1 Se te Y \ Ch SER wi “ At uw. > ART, f len EN lan In Ir ENTER heat 407 | | R%37/ Division ol Molluei* AS. ICONOGRAPHIE seit BILL - DER LAND- « SUSSWASSER-VOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DE-WIROBEET, nn nn ne SMITHSONIAN NEUE FOLGE. ERSTER B vn. OCT 2.9 1987 MIT DREISSIG TÄWELN . abie® a a N A a A WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1884. Na BER a asian {N Kar ww y = Y . a a 1, @T B* m Er N er 2 u ul = # . ‚ RER Bun Haraaasaeh Pe je. rain .r Pu u DIN ; R SERKAR Ir E BR 5 > a ‚je x ER ‘ KT des yo en Su ee ee DeBR f a Em je Y 2" PR t u! BI ITORRDENE- F ö | er h R DAL A Ds Sr : a7 ir es h fi B ns I ve 177 „r ni ec BR a ER Ge A 38 ON? Ü j ei 3 euln eı ia) Vorwert Aıs ich im November-1880 die Vorrede zum siebenten Bande der Iconographie schrieb, beabsichtigte ich eine längere Pause im Erscheinen des Werkes eintreten zu lassen, um wieder Material zu sammeln, die noch restirenden Gruppen meist kleinerer kritischer Heliceen einem genaueren Studium zu unterziehen und auch, — und das war ein Hauptgrund — zunächst wieder einmal eine grössere Sammel- reise nach den Mittelmeerländern zu unternehmen. Ich trat diese Reise im März 1881 an, besuchte zunächst die spanische Mittelmcerküste, wo ich um Tarragona, Valencia und Cartagena sammelte, setzte dann nach Nordafrika über und sammelte sechs Wochen lang in der ver'hältnissmässig noch weniger erforschten Provinz Oran, wo ich in Oran selbst, in St. Denis au Sig, Mascara, Saida, Mostaganem und Tlemeen längere Station machte und das hochinteressante Nemours wenigstens flüchtig besuchte. Mit dem Messageriedampfer ging ich dann nach Gibraltar, wo es mir gelang, die fast verschollene Helix Scherzeri Zeleb. wieder aufzufinden, nach Algesiras und Tarifa, und dann hinüber nach Tanger und von da nach Tetuan. Hier, wo ich leider zu spät im Jahre eintraf, fand sich eine fast noch unberührte Fauna, interessant durch zahlreiche Novitäten und noch mehr durch die über- raschende Uebereinstimmung einer ganzen Helixgruppe mit den charakteristischen Iberus Westsiciliens. Der Wunsch, auch noch in Südspanicn zu sammeln, liess mich leider Tetuan schon nach zehn Tagen verlassen und über Ceuta und Gibraltar nach Malaga gehen, um mich dort schon bei der ersten Excursion zu überzeugen, dass ich zu spät kam. Liegt auch Nordafrika soviel südlicher, als Südspanien, so ist es dafür dem Nordwind geöffnet und gegen Süden durch das terrassenförmig aufsteigende Hochplateau gedeckt, während Südspanien umgekehrt dem Gluthauch des Südens ausgesetzt ist und den Nordwind nur erhält, nachdem er die glühenden Ebenen Kastiliens und Hochandalusiens durchstrichen hat, ein Weg, auf dem er so erhitzt wird, dass er dem Samum nur wenig nachgibt. Die Mollusken hatten, so- weit sie nicht abgestorben, sich zum Sommerschlaf zurückgezogen. In dem hoch- gelegenen Ronda und dem paradiesischen Granada hoffte ich sie noch in Bewegung zu finden; umsonst. Selbst tüchtige Gewitterregen lockten sie nicht aus ihren Verstecken hervor und ich empfing die Lehre, dass der Sommerschlaf der meisten Mollusken nicht ein blosses Verbergen vor der Hitze und Trocken- heit, sondern dem Winterschlaf vollkommen gleichwerthig ist, und dass ein Sommerregen die Ruhe eben so wenig unterbricht, wie bei uns ein warmer Wintertag. So musste ich auf den interessanten Südabhang der kahlen Sierra Nevada, auf die Gegend von Motril, Lanjaron und Almeria verzichten und kehrte nach einem kurzen Sammelaufenthalt im Baskenlande nach Deutschland zurück. War auch mein Sammelresultat, namentlich in der Provinz Oran, durch ab- norme Trockenheit einigermassen beeinträchtigt, so war es doch immerhin reichlich genug, quantitativ wie qualitativ, um mich zu veranlassen, die Fortsetzung der Iconographie nicht länger aufzuschieben. Dazu kamen die massenhaften neuen Arten aus anderen Gegenden, welche von Böttger, der Marchesa Paulucei, Westerlund und zahlreichen anderen Forschern veröffentlicht wurden, und vielfache Aufforderungen von Freunden. Ich hoffte den Band schon im vorigen Jahre beenden zu können, aber Verzögerungen bei der Herstellung der Tafeln, deren Beseitigung nicht in meiner Macht lag, verhinderten das und liessen das Jahr 1884 darüber herankommen Der neue Band enthält wieder fast ausschliesslich Helix, Linnaea und Unio; ausserdem ist eine Tafel der mehr, als man denkt, veränderlichen Stenogyra decollata gewidmet. Noch immer sind diese Gattungen bei weitem nicht vollständig, und sie werden auch im nächsten Band noch vorherrschen — vorausgesetzt, dass ich von einer Sammelreise nach Ostalgerien und Tunis, die ich in der nächsten Zeit anzutreten gedenke, glücklich und gesund zurückkomme; in diesem Falle hoffe ich vor Ende dieses Jahres wieder vor meine Leser treten zu können. Für den Inhalt des Bandes bin ich, soweit er nicht von meiner Reiseausbeute gebildet wird, in erster Linie meinem Freunde Böttger verbunden, dessen treftliche Figuren besonders bei den Daudebardien, Vitrinen und Hyalinen copirt sind, ferner der Frau Marchesa Paulucci in Novoli bei Florenz, sowie Herrn Westerlund in Ronneby, Dohrn in Stettin, von Maltzan in Frankfurt, Debeaux in Oran, Moragues in Palma di Mallorka, Retowski in Feodosia, sowie für die Limnäen Herrn Hazay in Pest und Prof. Braun in Dorpat; ich sage ihnen hiermit meinen gebührenden Dank. Schwanheim a. M., 20. Januar 1884. Dr. W. Kokbelt. Für die Abnehmer dieser, neuen Serie werden die vier Bände IV, V, VI und VII, welche schwarz M. 110.40, colorirt M. 192.— kosten, — wenn zusammen bezogen — zu dem herabgesetzten Preise von 60 Mark für die schwarze Ausgabe, 100 Mark für die colorirte Ausgabe durch jede Buchhandlung geliefert. Einzelne Bände werden nur zu dem seitherigen Preise abgegeben. art one: 1. Daudebardia Sieversi Böttger. Testa minima, anguste perforato-rimata, elon- gato-oblonga, marginibus subparallelis, subdepressa, fragilis, pellucida, nitida, pallide olivaceo-brunnea; spira medioeris, subglobosa, subtus valde inflata convexa- que, supra et apice planulata, Anfractus 2 satis celeriter accrescentes, sulura sub- profunda disjuncti, distinete striati; ul- timus supra */z longitudinis aequans, an- tice subovatus, nec campanae instar di- latatus. Apertura perobliqua, rotundalo- ovata, marginibus disjunctis subtruncata, margine columellari subreflexo, externo subdeflexo, strietiusculo; peristoma sim- plex. — Böttger. Long. 2'/a, lat. 1}ja, alt. °s Mm. Daudebardia Sieversi BDöttger Jahrb. Gesellsch. VII. 1880 t. 4 fig. 3. Schale winzig klein, eng ritzförmig durch- bohrt, länglich eiförmig, mit ziemlich gleich- laufenden Rändern, niedergedrückt, zerbrechlich, dünnschalig, hell grünlichbraun. Das Gewinde ist mittelgross, in der Seitenansicht fast kugelig erscheinend, kaum anderthalbmal so breit als hoch. Die zwei Umgänge nehmen ziemlich rasch zu und sind deutlich gestreift; sie werden durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden. Der letzte Umgang nimmt auf der Oberseite ungefähr */r der Gesammtlänge ein; er ist vornen eiförmig gerundet und nicht so glockenförmig erweitert, wie bei Daud. Pawlenkoi (Heydeni‘. Die Mün- dung ist sehr schief, rundeiförmig, an der Mün- dungswand abgestutzt; der Mundrand ist einfach, die Insertionen bleiben getrennt; der Spindelrand ist leicht umgeschlagen, der Aussenrand ziem- lich gerade, etwas herabgebogen. Aufenthalt: bei Timotissubani in Trans- kaukasien, von Sievers entdeckt, Abbildung und Beschreibung nach Böttger 1. ce. Mal. 2. Daudebardia (Rufina) Lederi Döttger. Testa magna, umbilicata, unguiformis, elliptico- ovalis, marginibus subparallelis, badia, Rossmässler, Iconographie Neue Folge I. longitudinaliter convexa, transverse media parte valde convexa, spira Ya longitudinis vix superans; anfractus 2'Ja. Apertura non campanulae instar dilatata. Long. 6', lat. 3°/a, long. spirae 1?/a Mm. Animal supra violaceo-nigrum, lateribus clariori- bus, solea alba. Long. 15 Mm. — Böttger. Daudebardia (Rufina) Lederi Böttger Jahrb. Mal. Ges. VIII. 1881 ». 172.1. 7 fig. 2. Gehäuse für die Gattung auffallend gross, genabelt, rothbraun, fast nagelförmig, eiförmig elliptisch mit fast parallelen Rändern. Es sind zwei und ein halber Umgang vorhanden; das Gewinde nimmt nur '/ı der Gesammtlänge ein, der letzte Umgang ist der Länge nach und im mittleren Theile auch der Quere nach stark ge- wölbt. Die Mündung ist nicht, wie bei anderen caucasischen Arten, glockenförmig erweitert. — Das Thier ist obenher schwarzviolett, an den Seiten heller, die Sohle weiss. Aufenthalt: bei Kutais in Transcaucasien, von Leder entdeckt. Abbildung und Beschreibung nach böttger 1. c. Anmerkung. Verwandt der Daud. rufa, aber schon die Jugendschale etwas grösser an- gelegt, mehr rothbraun und das Gewinde der erwachsenen Schale wenig mehr als ein Viertel der Gehäuselänge betragend. Von allen übrigen Arten der Gattung durch die relativ grosse An- zahl der Umgänge und die riesige Grösse leicht zu unterscheiden. 3. Vitrina globosa Böttger. Testa mazxime affınıs Vitr. pellucidae Müll., sed fuscula, magis globosa; spira con- vexiuscula, fere non prominente; anfrac- tibus 2'la celerius acerescentibus, ultimo magis dilatato, apertura subrotunda. — Böttger. Alt. 2!]s, lat. 4 Mm. Vitrina globosa Böttger Jahrb. deutsche Mal. Gesellsch. VII. 1880 p. 115 t. 4 fig. 4. Schale der von Vitrina pellueida Müller sehr ähnlich, aber dunkler gefärbt, kugeliger, mit ge- wölbtem, doch kaum vorspringendem Gewinde, rascher zunehmenden Umgängen, von denen 1 2 Tafel 1. namentlich der letzte mehr verbreitert ist. Die Mündung ist ziemlich kreisrund. Aufenthalt: bei Tbatani in Transcaucasien, an der oberen Waldgränze, in 6500‘ Höhe. A. Vitrina Costae Pauluceci. Testa orbiculato-subdepressa, fragıli, lutescente vel viridescente, ad suturam perspieue eonfertim striata; spira vix Comvexius- cula, apice minuto, prominulo; anfıracti- bus 4 irregulariter accrescentibus, sutura erispatis, ultimo maximo, depresso-rotun- dato, ad aperturam dilatato, parum des- cendente; apertura ovata, vıx elongata, transversa, mazxima; peristomate acuto, margine columellari arcuato, non reflexo. — Paul. Diam. maj. 7, min. 5'/2, alt. 4 Mm. Vitrina (Phenacolimax) Costae Paulucci Bull. Soc. Mal. ital. VII. 1881 p. 72,1. 1b fig. 1. Gehäuse ziemlich kreisrund, etwas nieder- gedrückt, zerbrechlich, gelblich oder grünlich, glatt, nur an der Naht mit deutlichen Falten- streifen sculptirt; Gewinde leicht gewölbt mit nur wenig vorspringendem Apex. Es sind vier Um- gänge vorhanden, die drei ersten nehmen lang- sam zu, der letzte ist bedeutend in die Quere verbreitert, besonders an der Mündung, obenher etwas gedrückt, vornen nur ganz wenig herab- steigend. Die Mündung ist eiförmig, kaum ver- längert, sehr weit. Mundrand scharf, der Spindel- rand gebogen, nicht zurückgeschlagen. Aufenthalt: in den Abruzzen, auf die Hoch- gipfel beschränkt, von Costa auf dem Gran Sasso, von Cavanna auf dem Mte. Morrone gefunden. Abbildung und Beschreibung nach Paulucei 1. c. Anmerkung. Diese Art steht, wie auch die Marchesa Paulucci bemerkt, der Vitrina major am nächsten und hat, wie diese, vier Um- gänge, doch nehmen diese regelmässiger zu, der letzte ist nur an der Mündung erweitert, die Mündung ist niedriger und breiter. D. Vitrina (Trochovitrina) Lederi böttger. Testa imperforata, perminute vix rimata, loco umbilicı profunde impressa, depresso- conica, tenuissima, fragilis, pellucida, spira serieina, subtus nitidula, fuliginoso- fusca ; spira brevis, conica; apex promi- nulus. Anfractus 3 subeeleriter accres- centes, supra fere plani, ad carinam subimbricati, basi convexi, sutura pro- funda disjuneti, superne strüs distinctis, fascieulatis, fere costuliformibus, infra Fig: 4 11.03: faleıformibus ornati; ultimus acute cari- natus, satis dilatatus, °/Js latitudinis testae aequans, vie descendens. Aper- tura perobliqua, ampla, angulato-ovata, intus nitida; peristoma acutum, temue, margine columelları angustissime mem- branaceo-marginatum, membrana ad ri- mam perminute reflewa. — Böttger. Alt. 2°/a, long. 5, lat. 4 Mm. Lampadia Lederi Böttger Jahrb. Deutsche Mal. Gesellschaft VI. 1879 p9.7 t. 1 fig. 2. — Ibid. VIL ». 116. Trochovitrina Lederi Böttger ibid. VII. p. 379. — VI. p. 188. Gallandia Lederi Bourguignat Deser. nouv. genre Gallandia p. 8. Gehäuse undurchbohrt, kaum winzig fein ge- ritzt, aber in der Nabelgegend tief eingedrückt, gedrückt kegelförmig, sehr dünnschalig und zer- brechlich, durchsichtig, das Gewinde seiden- glänzend, die Unterseite etwas weniger glän- zend; die Färbung ist bräunlich gelb. Das Ge- winde ist kurz, kegelförmig, mit leicht vor- springendem Apex. Die drei Umgänge nehmen ziemlich schnell zu; sie sind obenher fast flach, am Kiele schuppig, nach unten gewölbt, und werden durch eine tiefe Naht geschieden; oben- her ist sie mit deutlichen, fast rippenförmigen Streifen sculptirt, welche nach der Basis hin sichelförmig werden. Der letzte Umgang ist scharf gekielt, ziemlich verbreitert, so dass er beinahe zwei Fünftel des Gehäuses einnimmt; er steigt vorn kaum herab. Die Mündung ist sehr schräg, weit, eckig eiförmig, innen glän- zend; der Mundsaum ist scharf, dünn, der Spindel- rand mit einem ganz feinen Hautsaum besetzt, welcher sich an der Nabelspalte ganz fein um- schlägt. Aufenthalt: am Suram im Kaukasus, von H. Leder entdeckt. Abbildung und Beschreibung nach Böttger. Anmerkung. Böttger glaubte diese eigen- thümliche Form anfangs mit den maderenser Lampadia vereinigen zu müssen, erkannte aber in ihr richtig die Vitrina und zog darum die ganze Untergattung Lampadia zu den Vitrini- den. Schacko’s Untersuchung der Zungenzähne haben die Art als Vitrina bestätigt und die Schaffung einer eigenen Untergattung dafür nöthig gemacht, weil der Albers’sche Typus (Helix Webbiana Lowe) schwerlich zu Vitrina gehören dürfte. Schacko hat darum den Namen T’rocho- vitrina für V. Lederi vorgeschlagen und Böttger diesen angenommen und gleichzeitig die ver- wandten Arten (Vütr. subconica Ditg., subearr- nata Bttg. und conoidea Martens) dazu gezogen. Tafel I. Ziemlich gleichzeitig hat Herr Bourguignat auf dieselbe Gruppe die Gattung Gallandia begründet, doch glaube ich bei der zweifelhaften Priorität den Namen Trochovitrina Schacko, weil auch durch anatomische Untersuchung begründet, vor- ziehen zu müssen. 6. Vitrina (Trochovitrina) conoidea Martens. Testa rimata, turbinata, rugoso-striata, nitida, olivacea, sutura pallida, spira elevata ; anfractus 31/2 requlariter erescentes, con- vexiusculi, ultimus subdepressus, infra planulatus; apertura perobliqua, modica, lunato-eircularis, marginibus subappro- pinquatis, callo tenui junctis, margine supero stricto, columellari arcuato, bre- vissime reflexo, appresso. — Martens. Diam. maj. 4", min. 3'/e, alt. 4, apert. lat. et long. 2!/a Mm. Vitrina (2?) conoidea Martens in Fedtschenko, Turkestan p. 8 t. 1 fig. 5. Gallandia conoidea bourguignat Deser. nouv. genre Gallandia 1880 ». 8. Gehäuse geritzt, fast kreiselförmig, runzel- streifig, glänzend, olivenfarben, an der Naht blässer; das Gewinde ist hoch; die 3'/a Um- gänge nehmen regelmässig zu und sind ziemlich gewölbt, der letzte ist leicht niedergedrückt und unten abgeflacht. Die Mündung ist sehr schräg, mittelgross, ausgeschnitten kreisrund, die ge- näherten Mundränder sind durch einen dünnen Gallus verbunden; der Oberrand ist gerade, der Spindelrand gebogen, ganz kurz umgeschlagen und angedrückt. Aufenthalt: im Thale Sarafschan und den Bergen von Ferghana, entdeckt von Fedtschenko, nach Bourguignat auch auf dem kleinasiatischen Olymp und somit wohl weiter durch Vorderasien verbreitet. Abbildung und Beschreibung nach Martens 1 c. 7. Vitrina Paulucciae Fischer. Testa minutissima perforata, orbiceulato- sub- globosa,, tenuis, fragilis, pellueida, haud polita nee nitida; apice papilloso, sub- exserto; anfractus 3'/3 reqularıter eres- centes, convexi, subtiliter et peculiariter striatı, obsolete plicatuli, suberispulati vel annulosi, strüs conspicewis, densis, parum obliquwis ; anfraetus ultimus amplus parum descendens; apertura obliqua, transversim ovoidea, dimidium Tlatitudi- nis paulo superans, sed ”/s nom attingens, marginibus regularıter arcuatis; labrum simplex, acutum, tenue; columella per- n Fig. Gr WaurS. 3 forationem umbiliei tegente, margine co- lumellari elevato. — Paulueei. Long. 2'/s, lat. 3'/2, apert. diam. 2, alt. 1”); Mm. Vitrina (Oligolimax) Paulucciae Fischer in Pau- luecei, Fauna Calabr. p. 37 pl. 1 fig. 1. Gehäuse klein, überdeckt durchbohrt, ziem- lich kugelig, auf dem Querschnitt fast kreis- rund, dünnschalig, zerbrechlich, durchsichtig gelblich, glanzlos; der Apex ist zitzenförmig und etwas vorspringend. Es sind etwas mehr als drei Umgänge vorhanden, welche regelmässig zunehmen und in eigenthümlicher Weise gefaltet oder gerippt sind; die Streifen sind deutlich, dicht, nur wenig schräg. Der letzte Umgang ist aufgeblasen, vorn wenig herabsteigend. Die Mün- dung ist schräg, queroval, etwas länger als die Hälfte der Gesammtbreite, die Ränder sind regel- mässig gebogen, der Mundsaum ist dünn, scharf, einfach, seine Insertion überdeckt die Perfora- tion, der Spindelrand ist eigenthümlich erhoben. Aufenthalt: auf dem Aspromonte in Ca- labrien, von Caroti entdeckt. Anmerkung. Diese Vitrına steht der Vi- trina annularis Stud. zum Mindesten sehr nahe; sie soll sich von derselben durch geringeren Glanz und den Ueberrest einer Nabelritze, sowie durch den erhobenen Spindelrand unterscheiden. Abbildung und Beschreibung nach Paulucei, Ca- labria 1. c., die Profilansicht den Massangaben nach etwas berichtigt. 3. Vitrina rugosa Paulueci. Testa minutissime perforata, rugosa, orbieulato- depressa, fragili, hyalina, pallide lutes- cente, ad suturam profunde costato-ru- gosa ; spira subdepressa, apice acutiuseulo; anfractibus 3'/2 convewis, rapide regulart- terque crescentibus, ultimo latiore, rotun- dato, in medio subcompresso, ad aper- turam dilatato; sutura profunda; aper- tura ovata, elongata, transversa; peristo- mate acuto, margine columellari leviter arcuato et reflexo. — Paulueei. Diam ma). 5, min. 4, alt 3 Mm. Vitrina (Oligolimax) rugosa Paulucei Bull. Soc. Mal. ital. VII. 1881 p. 75 t. 1b. fig. 2. Gehäuse winzig durchbohrt, rauh sculptirt, kreisrund, niedergedrückt, zerbrechlich, durch- sichtig, an der Naht mit tiefen Rippenrunzeln seulptirt; Gewinde wenig erhoben mit leicht zu- gespitztem Apex. 3'/. Umgänge, ziemlich ge- wölbt, rasch aber regelmässig zunehmend, der letzte breiter, gerundet, in der Mitte etwas zu- sammengedrückt, an der Mündung wieder er- weitert. Naht tief. Die Mündung ist quer eirund 1* 4 Tafel I. der Mundrand scharf, der Spindelrand leicht gebogen und umgeschlagen, Aufenthalt: bei Caramanico in Abruzzo - Citeriore; Abbildung und Beschreibung von Pau- lucei ]. ec. copirt. Anmerkung. Ich kann nicht recht ein- sehen, warum die Marchesa Paulucei sich be- müht, die Vitrina annularis Stud. in vier Formen zu zerlegen und die Selbstständigkeit von Musi- gnani Mandr., plicosa Blz. und der Abruzzen- form zu beweisen. Alle vier können recht gut vereinigt bleiben. 9. Hyalina Komarowi Böttger. Testa modica, anguste winbilicata, wmbilico Yı—!lı2 basis testae lato, convexo-de- pressa, solidula, subpellueida, nitidissima, supra fulvo-cornea, bası alba; spira hu- milis, comvexo-conica. Anfractus 4']e, ad 5, vie convexiusculi, satıs celeriter accerescentes, sutura fere superficiali, parum impressa, submarginata disjuneti, pro altitudine lati, levissime striatuls, streis ad suturam distinctioribus, magis im- pressis, ultimus penultimum latitudine ses- cuplo superans ad aperturam fere subcari- nato-depressus, basi subplanatus. Aper- tura obliqua, subtransversa, pro altitudine latissima, lunato-subelliptica, marginibus conniventibus, supero rotundato-protracto, basali recedente, sed media parte leviter ceurvatım protracto, columellari ascen- dente, subincrassato, ad umbilieum leviter protracto, vix reflexiusculo. — böttger. maj. T'ja—7°]a, min. 6!e, alt. 3’, — 3°/s Mm. Hyalinia (Polita) Komarowi Böttger Jahrb. Mal. Gesellsch. VIII. 1881 p. 192 t. 7 fig. 8. Gehäuse mittelgross, mit engem, kaum über !/ıs der Basis einnehmendem Nabel, flach gewölbt, ziemlich festschalig, halb durchsichtig, sehr glän- zend, obenber bräunlich hornfarben, unterseits weiss; Gewinde niedrig, kegelförmig gewölbt. Es sind nahezu fünf Umgärge vorhanden; die- selben sind kaum gewölbt und werden durch eine oberflächliche kaum eingedrückte, schwach ge- randete Naht geschieden; sie sind im Vergleich zur Höhe sehr breit und nehmen ziemlich rasch zu, ihre Sculptur besteht aus feinen, nur an der Naht deutlicheren Streifen. Der letzte Umgang ist anderthalb mal so breit, wie der vorletzte, nahe der Mündung hin fast kantig zusammen- gedrückt, an der Basis etwas abgeflacht. Die Mündung ist schief, im Verhältniss zur Höhe sehr breit, fast elliptisch, stark‘ ausgeschnitten, Diam. Fig 9 2.210: mit zusammenneigenden Rändern; der Oberrand ist rundlich vorgezogen, der Basalrand weicht zurück, ist aber in der Mitte ebenfalls leicht bogig vorgezogen; der emporsteigende Spindel- rand ist etwas verdickt, am Spindelrand leicht vorgezogen, aber kaum umgeschlagen. Aufenthalt: am schwarzen Meere zwischen 'Suchum und Poti, von den Herren von Komarow und Christoph entdeckt. Abbildung und Be- schreibung nach Böttger ]. e. Anmerkung. Wie böttger richtig bemerkt, steht diese Art in der Mitte zwischen einer kleinen Hyalina glabra und Hyal. alliaria, unterscheidet sich aber von ersterer durch ge- ringere Grösse und engeren Nabel, von letzterer durch weiteren Nabel und viel grössere Mündung. 10. Testa Hyalina meridionalis Paulucei. profunde sub-pervio umbilicata, valde depressa, planorbiformis, supra planulata, tenuis, fragilis, pellucida, subviridulo- lutescens, subtus pallidissima; spira pla- nulata; anfractus 5'—6 compressius- culi, ad suturam quası incumbentes, regulariter crescentes, sutura valde im- pressa separati; wltimus latior, com- pressus, prope aperturam subdilatatus, paullo descendens; apertura obliqua, ovato- oblonga, transversa, peristomate recto, acuto, simpliei; margine superiore sub- arcuato, inferiore recto. — Paul. Diam. maj. 15—15'/2, min. 13, alt. 5 Mm. Hyalinia meridionalis Paulucei Bull. Soc. Mal. al. VII. 1881 9. 781. 1b. 19.06. Gehäuse tief und fast durchgehend genabelt, sehr niedergedrückt, fast planorbisartig, obenher abgeplattet, dünnschalig, zerbrechlich, durchsich- tig, grünlichgelb, untenher fast weisslich; Gewinde kaum erhoben. Es sind 5'2—6 Umgänge vor- handen, welche sehr zusammengedrückt und fast in einander geschachtelt sind, sie nehmen regel- mässig zu und werden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist verbreitert, zusammen- gedrückt, an der Mündung etwas erweitert, und steigt vornen ein wenig herab. "Die Mündung ist schräg, quer langeiförmig, stark ausgeschnitten, Mundrand scharf, gerade, der Oberrand leicht gebogen, der Unterrand geradeaus. Aufenthalt: im mittleren Italien, anschei- nend weit verbreitet. Die Marchesa Paulucet nennt die Bagni di Lucca, Mt. Cassino in der Terra di Lavoro, die Republik S. Marino und Avellana in Umbrien. Ich besitze Formen, die ich hierher rechnen muss, auch von Terni, von Carrara und aus den Abruzzen. TatelT. Anmerkung. Diese Form kann entschieden nicht eine gute Art genannt werden, denn nur wenige Exemplare zeigen eine so entschiedene Ausprägung der characteristischen Kennzeichen, wie sie die Diagnose verlangt; andere führen nach obscurata oder nach cellaria hienüber. Ich habe darum auch die Originalfigur copirt. Nach der Marchesa Paulucei unterscheidet sie sich von Hyal. obscurata Porro, für deren flache Varietät man sie halten könnte, ausser durch flachere Gestalt und die damit zusammenhängenden flacheren Windungen auch durch nicht kantigen, nach unten weniger aufgeblasenen letzten Um- gang, breitere mehr quere Mündung und engeren Nabel; dass die Mündung „non lunata“ sei, ist ein Irrthum, sie ist ganz tüchtig ausgeschnitten. Trotzdem wird man gut thun, die Art anzuer- kennen, da sie für den südlichen Theil der Apen- ninenhalbinsel characteristisch zu sein scheint. 11. Hyalina suturalis Böttger. Testa modica, angustissime perforata, depresso- globosa, tenuis, pellucida, nitidissima;, corneo-fulva, basti vie clariore, dilute corneo-albida ; spira modice alta, convexa. Anfractus 4’ vie convexiusculi, satis celeriter acerescentes, sutura perlevi, super- freiali, anguste albomargıinata disjuneti, pro latidudine testae alti, levissime, ad suturam distinctius striatuli, nullo modo spiraliter lineati, ultimus penultimum latitudine duplo superans, ad aperturam non descendens, basi rotundatus. Aper- tura oblıqua subtransversa, pro altitudine parum lata, regulariter lunato-ovalis, marginibus convergentibus, sed late sepa- ratıs, supero rotundato-protracto, basali recedente, media parte haud protracto, columelları brevi, in perforatione demerso, perparum protracto reflexoque. — Böttger. maj. 7'ja—7'le, min. 6'/a—6!'je, alt. 3°Ja Mm. Hyalinia (Polita) suturalis Böttger Jahrb. Mal. Gesellsch. VIII. 1881 p. 190 t. 8 fig. Ia-d. Gehäuse mittelgross, nur ganz eng durchbohrt, gedrückt kugelig, dünnschalig, durchsichtig, sehr glänzend hornbräunlich, unten etwas heller bis verwaschen weisslich hornfarben. Gewinde mittel- hoch, gedrückt gewölbt. Es sind nur 4!/2 Um- gänge vorhanden; dieselben sind kaum gewölbt, für die Breite der Schale sehr hoch, und nehmen ziemlich rasch zu; sie werden durch eine glatte oberflächliche Naht mit ganz schmalem weissen Rande geschieden und sind schwach, nur an der Naht deutlicher gestreift, ohne jede Spur von Diam. Fig. Ir ur 12, d Spirallinien; der letzte Umgang übertrifft den vorletzten an Breite um das Doppelte und ist an der Basis gerundet, er steigt vorn nicht herab. Die Mündung ist schief, im Verhältniss zur Höhe nicht sehr breit, bis auf den Ausschnitt regel- mässig eirund; die Ränder neigen zusammen, bleiben aber doch weit getrennt, der obere ist rundlich vorgezogen, der Basalrand weicht zurück und ist in der Mitte nicht vorgezogen, der Spindel- rand, welcher sich in den Nabel einsenkt, ist kurz und nur sehr wenig vorgezogen und umge- schlagen. Aufenthalt: im Suram-Gebirge in Trans- kaukasien, von ZZ. Leder entdeckt. Abbildung und Beschreibung nach Böttger 1. c. Anmerkung. Böttger bemerkt mit Recht, dass die ihm vorliegenden Schalen unausgewachsen erscheinen; im ausgewachsenen Zustand muss die Schnecke meiner Hyal. Moussoni (Iconographie fig. 1584) ziemlich nahe kommen. 12. Hyalina Lederi Böttger. Testa major, sat aperte umbilicata, umbilico per- vio, ?/ı1 basis testae lato, convexo-depressa, solidula, modice pellucida nitidaque, pallide corneo-fuscescens, basi parum pallidior ; spira humilis, convexo-conica. Anfractus 6 convexiusculi, regulariter lenteque ac- crescentes, sutura impressa, suberenulata disjuncti, pro altitudine latissimi, dis- tincte dense striati, strüs ad suturam, magis impressis, ultimus penultimum lati- tudine sescuplo superans, depressus, basi planatus, ad umbilicum infundibuliformi- declivis. Apertura parum obliqua, lata, transverse lunato-ovata, marginibus pa- rum conniventibus, callo levıssimo Junc- tis, columellari subincrassato, basali sub- arcuatim leviter protracto. — böttger. Diam. maj. 15, min 13, alt 7 Mm. Hyalinia (Polita) Lederi Böttger Jahrb. deutsch. Mal Gesellsch. VII. 1880 p. 117 t. 4 fig. 2. Gehäuse ziemlich gross, mit offenem durch- gehendem zwei Elftel der Basis einnehmendem Nabel, flach gewölbt, festschalig, mässig durch- sichtig und glänzend, blass hornbraun, an der Basis etwas heller. Gewinde niedrige, gewölbt kegelförmig Die sechs Umgänge sind leicht gewölbt und nehmen langsam und regelmässig zu; sie werden durch eine eingedrückte, schwach gekerbte Naht geschieden und sind für ihre Höhe sehr breit; die Sculptur besteht aus dichten, deutlichen Streifen, welche an der Naht tieler eingedrückt sind. Der letzte Umgang ist andert- halbmal so breit, wie der vorletzte, niedergedrückt 6 Tafel Pur IE unten abgeflacht und um den Nabel herum trichter- förmig ausgehöhlt. Die Mündung ist nur wenig schief, quer eirund; die nur wenig zusammen- neigenden Ränder sind durch einen ganz schwachen Callus verbunden, der Spindelrand ist etwas ver- dickt, der Basalrand leicht bogig vorgezogen. Aufenthalt: bei Tbatani am oberen Alasan (Südabhang des Caucasus) in 6500 Fuss Höhe von Hans Leder entdeckt. Abbildung und Be- schreibung nach Böttger. Anmerkung. DBöttger betont mit Recht die nahe Verwandtschaft dieser Art mit Hyal, Draparnaldi, deren Vertreterin im Caucasus sie wohl sein dürfte. 2. setzt den Hauptunterschied in die deutlichere Streifung, die zahlreicheren, viel mehr gedrückten und obenher mehr gewölb- ten Umgänge, die flachere, nach dem Nabel hin mehr trichterförmig abfallende Basis und die quereiförmige Mündung der kaukasischen Form. 13. Testa Hyalina pygmaea böttger. minima, anguste sed aperte et pervie umbilicata, calculiformis, diaphana, niti- dissima;, spira depressa, vie eminula ; apex medioeris, subplanus. Anfractus 3 lentissime accrescentes, supra parum convexi, sutura profundiuseula disereti, infra subplanulati, distincte praecipue ad suturam striati, ultimus penultimo sescuplo latior. Apertura oblique lunaris parum lata, ?|5 latitudinis testae aequans, anfractu penultimo valde exeisa, margi- nibus subeircularibus, columelları cum basti testae angulum formante minus acu- tum; peristoma simplex, acutum. — Böttger. Diam. maj. I°/s, alt °/s Mm. Hyalinia pygmaea Böttger Jahrb. Mal. Gesellsch. VII. 1880 p. 118 t. 4 fig. 8. Gehäuse winzig klein, eng, aber oflen und durchgehend genabelt, scheibenförmig, durch- Fig. 13. 14%. 19. sichtig, sehr glänzend, das Gewinde flach, kaum vorspringend, mit mittelgrossem fast flachem Apex. Es sind nur drei Umgänge vorhanden, welche sehr langsam zunehmen; sie sind obenher nur wenig gewölbt, doch durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden, untenher abgeflacht; die Sceulp- tur zeigt deutliche Streifung, besonders nach der Naht hin; der letzte Umgang ist um die Hälfte breiter, als der vorletzte. Die Mündung ist schräg mondförmig, verhältnissmässig nur wenig breit, zwei Fünftel der Gesammtbreite einnehmend, stark ausgeschnitten; die Mundränder sind fast kreisförmig gebogen und der Spindelrand bildet mit der Basis einen spitzen Winkel; der Mund- saum ist einfach und scharf. Aufenthalt: bei Martkopi nördlich von Tiflis, von Hans Leder entdeckt; Abbildung und Beschreibung nach Böttger ]. c. Anmerkung. Böttger’s Zweifel, ob die beschriebenen Stücke ausgewachsen seien, scheint mir angesichts der geringen Windungszahl sehr berechtigt, indess ist die winzige Art durch ihren relativ weiten Nabel von allen anderen kleinen Vitrea-Arten genügend unterschieden. 14. Hyalina cellaria var. Sieversi böttger. Differt « typo testa minore, umbilico angustiore, basi magis planata. Diam. ma). 7 Mm. Hyalinia (Polita) cellaria var. Steversi Böttger Jahrb. Mal. Gesellsch. V1I. 1879 p. 394 t. 10 fig. 8. Ich copire hier die Böttger'sche Figur dieser kleinen Varietät, welche in Transcaucasien mit der Stammform vorkommt und sich nur ganz wenig grösser, auch subfossil bei Schalken in Thüringen findet. Sie unterscheidet sich vom Typus ausser durch die geringere Grösse auch durch engeren Nabel und besonders flache Basis. Taf 15. Hyalina elegans Böttger. Testa peraffinis Hyal. Duboisi Charp., sed pau- lulum minor, angustius umbilicata, niti- dissima, sub lente supra solum lineis spiralibus obsoletissimis confertis decus- sata, lutescenti-nec rufulo-sucinacia, spira conico-globosa nec depressa; apex acu- tiusculus, submamillatus, Anfractus 6 (Aegopin«) el 1. convexiusculi, minus celeriter magisque regulariter acerescentes, sutura modice impressa disereti, rudius striatuli, ulti- mus subaltus, ad aperturam minus dila- tatus parumque descendens, basi bene convexus. Apertura magis obligua, minus lata, oblique lunato-ovata, margine supero parum arcuato, subdeclivi, columellari vix patente. — Böttger. Tafel; IE Diam. maj. 24, min. 20", alt 14 Mm. Hyalina (Mesomphix) elegans Böttger Jahrb. Mal. Ges. VIII. p. 197 t. 8 fig. 12a—c. Der Hyal. Duboisi nahe verwandt, aber etwas kleiner, enger genabelt, sehr glänzend, nur unter der Loupe feine Spirallinien zeigend, mehr gelb- lich bernsteinfarben, das Gewinde weniger flach, eher kugelig-kegelföürmig. Der Apex ist spitz, fast zitzenförmig. Die sechs Umgänge sind ziem- lich gut gewölbt und nehmen langsamer und regelmässiger zu, als bei Hyal. Duboisi; sie werden durch eine mittelstark eingedrückte Naht geschieden und sind rauher gestreift, als bei Duboisi. Der letzte Umgang ist ziemlich hoch, vorn weniger verbreitert, als bei Duboisi, an der Mündung etwas herabsteigend, die Unter- seite gut gewölbt. Die Mündung ist schräg ei- förmig, schräger aber weniger quer verbreitert, als bei Duboisi, der Aussenrand verläuft oben nicht erst eine Strecke weit horizontal, wie bei dieser Art, sondern wendet sich gleich schräg nach unten; der Spindelrand ist kaum verbreitert. Aufenthalt: selten in der Umgegend von Lenkoran am caspischen Meere, von Leder ent- deckt. Abbildung und Beschreibung nach Bött- ger 1.:e. 16. Hyalina böttger. Testa satis anguste umbilicata, magis minusve conico-depressa, tenuis, nitida, saturate fulvo -cornea, subtus albescens. Spira Hyal. mingrelicae, sed sutura distincte profundiore. Anfractus 6'J, imprimis infra suturam convewxi, striabuli, praeser- tim ad suturam, supra solum lineis ob- soletis rudibus distantibus decussata, in- fra laevissima, ultimus subdilatatus, pro latitudine altus, subteres, basi rotundatus. Apertura circulari-lunaris. — Böttger. Diam. maj. 19, min. 17, alt. 10'Js, alt. apert. 8'/s, lat. 9 Mm. Hyalinia (Mesomphix) pontica Böttger Jahrb. deutsche Mal. Gesellschaft VIII. 1881 p. 195 t. 8 fig. 13 a—c. Gehäuse ziemlich eng genabelt, mehr oder minder gedrückt kegelförmig, dünnschalig, glän- zend, gesättigt hornbraun, untenher weisslich. Das Gewinde ist genau wie bei Hyal. mingre- lica, nur die Naht tiefer. Es sind 6'/» Um- gänge vorhanden, welche namentlich unterhalb der Naht stark gewölbt erscheinen; sie sind mit, besonders zunächst der Naht deutlichen Streifen sculptirt und erscheinen obenher durch undeut- liche ziemlich entfernt stehende Spirallinien leicht gegittert, während die Unterseite völlig glatt ist. (Aegopina) pontica Bier 16 ru. Et: 1 Der letzte Umgang ist im Verhältniss zu seiner Breite hoch, nur leicht verbreitert, fast stiel- rund, auf der Unterseite gerundet; die Mündung ist fast kreisrund, durch die Mündungswand leicht ausgeschnitten. Diese hübsche Art steht gewissermassen zwi- schen der oben und unten gegitterten Hyal. mingrelica Mouss. und der ganz glatten Hyal. Koutaisiana Mouss. in der Mitte, unterscheidet sich aber von beiden durch den engeren Nabel und die mehr stielrunden Umgänge. Aufenthalt: in dem Küstenstrich zwischen Luchuin und Poti am schwarzen Meer, entdeckt von den Herrn General Komarow und Christoph. — Abbildung und Beschreibung nach Böttger 1. e. 17. Hyalina (degopina) Carotii Pau- lucei. Testa peranguste umbilicata, depressa, laevigata, pellueida, corneo-rufescens, basi pallidior, superne ad suturam striatula; spira vix elevata; anfractus 6 convexiusculi, SU- peri leniter accrescentes, suturd impressa, griseo-marginata divisi, ultimus dilata- tus, subtilissime striatulus, superne sub- declivis, basi subinflatus, circa umbilicum angustum excavatus, Apertura transverse- ovata, fortiter lunata, magna, intus labio tenuissimo margaritaceo obducta ; peri- stoma simplex, tenue, margine basali ad insertionem vix dilatato perparumque re- flexo. maj. 20— 24!]a, min. 17 — 20a, alt. 11--15 Mm. — Apert. 11 Mm. alta, 13 lata. Hyalinia Carotii Paulueei*) Fauna Malacolo- giea della Calabria p. 52 t. 1 fig. 4. Gehäuse sehr eng genabelt, fast nur durch- bohrt, niedergedrückt, mit kaum erhobenem Ge- winde, sehr glänzend, doch nicht eigentlich glatt, sondern mit breiten glatten Rippenfurchen sculp- tirt, welche in Folge des Glanzes nur an der Naht deutlicher erscheinen, aber factisch bis zum Nabel durchlaufen. Die Färbung ist röth- lich-hornfarben, an der Basis heller. Die sechs Umgänge sind gut gewölbt und nehmen im An- fang — entgegen der Originaldiagnose — lang- sam zu; sie werden durch eine deutlich einge- drückte, grau gerandete Naht geschieden. Der Diam. *) Testa peranguste umbilicata, globoso-depressa, glabra, laevigata, lucida, corneo-rufescens, superne ad suturam stri- atula, spira vix elevata,; anfractus 6 converiusculi, forte accrescentes, ad suturan yriseo-marginati, ultimus validus, subtus inflatus, non descendens, eirca umbilicum excavatus 5 apertura ampla, ovalis, rotundato-lunaris, intus margari- tacea,; peristoma simplex, tenue, margine columellari vix expansiusculo, ad umbilieum subreflexo, — Paul, 8 Tate H. letzte Umgang ist erheblich verbreitert, beson- ders nach der Mündung hin, oben von dem Nahtrande an etwas gedrückt und schräg ab- fallend, nach unten mehr aufgeblasen und um den Nabel herum ausgehöhlt. Die Mündung ist gross, quereiförmig, stark durch die Mündungs- wand ausgeschnitten, die grosse Achse etwas schräg nach unten gerichtet; innen liegt eine breite, perlmutterartige, doch sehr dünne Lippe. Der Mundsaum ist einfach, dünn und scharf, nur an dem Nabel etwas verbreitert und umge- schlagen. Aufenthalt: in Calabrien, bei Mongiana am Abhang des Monte Pecoraro in 920 Meter Höhe von Dr. Cavanna und Caroti gesammelt. Die Abbildung Copie nach Paulucci, die Be- schreibung nach einem mir von der Autorin mit- getheilten, nicht ganz ausgewachsenen Exemplar. Anmerkung. Diese Art lässt sich schon ihres starken Glanzes wegen mit keiner der siei- lianischen Aegopinen verwechseln; am nächsten scheint sie mir der von mir als Zyal. Moussoni beschriebenen Art von Constantinopel (Icono- graphie fig. 1584) zu kommen, doch ist diese viel flacher. 38. Hyalina (Aegopina) fragrans Paulucei. Testa anguste umbilicata, depressa, planiuscula, subpellueida, fragilis, laevigata, glabra, ad suturam superne striatula, virenti- cornea, subtus albescens, opaca. Anfrac- tus 6, primi lente accrescentes, ultimus dilatatus, non descendens, circa umbüt- cum angustum leviter excavatus; spira plano-depressa ; apertura perobliqua, am- pla, ovata, intus margaritacea; peristoma simplex, tenue, acutum, margine inferiore profundo, extense arcuato. — Paul. Diam. ma). 20, min. 17, alt. 9 Mm. Hyalinia fragrans Pauluccei Fauna malacolo- gica della Calabria p. 53 t. 1 fig. 5. Gehäuse eng genabelt, niedergedrückt, fast flach, halbdurchsichtig, zerbrechlich, glatt, glän- zend, nur obenher an der Naht gestreitt, grün- lich hornfarben, untenher weisslich und undurch- sichtig. Die sechs Umgänge nehmen anfangs lang- sam zu; der letzte ist erheblich verbreitert, steigt vorne nicht herab und ist um den engen Nabel herum leicht ausgehöhlt. Das Gewinde ist fast flach. Die Mündung ist sehr schräg, weit ei- förmig, stark ausgeschnitten, innen mit einer breiten, dünnen, perlmutterglänzenden Lippe be- legt; Mundsaum einfach, dünn, scharf, der Unter- rand stark und tief gebogen. — Das Thier riecht nach Moschus. Mies) 49% Aufenthalt: bei Melia in Calabrien, von Caroti entdeckt; Abbildung und Beschreibung nach Paulucei ]. c. Anmerkung. Diese Art steht der Hyal. Carotii sehr nahe; der Hauptunterschied scheint mir in der flacheren Form zu liegen; die sonst von der Autorin angeführten Unterschiede: enge- rer Nabel, rascher zunehmender letzter Umgang, abweichende Färbung und nicht ausgebreiteter Basalrand, sind wenig haltbar. Die Figur zeigt, was die Diagnose nicht erwähnt, ebenfalls eine gerandete Naht und einen die Insertionen ver- einigenden dünnen Callus. 19. Hyalina (degopina) cretensis Blanc. Testa aperte et perspectiviter umbilicata, de- presso -convexa, solidula, opaca, supra rufescente cornea, lineis densissimis spi- ralibus et transversis distinete granulata, subtus lutesceente-viridula, sub lente for- tiore minutissime granulata, vel, epider- mide detrita, albida, laevis. Anfractus 6'/e regulariter accrescentes, convezxius- culi, sutura levi, interdum subirregulari disereti; ultimus major, peripheria ro- tundatus, infra subplanulatus, antice su- perne declivis, sensim descendens. Aper- tura perobliqua, ovato-lunata, intus mar- garitacea; peristoma simplex, acutum, rectum, margine supero medio protraclo, basalı ad insertionem vix patente, Diam. maj. 22 — 23/2, min. 19). —20, alt. 12—12!/2 Mm. Zonites eretensis Blanc apud Blanc et Wester- lund, Apercu sur la Faune malacologi- que de la Grece p. 31 pl. 1 fig. 8. Gehäuse offen und perspectivisch genabelt, flach gewölbt, festschalig, undurchsichtig, oben- her röthlich hornfarben und mit dichten An- wachs- und Spirallinien gegittert, untenher grün- lichgelb oder im abgeriebenen Zustande weisslich, glätter, nur bei einer stärkeren Loupe fein ge- körnelt erscheinend. Es sind sechs und ein halber Umgang vorhanden, welche ziemlich regelmässig anwachsen; sie sind gewölbt und werden durch eine tiefe, stellenweise unregelmässige Naht ge- schieden; der letzte Umgang ist verbreitert, am Umfange gerundet, obenher, besonders nach der Mündung hin etwas abgeflacht und vornen leicht herabsteigend, unten stärker abgeflacht. Die Mündung ist sehr schräg, etwas unregelmässig eiförmig, ausgeschnitten, innen mit einer Perl- mutterschicht belegt; der Mundrand ist einfach, scharf, geradeaus, die etwas zusammenneigenden Partei” Mr us Ill. Ränder werden durch einen Callus verbunden, der Oberrand ist in der Mitte etwas vorgezogen, der Basalrand nach der Insertion hin nur leicht verbreitert. Aufenthalt: auf Creta, bei Canea und Candia von Cav. H. Blanc entdeckt, meine Exemplare mir vom Autor mitgetheilt. Anmerkung. blanc und Westerlund stellen diese Art zu Zonites, worin ich ihnen nicht fol- gen kann; wie die Autoren selbst sagen, sind Grösse, Gestalt, Nabel- und Gewindebildung ganz die von degopina, und die Sculptur, wegen deren sie die Art zu Zonites rechnen, findet sich ge- nau in derselben Weise bei sicilischen wie bei caucasischen Arten. 20. Hyalina (Aegopina) tetuanensis Kobelt. Testa medioeriter sed pervie umbilicata, depresse trochiformis, solidula, cornea, vix nitens, superne irregulariter costato-striata, in- ferne laevior; anfractus 5'f2 regulariter cerescentes, sutura impressa disereti, ulti- mus dilatatus, antice haud descendens, supra aperturam versus planatus, infra convexior, laevior, nitens. Apertura trans- verse ovata, parum lunata, subobligua, pertistomate acuto, marginibus conniventi- bus, interdum callo tenwissimo junctis, supero protracto, basalı ad insertionem leviter dilatato. Diam. ma). 17, min. 15, alt. 13 Mm. ? Helix olivetorum Morelet Faune malacologi- que du Maroc im Journal de Conchylio- logie 1880 p. 49. Hyalina (Aegopina) tetuanensis Kobelt Nuchr, Bl. XIII. 1881 p. 134. Gehäuse mittelweit, aber durchgehend ge- nabelt, gedrückt kreiselföürmig, ziemlich fest- TMie220rUr 21. S) schalig, heller oder dunkler hornfarben, fast glanzlos, obenher mit raulıen, unregelmässigen Rippen sceulptirt, untenher glätter und glänzen- der, doch kaum heller gefärbt. Es sind aber fünf Umgänge vorhanden, welche regelmässig zu- nehmen und durch eine stark eingedrückte Naht geschieden werden; der letzte ist stark erweitert, obenher besonders nach vorn hin abgeflacht und stark abfallend, nicht herabsteigend, unten stär- ker gewölbt, glätter, glänzend. Die Mündung ist quer eirund, nur wenig ausgeschnitten, ziemlich schräg, mit scharfem, einfachem Mundsaum und zusammenneigenden Rändern, welche mitunter durch einen sehr dünnen Callus verbunden wer- den; der Oberrand ist vorgezogen, der Basal- rand an der Insertion nur wenig verbreitert. Mit der typischen Form zusammen findet sich eine eigenthümliche Varietät, welche sich durch viel schwächer gewölbte Umgänge und reiner kreiselförmige Gestalt auszeichnet; der letzte Um- gang ist obenher so stark abgeflacht, dass er fast kantig erscheint. Die Höhe des abgebildeten Exemplares beträgt 13 Mm. bei einem grössten Durchmesser von nur 15 Mm. Aufenthalt: in den Bergen um Tetuan in Marocco. — Ich fand im Juni 13881 zahlreiche halb und ganz ausgewachsene, indess stets leere Schalen, doch viele noch gut erhalten. Abge- riebene sehen allerdings ganz wie Hyal. incerta aus und durch solche hat sich wahrscheinlich Morelet täuschen lassen; frische unterscheiden sich schon durch den mangelnden Glanz ge- nügend. Anmerkung. Es ist dies die erste Aego- pine aus Nordafrika; sie kommt eigenthümlicher Weise mit den neuen Iberusformen und Cydel. elegans zusammen vor; weder um Tanger noch diesseits der Meerenge habe ich sie gefunden. are) il. 21. Hyalina chelia Bourguignat. Testa pervio-umbilicata, valde depressa, planius- cula, nitida, subpellueida, valide elegan- terque radiatim striata; supra cornea, subtus pallidior. Anfractus 6 comvexius- culi, sultura profunda separati, regulariter erescentes; ultimus sat rotundatus, pau- lulum dilatatus, subtus compressiusculus ; apertura parum obliqua, lunato-oblonga, peristomate acuto, simpliei, recto. — Bour- gurgnat. Rossmässler, Iconographie Neue Folge I, Diam. ma). 15, alt. 6 Mm. Zonites chelius Bbourguwignat Malacologie de D’Algerie vol. Ip. 72 t. 4 fig. 23—26. Hyalina cellaria var. Kobelt Catalog der palae- arct. Binnene. ed. II. p. 9. Gehäuse durchgehend genabelt, sehr flach sedrückt, glänzend, halb durchsichtig, stark und zierlich gestreift, obenher hornfarben, unten blässer. Die sechs Umgänge sind gut gewölbt und werden durch eine tiefe Naht geschieden ; sie nehmen langsam und regelmässig zu und 2 10 Tafel III. auch der letzte ist nicht auffallend, sondern nur etwas verbreitert, gerundet, an der Basis abge- flacht. Die Mündung ist nur wenig schief, läng- lich, stark ausgeschnitten, der Mundsaum ein- fach, scharf, geradeaus. Aufenthalt: in Algerien, anscheinend ziem- lich verbreitet. Ich fand sie an der Cascade des Safsaf bei Tlemcen und um Oran; Bourguignat nennt sie auch von Mostaganem und Cherchell; die sämmtlichen Fundorte liegen westlich von Algier. Anmerkung. Ich glaubte diese Art nach der Diagnose zu cellaria als Varietät ziehen zu müssen, halte sie aber nun, nachdem ich sie selbst gesammelt, für eine gute Art, die sich von cellaria namentlich durch die schärfere Seulptur unterscheidet. 22. Hyalina (Vitrea) eustilba Bour- guignat. Testa perforata, depressa, spira plano-convexius- cula, pellueida, vitracea, fragilis, fere laevis; anfractus 5 subplanulati, sutura impressa discreti, regulariter ac sat cele- riter erescentes, ultimus quam penultimus paullum major, rotundatus, subtus con- vexo-inflatus. Apertura late semilunaris, peristomate acuto, simplici, recto. Diam. 3!je, alt. 1!/a Mm. Zonites eustübus Bourguignat Malacologie de CAtIgerterT. DE WOSE RI 14216, 0 Mal. Tunisie p. 9. Gehäuse eng aber durchgehend durchbohrt, flach, fast scheibenförmig, doch mit flach ge- wölbtem Gewinde, glasartig durchsichtig, zer- brechlich, auch unter der Loupe kaum Spuren von Streifung zeigend. Die fünf Umgänge sind nur ganz wenig gewölbt und nehmen regelmässig und rasch zu; sie werden durch eine eingedrückte Naht geschieden. Der letzte Umgang ist nur wenig breiter, als der vorletzte, gerundet und nach unten etwas aufgeblasen. Die halbmond- förmige Mündung ist ziemlich weit, der Mund- rand einfach, scharf. Aufenthalt: in Algerien, ziemlich ver- breitet, dort anscheinend unsere erystallina ver- tretend; meine Exemplare von Herrn Joly in Alsier. Anmerkung. Morelet und Terver haben diese Form unbedenklich für Hyal. erystallina genommen, doch lässt sie sich durch den auf- geblaseneren letzten Umgang unterscheiden. 23. Hyalina hemipsorica Morelet. Testa pervio-umbilicata, compressa, pellueida, nitida, corneo-rufescens, subtus pallidior, Fig. 22. 23 u. 24. radiatim striolata ae sub lente rugoso- punctata; anfractibus 6 planulatis, su- tura profunda separatis, regulariter lente- que erescentibus, ultimo subtus compresso; apertura oblongo-lunart, horizontali (?), peristomate simpliei, acuto. — Bour- guignat. — Diam. 8, alt. 3 Mm. Helix hemipsorica Morelet in Journal de Conchyl. III. 18529. 15 4.12 10. 10-000 Pfeiffer Monogr. Helie. vivent. IV. p. 98. Zonites hemipsoricus Bourguignat Malacologie de V’Algerie I. p. 75 t. 4 fig. 33—33. Gehäuse mit durchgehenden trichterförmigem Nabel, flach, mit wenig gewölbtem Gewinde, glän- zend, durchsichtig, unter der Loupe durch einige Spirallinien ganz undeutlich gekörnelt, röthlich hornfarben, auf der Unterseite blässer. Die sechs Umgänge sind kaum gewölbt, werden durch eine tiefe Naht geschieden und nehmen sehr langsam und regelmässig zu; der letzte ist unten abge- flacht, heller und sehr fein gestreift. Die Mün - dung ist länglich, stark ausgeschnitten, von oben her zusammengedrückt, der Mundsaum dünn und scharf. Aufenthalt: bei Bona (Morelet). — Eine Form, welche ich nicht trennen kann, fand ich bei Tlemcen an den Cascaden des Safsaf, leider nur in todten Exemplaren. — Die Abbildung nach Bourguignat 1. c. 24. Hyalina psatura Bourguignat. Testa pervio-umbilicata, compressa, nitida, pel- lueida, supra cornea, subtus pallidior, albidulo -lactescens, radiatim striolata. Anfractus 6 planulati, sutura profunda separati, superti regqulariter ac lente cres- centes, ultimus major, subtus paululum compressus; apertura compresso-lunaris, oblonga, peristomate simpliei, acuto. — Dourg. Diam. maj. 9—10, alt. 3 Mm. Zonites psaturus Bourguignat Malacologie de P’Algerie I. p. 74 t. 4 fig. 30—32. Gehäuse durchgehend, doch eng und nicht trichterförmig genabelt, zusammengedrückt, glän- zend, durchsichtig, obenher hornfarben, untenher blasser, mitunter milchweiss, fein gestreift. Die sechs Umgänge sind fast flach, aber durch eine tiefe Naht geschieden; die oberen nehmen lang- sam und regelmässig zu, der letzte ist grösser, unten leicht zusammengedrückt. Die Mündung ist etwas gedrückt mondförmig, länglich, der Mundrand einfach und scharf. Aufenthalt: bei Constantine in Algerien. Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat. Tafel III. Anmerkung. Diese Art soll sich von der vorigen nur durch langsamere Zunahme der Win- dungen und stärkere Streifung unterscheiden und kann wohl unbedenklich als Varietät damit ver- einigt werden. 25. Hyalina (Vitrea) subrimata Rein- hardt. Testa angustissime perforata, depressa, spira parum convexa, tenuis, nitida, pellueida, vitrea, subtiliter irregulariterque striata. Anfractus 5 leniter requlariterque cres- centes, sat convexi, sutura parum im- pressa discreti; ultimus quam penultimus fere duplo latior, rotundatus. Apertura sat late semilunaris, labro acuto, tenut, simpriei. Diam. 3, alt. 1,5 Mm. Hyalina subrimata Reinhardt Bericht (es. naturf. Freunde 16. Mai 1871 p. 39. — Moll. Sudeten p. 18. — Ülessin Mal. Bl. XXIV. p. 130 1.2 9. 7.(?2) — Exeursionsmoll. Fauna p. 543 fig. 351. Gehäuse nur ganz eng und stichförmig ge- nabelt, flach, doch mit leicht gewölbtem Gewinde, dünnschalig, durchsichtig, glashell, glänzend, nur ganz fein und unregelmässig gestreift. Es sind kaum mehr als fünf Umgänge vorhanden, welche langsam und regelmässig zunehmen und durch eine flache, aber deutliche und durch die durch- scheinenden Umgänge gerandet erscheinende Naht geschieden werden; der letzte Umgang ist fast doppelt so breit, als der vorletzte, unten gerundet. Die Mündung ist ziemlich weit halbmondförmig, der Mundrand dünn, scharf, einfach. Aufenthalt: im deutschen Alpengebiet, im mährischen Gesenke, den Sudeten und Karpathen, sowie in Siebenbürgen und Bosnien. Anmerkung. Wie Reinhardt schon bei der Beschreibung der Art bemerkte, gehört diese Art, obschon meist mit H. diaphana verwechselt, “doch eigentlich näher an Hyal. erystallina. — Von diaphana unterscheidet sie sich durch ge- wölbtere Oberseite und schneller zunehmende Windungen, sowie durch die immer erkennbare Durchbohrung. — In Clessin’s schöner Arbeit über die hierhergehörigen Formen (Mal. Blätter bd. 24) hat sich eine Verirrung eingeschlichen, welcher der Aufklärung bedarf. Im Text ist zu Hyal. subrimata Taf. 2 fig. 7 eitirt, während dieselbe auf der Tafel als Hyal. Jickelii be- zeichnet ist. Fig. 7 ist vollkommen ungenabelt, stimmt dagegen im Gewinde mit subrimata. — Dagegen zeigt Fig. 10, welche die ächte dia- phana vorstellen soll, einen deutlichen, stich- Fig. 25. 261U:1237. 11 förmigen Nabel. Es liest hier offenbar ein Fehler seitens des Lithographen vor. 26. Hyalina apalista Bourguignat, Testa imperforata, depresso-planiuscula, supra convexa, hyalina, diaphana, albidissima, tenuissima, levissima; anfractibus 6 pla- niusculis, regulariter erescentibus, sutura lineari separatis ; ultimo rotundato. Aper- tura valide lunata, ovato-rotundata, pert- stomate acuto, simpliei, recto, margine columellari refleziusceulo. — Dourguignat. Diam. maj. 4, alt. 2 Mm. Zonites apalistus Bourguignat Malaeologie de PAlgerie I. p. 77 t. 4 fig. VRR. Gehäuse undurchbohrt, flach, mit leicht ge- wölbtem Gewinde, durchsichtig glasartig, weiss, ganz dünnschalig, glatt. Die sechs kaum ge- wölbten Umgänge nehmen regelmässig zu und werden durch eine einfache lineare Naht, welche in Folge der durchscheinenden inneren Umgänge gerandet erscheint, geschieden ; der letzte ist ge- rundet, nicht sonderlich verbreitert. Die Mün- dung ist stark ausgeschnitten, weit halbmond- förmig, der Mundrand scharf, einfach, gerade- aus, nur am Spindelrande leicht umgeschlagen. Aufenthalt: um Algier. Abbildung und Beschreibung nach Dourguignat ]. ce. 27. Hyalina (Vitrea) transsylvanica Olessıin. Testa parva, depressa, imperforata, subtilissime irregulariterque striatula, nitida, dia- phana, apice viw elevato. Anfractus 5—6, primi regulariter lenteque accrescentes, convexi, anguste spirati, ultimus penul- timo fere triplo major, rotundatus ; subur« parum impressa. Apertura semilunaris, peristomate acuto, simplier, margine su- pero ad insertionem recedente. Diam. 4, alt. 1,5 Mm. Hyalina transsylvanica Olessin Mal. Bl. XXIV. 9.133 t. 2 fig. 12. Gehäuse klein, gedrückt, ungenabelt, sehr fein und unregelmässig gestreift, glänzend, durch- sichtig. Es sind 5—6 Umgänge vorhanden; die früheren nehmen sehr langsam und regelmässig zu; sie sind gut gewölbt, aber, da sie weit über- einander greifen, sehr schmal, und werden durch eine seichte Naht getrennt; das Gewinde springt kaum vor. Der letzte Umgang ist fast dreimal so breit, wie der vorletzte und gerundet. Die Mündung ist halbmondförmig, weiter als bei den anderen Arten der Untergattung, der Mundsaum ist dünn und scharf und tritt an der Naht etwas 9% 12 Patel 11T: Big. zurück; die Nabelgegend ist tellerförmig ein- gesenkt. Aufenthalt: in Siebenbürgen. Anmerkung. Diese Art ist jedenfalls die selbständigste des ganzen Formenkreises der H. diaphana ; ihr auffallend verbreiterter letzter Um- gang lässt sie mit keiner anderen verwechseln. 28, Hyalina(Vitrea)litoralis Clessin. Testa parva, depressa, angustissime perforata, subtiliter irregulariterque striatula, vitrea, nitida; anfractus 6 lentissime crescentes, angustissimi, spiram fere planam for- mantes, convexiusculi, sutura parum im- pressa discreti, ultimus penultimum la- titudine fere duplo superans. Apertura anguste semilunaris, peristomate acuto, tenui, simple. Hyalina litoralis Olessin Malacoz. Blätt. XXIV. p. 131. 2 fig.. 9. Gehäuse klein, ganz flach, mit sehr engem, stichförmigem Nabel, sehr fein und unregel- mässig gestreift, glasartig durchsichtig, glänzend. Die sechs Umgänge nehmen sehr langsam und regelmässig zu und bilden ein fast ebenes, in der Profilansicht kaum sichtbares Gewinde; sie sind gut gewölbt, greifen aber so weit über einander, dass sie ganz schmal erscheinen; die Naht ist seicht. Der letzte Umgang übertrifft den vorletzten fast um das doppelte. Die Mün- dung ist schmal halbmondförmig, der Mundsaum dünn, scharf, einfach. Aufenthalt: im östreichischen Litorale, von Prof. Erjavee in Görz entdeckt. Anmerkung. Diese Art steht unter sämmt- lichen von Clessin anerkannten Arten der dia- phana am nächsten und unterscheidet sich von ihr eigentlich nur durch den ganz engen, stich- förmigen, aber doch vorhandenen Nabel. Von subrimata unterscheidet sie das flachere Gewinde und die grössere Zahl der Umgänge. 29. Hyalina (Vitrea) angystropha böttger. Testa minima, imperforata, calculiformis, vitrea, nitida; spira conico-eminula ; apex par- vulus, simplex. Anfractus 6'a—7 per- lente crescentes, latitudine omnes fere aequales, supra complanati, suturaque impressa disjuncti, infra perconvexi, striatuli, ultimus penultimo vix latior, supra distincte obtuse carinatus. Aper- tura perangusta, quadruplo eireiter altior quam latior, elongato-lunaris, ubique fere wequa latitudine, marginibus simplieibus, 28.29 !u.730, acutis, supero angulato, basalı rotundato. — Böttger. Diam. maj. 3, min. 2°!ı, alt. 1°/s Mm. Hyalinia (Vitrea) angystropha Böttger Jahrb. Mal. Gesellsch. VII. 1850 p. 380. — VIII. 1881)p. 192%. 8 19. 27. Gehäuse winzig klein, undurchbohrt, glas- glänzend, flach mit etwas kegelförmig vor- springendem Gewinde und kleinem, einfachem Apex. Es sind fast sieben Umgänge vorhanden, welche sehr langsam zunehmen und an Breite beinahe ganz gleich sind; sie sind obenher flach und durch eine eingedrückte Naht geschieden, nach unten sehr gewölbt; der letzte Umgang ist kaum breiter als der vorletzte und obenher deut- lich stumpfkantig. Die Mündung ist sehr eng, fast viermal höher als breit, lang mondförmig, allenthalben fast gleich breit; der Mundrand ist einfach, scharf, der Oberrand macht eine Ecke, der untere ist gerundet. Aufenthalt: am Suram und bei Kutais, im Riongebiete Transcaucasiens; die Abbildung nach Böttger ]. c. Anmerkung. Von der verwandten und mit ihr zusammen vorkommenden Hyal. con- tortula Kryn. unterscheidet sich diese Art durch geringere Grösse, das kegelförmige Gewinde, den gekielten letzten Umgang und die engere Mün- dung. Noch näher scheint sie der croatischen Hyalina Erjaveci Brus. zu stehen, doch ist sie kleiner und höher als diese. 30. Hyalina (Vitrea) Erjaveci Bru- sina. imperforata, minima, convexo-depressa, tenuis, hyalina, nitida, irregulariter sub- tilissime siriatula. Anfractus 6'— 7 angustissimi, lentissime crescentes, sutura impressa discreti, spiram parum con- vexam formantes; ultimus quam penulti- mus perparum latior, subtus convexus. Apertura parva, amguste semilunaris, peristomate recto, acuto. Diam. 3,5, alt. 1,6 Mm. Helicella Erjaveci Brusina Contr. Malac. Croatie DERLO: Hyalina Erjaveci Clessin Mal. Bl. XXIV.p. 132 t. 2 fig. 11.— Erjavec Fauna von Görz DIL. Gehäuse undurchbohrt, klein, flach, doch mit etwas gewölbtem Gewinde, dünnschalig, durch- sichtig, glänzend, sehr fein und etwas unregel- mässig gestreift. Es sind fast sieben Umgänge vorhanden, welche sekr schmal sind und durch eine eingedrückte Naht geschieden werden. Der letzte Umgang ist kaum breiter, als der vor- Testa Taiel IIE m. TV. letzte, oben schwach kantig, gerundet, nach unten gewölbt. Die Mündung ist klein, ganz schmal halbmondförmig, der Mundrand einfach scharf. Aufenthalt: in der croatischen Militär- gränze (Drusina) und im östreichischen Litorale (Erjavee.) Anmerkung. Der vorigen ähnlich, aber grösser, flacher und der letzte Umgang nicht so kantig. Von H. diaphana unterscheidet sie sich nach Clessin durch die engeren schwach an- gelegten, langsamer zunehmenden Umeänge und die kleinere Mündung. 31. Hyalina (Conulopolita) Raddei böttger. Testa imperforata, subconvexo - conica, supra corneo-fusca, subtus corneo-alba, tenuis, pellueida, nitidissima; apex obtusulus. Anfractus 6'/'a—7 tardissime accerescentes, parum convexi, sulura impressa, sub- tiliter sed distincte marginata disereti, strratuli, strüs ad sutwram profundiori- bus recurvisque; ultimus mec dilatatus, nec deflexus, penultimo parum latior, circa !s latitudinis et "a altitudinis testae aequans. Apertura oblique oblongo-lu- narıs, 'e latitudinis testae superans, mar- ginibus valde distantibus ; peristoma sim- plex, acutum, margine columellari re- flexiusculo, ad perforationem leviter cal- loso eamque breviter sed omnino tegente. — Böttger. Diam. maj. 10, min. 9'f2, alt. 6 Mm. Pie. 31 1.932. 13 Hyalinia (Conulopolita) Raddei Böttger Jahrb. Mal. Gesellsch. VI. 1879 p. 97 1.2 fig. 1. Gehäuse undurchbohrt, aber die Nabelgegend tief ausgehöhlt, ziemlich gewölbt kegelförmig, obenher hornbraun, unten weisslich, dünnschalig, durchsichtig, sehr glänzend; Gewinde gewölbt kegelförmig mit stumpflichem Apex. Es sind beinahe sieben Umgänge vorhanden, welche sehr langsam zunehmen; sie sind wenig gewölbt und werden durch eine tiefe, schmale aber deutlich gerandete Naht geschieden; die feinen, etwas unregelmässigen Streifen sind an der Naht deut- licher, an der Basis schwächer. Der letzte Um- gang ist nur wenig breiter als der vorletzte, er nimmt etwa ein Fünftel der Gesammtbreite und die Hälfte der Höhe ein. Die Mündung ist schief mondförmig, stark ausgeschnitten, etwas breiter als die Hälfte des Gehäuses; die Randinsertionen sind entfernt; der Mundrand ist einfach, scharf, am Spindelrande leicht umgeschlagen; an der Insertion geht er in eine schmale, aber den Nabel vollständig verdeckende Schwiele über. Aufenthalt: in einer Stalaktitenhöhle in Abchasien im Kaukasus von Herrn General von Komarow in nur wenigen Exemplaren entdeckt. Meine Exemplare, von Herrn Dr. Sievers erhal- ten, stimmen mit böttger’s Typen völlig überein. Anmerkung. Döttger hat für diese eigen- thümliche Art eine neue Section Conulopolita errichtet und folgendermassen characterisirt: Testa major, imperforata, subturbinata, basi planata et loco umbiliei infundibuli instar ex- cavata; anfr. 6'/e—7 tardissime accrescentes, apertura depresse lunaris. Tarel-IV. 32. Hyalina ceircumlineata Küster. Testa perspectiviter umbelicata, depressa, sub- discoidea, tenera, hyalina, superne lineis confertis spiralibus sculpta; anfractus 5 regulariter lentissimeque crescentes, vix convexi, sutura impressa, marginata dis- ereti; ultimus quam penultimus vix latior, basi leviter planatus. Apertura verti- calıs, depresse lunaris, peristomate sim- pliei, acuto, margine columellari brevi, subsinuato, non dilatato, supero arcuatim producto. Diam. ma). 5'/a, alt. 1!’ Mm. 2 Helix circumlineata Küster mss. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 114. — Mart. Ch. II. p. 184 t. 24 fig. 22-25. Hyalina eircumlineata Albers- von Martens p. 69. Gehäuse nicht alizuweit, aber perspectivisch genabelt, flach, niedergedrückt, fast scheiben- förmig, dünnschalig, durchsichtig, verwitterte Exemplare, wie sie meist in den Sammlungen vorkommen, kreideweiss, obenher mit 6—8 feinen Spiralreifen sculptirt, auf der Unterseite nur ganz fein radiär gestreift. Die fünf Umgänge sind kaum gewölbt und nehmen sehr langsam und regelmässig zu; sie werden durch eine einge- drückte, bei frischen Exemplaren gerandet er- scheinende Naht geschieden; der letzte ist kaum breiter, als der vorletzte und unterseits leicht abgeflacht; der Nabel nimmt knapp ein Drittel der Basis ein. Am Umfang des letzten Umganges stehen noch einige Leisten, die weitläufiger ge- 14 Tafel IV. stellt sind, als die der Oberseite. Die Mündung ist senkrecht, niedergedrückt, halbmondförmig; der Mundsaum ist einfach, scharf, der Spindel- rand kurz, leicht ausgebuchtet, weder verbreitert noch umgeschlagen; der Oberrand ist kurz nach der Insertion vorgezogen, so dass zwischen ihm und dem vorletzten Umgang ein Einschnitt ent- steht. Aufenthalt: bei Budua und Lacroma in Dalmatien. Anmerkung. Diese Art steht durch ihre eigenthümliche Spiralsculptur bis jetzt vollkom- men isolirt in der Gattung Hyalina und ver- diente wohl zu einer eigenen Untergattung er- hoben zu werden. Ihre Anatomie ist noch un- bekannt; frische Exemplare erhält man sehr selten. 335. Hyalina excavata bean. Testa late et perspectiviter umbilicata, convexo- depressa, tenuis, pellucida, succinea, strüs distinetis, ad suturas fere costuliformibus superne sculpta, inferne laevior. Anfrac- tus 5 convexi, subteretes, leniter regu- lariterque erescentes, sutura impressa dis- creti, spiram convexam formantes, ultimus quam penultimus vie latior, ‚teres, bası haud planatus. Apertura subeircularis, vix lunata, labro tenui, acuto, margine basali ad insertionem levissime diüatato. Diam. 5, alt. 3 Mm. Helix excavata bean apud Alder Cat. Northum- berland Moll. p. 13. — Jeffreys British Conchol. V. t. 10 fig. 2.— Pfeiffer Mon. Hel. I. 9.98. Zonites excavatus Forbes et Hanley IV. pl. 121 fig. 2—4. Hyalina excavata Clessin. Excurs. Moll. Fauna p. 542 fig. 350. — Albers- von Martens 2.69. Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, im Nabel alle Umgänge zeigend, gedrückt ge- wölbt, dünnschalig, ziemlich durchscheinend, dun- kel bernsteinfarben, obenher mit starken, un- regelmässigen Streifen sculptirt, welche an der Naht fast rippenstreifig sind, unterseits glätter. Die fünf Umgänge sind gut gewölbt und nehmen ganz langsam und regelmässig zu; sie werden durch eine tiefe Naht geschieden und bilden ein regelmässig gewölbtes Gewinde; der letzte ist kaum breiter, als der vorletzte, stielrund, an der Basis nicht abgeflacht. Die Mündung ist fast kreisrund, nur wenig ausgeschnitten, der Mundrand einfach, scharf, nur an der Basal- insertion leicht verbreitert. Aufenthalt: in England; neuerdings auch bei Flensburg in Schleswig-Holstein von Friedel Fig. 35. 34 u. 35. gefunden; das abgebildete Exemplar von Had- dersfield. Anmerkung. (lessin will diese Art neben pura stellen; ich möchte sie eher für eine Ver- wandte der Ayal. nitida halten, von der sie fast nur durch den weiteren Nabel abweicht. Ihre Anatomie ist noch nicht bekannt; sollte sie auch zu Zonitoides gehören ? 34. Hyalina frondosula Mousson. Testa medioeriter umbilicata, convexo-depressa, arctespirata, tenuiuscula, subdiaphana, glabra, striata, fusco-cornea; spira re- gularis, paulo elevata; summo obtuso; sutura perimpressa. Anfractus 6'ha—7, densi, convexi; primi politi, sequentes supra ad suturam tumiduli, frondoso- striatı, ultimus vix subdilatatus, subtus planiuseulus, pallidior. Apertura vix obliqua, non descendens, transverse de- presso-lunaris. Peristoma rectum, acu- tum, marginibus remotis, basali planius- culo, columellari brevi, ad umbilicum mediocrem profunde inserto, vix reflexius- culo. — Mousson. Diam. maj. 9, min. 8, alt. 3,5 Mm. Zonites frondosulus Mousson Coq. Schläfli 11. 1863 p. 276. Hyalinia frondosula Westerlund et Blanc Apergu Faune Grece p. 23 t. 1 fig. 4. Gehäuse mässig genabelt, flach gewölbt, mit engem Gewinde, dünnschalig, ziemlich durch- sichtig, glänzend, rauh gestreift, bräunlich horn- farben; das Gewinde ist regelmässig, aber nur schwach gewölbt, der Apex stumpf, die Naht tief eingedrückt. Meine sämmtlichen Exemplare haben nur sechs Umgänge, während Mousson bis zu sieben angibt; dieselben sind gewölbt, die ersten glatt, die späteren rauh gestreift, mit Streifen, welche nahe der Nalıt mitunter lamellös vortreten; der letzte ist kaum verbreitert, unten flach und heller gefärbt; er steigt vornen nicht herab. Die Mündung ist kaum schief, quer, ge- drückt mondförmig; der Mundsaum ist gerade, scharf, die Randinsertionen sind weit getrennt der Basalrand ist flach, der Spindelrand kurz, in dem mittelweiten Nabel tief inserirt, kaum leicht umgeschlagen. Aufenthalt: auf der Balkanhalbinsel; in der Umgebung von Constantinopel von Schläfl entdeckt, seitdem bei Chaleis auf Euböa von Frl. Thiesse in ziemlicher Anzahl gesammelt. 35. Hyalina depressa Sterki. Testa peranguste perforata, depressa, supra vıx convexa, hyalina, nitida, albida vel albido- kafel:IV.. »Eie: lutescens ; spira conulum parvum in super- fieie plana esxhibens. Anfractus 5 parum convexi, valde incumbentes, lente regula- riterque erescentes, strüis ad suturam dis- tinetioribus seulpti, sutura vix impressa distinete marginata discereti; ultimus quam penultimus fere duplo latior, ad aperturam in adultis paullulum descen- dens. Apertura oblique ovata, modice lunata; peristoma simplex, acutum. Diam. 8, alt. 3 Mm. Hyalina depressa Sterki Nachr. Bl. Mal. Ges. XII. p. 104. Gehäuse ganz eng durchbohrt, gedrückt, ober- seits flach, nur mit einem winzigen Kegel in der Mitte, durchsichtig, glänzend, weisslich, ver- witterte Exemplare kreideweiss. Die fünf Um- gänge sind wenig gewölbt und greifen weit über- einander; sie nehmen langsam und regelmässig zu und sind namentlich an der Naht deutlich gestreift; die Naht ist sehr flach, kaum einge- drückt, aber deutlich gerandet. Der letzte Um- gang ist bei meinen fünf Exemplaren, welche ich der Güte des Autors verdanke, fast doppelt so breit, wie der vorletzte; Sterki’s Angabe dass er kaum breiter sei, kann nur darauf be- ruhen, dass er den vom übergreifenden letzten Umgang bedeckten Theil mitgemessen hat; er steigt an der Mündung kaum erkennbar herab. Die Mündung ist schräg eiförmig, ziemlich ge- rundet und durch den vorletzten Umgang mässig stark ausgeschnitten; der Mundrand ist einfach und scharf. Aufenthalt: im oberen Rheinthal, sowohl am Nordabfall des Jura, als am Südabhang des Schwarzwaldes von Dr. Sterki entdeckt; sie lebt an trockenen, sonnigen Gehängen unter Stein- geröll. Anmerkung. Diese Art lässt sich mit keiner anderen vereinigen. Der enge Nabel liesse an glabra denken, doch ist er noch enger, als bei dieser; die Umgänge sind flacher und nehmen viel langsamer zu, so dass eine glabra von glei- cher Grösse erst vier Umgänge hat. Dass sie trotz der verhältnissmässig geringen Grösse als ausgewachsen zu betrachten, beweist der ver- breiterte letzte Umgang. Sterki hat übrigens bis jetzt nur leere Schalen gefunden. 36. Hyalina Botterii Parreyss. Testa garva, depressa, umbilicata, tenuwis, pellu- eida, albo-vitracea, levissime striatula ; spira vix elata; anfractus 5 comvexius- euli, sutura profunda separati, leniter regulariterque accrescentes; ultimus pe- nultimum vix superans, rotundatus ; aper- 30. 37°. U.38. 15 tura sat late semilunaris, peristomate tenui, acuto. Diam. 2,5, alt. 1 Mm. Helix Botterii Parreyss in Pfeiffer Monogr., Helie. ILL. ». 66. Hyalina Botterüi Olessin Mal. Bl. XXIV.»p. 127 t. 1 fig. 3. Gehäuse klein, gedrückt, mit kaum erhobe- nem Gewinde, genabelt, nicht bloss durchbohrt, sondern im Nabel auch den vorletzten Umgang zeigend, dünnschalig, durchsichtig, glashell, nur ganz fein gestreift. Die fünf Umgänge sind leicht gewölbt und werden durch eine tiefe Naht ge- schieden; sie nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte ist rein gerundet, kaum breiter als der vorletzte. Die Mündung ist ziemlich weit halbmondförmig, der Mundrand einfach und scharf. Aufenthalt: in Dalmatien und Griechen- land. Das abgebildete Exemplar, von Keitter bei Knin gesammelt, in Döttger’s Sammlung. Anmerkung. Diese Art ist von erystallina durch den weiteren Nabel und die langsamer zunehmenden Umgänge gut verschieden. 37. Hyalina contracta Westerlund. Differt ab H. erystallina spira angustiore, an- fractibus 5!/,—6 lentissime acerescentibus, ultimo penultimo subaequali, apertura et umbilico angustioribus, testa minore. Diam. 2’, alt. 1 Mm. Zonites cerystallinus var. contractus Westerlund Fauna Sueciae p. 56. Hyalina contracta Olessin Jahrb. Mal. Ges. 18759p.32 1.2 fig. 1. — Mal. Bl. XXIV. p. 126 1.1 fig. 2. Hyalina erystallina Reinhardt Nachr. bl, 1871 p. 116. Diese Form unterscheidet sich von der typi- schen erystallina nur durch die langsamer zu- nehmenden Umgänge und die daraus resultiren- den Unterschiede: engere, etwas flachere Spira, engere Mündung und engeren Nabel. Wester- lund hat sie anfänglich als Varietät von ery- stallina aufgefasst, und man kann sie auch ganz gut als eine Localform derselben ansehen, die vorwiegend dem Norden (Norddeutschland und Südschweden) angehört. — Reinhardt glaubte in ihr die ächte erystallina Müll. zu sehen, wäh- rend er die gewöhnlich für erystallina genommene Form als subterranea Bgt. abtrennte. 38. Hyalina Dubrueili Clessin. Testa parva, depressa, anguste umbilicata, vitrea, nitens, fere laevis. Anfractus 5 lentis- sime accrescentes, sulura parum impressa 16 Tafel IV. Fie. disereti, spiram parum elevatam for- mantes, ultimus quam penultimus parum latior, rotundatus. Apertura anguste semi- lunaris, labro acuto, simpliei. Diam. 2,5, alt. 1 Mm. Hyalina Dubrueili Olessin Mal. Bl. XXIV. ». 128.1 fig. 4. Gehäuse klein, gedrückt, eng, aber deutlich genabelt, nicht bloss perforirt, glasartig durch- sichtig, glänzend, beinahe glatt. Die fünf Um- gänge nehmen sehr langsam und regelmässig zu und werden durch eine, nur wenig eingedrückte Naht geschieden; sie bilden ein nur wenig er- hobenes Gewinde. Der letzte ist nur wenig brei- ter, als der vorletzte, gerundet, ohne Spur einer Kante. Die Mündung ist schmal halbmondförmig, der Mundsaum einfach, scharf. Aufenthalt: in Südfrankreich, der West- schweiz und Nordspanien; das abgebildete Exem- plar von Siders, mir von böttger mitgetheilt. Anmerkung. Auch diese Art wird viel- leicht zweckmässiger als Localvarietät von ery- stallina betrachtet; sie steht der vorigen nahe, ist aber etwas weiter genabelt und der letzte Umgang mehr gerundet. Westerlund vereinigt sie mit contracta. 39, Hyalina Reitteri BDöttger. Testa peraffinis Hyal. litorali Ol, sed mimor, spira paululum magis prominula, an- fractibus 41a —5 pro altitudine latioribus, ad suturam distinetius striatis, perfora- tione latiore, magis infundibuliformi ; apertura minus obliqua. — Böttger. Diam. 2°]a, alt. 1’ Mm. Hyalina (Vitrea) Reitteri Böttger Bericht Offenb. Ges. 19—21 p. 104. Es liegen mir nur die Böttger’schen Originale vor und kann ich darum nichts Neues über die Art sagen. Sie steht der Hyal. litoralis nahe, ist aber kleiner, hat ein etwas höheres Gewinde, etwas breitere, an der Naht deutlicher gestreifte Umgänge und einen etwas weiteren, am Ausgang mehr trichterförmigen Nabel; auch ist die Mün- dung etwas weniger schief. Aufenthalt: auf der dalmatischen Insel Lesina, von KReitter gefunden. 40. Hyalina(Vitrea) hyblensis Par- reyss. Testa anguste perforata, depressa, orbicularis, hyalina, vitrea, sub lente subtilissime striatula ; anfractus 6 leniter regulariter- que crescentes, sutura distinete lineari disereti, ultimus parum dilatatus. Aper- tura transverse ovata, late lunata, mar- 39. AO UT. gine basali leviter curvato, exteriore (de- super intuenti) ab insertione fortiter ex- tus producto. Diam. maj. 5, min. 4,6, alt. 2,5 Mm. Hyalina (Vitrea) hyblensis Parreyss in sched. — Kobelt in Nachr. Bl. Ges. XIII, 1881 p. 180. ? Helix erystallina Benoit. Gehäuse ganz eng durchbohrt, niedergedrückt mit nur schwach gewölbtem Gewinde, glasartig durchsichtig, unter der Loupe fein bogig gestreift. Die sechs Umgänge nehmen langsam und regel- mässig zu und werden durch eine gerandet er- scheinende Naht geschieden; sie sind schwach gewölbt; der letzte ist nicht auffallend verbrei- tert, gerundet, etwas über den vorletzten über- greifend, unten leicht abgeflacht, nicht aufge- blasen. Die Mündung ist queroval, stark aus- geschnitten, der Mundrand dünn, einfach, der Spindelrand leicht, der Oberrand, besonders wenn man von oben auf die Schale sieht, ganz auf- fallend vorgezogen. Aufenthalt: in Sicilien, meine Exemplare schon früher von Parreyss erhalten, unausge- _ wachsene auch von Benoit als erystallina. Anmerkung. Diese durch ihren eigenthüm- lich gebildeten Oberrand besonders characteri- sirte Art ist die grösste der engeren Sippe der erystallina oder richtiger der diaphana und bildet gewissermassen den Uebergang zur hyda- tina. Ob neben ihr in Sieilien noch die ächte erystallina oder eine verwandte Form vorkommt, kann ich nicht sagen; was ich von Denoit als erystallina erhielt, waren Junge dieser Art, noch ohne vorgezogenen Mundsaum, aber mit dem- selben stichförmigen Nabel. Al. Hyalina dontortula Krynicki. Testa minuta, imp:rforata, depressa, hyalina, translucida, angigyra; anfracus 7— 8 lentissime crescentes, primi verlicem par- vum sed. distincte prominentem efforman- tes, ultimus penultimum latitudine vix superans, peripheria rotundatus; aper- tura anguste lunaris, labro acuto, tenut, simplet. Diam. maj. 4, alt. vix 2 Mm. Heliz contortula Krynicki Bull. Moscou IX. p. 168. — Kaleniezenko ibid. XXVI. 2. p. 74. — Pfeiffer Monographia He- liceorum V. p. 110. Zonites :contortulus Mousson (og. Schläfli LI. p. 298. Gehäuse klein, undurchbohrt, dem von H. diaphana sehr ähnlich, aber etwas enger ge- wunden, so dass es trotz seiner Kleinheit einen Tafel IV u. V. Fig. 42. 43 u. 44. 17 ganzen Umgang mehr hat, dünn, durchsichtig, glashell. Es sind fast acht Umgänge vorhanden, welche sehr langsam zunehmen und ein fast flaches Gewinde bilden, aus welchem der Apex etwas vorspringt; der letzte Umgang ist kaum breiter, als der vorletzte und am Rande gerundet. Die Mündung ist, wie bei H. hyalina, schmal halbmondförmig mit dünnem, scharfem Rand. Aufenthalt: im Caucasus und Transcau- casien, meine Exemplare von H. Leder gesammelt. 42. Hyalina Cavannae Paulucei. Testa minuta, modice sed aperte umbilicata, depressa, spira depresse conoidea, albida, diaphana, vitrea, sub lente eleganter stri- ata. Anfractus 5 convexiusculi, lente re- gulariterque crescentes, sutura profunda disereti; ultimus rotundatus, subtus vix planiusculus, penultimum vix sescuplo superans. Apertura rotundato-ovalis, dis- tinete lunata, parum obliqua, peristomate acuto, simpliei, supero protracto, basali leviter planulato. Diam. maj. 3, min. 2"/a, alt. 1!/;, Mm. Hyalinia Cavannae Paulucci Bullet. Soc. Mal. ital. VIL 1881 p. 80 t. 1b fig. 3. Gehäuse klein, mittelweit, doch offen ge- nabelt, niedergedrückt, flach mit schwach kegel- förmig erhobenem Gewinde, weisslich, glasartig durchsichtig, unter der Loupe zierlich gestreift. Die fünf leicht gewölbten Umgänge nehmen lang- sam und regelmässig zu und werden durch eine tief eingedrückte Naht geschieden; der letzte ist knapp anderthalbmal so breit, wie der vorletzte, gerundet, unten nur leicht abgeflacht. Die Mün- dung ist rundeiförmig, deutlich ausgeschnitten, nur wenig schief, der Mundsaum ist gerade, scharf, einfach, am Oberrande etwas vorgezogen, an der Basis leicht abgeflacht. Aufenthalt: auf dem Gipfel des Mte. Mor- rone in den Abruzzen. — Das abgebildete Exem- plar, meinem Freunde Böttger von der Marchesa Paulueci mitgetheilt, soll von Piano del Pollino in der Basilicata stammen. Anmerkung. Diese eigenthümliche Art lässt sich weder bei Polita noch bei Vitrea recht unterbringen; zu Polita passen die Kleinheit und die zahlreichen Umgänge nicht, während für Vitrea wieder der Nabel zu weit und die Strei- fung zu stark ist. 43. Hyalina etrusca Paulucci. Testa minutissima, depressa, subinfundibuli- formi-umbilicata, vitrea, nitidissima, sub valida lente lineis arcuatis inerementi minutissime striatula; anfractus 4—4!]e convexiusculi, regulariter cerescentes, su- tura impressa marginata discreti; aper- tura late lunaris; peristoma rectum, acu- tum, simplex, margine columellari sub- reflexo. — Paulucci. Diam. maj. 2, min. 1 Mm. Hyalina etrusca Paulucci Materiaux pour servir a Vetude de la Faune malacologique de "’Italie p. 25. — Bull. Soc. malacol. ital. VII. 1881 t. 1b fig. 4. Gehäuse sehr klein, flach, mit relativ weitem, trichterförmigem Nabel, glasartig, sehr glänzend, nur unter einer stärkeren Loupe mit gebogenen Anwachsstreifen sculptirt erscheinend. Es sind höchstens 4'/g Umgänge vorhanden, welche leicht gewölbt sind und durch eine eingedrückte, ge- randet erscheinende Naht geschieden werden. Die Mündung ist weit halbmondförmig, der Mund- rand einfach, scharf, geradeaus, nur am Spindel- rand ganz leicht umgeschlagen. ; Aufenthalt: in Toscana, bis jetzt nur im Arnogenist gefunden. Anmerkung. Es liegen mir Originalexem- plare aus Dböttger’s Sammlung vor; sie unter- scheiden sich von der dalmatischen Hyal. Botterüi durch geringere Grösse, weniger zahlreiche Um- gänge und etwas weiteren Nabel; ich bin aber nicht ganz sicher, ob sie als ausgewachsen zu betrachten sind. Westerlund scheint sie für identisch mit Botterit zu halten. Die citirte Paulucei'sche Abbildung zeigt den Nabel viel zu weit. TR 44. Helix helvola Frivaldszky. Testa umbilicata, conoideo-globosa, solidula, oblique rugosula, lineis spiralibus sub lente minutissime decussata, vix nitens, cornea; spira convexo-conoidea, vertice subtili; anfractus 6'/2 convexiusculi, lente accrescentes, ultimus vix latior, non des- cendens, peripheria subangulatus et fasceia Rossmässler, Iconographie Neue Folge I, albida, utrinque castaneo-marginata cinc- tus ; umbilieus angustus pervius; apertura parva, obliqua, late lunaris, intus sub- margaritacea ; peristoma vix ewpansius- eulum, leviter labiatum, margine colu- mellari superne perdilatato, fornicatim reflexo. — L. Pfr. Diam. maj. 18—19, min. 15—16, alt. 11—12 Mm. 3 18 Tafel V. Fig. 45. 46 u. 4%. Helix helvola Frivaldszky mss. — Pfeiffer Zeit- schrift für Malacozool. 1853 p. 188. — Monogr. Helie. viv. IV. p. 251. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II. p. 26. Gehäuse genabelt, gedrückt kugelig bis ge- drückt, dicht und rauh gestreift und durch ganz feine Spirallinien unter der Loupe gekörnelt er- scheinend, nur wenig glänzend, dunkel röthlich hornfarben; Gewinde gewölbt kegelförmig mit feinem Wirbel. Es sind über sechs Umgänge vorhanden; sie sind gewölbt und nehmen lang- sam zu, so dass der letzte erst gegen die Mün- dung hin erheblich breiter als der vorletzte wird. Derselbe ist am Umfang deutlich stumpfkantig und wird von einer weissen Binde umgeben, welche an beiden Seiten mit einem beiderseits scharfbegränzten kastanienbraunen Bande einge- fasst ist; er steigt vornen nicht oder nur ganz wenig herab. Der Nabel ist eng, aber durch- gehend, vom Spindelrande zum Theil überdeckt. Die Mündung ist nicht gross, schräg, rundeiförmig, innen schwach perlmutterglänzend; der Mund- saum ist ausgebreitet, nach unten fast umge- schlagen, innen mit einer ziemlich zurückliegenden weissen Lippe belegt, die Ränder neigen zusammen, sind aber nicht durch Callus verbunden; der Spin- delrand ist gerundet, oben sehr verbreitert und tutenförmig über den Nabel zurückgeschlagen. Aufenthalt: in Sibirien, meine Exemplare von Herrn Schlüter in Halle erhalten, mit Hel. Schrenki, aber auch mit Amurschnecken zu- sammen. Anmerkung. Diese Art gehört noch zu den grössten Seltenheiten in den europäischen Sammlungen. Meine beiden Exemplare stimmen mit Pfeiffer’s Diagnose aufs Genaueste überein, nur dass sie etwas kleiner sind und den Mund- rand etwas stärker umgeschlagen haben, als man nach der Diagnose annehmen sollte. Gerade in den Punkten, in welchen das von Martens be- schriebene Exemplar aus Pfeiffer’s Sammlung von der Diagnose abweicht, stimmen meine bei- den ausgezeichnet; der letzte Umgang ist deut- lich stumpfkantig und steigt vorn an dem einen Exemplare gar nicht, am andern nur ganz wenig herunter; die Zeichnung entspricht vollständig, es sind zwei scharfe, kastanienbraune Binden mit weissem Mittelband vorhanden, und der Spin- delrand ist oben auffallend verbreitert. Die Martens’sche Art ist vielleicht eine Varietät, wenn nicht eine eigene Art; ich copire darum nachfolgend Figur und Beschreibung. 45. Helix helvola var.? Testa umbilicata, depresse-globosa, ruguloso- striata et lineis spiralibus subtilissimis sculpta, parum nitidula, rufescenti-cornea, fascia lata rufocastanea et altera peri- pherica albicante cincta; spira convexo- conoidea, apice subtili; anfractus 6 con- vexiusculi, ultimus rotundatus, antice paulum deflexus; umbilicus subeylindri- cus, profundus ; apertura diagonalis, lu- nato-circularis; peristoma expansum, in- tus albolabiatum, margine columellari arcuato, reflexo. — Martens. Diam. maj. 16, min. 14, alt. 11; apert. diam. 8, alt. 8 Mm. Helix helvola Martens Conchol. Mittheil. I. p. 13 t. 4 fig. 7—9. Von der typischen helvola unterschieden durch den gerundeten, vorn herabsteigenden letzten Um- gang, Fehlen des unteren braunen Bandes, nicht verbreiterten Spindelrand; ausserdem durch wei- teren Nabel und mehr kreisrunde Mündung. Aufenthalt: in Sibirien (Coll. Dohrn). A6. Helix Talischana Martens. Testa globosa, perforata, tenwis, confertim pli- cato-striata et minute granulata, corneo- fusca, concolor; anfractus 6 convexius- culi, ultimus rotundatus, antice distincte descendens; apertura diagonalis, lunato- semielliptica, peristomate leviter eapanso, pallido, intus albolabiato, margine supero satis, basalı parum arcuato, columellari dilatato, reflexo. — Martens. Diam. maj. 17, min. 14, alt. 14, apert. diam. 10, alt. 8 Mm. Talischana Martens Conchol. Mitth. IT. p. 7 t.3 fig. 4—7. — Kobelt Catalog europ. Binnenconchyl. ed. II. p. 25. Gehäuse kugelig, durchbohrt, dünn, mit dich- ten, starken, faltenartigen Anwachsstreifen und sehr feiner Körnelung, ziemlich dunkel horn- braun, einfarbig. Sechs Umgänge, welche ein stumpfes, mässig erhobenes Gewinde bilden, etwas gewölbt, durch eine mässig eingedrückte Naht geschieden, der letzte an der Peripherie völlig gerundet, vorn bestimmt herabgebogen. Mündung diagonal, ausgeschnitten halbelliptisch ; Mundsaum dünn, bräunlich weiss, nur schwach ausgebogen, aber mit stark ausgeprägter weisser Innenlippe, welche aussen gelblich durchscheint; der Ober- rand etwas stärker gebogen, als der Unterrand, der Columellarrand ausgebreitet und umgeschlagen. Aufenthalt: bei Lenkoran in der Provinz Talysch an der Südwestküste des caspischen Meeres. 47. Helix rubens Martens. Testa anguste umbilicata, conoideo-globosa, soli- dula, grossiuscule striata et lineis spi- Helix Tafel V. Fig. 48 u. 49. 19 ralibus subtilibus parum distinctis sculpta, vix nitidula, rufo-cornea, fascia peri- pherica alba; anfr. 6, supremi planius- euli, lente accrescentes, spiram convexo- conoideam, formantes, ultimus rotundatus, ad aperturam paululum descendens ; aper- tura modice obliqua, emarginato-circula- ris, peristomate intus leviter labiato, mar- ginibus distantibus, supero recto, infero expansiusculo, columellari modice dila- tato. — Martens. Diam. ma). 16—20, min. 13'/a—16, alt. 13—15, apert. diam. 9—11, alt. 8'g—10 Mm. rubens von Martens in Fedtschenko, Turkestan, Mollusken p. 12 t. 1 fig. 6. — Pfeiffer Monogr. Heliceor. VII. p. 279. — Jahrb. Mal. Ges. II. t. 5 fig. 2. — Conchol. Mitth. I. p. 11 t. 4 fig. 1—6. Gehäuse eng genabelt, kegelförmig kugelig, ziemlich dick, grob gestreift, mit feinen, nur unter der Loupe sichtbaren Spirallinien, welche an der Basis öfters undeutlich werden, kaum etwas glänzend, hell ziegelroth, mit einer weissen Binde an der Peripherie. Sechs Umgänge, die oberen flach, langsam zunehmend, mit oberfläch- licher Naht, ein flach kegelförmiges Gewinde bildend, von dem vierten an stärker gewölbt, mit tieferer Naht, der letzte abgerundet, vorn ein wenig herabsteigend. Mündung nur wenig schief, ausgeschnitten kreisrund; Mundsaum mit schwacher Innenlippe, Mündungsränder von einan- der abstehend, Aussenrand gerade, Unterrand kaum ausgebogen, Columellarrand etwas ver- breitert. Aufenthalt: in den mittelasiatischen Ge- birgen, vom Sarefschanthal bis zum Tabargatei in der Dsungarei, und vom Alatau. — Abbildung und Beschreibung nach Martens Conch. Mitth. Helix AS. Helix septemgyrata Mousson. Testa subaperte umbilicata, conico- globulosa, tenuis, fragiis, pellueida, supra fortiter, ad basin leviter striata, nitida, fuscula, secundum suturam albescens; spira re- gularis, conica, summo vix obtusulo ; su- tura impressa. Anfractus 7 lente accres- centes, convexi; ultimus minime descen- dens, rotundatus, in dorso pallide cingula- tus, ad basin convexus, eircum umbilicum profundum minutissime spiraliter lineo- latus. Apertura obliqua (35° cum ai), parvula, lunato-circularis. Peristoma (ali- quid defectum) rectum, acutum, vix ever- sum; marginibus subapproximatis, regu- lariter curvatis, columellari ad umbilicum aliquid protracto et reflexo. — Mousson. Diam. maj. 16, min. 15, alt. 10 Mm. Helix (Fruticola) septemgyrata Mousson Jour- nal de Conchyl. XXIV. p. 29 1.2 fig. 2. Helix (Trichia) septemgyrata Böttger Jahrb. Mal. Ges. VIII. 1881 p. 201. — (Eulota) Kobelt Catal. europ. Binnenconch. ed. 1I. ». 26. Gehäuse ziemlich offen genabelt, kegelförmig kugelig, dünnschalig, zerbrechlich, durchsichtig, obenher stärker, unten schwächer gestreift, glän- zend, bräunlich, mit einem hellen Saum längs der Naht und einer hellen Kielbinde am letzten Umgang; das Gewinde ist regelmässig, kegel- förmig, mit kaum abgestumpftem Wirbel und eingedrückter Naht. Die sieben langsam zu- nehmenden Windungen sind gut gewölbt; der letzte, welcher vornen nicht herabsteigt, ist ge- rundet, nach unten gewölbt, um den tiefen Nabel herum fein spiral gestreift. Die Mündung ist schief, relativ klein, fast kreisrund, durch die Mündungswand ausgeschnitten. Der Mundsaum war an dem einzigen bis jetzt bekannt gewor- denen Exemplar gerade, scharf, kaum nach aussen gekehrt; die Ränder sind einander genähert, regel- mässig gekrümmt, der Spindelrand an der Inser- tion etwas verbreitert und zurückgeschlagen. Aus- gebildete Exemplare mögen wohl eine Lippe haben. Aufenthalt: bei Kers am oberen Araxes (Schläfli). Abbildung und Beschreibung nach Mousson. Anmerkung. Böttger zieht ein paar junge Exemplare hierher, welche Sievers am Schambobel bei Achalzich gesammelt; da sie aber „über und über mit sehr deutlichen Spirallinien bedeckt“ genannt werden, welche Sculptur Mousson ge- wiss nicht entgangen wäre, ist mir die Identi- fication zweifelhaft. 49. Helix Ravergii var. persica böttger. Differt a typo testa magis comico-depressa, so- lidiore, violaceo- cornea, radiatim albo- strigata, anfractibus ruditer rugoso-stria- tis, strüis capillaceis, hie illie costuli- formibus, ultimo fere subangulato, fasciis suturalı nec non peripherica angustiori- bus, obsoletioribus, margine columellari minus dilatato, non reflewo. — Böttger. Diam. maj. 17'/e, min. 14'Js, alt. 12 Mm. Helix (Eulota) Ravergü var. persica Böttger Jahrb. Mal. Ges. VIII. 1881 p. 209 t. 8 fig. 14. Von der typischen Ravergii Kryn. unter- schieden durch mehr gedrückt kegelförmige, festere Schale, milchblaue Färbung mit weissen BE: 20 Tatel’V #2 Eie.50. 51 1.52; Striemen, rauhere Sculptur mit fadenförmigen, hier und da selbst rippenförmigen Anwachs- streifen, fast kantigen letztem Umgang und we- niger verbreiterten, nicht umgeschlagenen Spin- delrand. Wie BDöttger bemerkt, deuten Textur, Sculptur und Färbung auf eine an Kalkfelsen lebende Schnecke, ich möchte hinzufügen, die Färbung auf eine in Löchern von Kalkfelsen lebende Schnecke; ich habe ähnliche Formen, gewissermaassen Albinos mit dicker Schale, mehr- fach unter den nordafrikanischen Macularien ge- funden. Aufenthalt: bei Astrabad in Nordpersien, von Herrn Christoph in zwei Exemplaren gefun- den. Abbildung und Beschreibung nach Böttger. 50. Helix carascaloides Bourguignat. Testa anguste umbilicata, globoso-depressa, dia- phana, albido-lutescente vel cornea, ürre- gulariter obscureque malleata, ruguloso- striatula; spira depressa; amfractibus 7 convexiusculis, regqulariter crescentibus, sutura impressa separatis; ultimo prope aperturam descendente; apertura trans- verse lunato-rotundata, peristomate sim- pliei, acuto, intus leviter albido-labiato. umbilicali in perforationem angustam ma- xime deflexo, — Bourguignat. Diam. 20, alt. 10 Mm. Helix carascaloides Bourguignat Amenites ma- lacologiques I. p. 113 t. 15 fig. 1—3. — Kobelt Catalog europ. Binnenconchzl. ed. II. p. 24. Gehäuse eng genabelt, gedrückt kugelig, durchscheinend, weissgelb oder hell hornfarben, unregelmässig und undeutlich runzelstreifig und gehämmert; Gewinde wenig erhoben. Die sieben Umgänge nehmen regelmässig zu; sie sind leicht gewölbt und werden durch eine eingedrückte Naht geschieden; der letzte ist an der Mündung herabgebogen. Die Mündung ist quer eiförmig, ausgeschnitten, der Mundrand einfach, scharf, innen mit einer leichten Lippe belegt, der Spin- delrand tief in die Perforation eingesenkt. Aufenthalt: bei Gallipoli an den Darda- nellen, von Raymond entdeckt. Anmerkung. Wo die Aehnlichkeit dieser Art mit Hel. carascalensis, wegen welcher ihr Bourguignat den Namen gab, liegen soll, weiss ich nicht recht. Sie steht der galloprovincialis Dup. = Cantiana autor. nec Mtg. zum Min- desten sehr nahe. Ich habe die Art übrigens nicht gesehen und gebe Beschreibung und Ab- bildung nach Dourguignat. 51. Helix rufispira Martens var. albidorsalis Mouss. „Zesta depressa, anguste umbilicata, superne inaequaliter ruguloso- striata, subinde malleolata, inferne confertius striolata, nitidiuscula, rufo-flavescens, zona peri- pherica et regione umbilicari late albis; spira prominula; anfractus 5 convexius- culi, lente erescentes, ultimus subangula- tus, angulo versus aperturam evanes- cente, infra sat convexus, antice paulu- lum descendens; apertura sat obliqua lunato-rotundata, peristomate recto, in- tus sublabiato, marginibus conniventibus, columellari dilatato.“ — Martens. Diam. maj. 16, min. 13, alt. 9, apert. diam. 8, lat. 7 Mm. Helix albidorsalis Mousson in schedis. Helix rufispera var. albidorsalis Martens in Ooncholog. Mitthelungen vol. I. p. 14 1. 2 fig. 18—20. Schale flach, eng genabelt, oben mit un- gleichmässigen runzeligen Anwachsstreifen, etwas glänzend, gelblich roth; eine ziemlich breite Binde im grössten Umfang und eine an der Naht rein weiss; Gewinde etwas vorragend. Fünf etwas gewölbte, langsam zunehmende Windungen, der letzte mit einer sehr stumpfen Kante, welche nach vorn zu sich verliert. Mündung ziemlich schief, mässig ausgeschnitten, Mundsaum gerade mit schwacher Innenlippe; Einfügung der Mund- ränder nahe an einander; Columellarrand ver- breitert. „Unterscheidet sich von der ächten Hel. rufi- spira (Martens in Fedtschenko Turkestan, Moll. p. 9 t. 1 fig. 7) durch bedeutende Grösse, einen halben Umgang mehr, flachere Gestalt, Erhal- tung der stumpfen Kante auf der letzten Win- dung und etwas engeren Nabel. Das stärkere Hervortreten der weissen Binde dürfte nur der Verwitterung zuzuschreiben sein.“ Aufenthalt: bei Kuldscha in Centralasien, von A. Regel gesammelt. Abbildung und Be- schreibung nach Martens 1. c. 52. Helix Redtenbacheri Zelebor. Testa umbilicata, conoideo-depressa, solida, con- ferte striata, nitida, pallide cornea ; spira conoidea, acutiuscula; anfractus fere 6 convexiusculi, regulariter acerescentes, ul- timus rotundatus, antice deflexus; um- bilicus angustus, vix pervius; apertura perobliqua, lunato - circularis; peristoma intus crasse carneo-labiatum (labio extus strigam lutescentem formante), margini- bus approximatis, dextro breviter ex- Tafel V. Fig. panso, columellari dilatato et basali re- flexis. — L. Pfr. Diam. maj. 14, min. 12, alt. 8\/s Mm. — Va- rietas minor diam. ma). 11‘, min. 10, alt. 7 Mm. Helix Redtenbacheri Zelebor mss. — Pfeiffer in Mal. Blätter III. 1856 p. 176 t. 2 fig. —11. — Westerlund et Blanc Apergu Grece p. 39. — Kobelt Cat. europ. Binnen- conchyl. ed. II. p. 24. Schale eng und kaum durchgehend genabelt, gedrückt kegelförmig, festschalig, dicht gestreift, aber durchaus nicht gekörnelt, glänzend, ein- farbig blass hornfarben; Gewinde kegelförmig mit ziemlich spitzem Apex. Es sind nahezu sechs Umgänge vorhanden; dieselben sind leicht gewölbt und nehmen regelmässig zu; der letzte ist gerundet und vorn herabgebogen. Die Mün- dung ist sehr schräg, ausgeschnitten kreisrund, der Mundrand innen mit einer dicken fleisch- farbenen Lippe belegt, welche aussen als gelbe Strieme durchscheint. Die Ränder sind einander genähert, der Aussenrand ist kurz ausgebreitet, der Basalrand und der verbreitete Spindelrand sind umgeschlagen. Aufenthalt: auf Syra, unter Steinen nicht häufig, von Zelebor entdeckt, aber seitdem an- scheinend noch nicht wieder aufgefunden. 53. Helix Grelloisi Bourguignat. Testa pervio-umbilicata, depressa, fragilis, dia- phana, elegantissime radıiatula, pallide albido-cornea; anfractus 6, ultimo ma- jJore, obscure obsoleto-carınato, ad aper- turam mazsime descendente; apertura perobliqua, fere rotundata; peristomate albido, intus incrassato, paululum re- flexo, praecipue ad marginem columel- larem; marginibus valdo approximatis. Diam. 16, alt. 9 Mm. Helix Grelloisi Bourguignat Amenites malaco- logiques_II. p. 25 t. 5 fig. 10—12. Gehäuse nicht weit, aber durchgehend ge- nabelt, ziemlich flach, dünnschalig, durchschei- nend, zierlich radiär gestreift, blass hornfarben. Die sechs Umgänge nehmen anfangs regelmässig zu, aber der letzte ist stärker erweitert, am Umfang ganz undeutlich gekielt, vorn sehr stark herabgebogen. Die Mündung ist sehr schräg, ziemlich kreisrund, der Mundrand weisslich, innen verdickt; die Ränder sind sehr genähert und, besonders gegen die Basis hin, umgeschlagen. Aufenthalt: im Archipel, ein genauerer Fundort nicht angegeben; Abbildung und Be- schreibung nach Bourguignat, 53. 54 u. 55. 21 Anmerkung. Diese Art scheint trotz ihrer relativen Kleinheit und ihrer dünnen Schale noch zur Sippschaft der Hel. ceyclolabris zu gehören. In der zweiten Ausgabe meines Catalogs habe ich sie aus Versehen ausgelassen. 54. Helix eyclolabris euboea Parreyss. Differt a typo testa depressa, spira perparum convexa, peristomate continuo, haud so- luto. Diam. maj. 21, min. 18, alt. 11,5 Mm. Helix euboea Parreyss in sched. Helix cyclolabris var, euboea Kobelt Jahrb. Mal. Ges. VII. 1880 p. 236 t. 6 fig. 7—9. — (Catalog europ. Binnenconchyl. p. 32. Diese Varietät schliesst sich von den be- kannten Arten zunächst der Iysistoma Shuttl. (= sphaeriostoma Bgt.) an und hat, wie diese, einen zusammenhängenden Mundsaum, aber der- selbe ist nicht gelöst und das Gewinde ist flacher, als gewöhnlich bei Iysistoma. Aufenthalt: auf Euböa, von Frl. Thiesse entdeckt. 55. Helix Westerlundi Blanc. Testa medioeriter sed vie pervie umbilicata, conoideo- vel globoso-depressa, tenuis sed solidula, pellucida, oblique dense ruguloso- striata, sub lente pulcherrime granulosa, laete fulvida vel subrufescente-cornea, ad pheripheriam zona albida et fascia supra- jJacente angustiore rufa distincta, inter- dum fascia altera minus distincta in- feriore et tertia prope suturam ornata. Anfractus 6, superi convexiusculi, su- tura distineta irregulariter albomargt- nata discreti, ultimus magnus, rotunda- tus, antice valde deflexus. Apertura obliqua subeircularis, parum lunata, mar- ginibus valde approximatis, callo tenw porcellaneo junctis, undique aequaliter expansis, labio alto porcellaneo munitis, columellari superne valde dilatato. maj. 22—23, min. 18—19, alt. 15—16 Mm. ! Helix sanctorum Blanc olim in sched. Helix Westerlundi Blanc in Westerlund et Blanc Apercu Faune Grece p. 48 t. 2 fig. 14. — Kobelt Catalog europ. Binnenconchyl. ed." 11.9338. Gehäuse mittelweit, aber kaum durchgehend genabelt, gedrückt kegelförmig bis flach kugelig, dünnschalig und durchscheinend, doch ziemlich fest, dicht und schräg gestreift, auf den Streifen var. Diam. 22 Tafel VI. unter der Loupe sehr elegant gekörnelt, hell- braun oder röthlich hornfarben mit etwas dunk- lerem Apex, der letzte Umgang mit einer breiten weisslichen Zone, welche nach oben durch ein scharf gezeichnetes schmales Band, das sich auch auf die oberen Umgänge fortsetzt, begränzt wird; nach der Mündung hin wird auch die untere Gränze der Mittelzone dunkler, ausserdem er- kennt man dicht unter der Naht noch eine un- deutliche röthliche Binde, welche Blane in der Originaldiagnose nicht erwähnt. Von den vor- handenen sechs Umgängen sind die oberen leicht gewölbt und werden durch eine etwas unregel- mässige, weiss berandete Naht geschieden; der letzte ist gross, gerundet, vorn stark und plötz- lich herabgebogen. Die Mündung ist schief, fast Fig. 56. kreisrund, wenig ausgeschnitten, aber durch eine vorspringende porcellanweisse Lippe verengt; die Randinsertionen sind einander sehr genähert und durch einen dünnen, aber deutlichen porcellan- glänzenden Callus verbunden; der Mundsaum ist gleichmässig ausgebreitet, der Spindelrand stark verbreitert. Aufenthalt: auf Creta, bei Hagioi Pantes in der Nähe von Candia durch Blanc entdeckt; das abgebildete Exemplar im Besitze Westerlunds. Anmerkung. Diese Art bildet gewisser- maassen einen Uebergang von der Gruppe der Hel. noverca zu der der cyclolabris; ihre Höhe unterscheidet sie genügend von allen Verwandten. Sie lebt nach Blanc in Felslöchern und hält sich den ganzen Winter über in der Erde verborgen. Tafe 56. Helix siecanoides Kobelt. Testa vie rimata, globoso-subconotdea, apice exserto, tenuiuscula sed solidula, unicolor luteseenti- albida vel fasciis fuscis vel castaneis varie ornata, striatula, niti- dula ; anfractus 5, sutura lineari discereti, superi planiusculi, sequentes convewiores, ultimus inflatus, ad aperturam subito de- flexus. Apertura perobliqua, rotundato- lunata, peristomate intus labiato, inferne tantum perparum reflexiusculo, margint- bus conniventibus, callo tenuissimo Junctis. Alt. 21, diam. ma). 20, min. 16,5 Mm. Helix sicanoides Kobelt Nachrichtsblatt XIII. p. 130. — Jahrb. Mal. Ges. VIII. 1881 p. 330 t. 10 fig. 1—3. Gehäuse kaum, aber doch immer erkennbar geritzt, kegelförmig kugelig mit fast zitzenförmig vorspringendem, sich gegen das übrige Gewinde eigenthümlich absetzendem Apex, ziemlich dünn- schalig, doch fest, leicht gestreift, einfarbig weiss- lich mit einem Stich ins Gelbliche oder braunen oder schwärzlichen Binden von wechselnder Breite in verschiedener Weise geschmückt. Es sind nur fünf Umgänge vorhanden; die obersten sind kaum, die späteren stärker gewölbt, der letzte ist aut- geblasen, vor der Mündung plötzlich stark herab- gebogen. Die Naht ist linienförmig, aber deut- lich, nach unten hin mitunter eingedrückt; unter ihr ist die Sculptur meistens deutlicher und ein- zelne Streifen sind besonders tief eingedrückt. Die Mündung ist sehr schräg, gerundet, nur wenig ausgeschnitten, der Mundsaum einfach, durch eine starke weisse Lippe verdickt, gerade- Ds aus, nur an der Basis ganz wenig umgeschlagen, die Ränder sind genähert und durch einen dünnen Callus verbunden; der Spindelrand trägt eine stärkere, nicht selten nach unten zahnförmig vorspringende Schwiele. Die Zeichnung ist sehr veränderlich. Die Mehrzahl der von mir gesammelten Exemplare ist ohne Zeichnung, einfarbig weiss mit einem Stich ins Gelbliche, der Apex etwas lebhafter gefärbt. Die gebänderten Exemplare haben mei- stens fünf scharf ausgeprägte, ununterbrochene Bänder, welche aber in Beziehung auf die Breite sehr wechseln. Meistens ist die oberste Binde am breitesten und auch am weitesten auf das Ge- winde hinauf zu verfolgen. Ausser fünfbände- rigen Exemplaren fand ich aber auch vierbände- rige, bei denen das Mittelband fehlt, ein vier- bänderiges, bei welchem das zweite ausgefallen ist, und mehrere dreibänderige, bei denen das zweite und vierte fehlen oder nur angedeutet sind. Auch die Grösse ist erheblichen Schwankungen unterworfen; neben Exemplaren von 21'/2 Mm. Höhe habe ich auch solche von nur 18'/» Mm. Nicht minder schwankt die Entwicklung der Nabelritze; sie ist allerdings meistens deutlich vorhanden, doch besitze ich auch Exemplare, bei denen sie vollkommen verschwunden ist. Aufenthalt: in den Bergen der Beni Hose- mar in der Nähe von Tetuan, in Felslöchern lebend, genau wie Hel. sicana am Mte. Pelle- grino bei Palermo; von mir im Juni 1881 entdeckt. Anmerkung. Diese Art ist der sicilischen sicana sehr nahe verwandt, unterscheidet sich aber nach sorgsamer Vergleichung mehrerer Hun- Tafel VI. dert Exemplare beider Arten constant durch den | Nabelritz, von dem sicana nie eine Andeutung hat, den eigenthümlichen Apex und den nicht oder doch nur ganz wenig umgeschlagenen Mundsaum. 57. Helix platycheloides Kobelt. T. obtecte umbilicata, conoidea, spira exserta, striatula, vie nitens, solidula, alba vel faseüis 5 castaneis eingulata; anfractus 5 convexiuseuli, sutura distincta lineari discereti, regulariter crescentes, ultimus inflatus, antice subito valdeque deflexus. Apertura perobliqua irregulariter ovata, parum lunata; labrum distinete albo- labiatum, marginibus valde approximatis et callo distincto junctis, supero expanso, externo et basalı reflexıs, basalilato, super umbilieum distinetum expanso, callo stric- tiusculo vel plica subdentiformi armatus. Diam. maj. 24, min. 20, alt. 17 Mm. Helix platycheloides Kobelt Nachrichtsblatt XIII p. 130. — Jahrbuch VIII. p. 332 t. 10 fig. 4—6. Gehäuse bedeckt genabelt, mehr oder minder gedrückt kegelförmig mit vorspringendem Apex, leicht gestreift, weniger glänzend als die vorige Art, dünnschalig, doch ziemlich fest, weiss oder mit fünf kastanienbraunen Binden umgeben. Von den fünf Umgängen sind auch die oberen gewölbt, der letzte ist aufgeblasen, doch nicht entfernt in dem Grade, wie bei der vorigen Art; er ist vornen ebenfalls plötzlich tief herabgebogen. Die Naht ist einfach und linienförmig, die Mündung ist sehr schräg, queroval, nur leicht ausgeschnitten; der Mundrand ist etwas zurück mit einer schar- fen weissen Lippe belegt, welche auf der Spindel in einen geraden Callus oder in eine zahnförmige Falte übergeht; der obere Rand ist ausgebreitet, Aussenrand und Basalrand sind umgeschlagen und der letztere ist über den stets deutlichen, lochförmigen Nabel ausgebreitet. Die Randin- sertionen sind einander sehr genähert und durch einen ganz dünnen, glänzenden Callus verbunden. Aufenthalt: in den Bergen der Beni Hose- mar, doch auf einem anderen von dem Wohn- sitz der sicanoides östlich gelegenen Kalkberge, in Felsspalten, von mir nur in wenigen Exem- plaren lebend gefunden. Anmerkung. Diese Art steht zu der vori- gen fast in demselben Verhältniss, wie die sici- lische platychela zu sicana; sie unterscheidet sich von platychela, der sie in manchen Exem- plaren im Umriss recht nahe kommt, durch den constant vorhandenen Nabel, den weniger um- geschlagenen Mundsaum und den eigenthümlichen Apex. Fig. 57. 58 u. 59. 23 58. Helix tetuwanensis Kobelt. T. obtecte perforata, globoso-conoidea, lineis in- crementi distinctis lirisque spiralibus mi- nutis undique pulcherrime granu- lata, tenuwiuscula, haud nitens, unicolor griseo-lutescens vel fasciis fuscis inter- dum confluentibus ornata; anfr. 5, con- vexiusculi, sutura profunde impressa discreti, ultimus inflatus, antice subite valdeque deflexus. Apertura perobliqua, lunato-rotundata, labrum albolabiatum, marginibus conniventibus callo tenui Junc- tis, externo et basali reflexis ; basalis callo tenui interdum plieiformi munitus, super umbilicum rimaeformem expansus. Diam. maj. 20, min. 18, alt. 17,5 Mm. Helix tetuanensis Kobelt Nachrichtsblatt XIII. p. 131. — Jahrb. Mal. Ges. VIII. 1881 ». 333 1. 10 fig. 7—9. Gehäuse bedeckt durchbohrt, kugelig kegel- förmig, mit deutlichen Anwachsstreifen und sehr feinen Spirallinien sculptirt und unter der Loupe überall prächtig gekörnelt, ziemlich dünnschalig, glanzlos, einfarbig graugelb oder mit zusammen- fliessenden braunen verloschenen Binden gezeich- net. Die fünf Umgänge sind gut gewölbt und werden durch eine eingedrückte Naht geschieden ; die oberen bilden einen vorspringenden Apex; der letzte ist aufgeblasen und an der Mündung kurz und plötzlich heruntergebogen. Die Mün- dung ist sehr schräg, unregelmässig gerundet, ziemlich stark ausgeschnitten; der scharfe Mund- saum ist innen mit einer starken, glänzend’weissen Lippe belegt; die zusammenneigenden Ränder sind durch einen sehr dünnen Callus verbunden; der Oberrand ist leicht ausgebreitet, Aussen- und Unterrand sind leicht umgeschlagen, der Spindel- rand ist über die Perforation ausgebreitet und trägt innen eine starke zahnförmige Falte. Aufenthalt: in den Bergen der Beni Hose- mar bei Tetuan, in Felsspalten und unter Steinen. Anmerkung. Diese hübsche Art dürfte die erste bekannt gewordene aus einem für Marocco characteristischen Formenkreise sein, welcher, bei aller Aehnlichkeit mit den anderen Iberus doch durch die gekörnelte Sculptur eine gewisse Selbstständigkeit beanspruchen kann. Sie er- innertin der Figur sehr an manche aufgeblasene Formen von platychela, doch ist die Mündung kürzer, mehr wie bei sicana. Sie variirt in Ge- stalt sehr und ist mit der folgenden vielleicht durch Zwischenformen verbunden. 59. Helix Böttgeri Kobelt. Testa obtecte rimata, depresse conoidea, soli- dula, striatula, sub lente pulcherrime 24 Tafel VL granulata, albida, fascüs et flammulis \ fusco-corneis varie picta. Anfractus 5, superi parum convexiuseuli, ultimus ma- Jor, leviter inflatus, antice subite valde- que deflexus; sutura impressa, linearis. Apertura perobliqua, lunato-ovata; la- brum acutum, tenue, dein fortiter albo- labiatum, marginibus conniventibus et callo tenui junctis, supero expanso, eX- terno parum, basali distincte reflexo, um- bilicum fere omnino obtegente, intus callo stricto interdum pliciformi munito. ma). 20—21, min. 18, alt. 13'/a Mm. Böttgeri Kobelt Nachr. Bl. XIII. p. 131. — Jahrb. Mal. Ges. VIII. 1881 p. 334 t. 20 fig. 10—12. Gehäuse bedeckt durchbohrt, gedrückt kegel- förınig, ziemlich festschalig, rauh gestreift, unter der Loupe sehr fein gekörnelt erscheinend, aber nicht so deutlich spiral gestreift wie die vorige Art; glanzlos, weisslich bis grüngelb, in mannig- facher Weise mit braunen Binden und Flammen- zeichnungen geschmückt. Von den fünf Um- gängen bilden die beiden ersten einen vorspringen- den Apex, die folgenden sind schwächer gewölbt, der letzte ist etwas aufgeblasen und an der Mün- dung plötzlich stark herabgebogen Die Naht ist linienförmig, aber eingedrückt. Mündung sehr schief, queroval, ziemlich ausgeschnitten; Mund- rand scharf, etwas zurück mit einer starken weissen Lippe belegt; die Ränder neigen zu- sammen und sind durch einen dünnen, aber deut- lichen Callus verbunden; der Oberrand ist aus- gebreitet, der Aussenrand leicht, der Basalrand deutlich umgeschlagen und über den ritzförmigen Nabel ausgebreitet; innen trägt er einen geraden oder zahnförmig vorspringenden Callus. Aufenthalt: mit den vorigen in den Ber- gen der Beni Hosemar bei Tetuan. Anmerkung. Diese Form, welche den westlichsten der Berge bewohnt, ist in der Ge- stalt von manchen Varietäten der sicilianischen Helix globularis kaum zu unterscheiden, lässt sich aber durch die Sculptur und den immer lostretenden Spindelrand sofort leicht erkennen. Zu der vorigen Art dürfte sie ungefähr in dem- selben Verhältniss stehen, wie globularis zu platychela. Diam. Helix 60. Helix Scherzeri Zelebor. „I. imperforata, globoso-depressa, tenuiuscula, striatula, albida, punctis raris corneis pellucidis conspersa, vel fasciis 5 con- tinuis fuscis ornata; spira parum_ ele- vata, vertice obtuso; anfractus 4'/ı con- vexiusculi, ultimus inflatus, antice pro- Fig. 60 u. 61. funde deflexus; apertura perobliqua, sub- ceireularis, peristoma albolabiatum, mar- ginibus approximatis, callo junctis, bre- viter reflexis, columellari intus obsolete unidentato, supra regionem axialem dila- tato, appresso.“ — Pfr. ma). 20, min. 17, alt. 11 Mm. Scherzeri Zelebor in Pfeiffer Monogr. Helic. vivent. V. p. 296. 497. — Kobelt in Jahrb. Mal. Ges. VIII. p. 335 t. 10 fig. 13—15. Gehäuse undurchbohrt, gedrückt kugelig, dünnschalig aber ziemlich fest, gestreift, weiss- lich mit einzelnen zerstreut stehenden hornarti- gen Punkten, oder auch mit fünf rothbraunen bis kastanienbraunen Binden von verschiedener Breite und Intensität umzogen; Gewinde nur wenig erhoben mit stumpfem Wirbel. Es sind nur wenig über vier Umgänge vorhanden, welche durch eine einfache, wenig deutlich eingedrückte Naht geschieden werden; sie sind ziemlich ge- gewölbt, der letzte ist aufgeblasen und vornen plötzlich und tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, kreisrund oder etwas quereirund, der Mundsaum innen mit einer weissen Lippe belegt, die Randinsertionen sind genähert, durch einen dünnen Callus verbunden, kurz umge- schlagen; der Spindelrand trägt eine mehr oder weniger deutliche Zahnfalte und ist an der In- sertion über die Nabelgegend verbreitert und fest angedrückt. Aufenthalt: auf der Höhe des Felsens von Gibraltar, in Felsenspalten, klumpenweise zusammensitzend, im Sommer mit einem schwärz- lichen Schleim angekittet und die Mündung mit einem schwärzlichen Epiphragma verschlossen. — Von Zelebor gelegentlich der Novaraexpedition entdeckt und ursprünglich als von den Nicobaren stammend angegeben; in 1881 von mir wieder- gefunden. Anmerkung. Diese Art unterscheidet sich von den vier vorhergehenden, denen sie am näch- sten steht, durch den ganz geschlossenen Nabel; doch ist der Spindelumschlag immer noch scharf begränzt und deutlich erkennbar. Von der mit ihr zusammen lebenden Hel. marmorata ist sie durch die weisse Lippe stets leicht zu unter- scheiden; in der Zeichnung kommen Zwischen- formen vor, sowohl Scherzeri mit Andeutung von Marmorirung auf dem Gewinde, wie mar- morata mit fünf scharfen Bändern. Diam. Helix 61. Helix gyrostoma Ferussac. Testa obtecte perforata, globosa, leviter oblique striatula, alba, fasciis supera 1, inferis 2 subpellueidis opace albomaculatis picta; Tafel VI. anfractus 4'J2, superiores depressi, ad peripheriam carinati, ultimus inflatus, plane rotundatus, sutura amtice valde deflexa; apertura yparva, perobliqua, circularis, peristomate brevissime ewx- panso, albo, marginibus callo distincto lato appresso conjunctis. -— Martens. Diam. ma). 19'/e, min. 14'/e, alt. 12'J2, apert. diam. S'/a, alt. obliqua 8 Mm. gyrostoma Ferussac Tabl. syst. p. 30 Nr. 37. — Hist. Moll. terr. pl. 32 fig. 5. 6. — Martini Chemn. ed. II. v. 72 fig. 6. 7 (nee t. 71 fig. 6. 7). — Mar- tens Conch. Mitth. p. 22 t. 5 fig. 8—10. Gehäuse mit ganz bedecktem Nabel, kugelig, schwach schief faltenstreifig, auf der Oberseite weisslich grau (verbleicht?), mit kleinen zahl- reichen undurchsichtig weissen Flecken und grös- seren mehr durchscheinenden, grau erscheinen- den Stellen; dieses Grau ist auf der Oberseite mehr flammenartig angeordnet, auf der Unter- seite bildet es zwei schmale Bänder. Die weissen Flecken befinden sich hauptsächlich an solchen durchscheinenden Stellen. Wenig über vier Win- dungen, die erste verhältnissmässig gross, die zweite und dritte flacher, wie es scheint mit ent- schiedener Kante in der Naht, der letzte auf- geblasen, vollständig gerundet, ihre Naht vorn sehr stark herabsteigend. Die Mündung daher sehr schief, verhältnissmässig klein, fast kreis- förmig, die Mundränder durch eine dicke, glän- zend weisse Wulst verbunden. Mundsaum kurz ausgebogen. Aufenthalt: in Tripolis, von Leach im An- fang dieses Jahrhunderts entdeckt, später ver- schollen, und erst 15879 von dem verstorbenen Dr. Erwin von Bary in einem Exemplar am ersten Höhenzuge vor den Tarhuna-Bergen wie- der gefunden. Abbildung und Beschreibung nach Martens ]. c. 62. Helix Oberndoerferi m. Testa exumbilicata, depresso - conica, solidula, confertim subcostulato- striatula, albido- grisea, seriebus macularum castanearum vel faseiis interruptis 5, aperturam ver- sus distinctoribus, interdum nigrocasta- neis cincta, etmaculis fulguratis castaneo- corneis pallidioribus undique nisi ad ba- sin ornata, basi albida, ad insertionem marginis basalis haud maculata. An- fractus 5 comvexi, apice obtusulo, regu- lariter erescentes, sutura lineari disereti, ultimus haud dilatatus, subinflatus, bast convexus, ad locum umbiliei impressus, Helix Fig. 62. 95 antice valde deflexus. Apertura ovato- rotundata, valde lunata, marginibus dis- tantibus, supero leviter excpanso, externo vie reflewiusculo, basali incrassato, sub- dentato, ad insertionem vix dilatato, maj. 20, min. 18, alt. 14 Mm. Oberndörferi Kobelt Nachrichtsbl. Mal. Ges. 1882 p. 69. Helix niciensis (Ferussac) Barcelo Catal. ba- leares p. 30 (cfr. Deshayes Enc. meth. Suppl. tome 2 p. 249.) Gehäuse völlig entnabelt, gedrückt kegel- förmig, festschalig, dicht mit feinen Rippen- streifen sculptirt, grauweiss mit fünf braunen Fleckenreihen oder unterbrochenen Binden, wel- che nach der Mündung hin meist dunkler und zusammenhängender werden, und obenher bis zur untersten Binde mit helleren, hornfarbenen Zick- zackstriemen und Flecken, wie bei Hel. serpen- tina, gezeichnet; die Basis ist heller, ungefleckt oder höchstens mit einzelnen Striemen, ohne den für serpentina characteristischen Nabelfleck. Die fünf Umgänge sind gut gewölbt und bilden ein ziemlich erhobenes Gewinde mit abgestumpftem Apex; sie werden durch eine linienförmige Naht geschieden und nehmen regelmässig zu; auch der letzte ist nicht besonders erweitert, doch etwas aufgeblasen, unterseits gewölbt und um den Nabel herum eingedrückt; er ist vorn stark und plötzlich herabgebogen. Die Mündung ist rundeiförmig, stark ausgeschnitten, sehr schief; die Ränder sind einander nicht genähert und werden durch keinen Callus verbunden; der Ober- rand ist etwas ausgebreitet, der Aussenrand leicht umgeschlagen, der Spindelrand verdickt, mit einer weissen, mitunter zahnförmigen Schwiele belegt, an seiner Insertion nicht ausgebreitet. Aufenthalt: um Palma auf der Insel Mal- lorka, gesammelt von Herrn Moragues und mir mitgetheilt von Herrn Oberndörfer in Günzburg, dem zu Ehren ich sie benenne. Anmerkung. Diese Art, gleicht vorn oben gesehen, ganz manchen Formen von serpentina, unterscheidet sich aber von allen Varietäten die- ser wandelbaren Art sofort durch das Fehlen des Spindelfleckens. Wahrscheinlich ist sie die in der Encycelopädie und im Cataloge von Bar- celo als Helix niciensis aufgeführte Schnecke, doch ist die Aehnlichkeit mit dieser nur eine sehr oberflächliche und beruht namentlich in der weissen Mündung. Mit der Gruppe der Hel. balearica kann sie nicht vermengt werden; auch von Companyonii scheint sie mir durch ihre mehr kreisrunde Form genügend verschieden. Diam. Helix Rossmässler, Iconographie Neue Folge 1. 26 Tafel VII. Fig. 63. 64 u. 65. Tate l= VIE 63. Helix Codringtonii var. Ich bilde hier eine mir von Prof. Godet in Neufchatel zur Ansicht gesandte Schnecke ab, welche von Kalamata in Messenien stammt. Sie hat auf den ersten Blick in der Form mit Hel. Codringtonvi kaum eine Aehnlichkeit und müsste unbedingt als gut verschiedene Art beschrieben werden; aber eine genauere Untersuchung lässt auf dem zweiten Umgang eine Verletzung er- kennen, welche uns zwingt, das Exemplar für ein abnormes anzusehen, und zwar für eine Ab- normität der Helix Codringtonii, welche schon dem Fundort nach allein in Frage kommen kann und mit welcher das Exemplar auch in Textur und Sculptur vollkommen übereinstimmt; auch die Färbung ist dieselbe, wie bei den einfarbigen Formen der Codringtonii. Freilich ist hier die abnorme Bildung in ihrer Art eine so regel- mässige, dass sie nur bei genauester Untersuch- ung erkennbar wird. — Sollten nicht manche Unica aus tropischen Regionen auf ähnliche Ab- normitäten gegründet sein? 64. Helix Dupotetiana var, rugosa. Testa exumbilicata, magna, solida, crassa, dis- lincte spiraliter striata, in anfractu ul- limo et praecique versus aperturam ubi- que rugoso-vermiculata, albida, late di- luteque fusco fasciata, vermiculis albidis. Anfractus 5/2 convewxi, ultimus inflatus, bası rotundatus, ad aperturam subite deflexus; sutura distincta, subirregularis. Apertura late irregulariter ovata, dis- tinete lunata, marginibus distantibus, supero et externo late reflexis, basali appresso, subcontorto, eristam acutam antice dentiforme truncatam formante, callo super parietem aperturalem late ex- panso cum supero juncto. Apertura nigro- castanea, peristomate clariore, extus lutes- centi limbato. Diam. ma). 40, min. 33, alt. 30 Mm. Helix Brevieri Bourguignat mss. teste Debeaux. Gehäuse ungenabelt, gross und festschalig, auffallend rauh sculptirt; die oberen Umgänge sind deutlich rippenstreifig und durch feine Spiral- linien gegittert, auf dem letzten sind die Rippen- streifen nur noch zunächst unter der Naht er- kennbar, die ganze übrige Oberfläche ist mit vorspringenden, zusammenhängenden, wurmartig gewundenen Runzeln besetzt, welche durch weiss- liche Färbung auf dem fahlbraunen Grunde noch mehr hervortreten. Die Grundfärbung ist übri- gens weissgelb, aber breite bräunliche Binden lassen nur ein paar Streifen der eigentlichen Färbung frei. Es sind etwas über fünf Um- gänge vorhanden; sie sind gut gewölbt, durch- eine deutliche, etwas unregelmässige Naht ge- schieden und nehmen anfangs regelmässig zu; der letzte dagegen ist aufgeblasen, nach unten gerundet, an der Mündung plötzlich stark herab- gebogen. Die Mündung ist gross, unregelmässig eirund, ziemlich stark ausgeschnitten; die Rand- insertionen nähern sich kaum; Ober- und Aussen- rand sind breit und plötzlich umgeschlagen, aber der Rand bleibt scharf, wie bei Dupotetian« überhaupt; der Spindelrand ist verbreitert, leicht gewunden, und trägt eine scharfrandige Schwiele, welche nach unten plötzlich zahnartig abgestutzt ist. Ein starker glänzender Callus bedeckt Spin- del und Mündungswand und dehnt sich weit über den letzten Umgang aus; er ist am Rande schwach gelblich, weiter nach innen tief kastanienbraun, ebenso die Spindel und die Mündung hinter dem umgeschlagenen Rand; der Rand selbst ist heller und nach aussen schwach gelb gesäumt. Ich habe diese prächtige Form in ziemlicher Anzahl bei meinem kurzen Aufenthalte in Ne- mours gesammelt und kann in ihr nur eine Varietät von Dupotetiana sehen, allerdings die schönste, welche mir noch vorgekommen ist. Bourguignat hat sie nach einer brieflichen Mit- theilung von Debeaux Helix Brevieri genannt und in der That verdient sie eher einen eigenen Namen als die zahlreichen Formen von luctea und punctata, welche Herr Bourguignat neuer- dings zum Rang von Species erhoben hat. 65. Helix Kurdistana var. Es ist dies die prächtige Form von Samar- kand, welche Dohrn (Jahrbücher der deutschen malacozoologischen Gesellschaft 1882 p. 115) er- wähnt. Sie unterscheidet sich von Kurdistana (Icon. fig. 1169) hauptsächlich durch den zwar vom Spindelrande überdeckten, aber nicht ge- schlossenen Nabel; auch ist der Mundsaum nicht blos ausgebreitet, sondern breit umgeschlagen, Spirallinien sind nur nächst der Mündung er- kennbar und der Zahn auf dem Spindelrand ist schärfer ausgeprägt. — Das Auftreten des vorder- asiatischen Typus der guttata soweit im Inneren von Asien und in einer so prachtvollen Form ist in geographischer Beziehung hoch interessant. Tafel VII u. VII. Fig. 66 u. 67—1R. 27 66. Helix Christophi Böttger. Testa obtecte perforata, depresse globularis, soli- dula, ruguloso-striata, griseo-albida, fas- cüis 5 fuseis varie cingulata; spira bre- niter conica; apice obtuso, nucleo per- magno. Anfractus 42 sat regulariter crescentes, sutura impressa irregulariter crenulata discreti, ultimus inflatus, an- tice sat descendens. Apertura mediocris, lunato-ovalis; peristoma album intus va- lide labiatum, marginibus columelları basalique incrassatis, columellari calloso, subdentato, insertionibus callo tenuissimo junctis. Alt. 26-28, diam. maj. 32—34, min. 30—31 Mm.; alt. apert. 19, lat. 18'/;—20 Mm. Helix (Helicogena) Christophi Böttger in Jahr- bücher der deutschen malacozoologischen Gesellschaft VIII. 1881 p. 217. Gehäuse bedeckt durchbohrt, gedrückt kugelig, festschalig, rauh gestreift, auf grauweissem Grunde mit fünf braunen Binden von wechselnder Breite geziert; nach Böttger sollen die beiden untersten Binden auffallend weit von einander stehen, doch kann ich das bei meinem Exemplar nicht finden. Das Gewinde ist flach kegelförmig mit abge- stumpftem Apex und auffallend grossem Nucleus. Frische Exemplare haben eine schmutzig bräun- liche Epidermis. Es sind nur 4'/a Umgang vor- handen; die oberen sind kaum gewölbt und neh- men regelmässig zu, der letzte erscheint aufge- blasen, doch im Verhältniss kleiner, als bei Hel. obtusalis, und steigt vornen stark herab; die Naht ist eingedrückt, weiss bezeichnet und un- regelmässig erenulirt. Die Mündung ist verhält- nissmässig kleiner, als bei den verwandten Arten, eiförmig, aber fast zur Hälfte ausgeschnitten; der Mundsaum ist innen mit einer weissen Lippe belegt, Basalrand und Spindelrand sind schwielig verdickt, der Spindelrand so stark, dass eine Art Zahn auf ihm erscheint; der Callus ist wie die Lippe weiss; ein ganz schwacher Beleg verbindet die Randinsertionen. Böttger bemerkt ganz richtig, dass diese hübsche Form in der Mitte steht zwischen ob- tusalis und Nordmanni; reichlicheres Material wird vielleicht zur Vereinigung aller drei zwingen, vorläufig erscheint sie indess völlig haltbar. Aufenthalt: in Adscharien, von den Herren Komarow und Christoph entdeckt, mein Exem- plar mir von Böttger mitgetheilt. T.a1e IVHl: 67—72. tates. Rossmässler hat im dritten Bande der ersten Abtheilung Fig. 800—808 eine Serie dieser ver- änderlichen Art abgebildet, welche aber nur den mittelspanischen Typus, wie er in Valencia und auf den Balearen herrscht, darstellen. Nur die kleine Form von Malaga (Fig. 808), welche Bour- guignat als eigene Art mit dem Namen Helix axia*) bezeichnet, und die sich daran anschlies- Helix lactea Müll. varie- *) Testa imperforata tumida, globosa, superne convexo- subeoniea, subtus convexo- rotundata, solida, subopacula, striatula, in ultimo prope aperturam rugulosa, uniformiter luteo-grisea, vel subcastanea, ac maculis vel flammulis dilu- tioribus undique variegata, aut saepe zonulis castaneis (4 vel 5 aut 6) continuis aut subevanidis ac in tali casu ma- culis albidis eleganter adspersis circumornata; spira con- vexo-conoidea, paululum tectiformi; apice exiguo, comneo- laevigato; anfraetibus 5l2 (supremi tectiforme planulati, penultimus convexiusculus, ultimus convexo-rotundatus), re- gulariter crescentibus, sutura inter supremos lineari, inter ultimos impressa separatis, ultimo tumido, rotundato, SUu- perne longissime lente descendente; apertura perobliqua, sat medioeri, intus nitide atro-castaneo, parum lunata, trans- verse suboblongo-rotundata, superne externeque exucte eir- culari, inferne subrecte descendente,; peristomate luteolo, in- crassato, obtuso, leviter expanso,; margine columellari la- sende Fig. 806, welche aus den Bergen zwischen Malaga und Ronda stammt — ich habe sie um Ronda ganz ähnlich in Menge gefunden — ge- hören schon zu einem Formenkreise, welcher für Südandalusien und Nordmarocco characteristisch ist und in vieler Beziehung erheblich vom Typus abweicht, so dass verschiedene Varietäten als eigene Arten beschrieben worden sind; manche derselben ähneln der Helix hieroglyphieula so, dass ich ein einzelnes mir früher von Gibraltar zugekommenes Exemplar unbedenklich als hiero- glyphieula bestimmt hatte. Alle zeichnen sich durch mehr kegelförmiges Gewinde, wenig um- geschlagenen Mundsaum und tiefschwarze Mün- dungsfärbung aus. Ich habe sie gelegentlich meiner vorjährigen Reise bei Gibraltar, Algesiras, Tarifa, Tanger und Tetuan gefunden, theils an Felsen, theils in deren Ermangelung an Aloe- blättern und in den Büschen der Zwergpalme, melloso, vie in medio subtuberculoso ; marginibus valde approximatis, callo nitidissimo atrocastaneo junctis. — Alt. 20, diam. 30 Mm. Helix axia Bourguignat Species noviss. Moll, Nr. 106. Servain Moll. Espagne p. 36. 4* 28 Tafel VIII. auffallend häufig albin. In ihrem ganzen Ge- biete scheint Helix punctata zu fehlen. Die ein- zelnen Localformen weichen sehr erheblich von einander ab und bringe ich sie darum sämmt- lich nachfolgend zur Abbildung. 67. Helix lactea var. alybensis m. Testa exumbilicata, solidula, laevigata, sub lente tantum striatula, lineisque minutissimis impressis spiraliter cingulata, albida, faseiis 4 vel 5 suturate castaneis varie ornata, interdum maculis vermiculosis ubique obtecta, rarius efasciata; spira parum elevata, depresse conica, apice laevigato. Anfractus 5, superi vix con- vexiusculi, regulariter crescentes, ultimus inflatus, antice valde subiteque deflexus. Apertura obliqua, intense nigro tincta, transverse oblonga, valde lunata; mar- gine externo expanso, basali recto, medio tuberculifero, marginibus callo aterrimo Junctis. Diam, maj. 30, min. 22, alt 18 Mm. Gehäuse entnabelt, gedrückt kegelförmig, fest- schalig, dem blosen Auge glatt erscheinend, aber unter der Loupe mit feinen Anwachsstreifen und ganz feinen eingedrückten Spirallinien sculptirt, auf weissem Grunde mit vier bis fünf tief ka- stanienbraunen zusammenhängenden Binden in verschiedenener Weise geschmückt, häufig auch mit dunklen Sprengseln überall bedeckt, seltener mit unterbrochenen Binden oder ganz ungebän- dert, dagegen verhältnissmässig häufig albin mit oder ohne durchscheinende Binden. Das Ge- winde ist wenig erhoben, flach kegelförmig mit stumpfem, glattem Apex. Die fünf Umgänge sind bis auf den letzten nur schwach gewölbt, durch eine linienförmige Naht geschieden, und nehmen regelmässig zu; der letzte ist etwas auf- geblasen und vornen stark und tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, tief schwarz, quer eirund, stark ausgeschnitten; der Aussenrand ist ausgebreitet, aber nicht umgeschlagen, der Spin- delrand gerade mit einem häufig durch etwas hellere Färbung markirten Zahn; die Randin- sertionen sind durch einen tiefschwarzen starken Callus verbunden; der Spindelrand ist seitlich eigenthümlich abgeplattet. Diese Form ist für den Felsen von Gibraltar eigenthümlich; man findet sie häufig in Felsen- spalten, auch an den Blättern der Aloe. Die meisten Exemplare sind scharf gebändert, doch kommen auch ungebänderte Stücke vor und auf- fallend häufig beobachtete ich in den höhe- ren Lagen Albinos in allen Graden der Aus- bildung, mit durchscheinenden Binden, durch- Fig. 67. 68. 69 u. 70. scheinenden Sprengseln, mitunter sehr dickschalig und undurchsichtig, mit weissem und mit rosen- farbenem Mundsaum. Ich habe während meines kurzen Aufenthaltes gegen dreissig Stück er- beutet. Junge Exemplare haben, auch wenn sie anscheinend schon fertig gebaut sind, eine starke glänzend weisse Lippe (was übrigens auch von Hel. Lucasiti Desh. gilt). 68. 69. Helix tagina Servain. „Testa imperforata, utringue convexa, supr« depressa, solidula, nitida, fere laevigata, sub lente argute striatula ac lineolis longi- tudinalibus (in ultimo perspicuis) elegan- ter sulcata; uniformiter albido- subcasta- nea, et maculis vermiculosis undique or- nata, aut zonulis 4 castaneis subevanidis (eum maculis vermiculosis) cireumeincta ; spira parum elata, convexa; apice ob- tuso, laevigato; anfractibus 5 supra vix convexiusculis (ultimus exceptus), usque ad ultimum regulariter lenteque crescenti- bus, sutura fere lineari (inter ultimos sat impressa) separatis; ultimo-magno, con- vexo-rotundato, superne valde deflexo ac descendente; apertura obliqua, aterrima, transverse oblonga; margine supero con- vexo; margine columelları aterrimo, recto, in medio tubereulifero; peristomate ater- rimo, incrassatulo, ewpanso; marginibus callo aterrimo junctis.“ — Servain. Diam. 31, alt. 185 Mm. Helix tagina Servain Moll. Espagne p. 38. Diese Form, welche Servain in dem Geniste des Tajo sammelte, aber auch von Algesiras er- wähnt, habe ich bei Algesiras an Aloehecken in grosser Anzahl gesammelt. Sie schliesst sich unmittelbar an die vorige an, ist aber durch- schnittlich etwas flacher und hat einen stärker aufgeblasenen letzten Umgang. Um Tarifa findet sich unter denselben Verhältnissen eine ganz ähn- liche, aber noch flachere Form, welche zu der typischen lactea hinüber führt; sie ist auch durch- schnittlich etwas grösser. Zu ihr gehören die beiden Fig. 69 abgebildeten Exemplare. Beide Formen finden sich auch nicht selten albin, ob- schon sie nicht in Felsenspalten, sondern aus- schliesslich an Aloehecken leben. 70. Helix Bleicheri Paladilhe. „Testa imperforata, globosa, subdepressa, sat solida, striis arcuatis sat confertis, ür- regularibus vermiculato - corrugata, lüris spiralibus passim evanescentibus decus- sata, albidula, fasceiis 4 subrufescentibus parum conspicuis albo punctulato - irro- Pater VIE. ER UI X Fe 7 U 08, ratıs, quarum prima suturali sat lata, secunda subdorsali latiore, tertia sub- stricta, quarta inferiore amgusta sub- lineari, plerumque evanescente; spira de- presso-fornicata, apice obtuso, laevigato; anfractibus 5'/s parum convexis, sat ra- pide accrescentibus, quatuor prioribus juxta suturam linearem carinatis (carına suturam sequente) ; ultimo magno, con- vexo, non carinato, subtus fere laevigato, ad aperturam abrupte valde descendente; margine libero rectilineari, perobliquo. Apertura rotundato - lunarıs, obliqua, transverse parum elongata, peristomate breviter sed conspicue reflexo; margint- bus convergentibus, callo tenui castaneo Junctis ; columellari subarcuato, subcal- loso ; fauce et margine columelları cas- taneis.“ — Paladilhe. maj. 33, min. 25, alt. 24 Mm. Bleicheri Paladilhe Revue Mag. Zoologie 1875 p. 80 t. 6 fig. 1—3. — Morelet Marocco in Journal de Conchyliologie 1880 p. 17. — Kobelt Catalog europ. Binnenconchyl. ed. II. p. 36. Diam. Helix Gehäuse undurchbohrt, etwas gedrückt kugelig mit etwas kegelförmigem Gewinde, festschalig, fein bogig und etwas unregelmässig gestreift und mit feinen Spirallinien sculptirt, wie die beiden vorigen Arten und auch genau in derselben Weise verschiedenartig mit braunen Binden oder wurm- förmigen Fleckenzeichnungen auf weisslichem Grunde gezeichnet, mitunter prächtig, wie das Fig. 70 abgebildete Exemplar. Paladilhe hat sich mit der genauen Beschreibung der Zeich- nung seines Typus unnöthige Mühe gemacht. Das Gewinde ist deutlicher kegelförmig, als bei den beiden vorigen Formen, die Umgänge sind flacher und erscheinen bei unausgewachsenen 29 Exemplaren gekielt. Es sind 5!/s Umgänge vor- handen, der letzte ist aufgeblasen, gerundet, vorn stark herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, gerundet mondförmig, glänzend schwarz oder tief kastanienbraun, der Mundrand deutlicher umge- schlagen, als bei den vorigen Formen, der Spindel- rand schwielig, zusammengedrückt, mit wenig deutlichem Zahn. Aufenthalt: um Tanger in Marocco, von mir in Zwergpalmenbüschen am Wege nach dem Inneren ziemlich häufig angetroffen, nach Morelet auch in der Provinz Abda von Beaumier ge- sammelt. Diese Form steht den übrigen Varietäten der lactea anscheinend selbstständiger gegenüber, wenn man ausgeprägte Formen vor sich hat. Es kommen aber auch mit ihr zusammen an- dere vor, welche der tagina sehr nahe stehen, und es ist mir nicht immer möglich, sie aus- einander zu halten. 71. Helix lactea var. Diese Form herrscht um Tetuan; sie ent- fernt sich durch die ganze Gestalt, den stärker umgeschlagenen Mundsaum und die weniger dunkle Färbung der Mündung von den seither behandelten Formen und schliesst sich mehr an den mittelspanischen Typus an. 72. Helix bathylaema Bourguignat. Unter obigem Namen habe ich eine kleine Form von den Balearen erhalten, welche sich von der typischen lactea durch kleineres Ge- winde und entsprechend stärker aufgeblasenen letzten Umgang, sowie kürzere, rundere Mün- dung unterscheidet, von tagina und alybensis durch stärker umgeschlagenen Aussenrand. Eine vollständige Diagnose zu geben, halte ich für unnöthig. Tate] Helix punctata varietates. Bezüglich der Unterschiede von Helix lactea und punctata kann ich auf das verweisen, was Rossmässler im dritten Bande der Iconographie gesagt. Unter tausenden von Exemplaren, welche gelegentlich meiner letzten Reise durch meine Hände gegangen sind, waren keine, bezüglich deren ich zweifelhaft gewesen wäre, ob sie zu punctata oder zu lacte« zu rechnen. Viel näher als lactea kommen ihr manche Formen von Du- IE u RX. potetiana, die ich bei Mostaganem sammelte, doch ist hier die Unterscheidung immer leicht, da Dupotetiana immer einen scharfen, punctata einen abgestumpften Mundsaum hat. Alle an- deren Schalenkennzeichen verwischen sich. Helix punctata ist, wie schon Rossmässler richtig angibt, eine Bodenschnecke, die sich inner- halb des bewachsenen Gebietes in Hecken, unter vermodernden Vegetabilien u. dergl. findet; sie steigt auch an den Blättern der Aloe empor und 30 Varel: IXons. verbirgt sich in den Büschen der Zwergpalme, meidet aber die Felsen, an denen sich Helix lactea var. murcica vorwiegend aufhält. Ihr Verbreitungsbezirk berührt sich mit dem von lactea eigentlich nur im mittleren Spanien, in den Provinzen Valencia und Murcia, sonst ist er davon ziemlich scharf geschieden; in Anda- lusien und Marocco habe ich sie nicht gefunden, auch aus Südportugal und Algarve hat Herr von Maltzan nur die südliche Form der lactea mitgebracht. Dagegen findet sich punctata aus- schliesslich in Catalonien bis zum Fusse der Pyrenäen und, wahrscheinlich angesiedelt, auch im französischen Roussillon; ich habe sie auch noch bei Miranda am oberen Ebro gefunden, allerdings nur in einzelnen Exemplaren. Ferner herrscht sie ausschliesslich in der Provinz Oran und wahrscheinlich auch sonst in Algerien, denn ich wenigstens habe Helix lactea nirgends ge- sammelt und auch niemals von meinen Corres- pondenten in der Algerie erhalten. Helix punctata ist ungemein variabel; Herr Bourguignat hat aus ihr eine ganze Anzahl Arten gemacht, welche allerdings vorläufig noch unter Manuscriptnamen nur seinen Anhängern bekannt sind. Vielleicht hat er bei der Ver- öffentlichung die Güte, anzugeben, ob und wie dieselben mit unseren Figuren zusammenfallen. Fig. 73—75 stellen die in der nächsten Nähe von Oran vorherrschende Form dar, während Fig. 76— 80 nach Exemplaren gezeichnet sind, welche ich bei Ain-Turk etwas westlich von Oran sammelte; die Reihe gibt einen ungefähren Be- griff von der Ausdehnung, in welcher die Art an einer Localität sowohl in Zeichnung, wie in Gestalt variirt. Auch 85 und 86 sind nach Exemplaren von Oran gezeichnet. Das Original zu 85 sandte mir Debeaux als Helix Bau- dotiana Bourguignat. Ich bin natürlich nicht in der Lage, die Richtigkeit der Bestimmung zu beurtheilen; ist die Form constant, so dürfte sie allerdings einen begründeten Anspruch wenig- stens auf einen Varietätnamen machen, und würde zu Helix punctata ungefähr in demselben Ver- hältnisse stehen, wie Helix Bleicheri Paladilhe zu der andalusischen lactea. — Dagegen ist Fig. 86, mir von Debeaux als Helix stoma- todea Bgt. gesandt, eben nur die flache, um Oran gemeine Form der punctata. Eine interessante Form, welche als gute Lo- calvarietät anerkannt werden muss, ist Fig. 81 und 82, Helix punctatissima Jenisson, welche ich fast nur um Mostaghanem, ausser- dem nur in einzelnen Exemplaren in der Pro- menade de Letang bei Oran gesammelt; bei Mostaghanem herrscht sie ausschliesslich, sowohl in einer dünnschaligen als in einer dickschaligen Varietät, meist mit undeutlichen oder auch ganz verschwindenden Binden, auf tiefbraunem Grunde mit weisslichen, scharf begränzten, häufig in der Richtung der Anwachsstreifen striemenartig zu- sammengedrängten Flecken sehr hübsch gezeich- net; der letzte Umgang ist rascher und tiefer herabgebogen, als sonst gewöhnlich, und der Mundrand weniger ausgebreitet. Fig. 83 hat mir Debeaux als Helix Bre- deana Deb. geschickt und zwar in einer dick- schaligeren und einer dünnschaligeren Varietät. Ich kann zu einer Abtrennung von der typischen punctata keine Ursachen sehen; das abgebildete Exemplar ist noch nicht ausgebildet und darum der Mundsaum noch mit einer breiten weissen Lippe belegt, der Winkel zwischen Basal- und Aussenrand nicht ausgefüllt. Fig. 84 stellt ein Exemplar von Nemours dar mit auffallend dicker Schale und beinahe farblos, wie man sie auf spärlich bewachsenem, dem Sonnenbrand ausgesetzten Kalkboden be- obachtet; dem entsprechend ist auch die Ober- fläche hammerschlägig und der dicken Schale entsprechend, der Spindelzahn beinahe vollkom- men verstrichen. Dasselbe gilt von dem Fig. 87 abgebildeten Exemplare, das bei Mostaghanem, aber an einem Punkte, wo Hel. punctatissima nicht vorkommt, gesammelt ist; es zeigt keine Spur mehr von Binden. Fig. 88 stellt endlich ein Exemplar der nord- spanischen Form vor, welche Bourguignat als Helix apalolena abgetrennt hat. Er gibt von derselben folgende Diagnose: Testa imperforata, plus minusve depresso-glo- bosa, tenuis, sat fragilis, subpellucida, nitens, sublaevigata vel sub lente strüs obliquis (eirca suturam validioribus) ae spiralibus obscure munita, griseo-casta- nea, zonulis pallidioribus duabus vel tribus parum perspieuis circumcincta et undique passim lacteo -punctata; spira depressa, parum elevata, apice obtuso, nitido, laevigato; anfractus 5 convexius- culi, celeriter regulariterque crescentes, sutura parum impressa separati; ultimus rotundatus, uniformiter prope aperturam castaneus, ac sat subito valde descendens. Apertura obliqua, lunata, transverse ob- longa, intus nitido-castanea ; peristomate obtuso, crassiusculo, patulo, intus albi- dulo; margine columellari recto, stricto, non calloso ; marginibus callo tenuissimo castaneo junctis. — Bourquignat. Tafel XI. Fig. Ich kann mich trotz der von Herrn Bour- guignat betonten anatomischen Unterschiede nicht entschliessen, diese Form, welche ich um Bar- celona und Tarragona gesammelt, und in Portbou als aus Gerona kommend gekauft habe, von 898.308. 91: 3l punctata als Art abzutrennen, obschon ich in ihr eine besonders durch ihre constante grau- braune Färbung ziemlich gut unterschiedene Lo- calvarietät sche. Tafe 89, Helix Juilletivar. Beguirensis Debeauz. Differt a typo testa multo majore, anfractibus 6nec 5, anfractu ultimo inflato, ad aper- turam valde subiteque deflexo, apertura valde obliqua, quam in speciminibus ty- picis vi majore. Diam. maj. 37, min. 30, alt. 22 Mm. Helix Juilleti var. Beguirensis Debeaux in litt. Ich habe lange geschwankt, ob ich diese schöne Form, welche mir Debeaux zusandte, noch als Varietät zu Helix Juilleti ziehen oder als eigene Art beschreiben sollte. Die Ver- schiedenheiten sind nicht unerheblich. Hel. Juil- leti hat im Durchschnitt nicht über 32 Mm. Durchmesser, diese Form 37, und dabei einen ganzen Umgang mehr, so dass trotz der be- deutenderen Grösse die Zunahme der Umgänge doch langsamer erfolgt. Die Umgänge selbst sind stärker gewölbt und durch eine tiefere Naht geschieden, das Gewinde, bei Juilleti kegelförmig, ist hier mehr schildförmig; der letzte Umgang, bei Juillet immer von oben nach unten zu- sammengedrückt, ist hier aufgeblasen und ge- rundet, er steigt vornen nicht langsam herab, sondern ist ganz plötzlich und tief herunterge- bogen. Die Mündung wird dadurch viel schrä- ger, als bei Jwüllete, und ist relativ kleiner, im Uebrigen aber mit der von Juilleti völlig über- einstimmend. Auch die Zeichnung ist dieselbe, fünf meist ziemlich zusammenhängende Binden und allerlei Sprengsel und Flecken auf der Ober- seite, aber die Grundfarbe ist mehr bläulich weiss, nicht gelblich, wie beim Typus. Jedenfalls ist diese Form, welche vom Dschebel Beguira in der Provinz Oran stammt, eine ziem- lich selbständige Localform, welche einen eige- nen Namen wohl verdient. Ueber ihre Lebens- weise habe ich nichts in Erfahrung bringen können und weiss nicht, ob sie, wie Helix Juil- leti typica, die ich nahe dem Orte Ain Farez bei Mascara in Hunderten von Exemplaren sam- melte, an Pflanzen (immergrünen Eichen u. dgl.) oder, wie ich es bei derselben Art in der Nähe von Saida beobachtete, ausschliesslich unter Steinen Al, lebt. Letztere kommt ihr in der Gewindebildung entschieden näher als der Typus von Mascara; dasselbe gilt von den Exemplaren, welche bour- guignat abbildet. (Malacol. Algerie I. t. 13 fig. 1-6.) 90. 91. Helix Dupotetiana, varr. Ich bilde hier aus dem reichen Vorrathe von Helix Dupotetiana zwei Formen ab, welche ich in der nächsten Nähe von Oran vorherrschend fand. Bourguignat hat diese Art, welcher er nur wenige Figuren widmet, einigermaassen stief- mütterlich behandelt; sie ist nicht minder va- riabel, wie Helix punctata, und ich könnte ganz gut auch zwei Tafeln mit Varietäten von ihr und der davon untrennbaren zaffarına füllen, wenn es der Raum erlaubte. Sie ist für die Provinz ÖOran characteristisch, scheint aber nach Osten hin bald zu verschwinden; ihr Vorkommen in den Gebirgen um Cartagena ist eine der wich- tigsten Hindeutungen auf einen alten Landzu- sammenhang in dieser Gegend, denn sie findet sich weder im westlicheren Südspanien, noch um Tanger und Tetuan in Marocco, und kann darum nicht über die Strasse von Gibraltar nach Cartagena gelangt sein. Helix Dupotetiana kommt in der näheren Umgebung von Oran fast ausschliesslich in ge- bänderten Exemplaren vor; sie lebt dort mit Vorliebe an der Unterseite der Blätter von Agave americana oder verborgen in den Blättern der Zwergpalme, seltener im Gebüsch auf der Erde. Auch um Mostaganem fand ich sie ähnlich le- bend, besonders in den stacheligen rasenartigen Büschen von COytisus spinosus, und immer ge- bändert. Solche Exemplare haben, wie Fig. 90, mitunter ganz die Gestalt von punctata und können, wenn sie, wie Fig. 91, scharfe Bänder tragen, bei flüchtiger Betrachtung wohl für diese Art genommen werden; ein sicheres Unterschei- dungszeichen bietet immer der scharfe, nicht ver- diekte Mundsaum. Die Spindelbildung ist, wie unsere beiden Figuren zeigen, ungemein variabel, bald mit einem deutlichen Zahn, bald nur kaun erkennbar abgestutz. Auch die Oberflächen- 32 Tafel XI u. XII. Fig. sculptur wechselt ungemein, je nachdem die Schnecke an sonnigen oder schattigen Stellen lebt; im ersteren Falle, wie bei Fig. 90, ist sie rauh, gerunzelt, und die Bänder erscheinen ver- loschen, die Zwischenräume gerunzelt und un- rein, im letzteren glatt und die Bänder scharf gerandet und ununterbrochen. Helix Dupotetiana wird in der Provinz Oran sehr als Speise geschätzt und in grossen Mengen nach Spanien ausgeführt; ich fand sie auf den Märkten von Valencia, Cartagena und Malaga in grossen Quantitäten. Solche Exemplare zei- gen dann immer die Spuren der Verpackung, bei welcher sie in dem Fasse massenhaft zu- sammen und auf einander gehockt haben. 92, Helix Dupotetiana var. albina. Unter den unzähligen Exemplaren von Du- potetiana, welche ich in der Markthalle von Oran sah, fand sich auch ein prachtvoller Al- bino, meines Wissens der erste von dieser Art bekannt gewordene. Das Gehäuse ist vollkom- men fest und solide und gibt an Grösse den ge- färbten durchaus nicht nach, aber die fünf Bin- den scheinen glasartig durch und die Mündung ist glänzend weiss, nur am Rande rosenroth über- laufen. 93. Helix zaffarina Terver. Die weisse Form der Dupotetiana, welche gewöhnlich als Helix zaffarina bezeichnet wird, findet sich nur ausnahmsweise mit der typischen Dupotetiana zusammen, und ist auch dann nur selten rein weiss, sondern hinter der Mündung fast immer noch etwas gebändert. Im Inneren der Provinz Oran dagegen und auch um Nemours an der Meeresküste findet sich ganz ausschliess- lich die ungebänderte Form und nur ausnahms- 92. 95. 94. 95 u. 96. weise mischen sich darunter Stücke mit Andeu- tungen von Binden. Mündungsbildung und Mün- dungsfärbung sind ungefähr dieselben, wie bei Dupotetiana und eine Trennung beider kaum möglich. Bourguignat zieht den Namen zaffarina zur Bezeichnung der Art vor, weil er bei Terver eine Seite früher steht, als Dupotetiana, nach den Regeln der Priorität ist das berechtigt; be- sonders da Beck schon zwei Jahre vorher (in Index. Moll. princ. Christ. Fred.) die Namen, allerdings in der irrthümlichen Schreibart za- pharina veröftentlicht hat. Der Name stammt von den Iles zaffarines zwischen Oran und Gibraltar. 94. 95. Helix Jourdaniana var. major. Ich bilde hier zwei Exemplare einer pracht- voll grossen Form von Jourdaniana ab, welche ich in der Nähe der berühmten Cascade des Sefsaf bei Tlemcen auf einem Hügel unter Steinen ziem- lich zahlreich sammelte. Fig. 94 hat die typi- sche Gestalt mit kegelförmigem Gewinde und ganz gestrecktem zahnlosem Spindelrand, Fig. 95 da- gegen ist abgeflacht, in der Gestalt von punc- tata kaum zu scheiden, und die Spindel trägt einen deutlichen Zahnhöcker. Ich sammelte Helix Jourdaniana, welche bis in die neueste Zeit in den Sammlungen noch äusserst selten war, um Tlemcen in grosser Menge; sie lebt gesellig, oft in Klumpen zu- sammen, in Felslöchern und unter Steinen. Ihre Zeichnung ist im höchstem Grade veränderlich ; ich komme vielleicht später noch einmal auf sie zurück. An den Felsen der prächtigen Cascade ist sseausschliesslich weiss oder ganz albin. Tafel X. 96. Helix zaffarina var. Zelleri m. Differt a typo testa minore, globosa, plerumque faselis 4 interruptis maculosis, maculis- que interpositis ornata, apertura mi- nore, minus intense colorata, margine externo vix reflexo, columellari distincte tuberculato. Diam. maj. 27, min. 23—25, alt. 20 Mm. Auf dem Markte zu Mascara erwarb ich in grosser Menge und ganz unvermischt eine Schnecke, welche mir auf den ersten Blick auf- fiel und welche ich anfangs als eigene Art von zaffarina trennen zu können glaubte. Die Ge- häuse sind viel kugeliger, im Durchschnitt klei- ner, nur selten rein weiss, meist mit vier aus Punkten und Flecken bestehenden Binden ge- zeichnet und auch gegen die Mündung hin zwi- schen den Binden gefleckt. Die Mündung ist kleiner, nach aussen kürzer abgerundet, der Aussenrand weniger nach aussen umgeschlagen, der Spindelrand fast stets mit einem deutlichen Zahnhöcker. Die Mündung ist bei weitem nicht so tief braun, wie bei zaffarina sonst. Genauere Vergleichung bestimmt mich aber doch, die Form vorläufig wenigstens vom Formen- kreise der zaffarina nicht zu trennen; ich gebe Tafel XII. Fig. ihr den Varietätnamen nach dem Chefapotheker Zeller in die dortige Fauna sehr eifrig habe sie im Anfang als Hel. arabica var. ver- sandt; ihr Fundort ist Ain Fekkan zwischen Mascara und Tlemeen. — Eine ähnliche, aber ganz weisse Form sandte mir Debeaux als Helix Doub'eti Bgt. von Relizane. meinem Freunde, Mascara, welcher durchforscht. Ich 97. Helix odopachya Bourguignat. „Testa imperforata, depresso-globosula, ventri- cosa, nitida, obscure subpellueida, albida, striatula, ac passim adsperso-malleata ; spira convexa; apice laevigato, nitido, obtuso,; anfractibus 5 convexiusculis, re- gulariter celeriterque erescentibus, sutura impressa separatis, ultimo rotundato, ad aperturam lente valdeque descendente; apertura obliqua, angustata, subtrian- gulari-oblonga, intus pallide castanea; peristomate albido, incrassato, patulo; margine columellari valide incrassato, masxime calloso, obscure castaneo, ac erasso tuberculo terminato; marginibus callo tenui junetis.“ — BDourguignat. maj. 24, min. 21, alt. 17 Mm. odopachya Bouryuignat Malacologie de l’Algerie vol. I. p. 142 t. 14 fig. 17 —20. — Kobelt Catalog europ. Binnenconchyl. ed. II. p. 36. Nicht ohne Bedenken ziehe ich die abgebil- dete Form zu der Bourguignat'schen Art, deren Diagnose ich oben copirt habe. Bourguignat’s Figur zeigt eine sich viel mehr der Hel. zan- thodon nähernde Gestalt und Färbung und unter- scheidet sich von derselben nach Bourguignat nur durch dünnere, mehr aufgeblasene Schale und langsamer herabsteigenden letzten Umgang. Meine Exemplare dagegen sind viel weniger aufgeblasen als zanthodon, und erinnern in der Gestalt viel weniger an diese, als an Dastuguei und Burini, von denen sie sich nur durch das Fehlen des Zahnes am Aussenrande unterschei- den. Auch sind vier Binden deutlich zu er- kennen. Die Mundbildung stimmt aber ganz mit Bourguignat’s Abbildung, und da auch die Heimath zusammenfällt, glaube ich doch beide Formen vereinigen zu sollen, um so viel mehr, als mir nur wenige todt gesammelte Exemplare vorliegen. Aufenthalt: bei Asla in der Sebeha Namaa in der oranesischen Sahara; nach Bourguignat bei Fritis zwischen Geryville und dem Schott el Tigri. Rossmässler, Iconographie Neue Folge 1, Diam. Helix IE TISFUMEI. 33 98. 99, Helix Gualtieriana var. Lau- rentii Bgt. Differt a typo testa minore, carına minus dis- tincta, anfractu ultimo subite deflexo. Diam. maj. 34—36, min. 27—29, alt. 17—20 Mm. Helix Laurentii Bourguignat Moll. litig. II. 9. 43.1.1 19. 8%. Helix Gualtieriana var. Laurentiüi Kobelt Ca- talog europ. Binnenconch. ed. II. p. 38. Herr Bourguignat hat, wie es scheint, auf ein einzelnes, etwas abgeriebenes und nicht ganz ausgebildetes Exemplar hin seine Helix Lau- rentii gegründet und gibt von derselben 1. ce. fol- gende Diagnose: Testa obtecte perforata, carınata, supra con- vexo-tectiformi, subtus comvexa, solida, calcarea, pallide griseo-albidula, valrde erispato-suleata, striüis argutis spiralibus- que decussata; spira convexa, teetiformi; apice obtuso, valido, sub lente eleganter striatulo; anfractibus 5 carinatıs (carıina suturam sequens), supra planis, subtus converxis, regulariter ac parum_ celeriter erescentibus, sutura lineari separatis; ul- timo vie majore, carinato, prope aper- turam valide subitoque descendente, ac subtus prope marginem columellarem tur- gido-convexo; apertura obliqua, leviter lunata, ad marginem externum angulata, superne fere recta, ad basın rotundata; peristomate recto, aculo, intus incrassa- tulo, ad basin validiore et reflexo; mar- gine columellari calloso, in perforationem replicatim adpresso; marginibus sat re- motis, callo Junctis. Als Unterschiede von Helix Gualtieriana werden angegeben: geringere Grösse, erhabenes, nicht flaches Gewinde, weniger vorspringender Kiel, linienförmige, dem Kiel folgende Naht, weniger rauhe Sculptur, grösseres, glätteres Em- bryonalende, kürzere Mündung, welche ebenso breit wie hoch ist, grössere Entfernung der Randinsertionen, und nach unten stärker ge- wölbter, plötzlich herabgebogenen, nicht langsam heruntersteigenden letzten Umgang. Ich habe von Hidalgo einige Exemplare von der Sierra Elvira bei Granada erhalten, zu denen die abgebildeten gehörten; dass dasselbe zu Lau- rentii zu rechnen, kann keinem Zweifel unter- liegen; es ist nur ein völligausgebildetes, frisches Exemplar und zeigt darum den Nabel ganz ge- schlossen, die Sculptur schärfer und die Mün- dung wohl etwas kürzer, als bei der grossen Form von Gualtieriana, aber im Wesentlichen ebenso gebildet und ebenso umgeschlagen. Unter 5 34 Tafel XII. \ meiner reichen Suite Hel. Gualtieriana von Al- meria finden sich aber Exemplare, welche zu- nächst durchaus nicht grösser, sondern kleiner sind, einen nicht weniger stumpfen Kiel und auch den letzten Umgang ebenso plötzlich herab- gebogen haben. In Form und Sculptur des Nucleus, der bei gut erhaltenen Exemplaren stets ein paar pfeilföürmige Flecke zeigt, wie spiriplana, finde ich sowohl bei den typischen Gualtieriana wie bei Laurentii dieselben Ver- schiedenheiten, und endlich sind -unter meinen vier Hel. Laurentii von der Sierra Elvira zwei mit völlig flachem Gewinde. Ich kann somit der Form einen specifischen Werth nicht beilegen, sie aber immerhin als eine etwas abgeschwächte Localform des Typus anerkennen. Helix Gualtieriana scheint weiter verbreitet, als man bisher annahm. Ausser um Almeria, von wo.und zwar von der Sierra de Gador auch Bourguignat’s Typus stammt, findet sie sich an mehreren Punkten längs des Nordabhanges der Sierra Nevada bis zu der inselartig aus der Ebene von Granada aufragenden Sierra Elvira. Fig. 100 u. 101. Ich habe sie leider nicht selbst gesammelt, da ich in der braunen, entsetzlich sonnverbrannten Sierra Elvira keine Schnecken vermuthete und dieselbe darum unbesucht liess; am Abhang der Nevada westlich von Granada und in der Um- gebung von Lorca habe ich sie nicht gefunden. Bourguignat glaubt die Hel. Laurentii nebst Gualtieriana zur Gruppe der planata, also zu pisana rechnen zu müssen. Da auch diese zu den Pentataennien zu rechnen, könnte man das angehen lassen, wenn nicht die Textur der Schale eine ganz andere wäre; auch das kleine Fig. 99 abgebildete Stück von der Sierra Elvira, das bei nur 27 Mm. Durchmesser in der Grösse schon einen hübschen Uebergang bilden würde, ist darin noch total verschieden von der spanischen arietina-planata, die mir in einer reichen Suite von der Sierra de Jerez vorliegt. Die Zeichnung des Embryonalendes stimmt ganz auffallend mit der der vorderasiatischen Hel. spiriplana über- ein und Hel. Gualtieriana bleibt mir darum immer noch ein geographisches Räthsel in der europäischen Fauna. TaTet Ru 100. 101. Helix (Pomatia) Maltzani Kobelt. Testa anguste rimato-perforata, turbinato-glo- bosa, solidula, rugose striata vel striato- costulata, lineis spiralibus minutissimis subtilissime decussata et granulata, griseo- lutescens, faseiis castaneis 5 plus minusve distinctis ornata; spira breviter conoidea, apice magno, obtuso, laevigato; sutura impressa, erenulata, albidomarginata. — Anfractus 4/2 convexiusculi, ultimu$ in- flatus, amtice descendens. Apertura ro- tundato-lunata, parum obliqua, peristo- mate recto, subincrassato, distincte la- biato, marginibus vix conniventibus, callo tenuissimo vel nullo Junctis, columellari, basali et externo regulariter arcuatis, co- lumellari ad. insertionem super perfora- tionem formicatim reflexo, faucibus fus- cis, plerumque faseiis translucentibus. Alt. 36—40, diam. 37 —41, alt. apert. 26—28, diam. 22-24 Mm. Helix (Pomatia) Maltzani Kobelt Jahrb. Mal. Ges. X. 1883 p. 84. Gehäuse eng ritzförmig durchbohrt, kugelig kreiselförmig, festschalig, rauh gestreift, auf dem letzten Umgang eher gerippt, durch winzige ein- gedrückte Spirallinien unter der Loupe gekörnelt erscheinend oder auch hier und da mit für das blose Auge erkennbaren Spirallinien, graugelb mit fünf mehr oder minder deutlichen kastanien- braunen Binden, welche mitunter in schmale Bänder aufgelöst erscheinen. Das Gewinde ist kurz kegellörmig mit grossem, stumpfem, glattem Apex; die Naht ist eingedrückt, erenulirt und hell berandet. Die 4'/g Umgänge sind gut ge- wölbt und nehmen rasch zu; der letzte ist auf- geblasen und steigt erheblich, erst langsam, dann nahe der Mündung rascher herab. Die Mündung ist gerundet, annähernd kreisrund, etwas aus- geschnitten, nicht sehr schief; der Mundrand ist gerade, nur unten ganz wenig umgeschlagen, etwas verdickt und deutlich gelippt; die Lippe fleischröthlich ; die Ränder neigen nur wenig zu- sammen und sind höchstens durch einen ganz dünnen Callus verbunden; Aussenrand und Basal- rand sind regelmässig gerundet, der Spindelrand ist an der Insertion tutenförmig über die Per- foration umgeschlagen. Der Gaumen ist bräun- lich mit mehr oder minder durchscheinenden Binden. Aufenthalt: um Magnisi in der Nähe von Smyrna, mir von Herrn von Maltzan mitgetheilt. Diese Art bildet eine Zwischenform zwischen der griechischen Hel. Godetiana und den kau- kasischen Hel. obtusalis und Nordmanni. Von Tafel XII u. X WV. der ersteren unterscheidet sie sich durch deut- liche Nabelritze, einen halben Umgang mehr, schärfere Rippung, Kleinere, weniger schiefe, fast kreisrunde Mündung mit nicht geradem, sondern schön gebogenem Spindelsaum und deut- licher Lippe. 102. Helix (Levantina) Mazendera- nensis Nevill. Testa exumbilicata, depressa, solidula sed tenuıs, circa umbilicum impressa, regularıter sub- tiliterque striata, sub lente fortiore tan- tum leviter granulata, sed vix spiraliter striata; spira depresse conica, apice magno, obtuso, laevigato; sutura dis- tincta, regularıs. Anfractus 4—4'[2 con- vexi, regulariter crescentes, ultimus le- viter dilatatus, subcompressus, ad aper- turam subite profundeque deflexus. Aper- tura perobliqua, late lunato-ovata; pert- stoma acutum, albolabiatum, marginibus conniventibus, callo tenuissimo expansius- culo junctis, supero expanso, externo et basali reflexis, collumellari locum um- biliealem omnino tegente. — Lutescenti- albida, fasciis 5 castaneis subinterruptis, secunda latiore diffusa pulcherrime picta; fauces fascriis translucentibus. Diam. maj. 35, min. 28, alt. 18 Mm.; aperturae diam. (marginibus inclusis) 21:17 Mm. Helix Mazenderanensis Nevill in sched. Gehäuse entnabelt, um den Nabel herum ein- gedrückt, niedergedrückt, querverbreitert, dünn- schalig aber fest, fein und regelmässig gestreift, nur unter stärkerer Vergrösserung feingekörnelt, doch nicht eigentlich spiralgestreift; Gewinde gedrückt kegelförmig mit grossem, stumpfem, Fig. 102 u. 103. 35 glattem Apex; die Naht deutlich, regelmässig, linienförmig. Es sind kaum mehr als vier Um- gänge vorhanden; sie sind gewölbt und nehmen regelmässig zu, der letzte ist etwas verbreitert, obenher stärker gestreift, unten fast glatt, etwas von oben nach unten zusammengedrückt, vorn plötzlich und tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, quer eirund, ziemlich gross; der Mundrand ist einfach, scharf, mit einer weissen Lippe belegt; die Ränder neigen stark zusam- men, der Oberrand ist gerade, vorgezogen, Aussen- und Basalrand sind umgeschlagen, der Spindel- rand bedeckt die Nabelgegend vollständig; ein ganz dünner, durchsichtiger Callus bedeckt die Mündungswand. — Die Färbung ist für die Gruppe Levantina aussergewöhnlich lebhaft und prächtig. Auf weissgelbem, auf der Oberseite dunkler überlaufenem Grunde stehen fünf ka- stanienbraune Binden; die vierte und fünfte sind am intensivsten, scharf gezeichnet, doch hier und da mit schwächeren Stellen; die erste und dritte sind schmal und unterbrochen, auch weniger in- tensiv gefärbt, die zweite ist nach unten zu stellen- weise breit verwaschen; in der Mündung scheinen die Binden durch. Aufenthalt: (Newill). Diese prächtige Form schliesst sich zunächst an Hel. Dschulfensis an und ist vielleicht nur eine Varietät derselben, wie Dohrn (Jahrb. Mal. Ges. IX. p. 119) annimmt. Nevill scheint die Art bis jetzt noch nicht veröffentlicht zu haben. Für die Unterscheidung von Hel. Dschulfensis möchte ich den Hauptwerth auf die eigenthüm- liche von den übrigen Levantinen vollständig abweichende Zeichnung legen. in der Provinz Mazenderan Date] RW. 103. Helix Aleyone Kobelt. Testa exumbilicata, transverse ovata, depresse eonica, parum crassa, laeviuscula, niti- dula, strüs exilissimis sub lente tantum eonspieuis sculpta, sericeo-nitens, albida, faseiis angustis corneis plerumque 4, maculisque numerosis fasciatim, rarius strigatim dispositis praecipue in parte superiore ornata. Anfractus 5 regulariter erescentes, sutura distineta regulari dis- ere, ultimus ad aperturam dilatatus, subite descendens, basi leviter planatus. Apertura obliqua, transverse ovata parum lunata, peristomate albo vie exwpanso, intus leviter labiato, marginibus sat dis- tantibus, callo albido tenuissimo junctis, basali calloso, fere strieto, ad insertionem dilatato. Diam ma). 28, min. 22, alt. 16 Mm. Helix Aleyone Kobelt Nachr. Bl. Mal. Ges. 1882 ». 122. Gehäuse völlig entnabelt, nur in der Nabel- gegend etwas eingedrückt, quereiförmig, gedrückt kegelförmig, nicht sehr dickschalig, doch fest, glatt, glänzend, nur ganz fein gestreift, weisslich mit vier deutlicheren hornbraunen Fleckenbinden, 36 Tafel XIV. Fig. zwischen welche sich noch, namentlich auf der Oberseite, in schmälere Binden, seltener in Strie- men gereihte Flecken von etwas hellerer Horn- farbe einschieben. Die fünf leicht gewölbten Umgänge nehmen regelmässig zu; der letzte ist an der Mündung etwas verbreitert, an der Basis leicht abgeflacht und biegt sich vornen rasch und tief herunter. Die Mündung ist sehr schief, quer- eiförmig, wenig ausgeschnitten, Mundrand und Spindel weiss, der Gaumen röthlich überlaufen mit durchscheinender Zeichnung; der Mundrand ist innen mit einer dünnen weissen Lippe belegt; die Randinsertionen sind getrennt, durch einen ganz dünnen, nur an den Insertionen etwas stärkeren Callus verbunden, der Spindelrand ist schwielig, fast gerade, nur etwas gedreht, an der Insertion verbreitert. Aufenthalt: in Südmarocco, mir von Herrn Ponsonby in London mitgetheilt. Diese Art lässt sich mit keiner anderen Macu- larie verwechseln ; anı nächsten steht sie manchen Formen von hieroglyphicula oder Juilleti, ist aber durch die weisse Mündung sofort zu unter- scheiden. Sie ist ein neuer Beweis dafür, wie zahlreiche Formen in den maroccanischen Ge- birgen noch der Entdeckung harren. 104. Helix subzonata Mousson. Testa umbilicata orbieulato-convexa, obscure cor- nea, fascia pallidiore dorsali sub altera obscura ornata, striata, granulis minutissi- mis, obsolete piliferis, late inserta. Spira convexiuscula; sutura impressa. An- fractus 5 regulares, comvexiusculi ; ultimus pilis defectis, antice paulo descendens. Apertura lunato-rotundata, transverse vix latior, intus grisea, fascia perspieua. Peristoma albidum breviter reflexum, sub- incrassatum, marginibus subapproxima- tis, basali arcuato. — Mousson. Diam maj. 23, min. 19, alt. 14 Mm. Helix subzonata Mousson Coq. Schläfi I. p. 28.— Pfeiffer Monogr. Heliceorum vivent. vol. V. p. 362. — Novitates Concholog. vol. III. p. 497 t. 107 fig. 12 —14. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II. p. 29.— Westerlund et Blanc Apercu Faune Grece p. 53. Helix equestris Parreyss in sched. Gehäuse genabelt, mit mittelweitem, durch- gehendem Nabel, kreisförmig, ziemlich gewölbt, dunkel hornfarben mit einer hochstehenden dun- kelbraunen Binde, unter welcher ein breites helles Band läuft, welches nach unten wieder etwas dunkler begränzt ist; die Oberfläche ist gestreift, unter der Loupe deutlich gekörnelt und schwach 104. 105 u. 106. mit kurzen leicht abfallenden Haaren besetzt; Gewinde etwas gewölbt mit eingedrückter Naht. Die fünf Umgänge sind leicht gewölbt und nehmen regelmässig zu; der letzte steigt vornen etwas herab. Die Mündung ist gerundet, ausgeschnitten, kaum breiter als lang, innen grau, mit dem änsseren Bande durchscheinend; Mundrand weiss- lich, kurz umgeschlagen, etwas verdickt, die Ränder leicht genähert, der Basalrand umgebogen. Aufenthalt: unter Moos und in Felsspalten auf dem Monte Nero der Insel Cephalonia und bei Pentapigadia in Epirus von Schläfli entdeckt. Ich habe ein Exemplar seiner Zeit von Parreyss unter dem Namen (ampylaea equestris erhalten, leider ist es abgerieben und ich musste darum die Figur aus den Novitates copiren. Helix subzonata scheint am Ostrande der Adria die Helix planospira Italiens zu vertreten und wird wohl auch nicht weniger veränderlich sein; von zonata unterscheidet sie sich durch etwas schwächere Wölbung und die Behaarung. Uebergänge sind mir am ersten nach Hel. Lefe- buriana hin wahrscheinlich. 105. Helix subzonata var. distans Blanc. Differt a typo testa distinetius striata et gra- nulata, zonula alba vie conspicua, um- bilico angustiore, sutura albido-marginata. Diam. maj. 23, min. 19'/, alt. 13 Mm. Helix subzonata var. distans Blanc in Wester- lund et Blanc Apercu Faune Grece p. 54 (Non Helix distans Martens Jahrb. Mal. Gesellsch. III. 1876 p. 338 pl. 12 fig. 1 — comephora Bourg.) Die Form, welche Blanc auf Corfu entdeckt und welche auch Hesse neuerdings dort gesam- melt, unterscheidet sich von Mousson’s Typus durch stärkere Sculptirung, düsterere Färbung, namentlich Zurücktreten der hellen Kielbinde und etwas engeren Nabel; an meinen Exempla- ren ist die Naht deutlich weiss berandet. Martens hat in den Jahrbüchern |. c. die ihm von Blanc gesandten Campyläen von Corfu verwechselt und Helix comephora als distans beschrieben und abgebildet; dadurch erklären sich die Differenzen, welche Westerlund im Apercu Faune Grece p. 54 zwischen der Mar- tens’schen Diagnose und den Blanc’schen Exem- plaren findet. 106. Helix aethiops Bielz. Testa anguste et subobtecte umbilicata, depresse subglobosa, tenuis, subdiaphana, irregu- lariter costulato-striata, striis subtilissimis vix conspicuis sub lente decussata, fusco- Tafel XIV. Fig. 107 u. 108. 37 nigra, spira clariore. Anfractus 5 re- gulariter crescentes, convexiusculi, ulti- mus rotundatus, parum dilatatus, antice parum leniterque descendens. Apertura rotundato-ovata, valde lunata, obliqua, peristomate recto, tenui, simpliei, intus tenuissime albolabiato, margine basalı super umbilicum. fornicatim reflexo. Diam. maj. 20, min. 17'/e, alt. 15 Mm. Helix aethiops M. Bielz mss. — E. A. Bielz Fauna Siebenbürgen p. 70. — Pfeiffer Monographia Heliceorum vol. IV. p. 269. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II. p. 33. — Westerlund Prodr. Faun. Europ. p. 90. arbustorum var. Albers- Heliceen ed II. p. 128. Gehäuse eng und halbüberdeckt, aber durch- gehend genabelt, gedrückt kegelförmig, dünn- schalig, durchscheinend, unregelmässig rippen- streifig und mit ganz feinen, nur bei einer starken Vergrösserung sichtbaren Spirallinien sculptirt, tief braunschwarz oder schwarzgrün, meist mit hellerem Apex. Die fünf Umgänge sind gewölbt und nehmen regelmässig zu, der letzte ist nur wenig verbreitert und steigt vornen ganz langsam und allmählig etwas herab. Die Mündung ist rundeiförmig, stark ausgeschnitten, der Mundrand einfach, scharf, geradeaus, innen mit einer ganz schwachen, weisslichen Lippe be- lest, der Spindelrand tutenförmig über den Nabel umgeschlagen. Aufenthalt: in Siebenbürgen auf den höch- sten Kämmen der südlichen Gränzgebirge in 6000 bis 7800 Fuss Meereshöhe, meist in der Um- gebung von Alpenseen. Diese Art kann nicht als Varietät zu arbus- torum gestellt werden, da sie niemals einen ver- dickten Mundsaum hat, sondern höchstens eine ganz Schwache Innenlippe. Auch kommt sie mit arbustorum var. alpicola zusammen vor, ohne in diese überzugehen und hat nach Bielz einen zärteren und an der Spitze weniger verbreiterten Liebespfeil. Zwischenformen nach arbustorum hin habe ich nie gesehen, auch die dünnschalig- sten mir vorgekommenen Formen von picea haben stets einen glänzend weissen, umgeschlagenen Mundsaum. Helix von Martens 107. Helix arbustorum var. Jet- schini m. Differt a typo testa fere unicolore, rarissime hie dlie luteo sparsa, tenui, translucenti, a var. piceaw fascia distincta. Super- fieies distincte spiraliter lineata. Diam. maj. 25, alt. 19 Mm. Gehäuse dünnschalig, durchsichtig, hier und da eingedrückt ohne Bruch, einfarbig bräunlich, wie var, picea, nur nahe der Naht mit einigen gelben Sprengseln, aber mit deutlichem, tief- braunem Band, die Spiralsculptur namentlich gegen die Mündung hin auffallender, als ge- wöhnlich. Ich benenne diese hübsche Form nach Herrn Jetschin in Berlin, der sie bei Teplice in Mähren sammelte und mir in etwa einem Dutzend glei- cher Exemplare mittheilte. 108. Helix Xatartii Farines var.? camprodunica m. Testa subobtecte umbilicata, orbiculato-depressa, solida, opaca, distincete costulato-striata, luteo-brunnea, hie ülie maculis luteis sparsa, fascia brunnea alta eingulata ; spira parum convexa, apice obtusulo. Anfractus 5 parum convexiusculi, sutura impressa separati, regulariter erescentes ; ultimus vix dilatatus, ad aperturam leniter descendens, bası leviter inflatus. Aper- tura obliqua, ovato-rotundata, peristomate fere undique reflexo, intus labio albo incerassato, marginibus distantibus, basali ad insertionem dilatato et super umbilicum pervium fornicatim reflexo. Diam maj. 17, min. 14'/e, alt. 10!