darboten, auszufüllen, und dieses Bestreben ist auf dem ganzen Gebiete der Entomologie mit sehr erfreulichen Erfolgen gekrönt worden. Wenn wir die 1 2 systematischen Werke über Hymenopteren, welche im Laufe dieses Jahrhunderts erschienen sind, in Betracht ziehen, dann werden wir bald den gewöhnlichen Verlauf der Studien auf dem entomo- logischen Gebiete wahrnehmen. Es sind anfangs die weniger schwierigen Familien, welche in Angriff genommen werden, während selbst grosse Abtheilungen des Ganzen, weil mau vor den vielen Schwierigkeiten zurückschreckt, brach liegen bleiben; selbst dann, wenn ein ordnender Geist in das Chaos Licht zu bringen versucht, findet er nur geringe Unterstützung. Das ist der Stand der Hymenopterologie seit einer Reihe von Jahren gewesen, und verhältnissmässig nur wenige Naturforscher haben jener interessanten und höchst nützlichen Abtheilung der parasitischen Hymenopteren im Allgemeinen, noch wenigere aber den Microhymenopteren, wozu hier die beiden grossen Gruppen der Chalcidiae und Proctotnipii (mit Ausschluss der Cynipseae) gerechnet werden müssen, die nöthige Aufmerksamkeit geschenkt. Wie unendlich dürftig erscheint der erste Angriff derselben durch Linne, welcher nur neun bis zehn Arten beschreibt, die er ein und derselben Gattung Ichneumon einverleibt. Sein grosser Schüler und Nachfolger, der Schöpfer der systematischen En- tomologie, Fabriciiis, hat allerdings schon ein grösseres Material vor sieh, das er in seiner eigen- thümlichen Weise beherrscht, indem er nur den grösseren Formen seine Aufmerksamkeit schenkt und an dem Kleinen, Unscheinbaren gerne theilnahmlos vorübergeht. Aber sein unbestreitbares Verdienst wird es für immer bleiben, der Entomologie als Wissenschaft die Bahn gebrochen und sie von dem Felde nutzloser und jugendlicher Spielerei auf das ernste Gebiet des Nachdenkens und strenger wissenschaftlicher Forschung hingelenkt zu haben. Wie gering auch der Fortschritt von Linne bis Fabriciiis war, so hat der Letztere doch zwei selbstständige und noch jetzt anerkannte Gattungen gebildet, Leucaspis und Chalcis, während er unter dem Namen Diplolepis die verschiedensten Elemente zusammenwürfelt. Wir finden darunter die Gattungen Eulophus, Cleonymus, Perilampus, Pteromalus und selbst Diapria. Die Gattung Eurytoma wird der Gattung Cynips einverleibt. Linne hatte nicht einmal eine einzige Gattung geschaffen, sondern die ihm bekannten Arten alle zu Ichneu- mon gestellt, während sie nach dem heutigen Standpunkt der Wissenschaft fa.st eben so viele Gattungen repräsentiren. Sein Ichneumon Bedeguaris und muscarum gehören der Gattung Callimonie an, der Ichneumon coccorum ist ein Encyrtus, lehn. Cynipedis ein Pteromalus, lehn, gallarum ist Olynx gall. m. (oder Eulophus gall. Auf.) lehn, gravidator ist wohl sicher Proctotrupes gravidator und Phalaenarum dürfte wohl zuverlässig ein Teleas sein, obwohl es ohne Ansicht der Original-Exemplare nie mit einiger Gewisiäheit zu ermitteln sein wird, ob Teleas Phalaenarum iV. oder Linnaei iV. Welch ein Bild liefern uns nun diese wenigen Zmne'schen Arten von zwei so grossen, an mannigfaltigen Formen so reichen Gruppen? oder vielmehr, wie stimmt das reiche Gemälde bei- der Gruppen zu diesen einfachen Pinselstriehen, womit Linn^ dasselbe begonnen hat. Diese beiden Gruppen bieten sich jetzt, in Familien getheilt, mit mehr als 3000 Arten, ein Wunder an Form und Farbonschmuck, dem überraschten Auge dar. Der systematische Ausbau hat, obgleich mit grossen Schwierigkeiten kämpfend, begonnen, und wenn er glücklich dem Schicksal einer verwirrten und verwirrenden Synonymie, dieser Scylla und Charybdis der Entomologie, entgeht und mit siclierer Hand fortgeführt wird, muss diesem interessanten Zweige der Hymenopterologie eine .staunenswerthe Entwicklung folgen, reich und überraschend durch die Schönheit der Formen, aber noch anzie- hender durch den biologischen Charakter. 3 Mit Fabricius, dein einzigen namhaften Schüler Linnens, schliesst, so sonderbar es auch scheinen mag, schon die erste Epoche der Entomologie ab, in so fern nämlich die von Fabricius eingeführte, künstliche, auf die Fresswerkzeuge allein basirte systematische Grundlage schon in ihrer ersten Entwicklung durch Latrcille, den grössten Systematiker unseres Jahrhunderts, einen bedeu- tenden Stoss erhielt. Grade so wie Linne's künstliche Eintheilung der Pflanzen von Frankreich aus durch Jiissici/. wenn aueli nicht plötzlich, doch langsam untergraben wurde und jetzt wohl kaum noch einen bedeutenden Anhängtr zählen wird, so ist in derselben Weise das System des Fabricius, obgleich es noch vor nielit langer Zeit seine Bewunderer, Anhänger und Vertheidiger hatte, allmäh- lig beseitigt worden und hat dem natürlichen System des berühmten Franzosen weichen müssen. Im Jahre 1807, kurz bevor Latreille sein klassisches Werk, die „Genera Crustaceorum et Insecto- rum," welches bereits 1806 begonnen, aber erst 1809 beendet wurde, herausgab, hatte mit nicht geringem Scharfsinn Jurine seine scliöne Arbeit: ,,Nouvelle methode de classer les Hymcnopteres et les Dipteres" vollendet und in derselben niclit nur im Allgemeinen die ersten Grundzüge über das Flügeladersystera, welches eine so grosse Rolle in der Systematik der Ilymenopteren zu spielen bestimmt war, entwickelt, sondern auch mehrere neue Genera in der Gruppe der Proctotrupii auf- gestellt, welche in diesem Augenblick fast eben so viele Familien repräsentireu. Die Gattungen Belyta, Ceraphron, Anteon, Cinetus gehören drei verschiedenen Familien au und sind schun in dem Werke Jurincs theilweise unverkennbar abgebildet. Obgleich Jurine nur die ersten Grinidzüge des Flügelgeädei-s entwickelte, so hat doch die leichte Anwendbarkeit und die unverkennbare Wich- tigkeit dieser neuen Phase, w^enigstcns bei den Hymenoptereu, das System des Fabricius nicht weniger gelähmt inid unwirksam gemacht, wie das natürliche System es im Allgemeinen bei allen Ordnungen bewirkte. Mit Latrcille's Werk ,, Genera Crustaceorum et luscctorum" beginnt die neue Aera der Entomologie, indem seine Methode der Classifikatiou alle vor ihm gemachten Versuche ganz in Schatten stellte. Die Einseitigkeit des Systems von Fabricius trat nun um so mehr hervor, je leich- ter sich nachweisen Hess, dass Fabricius selbst als Schöpfer desselben grosse und bedeutende Inkon- sequenzen begangen und bei Untersuchung der Fresswerkzeuge keineswegs seine eigenen Grundsätze strenge befolgte, sondern die heterogensten Dinge ohne nähere Untersuchung zusammen warf. Es liegt nicht im Plane dieser Arbeit, nachzuweisen, dass sein System nothwendig jeden Anfänger derselben Versuchung aussetzt und strenge befolgt, eine grössere Uebersicht erschwert, ja fast unmöglich macht. Damit wird dem Scharfsinne des Mannes nicht zu nahe getreten und der Wichtigkeit jener Theile, worauf Fabricius sein System dauerhaft gegründet zu haben vermeinte, keineswegs der grosse Werth abgesprochen, den sie heute noch haben. Es scheint mir vielmehr völlig unangemes- sen, wenn in einseitiger Verfolgung entgegengesetzter Richtungen dem früher Begrüudeteu aller Werth abgesprochen wird, da es für den gründlichen Beobachter fest steht, dass die Fresswerk- zeuge der Insekten bei jeder systematischen Eintheilung in erster Linie stehen und als feste Grund- lage, in vielen Fällen sogar als einzige Grundlage, betrachtet werden müssen. Dem Scharfsinne Latreille's sind jene Vortheile, welche das System des Fabricius darboten, keüieswegs entgangen und er war vorurtheilsfrei genug, nicht etwas ganz Neues, von allen Vorgängern ganz Verschiedenes aufstellen zu wollen, wie es leider bei der Eitelkeit der Systematiker nur zu oft der Fall ist. Während er der Wichtigkeit des Fahr icius' sehen Systems alle Gerechtigkeit wiederfahren liess, hat er durch Hinzufiigung neuer Gesichtspunkte seiner Eintheilung einen naturgemässeren Charakter eingeprägt und wirklich nicht nur den Grundstein zu einem neuen System gelegt, sondern dieses seihst ausgebaut und der erstaunten entomologischen Welt vorgelegt. Sehen wir nun zu, welchen Stand die oben genannten Gruppen der Chalcidiae und Proctotrupü hei jenem Meister der Entomo- logie einnehmen, so werden wir auf den ersten Blick schon einen grossen Fortschritt gewahren. Er hat die beiden Gruppen als eigene Familien fast vollständig umgränzt und blos die Gattung Eucharis den nahe verwandten Gallwespen einverleibt, welcher leicht entschuldbare Irrthum von den Nachkommen bereits berichtigt worden ist. Wir finden indess für die erste Gruppe einen anderen Namen und zwar denselben, der jetzt allgemein den Gallwespen beigelegt wird. Diese scheinbare Anomalie erklärt er aber selbst und zwar so, dass wir seinen Gründen beipflichten müs- sen, und wenn nicht andere Rücksichten hier massgebend wären, würden wir nicht einen Augenblick anstehen, diesen Gründen zu folgen und den Latreüle achen Namen adoptiren. Es dürfte aber nicht überflüssio-, ja sogar lehrreich sein, über diesen Namenwechsel etwas Genaueres zu vernehmen. Wie uns Latreille zeigt, hatte Geoffroy bereits vor Falrichis der Gattung Cynips den Namen Diplo- lepis beigelegt, während er den Namen Cynips für die Gattung Callimome aufstellte. Folgerecht würde daher für die Gallwespen der Name Diplolepariae, den Latreille gewählt hatte, das Recht der Anciennität für sich haben. Fahricius hat aber die Namen Diplolepis und Cynips in einem anderen und zwar dem von Geoffroy ganz entgegengesetzten Sinne gebraucht, worüber Latreille nicht mit Unrecht Klage führt. *) So wie aber dieser Letztere die Gallwespen mit Recht Diplolepariae nannte, eben so folgerichtig legte er der Gruppe der Chalcidiae den Familiennamen Cynipsera bei. Fragen wir uns heute, warum die späteren Autoreu hierin nicht dem gallischen Schriftsteller gefolgt sind, so wissen wir keine andere genügende Antwort darauf zu geben, als die, dass man zu blindlings der Auto- rität des Fabricius gefolgt ist. So wichtig aber auch das Prinzip der Autorität ist und so wesentlich dasselbe als Stütze der Wissenschaft in Betracht kommt, so dürfen wir doch nie vergessen, dass eine falsche Autorität eben aufhört, eine solche zu sein und nothwendig mehr zur Verwirrung als Auf- klärung dient. Eine andere Frage ist aber die, ob mit der richtigen Erkenntniss des Fehlers der- selbe sofort auch beseitigt werden soll und ob wir auf unserem heutigen Standpunkt, ich will nicht fragen, berechtigt seien, die Namen zu ändern, sondern ob wir uns einen Erfolg von der Aenderung des Namens der Chalcidiae in den der Cynipsera versprechen dürfen. Diese letztere Frage glaube ich verneinen zu müssen. Es gibt gewisse Fehler in der Wissenschaft, welche nie wieder ausgerottet werden und ich möchte sie in gewisser Hinsicht wohl mit den Ausnahmen von Regeln in der Grammatik vergleichen, die emmal das Bürgerrecht erlangt haben und sich nie wieder unter die allgemeine Regel beugen werden. Die Aenderung dieser Familiennamen könnte nur dann einen Werth haben, wenn sie von allen anderen oder doch der Mehrzahl der Autoren ebenfalls adoptirt würden, aber da nicht .einmal der Nomenciator von Agassiz in Bezug auf diese Familiennamen das breitgetretene Geleise des Herkommens zu verlassen sich entschliessen konnte, so werde ich ebenfalls an dem faktischen Zustande nichts mehr zu ändern suchen, um so weniger, da diese Aenderung noch andere konse- *) Latr. Genera Crustac. et Insect. tom. IV, p. 19. Cynipedes dorn. Geoffroi nunc a Fabrkio Diplo- lepes vocantur: nominum haec continua subversio scientiam occidit. quenter Weise nacli sich ziehen müsste. Es ist also eine blosse Frage ilcr Zweckmässigkeit, dass wir diesen Familienstreit auf sich beruhen lassen, um zu sehen, welchen Zuwachs unsere beiden Gruppen durch Latreille erhalten haben. Derselbe ist nicht gering, denn er stellte folgende Gattun- gen auf: Eucharis, C^leonymus, Spalangia, Perilampus, Encyrtus, Platygaster, Scelio, Teleas, Spara- sion, Diapria, Proctotrupes, llelorus, Dryinus, also im Ganzen 13. Fabrichts hatte drei und Jurine vier neue Gattungen gebildet, ferner hatte Geoffroy im Jahre 1764 Eulophus, Swederus im Jahre 1795 Pteronialus und Illigcr 1807 seine Gattung Eurytoma aufgestellt, so dass Latreille im Ganzen zehn Gattungen vorfand, denen er seine neuen Entdeckungen anreihen konnte. Da mit Latreille für beide Gruppen ein sehr langer Stillstand eintrat, so kann damit füglich die zweite Periode in der histo- rischen Entwickelung derselben abgeschlossen werden. Die erste Periode hatte gleichsam den IJnn^- schen Kern der Gattung Ichneumon loszuschälen üliernomnicn und war bis zur Uildung von zehn Gat- tungen geschritten, als Latreille die zweite Periode mit der Bildung zweier Familien begann und hiermit, so wie mit Vermehrung der Gattungen bis auf 23, einen grossen Fortschritt anbalmte. Die dritte Periode, obgleich sie den grossen Zeitraum von 1809 bis 1833 umschliesst, hat, während andere Fami- lien bedeutend fortschritten, verhältnissmässig nur einen geringen Zuwachs geboten. Es waren haupt- sächlich nur zwei Männer, welche in diesem Zeitraum sich eifrig mit dem Studium beider Gruppen beschäftigten, der Marchese Spiiwla in Italien und Dalmann in Schweden, der erstere mehr im syste- matisch ordnenden Geiste, der andere als ein überaus treuer und sorgfältiger Beobachter und Be- schreiber. Spinola gab der Gruppe der Cynipsera Latr. den Namen Chalcidiae, welcher jetzt wohl allgemein adoptirt ist. Dann verdankt ihm aber auch diese Gruppe folgende neue Gattungen: Smicra, Halticella, Decatoma, Megastigmus, Callimome, Sphegigaster, Elachestus. Dalmann, als mo- nographischer Bearbeiter der ausgezeichneten Gattung Encyrtus bekannt, hat nicht nur die Gruppe der Chalcidien mit einer Menge neuer Arten bereichert, sondern auch seinen Namen an die Schöpfung neuer Gattungen geknüpft, obgleich hierin der Kreis seiner Entdeckungen viel beschränkter erscheint. Die Gattungen Dirrhinus, Caratomus, Palmon, Aphelopus, Eupelmus, Entedon, wovon die zwei letz-, ten als Typen besonderer Familien gelten, so wie auch mehrere ausländische Gattungen werden den Namen dieses Mannes für immer mit der Geschichte der Chalcidien verbinden. Einen neuen und fast unerwarteten Aufschwung zeigte die vierte Periode, welche mit dem Jahre 1833 beginnt. In diesem Jahre erschien in England der erste Band des Entomological Magazine, dem bis zum Jahre 1838 noch vier andere gefolgt sind. In diesem Werke haben die Engländer unseren beiden Gruppen der Chalcidien und Proctotrupen, eine in systematischer Hinsicht ganz aus- führliche, von den wichtigsten Entdeckungen begleitete Bearbeitung angedeihen lassen; die Zahl der Gattungen wuchs in einem so bedeutenden Grade, dass sie weit über die bereits bekannten sich erstreckte. Auch die spezielle Bearbeitung erhielt einen neuen Aufschwung, da das vorhandene Material sich dermassen gehäuft hatte, dass diese Familien, welche bis dahin gegen andere, z. B. die ächten Ichneumonen, zurückstanden, sie nun weit überholten. Der systematische Ausbau erhielt durch Theilung der beiden Latreille' sehen Familien in eine Menge kleinerer gleichsam seine Vollendung, indem jene beiden nun als höhere Gruppen eine grössere oder geringere Anzahl von Familien umschliessen. Auch diese Familieu-Eintheilung ist nach so grosser Vermehrung des Ma- terials als Fortschritt anzuerkennen. So bemerkenswerth, ausgedehnt und umfassend waren die Un- 6 tersuchungen, dass der französische Schriftsteller Brülle, welcher die Fortsetzung und Beendigung des Werkes von Lepelletier übernahm, geradezu behaupten konnte, die Kenntniss jener Thiergruppen sei heute fast nur eine englische Wissenschaft. *) Wir dürfen hier um so weniger die Namen jener ausgezeichneten Entomologen übergehen, welche mit rühmlicher Ausdauer und grossem Scharfsinn das Studium der Hymenopterologie gefördert und sehr viel dazu beigetragen haben, die schwie- rigste Abtheilung der ganzen Ordnung mit den Fortschritten, welche die übrigen Abtheilungen der Hymenopteren gemacht hatten, in Einklang zu setzen, da wir fast auf jedem Schritte ohnehin ihre Namen finden werden. Obgleich auch hier die Zahl gering war, denn nur drei M<änner, West- wood, Haliday und Walh'r, können wir namhaft machen, so ersetzte doch bei ihnen Talent und Liebe zu diesem schönen Studium eine ganze Legion gewöhnlicher Freunde und Sammler, mit wel- chen andere begünstigtere Ordnungen, z. B. die Lepidopteren und Coleopteren immer beglückt waren. Von jenen ebengenannten ausgezeichneten Männern hat sich Westwood fast nur darauf beschränkt, mit scharfem Auge die Typen neuer Gattungen aufzustellen, während Hcdiday und Walker zugleich den systematischen Ausbau und die Kenntniss der Spezies im Auge behielten. Denn in Auffindung neuer, höchst interessanter Gattungen wetteiferten sie nicht minder mit dem Ersteren und übertreffen ihn sogar, wenn wir blos die hier besprochenen Gruppen in Betracht ziehen. Ein tieferes Eingehen in die Kenntniss der -Spezies ist aber vorzugsweise das Hauptstreben des uner- müdlichen Walker, welcher nicht nur in jenen fünf Bänden de's Ent. Magazine, sondern auch in dem speziellen Werke; „Monographia Chalciditum" eine grosse Menge in den drei vereinigten König- reichen entdeckter Arten beschreibt. Mit demselben unermüdlichen Eifer hat er aber auch alle ihm zugänglichen ausländischen Formen beschrieben, wie es die Annais of natural history und andere Zeitschriften bekunden. Haben nun jene englischen Schriftsteller vom Jahre 18.33 an in einem verhältnissmässig sehr kurzen Zeitraum so grosse Erfolge erzielt und alle ihre Vorgänger überflü- gelt, so hatte doch bereits auch in Deutschland ein Mann vdu eminentem Talent, fast gleichzeitig mit und kurz nach dem Auftreten Latreilles dem Studium der Entomologie im ausgedehntesten Sinne huldigend, speziell auch unseren beiden Gruppen seine Aufmerksamkeit geschenkt, die Arbei- ten Latreille's, Spinola'a und Dalmann& zu Grunde legend, seine „Monographiae Hymenopterorum Ichneumonibus affinium genera europaea et species illustrantes" ausgearbeitet, die ein unglücklicher Zufall, weil das Manuscript zu lange von dem Verleger verschleppt und zurückgehalten wurde, erst im Jahre 18.'!3 und 1834 zum Druck gelangen liess. Diese Arbeit hat den berühmten Präsidenten der Leopoldinisch-Karolingischen Akademie der Naturforscher zum Verfasser, einen Mann, dessen Namen in der Botanik seit vielen Jahrzehnten in der ersten Reihe glänzt. In der Entomologie, welche in Deutschland nur mit Bedauern so grosse Talente ihre Kräfte nicht ungetheilt diesem ausgedehnten imd fast unerschöpflichen Studium widmen zu sehen, wahrnehmen musste, hat Nees von Esenbeck nichts desto weniger den Ruf eines ausgezeichneten und tief eingeweihten Forschers uud es dürfte nicht der geringste unter den Beweisen von dem grossen Scharfsinn dieses Mannes, der ja auch auf dem Felde der Botanik seinen Blick gerne in die gebeimnissvolle Welt der niedersten Organismen *) Histoire iiat. d. Insect. Hymcnopt. pur 31. le Comte /.epei/. de St. Fargeau. toin. X\'. par J/. Aiig. Brtdli. p. h'iij. Cette Classification est eucore assez peu arrete'e, car les Chalcidites ont a peino M cnidif'cs et leur histoire est anjourcVlmi, pour ainsi dire, une science tont anglaise. versenkte, der sein, dass er in der Entomologie iiiclit nur die leichteren und gefiilligcreu Formen, sondern das ganze Gebiet zu beherrschen suchte, dem Kleinsten und (rrössten seine Aufmerksamkeit schenkte und dadureli einen so tiefen Blick in den geheimsten Organismus der Natur gethan hat, wie sieh dessen nur wenige Männer rühmen können. Obgleich weniger an der IViIdung neuer frattungeu Theil neh- mend und vielleieht dem Grundsätze huldigend, dass eine zu grosse Vermehrung der Gattungen bei der Annuth der Arten nicht zweckentspreeiiend, die Uebersicht des Ganzen nur erschweren könnte, hat Necs mehr Sorgfalt auf die ausführliche Kntwiekelung des Familiencharakters, sowohl in künstlicher wie natürlicher Beziehung und ganz unabliiingig von den englischen Arbeiten, verwendet. Nee.s hatte zuerst das Bedürfniss empfunden, die beiden Familien Latreille's, die Cynipsera und Proetotrupii, zu theilen. Jene erste Familie nennt erPtenmialini und fügt dersc'lben die Mymaroidae, Scelic]uoidae,I'latygasteroidae und Ceraphronoidae hinzu, weiche nun alle und zwar mit lieeht zu den Proctotrupien gerechnet werden. Die Proctotrupien führen bei ihm den Namen Codrini, die wieder in zwei kleinere Abtheilungen, P.siloti und Proctotrupini abgctheilt werden. Seinen beiden Familien der Pteromalini und Codrini stellt er aber auch noch eine dritte als ebenbürtig zur Seite, n;imlieh die Dryinei. Was an dieser Eiiithei- lung und insbesondere an der Begränzung jener Familien im Laufe der Zeit geändert worden, wer- den wir weiterhin sehen, wenn wir den ganzen Schematismus der Familien aufstellen und in Kürze besprechen. Die von Nees als neu aufgestellten Gattungen fallen grösstcntheils mit bereits früher gebildeten zusammen, so ist Sphenolepis Nees ^= Choreia Westw., Siphonura Nees = Ormyrus Wesiw., Corynocere Nees = Pyrene Hai., Phacostomus Nees = Pachylarthrus Westw., Eutriche Nees = Polynema Hai., Aneure Nees = Elasraus Westw., Calliceras N'ees ^= Ceraphron Jiir., Po- lyplanus Nees = Embolemus We.-itw., Heterolepis Nees = Aphelopus Dabii. Seine Gattung Eupho- rus gehört zu der Gruppe der Braeoniden und die Gattung Gonatocerus liisst sich schwer deuten und dürfte wohl mit Ooctonus Ual. in der Familie der Mymaroiden übereinstimmen. In der Beschreibung der Arten hat Nees mit grosser Umsicht alles zusammengefasst, was seine Vorgänger geleistet haben, um eine allgemeine Uebersicht zu erlangen. Eine solche Uebersicht erschien um so wünschenswer- ther, da das Material bis dahin eben so schwer zugänglich war, wie es bei den zerstreuten Arbeiten in einzelnen Zeitschriften auch noch heute der Fall ist. Mit der vierten Periode in der Entwickelung der Clialcidiae und Proetotrupii sind wir auf den heutigen Standpunkt angelangt. Die beiden Gruppen haben sieh, da der Anwuchs an Gat- tungen und Arten so bedeutend geworden war, fast naturgemäss in kleinere Familien aufgelöst. Ein grosser Zuwachs an solchen Familien steht, in so weit wir die europäische Fauna in Betracht ziehen, nicht in nahe Aussicht, obwohl der Reichthum an Gattungen nicht erschöpft und die Anzahl der Arten fixst unerschöpflich erscheint. Dieser gewaltige Reichthum ist leicht erklärlich und hängt mit der biologischen Bedeutung dieser Gruppen innig zusammen. Der parasitische Charakter weist diese kleinen Geschöpfe nicht auf eine bestimmte Familie, ja nicht einmal auf eine bestimmte Ord- nung an, sondern alle Ordnungen sind den Angriffen und der Zerstörung durch dieselben mehr oder weniger unterworfen. Ja, es scheint die Behauptung nicht zu kühn, wenn wir annehmen, dass unter den Lepidopteren, Dipteren und sonstigen (d.h. nicht parasitischen) Hymenopteren kaum eine Art existirt, ■welche nicht unter den parasitischen Hymenopteren einen Feind zählt, der auf ihre Verminderung und theilweise gänzliche Zerstörung unablässig hinarbeitete. So geheim auch die Schlupfwinkel und 8 die mannigfaltigen Zufluchtsörter sein mögen, so weit auch irgend eine Art in ihrer geographischen Verbreitung nach Nord und Süd vordringen mag, überall folgt der Parasit und heftet sich gleich- sam an die Ferse seines Schlachtopfers. In ihrer geographischen Verbreitung scheint gewissen Gat- tungen, wenigstens in unserem Welttheile, kaum eine Gränze gesteckt, während andere sehr einge- schränkt und fast lokal auftreten. Ein Gleiches gilt auch von den Parasiten. Der höchste Norden constrastirt mit dem tiefsten Süden, wie in der Pflanzenwelt, so nicht minder in der Thierwelt; Farbe und Licht, Luft und Leben, wie mannigfaltig im Süden wechselnd, wie einförmig im Norden! Grade so wirkt die Einförmigkeit der Pflanzen- und Thierwelt im Norden und der Farben- und Formenwech- sel im Süden auf unsere Sinuc. Dieses überall wirkende Gesetz greift auch tief in die Gestaltung unserer beiden Gruppen ein. Wir kennen von beiden nur die mitteleuropäische und nördliche Seite, daher werden wir in Zukunft die ueuen Formen jenseits der Alpen und Pyrenäen suchen müssen. So wie man noch jetzt mit unermüdlichem Eifer die Flora des Mittelmeerbeckens studirt und die ersten Grundzüge zu einer eben so abgeschlossenen und in ihrer Art eigenthümlichen Fauna der- selben Küstengegenden aufgesucht hat, so wird man auch mit Grund die Vermuthung aussprechen dürfen, dass eine Menge neuer und eigenthümlicher Formen jenem geschlossenen Kreise angehören. Diese aufzuspüren und dem schon vorhandenen, aber noch nicht geschlossenen Ringe einzuverleiben, überlassen wir aber billig einer kommenden Generation. II. Systimattsifei Stillaif ®®i ß&trakteif Vergleichen wir die Hymenoptereu mit anderen Ordnungen, z. B. den Lepidopteren, Co- leopteren und Dipteren, so werden wir bald finden, dass es in Bezug auf die systematische Stellung der einzelneu Gruppen noch sehr an allgemein gültigen Grundsätzen mangelt. Drei Wege scheinen in dieser Beziehung offen zu stehen, um zu einem auf vernünftigen Grundsätzen, nicht auf flacher Willkühr fussenden Resultate zu gelangen. Mau muss eine systematische Gruppirung entweder nach der äusseren Organisation versuchen oder physiologische imd biologische Merkmale zu Hülfe nehmen. Eine strenge Durchführung nach einem dieser Gesichtspunkte thut aber Noth, wenn nicht durch VeiTüischung zu vieler Elemente alle Gränzen überschritten, die Uebersicht erschwert oder gar unmöglich gemacht wird. Ohne hier die leitenden Grundsätze auf die ganze Ordnung anwenden zu wollen, glaube ich, dass unsere beiden Gruppen die tiefste Stellung einnehmen müssen und dass diese Stellung ganz genügend durch die geringe Entwickelung des Flügelgeäders begründet werden kann. Der physiologische Charakter kann hier aus nahe liegenden Gründen nicht in Betracht kom- men, und der biologische scheint dieser Stellung gar nicht entgegen zu stehen. Das Gebundensein des Lebens in seiner Wechselbeziehung auf die zur Nahrung angewiesenen Thiere, welche eben so sehr durch zufällige Vernichtung die Existenz des Parasiten bedrohen, als dieser, ihr natürlicher Feind, auf ihre Zerstörung angewiesen ist, scheint mir eine viel tieferere Stufe in der Entwickelung anzu- deuten, als wir sie bei jenen Hymenoptereu antreffen, welche allein von der Pflanzenwelt abhängig 9 erscheinen, hi der Stellung beider Gruppen zu einamlor würden die Proctotinpü die höhere Stufe einnehmen, da in dieser Gruppe die lleloroiden sclion eine bedeutende Entwicklung de» Flü- gelgeäders walirnehmen lassen. Schon Latreille hat beide Gruppen in ihrem iiatürlielien Charakter zu bestimmen ver- sucht, aber die Scelionoidae und Platygasteroidae zu den Chalcidien gestellt, obschon sie unstreitig den Proctotrupiis zugerechnet werden müssen. Ebenso hat er die Eucharoidae mit den Diploleparien verbunden, wälircnd der geübtere ßliek sie nothwendig den Chalcidien einverleiben muss. Im All- gemeinen hat Latreille in der abweichenden Bildung des Legebohrers bei den ? ein wesentliches Merkmal der Unterscheidung für beide Gruppen aufgefunden, aber er hat nicht bemerkt, dass dieses Merkmal die Scelionoiden und Platygasteroiden von seiner Familie C'yuipsera ausschliesst und zu den Proctotrupiis hinweist. Ein ebenso schneidendes Merkmal für die ^ aufzufinden ist ilim nicht gelungen. Diesem Mangel hat auch Nees nicht abgeholfen, obgleich er sieh die Scheidung und feste Begründung beider Gruppen sehr eifrig angelegen sein Hess. *) Zwar gibt er, wie aus der eben angeführten Note erliellt, einen solchen Unterschied an, indem er behauptet, seine Pteromalinen hät- ten vollkommen gebrochene Fühler mit einem verhältnissmässig stark entwickelten Schaft, während bei den Codrinon die Fühler nicht völlig gebrochen, sondern gerade seien. Diese Angabe würde richtig sein, wenn die Stellung, welche Nees den Platygasteroiden, Scelionoiden und Ceraphronoiden anweist, indem er sie als die zweite grosse Tribus seiner Pteromalinen (unserer Chalcidien) betrach- tet, baltbar wäre. Aber die neuere Systematik bat durcli die Verweisung jener drei Familien zu den Proctotrupien jenen Charakter illusorisch gemacht. Nach der Ansieht von Nees sollten die Pteromalini ambulatorii (i. e. Platj-gasteroidae, Scelionoidae und Ceraphronoidae) gleichsam das Band bilden zwischen den ächten Pteromalinen mul Codrinen, welche so innig mit einander ver- wandt seien, dass, wer an den einzelnen Organen einen bestimmten Unterschied aufsuche, nur Mühe und Zeit verliere. **) Abgesehen von dieser Mittelstellung, welche Nees den Pteromalinis ambula- toriis anweist, hat er seine Pteromalinen und Codrinen auf eine so geistreiche, von der feinsten Beobachtung zeugende Art charakterisirt, dass wir nicht umhin können, diese Schilderung hier wörtlich aufzunehmen. ***) Er sagt: „Es erübrigt noch etwas, leicht zu beobachten, aber schwer mit Worten *) Nees ab Esenheclc, Hymenopt. ichneuni. affin, monogiapliiae. Vol. 11. pag. 3. ** In distinguendis Pteromaluiorum et Codrinorum familüs diu multumque haesitavi, quo tutissiino facilique simul uteier charactere. tandem in antennis a scapo magis ininusve deflexis, scapo autem ipso adscendente, uec poiTecto, acquievi, utpote cujus respectu nou sohtm utraque tribus, sed etiam Leptomerormii tribus sth-ps secunda, PteromaUnos ambulatorios, (d. h. die jetzt .sogenannten Familien der Platygasteroiden, Sculionoiden imd Ceraphronoiden) complectcns, priori apte con- nectuutur. **) Nees 1. c. pag. 4. Nexus autem affinitatum, mediante Amhulatorioriun stirpe, intime conjungit Pte- romalinos Codrinosque, atque adeo, ut si quis in singiilis partibus summam discriminis qiiacrat, laborem perdere videatur. ***) Nees 1. c. p. 4. verba seq. Sed restat aliquid visu faciUlmum dictu difficillimum, quo Codi-iuos, ciun pancas tantum species cognoveri.s, statim a Pteromalinis distingues; idque arbitrario illo, uti videri posset, anten- narum fractarum charactere nou tarn efficitiir, quam proditnr. Pteromalini omnes agiles sunt, circumspecti, oculati, astuta quasi faeie, semperque antennis nutantes, speculatorii muriura instar ad praedam, ad ftigam intenti. Contra ea 2 ö 10 auszudrücken, wodurch man die Codrincn, wenn man auch nur einige Arten kennt, sogleich von den Pteromalinen untersclieiden kann, und das wird dem Anscheine nach durch jenen entscheidenden Charakter der o-ebrochenen Füliler nicht sowohl bewirkt als verrathen. Die Pteromalinen sind alle behend, umsichtig, scharfblickend, gleichsam listig scheinend, immer mit den Fühlern nickend, wie Mäuse auf die Beute umherspähend und zur Flucht bereit. Die Codrinen dagegen wandeln träge umher und sitzen ruhig, indem sie den nahenden Feind weder weit genug vorhersehen, noch auf schnelle Flucht bedacht sind. Sie lieben feuchte und schmutzige Orte, jene aber die Sonne und die Schatten grünenden Laubes, wenn sie nicht, von herbstlicher Kälte genöthigt, unter abgefallenen Blättern eine Zuflucht suchen. Endlich sind die Pteromalinen von etwas kürzerem und dickerem Körper, o-edrungen, oder, wo ihre Gestalt mehr verschmälert erscheint, sehr zart und zierlich; die Codrinen aber alle von längerem, obsohon keineswegs hinfälligem oder schwächlichem Körperbau. Wenn wir die Eintheilung in die zwei grossen Gruppen, Chalcidiae und Proctotrupii, festhalten, müssen wir uns nach einem Merkmal umsehen, welches in ähnlicher Weise, wie bei den $ durch die Verschiedenheit des Legebohrers, auch die cf von einander scheidet. Obgleich bei den englischen Schriftstellern beide Gruppen durch den allgemeinen oder natürlichen Charakter deutlich o-enug geschieden sind, so fehlt es doch auch bei ihnen an einem künstlichen, zugleich allgemeinen und durchgreifenden Merkmal für das männliche Geschlecht. Ich glaube dieses Merkmal in der Bildung der Fühler gefunden zu haben, aber nicht so, wie Nees meinte, allein in den gebrochenen oder nicht gebrochenen Fühlern, sondern in der eigenthümlichen Bildung der Geissei. Die Bildung der Fühler, um in Kürze darauf hinzudeuten, ist in beiden Gruppen so beschaffen, dass an einem mehr oder weniger verborgenen Wurzelglied sich ein grösseres der Schaft (scapus) anschliesst, die- sem folgt wieder ein viel kleineres, das Stielchen (pedicellus) genannt, und die folgenden alle zu- sammen genommen heissen die Geissei (flagollum.) Während sich nun bei den Proctotrupien fast immer die Geissei unmittelbar an das Stielcheu anschliesst, *) finden wir bei den Chalcidien zwi- schen dem Stielchen und der Geissei ein oder mehrere sehr kleine, oft nur mikroskopisch erkennbare Zwischenglieder, welche Haliday schon früher mit dem Namen annelli **) (Ringel) bezeichnet hat. Diese Zwischenglieder habe ich bei vielen Gattungen der Chalcidien bemerkt, bei den Proctotrupien sehr selten wahrgenommen; aber meine Untersuchungen sind nicht umfassend und vollständig genug, um dieses Merkmal als ein positiv allgemeines und durchgreifendes darzustellen, auch fehlt bei den englischen Schriftstellern häufig die Angabe über das Vorhandensein oder 'Nichtvorhandensein die- Codrini segnes ambulant sedentque quieti, hostcm appropinquantem ncc louge praesentiunt, neque celerem fugam moliuntm-. Loca hi humida sordesque amant, illi solem et &ondium vigenthim umbras, nisi autiimiiali frigore eoacti, siib foliis dejectis rcfugiura quaerant. Corpore denique Pteromalini simt vel breviori et crassiori, coacto, Tel, ubi magis extenuata statuia, ttnorrimo et gracilUmo; Codrini autem omnes longiusculo corpore sunt, neque tarnen debili aut extenuato. *) Nur bei der Gattiuig Helorus ist dieser Anschluss nicht unmittelbar, sondern durch ein kleines Zm- schenglied vermittelt. **) Eiitoni. Magaz. Vol. I. p. 340. Anmerk. f. The joints of the antennae foUowing the pedicel are sometimes abruptly smaller than the rest, and commonly oyerlooked in the computation of the joints. It is to such that i apply the distiuctive epithet annelli. 