} ICONOGRAPHIE a; LAND-&SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN EA ROSSMÄSSLER, DR.-W..RKOBEEWET. EV. BAND: MIT DREISSIG TAFELN. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1876. Cie. (4454 a “ . vu aa zomn a; x quali Diva 1 ir jö‘ nr e = gt WIE m ı Tihr Gechiora FEN Vorrede Nach siebzehnjähriger Pause wird hier dem Publicum eine Fortsetzung von Rossmässlers Iconographie der europäischen Land- und Süsswasserconchylien darge- boten. Darüber, dass eine Fortsetzung dieses Werkes, eine Fortführung bis auf den jetzigen Stand unseres Wissens, Bedürfniss für das Studium der europäischen Conchyliologie sei, kann kein Zweifel sein. Von etwa 1700 bekannten Arten sind höchstens die Hälfte in den drei ersten Bänden abgebildet, der Rest ist theils noch gar nicht, theils nur in den nicht jedem zugänglichen grossen Kupferwerken abge- bildet, theils in verschiedenen deutschen, französischen, englischen, belgischen, italienischen, selbst amerikanischen Zeitschriften zerstreut und dem Privaten, der nicht eine grosse Bibliothek zur Verfügung hat, ist es kaum möglich die zum Studium nur der europäischen Conchylien nöthige Literatur zusammenzubringen. Die Iconographie soll ihm die Arbeit ersparen und alle gegenwärtig bekannten Arten in möglichst guten und treuen Abbildungen enthalten. Ich hege diesen Plan schon seit der Errichtung der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft; durch die Hülfe derselben ist es mir gelungen, Rossmässlers Sammlung zu erhalten; und die Ausdehnung unserer Gesellschaft über fast alle Theile Europas bot mir die Möglichkeit, dieselbe noch beträchtlich zu vermehren und reiches Material von sicheren Fundorten, nicht aus den Händen von Händlern, zu beziehen. Dennoch gehe ich nicht ohne schwere Bedenken an die Ausführung der von Rossmässler unvollendet gelassenen Arbeit. Freilich sind die Bedingungen, unter denen wir jetzt arbeiten, viel günstiger, als vor 30 und selbst vor 20 Jahren; durch den erleichterten Verkehr ist die Beschaffung von Material, die Correspon- denz und der persönliche Verkehr mit anderen Conchyliologen unendlich bequemer und leichter geworden, und während Rossmässler mit den ersten Bänden mühsam die Fundamente der europäischen Weichthierkunde legen musste, hat sein Nach- folger eine viel bequemere Aufgabe; durch die Arbeiten von L. Pfeiffer, Mousson, von Martens, Bourguignat, Hidalgo, durch zahlreiche grössere und kleinere Local- faunen ist die Fauna europaea gründlich durchgearbeitet worden und in vielen Fällen erübrigt nur noch, das von anderen Geleistete zusammenzustellen und die Arten abzubilden. Letzteres ist freilich nicht die geringste Schwierigkeit, und der Haupt- grund, aus dem ich das Werk immer und immer wieder zurückschob, war der Mangel eines tüchtigen Zeichners. Wenn ich mich endlich entschlossen habe, das Zeichnen selbst zu übernehmen, so geschah es in der Hoffnung, dass das conchylio- logische Publicum sich durch die Treue der Zeichnung, für die ich garantiren zu können glaube, für die mangelnde künstlerische Ausführung entschädigen lassen werde. Es ist eben nicht jeder so glücklich, die künstlerische Befähigung zu be- sitzen, welche Rossmässler so sehr auszeichnete. Die Gränzen der Fauna europaea beabsichtige ich in derselben Weise zu ziehen, wie in meinem Catalog, Nordafrika und Vorderasien noch mit umfassend, so dass die Gränze in den Wüstengürtel fällt, der von der Sahara bis nach China hin die tropischen Regionen von den gemässigteren scheidet. In der Form schliesse ich mich natürlich genau an die ersten Bände an; ebenso werde ich in der Art- auffassung mich der Rossmässlers anschliessen, welche mir die naturgemässeste scheint. Man kann sich über den Artbegriff in wissenschaftlicher Beziehung streiten, wie man will, in practischer Beziehung habe ich ein äusserst einfaches Criterium: was ich zu jeder Zeit leicht von allen anderen Formen unterscheiden kann , ist eine gute Art, wo ich aber erst eine vergleichende Messung nöthig habe oder einer zu- verlässigen Fundortsangabe bedarf, um zwei Arten auseinanderzuhalten, da sind es eben keine Arten. Es wird das freilich gar vielen, namentlich von der neueren Schule nicht gefallen, indess werden auch diese ihre Rechnung finden, denn ich werde alle als selbstständige Arten beschriebene Formen, sofern sie mir zugänglich werden oder gute Abbildungen existiren, aufnehmen; wer sie für gute Arten hält, braucht dann im Text nur das „var.“ zu streichen. Auch darin beabsichtige ich Rossmässler zu folgen, dass ich die Arten nicht systematisch, sondern in ungeregelter Reihenfolge, wie es practische Rücksichten von mir erheischen, zur Abbildung bringe; eine systematische Aufzählung findet sich in meinem „Catalog der im europäischen Faunengebiete lebenden Binnen- eonchylien, CGassel 1871“; ich kann dieselbe im Wesentlichen heute noch aufrecht erhalten. Für eine rasche Aufeinanderfolge der Hefte ist Sorge getragen und liegt alles Material bereit, um den ersten Band bis spätestens Ostern 1876 zu Ende zu führen. Für diesen reicht das in meinen Händen befindliche Material aus. Nachher aber wird es vielfach auf die Unterstützung ankommen, die ich von Seiten meiner Fach- genossen finde, und ich benutze diese Gelegenheit, um alle europäischen Malaco- zoologen zu ersuchen, mich durch Uebersendung kritischer oder seltener Arten zu unterstützen; ich bin in der Lage, zahlreiche auch seltenere Arten in Tausch bieten zu können und bin gerne zum Anknüpfen von Tauschverbindungen bereit. Schwanheim b. Frankfurt a.M., Mai 1875. Dr. W. Kobelt. Tafel XC & ACH. 970—73. Helix nickt. „Testa imperforata, depresso-globosa, solida, rugo0so- striata, epidermide sordide -fla- vescente induta, nigrofasciata ; spira ex- serta, apice obtuso; anfr. 5a convewxi- usculi, ultimus antice valde deflexus ; apertura transversim dilatata, lunaris; peristoma late eapansum, ıintus atro- brunnescens, marginibus callo nigro, ın- trorsum diffuso Junctis, basali reflexo, lato, plano, medio subinerassato“, (L. Pfr.) Alt. 24 Mm., diam. maj. 34, minor 30 Mm. Helix atrolabiata Kryn. Bull. Mose. VI. p. 425 — Reeve n. 948. — L. Pfr. I. N. 721. — Mart. Ch. IL.t. 114 f. 12. 13. — Mousson Coq. Schläfli II. p. 55. — von Martens, vorderas. Conch. p. 12 1.2 f. 12--14. Hel. calligera Dubois mss. fide Mousson. Gehäuse entnabelt, gedrückt kugelig, fest- schalig mit starken Anwachsstreifen, weisslich, mit einer schmutzig gelblichen Oberhaut über- zogen, mit drei oder zwei schwärzlichen Binden, von denen die untere wie bei austriaca sich sehr nahe um die Spindel herumschlingt. Acht Exem- plare der Stammform in meiner Sammlung zeigen ausnahmslose ein schmales, scharfbegränztes auf der Mitte und ein breites, verwaschenes nahe der Nabelgegend, also- — 3—5;; eine Spur des vier- ten Bandes finde ich bei keinem, wohl aber bei einigen schwache Andeutungen der beiden ersten. Es sind 5'/ Umgänge vorhanden, die oberen bilden ein erhobenes Gewinde, doch mit stumpfem Apex. Die Windungen sind gut gewölbt, bis- weilen aber auch mehr oder weniger gedrückt, der letzte steigt vor der Mündung plötzlich stark Kry- atrolabriata abwärts. Die Mündung ist mondförmig, quer- verbreitert, der Mundsaum weit ausgebreitet, innen und aussen dunkelbraun, die Mundränder durch einen ausgebreiteten, braunen Callus ver- bunden, der Basalrand zurückgebogen, breit, flach, in der Mitte mit einem meist helleren, zahnartigen Höcker. — Rossmässler’s Iconographie IV, Aufenthalt. Im Kaukasus und den Ge- birgen von Georgien und Armenien, die Stamm- form namentlich am Nordabhange. Eine äusserst veränderliche Art, sowohl in Färbung und Sculptur, als in der Gestalt. Ross- mässler hat schon bei Beschreibung der Hel. Stauropolitana darauf aufmerksam gemacht; Mousson und von Martens haben an den citirten Orten die einzelnen Varietäten genauer unter- schieden, aber je mehr Material man bekommt, um so schwieriger wird die Unterscheidung. Für die Stammform nehme ich mit L. Pfeiffer die oben diagnostieirte, gelbe, schwarzgebänderte Form, welche von Martens 1. ec. var, nemoraloides nennt und.t. 2 f. 14 abbildet; Krynicki scheint ursprünglich die Stauropolitana im Auge gehabt zu haben, bildet wenigstens 1. c. t. 9 Fig. 2 diese ab; da dieselbe aber durch den mangeln- den Zahn an das eine Ende der Formenreihe verwiesen wird, dürfte es nicht räthlich sein, in ihr die typische Form zu sehen. Die wichtigsten Varietäten sind: a. testa magna, subglobosa, margine basali vix dentato, epidermide quasi malleata, trifasciata: Hel. Stauropolitana Ad. Schm. Mal. Bl. 1865. t. 3 f. 1. 3. — Icon. 845. Bezüglich dieser Form verweise ich auf Ross- mässler’s Besprechung in Heft 17 p. 81. Die Unmöglichkeit, sie als eigene Art ab- zutrennen, ist jetzt wohl allgemein anerkannt, obschon Mousson in der erwähnten Abhandlung wieder versucht hat, die Trennung auch geogra- phisch durchzuführen, indem er Stauropolitana« auf den nördlichen, die ächte atrolabiata auf den südlichen Abhang beschränkte. Auch L. Pfeiffer istim fünften Bande der Monographia Heliceorum dieser Ansicht beigetreten, aber von Martens hat in der Bearbeitung der Hausknecht’schen Conchylien diese Trennung als ungerechtfertigt nachgewiesen. b. testa minore, depresso-globosa, margine basali vix dentato, epidermide erispato-vermieu- culata, fasciis subinterruptis (Fig. 971.) 1 2 Tafel ’XCI.; u. XCI.: Big. 97422202979: -Var. Lenkoranea Mouss. Cogq. Schl. II. S. 56. Von Martens I. c.p. 131.2 f. 13. — Hel, hyrcana „Dohrn“ in sched. Im Habitus der stauropolitana ähnlich, mit noch stärkeren hammerschlagartigen Eindrücken und schwachen oder ganz fehlendem Spindel- wulst, aber viel weniger kugelig mit relativ weit breiterer Mündung. Die Grundfarbe ist gelblich, die Vertiefungen dunkler zwischen hellerem Geä- der; meine drei Exemplare zeigen, wie die von von Martens beschriebenen, vier nicht scharf be- gränzte, mehr oder minder unterbrochene Bän- der, — 2. 3. 4. 5. Mundsaum und Callus sind tief- schwarzbraun. — Diese Form stammt von der Südküste des kaspischen Meeres. Asterabad, Rescht (Hausknecht), Lenkoran (Hohenacker fide Mousson.) ce. testa radiatim fuscostrigata, faseiis nullis, margine basali dentato: (Fig. 972. Var. Pallasii Dubois, Mouss. Coqg. Schl. II. p. 55. — von Martens Vorderas. p. 13 1. 21089125 Die Bänder sind vollständig verschwunden, die radialen Striemen, welche hier und da auch bei der Normalform, namentlich zwischen den Bändern, angedeutet sind, herrschen vor; die Gestalt ist übrigens die der Normalform, und der Höckerzahn auf dem Basalrand ist stark ent- wickelt. Aufenthalt: Imeretien. d. testa subconspicue radiatim strigata, sub- quinquefasciata, faseits continuis distinc- tis, margine basali vix dentato. (Fig. 973.) Eine der schönst gezeichneten Formen, die ich noch nirgends abgebildet finde; die Gestalt ist die der vorigen, mit der das abgebildete Exemplar auch in der Grösse übereinstimmt, doch besitze ich auch ein viel kleineres; die Grundfärbung ist ebenso, schmutzig gelb mit radialen Striemen, aber darüber hin laufen die scharfbegränzten, ununterbrochenen Bänder ; das erste liegt dicht an der Naht und ist sehr schmal, zwei und drei sind zu einem breiten Bande zusammengeflossen, das von dem ersten und dem schmäleren vierten durch ziemlich gleich- breite Zwischenräume getrennt ist; das fünfte ist wie immer breit und gegen die Nabel- gegend hin verwaschen. Der Höcker des Basal- randes ist vorhanden, jedoch weniger entwickelt als bei der vorigen Varietät. Der genauere Fund- ort dieser schönen Form ist mir leider unbe- kannt. Die von Pfeiffer als var. d erwähnte Form mit heller Lippe und ohne Bänder (var. albo- labiata meines Catalogs) ist ein Albino; ich be- sitze sie mit einem durchscheinenden Band. 974. Helix nemoralis Linne. Zur Vergleichung mit der vorigen bilde ich hier eine Form ab, die ihr an Grösse wenig nachgibt und die characteristische Verschieden- heit beider, namentlich in der Mündungsform zeigt. Bei gleicher Höhe mit Fig. 970 (24 Mm.) hat sie im grössten Durchmesser 52 Mm., ist also etwas kugeliger; die Mündung misst in der Länge 16, in der Breite, den Rand eingeschlossen, ebensoviel, bei atrolabiata verhalten sich Länge und Breite wie 16: 18. — Diese Form ist übrigens eine ächte nemoralis und zeigt nicht die für die toscanischen Riesen- exemplare (var. lucifuga) characteristische Ober- flächenbeschaffenheit. Ich besitze sie in gleicher Grösse in mehreren Bändercombinationen durch Terver aus der Haute Garonne. 975. Helix tigriana (Gervais) Bourg. Testa imperforata, orbieulato-depressa, solida, sericeo-nitida, leviter striata, basi con- vexa; anfr. 5 convewiusculi, ultimus ad aperturam subito valde descendens, ro- tundatus, faseiis rufis 4 ornatus; sutura linearis, leviter impressa. Apertura trans- versim ovalis, fere horizontalis, intus rufo-nigrescens ; peristoma subrefleeum album, intus valide bidentatum. Diam. ma). 26, minor 22, altit. 16 Mm. tigri Gervais Rev. Mag. Zool. N. 7. 1857. p. 330. Journ. Conch. 1857 p. 189 pl.6 f. 3. — Pfr. Mon. IV. p. 348.V. N. 2057. Helix Maresi Crosse Journ. Conch. 1862 p. 154. Helix tigriana Bourg. Pal. alger. p. 53 t. 1 f. 4. 5. — Gehäuse ungenabelt, gedrückt kugelig, mit convexer Basis, festschalig, feingestreift, seiden- artig glänzend. Fünf gewölbte Umgänge, mit linearer etwas eingedrückter Naht, der letzte steigt vor der Mündung plötzlich sehr stark herab, so dass die Mündung fast horizontal liest und man in der Profilansicht nicht in sie hineinsehen kann. Die Mündung selbst ist queroval mit diekem, schwach zurückgeschlagenem Mund- saum; auf dem Basalrand etwas hinter der Kante steht ein starker Zahn, der zweite, eine scharf- rückige, dreieckige Lamelle, im Gaumen hinter dem Mundrand. Die Färbung ist weisslich mit vier mehr oder minder deutlichen, rothbraunen Bändern; Gau- men und Mündungswand sind mehr oder weniger tiefbraun. Eine äusserst interessante Art, welche durch die Lamelle im Gaumen von allen europäischen Helix Tafel XCI u. XCII. Fig. 976 u. 977. 3 Arten unterschieden wird; nur die obertertiäre Hel. Jobaeana Orosse (Journ. Conch. 1862 p. 154) theilt dieses Kennzeichen mit ihr. Im Uebrigen kommt sie der Hel. Juillet Terver durch Zeich- nung, Form und Glanz am nächsten. Eins meiner drei Exemplare hat keine Bänder. Aufenthalt: im Süden der Provinz Oran noch im Gebiete der Sahara (du Bas-fond di Tigri, frontiere sud du Maroc) von Mr. Paul Mares 1856 entdeckt, in den deutschen Samm- lungen noch schr selten. — BDourguignat hat den barbarischen Namen tiyr? Jlatinisirt und dürfte das dem neuen Ürosse’schen Namen vor- zuziehen sein. Mares hatte sie, nach einer Notiz auf meiner Originaletikette, Hel. Sahariensis getauft. Anmerkung. Bourguignat (Mal. Alg. I. p». 146 fj.) hat von dieser Art noch zwei andere abgetrennt, Hel. Burini mit dünnerem, höheren Gehäuse, schwächeren Zähnen und weissem Gaumen, und Hel. Dastugei, ebenfalls dünn- schaliger, aber flacher und bedeckt genabelt. Beide, aus derselben Gegend stammend, scheinen mir nur individuelle Abänderungen zu sein. Das abgebildete Exemplar entspricht in der Form ziemlich der Hel. Dastugei, zeigt aber keine Spur von Nabel. 976. Helix punica Mor.elet, Testa imperforata, globoso-depressa, solida, al- bida, zonis 4 fulvis ornata secunda et tertia latioribus, strüs inerementi et lineis spiralibus decussata, spira convexa, apice laevigato; anfr. 5 convexi, celeriter ac- crescentes, sutura parum impressa ; ultimo rotundato, ad aperturam descendente; apertura oblique lunata, intus fusca; peristoma sublabiatum, vie reflexiusculum, fuscum, margine columellari ad inser- tionem late expanso, cum supero callo tenui, fusco, cavum umbiliei tegente, Juncto. Diam. maj. 31, minor 25, alt. 20 Mm. Helix punica Morelet Journ. Conch. 1851 9.352 t. 9 f. 3. 4. Bourg. Mal. Alg. I. p. 110 20 90,910 12: Gehäuse ungenabelt, gedrückt kugelig, fest- schalig, doch schwach durchscheinend, gestreift und mit feinen Spirallinien versehen, so dass ein feines Gitterwerk entsteht, weisslich mit vier braunen Binden, von denen die zweite und dritte meistens breiter sind, sie sind mitunter unter- brochen. Das Gewinde ist ziemlich erhaben, mit wenig vorspringendem, glattem, glänzendem Wirbel; die fünf gut gewölbten, durch eine wenig eingedrückte Naht geschiedenen Umgänge nehmen rasch zu, der letzte ist gerundet, in der Nabel- gegend etwas eingedrückt, nach der Mündung hin langsam herabsteigend. Die Mündung selbst steht sehr schräg und ist weitmondförmig, quer verbreitert, nur wenig durch die Mündungs- wand ausgeschnitten, Mündungswand und der Gaumen zunächst hinter der schwachen Lippe braun, weiter innen heller, Mundrand kaum oder gar nicht umgeschlagen, die beiden Ränder durch einen dünnen, braunen Callus verbunden, der obere einfach, gerade, der untere nach der Spin- del hin weit ausgebreitet, die concave Nabel- gegend bedeckend, ebenfalls braun. Diese Art ist mit keiner anderen zu verwech- seln; sie verbindet die Sippschaft von lactea mit der von vermiculata. Meine Exemplare, von Terver stammend, entsprechen ganz der kleinen Form Bourg. I. e. Fig. 14; weder die einfarbige Varietät noch die grosse, bis 38 Mm. messende, welche Bourguignat erwähnt, konnte ich mir bis jetzt verschaffen. Aufenthalt: im östlichen Algerien in der Provinz Constantine, nach Bourgwignat dort die Hel. lactea des westlichen Algeriens ersetzend, aber wohl eher zur Gruppe von alonensis- vermi- culata gehörend. 977. Helix massylaea Morelet. Testa imperforata, globoso-depressa, subpellu- cida, striis incerementi et lineis spira- libus tenuiter decussata; sordide albes- cens, irregulariter marmorata wel fasciis 4—5, superis interruptis , fusco - violas- centibus ornata; spira conoidea, apice laevigato, obtuso; anfractus 5 convew- tusculi, celeriter accrescentes, ultimo ro- tundato, ad aperturum subito deflexo; sutura impressa. Apertura obliqua, late ovata, intus alba; peristoma rechum, album, marginibus callo tenuissimo Junc- tis, columellari recto, calloso, late reflexo. Diam. ma). 40, min. 32, alt. 26 Mm. Helix massylaea Morelet Journ. Conch. 1851, p. 354. pl. 9 Fig. 1. 2. — Bourguignat Mat. Alger. 129 1081,97. 5-9. — L. Pfr. Mon. III. p. 198. — Gehäuse ungenabelt, gedrücktkugelig mit konischem Gewinde und glattem, stumpfem Apex, festschalig, doch durchscheinend, mit deutlichen Zuwachsstreifen und sehr - feinen Spirallinien, schmutzig weiss, entweder einfarbig oder mit un- regelmässigen feinen Fleckenzeichnungen, oder mit vier bis fünf Binden, von denen übrigens meistens nur die beiden unteren scharf ausge- prägt sind; die vierte ist meistens die breiteste, die oberen sind in Fleckenreihen aufgelöst; die 4 ; Tafel XCI. u, XCIL. Fig. 978. 979. u. 980. Färbung ist ein violettes Braun. Fünf Umgänge — Bourguignat gibt sechs an, was mit seiner Figur nicht stimmt — durch eine tiefe Naht geschieden, gut gewölbt, rasch, aber regelmässig zunehmend, der letzte gerundet, an der Mündung plötzlich herabsteigend. Die Mündung ist schräg, weit gerundet, innen weiss, Mundsaum gerade, einfach, ziemlich dick, weiss, die Ränder nicht genähert, durch einen dünnen Callus verbunden, Basalrand gerade, verdickt, weit über die Nabel- gegend ausgebreitet. Diese Art ist zunächst mit alonensis ver- wandt und scheint nebst punica und der folgen- den diese Form in Nordafrika zu vertreten; sie unterscheidet sich durch die weit schwächere Seulptur, die ihr gewissermassen ein abgeriebenes Ansehen gibt. Von punica unterscheidet sie die Färbung der Mündung, von Rerayana nament- lich der einfache Mundsaum. Aufenthalt: im Süden der Provinz Con- stantine. 978. Helix Rerayana Mousson. Testa imperforata, globoso - perdepressa, strüs incerementi inaequalibus, vermieulis subru- gosis et suleis plus minusve continwis sculpta, nitore destituta, sordide albida, indistinete quinquefasciata, fasetis su- peris dissolutis, flammulis‘ et maculis fuseis radiatim ornata. Spira plane- convexa, apice permagno, laevigato, su- tura leniter impressa. acerescentes, ultimus transverse dilatatus, ad aperturam fortiter sed regulariter descendens. Apertura perobliqua trans- verse oblonga. FPeristoma obtusum, ex- pansum, intus albolabiatum, marginibus subapprosximatis, supero horizontali, in- fero recto, elongato, antice planato, fauce albescente. Diam. ma). 40, min. 31, alt. 25 Mm. Helix (Macularia) Rerayana Mousson Jahrb. mal. Ges. I. 1874 p. 87 t. 4 Fig. 4. Gehäuse ungenabelt, sehr gedrückt -kugelig, mit ungleichen Zuwachsstreifen und unregel- mässigen kurzen Spiralrunzeln und Furchen, im Ganzen ziemlich glatt erscheinend doch nicht glänzend; schmutzig weiss, aber die Grundfarbe bis auf zerstreute Sprengsel durch grössere und kleinere braunrothe Flecken, Flammen und Tüpfel verdeckt, mehr oder weniger undeutlich braun- gebändert, die Bänder durch weissliche Spreng- sel unterbrochen. Das abgebildete Exemplar zeigt drei deutliche Binden, Moussons Typus nur zwei undeutliche, ich besitze auch ungebänderte. Gewinde flach convex mit auffallend grossem Anfr. 5 celeriter Nucleus, die Naht wenig eingedrückt. Fünf schnell zunehmende Windungen, die oberen wenig, die letzte namentlich an der Oberseite stärker gewölbt, unten abgeflacht, in die Quere verbrei- tert, an der Mündung stark, doch allmählig nach unten gebogen. Mündung queroval, sehr schief, einen Winkel von 55° mit der Axe bildend; Mundsaum dick, stumpf, doch ausgebreitet, weiss wie auch der Gaumen, innen mit einer weissen Lippe belest, die Ränder einander ziemlich ge- nähert, doch kaum durch die Spur eines Gallus verbunden Der Oberrand verlauft beinahe hori- zontal -und geht dann in einem weiten abge- stumpften Bogen in den geraden etwas verlänger- ten, nach vorn abgeplatteten Basalrand über. Diese schöne Art steht der vorigen zum mindesten sehr nahe und ist vielleicht nur eine Localabänderung davon; doch reicht mein Ma- terial nicht aus, um eine Vereinigung vorzu- nehmen. Was ich gesehen unterscheidet sich durch den grösseren Nucleus, das stumpfere Ge- winde, den gestreckteren Basalrand, die weniger eingedrückte Nabelparthie und den dickeren, aus- gebreiteten, fast zurückgeschlagenen Mundsaum genügend. Von allen Formen der alonensts scheidet sie, wie die vorige, der Mangel an deutlicher Spiralfurchen. Aufenthalt: im Rerayathal im westlichen maroccanischen Atlas in einer Höhe von 9 bis 1200 M. von den Herrn von Fritsch und Rein entdeckt, doch nur in wenigen Exemplaren ge- sammelt. 979. 9830. Helix Bourguignat. Testa imperforata, depresso-globosa, solida, nt- tida, leviter striata, in anfractu ultimo obsceure malleata, albida, omnino castaneo- flammulata vel atomata, saepe fasciis 4 interruptis castaneis ornata; spira con- vexa conico-tectiformis, apice nitido, laevi, anfr. 5!/e, priores planulati, ultimus bene rotundatus, regulariter accrescentes, su- tura lineari, ultimus ad aperturam valde, sed regulariter descendens. Apertur« perobliqua, fere horizontalis , oblongo- ovata, intus castanea, peristoma obtu- satum, labiatum, patulum ; marginibus callo castaneo junctis, basalı ‚stricto, calloso, interdum subdentato, castaneo. Diam. maj. 32, min. 27, ali. 22 Mm. Jourdaniana Bourguignat Moll. now. p. 245. t. 38 Fig. 1—4. (1867) nee Hel. Jourdani Mich. Journ. Conch. X. p. 62 t. 3 f. 12. 13 spec. foss. — Gehäuse ungenabelt, gedrückt-kugelig, fest- schalig, glänzend, nur leicht gestreift mit Aus- Jourdaniana Helix Paiel NEE w XCH- Fig. 981. u.I82: 5 nahme des letzten Umganges, auf diesem auch undeutlich gehämmert, schmutzig weisslich, doch in seiner ganzen Ausdehnung mit braunen Spreng- seln und Flämmchen bedeckt und meist mit vier unterbrochenen braunen Bändern (1. 23. 4. 5.) Das Gewinde ist ziemlich plump, gewölbt-kegel- förmig, mit glänzendem, glattem Apex, die Naht linienförmig, wenig eingedrückt. 5'/a Umgänge, langsam und regelmässig zunehmend, der letzte tief, aber allmählig herabsteigend; die oberen Umgänge sind ziemlich abgeflacht, die beiden letzten stärker gewölbt. Die Mündung ist sehr schräg, fast horizontal, quer eiförmig, der Mund- saum einfach, doch ziemlich stark und stumpf, weisslich, innen mit einer breiten, tiefbraunen flachen Lippe belegt, die Ränder durch einen dünnen, tiefkastanienbraunen Callus verbunden, der Basalrand gestreckt, callös, mitunter fast ge- zahnt, an der Insertion weit ausgebreitet, eben- falls tief kastanienbraun. Ich glaubte diese Art, von welcher ich durch Lischke eine reiche Suite besitze, anfänglich auf Rossm. Fig 803 beziehen zu müssen und führte sie demgemäss in meinem Catalog der paläoaretischen Binnenconchylien als Varietät von lactea auf. Genauere Untersuchung und Ver- gleichung mit dem Typus der Figur haben mir es jedoch unzweifelhaft gemacht, dass Bourguignat Recht hat, in ihr eine eigene, zunächst mit hiero- glyphieula verwandte Art zu sehen; der Habitus ist von allen Formen der lactea weit verschieden. Aufenthalt: nach Bourguwignat zwischen Mozagran und Mostaghanem in der Provinz ÖOran; meine Exemplare sammelte Herr Geh. Rath Dr. Lischke bei Tlemecen, ebenfalls in dieser Provinz, aber näher der maroccanischen Gränze und mehr landeinwärts. 981. Helix Constantina Forbes var. Differt a typo testa majore, ponderosa, pert- stomate late reflexo, incrassato. Diam. maj. 36, min. 36, alt. 25 Mm. Ich bilde diese eigenthümliche Varietät, welche ich ohne bestimmten Fundort einmal von Lan- dauer erhalten, hier ab, weil ich nirgends eine Erwähnung einer ähnlichen Entwicklung der Mundränder bei unserer Art finde. Der Mund- rand ist in einer Breite von 3-4 Mm. umge- schlagen und in seiner ganzen Ausdehnung mit einem dieken porcellanglänzenden Callus belegt; in Folge davon erscheint der sonst immer abge- flachte oder selbst ausgehöhlte Basalrand gewölbt und die Nabelgesend ausgefüllt. Doch bleibt der characteristische Winkel zwischen Aussen- und Basalrand erkennbar. Rossmässler rechnet die unter 592 abgebil- dete Form zu Hel. vermiculata, und in der That kommen Formen vor, die sich ohne Kenntniss des Fundortes schwer mit Sicherheit bestimmen lassen. Ich werde bei einer ‘späteren Gelegen- heit genauer hierauf eingehen und noch einige Formen dieser interessanten Art zur Abbildung bringen. Tafel XCIL. & XCIV. 982. Helix serbica Möllendorff. Testa medioeriter umbilicata, globuloidea , stri- atula, superne subtilissime spiraliter li- neata, olivaceo- fuscescens, fasclis tribus fuseo-brunneis, media angustiore, duabis externis latioribus, extus dilutis, ornata; sutura profunda; unfractus 6 leniter accrescentes, rotundati, ultimus antice paullo descendens ; apertura late lunata; peristoma veetum, marginibus distantibus, columelları paullo ewpanso, umbiliei par- tem tegente, Diam. ma). 27, min. 23, alt, 20 Mm. Helix serbica Möllendorff in litt. — Kobelt in Mal. Bl. XIX. p. 130 t. 4 f. 7—9. — Von Möllendorff ibid. XXI. p. 152. Von dieser Art ist mir seit der Veröffent- lichung in den Mal. Bl.!. c. kein weiteres Exem- plar zur Hand gekommen, und da auch Möllen- dorff nichts Weiteres darüber sagt, so kann ich nur das damals Gesagte wiederholen. Die Art gehört nach Färbung und Gesammthabitus un- zweifelhaft in die nächste Verwandtschaft der bis jetzt isolirt stehenden Hel. Pouzolzi, kann ‘aber ihrer auffallend kugeligen Form wegen nicht wohl zu den Varietäten dieser veränderlichen Art ge- rechnet werden, wenigstens sind mir noch keine Zwischenformen bekannt geworden. In der Form kommen ihr nur manche Formen der Hel. trizona, die auf einer der folgenden Tafeln abgebildet werden sollen, nahe, doch ist keine so rein kugelig und die Spirallinien der Oberseite ge- nügen zur Unterscheidung. Die Färbung ist braungelblich mit einem Stich ins Olivengrüne, von den drei dunkleren Binden ist die mittelste 6 Tafel XCIII. u. XCIV. Fig. 983. 984. u. 985. schmal und scharf begränzt, die beiden äusseren sind nach aussen hin verwaschen, die Zwischen- räume heller. Die sechs langsam zunehmenden Umgänge sind gut gewölbt, durch eine tiefe Naht getrennt, der letzte an der Mündung wenig herab- steigend. Mündung weit gerundet, der Mund- rand einfach, gerade, nur nach der Basalinsertion hin etwas ausgebreitet und einen kleinen Theil des Nabels bedeckend; die Insertionen sind einander nicht genähert. Aufenthalt: in Südserbien, entdeckt von Prof. Paneik in Belgral. 933. Helix Panciei Möllendorff. Testa late umbilicata, globuloidea - depressa, striatula, superne spiraliter lineata, oli- vaceo-fuscescens, fascüis tribus fusco-brun- neis ornata; anfractus 6, rotundati, ad basin planati, ultimus ad aperturam leni- ter descendens. Apertura late ovato- rotundata, obliqua, peristoma simplex, marginibus distantibus, basali angulato, subreflexo, ad basin paullo dilatato. Diam. ma). 30, minor 26, alt. 20 Mm. Heliw Paneiei Möllendorff in litt. (nee. Bielz)- Kobelt in Mal. Bl. XIX. p. 131. t. 4 Fig. 10—12. — Von Möllendorff' ibid. XXI. ». 132. Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, ge- drückt-kugelig mit abgeplatteter Basis, mit deut- lichen Anwachsstreifen und auf der Oberseite mit feinen Spirallinien, dünnschalig, nicht glänzend, olivenbraungelb mit drei braunen Binden, die untere nach dem Nabel hin breit verschwommen. 6 Umgänge, gut gewölbt, doch die Naht nur wenig vertieft, der letzte an der Basis abgeflacht, an der Mündung allmählig etwas herabsteigend. Mündung weit gerundet, doch etwas gedrückter, als bei der vorigen Art und der Oberrand etwas weiter vorgezogen, so dass die Mündungsfläche schiefer wird; die Mündungswand schneidet in Folge der Abplattung nur sehr wenig aus. Der Mundrand ist einfach, die Ränder sind sich nicht genähert, der untere ist winklig gebogen, nach der Basis hin etwas verbreitert und leicht um- geschlagen. Diese Art gehört ebenfalls in die nächste Nähe der Pouzolzi und ist vielleicht, trotz der eigenthümlichen Abflachung der Unter- seite, nur eine Varietät derselben; doch fehlen mir bis jetzt noch die Verbindungsglieder. Aufenthalt: in Südserbien, von Paneik entdeckt. Anmerkung: Bielz hatte schon früher eine andre von Pancik entdeckte Campyläe demselben zu Ehren benannt, aber nicht publieirt; ich habe dieselbe mittlerweile nach bosnischen, von Möl- Prof. lendor/f bei Serajewo gesammelten Exemplaren als neu beschrieben und Mel. Möllendorfji ge- tauft, und somit kann unserer Art der Name des Eintdeckers bleiben. 9834. Helix Pouzolzi var. Minor, unicolor, spira parum elevata, anfracti- bus rotundatis. Diam, maj. 31, min. 27, alt. 17 Mm. Eine kleine einfarbige Varietät, mit starken Anwachsstreifen , die mitunter von dunkleren Striemen begleitet sind, fast so flach als die fol- gende, aber durch rundere, obenher nicht abge- flachte Umgänge unterschieden; die Mündung erscheint daher mehr gerundet. Aufenthalt: ebenfalls im südlichen Serbien, entdeckt von Pancik. — \ 985. Helix Pouzolzivar.bosnensism. Minor, spira parum elevata, anfractibus superne planulatis, fasciis tribus distinctis, sub- aequalibus. Diam. maj. 31, min. 27, alt. 17. Mm. Helix Pouzolzi var. bosnensis Kob. Nachr. Mal. Ges. 1571 9,72.— Möllend. Bosnien p. 36. In allen Dimensionen mit der vorigen über- einstimmend, auch in der Gestalt, doch erschei- nen die Umgänge oben etwas abgeflacht, so dass der grösste Durchmesser über der Mitte liegt, ein Unterschied, den man namentlich bei Be- trachtung der Mündung im Profil bemerkt. Aufenthalt: in Bosnien und Westserbien (Moöllendorff, Paneik.) Möllendorff' erwähnt in seiner Fauna von Bosnien Exemplare von nur 28 Mm. Dehm. Er bestätigt übrigens, dass sie eine ächte, auf Bos- nien und Westserbien beschränkte Localvarietät ist, zu der freilich auch die vorige gehört. Wir haben somit drei Hauptformen zu unterscheiden, die grosse typische Form aus den dalmatinischen Bergen, die kleinere mit hohem Gewinde, monte- negrina Zgl., und die var. bosnensis. — Ihre Verbreitung scheint auf Dalmatien, Montenegro, Bosnien und Südserbien beschränkt, wenigstens führt sie Schläfflv nicht aus Epirus an, und ebenso fehlt sie nördlich der Save. Wie weit sie östlich geht, kann ich leider nicht an- geben, denn der Hämus ist conchyliologisch noch immer eine terra incognita. Ich erhielt von Möllen- dorff auch ein Exemplar lebend und unausge- wachsen und beobachtete es zwei Jahre lang in meinem Terrarium. Das Thier war dunkelgrau, Kopf und Rücken schwärzlichgrau, die Sohle ziemlich hellgrau mit dunklerer Einfassung. Gra- nulirung deutlich, aber fein, am stärksten auf dem Rücken. Fühler lang mit rundem Knopf Tafel XCIIL u. XIV. und sehr kleinen schwarzen Augenpuneten. Fuss vorn abgerundet, hinten rasch zugespitzt, die Spitze beim Kriechen nicht unter dem Gehäuse hervorragend. Zwei starke Mundlappen, Lippen- rand wulstig, Kiefer dunkelbraun mit starken Rippen. Die innere Untersuchung habe ich leider versäumt. Sie kroch im Winter sehr lebhaft herum und wuchs sehr rasch, und zwar, wohl in Folge des reichlicheren Futters — Rüben, später Salat — baute sie die Fortsetzung be- deutend breiter, als den seitherigen Umgang, so dass man die Anfangsstelle als eine deutliche Gibbosität erkennen konnte. Es scheint somit diese Form doch für eine etwas verkümmerte angesprochen werden zu müssen. Im Sommer hielt sie sich meistens unter Laub und Moos ver- borgen und bildete bei zunehmender Hitze rasch einen festen, papierartigen Sommerdeckel. Doch stiess sie denselben ohne erkennbaren Grund bald wieder ab und frass wieder eine Zeit lang, deckelte sich dann wieder ein und wiederholte das im Laufe des Sommers mehrmals. Ein Exemplar, das mir von Möllendorff im August 1871 lebend sandte, hatte zwei Deckel hintereinander. — 936. Helix Raspailii var. Brocar- diana. Differt « typo testa majore, solidiore, spira magis elevata, colore obscuriore. Diam. ma). 36, min. 30, alt. 18 Mm. Helix Brocardiana Dutaily Rev. Mag. 1867 Mars. Nr. 3. Ausser den oben angeführten kann ich keine Unterschiede zwischen der typischen Raspailiti (Rossm. 505) und fünf mir vorliegenden Exem- plaren der Hel. Brocardiana finden und sie so- mit als gute Art nicht anerkennen. Meine Exem- plare stammen von Bastia. — Auch Hel. insu- larıs Crosse et Debeaux Journ. Conch. XVII. 1869 9.2912 1.0T778::f. 35. von. Debeaux nur in wenigen Exemplaren im Walde von Mello bei Corte gefunden, scheint nur ein Albino der für Corsica characteristischen Raspatlii zu sein. 987. Helix Revelierei Debeaua. Testa umbilicata, tenuis, nitida, orbiculato-de- pressa, superne vix convexa, inferne con- vexiuscula, striis inerementi regularibus, streis spiralibus subtilissimis ; fusco-vires- cens, faselis tribus rufo-brunners ornata, superioribus angustis, distinctis, infima latediluta. Anfr. 4'2 superis spiram parvam formantibus, ultimo dilatata, supra planato. Apertura perobligua, late rotundato-ovata, peristomate simplici, marginibus approximatıs, callotenui junc- Fig. 986. 987. u. 988. 