/z Mm. Gehäuse halbüberdeckt genabelt, niederge- drückt kreisförmig, festschalig, undurchsichtig, deutlich und unregelmässig rippenstreifig, hell braungelb mit gelben Sprengseln und einem hoch- stehenden braunen Bande. Das Gewinde ist nur wenig erhoben mit stumpfem Apex. Die fünf Umgänge sind nur wenig gewölbt, werden durch eine eingedrückte Naht geschieden und nehmen regelmässig zu; der letzte ist nur wenig ver- breitert, gerundet, um den Nabel aufgeblasen; er steigt vornen langsam aber deutlich herunter. Die Mündung ist schräg, rundeiförmig, stark ausgeschnitten, der Mundrand fast überall um- geschlagen und mit einem dicken weissen Oallus belegt; der Basalrand ist etwas abgeflacht, der Spindelrand oben verbreitert und tutenförmig über den engen, aber durchgehenden Nabel zu- rückgeschlagen; er hat nicht den für Hel. ar- bustorum characteristischen Ausschnitt an der Aussenseite. Aufenthalt: bei Camprodon in den spa- nischen Pyrenäen, mir von Hridalgo mitgetheilt. Hidalgo hat diese hübsche Form als Xatartii bestimmt, doch kann ich mich dem nicht so ohne Weiteres anschliessen. Farines — ich eitire, da mir die Arbeit von Farines nicht zugänglich, nach Fagot, Especes des Pyrenees-Orientales 38 Tafel XIV u. XV. du groupe de Helix arbustorum — sagt über seine Art: Test solide, d’une couleur jaunätre tirant sur le vert, brunätre et comme röti, surtout sur le tour inferieur de la spire qui est marque d’une bande brune, clairseme de taches jaunes plus nombreuses vers la partie posterieure de la coquille ; owver- ture demi-ovale, peristome blanc, peu re- flechi, trow ombilical moyen et un peu marque par la columelle. Cette coquille est tres-strice et comme cotelee par des replis tres-saillants qui sont probablement des traces d’anciens peristomes; ces stries, beaucoup plus apparentes en dessous qwWen dessus de la coquille, constituent un cha- ractere distinctif entre cette Helix et V Helix arbustorum. La spire, quoiqu’un peu convexe, est beaucoup plus aplatie et sa grosseur beaucoup moins variable que dans les differentes varietes de U Helix arbustorum. Dimensionen sind nicht angegeben, die Fi- guren nach Fagot verkehrt gezeichnet und exe- crables. Mit dieser Beschreibung liesse sich die vor- liegende Conchylie ziemlich in Einklang bringen, wenn man von dem etwas unklaren Ausdruck „un peu marque par la columelle* absieht; doch ist es mir höchst unwahrscheinlich, dass Farines die Rippensculptur als Hauptunterschied von arbustorum bezeichnet haben würde, wenn die Nabelbildung eine so ganz verschiedene wäre. Mit der verbesserten Beschreibung aber, welche Fagot ]. c. p. 2 gibt, stimmt sie durchaus nicht. Seine Diagnose lautet: Testa imperforata, convexa, spira conoidea, subtus convexissima, solida, opaca, nitida, striata, strüis validioribus costulata, brun- nea, maculis flavis notata, unifasciata ; spira conoidea, parum convexa, apice obtuso; amfractibus 5 convexis, sutura impressa separatis, regulariter crescenti- bus, ultimo vie majore, rotundato, ad Fig. 109 u. 110. aperturam subito descendente, circa locum umbilicalem via depresso; aper- tura obliqua, regulariter rotundata, lac- tea, peristomate subacuto, valde reflexo, intus incrassato; marginibus appro- ximatis, convergentibus; margine colu- mellari arcuato, ad umbilicum compresso; margine externo rotundato. — Alt. 14—15, diam. 19—20 Mm. Da Fagot ebenda die Hel. arbustorum als subimperforata bezeichnet, kann keinem Zweifel unterliegen, dass auch seine Xatartii eine ähn- liche Nabelbildung hat; die Dimensionen bezeugen, dass sie von unsrer Form sehr verschieden, na- mentlich weit höher ist; nur die Färbung und die Rippenstreifung stimmen. Da es mir aber an authentischem Vergleichsmaterial mangelt, ziehe ich vor, die Art von Camprodon einstweilen als Varietät von Xatartii zu beschreiben. — Mit Hel. arbustorum möchte ich sie nicht vereinigen; alle Varietäten dieser Art haben in Folge des eigenthümlichen Spindelansatzes am Aussenrande der Spindel einen deutlichen Ausschnitt, den ich hier vermisse. 109. Helix arbustorum var. alpestris Zgl., forma costulata. Zur Vergleichung mit der vorigen bilde ich hier eine Form der alpinen Varietät von arbus- torum ab, welche ganz die gerippte Sculptur von Xatartii hat. Die Dimensionen diam. ma). 19, alt. 15 Mm. — liessen sich auch mit den Angaben von Fagot vereinigen, doch ist nicht daran zu denken, diese Form blos der schärferen Sculptur wegen von arbustorum var. alpestris zu trennen. Meine Exemplare stammen von Adami, wel- cher sie im Val Tonale bei über 2500 Meter Seehöhe sammelte. — Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass ich von Herrn Justizrath Poulsen - Kopenhagen prachtvoll ausgebildete Exemplare der var, alpestris von Davos in Graubündten erhielt, die nur 13 Mm. im gröss- ten Durchmesser haben. Pearfsel, XV; 110. Helix aimophila var. Tehihat- cheffi Kobelt. Testa subobtecte umbilicata, globoso-turbinata, bası subplanata, solida, rugose et irregu- larıter costulato-strıata; spira conica, summo obtuso; sutura impressa, aper- | turam versus levissime cerenulata. — An- fractus 5 convexiusculi, requlariter ceres- centes, ultimus vix dilatatus, bası sub- planatus, ad aperturam leviter deflexus. Apertura irregulariter ovato-triangularis, valde lunata, sat obliqua ; peristoma sim- Tafel XV. Fig. plex, acutum, marginibus vix conniven- tibus, externo parum arcuato, basali stricto, subreflexo, calloso, cum externo et non minus cum columelları angulatim conjuncto, columellari umbiieum sub- obtegente. — Albida, faseiis castaneis 5, tertia spiram quoque ornante, in apertur« translucentibus ornata. Diam maj. 25'/2, min. 23, alt. 22 Mm. Helix aimophila var. Tehihatcheffi Kobelt Jahrb. Mal. Gesellsch. X. 1883 p. 85. Gehäuse fast überdeckt genabelt, kugelig kreiselförmig mit etwas abgeflachter Basis, ziem- lich festschalig und dick, rauh und unregelmässig rippenstreifig; Gewinde kegelförmig mit stumpfem Apex; die Naht eingedrückt, regelmässig, linien- förmig, nur gegen die Mündung etwas crenulirt. Die fünf Umgänge sind ziemlich gut gewölbt und nehmen regelmässig zu; der letzte ist kaum verbreitert, an der Basis etwas abgeflacht, an der Mündung deutlich herabgebogen. Die Mündung ist unregelmässig dreieckig-eirund, stark ausge- schnitten, ziemlich schräg, der Mundrand gerade, einfach, nur schwach gelippt, die Ränder nur wenig zusammenneigend, der Aussenrand ist nur wenig gebogen, in seiner Mitte fast geradlinig, geradeaus, der Basalrand ist umgeschlagen, ganz geradlinig, mit dem Aussenrand wie mit dem Spindelrand Winkel bildend; der Spindelrand ist kurz, rasch ansteigend, schwielig, den Nabel bei- nahe ganz überdeckend, aber doch nur so, dass man ihn noch deutlich erkennt. Die Färbung ist weiss, hier und da röthlich überlaufen, mit fünf kastanienbraunen Binden. Aufenthalt: bei Biredschik am oberen Euphrat, von Jelski gesammelt, mir von Ürosse mitgetheilt. Diese Varietät unterscheidet sich von dem Typus (Icon. fig. 1967) eigentlich nur durch den weiter offenen Nabel und die Bänderung ; die Verschiedenheit in der Zahl der Umgänge wird vom Zählen abhängen. Die Art selbst ist ein eigenthümliches Mittelglied zwischen Pomatia, von der sie Textur und Nabelbildung hat, und Tachea, welcher sie nach Gewinde und Mündungs- bildung angehört. — Bourguignat’s Typus stammt wohl sicher auch aus Kleinasien, obwohl er ohne alle Reserve die Abruzzen angibt. 111. Helix Nieolai Kleciach. Testa aperte et pervie umbilicata, orbieulato- depressa, solidula sed subtranslucens, oblique rugose costulato-striata, non ptlosa ; spira depresse conica vel depressa, summo obtuso, minuto, rufescenti; sutura dis- tincte impressa, Anfractus 5 convexius- LA u. s1E2 —14. 39 euli, leniter regulariterque crescentes, ulti- mus subteres, basi quoque distincte striatus, antice subite valdeque deflexus. Apertura perobliqua, ovato-rotundata, parum luna- ta ; peristoma continuum, late reflexum, labiatum, margine basali subdentato valde reflexo, umbiliei partem tegente. Griseo- flavescens, fasens tribus fulvis ornata. ' Diam maj. 26, min. 22, alt. 12,5 Mm. Helix Nicolai Kleeiach Nachr. Bl. Mal. Ges. XII. 1880 p. 106. — Kobelt Catalog p. 30. Var. minor, magis depressa. alt. 10 Mm, Helix recordera Parreyss in sched. Gehäuse offen und perspectivisch genabelt, ziemlich kreisrund, niedergedrückt, festschalig, doch durchscheinend, dicht mit schrägen rauhen Rippenstreifen seulptirt, unbehaart; das Gewinde ist bald flach erhoben, bald fast ganz flach, mit kleinem, glattem, röthlichem Apex; die Naht ist deutlich eingedrückt. Die fünf Umgänge sind gut gewölbt und nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte ist fast stielrund, auch an der Basis deutlich gestreift, vornen plötzlich tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schräg, gerundet eiförmig, wenig ausgeschnitten, der Mundsaum ist zusammenhängend, aber nicht, wie es in der Öriginaldiagnose heisst, gelöst, weit umgeschlagen, mit einer dünnen weissen Lippe belegt; der Spindelrand trägt einen mehr oder minder deutlichen faltenartigen Zahn, ist be- sonders breit umgeschlagen und überdeckt einen Theil des Nabels. Die Färbung ist graugelb mit drei hochstehenden braunen Binden, von denen die mittelste die schärfste und schmalste ist. Eine etwas kleinere und flachere Form er- hielt ich schon 1871 von Parreyss als Hel. re- cordera, mochte sie aber auf das eine Exemplar hin, dem obendrein noch der offenbar falsche Fundort Graecia beigefügt war, nicht publieiren. Von XKleeiach habe ich übrigens genau ebensolche Exemplare erhalten. Aufenthalt: in Dalmatien bei Starigrad am Fuss des Welebit. Diam maj. 23, 112—114. Helix planospirae varie- tates. Die Marchesa Paulucei hat, auf sehr reiches Material gestützt, die Gruppe der Hel. plano- spira einer genaueren Untersuchung unterworfen und eine erhebliche Anzahl Varietäten unter- schieden, von denen ich einige nach den mir von der Verfasserin, mitgetheilten Originalexemplaren hier zur Abbildung bringe. Den Ausführungen der Marchesa über den Lamarck’schen Typus, 40 Tafel XV. Fig. als welcher die mittelitalienische Form anzusehen ist, welche ich früher var. etrusca nannte, sowie über den Zusammenhang mit den dickschaligeren behaarten Formen Mittel- und Süditaliens kann ich mich im Allgemeinen nur anschliessen; die Gränze zwischen planospira und setipila oder setulosa ist absolut undefinirbar, soweit auch die typischen Formen von einander abzustehen scheinen. Fraglich ist mir nur die Stellung der sicilianischen Helix confusa Benoit, von der ich noch kein genügendes Material habe vereinigen können; sie wird sich schwerlich von setulosa trennen lassen, ist aber von meiner benedicta gut verschieden. 112 ist die var. casertana Paulucer von Caserta vecchia bei Neapel. Sie ist ziemlich dunkelfarbig, festschalig, mit einzelnen Haaren besetzt, und bildet einen hübschen Uebergang von der typischen planospira zu der stark be- haarten setulosa. 113 stellt die kleine Varietät aus der Um- gebung von Neapel dar, welche die Marchesa » Paulucei var. neapolitana genannt hat; sie hat im Ganzen die Charactere des Typus, zeigt aber überall Haarnarben, und der letzte Umgang er- scheint gedrückter. 114 ist die var. calabrica, welche Caroti am Aspromonte und am Monte Pecoraro in Calabrien entdeckt hat; sie zeigt nur auf den Embryonal- windungen Haarnarben, sonst ist sie überall glatt, durchsichtig, ziemlich eng genabelt; der letzte Umgang ist stark nach unten aufgetrieben. 115. Helix Ragusae Kobelt. Testa exumbilicata, depresse trochoidea, basi inflata, solida, parum nitens, irregulariter striata, sub lente lineis spiralibus quo- que impressis sculpta, griseo - albida , vestiguis macularum fasciarumque vix conspieuis. Anfractus 5, primi 1'2 lae- vigati, convexiusculi, apicem exserbius- culum submammillatum eschibentes, se- quentes plani, in speciminibus nondum adultis distinete carinati, leniter cres- centes, sutura lineari impressa discreti; ultimus subinflatus, ad peripheriam angu- latus, angulo aperturam versus evanes- centi, basi subgibboso-inflatus, antice valde descendens. Apertura obliqua, trans- 112—14 u. 115. verse lunato-ovata; peristoma album, in- crassatum, undique late expansum et reflexum, marginibus subeonniventibus, haud junctis, basali calloso, distincte plicato-dentato, ad insertionem macula rufo-brunnea ornato. Diam. maj. 22,5, min. 19, alt. 14 Mm. Gehäuse vollständig entnabelt, gedrückt krei- selförmig mit aufgetriebener Basis, festschalig, wenig glänzend, unregelmässig grob rippenstreifig, unter der Loupe auch mit feinen eingedrückten Spirallinien sculptirt, einfarbig grauweiss, doch hier und da mit Spuren von Binden und Flecken, wie bei den anderen sieilianischen Iberus. Es sind fünf Umgänge vorhanden; die embryonalen 1'/a sind glatt, gewölbt und bilden einen leicht zitzenförmig vorspringenden Apex. Die folgenden sind vollständig flach, bei jungen Exemplaren offenbar scharf kantig; sie nehmen langsam zu und werden durch eine eingedrückte linienförmige Naht geschieden. Der letzte und ein Theil des vorletzten Umganges erscheinen aufgeblasen, am Umfang deutlich stumpfkantig, aber nach der Mündung hin fast gerundet, oberseits leicht ge- wölbt, unten unregelmässig, besonders nach der Mündung hin, aufgeblasen; der Umgang steigt vorn stark herab. Die Mündung ist in Folge davon schief, ausgeschnitten quereirund; der Mundsaum ist porcellanweiss, verdickt, ringsum breit umgeschlagen; die Ränder neigen kaum zusammen und sind nicht durch Callus verbunden; der Basalrand ist durch eine starke, gerade, vorn zahnartig abfallende Schwiele ausgefüllt, an der Insertion mit einem rothbraunen Flecken ge- zeichnet. Ich erhielt die beiden abgebildeten Exemplare von Herrn Naturalienhändler Schlüter in Halle mit der Fundortsangabe Algier; dieselbe ist jeden- falls irrthümlich und die Form stammt aus West- sieilien, um so sicherer, als sich bei derselben ein typisches Exemplar der Helix provineialis var. unicolor Benoit (Illustraz. Sieul. t. 2 fig. 14) befand. Mit Helix provincialis ist unsere Art auch am nächsten verwandt, doch ist diese noch nie mit solch breit umgeschlagenem Mund- saum beobachtet worden; sie dürfte sich zu Ragusae verhalten wie globularis zu platychela. Ich benenne sie nach dem bekannten sieilianischen Entomologen Don Enrico Ragusa in Palermo. Tafel XVI. ° Fig. 116—22. 123 u. 124. 41 mate ll RV] 116—22. Helix mauritanica Bour- guignat. Testa sat magna, mediocriter, sed profunde umbilicata, ventroso-conica, solida, grosse striata, strüs interdum sublamellosis, praecipue prope aperturam, cretacea, luteo-albida, fusco varie interrupte 20- nata et maculata; spira elata, apice fusco, laevigato. Anfractus 7 convexius- culi, regulariter erescentes, sutura lineari discreti, ultimus ventrosus, rotundatus, ad aperturam leniter parum descendens. Apertura obliqua, subeirreularıs, parum lunata, alba; peristoma tenue, acutum, intus remote albolabiatum, marginibus sat approximatıs, columellari ad insertionem dilatato. Diam. maj. 20—25, alt. 17—19 Mm. Helic mauritanica Bourguignat in schedis. — Servain*) Moll. Espagne p. 108. Gehäuse ziemlich gross, mittelweit, aber tief und durchgehend genabelt, bauchig kegelförmig bis gedrückt kugelig, festschalig, kreidig, grob- gestreift, mitunter namentlich nach der Mün- dung hin fast lamellös gerippt, weisslich oder gelblich mit den verschiedenartigsten hell- oder tiefbraunen Binden und Linien, auch wohl mit einzelnen Flecken, seltener einfarbig gelb oder weisslich. Gewinde hoch, oft kegelförmig, mit kleinem glattem Apex. Die sieben Umgänge sind schwach gewölbt, bei der Form mit mehr kegelföürmigem Gewinde flacher, durch eine linien- förmige, nach der Mündung hin tiefere Naht ge- schieden; sie nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte ist aufgeblasen, gerundet, an der Mündung nur ganz wenig und langsam herab- steigend. Die Mündung ist schief, fast kreis- rund, wenig ausgeschnitten, innen weiss, der *) Testa magna (alt. 17, diam. 20 Mm.), profunde um- bilicata, ventroso-conica, solida, suberetacea, grosse striat« (striae undulatae, validae, saepe sicut lamellosae), rare uni- formiter sordide Tutea, saepius luteolo-albidula et zonulis fuseis numerosis (tum 6 aut tum 6—12) valde interruptis circumeincta; spira perelata, conica aut conico-gibbosa, apice minuto, fusco, laevigato; anfractibus 7 comvexiusenlis ; aut superioribus subplanulatis et caeteris plus minus con- vexis, regulariter usque ad ultimum crescentibus, sutura fere lineari, inter ultimos sat impressa, separatis; ultimo majore, ventroso-rotundato, ad insertionem labri lente sub- descendente ; apertura obliqua, parum lunata, semirotundata ; peristomate recto, acuto, intus labiato; margine columellari dilatato, marginibus sat approximatis. — Diam. 26, alt. 17, lat, et alt. apert. aeg. 10 Mm. — Bourguignat. Rossmässler, Iconographie Neue Folge I. Mundrand dünn, scharf, innen mit einer ziem- lich zurückliegenden weissen Lippe belegt; die Ränder sind ziemlich genähert, aber nicht durch Callus verbunden, der Spindelrand ist an der Insertion rundlich verbreitert. Aufenthalt: in der Provinz Oran, um Tlemcen (Bourguignat’s Originalfundort) und Mascara von mir in grosser Anzahl gesammelt. Diese Art ist, wie die abgebildeten Stücke beweisen, sehr veränderlich in Grösse, Färbung und Gestalt. Namentlich sind die Exemplare von Mascara durchschnittlich grösser, dünnschali- ger und reicher gezeichnet, als die von Tlemcen. Am nächsten-kommt ihr- die folgende Form von St. Denis-au-Sig, mit der sie möglicherweise durch Uebergänge verbunden sein mag; die ty- pischen Exemplare sind gut verschieden durch andere Nabelbildung und durch die schärfere Sculptur, wegen deren sie Dbourguignat zur Gruppe der submaritima stellt. Die Gestalt er- innert ungemein an die syrische Helix Seetzeni, doch scheint mir Bourguwignat Recht zu haben; einzelne Exemplare haben auch ganz die Fär- bung der typischen Hel. submaritima, nament- lich die breite verwaschene Binde unter der Naht. Von den abgebildeten Exemplaren stammen Fig. 124 und 125 von Tlemcen, die übrigen von Mascara; letztere haben sämmtlich auch einen engeren Nabel und verdienten vielleicht einen selbständigen Varietätnamen, wofür ich ver. mas- carensis vorschlagen würde. 123. 124. guignat? Helix euphorca Bour- Testa perforata, globulosa vel globuloso-depressa, cretacea, irregulariter striata, in anfrac- tibus spirae interdum subcostulata, pas- sim obscure malleata, alba vel fasctis fuseis parum distinctis ornata; spira convexa, apice parvo, laevigato, atro; anfractus 6 comvexiusculi, regqulariter crescentes, sutura lineari, aperturam ver- sus impressa discreti, ultimus major, in- flatus, ad aperturam parum descendens. Apertura obliqua, lunato-rotundata, peri- stomate recto, acuto, intus valide albo- labiato, marginibus conniventibus, haud Junctis, columellari superne reflexiuseulo. Diam. maj. 21, min. 18, alt. 16,5 Mm. 6 42 Tafel XVI. Fig. 125 u. 126. ? Helix euphorca Bourguignat*) Malacol. Al- gerie p. 233 t. 25 fig. 21—24. Gehäuse durchbohrt, kugelig, mitunter leicht gedrückt, kreidig, unregelmässig gestreift, auf den oberen Umgängen mitunter gerippt, hier und da undeutlich gehämmert; die Färbung ist bald kreideweiss, bald undeutlich gestriemt und ge- bändert, niemals so lebhaft wie bei der vorher- gehenden Art. Das Gewinde ist gewölbt, mit kleinem, glattem, schwarzem Apex. Die sechs Umgänge sind gut gewölbt und nehmen regel- mässig zu; sie werden durch eine anfangs lineare, später rinnenförmige Naht geschieden; der letzte steigt vornen etwas herab und erscheint aufge- blasen und gerundet. Die Mündung ist rund- lich, etwas ausgeschnitten, schief; der Mundrand einfach scharf, innen mit einer starken weissen Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen, sind aber nicht durch Callus verbunden, der Spindel- rand ist oben etwas zurückgeschlagen. Meine Exempläre, die ich zahlreich um St. Denis au Sig sammelte, stimmen vorzüglich mit der Abbildung bei Bourguignat, nicht aber mit seiner Diagnose. Diese stimmt aber auch nicht mit der Abbildung; wenigstens würde ausser Herrn Bourguignat schwerlich Jemand die Fig. 21 anguste perforata nennen, da sie eher angyuste umbilicata ist, die Umgänge celeriter cerescentes, und vix convexiusculi, die Mündung bei Fig. 22 parum obliqua, während sie eben so schräg ist, wie bei den Verwandten. Levasseur's Zeich- nungen verdienen in solchen Fällen mehr Ver- trauen als Bourguignat’s Beschreibungen, und ich behalte darum für die Art vom Sig den Namen euphorca. Von den bei BDourguignat abgebildeten Arten könnte ausserdem nur noch Hel. eretica in Frage kommen; doch passt keine der Figuren auf meine Formen. Von der vori- gen Art unterscheidet sie sich durch engeren Nabel, viel feinere Seulptur und weniger reiche Färbung. Aufenthalt: in der Provinz Oran, nament- lich häufig um St. Denis au Sig und um die *) Testa anguste perforata, yglobulosa, eretacea, sat tenui, omnino candida, irregulariter substriatula ac obscure malleata; spira valde convexa, apice minuto, atro, laevi- gato,; anfractibus 6 supra vix convexiusculis, fere planu- latis, celeriter crescentibus, sutura (in prioribus lineari, in ultimo impressa) separatis; ultimo majore, ventroso-rotun- dato, ad aperturam recto; apertura parum obliqua, Tunato- rotundata,; peristomate recto, acuto, intus valide albolabiato ; margine columellari superne reflexiusculo. — Alt. 15, dium. 19 Min. Sebeha von Oran, mit Vorliebe in den stacheli- gen Büschen von Ziziphus lotus. Nach Bour- guignat im Süden der Provinz Constantine. 125. 126. Helix piratarum Kobelt. Testa mediocriter, sed haud pervie umbilicata, depresse globulordeo-conica, solida, ere- tacea, irregulariter striatula, alba, plerum- que varie fusco zonata et supra strigata; spira depresse conoidea, summo minuto, laevi, nigro. Anfractus 6, superi via con- vexi, sutura lineari disereti, regulariter erescentes, ultimus dilatatus, subinflatus, anticeleviter descendens et deflexus. Aper- tura obliqua, transverse ovalıs, distincte lunata, peristomate simpliei, intus labio crasso porcellaneo munito, marginibus conniventibus, haud junetis, basali super umbilicum vix reflexiusculo. Diam. maj. 24,5, min. 20,5, alt. 15 Mm. Helix piratarum Kobelt Nachr. Bl. Mal. Ges. 1883 p. 113. Gehäuse mittelweit aber nicht durchgehend genabelt, der Nabel vielmehr am zweiten Um- gang plötzlich verengt, flach kugelig kegelförmig, festschalig, kreidig, unregelmässig, auf den obe- ren Umgängen etwas stärker, gestreift, weiss, meist etwas gebändert und auf der oberen Seite braun gestriemt oder gefleckt. Das Gewinde ist flach kegelförmig, mit kleinem, glattem, schwar- zem Apex. Von den vorhandenen sechs Um- gängen sind die oberen kaum gewölbt und wer- den nur durch eine linienförmige Naht geschie- den; sie nehmen regelmässig zu, der letzte ist querverbreitert, etwas aufgeblasen, vorn herunter- steigend und an der Mündung etwas herabge- bogen; die Naht ist hier deutlich eingedrückt. Die Mündung ist schräg, quer eirund, deutlich ausgeschnitten, der Mundrand einfach, aber innen mit einer starken, weissen, porcellanglänzenden Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen, sind aber nicht durch Callus verbunden; der Spindel- rand ist an der Insertion etwas umgeschlagen und bedeckt einen kleinen Theil des Nabels. Diese Art steht der vorigen in Textur und Sculptur nahe, ist aber viel mehr in die Quere verbreitert und die oberen Umgänge sind deut- lich abgeflacht, so dass junge Exemplare gekielt sein müssen. Aufenthalt: bei Nemours (Djema Rhasuat, Seeräubermoschee) von mir in ziemlicher Anzahl gesammelt. Tafel XVII. Fig. 127 u. 128. 43 Nena gr 127. Helix interpres Westerlund. Testa aperte et perspectiviter umbelicata, de- pressa, raro depresso-globosa, solida, nitidula, lutescenti-alba, unicolor vel varie fusco-fasciata, saltim superne regulariter tenue striata, in anfractu ultimo dense spiraliter lineata; spira depressa, apice nigro. Anfractus 6— 6'/2, superi con- vexiusculi, penultimus convexus, vel plus minusve protuberans, ultimus dilatatus, rotundatus, subeylindraceus, anmtice sen- sim descendens; wumbilicus sursum_ cele- riter dilatatus,superne 4—Ö5mm.latus, per- spectivus. Apertura magna, subeircula- ris, ad parietem leviter lunata, intus sat distanter et saepe pluries albolabrata ; peristoma rectum acutum, marginibus approximatis, columellari superne leviter dilatato. Diam. maj. 17—21, min. 15—17, alt. 10—11 Mm. Helix (Eulota) interpres Westerlund in Blanc et Westerlund Apergu Faune Grece p. 45. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ae 1 BE Helix (Xerophila) interpres Hesse Jahrb. Mal. Gesellsch. IX. 1882 p. 3231. 12 fig. 5. Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, niedergedrückt, seltener etwas kugelig, fest- schalig, etwas glänzend, kreidig, gelblich weiss, einfarbig oder in verschiedener Weise gebändert, gestreift, auf dem letzten Umgange mit spiralen Linien, häufiger nur mit kurzen eingedrückten Strichen sculptirt; Gewinde wenig erhaben mit kleinem schwarzem Apex. Es sind reichlich sechs Umgänge vorhanden, welche durch eine deutliche linienförmige Naht geschieden werden; die oberen sind schwach, der vorletzte stärker gewölbt; letzterer springt mitunter, wie das bei der Sippschaft der Hel. candicans so oft der Fall, eigenthümlich vor. Der letzte Umgang ist etwas verbreitert, gerundet, fast eylindrisch, und steigt vornen langsam herab. Der Nabel ist fast kreisrund, am Eingang 4—5 Mm. breit, vom zweiten Umgang ab verengt. Die Mündung ist schief, ziemlich weit, fast kreisrund, nur wenig ausgeschnitten, innen ziemlich weit zurück mit mehreren weissen Lippen belegt; Mundsaum ge- rade, scharf, die Insertionen sehr genähert — (warum W. in der Originaldiagnose so grosses Gewicht darauf legt, dass sie nicht „conniventes*“ seien, weiss ich nicht, da die Richtung bei zweien von den drei mir gesandten Originalexemplaren zweifellos connivent ist) —, der Spindelrand an der Insertion leicht verbreitert. Aufenthalt: auf Euböa. Es liegen mir drei Originalexemplare von Westerlund vor und ist es mir danach absolut unbegreiflich, wie der Autor die Art zu Fulota stellen und mit apennina vergleichen konnte. Es ist eine ächte Xerophile, deren Abgränzung einerseits gegen candicans, andererseits gegen cauta sehr schwierig sein dürfte. Gegen letztere finde ich als Unterschied den weiteren Nabel, den aufgeblaseneren letzten Umgang und die Spiralsculptur, welche freilich nicht immer so deutlich ist, wie man nach der Diagnose an- nehmen sollte; ich finde meistens nur kurze narbenartige Linien, nur ausnahmsweise dichte und deutliche Spirallinien und kann doch un- möglich die ungestreiften und gestreiften Exem- plare von demselben Fundort von einander trennen, Ob eine Trennung von candicans-obvia auf die Dauer möglich, muss die Anatomie ergeben; im Gehäuse finde ich nach sorgsamer Verglei- chung nur die stärkere Wölbung der Umgänge und ein dadurch bedingtes höheres Gewinde; und auch in dieser Beziehung bahnen Formen aus Euböa und aus der Phthiotis Uebergänge an. Dalmatiner Formen, welche ich von Höberth (als var. spirula) erhalten, zeigen auch die Spi- rallinien. 128. Helix Colomiesiana Bourguignat. Testa aperte et pervie umbilicata, depressa, fere orbicularis, cretacea, haud nitens, albi- dula vel fusco varie pieta et zonata, dis- tincte costulata, in anfractu ultimo grosse costata ; spira convexiuscula, apice par- vulo, laevigato, nitente; anfractus 6 con- vexiuseuli, regularıter crescentes, sutura impressa disereti, ultimus parum major, rotundatus, subteres, ad aperturam_le- vissime deflexus. Apertura parum obli- qua, leviter lunata, subeireularis, peristo- mate recto, acuto, intus valide albido- vel luteolo-incrassato, margine columellari reflexiusculo, marginibus conniventibus. Diam. maj. 18, alt. 11 Mm. Heli Oolomiesiana Bourguignat Malacologie de V’ Algerie vol. I. p. 245 t. 28 fig. 11—15. 6° 44 Tafel XVII. Non Helix Colomiesiana Mousson Jahrb. I. p. 13, Kobelt Iconographie fig. 1456. Varietas anfractibus convexioribus labio tenui- ore = Helix Gouini Debeaux in sched. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, niedergedrückt, ziemlich kreisrund, festschalig, kalkig, glanzlos, grauweiss, oberseits dunkler, und die dunkle Färbung an der Peripherie durch ein scharfes, braunes, durch die weissen Rippen unterbrochenes Band begränzt, die Unterseite mit einigen mehr oder minder scharfen, durch die weissen Rippen unterbrochenen Binden, allent- halben deutlich, auf dem letzten Umgange grob und auffallend gerippt, Gewinde flach gewölbt mit kleinem, glänzendem, schwarzem, glattem Apex. Die sechs mehr oder minder gut ge- wölbten Umgänge nehmen regelmässig zu und werden durch eine eingedrückte Naht geschieden ; der letzte ist etwas grösser, fast stielrund, vorn nur ganz wenig herabgebogen. Die Mündung ist nicht sehr schief, fast kreisrund, leicht aus- geschnitten, der Mundsaum gerade, scharf, innen mit einer deutlichen bis starken weissen oder gelben Lippe helegt; die Ränder neigen zusam- men, der Spindelrand ist ganz leicht zurückge- schlagen. Aufenthalt: zwischen Oran und Algier, von mir bei Mostaganem gefunden, eine unbedeutende Abänderung, mir ven Debeaux als Helix Gouini mitgetheilt, bei Arzew. Mousson hat diese Form, welche man am zweckmässigsten als eine gerippte sphaerita characterisiren kann, auf eine von Fritsch und kein bei Mogador gesammelte Xerophile ge- deutet, welche ähnlich gerippt, aber viel enger genabelt ist und trotz aller Achnlichkeit be- sonders mit der Abbildung von Bourguignat’s var. minor (fig. 14) doch in eine andere Gruppe gehört. Ich bin, da ich die ächte Oolomiesiana nicht kannte, Mousson gefolgt und habe die maroccanische Form unter fig. 1456 als Colo- miesiana abgebildet; da dieselbe noch keinen anderen Namen bekommen hat, schlage ich Helix Alberti für sie vor. 129. Helix Lemoinei Debeauz. Testa pervie umbilicata, depressa vel depresse- subglobosa, fere orbieularis, eretacea, fas- eis latis fuscescentibus 4—5 eingulata, confertim costulato - striata, aperturam versus distinctius costata. Anfractus 6 convexi, subteretes, leniter crescentes, su- tura lineari disereti, ultimus teres, basi tantum leviter planatus, antice perparum deflexus, pone aperturam distincte costu- latus, costulis ad peripheriam subtuber- Fig. 129 u. 130. eulatim prominentibus. Apertura obliqua, fere eircularis, parum lunata, peristomate obtuso, ad insertionem marginis basalis leviter dılatato. Diam. maj. 16, min. 15, alt. 9—10 Mm. Helie Lemoinei Debeaux in litteris. — Kobelt Jahrbücher D. Mal. Gesellsch. IX. 1882 909. Gehäuse durchgehend genabelt, flach nieder- gedrückt oder leicht kugelig, fast kreisrund, kreidig mit 4—5 breiten dunklen Binden, dicht rippenstreifig, nach der Mündung hin scharf ge- rippt. Die sechs Umgänge sind gut gewölbt, fast stielrund, nehmen langsam zu und werden durch eine einfache linienförmige Naht geschieden. Der letzte ist stielrund, nur an der Basis leicht abgeflacht, vornen kaum herabgebogen, hinter der Mündung sehr deutlich gerippt, die Rippen an der Peripherie höckerartig vorspringend. Die Mündung ist schräg, fast kreisrund, wenig aus- geschnitten, Mundrand stumpf, an der Insertion leicht verbreitert. Aufenthalt: bei Tomadjeur a Nama im südlichen Oran, gelegentlich des letzten Auf- standes gesammelt, mir von Debeaux zur Ver- öffentlichung mitgetheilt. 130. Helix Dragorichi Zelebor. „Lesta anguste et impervie umbilicata, depressa, solida, striata, parum nitens, alba ; spira vie conoideo-elevata, vertice subtili, cor- neo; sutura levis; anfractus 5’. parum convewiusculi, ultımus depresso-rotunda- tus, amtice dilatatus, vie descendens ; apertura obliqua, rotundato-lunariıs, la- tior quam alta; peristoma rectum, acu- tum, pone marginem crasse albido-labia- tum, marginibus convergentibus, columel- ları ad insertionem parum dilatato, pa- tente.“ — Pfr. Diam. maj. 16. min. 13, alt. 8 Mm. Helic Dragorichi Zelebor in litt. — Pfeiffer Monogr. Helic. vivent. V. p. 484. — Novitates concholog. vol. III. p. 504 t. 108 fig. 25—27. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II. p. 47. Gehäuse eng und nicht durchgehend genabelt, niedergedrückt, festschalig, gestreift, nur wenig glänzend, einfarbig weiss; Gewinde nur ganz wenig erhoben mit feinem hornfarbenem Wirbel. Die 5'/g Umgänge sind nur wenig gewölbt und durch eine glatte Naht geschieden; der letzte ist etwas gedrückt gerundet, an der Mündung verbreitert und kaum herabsteigend. Die Mün- dung ist schief, ausgeschnitten gerundet, breiter als hoch, der Mundsaum gerade, scharf, hinter Tafel XVII. dem Saum mit einer starken weissen Lippe be- legt, die Ränder zusammenneigend, der Spindel- rand an der Insertion nur wenig verbreitert und abstehend. Aufenthalt: bei Samsum in Kleinasien. Ab- bildung und Beschreibung nach Pfeiffer. Diese mir unbekannt gebliebene Art soll sich von allen Verwandten durch den engen, nicht durchgehenden Nabel unterscheiden ; Pfeiffer ver- gleicht sie mit der serbischen Helix Zelebori. 131. Testa late et perspectiviter umbilieata, depressa, spira parum elevata, solidula, eretacea vel subtus fascuıs rufo-fuscis ornata. An- fractus 5, superi convesiusculi, striatı, sequentes costulati, et carina irregulariter erenulata suturam sequente muniti, prope suturam impressi; anfractus ultimus supra parum convexus, carina filiformi albo- erenulata utrinque compressa munitus, subtus inflatus et costulis albidis quam supra distinctioribus sculptus, antice le- viter descendens. Apertura angulato- ovata, parum lunata, peristomate sim- pliei, marginibus conniventibus, callo te- nuissimo Junctis, basali intus labio albo dislincto remoto incrassatus, ad inser- tionem leviter dilatato. Diam maj. 17, min. 14, alt. 5'f. Mm. Helix sigensis Kobelt Jahrbücher D. Mal. Ge- sellsch. IX; p. 69. Helix Jolyana Bourguignat in sched. fide De- beauz. Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, flach mit kaum erhobenem Gewinde, festschalig, kreidig, einfarbig weisslichgelb oder untenher mit einigen braunrothen Binden gezeichnet. Von den fünf Umgängen sind die oberen gewölbt und gestreift, die folgenden gerippt, über der Naht etwas eingedrückt und an dieser mit einem un- regelmässig crenulirten Kiel versehen. Der letzte Umgang ist oberseits nur wenig gewölbt und hat einen fadenförmigen, beiderseits zusammenge- drückten, weissgezähnten Kiel, unterseits ist er aufgeblasen und stärker als oben mit weisslichen Rippen sculptirt; an der Mündung steigt er leicht herab. Die Mündung ist eckig-eirund, nur wenig ausgeschnitten, dem Kiel entsprechend mit einer scharfen Ecke; die Ränder neigen zusammen und werden durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Basalrand trägt eine zurück- liegende deutliche weisse Lippe und ist an der Insertion leicht verbreitert. Helix sigensis Kobelt. Fig. 131 u. 132. 45 Aufenthalt: in der Provinz Oran, von mir bei Nemours in der Nähe des alten Portus Sigensis zahlreich gesammelt. Diese Art steht der depressula sehr nahe, unterscheidet sich aber sofort durch die scharfe Berippung. 132. Helix Moraguesi n. sp. Testa late et perspectiviter umbilicata, depressa, spira fere omnino plana, carinata, soli- dula, cretacea, albida vel obsoletissime fusco fasciata ; apex minimus, laevis; su- tura impressa, irregulariter crenata. An- fractus 5'/e plani, leniter regulariterque erescentes, carinati, costis ob'iquis dis- tantibus distinctis, ad carinam suturam sequentem magis prominentibus, strüsque intercedentibus sculpti; ultimus quam pe- nultimus vix latior, antice descendens, carina utrinque compressa irregulariter flexuosa serrata cingulatus, superne pla- nus, infra rotundatus, circa umbilicum indistincte eristatus, costıs usque in um- bilicum decurrentibus. Apertura parva, irregularis, lunata, ad carınam distincte canaliceulata, peristomate recto, albo- labiato, marginibus conniventibus, callo tenuissimo junetis, supero protracto, ba- sali regulariter arcuato, vix reflextusculo. Diam. maj. 12, min. 10, alt. 4,2 Mm. Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, niedergedrückt, obenher fast ganz flach, gekielt, festschalig, kreidig, einfarbig weiss oder undeut- lich gebändert; Apex klein und glatt, die Naht eingedrückt und unregelmässig gezahnt. Die 5". Umgänge sind obenher flach, vor dem deutlich erkennbar bleibenden Kiel- etwas eingedrückt; sie sind mit scharfen, vorspringenden, schrägen ziemlich weitläufig stehenden Rippen sculptirt, die am Kiel stärker vorspringen; zwischen sie hinein schieben sich schwächere Streifen. Die Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte ist kaum breiter als der vorletzte, unter dessen Niveau er an der Mündung herabsteigt; er ist von einem beiderseits zusammengedrückten, unregelmässig gebogenen, scharf gezahnten Kiel umgeben, obenher flach, unten gerundet, um den Nabel herum kammförmig zusammengedrückt; die Rippen laufen bis in den Nabel hinein. Die Mündung ist klein, unregelmässig, dem Kiel ent- sprechend mit einer deutlichen Rinne, durch die Mündungswand ausgeschnitten; der Mundrand gerade, durch eine weisse Lippe verdickt; die Ränder neigen zusammen und werden durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Ober- 46 Tafel XVII, rand ist vorgezogen, der Spindelrand kaum be- merklich umgeschlagen. Aufenthalt: bei Palma auf Mallorka, von Herrn Moragues entdeckt Diese Art erinnert auffallend an die vorige, aber wie diese eine gerippte depressula, so ist sie eine gerippte explanata. Weiterhin unter- scheidet sie sich dadurch, dass sie trotz der viel geringeren Grösse einen halben Umgang mehr hat und ihre Berippung deutlicher und viel weit- läufiger ist. 133. Helix hydruntina Blanc. Testa aperte et pervie umbilicata, orbiculato- depressa, spira depresse conoidea, sat tenuis, irregulariter striata, untcolor ere- taceo-albida. Anfractus fere 6 convexius- culi, leniter acerescentes, sutura lineari distincta disereti, ultimus leviter inflatus, subteres, antice descendens. Apertura sat magna, obliqua, ovato-rotundata, parum lunata; peristoma acutum, simplex, mar- ginibus conniventibus, intus labio angusto albo utrinque fusco limbato munitum. Diam. maj. 17, min. 14, alt. 10—11 Mm. Helix hydruntina Blane in sched. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, niedergedrückt kreisförmig mit flachkegeligem Gewinde, ziemlich dünnschalig, unregelmässig gestreift, einfarbig kreideweiss, mitunter nach der Mündung hin mit einigen hornfarbenen Striemen. Es sind fast sechs Umgänge vor- handen; dieselben sind leicht gewölbt und nehmen langsam und regelmässig zu; die Naht ist deut- lich linienförmig; der letzte Umgang ist etwas in die Quere verbreitert, fast stielrund und steigt vornen langsam aber ziemlich tief herab. Die Mündung ist relativ gross, schräg, quer eirund, nur wenig ausgeschnitten; der Mundrand ist ein- fach, scharf, mit zusammenneigenden Rändern, innen mit einer schmalen, aber scharfen weiss- lichen Lippe, welche auf beiden Seiten braun gesäumt ist. Aufenthalt: inder Provinz Terra d’Otranto, mir von Blanc 1878 mitgetheilt. Man kann diese Art am besten als eine flache, weit genabelte variabilis characterisiren, doch möchte ich sie der langsamen Windungszunahme wegen nicht zu den Varietäten dieser Art rechnen. 134. Helix cauta Westerlund. Testa aperte umbilicata, conoideo-globosa, su- perne regulariter striatula, anfractu ul- timo rugoso-striata, sordide albida, sae- pissime unicolor vel sparse nigro-punctata, rare obsolete, rarissime distincte brunneo- Kio..133.1132 1185. fasciata ; anfractus 6'/2, superi convexius- euli, penultimus convexus, ultimus teres, antice sensim longe descendens; apertura rotundata, supra depressa, parum lunata; peristoma rectum, acutum, pone marginem tenue albolabratum, marginibus appropin- quatis, callo haud junctis, columellari ad insertionem vix dilatato. Diam. maj. 16—20, min. 10—13 Mm. Helix cauta Westerlund in Westerlund et Blanc Apercu Faune Grece p. 63. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II. p. 45 (eretica var.) Gehäuse offen und durchgehend genabelt, flach kegelförmig kugelig, festschalig, obenher regel- mässig gestreift, aufdem letzten Umgange unregel- mässig runzelstreifig, meist einfarbig schmutzig weiss oder mit einigen dunklen Bändern ge- zeichnet, seltener undeutlich, nur sehr selten deutlich braun gebändert. Die 6'/e Umgänge sind obenher ziemlich gewölbt, der vorletzte stär- ker, der letzte fast stielrund, steil in den Nabel abfallend, an der Mündung allmählich herab- steigend. Mündung schief, fast kreisrund, oben- her etwas abgeflacht, nur sehr wenig ausge- schnitten, Mundrand gerade, scharf, einfach, innen mit einer schwachen, weissen Lippe be- lest, hinter welcher meistens noch einige ältere Lippen stehen; die Ränder sind einander ge- nähert, aber nicht durch einen Callus verbunden, der Spindelrand ist an der Insertion kaum ver- breitert. Aufenthalt: am Lykabettos bei Athen, am Pyräus und sonst in Attika. Westerlund glaubt in dieser Form die Helix cretica Roth zu erkennen; die Dimensionen, die Roth angibt (diam. 17, alt. 13 Mm.), scheinen mir aber auf eine höhere Form zu deuten, als die mir von Westerlund gesandte. 135. Helix Vukotinovici Hirc. Testa aperte et pervie umbilicata, orbiculato- depressa, spira parum elata, striatula, solidula, ceretacea, unicolor sordide al- bida vel hie üÜlie fusco-corneo strigata et maculata. Anfractus 5 regulariter erescentes, convexiuseuli, sutura lineari disereti; summum minutum, nigrum; an- fractus ultimus vix dilatatus, fere teres, antice perparum deflexus. Apertura pa- rum obliqua, fere eircularis, parum lu- nata; peristoma acutum, simplex, mar- ginibus conniventibus, pone limbum fus- cum labio albo crasso prominenti munitum. Diam. maj. 12. min. 10, alt. 7 Mm. Tafel XVII u. XVII. Helix Vukotinoviei Hire Verh. Zool. Bot. Ge- sellsch. 1880 p. 524. Gehäuse ziemlich klein, offen und durch- gehend, fast perspectivisch genabelt, kreisförmig niedergedrückt mit nur wenig erhobenem Ge- winde und kleinem schwarzem Apex, dicht ge- streift, festschalig, kreidig, einfarbig weiss oder hier und da mit einzelnen hornfarbenen Flecken und Striemen. Die fünf Umgänge sind ziem- lich gewölbt und nehmen regelmässig zu; sie werden durch eine deutliche linienförmige Naht geschieden; der letzte ist nur wenig verbreitert, fast stielrund, vornen ganz wenig herabgebogen. Die Mündung ist nur wenig schräg, fast kreis- rund, nur wenig ausgeschnitten; der Mundrand ist einfach, scharf mit zusammenneigenden Rän- dern, innen hinter einem braunen Saum mit einer weissen Lippe belegt. Aufenthalt: in Croatien. Die starke Lippe unterscheidet diese Art ge- nügend von ihren Verwandten. 136. Helix Jickelii Nevill. Testa perforata, depresso-globuloidea, tenuius- cula, irregulariter striata, strüs prope suturam costiformibus; albida, zonulis fuseis parum distinctis varie ornata. Spira depressa, sutura impressa, linearis. Anfractus 6 convexiusceuli, regulariter len- teque crescentes, ultimus subinflatus, ob- lique dilatatus, subdepressus, antice des- cendens. Apertura rotundata-ovata, lu- Bart el 137. Testa 138. Helix Benoiti Cafiei. late et perspective umbilicata, umbilico demum (ad basin testae) valde dilatato, striatula, alba vel pallide lutescens, fas- eüis brunneis, integris vel interruptis, or- nata; spira depresse turbinata, apice acutiusculo, rufescenti, laevi, Anfractus 6'Je, regulariter acerescentes, sutura lineari disereti, convexiusculi, penultimus con- vexior, ultimus supra depressus, dilata- tus, antice deseendens. Apertura obliqua, ovato-rotundata, intus albolabiata ; peri- stoma reetum, acutum, marginibus connt- ventihus, columellari valde arcuato, sub- patulo. Diam. maj. 14—16, min. 12'a—14, alt. 9,510 Mm. Fig, 136. 137 u. 138. 47 nata, obliqua, peristomate recto, acuto, intus labiato, marginibus conniventibus, supero leviter protracto, basalı vix super perforationem reflexiusculo. Diam. maj. 16, min. 13, alt. 10,5 Mm. Helix Jickelii Nevill in sched. — Kobelt in Nachr. Bl. Mal. Ges. 1883 p. 113. Gehäuse durchbohrt, flach kugelig, dünn- schalig, unregelmässig gestreift, die Streifen unter der Naht deutlich rippenförmig vorspringend; die Färbung ist weisslich mit schmalen braunen Bändern. Das Gewinde ist flach gewölbt mit kleinem, dunklem Apex, die Naht eingedrückt, linienförmig. Die sechs Umgänge sind leicht ge- wölbt und nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte ist etwas aufgeblasen, schräg nach unten zu verbreitert, obenher etwas abgeflacht; er steigt vornen deutlich herab. Die Mündung ist gerundet eiförmig, stark ausgeshnitten, schräg; der Mundrand einfach, scharf, innen etwas zu- rück mit einer weissen Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen, der obere ist etwas vorge- zogen, der Basalrand an der Insertion leicht um- geschlagen. Aufenthalt: in Abessynien, mir von Herrn Nevill zur Abbildung und Beschreibung mit- getheilt. Diese Art steht manchen Formen der varia- bilis-Gruppe in der Gestalt sehr nahe und ist von besonderem Interesse als die erste Xerophile aus dem Gebirgsland am blauen Nil. XV. Helix Terverii Benoit Illustraz. Sicul. p. 135 taf. 3 fig. 52 Helix Benoiti Cafici Natural. Sie. II. t. 1 fig. 4. — Westerlund in Jahrb. Mal. Ges. X. 1883 p. 52. Gehäuse weit und fast perspectivisch genabelt, aber der Nabel hinter dem letzten Umgang rasch verengt, fein gestreift, ziemlich festschalig, weiss oder leicht gelblich, mit braunen Binden und Fleckenstreifen mannigfach gezeichnet. Das Ge- winde ist flach kreiselförmig mit kleinem, glattem, röthlichem Apex. Es sind über 6 Umgänge vorhanden, welche regelmässig zunehmen und durch eine linienförmige Naht geschieden werden; die oberen sind leicht gewölbt, der vorletzte stär- ker, der letzte ist querverbreitert, an der Mün- dung fast dreimal so breit, wie der vorletzte, 48 Tafel XVII. obenher niedergedrückt, vornen ziemlich stark herabsteigend. Die Mündung ist schräg, rund eiförmig, wenig ausgeschnitten, innen mit einer deutlichen weissen Lippe belegt, der Mundsaum gerade, scharf, mit etwas zusammenneigenden Rändern, der Spindelrand regelmässig gebogen, an der Insertion etwas verbreitert. Aufenthalt: auf Sicilien, nach Cafiei bei Vizzini und in den Madonien, von mir in Menge um Castelbuono in den Madonien, aber auch bei Girgenti gesammelt. Es ist diese nach Originalexemplaren un- zweifelhaft Helix Terverii Benoit und habe ich sie auch unter diesem Namen versandt; warum Westerlund — von dem auch die Diagnose bei Cafici herrührt — sie mit moesta vergleicht, ist mir unbegreiflich, da ich zwischen beiden kaum eine Aehnlichkeit finde. — Benoit nennt als Fundort seiner Hel. Terverii ausschliesslich die Insel Levanzo an der Westspitze von Sicilien. 139. 140. Helix Krynickii Andrz. Testa depresse globosa, subanguste umbilicata, umbilico pone anfractum ullimum fere clauso, subtiliter irregulariterque striata, nitida, fasciis castaneis integris et inter- ruptis varıe ornata; spira conoidea, Pro- minula; apice minuto, nigricante. An- fraetus 5, super! parum convexi leniter- que accrescentes, ultimus inflatus, antice vix descendens. Apertura parum obliqua, magna, lunato-rotundata; peristoma acu- tum, simplex, tenue, intus remote albola- biatum, marginibus leviter conniwentibus. Diam. maj. 14—18, min. 13 —15, alt. 10 Mm. Helie Krynickii Andrzejowsky bull. Moscou VI. p. 434, nec Kobelt Iconographie 1436—38. — Retowsky in Mal. Bl. N. F'. VI. p. 7. — Olessin ibid. p. 45 tab. 2 fig. 4. Helix Theodosiae Olessin Mal. Bl. N. F. IL. 1881 p. 157. Retowski's Verdienst ist es, die fast ver- schollene ächte Hel. Krynıckiı in der Krym wieder aufgefunden zu haben, während man sie seither in den etwas enger genabelten Formen der Hel. derbentina suchte, wie ich sie noch im fünften Bande der Iconographie abbildete. Die ächte Hel. Krynickii ist unverkennbar durch ihre eigenthümliche Nabelbildung; der anfangs relativ weite Nabel verengt sich unmittelbar hinter dem letzten Umgang zu einem ganz engen Schlitz und ist weiterhin vollständig geschlossen. Das Gehäuse ist flach, aber durch den aufgeblasenen letzten Umgang ziemlich hoch, mit kleinem sich vom Gehäuse deutlich absetzendem Gewinde und Fig. 139. 140. 141 u. 142. kleinem dunklem Apex. Es ist fein und un- regelmässig gestreift, ziemlich glänzend, weiss mit intensiv braunen, bald zusammenhängenden, bald unterbrochenen Binden sehr lebhaft ge- zeichnet; die Fleckenreihe unter der Naht, welche ich in meiner früheren Arbeit für characte- ristisch ansprechen zu können glaubte, fehlt bei den Exemplaren aus der Krym ausnahmslos. Die oberen Umgänge nehmen nur langsam zu und sind wenig gewölbt, der letzte dagegen ist auf- geblasen; er steigt vornen nur wenig herab. Die Mündung ist kaum schief, für eine Art aus dieser Gruppe auffallend gross, ziemlich kreisrund, nur wenig ausgeschnitten, hinter dem einfachen schar- fen Mundsaum ziemlich weit zurück mit einer weissen Lippe belegt; die Insertionen neigen leicht zusammen. Aufenthalt: in der Krym, bei Theodosia und Sebastopol. Wenn, wie Olessin angibt, Hel. vestalis var. radiolata Mousson (Coq. Schläfli I. p. 304) hierher gehört, ist sie auch durch den Caucasus bis Transcaucasien verbreitet. Ich möchte übrigens der Identifieirung nicht ohne weiteres beistimmen, da Mousson seine Art zu- nächst mit protea Zgl. (Icon. 251) vergleicht und ihr „tours un peu moins convexes“ zu- schreibt, was auf Krynickı eigentlich doch nicht passt. — Nach Mousson (Coq. Schläfli I. p. 278) würde aber die ächte Hel. Kryniekii um Dol- mabagtsch@ bei Konstantinopel vorkommen; seine Bemerkungen lassen keinen Zweifel, dass er die richtige Form vor sich hatte. 141. 142. Helix Dautezin. sp. Testa depresse subglobosa, sat anguste umbili- cata, solidula, irregulariter striatula, lutescenti-albida wel fulvescens, faseia mediana alba, fasciis fuscis vel castaneis cingulata, supra maculis radiantibus ele- gantissime stellata; spira depresse co- noidea, summo minuto, nigro. Anfractus 6 leniter regulariterque erescentes, sutura lineari albosignata disereti, superi vix convexiuseuli, elegantissime radiatim ma- culati, ultimus subinflatus, antice leniter descendens. Apertura ovato-rotundata, distinete lunata, faseiis parum trans- lucentibus; peristoma tenue, acutum, in- tus pone limbum fuscum remote albo- labiatum, labio angusto sed distincto, marginibus subconniventibus, basalı ad insertionem dilatato. Diam. maj. 17,5, min. 15, alt. 15 Mm. Gehäuse eng, aber durchgehend genabelt, ge- drückt kugelförmig, ziemlich festschalig, auf den oberen Umgängen deutlich und regelmässig, auf Tafel XVIH. dem letzten unregelmässiger gestreift, gelblich weiss bis bräunlich mit weisslichem Kielstreifen und mehr oder minder intensiv braunen Binden, fast stets einer besonders starken über dem Kiel- streifen und einigen schmäleren unterhalb, wäh- rend die Oberseite mit radiär gestellten Flecken gezeichnet ist, welche bei der Ansicht von oben eine prachtvolle sternförmige Figur bilden. Das Gewinde ist flach kegelförmig mit kleinem, schwärzlichem Apex. Es sind reichlich sechs Umgänge vorhanden, welche langsam und regel- mässig zunehmen und durch eine einfache, linien- förmige, leicht weissbezeichnete Naht geschieden werden, die oberen sind kaum gewölbt und ent- weder nur mit Radiärflecken oder auch mit einer längs der Naht laufenden Binde gezeichnet, der letzte erscheint dem Gewinde gegenüber aufge- blasen, obenher etwas abgeflacht, vorn leicht herabsteigend. Die Mündung ist rundeiförmig, deutlich ausgeschnitten, innen bläulichweiss mit nur wenig durchscheinenden Binden; der Mund- saum ist dünn und scharf, hinter einem ziemlich breiten braunen Saum mit einer schmalen, schar- fen, weissen Lippe belegt; die Ränder neigen et- ' was zusammen, der Spindelrand ist an seiner Insertion erheblich verbreitert. Aufenthalt: bei Algesiras, aufZwergpalmen; ich glaube auch jung® Exemplare, welche ich auf dem Felsen von Gibraltar in beträchtlicher Höhe sammelte, hierher beziehen zu sollen. 143. Helix pisanopsis Servain, var. Aegusaen. Testa anguste et haud pervie perforata, globu- loidea, solida, cretacea, alba, vel fascüis castaneis varie cingulata. Anfractus 6 leniter accrescentes, sutura superne vix conspicua, versus aperturam impressa discereti, superi convexiusculi, ultimus in- flatus, rotundatus, antice vix descendens. Apertura parum obligqua, distinete lu- nata, fere exacte semicircularis, faucibus hilaceis, fascüs externis translucentibus ; peristoma acutum, intus pone limbum fuscum labio cerasso, acuto, aurantiaco munitum. . Diam. ma). 18, min. 16, alt. 14 Mm. ? Helix pisanopsis Servain Mollusques recueillis en Espagne et Portugal p. 112. Gehäuse dem von Seetzeni auffallend ähn- lich, aber mit der Zeichnung der variabılıs, eng und nicht durchgehend durchbohrt, kugelig, fest- schalig, kreideweiss, bei den zahlreichen mir vor- liegenden Exemplaren stets mit einer scharf aus- geprägten kastanienbraunen Mittelbinde, welche Rossmässler, Iconographie Neue Folge 1]. Fig. 143 u. 144—146. 49 auch auf dem Gewinde sichtbar ist, und einer Anzahl schwacher Binden auf der Unterseite, obenher rein weiss, die Unterseite häufig diffus bräunlich überlaufen. Es sind sechs Umgänge vorhanden, welche durch eine linienförmige, an- fangs kaum sichtbare, erst am letzten Umgang deutliche Naht geschieden werden; sie sind leicht gewölbt und nehmen langsam und regelmässig zu. Der letzte Umgang ist aufgeblasen, ge- rundet, vorn kaum herabsteigend. Die Mündung ist darum auch wenig schief, fast kreisrund, aber bis zum Halbkreis ausgeschnitten, innen prächtig lila gefärbt mit durchscheinenden Binden; der Mund- rand ist scharf und einfach, innen hinter einem intensiv braunen Saum mit einer orangegelben, scharfen, stark vorspringenden Lippe, welche in der Profilansicht bis zur Insertion des Aussen- randes sichtbar ist. Die Ränder neigen kaum zusammen. Diese eigenthümliche Form, welche sich zwi- schen pisana und Seetzeni einerseits und variabılıs andererseits stellt, scheint mir mit der von Servain l. e. beschriebenen Hel. pisanopsis zusammen- zufallen. Servain gibt weder eine Diagnose noch Dimensionen, aber er sagt: „Chez la pisanopsis, le test epais, eretace, d’un blanc mat uni- forme, comme celui de la Seetzeni, possede 6 tours renfles, ventrus, 4 croissance TAa- pide, separes par une suture lineaire, sauf au dernier tour. Celuiei est tres ventru-arrondt; l’owverture peu oblique, assez Echancree, presque exactement semicirculaire, richement coloree, d’une belle teinte carminee foncee, est en- touree par um bord. peristomal droit, aigu et tres fortement borde-epaissi a Vinterieur! Le bord columellaire, reflechi et dilate, entoure une perforation ombilicale, plus owverte que celle de la Pisana, et identique, comme forme, a celle de la Seetzeni.“ Davon passt, mit Ausnahme der Färbung, jedes Wort auf die vorliegende Art, bis auf die Angabe über die Windungs- zunahme; doch dürfte auch da nur eine ver- schiedene Auffassung vorliegen, denn ein Ge- häuse von sechs Umgängen sieht bei „eroissance rapide“ denn doch anders aus. Färbung und verschiedene Heimath veranlassen mich, die vor- liegende Form als eigene Varietät zu benennen. Aufenthalt: in Westsieilien; ich sammelte sie an verschiedenen Puncten der Insel und er- hielt sie durch Monterosato von Favignana. — Servain fand seinen Typus bei Cintra in Portugal. 144—146. Helix eretica Ferussac. Da die in der ersten Abtheilung Fig. 1308 bis 1310 abgebildeten Exemplare von Athen nicht 7 50 eigentlich dem Typus entsprechen, bringe ich hier noch zwei andere Formen zur Abbildung. Fig. 144 ist die in den Sammlungen verbreitetste kleine Form von Syra; Fig. 145 und 146 stellen eine Tafel XIX. Fig. 147 u. 148. prächtige reich gefärbte Varietät dar, welche Herr von Maltzan am Vorgebirge Akrotiri auf Creta sarnmelte. Tafel AN. 147. Helix Cavannae Paulucei. Testa parvula, anguste sed pervie umbilicata, carina filiformi munita, conica, bası ro- tundato-planata, cretacea, solidiuscula, striata, albido-grisea, maculis punctisque griseo-fulvis hie illie ornata; spira con- vexa, apice corneo, parvo, laevi, leviter exserto; sutura leviter impressa. An- fractus 5—6 convexiuseuli, carına fili- formi in anfraetibus inferis spirae quo- que conspieua cineti, lente regulariterque crescentes, strüs filiformibus confertim sculpti; ultimus vix dilatatus, bası ro- tundatus, ad aperturam descendens. Apertura obliqua, ovata, ad carinam vix canaliculata, peristomate recto, acuto, intus albolabiato, marginibus conniventi- bus, basalı ad insertionem leviter dila- tato, Diam. maj. 7, min. 5°a, alt. 4-5 Mm. Helix Cavannae Paulucci*) Bull. Soc. mal. ital. VII. 1881 p. 104 tab. 2 fig. 4. Gehäuse klein, eng aber durchgehend ge- nabelt, kegelförmig, von einem fadenförmig ab- gesetzten Kiel umgeben, an der Basis leicht ge- rundet, kreidig, festschalig, gestreift, grauweiss mit einzelnen bräunlichen Punkten und Flecken. Das Gewinde ist gewölbt kegelförmig mit kleinem, glattem, hornfarbenem, leicht vorspringendem Apex; die Naht ist linienförmig, leicht einge- drückt. Die 5—6 Umgänge sind leicht gewölbt und ihr fadenförmiger Kiel ist auch bei den un- teren auf dem Gewinde zu erkennen; sie sind dicht rippenstreifig und nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte ist nur wenig ver- breitert, unten gerundet; nach der Mündung zu steigt er etwas herab. Der Kiel ist ziemlich *) Testa parvula, filoeinceta, aperte umbilicata, supra conica aut subconica, subtus compresso-rotundata, solidius- cula, cretacea, confertim rugoso-striatula, sordide einerea; maculis punctisque griseis plus minusve picta; spira sub- conica, apire prominente, nitido, lueido, corneo,; anfractibus convexiusrulis, carina filiformi ceircumeinctis, lente re- gulariterque erescentibus, sutura impressa separatis, ultimo paululum majore, leviter descendente, filocinrto, apertura obligua, rotundata, peristomate recto, acuto, intus subincras- sato; marginibus conniventibus, cohtmellari leviter veflexo. zll. 5lja, | fadenförmig abgesetzt, nicht gesägt. Die Mün-. dung ist eiförmig, am Kiel nicht rinnenförmig ausgebuchtet, der Mundsaum gerade, scharf, innen etwas zurück mit einer weissen Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen, der Spindelrand ist ganz leicht verbreitert und umgeschlagen. Als var. seissa unterscheidet die Marchesa Paulucci eine flachere Form mit etwas weiterem Nabel und undeutlicherem Kiel. Aufenthalt: in den mittelitalienischen Ge- birgen, nur in beträchtlichen Höhen, auf dem Monte Mileto bei 2050 Meter, bei Esule, Mas- seria del Giudice im Matesegebirg bei 1352 Meter, die Varietät auf dem Monte Majella in den Abruzzen bei 2749 Meter. Diese hübsche Form bildet den Uebergang von Hel. trochoides Poiret zur folgenden und zur Sippschaft der Hel. Spratti. Abbildung und Beschreibung nach einem mir von der Autorin mitgetheilten Exemplare. 248. Helix Grovesiana Paulucei. Testa depressa, aperte et pervie umbilicata, acute carinata, supra tectiformis, subtus con- vexa, solida, cretacea, confertim costu- lato-striata, albida; spira parum elevata, apice parvo, nitido, corneo; sutura im- pressa, levissime crenulata. Anfractus 5 convexi, superne subgibbosi, dein supra carinam impressi, dense regulariterque costulato-striati, ultimus vie dilatatus, antice haud descendens, carina utrinque compressa subtiliter serrulata eingulatus. Apertura parum obliqua, lunato-ovata, extus canaliculata ; peristoma simplex, rectum, acutum, intus albo-labiatum marginibus approximatis. callo tenuis-, simo junctis, basali vix dilatato. Diam. ma). 9,5, min. 8,5, alt. 4,5 Mm. Helix Grovesiana Paulucei Bul. Soc. Mal. ital. VII. 1881 p. 106 t. 2 fig. 1. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, niedergedrückt, scharf gekielt, obenher dach- förmig, unten gewölbt, festschalig, dicht rippen- streifig, weiss, mitunter auf dem Gewinde horn- farbig gefleckt. Das Gewinde ist nur wenig Tafel XIX. Fig. 149 u. 150. 51 erhoben mit kleinem, glattem, hornfarbenem | Apex; die Naht ist eingedrückt und ganz fein erenulirt. Die fünf Umgänge sind eigenthümlich gewölbt, erst abgeflacht, dann etwas aufgeblasen, nachher über dem Kiel eingedrückt; sie sind dicht und regelmässig rippenstreifig; der letzte ist kaum verbreitert und steigt vorn nicht herab; der Kiel ist beiderseits zusammengedrückt und am Rande fein und regelmässig gezähnelt. Die Mündung ist nur wenig schräg, ausgeschnitten eirund mit deutlichem Canal am Aussenwinkel; der Mundrand ist einfach, scharf, geradeaus, innen etwas zurück mit einer glänzenden weissen Lippe belegt, die Ränder zusammenneigend, durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Spindel- rand an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: bei Salle am Monte Morrone in den Abruzzen, von dem Botaniker Groves ent- deckt; meine Exemplare mir von der Autorin mitgetheilt, Diese hübsche Form steht der maltesischen Helix Spratti Pfr. sehr nahe, unterscheidet sich aber sofort durch das viel höhere, nicht einge- senkte Gewinde, schwächere Streifung, mehr auf- geblasene Unterseite und engeren Nabel. 149, Helix Homeyeri Dohrn et Heyne- mann. x Testa late et perspectiviter umbilicata, depressa, acute carinata, supra planiuscula, subtus convexa, circa umbilicum subangulata, striata, coeruleo -albida, supra seriebus 1—2 macularum fuscarum, infra fascüis 2 dıstinctioribus interruptis ornata. An- fractus 5, superi vix convesxiusculi, pen- ultimus et ultimus amgulo obtuso inter suturam et carinam medianam sculpti, ul- timus ad peripheriam carina compressa subtilissime erenulata munitus, vie dila- tatus, antice descendens. Apertura ovata, parum lunata, peristoma extus angula- tum, intus labiatum, marginibus valde conniventibus, supero recto, basalı vix reflexo, ad umbiicum vix dilatato. Diam. maj. 12, min. 10, alt. 4 Mm. Helie Homeyeri Dohrn et Heynemann Malaco- zoo. Bl. IX. 1862 p. 103. — Pfeiffer Monogr. Heliceor. V. p. 212. — Hidalgo in Journal de Conchyliologie 1878 pl. 9 fig. 4. — (atalogo iconogr. Espana fig. 300 — 302. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II. p. 48. — Wester- lund Prodr. faun. europ. p. 103. Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, flach, scharf gekielt, oberseits flach, unterseits gewölbt, steil und kantig in den Nabel abfallend, dicht rippenstreifig, bläulichweiss, obenher mit einer Reihe deutlicher, aber einzeln stehender Flecken dicht an der Naht und einer zweiten kaum erkennbaren näher dem Kiel, unterseits mit zwei breiteren rothbraunen Fleckenbinden sehr hübsch gezeichnet. Es sind reichlich fünf Umgänge vorhanden, welche langsam zunehmen und durch eine deutliche Naht geschieden wer- den; die oberen sind leicht gewölbt, die späteren haben in der Mitte eine stumpfe Kante, welche bis zur Mündung deutlich bleibt, der letzte kaum verbreiterte wird von einem scharfen, zusammen- gedrückten, sehr fein gesägten Kiel umzogen und steigt an der Mündung etwas herab. Die Mün- dung nennt Dohrn beilförmig; ich möchte sie als quereirund und kaum ausgeschnitten, mit einer dem Kiel entsprechenden Ecke bezeichnen; die Ränder sind einander sehr genähert, aber nicht verbunden, innen mit einer starken Lippe belegt; der Oberrand ist gerade, scharf, der Spindelrand ganz wenig umgeschlagen, an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: auf Mallorka, bis jetzt nur von Homeyer in einem Walde von Pinus maritima in wenigen Stücken gefunden; das abgebildete Exemplar ist das Original auch. für Hidalgo's Figuren. Diese Art kommt der Hel. Nyeli Mittre von Minorca am nächsten; sie ist grösser und be- träcktlich weiter genabelt, auch der Kiel weniger deutlich gesägt; Sculptur und Zeichnung, sowie allgemeine Gestalt sind indess fast identisch und man könnte vielleicht Homeyeri als Localvarietät zu Nyeli stellen. 150. Helix Prietoi Hidalgo. Testa late umbilicata, depressa, serrulato-cari- nata, solidula, confertim costulata, costulis obtusiusculis, irregularibus, superne obli- que arcuatis, inferne subflexuosis, hie lie brevioribus aut bifurcatis; opaca, fulvido- albida vel ferruginea, interdum maculis minutis corneo-fuscis uni- vel quadrisert- atim cincta; spira parum elevata aut planulata, apice fusca; anfractus 5—5\ 2 converiusculi, ad carinam planulati, ul- timus antice descendens, basi valde con- vexus; umbilicus ?/ diamelrı aequans; apertura rotundato-lunaris, angulata ; peristoma rectum, intus albolabiatum, marginibus approximatis, callo tenuis- simo junctis, columellari vix reflexo. — Hidalgo. Diam. maj. 10, min. 9, alt. 4 Mm. Helix Setubalensis Dohrn et Heynemann, nec Pfr. mi Te ‘ 52 Tafel XIX: Eig* 151'u.452: Heli Prietoi Hidalgo Journal de Conchylio- logie 1878 p. 230 pl. IX. fig. 3. — Kobelt Catalog europ. Binnenconchylien ed. II. p. 48. Gehäuse weit genabelt, niedergedrückt, mit scharfem, deutlich sägezähnigem Kiel, festschalig, dieht gerippt, mit dichten, stumpfen, gebogenen, unterseits zusammenfliessenden Rippen, undurch- sichtig, bräunlich weiss oder rostfarben, bisweilen mit einer oder mehreren Reihen dunkler Horn- flecken gezeichnet. Gewinde wenig erhoben oder ganz flach, mit braunem Apex. Es sind 5—5t/> Umgänge vorhanden, welche erst gewölbt, dann nach der Naht hin abgeflacht sind; der letzte steigt vornen herab und ist unten gut gewölbt. Der Nabel nimmt ungefähr zwei Siebentel des Durchmessers ein. Die Mündung ist gerundet, ausgeschnitten, eckig, der Mundrand gerade, innen mit einer weissen Lippe belegt; die Ränder ge- nähert, durch einen ganz dünnen Callus verbun- den, der Spindelrand kaum verbreitert. Aufenthalt: auf Mallorka, unter Steinen und Holz oder in Mauern, häufig; meine Exem- plare von Hidalgo mitgetheilt. Diese Art unterscheidet sich von Hel. setu- balensis Pfr. = serrula Morelet durch weite- ren Nabel, gewölbtere Umgänge, weniger vor- springende Rippen, welche gedrängter stehen, und den mehr nach unten gewölbten und an der Mündung herabsteigenden letzten Umgang. 151. Helix Pollenzensis Hidalgo. Testa mediocriter umbilicata, depressa, serru- lato-carinata, tenuiuscula, pellueida, con- fertim costulata, cortulis superne ar- cuatis, inferne hie illie brevioribus aut bifurcatis; fulvescenti-cornea, infra fas- ciis obscurioribus parum conspieuis or- nata, ad umbilicum opaca, albida; spira parum elevata, vertice saepe fusco. An- fractus 6 vix convexiuseuli, ultimus an- tice non descendens, inferne convexo- deelivis, prope umbilicum obtuse angu- latus; umbiicus 1]; diametri aequans, profundus, infundibuliformis. Apertura lunaris, horizontalis, angulata; peristoma rectum, margine basali intus vix labvato, columellari oblique subdilatato.. — Hi- dalgo. Diam. maj. 12, min. 10!J:, alt. 5 Mm. Helix Pollenzensis Hidalgo Journal de Con- chyliologie 1878 pP. 233 pl. IX. fig. 6. — Kobelt Catalog europ. Binmenconchjzl. ed. II. p. 48. Gehäuse mittelweit genabelt, ganz flach kegel- förmig, mit einem scharfen, zusammengedrückten, gesägten Kiel, dünnschalig, durchscheinend, dicht mit bogigen, unterseits zusammenfliessenden Rip- pen sceulptirt, hornbraun, unter dem Kiel mit einer oder zwei undeutlichen dunkleren Binden, auch an der Naht mit einer undeutlichen Flecken- binde, um den Nabel weisslich. Gewinde wenig erhaben, meist mit dunklerem Apex. Die sechs Umgänge sind kaum gewölbt, der letzte steigt vornen nicht herab, der gesägte Kiel ist auch zwischen dem zweiten und dritten Umgang noch erkennbar; die Basis des letzten Umgangs ver- läuft schräg gewölbt bis zum Nabel, in den sie mit stumpfer Kante steil abstürzt. Der Nabel ist tief, trichterförmig und nimmt etwa ein Fünftel des Durchmessers ein. Die Mündung ist schräg — warum sie Hidalgo als horizontalis bezeichnet, begreife ich nicht — nach aussen mit einer schar- fen Ecke, unregelmässig queroval, kaum ausge- schnitten; Mundrand gerade, scharf, nur der Basalrand mit einer dünnen Lippe, an der In- sertion leicht verbreitert. Aufenthalt: bei Pollenza auf Mallorka. 152. Helix Ponsii Hidalgo. Testa mediocriter umbilicata, depressa, serrato- carinata, valide costulata, costis obliquis, ad basin bifurcatis, lutescens, fusco fas- ciata et maculata. Anfractus 6 con- vexiusculi, inferiores carina suturam se- quente crenulata muniti, ultimus leviter dilatatus, ad carinam albo-serratam utrin- que compressus, basi parum inflatus, circa umbilicum obtuse eristatus. Apertura ir- regulariter transverse ovata, depressa, extus sinuato-angulata; peristoma rec- tum, intus albolabiatum, marginibus con- niventibus, supero protracto, rectiusculo, basali vix reflexiusculo. Diam. maj. 11, min. 9,5, alt. 4 Mm. Helix Ponsi Hidalgo Journ. Conch. 1878 p. 232 t. 9 fig. 5. — Catalog. iconogr. lam. 31 fig. 345 — 347. — Kobelt Catalog palaearct. Binmenconch. p. 48. Gehäuse mittelweit genabelt, niedergedrückt, mit scharfem, sägezähnigem Kiel und dichten, gebogenen, an der Unterseite häufig gabelig ge- theilten Rippen sculptirt, gelblichbraun mit brei- ten braunen Binden und Flecken, so dass von der Grundfarbe nur wenig übrig bleibt. Die fünf Umgänge sind obenher schwach gewölbt und dann zu dem stark gesägten Kiel zusammen- gedrückt, welcher bis zum drittletzten Umgang sichtbar bleibt. Der letzte Umgang ist etwas verbreitert, an der Basis nur schwach gewölbt, gegen den Nabel hin zu einer stumpfen Kante zusammengedrückt, vorn etwas herabgebogen. Tafel XIX. Fig. Die Mündung ist schräg, unregelmässig quer- eiförmig, aussen mit einer ausgebuchteten Ecke; der Mundsaum ist gerade, innen oben wie unten mit einer porcellanglänzenden weissen Lippe; der Oberrand ist flach vorgezogen; der Spindelrand ganz leicht umgeschlagen. Aufenthalt: auf den Inseln Menorca und Cabrera, unter Steinen. Diese Art unterscheidet sich von der vorigen durch geringere Grösse und weniger steil ab- fallenden Nabel, von Hel. Nyeli, welcher sie in der Gestalt am nächsten kommt, durch engeren Nabel, stärkere, gröbere Berippung, schärferen Kiel mit deutlicheren Zähnen und flachere Un- terseite. 153. Helix frater Dohrn var.? Es ist dies die Form, welche Fidalgo (Journ. de Conchyliologie 1878 p. 234 tab. 9 fig. 7) als Varietät zu Hel. Boissyi Terver zieht. Sie sind erheblich höher und enger genabelt, als das mir vorliegende typische Exemplar, das ich deshalb weiter unten zur Abbildung bringe. 154. Helix Nyelii Mittre. Testa aperte et pervie umbilicata, depressa, solidula, carinata, conferte ac subtiliter costulata, albida vel pallide lutescenti- cornea, superne maculis fuscis seriatis, subtus plerumque fasciis fuscis continuis ornata ; spira brevissime conoidea, vertice subtili; sutura submarginata. Anfractus 5 vix convexiusculi, lente requlariterque crescentes, ultimus antice subdeflexus, peripheria suberenulato - carinatus, basti convezxus, subite et fere verticaliter in um- bilieum abiens. Apertura perobliqua, transverse lunato-rotundata, extus angu- lata; peristoma intus labiatum, margini- bus conniventibus, supero recto, protracto, basalv reflexiusculo. Diam. maj. 11,5, min. 10, alt, 5,5 Mm. Heli Nyelii Mittre Pfeiffer Monogr. Heliceo- rum vol. 1 p. 175 vol. 5 p. 212. — Albers- von Martens ed. II. p. 111. — Hidalgo in Journal de Conrchyliologie 1878 p. 232. — Catalogo iconograf. fig. 294-299. — Kobelt Catalog palaearct. Dinnenconch. ed. II. p. 48. Gehäuse offen und durchgehend genabelt mit etwas kegelförmigem, besonders am letzen Um- gang steil abfallendem Nabel, niedergedrückt, ziemlich festschalig, gekielt, fein und dicht ge- rippt, weisslich oder blass horngelb, obenher mit einer Reihe quadratischer brauner Flecken längs der Naht und einer schwächeren über dem Kiel, 153. 154 u. 155. 53 untenher mit zusammenhängenden braunen Bin- den in verschiedener Weise sehr hübsch ge- zeichnet. Das Gewinde ist ganz flach kegel- förmig mit feinem Apex. Die fünf Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu und werden durch eine schwach gerandete Naht geschieden ; sie sind etwas gewölbt; der letzte ist vorn leicht herabgebogen, mit einem schwach erenulirten nur wenig abgesetzten Kiel ziemlich hoch oben, darunter ziemlich gewölbt; er fällt steil und plötzlich in den Nabel ab. Die Mündung ist sehr schief, quer rundeiförmig, leicht ausge- schnitten, aussen eckig; der Mundsaum ist innen mit einer weissen Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen, der Öberrand ist flach vorgezogen, der Basalrand ganz leicht umgeschlagen. Aufenthalt: auf Menorca, in Felsenspalten. Diese Art zeichnet sich durch die verhält- nissmässige Glätte und die helle Färbung aus. Sie könnte nur mit Hel. Homeyeri verwechselt werden, ist aber kleiner und enger genabelt. 155. Helix Cardonae Hidalgo. Testa medioeriter umbilicata, lenticularis, de- pressa, tenuis, carinata, sub lente strüs brevissime ciliatis ornata, fusco-cornea, interdum maculis minimis fulvis sparsis vel ad suturam alternatim dispositis; spira convexiusceula, obtusa; anfractus 51/2 plamiusculi, ultimus antice descen- dens, ad peripheriam carina acuta cre- nata ornatus, subtus convexus; umbilicus pervius, albidus, !/adiametri fere aequans; apertura lunaris, ad carinam angulata ; peristoma rectum album, marginibus con- niventibus, basali intus sublabiato. — Hidalgo. Diam. maj. 10, min. 9, alt. 4 Mm. Helix Cardonae Hidalgo Journal de Oonchylio- logie XV. 1867 p. 209 t. 12 fig. 2.1878 p. 229. — Catalogo iconografico lam. 32 fig. 370— 74. — Pfeiffer Monogr. 'He- liceorum vol. 5 p. 201. — Kobelt Catalog yalaearct, Binnenconch. ed. II »p. 48. Gehäuse mittelweit genabelt, linsenförmig niedergedrückt, dünnschalig, scharf gekielt, fein rippenstreifig, die Rippchen unter der Loupe sehr hübsch kurz behaart, bei abgeriebenen Exem- plaren gekörnelt, hornbraun bis auf die Nabel- kante und den Nabel, wo die gelbliche Grund- farbe noch zum Vorschein kommt, mitunter auch zu beiden Seiten des Kiels hellgefleckt. Das Gewinde ist flach gewölbt, oben stumpf. Die as Umgänge sind nur schwach gewölbt und nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte steigt vorn rasch etwas herab; er hat einen 54 Tafel XIX u. XX, Fig. 156 u. 157—16%. scharfen, am Rande leicht gezähnten, von beiden Seiten her scharf zusammengedrückten Kiel und ist auf der Unterseite gewölbt. Die Mündung ist quereirund, ausgeschnitten, aussen am Kiel scharfeckig; der Mundrand ist gerade, scharf, nur schwach gelippt, die Ränder neigen zusammen und sind häufig durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Oberrand ist vorgezogen, der Basalrand ganz leicht umgeschlagen. Aufenthalt: auf Menorca unter Steinen. Diese Art unterscheidet sich von allen Ver- wandten durch die eigenthümliche Behaarung, die dünne Schale und die dünne, kaum ver- dickte Lippe. — Meine Exemplare sind sämmt- lich braun bis auf die Nahtkante, Hidalgo er- wähnt auch solche mit braunen Binden auf der Unterseite. 156. Helix Setubalensis Pfeiffer. Testa aperte et pervie umbilicata, depressa, soli- dula, carınata, costis sublamellosis ubique sculpta, unicolor pallide fulva, rarius fusco maculato; spira convexiuscula, pa- rum elata, vertice subtili. Anfractus 5!/a planiusculi, regulariter crescentes, ultimus antice subite valdeque deflexus, carina distincta alboserrata supra cinc- tus, basi inflatus, rotundatus, sat abrupte in umbilicum abiens.. Apertura obliqua, irregulariter lunato-ovata, extus angu- lata; peristoma tenue, levissime albo- labiatum, marginibus conniventibus, callo tenui junctis, supero protracto, basali labiato, subreflexo. Diam. maj. 10, mın. 9, alt. 4 Mm. Helix serrula Ferussae apud Morelet Moll. Portugal p. 611.7 fig. 2. | Helix Setubalensis Pfeiffer Monogr. Heliceor., vol. III. p. 136. — Albers- von Martens ed. II. p. 111. — Hidalgo in Journal de Conchyliologie 1878 p. 229. — (a- talogo inconograf. lam. 32 fig. 360— 362. Kobelt Catalog palaearct. Binnenconch. II: 9,42. Gehäuse ziemlich offen und durchgehend ge- nabelt, flach, niedergedrückt, ziemlich festschalig, mit einem hochstehenden Kiel, dicht mit vor- springenden, fast häutig erscheinenden Rippen sculptirt, einfarbig braungelb, selten mit dunk- lerer Fleckenzeichnung; Gewinde flach gewölbt, wenig erhoben, mit feinem Wirbel. Die 5'/. Um- gänge sind kaum gewölbt und nehmen regel- mässig zu; der letzte ist vornen plötzlich und ziemlich tief herabgebogen, oben flach, dann mit einer hochstehenden, deutlich weissgezähnten Kante umzogen, unterseits gerundet, etwas auf- geblasen; er fällt steil in den Nabel ab. Die Mündung ist sehr schräg, eckig eirund, dem Kiel entsprechend mit einer scharfen Ecke, wenig ausgeschnitten; der Mundsaum ist dünn, nur ganz leicht gelippt; die Ränder neigen zusammen und sind durch einen deutlichen weissen Callus verbunden; der Oberrand ist gerade vorgezogen, der Basalrand etwas umgeschlagen und deutlicher gelippt. Aufenthalt: in Portugal. Hidalgo hat Journal de Conchyliologie 1878 p. 229 die ungemein verworrene Synonymie dieser Art geklärt und sie auf die Form von Setubal beschränkt, welche wir hier abbilden. TaTeoloXX; 157 —167. Stenogyra decollata (Helix) Linne. Der Formenreichthum dieser gemeinsten und charakteristischesten Schnecke der Mittelmeer- länder ist bis jetzt noch sehr wenig zur* Geltung gekommen; Herr Bourguignat hat sich ihrer bisher noch nicht angenommen, und so wird die Einheit der Art bis jetzt noch nicht bestritten, höchstens dass man die durchschnittlich kleine- ren und mehr cylindrischen Formen des Ostens als Sten. truncata Zgl. den mehr kegelförmigen des Westens gegenüberstell. Es ist das bei der grossen Formenmannigfaltigkeit, von der unsere Tafel ein Pröbchen zeigt, eigentlich auf- fallend, aber doch wieder natürlich durch die auffallende Truncatur, welche die abweichend- sten Formen doch zusammenhält. Auch ich denke nicht daran, die Arteinheit anzutasten, und be- gnüge mich, die abgebildeten Exemplare meiner Sammlung kurz zu beschreiben. Fig. 157 ist die auch von Rossmässler schon erwähnte, in Südspanien vorherrschende Form, das abgebildete Exemplar von Tarragona. Sie ist schlanker, als die nordafrikanischen Exem- plare, nur 12 Mm. unten und 6 oben breit bei 35 Mm. Länge, mit _ kaum erkennbarer Spiral- sculptur, aber unter der Loupe mit deutlich ein- gedrückten, kurzen, narbenartigen Furchen, die in Spiralreihen angeordnet sind; eine besonders deutliche Reihe liegt unter der schön weiss be- Tafel XX. Fig. 157— 16%. 55 randeten Naht. Es sind noch sechs Umgänge vorhanden, der letzte leicht kantig. Fig. 158 ist die um Oran häufigste Form, besonders ausgezeichnet durch die hornfarbigen Flammen auf weissgrauem Grunde; sie entspricht ungefähr der var. flammulata bei Bourguignat Mal. Algerie II. pl. 1 fig. 10, ist aber bei weitem lebhafter geflammt, als diese Abbildung zeigt; sie ist erheblich mehr keulenförmig, als die vorige, unten 17 Mm. breit, oben 9, bei nur 4'/a existirenden Umgängen und 39 Mm. Ge- sammtlänge. Besonders aber unterscheidet sie sich durch die auf den oberen Umgängen wenig- stens auch mit dem blosen Auge sichtbaren Längs- furchen, welche die rauhen, unregelmässigen Rip- pen in Jauter längliche Körner durchschneiden; auf dem letzten Umgang sind sie nur noch nahe der Naht sichtbar. Die Naht ist hier weniger deutlich bezeichnet, zeigt aber immerhin eine glatte Zone, welche durch die darunter liegen- den narbenartigen Eindrücke noch mehr hervor- gehoben wird. Fig. 159 stammt von Sidi-bel-Abbes, dem Standquartier der Fremdenlegion in der Provinz Oran; es gehört zu der Form, welche Bour- guignat (Malacol. Algerie IT. pl. 1 fig. 13) als var. ventricosa unterscheidet, ist aber ein Jünge- res Exemplar, bei welchem die oberen Win- dungen noch vorhanden sind und die Keulenform darum um so stärker hervortritt. Die Spiralsculptur ist auf der Abbildung in Folge eines Missverständ- nisses des Lithographen etwas übertrieben und auf den unteren Windungen nur mit der Loupe er- kennbar; Flammenzeichnungen sind ebenso vor- handen, wie bei der vorigen Form. Der untere Durchmesser beträgt 17 Mm., der obere nur 5!/e, bei einer Gesammtlänge von 40 Mm. und über 6 Umgängen, von denen die beiden ober- sten im Abstossen begriffen sind. Fig. 160 ist nach einem aus Südmarocco von Fritsch und Rein mitgebrachten Exemplare, das besonders dickschalig ist und offenbar an einer dem Sonnenbrand ausgesetzten Stelie gelebt hat; die Spiralsceulptur ist bei der offenbar todt ge- sammelten Schale nicht mehr erkennbar. Ich bilde dieses Exemplar seiner cylindrischen Ge- stalt wegen ab, die von den meisten übrigen nordafrikanischen Formen und namentlich der folgenden auffallend absticht. Die Dimensionen sind: unterer Durchmesser 14 Mm, oberer 8,5 Mm. bei 33 Mm. Gesammtlänge und 4'/g Um- gängen. Fig. 161 und 162 habe ich bei Nemours an der marokkanischen Gränze gesammelt. Die er- stere entspricht in Gestalt und Sculptur ungefähr der Var. maura Orosse (Journal de Conchylio- logie XXI. 9. 137. XXI. p. 73 pl. 2 fig. 6). — (rosse gibt von derselben folgende Diagnose: „Testa perforato-rimata, subventricosa, longi- tudinaliter rugato-striata (striüs ad suturam in costulas desinentibus), liris numerosis, trans- versis decussata, subnitidula, saturate fulvo- castanea; anfractus superstites 5, ultimus spira paullo minor (:: 23:27); apertura fulvo-cas- tanea; peristoma simplex, marginibus callo eras- siusculo, parum lato, albido-fuscescente junctis, columelları sat dilatato, albido-fuscescente, ex- terno fulvo-castaneo. Long. 50, diam. ma). 22 Mm.“ — Mein Exemplar ist leider todt ge- sammelt und verblichen, hat aber offenbar nie die dunkle kastanienbraune Färbung der var. maura gehabt, sondern die gewöhnliche grau- selbe mit hornfarbenen Striemen. Die Dimen- sionen und die Sculptur stimmen genau. Fig. 162 ist eine Weiterbildung desselben Typus zum Extrem; es ist meine var. clavi- formis (Jahrbücher der deutschen malacozool. Gesellschaft IX. 1882 p. 71), in Sculptur und Grösse mit maura stimmend, aber noch auf- fallender keulenförmig, 25 Mm. im grössten Durchmesser bei 51 Mm. Länge. Ich habe auch diese Form bei meinem nur wenige Stunden dauernden Aufenthalte in Nemours nur in wenigen todten Exemplaren gesammelt. Fig. 163 entspricht ungefähr der var. ma- aima Bourguignat (Malacolog. Algerie IT. pl. 1 fig. 9); jch fand es in der Provinz Oran. Seine Gestalt ist für eine nordwestafrikanische Form auffallend eylindrisch, der untere Durchmesser 18, der obere 13 Mm. bei 45 Mm. Länge und 4!/& Umgängen, die Spiralsculptur sehr deutlich dem blosen Auge sichtbar, auf den oberen Um- gängen fast über die Rippen überwiegend, auch auf der oberen Hälfte des letzten Umgangs noch sichtbar. Der Mündungscallus ist stark ent- wickelt und lebhaft rosa gefärbt. — Eine ganz analoge, aber noch erheblich grössere Form habe ich häufig in den Quartärschichten der Provinz Oran, aber niemals lebend gefunden. Die nun noch folgenden Formen gehören sämmtlich dem Orient an und zeichnen sich gleichmässig aus durch geringe Grösse, schlanke fast cylindrische Form und grössere Zahl der Umgänge; während die occidentalen selten mehr als 4'!/. haben, sind hier 6'/g die Regel; von einer Spiralseulptur sind nur unter der Loupe Spuren erkennbar, auch die Rippung ist viel schwächer, der Glanz grösser. Bourguignat ver- einigt ähnliche algerische Formen unter seiner var. minor, Parreyss versandte sie als Bul. truncatus Ziegler, und vielleicht wäre es nicht unzweckmässig, sie unter diesem Manuscript- « 56 Tafel XX u. XXL. Fig. namen als Hauptvarietät zu unterscheiden. Von den abgebildeten Exemplaren wurde Fig. 164 von Herrn von Maltzan auf Kreta gesammelt, 165, das sich durch sieben vorhandene Umgänge auszeichnet, erhielt ich durch Frl. Thiesse von Naxos, Fig. 166 sammelte Löbbecke auf Rhodos, und Fig. 167, die am reinsten eylindrische Form von allen mir bekannten, Herr von Maltzan am Cap Sidero auf Kreta. Sienogyra decollata findet sich so ziemlich in allen Mittelmeerländern und geht weiter ins Innere hinein, als die übrigen Strandschnecken ; in Algerien sammelte ich sie noch in sehr schönen Exemplaren bei Saida in der Provinz Oran am Rande der Hochplateaux, Dourguignat nennt sie noch von Geryville und el Aghuat, also aus der eigentlichen Sahara. Aus dem Orient sind mir genauere Angaben über ihre Verbreitung leider nicht bekannt geworden, da die Sammler es meistens für überflüssig halten, auf solche gemeine Arten genauer einzugehen und sich be- gnügen, ihr Vorkommen zu constatiren. Was ich von dort besitze, ist ausschliesslich die kleine cylindrische Form, und reicht nicht entfernt an die italienischen und spanischen Exemplare und noch weniger an die algerischen Riesen. Mousson (Cog. Roth) nennt sie gar nicht, ebensowenig 157—167 u. 168—176. in den Coq. Schlaefli, nur in Coq. Bellardi nennt er sie gemein bei Smyrna, aber nicht von Cypern und Syrien. Offenbar spielt Sten. decollata in diesen Gebieten eine weniger wichtige Rolle, als im Westen; am schwarzen Meer und in Trans- kaukasien scheint sie ganz zu fehlen. Aber auch im Westen überschreitet sie die Gränzen der Ölivenregion nicht; Dupuy (Moll. de France p. 323) nennt Auch, Agen und Villeneuve-sur- Lot als Nordwestgränze, zur atlantischen Küste dringt sie nicht vor; die bekannte Kolonie in Südengland ist wieder eingegangen. — In Italien führt sie die Marchesa Pau’ucei (Materiaux Faune malacologique p. 9) aus allen Theilen mit Ausnahme des Nordwestens auf, doch fehlt sie auch am Alpenfuss und ist im Nordosten auf das Litorale beschränkt; selbst in die war- men istrischen Thäler dringt sie nicht ein ; ebenso fehlt sie im nördlicheren Theil des Apennin. — Von der Balkanhalbinsel nennen sie blanc und Westerlund nur von griechischen Fundorten ; Schlaefli hat sie weder aus Epirus noch aus Bulgarien mitgebracht: auch von Konstantinopel nennen sie weder Mousson noch Mortillet; sie scheint also auch hier die Gränzen der Oliven- region nicht zu überschreiten. Tafel XXI. 168—176. Limnaca stagnalis L., var. Die Formenmannigfaltigkeit der grossen Teich- hornsehnecke ist mit den in Bd. V. zur Abbil- dung gelangten Exemplaren bei weitem nicht erschöpft und ich sehe mich genöthigt, hier noch einmal auf die Art zurückzukommen und eine Anzahl Lokalformen abzubilden, in denen die Nouvelle &cole wohl einige neue Arten erkennen wird. Leider unterlassen die Herrn neuerdings, meine Iconographie des Specielleren zu eitiren und begnügen sich im Allgemeinen über dieselbe zu schimpfen; es ist das charakteristisch für die Herrn, deren wissenschaftlicher Eifer genügend dadurch bezeichnet wird, dass sie alles thun, um das Erkennen ihrer sogenannten Arten durch Forscher, die ausserhalb ihrer Clique stehen, zu erschweren.*) *) Meister Bourguignat hat sich neuerdings bemüssigt gefunden, einen offenen Brief an mich zu richten, den ich, mieh an einen Spruch Goethe’s (Faust, zweiter Theil, Schluss des ersten Aktes) haltend, natürlich unbeantwortet lasse, Herr B. beschuldigt mich darin des Plagiats, weil ich seine Abbildungen habe eopiren lassen, und will mir sogar ver- bieten, seine Diagnosen zu benutzen, da er nur für seine 168. Limnaea stagnalis var. Fucinensis Paulucei. Differt a typo testa ampla, solida, rugosa, malleata, spira abbreviato-conica, an- fractu ultimo ventroso, superne planu- lato, apertura quadriangulari, lata, peri- stomate reflexiusculo, columella minus contorta. — Paulucei. Long. 48, diam. ma). 52, alt. apert. 30 Mm. Limnaea stagnalis var. Fucinensis Paulueei in Bullet. Soc. malacolog. italiana VII. 1881 ». 164 t. 4 fig. 2. 38. Eine grosse Form mit relativ kurzem Ge- winde und schön gerundetem, nur oben leicht abgeplattetem letztem Umgang, leicht gegittert, der Mundsaum etwas umgeschlagen. Ich würde einen eigenen Varietätnamen für diese Form kaum für nöthig gehalten haben. Das kurze Gewinde ami’s schreibe! Und gleichzeitig erklärt er selbst, dass er seinen sämmtlichen ami’s verboten habe, mir oder irgend einem meiner Freunde Original-Exemplare seiner und ihrer neuen Arten zu geben, und dass diese Herrn sämmtlieh wissenschaftlichen Sinn genug haben, um diesem Befehle nachzukommen! Risum teneatis! Mafel XXI. Pie. 168—176. 5% erinnert einigermassen an die var, borealis bourg., die Abflachung unter der Naht, welche aber bei dem abgebildeten, mir von der Autorin selbst mitgetheilten Exemplare fehlt, weist zu der in Mittelitalien vorherrschenden var. elophila hin- über. Der Lithograph hat die Spiralsculptur etwas übertrieben ; es sind nur die gewöhnlichen kurzen Querleistehen zwischen den Rippen vor- handen. Aufenthalt: im Ausfluss des Fucino-See’s. 169. Limnaea stagnalis var. bodamica Clessin. Es ist dies die extremste Form der var. lacustris Stud., mein Exemplar wurde mir von Clessin selbst mitgetheilt, es ist etwas weniger kantig, als seine Abbildung Excursionsmollusken- fauna fig. 205, stimmt aberim Uebrigen gut damit. 170. Eine der zahlreichen Formen, welche mir Hazay von Pest mitgetheilt hat (wie auch 174 und 175 dieser Tafel). Alle diese Formen haben das Gemeinsame, dass ihre Spira unge- mein schön gefärbt ist und namentlich die weisse Naht sich sehr hübsch abhebt. Freund Hazay hat in richtiger Würdigung des Formenreich- thums der Limnäen seiner Heimath es nicht unternommen, sie in einzelne Varietäten zu son- dern, und daher auch diese Form nicht benamt; sie dürfte diejenige sein, welche er mit der var. ampliata Olessin vergleicht; die Figuren sind leider nur wenig charakteristisch; sie zeichnet sich durch einen aufgeblasenen, fast rein ge- rundeten, stark hammerschlägigen letzten Um- gang aus, wie var. fucinensis, aber das Gewinde ist hoch und schlank, und läuft nadelspitz zu. 171. Eine schlanke, zu L. subula Parr. hinüberführende Form aus Livland, mir von Prof. Braun in Dorpat mitgetheilt, 65 Mm. lang. Ich bilde sie hier namentlich ab, um zu beweisen, dass ihr Gegensatz L. borealis Bgt. durchaus nicht ausschliesslich im Norden vorherrscht. 172. 173. Beide Formen aus dem Goktscha- See in Hocharmenien, Seeformen, die ich nicht besser zu charakterisiren weiss, wie als L. l«- eustris mit langem Gewinde. Es sind dieselben, welche Böttger (Jahrbücher der deutschen ma- lakozoologischen Gesellschaft X. 1883 p. 194) zur var. turgida Menke rechnet. Fig. 172 hat ganz die Textur der Seeformen; die Umgänge sind kantig, der letzte Umgang oben eingedrückt und mit einigen Spiralkanten umzogen, die nach der Mündung hin in helle, innen durchscheinende Streifen übergehen. Der Mundrand ist stark umgeschlagen; die Spindelfalte ist stark und weicht erbeblich zurück. — Fig. 173 weicht er- heblich ab durch lebhafte Färbung, gelbbraun mit einem Stich in lila, auch die Mündung im Innern gelbbraun mit der Andeutung eines hellen Mittelstreifens; nur die Spindel ist weisslich, sie weicht aber nicht zurück, sondern verläuft fast senkreeht nach unten. Der letzte Umgang zeigt eine dunkle Bänderung, keine eigentlichen Spiral- reifen. Der Mundrand ist hoch emporgezogen und dann stark umgeschlagen; auch er ist leb- haft gefärbt. Es ist dies eine höchst merkwürdige Form, aus der sich sehr bequem eine neue Art machen liesse. Mousson (Journal de Conchyliologie XXI. p. 219) beschreibt von derselben Lokalität eine L. stagnalis var. gorktschaana mit folgender Diagnose: „Minor (long. 36, diam. 19 Mm.), tenuissima, pellucida, striata et late lamellata, anfractu ultimo ovato, subexpanso; columella filiformi, elongate torta.‘“ — Dieselbe ist offen- bar mit unserer Form nicht identisch und ein Beweis für den Formenreichthum jenes Alpensees. 174. 175. Gleichfalls von Budapest, beide durch die auffallende Kleinheit der Mündung ausgezeichnet. Fig. 174 ist zugleich, wie die meisten Pester Exemplare, ein ausgezeichnetes Beispiel für L. bicolor, seine Spira sehr lebhaft gefärbt; die Mündung ist auffallend schief nach hinten gerichtet, die Spindelfalte schön gerundet, der Mundsaum breit umgeschlagen und intensiv rosa gefärbt. Der letzte Umgang ist stark ge- gittert, die Gitterung wird durch einen feinen, auf die Vertiefungen beschränkten Schlamm- überzug noch mehr hervorgehoben. Die Ge- sammtlänge ist 43 Mm., die senkrechte Höhe der Mündung 23 Mm. — Noch kleiner erscheint die Mündung bei Fig. 175, wo ihre Höhe bei einer Länge von 44 Mm. nur 20 Mm. beträgt. Auch hier weicht die Mündung stark nach hin- ten zurück und der Mundsaum ist, wenn auch schwächer, umgeschlagen ; die Spira ist mehr ausgezogen, aber bis auf den weissen Nahtrand weniger lebhaft gefärbt; die Hämmerung des letzten Umganges ist nur unbedeutend. — Von Hazay’s Abbildungen dürften tab. 10 fig. 3 und 9 hierher gehören. 176. Eine der extremsten lacustris-Formen, in vieler Beziehung sich an bodamica Ülessin anschliessend, aber mit rein gerundetem letztem Umgang und ganz kurzem Gewinde. Die Textur ist die einer ächten Seeform. Auch diese Form, welche kaum mehr als stagnalis zu erkennen ist, stammt aus dem Goktscha-See und befindet sich, wie die beiden anderen oben abgebildeten, in der Sammlung meines Freundes Dr. Böttger. Rossmässler, Iconographie Neue Folge I. 8 58 Tafel XXII u. XXI. Tafel 177—183. Limnaeca stagnalis (Helix) Linne. 177—79 stammen ebenfalls aus den reichen Suiten von Budapest, mit denen Freund Hazay mich versorgt hat. 179 mit seiner fast vier- eckigen Mündung, seinem oben abgeplatteten, dann nur wenig gewölbten letzten Umgang und seiner starken Gitterung erinnert sehr an die mittelitalienische var. elophila, — 178 stellt das Extrem der fig. 174 und 175 abgebildeten klein- mündigen Form dar, aber ohne umgeschlagenen Mundsaum; — 179 streift dicht an die Gränze der dalmatischen subula. Fig. 180 und 181 stammen von Vegesack und sind mir von Freund Borcherding mitge- theilt, die erstere als Clessin’s var. borealis Bgt. Sie erinnert allerdings an die von Nor- denskjöld und Nylander abgebildete finnische Form, möchte aber doch nicht so ohne weiteres damit zu identificiren sein. Charakterisirt werden beide Formen durch das relativ kurze, dicke Gewinde; beide sind dünnschalig und nur wenig sculptirt, wie die Formen der norddeutschen Tief- ebene im allgemeinen. Fig. 182 und 183 endlich sind Formen aus dem Brakwasser des rigaischen Meerbusens, mir von Herrn Prof. M. Braun mitgetheilt; beide sind dünnschalig und ziemlich klein, doch habe ich seitdem auch grössere und stärkere Exemplare von dort erhalten. Iclı werde auf diese Meeres- formen demnächst in einer eigenen Arbeit ge- nauer eingehen. 184. 185. Limnaea auricularia var, Diese prächtige Form ist mir von Westerlund mitgetheilt worden; sie stammt aus dem See Tisnaren in Ostergotland und ist eine der gröss- ten mir noch vorgekommenen Gulnarien, trotz des kurzen, zum Theil zerfressenen Gewindes Fig. 177—183. 184. 185 u. 186— 195. XX. 36 Mm. hoch. Sie ist dünnschalig, sehr stark aufgeblasen, schmutzig grüngrau, fein gestreift, die mir vorliegenden Exemplare hier und da angefressen, namentlich am Gewinde, der letzte Umgang mit unregelmässigen Varices und an der Mündung emporsteigend, am Mundrand durch- aus weder umgeschlagen noch ausgebreitet. Die Spindel ist stark gebogen mit starker, aber stum- pfer Falte. Ich glaubte diese Form anfänglich des plum- pen Gewindes wegen zu Limnaea ovata ziehen zu müssen und habe sie darum auf der Tafel als ovata var. bezeichnet; die Mündungsform deutet aber doch mehr auf Limnaea auricu- laria, und zwar würde die vorliegende Form zur var. ventricosa Hartm. zu rechnen sein. Ich gebe ihr keinen neuen Namen, weil ich es über- haupt nicht für angezeigt halte, jede Localform einer Limnäe mit einem Namen zu belegen. Wer die Limnäen einer Gegend längere Jahre hin- durch sammelt, wird sich überzeugen, dass solche Localformen nichts weniger als constant sind; sie erscheinen ihm vielmehr als Producte der zufälligen Lebensbedingungen in einem Jahre. Belegt man solche mit eigenen Namen, so spuken diese dann für immer in den Katalogen herum, aber sie sind in Natura nicht wieder aufzutreiben und werden ein lästiger Ballast der Wissenschaft, ganz abgesehen davon, dass sie den Sammler zur Verzweiflung bringen, der nach Vollständigkeit strebt und nun diese einmal beschriebenen Arten selbst an dem Originalfundort nicht mehr auf- treiben kann. Nach meiner Ansicht entspricht es der Aufgabe der Wissenschaft viel mehr, das Chaos der Limnäenformen in eine Anzahl be- stimmt geschiedener Arten und Unterarten zu vertheilen, als jeder einigermassen auffallenden Localform einen eigenen Namen zu geben. Tafel XXI. 186—195. Limnaea livonica m. Testa elongato-ovata, spira sat elongata, sub- turrita, gracili, solidula, striatula, inter- dum subeostulata, luteo-cornea. Anfractus 7 convexinsculi, ultimus inflatus longi- tudinis testae ?]s vix vel nom attingens, antice ascendens. Apertura elongato- ovata, supra angustata sed non acumi- nata; peristomate simpliei, haud labrato, margine externo medio protracto, basali recedente, columellari reflexiusculo ; pliea columellaris parum distineta vel sub- obsoleta, callus parietalis tenuissimus. Long. 25, diam. 14, alt apert. 15 Mm. Unter dem Namen Limnaea balthica Nilss. habe ich von Prof. M. Braun in Dorpat eine Tafel XXIH. Quantität Limnäen aus dem rigaischen Meer- busen erhalten, welche bei einer grossen Formen- mannigfaltigkeit doch durch eine Anzahl gemein- samer Kennzeichen zusammen gehalten werden und sich nicht gut unter eine der für gewöhnlich angenommenen Arten unterbringen lassen. Sie scheinen der Aufmerksamkeit der Malacologen bis jetzt entgangen zu sein; nur Limnaea stag- nalis var. bottnica Clessin (Malacozool. Blätter XXV. p. 72 t. 3 fig. 6) dürfte hierherzuziehen sein. Die Gehäuse sind trotz des Aufenthaltes in brakischem Wasser sehr hübsch entwickelt; man sieht, die Thiere haben sich dem Salzgehalt voll- kommen angepasst. Die Gestalt ist schlank ei- förmig, zwischen der von siagnalis und der von vulgaris und ovata schwankend; das Gehäuse ist festschalig, hell hornfarben, die Umgänge sind schön gerundet, selten gehämmert, deutlich und regelmässig gestreift, mitunter selbst gerippt- Das Gewinde ist hoch und schlank, auf den ersten Blick dem von stagnalis gleich, aber doch etwas plumper und namentlich mit stärker ge- wölbten Umgängen, die Naht nicht weiss be- zeichnet. Schon der vorletzte Umgang ist meist etwas aufgeblasen und leicht geschultert, der letzte, welcher bei den typischen Formen erheb- lich weniger als zwei Drittel der Gesammtlänge ausmacht, ist fast immer obenher etwas geschul- tert. sonst ziemlich rein gerundet; er steigt an der Mündung empor. — Die Mündung selbst ist lang eirund, unten zurückweichend, oben ver- schmälert, aber nicht rein zugespitzt, der Aussen- rand ist in der Mitte erheblich vorgezogen, der Spindelrand kurz umgeschlagen, den Nabelritz vollkommen schliessend; der Wandcallus ist schwach, die Spindelfalte wenig entwickelt und nicht selten völlig verkümmert. Die Formenmannigfaltigkeit ist, wie die ab- gebildeten Exemplare zeigen, sehr gross. Als Typus möchte ich die Fig. 186. abgebildete Form betrachten, nach welcher Diagnose und Beschrei- bung entworfen sind. An sie schliessen sich un- mittelbar die Figuren 187 und 183 vom selben Fundort, nur ausgezeichnet durch den stärker aufgeblasenen letzten Umgang, welcher das Ge- winde kürzer erscheinen lässt. Alle drei Formen stammen von Arensberg auf der Insel Oesel. Die Fig. 189 und 190 abgebildeten beiden Exemplare stammen von einem anderen Küsten- punkte der Insel Oesel; sie schliessen sich bis auf die schlankere Gesammtform (nur 12 Mm. grösster Durchmesser bei 24 Mm. Höhe), an den Typus an. Die folgenden Formen dagegen, aus dem Matzalwiek stammend, entfernen sich erheblich | Kie.. 196° u. 197. 59 vom Typus und scheinen mir in umgekehrter Reihenfolge die Entwicklung der Art darzustellen. Der letzte Umgang wird immer aufgeblasener und gerundeter und zugleich das Gewinde kürzer und zuletzt sehen wir in Fig. 194 eine Form, welche man ganz gut zu L. ovata rechnen könnte. Diese Form hat gleichzeitig alle Charaktere einer See- form, stärkere Schale von bläulich grauer Fär- bung, verstrichene Spindelfalte und stärkeren Callus auf der Mündungswand. Fig. 195 ist ein abnormes Exemplar von fast scalaridem Habitus und nabelartiger, offener Per- foration; die Mundränder neigen zusammen und die Mündung nimmt nur wenig mehr als die Hälfte der Gesammtlänge ein. Ich bilde dieses Stück hauptsächlich ab, um zu zeigen, wie man hereinfallen kann, wenn man auf ein einzelnes Stück hin neue Arten gründet; für Herrn Servain und Consorten gäbe das mindestens den Typus einer neuen Gruppe. Wohin ist nun diese Formengruppe zu stellen? Lägen nur die schlanken typischen Exemplare vor, so könnte man sich am Ende (lessin an- schliessen und sie als Seeform zu L. stagnalis stellen; aber dem widersprechen die Formen 191—194, welche. eher auf eine Entwicklung aus ovata zu deuten scheinen. Wäre die Reihe in älteren Schichten fossil gefunden, so gäbe sie einen prächtigen Schalttypus zwischen L. stag- nalis und den Gulnarien ab, als Brakwasserform sogar einen Stammvater für die ganze Gruppe. Einstweilen thut man wohl am besten, sie als nahezu selbständige Unterart zu den Gulnarien zu stellen. 196. 197. Limnaea auricularia var. confinis Mousson. „Testa rimato - perforata, ae, globoso- ovata, striatula, cormeo-albescens. Spira modice elata, acuta; summo mi- nuto, violaceo-griseo,; sutura breviter ad- nata, inframediana. Anfractus 41 —5 celeriter accrescentes, convexi, ultimus non ascendens, ?/s altitudinis paulo su- perans, .inflatus, supra rotundato- tabu- latus, linea peripherica supramediana. Apertura subverticalis (5° cum axı), am- pla, owvato-circularis, angulo insertionts supero recto. Peristoma acutum, tenue, non expansum; margine dextro supra magis curvato, antrorsum arcualim pro- ducto, basali subeffuso, columellari in la- minam perforationem semitegentem re- flexo. Columella tenuiter curvata, infra protracta, obsceure plicata, 5* 60 Tafel XXIV. Long. 23, diam. maj. 18, min. 15 Mm“ — Mousson. Limmnaea (Gulndria) confinis Mousson Journal de Conchyliologie XXI. 1873 p. 219. Limnaea auricularia var, confinis Böttger Jahrb. Mal. Gesellsch. VIll. 1881 p. 249. Böttger scheint mir vollständig im Recht, wenn er in der vorliegenden Form aus dem Goktscha-See die L. confinis Mousson oder doch | eine ganz nahe Verwandte vermuthet, denn die Hauptkennzeichen stimmen vollständig, mit Aus- nahme der gesperrt gedruckten, was sich un- schwer durch den Aufenthalt an einer geschütz- teren Scestelle erklären lässt. Ebenso ist er un- zweifelhaft im Recht, wenn er darin nur eine Localform von Limnaea auricularia sieht, ob- Fig. 198 u. 199. | schon dieselbe einige eigenthümliche Kennzeichen hat, wie den besonders stark in der Mitte vor- gezogenen Mundsaum und die dem entsprechend auch ähnlich gebogenen Anwachsstreifen, die ganz hoch oben liegende stärkste Wölbung und anscheinend auch die stärker gewölbten Win- dungen der Spira, welche an den mir vorliegen- den beiden Exemplaren leider beschädigt ist. Die Spindelfalte ist dünn und wenig auffallend, der Spindelrand stark, aber kurz umgeschlagen. Aufenthalt: in verschiedenen Seen des armenischen Hochlandes; die Mousson’schen Originale aus dem Balyk-Goh am Ararat, die abgebildeten, in Döttger’s Sammlung liegenden aus dem Goktscha-See. Tafel XXV. 198. Limnaea Burnetti Alder. Testa transverse ovata wel subglobosa, plus minusve. distincte perforata, solidula, corneo-brunnea, striata ; spira fere nulla ; anfractus 3—4 rapide erescentes, ultimus fere totam testam efformans, inflatus, obli- que dilatatus; apertura oblique rotundato- ovata, parum lunata, marginibus externo et basali fere parallelis, callo tenuissimo junctis, basali dilatato, reflexo. Alt. 15, diam. 17,5, alt. apert. 14 Mm. Limnaeus Burnetti Alder mss. — Forbes and Hanley British Moll. IV. p. 172 t. 123 fig. 8. 9. — Jeffreys Brit. Conch. I. p. 105. — Sowerby Illustr. Index Brit. Shells t. 21 fig. 11. Gehäuse beinahe wie eine Littorine aussehend, quer eirund bis kugelförmig, mehr oder minder deutlich durchbohrt, ziemlich festschalig, doch durchscheinend, hornbraun, deutlich, mitunter fast rippenförmig gestreift. Ein Gewinde ist kaum vorhanden, die drei oder vier Umgänge sind anfangs fast involut und nehmen sehr schnell zu, der letzte bildet beinahe allein das ganze Gehäuse, er ist stark aufgeblasen und schräg nach unten verbreitert, an meinem Exemplare nach der Mündung hin leicht gehämmert. Die Mündung ist rundeiförmig, der grosse Durch- messer schräg nach unten gerichtet, oben wenig ausgeschnitten. Aussenrand und Spindelrand sind beinahe gleichlaufend, auf der Mündungswand durch einen dünnen Callus verbunden; der Spin- delrand ist verbreitert und umgeschlagen. Aufenthalt: in englischen und schottischen Seen, mein Exemplar aus Loch Skene, von Mrs. Fitzgerald mitgetheilt. Sowerby (l. ec.) sagt: Lakes in Dumfries and Breconshire. Diese in deutschen Sammlungen sehr seltene, wie es scheint auch in England nicht eben häu- fige Art glaube ich als eine Seeform von L. ovata ansehen zu müssen, eine Weiterbildung der L. acronica Stud. (Icon. 1259). Westerlund hat sie (Fauna Sueciae p. 335) zu lagotis ge- stellt und ich bin ihm, da ich die Form nicht kannte, in meinem Kataloge gefolgt, sehe aber nun, dass davon keine Rede sein kann. Jeffreys rechnet sie zu peregra, auch das kann ich nicht zugeben. Dem Gewinde nach kann nur von ovata die Rede sein. Westerlund hat übrigens, den Dimensionen nach zu schliessen, kein erwach- senes Exemplar vor sich gehabt. 199. Limnaea Karpinskii Siemaschko? Testa acuminata, spira acuta, gracili, tenuis, subpellueida, strmata ac submalleata ; anfractus superi vie convexiusculi, ulti- mus inflatus, spirae longitudinem duplo superans ; apertura ovata, labro simplei, acuto ; columella exacte sicut in L. stag- nali. Alt. 18, diam. 11 Mm.; apert. alt. 11 Mm. Limnaeus Karpinsküi Siemaschko*) Beitrag zur Kenntn. der Conchylien Russlands p. 103 *) Testa rimata, ventricosa, cerassiori; ultimo anfractu regulari, semicirculari; spira breviori quam diameter aper- turae; columella glabra, recta; labrum acutum, arcuato- Tafel XXW.., Fig. 200. 201..202 u. 203. 61 t.1 fig. 3 (2). — Olessin Malakoz. Blätter Neue Folge II. p. 197. — Kobelt Catalog europäischer Binnenconch. ed. II. p. 122. Das abgebildete Exemplar ist mir von Ülessin als Limnaea Karpinskii gesandt worden, aber es ist mir nicht möglich, es mit der Stiemaschko- schen Diagnose — die Figur ist mir nicht zu- gänglich — in Einklang zu bringen; ein Blick auf obenstehende Diagnose zeigt sehr erhebliche Unterschiede, aber Siemaschko’s unten abge- druckte Diagnose ist leider ziemlich konfus und ich wenigstens kann mir aus ihr nicht den ent- ferntesten Begriff von der Gestalt der betreffen- den Limnäe machen, Siemaschko hatte offenbar ein unausgewachsenes Exemplar vor sich, aber Jüngere Stücke der vorliegenden Form kann man doch gewiss nicht ventricosa nennen, sie müssen schlank sein, wie die von stagnalis; noch we- niger ist die Art crassior und die Spindelfalte rotundato-crassa. Ich möchte eher annehmen, dass S. irgend eine Seeform einer Gulnaria vor sich gehabt habe. Das mir vorliegende Stück ist nach meiner Ansicht nicht, wie Ülessin will, eine Zwischen- form zwischen stagnalis und aurieularia, son- dern eine ächte und wirkliche Zwergform von stagnalis; Mündung und besonders die charak- teristische Spindelbildung, auch das Gewinde ent- sprechen dieser Art vollkommen; das Gehäuse ist festschalig, aber nicht auffallend dickschalig. Der Fundort ist Südrussland; Stemaschko’s Originale waren von Jamburg beim Gute Zabal- " kanskaja. 200. 201. Limnaeca auricularia var.? Die vier hier abgebildeten Formen stammen aus dem Würzjew-See in Livland und sind mir von Herrn Prof. Braun mitgetheilt worden. Be- züglich Fig. 200 kann kein Zweifel obwalten, dass es sich um eine Seeform von L. auricularia handelt, welche in der Gestalt sich noch nahe an ampla auschliesst, aber ganz die Textur einer ächten Seeform hat. — Bei den drei unter Fig. 201 abgebildeten Exemplaren muss ich aber gestehen, dass ich nicht zur Entscheidung habe kommen können, ob es sich um eine Seeform von stagnalis analog der lacustris, oder um eine solche von auricularia handelt; die Spindel spricht für letzteres, aber der ganze Habitus kommt Formen aus dem Bodensee ganz ver- zweifelt nahe. rotundatum; labium rectum, glabrum, reflexum; plica colu- mellaris rotundato-crassa ; apertura semieircularis. Anfr. 6, long. 10 Mm., lat. 52a Mm., diam. apert. 5?', lat. 3 Mm. — Siemaschko fide Clessin. 202. Limnaea ovata var. Janoviensis Kröl. Testa medioeris, spira sat elongata, acute conica ; perforata, tenuis, irregulariter striata ac malleata, luteo cornea; anfractus 5 ra- pide crescentes, ultimus supra leviter de- pressus, plerumque striga lutescente prae- ditus. Apertura acute ovata, peristomate acuto, tenui, leviter sed .distincte albo- labiato, labio extus translucente; colu- mella distincte plicata. Alt. 21, diam. 16, alt. apert. 16 Mm. Limnaea ovata var. Janoviensis Kröl in Mieczaki Ladowe i Slodkowodne Galiogi etc. 1878 p. 13 t. 3 fig. 3 (teste Clessin). — Clessin Mal. b’ätter Neue Folge I. p. 11 taf. 1 fig. 7. — Kobelt Catalog europ. Binnen- conch. ed. II. p. 119. Gehäuse mittelgross mit für Limnaea ovata auffallend hohem und spitzem Gewinde, deutlich überdeckt durchbohrt, dünnschalig, unregelmässig gestreift und nach der Mündung hin gehämmert, hornbraun, auf dem letzten Umgang meist mit einem gelben Striemen in Folge der durch- scheinenden vorletzten Lippe und auch am Mund- rand mit gelblichem Saum. Die fünf Umgänge nehmen regelmässig und rasch zu, der letzte ist obenher häufig etwas zusammengedrückt. Die Mündung ist eirund, oben spitz, der scharfe Mundrand innen mit einer deutlichen, wenn auch dünnen, aussen durchscheinenden Lippe, die Spindelfalte ist deutlich. Diese Varietät zeichnet sich durch relativ höheres und spitzeres Gewinde aus und ist durch die europäische Tiefebene von Norddeutschland bis Galizien verbreitet. Die abgebildete Form, aus der Gegend von Breslau mir von Herrn E, Merkel mitgetheilt, ist erheblich breiter als Olessin angibt, aber von ihm selbst bestimmt worden. 2053. Limnaea ovata var. fluminensis Clessin. Differt a typo testa solidiore, columella callosa, margine basalı late reflexo, calloso. Alt. 17—18 Mm. Limmaea ovata var. fluminensis Olessin Cor- respond. bl. Regensburg 1871 p. 42. Exeursionsmolluskenfauna p. 374. Eine sehr interessante Form, welche in der Donau bei Regensburg an stark strömenden Stellen lebt. Sie ist auffallend dickschalig, namentlich ist die Spindel schwielig und verbreitert, glänzend porzellanweiss, aber mit noch erkennbarer Spin- delfalte; der Mundrand ist nicht umgeschlagen. 62 aber etwas geöffnet und innen mit einer dünnen, glänzend weissen Lippe belegt. 204, Limnaea ovata var. Nouletiana Gassies. Differt « typo testa inflata, plica columellari subobsoleta. Alt. 18, diam. 15 Mm. Limnaea Nouletiana Gassies Mollusques l’Agenois pP. 166 tab. 2 fig. 2. 3. Limnaea ovata var. Nouletiana Dupuy Hist. Nat. Mollusques France p. 477 tab. 25 fig. 3. — Kobelt Catal. europ. Binnenconch. CA IT. 29.0119: Gehäuse kugelig eiförmig, dünnschalig, zer- brechlich, fein aber deutlich gestreift, mit stum- pfem, doch etwas längerem Gewinde; drei bis vier Umgänge, der letzte aufgeblasen und ge- rundet; Mündung oval, unten gerundet, oben spitz, die Spindel ziemlich callös, wenig gebogen und mit verkümmerter Falte. Eine Canal- oder Seeform ohne besondere auffallende Charaktere, deren Figur ich hier nach Dupuy gebe; der Originalfundort ist bei Agen. de 205. Limnaea ovatavar.Boyssii Dupuy. Auch diese Varietät kopire ich nach Dupuy Hist. tab. 25 fig. 9. Es ist eine kleine dick- schalige Form mit etwas aufgeblaseneren Win- dungen und dadurch tieferer Naht, mit schwachem Spindelcallus und regelmässig eirunder Mündung. Sie stammt aus Südfrankreich, den genaueren Fundort gibt Dupuy nicht an. Tafel XXIV und XXV. Fig. 204. 205. 206. 207. 208 u. 209. 206. 207. Limnaea palustris var. taurica Olessin. „Testa elongato-conica, acuta, amgustissime Ti- mata, nitida, striatula, solida, obscure cornea (vel nigrescens); anfractus I—10 convexi, sutura profunda separati, len- tissime ac regulariter accrescentes; aper- tura ovata ; peristoma continuum acutum, rectum ; margine columellari contorto. — Clessin. Long. cca. 30 Mm. Limnaea taurica Olessin Malacozoologische blät- ter Neue Folge II. p. 198. Olessin hat geglaubt, diese Form als eigene Art ansehen zu müssen, da sie gewölbtere Um- gänge habe und diese viel langsamer zunähmen, als beim typischen palustris. Ich kann mich dem durchaus nicht anschliessen und sehe darin nur eine Varietät. Retowski hat mir vom Originalfundort zwei Formen geschickt; die eine, fig. 206, der Olessin- schen Diagnose entsprechend, nur zahlreiche Exemplare davon tief schwarz gefärbt und wie das abgebildete mit vorspringenden Rippen; die Wölbung der Umgänge ist ziemlich gleichmässig, die Naht steigt stark an. Die andere Form, Fig. 207, hat dagegen stark aufgeblasene, oben förmlich geschulterte Umgänge, so dass das Ge- winde förmlich treppenförmig erscheint, und die Spindelfalte ist stark entwickelt, während sie bei der anderen Form beinah verstrichen ist. Diese Form hätte vielleicht eher wie die andern Anspruch auf einen eigenen Namen. Beide stammen aus den Sümpfen von Kamiesch in der Krym. Taie 208. 209. Margaritana (Mierocon- dylaea) Bonellii Ferussac. Ooncha subelliptico-elongata, compressa, temuis, oliwvacea, laeviuscula, nitens, supra con- vexiuscula, infra rectiuscula, antice bre- vissima, attenuato-rotundata, postice lon- gissima, dilatata, attenuato-rotundata; umbones depressi, extremitati anteriori perquam approximati, plicatuli; denti- culus minimus, vix exsertus, triangulariıs; margarita caerulea vel violacea, irides- cens, nitidiuscula. — Drouet. Long. ad 90, alt. 45, diam. 20—24 Mm. Unio Bonellii Ferussac pere in sched. — Ross- mässler Iconogr. vol, I. fig. 134. — G@redler 1 XAV. Tirol p. 270 — de Betta Mal. Venet. p. 105. — Porro Mal. Comasca No. 99. Unio depressa Mühlfeldt in ©. Pfeiffer Naturg. Deutschl. vol. LI. p. 32 t. 8 fig. 3. 4. Alasmodonta depressa Menke teste Rossmässler. Alasmodonta uniopsis Lamarck Anim. sans verte- bres vol. VI. p. 567. Microcondylaea Bonellii von Vest Verh. siebenb. Ver. Naturk. 1866 p. 201. — Erjaveec Görz p. 64. — Drouet Journal de Con- chyliologie XXVII. 1879 p. 138. Margaritana Bonellii Lessona Moll. Piemont p. 64.— Kobelt Catalog europ.: Binnen- conch. ed. II. p. 161. _ Tafel XXVL Diese Art ist zwar schon im ersten Bande Fig. 134 abgebildet, doch ist diese Abbildung nicht sonderlich charakteristisch und nach einem kleinen Exemplare gemacht, ich bilde darum noch einmal zwei Stücke ab, welche ich Herrn Erjavec in Görz verdanke, und welche dem Typus entsprechen, wie ihn auch Drouöt — dessen prä- cisere Diagnose ich oben copire — auffasst. Die untere Figur (209) ist aus dem Lijak, dem Ori- ginalfundort; die obere, welche sich durch stär- kere Wölbung des Oberrandes und rauhere Sculp- tur auszeichnet, ist aus der in den Isonzo sich ergiessenden Wippach. Margaritana Donellit ist für das österrei- chische Litorale und die untere Lombardei cha- rakteristisch, es liegen aber die Angaben über ihre Verbreitung noch zu spärlich vor, um sich ein genaues Bild über die geographische Aus- dehnung der ganzen Gruppe, in welcher Drouet neuerdings noch einige Arten unterschieden hat, zu machen. Erjavec nennt sie nur aus dem in der Ebene liegenden Theile des Isonzogebietes, Fig. 210 u. 211. 63 wo sie bis 102 Mm. Länge erreicht; Gredler führt sie auf die Autorität de Betta’s hin aus dem Gardasee an. In die Zuflüsse des Po scheint sie nicht weit einzudringen, aber dem Haupt- flusse folgt sie nach Lessona bis nach Piemont hinauf und findet sich noch bei Turin. — Nach Pini, der aber die Art mit M. margaritifer« zusammenwirft (Moll. Val Esino p. 124) kommt sie auch im Comer-See vor, hier wie im Garda- see die var. incurva (Rossm. Icon. fig. 746) häufiger. Die Formengruppe des U. Bonellii steht im europäischen Faunengebiete isolirt. Wenn nicht unter den mir noch unbekannten vorderasiatischen Margaritanen, die Lea beschrieben, Verwandte sind, können höchstens die hinterasiatischen M. compressa Lea, rhomboidea Lea und planulat« Lea hierher bezogen werden. Dass Marg. dehis- cens Lea nicht, wie Vest vermuthet, hierher gehört, hat Ülessin (Mal. Bl. XAXIV. 1874 p. 19) schon nachgewiesen, ebenso tbid. p. 20 die Unterschiede von Alasmodonta Say. Tafel 210. Margaritana crassula Drouöt. Ooncha ovato-subreniformis, compressula, cras- sula, solida, fusca, rugoso-lamellosa, supra convexa, infra subretusa, antice brevis, rotundata, postice elongata, late rotun- data, in medio dilatata, umbones depresst, plicato-undati, rubiginost, dentieulus vix exsertus, subadhaerens; margarita can- dido-coerulea vel roseo-lvida ; impressio pallealis linearis. — Drouät. Long. 65—70, alt. 35, diam. 18 Mm. Mierocondylus erassulus Drouet Journal de Con- chyliologie XXVII. 1579 p. 139. Margaritana Bonellü var. crassula Kobelt Ca- talog europ. Binnenconch. ed. II. ». 162. Muschel eiförmig, etwas nierenförmig, zu- sammengedrückt, ziemlich festschalig, dunkel braungelb, nach den Wirbeln heller, stark ge- streift, nach dem Hinterende hin mit lamellösen Rippen. Oberrand gewölbt, Unterrand nach hin- ten etwas eingebuchtet, Vorderrand kurz gerun- det, von unten nach oben etwas zusammen- gedrückt, das Hinterende gerundet, etwas ver- längert und in der Mitte verbreitert. Die Wirbel sind nur wenig erhoben, runzelfaltig, doch meist abgerieben; der Zahn springt nur wenig vor; die Muskeleindrücke sind deutlich und durch einen linienförmigen Manteleindruck verbunden, Perl- XXVl. mutter weisslich, bläulich oder röthlich, mitunter mit gelblichen Flecken, bei älteren Exemplaren mit perlmutterartigen Concretionen. Aufenthalt: bei Castelgoffredo im Gebiet von Mantua, mir vom Autor, von der Marchesa Paulucei und Herrn Dr. Pin? mitgetheilt. 211. Ooncha ovalis, breviter subreniformis, convexa, tenuis, subtiliter striata, sulcatula, niti- dula, fulva vel olivacea, saepe fusco zonata, supra convexo arcuata, demum declivi-flexuosa (saepe late erosa), infra subsinuata, antice brevis, subattenuata, postice in rostrum breve, rotundatum producta; nates prominulae, plicato-un- dulatae (saepius erosae); Tigamentum breve, prominulum ; cerista dorsalis dis- tincta, subelevata; dens subcompressus, humilis, subtriangularis , lamella brevis, curvilinearis, denti appendiculo juncta ; impressiones anticae zonulatae ; margarit« pallide coerulea vel carnea, saepe lividula. — Drouät. Long. 42--50, lat. 25—30, erass. 15—18 Mm. Unio brachyrhynchus Drouöt Journal de Con. chyliologie XXIX. 1881 p. 246, Unio brachyrhynchus Drouöt. 64 Muschel eiförmig, nierenförmig eingedrückt, ziemlich gewölbt, besonders die hintere Hälfte, daver erkennbar eingedrückt, ziemlich dünn- schalig, fein gestreift mit groben Anwachslinien, olivenbraun, häufig dunkler geringelt, die obere Hälfte meist breit zerfressen. Der Oberrand ist gewölbt und geht hinten bogig in den Hinter- rand über, der einen kurzen rundlich vorgezogenen Schnabel bildet; der Vorderrand ist zusammen- gedrückt und kurz abgestutzt, der Unterrand vor dem Schnabel deutlich eingebuchtet. Die weit vorliegenden Wirbel sind aufgeblasen, bei älteren Exemplaren fast immer zerfressen, bei jüngeren nach Drouet faltig-runzelig; das Band ist ziem- lich kurz, aber stark und vorspringend, der Rückenrand zu einem deutlichen Kamm zu- sammengepresst. Das Schloss ist trotz der dünnen Schale stark entwickelt, namentlich die kurzen, stark gekrümmten Lamellen; der Zahn der rech- ten Klappe ist nicht sehr hoch, ziemlich drei- eckig, am Rande ungezähnelt, die beiden der linken sind ziemlich gleichhoch, nur durch eine flache Grube getrennt. Die vorderen Muskel- eindrücke sind tief, der accessorische nur schwach entwickelt, die hinteren ebenfalls tiefer als ge- wöhnlich. Perlmutter bald bläulich, bald mehr fleischfarben, meist etwas schmutzig. Aufenthalt: im unteren Theile des Garda- sees bei Desenzano und Sermione und im Mincio. Die Abbildung nach einem vom Autor mir mit- getheilten Exemplare aus dem Mincio. Ich kann nach dem einzigen mir vorliegen- den Exemplare mir keine ganz sichere Meinung über diese eigenthümliche Form bilden, glaube aber, dass sie am ersten zu U. elongatulus zu stellen sein dürfte. Tafel 213. Unio Requienii var. Larderelia- nus Pecchvolı. „Concha inaequiatera, tumida, ponderosa, parte antica rotundata, postica rostrato-elon- gata. Supra rectiuscula, infra arcuato- sinuosa ; umbonibus striatis, natibus ob- tusiusculis, recurvis, antice dejectis, Tu- 4030 - tubereulosis ; ligamento elongato, robusto. Extus viridi-olivacea luteolaque Fusco eingulata ; intus margaritacea irt- descens. Dentibus cardinalibus robustis, striatis et tubereulatis, lateralibus elon- gato-incurvatis, impressionibus musculart- bus anterioribus profundis, posticıs super- fieialibus.‘“ — Pecchiolt. Tafel XXVI u. XXV1. 119,721200. 0213; 212. Unio Rothi böttger. var. Komarowi Ooncha magis trapezoidali- oblonga, valde in- flata, sed media parte magis compressa, antice subtruncata, epidermide olivaceo- brunnea, postice zomulis viridibus ra- diantibus ormata. Dentes cardinales valvae sinistrae compressi, anterior trans- verse elongatus, posterior subtransversus, multo minor, trigomali-cuneiformis; fossa cardinalis parum distineta. — Bölttger. Long. 62, lat. 39, crass. 28 Mm. Unio Rothi Bgt. var. Komarowi Böttger in Jahrb. Mal. Ges. VII. 1880 p. 160 t.5 fig. 1a. b. — Kobelt Catalog europ. Binnen- conch. ed. 1I. p. 155. Ich kenne von dieser Form nur die beiden böttger’schen Originalexemplare und kann mich nach denselben nur der Ansicht meines Freundes anschliessen, dass dieselben zu dem syrisch- palästinensischen U. Rothi als Varietät zu ziehen sind, Sie unterscheiden sich von dem Typus aus dem Jordangebiet (Icon. I. fig. 1639) durch länglichere, etwas aufgeblasenere Form und die grüne Strahlung; der Unterschied in der Zahn- bildung, den böttger erwähnt, könnte individuell sein. Jedenfalls genügen die angegebenen Unter- schiede angesichts der grossen Veränderlichkeit des occidentalischen U. litoralis nicht zur Ab- trennung als eigene Art. Aufenthalt: im Fluss von Kars in Russisch- Armenien, 1879 von General Komarow entdeckt. Die Abbildung Copie nach Dböttger 1. c. XXVU. Long. 90—95, lat. 41-46, crass. 30—36 Mm. Unio Larderelianus Pecchioli in Bulletino ma- lacolog. ital. II, 1869 p. 163 t. 5. Unio Requieni var. Larderelianus Paulucei Materiaux Faune ital. p. 53. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II.p. 160. Muschel länglich, ungleichseitig, aufgetrieben, schwer, vorn kurz gerundet, nach hinten schnabel- artig verlängert. Der Oberrand ist fast gerade und geht nahezu in einem rechten, nur wenig abgerundeten Winkel in den Vorderrand über, der Unterrand ist in der Mitte mehr oder weniger eingedrückt, hinten nur wenig emporgebogen. Die Wirbel liegen weit vor und sind nur wenig aufgetrieben, auf der Höhe etwas abgeflacht ; die Tafel XXVII u. XXVIIL Spitzen berühren einander; die Sculptur ist die von U. Requienü. — Die Färbung ist oliven- grün, nach hinten dunkler, die Innenseite bläu- lich weiss, perlmutterglänzend, mit starkem Rand- wulst. Die Zähne sind scharf, dünn, gezähnelt, der der rechten Schale am Rande etwas umge- bogen, die Lamellen lang, stark, etwas gekrümmt. Der vordere Muskeleindruck ist dicht am Vorder- rand gelegen und sehr tief, unter ihm ein zweiter deutlicher kleinerer ; der hintere flach. Das Band laug und stark. Aufenthalt: in Toskana, namentlich im Ge- biet von Lucca. Diese Form ist, wie auch die Marchesa Pau- lucei anerkennt, nur eine Localform des viel- gestaltigen U, Requienit; sie erinnert in mancher Beziehung an U. grandis A. Braun (Icon. fig. 741) und dürfte zu ihrer Stammform in der- selben Beziehung stehen, wie diese Form zu U. pietorum. Fig. 214 u. 215. 65 214. Unio Requienii var. Lawleyanus Gentiluomo. „Concha elongata, solida, parum inflata, inferne sinuata ; antice rotundata, postice rostrata, umbones parum compressi, nates medio- cres, recurvati, decorticati; ligamento recto solido; — extus viridulo-fusca, in- tus alba, margaritaceo iridescente. Den- tes cardinales robusti, striati; laterales elongati, valde produceti.““ — Gentiluomo. Long. 80—85, lat. 40—45, crass. 183—25 Mm. Unio Lawleyanus Gentiluomo Bull. malacol. italian. I. p. 54 t. 4 fig. 1—3. Unio Requienii var. Lawleyanus Paulucci Mater. Faune ital. p. 20. — Kobelt Catalog europ. Dinnenconch. ed. II. p. 160. Diese Form, welche mit der vorigen zusam- men vorkommt, unterscheidet sich von ihr nur durch die flachere Gestalt und relativ grössere Breite. Auch sie muss unzweifelhaft als Varietät zu U. Requienii gestellt werden. Tafel XXVI. 215. Unio Ravoisieri Deshayes var. Isserica m. Concha inaequilatera, elongato-oblonga, antice attenuata, tumidula, parum crassa, ele- ganter striatula, brumneo-lutescens, in- distinete fusco concentrice strigata, intus albido-rosacea. Margo superior arcuatus, postice ascendens, inferior subsinuatus, anterior leviter compressus, posterior ın rostrum obtusum decurrens; umbones tu- midi, versus marginem anteriorem siti, strrati plieisque parvis parum conspicuis sculpti ; ligamentum angustum, castaneum. Cardo angustus, dentibus distinctis, cre- nulatis, cardinali valvae desxtrae sub- recurvo; lamellis arcuatis, sat elongatıs ; impressiones musculares anterior sub- marginalıs, sat profunda, accessoria mi- nor distincta, posterior vie impressa, callus humeralis parum crassus. Long. 60, lat. 31, crass. 20 Mm. Muschel ungleichseitig, lang eirund oder fast unregelmässig lang rhombisch, vornen etwas ver- schmälert, nach hinten leicht geschnäbelt, ziem- lich aufgetrieben, nicht gerade dickschalig, deut- lich gestreift, glänzend braungelb mit kastanien- braunen Ringen und dunklerem Hintertheil; die Rossmässler, Iconographie Neue Folge I, Innenseite mit leicht rosa schimmerndem Perl- mutter. Der Oberrand ist gebogen und steigt nach hinten zu an; der Vorderrand ist von oben nach unten zusammengedrückt und geht dann zurückweichend in den geraden nach hinten leicht eingebuchteten Unterrand über. Der Hinterrand steigt leicht bogenförmig herab und bildet einen kurzen, abgestutzten Schnabel. Die weit nach vorn liegenden Wirbel sind aufgeblasen, gestreift und mit kleinen, kurzen, faltenförmigen Ruuzeln sculptirt; das Band ist ziemlich schmal, aber stark und kastanienbraun. Das Schloss ist ziem- lich schmal und bietet nichts Auffallendes; die beiden Zähne der linken Klappe sind scharf und gezähnelt; sie stehen dicht voreinander und der stärkere, leicht gekrümmte Zahn der rechten Klappe legt sich an ihre Innenseite an; die La- mellen sind lang und gekrümmt. Der vordere Hauptmuskeleindruck liegt dicht am Vorderrand und ist namentlich nach hinten schmal und tief; neben ihm ist ein deutlicher zweiter kleinerer; der hintere ist kaum eingedrückt. Schulterwulst nur schwach entwickelt. Aufenthalt: bei Pont d’Jsser in der Pro- vinz Oran, mir von Debeaux mitgetheilt. Ich glaube diese Muschel für eine Varietät von U. Ravoisieri Desh. halten zu müssen, bour- 5) 66 Tafel XXVII. guignat (Mal. Algerie vol. II. p. 291) gibt von dieser folgende Diagnose: „Concha elongato-oblonga, tumida, sat erassula, eleganter striatula, ad margines mem- branacea ; epidermide brunneo-luteolo vel olivaceo, ad umbones pallidiore; intus albido-rosacea ; margine superiore arcuato, margine inferiore subsinuato; antice ro- tundata, postice elongato-subsinuato ; an- tice rotundata, postice elongato - subros- trata,; umbonibus tumidıs, eleganter re- gulariterque subplicatulis, dente cardınali valido, compresso, trigonali-truncato ac plicatulo; lamella laterali arcuata, pro- ducta, striatula; ligamento sat valido, castaneo.“ Die vorliegende Form würde sich demnach hauptsächlich durch die Verschmälerung des Vorderrandes auszeichnen. Da sie überdies aus dem Westen Algeriens stammt, während U. Ra- voisieri im Gegentheil aus der Umgegend von la Calle und Philippeville, also dem östlichsten Theil der Colonie stammt, lässt es sich wohl rechtfertigen, ihr einen eigenen Varietätsnamen beizulegen. 216. Unio tafnanus Debeaux n. sp. Concha inaequilatera, elongato-ovata, antice breviter rotundata, postice truncato-ros- trata, tumidula, sat solida, irregulariter striata, brunneo-lutescens, castaneo z0- nata et postice radiata. Margo superior subrecte ascendens, anterior rotundatus, inferior sinuatus, posterior oblique des- cendens, dein truncatus. Umbones an- trorsi, inflati, striati et plicis nonnullis brevissimis sculpti; ligamentum casta- neum, sat angustum. (Cardo angustus, dentibus 2 in valvula sinistra vix sepa- ratis, ad marginem valde crenulatıs, dextro subtriquetro, compresso; lamellae arcuatae, elongatae, margimibus vi cre- nulatis; impressiones musculares: an- terior submarginalis distincta, profunda, accessoria minor quoque distincta, PO- sterior vix conspicua. Long. 70, lat. 35, crass. 25 Mm. Unio tafnanus Debeaux& in litteris. Schale ungleichseitig, lang eirund, nach vorn kurz gerundet, nach hinten mit einem abgestutzten Schnabel, aufgeblasen, ziemlich festschalig, doch nicht besonders dick, unregelmässig grob ge- streift, hinten und vorn auch mit feinerer Strei- fung, braungelb mit kastanienbraunen Ringen, hinten auch mit braunen Strahlen, Der Ober- Fig. 216 u. 217. rand ist ziemlich gerade und steigt nach hinten an, der Vorderrand ist ziemlich regelmässig ge- rundet, der untere entschieden eingebuchtet, der Hinterrand steigt schräg herab und ist dann ab- gestutzt. Die Wirbel liegen weit vor und sind nach vornen gerichtet, sie sind aufgeblasen und ausser mit feinen Streifen auch mit einigen kurzen hövkerartigen Runzeln sculptirt; das kastanien- braune Band ist schmal, aber stark. — Das Schloss ist schmal, die beiden Zähne der linken Klappe sind kaum von einander geschieden, schmal und scharf, am Rande gezähnelt; der der rechten Klappe ist stumpf dreieckig, eben- falls gezähnelt, und legt sich ohne erkennbare Grube an die Innenseite der beiden anderen; die Lamellen sind stark und gebogen. Der vor- dere Muskeleindruck ist stark, fast randständig, nach hinten verschmälert und hat einen deut- lichen accessorischen Eindruck; der hintere ist kaum erkennbar. Schulterwulst nur vorn deut- lich. Perlmutter lebhaft irisirend. Aufenthalt: in der Provinz Oran in der Tafna und ihren Zuflüssen, mir von Debeaux zur Veröffentlichung mitgetheilt. 217. Unio Tetuanensis n. sp. Ooncha inaequlatera, elongato - ovata, amtice compressa, postice subhamato - rostrata, tenuiuscula, parum tumida, erregulariter striata, viridi-lutescens, postice castaneo- zonata. Margo superior regulariter, sed plane arcuatus, anterior compressus, in- ferior fere rectus, subsinuatus, posticus breviter truncatus; umbones tumiduli, in spec. unico quod exstat, detriti; ligamen- tum angustum. — Cardo angustus, de- bilis, dentibus vix prominentibus, lamellae angustae, arcuatae; impressiones muscu- lares anteriores distinctae, posterior vi conspieua; callus humeralis fere nullus. Long. 60, lat. max. 32, crass. 18 Mm. Muschel ungleichseitig, lang eirund, vorn zu- sammengedrückt, hinten leicht hakenförmig ge- schnäbelt, dünnschalig, kaum aufgeblasen, un- regelmässig gestreift, gelbgrün, am Hinterende mit braunen concentrischen Striemen. Der Ober- rand bildet einen regelmässigen, aber flachen Bogen, der vordere ist von oben nach unten zu- sammengedrückt, der Unterrand fast gerade, in der Mitte eingebuchtet, hinten etwas hakenförmig herabgebogen, der Hinterrand kurz abgestutzt. Die Wirbel liegen weit vor und sind etwas auf- getrieben; die Sculptur ist an meinem einzigen Exemplare nicht mehr zu erkennen; das Band ist schmal und nicht sehr lang. Das Schloss ist Tafel XXIX. Fig. 218 w 219. schmal und nur schwach entwickelt; die Zähne sind namentlich in der linken Klappe kaum vor- springend, die gekrümmten Lamellen sehr dünn 67 deutlich, der hintere kaum erkennbar; Schulter- wulst kaum ausgeprägt. Aufenthalt: im Ued Martil bei Tetuan in und schwach; die vorderen Muskeleindrücke sind-| Nordmarokko von mir 1881 gefunden. Tafel XIR. MARXT- 218. 219. Unio crassus mus Kobelt. Differt @ typo testa multo majore, crassiore. Long. 100, alt. 54, crass. 42 Mm. Unio litoralis Rossm. Zeitschr. für Malacoz00- logie 1853 p. 92. crassus var, mazximus Kobelt Malaco- zoolog. Blätter vol. XIX. 1872 p. 142 Taf. 5. — Westerlund Fauna Sueciae p. 570. — Kobelt Catalog europ. Binnen- conch. ed. II. p. 155. Unio pseudolitoralis Olessin Verhandl. Verein f. nat. Unterh. Hamburg 1875 p. 258. — Exeursionsmolluskenfauna p. 499 fig. 305. Es ist dies die Muschel, welche in Nord- schleswig schon vielfach Perlen geliefert hat und anscheinend an zahlreichen Punkten (im Kolding- Fjord an der dänisch-schleswisschen Gränze bei Stendrupstrand, Skjarbeck und Borupstrand, nach Kruse bei Hessling, in der Tapsaue bei Haders- leben nach J. von Schröder und Moebius, in der Aller zwischen Kolding und Hadersleben) vor- kommt. Sie war zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts unter Christian IV. eine Zeit lang Gegenstand einer eifrigen Nachstellung, zu wel- cher der Amtmann von Kolding einen Grönländer verwandte, wurde dann vergessen, aber 1849 von bayerischen und sächsischen Soldaten wieder aufgefunden und fast ausgerottet. Eine einzelne Schale gelangte an Rossmässler und wurde von ihm 1. e. für U. litoralis erklärt; es war eine abnorme Form mit verkürztem Hintertheil, wie Fig. 219, welche allerdings dem U. Titoralis var. umbonatus im Umriss ziemlich nahe kommt. Eine Suite, welche er später von Herrn H. Achtnich in Christiansfeld erhielt, veranlasste ihn aber, die Form für eine neue Art zu er- klären, doch hat er darüber nichts veröffentlicht. Dagegen habe ich die Extreme dieser Suite schon 1872 abgebildet und die Muschel als Riesenform zu Unio crassus gezogen, von welchem Exem- var. Unio plare, wie das Fig. 218 abgebildete, sich nur durch die riesige Grösse unterscheiden. Allen gemeinsam ist die auffallende Dicke und Schwere, und die dem entsprechende starke Entwicklung des Schlosses. Die Schlosszähne sind ganz wie bei dem typischen U. crassus, stumpfkegelförmig mit gekerbtem Rand, beson- ders der eine der rechten Klappe ist deutlich viermal gekerbt; die Grube zwischen den beiden Zähnen der linkey Klappe ist breit und flach und geht ohne trennende Zwischenwulst in die Innenfläche der Schale über; der Grund zeigt keinen Vorsprung. Fast alle Exemplare haben neben dem Zahn der einen Klappe noch eine Andeutung eines zweiten, eine Erscheinung, wie sie sich auch bei dickschaligen Exemplaren an- derer Unionen und selbst bei Anodonten findet. Die Lamellen sind stark, aber hoch und scharf- randig. Die Wirbel sind an sämmtlichen 20 mir vor- liegenden Exemplaren zwar ein wenig abgerieben, aber kaum angefressen, so dass man die Sculptur noch ganz gut erkennen kann; sie besteht aus starken Wellenrunzeln, die gröber sind, als bei crassus, aber auch viel gröber und dichter stehend, als bei litoralis. Die Färbung ist dunkel oliven- grün, bei scharfem Putzen treten die grünen Strahlen der batavus-Gruppe hervor; unge- reinigte Exemplare haben hinten eine ca. 20 Mm. breite festsitzende Schmutzkruste, die mit Säuren braust. — Die Innenseite zeigt tief eindringende Muskeleindrücke, die Perlmutter ist vornen milch- weiss, hinten bläulich irisirend mit deutlicher radiärer Streifung; zahlreich finden sich kleine Perlenansätze. Clessin glaubt diese Form als eigene Art ansprechen zu müssen, aber die von ihm an- geführten Hauptunterschiede, die Grösse und die Stellung der Zähne neben einander und nicht hinter einander, scheinen mir dafür nicht ge- nügend. Mörch zieht, nach einer Notiz bei Friedel (Mal. Bl. 1869 p. 70) die nordschleswig- sche Perlenmuschel auch zu erassus. 68 Dafel ARX.- Eis 220’. 227: Tafel XXX. 220. Moltenii Unio Requienii var, Adami. Concha elongato-ovata, valde inaequılatera, an- tice abbreviata, solida, sat tumida, ir- regulariter striata, brumneo-lutescens, late fusco-zonata, postice castaneo-radiata, intus albida. Margo superior ascendens, parum arcuatus, fere rectilineus, inferior fere parallelus, medio sinuatus, anterior leviter compressus, posterior truncato- rostratus ; umbones tumidi, prope extremi- tatem amteriorem siti, detriti. Cardo sat robustus: dens cardinalis valvulae dex- trae solidus, depresse triangularis, mar- gine rude crenulato; dentibus valvulae sinistrae depressis, valde inaequalibus, posteriore multo minore; lamellae parum arcualtae, sat erassae, subtissime erenu- latae ; impressiones musculares anteriores profundae, infra dentes intrantes, im- pressionibus accessoriis distinctis; poste- riores levissimae; callus humeralis crassus, la marginis inferioris oceupans. Long. 80, lat. 33, crass. 26 Mm. Unio Requienii var. Moltenii Adami mss. Pau- lucct Materiaux Faune Malacol. Italie 1878 p. 20. — Moll. Esposiz. Berolin. p. 205. — Kobelt Catalog europ. Binnen- conch, ed. II. p. 160. Unio Moltenii Adami*) Bullet. Soc. Mal. Ital. VIII 1882 p. 1311. 0 fig. 3—8. Muschel lang und ziemlich schmal, mit weit vorliegenden Wirbeln, nach hinten verlängert - und dann abgestutzt, ziemlich aufgeblasen, dick- schalig, ziemlich grob gestreift, braungelb oder grünlich mit undeutlichen braunen Ringen und nach dem Hinterende mit braunen Strahlen, innen weisslich, perlmutterglänzend. Der Oberrand steigt etwas an, ist aber nur wenig gekrümmt, fast geradlinig, der Unterrand läuft ihm nahezu parallel und ist in der Mitte deutlich eingebuchtet; von der Bucht aus läuft eine Einschnürung gegen *) Concha oblongo-elongata, subreniformis, convexo-com- pressula, crassa, solida, valde inaequilaterali, lutessens vel luteo-virescens, striis incrementi sordide ornata,; supra subrecta, infraque sinuata, in ventre valvarum curvo-sulcata; antice late rotundata, postice in rostrum, vix attenuwatum subdecurvatum, late truncatum producta,; umbonibus vix pro- minulis, decorticatis; ligamento praelongo; intus candido- margaritacea; dentibus, cardinali crassulo, elongato, tri- gonali, crenulato,; laterali valido, elongato, cultellato, sub- eurvilineato, callo marginali convexo, postice lente evanes- cente. — Long. 57—87, lat. 26—39, dium. 17—23 Mm. die Wirbel; der Vorderrand ist gerundet und leicht von oben nach unten zusammengedrückt, der Hinterrand schnabelförmig vorgezogen und dann abgestutzt. Die Wirbel liegen weit nach vornen und sind aufgetrieben, springen aber nicht sehr vor; sie scheinen bei erwachsenen Exem- plaren constant abgerieben. — Das Schloss ist stark entwickelt; der Hauptzahn der rechten Klappe ist dick und flach dreieckig, ziemlich lang, am Rande grob gezähnt; in der linken Klappe stehen die beiden Zähne hinter einander und sind sehr ungleich; der vordere ist viel grösser, messerartig scharf, am Rande gezähnelt; die Zahngrube liegt an ihrer Innenseite. Die Lamellen sind lang und stark, etwas gekrümmt, am Rande gezähnelt. Die vorderen Muskel- eindrücke sind deutlich und tief; die hintere, durch eine Leiste geschiedene Abtheilung dringt tief unter die Zähne ein; der Nebeneindruck ist ebenfalls sehr deutlich, die hinteren dagegen sind kaum vertieft. Der Schulterwulst ist sehr stark uud reicht ungewöhnlich weit nach hinten. Aufenthalt:in der Tiber, soweitsiedurch Um- brien fliesst, das abgebildete Exemplar von Foligno. Adami unterscheidet !. c. p. 132 fig. 4. 6. 8 noch eine var. umbrica mit folgender Diagnose: Ooncha ovato-oblonga, Fusco-virescens, aut fusco cingulata, nitida; infra nom sinuata, natibus integris, paululum tuberculos:s ; intus roseo-margaritacea, dente cardinali compresso. — Long. 85, lat. 36, diam. 27 Mm. Obschon Adami die Selbständigkeit seiner Art sehr energisch verficht, kann ich doch nicht umhin, meine frühere Ansicht aufrecht zu er- halten und sie für eine Localform von U. Re- quwienvi Mich. zu erklären; sie nähert sich in Textur und Form einigermassen den oben be- schriebenen toskanischen Formen, zeichnet sich aber durch die auffallend schmale Gestalt aus; auch die braunen Strahlen des Hinterendes sind für U. Requwienii auffallend. 221. UnioRequienii var. Spinellii Villa. Concha elongyato-ovata, inaequilatera, antice ab- breviata, postice dilatato-rostrata, haud truncata, sat tenuis, parum inflata, prae- sertim postice compressa, ürregulariter grosse sulcata et striata, luteo-virescens, irregulariter et indistincte fusco-zonata, postice limo tenui sed fortiter adhaerente obtecta. Margo superior levissime arcu- Tafel XXX, Fig. 222, 69 atus, inferior convexo - planus, anterior rotundatus, compressus, posterior ab utro- que latere aequaliter attenuatus, fere acutangulus; umbones prope marginem anteriorem positi, leviter prominule, tuber- culis angulatim dispositis sculpti; liga- mentum angustum. Cardo sieut in U. Requienii, dentibus compressis, erenulatis, lamellis arcuatis, margarita coerulescente, callo humerali albido, crasso. Long. 70, lat. 35, erass. 21 Mm. Unio Spinellii Vila in Spinelli Mol. Brescia tab. 1 fig. 7. 8. Unio Requienii var. Spinelli Paulucci Materiaux Faune malacol. ital. p. 20. — Kobelt Catal. europ. Binnenconch. ed. II. p. 160. Muschel ziemlich lang-eiförmig, ungleichseitig, vorn kurz gerundet, nach hinten etwas sackartig verbreitert, dann gleichmässig zugespitzt, nicht abgestutzt, dünnschalig, nur wenig aufgeblasen; die grösste Dicke liest hinter der Mitte, dann ist das Hintertheil rasch zusammengedrückt; die Sculptur besteht aus breiten, unregelmässigen Furchen, dazwischen der gewöhnlichen Strei- fung; die Färbung ist lebhaft grüngelb mit un- deutlichen, unregelmässigen, braunen Ringen; das Hintertheil ist mit einem dünnen, aber fest- sitzenden Schlammüberzug bedeckt; Oberrand und Unterrand sind nur ganz leicht gekrümmt, nach hinten etwas divergirend, der Vorderrand ist leicht von oben nach unten zusammengedrückt; der Hinterrand spitzt sich an beiden Seiten gleich- mässig zu und läuft fast spitzwinklig, nur leicht abgerundet, aber nicht abgestutzt, aus. Die Wir- bel liegen weit vor und sind nicht sonderlich aufgeblasen, doch einander sehr genähert; die Sculptur besteht aus getrennten, in einen Winkel angeordneten Höckern, wie bei U. Requieniü. Auch die Schlossbildung ist ganz wie beim typi- schen Requtenit, die Innenseite bläulich weiss mit starkem weissem Schulterwulst. Aufenthalt: in Oberitalien, das abgebildete Exemplar aus dem Lago d’Idro, mir von der Marchesa Paulucei mitgetheilt. Diese Muschel sieht zwar infolge der Ver- breiterung am Beginn des Hintertheils recht eigenthümlich aus, ist aber zweifellos nur eine Seeform des wandelbaren Unio Requienii. 222. Unio Savensis Drouöt. Concha ovalis vel ovali-oblonga, compressula, crassula, laevis vel parce striata, niti- dissima, castanea, apice rubiginosa, supra infraque convexula, antice subattenuato- rotundata, postice in rostrum compressum obtusum vix attenuatum producta; nates minores, vie prominulae, apice plicato- tuberculosae, conniventes; area impressa ; ligamentum prominulum; dens erassulus, coniceus, denticulatus; dentes sinistri va- lidi; Tamella rugosula; sinus elongatus; margarita albo-coerulescens, parce nitt- dula ; callus marginalis convexus. — Long. 60—70, alt. 33—35, diam. 20 Mm. — Drouöt. Unio Savensis Drouet Unionidae dela Serbiep.15. Das abgebildete Exemplar ist mir vom Autor selbst mitgetheilt, stimmt aber trotzdem nicht in allen Beziehungen mit der oben abgedruckten Originaldiagnose. Es ist langeirund, nach hinten leicht zugespitzt, 26 Mm. dick, also erheblich dicker als Drouet’s Typus, ziemlich dickschalig, rauh und entfernt gefurcht, glänzend, hell braun- gelb mit dunklen Striemen, wie ater und batavus. Oberrand und Unterrand sind hübsch gewölbt, der gerundete Vorderrand ist etwas zusammen- gedrückt, der Hinterrand in einen seitlich zu- sammengedrückten, aber nur wenig verschmäler- ten Schnabel vorgezogen. Die Wirbel sind nur wenig aufgeblasen, genähert, eine Sculptur ist nicht mehr erkennbar; das Band ist stark und vorspringend. Das Schloss ist stark, in der rechten Schale ein starker, kegelförmiger, am Rande gekerbter Haupt- und ein ganz kleiner Nebenzahn; in der linken sind beide Zähne stark, nur wenig ungleich, am Rande gekerbt, mit der Längsrichtung einander fast parallel; die La- mellen sind lang, stark, gebogen, aber am Rande nicht gezähnelt; zwischen den Zähnen und den Lamellen ist eine deutliche Schlossplatte mit einer schrägen Leiste. Die vorderen Muskel- eindrücke sind tief und dringen unter die Zähne ein, die hinteren sind kaum vertieft. Perlmutter weisslich, leicht bläulich schimmernd. Schulter- wulst deutlich, etwa zwei Drittel des Randes ein- nehmend. Aufenthalt: in der Save bei Belgrad und der Nischava bei Nisch; das abgebildete Exem- plar von Domonz-potok. Auch in Kroatien. Drouöt stellt diese Form mit Recht zu U. ater, und ich muss ihre Selbständigkeit diesem gegenüber entschieden bezweifeln; auch U. bos- nensis Möll. gehört in die nächste Verwandt- schaft. Nachtrag. Hyalina (Aegopina) cretensis Blanc hat sich bei genauerer Prüfung als identisch mit H. superflua Rossm. herausgestellt und ist zu Gunsten dieser Art zu kassiren. Ime@ris| em (Synonyme und bloss mit Namen angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt.) Daudebardia Lederi Bttg. — Sieversi Bttg. . Helix Aegusae Kob. — aethiops Bielz. . . - » — aimophila var. Tehihatch — Alberti Kob. . — Aleyone Kob. — alybensis Kob. — apalolena Bst. ER — arbustorum var. alpestris — — var. Jetschini Kob. — bathylaema Bgt. — Baudotiana Bst. . — Besuirensis Deb. — Benoiti Cafiei . — Bleicheri Palad. . — Boettgeri Kob. — Bredeana Deb. . — Brevierei Bgt. — calabrica Paul. . — camprodunica Kob. — carascaloides Bgt. — Cardonae Hid. . — casertana Paul. . — cauta Westerl. — Cavannae Paul. — Christophi Bttg. . — Codringtonii var. — Colomiesiana Bst. — cretica Fer.. effi Kob. . Zgl. — eyelolabris var. euboea Parr. . — Dautezi Koh. — distans Blanc — Dragorichi Zeleb. Seite 1 49 Helix Dupotetiana Terv. . var. rugosa Kob. . euboea Parr. . euphoreca Bgt.. frater Dohrn Grelloisi Bgt. . Grovesiana Paul. »ualtieriana var. Laurentiana Bgt.. gyrostoma Fer. helvola Friv. Homeyeri Dohrn . hydruntina Blane interpres Westerl. Jickelii Nev. Jourdaniana var. major Kob. . Juilleti var. Beguirensis Deb. . Krynickii Andrz. . Kurdistana Parr. var.. läctea Müll. var. alybensis Kob. — bathylaema Bst. — Bleicheri Palad: . — tagina Serv. Laurentii Bgt. Lemoinei Deb. . Maltzani Kob. . mazenderanensis Nev. . Moraguesi Kob. neapolitana Paul Nicolai Klee. Nyelii Mittre - Oberndörferi Kob. odopachya Bst. persica Bttg. . 33 46 28 29 33 Seite Helix piratarum Kob. . . . 2... .42 — pisanopsis var. Aegusae Kob. . . . 49 — planospira Lam. . . 2 .2.2.2.2...839 var. ealahriez Paul! =: 2. N, 40 — casertana Paul. — neapolitana Paul. RR N., — platycheloides Kob. . . . ........23 — Pollenzensis Hid. . . . 22.2... = sPonsiu Hide. =... nee 52 = Bbrietontilid... 3 20 Di — punectata Müll... © -. » » 2.2.29 var. apalolena Bst... . . . ......80 — Baudotiana Bst. . . . . ......30 — Bredeana Desh. . . . . .......80 — punetatissima Jen. . . 2. .2..2...80 — stomatodea Bst... . . . .....80 —nunetatissima Jen... 7 a „.,% »=.30 — Ragusae Kob. . . . 22... .2..4 -- Ravergii var. persica Btig.. . . . 19 — Redtenbacheri Zeleb. . . . . . .. 20 — rubens Misı. 3... 2 2 18 —Scherzeri Zeleb» ...: „2 2.0: 24 — septemgyrata Mous. . . . ...19 ZHSETTHIBWBEL u eb — Setubalensis Pfr... . 2 22...54 — sieanoides Kob. . . . .2..2.2.2...22 — sigensis Kob. . . . 2 2 2 2020..45 =stomatodea, Bft. |. ©... 0.0. 0 0.2.80 — subzonata Mouss.. . : 2 22020286 var. distans Blane . . . .» 2 .0..86 ZItACma Servail no re em — Palischans Mts. . . : 2.2.2.2. 38 —ehihatchemeKobr a es — tetuanensis Kob. . : . 2 2 2.2..3 — Theodosiae Cles.. -. . . 2 2.2.48 — Vukotinoviei Hirte . . . 2 .2...46 — Westerlundi Blane . . :.....21 — Xatarti var. camprodunica Kob. . . 37 — zalarina Terv. . ». sui2 32 var Zelleri. Koß. '.. . . u. u: 20.88 Hyalina angystropha Bttg. . . ... 212 zeapalıstan Beis...."l . 9 26 see] — Botterli Parr.. ! . .: an —a6arotit Paul van ac er 7 bayannse. Panl ... 2...» 21. 3% — cellaria var. Sieversi Bttg.. . : . 6 —echelin Bots... u. Werne. #9 — eircumlineata Kstr... . .... 31 — contortula Kryn . . : . 2. ...16 — eontracta Westerl. . . . . ...17 Hyalina cretensis Blanc . depressa Sterki Dubrueili Clessin elegans Böttger Erjaveei Brus. etrusea Paul. eustilba Bgt. excavata Bean . fragrans Paul... . , frondosula Mouss. hemipsorica Morel. . hyblensis Parr. Komarowi Btitg. Lederi Bttg. litoralis Cless. . meridionalis Paul. pontica Bttg. psatura Bet. pygmaea Bitg.. Raddei Bttg. Reitteri Bttg. . subrimata Reinh. superflua Rossm. . suturalis Bttg. tetuanensis Kob. . transsylvanica Cless. Limnaea ampliata Cless. . auricularia var. var. eonfinis Mouss. . bodamica Cless. . borealis Cless. Boyssii Dup. . Burnetti Alder confinis Mouss. . fluminensis Cless. fucinensis Paul. Janoviensis Kröl Karpinskii (less. . livonica Kob. Nouletiana Gass. E ovata var. Boyssii Dup. — — Janoviensis Kröl — — fiuminensis Cless. — — Nouletiana Gass. palustris var. tauriea Cless. stagnalis var. ampliata Cless. . — bodamica Cless. . — borealis Cless. . — fueinensis Paul. . taurica Clessin . 58 61 12 Margaritana Bonellii Fer. — erassula Dronet TR Unio brachyrbhynchus Drouet — erassus var. maximus Kob. . — Isserieus Kob. . — Komarowi Bitte. . — Larderelianus Pecch. — Lawleyanus Gent. — Moltenii Adami var. umbrieca Adami. k — Ravoisieri var. isseriea Kob. . . . — Requienii var, Larderelianus Pecch. — Lawieyanus Gent. — Moltenii Ad. Seite 62 Unio Requienii var. Spinellii Villa . Unio Rothi var. Komarowi Bttg. — Savensis Drouct — Spinellii Villa. — sublitoralis Cless. — Tafnanus Deb. . — Tetnanensis Kob. Vitrina conoidea Mts. — Costae Paul. — globosa Bttg. — Lederi Bttg. — Paulueeiae Fisch. -- rugosa Paul. — 9 ooe — ICONOGRAPHIE DER LAND- & SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DEEWSKOBRET: a Ay Ey NEUE FOLGE. ZWEITER BAND. MIT DREISSIG TAFELN. a TA y WIESBADEN. 0. W- KREIDEL'’S VERLAG. 1556. EEE BR | Be” “ voerwort. nnnnnner Der zweite Band der neuen Folge der Iconographie sollte ursprünglich den Resultaten meiner zweiten Reise nach Nordafrika wenigstens zum grösseren Theile gewidmet sein, aber verschiedene Umstände bewogen mich, von diesem Plane abzusehen und entgegen der früheren Gewohnheit einmal einen Band ausschliesslich mit Najadeen zu füllen. Die Zahl der neu beschriebenen und noch gar nicht oder nicht genügend abgebildeten Arten hat allmählig eine ganz bedenkliche Höhe er- reicht, und es wird von Jahr zu Jahr mühsamer, sich unter ihnen zurecht zu finden. Gegenwärtig ist es wenigstens für einen Theil noch möglich, Originalexemplare zu erhalten, und den Ausschlag gab für mich die Bereitwilligkeit, mit welcher mein verehrter Freund, Herr Henri Drouöt in Dijon, mir die Originale der von ihm auf- sestellten Najadeenarten zur Verfügung stellte. So war es mir möglich, in dem vorliegenden Bande die Abbildungen von 84 Najadeenarten zu geben, welche meistens Nordafrika, Italien, der Balkanhalbinsel und Caucasien angehören und wenigstens für diese Gebiete das Zurechtfinden in dem Formenwirrwarr erleichtern werden. Ueber meine Stellung zu den beschriebenen „Arten“ einige Worte. Die „Art“ ist für mich kein Conceretum, sondern ein Abstractum, das der Sammler sich macht, um sich in dem Formenchaos zurecht zu finden und das er deshalb ganz seinen Bedürfnissen gemäss umgränzt. Das eine Extrem bildet die Auffassung Rossmässler’s und der meisten deutschen Conchyliologen, welche als eine Art alles betrachten, was durch Uebergänge verbunden ist und somit in Deutschland nur drei Arten an- erkennen (Unio pietorum, tumidus, batavus), zu denen in Frankreich noch Reguienii, litoralis und sinuatus, in Oberitalien Requwienii und elongatulus u. s. f. hinzu kommen. Für das Studium der geographischen Verbreitung ist diese Auffassungs- weise jedenfalls die richtigere, und sie deckt sich fast überall auch genau mit den geographischen Verbreitungsbezirken; sie birgt aber in sich die Gefahr, dass man sehr leicht nur auf die Aehnlichkeiten, die gemeinsamen Kennzeichen achtet und die unbedeutenderen Unterschiede vernachlässigt, und es ist nicht zu leugnen, dass ge- rade in Folge des Vorherrschens der Rossmässler’schen Anschauungsweise die Kennt- niss der deutschen Najadeen in den letzten Decennien nicht ebenso fortgeschritten ist, wie bei anderen Molluskengruppen. Diametral gegenüber steht dieser Artauffassung die der Nouvelle Ecole, welche unter völliger Vernachlässigung der gemeinsamen Kennzeichen nur die Unterschiede berücksichtigt und jede Lokalform als neue Art beschreibt, sobald sie in drei Punkten von anderen abweicht. Ich würde dagegen nicht allzuviel einzuwenden haben, wenn nicht Herr Bourguignat und Genossen über die Unterscheidung den natürlichen Zusammenhang der Formen ganz vergässen. Es ergeht aber Herrn Bourguignat bei den Najadeen ganz ebenso, wie bei den Limnäen: die Gruppen, in welche er seine Arten zusammenfasst, entsprechen durchaus nicht den Formen- kreisen, welche Rossmässler als Arten anerkennt, sondern sie fassen viel eher das zusammen, was ich seiner Zeit als correspondirende Varietäten bezeichnet habe, die Formen, welche sich unter gleichen Bedingungen aus allen Grundformen herausbilden. Besonders seit Herr Bourguignat seine neue Messmethode eingeführt hat, welche selbst kleine Formdifferenzen in bestimmte Zahlenverhältnisse zu fassen gestattet, tritt diese Schattenseite seiner Methode immer mehr hervor. Ein ergötz- liches Beispiel davon bietet die Arbeit des Herrn Servain, welcher aus den Ano- donten des unteren Main sechsundzwanzig Arten gemacht hat, darunter dreizehn neue, und eine, die wunderbarer Weise seither nur aus der bulgarischen Maritza bekannt war. Dass ich, der ich nun seit 17 Jahren an Ort und Stelle sammle und beobachte, längst nachgewiesen habe, dass alle die verschiedenen Anodonten- formen des Main, von gelegentlich hinein verschlagenen Exemplaren von Anodonta cygnea und complanata abgesehen, sich aus einer und derselben Jugendform ent- wickeln, genirt den Herrn Servain nicht im mindesten; mit seinem Masstab in der Hand macht er aus den verschiedenen Altersstadien ebenso gut neue Arten, wie aus individuellen Abänderungen, und giesst die Lauge seines Spottes in reicher Fülle über die Deutschen im Allgemeinen und mich im Besonderen aus, die wir die „richesses“ unserer eigenen Gewässer nicht einmal kennen. Ich habe in Nachfolgendem mich immer bemüht, bei ganz scharfer Scheidung der einzelnen Formen niemals die natürliche Verwandtschaft zu vergessen, die sich freilich nicht in Zahlen ausdrücken lässt, sondern eine sorgsame Beachtung des Habitus sowohl wie aller einzelnen Kennzeichen und ganz besonders des Schlosses verlangt. Die Bourguignat'sche Messmethode habe ich allerdings nicht angewandt, um mir nicht wiederum den Vorwurf des Plagiats und einen neuen offenen Brief voll negativer Liebenswürdigkeiten zuzuziehen. Wo es mir möglich war, nach den einzelnen vorliegenden Exemplaren ins Reine darüber zu kommen, habe ich jedesmal angegeben, zu welchem Formenkreise man die Art zu rechnen hat und wo sie somit in meinem Cataloge einzutragen ist. Wegen der Kunstausdrücke kann ich im Allgemeinen auf das verweisen, was Clessin in der zweiten Ausgabe seiner Exkursionsmolluskenfauna darüber sagt. Unter Areola verstehe ich den Raum vor den Wirbeln im Gegentheil zu der hinter denselben befindlichen Area. Die Verdickung des vorderen Unterrandes ausserhalb der Mantellinie bezeichne ich als Schulterwulst (callus humeralis) ; doch würde man dafür wohl zweckmässiger, wie ich bei den zuletzt beschriebenen Arten gethan habe, den Ausdruck Randwulst (callus marginalis) wählen, um Verwechslungen mit der Wulst, die als Stütze des Schlosses bei manchen Arten vom Schloss in gerader Richtung zum Unterrande verläuft, zu vermeiden. Neben dem Schlossband habe ich stets auch die Form des hinter demselben befindlichen Sinulus erwähnt, welche für manche Arten entschieden charakteristisch ist. Ein Hauptgewicht habe ich natürlich auf die Schlossbildung und die Wirbelsculptur gelegt, welche, wie ich mich immer mehr überzeuge, für die Erkennung der natür- lichen Verwandtschaft weitaus die wichtigsten Kennzeichen sind. Schwanheim a. M., 1. Juli 1886. Dr. W. Kobelt. 7 a >‘ ae FE EEE SEI a nn SE “ Fe re = : e) u * * B \r \ u | - h % Fr f = zu = > DR" . FE; u . 11 R ME DL FIRL NR: f - uf - IHT® WM 2 BL N . 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Mierocondylus gibbosus Drouöt,*) Journal de Conchyliologie vol. X XVII. 1879 p. 140, — Unionidae de VItalie p. 83. Margaritana Bonellii var. gibbosa Kobelt Ca- talog der ‚europ. BDinnenconch. ed. LI. 9. 162. Gehäuse unregelmässig eirund, vorn zusam- mengedrückt, am Unterrande nierenförmig ein- gedrückt, ziemlich gewölbt, aber nach den Rän- dern hin zusammengedrückt, nicht sehr dick- schalig, aber fest, grünlich olivenfarben mit dunkleren Ringen, deutlich gestreift, hinten und theilweise auch unten mit lamellös erhabenen Epidermisrippen. Der Oberrand ist stark und etwas unregelmässig gekrümmt, der Unterrand in der Mitte deutlich eingebuchtet, der Vorder- rand von oben nach unten zusammengedrückt, aber gerundet, die Hinterseite in einen etwa mit der Mitte beginnenden, etwas hakenförmig nach unten gerichteten, ziemlich plötzlich rundlich abgestutzten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen weit nach vorn; sie sind flachgedrückt und gewöhnlich tief abgefressen. Die rechte Klappe trägt einen stark vorspringenden Schloss- *) Concha ovali-subreniformis, convexo - subcompressd, tenuis, olivacea, squamoso-lamellosa, supra arcuato-gibbosa, infra sinuata, antice attenuato-rotundata, postice abrupte attenuato-truncata, in medio dilatatissima ; umbones depressi; ligamentum convexum, breve, denticulus sat exsertus ; mar- garita coeruleo-livida. — Drouöt. Rossmässler, Icongraphie Neue Folge II. zahn ; das Schlossband ist gewölbt, ziemlich kurz; Perlmutter schmutzig bläulich, nach den Wirbeln hin gelblich. Aufenthalt: bei Mailand; das abgebildete Exemplar mir vom Autor mitgetheilt. Drouöt macht (Unionidae de lItalie p. 84) selbst darauf aufmerksam, dass diese Art dem Unio Bonellii var. curvata (Iconographie vol. II. fig. 746) sehr ähnlich ist; ich kann eigentlich keinen Grund zu ihrer Abtrennung finden. 224. Margaritana squamosa Drouöt. Concha oblongo-subreniformis, compressa, eras- sula, fusca, rugosa, lamelloso-squamosa, supra arcuala, infra subretusa, antice attenuato-rotundata, in medio dilatata, poslice abrupte attenuato-truncata; um- bones depressi, plicati; denticulus mini- mus, vix exsertus, subadhaerens; mar- garita caeruleo-livida, nitidiuscula. — Drouöt. Long. 51, alt. 40, crass. 21, Mm. (Sec. Drouöt long. 70—85, alt. 35—45, crass. 15— 20 Mm.) Microcondylus squamosus Drouöt Journal de Conchylio!ogie XX VII. 1879 p. 139. — Unionidae de VItalie p. 81 Nr. 46. Margaritana Bonellü var. squamosa Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II. p. 162. Schale ziemlich gross, wenig aufgeblasen, lang eiförmig, unten eingedrückt, festschalig, aber das einzige mir vorliegende Exemplar stellen- weise bis auf die Perlmutterschicht zerfressen, schwarzbraun, rauh und meist lamellös gestreift; der Oberrand ist gebogen und steigt nach hinten stark an, der Vorderrand von oben nach unten zusammengedrückt, stark convex, der Unterrand ist nierenförmig eingezogen, die Hinterseite bildet einen leicht nach unten gekrümmten, hinten ver- schmälerten und plötzlich abgestutzten Schnabel. Die Wirbel sind völlig niedergedrückt, an frischen Exemplaren gefaltet. Schloss sehr schwach mit 1 2 Tafel XXXI u. XXXII. Fig. 225 u. 226. einem winzigen, kaum vorspringenden, ange- Muschel klein, unregelmässig rhombisch, fast drückten Zahn. Perlmutter bläulich glänzend. | dreieckie, zusammengedrückt, hinten ganz auf- Aufenthalt: im Cervo bei Vercelli und in | fallend kurz abgestutzt, dünnschalig, kastanien- der Tresa bei Lugano. Es liegt mir nur das | braun, mit Jamellös schuppigen Anwachsstreifen, eine furchtbar zerfressene, innen mit Coneretionen | unter der Loupe ganz fein faltig erscheinend. bedeckte Stück vom letzteren Fundort aus der | Der Oberrand ist stark gekrümmt, der Unterrand Sammlung Drouöt’s vor. eingezogen, der Vorderrand von oben nach unten zusammengedrückt, der Hinterrand ganz kurz 225. Margaritana truncata Drouöt. | und fast geradlinig abgestutzt. Die Wirbel sind " Concha minor, obsolete trigona, compressa, supra | klein, kaum vorspringend, meistens zerfressen, valde arcuata, infra retusa, antice at- | bei guten Exemplaren faltenrippig; der Schloss- tenuata, postice brevis, abrupte truncata, | kamm ist vorspringend mit stumpfem Oberrand, tenuis, striato-squamosa, sub lente tenwis- | die Areola spindelförmig. Das Ligament ist sime plicato-radiatula, castanea; nates | dünn, der Schlosszahn sehr klein, kaum vor- exiguae, vie prominulae; crista promi- | springend, angedrückt. Die Muskeleindrücke sind nens, obtuse triangularis; ligamentum | oberflächlich, häufig ‘mit Perlmuttermasse ganz tenue; denticulus minimus, humilis, sub- | ausgefüllt; ausserdem sind meist noch einige adhaerens; sinus subcordatus; impres- | accessorische Eindrücke da. Perlmutter bläulich siones superficiales (saepe glareosae); | weiss, nach oben etwas livid. margarita albo-coerulescens. — Drouöt. Aufenthalt: im Gardasee, zusammen mit Long. 42—47, alt. 27—30, cerass. 13 Mm. den ebenfalls abgestutzten Formen Unio bra- Microcondylus trumcatus Drouöt Unionidae de | chyrhynchus und Anodonta Villae. — Wohl nur ”Italie p. 85 Nr: 49. | eine Lokalvarietät von M. gibbosa. Tafel XXX. | 226. Unio tigridis Ferussae. | haud marginatus; margarita eoerulescens, Concha elongato-ovata, fere cumeiformis, valde callo albo. inaegquilateralis, inflata, solida, erassa, | Jong. 84, alt. 41, crass. 34 Mm. obsolete irregulariterque suleata, mitida, | Unio tigridis Ferussae mss. — Bourguignat*) lutescenti - olivacea, castaneo annulata; Testaec. noviss. p. 30. — Cat. raison. margo superior ex wumbonibus declivis, moll. Sauley 1853 t. 4 fig. 7—9. — ante umbones brevissimus, inferior medio Küster in Martini-Chemnitz ed. II.p. 227 subretusus, anterior brevissimus, rotun- t. 77 fig. 1. — Martens Vorderasiat. datus, posterior in rostrum, elongatum Conch. p. 35 t. 6 fig. 53. — Kobelt Cat. breviter truncatum productus. Umbones europ. Binnenconch. ed. II. p. 161. anteriores, ad Ya longitudinis siti, inflati, Unio dignatus Lea Proc. Acad. Philadelphia subeontigui, concentrice sulcati, ad apicem 1863. — Observ. Union vol. II. pl. 17 tuberculis nonnullis armati; areola bre- fig. #8. viter lanceolata, profunda, inter umbones | Unio truncatus Swainson in Reeve Conch. icon. intrans; area parum distincta, ligamen- sp. 453. tum mediocre, comvexum, sinulo angusto. Muschel in ihrem Gesammthabitus auffallend Cardo dentibus compressis elongatis ere- | an Unio pietorum, besonders an die var. grandis nulatis, dextro fossa angusta profunda | A. Br., bei jüngeren auch an limosus erinnernd, a margine valvae sejuncto, dentibus val- | langeiförmig, vorn kurz abgerundet, hinten spitz, vulae sinistrae eristam incisione tantum | aufgetrieben, festschalig und dick, nur undeut- interruptam formantibus, fossula laterali, at ee n . sta valde i ilaterali, elongata, antice rotun- lamellae rectiusculae mediocres, cum car- DT er EU ER R 3 R data, postice subacuta, supra infraque subrecta; concentrice dine angulum formantes. Impressiones striata, crassa, ventricosa,; epidermide fusco -nigrescente, anteriores profundae, distinete triplices, praesertim ad margines; umbonibus valde prominentibus, ‚posteriores vie conspiceuae, linea pallearis GECEUSENE Ba adı anteriorem partem sitis, decorticatis; Ro e 3 al 1 a ä dentibus: cardinali acuto, alto, parım crasso et subpro- PUT DEES IL, SERUUSSILLNLENGEISTNETERSERES, ducto,; laterali alto, tenui, produetoque; in altera valva re- longitudinis ?]s occupans, umbones versus | ceptis. — Long. 60, lat. 26 Mm. — Bourguignat. Tafel XXXU. lich unregelmässig gefurcht, glänzend, olivengelb mit 1—2 dunkelbraunen Ringen. Der Oberrand ist vor den Wirbeln kaum entwickelt und er- scheint von den Wirbeln aus schräg nach hinten abfallend, der Unterrand ist mehr oder minder eingezogen, der Vorderrand ist ganz kurz ab- gerundet, der Hinterrand in einen langen, ge- raden, am Ende schräg abgestutzten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen im ersten Viertel der Länge; sie sind breit aufgetrieben, mit den Spitzen einander sehr genähert, concentrisch gefurcht, auf dem Apex mit einigen spitzen Höckerchen besetzt, deren Anordnung sich an meinem Exemplar leider nicht mehr genau er- kennen lässt. Vor ihnen liegt eine deutlich ein- gedrückte, kurz lanzettförmige Areola, welche zwischen sie hineindringt; das Schild ist nur un- deutlich begränzt, das Schlossband mittelgross, gewölbt, hellbraun, hinter ihm ein schmaler, kurzer Sinulus. — Das weit vorn liegende Schloss ist im Verhältniss zur Schalendicke nicht sonder- lich stark entwickelt; die Zähne sind sämmtlich messerartig zusammengedrückt und am Rande gekerbt. Der Zahn der rechten Klappe wird durch eine schmale, aber tiefe Furche vom Schlossrand geschieden, die beiden Zähne der linken Klappe liegen in einer geraden Linie hinter einander und werden nur durch eine wenig auffallende Kerbe getrennt; die wenig deut- liche Schlossgrube liegt an der Innenseite des vorderen. — Die Lamellen bilden mit dem Schloss einen deutlichen Winkel; sie sind fast gerade und nicht besonders stark. Die vorderen Muskel- eindrücke sind tief und alle drei deutlich aus- geprägt, die hinteren kaum erkennbar; die Mantellinie ist deutlich, aber kaum vertieft; der Schulterwulst ist stark und nimmt fast zwei Drittel der Innenfläche ein; er ist aber nicht gewölbt und setzt sich nach Innen zu nicht ab; er ist weisslich, der Rest der Innenfläche bläu- lich irisirend. Aufenthalt: im Tigris, das abgebildete Exemplar meiner Sammlung von Hausknecht bei Bagdad gesammelt; nach Küster auch im Euphrat. 227. Unio Letourneuzi Bourguignat. Concha ovato-rhombordea, sat elongata, parum tumida, utrinque compressa, solidula, sed parum crassa, rugose striata, ad oras squamosula, vix nitens, castanea, um- bones versus clarior, detrita; margo su- perior leviter ascendens, inferior strictius- eulus, anterior oblique compresso-rotun- datus, posterior ın rostrum robundatum viw productus. Umbones ad Vs longi- ludinis siti, lati, parum inflati, contigui, Fig. 237. 3 (detriti); areola angusta, compressa ; ligamentum mediocre. Dentes breves; dens valvulae dextrae obtuse triangu- larıs, margine rude crenulato, obliquus, a margine vix separatus; dentes valvulae sinistrae subparalleli, humiles, fossa se- parati; lamellae mediocres, curvatae ; im- pressiones musculares anteriores dis- tinctae, duplices, posteriores parum im- pressae; linea pallearis haud profunda ; callus humeralis parum distinctus, late diffusus; margarita albido-coerulea, vix iridescens. Long. 65, alt. 35, crass. 22 Mm. Unio Letourneuxi Dourguignat*) Malacologie de V’Algerie vol. 2 t. 17 fig. 47—49, — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. IT. p. 158. Muschel eiförmig rhombisch, ziemlich ver- längert, nicht sehr aufgetrieben, an beiden En- den zusammengedrückt, fest, doch nicht allzu dickschalig, rauh und unregelmässig gestreift, nach den Rändern hin schuppig, kaum glänzend, kastanienbraun, nach den Wirbeln heller mit undeutlichen braunen Streifen auf dem Hinter- theill. Der Oberrand steigt etwas nach hinten an, der Unterrand verläuft fast gerade, der Vor- derrand ist etwas schräg nach hinten zusammen- gedrückt, gerundet, der Hinterrand bildet einen abgerundeten, kaum vorgezogenen Schnabel. Die Wirbel liegen im Drittel der Gesammtlänge; sie sind breit, aber nur wenig aufgetrieben, in der Mitte eher abgeflacht; die Wirbel berühren einander; eine Sculptur ist bei meinen Exem- plaren nicht zu erkennen. Die Areola ist ganz schmal zusammengedrückt, das Schlossband mittel- mässig. Das Schloss ist nicht allzustark, mit stum- pfen, gekerbten Zähnen; der Zahn in der rech- ten Klappe divergirt mit dem- Schlossrande, ist aber kaum durch eine Grube von diesem ge- schieden; er ist gerundet dreieckig, nicht sehr hoch; die beiden Zähne der linken Schale stehen parallel hinter einander und werden durch eine tiefe Zahngrube geschieden; sie sind ziemlich gleich stark. Die vorderen Muskeleindrücke sind dop- pelt, deutlich doch nicht allzu tief, die hinteren *) Concha« compressiuscula, sat tenui, oblonga (antice coarctata, postice dilatata), rugosa ; epidermide brunneo, ad umbones luteolo, ad partem posticam viridescente; intus albido-subeoerulescente; marginibus (supra ac infra) leviter arcuatis; antice brevi, compressa, rotundata; postice dila- tata, subrotundata, ad aream zonula pallidiore obscure pli- culis contrarüs adspersa ornata, umbonibus compressis, P«- rum prominulis, elegantissime ac regulariter striolatis; nd- tibus acutissimis, recurvis; dente cardinali compresso, elato, acuto, triangulari, vix substriato; lamella laterali elongata ae produeta,; ligamento brevi, castaneo, parum prominulo. — Long. 56, alt, 31, crass. 15 Mm, 2 1? 4 Tafel XXXIII. Fig. 228. flach, doch erkennbar. Die Lamellen sind gebogen, mittelmässig. Die Mantellinie ist wenig ausge- prägt, der Schulterwulst nicht auffallend, aber aus- gedehnt; Perlmutter bläulich weiss, kaum irisirend. Aufenthalt: in Algerien im Scheliffgebiet; meine Exemplare von Orleansville mir von Joly mitgetheilt. Tafel 228.gl nio Moreleti Deshayes. Concha sat magna, elongato-ovata, inflata, soli- dula, erassa, irregulariter striatula, Pa- rum nitens, olivaceo-lutescens, zonulis castaneis annulata, in adultis saturatior olivaceo-castanea. Margo superior sub- ascendens, vix arcuatus, inferior vel stric- tus, vel medio retusus, anterior oblique compressus breviter rotundatus, cum su- pero angulum distinectum formans, pP0s- terior in rostrum reetiusculum, utrinque attenuatum, truncatum productus. — Um- bones ad !/ı longitudinis siti, tumidulk, approximati, plerumque detriti, saepe profunde erosi; areola elongata, com- pressa ; ligamentum validum, castaneum, sinulus brevis. Dens cardinalis valvulae dextrae triangularıs, parum divergens, fossula angusta a margine subdentato discretus; dentes valvulae sinistrae la- mellam vix interruptam, postice obtusam, antice acutam, a margıne vix divergentem formantes, fovea laterali parum distincta ; lamellae validae, elongatae; impressiones anterrores profundae, duplices, posteriores parum conspieuae ; linea pallearis parum impressa; callus humeralis distinctus, dimidiam marginis transgrediens; mar- garita rosacea vel aurantiaca, postice coeruleo-iridescens. Long. 85, alt. 40, crass. 