11 ser kleineu Geisselgliedor. Bei Necs und Latn-illc, übcrliaii])t bei älteren Schriftstellern ist ohnehin nie davon Rede. Der künstliche Charakter für die Unterscheidung beider Gruppen würde demnach folgender sein: Chalcidiae. ^ rulilcr immer gcbruchcn, mit ein oder mehreren kleinen Ringeln (Zwischengliedern) zwischen Stielchen und Gi^issel. ? Der Legebohrer unterhalb (d. h. vor) der Spitze des Hinterleibs entspringend. Proetotrupü. ^ Fühler gebrochen oder ungebrochen, zwischen dem Stielchen und der Geissei keine Ringel (Zwischenglieder), selten ungebrochen mit einem kleinen Ringel. 9 Der Legebolirer aus der Spitze des Hinterleibs entspringend. III. latikHeüeT SEaraMföF lad Yerwaiitselüaft mit audereß Der natürliche Charakter beider Gruppen ergibt sieh zunächst aus der Betrachtung der einzelnen Korpertheile. Indem wir diese zuerst bei den Chalcidien in Betracht ziehen, werden wir zugleich ihre Bedeutung für die Systematik, d. h. für die weitere Abtheilung der Gruppe in ein- zelne Familien oder Gattungen hervorheben. Wir werden also Kopf, Rumpf (mit seinen Neben- theilen, Flügel und Beine) und Hinterleib etwas ausführlicher und spezieller betrachten müssen: a. Der Kopf. In Bezug auf seine Form ist derselbe sehr mannigfaltig gebildet, bald sehr gross, wie bei Caratomus, bald klein, aber nie im Verhältniss zur Breite des Rumpfes sehr klein. Selten hat er eine kubische Form. Das Gesicht hat meist eine mehr oder weniger ausgedehnte, flachere oder tiefere Grube zur Aufnahme des Schaftes, doch fehlt dieselbe in einzelnen Gattungen oder Arten auch gänzlich. Die grösste Ausdehnung erhält diese Grube in der Gattung Perilampus, bei welcher sogar das mittlere Nebenauge noch innerhalb der- selben liegt, gewöhnlich aber reicht sie höchstens bis zum Scheitel, auf welchem immer drei Nebenaugen stehen. Die Netzaugen sind meist gross, seltener rund, meist länglich-eiförmig, nie ausgerandet. Aus der Stellung der Netzaugen lassen sich keine, aus der der Nobenaugen eben so wenig generisehe Merkmale herleiten. Wichtiger erscheinen die Fühler. In ihrem Bau und der Anzahl der Glieder liegen eine Menge der vortrefflichsten Merkmale für die Unterscheidung ganzer Familien einerseits, so wie andererseits noch mehr für die Gattungen. Meist sind die Fühler in beiden Geschlechtern abweichend, selten übereinstimmend gebildet, oft hat das ^ sogar auffallend gebildete Glieder, z. B. bei Eulophus, oder einzelnen Encyr- tus-Arten. Die Fresswerkzeuge bieten weniger gute Merkmale dar, da sie zum Theil ein- förmiger gebildet erscheinen, als in anderen Gruppen der Hymenopteren, und auch bei den sehr kleinen Arten schwer erkennbar, ja meist nur durch Zerstörung des Individuums mit einiger Sicherheit zu bestimmen sind. Mandibeln und Taster aber dürften bei Feststellung des Gattungscharakters nicht ganz zu vernachlässigen sein, da erstere bald zwei-, drei- oder 12 selbst vierziilinig erscheinen, oft sogar der eine Oberkiefer mehr Zähne als der andere hat. Die Maxillar- und Lippentaster haben ebenfalls eine verschiedene Gliederzahl, und oft ist das eine oder andere Glied durch seine Form sehr ausgezeichnet, wie bei den $ von Pachy- larthrus, Cyrtogaster und Sphaeripalpus. Der Rumpf. Dieser zerfällt in den Pro-, Meso- und Metathorax, alle drei Abschnitte durch deutliche Nähte getrennt. Der Prothorax bietet im Allgemeinen wenige Differenzen dar. In einzelnen Familien tritt er allerdings durch seine Form mehr hervor, z. B. bei den Eury- tomoiden und Cleonymoiden ; in der ersten Familie erscheint er nämlich .stark entwickelt, fast quadratisch, in der letzteren dagegen mehr konisch verlängert, so dass durch diese Entwicke- luno- mehr oder weniger ein eigener Habitus bedingt wird. Diese eigenthümliche Ausbildung kann daher als bezeichnendes Merkmal sogar in den Familiencharakter aufgenommen werden. In der Mehrzahl der Familien und Gattungen ist der Prothorax dagegen ohne Bedeutung, meist sehr kurz und querlinigt. Der Mesothorax bietet im Gegensatz zu dem Prothorax vortreffliche Merkmale dar, sei es, indem wir blos die Eücken- oder auch die Brustseiten desselben in Betracht ziehen. Die Rückenseite (Mesonotum) ist entweder ungetheilt oder durch zwei mehr oder weniger tiefe Furchen in drei Lappen getheilt; der Mittellappen wird von den englischen Schriftstellern Scutum, die Seitenlappen Parapsides genannt. Das Ver- hältniss der Länge und Breite bei dem Scutum, seine Wölbung und Abflachung oder selbst Vertiefung ist von grösserer oder geringerer Bedeutung, je nachdem der habituelle Gattungs- charakter dadurch bedingt werden kann. Selbst in der Richtung der Furchen, je nachdem dieselben, wie es meist der Fall ist, auf die Achseln (Axillae) oder auf das gleich hinter dem Mesonotum liegende Schildchen (Scutellum) stossen, wie es in seltenen Fällen geschieht, greift bedeutungsvoll in den Gattungscharakter ein. Die Brustseiten des Mesothorax sind entweder durch Furchen und Gruben getheilt oder ungetheilt imd schildförmig gewölbt. Diese letztere Form bildet den ausgezeichneten Familiencharakter für die Eucyrtoiden und Eupelmoiden. Das Schildchen, obgleich bedeutungsvoll bei spezieller Unterscheidung, greift bei den europäischen Gattungen selten durch eigenthümliche Form oder Anhängsel in den Gattungscharakter ein. Dasselbe ist auch der Fall bei dem Metathorax, dessen Rücken (Metanotum) so viele imd vortreffliche Merkmale, sei, es durch besondere Form, Theilung oder Sculptur, er auch darbieten mag, wenige oder gar keine generischen Kennzeichen bie- tet, da er bei einer und derselben Gattung (z. B. Pteromalus) dem mannigfaltigsten "Wechsel unterworfen ist. Werfen wir aber einen Gesamratblick auf den ganzen Rumpf, so bietet selbst die Farbe und Sculptur kein unwesentliches Moment dar, wenn es sich davon handelt, mit raschem Blick die Glieder der einen Gruppe von denen der anderen zu unterscheiden. Die Chalcidien haben vorherrschend eine schöne grüne Metallfarbe, die einerseits bis zur herrlichsten Gold- oder Purpurfarbe sich steigert, andererseits aber auch bis zur tiefsten, fast schwarzen Erzfarbe hinuntersteigt; nur selten ist die Färbung schwarz, wie bei den Eurytomoiden, Chalcidoiden und Leucaspoiden, wo höchstens zu der schwarzen noch eine gelbe Färbung hinzutritt. Die Proctotrupien sind dagegen immer schwarz und nur in seltenen Ausnahmefällen mischt sieh dieser Farbe ein grüner Erzschimmer bei, wie bei Thoron. Die 13 Sculptiir der Clialcidien zeigt sich mehr oder weniger fein oder grob schuppig, oft mit beige- mischter feiner Punktining oder grubenartigen Vertiefungen, wie wir sie so schön ausgeprägt auf dem Scheitel von Encyrtns finden. Selten finden wir eine einfache kräftige Punktirung allein, nur die Familien der Eurytomoidcn, Chalcidoiden und Leucaspoiden lassen eine solche wahr- nehmen und hier dürfen wir sie allerdings fast mit zu dem Wesen des natürlichen Charak- ters zählen. Wir sind überhaupt der Meinung, dass, während der nocli befangene Blick des Anfängers sich mit Recht an den positiven, und ich möchte sagen, liandgreiflichen Merkma- len halten muss, um langsam, aber siclier zu der Kenntniss der einzelnen CJru])pcn zu ge- langen, der geübtere, den ganzen Kreis der Formen überschauende Systematiker sich von minder wichtigen Merkmalen, wenn sie schnell in die Augen fallen, leiten lassen darf, ohne befürchten zu müssen, einen wesentlichen Missgriff zu tliuu. Die Flügel. Der Bau dieser Organe ist bei den Clialcidien unter allen Gruppen am einfach- sten; dieser Bau allein würde mich bestimmen, ihnen die unterste Stufe unter den parasiti- schen Hymenopteren anzuweisen. Ueberall finden wir nur die einzige Unterrandader und in keiner einzigen Gattung schreitet die Ausbildung des Flügelgeäders bis zu der Bildung eines Randmals fort. Gauz anders verhält es sich schon bei den Proctotrupien, denn wenn hier auch in der Familie der Mymaroiden und Platygasteroiden eine eben so einfache und unvoll- kommene Ausbildung des Flügelgeäders Statt findet, so entwickelt sich dasselbe doch schon in anderen Familien vollkommener; bei den Ceraphronoiden erscheint schon ein vollkomme- nes, stark entwickeltes Randmal, bei den Diaprioiden sind mehrere, wenn auch unvollkonnnen geschlossene Zellen, bei den Belytoiden zeigt sich die Randzelle völlig geschlossen und bei den Heloroiden tritt schon ein entwickeltes Adernetz auf, wie wir es bei der höher ent- wickelten Gruppe der Braconiden in einzelnen Familien (z. B. bei verschiedenen Gattungen der Flexiliventres) nicht einmal so voHkoramen antreffen. Umgekehrt finden wir in ähn- licher Weise auch das Flügelgeäder bei den Leucaspoiden höher entwickelt, als bei den Platygasteroiden, obgleich jene, der Chalcidien-Gruppe angehörig, tiefer auf der sy.steraati- schen Stufeuleiter stehen, als diese. Aber diese Erscheinungen dürfen nicht überraschen, da solche Entwicklungsformen ganz gewöhnlich sind, auch dürfen wir hier nicht auf einen Fall, sondern mehr auf die Totalität der Ausbildung Rücksicht nehmen. Hierin bleiben aber die Chalcidien weit hinter den Proctotrupien zurück. Die Unterrandader hat in dem Flügel der Chalcidien einen sehr einfachen Verlauf; aus der Flügelwurzel entspringend geht sie in das Flügelfeld, immer in der Nähe des Vorderrandes bleibend, um in kurzer Biegung sich mit diesem zu vereinigen. Die Vereinigung bleibt auf eine kürzere oder weitere Strecke und dann sendet sie in schiefer Richtung einen Ast in das Flügelfeld hinaus, während sie selbst oft noch auf eine längere Strecke am Vorderrande sich hinzieht. In ihrem Ver- lauf erseheint sie auf diese Weise in mehrere einzelne Stücke getheilt, welche von den eng- lischen Schriftstellern verschiedene Namen erhalten haben. So nennt Haliday dasjenige Stück, welches von der Flügelwurzel bis zum Vorderrande sich ei-strockt, Humerus ; derje- nige Theil, welcher mit dem Vorderrande verbunden, bis zu dem Punkt sieh erstreckt, wo der neue Ast sich in das Flügelfeld abzweigt, heisst Ulna, der in das Flügelfeld hinabstei- 14 gende Ast Cubitus, und der hinter dem Cubitus liegende, aber ebenfalls mit dem Vorderrande verbundene Theil Radius. Obgleich die Bezeichnung dieser einzelnen Theile bei der Cha- rakteristik unumgänglich nothwendig erscheint, so habe ich doch von diesen Namen Abstand genommen, zum Theil deshalb, weil sie der Anatomie der höheren Thiere entlehnt, bei den Insekten keineswegs gleiche oder auch nur analoge Theile bezeichnen, dann aber auch aus dem einfachen Grunde, weil ich das Flügelgeäder, selbst auf der untersten Stufe seiner Ent- wicklung, in einen organischen Zusammenhang mit dem der höber gebildeten Gruppen setzen will. Die Namen Humerus, Ulna, Cubitus und Radius erscheinen bei den englischen Schriftstellern gleichsam selbstständig und unabhängig von einander, sie scheinen somit alle bestimmte Flügeladern bezeichnen zu wollen, was durchaus nicht der Fall sein kann, da sie nur Theile einer und derselben Ader, der Unterrandader nämlich, sind. In den höher entwickel- ten Gruppen würden diese Namen, neben so vielen anderen Abzweigungen von Hauptadern, die jedenfalls dieselben Ansprüche auf selbstständige Namen machen könnten, nur Verwir- rung erzeugen, um so mehr, da das Bild, welches uns diese Adern in der Familie der Chal- cidien vor Augen führen, in den höheren Gruppen zum Theil verwischt oder ganz unkennt- lich gemacht wird. Ich habe es daher vorgezogen, sie als Theile eines und desselben Gan- zen darzustellen, wodurch ihr Zusammenhang mit dem Ganzen immer lebendig erhalten wird. Demnach wird von mir der Humerus als Ranuis humeralis, die Ulna als ßamus mar- ginalis, der Cubitus als Ramus stigmaticus und der Radius als Ramus postmarginalis bezeich- net. Der Ramus stigmaticus ist au der Spitze gewöhnlich verdickt, knopfförmig; Walkernennt diese Verdickung Stigma, eine Benennung, welche das Randmal bezeichnen soll. Aber weder ist die Verdickung ein wirkliches Randmal, noch würde auch diese Benennung dann passen, wenn wir es mit dem wirklichen Randmal zu thun hätten, weil der Ausdruck Stigma für die Luftlöcher und für das Raudmal fast allgemein der Ausdruck Carpus gebraucht wird. Die Bedeutung der Unterrandader tritt besonders bei Bildung der Gattungen hervor. Wie einfach erscheint diese einzelne Ader doch in ihrem Verlauf und wie wunderbar in ihrer Bildung! Mit der grössten Aufmerksamkeit, ja mit Erstaunen verfolgt das tiefer in die harmonische Ausbildung des Organismus schauende Auge diese gesetzmässige Ausbildung einer so einfachen Ader. Wie nahe stehen gewisse Gattungen in ihrem Gesammthabitus und dabei wie strenge geschieden durch eine leise, fast unmerklich auftretende Differenz in der Aderbildung! Welch ein geheimnissvolles Gesetz bildet die einfache Ader bei Platygaster und gibt derselben als höchst charakterisches Merkmal jenen knopfförmigen Anhang bei Inostomma ! Welche Mannigfaltigkeit in der Bildung der einzelnen Theile zeigt diese einzige Unterrandader, um es möglich zu machen, mit Zuverlässigkeit eine grosse Menge von Gat- tungen auf den ersten Blick, abgesehen von allen anderen Merkmalen, zu unterscheiden ! Aber dürfen wir uns darüber wundern, da dieselbe wunderbare Hand, welche die ungeheu- ren Weltkörper erschuf, nicht minder wundervoll die Richtung einer Ader in dem Flügel des winzigsten Insektes nach einem Plane lenkte, der dem blöden Auge des Menschen nur ahnungsvoll vorschweben, aber in seiner wunderbaren Herrlichkeit nie erschaut werden kann? Hier erkennen wir deutlich, dass der Geist, welcher über dem flüchtigen Wechsel der Er- 15 scheinungen stehend, mit abwägender Umsicht die leitende IJand erkennen will, die das Band knüpft, durch welches alle Geschöpfe zu einem grossen Ganzen verbunden, wodurch jedem Glied in der grossen Kette seine Stelle angewiesen wird, eben so nothwendig bei dem Kleinsten wie bei dem Grössten verweilen muss, um dieses schöne Ziel zu erreichen. Auch auf dem Gebiete der Entomologie wird im kleinsten Massstabc, zwar mühsam genug, aber mit Konsequenz und Beharrlichkeit und niclit ohne grosse Erfolge, dieser organische Zusammenhang erstrebt. Es darf daher nicht autTallen, wenn wir hier etwas weitläufig über eine Ader in dem Insektentlügel geworden und ilir eine Wichtigkeit beigelegt haben, welche jedem Nichtentomologen, ohne jene Andeutung, völlig unverständlich bleiben musste. Die Differenzen in der Aderbildung erscheinen so wichtig, dass sie bei Bildung neuer Gattungen nie ausser Acht gelassen werden dürfen; aber selbst bei einer und derselben Gattung treten noch feinere Unterschiede hervor, welche sogar bei Bestimmung der Sjiezies bis zu einer gewissen Grenze hin benutzt werden können. (l. Die Beine. Diese Organe bieten uns bei den Chalcidien vorzügliche Merkmale für die Un- terscheidung der Familien. Zuerst ist es die verschiedene Zahl der Fussglieder, wodurch die givnze Gruppe in drei Abtheiluugen, Pentameren, Tetrameren und Trimeren, zerfallt. Die erste Abtheilung ist die umfassendste und charakterisirt sich noch insbesondere dadurch, dass auch die Anzahl der Fühlergliedcr grösser als bei den Tetrameren und Trimeren ist. Weiter finden wir bei einzelnen Familien der Pentameren, nämlich den Leucaspoiden und Chalcidoiden, eine übermässige Verdickung der hintersten Schenkel, eine Entwicklung, welche wohl irgend eine biologische Beziehung haben könnte, die aber bis dahin zu ent- räthseln noch nicht gelungen. Andere Merkmale, welche wir von diesen Organen entneh- men, haben blos einen generischen oder selbst nur einen speziellen Charakter. So er- scheinen beispielsweise die Mitteltibien merkwürdig erweitert bei Mesopolobus oder Proso- pon. u. s. w. c. Der Hinterleib. Obgleich der Hinterleib für sich allein nicht durchgreifend einen Familien- charakter begründen kann, so ist doch der Bau desselben so mannigfaltig, dass er viele wichtige Merkmale der Unterscheidung darbietet. Nicht nur in der Anzahl der Segmente, sondern auch in der relativen Grösse dieser Segmente zu einander bieten sich manche gute Gattungscharaktcre dar. Nicht unwichtig ist auch das Verhältniss des ersten Segments zu dem Metathurax, da dasselbe entweder mit seiner ganzen Breite angewachsen, wie bei Or- myrus, oder mehr oder weniger zu einem Stiel verschmälert, einen bald sitzenden, bald gestielten Hinterleib zeigt. In Bezug auf den gestielten Hinterleib ist aber noch darauf aufmerksam zu machen, dass der Stiel häufig so klein ist, dass man in der Definition zwi- schen dem sitzenden und gestielten Hinterleib kaum mit Sicherheit eine Gränze ziehen kann. Von besonderer Wichtigkeit erscheint aber der Legebohrer, welcher bei den Chalcidien meist innerhalb der Segmente verborgen, in manchen Gattungen aber auch weit hervorragt. Dieser Legebohrer entspringt immer, wenn er hervorragt, etwas vor der Spitze des Hinterleibs auf der Bauchseite und zeigt uns bei der Gattung Leucaspis eine merkwürdige Anomalie dadurch, dass er sich auf- und zugleich rückwärts krümmt, um seiner ganzen Länge nach sich auf 16 den Hinterleibsrüekeii zu legen. Der Bau des Legebohrers bei den Chalcidien stimmt mit dem der Braconideu und den äcliteu Ichneumonideu übereiu, während seine Bildung bei den Proctotrupien, wie wir später sehen werden, abweicht. Die allgemeine Betrachtung der einzelnen Körpertheile bei den Chalcidien überhebt uns bei den Proctotrupien derselben Weitläufigkeit, es wird hier genügen, blos auf einzelne Abweichun- gen zurückzukommen und diese speziell anzuführen. Dem Totalhabitus nach muss der geübtere Blick beide Gruppen gleich unterscheiden können. Die vorherrschend schwarze Färbung oder ein flüchtiger Blick auf das Flügelgeäder reicht meist hin, jeden Zweifel zu heben, aber in einzelneu Fällen nähern sich beide Gruppen auch wieder so, dass erst eine genauere Betrachtung und Abwä- gung der Merkmale Statt finden muss. Der Kopf hat in dieser Gruppe meist eine rundliche Form, die Netzaugen sind nicht mehr überall so gross, in einzelnen Fällen sogar sehr klein. Nebenaugen fehlen bisweilen, z. B. bei dem ? von Lagynodes rn. (Microps Hai.) Das Gesicht entbohrt der tiefen Grube zur Aufnahme des Schaftes. Die Fühler sind entweder gebrochen oder, wie bei den Codrinen im engereu Sinne, fast gerade, die Anzahl der Fühlerglieder aber nicht so tief herabge- drückt, wie bei einigen Gattungen der Chalcidien. Der Thorax bietet wohl im Allgemeinen diesel- ben Merkmale dar, wie bei der ersten Gruppe, aber in Bezug auf die Entwicklung einzelner Theile treten doch, namentlich bei den Dryinoiden, abweichende und eigeuthümliche Bildungen auf, welche von dem Gesammthabitus der Chalcidien sehr abweichen. An den Beinen sind die Tarsen fast immer fünfgliedrig, nur bei den Mymaroiden und Platygasteroiden kommen auch viergliedrige Tar- sen vor. Die vordersten Tarsen zeigen bei den Dryinoiden jene sonderbare, man möchte sagen, krebsscheerenartigc Ausbildung, welche Nees als Pedes raptatorii bezeichnet hat. Die Flügel zei- gen oflfenbar eine höhere Bildung, wie die der Chalcidien, denn es tritt hier nicht blos das Eandmal in vollkommener Entwicklung auf, sondern auch die Randzelle zeigt sich vollkommen ausgebildet und völlig geschlossen schon bei den Belytoiden, und bei den Dryinoiden treten sogar Cubital- und Diskoidalzellen auf, von denen bei den Chalcidien blos leicht übersehbare Spuren angedeutet sind. Der Hinterleib ist bei den Proctotrupien eben so mannigfaltig in seiner Bildung, wie bei den Chalcidien, greift jedoch weniger in den Familien- als in den Gattungscharakter ein. In Bezug auf seine Sculptur hat er eine viel grössere Bedeutung, als bei der ersten Gruppe, denn in einzelnen Familien, z. B. den Scelionoiden, bietet die Sculptur einen unendlichen Wechsel dar, der sich vortrefflich eignet, um in den an Arten zahlreicheren Gattungen mit grösserer Sicherheit die spezielle Unterscheidung festzustellen. Bei den Chalcidien finden wir aber grade in den artenreich- sten Gattungen, z. B. Isosoma, Callimome, Eulophus, Tetrastichus, Encyrtus und vor allen bei der Gattung Pteromalus eine gewisse Einförmigkeit in der Sculptur, welche den Systematiker auf unan- genehme Weise zwingt, dem Hinterleibe eine geringe Bedeutung beizulegen, höchstens die Farben zu berücksichtigen und die Sculptur mit Stillschweigen zu übergehen. Was in Bezug auf die Bil- dung des ersten Segments und überhaupt von der relativen Form und Grösse der einzelnen unter sich bei den Chalcidien erwähnt wurde, gilt auch von den Proctotrupien; in Bezug auf den Lege- bohrer findet indess eine merkliche Abweichung Statt. Er entspringt nämlich gradezu aus der Spitze des Hinterleibs. In manchen Gattungen ist er allerdings eingezogen und nicht sichtbar, aber 17 in anderen, /.. 15. hei ]'rc)ctotni|>es, nigt er mitunter weit hervor. Aiieli Ijestolit er nicht aus den zwei freien, leicht tniinbarcn Klappen, welclie den Eileiter zu .stützen bestimmt sind, sondern die Klappen sind melir oder weniger zu einer hornartigen, röhrenförmigen Scheide verbunden, in wel- cher der cigentliehe Bohrer verborgen liegt. Diese Seheide liaben einige sogar für das letzte Hinterleibs-Scgment gehalten. *) Für die genaue Kcnntniss einer Gruppe darf die verwandt.schaftlieiie Beziehung zu ande- ren Gruppen oder Familien nicht fehlen, denn sie ist nicht blos lehrreich au sich, sondern auch aus dem Grunde nothwcndig, weil dadurch der Zusammenhang des Einzelnen mit dem Ganzen leichter ermittelt und der Blick sowohl erweitert, als auch geschärft wird. In der Gruppe der Chalcidien haben wir wenige Familien oder Gattungen, welche unverkennbar auf andere Familien oder Gruppen hindeuten, die Eurytoraoiden haben zwar eine gewisse Aelinüchkcit im Habitus mit den Figitiden, einer kleinen Familie der Cynipseae, und die Gattung Dipara unter den ^liscogaste- roideu erinnert sehr stark an Polynenia unter den Mymaroiden. Ja, es könnten solclic und ähnliche Analogien hier noch mehrere angeführt werden. Je weniger Verwandtschaften aber zu anderen Gruppen hervortreten, je weniger Uebergängo wahrnciimbar sind, für desto selbstständiger und geschlossener dürfen wir solclie Gruppen halten. Unter den Proctotrupien weisen gewisse Formen schon viel bestimmter auf die folgende Gruppe der Cynipseae hin und Ilartig, der vc^rzüglichste Bearbeiter derselben, hat diese Beziehung nicht minder erkannt und bestimmt ausgesprochen. **J Während dieser Schriftsteller jedoch der Meinung ist, ***) dass die Codrinen und Proctotrupen sich den Gallwespen anreihen niüssten, theilc ich die entgegengesetzte Meinung und halte die Cynipseae für die hölicr entwickelte Gruppe. Diese Ansicht stützt sich auf die durchgreifend höhere Ent- wickhing des Flügelgeäders bei den Cynipseae, ein gewiss leicht in die Augen fallendes Merkmal, welches bei den Chalcidien und Proctotrupien durch kein anderes eigenthümliclies und den Cynip- seeu fehlendes aufgewogen werden kann. Nach Haliday bilden die Dryinolden eine von den Proc- totrupien getrennte Familie, welche, von ihm dem Stannne der Aculeaten beigezählt, durch die Vermittlung der Scoliaden in nähere Verwandtschaft mit den Fossorien stehen soll. Wenn ich diese Ansicht auch für die Bethylloidae theile, so halte ich doch dafür, dass die Dryinoiden sich besser den Proctotrupien anschliessen. *) Haliday, Hymenoptera britannica, O.xyura. Fam. 2. Proctotropidac. London. 1839. pag. 7. Terehra abdoimne cxtricata, deflexa, intra vaginam comeam tubnlosam latens. Vagina bivalvis, at compacta quasi integra (cujus specie decepti quidam pro segmento ultimo abdominis habuerant.) **) S. Germar, Zeitscln-ift für die Entomologie, zweiter Band, 1840. Ueber die Familie der Ulattwes- peu, Tom Forstratli und Professor Hartiij in Braimschweig, Seite 178. Er sagt: „Die Gallwespeu bilden daher im natürlichen System einen recht hübschen Uebergang von den pflanzenfressenden zu den parasitischen HjTnenopteren, wogegen sie ihrer Körperbildung nach eine ganz andere Stellung einnelunen und meines Eraclitens nirgend anders lüngestellt werden dürfen, als hmter die Codrinen, und zwar zuuUclist der Gattung Belyta, vielleicht durch Apophyl- lus apterus den Uebergang zu den Ameisen andeutend." ***) 1. c. .3 Bd. 1841. S. 334. Der Familie der Gallwespen, besonders der Figitiden, reibt sich unmit- telbar die Familie der Codrinen und Proctotrupen an. 3 18 IV. Ilatfeeilifflif iiiP b@Mi® iripft® im Bei der Eintheilung beider Gruppen in Familien folgen wir im Allgemeinen den scharf- sinnigen und ausgezeichneten Forschungen jener bereits oben rühmlichst erwähnten englischen Schriftsteller. Für beide Gruppen hat Haliday im ersten Bande des Entomological Magazine, jiag. 267 — 276 die ersten Grundzüge angedeutet, obgleich die Auseinandersetzung der Gattungen hier der Hauptzweck war. Für die Gruppe der Chalcidien hat aber insbesondere Walker in demselben Werke schon diejenigen Familien gebildet, welche auch noch jetzt ihre Geltung haben, obgleich sie im Laufe der Zeit mit einigen neuen vermehrt wurden. Eine genaue Beobachtung des Habitus lässt schon die Begränzung einzelner Familien recht deutlich erkennen, in anderen ist die Kennt- niss schon schwieriger und durch Gattungen, welche gleichsam als Mittelglieder angesehen werden müssen, verwischt, so dass ein tieferes Eindringen in den natürlichen Charakter der Familien, oder die Hervorhebung eines schneidenden Merkmales erforderlich ist, um die an der Grenze stehenden Gattungen der einen oder anderen Familie zuweisen zu können. Für die Familien der Chalcidien haben wir in der Anzahl der Fussglieder ein höher stehendes Merkmal, wonach wir die ganze Gruppe in drei Abtheilungen übersichtlich darstellen können. Das Schema für diese Gruppe wird daher folgendes sein: u. Pentameren. a. Die Hinterschenkel übermässig verdickt. b. Die Vorderflügel gefaltet LEUCASPOID^. L \ bb. Die Vorderflügel nicht gefaltet CHALCIDOIDzE. Z'\ aa. Die Hinterschenkel nicht übermässig verdickt. b. Mittelbrustseiten nicht durch Furchen oder Gruben getheilt, schildförmig; Mitfelschieuen an der Spitze mit einem sehr starken Dorn. c. Fühler höchstens achtgliedrig MYINOID^ m. 3 "^ cc. Fühler mehr als achtgliedrig. d. Mesonotum vor dem Schildchen eingedrückt; der Schei- tel nicht gerandet EUPELMOID.E. dd. Mesonotum vor dem Schildchen nicht eingedrückt; der Scheitel hinten scharf gerandet ENCYRTOID^. . bb. Mittelbrustseiten durch Furchen oder Gruben getheilt; Mit- telschienen an der Spitze meist mit gewöhnlichen, nicht starken Dornen. e. Fühler unmittelbar über dem Mundrande eingefügt. /. Fühler kurz, zehngliedrig PYRENOID^. ^'>^ //. Fühler verlängert, mehr als zehngliedrig SPALANGOID^/ ee. Fühler nicht unmittelbar über dem Mundrande eingefügt. g. Der Mittelleib stark entwickelt und hoch gewölbt. 