7 tis, supero ad insertionem tuberculato, infero leviter ewpanso et reflexo, ad in- sertionem dilatato, umbüici partem te- gente. Diam. maj. 27, min. 23, alt. 12 Mm. Helix Revelierei Debeaux Diagn. esp. nouv. — Journ. Conch. XV. 1867 p. 308. t. 8. f. 1. — Pfeiffer Mon. V. p. 360. Hel. Cyrniaca Dutailly Rev. Mag. 1867 Avril. Hel. planospira Payraudeau Moll. Corse p. 98. Ich glaubte diese Art nach Abbildung und Beschreibung einfach für eine genabelte Local- varietät von Hel. Raspailii ansehen zu müssen, zu welcher die nicht allzuselten vorkommenden Exemplare mit nicht ganz geschlossenem Nabel einen Uebergang bildeten. Seit mir aber durch die Güte Gredlers zwei Exemplare zu Gesicht gekommen sind, muss ich sie doch als selbst- ständige Art anerkennen, die sich, bei aller Aehn- lichkeit in Form und Zeichnung, sicher von Raspailii unterscheidet. Characteristisch ist das Gewinde: die drei ersten Umgänge bilden einen ganz flachen Kegel, der letzte nimmt aber auf einmal sehr stark an Breite zu und erhebt sich fast bis zur Höhe des Apex, so dass das Ge- häuse in der Profilansicht oben fast. platt er: scheint. Dann ist auch die Mündungsform eine ganz andere, der Basalrand ist nicht, wie bei Raspailüi, gestreckt und callös, sondern gerun- det, was allerdings mit der dünnen, durchschei- nenden Schale ganz im Einklang steht. Nach Debeau:x ist auch das Thier der KRevelierer von dem der Raspailit verschieden. Payraudeaws Hel. planospira gehört jeden- falls hierher und nicht, wie Moquin - Tandon meint, zu seiner foetens (zonata Stud.), die in Corsica noch nie gefunden worden ist. Aufenthalt: in den Bergen von Cagnone am Monte Renoso, in einer Höhe von 2000 bis 2300 Meter, nahe der Schneegränze. — Debeaux sagt nichts über die mineralogische Beschaffen- heit des Bodens, aber dem Ansehen der Schnecke nach ist er Urgestein. Anmerkung. Die Namen von Debeaux und Dutailly sind beinahe gleichzeitig publieirt, der letztere ist sogar um einige Tage früher datirt, trotzdem ist nach Crosse der von Debeaux in Wirklichkeit 14 Tage früher publicirt. 9838. Helix arbustorum var. styriaca. Differt a typo testa depressa, fere planata, um- bilico aperto. Diam. ma). 25, min. 23, alt. 14 Mm. Campylaca styriaca Frauenfeld. Eine sehr interessante flache genabelte Form, bedeutend weiter genabelt, als var. rudis Meguld, aber in der Zeichnung und Oberhautbeschaffen- 8 Tafel XCIU: UIXEIV 72989718390; heit ganz mit dem Typus stimmend. Die Aehn- lichkeit mit Hel. Schmidtii ist allerdings gross und wird auch dadurch wieder die nahe Ver- wandtschaft zwischen Hel. arbustorum und den Campyläen erwiesen. Diese Form ist jedenfalls nicht als eine Abnormität zu betrachten, wie sie ja von ungenabelten Arten mehrfach beschrieben sind, sondern bildet eine gute Localvarietät, denn nach einer brieflichen Mittheilung des Ent- deckers, Prof. Gobanz, fand derselbe sie an einer Stelle herrschend und ziemlich zahlreich. Aufenthalt: in Steyermark. 9S9. Helix GasparinaeCharpentier. Testa orbiculato- depressa, umbilicata, solida, striata, coeruleo- albida, fascia fusco- brunnea mediana in cingulo albo ornata; spira parum elevata, vertice subtili; an- fracetus 5 rotundati, regulariter accres- centes, ultimus ad aperturam vix des- cendens; apertura parum obliqua, late rotundata, peristoma simplex, acutum, marginibus subapproximatis callo tenuis- simo junctis, supero recto, basali perparum reflexo, ad insertionem parum dilatato. Diam. ma). 23, min. 21, alt. 13 Mm. Helix Gasparinae „Charpentier“ in coll. Rossm. Ich habe immer gezögert, diese Art zu pub- lieiren, da mir nur ein einziges Exemplar, der Handschrift nach von Boissier stammend, vor- liegt. Anfänglich glaubte ich. darin, besonders des gleichen Fundortes wegen, die nachfolgende olympica Roth zu erkennen, bis ich mich an den Originalexemplaren in München über- zeugte, dass diese die bekanntere, von Parreyss als Hel. thessalonica Mousson versandte folgende Art sei, von der aber unsere Art himmelweit verschieden ist. Dieselbe ist nahezu kreisförmig, niederge- drückt, ziemlich weit genabelt, dünnschalig aber fest, mit starken Anwachsstreifen; die Grund- farbe ist eigenthümlich bläulichweiss mit grünen Schein, in der Mitte mit einem breiten, weissen Gürtel, in welchem eine tiefbraune, schmale Binde liegt, welche nur wenig oberhalb der Mittellinie verläuft. Die fünf Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu, der letzte ist schön gerundet und steigt an der Mündung nur sehr wenig herab. Das Gewinde ist nur sehr wenig erhoben, der Apex klein, die Naht deutlich. Die Mündung ist weit gerundet, wenig durch die Mündungswand ausgeschnitten , nicht sehr schief, der Mundrand einfach, scharf, nur nach der Ba- sis hin etwas umgeschlagen, die ziemlich ge- näherten Ränder durch einen ganz dünnen Callus verbunden. An meinem Exemplar sind deutliche Spuren einer dünnen, gelbbraunen Epidermis an der Unterseite erkennbar. Aufenthalt: auf dem Olymp in Griechen- land (Boissier). Diese eigenthümliche Art ist mit keiner an- deren so nahe verwandt, dass eine Verwechslung möglich wäre. Am nächsten steht sie der Hel. Langi und somit der Gruppe der insubrica, die wahrscheinlich in Griechenland und der süd- lichen Balkanhalbinsel noch mehrere, bis jetzt noch unbekannte Vertreter zählen dürfte; doch ist die Schalenbeschaffenheit eine ganz andere, viel solidere. 990. Helix olympica Roth. Testa globuloideo-depressa, umbilicata, striata, albida, faseia unica, angusta, brunnea, vestigüis epidermidis ad basin. Anfrac- tus 5 regulariter acerescentes, rotundati, ultimus ad aperturam descendens; aper- tura obliqua, late rotundata, peristomate simplier, marginibus approximatis, callo tenuissimo Junetis, basalı ad insertionem dilatato, umbilier partem tegente. — Diam. ma). 22, min. 20, alt. 16 Mm. Helix cingulata var. olympica Roth in Mal. Bi. II. 1855 p. 35. — Helix thessalonica „Mousson‘“ in Albers — von Martens Heliceen ed. II. p. 123. Gehäuse gedrückt- kugelig, genabelt, mit starken Anwachsstreifen, weisslich mit einem schmalen, scharf begränzten, braunen Band, mit- unter mit Spuren von Epidermis an der Basis. Sechs langsam zunehmende, gut gewölbte Um- gänge, die oberen ein ziemlich convexes Ge- winde mit kleinem Apex bildend, der letzte ge- rundet, an der Mündung ziemlich stark herab steigend. Nabel beinahe 3 Mm. weit, durch- gehend ; Mündung schief, weit queroval, Mund- saum einfach mit ziemlich genäherten, durch einen sehr dünnen Callus verbundenen Rändern; der Oberrand ist einfach, scharf, der Unterrand leicht umgeschlagen, an der Insertion verbreitert und einen Theil des Nabels deckend. Roth rechnete diese Art merkwürdiger Weise zu cingulata, mit der sie kaum eine Aehnlich- keit hat; in Folge dessen wurde sie bei der Kürze seiner Beschreibung nicht wieder erkannt, als sie durch Parreyss unter dem Namen /ITel. thessa- lonica Mousson in den Sammlungen verbreitet wurde; ich überzeugte mich erst an den Ori- ginalexemplaren in München von der Identität. Sie stelıt der Mel. plalerata der Krainer Alpen sehr nahe, ist aber doch gut unterschieden durch höhere Gestalt, tiefer herabsteigenden letzten Umgang, mehr in die Quere verbreiterte Tafel XCHI. u. XIV. Fig. 991. 992. u. 993. N) Mündung ohne Lippe und steiler abfallenden Nabel. Aufenthalt: auf dem macedonischen Olymp (Heldreich). 99. Helix phalerata var. chamae- leon. Differt a typo spira depressiore, anfractibus fusco- variegatis. Helix chamaeleon Parreys mss.; Pfr. Nov. Conch. III. p. 451 t.. 99 Fig. 10—12. Nachdem mir durch die Güte des Entdeckers, Dr. $. Ressmann, mehrere Hunderte von Exem- plaren der Hel. chamaeleon vom Originalfundort durch die Hände gegangen sind, kann ich in ihr nichts anderes erkennen, als eine flachere Varietät der Hel. phalerata, welche zu beiden Seiten des braunen Bandes und der einfassenden weissen Zone braungescheckt oder selbst gleichmässig graubraun gefärbt ist. Sie steht also der Färbung nach in demselben Verhältnisse zu phalerata, wie colubrina zu cingulata, oder Preslii var. nisoria zu ihrer Stammform. Die flache Form kann nicht als Unterscheidungskennzeichen die- nen, denn von ganz flachen, wie sie Pfeiffer be- schreibt und demgemäss mit insubrica vergleicht, besitze ich alle Uebergänge bis zur typischen phalerata,-auch in der Färbung. Auffallend ist nur die gute Erhaltung aller Exemplare, während phalerata fast ohne Ausnahme verwittert ist; doch fehlt auch hier meist die Epidermis bis auf Fetzen an der Basis. Aufenthalt: am Mittagskogel, entdeckt und mitgetheilt von Dr. S. Ressmann in Malborgeth. 992. Helix Joannis Mortillet. Testa umbilicata, depressa, solidula, striatula, albida vel fulvo-grisea, fasciis duabus distinctissimis nigro-castaneis ornata ; spira parum elevata, vertice subtili; an- fractus 6 convexiusculi, sensim accres- centes, ultimus ad aperturam gradatim descendens; umbilicus mediocris; aper- tura perobliqua, lunato-rotundata, peri- stoma intus albolabiatum, marginibus conniwentibus, supero viw expanso, colu- mellari ad umbilicum in laminam trian- gularem, patentem, umbilei partem tegen- tem dilatata. Diam. ma). 25, minor 20, 5, alt. 13 Mm. Helix Dumont Mortillet in Bull. Inst. Genev. I. Dec. 1853 p. 36. = Helis Joannis Mortillet in Mem. Inst. Gen. II, 2.9t.1f. 10. — L. Pfr. Mon. IV.p. 279. Nr, 1874. Gehäuse für eine Campyläe enggenabelt, niedergedrückt, ziemlich fest, schwach gestreift — Pfeiffer, dem dieselben beiden Exemplare aus Rossmässler’s Sammlung vorlagen, wie mir, nennt sie unbegreiflicher Weise distinete striata, sub- rugosa — weisslich oder hell gelberau, das eine Exemplar mit zerstreuten durchsichtigen Fleck- chen, mit zwei sehr scharf begränzten, tief schwarzbraunen, ziemlich breiten Bänder, von denen keins der Mittellinie entspricht, vielmehr eins darüber, das andere darunter liegt. Das Gewinde ist wenig erhoben, der Wirbel sehr fein, etwas vorspringend; sechs gutgewölbte, langsam zunehmende Umgänge, der letzte nach der Mün- dung hin langsam, aber ziemlich tief herabsteigend. Der Nabel ist mittelweit, zeigt den vorletzten Umgang, verengert sich dann aber rasch; die Mündung ist sehr schief, weit gerundet - mond- förmig, der Mundsaum dünn, scharf, kaum um- geschlagen, weit zurück mit einer schmalen, aber starken weissen Lippe belegt; die Ränder sind einander ziemlich genähert, doch sehe ich nicht den verbindenden Callus, den Pfeiffer erwähnt der Basalrand ist an seinem Ansatz dreieckig verbreitert und deckt einen kleinen Theil des Nabels. Diese schöne Art, welche besonders durch die gesättigten, scharf begränzten Bänder ausge- zeichnet wird, ist am nächsten mit Hel. Langi Parr, verwandt und gehört mit dieser zusammen in die Gruppe der cingulata, die Nabelpartie erinnert sehr an Hel. Guwiraoana. — Aufenthalt: in den armenischen Gebirgen, bei Erzerum, entdeckt von Huet. 993. Helix Langi Parreyss. „Lesta late et aperte umbilıcata, depresse sub- orbieulata, subtiliter striata, albida, fas- ciis tribus brunneis, angustis ornata ; anfr. 5 depressiusculi, lente acerescentes ; spira convexiuscula; sutura medioeris ; apertura perobliqua, transverse ovali-ro- tundata ; margines aliquantulum conni- ventes, simplices, exwterior deflexus, colu- mellaris breviter reflexus e lamella lata oriundus. — Alt. 13, lat. 25 Mm.“ (Ross.) Helix Langi Parreyss in sched, — Rossmässler in Mal. Bl. IV. 1857. p. 41.— Pfeiffer Mon. Hel. IV. ». 177 Nr. 1105. Gehäuse offen genabelt, gedrückt, fast kreis- förmig, fein, aber sehr deutlich und regelmässig gestreift, weiss, mit drei schmalen, braunen Bin- den. Gewinde wenig erhaben, Apex etwas vor- springend; fünf etwas gedrückte, langsam zu- nehmende Windungen, der letzte an der Mün- dung stark herabsteigend; die Mündung sehr 10 Tafel XCII, u. XIV. Fig. 994. u. 995. schief, gerundet eiförmig, in die Quere verbrei- tert, Mundrand einfach, nicht gelippt, die Ränder genähert ohne callöse Verbindung, der obere ein- fach, etwas nach innen gebogen, der untere kurz zurückgeschlagen, an dem Ansatz in eine drei- eckige, einen Theil des Nabels decekende Fläche erweitert. Diese Art ist, trotz L. Pfeiffer’s Widerspruch, doch wohl am nächsten mit Hel. insubrica ver- wandt, nicht mit trizona, mit welcher nur das eine der beiden mir vorliegenden Rossmässler’schen Originale in Folge von Windungsanomalien eine entfernte Aehnlichkeit zeigt. Sie bildet gewisser- massen einen Uebergang von insubrica zu Joannis, zwischen denen sie auch geographisch in der Mitte steht. Aufenthalt: auf dem Parnass. 994. 995. Helix Phocaca Roth. Texta late umbilicata depressa, solidula, irre- gulariter striata, albido caesia, superne faseüis 2 vel 3 fuseis ornata; spira vix elevata, apice cornea, anfr. 5 convexius- euli, leniter accerescentes, ultimus ad aper- turam subito walde deflewus, apertura subhorizontalis, ovato-rotundata, intus fuscula ; peristoma vix labiatum, mar- ginibus approximatis, supero recto, eras- siusculo, basali leviter reflexo. — Diam. maj. 20, minor 17 Mm. Heli« phocaea Roth Mal. Bl. III. 1856 p. Lt. 1 f. 1-3. — L. Pfr. Mon. IV. ». 177 No. 1104 Var, major, distinete trifasciata ; diam. ma). 25, min. 20, 5 Mm. Helix ornata Parr. in sched. — Hel. phocaea var. L. Pfr. 1. Var. inornata, minor, faselis obsoletis; diam. ma). 18, min. 15 Mm. (Fig. 994.) Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, durch die Ausbiegung des letzten Viertels des letzten Umganges, wie Roth richtig bemerkt, am Eingang oval, so dass der Wirbel nicht in der Mitte liegt, niedergedrückt, unregelmässig, beson- ders auf der Oberseite, gestreift; bläulich weiss mit drei schmalen, rothbraunen Binden, von denen übrigens die untere häufig, und nicht selten auch die obere obsolet erscheinen. Roth sagt, dass die beiden oberen Bänder sehr dicht aneinander liegen und das mittlere mitunter ausfällt; nach meinen Exemplaren kann ich das nicht bestätigen. — Die fünf gut gewölbten Umgänge nehmen langsam zu, die oberen bilden ein wenig vor- tretendes Gewinde mit hornigem Wirbel; der letzte steigt vor der Mündung plötzlich bedeutend herab, so dass die Mündung nahezu horizontal liegt; dieselbe ist eiförmig rund, der Mundsaum kaum gelippt, die Ränder einander genähert, der obere einfach, etwas verdickt, der untere kurz umgeschlagen. Als Hel. ornata versendet Parreyss eine grössere, Scharfgebänderte Form; ich besitze ausserdem noch eine unter Fig. 994 abgebildete kleinere Form, bei der alle drei Bänder obsolet sind. Diese Art ist sehr nahe mit den Apenninnen- formen (frigida und insubrica) verwandt, doch durch die Zeichnung und die weit mehr genäher- ten Mundränder genügend unterschieden. Aufenthalt: auf dem Parnass in Phoeis, entdeckt von Guicciardi. — ateLl 0X 996-1000. Helix trizona varr. Von dieser vielgestaltigen Art, welche im Gebiete des Balkan die Hel. cingulata des Alpen- gebietes zu ersetzen scheint, ist in den drei früheren Bänden nur der Ziegler'sche Typus aus dem Banat Fig. 87 abgebildet, wie er durch Parreyss und Stentz in den Sammlungen ver- breitet worden ist. Einige andere Formen sind durch F'rivaldsky benannt, aber nicht be- schrieben worden und seither ziemlich verschol- len geblieben. Mir liegen einestheils aus der Ross- mässler'schen Sammlung die Frivaldsky'schen Originale vor, andererseits habe ich durch Möl- lendorff und Pancik eine reiche Suite aus Serbien erhalten, und bin dadurch im Stande, unsere Art etwas eingehender zu behandeln. Figur 996 steht dem Typus noch am nächsten, ist aber schon bedeutend aufgeblasener und in Folge davon enger genabelt, dünnschalig, aber in der Zeichnung ganz mit der Stammform über- einstimmend. Weiter entfernen sich Fig. 997 und 998. Diese stellen die von Bielz var. in- flata genannte Form dar, welche er mit stenomphala Menke verwechselte, ein Irrthum, auf den schon Brusina aufmerksam gemacht hat. Die Umgänge sind hier noch mehr aufgetrieben, so dass die Mündung kaum mehr in die Quere verbreitert erscheint, das Gewinde ist mehr er- Tafel XCV. Fig. 996—1000. 999. 1000. 1002. 18 hoben, die Mündung mehr schräg nach unten gerichtet, der Basalrand weit mehr concav ge- bogen, der Nabel so verengt, dass er den zwei- ten Umgang nicht mehr zeigt, und zum Theil vom verbreiterten Spindelrande bedeckt. Dabei scheint die Epidermis bei dieser Varietät unge- wöhnlich fest zu sitzen; während bei dem Typus meistens nur einige heste um den Nabel und in der Nähe des Mundsaumes erhalten sind, ist hier bei fast sämmtlichen Exemplaren die dünne, durchscheinende, gelbliche Epidermis vollständig erhalten und gibt der Schnecke ein ganz ab- weichendes Ansehen. Bei Fig. 998 sind die Umgänge weniger auf- getrieben, als bei der vorigen, aber das Gewinde ist noch höher, der Nabel enger und fast zur Hälfte vom verbreiterten Spindelrande bedeckt, die Randinsertionen sind einander mehr genähert und die drei Bänder sind fast gleichbreit und deutlich, während sonst immer das oberste und meistens auch das untere verwaschen erscheinen oder doch schwächer sind, als das mittlere. Es führt diese Form in der Gestalt unmittelbar zu der folgenden hinüber und zwingt uns dadurch, auch diese in den Formenkreis von Zlel. trizona mit einzubeziehen. — Die abgebildeten Exemplare stammen sämmt- lich aus dem südlichen Serbien, wo diese Form zu herrschen scheint, während ich aus dem Banat und Siebenbürgen nur die Stammform kenne. 999. 1000. 1002. Helix var. baleanica Friv. Diese Form, von der mir Originalexemplare aus der kossmässler’schen Sammlung vorliegen, unterscheidet sich von der Fig. 998 abgebildeten fast nur durch die Färbung; dieselbe ist hier ein Gelbgrün, nach der Naht hin am hellsten, das obere und noch mehr das untere Band sind verwaschen, hier und da mit dem mittleren zu- sammenfliessend; das mittlere setzt sich auf dem dünnen, breit umgeschlagenen, innen weissge- lippten Mundsaum fort bis an den Rand. Die Gesammtgestalt ist viel kreisförmiger, als bei der ächten trizona; der grosse und der kleine Durchmesser verhalten sich wie 23:25, beim Typus wie 32:26. — Die Nabelweite variirt, wie bei der Stamm- form. Bei Fig. 999, dem Typus von baleanica Frivaldsky ist er noch ziemlich weit, nur wenig durch die Verbreiterung des Basalrandes überdeckt und den zweiten Umgang deutlich zei- gend. — Bei Fig. 1002, die sonst in Allem ein Miniaturbild der vorigen darstellt, ist schon der zweite Umgang nicht mehr erkennbar, bei trizona Fig. 1000, welche Frivaldsky handschriftlich Hel. exigua genannt hat, ist der Nabel zu mehr als der Hälfte überdeckt. Es ist das ein neuer Beweis, wie wenig con- stant die Weite des Nabels — bei manchen Gruppen ein ausgezeichnetes Artkennzeichen — bei Campylaea ist und wie wenig haltbar die nur auf solche Massunterschiede gegründeten Arten sind. Helix balcanica ist, wo sie erwähnt wurde, meist als Varietät zu plunospira, gestellt worden, so von Pfeiffer in der Monographia Heliceorum und in Folge davon auch von mir in meinem Catalog, sie hat aber mit dieser Art Nichts ge- mein als die Grundfarbe der Unterseite; die immer vorhandenen drei Bänder lassen eine Ver- wechslung nicht zu. Aufenthalt: im Balkan (Friv.) Eine ge- nauere Fundortsangabe findet sich leider nicht auf den Etiketten der Rossmässler’schen Samm- lung. Helix trizona scheint ihr Verbreitungscen- trum in den Gebirgen Serbiens zu haben, wo sie allenthalben verbreitet ist; sie überschreitet die Donau und findet sich auch im Banat und in Siebenbürgen, doch hier nur in den Kalkge- birgen an der Gränze des Banates. Nach Westen scheint sie sich nicht weit zu verbreiten ; Moöl- lendorff fand sie nicht in Bosnien und das Vor- kommeu in Dalmatien wird von Brusina aufs Enntschiedenste in Abrede gestellt. Nach Süden wie nach Osten hin fehlen leider noch alle An- gaben; es hat sich noch immer kein Naturforscher gefunden, der diese doch verhältnissmässig leicht zugänglichen Gebiete durchforscht hätte. Wir wissen nur, dass sie Schläflt auf seiner Reise von Scutari nach Varna nicht gefunden. 1001. Helix Frauenfeldi Zelebor. Testa orbiculato - depressa, umbilicata, striatula, lactea, fascia pellueida parum conspieua supra medium ornata, vestigiis epider- midis Tutescentis vestita; anfractus 5 re- gulariter acerescentes, ultimus dilatatus, antice fortiter descendens. Apertura ro- tundato - ovata, perobligua, marginibus approximatis, supero subrecto, infero re- flexo, ad insertionem dilatato,, umbiliei tertiam partem tegente. — Diam. ma). 26, 5, minor 22, 5, alt. 13 Mm. Helix trizona var. Frauenfeldi Zelebor mss.; L. Pfr. in Zeitschr. f. Malocozool. 1553 p.185. Ich bin nicht ganz sicher, ob dieser interes- sante Albino zu Helix trizona gehört oder nicht. Das Gehäuse ist gedrückt - kreisförmig ,. mittel- weit genabelt, fein aber deutlich unregelmässig 12 Tafel XCV. gestreift, milchweiss mit einem wasserhellen, durchscheinenden Bande, das ziemlich hoch steht; nur an einem Exemplare sehe ich undeutliche Spuren eines unteren Bandes; Exemplare mit drei wasserhellen Binden, wie sie Pfeiffer ].c. erwähnt, sind mir bis jetzt noch nicht zu Ge- sichte gekommen und gerade dieser Umstand macht es mir zweifelhaft, ob unsere Art in die Varietätenreihe von trizona gehört oder nicht. Dafür spricht die dünne, gelbliche Epidermis, von der am Mundrand und um den Nabel ge- wöhnlich Spuren erhalten sind; die Gesammt- gestalt aber verweist sie mehr in die Nähe von foetens C. Pfr., deren var. eisalpina sich in der Gestalt kaum unterscheiden lässt; der letzte Um- Fig. 1001. gang ist mehr verbreitert, zur Bildung einer stumpfen Kante in der Mittellinie kinstrebend, die Mündung schiefer und die Randinsertionen mehr genähert, als ich jemals bei irgend einer Form von trizona gesehen. Ich ziehe daher vor, die Frage über diese Form einstweilen noch offen zu lassen, bis ihre Heimathgebiete genauer durch- forscht sind. Es existirt übrigens auch eine Mel. Frauen- feldi Zeleb. von den Nicobaren. Aufenthalt: bei Meidampeck im Gebirge Heiducky in Serbien von Zelebor entdeckt, später auch von Stentz im Banat bei Mehadia und in den siebenbürgischen Gränzgebirgen gefunden. Tafel XCVl. Helix desertorum et varietates. Die mannigfachen Formen der Wüstenschnecke aus den egyptischen und syrischen Wüsten, wie ich sie in meine Gruppe Eremophila (Catal. p. 19) zusammengefasst habe, sind, seit sie ge- nauer bekannt geworden, bald in eine ganze Anzahl Arten zerlegt, bald in zwei oder in eine zusammengezogen worden. Ich glaubte bei Ab- fassung meines Cataloges noch drei Arten unter- scheiden zu können, bin aber seitdem eines Bes- seren belehrt worden und muss nun Jickeli (Fauna der Land- und Süsswassermollusken Nord-Ost- Afrikas p. 72) beistimmen, dass sie sämmtlich nur Variationen einer Art sind, die man nicht ohne Willkür in mehrere vertheilen kann. Eine Diagnose lässt sich für eine solche Art freilich nicht leicht geben. Jickeli gibt folgende: „lesta subobtecte umbilicata, subglobosa, de- pressiuscula, longitudinaliter striata aut laeviuscula, alba vel varie colorata et zonata; anfr. #'/s convexiuseuli, aper- lura angulata, margine columellari in angulum descendente, fauce pallide fusca, peristoma simplex vel reflexum.“ Auch diese Diagnose umfasst bei weitem nicht alle Abänderungen, keins der sämmtlichen Kennzeichen hält einem grossen Material gegen- über Stich. Der Nabel ist mitunter ganz ge- schlossen, die Sculptur bald rauh, runzelig, wie gehämmert, bald einfach gestreift, bald fast ganz glatt. Der Mundsaum ist durchaus nicht immer winklig, häufig verdickt mit angesetzten Lamellen oder breit umgeschlagen (fig. 1010). Gemeinsam ist dagegen allen die Verbreitung und Lebensweise. Die sämmtlichen Formen sind auf die Wüste vom Fusse des Libanon (Bagge in mus. Senckenberg. Löbbecke in coll.) und vom Südende des todten Meeres (Tristram) bis jen- seits des Nil beschränkt; sie halten sich am Seestrande oder am Rande des Culturlandes nach der Wüste hin, scheinen aber nicht tief in die Wüste einzudringen, denn Rohlfs und Zittel haben sie in der lybischen Wüste nicht gefun- Rossmässler’s Iconographie IV, den. Wie weit sie ins Innere eindringt, ist noch nicht mit Sicherheit festgestellt; die Angaben aus Sennaar und Abessynien scheinen mir noch der Bestätigung zu bedürfen. Die Verbreitungs- gränze nach Westen ist noch nicht festgestellt, jedenfalls erreicht sie Tripolis nicht, kommt aber vielleicht noch auf dem Plateau von Barka vor. — Die älteren Angaben Rhodos, Sicilien, Smyrna sind sicher falsch; das Verbreitungscentrum scheint in der Sinaihalbinsel zu liegen; ob sie auch nach Arabien hinein geht, ist noch nicht beobachtet. Ueber die Anatomie finden wir Angaben bei Jickeli, 1. c. Der Kiefer ist bei allen Formen ziemlich gleich, ist stark halbmondförmig gebogen, sehr kräftig, dunkel rothbraun gefärbt und trägt in der Mitte zwei — oder drei — starke, abge- rundete Rippen, welche oben und unten über den Rand des Kiefers vorragen. Die Radula ist 5 Mm. lang, 2 Mm. breit mit ca. 160 Quer- reihen und 81 Längsreihen. Die Zähne sind ächte Heliceenzähne, Bourguignat zieht die Art also mit Unrecht zu Zonites. Ein Liebespfeil, 3,9 Mm. lang, zeigt auf einer Seite eine leicht gewölbte Fläche, während auf der entgegenge- setzten Seite eine kräftige Rippe von der Krone beginnend bis in die Spitze, welche kaum merk- lich nach dieser Seite gebogen ist, verläuft. Die Rippe wird von einer beiderseitigen Ver- stärkung bis über die Hälfte ihrer Länge begleitet. Diese anatomischen Befunde widersprechen meiner Ansicht, dass Eremophia in die Abthei- lung Pentataenia gehöre, durchaus nicht und so mag sie vorläufig dort stehen bleiben. Eine nahe Verwandte, die aber nicht mehr in unser Faunengebiet gehört, ist die von Jickeli in den südlichen Küstenländern des rothen Meeres ent- deckte Helix desertella. Von dieser leitet dann die ebenfalls in der Wüste lebende Helix Seetzeni zu pisana und den Xerophilen hinüber. Folgende Autoren haben unsere Art ausführ- licher behandelt: Ehrenberg, Symbolae physicae. 14 Tafel XCVI. Fig. 1003. 1004. 1005. 1006. u. 1007. Roth, Dissertatio inauguralis (Molluscorum species, quas in itinere per orientem facto doctores M. Erdl et Roth college- runt). Savigny, Description de !Eyypte pl. II. von Martens, Uebersicht der Land- und Süss- wassermollusken des Nilgebiets, in Mala- kozool. Bl. 1865 p. 188. Bourguignat, Catalogue du Zonites de la Section des Calcarina, in Amenites,. Il p. 145 ff. Jickeli, Fauna der Land- und Süsswasser- mollusken Nord - Ost- Afrikas p. 72. Man «hat in der verschiedensten Weise ver- sucht, die Formenmenge in einzelne Varietäten zu zerfällen, ich halte nur die Eintheilung Jickeli’s in aufgeblasene und niedergedrückte Formen, deren Typen fig. 1003 und 1011 sind, für durchführbar. Nach Forskal’s Beschreibung ist letztere der Typus der Art 1003. Helix desertorum var., testa alba, inflata, ürregulariter rugoso striata exumbilicata, margine columellari angu- loso, fauce fusco. Diam. ma). 30, min, 25, alt. 25 Mm. Helix Hasselquistii Ehrenbg. Symb. phys. No. 3. 1831. — Roth moll spec. p. 11. — Ferussac pl. 28 fig. 5. 6. t. 28 B. rg. 8.9. Der Typus der aufgeblasenen Form, in Egyp- ten häufig und in den Sammlungen ziemlich ver- breitet. Das Gehäuse ist glänzend weiss, fast glatt, nur mit einzelnen unregelmässigen, rauhen Anwachsstreifen , vollständig ungenabelt, Mün- dung nach unten gerichtet, wenig ausgeschnitten, Mundsaum dick, glänzend weiss, etwas umge- schlagen, Spindelrand gerade absteigend, mit dem Basalrand einen deutlichen Winkel bildend, auf der Mündungswand ein glänzend weisser Callus. Diese Form hat meistens einen halben Umgang mehr, als die typische. 1004. Helix desertorum var., testa ponderosa , subtus convexa, peristomate incrassato, reflexo, margine columelları obliquo, cum basali sine angulo conjuncto. — Diam. maj. 34, alt. 24 Mm. Eine höchst eigenthümliche Form, welche trotz ihrer Grösse und Dickschaligkeit durch die eigenthümliche Bildung der Nabelparthie zur var. depressa verwiesen wird. Sie ist unter allen mir bekannten Formen die dickschaligste, ziemlich glatt und glänzend, doch nach der Mün- dung hin gehämmert, mit vier rothbraunen Fleckenbinden geziert, der Mundsaum sehr dick, weit umgeschlagen, der Spindelrand inserirt sich in Folge der Anschwellung der Nabelparthie sehr tief unten, steigt darum auch nicht senk- recht herab, sondern verläuft sehr schräg und geht ohne Winkel in den Basalrand über. 1005. Helix desertorum var. Ehren- bergt. Differt a fig. 1003 peristomate lamellis acces- sorüis incrassato, marginibus callo junctis. Helix Ehrenbergi Roth Moll. spec. 1839 p. 12 t. 1 fig. 15. — Pfeiffer Mon. Helie. III. 9.197. —> Marl, Ch Vegas 103 fig. 4. 5. Helix Ehrenbergi var. chilembia Bourg. Moll nouv. lit. ete. p. 85 t. 12. Allem Anschein nach nur eine abnorme, resp. Altersbildung von der var. Hasselquisti, mit der sie in allen Stücken übereinstimmt, ausgenommen die eigenthümliche Bildung des Mundsaums, welcher durch zahlreiche unregelmässige, rauhe Lamellen verdickt ist, welche einen Theil der Mündung nach dem Aussenrande hin schliessen und den Eingang verensen. Der Darwinianer findet hier ein schönes Beispiel von Anpassung, wie es ja auch Leucochroa BDoissieri und filia, die unter ähnlichen Umständen leben, bieten. Bourguignat hat auf besonders ausgebildete alte Exemplare die überflüssige Varietät chilembia gegründet. Aufenthalt: am Mareotissee (Roth); in der Umgebung der Pompejussäule bei Alexan- drien (de Sauley fide Bourg.). 1006. Helix desertorum var. testa globo- soconoidea, subtus convexa, exumbilicata, anfractu ultimo subcarinato, epidermide radiatim fuscostrigata induta. — Diam. ma). 30, alt. 24 Mm. Gehäuse etwas kegelförmig mit erhobenem Gewinde, doch gut gewölbten Umgängen, der letzte undeutlich kantig, tief herabsteigend ; ziemlich dünnschalig, mit einer dünnen, bräun- lichen Epidermis mit dunkleren Radialstriemen und Andeutungen von Bändern. Mündung weit, sehr wenig ausgeschnitten, Mundsaum glänzend weiss, umgeschlagen, Spindelrand gerade, mit dem Basalrand einen Winkel bildend, an der Insertion ausgebreitet, die Nabelgegend deckend und in einen dünnen, glänzenden Callus über- gehend. An angebauten Stellen in Unteregypten, merk- würdig durch die vollständig erhaltene Epidermis. 1007. Helix desertorum var., testa per- forata, depressula, striata, alba, fascüis 4 vufis, interdum interruptis pulcherrime Tafel XCVI. Fig. 1008. 1009. 1010. u. 1011. ornata, margine columelları arcualo. — Diam. maj. 52, min. 25, alt. 20 Mm. Eine der schönsten Formen, welche ich noch nirgends beschrieben finde. Sie schliesst sich in der Grösse an die vorigen an, ist aber viel flacher und bildet somit den Uebergang zur forma depressa. Die Oberfläche ist ziemlich glatt mit regelmässigen, nicht sehr vorspringen- den Streifen, rein weiss, aber mit vier scharf ausgeprägten, rothbraunen Binden geschmückt, von denen die beiden äussersten am breitesten sind; die oberste liegt dicht an der Naht. Die- selben sind durch feine weisse Linien, den An- wachsstreifen entsprechend, in Flecken getheilt, welche bei den äusseren viereckig, bei den inne- ren pfeilförmig sind, wie so oft bei Hel. pisana. Der Nabel ist nicht geschlossen und bildet eine runde, tiefe Perforation, welche von einer Art stumpfer Kante umgeben ist. Die Mündung ist der gedrückteren Gestalt entsprechend mehr in die Quere verbreitert, der Winkel am Spindel- ranl in einen Bogen verwandelt, dagegen der Ansatz des Oberrandes an den Aussenrand fast einen Winkel bildend; Mundsaum kaum umge- schlagen. Diese Form gehört dem egyptischen Culturland an; Schweinfurth sammelte sie um Alexandrien. 1008. Hel. desertorum var. Zunächst mit Fig. 1006 verwandt und wie diese die vollständige Epidermis bewahrend, aber die Spira viel niedergedrückter und dadurch auch jene Form an die var. depressa an- schliessend. 1009. Hel. desertorum var. Zu der var. Hasselquisti gehörig, aber viel kleiner, der weit umgeschlagene Mundsaum vom Nabel lostretend. Farbe rein weiss. 1010. Helix desertorum var. Hem- prichii, testa alba, nitida, exumbilicata, apertura rotundata, peristomate reflexo late expanso, marginibus approximatis. Diam. maj. 27, alt. 20 Mm. Helix Hemprichii IEhrbg. Symb. phys. No. 4. Diese Form zeichnet sich namentlich durch den breit umgeschlagenen, flach ausgebreiteten Mundsaum aus, der über 2 Mm. breit, aber ganz dünn ist. Im Uebrigen gehört sie zum Typus der Hel. Hasselquisti, nicht der forma depressa, zu der sie Jickeli zieht, denn sie hat nicht die vorgetriebene Nabelparthie.e Das Gehäuse ist glänzend weiss, fast glatt, Mündung weit ge- rundet, doch der Spindelrand gerade, die Rand- Helix Forskalit Ehbg. Symb. Nr. 15 insertionen einander mehr genähert, als bei an- deren Formen. Am Mokattam von Schweinfurth gesammelt. 1011. Helix desertorum Forskal. „Testa umbilicata, subrotunda, depressiuscula, anfractibus rotundatis, oblique striatis, labio interiore nullo.“ Descriptio: „Apertura obovato-ovalis; supra parum convexa, obtusa. Color griseo- ferrugineus, faseris duabus tribusve albi- dis. Subtus comvexior quam supra. Diameter pollicaris, altit. semipoll, Labium exterius sine limbo. — Inter Kahiram et Suez in arbusculis deserti.* (Forskal.) Es kann nach Vorstehendem keinem Zweifel unterliegen, dass Forskal die von uns hier ab- gebildete, rauh gerunzelte, kleinere Form bei seiner Beschreibung gemeint habe und dass so- mit diese als Typus der Art zu betrachten sei. Von den Synonymen gehören hierher: Helix maculosa Born, Test. mus. Vind. p. 371 t. 14 fig. 15. 16. irregularis Ferussac prodr. p. 30. 33 — Fer, hist. pl. 28 fig. 9. 10. pl. 32 a. fig. 9. 10. arabica Roth Dissert. p. 10 t. 1 fig. 16 nec Terver = Zonites psammitus Bourg. Amen. II. p. 147. Gemellarii Aradas et Maggiore, Ben. Sie. t. 3 fig. 2. rhodia Chemnitz Conch. vol. IX. fig. 1179. 80. Es ist diess die verbreitetste Form; sie zeichnet sich vor den weissen, glatten, aufge- blasenen Formen schon durch ihre Seulptur aus, welche aus regelmässigen, dichten, gleichen Rippensireifen besteht, auf dem letzten Umgange aber häufig rauh gerunzelt erscheint. Dann durch die Färbung; nur abgeblasste, todt ge- sammelte Exemplare sind weiss, sonst findet man fast immer Spuren von bräunlicher, oft bläu- licher Färbung, meistens in drei Binden ange- ordnet, aber auch in Flecken und mitunter in Radialstriemen. Characteristisch endlich ist die Nabelpartie; während sie bei der var. inflata sich regelmässig wölbt, auch wenn der Nabel offen ist, liegt hier gewissermassen eine Kante um den fast stets offenen Nabel, so dass der tiefste Punet der Basis sich unmittelbar am Nabel und dicht hinter der Mündung befindet und dann steil in den Nabel hinein abfällt. Einige Farbenvarietäten sind noch auf der folgenden Tafel abgebildet. Helix Helix Helix Helix 16. Tafel’XCVLL.: Fir.:1012..8:5071012:.021015.7201471075. 1016 Tafel XCVı. 1012. a.c. Helix desertorum var. testa radiatim pulcherrime striata. In allem der typischen desertorum ähnlich, aber die Färbung nicht in Spiralbänder, sondern in Radialstreifen angeordnet, welche in buntester Weise abwechseln, doch ist, besonders nach oben hin, eine Bänderung noch deutlich zu erkennen. Es steht diese Form somit zur Stammform in einem ähnlichen Verhältniss, wie die var. Pallasiv fig. 972 zur Stammform von atrolabiata. Diese Form, sowie die vier folgenden ver- danke ich dem Herrn Löbbecke, welcher sie in dem sogenannten steinernen Wald zwischen Kairo und Suez sammelte. 1012.19. Helix desertorum var. — Differt a typo testa magis inflata regu- lariter striata, trifaseiata, umbilico clauso. Ebenfalls nur eine Farbenabänderung der Stammform mit etwas aufgetriebeneren Win- dungen, dadurch zu 1008 hinüberführend, drei deutlichen und einer vierten oberen undeutlichen Binde und fest geschlossenen Nabel, der von einer starken Nabelwulst umgeben wird. 1013. Helix desertorum var. testa sub- globosa , laeviuscula, nitida, wunicolore carnea, amfractibus rotundatis. Diam. maj. 24, alt. 19 Mm. Eine eigenthümliche Zwischenform zwischen den beiden Hauptformenreihen, durch Gestalt und Sculptur zur var. inflata, durch den vor- springenden Apex und die Dimensionen zur var. depressa gehörig, ausgezeichnet durch die gleich- mässige, fleischröthliche Färbung. Nabel fest geschlossen, die Wulst, welche ihn umgibt, sehr undeutlich, deshalb der Winkel am Spindelrand verwischt; der letzte Umgang ist auch nach der Mündung hin gut gerundet, ohne Andeutung einer Kante. 1014. Helix desertorum var. testa tenui, subpellueida, nitida, leviter striatula, uni- colore rufo-fusca, maculis et fasciis ob- scurioribus obsoletissimis. In der Form ganz dem Typus gleich, aber dünnschalig, fast durchsichtig, kaum gestreift, glänzend, einfarbig rothbraun mit sparsamen An- deutungen dunklerer Flecken und Bänder. Mund- saum weiss, dünn, kaum umgeschlagen. 