30 Mm. Unio Moreleti Deshayes Hist. nat. Moll. Algerie pl. CIX. fig. 1-4, pl. CXL. fig. 5. — Bourguignat*) Malacologie de V’Algerie vol. II. p. 294 pl. 21 fig. 1-7, pl. 22 *) Concha magna, elongato-oblonga, ventricosa, paruım ponderosa, parum nitente; epidermide (in speciminibus in- tegris) membranaceo, brunneo vel luteolo-olivaceo, aut alro rubescente ac saepe zonulis fuscis concentrice ceingulatoz; in- tus rosacea vel aurantiaca,; margine superiore leviter «wr- cuato vel reetiusculo; margine inferiore vix subsinuato aut paululum arcuato; antice brevi, obtusa, rotundata,; postice producta, rotundata, aut quandoque subrostrata,; umbonibus semper valde erosis, tumidulis, antice approximatis; dente Ich habe diese Art in meinem Catatog zur Gruppe des U. Capigliolo gestellt, glaube aber, dass sie zweckmässiger noch in den Formenkreis des U. littoralis gerechnet wird. Bourguignat’s Figur erscheint vornen etwas mehr zusammen- gedrückt, als meine Exemplare. XXX. fig. 1--5. — Kobelt Catal. europ. Binnen- conch. ed. II. p. 160. Muschel gross, lang eirund, ziemlich aufge- blasen, festschalig, dick, unregelmässig rauh ge- streift, wenig glänzend, olivenbraungelb oder auch röthlich mit zahlreichen dunklen Zonen, alte Exemplare von gesättigterer dunkler Fär- bung. Der Öberrand ist ziemlich gerade und steigt etwas an, der Unterrand ist gerade oder leicht eingedrückt, der Vorderrand ist kurz, et- was schräg abgerundet; er bildet mit dem Ober- rand einen deutlichen Winkel; der Hinterrand ist in einen geraden, von beiden Seiten zuge- schärften, hinten rundlich abgestutzten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen im Viertel der Gesammtlänge; sie sind ziemlich aufgetrieben, einander genähert, abgerieben, häufig auch tief ausgefressen; die Areola ist schmal und lang, das Ligament stark, aber nicht breit, kastanien- braun, hinten mit kurzem Sinus: Das Schloss ist nicht sonderlich stark entwickelt. Der Zahn der rechten Klappe ist dreieckig, kaum gekerbt, nur wenig vom Rande divergirend und durch eine schmale Grube geschieden; der Rand selbst ist etwas zahnförmig erhoben. Die beiden Zähne der linken Schale liegen hinter einander und “bilden eine kaum gekerbte niedere Lamelle, die hinten stumpf, vorn schneidend ist; die Zahn- grube liegt an der Innenseite, wenig deutlich. Die Lamellen sind stark und lang. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, die beiden oberen ver- schmolzen und ins Schloss eindringend; die hin- teren wenig deutlich; auch die Mantellinie ist wenig ausgeprägt, der Schulterwulst deutlich, bis über die Hälfte zurückreichend und den vorderen Theil der Schale ausfüllend. Perlmutter rosa oder leicht orange, nach hinten bläulich irisirend. Aufenthalt: im östlichen Algerien, von Philippeville an ostwärts, besonders in den Seen cardinali elato, truncato-triangulari ae crenulato; lamella laterali compressa, recta, producto-elonyatissima ; ligamento valido, castaneo, — Long. 80, alt. 40, crass, 28 Mm. — Bourguignat. Tafel XXXIL. um la Calle, auch in der tunesischen Medjerda. Das abgebildete Exemplar in meiner Sammlung. 229. Unio Mac Carthyanus Bour- guignat. OConcha mediocris, ovato-subreniformis, parum inflata, solidula, rugoso striata, ad oras squamosa, sub incrustatione nigrescente rufescenti-brunnea, parum nitens. Margo superior arcuato-ascendens, inferior stric- tus, pone medium leviter retusus, anterior compressus, breviter rotundatus, posterior in rostrum breve, truncatum, subhami- forme productus. Umbones parvi, an- teriores, ad: !/ı longitudinis siti, vix pro- minuli, subtiliter concentrice plicati; are- ola fere nulla ; ligamentum sat elongatum, castaneum, sinulo sat longo. Cardo eras- sus, dilatatus, incisura profunda «a la- mellis in utraque valva sejunctus; dens velvulae dextrae pyramidalis, distincte sulcatus, antice fossula angusta, parum profunda, postice fovea lata distincte sul- cata munitus, dente accessorio posteriore fere horizontali, crenulato; dentes valvae sinistrae inaequales, inter se et a mür- gine divergentes, posterior obtusato-pyra- midalis, suleis profundis trifidus, lamellas versus incisura profunda marginatus; an- terior fossa profunda triquetra separatus parvus, humilis; impressiones musculares anteriores distinctae, biplices, posteriores minus profundae; lamellae eurvatae, bre- ves; linea pallearis vix impressa, callus humeralis parum conspieuus, diffusus; margarita rosacea. Long. 50, alt. 30, cerass. 17 Mm. Unio Mac Carthyanus Bourguignat Mollusques nouveaux ou peu connus vol. I. t. 34 fig. 8—11. — Kobelt Catalog europ. Dinnen- conch. ed. IL. p. 155. Gehäuse ziemlich klein, eiförmig-nierenförmig, nur wenig aufgeblasen, festschalig, doch nicht allzu dick, rauh rippenstreifig, nach den Rändern hin schuppig gefaltet, durch einen festsitzenden Schlammüberzug fast schwarz erscheinend, da- runter aber lebhaft rothbraun, wenig glänzend. Der Oberrand steigt in starkem Bogen an, der untere verläuft fast gerade, ist aber dann etwas eingezogen, der Vorderrand, der mit dem oberen . keine Ecke bildet, ist kurz gerundet und von oben nach unten etwas zusammengedrückt, der hintere bildet einen kurzen, abgestutzten, etwas hakenförmig nach unten gerichteten Schnabel. Die kleinen Wirbel liegen bei einem Viertel der Länge; sie springen kaum vor und sind an der Fig. 229 u. 230. 5 Spitze wellenfaltig; eine Areola ist kaum vor- handen, das Schlossband ist ziemlich lang, aber nicht sehr breit, dahinter ein langer Sinus. Das starke, weit nach vornen liegende Schloss ist im Ganzen nach dem Typus von U. litoralis ge- baut; die breite Schlossplatte ist aber nach hinten durch einen tiefen Einschnitt abgegränzt, den ich bei keiner anderen Form dieser Gruppe finde. Der Hauptzahn der rechten Schale ist stark kegel- förmig, tief gefurcht; nach vorn trennt ihn eine schmale, seichte Furche von dem etwas zahn- förmig verdickten Schalenrand, nach hinten wird er durch eine breite, fast viereckige Grube be- gränzt, deren ebener Boden tief gefurcht ist; hinter derselben springt noch einmal ein hori- zontal gerichteter plattenartiger Zahn mit ge- kerbtem Rande ins Innere vor, begränzt durch. den oben erwähnten tiefen Einschnitt. Die bei- den Zähne der linken Schale sind ungleich und divergiren unter sich und vom Schlossrande; der hintere ist stärker, gedrückt kegelförmig, durch zwei tiefe Furchen dreitheilig erscheinend; nach hinten läuft er allmählig aus bis zu dem oben erwähnten tiefen Ausschnitt; der vordere durch eine tiefe, verkehrt kegelförmige Grube von dem hinteren getrennt, ist kleiner und nied- riger. Die Lamellen sind relativ kurz und ge- krümmt. Die vorderen Muskeleindrücke sind deutlich, die beiden oberen fast verschmolzen, die hinteren sind flach und wenig deutlich; auch die Mantellinie ist nur wenig auffallend, der Schultercallus verbreitert, wenig gewölbt. Perl- mutter rosa. Aufenthalt: mehr im westlichen Algerien; auch bei Tetuan in Marokko von mir gefunden. 230. Unio mauritanicus Bourguignat. Concha rotundato-ovata, antice leviter com- pressa, inflata, solida, rugose sulcata, vie nitens, rubido-brunnea zonulis casta- neis. Margo superior arcuato-ascendens, inferior arcuatus, anterior breviter com- presso-rotundatus, posterior breviter trun- catus. Umbones fere mediani, inflati, an- tice truncati, ad apicem plicato-undulatt; areola parum distineta ; ligamentum breve, crassum, sinulo brevissimo. Cardo ceras- sus; dens cardinalis valvulae dextrae triangularis, sat elatus, margine crenu- latus, parum divergens, fovea angust« profunda a margine disceretus; dentes valvulae sinistrae crassiusculi, subaequa- les, cerenulati, fovea cardinali fere late- rali discreti; lamel’ae breves, elatae, cur- vatae; impressiones musculares anteriores profundae, subtriplices, posteriores super- 6 Tafel XXXIV. Fig. 231. u. 232. fieiales ; Tinea pallearis distineta, sub- crenulata; callus humeralıs distinctus, marginem omnino occupans; margarit« sordide rosacea. Long. 45, alt. 30, crass. 22 Mm. Unio mauritanieus bDourguignat Mollusques nou- veaux, litigreux ou peu connus, vol. IT. pl. 35 fig. 1-6. — Kobelt Catal. europ. Binnenconch. ed. II. p. 155. Muschel rundeiförmig, aufgeblasen, vornen et- was zusammengedrückt, festschalig, rauh rippen- streifig, kaum glänzend, braunröthlich mit dunk- len Ringen. Der Oberrand ist stark gebogen und steigt nach hinten an, der Unterrand ist schön gerundet, der Vorderrand kurz gerundet und etwas von oben nach unten zusammenge- drückt, der Hinterrand kurz abgestutzt. Die auf- geblasenen Wirbel liegen nur wenig vor der Mitte; sie sind nach vorn abgestutzt, die sich fast berührenden Wirbel sind mit feinen Wellen- falten sculptirt; eine Areola ist nur wenig deut- lich, das Schlossband kurz, aber stark. Der Hauptzahn in der rechten Schale ist stark, drei- eckig, ziemlich hoch, am Rande gekerbt, etwas vom Rande divergirend und durch eine schmale, aber tiefe Grube von ihm geschieden; die beiden Zähne der linken Schale sind fast gleich, ziem- lich nieder, am Rande stark gezähnelt; sie stehen in gerader Linie hinter einander und werden durch die fast ganz an ihrer Innenseite gelegene Schlossgrube nur wenig geschieden; die Lamellen sind kurz, aber hoch, und stark gekrümmt. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, die beiden vorderen nur undeutlich geschieden, unter das Schloss eindringend; die hinteren sind nur ober- flächlich; der Manteleindruck ist deutlich, leicht gezähnelt, der Schulterwulst ringsum erkennbar; Perlmutter schmutzig rosa. Aufenthalt: in Algerien. Diese Form erinnert im Umriss auffallend an manche Formen des U. nilotieus, ist aber nur eine der Lokalvarietäten des U. litoralis. Tafel 231. Unio Oriliensis Stabile. Concha ovali-oblonga, tumida, supra arcuato- declivis, infra vix convewiuscula, postice ‚, in rostrum elongatum attenuato - sub- acutum producta, plus minusve tenuis, striato - sguamosa, brunneo-picea; mates tumidae, undato-plicatae (saepius erosae), prominulae; area vix conspieua; liga- mentum validum, longiusculum, piceum; dens compressus, obscure triangularis, postice abrupte desectus, erenulatus; la- mella elata, eultellata, arcuata; impres- siones anticae sat profundae, margarita albida, saepe livido-maculata. — Drouöt. Long. 70—90, alt. 35—40, crass. 28 Mm. Unio Requienü var, Oriliensis Stabile Moll. Lugano ». 62. Unio Oriliensis Drouöt Unionidae de V’Italie p. 24 Nr. 4. Gehäuse sehr langgestreckt eiförmig, aufge- blasen, bauchig, ziemlich dünnschalig, rauh ge- ' streift, mit einer lamellösen, sich abreibenden Epidermis, schwarzbraun, oft mit einem schwar- zen, festsitzenden Schlammüberzug. Der Ober- rand ist leicht gewölbt, der Unterrand fast ge- rade oder schwach gewölbt, die Vorderseite kurz gerundet, die Hinterseite in einen langen, schma- len, hinten zusammengedrückten Schnabel aus- gezogen. Die Areola ist ziemlich breit. Die XXAXIV. Wirbel sind aufgetrieben, leicht vorspringend, nahe dem Vorderrand liegend, mit Falten und kleinen Höckerchen sculptirt, aber meist tief aus- gefressen. Das Ligament ist stark, ziemlich lang, schwarz. Der Hauptzahn der rechten Seite ist ziemlich hoch, zusammengedrückt, unregelmässig dreieckig, hinten plötzlich abgestutzt, die beiden Zähne der linken Schale sind ziemlich gross. Auch die Lamelle ist lang und hoch und ver- läuft im Bogen; die vorderen Muskeleindrücke sind tief. Das Perlmutter ist bläulich, oft mit lividen Flecken. Aufenthalt: in verschiedenen Seen der Lombardei: dem See von Orilio (Stabile), dem Luganer-See (Blauner), dem Desio-See (Pini); dem Sce von Candia (Pollonera). Ausserdem im See von Caldonazzo in Tyrol (Gredler). Das ab- gebildete Exemplar aus dem Luganersee mir von Drouöt mitgetheilt. 232. Unio subeylindrieus Pini. Concha ovato-oblonga, ventricoso-subeylindrica, supra arcuata, infra rectiuscula, antice semieircularis, postice in rostrum atte- nuato-subacutum producta, cerassa, Pon- derosa, irregulariter striato-sulcata, fusco- lutea ; nates tumidae, prominentes (saepius erosae); area elongata; ligamentum vali- dum, prominulum, fuscum; dens plus Tafel XXXV. minusve subeompressus, conicus, denti- culatus ; lamella valida ; sinus lanceolatus; impressiones anticae profundae, pallealis plicatula ;margarita albo-pallide coerules- cens vel carneola, saepe livida. — Drouöt. Long. 80—100, alt. 40—45, diam. 30— 35 Mm. Unio subeylindrieus Pini in sched. — Drouät Umionidae de V’Italie p. 34 Nr. 11. Muschel länglich eirund, bauchig, diekschalig und schwer, unregelmässig furchenstreifig, gelb- braun mit breiten schwarzbraunen Zonen. Der Oberrand ist gebogen, oft beinahe einen Winkel bildend, der Unterrand fast gerade oder nur ganz leicht eonvex, der Vorderrand bildet einen regelmässigen Halbkreis, der Hinterrand ist zu Tafel 233. Unio campanus Blanc. Concha ovali-oblonga, parum tumida, erassa, argute striata, nitidula, olivacea, fusco zonata et indistincte radiata; margo su- perior-ascendens, leviter arcuatus, inferior rectiusculus, amtice subcompressus, cum supero angulatim conjunctus, posterior rostrum rotundato-truncatum eshibens; umbones prominulae, valde approximatae, in ”I1, longit. siti, rugis mumerosis un- dulatis sculpti; ligamentum medioere, fus- cum. Cardo validus; dens valvae dex- trae valıdus, compressus, serrato-denti- ceulatus, fossa profunde incisa a margine subdentieulato divisus; dentes valvae si- nistrae subaequales, fere contigur; la- mellae validae compressae, stricetiusculae; callus humeralis cerassulus, comvexus, li- nea palleari distincts marginatus; im- pressiones - anteriores profundae, infra cardinem intrantes, posteriores viX Ccon- spieuae; margarita alba, pallide coerules- cens vel carnea, sub lente subtilissime gra- nulosa. Long. 70, alt. 36, diam. 22 Mm. Unio campanus Blanc in sched. — Drouöt”) Unionidae de VItalie p. 49 Nr. 23. *) Droueöt’s Diagnose, obsehon nach demselben Exem- plar entworfen, weicht von der meinigen etwas ab und lautet: ©. ovali-oblonga, tumidula, supra arcuata, infra reetiuscula, antice semieircularis, postice in rostrum plus minusve attenuato-obtusum produeta, erassiuscula, argute striata, nitidula, olivacea, fusco-zonata; nates prominulae, rugositer undato-maultiplicatae; dens validulus, compressulus, eristato-dentieulatus; lamella compressa,validula ; sinus me- Hie.2233. M einem wenig zugespitzten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel sind meistens bis auf das Perlmut- ter abgefressen; sie sind aufgetrieben und vor- springend; die Area ist langgezogen, das Schloss- band stark, vorspringend, braun gefärbt. Das Schloss ist stark entwickelt; der Zahn in der rechten Schale ist etwas zusammengedrückt, kegel- förmig, am Rande gezähnelt, die beiden Zähne der linken sind stark. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief; die Mantelfurche ist an den Rändern faltig, der Schulterwulst flach, nur nach vornen hin gewölbt. Perlmutter weiss mit bläulichem oder fleischfarbenem Schein. Aufenthalt: im Tieino. — Das abgebildete Exemplar mir von Drouöt mitgetheilt. AXXV. Muschel ziemlich regelmässig lang eirund, vorn etwas zusammengedrückt, nur wenig auf- getrieben, dickschalig, scharf und deutlich, na- mentlich am Hintertheil selbst lamellös gestreift, glänzend olivenbräunlich mit dunkleren Ringen und undeutlichen dunkleren Strahlen, nament- lich auf der Rückseite. Der Oberrand steigt in leichter Biegung nach hinten an, der Unterrand ist fast geradlinig, der Vorderrand ist etwas von oben nach unten zusammengedrückt und bildet mit dem Oberrand einen erkennbaren Winkel; der Hinterrand ist in einen regelmässigen, stumpf abgerundeten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen noch im ersten Drittel der Länge; sie springen vor und berühren sich fast; die tadel- los erhaltene Sculptur besteht aus zahlreichen feinen, doch starken Wellenrunzeln, die nament- lich nach hinten fast höckerig sind. Das Liga- ment ist nicht besonders stark, hellbraun; das Feldehen lang und ganz schmal. Das Schloss ist stark entwickelt; die rechte Klappe hat einen langen, starken, zusammengedrückten, am Rande gezähnelten Hauptzahn, welcher durch eine tief eingeschnittene Furche von dem einen undeut- lichen Nebenzahn tragenden Schlossrande ge- schieden ist; die beiden Zähne der linken Klappe liegen durch eine seichte Kerbe geschieden un- mittelbar hinter einander; die Schlossgrube liegt an ihrer Innenseite. Die Lamellen sind stark, zusammengedrückt, fast gerade; die vorderen Muskeleindrücke sind tief und dringen unter die dioeris ; callus marginalis erassulus, converus; märgaritd alba, pallide eoerulescens vel carnea, sub lente subtilissime granulosa. Long. 63—70, alt. 31—38, diam, 20—22 Mm, 8 Tafel XXXV. Fig. 234 u. 235. Zähne ein; die hinteren sind kaum vertieft. Ein starker gewölbter Schulterwulst umsäumt die bei- den vorderen Drittel des Randes; er wird nach innen durch eine deutliche Mantellinie begränzt. Perlmutter schr schön weiss, rosa oder bläulich, unter der Loupe fein gekörnelt. Aufenthalt: in den pontinischen Sümpfen zwischen Rom und Neapel; im Canal Marosso bei San Germano und im Canal Botte. Das ab- gebildete Exemplar, aus dem Canal Marosso, in Drouöt’s Sammlung. 234. Unio Polii Drouäit. Concha cuneiformi-ovalis, ventricosa, solidis- sima, crassa, ponderosa, irregulariter ru- diterque sulcosa, castanea, nigrozonata ; margo superior arcuatus, inferior pri- mum convexus, dein pone medium retu- sus, anterior rotundatus, cum supero vix angulum formans, posticus in rostrum depressum, attenuato-truncatum produc- tus. Umbones depressi, valde erosi; liga- mentum elongatum, angustum, depressum ; areola angusta. Cardo incrassatus; dens valvulae dextrae crassus, pyramidalis, postice truncatus, margine crenulato; dentes valvae sinistrae crassi, humiles, fossa profunda divisi; Tamellae valıdae, leviier curvatae. Impressiones muscula- . res anticae profundae, intrantes, posticae distinetae; callus humeralis erassissimus, convexus, usque ad cardinem utrinque continuatus; margarita albida, pallide carneola, postice roseo tincta. Long. 72, alt. 37, diam. 27 Mm. Unio Polii Drouöt Unionidae de Ultalie p. 27 IN6. Muschel eirund, etwas keilförmig, bauchig, sehr diekschalig, fest und schwer, rauh und un- regelmässig gerippt und gestreift, kastanienbraun mit schwarzen Anwachsringen, nur hier und da mit Spuren hellerer Färbung. Der Oberrand ist gebogen. der Unterrand anfangs auch gewölbt, dann aber hinter der.Mitte tief eingedrückt; der vordere ist gerundet und bildet mit dem Ober- rand einen kaum erkennbaren, nur von der zu- sammengedrückten Areola herrührenden Winkel; der Hinterrand bildet einen nach unten gedrück- ten, verschmälerten, Hinten abgestutzten Schnabel. Die Wirbel sind flach, an dem vorliegenden offen- bar sehr alten Exemplar tief ausgefressen; auch ein Theil der Schale ist tief cariös; das Liga- ment ist schmal, lang, niedergedrückt, die Are- ola schmal, zusammengedrückt. Das Schloss ist sehr stark; der Hauptzahn in der rechten Schale ist stark, breit pyramidal, hinten abge- stutzt, am Rande gekerbt; er wird durch eine tiefe Grube von dem undeutlich verdickten Schloss- rand geschieden; auch hinter ihm ist durch eine Grube geschieden eine zahnartige Verdickung. Die beiden Zähne der linken Schale sind eben- falls dick, niedrig, durch eine tiefe Grube ge- schieden; die Lamellen in beiden Schalen sind dick und etwas gekrümmt. Die vorderen Muskel- eindrücke sind tief, dreitheilig, der eine Theil unter den Zahn eindringend; auch die hinteren sind deutlich; der Wulst an den vorderen Ein- drücken springt stark vor; ebenso der Schulter- wulst, der sich um den ganzen Rand herumzieht und auch am Hinterrand deutlich ist. Mantel- linie deutlich, leicht gezähnelt. Perlmutter leicht fleischfarben, am Hinterrand röthlich und leb- haft irisirend. Aufenthalt: im See der Villa Doria-Pam- phili in Rom. Das abgebildete Exemplar ist Drouöt’s Typus. Nach dem vorliegenden offenbar uralten und gewissermassen überbildeten Exemplar, das nach einer längeren Wachsthumspause in Folge einer Verletzung am Hinterrand noch einmal weiter gebaut hat, ist es schwer, sich eine richtige Idee über die Verwandtschaft dieser Form zu bilden. Man könnte sie in Beziehung zu U. Moltenii Adami (Iconographie Neue Folge I. fig. 210) bringen, der auch stärkere Schlosszähne hat. Auch bei Unio Larius Drouöt (= U. robustus Villa nec Desh.) ist die Schlossbildung sehr ähnlich und scheint mir dieser der nächste Ver- wandte. 235. Unio Larius Drouöt. Concha ovali-cuneiformis, convexa, crassa, Pon- derosa, striato-rugosa, fuscula, castameo zonata; margo superior convexo-declivis, inferior strictiuseulus, anterior brevissi- mus semicircularis, posterior in rostrum attenuato - cuneiforme saepe decurvatum producetus. Umbones tumidi, sed parum prominentes, valde anteriores, plicatuli (plerumque erosi); ligamentum validum, exsertum; areola profunda, elongato- rhomboidea, eurvata. Cardo crassus; dens valvulae dextrae erassus, obtusato-pyra- midalis, postice subite truncatus, mar- gine striato-dentieulatus, fossa profunda obliqua a margine discretus; dentes val- vulae sinistrae humiles, serrati, posterior latiusculus, anterior fossa cardinali sub- excisus; lamellae validae, ceurvatae; im- pressiones anteriores profunde impressae, intrantes, posteriores distinetae ; impressio Tafel XXXV1. pallealis plicata; callus humeralis medio- eris; margarita albo-livida. Long. 70—80, alt. 35, diam. 22--25 Mm. Unio robustus Villa in sched. — Drouöt Journal de Conchyliologie XXV1I. 1879 p. 141. — Kobelt Cat. europ. Binnenconch. ed. II. p. 160. — (Non U. robustus Sow., species fossi'is). Unio Larius Drouöt Unionidae de VItalie p. 26 Nr. 5. Muschel rundlich keilförmig, ziemlich ge- wölbt, festschalig und schwer, rauh gestreift, mit brauner strahlig gerunzelter Epidermis und dunkleren Ringen. Der Oberrand ist vorn ge- wölbt, fällt aber nach hinten ab, der Unterrand ist ziemlich gerade, der Vorderrand ist ganz kurz, aber halbkreisförmig gerundet, der Hinter- rand bildet einen keilförmig verschmälerten, häufig etwas nach unten gerichteten Schnabel. Die Wir- bel sind aufgetrieben, aber kaum vorspringend, und liegen sehr nahe am Vorderende; sie sind gerunzelt, aber bei ausgewachsenen Exemplaren meist abgerieben; das Schlossband ist stark und vorspringend, die Areola auffallend tief und ziem- lich breit, verbogen rautenförmig. Das Schloss ist Fig. 236. ) stark; der Zahn der rechten Klappe ist abge- stumpft kegelförmig, nach hinten plötzlich ab- gestutzt, an der Schneide zahnartig gestreift; die Grube, welche ihn von dem Schlossrande trennt, ist gebogen, tief. Die beiden Zähne der linken Schale sind niedrig; der hintere ist breit, flach, mit ein paar starken Querfurchen, der vordere scharf, durch die Grube für den Hauptzahn aus- geschnitten, am Rande auch gezähnelt; die La- mellen sind stark und etwas gekrümmt. Die vor- deren Muskelnarben sind sehr tief und dringen tief unter die Zähne und in den Wulst ein; auch die hinteren sind deutlich, ebenso der gezähnelte Manteleindruck; der Schulterwulst ist nicht be- sonders stark. Perlmutter schmutzig weiss, et- was bräunlich überlaufen. Aufenthalt: in Oberitalien, Comersee, Pro- vinz Brescia, Brianza (Villa); im Lambro (Pini). Das abgebildete Exemplar Drouet’s Original. Eine eigenthümliche Art, die ich aber doch nicht, wie Drouöt, zur Sippschaft des Unio eras- sus Retz. rechnen möchte; die Gestalt ist für den Formenkreis des Unio batavus doch zu keil- förmig. Tafel 236. Unio Villae Stabile. Concha_ elliptico- oblonga, valde inaequilatera, sat eonvexa, cerassula, laeviuseula, versus margines tantum grosse striata, caslaneo- rubiginosa, castaneo-zonata,; margines superior et inferior rectiusculi, paralleli, anterior brevissimus, rotundatus, posterior in rostrum longissimum rectum, versus finem tantum attenuatum et compressum striato-rugosum productus. Umbones valde anteriores, vis prominulae, plerumque erosae ; ligamentum angustum, elongatum ; areola angusta. Dens valvulae dextrae erassulus, humtlis, depresse triangularis, a margine vix separatus; dentes valvulae sinistrae vice prominuli, fossula divisi; lamellae humiles, elongatae, compressae ; impressiones sat profundae, sub cardinem intrantes, posteriores vix conspicuae; cal- lus humeralis tenwis; margarita albo- coerulescens, saepe livida. Long. 70—78, alt. 32, diam. 22 Mm. Unio Villae Stabile Giornale di Malacol. p. 94. — Issel Moll. Pisa p. 35. — Drowöt Rossmässler, Iconographie Neue Folge 11. XXXVl. Unionidae de VItalie p. 41 Nr. 17. — ? Locard Prodr. Faune frangaise p. 292. Schale sehr lang eiförmig, ganz auffallend ungleichseitig, ziemlich gewölbt, festschalig, doch nicht allzu dick, glatt, nur nach den Rändern und namentlich auf dem Hinterende rauh ge- streift, röthlich braun mit kastanienbraunen Gür- teln. Oberrand und Unterrand sind gerade und fast parallel, der Vorderrand ist ganz kurz, aber gerundet, der Hinterrand ist in einen langen, geraden, nur selten leicht nach unten gebogenen, hinten etwas verschmälerten und zusammenge- drückten Schnabel ausgezogen, der besonders stark, fast lamellös gestreift ist. Die Wirbel liegen fast ganz am Vorderende; sie springen wenig vor und sind meistens abgefressen; das Schlossband ist lang und schmal, auch die Are- ola lang und schmal. Das Schloss ist einiger- massen verkümmert, der Hauptzahn der rechten Schale ist niedrig, stumpf dreieckig, dick, die Aussenseite verkalkt, nur wenig vom Aussen- rande geschieden; die beiden linken Zähne springen nur ganz wenig vor und sind durch eine Grube geschieden, welche den vorderen zu 2 10 Tafel XXXVI. einer schmalen Kante ausschneidet; auch die Lamellen sind niedrige. Die vorderen Muskel- narben sind tief, unter das Schloss eindringend, die hinteren kaum sichtbar, auch der Schulter- wulst nur schwach entwickelt. Perlmutter bläu- lich, meist livid. Aufenthalt: in den kleinen Seen der Brianza in der Lombardei; Lago d’Oggione (Villa); — — Lago di Pusiano (Pini) ; — Lago di Bientino und Lago di Gattajola (Issel). — Das abgebil- dete Exemplar aus dem Lago d’Oggione mir von Drouöt mitgetheilt. Es ist dies offenbar eine Lokalform aus stillen Wassern mit ziemlich tiefer weicher Schlamm- schicht über festerem Boden, welche die Thiere, die gleichzeitig festen Halt und Verbindung mit dem Wasser haben müssen, zu einer solchen Verlängerung des Hintertheiles zwingt. Nach Locard soll sie auch im Lac de la Negresse bei Bayonne vorkommen, was ich mir zu bezweifeln erlaube. 237. Unio siliquatus Drouöt. Concha valde elongato-elliptica, subsiliquoidea, tenuis, sulcatula, ad oras striato-squamo- sula, brunneo- olivacea, Nnigro-zonata; margo superior arcuatus, valde ascen- dens, inferior medio retusus, anticus com- pressus, angulum cum supero formans, posticus elongatus, in rostrum decurva- tum obtuse rotundatum produetus. Um- bones ad "/s longitudinis siti, vix promi- nuli, erosi; ligamentum amgustum, sat elongatum ; areola compressa. Cardo ewxi- guus; dens valvulae dextrae humilis, sat crassus, triangularıs, margine crenato, sulco parum inciso a margine cardinali angusto sejunctus; dentes valvulae sini- strae vie prominentes, fossula profunda divisi; Tlamellae humiles; impressiones musceulares anteriores parum profundae, haud intrantes, posticae vix conspicuae; callus humeralis perlatus, albus; mar- garıta coerulescens. Long. 68, alt. 29, diam. 13—19 Mm. Unio siliquatus Drouet*) Unionidae de VItalie ». 66 Nr. 35. Schale etwas gekrümmt langeiförmig, fast schotenförmig, ziemlich dünnschalig, unregel- mässig gefurcht, nach den Rändern hin gestreift, *) 0, elliptica, obsolete siliquoidea, convexa, supra ar- cuala, infra medio subretusa, antice attenuata, postice lon- gissima in rostrum subdecurvatum obtuse truncatum Pro- dueta, tenuis, sulcatula, ad oras striato-squamosula, brunneo- olivacea ;nates exiguae, vix prominulae (erosae) ; area stricta, longissima ; dens minor, humilis, crassulus ; lamella humilis ; sinus mediocris; margarita albo-coerulescens. — Drouät. Rie: 237 0.238. mit lamellösen Vorsprüngen, ziemlich dunkel olivenbraun mit schwärzlichen Ringen. Der Ober- rand ist gekrümmt und steigt sehr stark nach hinten an, der Unterrand ist in der Mitte stark eingezogen, der Vorderrand ist von oben nach unten zusammengedrückt und bildet mit dem Oberrand eine deutliche Ecke, der Hinterrand ist in einen langen, nach unten gerichteten, schräg abgerundeten, nicht eigentlich abgestutz- ten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen beim ersten Fünftel der Länge; sie sind schwach, nur wenig vorspringend und abgerieben; das Schlossband ist lang und schmal, die Areola auf dem zusammengedrückten Vordertheil kaum sicht- bar. Das Schloss ist auffallend schwach ent- wickelt; der Zahn in der rechten Schale ist niedrig, aber ziemlich dick, stumpf dreieckig mit sezähneltem Rande; er wird nur durch eine seichte Grube von dem schmalen, durchaus nicht verdickten Schlossrande geschieden; die beiden Zähne der linken Klappe sind niedrig und springen nur wenig vor; sie werden durch die tiefe Zahngrube getrennt; die Lamellen sind niedrig, die vorderen Muskelnarben nur wenig tief und nicht eindringend, die hinteren kaum sichtbar; Schulterwulst stark, weiss, nach innen verbreitert und bis zum Schlosse reichend, nach hinten durch eine schräge gerade Linie abge- gränzt; Perlmutter bläulich. Aufenthalt: im Po bei Turin, von Pollo- nera entdeckt. Das abgebildete Exemplar von Drouöt mitgetheilt. Eine eigenthümliche Form, welche nach der Schlossbildung nicht gut zur Sippschaft von Re- quwientii gerechnet werden kann. Drouöt stellt sie zur Verwandtschaft von Gargottae und Ca- pigliolo. 238. Unio Veillanensis Blanc. Concha oblongo-cuneiformis, ventricosula, solida, crassula, subtiliter striatula vrregulariter- que sulcata, brumneo-lutescens, fusco 20- nata et in parte posteriore obseure Ta- diata ; margo superior parum convexus, postice declivis, inferior convexiusculus, anterior breviter rotundatus, cum supero angulum compressum formans, posterior elongatus in rostrum rectum attenuatum subacutum productus. Umbones anterio- res, ad ?/z longitudinis siti, tumidi, pro- minentes, undato-plicosi ; ligamentum bre- viusculum, fuscum, prominens; areola nulla. Dens valvulae dextrae triangu- laris, compressus, cristato - dentieulatus, sulco obliquo a margine sejunctus, dentes valvulae sinistrae humiles, compressi, con- Tafel XXXVL. tigui, fossula laterali vix diwvisi; lamella dextra cultellata, sat alta, leviter arcu- ata; sinistrae sat distantes ; impressiones musculares anteriores profundae, sub- intrantes, posteriores parum distinctae; callus humeralis sat convexus ; margarita lactea pallide eoerulescens. Long. 70, alt. 32, crass. 22 Mm. Umio Veillanensis Blanc mss. — Drouet”) Unio- nidae de UItalie p. 23 Nr. 3. — Locard Prodr. Faune francaise p. 292. Muschel fast keilförmig, ziemlich bauchig, fest- schalig, ziemlich dickschalig, glänzend, fast glatt, aber doch ganz fein gestreift und hier und da unregelmässig gefurcht, lebhaft braungelb mit braunen Ringen, das Hintertheil undeutlich braun gestrahlt. Der Oberrand ist nur wenig gewölbt und fällt schon von den Wirbeln an nach hinten ab, der Unterrand ist flach gewölbt, der Vorder- rand ist kurz gerundet und bildet mit dem Ober- rand eine deutliche Ecke; an dieser Ecke ist die Muschel seitlich zu einem Kamme zusammen- gedrückt; der Hinterrand ist zu einem ziemlich langen, geraden, von beiden Seiten verschmäler- *) ©, oblongo-cuneiformis, ventricosula, supra infraque convewula, antice brevis rotundata, postice elongata in ros- trum attenuatum subacutum produeta,; erassula, minute striatula, brrunneo-lutescens, fusco zonaltaz; nales lumidae, prominentes, undato-plicatae,; area depressa,; dens brevis, compressulus, cristato-dentieulatus ; lamella cultellata, sinus elongatus; margarita lactea pallide coerulescens, — Drouöt. Fig. 239. 11 ten und hinten spitz zugerundeten Schnabel aus- gezogen. Die Wirbel liegen in ?/z der Länge; sie sind aufgetrieben, vorspringend, auf dem Apex mit einigen Faltenrunzeln; das Schlossband ist kurz, aber ziemlich vorspringend, bräunlich ; eine Lunula ist bei der Zusammenpressung des Ober- randes vor den Wirbeln kaum vorhanden. Das Schloss ist wie bei den meisten Formen von Unio Requienii,; in der rechten Schale ein zu- sammengedrückter, dreieckiger, am Rande ge- zähnelter Zahn, der durch eine schräge Furche vom Schlossrand geschieden ist, in der linken zwei hinter einander stehende niedere zusammen- gedrückte Zähne, welche durch die an der Innen- seite befindliche Schlossgrube kaum geschieden werden; die Lamelle der rechten Schale ist hoch und messerartig, die beiden der linken weichen am Ende weiter als sonst auseinander. Die vor- deren Muskeleindrücke sind tief, dringen aber nur wenig unter das Schloss ein, die hinteren sind wenig deutlich. Schulterwulst ziemlich stark ; Perlmutter milchweiss mit bläulichem Schein. Aufenthalt: im See von Avigliano bei Susa. Das abgebildete Exemplar Drouäts Original. — Nach Locard auch bei Montpellier. Drouet vergleicht diese Art mit Unio tumt- dus Retz., aber diese Aehnlichkeit liegt nur in der ausgeprägten Ecke am Vorderrand, in allen übrigen Punkten schliesst sie sich eng an U. Requwienit an. Tafel XXXVI. 239. Unio idrinus Droueit. Concha ovalo-rostrata, pone medium dilatata, tumida, solidula, subtiliter striato -sul- cata, pallide castanea, zonulis intensiori- bus; margo superior arcuatus, ascendens, inferior arcuatus, pone medium subgib- bosus, anterior obsolete truncatus, cum superiore fere angulatim conjunctus, PoS- terior in rostrum primum dilatatum, dein attenuatum et oblique truncatum produc- tus. Umbones ad "s longitudinis siti, tumidi, prominuli, plicato- tuberculati (plerumque walde erosi); ligamentum angustum, elongatum, castaneum; areola distincta, elongata. Dens valvulae dex- trae crassus, obtusato-triangularıs, cere- nulatus, sulco obliquo a margine sejunc- tus; dentes valvulae sinistrae humiles, obliqui, fossula profunda divisi; posterior vie prominens, anterior major, antice truncatus ; lamellae elongatae, curvatae; impressiones musculares anticae sat pro- fundae, intrantes, posticae superficiales, glareosae; callus humeralis parum in- crassatus; margarita albido-Wvidula. Long. 70, alt. 35, diam. 23 Mm. Unio idrinus Drouet Unionidae de VItalie p. 42 ken Muschel geschnäbelt eiförmig, hinter der Mitte verbreitert, — Drouöt nennt sie lanceolata, wo- mit man aber meistens den Begriff des Schmalen zu verbinden pflegt, was hier durchaus nicht passt, — ziemlich aufgetrieben, festschalig, mit feinen Streifenfurchen sculptirt, hell kastanien- braun mit dunkleren Zonen und Ringen. Der Oberrand ist gekrümmt und steigt nach hinten an, der Unterrand ist gewölbt, hinter der Mitte etwas ausgebogen, was der Muschel ihre eigen- thümliche Form verleiht; der Vorderrand ist un- deutlich geradlinig abgestutzt und bildet mit dem 2* 12 Tafel XXXVI. Oberrand einen deutlichen, fast rechten Winkel; der Hinterrand ist in einen erst verbreiterten, dann rasch verschmälerten und schräg abgerun- deten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen weit vor, bei '/s der Länge, sind aufgetrieben und vorspringend, aber meistens stark zerfressen und die Cariosität erstreckt sich auch dem hin- teren Schalenwinkel entlang; bei guten Exem- plaren sind sie mit länglichen Faltenhöckern be- setzt; das Schlossband ist lang, schmal, dunkel- braun; die Areola ist schmal lanzettförmig, deut- lich. Der Zahn in der rechten Schale ist stark, nicht hoch, abgestutzt dreieckig, an der Schneide gezähnelt, durch eine schräge Furche vom schma- len Schlossrande geschieden; die beiden Zähne der linken Schale sind niedrig, schräg nach vorn und innen gerichtet, durch eine tiefe Zahngrube geschieden, der hintere kaum vorspringend, der vordere höher, zusammengedrückt, nach vorn abgestutzt, fast hakenartig; die Lamellen sind lang und ‘etwas gekrümmt; die vorderen Muskel- narben sind tief und dringen unter das Schloss ein; sie reichen fast bis zum Vorderrande; die hinteren sind oberflächlich, bei dem vorliegen- den Exemplar mit Concretionen ausgefüllt. Schul- terwulst nur schwach entwickelt. Perlmutter schmutzig weiss, bläulich oder röthlich ange- laufen. Aufenthalt: im Idro- und Iseo - See. abgebildete Stück Drouet’s Original. Diese Form gewinnt durch ihre Verbreiterung hinter der Mitte einen eigenthümlichen anodonten- artigen Habitus, durch welchen sie leicht zu er- kennen ist. Das 240. Unio etruscus Drouöt. OConcha ovata, obsolete subreniformis, compres- sula, erassiuseula, grosse ruditerque sul- cata, nitidula, olivacea vel luteo-castanea, zonulis intensioribus; margo superior ar- cuatus, ascendens, inferior medio retusus, anterior subsemicircularıs, cum supero angulatim conjunctus, oblique in inferum desinens, posticus in rostrum breve ob- tusum decurvatum productus. Umbones parum ante !s longitudinis siti, depressi, ineurvi, parum prominentes, upice vix tubereulosi ; ligamentum breviusculum, p«- rum prominens; areola compressa, sat longa. Dens valvulae dextrae fortis, com- pressus, triangularis, margine erenulatus, sulco obliquo a margine sejunctus; dentes valvulae sinistrae humiles, posterior fere obsoletus, anterior major, compressus; fossula distincta sublateralis; lamellae in- curvae; impressiones musculares sat pro- Fig. 240mm. 241. fundae, infra cardinem intrantes, posticae superficiales; callus humeralis medioeris, 2/3 marginis occupans ; margarita albida. Long. 60, alt. 52, diam. 19 Mm. Unio etruscus Drouet Unionidae de ÜItalie p. 48 Nr. 22. Schale unregelmässig eiförmig, etwas rhom- bisch, undeutlich nierenförmig eingezogen, ziem- lich flach gedrückt, festschalig, grob und rauh gefurcht, ziemlich glänzend, olivenbräunlich oder gelbbräunlich mit dunkleren Ringen. Der Ober- rand ist gerundet und steigt nach hinten an, der untere ist hinter der Mitte eingezogen, der Vorderrand ist fast halbkreisförmig; nach oben bildet er eine Ecke, nach unten schleift er sich schräg nach hinten ab; der Hinterrand ist zu einem kurzen abgestumpften, etwas nach hinten gerichteten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen nur wenig vor einem Drittel der Länge; sie sind niedergedrückt, wenig vorspringend, stark eingewölbt, so dass sich die mit ganz we- nigen einzelnen Höckern besetzten Spitzen fast berühren; das Schlossband ist ziemlich kurz, wenig vorspringend, die Areola lang und schmal. Das Schloss ähnelt auffallend dem von U. idri- nus. Der Zahn der rechten Schale ist stark, doch nicht sehr dick, zusammengedrückt, flach dreieckig, am Rande gekerbt, durch eine schräge Furche vom Schlossrande getrennt; die beiden Zähne der linken Seite sind niedrig, der hintere fast verkümmert, der vordere etwas höher, zu- sammengedrückt, scharf; die Zahngrube liegt an der Seite; die Lamellen sind niedrig, gebogen; die vorderen Muskeleindrücke sind tief unter das Schloss eindringend, die hinteren ganz ober- flächlich; der Schultercallus ist nicht besonders entwickelt, nimmt aber zwei Drittel des Unter- randes ein. Perlmutter weisslich. Aufenthalt: in Toskana, das abgebildete Originalexemplar Drouet’s aus dem Kanal der Madonna delle acque bei Pisa. Auch im Arno und dem Ausfluss des Lago di Bientino. 2Al. Unio meridionalis Pini, Concha oblonga, ventricosula, solida, subtilis- sime striatula et irregulariter sulcata, lutescens, limo sordido obdueta; margo superior ascendens arcuatus, inferior le- viter impressus, anterior subcompressus, convexus, angulatim cum supero conjunc- tus, posticus in rostrum plus minusve truncatum produetus. Umbones tumi- duli, sat prominentes, undato-plicati; li- gamentum tenue, rufescens; areola dis- tincta. Cardo mediocris; dens valvulae dextrae compressus, triangularis, sulco Tafel XXXV. profundo a margine subincrassato se- Junctus, levissime cerenulatus; dentes val- vulae sinistrae compressi, humiles, fos- sula obliqua divisi; lamella dextra com- pressa, elata, cultellata, sinistrae com- pressae; impressiones musculares anbicae profundae, laeves, vix intrantes, posticae vix conspieuae; callus humeralis distinc- tus, planus; margarita albida, vie nitt- dula. Long. 60, alt. 30, diam 20 Mm. Unio meridionalis Pini mss. — Drouei*) Unio- nidae de VItalie p. 51 Nr. 24. Schale unregelmässig eirund, ziemlich bauchig, festschalig, obschon nicht allzudick, unregelmässig gefurcht und dazwischen sehr fein gestreift, gelb- lich, meist mit einem schmutzig dunkelbraunen Schlammüberzug; der Oberrand steigt im Bogen nach hinten an, der Unterrand ist im zweiten Drittel etwas eingedrückt, der vordere ist von oben nach unten zusammengedrückt, gerundet, *) C, oblonga, ventricosula, supra arcuata, infra sub- retusa, antice semicircularis, postice in rostrum plus mi- nusve truncalum producta, tenwis, solida, tenwissime striata, irregulariter sulcatula, lutescens; nales tumidulae, promi- nulae, undato-plicatae; ligamentum tenue, vwufescens; dens compressus, triangularis; lamella cultellata; sinus lonyus; impressiones antiene profundulae, lueves; margarita alba, vie nilidula. — Long. 60—63, alt. 30—33, diam. 20—21 Mm. Drouet. Fig. 242. 13 mit dem oberen in einer deutlichen Ecke ver- einigt, der Hinterrand in einen nicht sehr langen, zusammengedrückten, abgestutzten Schna- bel ausgezogen. Die Wirbel sind aufgeblasen und springen ziemlich vor; auf dem Apex tragen sie einige Faltenrunzeln; sie liegen noch vor dem ersten Viertel. Das Schlossband ist dünn, roth- braun, die Areola schmal, aber deutlich aus- geprägt. Das Schloss ist nicht besonders stark; der Zahn der rechten Schale ist zusammenge- drückt, lang dreieckig, am Rande kaum gekerbt, durch eine tiefe Furche von dem etwas verdick- ten Schlossrande geschieden; die beiden Zähne in der linken Klappe sind ebenfalls zusammen- gedrückt, nicht hoch, durch die schräg zwischen beiden verlaufende Zahngrube geschieden ; die rechte Lamelle ist hoch, messerartig, die beiden linken sind zusammengedrückt, gut entwickelt. Die vorderen Muskelnarben sind tief, glatt, kaum unter das Schloss eindringend, die hinteren kaum erkennbar. Der Schulterwulst ist lang, doch wenig dick. Perlmutter weisslich, kaum glänzend. Aufenthalt: in der Campagna felice, vom Volturno bis zum Sarno. Das abgebildete Exem- plar Drouet’s Original. Es ist das entschieden die Stammform, aus welcher sich mein Unio cumensis als Seeform entwickelt hat. Tafel 242. Unio nitidus Drouöt. Ooncha subeuneiformi-oblonga, convewiuscula, ultrinque attenuata, nitens, laeviuscula, antice tantum sulcoso -striata, tenuis, flavescens, late fusco zonata, et ad par- tem posteriorem fusco radiata; margo superior arcuatus, inferior plane con- vexus, anterior rotundatus, subcompres- sus, cum superiore angulum formans, posterior in rostrum attenuatum cunet- forme productus, Umbones vix pone "a longitudinis siti, depressi, ad apicem ru- gis 2—3 postice tuberculatis seulpti ; liga- mentum angusltum; areola compressa, fere linearis. Cardo angustus; dens valvae dextrae elongatus, compressus, acutus, sulco profundo a margine sub- dentato separatus; dentes valvae sinistrae inaequales, compressi; lamella sinistra tenuis, compressa, elata; impressiones anteriores validae, posteriores viw con- XAXVIN. spicuae; callus humeralis parum distinc- tus, albidus ; margarıta albo-coerulescens. Long. 73, alt. 33, diam. 20 Mm. Unio nitidus Drouet*) Unionidae de VItalie p. 57 NT29. Muschel langeiförmig, fast keilförmig, beider- seits etwas verschmälert, ziemlich gewölbt, glän- zend, fast glatt erscheinend, aber vornen doch mit tiefen Furchen sculptirt, dünnschalig, gelb- lich mit breiten braunen Ringen und einem brei- ten Strahl von derselben Farbe auf der Hinter- seite. Der Oberrand ist etwas stärker, der un- tere nur schwach gewölbt, der Vorderrand ge- rundet, etwas von oben nach unten zusammen- *) C, oblonga, supra infraque arcuala, antice brevis, rotundata, postice in rostrum «altenwatum cuneiforme pro- ducta, tenuis, laevis, nitida, flavescens, fusco-zonata,; nates vix prominulae, plicato-tuberculosae; area stricta, elongata ; dens compressus, trigonus; lamella cultellata,; sinus elonga- tus; impressiones superfieiales, laeves; marganit« albo coe- rulescens. — Lony. 60—75, alt. 35, diam. 15—22 Mm. — Drouöt, 14 Tafel XXXVII. gedrückt, mit dem oberen eine Ecke bildend; der Hinterrand ist zu einem keilförmigen Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen kaum über ein Viertel von vornen (25:75); sie sind flach, be- rühren sich aber mit den Spitzen und tragen auf denselbeu vorn zwei kurze Runzeln, hinten 2—3.Höcker. Das Schlossband ist ziemlich schmal. Das Schloss ist schmal und scharf; der Hauptzahn in der rechten Schale ist lang dreieckig, scharf zusammengedrückt, der scharfe Rand kaum gezähnelt; eine tiefe Furche trenut ihn von dem Schlossrand, der einen deutlichen, fast doppelt erscheinenden Nebenzahn trägt. Die beiden Zähne der linken Schale sind niedriger, ebenfalls scharfrandig, hinter einander stehend und nur wenig getrennt; eine Zahngrube ist an der Innenseite kaum sichtbar. Die rechte La- melle ist hoch, messerartig zusammengedrückt, fast gerade; auch die beiden linken sind ziem- lich hoch. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, die hinteren kaum erkennbar; Schulterwulst schwach, besonders durch seine weissliche Fär- bung von dem bläulichen Perlmutter abstechend. Aufenthalt: im Po bei Turin; im Teich von Casinalbo bei Modena. Das abgebildete Exemplar aus Drouöt’s Sammlung vom letzteren Fundort. Drouöt glaubt diese Form wegen des regel- mässigen gekrümmten Oberrandes von U. Ke- quienii trennen und mit den Arten aus der Narenta in Verbindung bringen zu können; ich kann ihm darin nicht folgen; die Ecke zwischen Ober- und Vorderrand ist deutlich vorhanden. 243. Unio corrosus Villa. Concha ovali-oblonga, convexo - subcompressa, solidula, rugose striata, fulva vel rufes- cens, zomulis incerementi castaneis an- gustis perregulariter ornata; margo su- perior convexus, inferior rectiusculus, anticus breviter truncatus, angulum dis- tinctum cum supero formans, posticus in rostrum elongatum compressum ob- tusum produetus. Umbones valde ante- riores, depressi, erosi,; ligamentum rufes- cens prominulum, areola brevis, angulum anteriorem attingens. Üardo sat fortis; dens valvulae dextrae truncato-pyrami- dalis, erassus, postice breviter truncatus, a margine parum sejunctus; dentes val- vulae sinistrae humiles, crassi, fossa pro- funda divisi; lamellae distinctae, com- pressae, dextra elata, cultellata ; impres- siones musculares anteriores profundae, marginem anteriorem fere attingentes, infra cardinem intrantes; posteriores vix conspieuae; callus humeralis parum ele- Fig. 243. vatus; margarıta albo-coerulea, livide maculata, nitida. Long. 55—65, alt. 30—35, diam. 17—20 Mm. Unio corrosus Villa Dispos. syst. p. 61. — Drouet*) Unionidae de VItalie p. 69 Nr. 38. — ? Locard Prodr. Faune Fran- caise p. 286. Muschel lang eirund, gewölbt, etwas zu- sammengedrückt, ziemlich festschalie, rauh ge- streift, bräunlich oder etwas röthlich, mit regel- mässigen schmalen schwarzbraunen Jahresringen. Der Oberrand ist gewölbt, der Unterrand fast gerade, der Vorderrand ganz kurz abgestutzt, kaum gerundet, mit dem Oberrand einen deut- lichen Winkel bildend, der Hinterrand in einen langen, zusammengedrückten, abgestutzten Schna- bel ausgezogen. Die Wirbel liegen ganz vorn; sie sind niedergedrückt, abgefressen, wenig vor- springend; das Schlossband ist hoch gewölbt, vortretend, rothbraun; die Areola ist schmal und reicht bis zum vorderen Winkel. Das Schloss ist im Verhältniss zur Schalendicke stark zu nennen; der Zahn der rechten Schale ist ab- gestumpft kegelförmig, dick, hinten kurz abge- stutzt, am Rande gezähnelt, nur wenig von dem Schlossrande geschieden; die beiden Zähne der linken Seite sind niedrig, aber dick, hinter einan- der liegend, durch eine tiefe Zahngrube geschie- den. Die Lamellen sind gut entwickelt, die rechte hoch, scharf, messerartig. Die vorderen Muskel- eindrücke sind tief und dringen unter das Schloss ein; sie berühren beinahe den Vorderrand und sind an dem vorliegenden Exemplare theilweise durch Concretionen ausgefüllt. Die hinteren sind kaum sichtbar ; Schulterwulst schwach ent- wickelt; Perlmutter bläulich weiss, mit lividen Flecken, glänzend. Aufenthalt: in den kleinen Seen der Brianza, in der Lombardei, besonders im See von Pusiano (Villa); im Gardasee (Adami). Das abgebildete Exemplar von Drouöt mitgetheilt. Das Vorkommen dieser Art in Frankreich (in der Saöne und im Ognon) erlaube ich mir trotz Bourguignat’s Autorität ebenso zu bezwei- feln, wie das von U. Villae. *) ©. ovali-oblonga, convexo-subcompressu, Supra convexa, infra rectiuscula, antice brevis obsolete anyulosa, quasi trun- catula, postice in rostrum elongatum compressum obtusum, producta, crassiuscula, dense striata, rugosiuscula, fulva vel rufescens fusco-zonulata,; nates et umbones ultra medium candide corrosi; nates depressae, vel vix prominulae, ex- Iremitati anteriori approximätae; ligamentum rufescens pro- minulum; dens brevis, erassulus, sulcato-crenulatus; la- mella elata, cultellata, sinus elongatus; impressiones anticae profundulae quasi glareosae,; margarita albo cverulea, livide maculata, nitida. — Drouet. Tafel XXXVII. 244. Unio vulgaris Stabile (Drouöt.) Concha ovali-oblonga, tumida, tenuis, laevis vel subtiliter striatula, nitidula, castanea vel lutea, fusco zonata; margo superior sub- angulatus, ascendens, inferior strietius- culus, anterior subtruncatus, vix angulum cum supero formans, posticus in rostrum rectum, ab utroque latere attenuatum, demum rotundatum productus. Umbones ad */a longitudinis siti, tumidı, promt- nuli, plicati (plerumque erosi); ligamen- tum breve; areola distincta, lanceolata. Dens valvulae dextrae crassiusculus, com- pressus, obtuse triangularis, levissime cre- nulatus, sulco latiusculo obliquo a mar- gine sejunctus; dentes valvulae sinistrae humiles, fossa cardinali profunda divist, posticus multo minor, anterior antice trun- catus, compressus ; lamellae rectiusculae ; impressiones musculares anteriores parvae, sed profunde intrantes, posticae vix con- spieuae; callus humeralis fere nullus; margarita coerulea, iridescens, nitida, aliquando livide maculata. Long. 55, alt. 25, diam. 19—20 Mm. Unio Requienii var. vulgaris Stabile Molluse. Lugano p. 62. Unio vulgaris Drouöt*) Unionidae de VItalie p. 72 Nr. 40. Muschel lang eirund, ziemlich aufgeblasen, dünnschalig, zerbrechlich, glatt oder fein ge- streift, glänzend, kastanienbraun oder gelblich mit dunklen Ringen. Der Oberrand steigt in einer gebrochenen Linie an, der untere ist fast gerade, der vordere ist etwas abgestutzt, bildet aber kaum eine Ecke mit dem oberen; der hin- tere ist in einen mittellangen, geraden, von beiden Seiten her zugeschärften, hinten abgerundeten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen bei einem Viertel der Länge, sie sind aufgeblasen, ziemlich vorspringend, oben faltenrunzelig, doch meist abgerieben; das Schlossband ist kurz, da- hinter ein langer Sinus; die Areola ist deutlich, lanzettförmig. Der Zahn der rechten Schale ist ziemlich stark, zusammengedrückt, stumpf drei- eckig, nur ganz leicht gezähnelt, durch eine tiefe Furche vom Schlossrande getrennt; die beiden *) C. ovali-oblonga, tumida, supra rectiuscula, demum obliqua, infra rectiuscula, postice in rostrum attenuato- truncatulum producta, tenuis, Iaevis vel subtiliter striatula, nitidula, castanea, fusco-zonata vel Iutea; nates tumideae, prominulae, plicatulae (saepius erosae): area depressa, dens, compressus, triangularis, dentieulatus; lamella compressa, rectiuscula; sinus elongatus; impressiones anticade profun- dulae, posticae et pallialis parce conspieuae; margarita pallide aurantiaca wel coerulea, irina, nitida, aliquando livido-maculata. — Droußt, Fig. 244 u. 245. 15 Zähne der linken Schale sind niedrig, durch eine tiefe Zahngrube getrennt, der hintere klein, fast verkümmert, der vordere zusammengedrückt, höher, nach vorn plötzlich abgestutzt; die La- mellen sind zusammengedrückt, fast geradlinig; die vorderen Muskeleindrücke sind ziemlich tief, aber relativ klein und dringen tief unter das Schloss ein; die hinteren sind kaum sichtbar, auch ein Schultercallus ist kaum entwickelt. Perlmutter bläulich, sehr schön irisirend und glänzend, manchmal auch orangegelb, oft mit lividen Flecken. Aufenthalt: in der westlichen Lombardei, weit verbreitet, das abgebildete Exemplar aus Drouöt’s Sammlung aus der Tresa. 3A5. Unio Benacinus Drouöt. Concha ovalis, ventricosa, tenuis, nitidiusceula, antice fere laevis, postice et ad aream striato-plicata, lutea, postice fusca, fusco zonulata. Margo superior arceuatus, valde ascendens, inferior stricetiuseulus, anterior rotundatus, vix angulum cum supero for- mans, posticus in rostrum breviusculum, obtusum, rotundatum productus. Um- bones ad a longitudinis siti, tumidi, prominuli, plicato- tubereulati, contigui; ligamentum breve, sinu elongato ; areola nulla. Cardo tenuis; dens valvulae dex- trae compressus, temuis, obtuse triangu- laris, margine leviter crenulatus, fossa profunda a margine cardinali sejunctus; dentes valvulae sinistrae humiles, pos- terior subobsoletus, anterior major, antice abrupte truncatus; fossula sublateralis ; lamellae leviter arcuatae; impressiones musculares anteriores distinctae, Pro- funde intrantes, posteriores vie con- spicuae; callus humeralis tenuis, dimi- diam marginis vix transgrediens, lacteus ; margarita pallide coerulea. Long. 50, alt. 22, diam. 18 Mm. Unio Benacinus Drouet*) Unionidae de VItalie p. 74 Nr. 41. Muschel eiförmig, hinten etwas verbreitert, bauchig, dünnschalig, glänzend, die Vorderhälfte fast glatt und gelblich mit dunkleren Ringen, die hintere und die Area faltenstreifig, die Area *) C, ovalis, ventricosa, supra arcuata, infra vectius- eula, antice attenuato-rotundata, postice breviuscula in ros- trum breve obtusum produeta; tenuis, antice laeviuscula, nitidula, ad aream posticeque striato-plicata, lutea fusco- zonulata ; nates prominulae, tumidae, undato-plieatae, apice tubereulosae; ligamentum breve, dens compressus, tenuis, obtusus; lamella compressa, tenuis, cultellata, vix eurvi- linearis; sinus elongatus; impressiones parce profundae ; margarita laetea pallide ceoerulea, — Drouöt. - 16 braun. Der Oberrand ist gebogen, ansteigend, der Unterrand gerade, der Vorderrand etwas zu- sammengedrückt, aber rein gerundet und auch mit dem Oberrand kaum eine Ecke bildend; die Hinterseite bildet einen kurzen, stumpfen, ge- rundeten Schnabel. Die Wirbel liegen beim ersten Viertel der Länge; sie sind aufgetrieben und vorspringend, mit starken Faltenwurzeln und namentlich an den sich berührenden Spitzen mit Höckern versehen; das Schlossband ist kurz, hinter ihm bleibt ein besonders langer Sinus; eine Areola ist, da der Oberrand vor den Wir- beln scharf zusammengedrückt ist, nicht vorhan- den. Das Schloss ist ziemlich schwach; der Hauptzahn in der rechten Schale ist zusammen- gedrückt, ziemlich hoch und dünn, stumpf drei- eckig mit gezähneltem Rand, durch eine tiefe Tafet XXXIX. Fig. 246. Grube vom Schlossrand getrennt; die beiden Zähne der linken Schale sind nieder, der hin- tere fast obsolet, der vordere höher, zusammen- gedrückt, vorn plötzlich abgestutzt; die Zahn- grube liegt fast ganz an der Seite. Die vorderen Muskeleindrücke sind ziemlich tief und tief ein- dringend, die hinteren kaum sichtbar. Schulter- callus schwach, nur durch milchweisse Färbung ausgezeichnet, die übrige Perlmutter schwach bläulich. Aufenthalt: im Gardasee, bei Rivoltella von Tommasi entdeckt; das abgebildete Exem- plar Drouöt’s Original. Drouöt nennt diese Form „un type des mieux accentuös.* Ich meine ihn ganz ungezwungen mit Unio elongatulus Mühlf. in Beziehung bringen zu können. Tafel 246. Unio Longobardus Pini. Concha oblonga, convexiusceula, tenuis, laevis, hie illie tantum irregulariter suleatula, nitidula, olivacea vel lutescens, zonulis intensioribus, postice late fusco radiata ; margo superior rectiusculus, ascendens, inferior sat arceuatus, anterior rolunda- tus, posterior in rostrum attenuatum leniter descendens productus. Umbones ad "a longitudinis siti, prominuli, conti- gui, plieis distinete tuberculatis rugost; ligamentum tenue, breve, rufescens; are- ola linearis. Dens valvulae dextrae compressus, trrangularıs, parum ewsertus, erenatus, sulco profundo a margine se- junctus; dentes valvulae sinistrae hu- miles, erenati, oblique dispositi, fossula distineta divisi; lamella dexira com- pressa, eultellata, sinistrae humiles; im- pressiones musculares anteriores parum profundae, haud intrantes, margarita pallide vosea vel coerulescens. Long. 68— 80, alt. 35— 38, diam. 20—25 Mm. Unio Longobardus Pini in schedis. — Drouöt*) Unionidae de VItalie p. 54 Nr. 27. Schale lang eirund, ziemlich stark gewölbt, dünnschalig, fast glatt, hier und da unregel- *) C, oblonga, convexa, supra rectiuscula, demum de- elivis, infra subareuata, antice votundata, postice in voS- trum attenuato-subaentum produeta, tenwis, laevis, nitidula, olivacea vel lultescens ; nates prominulae, plieato-Iubereulosae ; ligamentum tenue, vufescens; dens humilis, compressus; la- mella cultellata ; sinus elongatus ; impressiones superficiales ; margarita pallide rosea vel ceoerulescens. — Drouet, AXXIX. mässig gefurcht, nur das Hintertheil etwas schär- fer gestreift, glänzend, hell olivenbräunlich oder gelblich, mit dunkleren Ringen, die Ilinterseite dunkel olivenbraun. Der Oberrand ist ziemlich gerade, aber nicht dem Unterrande parallel, sondern nach hinten ansteigend, der Unterrand ist gewölbt, der Vorderrand schön gerundet, kaum eine Ecke mit dem Oberrand bildend, der Hinterrand ist in einen allmählig verschmälerten nur ganz leicht nach unten gerichteten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen in einem Viertel der Länge, sind aufgeblasen und vorspringend, so dass sie sich berühren; die Sculptur besteht aus starken höckerartigen Falten, die aber auf die Spitze beschränkt sind. Das Schlossband ist dünn, schmal, röthlich braun; die Areola linear, wenig auffallend. Der Hauptzahn der rechten Schale ist zusammengedrückt, wenig vorspringend, dreieckig, am Rande gekerbt, durch eine tiefe schräge Furche von dem Schlossrande geschie- den; die beiden Zähne der linken Seite sind niedrig, ziemlich stark, am Rande gezähnelt, schräg gestellt, so dass die Zahngrube sich zwi- schen sie schiebt; die Lamellen sind wie ge- wöhnlich, die rechte hoch, zusammengedrückt, ınesserartig, die beiden linken niedrig, ziemlich weit getrennt; die vorderen Muskeleindrücke sind wenig tief und dringen nicht unter das Schloss ein, die hinteren sind ganz oberflächlich, der Schulterwulst ist wenig entwickelt. Perl- mutter mit röthlichem oder bläulichem Schimmer. Aufenthalt: in der Lombardei; Mincio (Pini), Osone (Tommasi), Solferino (Adami)). Das abgebildete Original Drouet’s aus dem Mineio. Tafel XXXIX. 247. Unio Brianteus Pini. Concha oblonga, ventricosula, tenuis, laevius- cula, hie illie irregulariter sulcata, niti- dula, pallide olivacea, zonis saturatiort- bus, postice distinete fusco radıata,; margo superior strietiuseulus, inferior vix con- verus, anterior rotundatus, angulum dis- tinelum compressum cum supero effor- mans, posterior in rostrum utrınque ve- gulariter attenuatum, subacutum produc- tus. Umbones ad *)s longitudinis sit, tumidi, prominentes, apice tubereulis sin- gulis sparsıs sculpti; ligamentum tenue, breve, rufescens, areola nulla. Cardo tenuis; dens valvulae dextrae triangula- ris, valde compressus, viw obsoletissime erenulatus, sulco parum profundo a mar- gine vix incrassato divisus; demtes val- vulae sinistrae humiles, compressi, fere uniti, fossula cardinali minima ; lamella dextra compressa, cultellata, sinisirae tenues, sat distantes; impressiones mus- culares anteriores parum profundae, haud intrantes, posticae vix conspieuae ; callus humeralis fere nullus ; margarita albida pallide coerulescens. Long. 65—70, alt. 30—32, crass. 19— 20 Mm. Unio Drianteus Pini in schedis. — Drouöt*) Unionidae de UItalie p. 55 Nr. 28. Muschel länglich eiförmig, ziemlich bauchig, dünnschalig, glatt, nur hier und da mit einigen unregelmässigen Furchen, glänzend, hell oliven- braun mit einer breiten, dunkleren Zone, in wel- cher eine undeutliche Strahlung zu erkennen ist, und einigen deutlichen braunen Strahlen auf der Rückseite. Der Oberrand ist fast geradlinig, nur ganz wenig nach hinten ansteigend, .der Unter- rand kaum gewölbt, der Vorderrand gerundet, in einem deutlichen Winkel mit dem Oberrand vereinigt und dort stark zusammengedrückt, der Hinterrand in einen von beiden Seiten ziemlich gleichmässig zugeschärften, hinten spitz zuge- rundeten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen in einem Drittel der Länge; sie sind aufgeblasen und springen stark vor, die Spitzen lassen nur wenig einzelne, in einen Winkel arrangirte Höcker erkennen. Das Schlossband ist kurz, schmal, röthlich; von einer Areola ist, da der Oberrand *) C. oblonga, ventricosula, supra infraque rectiuscula, antice rotundata, postice in rostrum attenuato-subacutum producta, tenuis, laeviuscula, nitidula, pallide olivacea ; nates tumidae, prominulae, apice parce tubereulosae; area elongata, depressa, striata ; ligamentum tenue, breve, wufes- cens; dens compressissimus, tenuis, obtuse triangularis; la- mella eultellata ; sinus elongatus; impressiones superficiales ; marganrita albida, pallide eoerulescens, laevis. — Drouät. Rossmässler, Iconographie Neue Folge II. Fig. 247 u. 248. 17 vor den Wirbeln kammartig zusammengedrückt ist, keine Rede. Das Schloss ist nicht besonders stark; der Hauptzahn der rechten Schale ist sehr zusammengedrückt, dreieckig, am Rande kaum gezähnelt, durch eine wenig tiefe Furche von dem kaum verdickten Schlossrande geschieden ; die beiden Zähne in der linken Klappe sind niedrig und so wenig geschieden, dass sie fast wie eine zusammenhängende Lamelle erscheinen ; die kaum erkennbare Zahngrube befindet sich an der Innenseite; die Lamelle in der rechten Schale ist zusammengedrückt, messerartig, kaum gebogen, die beiden in der linken sind scharf und weiter als gewöhnlich getrennt. Die vorde- ren Muskelnarben sind nicht tief und dringen nicht unter das Schloss ein; die hinteren sind nur bei schräger Beleuchtung erkennbar; ein Schulterwulst ist kaum vorhanden. Perlmutter weiss mit bläulichem Schimmer. Aufenthalt: im See von Sartirana. — Das abgebildete Exemplar ist Drouet’s Original. 248. Unio Gredleri Drouöt. Concha oblonga, rostrata, convexa, tenwis, sub- tilissime striata, oliwacea wel pallide brumnea, zonulis saturatioribus; margo superior valde arcuatus, ascendens, in- ferior rectiuseulus, anterior breviter ob- tusato-rotundatus, cum supero angulatim conjunctus, posterior in rostrum primum dilatatum, dein attenuatum, rectum, de- mum rotundatum produetus. Umbones anteriores prope "Js longitudinis siti, tumiduli, plerumque erosi; ligamentum breve, tenue, sinu elongato,; areola dis- tincta, lanceolata, inter umbones pro- longata. Dens valvulae dextrae sat for- tis, compressus, truncatus, distincte ere- natus, sulco angusto a margine sejunctus ; dentes valvulae sinistrae humiles, obliqui, fossa cardinali divisi, posterior multo minor, anterior compressus, truncatus ; lamellae humiles, parum elongatae; im- pressiones musculares anteriores sat pro- fundae, intrantes, fere marginales, pos- ticae vix conspieuae, callus humeralis medioeris; margarita albido-ceoerulescens. Long. 55— 60, alt. 28°—30, diam. 16—15 Mm. Unio ovalis var, intercedens Gredler Moll. Tirol 1129238: Unio Gredleri Drouöt*) Unionidae de VItalie ». 68°.Nr. 37. *) ©. oblonga, comvera, supra arenata, infra vectius- eula, antice brevis, rotundata, postice in rostrum elongyatur lum obtusum produecta, tenwis, subtilissime striata, olivacea vel pallide brunnea fusco zonata,; nates tumidulae (erosae) ; 3 18 S'atel. IRA Gehäuse langrund, geschnäbelt, ziemlich auf- geblasen, dünnschalig, nur fein gestreift, oliven- farben oder hellbraun mit dunkleren Ringen; der Oberrand steigt in einem starken Bogen nach hinten an, der untere ist fast geradlinig, der vordere ist zu einem kurzen flachen Bogen ab- gestutzt und bildet an der Verbindung mit dem oberen kaum eine Ecke, der hintere bildet einen geraden, anfangs verbreiterten, dann von beiden Seiten her verschmälerten, spitz zugerundeten Schnabel. Die Wirbel liegen weit vorn, vor einem Fünftel der Länge; sie sind ziemlich auf- getrieben, meistens zerfressen; das Schlossband ist kurz und schmal, aber hinter ihm liegt ein langer Sinus; die Areola ist deutlich, lanzett- förmig und reicht bis zwischen die Wirbel zu- rück. Der Zahn der rechten Schale ist zu- sammengedrückt, doch ziemlich stark, abgestutzt, an der Schneide stark gekerbt, nur durch eine ganz schmale Furche vom Schlossrand geschie- den; die beiden Zähne der linken Schale sind niedrig, schräg, durch die zwischenliegende tiefe Zahngrube geschieden, der hintere viel kleiner, fast verkümmert, der vordere stärker, zusammen- gedrückt, vorn abgestutzt; die Lamellen sind niedrig und ziemlich kurz. Die vorderen Muskel- eindrücke sind tief, nach vorn fast den Vorder- rand berührend, nach hinten unter das Schloss eindringend, die hinteren kaum sichtbar ; Schulter- wulst nicht besonders stark, Perlmutter bläulich. Aufenthalt: im Gardasee; das abgebildete Exemplar aus Drouet’s Sammlung von Sermione. Es ist dies offenbar auch eine der Formen des Unio elongatulus, und ich sehe keinen rech- ten Grund, sie von U. idrinus zu trennen. — Der Name intercedens ist schon von Lea ver- geben. 249. Unio minusculus Drouät. Concha quoad genus perparva, irregulariter ovata, postice valde dilatata, tumidula, temuis, subtiliter striata, griseo-lutescens vel pal- lide olivacea, vix zonata ; margo superior arcuatus, valde ascendens, inferior stric- tiusculus, anterior compressus, breviter truncatus, angulum distinetum cum su- pero formans, posticus dilatatus, in ros- trum breve obtusum productus. Umbones ad */s longitudinis siti, tumidi, promi- nuli, grosse undato-plicati; ligamentum breve, prominulum ; sinus elongatus; are- ola lanceolata, inter umbones intrans. Dens valvulae dextrae humilis, compres- ligamentum prominulum ; dens brevis, compressus, truncatus ; lamella cultellata ; sinus elongatus ; impressiones anticae pro- fundulae; margarita albido-coerulescens. — Drouöt. Fig. 249. sus, vie prominens, erenulatus, sulco pro- fundo a margine divisus; dentes valvulae sinistrae compressi, contigut, cristam vix fossula divisam, postice humiliorem, an- tice truncatam efformantes ; lamellae bre- ves, compressae, leviter urcuatae, angu- lum distinetum cum cardine formantes, in valvula sinistra inaequales, interna multo major ; impressiones anticae parum profundae sed intrantes, posticae vix conspieuae ; callus humeralis tenuissimus; margarita livide albo-coerulescens. Long. 29—32, alt. 17—19, diam. 12—14 Mm. Unio minusculus Drouöt*) Unionidae de U Italie ». 77 Nr. 43. Muschel für einen Unio auffallend klein, un- regelmässig eiförmig, hinten stark verbreitert, stark aufgetrieben, dünnschalig, fein gestreift, graugelb oder hell olivenfarben mit nur ganz unbedeutenden dunkleren Anwachsringen. Der Oberrand ist gebogen, stark nach hinten an- steigend, der untere ist fast geradlinig, der vor- dere von oben nach unten zusammengedrückt, flach gerundet und eine deutliche Ecke mit dem Oberrand bildend, der Hinterrand verbreitert, in einen kurzen abgestumpften Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen weit vor, bei einem Fünftel der Gesammtlänge; sie sind aufgeblasen, vor- springend, ziemlich stark, mit Wellenrunzeln sculptirt, berühren sich aber nicht; das Schloss- band ist kurz, aber vorspringend, hinter ihm liegt ein langer Sinus; die Areola ist sehr deut- lich, lanzettförmig, bis zwischen die Wirbel zu- rückreichend. Der Zahn der rechten Schale ist schwach, niedrig, zusammengedrückt, an der Schneide gekerbt; er springt kaum über das Niveau des Schlossrandes vor und ist von die- sem durch eine tiefe Furche geschieden; die bei- den Zähne der linken Schale sind zu einer nie- . deren, kaum durch die Zahngrube eingekerbten Kante verschmolzen, welche hinten niedriger ist und vorn steil abbricht. Die Lamellen sind kurz und leicht gekrümmt; sie bilden mit der Schloss- “platte einen deutlichen Winkel; in der linken Schale ist die innere auffallend höher, als die äussere. Die vorderen Muskelnarben sind wenig tief, dringen aber doch unter das Schloss ein, die hinteren sind kaum sichtbar, der Schulter- *) C. inter minimas, irregulariter ovalis, tumidula, supra arcuata, infra rectiuscula, antice attenuata, postice dilatata in rostrum breve obtusum producta, tenuwis, subtiliter striata, griseo-Iutescens vel pallide olivacea,; nates tumidae, promi- nulae, undato-plicatae ; ligamentum breve, prominulum; dens exigyuus, compressus, triangularis ; lamella brevis, compressa, curvilinearis; sinus elongatus ; margarita livide albo-coeru- lescens. — Long. 29—32, alt. 17-19, diam. 12—14 Mm. — Drouöt. Tafel XL. Fig. 250 u. 251. wulst ist nur ganz schwach, Perlmutter schmutzig weisslich blau. Aufenthalt: im Gardasee bei Desenzano. Das abgebildete Exemplar in Drouöt’s Sammlung. 19 Auch diese Form steht in innigem Rapport mit TU, elongatulus und ist als eine Zwergform desselben zu betrachten, erzeugt durch ungün- stige Lokalbedingungen. Tafel XL. 250. Unio vulgaris Stabile var. Mir mit Fig. 244 von Drouöt zum Abbilden übersandt, von dem dort abgebildeten Exemplare durch hellere Färbung, gestrecktere Gestalt und geraden oder selbst etwas leicht aufwärts ge- richteten Schnabel unterschieden. Die Dimen- sionen sind: Long. 54, alt. 26, erass. 19 Mm. Das abgebildete Exemplar aus dem Lu- ganer-Sce. | 251. Unio glaueinus Ziegler. Ooncha oblonga, valde inaequilatera, subcom- pressa, solidula sed parum erassa, striat« et wrregularıter grosse sulcata, nitidula, brunnea, castaneo zomata. Margo su- perior regulariter arcuatus, viw ascendens, inferior strietiusculus, interdum subretu- sus, anterior breviusculus, parum com- pressus, cum supero vix angulatim con- Junetus, posterior in rostrum breve de- pressum productus. Umbones anteriores, ad '/s longitudinis siti, depressi, viw pro- minuli, rugose plicati, in adultis plerum- que erosi; ligamentum breve, sinw elon- gato. Dens valvulae dextrae parvus, valde obliquus, compressus, triangularıs, sulco profundo obliquo a margine sejunctus ; dentes valvulae sinistrae distincti, sub- obliqui, fossula profunda divisi, posterior triangularis, erenulatus, anterior antice subite truncatus ; lamellae leviter eurvatae, angulum cum margine cardinali eshiben- tes, dextra compressa, sat elata, sinistrae humiles; impressiones musculares ante- riores distinctae, profunde intrantes, pos- teriores vix conspieuae ; callus humeralis medioeris, dimidiam superans, albidus; margarita pallide coerulew vel rosea, nitida. Long. 46, alt. diam. 13 Mm. Unio glaueinus Ziegler in sched. — Porro Mala- eologia Comasca p. 115. — ? Stabile Con- chiglie del Luganese tab. 3 fig. 75. — — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. I.) wg ed. II. p. 160. — Drouöt*) Unionidae de V’Italie p. 60 Nr. 32. Unio Requwienü var. glaucinus Paulucci Ma- teriaue Faune Malacol. Italie p. 20. Muschel lang eirund, im Umriss fast unserem U. batavus gleichend, nur ungleichseitiger, wenig aufgeblasen, fein gestreift mit einzelnen unregel- mässigen gröberen Furchen, festschalig doch nicht sehr dick, etwas glänzend, bräunlich mit dunklen Ringen; die röthliche Färbung der Wirbelgegend. welche Drouet anführt, ist an den beiden vor- liegenden Exemplaren nicht zu erkennen. Der Öberrand ist ziemlich regelmässig flach gerundet, nicht ansteigend, der Unterrand gerade oder leicht eingedrückt, der Vorderrand kurz gerundet, nur wenig zusammengedrückt, mit dem Oberrand kaum eine Ecke bildend, der Hinterrand in einen mittelmässigen, abgerundeten, etwas nach unten gerichteten Schnabel ausgezogen. Die Wir- bel liegen bei einem Fünftel der Gesammtlänge; sie sind niedergedrückt, kaum vorspringend, ziem- lich rauh gerunzelt, aber bei älteren Stücken meist abgerieben; das Schlossband ist kurz, dahinter ein langer Sinus; vor den Wirbeln eine deutliche, weit zurückreichende Areola. Der Zahn der rechten Klappe ist klein, schräg gerichtet, zu- sammengedrückt, dreieckig, durch eine tiefe Furche vom Schlossrand geschieden; auch die beiden Zähne der linken Schale sind schief ge- richtet und werden durch eine tiefe Grube ge- schieden; der hintere ist grösser, lang dreieckig, mit gezahntem Rand, der vordere mehr zusammen- gedrückt, vorn plötzlich, fast hakenförmig abge- stutzt; die Lamellen sind mittellang, etwas ge- krümmt und bilden eine deutliche Ecke mit der Schlossplatte; die rechte ist hoch, zusammenge- drückt, die beiden linken sind niedrig. Die vorderen *) ©, oblonga, convexa wel subcompressa, supra con- vexula, demum declivis, infra rectiuscula, antice brevius- eula, postice in rostrum medioere, attenuatum, inferius pro- longatum producta, tenuis, subtiliter striata, nitidula, glau- cina vel brunnea apice rubiginosa; nates rugositer undato- plicatae; ligamentum breve; dens parvus, compressus, tri- angularis; lamella subeurva, cultellata; sinus elongatus ; margarita pallide coerulea vel rosea, nitida. — Long. 40—46, alt. 22, diam. 13 mm. — Drouet. 3% 20 Tafel XL. Muskeleindrücke sind deutlich, ziemlich klein, tief unter das Schloss eindringend, die hinteren kaum sichtbar; der Schulterwulst ist mittelstark, weiss, bis über die Mitte zurückreichend; das üb- rige Perlmutter blass bläulich oder rosa, glänzend. Aufenthalt: in der Lombardei, die nähere Verbreitungszone noch festzustellen. Drouetnennt die Bevera (Porro); die Bäche der Brianza und die Umgebung von Mailand (Villa); die Rabiosa bei Castelgoffredo (Tommasi); die Seriola (Pini); der Luganersee, den ich in meinem Katalog nach Stabile angebe, ist unsicher. Das abgebildete, mir von Drouöt mitgetheilte Exemplar stammt aus der Brianza. Diese Form, obschon zweifellos zum Formen- kreise des U. elongatulus Mühlf. gehörend, kann nicht als einfache Varietät zu ihm gezogen wer- den, da die Schlossbildung doch einigermassen abweicht, auch die Wirbelsculptur, soweit sich an den beiden vorliegenden abgeriebenen Exem- plaren erkennen lässt, eine andere ist; Schloss- band, Sinus und Areola dagegen tragen den Typus der Art. — Die Richtigkeit der Identi- fication mit dem, was Porro als glaueinus Ziegler beschrieben, — Ziegler hat ja bekanntlich nie etwas veröffentlicht — muss ich Drouöt über- lassen, der sich auf ein Porro’sches Exemplar in der Dupuy’schen Sammlung stützt. 252. Unio bayonnensis de Folin et berillon. Concha elongata, fere lanceolata, ventricosula, tenuis, nitida, striatula et irregulariter sulcata, castanea vel olivacea, vix zonata. Margo superior rectus, ascendens, in- ferior medio leviter impressus, antice attenuatus, compressus, angulum cum supero formans, ad angulum compressus ; posterior in rostrum elongatum rectius- culum, primo subdilatatum, dein regu- lariter attenuatum et rotundatum pro- ductus. Umbones ad Js longitudinis siti, tumidi, sed apicem versus depressi et vix prominuli, plicato-tubereulati, plerumgque erost; ligamentum breve, prominulum ; sinus elongatus; areola linearis, com- pressa. Dens valvulae dextrae compres- sus, parum obliquus, humilis sed sat longus, striato-denticulatus, a margine perparum sejunctus; dentes valvulae si- nistrae humiles, fere confluentes, fossula laterali vix separati, posterior minor ; lamellae fere rectae, dextra elata, cul- tellata, sinistrag inaequales ; impressiones musculares anteriores parum profundae, intrantes, posteriores vix conspicuae; cal- der hintere viel kleiner. Fig. 252. lus humeralis parum incrassatus, dia- tatus; margarita coerulea, sacpe livida, postice iridescens. Long. 55, alt. 22, crass. 17 Mm. Unio bayonnensis de Folin et Berillon Etudes malacologiques pag. 29 tab. 1 fig. 1-3. — Drouöt in Journal de Oonchyliologie XXVI. 1879 p. 352. — Kobelt Catalog europ. Binnenmollusken ed. II. p. 160. — Locard Prodr. Mal. Franc. p. 292. Moreleti de Folin et Berillon in Bull. Soc. Bayonne 1874 p. 95. Unio Moreletianus tüid. Faune malacolog. Sud- Ouest France 1877 p. 29. Schale lang gestreckt, fast lanzettförmig, ziem- lich aufgetrieben, dünnschalig, etwas glänzend, fein gestreift und hier und da undeutlich grob gefurcht, ziemlich einförmig dunkel olivenbraun, fast ohne Ringe. Der Oberrand ist gerade und steigt leicht an, der Unterrand ist etwas einge- drückt, der Vorderrand von oben nach unten zusammengedrückt, eine Ecke mit dem Ober- rand bildend und an dieser seitlich zusammen- gepresst, der Hinterrand ist in einen langen, ge- raden, erst etwas verbreiterten, dann von beiden Seiten her ziemlich gleichmässig verschmälerten und hinten gerundeten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen bei einem Viertel der Länge; sie sind breit aufgetrieben, aber an den Spitzen niedergedrückt und nur wenig vorspringend; junge Exemplare zeigen Falten und Höcker, äl- tere sind meist abgerieben. Das Band ist kurz, aber gewölbt; hinter ihm liegt ein langer Sinus; eine Areola ist auf dem kammartig zusammen- gedrückten vorderen Oberrand kaum erkennbar. Der Zahn in der rechten Schale ist nicht hoch, aber lang, zusammengedrückt, die Innenseite ge- streift, die Schneide gezähnelt; er läuft dem Schlossrand parallel und ist nur wenig von ihm geschieden. Auch die beiden Zähne der linken Klappe sind dem Rande ziemlich parallel hinter einander gestellt, niedrig, nur wenig durch die an ihrer Seite befindliche Zahngrube geschieden, Die Lamellen sind fast gerade, ziemlich lang; die rechte ist ziemlich hoch, messerförmig, die linken sind sehr ungleich. Die vorderen Muskelnarben sind nicht sehr tief, dringen aber tief unter das Schloss ein, die hin- teren sind nur bei schrägem Lichte sichtbar. Der Schultercallus ist flach, aber über die ganze vordere Hälfte der Innenseite verbreitert; er ist weisslich, der Rest des Perlmutters bläulich und irisirend. Aufenthalt: im Lac de la Negresse bei Bayonne, das abgebildete Exemplar in meiner Sammlung. Unio Tafel XL.62 Fig. 253. u. 234: 21 253. Unio suceineus Drouöt. Concha ovali-oblonga, valde inaequilatera, com- pressula, tenuis, laeviuscula, sublilissime tantum striatula, nitidula, pallide luteola vel suceinea,; margo superior subarcua- tim ascendens, inferior strictiusculus, an- terior breviter compresso-rotundatus, P0s- terior ın rostrum subdepressum trunca- tum produetus. Umbones ante *lı lon- gitudinis siti, parum prominentes, undato- plicatı, erosi; ligamentum breve, tenue, prominulum; sinus longus; areola dis- tincta, lanceolata, inter umbones intrans. Dens valvulae sinistrae compressus, lu- . milis, cerenatus, sulco profundo obliquo « margine sejunctus, dentes valvulae dex- trae tenues, compressi, fossula laterali viw divisi; lamellae cultellatae, parum elongatae; impressiones musculares an- teriores profundae, intrantes, posteriores superficiales, callus humeralis viw con- spieuus; margarita albo-coerulea, vix nitida. Long. 45—50, alt. 23, crass. 14—15 Mm. Unio succineus Drouöt Journal de Conchylio- logie XXIX. 1881 p. 245. Muschel lang eirund mit weit vorliegenden Wirbeln, etwas zusammengedrückt, dünnschalig, fast glatt, nur mit einigen stärkeren schwärz- lichen Anwachsfurchen, sonst nur ganz fein ge- streift, glänzend, blass gelblich oder bernstein- farben. Der Oberrand steigt in einem leichten Bogen nach hinten an, der Unterrand ist fast gerade, der vordere ist zusammengedrückt, ge- rundet, der hintere fällt vom Ende des Ober- randes rasch ab und bildet einen leicht nach unten gedrückten, hinten abgestutzten Schnabel. Die Wirbel liegen vor einem Viertel der Länge und sind nur wenig aufgeblasen; trotz der Ab- reibung erkennt man noch eine wellig-faltige Seulptur; das Schlossband ist kurz, schmal und dünn, dahinter ein langer Sinus; die Areola ist deutlich, gross. lanzettförmig, zwischen die Wirbel eindringend. Das Schloss ist der dünnen Schale entsprechend schwach; der eine Zahn in der linken Schale ist nieder, zusammengedrückt, am Rande gekerkt; er wird durch eine tiefe schräge Furche vom Schlossrand geschieden; die beiden Zähne der rechten Klappe sind ebenfalls niedrig und zusammengedrückt; sie werden durch eine flache, an der Innenseite befindliche Zahngrube kaum geschieden. Die Lamellen sind dünn, zu- sammengedrückt, ziemlich kurz. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief und in das Schloss eingebohrt, die hinteren nur ganz flach; ein Schulterwulst ist kaum erkennbar. Perlmutter bläulich weiss, glanzlos. Die Heimath dieser hübschen Lokalform von U, elongatulus ist bei Muscovitz in der Zermagna in Dalmatien. Das abgebildete Exemplar Drouät's Original. 254: Unio rivalis Drouet. Concha sat regulariter ovalıs, sat inflata, tenuis, striatula, pallide brunnea vel olivacea, obscure fusco radiata; margo superior rectiusculus, ascendens, inferior substric- tus, anterior compresso - semicircularis, angulum vix conspieuum cum supero for- mans, posterior in rostrum rectum obtu- sum productus. Umbones prope \/s longi- tudinis siti, tumidi, parum prominuli, undato-plicati, plerumque erosi; ligamen- tum tenue, breve, sinu mediocri; areola fere nulla. Dens valvulae dextrae hu- milis, compressus, crenatus, sulco parum profundo a margine vixw sejunctus; dentes valvulae sinistrae humiles, crenatt, fos- sula cardinali vix divisi; lamellae medio- cres, strictiusculae; impressiones amnte- riores distinctae, sed parviusculae, POS- teriores subinconspieuae; callus humeralis tenuis; margarita carnea, umbones versus interdum aurantiaca. Long. 45, alt. 23, crass. 15 Mm. Unio rivalis Drouöt*) Supplement aux Umnio- nidae de la Serbie p. 13 Nr. 21 pl. 1 fig. 3. Muschel ziemlich regelmässig eirund, relativ aufgeblasen, dünnschalig, regelmässig und deut- lich gestreift, etwas glänzend, hell bräunlich oder olivenfarben mit undeutlichen dunklen Strahlen ; der Oberrand ist kaum gebogen und steigt nur leicht nach hinten an, der Unterrand ist ganz gerade, der gedrückt halbkreisförmige Vorderrand geht in einem undeutlichen Winkel in den Ober- rand über, der Hinterrand ist in einen geraden, kurzen, abgestutzten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen etwas vor einem Viertel der Länge, sind aufgeblasen, aber nur wenig vorspringend, bei frischen Exemplaren leicht gerunzelt, meist aber abgerieben; das Band ist kurz und schmal, der Sinus mittellang; eine Areola ist kaum vor- handen. Der Zahn in der rechten Klappe ist niedrig, zusammengedrückt, an der Schneide stark *) C. ovalis, conveziuscula, supra infraque rectiuscula, antice semicircularis, postice in rostrum aequilatınn obtusum producta, tenuis, subtiliter striata, pallide brunnea vel oli- vaceaz nates tumidulae, prominulde, undato-plicatae (sae- pius erosae); Tligamentum tenwe; dens parvus, humilis, dentieulatus; lamella eultellata«, humilis; margarita carne« vel durantiaca, — Drouet, 22 Tafel XLI. gekerbt, nur durch eine flache Furche vom Schlossrand geschieden; die beiden Zähne der linken Klappe sind ebenfalls niedrig, zusammen- gedrückt und gezähnelt; sie stehen in gerader Linie hinter einander und werden nur durch eine flache Kerbe geschieden; die Lamellen sind mittellang und fast gerade, die vorderen Muskel- eindrücke klein, aber ziemlich tief, die hinteren Fig. 255 u. 256. kaum sichtbar. Der Schultercallus ist schwach, die Perlmutter fleischfarben, nach den Wirbeln hin häufig lebhaft orangefarben. Aufenthalt: in Serbien; als specielle Fund- orte nennt Drouöt die Schumanska-reka, die Medvedya, die Yablaniza bei Lebane. — Das abgebildete Exemplar ist sein Typus; bei seiner Figur sind die Wirbel zu vorspringend gezeichnet. Tafel XL. 25353. Unio Hueti Bourguignat. Concha transverse elongato-ovata, inflata, solida, irregulariter striata, fusco-olivacea, viridi- radiata. Margo superior fere rectus, in- ferior strictus vel medio leviter retusus, anterior breviter rotundatus, posterior in rostrum rectum, votundato-truncatum pro- duetus. Umbones ad ts longitudinis siti, inflati sed parum prominentes, ad apicem tuberculis singulis muniti; areola vix distincta ; ligamentum medioere, crassum. Dens valvulae dextrae rotundato-trigonus, crenatus; dentes valvulae sinistrae sub- aequales, cerenati, distinete separati; la- mellae elongatae, strictiusculae,; marga- rita albida, iridescens ; impressiones mus- culares et linea pallearis distinctae. Long. 75, alt. 42, crass. 34 Mm. Unio Hueti*) Bourguignat Amenites malacologi- ques vol. I. p. 103 pl. 7 fig. 1-4. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II. p. 157. — Martens Vorderasiat. Conch. pP. 35 1.7 fig. 54. Unio Mussolianus Parr. mss.; Küster **) in Martini-Chemn. ed. II. p. 244 t. 82 fig. 1. Unio Mossulensis Lea Observ. Unionid. vol. II. t. 17 fig. 48. Muschel lang quereiförmig, aufgeblasen, fest- schalig, fein gestreift und unregelmässig gefurcht, olivenbraun, mit grünen Strahlen oder braunen Ringen. Der Oberrand ist fast gerade, der Unter- rand ebenso oder leicht eingedrückt, der Vorder- #) Testa: ovato-oblonga, supra areuata, subrecta, antice posticeque rotundata, ventricosa, crassa, concentrice striata ; epidermide luteolo vel fusco virescente, praesertim ad areas; umbonibus Prominentibus, recurvis, decorticatis,; dentibus: cardinali crasso, alto, trigonali-dentieulato ; Taterali, crasso, elongato ac producto. — Bourguignat. **) Testa transverse elongata, subelliptiea, valde in- aequilateralis, tumida, solida, striata, fusco-olivacea, sa- turate eastaneo-annulata, parte antica rotundata, umboni- bus prominulis, acutiusculis, convexis; dentibus cardinalibus elevatis, trigonis; lamellis longiusculis, strietis, margarita albida et iridescente, — Küster. rand ist kurz gerundet, der Hinterrand bildet einen geraden, rundlich abgestutzten Schnabel. Die Wirbel liegen vor einem Viertel der Länge, sie sind aufgeblasen, aber nur wenig vorspringend, auf der Spitze mit einzelnen Höckern geziert; eine Areola ist nur wenig deutlich, das Schloss- band mittellang, stark. Der Hauptzahn der rech- ten Schale ist rundlich dreieckig, am Rande stark gekerbt; die beiden Zähne der linken Schale sind ziemlich gleich, gezähnelt, deutlich geschie- den; die Lamellen sind lang und ziemlich ge- rade, Muskeleindrücke und Mantellinie deutlich ; Perlmutter bläulichweiss, irisirend. Aufenthalt: im Euphrat und Tigris. Die Abbildung nach Martens 1. c. copirt. 256. Unio Jolyi (Bourg.?) m. sp. OConcha lale rotundato-ovata, subcompressa, s0- lida, ponderosa, ruditer suleata et ora versus subtiliter lamellosa, fusco-brunnea, umbonibus laetioribus, castaneo radiatis; margo superior arcuatus, pone umbones descendens, inferior rectiusculus, anterior rotundatus, posterior in rostrum brevisst- mum late truncatum productus. Umbones pone '/s lomgitudinis siti, tumidi, pro- minuli, apice antrorsum intorto, regula- riter undato-corrugati; ligamentum eras- sum, mediocere, prominens, sinu brevi; are- ola brevis, inter umbones intrans. Cardo crassus; dens valvae dextrae truncato- pyramidalis, erassus, sulcato - crenatus, sulco lato parum profundo a margine anteriore, et incisura profunda a posteri- ore subdentato sejunctus,; dentes valvae sinistrae divergentes, crenati, posterior incrassatus, truncatus, irregulariter den- tatus, anterior compressus, fossa car- dinali profunda intercedente,; lamellae crassae, parum elevatae, strictiusculae, obliquae; impressiones musculares anteri- ores distinctae, profunde intrantes, P0s- Tafel XL. teriores superficiales ; linea pallealis dis- tincta, callus humeralis crassus plus quam dimidium faciei internae occupans; mar- garita rosacea, iridescens. Long. 67, alt. 46, erass. 25 Mm. Muschel breit, rundeiförmig, nur an den Wir- beln aufgeblasen, sonst zusammengedrückt, fest- schalig und schwer, rauh und unregelmässig ge- furcht und nach den Rändern hin mit lamellös gefalteter Epidermis, braungelb, die Wirbel heller, auf der Vorderseite mit deutlicher brauner Strah- lung. Der Oberrand ist gekrümmt und steigt hinter den Wirbeln herab, der Unterrand ist fast gerade, der Vorderrand regelmässig gerundet, der Hinterrand bildet einen kurzen, breit ab- gestutzten Schnabel. Die Wirbel liegen hinter einem Drittel der Länge, sind aufgeblasen und vorspringend, der Apex ist nach vornen einge- wunden, die Sculptur besteht aus flachen, regel- mässigen Wellenrunzeln; das Band ist stark, mittellang, vorspringend, mit kurzem Sinus; die Areola ist kurz, aber deutlich, und wird zum Theil von den Wirbeln überdeckt. Das Schloss ist stark und hat ganz die Bildung wie bei U. littoralis; der Zahn in der rechten Schale ist Fig. 257—59. 23 kurz, abgestumpft pyramidal, mit drei gestreiften und gekerbten Flächen; nach vorn wird er durch eine breite, aber seichte Grube vom Schlossrand getrennt, nach hinten begränzt ihn eine breite Zahngrube, die fast die ganze Schlossplatte durch- schneidet; die beiden Zähne der linken Schale sind ebenfalls stark gekerbt und divergiren; der hintere ist dick, abgestumpft, unregelmässig ge- kerbt und gezähnelt; der vordere ist zusammen- gedrückt mit gezahnter Schneide; zwischen beide schiebt sich eine starke dreieckige Grube. Die Lamellen sind stark, nicht allzuhoch, gerade, aber in schräger Richtung zum Schloss gestellt; Die vorderen Muskeleindrücke sind deutlich und dringen tief unter die Zähne ein, die hinteren sind ganz oberflächlich; der Manteleindruck ist deutlich, der Schultercallus nimmt mehr als die Hälfte der Innenfläche ein. Perlmutter röthlich oder bräunlich, nach hinten sehr schön irisirend. Diese schöne Localform von U. littoralis er- hielt ich von meinem Freunde Joly in Algier unter obigem Manuscriptnamen (von bourguwignat oder Letourneux?) mit der Fundortsangabe Ain Temouchent (zwischen Oran und Tlemcen). Tafel XLI. 257—59. Unio Medjerdae n. sp. Concha elongato-ovata, valde inaequtlatera, sO- lida, ponderosa, ruditer striata, olwvaceo- nigrescens; margo superior arcuatus, qas- cendens, inferior strietiusculus, pone me- dium subretusus, anterior compressus, oblique in inferiorem desinens, posterior in rostrum breve depressum productus. Umbones ad */s longitudinis siti, tumidi, depressti, contigui; ligamentum crassum elongatum, sinu brevissimo; areola rhom- boidea, brevis, inter umbones vix intrans. — Cardo sat fortis; dens valvae dextrae crassus, subcompressus, rotundato-triangu- laris, erenatus, fossula distincta postice a margine cardinali sejunctus, dentes valvae sinistrae approximalti, subcom- pressi, fovea cardinali laterali vix dis- creti, subdivergentes; lamellae crassae, elatae, dextra cultellata; impressiones musculares «anteriores profundae, sat magnae, subintramtes, posteriores super- ficiales; impressio pallearis distincta, erenulata ; callus humeralis erassus, mar- ginem inferiorem totum occupans; mar- garita carnea. Long. 84, alt. 45, erass. 32 Mm. Unio Medjerdae Kobelt Nachr. bl. Mal. Ges. XVI. 1884 p. 183. Muschel lang eirund, sehr ungleichseitig, fest- schalig und schwer, grob gestreift und gefurcht, schwärzlich olivenbraun. Der Oberrand ist ge- bogen und steigt hinter den Wirbeln noch etwas an, der Unterrand ist gerade, hinter der Mitte häufig mehr oder minder eingezogen, der vor- dere ist gerundet, leicht zusammengedrückt, schräg nach hinten in den unteren verlaufend, der hin- tere bildet einen kurzen, etwas nach unten ge- richteten, hinten abgerundeten Schnabel. Die Wirbel liegen bei einem Viertel der Länge; sie sind aufgeblasen, nach vorn etwas abgestutzt, niedergedrückt, einander fast berührend; eine eigene Wirbelsculptur ist selbst bei jungen, gut erhaltenen Stücken nicht zu erkennen; das Schlossband ist lang, stark, vorspringend, hinter ihm nur ein kurzer Sinus; die Areola ist rauten- förmig, kurz, kaum zwischen die Wirbel ein- dringend. Das Schloss ist stark entwickelt; der Hauptzahn in der linken Klappe ist stark, etwas zusammengedrückt, gerundet dreieckig, pyrami- dal, grob gezähnelt; er wird durch eine schmale aber tiefe Grube vom vorderen Schlossrand, dessen 24 Tafel XLIH. Innenseite lamellenartig vorspringt, geschieden ; auch nach hinten trennt ihn eine Kerbe von der etwas verbreiterten Schlossplatte, die mitunter auch eine zahnartige Erhöhung trägt. Die beiden Zähne der linken Schale liegen dicht bei einan- der und sind nur durch eine schmale Zahngrube geschieden, die zum grösseren Theile an der Innenseite des vorderen liegt; sie divergiren in der Richtung, der hintere ist kurz, unregelmässig gekerbt, der vordere lamellenartig schmal mit scharfer gezähnelter Schneide. Die Lamellen sind stark und hoch, besonders die in der rech- ten Klappe. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief und gross und dringen etwas unter die Schlosszähne ein, die hinteren sind ganz ober- Tafel 260. 261. Unio Micelii n. sp. Ooncha transverse ovata, fere rhomboidea, valde inaeqwilatera, solida, ponderosa, ruditer irregulariterque sulcato - costulata, oli- vaceo-nigricans; Margo superior arcud- tus, postice descendens, inferior strietus, pone medium subretusus, anterior sub- compressus, breviter rotundatus, oblique in inferum abiens, posterior ım rostrum rectum, vix attenuatum, dein rotundato- truncatum produetus. Umbones ante "s longitudinis siti, tumidi, intorti, parum pro- minuli, in speciminibus extantıbus erosi; ligamentum elongatum, erassum; areola lanceolata, inter umbones intrans. Cardo crassus; dens valvae dextrae crassus, pyramidalis, postice ineisione distincta triangulari a margine cardinali dilatato sejunctus, dentes valvae sinistrae com- pressi, crenati, sulco angusto divisi, sed divergentes, anterior subduplex ; lamellae humiles, solidae; impressiones musculares anteriores magnae, profundae, subintran- tes, posteriores superficiales ; linea pal- learis distinetissima, erenata; callus hu- meralis crassissimus, ultra medium pro- ductus, dimidiam faeier internae occu- pans; margarita rosacea. Long. 92, alt. 45, erass. 52 Mm. Unio Micelü Kobelt Nachr. Bl. Mal. Ges. X VI. 1884 p. 182. Muschel quereiförmig, fast lang rautenförmig, sehr ungleichseitig, festschalig und schwer, rauh gefurcht und gerippt, dunkel olivenfarben. Der Fig. 260 u. 261. flächlich ; der Manteleindruck ist tief und ge- kerbt, der Schulterwulst stark und bis zum Hin- terrand verlängert; Perlmutter fleischfarben. Diese Art, von der ich drei verschiedene Altersstufen abbilde, gehört der Zahnbildung nach zum Typus des U. littoralis, aber sie scheint doch ihm gegenüber eine ziemlich selbst- ständige Stellung einzunehmen. Die folgende mit ihr zusammen vorkommende Art wird, so ver- schieden sie auf den ersten Blick erscheint, den- noch wohl durch Uebergänge mit ihr verbunden sein. Aufenthalt: in der Medjerda in Tunesien, von mir bei Beja vesammelt. XL. Öberrand ist leicht gebogen und steigt von den Wirbeln an herab, so dass die grösste Breite an diesen liegt; der Unterrand ist gerade oder hinter der Mitte leicht eingezogen; der Vorderrand ist kurz gerundet und läuft schräg nach hinten in den unteren, der Hinterrand bildet einen ge- raden, anfangs kaum verschmälerten, dann rund abgestutzten Schnabel. Die Wirbel liegen vor dem ersten Drittel; sie sind aufgetrieben, ein- gerollt, nur wenig vorspringend, bei allen meinen Exemplaren stark abgerieben ; das Band ist lang und stark, der Sinus unbedeutend, die Areola lanzettförmig, tief, sich zwischen die Wirbel hinein fortsetzend. Das Schloss ist, der Schale entsprechend, stark; der Zahn der rechten Klappe ist stark, pyramidal, durch einen tiefen Einschnitt von der verbreiterten hinteren Schlossplatte ge- trennt, vom vorderen Rande aber nur durch eine seichte Furche geschieden; hinter dem Einschnitte springt die Schlossplatte wie ein starker drei- eckiger Zahn, aber ganz horizontal, vor. Die beiden Zähne in der linken Klappe sind zu- sammengedrückt, an der Schneide gekerbt; sie werden durch eine schmale, aber tiefe Grube geschieden und divergiren in der Richtung; der vordere ist Jang und so tief gekerbt, dass er doppelt erscheint; die Lamellen sind niedrig, stark, gerade; die vorderen Muskeleindrücke sind gross, tief und dringen unter die Zähne ein, die hinteren sind nur oberflächlich; der Mantelein- druck ist tief, fast in seiner ganzen Länge ge- kerbt; Schulterwulst sehr dick, bis weit hinter die Mitte verlängert, über die Hälfte der Innen- fläche ausgebreitet; Perlmutter leicht rosa. Tafel XLIV. Fie. 262—65. Die Fig. 261 abgebildete Form unterscheidet sich durch viel schlankere Gestalt und stärkere Einbuchtung des Unterrandes. Aufenthalt: in der Medjerda in Tunisien, von mir bei Beja, leider nur in einzelnen Schalen 25 gesammelt. Ich benenne sie Herrn F. Miceli in Tunis zu Ehren, der trotz seiner völligen Ver- einsamung sich eifrig der Erforschung der tuni- sischen Fauna widmet. Tafel’ ALIV. 262—65. TUss«ac. Concha transverse ovata, inaequiatera, ventri- cosa, solida, ruditer sulcata et striata, interdum obsolete radiatim costata, oli- vaceo-fusca vel olivaceo -viridula, inter- dum flavido-viridula olivaceo radiata ; margo dorsalis subarcuatim ascendens, inferior regulariter convexus, anterior subcompresse rotundatus, posterior in rostrum rectiusculum subacutum produc- tus. Umbones tumidi, prominentes, sub- contigui, plicis acute undulatis 2—3 sculpti, plerumque erosi; area compressa, prominens; ligamentum breviusculum, crassum; areola fere nulla. Dens cardi- nalis valvulae dextrae elongatus, com- pressus, margine serrulato, saepe sub- duplex, fossa profunda a margine car- dinali interdum subdentato sejunctus; dentes valvulae sinistrae lamelliformes, serrati, compressi, fossa angusta divist; lamellae arcuatae, breviusculae; impres- siones musculares anteriores distinctae, haud intrantes, posteriores superficiales ; impressio pallearıs vix conspicua, callus humeralis planus, vie conspicuus; mar- garita alba vel pulcherrime rosea, plerum- que strüs radiantıbus sculpta. 60, alt. 40, diam. 32 Mm. Unio aegyptiacus Ferussac mss. — Deshayes Eneyel. meth. Vers 1I. p. 587. — La- marck-Deshayes Anim. sans vertebres vol. 6 9.553. — Savigny Description d’Egypte pl. 7 fig. 3—5. — Audouin Explie. p. 40. — Caillaud voy. Meröe Atlas pl. 61 fig. 6.7. — Küster Conchyliencabinet p. 157 t. 45 fig. 2. — Martens in Malakozool. Bi. 1866 ». 11. Dohrn Proceed. zoolog. Soc. London 1864 p. 117. — Morelet voy. Welwitsch p. 39. — Reeve Conch. icon. Unio sp. 132. — Jickeli Reisebericht in Malacozool. Bl. 1873 p. 91. Land- u. Süsswassereonch. Nord- Ost-Afrikas p. 271 tab. X. fig. 1—9. Rossmässler, Iconographie Neue Folge II. Unio aegyptiacus Fe- Long. Unio nilotieus Ferussac in Caillaud Voy. Meroe Atlas II. pl. 61 fig. 8. 9. — Savigny Description d’Egypte pl. 7 fig. 6. — Deshayes Encyel. method. LI. p. 585. — Deshayes-Lamarck Anım. sans vertebres VI. p. 552. — Martens in Malacozool. bl. 1866 p. 13. — Morelet Voy. Welwitsch ». 40. — Reeve Conch. icon. sp. 374. Unio rugifer Küster Conchyliencab. p. 157 tab. 45 fig. 3. 4. — Martens Malacoz. Bl. 1866 ». 13. — Morelet Voy. Welwitsch p. 39. Unio pumilus Zgl. in sched. teste Martens. Unio inflata de Oristof. et Jan. in Museo Berol. teste Jickeli. Muschel quer eiförmig, ungleichseitig, fest- schalig, doch nicht allzuschwer, grob gefurcht und gestreift, bisweilen auch fein radiär gefaltet, olivenbräunlich oder grünlich, oft auch gelblich und dann mehr oder minder deutlich braun ge- strahlt. Der Oberrand steigt mehr oder minder bogig an, der Unterrand ist regelmässig gerun- det, der Vorderrand etwas zusammengedrückt, der Hinterrand in einen kurzen, geraden, rasch von beiden Seiten her abgeschrägten und nur wenig abgestutzten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen bald schon bei einem Drittel, bald erst in der Hälfte der Schalenlänge; sie sind aufgeblasen, vorspringend, einander berührend; die Sculptur besteht aus 2—3 stark gebogenen, stark vorspringenden Faltenrunzeln, häufig ge- sellen sich zu ihnen aber auch noch feinere, weniger stark gebogene, welche sich auch auf die vordere Hälfte des Rückens fortsetzen; dann haben wir den Unio rugifer Küster (Fig. 264. 265). Uebrigens sind die Wirbel meist mehr oder minder abgerieben. Das Schlossband ist ziemlich kurz, aber stark, auch der Sinus kurz, eine Areola ist kaum erkennbar. Der Hauptzahn in der rechten Schale ist lang und zusammengedrückt, mit gezähnelter Schneide, bisweilen so tief gekerbt, dass er zwei- und selbst dreispitzig erscheint; eine tiefe Furche scheidet ihn vom Schlossrand, der bisweilen auch die Andeutung eines Zahnes trägt. Die beiden Zähne der linken Klappe sind lamellenartig zu- 4 26 Tafel XLV. sammengedrückt, an der Schneide gezähnelt, hinter einander in derselben Richtung liegend, durch eine schmale, aber tiefe Furche getrennt, sehr ungleich, der hintere dreieckig, der vordere eine lange Lamelle bildend; die Lamellen sind ziemlich kurz und etwas gebogen; die vorderen Muskeleindrücke sind deutlich, dringen aber kaum in das Schloss ein, die hinteren sind nur ganz oberflächlich, auch die Mantellinie wenig deutlich, der Schulterwulst ist flach und wenig auffallend; Perlmutter schön rosa, seltener weiss, meist mit radiären Streifen sculptirt. Ich folge meinem Freunde Jickeli, dem ich auch mein Material verdanke, in der Zusammen- ziehung der drei aus Aegypten beschriebenen Unionen in eine Art. Unio niloticus zeichnet Fie. 266. sich durch gestrecktere Gestalt und mehr nach vorn liegende Wirbel aus; die weiteren Unter- schiede in der Schlossbildung, welche bei ihm stärker mit kürzeren, höheren, stärker gekerb- ten Zähnen sein soll, laufen durchaus nicht immer mit der schlankeren Form parallel und der Nebenzahn in der linken Klappe findet sich auch beim typischen aegyptiacus nicht selten. Unio rugifer Küster hat nur die Runzelung der Area als Kennzeichen. Eine grössere Quan- tität selbst von einem Fundort in die drei For- men zu scheiden, hat seine grossen Schwierig- keiten. Aufenthalt: im Nil bis zum Bahr Seraf hinauf. Die Figuren aus Jickeli 1. e. copirt. Tadel 266. Margaritana euphratica Bour- gurgnat. Concha magna, in junioribus subtrigona, in adultis ovato-rotundata, parum inflata, antice compressa, solida, concentrice stri- ata, fusco-viridesceens, in adultis unieolor nigro-castanea, margo superior arcuato- ascendens, inferior arcuatus, anterior ob- que compressus, posterior rostrum breve, rotundato-truncatum formans, in Juniori- bus supra distinete alatus. Umbones parvi, ante 's longitudinıs siti, acuti, decorticati; areola fere nulla, area in Junioribus compressa, in adultis plantor ; ligamentum convexum, sat elongatum. Cardo in adultis fere nullus, in juniori- bus dentibus tenwibus, compressis; im- pressiones musculares conspicuae; linea pallearis impressa ; margarita rosacea. 116, alt. 75, diam. 36 Mm. euphraticeus Bourguignat*) Testacea no- vissima pP. 28. — Catal. raisonn. Sauley p. 75 pl. 4 fig. 1—3. Long. Unio *) Testa valde inaequilaterali, rotundato- subtrigona ; supra angulato-arcuata, area compressa, valde elata; infra rotundata; antice brevissima, angusta, postice magna de dilatata,subattenuato-truncato-vrotundata; complandta,tenui, argute concentriceque striatula; fusco-virescente, praesertim ad margines; umbonibus subprominulis, anteriori parte de- Jeetis, subreeurvis, deeorticatis; natibus aeutissimis; denti- bus: cardinali tenuwi, satis produeto, parum alto; laterali fere nullo, parum produeto. Long. 70, lat. 53 Mm. — Bour- guignat. XLV. Alasmodonta euphratica Dourguignat Annales Soc. Malacol. Paris I. 1870 pl. 71. Margaritana euphratica Martens Vorderas. Conch. p. 35 t. 8 fig. 55. — Kobelt Catal. europ. Binnenconch. ed. II. p. 162. Muschel gross, bei alten Exemplaren rund- eiförmig, bei jüngeren mehr gerundet dreieckig, eher zusammengedrückt als aufgetrieben; das Vordertheil verkürzt und zusammengedrückt, festschalig, rauh gestreift, junge Exemplare grünlichgelb, alte fast einfarbig. Der Oberrand steigt im Bogen an, der Unterrand ist schön ge- rundet, der Vorderrand schräg von oben nach unten zusammengedrückt, der Hinterrand bildet bei alten Exemplaren einen kurzen, rundlich ab- gestutzten Schnabel, bei jüngeren erscheint er nach oben geflügelt. Die Wirbel liegen ganz weit vornen, vor dem Viertel der Länge; sie sind klein und spitz, meist abgerieben. Eine Areola ist kaum vorhanden, junge Exemplare haben die Area zusammengedrückt und hoch, bei älteren ist sie abgeflacht; das Schlossband ist ziemlich lang und stark gewölbt. Das Schloss ist bei alten Exemplaren auf ein paar schwielige Verdiekungen reduzirt, bei jüngeren sind dünne, zusammengedrückte Zähne vorhanden. Die Mus- keleindrücke sind deutlich, die vorderen doppelt; die Mantellinie ist deutlich eingedrückt; Perl- mutter hübsch rosa. Aufenthalt: im Euphrat und Tigris; es liegt mir nur ein junges Exemplar vor, ich co- pire deshalb die Abbildung bei Martens ]. e. Tafel XLVI. Fig. 26%. 27 Tafel XLVl. 267. Spatha Caillaudi von Martens. Testa transverse oblongo-ovata, inaequilatera, subinaequivalvis, solida, ponderosa, nitı- dula, olivaceo-fusca, strüls inerementi ir- regularibus, antice et postice distinetiori- bus ornata, sub cuticula tenwissime ra- diatim striatula; umbones parum Pro- minuli, subinflexi, contigu, viw erost, ad %/a longitudinis siti; margo dorsalis ascendens, ventralis vix convexus, medio leviter sinuatus, anterior breviter rotun- datus, posterior in rostrum breve sub- decurvatum productus; cardo callosus, edentulus ; impressio muscularis anterior oblonga profunde impressa posterior dis- dincta, subduplex; ligamentum crassum elongatum; margarita rosea, pallide rosea vel albida. Long. ad 150, alt. ad 94, crass. ad. 49 Mm. Spatha Caillaudi Martens Malacozool. Blätter 1866 p. 9. — Jickeli Reisebericht p. 92. Fauna Nordost- Afrika p. 259 t. 5 fig. 1. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II. p. 166. Anodonta rubens Caillaud Voyage Meroe vol. IV. ». 362. Atlas II. tab. 60 fig. 12. — Suvigny Description de U Egypte pl. 7 fig. 1. — Audouin Esxplie. p. 39. — Ferussae Monogr. Ether. p. 11. Spatha Chaiziana Mus. Brit. teste Martens. Spatha rubens Ohenu Manuel de Oonchyl. vol. II. fia. 729. Muschel quer langeirund, ungleichseitig, et- was ungleichklappig, fest und schwer, etwas glänzend, dunkel olivenbraun, fast schwarz, mit unregelmässigen Anwachsstreifen, die an beiden Schalenenden stärker, fast lamellös werden, sculp- tirt; an abgeriebenen Exemplaren ist auch eine feine Radiärstreifung erkennbar. Die Wirbel lie- gen in einem Viertel der Länge; sie springen nur wenig vor, sind eingerollt und berühren sich mit den Spitzen. Der Oberrand steigt stark und fast geradlinig an, der Unterrand ist wenig ge- wölbt und in der Mitte meistens leicht einge- bogen, der Vorderrand ist leicht von oben nach unten zusammengedrückt und kurz gerundet, der hintere bildet einen kurzen, etwas nach unten gerichteten Schnabel. Der Schlossrand ist zahn- los, aber schwielig verdickt; die Schwiele in der linken Klappe ist stark vorragend und einge- bogen und greift unter die gleich geformte, aber kaum vorragende Schwiele der rechten Klappe ein. Ligament stark und so lang wie der Schloss- rand. Der vordere Schliessmuskeleindruck ist kräf- tig, oval, tief eingedrückt; eine andere schmale tiefe Narbe findet sich oben unter den Wirbeln; der hintere ist flacher, mehr rund, doppelt; die Mantelfurche ist deutlich, nach hinten sich et- was weiter vom Schalenrande entfernend. Perl- mutter meistens lebhaft rosa gefärbt, mitunter auch blass röthlich oder selbst weiss. Aufenthalt: im Nilgebiet bis zum Delta herunter, mit Vorliebe in morastigen Teichen mit flachem Wasser, wo sie die trockene Zeit im feuchten Schlamm eingebettet verbringen. Meine Exemplare von Jickeli in den Umgebungen von Kairo gesammelt. Die Abbildung aus Jickeli l. ce. copirt. Sp. Caillaudi scheint die einzige Vertreterin der tropischen für Innerafrika charakteristischen Gattung Spatha, welche bis in unser Gebiet herab- reicht Sie steht der im Senegal herrschenden Spatha rubens recht nahe und wurde lange mit ihr verwechselt, unterscheidet sich aber sicher durch die weiter nach vorn liegenden Wirbel, den geraden oder selbst eingedrückten Bauch- rand und die gestrecktere Form. — Von Spatha Lepsii Jickeli ist mir das Vorkommen innerhalb unseres Gebietes nicht sicher genug erwiesen. Die Gattung Spatha Lea vertritt Anodonta zum Theil im wärmeren Afrika; sie unterscheidet sich aber auf den ersten Blick durch die Grösse und Tiefe der unteren Haftmuskelnarbe, sowie durch die ganz getrennt und unter den Wir- beln liegende obere Haftmuskelnarbe. Clessin (Mal. Bl. XXII. p. 22) sagt von dem .Thier: „Mantelränder am Hinterrande in der Art zu- sammengewachsen, dass zwei von einander ge- trennte Oeffnungen entstehen, von denen die grössere als Athemöffnung, die kleinere als Anal- öffnung dient; beide sind nicht mit Cirrhen be- setzt. Kiemen gleichgross, die äusseren bis zur Spitze an den Mantel angewachsen, die hier- durch wie durch Anschliessen an die Verwach- sungsstelle des Mantels eine falsche Analröhre bilden, die mit der Analöffnung mündet. Die inneren Kiemen sind an den Bauchsack ange- wachsen. Mundlappen schmal, rund, in ihrer ganzen Ausdehnung auf dem grossen unteren Haftmuskel angewachsen Fuss mässig; Muskeln: zwei grosse Schliessmuskeln, zwei Fussmuskeln, von denen der vordere mit dem Schliessmuskel verwachsen ist; zwei Haftmuskeln, der untere ungemein gross, rund. — Muschel dickschalig, 4* 28 Tafel XLVII. nicht klaffend; Schlossrand ohne Zähne, aber mit breiter Leiste, die in der rechten Schale gegen den inneren Rand etwas ansteigt und eine Fig. 268 u. 269. hat. Muskelnarben fünf. Untere Haftmuskel- narbe von der Schliessmuskelnarbe völlig ge- trennt, sehr gross; obere Haftmuskelnarbe eine geringe Ungleichheit der beiden Schalen zur Folge | lange tiefe Rinne unter dem Wirbel bildend. Tafel 268. Unio serbicus Drouöt. Concha ovalis, sat magna, subtumida, solida, crassa, laeviuscula, ad oras tantum striato- squamosula, olivacea, postice fusco radı- ata; margo superior convexus, anterior compresso-rotundatus inferior horizon- talis vel medio plus minusve retusus, posterior in rostrum rectum, obtusum, rotundato - truncatum productus. Um- bones ante 'Ja longitudinis siti, promi- nuli, interdum medio depressi, ad apicem vix plicatuli, integri; ligamentum cras- sum, sat longum; sinulus brevis; areola fere nulla. Cardo validus, dens valvae dextrae crassus, obtusato-conicus, apice profunde sulcatus, fossulis cardinalibus distinctis utrinque munitus ; dentes valvae sinistrae validi, fossa sulcata quadrangu- lari omnino separati, distincte crenatt, subaequales ; lamellae validae, elatae, rec- tiusculae; impressiones musculares ante- riores distinctae, distincte triplices, P0oS- ticae parum impressae, linea pallialis distincta; callus humeralis validus, mar- ginis inferioris ?/s occupans, oblique car- dinem versus dilatatus; margarita pul- cherrime rosacea. Long. 80—85, alt. 40-43, crass. 24—28 Mm. Unio serbicus Drouet*) Suppl. Unvonid. Serbie ». 9 tab. 1 fig. 1. Muschel eirund oder leicht nierenförmig, ziem- lich gross, etwas aufgetrieben, festschalig und dick, fast glatt, nur nach den Rändern hin fein gefältelt und auf dem Vordertheil unregelmässig gerippt, olivenbraun, nach hinten mehr oder minder deutlich gestrahlt. Der Oberrand ist hübsch gewölbt, der Vorderrand regelmässig ge- rundet, etwas zusammengedrückt, der Unterrand *) C. ovalis, convexa, supra areuata, infra horizontalis saepe subretusa, antice semicircularis, postice in rostrum obtusum producta, erassa, laeviuscula, ad oras striato-squa- mosula, olivacea; nates prominulae, apice vix plicatulae; ligamentum validum; dens cerassus, sulcatus, fere perpen- dicularis; dentes sinistri validi,; lamella elata ; impressiones anticae profundulae,; callus convexus; margarita antice sub- tilissime granulosa, pallide carnea. — Drouet. XLVL. horizontal oder häufiger in der Mitte eingedrückt, der Hinterrand in einen geraden, stumpf abge- rundeten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen sehr weit vor, im ersten Viertel der Länge; sie springen ziemlich vor und berühren sich bei- nahe, sind aber auf der Mitte etwas abgeflacht und nur am Apex etwas gerunzelt; angefressen ist das vorliegende Exemplar nicht. Das Schloss- band ist stark und breit, die Bucht kurz, die Areola ganz schmal, kaum erkennbar. Das Schloss ist auffallend stark. In der rechten Klappe ist ein starker, abgestumpft kegelförmiger, oben stark gekerbter Zahn mit deutlichen Zahn- gruben an beiden Seiten; dahinter erscheint die Schlossplatte noch einmal etwas verbreitert; in der linken Schale liegen zwei starke, stumpfe, fast egale Zähne hinter einander, durch eine fast quadratische, von Rippen durchzogene Grube getrennt, beide stark gekerbt. Die Lamellen sind stark, hoch, ziemlich gerade. Die vorderen Muskelnarben sind tief, deutlich dreitheilig, die hinteren kaum eingedrückt; die Mantellinie ist in ihrer ganzen Ausdehnung deutlich; der Schulterwulst reicht am Unterrand bis zu zwei Dritteln zurück; er ist sehr stark und zieht sich in schräger Linie, steil abfallend, bis zum Schloss. Perlmutter sehr hübsch fleischfarben. Aufenthalt: in verschiedenen serbischen Bächen; das abgebildete Drouet’sche Original aus dem Gradac bei Valjewo. Ich kann in dieser prächtigen Form nur eine besonders hübsch entwickelte Lokalvarietät des U. batavus oder bosnensis sehen. 269. Unio croaticus Drouöt. Concha elongato-ovata, convexa, solida, erassius- cula, undique irregulariter striato-sulcata, ad oras squamosula, olivacea, fusco an- nulata. Margo superior convexo - ascen- dens, cum antico subtruncato angulum fere rectum formans, inferior strictius- culus vel levissime subretusus, posterior in rostrum elongatum subdecurvatum pro- ductus. Umbones tumidi, valde anteriores, ad apices tuberculati (plerumque erosi); Tafel XLVII. areola distincta, elongato-lanceolata ; li- gamentum tenue, elongatum, semiobtec- tum. Cardo validus ; dens valvae dextrae compressus, subhamiforme recurvus, fossa profunda a margine cardinali sejunctus, fossula posteriore distincta ; dentes valvae sinistrae crenato-serrati, subaequales, fossa interna profunda discreti; lamellae exsertae, praelongae, suberenulatae; ım- pressiones musculares anteriores PrO- fundae, posteriores vix impressae; linea pallearis antice tantum impressa; callus humeralis crassus, convexus, marginis in- ferioris ?/a occupans; margarita pallide carnea, zonulata, nitida. Long. 80, alt. 38, diam. max. 23 Mm. Unio croaticus Drouet*) Unionidae nouveaux ou peu connus. IV. In Journal de Con- chyliologie vol. XKXIX. 1881 p. 244. Muschel verlängert eiförmig, ziemlich aufge- blasen, festschalig und besonders an der Vorder- seite recht dick, auf der ganzen Oberfläche furchen- streifig, an den Rändern und besonders am Hinter- theil durch Epidermisfalten fein geschuppt, oliven- braun mit dunkleren Ringen. Der Oberrand steigt gewölbt nach hinten an und bildet mit dem kurz abgestutzten Vorderrand beinahe’ einen rechten Winkel, der von beiden Seiten her scharf zu- sammengedrückt ist; der Unterrand ist fast ge- rade oder hinter der Hälfte ganz leicht einge- zogen, der Hinterrand bildet einen ziemlich langen, etwas nach unten gerichteten Schnabel. Die auf- *) C.oblongo-elongata, convexa,crassula, subtiliter striato- squamosula, sulcata, nitidula, olivacea, fusco-annulata, supra convexo-arcuata, infra rectiuscula, antice rotundo-angulosa, postice in rostrum elongatum, subdecurvatum produeta ; nates tumido-prominulae, plicato-tuberculosae; areola subdilatata ; ligamentum tenue elongatum; area elongatissima, vix ün- pressa; dentes duo: inferior crassus, erectus, truncatus, striato-rugosulus, superior humilis, vix exsertus,; lamella praelonga, valida, rugosiuseula,; impressiones anticae pro- Fundae; margarita pallide carneola, zonulata, nitida,; callus marginalis crassus, convexus. — Drouet, Tafel 270. Unio decipiens Drouöt. Concha oblonga, postice attenuata, crassa, solida, irregulariter sulcata, vix nitida, luteola, fusco annulata. Margo superior primum valde ascendens, dein horizontalis, angu- lum cum margine anteriore breviter ro- tundato efficiens, inferior strietiusculus, posterior in rostrum breve, supra sieut ın Anodontae piscinalis speciminibus Fig. 270. 29 getriebenen Wirbel liegen sehr weit nach vornen, noch ganz im ersten Viertel der Länge; sie sind an dem vorliegenden Exemplare etwas abgerieben, aber man erkennt noch deutlich die aus zwei divergirenden, durch schwächere Wellenfalten verbundenen Höckerreihen bestehende Sculptur. Die Areola ist deutlich entwickelt, lang lanzett- förmig; sie reicht zwischen die Wirbel zurück ; das Schlossband ist lang und schmal und zum grössten Theil überbaut. Das Schloss ist stark entwickelt. Der Hauptzahn in der rechten Schale ist zusammengedrückt und fast hakenförmig nach dem Schlossrand zu gekrümmt, vorn und hinten mit deutlich ausgeprägten Zahngruben, die ihn ringsum vom Schlossrand abtrennen ; an seinem Rand ist er gezähnelt; ein vorderer Nebenzahn ist kaum erkennbar. Die linke Klappe hat zwei Zähne, welche aber mit der Drouet’schen Be- schreibung durchaus nicht stimmen; sie sind ziemlich gleichhoch, der vordere stärker zu- sammengedrückt, scharfkantig, gekerbt; nach vorn steil abfallend, der hintere mehr halbrund, auch gekerbt; die Zahngrube trennt sie voll- ständig, senkt sich aber an ihrer Innenseite tiefer hinab und bildet hier eine deutliche Aushöhlung. Die Lamellen sind stark und lang, an der Schneide gezähnelt, die vorderen Muskeleindrücke sind tief, die hinteren kaum eingedrückt; die Mantellinie ist nur vorn im Gebiet des starken, gewölbten, bis über zwei Drittel der Länge des Unterrandes zurückreichenden Schulterwulstes deutlich. Perl- mutter blass fleischfarben, glänzend, durch die durchscheinenden dunklen Ringe der Aussenseite gebändert erscheinend. Aufenthalt: in Kroatien in der Korana, einem Nebenfluss der Kupa, bei Dreschik. Das abgebildete Exemplar Drouöt’s Original. Diese Form wäre dem Habitus nach neben Unio elongatus Mühlf. zu stellen, aber die Form der Zähne ist abweichend und ganz eigen- thümlich. XLVII. excavatum, dein rotundatum productus. Umbones ceirciter ad "/s longitudinis siti, tumidi, prominentes, contiguilaeves (in spe- cimine quod exstat profunde erosi); areola distineta, lanceolata, inter umbones in- trans; ligamentum prominulum, erassum; sinus sat longus. Cardo prope marginem anteriorem situs; dens valvulae dextrae elongatus, crassus, ad marginem valde 30 Tafel XLXIX. Fig. 271. crenatus, sulco angusto distinclo a mar- gine cardinali sublamellato discretus; dentes valvulae sinistrae obliqui paral- leli, anterior compressus, elongatus, POs- terior brevior, margine erenulato; fossa cardinalis lateralis; lamellae validae, strietiusculae; impressiones musculares anteriores profundae, distincte triplices, posticae vix impressae; linea pallearis distineta, cerenulata; callus humeralis crassus, convexzus, ad */a longitudinis marginis inferioris, abrupte terminans ; margarita lactea, pallide carneo tincta. Long. 85, alt. 45, crass. 25—27 Mm. Unio decipiens Drouöt*) Unionidae noweaux ou peu connus Ill. In Journal de Con- chyliologie vol. XXIX. 1881 p. 23. — Non U. decipiens Ziegler apud Kobelt Catalog palaearkt. Binnenconchylien ed. II. p. 157, species dubia montenegrina. Muschel lang eirund, nach hinten spitz mit eigenthümlichem, an die Bildung des Hintertheils bei Anodonta piscinalis Nils erinnerndem Schna- bel, festschalig (doch nicht so auffallend wie der Ausdruck „solidissima“ in Drouöt’s Diagnose erwarten lässt), unregelmässig gefurcht, kaum glänzend, gelblich mit braunen Ringen. Der Oberrand steigt vor den Wirbeln stark an, hinter demselben ist er horizontal; mit dem kurz ab- gerundeten Vorderrand bildet er einen deutlichen Winkel. Der Unterrand ist ziemlich gerade, der Hinterrand bildet einen kurzen, oben ausge- schnittenen, dann spitz zugerundeten Schnabel. Die Wirbel liegen ziemlich bei einem Viertel der Länge; sie sind aufgetrieben und berühren sich; an dem vorliegenden Exemplare sind sie abgefressen, Drouöt nennt sie glatt. Es ist eine deutliche lanzettförmige Areola vorhanden, welche bis zwischen die Wirbel hineinreicht; das Band ist Jang und sehr hoch gewölbt, an es schliesst sich ein ziemlich langer Sinus. Das Schloss liegt sehr weit vornen; der Hauptzahn in der rechten Schale ist lang und stark, aber nicht sehr hoch; er ist niedrig, dreieckig, am Rande stark gekerbt, und wird durch eine enge, aber tiefe Furche von dem Schlossrand geschieden, welcher etwas lamellenartig aufgerichtet ist; die linke Schale *) T. oblonga, convexa, crassa, solidissima, ugosula, vie nitida, luteola, fusco-zonata, supra horizontalis, infra reetiuseula, antice late rotundata, postice in rostrum breve, attenuato-rotundatum desinens ; umbones tumidi, prominentes, laeves; areola eonspieua ; liyamentum prominulum, validum ; area vix impressa; dens elongatus, erassus, supra valde striatus, infra laevis, grosse eristatus, lamella valida; sinus modice incisus, praelongus; impressiones anticae profundae; margarita lactea, pallide earneo tincta, subnitida; callus marginalis incerassatus, — Drouet. hat zwei schräge, parallele, durch eine Kerbe geschiedene Zähne; der vordere ist lang, niedrig, messerartig zusammengedrückt mit gezähnter Schneide; der hintere ist kürzer und höher, et- was nach aussen gekrümmt, ebenfalls mit ge- zahnter Schneide; die Zahngrube liegt an der Innenseite des Vorderzahnes. Die Lamellen sind stark, fast gerade, aber zum Schlossrand schräg gestellt. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, die drei Abtheilungen deutlich geschieden, die hinteren ganz flach; die Mantellinie ist deutlich, in ihrer ganzen Länge gekerbt. Der Schulter- wulst ist stark, gewölbt, er reicht bis zu drei Vierten der Randlänge und ‚bricht dann plötz- lich mit einer starken, nach Innen laufenden Rippe ab. Perlmutter milchweiss, fleischfarben überlaufen. Aufenthalt: im See von Scutari. Diese eigenthümliche Art hat den Habitus von Unio tumidus, aber eine ganz auffallende Bil- dung des Hintertheils, so dass ich sie mit keiner der bekannten Formen in Beziehung bringen kann. Der Name decipiens ist zwar bereits von Ziegler für eine Art verwandt, die aus Monte- negro stammen soll, doch ist diese nirgends be- schrieben. 271. Unio Gaudioni Drouöt. Concha oblongo-elongata, convexa, solida, sed vix crassa, antice irregulariter grosseque sulcata, ad oras dense striato-lamellosa, medio subtiliter striatula, nitida; olivaceo- lutescens, indistincte fusco unnulata. Margo superior convexiusculus, subas- cendens, anterior compresso - rolundatus, inferior medio subsinuatus, posterior im rostrum mediocre, subdepressum produc- tus. Umbones ad 'Ja long. siti, tumiduli, undulato -tubereulati, plerumque erosi; areola angusta, parum distincta; ligamen- tum angustum, elongatum; sinus mini- mus. Dens valvae dextrae validus, com- pressus, trigonus, erenulatus, sulco an- gusto profundo a margine cardinali la- mellatim erecto discretus; dentes valvae sinistrae compressi, obliqui, subparalleli, anterior humilis, abrupte truncatus, Pos- terior trigonalis, fossula laterali; lamellae elongatae, dextra cultellata ; impressiones musculares anteriores distinctae, vix se- paratae, posteriores vix conspieuae, linea pallearis vix impressa; callus humeralis parım incrassatus, margarita albida, luteo vel salmoneo hie illie profuse tincta, vie nitens. Long. 75—85, alt. 35 —40, diam. 22-—25 Mm, Tafel XLIX. Unio Gaudioni Drouöt*) Unionidae nowveaux ou peu connus IV. In Journal de Con- chyliologie vol. XNXIX. 1881 p. 244. Muschel lang eirund, ziemlich aufgeblasen, festschalig, aber nicht allzu dickschalig, vorn und einigermaasen auch hinten grob gestreift und gefurcht, in der Mitte fast glatt und etwas glänzend, an den Rändern fein und dicht ge- fältelt, olivengelblich mit Andeutungen von dunk- leren Ringen. Der Oberrand ist leicht gewölbt und etwas ansteigend, der Vorderrand ist zu- sammengedrückt gerundet, der Unterrand in der Mitte etwas ausgebuchtet, der Hinterrand bildet einen mittellangen, etwas nach unten gerichteten Schnabel. Die Wirbel liegen ziemlich genau in einem Viertel der Länge; sie sind etwas aufge- trieben und anscheinend — das mir vorliegende Exemplar ist abgefressen — leicht mit Rippen- falten sculptirt, vor ihnen liegt eine schmale, kaum erkennbare Areola; das Schlossband ist schmal und lang, der Sinus an seinem Ende nur ganz klein. Das Schloss hat in der rechten *) C. oblongo-elongata, convexa, solida, ad oras dense striato-lamellosa, caeterum subtilissime striatula, nitida, Iuteola, supra convexula, infra medio subsinuata, rotundato-compressula, postice in rostrum aequilatum, vix attenuatum producta ; undulato -tuber- ceulosae (plerumque erosae); dentes duo compressi: inferior erectus, trigonalis; superior humilis, elongatus; lamella valida, eultellata; margarita albida, Iuteo wel tineta, vie mitidula, sub lente subtilissime granulosa. — Drouet. antice nates prominulae, salmoneo Fig. 272. 31 Klappe einen starken, dreieckigen, zusammen- gedrückten, am Rande leicht gekerbten Zahn, welcher durch eine schmale, aber tiefe Furche von der Schlossplatte, die sich etwas lamellen- artig erhebt, geschieden wird; die linke Klappe hat zwei schräge, fast parallele Zähne mit schmal dreieckiger Grube dazwischen, doch so, dass die Hauptartikulationsfläche an der Innenseite des vorderen liegt; dieser ist scharf zusammenge- drückt, niedrig, nach vorn senkrecht abgeschnit- ten, der Rand gezähnelt; der hintere ist höher, zusammengedrückt dreieckig, ebenfalls am Rande gekerbt. Die Lamellen sind lang, ziemlich ge- rade, die rechte viel stärker, messerartig. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, die drei Ab- theilungen hängen zusammen, die vordere Fuss- muskelnarbe dringt tief ein; die hinteren Fin- drücke sind kaum vertieft, auch die Mantellinie ist nicht stark bezeichnet, der Schulterwulst deut- lich, doch nicht auffallend dick. Perlmutter schmutzig weiss, hier und da bräunlich oder lachsfarben überlaufen; die feine Körnelung, welche Drouet in seiner (unten abgedruckten) Originaldiagnose besonders hervorhebt, erscheint mir nicht gerade auffallend. Aufenthalt: in Bächen und Teichen im Wald von Bellegrade (?) bei Konstantinopel, von Herrn Gaudion entdeckt. Das abgebildete Exem- plar Drouet’s Original. Sie soll mit Unio longi- rostris Ziegl. zusammen vorkommen. Tafel XLIX. 272. Concha ovali-oblonga, utrinque attenuata, ven- tricosa, parum crassa sed solida, irregu- lariter striato-sulcata, ad oras dense squa- mosa, olivacea, fusco annulata et vix con- spieue postice radiata. Margo superior strietiusculus, leviter ascendens, anterior compresso-rotundatus, inferior rectus, posterior in rostrum obtusum rectius- culum produetus. Umbones fere ad '/s longitudinis siti, inflati, valde intorti, contigui, apieibus parvis, distincte bise- riatim plicato-tuberculatis; areola com- pressa ; ligamentum tenue, angustum bre- viusculum; sinus sat elongatus. Dens valvulae dextrae compressus, tenuis, sat elatus, margine erenulato, suleo profundo a margine cardinali diseretus ; dentes val- vulae sinistrae subaequales, incısura pro- Unio striatulus Drouät. funda distincte separati, compressi, ser- rati, anterior antice abrupte truncatus; fovea lateralis, vw conspieua; lamella elata, eultellata ; impressiones musculares anteriores distinctae sed parum profundae ; posteriores superficiales ; linea pallearis im- pressa; callus humeralis parum convexus, albus; margarita pallide aurantiaca vel coerulea. Long. 65, alt. 32, crass. 25 Mm. Unio striatulus Drouet*) Unionidae de la Serbie m LI: EEG. ovali-oblonga, tennis, obsolete sulcatula, ad oras dense striato-squamosa, olivacea fusco-zonata, subnitidula, supra infraque rectiuscula, antice late semieircularis, postice in rostrum obtusum produeta; nates prominulae, apice mi- nores, parce plicato-undulatae ; area vix impressa; ligamen- tum tenue; dens tenuis, compressus, denticulatus; lamella elata, eultellata; impressiones superfieiales; margarita pal- lide aurantiaca wel coerulea. — Long. 65—70, alt. 33—35, diam, 25 Mon. 32 Tafel XLIX. Fig. 273. Muschel lang eirund, hinten und vornen ver- schmälert, bauchig, nicht sehr dickschalig, aber fast unregelmässig furchenstreifig, nach den Rän- dern hin lamellös-schuppig, olivenbraun mit dunk- len Ringen und Strahlen, letztere nur ganz schwach. Der Oberrand ist geradlinig, ansteigend, ohne Winkel in den etwas unregelmässig gerun- deten, von unten nach oben zusammengedrück- ten Vorderrand übergehend; der Unterrand ist fast gerade, der Hinterrand ist in einen geraden, stumpfen Schnabel ausgezogen. Die stark vor- springenden Wirbel liegen fast bei einem Drittel der Länge; sie sind stark eingerollt und die auf- fallend kleinen, sich berührenden Spitzen tragen zwei Reihen sehr deutlicher, zusammenhängen- der kurzer Höckerfalten. Der Raum vor den Wirbeln ist ausgehöhlt, aber eine eigentliche Areola nicht vorhanden; das Schlossband ist dünn, schmal, nicht sehr lang, der Sinus dahinter ziemlich lang. Der Hauptzahn in der rechten Schale ist zusammengedrückt, dünn, fast trapez- förmig, leicht nach dem Schlossrand gekrümmt und von diesem nur durch eine schmaie, aber tiefe, nach vorn etwas verbreiterte Bucht ge- schieden, am Rande gezähnelt; die beiden Zähne der linken Klappe sind ziemlich gleich hoch, durch eine tiefe Kerbe getrennt, beide zusammen- gedrückt und an der Schneide gekerbt, der hin- tere dreieckig, der vordere vornen senkrecht ab- gestutzt, mit der schwachen Zahngrube an der Innenseite. Die Lamelle ist hoch und messer- förmig. Die vorderen Muskeleindrücke sind deut- lich, doch wenig tief, Fussmuskel und vorderer Haftmuskel nicht geschieden, die hinteren ganz oberflächlich. Die Mantellinie ist deutlich, der Schulterwulst wenig entwickelt, fast nur durch die weisse Färbung erkennbar, während der Rest der Innenfläche bläulich oder blass orange- farben ist. Aufenthalt: in der Save, der Nischawa, auch in der Donau; das abgebildete Drouöt’sche Original aus der Nischawa. Drouet glaubt diese Form auch aus Bayern und der Schweiz zu kennen, ob ihm dabei aber nicht Formen von U. batavus vorgelegen haben? Mir scheint der Typus mit U. truncatulus Drouit, U. luxurians Küst. und anderen ostalpinen For- men eine eigene Gruppe zu bilden, welche sich besonders in der Wirbelsculptur und Zahnbildung von dem typischen batavus unterscheidet. 273. Unio nitidosus Drouet, Concha ovali-cuneiformis, parum tumida, tenuis, fragiliuseula, laeviuscula, ad oras tan- tum distinctius striatula, postice squa- moso-striata, nitidula, flava, postice radiis duobus latis parum conspieuis ornata. Margo superior brevis, arcuatim ascen- dens, cum antico late sed breviter rotun- dato angulum formans, inferior strietius- culus, postice vix subretusus, posterior in rostrum breve compressum productus. Um- bones pone a longitudinis siti, promi- nentes, contigui, ad apicem distincte pli- cato-undati ; areola distincta, lanceolata; ligamentum tenue, breve ; sinus sat longus. Cardo ante umbones situs; dens valvae dextrae compressus, tenuis, depresso- triangularıs, subtilissime erenulatus, sulco angusio a margine separatus; dentes valvae sinistrae viw divisi, cristam hu- milem compressam irregulariter crenatam formantes, fovea cardinali laterali parum conspieua; lamella dextra elata, brevis, subarcuata; lamellae valvulae sinistrae minores, impressiones musculares parum conspicuae; linea pallearis distincta, cal- lus humeralis fere nullus. Margarita coerulescenti-alba, nitida. Long. 60, alt. 34, crass. 20 Mm. Unio nitidosus Drouet*) Unionidae nouveaux ou peu connus, in Journal de Conchylio- logie vol. XXVII. 1879 p. 140. — Kobelt Catalog der palaearktischen Binnencon- chylien ed. 1I. p. 157. Schale fast keilförmig, nur wenig gewölbt, ziemlich dünnschalig und zerbrechlich, fast glatt, nur nach den Rändern hin schärfer gestreift und am Hinterende mit schuppig gefalteter Epidermis, ziemlich glänzend, gelblich, nach hinten dunkler bräunlich und mit zwei breiten, undeutlichen, braunen Strahlen gezeichnet. Der Oberrand ist kurz, gewölbt, rasch zum Hinterende abfallend, mit dem breit, aber kurz abgerundeten Vorder- rande einen deutlichen Winkel bildend. Der Un- terrand ist durchaus nicht, wie Drouet in seiner Diagnose sagt, concav, sondern flach gewölbt oder höchstens gerade, nur hinten, schon im Be- reich des Schnabels, leicht eingezogen; das Hin- terende bildet einen kurzen, zusammengedrück- ten, etwas nach unten gerichteten Schnabel. Die Wirbel liegen etwas hinter dem ersten Viertel ; sie sind sehr stark vorspringend, nach innen gerollt und berühren sich; die Spitzen sind ab- gefressen, doch ist eine scharf ausgeprägte Scul- *) T. ovali-cuneiformis, convexo-subdepressa, tenuis, fragiliuscula, laevis, nitida, postice pallide fusca, supra convexo-arcuata, infra concava, antice dilatata, late rotun- data, postice breviusceula, attenuato-cuneiformis; umbones turgidi, exserti, plicato-undulati; ligamentum tenue, breve; dens tenuwis, compresso-elongatus, obseure triangularis; la- mella breviuscula, subarcuata margarita, albo-coerulea, subnitida. — Drouet. Tafel XLIX. Fig. 274. 33 tur aus Wellenrunzeln noch deutlich erkennbar. Vor den Wirbeln liegt eine scharf ausgeprägte, kurz lanzettförmige Areola; das Band ist kurz und dünn; hinter ihm liegt ein ziemlich langer Sinus. Die Schlosszähne sind schwach und lie- gen beinahe ganz vor den Wirbeln. Der Haupt- zahn der rechten Klappe ist zusammengedrückt, -niedrig dreieckig, dünn, am Rande ganz ‚fein gekerbt; er wird durch eine schmale, doch ziem- lich tiefe Furche vom Schlossrand geschieden. Die beiden Zähne in der linken Schale sind kaum von einander getrennt; sie bilden eine zusammen- hängende, niedere, am messerscharfen Rande un- regelmässig gekerbte Kante; die kaum ausge- prägte Zahngrube liegt ganz an der Innenseite des Vorderzahnes; die Lamellen sind kurz, die in der rechten Klappe auffallend hoch, die linken viel niedriger; sie sind etwas gebogen Die Muskel- eindrücke sind schwach, die Mantellinie ist aber in ihrer ganzen Ausdehnung deutlich, ein Schulter- wulst kaum vorhanden. Perlmutter schön bläu- lichweiss, glänzend. Aufenthalt: bei Missolunghi. — Das ab- gebildete Exemplar Drouöt’s Original. 274. Unio truncatulus Drouöt. Concha subrhomboideo-ovata, convexiuseula, te- nuis sed solida, irregulariter sulcato- striata, ad oras squamosa, nitidiuscula, olwvacea, viridi radiata. Margo superior arcuato - ascendens, anterior compresso- semicireularis, in inferiorem rectiusculum oblique desinens, posterior in rostrum breve, late truncatum desinens. Umbones prominuli, pone !/ı longitudinis siti, haud contigui, ad apices subtiliter undato- plicati; areola compressa, sublinearis; Iigamentum breve, angustum ; sinus elon- gatus. Dens valvulae dextrae compressus, oblique quadrangularis, margine erenato, a margine cardinali sulco triangulari di- visus; dentes valvulae sinistrae subaequa- les, obliqui, subparalleli, incisura pro- funda divisi, erenati, anterior rectangu- latim truncatus, posterior triangularis ; fovea interna; lamellae arcuatae, dis- tinctae, impressiones musculares anterio- res profundae, intrantes, posteriores sub- inconspicuae; linea pallearis parum im- pressa; callus humeralis parum convexus, dilatatus, ultra mediam longitudinem marginis inferioris vix productus,; mar- garita lactea vel rosacea, postice coeruleo- iridescens. Long. 52, alt. 30, crass. 18 Mm. Rossmässler, Iconographie Neue Folge II. Unio truncatulus Drouet*) Supplement aux Unionidae de la Serbie p. 12 Nr, 20. Muschel etwas unregelmässig oval, durch die Abstutzung des unteren Vorderrandes fast rhom- bisch erscheinend, vorn verschmälert, hinten ver- breitert, so dass die grösste Höhe am Uebergang zwischen Oberrand und Hinterrand liegt, nicht besonders dickschalig, doch fest, unregelmässig und ziemlich weitläufig furchenstreifig, nach den Rändern hin dicht schuppig-lamellös, ziemlich glänzend, olivenbräunlich, nach hinten deutlich gestrahlt. Der Oberrand steigt in einem ganz flachen Bogen erheblich nach hinten an, der 'Vorderrand ist zusammengedrückt, halbkreis- förmig, geht aber in einer schräg nach hinten gerichteten Linie in den geraden Unterrand über, so dass er etwas abgeschnitten erscheint und mit dem oberen Theile des in einen kurzen, stumpfen Schnabel ausgezogenen Hinterrandes fast parallel läuft. Die Wirbel liegen hinter dem ersten Viertel der Länge; sie sind ziemlich aufgetrieben, aber sie berühren sich nicht; die Rippen sind mit leichten Wellenrunzeln seulp- tirt. Die Areola ist zu einem schmalen Kamm zusammengedrückt, das Band kurz und schmal, wenig vorspringend, hinter ihm ein langer schma- ler Sinus. Der Zahn in der rechten Klappe ist schräg nach innen gerichtet, zusammengedrückt, hoch, fast viereckig, am Rande deutlich gezähnelt; er wird durch eine dreieckige, wenig tiefe Grube vom Schlossrand geschieden. Die beiden Zähne in der linken Klappe sind ebenfalls schief ge- richtet, fast gleichlaufend, ziemlich gleich stark, zusammengedrückt, an der Schneide gezähnelt, durch eine tiefe Kerbe deutlich geschieden ; der vordere ist vorn rechtwinklig abgestutzt, der hin- tere dreieckig, leicht nach aussen gekrümmt; die Zahngrube liegt ganz an der Innenseite des vor- deren. Die Lamellen sind gekrümmt, ziemlich kurz; die vorderen Muskeleindrücke sind ziem- lich tief, die vordere Haftmuskelnarbe dringt ganz unter den Zahn ein; die hinteren sind kaum erkennbar, auch die Mantellinie ist wenig deutlich, der Schultercallus nur wenig gewölbt und über die ganze vordere Hälfte der Innen- seite ausgebreitet, durch milchige, etwas in Rosa spielende Färbung ausgezeichnet, während die Perlmutter im hinteren Theile bläulich irisirt. *) Concha subrhomboidea, convexa, supra elongata, in- fra rectiuscula, antice semieircularis, postice in rostrum breve late truncatum producta, tenuis, ad oras stıriato-squa- mosula, olivacea, viridi radiata; nates prominulae, apice undato-plicatulae; dens compressus, abbreviatus; ldmell« eultellata,; margarita smb lente subtilissime anastomosea, laetea. — Drouet. 5 34 Tafel:L. :Fig..275 u. 276. \ Aufenthalt: in der Zlotska-reka in Serbien. Das abgebildete Exemplar Drouät’s Original. Diese Art steht dem UT. striatulus Drouet am nächsten und ist offenbar nur eine Lokal- form desselben Typus. Ihr Umriss erinnert auf- fallend an den von Anodonta complanata Zgl. 1aield: 275. Unio Dokici Drouöt. Concha irregulariter ovata, subreniformis, gib- bosa, solida, ponderosa, irregulariter sul- cata, castaneo-fusca, obscurius radiata ac annulata. Margo superior arcuato- declivis, anterior compresso-semieircularis, inferior pone medium valde retusus, P0s- terior in rostrum declive sed inflatum productus. Umbones ad *Ja longitudinis siti, inflati, prominuli, haud contigui, apice vix sculpti; areola parum distincta, inter umbones intrans; ligamentum eras- sum sat longum. Cardo crassus, ei U. serbici simillimus, dentibus crassis, cre- natis, fossulis distinetis, profundis, im- pressionibus anterioribus distincte tripliei- bus, sed lamellis ob marginem superiorem declivem arcuatis; callus humeralis con- vexus, crassus; margarita candidula gra- nulata, postice dilute coerulea. Long. 70—76, alt. 40—42, diam. 30 Mm. Unio Dokici Drouet*) Supplement aux Unio- nidae de la Serbie p. 5 tab. 1 fig. 1. Muschel unregelmässig eiförmig, fast nieren- förmig, stark und etwas unregelmässig gewölbt, festschalig und schwer, unregelmässig gefurcht, dunkelbraun mit undeutlichen Ringen und Strah- len. Der Oberrand ist gebogen, nach hinten ab- fallend, der Vorderrand zusammengedrückt halb- kreisförmig, der Unterrand hinter der Mitte tief eingezogen; der Hinterrand bildet einen nach unten gerichteten, von oben her zusammenge- drückten, aber aufgeblasenen Schnabel; die Wir- bel liegen bei einem Viertel der Länge; sie sind aufgetrieben, ziemlich vorspringend, berühren sich aber nicht und sind auf dem Apex kaum sculptirt. Die Areola ist wenig entwickelt, setzt sich aber zwischen die Wirbel fort; das Band ist stark und ziemlich lang. Die Schlossbildung ist fast genau, wie bei Unio serbieus, in der rechten Schale ein starker, abgestumpfter, oben tief gekerbter Zahn mit flachbodigen, tiefen Zahn- *) C. subreniformis, ventricosa, supra arcuato-deelivis, infra sinuata, pone medium retusa, antice late semieircularis, postice in rostrum declive producta, crassa, sulcata, castanea; nates prominulae, apiee vix plicatulae; dentes cerassi, TO- busti; impressiones anticae excavatae,; callus convexus, eras- sus; margarita candidula, postice dilute coerulea. — Droußt. gruben an beiden Seiten, in der linken zwei fast gleich starke, abgestumpfte Zähne hinter einan- ‚der mit einer tiefen, fast quadratischen Grube dazwischen; die Lamellen sind aber des ab- fallenden Hinterrandes wegen nicht gerade, son- dern gekrümmt. Die Muskelnarben sind ganz wie bei U. serbieus, ebenso Mantellinie und Schultercallus. Perlmutter weisslich, nach hinten etwas bläulich überlaufen, sehr hübsch gekörnelt. Aufenthalt: in Serbien, in der Kolabara bei Valjewo und in der Vapa bei Sienitza. Das abgebildete Exemplar ein Drouöt’sches Original. Diese Form kann ich trotz der auffallenden Verschmälerung des Hinterschnabels höchstens für eine Lokalvarietät, vielleicht nur für eine individuelle, wenn auch häufig vorkommende Ab- normität des U. serbicus oder des Typus crassus- bosnensis überhaupt, der für das Savegebiet cha- rakteristisch ist, halten. Im Main bei Schwan- heim bildet U, batavus gar nicht selten ganz analoge Formen aus. 276. Unio Neocomiensis Drouet. Concha elongato-ovata, fere regulariter ellip- soidea, postice leviter dilatata, antice in- flata, postice compressa, crassa, dense striata, vix nitidula, pallide fulva, n- distincte radiata et maculata. Margo superior et inferior subparalleli, strictius- culi, anterior brevissime rotundatus, P0S- terior in rostrum praelongum 'spatuli- forme compresso-rotundatum produetus. Umbones inflati, margini anteriori valde approximati, prominuli, ad apicem pli- cato-undulati (plerumque erosi), haud contigui; areola brevis, sed distincta; li- gamentum elongatum, fulvum vel Tuteum ; sinus longus. Cardo crassus; dens val- vulae dextrae crassus, truncatus, supra distincte crenatus, fossula cardınali an- teriore parum conspicua, posteriore ma- gis distineta; dentes valvulae sinistrae crassi, sed humiles; anterior subhami- formis, margine crenato, a posteriore elongato fossula sublaterali divisus; la- mellae perlongae, strietiusculae; impres- siones musculares anteriores profundae; posteriores vix conspicuae; linea pallearis Tafel LI. in parte anteriore tantum distincta ; callus humeralis erassus, convexus, a marginis inferioris occupans; margarıta albido-carnea, postice iridescens. Long. 60, alt. 30, erass. 23 Mm. Unio Neocomiensis Drouet*) Unionidae nou- veaux ou peu connus, IV. — In Journal de Conchyliologie vol. XXIX.18819.247. Muschel lang eirund, fast regelmässig ellip- tisch, hinten etwas verbreitert, vornen stark auf- geblasen, hinten flach zusammengedrückt, fein und dicht gestreift, nach dem Oberrande hin auch stärker gefurcht, hellbraungelb mit eigen- thümlichen, undeutlichen Strahlen und Flecken. Oberrand und Unterrand sind fast gleichlaufend, gerade, der Vorderrand ist sehr kurz, der Hinter- rand bildet einen sehr langen, etwas spatel- förmigen, seitlich zusammengedrückten, nach hinten abgerundeten Schnabel. Die aufgeblase- nen Wirbel liegen fast ganz am Vorderende; sie springen vor, indess ohne sich zu berühren, und *) 0, ellipsoidea, antice convexo-ventrosa, crassa, dense striata, vix nitidula, pullide fulva, supra subconvezula vel rectiuseula, infra rectiusceula, antice brevissima, attenuata, postice in vostrum praelongum, spatuliforme, rotundato- compressum produeta; nates tumidae, prominulae, plicato- undulatae, extremitati anteriori perquam approximatae ; areola subdilatata ; ligamenlum elongatum, fulvum vel lu- teum; area strieta, praelonga (saepius erosa); dens crassus, truncatus, ceristato - dentieulatus,; lamella praelonga; callus marginalis convexus, albus; margarita albido-cornea, P0os- tice laete iridescens. — Drouet. Fig. 277. 35 sind, wie auch noch an abgefressenen Stücken erkennbar, leicht wellenfaltig; die Areola ist kurz, aber deutlich, das Schlossband vorspringend, durch hell gelblichbraune Färbung auffallend ; hinter ihm liegt ein langer Sinus. Der Haupt- zahn in der rechten Klappe ist stark, flach ab- gestutzt, der Oberrand gekerbt; die vordere Schlossgrube ist wenig deutlich, schmal, die hin- tere stärker ausgeprägt; auch die beiden Zähne der linken Schale sind stark, aber niedrig; der vordere ist durch die an seiner Innenseite be- findliche Zahngrube fast hakenförmig ausge- schnitten, mit scharfem gezähntem Rand, der hintere ist lang und derber; die Lamellen sind lang und fast gerade. Die vorderen Muskelein- drücke sind tief, aber nicht gross, der vordere Haftmuskel ist auffallend wenig entwickelt; die hinteren Eindrücke sind kaum vertieft, auch die Mantellinie ist nur im vorderen Theile, im Be- reich des starken Schultercallus, welcher bis zu drei Viertel der Länge des Unterrandes zurück- reicht, deutlich. Perlmutter fleischfarben im Be- reich des Callus, hinten sehr hübsch irisirend. Aufenthalt: im Neuenburger See, bei Estavayer und Saint Blaise nicht selten. Das abgebildete Exemplar das Drouöt’sche Original. Eine ächte Alpensee-Form, auch in der Fär- bung ganz mit anderen Arten, z: B. U. platy- rhynchus und Anodonta callosa und deren Lo- kalvarietäten stimmend. Tafel LI. 277. Unio mingrelieus Drouöt. Concha ovato-oblonga, sat ventricosa fere aequa- liter convexa, erassa, solida, ürregulariter rugoso-sulcosa, castaneo-olivacea (in ju- nioribus fusca vel olivacea); margo su- perior convezus, subregulariter arcuatus, inferior strietiusculus, dein subsinuatus, anterior arcuatus, oblique in inferiorem abiens, posterior rostrum parum attenua- tum, rotundato-truncatum, subdecurvatum efformans. Umbones vix prominentes, ple- rumque profunde erosi, ante !Ja longi- tudinis siti; areola amgusta sed pro- funda, inter umbones vix intrans; liga- mentum sat angustum, elongatum, ful- vum; sinulus fere nullus. Cardo fortis; dens cardinalis valvulae dextrae ewsertus, compressus, acie crenulata, a margine ‚subdentato fovea angusta profunda dis- cretus, leviter divergens; dentes valvulae sinistrae subparallei, fossa profunda divisi, anterior major, compressus, vi crenulatus, antice truncatus, posterior magis ewsertus, truncato - pyramidalıs, valde cerenatus; lamellae humiles, elon- gatae, angulum fere rectum cum dentibus formantes, parum curvatae. Impressiones musculares anteriores profunde excavatae, triplices, posteriores parum profundae; callus humeralis marginis ?|s occupans, distinctus sed parum convexus, super dimidiam anteriorem conchae diatatus; impressio pallearis crenulata ; margarita albida, postice livida. Long. 70, alt. 40, diam. ma). 27 Mm. Unio mingrelicus Drouet*) Unionidae de la Russie d Europe Nr. 11 p. 16. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. 1I.p. 157. *) T. oblonga, convexo-ventricosa, cerassa, fusca vel olivacea, rugosa, supra convexula, infra subsinuata, antice 36 Tafel LI. Muschel lang eirund, ziemlich aufgeblasen, aber die Wölbung von vorn nach hinten fast gleichmässig, so dass die grösste Dicke in die Mitte fällt, diekschalig und fest, rauh gefurcht, dunkel olivenbraun, junge Exemplare nach Drouöt heller. Der Oberrand ist in einen fast regelmässigen flachen Bogen gewölbt, der untere vornen gerade, hinten etwas eingebuchtet, der Vorderrand ist: hübsch gerundet, aber beim Uebergang in den unteren etwas abgeschrägt; der Hinterrand bildet einen mittellangen, nur wenig verschmälerten, schräg abgerundeten, leicht nach unten gekrümmten Schnabel. Die Wirbel liegen weit vor, vor einem Viertel der Länge; sie sind kaum vorspringend und bei dem mir vorliegenden Exemplare tief ausgefressen, was bei erwachsenen meistens der Fall zu sein scheint; die schmale aber tiefe Areola reicht kaum bis zwischen sie hinein; Schlossband lang und schmal, hellbraun, ein Sinulus ist dahinter kaum vor- handen. Das Schloss ist stark entwickelt; der Hauptzahn in der rechten Klappe ist hoch, zusammengedrückt, mit scharfer, gezähnelter Schneide, fast rechteckig; er divergirt ziemlich erheblich vom Schlossrand und wird von diesem, der eine zahnartige Verdickung trägt, durch eine schmale, aber tiefe Rinne geschieden. Die beiden Zähne der linken Klappe divergiren in ähnlicher Weise und werden durch die tiefe Zahngrube völlig getrennt; der vordere ist länger, zu einer scharfen, kaum gezähnelten Schneide zusammen- gedrückt, vorn senkrecht in den Muskeleindruck abfallend, der hintere ist kürzer, aber höher und stärker, abgestutzt kegelförmig, an der Schneide stark gezähnelt. Die Lamellen sind niedrig, aber lang, etwas gekrümmt; sie bilden mit dem Schloss einen nahezu rechten Winkel. Die vorderen Muskeleindrücke sind sehr tief, die zwei Nebeneindrücke deutlich geschieden; die hinteren sind flach. Der Schulterwulst nimmt zwei Drittel des Unterrandes ein, aber er ist nur gegen sein hinteres Ende hin stärker ge- wölbt; vorn verbreitert er sich über die ganze Innenseite; die Mantellinie ist deutlich, doch wenig tief. Perlmutter im Gebiet des Schulter- wulstes weisslich, weiter nach hinten livid bis fast lachsfarben. Aufenthalt: in den transkaukasischen Ge- wässern; das abgebildete Exemplar .Drouöt’s Original. Diese Form scheint unseren batavus late rotundata, postice vix attenuato-subdecurvata, obtuse truncata; umbones vie tumiduli, plicatuli (saepe erosi); areola conspiena; ligamentum fulvum; area vie distincta ; dens oblique exsertus, compressus, crassulus, truncatus, erenulatus; lamella valida, convexula; impressiones unticte excavatae; margarita albo-livida, ladevis, subnitida. — Long. 55—70, alt. 33-—40, diam, 21-27 Mm. — Drouet. Fig. 278. dort zu vertreten, kann aber mit ihm so wenig identificirt werden, wie Hel. atrolabiata mit nemor.alis. 278. Unio Stepanoffi Drouöt. Concha ovalis, medioeriter inflata, solidula, ir- regulariter ruditerque sulcata, nitens, oli- vacea, postice fusco radiata; margo su- perior convexo-ascendens, inferior stric- tiusculus, anterior regulariter arcuatus, cum supero angulum parum conspieuum formans, posterior in rostrum breve utrin- que aequaliter attenuatum productus ; um- bones tumidi, ad "a longitudinis_siti, contigui, apice parvo, undato -plicato; areola angusta, parum distincta; liga- mentum breve, altum, corneum; sinus sat longus. Dens valvulae dextrae compres- sus, truncatus, subquadratus, supra grosse crenulatus, a margine divergens et fossa profunda diseretus; dentes valvulae si- nistrae subaequales, fossa laterali vix disereti, anterior major, truncato-trian- gularis, crenulatus, posterior minor, coni- cus, distincte crenatus; lamellae sub- arcuatae, breviusculae ; impressiones mus- culares anteriores profundae, infra car- dinem intrantes, vix separatae, posteriores superficiales ; callus. humeralis distinctus, convezxus, marginis ?/s superans, super dimidiam anteriorem conchae dilatatus, luteo-carneus; impressio pallealis parum conspiceua ; margarita subtilissime granu- lata, postice üridescens. Long. 60, alt. 36, diam. 25 Mm. Unio Stepanoffi Drouöt*) Unionidae de la Russie d’Europe p. 15 Nr. 9. — Kobelt Catalog europ. Binnenconchylien ed. II. p. 157. -— Retowski Molluskenfauna der Krim in Malakoz. Bl. N. F. vol. 6 p. 30. Muschel ziemlich regelmässig oval, nicht allzu bauchig, festschalig, doch nicht zu dickschalig, rauh und unregelmässig gefurcht, aber trotzdem glänzend, olivenbraun mit dunklen Strahlen. Der Oberrand ist gewölbt, nach hinten ansteigend, der Unterrand ist fast gerade, der Vorderrand ist etwas verschmälert, gerundet, in einem un- deutlichen Winkel mit dem Oberrande verbun- *) T. ovalis, ventricosula, erassula, olivacea, fusco- zonata, sulcata, supra convexa, infra rectiuscula, antice rotundata, postice brevis, rotundata; wmbones tumiduli, pallidi, ad nates parce plicato-tuberculosi; ligamentum breve, corneum, exsertum; dens minor, compressus, eristatus ; la- mella brevis, subareuata,; margarita pallide luteo-carneola, antice obseura, postice nitida, iridescens, sub lente vix sub- tilissime granulato-lineolata, — Long. 60, alt, 36, diam. 20—25 Mm. — Drout. Tafel LI. den, der Hinterrand bildet einen kurzen, von beiden Seiten gleichmässig abgeschrägten, hinten gerundeten Schnabel. Die Wirbel liegen ziem- lich bei einem Viertel der Länge; sie sind breit und aufgeblasen, die kleinen sich berührenden Spitzen sind mit wellig gebogenen Höckerfalten sculptirt. Die Areola ist schmal und wenig auf- fallend, das Band kurz, aber hoch, hell horn- farben, dahinter ein ziemlich langer Sinus. Der Hauptzahn der rechten Klappe ist zusammen- gedrückt, durch die starke Abstutzung fast qua- dratisch, der Oberrand stark gezähnelt; er steht schräg zum Rande und wird durch eine tiefe Furche von diesem geschieden; die beiden Zähne der linken Klappe liegen in einer Richtung hinter einander und werden durch die seitlich liegende Schlossgrube kaum geschieden; sie sind in der Grösse wenig verschieden; der vordere ist etwas länger, abgestutzt dreieckig, gezähnelt, der hin- tere kleiner, kegelförmig, stark gezähnt, nament- lich nach hinten mit einem stärkeren Zähnchen; die Lamellen sind ziemlich kurz und leicht ge- bogen. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief und dringen unter das Schloss ein; die beiden oberen sind kaum getrennt, der dritte ist ziem- lich schwach; die hinteren sind ganz oberfläch- lich; der Schulterwulst ist deutlich und stark gewölbt; er nimmt über zwei Drittel des Unter- randes ein und breitet sich über die vordere Hälfte der Schalenfläche aus; in seinem Bereich ist das feingekörnelte fleischfarbene Perlmutter matt und glanzlos, weiter nach hinten irisirt es hübsch. Die Mantellinie ist deutlich, doch nicht tief eingedrückt. Aufenthalt: in der Krim, der genauere Fundort nicht angegeben; das abgebildete Stück Drouöt's Original. Es scheint das eine von der anderen krim- schen Art, Unio Stevenianus, gut verschiedene Art zu sein. Von U. batavus ist sie schon durch die Wirbelseulptur gut zu trennen. 279. Unio Sieversi Drouöt. Ooncha ovato-elongata, sat convexa, tenwius- cula, olivacea, indistincte fusco annulata, rugose sulcata; margo superior strietius- culus, inferior primum leviter convexus, dein ad rostrum sinuatus, anterior com- presso-rotundatus, posterior in rostrum breve subattenuatum, leviter depressum, postice rotundato - truncatum productus. Umbones valde anteriores, ad "/s longi- tudinis sit, parum prominuli, plicis nu- merosis undulatis sculpti; areola dis- tincta, inter umbones producta; liga- Fig. 279. 37 mentum angustum, sinulo parvo. Cardo margini anteriori valde approximatus; dens valvulae dextrae parvus, obtuse trum- catus, striato-dentieulatus, fossa distinci« a margine dilatato diseretus; dentes val- vulae sinistrae subaequales, fossa obliqua distincte separati, anterior truncatus, PoS- terior triangularis, margine crenulato; lamellae breves, a cardine interstitio lato separatae, angulum cum eo formantes; impressiones musculares anteriores pro- fundae, viw tripartitae, marginem fere attingentes, posteriores superficiales; cal- lus humeralis parum incerassatus, dila- tatus, carneus; impressio pallearis pa- rum conspieua; margarita candido-coe- rulea, in callo subtilissime granulata. Long. 53, alt. 29, diam. 18 Mm. Unio Sieversi Drouet*) Unionidae de la Russie d’Europe p. 17 No. 12. — Kobelt (Oa- talog europ. Binnenconch. ed. II. p. 157. Muschel lang eirund, ziemlich gewölbt, ver- hältnissmässig dünnschalig, rauh furchenstreifig, nach dem Hintertheil hin schuppig, olivenbraun mit undeutlichen dunkleren Ringen. Der Ober- rand ist fast gerade, die kurze Strecke vor den Wirbeln ansteigend; der Unterrand ist leicht gewölbt, dann eingezogen, der gerundete Vorder- rand von oben nach unten zusammengedrückt, der Hinterrand in einen leicht verschmälerten, etwas nach unten gerichteten, hinten rund ab- gestutzten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel lie- gen weit vor und sind wenig aufgetrieben; ihre Spitzen sind mit ganz dichtstehenden, feinen, aber deutlichen Wellenrunzeln sculptirt. Die Areola ist deutlich, lanzettförmig, und dringt zwischen die Wirbel ein; das Schlossband ist schmal und kurz, dahinter ein kleiner schmaler Sinus. — Das Schloss liegt sehr weit vornen; der Hauptzahn der rechten Schale ist ziemlich klein, stumpf abgestutzt, mit gezähnelter Schneide; er steht schief zu dem etwas verbreiterten Schloss- rande und wird durch eine schmale tiefe Furche von ihm geschieden. Die beiden Zähne der lin- ken Klappe liegen in einer Richtung hinter einan- der, werden aber durch die schräge Zahngrube vollständig geschieden; sie sind ziemlich gleich gross, der vordere etwas abgestutzt, der hintere *) T. ovalis, convexo-ventricosula, tenuis, olivacea, fusco- zonata, erebrisulcata, rugosula, supra rectiuscula, infra con- cavo-sinuata, antice late rotundata, postice attenuato-rotun- data; umbones parvuli, vix tumiduli, undulato-perplieati; ligamentum tenue; area vix distincta,; dens minor, obtuse truncatus, striato-dentieulatus; margarita eandido-coerulea, nitida, sub lente antice subtilissime granulata. — Long. 53, alt. 20, diam. 18 Mm. — Droußt. 38 Tafel LI. dreieckig und am Rande gekerbt. Die kurzen Lamellen werden durch einen auffallend grossen Zwischenraum von den Schlosszähnen geschie- den; sie sind gerade, bilden aber mit der Schloss- platte einen ausgeprägten Winkel. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, die beiden kleineren nur wenig von dem grossen geschieden ; die hin- teren sind ganz oberflächlich. Der Schultercallus ist nur wenig entwickelt, aber über die ganze vordere Schalenhälfte verbreitet, durch die fleischfarbene Färbung und feine, aber deutliche Fig. 280 u. 281. Granulation von dem bläulich irisirenden Hinter- theil abstechend, mit einer deutlichen, von den Wirbeln zum Rande laufenden Leiste; die Man- tellinie ist wenig deutlich. | Aufenthalt: in den caucasischen Gewässern ; das abgebildete Exemplar Drouet’s Original. — Drouöt vergleicht die Art mit U. batavus, doch ist sie dafür zu lang und hat das Schloss zu nahe am Vorderrande. Die eigenthümliche Wir- belsculptur würde übrigens schon zur Unterschei- dung genügen. Tafel LI. 280. 231. nicki. Concha oblongo - elongata, ventricosa, crassius- cula, solida, irregulariter ruditerque sul- cata, olivaceo-fusca ; margo superior stric- tiuseulus, haud ascendens, inferior levis- sime convexus, interdum subsinuatus, an- terior breviter rotundatus, angulum cum supero formans, posterior in rostrum breve utrinque regulariter attenuatum, dein rotundato-truncatum productus. Umbones ad !/ı longitudinis siti, tumi- duli, ad apices undulato-plieati; areola angusta vix conspicua; ligamentum me- diocre, angustum ; sinulus elongatus. Dens valvulae dextrae cerassus, validus, trun- cato-conieus, sulcatus, ad marginem den- tieulatus, fossa profunda a margine den- ticulato separatus, divergens; dentes val- vulae sinistrae subaequales, fossa pro- funda sublaterali disereti, divergentes ; anterior compressus, crenatus, antice subite truncatus, posterior conicus, rude crenatus; lamellae validae, vix curvatae, angulum cum cardine formantes. Im- pressiones musculares anteriores profunde excavatae, in dentes intrantes, distincte tripartitae; posteriores superficiales. Cal- lus humeralis distinctus, convexus, Pos- tice subite truncatus; impressio pallearis distincta, erenulata ; margarita carneola, livido maculata, sub lente subtilissime granulata. Long. 55, alt. 36, diam. 20 Mm. Unio Stevenianus Krynicki in Bull. Nat. Mos- cou 1837 pP. ? (nomen tantum.) — Sie- maschko ibid. 1847 p. ?. in Bullet. Univ. Charkow II. 1870 p. ?. — Drouet Unionidae de la Russie @’Eu- Unio Stevenianus Kry- — Stepanoff rope p. 14 Nr. 8. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II p. 157. — Retowski in Malakozool. Bl. N. F. vol. VI. »p. 30. Unio Gontieri Bourguiqnat Amen. malacol. LI. 2. 33 1. 4 fig. 1-4. Muschel lang eirund, bauchig, ziemlich dick- schalig und fest, unregelmässig und rauh rippen- streifig, olivenbraun bis schwarzbraun, mitunter mit undeutlichen Ringen, nach den Wirbeln heller. Der Oberrand ist fast gerade, kaum ansteigend, der Unterrand ganz leicht gewölbt oder auch dem oberen parallel und selbst leicht einge- buchtet; der Vorderrand bildet einen kurzen Bogen und schliesst sich in einem Wirbel an den oberen, der Hinterrand bildet einen geraden, von beiden Seiten her gleichmässig, aber nur ganz wenig zugespitzten, hinten breit abgerun- deten Schnabel. Die Wirbel liegen bei einem Viertel der Länge; sie sind ziemlich aufgetrieben und auf den Spitzen mit deutlichen schrägen Wellenrunzeln sculptirt; eine Areola ist kaum er- kennbar. Das Schlossband ist mittellang, schmal, dahinter ein ziemlich langer Sinus. Die Schloss- zähne sind für die Grösse und Dicke der Schale relativ sehr stark; der Zahn der rechten Klappe ist stark und dick, nur wenig zusammengedrückt, abgestutzt, kegelförmig, an der Aussenseite ge- furcht und am Rande stark gekerbt; er diver- girt erheblich vom Schlossrande, der meist deut- lich gezähnelt ist, und wird durch eine tiefe Grube von ihm geschieden; nach vorn fällt er steil in den Haftmuskeleindruck ab. Die beiden Zähne der linken Schale sind ziemlich gleich, etwas divergirend gestellt und durch eine dreieckige Zahngrube mit flachem Boden geschieden; der vordere ist zusammengedrückt, etwas länglich und fällt vorn steil in den Muskeleindruck ab, der hintere ist mehr kegelförmig und auch ge- Tafel LI. zähnelt. Die Lamellen sind stark, kaum ge- krümmt; sie bilden mit dem Schloss einen stum- pfen Winkel. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief und und liegen auffallend dicht an den Schlosszähnen, so dass die vordere Haftmuskel- narbe völlig in die Zähne eingebohrt ist; die drei Narben sind deutlich geschieden; die hin- teren Eindrücke sind sehr oberflächlich. Der Schulterwulst ist deutlich, ziemlich gewölbt, et- was hinter der Mitte plötzlich abgestutzt; die Mantellinie ist deutlich ausgeprägt; Perlmutter fleischfarben mit lividen Flecken, unter der Loupe fein gekörnelt. Ich bin leider augenblicklich nicht in der Lage, die russischen Angaben über diese Art zu vergleichen; es kann aber keinem Zweifel unter- liegen, dass die zahlreichen Exemplare aus dem Salgir bei Simferopel, welche das sencken- bergische Museum Herrn Retowski in Feo- dosia verdankt, zu der Krynickischen Art ge- hören und nicht von dem mir vorliegenden Drowuet’schen Original getrennt werden können, das aus Krynick’s Hand stammt. Es ist das freilich nur eine einzelne rechte Schale, welche ich Fig. 280 abbilde; sie gehört einem älteren, sehr dickschaligen Exemplar an und ist mehr keilförmig, an Unio tumidus erinnernd, aber die Zahnbildung ist genau dieselbe. Drouwöt gibt folgende Diagnose: T. oblongo-elongata, ventricosa, crassa, solida, ponderosa, olivacea, fusco-zonata, costato- sulcata, sat nitida, supra rectiuscula, in- fra concava vix subsinuata, antice late rotundata, postice elongatula, in rostrum subattenuatum (saepe subaequilatum) ob- scure truncatulum producta; wumbones tumiduli, laeviusculi vel ad nates vix pli- catuli, pallidi; ligamentum validum ; dens crassus, validus, obscure trigonalis, sul- catus, cristato - denticulatus; lamella va- lida ; sinus incisus; margarita candido- carneola (saepe aeneo-maculata), vix sub- nitida, sub lente subtilissime granulato- lineolata. — Long. 70— 80, alt. 40, diam. 27—30 Mm. Bourguignat hat Amenites malacologiques II. einen Unio Gontierii aus der Tschernaja in der Krim mit folgender Diagnose beschrieben : Testa valde inaequilaterali, tumida, elongata ; supra convexa vel paululum arcuato-con- cava; antice rotundata ; postice rostrato- rotundata; concentrice striata; epider- mide luteolo-nigrescente, ac ad umbones rubro vel luteo; intus albida; umbonibus prominentibus, recurvis, ad partem an- Fig. 282. 39 teriorem approximatis, ac oblique fulgu- rantibus striato-tubereulosis usque ad angulum posticum natum, adornatis, dum pars postica strüs parvulis recte diver- gentibus vel in angulo acuto cum ante- rioribus strüis, Junctis, munita est, nati- bus acutis; dentibus: cardinali uno crasso, alto, denticulato, truncato; laterali elon- gato, valıdo. — Long. 60—70, alt.30—35, diam. 20—25 Mm. Die Abbildung lässt keinen Zweifel, dass es sich um dieselbe Form handelt, die ich als Fig. 281 abbilde. Sollte, was ich momentan nicht nach- sehen kann, auch Stemaschko keine regelrechte Diagnose und Beschreibung publieirt haben, so würde Bourguignat’s Name die Priorität haben. Nach Drouet kommt sie genau wie in der Krim auch in Transkaukasien vor; von den anderen transkaukasischen Unioniden ist sie besonders durch die Schlossbildung und die Wirbelsceulptur gut verschieden. 282. Unio Raddei Drouöt. Concha ovata, subreniformis, antice compressa, convexa, parum crassa, rugose sulcata, saepe valde erosa, sordide fusco-olivacea;; margo superior valde arcuatim ascendens, inferior medio sinuatus, anterior com- presso-attenuatus, posterior dilatatus, dein subdeflexus et late rotundato-truncatus; umbones ante "a lomgitudinis siti, parvi sed valde prominuli, profunde erosi; are- ola fere nulla; ligamentum angustum, breve. Dens valvulae dextrae crassus, obtuse conicus, crenato-striatus, a mar- gine cardinali subdentato foveis parum profundis utrinque separatus. Dentes valvulae sinistrae humiles, crassi, fossa lata profunda separati, crenulati, anterior transverse compressus, posterior conicus; lamellae curvatae, mediocres; impressio- nes musculares anteriores profundae, in- trantes, vix bipartitae, posteriores super- feiales ; callus humeralis comvexus, angus- tus, linea palleari distincta; margarita albido-lividula, subtilissime granulata. Long. 45, alt. 24, diam. 17 Mm. Unio Raddei Drouet*) Unionidae de la Russie d’Europe p. 17 Nr. 13. — Kobelt Cata- log europ. Binnenconch. ed. II. p. 157. *) T. reniformis, convexa, tenuis, fusco-olivacea, crebri- sulcata, rugosa, supra convexa, infra in medio sinuata, an- tice attenuata, postice dilatata, late truncata ; umbones par- vuli, tumiduli (late erosi), undulato plicatuli; dens suberas- sulus, obtuse conieus, denticulatus; lamella medioveris, arcu- ata; margarita albo-lividula, sub lente subtilissime granu- lata. — Drouet. 40 Tafel LII u. LI. Muschel im Umriss fast wie eine kleine auf- geblasene Anodonta complanata erscheinend, aber unten nierenförmig eingedrückt, aufgeblasen, nur wenig dickschalig, rauh gestreift, aber bei dem vorliegenden Typus furchtbar zerfressen, die er- haltenen Stellen der Oberhaut schmutzig oliven- farben. Der gebogene Oberrand steigt nach hin- ten stark an, der Unterrand ist in der Mitte tief eingezogen, der Vorderrand stark von oben nach unten zusammengedrückt, das Hinterende ist erst verbreitert, dann leicht nach unten ge- drückt und breit abgerundet. Die Wirbel liegen vor dem ersten Viertel; sie sind klein, aber vor- springend und bei dem vorliegenden Exemplare so abgefressen, dass eine Sculptur nicht mehr zu erkennen ist; eine Areola ist kaum zu unter- scheiden, das Schlossband schmal und kurz. — Das Schloss liegt sehr weit nach vornen; der Hauptzahn der rechten Schale wird an beiden Seiten von flachen, aber deutlichen Gruben be- gränzt; er ist stark, stumpf kegelförmig, am Rande gezähnelt, etwas quer gestellt. Die Zähne der linken Klappe sind ziemlich niedrig, aber stark, sie stehen hinter einander und werden durch eine tiefe Grube mit flachem Boden ge- schieden; der vordere ist in der Quere zusammen- gedrückt, der hintere kegelförmig; beide sind stark gezähnelt. Die Lamellen sind mittellang und gebogen. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, unter das Schloss eindringend, ihre drei Theile kaum geschieden, die hinteren sind ganz oberflächlich. Schulterwulst schmal, aber stark gewölbt, an der Einbuchtung des Unter- Fig. 283 u. 284. randes besonders hoch, Mantellinie deutlich ein- gedrückt. Perlmutter schmutzig weiss, fein ge- körnelt. Aufenthalt: in den Gewässern Transcau- casiens; das abgebildete Exemplar, Drouöt’s Ty- pus, aus dem Rion. — Drouöt hat die Art auf eine etwas verkümmerte Varietät begründet, der eigentliche Typus dürfte die folgende Form sein, die nun als Varietät geführt werden muss. 283. Unio Raddeivar. Koutaisiana n. Differt a typo margine inferiore convexo, haud retuso, colore fere unicolore nigrescente. Von Böttger habe ich als Unio Sieversi Drouöt diese Form aus Bächen bei Koutais er- halten, welche zweifellos zu derselben Art ge- hört, wie Unio Raddei, und als deren Typus angesehen werden muss. Der einzige Unterschied liegt eigentlich in der mangelnden Einbuchtung des Unterrandes und vielleicht noch in der dunk- leren Färbung; auch ist die Dicke (19 mm) bei gleicher Länge etwas bedeutender. Die grösste Höhe liegt auch hier am Anfange des Hinter- randes. Die Cariosität ist nicht so ausgedehnt, wie bei dem Typus, aber schärfer umgränzt und tiefer, so dass die Wirbel weniger vorspringen. Die Schlossbildung ist in allen Details völlig die gleiche. Vermuthlich ist diese Form, die mit U. ba- tavus nur in ziemlich entferntem Verwandtschafts- verhältnisse steht, in Transcaucasien weiter ver- breitet. Tafel LIU. 284. Unio eolchicus Drouöt. Concha elongato-ovata, antice compressa, pone umbones dilatata, convexiuscula, tenuis, rugosiuscula, pallide olivacea, viridi ra- diata; margo superior valde ascendens, inferior strietiuseulus, anterior compresse rotundatus, posterior in rostrum declive rotundato-truncatum productus. Umbones vie tumiduli, pone "a longitudinis sitt, ad apicem indistincte plicato -undati ; areola angusta, parum distincta; liga- mentum breve, sinulo fere nullo; area radiis fuseis marginata, Cardo marginv anteriori approximatus,; dens valvulae dextrae compressus, crenulatus, a mar- gine parum divergens et fossa parum profunda separatus; dentes valvulae si- nistrae humiles, incisura tantum sepa- rati, margine crenulati, subaequales, fovea cardinali laterali; lamellae mediocres, curvatae; impressiones musculares an- teriores distinctae, intrantes, posteriores superficiales; callus humeralis parum in- crassatus, ?