19 h. Der Raimis stiginaticns nicht entwickelt, das zweite Segment schliesst die folgenden ein EUCHAROID^E. ~^ M. Der Ramus stigmaticus deutlich, aber kurz. Das zweite Segment schliesst die folgenden nicht ein PERILAMPOID^ m. gg. Der Mittcllcib nicht besonders stark entwickelt. i. Der Prothorax stark entwickelt, subquadratisch oder rektangular, oder mehr zugespitzt und konisch verlängert. Je, Der Ramus stigmaticus sehr stark verkürzt. l. Hinterleib mit cigcnthümlioher Sculptur, beim ^ wal- zig, beim ? konisch, ohne vorragenden Legebohrer. ORMYROIDvE ra. U. Hinterleib ohne eigenthtimliche Sculptur, beim ^ mehr oder weniger zusammengedrückt, beim 9 mit vorragendem Legebohrer TORYMOID^E. kk. Der Ramus stigmaticus nicht verkürzt. m. Prothorax subquadratisch oder rektangular, stark entwickelt, Hinterleib von der Seite zusammenge- drückt oder walzig, mit gewölbtem Rücken. . . EURYTOMOID^. mm. Prothorax konisch verlängert, stark entwickelt; Mit- telsehienen mit stärkerem Dorn; der Plinterleib oben flach CLEONYMOID.E. h^ ü. Der Prothorax nicht stark entwickelt, kurz, querlinigt. n. Hinterleib gestielt MISCOGASTEROIDJH, n, 7171. Hinterleib sitzend. o. Fühler schnurförmi'g ORMOCEROID.E. ^ ^^ 00. Fühler faden-, spindel- oder keulförmig .... PTEROMALOID^. ^ ''■ Tetrameren. p. Die Unterrandader geht mit sanfter Biegung und ungebrochen zum Vorderrande. q. Die vier hintersten Schenkel ganz flach, zu- sammengedrückt, sehr stark entwickelt . . ELASMOID.iE m."^' qq. Die vier hintersten Schenkel nicht flach. r. Die Parapsiden deutlich getrennt .... ELACHISTOID^ m. 7 L ?T. Die Parapsiden nicht getrennt EULOPHOIDJE. pp. Die Unterrandader ist gebrochen, ehe sie den Vorderrand erreicht, s. Der Ramus marginalis geht über die Flü- gelmitte hinaus ENTEDONOID^ m. 1 <. SS. Der Ramus marginalis geht nicht über die Flügelmitte hinaus TETRASTICHOIDJS m. S. H 20 y. Trimeren. ^ Mit dreigliedrigen Tarsen TEICHOGRAMMATOID.E m. H 7 Die Gruppe der Proctotrupien zerfallt nach dem hier aufgestellten Schema in folgende Familien: a. Hinterflügel mit einem lappenförmigen Anhang, oder, wo die Flü- gel beim § fehlen, mit Kaubfüssen versehen DRYINOID^. "^ Ö aa. Hinterflügel ohne den lappenförmigen Anhang. l. Die vordersten Schienen mit zwei Dornen CERAPHRONOID^. V/ hh. Die vordersten Schienen mit einem Dorn. c. Mandibeln ungezähnt PROCTOTRUPOID^. A ^ cc. Mandibeln gezähnt. d. Der Hinterleib seitlich gerandet; Fühler über dem Mund- rande eingefügt. e. Flügel mit einem Ramus marginalis und bisweilen auch einem Ramus stigmatieus ; die ungeflügelten Gattungen ohne Nebenaugeu SCELIONOID^. 1 (JD ee. Flügel ohne Raraus marginalis und stigmatieus, alle Gattungen mit Nebenaugen PLATYGASTEROIDJS m.jo^ dd. Hinterleib seitlich nicht gerandet; die Fühler weit über dem Mundrande eingefügt. /. Hinterflügel ohne Spur einer Mittelader. g. Die Hinterflügel sehr schmal, fast linienförmig . MYMAROID^. gg. Die Hinterfltigel breiter, nicht linienförmig . . . DIAPRIOID^E. ff. Die Hinterflügel mit einer Mittelader. h. Vorderfiügel entweder ohne oder mit einer regel- ■ massigen Grundader; Geissei ohne Ringel (aq^ellus) BELYTOID.^ m. hh, Vorderflügel mit einer unregelmässigen, die Uuter- randader nicht erreichenden, gekrümmten Grund- ader, welche eine unregelmässige Zelle in der vorderen Schulterzelle bildet; Geissei mit einem Ringel HELOROID.E m. Bemerkungen über einzelne Familien. 1. Leucaspoidae Westw. Fabricius hat die einzige europäische Gattung dieser Familie zuerst aufgestellt und nach ihm haben sich Klug, Spinola, Boyer de Fonscolombe, Walker und Nees von Esenbeck mit der Beschreibung der einzelnen Arten befasst, zuletzt hat Westivood in der Zeitschrift für Entomologie von Germar, 1. Band, 2. Hefte, p. 237, die Gattung monographisch behandelt und der europäischen 21 eine zweite ausländische Gattung, Polistomorpha, aus Surinam hinzugefügt. Gefaltete Flügel, welche an die Verwandtschaft mit den Vespariae erinnern, eine verlängerte herzlorniige Unterlippe und die eigenthümliche Lage des Legebohrers bilden mit den stark verdickten Hinterschenkcln den llaupt- charakter dieser kleinen Familie. 2. Chalcidoidae Walk. Die nicht gefaltcnen Flügel und die verschiedene Lage des Legebohrers unterscheiden diese Familie auf den ersten Blick hinreichend von der vorhergehenden. Dazu konnnt, dass die Oberkiefer bei Leucaspis zweizähnig, bei dieser Familie aber ungleich gezähnt erscheinen, der eine nämlich zwei-, der andere dreizähnig. 3. Myinoidae rn. Obgleich diese kleine Familie sich keineswegs in natürlicher Weise an die Clialciduidae an- schliesst, so habe ich sie doch hier in derselben Reihenfolge aufgeführt, wie sie in der schematischen Uebersicht folgt. Solche Uebersichten sind nicht geeignet und müssen gänzlich darauf vcrziclitcn eine natürliche Reihenfolge feststellen zu wollen, da die bezeichnenden jSIerkmale diesem Bestreben oft nnübersteigliche Hindernisse in den Weg legen. Auch hindern sie nicht bei einer weiteren Aus- arbeitung dieser Gruppe, die Familien im natürlichen Zusammenhange auf einander fol<'-cn zu lassen. Ueber die Bildung dieser Familie, deren Gattungen bis dahin zu den Encyrtoiden gerechnet wur- den, glaube ich keiner Rechtfertigung zu bedürfen, da sie durch eine geringere Fühlcrzahl und gewiss auch durch den Habitus sich leicht kenntlich machen. 4. Eupelmoidae Walk. Diese Familie, welche nur aus der Gattung Eupelmus Daliii. und Calosoter Walk: be- steht, (vielleicht gehört auch Metapelma Westw. dazu, die aber in Nordamerika vorkommt!) o-ränzt auf der einen Seite sehr nahe an die Cleonjmoidae und auf der anderen an die Encyrtoidae. Die Mesopleurae scutatac trennen sie aber scharf von den Cleonymoiden ; ich habe daher die Gattung Cleonymus Latr., welche Walker zu den Eupelmoiden zählt, grade wegen dieser Abweichung in der Bildung der Mittelbrustseiten von den Eupelmoiden getrennt und die Familie der Cleonymoi- den, welche Walker in neuerer Zeit hatte eingehen lassen, wieder hergestellt. Mit den Encvr- toiden ist die Verwandtschaft nicht weniger stark, denn die Uebereinstimmung in der Bilduno- der Mittelbrustseiten und der Mittelschienen sammt Fersen lässt diese Verwandtschaft auf den ersten Blick erkennen. Das einzige scharftrennende Merkmal ist aber die Kopfbildung, denn bei den Encyrtoiden ist der Scheitel von dem Nacken immer durch eine scharfe schneidende Kante ge- trennt, während bei den Eupelmoiden ein sanfter Uebergang vom Scheitel in den Nacken Statt findet. Zu den drei europäischen Gattungen kann ich noch einige neue und sehr charakteritische hinzufügen, nämlich Halidea, Ratzeburgia, Polymoria und Charitopus. 5. Encyrtoidae Walk. Eine veränderliche, an Formenreichthuni und an Farbenpracht ausgezeichnete Familie, die ganz geeignet scheint, unter den Hymenopterologen die Lieblingsfamilie in der Gruppe der Chalcidien zu bilden. Nach der Veränderlichkeit der Formen zu schliessen erwartet man einen 22 grossen Reichthum an Gattungen, der bis jetzt noch keineswegs vorhanden ist. Obgleich die Gat- tung Encyrtus selbst noch viele Typen besonderer Gattungen einschliesst, so muss man doch bei Bildung neuer sehr behutsam zu Werke gehen und nur dann die Aufstellung derselben unternehmen, wenn man die beiden Geschlechter genau kennt. Es kommt in der Gattung Encyrtus mehr wie bei jeder anderen häufig vor, dass das eine Geschlecht durch besonders charakteristische Merkmale sich auszeichnet, während das andere von dem Haupttypus sich gar nicht entfernt.^ In solchen Fäl- len neue Gattungen zu bilden würde man nicht rechtfertigen können. Die Encyrtoiden stehen in der Mitte zwischen den Eupelmoiden und den Myinoiden, aber jenen sich mehr anschliessend, wie den Letzteren. 6. 7. Pyrenoidae Hai. und Spalangoidae Westw. Die Pyrenoiden bilden mit den Spalangoiden eine kleine, gesonderte Abtheilung, die sich durch die Insertion der Fühler in der unmittelbarsten Nähe des Mundes recht gut charakterisiren lässt. Eine Verwechslung mit anderen Familien ist daher nicht zu befürchten. Zwischen beiden Familien entscheidet die Fühlerform nicht blos, sondern auch die Gliederzahl. Beide sind fast gleich arm an Gattungen und ebenfalls nicht reich an Arten. 8. Eucharoidae Walk. So klein diese Familie, so charakteristisch ist der Typus derselben, welcher selbst den scharfsinnigen LatreiUe bewegen konnte, die Gattung Eucharis unter die Cynipseae zu stellen. In Europa kommt blos die Gattung Eucharis vor, aus Amerika und Asien kennen wir aber noch andere Gattungen. Walker hat zu dieser Familie noch Perilampus, Caratomus und Flatus gezogen, die ich davon zu trennen und zu einer selbstständigen Familie aufzustellen durch die abweichende Bildung der Unterrandader und des zweiten Hinterleibs-Segments mich veranlasst gefunden habe. Die Gattung Caratomus trenne ich aber, gestützt auf die Bildung der Unterrandader und die gänz- lich abweichende Sculptur auch von den Pcrilampoiden, um sie den Miscogastcroiden zuzuweisen. 9. Perilampoidae m. AVenn man die Bildung der Unterrandader und die bedeutende Entwicklung des zwei- ten Segments in der vorhergehenden Familie als den Hauptcharakter festhält, dann könnte in die- ser Familie noch theilweise die tief grubige Punktirung als eigenthümliches Moment der Unter- scheidung aufgefasst werden. Aber dieses Merkmal zeigt sich blos bei Perilampus, während die Gattung Flatus Walk, diese Punktirung nicht zeigt. Die starke Entwicklung des Sohildchens, die vollständig getrennten Parapsiden und der übereinstimmende Verlauf der Unterrandader, worin Fla- tus sich genau an Perilampus anschliesst, sind aber eben so viele Hindernisse, die Gattung Carato- mus in diese neugebildete Familie aufzunehmen, nachdem sie aus ähnlichen Gründen aus der Familie der Eueharoiden verwiesen werden musste. 10. Ormyroidae m. Walker hat die einzige Gattung, welche diese Familie bildet, mit den Torymoiden ver- bunden, aber wie mir scheint, mit Unrecht. Der durchgreifende Charakter der Torymoiden besteht 23 in dem vorragenden Lcgeboluer des $, obgleich nicht geleugnet werden soll, dass in einer und derselben Fiunille ? mit und ohne vorragenden Lcgebolirer vorkommen können. JJoi der Gattung Ormyrus hat aber der Habitus und die Sculptur des Hinterleibs eine von Torymus ganz verschie- dene Ausbildung gewonnen, die sieh eben so auf das ^ erstreckt und die Gattung sehr schnell und leicht erkennen liisst. H. Torymoidae Walk. Die Familie der Toryuioitlac hat iliren Namen von der Gattung Torynius (gebildet von Topi'co, welches durchbohren heisst,) erhalten, obgleich er folgerichtig von der ältesten und vorzüg- lichsten Gattung Callimome *) hergeleitet werden sollte. Auch Spinola scheint seine Gattun" Cal- limome nicht ganz rein äufgefasst zu haben, sonst würde Nees von Enenheck sie schwerlieh beseitigt und dafür den späteren Namen Torymus eingeführt haben. Schwedische Sehriftsteller, wie unter Andern Bohemann, haben den von ihrem Landsmanno aufgestellten Namen Torymus adoptirt. Erst Walker hat den älteren Namen Callimome wieder in sein lieeht eingesetzt und den Gattungsnamen Torymus nicht mehr in dem Sinne von Dalmann, Nees oder Bohemann angewandt, sondern auf eine Spezies aus Südfrankreich bezogen, welche, wie ich beinahe mit Bestimmtheit behaupten kann, auch in hiesiger Gegend vorkommt, mir aber bis jetzt blos im männlichen Geschlecht bekannt ge- worden ist. Die Ucbertragung des Namens Torymus auf eine an Arten so arme Gattung, wäh- rend von Nees und Bohemann so viele Ai-teu uuter diesem Namen bereits beschrieben wurden, diirtte in Zukunft wohl manche Verwirrung erzeugen, es wird daher besser sein, den Namen Tory- mus ganz fallen zu lassen, um so mehr, da seit Dalmann alle Schriftsteller denselben in einer anderen Begrenzung äufgefasst haben. Als Familienname wird er beibehalten werden müssen, da Walker die Familie zuerst unter diesem Namen in dem Entomological Magazine **) hingestellt hat. Er verband damit anfangs noch Ormyrus und Pcrilampus, aber die letzte Gattung trennte er doch bald wieder *"*), um sie den Eucharoiden zuzuweisen. Später traten noch die Gattungen Mono- dontomerus und Diomorus hinzu, während Priomerus dem früher gebildeten Namen Palmon Dalm. weichen musste. 12. Eurytomoidae Walk. Arm an Gattungen, aber sehr reich an Arten, finden wir bei den Eurytomoiden eine grosse Uebereinstimmung in der Färbung, welche zumeist ganz schwarz und nur selten durch gelbe Punkte oder Flecken in ihrer Einförmigkeit unterbrochen wird. Noch seltener wird die gelbe Farbe vorherrschend. Mit den Chaicidoiden ist zwar eine gewisse Verwandtschaft nicht zu verken- nen, aber die übermässig entwickelten Hüften und Schenkel und die stark gebogenen hintersten *) Die Gattung Callimome wurde von Spinola im Jahre 1811 gegiümlct, wählend Torymus erst im Jahre 1820 von Dalmann aufgestellt worden ist. Mehrere Arten kommen bei Fabricius unter dem unbestimmten Gattungsnamen Diplolepis vor. **) Siehe Vol. I, pag. 115, und das Schema der Gattungen siehe pag. 116. ***) Entom. Magaz. Vol. II, pag. 157, siehe imten die Anmerkung: „The description of the labium of the Torymidae in pag. 115, Vol. I, of the Ent. Mag. is erroneous; it is short and undivided, both in this genus and in Callimome. Perilampus tclli form another family." 24 Schienen fehlen doch in unserer Familie. Dagegen stimmen sie mit den Chalcidoiden in der qua- dratischen Formbildung des Protliorax überein. Eine Annäherung an die Spalangoiden kann höch- stens in der Färbung gefunden werden, da die Kopfbildung und die Insertion der Fühler bei den Letzteren eine strenge Scheidung nothwendig macht. In den beiden Hauptgattungen der Euryto- moiden, Eurytoma und Isosoma haben die Fühler beim ^ einen typischen Charakter, welcher allein noch bei einzelnen g der Encyrtoideu wiederkehrt, und weil er bei einer anderen Gattung Decatoma o-änzllch fehlt, nicht in den Familiencharaktcr aufgenommen werden konnte. 13. Cleonymoidae Walk. Sie schliessen sich auf der einen Seite eben so genau an die Pteromaloiden, wie auf der anderen an die Eupelmoiden an, stehen daher naturgemäss zwischen beiden in der Mitte. Mit den Eupelmoiden verknüpft sie die stärkere Entwicklung der Mitteltibien und Mittelfersen, während die getheilten Mittelbrustseiten sie davon ganz bestimmt abgrenzen. Von den Pteromaloiden trennt .sie eben die mit den Eupelmoiden übereinstimmende Bildung der Beine und der stark entwickelte, oft konisch vorragende Prothorax. Walker, der diese Familie zuerst aufstellte, löste sie nachher wieder auf, indem er aus den Gattungen Eupelnuis, Calosoter und Cleonymus die Familie der Eupel- moiden gründete und dann die übrigen Gattungen wieder den Pteromaloiden zuwies. Ich habe aber hier beide Familien, sowohl die Cleonymoiden, wie die Eupelmoiden aufrecht zu halten ver- sucht, musste aber die Gattung Cleonymus von den Eupelmoiden trennen und zu den Cleonymoiden hinweisen, wohin sie auch offenbar gehört, wenn wir auf die getheilten Miltelbrustseiten Rücksicht nehmen. 14. Miscogasteroidae Walk. Bereits in dem zweiten Bande des Entom. Magazine, 1835, stellte Wallier diese Familie auf, später *) aber vereinigte er sie wieder mit den Ormoceroiden, Pteromaloiden und Cleonymoiden zu der einzigen, vielgestaltigen und schwer fassbaren Familie der Pteromaloiden. Bei dieser Ver- eini^uno- häufen sich jedoch so viele heterogene Elemente zusammen, dass ich die alte Trennung der neuen Zusammenziehung weit vorziehe. Die Schwierigkeiten, eine durchgreifende und natür- liche Trennung durchzuführen, sind allerdings sehr gross, aber doch nicht unübersteiglich. Der Hauptcharakter liegt bei den Micogasteroiden in der Bildung des gestielten Hinterleibs, er ist, wie sich nicht läugnen lässt, sehr schwach, aber aus Mangel an hinreichenden Untersuchungen für eine bessere Begründung muss ich in diesem Augenblick darauf verzichten, etwas anderes au seine Stelle zu setzen. 15. Ormoceroidae Walk. Hier soll nach Walker der Ilauptcharakter durch die sehnurförmigen Fühler bedingt werden, aber auch dieses Merkmal ist eben so schwach, wie bei der vorhergehenden Familie der gestielte Hinterleib. Offenbar wurde Walker hierdurch bewogen, beide Familien wieder eingehen *) Siehe List of the specimens of Hymeuopt. ins. in tlie coUecüou of the British Museum. Part. I and II. Chalcidites. London 1846 uud 1848. 25 zu lassen. Diu Gattungen Mierndelus und Mcromalus sind mir unbekannt und die übrigen reichen nicht Iiin, um einen allgemein gültigen Familiencharaktcr genügend festzustellen. 16. Pteromaloidae Walk, Trotz der Trennung der Ormocerolden und Miscogastroiden, und nach Abscheidung der Cleonymoiden bleibt dennoch diese Familie der l'tcromaloiden die zahlreichste, zwar nicht an Gat- tungen, wohl aber an Arten. Besonders zeigt die Gattung Pteromalus einen so grossen Reichtlium an Arten, dass das Bedürfniss einer Trennung in mehrere Genera ein immer dringenderes wird. Die Lösung dieser Aufgabe hängt aber von sehr umfassenden und schwierigen Untersuchungen ab, welche dadurch besonders erschwert werden, dass von zu wenigen Arten die zusammengehörigen Geschlechter zuverlässig bekannt sind. Die Untersuchung der Fresswerkzeuge kann hier um so weniger allein massgebend sein, weil sie schwer zu beobachten und zu wenig abweichend gebildet sind. 17. Elasmoidae in. In dem dritten Bande der Transactions of the Entomological Society machte Ualidai/ seine Contributions towards the Classification of the Chalcididae bekannt und beleuchtete unter den Pentameren die Tribus der Pyrcniani näher. Aber hauptsächlich ist es die Familie der Eulonhini, welche er einem genaueren Studium unterworfen hat, indem er die Gattungen derselben genau zu begründen .^uchte. Eine weitere Abtheilung in Familien scheint nicht in seinem Plane gelegen zu haben, da er keine bestimmte Andeutung dazu gibt. Der Grund hierzu ist oflenbar kein anderer, als dass die Anzahl der Gattungen noch gering und ein Bedürfniss der Theiluu" weniger fühlbar war. Obgleich auch in diesem Augenblick das Bedürfniss nicht dringender er- scheint, so habe ich es doch nicht unterlassen wollen, eine Theilung vorzunehmen, weil ich der Meinung bin, dass die neugebildeten Familien sich scharf begrenzen lassen und nicht weniger selbstständig auftreten können, als die übrigen, längst anerkannten und allgemein angenommenen. Die von Haliday sogenannten Eulophini zerfallen, um hier das Allgemeine anzudeuten, in zwei natürliche Abtheilungen, Tetrameren und Trimeren. Die letzte Abtheilung bildet blos die kleine Familie der Trichogrammatoidae m. Dagegen zerfällt die Abtheilung der Tetramuren wie- derum in zwei kleinere, je nachdem die Unterrandader deittlicli und scharf gebrochen oder uno-e- brochen zum Yorderrande hinläuft. Zu der Abtheilung mit ungebrochener Unterrandader rechne ich die Familien der Elasmoidae, Elachistoidae und Eulophoidae. zu der anderen Abtheiluuo' mit gebrochener Unterrandader die Entedonoidae und Tetrastichoidae. Wenn wir hier den allgemeinen Charakter der Elasmoiden, einer Familie, die mir aus einer einzigen Gattung besteht, aufstellen, so muss dieser so bestimmt und eigenthümlich hervor- treten, dass diese neue Schöpfung dadurch völlig gerechtfertigt erscheint. Die Gattung Elasmus (Aneure Nees) hat unbestreitbar auch einen so eigeuthümlichen Habitus, dass der scharfblickende Nees schon unter den Dipteren diejenige Gattung *) bezeichnen konnte, mit welcher sogar eine Verwechslung für möglich gehalten wurde. Die vier ganz flachen und stark entwickelten Hinter- *) Nees ab Esenbeck. Hymen, ichneiun. affin. Monographiae. Vol. II, p. 195. Adn. Qnod ad liabituin attinet, primo intuitu Trineurae (i. c. Phorae) cuidam, e Dipteronim ordine, ut ovum ovo similis videtiir. 4 26 Schenkel geben dieser Gattung unter den Eulopliinen ein ganz fremdartiges Aussehen. Dazu kommt, dass die Unterrandader fast ganz am Vorderrande hinläuft und der ramus stigmaticus völlig fehlt. 18. Elaohistoidae m. Die Elachistoiden unterscheiden sich z\Yar leicht von der vorhergehenden, aber nur wenig von der nachfolgenden Familie. Bios das scharf getheUte Mesonotum lässt eine Trennung von den Eulophoiden zu. 19. Eulophoidae m. In dieser Familie haben wir eine sehr beschränkte Zahl von Gattungen, aber der Ar- tcnreichthura ist gross, eignet sich jedoch wenig zur Bildung neuer Gattungen. 20. Entedonoidae m. Eine Familie, die sich besser durch ihren Gesammthabitus, als durch ein tief einschnei- dendes Merkmal von der folgenden unterscheidet. Die Anzahl der Gattungen hat sich sehr ver- mehrt, da die Hauptgattung Entedon, welche durch ihren Artreichthum so schwierig geworden war, in eine gewisse Anzahl neuer Gattungen so getheilt wurde, dass eine schärfere und leichtere Un- tcrschciduno- dadurch ermöglicht wird. Als Hauptcharakter muss ich einstweilen noch den Verlauf der Unterrandader festhalten, bis schärfere Trennungsmerkmale ermittelt werden. V.on allen Fami- lien der tetrameren Chalcidien unterscheidet sich die Unterrandader nämlich durch den kurzen ram. stigmaticus. 21. Tetrastiehoidae in. Dieser Familie können nur wenige Gattungen als fest begründete zugewiesen werden, obsehon der Habitus der einzelnen Arten sehr abweichend erscheint. Bei der sehr grossen Anzahl von Arten in der Gattung Tetrastichus (beiläufig erwähut, die artenreichste Gattung nach Pteroma- lus in der ganzen Gruppe der Chalcidien) ist der Mangel in der Kenntniss der zusammengehören- den Geschlechter noch sehr fühlbar und legt der Bildung neuer Gattungen grosse Hindernisse in den Weg. 22. Trichogranimatoidae m. Dieser durch dreigliedrige Tarsen scharf begrenzten Familie braucht man andere Fa- milicnmerkmale nicht beizugeben, obgleich die Bestimmung nacli der Gliederzahl der Tarsen nicht immer leicht ist und zur Vorsicht mahnt. Die nachfolgenden Familien gehören der Gruppe der Proctotrupien an. Dieselbe bietet manche Uebergänge zu den Chalcidien, welche am klarsten bei Betrachtung der einzelnen Familien hervortreten. Ueber die natürliche Stellung der einzelnen Familien zu einander lässt sich nur in so fern etwas bestimmen, als die am wenigsten entwickelte die Reihenfolge beginnen müsste, wenn sie sich auch nicht als natürliches Bindeglied an die vollkommenste Familie der Chalcidien an- schliessen sollte. Ich bin nämlich nicht der Meinung, dass eine fortlaufende Reihe der Entwick- lung unter den Familien Statt findet, sondern dass jede Gruppe mehr einen in sich geschlossenen Kreis darstellt, der mit anderen Gruppen (resp. Kreisen) mehr oder weniger Berührungspunkte darbietet. Da wir die Familien aber nur in einer gewissen Reihenfolge betrachten können, so müsste 27 naturgeraäss die uiivoUkoinmenste Familie den Aiifiing machen. Für unseren Zweck der Betrach- tung aber genügt es, die oben aufgestellte schematische Reihenfolge beizubehalten, um su mehr, du eine andere, allgemein gültige uoch nicht feststeht. 23. Dryinoidae Hai. Eine abgeschlossene, wenig Uebergängc darbietende und ziemlich hoch entwickelte Fa- milie, deren Gattungen zwar im Habitus etwas abweichen, aber durch ein charakteristisches Merk- mal, wie durch ein gemeinsames Band unifasst werden. Die gelappten HinterflUgcl bilden dieses Hauptmerkmal, wo diese fehlen, wie bei einigen ?, da zeigen die sogenannten Raubfüsse ein liüehst charakteristisches und sicheres Kennzeichen. 24. Ceraphronoidae Ilal. Haliday hat zuerst diese, sowohl durch ihren Reichthum an Arten, wie durch ihre weite Verbreitung, ausgezeichnete Familie gebildet. Die Zahl der Gattungen ist beschränkt, die Gat- tungsmorkmale nicht überall leicht in die Augen fallend. Den Hauptfamiliencharaktcr setzt Halidaij in den doppelten Sehienendorn der vordersten Beine. Ein anderes, obwohl nicht so allgemein charakteristisches Merkmal bilden der durch tiefe Furchen getheiltc Rücken des Mesothorax und die stark gebrochenen, im Verhältuiss zu ihrer Körpergrösse stark entwickelten Fühler. Doch fin- det auch bei anderen Familien in Bezug auf letztere eine ähnliche, fast noch stärkere Entwicklung Statt, z. B. bei den Mymaroiden, Scelionoiden u. s. w., so dass das von Haliday angegebene ^lerk- mal, obgleich schwer zu beobachten, festgehalten werden muss. 25. Proetotrupoidae Lalr. Der Umfang dieser kleinen Familie beschränkt sich jetzt auf die einzige Galtung Proc- totrupes Latr. (Codrus Jxir. Nees). Den künstlichen und natürlichen Charakter dieser Gattung findet man weitläufig und klar entwickelt bei Nees *) und HaUday, **) so dass jeder Zusatz überflüssig erscheinen niüsste. 26. SeeUonoidae Hai. In Bezug auf den Reichthum an Gattungen steht diese Familie als die am höchsten entwickelte in der ganzen Gruppe da; an Zahl der Arten wetteifert sie mit den Ceraphronoiden. Der Hauptcharakter liegt in dem seitlich gerandeten Hinterleib und der Insertion der Fühler unmit- telbar über deui Mundrande. Mit ihr wurde bis jetzt auch die folgende Familie der Platygas- troidae vereinigt, aber beide weichen doch in der Bildung des Flügolgeäders zu sehr von einander ab, um länger vereinigt bleiben zu können. Bei den Scelionoiden finden wir an der Unterrand- ader einen ramus marginalis in allen geflügelten Gattungen, bei einigen sogar einen stark ent- wickelten ramus stigmatlcus. Die ungeflügelte Gattung Bacus Hai. charaktcrisirt sich leicht durch den Mangel der Nebenaugen. *) V. Nees ab Eaenbech. HjTnenopt. iclmeum. affin. Monographiac p. 351. **) V. ITaliday. Hymenoptcra britannica, Oxyma. fasc. 1. London 1839. pag. 6. 7. 28 27. Platygastroidae m. Dureli den goraiideten Hinterleib und die Insertion der Fühler scbliesst sich diese der vorhergehenden Familie an, wird aber durch mangelhafte Ausbildung des Flügelgeäders doch leicht davon unterschieden. Die Unterrandader fehlt entweder gänzlich, oder es ist nur eine unbedeutende Spur derselben vorhanden und selbst da, wo sie deutlich entwickelt auftritt, verbindet sie sich nie- mals mit dem Vordcrrandc. Alle Gattungen sind mit Nebenaugen versehen. 28. Mymaroidae Hai. Eine schwierige, durch die winzige Kleinheit einzelner Gattungen oder Individuen schwer zu charakterisirende Familie. Haliday, welcher diese Familie zuerst bearbeitete, glaubt in dem Mangel der Taster ein charakteristisches Merkmal gefunden zu haben, aber diesen, bei der Unter- suchuno- so kleiner Geschöpfe, leicht entschuldbaren Irrthum habe ich in meiner Arbeit über dieselbe Familie, *) gestützt auf mikroskopische Untersuchungen, bereits widerlegt. Der Habitus der Gat- tungen, welche diese Familie bilden, ist sehr veränderlich und ein allgemeines und umfassendes Merkmal als Familiencharakter aufzustellen, noch nicht gelungen. Ich habe ebenfalls in diesem Augenblick nur ein Merkmal von untergeordnetem und zweifelhaftem Werthe auffinden können, nämlich die bedeutende Verschmälerung der Hinterflügel, was einstweilen genügen muss, weil die übrio-eu Merkmale nicht allgemein sind und daher die ganze Familie nicht umfassen. 29. Diaprioidae. Mit den Diaprioiden waren früher noch die Belytoiden vereinigt, die ich jetzt, gestützt auf die Anwesenheit einer Mittelader im Hinterflügel, davon getrennt habe. Diese Trennung liegt auch wohl in dem Habitus begründet, abgesehen davon, dass ebenfalls in der Fühlerbildung ein beinahe durchgreifendes Unterscheidungs-Merkmal gegeben ist, wenigstens bei den 3, denn bei den Diaprioiden ist das zweite Geisselglied ausgerandet und bei den Belytoiden immer das erste. 30. Belytoidae m. Eine vielgestaltige Familie, deren abweichende Merkmale von den Diaprioiden in der Flügel- und Fühlerbildung bereits angegeben wurden. Die Gattungen, welche ich als neu aufge- stellt habe, sind zwar charakteristisch genug, erschöpfen aber doch nicht ganz den Formenreich- thum; der übrig bleibende Stamm ist wohl noch einer weiteren Theilung bedürftig. Für diese fehlt es aber an umfassenderen Untersuchungen. Einstweilen wird durch die neuen Gattungen das vielfach angehäufte Material sich leichter sichten und bestimmen lassen. 31. Heloroidae m. Nur die Gattung Helorus allein bildet einstweilen diese neue Familie. Es muss auf- fallen, dass man sie bis jetzt bei den Diaprioiden stehen Hess, da schon Haliday den abweichenden Typus mit scharfem Auge erkannt hatte. **) Das kleine Mittelglied (annellus) zwischen dem Stiel- *) Siehe Linnaea entomologica. Bd. II. pag. 195. **) V. Hymeuoptera britan. Oxyura. pag. 5 unten: Helorus autem, trochanterlbus et antennarum pedi- cello sub-biarticulatis, in priorem tribiun (Entomotilla) innuit. 29 eben und der Geisscl, uoch mehr aber die Ausbildung des Fliigelgeäders stellt sie über den Dia- prioiden und Belytoiden als unbezweifeltes Bindeglied zwischen diesen letzteren und den ächten Ichneumoniden. Es erhält mit dieser Gattung die ganze Gruppe der Proctotrupien einen natürlichen Abschluss. Diejenigen Familien, welche, wie die Pelecinoiden unter den Proctotrupien, oder die Agaonoiden unter den Chalcidien, blos auf aussereuropäischen oder mir gänzlich unbekannten Gat- tungen begründet sind, wurden hier absichtlich von einer näheren Besprechung ausgeschlossen, da aus Mangel an Autopsie ein Urtheil darüber nicht zulässig erschien, lieber die grosse Vermeh- rung der Familien dürfte bei Manchen die Besorgniss entstehen, dass keine Erleichterung, sondern eine Erschwerung in der Kenntniss dieser beiden Gruppen Statt gefunden habe. Diese Ansicht kann ich nicht thcilen, denn obgleich das Ganze dem flüchtigen Blick sich zu verwickeln scheint, sind bei einer in's Einzelne gehenden, genauen Prüfung die zu Grunde liegenden Merkmale und Ur- sachen dieser Eintheilung einfacher geworden. Ist aucii das Studium dieser kleinen Thierwelt mit Anstrengungen verknüpft und fragt der Unberufene häufig: „Wozu?" so dürfen wir doch nie ver- gessen, dass ein blos thierlsches Leben, wie ein grosser Naturforscher *) sich ausdrückt, nicht die einzige Beschäftigung des menschlichen Lebens sein darf, dass die Ausbildung seiner geistigen Fähigkeiten, dass ein aufmerksames Studium der unendlichen Mannigfaltigkeit von lebenden Wesen, sowie von unbelebten Stoflon, die ihn umgeben, den schönsten Theil seiner Bestimmung ausmachen. ieles-sIcM ^er 1. Die Leucaspoiden bedürfen keiner weiteren schematischen Eintheilung, weil nur eine einzige europäische Gattung bekannt geworden ist. 2. Bei den Chalcidoiden haben wir nachfolgendes Schema: a. Kopf bewaffnet Dirrhinus Dalm. aa. Kopf unbewaffnet. 