1015. Helix desertorum var. Differt a praecedente testa solidiore, unicolore fusco-carnea, umbilico clauso, peristomate reflexo. Ebenfalls eine eigenthümliche einfarbige Varietät, in der Gestalt der vorigen ähnlich, aber dickschaliger. Der Nabel vollständig durch den breiten Spindelrand geschlossen und der Mundsaum ziemlich breit umgeschlagen. Die Färbung ist auf dem letzten Umgang ein inten- sives dunkles Fleischroth, nach oben hin mehr in einen gelben Ton übergehend. Mundsaum weiss. 41016. Helix turcica Chemnitz. Testa perspective umbiltcata, depressa, bicari- nata, supra fere plana vel parum con- vexa, infra turgido - convexa, carına acuta circa umbilieum munita, sordide grisea, suberetacea, argute erispulato- striata, apice corneo, laevigato, sutura suberenulata ; anfr. 5']e celeriter accres- centes, ultimus ad aperturam non descen- dens, bicarinatus, carına supera com- pressa, valida, crenulata ım medio . anfractuum, infera circa wumbilicum ; interstitio excavato, — apertura tetra- gona, ad carinas sinuata, peristomate recto, simpliei, vie labiato, marginibus callo tenuissimo junctis. Diam. maj. 19, min, 17, alt. 8 Mm. Trochus turcieus Chemnitz Conch. Cab. X. t. 209. f. 2065. 2066. Helix tureica L. Pfr. Mon. Hel. I. p. 171. — Chemn. ed. II. t. 21f. 15. 16. Helix tetragona Morelet Journ. Conch. 1852 t. III. p. 61. — Bourg. Mal. Alg. I. 9. 275.1,81.7. 1—8. Leucochroa turcica Mousson Jahrb. I. p. 5. t. 17.0 Gehäuse trichterförmig - perspectivisch ge- nabelt, sehr flach zusammengedrückt, die Ober- seite bis zum oberen Kiel fach, dann rinnen- artig vertieft, die Unterseite convex aufgetrieben, der Nabel mit einem scharfen Kiel umgeben, graulich weiss, gestreift und ünregelmässig rauh gekörnelt; 5'/a Umgänge, ein sehr flaches Ge- winde mit kleinem, hornigem Wirbel und linien- förmiger, schwach gezackter Naht, rasch zu- nehmend, der letzte mit zwei scharfen Kielen, einem oberen scharfen, zusammengedrückten mit schwach gezackter Peripherie, und einem Tafel XCVII, Fig. 1017. 1018. u. 1019. 17 ’ unteren im Umfang des Nabels, kaum weniger scharf, doch weniger crenulirt, der Zwischen- raum ist eine Hohlkehle ohne flachen Boden. An der Mündung steigt der Umgang kaum herab. Die Mündung ist unregelmässig viereckig, aussen etwas weiter als innen, durch die hoblbleibenden Kiele an den betreffenden Stellen ausgebuchtet, der Mundsaum einfach, scharf, etwas zurück mit einer dünnen, weissen Lippe belegt, nur der Basalrand ist etwas ausgebreitet; auf der Mün- dungswand ein dünner, durchsichtiger Callus. Thier auffallend klein und schlank im Ver- hältniss zum Gehäuse, durchscheinend, so dass man im Nacken die Eingeweide durchschimmern sieht, graulichweiss, die Seiten grau, der Körper kaum granulirt. Die Unterfühler sind im Ver- gleich zu den oberen auffallend kurz. Eine sehr eigenthümliche Art, schon Chem- nitz bekannt, aber seitdem ziemlich verschollen, so dass ihr Morclet einen neuen, allerdings sehr bezeichnenden Namen gab; erst in neuester Zeit ist sie mit den folgenden Formen genauer be- kannt geworden. Aufenthalt: Marocco; schon Chemnitz führt Mogador an, was in neuerer Zeit von den Herrn von Fritsch und Rein, denen ich auch meine Exemplare verdanke, bestätigt worden ist. Da Morelet seine tetragona noch auf algerischem Gebiete in der Gegend von Bona sammelte, scheint sie durch ganz Marocco verbreitet zu sein. 1017. 18. Helix turcica var. MOg«- dorensis,testa minus depressa, umbilico angustiore, interstitio carinarum plano, sculptura distinctiore. Diam. maj. 24, min. 23, alt. 9 Mm. Helix mogadorensis Bourguignat Moll Tlitig. a ER ER Leucochroa mogadorensis Mousson Jahrb. I. DIOSEEL NED Ich kann auf das sehr reiche von den Herrn von Fritsch und Rein mitgebrachte Material ge- stützt, diese Form unmöglich als eine gute Art anerkennen, da alle von Mousson hervorgehobe- nen Unterschiede nur graduell sind und sich alle möglichen Uebergänge finden. Der Unterschied in der Nabelweite ist zwar meistens vorhanden, aber ich besitze die typische turcica mit eben so engem Nabel, wie eine mogadorensis nur zeigt, und der Unterschied zwischen dem hohlen Interstitium der tureica und dem flachen der mogadorensis ist auch nicht sehr in die Augen springend. Im Allgemeinen ist die Varietät höher gewölbt, mitunter flach halbkugelig, wie das unter 1015 abgebildete Exemplar, und die Körnelung ist stärker hervortretend, die einzel- nen Körner weniger in die Länge gezogen, der obere Kiel stärker erenulirt. Aufenthalt: in Westmarocco zwischen Mogador und der Stadt Marocco, anscheinend häufiger als die Stammform. Meine Exemplare verdanke ich meinen Freunden von Fritsch und Rein. 1019. Helix mograbina Morelet. Testa umbilicata, depresse globosa, acute cari- r nata, striata et irrequlariter granulata, sordide alba, cretacea, solida ; spira tecti- formi, apice subprominulo, corneo. Anfr. 6, leniter acerescentes, sutura primum lineari, dewnde cerenulata separati, ulti- mus rotundatus, acute crenulato - carina- tus, ad carinam subcompressus, circa umbilicum angulatus, angulo interdum evanescente, ad aperturam descendens. Apertura subtetragonali-rotundata, ad carinam vie sinuata, intus porcellanea, peristomate recto, acuto, marginibus approximatis, callo tenui junctis, basali ad insertionem subpatulo. Diam. maj. 17, min. 15, alt 11 Mm. mograbina Morelet Journ. Conch, III. 1852 9.62 t. 1 f. 11.12. — Bourguig- nat Mal. Alg. p. 276 t. 31 f. 4—6.— Leucochroa mograbina Mousson Jahrb. LeN8 0. If 4: Gehäuse genabelt, gedrückt kugelig, doch häufig auch flacher, scharf gekielt, schmutzig weiss, kreideartig, undurchsichtig, gestreift und mit unregelmässigen Körnern überdeckt; das Ge- winde ist dachförmig, über dem Kiel etwas ein- gedrückt. Der Apex schwach vorspringend, hornig, glatt. Sechs Umgänge, langsam zu- nehmend, durch eine anfangs glatte, später immer stärker crenulirte Naht getrennt, der letzte gerundet, aber vor dem scharfen, crenulirten Kiele etwas eingedrückt. Der Nabel ist nicht von einem Kiel, sondern von einer stumpfen Kante umgeben, die mitunter, wie bei dem von Mousson I. ce. abgebildeten Exemplar ganz schwindet, andererseits aber auch alle Stufen der Ausbildung bis zum stumpfen Kiele zeigt, wodurch die folgende Form ganz untrennbar mit ihr verknüpft wird. Die Mündung, durch die Mündungswand nur wenig ausgeschnitten, ist halb viereckig, halb gerundet, ohne Aus- buchtung am Kiel, im Inneren porcellanweiss, glänzend, der‘ Mundsaum scharf, schneidend, ganz schwach oder nicht gelippt, die Insertionen der Ränder nähern sich einander und sind durch einen dünnen, durchsichtigen Callus verbunden, Helix 15 der untere ist nach der Insertion hin leicht aus- gebreitet. Diese Art ist ungemein variabel, sowohl was die Grösse, als auch was die Erhebung des Ge- windes anbelangt. Meine grössten Exemplare der Stammform sind noch um einige Millimeter stärker im grossen Durchmesser, als das Mousson- sche, also bedeutend grösser, als Morelet’s und Bourguignat’s Abbildungen, dabei aber sehr ge- drückt (Diam. 21., alt. 12 Mm.), andere haben bei 17,5 Mm. Durchmesser eine Höhe von 16 Mm. Eins meiner Exemplare hat zwischen Nabelkante und Kiel noch eine deutliche Kante. Aufenthalt: Marocco, wahrscheinlich durch das ganze Land verbreitet, da sie von Morelet im Süden von Oran, von von Fritsch und Rein dagegen in Westmarocco in der Umgebung der Hauptstadt gesammelt wurde. 1020. 21. Helix mograbinavar. dege- nerans, testa depressiore, latius umbili- cata, eirca umbilicum carinata, interstitio carinarum convexo, apertura ad carinam superiorem sinuata. Diam. ma). alt. 13 Mm. Leucochroa degenerans Mouss. Jahrb. I. 1874 SE RE N Diese interessante Varietät stellt sich in einer Weise zwischen mogadorensis und die Normal- form von mograbina, dass man kaum eine Gränze ziehen kann. Vielleicht thäte man am besten, alle zu einer Art zusammenzuziehen, so wenig man dazu geneigt sein mag, wenn man einer- seits Hel. turcica typica, anderseits die Form der mograbina, bei welcher die Kielkante fehlt, ansieht. In diesem Falle müsste unsere Form, als die Mitte des Formenkreises, als Stammform gelten, obschon sie die am letzten beschriebene ist. Nach dem von den Herrn von Fritsch und 25, Tafel Helix lucorum Linne. Von dieser eben so schönen wie variabelen Art ist in den drei ersten Bänden nur die mittel- italienische Form (Fig. 291) abgebildet worden, ich habe es darum für nöthig gehalten, noch einige andere Formen abzuhandeln, welche einen kleinen Begriff von dem Formenreichthum dieser grössten europäischen Landschnecke geben. Ich rechne zu Helix lucorum Müller folgende, als besonderer Arten beschriebene Formen: Tafel XCVIL u. XCVIlI. Fig. 1020. u. 1021. Rein gesammelten sehr reichen Material ist es aber immer noch möglich, auch die verwandte- sten Formen von mogadorensis und degenerans zu scheiden und ich lasse daher vorläufig noch zwei Arten gelten. Unsere Varietät unterscheidet sich von der Stammferm durch das Vortreten der Nabelkante, die hier wieder zu einem fast fadenförmig ab- gesetzten Kiel wird; auch der Hauptkiel ist stärker und sehr scharf gesägt. Die allgemeine Gestalt ist denselben Schwankungen unterworfen, wie bei der Stammform, doch vielleicht im All- gemeinen etwas flacher; der Nabel ist dem ent- sprechend weiter und deutlicher trichterförmig. Die Sculptur ist gröber, rauher, das Peristom bei ausgewachsenen Exemplaren etwas verbreitert, dem Hauptkiel entsprechend gebuchtet, am un- teren Kiele nur winklig. Immer ist der Raum zwischen beiden Kielen etwas convex und da- durch, wie durch die solidere Schale und rauhere Seulptur unterscheidet sich selbst die äusserste, von Mousson als validior bezeichnete Form noch etwas von mogadorensis. Aufenthalt: ebenfalls in Westmarocco, wo sie die Herren von Fritsch und Rein in grosser Menge bei Ain-Umest zwischen Marocco und Mogador und auf dem Plateau von Mtuga sam- melten. Anmerkung: L. Pfeiffer zieht mograbina zu seiner Hel. tunetana, was nach der Beschrei- bung und Abbildung im Mart. Ch. ed. II.t. 134 f. 3. 4. wohl anginge, Bourguignat nennt das aber „me grave erreur d’appreciation“. Ich habe mir noch keine authentischen Exemplare der tunetana verschaffen können und kann da- her keine Entscheidung geben; Bourguignat’s Abbildung (Malac. Tunis fig. 26—28) weicht allerdings von mograbina nicht unerheblich ab. XCVM. Helix castanea Olivier Voy. emp. ottom. I. p. 224. 1.17 fig. 1. — Helix lucorum var. castanea Mousson (og. Schläffli in Viertelj. Zürich 1863 p. 281. — Helix mahometana Bourguignat Amen. II. 1.20: fig. 5. 6. Helix mutata Lamarck Anim. s. vert. V1. p. 67. Helix straminea Briganti Att. Acad. Borb. 1825 vol. XI. p. 172 t. 2. — Bourg. Amen. II. p. 171. t. 20 fig. 3. 4. — Tafel XCVIII. Fig. 1022. 13, Helix onixiomiera Bourguignat Amen II. p. EEG e — Bourguignat hat vier Arten angenommen lucorum Linne, castanea Olivier, welcher er wegen castanea Müller, die aber zu Nanina gehört, unnöthigerweise den neuen Namen maho- metana gegeben hat, straminea Briganti und onixiomiera; die Unterschiede schwinden einem aber unter den Händen, sobald man grössere (antitäten vergleicht. 7 Die geographische Verbreitung von Helix lucorum ist eine sehr eigenthümliche. In Italien hat sie ihr Verbreitungscentrum im Apennin; sie findet sich auch am Nordrande der lombar- dischen Ebene an verschiedenen Puncten: bei Garignano am Gardasee (von Martens), in der Provinz Brescia bei Valtrompia (Spinelli), in der Provinz Como bei Valsessina (Porro), bei Verona, man muss aber immer bedenken, dass sie eine sehr beliebte Fastenspeise ist und darum auch ausser- halb ihres eigentlichen Verbreitungsbezirkes ange- siedelt worden sein kann. Ich babe sie um Verona vergeblich gesucht, traf dagegen typi- sche Exemplare zahlreich auf den Hügeln um Bologna. In Toscana scheint sie nur im Apennin vorzukommen, von Pisa führt sie Issel nicht an, dagegen besitze ich sie sehr schön von der Insel Elba — wohl auch Ansiedelung —, aus der Um- gebung von Florenz und von Assisi. Auffallend ist ihr Fehlen in Bellucei-Issel’s Catalog der Mollusken Umbriens. Um Rom und Neapel, auch im Albaner und Sabinergebirge scheint sie zu fehlen. Im südlichen Neapel scheint sie eine ächte Bergschnecke; während sie in der apuli- schen Ebene nicht vorkommt, findet sie sich in Masse und colossaler Grösse auf dem Monte Gargano, und nach den Angaben der Bareser, welche sie als Speise hoch schätzen, auch in den Bergen nach der Basilicata hin; vom Monte Gargano stammen die Exemplare, welche man in Neapel isst. Bei Tarent fand ich sie nicht mehr. In den Abruzzen nennt sie Trberi selten am Mte. Majella, aus Calabrien kennt sie Adami nicht. Wir haben somit eine ziemlich eigen- thümliche, lückenhafte Verbreitung, welche auf- fallen müsste, wenn Italien besser untersucht wäre. Auf die Inseln (Corsica, Sardinien, Sicilien) scheint lucorum nicht überzugreifen, ebensowenig findet man sie in Istrien und Dalmatien, auf den jonischen Inseln und im Litoral von Epirus. Dagegen ist sie häufig in Rumelien, Thessalien und einem Theile von Albanien. .Bbourguignat gibt als Vaterland seiner oniwiomiera Montene- gro an, was aber etwas zweifelhaft erscheint. Im Donauthal fehlt sie, überschreitet also den Balkan nicht; aus Griechenland kenne ich keine sicheren Angaben, ebenso von den Inseln. Da- gegen überschreitet sie den Bosporus, findet sich in Kleinasien, wo sie freilich testaceologisch wie geographisch schwer von radiosa Zgl. zu tren- nen sein dürfte, und reicht bis nach Kurdistan und ins Euphratgebiet (Orfa, Hausknecht). Aus diesem reichen Faunengebiete habe ich nachstehend einige Formen meiner Sammlung abgebildet, welche indess das Formgebiet bei weitem noch nicht erschöpfen. — 1022. Eine der grössten Formen, welche in jeder Beziehung, durch Gestalt und Zeichnung, wie durch den Fundort — im Caucasus — zur Hel. taurica Krynicki (radiosa Zgl.) hinüberlei- tet. Der Unterschied zwischen diesen beiden Arten scheint mir überhaupt etwas problema- tisch und eine Gränze dürfte schwer zu ziehen sein. Die Gestalt ergibt keinen festen Anhalt, im Allgemeinen ist Hel. radiosa höher und schmäler als lucorum und hat trotzdem eine be- deutend grössere Mündung; unsere Fig. 1027 zeigt, dass auch Exemplare von lucorum vor- kommen, welche nicht breiter sind als hoch, und Martens sagt selbst von den Hausknecht- schen Exemplaren von Thatieff, dass die Breite die Höhe bedeutend überwiegt. Ich würde von den Hausknecht’schen Exemplaren, von denen ich eine Suite leider erst nach Vollendung un- serer Tafel erhielt, zwei unbedenklich zu luco- rum ziehen, denn bei ihnen treten die Anwachs- striemen vollständig gegen die Bänderung zu- rück, während zwei andere ganz Rossm. Fig. 456 entsprechen. Dass auch die Färbung kei- nen haltbaren Unterschied abgeben kann, zeigt unsere Figur 1025 nach einem Exemplare aus Italien. Bei dem Fig. 1022 abgebildeten Exemplare sehen wir die Zeichnung wie bei radiosa vor- wiegend in radiären Ansatzstriemen, doch sind dieselben schmäler, als bei Rossmässler’s eitirter Figur; die Bänder sind zu zwei breiten, wenig vortretenden Streifen zusammengeflossen, zwi- schen denen die Mittellinie durch ein schmales, aber scharf begränztes weisses Band bezeichnet ist. Die Streifung ist grob und unregelmässig; die Spirallinien erkennt man stellenweise sehr deutlich mit blossem Auge. Mündung wie bei der typischen lucorum. Die Dimensionen sind: grösster Durchmesser 54, Höhe 46 Mm., Höhe der Mündung, den Rand mitgemessen 26, Durch- messer 31 Mm. Bei dem abgebildeten Exemplar ist der Nabel nicht ganz geschlossen, der Spin- delrand röthlichbraun, in seiner Mitte heller röthlich, eine Erscheinung, die man sehr häufig 20 Taf. XCVII.u.XCIX. Fig.1023. 1024. 1025.1026.1027.1028.u.1029. beobachtet; mitunter ist sogar die Mitte des Spindelrandes rein weiss. 1023. Ein Exemplar aus Kurdistan, also von der Ostgränze. des Verbreitungsbezirkes. Die Schale ist dick und schwer, die Bänder auf rein weissem Grunde scharf ausgeprägt (1. 23. 4. 5), Wachsthumstriemen nur spärlich, die Mündungs- wand mit einem dünnen, rothbraunen Callus be- legt, Columellarrand ziemlich hellbraun , Nabel ganz geschlossen. Es nähert sich diese Form durch die dicke Schale und die relativ grosse Mündung der var. euphratica von Martens Vorder. Conch. p. 18 t. 4 Fig. 22. Diese ist aber viel mehr ge- drückt, mit tieferer Naht und offenem Nabel. Der Typus der euphratica könnte übrigens der — allerdings nicht sehr characteristischen — Abbildung nach ein ganz abnormes Individuum sein, wie man sie an allen Fundorten beobach- tet. Mir liegen sechs ganz gleiche Exemplare aus der Löbbecke’schen Sammlung vor. Die Dimensionen des abgebildeten Exem- plars sind: grösster Durchmesser 50, Höhe 44 Mm , Höhe der Mündung 26, Durchmesser 21 Mm. 1024. Eine etwas gedrückte, starkschalige Form aus Oberitalien, auffallend durch ihre Fär- bung. Die Bänder sind ober- und unterhalb des weissen Mittelstreifens zu swei gleichmässigen breiten Binden zusammengeflossen, welche nur an der Naht und gegen den Nabel hin die Grundfarbe vortreten lassen; erst auf den obe- ren Umgängen löst sich das erste Band los. Der Spindelansatz ist tief kastanienbraun, ebenso die Mündungswand; dagegen zeigt die Mitte des Spindelrandes, dem weissen Raum um die Nabel- gegend entsprechend, nur einen ganz schwachen röthlichen Anflug. Die Dimensionen sind: grösster Durchmesser 45, Höhe 35 Mm. Höhe der Mündung 22, Breite 27 Mm. 1025. Gleichfalls eine gedrückte italienische Form, welche ich selbst bei Bologna sammelte. Sie erinnert durch ihre Zeichnung an die kleinasiatischen Formen, welche in den Samm- lungen als Hel. taurica durch Parreyss ver- breitet sind; die Bänder bestehen aus unregel- mässigen, an den Anwachsstriemen verbreiterten Flecken. Das Gehäuse ist dickschalig, der Mundrand für Hel. lucorum auffallend stark, Spindelrand eigenthümlich zusammengedrückt, eine fast senkrechte Fläche nach vorn bildend. den Nabel nicht ganz deckend. 1026. Schliesst sich durch das Ueberwiegen des Gewindes und die Kleinheit der Mündung unmittelbar an Hel. onixiomicra Bourg. an, welche nur eine etwas weitergehende Ausprä- gung dieser Form sein dürfte. Sie entspricht auch ungefähr den Kennzeichen , welche Mous- son von seiner var. rumelica gibt, nur ist der Nabel auffallend weit offen, so dass man den zweiten Umgang erkennen kann. Die Färbung ist sehr intensiv, auch der Raum um den Na- bel mit braunen Flecken erfüllt, das fünfte, sonst meist scharfbegränzte Band in Flecken zerfallen. Ich erhielt eine Anzahl sehr schöner Exemplare durch Parreyss aus Rumelien, 1027. Eine der sonderbarsten Formen mei- ner Sammlung, die in Färbung und Habitus sehr an die nordaustralische Hel. Fraseri erin- nert. Das Gehäuse ist stark in die Länge ge- zogen, 41 Mm. hoch bei 45 Mm. grösstem Durchmesser, die Mündung ist auffallend schräg, der obere Mundrand inserirt sich unter dem vierten Band, das von dem dritten durch einen breiten Zwischenraum getrennt ist. Der Spin- delrand ist callös und nach vorn gewendet, wie bei 1024, am Ansatz tief kastanienbraun, in der Mitte weiss, eine enge Perforation freilassend. Unter der Naht verlaufen eine Strecke weit sehr deutliche Spirallinien. Ich erhielt diese Form, welche ungefähr der Helix straminea var. elongata Bgt. entspricht, zu Bari in Apulien, Kadel NUN. 1028. 29. Helix Buchii Dubois. Testa obtecte vel clause perforata, contcoglo- bosa, tenuiscula, rugosa, pallidissime fulva, faseüis 5 fuseis ornata, spira co- noidea, obtusa; anfr. 4"/2 convexiusculi, rapide accerescentes, ultimus ventrosus, antice subdescendens ; apertura obliqua, ampla, lunato-ovalis, intus alba, fasciata ; peristoma album, marginibus remotis, dextro subsimplice , columellari dilatato, subrecto. Diam. maj. 50, alt. 45 Mm. Tafel XCIX. Fig. 1030. 1031. 1032. u. 1033. 21 Heli Buchii Dubois (ubi?). — Pfeiffer Mo- nogr. III. p. 181. — Mart. Oh. ed. II. t. 48. f. 6. 7. — Mousson Coq. Schläfli II. p. 33. — von Martens Vorderas p. 16 t. 4 fig. 20. Auf den ersten Blick der Hel. pomatia zum Verwechseln ähnlich, scheidet sich diese Art doch immer durch ihre relativ geringere Höhe und die grössere Verbreiterung des letzten Umganges. Die Färbung ist dieselbe wie bei blassen Exemplaren der pomatia, doch sind die Binden im Durchschnitt etwas deutlicher, meis- tens alle fünf vorhanden, das oberste am schwächsten und noch am ersten fehlend. Auch die Sculptur ist wenig von der von pomatia ver- schieden ; Pfeiffer in der Originaldiagnose nennt sie zwar distincte decussata, aber an fünf mir vorliegenden Exemplaren sind die Spirallinien durchaus nicht deutlicher, als bei pomatia. Der Hauptunterschied liegt in der Form der Mün- dung; dieselbe ist mehr querverbreitert, als bei pomatia, in Folge davon der Spindelrand weni- ger senkrecht und mehr gestreckt. Pfeiffer nennt in der Originaldiagnose den Columellar- rand seltsamer Weise fere verticalis. Trotzdem kann nach der Abbildung von Martini-Chemnitz kein Zweifel darüber sein, dass meine Exem- plare zu seiner Art gehören. Mundrand ein- fach, doch an ausgewachsenen Exemplaren mit einer ganz dünnen weissen Lippe belest, Gau- men weiss mit deutlichen Bändern. Der Spin- delrand am Ansatze ausgebreitet, die. ziemlich weite Perforation mehr oder weniger deckend oder selbst ganz schliessend. Als Fig. 1029 gebe ich die Abbildung eines etwas höheren Exemplares, 41 Mm. hoch auf 47 Mm. Breite, dadurch also sich ganz der pomatia anschliessend, aber im Uebrigen eine ächte Bucher und vom selben Fundort wie das andere. Aufenthalt: im Caucasus und in Trans- caucasien, sowohl im Gebiet des schwarzen als in dem des caspischen Meeres. Anmerkung: In den Sammlungen findet man diese Art nicht selten unter dem Namen Abi- chiana Bayer, der meines Wissens nirgends publieirt ist; unter demselben Namen gehen aber auch Formen der taurica resp. lucorum. 1030. 1031. Helix pachya guignat. Testa imperforata globosa vel elongato-globosa, solida, rugose striata, apice laevi, can- dida, zonulis castaneis obsoletis, zona alba mediana, utrinque distincte casta- neo marginata ornata, superne liners spiralibus impressis subcancellata; an- Rossmässler’s Iconographie IV. Bour- fractus 5 convexiusculi, superi spiram conicam formantes, ultimus inflatus, ad aperturam parum descendens; sutura suberenulata ; — apertura rotundata pa- rum lunata; peristoma simplex, ıintus candide incrassatum, columella callosa, subrecta, marginibus callo Junctis. — Diam. maj. 46, alt. 45, alt. apert. 30 Mm. ” 44, ” 50, $2) „ 30 ” Helix pachya Bourguignat Amen. II. p. 180 t. 21 fig. 6—9. Helix texta Mousson mss. — (fr. Coq. Roth ». 32. Gehäuse ungenabelt, kugelig oder etwas in die Länge gezogen, festschalig, rauh, aber ziem- lich regelmässig gestreift und obenher durch tief eingedrückte Spirallinien schwach gegittert, die ersten Umgänge glatt; weiss, an gut erhaltenen Exemplaren mit einer dünnen, gelbbraunen Epi- dermis überzogen, mit undeutlichen kastanien- braunen Bändern umzogen (1. 23. 45), immer auffallend durch die breite, helle, zu beiden Seiten ganz dunkel gesäumte Mittelbinde. Fünf gewölbte Umgänge, die oberen bilden ein kegel- förmiges Gewinde, das sich mehr oder weniger von dem aufgeblasenen, an der Mündung nicht sehr herabsteigenden letzten Umgang absetzt. Die Naht ist leicht crenulirt. Mündung gross, gerundet, nur wenig ausgeschnitten, Mundsaum einfach, innen mit einer weissen Lippe belegt, nicht umgeschlagen, Spindel verdickt, ziemlich gerade, die beiden Insertionen durch einen mit- unter sehr dicken Callus verbunden. Es liegt mir eine grosse Reihe von Exem- plaren vor, welche Herr Löbbecke in Banias in dem oberen Jordangebiete sammelte. Nur die kleineren, todtgesammelten Exemplare stimmen mit Bourguignat’s Abbildung, in der Beschrei- bung ist namentlich die eigenthümliche Spiral- sculptur der oberen Hälfte nicht erwähnt, welche keine andere der Gruppe Pomatia so auffallend zeigt. Im Uebrigen hat unsere Art viel Aehn- lichkeit mit der Hel. figulina von Rhodos. Eine kleinere, mehr der Bourguignat’schen Abbil- dung entsprechende Form sammelte Löbbecke bei Beirut. Nach Bourguignat ist sie weit ver- breitet durch Syrien, Egypten und Nordafrika, doch scheint mir letztere Angabe der Bestäti- gung zu bedürfen. 1032. 33. Helix guignat. Testa imperforata, globosa, albida, zonis dua- bus vel tribus castaneis eingulata, Tugoso- striata, nitidiuscula, anfractus 5 con- vewiusculi, celeriter accerescentes, ultimus 3 ” asemnis Bour- 22 Tafel ©. Fig. 1034. 1035. u. 1036. magnus, dilatatus, ad aperturam leniter | dung weit gerundet, mondförmig, wenig schief, descendens. Apertura lunato-rotundata, intus albida, parum obliqua, peristomate simplice, crasso, intus albolabiato, mar- gine columellari reflexo, appresso, supr« regionem umbilicarem dilatato, callo tenui cum supero Juncto. Diam. ma). 42, alt. 42, alt. ap. 26 Mm. Helix solida Ziegler in sched. — Albers — von Martens Helic. ed. II. p. 142, non Kr: Helis asemnis Bourguignat Amen. IL. p. 176. t. 24, fig. 4. 5. Gehäuse ungenabelt, dickschalig und schwer, ziemlich kugelig, kreideweiss oder schwachgelb- lich, gewöhnlich nur mit zwei breiten, durch eine weisse Mittelbinde getrennten Bändern, von denen bisweilen das untere noch einmal gespal- ten ist. Sculptur aus mehr oder mmder dicht- stehenden, rauhen Anwachsstreifen; kurze un- regelmässige Spirallinien sind nur mit der Loupe zu erkennen. Frische Exemplare haben einen schwachen Glanz Fünf gut gewölbte Um- gänge, rasch zunehmend, der letzte sehr gross, langsam nach der Mündung herabsteigend. Mün- innen weiss oder rosa; Mundsaum einfach, aber dick und innen mit einer weissen Lippe belegt, Spindelrand umgeschlagen, fest angedrückt, über die Nabelgegend ausgebreitet und hier in einen Callus übergehend, welcher beide Ränder ver- bindet. Es steht diese Art nicht der Helix ligata nahe, mit der sie Bourguignat vergleicht, son- dern der cincta; was Mariens (Vorderasiat. Conch. p. 19) als cincta von Hausknecht bei ‚Aleppo gesammelt, anführt, ist unsere Art, die immer einen weissen Mundsaum hat, während Hel. eincta, soweit ich sie kenne, immer braun ist. — Hel. solida Albers p. 142, von der Pfeiffer Mon. Hel. vol. VI. p. 227 sagt, sie sei „evidenter diversa“ von «asemmnis, ist entweder eine langgezogene Form unsrer Art oder viel- leicht auch die vorige. Aufenthalt: in den kleinasiatischen und syrischen Gebirgen; im Taurus (Bourguignat), im Libanon (Albers). Von den abgebildeten Exemplaren wurde das eine bei Pompejopolis, das andere bei Iskenderun von Herrn Löbbecke gesammelt. Aral 1 1034. 35. Helix anctostoma Martens. Testa imperforata, globosa conica, spira sub- turrita, solida, ponderosa, irregulariter striata, albido-grisea, fascis duabus latis griseo-fusceis ornata; anfractus 5!'e valde convexi, leniter accrescentes, ulti- mus non dilatatus, ad aperturam parum descendens. Apertura parum lunata, parva, rotundeta, peristomate incrassato, subreflexo, fusco, margine collumellari albodentato, marginibus approximatis, callo conspieuo, castaneo - fusco junctis. — Diam. 35, alt. 36, alt, apert. 18 Mm. eincta var. anctostoma von Martens Vorderas. Conch: p. 19 t. 4 fig. 21. Von Martens hat geglaubt, diese eigenthüm- thümliche Form zu cincta ziehen zu müssen. Mir liegen ausser zwei von Hausknecht bei Orfa gesammelten Exemplaren auch solche vor, die Löbbecke bei Iskenderun (Alexandrette) und zu Pompejopolis bei Mersina in Cilicien gesammelt, beide Mal mit Hel. asemnis zusammen ohne eine von Helix u | Spur von Uebergang, ich glaube sie daher als eigene Art anerkennen zu müssen. Sie unterscheidet sich von allen verwandten Arten durch die Kleinheit der Mündung dem Gewinde gegenüber. Die Umgänge — 5!/» bis 6 — sind sehr stark gewölbt, nehmen aber lang- sam zu, die Mündung ist durch die Mündungs- wand nur sehr wenig ausgeschnitten, Mundrand dick mit einem braunen Callus belegt, der Spin- delrand mit einem starken, meistens helleren Zahnhöcker; von dem ausgebreiteten Spindel- rande aus erstreckt sich ein starker brauner Callus über die ganze Mündungswand. Die Fär- bung ist die von solida, grauweiss mit zwei breiten, oft ziemlich verloschenen Binden. Aufenthalt: in Kleinasien und Syrien. Orfa (Hausknecht); Pompejopolis, Iskenderun (Löbbecke). 1036. Helix melanostoma var. Ich bilde hier ein Exemplar der nordafrika- nischen Form ab, welche sich von der Normal- form constant durch die bedeutendere Grösse un- Tafel C. Fig. 1037. 1038. 1039. 1040. 1041 — 1043. 23 terscheidet. Sie hat im grösseren Durchmesser 35 Mm. bei fast gleicher Höhe. Bourguignat (Mal. Alg. I. p. 96) erwähnt Exemplare bis zu 42 Mm. Durchmesser und 50 Mm. Höhe. Es ist diese colossale Entwicklung in Algerien und Tunis um so auffallender, als die aegyptischen Formen (nueula Parr., rugosa Ant. Rossm. fig. 577. 78. 79.) immer auffallend klein bleiben. Aufenthalt: Das abgebildete Exemplar aus den Umgebungen von Tunis, von Herrn von Tiesenhausen gesammelt; auch in Algerien ver- breitet und nach Bourgwignat bis über 800 Me- ter ansteigend. Helix melanostoma bietet einen ganz eigen- thümlichen Verbreitungsbezirk durch ihr Vor- kommen in Südfrankreich, während sie in Spa- nien, Italien und Griechenland, sowie in Vor- derasien fehlt, also im Uebrigen rein auf Nord- afrika beschränkt ist. Payraudeau’s Angabe, dass sie auf Corsica vorkomme, bedarf der Be- stätigung. Nach Draparnaud und Moquin- Tandon ist sie am häufigsten in den Umgebun- gen von Marseille. Sollte hier nicht eine Ein- schleppung aus alter Zeit vorliegen? Hel. mela- nostoma ist noch eine beliebte Speise und in ganz ähnlicher Weise ist ja Hel. pomatia in Schweden und Livland und in neuerer Zeit Hel. lactea, alonensis und vermiculata in Bra- silien und den Laplatastaaten eingeführt worden. 1037. Helix ligata var. testa faseüis 5 rufes- eentibus angustis, columella et pariete aperturali rufescentibus. Diam. ma). 34, alt. 32 Mm. Es ist dies die Form, welche Adami (Calabr. p. 10) als Hel. albescens Jan auf- führt; sie kann aber mit Rossm. Fig. 585, 586 unmöglich identifieirt werden, da Rossmässler l. e. ausdrücklich anführt, dass bei dieser aus Oberitalien stammenden Form der Nabelfleck weiss sei. Die Form ist ganz die von ligata; von den fünf schmalen, doch deutlichen Bändern ist das zweite meist nur als eine Linie vorhan- den, während die vier anderen ziemlich gleich- breit sind. Der Nabel ist vollständig geschlos- sen, doch an der Stelle des Ritzes noch vertieft, der Mundsaum innen mit einer röthlichen Lippe; auch die Spindel ist rothbraun und ein schwa- cher, nicht deutlich abgegränzter, ebenfalls roth- brauner Callus zieht sich über die Mündungs- wand. Die bei ligata sonst sehr deutlichen Spirallinien sind fast obsolet und nur stellen- weise unter der Loupe zu erkennen. ı Aufenthalt: in Calabrien, das abgebildete Exemplar bei Sorbo von Adami gesammelt. 1038. 39. Helix pachya Bour- guignat. Diese Form, von Löbbecke bei Beirut ge- sammelt, dürfte wohl den Typus darstellen, auf welchen Bowrguignat seine Art gegründet. Von den von mir 1030 und 1051 abgebildeten For- men von Banias weicht sie durch geringere Dimensionen , vollständiges Zurücktreten der Spiralsculptur und der characteristischen Fär- bung ab, nähert sich aber ebendadurch der Hel. figulina von Rhodos. Die Sculptur erin- nert sehr an Helix asemnis Bourguignat (solid« Ziegler). Von demselben Fundorte habe ich übrigens auch Exemplare mit deutlicher Spiral- sculptur und einzelne mit prächtiger Gitterung. — Gerade diese Gruppe bedarf noch sehr einer Revision. —- 1040. Helixligata var. testa minore, dis- tinetissime quadrifaserata. Eine reizende Varietät, ziemlich klein, kuge- lig, mit vier sehr deutlichen scharfbegränzten Binden, von denen zwei auf die oberen Um- gänge weiter greifen , im Uebrigen aber durch zahlreiche Uebergänge mit der neapolitanischen Form der Helix ligata (Gussoneand Shuttl.) verbunden. Tiberi hat ihr sehr unnöthigerweise einen neuen Artnamen (Hel. pomatella) gege- ben. Die Bänder sind 1. -—. 3. 4. 5., nicht sel- ten ist aber auch das zweite als eine schmale Linie vorhanden. Aufenthalt: in Süditalien; ich besitze sie aus der Capitanata und von Assisi. 1041. 42. 43. Helix ligata var. Ich bilde hier noch zwei Formen dieser viel- gestaltigen Art ab, welche dem Typus der Hel. Gussoneana Shuttleworth angehören. Ich hege keinen Zweifel, dass diese, und nicht Helix se- cernenda Rossmässler, Fig. 289, die ächte ligata Müller ist, deren Vorkommen meines Wissens auf Italien, und zwar besonders dessen niittleren und südlichen Theil, beschränkt ist. Aus dem Orient und von der Balkanhalbinsel kenne ich die ächte ligata nicht. Sie lebt, wie Tiberı in Bull. Mal. Ital. II. 1869 p. 119 richtig be- merkt, nicht in der Umgebung von Neapel, son- dern auf den Vorhügeln der Apenninen, wird aber in Unmassen nach Neapel gebracht und dort gegessen. Die beiden abgebildeten Exem- plare dürften so ziemlich der var. campan« und var. praetutia Tib. 1. cit. entsprechen, die Ab- bildungen im Bulletino sind etwas mangelhaft. 3*+ 24 Tafel CI. Fig. 1044. 1045. u. 1046. Pat.e Cl: 1044. Helix Engyaddensis Bour- guignat. Testa imperforata, turbinato-globosa, temuis, striata, fusco-.albida, fascüs 5 (1. 23. 4.5.) fuseis ornata; anfractus 4 con- vexiusculi, celeriter accrescentes, apice laevissimo, fusco, sutura lineari; anfr. ultimus permagnus, inflatus; apertur« ovalıs, aperta, altitudine latitudinem valde superante, columella obligua, callo tenuissimo late expanso tecta, peristomate simplice, marginibus remotis, basali ex- panso, appresso ; fauce vineo-fuscescente, fasceüs conspieuis. Epidermis tenuissima, nitens. Alt. 33, diam. 32, alt. apert. 27 Mm. Var. parum gracilior, aperturae altitudine 25 Mm. tantum attingente. Helix Engaddensis Bourg. Testac. nov. 1852 P= LI. — Cat. raıs2p. 4151. 1.79,42.43. Durch Herrn Dr. Kersten erhielt ich eine Anzahl Exemplare, welche bis auf ganz gering- fügige Einzelheiten mit Bourgiignat's Figur und Beschreibung übereinstimmen. Das Ge- häuse, durch das ungemeine Vorwalten des letz- ten Umganges und die geringe Zahl der Win- dungen an Hel. aperta erinnernd, ist dünnscha- lig, stark gestreift, weissgelblich, mit einer dün- nen bräunlichgelben Epidermis überzogen und mit fünf scharfen, braunen Bändern geziert, von denen das zweite und dritte auf dem letzten Umgang regelmässig zusammenfliessen, so dass Bourguignat nur vier Bänder erwähnt. Der Wirbel ist sehr glatt und glänzend. Die vier Umgänge nehmen sehr schnell zu, so dass der letzte fast drei Viertel des Gehäuses einnimmt. Mündung sehr gross und offen, weit höher als breit, die Columella sehr schief und mit einem ganz dünnen, weisslichen Callus belegt, der Mundsaum einfach, dünn, scharf ‚ an der Spin- del umgeschlagen und fest angepresst. Die Mündung ist inwendig bräunlich weingelb mit deutlichen Bändern. Aufenthalt: in Palästina; am todten Meer (Bourguignat) ; in der Umgebung von Jerusalem (Kersten). — 1045. Helix prasinata Roth. „Testa imperforata, turbinato - globosa, striata, tenuis, prasina, epidermide mox decidua induta, obsoletissimis et angustissimis faseüis cingulata; spira brevis, acuta ; anfr. 4/2, superiores subplani, ultimus amplissimus et vesicalis. Apertura parum obliqua, luınato-ovalis, intus livida, inter- dum margarıtacea; peristoma simplex, marginibus callo junctis, dextro recto, acuto, columellari vix arcuato, incerassato, adnato.