/s marginis occupans; Linea pallearis distineta, margarita in callo albida, dein coeruleo-viridescens. ; Long. 55, alt. 30, diam. 17 Mm. Unio colehieus Drouet*) Unionidae de la Russie d’Europe p. 19 Nr. 14. — Kobelt Catalog europ. Binnenconch. ed. II. p. 157. *) T. ovalis vel oblonga, convezxa, tenuis, pallide olivacea, viridi-radiata, rugosiuscula, sat nitida, supra rectiuscula, vel subconvexa, infra rectiuscula, antice rotundata, postice | attenuato -truncatula, declivis; umbones vie tumiduli, vix Tafel LII. Gehäuse langeirund, vorn zusammengedrückt, hinten etwas verbreitert, ziemlich gewölbt, dünn- schalig, rauh gestreift, ziemlich glänzend, hell olivenbraun mit grünen Strahlen und dunklen Ringen. Der Oberrand steigt gerade oder ge- wölbt, aber stark an, der untere ist ziemlich ge- rade, der vordere zusammengedrückt gerundet, der hintere bildet einen geraden, von oben ab- geschrägten, hinten ziemlich spitz abgerundeten Schnabel. Die Wirbel springen nur wenig vor und liegen im zweiten Viertel der Länge; sie sind nur mit wenigen undeutlichen, ziemlich groben Wellenfalten sculptirt; die Areola ist schmal und wenig deutlich, dagegen ist hinter den Wirbeln eine ziemlich grosse Area durch zwei dunkelgrüne Strahlen begränzt. — Das Schlossband ist schmal, ein Sinulus kaum vor- handen. — Das Schloss liegt ziemlich weit vornen; der Hauptzahn der rechten Schale ist zusammen- gedrückt, gekerbt, ziemlich lang, er divergirt von dem Rande nur ziemlich wenig und ist von demselben durch eine nicht besonders tiefe Grube getrennt. Die beiden Zähne der linken Schale liegen gerade hinter einander und werden, da die Zahngrube an der Innenseite des vorderen liegt, nur-durch eine ziemlich tiefe Kerbe geschie- den; sie sind beinahe gleich gross, am Rande ge- zähnelt, ziemlich niedrig. Die Lamellen sind mittellang und gekrümmt. Die vorderen Muskel- eindrücke sind deutlich und dringen unter die Zähne ein, die hinteren sind kaum sichtbar. Der Schulterwulst ist nur schwach entwickelt, reicht aber über zwei Drittel des Unterrandes zurück; er ist durch weissliche Färbung des Perlmutters ausgezeichnet, während der Rest der Schale sehr schön bläulich irisirt. Die Mantel- linie ist deutlich. Aufenthalt: in den vom Caucasus der Ostküste des schwarzen Meeres zufliessenden Bächen; das abgebildete Exemplar Drouäöt’s Ori- ginal. Ausserdem liegt mir von ihm eine noch etwas grössere einzelne Klappe vor, deren Dimen- sionen in Drouöt’s Diagnose mit angegeben sind. Unio colchieus hat zwar die grünen Strahlen der batavus-Gruppe, entfernt sich aber in seinem Umriss und auch sonst ziemlich weit von der- selben. Dagegen dürfte die nachfolgende Art sehr nahe mit ihm verwandt sein. 285. Unio araxenus Drouöt. Concha ovalis, parum convexa, solidula, luteola, viridi radiata et annulata, irregulariter sulcala, nitida; margo superior striete plieatuli; dens compressus, truncatus, parce erenulatus; margarita eandido-coerulew« — Long. 55—70, alt. 30— 35, erass. 17—21 Mm. — Drouöt. Rossmässler, Iconographie Neue Folge II. Fig. 285. 41 ascendens, inferior convesxiusculus, ante- rior compresse rolundatus et oblique in inferum abiens, posterior utrinque regu- lariter attenuatus et oblique rotundato- truncatus. Umbones pone "a longitudinis siti, viw tumiduli, ad apices indistincte undato-plicati; areola vix conspieua; area radtıs latis viridibus ornata; ligamentum angustum, breve, fulvum; sinulus fere nullus. Cardo ewacte sicut in U. colchico: dens valvulae dextrae compressus, crenu- latus, divergens et a margine vix separa- tus, dentes valvulae sinistrae humiles, subaequales, fovea laterali; lamellae me- diocres curvatae; impressiones musculares anteriores profundae, intrantes, poste- riores superficiales. Callus humeralis dis- tinctus, linea pallealis impressa; marga- rita candida, nitida, suleis externis trans- lucentibus. Long. 50, alt. 27, diam. 15 Mm. * Unio araxenus Drouet*) Unionidae de la Russie d’ Europe p. 18 Nr. 15. -— Kobelt Catalog europ. Binnenconchyl. ed. II. p. 157. Muschel ziemlich regelmässig oval, vorn etwas zusammengedrückt, hinten zugespitzt, nicht auf- geblasen, fest, doch nicht gerade dickschalig, unregelmässig gefurcht, aber trotzdem glatt er- scheinend und glänzend, hell gelblich mit grünen Strahlen, besonders auf der Hinterseite. Der Oberrand steigt in gerader Richtung auf, der Unterrand ist leicht gewölbt, — das concavus in Drouöt's Diagnose muss ein Schreibfehler sein, — der Vorderrand ist zusammengedrückt gerun- det, nach dem Unterrand hin etwas schräg ab- fallend; das Hintertheil ist von beiden Seiten her gleichmässig abgeschrägt und ziemlich spitz abgerundet. — Die Wirbel liegen etwas hinter dem ersten Viertel und sind nur wenig aufge- trieben; die Spitzen sind bei dem vorliegenden Exemplar gut erhalten, etwas heller als der Rest der Schale, doch ist eine Sculptur nur undeut- lich zu erkennen. Eine Areola ist kaum vor- handen, wohl aber eine durch breite, dunkel- grüne Strahlen ausgezeichnete Area, das hell- braune Band ist kurz und schmal, dahinter ein ganz schmaler, aber ziemlich langer Sinulus. Die Schlossbildung ist ganz wie bei Unio colchr- *) T. ovalis, vix convexa, suberassa, solida, luteola, vi» ridi-radiata, laeviuscula, nitida, supra vix convexa, infra concava (7), antiece rotundata, postice vix attenuato-trunca- tula; umbones vix tumiduli, parce plicatuli, pallidi; liga- mentum fulvum, tenue; dens concavo-conicus, vie dentieu- latus, supra appendieulatus; sinus elongatus; margarita candidula nitidissima. — Long. 50, alt. 27, diam. 15 Mm. — Drouät, 6 42 Tafel LI. cus. Schultercallus deutlich, gewölbt; Perlmutter weisslich, glänzend, durch die durchscheinenden äusseren Furchen gestreift erscheinend; Mantel- linie deutlich. . Aufenthalt: im Araxes, das abgebildete Exemplar Drouöt’s Original. U. arazxenus ist von colchieus nur durch die mehr regelmässig ovale Gestalt und die hellere Färbung verschieden und kann unbedenklich als Lokalvarietät zu demselben gestellt werden. 286. Unio Sieversi var. Differt a typo testa magis elongata, margini- bus supero et infero fere parallelis, concha postice haud attenuata. Long. 54, alt. 27, erass. 20 Mm. Ich erhielt diese hübsche Form von Dböttger als Unio mingrelicus, kann sie aber nach den vorliegenden Originalexemplaren Drouät’s nicht mit dieser Art vereinigen, sondern muss sie zu U. Sieversi rechnen, mit dem sie namentlich in der Schlossbildung völlig übereinstimmt. Sie ist länger als der Typus, Oberrand und Unterrand laufen beinahe parallel, und das Hinutertheil ist nicht verschmälert und ziemlich gleichmässig ab- gerundet. Der Varietät einen eigenen Namen beizulegen, halte ich für unnöthig. Aufenthalt: in der Kura bei Michailow. 287. Unio subtilis Drouöt. Concha subirregulariter ovalis vel reniformis, convezxa, tenuiuscula, rugose striata, oliva- cea, angustenigro annulata, nitens. Margo superior brevis, convexo-ascendens, infe- rior strictus vel plerumque medio retusus, anterior compresso-rotundatus, cum supero angulum indistinetum formans, posterior in rostrum declive, dein rotundato-trunca- tum productus. Umbones ante ‘a longi- tudinis siti, parum inflati subcontigui, rugose sed subirregulariter tuberculati; areola distineta, inter umbones intrans; ligamentum breve, angustum, sinulus sat longus. Dens valvulae dextrae compres- sus, rotundato-triangularis, vix crenulatus, a margine parum divergens et vix sepa- ratus; dentes valvulae sinistrae humiles, compressi, vix discreti, laminam crenu- latam formantes, fovea parva, laterali; lamellae breves, curvatae; impressiones musculares anteriores distinctae, intrantes, posteriores vix conspiceuae;, callus hume- ralis albus, parum convexus, vix supra lineam pallearem subinconspieuam dila- tatus; margarita albo-coerulea. Long. 47, alt. 24; crass. 18 Mm. Fig. 286 u. 287. Unio subtilis Drouöt*) Journal de Conchylio- logie vol. X XVII. 1879, p. 142. — Kobelt Catalog europäisch. Binnenconch. ed. II p. 157. — Locard Catalogue Moll. vi- vants France 9. 286. Muschel unregelmässig eiförmig, häufig unten nierenförmig eingedrückt, ziemlich aufgetrieben, dünnschalig und zerbrechlich, ziemlich rauh ge- streift, gelblich olivenfarben, mit fast regelmässig gestellten, schwarzbraunen, schmalen Jahrringen, ziemlich glänzend. Der Oberrand steigt im Bogen an, ist aber auffallend kurz; der Unterrand ist gerade oder häufiger nierenförmig eingezogen; der Vorderrand ist kurz, zusammengedrückt und bildet mit dem Oberrand einen wenig deutlichen Winkel, der Hinterrand ist in einen ziemlich langen, obenher abgeschrägten, spitz zugerun- deten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen weit vor und sind nicht sehr aufgetrieben; sie berühren sich beinahe mit den Spitzen und tragen wenig deutliche, unregelmässig gestellte Höcker; vor ihnen liegt eine deutliche Areola, die bis zwischen sie hineindringt; das Band ist kurz und schmal, hinter ihm eine lange Bucht. Die Schlosszähne sind schwach; der Zahn der rechten Klappe ist zusammengedrückt, ziemlich lang, ge- rundet dreieckig; er divergirt nur wenig vom Schlossrande und ist kaum von ihm geschieden. Die beiden Zähne der linken Klappe stehen in einer Linie hinter einander und sind nur durch eine ganz schwache Kerbe getrennt, so dass sie eine niedere, zusammengedrückte, scharfkantige, gezähnelte Lamelle bilden, welche vorn an der Innenseite eine wenig deutliche Grube trägt. Die Lamellen sind gekrümmt und ziemlich kurz; die vorderen Muskeleindrücke deutlich, der Haft- muskel in die Zähne eindringend, die hinteren kaum sichtbar. Der Schultercallus ist wenig gewölbt und wesentlich nur durch seine weisse Färbung ausgezeichnet; er verbreitert sich kaum über die kaum erkennbare Mantellinie hinüber; Perlmutter bläulich weiss. Die mir vorliegenden beiden Drouet’schen Exemplare aus der Seine bei Troyes sind eine ver- kümmerte und eigenthümlich ausgebildete Lokal- form des U. Requienii, wie ich sie ganz analog von U. pietorum aus dem Main kenne. Drouöt nennt auch England als Fundort; sollten ihm von da Varietäten von pictorum vorgelegen haben ? *) T. ovali-subreniformis, convexo-ventrosa, tenuis, fra- giliuseula, striato-rugosiuscula, pallide olivacea, supra con- vexo-arcuata, infra subretusa, antice brevis, attenuata, Pos- tice attenuato-deeurvata, in medio dilatata; umbones sub- tumidi, vugoso-tubereulati; dens tenwis, elongato-compressus, obscure triangularis, denticulatus; lamella exserta, brevius- eula, ineurvata,; margarita albo-coerulea, nitida. — Long. 35—40, alt. 21—25, diam. 13—15 Mm. — Droußt, Tafel LIV. Fig. 288 u. 289. 45 Tafel LIV. 288. Unio Pancici Drouöt. Ooncha elongato-ovalis, parum inflata, solidula, antice rugose costato-sulcata, postice lae- vior, vix nitidula, flavo-viridula vel pal- lide olivacea, postice late brunneo radiata; margo superior plane vix arcuatus, in- ferior strictus vel medio subretusus, an- terior compresso-rotundatus, posterior in rostrum aequilatum, rotundato-truncatum, vix depressum productus. Umbones ad "/s longitudinis siti, viw tumidi, ad apices subtuberculosi; areola angusta, parum distincta; ligamentum anyustum, breve, corneum; sinulus sat longus; area radiüis duobus brunneis marginata. Dens val- vulae dextrae compressus, subtriangula- ris, acie obscure crenulatus, a margine dilatato divergens, sed parum diseretus; dentes valvulae sinistrae compresst, pPa- ralleli, fossa angusta disereti, anterior humilis, acutus, erenulatus, antice subite truncatus, posterior triangularis. Lamel- lae sat longae, parum curvatae, angulum cum cardine formantes. Impressiones an- teriores distinctae, intrantes, duplices; callus humeralis distinctus, sed parum convexus, marginis */s occupans; linea pallealis vix impressa. Margarita in callo lacteo-carneola, postice smaragdo- rubeola, laete iridescens. Long. 58, alt. 30, diam. 20 Mm. Unio Panciei Drouet*) Unionidae de la Serbie pP. 1, INTRS. 5% Muschel etwas länglich eiförmig, wenig auf- geblasen, ziemlich festschalig, vornen deutlich furchenrippig, hinten glätter, kaum glänzend, gelblich grün oder hell olivenbraun, nach hinten mit grünen und dann mit braunen Strahlen, die auf dem Hintertheil zu einer breiten, dunkel- braunen Fläche zusammenfliessen. Der Ober- rand ist leicht und flach gebogen, der Unterrand gerade oder ein wenig eingezogen, der Vorder- *) C. ovalis, compressula, tenwis, flavo-viridula vel pal- lide olivacea, saepe viridi-radiata, striato-sulcata, vie niti- dula supra infraque rectiuscula, antice rotundata, postice parce produeta, aequilata, subrotundata; nates exiguae, de- pressulae, striatulae, apice parce plicato-subtuberculosae ; area vix impressa; ligamentum breve, corneum; dens minor, compressiusculus, obseure triangularis; dentes valvulae sini- strae validiores; lamella tenuis, elata; margarita nitidis- sima, pulchre picta, antice lacteo-carneola, postice laete iri- descens, smaragdo-rubeola. — Long. 55—60, alt. 28—30, diam. 15—18 Mm. — Drouet. rand zusammengedrückt, gerundet, in einem Win- kel sich mit dem Oberrand verbindend, der Hinter- rand in einen ziemlich gleich breiten, abgerun- deten, kaum nach unten gerichteten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen beim ersten Vier- tel und sind kaum aufgeblasen; die Spitzen sind klein und berühren sich fast; eine Skulptur ist an meinem Exemplare kaum zu erkennen; die Areola ist zusammengedrückt und wenig auf- fallend; die dunklen Strahlen des Hinterendes begrenzen eine Art Area; das hornfarbene Schloss- band ist schmal und kurz, dahinter ein ziemlich langer Sinus. Das Schloss ist nicht sehr stark ausgebildet; der Zahn in der rechten Schale ist zusammengedrückt, gerundet dreieckig, am Rande undeutlich gezähnelt; er divergirt von dem etwas verbreiterten Schlossrande, ist aber nur durch eine ganz flache Furche vonihm geschieden. Die beiden Zähne der linken Klappe stehen ziemlich parallel und werden durch eine schmale, schräg verlau- fende Zahngrube, deren Haupttheil an der Innen- seite des Vorderzahnes liegt, geschieden; der vordere ist lamellenartig zusammengedrückt, mit scharfer gezähnelter Schneide, nach vornen steil in den vorderen Muskeleindruck hinein abfallend; der hintere ist ziemlich dreieckig. Die Lamellen sind ziemlich lang und wenig gekrümmt, in einen Winkel mit dem Schloss gestellt. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief; der von dem Fuss- muskeleindruck kaum geschiedene Haftmuskel- eindruck dringt in den Zahn ein; die hinteren Muskeleindrücke sind kaum erkennbar. Der Schulterwulst ist deutlich, doch nur wenig ge- wölbt, aber durch eine weisslich tleischrothe Fär- bung ausgezeichnet; er reicht über die Hälfte des Unterrandes zurück; die Mantellinie ist wenig eingedrückt; Perlmutter mit Ausnahme des Schul- terwulstes röthlich mit prächtig grünem Irisiren. Aufenthalt: in der Donau und ihren ser- bischen Zuflüssen Timok und Moravitza; das ab- gebildete Exemplar mir von Drouöt als sein Original übersandt. Auch diese Form ist, wie die schon früher beschriebenen, wohl .nichts anderes, als eine Lokalform des Unio bosnensıs. 289. Unio jonicus Drouät. Concha elongato-ovalis, sat convexa, solidula, dense striatula, antice subrugosa, parum nitens, olivaceo-castanea, umbones versus clarior, postice indistincte castaneo ra- diata, Margo superior convewiusculus, 6* 44 Tafel LIV. ascendens, inferior strictiusculus, anterior rotundatus, angulatim cum supero con- Junctus, suboblique in inferum abiens, posterior in rostrum vie attenuatum, YO- tundato-subtruncatum produstus. Umbo- nes parum ante '/ı longitudinis siti, de- pressuli, rugis numerosis angulatis et undulatis pulcherrime sculpti; areola com- pressa, parum distincta ; ligamentum breve, sat angustum; sinulus longus. Dens val- vulae dextrae obliquus, exsertus, subcom- pressus, intus profunde sulcatus et ad acıem obscure cerenulatus, fossula an- gusta profunda a margine dilatato et distincte dentato divisus, postice incisura marginatus; dentes valvulae sinistrae valde inaequales, leviter divergentes, incisura angusta discreti; anterior humilis, elon- gatus, margine crenulato, extus striatus, antice subite trumcatus, posterior altior, truncatus, margine distincte crenatus ; fovea cardinalis lateralis. Lamellae strie- tiusculae elongatae; impressiones anteri- ores profundae, posteriores superficiales; callus humeralis dimidiam marginis occu- pans, dilatatus, linea pallearis vix im- pressa. Margarita lacteo-coerulea, sub lente pulcherrime granulosa. Long. 62, alt. 32, crass. 20 Mm. Unio jonicus Blanc mss. — Drouöt*) in Jour- nal de Conchyliologie XXVII. 1879, p. 329. — Westerlund et Blanc Apercu Faune malacolog. Grece p. 146 Nr. 320. Muschel ziemlich lang eiförmig, gewölbt, fest- schalig, wenn auch nicht allzu dick, wenig glän- zend, am Vordertheile rauh rippenstreifig, nach hinten zu glätter, dunkel olivenbraun, nach den Wirbeln hin heller, auf dem Hintertheil undeut- lich dunkel gestrahlt. Der Oberrand ist gewölbt und steigt etwas an, der Unterrand ist ziemlich gerade, der Vorderrand ist gerundet; mit dem Oberrand bildet er einen Winkel, in den Unter- rand dagegen geht er etwas abgeschrägt allmäh- lig über; das Hintertheil bildet einen geraden, kaum verschmälerten, nur von oben her leicht ab- geschrägten und dann rund abgestutzten Schnabel, die ‘Wirbel liegen etwas vor dem ersten Viertel der Länge und sind wenig aufgetrieben, aber *) T. ovalis, convexa, tenuis, vugosiuscula, vix subniti- dula, olivaceo-castanea, supra convexiuseula,' infra reetius- eula, antice rotundata, postice rotundo-subtruncata, in medio vix dilatata; umbones depressuli, rugosi, pulehre undulatim et angulatim multiplicati; nates parvulae; dens oblique ex- sertus, subcompressus, eristato-denticeulatus, supra appendi- eulatus (quasi duplex); margarita lacteo-coeruled, vix nitida, sub lente subtilissime granmulosa, ad oras lineolata. Long. 63, alt. 35, diam. 20 Mm. Fig. 290. durch eine prächtige Skulptur aus dichtstehen- den, gebogenen und geknickten Wellenrunzeln, die einen ungewöhnlich grossen Raum einnehmen, ausgezeichnet. Die Areola ist zusammengedrückt und wenig auffallend, das Schlossband kurz und ziemlich schmal, dahinter ein langer Sinus. Das Schloss ist gut entwickelt, der Hauptzahn der rechten Schale ist schief gerichtet, etwas zusam- mengedrückt, vorspringend, an der dem Rand zugewandten Seite tief gefurcht, am Rande un- deutlich gezähnelt; er wird durch eine schmale, aber tiefe Furche von dem Schlossrande geschie- den, der verbreitert ist und eine deutliche zahn- förmige Leiste zeigt; auch nach hinten wird er durch eine Kerbe begrenzt, die beiden Zähne der linken Klappe divergiren etwas und werden durch eine tiefe, aber enge Kerbe geschieden; sie sind sehr ungleich, der vordere ist lang, niedrig, lamellenartig zusammengedrückt, mit scharfer Schneide, leicht gezähnelt, vorn ganz plötzlich abgestutzt, der hintere ist höher, oben abgestutzt und deutlich gekerbt; beide sind ar der Aussenseite scharf gestreift; die Zahngrube liegt fast ganz an der Innenseite des vorderen Zahnes. Die Lamellen sind lang und ziemlich gerade, die vorderen Muskeleindrücke sind tief, der obere Haftmuskeleindruck ist vom Fuss- muskel kaum geschieden und dringt in den Zahn ein; die hinteren Eindrücke sind ganz oberfläch- lich. Der Schultercallus nimmt ungefähr die Hälfte des Unterrandes ein und ist erheblich verbreitert, die Mantellinie breit, doch kaum eingedrückt. Perlmutter milchblau, kaum glän- zend, unter der Loupe sehr hübsch gekörnelt. Aufenthalt: auf der jonischen Insel Santa Maura in Gräben, welche von der Quelle von Megalivrissi gespeist werden. Es ist die west- lichste Form aus der Gruppe der Arten mit so rauh skulptirtem Wirbel und meines Wissens die einzige Najadee der jonischen Inseln. Es ist interessant, dass Santa Maura, das alte Leu- kas, einst durch eine Landenge mit Akarnanien zusammenhing und die grosse Quelle von Me- galivrissi ihr Wasser wahrscheinlich vom Fest- land erhält. 290. Anodonta alseria Droueit. Concha ovalıs, postice breviter rostrata, con- vexa vel tumidula, tenuis, fragilis, ru- goso-sulcata, ad oras squamosula, oliva- cea vel brunneo-viridescens, postice indis- tincte brumneo radiata; margo superior ascendens, vix convexus, angulum cum anteriore breviter rotundato formans, in- ferior leviter arcuatus, posterior in ros- trum breve attenuatum, dein subite trun- Tafel LV. catum produetus. Umbones depressae, plicatae; erista subelata, angulosa; liga- mentum tenue, elongatum; sinus elonga- tus ; impressiones superficiales ; margarita coerulescens. Long. 80—100, alt. 45—50, diam. 30 -35 Mm. Anodonta Alseria Drouet*) Unionidae de U’ Italie 9. 93. Nr. 56. Muschel oval, hinten kurz geschnäbelt, ziem- lich gewölbt oder selbst aufgeblasen, dünnschalig, zerbrechlich, rauh und unregelmässig gefurcht, nach den Rändern hin schuppig gefaltet, oliven- *) ©, ovalis, convexa, saepe tumidula, supra arcuato- angulosa, infra mödice eurvata, antice semieincularis, POS- tice in rostrum atlenuatum producta, tenuis, fragilis, ad oras striato-squamosa, sulcatula, olivacea vel brunneo-viri- descens, nates depressae, plicatae; erista subelata, angulosa; ligamentum tenue; laminula simplieissima; sinus elongatus; impressiones superficiales; margarita coerulescens, saepe polychroa. — Long. 80—100, alt, 45—50, diam. 30—35 Mm. — Drouöt. Fig. 291--294. 45 braun bis braungrün mit schmalen dunklen An- wachsringen und einigen dunklen Strahlen auf dem Hintertheil. Der Oberrand steigt in einem schwachen Bogen an und zwar vor den Wirbeln stärker, als hinter ihnen; er bildet mit dem ge- rundeten Vorderrand einen deutlichen Winkel, der Unterrand ist leicht gewölbt, der llinterrand bildet einen kurzen, von oben her rasch ver- schmälerten, dann senkrecht abgestutzten Schna- bel. Die Wirbel sind niedergedrückt und ein- fach concentrisch gefaltet; vor ihnen ist die Schale zu einem schmalen Kamme zusammen- gedrückt; das Schlossband ist Jang und schmal, dahinter ein Janger Sinus; die Muskeleindrücke sind kaum sichtbar. Perlmutter bläulich, hier und da grünlich oder violett schillernd. Aufenthalt: im See von Alserio in Ober- italien, das abgebildete Exemplar Drouets Original. Eine sehr wenig ausgezeichnete Form, die kaum einen eigenen Namen verdient. Tatel LV. 291—294. Kobelt. Concha magna, elongato-ovata, haud inflata, antice compressa, postice dilatata, soli- dula, erassa, ruditer sulcata, margines versus sublamellosa, nitidula, unicolor ni- gro-castanea. Margo superior pone um- bones regularıter ylano-convexus, haud ascendens, ante umbones subite depressus, cum anteriore arcum aequum compressum usque ad mediam marginis inferi for- mans, inferus dein descendens et cum posteriore supra impresso, dein rotundato- truncato rostrum quasi saccatum formans. Umbones parvi corrosi, in adultis ad "a, in Junioribus ad '/s longitudinis siti, pa- rum prominuli; areola angusta, linearis, sed excavata; ligamentum elongatum sat angustum, subobteclum; sinulus brevis. Cardo valvulae dextrae dente crasso, compresso-conico, interdum subhamato, fossa-profunda excavata a margine sepa- rato, sinistra dentibus 2 parum elevatis, dentieulatis, fossa sublaterali divisis; la- mina lamellaris in dextra leviter convexo- elevata, in sinistra sulco mediano sub- divisa; impressiones anteriores profun- dae, posteriores superficiales sed distinctae; linea pallealis lata, parum impressa, mar- garita in callo humerali parum incras- Margaritana Freytagi sato coeruleo-albida, late virescenti-fusco limbata, ultra lineam pallealem virescenti- fusco tincta, maculis irregularibus satura- tioribus; punctis impressis numerosis mu- nita. spec. quod vidi masximı 106, alt. ante umbones 44, alt. max. 54, erass. 31 Mm. Margaritana Freytagi Kobelt Nachr. Bl. Mal. Ges. XVIII. 1886 p. 88. — Supplement zur Fauna von Nassau t. 8 fig. 1—4. Muschel gross, langeirund, nur wenig aufge- blasen, vorn auffallend von oben nach unten zusammengedrückt, hinten dagegen fast sack- förmig erweitert, so dass die grösste Höhe er- heblich hinter den Wirbeln liegt, festschalig und dick, doch bei den mir vorliegenden Exemplaren nicht so diekschalig, wie margaritifera, ziemlich glänzend, rauh gefurcht, nach den Rändern hin lamellös, jüngere Exemplare braungrün mit dunk- len Ringen, ältere einfarbig kastanienbraun bis tiefschwarz. Der Oberrand bildet hinter den Wirbeln einen flachen, nur bei jüngeren Exem- plaren ansteigenden Bogen; vor denselben liegt er ganz erheblich niedriger, als hinter denselben und bildet mit dem Vorderrand einen von oben nach unten zusammengedrückten, sonst regel- mässigen Bogen, welcher sich bis in die Mitte des Unterrandes erstreckt. Hier beginnt aber der Unterrand sich plötzlich stärker zu wölben und bildet mit dem Hinterrand, der oben an- Long. 46 fangs eingedrückt und etwas ausgeschnitten und dann kurz abgerundet ist, einen verbreiterten Schnabel (ähnlich wie bei Unio tumidus var. saccatus Kossm. Iconographie I. vol. III. tab. 90 fig. 969). Die kleinen, wenig vorspringen- den, tief ausgefressenen Wirbel liegen für eine Margaritana auffallend weit zurück; bei dem grossen Fig. 291 abgebildeten Exemplare 30 Mm. vom Vorderrand, bei dem kleinsten, Fig. 294 dargestellten, das nur 43 Mm. lang ist, dagegen 16 Mm., so dass sie sich bei diesem im Drittel, bei dem anderen im Viertel der Länge befinden, während bei Margaritana margaritifera ihre Lage zwischen einem Fünftel und einem Sechstel der Länge schwankt. Der Raum vor den Wir- ben ist deutlich ausgehöhlt, doch nur eine ganz schmale Areola entwickelt; das Schlossband ist lang, doch nicht sonderlich breit und fast zur Hälfte überbaut. — Das Schloss besteht in der rechten Schale aus einem starken, zusammen- gedrückt kegelförmigen Hauptzahn, dessen Spitze mitunter hakenförmig eingekrümmt und mehr oder minder tief gekerbt ist; bei dem Fig. 290 abgebildeten Exemplare ist er beinahe gespalten; er wird durch eine tiefe ausgehöhlte Zahngrube vom Schlossrand geschieden, der meistens noch einmal zahnartig verdickt ist und eine zweite Zahngrube bilden hilft. Die linke Klappe hat zwei niedrigere, am Rande gekerbte Zähne, welche durch eine fast ganz an der Innenseite gelegene Zahngrube geschieden werden; der hintere ist länglich, zusammengedrückt, der vordere kürzer, vorn steil abgestutzt. Eigentliche Schlosslamellen sind natürlich nicht vorhanden, aber die Lamellar- platten sind für eine Margaritana auffallend stark gewölbt und die linke ist lei Fig. 291 sogar durch eine deutliche Längsfurche gespalten. Die vor- deren Muskelnarben sind deutlich und tief; die Haftmuskelnarbe ist von der vorderen Schloss- muskelnarbe nicht geschieden und dringt nicht in das Schloss ein. Die hinteren Muskelnarben sind nieht tief, aber deutlich. Der Mantelein- druck ist breit und seicht. Das Perlmutter auf dem wenig auffallenden Schulterwulst ist schön milchweiss, nach aussen von einem breiten grünen Saum eingefasst, welcher nicht allein von dem Tafel LVI. .Fig.: 295 u. 296: Wachsthum herrühren kann, denn er trägt bei Fig. 291 eine deutliche Perle. Innerhalb der Mantellinie ist die ganze Innenfläche grünlich- braun überlaufen mit verschiedenartigen moos- grünen intensiven Flecken; sie zeigt sehr auf- fallende eingestochene Punkte. - Bei Fig. 288 zeigen sich in den vorderen Muskelnarben hüb- sche Perlenansätze. Aufenthalt: in der Nister, einem der Sieg zufliessenden Bache bei Hachenburg am Nord- abhang des Westerwaldes, wahrscheinlich in die- ser Gegend weiter verbreitet. Das Vorkommen wird schon von Thomae (Verzeichniss der im Herzogthum Nassau, insbesondere in der Um- gegend von Wiesbaden lebenden Weichthiere, in Jahrb. des Nass. Vereins für Naturkunde IV. 1841) angegeben, war aber von Sandberger und Koch (ibid. vol. VII. 1844) nicht bestätigt worden und darum auch nicht in meine Fauna von Nassau übergegangen. Man hat sich bis jetzt allgemein damit be- gnügt, die nördlich der Alpen lebenden Marga- ritana-Arten sämmtlich zu margarttifera zu rech- nen, selbst die Nouvelle Ecole scheint, nach dem Verzeichniss von Locard (Catalogue general des Mollusques vivants de France p. 282) zu schliessen, nur eine einzige Margaritana für Frankreich anzuerkennen und nennt die in mei- nem Öatalog angenommenen beiden französischen Varietäten (Roissyi Michaud und elongat« Lam.) gar nicht, auch nicht in der Synonymie. Die vorliegende Form unterscheidet sich aber in allen Altersstufen durch die zurückliegenden Wirbel, den verlängerten zusammengedrückten Vordertheil und den verbreiterten Hintertheil so auffallend von der typischen, dass sie unbedingt einen eigenen Namen haben muss. Sie steht der französischen Form mit gestrecktem nicht ein- gedrücktem Unterrande, wie sie Dupuy (His- toire naturelle des Mollusques pl. 22 fig. 14) abbildet, am nächsten; auch die Perlmuschel aus den Bächen der Lüneburger Haide, wie sie borcherding neuerdings beschrieben, kommt ihr näher, als die Perlmuschel aus dem Voigt- land, welche als Typus von Margaritana mar- garitifera gilt. Tafel LYI 295. 296. Unio Kochi Kobelt. | Concha plus minusve reniformis, crassa, solidis- sima, ad umbones profunde exulcerata, | ventricosa, ruditer irreyulariterque sul- cata, nigro-castanea, umbones versus | aeneo fulgens, margines versus lamellosa. Margo superior valde arcuatus, ascen- dens, cum anteriore angulum distinetum formans, anterior breviter rotundatus, dein inferiorem versus declivis, inferior Tafel LVI. pone medium distincte sinuatus, posterior rostrum breve decurvatum truncatum for- mans. Umbones valde anteriores, parum prominuli; areola angusta, leviter exwca- | vata; ligamentum breve, cerassum, sinulo minimo; area vix compressa, suleis 2 dis- tinctis exarata. Margo cardinalis valde incrassatus, latissimus ; dens valvulae dex- trae crassus, obtuse conicus, sulcatus, fovea parva anteriore angusta et poste- riore parum distincta marginatus; dentes valvulae sinistrae valde inaequales, Pos- terior multo major, conicus, rude erena- tus, fovea profunda trianguları ab ante- riore humiliore discretus; lamina cardi- nalis incrassata, plerumque subdentata vel plica obliqua instrucla; lamellae va- lidae, a dentibus longe distantes. Impres- siones musculares anteriores profundae, callo erasso postice marginatae, profunde intrantes;, posticae distınctae; callus hume- ralis crassus, ad ?/ı longitudinis subite ob- lique truncatus; linea pallealis distincta, suberenulata. Margarita coeruleo-albida, diffuse fusco tincta, hie illie margari- tulis munita, postice interdum pulcher- rime iridescens. Long. 70, alt. 36, crass. 30 Mm. Long. 56, alt. 32, crass. 23 Mm. Unio Moquinianus Sandberger und Koch in Jahrb. Nass. Vereins f. Naturkunde VII. MS Unio Kochi Kobelt Suppl. ibid. 1886 t. 7 fig. Muschel mehr oder minder nierenförmig, dickschalig und sehr schwer, an den Wirbeln immer, selbst bei jüngeren Exemplaren, tief zer- fressen, sehr bauchig, grob und unregelmässig gestreift, nach den Rändern hin mit lamellös er- hobener Epidermis, schwarz kastanienbraun, nach den Wirbeln hin häufig in Folge eines festsitzen- den Niederschlags metallisch glänzend. Der Ober- rand ist immer stark gebogen und steigt nach hinten an; der Vorderrand bildet mit ihm eine deutliche Ecke, wendet sich dann, erst im Bogen, dann abgeschrägt nach dem Unterrande, welcher in der Mitte oder hinter derselben deutlich ein- gebuchtet ist; der Hinterrand bildet einen kur- zen, mehr oder minder nach unten gekrümmten, hinten fast geradlinig abgestutzten Schnabel. Die Wirbel liegen sehr weit nach vorn und springen, tief ausgefressen, wie sie sind, kaum noch vor; die Areola ist schmal, aber deutlich ausgehöhlt und reicht bis zwischen die Wirbel hinein; das Schlossband ist kurz und breit, ein Sinulus da- hinter kaum vorhanden; die Area ist nur wenig zusammengedrückt und zeigt jederseits zwei schr Fig. 295 u. 296. 4% deutliche breite, vom Wirbel zum Hinterende laufende Furchen. Die Schlossbildung ist eine sehr auffallende. Die ganze Schlossplatte ist auf- fallend stark und breit; die Zähne liegen weit vornen; der Hauptzahn in der linken Klappe ist meistens stumpfkegelförmig, stämmig, am Rande gekerbt; bei dem abgebildeten Exemplare ist sein vorderer Theil verkümmert und auf ein paar niedere Querfalten reduzirt; vorn ist er nur durch eine ganz schmale, seichte Grube vom Schloss- rand geschieden, hinter ihm steht eine deut- lichere, tiefere Bucht. Die rechte Klappe hat zwei divergirende und sehr ungleiche Zähne, die beide querüber stark gekerbt sind; der hintere ist bei weitem stärker und höher, stumpf kegel- förmig, der vordere klein, verkümmert; zwischen beiden liegt eine vertieft kegelförmige Grube mit gerundetem Boden. Hinter den Zähnen liegt eine bis zu 10 Mm. lange glatte Fläche, über welche sich meistens ein schräger Wulst zieht; dann erst beginnen die starken, gedrungenen, ziemlich kurzen Lamellen, welche mit dem Rest des Schlosses einen ausgeprägten stumpfen Win- kel bilden. Von den Zähnen läuft eine starke Stützwulst zum Schultercallus; vor ihr liegen die sehr tiefen Muskeleindrücke, von denen der des Haftmuskels in die Schlossmasse eingebohrt ist; die hinteren Muskeleindrücke sind ebenfalls deut- lich; über dem Haupteindruck steht am Ende der Lamellen bei fast allen Exemplaren noch ein auffallend deutlicher, accessorischer kleiner scharf abgetrennt. Der Schultercallus ist stark ausgeprägt und reicht bis zu drei Viertel der Länge des Unterrandes; hier schwillt er noch einmal an und ist dann scharf abgestutzt in einer schrägen Linie, welche bis zur Innenseite des Wirbels durchläuft. Die Mantelfurche ist deut- lich und leicht crenulirt. Perlmutter bläulich weiss, aber meist bräunlich überlaufen, nach hin- ten, wo die Schale dünn bleibt, oft schön iri- sirend. Perlenansätze sind sowohl in den Muskel- eindrücken als auch sonst nicht selten. Aufenthalt: mit Margaritana Freytagt in der Nister bei Hachenburg, wir in grosser Quan- tität lebend von Herrn Amtsrichter Stahl da- selbst mitgetheilt. Die eigenthümliche Schlossbildung, welche trotz mancher Variabilität im Einzelnen, im Gan- zen immer konstant ist, macht es mir unmöglich, diese Art in den Formenkreis von Unio ba- tavus Lam. mit einzubeziehen. Die Stellung der Lamellen zum Reste des Schlosses erinnert an die Abbildung des Schlosses von U. erassus bei Rossmässler Iconographie I]. fig. 411, doch ist die Zahnbildung eine ganz andere, und so mag die Art einstweilen für selbständig gelten, 48 Tafel LVI u LVI. bis genauere Untersuchung der westphälischen Bäche ihre wahre Verwandtschaft erkennen lässt. 297. Uniorhenanus Kobelt. Concha ovata, postice leviter acuminata, inflata, solida, crassa, laeviuscula, hie lie irre- gulariter sulcata, nitidula, viridescenti- fusca, castaneo annulata. Margo supe- rior arcuatus, vix ascendens, cum ante- riori breviter et compresse rolundato vix angulum formans ; inferior strietiusculus, posterior in rostrum elongatum superne declive, apice acute rotundatum produc- tus. Umbones anteriores, ad '/a longitu- dinis siti, tumidi, rugis distincetis flexuosis 2 tantum sculpti; areola angusta, sed profunda et inter umbones intrans; ligamentum breve, crassum, St- nulo brevissimo; area haud compressa, distincte marginata. Dens valvulae dex- trae elongatus, compressus, margine cre- natus, fossa angusta profunda a margine cardınis parallelo discretus; dentes val- vulae sinistrae fovea sublaterali discereti, posterior major, margine arcuato, erenu- lato, anterior humilior, compressus, acie viw erenulata; lamellae elongatae, angu- lum cum cardine formantes, ad extremi- tates flexuosae; impressiones amleriores profundae, distincte triplices, posteriores superficiales; callus humeralis parum crassus; linea pallealis impressa, erenu- lata; margarita carneo-albida, ad um- bones livido tincta. Long. 70, alt. 36, cras. 28 Mm. Unio rhenanus Kobelt Suppl. Fauna Nassau in Jahrb. Ver. Naturkunde 1886 tab. 5, fig. 3. Gehäuse lang eirund, hinten spitz auslaufend, aufgeblasen, festschalig und diek, verhältniss- mässig glatt, nur hier und da unregelmässig ge- furcht und nach den Rändern hin lamellös ge- streift, braungrün mit dunkel kastanienbraunen Fig. 297 u. 298. Ringen. Der Oberrand ist leicht gebogen und steigt kaum an; mit dem kurz gerundeten Vorder- rand bildet er fast keinen Winkel. Der Unter- rand ist gestreckt, der Hinterrand fällt von oben ab und bildet einen ziemlich langen, hinten spitz zugerundeten Schnabel. Die Wirbel liegen etwa in einem Viertel der Länge; sie sind aufgeblasen und haben sich beim Oeffnen an den Spitzen abgeschliffen; ihre Skulptur ist indess deutlich erkennbar und besteht jederseits nur aus zwei starken Ziekzacklinien, ganz unähnlich den Wel- lenrunzeln von Unio batavus. Eine schmale, aber deutliche Areola schneidet zwischen die Wirbel hinein; das Band ist kurz und breit, der Sinulus sehr kurz. Auch die Schlossbildung ist von der der batavus-Gruppe sehr abweichend. Der Haupizahn in der rechten Klappe ist lang, seit- lich zusammengedrückt, gekerbt, durch eine schmale Grube von dem fast gleichlaufenden Schlossrande geschieden; die Zähne der linken Schale liegen in gerader Linie hintereinander, die Zahngrube an der Innenseite des vorderen ; der hintere Zahn ist halbrund und deutlich ge- kerbt, der vordere viel niedriger, zu einer schar- fen, kaum gekerbten Schneide zusammengedrückt. Die langen Lamellen bilden mit dem Rest des Schlosses einen Winkel und sind am Ende plötz- lich umgebogen. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief und deutlich dreitheilig, der des Haft- muskeleindruckes liegt an der Innenseite, nicht an der Vorderseite der Zähne; die hinteren Muskeleindrücke sind deutlich, doch nicht tief. Der Schulterwulst ist wenig auffallend und nur vorne stark, die Mantellinie deutlich eingedrückt und gekerbt. Perlmutter bläulich oder fleisch- farben, unter den Wirbeln livid. Aufenthalt: im Rheingau. Die Schlossbildung und namentlich die auf- fallende, von allen batavus-Formen so erheblich abweichende Wirbelskulptur zwingen mich, diese Form bis auf Weiteres unter eigenem Namen als Art zu beschreiben. Tafel LVI. 298. Unio Stephanini Adami var. Concha elongato-ovata, valde inaequilatera, crassa, solidissima, ventricosa, ruditer et subregulariter striato-rugosa, postice sub- lamellosa, nigricante- fusca, versus um- bones pallidior. Margo superior stric- tiusculus, cum infero recto vel leviter si- nuato subparallelus, anterior brevissimus, compresso-rotundatus cum supero angu- um distinctum formans, posterior rostrum elongatum rectum, supra emarginatum, dein rotundato-truncatum formans. Um- bones margini anteriori valde approswi- mati, obtuse tumidi, parum prominuli, Tafel LVII. detriti; areola distineta, lanceolata, inter umbones intrans; ligamentum latiuseu- lım, haud elongatum; sinulus longus; area suleis 2 latiusculis munita. Cardo extremitatem anteriorem fere attingens; dens valvulae dextrae crassus, pyramı- dato-truncatus, ad aciem erenulatus, vix a margine divergens et fossa angusta sed profunda discretus; dentes valvulae sinistrae margini paralleli, eristam acu- tam erenulatam antice truncatam, fovea laterali vie divisam formantes; lamellae elongatae, strietiusculae, impressiones an- teriores profundae, callo transverso crasso postice marginati; posteriores superficrales; callus humeralis distinetus, ?/s longitudinis marginis inferi occupans; margarita al- bido-coerulea, leviter argentea. 85, alt. 42, crass. 28 Mm.; umbones ad 15 Mm. siti. Unio Stephaninii Adami*) Bullet. Soc. Malacol. ital, VIII. 1882 tab. O fig. 1. 2. Muschel lang eirund, auffallend ungleichseitig, mit verkürztem Vorderrande und lang ausgezoge- nem Hintertheil, dickschalig und sehr fest, ziem- lich aufgeblasen, rauh, doch ziemlich regelmässig gestreift, die Epidermis nach den Rändern hin lamellös gefaltet, schwärzlich braungrün, nach den Wirbeln zu heller. Der ÖOberrand ist bei der vorliegenden Form ganz gerade, horizontal, dem nur ganz leicht eingebuchteten Unterrand gleichlaufend; er bildet mit dem kurz gerundeten und von oben nach unten zusammengedrückten Vorderrande eine asutliche Ecke; der Hinterrand ist in einen geraden, oberseits etwas ausgeschnit- tenen, hinten stumpf abgerundeten Schnabel aus- sezogen. Die Wirbel liegen sehr weit nach vor- nen, wenig hinter einem Sechstel der Länge; sie sind stumpf aufgetrieben, nur wenig vorspringend, ziemlich weit getrennt, und in der Weise abge- rieben, wie es für die Sippschaft des Unio elon- gatulus Mühlf. charakteristisch ist; die deutliche Areola reicht bis zwischen die Wirbel hinein. Das Schlossband ist ziemlich breit, aber nicht lang; an es schliesst sich ein langer, schmaler Long. *) Concha subreniformis, erassa, solidissima, ventrico- sula; extus atra, regulariter striato-rugosa; supra areuata, infra subrecta, vel variabiliter subsinuata; antice brevi ro- tundata, lunulifera ; angulo antero dorsali distineto; postice ovali-elongata, rostrata; wumbonibus obtusis, parum promi- nentibus, extremitati anteriori valde approximatis; natibus distantibus; ligamento lato, parum elongato; dentibus: car- dinali erasso, pyramidato-truncato, supra striato; laterali valido, subrecto, producto; margarita albo-argentea ; impres- sionibus, antieca profundissima, asperulata; postiea semiellyp- ticaz; palleali antice sulenlata. — Long. 82, lat. 39, diam. 26 Mm. — Habitat in lacu Castro Toblini, provineiu tri- dentina. — Adami. Rossmässler, Iconographie Neue Folge II. Fig. 299. 49 Sinulus. Auf der zusammengedrückten Area sind jederseits zwei flache breite Bogenfurchen zu erkennen. Das Schloss berührt mit den vorde- ren Eindrücken beinahe den Vorderrand; der Hauptzahn der linken Schale ist stark, etwas zu- sammengedrückt pyramidal und leicht von innen nach aussen umgebogen, am Rande abgestutzt und leicht gekerbt; er steht dem Rande fast parallel und wird durch eine schmale, aber tiefe Grube von ihm geschieden. Die beiden Zähne der linken Klappe bilden eine dem Schalenrand parallele, scharfe, leicht gekerbte Schneide, welche durch die ganz an der Innenseite liegende Zahn- grube kaum getheilt wird; der vordere ist vornen steil abgestutzt. Von den Zähnen aus läuft ein auffallend starker Perlmutterwulst zum Rande, welcher die vorderen Muskeleindrücke besonders tief erscheinen lässt; die vordere Haftmuskel ist besonders gross und dringt tief unter den Zahn ein. Die Lamellen sind lang und nur wenig ge- bogen, die hinteren Eindrücke ganz oberfläch- lich. Der starke Schulterwulst nimmt zwei Drittel des Unterrandes ein; die Mantellinie ist flach und breit; die Innenseite ist mit bläulich weissem, leicht silberig schimmerndem Perlmutter belegt. Es liegt mir nicht die typische, mehr nieren- förmige und einfarbig schwarze Form aus dem See des Castro Toblino vor, sondern eine Varietät, welche aus dem in derselben Provinz gelegenen See von Cavedine stammt. Hätte ich sie nicht von Adami selbst als Unio Ste- phaninii var. erhalten, so wäre ich schwer- lich auf den Gedanken gekommen, sie nach Ab- bildung und Beschreibung dieser Art zuzurech- nen. Adami rechnet seinen Unio Stepha- ninii nämlich zur nächsten Verwandtschaft des Unio ater Nilson, hat sich aber, wenn die vorliegende Form wirklich dazu gehört, durch die nierenförmige Gestalt und die dunkle Fär- bung irre führen lassen. Nach meiner Ansicht ist die abgebildete Muschel eine Seeform des Unio elongatulus Mühlf., welche zwar für diese Art riesig zu nennen ist, aber sonst den Charakter ziemlich treu bewahrt hat und nur das verkürzte Vordertheil und verlängerte Hinter- theil der Seeformen zeigt. Auffallend ist der mächtige Verstärkungswulst des Schliessapparates, welcher auf heftigen Wellenschlag am Wohnorte deutet. 299. Unio athesinus Adami mss. Ooncha elongato-ovata, mediocriter inflata, te- nuruscula,lutescenti-fusca, nitens, sublaevi- gata, suleis irregularibus hie lie sculpta, postice tantum sublamellosa. Margo supe- rior rectus, ascendens, cum anteriore bre- 7 50 Tafel LVII. vissime rotundato angulum distinctissi- mum formans; inferior strietiusculus vel levissime medio retusus, posterior rostrum rectum rotundato-truncatum formans. Um- bones valde anteriores, tumidi, fere con- tigui, seulptura U. Requienii; areola li- nearis, valde compressa; ligamentum me- diocre, dimidio obtectum, sinulo brevi. Cardo ab illo U. Requwienii haud diver- sus; callus humeralis parum distinetus, linea pallealis vix impressa; margarıta coeruleo-albida. Long. 70, alt. 33, cvass. 25 Mm. Unio athesinus Adami in litteris. Eine wenig ausgezeichnete Form der Re- quienii-Gruppe, welche kaum einen eigenen Na- men verdient. Sie ist lang eirund, nicht son- derlich aufgeblasen, relativ dünnschalig, stark glänzend, ziemlich glatt, nur mit unregelmässigen Furchen seulptirt, nur nach dem oberen Theile des Hinterrandes hin lamellös. Der Öberrand steigt in gerader Linie nach hinten an; mit dem kurzen gerundeten Vorderrande bildet er eine . scharfe Ecke, welche durch die starke seitliche Zusammendrückung noch mehr hervortritt; der Unterrand ist gerade oder leicht eingezogen, der Hinterrand bildet einen geraden, rundlich abge- stutzten Schnabel. Die Wirbel liegen weit vornen; sie sind aufgetrieben und berühren sich etwas; trotz leichter Abreibung ist die Wirbelsceulptur des U. Requwienii unverkennbar. Die Areola ist kaum erkennbar. Das Band mittellang, zum Theil überbaut, mit kurzem Sinulus; die ganze Area ist zusammengedrückt. Das Schloss zeigt ganz dieselben scharfen zusammengedrückten Zähne, wie bei Unio Requienii, der Randwulst ist wenig auffallend, auch die Mantellinie wenig deutlich. Perlmutter schön bläulich weiss. Aufenthalt: in der Etsch bei Calliano im Trentino; das abgebildete Exemplar mir von Adami mitgetheilt. 300. Unio Ruffonii Adami mss. Concha elongato - ovata, leviter subremiformis, medio compressula, parum crassa sed so- lida, viridescenti-lutescens, sed. zomulis fuseis fere omnino obducta, ruditer et ir- regulariter sulcata, nitidula, postice limo crasso adhaerente obtecta. Margo su- perior arcuato-ascendens, cum anteriore breviter truncato angulum distinctum for- mans, inferior medio distincte retusus, posterior in rostrum depressum leviter truncatum productus. Umbones anteriores, Fig. 300. prominuli, seriebus 2 tubereulorum, rugis flexuosis conjunctis sculpti; areola sat angusta sed distineta; ligamentum bre- viusculum, subobtectum, sinulo sat longo; area compressa. Dentes cardinis quam in U. Requienü typico crassiores, cae- tero simillimae ; lamellae leviter curvatae ; impressiones anteriores distinctae, tripli- ces, posteriores superficiales ; callus mar- ginalis convexus, ultra medium margi- nis inferi produetus, linea pallealis dis- tincta ; margarita coeruleo-albida, postice pulchre iridescens. Long. 66, alt. 32, erass. 21 Mm. Unio Ruffonii Adami in litteris. Muschel lang eirund, mehr oder minder deut- lich nierenförmig gebogen, wenig aufgetrieben und auf der Mitte der Wölbung erkennbar ab- geflacht, nicht dickschalig, doch fest, grünlich gelb, aber diese Färbung durch breite, braun- grüne Zonen fast ganz verdeckt, ziemlich glän- zend, rauh und unregelmässig gefurcht, nach hinten mit einem fest aufsitzenden traubigen Schlammüberzug bedeckt. Der Oberrand steigt im Bogen nach hinten an und bildet mit dem ganz kurz, fast geradlinig abgestutzten Vorder- rand einen Winkel, der nur wenig von einem rechten abweicht; der Unterrand ist in der Mitte mehr oder minder deutlich eingedrückt, der Hin- terrand in einen heruntergebogenen leicht abge- stutzten Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen weit nach vornen und springen relativ stark vor; sie tragen die Sculptur des U. Requienii auf- fallend stark entwickelt; die beiden Höcker- reihen sind durch Wellenrunzeln verbunden; eine schmale, aber deutliche Areola ist vorhanden; das Schlossband ist kurz, ziemlich schmal, zur Hälfte überbaut, der Sinulus ziemlich lang; die ganze Area ist zusammengedrückt. Die Schloss- zähne sind etwas stärker, als bei dem typischen Unio Requwienii, sonst ganz nach demselben Typus gebaut, die hohen Lamellen leicht gekrümmt; die vorderen Muskeleindrücke sind tief, deutlich dreitheilig; die Haftmuskelnarbe dringt bis un- ter den Zahn ein; die hinteren sind oberfläch- lich, der Randwulst ist gewölbt, doch nicht sehr stark; er reicht über die Mitte des Unterrandes zurück. Die Mantellinie ist deutlich. Die Perl- mutter ist schön bläulich weiss, hinten, wo die Aussenfurchen durchscheinen, schön irisirend. Aufenthalt: bei Conegliano im Venetiani- schen; mir von Adami zur Beschreibung mit- getheilt. Es ist zweifellos eine der unzähligen Wandelformen des Unio Requwienit. Tafel/EVIM. Tafel 301. Anodonta longirostris Drouöt. Concha elongato-ovata, ventricosa, tenuis, fra- gilis, irregulariter sulcato-squamosa, CAds- tanea; margo superior et inferior sub- paralleli, superior leviter ascendens, in- ferior medio subretusus, anterior brevis- sime rotundatus, posterior in rostrum longissimum obtuse truncatum productus. Umbones valde anteriores, depressulae, undato-plicatae; ligamentum angustum, elongatum, fere subobtectum ; areola com- pressa, fere linearis; impressiones super- ficiales. Long. 120—140, alt. 57 —67, crass 35—40 Mm. Anodonta longirostris Drouöt*) Unionidae de ?’Italie p. 101 Nr. 63. Muschel lang eirund mit auffallend verlänger- tem Hintertheil, ziemlich bauchig, dünnschalig und besonders nach hinten zerbrechlich, unregel- mässig rauh gefurcht, kastanienbraun, nach den Wirbeln hin heller. Ober- und Unterrand sind fast parallel, doch der obere gauz leicht im Bo- gen ansteigend, der untere in der Mitte meist etwas eingezogen, der vordere ganz kurz gerun- det und etwas von oben nach unten zusammen- gedrückt, der hintere in einen sehr langen, ge- raden, hinten stumpf abgerundeten Schnabel aus- gezogen. Die Wirbel liegen ganz weit nach vor- nen und springen kaum vor; sie tragen deut- liche Wellenrunzeln, welche nicht ganz den An- wachsringen parallel laufen; die Areola ist ganz schmal zusammengedrückt; auch die Area ist zu einem langen Kamm zusammengedrückt und trägt ein langes, ziemlich starkes, aber schmales und halb überbautes Schlossband; der Sinulus ist bei dem mir vorliegenden Exemplar kurz und wenig auffallend; Drouöt nennt ihn im Gegentheil mehr oder minder verlängert und oft herzförmig. Die Muskeleindrücke sind nur ganz oberflächlich. Die Innenseite trägt bei dem mir vorliegenden Exemplare zahlreiche perlenartige, aber ganz spitze Concretionen. Aufenthalt: in den lombardischen und pie- montesischen Gewässern, das abgebildete Exem- *) €. oblongo-elongata, elliptieca, subventrieosula, supra infraque fere rectiuscula vel convexula, antice brevissima, postice longissima in rostrum prolongatum obtuse truncatum producta, suberassula, irregulariter sulcato-squamosa, casta- nea; nates extremitati anteriori approximatae, depressulae, undato-plicatae; crista longissima, depressa; «area longe fusiformis, ligamentum longum, validulum; laminula elon- gata, rectiuseula; sinus plus minusve elongatus, saepe sub- cordatus; impressiones exiguae, superficiales ; lacteo-coerulea. margarita Fig. 302. 302 u. 303. 5l LVIN. plar aus dem Tanaro. Ausserdem nennt Drouet noch Castelgoffredo, die Gewässer des Oglio und den See von Avigliana. 302. Anodonta utinensis Drouöt. Concha sat regularıter ovali-oblonga, postice rostrata, compressula, tenuis, sulcato- plicata, oliwvacea, fusco zonata; margo superior convexo- ascendens, brevis, an- terior abbreviatus, semicircularis, inferior regulariter arcuatus, posterior in rostrum rectum, regulariter utrinque attenuatum, apice acute rotundatum productus; um- bones depressae, exiguae, undato-plicatae; areola nulla; ligamentum angustum, sat elongatum; sinulus parvus; impressiones superficiales; margarita albido-coerules- cens. Long. 80, alt 40, diam. 21 Mm. Anodonta Utinensis Drouet*) Unionidae de l’Italie p. 109 Nr. 69. Muschel ziemlich regelmässig oval eirund, nach hinten zugespitzt, Kaum aufgeblasen, dünn- schalig, mit unregelmässigen faltenartigen Fur- chen sculptirt, olivenfarben mit dunkleren Ringen. Der Oberrand steigt in leichtem Bogen an, der Vorderrand ist kurz, aber fast halbkreisförmig gerundet, der Unterrand regelmässig gebogen, der Hinterrand in einen beiderseits zugeschärf- ten, geraden, hinten spitz zugerundeten Schnabel ausgezogen; die Wirbel sind niedergedrückt, sehr klein, auffallend stark wellenfaltig mit Wellen, welche nicht ganz mit den Anwachslinien zu- sammenfallen. Eine Areola ist, da der Vorder- rand sich gleich von den Wirbeln an nach unten rundet, nicht vorhanden, das Band ist lang und schmal, der Sinulus ziemlich klein. Die Innen- seite ist bläulich weiss mit schwachen Muskel- eindrücken. Aufenthalt: bei Fagagna in der Provinz Udine. Das abgebildete Exemplar Drouet’s Ori- ginal. 303. Anodonta eristata Drouet. Concha irregulariter rotundato - ovalis, postice alato - eristata, compressiuscula, tenuis, *) 0. ovali-oblonga, compressula, supra infraque ar- enata, antice semicircularis, postice in rostrum attenuato- subacutum producta, tenuis, suleato-plicata, olivacea fusco- zonata, nates depressae, exiguae, undato-plicatae ; erista vix prominula; ligamentum tenue; laminula linearis; sinus exiguus; impressiones superfieiales; margarita albo-coeru- lescens. 52 Tafel LIX. sulcatula, umbones versus subglabrata, griseo-brunnea ; margo inferior regulariter arcuatus, anterior truncato-semteircula- ris, superior versus ceristam valde ascen- dens, posterior valde excavato-declivis, rostrum breve subite attenuatum formans; umbones depressae, minimae, plicatulae; areola compressa, linearis; ligamentum tenue, obtectum, ascendens; margarıta pallide lutescens, impressionibus super- fictalibus. Long. 57, alt. max. 40, crass. 16 Mm. Anodonta cristata Drouet*) Unionidae de V’Italie p. 124 Nr. 80. Muschel unregelmässig rundeiförmig mit hohem Flügelansatz, zusammengedrückt, dünn- schalig, nach den Wirbeln hin glatt, nach den Rändern grob furchenstreifig, braungrau, am *) C. ovali-cristata, compressiuscula, supra perarcuata, antice brevis, late semieireularis, postice in rostrum breve attenuatum producta, tenuis, suleatula, griseo - brunnea; nates depressae, plicatulae; erista ezaltata; ligamentum tenue, obteetum, ascendens; laminula flexuosa; sinus lanceo- latus; impressiones superfieiales; margarita pallide eoeru- lescens. — Long. 70—75, alt. 45, erass. 20 Mm. Fig. 304. Flügel und Unterrand mit ein paar dunkleren Streifen. Der Unterrand ist rein und regelmässig gerundet, der Vorderrand kurz, gedrückt halb- kreisförmig, der Oberrand steigt steil und ge- radlinig zum Flügel empor, der Hinterrand fällt ebenso steil und selbst ausgehöhlt ab und bildet unten einen kurzen, spitz zugerundeten Schnabel. Die kleinen, ganz niedergedrückten Wirbel sind stark gefaltet; die Areola ist zu einer schmaleu Linie zusammengedrückt, das Schlossband, das in Folge der Flügeibildung stark nach oben ge- richtet erscheint, ist schmal und fast ganz über- baut. Die Innenseite ist schwach bläulich weiss mit ganz schwachen Muskeleindrücken. Aufenthalt: im See von Oggiono und dem von Annone. Das abgebildete Exemplar aus Drouöt's Sammlung von dem ersteren Fundort. Eine eigenthümliche kleine geschnäbelte und doch stark verkürzte Form des Idrina - Typus. Am nächsten dürfte ihr Anodonta benacensis Villa stehen, welche aber länger und mehr auf- geblasen ist. Correspondirende Formen vom Piseinalis- Typus sind Anod. glabrata Ziegler und Anod. nymphigena Drouet aus den Kärnthe- ner Seen. Taste SER 304. Anodonta scapulosa Drouöt. Concha oblonga, postice decurvato-rostrata, valde inflata, subgibbosa, solida, ruditer stri- ata, nitidula, brunneo-lutea, umbones ver- sus late detrito-erosa; margo superior brevis, arcuato-ascendens, anterior ab- breviato - semicircularis, inferior medio distincte retusus, posterior in rostrum elongatum, leviter deflexum apice obtuse rotundatum productus; umbones tumi- duli, vix prominuli, plerumque late erosi; areola fere nulla, area ın cristam elatam compressa; ligamentum angustum, elon- gatum, sinulo minimo; margarita lacteo- coerulescens, nitida, impressiontbus super- frevalibus. Long. 100, alt. 55, crass. 42 Mm. Anodonta scapulosa Drouet*) Unionidae de VItalie p. 104 Nr. 66. *) Concha oblonga, ventroso-dorsuosa, supra arcuata, infra rectiuscula medio saepe subretusa, antice semicireu- laris, postice medio dilatata, in rostrum obtuse truncatum producta, solidula, translucida, subtiliter striata, nitidula, brunneo-lutea; nates tumidae, vix prominulae, undato-pli- catae (saepius late erosae, laeves); area vix distineta; erista arcuata, prominula; laminula subareuata; sinus minimus ; Muschel langrund, mit herabgekrümmten Schnabel, stark und etwas unregelmässig auf- getrieben, ziemlich festschalig, rauh rippenstreifig, ziemlich glänzend, braungelb, zumeist an den Wir- beln und längs der höchsten Wölbung stark ab- gerieben. Der Oberrand steigt im Bogen steil an, ist aber nur kurz und geht bald in den convex abfallenden Hinterrand über; der Vorder- rand ist ganz kurz halbkreisförmig gerundet, der Unterrand gestreckt oder in der Mitte eingezogen; das Hintertheil bildet einen ziemlich langen, nach unten gerichteten, am Ende rundlich abgestutzten Schnabel. Die Wirbel sind aufgeblasen, springen aber nur wenig vor; bei wohlerhaltenen Exem- plaren zeigen sie deutliche Wellenfalten; eine Areola ist kaum vorhanden, die Area zu einem convexen Kamm zusammengedrückt, das Schloss- band ist lang und schmal, der Sinulus sehr klein. Die Innenseite ist glänzend bläulich weiss mit ganz oberflächlichen Muskeleindrücken. Aufenthalt: im See von Martignano; das abgebildete Exemplar Drouöt’s Original. Eine eigenthümliche Form, welche meiner impressiones superficiales; margarita lacteo- coerulescens, nitidula. — Long. 85—100, alt. 50—55, diam, 35—40 Mm. Tate BIX.m. EX. Anodonta trasymenica am nächsten zu stehen scheint. Nach einer Mittheilung des Entdeckers Statuti bei Drouöt 1. ce. p. 106 wird das Thier gegessen. 305. Anodonta Romana Droußt. Concha oblongo-elongata, convexa, tenuis, ru- diter striato-sulcata, nitidula, pallide brunnea ; margo superior leniter convexo- ascendens, anterior breviter rotundato- truncatus, inferior strictiusculus, posterior in rostrum elongatum late truncatum pro- ductus; umbones tumiduli, sed vix pro- minuli, plieis brevibus interruptis sculpti; areola linearis; ligamentum angustum ; sinus elongatus; impressiones superficia- les ; margarita lacteo-coerulescens. Long. 100, alt. 50, crass. 30 Mm. Anodonta Romana Drouet*) Umionidae de V’Italie p. 106 Nr. 67. *) C, oblongo-elongata, convexza, supra arcuata, infra rectiuscula, antice brevis rotundata, postice in rostrum elon- getum late truncatum produeta, tenuis, striato-sulcata, niti- dula, pallide brunnea; nates tumidulae, breviter undato- plicatae (plicae interruptae); erista elongata, subprominula ; area elongata; ligamentum tenue; laminula linearis; sinus elongatus; impressiones superfieiales; margarita lacteo- coerulescens. Fis. 305 u. 306. 53 Muschel sehr lang eirund, gut gewölbt, dünn- schalig, rauh furchenstreifig, ziemlich glänzend, hellbraun mit dunkleren Anwachsringen; der Oberrand steigt in schwacher Wölbung etwas an, der vordere ist ganz kurz abgestutzt gerun- det, der untere fast gerade; der hintere bildet einen langen, geraden, breit abgestutzten Schna- bel. Die Wölbung ist nicht gleichmässig, die stärkste Anschwellung läuft von den Wirbeln aus schräg nach hinten. Die Wirbel sind etwas auf- getrieben, doch kaum vorspringend, und eigen- thümlich mit kurzen, unterbrochenen, nicht mit den Anwachslinien zusammenfallenden Runzeln sculptirt; die Areola ist zu einer schmalen Linie zusammengedrückt, das Schlossband schmal mit ziemlich langem Sinulus ; die Innenseite ist bläu- lich milchweiss mit. ganz schwachen Muskelein- drücken. \ Aufenthalt: in den Gewässern der pon- tinischen Sümpfe und der Umgebung von Rom; das abgebildete Exemplar von Badino bei Terra- cina in Drouet’s Sammlung. Diese Form steht mit Anodonta longirostris in naher Verwandtschaft; auch die von mir als amatina var.? Iconographie vol. VIl. fig. 1959 abgebildete Muschel aus der Gegend von Neapel ı gehört in dieselbe Sippschaft. Tafel IX. 306. Anodonta leprosa Parreyss ex rec: Drouet. Concha ovalis, convexo-ventricosula, supra rec- tiuscula, leviter ascendens, demum decli- vis, infra arcuata, hians, antice semi- eircularis, postice in rostrum attenuatum parce truncatulum producta, tenuis, lae- vis vel modice sulcatula, nitida, cinereo- lutea dilute viridi-radiatula, ad aream marina; nates depressulae, plicatulae ; rubıginosae ; crista subprominula ; liga- mentum tenue, obtectum; lamınula sim- plieula, tenuis, alba; impressiones super- fieiales, vix conspicuae ; margarita albido- coerulescens pallide luteo-tincta, nitidula. — Drouät. Anodonta leprosa Parreyss in sched. — ? Gred- ler Tirol II. p. 46 (ex parte). — Strobel Moll. lembo Or. Piemont p. 9. — Drouöt Unionidae de VItalie p. 107 Nr. 68. Muschel eirund, hinten leicht zugespitzt, gleich- mässig und stark gewölbt, ziemlich dünnschalig, doch fest, glatt und glänzend, gelblich grau mit undeutlichen grünen Strahlen und einem sehr breiten, tiefgrünen Strahl, welcher die ganze Area einnimmt und nach vornen scharf abge- gränzt ist. Die Gestalt gleicht fast ganz der deutschen Anodonta piscinalis; der Oberrand steigt ziemlich gerade etwas an, der Vorderrand schliesst sich an ihn in einem undeutlichen Win- kel und ist dann rein halbkreisförmig gerundet, der Unterrand ist gerade oder leicht gerundet, der Hinterrand verschmälert sich in einen leicht abgestutzten Schnabel. Die Wirbel sind klein, flach, deutlich gefältelt; die Areola ist in eine scharfe Kante zusammengedrückt, ebenso die durch ihre Färbung ausgezeichnete Area; das Schlossband ist schmal und fast ganz überbaut, die Schlossplatte einfach, dünn, weiss. Muskel- eindrücke kaum sichtbar. Perlmutter bläulich weiss mit einem leichten gelblichen Schimmer, sehr glänzend. Aufenthalt: in sumpfigen Gewässern der Lombardei. Ob diese Form, welche der An. piscinalis sehr nahe steht, ein Anrecht an den Parreyss- 54 TafeleEX. 212. 20730.7308! schen Namen hat, scheint mir sehr zweifelhaft ; Parreyss hat den Namen ganz gewiss von Lepra abgeleitet, und das passt viel besser auf die kleine, zerfressene Varietät der Anod. idrina, auf welche Gredler den Namen deutet, als auf die vorliegende, für eine Anodonte sehr schöne Form. Dass Drouet das Exemplar von Parreyss unter diesem Namen erhielt, ist für jeden, der mit den Geschäftspraktiken dieses Herrn vertraut war, durchaus kein Beweis dafür, dass er nicht ursprünglich etwas ganz anderes unter diesem Namen versandt hat. 307. Anodonta benacensis Villa. Concha irregulariter ovata, subpentagona, supra cristato-alata, convexo-tumidula, tenurs, ad oras ruditer striato-sulcata, ceterum glabra, ceinerea, postice dilute brunnea; margo superior strictus, valde ascendens, cum posteriore decliwi alam distinetam triangularem formans, anterior brevissi- mus, fere truncatus, inferior vix arcua- tus, posterior in rostrum breviusculum late truncatum productus; wmbones sub- tumiduli sed vie prominentes, undato- plicati; ligamentum angustum subobtec- tum, ascendens, sinu medioeri; impres- siones superficiales; margarıta albo-coe- rulea apice pallide carneola. Long. 60, alt. 40, diam. 21,5 Mm. Anodonta Benacensis Villa Dispos. system. p. 61. — de Betta e Martinatı Catal. Mollusc. Venet. p. 95. — Drouöt*) Unionidae de ’Italie p. 119 Nr. 76. *) ©, pentagona, convexo-tumidula, supra tectiformis > (ascendens demum descendens), infra rectiuscula, untice fere truncata, postice brevis in rostrum breviusculum late trun- catum produeta, tenwis, laeviuscula, cinerea postice dilute brunnea; nates vix tumidulae, unduto-plicatae; crista elata, prominens, triangularis; ligamentum tenue, ascendens ; la- minula tenuis, oblique ascendens; sinus medianus ; impres- Muschel unregelmässig eiförmig, mehr oder minder deutlich fünfeckig, oben mit einem ziem- lich hohen dreieckigen Flügel, ziemlich stark gewölbt, dünnschalig, am Unter- und Hinterrand rauh furchenstreifig, nach den Wirbeln hin glatt, grau, das Hintertheil bräunlich überlaufen. Der Oberrand steigt in gerader Linie empor und bildet mit dem ebenfalls sehr steil abfallenden Hinterrand einen ziemlich hohen, dreieckigen Flügel, der Vorderrand ist sehr kurz und fast senkrecht abgestutzt, der untere kaum gewölbt; das Hinterende bildet einen ziemlich kurzen, breit abgerundeten Schnabel. Die Wirbel sind klein, aber doch etwas aufgeblasen und mit deut- lichen Wellenfalten sculptirt; eine Areola ist nicht vorhanden; das steil emporgerichtete Schlossband ist schmal und zum grösseren Theil überbaut, der Sinulus mittelmässig. Die Innenseite ist bläulich weiss, nach den Wirbeln hin fleisch- farben, die Muskeleindrücke sind kaum sichtbar. Aufenthalt: im Gardasee, besonders an seinem Südende bei Desenzano. Das abgebildete Exemplar ein Villa’sches Original aus Drouöt’s Sammlung. Eine der characteristischen Seeformen des Gardasees, so viel mir bekannt, noch nicht ab- gebildet. Sie gehört ebenfalls zu dem ober- italienischen Typus, welchen ich unter Anodonta idrina zusammengefasst habe, welchem man aber vielleicht zweckmässiger einen neuen Collectiv- namen (etwa Anod. longobardica) geben würde. 308. Anodonta cristata Drouät. Ein zweites Exemplar aus Drouöt’s Samm- lung, auch aus dem See von Oggiono stammend, mit viel weniger auffallendem Flügel, das noch näher an Anod. Benacensis herantritt, als das Fig. 503 abgebildete. siones superfieiales; margarita albo-coeruleu apiee pallide earneola. — Long. 50—60, alt. 37—40, diam, 13—20 Mm. — Drouet. (Synonyme und bloss mit Namen angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt.) Anodonta alseria Drouet . — benacensis Villa — eristata Drouet — leprosa Parr. — longirostris Drouet . — Romana Drouet — rubens Caillaud . . — scapulosa Drouet . — utinensis Drouöt . reeelster: Seite Margaritana Euphratica Bourg. — Freytagi Koh. . — gibbosa Drouet — squamosa Drouet . — truncata Drouet Spatha Caillaudi Martens — Chaiziana Mus. Brit. — rubens Chenu . Unio aegyptiacus Fer. . — araxenus Drouet . — athesinus Adami . — bayonnensis de Folin — Benaeinus Drouet — Brianteus Pini — campanus Blanc — eolehieus Drouet . — eorrosus Villa . — eroatieus Drouet . — deeipiens Drouet . — dignatus Lea . — Dokiei Drouet . — etruseus Dronet 44 OU OU DI DO SD Oo Qu I O m 9 m 19) m» WW fer} DH m ot DD nn Unio Gaudioni Drouet glaueinus Zgl. Gontieri Bourg. . Gredleri Drouet Hueti Bourg. Jolyi (Bourg.?) Jonieus Blane idrinus Drouet inflata Jan. intercedens Gredler Kochi Kobelt Koutaisiana Kobelt Larius Drouet . ; Letourneuxi Bourg.. Longobardus Pini Mac Carthyanus Bourg. mauritanieus Bourg. Medjerdae Kobelt . meridionalis Pini Micelii Kobelt . mingrelieus Drouet . minusculus Drouet Moreleti Deshayes Moreleti Folin Moreletianus Folin .. Mossulensis Lea. Mussolianus Parr. Neocomiensis Drouet niloticus Fer. nitidosus Drouet Oriliensis Stabile m u [8 — a u NG} HaWw® on or n or © VD mW [S) 56 Unio ovalis var. intercedens Gredler Paneici Drouet Polii Drouet pumilus Zel. . Raddei Drouet - — var. Koutaisiana Kob.. rhenanus Kobelt rivalis Drouet . robustus Villa Ruffonii Adami rugifer Kstr. . serbieus Drouet Sieversi Drouet os —1 > Unio siligquatus Drouet. — Stepanoffi Drouet — Stephanini Adami — Stevenianus Krynicki — striatulus Drouet — subeylindrieus Pini . — subtilis Drouet — suceineus Drouet . — tigridis Ferussac . — truncatus Swains — Veillanensis Blane . — Villae Stabile — vulgaris Stabile S——e- ICONOGRAPHIE DER LAND- &SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DE2WRKOBEET: NEUE FOLGE. DRITTER BAND. MIT DREISSIG TAFELN. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1388. Tafel LXI. 309. 310. Glandina algira Linne. Bei der eingehenden Behandlung der euro- päischen Glandina im fünften Bande der ersten Abtheilung der Iconographie war ich noch nicht in der Lage, algerische Exemplare abbilden zu können. Auch meine erste Reise nach Nord- afrika hat mir kein einziges Stück gebracht und erst in 1884 berührte ich das eigentliche Gebiet der Schnecke und konnte’ein ziemlich erhebliches Material zusammenbringen. Glandina algira ist in Algerien durchaus nicht so weit verbreitet, wie man annehmen sollte; sie gehört ausschliesslich dem Osten an und findet meiner persönlichen Erfahrung nach ihre Westgränze an dem tief eingerissenen Schluchtthal des Isser oriental, welcher die Kabylie von den Randbergen der Metidscha trennt, einer Stelle, die auch für andere östlichere Arten (Pomatias, Leucochroa Otthiana) die Westgränze bezeichnet. Bourguignat gibt zwar ganz bestimmt die Umgebung von Algier selbst an und beruft sich dabei auf Deshayes, Forbes, Morelet ete., ferner auf Brondel, der sie hauptsächlich bei Hussein Dey ge- sammelt habe. Ich habe in der näheren Umgebung von Algier kein Exemplar gefunden, auch keins in der reichen Sammlung meines Freundes Joly ge- sehen, der doch sein Bureau in Hussein Dey selbst hat; weiter westlich kommt sie ganz sicher nicht vor, schliesst sich also mit Parmacella, die nur west- lich von Algier vorkommt — ich fand ihre äusser- sten Vorposten bei Miliana — gegenseitig aus. Weiter nach Osten hin kommt die Glandina ziemlich überall vor, doch weiss ich nicht, wie weit sie nach Süden reicht. Jedenfalls findet sie sich noch am Kalkkamme des Dschebel Thaya und an dem Abhang des Dschebel Mahuna bei Guelma; um Batna und Lambessa habe ich sie nicht mehr angetroffen. Besonders schön und häufig war sie auch um Bougie; in der Nähe von Böne bin ich nicht so glücklich gewesen, den Fundort, an dem sie häufiger ist, zu finden. In Nordtunis fehlt sie, wie ich ganz positiv versichern kann; weder am Zaghuan, noch am Rsass, noch am Bu Kornein, lauter Lokalitäten, wo man, Rossmässler, Iconographie Neue Folge III. wenn sie vorgekommen wäre, wenigstens leere Schalen massenhaft hätte finden müssen, habe ich auch nur eine Spur von ihr gesehen, eben- sowenig um Porto Farina und im Inneren bei Beja. Es bildet also das nordafrikanische Ver- breitungsgebiet eine schmale Zone, welche ganz entschieden als eine Fortsetzung des sicilianischen erscheint, und dieses setzt sich wiederum über Unter- und Mittelitalien — ich habe sie 1878 auch bei Sorrent, im Matesegebirg bei Neapel, bei Terni und auf der Ostküste bei Manfredonia gefunden — durch die Küstenländer des adria- tischen Meeres und quer über die Balkanhalb- insel bis Constantinopel fort, ja wahrscheinlich durch das ganze nördliche Kleinasien bis nach Transcaucasien, wo sie Leder aufgefunden hat. Wir haben also hier eine Janggedehnte und relativ schmale Zone, welche sich vom Fuss des Caucasus quer über das schwarze Meer, die Balkanhalb- insel, die Adria, Italien, Sieilien und das Mittel- meer bis an die Isserschlucht erstreckt. Diese Verbreitungsweise, zu welcher unschwer eine ganze Reihe von Parallelen, beigebracht werden können, ist nur erklärlich, wenn wir annehmen, dass es eine Zeit gegeben hat, wo die heut das Gebiet unterbrechenden, für die Schnecke un- übersteigbaren Hindernisse noch nicht existirten. Es ist das eine Erscheinung, welche mehr Auf- merksamkeit von Seiten der Geologen verdient, als ihr seither zugewandt worden ist.*) Glandina algira hat auch in Folge ihrer Verwandtschaft mit der floridanischen Glandin«a truncata und ihren Verwandten als Beweis für die Atlantis herhalten müssen. Wenn man unter Atlantis überhaupt eine Landbrücke zwischen Amerika und der alten Welt versteht, wäre da- gegen nicht viel einzuwenden, aber der Atlantis im platonischen Sinne, d. h. eines in der Gegend der Säulen des Herkules gelegenen, in kaum prähistorischer Zeit versunkenen Kontinentes be- darf es dabei um so weniger, als @landina al- gira ja im westlichen Algerien, in Maroceo und *) Man vergleiche unten bei Helix massylaea die Ansicht von Matthews. 1 2 Tafel LXI u. LXI. Fig. 311, 312—315. Spanien fehlt. Sie ist vielmehr von den tertiären Formen abzuleiten, die durch ganz Europa ver- breitet sind und in dem Eocaen der Insel Wight mit der prachtvollen Glandina costellata eine der Jetztzeit ebenbürtige Entwicklung zeigen. Ob sie aus Centralamerika eingewandert sind, oder ob die heutigen zahlreichen amerikanischen Glandinenarten eher Nachkommen der europä- ischen Tertiärformen sind, ist für uns hier gleich- gültig; jedenfalls ist aber Glandina algira ihr letzter Sprössling in Europa und kein neuer Einwanderer aus Florida.*) Die unter Fig. 304 abgebildeten vier Exem- plare repräsentiren sehr hübsch sowohl den etwas schlankeren Typus, wie Bourguignat’s @Glandina dilatata. Fig. a und b stammen von Bougie; sie haben bei 45 und 46 Mm. Höhe einen Durch- messer von 20 Mm., während ce und d vom Dschebel Thaya bei gleicher Höhe nur 15 und 16 Mm. haben. Die Krümmung der Spindel ist bei beiden erheblich verschieden, bei dilatata stärker als bei der schlankeren Form, und der Unterschied in der Mündungsform darum ziem- lich erheblich, aber einen Anhalt zur Trennung kann ich darin doch nicht finden. Es sind das eben Unterschiede, wie sie durch die grössere und geringere Feuchtigkeit des Aufenthaltsortes, die Reichlichkeit der zur Verfügung stehenden Nahrung u. dgl. mehr bedingt werden. Fig. 311 a und b sind Altersstufen der schlankeren Form von Thaya, Fig. ce ein jüngeres Exemplar der dilatata von Bougie, Fig. d stammt vom Col des Oliviers nördlich von Constantine an der Bahn nach Philippeville, wo die Glandina ebenfalls recht häufig war. *) Ganz dasselbe dürfte für Tudora ferruginea von den Balearen gelten, deren Ableitung von ihren heutigen westindischen Verwandten absolut unmöglich ist. Tudora ist reich in den mitteleuropäischen Tertiärschichten vertreten Auch für die anderen europäischen Cyclostomiden ist die Ableitung von den tertiären, die wahrscheinlich auch die Stammeltern der heutigen westindischen ächten Cyclostomen sind, die einzig mögliche. 311. Rumina decollata Linne forma mazxima Bourg. Ich bilde hier drei Exemplare von Bougie ab, welche einen Begriff davon geben mögen, welche Dimensionen diese Art unter Umständen erreichen kann. Ich muss aber hierbei bemerken, dass diese riesige Entwicklung schwerlich den günstigen Umständen allein zugeschrieben werden kann, sondern auch von Vererbung abhängt, denn um Bougie fand ich allenthalben solche Riesen- exemplare, sowohl am kahlen Abhang des Dschebel Gouraya, als in feuchten Schluchten unten in der Thalebene. Ueberall ist sie ja in Algerien erheblich grösser, als sie durchschnittlich in Italien wird, während sie im Orient sich an- scheinend nur zu ganz kleinen eylindrischen For- men entwickelt, die selten über ein Viertel der Grösse von Fig. 311Db erreichen, aber solche Riesen sind meines Wissens bis jetzt nur in der Nähe von Bougie gefunden worden und nichts, was ich in Algerien an anderen Punkten ge- sammelt oder in Sammlungen gesehen, reicht trotz oft sehr respectabler Grösse an diese Formen heran. Ich möchte bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam machen, dass Rumina decollata eigentlich das merkwürdigste Glied der euro- päischen Fauna ist; ich kenne weder eine lebende noch eine fossile Form, mit welcher man sie in Beziehung bringen könnte; auch ihre Einrechnung unter Stenogyra ist schwerlich begründet. Fossil findet man sie sonst meines Wissens nur in ganz jungen Schichten mit lauter lebenden Formen zusammen, nach Albers auch in den eigenthüm- lichen Kalktuffdecken der Canaren. Bourguignat gibtsieaber vollkommen den lebenden gleich ausal- gerischen Tertiärschichten an. Haben wir hier einen im algerischen Tertiär neu entstandenen Typus vor uns, der noch in der Ausbreitung begriffen ist? Neuerdings bringt Dourguignat auch die Gruppe des Bul. insularis Ehrbg. zu Rumina; was diese kleinen Arten mit R. decollata ausser der cylindrischen Gestalt gemeinsam haben, kann ich noch nicht einsehen. 1ase 1 »LAM. 312—315. Helix massylaea Morelet. Testa imperforata, globoso-depressa, solidiuseula, strüis incrementi etlineis spiralibus tenuiter decussata, albescens, fusco violascescente marmorata et fasciata. Spira plus minusve conoidea ; anfractus 5 convewi, ultimo an- tice deflexo; apertura semiovalis obliqua; peristoma obtusum rectum, margine COo- lumellari dilatato, calloso. — Morelet. Diam major 42, min. 34, alt. 25 Mm. Ilelix massylaea Morelet Journal de Oonchy- liologie II. 1851 p. 354 pl. 9 fig. 1. 2. — IV. 1853 p. 286. — VI. 1857 p. 371. — Bourguignat Malacologie de Tafel LXII. V’Algerie I. p. 108 pl. 9 fig. 5—9. — Pfeiffer Monogr. Heliceor. III. p. 198. — Nomenclator p. 155. Als ich diese grösste der algerischen Macu- larien im vierten Bande der Iconographie, Fig. 977, abbildete, besass ich nur das einzige dort abge- bildete Exemplar, ein todt gesammeltes, etwas abgeriebenes Stück, und die Art war in den Sammlungen so selten, dass ich wohl der einzige Sammler in Deutschland war, welcher sich ihres Besitzes rühmen durfte. Seitdem sind durch französische Sammler eine Anzahl Exemplare in die deutschen Sammlungen gekommen und schliesslich ist es mir in 1884 möglich gewesen, ihr Verbreitungsgebiet zu besuchen und eine hübsche Anzahl von mehreren Fundorten mitzu- bringen. Morelet hatte die Art aus der Provinz Constantine angegeben, ohne den Fundort ge- nauer zu präcisiren. Bourguignat nennt nach Deshayes das Gebiet der Uled Sultan westsüd- westlich von Constantine, und nach Raymond „une localite nommee Zenatias“ südlich von Constantine, ausserdem nach Grassy das Gebiet der Uled Sassy in derselben Provinz. neuw (Ezxcursions en Kabylie) fügte die Um- gebung der Quelle des Bu Merzug hinzu und erwähnt ausdrücklich ihr Vorkommen in den Dolmen des grossen Kalkgebietes südlich von Constantine, an dessen Rand die Quelle des Bu Merzug, die alte Ampsaka, entspringt. Ich habe sie ebenfalls in einiger Entfernung von dieser Quelle gegen die Bahnstation el Guerrah hin gesammelt, und ebenso die nachfolgend als eigene Varietät beschriebene bänderlose Form in den Dolmen am Wed Zenati, ausserdem aber auch an den die Höhen der Aures in ca. 5000° Meereshöhe krönenden Kalkklippen hinter Lambessa und in ca. 7000‘ Meereshöhe am Zedernpik in der durch die Einsenkung von Batna von den Aures geschiedenen Bergmasse des Dschebel Tuggur. Sie dürfte also durch das ganze Aures-Gebiet verbreitet sein, war aber an allen diesen Fundstellen selten, während ich sowohl an der Bu Merzug-Quelle wie an den Dolmen bei Bu Nuara hunderte einsammeln konnte. Sie sassen ausnahmslos dicht an den Stein gedrückt und es bedurfte eines geübten Auges, um sie trotz ihrer Grösse nicht zu über- sehen, um so mehr, als sie mit Vorliebe Stellen aufsuchten, die von dichtem Eichengestrüpp ver- hüllt waren, oder noch lieber die Unterseite horizontaler vorspringender Felsenplatten und die Wände schwer zugänglicher Spalten. Im Durch- schnitt läuft ihr Verbreitungsgebiet nördlich dem von Helix punica parallel; in ostwestlicher Richtung lässt sich nicht feststellen, wie weit Letour- Fig. 312—315. 3 sie reicht, ich vermuthe, dass man sie auch noch bei Tebessa finden wird. Helix massylaea variirt an den angegebenen Fundstellen nur sehr wenig; die beiden abge- bildeten Stücke stellen die Extreme unter Hun- derten dar, und ihr Hauptunterschied besteht nur in der etwas grösseren oder geringeren Höhe und der verschiedenen Breite der beiden unter- sten Binden. Die Bindenzahl ist übrigens con- stant fünf; dass Morelets Abbildung nur vier zeigt, ist eine Nachlässigkeit des Zeichners, denn er schreibt ihr ausdrücklich fünf Bänder zu. Ich habe auch nie ein vierbänderiges gesehen, obschon Bourguignat sagt: Le type a quatre bandes figure par M. Morelet est tres rare et ne se trouve que difficılement. Exemplare mit mehr als zwei zusammenhängenden schwarzen Bändern habe ich nie gesehen. Während die Exemplare an der Aures und an der Quelle des Bu Merzug ausschliesslich dem Typus angehörten, fand ich im Gebiet des Wed Zenati ausschliesslich die Form, die Bour- guignat als var. coneolor aufführt und als eine blose Farbenvarietät zu betrachten scheint. Das ausschliessliche Vorkommen an einer Loca- lität beweist aber, dass es sich hier um eine gute Localvarietät handelt, welche ich unter dem Namen var. zenatia versandt habe. Sie unterscheidet sich nicht nur in der Färbung, sondern auch in der geringeren Auftreibung des letzten Umganges und der dadurch beding- ten Mündungsform; der Spindelrand ist erheb- lich gestreckter. Ich habe bei der früheren Besprechung der Art sie mit Helix alonensis Fer. und Re- r ayana Mousson in Beziehung bringen zu müssen geglaubt, da mein einziges Exemplar eine be- denkliche Aehnlichkeit mit einer stark abge- riebenen alonensis hatte und von mehreren meiner conchyliologischen Freunde geradezu dafür er- klärt wurde. Heute, wo ich die Art wirklich kenne, muss ich ganz entschieden Morelet bei. stimmen, der sie in die engste Beziehung zu der griechischen Helix Codringtonii Gray bringt. Morelet sagt (Journal de Conchyliologie II. 1851, p. 354): „On ne peut nier quil existe une grande ana- logie entre cetie espece et celle de Moree, qui porte le nom d’H. Codringtoni; ce- pendant, un examen minutieux nous « convaıncu quwelles ne devaient point etre confondues, quoiqwelles se rattachassent au meme groupe par une rare simi- litude.“ „La forme des deux coquilles est a peu pres la meme, quoique la spire de U’ H. Massy- 1* 4 Tafel LXII. laea, qui compte un nombre egal de tours, prenne volontiers une disposition plus conique. O’n remarque egalement sur "une et sur lautre des stries fines, de- currentes, qui coupent celles de l’accroisse- ment; louverture, quoique plus oblique et moins dilatee dans notre espece, deerit a peu pres la meme courbe et prösente les memes particularites; un peristöme droit, epaissi, dilate et calleux a la colu- melle, dont la courbure, toutefois, est & peine sensible. La difference consiste en outre dans les proportions, qui sont moin- dres, dans le test, plus mince et moins rugeux, dans la coloration enfin, qui au lieu d’une marbrure irreguliere, montre 5 zones d’une couleur fauve“ Wenn ich meine Serie von Helix massylaea mit meiner gegenwärtig etwa 40 Stück zählenden Serie von Helix Codringtonii vergleiche, muss ich sogar noch etwas weiter gehen, als Morelet; ich habe ungefärbte Exemplare beider Arten, die ich nur dadurch mit Sicherheit unter- scheiden kann, dass ich sie alsbald mit dem Fundort bezeichnet habe und ich besitze auch mehrere Exemplare von Codringtonii, welche zwei deutliche untere Binden besitzen, wenn auch nicht so scharf ausgeprägt und so intensiv schwarz, wie bei massylaea. Das Gros der Formen lässt sich ja ganz gut auseinanderhalten, aber die nahe Verwandtschaft der Schalen ist nicht zu leugnen. Das ist für die Molluskengeographie insofern sehr unangenehm, als es uns die Möglichkeit be- nimmt, die formenreiche Sippschaft von Codring- tonii in derselben Weise geographisch zu um- gränzen, wie z. B. die vorderasiatischen Levan- tinen. Eine Erklärung des Vorkommens zu geben ist schwer. Hervorragende Botaniker, z. B. Matthews in seiner inhaltreichen Arbeit: the Flora of Algeria, considered in relation to the physical history of the Mediterranean KRegion and supposed submergence of the Sahara, Lon- don 1880,p.3J, haben auspflanzengeographischen Beobachtungen, z. B. auch dem Vorkommen der Zeder im Atlas, mit welcher wenigstens in den Fig. 316—322. Aures Hel. massylaea meist zusammen vor- kommt, auf eine ehemalige Fortsetzung der Atlaskette über Creta (oder richtiger Morea) nach Kleinasien geschlossen. Es ist in der That eine sehr auffallende Erscheinung, dass Algerien 272 Pflanzen mit der levantinischen Region, und zwar vorwiegend mit deren nörd- lichen Hälfte, Kleinasien, gemeinsam hat, von denen 92 auch Spanien, aber nur 22 auch Italien erreichen, und zwar sind diese orien- talischen Arten in Italien mit verschwindenden Ausnahmen auf die südlichsten Theile beschränkt. Matthews nimmt eine Verbindung zu einer Zeit an, wo Sicilien, d. h. sein aus Tertiärschichten bestehender Theil noch vom Meere bedeckt waren. Creta oder der Taggetos wären dann die stehen- gebliebenen Horste der versunkenen Bergkette, auf welcher die Zeder von Lycien nach Nord- afrika gewandert wäre. Durch Süss’s Antlitz der Erde sind solche Einbrüche ja in der mo- dernen Wissenschaft sehr beliebt geworden und man kann nichts dagegen einwenden, wenn Helix massylaea auch als ein Beweis dafür aufgeführt wird. Glandina algira würde uns dann freilich zwingen, eine gleiche Landbrücke ein klein wenig weiter nördlich und in der Zeit nach der Hebung Sieiliens anzunehmen, eine Brücke, die auch Helix lucorum zur Reise von Kleinasien quer durch die Balkanhalbinsel nach Mittelitalien hätte benutzen können. Ich verzichte darum lieber darauf, eine Erklärung zu versuchen und ziehe bis auf Weiteres vor, das Verhältniss von Helix Codringtonii zu massylaea als ein eben solches geographisches Räthsel anzusehen, wie das Ver- hältniss von Helix sicana, platychela und scabrius- cula in Sieilien zu ihren Doppelgängern in den Rifbergen bei Tetuan.*) *) Ich benutze diese Gelegenheit, um für den bereits an eine fossile Form vergebenen Namen Helix platyche- loides den Namen Helixw Weberi zu Ehren des um die Förderung deutscher Interessen in Marocco hochverdienten früheren Ministers Weber vorzuschlagen, falls dieser Name nicht auch schon vergeben ist, was man bei dem Mangel eines auch die Fossilen umfassenden Cataloges unmöglich mit Sicherheit wissen kann. Date). EXID. 316—322. Helix punica Morelet. Testa imperforata, globoso-depressa, transverse dilatata, rugis decurrentibus decussata, albida, cingulis pallide fulvis quadri- fasciata; anfractus 5 parum convewxi, ultimo inflato antice deflexo. Apertura perobliqua, basi dilalata, intus nitida, faseiis perlucentibus. Peristoma vix in- crassatum, reflexiusculum, margine colu- mellari lato; fauce et peristomate fusculis. — Morelet. Diam. maj. 38, min. 30, alt. 13 Mm, Tafel LXTII. Helix punica Morelet Journal de Oonchylio- logie IT. 1851 9. 352 pl. I fig. 3, &— Bourguignat Malacologie del’ Algerie vol. 1 p. 110 pl. 9 fig. 10—14. — Reeve Üonchol. icon. sp. 1352. — Pfeiffer Nomenclator ». 155. Ich habe diese schöne Art schon einmal im vierten Bande der ersten Abtheilung Fig. 976 abgehandelt, besass aber damals nur zwei nicht sonderlich gut erhaltene Exemplare der kleineren Form und komme darum hier noch einmal auf sie zurück, um so lieber, als die frühere Figur sehr viel zu wünschen übrig lässt. Helix punica ist die Characterschnecke für einen grossen Distrikt in der Provinz Constantine, südlich von der gleichnamigen Stadt. In deren näheren Umgebung und im ganzen Gebiete des Wed Rummel und des Wed Bu Merzug habe ich sie vergeblich gesucht, ebenso auf dem Kalk- plateau, welches diese fruchtbaren Thäler von dem eigentlichen Hochplateau scheidet. Erst südlich von diesem tritt sie auf und scheint dann bis zum Rande der Wüste zu reichen, wenigstens babe ich sie subfossil noch wenige Schritte vor dem Hötel du Kantara am „Munde der Wüste“ gefunden. Ueber ihre Verbreitung in ost-west- licher Richtung sind die Angaben noch sehr dürftig. Morelet nennt als Verbreitungszentrum die Ebene von Temluk oder Temluka, süd- östlich von der Stadt Constantine, am Wege nach Ain Beida und Tebessa gelegen, allerdings an einer Stelle, die von Touristen nur sehr selten besucht wird. Bourguignat nennt ausserdem nur noch nach Deshayes das noch schwerer er- reichbare Gebiet der Uled Sultan, in dem Berg- lande westsüdwestlich von Constantine, zwischen der fruchtbaren Ebene Medjana und dem ab- flusslosen Becken der Hodna, das nur unter Regierungsschutz durch eine beschwerliche Reise zugänglich ist. Ich hatte das Glück, sie in schönster Entwicklung an einer bequemer zu- gänglichen Stelle aufzufinden, in nächster Nähe der berühmten Ruinenstätte und des berüchtigten Zuchthauses von Lambessa. Sie war dort aus- schliesslich auf einen ziemlich isolirten Hügel beschränkt, welcher sich für den von Batna kom- menden Reisenden links von der Strasse, durch den Bach von ihr getrennt, erhebt und, wie die meisten Erhebungen in dieser Gegend, oben durch einen Kranz ungefähr 2 Meter hoher Kalkfelsen gekrönt wird. Wir suchten, nachdem wir durch einige todte Stücke einmal auf die Spur gebracht waren, zunächst an den Felsen und unter den grösseren umherliegenden Steinen, aber mit sehr geringem Erfolg. Schliesslich fanden wir aber lebende Exemplare in grosser Menge an der Fig. 316—322. 5 Batna zugekehrten und weniger steil abfallenden Südwestseite des Hügels, und zwar nicht an und unter Felsen, sondern im Schatten der spärlichen Wachholderbüsche, hier mitunter Dutzende bei- sammen auf der Erde kriechend. Mehrtägige Nachforschungen an allen ähnlichen Punkten um unser damaliges Standquartier Batna herum er- gaben nur an wenigen Punkten einzelne ver- blichene Exemplare, auf der anderen Thalseite und am Zedernpik absolut nichts. Dagegen fand ich eine Anzahl gut erhaltener subfossiler Exem- plare mit einer ganzen Anzahl anderer merk- würdiger Formen zusammen in einer mit feinem Kalklehm ausgefüllten Spalte an der Böschung der Strasse von Batna nach el Kantara kurz vor dem berühmten „Mund der Wüste“. Ich zweifle kaum daran, dass sie auch in der Um- gebung noch lebend vorkommt, habe aber trotz allen Suchens, das in der Gluthhitze eines Wüsten- Maitages nicht gerade angenehm war, kein Exem- plar mehr auftreiben können. Fassen wir diese spärlichen Daten zusammen, so erhalten wir ein Verbreitungsgebiet, dessen Centrum am Nord- abhang der Aurös liegt und das sich von dort möglicherweise so weit westlich erstreckt, dass es sich mit dem der Helix Juilleti Terver, die ich bei Boghar gesammelt, berührt. Es scheint dem Gebiete der Helix massylaea ziemlich pa- rallel zu laufen und hier und da in es hinein- zugreifen, aber ich habe beide Arten nie zusam- men gefunden. Die einzige Macularia, welche mit punica zusammen vorkommt, ist Helix vermi-. ceulata Müller, und zwar in ihrer typischen Form, nicht als Helix Constantinae. Möglicher- weise berührt sie sich auch mit Helix senilis Morelet, deren Gebiet ich leider ahnungslos mit der Bahn durchfahren habe. Unsere Tafel gibt einen Ueberblick über die von mir gesammelten Formen. Allen gemeinsam ist der eigenthümliche Seidenglanz, der mir ein sehr wichtiges Gruppenkennzeichen zu sein scheint und mich veranlasst, Helix punica nicht mit Helix lactew Müller, wie Morelet und Bour- guignat wollen, oder mit Helıw vermiculata Müller, welcher sie in der Gestalt oft recht nahe kommt, zusammenzustellen, sondern mit Helix Juileti Terver, hieroglyphicula Michaud, alabastrites Michaud, Lucasii Desh., Jourdani Bourg. und den westmaroccanischen Helix at- lasica Mouss. und Aleyone Kob. In dieser Gruppe, für welche ich den Namen Alabastrina vor- schlagen möchte, bildet Helix punica als das östlicbste Glied die natürliche Verbindung mit Helix vermiculata Müller und kommt derselben in abgeriebenen Exemplaren mitunter so nahe, dass man nach der Mundfärbung sehen muss, 6 Tafel LXIV—LXVI Fig. 323 —327. um sie zu unterscheiden. — Die Färbung der | mindestens Anspruch auf Anerkennung als eine Binden hat meistens etwas eigenthümlich stumpfes, so dass man auch lebend gesammelte Exemplare für verwittert halten möchte, und sie scheinen ziemlich rasch zu verbleichen. Im Uebrigen habe ich der Bourguignat’schen Diagnose und Be- schreibung nichts Wesentliches hinzuzufügen. Das Fig. 316 abgebildete Exemplar entspricht mit 35 Mm. im grössten Durchmesser und 30 Mm im kleinen ganz den Angaben Morelets und Bour- guignats, hat aber eine Höhe von 26 Mm., wäh- rend Morelet 18, Bourguignat 18—20 Mm. an- geben. Es muss dieser Unterschied aber unbe- dingt auf einer anderen Messweise beruhen, denn Bourguignats Figur 10 ist nach meiner Messweise vom tiefsten Punkt des Mundrands bis zur Höhe des Wirbels 27 Mm. hoch. Die drei folgenden Exemplare 317, 318 und 319 stammen auch von Lambessa und unterscheiden sich nur durch kleine Abweichungen in den Dimensionen. Fig. 317 hat diam. maj. 34, min. 28, alt. 22 Mm. und ist das flachste Stück meiner Ausbeute von Lambessa; es hat mit 316 die starke Ausbildung der Spindelschwiele, die fast zu einem deutlichen Höckerzahn wird, ge- meinsam, während die Spindel sonst gewöhnlich gerade, bei 318 sogar ausgehöhlt ist. 318 hat bei sonst gleichen Dimensionen 25,5 Mm. Höhe; 319 ist ähnlich, zeichnet sich aber durch eine ganz besonders tief ausgehöhlte Nabeigegend aus. Erheblich verschieden davon sind die drei subfossilen Exemplare von el Kantara, welche ich Fig. 320—322 abbilde; diese Form kann gute Varietät machen. Wer Helix chottica Ancey als Art neben Juilleti Terver anerkennt, muss auch diese Form für eine gute Art halten; die Analogie in ihrem Verhältniss zu punica ist unzweifelhaft; mir verbietet das das Fig. 321 abgebildete Exemplar, das ganz eine Zwergform der typischen punica darstellt, und ich bezeichne sie als punica var. speculatorum, nach dem Namen des Militärpostens, welchen die Römer am Munde der Wüste an ihrem „Calceus Her- culeus“ unterhielten. Eine Diagnose würde lauten: Testa (subfossilis) subdepressa, valde trans- verse ovalta, solidula, subtranslueida, ni- tens, fascis 4 lutescentibus signata, fasci« 2 et 3 latioribus, sculptura sieut in typo. Anfractus ultimus transverse dilatatus, eirca regionem umbilicalem excavatus, antice leviter deflexus; apertura trans- verse dilatata, columella stricta. — Diam. major 33, minor 26, alt. 19 Mm. — Exstat forma minor, diam. ma). 26, minor 21, alt. vix 16 Mm. Die gedrückte Form, die starke Querver- breiterung besonders des letzten Umganges und die dadurch bedingte Veränderung in der Gestalt der Mündung würden den Anforderungen der bourguignat’schen Regeldetri genügen. Beson- ders die Zwergform Fig. 322 sieht so abweichend aus, dass es mich nicht wundern sollte, wenn auf sie noch eine weitere „Art“ gegründet werden sollte. Tafel LXIV—-LXV. 3253—327. Helix Boghariensis De- beau&. Testa imperforata, subglobosg-depressa, tenuius- cula vel subsolida, striis tenuissimis ad suturam costiformibus lineisque trans- versis brevibus impressis sculpta, saepe malleata, albida, fasciis angustis brun- neis 5, plerumque translucentibus ornata. Anfractus 5 sat convexi, sutura distincta subimpressa discreti, regulariter cres- centes, ultimus inflatus, transverse dila- tatus, circa umbilicum impressus, antice valde deflexus. Apertura obliqua, parum lunata, marginibus distantibus, supero et externo late reflexis, albolabiatis, cCo- lumelları appresso, plus minusve calloso, interdum subdentato; faucibus albis. ! Diam. maj. 36, min. 31, alt. 24 Mm. Helix Boghariensis Debeaux*) in Recueil trav. Societe d’agrieulture d’Agen vol. VII. 1857, p. 322, Sep. Abz2. p. 8. — (irtae var. Debeaux in Journal de Conchy- biologie vol. XI. 1863 p. 13. — Üonstantinae var. Bourguignat Malacologie de l’Algerie I. p. 113. Gehäuse undurchbohrt, mehr oder minder gedrückt kugelig, der Typus ziemlich dünnschalig, *) Testa solida, subdepressa vel subglobosa, imperforata, albida, tenuissime striata, faseiis quinque fusco-brunneis ornata, semper hyalinis post mortem vel animalis exceptionem ; apertura angusta, peristomate simpliei late reflexo, erassius- culo, sinuato, albolabiato; marginibus subremotis, columellari intus albo, extus depresso, calloso, callo loecum umbilicalem tegente; anfractibus 4—5 convexis, sutura parum apparente separatis. — Deb. Tafel LXIV—LXVI. doch nicht selten auch mit dickerer Schale, mit feinen, an der Naht rippenartig vorspringenden Anwachsstreifen seulptirt, hier und da mit kurzen, eingedrückten Querlinien und hammerschlagarti- gen Eindrücken; die Grundfarbe ist schmutzig weiss, oft mit einem gelblichen Stich, mit fünf, seltener mit vier schmalen braunen Binden, welche oft schon am lebenden und fast immer am todt gesammelten Thiere durchscheinend sind. Es sind fünf gewölbte Umgänge vorhanden, welche durch eine wenig auffallende, eingedrückte Naht geschieden sind und regelmässig zunehmen; der letzte ist etwas aufgeblasen und verbreitert und vorn sehr stark und tief herabgebogen. Die Mündung ist schief, weit, nicht allzusehr ausge- schnitten, bei der dünnschaligen Form mit dünnem, weit umgeschlagenem, nur mit einer dünnen, glänzend weissen Lippe belegtem Mundsaum; bei der dickschaligen Form entspricht die Mund- bildung ganz der von Constantinae, der Mund- rand ist mit einer starken Lippe belegt, welche auf der Spindel einen mehr oder minder deut- lichen Höcker trägt, aber die Randinsertionen bleiben auch hier weit getrennt. Der Gaumen ist weiss. Aufenthalt: um Boghar und Boukhrari am oberen Scheliff in Felsenspalten und unter Steinen, nicht selten, aber nur nach Regengüssen zu er- langen. Helis Bogharensis ist der am weitesten vor- geschobene Vorposten der vermiculata-Constan- tinae-Gruppe, eine gut ausgeprägte Localform, welcher die Anerkennung als Art um so weniger versagt werden kann, als sie mit Hel. vermieulata typica zusammen an demselben Fundorte vor- kommt, ohne Uebergänge zu zeigen. Bourguignat nennt sie l. c. gemein um Böne; ich habe sie dort nicht angetroffen. Dass sie übrigens durch Uebergänge mit Constantinae verbunden ist, unter- liegt für mich keinem Zweifel, wenn auch selbst - Fig. 327, die dieser am nächsten kommende Form, welche ich gefunden, sie immer noch durch den deutlich aufgeblasenen letzten Umgang gut unter- scheidet. 328—334. Helix ConstantinaeForbes. Meine letzte Reise hat mich so recht in das Hauptquartier dieser Art hineingeführt und mich erst mit ihrer Formenmannigfaltigkeit bekannt gemacht, so dass ich hier auch noch ein- mal auf sie zurückkommen muss. Von meiner früheren Ansicht, dass sie im östlichen Nord- afrika ganz die Stelle von Helix vermiculata Müller vertrete, bin ich sehr rasch zurückge- kommen, denn an zahlreichen Stellen daselbst habe ich ächte vermiculata gefunden, namentlich Fig. 328—334. Y ganz besonders in der nächsten Umgebung der Stadt Constantine, nach welcher doch Helix Con- stantinae den Namen trägt. Es ist mir trotz aller Mühe nicht gelungen, die Verbreitungsge- biete beider Arten geographisch von einander zu sondern, obschon ich nur selten im Zweifel ge- blieben bin, ob ich eine Localform zu Constan- tinae oder zu vermieulata rechnen sollte; ich muss daher ihre Verbreitung zusammen behandeln. Das Verbreitungsgebiet von Helix vermieu- lata überschreitet die Isserlinie nach Westen nur wenig, wenigstens in dem angebauten Ge- biete, dem Tell. Eine Ausnahme bilden nur Exemplare, welche ich bei Cherchell westlich von Algier fand. Hier waren im März unaus- gewachsene Exemplare massenhaft vertreten; von ausgewachsenen fand ich nur ganz wenige; das ganze Vorkommen war aber auf eine kurze Strecke dicht am Hafen beschränkt; bei zweitägigem, sehr sorgsamem Durchsuchen der Umgegend gelegent- lich der Jagd auf Helix calopsis Bourg. habe ich auch nicht ein Stück in einiger Entfernung vom Strande angetroffen. Es ist mir deshalb um So weniger zweifelhaft, dass es sich hier um eine Einschleppung handelt, als Cherchell häufig von italienischen Fischerbarken besucht wird, für deren Mannschaft Helix vermieulata eine beliebte Speise ist. Dieses Vorkommen, das auch Deshages schon anführt, bildet eine hübsche Parallele zu dem am Schlossberge von Malaga, wo ich auch einige vereinzelte Exemplare an- traf. Der westlichste Punkt, an welchem ich Helix Constantinae selbst angetroffen habe, war die Umgegend von Beni-Mansur am Oberlauf des bei Bougie mündenden Wed Sahel; ich zweifle aber nicht daran, dass sie auch weiter oben im Thale bis nach Bordsch Bu Ariridsch hin und vielleicht bis zum Dira vorkommt. Im Isserthal habe ich sie nicht gefunden; auch Letourneux nennt sie nicht von dort. Noch weniger ist sie mir in der Umgegend von Blidah vorgekommen, von wo sie Bourguignat nennt. In der grossen Ka- bylie scheint sie besonders den westlichen Theil zu bewohnen, also nicht über den Meridian von Beni Mansur hinauszugehen. Um Bougie fand ich Constantinae in prachtvollen Varietäten und weiter westlich fehlte sie nirgends mehr, bald als Constantinae, bald als vermiculata, an der Medjerda bei Beja als Fleurati. Sie bildet hier gewissermaassen den Grundstock der Macularien- bevölkerung und findet sich sowohl mit Helix punica wie mit Helix massylaea zusammen; sie reicht sogar bis in die Zibanoasen hinein und war wenigstens in subfossilem Zustande um Biskra noch recht häufig. Um Constantine selbst habe | ich, wie schon oben erwähnt, nur die typische 6) Tafel LXIV—LXVI. vermiculata gefunden, ebenso um Batna und Lambessa und im Gebiet des Wed Zenati; bei Hammam Meskhutin herrscht wieder Constantinae, ebenso bei Böne, wo ich eine reizende kleine Form in Massen auf dem Markt fand. Um Tunis war wieder eine von der sieilischen Form ununter- scheidbare vermiculata, besonders schön ent- wickelt und massenhaft am Dschebel Bu Kornein, aber mitten in diesem Gebiete trat wieder zwi- schen Utica und Porto Farina eine Form von Helix Constantinae auf, während im oberen Medjerdathale in der Umgebung des Bahnhofes von Beja die reizende Helix Fleurati wimmelte. Helix Boghariensis Debeaux erweitert den Bezirk des Formenkreises noch sehr beträchtlich nach Westen hin, da sie nach Deshayes auch noch südwestlich von Boghar an dem berühmten Salzberge vorkommt. Wenn sich die Herkunft der Helix Bonduelliana Bourg. aus dem süd- lichen Oran bestätigte, müssten wir das ‚Gebiet sogar bis dahin ausdehnen; doch hat mir diese zuviel Aehnlichkeit mit manchen Formen von Helix Fleurati, als dass ich ihre Heimath weit von der tunischen Gränze suchen sollte. In der Umgebung von Bougie fand ich Helix Constantinae in der letzten Aprilwoche eben ge- rade beschäftigt, ihr Gehäuse zu vollenden, ein Umstand, welcher meine Ernte an einer der prachtvollsten Varietäten schwer beinträchtigte. In anderen Jahren mag sie früher zur vollstän- digen Ausbildung gelangen, denn 1884 war für Nordafrika abnorm nass und kalt. Bezüglich der Unterscheidung zwischen Helix Constantinae und vermiculata befinde ich mich ganz in Tebereinstimmung mit Bourguignat, einen Punkt ausgenommen. Bourguignat gibt folgende Diagnose: Testa imperforata, globulosa, nitida, solida, paululum subpellueida, argutissime stria- tula, candida, ac fascüis 5 fuscıis eircum- cincta; spira elevata, convexa, apice nitido, laevigato, saepe corneo, obtuso; anfractibus 6 convexiusculis, regulariter celeriterque erescentibus, sutura parum im- pressa separatis; ultimo rotundato, ad aperturam regulariter descendente; aper- tura obliqua, lTunato-oblonga, intus can- dida, fascis externis apparentibus; peri- stomate albido, sublabiato, patulo re- flexoque; margine columellari late rve- flexo, ad locum umbilicalem adpresso, candido, calloso, paululum stricto; mar- ginibus callo vix conspicuo Junctis. Der Autor scheint kein sonderliches Gewicht auf das Fehlen oder Vorhandensein der Gewinde- flecken zu legen; doch glaube ich, dass dieser Fig. 335 337 u. 338—342. Umstand entschieden ins Gewicht fällt, obschon er durchaus nicht allein zur Entscheidung hin- reicht, da auch, wennschon selten, Helix vermi- culata mit scharf ausgeprägten Bändern und ohne die charakteristischen Flecken vorkommt. Wenn aber Bourguignat hinzufügt „bord columellaire plus sinueux, moins droit“, so kann ich das nur so verstehen, dass er mit sinueux die Aushöhlung unterhalb des charakteristischen Spindelhöckers bezeichnen und nicht etwa den Ausdruck auf die ganze Spindel bezogen haben will. Gerade in der gestreckten Spindel mit der deutlichen Zahnschwiele liegt der Hauptunterschied zwischen Constantinae und vermieulata; letztere hat ja auch die zahnartige Verdickung, aber dann biegt sich dieser gegenüber der Aussenrand des Spin- delcallus ein und bleibt ihm parallel, während er bei Constantinae in gerader Linie vom Nabel zum Aussenrand verläuft. Dieses Kennzeichen hält selbst Stand bei der gedrücktesten Form, welche ich zur Abbildung bringe, Fig. 330 von Böne, welche wie die von demselben Fundort stammende Fig. 331 sich durch nur drei Binden auszeichnet; sie ist durch ihre Gestalt übrigens eine grosse Ausnahme; die übergrosse Menge der bei Böne gesammelten Exemplare war höher. — Fig. 328 und 329 stammen von Beni Mansur, 332—34 von Bougie; Fig. 332 ist eine der selten- sten vierbänderigen Formen, bei denen das dritte und das vierte Band zusammengeschmolzen sind, 335—337. Helix vermiculata Müller var. Es sind dies drei Formen, welche mit Helix massylaea zusammen vorkommen, und zwar Fig. 335 mit der var. zenatia bei Bu Nuara, 336 und 337 mit dem Typus zusammen zwischen el Guerrah und der Quelle des Bu Merzug. Fig. 335 erinnert in der Zeichnung auffallend an manche Formen von Helix punica, hat aber fünf deutliche Binden. 335—342. Helix Fleurati Bourguig- nat var. Ich habe den Typus dieser Art schon früher (Icon. fig. 1126) nach einem von Herrn von Tiesenhausen erhaltenen Exemplare abgebildet. Hier handelt es sich um eine sehr hübsche Varie- tät, welche ich bei Beja in Menge sammelte und welche besonders durch die verhältnissmässig viel kleinere Mündung ausgezeichnet ist. Dadurch erscheint der letzte Umgang auffallend über- wiegend und die Form erinnert sehr an Helix Bonduelliana Bourg., welche nach dem Autor von einem nicht näher bezeichneten Punkte im Süden der Provinz Oran stammen soll. Das Tafel LXVII—LAÄIX. wäre für eine Art aus diesem Formenkreise ganz | ausserhalb des Verbreitungsgebietes, und ich er- laube mir, die Richtigkeit der Angabe bis auf fernere Bestätigung einstweilen zu bezweifeln. Auch die Angabe Bourguignats, dass Helix Fleu- rati fast allenthalben in der Umgebung von Tunis gemein sei, kann ich nicht bestätigen. Ich habe ziemlich alle von ihm genannten Stellen während meines sechswöchentlichen Aufenthaltes genauer durchforscht, aber Helix Fleurati nur bei Beja und dann in der Nähe von Porto Farina, von wo Fig. 341 und 342 stammen, angetroffen. In der Zeichnung stimmt Fleurati ganz mit Con- stantinae überein, nur dass die reinweissen Exem- plare vielleicht einen grösseren Prozentsatz bilden; so vorherrschend, wie ich früher glaubte, sind sie indess nicht. Fie. 348 — 365. 9 3135—345. saharica. Drei Exemplare der kleinen dickschaligen Form, welche ich in grosser Menge subfossil in der Umgebung von Biskra fand. Sie lag in der Lehmschicht, mit welcher die vereinte Wirkung der Stürme und der gelegentlich vom Südrande der Au- res herabstürzenden Regenfluthen das Oasengebiet überzogen haben. Dass ich keine lebenden Exem- plare fand, konnte im Juni nicht Wunder nehmen. 3416—347. Helix vermiculata var. Eine in vielen Punkten der vorigen analoge Zwergform von der Insel Lampedusa, deren Mit- theilung ich Herrn Major Adami verdanke. Das dickschalige Gehäuse deutet auf einen Aufenthalt an tüchtig von der Sonne durchglühten Stellen. Helix vermiculata var. ae ZEN VI LRIX 348—365. Helix aspersa Müller. Die „Ohagrinee“ der Franzosen ist heute die verbreitetste unter den Arten der Mittelmeer- länder und geht selbst weiter als Helix varia- bilis und Rumina decollata. Heutzutage ist sie verbreitet bis nach Südengland und durch den grösseren Theil von Frankreich, aber fossil ist sie meines Wissens weder in Deutschland noch in Frankreich gefunden worden und muss allem Anschein nach als ein neuer Einwanderer be- trachtet werden, der immer noch in der Aus- breitung begriffen ist. Ganz besonders gilt das für Frankreich; in Deutschland hat sie trotz mehrfacher Einschleppungen noch keinen festen Fuss fassen können. Kreglinger (systematisches Verzeichniss der in Deutschland lebenden Binnen- eonchylien p. 133) erwähnt das Vorkommen ver- einzelter Exemplare in der Umgebung von Meers- burg am Bodensee; ebenso sollen vereinzelte Stücke im Schlossgarten zu Merseburg gefunden worden sein; nach Hamburg — nicht Homburg, wie Kreglinger schreibt — ist sie neuerdings mehrfach, an Fässern u. del. festsitzend, aus Italien gelangt. Sie hat aber den Winter nirgends aushalten können und Olessin erwähnt sie in der Excursionsmollus- kenfauna überhaupt nicht.*) Ob die Colonien bei Lausanne und bei Bex (Charpentier) noch existiren, kann ich nicht angeben, da neuere *) Nach Mortillet, Deseriptions de quelques especes nou- velles d’Armenie p. 7, ist sie in der Umgebung von Metz von den Mönchen eines Klosters eingeführt worden und hat sich dort akklimatisirt. — Auch bei Bremen hält sie sich nach Borcherding. Rossmässler, Iconographie Neue Folge III. Notizen darüber nicht bekannt geworden sind. In Frankreich ist sie über den ganzen Süden und die wärmeren Theile des Zentrums verbreitet, ausserdem längs der Westküste bis zur Normandie und über die normannischen Inseln nach Eng- land. Hier ist ihr Verbreitungsbezirk ein auf- fallend grosser; er erstreckt sich auch über Irland und nordwärts bis zum Firth of Murray. In der Olivenregion der Mittelmeerländer fehlt sie wohl nirgendwo und scheint sich auch durch Klein- asien zu verbreiten, obschon Nachrichten über ihr Vorkommen von dort äusserst spärlich sind. Mortillet nennt sie von Trapezunt an der Süd- küste des schwarzen Meeres, nebenbei bemerkt, einen der wenigen Punkte am Pontus, wo die Olive gedeiht. Aus Transkaukasien ist sie meines Wissens nicht bekannt geworden, auch nicht aus dem Euphratgebiet, wohl aber besitze ich sie von vielen Punkten der syrischen Küste und vom Südrande Kleinasiens. Geradezu merkwürdig ist das Anpassungs- vermögen der Helix aspersa an das Klima exo- tischer und zum Theil heisser Länder. Wir finden sie angesiedelt und vielfach in rascher Ausbreitung begriffen nicht nur in Nordamerika, wo sie Binney (a Manual of American Land Shells 1885 p. 470) von Nova Scotia, Maine, South Carolina und Louisiana, aber auch von Santa Barbara in Californien nennt, sondern auch auf Haiti (Binney), in Guyana (Drouet), in Brasilien, Argentinien und Chile. Dann ist sie seit geraumer Zeit von den französischen Ansiedlern auf den Mas- karenen angesiedelt worden; neuerdings hat sie 2 10 Tafel LXVII—LAXIX. Hendorf am Cap der guten Hofinung in der Umgebung des Tafelberges gefunden. Selbst in Australien finden wir sie auf Neuseeland und in Neusüdwales; sie fehlt also thatsächlich keinem Erdtheile. In Nordafrika findet man sie überall vom Meer bis zur Wüste und von Tunis bis Tanger. Die abgebildete Formenreihe entstammt fast aus- schliesslich meinen beiden letzten Sammelreisen. In der üppigsten Entwicklung fand ich sie in der Provinz Constantine. Die extremsten Formen kommen hier nahe bei einander vor. Die hoch- kegelige Form Fig. 348 und 349 sammelte ich mit der typischen Helix massylaea zusammen zwischen El Guerrah und der Quelle des Bu Merzug; sie sind beinahe 50 Mm. hoch bei 42—45 Mm. im grossen Durchmesser. Fig. 353 dagegen stammt von dem Col des Oliviers einige Stunden nördlich von Constantine und hat bei 48 Mm. Durchmesser nur 36 Mm. Höhe. Diese Form ist allerdings eine Ausnahme für die Provinz Constantine, wo fast ausschliesslich hochkegelförmige Exemplare sich finden. Fig. 350 und 351 sind aus der nächsten Umgebung von Constantine; sie zeichnen sieh durch starke Bän- derung aus. Fig. 351 hat sogar kaum noch Spuren der gelben Sprengselzeichnungen und die vier dunkelbraunen Bänder sind nur an den stär- keren Anwachsstreifen ein klein wenig unter- brochen. Fig. 352 stellt ein Exemplar der Form dar, welche in den Ruinen von Lambessa vorherrscht. Hier ist die Bänderung fast nur noch auf der Rückseite hinter der Mündung erkennbar, sonst finden wir auf grauweisslichem Grunde nur zwei Zonen dunkler Sprengsel, welche durch eine hellere Zone geschieden werden. Im Uebrigen ist diese Form dickschalig und der Mundsaunm stark verdickt. Fig. 354 stammt von Cherchell; sie schliesst sich durch ihre flache Form an 353 an, ist aber ebenfalls auffallend hell gefärbt. Fig. 355 sammelte ich mit einem ganz gleichen Stück im Vorüberfahren bei Ben Chikao zwi- schen Medea und Boghar; ich würde es für ein verbleichtes Stück mit abgeriebener Epidermis gehalten haben, wenn ich die beiden Exemplare nicht selbst mit dem Thiere gesammelt hätte. Die Oberhaut ist bis auf ein paar ganz geringe Reste verschwunden, ob in Folge des in dieser immerhin schon beträchtlichen Höhenlage ziem- lich strengen Winters? Die Form ist auffallend kugelig, das Gehäuse dichschalig und schwer, die Mündung gelblich roth, ein bei Helix aspersa im Ganzen ziemlich seltene Färbung. Fig. 356, von Boghar stammend, ist noch auffallender in ihrer Gestalt, so dass man sie Fig. 366—370. ausser wegen der Zeichnung kaum noch zu as- persa stellen möchte; auch dieses Exemplar ist auffallend dick und schwer. Fig. 357—58 und 359—60 erinnern, jede in anderer Art, sehr an die sicilianische Helix Mazzullüi Jan. Die erstere, vom Dschebel Thaya zwischen Constantine und Bona stammend, ist von Exemplaren, die ich selbst in der Um- gebung von Palermo sammelte, absolut nicht zu unterscheiden, wenn sie auch vom hochkegel- förmigen Typus, wie er sich auf dem Monte Pellegrino findet, ziemlich verschieden ist. Diese hochkegelförmige Gestalt ist aber nur eine Folge des Wohnens in cylindrischen selbstgebohrten Felslöchern; Exemplare, die ausserhalb derselben und in Spalten leben, gleichen ganz diesen Exem- plaren vom 'Thaya, deren Skulptur — auf der Abbildung vom Lithographen nicht sonderlich ‚charakteristisch wiedergegeben — völlig mit der der Sieilianer übereirstimmt. Die Art lebte auf dem Thaya in Felsspalten. In den Gorges d’Isser bei Palestro fand ich dagegen die | unter Fig. 359 und 360 abgebildete Form in Felslöchern ganz wie am Pellegrino, und darum eben so schlank kegelförmig ausgezogen, aber im Gegensatz dazu völlig glatt, selbst glatter, als die Normalform von aspersa, in Färbung und Glanz an die verwandten Palästinenser (Helix prasina Roth, Helix engaddensis Bourg.) er- innernd. Hätte es für mich noch eines Beweises bedurft, dass Helix Mazzullii Jan nur eine Lokalform von Helix aspersa Müll. sei, so wäre er mir durch diese beiden Formen erbracht. Die unter Fig. 361 und 362 abgebildete kleine Forın stammt aus dem Garten der deutschen Gesandt- schaft in Tanger; eine vollkommen gleiche Forın sandte mir neuerdings Prof. Salvadore Calderon aus der Umgebung von Sevilla. Auch Fig. 365 stammt von Tanger; das Exemplar unterscheidet sich von den anderen durch seine Dickschaligkeit und die auffallende Verdickung des die Mündungs- ränder verbindenden Callus. Fig. 363 und 364 sandte mir Major Adami von der Insel Lampedusa; die eigenthümliche Zeichnung bei Fig. 364 habe ich sonst niemals beobachtet. 366—370. Helix aperta Born. Diese Art ist durch ganz Nordafrika ver- breitet, scheint aber doch nicht so weit nach dem Inneren zu gehen, wie Helix aspersa, wenig- stens habe ich sie ziemlich ausschliesslich in dem eigentlichen Tell, der bebauten Zone, gesammelt. Nach Aucapitaine steigt sie aber in der grossen Kabylie bis zu 2950 M. Meereshöhe empor. Die nordafrikanischen Exemplare sind durchschnittlich | Tafel LAX—LXXAU. grösser, als diesüdfranzösischen, aber von Girgenti besitze ich Stücke, welche ihnen in Grösse und Dickschaligkeit nicht im Geringsten nachstehen. Meine grössten Exemplare (366—367) stammen von Cherchell; sie sind ca. 30 Mm. hoch und breit. Auch bei ihnen springen schon einzelne Anwachsstreifen rippenartig vor, hier und da sind auch einzelne feine Spirallinien erkennbar. Fig. 371. 11 Bei Stücken von Bougie (368, 370) sind die Rippen stärker entwickelt und zwischen ihnen stehen eingedrückte Gruben, die bei dem Fig. 369 abgebildeten kleinen Exemplare von Utica be- sonders auffallend hervortreten. Die Färbung geht von einem hellen Braungelb durch alle möglichen Nuancen bis zu tiefem Schwarzbraun. Tal el ax SEXXIE 371. Helix Gennarii Paulucci. Testa imperforata, conoideo-globosa, subtiliter striatula, tenuis sed solidula, subopaca, fascia angusta castanea peripherica, zonis- ‘que duabus latioribus dilutis, supera dis- tinctiore, ornata, epidermide olivacea in- duta; spira conoidea, apice permagno, obtuso, laevi; sutura distincta, impressa, albomarginata. Anfractus 4/2, superi vie convexiusculi, regulariter erescentes, ultimus perinflatus, rotundatus, ad aper- turam subite valdeque deflexus. Aper- tura obliqua, ovato-rotundata, lunata; peristoma tenue, exius et ad basin re- flexiuseulum, margine columellari dilatato, cum supero connivente, callo tenuissimo eoncolore Juncto; columella acuta, ulbida; fauces livide coerulescentes, fascüis trans- lucentibus, ad mar ginem castaneo limbatae. Diam. maj. 32, min. 25, alt. 24 Mm. Helix (Macularia) Gennarü Paulucei*) Note malacol. Sardegna p. 64 tab. 3 fig. 2. Gehäuse undurchbohrt, kugel-kegelförmig, das Gewinde auffallend gegen den letzten Umgang abgesetzt, dünnschalig doch fest, wenig durch- scheinend, fein gestreift, mit einer olivenfarbenen Epidermis versehen und mit einer schmalen kasta- nienbraunen Binde umzogen, zu deren beiden Seiten breite verwaschene braune Bänder stehen, von denen das obere breiter und deutlicher ist. Das Gewinde ist kegelförmig mit deutlich ein- gedrückter, weiss bezeichneter Naht. Apex gross, stumpf, glatt. Von den 4'!/; Umgängen sind die *) T. imperforata, conoideo-globosa, leviter striatula, tenuwis, opaca, epidermide olivace« induta, superne zonulis castaneis dilutis inaequalibus ornata, spira conoidea, apice laevigato, corneo; anfractibus 412 convexiusculis, celeriter erescentibus, sutura impressa separatis; ultimo ventroso, rotundato, antice ad aperturam valde descendente; apertura obligua lunato-ovata,; columella inerassata, breviter subden- tata ; peristomate tenui, subreflexo, fusco violaceo marginato ; margine columellari dilatato, albo ; marginibus conniventibus callo tenui pellueido pallido junctis — Diam. maj. 31—54, min. 26—27, alt. 24—28 Mm. — Paulucei. oberen nur schwach gewölbt und nehmen regel- mässig zu. Der letzte ist auffallend aufgeblasen, gerundet, vornen stark und plötzlich herabge- bogen. Die Mündung ist schief, breit rundei- förmig, ziemlich stark ausgeschnitten, der Mund- rand dünn, einfach, aussen undan der Basis leicht umgeschlagen, über die Spindel verbreitert, doch so, dass die ziemlich gerade herabsteigende Spindel einen scharfen weissen Rand behält. Die Ränder neigen zusammen und sind durch einen dünnen durchscheinenden Callus verbunden; der Gaumen ist bläulich mit durchscheinenden Binden, nach dem Mundrande hin intensiv braun gesäumt. Aufenthalt: am Monte Oliena an der sar- dinischen Ostküste, meine Exemplare von Herrn Forsyth Major mitgetheilt. Es hat mich selten eine neu entdeckte Form so verblüfft, wie diese sardinische Schnecke, in welcher die Marchese Paulucci eine Verwandte von Helix vermiculata zu sehen glaubte, während ich jetzt nicht mehr im Zweifel darüber bin, dass sie zum Formenkreise der Helix Carotii zu rech- nen ist. Als ich freilich Helix Gennarii zum erstenmal sah, kannte ich die Mannigfaltigkeit der Carotii-Formen noch nicht und glaubte im Anfang unbedingt die Novität der balearischen Helix Graellsiana Pfr. nahe bringen zu müssen, mit welcher sie bei aller Verschiedenheit doch eine gewisse habituelle Aehnlichkeit besitzt. Maltzan’s Reiseausbeute, unter welcher durch einen merk- würdigen Zufall gerade die hauptsächlich gesuchte Helix Gennarii trotz mehrtägigem Suchen am Originalfundort nicht vorhanden war, lieferte mir aber genügende Verbindungsglieder nach Carotii hinüber und liess die vollständige Uebereinstim- mung in Textur und Färbungscharakter als wich- tigstes Kennzeichen erscheinen. Das Thier hat leider noch nicht untersucht werden können, da mein Freund Maltzan in der Ueberzeugung, in der Fig. 383 abgebildeten Form die ächte Gennarüü gefunden zu haben, das mühsame Weitersammeln in jener unwirthlichen Gegend einstellte. 9% 12 Tafel LXXI—LXXI. Die oben eitirte Abbildung weicht von meinem Exemplare so erheblich ab, dass ich nicht da- ran denken würde, sie auf diese Form zu be- ziehen, wenn die Beschreibung nicht völlig über- einstimmte. 372—380. Helix Carotii Paulucei. Testa plus minusce exumbilieata, depressa vel depresse globosa, solida, opaca, leviter striatula, sub epidermide olivacea nitente castaneo trifasciata; spira subeonoidea, apice obtuso, magno, laevigato; sutura disfineta, impressa, saepe leviter albo- marginata. Anfractus 42 convexius- culi, superi leniter regulariterque cres- centes, ultimus magnus, inflatus, dila- tatus, basi convezus, ad aperturam sub- tumidus et valde subiteque deflexus. Aper- tura perobligua, transversim rotundato- ovata, mediocriter lunata, peristomate vix reflexo, carmeo vel rosaceo, ıntus fusco limbato, marginibus approximatis, callo in adultis interdum incrassato junetis, columellari incrassato, ad ıwnsertionem dilatato et umbilicum plus minusve ocelu- dente. Diam. maj. 32, minor 25, alt. 15 Mm. Helix Carotü Paulucei*) Note malacol. Sardegna p- 61 tab. 3 fig. 1. Gehäuse mehr oder minder vollständig ent- nabelt, gedrückt kugelig, doch in den Varietäten häufig mit ziemlich hohem Gewinde, festschalig undurchsichtig, nur leicht durchscheinend, fein, aber deutlich gestreift, unter einer dünnen, glän- zenden, olivenfarbenen Epidermis mit. drei deut- lichen kastanienbraunen Binden, welche durch- schnittlich schärfer ausgeprägt sind, als bei den corsikanischen Tacheocampyläen. Das Gewinde ist beim Typus ziemlich gedrückt, aber es kommen auch Varietäten mit ziemlich hohem, fast kegel- förmigem Gewinde vor; der Apex ist stumpf, gross, glatt, die Naht deutlich und meistens, besonders gegen die Mündung hin, weiss be- zeichnet. Es sind knapp vier und ein halber Umgang vorhanden; sie sind leicht gewölbt und nehmen anfangs langsam zu, aber der letzte ist *) Testa subobtecte umbilicata, depresso-globosa, suprü vie convexiuseula, infra rotundata, solida, opaca, leviter striatula, sub epidermide olivacea tribus zonulis castaneis ornata; spira subconvexa, apice laevigato; , anfractibus 4419 convexiusculis (primis regulariter, ultimo celerrime erescentibus), sutura distineta separatis, ultimo mazimo, rotundato, ad aperturam paululum dilatato ac rapidissime descendente; apertura perobliqua, subeireulari vel cireulari, peristomate vix reflexo, margine columellari dilatato, in- crassato umbilicum subobtegente, marginibus approximatis, eallo tenwi junctis. — Diam. maj. 29, min. 23, alt 17 Mm. Fig. 372—380. aufgetrieben und namentlich an der Mündung verbreitert, nach unten stark gerundet, vorn stark und rasch herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, gerundet eiförmig, mittelstark ausge- schnitten, der Mundrand ganz wenig umgeschlagen, fleischfarben oder rosa, innen mit einem braunen Saum gegen den Gaumen abgegränzt, die Ränder sind einander genähert und mit einem mehr oder minder deutlichen, bei alten Exemplaren oft recht dicken Callus verbunden; der Spindel- rand ist verdickt, an der Insertionsstelle ver- breitert und den Nabel mehr oder minder voll- ständig schliessend, häufig mit einem dünnen Callus über denselben hinausgreifend. Aufenthalt: auf Sardinien, hier die korsi- kanische Helix Raspailii ersetzend und kaum minder variabel, aber doch in ihrer Gesammtheit von derseiben gut unterschieden. Die Marchesa Paulucci: hat die Art zufälliger Weise gerade auf die flachste, der Kaspailii am nächsten stehende Form vom Ogliastra gegründet, welche unsere Fig. 372 darstellt, aber auch diese ist erheblich aufgeblasener, als alles, was ich aus Korsika besitze; die folgenden Varietäten stehen mit geringen Ausnahmen erheblich weiter ab. Fig. 373 stellt Maltzan’s var. major vom Monte Tului bei Dorgali dar, welche sich ausser den etwas bedeutenderen Dimensionen wenigstens in den mir vorliegenden Exemplaren auch durch eine deutliche schwielige Verdickung auf der Spindel auszeichnet: Ganz ähnliche Formen sammelte Maltzan auch bei Dorgali. Auch Fig. 374 ist zur var. major zu rechnen, unterscheidet sich aber durch den Mangel der Spindelschwiele und die drei auffallend breiten, dunklen, scharf ausgeprägten Binden; sie stammt ebenfalls vom Monte Tului. Fig. 375 ist Maltzan’s var. viperina, aller- dings nicht ganz so ausgeprägt, wie der Typus, welcher ganz mit gelben Sprengseln bedeckt ist, wie manche Varietäten von Helix arbustorum. Die Exemplare dieser Form, welche ich zu Ge- sicht bekommen habe, waren sämmtlich ziemlich niedrig. Diese Varietät findet sich ebenfalls bei Dorgali. Fig. 376 ist Maltzan’s var. spectrum von demselben Fundort, eine eigenthümliche unge- bänderte einfarbige Form, deren Thier grünlich durchscheinend ist. Maltzan hat davon nur ganz wenige Exemplare finden können. Sie bildet eine ungeheuer interessante Parallelform zu der korsikanischen Helix insularis Crosse et Debeaux aus dem Walde von Mello bei Corte (in ca. 1200 M. Höhe); doch ist bei dieser das Thier schwarzgrau. Tafel LXVII—LXIX. Fig. 348 — 365. 9 wäre für eine Art aus diesem Formenkreise ganz ausserhalb des Verbreitungsgebietes, und ich er- laube mir, die Richtigkeit der Angabe bis auf fernere Bestätigung einstweilen zu bezweifeln. Auch die Angabe Bourguignats, dass Helix Fleu- rati fast allenthalben in der Umgebung von Tunis gemein sei, kann ich nicht bestätigen. Ich habe ziemlich alle von ihm genannten Stellen während meines sechswöchentlichen Aufenthaltes genauer durchforscht, aber Helix Fleurati nur bei Beja und dann in der Nähe von Porto Farina, von wo Fig. 341 und 342 stammen, angetroffen. In der Zeichnung stimmt Fleurati ganz mit Con- stantinae überein, nur dass die reinweissen Exem- plare vielleicht einen grösseren Prozentsatz bilden; so vorherrschend, wie ich früher glaubte, sind sie indess nicht. . 3153—345. saharica. Drei Exemplare der kleinen dickschaligen Form, welche ich in grosser Menge subfossil in der Umgebung von Biskra fand. Sie lag in der Lehmschicht, mit welcher die vereinte Wirkung der Stürme und der gelegentlich vom Südrande der Au- res herabstürzenden Regenfluthen das Oasengebiet überzogen haben. Dass ich keine lebenden Exem- plare fand, konnte im Juni nicht Wunder nehmen. 3416—347. Helix vermiculata var. Eine in vielen Punkten der vorigen analoge Zwergform von der Insel Lampedusa, deren Mit- theilung ich Herrn Major Adami verdanke. Das dickschalige Gehäuse deutet auf einen Aufenthalt an tüchtig von der Sonne durchglühten Stellen. Helix vermiculata var. Latel. LXVI - LAK 348—365. Helix aspersa Müller. * Die „Ohagrinee“ der Franzosen ist heute die verbreitetste unter den Arten der Mittelmeer- länder und geht selbst weiter als Helix varia- bilis und Rumina deecollata. Heutzutage ist sie verbreitet bis nach Südengland und durch den grösseren Theil von Frankreich, aber fossil ist sie meines Wissens weder in Deutschland noch in Frankreich gefunden worden und muss allem Anschein nach als ein neuer Einwanderer be- trachtet werden, der immer noch in der Aus- breitung begriffen ist. Ganz besonders gilt das für Frankreich; in Deutschland hat sie trotz mehrfacher Einschleppungen noch keinen festen Fuss fassen können. Kreglinger (systematisches Verzeichniss der in Deutschland lebenden Binnen- conchylien p. 135) erwähnt das Vorkommen ver- einzelter Exemplare in der Umgebung von Meers- burg am Bodensee; ebenso sollen vereinzelte Stücke im Schlossgarten zu Merseburg gefunden worden sein; nach Hamburg — nicht Homburg, wie Kreglinger schreibt — ist sie neuerdings mehrfach, an Fässern u. dgl. festsitzend, aus Italien gelangt. Sie hat aber den Winter nirgends aushalten können und COlessin erwähnt sie in der Excursionsmollus- kenfauna überhaupt nicht.*) Ob die Colonien bei Lausanne und bei Bex (Charpentier) noch existiren, kann ich nicht angeben, da neuere *) Nach Mortillet, Deseriptions de quelques especes nou- velles d’Armenie p. 7, ist sie in der Umgebung von Metz von den Mönchen eines Klosters eingeführt worden und hat sich dort akklimatisirt. — Auch bei Bremen hält sie sich nach Borcherding. Rossmässler, Iconographie Neue Folge III. Notizen darüber nicht bekannt geworden sind. In Frankreich ist sie über den ganzen Süden und die wärmeren Theile des Zentrums verbreitet, ausserdem längs der Westküste bis zur Normandie und über die normannischen Inseln nach Eng- land. Hier ist ihr Verbreitungsbezirk ein auf- fallend grosser; er erstreckt sich auch über Irland und nordwärts bis zum Firth of Murray. In der Olivenregion der Mittelmeerländer fehlt sie wohl nirgendwo und scheint sich auch durch Klein- asien zu verbreiten, obschon Nachrichten über ihr Vorkommen von dort äusserst spärlich sind. Mortillet nennt sie von Trapezunt an der Süd- küste des schwarzen Meeres, nebenbei bemerkt, einen der wenigen Punkte am Pontus, wo die Olive gedeiht. Aus Transkaukasien ist sie meines Wissens nicht bekannt geworden, auch nicht aus dem Euphratgebiet, wohl aber besitze ich sie von vielen Punkten der syrischen Küste und vom Südrande Kleinasiens. Geradezu merkwürdig ist das Anpassungs- vermögen der Helix aspersa an das Klima exo- tischer und zum Theil heisser Länder. Wir finden sie angesiedelt und vielfach in rascher Ausbreitung begriffen nicht nur in Nordamerika, wo sie Binney (a Manual of American Land Shells 1885 p. 470) von Nova Scotia, Maine, South Carolina und Louisiana, aber auch von Santa Barbara in Californien nennt, sondern auch auf Haiti (Dinney), in Guyana (Drouet), in Brasilien, Argentinien und Chile. Dann ist sie seit geraumer Zeit von den französischen Ansiedlern auf den Mas- karenen angesiedelt worden; neuerdings hat sie 2 10 Tafel LXVII—LAXIX. Fig. 366—370. Hendorf am Cap der guten Hoffnung in der Umgebung des Tafelberges gefunden. Selbst in Australien finden wir sie auf Neuseeland und in Neusüdwales; sie fehlt also thatsächlich keinem Erdtheile. In Nordafrika findet man sie überall vom Meer bis zur Wüste und von Tunis bis Tanger. Die abgebildete Formenreihe entstammt fast aus- schliesslich meinen beiden letzten Sammelreisen. In der üppigsten Entwicklung fand ich sie in der Provinz Constantine. Die extremsten Formen kommen hier nahe bei einander vor. Die hoch- kegelige Form Fig. 348 und 349 sammelte ich mit der typischen Helix massylaeı zusammen zwischen El Guerrah und der Quelle des Bu Merzug; sie sind beinahe 50 Mm. hoch bei 42—45 Mm. im grossen Durchmesser. Fig. 353 dagegen stammt von dem Col des Oliviers einige Stunden nördlich von Constantine und hat bei 48 Mm. Durchmesser nur 36 Mm. Höhe. Diese Form ist allerdings eine Ausnahme für die Provinz Constantine, wo fast ausschliesslich hochkegelförmige Exemplare sich finden. Fig. 350 und 351 sind aus der nächsten Umgebung von Constantine; sie zeichnen sich durch starke Bän- derung aus. Fig. 351 hat sogar kaum noch Spuren der gelben Sprengselzeichnungen und die vier dunkelbraunen Bänder sind nur an den stär- keren Anwachsstreifen ein klein wenig unter- brochen. Fig. 352 stellt ein Exemplar der Form dar, welche in den Ruinen von Lambessa vorherrscht. Hier ist die Bänderung fast nur noch auf der Rückseite hinter der Mündung erkennbar, sonst finden wir auf grauweisslichem Grunde nur zwei Zonen dunkler Sprengsel, welche durch eine hellere Zone geschieden werden. Im Uebrigen ist diese Form dickschalig und der Mundsaum stark verdickt. Fig. 354 stammt von Cherchell; sie schliesst sich durch ihre flache Form an 353 an, ist aber ebenfalls auffallend hell gefärbt. Fig. 355 sammelte ich mit einem ganz gleichen Stück im Vorüberfahren bei Ben Chikao zwi- schen Medea und Boghar; ich würde es für ein verbleichtes Stück mit abgeriebener Epidermis gehalten haben, wenn ich die beiden Exemplare nicht selbst mit dem Thiere gesammelt hätte. Die Oberhaut ist bis auf ein paar ganz geringe Reste verschwunden, ob in Folge des in dieser immerhin schon beträchtlichen Höhenlage ziem- lich strengen Winters? Die Form ist auffallend kugelig, das Gehäuse dichschalig und schwer, die Mündung gelblich roth, ein bei Helix aspersa im Ganzen ziemlich seltene Färbung. Fig. 356, von Boghar stammend, ist noch auffallender in ihrer Gestalt, so dass man sie ausser wegen der Zeichnung kaum noch zu as- persa stellen möchte; auch dieses Exemplar ist auffallend dick und schwer. Fig. 357—58 und 359—60 erinnern, jede in anderer Art, sehr an die sicilianische Helix Mazzullii Jan. Die erstere, vom Dschebel Thaya zwischen Constantine und Bona stammend, ist von Exemplaren, die ich selbst in der Um- gebung von Palermo sammelte, absolut nicht zu unterscheiden, wenn sie auch vom hochkegel- förmigen Typus, wie er sich auf dem Monte Pellegrino findet, ziemlich verschieden ist. Diese hochkegelförmige Gestalt ist aber nur eine Folge des Wohnens in cylindrischen selbstgebohrten Felslöchern; Exemplare, die ausserhalb derselben und in Spalten leben, gleichen ganz diesen Exem- plaren vom Thaya, deren Skulptur — auf der Abbildung vom Lithographen nicht sonderlich charakteristisch wiedergegeben — völlig mit der der Sieilianer übereinstimmt. Die Art lebte auf dem Thaya in Felsspalten. In den Gorges d’Isser bei Palestro fand ich dagegen die unter Fig. 359 und 360 abgebildete Form in Felslöchern ganz wie am Pellegrino, und darum eben so schlank kegelförmig ausgezogen, aber im Gegensatz dazu völlig glatt, selbst glatter, als die Normalform von aspersa, in Färbung und Glanz an die verwandten Palästinenser (‘Helix prasina Roth, Helix engaddensis bourg.) er- innernd. Hätte es für mich noch eines Beweises bedurft, dass Helix Mazzullü Jan nur eine Lokalform von Helix aspersa Müll. sei, so wäre er mir durch diese beiden Formen erbracht. Die unter Fig. 361 und 362 abgebildete kleine Forın stammt aus dem Garten der deutschen Gesandt- schaft in Tanger; eine vollkommen gleiche Form sandte mir neuerdings Prof. Salvadore Calderon aus der Umgebung von Sevilla. Auch Fig. 355 stammt von Tanger; das Exemplar unterscheidet sich von den anderen durch seine Dickschaligkeit und die auffallende Verdickung des die Mündungs- ränder verbindenden Gallus. Fig. 363 und 364 sandte mir Major Adumi von der Insel Lampedusa; die eigenthümliche Zeichnung bei Fig. 364 habe ich sonst niemals beobachtet. 366—370. Helix aperta Born. Diese Art ist durch ganz Nordafrika ver- breitet, scheint aber doch nicht so weit nach dem Inneren zu gehen, wie Helix aspersa, wenig- stens habe ich sie ziemlich ausschliesslich in dem eigentlichen Tell, der bebauten Zone, gesammelt. Nach Aucapitaine steigt sie aber in der grossen Kabylie bis zu 2950 M. Meereshöhe empor. Die nordafrikanischen Exemplare sind durchschnittlich Tafel LAX— LXAU. grösser, als diesüdfranzösischen, aber von Girgenti besitze ich Stücke, welche ihnen in Grösse und Dickschaligkeit nicht im Geringsten nachstehen. Meine grössten Exemplare (366—367) stammen von Cherchell; sie sind ca. 30 Mm. hoch und breit. Auch bei ihnen springen schon einzelne Anwachsstreifen rippenartig vor, hier und da sind auch einzelne feine Spirallinien erkennbar. Fig. 371. 11 Bei Stücken von Bougie (368, 370) sind die Rippen stärker entwickelt und zwischen ihnen stehen eingedrückte Gruben, die bei dem Fig. 369 abgebildeten kleinen Exemplare von Utica be- sonders auffallend hervortreten. Die Färbung geht von einem hellen Braungelb durch alle möglichen Nuancen bis zu tiefem Schwarzbraun. Mate EXX IRA 371. Helix Gennarii Paulucei. Testa imperforata, conoideo-globosa, subtiliter striatula, tenwis sed solidula, subopaca, fascia angusta castanea peripherica, zonis- que duabus latioribus dilutis, supera dis- tinctiore, ornata, epidermide olivacea in- duta; spira conmoidea, apice permagno, obtuso, laevi; sutura distincta, impressa, albomarginata. Anfractus 2, superti vix convexiusceuli, regulariter crescentes, ultimus perinflatus, rotundatus, ad aper- turam subite valdeque deflexus. Aper- tura obliqua, ovato-rotundata, lunata; peristoma tenue, exlus et ad basın re- flexiusceulum, margine columellari dilatato, eum supero connivente, callo tenuissimo concolore Juncto; columella acuta, ulbida; fauces livide coerulescentes, fascüis trans- lucentibus, ad marginem castaneo limbatae. Diam. maj. 32, min. 25, alt. 24 Mm. Helix (Macularia) Gennarit Paulucci*) Note malacol. Sardegna p. 64 tab. 3 fig. 2. Gehäuse undurchbohrt, kugel-kegelförmig, das Gewinde auffallend gegen den letzten Umgang abgesetzt, dünnschalig doch fest, wenig durch- scheinend, fein gestreift, mit einer olivenfarbenen Epidermis versehen und mit einer schmalen kasta- nienbraunen Binde umzogen, zu deren beiden Seiten breite verwaschene braune Bänder stehen, von denen das obere breiter und deutlicher ist. Das Gewinde ist kegelförmig mit deutlich ein- gedrückter, weiss bezeichneter Naht. Apex gross, stumpf, glatt. Von den 4'!/s Umgängen sind die *) T. imperforata, conoideo-globosa, leviter striatula, tenuis, opaca, epidermide olivacea induta, swperne zonulis castaneis dilutis inaequalibus ornata, spira conoidea, apice laevigato, corneo; anfractibus 4/2 convexiusculis, celeriter erescentibus, sutura impressa separatis; ultimo ventroso, rotundato, antice ad aperturam valde descendente; apertura obliqua lunato-ovata ; columella inerassata, breviter subden- tata ; peristomate tenui, subreflexo, fusco violaceo marginato ; margine columellari dilatato, albo ; marginibus conniventibus callo tenui pellueido pallido junctis — Diam. maj. 31—34, min. 26—27, alt. 24—28 Mm. — Paulucci, oberen nur schwach gewölbt und nehmen regel- mässig zu. Der letzte ist auffallend aufgeblasen, gerundet, vornen stark und plötzlich herabge- bogen. Die Mündung ist schief, breit rundei- förmig, ziemlich stark ausgeschnitten, der Mund- rand dünn, einfach, aussen undan der Basis leicht umgeschlagen, über die Spindel verbreitert, doch so, lass die ziemlich gerade herabsteigende Spindel einen scharfen weissen Rand behält. Die Ränder neigen zusammen und sind durch einen dünnen durchscheinenden Callus verbunden; der Gaumen ist bläulich mit durchscheinenden Binden, nach dem Mundrande hin intensiv braun gesäumt. Aufenthalt: am Monte Oliena an der sar- dinischen Ostküste, meine Exemplare von Herrn Forsyth Major mitgetheilt. Es hat mich selten eine neu entdeckte Form so verblüfft, wie diese sardinische Schnecke, in welcher die Marchese Pauluecci eine Verwandte von Helix vermiculata zu sehen glaubte, während ich jetzt nicht mehr im Zweifel darüber bin, dass sie zum Formenkreise der Helix Carotii zu rech- nen ist. Als ich freilich Helix Gennarüi zum erstenmal sah, kannte ich die Mannigfaltigkeit der Carotii-Formen noch nicht und glaubte im Anfang unbedingt die Novität der balearischen Helix Graellsiana Pfr. nahe bringen zu müssen, mit welcher sie bei aller Verschiedenheit doch eine gewisse habituelle Aehnlichkeit besitzt. Maltzan’s Reiseausbeute, unter welcher durch einen merk- würdigen Zufall gerade die hauptsächlich gesuchte Helix Gennarii trotz mehrtägigem Suchen am Originalfundort nicht vorhanden war, lieferte mir aber genügende Verbindungsglieder nach Carotri hinüber und liess die vollständige Uebereinstim- mung in Textur und Färbungscharakter als wich- tigstes Kennzeichen erscheinen. Das Thier hat leider noch nicht untersucht werden können, da mein Freund Maltzan in der Ueberzeugung, in der Fig. 383 abgebildeten Form die ächte Gennarüi gefunden zu haben, das mühsame Weitersammeln in jener unwirthlichen Gegend einstellte. 2* 12 Tafel LXXI—LXXII. Die oben eitirte Abbildung weicht von meinem Exemplare so erheblich ab, dass ich nicht da- ran denken würde, sie auf diese Form zu be- ziehen, wenn die Beschreibung nicht völlig über- einstimmte. 372—38S0. Helix Carotii Paulucei. Testa plus minusce exumbilieata, depressa vel depresse globosa, solida, opaca, leviter striatula, sub epidermide olivacea nitente castaneo trifasciata; spira subconoidea, apice obtuso, magno, laevigato; sutura distineta, impressa, saepe leviter albo- marginata. Anfractus 42 convexius- culi, superi leniter regulariterque cres- centes, ultimus magnus, ünflatus, dila- tatus, basi convexus, ad aperturam sub- tumidus et valde subiteque deflexus. Aper- tura perobligua, transversim rotundato- ovata, medioeriter lunata, peristomate vix reflexo, carmeo vel rosaceo, ıntus fusco limbato, marginibus approximatis, callo in adultis interdum incrassato junctis, columellari inerassato, ad insertionem dilatato et umbilieum plus minusve ocelu- dente. Diam. ma). 32, minor 25, alt. 185 Mm. Helix Carotii Paulucei*) Note malacol. Sardegna p- 61 tab. 3 fig. 1. Gehäuse mehr oder minder vollständig ent- nabelt, gedrückt kugelig, doch in den Varietäten häufig mit ziemlich hohem Gewinde, festschalig undurchsichtig, nur leicht durchscheinend, fein, aber deutlich gestreift, unter einer dünnen, glän- zenden, olivenfarbenen Epidermis mit drei deut- lichen kastanienbraunen Binden, welche durch- schnittlich schärfer ausgeprägt sind, als bei den eorsikanischen Tacheocampyläen. Das Gewinde ist beim Typus ziemlich gedrückt, aber es kommen auch Varietäten mit ziemlich hohem, fast kegel- förmigem Gewinde vor; der Apex ist stumpf, gross, glatt, die Naht deutlich und meistens, besonders gegen die Mündung hin, weiss be- zeichnet. Es sind knapp vier und ein halber Umgang vorhanden; sie sind leicht gewölbt und nehmen anfangs langsam zu, aber der letzte ist *) Testa subobteete umbilicata, depresso-globosa, supra vier convexiuscula, infra rotundata, solida, opaca, leviter striatula, sub epidermide olivacea tribus zonulis castaneis ornata; spira subconvexa, apice laevigato; anfractibus 4412 convexiusculis (primis regulariter, ultimo celerrime erescentibus), sutura distineta separatis, ultimo mazximo, rotundato, ad aperturam paululum dilatato ac rapidissime descendente; apertura perobliqua, subeirculari vel circulari, peristomate vix reflexo, margine columellari dilatato, in- crassato umbilicum subobtegente, marginibus approximatis, callo tenui junctis. — Diam. maj. 29, min. 23, alt 17 Mm. Fig. 372—380. aufgetrieben und namentlich an der Mündung verbreitert, nach unten stark gerundet, vorn stark und rasch herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, gerundet eiförmig, mittelstark ausge- schnitten, der Mundrand ganz wenig umgeschlagen, fleischfarben oder rosa, innen mit einem braunen Saum gegen den Gaumen abgegränzt, die Ränder sind einander genähert und mit einem mehr oder minder deutlichen, bei alten Exemplaren oft recht dicken Callus verbunden; der Spindel- rand ist verdickt, an der Insertionsstelle ver- breitert und den Nabel mehr oder minder voll- ständig schliessend, häufig mit einem dünnen Callus über denselben hinausgreifend. Aufenthalt: auf Sardinien, hier die korsi- kanische Helix Raspailii ersetzend und kaum minder variabel, aber doch in ihrer Gesammtheit von derseiben gut unterschieden. Die Marchesa Paulucei hat die Art zufälliger Weise gerade auf die flachste, der Raspailii am nächsten stehende Form vom Ogliastra gegründet, welche unsere Fig. 372 darstellt, aber auch diese ist erheblich aufgeblasener, als alles, was ich aus Korsika besitze; die folgenden Varietäten stehen mit geringen Ausnahmen erheblich weiter ab. Fig. 373 stellt Maltzan’s var. major vom Monte Tului bei Dorgali dar, welche sich ausser den etwas bedeutenderen Dimensionen wenigstens in den mir vorliegenden Exemplaren auch durch eine deutliche schwielige Verdickung auf der Spindel auszeichnet. Ganz ähnliche Formen sammelte Maltzan auch bei Dorgali. Auch Fig. 374 ist zur var. major zu rechnen, unterscheidet sich aber durch den Mangel der Spindelschwiele und die drei auffallend breiten, dunklen, scharf ausgeprägten Binden; sie stammt ebenfalls vom Monte Tului. Fig. 375 ist Maltzan’s var. viperina, aller- dings nicht ganz so ausgeprägt, wie der Typus, welcher ganz mit gelben Sprengseln bedeckt ist, wie manche Varietäten von Helix arbustorum. Die Exemplare dieser Form, welche ich zu Ge- sicht bekommen habe, waren sämmtlich ziemlich niedrig. Diese Varietät findet sich ebenfalls bei Dorgali. Fig. 376 ist Maltzan’s var. spectrum von demselben Fundort, eine eigenthümliche unge- bänderte einfarbige Form, deren Thier grünlich durchscheinend ist. Maltzan hat davon nur ganz wenige Exemplare finden können. Sie bildet eine ungeheuer interessante Parallelform zu der korsikanischen Helix insularis Orosse et Deheaux aus dem Walde von Mello bei Corte (in ca. 1200 M. Höhe); doch ist bei dieser das Thier schwarzgrau. Tafel LXX—LXXI. Fig. 377 ist var. unifasciata, vom Monte Oliena stammend und zu derselben Form gehört auch Fig. 378 von Dorgali. Beide sind zur var. major zu rechnen und haben den Spindelzahn deutlich. entwickelt; für ihre Abtrennung als Varietät sehe ich keinen rechten Grund. Fig. 379 und 380 sind die var. Lamarmorae Maltzan, durch geringere Grösse und kegel- förmiges Gewinde zu Heli« Melonit hinüber- führend, ebenfalls mit deutlichem Spindelzahn; sie stammt vom Monte Lusursu. Die Tacheocampyläen auf Corsika und Sar- degna bilden einen sehr eigenthümlichen Zug in der europäischen Fauna. Abgeleitet kön- nen sie natürlich nur von den hornbraunen Campyläen der Südalpen, von denen foetens Stud. ihnen in der Textur am nächsten kommt, oder richtiger von einem gemeinsamen Stamm- vater werden, denn Zwischenformen finden sich anscheinend in der gegenwärtigen Fauna nicht, höchstens dass Helix stenomphala Menke die Richtung andeuten könnte, in welcher wir diesen zu suchen hätten. Bekanntlich beweisen sowohl die sonstige Fauna, als auch die Flora der beiden Hauptinseln, dass ihre Abtrennung vom Festlande schon in einer verhältnissmässig alten Zeit erfolgt ist und die Botaniker schliessen aus der eigenthümlichen Vertheilung der Flora, dass die Inseln bei oder nach ihrer Abtrennung bis auf die Bergspitzen ins Meer versenkt und dann wie- der gehoben worden sind. Auf diesen Bergspitzen haben sich dann jedenfalls nebst den den Inseln eigenthümlichen Pflanzen auch die Stammväter der heutigen Campyläenfauna erhalten und sich nach der wieder eingetretenen Hebung über die Insel ausgebreitet. Die Inseln haben später nie- mals mehr weder unter sich noch mit dem italie- nischen Festland in Zusammenhang gestanden, und so konnte sich ihre Campyläenfauna in ganz ungestörter Weise weiter entwickeln. Ob man auf denselben noch einzelne Verbreitungskreise in Zusammenhang mit den damals unbedeckt ge- bliebenen Bergspitzen nachweisen kann, lässt sich aus dem heute vorliegenden Material nicht übersehen. Die vorstehend beschriebenen Formen stammen sämmtlich aus dem Kalkgebiete von Dorgali an der Mitte der Ostküste Sardiniens. Einen Schluss auf die Zeit der Abtrennung lässt die Campyläenfauna der Inseln leider nicht zu, da wir nur ganz wenige fossile Campyläen kennen, die sämmtlich dem Miocän angehören und theils den spindelzähnigen Dalmatinern, theils der sicilischen macrostoma nahe stehen. 381. 382. Helix Melonii von Maltzan. Testa depresso-globosa, fere omnino exumbili- Fig. 381. 382. 383 u. 384. 13 cata, spira obtuse conoidea, apice magno obtusulo, tenuis sed solidula, irregula- riter striata, sub epidermide olivacea castaneo trifasciata; sutura distincta, albido leviter marginata. Anfractus 4 convexi, ultimus inflatus, rotundatus, ad aperturam subite valde deflexus. Aper- tura perobliqua, rotundato-ovata, margi- nibus valde approximatis, vix callo tenuis- simo junctis, columellari reflexo, incras- sato, ad insertionem dilatato et rimam angustıssimamvixrelinquente. — Maltzan. Diam. maj. 29, min. 24, alt. 19,5 Mm. De Helix Melonii von Maltzan Nachrichtsblatt der D. Mal. Ges. 1886. XVIII p. 86. Gehäuse gedrückt kugelförmig, ganz oder bis auf einen feinen Ritz entnabelt, dünnschalig und durchscheinend, aber fest, unter einer oliven- braunen Epidermis mit drei schmalen, kastanien- braunen Binden gezeichnet. Das Gewinde ist stumpf kegelförmig mit grossem, stumpfem Apex; die Naht ist deutlich, leicht weiss berandet. Es sind nur vier Umgänge vorhanden; der letzte ist aufgeblasen, gerundet, vornen stark und tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, rund eiförmig, mit sehr genäherten, durch einen ganz dünnen, kaum sichtbaren Callus verbundenen Mundrändern, der Spindelrand ist umgeschlagen, verdickt, an der Insertion über die Nabelgegend verbreitert. Aufenthalt: auf der Insel Sardinien am Berge Palu; die beiden abgebildeten Exemplare vom Autor mitgetheilt. Maltzan hat diese kleine Form leider nur in ziemlich geringer Anzahl gesammelt. Sie unterscheidet sich von den Varietäten der Helix Carotii durch einen halben Umgang weniger und die viel mehr genäherten Mundränder. ea 383. Helix Carotii var. Ich bringe hier noch die Form von Carotii zur Abbildung, welche Maltzan für eine Varietät von Hel. Gennariti hält und welche wirklich auch gewissermassen ein Verbindungsglied nach ihr hinüber bildet. Namentlich das Gewinde ist in ähnlicher Weise ausgebildet. Es steht somit zu hoffen, dass in der Umgebung des Monte Oliena, aus welcher auch diese Form stammt, mit der Zeit noch die fehlenden Verbindungsglieder auf- gefunden werden. 384. Helix (Campylaea) böttger. Testa medioeriter etsubpervieumbilicata, depresse conoidea, nitidula, solida, corneo-rufescens; Brenskei 14 Tafel LXXIL. fascia castanea parum distincta supra- mediana, in anfractu penultimo quoque conspicua, et zona parum conspicua pal- lidiore peripherica ornata, distincte et confertim rugoso-striata, piis brevissimis fuseis confertim undique pellita; spüra conoidea, convexa, apice subexserto, parvo. Anfractus 6'/2 valde convexi, sutura dis- tincte impressa disereti, leniter erescentes, ultimus dilatatus, subtus convexiusculus, ad aperturam descendens. Apertura obli- qua late ovalis, distincte lunata, peristoma albidum leviter incrassatum, marginibus conniventibus, callo tenuissimo jJunckis, supero reflexiusculo, externo et basalı reflexis, columellari obliquo, ad insertionem dilatato et umbilier partem tegente. Diam. ma). 29, min. 24, alt. 19 Mm. Helix (Campylaea) Brenskei Böttger*) Jahr- bücher der Deutschen Malacozool. Ge- sellsch. X. 1883 p. 335. Gehäuse mittelweit und fast durchgehend ge- nabelt, gedrückt kegelförmig, etwas glänzend, festschalig, röthlich hornfarben, mit einem über der Peripherie stehenden und auf das Gewinde hinauflaufenden kastanienbraunen Bande, das zwar scharf begränzt, aber wenig vortretend ist, als ob es unter der Epidermis läge; unter ihm in der Peripherie des letzten Umganges steht eine wenig deutliche, heller gelbliche Zone; die — en wZ ( *) T. anguste umbilicata, orbiculato-depressa, supr« conico-convexiuscula, subtus subconvexa, subnitens, sat tenera, parum pellueida, cornea vel olivaceo-rufescens, fascia casta- nea supra faseiam lutescentem parum distinclam ornata, pilis brevissimis, recurvis, densissimis, pernumerosis fuscis undique pellita; spira globuloso-conica, apice fere acutius- culo. Anfr 5/2 convexi, sutura impressa disjuneti, ultimus dilatatus, subtus convexiuseulus, ad aperturam valde descen- dens. Apert. obliqua, late emarginato-ovalis; peristoma al- bidum leviter incrassatum, superne reflexiuseulum, margini- bus dextro basalique veflexum, marginibus approximatis, callo tenuissimo junctis, ecolumellari obliquo, dilatato, um- bilicum !/s-—\2 tegente, — Alt. 161/a—17, lat. 271/2—-28 Mm. — Böttger, Fig. 385. Oberfläche ist deutlich und dicht rippenstreifig und trägt sehr dichte, feine, kurze, zurückge- krümmte, hellbraune Härchen, von denen ca. 16—25 auf den Quadratmillimeter kommen, die aber ohne Loupe kaum erkennbar sind. Das Gewinde ist gewölbt kegelförmig mit kleinem, vorspringendem Apex. Die reichlich sechs Um- gänge sind stark gewölbt, fast aufgetrieben, durch eine deutliche, eingedrückte Naht geschieden; sie nehmen regelmässig zu, der letzte ist ver- breitert, nach unten relativ stärker gewölbt, als nach oben, ziemlich steil in den Nabel hinein abfallend, an der Mündung herabsteigend. Die Mündung ist schief, breit eirund, ziemlich stark ausgeschnitten, der Mundrand weisslich, etwas verdickt, mit zusammenneigenden Rändern, die durch einen ganz dünnen Callus verbunden wer- den; der Öberrand ist nur leicht zurückgeschlagen, Aussenrand und Basalrand sind deutlich umge- schlagen, der schräge Spindelrand ist an seiner Insertion verbreitert und bedeckt ungefähr die Hälfte des Nabels. Aufenthalt: bei Janitza in Messenien (ca. 2'!/» Stunden von Kalamata entfernt), von dem Entomologen E. Brenske in ziemlicher Anzahl gesammelt, aber in Folge eines Unfalles nur in 3 Exemplaren nach Deutschland gebracht, von denen Freund Döttger mir das abgebildete über- liess. Böttger bringt diese Form in nächste Be- ziehung zu Helix subzonata Mousson und comephora bourguignat: Ich kann ihm darin nicht beistimmen und möchte in Helix Brenskei vielmehr ein Glied eines neuen Formenkreises sehen, der in den peloponnesischen Bergen noch des Entdeckers harrt und zu welchem auch die verschollene Hel. zonata Bourguignat von Korinth gehört. Die Unterschiede meiner Diagnose von der Böttger’schen beruhen theils auf individueller Verschiedenheit, theils aber wohl auch auf ver- schiedener Anschauung; anguste umbilicata kann ich mein Exemplar nicht nennen. Tafel 385. Helix Raspailii Payraudeau var. Ich habe geglaubt, hier auch noch einige Formen, die corsicanischen Campyläe, zur Ab- bildung bringen zu sollen, theils zur Vergleichung mit den auf den beiden vorigen Tafeln abgehan- delten Sardiniern, theils weil sie von den früher abgebildeten Formen mehr oder minder abwei- chen. Helix Raspailii ist eben so viel- LXXI. gestaltig, wie Carotit, aber alle mir bekannt gewordenen Varietäten lassen sich durch das flachere Gewinde und den weniger aufgetriebenen, mitunter fast zum Kantigen hinneigenden letzten Umgang sicher und leicht von den Sardiniern unterscheiden. Sie stehen darin, wie in der Tex- tur und Färbung der Helix foetens Stud. und besonders manchen Formen der ichthyomma Tafel LXXIU. Held viel näher, als die Sardinier. Charak- teristisch für sie ist auch die Hinneigung zum Offenbleiben des Nabels; auf Sardinien wenig- stens sind weitgenabelte Formen, wie Helix Revelierei, noch nicht bekannt geworden und unter dem mir durch die Hände gegangenen Material aus Maltzan’s Ausbeute war wenig ge- nug auch nur mit einer Andeutung des Nabels versehen. Die hier abgebildeten corsischen Formen haben dagegen sämmtlich den Nabel nicht ganz geschlossen. Fig. 385 von Ro!le bei Corte ge- sammelt und zu Maltzan’s Sammlung gehörend, charakterisirt sich in jeder anderen Hinsicht als ein Prachtexemplar der typischen Helix Ra- spailii, aber es hat doch noch eine schmale Ritze übrig gelassen, während sonst beim Typus die Nabelgegend völlig ausgefüllt ist. Das ab- gebildete Stück zeichnet sich auch durch eine besonders reiche Färbung aus, die aber doch ganz den Charakter des Typus bewahrt, drei Binden, von denen die unterste ziemlich in der Peripherie liegt und nach der Mündung hin immer mehr nach unten verwaschen erscheint; auch die obere zeigt dort mehr Neigung zu Verbreiterung, es treten undeutliche Striemen und Flecken unter der Naht auf und hinter dem Mundrand schmel- zen die drei Binden zu einer breiten braunen Strieme zusammen, die bis zur Basis hinabreicht; auf der Unterseite kann man sogar die Andeu- tung einer vierten Binde erkennen, welche die hellere Nabelgegend abgränzt. Die Mündung ist innen intensiv lila mit durchscheinenden Binden. Die Dimensionen sind: diam. maj. 32, min. 27, alt. 18 Mm. 386. Helix Revelierei varietas? Testa semiobtecte umbilicata, orbiceulato -de- pressa, transverse dilatata, superne vix convexa, tenuis, nitens, striis inerementi irregularıbus lineisque spiralibus subti- lissimis undique sculpta, fusco-virescens, fasctis rufo-brunneis 3—4, infera ad basin quoque conspieua, ornala. Anfrac- tus 42, super spiram parvam depresse conoideam formantes, leniter crescentes, sutura profunde impressa disereti, ulti- mus transverse dilatatus, superne con- vexus, dein declivis, basi plano-convexus, antice valde deflexus. Apertura perobli- qua, transverse ovata, parum lunata, peristomate recto, leviter albido-incrassato, interdum albolabrato, marginıbus appro- wimatis, callo tenwissimo junctis, supero ad insertionem leviter incrassato, dein arcuatim ascendente, infero leviter ex- Fig. 386. 15 panso et reflexo, ad insertionem dilatato, umbilicum fere tegente. Diam. maj. 35, min. 27, alt. 16, diam. apert. 22 Mm. Gehäuse fast verdeckt genabelt, niederge- drückt, stark in die Quere verbreitert, die Ober- seite nur wenig gewölbt, dünn, durchscheinend, sehr glänzend, mit unregelmässigen Anwachs- streifen sculptirt und ausserdem dicht mit ganz feinen, aber doch auch dem blossen Auge sicht- baren Spirallinien umzogen, lebhaft braungrün mit drei, mitunter auch vier braunen Binden ge- schmückt, von denen die unterste nicht, wie bei Raspanli, in der Peripherie steht, sondern etwas unterhalb derselben, so dass sie auch in der Basalansicht deutlich sichtbar ist. Sie wechseln in der Stärke und Breite; bei dem abgebildeten Exemplare sind drei gleich breite, scharf be- gränzte Binden vorhanden, die auf der letzten Hälfte des letzten Umganges sich stark verbrei- tern; ein zweites hat drei schmälere, bei einem dritten ist noch eine vierte oben dicht an der Naht ausgebildet und das dritte Band von oben am breitesten und dunkelsten. Es sind 4'/ Um- gänge vorhanden, von denen die drei oberen langsam zunehmen, ein niedrig kegelförmiges Gewinde bilden und durch eine eingedrückte deutliche Naht geschieden werden; der letzte verbreitert sich rasch und auffallend in die Quere und ist obenher convex, so dass sein höchster Punkt erheblich über der Naht liegt; dann fällt er in regelmässiger Wölbung nach der gerun- deten Peripherie ab; die Basis ist flacher ge- wölbt. Vorn ist der letzte Umgang stark und tief herabgebogen, die Mündung in Folge dessen sehr schief. Sie ist gerundet eiförmig, auffallend breit und gross, nur wenig ausgeschnitten; der Mundrand ist einfach, etwas weisslich verdickt oder auch mit einer weissen Lippe belegt, die Ränder nähern sich einander, sind aber nur durch einen ganz dünnen, kaum schwielig verdickten Beleg verbunden; der Oberrand ist an seiner Insertion etwas verdickt und steigt im Bogen empor; der Basalrand ist flach gerundet, leicht ausgebreitet und umgeschlagen und an seiner In- sertion so über den Nabel verbreitert, dass er denselben fast ganz bedeckt. Aufenthalt: in der Nähe von Corte auf Corsika. Meine Exemplare sind mir ohne be- stimmtere Fundortsangabe von Herrn KReveliere mitgetheilt worden. Das abgebildete Exemplar weicht von der typischen Helix Revelierei, wie sie Debeaux (Journal de Conchyliologie vol. XV. 1867 pl. 8 fig, 1) und ich (Iconographie vol. IV. fig. 987) dargestellt haben und von der damit identischen 16 Tafel LXXIL. Helix ceyrniaca Dutailly (bei Bourguignat Mollusques litigieux ete. vol. I. pl. 44 fig. 7—9) sehr erheblich ab durch die bedeutendere Grösse, die starke Verbreiterung des letzten Umgangs, welche den Umriss oval erscheinen lässt, die un- verhältnissmässig grosse Mündung und den bei- nahe ganz überdeckten Nabel; auch die Stel- lung der Binden ist eine etwas andere, die un- terste ist in der Basalansicht noch deutlich sichtbar, was beim Typus nicht der Fall ist. Dagegen ist die Gewindebildung, der flache Kegel der ersten und die Wölbung des letzten Um- ganges, die Textur der Schale und besonders auch die Spiralsculptur genau dieselbe, wie bei Revelierei typica und die Form muss unbe- dingt ganz dicht neben dieselbe gestellt werden. Wenn ich ihr trotz der erheblichen Unterschiede keinen eigenen Namen beilege, so geschieht es besonders deshalb, weil ich annehme, dass diese Form auch Mabille nicht unbekannt geblieben ist und mit einer der von ihm im Guide du Na- turaliste 1882 beschriebenen vier Arten (acro- pachia, lenelaia, monerebia und ouste- rea) zusammenfällt, es mir aber unmöglich ist, dieses Blatt zu beschaffen. 387. Helix Brocardiana Dutailly var. Testa semiobtecte umbilicata, depresse orbicu- laris, leviter transverse dilatata, tenuius- cula sed solida, vix nitens, irregulariter ruditerque striata, sculptura spirali nulla, fusco-vırescens, fasciolis angustis 3 vel 2 parum conspicuis cincta; spira planius- cula perparum prominula; sutura dis- tincta impressa. Anfractus 42, superi vix convexiusculi, leniter crescentes, pen- ultimus convexior, ultimus rotundato- inflatus, sed haud transverse dilatatus, bası rotundatus et sensim in umbilicum apertum desinens, antice descendens, dein deflexus. Apertura valde obliqua, ovato- eircularis, parum lunata, peristomate leviter expanso, intus rosaceo vel albo labiato, marginibus approximatis, callo viw conspiceuo junctis, basali reflexo, ad insertionem dilatato et umbiliei fere di- midiam partem obtegente. Diam. maj. 31, min. 25,5, alt. 16, diam. apert. 19 Mm. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, doch der Nabel zur Hälfte von dem Spindelrand überdeckt, niedergedrückt, der Umgang gerundet, etwas in die Quere verbreitert, doch nicht in dem Grade, wie bei der vorigen Form, dünn- schalig aber fest, stark und unregelmässig rippen- streifig, selbst unter der Loupe ohne Spiralseul- Fig. 387. ptur, nur ganz wenig glänzend, braungrün in verschiedenen Nüancen, mit 2—3, bei einem meiner Exemplare auch mit vier wenig auffallen- den und in der Stärke sehr wechselnden Binden geziert. „Das Gewinde ist fast flach und springt nur wenig vor, die Naht ist allenthalben deut- lich und eingedrückt. Es sind 4'/» Umgänge vorhanden; die beiden ersten sind kaum ge- wölbt, der vorletzte stärker, der letzte ist auf- geblasen, gerundet, nur wenig in die Quere ver- breitert, auch an der Basis gerundet und all- mählig in den offenen Nabel hineinbiegend; an der Mündung steigt er erst langsam herab und biegt dann plötzlich stark nach unten. Die Mün- dung ist sehr schief, gerundet eiförmig, viel kürzer und breiter (19:17 Mm.) ‘als bei der vorigen Form, wenig ausgeschnitten; der Mundrand ist ausgebreitet und in seiner ganzen Ausdehnung mit einer deutlichen, leicht rosenfarbenen Lippe belegt; die Ränder nähern sich mit ihren Inser- tionen, sind aber nur durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Basalrand ist stark um- geschlagen und an der Insertion so verbreitert, dass er etwa die Hälfte des Nabels überdeckt, doch so, dass man bequem in den Nabel bis zur Spitze hineinsehen kann. Der Gaumen ist lebhaft rosa mit durchscheinenden Binden. Aufenthalt: in den Kalkbergen um Corte, das abgebildete Exemplar von Rolle in 1886 am Mte. Corte gesammelt und ist die von ihm er- wähnte Helix Revelierei. Auch von Reveliere erhielt ich sie mit der vorigen gemischt aus der- selben Gegend. Im vierten Bande der Iconographie habe ich, da mir die Mollusques litigieux von Dourguignat damals noch nicht zugänglich waren, eine Form aus der engeren Sippschaft der Hel. Raspailiv als Helix Brocardiana Dut. beschrieben und diese naturgemäss zur Varietät von Helix Ra- spailii degradirt, ein Irrthum, den ich hiermit berichtige. Es scheint Helix Brocardiauna in der That neben Helix Raspailii und He- lix Revelierei einen dritten Formenkreis zu bilden, welcher zu Raspatlii etwa in demselben Verhältniss steht, wie planospira-zonata zu foetens, und welcher vielleicht ebenso von planospira abzuleiten ist, wie die typische Raspailii von foetens oder deren Vorfahren. Nach Bourguignat 1. ec. p. 300 liegen die Haupt- unterschiede von Helix Raspailiü in der mehr aufgeblasenen Gestalt, der stärkeren Streifung, dem auch auf der Unterseite stärker gewölbten letzten Umgang, der mehr gerundeten Mündung, dem gebogenen Basalrand, den mehr zusammen- neigenden Mundrändern und der regelmässigeren Zunahme der Umgänge. Von Heli Revelierei Tafel LXXIV. Fig. 388. 17 und ihrer Sippschaft unterscheidet sie die ge- rundetere Mündung, die regelmässigere Zunahme der Umgänge und vor allem die mangelnde Spiralsculptur. Der Typus ist vollkommen ent- nabelt und erheblich höher, als die hier ab- gebildete Varietät (diam. maj. 33, min. 27, alt. 20 Mm.); er findet sich am Monte Pigno bei Bastia. Die abgebildete Form würde schon ihres Nabels wegen einen eigenen Namen verdienen; ich sehe aber davon aus denselben Gründen ab, wie bei der vorigen Form. Tat el. LSXIV. llelix Juilleti Terver und Verwandte. Neue Sendungen, sowie die interessante Form, die ich bei Boghar sammelte, veranlassen mich, noch einmal auf den Formenkreis der Helix ‚Juilleti zurück zu kommen, der allem Anschein nach weiter in die Sahara hineinreicht, als irgend eine andere der algerischen Macularien und wahr- scheinlich sogar auf der Hochebene und in der Vorwüste seine Hauptverbreitung hat. Noch ganz neuerdings habe ich durch Debeaux eine hier- her gehörige kleine flache Form aus sandigen Ravins zwischen Moghrar und Thyout (Tiüt) an der marokkanischen Gränze erhalten und Bour- guignat nennt Formen aus dem Gebiet südlich der Schotts. Ihre Ostgränze bildet vorläufig der von mir entdeckte Fundort bei Boghar, welcher erheblich östlicher liegt als die Tumuli am Nahr- Quassel im Sersus auf dem Hochplateau der Pro- vinz Algier; da sie aber hier sich auch auf der Ostseite des Scheliffthales findet, ist es durch- aus nicht unwahrscheinlich, dass sie auch noch weiter östlich vorkommt. Die zweite Terassen- stufe erreicht sie nach meiner eigenen Erfahrung nur in der Umgebung von Maskara; Bourguignat nennt sie indess auch von Tlemcen, wo ich nur Hel. Jourdaniana Bgt. gefunden habe. Die Formen dieser Gruppe sind recht mannig- fach und gehen nach einer Seite-in die Varie- täten der Helix Jourdaniana Bourguignat, nach der anderen in die der Helix hiero- glyphicula Michaud über. Diese drei Arten bilden mit Helix alabastrites Michaud eine eng verwandte Gruppe innerhalb der Gattung Macularia, zu welcher vielleicht auch Helix Lucasii Deshayes zu rechnen wäre; die ma- rokkanischen Formen Helix atlasica Mousson und Helix Alcyone m. stehen ihnen jeden- falls sehr nahe, Helix Seguyana, die Pechaud von Tanger beschreibt, würde die Verbindung herstellen, und wenn die mir etwas problema- tische Helix Sevillensis Servain wirklich hierher gehört, würde diese Formengruppe auch nach Südspanien hinüberreichen. — Bourguignat unterscheidet bei Pechaud (Excursions malaco- Rossmässler, Iconographie Neue Folge III, logiques dans le Nord d’Afrique p. 70) vier- zehn Arte aus diesem Formenkreis, von denen Helix propeda, Seguyana, charieia, Marguerttei, heliophila und Sevillensis bis jetzt allerdings noch nicht abgebildet und also innerhalb des nah verwandten Formenkreises schwer zu identi- fieiren sind. Bourguignat stellt Helix Lucasti in eine eigene Gruppe zusammen mit Helix tagina Servain und meiner alybensis. Nach den Hunderten von Exemplaren, die ich von letzterer gesammelt, muss ich dem ganz entschieden wider- sprechen; Bourguignat hat sich hier durch die allerdings mitunter sehr erhebliche habituelle Aehnlichkeit einzelner Stücke täuschen lassen, welche auch mich, als ich nur ein Exemplar be- sass, veranlasste, dasselbe neben hieroglyphieula zu stellen; die südspanischen Macularien gehören sämmtlich in die engere Gruppe der Helix lactea. 388. Helix Beguirana Debeau«. Testa exumbilicata, transverse ovata, convexo- depressa, spira convexa, solida, nitidula, striata, strüs versus suturam costiformt- bus, lineolis transversis impressis undıque sculpta, hie lie malleata, albida, superne corneo-fusco maculata fasciisque 5 rufo- fuscıs, secunda et tertia plerumque con- fluentibus, ornata. — Anfractus 5'/a—6 convexiusculi, regulariter erescentes, SU- tura distincta discreti, ultimus parum dilatatus, basi inflatus, antice subite de- flewus. Apertura coarctata, anguste se- miovata, valde obliqua, lunata, intus vivide castanea, peristomate simplici, albo, subincrassato, marginibus distanti- bus, supero et basali fere parallelis, ba- salı callo crasso antice sensim descen- dente munito, cum externo breviter re- flexo compresso ungulum formante. Diam. ma). 31, min. 25, alt. 17,5, diam. apert. 19 Mm. Helix Beguwirensis Debeauw mss. 18 Tafel EXXIVITEie. 388; Helix Juilleti var. beguirensis Kobelt Icono- graphie N. F. vol. I. Fig. 89. Helix Beguirana Bourguignat in Pechaud, Esxcursions malacologiques p. 70. Ich habe bereits im ersten Bande der neuen Folge der Iconographie p. 31 die Unterschiede auseinandergesetzt, welche zwischen dieser Form und der typischen Helix Juülleti Terver bestehen, glaubte aber damals mit der Anerkennung als Art noch zurückhalten zu sollen. Neues seitdem erhaltenes Material und das Vorkommen einer kleineren Form, welche ich hier abbilde und welche die Charaktere der früher beschriebenen grossen Form ganz entschieden festhält, veran- lassen mich jetzt, dem Beispiel Bourguignat’s zu folgen und die Art anzuerkennen. Das Gehäuse ist völlig entnabelt, indess be- sitze ich auch ein sonst vollkommen ausgebildetes Exemplar, bei welchem der Nabel in Folge einer Verletzung völlig offen geblieben ist, — quer- oval, nach der Mündung bin zugespitzt, ziemlich niedergedrückt, jedoch oberseits und unterseits gewölbt, festschalig, etwas glänzend, rauh und unregelmässig gestreift, die Streifen zunächst der Naht auffallend stärker vorspringend, rippen- förmig; ausserdem sind noch überall kurze ein- gedrückte Querlinien und hier und da hammer- schlagartige Eindrücke vorhanden. Die Färbung ist weissgrau, auf der Oberseite mit zahlreichen hornbraunen Makeln, der letzte Umgang mit fünf Binden, von denen die beiden untersten am breitesten und schärfsten ausgeprägt, aber auch hier und da von weissen Flecken unterbrochen sind; die dritte und zweite fliessen vielfach zu- sammen. Es sind beinahe sechs Umgänge vor- handen, welche sehr langsam und regelmässig zunehmen; die oberen sind nur ganz schwach gewölbt und heben sich in dem flachconvexen Gewinde nur wenig ab; der letzte ist anfangs auch nur wenig verbreitert, erweitert sich aber dicht vor der Mündung plötzlich und biegt sich stark nach unten; er ist namentlich dicht hinter der Mündung auf der Unterseite stark, fast höckerig, aufgeblasen. Die Mündung selbst ist eigenthümlich verengt und auffallend klein für die Schnecke, schmal halbeirund, vornen zu- sammengedrückt, sehr schief, ziemlich stark aus- geschnitten. Gaumen und Mündungsrand sind intensiv kastanienbraun gefärbt, ebenso der Spin- delrand, während der gerade, leicht verdickte Oberrand weiss bleibt; die Randinsertionen blei- ben weit getrennt, sind aber durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der zusammenge- drückte Aussenrand ist kurz umgeschlagen; der Spindelrand trägt eine starke Zahnschwiele, welche nach vorn hin ganz allmählig abfällt und bildet mit dem Aussenrand einen Winkel, wel- chen der Lithograph auf unserer Abbildung nicht genügend zum Ausdruck gebracht hat. Aufenthalt: am Dschebel Beguira in der Nähe von Mascara. Bourguignat hat den Namen Beguirensis in Beguirana umgeändert, weil nach seiner Nomen- elatur die Endung ensis nur dann gebraucht werden darf, wenn der betreffende Name von einem Dorf oder einer Stadt abgeleitet ist! Auf den Wunsch Debeaux’ acceptire ich indess die neue Namensform. 