6. Stiel des Hinterleibs sehr lang Smiera Spin. bb. Stiel des Hinterleibs kurz. c. Fühler auf der Mitte der Stirn eingefügt Chaleis F. cc. Fühler unmittelbar über dem Mundrande eingefügt Halticella Spin. Anmerkung 1. Von den vier hier aufgeführten Gattungen kenne ich Dirrhinus nur aus der Abbildung bei Jurine, Tab. 13, fig. 47, wo offenbar das ^ dargestellt wird. Das 5 scheint noch unbekannt zu sein und es wäre möglich, dass es sich von der Gattung Chaleis generisch nicht trennen liesse. In diesem Falle wäre die eigenthümliche Kopfbildung nur sexuell und die von Dal- mann gegründete Gattung mttsste wegfallen. *) Siehe Franz Ärago's gesammelte Werke, mit einer Einleitung von A. von Hximboldl. 1. Bd. Leipzig 1854. S. 134. 30 Ob die von Leon Dufour bei Marseille entdeckte Clialcis pectinicomis Latr. ein neues Genus bilden müsse, wage ich nicht zu entscheiden, da hier ebenfalls das 2 noch unbekannt geblieben ist. Anmerkung 2. Die Schreibart von Smicra und Halticella habe ich auf die Autorität des Nomenciator von Ayassiz hin verbessert. Walker schreibt noch in der List of Hym. ins. of the Br. Museum, 1846. Smiera und Haltichella. Die von Laporte aufgestellte Gattung Hockeria fällt nach Walker mit Halticella zusammen. 3. Die Familie der Myinoidae ist noch ärmer an Gattungen als die vorhergehende. Die Gattungen werden durch die Flügel- und Fühlerbildung leicht unterschieden, und zwar wie folgt: a. Flügel unterhalb des ramus stigmaticus mit einer schiefen haarlosen Linie. h. Die drei dem Endglied der Fühler vorangehenden Geisseiglieder , Agonioneurus Westw. sehr ungleich an Grösse iMyina Nees. bb. Die drei dem Endglied der Fühler vorangehenden Geisseiglieder an Grösse gleich Mesidia m. *) aa. Flügel unterhalb des ramus stigmaticus ohne haarlose Linie (überall gleichförmig behaart) Coceophagus Westtc. Anmerkimg. Die neugcbildete Gattung Mesidia verbindet die beiden anderen Gat- tungen durch die Vereinigung der Merkmale, welche von der Flügelbildung und Fühlerform her- o-enommen werden, sie hat also im eigentlichen Sinne eine Mittelstellung. "Was die Namen der beiden anderen Gattungen anbetrifft, so herrscht darin eine grosse Verwirrung. Dalmann stellte im Jahre 1820 die Gattung Aphelinus als eine Unt«rabtheilung von Entedon auf, und in derselben würfelte er viel Ungehöriges zusammen, so dass man mit Eecht diesen Namen fallen lassen kann. Wenn nun im Jahre 1833 Westwood die beiden Gattungen Coceophagus und Ago- nioreurus bildete, von denen die letztere der Gattung Myina entspricht, so gebührt diesen, wenn man Aphelinus fallen lässt, unstreitig die Priorität. Walker fasste indess im Jahre 1839 in seiner Monographia Chalciditum jene beiden Gattungen Westwoocüs wieder unter dem Namen Aphelinus zusammen, später im Jahre 1846 in der List of the spec. of Hym. ins. etc., part. I, pag. 60, trennte er seine Gattung Apheliinis in zwei Gattungen, Aphelinus Dalm. und Coceophagus Westw. Im Jahre 1848. erschien der zweite Theil dieses AVerkes und in demselben finden wir die Gattung Aphelinus durch Myina Nees ersetzt. (S. pag. 13.5.) Offenbar muss aber statt Myina der Name Agonioneurus eingeführt werden. Ich habe mich zu dieser Aenderung des Namens hier entschlossen, weil ich nicht beitragen wollte, die Verwirrung noch höher zu steigern. Da indess wegen der Länge des Namens sich nicht passend der Familienname von Agonioneurus bilden lässt, so habe ich dazu den Neesischen Namen Myina gebraucht. 4. Die kleine, aber an charakteristischen Formen reiche Familien der Eupelmoiden ent- hält folgende Gattungen: *) Mesidia vou fiiai^toi, la of = fitaos in der Mitte. Der Gattungsname bezieht sich auf die Stellung zivisclieii Agonioneurus \mH Cnccophagus. 81 «. Die hintersten Schienen samint Fersen zusammengedrückt, breit. . . . Halidea /«. *) aa. Die hintersten Schienen sammt Fersen weder zusammengedrückt noch breit. b. Stirne neben der Fühlorgruhe karamförmig erhaben, das mittlere Ne- benaugc liegt noch in der Fülilergrube. c. Mittelschiencn stark verlängert. d. Fühler in der Nähe des Mundrandes eingefügt Stenocera Walk. dd. Füjilcr weit über dem Miindrande eingefügt Polymoria m. **) cc. Mittelschicnen nicht verlängert Ratzeburgia /«.***) bb. Stirne neben der Fühlergrube nicht karamförmig Erhaben ; das mittlere Nebenauge liegt nicht in der Fühlergrube. e. Schildchen mit breiter Basis an das Jlcsonotum angrenzend . . Calosoter Walk, ee. Sehildchen mit sehr spitzer Basis an das Mcsonotum angrenzend. /. Mittelferse unten mit starreu Borsten besetzt; (der tSchild des Mesonotums hinten eingedrückt $) Eupelmus Dalm. ff. Mittelferse unten nicht mit starreu Borsten besetzt; (der Schild des Mesonotums hinten nicht eingedrückt ?) Charitopus m. t) Anmerkung. Die Gattung Halidea habe ich nach dem ausgezeichneten Irischen Entomo- logen Haliday gebildet, einem Manne, der sieh um die Gruppe der Chalcidien sehr grosse Ver- dienste erworben hat. Die merkwürdig gebildeten Hinterschieneu und Fersen und eine ansehnliche Grösse zeichnet sie vor den übrigen Gattungen gleich aus. Eine andere, eben so schöne Gattung theilte mir Herr Professor Ratzeburg in beiden Geschlechtem mit, ich habe daraus das Genus Ratze- burgia gebildet. Es braucht dabei kaum erinnert zu werden, dass die schönen Arbeiten eines so vortrefflichen Entomologen das Andenken au seinen Namen noch sicherer auf die Nachwelt bringen werden, als die Bildung dieser Gattung. Die hier aufgestellte Gattung Polymoria seheint von Stenocera 11«//.-. nicht viel abzu- weichen, aber die Insertion der Fühler nöthigte zur Treunung von Stenocera. Dagegen scheint die neue Gattung Charitopus sich durch ihren Habitus am weitesten von den übrigen Gattungen zu entfernen. Wenn man indess die schildförmigen Mittelbrustseiten, den kräftigen Dorn der Mittel- schienen, die stark verdickte Mittelferse und den hinten nicht gerandeten Scheitel sammt der über- einstimmenden Bildung der Unterrandader hier bei dieser Gattung wiederfindet, dann unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass sie nothwendig den Eupelmoiden einverleibt werden muss. 5. An die Eupelmoiden schliessen sieh die vielgestaltigen Encyrtoiden an. Sie erfor- dern in Bezug auf ihre generische Eintheilung ein eigenes Studium, welches mehr oder weniger die ■") Halidea n. pr. Zur Erinnerung an den mir persönlich befreundeten berühmten irischen Entomologen, welclier durch so viele schöne Entdeckungen seinen Namen verewigt hat. **) Polymoria, gebildet von .loXci viel und ^tonios, ic, ov, vom Schicksal verhängt, dann fatalis, tödt- lich, verderblich. ■'**) Ratzeburgia u. pr. Der Xame des Verfassers der Ichneumonen der Forstinsekteu verdient es, einer so schönen nnd seltenen Gattung ertheilt zu werden. t) Charitopus, von /«yi?^ »rof die Anmuth, Schönheit und nov';, nuios der Fuss. v.y 32 Lebensweise dieser schönen Thierchen zu berücksichtigen haben wird. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die eigentliche Gattung Encyrtus in ihrer polymorphen Gestaltung die Typen vieler eigenthUm- lichen Gattungen in sich schliesst und bei der grossen Anzahl von Arten auch eine Theilung, wenn sie auf richtigen Beobachtungen sich stützt, ertragen kann, ich kann aber nicht unterlassen zu ■wünschen, dass jede unberufene Hand davon fern bleibe. Wenn ich mich in dem hier aufges eilten Schema zur Bildung einiger neuen Gattungen entschlossen habe, so geschah es lediglich, um die Aufmerksamkeit auf diese typische Entwicklung hinzulenken und durch neue Beobachtungen zu einem entscheidenden Resultat zu gelangen. Hätte man den Totaleindruck des Habitus allein ent- scheiden lassen, dann würde man vielleicht eine grössere Menge solcher Gattungen haben aufstellen können, aber ich habe mir die Mühe nicht verdriessen lassen, nach einem charakteristischen Merk- mal zu suchen und dasselbe hervorzuheben, wie die folgende Uebersicht zeigen wird: n. Schildchen an der Spitze mit einem Haarbüschel. h. Der ramus marginalis sehr lang, der ramus stigmaticus undpost- marginalis sehr kurz Chiloneiirus Westw. bh. Der ramus marginalis sehr kurz ; der ramus stigmaticus und post- marginalis sehr lang Eucomys m. *) aa. Das Schildcheu an der Spitze ohne Haarbüschel. c. Gesicht und Scheitel grossgrubig (blatternarbig) punktirt. d. Der Schaft die Höhe des Scheitels erreichend; der ramus marginalis fehlend oder verschwindend klein Bothryothorax Ratzb. dd. Der Schaft die Höhe des Scheitels nicht erreichend; der ramus marginalis ziemlich lang Discodes m. **) cc. Gesicht und Scheitel nicht grossgrubig punktirt. e. Schaft und Geissei zugleich sehr breit (stark erweitert). /. Der ganze Körper sehr flach (ungeflügelt) Anusia m. ***) ff. Der ganze Körper nicht flach. fj. Geissei spindelförmig; der ramus stigmaticus länger als der ramus marginalis, der ramus postmarginalis deut- lich ausgebildet Euryseapus m. f) gg. Geissei nicht spindelförmig ; der ramus stigmaticus nicht länger als der ramus marginalis, der ramus postmargi- nalis fehlt Cerapterooerus Westw. ee. Schaft und Geissei nicht zugleich stark erweitert. *) Eucomys von iv, wohl, gut, imd xwfivt, vS-0(, der Bündel, Büschel. Der Name bezieht sieh auf das Schildchen, welches an der Spitze den charakteristischen Haarbüschel hat. **) Discodes von äiaxottäiji, (g, scheibenförmig. Der Kopf zeigt hier eine auffallend scheibenförmige Bildung. ***) Annsia von üyovoiog, ov, wesenlos, ohne Substanz. Der ganze Körper ist bei dieser Gattung so stark zusammengedrückt, dass er gleichsam ohne Substanz (d. h. innere Körpertheile) zu sein scheint. t) Euryseapus von (vqvs, eine, v, weit, und axänog, 6, der Stab (Schaft, lat. scapus.) 33 h. Mesonotum sehr schmal, fast qucilinigt. j. Fühler zehnglicdrig Metallon Walk. ii. Fülller mehr als zehiiglicdrig. k. Uie Achseln zusamincnstosseiid; Kopf und l\Iittcllcib mit der gewöhnlichen Sculptur und l'unktirung Choreia Weslw. Jck. Achseln nicht zusamnienstossend; Schildchcn an der Basis mit zwei Grübchen; Kopf und Mittellcib glatt, ohne Punktirung . Aglyptus »j. *) hh. Mesonotum nicht sehr scinual und nicht qucrlinigt. l. Fühler neungliedrig Cercobelus Walk. IL Fühler mehr als neungliedrig. m. Hinterleib mit einem deutlichen und stark vorragenden Bohrer. 71. Hinterleib oft stark entwickelt, bisweilen von der Seite zusammen gedrückt; die Geissei sehr lang, fadenförmig . Copidosoma Ratzb. nn. Hinterleib nicht stark entwickelt und nicht von der Seite zusammen gedrückt; die Geissei nicht besonders ver- längert. o. Der Scheitel sehr eng, die paarigen Nebenaugen ste- hen hart am innei-en Augenrande; die Fühlerkeule schief zugespitzt Eehthroplexis m. **) 00. Der Scheitel ziemlich breit, die paarigen Nebenaugen stehen nicht am Rande der Augen; die Fühlerkeule breit zugerundet Cerehysius Westw. mm. Der Hinterleib ohne stark vorragenden Bohrer. p. Der ramus marginalis, stigmaticus und postmarginalis sehr lang. q. Geisselglieder sehr dicht zusammen gedrangt und in beiden Geschlechtern kurz und anliegend behaart. . Erieydnus Hai. qq. Geisseiglieder deutlich geschieden, beim ,^ mit langen Wirtelhaaren Sterrhocoma m. ■***) pp. Der ramus marginalis, stigmaticus und postmarginalis nicht zugleich stark entwickelt. r. Die Achseln weit von einander getrennt Dinoearsis m. f) *) Aglj-ptus von d und ylvniog, ,], 6v, eingegraben, ausgcschUtzt. Die Beziehung des Namens ist einfach, da sie auf den ganz glatten, aUer Sculptur und Punktirung ermangelnden, Kopf und Thorax sich bezieht; initer den EncjTrtoiden eine sehr seltene Erscheinung. **) Eehthroplexis von ^x^Qos, !;, 6v, feindselig und ni-Siltg, j, der Schlag, Stoss, Verwundung. Der vorragende, eine tiefere Wunde veranlassende Bolirer gab zu dieser Benennung Veranlassung. **») Sten-hocoma von ariiuwg, a, 6v, stan-, hart und xouij, >}, das Haar. Diese Beuennimg nimmt hauptsächlich Bezug auf die starren Wirtelhaare des c?. t) Dinoearsis von iS(tyCg, ij, 6y, stark und xanatg, ,], das Besehneiden, Scheeren, Absehneiden. Eine Andeutung auf die Uutenandader enthaltend, bei welcher der ramus postmarginalis gänzlich fehlt (abgeschnitten ist) 5 34 TT. Die Achseln nicht weit von einander getrennt. s. Stirn und Scheitel durch eine schwache Wölbung in einander über- gehend; Körper flach, nicht metallisch gefärbt Rhopus m. *) SS. Stirn und Scheitel durch eine mehr oder weniger scharfe Biegung getrennt ; Körper nicht flach, metallisch gefärbt. t. Geissei besonders lang und dünn Leptomastix m. **) tt. Geissei nicht besonders lang und dünn. \i. Nacken und Spitze des Schildchens mit lamellenartigen Schuppen Habrolepis m. ***) uu. Nacken und Spitze des Schildchens ohne lamellenartige Schuppen. V. Das letzte Geisseiglied so lang, wie alle vorangehenden zusammen genommen Sceptrophorus m. f) vv. Das letzte Geisselglied kürzer als die übrigen zusammen Eneyrtus Dalm. Anmerkung. Der Typus der Gattung Eucomys m. ist der Eneyrtus Swederi oder scu- tellaris Dalm., ebenso wird dahin gehören der Eneyrtus obscurus Dalm. Ich kenne ebenfalls noch zwei Arten, welche dieser Gattung angehören, nämlich microphagus m. und Lecaniorum Koll. Die letzte Art wird zwar von Walker zu ßivederi gezogen, aber sicherlich mit Unrecht. Obgleich Euco- mys in der Bildung des Schildchens genau mit Chiloneurus Westw. übereinstimmt, so sind doch andere Merkmale vorhanden, um beide Gattungen hinreichend zu trennen und selbstständig zu begründen. Die Gattung Bothriothorax wurde im Jahre 1844 von Ratzehiirg aufgestellt, als Typus hat man den Eneyrtus clavicornis Dalm. anzusehen. Walker gibt im Eni Mag. V, pag. 51, eine zweite Art an, welche er Eupalis nennt. Diesen beiden Arten kann ich noch vier neue anreihen, nämlich scotopleuris aus Oesterreich, insignis und gorgops von Aachen und rhenauus von Boppard am Rhein. Als besonders bezeichnend für diese Gattung ist noch die Fühlerbildung der J' anzusehen, welche mit dem ? darin überstimmt, dass das letzte Fühlerglied dieselbe schief abgestutzte, fast beilförmige Gestalt zeigt. Die Gattung Discodes habe ich auf den Eneyrtus aeneus Dalm. gegründet, eine ausge- zeichnete Form, welche besonders durch die Kopfbildung leicht erkannt und bestimmt werden kann. Zu derselben Gattung gehört auch der Eneyrtus melanopterus Nees, welcher in hiesiger Gegend stellenweise, obgleich selten vorzukommen pflegt. Neben diesen beiden Arten kann ich noch zwei *) Rliopus vcin iiMTiog, 6, kleine Waare oder Tand. Der Name bezieht sich auf die Kleinheit und unaiisehnliclie Färbung der Arten dieser Gattung. **) Leptoraasti.x wurde gebüdet an.s ^.iniog, >;. 6y, dünn, fein und /i, die Peitsche. Eine An- deutung auf die lange dünne Geissei. ***) Habrolepis, zusammengesetzt aus a^Qog, u, 6v, glanzToU, herrlich und Unk, Idos, (J, die Schuppe. t) Sceptrophorus von axtjnioo(f6no(, scepteiii-agend. Diese Bildung weist hin auf das lange stabfor- mige Endglied der Geissei. 35 neue, cicatricosus und exannulatus, aufstellen, beide aus der Gegend von Aachen. Der Kncyrtus aeneus Dalm. wurde hier noch nicht aufgefunden. Eine höchst seltsame Form bildet die Gattung Anusia, ein sehr kleines, ganz flach ge- drücktes Thierclicii ohne Flügel, mit sehr starkor Entwicklung der ]*"iililcr. Es gehört schon eine gewisse tiefere Einsicht in die Veränderlichkeit der Form bei den Encyrtoidcn diuu, um diese Gattung hier einzureihen und wenn nicht die charakteristische Bildung des Mittelfussos hier massgebend wäre, würde man mit der Stellung derselben in Verlegenheit kommen. Seit zwanzig Jahren sind mir nur vier Exemplare dieser seltenen Gattung in die Hände gefallen, in anderen Sammlungen habe ich sie nie gesehen. Dalmann hat zuerst den eben so seltenen als schönen Ejcvrtus platvcerus beschrieben, den Zetterstedt in einem einzigen und zwar in einem ungeflügeltcn Exemplar gefangen hatte. Bei Frankfurt fing von Heyden ein ähnliches Stück. Ich habe ebenfalls zwei ungeflügeltc und ein geflü- geltes Exemplar vor mii-, (das eine ungeflügeltc von Bonn, die beiden anderen von Aachen,) und darauf die neue Gattung Eurj:scap«s gegründet, welche sich zwar an Cerapterocerus durch über- mässig starke Entwicklung der Fühler anschliesst, aber sowohl durch die Form derselben, als auch durch den Adcrnverlauf sich hinreichend und gut davon unterscheiden lässt. In England scheint dieses Thierchen noch nicht aufgefunden worden zu sein. Die vorliegenden von mir gefangenen Exemplare waren alle ^, ein Bohrer war aber bei dem Frankfurter Stück, selbst bei oberfl.ächlichcr Beobachtung, deutlich sichtbar. Von der Gattung Cerapterocerus Westv:., welche Walker mit der Hauptgattung Eucyrtus vereinigt, die aber meiner Ansicht nach als Typus einer besondern Gattung hinreichend begründet ist, kommen bei Aachen die beiden Arten, mirabilis Westw. und corniger Hai. vor. Mit der erste- ren muss der von mir früher beschriebene Encyrtus mirabilicornis als identisch vereinigt worden, und eben so muss die von Rat:eburg als neu aufgestellte Gattung Telegraphus als Synonym zu Cerapterocerus gestellt werden. Merkwürdig scheint mir, dass von beiden Arten dieser Gattung blos 9 bis jetzt gefunden wurden, obgleich ich die erstere in nicht unbeträchtlicher Anzahl bei Aachen gefangen habe. Aber auch in England wurden beide Arten nur im weiblichen Geschlecht gefangen. Es wäre daher wünschenswerth, dass durch Erforseliiing der Lebensweise das ^, welches vielleicht von dem 2 sehr verschieden sein mag, ermittelt werden könnte. Ueber die Gattung Motallon, welche mir in hiesiger Gegend noch nicht vorgekommen ist, muss ich auf das englische Werk : „List- of the specimens of Hymonopterous insects in the col- lection of the british Museum, part. II, pag. 219" verweisen. Die Hauptcharaktere scheinen mir in der Kürze des Mesothorax-Schildes und den zehngliedrigen Fühlern zu bestehen. Nur das ? ist bis jetzt bekannt, welches Walker als Metallen Acacallis an der eben angeführten Stelle beschreibt. Mit der vorstehenden Gattung trifft in dem sehmalen, kurzen Mesonotum die Gattung Choreia Westw., welche auf den bekannten und fast über ganz Europa verbreiteten Encyrtus ineptus Dalm. gegründet wurde, zusammen und unterscheidet sich hauptsächlich durch die grössere Glieder- zahl der Fühler. Mir selbst sowie auch dem ersten Entdecker sind blos ungeflügelte Individuen zu Gesicht gekommen, Westwood führt aber an, dass er während eines sehr warmen Sommers auch geflügelte Exemplare gefangen habe, was gar nicht unwahrscheinlich ist. 36 Nahe verwandt mit Choreia, obgleich unzweifelhaft generisch zu trennen, scheint mir die Gattung Aglyptus zu sein, welche auf eine S^jezies Walkers, den Encyrtus Lindus, von mir begrün- det worden ist. Diese schöne Art, welche ich von Walker erhielt, kommt nicht in hiesiger Gegend vor, sie unterscheidet sich gleich von allen mir bekannten Encyrtoiden durch den Mangel jeder Sculptur auf Kojjf und Thorax und liisst sich dadurch leicht und sicher erkennen. Eine sehr auffallend gebildete Form unter den Encyrtoiden erblicken wir in der \on Ratzeburg aufgestellten Gattung Copidosoma. Die Bildung der Fühler erinnert an die von mir aufgestellte Gattung Leptomastix, aber die Form des Hinterleibs und die Sculptur des Mittelleibs ist eine durchaus verschie- dene. Ratzehurg, welcher die einzige bekannte Art unter dem Namen Cop. Boucheanum *) beschrieben hatte, führt zwar später **) an, dass nach Aussage ErichsoiCs in dem Jahresbericht vom Jahre 1844, pag. 70, die Art bereits unter einem anderen Namen beschrieben worden sei, aber diese Meinung Erichson^s beruht gewiss auf einem Irrthum, wenn er glaubt, dass der Encyrtus Cercobelus Walk. (oder die Gattung Cercobelus) mit Copidosoma identisch sei. Nicht nur besitze ich Cercobelus aus hiesiger Gegend, sondern habe auch ein authentisches Exemplar von Haliday erhalten, welches von der Ratzehurg'' &chQn Gattung durchaus verschieden ist. Das von Ratzeburg beschriebene Thier- chen kommt bei Berlin und auch hier bei Aachen, obgleich sehr selten, vor, von Frankfurt erhielt ich ebenfalls ein Stück unter dem Namen Encyrtus cultriformis v. Heyd. zur Ansicht. Ratzeburg kannte nur 9, auch mir ist das ^ noch unbekannt. Von der schönen Gattung Echthroplexis besitze ich nur 9, die sich gleich durch den stark vorragenden Bohrer auszeichnen, nimmt man dazu noch die Stellung der Nebenaugen, welche hart am inneren Augenrande stehen, so hat man, glaube ich, hinreichend Grund, sie als Typus einer neuen Gattung aufzustellen, obgleich möglicherweise die noch unbekannten ^ eine andere Deutung zulassen. Die Gattung Cerchysius hat Westwood auf den Encyrtus urocerus Dalm. gegründet. Ich hatte früher dieselbe Art als Encyrtus caudatus beschrieben, ohne jene Gattung WestwoocCs zu kennen. Da mir in diesem Augenblick weder das „Lond. and Edinb. Phil. Magazine," worin West- wood diese Gattung aufstellte, noch auch die „Kongl. Vet. Acad. Handl. 1823", worin Dalmann den Encyrtus urocerus zuerst beschrieb, zu Gebote stehen, so weiss ich nicht, ob jene Autoren auch das ^ dieser Gattung gekannt haben. Ich besitze mehrere .(ifi7iQÜs, t'e, 6y, leuchtend, glänzend, dann auch deutlich und aivXos, o, die Säule, Pfahl, Geissei, auch Stiel. Eine Andeutung auf den deutlich gestielten Hinterleib, das Hauptmerkmal der Unterscheidung von Perilampus. **) Elatus TVallc. u. gen., siehe List of the Spec. of Hym. ins. of the Brit. Museum, part. H. Chalci- dites. pag.'104 und Appendix, pag. 153. This genus has a peculiar form, and some what resemUes Perilampus and Callimome. ***) List of the Spec. of Hym. ins. Chalcidites. part. I, pag. 20. 43 von Agassi: zur Hand nehmen, nicht ganz gewiss zu sein, denn hier finden wir in der Gruppe der Chalciditen von Walkfr im Jahre 1829 auch eine Gattung Cyrtosoma aufgestellt, welche indess wohl schwerlich mit der 11 eÄ^icoorf'schen Gattung identisch ist, weil in diesem Falle Waller das Priori- tätsrecht in Anspruch genommen hätte. 11. Torymoidae. Die Ueberslcht der Gattungen dieser Familie, welche Walker in dem „Ent. Mag. vol. I, pag. 116" bekannt gemacht hat, muss hier, da die beiden dort mit aufgeführten Gattungen Ormyrus und Pcrilampus ausgeschieden wurden, in veränderter Form auftreten, um so mehr, da einige neue Gattungen hinzukommen. a. Die hintersten Schenkel gezähnt und zugleich gesägt oder gekerbt. b. Die hintersten Schienen stark gekrümmt Palmon Walk. bb. Die hintersten Schienen nicht gekrümmt Cryptopristus m. *) aa. Die hintersten Schenkel nicht zugleich gezähnt und dabei gesägt oder gekerbt. c. Die hintersten Schenkel gezähnt. d. Die hintersten Hüften gezähnt (Mittclleib lederartig-runzlig) Monodontomerus Wcslw, dd. Die hintersten Hüften nicht gezähnt (Mittclleib tief punktirt) Diomoi-us Walk. cc. Die hintersten Schenkel nicht gezähnt. e. Die hintersten Schenkel sehr fein gekerbt Glyphomerus m. **) ee. Die hintersten Schenkel gar nicht gekerbt. /. Der ramus postmarginalis so lang wie der ramus mar- ginalis oder länger; der ramus stigmaticus mit einem dicken Knopf Megastigmus Spin. ff. Der ramus postmarginalis vielmal kürzer als der ramus marginalis; der ramus stigmaticus ohne dicken Knopf. g. Das Schildchen vor der Spitze durch eine stark vertiefte Querlinie getheilt und hinter derselben ganz glatt Syntomaspis ;h. ***) gg. Das Schildcheu nicht durch eine Querlinie getheilt. h. Die Furchen der Parapsiden treffen ganz in der Nähe des Schildchens auf die Achseln . . . Lochites m. f) /(/(. Die Furchen der Parapsiden treffen in einiger Entfernung von dem Schildchen auf die Achseln Calliinome Spin. *) Cryptopristus m. von xnvntog, i], 6v, versteckt, verborgen und nniaios, tj , 6y, gesägt. **) Glyphomenis m. von y).v(f(u, aushöhlen, ausgraben, kerben und ,"7(»tif, o, der Schenkel. Also nüt gekerbtem Schenkel. ***) Syntomaspis von avyro/uog, oy, beschnitten, abgeküizt und tlanti, iiSoi, >', der Schild. Durch die Querfm-che wird ein Tlieil des Schildcheus abgeschnitten imd das ganze Schildchen dadurch gleichsam ver- kürzt. f) Lochites von io;;i'rijf, o', im Hinterhalt liegend, auflauernd, nachstelleiul. Bezieht sich auf die Le- bensweise. 44 Schon oben -wurden bei Beleuchtung des Familiennamens die Gründe angeführt, welche mich bewogen haben, den Gattungsnamen Torymus fidlcu zu lassen, ich habe ihn hier durch Cryp- topristus ersetzt und nniss die Aufnahme oder Verwerfung desselben von der Billigung oder Miss- billigung jener Gründe abwarten. Jedenfalls würde durch die Verwerfung des Gattungsnamens Torymus jeder Verwirrung und Zweideutigkeit vorgebeugt werden. Die einzige Spezies, auf welche Walker das Genus Torymus Dalin. bezogen hat und die nun Cryptopristus caliginosus Walk, heissen muss, ist nicht etwa eine von Dalmann bereits gekannte und beschriebene, sondern von Walker selbst entdeckte Art aus dem südlichen Frankreich, ein Grund mehr, auf die Anwendung des Na- mens Torymus nicht einzugehen. Walker kannte von seiner Art nur das $, während in hiesiger Gegend ^ und 2 vorkommen, aber s.ehr selten sind. Die neue Gattung GlyphomeriLS habe ich von Monodontomerus getreimt und auf den Monodontonierus stigma F. (Torymus ater Nees) gegründet, auch bereits eine zweite Art, welche ich Glyphoraerus tibialis nenne, entdeckt. Durch zwei wesentliche Merkmale unterscheidet sich unsere neue Gattung von Monodontomerus Westw. nämlich durch die nicht gezähnten, sondern blos sehr fein gekerbten hintersten Schenkel und dann durch die Unterrandader. Glyphomerus hat nämlich einen stark verlängerten, unter sehr spitzem Winkel entspringenden ramus stigmatieus, auch übertrifft der ramus postmargiualis an Länge den ramus stigmatieus, während bei Monodontomerus der ramus stigmatieus und postmarginal is kurz sind und der erstere unter einem viel stumpferen Winkel entspringt. Es kann auffallend erscheinen, dass dieses Verhältniss dem Scharfsinn der englischen Autoren bei einer so häufig vorkommenden Art entgangen ist. Die Gattung Syntomaspis habe ich auf den Torymus chrysis Nees und Torymus eury- notus m. gegründet. Diese beiden Arten zeichnen sich durch einen kurzen gedrungenen Körperbau und insbesondere durch die eigenthümliche Theilung des Schildchens aus. Von Callimomc unterscheidet sich die Gattung Lochites hauptsächlich durch die Thei- lung des Mesonotums und die Richtung der Furchen. Die einzige bekannte Art habe ich aus den Fruchtgalleu von Papaver Rhoeas und dubium in der Nähe von Aachen mit vielen anderen Para- siten erzogen. Sie zerstört die Larven von Aulax Rhoeadis Hart. Es ist eine sehr selten vorkom- mende und meist nur durch die Zucht zu erhaltende Art; die ^ sind viel seltener als die ?. 12. Eurytomoidae. Diese Familie enthält nur wenige Gattungen, ist aber sehr reich an Arten. Der Reichthum der letzteren nimmt mit jedem Jahre zu, aber die Zahl der Gattungen hat sich seit dem Jahre 183.3, in welchem Walker einen Conspectus derselben in dem ,,Ent. Mag. Vol. I, pag. 13" veröffentlichte, nicht vermehrt. Ich habe zur Unterscheidimg der Gattungen etwas schärfere Merkmale hervorzuheben mich bemüht und glaube, dass man nach dem hier aufgestellten und von dem Tlafer'schen etwas abweichenden Schema die Gattungen mit mehr Sicherheit wird unterscheiden können. a. Die hintersten Schienen in beiden Geschlechtern mit einer feinen Bor- stenreihe Deeatoma Spin. aa. Die hintersten Schienen ohne Borstenreihe. h. Der Rücken des Pro- und Mesothorax sammt dem Schildchen dicht mit tiefen Grübchen versehen Eurytoma lll. 4S bb. 'Der Rücken des Pro- und Mesothorax und das Schildchen nicht zugleich mit tiefen Grübchen versehen. c. Das iletanotiiin senkrecht abgestutzt Systole Wnlk, cc. Das Metanotiim nicht senkrocht abgestutzt Isosoma Walk. Bei Aufstellung einer schematischcn Uebersicht der Gattungen nuiss vor Allem auf die beiden Geschlechter Rücksicht genommen werden und diejenigen Merkmale sind natürlich die besten, welche dem ^ und 9 zugleich zukonnnen. Ans der uebersicht bei Walker sehen wir die beiden Gattungen Isosoma und Systole durch den cylindrischen Hinterleib von Eurytoma und Decatoma. welche einen von der Seite zusammen gedrückten Hinterleib haben, geschieden, obgleich dieses Merkmal, in seiner ganzen Schärfe angewendet, nicht überall stichhaltig erscheint. Ferner ist nicht ersichtlich, wie die $ von Eurytoma und Decatoma sich unterscheiden sollen, da beiden keulfiinnige Fühler zukonnnen und ein anderes Merkmal der Unterscheidung nicht angegeben wird. Die Ver- änderung des Walker'schen Schema's scheint mir nach diesen Andeutungen wohl gercchtfcrtio-t. Betrachten wir nun die einzelneu Gattungen der Reihe nach, so lassen sich hin und wieder auch noch andere Merkmale angeben, wodurch der Gattungscharakter noch deutlicher her- vortritt. So zeichnen sich z. B. die <^ der Gattung Decatoma durch die keulfönnige, tünfgliedrige, nicht gesägte Form der Geissei von Eurytoma und Isosonia aus und das letzte Glied ist deutlich dreiringelig; zudem zeigen beide Geschlechter noch einen schönen Charakter in der Flügelbildung. Es ist nämlich der ramus marginalis besonders verdickt und unter demselben liegt eine mehr oder weniger verkürzte braune Binde oder ein rundlicher Flecken. Bei Eurytoma haben die ^ eine stark gesägte Fühlergeissel und die beiden letzten Glieder derselben sind so enge mit einander verbunden, dass die Geissei, abgesehen von dem sehr kleinen Grundglied, (Ringel) scheinbar sechs- gliedrig zu sein scheint; nur bei genauer Betrachtung erkennt man das sechste Glied als zweiringelig. Sehr selten sind die beiden Endglieder der Geissei deutlich von einander getrennt. Beim ? vun Eurytoma linden wir den Hinterleib von der Seite zusammen gedrückt, oft so stark, dass schon ein flüchtin-er Blick sie leicht von den 2 der übrigen Gattungen dieser Familie unterscheidet. Bei einigen Arten ist aber dieses Merkmal weniger in die Augen fallend, so dass es strenge genommen keinen durch- greifenden Gattungscharakter bildet. Die Untersuchung einer grossen Menge Arten dieser Gattuu"- sowie auch der Gattung Isosoma haben mir die Ueberzeugung gegeben, dass die Sculjitur des Pro- und Mesonotums sammt dem Schildchen das sicherste Kennzeichen zur Untersclieidung beider Gat- tungen bildet. Obgleich die beiden Gattungen Eurytoma und Isosoma dem ungeübten Auge noch manche Schwierigkeiten darbieten, so ist doch nicht zu verkennen, dass auch Isosoma als eine fest begründete Gattung angesehen werden muss. Der mehr in die Länge gezogene, oftenbar walzen- förmige Körperbau, der nicht von der Seite zusammen gedrückte und auch selten etwas niederge- drückte Hinterleib, die Bildung der Fühler beim ^, und die eigenthümliche Sculptur unterscheiden sie mehr als genügend von Eurytoma. Die männlichen Fühler haben eine siebengliedrige Geissei, es sind also die beiden Endglieder nicht enge mit einander verbunden, wie bei Eurytoma, obgleich manchmal doch ziemlich nahe gemckt, auch ist die Geissei nicht gesägt, noch weniger aber keul- formig wie bei Decatoma. 