“ Diam. maj. 30, min. 24, alt, 31 Mm. Helix prasinata Roth in Mal. Bl. 1855 II. p. 31. t.1, f. 1.2. — Pfr. Mon. IV. p.160. Durch die Güte des Herrn Professor Kriech- baumer in München liegen mir zwei Roth’sche Original-Exemplare dieser vielfach verkannten Art vor, nach denen ich sie als eine gute, von der vorigen sicher unterschiedene Art anerken- nen muss. Die Gestalt ist allerdings ziemlich ähnlich, aber prasinata ist viel kräftiger ge- baut, stärker gerippt, der letzte Umgang weni- ger aufgetrieben, etwas von oben her zusam- mengedrückt, so dass der obere Theil des Ge- häuses regelmässiger conisch erscheint; die Mündung ist kleiner, der Spindelbeleg viel dicker und in die Augen fullender. Dann ist die Färbung eine ganz andere, durch die grün- liche Epidermis schimmern kaum hier und da Spuren von Bändern hindurch, besonders auf den oberen Umgängen; die Mündung ist innen unbestimmt braungelb ohne Spur von Bändern. Aufenthalt: in der Umgebung von Jeru- salem (Roth). 1046. Helix cavata Mousson. „Testa imperforata, ovato-globosa, solidula, plane striatula, sordide albida, fascüs dilutis griseis ornata; spira conoidea, obtusa; anfr. 4 convexiusculi, primi minuti, ultimus elongato - inflatus, aper- tura magna, obliqua, lumato-ovalis, intus grisea; peristoma rectum, margine dextro intus sublabiato, columellari in- crassato, leviter arcuato, fornicatim reflexo, late adnato.“ (L. Pfr.) Diam. ma). 30, altit. 30, alt. apert. 22 Mm. Helix cavata Mousson Coq. Bell.p. 21. — Pfr. Mon. IV. p. 160. Helix figulina var. Bourg. Cat. rais. p. 15 t. 1. fig. 44. 45. Gehäuse vollständig undurchbohrt, etwas oval-kugelig, ziemlich festschalig, flach gestreift, schmutzig weiss mit mehr oder weniger undeut- lichen, verwaschenen Bändern, die häufig nur auf den oberen Windungen sichtbar sind Vier Tafel CI. Fig. 1047. 1048. u. 1049. 25 ziemlich gewölbte Umgänge; die oberen bilden ein kegelförmiges, abgestutztes Gewinde, der letzte ist stark aufgetrieben. Mündung weit, schräg, ei-mondförmig, innen grauweiss; Mund- rand scharf, aussen mit einer schwachen Lippe belegt, Spindelrand verdickt, etwas gebogen, am Ansatz weit ausgebreitet und in einen dünnen Gallus übergehend, welcher die Mündungswand überdeckt. Es gehört diese Form zu einer für Vorder- asien charakteristischen Gruppe, deren Sichtung zu den schwierigsten Aufgaben gehört. Leider ist das Material aus diesen Gegenden sehr schwer zu beschaffen und bin ich darum noch nicht in der Lage, eine richtige kritische Bearbeitung der Gruppe vorzunehmen. 1047. 48. Helix reyss. Testa subobtecte perforata, subglobosa, solida, eonferte oblique striata, albida, faseüis 5 castameis ornala, epidermide tenuissima fuscescente induta; spira subconoideo- convexa, anfr. 4\|2 convexi, rapide acceres- centes; ultimus ventrosus, antice leviter descendens, apertura diagonalis, lunato- rotundata, parum lunata, intus 5 fas- ciata, nmitida; peristoma album, intus leviter labiatum, marginibus conniventi- bus callo mitido junctis, dextro recto, obtuso, columellari superne ad modum trianguli dilatato, umbilicum subtegente. Diam. maj. 28, alt. 26 Mm. „ ” 25, ” Cr) Helix Nordmanni Parreyss in sched. — Mousson Coq. Bell. p. 366. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 167. — Bourguignat Amen. Il. p. 179. — Mousson Cog. Schl. 1863 p. 310. Gehäuse ziemlich weit durchbohrt, doch der Nabel fast ganz bedeckt, fast kugelig, festscha- lig, dicht aber fein gestreift, weisslich, mit fünf fast immer getrennten, mitunter halbunterbro- chenen Bändern, mit einer dünnen, braungelben Epidermis überzogen, von der aber selten mehr als Spuren erhalten sind. Gewinde convex kegelförmig, etwas excentrisch aufsitzend; vier und ein halber Umgang, sehr schnell zunehmend, der letzte bauchig und vornen leicht herabstei- Nordmanni Par- gend. Mündung diagonal, weit mondförmig, wenig ausgeschnitten, innen glänzend mit fünf Bändern. Mundsaum scharf, innen weissgelippt, die Mundränder genähert, durch einen Callus verbunden, der Spindelrand weiss, oben in ein breites Dreieck ausgebreitet, das sich auffallend weit nach vornen ansetzt und hinter sich einen Eingang in den Nabel lässt. Pfeiffer sagt von unserer Art: apertura in- tus concolor; ich kenne sie nur mit fünf deut- lich sichtbaren Bändern im Gaumen. Eine sehr kenntliche, nicht leicht zu ver- wechselnde Art, welche in den Ländern südlich vom Caucasus, Somchetien, Imeretien und Ar- menien zu herrschen scheint; meines Wissens ist sie noch nirgends abgebildet. 1049. Helix tristis Pfeiffer. Testa imperforata ovato - globosa, tenuis, striata, lineis spiralibus obsolete decussata , oli- vaceo-fusca, rufo 5 fasciata, spira par- vula, conoidea; anfr. 4 comvexiusculi, ultimus inflatus, antice leniter descendens ; apertura lunato-ovalis, parum lunata, intus nitida, fasciis esxternis pellueenti- bus, peristoma simplex, rectum, margine columellari dilatato, reflexo, appresso,. — Diam. maj. 23, alt. 23 Mm. tristis Pfeiffer Proc. zool. Soc, 1845 p. 66. PRil. 1009.11. t.. 90f19: 3: Chemn. ed. II. t. 28 fig. 20.32, :— Moquin Tand. Hist. nat. t. 14 f. 15.16. ceratina Shuttl. Mitth. nat. Ges. Bern 1845 ». 66 (nomen tantum). Gehäuse undurchbohrt, oval-kugelig, dünn- schalig, fein gestreift und durch feine Spiral- linien schwach gegittert, olivenbraungelb mit fünf rothbraunen Bändern, von denen 2 und 3 häufig verschmelzen. Gewinde klein, etwas ke- gelförmig; Umgänge 4'/2, gut gewölbt, der letzte aufgeblasen und vornen allmählig, aber ziemlich tief herabsteigend; Mündung weit gerundet, we- nig ausgeschnitten, Gaumen glänzend, die Bän- der immer deutlich sichtbar; Mundsaum ein- fach, scharf, gerade, der Spindelrand etwas ver- breitert, zurückgeschlagen und fest angedrückt; kein Callus auf der Mündungswand. Aufenthalt: auf Corsika bei Ajaccio. Helix Helix 26 Tafel CI. Fig. 1050. 1051. 1052. u. 1053. ade 1050. Helix foetens var. rhaetica M ousson.*) Differt a typo testa ma,jore, solidiore, anfracti- bus minime carinatis, subtus planatıs, fascia fere castanea, distinctissima. — Diam. major 27, min. 24, alt. 13 Mm. Helix rhaetica Mouss. mss. — Hel. zonata var. Gredler Tyrol. Ich habe über diese und die beiden folgen- den Formen am angegebenen Orte ausführlich gehandelt und kann hier darauf verweisen. Die var. rhaetica untersheidet sich von dem stumpf- gekielten Typus durch den Mangel jeder An- deutung einer Kante; die Windungen sind auf- geblasener, gerundet, der letzte stark in die Quere verbreitert, die Unterseite etwas abge- flacht. Nabel wie bei der typischen Form. Fär- bung dunkler, aber sehr intensiv, das in einer deutlichen hellen Zone liegende Band breit und fast kastanienbraun. Die Dimensionen übertref- fen die des Typus bedeutend. Mündung ganz die charakteristische der Hel. foetens, so dass ich nicht begreife, wie man diese Form als Va- rietät zu Hel. zonata ziehen konnte. Aufenthalt: in den Hochthälern von Rhein und Inn; im Etschthal und den sonstigen Thä- lern des Südabhanges der Alpen scheint sie nicht vorzukommen, vielmehr durch die Folgende ersetzt zu werden. 1051. Helix foetens var. cisalpina Stabile, Simdlis praecedenti, differt umbilico angustiore, anfractu ultimo subtus convexo, testa tenui, subpellueida, fere unicolore, fascia brunnea angusta, non albo-marginata, ornata. Diam. major 27, minor 23, 5, alt. 15 Mm. Helix foetens var, cisalpina Stabile Moll. Piem. p.58 t. 1, fig. 6. — Kobelt Jahrb. 1875. LI. p. 210. — vittata Jan sec. Parr. in coll., non Müller nec F. J. Schmidt. — Helix zonata var. vittata Albers — von Mar- tens p. 124. — Kobelt Cat. p. 13. — Helix Sebinensis Kobelt. Diese Form erinnert in der Gestalt, nament- lich durch die Erhebung des Gewindes und die Rundung der Umgänge, an die vorige, weicht aber Helix *) Ofr. Kobelt in Jahrb. Mal. Gesellschaft II. 1875. p. 206. vor allem ab durch das dünnere, fast durchsichtige Gehäuse und die Färbung; dieselbe ist gleich- mässig gelbbraun mit einem Stich in’s Grünliche, das Band schmal und nicht von einer helleren Binde eingefasst. Die Basis ist nicht abge- flacht, sondern gut gewölbt, der Nabel dadurch enger, als bei rhaetica; Mündung wie beim Ty- pus, der Mundsaum glänzend weiss. Sie weicht von der typischen Form so bedeutend ab, dass sie früher allgemein zu zonata gezogen wurde und ich ihr, da der Name vittata schon verge- ben, einen neuen Namen geben zu müssen glaubte. Aufenthalt: in den Alpenthälern von dem Iseo-See an bis zur Dora Baltea, das abgebil- dete Exemplar vom Iseo-See. 1052. Helix foetens var. Adamii. Differt ab Hel. cısalpıina umbilico latiore per- spectivo, anfractu ultimo subtus plano, fascia vix conspieua. Diam maj. 32, min. 28, alt. 18 Mm. Helix calabriensis Stentz in sched. (vix Jan), Helix foetens var. Adamii Kobelt Jahrb. II. 1879..2. 218: Der vorigen nahe verwandt und mit ihr zu- sammen vorkommend, aber unterschieden durch festeres, weniger glänzendes Gehäuse, schmales, mitunter fast verschwindendes Band, vollständig abgeflachte Unterseite und den auffallend wei- ten, alle Umgänge bis zur Spitze zeigenden Nabel. Aufenthalt: in der Umgebung des Iseo- Sees, von Adami entdeckt. 1053. Helix Argentellei Kobelt. Testa mediocriter umbilicata, depressa, tenuis, striata, subtilissime granulosa, rufescente cornea, fascia peripherica castanea, lata, pallide limbata; anfr. 5 regulariter ac- erescentes, convexiuseuli, spiram parım prominulam formantes, ultimus ad aper- turam descendens, apertura late et ob- lique lunata, vwalde obliqua; peristoma album, margine supero recto, externo et basali breviter expansis, columellari dilatato. Diam. maj. 25, min. 22 Mm. Var. minor, umbilico paullo latiore, diam. ma). 15 — 20 Mm. Helix Argentellei Kobelt Nachr. Bl. 1572 p. 49; — von Martens Mal, Bl. 20. 1873 DY Sant oa: Tafel CIII. Fig. An Hel. planospira Desh. Exp. Mor. p. 161? Gehäuse mässig weit genabelt, niederge- drückt, dünnschalig, ziemlich durchscheinend, rauh gestreift, die Oberfläche sehr fein gekörnt, wenig glänzend, roth-hornbraun mit einem brei- ten, peripherischen, kastanienbraunen Bande, das in einer breiten hellgelben Zone nahe dem oberen Rande derselben liegt; die Nabelgegend ist häufig heller gefärbt. Die fünf gut gewölb- ten Umgänge nehmen regelmässig zu, der letzte steigt vor der Mündung deutlich herab. Die Mündung selbst steht sehr schräg und ist weit mondförmig; der Mundsaum ist weiss, nur we- nig verdickt; der obere Rand verläuft einfach. der äussere und untere sind wenig ausgebreitet, der Columellarrand ist dreieckig verbreitert und deckt einen Theil des Nabels. Die Dimensionen sind sehr wechselnd, doch liessen sich unter ca 90 Exemplaren, die ich seiner Zeit erhielt, ohne Zwang eine grössere und eine kleinere Form unterscheiden. Aufenthalt: St. Elias im Taygetos, 2000 Meter über dem Meere,- gesammelt von den Herren Raymond und d’Argentelle. Ed. von Martens 1. c. zieht Hel. zonata var. Bourgs. Cat. rars. 9.20 1..1f.7.a..b. hierher; ich kann weder in der Figur, noch in der Beschreibung genügende Gründe dafür fin- den; halte vielmehr Bourguignat’s Art, von der ihm nur ein Exemplar vorlag, für eine gute Art, wie die Gebirge der Balkanhalbinsel trotz aller neuen Entdeckungen wohl noch eine hübsche Anzahl beherbergen werden. 1054. Helix Kollari Zelebor. Testa aperte umbilicata, depressa, tenuiuscula, 1054 u. 1055. 27 striatula et sparse, praecipue ad peri- pheriam, pilosa (pilis in adultis fossulas modo rvelinquentibus), cornea, fascia rufa utrinque albido-marginata ornata, spira viw elevata; anfr. 5’ vix convexiusculi, ultimus depressus, antice descendens, basi circa umbilicum mediocrem , per- spectivum pallidus ; apertura diagonalis, late rotundato-lunaris; peristoma album, sublabiatum, marginibus conniventibus, dextro breviter expanso, basali reflexo, columellari dilatato, patente. — Diam. maj. 17° — 23, minor 15 —17, alt. 7 — 9 Mm. Kollari Zeleb. mss. — Pfr. in Malak. Bl. III. 1856. 9.180. — Monogr. Helic. IV. p. 274 No. 1745. — Campylaca Albers ed. II. p. 124. — Gehäuse offen genabelt, niedergedrückt, fein gestreift, mit einzelnen, zerstreut stehenden, bei ausgewachsenen Exemplaren meistens abgeriebe- nen Haaren besetzt, hornfarben, mit einem schmalen braunen Band in weisser Binde um- zogen. Gewinde wenig erhaben; 5!/2 stark ge- wölbte Umgänge, der letzte gedrückt, nach der Mündung hin herabsteigend, Mündung diagonal, weit gerundet-mondförmig, Mundsaum weiss, schwach gelippt, die Ränder mit den Insertionen ziemlich genähert, der obere ausgebreitet, der äussere umgeschlagen, der Spindelrand verbreitert. Es gehört diese Form in die nächste Ver- wandtschaft der /oetens, ist aber durch das dünnere Gehäuse und die Behaarung genügend von ihr unterschieden. Aufenthalt: in Serbien. Helix Tafel 1055. Helix planospira var. padana. Testa mediocriter umbilicata, orbieulato-convexa, margine basali dilatato umbiliei tertiam partem tegente. Diam. maj. 25, min. 21, alt. 13 Mm. Helix planospira Pfr. Mon. Helie. I. No. 907 a. Mart. Chemn. ed. II. tab. 113. fig. 1.3. — Helix umbilicaris var, padana Stabile Moll. Piem. p. 55 t. 1 fig. 5. — Es ist diess die Form aus dem oberen Po- thal, in welcher Küster und Pfeiffer die ächte Hel, planospira Lamarck im Gegensatz zu der *) Ofr. Kobelt in Jahrbücher deutsch mal. CHI.” östlicheren umbrlicaris Brumatı erkennen wol- len. Sie unterscheidet sich von dieser in den Sammlungen häufigeren Form durch den engeren Nabel, welcher zu mindestens einem Drittel vom Spindelrand überdeckt ist, und das mehr er- habene Gewinde, tritt also in der Form gewisser- massen zwischen umbılicaris und zonata. Ich habe am angegebenen Orte auseinander- gesetzt, warum ich nicht einsehen kann, dass gerade diese Form Lamarck’s Typus gewesen sein soll, und warum ich gerade die niederge- drücktere Form, Pfeiffers Helix umbilicaris, für Gesellsch. II. 1875 p. 197 ff}. 23 Tafel CIII. Fig. 1056. die typische planospira halte. Hier und da findet man auch noch den Namen hispana Linne für unsere Art; es stützt sich das darauf, dass Beck in Müller’s Sammlung sie unter diesem Namen gefunden; Linne's Diagnose entspricht durchaus nicht, Hanley hat sie auch nicht in seiner Sammlung unter diesem Namen vorgefun- den und meint, Hel. kispana Linne könne wohl Hyalina cellaria sein. Man thut also jedenfalls am besten, diesen Namen ganz fallen zu lassen, wie ja auch Pfeiffer vom vierten Band der Monographia Heliceorum an gethan hat. Aufenthalt: im oberen Pothale und seinen Seitenthälern, namentlich am Nordabhange des Apennin; eine kleine Varietät nach Stabile auch in den Euganeen. 1056. Helix planospira var. Differt a praecedente umbilico Tlatiore, a typo spira elatiore, apertura regulariter ro- tundata. Diam. ma). 27, min. 24, alt. 14 Mm. Es ist diess die von mir in den Jahrbüchern erwähnte Form aus Görz. In der Gestalt, namentlich dem erhobenen Gewinde, gleicht sie der vorigen Form, aber der Nabel ist weiter und nur ganz wenig durch den Spindelrand überdeckt. Das Gehäuse ist überhaupt kreis- förmiger. Die Windungen sind etwas aufgetrie- ben, aber regelmässig gerundet und die Mündung erscheint nicht in die Quere verbreitert. Fär- bung etwas dunkler als gewöhnlich, die hellere Binde nicht sehr auffallend, aber an beiden Sei- ten dunkler eingefasst, so dass man fast von drei Bändern sprechen könnte. Bis auf die dunkle Färbung entspricht diese Form so ziemlich der var. ilyrica Stabile, Ich erhielt zahlreiche schöne Exemplare aus der Umgebung von Görz durch Herrn A. von Tiesen- hausen. 1057. Helix planospira var. Testa depressa, umbilico lato, anfractu ultimo dilatato, margine basali subangulato. Diam. maj. 30, min. 26, alt. 15 Mm. Helix umbilicarıs Brumati Cat. Monfale. p. 28 No. 24. — Pfeiffer Mon. IV. »p. 274. umbilicaris var. vtalica Stabile Moll. Piem. p. 55. — Es ist diess wahrscheinlich die echte plano- spira Lamarck, durch die spira plana characte- risirt; das ziemlich kreisförmige Gehäuse ist niedergedrückt, so dass man das Gewinde in der Helix 1057. 1058. u. 1059. Profilansicht kaum erkennt, der Nabel weit offen, alle Umgänge bis zur Spitze zeigend, der letzte Umgang und mit ihm die Mündung sind stark in die Quere verbreitert, der Basalrand ist nicht wie bei der vorigen Form rein gerundet, sondern nahe der Insertion etwas winklig gebogen, die Basis überhaupt etwas abgeflacht. Es ist diess die ächte umbilicaris Brumati, von Stabile var. italica genannt im Gegensatz zu der höheren ülyrieca. Sie hat ihr Verbreitungscentrum im Gebiete der Brenta, das abgebildete Exemplar stammt aus dem Val. Sugano. 1058. Helix planospira var. Persimilis praecedenti, differt testa solidiore, apertura transversim ovali, margine columellari in umbilicum immerso. Diam. ma). 32, min. 27, alt. 16 Mm. I Die grösste mir bekannt gewordene Form, in der Gestalt der vorigen ähnlich, das Gewinde nur wenig höher, aber das ganze Gehäuse fest- schaliger, der letzte Umgang noch mehr in die Quere verbreitert, die Mündung dadurch noch breiter und aussen nicht abgestutzt, sondern rein queroval. Besonders characteristisch ist der Nabel; der Spindelrand ist in denselben förm- lich eingesenkt und verdeckt einen Theil, so dass die Bildung sehr an die var. padana er- innert. Aufenthalt: in Kärnthen, mitgetheilt von Ullepitsch. 1059. Helix planospiravar.etrusca. Differt a typo testa sub lente gramulata, an- fractibus primis interdum pilosis, peristo- mate latius reflexo, patulo.. — Diam. maj. 27, min. 23, alt. 14 Mm. Diese schon von Stabile erwähnte Form führt geographisch wie testaceologisch zur Helix seto- sula Briganti (setiplla Ziegler Rossm. 89) hinüber. Das Gehäuse erscheint unter der Loupe gekörnelt, junge Exemplare tragen sogar auf den ersten Windungen einzelne Haare, die Mün- dung ist wenig In die Quere verbreitert, nach aussen abgestutzt. der Mundrand umgeschlagen, aber nicht, wie bei planospira, gerundet, son- dern flach ausgebreitet, offenstehend. Nur der weite, alle Gewinde zeigende Nabel und das niedergedrückte Gewinde scheiden sie noch von setosula, zu der man sie ebensogut als Varietät ziehen könnte. Aufenthalt: im toscanischen und römischen Apennin. Late CRVs re: 1060,.u.1061:: ı ° 29 1060. Helix setosula Briganti*) var. calva. Von dem Typus — Rossm. fig. 89 — nur dadurch unterschieden, dass auf den letzten Um- gängen, auch mit einer starken Loupe, nur eine feine Granulirung, aber keine Haarnarben, ge- funden wird. Helix setosula ist trotz der guten Figur und Beschreibung bei Rossmässler I. e. vielfach verkannt worden, da man sie nur selten gut erhalten bekömmt und namentlich die Haare sich dann sehr leicht abreiben. In den Samm- lungen liegt unter ihrem Namen gewöhnlich die starkbehaarte Form aus Sieilien, welche ich Hel. benedieta genannt habe und weiter unten ab- bilde. Hel. setosula ist characteristisch für den süd- lichen Theil der italienischen Halbinsel und deren Gebirge, wo sie die oberitalienische planospira zu ersetzen scheint. Freilich ist es nicht leicht, sie von derselben zu scheiden, geographisch wie testaceologisch. Vom Typus unterscheidet sie al- lerdings leicht die aufgeblasenere Gestalt, die Gra- nulirung der Oberfläche und der engere Nabel, wodurch sie an zonata erinnert, von dieser wie- der scheidet sie das festere Gehäuse und der starkverdickte, umgeschlagene Mundsaum. Aber in den zwischen beiden Gebieten liegenden Län- dern kommen verdächtige Formen vor, welche auf den oberen Umgängen granulirt und selbst behaart sind. Von der vorigen Figur unter- scheidet sie fast nur noch der engere, steil ab- fallende Nabel. Unter solchen Umständen ist eine geographi- sche Umgränzung noch sehr schwierig, um so schwieriger, als die mittelitalienischen Gebirge noch gar zu wenig erforscht sind. Von Assisi habe ich noch die ächte planospira, in den Bergen um Rom herum herrscht schon setosula und Rossmässler's Typus stammt von dort. Wei- ter südlich scheint sich nur setosula zu finden; was Tiberi als planospira vom Monte Majella versendet, ist die abgebildete haarlose Form; *) Dieser Name, in den Atti della Reale Aca- demia delle Seienze, Napoli vol. II. 1825 p. 166 veröffentlicht und von einer Abbildung be- gleitet, ist weit älter als Rossmässler’s Veröffent- lichung des Ziegler’schen Namens und muss somit angenommen werden. Deck führt allerdings in sei- nem Index p. 26 Hel. setipila und setosula neben einander auf und eitirt zu ersterer Rossm. fig. 89; vielleicht hat er meine benedicta auf setosula Brig. gedeutet, was bei der ungenügenden Beschreibung wohl möglich wäre. brigantı I. c. sagt aber aus- drücklich: habitat in agro Salvitellensi (Prinei- pato citeriore), meint also die festländische Art, nicht die sicilianische, Rossmässler’s Iconographie IV, das abgebildete Exemplar habe ich mit seiner Öriginaletikette erhalten. Ganz ähnlich ist die glatte Form aus Calabrien, welche Adami sam- melte; auch bei ihr sind Haarnarben auf den ersten Umgängen zu erkennen. — Aus Sicilien habe ich die ächte setosula nie gesehen ; doch kommt ihr Hel. confusa Benoit, wie wir sehen werden, sehr nahe und ist wohl kaum mehr als eine Localabänderung. Wahrscheinlich kommt sie übrigens auch auf den jonischen Inseln und in Epirus vor; Mousson’s Hel. subzonata dürfte kaum von ihr verschieden sein, doch fehlt es mir an genügen- dem Material, um hier eine Entscheidung zu geben. Von Parreyss erhielt ich als Helix equestris von Corfu eine etwas kleinere und dünnschalige Form der setosula mit nur wenig verdiektem Mundsaum. 1061. Helix schlaerotricha Bourg. „Testa angustissime umbilicata, orbiculato-com- pressa, supra convexiuscula, subtus con- vexo-rotundata, non nitente, sat tenui, parum pellueida, corneo-castanea, circa umbilicum pallidiore, ac duabus zonulis pallidioribus eineta, in prioribus stria- tula, in ultimo grosse striata et pilis erectis, valıdis, atro-castaneis, in quin- cuncem dispositis, undique hirsuia; — spira convexiuscula, apice obtuso, mal- leato,; anfractibus 6 convexiuseulis, regu- lariter ac sat celeriter erescentibus, sutura valde impressa separatis; — ultimo pau- lulum majore, compresso -rotundato, ad aperturam lente descendente; — aper- tura obligua, lunata, transverse oblongo- rotundata; — peristomate albido, leviter incrassato, undique reflexo; margine columellari expanso, wumbilicum semi- obtegente, marginibus remotis, callo tenui Junctis.“ (Bgt.) Diam. ma). spee. dep. 26, min. 23, alt. 16 Mm. (see. Bgt. diam. 52, alt. 18 Mm. attıngunt). Helix schlaerotricha Bourguignat Moll nouv. lit. etc. vol. II.S. 106 p. 15 t. 1 fig. 1—4. Diese schöne Art bildet mit den beiden fol- genden eine engverwandte, für die südlichsten Gebirge unseres Faunengebietes characteristische Gruppe oder wahrscheinlich nur eine Art, indess reicht mein Material noch nicht hin, um alle drei zu vereinigen. Von Hel. schlaerotricha — wohl besser sclerotricha — liegt mir nur ein Exemplar unsicheren Fundortes vor, das aber bis auf die Dimensionen ganz mit Bourguwignat's Abbildung und Beschreibung stimmt. 4 30 Tafel CIV. Fig. 1062. 1063. u. 1064. Das Gehäuse ist für eine Campyläe eng ge- nabelt, die Nabelöffnung durch den Spindelrand zum Theil bedeckt, ziemlich kreisförmig, nieder- gedrückt, doch nicht so stark, wie die folgende Art, nach unten convex; nicht glänzend, dünn- schalig, doch nur wenig durchscheinend, gelb- lich hornfarben mit einem scharfen braunen hochstehenden Mittelband und zwei verwasche- nen an beiden Seiten, von denen namentlich das untere breit ist; — Bourguignat fasst die Fär- bung umgekehrt auf; — die oberen Umgänge sind fein gestreift, der letzte grob; sie sind mit starken, steifen, dunklen Haaren bedeckt, welche regelmässig und ziemlich dicht, doch weitläufiger als bei der folgenden Art stehen. Gewinde ge- wölbt mit stumpfem Apex, sechs gut gewölbte, regelmässig zunehmende Windungen mit tief ein- gedrückter Naht, die letzte gegen die Mündung hin langsam herabsteigend.. Mündung schräg, quereirund, doch bei weitem nicht in dem Grade verbreitert, wie bei der folgenden, Mundsaum weiss, schwach verdickt, allenthalben zurückge- schlagen, die Randinsertionen entfernt, durch einen ganz dünnen Callus verbunden. Aufenthalt: bei Chabet-el-Akra in der Kabylie von Letourneux entdeckt. 1062. Helix benedicta Kobelt. Testa umbilicata, orbiculato- depressa, supra plana, subtus subplanata, non nitens, tenuis, parum pellucida, corneo-rufescens, fascia castanea in eingulo lutescente vix conspieua, püis brevibus, erectis, atro- castaneis, in quincuncem dispositis undi- que confertim hirsuta; spira yplana, sutura gprofunde impressa; anfractus 5'/a convexi, ultimus dilatatus, subtus subplanatus, ad aperturam subito descen- dens. Apertura obliqua, transverse ob- longo- ovata, peristomate albido , leviter inerassato, undique reflexo, marginibus remotis, callo tenur junctis. — Diam. maj. 29, min. 24, alt. 15 Mm. Helix Lefeburiana Philippi Enum. Moll. I. 9. 130. IT. p.W1 11. mee Bier; Helix setipila Benoit Ill. t. IV. fig. 21.t. XII. fig. 2. — Pourguignat Amenit. II. t. 12 fig. 5 nee. Ziegl. Helix benedieta Kobelt Mal. Bl. XIX. p. 128. t. 4 fig. 4—6. Diese Art steht der vorigen sehr nahe, unter- scheidet sich aber von ihr durch den viel weite- ren, nicht überdeckten Nabel, das vom zweit- letzten Umgang an vollkommen flache, im Profil gar nicht sichtbare Gewinde, den mehr in die Quere verbreiterten, unten etwas abgeflachten letzten Umgang, wodurch auch die Mündung breiter und mehr viereckig erscheint, die düsterere Färbung mit kaum sichtbarer Bänderung und die viel dichtere Behaarung. Von Hel. setipila Ziegler, Rossm., für die sie gewöhnlich genommen wird, unterscheidet sie die gedrücktere Gestalt, die ganz andere Textur der Schale und die dichte festsitzende Behaarung, welche fast immer ganz erhalten ist, während setipila nur ausnahmsweise nicht abgerieben erscheint. Man könnte, da setipila Zg]. in die Synonymie fällt, diese Art nun als setipila Benoit führen, es würde das aber nur neue Confusion geben und der Wirrwarr ist ohnehin gross genug. Aufenthalt: in Sieilien an verschiedenen Puncten in Bergwäldern; in den Madonien, am Aetna, bei Calatafımini und Termini (Benoit). 1063. Helixcomephora Bourguignat. „Testa umbilicata, orbiculato - depressa, tenuis, subdiaphana, fulvo - cornea, superius fasgia pallide fusca ornata, ac pilis erectis, rigidis validisque elegantissime obsitis, ommino munita; anfractibus 5 planulatis, ultimo antice descendente; apertura perobliqua, lunari-rotundata ; peristomate acuto, superne recto, inferne reflexo; margine columellari dilatato ; margınibus approximatis.“ — Alt. 13, diam. 27 mill. (Bourg.). Helix setipila Bourg. Catal. rais. moll. Or. 1853 p. 19 — Hel. comephora Bourg. in Rev. et Mag. zool. 1857 p. 546 t. 16 f. 1—4. — Amönites vol. II. p. 64 1.12 fig. 1—4. Der Vollständigkeit halber sehe ich mich ge- nöthigt, hier von der Regel abzuweichen und eine mir nicht zugänglich gewordene Art zu copiren. Sie steht den beiden vorigen Arten sehr nahe, unterscheidet sich aber von schlaero- tricha durch die gedrücktere Gestalt und die mehr in die Quere verbreiterte Mündung, von benedicta durch engeren Nabel und höheres Ge- winde, von beiden durch die viel mehr genäher- ten Mundränder, den nur aussen und unten um- geschlagenen, oben nur ausgebreiteten Mund- saum und die weniger regelmässige, viel weit- läufigere Behaarung. Aufenthalt: bei Mauromati im alten Messene (Sauley). 1064. Heliz confusa Benoit. Testa umbilicata, orbieulato-depressa, solıda, opaca , striatula, badio-cornea, in vitta lutea wel albescente badio - umfasciata, faseia lata, distineta, anfr. 5 comvezius- euli, embryonales minute granulati, sequentes westigüs pilorum detritorum, ultimus antice lente descendens; apertura Tafel CV. Fig. 1065. u. 1066. 31 lunari-rotundata, dextrum versus quasi truncata, parum obliqua; peristoma reflexum, crassum, flexuosum, albolabia- tum, marginibus remotis, dextro parıum expanso, basali calloso, columellari dila- tato, umbiliei partem tegente, palato sub- incrassato. — Diam. ma). 25—27, minor 21—23, alt. 12—13 Mm. Helix confusa Benoit Illustr. p. 91 t. 4 fig. 20. — Pfeiffer Monogr. Helic. V. p. 502 No. 2339 a. — Kobelt in Malacoz. Bl, RIR 1870 pr 195 Ag 13. Gehäuse für eine Campylaee ziemlich eng ge- nabelt, kreisförmig niedergedrückt, festschalig, kaum durchscheinend, stark gestreift, röthlich hornfarben mit einer gelblichen oder weisslichen Binde, in der ein ziemlich breites, braunes, scharf begränztes Band steht, zu beiden Seiten der Binde ist die Färbung dunkler, so dass am letzten Umgange drei Bänder vorhanden schei- nen, von denen jedoch die beiden äusseren bald verschwinden. Fünf Umgänge, die embryonalen fein gekörnelt, die späteren mit ziemlich weit- läufig stehenden Haarnarben; die Haare scheinen sich sehr leicht abzureiben. Die Umgänge sind Tafe 1065. Helix Kleciachi Parreyss, Testa umbilicata, globoso-depressa, corneo lutes- cens, anguste trifasciata, pilosa, pilis regularibus, brevibus, numerosıs, tenuiter striata, anfr. 5 convexi, spira satis ele- vata, ultimus rotundatus, ad aperturam subito deflexus; apertura perobliqua, transverse ovata,; peristoma labiatum, reflewum, marginibus approximatis, callo tenui junctis, basali dilatato, patente, umbilicum semitegente, dentato. — Diam. maj. 30, min. 25, alt. 16 Mm. Helix Kleciachi Parr. in sched. — Kobelt Cat. p. 14. — von Möllendorff Bosnien p. 38. — Martens Nachr. Bl. 1872 p. 8. — Pfr. Mon. Hel. VII. p. 430. Gehäuse vollkommen mit dem von insolita Rossm. übereinstimmend, aber mit ziemlich dicht- stehenden, kurzen, steifen Haaren besetzt, die sehr regelmässig angeordnet sind. Wir haben also hier dasselbe Verhältniss, wie zwischen setosa und denudata, von denen sich Kleciachi und insolita durch erhobeneres Gewinde und nur genäherte, nicht zusammenhängende oder gut gewölbt, der letzte steigt nach der Mündung hin langsam herab. Die Mündung ist nicht sehr schief, gerundet - mondförmig , nach aussen hin etwas abgestutzt, wie bei macrostoma; Mund- saum umgeschlagen, verdickt, etwas ausgebogen, die Randinsertionen entfernt, der Aussenrand etwas ausgebreitet, der Basalrand verdickt, der Spindelrand verbreitert, den Nabel zum Theil bedeckend ; hinter der starken weissen Lippe ist der Gaumen auf eine Strecke weit verdickt. In der Mal. bl. I. c. glaubte ich diese Form, welche damals in Deutschland noch kaum be- kannt war, als eine gute Art aus der Gruppe der macrostoma ansprechen zu müssen. Genauere Vergleichung mit süditalienischen Exemplaren der Tel. setipila veranlasst mich aber, sie näher zu dieser zu stellen und ich glaube kaum, dass sie mehr als eine Localabänderung derselben ist, welche sich allerdings durch manche Kenn- zeichen mehr dem auf Sicilien herrschenden Typus der Hel. macrostoma nähert. Aufenthalt: in Sieilien, nach Benoit auf einige Puncte in der Umgebung von Palermo beschränkt. 1 6V. gelöste Mundränder unterscheiden — freilich » Zwischenformen vorbehalten. Der Raum ge- stattet mir nicht, hier auf diese Zwischenformen genauer einzugehen; ich werde aber in den Jahrbüchern der Mal. Ges. diese interessante Gruppe nebst Hofmanni, erinita und setigera gelegentlich genauer beleuchten. Aufenthalt: in den dalmatinischen Ge- birgen, auch auf bosnischem Gebiete im Prend- jegebirge an der Narenta von von Möllendorff gefunden, die bosnischen Exemplare mit schwä- cherem Zahn. 1066. Helix praetextata Parreyss. Testa medioeriter, sed profunde umbilicata, de- pressa, ovato-rotundata, subtiliter stria- tula, nitidula, solida, corneo - albida, faseris tribus brunneis, plerumque_ dis- tinetis, ornata. Anfractus 5 rotundati, ultimus dilatatus, ad aperturam deflexus; apertura perobligqua, ovato-rotundata ; peristoma reflexiusculum, margines ap- proximati, callo tenuissimo juneti, colu- mellaris dilatatus, umbiliet partem tegens, in medio dente parvulo, transverso muni- 4* 32 Tafel CV. Eig. 1067. u. 1068. tus. — Diam. maj. 29, min. 23, alt. 15 Mm. Helix praetextata (vel praetexta) Parreyss in schedis. — Kobelt Cat. p. 14. Gehäuse mittelweit, aber tief und durch- gehend genabelt, queroval, gedrückt, ziemlich festschalig,, glänzend, fein gestreift, weisslich hornfarben mit drei deutlichen Binden, von denen die unterste fast in der Mitte des letzten Um- ganges verläuft; nur selten verschwinden die bei- den äusseren; fünf gut gewölbte Umgänge, der letzte bedeutend breiter als die anderen, so dass das Gehäuse überhaupt stark in die Quere ver- breitert erscheint und die beiden Durchmesser auffallend verschieden sind; nach der Mün- dung hin ist er stark herabgebogen, diese da- durch sehr schief; sie ist weit gerundet, stark in die Quere verbreitert; der Mundrand umge- schlagen, die Ränder genähert, aber nur durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Basal- rand ist stark verbreitert und deckt einen Theil des Nabels; ungefähr in seiner Mitte steht ein kurzer Zahn quer auf dem Rand. Diese Art stellt sich etwa zwischen Hel. denudata und insolita und vermehrt dadurch noch den Wirrwarr, der bezüglich der unbe- haarten Arten dieser Gruppe schon herrscht. Ich halte die Scheidung nicht für so schwer: Helix denudata Rossm. ist eine haarlose setosa, nie- dergedrückt, fast kreisförmig, perspectivisch ge- nabelt und mit gelöstem Mundsaum; — Helix insolita ist dagegen eine haarlose Kleciachi, mit erhabenerem Gewinde, engem Nabel, mehr ovaler Form und meistens stärkerer Streifung. Hel. praetextata hat den Nabel weiter, als insolita, aber viel enger als denudata, ist mehr querver- breitert als beide; in der Structur der Schale gleicht sie mehr der insolita, im Gewinde steht sie zwischen beiden. Wie Brusina die Arten auffasst, verstehe ich nicht ganz; seine setosa var. denudata von Lika ist die ächte Rossmässler’sche denudata , seine insolita umfasst allem Anschein nach auch un- sere praetextata, aber seine denudata ist mir noch unklar; er schreibt ihr einen wumbilieus apertus, aber kein peristoma solutum zu und meint, Jossmässler habe wohl ein abnormes Exemplar beschrieben und abgebildet. Aufenthalt: im südlichen Dalmatien. 1067. Helix insolita var. Differt a typo testa tenui, subpellueida, rugosa, faseüs externis evanescentibus, margine basali indentato. Diam, maj. 28, min. 24, alt, 15 Mm, Helix subcostalis Parreyss in sched. — An insolida var. costulata blz. in Brusina Ann. Mal. belg. IV. 1869 p. 60? Eine sehr hübsche, dünnschalige, fast durch- sichtige Form, aber kein Albino, denn das Mittel- band ist dentlich rothgefärbt, während die beiden anderen verlöschen; sie ist rauh gestreift, förm- lich gerunzelt, mit Spuren einer feinen Epider- mis, die man bei der Stammform selten findet; der Nabel ist enger und zum Theil vom Spindel- rand bedeckt, ein Zahn ist nicht vorhanden. Allem Anschein nach auf kalkarmen Urge- stein lebende, hart an Albinismus streifende Form. Aufenthalt: im südlichen Dalmatien (Parr.). 1068. Helix erinita Sandri. Testa umbilicata, depressa, tenuis, subpellueida, irregulariter rugos0 - striata, villosa, pilis raris, longis, regulariter dispositis ; fusco- cornea , pallide rufo-trifasciata; anfı. 5’, sutura profunda, spira parum_ele- vata; anfr. ultimus superne planulatus, ad aperturam deflexus; apertura per- obliqua, late rotundata ; peristoma con- tinuum, fere solutum, margine supero expanso, basali reflexo, ad insertionem dilatato. — Diam. maj. 27, min. 22, alt. 13 Mm. Helix erinita Sandri in Strobel Giornale di Mal. 1858 p. 108. — Brusina Prin. Mal. p. 53 t. 1 f. 1. Mon. Camp. p. 41 sp. 12. — Pfr. Mon. V. p9. 369 No. 24. Gehäuse ziemlich weit genabelt, niederge- drückt, dünnschalig, ziemlich durchscheinend, doch fest, obenher mit unregelmässigen rauhen Runzeln und auffallend langen, mitunter 4 Mm. erreichenden, einzelstehenden Haaren, welche ziemlich regelmässig angeordnet sind. Die Grund- farbe ist schmutzig hornfarben, mit drei undeut- lichen rothbraunen Binden. 