389. Helix Wagneri (Terver) Ross- mässler. Rossmässler hat im zweiten Bande der Icono- graphie Fig. 554 diese Form als Helix Wag- neri abgebildet, später aber diesen Namen, den Terver nur handschriftlich gegeben, zu Gun- sten des ordnungsmässig publieirten Helix Jul- leti Terver eingezogen. Bourguignat erklärt nun aber neuerdings (in Pechaud, E.xcursions malacologiques p. 71) die Terver’sche Art für verschieden von der Rossmässler’schen und für identisch mit Helix chottica Ancey = Sai- dana Debeaux mss. und nimmt für die flachere Form von Maskara den Rossmässler- schen Namen wieder auf. Terver hat aller- dings zweifellos die beiden Formen vereinigt, wie ich auch, aber wenn man eine schärfere Sonderung eintreten lassen will, sind sie un- schwer zu trennen, und ich habe nichts dagegen einzuwenden, wenn man die flache Form von Maskara als Helix Wagneri, die höhere von Saida als Helix Jwilleti bezeichnet. Nur muss erstere alsdann mit Rossmässler’s Autorität be- zeichnet werden, denn Terver bat wohl ursprüng- lich Moritz Wagner gegenüber die Art mit dessen Namen zu bezeichnen versprochen, das Ver- sprechen aber nicht gehalten und statt dessen dieselbe Form Helix Juilleti getauft. Der vortrefflichen Beschreibung bei Ross- mässler ]. ec. habe ich nur hinzuzufügen, dass die Bänderung durchaus nicht so constant. ist, wie er annahm. Häufig fehlen die beiden un- tersten Bänder ganz, ebenso häufig verdichten sich die Nahtflecken zu einer sechsten Binde, öfter ist nur die Mittelbinde scharf ausgeprägt, und gar nicht selten treten, wie das auch bei Helix hieroglyphieula Michaud häufig vorkommt, accessorische Binden auf und spalten sich die alten, so dass das abgebildete Stück z. B. 10 Bin- den hat. Bindenlose Exemplare sind mir nicht vorgekommen. Von Helix Juilleti (Terver) Bourg. unter- scheidet sich Hel. Wagneri constant und leicht Tafel LXXIV. durch die flachere Form und dünnere Schale, von Beguirana ausserdem noch durch die grössere, nicht verengte Mündung. Die typische Wagner: findet sich sehr häufig in der Umgebung von Mascara, besonders an den Randbergen der Schlucht Creve-coeur bei Ain-Farez; ich sammelte sie an Eichen und Dis (Festuca arundinoides) sitzend, nicht am Boden oder unter Steinen. — Ganz ununter- scheidbar fand ich sie 1884 bei Boghar in dem das Fort umgebenden Strandkiefernwald, auf dem mit Nadeln bedeckten Boden kriechend und etwas kleiner (bis 24 Mm. herab) in Trockenmauern auf der anderen Seite des Scheliffthales um Boukhrari. Das abgebildete Exemplar stammt von Boghar. Bourguignat bei Pechaud |]. ce. nennt auch nur Mascara, trotzdem dürfte die Art über das Plateau östlich von Mascara weiter verbreitet sein. 390—393. Helix Juilleti Terver. Testa subgloboso-conoidea, exumbilicata, leviter transversim dilatata, spira conoideo-sub- convexa, solidula, nitidula, subtiliter ir- regulariterque siriata, striüis prope su- turam distinctioribus, lineolis spiralibus subtilissimis, sub lente quoque parum con- spieuis sculpta, hie illie malleata ; albida, irregulariter corneo praesertim prope su- turam maculata, fasciis rufo-brunneis 4—5 varıe ornata; sutura distincta, im- pressa. Anfraclus 6 regqulariter crescen- tes, superi perparum convexi, vix PrO- minentes, ullimus parum dilatatus, basi leviter inflatus, anlice valde profundeque deflexus. Apertura perobliqua, ovata, lunata, intus brunnea, peristomate albido, marginibus callo tenui Junctis, basali callo plierformi antice plus minusve distincte truncato munito. ma). 32, min. 24, alt. 20, diam. apert. 15:12 Mm. Juilleti Terver Catalogue des Mollusques du Nord d’Afrique 1839 »p. 17 pl. 2 fig. 3. 4. — Bourguignat*) Malacologie de P’Algerie I. p. 130 pl. 13 fig. 1—6. — P£chaud. Excurs. malacolog. p. 72. chottica Ancey in Natural. Sicil. 1882 p. 288. Helix Saidana Debeaux in litteris. Diam. Helix Helix *) T. imperforata, subglobulosa, nitida, substriatua ae paululum passim obsolete malleato-adspersa, obsceure sub- translucida, albida, sordide fusco-adspersa, ae 5 (rarius 4) zonulis fuseis eleganter eircumeineta; zonulis supremis saepe interruptis vel albido-flammulatis,; spira plus minusve con- vexa; apiee laevigato, nitido, corneo, obtuso; anfractibus 6 vix convewiusculis, vegulariter celeriterque erescentibus, su- Fig. 390—393. 19 Wie vorhin erwähnt, sieht Bourguwignat in der Form von Saida die ächte Juilleti Terver und die Figuren in der Malacologie de l’Algerie beziehen sich thatsächlich sämmilich auf diese Form der Hochebene; die von Mascara scheint ver- schollen geblieben zu sein, bis ich sie 1881 wieder aufsuchte. Terver hat jedenfalls beide Formen zu seiner Juillet? gezogen und ich habe die flache Form von Mascara selbst von ihm unter diesem Namen erhalten, aber der Vor- schlag Bourguignat’s ist ganz zweckmässig und ich schliesse mich ihm gerne an. Helix Juilleti ist demnach immer mehr oder minder kegelförmig, aber ungleichseitig, der Apex mehr oder minder erheblich links von der Mittel- linie liegend, in der Gestalt mitunter ganz dicht an Helix Jourdaniana Bourg. herantretend, verhältnissmässig festschalig, das Gewinde kegel- förmig mit leicht convexen Seiten, die Umgänge im Profil kaum hervorspringend, Sculptur und Zeichnung ganz wie bei Wagneri und Begui- rana, nur vielleicht im Durchschnitt die unteren Binden stärker entwickelt. Die sechs Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu und sind durch eine deutliche eingedrückte Naht geschieden; der letzte ist nur an der Mündung etwas stärker verbreitert, die Unterseite etwas hervorgewölbt, der Umgang vorn stark herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, kleiner als bei Wagneri, im übrigen ebenso ge- baut, aber mit etwas stärkerem Callus auf dem Spindelrand, der nach vornen mehr oder minder deutlich abgestutzt ist. In der Vereinigung von Helix chottica Ancey mit Juilleti kann ich ebenfalls Bour- guignat nur zustimmen. Auch Helix Sai- dana Debeaux, zu welcher Fig. 390 und 391 gehören, scheint mir nicht von den übrigen For- men getrennt werden zu dürfen. Das Figur 391 abgebildete Exemplar ist zwar entschieden we- niger kegelförmig und müsste als gedrückt kugelig bezeichnet werden, ist aber nur ein einzelnes, unter die typische Form gemischtes Exemplar. Helix Juilleti ist die für die Hochplateaux der Provinz Oran charakteristische Form; ich habe sie nur um Saida sammeln können, da der 1881 ausbrechende Aufstand der Uled Sidi Scheikh mich zum schleunigsten Verlassen der Grenz- gebiete zwang. Von Geryville besitze ich sie in einer etwas flacheren Form durch Debeaux. tura parum impressa separatis; ultimo rotundato, ad aper- turam subito valide descendente, apertura obliqua, lunato- oblonga, intus eastanea; peristomate albido, sublabiato, vix reflexo; mangine columellari castaneo, strictiusculo, calloso, plus minusve gibboso-tuberculifero, ac late reflexo, perfora- tionem semper ommino tegente, ac in convexitate ultimi ad- presso; murginibus tenuwi callo castaneo junelis. — Bourg. 3* 20 — Pechaud-Bourguignat nennt auch noch Tlem- cen, wo ich nicht so glücklich war, Juileti zu finden, was natürlich nicht ausschliesst, dass sie auf dem die Stadt überragenden Hochplateau vorkommt. Bourguignat nennt bei Pechaud ausserdem noch zwei andere Formen aus der engsten Ver- wandtschaft der Helix Juilleti. Zwei davon, Helix Marguerittei und Helix helio- phila, stammen aus dem Gebiet südlich von Tafel 394. Helix Arichensis Debeaua. Testa depresse globosa, leviter transverse dila- tata, solida, irregulariter hie lie rugose streata et lineis brevibus impressis notata, cretaceo-alba vel obscure quadrifasciata. Anfractus 6 conveziusculi, leniter eres- centes, sutura distincte impressa discreti, ultimus subinflatus, leviter dilatatus, an- tice subite valdeque deflexus, circa um- bilicum subexcavatus. Apertura valde obliqua, fere horizontalıs, sat parva, ad columellam, ad parietem aperturalem nec non pone labrum castaneo vel badio tincta, marginibus conniventibus, supero et ex- terno acutis, dilatatis et subreflexis, co- lumellari appresso, plica permagna ar- cuata antice dentiforme truncata albida munita, cum externo callo tenui diffuso conjuncto. Diam. maj. 35, min. 30, alt. 22 Mm. Helix arichensis Debeaux in litt. Gehäuse niedergedrückt kugelig, etwas in die Quere verbreitert, festschalig, mit einzelnen unregelmässigen rippenartigen Anwachsstreifen und kurzen eingedrückten Querlinien hier und da sculptirt, einfach kreideweiss oder mit vier breiten undeutlichen Binden geschmückt. Es sind sechs ziemlich gewölbte, regelmässig zu- nehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine deutliche eingedrückte Naht geschieden wer- den, der letzte ist etwas verbreitert und aufge- blasen und vornen so plötzlich und tief herab- gebogen, dass die Mündung beinahe horizontal liegt; die Unterseite ist um den Nabel herum stärker ausgehöhlt, als es sonst bei den Formen aus dieser Gruppe der Fall zu sein pflegt, und die Art erhält dadurch eine gewisse Aehnlich- keit mit Helix punctata Müll. Die Mündung ist auffallend klein, gefärbt wie bei zaffarina, also Mündungswand, Spindel mit Ausnahme des Tafel LXXV. Fig. 394. Geryville, die erstere soll sich durch die nicht aufgetriebene, sondern eher ausgehöhlte Unter- seite und das auffallend langsame Zunehmen der Umgänge auszeichnen, letztere durch domförmiges Gewinde mit ganz flachen Umgängen und starke Erweiterung des letzten Umganges unmittelbar hinter der Mündung. Die Dimensionen für beide sind, offenbar durch einen Druckfehler, ange- geben: h. 25, d. 15 Mm. Vielleicht sind die beiden Ziffern verwechselt. LXXV. Zahnes und Gaumen unmittelbar hinter dem Mundrand bräunlich bis tief kastanienbraun. Die Mundränder neigen zusammen und sind durch einen ganz dünnen, durchscheinenden Cal- lus verbunden, der obere und äussere sind scharf, ausgebreitet und etwas umgeschlagen, der Spin- delrand ist fest angedrückt, schwielig, und mit einer sehr starken, bogenförmig von der Innen- seite der Spindel nach aussen verlaufenden, vorn zahnartig abgestutzten Höckerfalte ver- sehen, deren Spitze auch bei intensiv gefärbten Exemplaren immer weiss bleibt. Ein dünner Verbindungseallus greift weit über die Nabel- stelle hinüber. . Aufenthalt: bei el Arich südlich von Seb- dou, bereits im Gebiet der Muluja. Mit dieser Form beginnt eine Sippe, welche für das allerwestlichste Algerien charakteristisch ist und wahrscheinlich mehr oder minder tief in das marokkanische Gebiet hineingreift, während ihr bekanntester Vertreter, Helix Dupote- tiana Terver, sich auch noch in der Umgebung von Oran und Mostaganem und landein bei Mas- cara und Saida findet, ohne, wie es scheint, die Mactaebene und den unteren Scheliff zu über- schreiten, und sich weiter südlich über das Becken des Wed Saida nach Osten zu verbreiten. Schon im Dahra, dem langen Bergrücken, der sich dicht an der Küste von der Mündung des Scheliff bis zur Metidschaebene erstreckt, findet sich kein Vertreter dieser Gruppe mehr, wohl aber be- obachtet man die ächte Helix Dupotetiana in den Bergen Südspaniens, Oran gerade gegen- über. Nach Westen und Süden hin entwickeln sich aus Helix Dupotetiana eine geradezu ver- blüffende Masse von Formen mit bald stärker, bald schwächer ausgebildetem Zahn, bis sie schliess- lich in der doppelzähnigen Helix tigriana Ger- vais und ihren Verwandten in der Sahara an der Gränze zwischen Oran und Marocco das Tafel- UANV. Maximum ihrer Entwicklung erreichen. diese Arten zeichnen sich durch einen scharfen Mundsaum aus, ein Kennzeichen, das genügt, um nöthigenfalls nach dem Gefühl die Sippschaft der Helix Dupotetiana von der der punctata zu trennen. Unter den vielen Tausenden von Exem- plaren beider Gruppen, welche mir durch die Hände gegangen sind, ist nie auch nur ein ein- ziges Stück gewesen, bei welchem dieses Kenn- zeichen versagt hätte. Aber innerhalb der Sipp- schaft begegnet uns eine Formenmannigfaltigkeit, welche die berüchtigten Xerophilen fast noch zurücklässt. So ziemlich an jeder Lokalität fin- den wir eine etwas andere Form, und es bleibt uns hier schliesslich wohl nichts übrig, als eine grosse Kollektivart anzunehmen und innerhalb derselben eine unendliche, mit jedem weiteren Forschen wachsende Zahl von Unterarten, oder aus Helix Dupotetiana eine durch den scharfen Mundrand charakterisirte Untergattung von Ma- cularia zu bilden und die einzelnen Formen als Arten anzuerkennen. Im Grunde genommen ist das ziemlich gleich, wenn wir dabei nur fest- halten, dass es sich hier um einen bestimmt um- gränzten und auf ein ganz bestimmtes Gebiet beschränkten Formenkreis handelt, der in geo- graphischer Hinsicht als ein Ganzes betrachtet werden muss. Ich habe bei meinem Besuch der Provinz Oran in 1881 das Gebiet dieser Formen leider nur am Rande streifen können, da der ausge- brochene Aufstand ein Sammeln längs der immer einigermassen unsicheren maroccanischen Gränze unräthlich erscheinen liess und die Gegend süd- lich von Saida sich in vollem Aufruhr befand. Mein Freund Odon Debeaux war glücklicher; seine Kollegen und Untergebenen, welche die zur Züchtigung der Uled Sidi Scheikh bestimm- ten Colonnen nach Süden begleiteten, lagerten längere Zeit im Gebiet des Schott el-Tigri und brachten eine hübsche Quantität der seltsamen doppelzähnigen Formen mit, welche bis dahin in den Sammlungen zu den allergrössten Selten- heiten gehörten, und im folgenden Jahre war es ihm möglich, das Gebiet zwischen Tlemcen und Nemours theils selbst zu untersuchen, theils ab- suchen zu lassen. Seine Sendungen setzen auch mich in den Stand, die Gruppe, von der schon einzelne Glieder in den früheren Bänden zur Behandlung gelangt sind, hier noch einmal ein- gehender zu behandeln. Helix Dupotetiana ist bereits früher genügend besprochen; wenn man den Namen auf die intensiv gebänderten oder ganz gefärbten Exemplare mit schwach oder gar nicht entwickel- tem Zahn beschränkt, wie man sie namentlich Fig. 394. 21 Alle | in der Küstenzone am häufigsten findet, lässt sie sich von Helix zaffarina Terver ziemlich gut trennen. Diese gehört dem Hochplateau an und wird nach Westen hin immer convexer in der Nabelgegend und immer stärker gezahnt; die von mir als var. Zelleri*) beschriebene Form von Ain Fekkan führt von ihr in das Gebiet der Helix zanthodon Anton hinüber. Letz- tere hat neuerdings Pechaud, im Gegensatz zu Bourguignat’s früherer Ansicht, auf die Form der Hochplateaus, also auf eine solche, die meiner Zeller! mindestens sehr nahe stehen würde, gedeutet, und Bourguignat hat darum die kleinere Form von der Insel Raschgun, die ich Iconographie vol. 4 fig. 1129 abgebildet habe und die er auch früher für die ächte zanthodon nahm, als eigene Art Helix Ema getauft. Ich weiss nicht, ob das berechtigt ist. Als Typus von Helix zanthodon Anton muss die Ab- bildung Rossmässler's Iconogr. vol. 2 fig. 563 gelten, die er nach Anton’schen Exemplaren schon vor dem Erscheinen des Anton’schen Ka- taloges entworfen hat; er nennt als Vaterland Öran. Anton im Katalog gibt die Heimath über- haupt nicht an. Solche Exemplare habe ich weder um Oran, noch um Tlemcen, noch um Mascara oder Saida angetroffen; wohl aber ist der Unterschied von den Stücken von Raschgun nur sehr unbedeutend und ich möchte auch, nachdem ich jetzt eine neue Sendung hübscher Exemplare erhalten, an der früheren Deutung festhalten, die schwachgezahnten grösseren quer- verbreiterten Formen des Plateaus und des Isser- beckens Helix zaffarina, die kleine, mehr ku- gelige, starkgezähnte Form von Raschgun, deren Nabelgegend völlig ausgefüllt und selbst hervor- gewölbt ist, dagegen Helix wanthodon Anton var. nennen. — An sie schliesst sich nach Süden hin Helix odopachya, welche nach den tigri- Formen hinüberführt, und auf den Habibas-Inseln die niedliche Helix arabica Terver, im Wes- ten dagegen Helix arichensis, embia und die unten folgende Form von Lella Marnia. Heli arichensis stellt nach einer Richtung hin das Extrem des Formenkreises dar; sie gleicht durch ihre gedrücktere Gestalt und die *) Herr Pechaud erklärt in Exeursions malacologiques p- 77 meine zaffarina var. Zelleri für n’autre chose, q’un amalgame d’especes ineomprises. Ich habe Jeonographie N. F. I. Fig. 96 u. 96a zwei Exemplare abgebildet und beschrieben, die sich bis auf die Zeichnung selbst in den geringsten Details völlig gleichen; in der Beschreibung er- wähne ich auch keine andere Form, trotzdem erkennt Herr Pechand, dass es sich hier um ein Amalgam mehrerer un- verstandener Arten handelt! Ihm kann man es freilich nicht übel nehmen, aber Herr Bowrgwignat hätte sich doch deı Text der „tiriste Iconographie‘‘ genauer ansehen sollen. 22 Tafel LXXV- Fis,. 395 u 3%. Aushöhlung ihrer Unterseite ganz einer punc- tata, lässt sich aber durch den nicht verdickten Rand auch ohne Berücksichtigung des Zahnes sofort unterscheiden. Meine Exemplare sind lei- der alle todt gesammelt und die Mundfärbung verbleicht. 395. Helix arichensis var. crassi- dens Debeau. ’ Differt @ typo testa magis globulosa, ad basın convexa, plica columellari multo majore. Diam. maj. 33, min. 27, alt. 21 Mm. Helix arichensis var. crassidens Debeaux in litt. Von Debeaux erhielt ich als var. crassi- dens zwei mit dem Typus zusammen gefundene Exemplare, welche sich auch durch die auffallend kleine Mündung als zu arichensis gehörig er- weisen, aber eine viel gewölbtere Unterseite und einen ganz auffallend stärkeren Spindelzahn haben. Der Zahn ist hier zu einer langen, star- ken Lamelle geworden, die man für krankhaft nehmen würde, wenn eben nicht gleich eine ganze Anzahl gleicher Exemplare gefunden worden wäre. Das abgebildete Exemplar zeigt vier deut- liche breite punktirte Binden; um so mehr muss es auffallen, dass ihm die charakteristische Mün- dungsfärbung vollständig abgeht. Nachdem die Tafeln bereits ausgeführt und die Unterschriften unter denselben gedruckt wa- ren, schrieb mir Debeaux, dass er unter den Formen von el-Arisch zwei Arten unterscheiden zu müssen glaube, die unter 394 abgebildete flachere Form mit ausgehöhltem Nabel, und eine mit mehr aufgetriebenem letztem Umgang, welche er nach dem Originalfundort, dem Dschebel Sidi Lobeth westlich von el-Arischh Helix Lobe- thana nennt. Die hier beschriebene Varietät stellt sich gerade zwischen beide und kann nach Belieben herüber oder hinüber gestellt werden, eine Trennung wird darum kaum durchführbar sein. Ich werde Debeaux’ Typus weiter unten zur Abbildung bringen. 396. Helix pseudoembia Debeaux. Testa subglobosa, imperforata, solida, eretacea, unicolor alba, striüs inerementi irregu- larıibus hie illie costiformibus, impres- sionibusque brevibus transversis sculpta. Anfractus 5 convexiusculi, sutura dis- tincte impressa discreti, ultimus parum inflatus, vix dilatatus, circa umbilicum perparum depressus, antice valde pro- fundeque deflexus. Apertura obliqua, lunata, intus, ad parietem et ad colu- mellam vividissime castanea, peristomate acuto, marginibus conniventibus, vis callo tenuissimo junctis; peristoma late re- flexum, albolabiatum, ad marginem ex- ternum obsolete dentato-incrassatum ; co- lumella subexcavata, plica distineta, an- tice dentiformi truncata et albida munita. Diam. maj. 32, min. 26,5, alt. 21,5 Mm. Helix pseudoembia Debeaux in litteris. Gehäuse fast kugelig, doch deutlich in die Quere verbreitert, völlig entnabelt, so dass nicht einmal eine deutliche Spur der Nabelgegend zu- rückgeblieben ist, festschalig, kreideweiss, ziem- lich glänzend, mit unregelmässigen hier und da rippenförmig vorspringenden Anwachsstreifen und den gewöhnlichen kurzen eingedrückten (@Quer- linien und hammerschlagartigen Eindrücken. Die fünf Umgänge sind ziemlich gewölbt und durch eine deutlich eingedrückte Naht geschieden, der letzte ist verhältnissmässig nur wenig aufgeblasen und kaum in die Quere verbreitert, um den Nabel gar nicht oder kaum eingedrückt, vornen plötz- lich tief herabgebogen und an der Mündung einigermassen eingeschnürt. Die Mündung ist sehr schief, deutlich ausgeschnitten, innen hinter der Mundlippe, auf der Mündungswand und auf dem grösseren Theile der Spindel glänzend und gesättigt kastanienbraun; der Mundsaum ist scharf, die Ränder neigen zusammen und sind nur durch einen ganz dünnen glänzenden unge- färbten Callus verbunden. Der Mundsaum ist weit umgeschlagen und mit einer dicken glän- zend weissen Lippe belegt, welche oben am Aussenrande eine schwielige Verdickung zeigt, den ersten Anfang des bei anderen Arten so ausgeprägten Gaumenzahnes. Die Spindel ist schwielig verdickt, oben concav, mit einer deut- lichen, im Bogen von innen heraustretenden Falte, welche vornen einen immer heller gefärbten Höcker bildet und dann scharf abgestutzt ist. Die braune Spindelfärbung reicht nicht über sie hinaus. Aufenthalt: in der Umgebung von Lella Marnia an der marokkanischen Gränze, zwischen Tlemcen und Nemours, mir von Debeaux mit- getheilt. Diese Localform schliesst sich durch ihre re- lativ grössere Mündung an die typische zaffa- rina an, hat aber die ganz ausgefüllte Nabel- gegend und den starken Spindelzahn, wie Helix zanthodon. Debeaux hat leider hier eine kleine Confusion gemacht und später eine andere mehr kugelige Form als seine Helix pseudo-embia ver- sandt, die Bourguignat mit Recht zu seiner Hel. ema, also zu zanthodon nach meiner Auffassung, zieht. Ich halte seinen Namen für die zuerst von ihm so genannte Form aufrecht,“ welche durch Tafel LXXV. den Anfang eines Zahnes, der nicht dem Gaumen, sondern nur dem Peristom angehört, der später abzuhandelnden ächten embia sehr nahe tritt. Der Zahn ist übrigens etwas schärfer ausgeprägt, als ihn unsere Abbildung zeigt. Andeutungen eines solchen Zahnes finde ich übrigens auch bei einzelnen Exemplaren von ema und durch solche hat sich Debeaux verführen lassen. 397. 398. Helix Brevieri Pechaud. Testa exumbilicata, convexo-conoidea vel de- presse globosa, unicolor ceretaceo-alba vel rufo-fusco quadrifasciata, lineis spira- libus impressis hic illie notata, in anfr. ultimo malleata et rugose vermiculata ; spira convexa, subconordea. Anfractus 6—6!/2 convexiusculi, superi regulariter leniterque crescentes, ultimus inflatus, ad aperturam dilatatus, subtus convexus, an- tice valde profundeque descendens. Aper- tura obliqua, ovata, sat lunata, intus plus minusve castaneo tincta; peristomate al- bido, marginibus parum conniventibus callo tenui junctis, swpero vel recto vel arcuato, externo late expanso, basalı de- clivi, callo compresso antice plus minusve truncato, castaneo, interdum ad aciem albido, munito. Diam. maj. 41, min. 35, alt. 25 Mm. a ER Helix Dupotetiana var. aspera Gassies Üoq. Mayran p. 6 Fig. 13 fide Pechaud. breviert Pechaud*) Excurs. malaco- logiques p. 44. Helix Gehäuse gross, völlig entnabelt, ziemlich kegel- förmig oder mehr gedrückt kugelig, festschalig, *) Testa imperforata, ventrosa, supra sat convexo-conoi- doea, solida, opaca, non nitente, rufo-castaneo ac saepe z0- nulis subevanescentibus obseure cincta; ad apicem laevigata, in medianis transverse spiraliterque striata, in ultimo per- valide rugoso-vermiculata (rugae albidae, produetaeque) ; — spira convexo-subeonoidoea, sat elata; apieelaevigato, albo, eziguo; — anfractibus 6—6!/2 votundatis, in prioribus medianisque sat lente, in ultimo rapide erescentibus, sutur« inter supremos lineari, inter ceteros impressa separatis; — ultimo magno, rotundato, ad aperturam ampliori, subtus parum convexo, superne valde deflexo-descendente; apertura obliqua, lunata, superne tum rectiusceula, tum areuatula, externe rotundata, inferne (in margine columellari) declivi- rectiusceula, in fauce intus nigra; peristomate albidulo vel leviter subcastaneo, incrassato, robusto, late planeque expanso, ud partem superiorem prope labri insertionem fere recto; — margine columellari valido, declivi in lamella compressa, plus minusve nigrescente, ad extremitatem subtuberculosa, et ad Junctionem cum externo margine leviter subtruneatula; — marginibus vemotis, callo nitidissimo castaneoque in Tocum perforationis late adpresso junctis. — Alt. 30, diam. 42 Mm. — Bourg. Eie2 39% 0.2338, 23 wenig glänzend, einfarbig weiss oder mit vier undeutlichen, selten mit scharfbegränzten roth- braunen Binden, die oberen Umgänge nur grob gestreift und mit kurzen eingedrückten Spirallinien, der letzte auch mit hammerschlagartigen Ein- drücken und wurmartigen Runzeln, besonders auf der letzten Hälfte skulptirt. Das Gewinde ist etwas kegelförmig mit gerundeten Seiten, die Naht oben- her einfach linienförmig, später tiefer eingedrückt. Der Apex ist glatt und ziemlich klein. Es sind über sechs Umgänge vorhanden, die oberen leicht gewölbt und langsam und regelmässig zunehmend, der letzte aufgeblasen, namentlich an der Mün- dung quer verbreitert, auch unterseits gewölbt, vorn tief und ziemlich rasch herabsteigend. Die Mündung ist sehr schief, eiförmig, ziemlich gross. gut ausgeschnitten, auf der Mündungswand und im Gaumen kastanienbraun überlaufen. Die Ränder neigen kaum zusammen und sind durch einen dünnen braunen Callus verbunden; der Oberrand ist gerade oder auch leicht gewölbt. der Aussenrand stark verbreitert und umge- schlagen, der Spindelrand mit einer zusammen- gedrückten, kastanienbraunen, auf der Höhe häufig helleren, vorn abgestutzten Zahnschwiele versehen. Aufenthalt: bei Nemours, anscheinend mehr nach Osten von diesem Hafen. Die beiden abgebildeten Exemplare wurden mir von Debeaux mitgetheilt und stimmen be- friedigend mit der unten copirten Pöchaud’schen oder wohl richtiger Bourguignat’schen Diagnose. Demnach steht Helix Brevieri der Helix eu- glyptolena, wie Bourguignat die von mir als Helix Dupotetiana var. rugosa beschrie- bene Art genannt hat, sehr nahe und könnte ganz gut als Varietät dazu gestellt werden, obwohl das Herr Pechaud als einen erreur meinerseits bezeichnet. Wenn derselbe gleichzeitig als zweiten erreur hervorhebt, dass ich Helix Brevieri Bourg. und nicht Pechaud schreibe, so kann das nur das Lächeln aller Kundigen erregen, welche wissen, dass er wohl das Material zu seinen Excursions malacologiques zusammengetragen hat, aber an dem beschreibenden Theil, den Diagnosen und der Polemik so unschuldig ist, wie ein neugeborenes Kind. Ein viel schlimmerer erreur ist, wenn er mir vorwirft, dass ich die Art als Helix rugosa beschrieben habe, welcher Namen schon sieben- mal vergeben sei; ich nenne sie ausdrücklich Helix Dupotetiana var. rugosa und hätte in diesem Falle entschieden eher Ursache, über mala fides zu klagen, als Herr Bourguignat. Fig. 398 unterscheidet sich vom Typus durch gedrücktere Gestalt und glättere Oberfläche, stimmt aber sonst ganz mit ihm überein. 24 Tafel LXXVI. Tafel Fig. 399. LAXYVI: Die Gruppe der Doppelzähner. Eine der interessantesten Gruppen unter den Macularien bilden die Arten mit ausgeprägtem Zahn nicht nur auf der Spindel, sondern auch diesem gegenüber auf dem Mundrand und un- mittelbar hinter demselben. Die oben ais Helix pseudoembia Deb. beschriebene Art zeigt die Entwicklung dieser Formengruppe aus Helix zaffarina; auch eine zweite Form aus der Gegend von Lella Marnia, die später zu beschreibende Helix anoterodon Pechaud, schliesst sich trotz des mächtig entwickelten Gaumenzahnes noch ganz eng an zaffarina oder wanthodon an, und ebenso die ächte embia, die ich später ebenfalls abbilden werde. Dann aber kommt im Süden der Provinz Oran und wahrscheinlich noch mehr ent- wickelt im angränzenden Südmarokko eine Gruppe zahlreicher eng verwandter Formen vor, deren Ty- pus Helix tigriana (Gervais) Bourguignat ist, die sich erheblich vom Zaffarina-Typus entfernt und die eine geschlossene Gruppe für sich bildet Früher zu den grössten Seltenheiten in den Sammlungen zählend, sind diese Formen seit dem 1881/82 gegen die Uled Sidi Scheikh gerichteten Feldzug neuerdings in grösseren Mengen zugänglich ge- worden und Herr Bourgwignat hat unter ihnen zwölf Arten unterschieden, die er in vier Grup- pen sondert; jede dieser Gruppen soll einer Gruppe unbezahnter Arten entsprechen und acht Arten werden speciell mit unbezahnten in Parallele gestellt. Leider sind die neuen Arten aber nicht abgebildet und eine eingehende Kritik des ganzen Versuches ist darum unmöglich. Mit dem Ge- danken, dass die Mündungszähne nur ein patho- logisches Product sind, hervorgerufen durch den Einfluss des Wüstenklinas oder durch irgend einen uns noch unbekannten Einfluss, kann ich mich nur einverstanden erklären und es freut mich zu sehen, dass auch Herr Bourguignat sich dem Einfluss der Lamarck’schen Lehren nicht entziehen kann. Leucochroa BoissieriCharp. und Leucochroa filia Mousson bieten in der syrisch-palästinensichen Wüste ganz analoge Er- scheinungen, und ganz dasselbe sind schliesslich die correspondirenden Varietäten der Wasser- schnecken, auf die ich schon vor längeren Jahren aufmerksam machte. Die Konsequenz freilich, die ich daraus ziehe, dass der Art-Typus nicht con- stant ist, sondern sich den Verhältnissen ent- sprechend umbildet, erscheint Herrn Bourguignat als arge Ketzerei. Durch die Güte Debeaux’s habe ich neuer- dings eine ziemlich reiche Serie von Zweizähnern aus Oran erhalten, von der ich nachstehend einige Formen abbilde. Leider finde ich, dass es zwar ganz leicht ist, aus der Serie eine Anzahl gut verschiedener Exemplare herauszuheben, aber äusserst schwer, sie in verschiedene gut umgränzte Arten zu sondern; die Entwicklung der Zähne, besonders die des Gaumenzalınes, erfolgt offenbar erst ganz am Ende der Wachsthumsperiode und es wäre erst noch zu erweisen, dass sie constant und nicht von wechselnden äusseren Umständen abhängig ist. Jedenfalls ist aber meine früher ausgesprochene Ansicht, dass alle diese Arten nur Varietäten einer einzigen seien, jetzt, nach- deın soviel gu& verschiedene Formen bekannt ge- worden sind, nicht mehr haltbar. Am schwierig- sten ist jedenfalls die Unterscheidung der von Bourguignat in der Gruppe der ächten Helix tigriana aufgestellten sieben Arten, von denen nur Helix tigriana selbst abgebildet ist. Be- schreibungen allein können, auch wenn sie noch so genau sind, in solchen eng verwandten For- menkreisen nur dann genügen, wenn man die Typen des Autors vergleichen kann und es ist ein billiger Triumph, dann als ‚erreur‘ aufzu- zählen, was man selbst durch ungenügende Publi- kation verschuldet hat. 399a. Helix Burini Bourguignat. Testa exumbilicata, depresse conoideo-globosa, haud crassa, nitidula, subtiliter striatula, hie illie malleata et lineis impressis mu- nita, alba, zonis fuscis 4, medtis latio- ribus, ornata; spira conotdea apice parvo, laevigato, albo. Anfractus 5'j2 convexius- culi, leniter crescentes, sutura parum tm- pressa separati, ultimus rotundatus, in- ferne quoque convexus, antice subite val- deque deflexus. Apertura obliqua, semio- vata, valde lunata, intus albida; peris- toma parum incrassatum, antice tantum leviter patulum, marginibus distantibus, callo tenuissimo Jjunctis, externo intus dente humili lamelliformi longe intrante munito, basali callo compresso antice ın dentem validum elevato, dein verticaliter truncato armato. Diam. maj. 27, min. 23,5, alt. 19 Mm. Tafel LXXVI. Helix Burini Bourguignat*) Mollusques nou- veau& I. p. 5 pl. 1 fig. 9—12. — Mala- cologie de VAlgerie I p. 146 pl. 15 fig. 13—17. — Pechaud Excursions Malaco- logiques p. 87. Helix tigri var. Kobelt Catolog ed. II p. 36. Gehäuse entnabelt, gedrückt kugelig- kegel- förmig, verhältnissmässig dünnschalig, doch test, etwas glänzend, fein gestreift, hier und da mit kurzen eingedrückten Spirallinien und hammer- schlagartigen Vertiefungen sculptirt, weiss mit vier rothbraunen Binden, von denen die beiden mittleren breiter sind. Das Gewinde ist flach kegelförmig mit kleinem, glattem, weissem Apex; die Naht ziemlich flach, doch deutlich. Ich zähle ungefähr 5'/2 Umgänge, — Bourguignat gibt sechs an, — die von Anfang an etwas gewölbt sind und langsam und regelmässig zunehmen; der letzte ist nicht besonders verbreitert, rein gerundet, auch auf der Unterseite gewölbt und vorn plötzlich, doch im Bogen, tief herabge- schlagen. Die Mündung ist sehr schief, abgestutzt eiförmig, stark ausgeschnitten, innen weisslich, höchstens die Mündungswand leicht bräunlich überlaufen; der Mundrand ist scharf, innen et- was verdickt, oben gerade, nur aussen leicht ge- öffnet; die Randinsertionen nähern sich kaum und sind durch einen ganz dünnen Callus ver- bunden; der äussere trägt hinter der Verdickung eine tief eindringende, aber wenig hohe Falte; der Spindelrand ist verdickt, zusammengedrückt, vorn zu einem starken hohen Zahn erhoben, der vornen senkrecht abgestutzt ist. Aufenthalt: in der Oranesischen Sahara, in der Umgebung des Schott el-Tigri. bourguignat rechnet diese Art zur Gruppe der zaffarina, doch ist die Textur der Schale eine erheblich dünnere und der letzte Umgang gerundeter. Das abgebildete Exempiar stimmt mit der Originaldiagnose bis auf die Zahl der Umgänge, von denen ich wenigstens nur 5'f2 zähle. Die Zunahme der Windungen ist sehr langsam und regelmässig, die Mündungszähne sind kaum stärker entwickelt, als bei Helix embia, aber die Gaumenlamelle läuft weit in den Gau- men hinein, während sie bei embia auf den Mund- *) Testa imperforata, convexo-globulosa, nitida, ele- ganter striatula, albida ae zonis 4 fuseis munitaz spira conoidea; apicelaevigato, nitido, obtuso; anfractibus 6 con- verxiusculis, regulariter erescentibus, sutura parum impressa separatis; ultimo rotundato, subtus convexo, ad aperturam valide perdeflexo-descendente; apertura perobliqua lunato- oblonga, intus albida, bidentata ; peristomate intus paululum inerassato, vix subpatulo; dente elegantissimo lamelliformi intus in margine externo; margine columellari calloso late reflexo, ac dentem acuto-tuberculosum praebente; marginibus tenui callo junetis. — Diam. 27, alt 19 Mm. — Bourg. Rossmässler, Iconographie Neue Folge III. Fig. 399 b. 25 rand beschränkt ist. Von der typischen Helix tigriana unterscheidet sie sich, ausser durch die schwächere Bezahnung, besonders durch das höhere Gewinde, die weisse Färbung der Mün- dung und das rasche Herabsteigen des letzten Umganges. Mit Helix Dastuguei stimmt sie in der Mündungsbildung nahezu überein, hat aber ein ganz anderes Gewinde mit viel langsamer zunehmenden Umgängen. 399b. Helix Dastuguei Bourguignat. Testa depressa, obtecte perforata vel omnıno exumbilicata, solidula sed haud cerassa, striatula, pone aperturam tantum lineis transversis impressis notata, albida, ple- rumque fusco quadrifascrata; spira de- pressa apice obtuso sat magno; sutura impressa. Anfractus 5" comvexiuscult, regulariter et sat celeriter crescentes, ul- timus leviter dilatatus rotundatus, basi subplanatus, antice subite valdeque de- flexus. Apertura obliqua, rotundato- oblonga, sat lunata, intus albida vel le- vissime fuscescenti tincta; peristoma le- viter incrassatum, antice patulum, mar- ginibus conniventibus callo tenurssimo albido junctis; margine supero leviter arcuato, stricto dein subpatulo, externo patulo, lamella dentiformi intrante valida munito, basali valde incrassato, ad aciem planato, amtice dente tuberculiformi ob- lique truncato armato. Diam. ma). 27,5 min. 22, alt. 15 Mm. Helix Dastuguei Bourguignat*) Mollusques nou- veaux ete. I. p. 7 pl. 2 fig. 1—5. —- Malacologie de l’Algerie I. p. 147 pl. 15 fig. 15—22. — Pechaud Exeursions mala- cologiques p. 88. Helix tigri var. Kobelt Catalog ed. II. p. 36. Gehäuse durch seine flache niedergedrückte Form von allen anderen Zweizähnern unter- schieden, obenher kaum stärker gewölbt, als unten, bei meinem Exemplare völlig entnabelt, bei Bourguwignat's Typus bedeckt durchbohrt, fest, doch nicht dickschalig, fein gestreift, weniger *) Testa obtecte perforata, depressa, solida, nitida, stria- tula, albida ac 4 zonis fuseis adornata; spira parum con- vexa; üpiee laevigato, nitido, obtuso; anfractibus Sl/2 con- vexiuseulis, regulariter ac sat celeriter crescentibus, sulur« parum impressa separatis; wltimo rotundato, subtus pau- lulum compresso-complanato, ad aperturam subito valde des- cendente; — apertura obliqua, lunato-oblonga, intus albida, bidentata ; dente valido lamelliformi intus in margine externo; margine columellari crasso, calloso, reflexo, perforationem tegente, ac dentem tuberculosum praebente ; peristomate pau- lulum incrassato ac subpatulo; marginibus callo tenui al- bido junetis. — Diam, 27, alt. 15 Mm. — Bourg. Ei 26 Tafel LXXVI. gehämmert als die verwandten Formen, hinter dem Mundrand mit einer Reihe kurzer tief ein- gedrückter Querlinien, weisslich, mein Exemplar nur mit undeutlichen Spiralbinden, frische Exem- plare mit vier rothbraunen Binden, wie die ver- wandten Arten. Gewinde nur wenig gewölbt mit flachem, glattem, ziemlich grossem Apex; Naht deutlich, leicht eingedrückt. Ich zähle 5'/. Um- gänge; sie sind ziemlich gewölbt und nehmen von Anfang an regelmässig und ziemlich rasch zu; der letzte ist etwas verbreitert, besonders nach der Mündung hin, am Umfang regelmässig gerundet, unten leicht abgeflacht, vorn tief herab- gebogen, aber nicht im Bogen, sondern in einer schrägen Linie. Die Mündung ist schief, innen weiss oder auf der Mündungswand ganz leicht bräunlich überlaufen, rundeiförmig, ziemlich stark ausgeschnitten; der Mundrand ist nur schwach verdickt, nach aussen geöffnet, die Insertionen neigen leicht zusammen und sind durch einen dünnen weisslichen Callus verbunden; der Ober- rand ist leicht gebogen, anfangs geradeaus, dann sich mehr öffnend, der Aussenrand ist geöffnet und trägt innen einen lamellenartigen Zahn, der höher ist, aber nicht so tief eindringt, wie bei Helix Burini. Der Basalrand ist verdickt, nicht zusammengedrückt, sondern auf der Schneide eher abgeflacht, vornen mit einem starken Höcker- zahn, der nicht senkrecht, sondern schräg abge- stutzt ist. Aufenthalt: in der südoranesischen Sahara, nach Bourguignat nur bei Bedschem-el-Mouilah nördlich von Ain-Safra. Ich besitze von dieser Art, welche auch Bour- guignat die seltenste der Zweizähner nennt, nur das abgebildete Exemplar, das ich von Debeaux mit Helix Burini gemischt erhielt und der ähn- lichen Mundbildung wegen anfangs auch als flachere Form dieser Art zurechnete. Es ist des- halb unter derselben Nummer mit der vorigen abgebildet und nur in der am wenigsten charak- teristischen Basalansicht; ich werde auf einer späteren Tafel dieses Bandes die anderen An- sichten nachholen. — Helix Dastuguei ist eine der charakteristischesten Formen unter den Zwei- zähnern und trotzdem am meisten verkannt wor- den; sie unterscheidet sich sofort durch die niedergedrückte Gestalt, die ganz an die von Helix Lucassi erinnert; Bourguignat stellt sie geradezu in die Gruppe der Lucasit, doch hat diese einen viel weniger scharfen Mundsaum, ein Charakter, welcher mir bei dieser Gruppe von erheblicher Wichtigkeit scheint. Mein Exem- plar ist völlig entnabelt, zeigt aber an Stelle der Nabelritze eine halbmondförmige Vertiefung. Fig. 400. 400. Helix stereodonta Bourguignat. Testa depresse globosa, exumbilicata, basi pla- niusceula, spira valde depressa, subir- regulari, solida, ruditer striata, lineis transversis impressıs irregulariter sculpta, aperturam versus malleata, albida, zonis 4 fuscis ornata, secunda latiore; sutura profunde impressa. Anfractus 5 convexi, leniter regulariterque crescentes, ultimus dilatatus, inflatus, prope suturam sub- gibbus, rotundatus, basi quoque convexus sed ad umbilicilocum subplanatus, antice primum leniter descendens, dein subite fere verticaliter deflexus. Apertura perob- liqua, parva, ovata, extus compressa, valde lunata dentibusque 2 magnis con- niventibus coarctata, intus leviter casta- neo tincta,; peristoma undique incrassa- tum, extus subpatulum, marginibus dis- tantibus, callo distincte definito junctis ; supero ab insertione incrassato, vix Pa- tulo, externo super medium dente lamelli- formi valido intrante munito, basali cras- sissimo, extus bene definito, ad aciem late planato vel subexcavato, antıice tu- bereulo dentiformi crasso subduplicı ob- lique truncato armato. Diam. ma). 27, min. 23, alt. 17 Mm. Helix stereodonta Bourguignat Species novis- simae p. 118. — P£chaud Excursions malacologiques p. 92. Gehäuse gedrückt kugelförmig, entuabelt, un- tenher etwas abgeflacht, das Gewinde eigenthüm- lich eingedrückt, oft leicht unregelmässig mit et- was excentrischem Apex, festschalig, ziemlich rauh gestreift, mit eingedrückten Querlinien und hammerschlagartigen Vertiefungen sculptirt, krei- dig, einfarbig weiss oder mit vier braunen Bin- den, von denen die zweitoberste besonders breit ist. Die Naht ist eigenthümlich tief, als sei das Gewinde von oben her in den letzten Umgang hineingedrückt worden. Die fünf Umgänge sind gut gewölbt, die oberen nehmen langsam und regelmässig zu, der letzte ist aufgetrieben, na- mentlich längs der Naht eigenthümlich hervor- gewölbt, aussen gerundet, unten ebenfalls gewölbt, aber nach dem Nabel hin abgeflacht, vornen eine Zeit lang langsam und allmählig herabsteigend, dann plötzlich tief und fast senkrecht herabge- bogen. Die Mündung ist deshalb sehr schief, klein, halbeiförmig, nach aussen zusammenge- drückt, durch die starken Zähne noch mehr ver- engt, innen leicht kastanienbraun überlaufen. Der Mundrand ist erheblich dicker, als bei den verwandten Arten und nur aussen ganz wenig geöffnet, die Insertionen neigen nicht zusammen Tafel LXXVI. und sind durch einen dünnen, aber nach aussen scharf und bestimmt abgesetzten Callus verbun- den. Der Oberrand ist von der Insertion ab ver- dickt und kaum nach aussen geöffnet, der kurze Aussenrand etwas mehr; er trägt oberhalb der Mitte eine starke horizontale zahnartige Lamelle, die nach innen stark ansteigt und ebenso wieder abfällt; der Basalrand ist sehr stark verdickt, sein Callus ebenfalls nach aussen scharf begränzt, an der Schneide nicht zusammengedrückt, sondern abgeflacht oder selbst ausgehöhlt und hier kas- tanienbraun gefärbt; er endigt in einen starken, spitzen, gegen den Gaumenzahn gerichteten Höcker, der nach vorn schräg abfällt und bei meinen Exemplaren durch eine Einkerbung fast doppelt erscheint. Aufenthalt: in der oranesischen Sahara in den Umgebungen des Schott el-Tigri; als Speecial- fundorte nennt Bourguignat bei Pechaud Oglat- Moussa und Galloul bei Fratis. — Fig. 400a stammt von dem letzteren Fundort und stimmt ganz genau mit dem, was Dourguignat bei Pe- chaud über die Art sagt; Fig. 6 weicht in eini- gen Punkten davon ab. lässt sich aber noch viel weniger mit den beiden anderen Arten vereinigen, welche Bourguignat ]. ec. die nächsten Verwandten nennt (Helix Seignetti und Helix mattarica), und hat die Zahnbildung genau wie stereodonta. Diese Form ist erheblich kleiner, als der Typus (diam. maj. 24, min. 20), dabei relativ höher (17 Mm.), aber das Gewinde unregelmässig, wenn auch we- niger eingedrückt, und auch die Auftreibung unter der Naht ist vorhanden. Die Seulptur ist rauher, der Mundrand weniger verdickt, der Callus so- wohl am Spindelrand wie zwischen den beiden Randinsertionen weniger deutlich nach aussen begränzt. Auch das Herabsteigen des letzten Um- ganges vor der plötzlichen Beugung fehlt. Helix Seignetti hat 32 Mm. im Durchmesser und ist mehr niedergedrückt, als stereodonta, — Helix mattarica ist ebenfalls grösser (diam. 27 Mm.) und hat eine deutlich verengte Mündung. 401. Helix surrodonta Bourguignat. Testa exumbilicata, depresse trochoidea, basti planiuscula, spira convexo-conoidea, SO- lida, eretacea, unicolor albida vel pallide quadrizonata, duabus superis plerumque latiorıbus, ruditer striatula, lineis spira- bus impressis brevibus undique sculpta, in anfractu ultimo hie ıllie malleata, su- tura impressa. Anfractus 5'/2 convexius- euli, regulariter et sat celeriter crescentes, ultimus aperturam versus dilatatus, sub- compressus, basi leviter planatus, antice arcuatim perdeflewxus Apertura perob- Fig. 401. 27 liqua, parva, compresso-ovata, valde lu- nata, dentibus 2 validıssimis coarctata ; peristoma incrassatum, patulum, margi- nibus distantibus, fere divergentibus, vie callyo junctis, supero subdecliwi, recto, dein subpatulo, externo brevissimo, la- mella intrante crassa valde elevata mu- nito, basali incrassato, subhorizontali, dein in dentem validissimum tuberculo- sum, lamellam palatalem fere attingen- tem elevato; apertura intus alba. alt 17 Mm. surrodonta Bourguignat Species novissi- mae 1878 No. 117. — Pechaud Exeur- sions malacologiques p. 88. Gehäuse entnabelt, niedergedrückt kegelför- mig mit ziemlich abgeflachter Unterseite und flach kegelförmigem etwas gewölbtem Gewinde, festschalig, kreidig, einfarbig weisslich oder mit vier undeutlichen bräunlichen Binden gezeichnet, von denen die oberen breiter sind, die untere am schmälsten ist; die Sculptur ist wie bei den anderen Arten, doch etwas rauher und die ein- gedrückten Spirallinien sind häufiger. Die Naht ist von Anfang an deutlich eingedrückt. Es sind über fünf Umgänge vorhanden, alle ziem- lich gut gewölbt, und rasch aber regelmässig zu- nehmend. Der letzte ist nach der Mündung hin stärker in die Quere verbreitert, eher etwas zu- sammengedrückt, als aufgeblasen, namentlich die Unterseite nicht vorgewölbt und in der Nabel- gegend eher leicht eingedrückt; vorn ist er in einem eigenthümlichen Bogen sehr tief herab- gebeugt. Die Mündung ist in Folge dessen sehr schief, klein eiförmig, nach aussen zusammen- gedrückt, stark ausgeschnitten und durch zwei sehr starke Zähne noch mehr verengt; der Mund- rand ist verdickt, seine Ränder bleiben entfernt, divergiren eher noch etwas und sind kaum durch einen Callus verbunden. Der Oberrand ist für eine kurze Strecke gerade, dann geöffnet, der kurze Aussenrand ist geöffnet und ausgebreitet und trägt eine sehr hohe und starke horizontal eindringende Lamelle, die direct vom Rande aus hoch ansteigt und sich dem ebenfalls sehr starken Spindelzahn fast bis zur Berührung nähert. Die Spindel ist über dem Zahn fast horizontal und etwas ausgehölt, sodass sie mit der Mündungs- wand nicht einen spitzen Winkel bildet, sondern ihr im Anfang fast parallel läuft. Die Mündung ist bei meinen Exemplaren innen weiss. 992 Diam. 35, Helix ma). 29, min. Aufenthalt: in der südoranesischen Sahara. — Bbourguignat nennt Oglat-Mazer, den Dschebel Galloul und das Defile von Kradya, sämmtlich in der Nähe des Schott el-Tigri gelegen. 4* 28 Tafel LXXVI. — Fig. 402. Ich kann Bourgwignat’s Originaldiagnose nicht vergleichen, da die Species novissimae nicht im Buchhandel zu haben sind; was er bei Pechaud l. c. darüber sagt, passt gut auf die vorliegende Form, nur dass 401a sich durch das kegelför- mige Gewinde mehr der Helix Burini nähert und auch grösser ist, als das „coquille constam- ment d’une taille moindre‘‘ bezeichnet. Die Zähne sind auffallend stark und berühren sich beinahe mit den Spitzen. 402. Helix dicallistodon Bourguignat. Testa exumbilicata, depresse globosa, spira con- vexo-depressa, solidula, subnitidula, irre- gulariter striatula, in anfractu ultimo cicatricosa et malleata, cretacea, fasciıs pallide castaneis 4, superis 2 latioribus cingulata; sutura impressa. Anfractus 5 concaviuseuli, regulariter crescentes, ul- timus subinflatus sed parum dilatatus, infra quoque convexus, antice subite val- dequedeflexus. Apertura perobliqua, ovata, sat parva,valdelunata, intus pallide casta- nea, bidentata ; peristoma subincrassatum, extus patulum, marginibus distantibus callo tenuissimo junctis; supero recto, dein pa- tulo, externo fere ad medium lamella dentiformi intrante munito, basali in- crassato, horizontali, excavato, dente va- lido tuberculiformi terminato. Diam. ma). 25, min. 21, alt. 15—16 Mm. Helix dicallistodon Bourguignat*) in Pechaud Excursions malacologiques p. 91. *, Testa imperforata, ventroso-subglobosa, supra con- vexo-depressa, solidula, opaca, striatula, in ultimo plus mi- nusve adspersa ac malleata, ad aperturam saepe erispu- lata, candida ac zonulis 4 subeastaneis (quarum superiores 2 latiores) circumeineta; — spira convexa; apice mediocri, nitido, laevigato; — anfractibus 5l/2 converiusculis, regu- lariter ac simul sat celeriter cerescentibus, sutura impressa separatis; ultimo majore, ventroso-rotundato, subtus con- vexo, superne ad insertionem fere subito perdeflexo-descen- dente; — apertura perobliqua, intus lunata, superne con- vera, inferne transverse recta «ae intus pallide subeastanea et robuste bidentata; dens unus, Productus, compressus, la- melliformis in pariete marginis externi; alter in margine columellari tuberculosus, validus, ad dentem superum con- vergens; — peristomate vobusto, incrassato, late patulo, praeter ad partem superam; margine columellari crasso, transverse recto ae sieut subaseendente, ae dente valido tu- berculoso terminato; marginibus callo junetis. — Alt. 15, diam. 25 Mm. — Bourg. Gehäuse entnabelt gedrückt kugelig mit flach gewölbtem Gewinde, festschalig, unregelmässig ziemlich fein gestreift, etwas glänzend, auf dem letzten Umgang mit eingedrückten Linien und hammerschlagartigen Stellen sculptirt, weiss mit vier blassen braunen Binden, von denen die bei- den oberen breiter sind. Die Naht ist oben linien- förmig, später eingedrückt; es sind reichlich fünf Umgänge vorhanden, die regelmässig, aber ziem- lich rasch zunehmen; die oberen sind gewölbt, der ietzte ist etwas kugelig aufgeblasen, doch wenig in die Quere verbreitert, auch unterseits gewölbt, vorn ganz plötzlich, fast rechtwinklig, tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, eiförmig, ziemlich klein, stark ausgeschnitten, innen blass kastanienbraun überlaufen, mit zwei starken Zähnen. Der Mundrand ist leicht verdickt, der Aussenrand geöffnet, die Randinsertionen sind nicht genähert und durch einen dünnen, innen braun überlaufenen Callus verbunden. Der Öberrand ist anfangs gerade, dann leicht geöff- net, der Aussenrand trägt fast in der Mitte einen lamellenartigen, nach innen höheren und dann plötzlich abgestutzten Zahn, der ziemlich hori- zontal verläuft; die Spindel ist stark verdickt, in ihrer Hauptrichtung horizontal, aber erst aus- gehöhlt, dann zum Zahn erheblich ansteigend; der Zahn ist ein starker, nach dem Aussenzahn geneigter, vorn plötzlich abgestutzter Höcker; der ausgehöhlte Theil des Randes ist oben nicht zusammengedrückt, sondern abgeflacht. Aufenthalt: in der südoranesischen Sahara. Bourguignat nennt als Originalfundort die Ebene von Tambelt, südlich von Tigri, zwischen Ain- Delfa und Figuig, dann auch die Umgebung von Ain-ben-Khalil nördlich von Taoussera. Meine Exemplare, von Debeaux mitgetheilt, stammen von dem letzteren Fundorte. Diese Form steht der typischen tigriana jedenfalls sehr nahe, der Hauptunterschied liegt in dem mehr aufgeblasenen und vornen plö’z- lich herabgebogenen letzten Umgang. Unter den Arten ohne Gaumenzahn bringt Bourguignat sie in Parallele mit Helix odopachya Bourg. Der Lithograph hat bei der Abbildung leider die allerdings sehr schwache unterste Binde ganz übersehen. Tafel LXXVI. Fig. 403—411. 29 Tafel LXXVI. Leueochroa (Beck) Albers. Die jetzt ja wohl allgemein anerkannte Gat- tung Leucochroa hat eine Verbreitung, welche in ihren Hauptzügen eine auffallende Ueberein- stimmung mit der von Macularia zeigt, wenn sie auch im Einzelnen nicht unerheblich von ihr abweicht. An die Olivenregion gebunden, wie Macularia, reicht sie nicht so weit nach Westen, wie diese, dafür aber weiter östlich, wenigstens wenn wir Macularia im gebräuchlichen Sinne nehmen. Rechnen wir freilich, was ich für rich- tiger halte, Levantina zu den Macularien, so fällt dieser Unterschied weg und wir haben dann als einzigen Unterschied in der Verbreitung nur den Umstand, dass Macularia wenigstens mit Helix lactea bis an die Gestade des atlanti- schen Oceans und nach Mittelportugal reicht, während Leucochroa schon bei Malaga und wahrscheinlich wenig jenseits der marokkani- schen Gränze ihre Westgränze findet. *) Wie bei den Macularien Helix vermiculata, so ist bei Leucochroa auch nur eine Art, L. can- didissima, durch das ganze Gebiet verbreitet, während die anderen Arten beschränkte Ver- breitungsgebiete haben. Leucochroa candidis- sima findet sich ziemlich überall, wo Leuco- chroön vorkommen, zusammen mit baetica, mit cariosula, mit Otthrana und mit cartiosa, von Südspanien bis nach Palästina; wir begegnen ihr auch noch in Südfrankreich und an der italienischen Riviera. Die anderen Arten ver- theilen sich dagegen auf drei verschiedene Ver- breitungsgebiete: Syrien, Palästina und Egypten mit cariosa, fimbriata, bBoissieri, filia; — Constantine mit der Gruppe der L. Otthiana, -— und Oran, dem sich Südspanien unmittelbar anschliesst mit cariosula, baetica, hispa- nica etc. Die beiden letzteren Verbreitungs- gebiete habe ich selbst durchwandern können, und ihnen entstammen die nachfolgend abgehan- delten Formen. Ich habe mich entschliessen müssen, eine erhebliche Anzahl abzubilden, da die Wandelbarkeit der Gestalt bei den Leuco- chroön mindestens ebenso gross ist, wie bei den Xerophilen. Gewindehöhe, Vorhandensein oder Fehlen eines Nabels, Ausprägung der Kante, *) Ob die von Mousson beschriebenen drei canarischen Arten (accola, pressa und wltima) ächte Leuchochroän sind, wäre noch anatomisch festzustellen; die Gehäuse stimmen allerdings sehr damit überein; die südmarokkanischen Arten dagegen, die Mousson (Jahrb. D. Mal. Ges. I. 1874) auf- zählt, sind Xerophilen aus der Untergruppe Xeroleuca. Alles schwankt fast bei jeder Art und Species- macher haben hier einen ausgezeichneten TTummel- platz. Doch ist hier wohl zu unterscheiden zwi- schen Localvarietäten, die in ihrer Art constant sind, und individuellen Varietäten, die man an demselben Fundorte bunt durcheinander gemengt findet. Letztere sehen aber mitunter den erste- ren ganz verzweifelt ähnlich, wie ich mehrfach zu zeigen Gelegenheit haben werde, und daraus entsteht in manchen Formenkreisen, z. B. dem der Leucochroa Otthiana, eine ganz nette Confusion. Uebrigens sind selbst anscheinend ganz verschiedene Arten, wie z.B. Leucochroa candidissima und L. Otthiana, in den Gränzdistrikten durch Zwischenformen verbun- den; die eigenthümliche Leucochroa argia, in ihrer typischen Form eine constant gewordene Abnormität der Otthiana, kann ich mit ganz gleichen Formen aus dem Gebiet der L. can- didissima und selbst aus Sardinien belegen, und auch Bourguignat gibt bei Pechaud (Ix- cursions malacologiques p. 52) an, dass sie bei Lentini in Sicilien vorkomme, wobei es sich aber wahrscheinlich ebenso gut um die correspon- dirende Abnormität der candidissima handeln dürfte, wie bei meinen sardinischen Exemplaren. Untersuchungen der Thiere aus neuerer Zeit liegen leider nicht vor; nur sie werden endgültig entscheiden können, wohin solche aberrante For- men, die sich aus verschiedenen Grundformen entwickeln können, gehören. 403—4ll. Leucochroa candidissima Draparnaud, var. maxima Bour- guignat. Ich habe diese Tafel ausschliesslich den grossen algerischen Formen gewidmet, welche ihre Hauptentwicklung in der Provinz Oran er- reichen, aber auch gegenüber an der spanischen Südküste vorkommen; die abgebildete Formen- reihe gibt eine hübsche Probe von dem Ueber- gang der ganz ungekielten, rein gerundeten For- men, wie Fig. 403, zu niedergedrückten, scharf gekielten, wie Fig. 406. Der Uebergang ist so allmählich, dass selbst die Herren Pechaud- Bourguignat eine Trennung der gekielten For- men von den kantigen und von den gerundeten noch nicht versucht haben. Fig. 403 ist die rein gerundete Riesenform von der Batterie &spagnole bei Oran, welche 30 Tafel LXXVI. als die höchste und reinste Entwicklung des Typus erscheint. Sie zeigt nur ausnahmsweise einmal die Andeutung einer Kante; die Oberfläche ist nur fein gestreift, hier und da mit kleinen hammerschlagartigen Eindrücken, im Ganzen glatt und ziemlich glänzend; die oberen Um- gänge sind deutlich gewölbt mit einem der Naht folgenden leicht gezähnelten Kiel, der am Be- ginn des letzten Umganges verschwindet; die Mundränder sind durch einen dünnen Üallus verbunden, der an der Insertion des Aussen- randes zu einem leichten Höcker verdickt ist. Die Dimensionen sind: diam. ma). 29, min. 26, alt. 24 Mm. Fig. 404 stammt von Mostaganem und zeichnet sich durch ganz unverhältnissmässige Gewindehöhe aus; die Dimensionen betragen: diam. maj. 22, min. 2], alt. 22 Mm., die Höhe ist dem grossen Durchmesser also völlig gleich. Debeaux und Fagot möchten nach brieflichen Mittheilungen diese Form, welche stellenweise, z. B. bei Pointe Pescade in der Nähe von Aleier, fast ausschliesslich vorkommt, als Leueochroa conoidea zur Art erheben, doch sind die Zwi- schenformen zu zahlreich, als dass ich mich dieser Anschauung anschliessen könnte. Schon bei dem Fig. 405 abgebildeten Exem- plare von Mascara würde ich zweifelhaft sein, zu welcher von beiden Arten ich sie stellen sollte; die Gestalt (alt. et diam. maj. 25 Mm.) stimmt mit dem vorigen Exemplare völlig über- ein, aber die Mündung ist etwas grösser, die Kante längs der Naht schärfer ausgeprägt und auch auf dem letzten Umgang noch bis zur Mün- dung deutlich zu erkennen. Auch diese Form ist‘ glänzend weiss, ziemlich glatt, Gaumen und Mündungswand bräunlich überlaufen, der Höcker an der Insertion des Mundrandes lässt sich als Rippe eine Strecke weit in das Gehäuse hinein verfolgen. Fig. 406 bildet das entgegengesetzte Extrem der grossen Form und würde unbedingt als eine gute Art angesehen werden müssen, wenn sie eben nicht nur ganz einzeln unter dem Typus vorkäme und sich dadurch als individuelle Ab- normität dokumentirte. Das abgebildete Stück stammt von Mostaganem; es ist bei diam. ma). 29, min. 25 nur 18 Mm. hoch, fast beiderseits gleich gewölbt, die oberen Umgänge kaum ge- wölbt, ein niederes, flach kegelförmiges Gewinde bildend, die Kielkante ist am Gewinde nur wenig deutlich, aber auf dem letzten Umgang stärker, fast fadenförmig abgesetzt, bis zur Mündung deutlich, auch innen im Gaumen als Rinne sicht- bar. Der letzte Umgang zeigt auch über und unter der Kante Andeutungen von Winkeln, die Fig. 403—411. Unterseite ist abgeflacht, der Nabel ausgehöhlt und nicht ganz verschlossen, so dass noch ein enger Ritz übrig bleibt. Der letzte Umgang ist vornen kürzer herabgebogen als beim Typus, der Mundrand ist verdickt, aussen mit einer ausge- prägten Ecke, welche einen deutlichen Ausguss bildet, dann etwas unregelmässig gerundet, der Basalrand erheblich verdickt, durch einen dünnen Callus mit dem Aussenrand verbunden. Gaumen und Mündungswand sind bräunlich überlaufen. — Ich besitze ausser dem abgebildeten Exem- plar noch ein ganz ähnliches von Mascara, eben- falls als Unicum unter Tausenden von Leuco- chroa candidissima gesammelt; sie würden, da sie sich durch mehr als drei Kennzeichen gut von L. candidissima unterscheiden (flachere, mehr in die Quere verbreiterte Gestalt, scharfen Kiel, offenen Nabelritz und ganz verschiedene Mündung,) allen Anforderungen entsprechen, welche die nouvelle £cole an eine gute Art stellt, sind aber doch nur eine individuelle Ab- normität. Sie muss übrigens sehr selten sein, denn Bourguignat bildet in der Malacologie de P’ Algerie nichts Aehnliches ab. Fig. 407 gehört gleichfalls zur var. mazima Bourg., behält aber die Kante auch auf dem letzten Umgange bei. Es ist dies die um Oran und Mascara weitaus bäufigere Form; Exem- plare ganz ohne Kante trifft man ausser in der Umgebung der Batterie espagnole nur ganz aus- nahmsweise. Der Mundrand ist bei dem abge- bildeten Exemplare nur ganz wenig verdickt, der Oberrand sogar ganz dünn und scharf, ob- schon das Stück zweifellos ausgebildet ist. Ich sammelte es mit den vorigen bei Mascara. Fig. 408 stellt die Form dar, welche in der Umgegend des Warmbades Hammam Rirha, am Fusse des Zaccar zwischen der Ebene Metidscha und dem Scheliftthal gelegen, vorherrscht. Sie stellt sich in den Dimensionen sowohl wie in der Gestalt zwischen die var. mazıma und die kleineren Formen der Umgebung von Algier und zeichnet sich namentlich durch das fast rein halbkugelige Gewinde aus; Oberseite und Unter- seite, durch einen bis zur Mündung deutlichen Kiel geschieden, sind beinahe gleich stark ge- wölbt, die Unterseite fällt gegen den Nabel hin in regelmässiger Rundung ab. Der letzte Um- gang steigt vornen langsamer und nicht so tief herab, wie bei den Formen von Oran; der Mund- rand ist in seiner ganzen Ausdehnung stark ver- diekt, aussen mit einer deutlichen Ecke, der Unterrand stark verdickt, an der Insertion nur wenig verbreitert und einen fast überdeckten Nabelritz freilassend; ein ganz dünner Gallus mit schwachem Höcker an der Insertion des Tafel LXXVII. Aussenrandes verbindet die beiden Ränder. Die Dimensionen sind: diam. ma). 23, min. 20, alt. 15 Mm. Fig. 409 wurde von Debeaux auf dem Löwen- berg zwischen Oran und Arzew-le-Port gesammelt und ist wohl das massigste unter meinen sämmt- lichen Exemplaren, gleichzeitig auffallend durch seine kreidige Textur, den völligen Mangel jeden Glanzes und die rauhe Sculptur. Auch es ist auffallend in die Quere verbreitert. Die Dimen- sionen sind: dam. maj. 29, min. 25, alt. 23 Mm. Die peripberische Kante schwindet erst in der Nähe der Mündung. Einen Gegensatz zu diesem Stück bildet Fig. 410, die um Biskra bis nach el Kantara hinauf und wahrscheinlich in sämmtlichen Q@asen des Ziban und in der ganzen Vorwüste der Pro- vinz Constantine vorherrschende Form. Sie fällt unter meinen sämmtlichen Varietäten von Leu- Fig. 412—424. 31 cochroa candidissima in die Augen durch ihre gelbliche Färbung, verbunden mit einem eigen- thümlichen Elfenbeinglanz, welcher durch die häufigen hammerschlagartigen Vertiefungen und eingedrückten Querlinien nicht beeinträchtigt wird; hier und da stehen dunklere Anwachs- striemen. Der Mundrand ist wie das Innere der Mündung gelblich braun, in seiner ganzen Ausdehnung deutlich verdickt, aussen mit einer wenig deutlichen Ecke. Die Dimensionen sind: diam. ma). 27, min. 24, alt. 23 Mm. Fig. 410 kommt von meinen sämmtlichen Exemplaren der unter 406 abgebildeten Form am nächsten, steht aber immer noch ziemlich weit von ihm ab. Es entspricht der Form der var. subearinata, welche Bourguignat tab. V. fig. 11 der Malacologie de l’Algerie abbildet; seine Heimath ist ebenfalls die Umgebung von Mascara. Tafel 412—424. Leucochroa candidissima Draparnaud. Die Fig. 412—415 abgebildeten Exemplare stammen sämmtlich aus der Umgebung von Tar- ragona in Catalonien, wo ich sie Ende März 1881 sammelte. Sie stimmen ungefähr mit der Form überein, die man als Typus der Art an- zusehen pflegt, mit gewölbtem bis leicht kegel- förmigem Gewinde und gerundetem letztem Um- gang. 413 und 414 gehören zu einer Varietät, die mir bis jetzt nur von Tarragona bekannt geworden ist, die aber dort einen ziemlichen Pro- zentsatz der gefundenen Exemplare ausmachbte, Beide sind mit Ausnahme des Apex und eines kleinen Theiles unmittelbar hinter dem Mund- rand ganz entschieden braungelb überlaufen mit pfeilförmigen hornbraunen Flecken, die unter der Naht besonders deutlich sind und hier bis- weilen zu vollständigen Binden zusammenfliessen. Die Schnecke gewinnt in solchen extremen Exem- plaren dadurch einen von Leucochroa can- didissima völlig abweichenden Habitus, aber bei den meisten Exemplaren ist die Färbung bei weitem weniger auffallend und es finden sich Uebergänge zum Typus genug; einen Unterschied in der Färbung des Thieres habe ich nicht be- obachtet. Fig. 416 und 417 stellt zwei Exemplare dar, welche ich bei Marseille sammelte; es sind die beiden Hauptformen, die man in den ge- LXXVI. mässigteren Mittelmeerländern findet, eine höhere mit mehr oder minder kegelförmigem Gewinde und völlig verschlossenem Nabel, und eine flachere mit noch etwas offener Nabelritze. Beide haben nur fünf Umgänge, während man bei der var. mazxim « meistens nahezu einen ganzen Umgang mehr zählt. Auch den oberen Umgängen fehlt die Kante der Algeriner und Fig. 417 zeigt trotz der niedergedrückten Gestalt selbst auf dem letz- ten Umgang keine Kante. Fig. 418 und 419 stammen von der Insel Rachgoun und ent- sprechen fast ganz der oben von der grossen Form erwähnten var. conoidea, zeichnen sich aber durch die auffallend kleine und dickrandige Mündung aus; der Apex springt bei dieser Form fast immer etwas unregelmässig über das Ge- winde vor. — Aehnlich in der Gestalt, aber glatt und glänzend und mit etwas grösserer Mündung ist Fig. 420 von Pointe Pescade bei Algier. Die drei unter Fig. 421 abgebildeten Exen- plare stammen von Porto Farina an der Nordwestecke der Bai von Tunis, die drei fol- genden aus Sicilien, und es ist von einigem In- teresse zu constatiren, dass die Formen von bei- den Seiten der karthagischen Meerenge nahezu identisch sind und von den algerischen nicht un- erheblich abweichen. Alle haben eine mehr oder minder deutliche Kielkante und, wie die Exem- plare von Marseille, nur fünf Umgänge oder wenig darüber. Im Uebrigen kommen alle Va- 32 Tafel LXXIX. rietäten in der Höhe des Gewindes vor von fast kegelförmigen Stücken, wie Fig. 421 von Porta Farina und 424 von Girgenti bis zu ganz flachen und mehr oder minder genabelten, wie Tafel 425 —428. Leucochroa spiranomala Bbourguignat. Testa depresse trochotdea, obtecte vel subaperte umbilicata vel omnino exumbilicata, acute carinata, solida, eretacea, nitidula, uni- color alba, irregulariter striatula, spira depresse conoidea, apice perculiariter et subirregulariter ewserto. Anfractus 6, apicales convexiusculi, laeves, sequentes plani, carina suturam impressam levis- sime erenulatam sequente muniti, penul- timus et ultimus superne convexiusculi, ultimus carina acuta compressa levissime crenulata cinctus, ad aperturam tantum dilatatus, basi convexus, circa umbilicum vel umbilicı locum gibboso-inflatus, antice breviter descendens vel subdeflexus. Aper- tura perobligua ovato-angulata, medio- criter lunata, peristomate subincrassato, marginıbus vix conniventibus, supero protracto, externo reflexiusculo, basali ar- cuato, ad insertionem vix dilatato, sed interdum lamellam tenuem super umbili- cum emittente eumque profunde oceludente. Diam. maj. 27, min. 23, alt. 16 Mm. Leucochroa speiranomala Dourguignat in Pe- chaud, Excursions malacologiques p. 31. Leucochroa Otthiana var. speiranomala Wester- lund Fauna der palaearct. Region I. p. 85. Gehäuse niedergedrückt kreiselförmig, bald ziemlich offen oder halbüberdeckt genabelt, bald auch der Nabel ganz durch eine dünne Lamelle verschlossen, doch auch dann noch immer deut- lich bezeichnet, scharf gekielt, festschalig, kreidig weiss, ziemlich glänzend, unregelmässig doch ziemlich fein gestreift, mit einem flach kegel- förmigen, fast dachförmigen Gewinde und eigen- thümlich vorspringendem, etwas unregelmässig aufgesetztem Apex. Es sind beinahe sechs Um- gänge vorhanden, die apicalen etwas gewölbt und glatt, die folgenden völlig flach, längs der Naht mit einem deutlich erkennbaren ganz leicht gezähnelten Kiel versehen, der vorletzte und der letzte etwas gewölbt, der letzte nur nahe der Mündung etwas stärker verbreitert, mit einem abgesetzten, beiderseits zusammengedrückten, | | | Fig. 425—428. 421b von Porta Farina und 423 von Girgenti. -- Fig. 422 stammt vom Mte. Pellegrino bei Palermo. LAXIX. leicht gezähnelten Kiel umgeben, auf der Unter- seite ebenfalls gewölbt, um den Nabel herum fast kammförmig aufgetrieben, vorn rasch etwas herabsteigend oder herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, innen weiss oder hell braungelb, eiförmig, aussen mit einer deutlichen Ecke, mittel- stark ausgeschnitten; der Mundsaum ist leicht verdickt, die Ränder neigen kaum zusammen, der Oberrand ist erheblich vorgezogen und ge- radeaus, der Aussenrand ganz leicht umgeschla- gen, ‘der Spindelrand ist an der Insertion nur wenig verbreitert, schickt aber mitunter eine ganz dünne Lamelle aus, welche den Nabel voll- kommen schliesst; doch geschieht dies immer in einiger Tiefe, so dass der Nabeleindruck deut- lich bezeichnet bleibt. Aufenthalt: bis jetzt nur an dem Ausgang der Gorges des Isser oriental nach Palestro hin am Aufgang nach Tizi R’rir, von Letourneux 1874 entdeckt, von mir in 1884 wiedergefunden. Die Schnecke war auf einen ganz schmalen Raum beschränkt und da dieser im Laufe des Winters 1584 schon einmal abgesucht worden war, er- beutete ich, ohnehin zur Eile gezwungen, nur etwa ein Dutzend Exemplare, von denen unge- fähr die Hälfte den Nabel offen zeigte. Wahr- scheinlich ist die Art indess in den Bergen zwi- schen dem Isser und der Metidscha-Ebene weiter verbreitet. Ich halte sie im Gegensatz zu Wes- terlund für eine gute Art, nicht für eine Varietät von Leucochroa Otthrana, deren Formen- gebiet nicht so weit nach Westen herüber reicht; die eigenthümliche Gewindebildung und die Auf- treibung um den Nabel herum habe ich bei Leucochroa Otthiana und ihren Nebenfor- men niemals beobachtet, während alle meine Exemplare von spiranomala ungeachtet ihrer sonstigen Veränderlichkeit, von der die vier ab- gebildeten Exemplare ein Beispiel geben, in dieser Hinsicht äusserst constant sind. Ich zweifle übri- gens, ob Westerlund die Art jemals gesehen hat; er würde sonst wohl die Dimensionen angeben (die bei Bourguignat auch fehlen), und sein Aus- druck „letzter Umfang anfangs unten plan-dach- förmig, um den Nabel winklig gewölbt“, beruht ganz entschieden auf einer falschen Uebersetzung Tafel LXXIX u. LXXX. Fig. 429—432 u. 433. 434. der Angaben bei Bourguignat, der übrigens auch nirgends eine vollständige Diagnose gibt. 429 —432. Leucochroa isserica n. sp. Testa depresso-trochoidea, umbilicata wel plus minusve obtecte umbilicata vel ommino exumbilicata, peripheria angulata, bası convexiuscula, solida, eretacea, striatula, nitidula, alba vel leviter lutescenti-albida ; spira conoidea, apice peculiariter exwserto. Anfractus 6, apicales convexi, sequentes planiusculi, carina parum distincta, su- turam impressam leviter cerenulatam se- quente cincti, leniter et requlariter cres- centes, ultimus inflatus sed vix dilatatus, angulato-carinatus, supra et infra con- vexus, erista umbilicali nulla, ad aper- turam subite valdeque deflewus. Aper- tura perobliqua, ovato-angulata, medio- eriter lunata, marginibus subconniventi- bus, callo tenuissimo junetis, supero recto, producto, acuto, cum externo vix reflewius- culo angulum formante, basali inerassato, reflexiusculo, ad insertionem super um- bilieum dilatato. Diam. maj. 21,5, min. 18,5, alt. 15 Mm. 24 21 18 Gehäuse gedrückt kreiselförmig, bald offen, bald verdeckt genabelt oder auch völlig ent- nabelt, am Umfange kantig, mit gewölbter Basis, festschalig, kreidig, fein und unregelmässig ge- streift, etwas glänzend, rein weiss oder leicht gelblich überlaufen. Das Gewinde ist kegel- förmig, der Apex eigenthümlich vorspringend, wie bei der vorigen Art. Es sind sechs Um- gänge vorhanden, die laugsam und regelmässig zunehmen; die embryonalen sind gewölbt, die folgenden völlig flach, über der Naht leicht ein- gedrückt, so dass sich ein Kiel bildet, welcher der eingedrückten leicht erenulirten Naht folgt; er ist auch noch auf dem vorletzten Umgange deutlich. Der letzte Umgang scheint aufgeblasen, aber nur an der Mündung etwas verbreitert; er ist am Umfang mit einer deutlichen Kielkante versehen, oberseits und unterseits gewölbt, ohne vorspringende Kante um die Nabelgegend; an der Mündung ist er plötzlich mehr oder minder 39 tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, eckig oval mit deutlicher Ecke am Aussenrand, mässig stark ausgeschnitten; die Ränder neigen leicht zusammen und sind durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der indess an der In- sertion des Aussenrandes mitunter doch einen leichten Höcker bildet. Der Oberrand ist scharf, etwas eingedrückt, in der Mitte vorgezogen, der Aussenrand kaum umgeschlagen, der Spindel- rand ist verdickt, deutlicher umgeschlagen, an der Insertion verbreitert, den Nabel mehr oder minder überdeckend oder ganz verschliessend. Aufenthalt: am Felsenberg Tizi Rrir am Durchbruch des Isser oriental, unterhalb Palestro, mit speiranomala zusammen, doch durchschnitt- lich in höheren Lagen. Diese interessante Form bildet gewissermassen das Verbindungsglied zwischen den Formenkreisen von Leucochroa candidissima und L. Otthiana. Eine Vereinigung mit candidissima ist durch die Bildung des Apex ausgeschlossen, so nahe auch z. B. Fig. 431 mit seiner aufgeblasenen Gestalt manchen oben abgebildeten Varietäten kommt. Die Verwandtschaft mit Helix spira- nomala ist nicht zu verkennen, aber es ist kein Wulst um den Nabel vorhanden und das Ge- winde setzt sich durchaus nicht in derselben scharfen Weise gegen die beiden letzten Um- gänge ab, wie bei dieser. Von Leucochroa thayaca und titanodolena trennt sie der vorn viel stärker heruntergeschlagene letzte Umgang. Ich habe darum nicht anders gekonnt, als diese Form als eigene Art zu beschreiben. Sie scheint dem Becken des Isser eigenthümlich und ist wahrscheinlich in demseiben weiter verbreitet, denn das Fig. 432 abgebildete Exemplar, das ich im Quellgebiet dieses Flusses bei Berroua- gouia im Vorüberiahren aufraffte, ist wohl kaum von ihr zu trennen, obschon es erheblich oftener genabelt ist und der letzte Umgang sich vornen viel weniger stark herabbiegt. Zu candidissima wenigstens möchte ich es nicht ziehen. Da- gegen nähert es sich durch die langsame Zu- nahme seiner Windungen der Leucochroa sa- harica Debeaux und schliesst somit auch diese an den Formenkreis der Leucochroa Otthiana an. - Datels LXXAX. 433. 434. Leucochroa Thayaca Bour- guignat. „Testa imperforata (callum columellare perfo- rationem obtegens), conico-globulosa, supra Rossmässler, Iconographie Neue Folge III. tectiformi, subtus compressa, sat opaca, solida, eleganter striatula; spira conico- tectiformi, apice prominente, corneo, lae- vigato, nitido; anfractibus 6 lente regu- [9] 34 Tafel LXXX. Fig. 435 —437. lariterque erescentibus, planulatis (ultimo penultimoque supra conveziusculis), et carinatis (carina suturam linearem se- quens, in ultimo evanescens); ultimo pau- (ulum majore, subangulato, ad aperturam descendente. Apertura obliqgua, minuta, lunata, oblongo- rotundata; peristomate obtusato, labiato, leviter patulo; margine columellari convexo, calloso, perforationem obtegente; marginibus callo junctis.“ — Bourguignat. | Diam ma). 25, min. 22, alt. 17 Mm. Helix Thayaca Bourguignat Mollusques litigieux etc. I. p. 246 pl. 38 fig. 15-18. Leucochroa thayaca Pechaud Excursions ma- lucologiques I. 1883 p. 32. — Wester- lund Fauna palaearct. Binnenconchylien I. 9. 84. Ich habe Bourguignat’s Helix thayaca am Originalfundort leider vergeblich gesucht; weder an der Mündung der grossen Höhle noch in deren näherer Umgebung kommt etwas anderes vor, als eine kleine Varietät von Leucochroa candidissima, und da auch Bourguignat nur ein einziges, todt gefundenes und durch den antimon- haltigen Humus des Berges braun gefärbtes Exem- plar aus dem Höhleneingang erhielt, wird sie wohl irgendwo anders an dem langgezogenen Kalkkamme vorkommen. Von Joly erhielt ich das einzige abgebildete Exemplar als von Le- tourneuw am Thaya gesammelt und als Bour- guignat’s Helix thayaca, dass die Art keine Campyläe aus der Verwandtschaft der Helix banatica, sondern eine Leucochroe ist, hat bour- guignat seitdem (bei Pechaud 1. c.) selbst an- erkannt. Mein Exemplar ist etwas kleiner und niedriger, als sein Typus, der bei 27 Mm. im grossen Durchmesser 21 Mm. (nach der Ab- bildung nur 20 Mm.) hoch ist, stimmt aber sonst ganz befriedigend mit der oben abgedruckten Diagnose. Es ist völlig entnabelt, doch zweifle ich nicht im Entferntesten, dass auch genabelte Formen vorkommen. Die Färbung ist rein weiss, etwas glänzend, der Gaumen leicht gelblich. Das Gehäuse ist kugelförmig kegelig, mit rein kugeltörmigem oder etwas gewölbt kegeligem Gewinde und vorspringendem, weissen, glänzen- dem, ziemlich grossem Apex; die Skulptur ist die feine unregelmässige Streifung, wie bei den meisten Leucochroen. Dourguignat gibt sechs Umgänge an, ich zähle kaum 5!/.; die oberen sind flach, nur der vorletzte und der letzte ge- wölbter; längs der Naht ist die Kielkaute deut- lich erkennbar, an dem letzten Umgang ver- schwindet sie; die Umgänge nehmen langsam zu, auch der letzte ist nur wenig verbreitert, an- fangs noch deutlich kantig, weiter nach der Mündung hin immer mehr gerundet; vornen steigt er allmählich ziemlich erheblich herab. Die Mündung ist sehr schief, breit und etwas eckig eiförmig, durch den vorletzten Um- gang ziemlich stark ausgeschnitten, der Mund- saum ist oben etwas vorgezogen, aussen und unten leicht zurückgeschlagen, mit einer weissen Lippe belegt, die Randinsertionen durch einen mehr oder minder deutlichen, an der Aussen- lippe häufig höckerig verdickten Callus verbunden. Aufenthalt: an dem durch seine Tropf- steinhöhle berühmten Dschebel Thaya in der Provinz Constantine, nicht weit vom Bad Ham- mam Meskhoutin. Westerlund stösst sich ]. ec. an der Färbung dieser Art; olivaceo-fuscula wäre für eine Leu- chochroe allerdings sehr eigenthümlich, war aber, wie oben erwähnt, nur eine Folge des Lagerns in dem Humus des Höhleneinganges, der wesent- lich aus Fledermausexcrementen besteht und, wie die ganze Bergmasse und selbst die Tropf- steine, von Antimon durchdrungen ist. Leuco- chroa thayaca ist nur eine der vielen Wandel- formen des Typus Otthiana; man vergleiche nur unsere Fig 434 mit Fig. 438 auf derselben Tafel, welche ein extremes Stück von Otthiana aus der nächsten Nähe von Constantine darstellt. Be- rechtigung auf Anerkennung hat sie eigentlich nur durch das allmähliche Herabsteigen des letz- ten Umgangs, das bei Otthiana und bei der sonst sehr ähnlichen folgenden Form durch ein plötzliches Herabbiegen ersetzt wird. Pechaud resp. Dourguignat geben übrigens als einzigen Fundort der Zeucochroa thayaca die Höhle des Thaya selbst an; es scheint also, dass er die von Letourneux gefundene Leucochroe nicht für seine Helix thayaca hält; er mag dann aus der genauen Angabe über das Herkommen meines Exemplares ersehen, dass er keinen Grund hat, mir in seiner beliebten Weise mauvaise foi vor- zuwerfen. A35—137. Leucochroa titanodolena bourguignat. depresse conoidea vel perdepressa, om- nino exumbilicata wel obtecte vel sub- aperte umbrlicata, angulata, subtus con- vexa, subtiliter irregulariterque striatula, solsda, lutescenti-albida apice albo; spira plus minusve depresse tectiformis, apice subexserto. Anfractus 5—6 lente regu- lariterque erescentes, supert plant, carına parum distincta suturam impressam vix erenulatam sequente muniti, penultimus convexior, ultimus vix inflatus, ad peri- Testa Tafel LXXX. Fig. 435—437. 35 pheriam angulatus vel angulato-carinatus, basi convexus sed circa umbilieum plus minusve planatus, amtice distincte de- flexo-descendens. Apertura valde obliqua, ovalo-angulata, distinete lunata; peri- stoma leviter inerassatum marginibus le- viter conniventibus et callo tenuissimo Junetis, supero primum recto dein patu- lescente, externo et basali reflexiuseulis, eolumelları incrassalo, ad insertionem dilatato. Diam. maj. 25, min. 21, alt. 16 Mm. ee Leueochroa titanodolena Bourguignat*) in Pe- chaud Exeursions malacologiques p. 28. — Westerlund Fauna der palaearct. Binnenconch. I. p. 84. Gehäuse mehr oder minder stark niederge- drückt kegelförmig, bald ganz entnabelt, bald mehr oder minder bedeckt und selbst ziemlich offen genabelt, kantig, indess die Kante nach der Mündung hin mehr oder minder verschwin- dend, unterseits ziemlich gewölbt, festschalig, kreidig, fein gestreift, meine Exemplare sämmt- lich gelblich mit glänzend weissem Apex. Es sind 5—6 Umgänge vorhanden, welche regel- mässig zunehmen; die oberen sind flach und bilden ein mehr oder minder kegelförmiges Ge- winde mit ganz flachen Seiten; nur die embryo- nalen Windungen sind gewölbter, völlig glatt und durch ihre glänzend weisse Färbung sehr in die Augen fallend; die folgenden zeigen einen wenig deutlichen Kiel, welche der kaum ge- zähnelten, anfangs linienförmigen, später deut- licher eingedrückten Naht folgt. Der vorletzte Umgang wölbt sich etwas stärker, der letzte ist aufgeblasener, doch kaum in die Quere verbrei- tert, anfangs kantig und selbst kielkantig, doch nach der Mündung hin kaum noch mit einer Spur von Kante, unterseits gewölbt, aber in der Nabelgegend abgeflacht und selbst ausgehöhlt; vorn steigt er rasch und plötzlich herab. Die *) Testa obtecte perforata (perforatio eallo eolumellari fere ommino teeta), supra sat elato-conica, subtus plus minusve convexa, eretucea, solida, candida, minute striatula ; — spira elata, conica, saepe tectiformi-pyramidata, ad summumn ob- tusa (apex nitidus, laevigatus); — anfractibus 5—6 lente erescentibus (quorum supremi teetiformi-planulati, ultimus penultimusque supra leviter convexi), sutura lineari, in ul- timo impressula, separatis; — ultimo convexo-rotundato, vel ad initium obseure plus minusve angulato (angulus ad aperturam evanescens), subtus convexo, circa perforationem saepius convexiusculo, superne ad insertionem labri subito deflexo-descendente ; — apertura valde obliqua, unato-semiob- longa in direetione transverse obliquwo-descendente; — peri- stomate crasso, obtuso, patulescente praeter ad labri externi partem superamy; margine columellari vobusto, wecto-des- cendente, superne ad perforationem late reflewo, — Alt, 22—26, diam. 15--20 Mm. (2) Mündung. ist sehr schief, durch den vorgezogenen Oberrand und zurückweichenden Spindelrand nicht in einer Ebene liegend, eckig eirund, deutlich ausgeschnitten; der.-Mundsaum ist in seiner gan- zen Ausdehnung leicht verdickt, die Ränder neigen etwas zusammen und sind durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Oberrand ist an- fangs gerade und scharf, öffnet sich aber rasch, der Aussenrand ist etwas umgeschlagen, der Basalrand ist stärker verdickt, gerade herab- steigend oder schwach ausgehöhlt, oben an der Insertion erheblich verbreitert. Aufenthalt: am Col des Oliviers an der Bahnstrecke von Constantine nach Philippeville. bourguignat sagt von seiner Leucochroa titanodolena, dass sie sich von L. thayaca hauptsächlich durch den vorn stark herabgeboge- nen letzten Umgang unterscheide, während der- selbe bei thayaca nur langsam herabsteige. Das trifft für die vorliegende Form von Col des Oliviers vollständig zu und auch sonst passt die Beschrei- bung in allen Stücken, nur dass die Kante etwas schärfer ausgeprägt ist und dass der Spindelrand nicht immer ganz geradlinig verläuft. Ich werde also kaum fehl gehen, wenn ich diese Form, die sich auch im Habitus auffallend von L. Otthiana unterscheidet, was mir gleich beim Sammeln in die Augen fiel, obschon es sich nicht gut in Worte kleiden lässt, zu Leucochroa titanodolena rechne. Eine andere Frage ist aber, ob und wie sie sich nach Otthiana hin abgränzen lässt. Bourguignat nennt auch das Fort Genois bei Bone als Fundort und fügt hinzu „ou elle parait assez rare.“ NRechne ich die einzeln dort zu findenden Exemplare hierher, so verwischt sich auch die Gränze gegen die dort und am Cap de Garde herrschende Leucochroa argia, die durch- aus nicht immer in der extremen Form erscheint, auf welehe Bourguignat die Art gegründet hat (vgl. unten bei Fig. 457). Es ist eben bei fast allen Formen des Kreises der Leucochroa Otthiana so; hier und da glaubt man gute Lokalformen zu finden, welche sich als gute Arten aus dem Formenchaos herausheben lassen, sobald man aber Reihen von Hunderten von einem Fundort sorgsam vergleicht, findet man an einzelnen Stücken die für die Lokalarten charakteristischen Kennzeichen wieder. Damit verschwimmen aber die Gränzen völlig, denn ich kann doch nicht eine Form als Art bezeichnen, die unter anderen nur ganz einzeln auftritt, also ihre Kennzeichen offenbar gar nicht oder nur auf einen geringen Theil ihrer Nachkommen vererbt. Bourguignat nennt als Fundorte für Leuco- chroa titanodolena ausser dem Fort Genois noch den Dschebel Thaya, die Felsen von Thabourt- 5* 36 Tafel UK XX u. DXXXI Wie nath-ergan in der grossen Kabylie, was die Ver- bindung mit L. speiranomala und isserica her- stellen würde, und den Dschebel Sahari bei Dschelfa im Süden der Provinz Oran. ABS. Leuchochroa Otthiana var. Zur Bekräftigung des vorstehend Gesagten bilde ich hier ein bei Constantine von mir unter lauter ächten Otthiana-Formen gesammeltes Exemplar ab, bei welchem der Typus dieser Art fast bis zur Unkenntlichkeit verwischt ist. 439. 440. Leucochroa saharica De- beau«. T. subgloboso-conoidea, exumbilicata, angulata, haud nitens, eretacea, alba vel leviter lutescens, irregulariter striata ; spira cono- idea, apice obtusulo, laevigato, albo; su- tura” profunde impressa, levissime crenu- lata. Anfractus 5!je convexiusculi, re- gulariter crescentes, supra suturam angu- latı, ultimus vix dilatatus, medto distincte angulatus, sed haud carınatus, bası con- vexus, antice deflexus. Apertura ovata, sat lunata, obliqua, peristomate (in adul- tis) incrassalo, extus et infra vix re- flexiuseulo, marginibus parallelis, inser- tionibus distantibus, callo junctis, colu- mellari perparum excavato, ad insertionem dilatato, umbilicum omnino oceludente. Diam. maj. 20,5, min. 18, alt. 15 Mm. Leucochroa saharica Debeaux in sched. Kobelt in Nachr. Bl. 1887 p. 124. Gehäuse kugelig kegelförmig, bei meinen sämmtlichen Exemplaren völlig entnabelt, kantig, kreidie, glanzlos, rein weiss, doch häufiger mit einem gelblichen Schein, wie er den meisten sonst weissen Schnecken in der Wüstenregion eigen- thümlich ist, unregeimässig gestreift und gerippt, mitunter mit kurzen eingedrückten Strichelchen 438. 439. 440 u. 441. 442. in der Richtung der Streifen. Das Gewinde ist kegelförmig mit etwas abgestumpftem, weissem, glattem, glänzendem Apex. Die Naht ist auf- fallend tief eingedrückt, mitunter mit ganz feiner Zähnelung unterwärts. Die 5/2 Umgänge sind nicht abgeflacht, sondern entschieden gewölbt und nehmen sehr langsam und regelmässig zu; - die Kante der oberen steht etwas über der Naht und ist bis zum Apex hinauf erkennbar. Der letzte Umgang ist kaum verbreitert, an der Peri- pherie deutlich kantig, doch nicht gekielt, untenher hübsch gewölbt, vorn plötzlich ziemlich erheblich herabgebogen. Die Mündung ist breit eiförmig, ziemlich stark ausgeschnitten, schief, der Mund- rand bei fertig ausgebildeten Exemplaren ver- dickt, aussen und unten kaum umgeschlagen, Oberrand und Spindelrand gleichlaufend, die In- sertionen entfernt stehend, aber durch einen deut- lichen, selbst starken Callus verbunden, der Spin- delrand leicht ausgehöhlt, an der Insertion ver- breitert und den Nabel gänzlich schliessend. Aufenthalt: in der oranesischen Vorwüste, nach Debeaux weit durch die Oasen verbreitet und jedenfalls auch nach Marocco übergreifend. Die abgebildeten Exemplare von Ain-ben-Khalil. Es scheint dies eine der Vorwüste im Süden von Oran eigenthümliche Art zu sein, welche mit den zweizähnigen Macularien zusammen vorkommt. Die eigenthümliche Naht, die langsame Zunahme der Umgänge, die glanzlose Oberfläche erinnern einigermassen an die Gruppe der Hel. carıosula und scheiden diese Form von den kantigen Va- rietäten der Lewcochroa candidissima sowohl wie von den ungekielten hochkegelförmigen der Leucochroa Otthiana. Von oben gesehen er- innert sie mehr an eine andere mir bekannte Leucochroe an die südspanische Leucochroa baetica Rossm. — Von P£chaud- Bourguiynat wird keine Art erwähnt, auf welche sie sich be- ziehen liesse. Tate) 441. 442. Leucochroa sardoa Maltzan. Die auf Sardinien häufige Leucochroe ist schon mehrfach von der gewöhnlichen südfran- zösischen Form der Leucochroa candidis- sima abgetrennt worden; am eingehendsten hat sie die Marchesa Paulucci behandelt (Note malacologiche sulla Fauna terrestre e fluviatile dellisola di Sardegna p. 49), welche sie für identisch mit der spanischen Leucochroa bae- tica Rossmässler erklärt, obschon sie aus Priori- LXXXI. tätsgründen dafür den Namen Leucochroa ri- mosa Öristofori et Jan annimmt. Ich habe sowohl von der Marchesa Paulucci, als von Herrn Forsyth Major und neuerdings von meinem Freunde Hermann von Maltzan grössere Serien dieser Form erhalten und muss nach einer sorgsamen Vergleichung mit den Origi- nalien der Leucochroa baetica in der Ross- mässler’schen Sammlung dieser Identification ganz entschieden widersprechen. Die Unterschiede, Tafel LXXXI. welche Rossmässler in der Zconographie vol. III. p. 16 zwischen baetica und candidis- sima anführt, sind in erster Linie die überaus langsame Zunahme der Umgänge, dann die reiner halbkugelige Gestalt des Gewindes; zur Art er- hoben hat er sie aber wesentlich auf die ana- tomischen Differenzen hin, die Adolf Schmidt zwischen ihr und candidissima fand und nach welehen baetica näher mit cariosula — oder wohl richtiger hispanica — verwandt wäre, als mit ecandidissima. Ich möchte hier gleich bemerken, dass ich noch lange nicht überzeust bin, dass solche geringfügige anatomische Diffe- renzen die Artberechtigung einer Form sicherer begründen, als kleine Gehäuseunterschiede; es gälte erst einmal einen solchen weitverbreiteten Molluskentypus, wie Leucochroa candidis- sima, in allen seinen Lokalformen genau zu untersuchen, um nachzuweisen, dass die ana- tomischen Verhältnisse konstanter sind als die Gehäuse. Unter meinen sämmtlichen sardinischen Exem- plaren ist keins, das eine so regelmässig kuppel- förmige Gewindebildung hätte, wie die Exem- plare der baetica von Almeria, die Oberfläche ist glänzend weiss, bei Daetica immer glanzlos und einigermassen gelblich überlaufen, und in der Zunahme der Umgänge finde ich keinen wesentlichen Unterschied von candidissim.a. Auch die Nahtbildung ist eine ganz andere; die sardinischen Exemplare haben bis zum letzten Umgang einen mehr oder minder deutlichen, am Rande fein sägezähnigen Kiel, an welchen sich der folgende Umgang glatt anlegt; bei Leuco- chroa baetica ist das Verhältniss gewisser- massen umgekehrt, die Kielkante des oberen Um- ganges ist glatt und ganzrandig, der Oberrand des folgenden Umganges dagegen stärker erenu- lirt, ein Unterschied, auf den ich grosses Ge- wicht legen zu müssen glaube. *) Ich muss also die Identifieirung der sardinischen Form mit Leu- ceochroa baetica entschieden bestreiten; letz- tere ist meines Erachtens eine auf die Umgebung von Almeria beschränkte Lokalform, die weder in Nordafrika noch in Italien und ganz gewiss auch nicht in Egypten vorkomnit. Eine andere Frage ist die nach dem Ver- hältniss zwischen der sardinischen Form und Helix rimosa Christoforis et Jan Catalog p. 2 Nr. 36. Die beiden Autoren schreiben *) Rossmüässler sagt: „Oberhalb des Kieles sind die Um- gänge cariös feinrunzelig, namentlich an der auf dem Kiele verlaufenden Naht, die dadurch gefältelt erscheint.* Der von mir hervorgehobene Unterschied ist ihm also auch nicht entgangen, wennschon er auf ihn kein besonderes Gewicht gelegt zu haben scheint. Fig. 441. 442. 37 dieser Form, ohne sie weiter zu charaterisiren, Öberitalien als Heimath zu und betrachten sie als Varietät von Helix candidissima; warum diese Angabe „erroneamente‘“ sein soll, wie die Marchesa Paulucci will, kann ich nicht recht einsehen, da Leucochroa candidissima ja längs der ligurischen Küste vorkommt; mir ist viel wahrscheinlicher, dass Cristoforis und Jan die beiden Formen von candidissima haben trennen wollen, die man dort überall findet, und dass ihre var. rimosa die niedergedrückte, mehr oder minder deutlich mit einer Nabelritze ver- sehene Form ist, die ich oben unter 417 von Marseille abgebildet habe. Allerdings bezeichnet Rossmässler im ersten Bande der Iconographie p. 39 die auf Taf. 27 zwischen 367 und 368 ab- gebildete kantige Form ausdrücklich als Helix rimosa Jan und diese könnte unter Umständen von Sardinien stammen, aber sie würde in meiner Serie eine sehr auffallende Ausnahme bilden, da keins meiner Exemplare einen so scharfen Kiel zeigt, der letzte Umgang vielmehr gewöhnlich bis auf eine geringe Kantenspur gerundet ist; sie stimmt aber viel besser zu süditalienischen und sieilianischen Exemplaren und Rossmässler sagt nirgends, dass sie aus Sardinien stamme. Man darf auch nicht vergessen, dass Rossmässler, als er das sechste Heft des ersten Bandes der Iconographie schrieb, mit der Fauna der Mittel- meerländer noch wenig vertraut war und unbe- denklich Leucochroa cariosula und selbst die syrische cariosa zu candidissima zog. Nur bei Pfeiffer finden wir (Monograpkia Heliceorum viventium I. p. 283) Helix can- didissima var. — rimosa Jan, als aus Sar- dinien stammend aufgeführt, und daraufhin be- sonders stützt sich die Marchesa Paulucci bei ihrer Identification. Ich hege grosse Bedenken, ihr darin zu folgen, und würde überhaupt nicht daran denken, die sardinische Form als eine von Leucochroa candidissima verschiedene Art anzuerkennen, wenn nicht Wiechmann in Jena bei Untersuchung der Thiere Unterschiede von derselben gefunden hätte. Sie mag darum unter dem Namen gehen, unter welchem sie Maltzan versandt hat, bis eine genaue Vergleichung auch der anatomischen Verhältnisse mit den süditalie- nischen und sicilischen Formen über ihre wahre Stellung Klarheit schafft; nach testaceologischen Kennzeichen ist sie nicht zu scheiden, wenigstens enthält meine Suite kein Stück, das ich nicht auch von anderen Fundorten belegen könnte. Ich habe schon oben erwähnt, dass zwischen den fast kugeligen Stücken aus Sardinien auch Exem- plare vorkommen, welche von Leucochroa argia kaum unterschieden werden können, auch 38 Tafel LXXXI. die Marchesa Paulucci erwäbnt solche; ich be- sitze aber ganz eben solche Formen auch aus Sieilien. 443. 444. Leucochroa Kobeltiana Debeaux. Testa exumbilicata, conoideo - hemisphaerica, spira elevata, conoideo - convexa, basti planiuscula, distinete carinata, solida, haud nmitens, griseo-alba vel leviter fus- cescens, rugis obliquis vermiculatis undi- que densissime sculpta, apice laevigato, albo, nitente. Anfractus 6 sutura cre- nata impressa disereti, superi planius- euli, carina serrulata parum prominula cincti, lentissime accrescentes, ultimus vix dilatatus, medio angulatus et carına ser- rata distincta filiformi usque ad aper- turam conspieua cinctus, superne con- vexior et interdum liris indistinetis spi- ralibus sculptus, inferne planiusculus, nitidus, rugis nullis, striüs incrementi subtilibus tantum munitus, antice plus minusve descendens. Apertura perobli- qua, semiovata, distincle lunata, extus ad carinam angulata et subcanaliculata ; peristoma marginibus vıc conniventibus, callo tenuissimo junctis, supero primum acuto et producto, dein patulo et leviter incrassato, basali incrassato, levissime reflexo, regulariter arcuato, ad insertio- nem dilatato. Diam. maj. 22, min. 20, alt. 17 Mm. ? Zonites cariosula var. subcariosula Bourguignat Malacologie de !’ Algerie vol. I. p. 90 pl. 6 fig. 22. ? Leucochroa Mayrani var. subcariosula Pechaud Excursions Malacologiques p. 30. Leucochroa Kobeltiana Debeaux in schedis. Gehäuse stets völlig entnabelt, halbkugelig kegelförmig mit flacherer Basis, ausgesprochen gekielt, festschalig, mit Ausnahme der Basis glanzlos, grauweiss oder leicht bräunlich über- laufen, ausser an der Basis allenthalben mit dichtgedrängten wurmförmigen, schräg gerichte- ten Runzeln bedeckt, nur der Apex ist glatt, weiss und glänzend. Es sind völlig sechs Um- gänge vorhanden, welche sehr langsam und gleich- mässig zunehmen; sie werden durch eine unregel- mässig eingedrückte, an beiden Seiten gezähnelte Naht geschieden; die oberen sind flach mit einem wenig abgesetzten gezähnelten Kiel an der Naht, der letzte ist kaum verbreitert, in der Mitte deut- lich gekantet und von einem deutlich abgesetz- ten, fadenförmigen, starken, gezähnelten Kiel Fig. 443. 444. umzogen, der nach der Basis hin durch eine förmliche Furche begränzt wird; die Oberseite ist rauh sculptirt, stärker gewölbt als die oberen Umgänge, häufig mit einigen leistenartigen Spiral- kanten, die Unterseite dagegen schärfer gewölbt, glänzend, glatt, nur mit feinen gebogenen Anwachs- streifen sculptirt, in der Nabelgegend leicht ein- gedrückt; vorn steigt der letzte Umgang langsam aber ziemlich tief herab. Die Mündung ist schief, halbeirund, durch die Mündungswand quer ab- gestutzt, aussen dem Kiel entsprechend mit einer scharfen Ecke und einer mehr oder minder deut- lichen Rinne. Die Mundränder laufen beinahe parallel und ihre kaum zusammenneigenden In- sertionen sind nur durch einen ganz dünnen glänzenden Callus verbunden; der Oberrand ist anfangs ganz scharf und über die Mündungs- ebene hinaus vorgezogen, dann verdickt er sich etwas und öffnet sich nach der Ecke hin immer mehr. Der Basalrand ist etwas verdickt, ganz leicht zürückgeschlagen, regelmässig ge- rundet, an der Insertion über die Nabelgegend verbreitert. Aufenthalt: an den Abhängen der Berge um Oran, besonders am Rand des Ravin de la Source, auf Kalkfelsen. Debeaux hat diese Form von cariosula als Art trennen zu müssen geglaubt, sie unterscheidet sich von ihr durch das höhere Gewinde, gernn- deteren letzten Umgang, der vorn tiefer herab- steigt, und einen Umgang mehr. Bourguignat hat sie früher als var. subcariosula zu Leu- cochroa cariosula gezogen und ich würde ihm darin unbedenklich beistimmen, besonders da auch candidissima mit fünf und mit sechs Um- gängen vorkommt; seine Abbildung in der Ma- lacologie de l’Algerie stimmt mit meinen Exem- plaren ganz überein. Neuerdings ist er aber anscheinend anderer Ansicht geworden, und das ist der Grund, warum ich die Art nicht als Leucochroa subcariosula Bourg. führe; er zieht sie nämlich zu der verschollenen Helix Mayrani Gassies, und zwar zusammen mit meiner Leu- cochroa Debeauxi von Nemours, und lässt Herrn Pechaud ein paar spitze Bemerkungen darüber machen, dass Debeaux und ich uns zwei Varie- täten einer bekannten Art gegenseitig als No- vitäten gewidmet hätten. Ich werde weiter un- ten bei Leucochroa Debeauxi (Fig. 443—456) zeigen, auf wessen Seite in diesem Falle der erreur ist und dass Debeauxi und Kobelti gut verschieden sind. Die Zeichnung Fig. 1. 2 bei Gassies liesse sich unter Umständen auf die vor- liegende Form deuten, aber die Fig. 3 abgebil- dete Sculptur stimmt durchaus nicht und es ist mir bisher noch keine Leucochroe aus der Pro- Tafel LXXXI. vinz Oran in die Hände gekommen, welche eine ähnliche schwach bezeichnete Naht hätte. Fig. 443 stellt die typische Form der Kobel- tiana dar, wie sie sich am Polygone am Eingang der Ravin de la source Noiseu fast ausschliess- lich findet. Fig. 444 mit schwächerem Kiel und stärker gewölbter, fast aufgetriebener Unterseite, findet sich seltener in derselben Gegend. 445 —4147. Michaud. Kkossmässler hat diese Art schon zweimal ab- gebildet, einmal Fig. 361 als candidissima var., dann mit Diagnose 568. Ich bringe hier noch einige Formen zur Abbildung zur Vervollstän- digung des Formenkreises und zum Vergleich mit der vorstehenden Art und den später fol- genden Verwandten. Fig. 445 a stellt die Verbindung mit der vor- hergehenden Form dar und könnte unter Um- ständen noch zu Kobeltiana gerechnet werden, doch veranlasst mich der auf den oberen Um- gängen erheblich schärfer ausgeprägte Kiel und der nach der Mündung hin mehr verbreiterte letzte Umgang, sie lieber noch zu cariosula zu stellen. Ihr letzter Umgang ist an der Mündung durchaus nicht herabgebogen, der Oberrand in- serirt sich unmittelbar unter dem Kiel. Fig. 445b ist die in der näheren Umgebung der Stadt Oran und an den Abhängen des Murd- Jadjo herrschende Form, welche ungefähr auch der Fig. 561 bei Rossmässler entspricht; sie ist viel flacher, 11 Mm. hoch bei 18 Mm. Durch- messer, das Gewinde kaum stärker gewölbt, als die Unterseite, die Sculptur viel schwächer, als bei Kobeltiana, die Crenulirung der Naht schwä- cher, die unteren Umgänge sind unter der Naht erheblich hervorgewölbt, der letzte steigt an der Mündung nur ganz wenig herab. Noch flacher ist 445c, ebenfalls von Oran, von der vorigen auflallend unterschieden durch die viel stärker erenulirte Naht und das flache, verdrückte Ge- winde. Zwischen diesen beiden Extremen be- wegt sich die grosse Masse der um Oran vor- kommenden Exemplare. Fig. 446a und b stammen von Ain Turk et- was westlich von Oran und gehören zu einer nicht auf Felsenboden, sondern auf Dünensand lebenden Form, deren Abweichungen vom Typus wahrscheinlich durch den verschiedenen Wohnort bedingt sind. Die Sculptur der Oberseite ist hier nur mit der Loupe zu erkennen und dadurch verschwindet der sonst so auffallende Gegensatz zwischen Ober- und Unterseite, der Kiel ist scharf und nur ganz schwach gesägt. Die beiden ab- gebildeten Exemplare zeigen in der Gestalt ziem- Leucochroa cariosula Fig. 445—447 u. 448. 449. 39 lich dieselben Unterschiede, wie Leucochroa Ko- beltiana und cariosula typica. Fig. 447 ist die Form der Balearen, das Exem- plar stammt von Mallorca. Das Gewinde ist rein dachförmig, nur der letzte Umgang ist ge- wölbter, die Sculptur scharf ausgeprägt, die Naht stark crenulirt, der Kiel aber auffallend wenig abgesetzt, die Unterseite stark gewölbt. Das ab- gebildete Exemplar zeigt noch einen schwachen Nabelritz, ein nicht gerade häufiger Fall bei Leu- cochroa cariosula;, doch hat auch das Fig. 446b abgebildete Stück von Ain Turk den Nabel nur halb bedeckt. Ich habe Leucochroa cariosula nur in der näheren Umgebung von Oran gefunden, ostwärts noch bei Mostaganem, landein auf der ersten Terrasse bei Mascara, aber nicht mehr bei Saida. Ihr Vorkommen auf Mallorka und um Almeria könnte auf Einschleppung beruhen, da sie in Spanien nicht weit landein zu gehen scheint, aber das Vorkommen einer Anzahl anderer ora- nesischer Arten mit ihr zusammen mahnt in die- ser Beziehung zur Vorsicht. 448. 449. Leucochroa Westerlund. Testa depresse globuloidea, obtecte umbilicat«a vel omnino exumbilicata, solida, eretacea, griseo-alba, nitore destituta, plus minusve rugose striata, apice laevi nitido, sub- mamillato. Anfractus 5, superi vıw con- verxiusculi, sutura erenulata discreti, re- gulariter leniterque crescentes, ultimus vix dilatatus, ad peripheriam. angulatus, angulo saepe aperturam versus evanes- cente, subtus quoque convexus, circa um- bilicum planatus et rectangulatim in eum abiens, antice arcuatim deflewus. Aper- tura parva, semtovata, extus subangu- lata, peristomate leviter incrassato, mar- ginibus callo tenui junctis, supero valde producto, externo vix reflexiusculo, basalı super umbilicum plus minusve dilatato. Diam. maj. 18, min. 16, alt. 14 Mm. Leucochroa cariosula Rossmässler Iconographie vol. 3 p. 17 nee Mich. — Ofr. Kobelt in Jahrbücher der Deutschen Malacozool. Gesellschaft IX. 1882 p. 161. Leucochroa hispanica Westerlund Fauna palae- arct. binnenconch. I. p. 87. Leucochroa Rossmässleri Kobelt in sched. Gehäuse ziemlich klein, gedrückt kugelförmig bedeckt genabelt oder völlig entnabelt, festschalig, kreidig, ganz glanzlos, grauweiss, mehr oder min- der rauh runzelstreifig, mit glattem, glänzendem, etwas zitzenförmig vorspringendem Apex. Von hispanica 40 Tafel LXXXII. den fünf durch eine deutlich gezähnelte Naht geschiedenen Umgängen sind die oberen nur ganz leicht gewölbt, der letzte ist kaum verbreitert, mehr oder weniger deutlich kantig, die Kante nach der Mündung hin oft ganz verschwindend, die Unterseite gewölbt, aber gegen den Nabel hin abgeflacht und steil in diesen hinein ab- fallend, an der Mündung im Bogen ziemlich er- heblich herabsteigend.. Die Mündung ist ver- hältnissmässig klein, halbeiförmig, aussen mit mehr oder minder deutlicher Ecke, mittelstark und in ziemlich gerader Linie von der Mündungs- wand ausgeschnitten, der Mundrand leicht ver- dickt, die Randinsertionen durch einen dünnen, aber deutlichen Callus verbunden; der Oberrand ist stark und etwas schräg vorgezogen, der Aussen- rand kaum merkbar umgeschlagen, der Basalrand an der Mündungswand- mehr oder minder über den Nabel verbreitert. Fig. 450—452. Aufenthalt: in Südspanien, bei Almeria und Malaga; die abgebildeten Exemplare von mir 1881 an den Rebenhügeln zwischen Malaga und dem Vorort Palo gesammelt. Ich habe bereits im Jahrbuch 1882 auf die Verschiedenheit dieser Form von der oranesischen Leucochroa cariosula, mit welcher sie Rossmässler zusammengeworfen, aufmerksam gemacht und sie auch unter dem Namen Leucochroa Rossmässleri verschickt, diesen Namen aber nicht publieirt, weil ich mich zu erinnern glaubte, dass bour- guwignat der Art schon irgendwo einen neuen Namen beigelegt habe. Es scheint dies aber ein Irrthum gewesen zu sein. Die anatomischen No- tizen von Rossmässler und Schmidt ]. c. werden sich wohl auf diese Form beziehen, doch bin ich darüber nicht ganz sicher, da bei Almeria wie auf den Balearen auch eine Varietät der ächten Leucochroa cariosula Mich. vorkommt. Tafel 450 —452. Leucochroa octinella Bbourguignat. Testa exumbilicata, depresse trochiformts, dis- tinctissime carinata, solida, griseo-alba, minime nitens, undique rugis obliquis un- dulatis confertim seulpta; spira convewxa, apice laevigato nitido subexserto. An- fractus 5'/2 sutura irregulariter impressa crenulata discreti, convexiusculi, dein carina serrulata plus minusve exserta eincti, leniter regulariterque crescentes, ultimus vix dilatatus, carına crassa com- pressa, inferne interdum sulco definita, usque ad aperturam distincta cinctus, basi minus convexus, plerumque laevior, ad umbilicum distincte depressus, antice parum descendens vel deflexus. Apertura obliqua, semi-ovata, extus angulata et ad carinam canaliculata, medioeriter lu- nata; peristoma leviter incrassatum, vix reflexiusculum, supra protractum, ad in- sertionem dilatatum, umbilicum omnino occludens, rarius rimam angustam relin- quens, callo tenui insertiones jJungente. Diam. maj. 24, min. 22, alt. 16 Mm. Leucochroa octinella Bourguignat in P£chaud Excursions malacologiques p. 33.— Wes- terlund Fauna palaearct. Binnenconch. I. 9:90 LXXXU. Leucochroa cariosula var. vetula Westerlund*) Jahrb. Deutsch. Malac. Gesellsch. 1883 OH 7 Gehäuse fast immer vollständig entnabelt, nur selten mit einem feinen Nabelritz, gedrückt kreisel- förmig, stark gekielt, festschalig, einfarbig grau- weiss oder leicht bräunlich angelaufen, völlig glanzlos mit dichtgedrängten, schrägen, wellen- förmigen Runzeln rauh sculptirt, das Gewinde bald mehr, bald minder hoch mit gewölbten Sei- ten, mit glattem, glänzendem, weissem, etwas vorspringendem Apex. Es sind 5!/. Umgänge vorhanden; sie werden durch eine ziemlich un- regelmässige, eingedrückte, stark gezähnelte Naht geschieden und sind gewölbt und dann zu einem starken Kiel zusammengedrückt, welcher fast stets über die nächste Windung vorspringt. Doch kommen namentlich unter den höher gewundenen Formen öfter auch solche ohne vorspringenden Kiel vor. Die Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu, der letzte ist kaum verbreitert, *) Testu saepissime omnino obteete umbilicata (raro ri- mata), supra turbinato-convexa, subtus planulata (raro sub- lenticularis), sordide albida, subeoncolor, superne forte carioso-rugosa (nucleo laevi candido); anfractus Sl/2 superne (ad suturam) forte tuberculosi, infra depresse carinati, medio conveziuseuli, ultimus usque ad aperturam compresso-cari- natus, infra medio subtumidus, radiatim plicato-striatus et rugosus, antice forte deflexus; apertura perobliqua, sub- seeuriformis (extus angulata, margine basali arcuato). Diam. 17—22, alt. 10—12 Mm. Tafel. LXXXU. obenher stark gewölbt, in der Mitte von einem starken, von beiden Seiten her zusammengedrück- ten Kiel umzogen, welcher bis zur Mündung gleich deutlich bleibt; er ist am Umfang fein gezähnelt und wird nach unten mitunter von einer Furche begränzt. Die Unterseite ist meistens glätter als die Oberseite, oft fast glatt, nur mit Anwachs- streifen sculptirt, nach der immer deutlich be- zeichneten Nabelgegend hin stärker, oft wulst- artig, vorgetrieben; der Umgang ist vornen bald schwächer, bald stärker hervorgebogen. Die Mündung ist sehr schief, halbeiförmig, aussen mit einer deutlichen Ecke und einer dem Kiel entsprechenden Rinne, mittelstark ausgeschnitten; der Mundsaum ist leicht verdickt und auch aussen kaum merkbar umgeschlagen, der Oberrand stark und etwas schräg vorgezogen, der Spindelrand an der Insertion über die Nabelgegend ausge- breitet, doch so, dass dieselbe immer deutlich kenntlich bleibt, und mit dem Oberrand durch einen ganz dünnen Callus verbunden. Aufenthalt: um St. Denis au Sig, südöstlich von Oran, besonders häufig an dem eine Marien- kapelle tragenden Höhenzug südlich der Stadt. Debeaux und Joly haben diese Art irrthüm- lich für Leucochroa Mayrani Gassies ge- nommen und auch ich habe sie 1881 unter die- sem Namen versandt. Bourguignat hat die Art nur flüchtig, ohne Diagnose, charakterisirt und wäre somit eigentlich der nur wenig jüngere Name Westerlund’s vorzuziehen; da aber sein Autor selbst den Dourguignat’schen Namen angenom- men hat, kann es dabei bleiben. — Leucochroa octinella unterscheidet sich von cariosula durch den viel stärkeren Kiel und die rauhere Sculp- tur, doch ist das Vorkommen von Zwischenformen in den Gränzdistrikten der Gebiete sehr wahr- scheinlich. 453 —456. Leucochroa Debeauxi Kobelt. Testa exumbilicata, globoso-trochoidea vel de- presse globosa, spira globoso - convexa, cretacea, sordide albida. Anfractus 5 regulariter crescentes, primi 1/2 laeves, nitidi,.convewi, sequentes convewi vel su- perne infra suturam subangulati, ad su- turam distinctissime erenati, ubique for- tıter grosseque tuberculoso-rugosi, ultimus subrotundatus, carına parum distinct« irregulariter crenata, aperturam versus interdum evanescente munitus, supra tu- berculoso-rugosus, infra carinam laevius- culus, nitens, striis incerementi tantum subtilibus sculptus, ad aperturam valde Rossmässler, Iconographie Neue Folge III. Fig. 453 —456. 41 deflexus; basis sat convexa, ad umbiliev locum excavata. Apertura wrregulariter lunato-ovata, valde obliqua, peristomate simpliei leviter incrassato, marginibus callo junetis, supero strictiusculo, basali arcuato, ad insertionem dilatato. Diam. ma). 15, min. 14, alt. 13 Mm. Leucochroa Debeauxi Kobelt Nachrichtsblatt der Deutschen Malacozoologischen Ge- sellschaft XIII. 1861 p. 133. Leucochroa Mayrani var. Pechaud Excursions malacologiques p. 130. Gehäuse völlig entnabelt, kugelig kreiselförmig bis gedrückt kugelig, mit halbkugelförmig gewölb- tem Gewinde, kreidig, schmutzig weiss oder leicht gelblich überlaufen. Es sind fünf regelmässig zunehmende Umgänge vorhanden, die embryo- nalen glatt, gewölbt, glänzend, die folgenden stark gewölbt oder oben unter der stark gekerb- ten Naht mit einer mehr oder minder deutlichen Schulterkante, die Oberfläche dicht mit unregel- mässigen Runzeln bedeckt, die gröber und höcke- riger sind, als selbst bei octinella und Kobel- tiana. Der letzte Umgang ist mehr oder minder gerundet, nur mit einem wenig deutlichen, nicht abgesetzten, unregelmässig gezähnelten, nach der Mündung hin meistens verschwindendem Kiel um- zogen, unter demselben glatt, glänzend, nur mit schwachen regelmässigen Anwachsstreifen sculp- tirt, vornen plötzlich stark herabgebogen. Die Unterseite ist ziemlich gewölbt, nur in der Nabel- gegend eingedrückt oder ausgehöhlt; mitunter reicht die Sculptur der Oberseite auch noch et- was über die Kante hinüber und ist dann nur die Nabelgegend glatt. Die Mündung ist un- regelmässig eiförmig, ausgeschnitten, sehr schief, aussen mit einer undeutlichen Ecke. Der Mund- saum ist einfach, leicht verdickt, die Ränder neigen etwas zusammen und sind durch einen mehr oder minder deutlichen Callus verbunden, der obere ist geradeaus, der untere gerundet und an der Insertion zu einer halbkreisförmigen Lamelle verbreitert, welche die Nabelstelle völlig schliesst. Aufenthalt: bei Nemours und Lella Marnia, nahe der marokkanischen Gränze. = Wie schon oben erwähnt, zieht Bourguignat neuerdings diese Art nebst Leucochroa Kobel- tiana zu Leucochroa Mayrani Gassies. „Fran- chement je ne puis comprendre, qwWon ait pu former deux expeces de cette varicte. Lorsqu’on eleve au rang specifique d’aussi mauvaises for- mes, on ne devrait pas crier si haut contre les especes des autres auteurs“, lässt er Pechaud sagen. Ich kann mir das nur damit erklären, 6 42 Tafel LXXXII. dass er irgend eine andere Form als Leucochro« Kobeltiana betrachtet, denn ganz abgesehen von der total verschiedenen Microsculptur genügt ein Blick auf die Figuren, um die Unterschiede der beiden Formen zu erkennen. Leucochroa De- beauxiana unterscheidet sich ausser durch die Seulptur sofort durch das Zurücktreten des Kiels und der Kante, den viel mehr gerundeten letzten Umgang und die geschulterten Umgänge, sowohl von carvosula als von Kobeltiana und muss als selbständige Art anerkannt bleiben, auch wenn man Kobeltiana und selbst octinella zu cariosula zieht. Aber auch mit Leucochroa Mayrani kann De- beauxı unmöglich vereinigt werden. Die Gassies- sche Arbeit ist in Deutschland nicht leicht zu- gänglich, ich kopire darum in extenso, was er p- 109 über seine Helix Mayrani sagt: „Coquille: sub-conique, carenee, subglobuleuse, imperforee, epidermee, fortement cha- grinee en dessus, luisante et finement strice en dessous; dernier tour carene obtusement. Suture profonde, crenellee, presque toujours recouverte par le tour inferieur qui lui succede. Tours de spire 54 6, assez convewes, sommet mamelonne et luisant. Ouverture ovale, arrondie, peristome simple ou ü peine borde, bourrelet interieur blan- chätre. Columelle et callosite roussätre pale, interieur blanc incolore. Fente um- bilicale toujours recouverte par Vepaisseur columellaire ; couleur du dessus d’un roux terne de rouille, dessous blanc luisant. Diametre: 16 mill. — Hauteur: 14 mil. — Hub. les hauteurs de Sfisseff, pres de Sidi-bel- Abbes. Cette espece que je crois nowvelle se relie au groupe des Helix cariosa Oliv., cariosula Mich. et prophetarum Bgt. Elle differe de toutes par sa forme plus globuleuse, ‚ de Helix cariosula, par sa spire plus conoide, sa suture rentrante, au lieu quelle recouvre les tours suiwants dans l’espece de M. Michaud; par son epi- derme visible, colore et plus finement chagrine; par la forme plus convexe des tours qui ne s’applatissent jamais sur ceux qui les suivent; par sa base globuleuse; par sa carene bien moins aigue et par son ouverture plus arrondie et sans angle marque a la carene qui se perd avant d’arriver au peristome“ Von diesen Angaben passt zwar Manches auf die vorliegende Form, vieles aber auch nicht; Fig. 453—456. die Naht ist durchaus nicht so, wie Gassies an- gibt, denn die Kante des oberen Umganges wird nicht von dem folgenden bedeckt; die stark ge- wölbten und oben meist deutlich geschulterten Umgänge hätte Gassies schwerlich nur assez convexes genannt. Vor allem aber ist die Sculp- tur von Leucochroa Debeauxi eine ganz andere, als Gassies angibt; weit entfernt „plus finement chagrıne“ zu sein, als bei carzosula, ist sie gröber und ungleichmässiger, als selbst bei octinella, der am rauhesten sculptirten Form aus dem engeren Kreise der carviosula. Gassies hat da- rauf ein ganz besonderes Gewicht gelegt und die Sculptur seiner Art vergrössert neben der von cariosula abgebildet, so dass hier kein Irr- thum möglich ist. Auch im Journal de Con- chyliologie vol. XIV. 1866 p. 35, wo er nach dem Erscheinen von Bourguignat’s Algerie noch einmal auf Helix Mayranı zurückkommt, um sich gegen die Identification derselben mit Leu- cochroa baetica Rossm. zu verwahren, sagt er wesentlich dasselbe über den Unterschied und fügt folgende Diagnose bei: „Lesta imperforata, superne subconico-globosa, carinata, sub epidermide rufescente, gra- nulato-crispata, subtus planiuscula, ni- tida, carneo-albescens, carına filiformi, crispata, prope labrum evanescente; anfr. 5-—6 convezxi, ultimus superne strüis radiantibus ornatus ; sutura profunda in- trante; apertura obliqua, ovato-rotundata, peristoma simplex, subdilatatum, wntus subincrassatum, album vel pallide car- neum; columella dilatata, nitida; um- bilico patulo, clauso. Diam. maj. 19—20, min. 15—16, alt. 15 Mm. „Convexi“ ist auch im Druck hervorgehoben, die Diagnose zeigt überhaupt gegen die frühere Beschreibung verschiedene Abänderungen, die jedenfalls als Verbesserungen zu betrachten sind, aber über die Sculptur sagt sie nichts Neues und es bleibt demnach bei dem ‚plus finement chagıine“. Damit wird für mich aber auch die Identification von Leucochroa Debeauxi mihi mit Mayrani hinfällig und die letztere muss so lange als verschollen gelten, als sie nicht jemand am Originalfundort sammelt oder sichere Gassies- sche Originale irgendwie einer genaueren Prü- fung unterworfen werden können. Ich bin in 1881 dem Fundort nahe genug gewesen, wurde aber durch den Araberaufstand und einen glühen- den Scirocco an weiteren Ausflügen von Sidi-bel- Abbes aus verhindert und glaubte auch die ächte Helix Mayranı schon weiter unten im Thale bei Saint Denis au Sig in genügender Quan- tität gesammelt zu haben. Tafel LAXXU u. LXXXIH. Die abgebildeten Exemplare habe ich un- mittelbar hinter Nemours an dem das Städtchen überragenden Berghang gesammelt, nur Fig. 455 stammt von Lella Marnia etwas weiter landein, dicht an der marokkanischen Gränze. 457 —460. Leucochroa argia Bour- guignat. Ich habe diese bis zu meiner letzten Reise in den Sammlungen sehr seltene Art schon (Vol. V. Fig. 1279. 80) nach den damals einzigen Exem- plaren meiner Sammlung abgebildet, seitdem aber Gelegenheit gehabt, sie an Ort und Stelle selbst zu sammeln und bilde darum hier noch vier Stücke ab, welche alle dem marmorreichen Cap de Garde bei Böne, dem Öriginalfundort, ent- stammen. Sie beweisen, dass die unregelmässig gedrückte Form mit dem abgeplatteten Gewinde, auf welche Bourguignat die Art gegründet hat, und welcher ungefähr unsere Fig. 457 entspricht, nur eine individuelle Abnormität ist, welche aller- dings, wie ich mich selbst überzeugt habe, am Fundort vorherrscht. Warum ? kann ich ebenso wenig erklären, wie die nicht minder auffallende Thatsache, dass mit ihr zusammen Helix elegans ausschliesslich scalarid in der Form von Helix trochlea Pfr. vorkommt. Die Lebensbedingungen sind am Cap de Garde für Schnecken so günstig, wie sie nur sein können, der Boden ist Marmor, die Vegetation gerade reich genug, um den Schnecken Schutz und Nahrung zu bieten, ohne sie in dem Genuss der Sonnenwärme zu beein- trächtigen, am Regen fehlt es durchaus nicht, und trotzdem kommen die beiden dort herrschen- Tafel 461. Helix Duroi Hidalgo. Testa obtecte vel aperte umbilicata, depresso- subglobosa, solida, paulo mitens, strüis longitudinalibus plus minusve distinetis sculpta et ruguloso-malleata; albida, fas- eis rufis, lacteo minute signatis, ornata; spira obtusa, convexiuscula vel depressa; sutura linearis. Anfractus 5 vıw comvent, regulariter accrescentes, ultimus penul- timo duplo latior, peripheria rotundatus, teres, inferne sublaevigatus, antice valde deflexus. Apertura transversa, piriformis, nitida, alba; peristoma valde reflexum, intus erassiusceulum, extus acutum, mar- ginibus callo tenui junetis, supero ar- Fig. 457—460 u. 461. 43 den Schneckenarten fast ausschliesslich in ab- normer Gestalt vor. Fig. 459 zeigt uns Leucochroa argia in voll- ständig normaler Entwicklung mit ganz regel- mässigem Gewinde, gewölbten, am Umfang ge- kielten und ziemlich rasch zunehmenden Win- dungen, der letzte Umgang trotz des scharfen, abgesetzten, bis zur Mündung ungeschwächt durchlaufenden Kieles gerundet und oben und unten nahezu gleichmässig gewölbt. Bei diesem Exemplar ist der Nabel völlig verdeckt, ebenso bei Fig. 458, bei welchem das Gewinde schon verdrückt und schief aufgesetzt erscheint und die oberen Umgänge flach und auffallend scharf gekielt sind. Das typische Exemplar 457 zeigt dagegen noch einen ganz deutlichen, weiten, halbmondförmigen Nabelritz. Das Fig. 460 ab- gebildete Exemplar kann sogar nur halbverdeckt genabelt genannt werden, doch hat bei ihm der letzte Umgang eine Verletzung erlitten, in Folge deren der Kiel zurücktritt und die Mündung sich tiefer herabschlägt. Leucochroa Otthiana gegenüber bewahrt argia durch den aufgetriebenen gerundeten letzten Um- gang, auf dem der Kiel gewissermassen aufgesetzt scheint, immer eine gewisse Selbständigkeit. Das Cap de Garde ist auch auf eine weite Strecke hin der einzige kalkreiche und der Entwicklung von Leueochroen günstige Platz und durch die Schiefer und Sandsteine des Dschebel Edough völlig von allen anderen Wohnsitzen derselben abgeschnitten. Er bildet meines Wissens auch gleichzeitig den östlichsten Punkt, an welchem eine Form aus dieser Gruppe vorkommt. LXXXIL. cuato, basali subhortizontali, intus, plus minusve late calloso, columellari brevis- simo, fere verticali, extus dilatato, ad- nato, umbilicum angustum omnino vel partim tegente. Hidalyo. Diam. maj. 35, min. 29, alt. 19 Mm. Helix Duroi Hidalgo Journal de Conchyliologie 1886 vol. 34 p. 152 pl. 8 fig. 1. Gehäuse mehr oder minder bedeckt genabelt, gedrückt kugelig, festschalig, nur wenig glän- zend, mit mehr oder minder deutlichen Längs- streifen sculptirt, gerunzelt und mit hammer- schlagartigen Eindrücken versehen, weisslich mit 4 bis 5 blassen braunrothen Binden, auf denen weisse Pünktchen stehen; das Gewinde ist stumpf, 6* 44 Tafel LXXXIIU u. LXXXIV. flach oder leicht gewölbt; die Naht ist linear. Es sind fünf kaum gewölbte Umgänge vorhanden, die regelmässig und ziemlich rasch zunehmen; der letzte ist fast doppelt so breit, wie der vor- letzte, stielrund, aussen gerundet, unten glätter als oben, vorn sehr herabgebogen. Die Mündung ist quer verbreitert, fast birnförmig, innen glän- zend weiss; der Mundsaum ist sehr zurückge- schlagen, innen verdickt, am Rande scharf, die Randinsertionen werden durch einen dünnen Gallus verbunden. Der Oberrand ist leicht ge- bogen, der Basalrand fast horizontal, innen mit einem mehr oder minder breiten Callus; an ihn schliesst sich ein ganz kurzer, fast senkrechter Spindelrand, der nach aussen verbreitert und angedrückt ist und den engen Nabel mehr oder minder schliesst. Aufenthalt: an der atlantischen Küste der Sahara, von den Herren Duro und Graells ge- sammelt. Die Schnecke lebt auf Euphorbia Beaumieriana Hooker. Mein verehrter Freund Fidalgo war leider nicht in der Lage, mir ein Exemplar dieser Schnecke zum Abbilden mittheilen zu können, sandte mir aber dafür zwei Exemplare der nach- folgend beschriebenen kleineren Varietät. Ich muss mich darum bezüglich des Typus begnügen, Abbildung und Beschreibung aus dem Journal de Conchyliologie zu copiren. 462. 463. Helix Duroi var. minor. Testa obtecte umbilicata vel omnino exumbili- cata, depressa, solida, vix nitidula, ru- diter et irregulariter striatula, in an- fraetibus superis subcostulata, in ultimo rugis brevibus confertim sculpta et hie lic malleata, albida, zonis 4 »pallide fuseis albo punctatis ornata; spira bre- viter conoidea apice laevi, subexserto, ob- tuso,; sutura primum linearis, dein sub- irregulariter impressa. Anfractus 5 con- ‚wexiusceuli, primum Tente, dein celerius accrescentes, ultimus dilatatus, rotunda- tus, basi quoque convexus, antice valde descendens. Apertura obliqua, irregula- Fig. 462. 463. 464. 465 u. 466. riter transverse ovata, valde lunata, alba, ad parietem aperturalem tantum levis- sime fuscescens; peristoma undique valde reflexum, labio albo nitido munitum, mar- ginibus vix callo tenuissimo junctis; margo superior productus, leviter arcuatus, ba- salis plane concavus, co'umellaris brevis- simus verticaliter ascendens, umbilicum vel obtegens wel omnino oceludens. Diam. maj. 27, min. 21, alt. 17 Mm. Es weicht diese Form vom Typus nur ab in der geringeren Grösse, in der ein klein wenig mehr in die Quere verbreiterten Form, dem etwas mehr vom letzten Umgange abgesetzten Gewinde und dem weniger ausgefüllten Mundsaum. Einen Zweifel an der Zusammengehörigkeit habe ich nicht. Nach den vorliegenden beiden Exem- plaren, die etwas landein von der neuen spani- schen Colonie am Rio d’Oro gesammelt sind, kann ich mich aber der Ansicht Hidalgo’s über die systematische Stellung dieser Art nicht an- schliessen. AHrdalgo bringt sie nämlich in Be- ziehung zu Helix vermiculata Müller, also zu Macularia. Meiner Ansicht nach ist sie aber unbedingt in den Formenkreis der Helix deser- torum, also zu Eremia, zu stellen. In meiner Sammlung liegen Exemplare aus Egypten genug, welche in der Gestalt, der Sculptur und beson- ders auch der Aufwindung der Duroi ganz ver- dächtig nahe kommen, und ich bilde zwei Exem- plare davon hier ab. Heli Duroi unterscheidet sich von ihnen eigentlich nur durch den überall stark umgeschlagenen Mundsaum, den ich bei der flachen Form von desertorum nie gesehen habe, der aber bei anderen Arten dieser Gruppe auch vorkommt. Es ist eine geographisch inte- ressante Thatsache, dass die Gruppe Eremia auch am Westende der Sahara vorkommt; sie dürfte also auch in den zwischenliegenden Wüsten- gebieten noch Vertreter zählen. 464. 465. Helix desertorum var. Zwei flache Formen aus der Nähe von Kairo, hier zur Vergleichung mit der vorigen abgebildet. Tafel LXXXIV. 466. Helix anoterodon Pechaud var. Testa exumbilicata, conoideo- globosa, solida, cretacea, alba, irregulariter ruditerque striata, lineolis subtilissimis spiralibus eingulata et in anfractu ultimo distinete malleata; spira conoideo-convexa, apice parvo leviter prominulo: sutura primum linearis, dein impressa. Anfractus 6 sat convexi, regulariter cerescentes, ultimus tumidus ad basin quoque convexus, ad Tafel LXXXIV. Fig. 467. 45 aperturam leviter dilatatus et subite valde- que deflexus. Apertura perobliqua, lu- nata, semiovata, marginibus supero et basali fere parallelis, ad insertionem haud approximatis, supero recto, dein patulo, externo dilatato, reflexo, albo, medio dente valido lamelliformi intrante albido mu- nito, basali semicastaneo, declivi, antice dente plieiformi valido oblique posito, ab- rupte truncato munito ; paries aperturalis faucesque vivide castaneae. Diam. maj. 30,5, min. 25, alt. 22 Mm. Helix anoterodon Pechaud*) Exeursions mala- coloyiques pP. 82. Gehäuse völlig entnabelt, kegelförmig kugelig, festschalig, einfarbig kreideweiss, unregelmässig und ziemlich grob gestreift, unter der Loupe auch mit feinen Spirallinien bedeckt, mit einge- drückten kurzen Linien, namentlich hinter der Mündung, und auch mit hammerschlagartigen Eindrücken, besonders auf dem letzten Umgang, versehen. Das Gewinde ist kegelförmig gewölbt, mit ziemlich kleinem, weissem Apex; die Naht ist erst linienförmig, dann eingedrückt. Die sechs Umgänge sind ziemlich gewölbt und nehmen regel- mässig zu; der letzte ist nur nach der Mündung hin etwas stärker verbreitert, auch nach unten convex, vorn plötzlich stark herabgebogen. Die Mündung ist in Folge dessen sehr schief, stark ausgeschnitten, halbeiförmig, auf der Mündungs- wand und hinter dem weissen Mundrand tief kastanienbraun, Ober- und Unterrand fast pa- rallel, die Randinsertionen nicht genähert und durch einen dünnen, ausgebreiteten Callus ver- bunden; der Oberrand ist anfangs auf eine kurze Strecke gerade, dann wird er etwas mehr geöft- net, der Aussenrand ist verbreitert und zurück- geschlagen und trägt innen eine starke zahn- artige, in’s Innere eindringende Lamelle, welche *) T. imperforata, sat magna, ylobosa, solida, eretacea, omnino candida, transverse spiraliterque subtilissime stria- tula ac undique (praesertim in ultimo) passim malleata,; — spira convexa, plus minusve rotundata ac produeta; apice laevigato, candide nitidissimo, medioeri; — anfraclibus 6 eonvexis regulariter usque ad ullimum crescentibus, sutur« impressa separatis; — ultimo magno, rotundato, plus mi- nusve tumido, ad aperturam leviter dilatato, superne ad in- sertionem fere subito perdeflexo-descendente; — apertura perobliqua, luınata, sat ampla, ex insertione supera ad basin columellarem exacte rotundato-sphaerica, ac in medio ro- buste lamellifera (lamella dentiformis, producta, plus mi- nusve elongata ac in fauce intrans), inferne deeclivi-recta, intus valide castanea (color castaneus in peristomate evanes- cens); — peristomate candido, sat erasso, undique dilatato ac (praeter ad insertionem superam) subreflexo; margine columellari semicastaneo, recte declivi ac ad extremitatem obsolete tuberculoso ; marginibus callo tenuwi castaneoque june- tis, — Alt. 22, diam. 32 Mm, — Var. minor, alt, 20, diam. 25 Mm. sich durch hellere Färbung auszeichnet. Der Spindelrand ist in seinem oberen Theile kasta- nienbraun gefärbt, fällt schräg ab und trägt an seinem Vorderende einen starken, etwas quer- gestellten, steil abfallenden Höckerzahn. Aufenthalt: in der Umgebung von Lella Marnia an der marokkanischen Gränze. Das abgebildete Exemplar an Felsen oberhalb der Barrage der Mouila gesammelt und mir von Debeaux mitgetheilt. Wie ein Vergleich meiner Beschreibung mit der Pechaud’schen zeigt, weicht mein Exemplar in der Mundbildung einigerinassen von dem Typus ab; bei diesem ist der Zahn auf der Spindel schwach; später nennt ihn Pechaud sogar noch einmal ausdrücklich „a peine tuberculeux“; auch könnte ieh den Mundrand nicht „exacte rotun- dato-sphaericus“ nennen. Im Uebrigen stimmt aber die Beschreibung vollkommen, und da Bour- guignat keine andere Art nennt, zu welcher das Exemplar gehören könnte, wird es wohl zu ano- terodon zu rechnen sein. Es ist eine Helix zaffarina mit einem Gaumenzahn. Zur Gruppe der saharischen Zweizähner möchte ich sie nicht rechnen. 467. Helix embia Bourguignat var? Testa omnino ecxumbilicata, subgloboso-depressa, solida, cretacea, wunieolor lacteo - alba, nitidula, subtiliter striatula, sub lente strüis spiralibus subtilissimis confertis impressionibusque profundioribus brevi- bus sculpta, aperturam versus hie illie obscure malleata; spira convexa, apice parvo laevigato. Anfractus 5tje, superi convexiusceuli, sulura parum impressa discreti, regulariter cerescentes, ultimus rotundatus, parum inflatus, bası quoque convexus sed circa umbilieum leviter com- pressus, ad aperturam subite valdeque deflexus. Apertura perobliqua, oblonga, valde lunata, bidentata, albida, ad pa- rietem aperturalem et ad insertionem co- lumellae tantum leviter vinoso Tincta; peristoma incrassatum, marginibus dis- tantibus, callo tenuwissimo vix conspicuo junctis, externo expanso et leviter re- flexo, intus dente obliquo vie intrante parvo munito, basali incrassato, ad aciem planiusculo, antice plica dentiformi obli- que truncata munito. Diam. maj. 26, min. 20,5, alt. 17 Mm. Helix embia Bourguignat*) Mollusques nou- *) Testa obtecte perforata, subgloboso-depressa, solida, cretacea, striatula, albida; spira convexa; apice laevigato, nitido; anfractibus 51/2 eonvexiuseulis, reyulariter erescenti- 46 Tafel LXXXIV. veaux I. p. 3 pl. 1 fig. 1-3. — Malaco- logie de (’Algerie I. p. 143 pl. 15 fig. sl Pechaud Excursions malaco- logiques p. 82. — Kobelt Catalog palae- arct. Binnenconch. ed. II. p. 36. Gehäuse völlig entnabelt, gedrückt kugelig, festschalig, kreidie, einfarbig milchweiss, etwas glänzend, fein und ziemlich regelmässig gestreift, ausserdem aber auch unter der Loupe mit dich- ten feinen Spirallinien bedeckt, hier und da auch mit stärkeren, kurzen, eingeritzten Strichen und hammerschlagartigen Eindrücken, besonders nach der Mündung hin. Das Gewinde ist gewölbt mit kleinem, glattem Apex. Es sind 5'/g Umgänge vorhanden, welche durch eine wenig eingedrückte, aber deutliche Naht geschieden werden; sie sind ziemlich gewölbt und nehmen regelmässig zu; der letzte ist nur wenig aufgeblasen, gerundet, auch auf der Unterseite gewölbt und nur um den Nabel herum leicht zusammengedrückt, vor- nen plötzlich tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, etwas unregelmässig eiförmig, stark ausgeschnitten, weisslich, nur die Mün- dungswand und die Spindel am Ansatz leicht bräunlich überlaufen. Der Mundrand ist ver- dickt, die Insertionen neigen nicht zusammen und sind durch einen ganz dünnen, kaum er- kennbaren Callus verbunden; der ausgebreitete und etwas umgeschlagene Aussenrand trägt ziem- lich weit oben einen kleinen faltenförmigen, kaum eindringenden Zahn; der Basalrand ist verdickt, mit einer zusammengedrückten, aber auf der Schneide etwas abgeflachten callösen Falte be- legt, die vornen zu einem schräg abgestutzten Höcker erhoben ist. Bourguignat nennt als Aufenthalt die Insel Rachgoun, die aber nicht, wie er angibt, zwi- schen Oran und Cherchell, sondern westlich von Oran an der Mündung der Tafna liegt; Debeaux hat indess von dieser Insel wohl Unmassen von Helix abrolena, aber niemals embid erhalten. Das abgebildete Exemplar, das er mir zum Ab- bilden geliehen, fand Lemoine am Strand von Nemours. Ich ziehe es nur mit Zweifel hier- her, da es in einigen Punkten abweicht; es ist weder obtecte perforatum, noch hat es die starke Callusverbindung zwischen den beiden Mundrän- dern; auch der Spindelzahn ist erheblich schwä- cher, als beim Typus. Ferner erwähnt Bour- bus, sutura parum impressa separatis; ultimo rotundato, subtus paululum compressiuseulo, ad aperturam subito valde descendente; apertura obliqua, bidentata, irregulariter lu- nato-oblonga; peristomate inerüssato, continuo, crasso, Ye- flexo; margine exteriore denticulato; margine columellari calloso, reflexo, perforationem semper omnino tegente, ac dente crasso, tuberculoso ornato; marginibus valido callo Junetis. — Diam. 23, alt. 15 Mm. — Bourg. Fig. 468. 469. guignat die Spiralsculptur durchaus nicht. Die Ab- bildung sowohl in den Mollusgqres nouveaux als die in der Malacologie de l’Algerie zeigen die Ober- fläche rippenstreifig, wie mir das von keiner alge- rischen Macularie vorgekommen ist; da der Autor in der Diagnose die Schnecke ‚„striatula“ nennt, könnte das allerdings eine Uebertreibung seitens des Lithographen sein, aber es muss doch auf- fallen, dass ein so strenger Kritiker, wie Herr Bourguignat, das nicht rügt. Ueber die so wich- tire Gaumenfärbung äussert die Originaldiagnose durchaus nichts, ich vermuthe darum, dass auch das Exemplar Bourguignat’s wenigstens keine auffallende Färbung zeigte. Trotz dieser Unter- schiede glaube ich aber das vorliegende Stück doch zu embia ziehen zu sollen; besonders der Gaumenzahn und die Bildung des Mundrandes stimmen völlig; die Ausbildung des Callus auf der Mündungswand variirt ja bekanntlich mit dem Alter des betreffenden Individuums ganz erheblich. 468. 469. Helix Lobethana Debeaua. Testa exumbilicata, depresse trochoidea, solida, ruditer et irregulariter striatula, aper- turam versus passim malleata, alba, zonis fuseis pallidis 4 ornata; spira conoidea, apiee medioeri, laevi, planato. Anfractus 52 vie convexiusculi, sutura primum li- neari, dem irregulariter impressa dis- creti, requlariter et sat celeriter cres- centes, ultimus rotundatus, aperturam versus dilatatus, subtus quoque convezus, antice valde subiteque descendens. Aper- tura perobliqua, late ovata, parum lu- nata; peristoma acutum, intus incrassa- tum ; marginibus vix conniventibus, callo tenuissimo tantum intus castaneo junctis, margıne supero vecto excpanso, externo patulo, subreflexo, basali incrassato, com- presso, callo pliciformi crasso primum dechwi, dein oblique truncato, ad inser- tionem castaneo munito. Diam. maj. 33, min. 26, alt. 21 Mm. Helix Lobethana Debeaux in litteris. Gehäuse völlig entnabelt, gedrückt kreisel- förmig, festschalig, rauh und etwas unregelmässig gestreift, nach der Mündung hin mehr oder min- der hammerschlägig, weiss mit vier blassbraunen, scharf begränzten Binden; Gewinde kegelförmig mit mittelgrossem, abgestumpftem, glattem Apex. Die 5'/a Umgänge sind nur leicht gewölbt und werden durch eine anfangs seichte und linien- ' förmige, später unregelmässig eingedrückte Naht geschieden; sie nehmen regelmässig und ziem- | lich rasch zu, der letzte ist gerundet, besonders Tafel LXXXV. nach der Mündung hin erweitert, auch auf der Unterseite gleichmässig gewölbt; vorn steigt er plötzlich tief herab. Die Mündung ist sehr schief, breiteiförmig, nicht sehr stark ausgeschnitten, der Mundrand scharf, aber innen rasch durch eine glänzend weisse Lippe verdickt, die Ränder nei- gen nicht zusammen und sind nur durch einen ganz dünnen, weiter innen kastanienbraun über- laufenen Callus verbunden; der Oberrand ist ein- fach, gerade, leicht vorgezogen, der Aussenrand ausgebreitet und leicht zurückgeschlagen, der Spindelrand ist zusammengedrückt, fast ausge- höhlt und trägt einen starken faltenartigen Callus, der anfangs fast geradlinig abfällt und dann plötz- Tarel 470. 471. Bour- guignat. Seit dem Druck des Bogens 4 habe ich von meinem Freunde Debeaux noch eine ganze Serie dieser seltenen Art erhalten und bilde zwei Exem- plare aus derselben hier ab. Fig. 470 entspricht ganz der oben unter Fig. 393b gegebenen Be- schreibung, nur dass das Gewinde ein klein wenig höher ist, als bei dem dort abgebildeten Stück. Fig. 471 ist dagegen erheblich kleiner (diam. ma). 26, min. 21 Mm.), die oberen Umgänge sind gerundeter, auch der letzte ist weniger in die Quere verbreitert, die Mündung deshalb aussen einigermassen stumpf abgestutzt, der Mundrand dicker, etwas umgeschlagen, der Gau- men und die Spindel an ihrer Insertion sind bräunlich überlaufen. Spindelzahn und Gaumen- zahn sind genau so gebildet, wie beim Typus, insonderheit der Spindelcallus nach der Insertion hin gerade so breit abgeflacht und ausgehöhlt. Helix Dastuguei 472. Helix subjobaeana n. Testa depresse globosa, ewumbilicata, irregula- riter ruditerque striatula, solida, unicolor griseo-alba ; spira parum elevata, breviter conoidea, apice laevi, albo, prominulo. Anfractus 5 convexiusculi, sutura dis- tincte impressa discreti, leniter regula- riterque crescentes, ultimus vix dilatatus, rotundatus, haud angulatus, basi planius- eulus, ad aperturam coarctatus et antice valde subiteque deflexus. Apertura per- obliqua, parva, semiovata, extus com- pressa, valde lunata dentibusque coarc- tata; peristoma callo cerasso super pa- rietem aperturalem continuum, simplex, Fig. 470. 471 u. 472. 47 lich abgestutzt ist; an seiner Insertion ist er bräunlich gefärbt. Aufenthalt: am Dschebel Sidi Lobeth, etwa 12 Kilometer östlich von el-Aricha im südlichen Oran. Es ist dies die oben p. 22 bei Helix Art- chensis erwähnte nah verwandte Lokalform, welche man um so eher mit arichensis als Va- rietät verbinden könnte, als die oben als var. crassidens beschriebene Form sich zwischen beide stell. Der Hauptunterschied liegt in der con- vexen, nicht ausgehöhlten Nabelparthie der Helix Lobethana. LXXXV. incrassatum, extus patulum, recedens, dentibus 2 munitum, altero pone mar- ginem externum posito intrante lamelli- formt, altero in parte antica marginis columellaris tuberculiformi, apice acuto et dente ewxterno approsimato; margo columellaris callosus, compressus, acie planata versus insertionem subexcavata ; callus parietalis extus distincte definitus, dein incrassatus, ad insertionem mar- ginis externi tuberculatus, in specimini- bus bene conservatis fusco diffuse tinctus, Diam. maj. 23,5, min. 19, alt. 13,5 Mm. Gehäuse völlig entnabelt, gedrückt kugelig mit wenig erhobenem Gewinde, dessen glatter Apex etwas zitzenförmig vorspringt, festschalig, mehr oder minder unregelmässig gestreift, mit Ausnahme der Mündung einfarbig weiss oder grauweiss. Es sind fünf Umgänge vorhanden, auch die obersten gewölbt, durch eine einfache deutlich eingedrückte Naht geschieden, langsam und regelmässig zunehmend, auch der letzte nur wenig verbreitert, ohne jede Andeutung einer Kante, vielmehr am Umfang etwas abgestumpft, an der Basis etwas abgeflacht, doch durchaus nicht eingedrückt, an der Mündung deutlich ver- engt und vornen plötzlich und tief herabge- bogen. Die Mündung ist klein, halbeiförmig, nach aussen zusammengedrückt, stark ausge- schnitten und durch zwei starke Zähne noch mehr verengt. Der ‘Mundrand erscheint durch einen sehr starken Callus zusammenhängend; er ist verdickt, der Oberrand geradeaus, der kurze Aussenrand nach Aussen gewandt und eigen- thümlich zurückgezogen, innen mit einer hohen starken Zahnlamelle, die nicht eine Strecke weit 48 Tafel LXXXV. Fig. 473 u. 474. niedriger in das Innere hineinläuft, wie bei Dastuguei, sondern ganz steil und plötzlich ab- bricht; die Spindel trägt einen starken, nach aussen scharf begränzten Callus, der vornen mit einem starken spitzen Höckerzahn bewehrt ist, der sich mit seiner Spitze dem Gaumenzahn nähert; hinter ihm ist die Schneide des Callus abgeflacht und nach der Insertion hin ausge- höhlt. Der Verbindungswulst auf der Mündungs- wand ist nach aussen scharf begränzt, dann er- heblich verdickt, an der Insertion des Aussen- randes mit einem Höcker; frische Exemplare scheinen auf der Mündungswand und im Gaumen bräunlich überlaufen. Aufenthalt: am Chott el-Tigri an der ma- rokkanischen Gränze. Es ist dies unter allen mir aus Südoran zu- gekommenen Zweizähnern die interessanteste Form, weil sie durch ihre Mündungsbildung die Kluft überbrückt, welche seither noch zwischen den lebenden Zweizähnern und den Fossilen aus dem Tertiär von Constantine und besonders der Helix Jobaeana, die ich nachfolgend abbilde, bestand. Damit werden wir der Mühe überhoben, diese Formen von den verwandten Antillenarten abzuleiten; wir können vielmehr die Sache um- kehren und in den Antillenarten die Nachkommen der europäischen Tertiärformen sehen, die ver- mittelst der miocänen Landbrücke wie die grossen Säugethiere, nur in umgekehrter Richtung, von Europa nach Amerika gewandert sind. 4973. Helix Jobaeana Ürosse. Testa imperforata, subglobosa, obtuse angulata, laevis, subtiliter tantum striatula, nitens, solida. Anfractus 5, supert vix convexius- culi, sutura lineari, inter penultimum et ultimum tantum impressa disereti, ulti- mus ad peripheriam obtuse angulatus, basi convexus, ad aperturam valde subite- que deflexus. Apertura parva, perobli- qua, ovata, Tumata dentibusque 2 coarc- tata, peristomate super parietem aper- turalem continuo, incrassato, in speci- minibus adultis extus duplici, inerassato, dentibus 2 munito, altero lamelliformi pone marginem externum intus in funi- eulum continuato, altero columellari ob- tuso amtice oblique desinente; margine columellari callo extus bene definito ob- ducto, callo crasso cum margine externo continuo. Diam. maj. 21, min. 16,5, alt. 12 Mm. Helix Jobaeana Crosse Journal de Conchylio- logie vol. IX. 1861 p. 356. — vol. X. 1862 p. 153 pl. 7 fig. 3. 4. Ich gebe hier zur Vergleichung mit der vori- gen Art die Abbildung der fossilen Form von Constantine. Bei aller Aehnlichkeit kann von einer Vereinigung keine Rede sein, die Unter- schiede fallen in die Augen und der eigenthüm- liche Glanz der fossilen Form würde sogar kaum gestatten, beide Arten in dieselbe Untergruppe der Zweizähner zu stellen. 474. Helix Bailloni Debeau«. Testa omnino exumbilicata, orbiculato-depressa, solida, nitidula, striatula, hie illie mal- leata et sub lente lineis spiralibus sub- tilissimis sculpta, albida, zonis rufofuseis 4, secunda et tertia latioribus, ornata; spira leviter convexa apice magno ob- tuso; sutura distineta, linearis. Anfrac- tus 42 sat regulariter crescentes, con- vexiusculi, ultimus leviter transversim dilatatus, basi planiusculus, ad umbili- cum excavatus, antice subite valdeque deflexus. Apertura parva, ovata, obliqua, sat lunata, intus alba fascüis translucen- tibus; peristoma simplex, leviter incras- satum, marginibus conniventibus, callo tenui subdilatato junctis, basali concavo, leviter calloso sed minime tuberculato, ad insertionem dilatato. Diam. maj. 24, min. 19,5, alt. 13, diam. apert. 14:10 Mm. Helix Bailloni Debeaux in litteris. Gehäuse völlig entnabelt, niedergedrückt, ge- rundet, etwas in die Quere verbreitert, festschalig, glänzend, fein gestreift, hier und da leicht ge- hämmert, unter der Loupe dicht mit ganz feinen Spirallinien umzogen, weisslich mit vier roth- braunen Binden geschmückt, von denen bei dem vorliegenden Exemplare die zweite und dritte am breitesten sind. Das Gewinde ist nur schwach gewölbt mit grossem stumpfem Apex; die Naht ist deutlich, linienförmig. Es sind nur 4'/a Um- gänge vorhanden; dieselben sind leicht gewölbt und nehmen ziemlich regelmässig zu, der letzte ist leicht quer verbreitert, unten abgeflacht, die Nabelgegend ausgehöhlt, vorn tief und plötzlich herabgebogen. Die Mündung ist klein, schief, eiförmig, ziemlich stark ausgeschnitten, innen weisslich mit durchscheinenden Binden; der Mundrand ist einfach, leicht verdickt, mit zu- sammenneigenden Rändern, welche durch einen dünnen etwas ausgebreiteten Callus verbunden werden; der Basalrand ist convex, schwach schwie- lig, ohne jeden Höcker, an seiner Insertion ver- breitert. Aufenthalt: in der oranesischen Sahara, das abgebildete Exemplar in einem sandigen Tafel LXXXVI. Ravin zwischen Tiüt und Mograr im Gebiet der Uled Sidi Scheikh nahe der marokkanischen Gränze gesammelt und mir von Debeaux mit- getheilt. Eine höchst eigenthümliche Form, welche, von oben gesehen, fast den Eindruck einer Tacheo- Tatel 475. 476. Helix charieia Pechaud. Testa imperforata, depresse conoidea, inferne convexa, solidula, nitidula, irregularıter striatula, lineolis impressis interruptis spiralibus cincta, cicatricibus sulceulisque divaricantibus hie illie, praesertim ver- sus aperturam, sculpta, zonula angusta castanea ornata, superne coffeo-lactescens, zonulis angustis castaneıs interruptis sig- nata, inferne albida, aperturam versus plerumque diffuse coffeo tincta; spira de- presse conica apice obtuso. Anfractus 6, sutura lineari inter inferos impressa dis- creti, regulariter crescentes, superi pla- niusculi, sequentes convexiores, ultimus parum dilatatus, basi convexus, ad lo- cum umbilici leviter impressus, antice subite valdeque arcuatim deflexus. Aper- tura perobliqua, semiovata, sat lunata, intus castanea, peristomate obtuso, in- crassato, albido, marginibus subconnt- ventibus, callo tenui junctis, supero recto, externo leviter reflexiusculo, columellari strictiusculo, plus minusve distincte sub- tuberculato. Diam. maj. 31, min. 25, alt. 17 Mm. ea Helix charieia Pechaud*) Excursions malaco- logiques p. 67. Gehäuse undurchbohrt, mehr oder minder gedrückt kegelförmig, die Basis gewölbt und nur *) Testa imperforata, globoso-subeonoidea, infra convexa, solidula, nitidissima, striatula ac Llineolis spiralibus minu- tissimis, saepe interruptis decussata, zona angusta eastanea cireumeincta et tum wuniformiter caffeo-lactescente ac punc- tulis albidulis innumerabiliter vermiculosa, tum superne modo caffeo-lactescente et inferne candida; spira conica apice per- obtuso; anfractibus 6 (supremi tectiformes-subplanulati, ul- timi convexi) regulariter lenteque usque ad ultimum cres- centibus, sutura lineari, inter ultimos impressa, separatis; ultimo relative parum ampliore, subdepresso-rotundato, su- perne ad insertionem valde deflexo-descendente; — apertura perobliqua, intus castanea, semioblongo-rotundata,; margine columellarirecto-declivi, obscure subtubereulato,; peristomate elariore, incrassato, obtuso, vix dilatato, — Alt. 19, diam. 31 Mm. Rossmässler, Iconographie Neue Folge III. Fig. 475. 476. 49 campyläe aus der Sippschaft der Raspailii macht. Sie gehört zweifellos zu den nächsten Verwandten der Helix Juilleti, unterscheidet sich aber von allen Arten schon genügend durch die geringe Zahl der Windungen und den grossen Apex. 1 LXXXVI. in der Nabelgegend leicht ausgehöhlt, festschalig, mehr oder minder glänzend, deutlich gestreift, mit feinen eingedrückten, leicht welligen Spiral- linien umzogen, ausserdem mit kürzeren und längeren Narbenlinien, welche die Seulptur oft schräg kreuzen, versehen, milchweiss mit einer schmalen kastanienbraunen Mittelbinde, oberhalb der Binde meist bräunlich überlaufen mit schma- len unterbrochenen Bändchen und zahlreichen weissen Punkten, ganz wie Milchkaffee aussehend, nach der Mündung hin häufig auch auf der Un- terseite so gefärbt. Das Gewinde ist flach kegel- förmig mit stumpfem Apex, die Naht linienförmig, nach der Mündung hin immer tiefer eingedrückt. Es sind sechs Umgänge vorhanden, die oberen flach, die folgenden gewölbter, der letzte verhält- nissmässig nur wenig verbreitert, am Umfang gerundet, unterseits gewölbt, nur in der Nabel- gegend leicht eingezogen, vorn im Bogen plötz- lich und tief herabgeschlagen. Die Mündung ist sehr schief, verhältnissmässig klein, halbeirund, ziemlich stark ausgeschnitten, tief kastanienbraun, nur der Mundsaum heller. Der Mundrand ist stumpf, leicht verdickt, weisslich, die leicht zu- sammenneigenden Ränder sind durch einen ganz dünnen, am Rande weisslichen, dann intensiv kastanienbraun gefärbten Callus verbunden; der Oberrand ist gerade, der äussere leicht umge- schlagen, der Spindelrand gerade mit einem mehr oder minder undeutlichen Höcker. Aufenthalt: in den Bergen von Daya an den Quellen des Sig in der Provinz Oran, an Felsen. Debeaux sandte mir von dieser hübschen Form zwei frische Schalen und ein lebendes Exemplar; ich würde sie unbedenklich als Far- benvarietät zu Wagneri gestellt haben, obschon unter allen meinen Exemplaren kein einziges genau dieselbe Färbung zeigt, wenn nicht die Untersuchung des Thieres durch Herrn Prof. Braun in der Bildung der Radula eine sehr er- hebliche Differenz von einem gleichzeitig unter- suchten Exemplare von Helix Wagneri ergeben hätte. Helix charieia hatte in der Radula 130 7 50 Tafel !LXXXVE Querreihen und etwa 97 Längsreihen, und die Spaltung der Spitze des Hauptzahnes trat in der 23. Reihe seitlich der Mittelreihe ein; Helix Wagneri hatte 149 Querreihen und 119 Längs- reihen und die Spaltung begann in der 25. Reihe. Auch die Gestalt der Zähne war in beiden Zungen verschieden und Helix charieia hatte den Mittel- zahn nicht ganz symmetrisch. Die Genitalien waren bei Helix charieia leider noch nicht ganz ausgebildet und konnten darum nicht verglichen werden; die Zungenunterschiede sind aber doch wohl zu bedeutend, um durch das verschiedene Alter erklärt zu werden, und so mag die Art denn bis auf weitere Forschungen gelten. 477. Helix Denansi m. Testa exumbilicata, depresse conoidea, inferne convewa, tenuiuscula sed solida, nitidula, irregulariter striatula, strüs praesertim infra suturas distinctis, sub lente for- tiore tantum lineolis spiralibus subtilissi- mis interruptis cincta, albida, fascüs 5 castaneis et infra suturam serie macu- larum rvadiatim dispositarum ornata; spira conoidea, tectiformis, apice obtuso; sutura linearis. Anfractus 5'js leniter et regularıter crescentes, superi vie con- vexiusculi, ultimus versus aperturam tan- tum magis dilatatus, rotundatus, basi convexus, antice subite deflexo-descendens. Apertura diagonalis, ovato-rotundata, leviter lunata, castanea limbo albido; ‚peristoma acutum, extus expansum, mar- ginibus vie conniventibus, callo tenuis- simo junctis, basali primum stricto, dein truncato-tuberculato, cum externo angu- latim juncto. Diam. 23, min. 19, alt. 14,5 Mm. Gehäuse im Vergleich zu den anderen Arten der Juilleti- Gruppe klein, völlig entnabelt, ge- drückt kegelförmig mit dachförmigem Gewinde und stumpfem Apex, aber gewölbter Unterseite, dünnschalig, doch fest, glänzend, deutlich und etwas unregelmässig gestreift, die Streifen be- sonders unter der Naht schärfer ausgeprägt, eine ganz feine Spiralsculptur nur unter einer stär- keren Loupe sichtbar. Die Färbung zeigt auf weissem Grunde fünf Binden, die theils scharf ausgeprägt, theils durch Flecken unterbrochen sind; bei dem vorliegenden Exemplare sind die dritte und vierte am schärfsten ausgeprägt; in dem Raum oberhalb des ersten Bandes stehen die gewöhnlichen radiären hornbrauren oder hell kastanienbraunen Nahtflecken. Die Naht ist linear, auch nach der Mündung hin nicht erheblich eingedrückt. Es sind 5'/; Umgänge Fig. 477 u. 478. vorhanden, die ganz langsam und regelmässig zunehmen, der letzte ist nur nach der Mündung hin stärker verbreitert und vorn plötzlich ziem- lich tief herabgebogen, doch nicht so tief wie bei den anderen Arten der Gruppe. Die Mün- dung ist diagonal, verhältnissmässig gross, rund- eiförmig, mässig ausgeschnitten, kastanienbraun, nur der Mundrand heller. Der Mundrand ist scharf, kaum abgestumpft, nach aussen leicht umgeschlagen; die Ränder neigen kaum zusam- men und sind nur durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Spindelrand ist erst ge- rade, dann leicht abgestutzt, so dass eine Art Höcker entsteht; er verbindet sich mit dem Aussenrand in einem deutlichem Winkel. Diese kleine Form aus der Juilleti-Gruppe wurde mir vor längerer Zeit von Herrn Albert Denans in Marseille ohne genauere Angabe des Fundortes mitgetheilt; ich kaun sie mit keiner der von P£chaud- Bourguignat beschriebenen Arten identificiren. 478. Helix Ghazouana Debeaua. Testa exumbilicata, depresse globosa, solida, subtilissime striatula, sub lente lineolis impressis spiralibus interruptis cincta, albida, zonis nigrocastaneis 5 undique albo-vermiculatis ormata, versus aper- turam et ad basin lineolis fusco-castaneis numerosis confluentibus obtecta, spira de- presse conoidea vertice subtili leviter pro- minulo; sutura linearis. Anfractus 5 regulariter ac sat celeriter crescentes, primi planiuseuli, ultimus sat ınflatus, rotundatus, basi subplanatus, antice valde subiteque deflexus. Apertura perobliqua, ovato-rotundata, distincte lunata, satu- rate nigro-castanea; peristoma acutum, supra et extus expansum, nigro-cast«- neum, limbo fusco, marginibus subeonni- ventibus, callo tenuissimo junctis, basali incrassato, primum stricto, dein tuber- culato, ante tuberculum truncato-exca- vato et cum externo angulum formante. Diam. ma). 27, min. 21, alt. 16 Mi. Helis Ghazouana Debeaux in litteris. Gehäuse völlig entnabelt, sehr gedrückt kugel- förmig, festschalig, nur ganz fein gestreift, eine Spiralstreifung nur mit einer guten Loupe und bei günstiger Beleuchtung erkennbar, weisslich mit fünf schwarzbraunen Binden, die aber durch zahlreiche weisse wurmförmige Flecken und Tröpfechen unterbrochen erscheinen; die Zwi- schenräume nach der Mündung hin und der Raum innerhalb des fünften Bandes sind mit braunen, häufig netzartig zusammenfliessenden Tafel LXXXVI. Linien ganz dicht bedeckt. Das Gewinde ist flach kegelförmig, aber mit feinem vorspringen- dem Apex; die Naht ist einfach, linienförmig. Die fünf Umgänge nehmen regelmässig und ziem- lich rasch zu; die oberen sind kaum sewölbt, der letzte ist ziemlich aufgeblasen, gerundet, nach der Mündung hin stärker verbreitert, unten leicht abgeflacht, vorn rasch und tief herabge- bogen. Die Mündung ist sehr schief, rund- eiförmig, deutlich ausgeschnitten, tief schwarz- braun; der Mundrand ist scharf, nicht verdickt oder abgestumpft, tief schwarz, aber nach aussen heller gesäumt, die Ränder neigen nur wenig zusammen und sind durch einen fast nur durch die intensive Färbung erkennbaren Callus ver- bunden; der Oberrand ist leicht geöffnet, der Aussenrand kurz umgeschlagen, der Spindelrand ist erst gerade und auf der Schneide deutlich abgeflacht, dann mit einem spitzen Höcker be- waffnet, vor diesem leicht ausgeschnitten und in einem deutlichen Winkel mit dem Aussenrand verbunden. Aufenthalt: um Nemours (Djemäa Gha- zouan der Araber). Debeaux hat neuerdings diese Form, welche ich als var. minor punctata bei Helix Lucasii belassen hatte, zur Art erhoben. Sie unter- scheidet sich durch constant geringere Dimen- sionen, solidere Schale und punktirte Bänder, und kommt bei Nemours auch ausschliesslich vor, aber die folgende Form überbrückt doch die Kluft, welche sie von der typischen Lucasti (Fig. 420) trennt, beinahe ganz. 479. 480. Helix Lucasii Deshayes. Testa imperforata, depressa, nitida, subtilissime striatula, sub lente subtilissime spiraliter striatula et lineolis impressis brevibus notata, fascuis 5 nigerrimis plerumque integris, rarius interruptis ornata, raris- sime unicolor lactea; spira plana vel plano-convexa, apice parvulo, nitido, ob- iuso. Anfractus 5 celeriter regulariterque erescentes, sutura impressa separati, su- peri convexiusculi, ultimus ad suturam planatus, dilatatus, basi planatus, ad aperturam valde et profunde deflexus. Apertura perobliqua, lunata, nigerrima, faueibus profundis tantum coerulescenti- bus; peristoma patulum, dein reflexius- eulum, extus suleis brevibus impressis notatum; margo basalıs acie callosa im- pressa subcontorta, antice truncato-den- tata, plerumque super labium usque ad marginem conspieua munitus; margines insertionibus vix conniventibus super pa- Fig. 479. 480. 51 rietem aperturalem callo tenui nigerrimo Junctis. Diam. major 36, minor 28, alt. 18--20 Mm. Helix hispanica Michaud in Terver Cat. Moll. Nord d’Afrique p. 16 t. 1 fig. 7. 8, nec Partsch, teste Bourguwignat. — Wagner, Reisen II. p. 271. 13, Helix lactea var. Rossmässler Iconographie fig. 549—551. — Kobelt Catalog der euro- päischen Binnenconchylien ed. II. p. 36. Helis Lucasii Deshayes in Ferussac, Histoire gener. Moll. I. p. 122 t. 126 fig. 8—12. — Morelet Cat. Moll. Algerie, in Jour- nal de Conchyliologie IV. p. 285. — Gassies in Actes Soc. Linn. Bordeaux t. XXI. p. 108, — Bourguignat*) Ma- lacologie de VAlgerie I. p. 127 pl. 12 fig. 5—15. — Pechaud Exeursions ma- lacologiques p. 61. — Kobelt in Nachr. Bl. d. Moalacozool. Gesellschaft XIII. 1881 p. 86. Gehäuse völlig entnabelt, niedergedrückt, re- lativ dünnschalig, eigenthümlich seidenglänzend, mit feinen Anwachsstreifen sculptirt, unter einer stärkeren Loupe auch mit ganz feinen, leicht welligen Spirallinien, meistens auch mit kurzen eingedrückten Linien versehen, wie die meisten Macularien, auf gelbgrauem oder röthlichem Grunde mit fünf scharf ausgeprägten tief schwar- zen Binden umzogen, seltener mit unterbrochenen Binden; nur sehr selten fehlen die Binden ganz und die Oberfläche erscheint einfarbig milch- weiss. Das Gewinde ist flach oder nur leicht gewölbt, mit kleinem, glänzendem, stumpflichem Apex. Es sind fünf rasch und regelmässig zu- mehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine einfache wenig eingedrückte Naht geschie- den werden; die oberen sind leicht gewölbt, schon der vorletzte ist obenher abgeflacht, der letzte ist etwas verbreitert, oben und unten ab- geflacht, am Umfang gerundet, vorn stark und tief herabgeschlagen. Die Mündung ist sehr schief, eiförmig, deutlich ausgeschnitten, tief schwarz, nur weit im Gaumen heller und bläu- lich überlaufen; die Ränder neigen kaum zu- sammen und sind durch einen ganz dünnen, *) Testa imperforata, valde depressa, nitida, vix stwia- tula, ae obseure fere inconspicuis striolis spiralibus ornata, griseo vel rufo-albidulo ac saepissime faseiis nigris integris vel interruptis eleganter eircumeineta, — spira parum con- vexa, planiuseula; apiee parvulo, nitido, obtuso; — an- fractibus 5 convexiuseulis, celeriter regulariterque erescenti- bus, sutura parum impressa separatis; ultimo paululum majore, rotundato-compressiusculo, lente ae gradatim ad aperturam descendente; — apertura obliqua, lunata, late oblonga, intus nigerrima; peristomate atro, putulo; mare gine columellari atro, strietiore, dentato; marginibus tenwi callo nigro junctis. — Bourg. 7* 52 Tafel LXXXVI. schwarzen Callus verbunden; der Oberrand ist gerade, dann geöffnet, der Aussenrand zurück- geschlagen, innen mit einer dicken Lippe belegt, aussen mit einigen eingedrückten kurzen Furchen;; die Spindel ist mit einem schneidenartigen, zu- sammengedrückten Callus belegt, der etwas ge- wunden erscheint und vorn zahnförmig abgestutzt ist: er läuft, ausgenommen bei ganz alten und dickschaligen Exemplaren, als Falte bis an den Aussenrand durch. Jüngere Exemplare sind auffallend dünn- schalig und haben, auch wenn sie sonst schon völlig ausgebildet sind, eine glänzend weisse, scharfrückige Mundlippe, die ihnen ein ganz eigenthümliches Aussehen gibt. Aufenthalt: an der Küste der Provinz Oran, von Mostaganem bis zur Westgränze, nur auf den Küstensaum beschränkt. Ich habe sie bei Mostaganem, Mazagran, um Oran, Ain Turk und Nemours gesammelt, mit Vorliebe in den dichten Büschen der Zwergpalme verborgen und gar nicht leicht zu finden, meist immer zwei Exemplare in einem Busch. Sie bevorzugt be- wachsene Dünenländereien. Fig. 481—491. Rossmässler und L. Pfeiffer haben diese schönste der nordafrikanischen Arten als Va- rietät zu Helix lactea gestellt und ich bin ihnen in meinem Catalog gefolgt. Die Art war dazumal noch nur in wenigen deutschen Sammlungen durch von Terver erhaltene Exemplare vertreten. Durch meine Reise in 1881 und durch Odon Debeaux ist die Art seitdem besser bekannt geworden und es kann keine Rede mehr davon sein, dass ihre Artselbstständigkeit zu bezweifeln wäre; sie gehört sogar nicht einmal in dieselbe Gruppe, wie Helix lactea. — Helix Lucasii hält ihren Artcharakter sehr gut fest, wandelt sich aber von Osten nach Westen allmählig aus der typischen Lucasii (Fig. 480) in Hel. Ghazouana um; die Form von Ain Turk westlich von Oran (Fig. 479) mit unterbrochenen Binden bildet das Vermitt- lungsglied. Ob die Art nach Westen hin die algerische Gränze überschreitet, lässt sich nicht sagen; wahrscheinlich ist es mir nicht, da in geringer Entfernung jenseits derselben die geo- logische Formation wechselt und die Kalkberge aufhören. Tareı 481—491. Helix Coquandi Morelet. Meine Reise in 1881 hat mich in das Ver- breitungsgebiet dieser Art hineingeführt, deren Formenmannigfaltigkeit in Deutschland noch kaum bekannt ist. Ich sehe mich darum veran- lasst, noch einmal auf dieselbe zuräckzukommen und eine Reihe der prächtigen Formen abzu- bilden, welche ich bei Tetuan in Nordmarokko gesammelt habe. Helix Coquandi bewohnt ein geschlossenes Verbreitungsgebiet zu beiden Seiten der Meer- enge von Gibraltar. Es ist mir nicht bekannt, dass sie östlich von Gibraltar, wo sie als kleine verkümmerte Form (var. Ellioti m., Iconogr. 1. fig. 1387) auftritt, vorkomme; bei Malaga habe ich sie wenigstens nicht gefunden und auch nicht bei Ronda, dessen Kalkberge dem Felsen von Gibraltar so ähnlich sind. Aber auch nach Wes- ten hin verbreitet sie sich nicht weit; unter den Arten, die mir Prof. Salvador Calderon von Sevilla schickte, befindet sie sich nicht, in Algarve tritt schon Helix nemoralis an ihre Stelle. Das Verbreitungsgebiet ist also erheblich kleiner, als das der übrigen andalusischen Arten und reicht nicht bis zum Rande der castilianischen Mesa, hängt also von anderen Bedingungen ab, als das LXXXVI. der Macularien. In Marocco dagegen scheint Helix Coquandı das ganze Gebiet nördlich des Atlas einzunehmen und reicht südwärts bis nach Mogador; wo ihre Ostgränze liegt, lässt sich heute noch nicht sagen; ich vermuthe, dass sie weit in das Rif hinein reicht. Auf der europä- ischen Seite stösst sie nach Osten hin unmittel- bar an das Gebiet der Helix splendida Drap., welcher sie in manchen Gränzformen näher kommt, als man gewöhnlich annimmt. Die abgebildeten Exemplare mögen einen Be- griff von der Mannigfaltigkeit der Formen geben, welche in der Umgebung von Tetuan vorkommen, und zwar, wie ich ausdrücklich bemerke, bunt durcheinander gemischt, ohne lokale Sonderung, wenn auch so, dass an einzelnen Lokalitäten die eine oder andere Form häufiger ist. Es wäre leicht, aus einzelnen herausgegriffenen Formen Arten zu machen; ich begnüge mich aber, drei Hauptformen zu unterscheiden, eine hohe mit kegelförmigem Gewinde, am nächsten an Helix nemoralis herantretend (Fig. 481—485), die grosse, weisse, dickschalige (Fig. 487), und die flachere, deren stärkste Ausprägung in meiner Sammlung Fig. 491 darstellt. Die erste Form, welche man var. nemo- Tafel LXXXVID. raloides nennen kann, herrscht in der un- mittelbaren Umgebung von Tetuan an den Ab- hängen der Sierra Bullones vor und wahrschein- lich auch in ganz Nordmarocco; die Exemplare von Tanger wie die von Algesiras und Tarifa sind kleiner und dünnschaliger, schliessen sich aber in der Form unmittelbar an. Die Bänderung ist eben so wechselnd, wie die bei unsren beiden Tachea-Arten, zwischen fünfbänderigen und un- gebänderten Stücken finden sich alle möglichen Zwischenformen, auch mit fehlenden und unter- brochenen Binden; es würde zu weit führen, wenn ich hier genauer auf die Bindenvarietäten eingehen wollte. Die zweite Varietät, albin mit durchscheinen- der Mittelbinde, mit gedrückterem Gewinde und ausgehöhlter Nabelparthie, ist so scharf ausge- prägt und constant, dass die Versuchung nahe liest, sie als eigene Art zu betrachten. Ich nenne sie var. Nahoni, nach dem englischen Vice- consul in Tetuan, durch dessen Unterstützung es mir möglich war, die Berge der Beni Hoznear gegenüber Tetuan, den Hauptfundort dieser Va- rietät, sicher zu besuchen. Sie findet sich ein- zeln überall in der Umgebung Tetuans mit der gefärbten Form gemischt, von welcher z. B. das Fig. 488 abgebildete Exemplar sich auch in der Fig. 492. 53 Gestalt unmittelbar an sie anschliesst und ihre Abtrennung als Art unmöglich macht; ausschliess- lich herrschend fand ich sie aber nur am Aus- gang eines der zahlreichen Thälchen, welche von den Bergen der Beni Hoznear herabkommen und zwar nur soweit, als die Anhäufung der von dem Bache herabgebrachten Kalkgeschiebe reicht. Warum hier unter den günstigsten Bedingungen die albinen Formen vorherrschen und warum überhaupt Albinos unter Helix Coquandı so häufig sind, kann ich nicht erklären; ich er- innere hier nur noch einmal daran, dass die- selbe Erscheinung auch bei meiner Helix aly- bensis auf Gibraltar zur Beobachtung kommt. Ein Unterschied im Thier ist mir nicht aufge- fallen. Gerade die albinen Formen sind die gröss- ten und dickschaligsten, die mir überhaupt vor- gekommen sind, bis 30 Mm. im grossen Durch- messer; ihre Entwicklung hat also unter dem Albinismus nicht gelitten. Die dritte Form, var. depressa, habe ich nur einzeln gefunden und es kann sich dabei auch um eine individuelle Abnormität handeln; ich halte aber die Möglichkeit nicht für aus- geschlossen, dass weiter nach Osten hin gerade diese Form zur herrschenden wird. Tate IXXNXWM. 492. Unio hispalensis n. Testa transverse ovato-rhombea, umbonibus tu- midıs, inflata, solida, ponderosa, ruditer irregulariterque striato-sulcata, castanea, intensius annulata. Margo dorsalis an- tice fere nullus, postice subhortizontalis, anterior breviter rotundatus, declive in ventralem primum strietum dein retusum abiens, postieus breviter rotundato-trun- catus, subdepressus. Umbones valde tu- midi et prominentes, fere dimidiam mar- ginis dorsalis occupantes, apieibus sub- conliguis, peculiariter sculpti, ad apices undato-corrugati, dein praesertim versus aream divaricatim costati, costis leviter nodulosis; areola indistinete impressa, area compressa; ligamentum crassum sinulo brevissimo. Cardo ei U. litoralis simillimus, dentibus crassis erenulatis 1 in valvula dextra, 2 in sinistra, lamellis validis, impressionibus profundis; callus marginalis distinctissimus, plus quam di- midiam valvularum occupans. Margarita carnea,. postice coerulescens. Long. 70, alt. (umbonibus excl.) 42, crass. 31 Mm. Muschel quer verlängert, etwas unregelmässig oval rhombisch, mit auffallend aufgeblasenen Wirbeln, aufgetrieben, festschalig und schwer, rauh und unregelmässig rippenfurchig, dunkel kastanienbraun mit intensiveren Ringen, das vor- liegende Exemplar leider etwas abgerieben. Der Rückenrand ist vor den Wirbeln kaum entwickelt, hinter denselben gerade, nur ganz leicht nach hin- ten gesenkt, Vorderrand gerundet, nach dem Unter- rande schräg abfallend, Unterrand erst fast ge- rade, dann deutlich eingebuchtet, Hinterrand kurz abgerundet, leicht nach unten gedrückt. Die Wirbel sind stark vorgetrieben und auf- fallend breit, so dass sie fast die Hälfte des Rückenrandes einnehmen; sie berühren sich bei- nahe mit den Spitzen ; ihre Sculptur ist äusserst 54 eigenthümlich und von allen mir bekannten eu- ropäischen Arten abweichend, die Spitzen tragen dichte, starke, leicht knotige Wellenrunzeln; weiterhin werden diese aber V-förmig mit etwas gebogenen Schenkeln und zwar sind diese be- sonders am Hinterrand der Wirbel und auf der Area entwickelt. Die Areola ist tief eingedrückt, aber nicht scharf begränzt, ebenso die Area, die breit und in der Mitte zusammengedrückt ist; das Schlossband ist stark und vorspringend, der Sinus dahinter sehr kurz. Die Schlossbildung ist ganz wie bei Unio litoralis, ein starker kegel- förmiger Zahn mit cerenulirtem Rand und tief- gefurchter Aussenseite mit einer deutlichen tiefen Grube nach vornen nnd einem breiten Ausschnitt nach hinten; die linke Schale mit zwei etwas schwächeren, ebenfalls erenulirten und gefurch- ten Zähnen, die Zahngrube an der Innenseite des vorderen, der steil in den Muskeleindruck abfällt. Dieser ist tief, eine Haftmuskelnarbe gränzt sich nicht deutlich ab und dringt kaum in den Zahn ein. Die hinteren Eindrücke sind flach, aber deutlich, die Mantellinie ist breit und tief, der Randwulst reicht über die Hälfte des Basalrandes zurück, erfüllt die vordere Hälfte der Schale und schliesst hinten mit einer wulst- artigen von den Wirbeln zum Rande laufenden Verdickung ab. Eine schwächere Verstärkungs- leiste läuft von der Wirbelgegend nach hinten. Perlmutter hübsch fleischfarben, nach hinten mehr bläulich. Aufenthalt: im Guadalquivir bei Sevilla, dem alten Hispalis, mir von Prof. Salvador Cal- deron in Sevilla mitgetheilt. Eine hochinteressante Form, welche sich in Gestalt, Schwere und Zahnbildung zwar eng an Unio litoralis anschliesst, aber durch ihre divari- cate Wirbelsculptur von allen mir bekannten europäischen Unionen verschieden ist. In dieser Hinsicht erinnert sie an manche fossile Typen, z. B. Unio Michaudi Desh., die sonst in Europa ausgestorben sind. 493. Unio umbonatus var. Eine sehr hübsche Form aus dem Guadal- quivir, deren Mittheilung ich gleichfalls Herrn Prof. Calderon verdanke. Sie zeichnet sich aus durch den fast rein gerundeten Umfang und die nur wenig vor der Mitte gelegenen, stark nach “vorn gerichteten, vorspringenden Wirbel, vor denen eine kleine, aber scharf ausgeprägte Areola steht. Wirbelsculptur und Schlossbildung sind wie beim Typus, Perlmutter sehr schön bläulich irisirend, nach vornen weisslich, am Randwulst leicht bräunlich überlaufen. Tafel LXXXVI.. Fig. 493 u. 494. 494. Unio Calderoni m. Testa parva, rotundato-ovata, parum inaequi- latera, postice leviter rostrata, solida, ru- diter costato-striata, inflata, fusco-vires- cens, umbones versus pallidior. Mar- gines dorsalis, anticus et ventralis regu- lariter arcuati, posticus compressus, le- viter productus, apice truncatus. Um- bones magni, tumidi, incurvi, apicibus acutis fere contiguis, plicis flexuosis serie- busque nodulorum usque ad medium val- varum sculpti, aream versus costellis di- varicantibus peculiariter muniti. Areola distincte impressa, rhomboidea, infra um- bones intrans, area cordiformis; liga- mentum angustum, sat longum, sinulo angusto. Cardo quoad magnitudinem conchae cerassus, dentibus validis crenatis sulcatis 1 in sinistra, 2 in desxtra, la- mellis validis leviter arcuatis, angulum distinetum cum lamina cardinali forman- tibus; impressiones musculares anticae profundae, posteriores superfciales, im- pressio pallealis distincta, callus margi- nalis mediocris; margarita albida. Long. 25, alt. 18, crass. 