46 Mit der Gattung Systole könnte sehr leicht eine Verwechslung Statt finden, wenn wir blos auf die Fühler Rücksicht nehmen wollten, denn dadurch unterscheidet sich diese Gattung nicht von Eurj-- toma und selbst nicht einmal von Isosoma, wenn wir einzelne Spezies der letzteren Gattung in Betracht ziehen. Dagegen weicht Systole ganz entschieden durch die Sculptur von Eurytoma sowie durch den Bau des Metanotums von Isosoma ab. Der Rücken des Metathorax ist nämlich bei Systole schon von der Basis aus fast senkrecht abgestutzt, also völlig abschüssig, bei Isosoma ist das aber nie der Fall, sondern hier ist er deutlich genug mehr dickwalzig, ja mitunter fast konisch verlän- gert. Dieses Merkmal des Metathorax-RUckens halte ich bei Systole für ein entscheidendes Gat- tungsmerkmal, viel geeigneter zur sicheren Unterscheidung, als der kurze und gedrungene Körperbau oder die Bildung der Fühler. Vermittelst genauer Untersuchung desselben ist es mir auch gelungen, die S dieser Gattung, welche Walker unbekannt geblieben zu sein scheinen, zu entdecken, sie stimmen mit den ? nicht nur im Bau des Hinterrückens, sondern auch in der Form imd Sculptur des Pro- und Mesonotums, sowie des Sohildchens völlig überein, weichen aber in der Fühlerbildung ab, die sich mehr an Eurytoma auschliesst, obgleich die Geissei bei Systole nicht so scharf gesägt ist wie bei jener Gattung. 3/ 14. Cleonymoidae. In der Beschränkung, welche ich in dieser Familie für nothwendig erachtete, enthält dieselbe dennoch eine merkwürdige Zusammenstellung von Gattungen, die m ihrem Gesammthabitus zwar eine gewisse verlängerte und gestreckte Körpergestalt zeigen, aber in den einzelnen Gattungstypen so stark von einander abweichen, dass dadurch das ohnehin lockere Fa- milienband sie kaum zusammen hält und später vielleicht eine grosse Zersplitterung Statt finden wird. Die Kenntniss der Gattungen wird allerdings durch den scharf ausgeprägten Typus sehr erleichtert und bietet nur wenige Schwierigkeiten dar; sie werden sich nach dem folgenden Schema wohl leicht bestimmen lassen: «. Ungeflügelt. h. Bohrer kaum vorragend Trieoryphus m. *) Ib. Bohrer sehr weit vorragend Cea Hai. aa. Geflügelt. c. Die vordersten Schenkel sehr stark verdickt Heydenia m. S 2 **) cc. Die vordersten Schenkel nicht verdickt. d. Fühler wirtelig behaart Plutothrix m. ***) dd. Fühler nicht wirtelig behaart. e. Das zweite Segment mit emem Ouereindruck .... Tetraeampe m. ee. Das zweite Segment ohne Quereindruck. *) Tricoryhpus von Toizdpix/iOf, dreispitzig. Der Name bezieht sieh auf die drei Lappen des Mittel- brustrückens, welche nach hinten stark zugespitzt sind und am Schildchen fast zusammen stossen. **) Heydenia n. pr. Diese Gattung habe ich nach dem Namen eines um die Entomologie hochverdienten Mannes aufgestellt, des Herrn Senators von Eeyden in Frankfm-t. ***) Plutothrix von nlovios' d, der Reichthiim oder reich und *(n'l, ';, das Haar. Der Name bezieht sich auf den Reichthum der Wirtelhaare an der Fiihlergeissel. 47 /. Das Schildchen vor der Spitze mit einer tiefen Ouerfiirche. g. Die Furchen der Parapsiden überall deutlich Trigonoderus Westw. gg. Die Furchen der Parapsiden naoli dem Schildchcn hin ganz ver- schwindend Caudonia Walk. ff. Das Seliildehen vor der Spitze ohne Querfurche. h. Mittelschienen nebst Fersen stark verdickt Prosopon Walk. hh. Mittelschienen nebst Fersen nicht verdickt. /. Flügel an der Basis mit einer starken sclnvielenfönnigen Ver- dickung am Vorderrande Platynoeheilus Westw. ü. Flügel ohne Schwiele. Ic. Fühlerkeule auf der Unterseite schief abgestutzt .... Notanisus Wcük. 1:1c. Fühlerkeule auf der Unterseite nicht schief abgestutzt. /. Zwischen dem Stielchen und der Geissei zwei Ringel (annelli) Maeroneura Walk. II. Zwischen dem Stiek-hen und der Geissei nur ein Ringel. m. Fühler zwölfgliedrig (^9 Cleonymus Lulr. mm. Fühler dreizehngliedrig Merostenus Walk. Von der Gattung Trieoryphus habe ich drei iingeflügelte, ganz übereinstimmend gebil- dete 2 vor mir, zwei von Aachen vmd das dritte von Crefeld. Wegen der stärkeren Entwicklung des Prothorax habe ich sie zu den Cleonymoiden und nicht zu den Miscogastroiden gestellt. Die Fühler sind dreizehngliedrig mit einem Ringel, die Geissei keulförmig, ihre Glieder allmählig an Länge abnehmend, aber au Breite wachsend. Die Bildung des Mesonotums ist besonders dadurch charakteristisch, dass die Furchen der Parapsiden sich in der Nähe des Schildchens so stark nähe- ren, dass sie beinahe zusammen stossen. Der Hinterleib hat einen zwar kurzen, aber sehr deut- lichen dicken Stiel und das darauf folgende Segment nimmt fast die Hälfte des übrigen Hinterleibs ein. Der Bohrer ragt nur sehr wenig vor und hat dicke Klappen. Die hintersten Hüften sind be- sonders stark entwickelt, sehr lang und konisch zugespitzt. Die sehr seltene Gattung Cea schliesst sich in der Bildung des deutlich gestielten Hin- terleibs genau an Tricoiyphus an, aber der Bohrer ragt weit vor und erreicht nahezu die Länge des ganzen Hinterleibs, während er bei Trieoryphus kaum sichtbar wird. In der Bildung des Me- sonotums weichen beide Gattungen aber sehr von einander a, ij, das Gewölhe. Der Name bezieht sich auf die Wöl- bung des Hinterleibriickens. **) Arthrolysis von BQf^QOl■, to, das Glied und AiJai?, i), die Lösung, Auflösung. Der Name bezieht sich auf die Fühlergeissel, bei welcher alle Glieder deutlich getrennt sind, während bei der nächst verwandten Gat- tung Dichalysis die zwei letzten Glieder enge in einander geschoben sind. 53 q. Fühler zwolfgliedrig Isooyrtus Walk. qq. Fühler dreizehngliedrig. r. Das fünfte Fiihlorglicd klein Micromelus Walk. rr. Das fünfte Fühlerglicd von massiger Grösse. s. Der Knopf des ranius stigmaticus stark entwickelt . . . Lamprotatus WesfiD. SS. Der Knopf des ranius stigmaticus nicht stark entwickelt. t. Der Ilinterleibsstiel sehr verlängert Sphegigaster Spin. tl. Der Ilinterleibssticl kurz. n. Der Hinterleib von der Seite mehr oder weniger zusammen gedrückt Toxeuma Walk. uu. Der Hinterleib nicht von der Seite zusammen gedruckt. V. Hinterleib nicht halb so breit wie der Mittelleib Tityros Walk, vv. Hinterleib ungefähr so breit wie der Mittelleib. w. Drittes Segment fast so gross wie das zweite. X. Der Hinterrand des zweiten Segments weit ausgeschweift Cyrtogaster Walk. ?. xx. Der Hinterrand des zweiten Segments ganz gerade Isoeratus tn. ww. Drittes Segment viel kleiner als das zweite. y. Die Grösse des zweiten Segments kaum ein Drittel der Länge aller folgenden zusammen genommen betragend; Me- tanotum ungekielt Merisus Walk. yy. Die Grösse des zweiten Segments be- trägt mehr als die Hälfte der Länge aller folgenden Segmente zusammen genommen. z. Der eine Oberkiefer gebogen, der andere gerade Dicyelus Walk. zz. Beide Oberkiefer gerade .... Pachylarthrus Weslw. 2. Mit der Stellung der Gattung Caratomus zu den Miscogastroiden wird wohl Jeder sich einverstanden erklären müssen, wenn er die bedeutenden Abweichungen in Betracht zieht, welche diese Gattung von den Perilampoiden und Eucharoiden scheiden. Zuerst ist es die gänzlich ver- schiedene Sculptur, welche nicht im Entferntesten mit der von Perilampus verglichen werden kann ; noch mehr aber das Flügelgeäder. Caratomus hat einen stark verlängerten ramus stigmaticus, er ist so lang, wie der ramus marginalls, während bei den Gattungen der Perilampoiden und noch mehr bei Eucharis der ramus stigmaticus viel kürzer erscheint. Die Bildung der Fühler hat wahrscheinlich über die unpassende Stellung bei den englischen Autoren entschieden, aber auch in Bezug auf die Fühler lässt sich nicht in Abrede stellen, dass Caratomus weder zu der einen noch der anderen Familie gehört. Eine genauere Vergleichung wird dieses zeigen. Durch die Bildung des Schaftes und des 54 Stielchens entfernt sich Caratomus bedeutend von den Eucharoiden, bei welchen beide so kurz sind, dass sie sich hierdurch an die ächten Ichneumonen und Braconen anschliessen. Bei Caratomus ist der Schaft nun zwar von massiger Länge, aber das Sticlchen ist sehr lang, es erreicht die Länge der vier folgenden Geisseiglieder zusammen genommen, und dadurch entfernt sich die Gattung eben so sehr von den Perilampoiden, wie durch das folgende erste Geisselglied. Bei den Perllampoiden bildet dieses letztere ein kleines unscheinbares Zwischenglied, (aunellus) bei Caratomus aber ist es nicht blos länger als das zweite Geisselglied, sondern auch verdickt und daher leicht in die Augen springend. So fällt also jeder Grund weg, die Gattung Caratomus mit den Eucharoiden oder Peri- lampoiden länger zu vereinigen. Der gestielte Hinterleib weisst ihr aber unzweideutig ihre Stellung unter den Miscogastroiden an. Wemi auch die seltsame Kopfbildung Bedenken erregen könnte, so lässt sich doch fast mit Gewissheit annehmen, dass dieselbe blos sexueller Natur sei und dem ?, welches bis dahin noch unbekannt geblieben, fremd sein wird. Von der Gattung Dipara, von welcher bis jetzt nur das (? bekannt war, glaube ich auch das 2 entdeckt zu haben. Die Gattung charakterisirt sich im männlichen Geschlecht leicht dadurch, dass der ramus marginalis länger als der ramus humeralis ist. Die Geisseiglieder sind verlängert, fast spindelfijrmig, langhaarig und die Fühler sowohl wie auch der ganze Habitus erinnert an die S der Gattung Ooctonus oder Polynema unter den Mymaroiden. Bei dem von mir entdeckten 2 ist dagegen der ramus marginalis deutTich kürzer als der ramus humeralis, die Geisseiglieder sind sehr kurz, rundlich, aber eben so langhaarig, wie bei dem $. Im Habitus sowie auch in den einzelnen Theileu stimmt das 2 genau mit dem c? überein. Watker gibt die Fühler von Digara petiolata $ als zwölfgliedrig an, ich glaube aber ein kleines Ringelchen bei derselben Art zu sehen, wenn die- ses wirklich vorhanden, dann wären die Fühler dreizehngliedrig. Unter den Gattungen dieser Familie, bei welchen der ramus marginalis verdickt ist, zeich- net sich Pachycrepis durch die scharf markirten Furchen der Parapsiden aus, während bei den drei anderen diesT Fürchen sehr undeutlich sind und nach dem Schildchen hin bald gänzlich verschwin- den. Die Gattung Pachyneuron ist durch den flachen, meist eingedrückten Hinterleibsräcken leicht zu erkennen, schwieriger aber wird man H^psicamara m. und Euneura WaXk. trennen können. Die letztere Gattung wurde im hohen Norden, zu Alten in Finnmarken entdeckt, und die Charak- teristik, welche Walker *) davon aufstellt, passt, mit Ausnahme der Grössenverhältnisse zwischen den einzelnen Segmenten des Hinterleibs, so genau auf die Gattung Hypsicamara, dass ich beinahe Anstand genommen hätte, beide als gesonderte Gattungen aufzustellen. Da aber Walker nicht blos in dem Gattungscharakter, sondern auch bei der Artbeschreibung die relative Grösse der einzelnen Segmente genau angibt, so lässt sich bei sorgfältiger Vcrgleichung an der Verschiedenheit beider Gattungen nicht länger zweifeln. Ich habe meine Gattung aus einer Blattlaus erzogen und zwar aus einem Pemphigus, und bei Frankfurt erzog sie Herr von Heyden höchst wahrscheinlich aus der- selben Blattlaus von Pinus sylvestris. So wie die Gattungen mit verdicktem ramus marginalis eine kleine Tribus in dieser Familie bilden könnten, so würden ebenfalls die Gattungen, bei welchen die -vats, fojf, >'/, die Lösimg, Auflösung. Der Name bezieht sich auf die Fühlergeissel, dereu Glieder nicht hlos einfach gelenkartig von einander getrennt erscheinen, sondern noch obendrein durch kleine Stielcheu (Brücken) gleichsam doppelt getreimt werden. 57 Wi'iiii (lio Angabe in der Gliederzalil der Fühler bei Lioeyrtus V'alk. richtig ist, dann wird sicli diese Gattung leicht bestimmen lassen, sie kiiniite nur mit Arthrolysis verwechselt wer- den, denn die übrigen Gattungen haben alle dreizehngliedrige Fühler. Isocyrtus soll aber auch durch die starke Entwicklung des dritten Segments sieh auszeiclmcn, worauf besonders grosses Ge- wicht zu legen wäre. Mir ist diese Gattung, von welclier Walker nur das weibliciie Geschleclit vor Augen hatte, gänzlich unbekannt geblieben. Selir liäuHg ist die Gattung Micromehis; nicht nur findet sie sieh in England, sondern auch hier in der lihcinprovinz und durch ganz Deutschland scheint sie überall vorzukommen. Zwar bilden die Fühler ein gutes Gattungsnierkmal, indem in beiden Gcsciileehtern drei Kingel vorhanden sind, beim $ ist aber aueli das dreiringelige Endglied pfrieniculiirniig zugespitzt und der Metathorax wird durcli eine stark konische Verlängerung ausgezeichnet. Wie in den meisten grösseren Familien, so zeigt sich aucii hier eine Gattung besonders zahlreich an .\rten und zwar ist es die Gattung Lamprotatus Westiv. (von Walker Miscogastcr genannt.) Diese schöne Gattung, deren Arten sich mitunter durch eine bedeutendere Grösse aus- zeichnen, aber trotzdem häufig sehr schwer zu unterscheiden sind, hat zwar in der bedeutenden Verdickung des Knopfes an dem ramus stigmaticus ein charakteristisches, aber nicht ganz durch- greifendes Merkmal. AVenn auch in den meisten Arten dieser Knopf sehr dick erscheint, so findet doch allmählig eine solche Abnahme Statt, dass darauf kein Gewicht mehr gelegt werden darf. Eben so wenig kann auf den Stiel des Hinterleibs eine besondere Wichtigkeit gelegt werden, da derselbe oft so unscheinbar kurz wird, dass sich diese Arten mit so kurzem Jlinterleibsstiel nur äusserst schwierig oder gar nicht von der Gattung Selaoderraa Walk, trennen lassen. Es wird daher hier nöthig sein, solche Merkmale heryorzusuchen, durcli welche Lamprotatus von den nachfolgen- den Gattungen Sphegigaster, Toxeuma, Tifyros, Cyrtogastcr ? und Dicyclus 9, sowie von Pachy- larthrus ? und Merisus sieh mit einiger Sicherheit unterscheiden lässt. Obgleich Lamprotatus in der Fassung und Ausdehnung, welche Walker dieser Gattung gibt, nicht leicht zu detiniren sein möchte, so unterscheidet sie sich von den nachfolgenden Gattungen doch in so weit, dass man in Bestimmung der grössten Anzahl der Arten nicht leicht Missgriftc machen wird. Von Toxeiuna zeichnet sich Lamprotatus durch den nicht von der Seite zusammen gedrückten Hinterleib aus, von Sphegiga.ster und Cyrtogaster 2 durch die relative Kürze des dritten im Verhältniss zu der viel grösseren Länge des zweiten Segments; von Tityros, Dicyclus, Pachylarthrus $ und Merisus durch die tiefen und bis auf die Achseln deutlieh durchgehenden Furchen der Parapsiden. Die Gattung Sphegigaster Spin., zu welcher Merismus Walk, als Synonym gehört, zeich- net sich durch die Grösse des zweiten und dritten Segments aus und stimmt darin wohl mit Cyr- togaster überein. Obgleich letztere Gattung im männlichen Geschlecht sehr leicht durch die Taster unterschieden wird, so wird es doch schon schwerer, die 2 beider Gattungen auseinander zu halten, der kurze Hinterleibsstiel bei Cyrtogaster, der meist bestimmt längere bei Sphegigaster ist allerdings ein schwaches Merkmal, dann sollen die Mandibeln bei dieser Gattung gerade, bei jener gebogen sein, aber diese Angabe mag wohl nur auf der Untersuchung weniger Arten sich gründen, so dass weitere und schärfere Merkmale zur Unterscheidung der ? in beiden Gattungen zu wünschen wären. Ein solches Merkmal dürfte wohl der ausgesehweifte Hinterrand des zweiten Segments bei Cyrto- 58 gaster sein, da dieser bei Sphegigaster gerade ist. Bei Sphegigaster scheint mir, dass diejenigen Arten, welche durch deutlich ausgesprochene Furchen der Parapsiden sich auszeichnen, generisch von den übrigen getrennt werden könnten. Sphegigaster aculeatus und flavicornis z. B. zeigen keine deutliche Trennung des Mesonotums, obgleich sie in den meisten Merkmalen mit den übrigen Arten übereinstimmen. Eine Nöthigung zu dieser Trennung ist aber um so weniger vorhanden, da die Gattung Sphegigaster arm an Arten ist. Toxeuma scheint mir unter den Miscogastroiden eine weniger scharf ausgeprägte Gat- tung, denn einestheils schliesst sie sich sehr enge an diejenigen Arten von Lamprotatus an, bei welchen der Knopf des ramus stigmaticus schon kleiner wird, auch die scharfe Theilung des Meso- notums und die relative Grösse der Hinterlcibssegmente erinnert an Lamprotatus, dagegen ist der Hinterleib dadurch, dass er von der Seite zusammen gedrückt und ziemlich stark zugespitzt erscheint, in seinem Habitus allerdings von Lamprotatus abweichend. Sehr nahe streift auch die Gattung an Selaoderma, und wenn man den ganz kurzen, leicht zu übersehenden Hinterleibsstiel nicht in Betracht zöge, würde man kaum eine Trennung vorzunehmen im Stande sein. Tityros Walk, ist eine mir unbekannte Gattung, welche nach dem männlichen Geschlecht aufo-estellt wurde *) und sich durch den stark verlängerten Schaft, welcher beinahe die Grösse der "•auzon Geissei erreicht und den sehr schmalen, fast konischen Hinterleib auszeichnen soll. Merisus Walk, schliesst sich durch den Habitus eben so sehr an die Pteromaloiden, wie durch den gestielten Hinterleib an die Miscogastroiden an. Obgleich Walker die Fühler als zwölf- gliedrig angibt, so sind sie doch wirklich dreizehngliedrig, wie es auch die Abbildung in Nexvman's Entomologist auf Plate A, Fig. 1 und 1, a, deutlich genug zeigt. Li der vergrösserten Abbildung fehlt blos der Schaft, der also noch hinzugezählt werden muss. Das dreiringelige, sehr scharf zuge- spitzte Endglied der Fühler, das nicht gekielte Metanotum und die relative Grösse der einzelnen Hinterleibssegmente lassen die Gattung bald erkennen. Während nämlich das zweite Segment dop- pelt so lang wie das dritte ist, wächst aucli das vierte, fünfte und sechste allmählig an Grösse, so dass das sechste fast doppelt so lang wie das zweite wird. Von dieser Gattung habe ich einige Arten in der Nähe von Aachen gefangen, die von Walker beschriebene Art, Merisus splendidus, stammt dagegen aus dem südlichen Frankreich. Auf Miscogaster Oxylus **) hat Walker seine Gattung Panstenon gegründet, er hat ihr auch die Stellung bei den Miscogastroiden angewiesen, obgleich die ziemlich starke Entwicklung des Prothorax einen Uebergang zu den Cleonymoiden anzubahnen scheint. Die Furchen der Parap- siden gehen nicht völlig durch und der Hinterleib ist deutlich gestielt, aber viel charakteristischer erscheint hier das Flügelgeäder, da der ramus marginalis eben so lang, wenn nicht länger als der ramus humeralis ist. Den Gattungsnamen Asaphes habe ich mit Lsocratus vertauscht, von laog, tj, ov, gleich und xQUToq, ti>, die Stärke, Kraft, Gewalt. Diese Benennung steht in Beziehung zu der Fühler- geissel, welche in beiden Geschlechtern keulförmig, also gleich kräflig gebildet ist. Die Beseitigung des Namens Asaphes wurde durch den älteren Namen Asaphus Brongn. unter den Trilobiten, sowie *) List of the Spcc. of Hym. ins. in the coli, of the Br. Mus. part. II, p.ig. 1G4. **) Walker, Monographia Chaloiditum. 1839. pag. 196. -^ 59 auch durch zwei Pflanzengattungen, Asaphes Dec. und Asaphes Spreng, bedingt. Die Gattung Iso- cratus steht in der Nähe von Cyrtogaster, womit sie grosse Achnlichkeit hat. Durch ein sehr schönes Merkmal hissen sich jedoch beide (Jattungcn Iciclit untersclieiden; bei Cyrtogaster ist näm- lich der Hinterrand des zweiten Segments in einem weiten Bogen ), der Rand (margo.) Der Name bezieht .sieh auf den Vorderrand des Flügels, welcher durch den starken ramus margiiialis gleichsam verdickt erscheint. ***) Cryptoprymna von y.t>vni6i;. i;, 6y, versteckt, verborgen und TtQVfxi'K, <", jeder Hintertheil eines Körpers überhaupt (hier des Hinterleibs). Der Name enthält also die Andeutung auf die in dem dritten Segmente versteckten, die Spitze des Hinterleibs bildenden Theile. t) Anogmus von «, priv. und c'j'^t/f, 6, die Furche. Der Name deutet auf die hier fast ganz ver- schwundenen Furchen der Parapsiden hin. 60 bb. Fühler zwölfgliedrig. e. Fühler mit drei Ringeln Micradelus Walk. ee. Fühler mit einem Ringel Tripedias tn. *) aa. Hinterleib znsammen gedrückt. /. Der Thorax flach. g. Fühler zwölfgliedrig; die Parapsiden nicht getrennt . . Psilonotus Walk, gg. Fühler dreizehngliedrig; die Parapsiden vollständig ge- trennt Isoplata m. **) Jf. Der Thorax konvex. h. Das letzte Fühlerglied mit pt'riemenförmiger Spitze . . Rhaphidotelus Walk. hh. Das letzte Fühlerglied ohne pfriemenförmige Spitze. i. Das dreiringelige Endglied der Geissei kürzer als die zwei vorangehenden Glieder Meromalus Walk. ii. Das dreiringelige Endglied der .Geissei so lang oder länger als die zwei vorangehenden Glieder .... Gastrancistrus Westic. Die Gattung Ilormocerus, von welcher WalJcer mehrere Arten beschrieben hat, scheint in Deutschland sehr selten zu sein, ich habe nur eine Spezies bei Boppard am Rhejn gefangen, in anderen deutschen Sammlungen sah ich keine einzige Art. Die Fühler sind dreizehngliedrig, mit zwei Ringeln und einem dreiringeligen Endglied. Bei den ? ist auch der Bohrer ein wenig vorragend. Abgesehen von den deutlieh ausgeprägten Furchen der Parapsiden hat Hormocerus eine grosse Aehnlichkoit mit Ptcromalus, und zwar mit denjenigen Arten, deren Geisselglieder etwas verkürzt erscheinen. Die frühere Schreibart Ormocerus musste dem Geiste der griechischen Sprache gemäss in Hormocerus verwandelt werden. Zu der Gattung Hormocerus hat Walker früher auch das $ einer Art Hormocerus mari- timus gestellt, für welche er später die eigene Gattung Urolepis bildete. Das c? beschrieb er in seiner „Mon. Chalc, pag. 201," unter dem Namen Miscoga.ster Stygne. Ich habe ein Original- Exemplar seines Hormocerus maritimus ? vor Augen und ebenfalls b. cc. Fühler zwölfgliedrig. d. Thorax nicht punktirt; Flügel mit einer Haarlinie, die vom Knopf des ramus stigmaticus ausgeht Systasis Walk. dd. Thorax punktirt; Flügel ohne Haarlinie. e. Fühler des g mit zwei Ringeln und einem zweiringeligen Endglied, Fühler des $ mit zwei Ringeln und einem dreiringeligen Endglied; die Furchen der Parapsiden treffen auf die Achseln; der Knopf des ramus stigmati- cus verdickt Oxyglypta m. *) ee. Fühler mit zwei Ringeln und einem dreiringeligen End- glied; die Furchen der Parapsiden treffen auf das Schild- clicn; der Knopf des ramus stigmaticus nicht verdickt . Stictonotus m. **) aa. Die Furchen der Parapsiden nicht durchgehend. /. Fühler zwölfgliedrig. g. Der Thorax länger als der Hinterleib Meraporus Walk. gg. Der Thorax kürzer als der Hinterleib Metastenus Walk. ff. Fühler dreizehngliedrig. h. Gesicht stark punktirt; Bohrer beim 2 weit vorragend . . Roptroeerus Ratzb. hh. Gesicht nicht oder kaum punktirt; Bohrer beim 9 nicht oder kaimi vorragend. i. Fühler mit drei Ringeln. k. Geissei nach der Spitze stark verdickt. Metopum Walk. l'k. Geissei nach der Spitze hin massig verdickt. l. Thorax oben flach; Körper enge, sublinearisch . . Platyterma Walk. IL Thorax oben konvex; Körper kurz, breit. . . . Ambljrmerus Walk. iL Fühler mit zwei Ringeln. m. Der Knopf des ramus stigmaticus sehr dick; (Schen- kel nicht verdickt) Caenaeis m. ***) mm. Der Knopf des ramus stigmaticus nicht dick. M. Der ramus marginalis stark verdickt; (Schenkel nicht verdickt) Xenocrepis m. f) nn. Der ramus maVginalis nicht verdickt. *) Oxyglypta von d|(jf, fict, y, scharf und ydvjiio;. i\, vv, ausyemeisselt, geschnitzt, eingegraben. Der Name deutet die scharf eingegrabenen Furchen der Parapsiden an. **) Stictonotus (= Semiotus Walk.) von oiixiui, i], 6y, puuktu-t und J'iurof, 6, der Rücken. ***) Caenaeis von y.aty6s, i,, 6y, fremd, ungewöhnlich und '««'s, ';, die Spitze. — Die bei den Pteroma- loiden ganz ungewöhnlich verdickte Spitze des ramus stigmaticus (d. li. der Knopf) liegt der Benennung zu Grunde, t) Xenocrepis von itvos, i;, ov, fremd, ungewöhnlich und y.Q'inls, läoe, i',, der Rand. Die Benen- nung deutet die scheinbare Verdickimg des Randes durch den ramus marginalis an. 65 o. Der Kopf mit einer glatten Linie, die von der Wurzel der Man- dibeln an der jinssercn Orbita bis zum Scheitel sich hinzieht. . . 00. Der Kopf ohne glatte Linie. p. Die Flügel am Vorderrande mit einer starken Einbiegung . . pp. Flügel ohne Einbiegung am Vorderrandc. q. Der nimus stigmaticus und postmarginalis im Verhältniss zu dem ninius margiiialis stark verkürzt qq. Der ramus stigmaticus und postmarginalis nicht stark verkürzt, r. Die beiden Ringel ganz unmerklich dünner als die fol- genden Geisseiglieder; (die Wangen sehr breit und das Hinterhaupt stark ausgehöhlt) n: Die beiden Ringel sehr klein. s. Die Backen stark vorspringend , . . . SS. Die Backen nicht stark vorspringend. t, Schenkel kräftig und dick, besonders die Vorder- schenkel. M. Der ramus marginalis verdickt. V. Der ramus postmarginalis und stigmaticus verkürzt und nur halb so lang wie der ramus marginalis; die beiden Ringel zu- sammen genommen kürzer als das Stielchen Metaeolus m. tf) Di). Der ramus postmarginalis und stigmaticus mehr als halb so lang wie der ramus marginalis; die beiden Ringel zusammen genommen so lang wie das Stielchen . . itu. Der ramus marginalis nicht verdickt. Peridesmia m. *) Simopterus »«. Dibrachys tu. **) Coelopisthia tu. ***) Diglochis 711. t) Pandelus w. ttt) *l Peridesmia vou ^fQi, tun lienuu und d't'a.utos, lu, loi', gefesselt, gebunden. Der Name deutet den glatten Sti'eifen an, welcher das Auge nach aussen gleichsam wie eine Fessel umgibt. **) Dibrachys von dis, zweimal und ßnccyv;, kurz. Eine zweimalige Verkürzung, nämlicli die des ramus stigmaticus wie des ramus postmarginalis gab zu dieser Benennimg Veranlassung. ***) Coelopisthia von zoUof, i/, oy, hohl und (liii\;hn jr., die Hinteiiäeite. Auf das stark ausgehöhlte Hinterhaupt zielend. t) Diglochis von dis, zweimal, zwei und ylw/js, ,], eine vorragende Spitze oder Ecke. Hier gaben die beiden Backen, welche als scharfe Ecken vorspringen, der Gattung diesen Namen. tt) Metaeolus von HST«, hinten und xöXos, oy, verstümmelt, abgestutzt. Hinter dem ramus marginalis zeigen sich die beiden Abschnitte der UnteiTandader, nämlicli der ramus stigmaticus und postmarginalis so kurz, dass sie gleichsam wie abgestutzt oder verstümmelt erscheinen. ttt) Pandehus von näyäißog, oy, ganz sichtbar, ganz deutlich. Die Benennung dieser Gattung nimmt Bezug auf die beiden Kiugel, welche hier besonders deutlieh hervortreten. 9 66 w. Der Knopf des ramus stigmaticus abwärts gebogen, rund . . . Dinotus m. *) ww. Der Knopf des ramus stigmaticus nicht abwärts gebogen. X. Die Vorderschenkel vor der Spitze ausgerandet; die hinter- sten Schienen mit einer Reihe feiner Dörnchen Paehychirus Ag. Nom. XX. Die Vorderschenkel an der Spitze nicht ausgerandet; die hintersten Schienen nicht mit einer Reihe feiner Dörnchen. 