5'/e Umgänge, durch eine tiefe Naht getrennt, obenher etwas abge- plattet, das Gewinde nur sehr wenig erhaben; der letzte erscheint durch die Abplattung oben- her stumpf gekielt und steigt vor der Mündung rasch herab. Die Mündung ist weit gerundet, fast kreisförmig, sehr schräg, der Mundsaum zu- sammenhängend, fast gelöst, innen gelippt, oben- ber ausgebreitet, dann nach der Basis hin immer mehr umgeschlagen, an der Insertion ausgebreitet; er ist glänzend weiss, Gaumen und Mündungs- wand röthlich, die Binden sind innen sichtbar; der Basalrand ist bei meinen sämmtlichen Exemplaren concav und ungezahnt, während ihm Brusina 1. ec. einen Zahn zuschreibt. Tafel CV. Eine sehr schöne, schon durch die auffallende -Behaarung von den verwandten Arten (setosa etc.) genügend unterschiedene Form, von Sandrı zu- erst angeblich zu Torre di Prolog an der tür- kischen Gränze in wenigen, schlecht erhaltenen Exemplaren entdeckt, aber später dort nicht wieder gefunden, und ziemlich verschollen, bis sie Kleciach in 1871 bei Verlicca wieder auf- fand. 1069. Helix setigera Ziegler. Testa subanguste umbilicata, globuloideo - de- pressa, striatula, tenuis, pellucida, pallide cornea, unifaserata, interdum fasciis dua- bus plerumque evanescentibus, pilosa, piis regqulariter ereberrimeque dispositis; anfractus 5 convezxi, regqulariter accıes- centes, ultimus antice deflexus ; apertura perobliqua , rotundato - ovata ,; peristoma reflexum, marginibus approximatis, callo non soluto junctis, columellari plus minusve dentato. — Diam. ma). 24, min. 20, alt. 13: Mm. Helix setigera Ziegler mss. — Rossm. Icon. IV. p. 53 (absque figura et deseriyt.). — Brusina in Ann. Mal. Belg. IV. 1569 ». 69. — Kobelt Catal. p. 14. Helix setosa var. y. Pf. Mon. Helie. I. p. 367. Gehäuse kleiner als die verwandten Arten, gedrückt kugelig, dünnschalig, durchscheinend, ziemlich eng genabelt und der Nabel vom Spin- delrand fast ganz verdeckt, fein gestreift, unter der Loupe granulirt, blass hornfarben, meist nur mit einem schmalen rothbraunen Bande; Fig. 1069. 33 seltener treten zu beiden Seiten noch schwächere, verwaschene Bänder auf. Das Gehäuse ist dicht mit ziemlich regelmässig angeordneten, ziemlich langen Haaren bedeckt, welche sich nicht leicht abreiben. Fünf starkgewölbte, regelmässig zu- nehmende Umgänge, der letzte vornen stark herabgebogen, die rundeiförmige Mündung des- halb sehr schief. Der Mundsaum ist umge- schlagen, die genäherten Randinsertionen hängen durch eine Lamelle zusammen, welche aber nicht gelöst ist; auf dem Basalrand steht ein mehr oder minder deutlicher Zahn. Diese interessante Form war Rossmässler schon bekannt, als er im vierten Hefte der Iconographie die Hel. setosa (fig. 221. 222) be- schrieb ; er glaubte sie aber für eine Varietät der setosa halten zu müssen, die vielleicht noch nicht ausgebildet, deren Mundsaum noch nicht gelöst sei. Drusina hat 1. ce. ihre Artberechti- gung, die Rossmässler später selbst auch aner- kannt zu haben scheint, nachgewiesen, citirt aber KRossm. fig. 221 als Abbildung dazu. Das ist entschieden ein Irrthum, denn diese Figur stellt eine ächte setosa dar, wird auch von Rossmässler als Typus dieser Art angesehen, während fig. 222 eine grössere Varietät darstellt. Meine Exemplare — von Ragusa — sind etwas kleiner als Brusina’s Typus; auf der Insel Meleda kommt eine noch kleinere Form vor, welche Kutschig als var. globuloidea unter- schieden hat; sie misst nur 20 Mm. im grössten Durchmesser. Aufenthalt: im südlichen Dalmatien, bei Ragusa, Gravosa, auf der Insel Meleda, dea re P-0VE.ns CN Helix cingulata et varietates. Rossmässler hat zwar in den früheren Bänden der Iconographie schon mehrere Formen der Helix cingulata abgebildet, doch erschöpfen die- selben den Formenreichthum dieser vielgestal- tigen Art durchaus nicht und ich glaube derselben noch eine Anzahl Figuren widmen zu müssen. Helix eingulata hat ihr Verbreitungscentrum am Abhange der Alpen nach Italien hin; sie steigt empor bis fast zum Hauptkamme, über- schreitet ihn aber nicht; entgegenstehende Anga- ben beruhen auf Verwechslung mit der nahe ver- wandten, aber meiner Ansicht nach sicher unter- schiedenen Helix Preslii. Ob sie die Gränzen der Halbinsel überschreitet, kann ich nicht mit Sicherheit angeben, da mir über das von Bru- sina eitirte Vorkommen in Ulyrien (Istrien ?) nichts bekannt geworden ist; die von Kreglinger eitirten Fundorte Athen und Corfu sind ohne Zweifel unrichtig, der erstere bezieht sich auf eine Verwechslung mit Helix olympica Roth (thessalonica Mousson). Innerhalb der Halbinsel finden wir sie am östlichsten im Friaul, herr- schend aber erst im Etschthal und weiter west- lich, im Nonsberg und im Gebiete des Garda- sees; in den östlichen Seitenthälern des Etsch- thales, dem Fassa- und Fleimserthal, soll sie nach Gredler kaum vorkommen. Weiter östlich finden wir sie allenthalben in den Alpenthälern der Provinzen Mantua, Brescia und Como bis sie an dem Originalfundort Studers auf Schweizer- gebiet bei Lugano ihre Gränze in dieser Richtung 34 Tafel CVI. u. CVIL erreicht. Aus Piemont kennt sie Stabile auf- fallender Weise nicht, aber in den Seealpen finden wir sie wieder, bei Nizza, Genua, wahr- scheinlich auch längs der ganzen Riviera de Le- vante, von wo mir aber keine sicheren Fundorte bekannt sind; einen neuen Aufschwung nimmt sie dann wieder auf der Alpe Apuana bei Massa und Carrara, dann kommt sie auch noch in dem toscanischen Apennin vor; der südlichste mir be- kannte Fundort ist der der var. d’Anconae am Monte Alvernia zwischen den Quellgebieten von Tiber und Arno. Vielleicht kommt sie aber doch noch weiter südlich vor, denn Philippi eitirt von Piedimonte d’Alife im Neapolitanischen Helix Preslii, deren Auftreten soweit südlich aber un- wahrscheinlicher ist, als eine Verwechslung mit einer flachen Varietät der Helix cingulata. In Beziehung auf verticale Verbreitung ist Hel. cingulata eine ächte Gebirgsschnecke; in der Ebene ist mir nur die, jedenfalls einmal ab- sichtlich angesiedelte Colonie in den Gängen des Amphitheaters von Verona bekannt. Nach oben erhebt sie sich ziemlich hoch, doch nicht bis zu den höchsten Kuppen über 1500 Meter, wo sie meistens durch Hel. frigida und deren Ver- wandte abgelöst zu werden scheint. In Beziehung auf die geologische Unterlage scheint sie nicht sehr wählerisch; die mir be- kannten Fundorte liegen theils auf Kalk- theils auf Porphyrboden. Doch scheint es, als ob sich auf Porphyr, wie um Botzen, hauptsächlich die Stammform fände, während auf Kalkboden, wie im Gebiete des Gardasees, mit Vorliebe die fest- schaligere und reicher gefärbte columbrina auf- tritt. Genauere Beobachtungen hierüber sind den italienischen Malacologen sehr zu empfehlen. Man findet sie allenthalben an feuchten moosigen Mauern und Felsen, Tags über meist in Ritzen und Löchern verborgen und dort in grosser An- zahl beisammen sitzend. Bei trockenem Wetter sucht man sie vergeblich, wenn man nicht, was sehr zu empfehlen, nach Einbruch der Dämmerung mit der Laterne geht; hat man aber das Glück in ein tüchtiges Regenwetter zu kommen, wie es mir an dem Gardasee begeenete, so ist man ganz überrascht, wenn es auf einmal allenthalben lebendig wird und aus ganz engen Ritzen, in denen man kaum Platz für ein Exemplar ver- muthet, ein Dutzend und mehr nach einander heraus kriecht. Nur an feuchten, quelligen Stellen findet man sie immer. Bei dieser Lebens- weise ist es ein wenig komisch, ‚wenn man, wie es in neuerer Zeit geschehen ist, die dunkle Färbung der Innenseite des Gehäuses nebst der hellen Färbung der Aussenseite im Sinne einer Anpassung, eines Schutzes gegen die brennenden Sonnenstrahlen, hat verwerthen wollen. Betrachten wir uns die ungemein zahlreichen Wandelformen der Helix cingulata näher, so kommen wir vor Allem an die Frage: sind Helix eingulata Studer, als deren Typus natürlich die Form von Lugano betrachtet werden muss, und colubrina Jan als Varietäten einer Art zu be- trachten oder nicht? Der einzige Malacologe, welcher sich genauer mit der Anatomie dieser Formen befasst hat, Saint Simon*), kommt zu dem Resultate, dass beide Arten einander sehr nahe stehen. Er sagt daselbst: „L’animal de U’ Helix colubrina Jan presente une tres grande amalogie avec celui de !’ Helix cingulata, mais la coloration du cou, du pied et du collier, la forme des ganglions cerebroides, sont differentes; les cötes de la machoire paraissent moins grosses et moins ecartees; cet organ est moins elargi aux deux bouts. On remarque aussi une grande ressemblance de forme dans les vesicules muqueuses de ces deux especes, mais chez U Helie colubrina, ces appen- dices sont plus petits et plus courts, leur extremite parait plus grele. Le flagellum est plus long, que dans VHelix cingu- lata.“ Wie man sieht, sind diese Unterschiede wohl kaum gross genug, um zu einer Scheidung in zwei selbstständige Arten zu zwingen, um so weniger als Herr Saint Simon durchaus keine Andeutung darüber gibt, wie viel Exemplare er von jeder Form untersucht hat. Auch muss ich gestehen, dass ich kaum einsehen kann, warum das Thier in seinem inneren Bau nicht ebenso- gut variiren sollte, wie in seiner Färbung und dem Bau der Schale, besonders da so unendlich viel von der Präparationsmethode und der Ge- schicklichkeit des Anatomen abhängt. Conchologisch erscheint eine Scheidung leicht, sobald man nur die typischen Formen, etwa Hel. eingulata aus dem Etschthal und colubrina vom Gardasee mit einander vergleicht. Es zeichnet sich dann Hel. colubrina abgesehen von der Flammenzeichnung aus durch höheres, spitzeres Gewinde, mehr abgeflachte Basis, so dass der letzte Umgang zur Bildung einer stumpfen Kante, hinzustreben scheint, ohne jedoch eine solche auszubilden; die Mündung ist mehr in die Quere verbreitert, der Basalrand gestreckter, der grösste Durchmesser mehr schräg nach unten gerichtet, der Oberrand mehr vorgezogen, und herabge- *) Miscellanees malacologiques, deuxieme decade p. 27. Toulouse 1856. Tafel CVI. u CVIL bogen, so dass die Mündungsebene bedeutend schräger zur Axe des Gehäuses steht. Zu diesen Unterschieden kommt noch die auch von St. Simon erwähnte dunklere Färbung des Thieres. Ich habe mich deshalb so lange ich nur diese Formen in Betracht zog, mehrfach für eine Trennung beider Arten ausgesprochen, namentlich ange- sichts der ungemeinen Variabilität des Typus colubrina. Die Scheidung wurde aber unmöglich, als ich Material aus Toscana und namentlich aus der Alpe apuana erhielt; hier fehlen zwar die Flammenzeichnungen, aber die weisse Mittelbinde ist dafür jederseits von einem braunen, bandar- tigen Streifen eingefasst und die Form schwankt von hochgewundenen, in jeder Beziehung an co- lubrina erinnernden bis zu der gedrücktkugeligen carrarensis. Unter diesen Umständen halte ich es für besser, colubrina und ceingulata einst- weilen für Varietäten anzusehen, so lange wenig- stens, bis durch ausgedehnte anatomische Unter- suchungen das Gegentheil bewiesen ist. Die von Rossmässler in den beiden ersten Bänden schon besprochenen Formen sind: Fig. 87. typica wahrscheinlich nach einem ziemlich hochgewundenen Exemplar aus dem Eitschthal. Fig. 370. colubrina typrea. Fig. 371. 72. inornata, bänderlose Exemplare, wie man sie allenthalben als einzelne in- dividuelle Abweichungen sowohl unter der Stammform, wie unter colubrina_ trifft, obne dass dieselben Anspruch auf Aner- kennung als Varietät machen können. Fig. 603. 604. baldensis (an Villa?), gross, weit genabelt, mit sehr genäherten Randinser- tionen, im Uebrigen dem Typus ange- hörig. Cav. de betta bestritt mir gegen- über ganz entschieden, dass dies baldensis Villa sei und zeigte mir als solche eine hochgewundene Form von colubrina. Je- denfalls kommt am westlichen Abhang des Monte Baldo nach dem Gardasee hin nur colubrina vor, die abgebildete Form müsste demnach von dem östlichen, nach dem Etschthal gerichteten Abhang stammen. Fig. 683. bizona, mit einer unteren braunen Zone, zweibänderig erscheinend, von Nizza, bildet in geographischer wie testaceolo- gischer Beziehung den Uebergang zu den Formen von Carrara. Aus meiner Sammlung habe ich zur Vervoll- ständigung des Formenkreises noch ein paar interessante Localformen abgebildet, ohne damit jedoch das Thema zu erschöpfen. Eine Auf- zählung aller unterschiedener Varietäten findet Fig. 1070. 1071. u. 1072. 35 man bei Pini (Atti della Societü italiana di seienze naturali 1874 vol 17 fasc 1) und in meinem Aufsatz: Die Campylaeen Oberitaliens in den Jahrbüchern der deutschen malacozoolo- gischen Gesellschaft 1876. 1070. Var. Appelii m., testa suborbieulari, depressa, umbilico latissimo, perspectivo, fascia lata, rufo-brunnea, apertura ro- tundata. Diam ma). 30, min. 25, alt. 13 Mm. Eine der abweichendsten Formen, die sich in mancher Beziehung an die Gruppe frigida-ınsu- brica anschliesst, mit ganz niedergedrücktem Ge- winde und auffallend weitem, perspectivischem, sämmtliche Umgänge zeigendem Nabel. Das Band ist auffallend breit, rothbraun, eine weisse Gürtel- zone ist daneben nicht zu erkennen. Der Durch- messer des Nabels beträgt 6'!/—7 Mm., also über ein Viertel des kleinen Durchmessers, die Mündung erscheint weniger schief als beim Typus, und nähert sich dadurch der var. carrarensis; sie misst im grossen Durchmesser 15, im kleinen 12!’ Mm., die Randinsertionen sind sehr ge- nähert. Ich benenne diese schöne Form nach meinem leider zu früh verstorbenen Freunde F\ L. Appe- lius, dem ich sie verdanke; sie stammt von Lucca. 1071. Var. carrarensis Porro, testa depresse subglobosa, anfractibus inflatis, umbilico angusto subceylindrico, aper- tura fere orbieulart, fasetis tribus. Pam. maj. 24, min. 15, alt. 13 Mm. Ausgezeichnet durch die aufgeblasenen Win- dungen und die dadurch hervorgerufene auffal- lend gedrückt kugelige Form; der Nabel ist relativ sehr eng und fast cylindrisch, die Mündung ziem- lich rein kreisrund, nach beiden Richtungen 12'/2 Mm. messend; ausser dem breiten, scharf ge- zeichneten Mittelband laufen zu beiden Seiten der hellen Zone noch zwei schmale braune Binden, so dass die Zeichnung auffallend an Helix trizon« erinnert. Diese Form stammt aus den Marmor- bergen von Carrara. Sehr nahe verwandt nur durch höheres Ge- winde und schärfere Streifung unterschieden ist die var. apuana Issel, deren Fundort in den apuanischen Alpen ja auch räumlich nicht weit entfernt ist. 1072. Ebenfalls von Carrara und in Textur und Zeichnung der vorigen sehr nahe stehend, ebenfalls mit drei deutlichen Binden, aber die Umgänge nicht aufgeblasen, sondern in die Quere verbreitert, die Mündung nicht kreisrund, 13'/2:12 Mm, messend und schräger als bei der vorigen, ® Nabel weit und offen; die ganze Form nähert sich auffallend der typischen colubrina, und ist für mich das Haupthinderniss, beide Formenreihen zu trennen. Die Dimensionen sind: grosser Durch- messer 27 Mm., kleiner 23, Höhe 15 Mm. 1073. Var. nubila Zgl. sec. Parreyss, apertura dilatata, perobliqgua, basi sub- planata, colore var. colubrinae. Diam, ma), 27, min. 23, alt. 14 Mm. Mit dieser Form betreten wir das Gebiet der Helix colubrina; die Zeichnung ist schon dieselbe, braunes Mittelband und zu beiden Seiten hornige Zickzackstriemen, aber die Basis ist auffallend abgeflacht, der Baselrand nahezu gerade, der Öberrand sehr weit vor und herabgezogen, so dass die Mündung bedeutend schiefer erscheint, als das sonst bei Helix colubrina der Fall ist. Die Dimensionen der Mündung sind 16:12, die senkrechte Höhe derselben kaum 7 M. Ich erhielt diese Form von dem eifrigen Er- forscher Oberitaliens Capitän Adami in einer grösseren Anzahl von Exemplaren vom Monte Suelo im Gebiete von Brescia, alle sehr ähnlich, aber viele mit bedeutend niedrigerem Gewinde, bei gleichen Dimensionen kaum über 12 Mm. hoch. Adami nimmt sie für nisoria Rossm. oder wie er in den Molluschi raccolti in Val di . Caffaro p. 3 schreibt nysoria Drap., was wohl ein Schreibfehler ist. Nisoria Rossm. ist eine Form von Preslii und unsere Form hat, wie das Gewinde des abgebildeten Exemplares beweist, mit Preslii durchaus Nichts zu thun. 1074. Var. colubrina Jan, die in der Umgebung von Riva am Gardasee, namentlich in den tieferen Lagen herrschende Form, noch mit deutlicher heller Mittelzone, aber die beiden Nebenbinden noch nicht in Zickzackstriemen auf- gelöst, sondern mehr gleichmässig verwaschen. 1075. Var. fascelina Ziegler, zu colu- brina und namentlich zu der vorigen Form in derselben Beziehung stehend, wie inornata Rossm. zu der typischen ceingulata, die beiden ver- waschenen Seitenbänder sind deutlich ausgeprägt, aber von dem Hauptbande findet man kaum beim aufmerksamsten Untersuchen eine Andeu- tung. Die Form ist übrigens auffallend dick- schalig, der letzte Umgang aufgeblasen, die Mün- dung sehr gross, 17:14 Mm., der Unterrand gut gerundet. Die Dimensionen sind: grosser Durch- messer 30, kleiner 25, Höhe 15 Mm. Ich sammelte das abgebildete Exemplar in den Umgebungen von Riva, erhielt übrigens ganz ähnliche Exemplare auch durch Adamı aus dem Gebiet von Mantua. 36 Tafel CVI u. CVLL. Fig. 1073. 1074. 1075. 1076. 1077. 1078.u. 1079. 1076. a. Stellt sich zu den nachfolgenden Formen gerade wie die vorige zu 1074; das Mittelband fehlt gänzlich, nur eine helle Binde ist noch erkennbar, im Uebrigen hat aber die hornbraune Färbung das Uebergewicht ‚erlangt und die weisse Grundfarbe erscheint nur noch in versprengten Partikelchen. Die Zeichnung erinnert dadurch sehr an Helix tigrina Jan, und bei mehr zusammengedrückten Exemplaren wäre eine Verwechslung nicht unmöglich, wie es denn mir überhaupt wahrscheinlich ist, dass tigrina Jan nur eine im Laufe der Zeit selbstständig gewordene Liocalform von colubrina ist. Ich sammelte diese Form ebenfalls in den Umgebungen des Gardasees, wo sie an manchen Punkten, z. B. oberhalb des Lobbiasees und an der Nordseite des Monte Brione, herrschend scheint. Man findet übrigens zwischen ihr und der nach- folgenden alle möglichen Uebergänge in der Zeichnung. 1076. D. c. Der eigentliche Typus von colu- brina Jan, die weisse Mittelbinde fast verdrängt durch Flammenzeichnungen, aber das Band scharf ausgeprägt. Ebenfalls aus den Umgebungen von Riva, besonders am Ponalefall in den tieferen Regionen. 1077. Var. colubrina, testa minore, spira magis elevata. Diam. ma). 24, min. 19, alt. 15 Mm. Der vorigen sehr Ähnlich, aber constant kleiner, bedeutend höher gewunden und darum auch enger genabelt. Mündung relativ gross, 14:11'/s Mm. messend. Ebenfalls am Ponalefall, aber in höheren Lagen, sowie an der ins Ledrothal führenden Strasse. 1078. 1079. Helix Gobanzi Frauen- feld. medioeriter umbilicata, depressa, solida, utrinque conferte et arcuatim elevata-cos- tata, albida, fascia rufo-fusca angustis- sima mediana duabusque alteris latiori- bus dilutis, ad costulas interruptis, inter- dum obsoletis, ornata, costis albis; spira breviter conoideo-convexa, apice nigri- cante-corneo, haud prominulo; anfractus 5, superi rotundato-convewxi, ultimus sub- angulatus, ad aperturam valde descendens. Apertura perobliqua, lunato-eireularis, intus cornea, fasciis perlucentibus; peris- toma tenuiter labiatum, marginibus ap- proximatis, callo tenwissimo junctis, basalı reflexo, versus insertionem dilatato patente, Testa Tafel CVI. CVIL CVII u. CIX. Fig. 1080. 37 Diam. maj. 27, min. 22, alt. 14 Mm. Diam. ma). 22, min. 18, alt. 11,5 Mm. Campylaeca Gobanzi Frauenfeld Verh. zo0l. bot. Ges. - Wien XVII. 1867 p. 502 t. 12 fig. 25-27. Gobanzi Pfeiffer Mal. Bl. XV. 1868. p. 59. — Novitates III p. 450 t, 99 fig. &—-9. — Monogr. Helic. VII. p. 418 Gentiluomo Bull. Malacol. ital. I. 1868 p. 42. 53.1.3 fig. 12—14. — Gredler Verh. zool. bot. Ges. XIX. 1869 p. 910. — Kobelt Catal p. 15. Gehäuse mittelweit, mitunter für eine Cam- pyläe sogar ziemlich eng genabelt, niedergedrückt und oben wie unten mit erhabenen, gebogenen, weissen Rippen bedeckt, welche in der Richtung der Anwachsstreifen von der Naht bis in den Nabel laufen, sich mitunter dichotomisch theilen oder in der Mitte abbrechen. Die Grundfarbe ist bläulich weiss, die Rippen reinweiss, fast immer ist ein schmales braunrothes Mittelband vorhanden, meist laufen auf beiden Seiten noch zwei breitere verwaschene, alle sind an den Rippen unterbrochen; ganz bänderlose Exem- plare sind seltener. Das Gewinde ist schwach conisch convex, der Wirbel hornfarben und kaum vorspringend. Fünf durch eine tiefe Naht ge- schiedene, gut gewölbte, regelmässig zunehmende Windungen, der letzte etwas zusammengedrückt, undeutlich kantig, an der Mündung stark her- absteigend. Die Mündung ist sehr schief, weit ge- rundet mundförmig, fast kreisförmig, der Mund- saum innen nur ganz dünn gelippt, die Rand- insertionen einander sehr genähert und durch einen dünnen durchsichtigen Callus verbunden, den ich an allen ausgewachsenen Exemplaren bemerke, während Pfeiffer ausdrücklich sagt: marginibus non jJunctis. Der Oberrand ist etwas ausgebreitet, nicht umgeschlagen, der Basalrand dagegen ist weit ausgebreitet, nach der Insertion hin verbreitert und offen. Helix Das Thier gleicht im Aeusseren ganz dem von Hel. colubrina. — Aufenthalt: im oberen Sarcathale, bei Can- dino im Val Vestino, auf eine kleine Strecke be- schränkt, aber dort in Menge (nach brieflichen Mittheilungen von Cap. Adami.) Zuerst entdeckt von Oberförster Gobanz, in neuerer Zeit nament- lich durch Adami in den Verkehr gebracht. „Species distinetissima“, sagt Pfeiffer aus- drücklich von unserer Art, und die typische Form scheidet sich allerdings auffallend von allen anderen Campyläen, obschon eine Verwandtschaft mit Hel. cingulata und namentlich tolubrin« nicht zu übersehn ist; die Aehnlichkeit mit el. Ziegleri liegt nur in den Rippen. Unter den Hunderten von Exemplaren, welche durch meine Hände gegangen sind, fanden sich aber eine ganz erhebliche Anzahl, bei denen die Rippen auf der Untenseite ganz sachte auslaufen und ein Exemplar, wie das unter Fig. 1079 abgebildete, ist von der Basis aus in keiner Weise mehr von Helix colubrina zu unterscheiden. Andererseits besitze ich auch ein paar Exemplare, die ich mit anderen typischen colubrina im unteren Sarca- thale sammelte, bei denen einzelne Anwachs- streifen als Rippen vorspringen. Ziehen wir noch das beschränkte Vorkommen im engsten An- schluss an das eigentliche Heimathgebiet der Helix colubrina in Betracht, so kann kein Zweifel sein, dass wir Helix Gobanzi als eine Entwick- lungsform der Helix colubrina anzusehen haben, welche aber weit genug vorgeschritten ist, um als selbstständige Art anerkannt zu werden. Es wird diese Erscheinung doppelt interessant da- durch, dass in derselben Gegend, wenn auch nicht an derselben Stelle, ähnlich gerippte Clau- silien (Lorinae und Funcki) vorkommen, welche als Varietäten oder Entwicklungsformen glatter Arten (Rossmässleri resp. Stenzü) angesehen werden müssen. (Cfr. Gredler im Nachrichts- blatt d. D. M. Ges. VI. 1874 p. 77.) Tafel CVII u. CIX. 1080. Helix Hermesiana Pini. Testa medioeriter umbilicata, subgloboso-depressa vel subdepressa, solida, nitida, strüs in- erementi conspieuis subirregularibus, spi- ralibusque sub lente tantum distinctis ornata, cinereo-albida vel pallide rosca, fascra angusta fusco-rufescente ad medium anfractum, saepe obsoleta, rarissime de- fieiente eingulata, apice corneo. Anfrac- tus 5'/2, rotundato-convexi, leniter accres- Rossmässler’s Iconographie IV, centes, ultimus dilatatus, subinflatus, ad aperturam subito deflexus et coarctatus ; sutura profunda. Apertura rotundato-lu- naris, obliqua, fere diagonalis, fauce vinoso fusco , fascia perlucente; peristoma albo- labiatum, marginibus remotis, supero ex- panso, vie reflexiusculo, infero et colu- mellari magis reflexis, insertione umbiliei partem obtegente, Umbilieus medioeris, anfractum penultimum tantum monstrans, d 38 Tafel CVIII u. CIX. Diam. ma). 25, min. 21, alt. 14 Mm. Diam. ma). 24, min. 21, alt. 15 Mm. Helie Hermesiana Pini Atti Soc, Ital. NVIT IE Da Helix cingulata var. Pfeiffer Mon. Hel. VII p. 419. Gehäuse für eine Campyläe mittelweit ge- nabelt, gedrückt kugelig oder ziemlich flach ge- drückt, stark aber unregelmässig gestreift und von sehr feinen, aber scharf eingeschnittenen, nur unter der Loupe deutlich erkennbaren Spiral- linien umzogen, festschalig, frische Exemplare glänzend; doch geht der Glanz schon am leben- den Exemplare leicht verloren und haben die meisten wie bei phalerata ein kalkiges, ver- wittertes Ansehen. Die Grundfarbe ist ein grau- liches Weiss mit einem Stich in Rosa, über die Mitte des letzten Umganges läuft ein sehr scharf begränztes, intensiv braunrothes Band, das nur bei ganz hochgewundenen Exemplaren auch auf dem vorletzten Umgang über der Naht sichtbar ist; es ist häufig verloschen, fehlt aber nur selten ganz. Fünf und ein halber Umgang, die embryo- nalen hornig, die anderen langsam zunehmend, gut gewölbt, der letzte stärker verbreitert, etwas aufgetrieben, doch auf der Unterseite flach und steil in den Nabel abfallend, an der Mündung plötzlich herabgebogen und verengt. Die Mün- dung selbst ist sehr schief, fast diagonal, innen bräunlich mit dunklerem Mittelband und meist einem braunen Lippenstriemen. Mundsaum stark weiss gelippt, die Insertionen der Ränder ent- fernt und nicht oder nur durch einen kaum sichtbaren Beleg verbunden, der Oberrand vor- gezogen und kaum nach aussen, eher nach innen, umgeschlagen, Aussenrand und Basalrand mehr umgeschlagen, letzterer mit seiner wenig ver- breiterten Insertion einen Theil des Nabels deckend Der Nabel fällt sehr steil ab und man sieht in ihm nur den vorletzten Umgang. Aufenthalt: in Oberitalien, mir bis jetzt nur vom Monte Presolano im Val de Scalve be- kannt. Durch die Güte des Herrn Capitän Adami liegt mir eine Suite von über 50 Stück dieser interessanten Art vor. Der Autor hat sie selbst mit Helix cingulata in Beziehung gebracht und Pfeiffer führt sie demgemäss als Varietät dieser Art auf. Schon ein flüchtiger Blick beweist aber, dasz sie mit dieser Gruppe gar nichts zu thun hat, sondern mit frigida und insubrica in die Verwandtschaft der Hel. phalerata gehört. Von den bisher aus Italien bekannt gewordenen Formen dieser Gruppe, insubrica und frigida, scheidet sie nur die viel stärkere Wölbung der Umgänge; was ich von diesen besitze, hat immer ı j Fig. 1081 u. 1082. mehr oder weniger Tendenz zur Bildung eines Kiels, obschon derselbe nicht zur kenntlichen Ausprägung kommt, Doch wird dieser Unter- schied sich kaum als haltbar erweisen, wenn Öberitalien einmal genauer erforscht ist. Von Helix phalerata unterscheidet sie die Verbrei- terung des letzten Umganges, dessen Abflachung an der Basis, das schmälere, anders gefärbte Band und der Mangel der braunen Epidermis, von der gute Exemplare der phalerata immer wenigstens Spuren am letzten Umgang zeigen. Helix Hermesiana bildet aber immerhin eine sehr beachtenswerthe Zwischenform zwischen den engeren Gruppen von phalerata und von frigida. 1081. Helix rica m. Differt a typo testa minore, fere orbiculata, anfractu ultimo minus dilatato, apertura rotundata. Diam. maj. 20, min. 18, alt 10 Mm. Die hier abgebildete Form lag in der Ross- mässler'schen Sammlung als Helix frigida var. minor mit der Fundortsangabe Limone in den piemontesischen Seealpen; sie hat mir, ehe ich die Hel. Hermesiana kannte, viel Kopfzerbrechens gemacht, da ich sie weder mit /rigida noch mit alpıina vereinigen konnte und zu Helix phalerata, deren kleiner Form sie am nächsten stand, der Fundort nicht passen wollte. Dagegen stimmt sie mit Hel. Hermesiana, welche auch am Origi- nalfundort in einer kleineren Form vorkommt, bis auf die oben angegebenen Unterschiede sehr gut überein; die ganze Gestalt ist kreisförmiger, namentlich der letzte Umgang weniger verbreitert und dadurch auch die Mündung kreisförmiger. Der Fundort verbindet sehr hübsch die sonst isolirte FZel. alpina der Seealpen mit den anderen Arten der Gruppe; doch bleibt immerhin noch eine beträchtliche Lücke bis zum nächsten Fund- ort, wenigstens kennt Stabile keine Art aus Piemont. 1082. Helix frigida Jan. Rossmässler hat diese Art bereits im ersten Bande Fig. 157 beschrieben und abgebildet, die Figur ist aber nicht besonders deutlich und hat, wie ich mich in italienischen Sammlungen mehr- fach überzeugen konnte, Anlass zu manchen Ver- wechslungen gegeben. Ich bilde daher hier ein dem mir auch vorliegenden Originalexemplar Rossmässlers vollkommen entsprechendes, nur etwas grösseres Exemplar aus meiner Sammlung ab, um gleichzeitig den Unterschied von Helix Hermesiana zu zeigen. Der Beschreibung Rossmässlers habe ich noch hinzuzufügen, dass die Mündung meistens auf- Hermesiana var, ligu- Tafel CVIIL. u. CIX. Fig. 1083.—1088. 39 fallend schief ist, viel mehr, als bei Helix Her- mesiana; die Naht ist viel tiefer eingesenkt, eine Spiralstreifung auch mit der Loupe nicht zu erkennen; dagegen ist die Unterseite ebenso abgeflacht, der Abfall zum Nabel ebenso steil. Wie mich eine reiche Sendung des Herrn Dr. Napoleone Pini in Mailand belehrte, kommen gebänderte Exemplare durchaus nicht selten vor; fast die Hälfte der von ihm gesandten zeigt Spuren, einige sogar ein auffallend dunkles, breites, scharfbegränztes Band. Die Dimensionen des abgebildeten Exemplares sind: grosser Durch- messer 25, kleiner 20, Höhe 11'/ Mm ; seit An- fertigung der Tafel habe ich von Herrn Pini Exemplare bis zu 23 Mm. Durchmesser, und wieder andere von nur 21 Mm. erhalten. Alle haben das eigenthümliche Ansehen von Hochge- birgsbewohnern uud nur äusserst selten findet man unmittelbar hinter der Mündung Spuren von Epidermis. Das Vorkommen von Helix frigida und ihrer kleinen gebänderten Varietät, der Heli.w insubrica bietet manches Eigenthümliche. Der Original- fundort ist bekanntlich auf dem hinteren Gipfel des Monte Grigna, dem sogenannten Monte Codeno, in der Provinz Como, und zwar in einer Höhe von 2000 Meter; nach Pin: besteht der Gipfel aus Kalk, aber die Schnecke scheint seltener ge- worden zu sein, wenigstens fand er auf seinen letzten Excursionen nur wenige Exemplare. — Ferner findet man sie auf dem Monte Gardone, oberhalb Limone am Westufer des Gardasees, ebenfalls in einer Höhe von über 1500 Meter, und die kleinere Form auch auf dem Monte Baldo zwischen Gardasee und Etsch, ebenfalls erst in einer Höhe von 2100 Meter. Ausserdem finden wir aber die kleine Varie- tät ganz isolirt, wenigstens nach dem jetzigen Stande unserer Kenntnisse, in den Abruzzen; Exemplare, welche Orsini und Huet du Pavillon im Val Orfendo an der Südseite des zu 2800 Meter aufragenden Majella gesammelt, liegen in Rossmässlers Sammlung; auch Tiberi nennt sie von Gesso-Palena an demselben Berg, ohne eine Bemerkung über die Höhe des Fundortes zu machen. Ob auch die ächte Helix frigida dort vorkommt, ist mir unbekannt, ich habe bis jetzt nur die kleine gebänderte Form gesehen. Helix Nicatis Costa, welche Pfeiffer als eigene Art aufführt, soll nach Tiberi zwar identisch mit frigida sein, aber Tiberi nennt insubrica gar nicht, meint sie also wahrscheinlich mit frigida. — Ob auch am Gran Sasso Formen dieser Gruppe vorkommen, ist mir unbekannt, aber nicht un- wahrscheinlich. Mortillet hat aus dieser eigenthümlichen Ver- breitung Anlass genommen, Heliw frigida nur als eine Entwicklungsform der an denselben Bergen in tieferen Regionen lebenden Campyläen zu sehen. Nun lebt am Monte Grigna ausschliess- lich Helix tigrina, am Gardone und Baldo Helix eolubrina, am Majella kommt eine andere Art überhaupt nicht vor, damit wird Mortillets Theorie von selbst hinfällig. Ein Vorkommen in solcher bedeutenden Höhe scheint für die ganze Gruppe der Helix frigida, wie für die von phalerata, characteristisch zu sein. Auch die auf der Balkanhalbinsel lebenden Arten bewohnen die höchsten Gebirgsstöcke; wahrscheinlich werden, wenn einmal die Gebirge der südlichen Balkanhalbinsel dem Erforscher zugänglicher werden, noch mehr verwandte For- men aufgefunden werden und es ist nur fraglich, ob dann alle bis jetzt unterschiedenen Arten halt- bar bleiben. Gegenwärtig rechne ich zu dieser Gruppe folgende Formen: Heliw alpina Faure Biguet var. Fontenillii Michaud. — phalerata Ziegler var. chamaeleon Parr. — olympica Roth. — Hermesiana Pini var. ligurica m. — frigida Jan var. insubrica Jan. — phocaea Roth var, ornata Parr. — .Langi Parr. — Gasparinae Charp. Von ihnen bildet dann Helix Joannis Mor- tillet durch delabris Mousson den Uebergang zu den eaucasischen Arten und an sie dürften sich in den Hochgebirgen Kleinasiens wohl noch manche verwandte Formen anschliessen. 1083.—1088. Helix Deshayes. In den südlichen Gebirgsländern der Balkan- halbinsel, namentlich in Griechenland und wahr- scheinlich auch auf einigen Inseln des Archipels treffen wir auf eine Reihe von Campyläenformen, welche sich durch den zusammenhängenden, häufig selbst gelösten Mundsaum von allen an- deren Arten, einige aus der Gruppe der setos« ausgenommen, scharf scheiden, aber unter sich so innig zusammenhängen, dass es mir kaum mög- lich erscheint, verschiedene Arten anzunehmen, soweit auch die Extreme, z. B. Fig. 1083 und 1087, von einander abstehen. Ich halte es da- rum fürs Beste, sie unter dem sehr passenden Namen Helix cwelolabris Deshayes zusammen- zufassen. eyelolabris 5* 40 Tafel ’CVII. “u. Es kommt nun zunächst darauf an, zu ent- scheiden, welche Form der Deshayes’schen Art zu Grunde liegt und somit als Typus angesehen werden muss. Deshayes (in Ferussae Hist. ». 32) gibt folgende Diagnose: „I. umbilicata, orbiculata-depressa, albo-lutes- cente, superne fusco-unizonata, anfrac- tibus convewiusculis, ultimo eylindraceo; apertura ovato-rotundata, perobliqua, margınıbus continuis; epidermide rari- pilosa. — Diam. 25, alt. 12 Mm. Hab. Morea et in insula Naxos.“ Deshayes hatte also eine grosse, schwachbe- haarte Form mit zusammenhängendem, nicht ge- löstem Mundrand vor sich und nicht die kleine nur 15 Mm. im Durchmesser haltende Form von Athen (Helix Heldreichi Shuttleworth, unsere fig. 1087), welche man in den Sammlungen so häufig als Typus findet und welche auch Pfeiffer in dem ersten Bande der Monographia Heliceorum dafür zu nehmen scheint (apertura subeireulari, diam. 19 Mm. Hab. Attica). Auch die Abhil- dung im Martini Chemnitz t. 79 fig. 15. 16, obschon wenig charakteristisch stellt offenbar diese Form dar. Shuttleworth hat diesen Irr- thum schon 1852 (Bern. Mitth. p. 195) gerügt und die Unterschiede zwischen seiner Heldreichi und der typischen eyelolabris hervorgehoben und Pfeiffer schliesst sich im vierten Bande dieser Ansicht an. Seine mustergültige Diagnose der Art lautet: „I. umbilicata, depressa, tenuicula, subgranu- lata et raripilosa, pallide cornea, fascia unica rufa, utrinque pallide marginata ornata; spira parum elevata,; anfractus fere 5 convexiusculi, ultimus rotundatus, antice subito deflexus, non constrictus ; umbilieus mediocris, perspectivus; aper- tura perobliqua, transverse ovato-rotun- data; peristoma leviter albo-labiatum, continuum (interdum omnino solutum), margine supero expanso, basali reflexo. Diam. maj. 22, min. 18, alt. 10 Mm.