14 Mm. Muschel für die Gattung sehr klein, rund- eiförmig, fast wie eine Cyrene aussehend, nur wenig ungleichseitig, nach hinten leicht ge- schnäbelt, aufgeblasen, festschalig, rauh aber ziemlich regelmässig rippenstreifig, braungrün, nach den Wirbeln hin blässer. Der Umfang ist ein nahezu regelmässiges Oval, nur das Hinter- theil ist länger ausgezogen, etwas verschmälert und am Ende rundlich abgestutzt. Die Wirbel sind auffallend gross, aufgeblasen und vor- springend, so dass sie fast den ganzen Ober- rand einnehmen; sie sind etwas nach vornen eingerollt und berühren sich fast mit den Spitzen; ihre Sceulptur besteht aus starken, etwas entfernt stehenden Zickzackfalten, welche nach den Spitzen hin einen besonders scharfen Winkel bilden, wäh- rend sie nach dem Basalrand hin sich in unzu- sammenhängende Knotenreihen auflösen, welche bis zur Mitte der Klappe deutlich sichtbar sind; nach der Area hin gehen sie in eine Anzahl in anderer Richtung laufende, ziemlich regelmässig angeordnete Rippchen über, welche die Anwachs- streifen kreuzen und viel enger stehen, als die Wirbelfalten. Vor den Wirbeln liegt eine deut- liche eingedrückte, rhombische Areola, welche unter die Wirbelspitzen eindringt, hinter ihnen liegt eine herzförmige, weniger deutliche Area; das Schlossband ist schmal, ziemlich lang, mit langem Sinulus. Das Schloss ist im Ganzen nach dem Typus von Unio litoralis gebaut und für Tafel LXXXIX. Fig. 495. 59 die Grösse der Muschel sehr stark; in der rech- ten Klappe ist ein starker, etwas zusammenge- drückter, am Rande crenulirter und auf der Aussenseite stark gefurchter Zahn vorhanden, der vornen durch eine enge aber tiefe Grube, hinten durch eine flachere Ausbuchtung begränzt wird; die linke Klappe hat zwei starke, gleich hohe, nur durch eine Kerbe getrennte Zähne, welche an der Schneide ebenfalls stark erenulirt sind; die Zahngrube liegt an der Innenseite des vorderen; die etwas gebogenen Lamellen bilden einen deutlichen Winkel mit der Schlossplatte, besonders die der rechten Klappe ist auffallend hoch. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, doppelt, die Haftmuskelnarbe kaum abgetrennt und nicht eindringend; die hinteren Eindrücke sind oberflächlich, aber deutlich; die Mantellinie ist gut ausgeprägt. Der Randwulst ist nur mittel- mässig entwickelt; Perlmutter weisslich. Aufenthalt: im Guadaira, einem Neben- fluss des Guadalquivir, der unterhalb Sevilla in den Hauptfluss einmündet, mir von Prof. Salvador Calderon mitgetheilt. Tafel AYS. Unio baeticus m. Testa elongato-ovata, valde inaequiatera, tumi- dula, solidula, irregulariter ruditerque striata, view nitidula, viridescenti-fusca, castaneo zonata, postice obsolete radiata. Margo superior posticus fere horizontalis, anticus depressus, cum anteriore com- presse arcuato angulum formans, ven- tralis vix rotundatus, posterior in ros- trum breve apice rotundatum productus. Umbones anteriores, tumidi, contigui, plieis fulguratis 3 ad angula tuberculatıs conspieue sculpti; areola ante umbones parva sed distincta,; area lata, medio compressa, sulco lato utrinque exarata; ligamentum breve, angustum, sinulo an- gusto sed sat longo. Dens valvulae dex- trae parvus, compressus, acie Semicircu- lari, erenulata, sulco angusto sed. dis- tincto a margine cardinalı sejunctus ; dentes valvulae sinistrae vix sejuncti, aciem humilem acutam crenulatam for- mantes, anterior antice subite truncatus; lamellae distinctae, elevatae, leviter cur- vatae, impressiones musculares anticae Diese kleine, aber zweifellos ausgewachsene Form ist eine der interessantesten Novitäten unter den zahlreichen Unionen, die neuerdings beschrieben worden sind. Sie steht unter den europäischen Najaden so isolirt, dass ich nach ihrem Empfang noch einmal eigens bei Prof. Calderon anfragte, ob sie auch sicher aus An- dalusien stamme und nicht vielleicht eine zu- fällig in die Sammlung der Sevillaner Universität gerathene Exote sei. In der Schlossbildung schliesst sie sich allerdings an Unio litoralis an, aber die geringe Grösse, die kolossalen Wirbel und die eigenthümliche Sculptur trennen sie doch weit von allen bekannten Arten dieses Formen- kreises; die Sculptur der Area nähert sie trotz des Grössenunterschiedes dem oben beschriebenen Unio hispalensis. Beide zusammen und daneben das Vorkommen der Gattung Üoelostele, von Me- lanopsis Sevillana etc. geben der Fauna Nieder- andalusiens eine bedeutende Wichtigkeit und lassen deren genauere Erforschung sehr wün- schenswerth erscheinen. LXXXIX. distinetae, triplices, in dentem intrantes, posticae vix conspicuae; callus margi- nalis mediocris, ultra dimidiam conspi- cuus; linea pallialis subobsoleta. Mar- garita antice carneo-albida, postice pul- chre iridescens. Long. 45, alt. 26, crass. 19 Mm. Muschel lang eiförmig, im Umriss dem Unio batavus Lam. ähnlich, aber mit stärker vor- springenden Wirbeln, sehr ungleichseitig, ziem- lich stark aufgetrieben, fest, doch nicht beson- ders dickschalig, nicht ganz regelmässig gewölbt, sondern von der Mitte nach vornen hin etwas abgeflacht, ziemlich rauh und unregelmässig ge- streift, die Epidermis nach den Rändern hin fein gefältelt, fast glanzlos, braungrün mit ka- stanienbraunen Ringen, nach hinten undeutlich grün gestrahlt. Der Oberrand ist hinter den Wirbeln fast gerade, vor denselben nur ganz kurz, herabgedrückt und in einem Winkel mit dem kurz und zusammengedrückt gerundeten Vorderrand verbunden; der Unterrand ist fast gerade, der Hinterrand bildet einen kurzen, ge- raden, abgerundeten Schnabel. Die Wirbel liegen weit nach vornen und sind so stark aufgetrieben, 56 Tafel LXXXIX. Fig. 496. dass sie sich berübren; sie tragen eine sehr auf- fallende Sculptur aus drei Reihen W-förmiger Falten, welche an den Ecken zu Knötchen ver- diekt sind; vor ihnen liegt eine kleine, aber deutlich umgränzte, eingedrückte Areola, hinter ihnen eine mehr oder minder deutliche, in der Mitte zusammengedrückte Area, welche jederseits von einer breiten, flachen Bogenfurche durch- zogen wird. Das Band ist ziemlich kurz, schmal, wenig vorspringend, die Bucht dahinter schmal, doch ziemlich lang. Die rechte Kiappe hat einen kleinen zusammengedrückten Zahn mit fast halb- kreisförmig gebogener gezähnelter Schneide, wel- cher durch eine schmale tiefe Grube vom Schloss- rand geschieden wird; die beiden Zähne der lin- ken Klappe sind kaum geschieden und bilden eine niedere, zusammengedrückte, scharf gezäh- nelte Schneide, die vorn plötzlich abgestutzt ist. Die Lamellen sind ziemlich lang, hoch und ge- krümmt. Die vorderen Muskeleindrücke sind ziemlich tief, deutlich dreitheilig, die des Haft- muskels in die Zäbne eindringend; die hinteren sind kaum erkennbar; ebenso ist die Mantellinie kaum ausgeprägt. Der Randwulst ist wenig ver- dickt, aber über die ganze Schalenbreite ausge- breitet und weit über die Hälfte zurückreichend; er ist schmutzig fleischfarben, der Rest der Schale sehr hübsch irisirend. Aufenthalt: in der Umgebung von Sevilla, mir von Prof. Salvador Calderon daselbst mit- getheilt. Es ist mir keine andere westeuropäische oder nordafrikanische Art bekannt, welche eine so ausgeprägte Wirbelsculptur besässe. 496. Unio (hispanus lensis m. Concha elongato-ovata, valde inaequilatera, tu- mida, medio leviter coarctata, solida, cerassa, ruditer irregulariterque sulcata, suleis praesertim antice distinctis, Pos- tice laevior, parum nitens, luteo-virides- cens, obsolete viridi radiata. Margo su- perior pone umbones declivis, antice valde depressus, cum antico compresso, sub- rostrato angulum formans, anterior ver- sus ventralem. declivis, ventralis medio subretusus, posterior rostrum subdepres- sum formans. Umbones valde tumidi, pone "Ja longit. siti, intorti sed haud contigui, areola distinctissime impressa rhombea intrante discreti, ad apices ir- regulariter tuberculati; area parum dis- tincta, sulco utrinque ewarato;, ligamen- tum breve, crassiusculum, sinulo brevi. Dens valvulae dextrae crassus, COomM- var.) Sevil- pressus, sat altus, leviter hamatus, ad apicem late truncatus, suberenulatus, fovea obliqua a margine cardinali dis- ceretus; dentes valvulae sinistrae incisura angusta sed profunda disereti, postieus mullo minor, compressus, irregulariter conicus, amticus compressus, elongatus, crenatus, antice truncatus; lamellae ele- vatae, strietiusculae, sat elongatae, angu- lum distinetum cum lamina cardinali formantes; impressiones museulares an- teriores profundae, duplices, profunde intrantes, posteriores vix impressae, linea pallealis parum conspieua; callus mar- ginalis distinctus, albus, Ja marginis ventralis occupans; margarita intus car- nea, postice pulchre üridescens. Long. 55, alt. 28, crass. 22 Mm. Muschel lang eirund, sehr ungleichseitig, vorn zusammengedrückt und gleichsam geschnäbelt er- scheinend, aufgeblasen, in der Mitte leicht zu- sammengeschnürt, fest und dickschalig, beson- ders vornen rauh gerippt und gefurcht, hinter der Mitte glätter und etwas glänzend, grünlich gelb mit undeutlichen grünen Strahlen. Der Oberrand fällt von den Wirbeln aus leicht nach hinten ab, vorn ist er tief herabgedrückt, ge- rade und geht in einem Winkel in den zusammen- gedrückten, fast geschnäbelten, nach unten schräg abfallenden Vorderrand über; der Unterrand ist in der Mitte stark eingezogen, der Hinterrand bildet einen etwas nach unten gerichteten, hinten spitz zugerundeten Schnabel. Die etwas hinter dem ersten Viertel gelegenen Wirbel sind stark aufgeblasen, nach vorn eingewunden und dort abgestutzt, einander zugeneigt, aber durch eine sehr deutliche, eingedrückte, rhombische, ein- dringende Areola geschieden, mit unregelmässi- ger, wenig auffallender Wirbelsculptur. Die Area ist wenig ausgeprägt, durch dunklere Färbung ausgezeichnet, jederseits mit einer wenig deut- lichen Furche; das Schlossband ist kurz und stark, der Sinulus kurz. Der Zahn der rechten Klappe ist stark, aber zusammengedrückt, ziem- lich hoch, leicht hakenförmig gebogen, oben breit abgestutzt mit gezähnelter Schneide, die dem Schlossrand zugekehrte Seite gefurcht; eine schmale, aber tiefe Grube scheidet den Zahn vom Schlossrand. Die Zähne der linken Klappe werden durch eine tiefe, aber enge Kerbe ge- trennt; der hintere ist viel kleiner, dünn und spitz zulaufend, nur wenig von dem verlänger- ten, zusammengedrückten, an der Schneide ge- kerbten, vorn abgestutzten Vorderzahn diver- girend; die Zahngrube liegt an der Innenseite des Vorderzahns. Die Lamellen sind ziemlich Tafel. UIRXXPR ur XC. lang und hoch, gerade, aber mit der Schloss- platte einen ausgeprägten stumpfen Winkel bil- dend. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, der des vorderen Haftmuskels ist von dem grossen Schliessmuskel kaum geschieden, er dringt tief in die Zähne ein. Die hinteren Schliessmuskel- narben sind wenig deutlich, ebenso die Mantel- furche. Der Randwulst ist deutlich und nimmt etwa zwei Drittel des Unterrandes ein; er ist weiss, der Rest der Innenfläche gelblich braun überlaufen, das Hinterende schön bläulich iri- sirend. Aufenthalt: im Guadalquivir bei Sevilla, mir von Prof. Salvador Calderon mitgetheilt. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass diese Art in die engste Verwandtschaft der eben- falls aus dem Guadalquivir stammenden Unio hispanus Moquin (Iconographie vol. IT. fig. 747) gehört, doch sind die Unterschiede nicht ganz unerheblich. Das Vordertheil ist mehr zusammen- gedrückt, eine sehr deutliche Areola vorhanden, und die Zahnbildung entspricht durchaus nicht der Beschreibung und Abbildung bei Rossmässler. 49%. Anodonta Calderoni m. Concha medioceris, ovalis, antice subcompressa, postice breviter rostrata, parum inflata, solidula, errequlariter ruditerque striata, striis antice et ad marginem inferiorem rudibus costiformibus, postice lamellosis; viridi-lutescens, umbones versus fusces- cens, area castanea. Margo superior perparum arcuatus, fere stricte ascen- dens, cum antico compresso angulum pa- rum conspicuum formans, ventralis bene et aequaliter arcuatus, postieus rostrum breve superne subexcavatum, dein apice rotundatum formans. Umbones vix pro- minuli, depressi, ad "/s longitudinis siti, rugoso-undulati, leviter erosi, areola li- nearis, sed distineta; ligamentum me- diocre, sat erassum, subobtectum, La- mina cardinalis sat fortis, ad umbones angulata, lamellas posteriores sat dis- tinctas esxchibens, pone lamellas profunde excisa; impressiones musculares super- Fig. 497 u. 498. 57 fieiales, pallialis vie conspicua. Marga- rita carneo-alba, antice distincte incras- sata. Long. 92, alt. 63, crass. 32 Mm. Muschel mittelgross, eiförmig, vorn leicht zu- sammengedrückt, hinten kurz geschnäbelt, wenig aufgeblasen, festschalig, wenn auch nicht beson- ders dick, ziemlich rauh und unregelmässig ge- streift, besonders stark nach den Rändern hin, in der Mitte glätter, die Hinterseite lamellös gestreift. Vornen stehen hier und da unregel- mässige narbige Eindrücke und die ganze Vorder- hälfte ist seitlich etwas zusammengedrückt. Die Färbung ist ein grünliches Braungelb, nach den Wirbeln hin entschieden bräunlicher, der der nicht umgränzten Area entsprechende Theil ist kastanienbraun. Der Oberrand ist kaum ge- bogen, steigt vielmehr in einer fast geraden Linie von vorn nach hinten an und geht in einem wenig deutlichen Winkel in den von oben nach unten zusammengedrückt gerundeten Vorderrand über; der Unterrand ist hübsch und regelmässig ge- rundet, der Hinterrand bildet einen kurzen, ober- seits leicht ausgehöhlten geraden Schnabel mit abgerundeter Spitze. Die Wirbel liegen ziemlich genau im Drittel der Länge; sie sind kaum vorspringend, niedergedrückt, mit einem ganz kleinen, spitzen Apex, leicht abgerieben, doch so, dass man eine deutliche quere Runzelsculptur noch erkennen kann. Vor ihnen liegt eine linien- förmige, aber deutliche Areola; eine Area ist nicht vorhanden, aber durch die kastanienbraune Fär- bung des Hinterrandes angedeutet. Das Schloss- band ist mittellang, ziemlich stark, zur Hälfte überbaut. Die ziemlich starke Schlossplatte bil- det an den Wirbeln eine deutliche Ecke; sie ist beiderseits verdickt, nach hinten mit einer ziem- lich deutlichen Lamelle und hinter dieser tief ausgeschnitten; die Muskeleindrücke sind nur ganz oberflächlich, die Mantellinie kaum erkenn- bar, das schmutzig fleischfarbene Perlmutter in der vorderen Hälfte deutlich verdickt. Aufenthalt: im Guadaira bei Sevilla, mir von Prof. Salvador Calderon mitgetheilt. Diese Form gehört dem Umriss nach zur engeren Gruppe der Anodonla cygnea. Tafel XC. A9YS. Anodonta baetica m. Ooncha sat magna, elongato-ovata, medio valde inflata, antice irregularıter compressa, solida, ruditer costato-striata, praeser- Rossmässler, Iconographie Neue Folge III, tim antice fere costata, parum nitens, brunneo-virescens castaneo annulata, cas- taneo-fusco anguste radiata, area cas- taneo-fusca. Margo dorsalıs ante um- 8 58 Tafel XC. bones striete ascendens, dein fere hori- zontalis, vie arcuatus, antieus brevis, compresso-rotundatus, ventralis primum oblique declivis, dein rotundatus, posti- cus rostrum sat productum depressum rotundato-truncatum formans. Umbones ante *]s longitudinis siti, subinfluti sed vie prominuli, subtiliter rugosi; areola distineta elongata; ligamentum crassum prominens, sinu brevi. Lamina cardi- nalis ad umbones angulata, antice linea- ris, postice incrassata, lamellis subdis- tinctis in utraque valva, dein distincte ex- cisa; impressiones musculares distinctae, sed. superficiales. Margarita coerules- centi-albida. Long. 120, alt. 70, crass. 48 Mm. Muschel ziemlich gross, unregelmässig lang eirund, vornen zusammengedrückt und die Wöl- bung eigenthümlich abgeflacht, dann stark auf- geblasen, hinten und oben zu einem niederen Flügel zusammengedrückt; festschalig, ziemlich rauh rippenstreifig, die Sculptur besonders am Vordertheile stark ausgeprägt mit breiten Rippen und Furchen. Die Färbung ist ein ziemlich düsteres Braungrün mit einem dunkleren Jahr- ring; von der Mitte ab treten ganz schmale, un- regelmässig vertheilte braune Strahlen auf, die Area ist kastanienbraun. Der Oberrand steigt vor den Wirbeln gerade und ziemlich steil an, Fig. 498. hinter ihnen verläuft er in ganz schwachen Bogen fast horizontal. Der Vorderrand ist kurz gerundet und von oben nach unten zusammen- gedrückt, der Bauchrand ist vorn eigenthümlich abgeflacht, hinten gerundet, der Hinterrand bildet einen kurzen, geraden, leicht niedergedrückten, spitz abgerundeten Schnabel. Die Wirbel liegen vor einem Drittel der Länge, sie sind etwas auf- getrieben, springen aber kaum vor; die Sculptur ist eine fast auf die Spitzen beschränkte wenig auffallende Runzelung. Vor den Wirbeln liegt eine schmale, lange, deutlich begränzte Areola; die Area ist zu einem vorspringenden Flügel zusammengedrückt, das Band stark und vor- springend mit kurzer Bucht. Die Schlossplatte bildet an den Wirbeln eine deutliche Ecke; vor derselben ist sie linienförmig, kaum verdickt, hinter derselben verbreitert, in jeder Klappe mit zwei undeutlichen Lamellen, hinter denselben ausgebuchtet. Die Muskeleindrücke sind ober- flächlich, aber deutlich, der Manteleindruck kaum sichtbar ; Perlmutter bläulich weiss. Die Aussen- sculptur scheint innen durch. Aufenthalt: im Guadaira bei Sevilla, mir von Prof. Salvador Calderon mitgetheilt. Diese Art ist zunächst mit Anodonta macı- lenta Morelet verwandt, kann aber mit derselben nicht vereinigt werden, schon wegen der viel stärkeren Auftreibung. Meister. nnnnnnnn (Synonyme und bloss mit Namen angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt.) Alabastrina m... Anodonta baetica m. Calderoni m. Glandina algira L. dilatata Bourg. Helix anoterodon Pech. aperta Born arichensis Deb. var. erassidens Deb. aspersa Müll. Bailloni Deb. Beguirana Deb. Boghariensis Deb. Brenskei Bttg. Brevieri Pechaud. Brocardiana Dut. Burini Bourg. . Carotii Paul. charieia Pechaud . chottica Ancey v. Juilleti Constantinae Forbes Coquandi Morelet var. depressa n. var. Nahoni n. . var. nemoraloides n. Dastuguei Bourg. Denansi n. desertorum Forsk dieallistodon Bourg. - Duroi Hidalgo . var. minor m... embia Bourg. euglyptolena Bourg. Fleurati Bourg. DD . Seite Helix Gennarii Paul. — Ghazouana Deb. — heliophila Bourg. — hispaniea Mich. — Jobaeana Crosse . — Juilleti Terver — Lobethana Deb. — Lucasii Desh. — Marguerittei Bourg. — massylaea Morel. . var. zenatia m. — Melonii Maltz.. ur: — Nahoni m. (Coquandi var.) — nemoraloides m. (Coquandi var.) .. — pseudoembia Deb. — punica Morelet var. speculatorum n. — Raspailii Payr. — Rervelierei Deb. — Saidana Deb. v. Juilleti . — speenlatorum n. (punica var.) . — stereodonta Bourg. . — subjobaeana m. — surrodonta Bourg. — vermieullata Müll. — Wagneri Rossm. . . . . . — zenatia m. (massylaea var.) . Leucochroa Beck — argia Bourg. — baetica Rossm. — eandidissima Drp. ; var. conoidea Fag. et Debh. . var. maxima Bourg. var, subearinata Bourg. . g* Seite 50 By! 60 Leucochroa eariosula Michand . cariosula Rossm. v. hispanica . ceonoidea Fagot et Debeaux . Debeauxi Kobelt . hispanica Westerl. isserica n. - . . .» Kobeltiana Debeaux Mayrani Gassies octinella Bourg. Otthiana Forbes var. IM OSA a1 EEE Ne. Rossmässleri Kob. v. hispanica Seite 39 39 30 41 39 33 38 41 40 36 36 39 Leucochroa saharica Debeaux — sardoa Maltz. . — spiranomala Bourg. — Thayaca Bourg. — titanodolena Bourg. Rumina decollata var. maxima Unio baeticus n. — Calderoni n. — hispalensis n. — Sevillensis n- — umbonatus var. . Druck von Rud, Bechtold & Comp. in Wiesbaden. ICONOGRAPHIE DER ‚AND- © SUSSWASSER-NOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON BE. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DE W. RKOBELT. NIIT LAU AU AU AU NEUE FOLGE. VIERTER BAND. MIT DREISSIG TAFELN. N WIESBADEN. ! CZW- KREFDEL’S VERLAG. 1890. er \ D NItaT Pavel XeR Helix (Iberus) lucei. Testa subobtecte umbilicata, orbieulata, depresse convexa, strüs rugosis obliqwis incre- menti et sub lente Tlineis subtilissimis impressis spiralibus sculpta, albida, fas- eis 4 castaneis, superis 3 plerumque subinterruptis, quarta latiore saturatiore eontinua, ornata; spira convexa, apice parvo, corneo, submamillato. Anfractus 5 converiuseuli, regulariter erescentes, sutura impressa separati, ultimus dila- tatus, plus minusve compressus, basi To- tundatus, antice celeriter profundeque descendens. Apertura ovato - eircularis, perobligua, parum lunata, marginibus conniventibus, callo tenuissimo junctis, supero tenui, acuto, subplanato, medio protracto, intus remote tenuiterque albo- labiato, basali et columellari incrassatis, columellari super umbilicum medioerem dilatato eumque semioccultante. Diam. maj. 21,5, min. 19, alt. 12,5 Mm. Helic willica Paulucci*) Note malacologiche Sardegna p. 91 tav. 3 fig. 3. Gehäuse fast überdeckt genabelt, im Umfang kreisförmig, flach gewölbt, mit deutlichen, oben- her rauhen Anwachsstreifen seulptirt, unter der villica Pau- 499. *) Testa mediocriter umbrilicata, depresso- eonoidea, orbiceulata, opaca, rugoso-strrata, al- bida, zonulis 4 castaneis interruptis punctisque ornata ; spira subprominula, apice minuto, ma- millato, violascente; anfractibus 412 —5 con- vexiusculis (primis regulariter, wultimo celer- rime crescentibus) sultura impressa separatis; ultimo subcompresso, inferne subinflato, antice prope aperturam subito deflexo, non dilatato ; apertura obliqua, subeireulari, marginibus ap- proximatıs, peristomate tenui, reflexo; margine columellari dilatato, perforationem semioceul- tante. — Diam. maj. 19, min. 16, alt. 11 Mm. — Paulueei. Rossmässler, Teonographie Neue Folge IV, Loupe aber auch, besonders nach der Mündung hin fein spiral gestreift, dünnschalig, doch un- durchsichtig, weisslich mit vier kastanienbraunen Binden, von denen die oberen drei schmäler, weniger intensiv gefärbt, unterbrochen oder auf beiden Seiten sägezähnig eingeschnitten sind, während die vierte unterhalb der Peripherie ge- legene breiter, gesättigter und ganzrandig zu sein pflegt; in den Zwischenräumen finden sich auf der Oberseite noch unregelmässig zerstreute hornbraune Makeln und Punkte. Das Gewinde ist mehr oder minder hoch gewölbt, mit kleinem Apex, der aber bei meinen Exemplaren horn- farben ist, nicht violett, wie die Autorin angibt, und auch nicht zitzenförmig vorspringt. Die fünf Umgänge sind hübsch gewölbt und nehmen regel- mässig zu; sie werden durch eine einfache ein- gedrückte Naht geschieden; der letzte ist in die Quere verbreitert, von oben nach unten zu- sammengedrückt, mitunter bis zur Andeutung einer stumpfen Kante, die Unterseite gerundet, vornen steigt er rasch und tief herab, doch kann ich ihn nicht „deflexus“ nennen, wie die Original- diagnose. Die Mündung ist ziemlich gross, rund- eiförmig, sehr schief, nur wenig ausgeschnitten, die Ränder neigen zusammen und ihre Inser- tionen sind durch einen dünnen Callus verbun- den. Der Oberrand ist ganz dünn und scharf, in der Mitte erheblich vorgezogen und obenher leicht abgeflacht; in einiger Entfernung zurück steht eine dünne weisse Lippe; Basalrand und Spindelrand sind regelmässig gerundet, verdickt, umgeschlagen, der Spindelrand an der Insertion erheblich verbreitert, so dass er den Nabel zum grösseren Theil verdeckt. Ein Nabelfleck ist nicht vorhanden, die Mündung ist innen leicht bräunlich überlaufen und die Binden scheinen durch. Aufenthalt: auf der Insel Sardinien. Meine Exemplare sind theils von Herrn Forsyth Major am Monte d’Oliena gesammelt, theils von Herrn von Maltzan bei Gena-Croce in der Nähe des 1 2 Tafel XCI. Caps Monte Santo. Beide Fundorte gehören dem Kalkgebiete in der Mitte der Ostküste an, auf welches die Art beschränkt scheint. Das Auftreten dieser Form aus der nächsten Verwandtschaft der Helix surrentina Ad. Schmidt auf Sardinien ist äusserst interessant. In Ver- bindung mit den nachher folgenden Iberusformen beweist sie, dass dieser Typus von Iberus schon die alte Tyrrhenis bewohnte, ehe diese in's Meer versank und das berechtigt uns zu der Annahme, dass die Entwicklung der Gruppe Iberus über- haupt auf dieser. Erdscholle stattgefunden hat und dass wir heute nur die Nachkommen der Formen kennen, welche ihre Randzone bewohn- ten und den Untergang überlebten. - 300 — 502. Martens Testa omnino exumbilieata, rarius obteete per- forata, subgloboso-depressa, tenuis, sub- translucrda, strüis subtilibus inerementi infra suturam distinetioribus lineisque spiralibus subtilissimis sub lente tantum conspieuis sculpta, nitidula, albida, fas- ceiis 4 nigro-castaneis, superis interruptis, ornata; spira convexo-conoidea, apice parvo, corneo, submamillato. Anfractus 4'/2 convexiusculi, sutura impressa lineari disereti, penultimus plus minusve angu- latus, ultimus dilatatus, rotundatus, basi convexus, circa locum umbiliei subgibbus, ad aperturam valde profundeque deflexo- descendens. Apertura perobligua, late ovata, vix lunata ; peristoma album, mar- ginibus conniventibus, supero producto, arcuato, externo latiuscule reflexo, basali dilatato, appresso; fauces fusco tinctae, faselis translucentibus. maj. 17, min. 14, alt. 11 Mm. ridens Martens*) Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde in berlin 1884 p. 197. Gehäuse völlig entnabelt, nur ausnahmsweise noch ganz unbedeutend geritzt, gedrückt kugelig, dünnschalig, etwas durchscheinend, fein, nur unter Helix (Iberus) ridens Diam. Helix *) Testa obtecte perforata, subgloboso-de- pressa, alba, fasciis 4 nigrofuscis, superioribus interruptis, pieta, infra suturam striatula, ni- tidula; anfractus 42, primus sat convezus, brunneo-griseus, concolor, sequentes subangulati, ultimus rotundatus, basi convexus, antice valde descendens ; apertura perobliqua late ovata, peri- stomate albo, latiuscule reflexo, marginibus ap- proximatis, supero et infero sat arcuato, colu- mellari dilatato, appresso. Fig. 500— 502. der Naht stärker in der Richtung der Anwachs- streifen gestreift, unter der Loupe besonders auf der Oberseite auch mit feinen Spirallinien sculp- tirt, glänzend, weisslich mit vier schwarzbraunen Binden, von denen gewöhnlich nur die unterste scharf ausgeprägt ist, während die beiden näch- sten nur aus zusammenhängenden Flecken, die oberste ganz dicht unter der Naht verlaufende aus unzusammenhängenden Flecken bestehen. Das Gewinde ist gewölbt kegelförmig mit klei- nem, leicht zitzenförmig vorspringendem, horn- gerauem Apex. Es sind nur 4!/a Umgänge vor- handen; die beiden oberen sind gut gewöibt, der vorletzte mehr oder minder ausgeprägt stumpf- kantig; sie werden durch eine deutliche, linien- törmige, eingedrückte Naht geschieden und neh- men regelmässig zu; der letzte ist stärker ver- breitert, besonders nach der Mündung hin, am Umfang gerundet, auch die Unterseite gewölbt, nach der Nabelgegend hin sogar fast höckerig aufgetrieben. Vornen steigt der Umgang stark und rasch herab. Die Mündung ist in Folge davon sehr schief, relativ gross, rundeiförmig bis kreisförmig, nur wenig ausgeschnitten; der Mund- rand ist dünn, weiss, oben ausgebreitet und vor- gezogen, dann rasch breit umgeschlagen ; die Rand- insertionen neigen zusammen, ein Callus ist kaum erkennbar. Der Basalrand und der Spindelrand sind schön gerundet, der letztere ist verbreitert und fest angedrückt, nach innen schneidet er scharfrandig ab. Die Mündung ist innen bräun- lich überlaufen, die Binden scheinen durch. Aufenthalt: an der sardinischen Ostküste im Kalkgebiet, wie die vorige Art. Der Typus stammt von Monte Tului bei Dorgali und wurde von Herrn Forsyth Major, dem ich auch einige Exemplare verdanke, entdeckt. Maltzan fand am Cap Monte Santo eine grössere, höhere, dickschaligere Form mit meist fehlender Ober- binde, sowie bei Dorgali eine Zwergform von nur 14:12 Mm. Durchmesser. Ausserdem noch eine sehr hübsche Form, welche er im Nachrichts- blatt der Deutschen malacozoologischen Gesell- schaft 15886 p. 86 als var. splendens be- schrieben und folgendermassen characterisirt hat: „Differt a typo testa distinctius conordea, an- fractu ultimo subeompresso, fascüs tribus (nec 4) quam ın typo multo angustioribus ornata, aper- tura angustiore.* Wir bilden ein vom Autor mitgetheiltes Exemplar Fig. 502 ab; die Dimen- sionen sind wie beim Typus. Diese prächtige Art führt von der vorigen zum Formenkreise der sicilischen Helix glo- bularis Ziegler hinüber und kommt derselben in manchen Formen recht nahe, ist aber durch- schnittlich viel dünnschaliger und auch durch Tafel, XCI. den gerundeten, seitlich zusammengedrückten Spindelrand wohl zu unterscheiden. 503. Helix (Iberus) sardonia Martens. Testa subaperte perforata, depressa, supra sub- plana, basi convexa, carinata, undique rugoso-striata, rugis obliquis, ürregulari- bus, solidula, albida, superne fusco-macu- lata, interdum fascia angusta ornata, infra carinam fascia altera angusta cin- gulata; spira vix elevata, saepe irvregu- laris, apice griseo-corneo. Anfractus 42, embryonales convexi, sequentes plant, ca- rina suturam sequente plus minusve exserta muniti, vegulariter erescentes, ul- timus carina distinctissima utrinque com- pressa cinctus, basi inflatus, circa per- forationem gibboso-eristatus, antice subite valdeque deflexo-descendens. Apertura perobliqua, securiformis; peristoma albo- incrassatum, extus distincte angulatum, marginibus approximatis, callo tenuis- sim9 junctis, supero expanso, producto, infero regulariter arcuato, reflexo, ad in- sertionem dilatato et perforationem par- tim obtegente; fauces fuscescentes, fasctis translucentibus. Diam, maj. 20, min. 17, alt 9 Mm. Helix sardonia Martens”) Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde Berlin 1884 p. 197. : Gehäuse ziemlich weit, aber halb überdeckt durchbohrt, niedergedrückt, die Oberseite fast flach, die Unterseite gut gewölbt, scharf gekielt, allenthalben mit rauhen, unregelmässigen, schrä- gen Runzelfalten sculptirt, festschalig, schmutzig weiss, obenher in der verschiedensten Weise mit rothbraunen Flecken gezeichnet, die besonders deutlich am Kiel zu sein pflegen, mitunter auch mit einer schmalen, rothbraunen Binde, die an den Runzeln unterbrochen ist, unterseits in einiger Entfernung vom Kiel mit einer eben- solchen Binde gezeichnet, aber ohne Flecken. Das Gewinde ist beim Typus kaum erhoben, mit- unter unregelmässig aufgewunden mit einem ziem- lich kleinen horngrauen Apex. Es sind nur 4'/s Umgänge vorhanden, der embryonale ist gewölbt, *) Testa depressa, carinata, perforata, stri- ato-rugosa, albida, supra fusco-maculata, infra interrupte unifasciata ; spira paulum prominula ; anfractus 4, supra plant, carina plus minusve exserta, ultimus infra sat convexus, antice dis- tincte descendens; apertura perobligua, securi- formis, peristomate albo, marginibus approxi- matis, supero expanso, infero reflexo, concave areuato, perforationem semitegente. — Martens. Fig. 503 u. 504. 3. die folgenden sind obenher flach, von einem mehr oder minder vorspringenden, der eingedrückten Naht folgenden Kiel umzogen, regelmässig zu- nehmend; der letzte hat einen scharfen, beider- seits zusammengepressten, hoch oben stehenden, nur ganz wenig gezähnelten Kiel; über dem- selben ist er flach, auf der Unterseite stark ge- wölbt, um die Perforation herum zu einer rund- lichen Kante zusammengedrückt; vorn ist er rasch und tief herabgeschlagen. Die Mündung ist in Folge davon sehr schief, unregelmässig beilförmig, nur wenig ausgeschnitten; der Mundrand ist weiss verdickt, aussen mit einer ausgeprägten Ecke; die Ränder neigen zusammen und sind durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Ober- rand ist ausgebreitet, nur ganz wenig gerundet, vorgezogen, nach der Ecke hin leicht geöffnet; der Unterrand ist schön gerundet, zurückge- schlagen, an der Insertion verbreitert und die - Hälfte oder mehr der Perforation deckend. Die Mündung ist innen bräunlich überlaufen, die Bin- den und Fleckenreihen scheinen durch. Aufenthalt: in der Umgebung von Dorgali an der sardinischen Ostküste, der Typus von Forsyth Major bei Covile Toddeito gesammelt, meine Exemplare von ihm mitgetheilt. Diese Form steht der sicilischen Helix scab- riuscula Desh. so nahe, dass ich nicht daran denken würde, sie abzutrennen, wenn sie aus Sieilien stammte; ich besitze von dort Formen, die kaum zu unterscheiden sind. Sie scheint auch am Originalfundort sowohl in der Grösse wie in der Zeichnung und Sculptur erheblich zu variiren und ist bald fast ganz überdeckt, bald ganz often durchbohrt. 504. Helix (Iberus) sardonia var. dor- galiensis Maltzan. Differt a typo testa solidiore, spira magis elata, subeonica, anfractu ultimo utrinque con- vexo, carına fere mediana, peristomate incrassato, marginibus magis conniventi- bus, callo distincto junctis, basali valde reflexo. Diam. maj. 20, min. 17, alt. 10,5 Mm. Helix sardonia var. dorgaliensis Maltzan Nach- richtsblatt der deutschen malacozoologi- schen Gesellschaft XVIII. 1886 p. 86. Eine gut unterschiedene Varietät, welche vom Standpunkt vieler Malacologen aus wohl Art- rechte verlangen könnte. Sie ist festschaliger, viel höher gewunden, so dass das Gewinde mehr oder minder kegelförmig erscheint, die Umgänge sind obenher nicht abgeflacht, sondern gerundet, und der Kiel steht fast auf der Mitte des letzten 1# r 4 Tafel XCI. Fig. 50 Umganges. Die Mündung ist mehr gerundet, der Mundrand stärker verdickt, die Insertionen neigen mehr zusammen und sind durch einen deutlichen, scharfbegränzten Callus verbunden; der Unter- rand besonders ist auffallend stark verdickt, sehr » 9.7306.U.9072 508. breit umgeschlagen, auch am Nabel noch los- tretend. Das Gehäuse erinnert auffallend an die chinesische Helix tectum sinense von Mart. Aufenthalt: bei Dorgäli, das abgebildete Exemplar mir von Maltzan mitgetheilt. Tafe 505. 506. Helix (Iberus) Bülowi von Maltzan. Testa omnino exumbilicata vel vix levissime ri- mata, depressa, fere lenticularis, acute carınata, solida, rugis irregularibus sculpta, sub lente subtilissime spiraliter lineata, griseo-albida, maculis brunneis quadrifasciata. Anfractus 5, supremi convewiusculi, laeves, sequentes planati, ad suturam carina marginatam impressi, ultimus utrinque convexus, ad carinam submedianam prominentem compressus, antice subite valde deflexus. Apertura perobliqua, angulato-ovata, parum lu- nata, marginibus conniventibus, sed haud Junetis, supero primum subinflexo, dein patulo, basali reflexo, intus callo albo nitido, medio distincte tuberculato mu- nito, ad insertionem fusco maculato. Diam. ma). 22,5, min. 20, alt. 12 Mm. Helix (Iberus) Bülowi von Maltzan Nachrichts- blatt der deutschen malacozoologischen Gesellschaft XVII. 1886 p. 85. Gehäuse völlig entnabelt oder noch ganz leicht geritzt, niedergedrückt, mehr oder minder linsen- förmig, scharf gekielt, festschalig, mit rauhen, unregelmässigen, dichtgedrängten Runzeln sculp- tirt, unter der Loupe auch ganz fein spiral ge- streift, grauweiss mit undeutlichen, rothbraunen Flecken, welche zu vier Binden, drei auf der Oberseite und einer auf der Unterseite, angeord- net sind. Es sind fünf durch eine eingedrückte Naht geschiedene, regelmässig zunehmende Um- gänge vorhanden, die embryonalen glatt, gewölbt, hornfarkın, die folgenden flach, vor der durch einen Kiel berandeten Naht leicht eingedrückt; der letzte ist beiderseits gewölbt, an dem fast in der Mitte verlaufenden vorspringenden, schar- ten Kiel zusammengedrückt, vorn plötzlich tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, eckig eirund, nur wenig ausgeschnitten, die Rän- der neigen zusammen, sind aber höchstens durch einen ganz dünnen, kaum erkennbaren Callus verbunden; der Oberrand ist gleich hinter der Insertion eingebogen, dann geöffnet und vor der XI. der Ecke entsprechenden Rinne häufig leicht ver- dickt; der Basalrand ist umgeschlagen, innen mit einem weissen glänzenden Callus belegt, gerun- det, in der Mitte mit einem weissen Höckerzahn versehen, an der Insertion verbreitert, die Per- foration meist völlig schliessenä, mit einem brau- nen Flecken gezeichnet; die Mündung ist innen braun mit vier deutlichen, schwarzbraunen Binden. Aufenthalt: am Cap San Vito in West- sicilien, von Herrn Ztolle gesammelt. Eine hübsche Form aus der engsten Ver- wandtschaft der Helix scabriuscula typica, aber durch den stark umgeschlagenen, gezahuten Basalrand, auch durch die Stellung des Kieles wohl genügend unterschieden. Es liegen mir zwei verschiedene Formen vor, die höhere (Fig. 505), welche Maltzan’s Typus darstellt, und eine flachere, mehr an den Typus von Hel. scabrius- cula erinnernde (Fig. 506), beide anscheinend zusammen vorkommend. 507. 508. Helix Paulueei. (Iberus) pudiosw Testa imperforata, transverse ovata, depresso- convexa, tenuiuscula, striatula, hie Wie indistincte malleata, albida, fusciis 5 castaneis interruptis strigisque fulguratis ejusdem coloris ornalta; spira subpromi- nula, apice laevigato, corneo. Anfractus 4a —5 vie convexiusculi, sutura im- pressa divist, regulariter crescentes, ul- timus praesertim versus aperturam dil«- tatus, subeompressus, interdum subangu- latus, basi convezus, amtice breviter deflexus. Aperiura obliqua, ovata, me- diveriter lunata, alba, fasciis intus trans- lucentibus; peristoma intus remote albo- labiatum, marginibus conniventibus sed minime Junclis, supero recto, arcuato, tenui, externo rotundato cum basalt strie- tiusculo ad insertionem dilatato angulum levissimum formante; macula umbilicalis nulla. Diam. maj. 16, min. 15, alt. 9 Min. Tafel XCHI. Helix pudiosa Paulucci*) Note malacologiche Surdegna p. 89 tav. 3 fig. 6. Var. major, anfractibus 5, superne variegatis, apertura latiore (Fig. 508). Diam. maj. 19, min. 16, alt. 11,5 Mm. Gehäuse undurchbohrt, etwas in die Quere verbreitert, gedrückt gewölbt, ziemlich dünn- schalig, mit deutlichen, besonders in der Nähe der Naht ausgeprägten Anwachsstreifen, hier und da unregelmässig gehämmert, weisslich mit fünf unterbrochenen kastanienbraunen Binden, zwischen welchen sich aber obenher noch Flecken und Zickzackstriemen einschieben, so dass die Zeichnung sehr der von Hel. serpentina ähnelt. Das Gewinde ist leicht convex mit glattem, horn- tarbenem Apex. Die Umgänge — reichlich 4'/> — sind nur leicht gewölbt und werden durch eine eingedrückte Naht geschieden; sie nehmen langsam zu, der letzte ist besonders gegen die Mündung hin erweitert, von oben nach unten zusammengedrückt, in seiner vorderen Hälfte oft undeutlich kantig, unterseits gerundet, vorn herab- gebogen. Die Mündung ist schief, rundeiförmig, mässig ausgeschnitten, weiss mit im Gaumen deut- lich durchscheinenden Binden, ohne Nabel- tleck; der Mundsaum wird innen durch eine weit zurückliegende weisse Lippe verstärkt, die Ränder neigen zusammen, sind aber nicht durch einen Callus verbunden; der Oberrand ist ge- wölbt, dünn, geradeaus vorgezogen, der Aussen- rand gerundet, der Spindelrand etwas verdickt und gestreckt, so dass er einen allerdings wenig deutlichen Winkel mit dem Basalrand bildet. Das Fig. 507 abgebildete Exemplar stimmt in jeder Hinsicht genau mit der Paulucev’schen Figur, aber schlecht mit der Diagnose; den Um- fang kann man doch gewiss nicht orbieularis nennen und der letzte Umfang ist an der Mün- dung ganz entschieden erweitert, obwohl ihn die Autorin ausdrücklich haud dilatatus nennt. Ich glaube aber in diesem Falle der sehr guten Figur das Hauptgewicht beilegen zu sollen. Von Herrn Forsyth Major erhielt ich noch eine zweite Form, welche von dem Typus nicht unerheblich abweicht; sie ist erheblich grösser, *) Testa imperforata, orbiculata, depresso- convexa, opaca, striatula, parum malleata, alba, zonulis quinis castaneis interruptis ornata ; spira subprominula, apıce obtuso, laevigato, corneo; anfractıbus #'/2 vin convexiusculis (primis lente, ultimo celerrime crescentibus), sutura impress« divisis; ultimo subcompresso, inferne convexo, antice prope aperturam subito deflexo, non dila- tato; apertura obliqua, ovata oblonga, albida ; peristoma levissime labiatum, marginibus conni- ventibus, approximalis. Fig. 509. 5 höher, hat reichlich fünf Umgänge, deren letzter ausgeprägt stumpfkantig ist und bis zu sieben Fleckenreihen oder Binden; auch ist die Mün- dung erheblich grösser. Ich erlaube mir, diese Form nach ihrem Entdecker var. Forsythi zu nennen und bilde sie Fig. 508 ab. Helix pudiosa soll nach der Autorin bei Sassari vorkommen; meine Exemplare hat Herr Forsyth Major in der Umgebung von Iglesias gesanmelt, also ziemlich am andren Ende der Insel, und zwar den Typus an dem Montani Xeddu, die Varietät am Monte S. Giovanni. Es kann diese Art trotz der Aehnlichkeit in der Farbenzeichnung nicht zur Gruppe der Hel. serpentina gerechnet werden, schon der weissen Mündung wegen, noch weniger möchte ich sie, wie die Marchesa Paulucei will, mit Hel..sur- rentina Ad. Schm. in Beziehung bringen. Ich halte sie vielmehr für die nächste Verwandte der weissmündigen Arten der Balearen und Cata- loniens, von denen Heliw Oberndörfer: m. und Hel. minoricensis -Mittre recht nahe au sie herantreten. Auch diese Formen werden da- durch in eine gewisse Beziehung zu der alten Tyrrhenis gebracht. 509. Helix (Iberus) Üenestinensis Crosse et Debeaux. Testa imperforata, suborbieularis, turbinato- depressa, solidula, parum nitens, stria- tula, strüs praesertim infra suturamı dis- tinetioribus, hie illie malleata, albida, fasciis 5 nigrocastaneis ornata, prima interrupta, secunda et tertia confluenti- bus, albido vermiculatis, inter fuscias irregulariter maculosa. Spira depresse conoidea, apice parvo, laevi, corneo- violaceo. Anfractus vie 5 sutwra im- pressa discreti, convexiusculi, regulariter crescentes, ultimus primum subangulatus, dein rotundatus, bası subinflatus, aper- turam versus dilatatus, paululum des- cendens. Apertura obliqua, sat magna, late ovata, sat lunata, intus fascis trans- lucentibus; peristoma acutum, marginibus distantibus, haud junetis, supero et ew- terno albis, intus albo labiatıs, externo infra leviter reflexo, basali ıncrassato, reflexo, ad insertionem dilatato, nigro- castaneo muaculato; parıes aperturalis castanev tinctus. Diam. maj. 21, min. 18, alt. 13 Mm. Helix Cenestinensis Crosse et Debeaux*) Jour- *) Testa imperforata, turbinato- depressa, solidula, parum nitens, viw striatula, albida, Tafel XCH. nal de Conchyliologie XVII. 1869 p. 53 pl. 5 fig. 7.— Paulucei Fauna Malacol. Sardegna p. 88 pl. 6 fig. 4. — Pfeiffer Monographia Heliceorum VII. p. 336. Nomenclator p. 157 No. 2372. Helix serpentina var. Kobelt Catalog palaearct. Binnenconchylien ed. II. p. 38. Gehäuse undurchbohrt, gerundet, doch leicht in die Quere verbreitert, gedrückt kreiselförmig, festschalig, kaum glänzend, die Anwachsstreifen besonders in der Nähe der Naht deutlicher, da- zwischen hier und da hammerartige Eindrücke. Die Grundfärbung ist weisslich, aber sie ver- schwindet mit Ausnahme der Basis und schmaler Zwischenräume durch die reiche schwarzbraune bis tiefschwarze Zeichnung, welche aus fünf Bin- den besteht, zwischen die sich hellere Marmori- rungen, Reihen pfeilförmiger Flecken u. dergl. einschieben. Die erste Binde besteht aus grossen quadratischen radiär gestellten, dicht an die Naht anschliessenden Flecken mit scharf gezeichneten Zwischenräumen; die zweite und dritte sind ver- schmolzen zu einem breiten, vielfach durch helle Flecken unterbrochenen Bande, die vierte ist meistens am schärfsten ausgeprägt, die fünfte wieder fleckig; unterhalb derselben ist keine Zeichnung mehr. Das Gewinde ist flach kegel- törmig mit kleinem, glattem, violett hornfarbenem Apex. Es sind knapp fünf Umgänge vorhanden, welche durch eine eingedrückte linienförmige Naht geschieden werden; sie sind leicht gewölbt und nehmen regelmässig zu; der letzte ist an- fangs stumpfkantig, dann rein gerundet, auf der Unterseite gewölbt, fast aufgeblasen, nach der Mündung erweitert und etwas herabsteigend. Die Mündung ist schräg, relativ gross, weit ei- förmig, ziemlich stark ausgeschnitten, im Gau- men schmutzig weiss mit durchscheinenden Bin- den. Der Mundrand ist scharf, die Ränder neigen nicht zusammen und laufen fast parallel, ein Callus ist nicht vorhanden; Oberrand und Aussen- rand sind scharf, innen mit einer zurückliegenden weissen Lippe belegt, der Aussenrand schlägt sich unten ganz wenig um, der Spindelrand ist zonis spiralibus latiuseulis, vegularibus, nigro- castaneis, albido variegatis, transversim cincta; spira subdepressa, apice obtuso, laevigato, pallide violaceo; sutura impressa; anfractus 4/a—4°]ı vix convexiusculi, ultimus antıce paululum des- cendens, subtus spiraliter nigro-castaneo bifas- ciatus; apertura obliqua, late Tunaris, intus livide albida; peristoma intus labiatum, mar- ginibus distantibus, fere subparallelis, columel- lari (et loco umbiliei) nigro-castaneo, subdila- tato, basalı et externo albidis. — Diam. maj. 19, min. 16, alt. 171 Mm. | | l Fig. 510. verdickt, ziemlich gestreckt, an der Insertion verbreitert; er ist hier intensiv kastanienbraun gefärbt und diese Färbung verbreitet sich auch über die Mündungswand. Das Thier ist nach Crosse und Debeaux schlank, fast durchscheinend, rauh gerunzelt, blaugrau mit zwei dunklen von den Fühlern aus- laufenden Streifen, zwischen denen in der Mittel- linie eine Reihe schwarzer Punkte steht. Der Fuss ist kurz, hinten zugespitzt, heller als der Vorder- theil, die Sohle weiss. Die Oberfühler sind schlank, eylindrisch, blaugrau, die unteren sehr kurz. Aufenthalt: im Walde von Mello bei Corte auf Corsica, unter Steinen häufig; meine Exem- plare sind von Herrn Rolle dort gesammelt. Helix cenestinensis ist eine durch ihre auf- fallende Zeichnung und den Mangel an Glanz sehr gut charakterisirte Lokalform des Typus serpentina und kann am ersten von allen mir bekannten Anspruch auf Anerkennung als Art machen. Ich habe überhaupt meine früher aus- gesprochene Ansicht, nach welcher ich, Ross- mässler folgend, alle die tyrrhenischen Iberus mit braunem oder schwarzem Nabelfleck unter Helix serpentina zusammenzog, nicht mehr auf- recht erhalten, und ziehe auch hier vor, die ein- zelnen Formen unter eigenen Namen zu beschrei- ben; es kann sie dann jeder ganz nach Belieben als Arten, Unterarten oder Varietäten führen. Bei allen diesen Iberus beherbergt so ziemlich jeder Fundort seine besondere Form. Die Mar- chesa Paulueci hat in ihrer schon mehrfach eitirten Fauna von Sardinien, auf reiches Ma- terial gestützt, die zum Formenkreise der Helix serpentina gehörigen Formen einer sehr gründ- lichen Bearbeitung unterzogen und glaubt als Ar- ten anerkennen zu sollen: 1. Helix serpentina Fer., Icon. 239, inelu- sive Hel. Magnettii Mab. (Icon. 1181) nec Cantraine, Isilensis Villa und ver- schiedenen neuen Varietäten. 2. Helix hospitans Bonellü Magnettii Cantr. nec Mab. Carae Kob. nec Cantr. (Icon. 1180). 3. Helix Carae Cantraine. 4. Helix Cenestinensis Crosse et Debeaux. ?5. Helix halmyris Mabille. Ich glaube dass einige ihrer Varietäten ge- rade so gut Anspruch auf Anerkennung als Art machen können und bringe dieselben nachstehend zur Abbildung. 510. Helix (Iberus) suburbana Pau- luceci. Testa depresse conoidea, imperforata, parum nitens, striis superne distinctiorihus, hic Tafel XCH. illie malleata, albida, fusco-castaneo in- terrupte quadrizonata, rarius quinque zonata, coneo undique irregulariter ma- culata et vermiculata ; spira conoidea ver- tice parvo, laevi, obtusulo. Anfractus 5 leviter convexiusculi, sutura lineari vix impressa discreti, regulariler crescentes, ultimus major, rolundatus, basi quoque convexus, ad aperturam diatatus bre- viterque deflexus. Apertura perobliqua, late ovata, distinete lunata, marginibus subparallelis, vix conniventibus, haud Junctis, supero et externo intus remote distincte labratis, supero primum recto, dein patulo, externo reflexiusculo, basali calloso, stricto, cum externo angulum for- mante, ad insertionem dilatato, appresso, castaneo maculato; apertura carneo- livida, ad parietem aperturalem casta- neo tincta. ma,j. 21, min. 17, alt. 13 Mm. Cenestinensis var, suburbana Paulucci ®) Fauna Moll. Sardegna p. 88 tav. 6 fig. 5. Gehäuse gedrückt kegelförmig, undurchbohıt, kaum glänzend, besonders oberseits zunächst der Naht deutlich gestreift, nach der Mündung hin stark hammerschlägig, weisslich, mit vier unter- brochenen kastanienbraunen Binden, von denen die oberste wie bei Helix Cenestinensis nur aus Flecken besteht, welche aber nicht so regel- mässig quadratisch und auch nicht so radiär ge- stellt sind; auch die anderen Binden sind durch helle Flecken und Makeln unterbrochen oder auch in Pfeilflecken aufgelöst, nur selten ist eine fünfte unterste Binde ganz schwach entwickelt; die Zwischenräume sind mit hellen hornfarbenen Flecken ausgefüllt, welche auch einen Theil der Basis einnehmen. Das Gewinde ist kegellörmig, mit glattem, etwas abgestumpftem, ziemlich feinem Apex. Es sind fünf Umgänge vorhanden, welche durch eine linienförmige, nur ganz leicht ein- gedrückte Naht geschieden werden; sie sind et- was gewölbt und nehmen regelmässig zu, der letzte ist grösser, gerundet, auch unterseits ge- wölbt, nach der Mündung hin erweitert und herab- gebogen. Die Mündung ist sehr schief, breit halbeiförmig, erheblich ausgeschnitten, die Rän- der sind fast gleichlaufend, ohne zusammenzu- neigen oder durch einen Callus verbunden zu sein; eine starke, gelblich fleischfarbene Lippe liegt etwas zurück längs Ober- und Aussenrand. Diam. Helix *) Differt a typo testa magis convexiusceula, solidıore, ac striata, anfractu ultimo minus glo- boso, apertura praecipue protracta, strictius- cula. — Diam. maj. 19,5, min. 16, alt. 13 Mm. Fig. 511. y Der Oberrand ist etwas eingedrückt, anfangs ge- rade, dann geöffnet, ganz leicht verdickt; der Aussenrand ist geöffnet und leicht umgeschlagen, der Spindelrand verdickt, durch einen Callus aus- gefüllt, welcher bis zum scharfen Rande läuft und sich faltenartig gegen die Lippe absetzt, oben verbreitert und fest angedrückt; die Ansatz- stelle und etwas weniger auch die Mündungs- wand sind kastanienbraun gefärbt. Aufenthalt: bei Macomer südlich von Sassari, mir von meinem Freunde H. v. Maltzan mitgetheilt; die Angabe bei Sassari scheint mir in ziemlich weitem Sinne genommen. Die Marchesa Paulucci hat diese Form als Varietät der corsischen Helix Cenestinensis Crosse et Debeaux beschrieben und sie kann auch gewissermassen als deren sardisches Ana- logon gelten. Doch erscheinen mir die Unter- schiede in Gestalt, Zeichnung und Mündungs- bildung genügend, um ihr ebenso gut Anspruch auf Anerkennung als Art zu geben, wie irgend einer anderen Localform aus dem Formenkreise der Helix serpentina, 511. Helix (Iberus) Isarae Paulucci. Testa imperforata, depressa, suborbieularis, vi nitens, ruditer striata et undique mal- leata, griseo-albida, zonulis 4 interruptis, prima subobsoleta, ceincta; pallide corneo- maculata et vermiculata; spira parum elevata, apice corneo, obtusulo. Anfrac- tus 4!/2 convextuseuli, sutura impressa separati, regulariter crescentes, ultimus dilatatus, praesertim inferne convexus, antice brevissime deflexus, ad umbiliei locum impressus. Apertura late ovata, obliqua, distincte lunata, alba ; geristoma acutum, marginibus haud conniventibus, minime junctis, supero et externo dis- tincte albolabiatis, externo leviter reflexo, eolumellari vix calloso, strietiusculo, ad insertionem leviter dilatato, macula um- bilicali parum conspieua vel subnulla. Diam. ma). 20, min. 17,5, alt. 11--12 Mm. Helix serpentina var. Isarae Paulucei*) Fauna malacolog. Sardegna p. 72 tav. 4 fig. 7. Gehäuse undurchbohrt, niedergedrückt, leicht in die Quere verbreitert, kaum glänzend, rauher gestreift und deutlicher gehämmert, als ihre meisten Verwandten, grauweiss, mit vier schma- len unterbrochenen Binden, von denen die oberste *) Discrepans a typo testa rugosiuscula, 20- nulis interruptis pallidioribus, macula umbilt- cali et parietali nulla, margine columellari brun- neo punctata, ex 8 Tafel XCII. meistens nur gauz schwach entwickelt ist, über- all mit blass hornfarbenen Flecken und Makeln gezeichnet; das Gewinde ist nur wenig erhoben mit hornfarbenem, leicht abgestumpftem Apex. Es sind 4'/» leicht gewölbte Umgänge vorhanden, welche durch eine eingedrückte Naht geschieden werden; sie nehmen regelmässig zu, der letzte ist erweitert, obenher mässig, nach unten aber stark gewölbt, vornen kurz herabgebogen, in der Nabelgegend eingedrückt. Die Mündung ist schief, breit eirund, deutlich ausgeschnitten, rein weiss; der Mundrand ist scharf, die Insertionen neigen nicht zusammen und sind durchaus nicht verbunden, der obere und der äussere Rand etwas zurück mit einer sehr ausgeprägten weissen Lippe Fig. 512-515. belegt; der Aussenrand ist leicht umgeschlagen, der Spindelrand nur schwach verdickt, aber doch ziemlich gerade. an der Insertion nur wenig ver- breitert; der Spindelfleck ist gar nicht oder nur ganz schwach entwickelt, die Mündungswand nicht gefärbt. Aufenthalt: in Sardinien, von Caroti im Thal des Tacquisara und in der Gola S. Giorgio bei Osini entdeckt, meine Exemplare von Maltzan bei Torre S. Antioco gesammelt. Die niedergedrückte Gestalt, die rauhe Strei- fung und die geringe Entwicklung des Spindel- flecks geben auch dieser Art Anspruch auf Selbst- ständigkeit. Tafel 512—515. Helix (Iberus) Magnettii Cantraine. Cantraine gibt für seine Art folgende Diag- nose: Helix testa orbiculato-convexa, depressiuseula, imperforata, glabra, alba, zonis fuscis quinque interruptis ornata; spira pro- minula; apertura Tumato-oblonga, alba vel subrosacea; labro margine rveflexo. Anfractus 5. Alt. 7'/e", diam. 9a", — — — Elle est lisse, luisante, assez epaisse, blanche, maculee et vermiculce de brun, de maniere a paraitre chince ; quatre series de taches brunes angquleuses et ır- regulieres remplacent les 4 zones supe- rieures de Helix Carae, mais la 4e serie penetre presque toujours dans louverture sans trawerser la levre. Une zone rudi- mentaire, un brun Jaunätre, entoure la base de la coquille. La spire est sur- baissce et quelque fois deprimee; Touver- ture blanche aussi haute que large, mu- nie d'un bourrelet de meme couleur; le peristome faiblement reflechi et V’ombelie ferme, un peu deprime; la callosite qui le recouxre porte une tache rose ou bru- mätre. — — Je Tai recueillie sur les murs de Cagliari et Je ne Pair trouree que la. Cantraine hat diese Art leider nicht abge- bildet; von den Rossmässler'schen Figuren im vierten Hefte des ersten Bandes der Iconographie, die er seltsamer Weise Ziegler zuschreibt, eitirt er indess keine dazu und erwähnt nur, dass sie der Helix marmorata Fer. (Fig. 243) sehr ähn- = XCHI. lich scheine, dass er sich aber an den Original- exemplaren im Pariser Museum von der sehr er- heblichen Verschiedenheit überzeugt habe. — Ich kann darum der Marchesa Paulucei nicht folgen, wenn sie ]. c. den Namen Helix hospitans bonelli für diese Form vorzieht. Diese Art ist von Bonelli nirgends beschrieben worden, von Villa wird sie ebenfalls nur genannt, und Alles, was wir von ihr wissen, beschränkt sich darauf, dass Ross- müässler ]. ce. von seinen Fig. 240 und 241, welche zwei helle, nur mit Fleckenreihen gezeichnete, aber in der Gestalt erheblich verschiedene Exem- plare darstellen, sagt: Diese beiden Varietäten sind die Helix hospitans Bonelli. — Die Mar- chesa Pauluccei nimmt nun Fig. 240 für den Typus von Helix hospitans, während sie Fig. 241 alsvar. jaspidea zu serpentina typica zieht. Cantraine hat keine der beiden Figuren an- erkannt und darum halte ich es für das Beste, den Bonelli’schen Namen, der ja möglicherweise unsere Form bedeuten kann, gegen den seinigen zurücktreten zu lassen. Es ist das schliesslich ja nur eine Zweckmässigkeitsfrage. Cantraine’s bestimmte Angabe, dass sich Helix Magnettii an den Mauern von Cagliari finde, ist durch Caroti und Forsyth Major neuerdings wieder bestätigt worden. Es herrscht dort in der That eine eigenthümliche helle, nicht selten sogar rein weisse Form vor, die als gute Lokalrasse oder Art anerkannt werden muss. Meine Serie, welche ich Herrn Forsyth Major verdanke, stammt aus den Ruinen des römischen Amphitheaters; die drei im Profil abgebildeten Exemplare geben einen Begrifi davon, wie ver- änderlich die Art an diesem einen Fundort ist. Tafel XCIL. Sie alle haben aber den kastanienbraunen Nabel- fleck sehr scharf ausgeprägt und auf die Mün- (lungswand übergreifend, auch das rein weisse, während Cantraine denselben in der Diagnose gar nicht erwähnt und in der Beschreibung wenig hervortreten lässt. In einer anderen Serie, die mir Freund Maltzan nur mit der Fundortsangabe Cagliari übergab, sind übrigens auch zahlreiche Exemplare mit hellerem Nabelfleck enthalten, andererseits aber auch solche mit intensiv kasta- nienbraunen Fleckenreihen. Von der Insel San Antioco beschreibt die Marchesa Paulucei eine interessante Form ohne Nabelfleck als var. alabastrina: differt a typo testa globosiore, solidiore, anfractu ultimo minus dilatato, macula umbilicali ac parietali nulla; margine columellari crasso, alabastrino; apertura parvula. Diam. maj. 20, min. 16,5, alt. 14 Mm. Die Varietät ist auf ein einzelnes Exemplar gegründet; sollte auf der Insel wirk- lich die Form ohne Nabelfleck herrschen, so würde sie wohl Anerkennung als Art verdienen. Ich copire der Vollständigkeit halber die Pau- luce’’sche sehr gute Figur (Fig. 515). 516. 517. Helix (Iberus) Carae Can- traine. „Helix testa orbiculato-convexa, depressiuscula, imperforata, glabra, lutescente, vermt- eulata maculisque fuseis serialıbus angu- latis pieta; spira prominula aut sub- plana ; apertura ovato-lunata, alba, ma- cula rosea umbilicali insignita; labro margine reflexo. Anfr. 5. Alt. SYe"', diam. 11°.“ — Cantraine. Carae Cantraine Malacologie mediter- randenne p. 108 pl. 5 fig. 7. — Paulucei Fauna malacol, Sardegna p. 84 tav. 6 fig. 2. Die grösste und leider auch in den Samm- lungen seltenste Art aus der Gruppe der Helix serpentina; ich habe mir kein typisches Exem- plar verschaffen können und copire darum unter Fig. 516 die Cantraine’'sche Originalfigur, unter Fig. 517 die Abbildungen der Marchesa Paulucei. Cantraine sagt über diese Art: s Elle est lisse, luisante, assez epaisse, dun gris jaunatre, marbree et vermiculee de blane sale, et ornee de cing zones brumes, inter- rompues par les marbrures, la premiere de ces zones est conliguc A la suture; la seconde est plus etroite que la troisieme, avec laquelle elle semble se confondre quelquefois; la quatrieme, large comme la troisieme, ne se voit que sur le der- nier tour et coupe le levre pour penetrer Rossmässler, Iconographie Neue Folge IV. Helix Ne 51o, okıaur DL3% 9 dans la cavite de la coquille; la cinquieme est moins prononcee que les autres, quel- quefois peu apparente, et entoure la base, qui est sowvent depouillee de son epiderme et blanchätre. La spire est surbaissee et ses tours farblement deprimes; Vouverture est versante, oblongue, plus large que haute, d’un blanc de laıt, quelquefois nuance faiblement de violet, un bourrelet interieur blanc; le perıstome reflechi; l’ombelie ferme, legerement deprime; une petite zone jaunätre borde la callosite qui le recowvre, et va se perdre ü la partie superieure du bord droit de Vou- verture.... Dans presque tous les in- dividus, le sommet de la spire ou le premier tour est brun ou moitie brun, moitie gris rose. Le jeunes sont ombili- ques..... Trouvee en 1829 sur une mon- tagne a Capoterra, da environ quatre lieus de Cagliari.“ Der Originalfundort scheint noch nicht wieder besucht worden zu sein. Die Exemplare der Marchesa Panwlucer sammelte Caroti bei Monte Santo di Pulo in ca. 800 M. Meereshöhe an feuchten Stellen unter Steinen. Von Herrn Forsyth Major erhielt ich nur ein am Capo -Figari gefundenes, erheblich abweichendes Exem- plar, das ich nachstehend zur Abbildung bringe. D18S. Helix (Iberus) traine var. Testa imperforata, turbinata, tenuiuscula, stria- tula, striis praesertim infra suturam con- spieuis, nitidula, alba, zonis 5 macula- rum castanearum pieta, prima suturali, radiatim disposita, secunda et tertia con- fIuentibus, quinta subobsoleta ; spira tro- choidea, apice parvo, laevi, vix obtusato. Anfractus 5'J2 sat convexi, regulariter crescentes, sutura ıimpressa disereti, ulti- mus major sed vix dilatatus, rotundatus, basi quoque convexus, ad umbiliei locum tantum subimpressus, antice parum de- flexus. Apertura obliqua, ovato-rotun- data, distinete lunata, alba; peristoma supra protractum, ad columellam rece- dens, acutum, intus distincte albolabia- tum, margıine supero acuto, dein patules- cente, externo levissime reflexo, columel- lari striete ascendente, ad insertionem leviter dilatato et fusco maculato; pariete aperturali vix tincta. Diam. ma). 21,5, min. 19,5, alt. 16 Mm. Gehäuse undurchbohrt, ziemlich hoch kreisel- förmig gewunden, dünnschalig, fein gestreift, die 2} e Carae (Can- 10 Streifung besonders auf der Oberseite zunächst der Naht deutlich, ziemlich glänzend, weiss mit fünf Reihen kastanienbrauner Flecken; die oberste Reihe steht dieht an der Naht und ist mit ihrem grossen Durchmesser den Anwachsstreifen ent- sprechend radiär gestellt, die drei folgenden be- stehen aus pfeilförmigen Flecken, welche durch breite Zwischenräume getrennt sind; zwischen sie hinein schieben sich hellfarbigere Ziekzack- streifen und Netzzeichnungen; die vierte trifft genau auf die Insertion des Aussenrandes, wie das Cantraine angibt, und ist hinter derselben auf der Mündungswand erkennbar; die fünfte ist nur sehr undeutlich und besteht aus hellbraunen Netzzeichnungen. Das Gewinde ist hochkegel- förmig mit leicht abgestumpftem, glattem, bei dem vorliegenden Exemplare nicht auffallend gefärbtem Apex. Es sind mehr als fünf Um- gänge vorhanden; dieselben sind von Anfang an gut gewölbt, nehmen regelmässig zu und werden durch eine einfache eingedrückte Naht geschie- en; der letzte ist grösser, doch nicht verbrei- tert, mehr nach unten aufgetrieben, gerundet, nur in der Nabelgegend leicht eingedrückt, vorn deutlich, doch nicht tief herabgeschlagen. Die Mündung ist schief, breit eiförmig, deutlich aus- geschnitten, weiss; der Mundrand liegt nicht in einer Ebene, sondern ist oben vorgezogen und weicht nach der Spindel hin auffallend zurück; er ist innen mit einer deutlichen weissen Lippe belegt; der Oberrand ist anfangs scharf, dann leicht geöffnet, der Aussenrand etwas umge- schlagen, die Spindel leicht verdickt, gerade an- steigend, an der Insertion etwas verbreitert, an- gedrückt und braun gefärbt; die Mündungswand ist nur kaum erkennbar braun überlaufen. Tafel XCIII u. XCIV. Fie. 519 ı 520. Aufenthalt: am Cap Figari auf Sardinien, anscheinend selten, mir von Herrn Forsyth Major mitgetheilt. Diese Form weicht von den Pauluccei'schen Iöxemplaren durch die rein kegelförmige Gestalt, die hellere Färbung, und den ausgeprägten Nabel- fleck erheblich ab. Leider liegt mir nur ein lüxemplar vor. 519. Helix (Iberus) serpentina war, Isilensis (Villa) Paul. Unter dem Namen Helix hospitans var. Isi- lensis haben die Gebrüder Villa eine Form der serpentina versandt, welche von Mabille (Ar- chives malacologiques II. 1867 p. 20) als ge- sonderte Art aufeestellt worden ist. Ich habe die Mabille'sche Diagnose im fünften Bande der ersten Abtheilung p. 12 copirt. Die Marchesa Paulueei behauptet nun aber, dass diese Diag- nose dem Villa’schen Typus durchaus nicht ent- spricht. Was sie von Ilerren Villa unter dem Namen /silensis erhalten, ebensowohl als was Herr Caroti am Originalfundort, der Villa Isili und im Parke des Marchese von Laconi ge- sammelt hat, ist eine flache, fast kantige, rein weisse oder nur leicht gefärbte Form mit aus- geprästem Nabeltleck, welche durch das Anf- treten von Fleckenzeichnung auch am Original- fundort ganz langsam in die typische kleine Helix serpentina übergeht und nur als eine Varietät derselben angesehen werden kann. Ich habe mir leider keine Exemplare derselben verschaffen können; der Vollständigkeit halber copire ich die guten Paulueel’schen Figuren. Tale le KEIN. Helix (Campylaea) lecta F- rUussac. Testa depresse globosa, late et subaperte per- forata, solidula, haud nitens, costis regu- larıbus areuatis confertis undique seulpta, griseo-lutescens, fasciis 3 angustis rufo- fuseis ornata ; spira parum convexa, apice subtili, corneo, leviter prominulo. An- fraetus 5'/a—6 convexiuseuli, sutura im- pressa subirregulariter erenulata disereti, leniter regulariterque erescentes, wltimus tumidulus rotundatus, basi quoque con- vexus, regulariter in perforationem abiens, antice vix dilatatus, distinete deflewus. >20. Apertura obliqua, subeireularis, distinete lunata, albida ; peristoma acutum, albo- labiatum, marginibus conniwentibus, callo tenuissimo junctis, supero recto, externo et basali reflexiuseulis, columellari ad insertionem dilatato et super perfora- tionem protracto. maj. 16, min. 13,5, alt. 11 Mm. lecta Ferussae Hist. nat. pl. 69 fig. 2 (nee autor. neque Iconogr. Fig. 1095 — sublecta Maltzan). — Maltzan in Nach- richtsbl,. Mal. Gesellsch. 1884 XVI. p. 74. Gehäuse gedrückt kugelförmig, weit und et- was überdeckt durehbohrt, ziemlich festschalig, Diam. Helix Tafel XCIV. wenn auch nicht dickschalig, glanzlos, mit dich- ten, starken, gebogenen Rippen sculptirt, welche nur in der nächsten Umgebung der Perforation etwas schwächer werden, gelbgrau mit drei hoch- stehenden, schmalen, rothbraunen Binden, von denen die mittelste etwas breiter ist. Das Ge- winde ist nur wenig gewölbt, mit feinem, hell hornfarbenem, leicht vorspringendem Apex. Es sind gegen sechs Umgänge vorhanden, die api- calen nur wenig, die folgenden stärker gewölbt, nur die drei letzten mit der characteristischen Rippenseulptur; sie nehmen langsam und regel- mässig zu und werden durch eine tief einge- drückte unregelmässig gekerbte Naht geschieden ; der letzte ist etwas aufgetrieben, regelmässig, auch auf der Unterseite bis in die Perforation hinein gerundet, vorn deutlich herabgebogen. Die Mündung ist schief, fast kreisrund, deutlich durch die Mündungswand ausgeschnitten, weiss oder ganz leicht gelblich überlaufen,; der Mund- rand ist scharf, innen etwas zurück mit einer schmalen, weissen Lippe belegt, allenthalben regel- mässig gerundet, der Oberrand gerade, Aussen- rand und Spindelrand leicht zurückgeschlagen, letzterer an der Insertion verbreitert und über die Perforation vorgezogen. Aufenthalt: auf San 'Theodoro bei Canea auf Öreta, meine Exemplare von Maltzan ge- sammelt und mitgetheilt, Helix nazxiand Ferussac. >21. (Campylaea) Testa depresse conoideo-globosa, aperte et sub- obtecte perforata, solidulu, parum nitens, sub lente undique pulcherrime granulata, irregulariter striatula, aurantio-fusca, zona mediana albida et fasciis 2 mar- ginalibus, supera distincta, infera dilut« ornata ; fascia tertia subsuturalis vix con- spieua; spira breviter convewo-conoidew apice subtili haud prominulo. Anfractus 5— 5!) view convewiuseuli, leniter ceres- centes, sutura impressa suberenulata le- vissime albomarginata discereti, ultimus in- flatus, regulariter rotundatus, antice bre- viter valdeque deflexus. Apertura ovato- eireularis, obliqua, distincte lunata, al- bida, faueibus rufescentibus, fascia trans- lucente; peristoma aculum, fere undique reflexiusculum, distinetissime labiatum, marginibus regulariter arcuatis, valde conniventibus, callo tenuissimo junctis, columellari ad insertionem super per- forationem dilatato. Diam. maj. 17, min. 14, alt. 11 Mm. Die. 5217 u. 92: 2, It Helix naxiensis Ferussae Prodrome p. 68. — Hist, nat. pl. 69 fig. 1. naxiana Pfeiffer Monogr. Heliceorum viv. I. p. 353. — Reeve Concholog. Icon. sp. 995. — Martini- Chemnitz ed. IT. tab. 79 fig. 24. 25. — Albers- von Mar- tens Heliceen p. 125. — Kobelt Catalog palaearct. Binnenconch. ed. II. p. 393. — Pfeiffer-Clessin Nomenclator p. 145. -— Westerlund et Blane Apergu Faune Grece p. 49. Gehäuse gedrückt kugelig-kegelförmig, ziem- lich weit und etwas überdeckt durchbohrt, fest- schalig, nur wenig glänzend, gestreift, unter der Loupe überall sehr schön granulirt, bräunlich orangefarben mit einem ziemlich breiten, weiss- lichen Mittelstreifen, welcher an beiden Seiten von dunklern Bändern eingefasst ist; das untere Band ist stellenweise breit verwaschen, das obere scharf begränzt; ein drittes nahe der Naht ist an meinem Exemplare kaum erkennbar. Das Gewinde ist flach kegelförmig mit etwas gewölb- ten Seiten und feinem, nicht vorspringendem Apex. Es sind über fünf Umgänge vorhanden, die oberen kaum gewölbt, langsam zunehmend, durch eine anfangs linienförmige, später unregel- mässig eingedrückte, leicht erenulirte und weiss bezeichnete Naht geschieden, der letzte ist auf- geblasen, etwas in die Quere verbreitert, regel- mässig gerundet, vorn stark herabgebogen. Die Mündung ist rundeiförmig, wenig breiter als hoch, sehr schief, erheblich durch die Mün- dungswand ausgeschnitten, weisslich, im Gaumen roth überhaucht mit durchscheinenden Binden; der Mundrand ist scharf, fast allenthalben deut- lich umgeschlagen, mit einer starken weissen’ Lippe belegt; die regelmässig gerundeten Rän- der nähern sich mit den Insertionen sehr und sind durch einen dünnen aber deutlichen Gallus verbunden; der Spindelrand ist an der Insertion leicht über die Perforation verbreitert. Aufenthalt: auf Naxos und Creta, mein Exemplar von Maltzan auf der letzteren Insel erbextet. Helix 522, Heliw (I'ruticocampylaeca) phaeo- laema böttger. late perforata, magis minusve conico- globosa, solidissima, coeruleo-albida, apice fuscescente, hie illie transversim fusco- radiata; spira alta, convewo-conica; apew parvulus, acutus. } Testa Anfractus 6''2 con- vewiuseuli, lente acerescentes, sutura pro- funda disjuneti, valide rugoso-striatuli, praeterea sub lente undique spiraliter lineolati, ultimus initio fere subangulatus, 2# 12 Tafel XCIV. ad aperturam subito deflexus, albocinetus, basi bene rotundatus. Apertura parvula, lunato-eireularis, obliqua, intus laete ca- stanea; peristoma acutum, ewpansum, in- tus acute et validıssime albolabiatum, marginibus subeonniventibus, columellari dilatato, reflewo, perforationem semi- tegente. — .böttger. Diam. maj. 13°’ —14°]a, alt. 11,5 Mm. Helix (Frutieocampylaea) phaeolaema Böttger Jahrbücher Deutsch. Malacol. @esellsch. XIII. 1886 p. 137 tab. 3 fig. 4. Gehäuse ziemlich weit, aber halb überdeckt durchbohrt, mehr oder minder kegelförmig ku- gelig, sehr festschalig, bläulich weiss mit bräun- lichem Apex und undeutlichen, unregelmässigen, braunen Radialstriemen ; Gewinde hoch, gewölbt kegelförmig, Apex klein und spitz. Die 6'/2 leicht gewölbten, langsam zunehmenden, durch eine tiefe Naht geschiedenen Umgänge sind stark und rauh gestreift und zeigen unter der Loupe auch Spiral- sculptur; der letzte ist anfangs leicht kantig, dann gerundet, auch an der Basis gut gerundet, mit einer helleren Mittelbinde umzogen, vorn plötzlich und tief herabgebogen. Die Mündung ist klein, ausgeschnitten kreisförmig, schief, innen lebhaft kastanienbraun; der Mundrand ist scharf, ausgebreitet, innen mit einer sehr starken, schar- fen, weissen Lippe belegt, die Ränder neigen etwas zusammen, der Spindelrand ist zurück- geschlagen und über die Perforation hinaus ver- breitert. Aufenthalt: auf dem Schach-Dagh im öst- lichen Kaukasus bei 6000' Höhe von Leder ent- deckt, Abbildung und Beschreibung nach Böttger. Eine sehr characteristische Art, die bei ihrer langsamen Gewindezunahme und dicker Schale, sowie ihrer eigenthümlichen Färbung mit keiner anderen verwechselt werden kann. 523. Helix (Campylaea) choristochila Böttger. anguste umbilicata, depressa, solidula, nitida, corneo-fuscescens, circa umbii- cum pallidior, fascia peripherica angusta, fusca, superne peranguste, inferne latius albolimbata; spira paruım prominula, de- presse convexa; apex obtusulus. Anfrac- tus 4'/ı convewiuseuli, sutura profunda disjuncti, regulariter accerescentes, ir- regulariter dense striati, nec granmulosi nec piliferi, ultimus rotundatus, ad peri- pheriam perparum angulatus, ad aper- turam viw descendens. Apertura magna, emanrginato-ovalis, parum obliqua; peri- stoma marginibus undique breviter ewx- Testa Fig. 523 u. 524. pansis, viw incerassatis, valde distantibus, supero et basali bene rotundatis, colu- mellari ad insertionem breviter reflexo. — Böttger. Diam. maj. 17,5, alt. 9'/a Mm., alt. apert. 8, lat. 9,5 Mm. Helix (Campylaea) choristochila Böttger Jahr- bücher Deutsch. Mal. @esellsch. XIIT. 1886 p. 55 tab. 2 fig. 5. Gehäuse eng genabelt, der Nabel nur unge- gefähr ein Viertel des Durchmessers einnehmend, niedergedrückt, ziemlich festschalig, glänzend, hornbraun, um den Nabel heller, mit einem schmalen, braunen, peripherischen Bande ge- ziert, das oberseits schmal, unterseits breiter weiss gesäumt ist. Das Gewinde ist flach ge- wölbt, nur wenig vorspringend, mit stumpflichem Apex. Es sind nur wenig über vier Umgänge vorhanden; dieselben sind leicht gewölbt, dicht aber unregelmässig gestreift, weder gekörnelt noch behaart, durch eine tiefe Naht geschieden und nehmen regelmässig zu; der letzte ist ge- rundet, doch nach der Peripherie hin schwach kantig zusammengedrückt, vornen kaum herab- steigend. Die Mündung ist gross, ausgeschnitten eirund, nur wenig schief, der Mundsaum ist ringsum kurz ausgebreitet, kaum verdickt, die Insertionen bleiben weit getrennt, Oberrand und Basalrand sind kurz gerundet, der Spindelrand ist an der Insertion kurz zurückgeschlagen. Aufenthalt: bei Karawa am Pindus, nur ein Exemplar von Stussiner gefunden ; Abbildung und Beschreibung nach ‚böttger. Zunächst mit J/eliw Gasparinae verwandt, aber kleiner, viel enger genabelt, der letzte Um- sang vorn kaum herabsteigend und die Mund- ränder weiter getrennt bleibend. 524. Helix (Fruticocampylaea) pon- tica Böttger. Testa subgloboso-depressa, anguste umbilicata, striatula, sub lente distinetissime spira- liter lineolata nec granulata, subnitens, alba, concolor vel fascia 1 angusta fusea supera vel infera vel 2 ormata; spira depresse conotdea, apice parvo, Anfrac- tus 5 convewiusceuli, regulariter leniterque erescentes, sulura impressa disereti, ul- timus dilatatus, rotundatus, ad aperturam primum valde sed leniter descendens, dein deflexus. Apertura perobliqua, rotundato- ovata, parum lunata; peristoma acutum, intus albolabiatum, marginibus subcon- niventibus sed nullo modo junetis, supero subdepresso, basali reflexiusculo, ad inser- tionem dilatato et super umbilieum reflexo, Tafel XCV, Diam. maj. 18, min. 15,5, alt. 12 Mm. Helix (Fruticocampylaea) pontica Böltger) Jahrbücher der Deutschen Malacozoolo- gischen Gesellschaft X. 1883 p. 170 tab. 4 fig. 3—5, tab. 6 fig. Ga—c. Gehäuse etwas kugelig, niedergedrückt, ziem- lich eng und halbüberdeckt genabelt, festschalig aber nicht diekschalig, mit unregelmässigen dich- ten Anwachsstreifen und unter der Loupe auch mit dichten feinen Spirallinien sculptirt, aber durchaus nicht gekörnelt, etwas glänzend, weiss, aber nur selten einfarbig, meist mit zwei schma- len, aber scharf ausgeprägten Binden gezeichnet, öfter auch nur mit einer, bald der oberen, bald der unteren; meine Exemplare zeigen auch ein- zelne dunkele Punkte. Das Gewinde ist flach kegelförmig mit kleinem Apex. Es sind reich- lich fünf, von Anfang an gut gewölbte Umgänge vorhanden, die regelmässig zunehmen und durch *) Ab H. delabri Mouss. solum discrepans testa anguste umbilicata nec perforata, spira depresso-conica, sub lente nullo modo granulata sed distinetissime spiraliter lineolata, alba, sub- nitente, fasciis aut 2 angustis aut unica supera (mut, supera fasciata) aut unica infera (mut. infra fasciata) fuscis ornata, varius efasciata (mut. coneolor, — Alt. 11—13, lat. 15—21 Mm Fig. 525. 13 eine einfache, leicht eingedrückte Naht geschie- den werden; der letzte ist verbreitert, gerundet, auch unterseits kaum abgeflacht, vorn steigt er anfangs langsam ziemlich weit herab, dann schlägt er sich an der Mündung plötzlich nach unten. Die Mündung ist schief, relativ gross, rundei- förmig, nur mässig ausgeschnitten, weiss, die Binden scheinen im Gaumen durch; der Mund- rand ist einfach, scharf, bei meinen Exemplaren trotz Böttger’s gegentheiliger Versicherung mit einer schwachen weissen Lippe belegt, die aller- dings gegenüber der starken Lippung verwandter Arten eine fast verschwindende genannt werden muss; die Ränder neigen zusammen; der Ober- rand. ist etwas gedrückt, der Basalrand leicht zurückgeschlagen, und an der Insertion verbrei- tert und etwas über den Nabel hinübergeschlagen. Aufenthalt: eine Tagereise nördlich von Suchum in Transkaukasien, von H. Leder ent- deckt, die mir vorliegenden Exemplare von Böttger für das Senckenbergische Museum in Frankfurt erworben. Für die Abbildung sind Zöttger's vorzügliche Figuren benützt. Ich halte diese Form mit ihrer schwachen Lippe, ihren schmalen Binden und ihrer Spiral- sculptur für eine gute Art in dem kaukasischen Formenwirrwarr, Tafe >25. Helix (Nummulina) Prometheus böttger. Testa aperte et pervie umbilieata, lentieularis, aeutissime carinata, tenws, subtransiu- cens, supra cornea, costellis et carına albidis, infra carinam corneo dilute sub- fasciata, circa umbilicum albida; spira convexo-depressa, summo minuto, corneo. Anfractus 5, embryonales convexiuseuli, laeves, sequentes celerius erescentes, pla- niuseuli, ante carinam subexsertam su- turam sequentem leviter impressi, costel- lis oblique arcuwatis albidis irregulariter sculpti, ultimus penultimum latitudine sescuplo superans, bası laevior, convexus, obsoletissime granulatus, antice distincte descendens. Apertura perobliqua, irregu- lariter ovato-acuminata, extus distincte sinnata, marginibus conniventibus, callo tenwissimo junctis, supero acuto, sub- arcuato, intus tenuissime sed late albo- labiato, basali rotundato, reflewiusculo, ad insertionem dilatato, X0V. Diam. maj. 20,5, min. 19, alt. 8 Mm. Helix (Nummulina) Prometheus Böttger*) Jahr- bücher der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft X. 1883 p. 159 t. 4 fig. 6. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, linsenförmig mit sehr scharf ausgeprägtem Kiel, dünnschalig, durchscheinend, auf der Oberseite hornfarben mit weisslichen Rippen und weissem Kiel, unter dem Kiel intensiv hornbraun, nach dem Nabel hin heller werdend, schliesslich weiss- lich. Das Gewinde ist niedergedrückt, aber doch *) Peraffinis Hel. nummus Ehrbgy., sed ali- quantulum major, distinete latius (umbilico pp duplo latiore) et fere pervie umbilicata, spira rotundato-depressissima nec conico - depressa. Anfractus celerius acerescentes, ultimus penulti- mum sescupla latitudine superans, basi haud rugoso-striatus, obsoletissime granulatus, ad aperturam distincte descendens. Apertura mar- ginibus magis conniventibus, et supero et infero magis curvatis, intus late albo sublabiatıs. Cae- terum H. nummus simillima. — Alt. 7—S, lat. 17!r—20'fa Mm. 14 Tafel XCV. erkennbar gewölbt, der Apex klein, hornfarben. Es sind reichlich fünf Umgänge vorhanden; die embryonalen sind glatt und gewölbt, die folgen- den fast flach, von einem der Naht folgenden mehr oder minder vorspringenden Kiel umzogen und vor demselben leicht eingedrückt, mit star- ken, unregelmässigen, gebogenen Rippenstreifen seulptirt, welche durch die helle Färbung noch mehr in's Auge fallen; sie nehmen ziemlich rasch zu und der letzte ist reichlich anderthalb mal so breit, als der vorletzte. Derselbe ist obenher flacher, unterseits stark gewölbt, glätter als oben, doch immer noch deutlich rippenstreifig, unter der Loupe undeutlich gekörnelt; er rundet sich regelmässig in den Nabel hinein ab, vorn steigt er deutlich und ziemlich rasch herab. Der Kiel ist von beiden Seiten her zusammengedrückt und scharf abgesetzt. Die Mündung ist sehr schief, unregelmässig eiförmig, nach aussen spitz mit ausgesprochener Rinne, nur mässig ausge- schnitten; der Mundrand ist einfach, scharf, innen mit einer breiten, aber ganz flachen weissen Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen und sind durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Oberrand ist leicht gewölbt, der untere gerundet, umgeschlagen, an der Insertion verbreitert und den Nabel etwas verdeckend. Aufenthalt: in Transkaukasien, von H. Leder bei Muri am Tskeni-Tskali im Riongebiet an Felsen klebend gefunden, die Abbildung nach ‚böttger copirt, meine Exemplare von ihm für das Senckenbergische Museum erworben. Wie Böttger ganz richtig bemerkt, steht diese schöne Art der syrischen Helix nummus Ehrbg. entschieden näher, als der kaukasischen Helix Jusonis Dubois, unterscheidet sich aber ge- nügend durch den viel weiteren Nabel, den stärker verbreiterten letzten Umgang, das er- kennbar gewölbte Gewinde und die glättere Un- terseite. 326. Helix (Eulota) euages Böttger. Testa medioeriter umbilicata, turbinato-globosa, tenerrima, subpelluerda, opaca, rufa, albo unicingulata ; spira convexo-conica ; apex minutus, acutiusculus. Anfractus 6%/a modice convexi, lente accrescentes, sutura impressa, fere subscalari disjuncti, ra- diutim fortiter costulati, costulis filiformi- bus, obliquis, interstitiis minutissime gra- nulatis, ultimus obsolete carinutus, antice modice descendens, subtus convexiuseulus. Apertura obliqua, subangulato-rotundata, parum exeisa; peristoma acutum, tenuis- sime roseolabiatum, marginibus in Ns peripheriae approximatis, dextro infero- Fig. 526 u. 527. 528. que ewpansis et reflewiusceulis, columel- ları ad umbilieum patulo et reflewo. — böttger. Diam. maj. 16,5, min. 15, alt. 12,5 Mm. Helix (Eulota) euages Böttger Jahrbücher der Deutschen Malacozoologischen Gesell- schaft X. 1883 p. 161 1. 4 fid. 2 1.6 fig. La—c. Gehäuse mittelweit und ziemlich durchgehend genabelt, kugelig kreiselförmig, sehr dünnschalig, durchscheinend, röthlich mit einer weissen Mittel- binde. Das Gewinde ist gewölbt kegelförmig mit winzigem spitzem Apex. Die 6'/» Umgänge sind mässig gewölbt, nehmen langsam zu und sind durch eine eingedrückte Naht geschieden, so tief, dass sie fast scalar erscheinen; die Sculp- tur besteht aus starken, fadenförmigen, schrägen Rippen, deren Zwischenräume fein gekörnelt erscheinen, der letzte ist undeutlich gekielt (wohl richtiger kantig), unterseits ziemlich gewölbt, vorn mässig herabsteigend. Die Mündung ist schief, gerundet, aussen etwas eckig, nur wenig ausgeschnitten; der Mundrand ist scharf, mit einer ganz dünnen, rosenfarbenen Lippe belegt, die Randinsertionen bis auf ein Fünftel des Um- fangs genähert; Aussenrand und Basalrand sind ausgebreitet und leicht umgeschlagen, der Spindel- rand an der Insertion geöflnet und etwas über den Nabel vorgezogen. Aufenthalt: in Transkaukasien, von H. Leder beim Kloster Psirsk in der Nähe von Suchum in einem ausgewachsenen und zwei jüngeren Exemplaren gesammelt. Abbildung und Beschreibung nach Böttger. Eine sehr merkwürdige Form, von Döttger mit Recht als ein Verbindungsglied zwischen Nummulina, wo ihr Helix Jasonis Dub. in der Sculptur sehr nahe kommt, und Eilota (Helix aristata Kryn.) angesehen. 327. 528. Helix (Monacha) bidi- nensis Oafiei. obteete perforata, subdepresse qlobosa, solidula sed tenwis, subtranslucida, ür- regulariter striatula, sub lente malleata, carneo-albida, interdum faseia albida peripherica subobsoleta ceincta; spira co- nica vertice parvo, subtili, lutescente. An- fractus 6 convexiusculi, leniter regula- riterque crescentes, sutura impressa sub- irregulari, interdum levissime albomargi- nata disereti, ultimus rotundatus, sub- inflatus, pone aperturam albolimbatus, antice vixw deflexus. Apertura parum ob- liqua, ovato-rotundata, valde lunata, peristomate simplici, recto, distincte albo- Testa Tafel XCV. labiato, marginibus vie conniventibus minime junctis, basalı ad insertionem super perforationem fornicatim veflexo. Diam. maj. 17, min. 15, alt. 12 Mm. Helix hidinensis Cafiei Naturalista Steiliano 11. 1. 2.09.2. Gehäuse bedeckt durchbohrt, etwas gedrückt kugelig, festschalig, aber nicht gerade dickschalig, durchscheinend, unregelmässig gestreift, unter der Loupe überall gehämmert, weisslich fleischfarben, mitunter mit einer undeutlichen weissen peri- pherischen Binde. Das Gewinde ist gewölbt kegelförmig mit feinem gelblichem Apex. Es sind sechs Umgänge vorhanden; dieselben sind von Anfang an ziemlich gut gewölbt und nehmen langsam und regelmässig zu; sie werden durch eine etwas unregelmässige, eingedrückte, bis- weilen leicht weiss berandete Naht geschieden; der letzte ist rein und stark gerundet, etwas aufgeblasen, hinter dem Mundrand deutlich weiss gesäumt, vorn kaum herabgebogen. Die Mündung ist nur wenig schief, rundeiförmig, stark aus- geschnitten; der Mundrand ist einfach, gerade, dicht hinter dem Rand mit einer deutlichen weissen Lippe, die Ränder neigen kaum zusam- men und sind nicht durch Callus verbunden; der Spindelrand ist an der Insertion verbreitert und tütenförmig über die Perforation zurück- geschlagen. Aufenthalt: in den sieilischen Madonieen, von mir in der Umgebung von Castelbuono ge- sammelt. Mit dem Typus zusammen fand ich eine var. minor, nur 18:13 Mm. im Durchmesser, im Uebrigen aber ganz mit ihm übereinstimmend. Von den übrigen sicilischen Frutieicolen steht ihr Helix Pirajnea Ben. am nächsten, ist aber etwas niedriger, dünnschaliger, dunkler gefärbt und er- heblich weiter durchbohrt. 529. Helix (Monacha) semirugosa Kobelt. suhobtecte perforata, depresse globosa, tenuiuscula, subtranslucida, ruditer et irregularıter, praesertim supra, costato- striata, pilis brevibus flavescentibus regu- lariter dispositis undique obsita, cormeo- rufa, fascia obsoleta albida ornata. Spira convexo-conoidea vertice subtili subpro- minulo. Anfractus 6 convexiusculi vel convexi, sutura impressa irregulariter suberenulata disereti, requlariter cres- centes, ultimus levissime subangulatus vel rotundatus, bası laevior, antice leniter sed distinete descendens. Apertura ovato- eircularıs, obliqua, valde lunata; peri- Testa Fig. 529 15 stoma tenuissimum, subremote distinctis- sime albolabiatum, marginibus distanti- bus, callo tenuissimo vix junctis, supero et externo simplieibus, columellari re- flexiusceulo, ad insertionem dilatato et super insertionem fornicatim reflexo. Diam. maj. 17, min. 15, alt. 12 Mm. Gehäuse etwas überdeckt genabelt, gedrückt kugelig, ziemlich dünnschalig, durchscheinend, rauh und unregelmässig rippenstreifig, besonders auf der Oberseite, allenthalben mit kurzen, spitzen, weichen, gelblich weissen, ziemlich weit- läufig stehenden Härchen besetzt, frische Exem- plare röthlich hornbraun, verbleicht gelblich, mit einer undeutlichen, weissen, peripherischen Binde. Das Gewinde ist gedrückt kegelförmig mit feinem, hellerem, etwas vorspringenden Apex. Es sind sechs Umgänge vorhanden, welche von Anfang an ziemlich gewölbt sind und durch eine ein- gedrückte, nach unten hin unregelmässige und leicht gezähnelte Naht geschieden werden; sie nehmen regelmässig zu, der letzte ist nicht auf- fallend verbreitert, obenher schwächer gewölbt als unten, am Umfang ganz undeutlich kantig oder gerundet, an der Unterseite glätter, vorn langsam aber deutlich herabsteigend. Die Mün- dung ist schief, weit gerundet eiförmig, stark ausgeschnitten; der Mundrand ist einfach, scharf, sehr dünn, etwas zurück mit einer starken, glän- zend weissen Lippe belegt, welche sich von der dunkelfarbigen Mündung sehr hübsch abhebt; die Ränder neigen nicht zusammen und sind nur durch einen sehr dünnen, kaum wahrnehm- baren Callus verbunden; Oberrand und Aussen- rand sind gerade, der erstere vor der Insertion leicht vorgezogen, der Spindelrand ist leicht zu- rückgeschlagen, an der Insertion verbreitert und über die Perforation tütenförmig zurückgeschla- gen; er ist mehr oder minder ausgesprochen bräunlich gefärbt. Aufenthalt: in den Kalkbergen der Beni Hoznear bei Tetuan in Marocco von mir ge- sammelt, leider nur in den beiden abgebildeten Exemplaren (ausser einigen jüngeren) gefunden. Diese Art erinnert in mancher Hinsicht sehr an unsere Helix incarnata Müll., unterscheidet sich aber allein schon durch die festsitzende Behaarung genügend. 530. Helix (Gonostoma) supracostata Kobelt. anguste et subobtecte umbilicata, acute carinata, utringue convexa, lentieularis, supra convexa, infra inflato-convexa, supra costulis eurvatis sat distantıbus regularibus distinetissime ubique sculpta, Testa 16 Tafel XCVI. infra laevior, striatula, corneo-albida, epidermide fusca decidua induta. Spira regulariter depresso-convexa, apice mi- nuto, corneo. Anfractus 7—8 vix con- vexiusculi, lentissime accrescentes, sutura impressa ad costulas cerenulata discereti, ultimus penultimo vix latior, carina acuta obsolete serrata cinctus, subtus inflatus, ad aperturam haud descendens. Aper- tura obliqua, irregulariter rhomboidea, angusta, valde lunata; peristoma biangu- latum (angulo infero minus distincto), margine supero leviter incrassato, ex- terno rectiusculo intus labiato et plus minusve distincte unidentato, basali re- flexo, subarcuato, in umbilieum demerso eumque semiobtegente. Diam. ma). 13, min. 12, alt. 7 Mm. Helix (Gonostoma) supracostata Kobelt Nach- richtsblatt der Deutschen Malacozoolo- gischen Gesellschaft XIV. 1882 p. 123. Gehäuse eng und fast verdeckt genabelt, scharf gekielt, auf beiden Seiten gewölbt, linsenförmig, nach unten stärker gewölbt, oben flacher und hier allenthalben mit regelmässigen, ziemlich entfernt stehenden, gebogenen Rippen seulptirt, auf der Unterseite glätter gestreift; die hell hornbraune Oberfläche ist mit einer sich sehr leicht abreibenden, dunkelbraunen Epidermis überzogen; eine Behaarung scheint nicht vor- ko. 591° mässig gewölbt mit feinem, hornfarbenem, nicht vorspringendem Apex. Es sind 7—8 obenher nur ganz schwach gewölbte Umgänge vorhanden, welche sehr langsam zunehmen und durch eine eingedrückte, den Rippchen entsprechend erenu- lirte Naht geschieden werden; der letzte Umgang ist kaum breiter, als der vorletzte, mit schar- fem, undeutlich gesägtem Kiel, vornen nicht herab- steigend, unterseits stärker gewölbt. Die Mün- dung ist schief, unregelmässig rhombisch, stark ausgeschnitten und durch die Mündungswand ver- engt; der Mundrand hat oben eine scharfe, an der Vereinigung von Aussenrand und Unterrand eine weniger deutliche Ecke; der Oberrand ist kurz, gerade, nur schwach verdickt, der Aussen- rand ist gerade abgestutzt, mit einer weissen Lippe belegt und in der Mitte mehr oder minder deutlich gezähnelt; der Spindelrand ist zurück- geschlagen, in der Mitte vorgebuchtet, die In- sertion in den Nabel hineingedrückt, so dass sie denselben fast verschliesst. Aufenthalt: in den Bergen der Beni Hoznear bei Tetuan von mir gesammelt, einzeln an gra- sigen Abhängen, leider der Jahreszeit wegen nur in todten Exemplaren. Diese Art stimmt in der Mündungsbildung mit Helix Gougeti Terver überein, in der Sculp- tur aber mit Helix Tarnteri Morelet; die Nabel- bildung nähert sich der von Heli« Buvignieri Michaud (asturica Pfr.), doch ist der Nabel immer noch etwas often. handen. Das Gewinde ist flach, aber regel- Tafel 531. Helix (Jacosta) Lacosteana Mor elet. late et perspectiviter umbilicata, lenti- formis, acute carinata, solidula, regu- lariter striatula, strüs costiformibus, ar- ceuatis, albida, superne fusco fulguratim striata vel maculata, subtus plurifasci- ata, fasciis confluentibus, albointerruptis. Spira tectiformis, apice parvo, subpromt- nulo. Anfractus 6'/2, primi laeves, con- vexiuseuli, sequentes planiusculi, pone suturam excavati, carina vix exsertius- eula, suturam suberenulutam sequente disereli, regulariter crescentes, ultimus carina utringue compressa sublamellosa einchus, circa umbilieum tumidus et angulo obtuso in eum abiens, antice haud des- cendens. Apertura obliqua, irregulariter ovato-rhombea, extus acuminata et ca- Testa XCVl . naliculata;, peristoma aculum, vix levis- sime labiatum, margine supero recto, ba- sali arcuato etad insertionem vix dilatato. Diam. ma). 26, min. 23,5, alt. 10 Mm. Helix Lacosteana Morelet*) in Roudaire Rap- port sur Expedition des Chotts p. 168 pl. VI. fig. 1. 2. — Journal de Con- *) Testa late umbilicata, discoidea, supra tectiformis, convexiuscula, infra convexa, acute carinata, regulariter et arcualim striato=plica- tula, albida, maculis nebulosis rufescenlibus or- nata; anfractus 6'/2, primi laeves, lutescentes, sequentes sensim erescenles, sutura suberenulata et subexserta marginati; anfractus ultimus ad peripheriam depressus, vix descendens; umbilico lato, perspectivo, obtuse angulato; apertura ob- ligqua, subrhomboidea, extus acute angulata ; margine basali arcuato-convexo; peristoma sim- plex, acutum,. — Alt. 10 Mm., diam. 22 Mm. Tafel XCVI. chyliologie XXIX. 1881 p. 343 pl. 12 fig. 5. Helix Doumeti Bourguignat Species novissimae I. No, 48. — Bourguignat et Letourneux Prodrome Malacol. Tunisie p. 88. Helix depressula Issel Moll. Orociera Violante, in Atti Mus. Civico Genova 1880 p. 271, nec Parreyss, teste Bourguignat l. ce. Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, flach linsenförmig mit scharfem Kiel, ziemlich festschalig, mit regelmässigen gebogenen Rippen- streifen sculptirt, weisslich oder schmutzig gelb, obenher mit braunen Zickzackstriemen gezeich- net, die mitunter zusammenfliessen und nur einen schmalen Saum längs der Naht und dem Kiel freilassen, unterseits mit mehreren schmalen, braunen Binden geziert, welche meist zusammen- fliessen, aber durch weisse Fleckchen unter- brochen sind. Das Gewinde ist flach dachförmig mit feinem, leicht vorspringendem Apex. Es sind über sechs Umgänge vorhanden; die embryonalen sind glatt und leicht gewölbt, die folgenden flach oder ganz leicht gewölbt, über der Naht deut- lich eingedrückt und mit einem nur ganz wenig vorspringenden Kiel längs der unregelmässig ein- gedrückten, unregelmässig crenulirten Naht ver- sehen; sie nehmen langsam zu, der letzte ist nicht auffallend verbreitert, sein Kiel von beiden Seiten her zusammengedrückt, fast lamellös, um den Nabel herum aufgetrieben und mit einer stumpfen Kante steil in denselben abfallend, vorn nicht herabsteigend.. Die Mündung ist schief, unregelmässig rhombisch -eiförmig, aussen sehr spitz ausgezogen mit einer ausgeprägten Rinne; der Mundrand ist scharf, gerade, der Basalrand gerundet und an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: im südlichen Tunis, besonders in der Region der Chotts nach Letourneux weit verbreitet und häufig. Meine Exemplare verdanke ich Herrn P. Joly in Algier. Neben dem ab- gebildeten, reich gefärbten Stück befindet sich darunter auch ein ungebändertes, welches die Morelet’sche Figur vollkommen deckt und der Helix Henoniana aus der Schlucht Chabet el-Akra erheblich näher kommt, als das abge- bildete Stück. Nach Bourguignat ist seine Helix Dou- meti identisch mit Lacosteana; ich kann das nicht controliren, da die Species novissimae, in welchen dieselbe beschrieben ist, niemals in den Buchhandel gekommen sind. Es muss dieses Werk als ein nur für die Freunde des Herrn Bourguignat durch Druck vervielfältigtes Manu- script angesehen werden, und die darin beschrie- benen Arten haben keinen Anspruch auf Priorität. Rossmässler, Iconographie Neue Folge IV. Fig. 532. 17 352. Helix (Jacosta) enica Letour- neux et Bouryurgnat. Testa depressa, perspectiviter late umbilicata, sublenticularis, distincte bicarinata, soli- dula, ubique ruditer denseque costellata, griseo-albida, rufo-fusco parum conspieue maculata et fasciata. Spira depresse con- vexa, apice minuto, laevi, corneo. An- fractus 5 regulariter erescentes, primi con- vexiusculi, sequentes pone suturam carına vie exserta serrulata signatam depressi; ultimus parum diüatatus, carina com- pressa sublamellosa serrulata peripherica alteraque distincta, serrulatu, sed vix filiformi einctus, inter carinas levissime convexiusculus, costellis in umbilico quo- que conspicuis, ad aperturam haud des- cendens. Apertura perobliqua, irregu- lariter rhomboidea, extus producta et profunde canaliceulata, parum lunata ; peristoma acutum, distincte biangulatum, marginibus subparallelis, supero producto, basali ad insertionem vix dilatato. Diam. maj. 18, min. 16, alt. 7 Mm. Helix enica Letourneux et Bourguignat*®) Pro- drome Malacolog. Tunisie p. 88. Gebäuse mit weitem, trichterförmigem, durch- gehendem Nabel, niedergedrückt linsenförmig, mit zwei ausgesprochenen Kielen, ziemlich festschalig, undurchsichtig, überall mit starken, dichten, un- *) Testa late pervieque umbilicata (umbilicus infundibuliformis), complanato-lenticuları, acute bicarinata (carına una ad peripheriam com- pressa cultrata, altera circa umbılicum), supra convexiuscula, solidula, opaca, sordide albidula aut griseo-cinerea cum zonulis rufo-violaceis 3—4 inferis, continuis, parum saturatis, valide costulata sive rugosa (costae robustae, productae, obliquae, inaequales, tum validiores tum tenuiores ac saepe praesertim subtus non continuae) ; spir« valde depressa, vix convexiuscula (apex nitidus, laevigatus, minutus)? anfractibus 5 percarinatıs (carina suturam sequens, rare superans), supr« subeonvexiusculis (convexitas prope carinam com- pressa, planulata ac suleum simulans), regula- riter crescentibus et sutura lineari separatıs ; ultimo majore nihilominus medioeri, acute bi- carinato (carıina peripherralis acute cultrata, compressa, sicut alaeformis, fimbriata, intus in fauce aperturae canaliculum simulans, carind umbilicalis acuta, aequaliter fimbriata), supra convexiusculo, ad insertionem recto, subtus e ca- rina supera ad inferam recte declivi; apertura obliqua, irregulariter subtetragona, in margine externo profunde canaliculata, intus alba cum zonulis apparentibus; peristomate recto, acuto, vix incrassatulo. — Alt. 5, diam. 17 Mm. oO oO 18 Tafel XCVI. regelmässigen Rippen sculptirt, welche, wenn auch schwächer, bis in den Nabel hineinlaufen, grauweiss oder schmutzigweiss, junge Exemplare sehr lebhaft braun gezeichnet, ältere verblichener; meistens sieht man auf der Oberseite zwei Reihen grösserer Flecken und eine schmale Bandlinie, auf der Unterseite dicht am Mittelkiel ebenfalls eine Fleckenreihe und zwischen den Kielen eine Anzahl zusammenfliessender Binden, die auch in die Mündung hinein sichtbar sind. Das Gewinde ist flach, doch erkennbar gewölbt, mit kleinem, glattem, glänzendem Apex. Es sind fünf Um- gänge vorhanden, der oberste glatt und ziemlich gewölbt, die folgenden schwächer gewölbt, vor der Naht deutlich, fast furchenartig eingedrückt; die Naht ist unregelmässig eingedrückt und fein erenulirt; sie werden von dem kaum oder gar nicht vorspringenden, fein gesägten Kiel begleitet; der letzte Umgang ist nur wenig verbreitert und steigt vorn nicht herab; der obere Kiel ist, wie bei der vorigen Art, von beiden Seiten her zu- sammengedrückt und fast lamellös ausgezogen, am Rande deutlich gesägt; der Nabelkiel ist ebenfalls deutlich und durch die darüber hin- laufenden Rippen gesägt, aber nicht fadenförmig aufgesetzt, wie bei der folgenden Art; der Raum zwischen den beiden Kielen ist ganz leicht ge- wölbt. Die Mündung ist unregelmässig rhombisch, nach aussen spitz ausgezogen und einen tiefen, dem Kiel entsprechenden Kanal bildend, sehr schief, wenig ausgeschnitten; der Mundrand ist einfach, scharf, auch bei ausgewachsenen Exem- plaren nicht gelippt, oben mit einer scharfen, unten mit einer mehr abgerundeten Ecke; der vorgezogene Oberrand und der Spindelrand laufen sich fast parallel, der letztere ist an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: am Dschebel Zaghuan in Tunis. Letourneux sammelte sie an der Südseite bei Oued el-Hamman, ich fand sie nicht selten, aber leider nur ausnahmsweise ausgewachsen und lebend, am Nordabhang des Gipfels selbst. An einzelne Correspondenten habe ich sie als Mel. zaghuanensis versandt. Die Unterschiede von der folgenden Art sind nicht bedeutend, aber constant, so dass die Trennung der beiden For- men wohl gerechtfertigt erscheint. — Sie hat, abgesehen von der Sculptur, von oben her be- trachtet eine merkwürdige Aehnlichkeit mit un- serer Helix lapieida L. 533. Helix (Jacosta) idia Letourneux et Bourguignat. Testa late et infundibulforme umbilicata, de- presse sublentieularis, spira fere compla- nata, distinete biearinata, solidula, opaca, 1.0533. costellis confertis arcuatis irregularibus undique sculpta, griseo-albida, obsolete fulvo maculata et fasciata. Spira plan« vel subeoncava, apice minutissimo, laevi, eorneo. Anfractus 5 leniter crescentes, sultura irregulariter impressa suberenu- lata divisi, embryonales laeves, convexius- euli, sequentes planiuseuli, pone suturam impressi, carına subliliter serrata sub- exserta cincti, requlariter cerescentes, ul- timus viw dilatatus, antice haud descen- dens, distinctissime bicarinatus, carina supera peripherica sicut in specie prae- cedente utrinque compressa, sublamellosa, margine distincete serrata, infera umbili- calı filiformi, compressa, serrulata, inter- stitio carinarum vix convexiusculo. Aper- tura irregulariter rhomboidea, obliqua, parım lunata; peristoma acutum, dis- tinetissime biangulatum et bisinuatum, marginibus parallelis, supero producto, basali ad insertionem vix dilatato,. ma). 17, min. 15, alt. 6,5 Mm. idia Letourneux et Bourguignat*) Pro- drome Malacologie Tunisie p. 89. — Issel Moll. Crociera Violante p. 271 (fig.) Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, niedergedrückt, linsenförmig, obenher flach oder selbst leicht eingedrückt, seltener ganz flach ge- wölbt, aber immer niedriger, als bei der vorigen Art, mit zwei starken Kielen sculptirt, festschalig, undurchsichtig, mit dicht gedrängten, feinen, et- was unregelmässigen Rippen sculptirt, welche bis in den Nabel hinein fortlaufen, schmutzig weiss, mit ähnlichen Zeichnungen, wie bei Hel. enica, doch sind dieselben durchschnittlich weniger ent- Diam. Helix *) Testa late infundibuliformi-umbilicata, supra omnino complanata, imo saepe concavius- eula, acute biecarinata (carina una peripherialis compressa, fimbriata, altera circa umbilieum pro- ducta, suberenulata, sulco contracta sive funi- culo similis), solidula, opacula, sordide grisea, costulata (costulae albidulae, sicut in praece- dente, sed tenuiores ac subtiliores); spira om- nino planata (apex minutissimus, nitidus ac laevigatus); anfractibus 5 percarinatis (carina semper prominens ac leviter suturam linearem superans), supra planatis, ad carinam sulco impressis, celeriter erescentibus; ultimo magno, acute bicarinato (carina peripherialis sieut in praecedente, sed carına circa umbilicum pPro- ducta, suberenulata ac Iyratiformis), subtus e carina supera ad inferam oblique declivi; aper- tura obliqua, tetragona, bicanaliculata (canali- culus unus inferus, alter in margine externo), intus grisea; peristomate recto, acuto, simplici. — Alt. 4, diam. 15 Mm. Tafel XCVI. wickelt und bei ausgewachsenen Exemplaren meistens kaum mehr zu erkennen. Das Gewinde ist abgeplattet mit kleinem, glänzendem, horn- farbenem Gewinde. Es sind fünf Umgänge vor- handen, welche durch eine unregelmässig ein- gedrückte erenulirte Naht geschieden werden; die obersten sind glatt und etwas gewölbt, die fol- genden fast flach, hinter der Naht deutlich furchen- artig eingedrückt und mit einem ausgesprochenen, am Rande gesägten, etwas vorspringenden Kiel umzogen. Sie nehmen langsam zu, der letzte ist nur wenig verbreitert und steigt vornen nicht herab. Von seinen beiden Kielen ist der obere peripherische genau wie bei Helix enica ent- wickelt, von beiden Seiten her zusammengedrückt und etwas lamellenartig vorgezogen, am Rande deutlich gesägt, der untere den Nabel umgebende aber stärker ausgeprägt, als bei dieser Art, eben- falls fadenförmig abgesetzt und deutlich gesägt; der Raum zwischen beiden Kielen ist kaum ge- wölbt. Die Mündung ist schief, unregelmässig rhombisch, nach aussen spitz ausgezogen, leicht ausgeschnitten, im Gaumen mit einer tiefen Rinne; der Mundrand ist einfach, dünn, nicht erkennbar gelippt, mit zwei ausgesprochenen Ecken, auch die untere Ecke deutlich gebuchtet; der Ober- rand ist deutlich vorgezogen, der Spindelrand an der Insertion leicht verbreitert. Aufenthalt: an den Vorhügeln des Dschebel bu Kornein bei Hammam el-Linf und am Dschebel Rsass bei Tunis, ziemlich zahlreich, doch gute Exemplare zur Zeit meines Besuches (Juli 1884) nur ganz einzeln vorhanden. Diese Art unterscheidet sich von Helix enica constant durch die schärfere Ausprägung des Nabelkiels, dann auch durch die flachere Ge- stalt und feinere, dichtere Sculptur. Beide sind mit keiner anderen mir bekannten Art in Ver- bindung zu bringen; Helix (Xeroleuca) turcica Ohemnitz ist zwar in der Gestalt ähn- lich, aber in der Sculptur ganz verschieden, und dasselbe gilt von der verschollenen Helix tetra- gona Morelet. 534. 535. Helix (Jacosta) Henoni- ana Bourgurignat. Testa aperte et pervie umbrlicata, lentiformis, acute carinata, solidula, opaca, costellis irregularibus confertis albidis undique sculpta, griseo-albida, supra obsolete fusco maculata, maculis biseriatis, infra praesertim in junioribus zonulis fuscis varie ornata. Spira tectiformis, apice parvo, laevi, nitido. Anfractus 6 leniter regulariterque crescentes, sutura linearti Fig. 534. 539. 19 irregulariter impressa discreti, carına parum conspicua viw exserta discereti, embryonales convewiuseuli, laeves, sequen- tes levissime convewiusculi, pone carınam impressi, ultimus vie dilatalus, antice haud descendens, curina compressa sub- serrulata cinctus, basi convexus, circa umbilicum tumidus et subangulatim in eum abiens. Apertura subobliqua, vrre- gulariter ovato-rotundata, extus acumi- nata et producta, parum lunata, fauce canaliculata; peristoma tenue, acutum, extus distincetissime canaliculatum, mar- ginibus vie conniventibus, haud labiatis, basali arcuato ad insertionem vix dilatato. Diam. maj. (spec. quod vidi maximi) 25, min. 20, alt. 12 Mm. Helix Henoniana Bourguignat Mollusques nou- veauz, litigieux ete. LI. p. 43 t.2 fig. —6. — (fr. Iconographie I. vol. V. No. 1454. Ich habe diese interessante Art schon im fünften Bande nach Bourguignat copirt, bringe sie aber hier zum Vergleich mit den drei zu der- selben Gruppe gehörenden vorigen Arten noch einmal zur Darstellung, da es mir in 1884 mög- lich war, sie in grösserer Menge in der Schlucht des Todes (Chabet el-Akra) zwischen Bougie und Setif, am Originalfundort, zu sammeln. Sie lebt dort an die Felsen angedrückt und ist nicht selten, aber sehr leicht zu übersehen, da sie mit dem Felsen in der Färbung fast übereinstimmt. Ihre nächste Verwandte ist nicht Helix amanda Rossm., sondern Helix Lacosteana, der manche Exemplare, von der Berippung abgesehen, sehr ähnlich sind. Mit dem Typus zusammen kommt die Fig. 535 abgebildete Varietät vor, welche sich von ihm eigentlich nicht weniger unterscheidet, als Helix enica von tdia. Sie ist erheblich höher gewun- den, hat eine feinere, viel gleichmässigere Be- rippung, viel convexere Umgänge und einen steiler abfallenden, somit engeren Nabeltrichter; auch ist der Kiel, von oben her gesehen, weit weniger gegen den Umgang abgesetzt. Da beide Formen durcheinander vorkommen, glaube ich sie als Varietäten einer Art zusammen lassen zu sollen und nenne die Fig. 535 abgebildete Form var. agriunensis nach dem die Schlucht Chabet el-Akra durchströmenden Fluss. Bourguignat rechnet seltsamer Weise auch die maroccanische Helix sultana Morelet (sub- scabriuscula Bgt.) in diese Gruppe; warum, ist mir völlig unerfindlich, da!dieselbe von der sicilischen Helix scabriuscula Desh. kaum spe- cifisch zu trennen ist. 3# 20 Tafel XCVH. ig. 536 u. 537. Tafel XCYL. 536. Helix (Jacosta) Hamudae Kobelt. Testa aperte et pervie umbilicata, depressa, sub- orbicularis, distincte carinata, lutescenti fusca, fusco vel castaneo varie maculata et interrupte praesertim superne fasciata ; spira convexo-depressa, apice parvo, laevi. Anfractus 5—6, superi convexius- culi, inferi distinete carıinati, carina suturam sequente, omnes costulis oblı- quis confertis versus suturam noduliferis sculpti, ultimus perparum dilatatus, an- tice minime deflexus, carina distinct« subserrata mediana cinctus, supra et in- fra convexus, costulıs in umbilico pervio quoque conspieuis; apertura parum obli- qua, peristomate simpliei, intus Subremote distinctissime labiato, marginibus callo tenuissimo viw junctis, supero recto, ba- sali levissime reflexo. Diam. maj. 13,5, min. 12, alt. 8 Mm. Helix Hamudae Kobelt Nachrichtsblatt der Deutschen Malacozoologischen Gesell- schaft XVIII. 1886 p. 101. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, niedergedrückt, im Umriss ziemlich kreisförmig, ausgesprochen gekielt, gelblich braun, meistens, besonders auf der Oberseite, sehr hübsch mit braunen Flecken und unterbrochenen Binden ge- zeichnet. Das Gewinde ist flach gewölbt mit kleinem, glattem Apex. Es sind mehr als fünf Umgänge vorhanden; die oberen sind gewölbt, glatt, die folgenden ebenfalls gewölbt, aber deut- lich gekielt, der Kiel längs der Naht sichtbar bleibend, aber nicht vorspringend; die Sculptur besteht aus dicht gedrängten schrägen Rippen- streifen, welche nach der Naht hin mehr oder minder deutlich gekörnelt erscheinen. Der letzte Umgang ist nur ganz wenig verbreitert, vorn durchaus nicht herabgebogen, Ober- und Unter- seite sind gewölbt, der deutliche mehr oder minder ausgesprochen sägezähnige Kiel läuft fast auf der Mitte, die Rippensculptur setzt sich auch in den Nabel hinein fort. Die Mündung ist nur wenig schief, gerundet eiförmig, mittelstark ausge- schnitten; der Mundrand ist einfach, etwas zu- rück mit einer starken Lippe belegt, die Ränder zusammenneigend, aber nur durch einen kaum erkennbaren Callus verbunden, der Spindelrand nur ganz leicht zurückgeschlagen. Aufenthalt: bei Porto Farina in Nordtunis, unter Hecken und am Fusse von Mauern nicht selten. Die engere Sippschaft der Helix amanda Jossmässler zählt in Tunisien eine ganze An- zahl Vertreter; die Herren Bourgwignat und Letourneux unterscheiden 7 Species. Es scheint aber keine derselben mit meiner Art, deren Name übrigens die Priorität haben würde, zusammen- zufallen. 537. Helix (Jacosta) Zeugitana Le- tourneux et bourguignat. Testa late et aperte umbilicata, depressa, acute carinata, supra ommino plana, subtus convexiuscula, tenuiuscula, haud nitens, griseo-albida, hie illie obsolete fusco ma- culata, costellis subregularibus albidis confertim undique sculpta. Spira plana vel vix levissime convexa, apice parvo, laevigato, haud prominulo. Anfractus ad 6 lentissime crescentes, carina promi- nula serrata, suturam irregulariter im- pressam sequente cincti, «ante carinam levissime impressi, ultimus vix dilatatus, superne fere planus, pone carinam ser- ratam sulco impressus, circa umbilicum tumidus et subangulatus, antice leviter sed distincte descendens. Apertura obli- qua, compresse ovato-acuminata, extus canaliculata, vix lunata ; peristoma tenue, acutum, haud labiatum, extus sinuatum, marginibus approximatis, supero parum, infero magis arcuato, ad insertionem vix dilatato. Diam. maj. 21,5, min. 10, alt. 4 Mm. Helix zeugitana Letourneux et Bourguignat *) Prodrome Malacologie Tunisie p. 92. *) Testa aperte lateque umbilicata (umbili- cus amplus, exacte pervius), acute carinata (carına strieta, saepe fimbriata), supra omnino plana; subtus plus minusve tectiformi-convexa, et ad umbilieum angulata, non nitente, sub- opacula, wuniformiter albescente aut cinerea, valide striata (striae regulares, crebrae, super carinam validiores); spira complanata (apex minutus, corneus, laevigatus); anfractibus 6 arcte crescentibus, carinatis, supra planulatis ac circa carinam aliquando prominentem sub- concaviusceulis, sutura lineari separatis; ultimo vix majore, valide carinato, supra planulato, ad carinam sulculo concaviusculo cincto ac ad insertionem requlariter lenteque descendente, sub- tus ad initium e carina usque ad umbilicum tectiformi et prope aperturam convesxiusculo, tandem circa umbilicum turgido ac angulato ; Tafel XCVII, Gehäuse weit und offen, fast perspectivisch genabelt, niedergedrückt, mit einem scharfen Kiel umzogen, oberseits fast eben oder nur ganz leicht gewölbt, nicht glänzend, kaum durch- scheinend, dicht mit unregelmässigen, feinen, leicht gebogenen Rippenstreifen sculptirt, welche auf dem Kiel stärker werden, grauweiss, mit- unter mit undeutlicher Fleckenzeichnung. Das Gewinde ist ganz flach mit kleinem, glattem, hornfarbenem Apex. Es sind beinahe sechs Um- gänge vorhanden, die sehr langsam zunehmen, von einem deutlich gesägten, meist etwas vor- springenden Kiel, welcher die etwas unregel- mässig eingedrückte Naht begleitet, umzogen, vor demselben leicht eingedrückt; der letzte ist kaum verbreitert, obenher fast flach, mit einem deutlichen Furcheneindruck über dem gesägten Kiel, unter demselben erst flach, dann um den Nabel fast kantenartig aufgetrieben und steil in denselben hinein abfallend; an der Mündung steigt er deutlich etwas herab. Die Mündung ist schief, zusammengedrückt, spitz eiförmig, nach aussen vorgezogen, gebuchtet, im Gaumen mit einer tiefen Rinne, nur wenig ausgeschnitten, der Mundrand ist dünn, scharf, ohne erkennbare Lippe, nach aussen mit scharfer, gebuchteter Ecke; der Oberrand ist leicht gerundet, der stärker gerundete Unterrand an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: am Dschebel Zaghuan und am Dschebel Rsass in Nordtunis, im Mulm in Fels- klüften, nicht häufig. Bourguignat nennt seine Art nur valide striata, während meine Exemplare ausgesprochen gerippt sind; im Uebrigen stimmt seine Diagnose ausgezeichnet zu meinen am selben Fundort ge- sammelten Stücken. 538. Helix (Jacosta) Ponsonbyi Kobelt. Testa sat anguste sed pervie umbilicata, de- presse trochiformis, carinata, solidula, sordide cinereo-alba, ad suturam fusco maculata nec non fascia distincta rubro- fusca supra carinam et lineis 4—5 an- gustis ad basin ornata. Anfractus 5 pla- niusculi, costuwlato-striati, regulariter ac- crescentes, ultimus leviter dilatatus, con- vexior, distinctius costulatus, ad peri- pheriam carina distineta albo-serrata cingulatus, supra eam impressus, basti planatus et rectangulatim in umbilicum abiens, antice levissime deflexus. Aper- apertura leviter obliqua, irregulariter subqua- drata; peristomate recto et acuto. — Alt. 3, diam. 12 Mm. Eig. 538% u. 539. 21 tura transverse ovata, ad carınam dis- tincte angulata, marginibus viw conni- ventibus, supero producto, infero ıntus labio distincto sat profundo munito, ad insertionem vix dılatato. Diam. maj. 10, min. 9, alt. 5 Mm. Helix Ponsonbyi Kobelt Jahrbücher der deut- schen malacozoologischen Gesellschaft IX. 1882 p. 18. Gehäuse ziemlich eng, aber durchgehend ge- nabelt, gedrückt kreiselförmig bis ziemlich flach, scharf gekielt, festschalig, glanzlos, schmutzig grauweiss, unter der Naht mit einer Reihe brauner Flecken gezeichnet, ausserdem noch über dem Kiel mit einer deutlichen rothbraunen Binde und auf der Unterseite mit einigen schmalen Linien gezeichnet. Es sind 5 nur leicht ge- wölbte Umgänge vorhanden, die embryonalen glatt, bräunlich, die folgenden ausgeprägt rippen- streifig, die Rippen ziemlich weitläufig, der Raum dazwischen öfter hornfarben; sie werden durch eine deutliche, eingedrückte, am letzten Umgang leicht erenulirte Naht geschieden. Sie nehmen regelmässig zu, nur der letzte ist nach der Mün- dung hin etwas verbreitert, stärker gewölbt und deutlicher gerippt, von einer starken Kielkante umzogen, auf welcher die Rippen als stärkere weisse Sägezähne vorspringen, über derselben eingedrückt, unterseits abgeflacht und rechtwink- lig in den Nabel hinein abfallend, vornen nur ganz leicht, aber plötzlich herabgebogen. - Die Mündung ist schief, quereiförmig, dem Kiel ent- sprechend mit einer deutlichen Ecke, die Ränder neigen kaum zusammen, der obere ist vorgezogen, der untere ganz leicht zurückgeschlagen und innen mit einer tiefliegenden, braunen Lippe belegt, an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: um Oran an Felsen, einzeln und nicht leicht zu finden. Diese Art bildet gewissermassen einen Ueber- gang von der südspanischen Gruppe der Helix derogata zu der der Helix amanda. 539. Helix geryvillensis Bourguignat. Testa medioeriter perforata, depressa, fragilis, albida, interdum fasciis 3—4 corneis or- nata, costis obliquis subirreqularibus undi- que sculpta ; spira convexo-depressa, apice parvo, laevigato, obtuso, corneo-albido. Anfractus 6 convexiusceuli, regulariter crescentes, sutura impressa suberenulat« divisi, ultimus aperturam versus dilatatus, rotundatus, antice haud deflexus. Aper- tura obliqua, rotundato-ovata, sat lunata; peristoma acutum, rectum, intus levissime labiatum, marginibus conniventibus, haud 22 Tafel XCVII. Junctis, basali reflewiusculo, ad inser- tionem vix dilatato. Diam. ma). 9, min. 8, alt. 5—6 Mm. Helix geryvillensis Bourguignat Paleontolog,., Alger. p. 65 pl. ILL. fig. 13—17. — Ma- lacologie de U’ Algerie*) I. p. 202 pl. 21 fig. 1-5. — Letourneux et Bourguignat Prodr. Malucol. Tunis p. 22. Gehäuse klein, mittelweit durchbohrt, nieder- gedrückt, seltener flach kegelförmig, für eine Xeropbile sehr dünnschalig und zerbrechlich, schmutzig weiss, meist mit 3—4 verschieden breiten hornbraunen Binden gezeichnet, überall mit etwas unregelmässigen schiefen, auf der Peripherie stärker vorspringenden Rippen sculp- tirt. Das Gewinde ist flach gewölbt mit kleinem, glattem, stumpfem, leicht hornfarbenen Apex. Die sechs Umgänge sind von Anfang an gewölbt und nehmen regelmässig zu; sie werden durch eine eingedrückte, unter der Loupe crenulirt er- scheinende Naht geschieden. Der letzte ist be- sonders nach der Mündung hin stärker verbrei- tert, gerundet, mitunter undeutlich kantig, vornen durchaus nicht herabsteigend; die Rippensculp- tur ist auch auf der Unterseite deutlich. Die Mündung ist schief, rundeiförmig, ziemlich gross, mässig ausgeschnitten; der Mundrand ist scharf, einfach, geradeaus, innen nur ganz schwach ge- lippt, die Ränder neigen zusammen, sind aber nicht durch Callus verbunden, der Basalrand ist etwas zurückgeschlagen und an der Insertion ganz leicht verbreitert. Aufenthalt: in der oranesischen Sahara, um Geryville, meine Exemplare von Ras el-ma, von Debeaux mitgetheilt; nach Letourneux auch in der Umgebung von Tunis. Meine Exemplare stimmen ausgezeichnet mit Bourguignat’s Beschreibung, aber schlecht mit der vergrösserten Abbildung, die mir indess ver- zeichnet erscheint und eine ganz auffallend grosse Mündung hat. 540. Helix (Candidula) andalusica Kobelt. Testa depressiuscula vel convexo-depressa, late umbilicata, umbilico ultra anfractum pe- *) Testa perforata, depressa, fragili, albida, ac sacpissime 3 vel 4 zomulis corneis eircumeincta, oblique eleganterque costata ; spira convexa ; apice laevigato, corneo, obtusissimo; anfractibus 6 con- vexiuseulis, sat celeriter erescentibus, sutura im- pressa separatis; ultimo magno, rotundato, ad aperturam non deflexo; apertura obliqua, lunato- rotundata; peristomate acuto, recto, intus leviter labiato; margine columellari paululum reflexo; marginibus sat approxwimatis. — Bourg. Fig. 540 u. 541. nultimum coarctato, solidula, lutescenti- albida, fusco varie fasceiata et maculata. Anfractus 6 convexi, subtiliter costulato- striati, superi leniter erescentes, ultimus dilatatus, subteres, antice subite, sed haud profunde deflexus. Apertura ovato-rotun- data, parum lunata, peristomate tenui, intus distinctissime labiato, marginibus conniventibus, basalı ad insertionem per- parum dilatato. Diam. maj. 13, min. 11, alt. 7-9 Mm. Helix andalusica Kobelt Jahrbücher der Deut- schen Malacozoologischen Gesellschaft IX. 1882 ». 70. Gehäuse niedergedrückt oder ganz flach ge- wölbt, weit und offen genabelt, aber der Nabel hinter dem zweiten Umgang plötzlich verengt, ziemlich festschalig, gelblich weiss mit mannig- fachen braunen Bändern und Fleckenzeichnungen. Die sechs Umgänge sind gut gewölbt und ganz fein rippenstreifig, die oberen nehmen ganz lang- sam zu, der letzte ist verbreitert, fast stielrund, vorn plötzlich, aber nicht tief herabgeschlagen. Die Mündung ist rundeiförmig, nur wenig aus- geschnitten, der Mundrand dünn, innen mit einer sehr deutlichen Lippe belegt, die Ränder neigen zusammen, der Spindelrand ist an seiner Inser- tion nur ganz wenig verbreitert. Aufenthalt: in Südspanien, von mir beson- ders häufig und schön um Algesiras gefunden, aber weiter durch das niedere Andalusien ver- breitet. Ich fand sie besonders auf Zwergpalmen. Sie ist zur Gruppe der Helix caperata Mtg. zu rechnen, aber durch den eigenthümlichen Nabel gut characterisirt. >4l. Helix (Helicella) Heynemanni Kobelt. Testa late umbilicata, sed umbilico ultra an- fractum penultimum subite coarctato, de- pressiuscula, solidula, eretacea, alba, ple- rumque fasctis castaneis ornata, striatula ; spira depresse convexa, apice minuto, nigro; sutura lineari. Anfractus 6 con- vexiuseuli, dense regulariterque costulato- striati, regulariter acerescentes, ultimus vie dilatatus, subteres, antice lente des- cendens, haud deflexus. Apertura ovato- rotundata, parum lunata, peristomate tenui, acuto, intus dıstincte labiato, mar- ginibus conniventibus, basali ad inser- tionem viw dilatato. Diam. maj. 12, min. 10, alt. 7 Mm. Helix (Helicella) Heynemanni Kobelt Nach- richtsblatt der Deutschen Malacozoolo- gischen Gesellschaft XV. 1883 p. 114. Tafel XCVII. Gehäuse mit weitem, aber nicht perspecti- vischem Nabel, der Nabel vielmehr gleich hinter dem vorletzten Umgang scharf zusammengezogen, niedergedrückt, festschalig, gestreift, wenig glän- zend, kreidig weiss, meistens mit einigen schar- fen, dunkelbraunen Binden gezeichnet. Das Ge- winde ist ganz flach, gewölbt, mit kleinem, glattem, schwarzem Apex. Die sechs Umgänge sind ziem- lich gewölbt und werden durch eine linienförmige Naht geschieden; sie sind dicht und regelmässig rippenstreifig und nehmen regelmässig zu; der letzte ist kaum verbreitert, fast stielrund und steigt vorn nur ganz langsam herab. Mündung rundeiförmig, nur wenig ausgeschnitten, mit dün- nem, scharfem, innen deutlich gelipptem Mund- saum, dessen Ränder zusammenneigen, aber nicht durch Callus verbunden sind; der Spindelrand ist an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: bei Tetuan auf den Blättern der Zwergpalme häufig. Zunächst meiner Helix andalusica ähn- lich, aber durch die kreidige Beschaffenheit, die ausgeprägt rippenfaltige Seulptur und den kaum verbreiterten, nur herabsteigenden, nicht herab- gebogenen letzten Umgang genügend unterschie- den und vielleicht nicht einmal zu derselben Untergattung zu rechnen. 542. Helix (Candidula) ordunensis Kobelt. Testa parva anguste sed pervie umbilicata, glo- bosa, leviter depressa, solidula, nitidula, striatula, albida vel albido-lutescens, zonis 2 castaneis angustis distinctis, supera in anfractibus spirae quoque conspicua, et linea pallidiore ad basin pulcherrime or- nata. Spira convexa, apice minuto, laevi, nigro. Anfractus 5 convexiusculi, sutur« lineari disereti, regularıter crescentes, dense regulariterque striatuli, ultimus sub- inflatus, rotundatus, antice vie descen- dens. Apertura parum obliqua, lunato- eireularis, labro simpliei, acuto, intus distinete albolabiato, marginibus conni- ventibus, basalı ad insertionem vix dila- tato. Diam. maj. 7,5, min. 7, alt. 5,5. Helix (Candidula) ordunensis Kobelt Nach- richtsblatt der Deutschen Malacozoolo- gischen Gesellschaft XV. 1883 p. 115. Gehäuse klein, eng, aber durchgehend ge- nabelt, kugelig, nur leicht niedergedrückt, fest- schalig, gestreift, weiss oder gelblich weiss mit zwei scharf ausgesprochenen, schmalen, kastanien- braunen Binden zu beiden Seiten der Mittellinie, von denen die obere auf das Gewinde hinauf- Fig. 542 u. 543. j 23 läuft, und mit einer schmäleren blassen Linie auf der Basis sehr hübsch gezeichnet. Das Ge- winde ist gewölbt mit kleinem, glattem, schwar- .zem Apex. Es sind fünf ziemlich gewölbte Um- gänge vorhanden, welche durch eine einfache, linienförmige Naht geschieden werden; sie neh- men regelmässig zu und sind dicht und regel- mässig gestreift; der letzte ist etwas aufgeblasen, regelmässig gerundet, vorn kaum merklich herab- steigend. Die Mündung ist wenig schief, fast kreisrund, erheblich ausgeschnitten, der Mund- rand einfach, scharf, innen mit einer deutlichen weissen Lippe belegt, die Ränder neigen zu- sammen, der Spindelrand ist an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: bei Orduna im Baskenland, von mir an der landein führenden Strasse oben auf der Höhe des Felsenkranzes der Concha d’Orduna an den steinernen Wegweisern massen- haft, aber nur auf einer kleinen Fläche gefunden. Diese niedliche Art ist, wie sich aus der Zahl der Umgänge und der Lippe ergibt, trotz der geringen Grösse unzweifelhaft ausgewachsen; sie ist mit keiner anderen Art zu verwechseln. 5143. Helix (Candidula) Florentiae Ponsonby. Testa anguste perforata, globoso-trochoidea, al- bida, maculis fuscis pallidıs seriatim dis- positis serieque macularum distinctiorum radiantium ad suturam vwarie ornata. Spira conoidea, apice parvo, vie obtu- sato. Anfractus 5'/2 convexi, embryonales laeves, sequentes irregulariter striati, re- gularıter erescentes, sutura lineari dis- ereti, ultimus subteres, bası viw planatus, antice haud descendens. Apertura sub- eireularis, perparum lunata, parum obli- qua, labio tenui, simplici, haud labiato, marginibus vix conniventibus, basalı ad insertionem vix dilatato. Diam. ma). 7, min. 6,5, alt. 6,5 Mm. Helix Florentiae Ponsonby mss. — Kobelt in Jahrbücher der Deutschen Malacozoolo- gischen Gesellschaft IX. 1582 p. 68. Gehäuse klein, eng durchbohrt, kugelig krei- selförmig, ziemlich festschalig, nicht glänzend, schmutzig weiss mit einigen undeutlichen hell- braunen Fleckenbinden und einer Reihe inten- siver gefärbter, grösserer, radiär gestellter Flecken unter der Naht. Gewinde hoch kegelförmig mit feinem, kaum abgestumpftem Apex. Es sind mehr als fünf gut gewölbte Umgänge vorhan- den; die obersten sind glatt, hornfarben, die folgenden unregelmässig und stellenweise ziem- lich grob gestreift; sie nehmen langsam zu und 24 Tafel XCVL. werden durch eine linienförmige Naht geschie- den; der letzte ist fast stielrund, nur an der Basis kaum merkbar abgeflacht, vorn nicht herab- steigend. Die Mündung ist annähernd kreis- rund, nur sehr wenig ausgeschnitten, wenig schief; der Mundsaum ist dünn, einfach, nicht merkbar gelippt, die Ränder neigen kaum zusammen und der Basalrand ist an der Insertion kaum ver- breitert. Aufenthalt: bei Tanger in dem unmittel- bar östlich der Stadt gelegenen Dünengebiete, von Ponsonby entdeckt, auch von mir 1881 ge- sammelt. Diese Art scheint in die nächste Verwandt- schaft der Helix apieina zu gehören, ist aber durch das hohe Gewinde von allen anderen Arten weit verschieden. 544. Helix (Jacosta) Molinae Hidalgo. Testa anguste sed pervie umbilicata, orbiculato- depressa, tenuiuscula, nitidula, Striatula, sub lente regulariter confertimque costu- lata, albida, corneo ubique maculata et strigata, ad basin distinete castaneo fas- ciata; spira depresse conoidea, apice acuto, subtili. Anfractus 5— 5" com- vexiusculi leniter erescentes, sutura lineari impressa disereti, ultimus vix dilatatus, rotundatus, ad peripheriam obsoletissime subangulatus, antice vixw deflexus. Aper- tura obliqua, ovato-cireularis, leviter lu- nata; peristoma album, rectum, intus le- viter albolabiatum, marginibus conniven- tibus, vix callo junctis, columellari levis- sime dilatato. Diam. maj. 11, min. 10, alt. 6 Mm. Helix Molinae Hidalgo*) Journal de Conchylio- logie XXXI. 1883 p. 57 pl. 2 fig. 5. Gehäuse eng, äber durchgehend genabelt, niedergedrückt, im Umriss kreisförmig, ziemlich dünnschalig, glänzend gestreift, unter der Loupe deutlich und dicht rippenstreifig, weisslich, aber die Grundfärbung unter durchscheinenden Horn- *) Testa pervie umbilicata, orbieulato-cono- idea vel depressa, tenuiuscula, nitidula, striatula, cornea, fasciis fuscis, translucidis et maculis fasetisque irregularibus minutis opaco-albis picta; spira subconordea, vel parum convexa; sutura simplex; anfractus 5—5\2 convexius- euli, lente acerescentes, ultimus subtus convexus, peripheria interdum obtusissime angulatus, an- tice vix deflexus; apertura rotundato-lunaris; peristoma album, rectum, intus labiatum, mar- ginibus in adultis subeonniventibus, columellari subdilatato, umbilicum subangustum non oceul- tante. — Diam. maj. 10, min. 8,5, alt. 5,5 Mm. Fig. 544 u. 545. flecken fast verschwindend, die Unterseite fast immer mit einigen ausgeprägten, dunkel horn- braunen bis kastanienbraunen Binden. Das Ge- winde ist mehr oder minder flach conisch mit feinem spitzem Apex. Es sind über fünf lang- sam zunehmende, leicht gewölbte Umgänge vor- handen, die durch eine einfache, etwas einge- drückte Naht geschieden werden; der letzte ist wenig verbreitert, unten stärker als oben ge- wölbt, am Umfang meist undeutlich kantig, vorn kaum herabgebogen, hinter dem Mundrand mit einem gelblich weissen Saum. Die Mündung ist nicht sehr schief, rundeiförmig, nur wenig aus- geschnitten; der Mundsaum ist gerade, mit einer dünnen weissen Lippe belegt, die Ränder neigen zusammen, sind aber kaum oder gar nicht ver- bunden, der Spindelrand ist an der Insertion kaum verbreitert und überdeckt den Nabel nicht. Aufenthalt: auf den Columbretes, einer kleinen Inselgruppe zwischen Spanien und den Balearen, meine Exemplare von Zrdalgo mit- getheilt. 545. Helix (Helicella) Cisternasi Hidalgo. Testa anguste sed pervie umbilicata, depresse conoidea, orbicularis, solidula, regulariter confertissimeque costulato-striata, albido- fulva, subtus albida, nitidula; spira sub- conoidea, apice minuto, acuto. Anfrac- tus 6'2 lentissime accrescentes, sutura simpliei impressa, interdum irregulariter suberenulata disereti, convexiusculi, ulti- mus vie dilatatus, ad peripheriam obso- lete angulatus, subtus convexus, vertica- liter in umbilicum abiens, antice deflexus. Apertura perobliqua, ovato-cireularis, valde lunata; peristoma album, reflexius- culum, intus fortiter albolabiatum, mar- ginibus conniventibus, callo angusto sed distincto junctis, columellari ad inser- tionem leviter dilatato. Diam. maj. 14, min. 12,5, alt. 8 Mm. Helix Cisternasi Hidalgo*) Journal de Con- chyliologie XX AL. 1883 p. 56 pl. 2 fig. 4. *) Testa pervie umbilicata, orbieulato-cono- idea, solidula, subopaca, confertissime costulato- streata, costulis saepe regularibus, subarcuatis, inferne prope umbilicum evanidis; albido-fulva, subtus albida, nitidula; spira subeonoidea, vel parum convexa; sutura simplex; anfr. 6'/2, lente accrescentes, convexiusculi vel planulati, ultimus peripheria obtuse angulatus, antice deflexus, subtus convexus; apertura ovato-lunaris; peri- stoma album, vix expansum, intus fortiter la- biatum, marginibus conniventibus, callo tenui Tafel XCVII. Gehäuse ziemlich eng, aber offen und durch- gehend genabelt, gedrückt kegelförmig, ziemlich kreisförmig im Umfang, festschalig, allenthalben mit Ausnahme der Nabelgegend dicht und regel- mässig rippenstreifig, bräunlich weiss, die Unter- seite heller, glätter, glänzend. Das Gewinde ist mehr oder minder flach kegelförmig mit ganz kleinem, spitzem Apex. Es sind mehr als sechs Umgänge vorhanden, welche sehr langsam zu- nehmen und mehr oder minder deutlich gewölbt sind; sie werden durch eine einfache, einge- drückte, mehr oder minder unregelmässig und undeutlich erenulirte Naht geschieden; der letzte ist kaum verbreitert, am Umfang mehr oder minder ausgeprägt kantig, an der Unterseite ge- Junctis, columellari dilatato, umbilicum sub- angustum haud oceultante. — Diam. maj. 15, min. 13, alt. 9 Mm. Fig. 546. 25 wölbt und steil in den Nabel abfallend, vorn deut- lich herabgeschlagen. Die Mündung ist schief, rundeiförmig, stark ausgeschnitten; Mundrand weiss, mit einer starken weissen Lippe belegt, fast überall ganz leicht umgeschlagen, die Rän- der neigen zusammen und sind durch einen schmalen, aber deutlichen Callus verbunden; der Spindelrand ist an der Insertion verbreitert, doch so, dass er den Nabel nicht bedeckt. Aufenthalt: auf den kleinen Inseln Santa Eulalia und Gros bei Ivitza, Balearen. Meine Exemplare von Hidalgo mitgetheilt. Hidalgo nennt diese Art zunächst verwandt mit Helix finitima Morelet (Iconogr. 1978), die ich nach Originalexemplaren für eine ganz nahe Verwandte der spanischen Helix stiparum Rossm. halten muss; ich kann die Aehnlichkeit nicht recht finden. Tafel 546. Helix (Jacosta) amphiconus von Maltzan. Testa anguste perforata, depressa, distincte cari- nata, utrinque depresse conoidea, con- fertim rugose striato-costulata, griseo- albida, supra varie fusco fasciata et maculata, bası fascuis 2 castaneis sat latis albo punctatis et interdum lineis intercedentibus ornata; spira parum ele- vata, apice minuto, fusco. Anfractus 5 carinati, carına cerassa, exserta, filiformi, pone carinam interdum excavati, costel- lis obliqwis super carinam distinctioribus undique seulpti, regqulariter crescentes, ultimus leviter dilatatus, pone carinam utrinque compressus, circa perforationem subinflatus, antice levissime descendens. Apertura parva, compressa, transverse ovato-acuminata, distincte lunata, ad ca- rinam sinuata, intus canaliculata ,; peri- stoma acutum, intus undique distinete albolabiatum, margine supero acuto, le- viter protracto, basalı reflexiusculo, ad insertionem vix dilatato. Diam. maj. 12,5, min. 11, alt. 6 Mm. Helix (Jacosta) amphiconus Maltzan Nach- richtsblatt der Deutschen Malacozoolog. Gesellschaft XV. 1883 p. 103. Gehäuse ganz eng durchbohrt, niedergedrückt, ausgesprochen gekielt, beiderseits flach kegel- förmig, dicht und rauh rippenstreifig, die Rippen Rossmässler, Iconographie Neue Folge IV, XCHlIR auf der Unterseite bis in den Nabel hinein lau- fend, grauweiss, ebenher undeutlich braun ge- bändert oder gefleckt, unterseits mit zwei deut- lichen, breiten, kastanienbraunen Binden, die ge- wöhnlich durch weisse Punkte unterbrochen sind; mitunter schieben sich auch noch schmale braune Linien dazwischen. Das Gewinde ist nur wenig erhoben, der Apex klein, schwarzbraun. Es sind fünf langsam zunehmende Umgänge vorhanden, von einem starken, fadenförmigen, abgesetzten Kiel umzogen, auf welchem die Rippen schärfer, aber gerundet, vorspringen; der letzte Umgang ist leicht verbreitert, hinter dem Kiel von bei- den Seiten her zusammengedrückt, um die Per- foration etwas aufgeblasen, vornen allmählich ein wenig herabsteigend. Die Mündung ist klein, zusammengedrückt, spitzeiförmig, deutlich aus- geschnitten, dem Kiel entsprechend ausgebuchtet und innen mit einer Rinne versehen. Der Mund- rand ist scharf, innen allenthalben mit einer starken weissen Lippe belegt, der Oberrand ist etwas vorgezogen, der Unterrand leicht umge- schlagen und an der Insertion nur ganz wenig verbreitert. Aufenthalt: bei Sitia auf Kreta, das ab- gebildete Stück mir von Herrn H. von Maltzan mitgetheilt. Eine sehr hübsche Form, welche in der Ge- stalt an flache Formen der Helix elegans erinnert, aber durch den Kiel und die Berippung zu Jacosta verwiesen wird. 4 26 Tafel XCVII. 547. 548. Helix (Jacosta)siderensis von Maltzan. Testa depressa, perforata, perforatione obliqua, ad anfractum ultimum subito dilatata, striatula, solidula sed parum erassa, alba, fascüis castaneis latis varıe pulcherrime- que ornata; spira comvexiuscula, apice minuto, castaneo. Anfractus 5 regulariter cerescentes, sutura impressa, sub lente sub- tilissime irregulariter erenulata discret:, superi vix convexiusculi, sequentes con- vexiores, ultimus leviter dilatatus, prope suturam planatus, ad peripheriam sub- angulatus, basi depressiusculus, antice brevissime deflexus. Apertura subobliqua, transverse ovata, medioeriter lunata, ex- tus plus minusve distinete angulata ; peristoma rectum, acutum, intus distincte labiatum, marginibus conniventibus, callo tenuissimo junctis, basalı levissime re- flexo, ad insertionem vix dilatato. Diam. maj. ad 11,5, min. 10, alt. 6 Mm. Helix (Jacosta) siderensis von Maltzan Nach- richtsblatt der Deutschen Malacozoolog. Gesellschaft XV. 1885 p. 104. Gehäuse niedergedrückt, eigenthümlich schief durchbohrt und die Perforation am letzten Um- gange plötzlich erweitert, dicht und fein gestreift, fest, doch nicht dickschalig, weiss mit sehr aus- gesprochenen schwarzbraunen Binden, von denen meist nur eine auf der Oberseite steht, während die Unterseite 3—5 trägt. Das Gewinde ist flach gewölbt mit ganz feinem schwarzbraunem Apex. Es sind fünf regelmässig zunehmende Windungen vorhanden, welche durch eine eingedrückte, unter der Loupe sehr fein und unregelmässig gekerbte Naht geschieden werden; die oberen sind nur ganz schwach, die folgenden etwas stärker gewölbt, der letzte ist etwas verbreitert, mehr oder minder deutlich stumpfkantig, auf der Oberseite zunächst der Naht und noch mehr auf der Unterseite abgeflacht, vorn rasch etwas herabgebogen. Die Mündung ist nur wenig schief, quer eiförmig, aussen mit einer mehr oder min- der deutlichen Ecke, mittelstark ausgeschnitten; der Mundrand ist scharf, innen mit einer sehr deutlichen Lippe belegt, die Ränder neigen zu- sammen und werden durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Oberrand ist gerade, et- was vorgezogen, der Spindelrand ganz leicht umgeschlagen und an der Insertion kaum ver- breitert. Aufenthalt: auf dem Vorgebirge Sidero der Insel Kreta, entdeckt und mitgetheilt von Herrn H. von Maltzan. N Fig. 547. 548. 549 u. 550. Durch die eigenthümliche Perforation, wie bei Helix (Carthusiana) obstructa Fer., sehr aus- gezeichnet. 549. Helix (Candidula?) Diensis von Maltzan. Testa perforata, depresse conoidea, striatula, solidula, albida, faseiis castaneis varie eingulata. Anfractus 6 convexiuseuli, len- tissime, accrescentes, sutura lineari dis- ereti, ultimus ad peripheriam plus mi- nusve distincte subangulatus, basi rotun- datus, antice brevissime deflexus. Aper- tura obliqua, rotundato-ovata, lunata ; peristoma acutum, intus labiatum, mar- ginibus subeonniventibus, supero producto, basali brevissime reflexo, ad insertionem perparum super perforationem dilatato. Diam. maj. 11,5, min. 10, alt. 7,5 Mm. Helix (Candidula ?) Diensis von Maltzan Nach- richtsblatt d. Deutschen Malacozool. Ge- sellschaft XV. 1883 p. 104. Gehäuse eng durchbohrt, gedrückt kegel- förmig, ziemlich rund im Umfang, ziemlich stark und unregelmässig gestreift, festschalig, weisslich mit zahlreichen mehr oder minder ausgeprägten braunen Binden ; Gewinde ziemlich hoch mit ganz feinem dunklem Apex. Die sechs gut gewölbten Umgänge nehmen sehr langsam zu und werden durch eine linienförmige Naht geschieden; der letzte ist kaum verbreitert, an der Peripherie mehr oder minder ausgesprochen stumpfkantig, an der Unterseite gerundet und vorn ganz kurz und unbedeutend herabgeschlagen. Die Mündung ist schräg, gerundet eiförmig, deutlich ausge- schnitten; Mundrand scharf, innen mit einer nicht besonders starken weissen Lippe belegt, die Rän- der neigen leicht zusammen, der obere ist ge- radeaus vorgezogen, der Basalrand nur ganz wenig zurückgeschlagen und an der Insertion kaum über die Perforation verbreitert. Aufenthalt: auf Standia, dem alten Dia, an der Nordküste von Kreta, entdeckt und mit- getheilt von Herrn von Maltzan. 550. Helix (Candidula?) psiloritana von Maltzan. parva, sat late perforata vel anguste umbilicata, globuloidea, solida, striata, alba, fasciüs tribus castaneis, supera peri- pherica latiore, ornata; spira convexa, summo minuto, acuto, fusco. Anfractus 5/2 comvexiusceuli, leniter requlariterque erescentes, sutura lineari, distincta, vix impressa, sub lente minutissime erenulata disereti, ultimus rotundatus, parum dila- Testa Tafel XCVI. tatus, antice vie descendens. Apertura parum obliqua, ovato-circularis, medio- criter lunata; peristoma acutum, dis- tinctissime albolabiatum, marginibus con- niventibus, supero acuto, producto, basalı levissime reflexo, ad insertionem vix di- latato. Diam. maj. 8, min. 7'/a, alt. 6 Mm. Helix (Candidula?) psüoritana von Maltzan Nachrichtsblatt der Deutschen Malaco- 20ol. Gesellschaft XV. 1883 p. 105. Gehäuse klein, ziemlich weit durchbohrt oder eng genabelt, gedrückt kugelig, festschalig, rauh gestreift, auf dem letzten Umgang rippenstreifig, weiss, meist mit drei braunen Binden gezeichnet, von denen die oberste der Peripherie entspricht und breiter als die beiden unteren ist, mitunter aber auch mit vier und fünf Binden vorkom- mend; das Gewinde ist gut gewölbt mit feinem, spitzem, bräunlichem Apex. Es sind zwischen fünf und sechs Umgänge vorhanden; dieselben sind gut gewölbt und nehmen äusserst langsam und regelmässig zu; die Naht ist linear, kaum eingedrückt, aber deutlich und unter der Loupe ganz fein crenulirt; der letzte ist gerundet, kaum verbreitert und vorn nur ganz unbedeutend herab- steigend. Die Mündung ist nicht sehr schief, fast kreisrund, doch etwas in die Quere ver- breitert, mittelstark ausgeschnitten; der Mund- rand ist scharf und gleich vornen mit einer starken weissen Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen, sind aber durchaus nicht durch einen Callus verbunden; der Oberrand ist etwas ge- radeaus vorgezogen, der Basalrand leicht um- geschlagen und an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: bei Asomato auf dem Psiloriti, dem alten kretischen Ida, entdeckt und mitge- theilt von Herrn HZ. von Maltzan. Sie scheint mit Vorliebe an den Stämmen von Oliven sich aufzuhalten. 3D1. Helix (Candidula?) subvariegat« von Maltzan. Testa parva, unguste sed pervie umbilicata, depressa, striatula, nitidula, alba, fasciis castaneıs interruptis 3—4, supera peri- pherica, suturam in spiram sequente, or- nata; spira convexiuscula, apice parvo, obtuso, corneo. Anfractus 5 sat convexi, regulariter leniterque crescentes, sutur« lineari discreti, ultimus vie dilatatus, antice vix levissime descendens, basi pla- niusculus et rectangulatim in umbilicum fere cylindricum. abiens. Apertura obli- qua, ovato-cireularis, valde lunata, fas- cuts in faucibus translucentibus ; peristoma Fig. 551 u. 582. 27 tenue, rectum, acutum, intus leviter sed late albolabiatum, marginibus parum con- niventibus, haud junctis, basali ad in- sertionem vixw dilatato. Diam. maj. 8,5, min. 8, alt. 5,5 Mm. Helix (Candidula?) subvariegata von Maltzan Nachrichtsblatt der Deutschen Malaco- zoolog. Gesellschaft XILL. 1880 p. 105. Gehäuse klein, eng, aber durchgehend ge- nabelt, niedergedrückt, festschalig, deutlich aber unregelmässig gestreift, ziemlich glänzend, weiss, mit sehr hübschen, intensiven, unterbrochenen, kastanienbraunen Binden gezeichnet, von denen die oberste in der Peripherie liegt und der Naht entlang auf das Gewinde hinauf läuft. Das Ge- winde ist flach gewölbt mit feinem, abgestumpf- tem, hornbraunem Apex. Die fünf Umgänge sind von Anfang an gut gewölbt und nehmen lang- sam und regelmässig zu; sie werden durch eine einfache, linienförmige, wenig eingedrückte Naht geschieden; der letzte ist kaum verbreitert, vorn kaum merkbar herabsteigend, die Basis etwas abgeflacht und senkrecht in den fast cylin- drischen Nabel hinein abfallend. Die Mündung ist schief, gerundet eiförmig, stark ausgeschnitten, im Gaumen scheinen die Binden durch; der Mund- rand ist einfach, scharf, geradeaus, innen mit einer wenig vorspringenden, aber breiten weissen Lippe belegt; die Ränder neigen wenig zusammen und haben keinen Verbindungscallus, der Spindel- rand ist an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: bei Tuzla an der Bucht von Suda auf Kreta, unter Gestrüpp; meine Exem- plare vom Autor mitgetheilt. 552. Helix hellenica Blanc et Wester- lund. anguste sed pervie umbilicata, ruditer striato-costulata, basi laevior, depresse turbinata vel comvexo-depressa, solidula, alba, plerumque fasciis fuscis interruptis varie ornata vel superne strigata et varie- gata; spira convexa vel depresse conoidea apice parvo, corneo, obtusulo. Anfractus 6 convezxiusculi, sutura lineari impress« discreti, regulariter sed sat celeriter cres- centes, ultimus leviter dilatatus, subangu- latus, angulo versus aperturam plerum- que obsoleto, basi convexus, ad aperturam haud descendens. Apertura leviter ob- liqua, ovato-cireularis, leviter lunata ; peristoma rectum, acutum, intus labio distincto luteo-rufo incerassatum, margini- bus conniventibus, basalı reflexiusculo, ad insertionem dilatato. Diam. maj. 9, min. 8, alt. 6 Mm. Test« 4F 28 Tafel XCVII. Helix hellenica (an Bourguignat Species novis- simae p. 51, negante Bourguignat) Blanc et Westerlund*) Apergu Faune malacol. Grece p. 70. Gehäuse eng, aber durchgehend genabelt, gedrückt kreiselförmig oder flach gewölbt, rauh rippenstreifig, auf der Unterseite glätter, fest- schalig, undurchsichtig, weisslich, in verschiede- ner Weise mit braunen Linien und Binden ge- ziert, die meist auf der Oberseite in eine Schecken- zeichnung aufgelöst sind. Das Gewinde ist con- vex oder gedrückt kegelförmig, mit kleinem, glattem, hornfarbenem, leicht abgestumpftem Apex. Die sechs Umgänge sind von Anfang an gewölbt und nehmen ziemlich rasch, aber regel- mässig zu; sie werden durch eine linienförmige eingedrückte Naht geschieden; der letzte ist et- was verbreitert, undeutlich kantig, die Kante nach der Mündung hin meist ganz verschwin- dend, an der Basis regelmässig gewölbt; er steigt vorn nicht herunter. Die Mündung ist nur wenig schief, nahezu kreisrund, nur wenig ausgeschnit- ten; der Mundrand ist geradeaus, scharf, bei jüngeren Exemplaren mit einer schwachen weiss- lichen Lippe, bei vollständig ausgebildeten aber mit einer starken gelbrothen Lippe belegt, auch der Saum vor der Lippe gelbroth gefärbt; die Ränder neigen zusammen, der Spindelrand ist etwas zurückgeschlagen und an der Insertion leicht verbreitert. Aufenthalt: bei Chaleis auf Euböa, mir in zahlreichen Exemplaren von Frl. Josephine Thiesse mitgetheilt. Meine Exemplare sind durchschnittlich we- niger kantig, als man nach Westerlund’s Diag- nose vermuthen sollte, und auch die Sculptur ist nicht „regulariter striata‘‘, sondern ausge- sprochen rippenstreifig. Doch liegt mir unzweifel- haft seine Art vor, da er sie auch von Frl. T’'hiesse *) Testa anguste sed pervie umbilicata (raro perforata), regulariter oblique striata, solida, opacula, convexo-depressa, vel depresse turbi- nata, supra convexa vel conoidea, subtus con- vexa, candidula vel coerulea, unicolor vel al- bida, taeniata vel supra corneo albidoque varie- gata, vel fascia brunnea latissima utrinque ornata,; anfraclus 6 comvexiusculi, sat forte accrescentes (rarissime angulatı angulo suturam non sequente, sed illa superiore), ultimus major, dilatatus, angulatus (angulo paullatim aper- turam versus obsoleto), subtus convexus, ad aper- turam rectus, non descendens; apertura obliqua, leviter lunata, fere subrotundata, externe ob- scure subangulata ; peristoma rectum, acutum, intus luteum, remote albo-labiatum wel intus cum labio rufum, marginibus conniventibus. — Diam. maj. 8—10, alt. 6—7 Mm. Fig. 553. erhielt. Er sagt, dass seine Exemplare mit Bourguignat's Beschreibung nicht völlig stimm- ten; ich kann das, da die Species novissimae im Handel nicht zu haben sind, nicht controliren; Bourguignat (in Letourneux et Bourguignat, Prodrome Malacol. Tunisie p. 50) erklärt beide Arten für verschieden, führt sie aber in einer und derselben Gruppe, als deren Typus er Helix pseudenhalia vom Schloss If bei Marseille an- sieht, auf, ohne sich über die Unterschiede weiter zu äussern. 553. Helix contempta Parreyss. Testa anguste sed pervie umbilicata, depresse trochoidea, angulata, solidula sed tenuis, dense regulariterque costato-striata, coe- ruleo-albida, fasciis brunneis varie or- nata; spira conoidea, apice parvo, laevi- gato, corneo. Anfractus 6 convexiusculi, regulariter crescentes, sutura impress@ disereti, ultimus subdilatatus leviter de- pressus, subangulatus, angulo aperturam versus evanescente, basi convexiusculus, subverticaliter in umbilicum fere eylin- dricum abiens, antice leniter sed distincte descendens. Apertura obliqua, ovato- eireularis, leviter lunata; peristoma rec- tum, tenue, intus labio tenui albo in- crassatum, marginibus conniventibus, ba- salı ad insertionem vix dilatato. Diam. ma). 9, min. 8, alt. 6,5 Mm. Helix contempta Parreyss in sched. Gehäuse eng, aber durchgehend genabelt, et- was gedrückt kreiselförmig, am Umfang deutlich kantig, dünnschalig, doch fest, dicht und regel- mässig rippenstreifig, die Rippen auf der Kante des letzten Umgangs unter der Loupe erkennbar stärker vorspringend, bläulich weiss mit braunen Binden, von denen bei dem vorliegenden Exem- plare eine etwas oberhalb der Naht auf das Ge- winde hinaufläuft. Das Gewinde ist kegelförmig mit kleinem, hornfarbenem, glattem Apex. Die sechs Umgänge sind von Anfang an gewölbt, werden durch eine linienförmige, eingedrückte Naht geschieden und nehmen regelmässig zu; der letzte ist etwas verbreitert, von oben nach unten zusammengedrückt, deutlich kantig, aber die Kante verkümmert nach der Mündung hin; die Unterseite ist ziemlich gewölbt und fällt steil in den fast cylindrischen Nabel ab; vorn steigt er leicht aber deutlich herab. Die Mündung ist schief, fast kreisrund, nur leicht ausgeschnitten, der Mundrand ist gerade, scharf, mit einer schwachen, weissen Lippe belegt, die Ränder neigen zusammen, der Spindelrand ist an der Insertion kaum verbreitert. Tafel XOVILL. Aufenthalt: in Griechenland (Parreyss). Es ist das eine der vielen kleinen Xerophilen, die sich mit Parreyss’schen Namen in den Samm- lungen herumtreiben und niemals beschrieben worden sind. Ich bringe sie hier zur Abbildung wegen ihrer offenbar sehr nahen Verwandtschaft mit der vorigen Art, mit der sie besonders in Grösse, Sculptur und Nabelbildung völlig über- einstimmt. Der Hauptunterschied liegt in dem viel mehr zusammengedrückten letzten Umgang und, für meine Exemplare wenigstens, in der viel schwächeren und weissen Lippe. Da aber die Lippe auch bei Helix hellenica erst später die lebhafte Färbung annimmt, könnte das auch hier der Fall sein, und dann könnte Helix con- tempta unter Umständen nur eine aberrante Form von hellenica sein. 85A4—56. Helix apiculus Rossmässler. Testa angustissime perforata, subglobose conica, solida, carinata, costis oblique arcuatis, ad carınam distinctioribus sculpta, al- bida, plerumque superne serie 1 macu- larum fuscarum infra suturam alteraque supra carınam, fasciaque basali angust« ornata; spira convexo-conica, apice parvo, obtusiusculo, corneo-laevigato. Anfractus 6—7 convexiusculi, infra subtwam bre- vissime planulati, carına subexserta ser- rata cincti, sutura: distincta, lentissime cerescentes, ultimus vix dilalatus, carina mediana fiiformi serrata cinctus, basi convexiusculus, laevior, antice minime descendens. Apertura parum obliqua, depresse ovata, extus angulata, valde lunata; peristoma rectum, aculum, intus remote valideque labiatum, margine colu- melları reflexıusculo, ad insertionem vix dilatato. Diam. maj. 10, min. 9°/s, alt. 8 Mm. Helix apiculus Rossmässler in Pfeiffer Mono- graphia Heliceorum III. p. 138. — Mar- tini-Chemnitz Conchylien-Cabinet tab. 119 fig. 5. 6. — Kobelt Catalog palaearct. binnenconch. ed. IL. p. 51. — Ülessin Nomenclator p. 134. Helix Cumiae Calcara mss. — Benoit*) Illustraz. *) Testa anguste perforata, subgloboso-conica, oblique costulata, albida, vel unicolor, vel superne Fig. 554—56. 29 sistem. Test. estramarin. Stieilia pP. 202 t. 5 fig. 6. Gehäuse ganz eng durchbohrt, etwas kugelig kegelförmig, festschalig, kaum glänzend, deutlich gekielt, dicht mit etwas unregelmässigen, ge- bogenen Rippen sculptirt, weisslich, meist mit einer oder zwei braunen Fleckenreihen auf der Oberseite und einer schmalen linienförmigen Binde auf der Unterseite gezeichnet, mitunter aber auch mit lebhaften braunen Radiallinien oder auch mit breiten braunen Binden gezeichnet. Das Gewinde ist kegelförmig mit convexen Seiten und kleinem, glattem, hornbraunem, abgestumpftem Apex. Es sind meist über sechs gewölbte, sehr langsam zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine deutliche Naht geschieden werden; die un- teren sind unter der Naht etwas abgeflacht und vor dem leicht vorspringenden Kiel eingedrückt; der letzte ist kaum oder gar nicht verbreitert, von einem ziemlich genau mittelständigen, faden- förmigen, sägezähnigen Kiel umzogen, auch auf der Unterseite gewölbt, nur hier glätter als auf der Oberseite; er steigt vornen nicht herab. Die Mündung ist niedergedrückt eiförmig, aussen mit einer Ecke, nicht sehr schief, sehr stark ausge- schnitten; der Mundrand ist gerade, scharf, mit einer zurückliegenden, starken weissen Lippe be- legt, nach dem Spindelrand hin leicht zurück- geschlagen, an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: auf der Insel Lampedusa, meine Exemplare von dem leider seitdem verstorbenen Adami mitgetheilt. Diese hübsche Art steht zu Hel. trochoides etwa in demselben Verhältniss, wie Hel. taren- tina zu pyramidata. Sie variirt erheblich in Gewindehöhe, Zeichnung und auch in der Weite der Perforation und man könnte sich versucht fühlen, die beiden 555 und 556 abgebildeten, durch eine hochstehende scharfbegränzte, intensiv braune Binde ausgezeichneten Formen für eine eigene Art zu erklären, wenn nicht die Micro- sculptur genau dieselbe wäre. fusco-maculata subtusque unifasciata; spira co- nica, obtusiuscula,; anfractus 6 subconvexi, ca- rina serrulato-filiformi cincti, ultimus basi con- vextusculus, antice non descendens; sutura mar- ginata; apertura depresso-lunarts, subangulata, obliqua; peristoma rectum, acutum, intus valide labiatum, margine columellari subreflexo. — Diam. maj. 9'/e, min. S!/s, alt. 7'/ Mm, 30 Tale] XOIRET ZEISE 557 Au 558: Tafel XCRX. 397. Buliminus (Zebrinus) Spratti Pfeiffer. Testa rimato - perforata ovato - acuta, solida, strüs pliciformibus obliquis irregularibus praesertim infra suturam distinctioribus sculpta, sordide alba, corneo indistincte maculata et strigata, vestigüs epidermi- dis olivaceo-lutescentis induta, parum ni- tida. Anfractus 6Y2 sutura impressa irre- gulariter erenulata discreti, convexiusculi, leniter regulariterque cerescentes, spiram conicam efformantes, ultimus subinflatus, spirae altitudinem fere aequans, basi rotundatus, eirca perforationem vix com- pressus, antice haud descendens. Aper- tura lata truncato-ovalis, lunata, subver- ticalis, intus leviter fuscescens; peristoma album, obtusulum , levissime expansum, marginibus leviter conniventibus, externo parum arcuato, columellari verticali, in- sertionem versus dilatato et super perfo- rationem reflexo. Alt. 20,5, alt. apert. obl. 10, lat. 8 Mm. Bulimus Spratti Pfeiffer in Philippi Abbil- dungen vol. II. p. 114 tab. 4 fig. 6. — Monographia Heliceorum II, p. 122. — Jeeve Concholog. iconica sp. 403. Buliminus (Petraeus) Spratti Kobelt Cataloy palaearet. Binnenconch. ed. II. p. 54. — Pfeiffer Nomenclator Helicecorum p. 208. — Kobelt Iconographie vol. VII. fiy. 1988. — (Zebrinus) Westerlund Fauna palae- arct. Binnenconch. III. p. 4. Ich habe von dieser fast verschollenen Art eine Abbildung nach dem einzigen Exemplare der Pfeiffer’schen Sammlung schon im siebenten Bande der ersten Abtheilung gegeben und damals schon darauf aufmerksam gemacht, dass das be- treffende Stück unausgewachsen, die Art aber viel eher zu Zebrinus als zu Petraeus zu rechnen sei. Durch Ponsonby ist nun ein ausgebildetes Exemplar aus der Spratt’schen Sammlung zu- gänglich geworden, auf welches hin Westerlund eine verbesserte Beschreibung gegeben und die Art definitiv zu Zebrinus gestellt hat. Ich bilde es hier ab und gebe die genauere Beschreibung. Die Schale ist ritzförmig durchbohrt, spitz- eiförmig, festschalig, mit rauhen, unregelmässigen Runzelfalten sculptirt, welche besonders unter der Naht stärker vorspringen; sie ist nicht rein weiss und glänzend, wie Pfeiffer und Westerlund sagen, sondern schmutzig weiss mit hornfarbenen Striemen und besonders am oberen Theile des letz- ten Umganges hervortretenden eigenthümlichen, kreisrunden Tüpfelflecken, die zwar wenig aus- geprägt, aber doch nicht zu übersehen sind. Der Glanz ist nur sehr schwach. Es sind über sechs Umgänge vorhanden, welche durch eine einge- drückte, unregelmässig, aber deutlich crenulirte Naht geschieden werden; sie sind etwas gewölbt und nehmen regelmässig zu; der letzte ist etwa so hoch, wie das Gewinde, obenher leicht abge- flacht, vorn nicht herabsteigend, unten gerundet und um die Perforation herum ganz leicht zu- sammengedrückt. Die Mündung ist fast senkrecht, ziemlich breit, abgestutzt eiförinig, deutlich aus- geschnitten, im Gaumen bräunlich überlaufen ; der Mundsaum ist weiss, leicht verdickt, nur ganz unmerklich umgeschlagen, die Ränder neigen kaum zusammen und sind nur durch eine ganz dünne Callusleiste verbunden, der Aussenrand ist wenig gebogen, der Spindelrand verbreitert und über die Perforation zurückgeschlagen. Aufenthalt: in Lycien. Diese Art hat mit Petraeus nur das Vater- land gemein; ohne die Sculptur und namentlich die eingedrückte und deutlich erenulirte Naht könnte man sogar versucht sein, sie für eine be- sonders kurze, gedrungene Varietät des weit ver- breiteten Buliminus detritus zu halten. 35%. Buliminus (Zebrinus) mirus Westerlund. Testa (spec. vix adulti) latiuscule perforata, elongato-ovata, sat ventricosa, tenuiuscula, viw nitens, albida, corneo undıque stri- gata, irregulariter striatula, strüis brevibus, interruptis, praesertim ad partem supe- ram anfractuum. Anfractus vie 6 con- vext, sutura impressa subirregulari dis- creti, leniter crescentes, ultimus spirae longitudinem multo superans, basi rotun- datus, antice leviter descendens. Apertur« verticalis, ovata, valde lunata, spirae altitudinem multo superans, labio tenui, acuto, marginibus minime junctis, colu- mellari dilatato et super perforationem cylindricam apertam reflexus. Alt. 18, diam. 13, alt. apert. obl. 10 Mm. Buliminus (Zebrinus) mirus Westerlund Fauna palaearet. Binnenconchylien IIL. p. 4. Es liegt mir aus Ponsonby’s Sammlung das- selbe Exemplar vor, auf welches W. die Art ge- gründet hat; esist, nach dem ganz dünnen Aussen- TalemR CIX? Tieı 55I W560, 31 rand und der Zahl der Umgänge zu schliessen, nicht ganz ausgewachsen und wird im ausgebil- deten Zustande dem Duliminus Spratti Pfr. wahr- scheinlich sehr nahe stehen. Doch unterscheidet sich unsere Art jedenfalls auch dann noch ge- nüsend, um aufrecht erhalten werden zu können. Die Durchbohrung ist bedeutend offener und mehr cylindrisch, das ganze Gehäuse kürzer und bauchiger, die Umgänge sind gewölbter und rascher zunehmend, so dass der letzte, hinten gemessen, mit 11 Mm. Höhe drei Fünftel des Gehäuses ein- nimmt. Hauptsächlich ist aber die Sculptur verschieden; die schwächeren, unregelmässigen Anwachsstreifen sind besonders auf der oberen Hälfte der Umgänge durch spiralige, schmale, kurze Eindrücke unterbrochen, sodass eigenthüm- liche Querreihen kurzer Rippchen entstehen; sie sind aber im Raum unter der Naht nicht schärfer ausgeprägt als sonst, sodass die eingedrückte Naht wohl unregelmässig, aber durchaus nicht crenu- lirt erscheint. Die Mündung ist erheblich grösser und erscheint obenher nicht abgestutzt, sondern in der gewöhnlichen Weise ausgeschnitten; der Mundsaum ist scharf, wird aber bei ausgewach- senen Exemplaren sich von dem des Buliminus Spratti kaum erheblich unterscheiden. Aufenthalt: in Syrien; ein genauerer Fund- ort ist nicht angegeben. 559. Buliminus (Petraeus) Westerlund. Testa arcuatim rimata, ovato-acuta, sat ventri- cosa, spira late conoidea, unicolor lutes- centi-albida, sericeo-nitens, costis obliquis confertis undique sculpta, interstitiis, prae- sertim in anfractu ultimo, pulcherrime spi- raliter lineatis. Anfractus 6'/2 celeriter cerescentes, sutura distincta subimpressa disereti, ultimus °/s alt. testae occupans, angulo parum distincto ex insertione mar- ginis externi oriente cinctus, bası rotun- datus, sed circa rimam distincete compres- sus, antice breviter sed distincte ascen- dens. Apertura ovata, sat magna, oblique trumcato-lunata, albida, peristomate sim- pliei, marginibus conniventibus, externo areuato, dilatato sed haud reflexo, ad insertionem tuberculo calloso diffuso mu- nito, columellari dilatato, reflexo, intus plica oblique intuenti tantum conspieua munito; rima superficialis, haud intrans. Alt. 15, diam. max. 10, alt. apert. 10 Mm. Buliminus (Petraeus) ery& Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchylien III. p. 64. Gehäuse bogig, aber nur ganz leicht geritzt, spitzeiförmig, ziemlich bauchig, mit fast eylin- eryX drischem letztem Umgang und breit kegelförmigem Gewinde, einfarbig gelblich weiss, etwas seiden- glänzend, dünnschalig, doch fest, mit dichten, regelmässigen schiefen Rippen bedeckt, welche nach der Mündung hin weiter auseinander treten und in den Zwischenräumen unter der Loupe eine sehr hübsche regelmässige Spiralsculptur zeigen. Es sind über sechs Umgänge vorhanden; dieselben nelımen rasch zu und werden durch eine etwas unregelmässige Naht geschieden, welche mehr oder minder deutlich eingedrückt erscheint. Die em- bryonalen sind glatt, die folgenden stärker gewölbt, als die unteren, der letzte, welcher hinten ge- messen, drei Fünftel der Gesammthöhe einnimmt, ist mehr eylindrisch, von einer wenig vorspringen- den Kielkante umzogen, welche an der Insertion des Aussenrandes ihren Ursprung nimmt und bis zum Mundrand durchläuft; sie wird von Wester- lund, dessen Originalexemplar aus Ponsonbyy’s Sammlung mir vorliegt, auftallender Weise nicht erwähnt. Nach unten ist der Umgang gerundet, aber um die Nabelritze und den von dieser ein- geschlossenen dreieckigen Eindruck herum zu einem Kamm zusammengedrückt; am Mundrand steigt er kurz aber deutlich im Bogen empor. Die Mündung ist gross, eiförmig, oben durch die Mündungswand schräg ausgeschnitten, innen weisslich; der Mundrand ist einfach, scharf, er- weitert, aber nicht eigentlich umgeschlagen; die Ränder neigen erheblich zusammen, an der In- sertion des Aussenrandes steht ein schwacher, nicht scharf begränzter Höcker, ein ähnlicher, auf der Insertion des stark verbreiterten und zurückgeschlagenen Spindelrandes. Schaut man schräg in die Mündung hinein, so sieht man an der Spindel eine ausgesprochene, schräge, ge- drehte Falte, welche Westerlund nicht erwähnt. Aufenthalt: in Arabien, das abgebildete Exemplar Westerlund’s Original aus Ponsonby’s Sammlung. 360. Buliminus (Petraeus) Saboeanus Bourguignat. Testa rimata, eylindrica, spira breviter conoidea, apice mamillato, einereo-cornea spira fus- cescente, oblique striata, in anfractibus superis lineis spiralibus breviıbus pulcher- rime granulata. Anfractus 8 planiusculi, sutura impressa, irregulariter suberenu- lata, leviter albo-signata disereti, leniter erescentes, ultimus minime inflatus, spirae longitudinem haud aequans, basi rotun- datus, antice haud ascendens. Apertura ovata cireiter ?|stestae occupans, oblique lu- nata ; peristoma album, late reflexum, mar- ginibus leviter conniventibus callo tenu- 32 Tafel XCIX. Fig. issimo junctis, externo arcuato, columel- lari dilatato, reflexo, intus plica obliqua munito. Alt. 23, diam. max. 11, alt. apert. 10 Mm. Bulimus Saboeanus Bourguignat Species novis- simae p. 19 fide Westerlund. Buliminus (Petraeus) Saboeanus Westerlund Fauna palaearetischen Binnenconchylien 179.158: Gehäuse flach geritzt, ceylindrisch mit kurz kegelförmigem oberen Gewinde und zitzenför- mig vortretendem Apex, festschalig, horngrau mit dunklerem Gewinde, fein schräg gestreift, die oberen Umgänge durch feine Spirallinien unter der Loupe sehr hübsch gekörnelt erscheinend. Die acht wenig gewölbten Umgänge werden durch eine eingedrückte, unregelmässig gezähnelte, schwach weiss bezeichnete Naht geschieden und nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte ist eylindrisch, durchaus nicht aufgeblasen, er- heblich niedriger als das Gewinde, an der Basis gerundet, vorn nicht emporsteigend. Die Mündung ist oval, durch die Mündungswand schräg aus- geschnitten, ungefähr zwei Fünftel der Höhe ein- nehmend; der Mundrand ist weiss, breit umge- schlagen, die Ränder neigen etwas zusammen und sind durch einen ganz dünnen Callus ver- bunden, der Aussenrand ist gebogen, der Spindel- rand verbreitert, zurückgeschlagen, innen mit einer breiten Schrägfalte versehen, welche nur deutlich erkennbar wird, wenn man schräg in die Mündung hineinblickt. Aufenthalt: in Syrien, das abgebildete Exemplar, das auch von Westerlund als Original benutzt wurde, in Ponsonby's Sammlung. Ich muss die Identification der vorliegenden syrischen Art mit bBourguignat’s Bul. Sahoeanus, der aus Mareb in Arabien stammen soll, auf Westerlund's Autorität hin annehmen, da mir die Species novissimae nicht zugänglich sind. 561. Buliminus (Petraeus?) neortus Westerlund. Testa rimata, elongato-ovata, spira tarrita, apiee leviter obtusato, pellucido-cornea, nitens, subtiliter striatula. Anfractus 9 sat con- vexiuseuli, sutura profunda lineari dıs- ereti, leniter et regulariter crescentes, ultimus ')s altitudinis parum superans, bası rotundatus, amtice breviter sed dis- tinete ascendens. Apertura ovata, sat lu- nata; peristoma albo-inerassatum, dilata- tum, espansum, margintibus conniventibus, haud junctis, externo ad insertionem tu- berculo albo munito, basali cum colu- 561 u. 962.563. mellari verticali suplicatulo angulum for- mante. Alt. 20, diam. anfr. penult. 7, alt. apert. vix 8 Mm. Buliminus (Petraeus) neortus Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchylien III. p. 60. Gehäuse geritzt, lang eiförmig mit convexen Seiten, gethürmtem Gewinde und spitzem, doch leicht abgestumpftem Wirbel, durchscheinend weisslich hornfarben, fein und unregelmässig ge- streift, glänzend. Die neun Umgänge sind von Anfang an gut gewölbt; sie werden durch eine tiefe linienförmige Naht geschieden und nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte nimmt nur wenig mehr als ein Drittel der Gesammthöhe ein, ist unten gerundet und steigt vornen kurz aber deutlich empor. Die Mündung ist eiförmig, ziemlich stark ausgeschnitten; der Mundrand ist durch einen weissen glänzenden Callus verdickt, breit ausgebreitet, die Ränder neigen zusammen, sind aber nicht verbunden; an der Insertion des Aussenrandes steht ein kleines, glänzend weisses Knötchen; Westerlund gibt auch an der Inser- tion des Spindelrandes ein solches an, aber bei meinen Exemplaren ist ein solches nicht zu er- kennen; der Unterrand bildet mit dem ziemlich senkrechten, durch eine undeutliche Falte ver- stärkten Spindelrand beim Zusammentreffen eine deutliche Ecke. Aufenthalt: am todten Meer, das abgebil- dete Exemplar in Ponsonby’s Sammlung. Westerlund stellt diese Form zu Petraeus; nach der Art der Windungszunahme, ganz be- sonders aber wegen des Höckers an der Inser- tion des Aussenrandes liesse sie sich vielleicht zweckmässiger neben Buliminus pupa unter Mastus unterbringen. 562. 563. Buliminus (Mastus?) Gaillyi (Letourneux?) anguste rimata, eylindrico-ovata, spira conico-attenuata, apice mamillato, solida, vix nitens, oblique costato-striata, strüls spiraliter interruptis, griseo-albida, spira rufo-lutescente. Anfractus 7—8 sutura impressa leviter albosignata discreti, em- bryonales laeves convexiusculi, sequentes planiuseuli, regulariter erescentes, ulti- mus subattenuatus, bası subcompressus, postice ?]s testae vix aequans. Apertura parva, subobliqua, ovata, valde lunata; peristoma simplex, albo-incrassatum, mar- ginibus vix conniventibus, callo tenur ut- rinque subincrassato junctis, basali ex- panso, columellari ad insertionem dila- Testa Tafel XCIX. Fig. 564. 33 tato, appresso, intus plica obliqua con- torta munito. Alt. 16—17, diam. anfr. penult. 6'/.—6?/s Mm. Buliminus Gaillyi Letourneux ın Coll, Ponsonby. Gehäuse eng und seicht geritzt, cylindrisch eiförmig, mit kurz kegelförmig verschmälertem Gewinde und zitzenförmig vorspringendem Apex, festschalig, kaum glänzend, schräg unregelmässig rippenstreifig, die Streifung hier und da durch spirale Eindrücke unterbrochen, die oberen Um- gänge unter der Loupe hier und da fein ge- körnelt erscheinend; die untere Hälfte ist grau- weiss oder hornfarben, die obere lebhaft gelb- roth. Es sind über sieben Umgänge vorhanden, welche durch eine einfache, weisslich bezeichnete Naht geschieden werden; die embryonalen beiden sind glatt, glänzend, gut gewölbt, die folgenden fast flach, langsam zunehmend, der letzte ist etwas verschmälert, an der Basis leicht kamm- förmig zusammengedrückt, vorn nicht herab- steigend; er nimmt an der Hinterseite gemessen knapp zwei Fünftel der Gesammthöhe ein. Die Mündung ist ziemlich klein, etwas schief, ei- förmig, erheblich ausgeschnitten; der Mundrand ist einfach, nach aussen und unten ausgebreitet, weisslich verdickt; die Ränder neigen leicht zu- sammen und sind durch einen dünnen, an bei- den Enden etwas verstärkten Callus verbunden; der Spindelrand ist an seiner Insertion verbrei- tert, angedrückt und am Innenrand oben durch eine schräge gedrehte Falte verstärkt. Aufenthalt: am Mareotissee bei Alexandria. Die beiden abgebildeten Exemplare sind die- selben, welche Westerlund (Fauna der palae- arctischen Binnenconchylien III. p. 58) als von den arabischen Buliminus hedjazieus bour- guignat kaum zu unterscheiden erwähnt. Ich weiss nicht, ob Westerlund arabische Exem- plare verglichen hat, jedenfalls macht doch der Fundort gegen die Identification einigermassen misstrauisch und ich ziehe es vor, die egyptische Form unter dem meines Wissens noch nicht pub- lieirten Letourneux’schen Namen zu beschreiben. Ich möchte sie überhaupt auch nicht zu Petraeus stellen, die Aehnlichkeit mit Bul. pupa ist denn doch zu sehr in die Augen fallend. 564. Buliminus (Napaeus) ponticus Retowski. Testa anguste sed profunde rimata, eylindrico- oblonga, spira convexo-attenuata, apice submamillato, nitida, wunicolor albido- cornea, oblique striatula, strüs saepis- sime spiraliter interruptis, obsolete gra- nulatis. Anfractus 8--9 convexiuseuli, sutura profunda lineari disereti, lentis- Rossmässler, Iconographie Neue Folge IV. sime crescentes, ultimus postice ?]s testae vix aequans, basi rotundatus, antice vix ascendens. Apertura ovalis, parum lu- nata, altitudinis '[s vix occupans; peri- stoma reflexo-eepansum, labio albo in- erassatum, marginibus conniventibus, callo tenuissimo vix jJunctis, columella brevi, ad insertionem dilatata, in junioribus distincte, in adultis obsolete plicata. Alt. 13,3— 22, lat. 4,9—6,2 Mm. (teste Ret.) Buliminus (Petraeus) ponticus Retowski*) Ma- lacozoologische Blätter, neue Folge vol. IX. ». 