7/. Der ramus stigmaticus an der Spitzs regelmässig kol- benförmig Rhopalicus m. **) yy. Der Knopf des ramus stigmaticus nicht kolbenförmig, sondern auf der Innenseite des Flügels stark verdickt . Acroeormus m. ***) tt. Schenkel schlank. s. Der ramus postmarginalis doppelt so lang wie der ramus stigmaticus Etroxys Wesfw. zz. Der ramus postmarginalis nicht doppelt so lang wie der ramus stigmaticus Pteromalua Smei. Gleich die erste Gattung in dieser Aufstellung, Megapelte, welche an die Stelle von Eunotus Walk, trat, weil ein Jahr friilier der Name von Dejean an eine Käfergattung vergeben worden war, tritt uns auch als eine höchst charakteristische entgegen. Nicht blos die ellfgliedrigen Fühler, sondern auch die Kopf- und Hinterleibsbilduug geben ihr ein eigenthümliches Gepräge. Der ganze Habitus erinnert nicht undeutlich an Agonioneurus Westw. [= Myiiia Nees). Der Kopf ist breit und der Scheitel vom Nacken durch eine sehr scharfe Kante getrennt. Die paarigen Nebenaugen sind hart an diese Kante gerückt. Die Fühler sind eilfglicdrig mit zwei Ringeln und einem sehr grossen dreiringeligen Endglied. Sehr auffallend ist aber die Bildung des Hinterleibs, denn das erste Seg- ment ist so ungewöhnlich gross, dass es fast den ganzen Hinterleibsrücken einnimmt, für die übrigen Segmente bleibt eben nur so viel Raum, dass mau sie mit Mühe noch wahrnehmen kann. Der einzigen bekannten Art, Megapelte cretacea (= Eunotus cretaceus Walk^j, die ich aus Coccus vitis erzogen habe, kann ich eine zweite schöne Art hinzufügen: Megapelte nigriclavis ??i., diese zeich- net sich durch rothgelbe Fühler mit schwarzer Keule, deren Spitze aber wieder röthlich durch- scheint, 'aus und ist im Allgemeinen kleiner als cretacea. Auch das $ von Megapelte cretacea, welches Walker unbekannt geblieben ist, habe ich in hiesiger Gegend entdeckt, es weicht von dem 2 durch die Fühlerbildung allein ab, indem die Geissei nicht keulförmig, sondern durchaus faden- förmig aus gestreckten verlängerten Gliedern besteht. Die drei letzten Glieder sind kaum enger verbunden als die vorhergehenden. *) Dinotus von J/rwTof, ij, öv, im ICi-eise gedreht, daher nmd, den Knopf des ramus stigmaticus be- zeichnend, welcher eiue gi-osse Aehnlichkeit mit Megastigmus zeigt. **) Rhopalicus von ^onaUy.aq, >), 6y, wie eine Keule beschaffen, die nach oben immer dicker wird. Auch hier Uegt der Knopf des ramus stigmaticus wegen seiner besonderen Foira der Gattungsbezeichnmig zu Grunde. ***) Acrocoi-mus von äxqog, >i, ov, (summus, extremus), das oberste, höchste oder äusserste Ende eines Dinges und y-OQi^os, 6, der Klotz. Weil hier das äusserste Ende des ramus stigmaticus, d. h. der Knopf desselben klotzförmig verdickt erscheint, habe ich der Gattung diesen Namen beigelegt. Statt der Schreibart Seladorma habe ich hier Schiodcrma gebraucht, wie es sclion der Nomen- dator zoologicus von Agassiz in Vorschlag gebraclit hat. Gegen die Selbstständigkeit dieser Gat- tung habe ich viele und wichtige Bedenken. Die Mehrzahl der Arten derselben, welche nur im weiblichen Geschloeht bekannt geworden zu sein scheinen, gehört gewiss der Gattung Lamprotatus an, wenigstens lassen sich die Uebergäugc nachweisen. Bei Lamjn-otatus wird erstens der Knopf des ramus stigmaticus, der bei den meisten Arten so auffallend verdickt erscheint, allmühlig immer kleiner, dasselbe ist der Fall mit dem llintcricibsstiel, welcher so klein wird, dass man den Hinter- leib für sitzend ansehen muss. Wenn ich nun den Gattungscharakter von Selaoderma und Laui- protatus bei Walker *) vergleiche, dann finde ich ausser dem kleinen Knopf des ramus stigmaticus und dem sitzenden Hinterleib keinen anderen erheblichen Unterschied mehr (abgesehen davon, dass Walker bei Laraprotatus ^ die Zahl der Fühlerglicder unrichtig angibt, denn sie sind nicht vier- zehn-, sondern drcizehngliedrig.) Was noch weiter für meine Vermuthung spricht, ist der Umstand, dass Walker mehrere Arten seiner Gattung Miscogaster (=: Lauiprotatus Westw.) später in die Gattung Selaoderma verwiesen hat, **) und nur von zwei Arten die ^ angibt, nämlich von Selaoderma Capreae (:= Cynips Capreae /.. und Pteromalus Salicis Nees) und Selaoderma Mazares. Untersuchen wir aber den letzteren Punkt genauer, so werden wir finden, dass Selaoderma Capreae schon des- halb nicht in seine Gattung Selaoderma gehören kann, weil die Fühler hier nicht dreizehn-, son- dern nur zwölfgliedrig sind und zwar in beiden Geschlechtern, ferner gibt er bei SeUoderma Maza- res c? ***) au, dass der Stiel des Hinterleibs kurz sei und doch soll der Hinterleib bei Selaoderma ungestielt sein; er hat also in Selaoderma Mazares c? offenbar einen ächten Lauiprotatus vor Augen gehabt. Wenn nun alle übrigen Arten blos im weiblichen Geschlecht bekannt sind, so liegt nicht allein die Vermuthung sehr nahe, sondern dieselbe wird fast zur Gewissheit, dass alle 2 von Selao- derma zu Lamprotatus gehören und diese Gattung ausfallen müsse. Leider besitze ich von den TraÄ'er'schen Selaodermen nur eine einzige, nämlich Selaoderma laetum und diese erhielt ich von Walker selbst. Sie ist unbestreitbar, nicht blos wegen des kurz gestielten Hinterleibs, sondern auch ■wegen anderer Merkmale ein ächter Lamprotatus. Es bleibt hier nun noch übrig, dem Selaoderma Capreae seine richtige Stellung und Benenuuug anzuweisen. Diese Spezies hat nicht nur zwölfgliedrige Fühler (J* $), sondern auch unbestreitbar einen sitzenden Hinterleib, muss also auch generisch von Lamprotatus getrennt blei- ben. Walker hatte sie im Jahre 1848 zu Selaoderuia gestellt und es würde ihr auch dieser Name nach Ausscheidung aller übrigen Arten wold verbleiben können, wenn nicht Ratzeburg t) in dem- selben Jahre ihr einen neuen Gattungsnamen verliehen hätte. Er nennt diese Gattung Trldynius und diesen Namen muss sie von nun an führen. Ratzebiirg erzog sie aus Cecidomyia salicina, woraus ich sie ebenfalls seit vielen Jahren erzogen habe. Ob aber die beiden anderen Ajten, näm- *) Blnt. Mag. Vol. I, pag, 458, Lamprotatus Weste. (= Miscogaster Walk.) und Vol. II, pag. 288, Se- laoderma. **; Siclie List of the Spoc. of HJ^n. ins. part. I, pag. 3^. ***) Ami. of nat. bist. XIV. 337 und 338, wo er sagt: podeon (ein besonderer Ausdruck für pctiolus, Hinterleibsstjel) stout, »bort. f ) Iclineum. der Forstüisekten. 2. Band, Seite 183. 68 lieh Tridymiis Apliidum Tind xylophagorum Ratzh. auch zu derselben Gattung gehören, wage ich wegen der verschiedenen Lebensweise und ohne Ansicht von Original-Exemplaren nicht zu entscheiden. Von Tridymus, Oxyglypta und Stictonotus unterscheidet sich Systasis Walk, durch mehrere gute Merkmale. Vorerst zeigt schon die Sculptur des Mesonotums und des Schildchens keine Spur einer Punktii-ung, während doch der Kopf starke Punkte hat. Ein anderes Merkmal, worauf ich ein grosses Gewicht legen möchte, obgleich Walker es nicht berührt hat, weisen die Flügel nach. Von dem Knopf des ramus stigmaticus geht nämlich in schiefer Richtung eine Haar- linie nach dem Vorderrande des Flügels hin und grenzt ein kleines Feld als Analogen einer Radial- zelle ab. Durch diese eigenthümliche Bildung wird man die Gattung Systasis von allen übrigen Gattungen dieser Familie leicht unterscheiden können. Auch hier, grade wie in England, kommen nur einige Arten» dieser schönen Gattung vor. Oxyglypta m. ist eine Gattung, welche durch das punktirte Mesonotum sowie durch die tiefen Furchen der Parapsiden der Gattung Stictonotus sehr nahe steht; die Zahl der Fühlerglieder stimmt ebenfalls bei beiden überein, aber bei dem ^ von Oxyglypta ist das Endglied der Geissei immer nur zweigliedrig, bei Stictonotus dagegen dreigliedrig; die 9 beider Gattungen unterscheiden sich so, dass nicht nur bei Oxyglypta der ramus stigmaticus unter einem viel stumpferen Winkel entspringt, sondern auch der Knopf desselben sehr dick ist und fast an Lamprotatus erinnert. Den Gattungsnamen Semiotus Walk, habe ich beseitigen und durch Stictonotus ersetzen müssen, da er bereits früher für eine Coleopteren-Gattung in Anspruch genommen wurde. Durch zwölfgliedrige Fühler xmd den Mangel an deutlich durchgehenden Furchen der Parapsiden hat Walker drei Gattungen, Merajjorus, Metasteniis und Metomnn, charakterisirt. Von rj^j^^ J\ diesen habe ich JJetastenus nicht entziifern können, vielleicht kommt sie auch in der hiesigen Ge- , oj^ gend gar nicht vor. Metojiuiu habe ich genau untersucht und die Fühler derselben dreizehngliedrig gefunden, mit drei Ringeln, wie es Newmmi's Entomologist auf Plate B, fig. 3, ganz richtig darge- n/'"'^ stellt hat. In der dritten Gattung Meraporus finde ich zwar bei einer Art, nämlich bei Mgraporns ^."^ alatus M^alk. zwölfgliedrige Fühler, aber bei einer anderen, die ich für graminicola Walk, halten muss, finde ich ganz bestimmt und nach Untersuchung vieler Exemplare immer dreizehngliedrige Fülller. Diese Art gehört also zu Ptermaalus. Unter dem Namen Rojrteocei'us hat Ratzeburg im Jahre 1848 eine Gattung eingeführt, *) welche er früher (1844) Pachjxeras genannt hat. Ueber die Stellung derselben würde kein Zweifel obwalten, wenn nicht das 2 einen langen Legebohrer führte, wodurch es sich den Torymoiden sehr nähert. Das Gesicht ist bei dieser Gattung stark punktirt, Mesonotum und Schildcheu ohne Punkte, die Furchen der Parapsiden undeutlich. Die Fühler dreizehngliedrig, beim ^ mit zwei, beim 2 mit drei Ringeln, die Vorderflügel ohne, die Hinterflügel mit einer kurzen Grundader. Der Bohrer beim 9 weit vorragend. Die ^ lassen sich, wenn man das stark punktirte Gesicht unberücksichtigt lässt, von der Gattung Pteromalus kaum unterscheiden. Aus dieser kurzen Charakteristik geht nun deutlich hervor, dass Roptrocerus mit Recht nur den Pteromaloiden zugezählt werden kann. Von dieser schönen Gattung hat Ratzeburg zwei Arten beschrieben, den Roptrocerus xylophagorum und *) Die Icluieum. der Forstinsekten, Band 1, Seite 217, Pachyceras (= Roptiocerus) luid Band 2, Seite 209, Eoptrocerus. 60 Eecoptogastri. Den letzteren kenne ich nicht, die erstere Art erhielt ich im weiblichen Geschlecht von Ratzebtirg selbst und beide Geschlechter derselben siih in der Siimnilung des Herrn von Ilej/den. Zwei andere neue Arten, welche ich Roptroccriis xylobius und polycliromus nenne, habe ich in hie- siger Gegend entdeckt, die erstere erzog ich aus Taunourinde, ohiio jedoch Borkenkäfer darin zu entdecken, die andere habe ich geschöpft. Durch dreizehngliedrige Fühler mit drei Ringeln zeichnen sieh die Gattungen Meto|iuni (= Metopon Walk.) Platvterma und Aniblymerus aus. Die beiden letzten Gattungen hat Walker wieder mit Pteromalus vereinigt, weil ihm die Anzahl der Ringel als Gattungsmerkmal aufzustellen zu geringfügig oder zu unsicher erschien. Ich wüi'de mich für Beibehaltung beider Gattungen erklären, weil dadurch schon eine nicht unbedeutende Anzahl von Arten von Pteromalus getrennt werden. Auch haben die beiden Gattungou in ihrem Habitus etwas Eigcnthümliches, was die Tren- nung wohl rechtfertigen könnte. Der flache Bau des Thorax-Rückens und der schmale Körper trennt Platyterma von Arablynierus, bei welchem der Mittelleibsrücken konvex nnd der Hinterleib kurz und breit ist. Von beiden Gattungen wird aber Metojgum leicht durch die sehr schwere und dicke Fühlerkeulc geschieden. Es folgt min eine Anzahl neuer Gattungeu, deren jede durch ein eigenthümliches und scharf ausgeprägtes Merkmal, wie es schon in der schematischen Uebersicht hervorgehoben worden ist, sich auszeichnet. Nur in Bezug auf die Gattung Simopterus rauss ich liier hervorheben, dass sie schon früher von mir aufgestellt worden ist und zwar in den Verhandlungen des naturhistori- schen Vereins *) der preussischen Rheiiüaude und Westphalens. In der schematischeu Uebersicht habe ich durch ein Versehen dieser Gattung eine unrichtige Stellung angewiesen. Sie schliosst sich durch die deutlich durchgehenden Furchen der Parapsiden, durch eilfgliedrige Fühler und über- haupt durch ihren ganzen Körperbau so innig an Metapelte (Euuotus Walk.) an, dass man sogar versucht werden könnte, sie damit zu vereinigen. Aber der ganze Bau des Flügels und der ver- dickte ramus marginalis rechtfertigen die Trennung, nui so mehr, da auch ein kleiner Unterschied in der Bildung des Hinterleibs hervortritt. Das erste Segment ist bei Simopterus zwar sehr gross aber auch das zweite hat noch eine merkliche Ausdehnung nnd mit den folgenden zusammen mag es wohl die Hälfte der Länge des ersten Segments erreichen. Bis jetzt ist mir das ^ dieser zier- lichen Gattung noch unbekannt geblieben. Eine kleine Abtheilung unter den Pteromaloiden bilden diejenigen Gattungen, deren Schenkel und namentlich die Vorderschenkel merklich verdickt erscheinen. Es sind im Ganzen sechs Gattungen, darunter Cheiropachys Westw. oder Pachychirus, wie der Nomenciator zoologicus von Ägassiz als richtige Schreibart verlangt. Die fünf anderen sind neu und stehen durch das oben angeführte Merkmal der verdickten Schenkel mit Pachychirus in ein näheres verwandtschaftliches Verhältniss. Auch andere gemeinschaftliche Merkmale zeichnen sie aus, so die verlängerte Form des Hinterleibs bei den ?, selbst die gefleckten Flügel dürften nicht zufällig, sondern mehr wesent- lich dieser kleinen Tribus zukommen. Auch leben alle diese Gattungen parasitisch in den Larven von Käfern, welche Holz zerstören, blos von der Gattung Pandelus weiss ich es nicht mit Be- stimmtheit anzugeben. Dagegen habe ich Rhopalicus aus Tannenrinde erzogen und Acrocormus ») Siehe acliter Jahrgang. 1851. Seite 22. 70 aus dürren Apfelzweigen, worin die Larven von Saperda praeusta, von einem Thamnophilus und einer kleinen Scolytns-Art lebten. Metacolus und Dinotus wurden aus altem dürrem Holz erzogen. Eine neue Art von Pacliycliirus erhielt ich mit Acroconnus zugleich aus jenen Apfelzweigen. Diese Uebereinstimmung in der Lebensweise ist gewiss nicht zufällig und vielleicht wird es durch die Zucht gelingen, noch mehrere neue Gattungen zu entdecken, welche auf andere Weise selten oder nie in die Hände eines Sammlers gelangen. Von den sechs Gattungen trennen sich Metacolus und Pandelus leicht ab durch die Verdickung des ramus marginalis und zwischen Beiden entscheidet ^der das Grössenverhältniss des ramus stigmaticus und des ramus postmarginalis zu dem ramus marginalis und nicht minder das Grössenverh<ältniss der Ringel. Das erste Ringel ist bei Pandelus besonders stark entwickelt und sogar doppelt so gross wie das zweite, beide zusammen erreichen die Länge des Stielchens. Die einzige Art dieser Gattung, den Pandelus flayipes, habe ich bereits früher unter dem Namen Cleonymus_ flavipes *) beschrieben. Das '^'Tst mir bis jetzt noch unbekannt geblieben. Bei Metacolus bieten die beiden Ringel keinen Unterschied in der Grösse dar. Ich kenne nur eine Art, Metacolus^l-faMiatus m. }, die Furche. Der Name steht in Beziehung zu den tiefen Fluchen der Parapsiden. **) Teleogmus von r^A«, in der Ferne, weit, fem und öyfAOf, 6, die Furche. Eine Andeutung auf die Furchen der Parapsiden, welche fem von dem Schildchen auf die Acliselu stossen. 73 bicolor sind }, das Zusammendrücken. Bezieht sich auf die stark zusammen gedrück- ten Geisselglieder. 75 worden ist, äusserst merkwürdig. Das ^ hat nämlich einen stark entwickelten, nach der Spitze ei-breiterten und auf der Unterseite ausgehöhlten Schaft. Die Spitze desselben ist stark ausgeran- det und dadurch entstehen gleichsam zwei vorspringende Ecken. An der einen Ecke ist das Stiel- chcn befestigt, welches breiter als lang und nach innen in eine längere Spitze ausgezogen erscheint. Diesem schliesst sich ein sehr stark verdicktes Glied an, welches die Stelle des Ringels zu vertre- ten scheint, es ist breiter als lang. Die drei folgenden Glieder sind klein, sehr kurz und doppelt so breit wie lang. Das Endglied bildet einen verdickten, eiförmigen, dreiringeligen Knopf, der etwas länger erscheint, als die drei vorhergehenden Glieder zusammen genommen. Die drei Glie- der des Knopfes sind so enge zusammen geschoben, dass sie nur schwer trennbar sind und daher selten deutlich sichtbar werden. Eine andere noch grössere Eigenthümlichkeit zeigen die Augen. Statt eines Netzauges zeigt das ^ ein äusserst schwaches, mit der stärksten Loupe kaum wahr- nehmbares, einfaches Punktauge, während die drei Oc eilen an der gewöhnlichen Stelle auf dem Scheitel stehen und viel deutlicher hervortreten. Trotzdem dass Newport *) nur ein Nebenauge annimmt, habe ich an vier Exemplaren jedesmal drei Nebenaugen gesehen. Ein Irrthum ist also nicht wohl möglich. Die Flügel sind verkümmert und erreichen kaum die Basis des Hinterleibs. Beim $ sind grosse Netzaugen vorhanden und auf dem Scheitel drei Punktaugen. Die Fühler haben zwar dieselbe Gliederzahl, aber eine ganz andere Form. Auf das Stielchen folgt ein äusserst kleines, ganz verstecktes Ringel, dann drei gleich grosse walzenförmige Geisseiglieder, welche kaum länger als breit sein dürften und endlich ein dreiringeliges Endglied. Die Schildfurchen sind schwach, beim c? fehlen sie sogar. Von Melittobia Westiv. ist nur eine einzige Art entdeckt worden, über welche mehrere englische Schriftsteller unter verschiedenen Namen Notizen mitgetheilt haben. Zuletzt hat F. Smith **) die einzelnen Beobachtungen und Mittheilungen gesammelt, verglichen und durch eigene Unter- suchungen die aöthige Klarheit in diesen verwickelten Gegenstand gebracht. Aus seiner Darstel- lung geht hervor, dass diese merkwürdige Gattung den Namen Melittobia Acasta Walk, führen und die hier folgende Synonymie hinzugefügt werden muss: Cirrospilus Acasta Walk. Mon. Chalc. Add. pag. 328. $. (1839.) Melittobia Audouinii Wesiw. Proc. Ent. Soc. Lond. V. pag. 45. ,}. (1849.) Anthophorabia retusa Newp. Trans. Linn. Soc. XXI. pag. 63. ^. ?. (1852.) Durch die ausgezeichnete Liberalität von F. Smith wurde ich mit Exemplaren beiderlei Geschlechts (ein ^ wurde mir sogar von London aus noch lebend zugesandt) versehen, ich habe daher die vorhergehende Auseinandersetzung der Fühler und Augen nicht den englischen Autoren blos entlehnt, sondern an den vorliegenden Exemplaren selbst alles so beobachtet, wie ich es dargestellt habe. Mit F. Smith und Newport stimme ich nun in Bezug auf die Anwesenheit der einfachen Augen beim ^ überein, obgleich Westwood gar keine Augen gefunden haben will. In Bezug auf *) Transact. of the Ent. Soc. Vol. II. N. S. Part. VIII. XX'Vail. Notes on the Habits of a Bee-para- site Melittobia Acasta, by Frederic Smith, Esq. **) Siehe Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiet der Entomologie während des Jahres 1852 von Dr. Hermann Schaum, Seite 40. Ich muss auf die Angabc dieses Berichtes fussen, da mir die Abhandliujg Newports in den Trans, of the Linn. Soc. Vol. XXI. P. I, Seite 61, nicht zu Gebote steht. 76 die Fühler hat Smith sich nicht ausgesprochen, er scheint die Angabe Westivood's für richtig zu halten, wonach das (? neun-, das ? aber achtgliedrige Fühler haben soll. Diese Angabe Westwood's ist auch richtig, wenn man annimmt, dass er das sehr kleine und versteckte Ringel beim 2 uicht mitgezcählt habe. In der Wirklichkeit sind also auch die Fühler des ? neungliedrig. Wären die Fühler wirklich nur achtgliedrig, dann würde man gar keinen Grund haben, diese Gattung generisch von Cirropilus zu trennen. Die Darstellung der Fühlerglicderzahl bei Newport in der Charakte- ristik von Anthophorabia retusa ist ganz unrichtig, namentlich beim ^. Es dürfte nicht unerwünscht sein, hier auch in der Kürze die Lebensweise von Melitto- bia zu erwälmen. Die englischen Autoren haben sie in den Nestern von Antophora retusa zugleich mit einer Monodontomerus-Art gefunden, während Audouin sie in Frankreich in den Nestern von Anthophora, Osmia und Odynerus entdeckte. F. Smith wirft hier die nicht unwesentliche Frage auf, ist Melittobia der Parasit von Anthophora, Osmia u. s. w. oder von Monodontomerus? d. h. mit anderen Worten, ist Melittobia vielleicht der Parasit eines Parasiten? Er hat sich, auf eigene Beobachtungen gestützt, für die letztere Ansicht ausgesprochen. Es wäre wünschenswerth, dass auch in Deutschland Nachforschungen über dieses interessante Insekt angestellt würden, denn da Antophora, Osmia und Odynerus gewiss über ganz Deutschland verbreitet sind, so wird auch wohl der sie in Schranken haltende Parasit als unzertrennlicher Begleiter nicht fehlen. Vergleichen wir die Gattung Solenotus und Cirrospilus, so ist eine Differenz schnell in der ungleichen Fühlergliederzahl gefunden, weit schwieriger aber stellt sich der Vergleich mit Me- littobia 9 heraus. Die Fühler stehen zwar bei Solenotus weiter vom Mundrande entfernt, wie bei Melittobia, aber dieses Merkmal allein würde mich nicht bestimmt haben, eine Trennung beider vorzunehmen. In dem ganzen Bau des Mittelleibs finde ich aber noch andere und erhebliche Un- terschiede. Bei Solenotus ist das Pronotum kürzer als das Mesonotum und die Furchen, welche die Achseln von dem Mesonotum trennen, erstrecken sich nicht bis zu dem Pronotum hin. Auch ist das Hintcrschildchen sehr gross. Bei Melittobia 9 sehen wir genau das Gegentheil, das Prono- tum erreicht die Länge des Mesonotums, die Furchen, welche die Achseln von dem letzteren schei- den, gehen bis zu dem Pronotum hinauf und das Hinterschildchen ist kaum sichtbar. Von ent- scheidender Wichtigkeit ist aber das J" von Melittobia mit seinen vielen eigenthümlichen Merkmalen, welche bereits oben weitläufig entwickelt wurden. Wenn auch zur Zeit das (J von Solenotus noch nicht bekannt ist, so "lässt sich doch mit aller Wahrscheinlichkeit vermuthen, dass es von jenem der Gattung Melittobia unendlich weit verschieden sein wird. Von Solenotus kenne ich nur eine Art, Solenotus viridis, sie ist grün, die Fühler sind schwarzbraun, die Beine gelb mit grünen Hüf- ten und Schenkeln, das letzte Fussglied braun. Ich fand sie in der Nähe von Aachen. Eine scharf ausgeprägte Gattung muss der Eujojihus sericeicornis iVee« *) bilden, ich habe sie Sympiesis genannt. Durch den Mangel der Schildfurchen schliesst sie sich zunächst an Eulophus an, aber die Fühlerbildung ist ganz und gar abweichend. Die Fühler des ^ sind nicht kammstrahlig, wie bei Eulojjhus, neungliedrig mit einem Ringel, das Endglied nicht geringelt, alle Glieder der Geissei vollständig getrennt und stark zusammen gedrückt, die drei letzteren noch dazu viel länger als die drei vorhergehenden. Ueber das 9 weiss ich keine Auskunft zu *) Nees, Hym. lehn. äff. monogr. Vol. II, pag. 168, 21. 77 geben, ich vermuthe, dass der Eulophus EneuRamus Walh. dazu gehört, obgleich iV-jea ein 2 be- schreibt, welches von dein .x6g, die Furche und ndrtj, >), der Schild. f) Seeodes von a>]xtu6'iig {aqxog itSos), einem eingefriedigten Orte ähnlich. Die Andeutung zn dieser Benennung land ich in derJHaan-eihe, welche scheinbar diejenige Stelle des Flügels abgräuzt (einfiiedigt), welche gewöhnlich die Radialzelle einnimmt. tt) Pleurotropis von nXsvQÜ, r,, die Seite und iqonig, ij, der Kiel, Schiffskiel. Die scharfen Seitenkiele das Metanotums bedingten den Namen dieser Gattung. 79 ii. Das Metanotum ohne Seiteiikielc. k. Das Schildchen stark schuppig Entedon Daltn. kk. Das Schildchen glatt Asecodes m. *) gg. Der ramiis postmarginalis nicht glcicli hinter dem ramiis stiginaticiis abgebrochen. I. Der Hinterleib stark zugespitzt Omphale Hai. II. Der Hinterleib nicht stark zugespitzt. m. Fühler achtgliedrig Chrysoeharis r«. **) mm. Fühler neungliodrig Derostenus Westw. Bei erneuerter und sorgfältiger Untersuchung glaube ich hier einen Irrthuni berichtigen zu müssen, welcher die Stellung von Tctracampc betrifft. Mit fast vollkommener Gewissheit kann ich nun die Behauptung wagen, dass die tetramerc Gattung Epicierus Hai. mit meiner Gattun» Tctra- campe ganz übereinstimmt und als Synonym dazu gehört. Die «.) **) aus denselben Gallen erzogen. Die Gattung Pleuropachys ***) wurde von iVestivood auf Entedon costalis Dalm. ge- gründet. Merkwürdiger Weise i\'urdc zu dem Gattungscharakter die Abbildung von Platynochcilus und umgekehrt zu der Beschreibung der Gattung Platynocheilus die Abbildung von Pleuropachys hinzugefügt, ein Irrthum, auf welchen bereits früher Erichson in den Jahresberichten aufmerksam machte. Diese von Westwood aufgestellte Gattung entfernt sich von der eigentlichen Gattimg Ente- don, wie ich sie im engeren Sinne auffasse, einzig und allein durch den verdickten ramus niargi- nalis. Ich kemie eben so wie Dcdmami nur das ^, auch die Abbildung von Westivood stellt ein ) und ünooos, oy, aim, dürftig. Im Vergleich zu Pterothrix er- scheint der Flügel arm an Wimperhaai'en. ***) Baryscapus von ß'^tjus, tia, v, schwer und axcinoe, 6, (lateinisch scapus, Schaft) Stock, Stab, Schaft. t) Hyperteles von ijniQiei.i,s, (s, über das Ziel oder Maass hinaus. Li dem Namen soll die Andeu- tung auf das erste Glied der Geissei liegen, welches bei fast allen Gattungen der Chalcidien sehi- klein ist und als Bingel, aimellus, bezeichnet wird, hier aber über alles Maass hinaus vergrössert erscheint. f -j) Aiiu. of nat. Hist. 1839, pag. 234. Den Gattungsnamen Thysanus habe ich ändern müssen, da derselbe schon längst vergrüfen war. Joao de Loureiro stellte in seiner Flora coohinchinensis, die im Jahie 1790 zu Lissabon und in einer zweiten Auflage 1793 — 95 (von Willdenow besorgt) zu Berlin erschien, eine Pflanzen-Gat- tung unter diesem Namen auf. 85 Stielchen und einem sehr langen Gcisselglicd bestehend. Zwischen dem Stielchen und dein Geis- selglied soll das c\\e. Art habe ich in meinen Beiträgen zur Familie 87 der Pteromalinen longicaudatus genannt und darauf hat Ralzeburg im dritten Bande der Icbueumo- nen der Foretinsekten die Gattung Lonchentcdon gegründet, die aber natürlich eingehen inuss, oder wenn die Arten von Tetrastichus mit langem Bohrer eine eigene Gattung in Zukunft bilden sollten, so können sie nur den Namen Aprostocetus Westw. führen. J?./ ■2t. Trichogrammatoidac. Diese kleine Familie, welche sich durch dreigliedrige Tarsen auszeichnet, enthält äusserst zierliche, aber auch sehr kleine Tiiierchcn, welche nach dem Tode oft sehr stark einschrumpfen luid einer genauen Untersuchung unübersteigliche Hindernisse in den Weg legen. Walker hat eine Synopsis dieser Familie aufgestellt, welche er Trlchogrammini nannte. Er charaktsrisirt sie durch dreigliedrige Tarsen und den Schienendorn des vordersten Fusspaares, wel- cher an der Spitze eingeschnitten sein soll. Zu den vier Gattungen, welche Walker in seinem Conspeetus auffuhrt tind welche alle auch in hiesiger Gegend vorkommen, kann ich noch vier neue hinzufügen, von denen eine durch ihre Lebensweise von nicht geringem Interesse ist. Indem ich hier den Conspeetus von Walker beibehalte, habe ich blos die neuen Gattungen einzureihen, was in der folgenden Uebersicht geschehen ist: «. Vorderflügel reihenweise behaart. h. Die Unterraudader verbindet sich nicht mit dem Vorderrand . Poropoea m. bh. Die Unterrandader verbindet sich mit dem Vorderrand. c. Die Unterraudader bildet, indem sie an den Vorderrand geht und als ramus stigraaticus wieder in das Flügelfeld hinab- steigt, einen Bogen; Fühler achtgliedrig Triehogramma Westic. cc. Die Unterrandader bildet keinen Bogen; Fühler mit weniger als acht Gliedern. d. Flügel ringsum mit langen Wiraperhaaren bekleidet . . Chaetostieha Walk, dd. Flügel hinter dem ramus marginalis bis zur Spitze nur mit einem kurzen Haarsaum bekleidet. e. Fühler siebengliedrig, mit einem Ringel und vier- gliedrigem Endglied Lathromeris m. *) ee. Fühler sechsgliedrig, ohne Ringel und mit dreiglied- rigem Endglied Centrobia m. **) aa. Flügel nicht reihenweise behaart. /. Fühler siebengliedrig Asjmaeta m. ***) ff. Fühler sechsgliedrig. *) Lathromeris von ?.u9i)0s, u, oy, heimlich, verborgen, und f^iQis, i die Stärke. Der Name beziSBt sich also hier auf den bei einem so kleinen Thierchen ungewolmlich langen und starken Legebohrer. ***) Asynacta von äavyuxTos, oy, unverbunden, unzusammenhängend. In dieser Benennung liegt ein Hinweis auf die Unterraudader, welche sich mit dem Vorderrande nicht verbindet. 88 g. Yorderflügel breit, am Rande mit zartem Haarsaum . . . Brachysticha in. *) gg. Vorderflügel schmal, lang gewimpert Oligosita Hai. Die Gattung Poropoea ist wohl die einzige in dieser kleinen, aber durch dreigliedrige Tarsen scharf begränztcn Familie, deren Lebensweise vollständig bekannt geworden ist. Ich habe sie bereits im Jahre 1851 in den Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westphalens **) weitläufig beschrieben und zwar nach beiden Geschlechtern. Die einzige Art, Poropoea Stollwerckii, lebt parasitisch in den Eiern des Attelabus curculionoides, aus welchen mein scharfsinniger Freund, Herr Stollwerck, bereits am 1. Mai 184G das erste Exemplar erzog. Seit dieser Zeit hat er unausgesetzt seine Beobachtungen über dieses schöne Thierchen fort- gesetzt, dessen ganze Verwandlungs-Geschichte er vollständig mitzutheilen beabsichtigt. Es unter- liegt keinem Zweifel, dass Ratzeburg in seiner Gattung Ophioneurus, ***) die er im Jahre 1852 auf- stellte und nach seiner Angabe ebenfalls aus Attelabus curculionoides erzogen wurde, dasselbe Thierchen vor Augen gehabt hat. Sein Ophioneurus simplex wird deshalb als Synonym zu Poro- poea Stollwerckii gezogen werden müssen, dagegen hat er noch eine neue Art, Poropoea signata (= Ophioneurus siguatus Ratzh.) aus den Blattwickelungen von Rhynchites Betulae erhalten. Der Hauptcharakter der Gattung liegt in der Bildung der Unterrandader, welche sich nicht mit dem Vorderrande verbindet. Das 2 stimmt in dem sehr langen Bohrer des Hinterleibs mit der Gattung Centrobia überein. Beide Gattungen, so nahe verwandt sie auch zu sein scheinen, weichen aber auch, neben der Differenz in der Bildung der Unterrandader, ganz entschieden durch die Zahl der Fühlerglieder von einander ab: Poropoea hat sieben- und Centrobia nur sechsgliedrige Fühkr. Mit der vorangehenden Gattung hat in der Flügelbildung eine grosse Aehnlichkeit die von Weslwood aufgestellte Gattung Trichogramma, t) wovon Newman's Entomologist auf Plate K, fig. 4, a, b, c, d, eine recht gute Abbildung gegeben hat. Auf den ersten Blick sieht man aber leicht, dass hier die Unterrandader sich mit dem Vorderraude vereinigt. Der ziemlich stark ver- dickte ramus marginalis bildet mit dem ramus stigmaticus ebenfalls eine bogenförmige Linie, wenn gleich nicht so deutlich in die Augen fallend, wie bei Poropoea. Die Fühler sind nach der ver- grösserten Abbildung 4, a, deutlich achtgliedrig, wenn man den in der Zeichnung ausgelassenen Schaft und das dreiringelige Endglied in Betracht zieht. Ich besitze von dieser seltenen Gattung drei Arten, aber von jeder Art mir eine Spezies, an welcher die Fühler stark eingeschrumpft wa- ren, so dass sie sich zu einer genauen Untersuchung, ohne das ganze Individuum zu zerstören, wenig eigneten, deshalb habe ich mich hier in Betreff der Angabe der Fühlerglieder auf die Gat- tungsdiagnose Westwood's und die Abbildung in dem Entomologist beschränken müssen. Wenn die Fühlergliederzahl richtig angegeben worden ist, woran ich nicht zweifle, dann liegt darin schon ein gutes Unterscheidungsmerkmal von allen übrigen Gattungen dieser Familie. *) Brachysticha (= Brachista Walh.) von ßqfi-jC^i, el), die Beraubimg. Auf die haarlosen Flügel anspielend. **) Lygocerus von Ivyöa, biegen, schimegen und x(qcis, rö, Hom, Fühler. Also nait geschmeidigen, leicht beweglichen Fühlern. 13 98 Die Gattung Lagynodes, welche ich iu meinen Beiträgen zur Familie der Pteromalinen beschrieb, musste, obgleich mit Microps Ilal. identisch, hier beibehalten werden, weil Haliday erst im Jahre 1833 seine Gattung Microps aufgestellt hat, während bereits im Jahre 1828 von Wagler eine Reptiliengattung und noch früher im Jahre 1823 eine Coleopterengattung von Megerle unter demselben Namen in die Wissenschaft eingeführt wurde. Das ? der Gattung Lagynodes ist unge- flügelt und entbehrt ganz und gar der Nebenaugen, wodurch es sich gleich von den ungeflügelten Arten der Gattung Ceraphrou und Megaspilus unterscheiden lässt. Das ], 6v, fest, derb, gedrungen, also nicht derb, nicht gedraugen, ein Merkmal, welches der Fühlergcisscl zukommt, welche in dieser Gattung beim 9 fadenförmig, nicht keulfiinnig ist, deren Glieder also auch nicht fest oder gednuigen erscheinen. ff) Hadronotus von äJ^df, «, 6v, gross, dick, derb, stark und yiüioj, 6, der Rücken. Hier den derben breiten Rücken des Mesothorax bezeichnend. 