“ Es dürfte mithin unsere Fig. 1085 etwa als Typus anzusehen sein, um so mehr, als sie auch in Beziehung auf die Grösse, die Bildung der Mündung und die Behaarung genau die Mitte zwischen den Extremen bildet. Um sie herum gruppiren sich dann zahlreiche Formen, welche als Heldreichi Shuttl.,. Iysis- toma Schuttl., arcadica Parr., Hymetti Mouss., sphaeriostoma Bourg. etc. beschrieben worden sind und über deren Artberechtigung die An- sichten noch immer weit auseinander gehen und auseinander gehen müssen, so lange man die Thiere nicht genauer untersucht hat. CIX. Fig. 1083. Pfeiffer glaubt im siebenten Bande seiner Monographie p. 431 drei Arten unterscheiden zu können: Hel. cyelolabris Deshayes, zu welcher arcadica und hymetti als Varietäten kommen, sphaeriostoma Bourguignat (lysistoma Shuttl.) und Heldreichi Shutt. — Dagegen schlägt Frauenfeld (Zool. Miscellen XII. in Verh. zool. bot. Gesellschaft 1867 vor Heldreichi einfach als var. minor zu cyclolabris zu stellen, dagegen arcadica Parr. als eigene Art anzuerkennen, und erwähnt ausserdem noch eine verwandte, aber meines Wissens bis heute noch nicht pub- lieirte Form aus Euboea, Helix Euboeae Parr- eyss. — Ich halte es, wie schon oben erwähnt, für das Beste, sämmtliche Arten zu vereinigen; will man aber trennen, so würde ich mich un- bedingt Pfeiffers Ansicht anschliessen und cyclo labris, Heldreichi und sphaeriostoma als Arten anerkenren. Die geographische Verbreitung beschränkt sich auf den südlichen Theil der Balkanhalv- insel und die nächstliegenden Inseln, also gerade auf die noch am wenigsten bekannt gewordenen Theile Europas. Als nördlichster Punkt des Vor- kommens muss Volo in Thessalien betrachtet werden, wo Vesco, wahrscheinlich an den Ab- hängen des Pelion, die Hel. sphaeriostoma sam- melte; doch mag sie wohl auch nördlicher am Ossa und am thessalischen Olymp nicht fehlen. In ganz Griechenland erscheint sie häufig, so namentlich um Athen, an der Acropolis und dem Parnes, sowie in Morea. Von den Inseln fand ich nur angeführt: Naxos (Deshayes), Syra (Erber, Parreyss), Euboea (Parr.), sie wird aber wohl keiner der griechischen Inseln fehlen und es sollte mich wundern, wenn sie nicht auch in den Gebirgen von Creta zu finden wäre; den jonischen Inseln dagegen scheint sie zu fehlen. 1083. Var. hymetti Mousson, differt a typo testa majore, anfractu ultimo transverse magis dilatato, apertura am- pliore, peristomate soluto. Diam. maj. 27, min. 21'/a, alt. 13 Mm., apert. dimens. 15:13. Es ist diess die grösste Form, ausgezeichnet durch dicke Schale, meist vollständigen Mangel der Behaarung, sehr stark querverbreiterten letzten Umgang, so dass die Gestalt stark queroval er- scheint. Die Mündung ist sehr gross, Mundsaum breit umgeschlagen, in seiner ganzen Ausdehnung gelöst und mit einer starken, glänzendweissen Lippe belegt. Färbung röthlich mit drei deut- lichen Binden, welche in dem Gaumen deutlich durchscheinen. Es findet sich diese Form auf den die Ebene Tafel CVIII. u. CIX. Fig. 1084. 1085. 1086. 1087.1088u.1089, 41 von Athen überragenden Gebirgen Hymettus und Parnes. 1084. Ebenfalls zu hymetti Mousson gehörig und mit der vorigen zusammen vorkommend, zeichnet sich aber durch mehr gerundete Um- risse aus; der Mundsaum ist vollständig röhren- förmig vorgezogen und an der Vereinigungsstelle des Basalrandes mit dem graden Spindelrand in eine einen Theil des Nabels deckende Ecke aus- gezogen. Diese Form wurde von Shuttleworth hand- schriftlich Helix Iysistoma genannt und wird ziemlich identisch sein mit Helix sphaeriostoma Bourguignat Amenites II p. 24 t. 5 fig. 1—3 von Volo an der thessalischen Grenze. Bourguig- nats Diagnose lautet: „Testa pervio-umbilicata, compresso-depressa, striatula, diaphana, albo-lutescente, ob- scure fusco bi-vel trifasciata, anfractibus 5'/a paululum convezxiuseulis; ultimo an- tice subito deflexo, apertura circulari- rotundata; peristomate continuo, valde soluto, undique late expanso. Alt. 10, diam. 20—22 Mm. Der Autor vergleicht seine Art seltamer Weise mit Helix denudata, mit der sie durchaus keine Verwandtschaft hat. Vorkommen mit der vorigen. 1085. Diese Form entspricht so ziemlich dem Typus der Art, wie wir ihn oben festgestellt haben; die Schale ist ziemlich dünn und durch- sichtig, der Mundsaum zusammenhängend, doch nicht gelöst, sondern die beiden Ränder nur durch eine dünne, nicht fest angedrückte Lamelle verbunden. Mündung annähernd kreisförmig, 10:9 Mm. Nur das Mittelband ist deutlich, die beiden anderen sind vollständig verwaschen. Ich erhielt diese Form ohne bestimmte Fund- ortsangabe aus Griechenland. 1086. Helix arcadica Parreyss, Frauenfeld. Differt @ typo testa inflata, colore saturatiore. Frauenfeld hat bei seiner Aufstellung der Campylaea arcadica (Zool. Miscellen XII) ofien- bar die typische eyclolabris nicht gekannt und seine Exemplare nur mit Hymetti und Heldreichi verglichen, sonst würde er nicht diese dem Typus am nächsten stehende Form für eine gute Art erklärt haben, während er Helix hymetti ein- zieht. Die durch Parreyss als areadica in den Sammlungen sehr verbreitete Schnecke von Tinos — der Name sollte auf ein Vorkommen im Pelopones schliessen lassen — unterscheidet sich von Fig. 1085 nur in zwei Punkten: die Win- dungen sind aufgeblasener, doch nicht wie bei hymetti in die Quere verbreitert; (unsere Figur ist leider von dem Lithographen etwas abge- rundet worden), und die Färbung ist eine inten- sivere, braungelbe, die weisse Mittelzone nur angedeutet und die Seitenbänder kaum erkenn- bar, das Mittelband aber scharf ausgeprägt. Die Lamelle auf der Mündungswand tritt weit ab, so dass der Mundsaum vollkommen gelöst ist, dennoch erscheint die Mündung durch den vor- letzten Umgang deutlich ausgeschnitten, wie bei der typischen Form. Von Erber auf der Insel Tinos entdeckt, wohl auf den Inseln des Archipels weiter ver- breitet. 1087. Helix worth. Diese kleinste Form hat wohl am meisten Anspruch auf Anerkennung als Art, denn sie unterscheidet sich constant durch die viel geringe- ren Dimensionen, die kreisrunde Mündung, deren Ränder sich einander so nähern, dass die verbindende Lamelle auf der Mündungswand kaum mehr in Betracht kommt, und die viel dichtere, festsitzende Behaarung. Die Diagnose ist die oben eitirte, von Pfeiffer ursprünglich für eyelolabris typica gegeben. Die Dimensionen sind: grosser Durchmesser 15, kleiner 13, Höhe 8'/a Mm. Diese Form herrscht in der nächsten Um- gebung von Athen und namentlich an der Acro- polis, wo sie sehr häufig zu sein scheint. 1088. Von der Insel Milo, dem Typus sehr ähnlich, mit höherem Gewinde und engerem Nabel; Mundrand gelöst, aber dünn. 1089. Helix noverca Frivaldszky. Testa umbilicata, conoideo-depressa, tenwius- eula, oblique ruguloso-striata, elegantissi- me minutim decussata, fulvida; spira depresso-conoidea, vertice subtiliter papil- lato; sutura albo-marginata; anfr. 5\/e vie converxiusculi; ultimus antice breviter deflexus, peripheria obsoletissime angu- latus, albofascialus, suprajacente fascia angusta, rufa; umbilieus medioeris, vie pervius; apertura diagonalis, lunato-ro- tundata, latior quam alta; peristoma intus valide albo-labiatum , marginibus perapproximatis, supero expanso, basali reflexo, columellari dilatato, patente, Diam. maj. 14'/., min. 12, alt. 8 Mm. Helix noverca Frivaldszky mss. — Pfeiffer Mon. Hel. III, p. 648. — Reeve Conch. icon. sp. 1219. — Kobelt Cat. p. 15 Gehäuse genabelt, doch der Nabel nicht durch- gehend, gedrückt kegelförmig, dünnschalig, mit Heldreichi Shuttle- 42 Tafel CVIII u. CIX. Fig. 1090. 1091 u. 1092. schrägen rauhen Anwachsstreifen, dazwischen sehr fein und elegant gekörnelt ; Gewinde gedrückt kegelförmig mit etwas vorspringendem Apex, die Naht weissgerändert. Fünf und ein halber Um- gang, schwach gewölbt, der letzte kaum erkenn- bar kantig, an der Mündung plötzlich stark herab- gebogen, hinter der Mündung etwas eingezogen. Mündung schief, gerundet, etwas breiter als hoch, Mundsaum stark weiss gelippt, die Randinser- tionen sehr genähert, doch nicht mit einander verbunden, Oberrand vorgezogen, Basalrand um- geschlagen, Spindelrand verbreitert. Färbung rothbraun, der letzte Umgang mit einer weissen Mittelzone, über welcher ein schmales braunes Band läuft. Aufenthalt: auf Creta. Diese Form ver- bindet sehr hübsch die Gruppe Helix eyelolabris mit der von pellita. — Die Abbildung nach einer nachgelassenen Zeichnung Rossmässlers. 1090. Helix pellita Ferussaec. Testa perforata, orbiculato- convexa, subde- pressa, fulvida, fascia alba utrinque rufo marginata ornata, costulato-striata, pilis erectis, rigidis obsita; anfractus 5 con- vexiusculi, ultimus antice deflezus; aper- tura subeireularis, intus margaritacea, peristoma acutum intus albolabiatum, marginibus approximatis, callo tenwi Junctis, basali reflexo, ad insertionem dilatato, perforationem tegente. Diam. maj. 13, min. 11, alt. 9 Mm. Helix (Helicella) pellita Ferussac prodr. 168. Hist. nat. t. 69 fig. 3. — Pfr. Mon. I. p. 354. Mart. Chemn. ed. II. t. 79 fig. 19. 20. Kobelt Cat. p. 15. Gehäuse durchbohrt, Nabel eng, kaum durch- gehend, gedrücktkugelig, im Querschnitt nur wenig von der Kreisform abweichend, stark ge- streift, fast rippenstreifig, ziemlich dicht mit feinen, kurzen, steifen, aufrechtstehenden Härchen besetzt, hellbraungelb mit einer breiten weissen Binde, über welcher ein deutliches, rothbraunes Band läuft, während sie nach unten nur undeut- lich rothbraun gesäumt ist. Gewinde nur flach gewölbt, der feine Apex nicht vorspringend; fünf ziemlich rasch zunehmende Umgänge, die oberen nur wenig convex, der letzte gut gewölbt, an der Mündung rasch und ziemlich stark nach unten gebogen. Mündung ziemlich kreisrund, Mundsaum scharf, ringsum wenig ausgebreitet, etwas eingeschnürt, innen mit einer starken weissen Lippe belegt, die Insertionen einander sehr ge- nähert, durch einen dünnen Callus verbunden, mitunter fast zusammenhängend, Basalrand zu- zückgeschlagen, an der Insertion ausgebreitet, den Nabel ziemlich überdeckend. Die Abbildung ist nach einer von Rossmässler hinterlassenen Zeichnung. Aufenthalt: im griechischen Archipel, wo diese Art weit verbreitet erscheint und den Mittel- punkt eines dort herrschenden Formenkreises bildet. Die gewöhnlich in den Sammlungen be- findlichen Exemplare stammen von Syra ; ausser- dem führt sie Deshayes aus Morea, Olivier aus Rhodos auf, Bourguwignat von Milo. 1091. Helix pellita var. Differt testa magis depressa, umbilico latiore, labro minus reflewo. — Diam. 15, alt. 10 Mm. graphieotera Bourguignat Amenit, I. p. 187 t. 16 fig. 5—8. -- Pfeiffer Mon. Heliec. IV. p. 276. — Kobelt Catal. pag. 15. — Bourguignat gibt von seiner Helix graphico- tera I. e. folgende Diagnose: „Testa umbilicata, depresso-globosa, argute con- fertimque oblique seulpturata ac elegan- tissime minutim decussata, albido-fusca ac cingulo albo, vineo marginato obscure ornata; spira convera, obtusa; anfrac- tibus 6'|a convexiusculis, regulariter eres- centibus, umbilico angusto, pervio; aper- tura lunato-eireulari, peristomate albo- labiato, acuto, vix reflexiuseulo; margine superiore ad insertionem subito deflexo; margine columellari dilatato, protracto, marginibus approximatis.“ Ich kann in der Diagnose keinen Grund zur Unterscheidung von pellita finden, mit der sie zusammen vorkommen soll, es sei denn die Zahl der Umgänge, bei denen aber bekanntlich viel darauf ankommt, wie man die Embryonalwin- dungen auffasst; auch die Figur ergibt mir keinen haltbaren Unterschied; die Basalansicht ergibt zwar eine total andere Mündungsform, aber ein Blick auf die Profilansicht beweist, dass die sonst sehr gute Figur hier verzeichnet sein muss, so dass die Mündung abnorm schmal erscheint. Unter diesen Umständen glaube ich die Art als Varietät zu Hel. pellita ziehen zu müssen, habe es aber für zweckmässig gehalten, die Original- figur zu copiren. Sie wurde mit Helix pellita typica zusammen auf der Insel Milo von E. Vesco gesammelt. 1092. Helix pellita var. Differt a typo testa parum majore, anfractibus rotundatis, spira magis elata. — Diam. 15, alt. 10 Mm. Helix Kreglingeri Zelebor in schedis. Eine etwas grössere Form mit aufgeblasenen Windungen, erhabenerem Gewinde und ganz Helix Taiel CVHRu. CIX. Fig. 1093.,1094 wr95. 43 enger Perforation wird von Parreys unter obigem Namen versandt; sie stammt von der Insel Syra. Heli. pellita bildet mit der als haarlose Form dazugehörigen folgenden Art einen Characterzug für die kleinen Inseln des Archipels; neben ihr treten noch einige Formen von ceyclolabris auf und beide Formen werden durch Helix noverca verbunden. Ob sie auch auf dem Festlande vor- kommt, bedarf noch der Bestätigung, obschon Deshayes sie von Morea nennt; auf den Inseln dagegen scheint sie allenthalben verbreitet zu sein, auch auf Rhodus und Creta. 1093. Helix lecta (Ferussac) Mousson. Testa anguste umbilieata, umbilico subpervio, globoso-depressa, regulariter oblique cos- tulato-striata, solidula, alba, faseitis tri- bus rufis eingulata, prima subdiluta, secunda distineta, infima interrupta, an- gusta, vix infra medium anfractus ul- timi sita, superis in spirae anfractibus persistentibus: spira subelevata, summo minuto, parum prominulo, sub lente minu- tissime granulata. Anfractus 5'/e, superi planiuseuli, leniter crescentes, ultimus rotundatus, subinflatus, ad aperturam leniter descendens. Apertura lunato-cir- eularis, fere diagonalis; peristoma acu- tum, intus acute albolabiatum, margini- bus approximatis, callo tenwissimo Junctis externo et basali reflewis, basalı ad' in- sertionem dilatato, wumbiliei partem te- gente. Diam. maj. 18, min. 15, alt. 12 Mm. Helix lecta Ferussac, t. 69 fig. 2. Desh. Hist. 1 p. 73. — Mousson Coq. Bellardi p. 368. Helix decora Frivaldsky in sched., nec Adams et Reeve. e Helix naxiana Pfeiffer Chemn. ed. II. t. 79 fig. 24. 25, nec Ferussae. Gehäuse eng genabelt, der Nabel weiter, als bei pellita, aber kaum durchgehend, gedrückt kugelig,, regelmässig dicht und schräg rippen- streifig, ziemlich festschalig, weiss, mit drei rothen Binden; die oberste liegt nahe der Naht und ist breit und verwaschen, die unterste läuft kaum unter der Mitte des letzten Umganges und ist schmal und häufig unterbrochen; die mittlere ist deutlich, scharf begränzt und nur an den Wachs- thumsabsätzen schwächer; die beiden oberen sind auch auf dem Gewinde erkennbar. Das Gewinde ist mässig erhoben, aber convex, der Apex klein und ganz wenig vorspringend: unter der Loupe erscheinen die ersten Umgänge fein granulirt, sind also bei jungen Exemplaren wahrscheinlich behaart. Fünf und ein halber Umgang, die oberen wenig gewölbt und sehr langsam zu- nehmend, der letzte gerundet, etwas aufgeblasen, nach der Mündung hin herabsteigend. Mündung weit gerundet mondförmig, fast diagonal, Mund- rand scharf mit weisser, scharfkantiger Innen- lippe, die Ränder an den Insertionen genähert und durch einen dünnen Callus verbunden, Ober- rand etwas vorgezogen und eher nach innen um- gebogen, Aussen- und Basalrand umgeschlagen, letzterer an dem Ansatz verbreitert und einen Theil des Nabels überdeckend. Diese schöne Art, welche nach Moussons trefiender Bemerkung im Habitus sehr an manche kleine Varietäten von trizona erinnert, unter- scheidet sich von pellita, zu deren nächsten Ver- wandten sie gehört, ausser der mangelnden nur durch die fast microscopische Granulation der ersten Windungen angedeuteten Behaarung durch die viel weniger kreisförmige Mündung, die starke, äusserst gleichmässige Streifung und die viel weniger genäherten Mündungsränder. Noch näher scheint sie der Helix naxiana Fer. zu stehen, mit welcher sie von Pfeiffer verwechselt worden ist. Aufenthalt: auf Creta (Frivaldsky, Held- reich). . 1094. 95. Helix Möllendorffi Kobelt. Testa umbelicata, subgloboso-depressa, tenuis pellueida, striata, corneo-fusca, fascia fusca sat distineta eingulata, pilosa, pilis longis, regulariter sed sparsim positis. Anfractus5'/eregulariter accrescentes, con- vexiusculi, sutura mediocri juncti, leviter striatuli, ultimus parum diüatatus, ad aperturam descendens. Apertura ampla, late lunaris, marginibus conniventibus ; peristoma reflewum, albolabiatum, mar- gine supero subangulato, basali ad colu- mellam dilatato, patente, umbiliei tertiam fere partem tegente, Diam. maj. 14—18, min. 15'/a, alt. 10 Mm. Helix Möllendorffi*) Kobelt Nachr. Bl. Mal. Ges. 1871 p. 72. — Catalog p. 14. — Pfeiffer Novitates IV. t. 118 fig. 15. 16. — Möllendorff in Mal. Bl. XXI. 1873 p. 132. Fauna Bosniens p. 38 fig. 1-3. Pfeiffer Monogr. Helic. VII p. 422. Helix Panciei Bielz Verz. Samml. 1879 p. 24 (nee Möllendorff Mal. Bl. 19. 1872 p. 131 t. 4 fig. 10—12). *) Nicht Möllendorfi, wie ich anfangs irrthüm- lich schrieb, 44 Tafel CVIII u. CIX, Gehäuse für eine Campyläe enggenabelt, ge- drückt kugelig, dünnschalig, leicht gestreift, durchscheinend, hornbraun mit einer ziemlich hochstehenden braunen Binde, neben welcher ein heller Gürtelstreifen nicht erkennbar ist, und mit ziemlich langen, einzelstehenden aber regel- mässig vertheilten Haaren besetzt, die sich mei- stens ziemlich gut erhalten und nur bei todtge- sammelten abgerieben sind. Fünf und ein halber Umgang, gut gewölbt, durch eine deutliche Naht geschieden, regelmässig zunehmend, nur der letzte etwas verbreitert und nach der Mündung hin rasch herabsteigend.. Die Mündung ist nicht sehr schräg, weit gerundet mondförmig, nach aussen etwas abgestutzt, die nänder etwas genähert; Mundsaum weiss oder gelblich gelippt ziemlich weit umgeschlagen, der obere vorge- zogen und ziemlich winklig in den äusseren über- gehend, der Basalrand an der Insertion ver- breitert und etwa ein drittel des Nabels über- deckend. Das Thier ist mir nicht bekannt geworden; an halbtodten Exemplaren sah man die Flecken des Mantels durch das Gehäuse durchscheinen; Möllendorff bemerkt nur, dass das Gebiss dem von Faustina gleiche. Ueberhaupt gehört unsere Art in die nächste Verwandtschaft dieser nörd- lichsten Campyläe, deren behaartes Analogon sie darstellt; eine Vereinigung ist aber auch abge- sehen von den Haaren unmöglich, da der Nabel doch auch bedeutend enger, der Mund vornen mehr abgestutzt und die Textur des Gehäuses eine andere ist. Bielz hat diese Art nach serbischen Exem- plaren Helix Paneiei benannt und unter diesem Namen in seinem Catalog aufgeführt; da er aber dem Namen keine Beschreibung beigegeben hat, kann derselbe keine Priorität beanspruchen und behält mein Name Geltung. Aufenthalt: in Mittelbosnien und Serbien, nach Möllendorff mit Vorliebe in den schattigen Wäldern der subalpinen Region, unter moosigem Felsgeröll zwischen 9—1250 Meter. Aus Dal- matien ist sie noch nicht bekannt geworden. 1096. 97. Helix Velascoi Hidalgo. Testa anguste umbilicata, orbiculato - depressa, solidula, inequaliter striata opaco al- bida, fulvo- corneo irregulariter et ra- diatim strigata; spira convexa, parum elevata, summo minuto; anfractus 5's, superi leniter accerescentes, obsoletissime angulati, sutura profunda disereti,ultimus, rotundatus, dilatatus, ad aperturam pa- rum descendens. Apertura magna, rotun- dato-lunaris, fere diagonalis, aperta, Fie.1096 !u. 1097 peristomate simpliei, acuto, intus vix labiato, marginibus conniventibus, supero recto, basali breviter reflexo, ad inser- tionem dilatato. Diam. ma). 18, min. 14, alt. 10 Mm. Varietas minor, fusco, albostrigata, indistinete albofasciata, wumbilico angustiore (fig. 1096). — Diam, maj. 14, min. 12, alt, 9. Mm. Velascoi Hidalgo Journ. Conch. XV. 1867. p. 440. t. 12 fig. 3. — Kobelt Jatalog p. 14. — Pfeiffer Monogr. Helie. V. p. 494. — Hidalgo Catalog. Mol. terr. t. 22. fig. 231— 236. Gehäuse für eine Campyläe ziemlich eng ge- nabelt, ziemlich flach, festschalig, stark aber un- gleichmässig gestreift, die Streifen namentlich auf der Oberseite zunächst der Naht ausge- sprochen; weisslich mit ungleichem hornfarbenen Radialstreifen oder umgekehrt, hornfarben mit weissen Striemen, je nachdem die eine oder die andere Färbung vorherrscht; in dem letzteren Falle erscheint meistens ein mehr oder minder deutliches weisses Band auf der Mitte des letzten Umgangs. Das Gewinde ist wenig erhoben, aber gewölbt, die Embryonalwindung sehr klein, die Naht tief und gut bezeichnet. Reichlich fünf und ein halber Umgang, die oberen langsam zu- nehmend, wenig gewölbt, undeutlich kantig, die Kante ist auch am Beginn des letzten Umganges gewöhnlich noch zu erkennen, verschwindet aber dann, so dass der Umgang rein gerundet er- scheint; derselbe nimmt rasch an Breite zu und erscheint gegen die Mündung hin, wo er etwas herabsteigt, sogar aufgeblasen. Die Mündung ist auffallend weit, gerundet mondförmig, schräg, nur wenig durch die Mündungswand ausge- schnitten; Mundrand einfach und scharf mit sehr schwacher Innenlippe, die Insertionen sind genähert, doch nicht durch einen Callus ver- bunden, der obere gerade, der äussere wenig, der untere mehr umgeschlagen und an der In- sertion verbreitert. Aufenthalt: in den nordspanischen Ge- birgen, in Spalten der Kalk’elsen, nach Hidalgo erst in einer Meereshöhe von über 1500 Meter. Hildalgo nennt sie vom Pico de Altomira in der Pena de Gorbea in Biscaya, und von dem Monte Alonah bei Anate in Guipuzcoa; die kleinere Form erhielt ich durch Vimont von Pie du Midi in den Pyrenäen. Helix Velascoi steht der pyrenäischen Helix carascalensis zum mindestens sehr nahe. In der Rossmässler’schen Sammlung lag schon lange ein von dem Naturalienhändler Geist stammen- des Exemplar als carascalensis var. major, und Helix Tafel CVIII u. CIX. diese Auffassung ist vielleicht die richtige. Zwar die Stammform vom Pico de Altamira unter- scheidet sich von der typischen carascalensis ausser durch die doppelte Grösse bei gleicher Zahl der Umgänge, auch durch den etwas weiteren Nabel und die mehr genäherten Mundränder, sowie die relativ grössere Mündung, aber die kleinere Form vom Pic du Midi tritt in allen Punkten vermittelnd zwischen beide Extreme und macht eine scharfe Scheidung unwahrscheinlich. Durch Hel. Velascoi wird carascalensis eng an Schmidtii angeschlossen, nicht an alpina, wie Hiüdalgo meint. 1098. Helix cantabrica Hidalgo. Testa late et perspectiviter umbilicata, orbieu- lato-perdepressa, tenuis, vix nitens, ru- guloso-striatula, sub lente pilis brevissimis vel punctis impressis instructa, corneo- pellueida, irregulariter albo-radiata ; spira fere plana, sutura impressa; anfractus 5 convexiusculi, obtuse angulati, ultimus penultimo duplo major, obtuse angulatus, infra convexior, ad aperturam descen- dens, subdilatatus ; apertura lunato-cir- cularis, intus corneo-fulva, peristoma rec- tum, acutum, intus albolabiatum, margi- nibus approximatıs, basali vix reflexo, ad insertionem dilatato. Diam. ma). 13, min. 11, alt 4'/a Mm. Helix cantabrica Hidalgo in Journ. de Conch. 1873 p. 358. Von dieser neuen Art, welche Hrdalgo nur in wenigen Exemplaren gesammelt hat, liegen mir durch seine Güte vier Stück vor, welche seinen beiden Hauptformen entsprechen. Das Gehäuse ist weit und perspectivisch genabelt, so dass der Durchmesser des Nabels reichlich ein Viertel des Gesammtdurchmessers ausmacht, am Eingang des Nabels senkrecht abfallend, sehr flach mit kaum erhabenem Gewinde, dünnschalig, glanzlos, fein aber rauh gestreift, junge Exem- plare mit sehr kurzen Haaren, von denen bei älteren nur noch die Gruben unter der Loupe sichtbar sind, durchscheinend hornfarben mit un- regelmässigen weissen Radialstriemen oder um- gekehrt, je nach dem Vorwalten des Pigmentes, wie bei Velascoi und carascalensis. Fünf Um- gänge, die oberen langsam zunehmend, der letzte aber doppelt so breit, als der vorletzte und un- deutlich kantig, mit hochstehender Kante, nach unten stärker gewölbt, an der Mündung erweitert und’rasch, aber nur wenig herabsteigend. Mün- dung weit gerundet mondförmig, innen horn- bräunlich; Mundrand scharf, gerade, innen mit einer ganz schwachen, weissen Lippe belegt, die Rossmässler’s Iconographie IV. Fig. 1098. u. 1099. 45 Ränder einander sehr genähert, sich fast be- rührend, der Basalrand kaum umgeschlagen, an der Insertion verbreitert. Es ist dies offenbar eine gedrückte kantige Form der Gruppe von carascalensis, welche zu dem Typus in demselben Verhältnisse steht, wie Hel. Ziegleri zu Schmidti:. Aufenthalt: an Kalkfelsen in Nordspanien, namentlich der Umgebung von Caldas de Oviedo. Was Schaufuss als cantabriea verschickt, ist die folgende, nach meiner Ansicht gut verschiedene Art. 1099. Helix Schaufussii m. Testa umbilicata, orbiculato-depressa, solida, nitida, leviter striata, albida, irregula- riter corneo radiata; spira parum_ele- vata, convexa; amfractus 5, superi lente, ultimus rapidius acerescens, vix angula- tus, antice deflexus. Apertura lunato- cireulariıs, peristoma rectum, acutum, intus fortiter albolabiatum, margimibus approxi- matis, basali parum dilatato. Diam. maj. 14, min. 12, alt. 7 Mm. Helix cantabrica Schaufuss in sched. nec Hi- dalgo. Gehäuse genabelt, ziemlich gedrückt, fest- schalig, schwach glänzend, nicht sehr stark ge- streift, weisslich mit unregelmässigen, durchsich- tigen, hornigen Radialstriemen, oder hornfarben mit weissem Kielstreifen, junge Exemplare im Nacken lebhaft gelb in Folge des Durchscheinens einer Lippe, welche diese Art bei jedem Wachs- thumstillstand zu bilden scheint. Gewinde wenig erhaben, doch weit mehr als bei voriger Art. Fünf Umgänge, die oberen langsam, der letzte rascher zunehmend, ziemlich gewölbt, der letzte nur ganz wenig kantig, an der Mündung etwas erweitert und stark, aber allmählig herabgebogen. Mündung gerundet-mondförmig,, weniger in die Quere verbreitert, als bei cantabriea, Mundsaum einfach, scharf, kaum nach der Basalinsertion ein ganz klein wenig umgeschlagen, innen mit einer starken, weissen Lippe belegt, die Inser- tionen der Ränder sehr genähert, der Basal- rand kaum verbreitert. Diese Art wird durch Schaufuss schon seit längerer Zeit als Hel. cantabrica verschickt, ist aber bis jetzt noch nirgends beschrieben worden, so dass der Namen gegen Hidalgo in die Syno- nymie wandern muss. Sch. verschickt übrigens meistens junge Exemplare, deren letzter Um- gang ganz gerundet ist und deren Mundränder sich einander viel weniger nähern; solche Exem- plare haben eine ganz auffallend dicke, weisse Lippe, die, ähnlich wie bei Zonites vertieillus, aussen als gelber Streifen durchscheint. Die Art 6 46 ist offenbar sehr nahe mit Hidalgo’s cantabriea verwandt, aber auch in der Jugend unbehaart, dickschaliger, viel glänzender, weit enger ge- nabelt, viel weniger zusammengedrückt. Sie hat eine bedeutende Aehnlichkeit mit Hel. Fontenillüi | Tafel CX. u. CX1. Mich., doch ist sie weit weniger scharf gekantet und immer viel kleiner. Aufenthalt: im Liebanathal in den canta- brischen Gebirgen entdeckt von dem Entomo- logen Dr. Schaufuss in Dresden. Tabel 0X u URL Gattung: Zomites Montf. Die im dritten Bande der Iconographie pag. 86 von KRossmässler ausgesprochene Voraus- setzung, dass die Verwandten von Helix algira L. und vertieillus Fer. eine eigene, scharf be- gränzte Untergruppe bilden müssten, ist durch die Untersuchung des Thieres nicht nur bestätigt worden, sondern es hat sich sogar herausgestellt, dass sie eine eigene Gattung bilden und somit der von Montfort 1510 (Conch. syst. II p. 282) gegebene Namen Zonites angenommen werden muss. Die Thiere zeichnen sich vor Allem durch einen glatten, gebogenen Kiefer mit starkem Mittelzahn aus, der Genitalapparat ist äusserst einfach ohne alle Anhangsdrüsen, namentlich ohne Pfeil, mit rudimentärem Flagellum, die vesi- eulae mucosae nur durch eine die Scheide um- gebende Drüsenschicht angedeutet; im Lumen des einfachen Penis stehen nach Ü. Semper eine grosse Zahl unregelmässig gestellter Knorpelpa- pillen (Z. verticillus). An dem Hintergrunde des Fusses befindet sich eine kleine, spaltförmige Schwanzdrüse, der Fuss zerfällt in drei undeut- liche, nicht durch eine Längsfurche geschiedene Felder. Zunge ähnlich wie bei Hyalina mit langen, stachelförmigen Seitenzähnen. Die europäischen Zonites bilden eine sehr nahverwandte kleine Gruppe, welche Dank der Aehnlichkeit der Gehäuse bei allen Autoren zu- sammengehalten worden ist. Bei Ferussac stehen sie unvermischt unter Helicella, 2 Aplostomes, bei Pfeiffer vol. V unter $ 41, wo auch eine cali- fornische Art, Heliw cultellata Thomas, einge- fügt ist, während Albers- von Martens eine Art aus Guatemala (Helix euryomphala) auch dem Thiere nach dazu rechnen. Andere Autoren dehnen die Gattung weiter aus. Schon Leach zog Hyalina dazu und seit Moquwin-Tandon rechnen die Franzosen auch die Leucochroen unter Zonites. Ganz abgesehen von den sonstigen Unterschieden haben aber beide Gruppen keine Schwanzdrüse, gehören also gar nicht einmal in die Gruppe der Zonitidae, viel weniger zur Gattung Zonites und diese bleibt somit auf die Sippschaft der Hel. vertieillus be- schränkt, wenigstens in Europa. In Amerika scheinen allerdings noch eine Anzahl der von Albers zu Mesomphix gerechneten Hyalinen hier- her zu gehören; Binney rechnet eine ganze An- zahl zu den Zonitiden und für Z. lueubratus Say hat ©. Semper (Philipp. p. 79) die Richtig- keit seiner Ansicht anatomisch erwiesen; doch dürften die amerikanischen Arten eine eigene Gattung bilden; aber sie von den europäischen Mesomphix (fuscosa, incerta, olivetorum) testa- ceologisch zu scheiden möchte schwer sein. In noch weiterem Umfang nehmen die Adams und Ühenu die Gattung, indem erstere auch einige Naninengruppen dazu nehmen, die schwer- lich mit unseren Europäern verwandt sind. Die ächten Zonites in unserem Sinne haben ihre Heimath in den Alpen und ihren Ausläufern. Aus Spanien ist mir keine Art bekannt, auch aus Nordafrika kenne ich keine sicheren Angaben. In meinem Catalog habe ich freilich für Zonites algirus auch Algier genannt, gestützt auf eine Notiz von Mousson (og. Schläffli 1865 p. 275, aber diese scheint sich auf die Angabe Povrets zu gründen und fällt also mit dieser. Der Abbe Poiret (Voyage en Barbarie p. 26) erwähnt nämlich, dass er diese Art in dem französischen Militärposten Bastion de France, einem Bagno auf einer Insel an Stelle des heutigen La Calle an der Grenze von Tunis, gefunden. Bourguig- nat (Malocologie de lAlgerie I p. 68) macht aber darauf aufmerksam, dass dieses Bagno da- mals vollkommen vom Lande abgeschnitten war, dagegen seinen Proviant von Marseille aus empfing; da Z. algirus in der Provence gegessen wird, waren Poirets Exemplare vermuthlich von dort eingeschleppt. Das Verbreitungscentrum der Gattung liegt offenbar in den Gebirgen der Balkanhalbinsel und vielleicht auch Kleinasiens; von den dreizehn bekannten Arten, welche sämmtlich auf türki- schem Gebiete oder doch in den nächst angren- zenden Provinzen vorkommen, hat nur eine, Zonites algirus, ihren Hauptverbreitungsbezirk ausserhalb des türkischen Gebietes, und nur Z. Tate OX. u. CXT. Fig! 1100. 47 verticillus verbreitet sich längs der Ausläufer der Alpen bis zur Donau, wo er bei Passau deutsches Gebiet berührt, und selbst über die Donau hinaus bis nach Böhmen. Sieben Arten sind aus den südösterreichischen Provinzen be- kannt, doch wird von ihnen keine auf der Bal- kanhalbinsel fehlen, wenn sie auch noch nicht alle von dort nachgewiesen sind. Auch in den italienischen Gebirgen finden sich noch einige Vertreter der Gattung; in den Abruzzen am Monte Majella findet sich com- pressus in einer weniger gekielten, aber sonst mit dalmatinischen Exemplaren vollständig über- einstimmenden Form, auf dem Monte Gargano und dem die Südspitze des Festlandes bildenden Aspromonte findet sich algirus in ganz besonders dickschaligen Exemplaren. Adami nennt aus Calabrien auch noch den Z. verticillus, doch habe ich keine Exemplare von dort gesehen. Nach dem Südabhang der Alpen greift nur Z. gemo- nensis hinüber, scheint aber schon bei Vicenza seine Westgränze zu erreichen. Auf Sieilien finden sich trotz der Angaben Philippis sicher keine ächten Zonites; auf Cor- sica und Sardinien dagegen kommt Zonites algirus vor. Von den griechischen Inseln ist mir keine Angabe bekannt geworden, auch nicht von den grösseren, Creta, Cypern, Rhodos, ebensowenig aus Syrien und Palästina, obschon es mir kaum wahrscheinlich erscheint, dass dem Libanon eine Gattung fehlen sollte, dienoch im Taurus durch mehrere Arten vertreten ist. Im Caucasus dagegen scheinen wirklich keine Zoniten vorzukommen; ihre Stelle scheinen dort die grossen Mesomphix zu vertreten, wie Frutico- Campylaea die ächten Campyläen. Bezüglich der verticalen Verbreitung fehlt es noch sehr an zuverlässigen Angaben; sie scheint sich bei verschiedenen Arten verschieden zu ver- halten; Z. vertieillus und albanicus hat E. Raw- mond im Taygetos noch in einer Höhe von über 2000 Meter gesammelt. Die Artunterscheidung in der Gattung Zoniies ist nicht eben leicht, namentlich in theoretischer Beziehung; die sämmtlichen Arten kommen sich in Form, Sculptur und Structur des Gehäuses äusserst nahe; Nabelweite und Zusammendrückung des Kieles wechseln ganz erheblich, und eine kritische Bearbeitung nach den Thieren ist zur Zeit noch nicht versucht worden, auch nicht eben leicht, da die meisten Arten in uneivilisirien Gegenden leben und den Transport in lebenden Exemplaren nicht gut auszuhalten scheinen; wenigstens sind Z. algirus und vertieillus, die ich mir mehrfach zuschicken liess, immer todt angekommen. Den sichersten Anhalt scheint noch die Seulp- tur zu bieten. Alle Zoniten haben zweierlei Sculptur, Spirallinien und Anwachslinien, die ersteren nur auf der Oberseite, während die Unterseite glatt ist. Das Verhalten der beiden Liniensysteme zu einander scheint äusserst con- stant und ist für die Artunterscheidung um so wichtiger, als es der Gattung Zonites ähnlich wie Hyalına, gar sehr an Schalenkennzeichen gebricht, an die man sich halten kann; Gestalt, Höhe des Gewindes und der einzelnen Umgänge, Nabelweite, Mündungsform schwanken innerhalb so weiter Grenzen, dass die Bestimmung bei un- bekanntem Fundort mitunter sehr grosse Schwierig- keiten bietet Möllendorff, der in der Fauna von Bosnien sich eingehender mit diesen Verhältnissen be- schäftigt hat, hat versucht, ein Schema zum Be- stimmen der Arten aufzustellen, in welchem dreier- lei Arten von Sculptur unterschieden werden, je nachdem die Spirallinien der Oberseite scharf und regelmässig sind (acies, algirus, caricus), oder scharf aber unregelmässig (verticilus, chlo- rotieus, albanicus, carniolicus), oder endlich so fein, dass sie gegen die Radialsculptur ganz zu- rücktreten (eroaticus, compressus). Die Dehnbar- keit der Ausdrücke regelmässig und unregel- mässig schwächen aber den Werth eines solchen Schemas erheblich, so wichtig auch die directe Vergleichung der Sculpturverhältnisse bleibt. 1100. Zonites chloroticus Pfeiffer. Testa mediocriter umbilicata orbieulato-convexa, tenwiuscula, virenti-lutea, superne con- fertim et aequaliter granulata, in anfrac- tus ultimi parte superiore strüs confertis spirahbus et concentricis distantioribus oblongo-granosa, ad basin nitida, laevi- gata; spura breviter conoidea, convexa, apice minuto obtuso; anfr. 5'/e, summi subplani, sequentes convewiusculi, ultimus inflatus, rotundatus, ad aperturam non descendens. Apertura parum obliqua, magna, hınato-rotundata, intus margari- tacea; peristoma simplex, rectum, intus albolabiatum, marginibus conniventibus, columellari superne reflexiusculo. Diam. maj. 40, min, 35, alt. 27 Mm. Helix chlorotica Pfeiffer Zeitschr. 1851. p. 127. — Mart. Ch.. ed. II. t. 153 fig. 18. 19. — Albers von Martens ed. II. p. 66. — Reeve 1492, Gehäuse mittelweit genabelt, gewölbt-kreisför- mig, ziemlich dünnschalig, grüngelb, mitunter nit dunkleren Flecken, die oberen Umgänge dicht und gleichmässig gekörnelt, der letzte Um- 6* 48 Tate EX: UF ERTIE He FIOT. 1102271103. gang obenher gröber gekörnelt, von der Mitte ab vollkommen glatt und glänzend; durch diesen scharfen Absatz erscheint er auch noch an der Mündung gekielt, obschon eigentlich die stumpfe Kante, welche weiter oben vorhanden ist, dort völlig verschwindet; 5'/.