28 t. 1 fig. 9. — (Napaeus) Westerlund Fauna palaearet. Binnen- eonchyl. III. p. 30. Gehäuse eng aber tief geritzt, eylindrisch ei- förmig, das Gewinde kegelförmig verschmälert, doch mit etwas gewölbten Seiten, Apex etwas zitzenförmig vorspringend. Die Schale ist fest, ziemlich glänzend, einfarbig hell hornfarben, schräg gestreift mit zahlreichen ganz feinen Spirallinien, so dass die Fläche unter der Loupe fein und dicht gekörnelt erscheint. Die Zahl der Umgänge wechselt, nach Retowski von 8 bis zu 9'»; sie sind sämmtlich gut gewölbt, so dass die einfach linienförmige Naht eingeschnürt er- scheint, und nehmen sehr langsam zu; der letzte nimmt, hinten gemessen, knapp zwei Fünftel des Gehäuses ein, ist an der Basis gerundet und steigt vornen nur kaum merkbar empor. Die Mündung ist oval, wenig ausgeschnitten, kaum ein Drittel so hoch wie das Gehäuse; der Mund- rand ist ausgebreitet, fast umgeschlagen, mit einer ziemlich breiten weissen Lippe belegt, die Ränder neigen, da der äussere sich an der Insertion nach innen biegt, zusammen, sind aber nicht oder nur ganz schwach verbunden; die Spindel ist auffallend kurz, an der Insertion verbreitert und am Ansatzwinkel mit einer bei jüngeren Exem- plaren sehr deutlichen, bei alten verkümmerten schrägen Falte versehen. Aufenthalt: im Gebiet desschwarzen Meeres, noch nicht näher bekannt, die Art bis jetzt nur an der Südküste der Krim vom Meere angespült gefunden. Die abgebildeten Exemplare sind vom Autor mitgetheilt. Ich stelle diese Art mit Westerlund zu Na- paeus; die characteristische Mierosculptur scheint mir wichtiger, als die Bildung des Mundsaums. *) Testa solida, ceylindraceo-ovata, nitida, albido-cornea, unicolor, striatula, striüis saepis- sime interruptis; anfractus 8—9'|2, convexius- culi, ultimus vix ascendens, *|ı1 longitudinis testae subaequans; apertura acute ovalis; peristoma re- flexum, intus late albolabiatum, marginibus dis- junctis vel callo tenuissimo Junctis. J C 5 34 Tatel -XOIK ER. 565. 0a. 565. Buliminus (Zebrinus) lineatus var. subacuminatus Ret. Retowski sandte mir einige Exemplare dieser hübschen Varietät, welche er in einer im Er- scheinen begriffenen russischen Arbeit über die Fauna von Novorossisk aufgestellt hat; sie bildet ein hübsches Verbindungsglied zwischen dem Ty- pus und der var. acuminata. Gefunden wurde sie in der Umgebung von Novorossisk. buliminus (Napaeus) ossicus Böttger. Testa areuatim rimata, conico-oblonga, solida, albida, stris maculisque corneis parum distinctis variegata ; spira convexo-conica; apex obtusiusculus. Anfractus 7 — 7! lente accerescentes, convexiusculi, sutura suberenulata, sat impressa, albomarginata disjuneti, irregulariter et fere undulatim rugoso-striati, primi corneo-fusci, ultimus ad aperturam leniter adscendens, basi breviter subgibbosus, '/s altitudinis sub- aequans. Apertura parvula, trumcato- ovata, recta, basi distincte recedens, in faueibus fuseula; peristoma vix expan- sum, acutum, intus latissime albolabia- tum, marginibus callo tenuissimo junctis, columellari breviter reflexo, dextro ad suturam distinctius curvatgo; columella concaviuscula. — Böttger. Alt. 13, diam. maj. 5, min. 41a, 4”/s Mm. Buliminus (Ena) ossicus Böttger Jahrbücher der Deutschen Malacozoolog. Gesellschaft X11. 1885 p. 180 tab. 4 fig. 9. — Wester- lund Fauna palaearct. Binnenconch. IL. 5 2 Gehäuse bogig geritzt, lang kegelförmig, fest- schalig, weisslich mit wenig deutlicher weisser Scheckenzeichnung aus Striemen und Flecken; Gewinde gewölbt kegelförmig mit stumpflichem Apex. Die reichlich sieben Umgänge nehmen langsam zu; sie sind leicht gewölbt und werden durch eine undeutlich erenulirte, weiss gerandete eingedrückte Naht geschieden; die Sculptur be- steht aus unregelmässigen, leicht welligen, rauhen Rippenstreifen ; die Embryonalwindungen sind ein- farbig hornbraun; der letzte Umgang macht etwa ein Drittel der Gesammthöhe aus und ist an der Basis etwas höckerig vorgewölbt; er steigt an der Mündung leicht empor. Die Mündung ist relativ klein, abgestutzt eiförmig, gerade, un- ten deutlich zurückweichend, im Gaumen bräun- lich überlaufen; Mundrand kaum ausgebreitet, scharf, innen mit einer sehr breiten weissen Lippe 366. alt. apert. belegt, die Ränder nur durch .einen ganz dünnen Callus verbunden, der Spindelrand kurz zurück- geschlagen, der Aussenrand an der Insertion deutlicher gekrümmt; Spindel leicht ausgehöhlt. Aufenthalt: auf der Spitze des Ossa in Thessalien. Mein Exemplar von der Linnaea erworben. Zunächst mit Buliminus cefa- lonicus Mousson (Iconogr. I fig. 1358) ver- wandt, der mit eben solcher Zeichnung vorkommt. Böttger erwähnt als var, discolor eine klei- nere, schlankere, dünnschaligere Varietät mit schwächer entwickelter Lippe, die tiefer ‚unten am Ossa und auch an Felsen im Tempethal vorkommt, und mehr an Buliminus subtilis JRossmässler und Bul. Reitteri von Mts. er- ‚innert, die aber nie gestriemt vorkommen. 567. Buliminus (Napaeus) Reitteri von Martens. Testa rimata, conico-turrita, gracilis, tenuius- eula sed solidula, irregulariter leviterque striatula, nitidula, castanea (in speci- minibus detritis fusco-cornea); spira vix comvexe conica, sat regulariter attenuata, apice obtusulo. Anfractus 9, primus glo- bosus, albidus, sequentes convezxiuseuli, sutura impressa pallida discreti, regu- lariter crescentes, inferi convexiores, ul- timus basi rotundatus, sensim attenuatus, longitudinis '/s vix aequans, antice haud ascendens. Apertura subobliqua, ovato- elliptica, medioeriter lunata; peristoma pallide rosaceum, marginibus callo tenuis- simo diffuso jJunctis, externo primum ar- cuato, dein strictiusculo, leviter incras- sato, columellari subperpendiculari, ad insertionem dilatato et super perforatio- nem reflexo-appresso. Alt. 14, diam. ma). 4'j2, alt. apert. 4'/z Mm. Buliminus (Napaeus) Reitteri von Martens*) mss. — Böttger in Bericht Offenbacher Vereins für Naturk. XX. 1880 »p. 106. — Westerlund Fauna palaearct. Binnen- conchyl. III. p. 26. — Ülessin Malaco- zoolog. Blätter neue Folge IX. p. 54. *) Testa rimata, conico-turrita, erregulariter leviter striatula, nitidula, castanea; anfractus 9, primus globosus, albidus; sequentes lente cres- centes, viw convexiusculi, sutura impressa, pal- lida, u'timus non angulatus, infra sensim at- tenuatus; apertura sat obliqua, emarginato- elliptica, peristomate pallide roseo, margine externo recto, leviter incrassato, superne valde arcuato, margine columellari subperpendieulart, dilatato, reflexo, brevi, superne subito in callum parietalem tenwissimum abeunte. — Martens. Tafel C. 35 ? Bulimus noctivagus Brusina Enumer. p. 111 (Clessin). Gehäuse geritzt, gethürmt kegelförmig, bis- weilen sehr lang ausgezogen, schlank, dünn- schalig doch fest, fein und unregelmässig ge- streift, glänzend, frische Exemplare kastanien- braun, verblichene hell hornfarben. Das Ge- winde ist kegelförmig mit ganz leicht gewölbten Seiten, regelmässig verschmälert mit ganz leicht abgestumpftem Apex. Es sind neun Umgänge vorhanden, welche durch eine eingedrückte hellere Naht geschieden werden; der erste ist kugelig, heller gefärbt, die folgenden sind aber bei mei- nem Exemplare nicht, wie Martens will, vix convexiusculi, sondern auch die oberen schon deutlich, die unteren recht erheblich ge- wölbt; sie nehmen langsam zu, der unterste nimmt knapp ein Drittel der Gesammtlänge ein, ist nach unten allmählig verschmälert, aber ge- rundet, nicht zusammengedrückt, vorn steigt er nicht empor. Die Mündung ist mässig schief, eiförmig, oben mittelstark ausgeschnitten; der Mundrand ist trüb rosa, die Insertionen werden durch einen ganz dünnen, nach aussen verfliessen- den Callus verbunden; der Aussenrand ist erst kurz gebogen und steigt dann gerade nach ab- wärts; er ist innen mit einer leichten Lippe be- legt; der fast-senkrechte kurze Spindelrand ist an der Insertion verbreitert und eigenthümlich in die Perforation hinein gepresst. Aufenthalt: in Montenegro, von Edm. Reitter im westlichen Theile des Landes ge- sammelt, von Olessin auch Cattaro gegenüber am Weg zum Fort bei Cavaz gefunden. Das ab- gebildete etwas verblasste Exemplar in Olessin’s Sammlung. Tafel GC Die eentralasiatischen Buliminus. Die heute steppenartig wüsten, nur von weni- gen Oasen unterbrochenen, hoch liegenden Ge- biete Centralasiens beherbergen eine eigenthüm- liche Fauna von Buliminus-Arten, welche un- trennbar in die vorderasiatische und europäische einerseits, in die chinesische andererseits über- geht und zu den interessantesten Erscheinungen der Molluskengeographie gehört. Will man ihre Verbreitung und Vertheilung verstehen, so ist ein Ueberblick über die geographischen Verhält- nisse ihres Heimathlandes unumgänglich nöthig. Das heutige Centralasien bildet eine kolossale Anschwellung der Erdrinde, begränzt von den gewaltigsten Hochgebirgen der Erde. Im Norden der Tien-Schan, im Süden der Kuen-lün mit den sich ihm südlich anschliessenden Hochflächen von Tübet und dem steil nach Indien abstürzen- den Himalaya, beide nach Westen hin verbunden durch die gewaltige Masse des Pamir, aber sonst in ihrer ganzen Ausdehnung getrennt durch die tiefe Einsenkung des Han-hai, des trockenen Meeres, so bildet Oentralasien heute eine Gränz- scheide zwischen dem chinesischen Tiefland, den Thälern Hinterindiens, dem Plateau von Vorder- indien und dem paläarktischen Gebiet, welche nur von Vögeln und wenigen Säugethieren, aber durchaus nicht von Mollusken passirt werden kann. nur überschreiten auf den beschwerlichen Pässen des Hindukusch oder des Pamir oder durch die tiefe und breite Einsenkung der Dsungarei, welche Selbst der Mensch kann diese Schranke | das Han-hai mit den zum Aralsee herabsinken- den Steppenflächen verbindet. Die Pässe erheben sich bis zu einer Meereshöhe, in welcher selbst im kurzen Sommer Mollusken nicht mehr ge- deihen können; die Dsungarei, die Heimath des Pferdes und der Kameele, ist heute eine dürre Wüste, für Molluskenleben so ungeeignet, wie uur möglich. Unter den heutigen physikalischen Verhältnissen ist somit eine Verbreitung von Molluskenarten von dem Ostabhang des Hoch- plateaus und den chinesischen Bergketten nach dem Westabhang kaum denkbar und wenn wir trotzdem von Ost-Tübet durch Armand David, von Afghanistan durch die englischen, vom West- abhang des Pamir durch die russischen Forscher Formen kennen lernen, welche unzweifelhaft Glie- der derselben Fauna und Abkömmlinge desselben Stammes sind, so muss diese Verbreitung zu einer Zeit stattgefunden haben, wo die physi- kalischen Verhältnisse Innerasiens erheblich an- dere waren als heute. Man könnte natürlich versucht sein, die That- sache, dass die Hebung des Himalaya bis in die spätere Tertiärzeit fortgedauert hat, dahin zu erweitern, dass die ganze kolossale Hochfläche Innerasiens, wie die Alpen und die amerika- nischen Cordilleren, eine relativ junge Bildung sei und dass die Verbreitung der Buliminus nicht nur, sondern auch die Ueberwanderung zahlreicher Heliceen und Pneumonopomen von Ostasien nach dem Westen zu einer Zeit statt- 5* 36 gefunden habe, wo die Hochflächen noch weniger hoch und darum weniger unwirthbar waren. Dem steht aber entgegen, dass der Kuen-lün mit dem grösseren Theile der tübetanischen Hochfläche an der Hebung des Himalaya keinen Theil ge- nommen und diese nach Norden hin begränzt hat, dass gerade der Kuen-lün vielleicht die äl- teste zu Tage liegende Stelle der Erdkruste ist und dass sein mauerartig abgeschnittener, steil nach Norden abfallender Kamm trotz seiner 20000 Fuss übersteigenden Durchschnittshöhe nur den Fuss eines während Millionen von Jah- ren von der Verwitterung zerfressenen gigan- tischen Hochgebirges darstellt, dessen Trümmer die tübetanischen Hochthäler ausgefüllt und in ein Plateau umgewandelt haben. Auch der Tien- Schan hat seine Erhebungsperiode schon in pa- läozoischer Zeit durchgemacht und die sich ihm urmittelbar anschliessenden Kettengebirge des Altai verhindern, bis tief nach Sibirien hinein- reichend, die Wanderung längs des Nordrandes der Erhebung schon seit sehr frühen Perioden. Die einzige Möglichkeit bleibt somit die, dass die Mollusken sich längs der beiden Ränder der tiefen Einsenkung des Han-hai verbreitet haben. Heute ist dieses Gebiet zwar zum Theil wüsten- artige Steppe, zum Theil reines Sandmeer ohne Vegetation und Thierleben, die wenigen Oasen am Fuss der Gebirge zusammenschrumpfend und von der fortschreitenden Versandung bedroht, aber wo heute sich die Schamo, das Sandmeer, ausdehnt, lagen noch beim Beginn der histori- schen Zeit volkreiche Königreiche, die Ursitze der Chinesen nicht nur, sondern der meisten Völker, welche im Alterthum und bis zu den Mongolenstürmen sich über Vorderasien ergossen haben. Durch die schmale Furche des Thores von Yün-mön mit dem oberen Yangtsekiang und dem chinesischen Bergland verbunden, bot diese Einsenkung damals noch für Thiere und Men- schen eine wegsame Strasse und hat früher jeden- falls auch den Mollusken die Verbreitung längs des Küen-lün und den Tarim aufwärts zum Pamir und längs des Ala-Tau und Alai zum Ili und den Quellilüssen des Syr-Darja und Amur-Darja gestattet. In der Tertiärzeit sind aber diese Ver- hältnisse noch viel günstiger gewesen. Noch in der Miocänperiode hat eine weite Meeresfläche die ganze Einsenkung zwischen dem Küen-lün und dem Tien-Schan ausgefüllt, ein Meeresarm, welcher mit dem Aralsee und dem kaspischen und schwarzen Meer zusammenhing und einen Theil des grossen sarmatischen Meeres bildete, welches sich von Centralasien bis zum Fuss der Alpen erstreckte. Die Küstenländer dieses Meeres waren gewiss nicht die kahlen Wüstensteppen, | | Tafel C. wie heute; sie enthielten ein reiches Mollusken- leben und wenn wir heute noch die Gattung Buliminus in ihren Hauptgruppen besonders in diesen Ländern entwickelt finden, so liegt der Gedanke nahe, dass sie auch die eigentliche Heimath dieser Gattung sind und dass sowohl die chinesischen Arten als auch die westeuropä- ischen als Auswanderer aus Üentralasien be- trachtet werden müssen.*) Simroth's Forschungen bezüglich der Nacktschnecken weisen bekanntlich auf dieselben Gegenden als Entwicklungscentrum der Limaciden hin. Eine genauere Kenntniss der Fauna der Randgebiete des Han-hai und nament- lich der Süsswasserfauna des Tarim und seiner Quellflüsse würde diese Vermuthung wahrschein- lich zur Gewissheit erheben. Leider kennen wir trotz der kolossalen Fort- schritte, welche die Erforschung dieser Land- striche seit der Besetzung durch die Russen ge- macht hat, immer erst noch die Fauna eines relativ kleinen Theiles von Centralasien genauer. Von der Innerchinas und der Randgebirge des IHan-hai wissen wir durchaus noch nichts, von dem südöstlichen Rande kennen wir nur die Um- gebung von Moping, wo David sammelte. Es wäre also vollkommen zwecklos, wenn wir uns hier auf weitere Spekulationen über die Verbrei- tung der einzelnen Artengruppen einlassen woll- ten. Selbst das jetzt leicht zugängliche und eifrig erforschte russische Turkestan ist noch weit da- von entfernt, genau bekannt zu sein. Von den unzähligen, scharf geschiedenen Gebirgswinkeln, in welche es in Folge seines geologischen Baues und der verschiedenen Streichungsrichtung seiner zu zwei Gebirgssystemen gehörenden Bergketten zerfällt, sind die wenigsten bis jetzt von sam- melnden Naturforschern besucht worden; selbst für die Hauptabtheilungen ist es noch nicht möglich, eine vergleichende Gegenüberstellung zu geben. Wir beschränken uns auf eine Auf- zählung der Hauptabtheilungen, welche zur Orien- tirung bei den nachfolgenden Fundortsangaben genügen mag. Von Norden nach Süden folgen aufeinander: der Tabargatai, der südliche Eckpfeiler des Ausganges der Dsungarei, mit dem See Ala-kul; — Kuldscha am Oberlauf des in den Balkasch- See mündenden Ili, heute wieder in chinesischen Händen; — Ferghana mit Khokand am Ober- *) Der Atlas und die atlantischen Inselgruppen würden dann als ein sekundäres Entwicklungs- centrum zu betrachten sein, in welchem einzelne, in der Tertiärzeit eingewanderte Arten der Gruppe Napaeus besonders günstige Bedingungen gefun- den und sich erhalten und vervielfacht haben. Tafel C. Fig. 568—573. 31 lauf des Syr-Darja zwischen Karatau und Trans- alai; — Bokhara und Samarkand am Süd- abhang des weit nach Westen vorspringenden Nuratau im Gebiet des Zarafschan; — Kara- tegin, das tief einschneidende Thal des oberen Wechsch am Südfuss des Transalai; — die Quell- thäler des Murghab am Westrand des Pamir; — Badakschan und das Gebiet der vom Hindu- kusch herabströmenden Zuflüsse des Oxus. Süd- lich daran schliesst sich Afghanistan, die Ge- biete von Herat und Kabul. Jedes dieser Ge- biete ist nach Westen hin von der Wüste be- gränzt und von den anderen geschieden durch vorspringende hohe Bergzüge, bildet also in malacologischer Beziehung eine Provinz für sich, in welcher eine selbständige Entwicklung der eingewanderten Mollusken stattfinden konnte, und diese Zersplitterung des Landes macht es er- klärlich, dass die vorhandenen Typen in einer geradezu verblüffenden Weise variiren. Wir geben weiterhin Proben von einer Anzahl solcher For- menreihen und bitten, bei allen beschriebenen Arten oder Varietäten den Gesichtspunkt fest- zuhalten, dass eine definitive Feststellung der natürlichen Verwandtschaft, der Arten- und For- menreihen nicht eher erfolgen kann, als bis auch das chinesische Turkestan wenigstens annähernd bekannt geworden ist. Betrachten wir die bisher beschriebenen centralasiatischen Buliminus und versuchen wir sie in die von Albers- von Martens aufgestellten Untergattungen einzureihen, so muss uns sofort auffallen, dass das nicht obne die gröss- ten Schwierigkeiten und Willkürlichkeiten mög- lich ist. Wenn auch in Vorderasien schon hier und da Formen vorkommen, bei denen wir in Zweifel sein können, ob wir sie zu Zebrinus, zu Petraeus oder Napaeus oder zu Chondrus oder Mastus stellen sollen, so lassen sich doch im Gan- zen diese Untergattungen scharf und sicher son- dern. In Centralasien begegnen wir dagegen nur ausnahmsweise Formen, welche wir mit voller Sicherheit einer dieser Gruppen einordnen können. Es herrschen hier vielmehr Schalttypen vor, welche Charactere der verschiedenen Untergattungen mit einander verbinden, so dass Westerlund in seiner Monographie der Gattung sich gezwungen gesehen hat, sie als eine besondere Gruppe für sich zu behandeln und sie nur mehr andeutungsweise nach dem Vorwiegen einzelner Charactere in den vorderasiatischen analoge Untergattungen Sub- zebrinus, Pseudonapaeus und Chondru- lopsis eingetheilt hat. Ich kann dieses Ver- fahren nur billigen. Gerade dieser Schalttypen- character bestätigt aber unsere oben ausgespro- chene Vermuthung, dass Centralasien die eigent- liche Stammheimath der Buliminus, wenigstens der Untergattungen Zebrina, Napaeus und Chon- drula, ist, und dass die scharfe Scheidung dieser Gruppen erst nach der Auswanderung aus dem Entwicklungscentrum erfolgte. 568—573. DBuliminus (Pseudona- paeus) Bonvallotianus Ancey. latiuscule et oblique arcuatim rimata, ovato-cylindrica vel ovato-turrita, solida, nitens, oblique subtiliter striatula, sub lente hie illie passim malleata, coerules- centi-cinerea vel alba, indistincte corneo strigata, anfractibus superis corneo-fuscis vel lutescentibus. Anfractus 7U2a—9 con- vexiusculi, leniter regulariterque cres- centes, sutura parum impressa lineari interdum fusco marginata discereii, ulti- mus vie dilatatus, postice ?]s altitudinis vix aequans, basi rotundatus, leviter sac- catus, circa perforationem subcompressus, antice vix ascendens. Apertura subverti- calis, ovata, leviter lunata, intus fusces- cens vel lutea; peristoma expansum vel reflewiusculum, marginibus conniventibus, callo sat distincto ad insertionem mar- ginis dextri tubereulifero junctis, colu- mellari arcuato, intus ad insertionem in- distincte plicato, extus super perforatio- nem reflexiusculo. Alt. 15—24 Mm. Buliminus - Bonvallotianus Ancey Bulletin So- ciete Malacologique France 1886 p. 33. — Westerlund Fauna der palaearctı- schen Binnenconchylien III. p. 72. Gehäuse mit breitem, schiefem, etwas ge- bogenem Nabelritz, cylindrisch eiförmig mit ziem- lich kurzer kegelförmiger Spitze oder auch spitz- eiförmig mit von unten bis oben regelmässig ver- schmälertem Gewinde, festschalig, glänzend, glatt, nur fein und unregelmässig schräg gestreift und unter der Loupe hier und da undeutlich ge- hämmert, bläulich grau bis porzellanweiss, meist mit undeutlichen, schrägen, hornbraunen Strie- men, die obersten Umgänge mehr oder minder ausgesprochen hornbraun oder gelblich. Die Zahl der Umgänge schwankt von 7'/.—9; sie sind leicht gewölbt und nehmen langsam und regel- mässig zu; die einfache, linienförmige, einge- drückte Naht ist mitunter leicht braun berandet. Der letzte Umgang ist kaum oder gar nicht ver- breitert und nimmt, hinten gemessen, ungefähr zwei Fünftel der Gesammthöhe ein; er ist an der Basis gerundet und leicht sackartig vorge- zogen, aber um die Perforation etwas kamm- artig zusammengedrückt, vorn steigt er kaum merkbar empor. Die Mündung ist ziemlich senk- Testa 38 Tatel GO. recht, regelmässig eirund, nur mässig ausge- schnitten, im Gaumen bräunlich oder gelb ge- färbt; der Mundrand ist ausgebreitet oder leicht umgeschlagen, weisslich, die Ränder neigen zu- sammen, insbesondere biegt sich der Aussenrand weit nach innen; sie werden durch einen dünnen, aber (deutlichen Callus verbunden, der an der Insertion des Aussenrandes einen schwachen Höcker trägt; der relativ lange, leicht gebogene Spindelrand hat innen an der Berührung mit der Mündungswand eine schiefe Falte, an der In- sertion ist er leicht verbreitert und über den Nabelritz zurückgeschlagen. Aufenthalt: im russischen Turkestan. An- cey's Originalfundort ist Margilan, etwas ober- halb Khokand am Syr-Darja gelegen und von dort stammen auch die Fig. 572 und 573 ab- gebildeten Exemplare der Dohrn’schen Samm- lung. Die übrigen sind bei Samarkand gesam- melt, also im Gebiet des Serafschan, das aller- dings von Ferghana nur durch einen vorspringen- den Bergzug zweiten Ranges geschieden wird. buliminus Bonvallotianus ist die einzige der aus Turkestan beschriebenen Arten, welche sich auf die vorliegende Form deuten lässt und die Exemplare von Margilan stimmen auch ganz be- friedigend mit dem, was Westerlund — ich kann Ancey’s Originaldiagnose nicht vergleichen — l. ec. über ihn sagt. Westerlund’s Beschreibung lautet: „Gehäuse geritzt, thurmförmig, oblong, sehr hell kaffeefarben weisslich oder porzellan- weiss mit zahlreichen ästigen hornfarbenen Strie- men, undeutlich gestreift, mitunter etwas ge- hämmert; Gewinde regelmässig verschmächtigt, stumpf; Umgänge 7!/2, regelmässig zunehmend, etwas convex, der letzte unten etwas ausgezogen, gewölbt, fast sackförmig, oben gerade. Mündung schief, oval, wenig ausgeschnitten, innen glän- zend hellgelb, Saum verdickt, weiss, ringsum ausgebreitet, zurückgebogen, Ränder durch einen glänzenden, rechts verdickten Callus verbunden, Spindelrand verbreitert, zurückgebogen; Spindel innen stark, weiss. Grösse 18:7?/ Mm.“ — Westerlund bezieht sich dabei auf Ancey, hat also die Art nicht selbst in Händen gehabt. Nehmen wir die Fig. 572 und 573 als den Typus der Art, so dürfen die grösseren cylin- drischen Formen mit kurz kegelförmig aufge- setzten oberen Windungen, deren ausgeprägteste Fig. 568 darstellt, wohl als eigene Varietät auf- gefasst werden, für welche ich die Bezeichnung var. suamarkandensis vorschlage. Fig. 570 stellt die Verbindung mit den Khokander For- men befriedigend her. Fig. 571 ist eine Zwerg- form, wie man sie bei zahlreichen Buliminus be- obachtet. Fig. 574. 575 u. 576. 577. Ancey scheint ein Hauptgewicht auf die „ästigen Striemen“ der Zeichnung zu legen, welche bei meinen Exemplaren allerdings nicht vorhan- den ist. Doch glaube ich diesen Unterschied nicht so hoch anschlagen zu sollen, da die Art sich mit keiner anderen der Ancey’schen in engere Beziehung bringen lässt und dieser Autor zweifel- los die schon seit zwei Jahren häufiger in den Verkehr gekommene Form gekannt haben muss. Man könnte allerdings noch an Duliminus sindicus KReeve denken, aber dieser hat eine weisse Mündung und kaum gewölbte Umgänge. Bul. eremita benson, unter welchem Namen die Art mehrfach versandt worden zu sein scheint, unterscheidet sich bei aller Aehnlichkeit in Form und Zeichnung genügend durch die ganze Textur der Schale, die ihn zu Subzebrinus verweist. 7A. 375. Buliminus (Subzebrinus) eremita var. Differt a typo testa majore, laeviore, vivide colorata. — Alt. 21, diam. max. 10, alt. apert. 9 Mm. Zusammen mit den bei Osch in Ferghana ge- sammelten Exemplaren von Buliminus Uf- Jalvyanus Ancey und einigen anderen For- men sandte mir Dohrn die hier abgebildete Form, welche ich trotz einiger Bedenken ange- sichts der Variabilität der verwandten Formen nicht specifisch von Bul. eremit« trennen zu sollen glaube. Sie ist erheblich grösser und be- sonders glätter und viel lebhafter gezeichnet, kann aber nicht mit Donvallotianus vereinigt werden, sondern muss zu Subzebrinus gebracht werden. 376. 377. Buliminus (Subzebrinus) Ufjalvyanus Ancey. Testa late rimata, elongata, eylindrico-turritu, parte supera convexo-conordea, apice ob- tusato, solidula, parum nitens, oblique irregulariterque striatula, hie illie ob- scure malleata, viridescenti-albida, corneo- rufo vel lutescenti strigata, strigis saepe fulguratis. Anfractus 9—10 sutura im- pressa lineari discreti, superi convext, laeves, sequentes convexiusculi, vix. qc- crescentes, ultimus '/s altitudinis haud aequans, basi rotundatus, antice leniter sed distinete ascendens. Apertura ovata, truncato-lunata, alba; peristoma leviter incrassatum, expansum, bası reflewius- ceulum, marginibus conniventibus, callo tenui ad insertionem incrassato Junctis, columellari dilatato, vix reflewiusculo. Alt. ad 24, diam. 7,5 Mm. Tafel C. Buliminus Ufjalvyanus Ancey Bulletin Societe Malacologique France 21886 p. 38. — Westerlund Fauna palaearct. Binnen- conchylien ». 66. Gehäuse ziemlich weit, aber flach geritzt, lang gethürmt cylindrisch mit gewölbt kegelförmiger Spitze und stumpfem Apex, festschalig, nur wenig glänzend, schräg und unregelmässig gestreift, die Streifung unter der Naht oft rippenförmig, meist mehr oder minder deutlich gehämmert, grünlich weiss mit hornbraunen oder gelblichen geflamm- ten Striemen meist sehr hübsch gezeichnet. Es sind 9--10 Umgänge vorhanden, die durch eine einfache eingedrückte, etwas eingeschnürte Naht geschieden werden; die obersten sind stark, die folgenden schwächer, aber immer noch deutlich gewölbt und nehmen vom fünften an nicht mehr an Breite und kaum noch an Höhe zu; der letzte nimmt weniger als ein Drittel der Gesammthöhe ein, ist unten gerundet und steigt vorn langsam aber deutlich in die Höhe. Die Mündung ist klein, breit eiförmig, oben quer abgestutzt und ausgeschnitten, im Gaumen weiss; der Mund- saum ist nur schwach weiss verdickt, ausge- breitet, nach unten hin umgeschlagen; die Rän- der neigen etwas zusammen und sind durch einen nicht dicken aber deutlichen Callus verbunden, welcher an der Insertion des Aussenrandes einen kleinen Höcker trägt; der Spindelrand ist ver- breitert, aber kaum zurückgeschlagen. Aufenthalt: in der Provinz Ferghana, die abgebildeten Exemplare bei Osch gesammelt und mir von Dr. H. Dohrn mitgetheilt. Diese hübsche Form ist ganz eng mit Bulr- minus eremita verwandt, aber durch die schlanke eylindrische Form und die kleine Mündung gut verschieden. 578. Buliminus (Subzebrinus) eremita Denson. Ich habe diese Art zwar schon im fünften Bande der ersten Abtheilung der Iconographie schon einmal behandelt, aber die Fig. 1330 — nicht 1339, wie Westerlund eitirt -- ist von dem Litho- graphen fast zur Unkenntlichkeit verunstaltet und gebe ich darum hier noch einmal eine Abbildung nach einem von Dohrn erhaltenen, aus Samarkand stammenden Exemplar. Der Beschreibung hätte ich noch zuzufügen, dass die Sculptur erheblich rauher ist, als bei Bonvallotianus, und fast immer ausgesprochene Hämmerung zeigt. 579. Buliminus (Subzebrinus) alai- eus N. Testa arcuatim anguste sed profunde rimata, elongato-cylindrica, spira sensim leniter kie.) 548. 5092u. 580. 39 attenuata, apice obtusulo, solidula, nitens, griseo-albida, oblique obsolete fusco stri- gata, sub lente irregulariter striatula. Anfractus 9— 10 parum convexiusculi, leniter cerescentes, sutura impressa sub- irregulari leviter marginata discreti, in- feri 4—5 vix crescentes, ultimus postice ?|ı altitudinis vix aequans, basi com- pressus, ad aperturam planatus vel sub- impressus leviterque ascendens. Aper- tura subverticalis, ovalıs, leviter lunata, albida; peristoma album, incrassatulum, marginibus conniventibus, callo tenuis- simo viw junctis, externo patulo primum arcuato, dein strietiusculo, basali re- flexiuseulo, columellari parum dilatato. Alt. 20, diam. 6, alt. apert. 6 Mm. Gehäuse bogig eng aber tief geritzt, lang eylindrisch mit allmählig verschmälertem Gewinde und leicht abgestumpftem Apex, ziemlich fest- schalig, glänzend, unter der Loupe unregelmässig schräg gestreift, grauweiss mit wenig ausgespro- chenen, schrägen, weissen Striemen. Es sind beinahe 10 Umgänge vorhanden; sie sind leicht gewölbt und werden durch eine etwas unregel- mässige, eingedrückte, mitunter leicht berandete Naht geschieden; sie nehmen langsam, die vier eder fünf untersten kaum zu; der letzte macht, hinten gemessen, nur zwei Siebentel der Gesammt- höhe aus, er ist hinter dem Aussenrand abgeflacht, unten leicht kammartig zusammengedrückt, vorn steigt er langsam, doch erkennbar empor. Die ziemlich senkrecht stehende Mündung ist fast regelmässig oval, nicht stark ausgeschnitten, weisslich, der Mundsaum leicht weiss verdickt, erst geöffnet, dann leicht umgeschlagen; die Rän- der neigen etwas zusammen und sind durch einen ganz schwachen, an der Insertion kaum merk- bar verdickten Callus verbunden; der Aussenrand ist erst gebogen, dann fast gerade und dem nur wenig verbreiterten Spindelrande ziemlich parallel. Aufenthalt: am Alai-Gebirge in Russisch- Turkestan, das abgebildete Exemplar in Dohrn’s Sammlung. ’ Nur ein etwas verblichenes und leicht be- schädigtes Stück, das aber durch seine schlanke Form, die geringe Entwicklung des letzten Um- ganges und die Abflachung hinter dem Mund- rand genügend von allen mir bekannten Arten verschieden erscheint, um die Aufstellung einer eigenen Art zu rechtfertigen. 5S0. Buliminus (?) dissimilis von Martens. Testa aperte umbilicata, umbilico mox in ri- mam angustam contracto, breviter ovato- 40 Tafel CI. conoidea, solida, haud nitens, alba, costis verticalibus sat crassis regularibus con- fertis undique sculpta ; spira primum cy- lindrica, dein conoidea, summo_ leviter obtusato. Anfractus 6 comvexiusculi, in- terdum subirregulariter contorti, sutura sat profunda suberenata disereti, em- bryonales 2'2 laeves, translucidi, ultimus basi circa umbilicum in ceristam com- pressus, antice valde ascendens. Aper- tura subverticalis, truncato-ovalis; peri- stoma albo-incrassatum, expansum, mar- ginibus conniventibus, callo crassiusculo lamellam dentiformem intrantem exchibente Junetis, externo primum arcuato, dein striete descendente, columelları lato vix reflexo. Alt. 5}/e—8, diam. 4, alt. apert. 3 Mm. Buliminus dissimilis Martens) Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin 1882 p. 106. — Conchologische Mittheilungen LI. p. 182 t. 55 fig. 15—18. — Westerlund Fauna paläaret. binnen- conchyl. III. p. 70. . Gehäuse offen und weit genabelt, aber der Nabel rasch zu einem engen Ritz zusammen- gezogen, kürzer oder länger eiförmig kegelförmig, festschalig, nicht glänzend, grauweiss, in ganz eigenthümlicher Weise mit dichten, senkrechten, ziemlich starken Rippen seulptirt. Das Gewinde ist anfangs ceylindrisch, dann rasch kegelförmig verschmälert mit ganz leicht abgestumpftem Apex. Es sind nur sechs Umgänge vorhanden, welche mitunter unregelmässig aufgewunden sind; sie *) Testa rimato-umbilicata, breviter conoidea, costis verticalibus sat confertis sculpta, alba; anfractus 6 convexiusculi, sutura sat profunda, priores 2!/2 laeves, cornei, ultimus basi com- pressus, ad aperturam valde ascendens; aper- tura subverticalis, truncato-ovata, peristomate incrassato, expanso, albo ; margine externo sub- recto, supra attenuato et curvato, columellari lato, pariete aperturali callo erassiusculo et in- tus dente valido compresso munito. Pu kie. 581. werden durch eine tief eingedrückte, den Rippen entsprechend crenulirte Naht geschieden. Die oberen 2!/2 gehören zur Embryonalschale und sind glatt, fast durchsichtig, bei frischeren Exem- plaren nach Martens hornfarben. Der letzte Umgang ist hinten gemessen nicht viel höher, als der vorletzte, etwa °/s der Gesammthöhe, um den Nabel herum kammartig zusammengedrückt, vorn stark emporsteigend; die Rippen laufen noch über den Kamm hinüber, verkümmern aber dann bald; die Mündung ist nahezu senkrecht, abge- stutzt eiförmig, klein; der Mundrand ist weiss, deutlich verdickt, etwas nach aussen gebogen; die Ränder neigen zusammen und sind durch einen ausgesprochenen Callus verbunden, welcher tief innen eine eindringende zahnartige Lamelle trägt; der Aussenrand ist erst stark gebogen, dann steigt er fast senkrecht nach unten; der Spindelrand ist mehr oder minder zurückge- schlagen, an der Insertion wenig verbreitert. Aufenthalt: bei Arassan-bulak im Nan- Shan-Gebirge zwischen Kuldscha und dem Tien- Shan, von Kuschakewiez entdeckt, mein Exem- plar mir von Herrn von Martens mitgetheilt. Eine sehr merkwürdige Form, welche schwer- lich zu Buliminus gehört, wenigstens ganz isolirt in der Gattung stehen würde. Die Nabelbildung, die eigenthümliche Berippung, das auffallend grosse, 2'/2 Umgänge umfassende Embryonalende und der eigenthümlich emporsteigende letzte Um- gang erinnern an manche Gibbulinen, aber diese ganze Gruppe ist bis jetzt noch nicht in Oentral- asien gefunden worden. Auch aus China ist mir keine ähnliche Form bekannt geworden. Jeden- falls kann sie nicht bei irgend einer der seither angenommenen Untergruppen von Buliminus blei- ben, sondern muss eine neue bilden, für welche ich den Namen Sewertzowia nach dem so früh verstorbenen Erforscher Centralasiens vor- schlagen würde. Verwandte Arten werden sich in den Randgebirgen der Dsungarei wohl schon noch finden und die Untersuchung der Weich- theile wird ergeben, wohin sie eigentlich zu stellen sind. Tadel CL 581. Buliminus labiellus Martens. Testa anguste perforata, obese ceylindrico-ovata- pupiformis, levissime striatula, carneo- albida, strigis diaphane corneis sparsis irregularibus pieta; anfractus 8, primi 4 nigricantes vel fuscescentes, conulum | obtusum efficientes, quintus, sextus et sep- timus diametro subaequales, e onvexius- euli, ultimus infra attenuatus; sutura me- dioeriter impressa. Apertura subperpen- dieularis, ?/s totius longitudinis aequans, truncato-ovalis, peristomate valde incras- Tafel CI. sato, albo, marginibus subappropinquatis, externo superne recto, attenuato, arcuato, inferne expansiusculo, strieto, columellari obliquo, subcalloso, dilatato, reflexo, callo parietali tenuissimo. — Martens. Alt. 14, diam. 6, apert. alt. 6, lat. 4,5 Mm. Buliminus labiellus von Martens Concholog. Mit- theilungen I. p. 24 tab. 6 fig. 1. 2. Centralas. Moll. tab. 3 fig. 4. — Wester- lund Fauna palaearct. III. p. 66. Gehäuse ganz eng durchbohrt, dick eylindrisch eiförmig, nach dem unteren Ende hin verschmälert und dadurch pupa-artig erscheinend, ganz fein schräg gestreift, die Streifung bei meinen Exem- plaren unter der Naht deutlicher, weisslich fleisch- farben mit unregelmässig zerstreuten, durch- scheinend hornbraunen, mitunter geflammten Striemen auf den vier letzten Umgängen ge- zeichnet. Es sind acht Umgänge vorhanden; die vier oberen, welche einen stumpfen Kegel mit etwas vorspringendem Embryonalende bil- den, sind leicht gewölbt und durch Zusammen- fliessen der Striemen dunkel hornbraun bis fast schwärzlich gefärbt; der fünfte, sechste und siebente sind in der Breite fast gleich, mässig gewölbt, durch eine mässig eingedrückte, deut- liche, weiss bezeichnete und darunter dunkel ge- säumte Naht geschieden; der letzte ist nach un- ten verschmälert, um den Nabelritz zu einer Art Nackenkamm zusammengedrückt; die Naht steigt nach der Mündung hin leicht empor. Die Mün- dung ist fast senkrecht, abgestutzt eiförmig, und nimmt etwa zwei Fünftel der Gesammtlänge ein; sie ist durch die Mündungswand schräg ausge- schnitten. Der Mundrand ist weiss, stark ver- dickt, die zusammenneigenden Ränder werden durch einen ganz dünnen, nur an der Insertion des Aussenrandes leicht verdickten Callus ver- bunden. Der Aussenrand ist oben eingebogen, etwas schmäler, nicht nach aussen gekehrt, weiter unten etwas nach aussen umgeschlagen; der Un- terrand ist ebenfalls leicht umgeschlagen, bogig gerundet, der Spindelrand ist auffällig schief, innen und unten etwas wulstig, mitunter sogar zahnartig verdickt, und breit nach aussen um- geschlagen. Aufenthalt: in dem Gebirge Tabargatai, welches die dsungarische Einsenkung in Central- asien südlich begränzt, zwischen den Seen Bal- chasch und Zaisam. Meine Exemplare von Schlüter in Halle erworben. Diese hübsche Art scheint erheblich in der Grösse zu variiren; es liegt mir ein vollständig ausgewachsenes Exemplar von nur 10,5 Mm. Höhe vor. Eine Verwechslung wäre wohl nur mit Buli- minus oxianus von Martens (Iconographie I. Rossmässler, Iconographie Neue Folge IV. Fig. 582. 41 fig. 1993) möglich, doch hat dieser nicht die pupa-artige Gestalt und bei kaum geringerer Grösse nur sechs Umgänge. 5S2. Buliminus (Mastus) asiaticus Mousson. Testa ovato-oblonga, rimata, subtiliter suboblique striata, nitidula, corneo-fuscescens; spir« sursum conice attenuata, apice obtusius- culo; anfractus 7—7'l» planiusculi, ante- penultimus et penultimus subaequales, ul- timus circa rimam umbilicarem subangu- latus, apertura vie ?/s totius longitudinis occupans, subperpendicularis, oblique se- miovalis, peristomate recto, incrassato, marginibus callo simplice junctis, colu- mellari dilatato, reflexo, intus supra ar- cuatım recedente. — Martens. Alt. 15, diam. 5Vs, apert. alt. 5, diam. 4 Mm. Buliminus asiaticus Mousson mss. — Martens Concholog. Mittheilungen I. p. 29 tab. 6 fig. 12—14. — Westerlund Fauna Palae- aret. III. p. 68. — Martens Centralas. Mollusken p. 25 tab. 3 fig. 8. Schale länglich eiförmig, mit Nabelritz, fein und etwas schief gestreift, etwas glänzend, bräun- lich hornfarben, das Gewinde oben conisch zu- gespitzt, aber die Spitze selbst stumpf. Umgänge 7—7!/, nahezu flach, der drittletzte und vor- letzte ziemlich gleich gross, besonders bei den grösseren Exemplaren, die dadurch in der Mitte eine cylindrische Gestalt erhalten, der letzte um den steil einfallenden Nabelritz herum stumpf- kantig. Mündung ziemlich senkrecht, schief ab- geschnitten, halboval; Mundsaum gerade, sehr verdickt, die Mundränder auf der Mündungswand durch eine deutlich begränzte wulstige Auflage- rung verbunden, welche an der oberen Mündungs- ecke bei grösseren Exemplaren nur eine ganz schwache Andeutung eines Höckers, bei kleineren gar keine solche zeigt. Columellarrand ausge- breitet und umgeschlagen, innen oben bogenartig einspringend, unten schief vortretend. Aufenthalt: bei Kuldscha im chinesischen Turkestan. — Abbildung und Beschreibung nach Martens. Von Martens in die nächste Nähe von Buli- minus (Mastus) pupa gestellt, von Wester- lund mit intumescens und secalinus zu- sammen in einer Abtheilung der centralasiatischen Buliminen aufgeführt. — Martens bildet Central- asiat. Moll. tab. 3 fig. 7 als var. minor eine erheblich kleinere, gedrungenere Varietät ab, welche Ancey (Bull. Soc. Mal. France 1886) als Bulimus Vamberyi zur Art erhebt. Ancey beschreibt ebenda noch einen Bul. Regelianus 6 42 Tafel CI. aus der Dsungarei, welchen Westerlund ebenfalls als Varietät zu asiaticus zieht. W. sagt über denselben: Bauchig eiförmig, Umgänge kaum 6'!/s, die vier oberen ziemlich schnell an Breite zu- nehmend, der letzte viel höher als der vorletzte, nach unten verlängert; Mündung gross, Saum ausgebreitet, fast flach, weiss verdickt. Höhe 13!/2 Mm. 583. Buliminus albiplicatus Martens. Testa profunde rimata, eylindrico-oblonga, soli- dula, vi. nitens, alba, oblique undique plicato-striata, interstitüs corneis; spira elongata , dein breviter obtuse conica, apice lutescente, obtusato. Anfractus 8 leniter regulariterque crescentes, sutura profunde impressa discreti, vix convexiuseuli, ul- timus ?|s longitudinis aequans, circa per- forationem compressus, antice haud as- cendens. Apertura parum obliqua, ovata, perparum lunata; peristoma leviter in- crassatum, album, obtusum, rectum, mar- ginibus conniventibus callo tenuissimo Junctis, basali ad insertionem dilatato, patente. Alt. 12, diam. 5 Mm. Buliminus albiplicatus Martens*) Moll. Fedt- schenko p. 20 tab. 2 fig. 15. — (Sub- zebrinus) Westerlund Fauna palaearct, Binnenconchylien III. p. 67. Gehäuse tief geritzt, cylindrisch eiförmig, ziemlich festschalig, kaum glänzend, schräg mit unregelmässigen gebogenen Faltenrippen sculp- tirt, die Rippen weiss, in den Zwischenräumen hornfarben. Das Gewinde ist anfangs fast eylin- drisch, dann rasch zu einem kurzen Kegel mit leicht abgestumpftem gelblichem Apex verschmä- lert. Ich zähle 8 Umgänge — Martens gibt nur 7 an; sie werden durch eine tief einge- drückte Naht geschieden und sind an derselben etwas eingeschnürt, sonst aber kaum gewölbt; sie nehmen langsam und regelmässig zu, der letzte ist an der Basis gerundet, aber um die Perforation herum erkennbar zu einem Kamm zusammengedrückt; er steigt an der Mündung nicht empor. Die Mündung ist nur wenig schief, eiförmig, kaum durch die Mündungswand aus- *) Testa profunde rimata, oblonga, solidula, cornea, plieis albis numerosis subobliquis seulpta ; spira elongata, sursum obtuse conica ; anfractus 7 parum convexiusculi, ad suluram constricti, ultimus basi rotundatus, subcompressus; aper- tura Js longitudinis aequans, parum obliqua, ovata; peristoma incrassatum, album, obtusum, rectum, externo ad insertionem arcuato, colu- mellari dilatato, patente. Fig. 583 u. 584. geschnitten; der Mundrand ist etwas verdickt, weiss, stumpf, geradeaus; die Ränder neigen zu- sammen und sind bei meinem Exemplare durch einen dünnen aber deutlichen Callus verbunden; der Spindelrand ist an der Insertion verbreitert und offen. 2 Aufenthalt: im russischen Turkestan, bei Taschkent und Schachimardan, mein Exemplar von der Linnaea erworben. Mehrere von Dohrn mitgetheilte Exemplare aus Osch in Ferghana stimmen völlig mit demselben überein, andere sind bei völlig gleichem Durchmesser nur 12 Mm. hoch. Diese Form kommt von allen mir bekannt ge- wordenen centralasiatischen Buliminus den äch- ten vorderasiatischen Zebrinus der Gruppe Bre-- phulus am nächsten. 584. Buliminus Sogdianus Martens Testa late perforata, ovata, pupaeformis, ür- regulariter striatula, interdum submal- leata, corneo-flavescens, albo strigata vel albida, corneo variegata. Anfractus 7; superi 3 unicolores, corner, conulum ob- tusum formantes, sequentes convexiusculi, sutura impressa dıscreti, penultimus tur- gidus, subgibbus, ultimus supra com- planatus, leviter attenuatus, infra rotun- datus, circa perforationem subgibbus. Apertura subverticalis, ?/s longitudinis occupans, ovato-rotundata, parum lunata ; peristoma leviter incrassatum, undique expansum, album, marginibus conniventi- bus, callo tenui junctis, columellari ad insertionem haud dilatato. Alt. 13,5, diam. 6,5, alt. apert. 5 Mm. Buliminus Sogdianus Martens*) Moll. Fedt- schenko p. 19 tab. 2 fig. 14. — (Chon- drulopsis) Westerlund Fauna palaearc- tischen Binnenconchylien III. p. 70. — Martens Conchologische Mittheilungen 2. 26 tab. 6 fig. 5. 6: Gehäuse breit ritzförmig durchbohrt, eiförmig, durch die Verbreiterung des vorletzten Umganges pupaförmig, unregelmässig gestreift, mitunter et- *) Testa compresse umbilicata, ovata, pupae- formis, striatula, corneo-flavescens, strigis albis opacis variegata; anfractus 7 comvezxiusculi, superi 3 conulum obtusum formantes, uni- colores, penultimus turgidus, ultimus superne complanatus, attenuatus, infra saccatus; sutura simplex, ad aperturam adscendens; apertura subverticalis, ?/s longitudinis aequans, ovata ; peristoma paulum incrassatum, undique expan- sum, album, marginibus approximatis, callo Junctis. Tafel CI. was gehämmert, kaum glänzend, gelblich horn- farben mit undurchsichtigen, weissen Striemen oder umgekehrt grauweiss mit einzelnen hoın- braunen Striemen gezeichnet. Es sind sieben Umgänge vorhanden; die obersten drei bilden einen kurzen, leicht abgestumpften Kegel, die folgenden sind leicht gewölbt und werden durch eine eingedrückte Naht geschieden; der vorletzte ist auffallend verbreitert und stärker, fast höcke- rig, gewölbt, der letzte obenher abgeflacht, etwas verschmälert, unten gerundet, etwas sackartig vorgewölbt. Ein Ansteigen der Naht kann ich bei meinem Exemplare nicht erkennen. Die Mündung ist ziemlich senkrecht, eiföürmig, oben nur ganz leicht, aber fast horizontal ausge- schnitten ; der Mundrand ist leicht verdickt, allent- halben ausgebreitet, weiss oder gelblich; die Ränder neigen zusammen und sind durch einen Callus verbunden, der Spindelrand ist an der Insertion nicht verbreitert. Aufenthalt: im alpinen Theile des Saraf- schangebietes im russischen Turkestan. Mein von Dohrn mitgetheiltes Exemplar ist etwas grösser, als Martens angibt, stimmt aber sonst, besonders in der Verbreiterung des vor- letzten Umganges, ganz damit überein. Nach Martens ist eine von Parreyss als Bul. persicus versandte, angeblich aus Schiraz in Persien stammende Art nur etwas kürzer und ganz weisslich mit durchscheinenden Striemen, sonst aber kaum von Bul. Sogdianus zu unter- scheiden. 585. Buliminus Kuschakewitzi Ancey. Testa subcylindrice ovato-oblonga, anguste sed profunde rimata, solida, leviter striatula, hie iülic malleata, nitens, lacteo- alba, strigis inaequalibus vivide castaneis inter- dum fulguratis pulcherrime picta, summo breviter conico flavido concolore. Anfrac- tus 8—9 vix convexiusculi, leniter regu- larıterque crescentes, sutura lineari im- pressa sat ascendente discreti, ultimus ba- sin versus leviter attenuatus, circa perfora- tionem leviter compressus, antice leviter descendens. Apertura vix obliqua, ovata, distincte lunata, altitudinis tertiam par- tem haud aequans; peristoma incrassa- tum, subobtusum, album, dilatatum, mar- ginibus conniventibus, callo tenui junctis, externo primum arcuato, dein strictius- culo, columelları parum arcuato, dilatato, reflexo. Alt. 17, diam. 5, alt. apert. 5 Mm. Buliminus Kuschakewitzi Ancey Bulletin Societe malacologique France 1886 p. 35. — Fig. 585 u. 586. 43 Westerlund Fauna palaearct. Binnen- conchylien III. p. 67. Gehäuse lang eiförmig, fast cylindrisch, eng aber tief geritzt, festschalig, fein gestreift, stellen- weise etwas gehämmert, glänzend, milchweiss mit ungleichen, ziemlich dichten, kastanienbraunen Striemen, mitunter auch Zickzackstriemen, sehr lebhaft gezeichnet, nur die kurze kegelförmige Spitze einfarbig braungelb. Es sind 8—9 kaum gewölbte Umgänge vorhanden, welche durch eine linienförmige, eingedrückte, stark ansteigende Naht geschieden werden und langsam und regel- mässig zunehmen; der letzte, der vornen ganz wenig herabsteigt, ist nach der Basis hin leicht verschmälert und um die Perforation herum leicht aber deutlich zusammengedrückt. Die Mündung ist kaum schief, eiförmig, deutlich ausgeschnitten, aber nicht abgestutzt, kaum ein Drittel der Ge- häuselänge ausmachend; der Mundrand ist ver- dickt, ziemlich stumpfrandig, weiss, etwas er- weitert, die Ränder neigen zusammen und sind durch einen dünnen Callus verbunden, der Aussen- rand ist erst gebogen, dann geht er strack nach unten, der Spindelrand ist wenig gebogen, ver- breitert und zurückgeschlagen. Aufenthalt: Osch in Ferghana, das Alai- gebirge und andere Punkte von Kokand. Die mir vorliegenden Exemplare stimmen mit der Westerlund’schen Beschreibung bis auf die schwächere Ausbildung des Verbindungscallus völlig überein. Auch die var. candisata Ancey mit schwächerer Aussenfärbung und dunklerer Mündung ist mehrfach darunter vertreten. 5S6. Buliminus kokandensis Martens var. minor. Testa rimato-perforata, elongato-ovata vel sub- cylindrica, summo regulariter attenuato, fuscescente, ad apicem leviter obtusata, solidula, parum nitens, irregulariter sub- tiliterque striatula, strüs brevibus im- pressis intercedentibus, hie illie obscure malleata, coeruleo-albida, strigis inaequa- libus diaphano-cinereis, in anfractibus superis etiam fuscis vel castaneis, ornata. Anfractus 8 convexiusculi, sutura im- pressa parum ascendente discreti, leniter regulariterque accrescentes, ultimus pe- nultimo vix latior, dein attenuatus, ?]s altitudinis haud superans, basi rotun- datus, circa perforationem leviter com- pressus. Apertura verticalis, \/s longi- tudinis vix superans, truncato-ovalis, valde lunata, intus lutescenti-cornea; peristoma acutum, labio sordide albido inerassatum, expansum sed vix reflexrum, marginibus 6* 44 Tafel CI. distantibus, callo tenuwi junctis, externo parum arcuato, recto, infero rotundato, expanso, columellari subperpendiculari, dilatato, cum pariete aperturali angulum fere rectum formans. Alt. 14,5--15, diam. 5,5—6,5 Mm. Buliminus albiplicatus var. kokandensis Mar- tens*) Centralasiat. Mollusken p. 21. Buliminus kokandensis Ancey Bulletin Societe malacologique France 1886 p. 36. — Westerlund Fauna palaearct. Binnen- conchylien III. p. 66. Gehäuse ritzförmig durchbohrt, lang eiförmig oder cylindrisch mit kurzer, regelmässig ver- schmälerter, durch braungelbe Färbung ausge- zeichneter Spitze und leicht abgestumpftem Apex, ziemlich festschalig, nur wenig glänzend, unregel- mässig fein gestreift, unter der Loupe hier und da mit Reihen kurzer eingeritzter Strichelchen sculp- tirt, mitunter stellenweise undeutlich gehämmert, bläulich weiss mit durchsichtig hornfarbenen, mit- unter auf den oberen Umgängen auch mit ka- stanienbraunen Striemen. Die acht Umgänge sind leicht gewölbt, durch eine eingedrückte, nur wenig ansteigende Naht geschieden ; sie nehmen langsam und regelmässig zu, der letzte ist oben kaum breiter, als der vorletzte, nach unten hin etwas verschmälert; er nimmt nur zwei Fünftel der Gesammthöhe ein, ist unten gerundet und um die Perforation leicht zusammengedrückt. Die senkrechte Mündung nimmt kaum mehr als ein Drittel der Gesammthöhe ein; sie ist abgestutzt eiförmig, oben stark und fast horizontal ausge- schnitten, innen gelblich hornfarben; der Mund- saum ist scharf, inwendig mit einer starken schmutzig weissen oder gelblichen Lippe belegt, ausgebreitet aber kaum umgeschlagen; die Rand- insertionen bleiben entfernt und werden durch einen dünnen aber deutlichen Callus verbunden, der Aussenrand ist nur wenig gebogen, gerade- aus, der Unterrand ist gerundet und ausgebreitet; der ziemlich senkrechte, am Ansatz stark ver- breiterte Spindelrand bildet mit der Mündungs- wand einen nahezu rechten Winkel. *) Testa ovato-oblonga, perforata, leviter striata, subinde malleata, nitidula, alba, strigis inaequalibus diaphano-cinereis picta; anfractus 7— 8 convexiusculi, sutura mediocriter impressa, 4 primi pallide flavi, concolores, celeriter cres- centes, ultimus penultimo vix latior, deorsum sensim attenuatus, apertura subperpendicularis, ?/s longitudinis occupans, truncato-ovalis, pert- stomate incrassato expanso, albo, margine colu- mellari subperpendiculari, dilatato, reflexo, callo parietali distincto. — Alt. 17—18, diam. 6'/a—7, alt. apert. 7 Mm. Fig. 587. Aufenthalt: bei Osch in Ferghana, an- scheinend mit Bul. Kuschakewitzi zusammen. Die Martens’sche Beschreibung stimmt be- friedigend mit den beiden abgebildeten Exem- plaren der Dohrn’schen Sammlung bis auf die geringeren Dimensionen und den schwächeren Mündungswandcallus. Eine Abbildung ist noch nicht gegeben und das Originalexemplar leider momentan unzugänglich. 587. Buliminus (Chondrula) retro- dens Martens. rimato-perforata, ovato-oblonga, spira breviter conoidea, apice obtusulo, sub lente irregulariter oblique striatula, nitidula, unicolor fulvo-carnea, ad suturam leviter albidosignata. Anfractus 7 parum con- vexiusculi, sutura lineari impressa dis- creti, superi 4 leniter regulariterque ac- cerescentes, inferi subaequales, ultimus pone aperturam planatus, bası vix com- pressus, antrorsum leniter ascendens. Apertura subverticalis, basi tantum leviter recedens, semiovalis, tridentata: dente marginis externi mediano, profundo, ob- tuso, tuberculiformi, altero columellari elongato, basi truncato, tertio parietali compresso, retrorsum sito, planum aper- turae non attingente; peristoma calloso- incrassatum, album, vix expansiusculum, marginibus callo tenwissimo vix junctis, externo leviter arcuato, columellari obli- quo, ad insertionem parum dilatato. Alt. 9,5, diam. 4,5, alt. apert. obl. 4 Mm. Buliminus retrodens von Martens*) Sitzungs- berichte der Gesellschaft naturforschender Freunde Berlin 15879 p. 126. — Con- chologische Mittheilungen I. p. 30 tab. 6 fig. 15—18. — Westerlund Fauna palae- arct. Binnenconchylien III. p. 40. — — Martens COentralasiat. Mollusken p. 26 tab. 3 fig. 10. 11. Testa *) Testa ovato-oblonga, rimato -perforata, levissime striatula, nitida, fulvo-carnea, ad su- turam albida; anfractus 7, superiores conulum obtusum efficientes, antepenultimus et penultimus subaequales, paulum convexi, ultimus infra angustatus, antrorsum sensim ascendens; aper- tura verticalis, semiovalis, peristomate calloso- incrassato, tridentalo, vix ewpansiusculo, mar- gine externo leviter arcuato, superne stricto, columellari antrorsum obliquo,; dente marginis externi medio, obtuso, tuberculiformi; dente columellari elongato, deorsum angulato; dente parietali compresso, retrorsum sıto, planum aper- turae non attingente; angulo supero aperturae non tuberculifero. — Long. 9,5— 12,5, diam. 4—5 Mm. Tafel CI u. CH. Gehäuse ritzförmig durchbohrt, länglich ei- förmig mit kurzem kegelförmigem Gewinde und leicht abgestumpftem Apex, unter der Loupe fein aber unregelmässig schräg gestreift, glänzend, einfarbig bräunlich fleischfarben, an der Naht weiss bezeichnet. Die sieben Umgänge sind nur ganz schwach gewölbt und werden durch eine linienförmige eingedrückte Naht geschieden, die oberen vier nehmen regelmässig zu, die unteren sind fast gleich, der letzte ist nach unten ver- schmälert, aber kaum zusammengedrückt, hinter der Mündung abgeflacht, nur ganz wenig empor- steigend. Die Mündung ist ziemlich senkrecht, nach unten etwas zurückweichend, halbeiförmig, an der Basis etwas verengert, mit drei Zähnen versehen; der erste, in der Mitte des Aussen- randes, aber hinter dem Mundrand stehend, ist nur ein flaches, wenig vorspringendes Knötchen, der zweite auf der Spindel stärker, verlängert, unten scharf abgestutzt, der dritte steht auf der Mündungswand ganz tief unten und reicht nicht bis zur Ebene des Mundrandes empor. Der Mundrand ist schwielig verdickt, weiss, kaum ausgebreitet, die Ränder nur durch einen ganz dünnen, am Aussenrand nicht verdickten Callus verbunden, der Aussenrand ist nur wenig ge- bogen, der Spindelrand schief und an der In- sertion etwas verbreitert. Aufenthalt: im Iligebiet, das mir vor- liegende Exemplar der Dohrn’schen Sammlung von Kuldscha. Von allen Centralasiaten steht diese Art dem europäischen Buliminus tridens am nächsten und könnte noch unbedenklich zu Chondrula gestellt werden, führt aber über Bul. entodon zu Bul. intumescens, Haberhaueri und den anderen Üen- tralasiaten hinüber und kann von diesen nicht getrennt werden. 388. Buliminus ferghanensis n. Testa subobtecte rimato-perforata, elongato- eylindrica, spira conica apice obtusato, Fig. 588 u. 589. 45 solida, nitidula, levissime oblique stria- tula, cinero-albida, strigis castaneis vivi- dis numerosis pieta, apice fuscescente. Anfractus 8 convexiusculi, lentissime cres- centes, sutura impressa separati, ultimus penultimo angustior, longitudinis \/s tan- tum occupans, antice levissime deflexus, circa rimam wumbilicalem compressus. Apertura obliqua, irregulariter ovato- piriformis, vix lunata; peristoma album, incrassatum, continuum, nisi ad parietem aperturalem undique reflewum, interdum subduplex. Alt. 13, diam. anfr. penult. 4, alt. apert. cum perist. 4, diam. 3,5 Mm. Gehäuse überdeckt ritzförmig durchbohrt, lang eylindrisch mit kurz kegelförmigem Obertheil und leicht abgestumpftem Apex, festschalig, ziemlich glänzend, fein schräg gestreift, grauweiss mit zahlreichen kastanienbraunen Striemen, sehr hübsch gezeichnet, die obersten Umgänge ein- farbig gelblich Es sind acht ziemlich gewölbte sehr langsam zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine eingedrückte Naht geschieden werden; der letzte nimmt nur ein Drittel des Gehäuses ein und ist gegen den vorletzten leicht verschmälert; er biegt sich vornen ein ganz klein wenig herab und ist um die Nabelritze herum zusammengedrückt. Die Mündung ist schief, un- regelmässig birnförmig-eiförmig, kaum ausge- schnitten; der Mundsaum ist weiss, verdickt, durch eine stark ausgeprägte Leiste auf der Mündungswand ausgesprochen zusammenhängend, allenthalben ausser an der Mündungswand zu- rückgeschlagen. Der Aussenrand greift bis in die Mittellinie des Gehäuses hinüber und bildet bei seiner Vereinigung mit dem Callus ein kleines Knötchen; der Unterrand erscheint mitunter dop- pelt, wie bei den westindischen Cyclostomiden. Aufenthalt: in der Provinz Ferghana. Das abgebildete Exemplar in Dohrn’s Sammlung. Tafel CI. 589. Buliminus trigonochilus Ancey. Testa anguste rimato-perforata, exacte cylin- drica apice brevi conico, interdum sub- claviformis, corneo-fusca, subtranslucida, nitens, laevis, sub lente tantum oblique irregulariter striatula. Anfractus 9—10 vix convexiusculi, lentissime crescentes, sutura vix obliqua, interdum albosignata discreti, ultimus longitudinis tertiam par- tem vix aequans, antice leviter ascendens, subcompressus, albido limbatus, basi circa perforationem distincte compressus. Aper- tura subobliqua, ürregulariter trigono- ovalis, basi oblique compressa, sat lunata; peristoma acutum, intus labio fuscescente incrassatum, marginibus vie conniventi- 46 Tafel CI. bus, callo tenui .junctis, externo fere ver- ticali, recto, basali anguste rotundato, columellari oblique ascendente, dilatato. Alt. 13, diam. 4,5 Mm. Buliminus trigonochilus Ancey Bulletin Societe malacologique France 1886 p. 28. — Westerlund Fauna der palaearct. Binnen- conchylien III. p. 67. Gehäuse eng ritzförmig durchbohrt, genau eylindrisch mit kurz kegelförmiger Spitze, mit- unter auch oben keulenförmig verbreitert, horn- braun, halbdurchscheinend, seidenartig glänzend, glatt, nur unter der Loupe fein gestreift. Es sind 9—10 Umgänge vorhanden, die sehr lang- sam zunehmen und durch eine kaum ansteigende, mitunter leicht weiss bezeichnete Naht geschieden werden; der letzte nimmt kaum ein Drittel der Gesammtlänge ein und steigt vornen etwas empor; nach aussen ist er leicht abgeflacht und hinter dem Mundsaum weisslich gefärbt, an der Basis um die Perforation herum deutlich zusammen- gedrückt. Die Mündung ist etwas schief, un- regelmässig dreieckig eiförmig, unten schräg zu- sammengedrückt, die Achse stark nach aussen gerichtet; der Mundrand ist scharf, innen durch eine bräunliche Lippe verdickt, die kaum zu- sammenneigenden Ränder werden bei sämmtlichen mir vorliegenden (10) Exemplaren nur durch einen ganz dünnen Callus verbunden, während Wester- lund nach Ancey angiebt, dass eine glänzende Schwiele vorhanden sei; der Aussenrand geht fast senkrecht nach unten und ist einfach ge- radeaus, der Unterrand ist schmal und zusammen- gedrückt gerundet, der schräg emporsteigende Spindelrand stark verbreitert. Aufenthalt: bei Osch in Ferghana, das ab- gebildete Exemplar in Dohrn’s Sammlung. Von Herrn Gloyne erhielt ich ein Exemplar zur Ansicht, das sich durch geringere Dimen- sionen (11:3,5 Mm.) und dünnere Schale aus- zeichnet, sonst aber mit trigonochilus vollständig übereinstimmt. 590. Buliminus (—?—) pullaster von Martens. Testa anguste rimato-perforata, eylindrica, apice conico, summo obtuso, solidula, oblique ir- regulariter striatula, griseo-albida vel coeruleo-albida spira lutescente, nitidula. Anfractus 7'/2 convexi, sutura profunda submarginata discreti, lente requlariter- que crescentes, ultimus basi rotundatus, antice haud ascendens. Apertura verti- calis, ovalis, parva, supra oblique trun- cata, peristomate simplici, tenui, intus tenuissime albolabiato, marginibus dis- Fig. 590 u. 591. tantibus, callo tenuissimo diffuso vix jJunc- tis, externo acuto, columellari parum ar- cuato, ad insertionem leviter dilatato. Alt. 10, diam. 4, alt. apert. 3,5 Mm. Buliminus pullaster Martens in sched. — Wester- lund Fauna palaearct. Binnenconchylien III. p. 67. — Ancey in Bull. Soc. Malacol. France 1886 p. 338. Gehäuse eng und ritzförmig durchbohrt, fast cylindrisch mit langsam verschmälertem Gewinde und leicht abgestumpftem Apex, festschalig, schräg und unregelmässig gestreift, ziemlich glän- zend, bläulich weiss oder grauweiss mit röthlicher oder gelblicher Spitze. Es sind 7'/. Umgänge vorhanden; dieselben sind gut gewölbt und wer- den durch eine tief eingedrückte undeutlich be- zeichnete Naht geschieden; sie nehmen langsam und regelmässig zu, die unteren nur an Höbe, nicht an Breite, der unterste ist an der Basis gerundet und steigt vornen nicht empor. Die Mündung ist klein, ziemlich senkrecht, eirund, oben schräg abgestutzt, der Mundrand einfach, dünn, scharf, innen nur mit einer ganz schwachen weissen Lippe belegt, die Ränder nähern sich kaum und sind nur durch einen ganz dünnen, diffusen, weit ausgebreiteten Callus verbunden, der Aussenrand ist scharf, der Spindelrand leicht gebogen und an der Insertion etwas verbreitert. Aufenthalt: im Gebiet des Balyety in Tur- kestan, das abgebildete Exemplar, mir von dem Autor mitgetheilt, stammt aus der Ausbeute des Herrn Kuschakewiitz. DY1. Buliminus Martensianus Ancey. Testa rimata, conica, oblique striatula, nitidula, e corneo pallide violascens ; apex obtusus; anfractus 5'/2, convexiusculi, sutura me- dioeri juncti, ultimus basi rotundatus, saccatus; apertura paulum obliqua, °r longitudinis aequans, ovata; peristoma expansiusculum, tenue, album, margini- bus approximatıs, externo valde arcuato, columellari dilatato, patente. — Martens. Long. 9, diam. ma). 5, min. 4, apert. lat. 3, alt. 4 Mm. Buliminus segregatus Benson var. minor Mar- tens Moll. Fedtschenko p. 21 tab. 2 fig. 16. Buliminus Martensianus Ancey Bul. Soc. Malacol. France 1886 p. 45. — Westerlund Fauna der palaearct. Binnenconch. III. p. 71. Gehäuse geritzt kegelförmig, schräg fein ge- streift, etwas glänzend, blass hornfarben mit etwas violettem Schimmer; Gewinde mit stumpfem Apex; die 5'/s Umgänge sind schwach gewölbt und wer- den durch eine mittelmässige Naht geschieden ; der letzte ist an der Basis gerundet und unten Tafel CI. etwas sackartig vorgewölbt. Die Mündung ist nur wenig schief, etwas kürzer als das Gewinde, eiförmig; der Mundrand ist etwas ausgebreitet, dünn, weiss, die Randinsertionen nähern sich einander, der äussere ist sehr gebogen, der Spindelrand verbreitert und offen. Aufenthalt: bei Schachimardan. — bildung und Beschreibung nach Martens. Ab- 592. Buliminus miser von Martens. Testa rimata, obeso-ovata, breviter striatula, pallide cornea, nitidula; anfractus 5!]a vix converxiusculi, sutura mediocri juncti, ultimus basi rotundatus; apertura ?]s longitudinis aequans, paulum obliqua, truncato-ovata; peristoma tenue, rectum, intus tenuiter albolabiatum, marginibus distantibus, externo arcuato, columellari dıilatato, patente. — Martens. Alt. 10, diam. maj. 5, min. 4'/2; apert. lat. 3, alt. 4!/2 Mm. Buliminus miser von Martens Moll. Fedtschenko p. 21tab. 2 fig. 17.— Westerlund Fauna der palaearct. Binnenconchylien III.p.71. Gehäuse geritzt, stumpf eiförmig, mit kurzen Strichelchen sculptirt, blass hornfarben, etwas glänzend; die 5'/. Umgänge sind kaum gewölbt und werden durch eine mittelmässige Naht ge- schieden, der letzte ist an der Basis gerundet. Die Mündung nimmt etwa zwei Fünftel der Ge- häuselänge ein und steht nur wenig schief; sie ist abgestutzt eiförmig, der Mundsaum dünn, geradeaus, innen mit einer schwachen, weissen Lippe belegt; die Randinsertionen bleiben weit getrennt, der Aussenrand ist gerundet, der Spindel- rand verbreitert und offen. Aufenthalt: in den Antschi-Bergen bei Ura- tübe in Turkestan. Abbildung und Beschreibung nach Martens. Ich habe diese Art nicht gesehen; der dünne, gerade, schwachgelippte Mundsaum macht mir Bedenken, ob das Martens’sche Exemplar voll- ständig ausgebildet gewesen. 593. Buliminus coniculus von Martens. Testa conica, compresse umbilicata, oblique stria- tula, nitidula; anfractus 5'ja convexi, sutura profundiuscula juncti, sat celeriter et aequaliter crescentes, 3'/g superiores corneo-fulvi concolores, penultimus et ulti- mus albi, strigis raris latis violascentibus picti, ultimus basi rotundatus, saccatus, sutura antice ascendente; apertura pau- lum obliqua, *°/s longitudinis aequans, ovato-rotundata, peristomate expansius- culo, lenuiusculo, albo, fauce flavida, Fig. 592. 593 u. 594. 47 marginibus approsimatis, externo valde arcuato, columellari dilatato, patente. — Martens. Alt. 6, diam. maj. 4, min. 3, apert. alt. 3'], diam. 2 Mm. Buliminus coniculus von Martens Centralasiat. Mollusken p. 23 taf. 3 fig. 9. Gehäuse kegelförmig mit stumpfer Spitze und mit stark zusammengedrücktem, in der Tiefe eine bogige Ritze bildendem Nabel, schwach schief gestreift, etwas glänzend, oben stumpf und ein- farbig braungelb, die beiden letzten Windungen dagegen weiss mit einigen breiten hellvioletten Striemen,; im Ganzen 5'/2 Windungen, welche von der verhältnissmässig grossen ersten an gleich- mässig und ziemlich stark bis zur letzten an Breite zunehmen, der letzte in der Peripherie ein wenig abgeflacht, aber unten stark gewölbt, daher sack- förmig erscheinend, ihre Naht vor der Mündung etwas aufsteigend. Mündung etwas schief stehend, /r der ganzen Schalenlänge einnehmend, abge- rundet eiförmig, innen bräunlich gelb, Mundsaum weisslich, kaum ein wenig ausgebogen, ziemlich dünn, Einfügung beider Mundränder einander sehr genähert, Aussenrand stark bogig gekrümmt an der Einfügung nahezu horizontal, Columellar- rand umgeschlagen, nach oben etwas ausgebreitet. Aufenthalt: bei Kuldsha im Iligebiet, 1871 von Dr. Regel leider nur in einem Exemplar entdeckt. Abbildung und Beschreibung nach Martens ]. ce. 594. Buliminus (Chondrula) intumes- cens Martens. Testa rimato-perforata, eylindrico-oblonga, stria- tula, fulvo-cornea, apice concolor ; anfrac- tus 7 vix convexiusculi, sutura marginata albida disereti, ultimus infra rotundatus ; apertura *lır longitudinis occupans, per- pendicularis, ovato-rotundata; peristoma valde incrassatum, expansum, album, margine externo introrsum dilatato, prope insertionem attenuato et arcuato, margine columellari late reflexo, marginibus callo tenui prope angulum superum intumescente Junctis. — Martens. Alt. 8,5, diam. maj. 4, min. 3, apert. alt. 3, lat. 2,5 Mm. Buliminus (Chondrula) intumescens von Martens Sitz.-Ber. Gesellschaft naturf. Freunde Berlin 1874 p. 46. — Pfeiffer Monogr. Heliceorum VII. p. 102. — Fedtschenko Turkestan Mollusca p. 22 tab. 2 fig. 18. — Martens Concholog. Mittheilungen I. p. 28 tab. 6 fig. 10. 11. — Pfeiffer-Olessin 48 Tafel CIT. Nomenclator p.298.— Westerlund Fauna palaearct. III. p. 69. Gehäuse klein, geritzt-durchbohrt, obenher kegelförmig, die untere Hälfte eylindrisch, deut- lich schräg gestreift, einfarbig hornbraun, der Apex nicht verschieden gefärbt. Die sieben nur leicht gewölbten Umgänge werden durch eine deutliche weiss gerandete Naht geschieden; sie nehmen langsam und regelmässig zu, der unterste ist an der Basis gerundet und nur kaum erkenn- bar um den Nabel herum zu einem Kamm zu- sammengedrückt. Die Mündung nimmt nicht ganz ein Drittel der Gesammthöhe ein; sie ist rundeiförmig, obenher schräg abgestutzt, aber nur wenig ausgeschnitten, fast senkrecht. Der Mundsaum ist ringsum zurückgeschlagen und ver- dickt, nach aussen durch eine leichte Einschnürung umgränzt, die wenig zusammenneigenden Ränder sind durch einen schwachen Gallus verbunden, welcher in der Nähe der Insertion des Aussen- randes einen kleinen Höcker trägt. Der Aussen- rand ist oben in einem Winkel gebogen und hat gegen die Mitte hin einen nach innen vorspringen- den schwachen aber deutlichen Zahn. Aufenthalt: im Sarafschangebiet, nicht weit von Samarkand bei Tschupanata von Fedtschenko entdeckt. Ich habe mit der Diagnose und Ab- bildung bei Martens völlig übereinstimmende Exemplare mit der unbestimmten Fundortsangabe Turkestan von der Linnaea erworben. Westerlund erwähnt als var. Fedtschenkoi Ancey eine Form mit stärker ausgebildetem Zahn des Aussenrandes und der Andeutung eines Zähn- chens auf der Spindel. 595. Buliminus Kuldshanus Mousson. Testa compresse perforata, conico-ovata, spira conica, apice vix obtusato, subtiliter et confertim oblique striatula, nitidula, corneo-albida, substrigata, spira inter- dum corneo-flavescente. Anfractus 7 con- vexi, sutura lineari profunde impressa discreti, superi celeriter crescentes, ante- penultimus et penultimus diametro sub- aequales, turgidi, ultimus */s altitudinis vix superans, supra planatus, basi sac- catus, antice arcuatim ascendens. Aper- tura subverticalis, basi vix recedens, late truncato-ovata;; peristoma undique expan- sum, intus labio albo tenui incrassatum, marginibus leviter conniventibus, callo tenuissimo junctis, margine externo re- gulariter arcuato, primum acuto, dein leviter expanso, columellari dilatato. Alt. 9, diam. 5, alt. apert. 4 Mm. Fig. 595 u. 596. > Buliminus Kuldshanus Mousson mser. — Wester- lund Fauna palaearct. Binnenconchjl. III: »9.274: Buliminus sogdianus var. Kuldschanus von Martens*) Centralasiat. Mollusken p. 22 tab. 3 fig. 5. Gehäuse zusammengedrückt durchbehrt, ei- förmig kegelförmig, mit kegelig verschmälertem Gewinde und kaum abgestumpftem Apex, sehr dicht und fein schräg gestreift, glänzend, weiss- lich hornfarben, mitunter mit undeutlichen ver- waschenen röthlich grauen Striemen. Die sieben Umgänge sind gut gewölbt und werden durch eine tief eingedrückte linienförmige Naht ge- schieden; die 3— 4 obersten, welche mitunter durch gelbliche Färbung ausgezeichnet sind, neh- men rasch zu, der drittletzte und der vorletzte sind beinahe gleichbreit und besonders stark ge- wölbt, der letzte, der wenig über zwei Fünftel der Gesammthöhe ausmacht, ist obenher etwas abgeflacht, an der Basis sackförmig vorgewölbt, nach der Mündung hin steigt er in deutlichem Bogen empor. Die Mündung ist nahezu senk- recht, nur unten leicht zurückgezogen, verhältniss- mässig gross, eiförmig, oben abgestutzt. Der Mundrand ist überall ausgebogen, innen durch eine dünne weisse Lippe etwas verdickt; die Ränder neigen nur leicht zusammen und sind durch einen ganz dünnen diffusen Callus ver- bunden, der regelmässig gebogene Aussenrand ist erst ganz schmal, dann etwas verbreitert, der Spindelrand besonders nach oben hin verbreitert. Aufenthalt: bei Kuldsha im Iligebiet, das abgebildete Exemplar in Dohrn’s Sammlung. 596. Buliminus Komarowi n. Testa rimata, cylindrico-ovata, basi leviter: at- tenuata, interdum fere pupiformis, summo breviter conico, acutiusculo, oblique ir- regulariter subtiliterque striatula, uni- color luteo-fulva, pone aperturam tantum *) Testa conico-ovata, compresse umbilicata, striatula, nitidula, carneo-albida, substrigata ; anfractus 7, suturis sat profundis distincti, su- premi 3—4 corneoflavi, concolores, celeriter cres- centes, antepenultimus et penultimus diametro subaequales, turgidi, ultimus brevis, supra pla- natus, infra saccatus, antice ascendens; aper- tura subverticalis, ?/s longitudinis occupans, truncato-ovata, peristomate undique expanso, raulum incrassato, albo, marginibus subappro- quinquatis, callo tenuissimo junctis, margine externo bene arcuato, ad insertionem attenuato, angulum acutum formante, margine columellari dilatato. — Long. 9—10, diam. maj. 51ia—6 min. 42/s Mm. ? Tafel CII. luteo strigata. Anfractus 8, superi con- vexiusculi, sequentes planiores, sed super suturam impressam albosignatam plerum- que subimbricatim prominuli, ultimus ?]s longitudinis vix aequans, pone aperturam planatus, basin versus attenuatus et circa rimam compressus. Apertura truncato- ovata, latiuscula, obliqua, basi recedens, intus lutescenti-fusca; peristoma subin- crassatum, lutescenti-albidum, marginibus fere parallelis, callo tenuissimo conjunctis, externo recto, simpliei, vix arcuato, basali et columellari verticaliter ascendente le- vissime subreflewis, columellari ad inser- tionem vix dilatato. Alt. 9,5, diam. max. 4, alt. apert. 3,5 Mm. Gehäuse deutlich geritzt, eylindrisch eiförmig, unten etwas verschmälert und oben leicht ver- breitert, fast pupaförmig, mit kurz kegelförmiger, scharf zulaufender Spitze, festschalig aber durch- scheinend, fein und unregelmässig schief gestreift, einfarbig gelblich hornbraun, an der Naht weiss- lich bezeichnet, hinter dem Mundrand mit einem weissgelben Saum. Es sind acht ziemlich lang- sam zunehmende Umgänge vorhanden; die oberen sind stärker gewölbt, die folgenden schwächer, aber über die Naht mitunter leicht schuppen- förmig vortretend, der letzte, welcher kaum zwei Fünftel der Gesammthöhe ausmacht, ist hinter der Mündung abgeflacht, nach unten verschmälert und um die Nabelritze herum leicht zusammen- gedrückt. Die Naht ist tief eingedrückt und deutlich weiss bezeichnet. Die Mündung ist ab- gestutzt breit eiförmig, nach unten zurück- weichend, innen gelblich braun, der Mundsaum ist einfach, leicht verdickt, Aussenrand und Spindelrand fast gleichlaufend, durch einen dünnen aber deutlichen Callus in gerader Linie verbunden; der Aussenrand ist einfach und steigt fast in einer geraden Linie, welche über die all- gemeine Contourlinie nicht vorspringt, nach un- ten; Basalrand und Spindelrand sind ganz leicht zurückgeschlagen; der Spindelrand steigt fast senkrecht empor und ist an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: im Alai-Gebirg; zwei ganz gleiche Exemplare in Dohrn's Sammlung. Zunächst mit Bul. asiaticus Mousson ver- wandt, aber hinter der Mündung stärker abge- flacht und mit mehr Windungen. 597. Buliminus (Chondrulopsis) Ha- berhaueri Dohrn. Testa aperte perforata, oblongo-conoidea, spira leniter attenuata, apice laevigato, leviter obtusato, nitidula, oblique striatula, griseo- Rossmässler, Iconographie Neue Folge IV. Fig. 59%. 4) cornea, apticem versus lutescens. Anfrac- tus 7— 7a convexi, sutura impressa fusco marginata discreti, regulariter crescentes, ullimus quam penultimus vie latior, circa perforationem angulatim subcompressus, antice haud ascendens. Apertura parva fere verticalis, truncato-ovalis, subcordi- formis, dentibus tribus subaequalibus, ad marginem externum, columellarem et pa- rietem aperturalem regulariter dispositis coarctata ; peristoma incrassatum album, marginibus callo praesertim inter inser- tionem marginis dextri et dentem parie- talem distincto junctis, basali et columel- lari reflexiusculis, columellari ad inser- tionem leviter dilatato. Alt. 7,5, diam. 2,5—3, alt. apert. 2,3 Mm. Buliminus Haberhaueri Dohrn mss. — Paetel Catalog ed. II. p. 151 (nomen). — Ancey in Bull. Soc. Mal. France 1886 p. ? — Idem*) in le Naturaliste (2) vol. X. No. 35 p. 189 (cum fig.). Gehäuse weit und ziemlich tief perforirt, läng- lich eiförmig mit verschmälertem Gewinde und durchsichtigem, glattem, leicht abgestumpftem Apex, ziemlich glänzend, fein schräg gestreift, horngrau, nach der Spitze hin gelblich. Es sind über sieben gut gewölbte Umgänge vorhanden, welche durch eine eingedrückte, bei frischen Exemplaren braun gerandete Naht geschieden werden und langsam und regelmässig zunehmen; die beiden letzten sind fast gleich breit, der letzte ist nach unten leicht verschmälert, um die Per- foration herum zu einem stumpfen Kamm zu- sammengedrückt, an der Mündung nicht empor- steigend. Die Mündung ist klein, fast senkrecht, abgestutzt eiförmig oder fast herzförmig, durch drei starke, weisse, ziemlich gleich starke Zähne *) Testa oblonga, aperte perforata, cum forma tum colore B. intumescenti cl. E. von Martens simillima, subtiiter vicque perspicue striatula, nitidula, spira oblonga, ad summum obtusa et paulatim attenuata; anfractus 7—7\a convexi suturaque impressa separali, regulariter crescentes, 4 primi diametro paulatim majores, sequentes subaequales, ultimus sat parvus, pa- rum attenuatus, late circa perforationem ob- scureque subangulatus. Apertura parva, recta, oblonga, tridentata: dentibus 2 in margine peri- stomatıs (uno in margine dextro, altero vix minore in sinistro prope columellam, ambobus sat acutis), tertio in pariete, elongato, intrante, calloso, propius angulum externum et cum eo fere connecto, caeteris majore et cum callo mar- gines Jungente continuo. Peristoma incrassatum, album, planum, dilatatum, superne strietum, ad columellam autem compressum. 7 50 Tafel OII u. CI. verengt, welche annähernd gleichmässig auf den Aussenrand, den Spindelrand und die Mündungs- wand vertheilt sind; der letztere ist etwas mehr lamellenartig und hängt mit dem die Randin- sertionen verbindenden Callus direct zusammen. Der Mundrand ist weiss, verdickt, aussen und unten umgeschlagen, die Ränder durch einen deutlichen, besonders zwischen Zahn- und Aussen- rand stärker entwickelten Callus verbunden, der Spindelrand an der Insertion leicht verbreitert. Aufenthalt: im Hasrat-Sultan-Gebirge süd- lich von Samarkand (Ancey); meine von Dohrn erhaltenen Exemplare von OÖsch in Ferghana. Zunächst mit Bul. intumescens von Martens verwandt, aber durch die Bezahnung und die mehr herzförmige, unten zusammengedrückte Mündung gut verschieden. — Ancey unterscheidet noch eine var. curta mit folgender Diagnose: Testa minor, minus producta, abbreviata, an- fractus 6'/2, apertura paulo major. Alt. 6'/2 Mm. 5398. Buliminus (Chondrula) seca- linus Mousson. Testa elongata, subeylindrica, aperte rimata, leviter striatula, nitidula, alba, pellucida griseo variegata ; spira sursum attenuata, apice obtusiuscula ; anfractus 7 convexius- culi, sutura profundiuscula discereti, ante- penultimus, penultimus et ultimus latitu- dine subaequales, ultimus bası rotun- datus, circa rimam umbilicarem subin- flatus; apertura '/s "totius longitudinis occupans, paulum obliqua, oblique semio- valıs, peristomate vix ecpansviusculo, in- crassato, marginibus callo distincto ad angulum externum tubereulifero junctis, margine externo supra incurvato, at- tenuato, columelları arcuato, breviter re- flexo. — Martens. Fig. 598 u. 599. Alt. 9, diam. 3,5, alt. apert. 3, diam. 2 Mm. Buliminus secalinus Mousson mss. — Martens Conchologische Mittheil. I. p. 27 tab. 6 fie. 8. 9. — Westerlund Fauna palae- arct. ILI. p. 69. — Martens COentralasiat. Mollusken p. 25 tab. 3 fig. 8. Gehäuse lang gestreckt, in den unteren zwei Dritteln annähernd cylindrisch, mit offenem Nabel- ritz, schwach gestreift, etwas glänzend, weiss mit durchscheinend grauen Striemen und Flecken; Gewinde oben etwas conisch verschmälert, mit stumpfer Spitze. Die sieben etwas gewölbten Umgänge werden durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden, der drittletzte, vorletzte und letzte von gleichem Durchmesser, der letzte unten ab- gerundet, um den steil abfallenden Nabelritz herum angeschwollen. Die Mündung ist klein und nimmt nur ein Drittel der ganzen Länge ein; sie ist etwas schief, schräg abgeschnitten, halb oval; Mundsaum kaum etwas ausgebogen, verdickt, beide Mundränder durch eine deutlich abgesetzte, wulstartige Auflagerung mit einem kleinen Höcker in der oberen Mündungsecke ver- bunden; Aussenrand oben ganz dünn und ein- gebogen, dann rasch dick werdend; Columellar- rand gebogen, nach aussen umgeschlagen, aber nicht merklich breiter als der Aussenrand. Aufenthalt: um Kuldscha in dem vom Ili bewässerten Theile des chinesischen Turkestan. Abbildung und Beschreibung nach Martens. Zunächst mit Bul. intumescens verwandt und wie dieser ein Mittelglied zwischen Zebrina, wozu die Färbung passt, und Ohondrula, wo- hin die Mündung weist. Er unterscheidet sich von intumescens durch dünneren Mundrand ohne Zahn am Aussenrand, etwas engeren Nabelritz, nach oben bauchigeres Gehäuse und in der Fär- bung. Tasel “0: 599. Buliminus (Chondrula) tuberifer Böttger. Testa dextrorsa, profunde rimata, aut eylindrata aut rarius eylindrato-oblonga, solida, corneo-badia, nitens; apex conicus, ob- tusiusculus. Anfractus 6'/—7'/e planu- lati, sutura impressa, anguste marginata, interdum pallidiore disjuneti, distincte striatı, strüis perobliquis; ultimus basi compressiusculus, ?r —'js altitudinis testae aequans, antice neque ascendens nec des- cendens, ad aperturam carneo-rubellus. Apertura truncato -ovalis, a latere vix compressa, tuberculo unico acuto marginis externi subsinuata, columella remota, pla- nata, incurva, albida; peristoma simplex, obtusum, ad sinulum subretractum, mar- gine columellari subrefleeum, rubello- labiatum, marginibus callo tenuissimo ad dextrum interdum subtubereulifero junctis. — Böttger. Alt. S!e—9"/a, lat. 3'/2, alt. apert. cca. 3, lat. cca. 2°Ja Mm. Buliminus (Chondrula) tuberifer Böttger Jahr- WERE EB rn Tafel CIL. bücher der deutschen malacozoologischen Gesellschaft VI. 1879 p. 22 t. 1 fig. 9. — Westerlund Fauna der palaearct. Binnenconchylien III. p. 37. — Kobelt Catalog der europ. Binnenconchylien ed. 11292 59% Gehäuse rechts gewunden, tief geritzt, eylin- drisch oder etwas oblong, festschalig, dunkel hornfarben, glänzend; Apex kegelförmig, oben abgestumpft. Die 6'/a—7!/g Umgänge sind flach, durch eine eingedrückte, schmal gerandete, mit- unter hellere Naht geschieden, deutlich und sehr schief gestreift; der letzte macht ein Drittel der Länge oder etwas weniger aus, er ist unten zu- sammengedrückt, hinter dem Mundrande röth- lich gesäumt und steigt vornen weder herab noch hinauf. Die Mündung ist abgestutzt ei- förmig, von der Seite her kaum zusammenge- drückt; durch einen spitzen Höcker auf dem Aussenrand wird oben eine Art Bucht abgetrennt; die Spindel ist zurückliegend, abgeflacht, ge- krümmt, weiss. Der Mundrand ist einfach, stumpf, am Sinulus etwas eingezogen, der Spindelrand zurückgeschlagen, mit einer röthlichen Lippe be- legt; ein dünner an der rechten Seite mitunter zu einem Höcker verdickter Callus verbindet ihn mit dem Aussenrand. Aufenthalt: auf dem Kasbek- und Kobi- Gebirg in Transcaucasien, von Hans Leder entdeckt. Abbildung und Beschreibung nach Böttger ]. c. 600. Buliminus (Chondrula) Lederi böttger. Testa dextrorsa, profunde rimata, aut cylin- drata aut cylindrato-oblonga, solida, corneo-olivacea, vix nitens; apex conicus obtusiusculus. Anfractus 7—8 planulati, sutura impressa, subirregulari, interdum pallidiore disjuneti, distincte striati, strüis, praecipue ad suturam, rugulosis; ulti- mus basi compressiusculus, !/s altitudinis aequans, antice vix ascendens, ad aper- turam dilute flavescens. Apertura ovato- triangularıs, basi distincte attenuata, fusca, edentula,; columella stricta, intus oblique ascendens; peristoma sub sinulo fere rectangulo modice ewpansum, re- flexiusculum, albolabiatum, marginibus callo tenuissimo, simpliei, rarissime ad dextrum subtubereulifero junctis. Labium dextrum superne sensim bisinuosum. — Böttger. Alt. 10—11, lat. 3°ı—4 Mm.; alt. apert. 3'/a, diam. 3 Mm. Fig. 600 u. 601. 5l Buliminus (Chondrula) Lederi Böttger Jahr- bücher der deutschen malacozoolog. Ge- sellschaft X. 1883 p. 177 tab. 7 fig. 1. — Westerlund . Fauna palaearctischer binnenconch. p. 37. Gehäuse rechts gewunden, tief geritzt, bald eylindrisch, bald mehr eylindrisch eiförmig, fest- schalig, hornfarbig olivenbraun, kaum glänzend; Apex kegelförmig, leicht abgestumpft. Es sind 7—8 Umgänge vorhanden, welche kaum gewölbt sind und durch eine unregelmässige, eingedrückte, mitunter hellere Naht geschieden werden; sie sind deutlich gestreift, die Streifen besonders nach der oberen Naht hin runzelartig; der letzte Umgang macht etwa ein Drittel des Gehäuses aus; er ist an der Basis etwas zusammengedrückt, steigt vorn etwas empor und ist hinter der Mün- dung leicht gelblich gefärbt. Die Mündung ist eiförmig dreieckig, nach unten deutlich ver- schmälert, innen bräunlich, ohne Zähne; der Mundsaum bildet oben einen fast rechtwinkligen Sinus, dann ist er mässig ausgebreitet, leicht um- geschlagen und mit einer weissen Lippe belegt; die Randinsertionen sind durch einen ganz dünnen, einfachen, nur äusserst selten oben ganz leicht höckerig verdickten Callus verbunden. Die Aussen- lippe ist oben undeutlich doppelt gebuchtet. Aufenthalt: in Suanetien. Abbildung und Beschreibung nach Böttger. Westerlund ]. ce. unterscheidet eine var. mitis von Borshom und gibt von derselben folgende Beschreibung: länglich eiförmig, mit conischem Wirbel, Umgänge 7, sehr schwach gewölbt, schnell zunehmend, jeder gut um ein Drittel höher als der vorgehende, der letzte ®/ der Gesammthöhe, Mündung fast triangulär, nach unten gegen links stark verschmälert, Aussenrand von der Insertion gleichmässig gestreckt bogig, gerade, scharf, dann stark gelippt, mit 1—2 sehr undeutlichen Zahn- höckern, Wand und Spindel ganz zahnlos, diese senkrecht, Ränder weit getrennt, sehr ungleich, Spindelrand stark verbreitert und zurückgebogen; Grösse 14:6 Mm. 601. Buliminus (Napaeus) Böttgeri Clessin. Testa conico-turrita, rimato-perforata, spira re- gulariter attenuata, apice acutiusculo, tenuis, subpellucida, sub lente distincte spiraliter lineolata, oblique subtiliter stri- ata, corneo-olivacea apice concolore. An- fractus 6'1/a—7'/2 sat convexi, sutura albomarginata, impressa disereti, regu- lariter erescentes, ultimus "Js altitudinis aequans, basi rotundatus, antice haud ascendens. Apertura obliqua, late ovata, 7* 52 Tafel CII. parum lunata, peristomate tenui, leviter expanso, vice reflexiusculo, tenuissime albolabiato, marginibus conniventibus, haud junetis, dextro ex insertione valde, dein minus curvato, columellari strictius- culo, ad insertionem dilatato, vix re- flexiusculo. Alt. 12! —15'/2, diam. anfr. ult. 6'/a—-7'ja, alt. apert. 6 Mm. Buliminus tener Mousson Journal de Conchzl. 1873 vol. 21 p. 204 nec Rossmässler. — Martens Jahrb. Mal. Gesellsch. 1876 p. 366. — Böttger ibid. 1881 p. 221. Buliminus Böttgeri Clessin Malacozool. Blätter Neue Folge VI. 1883 p. 49 tab. 2 fie. 15, nec Bul. Böttgerianus Kobelt.— Böttger*) Jahrb. D. Mal. Gesellsch. 1883 p. 176 t. 6. fig. 7. 8 (Ena). — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconch. III. p. 31. Gehäuse gethürmt kegelförmig, ritzförmig durchbohrt, mit gethürmtem, regelmässig ver- schmälertem Gewinde und ziemlich spitzem Apex, dünnschalig, durchscheinend, fein schief gestreift, unter der Loupe auch mit einer deutlichen Spiral- streifung versehen, aber durchaus nicht gekörnelt, hornbräunlich mit einem Stich in’s Olivenfarbene, die Spitze nicht anders gefärbt. Es sind 6'/—7'/2 ziemlich gewölbte, regelmässig zunehmende Um- gänge vorhanden, welche durch eine eingedrückte, weiss berandete Naht geschieden werden; der letzte ist etwas bauchig, doch durchaus nicht in der Weise, wie es die Olessin’sche Figur zeigt, an der Basis gerundet, vornen nicht empor- steigend. Die Mündung ist schief, weit eirund, nur wenig ausgeschnitten, der Mundsaum dünn, etwas ausgebreitet, kaum umgeschlagen, mit einer ganz dünnen, nur durch die weisse Färbung er- kennbaren Lippe belegt, die Ränder neigen zu- sammen bis auf etwa ein Sechstel des Umfanges und sind nicht durch Callus verbunden; der Aussenrand ist anfangs stark gebogen, dann mehr gestreckt, der Spindelrand ist ziemlich gerade, an der Insertion verbreitert, kaum zurückge- schlagen. *) Testa fere perforato-rimata, conico-turrita, tenuis, corneo-olivacea, spira elongato-conica ; apex acutiusculus. Anfr. 6'/a—7'/2, convexius- culi, sutura albomarginata sat impressa dis- juneti, striatuli distineteque spiraliter lineolati, nullo modo granulati, ultimus 's altitudinıs sub- aequans, subventricosus. _Apert. perobliqua, mo- dica, irregulariter late ovata, non labiata ; pert- stoma marginibus disjunctis, albescentibus, ın !/e peripheriae approximatis, callo non con- junctis, vix reflewiusculis, columelları substricto, dextro ad suturam valde curvato. — Böttger. Fig. 602. Aufenthalt: in Transcaucasien, bei Bors- hom und Koutais von Leder entdeckt, ziemlich selten. Meine Exemplare von Böttger für das Senckenbergische Museum erworben. Mousson, Martens und Böttger haben unsere Art für Bul. Merduenianus Kryn. — tener Ross- mässler genommen, doch nur, weil ihnen diese Art, die damals als verschollen gelten konnte, unbekannt geblieben war; die viel kleinere Mün- dung mit den ganz zusammenneigenden, durch einen Callus verbundenen Rändern, die ab- weichende Färbung und die fehlende Spiral- sculptur genügen, um den neuerdings von Ke- towski in der Krim wieder aufgefundenen Bul. Merduenianus von der transcaucasischen Art zu unterscheiden. — Ülessin’s Namen collidirt mit meinem, etwas älteren Buliminus (Chondrula) Böttgerianus ; es würde sich vielleicht empfeblen, da Bul. tener Rossm. doch in der Synonymie fällt, diesen Namen mit Mousson’s Autorität wieder aufzunehmen. 602. Buliminus (Chondrula) Olessini Retowski. Testa parva, ovata, dextrorsa, profunde rimata, solida, subtilissime striatula, cornea ; spira primum ’lente, dein subite attenuata, apice conico vix obtusato. Anfracus 6 —7 convexiusculi, sutura lineari discreti, re- gulariter crescentes, penultimus ante- penultimum latitudine vix superans, ul- timus ?|s longitudinis totius occupans, bası subcompressus, antice ascendens, pone mar- ginem aperturalem albidolimbatus et scro- bieulatus. Apertura subverticalis, trun- cato-ovalis, dentibus 6— 8 coarctata; parietalibus 2, supero minore, plerumque callo cum insertione marginis externi juncto, columellaribus 2, supero ma,jore lamelliformi intrante, altero basalı mi- nore, marginalibus 2—3, infero majore, supero parvo interdum obsoleto; peri- stoma expansum, albolabiatum, margini- bus callo tenuissimo ad insertionem mar- ginis dextri tuberculifero junctis. Alt. 5—6'J2, diam. 2'!/a—3°”]s Mm. Buliminus (Chondrula) Clessini Retowski*) ın Malacozoolog. Blätter Neue Folge VI. 1883 p. 56 t. 2 fig. 2. — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchyl. III. p. 46. — Retowski Mal. Bl. N. F. IX. 1886 p. 32. *) Testa dextrorsa, profunde rimata, ovata, solida, nitida, cornea; spira turgido-conica, apice acutiore; sutura laevis. Anfractus 6—6']2 Tafel CI. Gehäuse klein, eiförmig, rechts gewunden, tief geritzt, festschalig, etwas glänzend, fein schief gestreift, die todt gesammelten Exemplare bell hornfarben. Das Gewinde ist anfangs nur ganz langsam verschmälert, der drittletzte Um- gang kaum schmäler, als der vorletzte, dann ver- schmälert es sich rascher zu einer kegelförmigen, nur ganz leicht abgestumpften Spitze. Die 6 bis 7 Umgänge sind gut gewölbt und werden durch eine einfache Naht geschieden; sie nehmen lang- sam zu, der letzte macht nur etwa °/s der Ge- sammtlänge aus; er ist an der Basis leicht zu- sammengedrückt, hinter dem Mundrand weiss gesäumt und mit 1—2 den Zähnchen entsprechen- den Grübchen versehen; vorn steigt er deutlich empor. Die Mündung ist fast senkrecht, abge- stutzt rundeiförmig, durch 6—8 Zähnchen sehr verengt. Von den Zähnchen stehen zwei auf der Mündungswand, zwei auf der Spindel und 2—3 am Aussenrand. Von den Parietalzähnen ist der obere schwächer, aber meistens durch eine Callusleiste mit dem Höcker an der Inser- tion des Aussenrandes verbunden; Spindelzahn ist eine starke horizontale Lamelle, der untere gerade im Winkel zwischen Spindel- und Aussenrand stehende schwächer, doch immer deutlich vorhanden, von den Zähnen des Aussen- randes der unterste viel stärker, der oberste häufig verkümmert. Der Mundrand ist leicht ausgebreitet, innen mit einer weissen Lippe be- legt, die Ränder durch einen deutlichen, oben an der Insertion einen Höcker tragenden Callus verbunden. Aufenthalt: im Gebiet des schwarzen Meeres, an der Südküste der Krim von Retowski angeschwemmt gefunden. Meine Exemplare mir von Clessin mitgetheilt. Diese Art steht dem Buliminus ovularis Oliv. am nächsten, hat aber zahlreichere lang- samer zunehmende Umgänge und einen deut- licheren unteren Spindelzahn, auch sind die Marginalzähne anders gebaut und meist ein dritter oberster vorhanden. Den anfangs hervorgehöbe- nen Unterschied in der Gestalt hat der Autor nach Vergleichung reicheren Materials selbst wieder fallen lassen. eonvexiusculi, ultimus ?/s longitudinis testae sub- aequans. Apertura verticalis, subsemicircularis, 6—8 dentata: dentibus parietalibus 2, exteriore minore, saepissime callo cum dente anguları Juncto, 1 columellari valido, 1 basali minore, 3 dentibus marginalibus, quorum exterior minus altus interdum evanescit. Peristoma expansum, albolabiatum, marginibus disjunctis aut callo tenuissimo junctis. — Retowski. der obere . Fig. 603. 53 603. Buliminus (Chondrula) diodon Retowskit. Testa dextrorsa, rimata, elongato-oblonga, spira attenuata, apice leviter obtusato, solida, oblique striatula, nitidula, cornea, vel albido-cornea. Anfractus 8—9 regula- riter erescentes, convexiusculi, sutura im- pressa submarginata discreti, ultimus ?/ıo totius longitudinis occupans, circa rimam umbilicalem subcompressus, pone aper- turam planatus, albolimbatus. Apertura parum obliqua, irregulariter truncato- ovalis, bidentata, dente altero minore (interdum deficiente) ad parietem aper- turalem, altero ad medium margıinis ex- terni distinctiore; peristoma album, mar- ginibus conniventibus, callo tenuissimo Junctis, supero breviter curvato, externo fere stricto, infra leviter reflexiusculo, columellari reflexiusculo, ad insertionem leviter dilatato. Alt. 9,5, diam. 3'/ı, alt. apert. vix 3 Mm. Buliminus (Chondrula) diodon Retowski*) in Malacozool. Blätter Neue Folge vol. VI. 1883 p. 55 t. 2 fig. 1. — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchylien III. p. 49. — Retowski Malacozool. Blätter . Nz %. 1%92 92: Gehäuse rechts gewunden, geritzt, lang eiförmig mit verschmälertem, fast kegelfürmigem Gewinde und leicht abgestutztem Apex, festschalig, fein und schräg gestreift, ziemlich glänzend, auch noch bei todt gefundenen Exemplaren, heller oder dunkler hornfarben je nach dem Erhaltungs- zustand. Es sind beinahe neun Umgänge vor- handen, welche regelmässig zunehmen; sie sind ziemlich gewölbt und werden durch eine ein- gedrückte, leicht berandete Naht geschieden; der letzte nimmt etwa, drei Zehntel der Gesammt- länge ein und ist an der Nabelritze ganz leicht zusammengedrückt, hinter der Mündung abgeflacht und weiss gesäumt. Die Mündung ist nur wenig schief, unregelmässig abgestutzt eiförmig, durch zwei Zähne verengt, einen schwächeren, mitunter verkümmerten, aber, wenn vorhanden, deutlich *) Testa dextrorsa, rimata, oblonga, sursum attenuata, solida, nitidula aut albida aut corneo- albida.. Anfractus 7!/2--S'/2 convexiusculi, su- tura impressa, ultimus °/ıo longitudinis aequans. Apertura obliqua, truncato-ovalis, bidentata: dente altero compresso parietali, interdum de- fieiente, altero validiore supramediano in mar- gine dextro; columella obliqua nullo modo den- tata. Peristoma marginibus callo tenuissimo Junctis, columellari et externo infra dentem re- flexıs. 54 Tafel CIII. in's Innnere eindringenden auf der Mündungs- wand und einen stärkeren spitzen auf dem Aussen- rand unter der Mitte. Der Mundrand ist weiss, der kurze gebogene Öberrand biegt sich gegen den Spindelrand hin etwas ein und ist mit ihm durch einen ganz dünnen, aber deutlichen Callus verbunden, der Aussenrand ist unterhalb des Zähnchens verdickt und leicht zurückgeschlagen, der Spindelrand desgleichen; an der Insertion ist er leicht verbreitert und etwas geöffnet, ein Zahn ist nicht einmal angedeutet. Aufenthalt: im Gebiet des schwarzen Meeres, aber noch nicht genauer bestimmt; Retowski hat seine Exemplare am Südrand der Krim bei Sudak angeschwemmt gefunden. Das abgebildete Exemplar mir von Clessin mitgetheilt. 604. Buliminus (Chondrula) euxinus ketowski. Testa late cylindrice perforata, exwacte cylin- drica vertice breviter conico, apice sub- tili, obtusulo, griseo-cornea, concolor, nitens, oblique subtilissime striatula. An- fractus 11—12 plani, lentissime crescentes, sutura linearı marginata levissime im- pressa view ascendente discreti, ultimus '/a testae haud superans, basi rotundatus, anlice subascendens, pone labrum albo strigatus et sulco subtili horizontali, dente interno respondente munitus. Apertura parum obliqua, truncato-ovata, dentibus trıbus albis subaequalibus coarctata, dente 1 in medio labio externo, 1 horizontali in margine columellari, tertio lamelliformi in pariete aperturali; peristoma expan- sum, album, marginibus callo tenui Junctis. Alt. 11'Ja, diam. 3°Ja, alt. apert. 3!Ja Mm. Buliminus (Chondrula) euxinus Retowski*) Malacozool. Blätter Neue Folge vol. 6 1883 p. 54. — Westerlund Fauna palae- arct. Binnenconchylien III. p. 48. Gehäuse mit weiter cylindrischer, tief ein- dringender Durchbohrung versehen, genau cylin- drisch mit kurz kegelförmiger Spitze und feinem, leicht abgestumpftem Apex, einfarbig horngrau *) Testa dextrorsa, perfecte cylindracea, ob- lique striatula, nitida, griseo-albida ; spira eylin- drica, supra breviter conica; sutura vix impres- sula. Anfractus 11, vix convexiusculi, ultimus antice medio impressus, !/ı longitudinis testae vix superans. Apertura obliqua, rotundato- ovalıs, tridentata: margine dextro et sinistro unidentatis, dente tertio compresso parietali. Peristoma espansum, albolabiatum, marginibus callo tenui junctis. — Retowski, Fig. 604 u. 605. (in frischem Zustande wohl dunkler), glänzend, unter der Loupe sehr fein schräg gestreift. Es sind mindestens elf Umgänge vorhanden (die Spitze ist etwas beschädigt); sie sind flach und nehmen äusserst langsam zu; die feine linien- förmige, leicht gerandete Naht steigt kaum merk- lich an; der letzte Umgang nimmt nicht mehr als ein Viertel der Gehäuselänge ein, ist an der Basis gerundet und steigt vornen leicht empor; der Rand hinter dem Mundsaum ist weisslich und ‘hat eine feine, eingedrückte, horizontale Furche, welche dem Zahn des Aussenrandes ent- spricht. Die Mündung ist nur wenig schief, ab- gestutzt eiförmig, durch drei gleiche, starke, weisse Zähnchen verengt; der eine Zahn steht auf der Mitte des Aussenrandes, der zweite mehr horizontale auf der Spindel, der dritte ein- dringende lamellenförmige auf der Mündungs- wand. Der Mundrand ist weiss, ausgebreitet, die Ränder durch einen dünnen Callus verbunden. Aufenthalt: wahrscheinlich an der klein- asiatischen Nordküste; bis jetzt ist nur ein Exem- plar bekannt, welches Retowski an der Südküste der Krim angespült fand; er hatte die Güte, es mir zur Abbildung anzuvertrauen. 605. Buliminus (Chondrula) nanus Retowski. Testa dextrorsa, anguste rimato-perforata, ovato- elongata, subeylindrica, spira regulariter attenuata apice subtili leviter obtusato, lutescenti-cornea, nitida, subtranslucida, subtiliter oblique striatula. Anfractus 8'/2 convexiusculi, leniter regulariterque cres- centes, sutura lineari impressa margi- nata discreti, ultimus °/s longitudinis occupans, pone labrum albolimbatus, de- pressus, medio. sulco horizontali, denti interno respondente, exaratus, basi rolun- datus, subsaccatus, antice haud ascendens. Apertura parum obliqua, truncato-ovalis, distincte et late albolabiata, dentibus 4 validis coarctata; dente 1 verticali com- presso latiusculo in medio labro externo, altero profundo truncato ad basın, ter- tio compresso subhorizontali columelları, quarto lamellari profunde intrante in pariete aperlurali, callo albo distincto cum insertione marginis dextri conjuncto; dens quintus minor profundus in labro externo supero vix conspicuus; peristoma expansiusculum, albo incrassatum, mar- ginibus distantibus, vix callo tenuissimo Junclis. Alt. 10,5, diam. 3,5, alt. apert. 3 Mm. Tafel CIH. Buliminus (Chondrula) nanus Retowski mss. — Westerlund Fauna der palaearctischen Binnenconchylien III. p. 41. Gehäuse rechts gewunden, eng ritzförmig durchbohrt, lang eiförmig, unten cylindrisch, nach oben regelmässig verschmälert mit feinem, leicht abgestumpftem Wirbel, gelblich hornfarben, glänzend, durchscheinend, fein schräg gestreift. Die 8'/a Umgänge sind leicht gewölbt und neh- men langsam und regelmässig zu; sie werden durch eine feine, leicht eingedrückte, etwas be- randete Naht geschieden; der letzte, welcher kaum drei Achtel der Gesammtlänge einnimmt, ist hinter der Lippe mit einem weissen Saum be- legt, hier abgeflacht und mit einer dem Innen- zahn entsprechenden deutlichen Horizontalfurche sculptirt, vorn nicht emporsteigend, unten ge- gerundet und leicht sackförmig ausgebuchtet. Die Mündung ist etwas schief, abgestutzt ei- förmig, breit weiss gelippt, durch vier auffallende starke Zähne sehr verengt. Der eine Zahn steht in der Mitte des Aussenrandes und besteht aus einer senkrechten halbkreisförmigen Lamelle; der zweite besteht in einer tiefliegenden, nach rechts auffallend abgestutzten Schwiele am Basalrand; der dritte steht fast horizontal auf der Spindel, der vierte ist eine starke, tief eindringende, in der Mitte geschwungene Lamelle auf der Mün- dungswand, welche durch einen starken glänzen- den Callus mit der Insertion des Aussenrandes verbunden ist. Bei genauem Zusehen entdeckt man noch ein fünftes kleines Zähnchen am Aussenrand kurz unter seinem Ansatz. Der Mundsaum ist etwas ausgebreitet, weiss ver- dickt, die Randinsertionen bleiben weit getrennt und sind kaum durch einen ganz dünnen Callus verbunden. Aufenthalt: wahrscheinlich ebenfalls im nördlichen Kleinasien; die Art wurde bis jetzt nur angeschwemmt an der Südküste der Krim von ‚Retowski gefunden; das abgebildete Exem- plar ist mir von ihm mitgetheilt. 606. Buliminus (Chondrula) Bro- tianus Clessın. dextrorsa, anguste rimato-perforata, elongato-ovata, apice regulariter atte- nuato, obtusulo, solidula, nitidula, sub- tilissime striatula, albida (spec. detritum) summo flavido. Anfractus 7 convexius- euli, sutura profunde impressa discreti, leniter et regulariter crescentes, ultimus 2/5 longitudinis occupans, basi circa per- forationem compressus, antice haud as- cendens. Apertura parum obliqua, lunato- ovata, peristomate acuto, dilatato sed vıx Testa Fig. 606 u. 607. 55 reflexo, intus labro crasso albo remoto munito dentibusque 6 coarctato: 2 aequa- libus in labro externo, 1 minore basalı, 1 horizontali columellari, lamellisque 2 inaequalibus intrantibus in pariete aper- turali; sub lente lamella tertia minima in pariete et dens parvulus prope in- sertionem marginis externi observantur. Margines conniventes, sed haud junett. Long. 9, diam. 3Vs, alt. apert. 3'/2 Mm. Buliminus Brotianus Clessin in schedula. Gehäuse rechts gewunden, ziemlich eng und ritzförmig durchbohrt, lang eiförmig mit regel- mässig verschmälertem Gewinde und leicht ab- gestumpftem Apex, festschalig, glänzend, nur ganz fein gestreift, das vorliegende etwas ver- bleichte Exemplar weisslich mit gelblichem Apex. Es sind nur sieben ziemlich gut gewölbte Um- gänge vorhanden, die durch eine tief eingedrückte Naht geschieden werden und langsam und regel- mässig zunehmen; der letzte nimmt etwa zwei Fünftel der Gesammtlänge ein, steigt vornen empor und ist an der Basis um den Nabelritz herum zusammengedrückt. Die Mündung ist nur wenig schief, rund eiförmig, oben schief ausge- schnitten, der Mundrand breit erweitert, aber kaum zurückgeschlagen, scharf, in einiger Ent- fernung mit einer starken weissen Lippe belegt, welche zwei starke gleiche Zähne auf der Aussen- lippe, einen etwas kleineren an der Basis und einen horizontal gerichteten auf der verbreiterten Spindel trägt. Ausserdem stehen auf der Mün- dungswand noch dicht nebeneinander, aber in ungleicher Tiefe, zwei eindringende Lamellen und bei genauerem Zusehen bemerkt man an der In- sertion des Aussenrandes noch eine dritte ganz schwache Lamelle und ihr gegenüber auf dem Aussenrand ein kleines Knötchen. Die Ränder neigen etwas zusammen, sind aber nicht durch Callus verbunden. Aufenthalt: in Syrien, das abgebildete Exemplar mir von Olessin zur Veröffentlichung mitgetheilt. Zur Gruppe der Bul. ovularıs gehörend, aber durch die schlankere Gestalt und die gewölbten Umgänge genügend charakterisirt. 607. Buliminus (Chondrula?) dubius Retowski, Testa parva, graciliter elongato-oblonga, dex- trorsa, rimata, solidula, sub lente tantum subtiliter striatula, nitidula, corneo-fusca ; spira turrita, apice laevi leviter obtusato, Anfractus 8— 9 comvexiusculi, sutura impressa submarginata disereti, leniter regulariterque crescentes, ultimus ”J/ıo 56 Tafel CIV. testae longitudinis occupans, basi sub- compressus, pone peristoma compressus et albido limbatus, haud ascendens. Aper- tura parum obliqua, ovato-oblonga, sub- sinuata ; peristoma expansum, intus dis- tinete albolabiatum, marginibus callo tenuissimo junctis, externo primum ar- cuato, dein strieto, supra medium sub- tuberculato, columellari ad insertionem dilatato, columella leviter tortuosa. Alt. ad 11, diam. ad. 3,5 Mm. Buliminus dubius Retowski*) Malacozoologische Blätter Neue Folge IX. 1886 p. 33. — (Chondrula) Westerlund Fauna palae- arct. Binnenconchyl. III. p. 49. Gehäuse klein, schlank, lang eiförmig, rechts gewunden, geritzt, unter der Loupe fein gestreift, festschalig, etwas glänzend, hell hornbraun, ver- blichene Exemplare mehr gelblich. Das Gewinde ist hoch gethürmt, gleichmässig verschmälert, mit ganz leicht abgestumpftem Apex. Es sind *) Testa dextrorsa, rimata, ovato-oblonga, solida, nitıdula, corneo-fusca ; anfractus 7'/a—9, convexiuseuli, sutura impressa, ultimus *|ıo longitudinis testae subaequans; apertura ob- longo-ovata, sinuata; columella torta, callosa, margo ezterior in parte supera callo dentem simulante munita ; peristoma albolabiatum, mar- ginibus callo tenuissimo junctis, reflewis. — Long. 6,8—11, lat. 2,6—3,3 Mm. — Retowski. Fig. 608. 8—9 Umgänge vorhanden, welche durch eine eingedrückte, leicht weiss berandete Naht ge- schieden werden; sie sind ziemlich gewölbt und nehmen langsam und regelmässig zu, der letzte nimmt kaum ein Drittel der Gesammtlänge ein, ist unten leicht zusammengedrückt, hinter dem Mundrand abgeflacht und gelblich weiss gesäumt; er steigt vornen nicht empor. Die Mündung ist wenig schief, lang eiförmig, mehr oder minder ausgesprochen buchtig; der Mundrand ist aus- gebreitet, innen mit einer deutlichen weissen Lippe belegt, die Ränder sind durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Aussenrand ist anfangs gebogen, dann verläuft er gerade nach unten; hier trägt er oberhalb der Mitte mehr oder minder ausgesprochen die Andeutung eines Zahns. Die Spindel ist etwas gedreht, der Basal- rand an der Insertion erheblich verbreitert. Aufenthalt: irgendwo im Küstengebiet des schwarzen Meeres, bis jetzt nur angeschwemmt an der Südküste der Krim von Retowski ge- funden. Meine Exemplare habe ich von Olessin erhalten. Eine eigenthümliche, schwer zu klassifieirende Art, die man sich versucht fühlen könnte zu Azeca zu stellen, die aber auch trotz der un- verkennbaren Aehnlichkeit mit Buliminus diodon Ret. bei Chondrula fremdartig steht. Retowski wäre nicht abgeneigt, sie zu Napaeus zu rechnen, Westerlund stellt sie neben diodon zu Chondrula. Tafel CN. 608. Buliminus (Napaeus) cosensis Reeve. Testa profunde rimato-perforata, conıca turrita, spira regulariter attenuata, apice acutius- culo, luteo-corneo, irregulariter sed dis- tincte oblique striatula, cinereo-albida, indistincte corneo-pellucido strigata et punctata. Anfractus 8, superi conveswcius- -culi, inferi planiores, regulariter leniterque crescentes, sutura profunde impressa sub- crenulata discereti, ultimus ?/s altitudinis vix aequans, ad peripheriam subangu- latus, basi rotundatus, antice haud as- cendens. Apertura ovata, parum obliqua, vix lunata, intus fuscescens; peristoma acutum, expansum, remote tenwissime albo- labiatum, marginibus conniventibus, callo tenuissimo junctis, dextro et infero regu- lariter arcuatis, columellari reflexiusculo, distincte oblique plicato. Alt. 16, diam. anfr. ult. 6,5, alt. apert. 5'/2 Mm. Bulimus cosensis FReeve Üonchologia iconica sp. 474. — Pfeiffer Monogr. Heliceorum vivent. vol. III. p. 361. — Kobelt Cata- log europ. Binnenconch. ed. II. p. 55 (Petraeus). — Pfeiffer Nomenclator p. 287 (Petraeus). — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchylien III. p. 62 (Petraeus). Gehäuse tief geritzt, fast durchbohrt, gethürmt kegelförnig mit regelmässig verschmälertem Ge- winde und ziemlich spitzem, durch gelbliche Fär- bung ausgezeichnetem Apex. Die Oberfläche ist unregelmässig, aber deutlich und leicht bogig gestreift, eine Spiralsculptur nicht erkennbar, die Färbung ist mit Ausnahme der drei obersten Umgänge bläulich weiss mit wenigen durchsichtig hornfarbenen Striemen und Punkten. Von den vorhandenen 8 Umgängen sind die drei obersten stark, die folgenden schwächer, die untersten fast Tafel GIV. gar nicht gewölbt; sie werden durch eine tief eingedrückte, leicht crenulirte Naht geschieden und nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte nimmt kaum über zwei Fünftel der Ge- sammthöhe ein, ist unten gerundet und am Um- fang undeutlich kantig; er steigt vornen nicht empor. Die Mündung ist etwas schief, eiförmig, wenig ausgeschnitten, innen bräunlich ; der Mund- rand ist dünn, einfach, innen etwas zurück mit einer ganz dünnen weissen Lippe belegt, kurz aber deutlich ausgebreitet; die Ränder neigen nur leicht zusammen und sind durch einen ganz dünnen Callus verbunden, Aussenrand und Unter- rand sind regelmässig gerundet, der Spindelrand ist zurückgeschlagen und trägt oben eine schräge deutliche Falte. Aufenthalt: auf Cos, von dort das abge- bildete Exemplar, mir von Böttger mitgetheilt; Exemplare von der Insel Symi sind etwas schlanker und weniger geritzt. Die früheren Autoren haben diese hübsche Art sämmtlich zu Petraeus gerechnet, doch hat sie meiner Ansicht nach weder mit Petraeus noch mit Zebrinus etwas zu thun, sondern steht am richtigsten bei Napaeus; besonders Bul. kaby- lianus aus der nordafrikanischen, Bul. graecus aus der griechischen Formenreihe schliessen sich ihr ziemlich eng an. Von Bul. caesius böttger unterscheidet sie sich eigentlich nur durch den stets kurz ausgebreiteten Mundsaum, durch die etwas convexeren Umgänge und die deutlichere Spindelfalte. — Martens und böttger wollen den Namen in cous umwandeln, das wäre zwar gram- matisch richtiger, aber es gibt schon einen Buli- mus cous Reeve aus Ostindien. ©09. Buliminus (Napaeus) caesius böttger. profunde rimata, conico-turrita, spira regulariter attenuata, apice acutiusculo, luteo-corneo, tenuiuscula, coeruleo-albida, hie illie pellueido-corneo strigata ac macu- lata, irregulariter sed. distincte striatula, strüs perobliquis. Anfractus 7—8 vix convexiuscult, saepe subirregulariter con- torti et ad suturam imbricatim promi- nuli, sutura impressa submarginata dis- ereti, leniter crescentes, ultimus major, ad peripheriam subangulatus, basi ro- tundatus, '/s allitudinis aequans, antice haud ascendens. Apertura ovata, parum obliqua, vix lunata, intus fuscescens; peri- stoma acutum, vix expansum, remote tenuissime albolabiatum, marginibus ap- proximatis, callo tenuissimo junctis, dex- tro regulariter arcuato, columellari re- Rossmässler, Iconographie Neue Folse IV, Testa Fig. 609. 87 flexiusculo, ad ınsertionem oblique in- tuenti plica obliqua compressa munito. Alt. 17, diam. anfr. ult. 7,5, alt. apert. 6 Mm. Buliminus (Zebrina) caesius Böttger*) Proc. Zool. Soc. London 1885 p. 24 cum fig. — (Napaeus) Westerlund Fauna palae- arct. Binnenconch. III. p. 29. Gehäuse tief geritzt, gethürmt kegelförmig, mit flachen, nicht gewölbten Seiten, das Gewinde regelmässig verschmälert mit horngelbem, spitzem Apex, dünnschalig, blauweiss mit unregelmässi- gen, wenig auffallenden, durchscheinend horn- grauen Striemen und kleinen Flecken, nur wenig glänzend, mit dichten unregelmässigen, sehr schief gerichteten Strichen sculptirt. Es sind 7—8 Um- gänge vorhanden, welche durch eine eingedrückte, leicht gerandete Naht geschieden werden; sie sind nur ganz leicht gewölbt, aber häufig etwas unregelmässig aufgewunden, so dass sie an der Naht über den nächstfolgenden schuppenartig vor- springen; der letzte ist etwa zwei Fünftel so lang wie das Gehäuse (Böttger gibt nur ein Drittel an), am Umfang undeutlich stumpfkantig, an der Basis gerundet; er steigt vornen nicht empor. Die Mündung ist eiförmig, wenig schief, kaum aus- geschnitten, im Gaumen leicht bräunlich über- laufen; der Mundsaum ist scharf, kaum ausge- breitet, bei ganz ausgebildeten Exemplaren innen mit einer ganz dünnen, zurückliegenden, weissen Lippe belegt, die Ränder sind genähert und durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Aussen- rand ist gut gerundet, der Spindelrand ist zurück- geschlagen und trägt am Ansatz eine nur beim schiefen Einblick erkennbare zusammengedrückte schiefe Falte. Aufenthalt: auf dem Taygetos (Krüper); bei Smyrna (Goldfuss teste Böttger). Auch Spratt gibt Griechenland an. — Chios (Böttger). Diese Art ist die nächste Verwandte des nord- afrikanischen Buliminus kabylianus und bildet *) Testa profunde rimata, clavato-turrita, tenuis, coeruleo-alba, hic illie strigis punetisque grisers ornala, anfractibus tribus superis corneo- luteis; spira conico-turrita, ad latera vix con- vexa; apex modice acutus. Anfractus 7—8 per- parum convexi, saepe paululum subimbricati, sutura impressa submarginaia disjuncti, ir- regulariter striatuli, striüs valde obliquis, ulti- mus sub medio fere subangulatus, deorsum vix attenuatus, ad aperturam non ascendens, /s altıtudınıs aequans. Apertura ovata, intus dilute fuscula; peristoma acutum, vix expansum, aut non aut vix remote sublabiatum, marginbus valde approximatis, callo tenuissimo Jjunctis, dextro bene arcuato, columellari reflexiuseulo ; columella subtorta vel oblique subplicata. Alt. 15, diam. 5!/s Mm. 8 58 Tafel CIV. Fig. die Verbindung zwischen den orientalischen und nordafrikanischen Napaeus. Mit Zebrina hat sie nichts zu thun, auch Westerlund rechnet sie mit Recht zu Napaeus. Böttger möchte sie mit Martens für eine Varietät von Bul. cosensis Reeve halten, wogegen ich nicht viel einzuwenden haben würde. Er bestreitet auch das Vorkommen auf dem Taygetos, ich möchte aber Krüper's ganz bestimmte Angabe doch nicht so ohne Weiteres von der Hand weisen. Buliminus (Mastus) unius böttger. „Simillimus Bul. pusio Brod., differt testa ma- jore, anfractibus 6 nec 5'J2 striatulis, strüs ad suturam non impressis, aper- tura tuberculo angulari transverso dis- tinctissimo instructa et columella distinc- tius plicato-torta.“ — Bböttger. Alt. 15, diam. min. 7\/a, maj. 8 Mm.; alt. apert. 6'!J2, lat. 5'/e Mm. Buliminus (Mastus) unius Böttger Proceedings Zoolog. Society London 1885 p. 23 eum. fig. Ich habe diese bis jetzt nur von Spratt in wenigen Exemplaren gesammelte Art nicht selbst gesehen und kann nur copiren, was Böttger da- rüber sagt. Sie unterscheidet sich demnach von dem weiter verbreiteten Bul. pusio Brod. wesent- lich nur durch den Besitz eines deutlichen Höckers auf der Spindelwand. Aufenthalt: auf der Insel Unia. bildung nach Böttger ]. c. 610. Die Ab- G11. Buliminus (Mastus) milensis Böttger. breviter sed profunde rımata, conico- oblonga, solidula, epidermide nitida, lutea, strigis obsoletis olivaceo-fusceis ornata in- duta ; spira convexo-contca; apex acutius- ceulus. Anfractus 7 vie convexiuseuli, su- tura lineari, erenulata et fere submargi- nata disjuncti, obsolete striatuli, strüis ad suturam paulo distinctioribus, ad basin hi: ülie spiraliter lineolati, ultimus ?]s altitudinis aequans. Apertura »parva, truncato-ovalis, superne et inferne angu- lata; peristoma albolabiatum, marginibus late distantibus, callo distincto Junctis, dextro longo ad suturam breviter sub- sinuato, parum curvato, columellari brevi, subreflexo ; columella recta, planata ; tuber- culum angulare nullum. — Böttger. Alt. 18,5, diam. ma). 8, min. 7,5 Mm.; alt. apert. fere 7'/a, diam. 5'/2 Mm. Testa 610.6 1m. 61%: Buliminus (Mastus) milensis Böttger Procee- dings Zoological Society London 1885 p. 25 fig. 3. — Westerlund Fauna palae- arct. Binnenconchylien ILI. p. 16. Gehäuse kurz aber tief geritzt, lang kegel- förmig, ziemlich festschalig, mit einer glänzen- den gelblichen, undeutlich olivenbraun gestriem- ten Epidermis überzogen; Gewinde convex-kegel- förmig, Apex ziemlich spitz. Die sieben Umgänge sind kaum gewölbt, durch eine linienförmige, leicht gekerbte, etwas gerandete Naht geschieden, un- deutlich gestreift, die Streifung nach der Naht hin etwas deutlicher; an der Basis sind auch Spuren einer Spiralstreifung erkennbar. Der letzte Umgang nimmt etwa zwei Fünftel der Ge- sammthöhe ein. Die Mündung ist verhältniss- mässig klein, abgestutzt eiförmig, oben und auch unten an der Vereinigung des Aussenrandes mit dem Spindelrand deutliche Ecken bildend; der Mundrand ist mit einer weissen Lippe be- legt, die Ränder bleiben weit getrennt und sind durch einen deutlichen Callus verbunden, welcher oben keinen Höcker trägt; der lange Aussenrand ist an der Insertion ausgebuchtet, dann wenig gebogen, der Spindelrand kurz, etwas zurück- geschlagen, die Spindel gerade und abgeflacht. Aufenthalt: auf der Insel Milo, von Ad- miral Spratt entdeckt. Diese Art steht den verwandten höckerlosen Arten, wie pusio Brod., pseudogastrum Hesse, etuberculatus Ffld., zwar ziemlich nahe, unterscheidet sich aber von allen durch die bedeutendere Grösse, die mehr cylindrische Gestalt und die schwächere Streifung, welche auf dem der Originaldiagnose beigegebenen Holz- schnitt arg übertrieben ist. 612. Buliminus (Napaeus) Stokesi Böttger. Testa breviter rimata, turrita, solidula, nitidula, corneo-albida, hie illie obscurius luteo stri- gata; spira exacte turrita; apex obtusus, obscurius luteus. Anfractus 8 convexius- culi, medii fere plani, lente accrescentes, sutura impressa submarginata disjuneti, striatuli, superiores pro latitudine testae alti, ultimus major, basi tumidulus, *|s altitudinis subaequans. Apertura sub- recta, acuminato-ovala, faucibus fuscula ; peristoma tenue, albolabiatum, margini- bus subexpansis, dextro ad suturam pa- rum arcuato, columelları subreflexo; co- lumella subeoncava, superne sat distincte contorto-plicata. — Böttger. Alt. 17,5, diam. maj. 7, min. 5°/ı Mm.; alt. apert. 6, lat. 4 Mm. TalelıCIV. Eig. 613,u. 614. 59 Buliminus (Ena) Stokesi Böttger Proceed. Zoo- logical Society London 1885 p. 25 fig. 4. — Westerlund Fauna palaearct. Binnen- conchyl. III. p. 28. Gehäuse kurz geritzt, gethürmt, ziemlich fest- schalig, etwas glänzend, weisslich hornfarben mit zerstreuten unregelmässigen gelblichen Striemen; Gewinde regelmässig gethürmt mit stumpfem, et- was gelblichem Apex. Es sind 8 Umgänge vor- handen, die oberen ziemlich gewölbt, die mitt- leren flacher, die oberen sind relativ hoch; sie nehmen langsam zu und werden durch eine ein- gedrückte, leicht berandete Naht geschieden; sie sind nur leicht gestreift; der letzte ist grösser, etwa ?,5s des Gehäuses einnehmend, an der Basis etwas aufgetrieben. Die Mündung ist fast ge- rade, spitz eiförmig, mit braunem Gaumen; der Mundrand ist dünn, schwach weiss gelippt, die Ränder sind etwas ausgebreitet, der Aussenrand an der Naht leicht gebogen, der Spindelrand etwas umgeschlagen; die Spindel ist leicht con- cav, oben mit einer deutlichen gedrehten Falte. Aufenthalt: auf Amorgo, nur ein todtes Exemplar von Admiral Spratt gesammelt. Ab- bildung und Beschreibung nach Föttger. ‚Böttger vergleicht diese Art mit Buliminus caucasius FPfr., sie unterscheide sich durch die genau kegelförmige, nicht gewölbt kegel- förmige Gestalt, die hellere Färbung und die Striemenzeichnung. 613. Buliminus (Napaeus) carpa- thius Böttger. Differt a Bul. Stokesii testa fere perforato- rimata, oblongo-turrita, corneo-lutea, hic Ulie fusculo strigata, spira convexo- lurrita, anfractıbus 7 distincte convexiori- bus, celerius accrescentibus, sutura magis impressa disjunctis, ruguloso - striatis, strüs multo - distinctioribus, apertura magıs obliqua, late acuminato - ovata, peristomate simpliei, acuto, non labiato, margine columelları prope rimam reflexo, perforationem semitegente. — böttger. Alt. 14, diam. min. 4,5, ma). 5,5 Mm.; alt. apert. 5, lat. 3'/'g Mm. Buliminus (Ena) carpathius Böttger Procee- dings Zoological Society London 1885 p. 26 fig. 5. — Westerlund Fauna palae- arct. Binnenconchylien ILI. p. 28. Böttger hat diese Art nur im Vergleich mit Bul. Stokesii beschrieben, obschon die Abbil- dungen gerade nicht sehr dazu auffordern. Sie unterscheidet sich demnach durch das fast durch- bohrte, nicht blos geritzte Gehäuse, die mehr oblong gethürmte Gestalt; die Färbung ist horn- gelb, hier und da mit braunen Striemen; die Aussenseiten des Gewindes sind gewölbt; die sieben Umgänge sind deutlicher gewölbt, nehmen rascher zu, sind viel deutlicher gestreift und wer- den durch eine tiefer eingedrückte Naht ge- schieden; die Mündung ist schiefer, breit ei- formig, oben spitz, der Mundrand einfach, scharf, nicht gelippt, der Spindelrand ist über die Per- foration zurückgeschlagen. Aufenthalt: auf der Insel Karpatho, von Admiral Spratt gesammelt; Abbildung und Be- schreibung nach Böttger. 614. Buliminus (Retowskia) Schlaeflii Mousson. Testa anguste rimato-perforata, ovato-pupifor- mis spira subite attenuata, breviter conica, apice mucronate prominulo, corneo-fusca, undique oblique costulato-striata, costulis distincte granulosis, granulis infra su- turam majoribus. Anfractus 8, supremi convexi, striati, in speciminibus Juntori- bus basi carinati, sequentes vie con- vexiusculi, perparum crescentes, sutura impressa lineari disereti, ultimus sub- cylindricus, inferne leviter attenuatus, . basi rotundatus, antice haud ascendens. Apertura lata, irregulariter ovata, obli- qua, parum lunata, ‘2 altitudinis haud aequans; peristoma late reflexum, albido tenuiter labiatum, marginibus vie con- niventibus, callo tenwissimo junctis, ex- terno regulariter sed mediocriter arcuato, cum columelları oblique ascendente angu- lum formante, columellari ad insertionem dılatato, plica obliqua truncaluram simu- lante munito. Alt. 13,5, diam. 7, alt. apert. 6 Mm. Buliminus (Chondrula) Schlaeflii Mousson (Co- ‚quilles Schlaefli II. 1863 p. 390 (Sep. Abz. p. 70). — Pfeiffer Monogr. Helice- orum viventium vol. VI. p. 59. Nomen- clator Heliceorum p. 296. — (Retowskia) Böttger Nachrichtsblatt Mal. Gesellsch. XIII. 1881 p. 125. — Kobelt Catalog europ. Binnenconchylien ed. II. p. 55. — Westerlund Fauna palaearct. Binnen- conch. III. p. 21. — Böttger Jahrbücher Deutsch. Mal. Gesellsch. 1881. VIIT, ». 220 X. 1883 p. 174. Gehäuse ganz eng und ritzförmig durchbohrt, eiförmig, etwas pupaartig oben verbreitert, dann rasch zu einer niedrig kegelförmigen Spitze mit zitzenförmig vorspringendem Apex verschmälert, dünnschalig, etwas durchscheinend, hornbraun mit einem Stich ins Röthliche, schräg rippen- 8* 60 Tafel CIV. streifig, die Rippen mit Ausnahme der Embryonal- windungen gekörnelt, unter der Naht meist mit einem etwas deutlicheren Korn. Es sind reich- lich acht Umgänge vorhanden, die obersten ge- wölbt, die folgenden flach und bei jungen Exem- plaren scharf gekielt, so dass junge Stücke fast an Helix ciliata Venetz erinnern, die späteren an Breite nicht mehr zunehmend, nur ganz leicht gewölbt, der letzte fast eylindrisch, nach unten leicht verschmälert und etwas ausgezogen, an der Basis gerundet, vornen nicht emporsteigend. Die Mündung ist schief, verhältnissmässig gross, doch nicht, wie Westerlund angibt, zwei Drittel, sondern erheblich weniger als die Hälfte der Gesammthöhe ausmachend, breit eiförmig, nur wenig ausgeschnitten; der Mundrand ist allent- halben breit zurückgeschlagen und mit einer dünnen weisslichen Lippe belegt, welche die Grundfarbe durchscheinen lässt, die Ränder nei- gen kaum zusammen, nur der Aussenrand biegt sich erheblich nach innen; der Verbindungscallus ist sehr dünn. Der Aussenrand ist regelmässig aber nicht stark gerundet und bildet mit dem Spindelrand einen deutlichen Winkel]; der Spindel- rand steigt schräg empor, ist oben verbreitert und trägt innen eine deutliche kurze Schrägfalte, welche ihn unten abgestutzt erscheinen lässt. Aufenthalt: im Flussgebiet des Rion in Transcaucasien, anscheinend ziemlich verbreitet, aber überall äusserst selten. Das abgebildete Exemplar, mir von Böttger geliehen, wurde von Leder im Suramgebirg gesammelt. Bul. Schlaeflii lässt sich weder bei C'hon- drula, wie Mousson wollte, noch bei Petraeus, wohin ihn Pfeiffer im Nomenclator rechnet, ohne Zwang unterbringen. Böttger hat darum eine eigene Untergattung Retowskia für ihn errichtet und gibt von derselben folgende Diagnose. „Lesta pupaeformis, ovata, apice mucronate prominulo, anfractibus speciminum junio- rum ad basin valde carinatıs, epidermide castaneo-fusca induta, nucleolo eleganter radiatim costulato-striata, caeterum undi- que dense granulata, sutura granulis majoribus ornata. Apertura subgen. Petraei Beck, sed marginibus callo leviore parietali junctis et columella ad basin plica tortuosa oblique truncata insignis.““ 615. Buliminus (Mastus) gastrum Ehrenberg. Testa rimato-subperforata, ovato-ventricosa, utrinque attenuata, subtiliter oblique stri- atula, circa rimam striis spiralibus quo- que sculpta, nitidula, unicolor olivaceo- fusca. Anfractus 7 planiusculi, sutura simpliei albomarginata disereti, regula- riter crescentes, ultimus basın versus Fig. 615 u. 616. attenuatus, spirae longitudinem haud aequans. Apertura ovata, obliqua, obli- que lunata, ad insertionem marginis ex- terni haud tuberculata; peristoma sim- plex, album, marginibus vix conniventibus, externo dilatato, columellari brevissimo, obliguo, supra dilatato, reflexo, haud appresso. Alt. 14—16,5, diam. 6,5 Mm. Bulimus gastrum Ehrenberg*) Symbolae phy- sicae, nec autor. neque Iconographie I. Fig. 1354 = Bul. pseudogastrum Hesse. — Hesse Jahrbücher der deutschen Ma- lacozool. Gesellschaft 1882 IX. p. 328 t. 12 fig. 7. — Westerlund Fauna palae- arct. binnenconchyl. III. p. 19. Gehäuse fast durchbohrt geritzt, bauchig ei- förmig, in der Mitte verdickt, nach oben und unten verschmälert, fein schräg gestreift, an der Basis mit feiner Spiralstreifung versehen, etwas glänzend, einfarbig olivenbraun; die sieben Um- gänge sind kaum gewölbt, sie nehmen langsam und regelmässig zu und werden durch eine ein- fache, weiss bezeichnete Naht geschieden; der letzte ist unten etwas verschmälert, gerundet, etwas kürzer als das Gewinde. Die Mündung ist balbeiförmig, schief, schräg ausgeschnitten, ohne Höcker an der Randinsertion, Mundrand einfach, weiss, der Aussenrand ausgebreitet, der Spindel- rand sehr kurz, schief, verbreitert und umge- schlagen, aber nicht fest angedrückt. Aufenthalt: Arissain Syrien (Ehrenberg), — Brumana im Libanon (Schumacher teste Böttger.) Die Schnecke von Syra, welche Mousson zu- erst auf Dul. gasirum gedeutet, hat bis in die neuere Zeit allgemein für Bul. gastrum gegolten und ist auch von mir unter diesem Namen ab- gebildet worden, Sie ist aber von dem neuerdings wieder aufgefundenen ächten gastrum aus dem Libanon sehr verschieden und von Hesse mit Recht mit einen neuen Namen versehen worden. 16. Buliminus (Mastus) bonensis Westerlund. Testa rimata, oblonga, spira conoidea, apice obtusulo, fusco-cornea, nitidula, ruditer striatula. Anfractus 7 convexiusculi, re- gulariter erescentes, ultimus bası rotun- datus, circa rimam vie compressus, ad aperturam leniter descendens, pone labium lutescens ; sutura subirregularis, albo mar- ginata. Apertura parum obliqua, trun- cato-oblonga; peristoma album, subincras- =) Testa ovata oblonga utrinque angustior, medio turgida, corneo-fusca, subtiliter oblique striata, anfractibus 7 planiuseulis, apertura semiovata, labro intus margine albo subreflexo. — Bul. montano valde affınis est, sed medio -magis turgidus, Tafel CIV. satum, marginibus distantibus, externo patulo aperto, cum columellari dilatato angulum formante; paries aperturalis prope marginem dextrum tuberculo mi- nimo munita. Alt. 14, diam. 5/2 Mm. Buliminus (Napaeus) bonensis Westerlund Fauna der palaearct, Binnenconchylien TO Gehäuse eng geritzt, oblong mit kegelförmi- gem, am Apex abgestumpftem Gewinde, horn- bräunlich, etwas glänzend, rauh gestreift, unter der Loupe undeutlich hammerschlägig. Die sieben 'Umgänge sind etwas gewölbt und nehmen regel- mässig zu; sie werden durch eine etwas un- regelmässige, weiss berandete Naht geschieden ; der letzte ist an der Basis gerundet, an der Nabelritze kaum merkbar zusammengedrückt, hinter dem Aussenrand gelblich gefärbt; er steigt vornen ganz leicht herab. Die Mündung ist et- was schief, abgestutzt eiförmig, der Mundsaum weiss, leicht verdickt, die Randinsertionen bleiben entfernt und sind nicht verbunden, der äussere Rand ist offen und bildet mit dem verbreiterten Spindelrand einen Winkel. Auf der Mündungs- wand steht dicht an der Insertion des Aussen- randes ein schwaches, aber deutliches Höckerchen. Aufenthalt: bei Bona in Algerien, einige Exemplare von mir im Genist der Seybouse ge- funden, Fig.’ 612. 61 Westerlund stellt diese Art neben Bul. ob- scurus zu Napaeus; er hat dem kleinen Höcker- chen an der Mundrandinsertion und dem Winkel zwischen Spindel und Aussenrand keine Bedeu- | tung beigelegt und beide in der Diagnose gar nicht erwähnt. Ich kann in ihr nur eine ganz nahe Verwandte von Bul. pupa sehen; möglicherweise handelt es sich um eine auf den kalkarmen Schiefern des Dschebel Edoush verkümmerte Zwergform desselben. Ein Zweifel an der rich- tigen Bestimmung ist ausgeschlossen, da ich Westerlund’s Original aus der Ponsonby’schen Sammlung vergleichen konnte; meine Exemplare sind nur ein wenig grösser und in der Färbung frischer erhalten. G17. Buliminus pupa var. tunetanus Reeve. Differt a typo testa majore, distinctius costulato- striata, colore pallidiore. Alt. ad 20 Mm. Bulimus tunetanus Beeve Conchologia veonica sp. 581. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass Bul. tunetanus Reeve auf eine Varietät des bul. pupa gegründet ist, aber es erscheint zweckmässig, seinen Namen als Varietätnamen beizubehalten für die grossen, hellen, stark seulptirten Formen von Bul. pupa, welche sich namentlich im östlichen Theile von Nordafrika finden. Das abgebildete Exemplar stammt von Porto Farina in Tunisien. Tarek e\: Die nordafrikanischen Buliminus. Es ist eine der auffallendsten Erscheinungen in der Zoogeographie der Mittelmeerländer, dass Nordafrika eine ganze Anzahl von Beziehungen zu dem Oriente zeigt, die in Sieilien und Süd- italien fehlen und auf eine Verbindung mit Klein- asien zu einer Zeit deuten, wo Sicilien entweder noch gar nicht existirte oder nur einen ganz unbedeutenden Archipel im Kreide- oder Tertiär- meer bildete, während die Granitmassen Calab- riens und der neptunischen Berge, die ja viel älter sind, sowie das mit ihnen zusammenhängende tyrrhenische Festland durch ein tiefes, inselfreies Meer von dieser Verbindung geschieden waren. Wir haben schon im vorigen Bande gelegentlich der Erörterung der Verwandtschaft von Helix massylaea und (odringtoniti auf diese Ver- hältnisse hingewiesen und sind hier bei der Ab- handlung der nordafrikanischen buliminus ge- nöthigt, noch einmal darauf zurückzukommen. Während wir in ganz Westeuropa einschliess- lich der Apenninhalbinsel nur die bekannten fünf deutschen Buliminusarten finden und nur in den Küstenländern des Mittelmeeres Buliminus pupa hinzukommt, finden wir in Nordafrika eine formenreiche Fauna, welche sich zwar auf wenige Grundtypen zurückführen lässt, aber doch bereits so weit specialisirt ist, dass die zahl- reichen Formen genügende und constante Unter- schiede bieten, um als Arten anerkannt zu wer- den. Diese Fauna steht gegenwärtig vollkommen isolirt. Sieilien, Sardinien, die Balearen, Süd- spanien bieten keinerlei verwandte Formen, erst auf den Kanaren treten wieder Buliminus auf, welche sich mit den algerischen vergleichen lassen und es ist auffallend, dass dieseihnen näher stehen, als irgend eine andere bekannte Buliminusfauna. Während die Kreidekalkberge Tunisiens, am Bu Kornein, am Dschebel Rsass, am Zaghuan, von zahlreichen Buliminusformen bevölkert sind, haben die ihnen in jeder anderen Beziehung völlig gleichen sicilianischen Felsenberge, der Eryx, die Randberge der Goldmuschel von Palermo, die Hochgipfel der Madonien keinerlei eigenthüm- liche Formen. Von den Kanaren dagegen kennen 62 Tafel CV. Fig. 618—20. wir 23 Buliminusarten, von den ferneren Acoren noch 7, während auf Madera die Gattung .zu fehlen scheint. Der Gedanke liegt nahe, diese beiden Buliminus-Faunen in engere Beziehungen zu bringen, aber dazu fehlen bis jetzt noch völlig die Verbindungsglieder. Aus dem westlichen Ma- rocco ist meines Wissens ein eigenthümlicher Buliminus noch nicht bekannt geworden. Nicht nur im Norden, um Tanger und Tetuan, scheint die Gattung zu fehlen, auch im Süden um Mogador, wo die Fauna doch ziemlich genau bekannt ist, hat man einen Buliminus so wenig gefunden, wie in dem auch ziemlich erforschten Reraya- thal am Nordabhang des westlichen Atlas und auf dem Plateau von Mtuga. Nun ist zwar die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass sich am Südabhang des Atlas oder im Antiatlas Arten finden werden, welche die Verbindung herstellen, wie das ja auch für die kanarischen Leucochroen und für die südmaroccanische Leonia scrobicu- lata wahrscheinlich ist, aber vorläufig sind sie noch nicht gefunden und eine Theorie, welche eine Ueberwanderung tertiärer Formen von Mittel- europa nach den Kanaren und eine Rückwande- rung von da nach der Atlashalbinsel unter Ver- meidung von Nordmarocco annehmen wollte, wäre denn doch ein wenig zu gewagt, besonders an- gesichts der geringen Vertretung der Gattung im Tertiär, aus welchem bis jetzt nur eine einzige Art, Petraeus gracılis Thomae aus dem Hoch- heimer Landschneckenkalk, bekannt geworden ist. Auch in den jüngeren Schichten West- europas ist die Gattung BDuliminus nicht stärker vertreten, als in ganz Europa mit Ausnahme der Balkanhalbinsel heute auch; ihr Verbreitungs- centrum hat immerim Südosten undin Centralasien gelegen und eine Ableitung der nordafrikanischen und kanarischen Formen von den tertiären, wie sie sich für die Oyclostomiden so bequem bietet, ist vorläufig überhaupt noch ausgeschlossen. Wir bleiben also auf eine Ableitung der algerischen Buliminus von denen der südlichen Balkanhalbinsel und Kleinasiens angewiesen und zwar muss die eventuelle Ueberwanderung auf einem direkten Verbindungswege erfolgt sein, denn in Syrien und Palästina herrschen andere Untergattungen, ganz abgesehen von dem Hinder- niss, welches die Sahara einer Verbreitung von Mollusken entgegengestellt haben würde. Buli- minus caesius Böttger und Bul. graecus Beck, beide im Taygetos vorkommend, sind räumlich die nächsten Arten und in der That wohl auch die nächsten Verwandten; caesius und kabyli- anus stehen sich kaum weniger nahe, als Helix Codringtoni und massylaea. Die nordafrikanischen Buliminus sind in aus- gesprochenem Masse kalkstete Felsenschnecken ; wo sich Kalkfelsen finden, wird man von Oran bis Tunis auch wohl nie vergeblich nach einem oder einigen Buliminus suchen. Von den weiter verbreiteten Typen gehört Buliminus todillus Morelet vorwiegend dem Westen an, cirtanus Mor. und Jeannoti Terv. finden sich nur östlich von Algier, Milevianus und seine Verwandten beginnen bei Constantine und reichen bis zu den Kalkbergen Tunisiens. Alle Arten zeichnen sich durch eine grosse Wandelbarkeit aus, fast jeder Fundort hat seine eigenthümliche Form ent- wickelt, die Zahl der beschriebenen Arten ist darum in neuerer Zeit erheblich gestiegen, doch lassen sie sich unschwer auf wenige Formen- kreise zurückführen. Sie sind auch sämmtlich ziemlich enge mit einander verwandt, und nur der auf die Hochgipfel der grossen Kabylie be- schränkte Buliminus euryomphalus Letourneux und der von mir an einer isolirten Stelle in der Nähe von Tunis entdeckte Buliminus Micelii stellen aberrante, nach dem heutigen Stand un- serer Kenntnisse völlig isolirt stehende Formen dar. 618—20. Buliminus (Napaeus) ka- bylianus Letourneux. Testa yerforata, elongato-ovata, oblique sub- tiliterque striatula, strüs suturam versus distinctioribus, coerulescenti-cinerea, in- distincte corneo vel fusco, praesertim in anfractibus superis, strigata ; spira elon- gata, sat regulariter attenuata, apice sub- tili, laevigato, corneo, leviter obtusato. Anfractus 7 sat celeriter crescentes, su- tura impressa discereti, superi convexi, sequentes superne subdepressi, infra con- vexiores, ultimus major, supra subeylin- drieus, spirae altitudinem haud aequans, basi rotundatus, circa perforationem vix compressus. Apertura parum obliqua, oblonga, vix lunata, intus corneo-lutea ; peristoma tenue, intus leviter albolabia- tum, marginıbus conniventibus, callo te- nuissimo junctis, externo recto, acuto, in- fero reflexiusculo, columellari dilatato et super perforationem leviter reflexo. Alt. 16—158 Mm. Bulimus kabylianus Letourneux*) in Annales malacologiques 1870 p. 307 pl. 6 fig. 5. 6. — Westerlund Fauna der palaearct. Binnenconchylien III. p. 23. *) Testa aperte perforata, ventricoso-elongata, passim subpellucido-cornea, passim opaca ac cretacea (prioribus corneis, ceteris cinereo-albi- dulis ac flammulis cormeis passim variegatis), oblique irregulariterque striatula ; spira elongato- Tafel CV. Gehäuse ziemlich offen durchbohrt, lang ei- förmig oder unten eylindrisch mit lang ausge- zogenem, regelmässig verschmälertem Gewinde und feinem, aber doch etwas abgestumpftem, glattem, hornfarbenem Wirbel, fein und unregel- mässig gestreift, die Streifen nach der Naht hin etwas stärker vortretend, mitunter ganz leicht gehämmert, glänzend, blaugrau mit undurch- sichtig weissen, hornfarbenen und braunen Schräg- striemen, letztere besonders auf den oberen Um- gängen, mitunter sehr hübsch gezeichnet. Es sind sieben ziemlich rasch zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine eingedrückte, bis- weilen eingeschnürte Naht geschieden werden; die oberen sind gut gewölbt, die unteren oben- her etwas abgeflacht, so dass die stärkste Wöl- bung nahe über der Naht liegt; der letzte nimmt weniger als die Hälfte des Gehäuses ein; er ist obenher fast cylindrisch, unten gerundet, um die Nabelritze herum nur ganz leicht zusammenge- drückt. Die Mündung ist nur wenig schief, rund eiförmig, nur ganz leicht ausgeschnitten, innen gelblich hornfarben, diese Färbung scharf gegen die weisse Lippe abstechend; der Mundsaum ist dünn, mit einer dünnen weissen Lippe belegt, die Ränder stark zusammenneigend und durch einen dünnen aber deutlichen Callus verbunden, der Aussenrand wenig gewölbt, geradeaus, scharf, der Unterrand leicht umgeschlagen, der Spindel- rand oben verbreitert und über die Perforation zurückgeschlagen. Aufenthalt: in der Schlucht Chabet el-Akra zwischen Bougie und Setif, zahlreich an den Kalk- wänden sitzend. Diese Art ist der Mittelpunkt eines sich eng an Buliminus Jeannotii einerseits,an Bulet- minus Cirtanus Morelet andererseits an- schliessenden Formenkreises, der für die grosse Kabylie und deren Kalkfelsen charakteristisch ist, sich aber an jedem einzelnen Fundorte et- was anders ausprägt. In der Schlucht Chabet el-Akra sogar kann man zwei verschiedene Haupt- formen unterscheiden, eine einfach milchweisse mit hornfarbenem Apex und eine braun ge- striemte, wie sie Fig. 618 einerseits, 619 und oblonga, ad apicem modo acuminata; apice valido, obtuso, laevigato; anfr. 7 (prioribus rotundatis, ceteris convexiusculis), sat celeriter ac regulariter cerescentibus, sutura impressa se- paratis, ultimo majore, oblongo, '/s altitudinis superante; apertura leviter obliqua, vix lunata, oblonga, intus corneo-lutea; peristomate recto, acuto, intus leviter albolabiato; margine: colu- mellari superne dilatato, reflexo, marginıbus valde approximatis, tenui callo junctis. — Alt. 17, diam. 7 Mm. Fig. 621. 63 620 andererseits darstellen. Letztere ist meistens etwas mehr kegelförmig, erstere mehr walzen- förmig mit kegelförmiger Spitze, aber beide kom- men durcheinander vor und sind durch alle mög- lichen Uebergänge verbunden, so dass von einer Trennung nicht die Rede sein kann. — Bul. kabylianus ist von allen mir bekannt gewordenen nordafrikanischen Napaeusarten die grösste und schon dadurch genügend charakterisirt. Von der folgenden, ihr in Gestalt, Grösse und Zeichnung sehr nahe kommenden Art unterscheidet sie sich scharf durch den völligen Mangel der Spiral- sculptur. 621. Buliminus isserieus m. Testa rimato-perforata, elongato-ovata, spira conico turrita, oblique irregulariter stria- tula, sub lente fortiore subtilis- sime spiraliter striolata, albido- lutescens, strigis flammulisque interruptis pulcherrime ornata, apice corneo, laevi- gato, obtusulo. Anfractus 7 sat celeriter erescentes, sutura sat impressa disereti, superi convexiusculi, ultimus subeylindri- cus, basi rotundatus, circa rimam vix compressus. Apertura parum obliqua, oblonga, vix lunata, intus lutescens; peri- stoma tenue, leviter albolabiatum, fere undique reflexum, marginibus conniventi- bus, callo tenuissimo junctis, columellari dilatato, super rimam reflexo. Alt. 15, diam. max. 6, alt. apert. 6 Mm. Die in den berühmten und vielbesuchten Gor- ges de Palestro östlich von Algier am Durch- bruch des Isser oriental durch die Kreidekalke der Kabylie lebende Buliminusform ist von den französischen Forschern seither gewöhnlich zu Buliminus Cirtanus Morelet gerechnet worden; auch ich habe sie unter diesem Namen verschickt. Bei genauerer Prüfung war ich allerdings mehr geneigt, sie als Lokalform von Buliminus kaby- lianus zu betrachten, wofür nicht nur die ganz auffallende Uebereinstimmung mancher Formen, wie z. B. gerade Fig. 620 und 621a, sondern auch die Lage des Vorkommens sprechen. Eine Betrachtung mit einer schärferen Loupe bei schiefer Beleuchtung zeigte aber an allen Exem- plaren aus den Gorges von Palestro die eigen- thümliche charakteristische Microsculptur des Buliminus Bourguignati Letourneux, die ich an den hunderten von Bul. kabylianus niemals gefunden habe, und zwang mich so, die Form als selbständig anzuerkennen, um so mehr, als sie mit Buliminus Bourguignati, der am Gipfel des vom Isser durchbrochenen Kalkriegels von Tizi- Rir vorkommt, durch die nachher zu beschrei- 64 Tafel CV. Fig.-622..623. 624 u. 625. bende Zwischenform verbunden ist, welche sich an einem Felsenband ungefähr in der Mitte des Abhanges findet. Sie als Varietät von Buliminus Bourguignati zu betrachten, geht nicht wohl an, da sie offenbar die Stammform dieser extremen Entwicklung darstellt, obschon die Höhenform früher beschrieben worden ist. Neben den häu- figeren schlanken Exemplaren, wie sie Fig. 621a darstellt, finden sich auch im Thale schon ein- zeln, aber nicht allzuselten, kürzere gedrungene Formen mit auffallend verkürztem Gewinde, wie sie Fig. 621b zeigt, der direkte Uebergang in die nachfolgende Varietät. 622. Buliminus issericus var. tran- stens m. Differt a typo testa ventricosa, latius rimata, ‚spira abbreviata, peristomate minus re- flexo. Alt. 12, diam. 6, alt. apert. 5 Mm. Buliminus Subsemanni m. in sched. Diese Form findet. sich, wie schon erwähnt, an einem Felsenbande, welches den von der Isserschlucht aufsteigenden Bergabhang von Tizi- Rir in halber Höhe unterbricht und stellt sich somit räumlich ebenso zwischen Buliminus issericus m. und Duliminus Bourguignati Letourneux, wie sie beide Arten in der Schalenform untrennbar verbindet. Wodurch diese von der Tiefe zur Höhe regelmässig zunehmende Verkürzung und Bauchigkeit des Gehäuses bedingt wird, dürfte schwer festzustellen sein. Der Fundort, an wel- chem ich die var. transiens sammelte, ist aller- dings von dem des typischen issericus insofern verschieden, als letzterer eine glatte Kalkwand darstellt, an welcher die Schnecken mit der Mündung fest angedrückt sitzen, während die var. transiens an einem zerklüfteten Haufen von Felsblöcken und in deren Klüften lebt, welche nach Süden einfallen; die Zunahme des Breiten- durchmessers und Abnahme der Länge bieten unter solchen Verhältnissen anscheinend doch keinen besonderen Vortheil im Kampf ums Dasein. 623. Buliminus Bourguignati Letour- neu. Zur Vergleichung hier noch einmal mit ab- gebildet. Der Letourneux’sche Name ist um fünf Jahre älter als Bulöminus Semanni Morelet. Die Form ist anscheinend auf den höchsten Gipfel des Berges von Tizi-Rir beschränkt. 624. Buliminus (kabylianus var.?) mansurensis m. Testa late rimata, elongato-ovata, oblique ruditer irregulariterque striatula, sordide cinerea, plus minusve fusco-corneo strigata wel subfasciata; spira elongatäa, attenuata, apice corneo, obtusulo. Anfractus 7 sat celeriter erescentes, parum convezxi, sutura profunde impressa discereti, penultimus supra suturam plerumque prominens, ul-: timus subeylindricus, basi subsaccatus et angulum obtusissimum eirca rimam for- mans. Apertura vix obliqua, ovato-ob- longa, vix lunata; peristoma tenue, sub- expansum, intus leviter albolabiatum, marginibus conniventibus, vie callo junc- tis, externo arcuato, columellari subverti-' cali ad insertionem dilatato, cum basali angulum plus minusve distinetum for- mante. Alt. 14, diam. maj. 6, alt. apert. 6 Mm. Gehäuse breit und bogig geritzt, lang ei- förmig mit stark verschmälertem Gewinde und leicht abgestumpftem Apex, schief rauh und un- regelmässig gestreift, schmutzig grauweiss mit braunen Striemen, mitunter auch mit einer Art Binde mit hornfarbenem Apex, selbst unter starker Vergrösserung ohne Spuren von Spiralseulptur, ziemlich dünnschalig. Es sind sieben ziemlich rasch zunehmende, nur wenig gewölbte, durch eine tief eingedrückte Naht geschiedene Umgänge vorhanden; der vorletzte springt fast immer et- was kantig über die Naht vor; der letzte ist fast eylindrisch, unten sackförmig vorgezogen und um die breite, offene Nabelritze herum stumpfkantig zusammengedrückt. Die Mündung ist kaum schief, länglich eirund, nur ganz wenig ausgeschnitten ; der Mundsaum ist dünn, ringsum leicht ausge- breitet, innen mit einer dünnen weissen Lippe belegt, der Gaumen gelblich; die Mundränder neigen zusammen, sind aber nur durch einen kaum erkennbaren Callus verbunden; der Aussen- rand ist gerundet, der oben verbreiterte und über die Nabelritze zurückgeschlagene Spindelrand steigt fast senkrecht herab und bildet mit dem Basalrand eine deutliche Ecke. Aufenthalt: um Beni Mansur am Südfuss des Djurdjura, an einer niederen Felsenbank im Thale des Sahel. Ich habe mich nur mit Zögern entschlossen,‘ dieser Form einen eigenen Namen zu geben; sie unterscheidet sich aber ganz constant von Bul. kabylianus durch die flacheren Umgänge, den viel weiteren Nabelritz und die deutliche Ecke zwischen Spindelrand und Basalrand. 625. Buliminus Jeannotii Terver. Testa rimato-perforata, ovato-oblonga, spira re- gulariter attenuata, tenuiuscula, oblique subtiliter striatula, sub lente strüis minu- Tafel CV. Fig. 626 u. 627. 65 tissimis spiralibus eingulata, ceretaceo- alba, strigis corneis obliquis pulcherrime ornata, anfractibus superis corneis ; summo minuto, vix obtusulo. Anfractus vie 7 conveat, regulariter crescentes, sutura profunda discereti, ultimus subeylindricus, basi leviter saccatus, circa rimam vix compressus. Apertura late ovato-rotun- data, leviter truncato-lunata, intus alba; peristoma excpansum, intus subtilissime albolabiatum, marginibus conniventibus, callo tenuissimo junctis, columellari ad insertionem dilatato et reflexo. Alt. 12,5, diam. maj. 6, alt. apert. 5 Mm. Bulimus Jeannotii Terver*) Catalogue Mol- lusques terr. et fluviat. Nord del’ Afrique 1839 p. 39 pl. 4 fig. 10. 11. — Bour- guignat**) Malacologie de !’ Algerie vol. II. p. 10 pl. 2 fig. 9—14. — Morelet in Journ. Conchyliol. 1853 p. 290. — Kobelt Catalog palaearct. Binnenconch. ed. II. p. 53. — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchylien III. p. 24. Bulimus Terverit Dupotet mss. apud Forbes, Mollusca of Algiers and Bougia, in Ann. Nat..Hist. 1838 ». 253 pl. 12 fig. 1, nec Bul. Terverianus Webb et Berth. Bulimus barbarus L. Pfeiffer Monographia Heli- ceorum viventium vol. II.p. 124, nec Linne. Gehäuse ritzförmig durchbohrt, lang eiförmig mit regelmässig verschmälertem Gewinde und nur ganz leicht abgestumpftem Apex. dünnschalig, fein und unregelmässig schief gestreift, unter einer stärkeren Loupe auch mit ganz feinen Spiral- linien umzogen, kreidig weiss mit hornbraunen durchsichtigen Striemen, welche nach dem Apex *) B. testa ovato-oblonga, ventricosa, cornea, pellucida, minutissime striata, umbtlicata; flam- mulis albidis longitudinalibus ornata ; apertura rotunda; peristomate reflexo. Longueur 5—6 lignes, largeur 2—3 lignes. — Terver. **) Testa rimato-perforata, ventricoso-obesa, oblongoque acuminata, tenera, pellucida, cornea ac flammulis opacis albidis passim variegata, oblique irregulariterque striatula; spira acu- minata, apice obtusissimo, sicut mamullato, laevi- gato, pallidiore ; — anfractibus 6 convexiusculis, requlariter crescentibus, sutura impressa sepa- ratis; ultimo majore, ventroso, rotundato, "Js altitudinis superante; apertura leviter oblıqua, vix lunata, oblongo-rotundata; peristomate acuto, patente, intus vie subinerassato-albidulo,; mar- gine basali patulo; margine columellari prae- sertim superne reflexo ; marginibus convergenti- bus, approximatis, tenuissimo diaphanoque callo junctis. hin überwiegen und zu einem einfarbigen Horn- braun werden. Es sind knapp sieben Umgänge vorhanden; sie sind gut gewölbt, durch eine tief eingedrückte Naht geschieden und nehmen lang- sam und regelmässig zu; der letzte nimmt über ein Drittel der Gesammtlänge ein; er ist bei meinen Exemplaren durchschnittlich fast walzen- förmig, unten leicht sackförmig vorgezogen, doch kommen auch bauchigere Exemplare vor; eine Zusammendrückung um die Nabelritze herum ist kaum bemerkbar. Die Mündung ist kaum schief, weit rundeiförmig, oben ganz leicht abgestutzt ausgeschnitten, im Gaumen weiss mit durch- scheinenden Striemen; der Mundrand ist dünn, leicht ausgebreitet, nur mit einer ganz dünnen weisslichen Lippe belest; die Ränder neigen zu- sammen und sind durch einen ganz dünnen durch- scheinenden Callus verbunden, der Spindelrand ist am Ansatz verbreitert und zurückgeschlagen. Aufenthalt: an den Kalkfelsen des Dschebel Gouraya bei Bougie, besonders am Weg nach dem grossen Leuchtthurm, nicht allzuhäufig. Bul. Jeannotii ist der Mittelpunkt des hier behandelten Formenkreises, auch räumlich; die Unterschiede von kabylianus und cirtanus in ihren typischen Formen sind allerdings erheblich genug, werden aber durch die an den zwischen- liegenden Lokalitäten vorkommenden Formen völlig verwischt. Auch Bul. Letourneuxi, obschon immer ungestriemt, schliesst sich eng an diesen Formenkreis an, der von der Schiffahschlucht bis nach Tunis an allen Kalkfelsen vertreten ist. 626. Buliminus (Jeannotii var.) blida- hensis m. Differt a typo testa graciliore conica, angustius rimata, solidiore, anfractu ultimo minore, marginibus magis conniventibus. Alt. 15, diam. maj. 6,5, alt. apert. 5,5 Mm. Fine besonders durch die schwächere Auf- treibung des letzten Umganges gut unterschiedene Form mit schlankerem Gehäuse, engerer Nabel- ritze und mehr zusammenneisenden Mundrän- dern; die durchsichtigen Striemen sind weniger entwickelt als bei der Stammform. Aufenthalt: bei Blidah am Südrand der Ebene Metidja in der Provinz Algier. 627. PBuliminus Jeannotii var, olive- torum m. Der vorigen sehr ähnlich, aber weniger genau kegelförmig, eher spindelförmig, der Mundrand weniger ausgebreitet und mit stärkerer Lippe. Aufenthalt: am Col des Oliviers an der Eisenbahn zwischen Constantine und Philippeville. Rossmässler, Iconographie Neue Folge IV. De) Fig. 628. 629. 630 u. 631. Tafel 041 66 Tafel CV. 628. Buliminus (Jeannotii var.?) thayacus m. Testa angustissime rimato-perforata, elongato- conica, spira regulariter attenuata, summo obtusulo, solidula, irregulariter obliquis- sime striatula et passim malleata, sordide alba apice fusculo, hie illie corneo-dia- phano maculata. Anfractus 7 regulariter crescentes, sutura profunde impressa dis- ereti, superi convexi, sequentes superne planiusculi, super suturam inflati et pro- minentes, ultimus haud inflatus, ?/s alti- tudinis vix aequans, bası subcompressus, antice leviter deflexus. Apertura sub- obliqua, ad latus dextrum producta, ovata, oblique parum lunata, intus alba; peri- stoma tenue, leviter excpansum, vix la- biatum, marginibus approximatıs, externo usque in lineam medianam producto, colu- mellari ad insertionem dilatato et forni- catım super rimam producto. Alt. 15, diam. anfr. ult. 6, penult. 5, alt. apert. 4,5 Mm. Gehäuse ganz eng ritzförmig durchbohrt, lang kegelförmig mit ziemlich regelmässig verschmäler- tem Gewinde und leicht abgestumpfter Spitze, ziemlich festschalig, unregelmässig sehr schief und bogig gestreift, ohne Spiralsculptur, aber hierund da mit leichten Hammerschlageindrücken, schmutzig grauweiss mit braungelber Spitze und ganz einzelnen hornfarbenen durchscheinenden Flecken und Striemen. Es sind reichlich sieben Umgänge vorhanden, die regelmässig zunehmen und durch eine tief eingedrückte Naht geschieden werden; die oberen sind regelmässig gewölbt, die unteren obenher abgeflacht, aber über der Naht stärker vorgewölbt und etwas vorspringend; der letzte ist nicht aufgeblasen, hinten gemessen kaum zwei Fünftel der Höhe einnehmend, unten leicht zusammengedrückt, vorn deutlich herabgebögen. Die Mündung ist schiefer als bei den ver- wandten Formen und auffallend weit nach rechts hinausgerückt; sie ist breit eirund und nur wenig schief ausgeschnitten; der Gaumen ist weiss. Der Mundsaum ist dünn, leicht ausge- breitet, kaum gelippt; die Insertionen nähern sich einander sehr, der Aussenrand ist bis senk- recht über den Spindelrand vorgezogen, aber kaum mit diesem verbunden, der Spindelrand ist an der Insertion verbreitert und tütenförmig über den Nabelritz zurückgeschlagen. Aufenthalt: am Kalkgipfel des Dschebel Thaya in der Provinz Constantine. Diese Form zeichnet sich durch die schlanke Gestalt und die schiefe, weit nach rechts ge- richtete Mündung genügend vor allen verwandten Formen aus, um einen eigenen Namen bean- spruchen zu können. Buliminus (Jeannotii var.?) zeugitanus m. Diese Form unterscheidet sich von der var. thayaca, welcher sie am nächsten steht und mit welcher sie die weit nach rechts ausgreifende Mündung gemeinsam hat, durch geringere Grösse und reiner kegelförmige Gestalt; auch sind die Umgänge stärker gewölbt und springen alle mehr oder minder dachziegelförmig über die Naht vor. Die Färbung ist grauweiss mit nur ganz ein- zelnen hornfarbenen Flecken, die drei obersten Umgänge sind gelblich. Aufenthalt: am Dschebel Zaghuan in Nord- tunis, nicht sehr häufig. 629. Buliminus (Jeannotii var.?) lambaesensis m. Schliesst sich an die vorige Form unmittelbar an, ist aber weniger genau kegelförmig, etwas weiter durchbohrt, mit gleichmässiger gewölbten Umgängen und zahlreichen, aber wenig auffallen- den Hornflecken. Aufenthalt: bei Lambessa in den Vorbergen der Aures. 630. Buliminus (Napaeus) Vriesia- nus Ancey. perforata, ovato-oblonga, spira subito attenuata et submamillatim producta, sordide lutescenti-alba, spira lutescente, strigis corneis irregularıter ornata, pa- rum nitens, irregulariter striata ac mal- leata. Anfractus 6'/2 sat convexi, primi leniter regulariterque crescentes, penulti- mus plus minusve gibbosus, ultimus leviter attenuatus, pone aperturam planulatıs, basi rotundatus, ?/s longitudinis vix aequans. Apertura obliqua, late ovata, parum lunata, alba; peristoma acutum, labio albo incrassatum, expansum, mar- ginibus conniventibus, callo tenuissimo jJunctis, columellari dilatato, reflexo. 631. Testa Tafel CV1. Alt. 12, diam. 5,5, alt. apert. 5 Mm. Buliminus Vriesianus Ancey in schedula. Gehäuse durchbohrt, länglich eiförmig mit auffallend rasch verschmälertem und dann zitzen- förmig ausgezogenem Gewinde und etwas knopf- förmigem Apex, schmutzig gelbweiss mit wenig auffallenden, durchsichtigen, hornfarbenen Strie- men, die Spitze intensiver gelb, nur wenig glän- zend, undeutlich schief gestreift und mit zahl- reichen gehämmerten Eindrücken versehen. Es sind über sechs Umgänge vorhanden, die oberen gut gewölbt und langsam und regelmässig zu- nehmend, durch eine eingedrückte Naht ge- schieden, der vorletzte verbreitert und unregel- mässig aufgetrieben, so dass seine grösste Wöl- bung dicht über dem flacheren letzten sitzt und sich gegen diesen scharf absetzt, der letzte eher verschmälert, hinter der Mündung abgeflacht, unten gerundet, kaum zwei Fünftel der Gesammt- höhe ausmachend. Die Mündung ist schief, breit eirund, nur wenig ausgeschnitten, weiss, der Mundsaum scharf, weiss gelippt, ausgebreitet, die Ränder zusammenneigend, durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Spindelrand ver- breitert und zurückgeschlagen. Aufenthalt: bei Tlemcen in den kleinen Höhlungen der Felswand über der Stadt, 1881 von mir gesammelt, nicht häufig und nicht leicht zu finden. 632. Buliminus Boghariensis m. Testa rimato-perforata, ovato-conoidea, sat ven- tricosa, spira acuminata, apice submamil- lato, parum obtusato, solidula, oblique ruditer striatula, passim malleata, sub lente liners spiralibus subtilissimis cingu- lata, parum nitens, griseo-cornea apice pallidiore. Anfractus 6 convexi, regu- larıter crescentes, sutura impressa dis- ereti, penultimus subgibbus, ultimus rotun- datus, parum inflatus, basi obsoletissime subangulatus, antice leviter ascendens. Apertura leviter obliqua, late ovato-rotun- data, oblique truncato-lunata, intus cor- nea; peristoma albido-incrassalum, vix reflexıusculum, marginıbus parum con- niventibus, callo distincto junctis, colu- mellari ad insertionem vix dilatato. Alt. 10, diam. 6, alt. apert. 4,5 Mm. Gehäuse ritzförmig durchbohrt, eiförmig kegel- förmig, unten bauchig, mit rasch verschmälertem Gewinde und leicht zitzenförmig ausgezogenem Apex, festschalig, unregelmässig fein gestreift, hier und da gehämmert, unter der Loupe dicht mit sehr deutlichen feinen Spirallinien umzogen, kaum glänzend, hornbraun oder horngrau, bei Fig. 632 u. 633. 67 einzelnen Exemplaren mit scharf abgegrenzten weissen undurchsichtigen Flecken, nach dem Apex hin heller. Es sind nur sechs gut gewölbte Umgänge vorhanden, welche durch eine einge- drückte Naht geschieden werden; die oberen nehmen regelmässig zu, der vorletzte ist immer etwas unregelmässig aufgetrieben, der letzte ge- rundet, bauchig, nicht sehr aufgetrieben, unten ganz undeutlich kantig, hinter der Mündung et- was abgeflacht und leicht emporsteigend. Die Mündung ist etwas schief, breit rundeiförmig, oben durch die Mündungswand schräg abgestutzt und ausgeschnitten, innen bräunlich; der Mund- saum ist fast gerade, nur leicht umgeschlagen, weiss verdickt, die Ränder sind durch einen deutlichen Callus verbunden, nur wenig zusammen- neigend, fast in ihrer ganzen Länge parallel, der Spindelrand ist an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: bei Boghar, in Felsspalten, nicht sehr häufig. Ich kann diese Form mit keiner der be- schriebenen Arten vereinigen; am nächsten steht sie noch der folgenden, von welcher sie aber durch die ausgeprägte Spiralseulptur genügend geschieden ist. 633. PBuliminus Brondelianus Bour- guignat var. Testa anguste rimato-perforata, ovata, ventri- cosa, spira brevi, conoidea, apice parum obtusato, tenuis, fragılıs, irregulariter ob- lique striato-costata, sculptura spiralı nulla, subpellucida, unicolor cornea. An- fractus 6 convexi, sutura impressa sepa- rati, regulariter erescentes, ultimus ven- tricosus, spirae longitudınem fere aequans, basi leviter compressus, antice haud as- cendens. .Apertura obliqua, rotundato- ovalis, parum lunata, intus concolor ; peristoma tenue, vix reflexiusculum, le- vissime albidolabiatum, marginibus con- niventibus, callo tenuissimo junctis, ex- terno fere ad lineam medianam producto, columellari ad insertionem reflexo, vix dilatato. Alt. 10, diam. 5'/2, alt. apert. 4,5 Mm. Buliminus Brondelianus Bourguignat*) Ma- lacologie de V’ Algerie II. p. 16 pl. 2 fig. 23—26. — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchyl. III. p. 25. *) Testa rimato-perforata, ventricoso obeso- que oblonga, nitida, subpellueida, tenera, unt- formiter fulvo-olivacea, striatula ; spira oblonga; apice obtuso, laevigato, corneo-fusco; anfractibus 7!/a conveziusculis, regularıter ereseentibus, su- tura impressa separatis; ultimo paululum ma- 9* 68 Tafel CVI. Gehäuse eng ritzförmig durchbohrt, eiförmig bauchig, mit kurzem Gewinde und nur wenig abgestumpftem Apex, dünnschalig und zerbrech- lich, unregelmässig schief rippenstreifig, ohne Spiralsculptur, durchscheinend, einfarbig horn- farben. Die sechs gut gewölbten Umgänge wer- den durch eine eingedrückte Naht geschieden und nehmen regelmässig zu, der letzte ist bauchig, fast so hoch wie das Gewinde, unten leicht zu- sammengedrückt, vornen nicht emporsteigend. Die Mündung ist schief, rundeiförmig, wenig aus- geschnitten, innen mit der Aussenseite gleich- farbig; der Mundrand ist dünn, nur wenig um- geschlagen, mit einer ganz dünnen, weissen Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen und sind durch einen dünnen Callus verbunden, der Aussen- rand ist fast bis zur Mittellinie vorgezogen, der Spindelrand an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: am östlichen Theil der alge- rischen Ostküste; la Calle (Bourguignat). — Ich sammelte die abgebildete Form bei Bougie. Die abgebildete Form weicht von den Bour- guignat'schen Typen durch die geringere Win- dungszahl ab, stimmt aber sonst so gut überein, dass ich sie nicht specifisch von ihr trennen mag. 634. 633. Buliminus Letourneuxi bourguignat. Testa rimato-perforata, ovato-conica, subturrita, tenuıs, translucens, irregulariter oblique striatula, sub lente strüs spiralibus sub- tilissimis praesertim in anfractu ultimo cincta, unicolor cornea; spira turrita, aprce obtuso. Anfractus 7 leniter cres- centes, convexiusculi, sutura impressa subsignata discreti, ultimus major, in- flatus, rotundatus, ?|s altitudinis superans, pone aperturam subplanatus et leviter as- cendens, basi leviter compressus. Aper- tura parum obliqua, ovato-rotundata, pa- rum lunata, basi leviter recedens, intus concolor; peristoma tenue, patulum, re- flexum, distincte albolabiatum, margint- bus conniventibus, sed vix callo tenuis- simo jJunctis, columellari et externo sub- parallelis, columellari ad insertionem dila- tato, reflexo, ıntus subplicato. jore, rotundato, ad rimam perforationis pau- lulum compressiusculo ac 'js altitudinis supe- rante; apertura vix obliqua, lunato-semiovalt; peristomate recto, ıntus albido-inerassato; mar- gine basali patulo; margıne columelları rectius- culo, reflexo; marginibus tenui callo albıdo Junctis. Fig. 634. 635. Alt. 12—13, diam. 6, alt. apert. 5—6 Mm. Bulimus Letourneuxi Bourguignat*) Malaco- logie de !’ Algerie II. p. 9 pl. 2 fig. 5—8. Westerlund Fauna palaearct. Binnen- conchylien III. p. 24. — Kobelt Catalog ed. II. 9.58. Gehäuse ritzförmig durchbohrt, eiförmig kegel- förmig, etwas gethürmt, dünnschalig, durch- scheinend, fein und unregelmässig schief gestreift, unter einer stärkeren Loupe auch besonders auf dem letzten Umgang eine ganz feine Spiral- sculptur zeigend, einfach durchscheinend horn- farben, ohne jede opake weisse Zeichnung. Das Gewinde ist gethürmt, regelmässig verschmälert, mit abgestutztem glattem Apex. Es sind sieben nur ganz leicht gewölbte Umgänge vorhanden, die langsam und regelmässig zunehmen und durch eine eingedrückte, undeutlich weiss bezeichnete Naht geschieden werden; der letzte ist grösser, aufgeblasen, erheblich mehr als zwei Fünftel der Höhe ausmachend, am Umgang mitunter stumpf kantig, um den Nabel herum etwas zusammen- gedrückt, vorn etwas emporsteigend. Die Mün- dung ist etwas schief, ziemlich gross, rund ei- förmig, oben schief ausgeschnitten, unten etwas zurückweichend, innen gleichfarbig; der Mund- saum ist dünn, ausgebreitet, zurückgeschlagen, mit einer deutlichen, weissen, aussen gelblich durchscheinenden Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen, sind aber kaum durch einen ganz dünnen Callus verbunden, Spindelrand und Aussen- rand sind fast gleichlaufend, der Spindelrand ist an der Insertion verbreitert, zurückgeschlagen, innen mit einer Art schräger Falte. Aufenthalt: in der Schiffahschlucht bei Blidah und am Kamme des darüber sich er- hebenden Dschebel Nador, an den Felsen an- gedrückt, nicht sehr häufig. Einige ganz typische Exemplare habe ich auch am Üedernpik bei Batna gefunden, die Art dürfte also weiter auf dem Hochplateau Algeriens verbreitet sein. Die beiden abgebildeten Stücke habe ich in der Schiffahschlucht gesammelt. *) Testa rimato-perforata, oblongo-turrita, fragili, pellueida, tenui, uniformiter cornea, vel quandoque corneo-lutescente, wrregulariter sub- striatula ; spira acuminala, apice obtuso, levi- gato; — anfractıbus 7 subplanulatis, fere via convexiusculis, regulariter crescentibus, sutura impressa separatis; ultimo majore, rotundato, !/s altitudinis multo superante (dimidiam fere aequante), antice ascendente ; — apertura leviter obliqua, lunato-oblonga; peristomate acuto, pa- tente, ıntus albidulo; margine columellari late reflexo; marginibus sat approximatis. — Bgt. Tafel CVII#% Eig.! 636, Tafe 636. Buliminus todillus Morelet. Ich habe diese Art schon früher (Icono- graphie I. Fig. 2032) abgehandelt und bilde hier noch ein Exemplar der um Oran vorherrschen- den Form ab. — Bul. todillus ist charakteristisch für den westlich von Algier liegenden Theil Algeriens, wo Dul. Jeannotii nicht vorkommt; er wird nach Osten hin immer höher und spitzer und geht schliesslich in Bul. Janus Westerl. über. 637. Buliminus todillus var. (arten- nensis Letourneux. Differt a iypo testa tenwiore, graciliore, striges corners peculiarıter dispositis. Alt. 13,5, diam. 6, alt. apert. 5,5 Mm. Unter dem Namen Bulimus Cartennensis Letourneux mss. theilte mir Joly eine von Tenes stammende reizende Form des Bul. todıllus mit, welche in der Form schon zu Bul. janus hinüber- neigt und sich durch besonders hübsche Zeich- nung auszeichnet, im übrigen aber von todillus nicht specifisch getrennt werden kann. 638. 639. Buliminus janus Westerlund. Testa obtecte rimata, elongato-conica, spira tur- rita, regulariter attenuata, apice acuto leviter obtusato, solidula, haud nitens, ruditer irrequlariterque striata, strigts corneis albidisque irregulariter variegata, apice concolore, fusco. Anfraclus 8 requ- larıter crescentes, superi convext, Se- quentes plantusculi, ad suturam impres- sam plerumque imbricatim prominuli, ultimus ad yperipheriam subangulatus, altitudinis tertiam partem vix superans, antice haud ascendens. Apertura obli- qua, ovata, parum lunata, faucibus fus- cescentibus; peristoma expansum, albo- labiatum, marginibus subconniventibus, callo tenui junctis, externo parum ar- cuato, patulo, columellari fere verticali, parum dilatato, appresso. Alt. 16, diam. 5, alt. apert. 5';a Mm. Buliminus todillus var. janus Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchylien III. p. 24. Buliminus Lhotellerii de Lhotellerie in schedis, nec Bot. Gehäuse nur ganz schwach und überdeckt ge- ritzt, lang kegelförmig mit gethürmtem, regel- (Napaeus) 637. 638. 639 u. 640. ERON I: mässig verschmälertem Gewinde und spitzem, leicht abgestutztem Apex, ziemlich festschalig, kaum glänzend, rauh und unregelmässig gestreift, ohne erkennbare Spiralsculptur, die unteren Um- gänge sehr hübsch braun und weiss gestriemt, die obere Hälfte einfarbig braun. Es sind acht regelmässig zunehmende Umgänge vorhanden, die oberen gut gewölbt, die späteren fast flach, meistens über der Naht schuppenförmig vor- springend, durch eine tief eingedrückte Naht ge- schieden, der letzte an der Peripherie mehr oder minder ausgeprägt kantig, wenig über ein Drittel der Gesammthöhe ausmachend, vornen nicht emporsteigend.. Die Mündung ist schief, ei- förmig, wenig ausgeschnitten, hinter dem aus- gebreiteten, stark und glänzend weissgelippten Mundsaum bräunlich; die Ränder neigen nur leicht zusammen und sind durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Aussenrand ist nur wenig gebogen, nach unten geöffnet, der Spindelrand steigt senkrecht empor und ist wenig verbreitert und fest angedrückt. Aufenthalt: bei Tipaza zwischen Algier und Cherchell an den Abhängen des Dschebel Chenoua, von de l’Hotellerie entdeckt und von diesem irrthümlich unter dem Namen Bul. V’hotel- leriei Bourg. versandt. Ich erhielt eine Anzahl Exemplare von Joly als von Cherchell stammend, habe ihn aber dort vergeblich gesucht. Er ist durch Uebergänge, wie ich sie besonders bei Hammam Rirha am Zaccar gesammelt habe, mit der oraneser Form von todillus verbunden und kann recht wohl als dessen Varietät betrachtet werden. 640. Buliminus (Napaeus?) Micelii Kobelt. parva, anguste et subobtecte perforata, conoidea, angulata, tenuis, oblique sub- tilitergue striatula, cornea. Anfractus 5—5!/e, embryonales 2 laeves, clariores, apicem subpapillatum formantes, sequentes convexiusceuli, leniter crescentes, sutur« lineari discereti, ultimus dilatatus, basin versus distinctissime angulato-carinatus, basi circa perforationem subgibbosus, an- tice subascendens. Apertura ovata, obli- qua, transverse dilatata ; peristoma tenue, rectum, levissime ewpansum, callo distincto continuum, intus levissime labiatum, mar- gine basali supra perforationem dilatato. Test« 70 Tafel CVII. Alt. 9,5, diam. max. 6, alt. apert. obliqua 4°/a Mm. Buliminus Micelii Kobelt Nachrichtsblatt der Deutschen Malacozool. Gesellschaft X VII. 1885 p. 115. — Westerlund Fauna palae- arct. III. p. 26 (Bul. Michelii ex errore). — Letourneux et bourguignat Prodr. Malacologie de la Tunisie p. 105. Gehäuse klein, eng und ziemlich bedeckt durchbohrt, hochkegel!