102 nn. Der ratnus postmarginalis fehlt gänzlich oder er ist kürzer als der ramus stigmaticus. r. Der ramus postmarginalis fehlt gänzlich Scelio Latr. rr. Der ramus postmarginalis viel kürzer als der ramus stigmaticus . Idris m. *) Die Gattung Thoron Hai. ist im weiblichen Geschlecht durch die nicht gegliederte Füh- lerkeule leicht kenntlich, da aber das is, Mql, geschickt, kUig. 103 Bezug auf die Fliigolbildung zwar mit Teleas Latr. Uberein, weicht aber in andern Punkten wieder davon ab. Zur Wiederherstellung der Gattung Teleas im Sinne von Lat7-eille ist es nöthig, die Charakteristik der Gattung bei diesem Schriftsteller genau und sorgfaltig in Betracht zu ziehen. Latreille hat in dem eben angeführten Werke zuerst das c? besprochen. *j Aber alles, was er an jener Stelle anführt hat auf den generischen Charakter gar keinen Bezug, nur der Ausdruck „femo- ribus posticis crassis" ist von grossem Gewicht. Ausführlicher jedoch und hinreichend deutlich wird das $ bezeichnet. **) Die stark verdickten Hinterschenkel, die kräftigen Schienen und die kurze breite Ferse der hintersten Beine lassen keinen Zweifel mehr übrig, welche Arten der La- «rei'Me'schen Gattung angehören. Haliday hat eine ganz vortreffliche Abbildung von Teleas clavL- eoruis Za], ov, gleich und öoußog, 6, die Eaute. Wegen des hohen Scheitels erscheint der Kopf dieser Gattung, von vome gesehen, sehr bestimmt rautenförmig. 108 o. Der Hinterleib sehr stark verlängert Eetadius m, *) ' «vy ' 00. Der Hinterleib nicht besonders verlängert. p. Das zweite Bauehsegment beim 2 stark zusammengedrückt, sackartig , Saetogaster m. **) pp. Das zweite Bauchsegment beim ? nicht sackartig .... Synopeas m. ***) hh. Das Schildchen nicht verlängert, sondern halbkreisig ; entweder flach, konvex oder jjolsterförmig. q. Das Schildchen ganz flach Anopedias m. ****) gq. Das Schildchen nicht flach. r. Der Koiif kubisch Isocybus m. t) rr. Der Kojif nicht kubisch. s. Das Schildchen an der Spitze mit einem Haarbüschel . Trichacis m. t+) SS. Das Schildchen an der Spitze ohne Haarbüschel. t. Der Hinterleibsrand sehr breit umgeschlagen . . . Hjrpoeampsis m. ttt) tt. Der Hinterleibsrand nicht breit umgeschlagen. u. Das Schildoheu vollkommen polsterförmig, an der Basis durch eine tiefe Rinne vom Mesonotum ge- schieden; Schläfen sehr breit ....... Polygnotus m. ttft) Uli. Schildchen an der Basis nicht durch eine tiefe Rinne vom Mesonotum geschieden; Schläfen nicht sehr breit Platygaster Latr. Mau kann die Platygastroiden auf doppelte Weise in zwei natürliche Tribus theilen, einmal indem man die Anzahl der Tarsenglieder, oder indem man die Bildung und Form der Un- terrandader. zu Grunde legt. Ich ziehe die letztere Eintheilung vor, weil durch die Tarsen sich von der ganzen Familie nur eine einzige Gattung mit einer Art, vei-mittelst der Bildung der Unter- randader aber mehrere Gattungen und eine grössere Anzahl von Arten abtrennen lassen. Je nachdem die Unterraudader an der Spitze einen kleinen Knopf trägt oder nicht, erhalten wir also zwei Ab- theilungen. *) Eetadius von ixTiiäioe, li, 6v, ausgestreckt, ausgedehnt. **) Saetogaster von Gccxtös, r,, 6v, angefüllt, vollgestopft und5'«oi'i?, >], der Bauch. Das zweite Segment beim p ist dick, sackförmig, gleichsam mit einem heaondereu Inhalt angefüllt. ***) Synopeas von avv, mit und oiricts, tö, die PfWeme. Da das Scliildchen meist eine pfriementörmige Spitze hat, so enthalt der Oattungsname eine Andeutung auf dieses Organ. ****) Anopedias von &V(o, oben und ntüi-tig, flach. Bezieht sich also auf das ganz flache Schildchen. f) Isocybus von ^oog, ^^ 6v und xvßos, ö, der Würlel. Auf den kubischen Kopf sich beziehend. ff) Trichacis von *«<', if, Haar tmd äxi;, rj, die Spitze. Dan dünnen, scharfen Dom des Schildchens bezeichnend. fff) Hypocampsis von vnoxfi/JTnu), umbiegen und intrans. sich umbiegen. Diesei' Name weist auf die stark und breit umgebogenen Ränder des Hinterleibs hin. ffff) Polygnotus von noXög, viel und yytatös, !,, oy, beTcannt, verimndt. Wegen der gi-ossen Verwandt- schaft mit Isocybus so genannt. 109 Alis dcj" ersten Tribus mit geknöpfter Untcrrnndadcr sondert sich durcli ihre vierglic- drigen Tarsen die Gattung Iphitracholus *) ab, eine der schönsten Entdeckungen des berühmten irischen Entomologen, des so oft genannten Ilaliday. Das ], öy, geki-ümmt, gebogen und riKQoy, tu, der Flügel. Die Vorder- flügel sind iu dieser Gattung ziemlich stark gebogen. 117 i. Der raiiuis marginalis erstreckt sich bis zur Mitte des Vonlerrandes Limacis m. 9. ü. Der ramus marginalis erstreckt sieh niciit bis zur Afitte des Vor- derrandes Alaptus Walk. ?. fl«. Die Tarsen viergliedrig. k. Der Fiihlerknopf zweiringelig. l. Der ramus marginalis sehr lang; die vier Hintertarscn kürzer als ihre Schienen Eustochus Hai. IL Der ramus marginalis sehr kurz; die vier Hintertarscn länger als ihre Schienen Doriolytus m. kl: Fühlerknopf nicht geringelt. m. Der Hinterleib deutlich gestielt. 71. Die Vorderflügel blos an der Spitze erweitert .... Mymar Ilal. nn. Die Vordertlügel nicht blos an der Spitze erweitert. o. Der ramus marginalis punktförmig Cosmoeoma m. *j 00. Der ramus marginalis verlängert. p. Der Metathorax mit zwei Kielen ; Fühler beim 9 neuugliedrig ((? unbekannt) Caraphractus Walk. pp. Der Metathorax ungekielt; Fülilcr beim ^ zehn-, beim 9 neungliedrig Stiehothrix m. **) mm. Hinterleib sitzend oder fast sitzend. q. Fühler beim ^ zwülfgliedrig (beim 9 neungliedrig) ; der ramus marginalis verlängert, nach der Spitze hin etwas verdickt Anaphes Hai. qq. Fühler beim ^ dreizehngliedrig (beim 9 neungliedrig) ; der ramus marginalis linienartig, nach der Spitze hin nicht verdickt Anagrus Hai. Baliday hat zuerst die Mymaroiden zu einer eigenen Tribus erhoben und die Gattungen derselben sammt den damals bekannten Arten einem genaueren Studium unterworfen. ***) Ein Jahr später beschrieb Nees von Esenhcck f) zwei Gattungen, Gonatocerus und Eutriche. Bei der ersten Gattung gibt er die Fühler des ^ als vierzehn-, die des 9 als zwülfgliedrig au. Der Hin- terleib soll ungestielt sein. Die Zahl der Tarsenglieder wird nicht angegeben. Rechnen wir die radicula bei den Fühlern ab, dann bleiben noch dreizehn Glieder für das c? und ^wölf für das 9. Wenn nun die Tarsen fünfgliedrig w.ären, dann könnte es zufolge des llaZÄ-er'schen Conspectus nur Lymacnon sein, wären sie aber viergliedrig, dann müsstc Gonatocerus zu Anagrus Hai. gezo- gen werden. Was Nces über die radicula sagt, scheint mir aber die Gattung Lymaenon ohne allen Zweifel zu bezeichnen. Nees zieht zu diesem g ein 9 Weibchen mit hervorragendem geradem Boh- *) Cosmoeoma von xoauog, o, ier Schmuck, die Zierde und xoui;, t], das Haar. **) Stiehothrix von ottxog, c, die Keibe und *(>«'?, ';, das Haar. ***) Eut. Mag. Vol. I, pag. 341—350. — (1833.) t) Hym. ichn. äff. Monogr. Vol. II, pag. 192 imd 1%. — (1834.) 118 rer und das kann ebenfalls nur der Gattung Lymaenon angehören, weil die § dieser Gattung zwar nicht alle, aber doch einzelne, einen ziemlich stark hervorragenden Bohrer und dabei eilfgliedrige Fühler, gerade wie die Nees'sche Art, besitzen. Ich habe eine Art, Gonatocerus oxypygus, welcher, von longicornis Nees durch bräunliche Beine abweichend, einen hervorragenden Bohrer hat, der fast ein Drittel des Hinterleibs beträgt. Es kommt noch dazu, dass Nees einen Charakter der Fühler angibt, der nur den Mymaroiden eigenthümlich ist und deshalb auch jeden Gedanken ausschliesst, dass Gonatocerus einer anderen Familie angehören könne. Von den Fühlern des ? gibt er an, *) dass das erste Geisseiglied mit dem Stielchen in einem rechten AVinkel vom Schafte abwärts ge- richtet, das zweite Geisseiglied aber mit dem folgenden wieder in einem rechten Winkel von dem ersten aufwärts gerichtet sei. Grade so finde ich es bei meinem Gonatocerus oxypygus und bei Lymaenon litoralis und pictus Bai. Nach dieser Auseinandersetzung glaube ich mit grösster Bestimmtheit die Identität von Gonatocerus Nees und Lymaenon Hai. Walk, aussprechen zu dürfen und den älteren A'ees'schcn Namen wieder in diese Familie einführen zu können. In Betreff der Gattung Eutiiche Nees, welche einen gestielten Hinterleib und neunglied- rige (nach Abzug der radicula) Fühler hat, scheint mir ohne Widerspruch festzustehen, dass sie nur allein auf die Gattung Polyuema Hai. passt, also zu der AbtheUung mit viergliedrigen Tarsen gehört. Unter den Pentameren mit gestieltem Hinterleib finden wir in der Uebersicht blos die Gattungen Camptoptera m. mit neun- und Ooctonus Hai. mit eilfgliedrigen Fühlern. Die erstere Gattung weicht aber von Eutriche sehr bedeutend ab. Eben so stehen in der Abtheilung mit viergliedrigen Tarsen die Gattungen Carapliractus und Stichothrix der Gattung Eutriche zu fern. Den Namen Polynema Hai., zu welchem also Eutriche als Synonym gehört, habe ich wegen des älteren Namens Polynemus beseitigen müssen, denn schon im Jahre 1754 wurde unter den Fischen die Gattung Polynemus Gronov. aufgestellt und von Bonaparte im Jahre 1831 die Familie der Po- lynemoidae darauf gegründet. Folgerecht müsste nun Eutriche Nees an die Stelle von Polynema Hai. treten, aber die A^ec's'sche Gattung theilt dasselbe Schicksal, indem sie ebenfalls der älteren Gattung Eutricha Stepfi. unter den Lepidoptereu weichen nniss. Unter diesen Verhältnissen blieb nur übrig, eine neue Gattung zu bilden, daher habe ich den Namen Cosmocoma aufgestellt, zu wel- chem Polynema Hai. und Eutriche Nees fortan als Synonyma gezogen werden müssen. Als ich im Jahre 1841 meine Beiträge zur Monographie der Familie der Pteromalinen herausgab, war mir die Arbeit Halidaijs im Ent. Mag. noch unbekannt, ich kannte nur das Nees"- sche Werk. Obgleich es nicht leicht war, habe ich damals doch die Nees'saha Gattung Gonatoce- rus richtig erkannt und ein ? derselben abgebildet, **) wie die Zeichnung des Fühlers unwiderleg- lich darthut. Ich habe aber alle mir damals bekannten Arten mit sitzendem Hinterleibe zu dersel- ben Gattung gezogen, weil ich die Tarsenglieder nicht in Betracht zog und die Abweichung in der *) L. c. pag. 192. — Ich fühi-e die Stelle hier ganz au: Flagellum 9-articuIatiim, primo artioulo (quarto antennae, d. h. wenn die radicula mitgezählt wird!) forma et magiütudiiie pedicelli et cum eodem, cum ani- mal quieseit, a scapo ad angulum rectum deflexo, tum secundo ad sextum usque flagelli articulum singulis filifonni- bns, nou discretis, longis, a secundo articulo, (qui quiutus totius antennae! auch hier die radicula mitgerechnet i^r. !) sursum riu-sus angulo recto retiexis, u. s. w. **) Beiti-äge zur Monogiaphie der Pteromalinen. 1841, Seite 45, Taf. 1. fig. 15, c. (anteuua!) U9 Zahl der Fiihlcrglieilcr zur Aul'stelhmg neuer Gattungen bedenklich fand. Tn gleielicr Weise be- stimmte ich auch die Gattung Eutriche -VeM ganz richtig und vereinigte damit die Arten der Gat- tung Ooctonus Hai., weil sie ebenfalls einen gestielten Hinterleib haben, da ich auch hier die Tar- sen nicht weiter berücksichtigte. Als später ein tieferes Eindringen in die Familie der Mymaroiden von mehicr Seite Statt fand, mussten diese Bcstiunnungen natürlich rcktifizirt werden. Im Jahre 184G fanden die Mymaroiden einen weiteren Bearbeiter an Walker, *) wel- cher eine Ucbersicht über die Gattungen und Arten fast ganz nach handschriftliclicn Mittheilungen von IlaUday mittheilte. In demselben Jahre war ich ebenfalls mit dem erneuerten Studium dersel- ben Familie beschäftigt, die Ergebnisse desselben konnten aber erst im Jahre 1847 in der Linnaea entom. **) mitgetheilt werden. Das Resultat war die Aufstellung dreier neuer Gattungen, Kachistus, Leimacis und Doriclytus, wovon die erstrc mit Gonatocerus Nces (Lymaenon Walk: Ilal.) und die zweite mit Arescon zusammenfällt. Zugleich wurden mehrere neue Arten beschrieben, deren Cha- rakteristik man in der betreffenden Abhandlung auch jetzt nocli als ausreichend betrachten kann. Ich wende mich daher jetzt zur Betrachtung der einzelneu Gattungen. Unter dem Namen Camptoptera habe ich eine pentamere Gattung aufgestellt, welche durch ihre winzige Form sich nur mikroskopisch bestimmen lässt. Da ich dieses Thierchen erzogen habe und lebend untersuchen konnte, so will ich micli hier etwas weitläufiger darüber verbreiten. Der Gattungscharakter lautet: Tarsen fünfgliedrig; Fühler beim ^ zehn-, beim $ neungliedrig; Hinterleib kurz ge- stielt; Flügel schmal, mit einem breiteren Absatz nahe an der Basis und hinter demselben gebogen. Bräunlich, der Schaft mit dem Stielchen, der Hinterleibsstiel und die Beine gelb; die Füsse fast unmerklich dunkler als die übrigen Theile der Beine. Das c? hat die Geisselglieder alle ungefähr gleich lang, jedoch so, dass die vier bis fünf ersten Glieder fast unmerklich länger erscheinen, als die folgenden; das letzte ist mit einer sehr feinen pfriemcnformigen Spitze verschen. Die Fühler stehen hart am Innern Augenrande. Beim ? ist das erste Geisselglied etwas länger als das Sticlchen, das zweite viel länger als das erste, das dritte etwas kürzer als das erste und das vierte sogar kürzer als das dritte. Die beiden folgenden unter sich genau von gleicher Länge, einzebi genommen wenig, aber doch merklich kürzer als das dritte. Das letzte Glied bildet eine ziemlich stark verlängerte, fast elliptische Keule von der Länge der drei vorangehenden Glieder. Die beiden der Keule vorhergehenden Glieder sind auch ein wenig dicker als die übrigen Geis- selglieder. Camptoptera Papaveris m. , von besonderer Fonn. Damit werden die Fiililer bezeichnet, welche beim 9 an die Gattung Loxotropa, beim i, 6v, schief, krumm, quer imd toonös, ö, der Balken. Eine Anspielung auf die stark entwickelte, deutliche Grundader, welche wie ein Querbalken im Flügelfeld dasteht. ***) Glyptonota von ylvmos, >i, dy, ausgegraben, ausgeschnitzt und yiüTOs, 6, der Kücken. Die Fur- chen des Mesonotums gaben zu dieser Benennung Veranlassung. 123 SS. Mesonotuin ohne Furchen; Keule höchstens viergliedrig . . . Loxotropa m. 2. 00. Fühler dreizehn- bis vierzehngliedrig. t. Fühler dreizchnglicdrig. u. Die Fühlerkeule nur aus einem Glied bestehend Monelata m, $. *) uu. Die Fühlerkeule aus mehreren Gliedern bestehend. V. Hinterleib konisch zugespitzt Paramesius Weslw. $. vt\ Hinterleib hinten abgestutzt. w. Flügel ohne ramus marginalis Hemilexis m. 9. **) «jw. Flügel mit einem ramus marginalis Spüomicrus M'estw. 9. tt. Fühler vierzehngliedrig (Mesonotum mit Furchen) Polypeza m. $. ***) Aus der Gattung Diapria, welche Latreille bereits im Jahre 1796 aufgestellt, hat sich nach und nach so viel ausgeschieden, dass eine nicht unbeträchtliche Zahl von Gattungen gebildet werden konnte, die nun zusammen eine eigne Familie bilden. Im Jahr 1833 nannte Ualiday diese Familie Diapriae f) und Westwood in seiner Intr. Class. Ins. 1840 bezeichnete sie mit dem Namen Diapriides. Der Erstere zählte dazu die Gattungen Heloi'us, Cinetus, Spilomicrus, Galesus, Aneurhyn- chus und Psilus. Der Letztere hat noch die Gattungen Platymischus, Cephalonomia, Basalys, Belyta und Ismarus hinzugefügt. Nach Ausschluss der Gattung Helorus und der Trennung, die ich vorge- nommen, indem ich die eine Familie in drei theilte, Diaprioidae, Belytoidae und Heloroidae, ver- theilen sich die Gattungen so, dass auf die Diaprioidae die grösste Anzahl der vorgenannten fallen. Durch ein schönes und leicht in die Augen fallendes Merkmal zeichnet sich die Gattung Entomacis vor allen anderen aus, nämlich durch die an der Si^itze herzförmig eingeschnittenen Flügel. Diese Form erinnert an viele Arten der Gattung Eucoila Westw. (Cothonaspis Hart.) Die Fühler sind in beiden Geschlechtern dreizehngliedrig, beim J' faden- beim 2 schwach keulförmig und zwar bilden die sieben letzten Geisselglieder, indem sie allmählig nach der Spitze hin dicker wer- den, eine verlängerte nicht abgesetzte Keule. Die Furchen des Mesonotums sind besonders in der Nähe des Schildclieus deutlich. Der Hinterleib ist deutlich gestielt. Die Unterrandader erreicht vor der Mitte des Flügels den Vorderrand, bildet hier einen kurzen ramus marginalis und einen eben so kurzen, unter rechtem Winkel in das Flügelfeld hinabsteigenden, ramus stigmaticus. Von dieser Gattung kenne ich drei Arten, eine derselben erzog ich aus einem Spinnennest. Eben so leicht kenntlich wie die vorhergehende ist die Gattung Platymischus Westw. ff) durch den übermässig entwickelten breiten Schaft. Die Fühler sind vierzehngliedrig, das erste Geis- seiglied verlängert, schief, nach der Spitze etwas erweitert; das zweite etwas dicker als das dritte. *) Monelata von fioy'iXajog, o>>, aus einem Stück gearbeitet. Der Name weist auf die Keule der Füh- ler hin, welche nur ans einem einzigen Glied besteht. **) Hemilexis von ifil, halb und i-^'ii-s, »/, der Schluss (also mit halbem Schluss!). Diese Zusammen- setzung deutet auf die Unten'andzelle, welche durch den Mangel einer Bandader nach aussen nicht geschlossen ist. ***) Polypeza von noXi/g, 7io>.i..j, nolv, viel, TitZüg, i'j, 6v, zu Lande oder zu Fuss gehend. Der Name deutet die Art der Fortbewegung wegen mangelnder Flügel an. t) Ent. Mag. Vol. I, pag. 274. tt) Westw., Med. Class. IT, App. 75. 124 Vom zweiten Geisselgliede ab zeigt sich die Geissei vollkommen schnurförmig. Das Mesonotiim hat keine Furchen. Die Flügel fehlen. Es ist nur das $ einer Art bekannt, nämlich von Platy- mischus dilatatus Westic. Auch mit der Gattung Galcsus CuH. *) wird man schnell zurechtkommen, da sie durch zwei Merkmale sich von den übrigen Gattungen absondert. Der Schaft hat nämlich in der Mitte einen Absatz und das Gesicht ist stark verlängert. Die nach abwärts gerichteten Kiefer bilden zu dem Gesicht gleichsam einen schnabelartigen Fortsatz. Der männliche Fühler ist vierzehngliedrig, das erste Geisseiglied klein, rundlich, die folgenden alle langwalzig. Beim 9 finden wir zwölfglie- drige Fühler, die Glieder der Geissei werden nach der Spitze allmählig dicker und etwas kürzer, so dass keine deutlich ausgeprägte Keule entsteht; auch ist hier das erste Geisseiglied nicht kür- zer, sondern länger als das zweite. Das Mesonotum zeigt deutliche Furchen. Die Flügel haben eine Unterrandader, welche bis zu einem Drittel der Flügellänge in das Flügelfeld geht und hier, ohne vorab an den Vorderrand zu gehen, sich nach innen etwas umbiegt, gleichsam einen kurzen ramus stigmaticus bildend. Als Synonym zu Galcsus muss der Fsilus cornutus Pz. **) gezogen werden. In dem eigenthümlichen Verlauf der ünterrandader, welche den Vorderrand nicht erreicht, wird man die beiden folgenden Gattungen Aneurhynchus und Labolips bald erkennen. Bei der ersteren erstreckt sich die Unterrandader fast bis zur Flügelmitte in grader Richtung, dann macht sie eine leichte Krümmung nach innen, gleichsam einen ramus stigmaticus bildend, der an der Spitze ein sehr kleines, schmales Knöpfchen trägt. Da wo die Krümmung Statt findet, liegt nach aussen eine Anschwellung oder Verdickung, die gleichsam auf- oder rückwärts nach dem Vorder- raude hinstrebt, ohne ihn jedoch zu erreichen. An der Spitze des ramus stigmaticus zieht sich, gleichsam eine erloschene Ader bildend, eine dunkle Linie hin, welche eine langgestreckte Radial- zelle deutlich abgrenzt. Nur an der Spitze ist diese Zelle nicht vollkommen geschlossen. Die dunkle Linie setzt sich über den Knopf des ramus stigmaticus auch nach der Flügelwurzel hin, aber etwas nach innen gekrümmt, fort. Durch ähnliche dunkel gefärbte Linien finden wir auch hier die Mittel- imd Grundader angedeutet. Die Fühler beim J" sind vierzehngliedrig, die Geisselglieder alle langwalzig, das Stielchen kurz, rundlich, kaum halb so lang wie das erste Geisseiglied, dieses immer kürzer als das zweite. Beim ? sind die Fühler zwölfgliedrig, die Geissei von derselben Form wie bei der Gattung Galesus, aber nach der Spitze mehr keulförmig verdickt; der Schaft hat aber nicht den Absatz, der bei Galesus so charakteristisch erscheint. Der Kopf ist rundlich, das Gesicht nach unten nicht verlängert. Die Furchen der Parapsiden sehr deutlich und tief. Die Gattung Labolips Hai. hat mit Aneurhynchus eine grosse Aehnlichkeit in Bezug auf den ganzen Habitus; zwar sind die Fühler weniger deutlich keulförmig, und das zweite Seg- ment, welches bei jener Gattung an der Basis drei längliche, starke Eindrücke hat, besitzt bei La- bolips nur einen einzigen mehr rundlichen. Aber diese Unterschiede würden zu einer generischen Scheidung nicht hinreichen, wenn nicht in der Flügelbildung eine scharfe Difi'erenz sich kund gäbe. Bei Labolips geht die Unterrandader in grader Richtung bis zu der Stelle, wo am Vorderrande sich eine schwache Einbiegung zeigt und bricht hier vollständig ab, ohne sich mit dem Vorder- *) British Eut. Nro. 341. **) Fauna Ins. germ. LXXXIII. 11. 125 randc zu verbinden, ohne eine Spur vom rainus stigm}, 6>', kahl imd fjfi/i", «tos. to, das Auge. Der Gattungsname ist auch ohne nähere Erklärung verständlich. **) Oxylabis von divg, iia, v, spitz und f-c<ßii, t], das Werkzeug. Deutet den spitzen Dorn des Hiu- terschildchens au. ***) Syiiacra von avi', mit und &xq«, t], die Spitze. Eine Benennung, welche in der vorragenden Spitze der Legeröhre heim 9 ihren Grund hat. t) Pantolyta von ;iKf, nccaa, nüv, nccrrde, ganz und AiTOi-, >'/, 6y. gelöst, aufgelöst, offen. Der Name bezieht sich auf die Eadialzelle, welche von der Innenseite ganz oifen ist. tt) Zygota von i^uyiorog, t'/. 6y, gejocht, vereinigt. Die Unteri'andzelle und die Eadialzelle sind durch den etwas breiten ramus stigmaticus vereinigt, verbunden. ftf) Aclista von f? priv. und xXfiaTOi, t], 6r, verschlossen. Der Name bezieht sich auf die offene, nicht verschlossene Eadialzelle. Ige k. Der Rand an der Spitze des Schuftes scharf und in gewisser Richtung gesehen zahnartig vorspringend Acropiosta m. *) kk. Der Rand an der Spitze des Scliaftes nicht vorspringend. l. Das letzte Bauchscgnient ganz gerade und grubenartig ver- tieft Anectata m. **) U. Das letzte Bauchscgraent etwas umgebogen, ohne Grübchen . Pantoclis m. ***) iL Der Stiel dos Hinterleibs entschieden l.'ingcr, meist doppelt so lang wie das Mctanotuni. m. Der ranius niarginalis mehr als doppelt so lang wie die Ra- dialzelle Macrohynnis m. t) mm. Der raraus marginalis nicht doppelt so lang wie die Radialzelle. n. Der ramus niarginalis so lang oder kaum etwas länger als der ranins stigmaticus, aber stets viel kürzer als die Ra- dialzelle Xenotoma m. tt) »71. Der ramus marginalis viel länger als der ramus stigmati- cus, meist so lang wie die Radialzelle, selten etwas kürzer oder länger. o. Das zweite Segment von der Seite zusammengedrückt, biruförmig, der Stiel oben glatt ; Schaft so lang wie das erste Geisselglied Leptorhaptus tu. ftt) 00. Das zweite Segment nicht von der Seite zusammen- gedrückt, daher mehr flach, der Stiel des Hinterleibs oben mehr oder weniger gefurcht, der Schaft länger als das erste Geisselglied Cinetvis Jnr. AA. Die 2. p. Die Augen kahl. *) Aeropiesta von t'i/.nos, ic, ov, (lateinisch summus, extremiis) das Aeusscrste, in eine Spitze Auslau- fende und nitaiog, >/, 6u, gedrückt. Die zusammengedrückte Spitze des Hinterleibs lässt die Bedeutung des Gat- tungsnamens nicht verkennen. *•*) Anectata von f< priv. und ixiicro;, •], öf, ausgedehnt, ausgestreckt. Üio nicht ausgedehnten, d. h. nicht besonders lang gestreckten Gelsselglieder des ? liegen der Wahl dieses Namens zu Grunde. ***) Pantoclis von ^(elu et quelquefois arque. 141 Schaft eine ansehnliche Länge, sondern es hat auch das erste üeisselglied absohit die Länge des Schaftes, während die übrigen Geisselglieder, mit Ausnahnu- des letzten, sehr kurz und sogar breiter als lang sind, wodurch die Geissei überhaupt ein sclinurförniigcs Ansehen gewinnt. Nicht mit Un- recht durften wir daher die Fühler scheinbar wie mit einem Duppelschaft ausgerüstet, ansehen. Das Mesonotum hat deutliche und tiefe Furchen der Parapsiden. Der Hinterleib besteht aus drei Segmenten, der Stiel ist kurz und dick, das zweite Segment sehr gross, das dritte, von dem zweiten durch eine deutliche Naht getrennt, erreicht die Länge des Stiels und aus seiner Spitze tritt ein selu- kurzer Griflel wie aus einem Tubus hervor. Der Flügel hat eine vuUkommen geschlossene Radialzelle; der ramus marginalis ist sehr kurz, ja sogar kürzer als der unter einem sehr schiefen Winkel entspringende ramus stigmaticus. Der ramus postmarginalis setzt sich über die Spitze der Kadialzellc nur auf eine sehr kurze Strecke fort. Die Kadialzelle ist stark verlängert, nicht breit, der ramus radialis derselben hat einen kurzen, verwischten und nur wenig gebogenen Fortsatz, wel- cher iu seiner Verlängerung die deutlich ausgeprägte Grundader nicht schneidet. Ich kenne von dieser ausgezeichneten Gattung nur eine einzige Art, welche ich Diphora Westwoodii nennen will' um dadurch das Andenken eines berühmten Entomologen zu ehren, der sich nicht nur um die Hy- menopteren im Ganzen, sondern auch speziell um die Gruppe der Proctotrupen, durch die Begrün- dung mehrerer vortrefflich charakterisirter Gattungen, ein nicht genug zu würdigendes Verdienst er- worben hat. Unter den Gattungen, deren llinterlcibsrückeu acht deutlich hervortretende Segmente wahrnehmen lässt und die zugleich eine geschlossene Radialzelle haben, werden wir mit leichter Mühe die Gattung Zelotypa an den stark verlängerten Fühlern, deren Geisselglieder alle gestreckt und walzenförmig sind, erkennen. Die Grösse der einzelnen Glieder nimmt zwar nach der Spitze hin allmählig ab, aber das vorletzte ist immer noch wenigstens ein und ein halbmal so lang wie breit. Das Metanotum hat keine deutlich vorspringenden Seitenzähne. Der Stiel des Hinterleibs ist kaum länger als das Metanotum, stielrund, stark gefurcht, und diese 'Furchen setzen sich auch noch auf die deutlich verschmälerte Basis des zweiten Segments, welche dadurch gleichsam als eine Fortsetzung des Stiels erscheint, fort. Das zweite Segment ist sehr gross, breit, die folgenden kurz, nur die beiden letzten ein wenig länger, so dass der Hinterleib sich vom dritten Segment ab, gleich- sam aus breiter Basis, schnell zuspitzt. Die Flügel haben eine lange, schmale völlig geschlossene Radialzelle; der ramus marginalis ist stark halb so lang wie die Radialzelle; der ramus stigmaticus entspringt fast unter einem rechten Winkel und der ramus radialis hat einen rücklaufenden Fortsatz, welcher bei seiner Verlängerung die Grundader nicht schneiden würde. In Bezug auf die Fühler schliesst sich Zelotypa an Cinetus, JLacrohynnis, Miota und Leptorhaptus an, weniger schon an Xeno- toma, aber von allen diesen Gattungen schliesst sie sich durch die Bildung des Hinterleibs aus, sowie auf der andern Seite durch die Form des Hinterleibs zwar eine Annäherung an Pantoclis, Aneetata und Aclista nicht zu verkennen, aber durch die Fühlerform eine Abtrennung durchaus gerechtfertigt erscheint. Von zusammengedrückter, ganz eigenthümlicher Form erscheint der Hinterleib bei der Gattung Miota, weshalb die Bestimmung derselben keiner besonderen Schwierigkeit unterliegt. Von der Seite gesehen ist derselbe nämlich einer Pflugschaar nicht unähnlich, auf der Rücken- wie auf 142 der Bauchseite nur aus drei sichtbar hervortretenden Segmenten bestehend ; das erste oder der Stiel ist nur wenig länger als das Metanotum, das zweite dagegen übermässig entwickelt, nach hinten fast röhrenförmig zugespitzt, so dass das dritte Segment gleichsam als ein kurzer etwas aufwärts gebotener Griffel aus der tubusartigen Verlängerung des zweiten hervorkommt. Die Fühler sind stark verlängert, alle Geisselglieder langwalzig und nach der Spitze hin gar nicht verdickt. Die Radialzelle ist vollkommen geschlossen, der ramus marginalis ungefähr halb so lang wie die Ra- dialzelle; der ramus stigmaticus entspringt unter einem schiefen Winkel. Der rücklaufende Fort- satz des ramus radialis schneidet, wenn auch verlängert, die Grundader nicht. Dieses neue Genus nähei-t sich unter allen am meisten Leptorhaptus, aber die höchst eigenthümliche Gestaltung des zwei- ten Segments Hess eine Vereinigung mit dieser Gattung nicht zu. 31. Heloroidac ?K. Die Gattung Helorus, welche ia/re/Zfe im Jahre 1802 in der „Histoire natur. d. Crust. et d. Ins., tom. XIII, pag. 230" aufstellte, wurde auf den Sphex anomalipes Panz. (siehe Fauna germ. LH, 23 und C, 18) gegründet. Latreille erkannte in so fern schon den wah- ren Charakter dieser durch das Flügelgcäder so charakteristischen Gattung, als er sie von den Sphegiden zu den Proctotrupideu stellte. Den natürlichen Charakter findet man bei Latreille („Ge- nera Crust. et Ins., tom. IV, pag. 38") und Nees („Hym. ichn. äff. Monogr., vol. II, pag. 362") weitläufig entwickelt. In Bezug auf ihre Stellung hei-rschte bis jetzt noch grosse Verwirrung. Latreille und Nees bringen sie in die Nähe von Proctotrupes (Codrus Nees), während Westwood sie zu den Diaprioiden stellt. In Wahrheit aber passt sie weder zu der einen Gattung, noch hi der anderen Stellung unter den Diaprioiden, so dass der Gedanke nahe liegen musste, für sie allein eine eigeue Familie zu bilden. Das eigenthümliche Flügelgeäder erweist sich so abweichend von allen bisher betrachteten Gattungen, dass schon hierin ein deutlicher Fingerzeig liegt, sie als typi- sche Form zu betrachten, nicht etwa als eine höhere Entwicklungsstufe in der einen oder anderen Familie, nämlich der Diaprioidae oder der Proctotrupoidae (im engeren Sinne). Da meines Wis- sens noch kein Schriftsteller das Flügelgeäder von Helorus so entwickelt hat, dass wir den Ver- lauf der Hauptadern gehörig verfolgen könnten, so will ich hier etwas ausführlicher darauf einge- hen und bemerken, dass ich die seltsam gekrümmte Ader, welche in der vorderen Schulterzelle auftritt, theilweise für die Grundader (im Sinne Hartigs) ansehe, welche, aus der Mittelader entsprin- gend, sich nicht mit der Unterrandader verbunden hat, sondern gleichsam auf halbem Wege abge- brochen erscheint. Grade in dem Punkte nun, wo sie abbricht, entspringt die Cubitalader fast oder gradezu unter einem rechten Winkel, nimmt aber eine solche Richtung, dass sie sich in eini- ger Entfernung mit der Mittelader vereinigt, hierauf aufwärts gewendet, verbindet sie sich mit der vom Radius herablaufenden Cubitalquerader und geht von diesem Vereinigungspunkt aus in grader Richtung zur Plügelspitze hin. Etwas tiefer als die Cubitalader mündet die Mittelader am Hinter- rande des Flügels. Da, wo die Grundader so plötzlich abbricht, lässt sich doch mit einiger Auf- merksamkeit noch eine ganz verwischte Spur derselben, die bis zur Unterrandader hingeht, erken- nen; diese, so geringfügig sie auch an sich sein mag, ist hier von grosser Wichtigkeit, da sie so- wohl jeden Zweifel an der Richtigkeit unserer Deutung der Grundader, als auch der Cubitalader gänzlich beseitigt. Werfen wir nun ferner auch nur einen flüchtigen Blick auf die Zellen, so wird deren Bestimmung nicht die geringste Schwierigkeit mehr zeigen. Wir haben eine völlig geschlos- 148 sene Radialzelle und zwei Cubitulzollen, von welclicn die erste wegen der abgebrochenen Griindadcr nicht vollständig geschlossen, sondern mit der vorderen Scluilterzelle sich vereinigt, was allerdings ein höchst seltener Fall ist. Die zweite Cubitnlzellc liegt unter der Hadialzelle, ist sehr gross und erstreckt sich bis zur Flügclspitzc. Von sehr autfallcnder Bildung erscheinen aber hier die beiden Diskoidalzellen. Ihre Autlindung und Bestimmung wird nicht schwer fallen, wenn man nur fest hält, dass der ganze Raum zwischen der Cubital- und Mitteladcr das eigentliche Diskoidalfeld ist, welches durch die rücklaufendcn Adern (Diskoidalqueradern wäre eine bessere Benennung dafür!) in zwei oder drei Zellen getheilt wird. liier sind nun zwei Diskoidalzellen vorhanden, aber keine rücklaufondc Ader, ein seltener, ja ein ganz abnormer Fall, und doch lässt sich diese Bildung sehr leicht dadurch erklären, dass die Cubitalader sieh mit der Mittelader in einem bestimmten Punkte vereinigt. In diesem Punkte haben wir, wenn einmal als feststehend angenommen werden sollte, dass zur Bildung zweier Diskoidalzellen immer eine riieklaufeude Ader vorhanden sein müsse, grade die rücklaufendc Ader zu suchen; wenn man also nicht sagen will, es ist keine rücklaufende Ader vorhfindcn, so kann man aucli umschreibend sagen, sie sei auf einen blossen Punkt zusam- mengeschrumpft. Die Zelle also, welche den Schriftstellern so aulTalleud schien, ist die erste Dis- koidalzclle und sie ist, der eben entwickelten Ansicht gemäss, gleichsam nur durch einen Punkt von der zweiten getrennt. Ueber die Lebensweise dieser seltenen Gattung habe ich bei den einzelnen Schriftstel- lern nichts in Erfahrung bringen können; ich habe aber den Helorus anomalipes Pz. aus Puppen von Hemerobius erzogen, und wenn ich nicht irre, auch Herr von Bei/den. Es ist also llelorus ganz zuverlässig eine parasitische Gattung. In meiner Sammlung befinden sich drei Arten, welche sich ziemlich leicht in folgender AVeise unterscheiden lassen: a. Die Fühler rothgelb rufieornis m. ?. aa. Die Fühler schwarz. b. Mesonotum ganz grob runzlig; Beine ganz schwarz nigripes m. ^. bb. Mesonotum ganz glatt; Schienen und Tarsen rothgelb anomalipes Pz. ^. Bemerkung. Nees hat den Helorus ater Jur. zum anomalipes Pz. gezogen, mit welchem Rechte, ist mir nicht klar geworden, da der erstere ganz schwarze Beine hat. Ich vermuthe, dass der von Jurine abgebildete Helorus ater mein nigripes ist, doch bin ich meiner Sache nicht ganz gewiss. Jurine hat von Helorus ater keine Beschreibung gegeben, es ist also über die Sculptiir irgend eine Auskunft zu erhalten nicht möglich. Ferner ist in der Zeichnung des Flügels bei Jurine die Grundader vollständig entwickelt dargestellt, was nicht unmöglich erscheint, bei meinem Exemplar aber nicht der Fall ist, und dadurch wird, wie mir scheint, eine bedeutende Differenz konstatirt. An dem Fühler hat Jtirine das kleine (aber doch leicht aufzufindende) Ringel überse- hen, er nennt deshalb den Fühler fünfzehngliedrig, wäiireud ich mit dem Ringel sechszchn Glieder zähle. Endlich bin ich auch der Meinung, dass der Name Jitrine''s aus dem Grunde wegfallen müsse, weil von ihm keine Beschreibung existirt. 