—6 regelmässig zu- nehmende Windungen, die oberen wenig gewölbt und ein stumpfkegelförmiges, sich gegen den letzten Umgang absetzendes Gewinde mit sehr kleinem stumpfem Apex bildend; der letzte stark gewölbt, fast aufgeblasen, nach der Mündung hin rein gerundet und nicht herabsteigend. Mün- dung wenig schief, gross, weit gerundet, nur wenig ausgeschnitten, innen perlmutterglänzend, mitunter mit grossen, dunklen Flecken; Mund- saum einfach, gerade, innen mit einer dünnen weissen oder gelblichen Lippe belegt, Mundränder genähert, der Basalrand an der Insertion umge- schlagen. Es liegt mir von dieser schönen, in den Samm- lungen noch seltenen Art eine prächtige Suite von 20 Stück vor, welche Löbbecke bei Smyrna sammelte, von wo sie auch schon Prof. Fleischer mitgebracht hat. Aus derselben geht zunächst hervor, dass Pfeiffer ein noch nicht ganz aus- gebildetes Exemplar vor sich hatte, wesshalb er auch den letzten Umgang kantig nennt; dann aber, dass sie dem Zonites verticillus sehr nahe steht und durch die nachfolgende Form noch enger mit ihm verknüpft wird; der aufgetriebene letzte Umgang, welcher sich so eigenthümlich gegen das Gewinde absetzt, scheint aber vorläufig noch zur Unterscheidung zu genügen. Aufenthalt: bei Smyrna (Fleischer, Löb- becke.) 1101. Zonites vertieillus var. graeca. Differt a typo sculptura distinctiore, colore obs- euriore, anfractu ultimo transversim di- latato, subtus subplanato. Diam. ma). 35, min. 32, alt. 22 Mm.; apert. diam. 18, alt. 13 Mm. Es ist dies eine sehr eigenthümliche Form, welche mit der allgemeinen Form des ächten vertieillus die eigenthümliche Seulptur von chloro- ticus vereinigt. Die Oberseite ist nämlich, nament- lich am letzten Umgang, von sehr deutlichen Spirallinien umzogen, welche die Anwachsstreifen schneiden und so eine sehr in die Augen fallende Körnelung bewirkt; bei vertieillus ist dieselbe auch vorhanden, aber weniger deutlich. Unsere Form unterscheidet sich ausserdem noch durch die Verbreiterung des letzten Umgangs, welcher dadurch unten abgeplattet erscheint; die Mündung ist dadurch weniger gerundet und wird bedeutend mehr durch die Mündungswand ausgeschnitten. Die Färbung ist bedeutend dunkler, fast braun- gelb, nur die Basis heller. Durch Sculptur und Färbung nähert sich unsere Art dem vorigen, ist aber durch die abgeflachte Basis und die weit weniger dem Gewinde gegenüber abgesetzte Windung unterschieden. Man könnte eine eigene Art darauf begründen, die wohl nicht schlechter begründet wäre, als manche andere in dieser Gruppe. Aufenthalt: in Morea auf dem Taygetos in etwa 2000 Meter Höhe mit Z. albanicus zu- sammen von E. Raymond gesammelt. 1102. Zonites albanicus Zgl. var. graeca. Differt a typo testa minore, superne distinetius granulata, spira magis elata, anfractu ultimo non albizonato. Diam. ma). (spec. maximi quod vidi) 36, min. 31, alt. 19 Mm. Es wurde diese interessante Form mit der vorigen zusammen von Herrn Raymond auf dem Taygetos in beträchtlicher Höhe über dem Meeres- spiegel gesammelt, und sie unterscheidet sich so constant von dem typischen Z. albanicus, dass ich anfangs nicht übel Lust hatte, sie als eigene Art anzuerkennen. Das Gewinde ist immer be- deutend höher, die Oberseite stärker granulirt, ein Kielstreifen nicht vorhanden und die Unter- seite nicht viel heller als die obere. Auch scheint die Varietät nie die Grösse des Typus zu er- reichen, denn das abgebildete Exemplar war das grösste der ganzen Serie, während albanicus häufig 42 Mm. überschreitet. Da aber sonst alle Eigenschaften gut stimmen und namentlich auch die Spiralsculptur sich über den Kiel hinaus fortsetzt, wie bei albanicus, halte ich es fürs Beste, unsere Form als Varietät von Z. albani- cus anzusehen. 1103. Zonites coraz Pfeiffer. Testa late et perspective umbilicata, convexo- depressa, solidula, striatula, superne minu- tissime granulato-deeussata, fulva; an- fractus 6 leniter accrescentes, spira con- vexa, obtusa, apice parvulo; superi vix convexiuseuli, inferi convexiores, ultimus subangulatus, ad aperturam non descen- dens, basi pallidior, radiato - striatus, nitidus; umbilieus perspectivus, "Ja dia- metri fere aequans; apertura parum obli- qua, rotundato-lunaris; peristoma rectum, levissime labiatum, marginibus subeonni- ventibus, columellari dilatato, reflexo. Diam. ma). 30, min. 27, alt. 16 Min.; aper- turae diam. 14 Mm. Tafel CX u. CXI. Fig. 1104 u. 1105. 49 Helix corax „Parr.“ Pfr. Mal. Bl. IV. 1857 ». 87. Mon. Helie. IV. p. 119. — Novi- tates III. p. 323. t. 78 fig. 1-5. Zonites (Aegopis) corax Albers- von Martens ». 66. — Kobelt Cat. p. 4. Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, Nabel fast '/ı der Breite einnehmend, gedrückt convex, ziemlich festschalig, schwach gestreift und auf der Oberseite ganz fein gekörnelt, gelb- lich. Gewinde convex, oben flach mit kleinem Nucleus; sechs langsam zunehmende Windungen, die oberen wenig, die späteren stärker gewölbt, der letzte schwach gekielt, an der Mündung herabsteigend. Basis abgeflacht, glänzend, blasser als die Oberseite, radiär gestreift, aber ohne Spirallinien. Mündung nur wenig schief, ge- rundet mondförmig, wenig in die Quere verbrei- tert und ziemlich wenig durch die Mündungs- wand ausgeschnitten; Mundsaum einfach, scharf, nur ganz schwach gelippt, Randinsertionen ge- nähert, Spindelrand ausgebreitet und umge- schlagen. Auch diese Art gehört in die nächste Nähe des Zonites verticillus, unterscheidet sich aber durch feinere Streifung, gedrücktere Gestalt und den schwachkantigen letzten Umgang. Mein Exem- plar ist etwas kleiner, als das von Pfeiffer ab- gebildete, das im grossen Durchmesser 33 Mm. misst. Aufenthalt: im Taurus (Parreyss.) 1104. Zonites croaticus var. spira elatiore, anfractu ultimo distincetius albocarinato. Diam. ma). 30, min. 27, alt. 17 Mm. Helix pudiosa Ziegler sec. Parr. in sched. — Mousson Coq. Schlaeffli 1859 p. 265. Eine eigenthümliche Form, welche in mancher Beziehung zwischen Z. croaticus und acies mitten inne steht. Von croatieus hat sie die Sculptur und den Nabel, zu acies hinüber führt der mehr zusammengedrückte letzte Umgang mit starkem weissem Kiel, doch ist der Kiel nie so scharf abgesetzt, wie bei acies. Von beiden unterscheidet meine Exemplare das weit höhere Gewinde. Die Spiralseulptur tritt bei dieser Gruppe bedeutend gegen die Streifung zurück; am undeutlichsten ist sie bei croaticus, am deutlichsten bei acies. Rossmässler zieht Helix pudiosa „Mke.“ mit Zweifel als Synonym zu compressus und ich bin ihm in meinem Catalog darin gefolgt; Menke führt in seiner Synopsis ed. IL. p. 20 Helix pu- diosa Ziegler ohne alle genauere Bezeichnung an; meint aber wahrscheinlich die vorstehende Form. Aufenthalt: nach Parreyss in der Herco- gowina, nach Mousson in Montenegro. 1105. Zonites carniolieus Ad. Schm. Testa late et perspective umbircata, convexo- depressa, solidula, superne conferte plicato- striata, strüs spiralibus sub lente sub- tilissime decussata, fuscescenti-fulva, stri- gis nonullis concentrieis albidis, carina albida parum conspicua; spira parum convexa; sutura marginata ; anfractus 6—6'/a vie comvexiusculi, regulariter et leniter accrescentes, ultimus parum con- vexior, ad aperturam non descendens, subacute carinatus, bası nitidus, sublae- vis, plus minusve albidus; umbilieus conı- cus, !/s diametri aequans; apertura parum obliqua, angulato-lunaris ; peristoma sim- plex, rectum, profunde labiatum, margine columellari viw patente. Diam. maj. 25. min. 23. alt. 13 Mm. Helix eroatica Fer. Hist, t. 80, fig. 5. — var. B Pf. Mon. I p. 129. zohites carniolieus Ad. Schm, in litt. — Mous- son Coq. Schl. 1859 p 265. — Kreg- linger Moll. Deutschl. p. 37. — Möllen- dorff Bosnien p. 33. Helix carniolica Pfeiffer Mon. IV. p. 119, Helix sexvolva Parreyss in sched. Auch diese Art ist eine der zweifelhaften, welche sieh um Zonites croatieus herum grup- piren und zu anderen Formen hinüberführen; wie Rossmässler, der sie als eine kleinere Krainer Form des croaticus erwähnt, ganz richtig be- merkt, verknüpft sie diesen mit gemonensis. — Sie unterscheidet sich von der typischen croaticus durch geringere Dimensionen, flache, kaum ge- wölbte Umgänge, schwächere Radialstreifung, so dass sie deutlicher granulirt erscheint, und den deutlichen, aber nur wenig weiss bezeichneten Kiel. Die Zunahme der Umgänge ist sehr lang- sam. Der Nabel zeigt alle Umgänge, ist aber doch, wie Pfeiffer richtig bemerkt, conisch, nicht eigentlich perspeectivisch. Moussons Zonites croatieus var. transiens Cog. Schl. 1859 p. 265 aus Epirus scheint mir vollständig mit Möllendorff’s Form aus Bosnien zusammenzufällen, die dieser für den Typus von carniolieus hält. Dieselbe ist dünnschaliger, als die Krainer Form, die Basis weniger deutlich weiss, der Kielstreifen kaum noch erkennbar. Sonst stimmt sie vollkommen mit dem abgebil- deten Exemplar überein und ich halte es für unnöthig, sie noch einmal abzubilden. Aufenthalt: in Krain, Bosnien, Hercogo- wina und bis nach Epirus hinunter, an feuchten Felsen und unter Geröll; auch im westlichen Serbien. 50 Tafel CX u. CXL 1106. Zonites erypta Parreyss. Testa late umbilicata, lenbieularis, solida, con- ferte strialta, compresse carinaba, cinereo- carnea, spira parum elata, convexa, ver- lice obtuso; sulura distinete margınata. Anfractus 5'ja subplanulati, superi stria- tuli, penultimus prope suturam lineis spira- hibus 4-5 eingulatus, ultimus superne om- nino bineis spiralibus subtilissimis, prope carinam distinchioribms decussatus, non deseendens, antice superne conveziusculus, subtus convexior, leviter striatus, nitidus; umbilieus perspeetivus, "'s diametri oceu- pans, Apertura obligwa, angulato-lunaris, ad carinam leviter sinwata; peristoma sim- plex, rechum, intus pluries sublabiatum, margine columellari dilatato, subpatulo. DI Diam, maj. 30, min. 27, alt. 14 Mm.; aper- bura 9 Mm. alta, 13 lata, HHeliw erypta Darreyss mss. — Pfeiffer Mal. Bl. XV. 1868 p. 83. — p. 450 taf. 99 fig. 1-3. Zontes erypla Kobelt Cataloy p. 4. Gehäuse weit und perspeetivisch genabelt, linsenförmig, festschalig, dicht gestreift, von einem abgesetzten, zusammengedrückten Kiel umzogen, graulich fleischfarben, alte Exemplare häufig verkalkt; das Gewinde ist wenig erhoben, aber gewölbt, der Apex flach; die Naht ist sehr deut- lich bezeielinet. Fünf und ein halber bis sechs Umgänge, wenig gewölbt, die oberen nur mit feinen Anwachsstreifen, ohne Spirallinien; erst auf dem vorletzten treten dieht über dem Kiel einige, meist nur 4—5, tiefe Spirallinien auf, welche auch auf dem letzten Umgang, der auf seiner ganzen Oberseite fein spiral gestreift ist, in die Augen fallen und den Kiel bezeichnen. Der letzte Umgang steigt an der Mündung nicht herab, er ist unten stärker gewölbt als oben, fein gestreift, glänzend, gegen den Kiel sehr deutlich abgesetzt; der Nabel nimmt ungefähr ein lünftel des Gehäuses ein. Die Mündung ist ziemlich schräg, aussen spitz und mit einer kleinen, dem Kiel entsprechenden Ausbuchtung ; Novitates III. Tafel COX u. 1108. Ielie platychela var, Rosa- liae Ben. Differt a typo: anfractibus spirae planatis, carinalis , ultimo rotundato, statura majore, basi convexiore, peristomate bre- viter erpanso et reflewo. DMam, ma). 26, min. 23, alt 19 Mm. Fig::11087,1107.12.7 1108, | der Mundrand ist ‘einfach, scharf, innen mit mehreren leichten Lippen belegt, die Ränder sind an alten Exemplaren mitunter durch einen dün- nen, aber deutlichen, weit ausgebreiteten Callus verbunden, der Spindelrand an seinem Ansatz ausgebreitet. Aufenthalt: in Dalmatien, nach Parreyss in Höhlen. Diese Art steht dem Zonites acies am nächsten, namentlich den starkgekielten Formen desselben, ist aber immer leicht durch die Sculptur der Oberseite zu unterscheiden; acıies hat viel gröbere, fast rippenförmige Anwachsstreifen, wie croatieus, und die wenigen Spiralstreifen, in der Nähe des Kiels fehlen ganz oder sind wenigstens nicht so in die Augen fallend wie bei erypta. 1107. Zonites var, italica. Differt a Iypo spira magis elevata, anfractibus convewtoribus, lis ist dies die schon oben erwähnte Form aıs den Abruzzen, welche von den italienischen Autoren bald als Z. compressus, bald als acies aufgefasst wird, meiner Ansicht nach aber zu dem ersteren gehört. Sie unterscheidet sich aller- dings von den südösterreichischen Formen des 7. compressus durch das erhabenere Gewinde und den, namentlich auf der Unterseite, stärker gewölbten letzten Umgang, stimmt aber beson- ders in der Seulptur der Oberseite vollkommen mit ihm überein; die feinen niemals rippenartig erscheinenden Anwachsstreifen werden durch zahl- reiche feine, nur mit einer Loupe erkennbare Spirallinien fein gekörnelt; «acies hat dagegen immer stark vorspringende Anwachsrippen und, wenigstens auf dem letzten Umgang deutlichere Spirallinien. Ueber die Verbreitung des Z. compressus in Italien kann ich nichts Genaueres sagen, da die Gebirgsländer im Süden noch unerforscht sind; meine Exemplare stammen vom Mte. Majella; wahrscheinlich findet sich die Art auch sonst in den Apeninnen, compressus Ziegler COX. Rosaliae Benoit olim in sched. — Hel, platychela var. Rosaliae Benoit. Ill. Sieil. TR, 12, Eine der interessantesten Ausprägungen des Typus platychela, aber durch Uebergänge un- trennbar mit ihm verbunden. Die Hauptunter- | schiede sind die obenangegebenen: die Umgänge Helix Tafel OXII. u. CXII. des Gewindes sind nicht gewölbt, sondern oben- her abgeflacht mit einem Kiel, so dass die Naht ganz flach wird und die Umgänge fast in gerader Linie aneinanderstossen. Am vorletzten Umgange schwindet der Kiel und der letzte Umgang ist vollkommen gerundet, die Basis sogar bedeutend convexer, als bei der Stammform. Die ganze Form wird dadurch bedeutend massiger, plumper, dazu kommt, dass Itosaliae Dimensionen erreicht, welche man beim Typus selten findet. Der Mund- saum ist auch immer kürzer umgeschlagen und weniger ausgebreitet. Die Zeichnung besteht fast immer aus drei oder vier unregelmässigen llecken- binden, rein weisse Exemplare habe ich nie ge- sehen. Meist ist auch die Sculptur rauher, als bei der Stammform und auf dem letzten Umgang treten förmliche Runzeln auf. Als var. Ipuria (Illustr, Steil. t. 1. fig. 13) unterscheidet Benoit eine gedrücktere Form, bei welcher ein stumpfer Kiel noch auf dem letzten Umgang erkennbar ist. Man findet sie einzeln mit der Stammform an Mauern und alten Oelbäumen in der Öoncha d’oro um Palermo, nur in der Ebene, vorwiegend häufig westlich von der Stadt, während östlich Hel. globularis zu herrschen scheint. Die Schei- dung ist eine scharfe, denn ich habe unter vielen hunderten platychela nie eine globularis gefunden und umgekehrt. Benoit nennt den M. Pelleg- rino als Fundort, ich habe dort nur sicana, nie eine Form der platychela gefunden. — Var. Iparia soll sich nach Benoit bei Calatafımini finden, die einzige mir bekannte Angabe vom Vorkommen der platychela ausserhalb der Ebene von Palermo. 109—13. Helix platychela varr. kossmässler (Iconogr. II. pag. 8) bemerkt er habe niemals bei platychela so scharfe, unzer- theilte Bänder gefunden, wie bei sicana. Is veranlasst mich dies, aus dem reichen Vorrath, den ich von dieser Art selbst gesammelt, einige gebänderte Exemplare abzubilden, wie man sie allerdings in den Sammlungen noch selten findet, wie sie aber bei Palermo durchaus nicht selten sind. Immer sind aber nur vier Bänder vor- handen, das fünfte zunächst dem Nabel findet sich nie auch nur angedeutet, doch ist mitunter ein brauner Nabelfleck vorhanden, das unterste ist immer am schärfsten ausgeprägt, die oberen fast immer nur fleckig. Die gebänderten kommen übrigens mit den ungebänderten zusammen vor, während bei der auf den Monte Pellegrino be- schränkten Helix sicana die einfarbigen auf der unteren Terrasse vorherrschen, die gebänderten (Helix soluta Ziegler nec Mich.) erst in den Felsen nach dem Gipfel zu auftreten, Fig. 1109—13. 1114. 1115 u. 1116. ap! 1114. Heliz platyehela var. depressa, Ich bilde (diese ganz eigenthümliche abge- flachte Form, an welcher die Artcharactere nur noch undeutlich zu erkennen sind, eigentlich nur als eine Warnung für Speciesmacher ab. Sie weicht im Habitus wie in der Färbung — das dritte Band ist das stärkste — so auffallend ab, dass man unbedenklich eine neue Art daraus machen könnte, die dann als rarissima gelten würde, wie so manche andere, denn ich habe unter einigen Hundert Exemplaren der Normal- form nur diese einzige gefunden. 1115. 1116. ra,jno,. Helix nebrodensis Pi- Testa obtecte perforata wel ewumbilicata, conico- depressa, solida, nitida, striis spiralibus vestigüisque inerementi minutissime de- cussata, unieolor lactea wel fasevis 2—4 fuseis varie interruptis ornata. Anfrac- tus 5 parum convewi, requlariter aceres- centes, apice prominulo, ultimus subcari- natus, ad aperturam deflewus. Apertur« perobliqua, transverse ovata, intus lutes- cens, fasciis plus minusve conspieuis; peristoma album, labiatum, marginibus sat approximatis, supero reclo, infero incrassalo, strieto, appresso. Diam. maj. 25, min, 25, alt. 18 Mm. Diam. ma). 26, min, 22, alt. 16 Mm. Helix nebrodensis Pirajno Cat. Moll. Madon. p». 17. — Pfr. Mon. Hel. I. p. 288. — Benoit Illustr. Sie. p. 103 t. 2 fig. 3. 4, Gehäuse bedeckt durchbohrt oder vollständig entnabelt, gedrückt kegelförmig, festschalig, glän- zend, dicht und fein gestreift und mit feinen Spiralstreifen, namentlich auf der Oberseite, um- zogen, einfarbig weisslich oder verschiedenartig gebändert, mit zwei, drei oder vier braunen Bändern, von denen jedoch nur die unteren, und auch diese nicht immer, zusammenhängend sind; meistens sind alle Bänder mehr oder weniger unterbrochen, auch bei den am lebhaftesten ge- färbten, wo die beiden oberen Bänder zusammen fliessen. Fünf regelmässig zunehmende, wenig gewölbte Umgänge mit kleinem, vorspringendem Apex, der letzte stumpfkantig und an der Mün- dung stark herabgebogen. Mündung sehr schief, queroval, aussen etwas winklig, im Gaumen gelb- lichbraun, mit mehr oder weniger deutlich durch- scheinenden Binden; Mundsaum weiss, gelippt, die Ränder ziemlich genähert, der obere scharf, der untere gebogen, aber die Krümmung durch einen Callus ausgefüllt, so dass der Rand gerad- linig erscheint, an der Insertion ausgebreitet, 52 Tafel CXII uw CR? Kig2. 1117271118. 11195291120: fest angedrückt, den Nabel ganz oder fast ganz verschliessend. Eine sehr veränderliche Art, die ausser in der Grösse, deren Extrem die folgende Figur bildet, und der Zeichnung namentlich auch in der Höhe variirt; ich besitze Exemplare, welche bei sonst gleichen Dimensionen mit den abge- bildeten Exemplaren nur 14 Mm. Höhe haben; bei diesen ist dann auch der letzte Umgang mehr gerundet. Ihre nächste Verwandte ist offenbar Helix platychela, und so verschieden dieselbe auch auf den ersten Blick erscheint, so wäre es doch gar nicht unmöglich, dass die nur auf die nächste Umgebung Palermos beschränkte platy- chela eine allerdings ausgezeichnete Localform der weiterverbreiteten nebrodensis wäre. Ein solches auf kleine scharf umgränzte Localitäten beschränktes Vorkommen macht mich bei Helices immer misstrauisch gegen ihre Artselbststän- digkeit. Aufenthalt: in den Madonien oder nebro- dischen Bergen an der Nordküste von Sicilien auf Kalkfelsen. 1117. 1118. minor. Differt a typo testa minore, anfracto ultimo rotundato, margine basalı minus calloso. Diam. maj. 20, min. 18, alt. 13. Mm. Diese Form, welche sich mit und unter der Normalform zu finden scheint, und welche schon Benoit erwähnt, führt ganz entschieden zu Hel. carsoleana hinüber und liefert einen neuen Be- weis dafür, wie schwer sich eine Trennung in sogenannte gute Arten in dieser Gruppe durch- führen lässt. Zugleich zwingt sie uns Hel. nebro- densis statt zu Macularia, wie Albers- von Mar- tens, vielmehr zu Iberus zu stellen, wo auch platychela und sicana trotz ihrer Aehnlichkeit mit alabastrites jedenfalls richtiger ihren Platz haben. 1119. Helix melitensis Ferussae. Testa exumbilicata, depresso-globosa, apice pro- minulo, striatula et ruguloso- malleata, unicolor albida, rarius maculis pallide fuscis seriatim ordinatis ornata; anfraec- tus 5 parum convexi, obsoletissime angu- lati, ultimus antice deflexus; apertura lunato-elliptica, obliqua, fauce livida; peristoma album, superne protractum, inferne leviter reflexum, margimbus fere parallelis, externo arcuato, basali stricto, calloso, ad insertionem brunneo-maculato, Diam. maj. 21. min. 17, alt 15 Mm. Helix melitensis Ferrussac Prod. 58. — Hist. Helix nebrodensis var. t. 25 fig. 11. 12. — Pfeiffer Monogr. Helic. I. p. 280. — Cantraine Malac. medit, (ex parte). — Benoit Illustr. t. 2 fig. 2. — Albers- von Mart. Helic. p. 35. — Kobelt Cat. p. 18. — Gehäuse im ausgewachsenen Zustande voll- ständig entnabelt, gedrückt kugelig, doch das Gewinde ziemlich kegelförmig und der glatte Apex etwas vorspringend, grob gestreift und zwischen den Streifen eigenthümlich gerunzelt, meistens einfarbig milchweiss, seltener mit Spuren von Bändern oder Fleckenreihen. Fünf wenig ge- wölbte, ganz schwachkantige Umgänge, der letzte vorn herabsteigend. Mündung rundeiförmig, sehr schräg, im Gaumen bräunlich, der Mundsaum weiss, oben vorgezogen, aussen und unten um- geschlagen; Oberrand und Unterrand beinahe gleichlaufend, Unterrand gerade, schwielig, mit- unter mit Andeutung eines Zahnes, oben in eine dünne Ausbreitung übergehend, welche die beiden Insertionen verbindet und meistens bräunlich ge- färbt ist; auch der Basalrand trägt an seiner Insertion meist einen braunen Flecken. Aufenthalt: auf der Insel Malta. Helix melitensis steht offenbar der sieilia- nischen platychela am nächsten, weicht aber ge- nügend durch die Form der Mündung, den Mangel des weitumgeschlagenen Peristoms und die Sculp- tur ab. Doch scheint es mir höchst wahrschein- lich, dass wir in melitensis nur eine selbstständig gewordene Localform der platychela vor uns haben. Der nackte Felsen von Malta zwang be- kanntlich schon im Alterthum seine Bewohner, fruchtbare Erde aus anderen Ländern zu holen und eine Verschleppung kann somit schon zur Zeit der Phönicier stattgefunden haben, wie sie ja auch für andere Arten ziemlich unzweifel- haft ist. 1120. Helix intusplicata Pfeiffer. „Lesta umbilicata, depressa, solida, oblique ru- diter striata et lineis spiralibus confer- tissimis sculpta, parum nitens, coerules- centi-alba; spira vix elevata, vertice ob- tuso, magno; sutura levis. Anfractus 5 viw convexiusculi, ultimus subdepressus, antice deflexus, subtus convexior, umbili- cus medioeris, pervius. Apertura per- obliqua, subtetragono-ovalis, intus carnea ; peristoma subsimplex, marginibus conni- ventibus, supero recto, basali intus pliea elongata, transversa, striata munito, extus reflexo, columellari breviter ascendente, fornicato-reflexo.“ — (Pfr.) Diam. ma). 31, min. 26, alt. 15 Mm. Helix intusplicata Pfeiffer Zeitschr. f. Malac. Tafel CXII u. CXIIT. Fig. 1121— 24. 53 1851 p. 26. — Mon. Helie. III. p. 152. — Mart. Chemnitz II. t. 146 fig. 11—13. — Macularia Albers von Martens Helie. p. 134. — Kobelt Catalog p. 18. — Gehäuse ziemlich weit und durchgehend ge- nabelt, niedergedrückt, festschalig, schräg grob- gestreift und, namentlich auf der Oberseite des letzten Umganges, mit zahlreichen, feinen, kurzen sehr gedrängten Spirallinien bezeichnet, wenig glänzend, kaum durchscheinend, einfarbig bläu- lich weiss. Gewinde sehr wenig erhaben mit stumpfem, relativ grossem Wirbel: Naht leicht eingedrückt. Fünf sehr wenig gewölbte, regel- mässig zunehmende Windungen, die letzte etwas zusammengedrückt, vorn stark herabgebogen, die Unterseite stärker gewölbt und rasch und steil in den Nabel abfallend. Mündung sehr schief gegen die Axe, oval, Ober- und Unterrand fast gleichlaufend, so dass die Mündung etwas vier- eckig erscheint, innen fleischfarbig, glänzend; Mundsaum einfach, stumpf, die Insertionen ge- nähert, der Oberrand etwas nach innen einge- bogen, gerade, der untere gebogen und innen mit einer langen, gestreckten, weissen, etwas schräg nach aussen verlaufenden Falte besetzt, nach aussen kurz zurückgeschlagen, der Spindel- rand kurz aufsteigend, verbreitert, gewölbt zu- rückgeschlagen. Aufenthalt: auf dem Berge Chelmos in Arcadien. Es liegt mir von dieser in den Sammlungen äusserst seltenen Art nur das eine Exemplar vor, das auch Pfeiffer als Original gedient hat und aus der Scheepmaker’schen Sammlung in den Be- sitz meines Freundes Löbbecke gelangt ist. An- gesichts desselben muss ich meine in den Jahr- büchern II 1875 p. 13 geäusserte Ansicht, dass die Art vielleicht auf ein aussergewöhnlich stark gezahntes, weitgenabeltes Exemplar von nebro- densis Pirajno gegründet sei — eine Ansicht die mir damals um so plausibeler erschien, als auf der Abbildung deutlich eine Wachsthums- störung erkennbar ist — als unbegründet zurück- ziehen. Helix intusplicata gehört vielmehr in die nächste Verwandtschaft von Helix Codring- tonii Gray, bei der ja auch nicht selten eine ähn- liche Falte auf dem unteren Mundrand auftritt; sie steht zu derselben, oder vielmehr zu ihrer var. parnassia Roth in demselben Verhältniss, wie Helix campesina zu alonensis, Escheriana zu guttata. Damit fallen auch meine Bedenken gegen den Fundort; dagegen steigt die tröstliche Perspective auf, dass Helix Codringtonii, von der wir ja eigentlich nur die in Athen markt- gängigen Formen kennen, in den Gebirgen der südlichen Balkanhalbinsel nicht weniger vielge- Rossmässler’s Iconographie IV. staltig auftritt, wie alonensis auf der iberischen, spiriplana und guttata auf der kleinasiatischen. Vielleicht finden sich denn auch noch Ueber- gänge, vorläufig muss intusplicata als gute Art gelten. 1121—24. Helix atlasica Mousson. Testa imperforata, globoso-depressa, leviter stri- ata, laevigata, nitens, albida, griseo-vel fusculo-purpureo quwinquezonata. Spira convexo-perdepressa, regularıs, apice non prominulo, plane-obtuso, sutura plana lineari.. Anfr. 4'/s, superi plani, elegan- tissime occellati et fulgurati, ultimus major, de sutura declivis, rotundatus. Aper- tura obliqua, transverse ovata, intus alba, faselis translucentibus. Peristoma acu- tum, expansum, reflexum, intus albola- biatum, marginibus callo tenuissimo junc- tis, supero incurvato, angulo obtuso cum columellari juncto, hoc recto vel subcon- vexo, ad insertionem planato, dilatato. maj. 22, min. 18, alt. 14 Mm. (Macularia) atlasica Mousson in Jahrb. mal. Ges. I. 1874 p. 91 t. 4 fig. 6. Eine der zierlichst gezeichneten Macularien, zu deren Originalbeschreibung ich nur wenig hinzuzufügen habe. Das, Gehäuse ist genabelt, mehr oder weniger gedrückt kugelig, mitunter sehr flach gedrückt, schwach gestreift und unter der Loupe auch sehr fein spiralstreifig, glänzend, glatt, dünn, doch ziemlich fest, weisslich, aber sehr elegant purpurbraun gezeichnet. Alle mir zugekommenen Exemplare — über hundert — sind mit fünf Bändern geschmückt, von denen das dritte durch dunklere Färbung ausgezeichnet ist; die beiden oberen fliessen mehr oder weniger zusammen, meist auch mit dem oberen Rande des dritten, sie sind vielfach durch weisse Flecken und winkelförmig gebogene Linien unterbrochen dann folgt ein breiter, meist ungefleckter, weisser Zwischenraum und dann die beiden scharf be- gränzten, nur hier und da von weissen Fleckchen unterbrochenen Bänder, welche aber immer in der Färbung heller sind, als das dritte. Mit- unter fliessen auch diese beiden Bänder zusam- men, aber nur bei der auch von Mousson er- wähnten grösseren Form vom Mtuga - Plateau ziehen sich purpurbraune Zickzackstriemen auch über den Zwischenraum zwischen dem dritten und vierten Band und lösen sich die beiden unteren Bänder in Flecken auf. Das Gewinde erscheint äusserst elegant braun und weiss gescheckt; die Mündung ist innen weiss, die Bänder scheinen durch. Diam. Helix 54 Tafel CXII u. CXIII. Fig. 1125. 4'/; Umgänge ziemlich rasch zunehmend, die oberen sind flach, fast kantig erscheinend, durch eine flache, kaum vertiefte Liniennaht zu einem wenig convexen Gewinde vereinigt, der Apex klein, glatt, nicht vorspringend. Der letzte Um- gang ist etwas verbreitert, von der Naht aus ab- fallend, nach unten flach gewölbt, an der. Mün- dung rasch und tief herabsteigend; die Mündung ist sehr schief, einen Winkel von 50° mit der Axe bildend, quereiförmig; der Mundrand ist dünn, ausgebreitet, stark umgeschlagen, innen mit weissem Callus belegt; die Ränder sind durch einen sehr dünnen, weissen Callus verbunden, der obere ist gebogen und schliesst sich in einem deutlichen Winkel an den unteren, dieser ist gerade oder schwach gewölbt, nach der Insertion hin abgeflacht und in den weit über die Nabel- gegend ausgebreiteten Callus übergehend. Das Thier — trotz anderthalbjährigen Fastens und Einsperrung in einer Schachtel waren noch die meisten am Leben — ist gelbbraun, Nacken und Fühler dunkler mit einem Stich ins Stahl- blaue, oben und an den Seiten granulirt; Fuss lang mit breitem Hautsaum, Hinterende lang und sehr spitz, obenher gekielt, fast durchscheinend und kaum granulirt. Sohle einfarbig, die durch- scheinenden Ränder heller. Oberfühler über drei- mal so lang, als die unteren, ‚mit deutlichen schwarzen Augenpunkten, auch die Unterfühler haben ein kleines Knöpfehen und auf dessen Oberseite einen Pigmentfleck. Mantel heller, als der Körper. Kiefer dünn, an den Enden kaum verschmälert, so dass man ihn kaum mehr halb- mondförmig nennen kann, mit vier bis fünf scharfen am Rande kaum vorspringenden Leisten. — Ein fünf Mm. langer Liebespfeil mit trichterförmiger aus 14 Spitzen bestehender Krone, ziemlich breitem Hals und breiter, lanzettförmiger Spitze. Die Thiere waren sehr munter und lebten noch mehrere Monate in meinem Terrarium, pflanzten sich aber nicht fort und gingen all- mählich zu Grunde. Diese reizende Art zeigt in der Färbung manche Analogieen mit Hel. marmorata Fer. von Gibraltar, doch ist dieselbe, wie Mousson ganz richtig bemerkt, nur oberflächlich; Hel. atlasica gehört vielmehr in die nächste Ver- wandtschaft von Hel. soluta (alabastrites) aus Algier. Aufenthalt: im westlichen maroccanischen Atlas, im Rerayathal 12-1500 M. über dem Meere, und auf dem Plateau von Mtuga, ent- deckt von Rein und von Fritsch. 1125. Helix Beaumieri Mousson. „I. imperforata, globoso-depressa tenuis- cula, leviter striatula, lineis tenwibus omnino (ad basin evanidis) decussatim insculpta, mitore subdestituta, carneo- albescens, fasclis 5 rufescentibus albo- interruptis pieta, prima suturali et 2 sequentibus confluentibus superdorsalibus latıs, 2 alteris ad basin angustis. Spira obtuse convexa, non conica, summo ob- tuso, rufocorneo, planiusculo,; sutura li- neari, plana. Anfr. 4\/a, primi modice accerescentes planmiusculi, rufo-corneo et albo fulgurati, ultimus ma,jor breviter et fortiter descendens, subinflatus, rotunda- tus, ad basin tumidulus, albescens. Aper- tura obliqua (45° cum awi), transverse ovato-circularis. Peristoma acutum, ex- pansum, subreflewum, intus late incras- satum, marginibus perapproximatis, la- mina callosa junctis; dextro bene incur- vato, basali obtuse juncto; hoc obliquo, vel leviter convexo, antice plano et cal- lose adnato‘““ (Mousson). Diam ma). 24,5, minor 21, alt. 15,5 Mm. Helix (Macularia) Beaumieri Mousson Jahrb. Mal. Ges. I. 1874 p. 89 T. 4 Fig. 5 — Pfeiffer Mon. Helix VII. p. 341. Gehäuse ungenabelt, gedrückt kugelig, im Verhältniss zu seiner Grösse dünnschalig, wenig glänzend, tiefgestreift und durch sehr feine kurze auf der Basis verschwindende Spirallinien fein gekörnelt erscheinend, weisslich fleischfarben und mit fünf durch weisse Strichelchen und Flecke mannigfach unterbrochenen rothbraunen Bändern; das erste steht dicht an der Naht und ist ge- wöhnlich am breitesten, das zweite ist schmäler und verschmilzt oft mit dem stärkeren dritten, die beiden unteren sind schmal und fehlen mit- unter; auf den oberen Umgängen bilden die hellen Flecken schöne Flammenzeichnungen. Das Gewinde ist schwach gewölbt, nicht kegelförmig, der Apex flach, röthlich, hornfarben, die Naht linienförmig und seicht. Von den 4/2 Um- gängen nehmen die ersten langsam zu, der letzte ist grösser, etwas, besonders an der Basis, auf- geblasen, gerundet, vor der Mündung rasch und stark nach unten gezogen. Die Mündung ist sehr schräg, quer rundeiförmig, der Mundsaum scharf, ausgebreitet, leicht umgeschlagen, innen mit breiter weisser Lippe belegt; die Randin- sertionen sind einander genähert und durch eine gebogene Callosität vereinigt, welche das Kreisoval der Mündung vollendet. Der ausgebreitete und und umgeschlagene Oberrand schliesst sich in einem stumpfen Winkel an den Unterrand, wel- cher gerade oder leicht convex erscheint und sich nach oben, wo er in den Verbindungswulst über- geht, verdickt und ausbreitet. Tafel CXIT m? EXIT. Fig‘ 1186) 14237. 1128. 1129 u. 1130, 55 Es schliesst sich diese schöne Art unmittel- bar an die von Albers- von Martens und auch von mir zu Leptoxwis gestellten Arten Helix Graellsiana Pfr. von den Balearen und Ray- mondi Mogquin aus Algerien an und lässt es räthlich erscheinen, auch diese zu Macularia zu ziehen, wodurch die Gruppe Leptoxis ganz auf die westafrikanischen Inseln beschränkt wird. Die Verschiedenheit ist übrigens gross genug, um eine Verwechslung unmöglich zu machen. Aufenthalt: im maroccanischen Atlas, bei Urica am Ausgang des Dermatthales in einer Meereshöhe von 1000 Meter, sowie auf dem Plateau von Mtuga von Rein und von Fritsch entdeckt. 3126. Helix Constantinaevar. minor, unicolor, testa globulosa, apertura minore. — Diam. ma), 26, minor 21, alt. 18. Mm. Helix Fleurati Bourguignat Mal. Tunis p. 13, Fig. 1—4. Bourguignat will aus dieser hübschen Form eine ‚eigene Art machen, die sich von Con- stantinae durch geringere Dimensionen, die kreid- artige Beschaffenheit des Gehäuses, die bauchigere mehr kugelige Gestalt, die langsamere Zunahme der Windungen, kleinere Mündung etc. unter- scheide. Alles das passt ausgezeichnet auf einige Exemplare, die mir Herr von Tiesenhausen aus Tunis mittheilte, auch die obenher etwas gehämmerte Oberfläche und die von Bourguig- nat erwähnte rauhe Querstrichelung hinter dem weniger ausgebreiteten Mundsaum sind vorhan- den. so dass ich ohne Zweifel dieselbe Form vor mir habe, wie Bourguignat. Ich kann aber darin nur eine Varietät der vielgestaltigen Hel, Constantinae sehen, nicht einmal eine gute Lo- calform, denn sie kommt mit der Stammform und den Zwischenformen zusammen vor. bourguignat bildet I. c. auch eine stumpf- gekielte Varietät ab. Aufenthalt: in der nächsten Umgebung von Tunis. 1127. 1128. Helix Constantinaevarr, Ich bilde hier noch zwei Formen dieser in- teressanten Art ab, welche sich unmittelbar an die vorige anschliessen, aber sich durch viel höheres Gewinde auszeichnen. Das eine Fig. 1127 zeigt die gerade bei dieser Art besonders häu- fige Eigenthümlichkeit, dass der obere Theil des Gehäuses vollkommen farblos ist, dagegen in der Nähe der Mündung scharf entwickelte Bän- der auftreten. Helix Constantina findet sich namentlich in dem östlichen Theile des französischen Algeriens und in Tunis, in den Bergen bis zu 800 Meter aufsteigend. Nach den Angaben von Terver und Debeauz lebt das dunkelgraue Thier den grössten Tireil des Jahres über in der Erde eingegraben und kommt erst nach den schweren Aprilregen heraus. Der Name COonstantina Forbes (1838) muss den Vorrang vor Cirtae Terver (1839) haben. Hel. Boghariensis Debeaux ist nur ein Albino von Constantina. 1129. Helix vermiculata var. Linu- siana (ale. Differt a typo testa minore, subglobosa, solidiore, apertura anyustiore. Diam. maj. 22, min. 18, alt. 16 Mm. Helix Linusae Calcara*) Deser. Isol. Linusa 1851 p. 26. Helix vermiculata var. Linusina Benoit Iconogr. Stiel. p. 82 t. 1 fig. 17. An dieser kleinen, kugeligen, dickschaligen Form kann man so recht deutlich die Wirkungen der Sonnenstrahlen auf einer kleinen, schatten- losen, vulcanischen Insel erkennen; die Textur der Schale erinnert ganz an die Wüstenschnecken; auch die enge Mündung mit dem dieken Mund- saum deutet auf ein Bestreben, sich gegen die Hitze zu schützen. Merkwürdig ist nur die für ein solches Clima recht lebhafte Zeichnung. Der Habitus erinnert sehr an die beiden folgenden Arten, welche unter ähnlichen Bedingungen leben. Aufenthalt: auf der Insel Linosa, zwischen Malta und Lampedusa. 