örmig, die Basis durch eine deutliche Kante abgesetzt, dünnschalig, fein schräg gestreift, einfarbig hellhornfarben, doch immer mit einer Schmutzkruste überzogen. Es sind reichlich fünf Umgänge vorhanden; die bei- den obersten sind auch unter der Loupe glatt, etwas durchscheinend, und bilden einen etwas abgesetzten zitzenförmigen Apex, die folgenden sind ziemlich gewölbt und durch eine deutliche, linienförmige, etwas eingeschnürte Naht geschie- den; sie nehmen langsam zu, der letzte ist re- lativ grösser, verbreitert, am ‘Umfang deutlich kantig und an der Basis gewölbt, um die Per- foration herum sogar leicht aufgetrieben; vorn steigt er meistens ganz leicht empor. Die Mün- dung ist eiförmig, oben spitz, kaum ausge- schnitten, der grosse Durchmesser schräg nach aussen und unten gerichtet; der Mundrand ist durch das weite Uebergreifen des Aussenrandes an der Insertion fast zusammenhängend, ähnlich wie bei den taurischen Buliminus Merdue- nianus Kryn., ganz dünn und scharf, nach unten hin leicht ausgebreitet, innen mit einer ganz dünnen weisslichen Lippe belegt; die Mün- dungswand trägt einen dünnen aber deutlichen Callus, der Spindelrand ist an der Insertion über die Perforation verbreitert. Aufenthalt: in Tunisien, bei dem Bade- orte Hammam el-Linf in den Löchern der Kalkfelsen wenig über dem Meeresspiegel 1884 von mir aufgefunden, in Folge des Kalküberzuges leicht zu übersehen. Eine höchst eigenthümliche kleine Art, bei welcher man der Kante wegen an ein eigenes Subgenus denken könnte; doch hat die Radula keine Differenzen von der des Buliminus Meilevianus ergeben. Ich habe sie zu Ehren des Herrn Miceli, des einzigen eingeborenen Naturaliensammlers in Tunis, benannt. Ich halte sie für nächst verwandt mit Bul. Milevianus; die Herren Letourneux und Bourguignat be- streiten das, doch ohne Gründe anzugeben und stellen sie in eine Abtheilung mit Bul. Poupillierei und Letourneuxi, die freilich auch nicht weit davon abstehen. | Fig. 641 u. 642, 641. Buliminus Milevianus Raymond. Testa vix obtecte rimata, ovato-conica, spira lente attenuata, apice magno, obtuso, tenuis, oblique irregulariterque costato- striata, unicolor cornea apice saturatiore, Anfractus 7 vix convezxiusculi, su- tura lineari disereti, regulariter cres- centes, ultimus ?|s longitudinis parum superans, vix inflatus, basi rotundatus, antice leviter descendens. Apertura obli- qua, ovata, supra acuminata, oblique lunata, intus concolor; peristoma sim- plex, rectum, tenue, vix tenuissime albo- labiatum, marginibus conniventibus, vix callo junctis, columellari ad insertionem leviter dilatato, reflexo, appresso, rimam fere omnino, occludente. Alt. 14—15, diam. 7, alt. apert. 6 Mm. Ich komme hier auf diese Art noch einmal zurück, da ich sie früher, wie auch noch Bour- guignat in der Malacologie de l’ Algerie, mit der folgenden zusammengeworfen habe, welche, wie es scheint, ziemlich überall mit ihr zusammen vorkommt. Bourguignat beschränkt in dem Pro- drome de la Malacologie de la Tunisie p. 105 den Namen Bul. Milevianus auf die hier ab- gebildete Form mit auffallend plumpem Gewinde, grossem stumpfem Apex und nur wenig gewölb- ten Umgängen. Hält man zwei ausgesprochene Formen wie Fig. 641 und 642 nebeneinander, so sind die Unterschiede allerdings auffallend und in die Augen springend, vergleicht man aber grössere Reihen und versucht man beson- ders, grössere selbst gesammelte Quantitäten in die beiden Arten zu sondern, so wird man sich bald überzeugen, dass Zwischenformen gar nicht selten sind. Durchschnittlich ist die Form mit schlankerem Gewinde und stark gewölbten Um- gängen, also Bul. Berthieri, bei weitem die häufigere, und typische Exemplare von Milevianus sind, wie auch Dbourguignat angibt, recht selten. Man findet beide Formen gemischt in der Provinz Constantine und in Tunisien an zer- klüfteten Kalkwänden, gesellig aber meistens lokal beschränkt und nicht leicht zu finden, da sie durch einen Ueberzug von grauweissem Kalk- staub dem Felsen gleichfarbig gemacht sind und sich fest an denselben andrücken. 642. Buliminus Berthieri Letourneuz et Bourguignat. Testa obtecte perforata, elongato-conoidea, spira elongata, quam in praecedente graciliore, summo obtuso, laevi; tenuis, fragüis, obli- que irregulariter striata, passim malleata, Tafel CV. unicolor cornea apice saturatiore. An- fractus 7—8 convexi, leniter crescentes, sutura profunde impressa discreti, ulti- mus mediocris, inflatus, rotundatus, ?/s altitudinis vix attingens, basi rotundatus. Apertura obliqua, ovata, supra acumi- nata, distincte lunata, basi recedens ; peristoma tenue, aculum, vie tenuissime albolabiatum,, marginibus conniventibus, vix callo tenuissimo junctis, collumellari supra breviter dilatato, super perfora- tionem reflexo. Alt. 14,5, diam. €, alt. apert. 5 Mm. Buliminus Berthieri Letourneux et Bourguig- nat*) Prodrome Malacolog. Tunisiep. 106, — Westerlund Fauna palaearct. Binnen- conch. Vierte Beilage p. 6. Gehäuse überdeckt durchbohrt, lang kegel- förmig mit lang ausgezogenem, schlankem Ge- winde und abgestumpftem, leicht zitzenförmigem Apex, dünnschalig, zerbrechlich, schräg unregel- mässig rippenstreifig, meistens hier und da ge- hämmert, einfarbig hornfarben mit etwas dunk- lerem Apex. Es sind 7—8 stark und regelmässig gewölbte Umgänge vorhanden, die langsam zu- nehmen und durch eine tief eingedrückte Naht geschieden werden; der letzte ist nur mittelgross, etwas aufgeblasen, gerundet, auch unten nicht zusammengedrückt, nur knapp zwei Fünftel der Gesammthöhe ausmachend. Die Mündung ist schief, unten erheblich zurückweichend, eiförmig, oben spitz, deutlich ausgeschnitten; der Mund- saum ist dünn, einfach, scharf, nur ganz dünn weiss belegt, die Insertionen neigen etwas zu- sammen, sind aber nur durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Spindelrand ist oben zu einem kurzen, nicht bis zur Basis herabreichen- den Dreieck verbreitert und über die Perforation zurückgeschlagen. Aufenthalt: mit der vorigen; das abgebil- dete Exemplar von mir an den Felsen von Sidi Megid bei Constantine gesammelt. *) Testa perforata (perforatio semitecta), elongato-subconoidea, nitida, fragili, cornea, in ultimo saepe albescente, oblique striatula (striae passim irregulares) ; spira elongata, subconoidea, ad summum obtusa (apex laevigatus, submamil- latus); anfractibus 7—8 convexis, sat arcte spiratis, sutura profunda separatis; ultimo me- dioeri, bene convexo, inferne ro:undato; aper- tura perobliqua, lunata, subovata, superne angu- lata ; peristomate recto, acuto; columella relative valde retrocedente, brevi, basin aperturalem non attingente, margine columellari in triangulam formam dilatato. Fig. 643. 71 643. Buliminus (Napaeus) punicus Letourneu«. fere omnino obtecte rimata, elongato- conica, subfusiformis, sat nitidula, tennis, obsolete et oblique striata, cornea, hie illie obscure albido variegata ; spiraregulariter attenuata, apice obtusulo. Anfractus 7 convezxiusceuli, regulariter leniterque cres- centes, sutura impressa leviter albosignata disereti, ultimus mediocris, parum in- flatus, infra rotundatus, leviter attenuatus, antice haud ascendens. Apertura obliqua, angusta, lunato-ovata, supra acuminata; peristoma rectum, acutum, intus vix tenuissime albolabiatum, marginibus con- niventibus, vie callo junctis, externo tenut, acuto, parum arcuato, columellari brevissimo, contorto, basi recedente, su- perne triangulatim super rimam dilatato. Alt. 15, diam. 6—7, alt. apert. 5—6 Mm. Bulimus punicus Letourneux et Bourguignat *) Prodrome Malacologie Tunisie p. 105. Westerlund Fauna palaearct. Binnen- conchylien vierte Beilage p. 6. Gehäuse mit fast ganz überdecktem Nabel- ritz, lang kegelförmig, etwas spindelförmig, ziem- lich glänzend, dünnschalig, hornfarben, hier und da, namentlich auf den mittleren Umgängen, mit Andeutungen einer weissen Scheckenzeichnung, undeutlich und unregelmässig schief gestreift, hier und da leicht gehämmert. Das Gewinde ist regel- mässig verschmälert, der Apex etwas stärker, glatt und stumpf. Die sieben Umgänge sind leicht gewölbt und nehmen langsam und regel- mässig zu; sie werden durch eine eingedrückte, leicht weiss berandete Naht geschieden; der letzte ist nur mittelgross, kaum stärker aufgeblasen als die anderen und nach unten verschmälert; er Testa *) Testa fere omnino obtecte rimata, sub- fusiformi-elongata, in medio parum ventrosa, ad basın non ampla sed potius attenuata, sat nitidula (semper inquinata), fragili, cornea, in medianıs anfractibus suturam versus leviter albescente, oblique et sat sordide striatula; spira elongata, regulariter attenuata, ad summum ob- tusa (apex valıdus, obtusus ac laevis); anfracti- bus 7 convexiusculis, regulariter ac lente cres- centibus, sutura impressa separatis; ultimo medioceri, parum ventroso, inferne attenuato; apertura yperobliqua, angusta, elongato-sub- oblonga, superne angulata; peristomate recto, acuto; columella brevi, basin aperturae non attingente ac inferne retrocedente; margine co- lumellari superne in triangulam formam dila- tato ac rimam fere omnino tegente. — Alt. 15, diam. 5'/'a Mm. 72 Tafel CVIT. steigt vornen nicht empor. Die Mündung ist schief, ziemlich schmal eiförmig, oben schräg ausgeschnitten und spitz zulaufend; der Mund- saum ist einfach, dünn, scharf, höchstens mit einer ganz dünnen Lippe belegt; die Ränder nei- gen zusammen und sind durch einen ganz dünnen, kaum wahrnehmbaren Callus verbunden, der Aussenrand ist nur wenig gewölbt, der Spindel- rand ist kurz, unten zurückweichend, oben in eine kurze, dreieckige, über die Nabelritze aus- gebreitete Platte verbreitert, deren unteres Ende die Basis des Gehäuses nicht erreicht. Fig. 644. 645 u. 646. Aufenthalt: am Zaghuan in Tunisien, von mir nur in wenigen todten Exemplaren gefunden, und am Dschebel R’sass, wo sie etwas häufiger war und sich auch eine dunklere Varietät fand; ausserdem auch an dem weiter landein gelegenen Kalkhügel von el Kef; auch Letourneux nennt sie peu abondante. Von Milevianus und Berthieri, ihren beiden nächsten Verwandten, unterscheidet sich diese Art durch den viel weniger aufgeblasenen letzten Umgang; gleichen diese einer Limnaea fusca, so gleicht Dul. punicus mehr der elongata. Tafel 644. 645. Helix (Iberus?) Caltabel- lotensis n. Testa depresse globosa, omnino exumbilicata, spira convexo-conica, apice parvo laevi- gato, parım prominulo, solida, vie nitens, oblique ruditer costato-striata, Tugose malleata, lutescenti-albida, superne strigis castaneis fasciatım interruptis, infra fas- eia maculata ornata. Anfractus 5 con- vexwi, leniter crescentes, sutura impressd subirregulari disereti, ultimus dilatatus, inflatus, bası quoque rotundatus, antice subite valdeque deflexus. Apertura per- obliqua, lunato-ovata, intus livido-casta- nea fasceia mediana albida; peristoma acutum, tenue, rvectum, intus lutescenti labiatum, marginibus callo tenuissimo lutescente junetis, columellari areuatim ascendente plica strieta distincta munitus, ad insertionem dilatatus, macula castanea distineta signatus. Diam. maj. 20, min. 18, alt. 13 Mm. 15, — 12,5 Mm. Gehäuse gedrückt kugelig, mit ziemlich kreis- förmigem Umriss, vollständig entnabelt, mit leicht kegelförmig gewölbtem Gewinde und kleinem, glattem, nur wenig vorspringendem Apex, fest- schalig, wenig glänzend, rauh rippenstreifig und fast überall gehämmert, gelblich weiss, die drei oberen tief kastanienbraunen Binden unterbrochen und zu Striemen verschmolzen, die vierte auf der Unterseite aus viereckigen oder pfeilförmigen Flecken bestehend, die ganze Zeichnung sehr leb- haft ausgeprägt. Es sind fünf gut gewölbte, lang- sam zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine leicht unregelmässige, eingedrückte Naht geschieden werden; der letzte ist etwas aufgeblasen, am Umfang und an der Unterseite hi OVIH. auch gewölbt, vorn plötzlich stark herabge- schlagen. Die Mündung ist sehr schief, aus- geschnitten eiförmig, innen mit Ausnahme einer hellen Mittelzone tief kastanienbraun; der Mund- saum ist scharf, dünn, geradeaus, innen mit einer deutlichen gelblich weissen Lippe belegt; die fast parallelen, kaum zusammenneigenden Ränder sind durch einen ganz dünnen, fast nur durch die braungelbe Färbung bezeichneten Callus verbun- den, der Spindelrand steigt im Bogen an, aber die Höhlung ist durch eine gerade, scharfe, zu- sammengedrückte Falte ausgefüllt; die Nabel- gegend ist intensiv kastanienbraun gefärbt. Aufenthalt: bei Caltabellota auf Sicilien, mir aus Adamüs Nachlass von Monterosato mit- getheilt. Diese eigenthümliche Form ist durch den kreisförmigen Umriss und die starke Wölbung, sowie den ausgebildeten Nabelfleck genügend von globularis, der sie in der Sculptur sehr nahe steht, verschieden und kann mit keiner der mir bekannten sicilianischen Iberusarten vereinigt werden. 646. Helix (Iberus) tumidosa Monte- rosato mss. Testa depresse trochoidea vel inflato-lentieularis, acute carinata, omnino exumbilicata, spira conoidea apice acuto, leviter mamillatim prominente, laevi; solida, haud nitens, confertim striato-costellata, costellis saepe bifurcatis vel vermieulatıs, griseo-albida, interstitüis costellarum castaneo macu- latis, interdum fascias simulantibus. An- fractus 5 leniter et regulariter erescentes, sutura lineari disereti, primi laeves, r0- tundati, sequentes carina distineta cinett, super eam impresst, ultimus utrinque con- Tafel CVIII. vexus, carina acuta compressa median« ceinctus, pone aperturam distinctius in- flatus, dein deflexus et leviter coarctatus. Apertura obliqua, angulato-ovata, sat lunata, intus castaneo-fusca; peristoma acutum, intus fusco labiatum, marginibus leviter conniventibus, callo tenuissimo ex- panso junctis, supero producto, ewpanso, basali reflexo, arcuato, plica recta trun- cata munito, ad insertionem dilatato, appresso, castaneo. Diam. maj. 21, min. 19, alt. 12,5 Mm. Gehäuse gedrückt kreiselförmig oder aufge- blasen linsenförmig, scharf gekielt, vollständig entnabelt, mit flach kegelförmigem Gewinde und ziemlich feinem, glattem, etwas zitzenförmig vor- springendem Apex, festschalig, fast glanzlos, dicht rippenstreifig, die Rippen mitunter gegabelt, die Zwischenräume gehämmert, auf der Unterseite die Sculptur mehr wurmförmig, grauweiss mit un- deutlichen, durch dunklere Färbung der Zwischen- räume hervorgerufenen Binden und Flecken. Die fünf Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu und werden durch eine linienförmige, nach der Mündung hin tiefer eingedrückte und durch den vorspringenden Kiel noch mehr hervorge- hobene Naht geschieden, die obersten sind glatt, ge- rundet, die mittleren mit einem scharfen Kiel umzogen und über diesem eingedrückt, der letzte aufgeblasen, oberseits und unterseits gut gewölbt, mit scharfem, zusammengedrücktem, nicht ge- sägtem, fast mittelständigem Kiel, hinter der Mündung stärker aufgetrieben, an dieser zu- sammengezogen und plötzlich tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, eiförmig mit einer scharfen Ecke auswendig, an welcher sich der Mundsaum rinnenartig ausbiegt, stark ausge- schnitten, im Gaumen kastanienbraun. Der Mund- saum ist scharf, innen mit einer gelbbraunen Lippe belegt, die Ränder neigen leicht zusammen und sind durch einen dünnen, ausgebreiteten, leicht bräunlich überlaufenen Callus verbunden, der Öberrand ist einfach, scharf, vorgezogen, der Basalrand zurückgeschlagen, bogig aufsteigend, der Bogen durch eine scharfe, zusammenge- drückte, vorn ausgesprochen abgestutzte Falte ausgefüllt, an der Insertion verbreitert, fest an- gedrückt, mit kastanienbraunem Nabelfleck. Aufenthalt: bei Seiacca an der Südküste von Sicilien, mir von Monterosato mitgetheilt. Eine hübsche Localform der Scabriuseula- Gruppe, durch die convexeren Windungen und grössere Glätte von Hel. Paciniana, der sie am nächsten steht, genügend unterschieden. Sie scheint mit der folgenden Art den westlichsten Vorposten dieser Gruppe zu bilden. (Nachdem V orstehendes schon gedruckt, erhalte ich Abth. II von Westerlund’s Fauna und finde Rossmässler, Iconographie Neue Folge IV. Fig. 647. 78 dort diese Form als Hel. Bülowi var. nador- rica beschrieben; sein Name hat die Priorität.) 647. Helix (Iberus) verrucosa Monte- rosato mss. Testa obtecte perforata, depressa, lentiformis, acute carinata, spira depresse conoidea, apice parvo, laevi, vix prominulo, solida, vix nitens, costis confertis irregularibus bifurcatis et vermieulatis undique sculpta, cinereo- albida, indistinete et interrupte quadrifasciata. Anfractus 5 regulariter et sat celeriter erescentes, primi 2 laeves, convexiusculi, sequentes planiusculi, ante carınam plerumque exsertam, suturam impressam sequentem, depressi, wultimus parum dilatatus, carına compressa ser- rata cinctus, supra convexiusceulus, basi convexus, ad aperturam coarctatus et subite breviter deflexus. Apertura per- obliqua, ovato-securiformis, extus angu- lata et canalieulata, valde lunata, intus fuscescens limbo lato castaneo; peristoma distincte lutescenti labiatum, marginibus conniventibus, callo tenuissimo diffuso vix Junctis, supero recto, protracto, dein pa- tulo, infero reflexo, incrassato, ad inser- tionem vie dilatato et castaneo maculato. Diam. maj. 21, min. 19, alt. 10 Mm. Gehäuse eng und überdeckt durchbohrt, nieder- gedrückt linsenförmig, scharf gekielt, mit ganz flach kegelförmigem Gewinde und kleinem, glat- tem, kaum vorspringendem Apex, festschalig, kaum glänzend, mit scharf ausgeprägten, dicht gedrängten, unregelmässig gegabelten und wurm- förmig gewundenen Rippen sculptirt, grauweiss mit vier undeutlichen, unterbrochenen, nur in den Zwischenräumen der Rippen sichtbaren brau- nen Binden. Die fünf Umgänge nehmen rasch und regelmässig zu; die beiden ersten sind glatt und regelmässig gewölbt, die folgenden flach, hinter dem meist vorspringenden Kiel, welcher der eingedrückten Naht folgt, vertieft, der letzte ist nur wenig verbreitert, von einem hochstehen- den, zusammengedrückten, sägezähnigen Kiel um- geben, obenher schwach, unten stark gewölbt, an der Mündung zusammengezogen und plötz- lich kurz nach unten gebogen. Die Mündung ist sehr schief, unregelmässig beilförmig, aussen mit einer scharfen Ecke, welcher eine tiefe Rinne im Gaumen entspricht, innen bräunlich, hinter dem Mundrand mit einer breiten kastanienbraunen Strieme; der Mundrand ist mit einer starken, gelblich weissen Lippe belegt, die Ränder neigen stark zusammen, sind aber nur durch einen ganz dünnen, ausgebreiteten, leicht bräunlich gefärbten Gallus verbunden; der unregelmässig gebogene Oberrand ist anfangs scharf und geradeaus vor- 10 4 Tafel CVIL. gezogen, dann geöffnet, der Basalrand ist in seiner ganzen Länge umgeschlagen, verdickt, ohne eine er- kennbare Falte, am Ansatz kaum verbreitert und mit einem kastanienbraunen Flecken gezeichnet. Aufenthalt: bei Sciacca an der siciliani- schen Südküste, von Adami gesammelt, mir von Monterosato unter dem obigen Namen mitgetheilt. Diese Lokalform der Scabriuscula - Gruppe steht in der Sculptur und Nabelbildung der von mir früher abgebildeten Varietät von Alcamo am nächsten, stimmt aber in der Gestalt mehr mit dem Typus vom Eryx überein. 648. Helix Viola Ponsonby mss. Testa anguste sed pervie umbilicata, depresse trochoidea, sublenticularis, spira tecti- formi, apice magno, prominulo, laevt, basi convexa, carina compressa circum- data, undique rugoso-costata, rugis ir- regularibus, validis, albis, saepe dicho- tomis, interstitüis subtiliter longitudinaliter striatis; alba, fasciis 4 ad costas inter- ruptis cincta. Anfractus 4'/a—5, embryo- nales laeves convexi, sequentes regulariter crescentes, plani, ad suturam erenulatam distincte impressi, ultimus carına com- pressa, serrata cinctus, infra carinam regulariter convexus, circa umbilicum vix angulatus, antice subite valdeque deflexus. Apertura irregulariter ovato-rhombea, perobligua, parum lunata; peristoma continuum, undique solutum, extus distincte angulatum, marginibus connt- ventibus, lamella callosa soluta continuis, supero expanso, producto, infero regu- lariter arcuato, reflexo, ad insertionem dilatato, umbiliei partem obtegente, intus plica stricta compressa oblique descen- dente munito; fauces fuscescentes fasciis translucentibus. Diam. maj. 20,5, min. 19, alt. 10 Mm. Helix (Iberus) Viola Ponsonby mss. — Kobelt in Nachrichtsblatt der deutschen malaco- zool, Gesellschaft XXI. 1889 p. 12. Gehäuse eng, aber durchgehend genabelt, niedergedrückt kreiselförmig, fast linsenförmig, mit niederem dachförmigem Gewinde und grossem, vorspringendem, glattem Apex, unterseits gut ge- wölbt, von einem zusammengedrückten Kiel um- geben, überall dicht rippenstreifig, die Rippen unregelmässig, stark, weisslich, oft gabelförmig getheilt, die Zwischenräume fein in ihrer Längs- richtung gestreift. Die Färbung ist weiss mit vier unterbrochenen braunen Bändern. Es sind knapp fünf Umgänge vorhanden; die embryonalen sind glatt und gewölbt, die folgenden nehmen Fig. 648 u. 649. 650. regelmässig zu und sind flach und über der cerenulirten Naht deutlich eingedrückt; der letzte ist nur wenig verbreitert, von einem hochstehen- den, zusammengedrückten, sägezähnigen Kiel um- geben, unter demselben gut gewölbt, gegen den Nabel ganz leicht kantig abfallend, vorn plötz- lich tief herabgebogen. Die Mündung ist un- regelmässig rhombisch eiförmig, sehr schief, nur wenig ausgeschnitten; der Mundrand ist zu- sammenhängend, ringsum gelöst, nach aussen mit einer scharfen Ecke, der eine Rinne im Gaumen entspricht; die Ränder neigen zusammen und werden durch eine lostretende schwielige Lamelle verbunden, der obere ist scharf, etwas aus- gebreitet, vorgezogen, der untere regelmässig ge- bogen, aber die Biegung durch eine stracke, zusam- mengedrückte, schräg herabsteigende Falte ausge- füllt, zurückgeschlagen, an der Insertion verbreitert und über den Nabel zurückgeschlagen; der Gau- men ist bräunlich mit durchscheinenden Binden. Aufenthalt: in den Andjera-Bergen in Nordmarocco, das abgebildete Exemplar mir von Ponsonby mitgetheilt Bei aller Aehnlichkeit mit Helix sardonia var, dorgaliensis (Iconographie Neue Folge fig. 504) unterscheidet sich diese Maroccanerin doch sicher durch dieselben Kennzeichen, welche auch Helix sicanoides von sicana, Weberi von platychela unterscheiden: den lostretenden Mund- saum und den eigenthümlichen Apex. Das Auf- treten der scharfgekielten Iberus in Westsicilien, Südsardinien und Nordmarocco, ihr Fehlen auf dem italienischen Festlande und in Spanien ist eine geographisch äusserst interessante Erschei- nung, deren Deutung aber angesichts der ganz an- deren Verbreitung verwandter Schneckengruppen, z. B. der Macularien, sehr schwer ist. 649. 650. Helix (Iberus) melitensis Ferussae. Ich habe diese Art schon früher (Iconographie vol. IV. fig. 1119) besprochen, damals nach einem einzelnen Exemplare meiner Sammlung. Seitdem habe ich von Herrn Alfredo Caruana - Gallo grössere Serien dieser in den Sammlungen noch nicht sehr verbreiteten Art erhalten und komme darum noch einmal auf sie zurück. Meine dort ausgesprochene Ansicht über ihre systematische Stellung muss ich auch nach Prüfung grösserer Reihen noch aufrecht erhalten; es ist eine selbst- ständig gewordene Lokalform von Helix platy- chela, wahrscheinlich schon zur Phönizierzeit mit Erde von Palermo aus eingeschleppt. Gebänderte Exemplare, wie Fig. 650, sind übrigens nicht so selten, wie ich glaubte. Das grösste Exemplar hat 23 Mm. im Durchmesser. Tafel CIX. Fig. 651. 652. 75 Tarer U 651. 652. Helix (Levantina) ur- miensis Naegele mss. Testa obtecte umbilicata, depressa, solida, ru- diter confertim striata, lineis spiralibus in parte supera anfractus ultimi prope aperturam tantum conspicuis, hie ilie malleata, sericea, coeruleo-albida, hie illic obsoletissime fusco fasciata et punctis fusco-nigris adspersa; spira parum_ ele- vata, apice magno, obtuso, vivide rufo- corneo. Anfractus 42 sensim crescentes, sutura lineari subimpressa discreti, con- vexiusculi, haud carinati, ultimus com- presso-rotundatus, antice primum des- cendens, dein subito perdeflexus, bası parum convezus vel subplanatus, sensim in umbilicum abiens. Apertura perobli- qua, rotundato-ovata, Tunata ; peristoma undique reflexiusculum, albido-inerassa- tum, obtusulum, marginibus conniventibus, callo tenuissimo junctis, basali incrassato, reflexo, intus plica dentiformı munito, ad insertionem late dilatato et rimam angustissimam tantum relinquente. Diam. maj. 30, min. 25, alt. 16 Mm. 26,5, min. 21,5, alt. 12. Mm. Helix urmiensis Naegele mes. — Kobelt in Nach- richtsblatt der deutschen malacozoologi- schen Gesellschaft XXI. 1889 p. 139. Gehäuse verdeckt genabelt, niedergedrückt, festschalig, rauh und dicht gestreift, unter der Loupe nur auf dem vordersten oberen Theile des letzten Umganges mit deutlichen eingerissenen Spirallinien sculptirt, hier und da leicht gehäm- mert, aber im Ganzen glatt erscheinend, seiden- glänzend, bläulich weiss mit schattenhaften An- deutungen bräunlicher Binden, von denen eine dicht unter der Naht, die zweite wenig entfernt davon, eine dritte auf der Unterseite stehen, hier und da sind auch dunkle Punkte zu er- kennen und meistens auch eine oder die andere Anwachsstrieme. Das Gewinde ist nur wenig erhoben mit grossem, stumpfem Apex, der auf die Ausdehnung von anderthalb Umgängen leb- haft rothbraun gefärbt ist. Es sind nur vier und ein halber Umgang vorhanden, die regel- mässig und allmählich zunehmen und durch eine etwas eingedrückte Naht geschieden werden; sie sind leicht gewölbt, ohne Spur eines Kiels, der letzte ist gedrückt gerundet, an der Basis ziem- lich flach und ganz allmählich in den Nabel übergehend; vorn steigt er erst etwas herab und biegt sich dann plötzlich und sehr tief nach unten. Die Mündung ist sehr schief, rund ei- förmig, ausgeschnitten; der Mundsaum ist allent- halben, auch schon dicht am Ansatz, zurück- geschlagen, weisslich verdickt, bei alten Exem- plaren sogar sehr stark, selbst doppelt erschei- nend, der Gaumen leicht bräunlich überlaufen, die Ränder neigen stark zusammen und sind durch einen gewöhnlich schwachen, mitunter aber auch stark ausgeprägten Callus verbunden; der Basalrand ist verbreitert, zurückgeschlagen, innen mit einer zahnartigen Falte besetzt, die aber bei diekschaligen Exemplaren in dem Callus ver- schwindet; an der Insertion ist er erheblich ver- breitert und verdickt und schliesst den mittel- weiten durchgehenden Nabel zum grösseren Theile oder bis auf eine kleine Ritze. Aufenthalt: in der Provinz Urmiah in Nord- persien. Herr Pfarrer Naegele in Waltersweier bei Offenburg in Baden hatte die Güte, mir eine hübsche Serie dieser interessanten Levantine zur Beschreibung zu übersenden. Ich glaubte im An- fang die verschollene Helix ceratomma Pfeiffer (Teonographie vol. V. sp. 1385) vor mir zu haben, doch ergab eine genauere Vergleichung ausser dem immer noch erkennbaren, meist sogar ziem- lich weiten Nabelritz einen constanten Unterschied in dem stärkeren Zusammenneigen der Mund- ränder, die stets durch einen dünnen, bei alten dickschaligen Exemplaren sogar durch einen recht starken Callus verbunden sind; ausserdem ist die Spiralsculptur eine viel schwächere, nur oben auf dem letzten Umgang entwickelt, wäh- rend Pfeiffer seine ceratomma decussirt nennt, und die Mündung kann durchaus nicht subhori- zontalis genannt werden. Ich trage darum keinen Augenblick Bedenken, die Form als neu zu ac- ceptiren; sie gehört in die Gruppe der Helix guttata Olivier und würde sich hier zunächst an Helix ghilanica Mousson anschliessen, diese mit Heliw ceratomma verbindend. Letz- tere, trotz aller Forschungen im Caucasus noch nicht wiedergefunden, dürfte ihren Fundort wohl auch in Nordpersien haben. Die habituelle Aehn- lichkeit mit der peloponnesischen Helix intus- plicat«a Pfr., welche Pfeiffer bei der Beschrei- bung von Helix ceratomma hervorhebt, fällt auch bei dieser Art sofort in die Augen; die Unter- gattung Levantına wird (dadurch mit der grie- chischen Gruppe der Helis Codringtonii aufs engste verbunden und es ist sehr merkwürdig, 10* 76 Tafel CIX. Fig. 653—655. dass wir aus den Bergländern des südlichen Kleinasiens noch keinerlei Verbindungsglieder der beiden Gruppen kennen. 653 —655. Helix (Levantina) Werneri Rolle mss. omnino exumbilicata, oblique depresse globosa, solida sed haud crassa, irregu- lariter ruditerque striata, strüs obliquis ad suturam distinctioribus, impressioni- bus transversis brevibus sculpta et ir- regulariter malleata, lutescenti- albida, fasctis obscuris interruptis angustis 5 ornata; spira depresse globosa, apice sat magno, obtusato, laevi. Anfractus 5']e celeriter crescentes, primi 2 laeves, ro- tundati, sequentes convexi, carına dis- tincta subserrata suturam impressam se- quente, in penultimo sensim evanescente ceincti, penultimus convexus, ultimus in- flatus, ad peripheriam vix obtusissime angulatus, basi rotundatus, ad umbiliei locum excavatus, antice primum leniter descendens, dein valde subiteque deflexus. Apertura perobliqua, late rotundato-ovata, distincte lunata, intus fuscescens fascüis translucentibus ; peristoma acutum, extus et ad basin breviter reflexum, distincte albolabiatum, marginibus conniventibus, callo plerumque tenuissimo, interdum in- crassato et fusco tincto junctis, basali calloso, dilatato, primum oblique ascen- dente et interdum obtuse dentato, dein verticaliter vel ad dextrum directo, sulco cincto. Diam. maj. 36, min. 30, alt. 27,5 Mm. Helix (Levantina) Werneri Rolle mss. — Kobelt in Nachrichtsblatt der deutschen malacozool. Gesellschaft XXI. 1889 p. 138. Gehäuse vollständig entnabelt, etwas schief gedrückt kugelig, fest, doch nicht dickschalig, unregelmässig rauh gestreift, die Streifen an der Naht schärfer ausgeprägt, zwischen den Streifen mit kurzen Querfurchen und unregelmässigen hammerschlagartigen Eindrücken seculptirt, gelb- lich weiss, oberseits mit einer ganz dünnen, sich leicht abreibenden, gelblichen Epidermis über- Testa zogen, mit fünf schmalen, wenig deutlichen Bin- den umzogen, die aus mitunter pfeilförmig ge- stalteten Flecken zusammengesetzt sind. Das Ge- winde ist flach halbkugelig mit ziemlich grossem, glattem, etwas abgeflachtem Apex. Es sind 5"/a rasch zunehmende Umgänge vorhanden, die beiden ersten glatt, ungekielt, der dritte und vierte scharf gekielt, der unregelmässig gesägte Kiel längs der tief eingedrückten Naht deutlich erkennbar; der dritte Umgang ist abgeplattet, der vierte stärker gewölbt, schliesslich fast aufgeblasen, während der Kiel allmählich verschwindet und auf dem letzten Umgang kaum noch als ganz stumpfe Kante erkennbar ist. Der letzte Umgang ist aufgeblasen, auch an der Basis gerundet, an der Nabelstelle deutlich eingedrückt, vorn erst laug- sam und allmählich herabsteigend, dann plötzlich und tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, weit rundeiförmig, deutlich ausgeschnitten, innen leicht bräunlich überlaufen mit durch- scheinenden Binden; der Mundsaum ist dünn, scharf, aussen und unten zurückgeschlagen und mit einer deutlichen, glänzenden, weissen Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen und sind bald nur durch einen ganz dünnen, durchscheinen- den, bald durch einen diekeren, nach aussen scharf abgesetzten und bräunlich überlaufenen Callus verbunden; der Spindelrand steigt anfangs schräg und stark nach oben, mitunter trägt er hier auch einen stumpfen Zahn; dann wendet er sich in fast rechtem Winkel nach oben und vorn; eine deutliche Furche begränzt ihn nach aussen. Aufenthalt: bei Adana in Cilicien, die ab- gebildeten Exemplare mir von Herrn Rolle mit- getheilt. Eine sehr interessante neue Form aus der engeren Verwandtschaft der Helix spiriplana, durch die aufgeblasene Gestalt, welche an Helix aspersa erinnert, genügend von allen Verwandten unterschieden. Es lassen sich, wie bei den meisten grösseren Schnecken der Mittelmeerländer, zwei Formen unterscheiden, eine dünnschaligere mit schwachem Wandcallus, dünnem Mundrand und ungezahnter Spindel (Fig. 653), und eine etwas kleinere dickschalige mit dickem Mundrand, starkem Mündungscallus und gezahnter Spindel (Fig. 654). — Fig. 655 stellt das gedrückteste Exemplar der mir vorliegenden kleinen Serie dar. Tafel COX. Fig. 656—658 u. 659. 660. 77 Tafel (X. 656 —658. Helix calopsis Bour- gurignat. Testa aperte et pervie umbilicata, depressula, in junioribus lentiformi-carinata, solida, vix nitens, costellis confertis subregulari- bus ad carinam subnodulosis sculpta, lutescenti-albida, fusco maculata et fas- ciata, plerumque serie macularum dis- tinctiorum castanearum parum supra medium lineisque 7—8 basalibus ornata ; spira parum elevata apice parvo, fusco, laevigato, prominulo. Anfractus 6'/2 sat celeriter erescentes, sutura lineari levis- sime crenulata discreti, superi parum con- vexi, carına subserrulata suturam se- quente muniti, ultimus major, dilatatus, subtus turgidus, primum subcarinatus, dein rotundatus, abrupte in umbilicum abiens, antice haud vel vix descendens. Apertura parum obliqua, lunato-sub- eircularis; peristoma rectum, acutum, in- tus subremote albolabiatum, marginibus conniventibus, haud junctis, columellari ad insertionem reflexiusculo. Diam. maj. 22, min. 19, alt. 13 Mm. Helix calopsis Bourguignat®) Malacologie de l’Algerie vol. I. p. 269 pl. 32 fig. 1--3. — Kobelt Catalog europ. Binnenconchylien ed. II. p. 44 (Euparypha). Gehäuse offen und durchgehend genabelt, niedergedrückt, bei jüngeren Exemplaren scharf- kantig und linsenförmig, ältere mehr scheiben- “förmig, festschalig, nicht sehr glänzend, rauh mit dichtstehenden scharfen, an der Kante leicht knotig verdickten Rippchen seulptirt, gelblich *) Testa profunde pervio-umbilicata, lenti- ceulari-depressa, supra tectiformi-convexiuscula, subtus convexa, subcarinata (carina ad aper- turam evamescens), solida, leviter subopaca, sat nitida, albida, ac zonulis 10 atro-fuscis, albo- variegatis (2 supra, 8 subtus), inaequalibus, elegantissime circumornata; crebre arguteque striata, ın ultimo strüs validioribus sulcata ; — spira parum elevata, tectiformi- convexius- ceula; apice prominulo, nitido, fusco, laevigato; — anfractibus 6 subplanulatis, carinatis (carina suturam sequens), celeriter crescentibus, sutura lineari separatis; — ultimo subcarıinato maximo, dilatato, supra comvexiusculo, subtus turgido, antice recto; — apertura parum obliqua, lunato- subeireulari, peristomate recto, acuto, intus albo- labiato,; margine columellari reflexiusculo. — Diam. 17, alt, 11 Mm, weiss mit sehr hübscher und mannigfaltiger brauner Zeichnung; meistens ist eine tief ka- stanienbraune Fleckenreihe über der immer heller bleibenden Kante vorhanden, auf der Oberseite stehen radiäre striemenartige Flecken oder auch zwei unterbrochene Binden, auf der Unterseite 7—8 schmale braune Linien. Das Gewinde ist flach kegelförmig mit kleinem, braunem, glattem, leicht vorspringendem Apex. Es sind mehr als sechs Umgänge vorhanden, welche ziemlich rasch zunehmen und durch eine linienförmige, leicht eingedrückte Naht geschieden werden; die obe- ren sind nur wenig gewölbt und haben eine scharfe, der Naht folgende Kielkante; der letzte ist erheblich verbreitert und aufgeblasen, oben- her gewölbt, unterseits aufgetrieben, anfangs stumpfkantig, dann rein gerundet; er fällt sehr steil in den Nabel ab und steigt vornen nicht oder nur ganz unbedeutend herab. Die Mün- dung ist wenig schief, gerundet eiförmig, aus- geschnitten; der Mundsaum ist scharf, gerade- aus, innen mit einer deutlichen weissen Lippe belegt, der Spindelrand an der Insertion ver- breitert und zurückgeschlagen. Aufenthalt: in der Umgebung von Cherchell an der Nordküste von Algier, ziemlich selten. Bourguignat hat seine Art meiner Ansicht nach auf ein nicht ganz ausgewachsenes Exem- plar gegründet, was die Abweichung seiner Diag- nose und Abbildung von der meinigen erklärt. Zur Gruppe Euparypha kann ich sie freilich nicht rechnen; sie gehört zu einer durch die eigenthümliche Rippensculptur ausgezeichnete kleine Gruppe, welche für den Dschebel Zaccar und seine Umgebung, die westliche Begränzung der Metidscha-Ebene charakteristisch ist. Auch die beiden folgenden Arten gehören zu derselben. Das Fig. 658 abgebildete junge Exemplar kommt der Bourguignat'schen Abbildung am nächsten. Fig. 656 stellt die ausgebildete Form dar, wie ich sie selbst in der Umgebung von Cherchell gesammelt habe. Fig. 657 ist ein schwächer sculptirtes ungebändertes Exemplar mit aufge- triebenen Umgängen und bis zur Mündung durch- laufender Kielkante, das man als eigene Art ab- zutrennen versucht sein könnte. 659. 660. Helix zaccarensis n. Testa mediocriter et pervie umbilicata, depresse globosa, solida, parum mitens, supra striato-costata, costellis confertis, subtus laevior, hic Ülic malleata lineisque brevi- 78 Tafel CX. bus impressis sculpta, albida, fascia inter- rupta mediana castanea lineolisque fuscis numerosis signata ; spira depresse conoidea vel conoidea, apice parvo, laevi, fusco, parum prominulo. Anfractus 6 regulariter crescentes, sutura impressa demum sub- irregulari disereti, superi convexiusculi, haud carinati, ultimus inflatus, subteres, basi convexus, subite in umbilicum abiens, antice haud descendens, leviter dilatatus. Apertura obliqua, lunato-cireularis; peri- stoma tenue, acutum, rectum, intus sub- remote et anguste albolabiatum, marginibus conniventibus, vix callo tenuissimo junctis, columellari ad insertionem leviter dilatato. Diam. maj. 21,8, min. 18,5, alt. 14 Mm. 18,5, — 16,5, 12,5 Mm. Gehäuse mittelweit und durchgehend genabelt, niedergedrückt kugelig, festschalig, wenig glän- zend, auf der Oberseite dicht rippenstreifig, auf der Unterseite glätter, hier und da gehämmert oder mit kurzen eingedrückten Linien sculptirt, weisslich mit einer Mittelbinde aus tief kastanien- braunen Flecken, auf der Oberseite mit diffusen rothbraunen Flecken, besonders radiär gestellten Nahtflecken, unterseits mit schmalen braunen Linien geziert. Das Gewinde ist flacher oder höher kegelförmig, der Apex klein, dunkel, glatt, etwas vorspringend. Die sechs Umgänge nehmen regelmässig zu und werden durch eine anfangs linienförmige, dann unregelmässig cerenulirte, ein- gedrückte Naht geschieden; die oberen sind leicht gewölbt, ohne Kiel, der letzte verbreitert, auf- geblasen, fast stielrund, nach unten stark ge- wölbt, steil in den Nabel abfallend, vorn deut- lich erweitert und nicht herabsteigend. Die Mün- dung ist schief, nahezu kreisrund, ausgeschnitten; der Mundsaum ist dünn, scharf, einfach, mit einer etwas zurückliegenden schmalen, aber deut- lichen weissen Lippe belegt, die Ränder neigen zusammen und sind durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Spindelrand ist an der In- sertion leicht verbreitert. Aufenthalt: an dem Abhang des westlichen Zaccar-Gipfels bei Miliana in Algerien. Diese hübsche Art ist der vorigen, welche an der Nordseite der Zaccargruppe vorkommt, nahe verwandt, aber schwächer sculptirt und ohne Spur einer Kante, auch etwas enger ge- nabelt. Ich fand sie nur oberhalb des Plateaus Fig. 661. von Miliana, während unterhalb eine sehr schöne grosse Form von cespitum- arenarum herrschte. 661. Helix calida n. Testa mediocriter et pervie umbilicata, depresse trochoidea, angulata, solidula, parum nitens, costellis confertis acutis undique sculpta, alba, fasciis strigisque castaneis pulcherrime ornata; spira conoidea, apice subtilt, prominulo, lutescente. Anfractus 6 leniter crescentes, sutura lineari vix impressa discreti, convexi, ultimus parum dilatatus, ad peripheriam angulatus, basi rotundatus et sensim in umbilieum abiens, antice productus, haud descendens. Aper- tura perobliqua, subangulato-ovata, medio- eriter lunata,; peristoma acutum, tenue, rectum, intus albolabiatum, marginibus eonniventibus, haud junetis, columellari ad insertionem levissime dilatato. Diam. maj. 17, min. 15, alt. 11 Mm. Gehäuse mittelweit und durchgehend genabelt, niedergedrückt kreiselförmig, kantig, ziemlich fest- schalig, wenig glänzend, allenthalben mit dicht ge- drängten scharfen Rippchen sculptirt, weiss, sehr hübsch mit kastanienbraunen Bändern und Strie- men gezeichnet; Gewinde kegelförmig mit feinem, etwas vorspringendem, gelblichem Apex. Es sind sechs langsam zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine kaum eingedrückte linien- förmige Naht geschieden werden; die oberen sind gewölbt, ohne Spur eines Kiels, der letzte ist nur mässig verbreitert, obenher zusammen- gedrückt, am Umfang kantig, die Kante nach der Mündung hin schwächer werdend, aber immer noch erkennbar, auf der Unterseite gewölbt und langsam in den Nabel hinein abfallend, vorn vor- gezogen, aber nicht herabsteigend. Die Mündung ist sehr schief, etwas eckig eiförmig, mit dem grossen Durchmesser schief nach unten gerichtet, mässig ausgeschnitten; der Mundsaum ist dünn, scharf, gerade, mit einer schmalen, aber deut- lichen weissen Lippe belegt, die Ränder neigen zusammen, sind aber nicht verbunden, der Spindel- rand ist an der Insertion nur ganz leicht ver- breitert. Aufenthalt: in der Umgebung von Hammam Rirha, dem alten Aquae Calidae, an dem Ostfuss des Zaccar, in einem Wald von Strandkiefern. Tafel OXI. Fig. 662 u. 663. 79 Tarek CXL Helix columnae Ponsonby. late et aperte umbilicata, depressa, am- bitu fere orbieulari, lentieularıs, carına acuta circumdata, spira depresse conica, angigyra, apice subtili, vıx planato; soli- dula, parum translucens, unicolor corneo- fuscescens, subtus pallidior. Anfractus 8 lentissime crescentes, sutura impressa primum lineari dein suberenata discreti, primi laeves, convexi, sequentes vix con- vexiuseuli, carina suturam sequente mu- niti, costellis areuatis distantibus distinc- tissime sculpti; ultimus haud dilatatus, basi convexus, carina acuta serrulata parum supra medium cinctus, supra co- stellatus, basi laevior, striatus, antice minime descendens. Apertura obliqua, supra producta, basi recedens, irregula- riter lunato-ovata, extus angulata, fauce canaliculata; peristoma tenue, albido- labiatum, marginibus distantibus, supero recto, acuto, infero reflexo, incrassato, columellari ad insertionem minime dila- tato. Diam. maj. 20, min. 18, alt. 10 Mm. Helix (Gonostoma) columnae Ponsonby mss. — Kobelt in Nachrichtsblatt der deutschen malacozoologischen Gesellschaft XXI. 1889 p. 140. Gehäuse weit und offen genabelt, niederge- drückt, im Umriss fast kreisrund, linsenförmig mit scharfem Kiel; Gewinde flach kegelförmig, sehr eng gewunden, mit feinem, nur ganz leicht abgeflachtem Apex, festschalig, nur wenig durch- scheinend, einfarbig dunkel hornbraun, untenher nur wenig heller. Es sind acht ganz langsam zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine eingedrückte, anfangs linienförmige, dann leicht erenulirte Naht geschieden werden; die embryonalen sind glatt und gewölbt, die folgen- den nur ganz leicht gewölbt mit deutlichem, der Naht folgendem Kiel, auf der Oberseite mit ge- bogenen, entfernt stehenden, sehr deutlichen und regelmässigen Rippchen sculptirt; der letzte Um- gang ist nicht besonders erweitert, auf der Ober- seite über dem scharfen gezähnelten, ziemlich hochstehenden Kiel ebenfalls gerippt, auf der gewölbten Unterseite nur fein gestreift, vornen durchaus nicht herabsteigend. Die Mündung ist trotzdem schief, oben vorgezogen, unten zurück- weichend, unregelmässig ausgeschnitten, eiförmig, (Gonostoma) 662. Testa aussen mit einer scharfen Ecke, im Gaumen mit einer dem Kiel entsprechenden Rinne. Der Mund- saum ist dünn mit einer leichten weissen Lippe belegt; die Randinsertionen bleiben entfernt und sind nicht durch Callus verbunden; der obere ist geradeaus, scharf, der untere zurückgeschlagen und etwas verdickt, der Spindelrand an der In- sertion eher etwas verschmälert, als verbreitert. Aufenthalt: auf der Höhe des Affenberges, der afrikanischen Säule des Herkules, Gibraltar gegenüber. Nach sorgsamem Vergleichen mit meinen grossen selbstgesammelten Serien von Helix lenti- cularis bin ich zu der Ansicht gekommen, dass diese Form als specifisch verschieden zu be- trachten ist. Unter hunderten von Exemplaren finde ich nicht eins, das sich in der Sculptur auch nur annähernd mit der Form vom Affen- berge vergleichen liesse. 663. Helix (Gonostoma) Walkeri Pon- sonby. Testa aperte et pervie umbilicata, depressa, carinata, spira depresse conica, angigyra, apice subtili, leviter planato ; tenuiuscula, pellucida, intense corneo-fusca. Anfractus & lentissime erescentes, convexiusculi, su- tura impressa linearı disereti, costellis arcuatis subdistantibus sat regulariter sculpti, ultimus haud dilatatus, basi con- vexus, striatulus, carina acuta sed haud compressa usque ad peristoma ceinctus, antice haud descendens. Apertura per- obligua, valde lunata, extus angulata; peristoma tenue, marginibus distantibus viw callo tenuissimo junctis, supero recto, basali reflexo, leviter albolabiato, colu- mellari in umbilicum impresso, ad in- sertionem haud dilatato. Diam. ma). 14, min. 13, alt. 8 Mm. Helix (Gonostoma) Walkeri Ponsonby mss. — Kobelt in Nachrichtsblatt der deutschen malacozoologischen Gesellschaft XXI. 1889 p. 140. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, niedergedrückt, gekielt, Gewinde flach kegel- förmig, sehr eng gewunden, mit feinem, etwas abgeflachtem Apex; dünnschalig, durchscheinend, gesättigt hornbraun. Es sind acht äusserst lang- sam zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine linienförmige eingedrückte Naht ge- schieden werden; sie sind mit stark ausgepräg- 80 Tafel CXT. ten, ziemlich entfernt stehenden, gebogenen Ripp- chen regelmässig sculptirt; der letzte ist nicht verbreitert, obenher gerippt, unterseits gewölbt und nur fein gestreift, mit einer scharfen, aber nicht zusammengedrückten Kielkante umzogen. Die Mündung ist sehr schief, sehr stark ausge- schnitten, nach aussen eckig; der Mundsaum ist dünn, die entfernt inserirten Ränder sind nur durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Oberrand ist gerade, der Basalrand zurückge- schlagen, mit einer dünnen weissen Lippe belegt, der Spindelrand ist an der Insertion kaum ver- breitert und dort in den Nabel hineingedrückt. Aufenthalt: bei Esmir an der marokka- nischen Küste. Diese Art steht auf etwas schwachen Füssen und kann, wenn man will, auch als eine Varietät der Helix Tarnieri mit bis zur Mündung er- haltenem Kiel angesehen werden; jedenfalls ver-. dient sie aber einen eigenen Namen. 664. Helix Faidherbiana Bour- guignat. mediocriter et subobtecte perforata, de- presse globuloidea, angulata, spira con- vexo-tectiformi, apice laevigato, leviter prominente, obtusulo; sat lenuis, rugose irregulariterque striata, sub lente pilis minimis squamiformibus percaducis ob- tecta, corneo-rubella, subtus pallidior, angulo albido. Anfractus 6 regulariter cerescentes, sutura impressa primum line- ari, dein subirregulari discreti, superi convexiusculi, ultimus angulatus, basi convexus, amtice leniter perparum des- cendens. Apertura obliqua, ovato-rotun- data, valde lunata ; peristoma tenue, acu- tum, fragile, intus tenuissime albolabia- tum, marginibus distantibus, haud junctis, columellari reflexiusculo, ad insertionem dilatato, perforationem suboccultante. Diam. maj. 18, min. 16, alt. 11 Mm. Helix Faidherbiana Bourguignat*) Mollusques litigieux I. p. 263 pl. 39 fig. 1-3. — (Monacha) Kobelt Catalog ypalaearct. Binnenconchylien ed. II. p. 24. Testa *) Testa anguste perforata, depressa, supra convexo-tectiformi, subtus convexo-rotundata, angulata, sat tenui, subpellucida, supra corneo- rubella, subtus pallidiore, squamosa ac ruguloso- striata ; — spira convexo-tectiformi; apice valido, obtusıssimo, laevigato ac prominente; anfractı- bus 6 angulatis, supra vır convexiusculis, lente regulariterque crescentibus, sutura impressa se- paratıs; ultimo angulato, ad peristoma com- presso-rotundato, ad aperturam lente paululum Fig. 664 u. 665. Gehäuse mittelweit und etwas überdeckt durch- bohrt, niedergedrückt kugelig, am Umfang kantig, das Gewinde dachförmig mit etwas gewölbten Seiten, mit abgestumpftem, aber etwas vor- springendem, glattem Apex, ziemlich dünn- schalig, etwas rauh und unregelmässig gestreift, unter der Loupe mit sehr feinen haarartigen Schüppchen bedeckt, die sich sehr leicht ab- reiben, glanzlos, röthlich hornfarben, die Unter- seite heller, ein heilerer Kantstreifen wenig her- vortretend. Die sechs Umgänge nehmen langsam zu und werden durch eine anfangs linienförmige, dann etwas unregelmässige eingedrückte Naht ge- schieden; die oberen sind ziemlich gewölbt, der letzte hat eine anfangs deutliche, nach der Mün- dung hin weniger deutliche, aber immer noch erkennbar bleibende Kante und ist an der Unter- seite gut gewölbt; er steigt an der Mündung ganz langsam etwas herab. Die Mündung ist schief, rundeiförmig, stark ausgeschnitten, der Mundsaum dünn, scharf, zerbrechlich, innen mit einer ganz dünnen weisslichen Lippe belegt; die Ränder bleiben entfernt und sind nicht durch Callus verbunden; der Spindelrand ist etwas zu- rückgeschlagen und an der Insertion verbreitert, so dass er einen Theil der Perforation überdeckt. Aufenthalt: bei Tenes an der algerischen Küste, zwischen Algier und Oran, mein Exem- plar von Herrn Joly mitgetheilt. Mein Exemplar ist erheblich grösser als das von Bourguignat beschriebene, auch hat es keinen besonders grossen Apex und die Epidermis möchte ich eher haarig als schuppig nennen. Indess ist das Stück von Letourneux mit dem Bourguignat- schen Original zusammen bei Tenes gesammelt worden und stimmt auch in allen anderen Punkten zut zur Beschreibung. 665. Helix Rusicadensis Letourneua. Testa anguste et compresse perforata, depresse conoideo-globosa, tenuis, translucida, spira conoidea, apice parvo subplanato, ruditer arcuatim striata, parum nitens, unicolor corneo-rufescens, zona pallıda pert- pherica obsoleta (maculis nigris animalis in vivis translucentibus). Anfractus 6 leniter et regularıter crescentes, sutura impressa separati, superi convexiusculi, ultimus inflatus, primum leviter sub- angulatus, dein rotundatus, antice pri- descendente; apertura obliqua, lumata, trans- verse oblongo-rotundata; peristomate recto, acu- tissimo; margine columellari reflesiusceulo, ad insertionem dilatato ac perforationem leviter subobtegente. — Diam. 15, alt. 9,5 Mm. Tafel OXI. mum leniter dein distinctius descendens. Apertura obliqua, ovato-rotundata, lu- nata; peristoma tenue, fragıle, rectum, intus tenuissime albidolabiatum, margini- bus distantibus, minime junctis, colu- mellari ad insertionem dilatato et super perforationem rejlexo. Diam. maj. 18, min. 16, alt. 12 Mm. Helix Rusicadensis Letourneux*) Kabylie vol.1. p. 222 et Annales Malacologiques I. 1570 p. 298. — Letourneux et bourguignat Prodrome Malacol. Tunisie p. 8. — Kobelt Catalog europ. Binmenconchyl. ed. I. 2. 29. Gehäuse eng und zusammengedrückt durch- bohrt, gedrückt kegelförmig kugelig, dünnschalig, durchsichtig, rauh und unregelmässig gestreift, wenig glänzend, einfarbig röthlich hornfarben mit ganz schwachen Kielstreifen, lebende Exem- plare durch die durchscheinenden schwarzen Mantelflecken des Thieres hübsch gezeichnet; das Gewinde ist kegelförmig mit feinem, nur ganz leicht abgestumpftem Apex. Es sind sechs langsam zunehmende, leicht gewölbte Umgänge vorhanden, der letzte ist grösser, aufgeblasen, anfangs stumpfkantig, nach der Mündung hin gerundet, vorn steigt er anfangs langsam, dann rascher herab. Die Mündung ist schief, rund- eiförmig, ausgeschnitten; der Mundsaum ist dünn, gerade, zerbrechlich, innen durch eine diffuse, breite, dünne, weisse Lippe verdickt, die Ränder bleiben entfernt und sind durch keinerlei Callus verbunden; der Spindelrand ist an der Insertion verbreitert und über die Perforation zurückge- schlagen. Aufenthalt: im östlichen Algerien und in Tunisien, das abgebildete Exemplar aus der Schiffaschlucht. 666. Helix Zonitomaea Letourneuz. Testa profunde perforata, depresse subglobosa, tenuis, fragilis, pellueida, oblique ruditer- ") Testa anguste perforata, subconoidea, ob- secure angulata (angulus ad aperturam evanescit), fragili, subpellueida, striatula, ac sub validis- simo lente argutissime submalleata, uniformiter cornea aut subrubello-cornea, in ultimo anfractu, zomula pallidiore obscure eircumeincta ; spira conica, aut tectiformi, sat elata, apice exiguo, nitido et laevigato; — anfractibus 6 regulariter erescentibus, convexiusculis, sutura parum im- pressa separatis; ultimo majore, subangulato, ad aperturam rotundato ac paululum lente des- cendente ; — apertura obliqua, lunato-rotundata ; — peristomate vecto, acuto, intus incrassato; margine columellari ad perforationem late ex- pansiuseulo. — Diam. 16, alt. 11 Mm. Rossmässler, Iconographie Neue Folge IV. Fig. 666. s1 que striatula, haud granulata, corneo- albescens, apice lutescente, minuto, laevi- gato, prominulo; spira depresse conoidea. Anfractus 6'/2 leniter regulariterque eres- centes, convezxiusculi, angulati, sutura impressa disereti; ultimus subangulatus, angulo aperturam versus fere evanescente, bası rotundatus, subite in perforationem abiens, antice haud descendens. Apertura ovato-rotundata, lunata, supra producta, obliqua; peristoma tenue, rectum, fragile, viw tenwissime labiatum, marginibus dis- tantibus, callo tenuissimo junctis, colu- melları supra perforationem ewpansius- eulo, Diam. maj. 22, alt. 15 Mm. Helix Zonitomaea Letourneus*) Excursions en Kabylie, in Annales Malacologiques II. p. 38 fig. 15—17. Hyalina (Helicophana) zonitomaea Westerlund Fauna der palaearetischen Binnencon- chylien I. p. 75. Gehäuse mittiefer eylindrischer Durchbohrung, niedergedrückt flachkugelig, jüngere Exemplare kantig und fast linsenförmig, dünnschalig, zer- brechlich, durchscheinend, schräg und ziemlich rauh gestreift, auch unter einer starken Loupe nicht gekörnelt, hell hornfarben, jüngere Exem- plare unterseits weisslich und mit einem helleren Kantenstreifen, der Apex gelblich; Gewinde flach kegelförmig mit kleinem, glattem, etwas vor- springendem Apex. Es sind bei ausgewachsenen Stücken über sechs Umgänge vorhanden, die langsam und regelmässig zunehmen und durch eine einfache linienförmige Naht geschieden wer- den; die oberen sind gewölbt, längs der Naht erkennt man die Spur einer Kante; der letzte zeigt eine anfangs ausgeprägte, dann immer un- deutlicher werdende Kante, welche nach der Mündung hin fast ganz verschwindet; er ist auf der Unterseite gewölbt und fällt steil in den *) Testa anguste profundeque perforata, sub- globulosa, fragili, pelluerda, oblique striatula, corneo-albescente, ad apicem subluteolo-auran- tiaca, ad aperturam saepe corneo-olivacea (in speciminibus non adultis supra fulvo-cornea, subtus circa perforationem sublactescente) ; spüra subconoidea ; apice minuto ac laevigato; an- fraetibus 6'/2 regulariter lenteque erescentibus, convexiuseulis (in prioribus), carinatis (in ul- timo) subangulatis ac demum rotundatis; sutura impressa; apertura lunato-rotundata, obliqua ; peristomate recto, acuto, fragili; margine colu- mellari ad perforationem expansiusculo; mar- ginibus tenuissimo callo junetis. — Let. 11 82 Tafel CXI u. CXH. Nabel ab, vorn steigt er nicht merklich herunter. Die Mündung ist rundeiförmig, stark ausge- schnitten, ziemlich schief; der Mundsaum ist dünn, scharf, zerbrechlich, nur ganz dünn weiss gelippt; die Randinsertionen bleiben entfernt von einander und sind nur durch einen ganz dünnen Gallus verbunden, der Spindelrand ist an der Insertion verbreitert und etwas über die Per- foration zurückgeschlagen. Aufenthalt: in der grossen Kabylie; das 666 667. 668. Fig. u. abgebildete, leider nicht ganz ausgewachsene Exemplar habe ich von Herrn Joly in Algier erhalten. Ü Westerlund sieht, wie schon oben erwähnt, in dieser Art merkwürdiger Weise eine Hyaline. Sie steht der Helix Faidherbiana am nächsten und gehört mit dieser zu einer Gruppe von Arten, welche für Nordafrika, Südspanien und Sieilien charakteristisch sind und einen eigenen Gruppen- namen verdienen. Jva 156 1 SCXT. 667. 668. Maltzan. Testa aperte et pervie umbilicata, depresse trochi- formis, solida, irregulariter striatula, sub lente fortiore lineis impressis spiralibus subtilissime granulata, luteo- fuscescens vel viridula, carina albida; spira de- pressa, plerumque subirregulariter con- torta, apice subtili, planiuseulo. Anfrac- tus 5, primi 2 laeves, planiusculi, se- quentes vix convexiuseuli, carina dıstincta plerumque prominente suturam sequente muniti, ante eam leviter impressi, penul- timus convexior, carina sensim evanes- cente, ultimus obtuse angulatus, aperturam versus rotundatus, distincte et profunde descendens, demum in adultis ommino so- lutus. Apertura perobliqua, ovato-rotun- data, in adultis minime lunata, pert- stomate continuo, crasso, subdupliei, mar- ginibus callo cerasso soluto junctis; in Juntoribus transverse ovata, lunata, pert- stomate acuto, intus tenue et remote albo- labiuto, marginibus conniventibus, callo tenui porcellaneo junctis, columellarıi ad insertionem dilatato. 99 Hyalina ? aegopinoides Diam. maj. 22,5, min. 19, alt. 12—13,5 Mm. Helie (Levantina) aegopinoides Maltzan in Nachrichtsblatt der deutschen malaco- zoolog. Gesellschaft XV. 1883 p. 102. Hyalina aegopinoides Hesse Jahrbücher der deut- schen malacozoologischen Gesellschaft XI. 1884 p. 227. Hyalina (Helicophana) aegopsinoides Wester- lund Fauna der palaearctischen Binnen- conchylien I. p. 75. Gehäuse offen und durchgehend, fast per- Spectivisch genabelt, niedergedrückt kreiselförmig, unregelmässig fein und dicht gestreift, unter einer | stärkeren Loupe bei günstiger Beleuchtung auch feine Spirallinien zeigend und dadurch gekörnelt erscheinend, gelblich braun oder grünlich mit mehr oder minder (deutlich weiss hervortreten- dem Kiel; das Gewinde ist flach kegelförmig, meist etwas unregelmässig aufgewunden, mit feinem, glattem, nicht vorspringendem Apex. Es sind fünf Umgänge vorhanden, welche gleich- mässig und ziemlich langsam zunehmen; die bei- den ersten sind glatt und ohne Kiel, die folgen- den kaum gewölbt, von einem scharf ausgepräg- ten, der Naht folgenden und ‚meist über sie vor- springenden Kiel umzogen, hinter demselben leicht eingedrückt. In der Mitte des vorletzten Umganges beginnt der Kiel zu einer stumpfen Kante zu werden, welche nach der Mündung hin immer stumpfer wird und schliesslich ganz ver- schwindet, während gleichzeitig die Wölbung zu- nimmt. Der letzte Umgang ist wenigstens nach der Mündung hin fast stielrund, nur wenig zu- sammengedrückt, vornen allmählig, aber deutlich und tief herabsteigend, an der Mündung gelöst. Die Mündung ist sehr schief, rundeiförmig, bei aus- gewachsenen Exemplaren nicht ausgeschnitten, der Mundrand dick, doppelt erscheinend, durch einen starken lostretenden Callus auf der Mündungs- wand zusammenhängend. Bei jüngeren Exem- plaren, wie dem Fig. 668 abgebildeten, ist die Mündung ganz anders gebildet, nicht herab- steigend, aber durch den vorgezogenen Oberrand trotzdem sehr schief, weit rundeiförmig, deutlich ausgeschnitten, der Mundsaum einfach, dünn, scharf, innen weit zurück mit einer breiten, aber dünnen weissen Lippe belegt, die Ränder zu- sammenneigend und durch einen dünnen weissen Callus verbunden. Aufenthalt: am Cap Sidero auf Creta, in Felsspalten von Herrn von Maltzan entdeckt, aber nur in wenigen lebenden Exemplaren ge- sammelt. Tafel CXII. Es ist dies eine der merkwürdigsten Formen, durch welche die europäische Molluskenfauna neuerdings bereichert worden ist. Der Entdecker hat, besonders durch die Lebensweise und die Gewindeform bewogen, sie für eine Levantına angesehen, durch den gewählten Namen aber schon die Aehnlichkeit mit Aegopis Fitz. hervor- gehoben. Die Untersuchung eines der lebenden Exemplare durch Hesse hat aber eine Zungen- bewaffnung, welche mit der von Hyalina filicum Kryn. zunächst verwandt ist, und einen glatten Kiefer mit vorspringendem Mittelzahn ergeben, die Art ist also zu oder neben Hyalina zu stellen, wo ja Hyal. superflua Jossm. (eretensis Blanc) in der Schalentextur einige Aehnlichkeit hat. — Westerlund stellt sie in seine neue Unter- gattung Helicophana, die ich für eine äusserst unglückliche Schöpfung halte, denn die beiden dahin gestellten algerischen Arten sind nach meinen selbst gesammelten und von ‚Joly erhal- tenen Exemplaren niedergedrückte Frutieicolen aus der Gruppe der Helix lanugyinosa und haben mit unserer Art, bei der Westerlund merk- würdigerweise die auffallende Mundbildung ganz mit Stillsechweigen übergeht, sicherlich nicht das Geringste zu thun; die mir unbekannte H. ca- toleia Bgt. wohl ebenso wenig. Kann überhaupt eine Art mit so verdicktem, gelöstem Mundrand bei Hyalina bleiben? Ich denke, ebenso wenig, wie bei Zonites, denn das characteristische Schalenkennzeichen von Aya- !ina ist doch wohl der dünne, scharfe Mund- saum. Eine eigene Gruppe ist deshalb wohl das Mindeste, was diese seltsame Form verlangen kann, und ich schlage für diese den Namen Öretozonites vor. Hoffentlich gelingt es, mit der Zeit noch verwandte Formen, lebend oder fossil, aufzutreiben und so zu entscheiden, ob es sich hier um eine vielleicht extreme Ausbildung eines weiter verbreiteten Typus oder um ein Re- likt aus älteren geologischen Perioden handelt. 669. Hyalina isserica Letourneua. Testa aperte et pervie umbilicata, depressa, dis- coidea, spira planulata wel leviter con- cava, apice minimo leviter prominulo, carinata, basi planulata, diaphana, ni- tens, sub lente confertissime requlariter- que striatula, supra fulvo-cornea, basi albida. Anfractus 6 sutura impressa separati, superi lentissime regulariterque erescentes, converxiusculi, ultimus dilata- tus, penultimum amplectans, carina sub- mediana primum distineta, dein aper- turam versus evamescente, supra convexo- declivis, basi plano-convexus, subite in Fig. 669. 83 umbilieum abiens. Apertura subobliqua, ovato- angulata, anfractum penultimum amplectans; peristoma rectum, acubum, marginibus distantibus, columelları ad insertionem haud dilatato. Diam. maj. 16, min. 14, alt. (apert.) 5 Mm. Zonites issericus Letourneux mss. -— Bour- guignat*) Mollusques nouveauz litigieux etc. I. ». 261 pl. 41 fig. 17. Hyalina isserica Kobelt Catalog europ. Binnen- conchylien ed. IL. p. 10. — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchylien TI. p. öl. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, scheibenförmig niedergedrückt, mit flachem oder selbst eingesenktem Gewinde und ganz kleinem, aber leicht vorspringendem Apex, am Rande mit einer ausgeprägten Kielkante, unten ziemlich flach, dünnschalig, durchsichtig, gedrängt und deutlich gestreift, obenher bräunlich hornfarben oder mehr gelblich, unterseits besonders um den Nabel herum weisslich. Die sechs Umgänge wer- den durch eine eingedrückte Naht geschieden, die oberen sind gewölbt und nehmen äusserst langsam zu; ihre Kante wird durch die nach- folgenden völlig verdeckt; der letzte ist sehr stark verbreitert und umfasst den vorletzten mehr als zur Hälfte; er ist mit einer ausgeprägten, un- gefähr in der Mitte stehenden Kielkante um- zogen, die nach der Mündung hin allmählig un- deutlicher wird, die Oberseite ist etwas gedrückt gerundet, die untere ziemlich abgeflacht und steil in den Nabel hinein abfallend. Die Mündung ist etwas schief, eiförmig, nach aussen leicht eckig, durch den umfassten vorletzten Umgang keil- förmig ausgeschnitten; der Mundsaum ist dünn, scharf, gerade, die Randinsertionen bleiben weit getrennt, der Spindelrand ist am Ansatz nicht verbreitert. Aufenthalt: am Durchbruch des Isser orien- tal, zwischen Algier und Palestro, das abgebildete Exemplar von mir 1884 dort gesammelt. *) Testa discoidea, carınata, supra planu- lata vel leviter concava, subtus convexa ac cen- tro pervio-umbilicata, fragili, subpellueida, ar- gute regulariterque striata, supra cornea, subtus leviter sublactescens; — spira planulata; an- fractibus 6 convewiusculis, carinatıs (prioribus acute carıinatis, ultimo prope aperturam sub- carinato), amplectantibus, lente crescentibus ac sutura impressa separatis; ultimo mazime dila- tato, supra conveao-declivi, subtus convexiusculo, ac carina submediana eleganter circumcincto; — apertura leviter obliqua, valide subangulato- lunata; peristomate recto, acuto ac simpliei. — Alt. 21 (2), diam. 14a Mm. K2 54 Tafel CXII u. CXI. Eine höchst charakteristische Art, welche in der Gestalt an Planorbis marginatus erinnert und mit keiner anderen verwechselt werden kann. Meine Exemplare sind etwas grösser als das Bourguignat’sche Original. 670. 671. Hyalina Alhambrae m. Testa medioeriter sed pervie umbilicata, de- pressa, spira vel plana wel perparum elevata, tenuis, translucida, nitens, sub lente ruditer subirregulariterque striatula, basi laevior, supra fulvo-cornea, infra albida. Anfractus 5 convexiuseuli, su- peri leniter, penullimus rapidius cres- centes, ultimus dilatatus, depressus sed parum compressus et vix obsolete sub- angulatus, bası planatus et lentissime in umbrlieum abiens, antice penultimi dimi- diam partem fere amplectans, haud des- cendens ; sutura distinceta impressa, leviter albido marginata. Apertura oblique ovata, valde lunata, peristomate simpliei, mar- ginibus distantibus, supero valde pro- ducto, basali arcuato, ad insertionem reflexiusculo. Diam. maj. 15, min. 12,5, alt. 6 Mm. Hyalina Alhambrae Kobelt mss. — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchyl. I. p. 66. Gehäuse mittelweit, aber durchgehend ge- nabelt, niedergedrückt, mit flachem oder wenig erhobenem Gewinde und kleinem, hellem Apex, dünnschalig, durchsichtig, glänzend, unter der Loupe obenher rauh und etwas unregelmässig fie. 56 (0 E67 1.602.673. gestreift, auf der Unterseite glätter; die Färbung ist obenher hornbräunlich, unten weisslich. Es sind fünf beim T'ypus etwas gewölbte Umgänge vorhanden, welche durch eine deutliche, einge- drückte, leicht weiss bezeichnete Naht geschieden werden; die oberen nehmen sehr langsam zu, der vorletzte rascher, der letzte ist stark ver- breitert und umfasst den vorletzten etwa zur Hälfte; er ist etwas nach unten gedrückt, aber kaum zusammengedrückt und am Umfang kaum undeutlich kantig; auf der Unterseite ist er etwas abgeflacht und fällt ganz langsam in den Nabel ab. Die Mündung ist regelmässig eiförmig mit schräg nach unten gerichteter grosser Achse, durch den vorletzten Umgang stark ausgeschnit- ten; der Mundsaum ist einfach, die Randinser- tionen bleiben weit getrennt, der Oberrand ist in der Mitte weit vorgezogen, der Spindelrand gekrümmt, leicht weiss verdickt, an der Insertion etwas umgeschlagen. Aufenthalt: in Südspanien, von mir 1881 in Menge im Ulmenwald unter der Alhambra gesammelt. Mit dem Typus zusammen kommt eine Form vor mit ganz flachem Gewinde, kaum gewölbten Umgängen und grösserer Mündung, welche unsere Fig. 671 darstellt; sie kann nicht als Art ab- getrennt werden, verdient aber wohl einen eigenen Varietätnamen; ich nenne sie var. gränadensis. Hyalina Alhambrae gehört zur nächsten Ver- wandtschaft der Hyalina Draparnaldi und steht besonders der italienischen MHyalina meridionalis nahe, ist aber weiter genabelt und der letzte Um- gang weniger zusammengedrückt. Tadel CXH. 672. 673. Helix Caruanae Kobelt. Testa mediocriter et subaperte umbilicata, sub- globosa wel depresse globosa, temuis sed solidula, parum mitens, ürregularıter co- stato-striata, striüs confertis, sub lente saepe transversim interruptis, usque in umbilicum conspieuis, lutescenti-albida vel grisea, fascia peripherica ealbida et supra eam fascia lata interrupta castanea or- nata, praeterea ubique maculis fasciolis- que rufo-castaneis signata. Anfractus 6 sat celeriter sed regulariter crescentes, sutura lineari demum subirregulari dis- creti, embryonales laeves, parvi, corneı, sequentes convexiuseuli, ultimus subin- flatus, dilatatus, rotundatus, antice valde descendens, demum deflexus. Apertura obliqua, ovato-rotundata, late lunata; peristoma tenue, acutum, intus anguste sed distincte labiatum, labio lutescente; marginibus leviter conniventibus, minime ‚Junetis ; supero recto, planato, columellari fuscescente dilatato et super umbilicum fornicatim reflexo. Diam. ma). 21, min. 18,5, alt. 14—15 Mm. Helix Caruanae Kobelt Nachrichtsblatt der Deut- schen Malacozool. Gesellschaft XX. 1888 p. 119. — Westerlund Fauna der palae- arct. Binnenconchylien II. p. 202. Gehäuse mittelweit, aber ziemlich offen ge- nabelt, mehr oder minder gedrückt kugelig, dünn, doch festschalig, nur wenig glänzend, unregel- Tafel OXII. mässig rippenstreifig, die Rippchen dichtstehend, unter.der Loupe hier und da quer unterbrochen, auf der Unterseite nicht schwächer und bis in den Nabel hinein deutlich erkennbar; die Fär- bung ist gelblich oder grauweiss mit einer aus- geprägten hellen Mittelbinde; über dieser steht ein breites, scharf ausgesprochenes, kastanien- braunes, fast immer unterbrochenes Band; die übrige Oberfläche ist in der verschiedensten Weise mit braunrothen Flecken, Striemen und schmalen unterbrochenen Binden gezeichnet. Es sind sechs ziemlich schnell aber regelmässig zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine anfangs linienförmige, später unregelmässig eingedrückte Naht geschieden werden; die embryonalen sind klein, glatt, hornfarben, kaum gewölbt, die fol- genden besser gewölbt, der letzte fast aufge- blasen, verbreitert, gerundet, vorn erst stark herabsteigend, dann plötzlich kurz herunterge- bogen. Die Mündung ist schief, rundeiförmig, stark ausgeschnitten, der Mundsaum dünn, scharf, innen etwas zurück mit einer schmalen, aber deut- lichen gelblichen Lippe belegt, die Ränder neigen etwas zusammen, sind aber durchaus nicht ver- bunden, der obere ist etwas abgeflacht und ge- radeaus, der braun gefärbte Spindelrand ist am Ansatz verbreitert und tütenförmig über den Nabel zurückgeschlagen. Aufenthalt: auf Malta, meine Exemplare mir von dem Grafen A. Caruana Gatto mit- getheilt. Eine sehr hübsche Form, welche in den frühe- ren Faunenverzeichnissen von Malta bald als Helix Terveriti, bald als cespitum oder variabilis figu- rirt. Sie scheint auf den ersten Blick manchen syrischen Formen am nächsten zu stehen, von nordafrikanischen lässt sich nur der Formen- kreis der Helix mauritanica Bourg. mit ihr in Beziehung bringen; derselbe ist aber mehr west- algerisch und die einzige tunesische Form, welche Letowmeux und Bourguignat hierher rechnen, Helix taria, ist erheblich kleiner und anschei- nend auch sonst weit verschieden. — Die beiden abgebildeten Exemplare stellen die beiden End- punkte der mir vorliegenden Fermenreihe dar; Fig. 672 ist fast kugelig und nur mittelweit ge- nabelt, Fig. 673 viel flacher und der Nabel be- sonders nach der Mündungsseite hin erheblich erweitert. 674. 675. Helix Lampedusae n. Testa anguste et compresse perforata, globose conica, solidula, ruditer et irregulariter costato-striata, et malleata, basi vix lae- vior, alba, strigis et maculis fuseis varie signata, plerumque super fasciam me- Fig. 674. 675. .- dianam albam strigis subflammulatis, in- fra eam faseiis plus minusve interruptis vel confluentibus ornata. Anfractus 6 sat regulariter crescentes, sutura lineari dis- ereti, embryonales minimi, laeves, se- quentes comvexiusculi, ultimus subinfla- tus, praesertim ad basin, primum leniter descendens, dein deflexus. Apertura obli- qua, subeireularis, valde lunata; peri- stoma acutum, simplex, pone limbum fus- cum labio distincto lutescente munitum;, faueibus griseo- coerulescentibus fasctis translucentibus; marginibus subeonniven- tibus, haud junctis, columelları ad in- sertionem leviter dilatato et reflexo. Diam. maj. 18, min. 16, alt. 14,5 Mm. Gehäuse eng und zusammengedrückt durch- bobrt, mitunter aber auch weiter durchbohrt, kugelig kegelförmig, festschalig, rauh und un- regelmässig rippenstreifig und dazwischen ge- hämmert, auf der Unterseite kaum glätter, die Rippen bis in den Nabel hinein sichtbar. Die Färbung ist weisslich mit verschiedenartiger Zeichnung; meistens ist eine breite, weisse Mittelbinde vorhanden, über derselben sind die braunen Flecken striemenartig angeordnet und fliessen nach unten zusammen; unter ihr stehen eine Anzahl unterbrochener undzusammenfliessen- der brauner Binden und oft ein breites, intensiv gefärbtes, braunes Band. Es sind sechs regel- mässig zunehmende, durch eine einfache Naht geschiedene Umgänge vorhanden, die embryo- nalen sehr klein und glatt, die folgenden schwach gewölbt, der letzte etwas aufgeblasen, gerundet, besonders die Unterseite stark gewölbt; nach der Mündung hin steigt er anfangs auf eine grössere Strecke langsam herab und ist dann plötzlich stark nach unten gebogen. Die Mündung ist schief, fast kreisrund, stark ausgeschnitten; der Mundsaum ist einfach, scharf, hinter einem brau- nen Saum mit einer deutlichen gelblichen Lippe belegt, dahinter bläulich grau mit durchscheinen- den Binden; die Ränder neigen leicht zusammen, sind aber nicht verbunden, der Spindelrand ist an der Insertion etwas verbreitert und leicht zurückgeschlagen. Aufenthalt: auf der Insel Lampedusa, mir von dem Marchese Allery di Monterosato mit- getheilt. Eine hübsche Localform aus der Sippschaft der Helix variabilis, durch den engen Nabel und die rauhere Sculptur von den sicilianischen Formen genügend verschieden. — Das Fig. 675 abgebildete kleinere Exemplar stimmt mit dem grösseren in der Sceulptur und dem Character der Zeichnung völlig überein, ist aber nicht 86 Tafel CXII. kugelig kegelförmig, sondern flach kugelig und weiter genabelt; die Art ist also recht veränder- lich. Eine Kante ist weder bei ihm noch bei dem grösseren erkennbar; Helix Lampedusae kann also nicht die ausgewachsene Form der von Westerlund anscheinend nach nicht ganz aus- gewachsenen Exemplaren von Lampedusa aufge- stellten Helix metabola Westerlund (Fauna der palaearct. Binnenconchylien Il. p. 236) sein. 676. Helix Gattoin. Testa aperte et pervie umbilicata, depresse tro- choidea, spira conica, apice obtusulo; solidula, parum nitens, ruditer et irregu- lariter costato-striata, hie illie malleata et eicatricıbus irregularibus sceulpta, gri- seo- alba, lutescenti-fusco profuse tincta fasciisque fuscis parum distinctis, superis strigatim confluentibus, peripherica satu- ratiore, basalibus interruptis parum dis- tinctis ornata. Anfractus 6 leniter et sat regulariter crescentes, sutura profunde impressa, demum subirregulari discreti, supert convexiuseuli, penultimus convexus, ultimus teres, leviter dilatatus, primum descendens, dein deflexus. Apertura obli- qua, ovato-circularis, valde lunata, intus fuscescens fasciis translucentibus; pert- stoma tenue, acutum, labio lutescente sub- remoto munitum, ante labium limbo fusco- maculato ; marginibus conniventibus, haud Junctis, basali ad insertionem dilatato et super umbiliei partem reflexo. Diam. maj. 24, min. 21, alt. 17,5 Mm. Gehäuse often und durchgehend genabelt, ge- drückt kreiselförmig mit stärker kegelförmig vor- springendem Gewinde und leicht abgestumpftem Apex, festschalig, wenig glänzend, rauh und un- regelmässig rippenstreifig, hier und da gehäm- mert und mit narbenartigen Eindrücken sculp- tirt. Die Färbung ist grauweiss, leicht gelbbraun übergossen, mit wenig deutlichen braunen Bin- den; meist tritt eine unterbrochene Fleckenbinde an der Peripherie deutlicher hervor, über ihr fliessen die Binden in Striemen zusammen, unter ihr sind sie getrennt, aber unterbrochen und wenig intensiv. Essind reichlich sechs Umgänge vorhanden, die langsam und ziemlich regelmässig zunehmen und durch eine tief eingedrückte, gegen die Mündung hin etwas unregelmässige Naht ge- schieden werden; die oberen sind schwach ge- wölbt, der vorletzte erheblich stärker, der letzte ist fast stielrund, nur wenig verbreitert, an der Mündung anfangs langsam herabsteigend, dann plötzlich herabgebogen. Die Mündung ist schief, eiförmig kreisrund, stark ausgeschnitten, innen Pig. 676 Mm. Of, bräunlich mit durchscheinenden Binden; der Mundsaum ist dünn, scharf, innen mit einer etwas zurückliegenden schmalen, aber deutlichen gelblichen Lippe belegt, der Saum davor mit braunen Fleckchen gezeichnet; die Ränder nei- gen zusammen, sind aber nicht verbunden, der Spindelrand ist an der Insertion verbreitert und etwas über den Nabel zurückgeschlagen. Aufenthalt: auf Malta. Das abgebildete Exemplar wurde mir von dem Grafen Alfredo Caruana Gatto unter Helix Caruanae gesandt, gleicht dieser Art auch in der Sceulptur und einigermassen auch der Fär- bung, ist aber viel weiter genabelt und gleicht mit seinem stielrunden letzten Umgang ganz der Helix cespitum, für welche es wohl auch früher gehalten worden sein mag. Sculptur und Mün- dungsfärbung gestatten aber eine Vereinigung mit Helix cespitum nicht. 677. Heliv sitifensis Bourg. var. si- eula m. Testa mediocriter sed aperte et profunde umbili- cata, depresse globoso-conoidea, spira Co- nica, summo minuto, vix obtusato, solidula, nitida, irregulariter subtiliterque striato- costata, eicatrieibus impressis sculpta, alba. Anfractus 6 — 7 comvexi, suwtura impressa discreti, celeriter crescentes, ul- timus rotundatus, supra leviter depressus, antice breviter descendens, ad aperturam dilatatus. Apertura ovato-circularis, per- obliqua, lunata, intus lutescens ; peristoma acutum, simplex, pone limbum luteum la- bio angusto albido munitum, marginibus conniventibus, haud junctis, basali ad in- sertionem dilatato et super umbiliei par- tem reflexo. Diam. maj. 24, min. 21, alt. 17 Mm. Gehäuse mittelweit, aber offen und tief ge- nabelt, niedergedrückt kugelig kegelförmig mit kegelförmigem Gewinde und feinem, spitzem, kaum abgestumpftem Wirbel, festschalig, glän- zend, mit unregelmässigen feinen Rippenstreifen und eingedrückten narbigen Stellen seulptirt, trotzdem ziemlich glatt erscheinend, einfarbig weiss. Es sind beinahe sieben gewölbte Um- gänge vorhanden, welche durch eine eingedrückte Naht geschieden werden und rasch zunehmen; der letzte ist gerundet, obenher etwas abgeflacht, an der Mündung erweitert und kurz herabsteigend. Die Mündung ist rund eiförmig, sehr schief, stark ausgeschnitten, innen gelblich; der Mundrand ist scharf, einfach, breit und intensiv gelb gesäumt, dahinter mit einer schmalen gelblichen Lippe ver- sehen; die Ränder neigen zusammen, sind aber Pater OXIIM, Bi 678: 6723 ur 680 63 87 nicht verbunden, der Spindelrand ist an der In- sertion verbreitert und zurückgeschlagen, so dass er einen Theil des Nabels deckt. Aufenthalt: am vorderen Mittelmeer, das abgebildete Exemplar, mir von Monterosato als Helix astata Bourg. aus Sieilien mitgetheilt, passt ganz befriedigend zu den Beschreibungen bei Servain und Westerlund (eine Abbildung ist noch nirgends gegeben) bis auf den auffallenden gelben Mundsaum, der an rufolabris Ben. er- innert; auf der Tafel ist es deshalb auch als diese Art bezeichnet. Eine genauere Verglei- chung mit den zahlreichen Exemplaren von Helix sitifensis bourg., die ich selbst um Setif gesam- melt, ergab aber eine solche Uebereinstimmung, dass ich beide nicht specifisch trennen kann; man vergleiche nur das Fig. 685 abgebildete Exemplar. Die Sieilianerin ist übrigens dick- schaliger, weniger glänzend, weniger rein weiss, die Mundränder sind etwas mehr genähert und die Färbung des Mundsaumes ist intensiver, so dass sie immerhin einen Varietätnamen verdient. 678. 679. Helix (eretica var.) akro- tirensis.n. Testa medioeriter umbilicata, umbilico profundo, eylindrico, subglobosa, spira convexa, ver- tice subtili, prominulo, nigro, solidula, ruditer et irregulariter striato - costata, nitidula, alba, fascia castanea supra- mediana et fasciolis numerosis in parte supera confluentibus pulcherrime ornata. Anfractus 7 lente erescentes, sutura sim- pliei disereti, superi convexiusculi, pe- nultimus convexus, interdum subgibbosus, ultimus dilatatus, rotundatus, subinflatus, basi levissime planatus, antice primum leviter descendens, demum subite deflexus. Apertura perobliqua, subeireularis, leviter lunata, faueibus albis, fasciis translucenti- bus; peristoma acutum, tenue, simple, intus subremote albolabiatum, marginibus eonniventibus, haud vel vix tenuissime Junetis, basali regulariter arcuato ad in- sertionem super umbilicum reflexo. Diam. maj. 22, min, 18,5, alt. 16 Mm. — .,— 21 — 19, -— 17 Mm. (Gehäuse mit mittelweitem, aber tiefem, ceylin- drischem Nabel, mehr oder minder kugelig mit hochgewölbtem, halbkugeligem Gewinde und klei- nem, leicht vorspringendem, schwarzem Apex, festschalig, rauh und unregelmässig rippenstreifig, ziemlich glänzend, weiss mit reicher brauner Bindenzeichnung; meist steht dicht über der Mitte ein schärfer ausgeprägtes, gesättigt kastanien- braunes Band und über demselben ist die Zeich- nung verwaschen und striemig, während auf der Unterseite braune zusammenhängende Binden in wechselnder Zahl und Breite verlaufen. Es sind sieben langsam zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine einfache Naht geschieden wer- den; die obersten sind nur wenig gewölbt, die folgenden stärker, der vorletzte häufig besonders stark vortretend, der letzte ist verbreitert, ge- rundet, ziemlich aufgeblasen, die Unterseite be- sonders stark, aber auf der Höhe der Wölbung. doch leicht abgeflacht; vorn steigt er auf eine längere Strecke erst langsam herab und biegt sich dann plötzlich stark nach unten. Die Mün- dung ist sehr schief, fast kreisrund, mässig aus- geschnitten, innen weisslich mit durchscheinen- den Binden: der Mundsaum ist dünn, scharf, ein- fach, innen etwas zurück mit einer weissen Lippe belegt, die Ränder neigen zusammen, sind aber nicht oder kaum verbunden, der Spindelrand ist regelmässig gebogen und an dem Ansatz etwas über den Nabel zurückgeschlagen. Aufenthalt: am Vorgebirge Akrotiri auf Creta, von H. von Maltzan gesammelt. Diese Form unterscheidet sich von der ächten cretica durch die bedeutendere, fast doppelte Grösse und die stärkere Wölbung des vorletzten Umganges genügend, um einen eigenen Namen zu verdienen. 680. 681. Helix ceretica Ferussaec. Hier zum Vergleich mit der vorigen Form noch einmal nach Exemplaren von Syra abge- bildet. Westerlund (Fauna palaearet, Binnen- conchylien II. p. 155) zieht die von Letourneux (Bullet. Soc. Malacolog. France 1854) aufge- stellten Arten Helix santorina, therasina, Fou- quer und Nomichosi als Varietäten zu eretica, womit er wohl Recht haben wird. 38 Tafel OXIV. Fig. 682—684 u. 685. 686. Tafel 70V. 682—684. Helie Moneriana Bour- guignat? Testa profunde sed vix pervie umbilicata, um- bilieo latitudine pervariabili, plus mi- nusve partim obtecto, depresse globuloidea wel conico- globuloidea, solida, eretacea, alba, punctis nigris adspersa, in anfrac- tibus superis sat regulariter costellata, in inferis ruditer et irregulariter striata et impressionibus brevibus horizontalibus et obliquis sculpta. Anfractus 7 leniter et sat regulariter crescentes, supremi apicem minimum subprominulum corneum vel coe- ruleo-nigrum formantes, sequentes sulura lineari impressa discreti, convexi ultimus teres, basi vix planatus, antice haud vel sensim descendens. Apertura subeircu- laris, valde lunata, obliqua, intus lutes- centi tincta; peristoma acutum, simplex, subremote labio «rasso albo munitum, marginibus subeonniventibus, callo tenuis- simo vix junctis, basali patulo, columel- lari dilatato, reflexo, umbiliei partem tegente. Diam. maj. 27, min. 22,5, alt. 21 Mm. Be er ae ee De re Gehäuse tief, aber meist nicht ganz durch- gehend genabelt, der Nabel von sehr verschie- denem Durchmesser, wie die drei abgebildeten Exemplare zeigen, immer theilweise durch den umgeschlagenen Mundsaum überdeckt, auch die Höhe sehr variabel, die Gestalt zwischen gedrückt kugelförmig und kegelig kugelförmig schwan- kend, festschalig, kreidig, doch etwas glänzend, einfarbig weiss mit einzelnen blauschwarzen Punk- ten, die oberen Umgänge dicht und regelmässig rippenstreifig, die unteren unregelmässig rauh ge- streift und mit hammerschlagartigen Eindrücken und kurzen horizontalen und schiefen Linien sculptirt. Es sind reichlich sieben Umgänge vor- handen, die langsam und ziemlich regelmässig zunehmen; die obersten bilden einen kleinen, etwas vorspringenden, durchscheinend hornfarbe- nen oder blauschwarzen Apex, die folgenden sind gut gewölbt, durch eine linienförmige, nach unten stark eingedrückte Naht geschieden, der letzte stielrund, unten kaum abgeflacht, vorn meist gar nicht herabsteigend; doch kommen auch Exem- plare wie das Fig. 683 abgebildete vor, bei wel- chen er in seiner letzten Hälfte etwas nach unten gerichtet ist. Die Mündung ist ziemlich gross, kreisrund bis eiförmigrund, stark ausgeschnitten, innen leicht gelblich überlaufen; der Mundsaum ist dünn, scharf, einfach, innen etwas zurück mit einer starken weissen Lippe belest; die Ränder neigen etwas zusammen und sind durch einen ganz dünnen, kaum merkbaren Callus verbunden; der Basalrand ist offen, der Spindelrand an der Insertion etwas verbreitert und über den Nabel zurückgeschlagen. Aufenthalt: bei Berraghouia zwischen Me- deah und Boghar in der Provinz Algier. Ich habe jegliches Citat zu dieser Form unter- lassen, weil ich mir die Excursions malacologi- ques von Letourneux, in denen sie meiner Er- innerung nach von demselben Fundort beschrieben ist, eben nicht verschaffen kann und weil Helix Moneriana Bourg. von Nemours bei Westerlund nicht dieselbe Art ist. Die vorliegende Form ist eine sehr characteristische, durch die starke weisse Lippe gut abgegränzt gegen Helix cespi- tum, an welche sie angränzt, auch in der Ge- sammtform erheblich von ihr abweichend. 685. 686. Helix Sitifensis Bour- guignat. Testa late et pervie sed ex parte obtecte um- bilicata, depresse globosa, solidula, ere- tacea, parum nitens, alba, interdum vesti- güis incrementi fuseis strigata, irregula- riter striata, in anfractu ultimo malleata et impressionibus irregularıbus notata. Anfractus 6—6'/2 regulariter crescentes, sutura impressa lineari disereti, convexi, ultimus teres, antice plerumque leniter descendens. Apertura subeircularis, lu- nata, intus levissime lutescenti tincta; peristoma tenue, acutum, luteo-fusco lim- batum, dein labio tenui angusto albido armatum, marginibus conniventibus, haud jJunctis, columellari ad insertionem dila- tato et super umbiliei partem reflexo. Diam. maj. 25, min. 22, alt. 13—19 Mm. Helix Sitifensis Bourguignat in Letourneux Ex- cursions en Kabylıe. Gehäuse weit und durchgehend, aber zum Theil überdeckt genabelt, der Nabel von sehr wechselnder Weite, gedrückt kugelig, festschalig, kreidig, wenig glänzend, einfarbig weiss, unregel- mässig aber fein gestreift, mitunter mit braunen Anwachsstriemen, der letzte Umgang hier und da gehämmert und mit eingedrückten Linien sculp- tirt. Es sind etwas über sechs Umgänge vor- Tafel CXIV u. CXV. Fig. 686—690 u. 691—698. handen, welche durch eine linienförmige, ein- gedrückte Naht geschieden sind; sie sind gut gewölbt, der letzte stielrund, vorn leicht herab- gebogen. Die Mündung ist fast kreisrund, relativ gross, stark ausgeschnitten, innen ganz leicht gelblich überlaufen, der Mundsaum dünn, scharf, deutlich braungelb gesäumt und dann mit einer schmalen, dünnen, aber deutlichen weissen Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen, sind aber durchaus nicht verbunden, der Spindelrand ist an der Insertion verbreitert und über einen Theil des Nabels zurückgeschlagen. Aufenthalt: auf den Hochebenen der Pro- vinz Constantine, besonders um Setif, wo sie in Unmasse lebt. Sie unterscheidet sich von den sonst sehr ähnlichen cespitum-Formen, die wenig weiter östlich vorkommen, stets sicher durch den gelbbraunen Saum. Ob die von Westerlund nach Locard beschriebene Helix Sitifiensis dieselbe Art ist, scheint mir fraglich. 687—690. Helix cespitum var. Zur Vergleichung mit der vorigen Art bilde ich hier zwei Formen ab, welche ihr sehr nahe stehen, aber einen weissen Mundsaum haben und somit von Heli« cespitum nicht getrennt 89 werden können, wenigstens nicht so lange man die in der Provinz Constantine herrschende grosse, flache Xerophile mit weisser Lippe und weissem Mundrand noch mit der Draparnaud’schen Art vereinigt. Fig. 687 und 688 stammen von el Guerrah, wo sich die Bahn nach Batna von der Strecke Algier-Constantine abzweigt; sie sind reinweiss, ich habe unter vielen Hunderten kein gebändertes Exemplar gefunden, flach, mehr oder minder weit perspectivisch genabelt, der letzte Umgang nach der Mündung hin auffallend verbreitert, die Mündung in Folge davon mehr oval als kreisrund, stark ausgeschnitten, der Mundsaum dünn und auch bei ausgewachsenen Exemplaren leicht zerbrechlich. Die Dimensionen sind: diam. maj. 29, min. 25, alt. 19 Mm. Fig. 689 und 690 stammen von Kroubs, an derselben Bahnlinie, aber näher an Constantine gelegen; sie gleichen den beiden vorigen Stücken in allen Einzelheiten, haben aber den letzten Umgang nicht so verbreitert und darum eine mehr kreisrunde Mündung. Bei beiden Formen sind auch die oberen Umgänge mehr oder minder deutlich gewölbt. Sie könnten, da sie rein und unvermischt mit anderen Formen über eine weite Strecke hin vorkommen, wohl Anspruch auf An- erkennung als gute Lokalvarietät machen. Tafel 691—698. Helix cespitum var, Ich bilde hier eine kleine Auslese aus der Masse von Formen ab, welche ich 1884 in Algerien sammelte. Helix cespitum mit einigen eng ver- wandten Lokalformen ist hier die herrschende Xerophile vom Scheliffthal an bis nach Tunesien und vom Meere bis hinauf auf die erste, nicht aber die zweite Plateaustufe; auf dieser und in der Vorwüste habe ich cespitum nicht gefunden. Es ist nicht ohne Interesse, dass die echte ces- pitum sowohl in Sieilien und Unteritalien, wie in Spanien südlich von Tarragona fehlt und also in ihrer europäischen Verbreitung auf ein Gebiet beschränkt ist, das dem afrikanischen fast genau nördlich gegenüber liegt. Innerhalb ihres Ver- breitungsbezirkes entwickelt Helix cespitum eine zwar begrenzte aber doch sehr bedeutende Varia- bilität; jede Lokalität bietet eine etwas andere Form und ich hätte, wenn die Rücksicht auf den Raum nicht wäre, noch eine ganze Anzahl Tafeln mit lauter Varietäten füllen können. Fig. 691 und 692 sind in der nächsten Nähe von Constantine auf dem Felsplateau von Sidi- Mecid gesammelt. Hier fand ich sie 1884 zu Rossmässler, Tconographie Neue Folge IV. OXV. Anfang Mai noch durchschnittlich unausgewachsen und mit sehr zerbrechlichem Mundsaum, erst Ende Mai konnte ich brauchbare Exemplare sammeln, doch waren auch dann die meisten noch nicht ganz ausgebildet. Es kommen dort Exemplare vor, deren grosser Durchmesser 30 Mm. übersteigt. Fig. 693 stammt von Kerata am Eingang der Schlucht von Chabet el-Akra zwischen Setif und Bougie. Es nähert sich am meisten der ligurischen entroducta, fällt aber durch die breiten zusammenhängenden Binden auf, die sonst bei cespitum ziemlich selten vorkommen. Von dem- selben Fundort stammt das Fig. 695 abgebildete Exemplar, ‚welches durch seinen mehr zusammen- gedrückten letzten Umgang und den an der In- sertion auffallend weit nach links vorgezogenen Mundsaum sehr erheblich vom Typus abweicht. Ich bemerke dabei ausdrücklich, dass das abge- bildete Exemplar durchaus kein Unicum bildet, dass ich vielmehr diese Form in einer ziemlichen Anzahl von Exemplaren gesammelt habe. Fig. 694, beiAkbou im Thale des Sahel ober- halb Bougie gesammelt, ist das schönste Exemplar 12 90 von Helix cespitum, das ich aus Algerien besitze, sowohl was die Ausbildung der Schale als was die Zeichnung anbelangt; man findet diese striemen- artige Anordnung der in feine Makeln aufgelösten Bänder bei Helix cespitum ziemlich selten; auch die festere Schale, die stärkere Lippe und die tiefbläuliche Färbung des Gaumens zeichnen diese Form vor allen anderen algerischen aus und rechtfertigen die Ertheilung eines eigenen Namens. Ich nenne sie var. Sabatieri, nach dem Namen des freundlichen Lehrers in Akbou, in dessen Schulsammlung ich gerade das abgebildete Pracht- exemplar fand. Fig. 696 stammt von Milianah am Zaccar, wo auf wenig günstisem Boden die Form schon in der Entwicklung zurückbleibt und höher hinauf die Verwandtschaft der Helix calopsis an ihre Stelle tritt. Noch verkümmerter ist Fig. 698 aus der Umgebung des ebenfalls am Zaccar- Tafel CXV u. "CRWT. Fig. 699. abhang gelegenen Warmbades Hammam Rirha, nur 21:18 Mm. gross, dabei mit auffallend pyra- midalem Gewinde und wenig gewölbten Umgängen; der letzte Umgang besonders ist stark zusammen- gedrückt, vorn stärker als gewöhnlich herab- gebogen, die Mündung desshalb sehr schief. Fig. 697 sammelte ich in der Umgebung des berüchtigten Lambessa; leider waren dort in den Vorbergen der Aurös und in schon ziemlich beträchtlicher Meereshöhe zu Anfang Juni die meisten Exemplare noch im Weiterbauen be- griffen, was meine Ausbeute sehr beeinträchtigte. Diese Form erinnert durch die starke Lippe und die Textur des Gehäuses einigermaassen an Helix Moneriana, hat aber ein viel weniger abgesetztes Gewinde und den weiten Nabel von cespitum. Ihre Dimensionen sind: diam. maj. 28, min. 24, alt. 18 Mm. Tafel 699. Helix Gouini Debeaua. Testa aperte umbilicata, depressa, suborbieularis, spira planiuscula wel leviter convexa, apice subtili, prominulo, nigrocoeruleo, undique costellis distinctis, filiformibus, usque in umbilicum consprieurs, albidis sculpta, sordide albida, supra medium fuscescenti diute tincta, fascia angusta peripherica castanea ad costellas inter- rupta aliüisque fuscescentibus minus dis- tinctis supra et infra ornata. Anfractus 6 leniter cerescentes, convexiusculi, sutura subirregulariter impressa disereti, ulti- mus compresso-rotundatus, subteres, in- terdum subangulatus, antice via lentissime descendens. Apertura parum obliqua, rotundato-ovata, mediocriter lumata ; peri- stoma acutum, intus labio albo angusto sed distinctissimo munitum, marginibus callo tenuissimo vix conspicuo junctis. Diam. maj. 19,5, min. 17, alt. 10 Mm. Helix Gouini Debeaux in sched. — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchyl. II.p.215. Gehäuse offen und weit genabelt, doch der Nabel von dem zweiten Umgang ab stark ver- engt, im Umfang ziemlich kreisförmig, nieder- gedrückt mit nur flach gewölbtem oder selbst ganz flachem Gewinde, aber der kleine blau- schwarze Apex immer etwas vorspringend; die Sculptur besteht aus dichten, fadenförmigen, ziemlich regelmässig angeordneten Rippchen, welche auch an der Unterseite deutlich entwickelt OXVI. sind und bis in den Nabel hinein durchlaufen. Die Färbung ist schmutzig weiss, auf der Ober- seite bräunlich überlaufen; eine kastanienbraune peripherische Binde, an den Rippchen unter- brochen, hebt sich scharf von der rein weissen Kielbinde ab, ausserdem tragen die Ober- wie die Unterseite noch einige weniger deutliche, bräunliche, in Flecken aufgelöste Binden. Es sind reichlich sechs Umgänge vorhanden, alle leicht gewölbt und ‚langsam und regelmässig zu- nehmend; sie werden durch eine eingedrückte, hier und da unregelmässige Naht geschieden; der letzte ist nicht genau stielrund, sondern obenher etwas abgeflacht und zusammengedrückt, mitunter leicht kantig, vorn nur ganz wenig und langsam herabsteigend. Die Mündung ist nur wenig schief, rundeiförmig, mässigausgeschnitten; der Mundsaum ist einfach, scharf, innen mit einer schmalen aber hohen weissen Lippe belegt; die Randinsertionen neigen zusammen und sind nur durch einen ganz dünnen, kaum wahrnehm- baren Callus verbunden. Aufenthalt: an den Salinen von Fleurus und Saint Louis in der Nähe von Oran. Meine Exemplare mir von Debeaux mitgetheilt. Sehr nahe mit Helix Colomiesiana Bourg. verwandt und von Westerlund nur als Unterart derselben betrachtet. — Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass das Citat Helix caperata var, mogadorensis Lowe bei Westerlund nicht zu dieser Art, sondern zu der total verschiedenen Helix Colomiesiana Mousson—=Alberti m. gehört. Tafel CXVI. 700. Helix sebkarum Debeauw. Testa sat anguste sed profunde umbilicata, depresse globosa, spira depresse conoideq apice minuto, violaceo, sordide albida, hie illie fusco dilute tincta, calcarea. An- fraetus 6 leniter crescentes, sutura im- pressa discreti, superi vix conveziusculi, regulariter arguteque striati, penultimus convexior, laevior, ultimus dilatatus, com- pressus, lineis brevibus impressis longt- tudinalibus sculptus, Ppone aperturam costellatus, antice subite plus minusve deflexus. Apertura obliqua, subirregula- riter ovato-rotundata, lunata, faucibus rufo-fuscis, velrosaceis; peristoma acutum, leviter dilatatum, labio distincto lutescenti- fusco munitum, margine supero strictius- culo, infero et basalı bene arcuatis, in- sertionibus vix vel haud junctis. Diam. maj. 18, min. 15, alt. 11 Mm. Helix sebkarum Debeaux mss. — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchylien II. mer z ash Gehäuse ziemlich eng, aber tief und eylin- drisch genabelt, niedergedrückt kugelig oder leicht kegelförmig, mit flachkegelförmigem Ge- winde und feinem schwarzviolettem Apex, fest- schalig, etwas kreidig, glänzend, die oberen Umgänge fein, aber scharf und regelmässig ge- streift, der vorletzte und letzte glätter, mit zahl- reichen, eingedrückten, kurzen Horizontallinien sculptirt, der letzte hinter der Mündung dicht und stark gerippt; die Färbung ist einfach weiss, hier und da schmutzig gelblich überlaufen. Es sind sechs langsam zunehmende, durch eine ein- fache eingedrückte Naht geschiedene Umgänge vorhanden. Die oberen sind kaum, der vorletzte stärker gewölbt, der letzte ist erweitert, zusammen- gedrückt, vorn plötzlich mehr oder minder stark herabgebogen; er fällt steil und plötzlich in den Nabel ab. Die Mündung ist sehr schief, ge- gedrückt rundeiförmig, stark ausgeschnitten, im Gaumen rosa bis chocoladefarben; der Mund- rand ist einfach, scharf, deutlich erweitert, innen mit einer starken braungelben Lippe belegt. Der Oberrand ist gerade, Aussen- und Spindel- rand sind gut gerundet, die Insertionen nicht oder kaum verbunden. Aufenthalt: bei la Senia am Ufer der Sebcha von Oran, meine Exemplare mir von Debeaux mitgetheilt. Zunächst mit Helix luteata« verwandt, in der Textur, Seulptur und Färbung, aber auch an kleinere Formen von Helix subdentata Fer. erinnernd. Fig. 700 u. 701. 91 7O1l. Helix affinior Debeaue. Testa mediocriter sed profunde umbilicata, de- presse globosa, spira conoidea, vertice subtili, subobtusato, nigro, solida, undique ruditer et subirregulariter striato-costata, alba, fasciis castaneis interruptis varie cincta, supra et circa umbilicum luteo profuse tincta, supra et in anfractibus spirae radiatim strigata, serie macularum albarum ad suturam persistentium. An- fractus 6 convexiusculi, leniter et regu- lariter crescentes, sutura impressa dis- creti, ultimus leviter dilatatus et inflatus, basi rotundatus, ad aperturam subite valdeque deflewus. Apertura perobliqua, transverse ovata, lunata, intus fuscescens faseiis translucentibus, peristoma acutum, subdilatatum, intus distinctissime fusco- labiatum, marginibus conniventibus, haud Junetis, basali et columellari leviter re- flexiuseulis. Diam. ma). 16, min. 14, alt. 12 Mm. Helix affınior Debeaux in sched. Gehäuse ceylindrisch und mittelweit, aber tief genabelt, gedrückt kugelig, mit rein kegelför- migem Gewinde und feinem, leicht abgestutztem, glänzend schwarzem Wirbel, festschalig, überall rauh und etwas unregelmässig gestreift, sehr lebhaft gefärbt; von der ursprünglich reinweissen Färbung sind nur noch drei zwischen den sehr lebhaften kastanienbraunen unterbrochenen Binden gelegene Bänder übrig; die untere Seite ist gelb- lich überlaufen, die obere ebenso, aber mit dunkleren Radialstriemen gezeichnet, die auch auf dem Gewinde überall sichtbar sind; an der Naht steht zwischen ihnen eine Reihe hellerer Flecken. Es sind sechs langsam zunehmende Umgänge vorhanden, die oberen leicht gewölbt, der letzte erweitert, doch nicht so stark, wie bei der vorigen Art, etwas aufgeblasen, unter- seits gerundet, vorn stark und plötzlich herab- gebogen. Die Mündung ist sehr schief, eiförmig mit schräg nach unten gerichteter Achse, stark ausgeschnitten, innen bräunlich mit durchschei- nenden Binden, der Mundsaum ist scharf, leicht ausgebreitet, innen mit einer starken rothbraunen Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen, sind aber nicht durch Callus verbunden, der Öber- rand ist gestreckt und vorgezogen, Unterrand und Spindelrand sind leicht zurückgeschlagen. Aufenthalt: bei la Senia am Salzsee von Oran, meine Exemplare von Debeaux erhalten. Westerlund beschreibt in der Fauna der palaearctischen Binnenconchylien II. p. 179 eine var. affinior Deb. von seiner Helix erythraea, 12* 92 Tafel CXVI. welche nicht mit der mir von Debeaux gesandten Helix affinior identisch sein kann, da er den Nabel offen trichterförmig und unten etwas er- weitert, den letzten Umgang vorn nicht herab- gebogen, sondern nur sehr wenig herabsteigend nennt. Die vorliegende Art steht der Helix sebkarum, mit welcher sie auch zusammen vor- kommt, sehr nahe, ist aber kugeliger, gleich- mässiger sculptirt, immer lebhaft gebändert und die grosse Achse der Mündung viel mehr nach unten gerichtet; auch ist der letzte Umgang viel weniger verbreitert. 702. Helix Breveti Debeau«. Testa aperte et infundibuliforme umbilieuta, depresse trochiformis, spira pyramtdata vertice subtili leviter prominulo, solidula, suberetacea, vie nitens, subtiliter, den- seque striatula, sordide alba, interdum faseris translucentibus obsoletissime cincta. Anfractus 5 convexiusculi, leniter cres- centes, sutura impressa discreti, ultimus ma)or, rotundatus vel ad peripheriam obsolete subangulatus, antice vix descen- dens. Apertura obliqua, subeircularis, parum lunata, inlus alba; peristom« simylex, acutum, vie excpansum, labio crasso albo munitum, marginibus conni- ventibus, callo tenwissimo junctis, colu- mellari ad insertionem vix dilatato. Diam. maj. 13, min. 12, alt. 9 Mm, Helix Breveti Debeaux in sched. — Wester- lund Fauna palaearct. Binnenconchy- lien LI. ». 269. Gehäuse offen und trichterförmig genabelt, gedrückt kreiselförmig mit ziemlich hohem, an das von pyramıdata erinnerndem Gewinde und feinem leicht vorspringendem Apex, im Umriss fast kreisrund, festschalig, etwas kreidig, wenig glänzend, dicht und fein gestreift, häufig unter der Loupe mit leichten hammerschlagartigen Eindrücken, schmutzig weiss, meist einfarbig, seltener miteinigen undeutlichen durchscheinenden Binden auf der Unterhälfte des letzten Umganges. Es sind fünf leichtgewölbte, langsam zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine leicht eingedrückte Naht geschieden werden; der letzte ist grösser, fast stielrund, aber leicht zusammen- gedrückt, mitunter besonders am Anfang stumpf- kantig, vorn nicht erweitert und nur ganz un- bedeutend herabsteigend. Die Mündung ist schief, ziemlich gross, fast kreisrund, die grosse Achse ziemlich stark nach unten gerichtet, nur mässig ausgeschnitten, innen weiss; der Mundrand ist einfach, scharf, kaum erweitert, innen in geringer Entfernung mit einer starken, scharfen, rein- Fig. 702 u. 703. weissen Lippe belegt; die Ränder neigen zu- sammen und sind durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Spindelrand ist an der Insertion nur ganz leicht verbreitert. Aufenthalt: bei Tlemsen in der Provinz Oran in Algerien, Unter den mir von Debeaux zur Abbildung übersandten Exemplaren befanden sich ausser dem abgebildeten Stück, das in der Nabelbildung der Westerlund’schen Beschreibung entspricht, aber höher ist, auch zahlreiche andere, die flacher sind und einen cylindrischen, am Aus- gang nicht erweiterten Nabel haben, sonst aber alle Kennzeichen der Helix Breveti tragen. Es ist das eine Beobachtung, die sich jedem aufdrängt, welcher im Süden selbst grössere Mengen von Xerophilen gesammelt hat und welche einerseits die Bearbeitung erschwert, andererseits die Aufstellung neuer Arten er- leichtert, deren Wiedererkennen freilich selbst für den Autor seine Schwierigkeiten hat. 703. Helix Fabriesi Debeaux. Testa aperte umbilicata, depresse trochiformis, spira conoidea, vertice subtili, leviter obtusato, nigro; solidula, cretacea, parum nitens, undique dense irregulariter cos- tellata, costellis in anfractuw ultimo nisi pone aperturam obsolescentibus, anfractuw ultimo irregulariter malleato, lineisque impressis, horizontalibus brevibus sculpto, unicolor alba. Anfractus 6 convexius- culi, sutura impressa discreti, superi lentissime crescentes, ultimus praesertim aperturam versus dilatatus, primum sub- angulatus, dein teres, ad aperturam bre- vissime deflexus. Apertura obliqua, lunato- circularis, intus rosaceo-alba ; peristom@ acutum, ad basın vix dilatatum, labio distincto subremoto rosaceo munitum, marginibus subconniventibus, callo tenwis- simo vix Jumclis. Diam. maj. 15, min. 13, alt. 8,5 Mm. Helie Fabriesi Debeaux in litt. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, niedergedrückt kreiselförmig, mit kegelförmigem, gegen den letzten Umgang auffallend abgesetztem Gewinde und feinem, leicht abgeflachtem, schwar- zem Apex; festschalig, kreidig, wenig glänzend, allenthalben dicht und etwas unregelmässig rippenstreifig, der letzte Umgang mit Ausnahme der Strecke kurz hinter der Mündung glätter, aber mit hammerschlagartigen Eindrücken und kurzen, eingedrückten, horizontalen Linien sculp- tirt. Die Färbung ist ein schmutziges Weiss ohne Bindenzeichnung. Es sind sechs gewölbte Tafel CXVI. Umgänge vorhanden, welche durch eine einge- drückte Naht geschieden werden; die oberen nehmen langsam zu, der letzte ist besonders nach der Mündung hin erweitert und aufgeblasen, anfangs stumpfkantig, später rein gerundet, vorn an der Mündung ganz kurz etwas herabgeschlagen. Die Mündung ist schief, fast kreisrund, stark ausgeschnitten, innen mehr oder minder rosa oder leicht bräunlich überlaufen; der Mundrand ist dünn, scharf, an der Basis und an der Spindel erweitert oder ganz leicht zurückge- schlagen, etwas zurück mit einer starken röth- lichen Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen und sind nur durch einen ganz dünnen weissen Callus verbunden. Aufenthalt: bei Oran am Polygon, meine Exemplare mir von Debeaux mitgetheilt. 704. Helix bollenensis Locard. Testa sat anguste et subobteete umbilicata, de- presse conoidea, spira conica apice ob- tusulo ; solida, cretacea, opaca, undıque dense subirregulariter costato-striata, Ci- nereo-alba, unicolor vel fasciis rufescen- tibus interruptis parum conspieuis cincta. Anfractus 6 convexi, lenıter regulariterque crescentes, ultimus parum dietatus, ro- tundatus, basi inflatus, antice lente parum descendens, leviter dilatatus, su- perne depressus. Apertura perobliqua, oblique ovato-circularis, parum lunata, intus alba ; peristoma acutum, intus labio albo distincto sed parum alto incerassatum, marginibus conniventibus vix tenwissime Junctis, supero strieto, basali reflexius- culo, columellari ad insertionem super umbilicum dilatato. Diam. maj. 14, min. 12, alt. 10 Mm. Helix bollenensis Locard, Catalogue general des Mollusques de France II. p. 323. (on- tribution 4 la Faune francaise VII. p. 10. — Westerlund Fauna der palae- arctischen Binmenconchylien II. p. 198. Gehäuse ziemlich eng und etwas überdeckt genabelt, gedrückt kegelförmig, mit kegelförmigem nur leicht abgeflachtem Gewinde, festschalig, undurchsichtig, kreidig, dicht und etwas unregel- mässig rippenstreifig mit bis in den Nabel hinein durchlaufenden Rippchen, einfarbig grauweiss oder mit einigen wenig deutlichen, rothbraunen, unterbrochenen Binden geschmückt. Es sind sechs gut gewölbte, langsam und regelmässig zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch Fig. 704 u. 708. 93 allmählich etwas herabsteigend. Mündung sehr schief, rundeiförmig, fast kreisrund, die grosse Achse stark nach unten gerichtet, wenig ausge- schnitten, innen rein weiss; der Mundsaum ist scharf, innen mit einer wenig hohen, aber deut- Jichen Lippe belegt, mit zusammenneigenden, nur durch einen ganz dünnen Callus verbundenen Rändern; der Oberrand steigt in gerader Linie nach unten, der Spindelrand ist an der Insertion erheblich verbreitert und bedeckt einen Theil des Nabels. Aufenthalt: bei Bollene im Dept. Vau- cluse. 705. Helix trepidula Servain. Testa aperte et perspectiviter umbilicata, de- pressa, spira parum elevata apice obtu- sulo, solidula, vie translucens, superne distincte striata, subtus laevior, parum nitens, unicolor albida vel obsoletissime fusco interrupie fasciata. Anfractus 5 regulariter et sat celeriter crescentes, su- tura profunde impressa separati, Ccon- vexiusculi, ultimus dilatatus, peripheria angulatus, angulo usque ad aperturam persistente, subtus convexus, praesertim pone aperturam, antice levissime des- cendens. Apertura parum obliqua, ovato cireularis, leviter lunata, peristoma acu- tum, pone limbum fuscum distincte albo- labiatum, marginibus conniventibus, haud Junctis, basali ad insertionem viw dilatato. Diam. maj. 12, min. 10,5, alt. 7 Mm. Helix trepidula Servain in Coutagne Faune malacologique du basin du Rhöne p. 12. — Westerlund Fauna palaearetischen Binnenconchylien II. p. 268. Gehäuse meist weit und perspectivisch ge- nabelt, niedergedrückt, das Gewinde nur wenig erhoben und oben abgestumpft, ziemlich fest- schalig, kaum durchscheinend, obenher scharf und dicht gestreift, auf der Unterseite glätter, einfarbig gelblich‘ weiss, mitunter, besonders auf der Unterseite, mit Spuren unterbrochener brauner Binden. Es sind fünf regelmässig und ziemlich rasch zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine tief eingedrückte Naht geschieden werden; der letzte ist erheblich verbreitert, am Umfang bis zur Mündung hin ausgesprochen kantig, auf der Unterseite stark gewölbt, vorn nur ganz wenig herabsteigend. Die Mündung ist nur wenig schief, rundeiförmig bis fast kreis- rund, leicht ausgeschnitten, der grosse Durch- eine einfache eingedrückte Naht geschieden werden; | messer etwas schief nach unten gerichtet, der der letzte ist nur wenig verbreitert, gerundet, auf der Unterseite aufgeblasen gerundet, vorn sehr Mundrand ist dünn, scharf, hinter einem braunen Saum mit einer deutlichen weissen Lippe belegt; 94 die Ränder neigen zusammen, sind aber nicht | durch Callus verbunden; der Spindelrand ist an | der Insertion nur ganz leicht verbreitert. | Aufenthalt: um Lyon. Das abgebildete Exemplar stimmt genügend | mit der Beschreibung bei Westerlund; es liegen Tafel 706. Unio Lijacensis m. Concha elongato-ovato, compressa, valde inae- quilateralis, antice brevissima et com- pressa, postice leviter dilatatu, compressa, rostrata, solida sed parum crassa, irre- gulariter suleata, interstitüis postice et margines versus lamellosis, luteo-olivacea, annulis fuscis, postice castaneo radiata. Margo superior convexo-subascendens, antieus brevissime compresso-rotundatus, basalıs strictiusculus, cum postico pri- mum declivi dein rotundato rostrum rectum breve formans. Umbones ante- riores ad !/s longitudinis siti, cariost, depressi, apieibus acutis approsximatis; areola nulla, ligamentum breve medioere sinulo angusto longo. Cardo dentibus erassiusculis, cardinali valvae dextrae breviter conico a margine divergente, postico valvae sinistrae humili, elongato, crasso, antico minore, cCompresso, truncato; lamellis cum cardine angulum forman- tibus, elongaltis, rectis; impressiones mus- ceulares anteriores 2 profundae, posticae vix conspicuae; callus humeralis brevis; margarita antice alba, postice iridescens. 60, alt. 27, erass. 15 Mm. elongatulus Gallenstein Nachrichtsblatt der deutschen malacozool. Gesellschaft XXI. 1889, No. 5 u. 6 (ex parte). Muschel lang eiförmig, zusammengedrückt, sehr ungleichseitig, vorn ganz kurz und von oben nach unten zusammengedrückt, hinten sehr lang und auch höher, einen zusammengedrückten Schnabel bildend, festschalig, doch nicht sonder- lich dick, mit unregelmässigen concentrischen Furchen, die hinten und nach den Rändern hin lamellös werden, gelblich bis olivenfarben, mit schmalen Ringen, nach hinten kastanienbraun gestrahlt, glänzend. Der Oberrand steigt etwas gewölbt an und bildet an beiden Enden keine oder nur ganz undeutliche Ecken, der Vorder- rand ist ganz kurz zusammengedrückt, gerundet, der Unterrand ist gerade oder ganz flach ge- wölbt und bildet mit dem erst schief herab- steigenden, dann zugerundeten Hinterrand einen Long. Unio Tafel CXVI u. CXVL. Fig. 7706 u2707. mir aber noch zwei weitere sonst ganz gleiche Exemplare vor, bei denen der Nabel enger, bei einem sogar recht mediocris ist, während das Gewinde entsprechend höher wird (8,5 Mm. bei 12,5 Mm. Durchmesser). Kante und brauner Mund- saum sind also characteristischer, alsdie Nabelweite. CXVI. kurzen, geraden Schnabel. Die Wirbel liegen weit vorn, etwa bei einem Drittel der Länge; sie sind ausgefressen, niedergedrückt, die scharfen Spitzen berühren einander beinahe; eine Areola ist nicht vorhanden, das Band mittelstark, kurz, hinter ihm liegt ein langer Sinulus. Die Schloss- zähne sind stark, der Hauptzahn der rechten Klappe ist kurz kegelförmig und divergirt von dem schwach zahnartig verdickten Rande, von dem ihn eine tiefe enge Grube trennt; in der linken Klappe ist der Hinterzahn lang und stark, aber niedrig, der vordere kürzer, aber höher, zusammengedrückt, vorn senkrecht abgestutzt; die Lamellen bilden mit dem Schloss einen aus- gesprochenen Winkel; sie sind lang und gerade. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, der des Haftmuskels von der Hauptnarbe nicht getrennt, die hinteren kaum sichtbar. Die Mantellinie ist flach aber deutlich, der Schulterwulst auf das vordere Drittel beschränkt; Perlmutter vorn weisslich, nach hinten bläulich. Aufenthalt: im Lijak, einem Zufluss des Isonzo, im österreichischen Küstenland. Gallenstein hat]. c. schon darauf aufmerksam gemacht, dass sein Unio elongatulus aus dem Lijac sich in mancher Hinsicht zwischen diese Art und U. Requienü stelle; er kann mit keiner der beiden Arten vereinigt werden und erhält darum besser einen eigenen Namen. 707. Unio Lijacensis var. Gallen- steini m. Differt a typo testa multo magis elongata, solida, postice curvato-rostrata, marga- rita fusco-carnea. Long. 70, alt. 30, crass. 22 Mm. Es ist dies die Form aus dem Torrente Versa im Isonzogebiet, welche Gallenstein 1. c. mit Unio Kleciachi in Beziehung bringt und in der That gleicht sie dieser im Umriss ganz auf- fallend. Sie ist auffallend viel länger, als der typische Unio Lijacensis, festschalig und schwer, die Aussenseite rauh und glanzlos, die Innen- seite schmutzig bräunlich bis fleischfarben mit unregelmässigen Perlenansätzen, besonders auch im vorderen Muskeleindruck, alles Erscheinungen, x Tafel CXVII u. CXVI. welche auf einen schweren, aber siegreich be- standenen Kampf ums Dasein unter ungünstigen Verhältnissen deuten. Das Hinterende ist zu einem hakenartigen ‚Schnabel herabgebogen, gerade wie bei vielen Seeformen, obschon die Muschel nicht aus einem See, sondern aus einem kleinen, im Herbst fast versiechenden Wildbach stammt. Lägen mir nicht die Zwischenformen in ununterbrochener Reihe vor, so würde ich nicht gezögert haben, diese Form als Art zu betrachten, Fier 0 u 710: 95 7O8S. Unio Lijacensis var. Vom Typus nur durch das stärkere Ansteigen des Oberrandes und die daraus erfolgende Ver- breiterung des Hinterendes unterschieden. Die Schlossgrube liegt bei dem abgebildeten Exem- plar in der Mitte zwischen den beiden Zähnen der linken Klappe, bei Fig. 706 mehr an der Innenseite derselben. Tafel 709. UnioBorcherdingi Bourguignat. Concha irregulariter elongato-ovata, postice in rostrum compressum rectum producta, antice ventricosa, solida, crassa, irregu- lariter et margines versus ruditer striata, nitens, epidermide castanea induta um- bonibus detritis. Margo superior leviter arcuatus, cum antico breviter rotundato angulum obtusum formans, inferior stric- tus vel pone medium subretusus, cum postico declivi et dein rotundato rostrum levissime hamato-defleeum formans. Um- bones tumidi, corrosi, ad !/ı longitudinis positi; areola angusta sed distincta, inter wumbones producta; ligamentum mediocre, sinulus elongatus; area dis- tineta. Cardo dentibus altis compressis, crenulatis lamellisque elongatis altıs. Impressiones musculares tres profundae, posticae parum distinctae; impressio pallealis distincta, callus humeralis pa- rum incrassatus. Long. 70, alt. 32, crass. 24 Mm. Unio macrorhynchus Borcherding Dritter Nach- trag, in Abh. naturw. Ver. Bremen X, p. 343 (Sep. Abz. p. 11), tab. 4, fig. 3, nee Bourg. Unio Borcherdingi Bourguignat mss. in Locard Cat. especes france. Margaritana et Unio in Annales Soc. Linn. Lyon XXXV. 1889, p. 153. Muschel unregelmässig langeiförmig, vorn bauchig, nach hinten in einen zusammengedrückten fast geraden Schnabel ausgezogen, im Querschnitt ausgesprochen keilförmig, festschalig und dick, unregelmässig gestreift, die Streifen nach dem Rande hin besonders dicht und erhaben, glänzend, mit einer kastanienbraunen, nur an den Wirbeln abgeriebenen Epidermis überzogen, ungestrahlt. Der Oberrand ist leicht gebogen, gegen den CXVI. Hinterrand nur wenig abgesetzt, mit dem kurz gerundeten Vorderrand einen stumpfen Wirbel bildend; der Unterrand ist gerade oder hinter der Mitte leicht eingezogen und bildet mit dem erst langsam herabsteigenden und dann rasch herabgekrümmten Hinterrande einen langen, nur am Ende ganz leicht herabgekrümmten Schnabel. Die am ersten Viertel der Länge gelegenen Wirbel sind ziemlich stark, aber immer so zer- fressen, dass man ihre Sculptur nicht mehr er- kennen kann; vor ihnen und bis zwischen sie hineinreichend liest eine schmale, aber deutliche Areola, dahinter eine lange, durch zwei seichte Furchen eingeschlossene Area; das Band ist mittelstark, am Rande leicht überbaut, dahinter liest ein langer Sinulus. Die Schlosszähne sind hoch, zusammengedrückt, deutlich gekerbt, der Kardinalzahn der rechten Schale ist gebogen; die Lamellen sind lang und leicht gebogen. Vorn sind drei deutlich geschiedene tiefe Muskel- eindrücke, die hinteren sind flach, kaum er- kennbar. Die Mantelfurche ist deutlich, der Schultercallus schwach entwickelt. Die Innen- seite ist blauweiss. Aufenthalt: im Dümmer See in Hannover; das abgebildete Stück ist Borcherding’s Original. Eine sehr hübsche Seeform von Untio tumidus, doch auch schon bei jüngeren Exemplaren, welche den Haken nicht gebildet haben, durch die regelmässige Keilform von Umriss und Querschnitt characterisirt. Den Namen macro- rhynchus hat Bourguignat schon 1882 für eine Seeform der ater-Gruppe aus dem Lac de Bourget verwandt. 710. Anodonta Rayi Mabille. Concha elongato-ovata, compressa, antice atte= nuata, postice oblique truncata, parum erassa, ruditer concentrice striata, epi- dermide nitida fusca vel olivacea, um- 96 bones versus rufescente induta. Margo superior leviter arcuatus, ascendens, utrinque angulatus, anticus, brevissime rotundatus, compressus, declive ın ven- tralem curvatum transiens, cum postico oblique detruncato rostrum breve for- mans. Umbones anteriores, minimt, ca- riosi; ligamentum angustum, elongatum, subobtectum, areola nulla. Long. ad 60, alt. max. 53, erass. 18 Mm. Pseudanodonta Rayi Mabille in Dourguignat Mat. Moll. acephales 1880 p. 43. — Locard Cat. general Moll. France p. 266. Anodonta Rayi Borcherding Fauna nordwest- deutsche Tiefebene 1883 p. 266.— Dritter Nachtrag 1888 p. 346 (14), tab. 5, fig. 2. Muschel lang eiförmig zusammengedrückt, vorn verschmälert, hinten verbreitert und schräg abgestutzt, ziemlich dünnschalig, rauh rippen- streifig, nach dem Rande hin dichter gestreift, mit einer glänzenden olivenbräunlichen Epidermis überzogen, gegen die Wirbel hin röthlich. Der Oberrand ist leicht gebogen und steigt stark nach hinten an, er bildet an beiden Enden Ecken; der Vorderrand ist ganz kurz gerundet und von oben nach unten zusammengedrückt; er geht in einer schräg abfallenden Rundung in den schön gebogenen Unterrand über; dieser krümmt sich dann empor und bildet mit dem steil abgestutzten Hinterrand einen kurzen Schnabel. Die Wirbel liegen weit nach vorn, sie sind winzig klein und zerfressen; das lange schmale Band ist zum grössten Theile überbaut, eine Areola ist nicht vorhanden. Aufenthalt: in Nordfrankreich und Nord- deutschland, das Verbreitungsgebiet noch nicht genau zu umgrenzen. Das abgebildete Exemplar aus dem Dümmer-See mir von Borcherding mit- getheilt. Diese Form von An. complanata ist beson- ders durch den steil abgestutzten Hinterrand und den gebogenen Öberrand characterisirt. TA1.Anodonta fusiformis Borcherding. Concha elongato-ovata, medio leviter inflata, antice et postice compressa, inaequtlatera, Tafel CXVIL. | | io. parum cerassa, nitida, irregulariter con- centrice sulcata, olivacea, umbones versus ferrugineo - lutescens, obscure radiata annulisque castaneis et luteis varie picta. Margo superior fere strictus, valde ascen- dens, utrinque angulatus, anticus brevis- sime depresso-rotundatus, decliviter in ventralem bene arcuatum abiens, posticus obliquus cum ventrali rostrum breve for- mans. Umbones anteriores, minimi, sed acuti et distincti, ligamentum angustum suboccultum ; area castaneo tincta. Long. 70, alt. max. 42, crass. 18—20 Mm. Anodonta fusiformis Borcherding Dritter Nach- trag p. 345 (13), tab. 5, fig. 4. Muschel langeiförmig, in der Mitte leicht aufgetrieben, an beiden Enden stark seitlich zusammengedrückt, so dass ein Querschnitt aus- gesprochener spindelförmig wird, als sonst bei An. complanata, vorn niedrig, hinten sehr hoch, sehr ungleichseitig, wenig dickschalig, glänzend, unregelmässig concentrisch gefurcht, hübsch olivenbraun mit helleren und dunkleren Ringen, auch mit undeutlichen Strahlen gezeichnet, die Wirbelgegend mehr rostgelb. Der fast ganz gerade Oberrand steigt stark von vorn nach hinten an und bildet an beiden Enden deut- liche Ecken; der vordere ist von oben nach unten niedergedrückt, ganz kurz gerundet und fällt schräg gegen den schön gerundeten Unter- rand ab, der mit dem schrägen Hinterrand einen ganz kurzen, spitzen Schnabel bildet. Die Wirbel liegen sehr weit vorn, bei einem Fünftel der Länge; sie sind sehr klein, aber spitz und deutlich, leicht abgerieben; das Ligament ist lang und zum grösseren Theile überbaut. Die Area ist undeutlich, zusammengedrückt, durch kastanienbraune Färbung bezeichnet. Aufenthalt: in der unteren Weser und der Lesum bei Vegesack; das abgebildete Exemplar ein Dorcherding’sches Original. Ebenfalls eine Localform von Anodonta com- planata, durch den spindelförmigen Querschnitt, den stark ansteigenden Oberrand und stark ge- bogenen Unterrand ausgezeichnet. Tafel OXDU } Fie, 712..1713. Fi I Tatelr oXIX. 712. Unio Ondovensis Hazay. Concha ovali-elongata, ventricosa, subeylindriea, valde inaequilateralis, utrinque fere aequa- liter rotundata, solida, ponderosa, ürre- gulariter ruditerque sulcata, fusco-lutes- cens saturatius annulata, haud radiata. Margo superior plano-arcuatus, inferior strietus, anticus et posticus aequaliter rotundati. Umbones anteriores, ante "a longitudinis siti, tumidı, apieibus sub- contiguis, angulatim corrugatis; areola distincta, inter umbones intrans; liga- mentum elongatum crassiusculum, sinulo elongato. Cardo dentibus altis compresso- conicis, fovea cardinalı laterali, lamellis elevatis longis strietiusculis ; impressiones musculares anteriores 2 profundae, pos- ticae superficiales; callus humeralis dis- tinctus, ?|s marginis occupans; marga- rita carnea, postice iridescens. Long. 83, alt. 37, crass. 27”—29 Mm. Unio batavus var. Ondovensis Hazay*) Jahr- bücher Deutsch. malacozool. Gesellschaft XII. 1885 p. 43. Muschel sehr verlängert eiförmig, bauchig, fast eylindrisch erscheinend, sehr ungleichseitig, vorn verkürzt, nach hinten verlängert, aber nicht seitlich zusammengedrückt, an beiden Enden fast gleichmässig abgerundet, festschalig und schwer, rauh und unregelmässig gefurcht, gelb- lichbraun mit dunkleren Ringen, ohne Strahlung; der Oberrand ist flach gekrümmt und geht ohne Ecken zu bilden in die anstossenden Ränder über, der Unterrand ist gerade, Vorderrand und Hinterrand sind gleichmässig hübsch ge- rundet. Die Wirbel liegen weit vorn, noch im ersten Viertel der Länge; sie sind aufgetrieben und ihre Spitzen berühren sich beinahe; sie sind abgerieben, doch erkennt man noch die Reste im Winkel gebogener Runzeln; vor ihnen und zum Theil noch zwischen sie eindringend liegt eine schmale Areola; das Band ist lang und stark, an es schliesst sich eine längliche Bucht. Das Schloss ist stark, die drei Kardinalzähne sind in der Grösse nicht sonderlich verschieden, zusammengedrückt kegelförmig. Der Zahn der *) Concha ovali-elongata, rotunde ventricosa, fusco-lutescens, anterius abbreviata, posterius elongata, antice et postice subaequali-rotundata, margine inferiore et superiore lineari, dentibus compressis. Rossmässler, Iconographie Neue Folge IV. rechten Klappe ist halbrund, am Rande gekerbt und leicht nach innen gebogen, vom Rande divergirend und durch eine ausgesprochene Grube von ihm getrennt, die beiden der linken Klappe stehen hintereinander, durch eine Kerbe getrennt, der vordere ist länger, vorn steil ab- gestutzt; die Schlossgrube liegt an der Innen- seite. Die Lamellen sind lang, hoch, fast ge- rade. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, der Haftmuskeleindruck mit dem Haupteindruck verschmolzen, unter den Zahn eindringend, die hinteren nur ganz oberflächlich, der Schulter- callus ist stark und reicht weit über die Hälfte des Schalenrandes nach hinten. Perlmutter schmutzig röthlich fleischfarben, hinten irisirend, Aufenthalt: in der Ondova im Comitat Zemplin in Ungarn, mein Exemplar von Hazay selbst mitgetheilt. Eine sehr interessante Localform von Unio batavus, ausgezeichnet durch die verlängerte Form bei starker gleichmässiger Wölbung und die zusammengedrückten Zähne. 713. Unio Albensis Hazay. Concha ovalis, ventricosa, bene et regulariter convexa, inaequilatera, solida, ruditer costato-sulcata, umbones versus concen- trice costata, viridi-flavescens, viridi obs- cure radiata, postice imo adhaerente induta. Margo superior ascendens, le- viter convezxus, wutrinque subangulatus, anticus brevissime rotundatus vel sub- truncatus, inferior bene arcuatus, cum posteriore oblique truncato rostrum breve rectum formans. Umbones anteriores, tumidi, apieibus leviter antrorsis, sub- contiguis, distinete undato -corrugatis; areola compressa sed distincta, inter umbones intrans; ligamentum brevius- culum crassum, sinulo elongato. Cardo fortis dentibus compressis; dens cardi- nalis valvae dextrae compressus, semi- eircularis, crenatus, fossula a margine incrassato disceretus; dens posticus valvae sinistrae comicus, crenatus, subduplex, anticus longior, compressus; fovea late- ralis; lamellae elongatae vix arcuatae, impressiones musculares anteriores 2 pro- fundae, posteriores superficiales; linea pallialis distincta; callus humeralis ?/s marginis oceupans, margarita albida, me- dio et postice pulcherrime rufo-iridescens. 13 98 Long. 78, alt. 43, crass. 30 Mm. Unio batavus var. Albensis Hazay“) Jahrbücher Deutsch. malacozool. Gesellschaft XII. 1885 p. 43. Muschel regelmässig oval oder leicht rhombisch, bauchig, über die ganze Fläche sehr hübsch gleichmässig gewölbt, sehr ungleichseitig, rauh rippenstreifig, besonders nach den Wirbeln hin auffallend stark und regelmässig gerippt, grün- gelb mit schmalen dunklen Ringen und grüner Strahlung, das Hinterende von einer festansitzenden grauen Schlammkruste überzogen. Der Ober- rand steigt in flacher Rundung leicht nach hinten an und bildet an beiden Enden undeut- liche Ecken, der vordere ist undeutlich abgestutzt oder ganz kurz gerundet, der schön gerundete Unterrand bildet mit dem schräg abgestutzten Hinterrand einen kurzen, geraden, spitz zuge- rundeten Schnabel. Die weit nach vorn liegenden aufgetriebenen Wirbel berühren sich beinahe und sind tadellos erhalten; die Sculptur besteht aus starken Zickzackrunzeln; vor ihnen liegt *) (Concha orali-subrhombea, anterius rotun- data, posterius oblique truncata, alta et ubique subaequaliter dilatata, ventricosa; viridi-flaves- cens, radiata, dentibus compressis. Long. 82, alt. 47, crass. 33 Mm. Tafe 714. Anodonta balatonica Hazay. Concha irregulariter ovato-rhombea, in Jjunt- oribus subtriquetra, alata, ventricosa, parum crassa, subtiliter et requlariter sulcata, fusco-viridescens, postice radtis duobus castaneis ornata. Margo superior valde ascendens, postice alatus, utrinque angulatus, anticus breviter truncatus, basalis rotundatus, postieus oblique de- currens, rostrum brevissimum formans. Umbones anteriores, vix prominuli, trans- versim corrugati, apice acuto, minimo ; ligamentum angustum, obtectum; mar- garita coerulescens. Long. ad 154, alt. ad 85, crass. ad 60 Mm. Anodonta eygnea var. balatonica Hazay Mala- cozool. Blätter N. F. VI. p. 195. Muschel gross, unregelmässig rhombisch ei- förmig oder in Folge der starken Entwicklung eines Flügels abgerundet dreieckig, bauchig, ziemlich dünnschalig, fein und regelmässig ge- furcht, die Anwachsstreifen auf der Hinterhälfte erhaben, grünbraun mit schmalen dunklen An- Tafel EXIX u. CXX. Fig. 714. | eine deutliche, zusammengedrückte, bis zwischen sie hinein reichende Areola; das Band ist ziemlich kurz und stark; an es schliesst sich ein länglicher Sinulus. Das Schloss ist stark, mit zusammengedrückten Zähnen; der Hauptzahn der rechten Klappe ist wie bei der vorigen Art hoch, halbkreisförmig, am Rande gezahnt und leicht übergebogen, von dem etwas verdickten Rand durch eine deutliche Grube geschieden; die linke Klappe hat einen kleineren pyramidalen stark crenulirten, mitunter fast doppelt er- scheinenden Hinterzahn und einen längeren, zusammengedrückten Vorderzahr, der vorn steil abgestutzt ist. Die vorderen Muskelnarben sind tief, die Haftmuskelnarbe von der Hauptnarbe nicht geschieden, die hinteren ganz oberflächlich. Die Mantellinie ist deutlich, der Schulterwulst gut entwickelt und weit nach hinten reichend, aber nicht scharf begrenzt. Perlmutter weisslich, nach innen und hinten sehr schön röthlich irisirend. Aufenthalt: in einem Mühlteiche im Stuhl- weissenburger Comitatin Ungarn, mein Exemplar mir von Hazay mitgetheilt. Eine prächtige Teichform von Unio batavus, die Hazay sehr passend mit Anodonta cygnew in Parallele stellt. 1 CXX. wachsringen, hinten mit zwei ausgesprochenen kastanienbraunen Strahlen. Der Oberrand steigt in gerader Linie steil empor und bildet sowohl mit dem Hinterrand, wie mit dem Vorderrand deutliche Ecken, der Vorderrand ist kurz ge- rundet oder leicht abgestutzt, der Bauchrand schön gerundet; der Hinterrand fällt schräg ab und bildet mit dem Bauchrande einen kurzen spitz zugerundeten Schnabel, über dem er leicht ausgeschnitten ist. Die weit vorn liegenden Wirbel sind flach, kaum vorspringend, deutlich quergerunzelt, ihre Spitzen winzig, aber spitz und etwas vorspringend; das Band ist überdeckt, so dass beim Trennen der Schalen ein Stück ab- bricht; die Area ist zu einem hohen Flügel zu- sammengepresst. Perlmutter bläulich., Aufenthalt: im Plattensee in Ungarn. Das abgebildete Exemplar sandte mir Hazay schon vor einigen Jahren mit dem Bemerken, dass. es, obschon nur halbwüchsig, doch den Typus der Anodonte des Plattensees gut darstelle und ich es gelegentlich in der Iconographie abbilden möge. Servain (Histoire Malacologique Tate CXX. Fız, 715 u. 71 du Lac Balaton) hat elf Anodonten aus dem Plattensee beschrieben, welche nach Hazay 1. c. sämmtlich auf Jugendformen und individuelle Abnormitäten dieser einen Art begründet sind. 715. Anodonta suevica m. Concha elongato-ovata, parum inflata, valde inaequilateralis, antice brevissima, P0S- tice elongato-rostrata, tenwiuscula, irre- gulariter costato-striata, sordide olivacea, postice castaneo radiata. Margo superior convexo-ascendens, ante umbones declivis, antieus brevissime rotundatus vel trun- catus, ventralis parum arcuatus, cum postico declivi rostrum elongatum rectum compressum formans. Umbones ante !/s longitudinis siti, plani, corrugati, apier- bus minimis acutis ;ligamentum mediocre, angustum. Latus internum antice album, subincrassatum, postice coerulescens ; im- pressio muscularis antica magna, mar- ginem fere attingens. Long. 72, alt. 30, crass. 20 Mm. Muschel auffallend lang eiförmig, gestreckt, wenig bauchig, sehr ungleichseitig, vorn ganz verkürzt, nach hinten lang geschnäbelt, ziem- lich dünnschalig, unregelmässig rippenstreifig, schmutzig olivenfarben, an den Wirbeln heller, nach hinten mit zwei kastanienbraunen Strahlen. Der Oberrand steigt etwas convex empor, vor den Wirbeln fällt er etwas stärker ab, der: Vorderrand ist ganz kurz gerundet oder abge- stutzt, der Bauchrand flach gerundet, der Hinter- rand bildet einen langen geraden zusammenge- drückten Schnabel. Die Wirbel liegen vor einem Fünftel der Länge; sie sind flach quer gerunzelt, mit kleinen scharfen Spitzen; das Band ist mittellang und ziemlich schmal; die Innenseite ist vorn verdickt, weiss, hinten bläulich, der vordere Muskeleindruck ist gross und berührt beinahe den Schalenrand. Aufenthalt: in der Aich, einem Zufluss des Neckar bei Grätzingen, mir von Herrn Lehrer Geyer in Neckartheilfingen mitgetheilt. Man würde diese Anodonte unbedingt für eine Seeform nehmen und mit der kärnthnerischen An, rostrata in Beziehung bringen müssen, wenn man nicht sicher wüsste, dass sie aus einem sumpfign Bach des oberen Neckargebietes stamme. Se) de) 716. Amodonta borealis m. Concha irregulariter ovato-semilunaris, untice et postice fere aequaliter attenuata, ven- tricosa, marginem ventralem versus cu- neiforme compressa, solidula, rudıter costato-striata, olivacea, limo nigro ad- haerente induta. Margo superior cum postico arcum fere regularem formans, inferior fere horizontalis, anticus brevis- sime compressus, fere nullus. Umbones ad !/s longitudinis positi, via prominuli, percariosi; ligamentum mediocre subob- tectum; areola parum distincta; area lata, planiuscula, medio viw elevata,. Long. 60, alt. 35, crass. 26 Mm. Muschel unregelmässig halbmondförmig, vorn und hinten fast gleichmässig verschmälert, so dass Oberrand und Hinterrand einen fast regelmässigen Kreisbogen bilden, bauchig, die grösste Dicke fast am Oberrand liegend, nach dem Unterrand hin regelmässig zugeschärft, so dass ein Querschnitt ausgesprochen keilförmig erscheint, ziemlich festschalig, rauh rippenstreifig, stark zerfressen, olivenbraun, aber zum grösseren Theile mit einem fest anhängenden, tiefschwarzen Schlammüberzug bedeckt. Oberrand und Hinter- rand bilden, wie schon erwähnt, einen Bogen, welcher nur vor den Wirbel leicht eingedrückt ist und von dem geraden oder leicht eingebuch- teten Unterrand wie von einer Sehne begrenzt wird; ein Vorderrand ist kaum vorhanden. Die Wirbel liegen bei einem Drittel der Länge, springen wenig vor und sind tief ausgefressen; das Ligament ist mittelmässig und zum Theil überbaut; vorn liegt eine undeutliche Areola, die Area dagegen ist sehr in die Augen fallend, breit, flach, in der Mitte kaum erhoben. Die Innenseite ist schmutzig fleischfarben, nach innen braungelb überlaufen, die vorderen wie die hinteren Muskelnarben sind auffallend tief, die vorderen deutlich dreitheilig. Aufenthalt: in der Ochta, einem Neben- fluss der Newa. Meine Exemplare von Herrn Professor M. Braun mitgetheilt. Eine höchst eigenthümliche Localform der complanata, welcher man im ganzen Habitus den Kampf gegen ungünstige klimatische und locale Verhältnisse ansieht. Leider habe ich über den Fundort Näheres nicht in Erfahrung bringen können. 13* 100 Berichtigung. Pag. 16 bei Hel. Lacosteana ist statt Morelet jedesmal zu lesen Morlet. (Synonyme und bloss mit Namen angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt.) Anodonta balatonica Hazay . — borealis Kob. — fusiformis Borch. — Rayi Mab. — sueviea Koh. Buliminus alaicus Kob. — albiplieatus Mts. . — asiaticus Mouss. —- barbarus Pfr. — Berthieri Let. . — Boettgeri (less. — bogharensis Kob. . — bonensis Westerl. — Bonvallotianus Ancey — Bourguignati Let. — Brondelianus Bgt. — Brotianus Cless. . — caesius Bttg. — earpathius Btig. . — eartennensis Let.. — Clessini Ret. — ceonieulus Mts. . — cosensis Reeve . — cous Mts. . — diodon Ret. . — (dissimilis Mts. — dubius Cless. — eremita Bens. . . — eryx Westerl. . — euxinus Ret. — Fedtschenkoi Ancey — ferghanensis Kob, — 6aillyi Let. . — gastrum Ehrbg. i — Haberhaueri Dohrn . — janus Westerl. — Jeannotii Terv. — — var. blidahensis n. . — — — lambaesensis n. . — — — olivetorum n. . — — — thayacus n. — — — zeugitanus n.. — intumescens Mts. . — isserieus Kob. . var. transiens Kob. . — kabylianus Let. Register. unnnmnnnnn Seite ke . 838 98 99 96 39 Buliminus kokandensis Mts. . — Komarowi Kob. — Kuldshanus Mouss. — Kuschakewitzi Ancey var. candisatus Ancey . — labiellus Mts. — Lederi Bttg. — Letourneuxi Bgt. — Lohotellerii de Lhot. — lineatus v. acuminatus Ret. — mansurensis Kob. — Martensianus Ancey — Micelii Kob. — milensis Btig. . — Milevianus Bgt. — mirus Westerl. — miser Mts. — nanus Ret. — neortus Westerl. . — ossieus Bttg. — persicus Parr. — ponticus Ret. — pullaster Mts. . — punicus Let. — Reitteri Bttg. . — retrodens Mts. . — saboeanus Westerl. . — Schlaeflii Mouss. . — secealinus Mts. . — Sogdianus Mts. — Spratti Pfr. — Stokesi Bttg. — Subsemanni Kob. -—- tener Mouss. B — todillus Morel . . . var. Cartennensis Let. — trigonochilus Ancey -—- tuberifer Bttg. — tunetanus Rve. — Ufjalvyanus Ancey — unius Btig. . — Vriesianus Ancey . - — zeugitanus Kob. . . > Helix affinior Deb. — amphiconus Maltz. — andalusiea Kob. Seite 32 46 102 Helix apieulus Rossm. . — astata Bgt. . — bidinensis Caf. — bollenensis Loc. — Breveti Deb. — Bülowi Maltz. var. nadorrensis Mtrs. — cealida Kob. . — calopsis Bgt. SA — Caltabellotensis Kob. — Carae Cantr. — Caruanae Kob. — (Cenestinensis Crosse — cespitum Drp. var. Sabatieri Kob. — choristochila Bittg. . — Cisternasi Hid. — columnae Psby. — eontempta Parr. . — ceretica Fer. var. acrotirensis Kob. . — (Cumiae Cale. — depressula Issel — diensis Maltz. . — dorgaliensis Maltz. -— Doumeti Bgt. — eniea Let. — euages Bttg. — Fabriesi Deb. — Faidherbiana Bst. — Florentiae Psby. . — Gattoi Kob. . — geryvillensis Bst. — 6Gouini Deb. — halmyris Mab. . — Hamudae Ko). . — helleniea Blanc. . — Henoniana Bgt. — Heynemanni Kob. — hospitans Bon. — idia Let. . — Isarae Paul. -— Isilensis Paul. . — Lacosteana Morl. . — Lampedusae Kob. — lecta Fer. 3 — Magnettii Cantr. . — melitensis Fer. — Molinae Hid. Seite |} Seite N 29 | Helix Moneriana Bet. . : 2: 2.2.2.8 87. — naxlann Fer. 1.3 we cm. nr 14 | — ordunensis. 'Kob. '.. > 7. -..... 2mamps 93. | -— phaeolaema Bitte. - U u: . re 2. | ==. POnSondyi Kon. are nu 4. —.pontiea Bitte. ">"... 2.32 an 2 73 | — Prometheus Bttg. . - :.....3 73‘ |'— .psiloritana Maltz. ; . 2.02... .286 77 4 pudiosa-Panl, 2 2.0 000. 2 712 -)2—.ridens MIN. 2, ges re >, 69 — var. splendens Mts.. . . 2... 2 84 |7— Busicadensis Let. 7. 00... presse 5 |. sardonia Mis. : ie 5 cs 89 — var. dorgaliensis Maltz.. . . . 3 90.’ — sebkarum Deb. - . ... 1.7 0..20...01 12 | — semirugosa Kob. . . . » 2... 24 | — serpentina var. isilensis Paul. . . 10 739 | — siderensis Maltz. . -. . . 2 ..2....%6 28... sihifensis. Bet... 0. co. 00 Ss mass 87 = war. sienla Kob. ._ . . . z cast 87 | — splendens Mts. . 2 29 | — suburbana Paul. 7 17 | — subvariegata Maltz. 27 26 | — supracostata Kob. 15 3 | — trepidula Locard . 93 17 | — tumidosa Mtrs. 72 . 17 | — urmiensis Naegele 75 14 |; =. verrucosa Mirs. . ...n2. Lu ses 92 1 —.-villiea Paul. 2... SW zer eu - 80 21% VIolaspsdy. ... ale slesace en add 24. | —.Werneri Bolle:, nr re 86 ..— Wolteri-Psby. . 2.2-.0.Ber een. 21 | — zacearensis Kob. . : . . . .... 70 90 | — zeugitana Let. 20 6 | — zonitomaea Let. . . ». 2.2... 81 20 | Hyalina aegopinoides Maltz. . . . . 82 21 6 Alhambrae KoD. - 2 0 2 2 wre 192 = Asseriea Ahet. Ur Te: De er u 22 ji — zonitomaea Westerl. . ». . . „..,..8 6.)"BRetowskia Bitig. . =. 27% reich 15 | Sewertzowia Kob. ee AN 7 |"Unio albensis Hazay = cu. er on 10 | — Borcherdingi Bst. - . » : ...9 16 7, — elonsatulus:Gall. 0 2 0... vage 83. |» Kleciachi IGall: =. 7% tere.) ee ge 10 | — Lijacensis Kb. . . . 2 2.2.2.9 3 var. Gallensteini Kob. . . . ....9 74 | — macrorhynchus Borch., . . 2... 24 | — ondovensis Hazay . : » 2 ...9 Druck von Rud, Bechtold & Comp,, Wiesbaden, Kossmaesslers Jconographie. Neue Folge. Tafı. Q. 70 Kobelt del. Lith.v. Werner & Winter, Frankfurt 2M 7, Daudebardia Sieversi. 2.D.Lederi. 3.Vitrina globosa. 4#.V.Costae. 5.V.Lederi. 6.V.conica. 7.V. Paulucciae S.Vrugosa. 9. Hyalina Komarowi. 10.H.meridionalis. H.H.suturalis. 12.H.Lederi. 15.H.pygmaea /#.H.cellaria var. Sieversi. % 2 a Kossmaesslers Jconographıe. Neue Folge !. Taf. Kobelt del Lith.u. Werner & Winter, Frankfurt %M /5.Hyalina elegans. 16.H.pontca. 17.H.Carotiü. 18.H.fragrans. 19.H.creüca. 20.H.tetuanensis. RR Fr wi w * LAN Rossmaesslers Jconographie. Neue Folge I Tas. N iS IN 2.5. 20. 29. 30 Kobelt del Litk. Anst.v. Werner # Winter, Frankfure#. 2. Hyalına chela. 22.Heustilba. 23.H hemipsorica. 24.H.psatura. 25.H subrimata. 26.Hapalista 27.H.transsylvanica. 28.H.litoralis. 29.H.angystropha. 50.H.Erjavec‘. 3>1.H.Raddei. Rossmaesslers Jconographie. Neue Folge I Taf #. 3o 37. | 38. Ze 45 — Hobelt del Lith.r Werner & Winter, Frankfure® 7 32.Hyalina circumlineata. 33.H.excavata. 54.H.frondosula. 35.H.depressa. 36H Botterii 37.H.contracta. 38.H.Dubrueilö. 39.H.Reitteri. #0.H Ayblensıs. #.H.contortula. #2.H Cavannae #3.H.etrusca- Rossmaesslers Jconographie. Neue Folgel 2 = EEE = — Alp: | | Kobelt del Lithy.Werner & Winter, Frankfurt =M. 44-45.Helix helvola. #6.Hel.talischana. #7. Hel.rubens. 48.Hel.septemgyrata. #9.Hel. Ravergü var. . 50. Hel.carascaloides. 51.Hel.rufispıra var albidorsalis. 52.Hel. Redtenbacheri. 55. Hel. Grelloisi. 54. Hel.euboea. 55.Hel.Westerlundi. TE BIER Da if FIRE EN Ki N ch LEEREN. 21 Ar RL 15 } u Pi D {71 ER} f > L = (rau U f N 0 k a SEN a all 4 I ED Rossmaesslers Jconographie. Newe Folge I I Kobelt del. 36.Helix sicanoides. 57. Hel. platycheloides. 61.Hel.gyrostoma. 62.Hel. Oberndörferi Lithv Werner & Winter, ae rE&M. 38.Hel.tetuanensis. 59.Hel. Böttgeri. 60.Hel. Scherzeri. ftossmaesslers Jconographie. Neue Folge I. 63. Kobelt del 63. Helix Codringtonii var. 64 Hel. Dupotetiana var 65.Hel. Kurdıstana var. Lith.v.Werner «Winter, Frankfurt“ M. 66.Hel.Christophi. Fossmaesslers Jconographie. Neue Folge I Taf s 69 69% | 7 „yA 7 70: Kobelt del 6772 Helix lacteı varr 73-80. Helix punctata varr SM ar k. 5 WERDET = B RBRSE} (7 sl hi een I kossmaesslers Jconographte Nene Folgel. Taf 10. Kobelt del. i LithwWerner & Winter. E; 81-88. Helix punctata varr: Tart. foossmaesslers Jconographie. Neue Folgel. 89. L Kobelt del. Lith.vWerner «Winter, Frankfure 89.Helix Juilleti var. 90-93.Hel Dupotetiana. 94.95. Hel. Jourdaniana. R Aal ART By Aue KossmaesslersJ/conographie.Neue Folge]. Jarı2. Kobelt del. Zith.uWerner & Winter Frankfurt M 96. Helix Dupotetiana var Zelleri. 97. Hel.odopachya.98.99.Hel.Gualtieriana var. Laurent. Assmazsslens Jconographie Neue Folgel Zaf73, 700. 101. 102. Eu Mobele del. 100.101. Helix Maltzani. 702. Hel Mazenderanensis. Liter Werner x Winter, Frankfurt Sl. Kossmaesslers Jconograpkie. Neue Folgel. Taf 14. 703. TO. 108. 109. ee en 221]: Kobelt del. Lith.vWerner & Winter, Frankfurt 103. Helix Alcyyone. 104 Hel. subzonata. 105 Hel.distans. 106. Hel.arbustorum 107. Hel.aethiops 108.Hel.Xatartivar. 109 Hel.arbustorum var. Kossmaesslers Jconograpkie. Neue Folge I. Taf. 15. If. M2. 3. M4. N2. 3. 114. Kobelt del. Züch.v.Werner k Winter, FrankflzrtGH. 110 .Helix aimophrla var- Ichihatcher. 1. Hel. Nicolai. #2-124 Hel. Planospira varr. 15.Hel. Kagusae. Kossmaesslers Jconographie. Vene Folge! Taf +16. w MO. MS. 719. 120. 721. 729% ER 125. 126. Kobelt del. LithvWerner & Winter, Frankfurt“. 46-122. Helix mauritanıca.123124 Hel.euphorca. 125.126. Hel piratarum. Rossmaesslers Jconographie. Neue Folgel. Taf‘ 17. 187. 128 199. 130. 131. 132. 133. 13#. 133. 130. Kobelt del Lat Werner «Winter, Erandfrt“Di. 127.Helix interpres. 128.Hel.Colomiesiana .. 129. Hel.Lemoinei. 730 Hel. Dragorichr. 131. Hel. Stgensts 132. Hel_Moraguesi. 133. Hel hydruntina. 134. Hel.cauta. 135.Hel Vukotinovici. 136 Hel. Jickeliana. 13 - ' 22 en A a aD aar Al Be en az . 137. BEE T4#O. Kossmaesslers Joonograpie.Neue Folge 1. Taf. 18. 14. 142. | | 143. Tat, 14.5 a 146 Kobelt del j IntkwWerner se Winter, Frankfurt 137.138 Helıx Benoiti. 139 140.Hel Krynickii. 141.142.Hel. Dautezi. 143 Hel_pisanopsıs. 144 -146.Hel.cretica. Kossmaesslers Jconographie. Nene Folge Jar 19 147. 148. | ng 140. 150. 131. 152. 153. 154. 755, 156. > Kobel£ ael. j Zith.vWerner kWinter, Frankfart“ Il 147. Helix Cavannae. 148. H Grovesianıa.149 H Ho meyeri. 150.4. Frietoi.151.H.Pollenzensiis. 152.H.Ponsii. 153. H Frater. 154.H. Vyel£.. 155. H.Cardonae. 156 H Setubalensis. KRossmaesslers Jconograptie. Neue Folgel. _ Taf.20. | 728 159. 164. 163. ne Eee ren en Kobelt del. Lk Werner Winter, Frankbrt 7157-167. Stenogyra decollata I. Rossmaesslers Jeonographie. Nene Folgel. Taf. 21. 168. Sn si Kabelt del LithwWerner & Winter Frankfurt 7108-176. Limnaea stagnalis L. Kossmaesslers Jconographie.Neue Folgel. Taf 22. r———— IED. 7181. TEL. 183. 485. — ni Hobelt del Tathvherner ke Winter-Fraakfinzt® 17-185 Limnaea stagnalis L. 184.185.1,.0vata var. Kossmaessler Jconographie. Neue Folge. — 791. 195. 196. L Kobelt del ö Lich.uWerner & Winter, Frankfurt 4. 186-195. Limnaea lvonica. 196.197. 1.confims. Rossmaessler Jconographie. Neue Folge 1. 198. 799. 200. 202% 203. 204. 205: 200. 207. Kobelt del. LithvWerner 2 Winter, Frankfurt M 195. Limnaea Dumetti. 199.1. Karpinskü. 200. 201.1. auricularia var® 202.1. janoviensis. 203.1. fluminensis. 204.1. NVouletiana. 205.1.Boissyl. 206. 207. L.taurıca. Taf 2% - r r = Ta > Rossmaessler Jconographıe Neue Folge. 222 —— — u — 208. Zen R z a ee ne ET FR EEE SEE ESRRREEIRBERRRRERE: ng > io | EEE DE a 3777281 > a — Be Ds ZZ Zr ee 7 r. N JE 55 Wenker Bonn re UM Äobelt del 908.209 Margoitana. Bonellü =, Eee ie { " * Kr u » ” I nn ee E \ sr ge x ä x n B a D \ * \ a . i Kossmaessler Sconographie. Neue Folge!. T DI. Taf 206. 1 Hobelt del. 10. Margaritana crassula. 24.Unto brachgrhuynchus. 212. Jrthrv Werner £ Winter Frankfurt W U. Komarow£ A 2 4 ii 2 1 e\ A 5 ; 1 x Er Rossmaessler Jconographie Deue Folge I Ta. 27. 213.Umio Larderelianus. 44.U. Lawleyanus. f 2 ß N Mi A Dr A y Rossmaessler Jeonographte Neue Folgel. r HE ! Pr | H6. | | | | F | f | Ex / | E en | u Yemnzz | Ir | I | | nn Er | | | | en nunnne er Veen NEE üb SS Rossmaessler Jconographie. Neue FolgeT. IE. 919. fioDeit AE 278.219. UMio crassus var maxımus. Rossmaessler Jconographie. Neue Folge I. Taf 30. 220. BAR ernten ne TIEUTR Er EmsaCH in Werner & Winter Frankfurt 220. Unio Moltenii. 221. U. Spinellii 229.0. Savensis Rossmaessler, Iconographie N. F. 11. Taf 31. — 225 n in 7: Ze ee SET een” a r - \ 7 7 225. | Hobelt del Lith Werner k Winter Frankfurt” M 223. Margaritana gibbosa Drouet. 224. Marg. squamosa Drouet. 225. Marg. truncata Drouet. LT We in Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf. 32. 226 | DIR zer De j y ar ie ee | Fre a A, ia a eb A Hobelt del LechsMWerner Winter Frankfart HM 226. Unio tigridis Fer. 227. Unio Letourneuxi Bourg. - een ieh . 1 a te TORE RE TE Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf. 33. es TTEELTLGETERTER nn mn Kobelt del. Lith. Anst. v. C. Kirst, Leißzig. 228. Umio Moreleti. 229. U. Mac Carthyanus. 230. U. mauritanicus. kossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf. 34. > — — Kobelt del. Lith. Anst. v. C.Kirst, Leipzig. 231. Unio Oriliensis Stab. 232. Unio subeylindrieus, Pini. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. To: 33. k Winter, Frankfurt“ Kobelt.del Zith.y Werree) Li.) 233. Unio campanus blanc. 234. U. Polüi Drouöt. 235. U. Larius Drouät. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf: 36. ni | 230. | | | I} 4 1 7 | J 238 1 N { 4 | \ ‘ NE} \ ES S N Mobelt del Litk rWerner & Winter, Frankfurt 236. Unio Villae Stab. 237. U. siliguatus Drouet. 238. U. Veillanensis Blanc. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf. 37. Kobelt del. 239. Unio idrinus Droueät. 240, Lith. Anst. v. Ernst Zimmermann, Frankfurt a. M. Unio etruscus Drouöt. 241. Unio meridionalis Pini. Rossmaessler, Iconographie N. F\. II. Taf. 38 r 8 EEreT 242. N \ 244: | | / N HN Y N \ IR \ TaN\ | I Kobelt del. Lith. Anst. v. Ernst Zimmermann, Frankfurt a. M. ), & 42. Unio nitidus Drouet. 243. Unio corrosus Villa. 244. Unio vulgaris Stabile. 245. Unio Benaeimus Drouet. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf. 39. 246. 246. | BIENN 2: | Kobelt del. Lith. Anst. v. Ernst Zimmermann, Frankfurt a. M. 346. Unio Longobardus Pini. 247. Unio Brianteus Pini. 248. Unio Gredleri Droußt. 249. Unio minusculus Drouet. Rossmaessler, Iconographie N. F. IT. Taf. 40. NEE göl. > SETREUIR, mn. [97-4 3) 253. uhr 254. 254. vuzztzur PERL Baer Kobelt del. Lith. Anst. v. Ernst Zimmermann, Frankfurt a. M. 250. Unio vulgaris Stab. 251. Unio glaucinus Zgl. 252. Unio Bayonnensis Fol. 253. U. swccineus Drouet. 254. Unio rivalis Drouet. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. o% Unio Hueti Bourg. ee 256. 7 3 } N £ = N | 1 \ { "Ai een t ) A 13 ä a TORE tar, \ Te - Unio Jolyi Kob. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. m 5 9, D Unio Medjerdae Kob. a Bil n u En J Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf. 43. | | | | | | | 260. 261. Unio Micelit Kob. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf. 44. L ze | Lith. Anst. v. ©. Kirst, Leipzig. 262—265. Unio aegypliacus Fer. Rossmaessler, Iconographie N. F. Il. Taf. 45. | | | | | 266 ee nenn m TR 266. Margaritana euphratica Bourg. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf. 46. | Lith. Anst. v. O. Kirst, Leipzig. 267. Spatha Caillaudi Martens. DASS IO0LpYy = T- ’ kossmaessler, Jconographie N. F. II Taf. 47 N SuM RE REN ER = al. #1. nn aeg TEEN ea rin 269 ee een BB 2 / Veteran Dnze [ Fi \ 3 Pa = 5 Ä Ü Pr H EEE nn wenn nern rennen . r in =, 268. Unio serbieus Drouet. 269. Unio croaticus Drouet. kossmaessler, Iconograp hieN. 10. IT, Kobelt dı Litbhv Werner & 270. Unio decipiens Drouet. 271. Unio Gaudioni Dronet. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf. 49. 1 272. en en Kobelt del Lithv.Werner & Winter, Frankfurt”,M 272. Umio striatulus Drouet. 273. Unio nitidosus Drouet. 274. Unio truncatulus Dronet. Tossmaessler, Iconographie N. F. II. 7 Taf: 50: ee u Kobelt del 275. Unio Doeici Drouet. 276. Unio neocomiensis Drouet. | Lith v. Werner & Winter Frankfurt SM TRossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf. 51. —— —— N | = Zn = | Kobelt del. Werner & Winter, Frankfurt a.M. 277. Unio mingrelicus Drouet. 278. Unio Stepanoffi Dronet. 279. Unio Sieversi Drouet. kossmaessler, lconographie N. I. II. 147.52 280 are" ET ng Te ee EEE Da RE FE nn Kobelt ab - j u j == = E > Werner & Winter, Frankfurta.M 280. 281. Unio Stevenianus Kryn. 282. Unio Raddei Drouet. 283. Unio Raddei var. Kontarsiana. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Taf 55 OS ) Ben - — Kobelt del. Werner & Winter, Frankfurt a.M. 284. Unio colchieus Drouet. 285. Unio araxenus Drouet. 986. Unio Sieversi var. 287. Unio subtilis Drouet. Rossmaessler, Iconographie N. F. 11. Taf. 5 290 Kobelt del. Werner & Winter, Frankfurt a.M. 288. U. Panciei Drouet. 289. U. jonieus Blanc. 290. Anod. Alseriae Drouet. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Tafel 55. 291 )sterrieth, Frankfurt &M. 291. 292. 293. 294. Margaritana Freytagi Kob. Rossmaessler, Iconographie N. F. Il. 295 295. 296. Unio Kocht Kob. 296 —, YO U. rhe NANUS kossmaessler, lconographie N. F. II. Tafel 57. | Eee EN = 1 295 299 Druckr.v_ August Osterrieth, Frankfurt %M. 298. Unio Stephaninüi Ad. — 299. U. athesinus Ad. — 232002 U: Ruffonii Ad. ri ae Fre Jtossmaessler, Iconographie N. F. II. Tafel 58. 307. Kobellt. del Drcha: August Osterrieth. Fra 301. Anodonta longirostris Drouet. — 302. An. Utinensis Drouet. — 803. An. ceristata Drouet. ee koossmaessler, Iconographie N. F. II. Tafel 59. — 305. Kobelt. del Druckr. v.August Osterrieth, Frankfurt®M. 304. Anodonta scapulosa. — 305. Anod. Romana. — Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Tafel 60. ER Kobelt. del. Druckr. v.August Oslerrieth, Frankfurt %M. 306. Anodonta leprosa. — 307. An. benacensis. — 3098. An. cristata. Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 61. Kobell. del. Druckr v.August Osterrieth, Frankfurt %M. 209. 310. Glandina algira L. 311. Stenogyra decollata L. Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 62. 313. 3135. Kobelt. del. Druckr.v.August Osterrieth, Frankfurt %M. 312 — 315. Helix massylaea Morelet. Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 65, Kobelt. del. Druckr.v.August Osterrieth, Frankfurt &/M. 316 — 322. Helix punica Morelet. Rossmaessler, Iconographie N.. F. III. Tafel 64. Kobelt. del Druckrv. August Osterrieth, Frankfurt ®.M. 323 — 327. Helix Boghariensis Deb. — 328. 329. Hel. Constantinae var. Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 65. N Kobelt. del. ‚Druckrv-Angust Osterrieth, Frankfurt m. 330 — 334. Helix Oonstantinae var. — 335 — 337. Helix vermieulata var. Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 66. 340. 341. 342. 346. Kobelt. del. Druckrv.August Osterrieth, Frankfurt YM. 338 — 342. Helix Fleurati Bourg. — 345 — 347. Helix vermiculata var. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Tafel 67. Kobelt del Druckr. v.August Osterrieth, Frankfurt %M. 348—354. Helix aspersa Müller. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Tafel 68. Kobelt del. Druckr.v. August Osterrieth, Frankfurt ”M 355—8362. Helix aspersa Müller. Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 69. 367. 370. Kobelt del Drackr.v.August Osterrieth, Frankfurt #M. 363—93065. Helix aspersa Müller. — 366—370. Helix aperta Born. Rossmaessler, Iconographie N. F. II. Tafel 7O. Kobelt del. Druckr.v-August Osterrieth, Frankfurt/M. 372—8374. Helix Carotii Paul. 371. Helix Gennarü Paul. Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 71. wer a ® 378. 379. 380. SE | Kobelt del Druckr. v.August Osterrieth, Frankfurt yM 375—8380. Helix Carotü Paul. an Kae Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 72. 387. 382. 383. 38%. a Kobelt del. Druckr.v.August Osterrieth, Frankfurt ®/M. 861. 382. Helix Melonü Maltzan. — 383. Helix Carotü var. — 804. Helix Brenskei Böttger. Rossmaessler, Jeonographie N. F. III. Tafel 73. Druckr v.August Osterrieth, Frankfurt/M. 395. Helix Raspaihi Payr. — 386. Helix Revelierei var, — 387. Helix Brocardiana var. Rossmaessler, Iconographie N. F. I1I. Tafel 74. 389 Kobelt de] Druckr August Osterrieth, Frankfart %M. 388. Helix Begwirana Deb. — 389. Helix Wagneri Rossm. 390—393. Helix Juilleti Terver. Jeossmaessler, lconographie N. F. III. Tape’ 9. Kobelt del. Druckr.v August Osterrielh, Frankfurt “M. » 894.395. Helix Arichensis Deb. — 396. Helix pseudoembia Deb. 397. Helix Brevieri Pechaud. Rossmaessler, lconographie N. F. III. Tafel 76. Kobelt del. Druckr. y. August Osterrieth, Frankfurt/M. 399a. Heliv Burini Bourg. — 399b. Helix Dastuguei Bourg. 400. Helix stereodonta Bourg. — 401. Helix surrodonta Dourg. 402. Helix dicallistodon Bourg. Jtossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 77. Kobelt del. Druckr v. August Osterrieth, Frankfurt/M. 403—411. Leucochroa candidissima Drp. Rossmaessler, Iconographie N. F. Ill. | Tafel (8. Kobelt del. Druckt. v.August Osterrieth, Frankfart/M. 412—424. Leucochroa candıidissima Dry. Tafel 79. 431. 432. DruckrvAugust Osterrieth, Frankfurt/M. Kobelt del. 429-432. Leucochroa 425-428. Leucochroa spiranomala Bourg. — isserica N. Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 80. 433. u 434 437. 439. 440. Kobelt del. Druckr v.August Osterrieth, Frankfurt/M 433. 434. Leucochroa thayaca Bourg. — 485—437. Leucochroa_ titano- dolena Pechaud. — 438. Leucochroa Otthiana var. — 439. 440. Leuco- chroa saharica Debeaux. Rossmaessler, Iconographie N. F. IIl. Tafel 81. 441. +42. 445. a b. c 44.6. a 5, 447 Haze SEEN, 4409. en Druck krvfugust Osterrie Eh, Frankfurt/M Kobelt de? 441. 442. Leucochroa sarda Maltz. — 443. 444. Leucochroa Kobeliana Deb. — 445-447. Leucochroa cariosula Michaud. — 448. 449. Leuco- chroa hispanica Westerlund. Ri AZ iM T “ Rossmaessler, Iconographie N. F. IN. Tafel 82. e a Kobalt del. Druckr v.August Osterrielh, Frankfurt a/M. 450-452. Leueochroa octinella Pechaud. — 453—456. Leucochroa Debeauxi Kob. — 457—460. Leucochroa argia Bourg. Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 83. BR Kobelt del. Drucke: v. August Osterzieth Frankfurt/M. 461—-63. Helie Duroi Hidalgo. — 464. 465. Helix desertorum Forskal var. — Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 84. Kobelt del. Druckrv. August Osterrieth, Frankfurt 7M. 466. Helisc anoterodon Pechaud. — 467. Helix embia Bourg. — 468. 469. Helix Lobethana Debeaux. AHA: PR) Ti RT Nun Rossmaessler, Iconographie N. F. I11. Tafel 85. Kobelt del. Druokrv-August Osterrieth, Frankfürt®/M. 470—471. Helix Dastuguei Bourg. — 472. Helix subjobaeana n. — 473. Helix Jobaeana Crosse. — 474. Helix Bailloni Debeaux. Sur N 1 u E»i u Da: i Ban, De RS 2 ; R Ey = en RN PT RE Ale Rossmaessler, Iconographie N. F. III. Tafel 86. Kobelt del. 475-476. Helis charieia Pechaud. — 477. Heli Denansi n. — 478. Helix Ghazouana Debeaux. — 479-480. Helix Lucasii Desh, var. Rossmaessler, Iconographie N. F. I11. Tafel 87. | 489. +90. Kobelldl, Druckr v.August Ostersietk, Frankfürt”M. 451-491. Helix Coquandi Morelet. Rossmaessler, Iconographie N. F. Ill. Tafel 88. 492. ——““ Kobelt del Drur: 492. Unio hispalensis n. — 493. Unio umbonatus Rossm. var. — 494. Unio Calderoni n. * Ir} IR TR ng s Jh, Ü Er Ay TELIOM ZA Lossmaessler, leonographie N. F. II. Tafel 89. een L Hobelt del. 495. Unio baeticus n. Calderoni n. 496. 4196. Unio Sevillensis n. — 4197. Anodonta Rossmaessler, Iconographie N. F. I11. 49 Po} = Tafel 930: 498. Anodonta baetıca n. )sterrieth, Hankfurt? Rossmaessler, lconographie N. F. IV. Tafel 91. Kobelt del. Lith. Anst Werner & Winter, Frankfart?M. 499. Helix villica Paul. — 500-502. Helix ridens Martens. — 503. Helix sardonia Martens. — 504. Helix sardonia var. dorgaliensis Maltz. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 92. Kobelt del. Jith. Anst. v. Werner & Winter Frankfurt” M 505. 506. Helix Bülowi von Maltz. — 507. 508. Helix pudiosa Paul. — 509. Helix Cenestinensis Orosse et Deb. — 510. Helix suburbana Paul. — - 511. Helix Isarae Paul. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 93. Kobelt del. Lith. Anst.v Werner Winter, Franktürt®M. 512—514. Helix Magnettii Cantr. — 515. Helix Magnettü var. alabastrına Paul. — 516-518. Helix Carae Cantr. — 519. Helix serpentina var. Isilensis Villa. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 94. 52H Kobelt del. Jith. Anst. v. Werner & Winter, Frankfart?M. 520. Helix lecta Fer. — 521. Helix naxiana Fer. — 522. Helix phaeolaema Böttg. — 523. Helix choristochila Böttg. — 524. Helix pontica Böttger. Ks IRESEN {1 DE IE Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel, 95. 32T. 528. 5294 529. 330. Kobelt del. Jith Anst.v Werner 2Winter, Frankfurt ®M. 525. Helix Prometheus Btty. — 526. Helix euages Bttg. — 527. 528. Helix bidinensis Caf. — 529. Helix semirugosa Kob. — 530. Helix supracostata Kob. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 96. Kobelt del. Lith Anst.vWerner &Winter Frankfart®M. 531. Helix Lacosteana Morlet. — 532. Helix enica Letourn. — 553. Helix idia Let. — 534. 535. Helix Henoniana Bot. kossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 97. 238 539 Kobeit del. did: Anstv. Werner aWinter Frankfart®M. 536. Helix Hamudae Kob. — 537. Helix zeugitana Let. — 538. Helix Ponsonbyi Kob. — 539. Helix geryvillensis Bgt. — 540. Helix andalusica Kob. — 541. Helix Heynemanni Kob. — 542. Helix ordunensis Kob. 543. Helix Florentiane Pons. — 544. Helix Molinae Hid. — 545. Helix Cisternasi Hid. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 98. 292. 294, 554 333 556. Kobelt del. Tetr. Anst. vWerner aWinter, Frankfart”H. 546. Helix amphiconus Maltz. — 547. 548. Helix Siderensis Maltz. 549. Helix diensis Maltz. — 550. Helix psiloritana Maltz. — 551. Helix subvariegata Maltz. — 552. Helix hellenica Westerl. — 553. Helix contempta Parr. — 554—556. Helix apiculus Rossm. Bir, RR m y“ Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 99. Kobelt del. Lith.Änstv.WernersWinterFrankäunt HM. 557. Buliminus Spratti Pfr. — 558. Bul. mirus West. — 559. Bul. eryx West. — 560. Bul. Sabaeanus West. — 561. Bul. neortus West. — 562. 563. Bul. Gaillyi Let. — 564. Bul. ponticus Ret. — 565. Bul. lineatus var. subacuminatus Ret. — 566. Bul. ossicus Bttg. — 567. Dul. Reitteri Mts. ER Du Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 100. 568. 569. 370. STE. 875. 372. 573. 576 B7T. 578. 579. 580. Kobelt del Lith. Anst.vWerner& Winter BankfartM. 568.—573. Duliminus Bonvallotianus Ancey. — 574. 575. Bul. eremita Bens. var. — 576. 577. Bul. Ufjalvyanus Ancey. — 578. Bul. eremita bens. — 579. Bul. alaicus n. — 580. Bul. dissimilis Mts. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 101. —— S 587. 582. a 585. [2 7 586. b 587. 388. Kobelt del. Zifh AnstvWerner & Winter, Frankfurt. 581. Buliminus labiellus Marts. — 582. Bul. asiaticus Mouss. — 583. Bul. albiplicatus Marts. — 584. Bul. Sogdianus Marts. — 585. Bul. Kuscha- kewitzi Ancey. — 586. Bul. kokandensis Marts. — 587. Bul. retrodens Marts. — 588. Bul. ferghanensis n. Tafel 102. we Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Kobelt del. Lrth. Anstv.Werner& Winter Frankfurt 3/1. 589. Buliminus trigonochilus Ancey. — 590. Bul. pullaster Marts. — 591. Bul. Martensianus Ancey. — 592. Bul. miser Marts. — 593. Bul. coniculus Marts. 594. Bul. intumescens Marts. — 595. Bul. Kuldschanus Mouss. — 596. Bul. Komarowi n. — 597. Bul. Haberhaueri Dohrn. — 598. Bul. secalinus Marts. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 103. Äobelt del. Lith.Ansev.Werner &Winter, Frankfurt. 599. Buliminus tuberifer Böttg. — 600. Bul. Lederi Böttg. — 601. Bul. Böttgeri Clessin. — 602. Bul. Olessini Ret. — 603. Bul. diodon Ret. — 604. Bul. euamus Ret. — 605. Bul. nanus Ret. — 606. Bul. Brotianus Oless. 607. Bul. dubius Oless. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 104. 676. 677. 614. 615. | u Äobelt del. Lith Anst vWerner 2Winter Frankurt 34. 608. Buliminus cosensis Reeve. — 609. Bul. caesius Böttg. — 610. Bul. unius Böttg. — 611 Bul. milensis Böttg. — 612. Bul. Stokesi Böttg. — 613. Bul. carpathius Böttg. — 614. Bul. Schlaefliüi Mouss. — 615. Bul. gastrum Ehrbg. — 616. Bul. bonensis Westerl. — 617. Dul. pupa var tunetanus Jeeve. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 105. Zith Anst.v.Werner£Winter, Franktürt2!N. Kobelt del. 618—620. Buliminus kabylianus Let. — 621. Bul. issericus n. — 622. Bul. issericus var. transiens n. — 623. Bul. Bourguignati Let. — 624. Bul. mansurensis n. — 625-627. Bul. Jeannotü Terver. Rossmaessler, Iconographie NEID. Tafel 106. Änbelt del Lin. dnstvWerner& Winter Franktin##?M. 628—630. Buliminus Jeannotü Terver. — 631. Bul. Vriesianus Ancey. 632. Bul. boghariensis n. — 633. Bul. Brondelianus Dgt. — 634. 635. Bul. Letourneuxi BDgt. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 107. 64. 640. 642. 649. Kobelt del. Zilk AnstvWerner&Winter, Erankfürt AP. 636. Buliminus todillus Morelet. — 637. Bul. Cartennensis Let. — 638. 639. Bul. janus Westerl. — 640. Bul. Micelü Kob. — 641. Bul. Milevianus Bot. — 642. Bul. Berthieri Let. — 643. Bul. punicus Let. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 108. Kobell del. Zith.Anstv.Werner& Winter Frankfünt IT. 644. 645. Helix Caltabellotensis Montrs. — 646. Hel. tumidosa Mirs. 647. Hel. verrucosa Mtrs. — 648. Hel. Viola Psby. — 649. 650. Hel. melitensis Fer. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 109. 651. 653. 65%. 653. Kobelt del. Zith.AnstyWerner & Winter, Krankfürt3M. 651. 652. Helix urmiensis Naegele. — 653—655. Hel. Werneri Rolle. Rossmaessler, Tconographie N. F. IV. Tafel 110. 656. 657. 660. 667. Kobell del. Lith.Anstv.Werner Winter Fankfunt=M 656—658. Helix calopsis Bourg. — 659. 660. Hel. zaccarensis n. 661. Hel.,calida n. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 111. — Kobelt del Lrfk Anstv.Werner& Winter, Frankfurt HM. 662. Helix columnae Psby. — 663. Hel Walkeri Psby. — 664. Hel. Faid- herbiana Let. — 665. Hel. Rusicadensis Let. — 666. Hel zonitomaea Let. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 112. 667. 662. 670. 677. Kobell del. Libh Anstv.Werner& Winter Eranklurl#M. 667. 668. Hyalina aegopinoides Maltz. — 669. Hyal. isserica Bgt. — 670. 671. Hyal. Alhambrae Kob. Rossmaessler, Tconographie N. F. IV. ofen 119: > 672. 0753. OT. : 07T. 676. 6079. Kobelt del. TilkAnstvWorner Winter Frankfurt IM. 672. 673. Helix Caruanae m. — 674. 675. Hel. Lampedusae m. — 676. Hel. Galloi m. — 677. Helix astata Dourg.? — 678.679. Hel. eretica var. acrotirensis n. — 680. 681. Hel. eretica Fer. 2 Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 114. 090. Sobelt del. Zith Änst rWerner&hörzer, Frankfurt 4. 682—684. Helix Moneriana Bourg. — 685. 686. Hel. sitifensis BDourg. 687 — 690. Hel. cespitum var. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Morebeillo: Kovelt dal. Lith AnstxWerner&Winter, Franktiort 3M. 691-698. Helix cespitum var. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 116. 700. ng 708 . 701. zz 705 . 703. ZOEN Robeltder. Jith AnstwWerner&hnter Frankfurt 3%. 699. Helix Gouini Deb. — 700. Hel. Sebkarum Deb. — 701. Hel. affinior Deb. — 702. Hel. Breveti Deb. — 703. Hel. Fabriesi Deb. — 704. Hel. bolenensis Locard. — 705. Hel. trepidula Locard. Teossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 117. N ee | Kobelt del Lith.Anst.v. Werner KWinter Frankfirt UM. 706—708. Unio lijacensis m. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 118. 709. 710: Lith. Anst v-Werner aWinter Fankfart UM 709. Unio Borcherdingi Bgt. — 710. Anodonta Rayı Mab. 711. An. fusiformis Dorch. Rossmaessler, Iconographie N. F. IV. Tafel 119. Kobelt del. Luk Anst.v.Werner & Winter Frankfurt YM. 712. Unio ondovensis Hazay. — 713. U. albensis Haz. Rossmuessler. lconographie N. F. IV. Tafel 120. ZTE. f | ar N | | } | | | \ | N fi Y We vl J 1 " | N | | Fin | N i | | h | I | Ö £ v IF | { ih | SD | | Kobelt Zith_Anst.v. Werner & Winter Frankfurt M 714. Anodonta balatonensis Hazay. — 715. An. suevica n. 16. An. borealis n. ICONOGRAPHIE DER LAND- & SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. NEUE FOLGE. ERSTER BAND. ERSTE UND ZWEITE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colerirte Ausgabe. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1882. ICONOGRAPHIE DER LAND- & SUSSWASSER-MOLLUSKEN | MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN E. A. ROSSMÄSSLER, DRE.W KODELIF, NEUE FOLGE. ERSTER BAND. DRITTE UND VIERTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1883. Die neue reich vermehrte Ausgabe von dem GROSSEN CONCHYLIEN-CABINET Martini & Chemnitz in Verbindung mit Dr, Pfeiffer, Philippi, Dunker, Römer, Olessin, Brot, v. Martens neu herausgegeben von Dr. H. €. Küster nach dessen Tode fortgesetzt von Dr. W. Kobelt und H. C. Weinkauff umfasst bis jetzt 324 Lieferungen und geht in rascher Folge ihrem Abschlusse- entgegen. 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Bezug completer Exemplare oder aufgegebener Fortsetzungen erleichtert in jeder Art Verlagshandlung von Bauer & Raspe in Nürnberg. Druck von Rud, Bechtold & Comp. in Wiesbaden, ICONOGRAPHIE DER LAND- « SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN E. A. ROSSMÄSSLER, DR. W. KOBELT. NEUE FOLGE. ERSTER BAND. FÜNFTE UND SECHSTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1884. aR AI 1 o ar? he, ICONOGRAPHIE DER LAND- « SUSSWASSER-NIOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DR>W, KOBELT, NEUE FOLGE. ZWEITER BAND. ERSTE UND ZWEITE LIEFERUNG, MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe WIESBADEN. 0. W. KREIDEL’S VERLAG. 18855. E3 Re ICONOGRAPHIE DER LAND- & SUSSWASSER-NOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, DE. WW... ROBERT, NEUE FOLGE. ZWEITER BAND. DRITTE UND VIERTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe WIESBADEN. ©: W. KREIDEL!S VERLAG: 18855. ICONOGRAPHIE DER LAND- « SUSSWASSER-NOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN E. A. ROSSMÄSSLER, DR. WW. KOBELT. NEUE FOLGE. ZWEITER BAND. FÜNFTE UND SECHSTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1886. -TCONOGRAPHIE DER LAND- & SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG | DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DE:W.-KOBEELT, NEUE FOLGE. DRITTER BAND. ERSTE UND ZWEITE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe. WIESBADEN. 0. W. KREIDEL’S VERLAG. 1887. C. W. KREIDELS VERLAG in WIESBADEN. (Zu beziehen durch jede Buchhandlung des In- und Auslandes.) DIE LANDDECKELSCHNECKEN Dr. W. KOBELT. Mit sieben colorirten. Tafeln Abbildungen. 1886. gr. 40%. 80 Seiten: Preis 24 Mark. (Auch unter dem Titel: Reisen im An der Philippinen von C. Semper, II. Theil, IV. Band, II. Abtheilung.) VERLAG von BAUER & RASPE in NÜRNBERG. (Zu beziehen durch jede Buchhandlung.) PRODROMUS der europäischen marinen MOLLUSKENFAUNA VON Dr. W. KOBELT. Erste Lieferung. gr. 8° geheftet M, 3.— Das ganze Werk wird den Umfang von 30 Bogen in gr. $° nicht übersteigen und in 4 Lieferungen in eleganter Ausstattung geheftet a 3 Mark binnen Jahresfrist ir den Händen der Subscribenten sein. Jede Buchhandlung nimmt Bestellungen darauf an und wird auf Wunsch. gerne die erste Lieferung zur Ansicht vorlegen, doch kann auch bei uns selbst direet subseribirt werden. Nürnberg, im September 1886. Bauer & Raspe. r CENTER GELD NEE TREE ür ICONOGRAPHIE DER LAND- &SUSSWASSER-NOLLUSKEN DER | EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN E. A. ROSSMÄSSLER, DBE=W:ROBELT, NEUE FOLGE. DRITTER BAND. DRIETE-UND VIERTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN, Colorirte Ausgabe. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1887. 2a ‘ / - ; f D \ . u “ U - s P ' - Hi ; fi . . + 27 , j A 5 0 ' f N % N 3 - ‘ u Ir \ [ B k . WR ’ r # ı D y N % ICONOGRAPHIE DER ‚AND- & SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG ne EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN Be E. A. ROSSMÄSSLER, ee DR WIR ONBSPET. NEUE FOLGE. DRITTER BAND. FÜNFTE UND SECHSTE. LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1888. ICONOGRAPHIE DER LAND- € SÜSSWASSER-NOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER | EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN RE. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DR. W. KOBELT. NEUE FOLGE. VIERTER BAND. ERSTE UND ZWEITE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe. WIESBADEN. CE. W. KREIDEL'S VERLAG. 1888. ICONOGRAPHIE DER LAND- «SÜSSWASSER-NOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN E. A. ROSSMÄSSLER, DR. W. KOBELT. NEUE FOLGE. VIERTER BAND. DRITTE UND VIERTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe WIESBADEN. ©. W. KREIDEL’S VERLAG. 1889. ICONOGRAPHIE DER LAND- « SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. NEUE FOLGE. VIERTER BAND. FÜNFTE UND SECHSTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe WIESBADEN. C=#W: KREIBDEL’S- VERLAG. 1890, e Ma: Re; RES A | if NIAN INSTITUTION LIBRARIES 2 iii 88 01274 0924 m