144 a e fei t p a f . Den Grundsätzen folgend, die der Nomenciator zoologicus von Agassiz entwickelt hat, bemühte ich mich, alle Namen, welche dem Prioritätsrechte nach beseitigt werden mussten, oder mit gleicher Bildung durchaus denselben Sinn verbanden, theils auch durch gleichen Laut (z. B. Eucomis und Eucomys!) Verwirrung oder Zweifel erregen konnten, zu entfernen. Dennoch sind einige nothwendige Verbesserungen meiner Aufmerksamkeit entgangen, so dass ich hier noch die Abänderung folgender Gattungsnamen in Vorschlag bringen muss: 1. Auf Seite 100 und 102 muss Baeus Hai. wegen der älteren Gattung Baea Comm. weg- fallen. Er kann zweckmässig durch Hyperbaeus *) ersetzt werden. 2. Auf Seite 40 wird die Gattung Calypso Hai. zu unterdrücken sein, da sie erst im Jahre 1841 gegründet wurde, während Rieh. Ant. Salisbiiry in seinem Werke: „Paradisus Lon- dinensis, or coloured figures of plants, cultivated in the viciuity of the metropolis. London 1800 — 1806. 2 Bände" einer Orchideengattung denselben Namen beilegte. Ich schlage dafür den Namen Euryophrys **) vor. 3. Auf Seite 116 und 119, Camptoptera m. schlage ich vor in Pteroclisis ***) zu verändern, da bereits durch Presl der gleichbedeutende Name Camptopteris in die fossile Flora einge- führt wurde. 4. Auf Seite 107 und 111 muss Catillus ausfallen, weil schon mehrere Gattungen unter diesem Namen aufgeführt werden. Ich substituire dafür Piestopleura. t) 5. Auf Seite 83. üeber die Gattung Diglyphus Hai., von welcher Walker zwei Arten in dem Appendix zu der List of the spec. of Hym. ins. p. II., Lond. 1848, pag. 235 — 36 be- schreibt, ohne eine Gattungsoharakteristik zu geben, ist zu bemerken, dass bereits Blume in seiner Flora Javae Bruxellis 1828 — 29 eine Orchideengattung unter dem Namen Digly- phis bekannt gemacht hat. Es wird daher Diglyphus jedenfalls ausfallen müssen. Ich halte sie für synonym mit Asecodes m. 6. Auf Seite 32 und 34 vertausche man Discodes m. mit Phaenodiscus tt) weil schon eine Gattung Discoidea und zwei Discoides vorhanden sind. 7. Auf Seite 108 und 113 ist statt Ectadius der Name Polymecus fft) einzuführen, da bereits eine Gattung Ectadium von E. Meyer unter den Apocynaceen vorkommt. 8. Auf Seite 32 und 34. Die Gattung Eucomys, welche wir von ev und xcö/nvg ableiten, stimmt mit der Gattung Eucomis Herit. unter den Liliaceen dem Wortlaute nach überein; obgleich *) Hyperliaeus von vniQ. über, übermässig, über das Maass hinaus luid ßuiös, >',, öy, klein, gering. **) Euryophrys vou fVQvs, fl't, v, breit und oi/oi'i, ^. die Stirn. Diu-ch die weit abstehenden Augen in beiden Geschlechtern wird die Stirn sehr breit. ***) Pteroclisis von ntenös, tu, der Flügel und x?.ioi;, i), die Biegung. Dieser Name deutet wie der fi-ühere dasselbe Merkmal an. f) Piestopleura von nienzus, !j, 6y, gedrückt und nltvi'i'i, >,, die Seite. ff) Phaenodiscus von ifialvio, deutlich machen, zeigen und öiaxog, 6, die Scheibe, fff) Polymecus von Tiokvg, viel und injxos, i6, die Länge. 14S nun letztere wohl von (vxö/uiii schön geschmückt, herzuleiten ist, so schlage ich doch vor, dem älteren Namen Eucomis unsere neue Gattung /.u opturn und Eucomys uob. in Comys *) abzuändern. 9. Auf Seite 84 und 8G füllt der Gattungsname llypcrteles aus und wild durch Oxymürplia **) ersetzt, weil bereits von E. Meyer unter den Portulacecn eine Gattung gleichen Namens aufgeführt wird. 10. Auf Seite 5.3 und 57 verwandle man den Namen MIcromcliis Walk, in Bacotomus. ***) „Blume stellte bereits früher in dem Werke „13ydragcn tot de Flora van Nederlandsch ludie. Batav. 1825" eine Gattung Micromelum unter den Aurantiaccen auf. 11. Auf Seite 47 und 51. Prosopon wurde im Jahre 18.35 bereits von Herrn, von Meyer an eine Crustaceen Gattung und erst 1837 von Walker an eine Hymcnopteren Gattung ver- geben; der Tla&fr'.sche Name muss de!^halb eingehen und kann durch Pegopus ****) ver- treten werden. 12. Auf Seite 84 muss die Gattung Pterothrix durch Gyrolasia f) ersetzt werden. Der von Westwood Pteroptrix geschriebene, von Nees emendirte Namen, fällt mit einer Pflanzengat- tung des De Candollc unter den Compositen zusammen. 13. Auf Seite 31 muss der Name Ratzeburgia aus einem doppelten Grunde wegfallen, einmal weil er mit Eusandalum Ratzeb. ein und dasselbe Genus bildet, dann aber auch, weil schon unter den Gramineen von Kunth der Name Ratzeburgia längst eingeführt worden ist. 14. Auf Seite 83 und 84. Triphasius muss in Plastocharis tt) umgeändert werden. "Während der Name Thysanus beseitigt und durch Triphasius ersetzt wurde, hatte ich übersehen, dass Loureiro auch bereits eine Gattung Triphasia begründete. 15. Auf Seite 59 und 60. Den Namen Urolepis ändere ich in Halizoa ttt) um, weil der Prod. von De Candolle V. 136 denselben schon für eine Gattung unter den Eupatoriaceen in Anspruch genommen hat. 16. Auf Seite 43 und 44 wird der Name Glyphomerus in Oligosthenus umzuändern sein. Aus den Tageblättern (und zwar aus Nro. 6, S. 121) der 32. Versamndung deutscher Natur- forscher und Aerzte in Wien, im Jahre 1856 ersehe ich so eben, dass die Gattung Gly- phomerus für eine Staphylinen-Gattung von Müller in Anspruch genommen worden und zwar für ein Thierchen, welches Kraatz Typhlobium genannt liatte. Diesem muss der *) Coniys von xujuv;, »/, der Bündel, Büschel. **) Oxymorpha von 6iuftOQ(fOs, spitz gestaltet. Bezieht sich auf die lang gcsti-eckte spitze Körpergestalt. ***) Baeotomus von ßaioi, u, oy, klein, gering und rriuof, ö, der Thcil. Bezieht sich auf die drei kleinen Glieder der Geissei (Ringel.) ****) Pegopus von nn'os, 'j, 6y, gedi-ungen, stark, kräftig und novs, ö, der Fuss. Der Name bezieht sich auf den starken Mittelfuss. t) Gyrolasia von yvQOS, li, 6y, rund, rund umher und Imoios, i«, lor, dicht behaart, tt) Plastocharis von nlicaros, r„ öy, formend, bildend und -/''Q'i, >h fl'c Anmnth. ttt) Halizoa von äUWog, ov, im, am oder vom Meere lebend. Da diese Gattung sowoM am Meeresufer wie an Salzsooleu vorkommt, indem sie hier die Dipterengnttung Coenia verfolgt, deren Larven in der Soole selbst leben, so enthalt der Name eine leicht verständliche Deutung. 146 Name Glyphomerus verbleiben, während unsere Gattung also in Zukunft Oligosthenus *) heisseu wird. Die Gattung Metopon Walk. (= Metopum. em.) Seite 64 und 68 fällt ganz aus dem Conspectus der Pteromaloiden aus, weil Walker sie als 9 zu Dichalysis (=- Psilocera Walk.) zieht. Hadroceras, welche nach ihren allgemeinen Merkmalen der Gattung Calliceras JVees ange- hörte, fällt nach Ausweis des Originalexemplars mit Lagynodes m. (:= Microps Hai.) zusammen, und ist weiter nichts als ein J" dieser ungeflügelten Lagynodes Arten. Bei der von Ratzeburg aufgestellten Gattung Dendrocerus habe ich Folgendes zu bemer- ken: Diese Gattung wird sich aus einem zweifachen Grunde nicht halten lassen, einmal weil das einzige Merkmal, worauf Ratzeburg dieselbe begründete, nämlich die karamstraliligen Fühler, nur sexuell ist, folglich ein Gattungscharakter nicht augegeben wird; zweitens, weil der Name selbst für die Gattung, welcher das Thierchen angehört, ganz unpassend sein würde, da die übrigen ^ alle n-esägte Fühler haben. In Bezug auf die Zeichnung habe ich zweierlei Ausstellungen zu ma- chen: Die Fühler haben nach der Abbildung nur zehn Glieder, sind aber wirklich eilfgliedrig; dann wird das Mesonotum ohne Näthe dargestellt, auch diese werden nicht fehlen, wenn genauer nachgesehen wird. Selbst die von Ratzeburg erzogene Art hat Haliday schon längst unter dem Namen Ceraphron damicornis beschrieben, ich besitze ein Exemplar von ihm selbst und habe auch dasselbe Thierchen in der Sammlung des Herrn von Roser in Stuttgart gesehen. In der Beschrei- bung von Ratzeburg finde ich übrigens noch einen Passus, woran ich, weil er mir völlig unver- ständlich, Anstoss nehme, er sagt: „Vielleicht Hesse sich noch der Mangel von Näthen, welchen man hei Ceraphron(l) bemerkt, als Merkmal anführen." Sowohl bei Ceraphron im Sinne von Ratzeburg {• — Meo-aspilus Westw.) als auch bei dem in Rede stehenden Dendrocerus sind die Näthe des Me- sonotums vorhanden und deshalb ist mir der Sinn der angeführten Worte nicht klar geworden. Die Gattung, welcher Dendrocerus als ^ angehört, wird man nach beiden Geschlechtern vollständig charakterisirt in dem Conspectus der Ceraphronoiden unter dem Namen Lygocerus finden. Die von Ratzeburg unter dem Namen Coccobius im 3. Bande der Forstins. S. 195 er- wähnte Gattung fällt mit Coccophagus Westw. zusammen, und muss deshalb beseitigt werden. Die Gattung Hybothorax Ratzeb. (s. Forst. I. Band, S. 209) habe ich nicht entziffern können, sie soll zwischen Chalcis und Eurytoma in der Mitte stehen und einen sitzenden Hinterleib haben. Es bleiben mir hier auch noch einige Synonyme zu berichtigen übrig, nämlich : Hetero- lepis Nees =; Anteon Jur., Priomerus Walk. = Palmon, Stenomesius Westw. = Elachistus und Campylonyx Westw. = Dryinus Latr. Die Zusammenstellung der beiden letzten Gattungen ist mir aber noch etwas zweifelhaft. Die Gattungen Schizonotus und Pterolycus Ratzeb. sind von Ptero- malus abgetrennt, die erstere scheint mit Seladerma Walk, identisch zu sein, ob die zweite sich als eigene Gattung halten kann, dürfte sich erst nach Ansicht von Originalexemplaren entscheiden lassen. Tritypus Ratzeb. könnte vielleicht Eunotus Walk. sein. *) Oligosthenus von oXlyo;, et, ov, wenig und a.'Hvos, ro, die Stärke, Kraft. Es findet in dem Na- men die Bczieliung zu den hintersten Schenkeln .Statt, ■nelehe nicht wie hei Monodontoraenis mit einem Zahu ver- sehen sind. 147 Auch in Betreff des Familienclmrakters der Mymaroidon und lleloroiden linbe ich eine wichtige Corrcctur anzugeben. Für die erstcrc Familio kann ich jotzt ein standiiaftcs und sicheres Merkmal angeben. Dieses liegt, wie mich wiederholte Untersuchungen überzeugt haben, in der Stellung der Fühler. Dieselben stehen nicht nur sehr weit über dem Mundrandc, sondern, was viel wichtiger ist, weit von einander getrennt und dem Innern Augenrande stark genähert. In dem Fiuniliencharaktcr der lleloroiden auf Seite 20 findet man die folgende Angabc : „Vorderflügcl mit einer unregelmäsigcn, die Untorrandadcr nicht erreichenden, gekrünimten Grundader, welche eine nnreijelmässige Zelle in der vorderen Schulterzcllc bildet." Dieser Ausdruck ist, wie folgt, abzuändern: Vorderfliigel mit einer abgebrochenen Grundader, von deren Spitze eine, durch unregelmässigen Verlauf ausgezeichnete Ciibitalader entspringt; beide zusammen bilden eine unregcl- mässige erste Diskoidalzellc. Ein kurzer Kückblick auf das Resultat der vorliegenden Arbeit mag hier noch gestattet sein. Es wurden im Ganzen 291 Gattungen nebst deren Synonyme untersucht, in scheraatische Ue- bersichten gebracht, und weiter besprochen ; von dieser grossen Anzahl enthält meine Sammlung 273, sodass mir nin- noch 18 fehlen, nämlich: Dirrhinus Z)rt/m., Calypso //aZ., Cephalonomia; Macrotelea, Ectroma und Ilemisius Wegfw., ferner Stcnocera, Metallen, Caudonia, Prosopon, Notanisus, Euneura, Iso- cyrtus, Tityros, Meromalus, Tetramesa, Macromesus und Caraphractus Walk. Diese fehlenden Gattungen führe ich hier an, weil mir deren Erwerb aus befreundeter Hand sehr angenehm sein würde. Hieran fühle ich mich gedrungen noch folgende Bemerkung zu knüpfen: Sehr häutig hört man die Klage über Vervielfältigung der Gattungen und man verbindet damit die Idee, das Studium müsse dadurch ganz besonders erschwert werden, ohne zu bedenken, dass das angehäufte Material eine Theilung nothwendig erfordert, um den Ueberblick, selbst über kleinere Gebiete möglieh, zu uiachen. Es ist ein grosser Irrthum, wenn man glaubt, die Wissenschaft könne auf dem einmal eingenommenen Standpunkt stehen bleiben und Alles lasse sich in die bereits bestehenden Fächer einreihen. Wo eine zu grosse Zersplitterung Statt findet, mag man, statt der leeren Klagen, Hand anlegen und zeigen, dass dieselbe überflüssig oder unzulässig sei. Wenn aber, gestützt auf langjährige Beobach- tungen, mit grosser Mühe eine Eintheilung zu Stande kommt, die man praktisch zu erproben oft genug Gelegenheit hatte, die den unendlichen Zeitverlust, der mit schwierigen Untersuchungen grosser Familien mit artenreichen Gattungen verknüpft ist, beseitigen soll, dann glaube ich, stö.sst mau grade das Mittel von der Hand, welches das Studium erleichtern soll und sichere Resultate möglich macht. Ich werde daher auch bei dieser vorliegenden Arbeit ruhig den Vorwurf zu grosser Theilung vertragen können, überzeugt, dass alle, welche sich ernstlich mit dem Studium dieser kleinen Geschöpfe beschäftigen, die Früchte unserer mühsamen Arbeiten erndten und uns ein dank- bares Andenken erhalten werden. In dem Nomenciator von Agassi: finde ich aus beiden Gruppen noch sieben und achtzig Gattungen angeführt, von welchen mir achtzehn als exotische bekannt sind. Ob von dem Rest, d. h. von neun und sechszig Gattungen, alle aussereuropäisch sind und wie es mit der Synonymic derselben beschaffen, darüber vermag ich gar keine Auskunft zu geben, da mir die betreffende englische Literatur nur in einem beschränkten Masse zu Gebote steht. Jedenfalls wird man aus den augeführten Zahlen erkennen können, dass diese beiden Gruppen bereits unter den Hymenop- 148 teren bedeutend prädominiren. Einzelne Gattungen, namentlich unter den Chalcidien, scheinen die grüsste räumliehe Verbreitung zu haben, so dürfte vielleicht die Gattung Pteromalus nicht nur in allen Welttheilen, sondern auch auf allen grösseren Inseln der Erde sich vorfinden und das pas- sendste Beispiel einer ganz allgemeinen Verbreitung abgeben. Der Name der Pteromalinen würde deshalb dieser Gruppe noch in einem höheren Sinne als ein ganz passender zuertheilt werden kön- nen, wenn nicht dem Prioritäts-Prinzip getreu die von Spinola eingeführte Benennung der Chalcidien beibehalten werden müsste. Nach dieser sehematischen Aufstellung der Gattungen werde ich in ähnlicher Weise eine dichotomische Auseinandersetzung der Arten folgen lassen. Da ich diese bis auf die schwierige Gattung Pteromalus bereits ausgearbeitet vor mir habe, so kann schon in dem rasch folgenden, nächsten Hefte damit begonnen werden. fepxek&axss dter faniilica md Ccattwagea. (Die arabische Ziffer bedeutet die Seitenzahl.) A. Acerota in. 107. Aclista m. 128, 135. Acolus ni. 1(K), IOl'. Acrocormus m. (iG, 70. Acropiesta m. l"2n, 135. Agiyptus ni. 33, 3(). Agonioncunis Westw. 30. Alaptiis Walk, llü, 117, 120. Alloh-opa m. 106. 109. Amblyaspis ni. 107, 112. Amblymenis Walk. 64, 69. Anagi-us Hai. 117, 121. Auaphes Hai. 117, 121. Anectata m. 129, 136. Äneure Nees. 72. Aneurhynchus Westw. 122, 124. Anogmus ra. 59, 61. Anonimatium m. 130, 140. Anopedias m. 108, 114. Anozus m. 84, 85. Anteon Jur. 91, 93. Anteris m. 101, 103. Antophorabia Newp. 75. Aniisia ni. 32, 3.5. Apegxis m. 101, 104. Aphelinus Dalm. 3(). Aphelopus Dalm. 91, 93. Aprostocetus Westw. 86. Arescon Walk. 120. Arthrolysis m. 52. Asaphes Walk. 58. Acecodes m. 79, 82. Astichns m. 78, 80. Asynacta m. 87, 89. Ateleoptems m. 9.5, 96. Aulogyranus m. 72, 7.3. Baeoneiira m. 100. 102. Baeotomus m. 14.5. Baeus Hai. 100, 102, IM. Barycouus m. 101, 104. Baryscapus m. 84. 86. Basalys Westw. 122, 126. Belyta Jur. 128, 133. Belytoidae ni. 2(», 2S, 127. Bethyloidae m. 95. Bcthylus Latr. 95, 96. Bothriothorax Ratzeb. 32, 34. Brachista Walk. 90. Brachymeria Westw. = Chaicis. Brachysticha m. 88, 90. c. Caenacis m. 64. CalUptiles Hai. 89. Calllceras Nees. 98. Callimome Spin. 43. Calosoter Walk. 31. Calotelea Westw. 106. Calypso Hai. 40, 144. Camptoptera m. 116, 119, 144. Campylonyx Westw. 146. Caraphractus Walk. 117. Caratomus Dalm. 51, 53. Catillus m. 107, 111, 144. Caudonia Walk. 47, 51. Cea Hai. 46, 47. Centrobia m. 87, 89. Cephalononiia Westw. 122, 125. Ceranisus Walk. 84, 86. Ccraphron Jiir. 97, 98. Ceraphronoidae 20, 27, 97. Cerapteroceiiis AVcstw. 32, 35. Cerchysius Westw. 33, 36. C'erccibtlus Walk. 33. Cerocephala Westw. 41. Chaetosticha in. 87, 89. Chaetostricha Walk. 89. Chalcidoidae 18, 21, 29. Chaleis F. 29. Charitopus m. 31. CheirojMchy^ ^Vestw. dS^, ChelogjTius Hai. Dl, 93. Chilüneurus Westw. 32. Choreia Westw. 33, 35. Ohoreius Westw. = Choreia. Chrysocharis m. 79. 83. Chrysolampits Aut. Cinenis Jur. 129, 130, 138. Cinipsyllum Lam. = Perilampus. Cirrhospilus Westw. 74. Cleonymoidae 19, 24, 46. Cleonymus Lati-. 47, 50. Closterocerus Westw. 82. Coccobtus Ratzcb. 146. Coceopliagus Westw. 3t). Codrus Jur., Nees. 99. Coelopisthia m. 6.5. C'omys m. 145. Copidosoma Uatzeb. 33, 36. C'oruna Walk. 59. Corynocere Nees. 40. Cosmücoma m. 117, 120. Cratomtis Dalm. = Caratomus. Cryptopristus m. 43, 44. Cryptoprymna m. 52, .56, 59. CjTfogaster W.alk. 52, 53, 55. Cyrtoaoma Pcrris. 42. 150 D. Decatoma Spin. 44, 45. Deiidrocerus Katzeb. 146. Dcrostonus Westw. 79, 83. Diapria Latr. 122, 126. Diapriae Hai. 123. Diapriides Westw. 123. Diaprioidae 20, 2S, 121. l)il)i"aL'bys m. 6.^. Dichalysis m. 52, 5G. Didadocerus Westw. 77. Dicondylus Hai. 90. Dicormus m. 55. Dieyclus AValk. .53, 55. Digloclüs m. 65. Dwjhjplms Hai. 83, 144. Diiuicarsis m. 3.3, 37. Dinotus m. 66, 70. Diomorus Walk. 43. Dipara Walk. 51, .54. Diphora ra. 130, 140. Diplnlepis Aiit. Din-hinus Dalm. 29. Discodes m. 32, 34, 144. Disogmus m. 99. Doriclytus m. 117, 120. Dryiuoidae 20, 27, 90. Dryinus Latr. 90, 91. E. Eclithroplexis m. 33, 36. Ectadius in. 108, 113, 144. Ecti-dnia Westw. 39. FMii'hcstvs Spill. == Elacliistus. Elaohistoidae ni. 19, 26, 72. Elachistiis Spin. 72, 73. Elasmoidae m. 19, 25, 71. Elasiims Westw. 71. Elatus Walk. 42. Embolemoidae in. 94. Embolemus Westw. 94. Eneyrtoidae 18, 21, 31. Eneyrtus Dahn. 34. Entedon Dalm. 79. Entedonoidae m. 19, 26, 78. Entomacis m. 121, 123. Epiclei-us Hai. 78, 79. C I Epimacrus Walk. 41. Epimeces Westw. 111. Epyris Westw. 96. Ericydnus Hai. 33, 36. Etro.xys Westw. 66, 71. Eucliaris Latr. 22. Eucharoidae 19, 22, 42. Eucomys in. 32, 34, 144. Euderus Hai. 78, 80. Eulophoidae m. 19, 26, 74. Eulophus Geoffr. 74, 77. Eunema Walk. 52, 54. Eimotus Walk. 66. Eupelmoidae 18, 21, 30. Eupelinus Dalm. 31. Euplectrus Westw. 72. Euryophrys m. 144. Euryscapus m. 32, 35. Eurytoma 111. 44. Eurytomoidae 19, 23, 44. Eiisandalum Eatzcb. 145. Eustochns Hai. 117, 120. Eulehis Walk. 71. Eutrkhe, Nces. 118, 120. Galesus Curt. 121, 124. Gastrancistrus Westw. 60 63. Oeniocerus Eatzcb. = Tetrastichns. Glyjihe Walk. 59. Glypkoments m. 43, 44, 145. Glyptouota m. 122, 126. Gonatocerns Noes. 116, 117. Gonatopus Ljmigh. 90, 92. Goniozns m. 96. Gryon Hai. 101, 105. GjTolasia m. 145. H. Habrolepis m. 34. 38. Hadroceras m. 146. Hadronotus m. 101, 105. Halidea m. 31. Halizoa m. 145. Halticeila Spin. 29. Salticheüa Spin. Walk. 30. Heidenia m. 46. 48. Heloroldae m. 20, 28, 142, Helorus Latr. 142. Hemilexis m. 122, 123, 127. Hemisius West. 105. Hemrptarsenus Westw. 77. Helerolepis Nees. 146. Hetroxys Westw. 66, 71. Hocheria Lap. 30. Hol^'opelte m. 78. 81. Holopedina m. 95, 96. Hormoeeroidae 19, 24, 59. Hormocerus Walk. 59, 60. Hybotliorax Eatzb. 146. Hyperbaeus m. 144. Hyperteles m. 84, 86, 145. Hypocampsis in. 108, 115. Hypsicamara m. 52, 54. I. Idiotypa m. 122, 125. Idiis m. 102, 105. Inostemma Hai. 107, 110. Ipbitracbelus Hai. 106, 109. Ismarus Hai. 128, 132. Isobrachium m. 96. Isocratus m. 53, 58. Isocybus m. 108, 114. Isocyrtus Walk. 53, 57. Isoplata m. 60, 62. Isorhombus m, 107, 113. Isosoma Walk. 45. Isostasiiis m. 106, 109. L. Labeo Hai. 90, 93. Labolips Hai. 122, 124. Laesthia Hai. 41. Lagynodes m. 97, 98. Lamprostylus m. 42. Lamprotatus Westw. 53, 57. Latbi-omeris ni. 87, 89. Leimacis m. 120. Leptacis m. 107, 112. Leptomastix m. 34, 37. Leptorbaptus m. 129, 137. Leueaspoidae. 18, 20, 29. Leucaspis F. 29. 151 Limacis m. IKi, 120. Litus Hai. IIG, 121). Lochites m. 43, 44. J.onrlienledoti Katzub. S7. Lu.xotiopa 111. V2-2, 123, 120. Lygocerus m. 97, 99. Lymaenon AValk. 118. M. Macrogleiics Wcstw. 40. Macrohyiinis m. 129, 13ü. Macromesus Walk. List, of t. Spcc. p. 11. 161. Macroneura Walk. 47, 50. M.acrotcli.i Westw. 10'). Mogajieltc m. G3, (Ui. Megaspilus Westw. 97, 99. Megastigmus Dalm. 43. Megorismii.s Walk. 59. MelittolHii Westw. 74, 75. Jlei-.iponis Walk. 04, US. Merismus Walk. 57. Mcrisus Walk. 53, 58. Meronialus Walk. Gö, 63. Merostenus Walk. 47, 50. Mesidia m. 30. Mesojiolobus Westw. 71. Metaelisis m. 106, 109. Metacolus m. 65, 70. Metallon Walk. 33, 35. Metastenus Walk. 64, 68. Metopon Walk. 69, 146. 2Ietopum Walk. 64, 68, 146. Micradclus Walk. 60, 61. iücromelus Walk. 53, 57, 145. iKcroiu Hai. 98. Miota in. 131, 141. iriSi:oijaster Walk. 57. Miseogastroidae 19, 24, 51. Monelata m. 123, 127. Mouocrita m. 106. Monodontomerus We.stw. 43. My'ma Nees. 30. Myinoidae in. 18, 21, 30. Mymar Hai. 117, 120. Mymaroidae 20, 28, 116." Myrmecomorphus Westw. 94. Mystrophonis m. 91, 93. N. Notanisus Walk. 47, 51. o. OligosUa Hai. 88, 90. Dligosthemis m. 14.5. Olyiix ni. 72, 73. Omphale Hai. 79, 82. Ooctouus Hai. 116, 120. Ophionenrus Katzeb. 88. Ormoceroiclae AValk. 19, 24. Ormocerus Walk. 60. Ormyroidae in. 19, 22. 42. Orinyviis ^V'cstw. 42. Oxyglypta m. 64, VÜ. Oxylabis m. 128, 133. Üxynioiplia m. 145. P. Pachyceras Ratzeb. 68. Pacliychirus Ag. Nom. 66, 69, 70. Pachycrepis ni. 51, 54, 59. rachylaitlirus Westw. 52, 53, 55. Paobynem-on Walk. 52, 54. Palmon Walk. 43. Pandelus m. 65, 69. Pansteuon Walk. 52, 58. Panthus W.alk. 121. Pantociis m. 129, 136. Pautolyta m. 128, 135. Paiamesius Westw. 122, 123, 125. Pedinomma ni. 94, 95. Pegopus ni. 145. Peiidesmia m. 65. Periglyjthus Bob. 42. Perilampoidae 19, 22, 42. Pci'ilaiupiis Latr. 42. Perisemus m. 95, 96. Pkacostomus Nees. 55. Pbaenodisciis m. 144. Phagonia Hai. = Pacbylartbrus. Piestopleura ra. 144. Piiene Hai. 40. Pireniani Hai. 40. Pirenoidae 18, 22, 40. Plastocharis m. 145. PLatygaster Latr. lOS, 110, 116. Platygastroidae 20, 28, 106. Plalymesopus Westw. 71. Platymisclms Westw. 121, 123. Platyiiocbeilus Westw. 47, 50. Plutytciiiia Walk. 64, 69. Pleiiropacliys Westw. 78, 81. Plcuiotroiiis 111. 78, 82. l'lutotluix m. 46, 49. Polygiiotiis m. 108, 115. Polymcciis in. 144. Polymoiia m. 31. Polynema Hai. 118, 120. Polypcza ni. 123, 127. Polyjilamis Nees. 95. Poropoea m. 87, 88. Priomenia Walk. 146. Proctdtnipcs Latr. 99. Proctotrupoida© 20, 27, U'.). Prosacantlia Nees. 101, Ul3. Prowdes Walk. 56, .59. Prosopon Walk. 47, 51, 145. Psilocera Walk. 56. Psilomma in. 128, 132. Psilonotus Walk. 60, 62. Psilus Pz. 124. Pterociisis m. 144. Pterolycus Katzeb. 146. Pteromaloidae 19, 25, 63. Pteroinahis Swed. 66. Ptcroptrlx Westw. 84. Plerothrix Westw. cm. ^, 145. R. Bachis/us m. 119, 120. Batzeburyia m. 31, 145. Ehaphidotelus Walk. 60, 62. Rhopalicus m. 66, 69, 70. Rbijpalotns m. 78, ,S0. Rhopus m. .34, 37 = Enc. Piso. Roptroceriis Katzeb. 64, 68. Sactogaster ni. 108, 113. Scelio Latr. 102, 105. Scelionoidae 20, 27, 100. .Sceptrophorus m. 34, 38. Schizonotui Ratzeb. 146. Sciaiheras Ratzeb. 41. Sclcrocbroa m. 95, 96. Scleroderma Kl. 96. 152 Secodes m. 78, 81. Seladerma Walk. 67. Selaoderma Walk, em, 67. Semiotus Walk. 68. Serphus Solirk. 99. Simopterus m. 65, 69. Siphomtra Nees. 42. Smaraijclües Westw. 82. Smicia Spin. em. 29, 30. Smiera Spin. Walk. 30. Solenotus m. 74, 76. Spal.angia Latr. 41. Spalangoidae Latr. 18, 22, 41. Spaniopus Walk. 52, 56. Sparasion Latr. 101, 104. Sphaeripalpus m. 52, 55. Sphcgigaster Spin. 53, 57. Spheiiolepis Nees. = Choreia. Spilomicrus Westw. 123, 125. Stenocera Walk. 31. Utenomesius Westw. 146. Stenoplirus m. 40. Stenliocoma m. 33, 36. Stichothrix m. 117. Stictonotus m. 64, 68. Storthygocenis Eatzcb. 62. Stylocei-us Ratzeb. 62. Sympiesis m. 74j 76.' Synaora m. 128, 134. Synopeas ni. 108,' 114. Syntomaspis ra. 43, 44. Syntomopus jWalk, 52, 56. Systasis Walk. 64, 68. Systole Walk. 45, 46. Teleas Latr. 100, 102. Telegraphus Katzeb. 35. Telenonuis Walk. 101. Teleogmxis ra. 72, 74. Tetracampe m. 46, 49, 79. Tetracampoidae m. 79. Tetramesa Walk. List. spec. p. II. 154. Tetrastichoidae m. 19, 26, 83. Tetrasticlms Hai. 84, 86. Theocolax Westw. 40, 41. Thoron Hai. 100, 102. Thysamis Walk. 84. Tityios Walk. 53, 58. Torymoidae 19, 23, 43. Tori/nmn Dalm. 44. Toxouma Walk. 53, 58. Trichacis m. 108, 115. Tricbaporiis m. 84, 85. Trichocerus Ratzeb. = Tetrastichus. Tricbogramma Westw. 87, 88. Triehogrammatoidae m. 20, 26, 87. TrichosteresÄ' m. 97, 99. Tricorj'phus m. 46, 47. Tridymus Ratzeb. 64, 67. Trigonuderus Westw. 47, 49. Trimoras m. 101, 104. Tripedias m. 60, 61. Tripliasius m. 83, 84, 145. Tritypus Ratzeb. 146. U. Vrolepis Walk. 59, 60, 145. X. Xenocrepis m. 64. Xeuomerus Walk. 100, 102. Xenotoma m. 129, 137. Xestonotus m. 107, 112. Zelotypa m. 130, 141. Zygota m. 128, 135. Druck von J. J. Beaufort ia AacheD . Foerster's V/orks, Cwf^-, Beitrace srur I'.onoeraphie der Pteromalinen. ZL 2. Einige neue ilrten aus der Pain. der Blattweapen. — — 3. Notiz über einen zwitter der Diapria elefjans Nees. ■ — ~— — '- Cwf4, Ueber die Familie der Llymariden, -V OrfÄ* Eyin, Studien. 2 papts. hrjy-.-^ r-A 'X —- — ■— 6. l'onog. der Gattung Pezonachus. o) r',^5» Sine Centurie neuer Hyin, Cent. Ihänd 2. /\- (;5vr^^-. Neue Blattv/espen. ^^^^rv-^oA* ^ -v^ '-X>';X^^ v, 9. Ein Tag in Hochalpen. i^i^fN^.; Tj^^pT. U^^^^^^ Ow^. ^r-^/^^t^ C-ij^fiO. Synopsis der Fam. und Gatt, der Braconiden« /K 11. •* " " " " " Ichneumoniden, A:" (»,,rff42, Monog« der Gatt. Campopleoc« 13. Ueber der Gallv/espen. ^ 14, Der Lousberg bei Aachen, eine Naturhiatorische SJjizae. -^15. Monog. der Gatt. Hylaeus, jjj^lS.UoberBicht der Gatt, und Arten der Plectiscoiden. /L ^^^tflV. Synoptische Uebersicht der Gatt, und Arten der Stifipnoiden, /\- p^-^-re. Ueber den systeraatischen Wert des Flugelgeaders bei den Insejcb.etc. ^-^9. Kleine Monog. parasit, Hym, / 01^