1130. Helix zanthodon Anton var. Differt a typo (Icon. fig. 563) testa majore, anfractu ultimo magis inflato, spira mi- nore. Diam. ma). 25, min. 20, alt. 18 Mm. Ich bilde diese Art namentlich zum Vergleich mit der nachfolgenden hier noch einmal ab, nach einem Exemplare, das sich durch bedeutendere Grösse, aufgeblasenen letzten Umgang und weit kleineres Gewinde auszeichnet. Bourguwignat (Malacologie de U Algerie I p. 140) führt auch eine gebänderte Form an, die mir noch nicht zu Gesicht gekommen ist. Ausser bei Oran findet sich diese Art nach Bourgwignat namentlich auf den Zaffarin-Inseln, gegenüber der maroccanischen Gränze, und auf der Insel Rachgun an der Küste von Oran. Alle *) „H. testa solida, globulosa, imperforata, albo-sudieia, rufo-fulvo fasciata, faseiis albis saepe maculatis; spira brevi; apertura lunata; peristomate crasso, laevi, albo- reflexo. Diam. eca. 1“. (Cale.). Benoit gibt die Dimensionen aus Versehen in Linien, anstatt in Millimetern. E 56 Tafel OXII. u SCI 129115170. 11323 die stark gezahnten Macularien scheinen dem Osten von Algerien eigenthümlich zu sein, im Gegensatz zu der dem östlichen Theile eigen- thümlichen Constantina. 1131. Helix arabica Terver. „Testa imperforata, globoso - depressa, nitida, solida, eretacea, argute striatula ac pas- sim malleata, albida ac 3 vel 4 zonulis castaneofulvis albido- adspersis, passim interruptis, ornata ; spira convexa ; apice laevigato, nitido, obtuso; anfractibus 5 convexiusculis, regulariter ac sat celeriter crescentibus, sutura viw impressa sepa- ratis, ultimo rotundato, subtus convexo- inflato, praesertim ad labrum columella- rem, ac ad aperturam regulariter mazime descendente. Apertura perobliqua, an- gustata, oblonga, parum lunata, intus cas- tanea, rarius alba; peristomate albido, incrassato, Crasso, expanso; margine co- lumellari fusco-castaneo, calloso, tubereu- loso; marginibus callo valido junctis“. (Bgt.). Helix arabiea Terver Cat. Moll. Nord Afrique ». 141.2 fig. 1. 2. — Rossmässler in Wagner Reisen II. p. 249 t. 12 fig. 3. — Kobelt Cat. p. 17. Non Helix. arabica Forskal nec Roth, Helix abrolena Bourguignat Malac. Algerie I. 2. 138 t. 14 fig. 1-9. Gehäuse vollständig entnabelt, gedrückt kugelig, glänzend, festschalig, kreidig, scharf gestreift und dazwischen hier und da gehämmert, weisslich, von drei bis vier rothbraunen, mitunter unter- brochenen, weiss gesprenkelten Binden umzogen; Gewinde gewölbt mit flachem, glattem, stumpfem Wirbel. Fünf gewölbte Umgänge, regelmässig und ziemlich rasch zunehmend, durch eine schwach eingedrückte Naht geschieden, der letzte ge- rundet, nach unten und besonders nach dem Spindelrande hin stark aufgeblasen, an der Mün- dung rasch und tief herabsteigend. Mündung sehr schräg, ziemlich eng, wenig durch die Mün- dungswand ausgeschnitten, innen meistens kasta- nienbraun, seltener weiss; Mundsaum weisslich, ausgebreitet, verdickt, Spindelrand verdickt, die Schwiele aber nach vornen plötzlich abbrechend, so dass eine Art Zahn entsteht; die Insertionen werden durch einen Callus verbunden. Ich konnte von dieser schönen Art nur die kleine Form von den Habibas-Inseln auftreiben, und gebe die Figur nach einer nachgelassenen Zeichnung Rossmässlers; diese Form entspricht ungefähr Bourguignats var. minor fig. 6, hat aber nur auf der Mündungswand eine kastanien- braune Färbung, während Gaumen und Spindel- rand weiss sind. Ich habe deshalb Bourguignats Diagnose copirt, finde aber in derselben den Aus- druck „margine columellari tuberculoso‘“ nicht besonders gewählt; der Vorsprung auf dem Spin- delrand ist weder ein Höcker noch ein Zahn, sondern entsteht nur dadurch, dass die Spindel- schwiele plötzlich steil abgeschnitten ist. Gerade diese Spindelbildung unterscheidet arabica sicher von zanthodon, welche immer einen queren Höcker auf dem Spindelrand trägt. Bourguignat hat geglaubt, die Art wegen Helix arabica Roth neu taufen zu müssen; da aber dieser Name in die Synonymie der typischen Helix desertorum fällt, kann Tervers Name be- stehen bleiben. Aufenthalt: auf den kleinen, der Küste von Oran vorliegenden Inseln, Zaffarines, Habibes etc, dann auch in den Umgebungen der Stadt Oran und in den Kreidegebirgen des Atlas der gleichnamigen Provinz. 1132. Helix Brusinae Stossich.- Testa orbieulato-depressa, late umbilicata, sub- tiliter striata, sub lente granulata, albida, epidermide lutescente, villosa induta, villis brevibus, confertis, fere regulariter dis- positis, fasciis tribus rufo-fuscescentibus, prima et tertia subdilutis, ornata. An- fractus 5'/a, superi planulati, ultimus rotundatus, leviter dilatatus, antice subito valdeque deflexus. Apertura ampla, per- obliqua, ovato-rotundata, peristomate con- tinuo, lato, reflexo, in margine columel- lari leviter dentato. Diam. maj. 32, min. 27, alt 16 Mm. Campylaea Brusinae Stossich Salita Monte biocovo p. 9 (cum figura), Bollet. Soc. Adriat. 1876 p. 293. — Brusina in Bull. Soc. Malacol Ital. II. p. 59. Mein Freund Stossich hatte die Güte, mir die sämmtlichen von ihm gesammelten Exemplare zur Verfügung zu stellen, aber ich bin trotzdem so wenig wie Brusina I. c. überzeugt, dass die Art eine gute ist und sich sicher gegen setosa abgränzen lässt. Habe ich doch schon vor einigen Jahren eine kaum verschiedene Form von Par- reyss als setosa var. erhalten. Stossich spricht sich bei der Beschreibung leider nicht genauer über den Unterschied der beiden Arten aus; er bemerkt nur, seine neue Art unterscheide sich von setosa durch die kürzeren Haare, die weisse Grundfarbe mit intensiveren breiteren braunen Binden, den weiteren Nabel und die mehr in die Quere verbreiterte ovale Mündung. Ich kann noch hinzufügen: durch die weit weniger auf- Tafel CXII u. CXUI. Fig. 1133—35. 57 geblasenen Umgänge, höheres Gewinde und schie- fere Mündung. Man braucht aber trotzdem nur die Fig. 221 und 222 der Iconographie mit einander zu vergleichen, um zu erkennen, wie alle diese Verhältnisse variiren und wie gewagt es sein dürfte, ohne Untersuchung des Thieres Helix Brusinae für eine selbstständige Art zu erklären. Ich ziehe daher vor, sie vorläufig für eine Localvarietät von setosa zu halten. Aufenthalt: auf dem Monte Biocovo in Dalmatien, wahrscheinlich auch noch an anderen Puncten, nach Parreyss auch in Croatien. Die Campyläen Dalmatiens und Croatiens haben durch Brusina in den Bulletino della So- cieta malacologica ttaliena LI. 1876 eine neue Bearbeitung erfahren, leider noch vor Erscheinen des zweiten Heftes dieses Bandes, so dass ich immer noch nicht im Reinen darüber bin, was der Autor mit seiner denudata meint, er er- klärt seine setosa var. denudata, welche ich für Rossmässlers ächte denudata halten muss, für eine gute Art, welche er Campylaea imberbis nennt und als zwischen denudata Rossm. und setosa stehend bezeichnet, eine Abbildung ist leider nicht gegeben. 1135—1135. Helix Seetzeni Koch. Testa angustissime perforata, depresso-globuloi- dea, cretacea, solida, striatula, spira pa- rum elata, vertice subtili, parum promi- nulo, anfractus 5a —7 convexiusculi, le- niter accrescentes, ultimus inflatus, ad aperturam parum leniterque descendens. Aperturalunato-rotundata; peristoma rec- tum, acutum, intus albolabiatum, mar- ginibus conniventibus, columelları subdi- latato, valde arcuato. Diam. major 20, min. 17. alt. 15 Mm. Helix Seetzeni Koch Zeitschr. f. Mal. 1847 p. 14. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 154. — Mart. Ch. LI. T. 37 Fig. 13. 14. — Reeve T. 148 sp. 959. — Roth Spieil. p. 9. — Mousson Coq. Roth p. 21. — Mousson Journ. Conch. XXII 1874 p. 21. — Albers- von Martens Heliceen p. 130. — Kobelt Catalog pP. 20. Gehäuse eng durchbohrt, gedrückt kugelig, von kreidiger Beschaffenheit, meistens einfarbig weiss, selten in verschiedener Weise gebändert, dickschalig, leicht gestreift, Gewinde wenig er- hoben, Apex klein und häufig vorspringend, nicht dunkel gefärbt. Umgänge in der Zahl wechseind, von kaum 5!/a bis sieben, gut gewölbt, langsam zunehmend, doch der letzte grösser, mehr auf- geblasen, an der Mündung nur ganz langsam ein wenig herabsteigend. Die Mündung ist ge- rundet mondförmig, nicht sehr gross, stark aus- geschnitten, der Mundsaum einfach, scharf, gerade, innen mit einer weissen Lippe belegt, die Rän- der genähert, mitunter durch einen dünnen Cal- lus verbunden, der Basalrand stark convex und etwas verbreitert. Diese interessante Form scheint in den Wü- sten Palästinas die Helix pisana des Mittelmeers zu vertreten und verbindet die Euparyphen mit der Gruppe von variabılıs, doch scheint sie mir, so weit man das ohne Untersuchung des Thieres beurtheilen kann, näher mit pisana als mit si- mulata verwandt. Mousson, der competenteste Beurtheiler der Molluskenfauna des Orients, bringt die zahlreichen Wandelformen der Helix Seetzenit unter drei Varietäten, nämlich: a. Sabaea Boissier. — Calcaree, sine nitore, praecipue unicolor, spira convexa, saepe elevata, leviter sed regqularıter striata ; apertura intus pallide lutea, peristoma intus late et obtuse labiatum, margine co- lumellari incerassato anfractibus 6—7. Helix Sabaea Boissier mss. — Char- pentier Zeitschr. f. Mal. 1847. b. fasciata Mousson. — Minor, depresso-globosa, faseiis subeontinuis griseo - fuscis, 2—3 superis, prima ad suturam, pluribus in- feris, continuis vel interruptis, distinctis vel confluentibus; peristomate leviter la- biato, anfractibus 512 —6. c. subinflata Mousson. — Spira obtuse-depressa, anfractu ultimo subinflato ; testa tenuiore, diverse saepe utrinque varıegata, griseo- fusca vel pallide hepatica, zonis et ma- eulis albis ornata. Von diesen Varietäten dürfte Helix Sabaea mit unseren beiden Figuren 1133 und 35 zu- sammenfallen; Mousson erwähnt zwei verschie- dene Formen; eine mit mehr conischem Ge- häuse und diekerem Mundsaum von der arabischen Seite des rothen Meeres und einer kugeligen von St. Saba, dem Kidronthal und Nazareth. Dieser geographische Unterschied dürfte sich freilich kaum aufrecht halten lassen, da die bei- den abgebildeten Exemplare von der palästinischen Seite des todten Meeres stammen. Fig. 1135 halte ich nach FPfeiffers Diagnose und Massangaben für den Typus; auch Pfeiffer eitirt Helix Sabaea Boissier einfach als Syno- nym zu Seetzent. Fig. 1134 scheint nicht ganz mit Moussons var. fasciata zusammenzufallen, da sie grösser und weiter durchbohrt ist, als der Typus; auch ist sie viel mehr aufgeblasen; die Zeichnung dagegen stimmt, die Bänder sind sehr scharf 58 Tafel CXII u. CXII, Fig. 1136—38. gezeichnet und lebhaft gefärbt, eins läuft un- mittelbar unter der Naht, das zweite durch einen bedeutenden Zwischenraum getrennt auf der Mitte des Umganges, auf den oberen dicht über der Naht sichtbar; dann folgt, abermals durch einen breiten Zwischenraum getrennt, ein eben so in- tensiv gefärbtes und scharf bezeichnetes breiteres Band, über demselben noch eine schmale braune Linie, und an der Basis noch 2—3 weniger in- tensiv gefärbte schmälere Bänder. Moussons dritte Varietät, welche einen ganz anderen Färbungscharakter besitzt, ist mir bis jetzt noch nicht zu Gesicht gekommen. Der Verbreitungsbezirk der Helix Seetzeni scheint auf Palästina beschränkt, namentlich auf das Jordanthal; Mousson nennt als nördlichsten Fundort Dschebel Sindscher und bemerkt aus- drücklich, dass sie sich weder in Kleinasien, noch in Kurdistan finde. Meine Exemplare sind theils von Herrn Löbbeeke, theils von Herrn Dr. Ker- sten gesammelt. 1136—38. Helix planata Chemnitz. Rossmässler hat aus dem Formenkreise dieser Art bereits im dritten Bande Figur 825 nach einem spanischen, von Willkomm gesammelten Exemplare abgebildet, damit aber noch seine Fig. 826, die Helix planata Webb et Berthelot von den canarischen Inseln verbunden, welche nur eine gekielte Form von pisana ist. Dieser Umstand in Verbindung mit dem neuerdings durch meine Freunde von Fritsch und Rein in West- marocco gesammelten reichen Materiale veran- lassen mich, hier noch einmal genauer auf diese Art einzugehen. Es scheint das um so nöthiger, als eine Varietät von Philippi als eigene Art (Helix erythrostoma) beschrieben worden ist und Mousson auch Rossmässlers Helix arietina auf- recht erhalten will, obschon sie der Autor selbst als Synonym zu planata zieht. Als Typus ist natürlich die von Chemnitz im Conchyliencabinet vol. XI. p. 281 t. 109 fig. 2067—69 beschriebene Form anzusehen. Chem- nitz gibt folgende Diagnose: Helix planata, te- sta alba, carinata, supra complanata, subtus convexa, apertura transversalz_ovata. Er hatte also so ziemlich dieselbe Form vor sich, welche unsere Fig. 1135 zeigt, kannte aber auch ge- bänderte Exemplare; seine Fig. 2069 zeigt ein solches von der Unterseite, es ist aber bei dem- selben ein abgesetzter Kiel von der Unterseite nicht zu erkennen, dasselbe würde somit eher zu erythrostoma Philippi zu rechnen sein. Schon das ergiebt, dass eine Trennung beider Arten nicht wohl ausführbar ist; auch Mousson sieht das ein, wenigstens sagt er (Jahrbücher der deutschen malacozoologischen Gesellschaft 1. 1874 p. 1): „Uebrigens steht diese Form (planata) der vorigen so nahe, dass ihre scharfe Abgrän- zung kaum möglich ist, und man es hier auch wieder eher mit Lokalentwickelungen als mit guten Arten zu thun hat.“ Das gilt aber noch mehr für Helix arietina Rossmässler, welche um eine Idee weiter perforirt erscheint als der Typus, im Uebrigen aber vollkommen überein- stimmt. Ich halte also die drei Arten nur für Localformen einer Art, doch kann man arietina als spanische Lokalvarietät und erythrostoma wegen ihrer constanten eigenthümlichen Färbung als Varietäten beibehalten. Rossmässler hat im dritten Bande der Icono- graphie p. 22 die gekielte Helix pisana von den Canaren, Helix planata Webb et Berthe- lot, noch zu planata gezogen; ich halte das für einen Irrthum. Die Textur der Schale ist eine ganz andere bei planata, als bei allen Formen der pisana und auch die Zeichnung bei den ge- bänderten Exemplaren ist eine andere; es läuft meistens eine breite Binde mehr über dem Kiel und zwei andere ebenfalls breite auf der Basis; dieselben sind freilich in Linien aufgelöst, aber die Zwischenräume scheinen immer frei zu blei- ben und Rossmässlers Angabe, dass die Zeich- nung sich mitunter ganz wie bei pisana verhalte, beruht eben auf der Verwechslung mit der cana- rischen Form. Uebrigens sind gebänderte Exem- plare nicht sehr häufig, und die Färbung oben- drein meist blass. Von unseren Figuren stellt 1135 den Typus der Art vor, vollständig weiss, auch innen in der Mündung, der Kiel fadenförmig nach oben wie nach unten abgesetzt, die feine Sculptur sehr deutlich. 1136 Helix erythrostoma Philippi*), ausge- gezeichnet durch die lebhaft rothe Färbung von Mundsaum und Mündungswand, sowie durch den weniger abgesetzten Kiel. Pfeiffer führt in der Monogr. Heliceorum. ILL. p. 137 als Unterschied noch an, dass bei planata der letzte Umgang nicht herabsteige, während dies bei erythrostoma der Fall sei: es muss das eine individuelle Eigen- thümlichkeit seiner Exemplare gewesen sein, denn ich finde bei allen Exemplaren von planata wie von erythrostoma den letzten Umgang gleich- *) „Testa subperforata, globuloso-depressa, solidula, ca- rinata, subtilissime deeussato-granulata, alba ; spira convexo- subconoidea, acutiuscula; anfractus 5 subplani, ultimus an- tice valde descendens, angustatus, subtus converxiusculus z apertura parva diagonalis, rhombeo-lunaris, intus rosead, pe- ristoma rectum, intus rubro-labiatum, marginibus callo pur- pureo, introrsum continuato, junctis, supero brevi, recto, basali leviter arcuato, ad columellam dilatato-reflexo. Diam. maj. 18, min. 17, alt. 10 Mm‘ (Pf). Tafel CXII u. CXIIL Fig. 1139—41 u. 1142. 59 mässig etwas herabsteigend. Dagegen zeichnen sich die zahlreichen, von Fritsch und Rein in Marocco gesammelten Exemplare von erythros- toma sämmtlich dadurch aus, dass die schöne rothe Färbung auch auf die Basis des letzten Umganges sich fortsetzt und diese ganz gleich- mässig überzieht; mitunter sind die beiden Basal- bänder durch intensivere Färbung angedeutet; der Gaumen ist schön bläulichrosa. Die Dimen- sionen sind unbedeutend grösser, als die von Pfeiffer angegebenen: Diam. maj. 20, min. 18, alt. 11% Mm.; apert. 12:7. Fig. 1138 stellt eine gebänderte erythrostoma dar und entspricht in der Färbung, abgesehen von den Binden, ganz dem Philipp’schen Ori- ginal; die Basis zwischen den Binden ist weiss, nur Mundsaum und Mündungswand sind lebhaft gefärbt, die Lippe aber heller als der Mundsaum. Auf ein ähnliches Exemplar ist Helix calliostoma Adams et Reeve Voy. Samarang p. 59 t. 14 fig. 7 gegründet. Helix planata hat ihre Hauptentwickelung im westlichen Marocco und ist namentlich von Mogador, von wo schon die C'hemnitz’schen Exem- plare stammten, bekannt geworden. Doch wird sie auch nördlicher in Marocco vorkommen und ebenso im südlichen Spanien; wenigstens wurde Helix arietina Rossm. von Wilkomm in der Nähe von Jerez gesammelt. Aus Algerien ist sie nicht bekannt geworden. 1139 —41l. Helix Dehnei Rossmässler. T. imperforata, subglobosa, solidula, subtilissime retieulata, alba vel fasciis luteo-fuseis aut nigris varie cingulata ; spira brevi, summo minuto ; anfractus 5 plamiuseuli, ultimus ad peripheriam obtuse angulatus, ad aper- turam parum descendens, basi inflatus. Apertura subverticalis, depressa, lunaris, extus subangulata, fauce rosea; peris- toma rectum, intus rubello-labiatum, mar- gine supero brevi, basali subhorizontali, columellari dilatato, reflexo-appresso, Diam. maj. 20, min 17'/e, alt. 14 Mm. Helix Dehnei Rossmässler Zeitschr. f. Malac. 1846 p. 173. — Pfeiffer Mon. Helie. TI. ». 153. — Mart. Chemn. ed. II. t. 36 fig. 22—24. — Reeve Conch. icon. t. 175 sp. 1186. — Kobelt Catal. p. 20. — Mousson Jahrb. Mal. Ges. I. p. 10. Helix erythronixia Bouryuignat mss. Gehäuse undurchbohrt oder kaum merkbar bedeckt durchbohrt, ziemlich kugelig, festschalig, durch feine Radial- und Spirallinien äusserst regelmässig fein gegittert, weiss oder in der mannigfachsten Weise von braungelben oder selbst schwarzen, meist scharfgezeichneten und nicht unterbrochenen Bändern umzogen, die meistens in derselben Weise, wie bei erythrostoma ange- ordnet sind, eine Gruppe über der Mittellinie und zwei an der Basis, durch einen breiten Zwischenraum getrennt, die Bindengruppen selbst sind aber in der mannigfachsten Weise ange- ordnet. Gewinde niedrige, Apex klein, die Naht mitunter undeutlich erenulirt. Die fünf Umgänge sind wenig gewölbt, der letzte ist stumpf, kantig an der Mündung etwas herabgezogen, die Basis aufgetrieben, Mündung fast senkrecht, nur der Öberrand etwas über die Ebene vorgezogen, zu- sammengedrückt, so dass aussen ein Winkel ent- steht, queroval und nicht sehr stark ausge- schnitten; der Gaumen ist bläulichrosa, mitunter mit durchscheinenden Binden, Mundrand gerade, rothgelippt, auf dem Basalrand mit einer helleren scharfen Lippe; Oberrand kurz, mit dem Aussen- rand in einem Winkel vereinigt, Basalrand fast horizontal, nach der Insertion plötzlich absteigend und hier verbreitert, umgeschlagen und die Per- foration bis auf einen schwachen Ritz deckend; die Mündungswand ist mehr oder weniger leber- farben überzogen. Diese lange nur auf einem einzelnen, in Gummi Arabicum gefundenen Exemplare beruhende Art ist von Dr. von Fritsch und Dr. Rein in Marocco und zwar am Djebel Hadid nördlich von Moga- dor und am Gilishügel nahe der Stadt Marocco in grosser Anzahl gesammelt worden. Sie stellt sich sehr natürlich zwischen Helix pisana und erythrostoma ; mit der letzteren stimmt sienament- lich fast ganz in der Form der Mündung und auch im Character der Zeichnung, obschon die Bänder lebhafter sind und ungebänderte Exem- plare die Ausnahme bilden; sie unterscheidet sich aber leicht durch den nur kantigen, nicht gekielten letzten Umgang. Eben diese Kante scheidet sie wieder von allen Formen der Helix pisana, welche in Marocco ebenfalls eine viel stärkere Schale bekommt und in der Textur ganz der Dehnei gleicht; die var. planata Webb. von den Canaren ist zwar ebenfalls kantig, aber viel schärfer, ganz in der Weise von erythrostoma. Ueber Frankreich erhielt ich eine kleine, un- gebänderte Form der Dehnei-mit rother Basis, ganz wie Helix erythrostoma; sie trug den meines Wissens nirgends publicirten Namen Helix erythronisıa Bourguignat. 1142. Helix pisana varietas. Ich habe diese Form, welche ich unter Dehnei gemischt erhielt, hier zur Vergleichung abge- bildet, da sie in manchen Punkten die ohnehin schon nicht scharfe Gränze zwischen pesana und 60 Tafel CXIV u. CXV. Dehnei noch mehr verwischt. Das Gehäuse ist wie das überhaupt für die maroccanische Form der pisana gilt, dickschalig, in der Textur ganz dem von Dehnei gleich, im Gewinde stimmen beide vollkommen überein, die Zeichnung besteht aus einer scharf gezeichneten fast schwarzen Binde an der Basis und einem verwaschenen Fig. 1143 u. 1144. rothbraunen Bande weiter oben, unmittelbar hinter der Mündung treten noch mehrere kurze Bänder auf; die Mündungswand ist leberfarben überlaufen. Dagegen ist die Mündung rein ge- rundet und die Perforation nicht überdeckt, so dass an der Zugehörigkeit zu pisana kein Zweifel sein kann. Tafel OXIV uw .0XV. 1143. 44. ciach. Concha valde inaequwilateralis transverse elon- gata, antice attenuata et breviter rotun- data, postice in rostrum decurvatum, truncatum desinens, margine supero le- viter curvato, infero ei fere parallelo, versus rostrum levissime impresso, viride lutescens, zonulis concentrieis nigricanti- bus, nitidula, tenuis. Umbones decor- tieati in vie Ya longitudinis site, tumt- duli, ligamentum gracile. Dentes par- vuli, compressi, leviter erenulatı, lamellae tenues, impressio muscularis posterior vix conspicua ; facies ‚interna margari- taceo- coerulescens, callo humerali crasso, Unio Fiscallianus Kle- albido. Long. 70, alt. 25, crass. 20 Mm. Unio Fiscallianus Kleciach mss. — Kobelt in Mal. Bl. XX. 1873 p. 92. Gehäuse in der Form ganz dem U. platy- rhynchus Rossm. gleichend, vorn verschmälert und kurz und schräg abgerundet, nach hinten in einem nach unten gekrümmten, abgestutzten, seitlich zusammengedrückten Schnabel ausge- zogen, der Oberrand leicht gewölbt oder fast gerade, Unterrand ihm ziemlich gleichlaufend und nur am Beginn des Schnabels leicht einge- drückt. Die Schalen sind dünn, Aur im Vorder- theil durch einen starken Schulterwulst verstärkt, glänzend, grüngelb mit dunkleren Jahresringen. Die Wirbel liegen weit nach vorn, so dass das Hintertheil über dreimal so lang ist, wie das Vordertheil, sie sind ziemlich aufgetrieben, lei- der aber bei allen meinen Exemplaren so voll- ständig abgefressen, dass man eine Sculptur nicht mehr erkennen kann. Das Schlossband ist lang und schmal. Das Schloss ist der dünnen Schale entsprechend nur sehr wenig entwickelt; in der rechten Schale steht ein zusammengedrückter, dreieckiger, am Rande gekerbter Hauptzahn und davor, kaum angedeutet, ein Nebenzahn, in der linken Schale sind beide zu einem ganz dünnen lamellenartigen Zahn verschmolzen, der an seiner Innenseite eine flache Grube für den Zahn der anderen Seite hat. Die Lamellen sind dünn, doch ziemlich hoch. Die vorderen Muskelein- drücke sind tief, die hinteren kaum sichtbar; Perlmutter bläulich, der Schulterwulst weisslich. Aufenthalt: in einem kleinen Teiche Jeze- rovar bei Glavina in Dalmatien, entdeckt und mitgetheilt von Herrn Kleciach. Die Analogie dieser Form mit dem bekann- ten Unio platyrhynchus Rossm. aus dem Wörth- see springt in die Augen; die äussere Form ist fast dieselbe, nur etwas länger und niedriger; die Zähne des Schlosses aber sind nicht gross und messerscharf , wie bei platyrhynchus, sie gleichen vielmehr ganz denen des U. elonga- tulus Mühlf,, und auch die jungen Exemplare, welche noch keinen Schnabel gebildet haben, gleichen vollkommen dieser Art, wie unsere Fig. 1154 beweist. Es kann also keinem Zweifel unter- liegen, dass wir hier eine Form vor uns haben, welche zu Unio elongatulus Mühlf. in demselben Verhältnisse steht wie U. platyrhynchus zu pie- torum. — Bekanntlich ist UT. platyrhynchus nicht die einzige geschnäbelte Form, welche sich aus anderen Arten durch die Localverhältnisse herausgebildet hat. In den nachfolgenden U. arca haben wir eine ähnliche, doch in anderer Beziehung ab- weichende Entwicklungsform von pietorum aus den bayrischen Seen, und ähnliche Ausbildungen derselben Stammart kennt man aus den nord- deutschen Seen und nach E. von Wahl auch aus dem Euseküllsee in Livland. Ferner führt schon Rossmässler ähnliche Ausbildungen von Unio tumi- dus aus den Schweizer Seen an, Wahl solche von U. batavus aus Livland. In allen diesen Fällen handelt es sich aber um Seeformen, und man hatte sich ganz daran gewöhnt, die Platyrhyn- chusform als eine ausschliessliche Seeform anzu- sehen, als das Product der Einwirkung des Wellenschlages auf einem der herrschenden Wind- richtung gegenüberliegenden, flachen, schlammigen Tafel CXVI. u. CXVIl. Fig. 1144 u. 1145. 61 Ufer. Es war das ein wahres Paradepferd für die Lehre von der Anpassung. — Nun haben wir aber hier dieselbe Form in einem kleinen Teiche, wo von Wellenschlag keine Rede sein kann, und doch. so ausgeprägt, wie an dem klassi- schen Fundort im Wörthsee. Eine Erklärung für ihre Entwickelung kann ich, da ich den Fundort nicht gesehen, natürlich nicht geben; aber immerhin ist das ein Beweis, wie vorsichtig man mit der Aufstellung allgemeiner Grundsätze für die Variationsursachen sein muss, selbst wenn diese Ursache für eine ganze Reihe von Fällen mit der grössten Wahrscheinlichkeit nach- gewiesen ist, und welche Fülle von Beobach- tungen noch nöthig ist, bis wir einmal über einen anscheinend so einfachen Fall mit Sicherheit ab- urtheilen können. Unsere „denkenden Natur- forscher“ sollten sich solche Beispiele immer vorhalten, ehe sie auf ungenau beobachtete Fälle von Anpassung ganze Gebäude von Theorieen errichten. = 1144. Unio pietorum var. arca Held. Differt a typo testa antice trumcata, postice in rostrum valde decurvatum producta. — Long. 80—90, alt. 35, crass. 20— 25 Mm. Unio arca Held mss. — Küster Conch. Cab. 9 71.,1.20. fg: 12% Unio pietorum var. arca Olessin Mal. Bl. XIX. p. 123. — Oberbayr. Seeen. p. 22. Wie schon oben erwähnt, handelt es sich auch hier um eine Localausbildung des U. pie- torum, welche aber nicht mit U. platyrhynehus zusammenfällt, sondern sich von demselben durch weit dickere Schale, aufgetriebenere Gestalt und mehr hakenförmig gekrümmten Schnabel unter- scheidet. Aeusserst interessant ist, dass sich auch mit ihr zusammen eine andere, weniger ausgeprägte Varietät des U. pictorum findet, U. decollatus Held, welche zu ihr genau in dem- selben Verhältniss steht, wie U. longerostris Zgl. zu platyrhynchus. Nach (Olessin, dem wir an den oben ange- führten Stellen eine gründliche und eingehende Besprechung dieser Formen verdanken, lebt Unio arca im Starnbergersee, Ammersee und Chiem- see, im Ganzen seltener, als U. decollatus; er ist meistens zu zwei Drittel seiner Länge mit einer dicken Schlammkruste bedeckt, das vordere Drittel ist rein; es scheint also die Muschel an einer Stelle zu wohnen, wo fester Untergrund mit einer höheren Schlammschicht bedeckt ist. Bei U. decollatus dagegen ist der Schlammüber- zug ‚viel kürzer, sie scheint also tiefer in festem Boden zu stecken und weniger Schlamm über Rossmässler’s Iconographie IV. sich zu haben. Aus Clessins Angaben ist jedoch nicht ersichtlich, ob er die Muschel lebend an ihrem Fundorte beobachtet hat, oder ob er nur aus ihrem Schlammüberzug auf die Beschaffen- heit desselben schliesst. Unio decollatus und arca sind in unausge- wachsenem Zustande durchaus nicht zu unter- scheiden, so wenig wie longrrostris und platy- rhynchus. Erst im höheren Alter bildet arca den hakenförmigen Schnabel aus, während decollatus ziemlich gleichmässig weiter wächst; dass aber U. decollatus nicht die Jugendform von arca ist, beweisen seine Dimensionen, welche die von arca erheblich übertreffen. Die Charactere, welche beide Formen von den analogen des Wörthsees unterscheiden, sind dieselben, welche die Muscheln der bayrischen Seeen im Allgemeinen auszeichnen: dicke Schale mit hellerer Epidermis, starker Schultern- und Lippenwulst, tief eingegrabene Muskeleindrücke und scharf ausgeprägtes Schloss mit ‘starken Zähnen und tief eingeschnittenen Gruben. 1145. Unio Reguieni var. romana. Wenn wir die Alpen übersteigen, so finden wir die Gewässer Italiens hauptsächlich von einem Unio bewohnt, welcher sich unserem U. pietorum am engsten anschliesst und in manchen nament- lich norditalienischen Formen kaum von ihm zu trennen ist. Nach Süden hin prägen sich die Formen schärfer aus, ohne sich doch vom Typus trennen zu lassen. Leider sind die Bivalven Italiens von den italienischen Faunisten bis jetzt ziemlich stiefmütterlich behandelt worden und thäte ihnen eine gründliche Bearbeitung dringend Noth. Unsere beiden anderen deutschen Arten, Unio tumidus und batavus, scheinen die Wasser- scheide nicht zu überschreiten, auch alle Formen von pietorum, welche die oberitalienischen Natur- forscher anführen, lassen sich nach den mir bis jetzt zugekommenen Exemplaren mindestens eben- sogut zu Unio Requienii stellen. Dafür finden wir den ächten U. sinuatus in den Bächen der Lombardei und die engverwandte Gruppe des elongatulus — Sandrii — ovalis, sowie unseren Requienii, welche beide in wunderbarer Varia- bilität auftreten. Von der eigentlichen Halbinsel habe ich bis jetzt nur Formen aus der Verwandt- schaft von Reqwienii kennen gelernt; nach der Schwierigkeit, sich Material von dort zu ver- schaffen, müssen die Flüsse und Bäche nicht allzureich sein, wie das ja auch Rossmässler von Südspanien berichtet. In welchem Verhältniss die Unionen der grösseren Inseln, Turtoni Payr. Capigliolo Payr., Bandinii Küst., Gargottae Phi. 8 62 Tafel CXVI u. CXVII. Fig. 1146. 47. zu den Gruppen des Festlandes stehen, das zu entscheiden erlaubt mir der gegenwärtige Stand meines Materiales noch nicht. Unio Requienii Michaud hat seine eigent- liche Heimath in Südfrankreich und auch noch im Centrum des Landes; über seine Abgränzung nach Norden hin gegen das Gebiet von U. pic- torum finde ich keine zuverlässigen Angaben. Wahrscheinlich verwischt sich durch das aus- gebildete Canalsystem Frankreichs die ursprüng- liche Gränze vielfach und noch schwieriger wird die Begränzung durch die Aehnlichkeit der For- men, die es schliesslich rein dem subjectiven Ermessen jedes Beobachters überlassen, was er zu pictorum, was er zu kequwienii rechnen will. So führt z. B. Mogquin — Tandon den U. pic- torum var. longirostris Zgl. von Montpellier, also mitten aus dem Gebiete des Requienii ein. Jedenfalls fehlt U. Requienii im Rheingebiet und wohl auch in dem der Seine. Rossmässler glaubte als einzigen Trennungs- grund von Unio KRequwienii und pietorum die Wirbelsceulptur gelten lassen zu können, welche bei ersterem nur in einigen Wellenrunzeln auf der äussersten Spitze der Wirbel bestehe, wäh- rend U. pietorum bekanntlich scharf ausgeprägte, isolirte, nicht zu Wellenlinien verbundene Höcker zeigt. Will man dieses Kennzeichen gelten lassen, so müssen die meisten italienischen Formen, welche mir vorliegen, zu pietorum gerechnet werden, denn sie zeigen meistens 5—6 isolirte, ausgesprochene Höcker, welche in zwei diver- girende Reihen angeordnet sind; nur selten sind sie, wie gerade bei dem vorliegenden Exemplare aus der Tiber, durch schwache Runzeln zu un- deutlichen Wellenlinien verbunden. Es fällt so- mit auch der letzte Grund, eine scharfe Gränz- linie zwischen U. pictorum und Requieniü zu ziehen; vielleicht thut man am besten, beide Arten als nördlichen und südlichen Zweig eines Stammes anzusehen, bis es gelingt, irgend einen scharf trennenden Unterschied aufzufinden. Die Fig. 1145 abgebildete Form erhielt ich aus der Tiber unter dem Namen U. romanus, kann aber den Autor leider nicht angeben. Die Muschel zeichnet sich vor allen verwandten Arten aus durch die fast rhombische Form, bedingt durch die eigenthümliche Biegung des Vorder- randes, durch welche derselbe dem oberen Theile des Hinterrandes nahezu parallel wird. Ober- und Unterrand laufen nahezu parallel, doch ist der Unterrand in der Mitte gauz leicht einge- buchtet. Die aufgetriebenen Wirbel liegen etwas vor ‘/s der Gesammtlänge, sie tragen die zwei Höckerreihen des U. Requienii, aber dieselben sind, wie schon oben erwähnt, durch Runzeln verbunden, ein Umstand, welcher auf unserer Figur leider etwas übertrieben ist. Die Fär- bung ist ein helles Gelbgrün ohne Strahlen, nur mit wenigen dunkleren Anwachsringen. Schloss stark entwickelt, in der rechten Klappe ein abgestutzt pyramidaler, niederer starker Zahn mit gekerbtem Rand, in der linken zwei nahezu gleiche, schräge Zähne, welche an Gestalt und Grösse dem der rechten Klappe beinahe gleichen; Lamelle stark mit feingekerbtem Rand, Schloss- band ziemlich kurz und schmal, Schulterwulst stark, Perlmutter gelblich. Länge 65, Höhe 32, Dicke 15 Mm. Diese Form könnte den mir vorliegenden Exemplaren nach wegen der rhombischen Form und der eigenthümlichen Wirbelsculptur An- sprüche auf Artrechte machen, ich zweifle aber nicht an der Existenz von Uebergängen und stelle sie vorläufig als Varietät zu Requwienii. 1146. 47. Unio Aradae*) Philippi. „U. testa elongata, transversa, olivacea, mar- gine ventrali sinuato, latere postico an- ticum quater superante attenuato,dente antico cardinis dextri magno, erasso, compresso, simpliei.“ (Phi.) Long. ad. 44", alt. 20%j2'', crass. 14". Unio Aradae Philippi Enum. Moll. Sieil. II p. 49. — Kobelt Cat. p. 69. — Benoit in Bull. Soc. mal. ital. I. 1875 p. 163, Nr. 232. Muschel querverbreitert, am Unterrand ein- gedrückt, die Wirbel in etwa '/s der Länge lie- gend, dickschalig, olivenbraungrün ohne Strahlen, nach hinten verschmälert und etwas geschnäbelt. Der Oberrand ist schwach gewölbt, der Unter- rand fast parallel mit ihm, entweder geradlinig oder in der Mitte mehr oder minder eingedrückt; der Vordertheil ist gerundet, der viermal längere Hintertheil verschmälert und in einen kurzen Schnabel ausgezogen. Die Wirbelsculptur ist ähnlich wie bei Unio Requienii, spitz gebogene Höcker, welche in den beiden ersten Reihen zu- sammenhängen und dann kurze, divergirende Reihen bilden. Anwachsstreifen und Jahresringe sind wenig in die Augen fallend, die Schale in- dess ziemlich dick mit starkem Schulter- und Lippenwulst. Schlosszähne stark, der der rech- ten Klappe nieder dreieckig mit stark gekerbtem Rande, davor eine tief eingeschnittene Grube für den ebenfalls starken Hauptzahn der linken Klappe, hinter welchem noch ein zweiter kleiner Zahn steht. Die Lamellen sind stark, am Rande *) Auf der Tafel steht aus Irrthum Unio Aradasü. Tafel OXVII u. CXVIIH. Fig. 1148 u. 1149. kaum gezähnelt. Vorderer Muskeleindruck tief, hinterer sehr flach, Perlmutter schön bläulich- weiss. Die Dimensionen der abgebildeten Exemplare sind: Länge 80, Höhe 40, Dicke 235 Mm. Länge 80, Höhe 36, Dicke 25 Mm. Die grösste Dicke liegt nicht an den Wir- beln, sondern etwa in der Mitte der ganzen Länge. Aufenthalt: in den Flüssen des östlichen Siciliens, die abgebildeten Exemplare von mir im Anapo bei Syracus gesammelt. Unio Aradae lässt sich nach dem uns jetzt zur Verfügung stehenden Material noch ganz gut von den Arten der Halbinsel trennen und mag vorläufig als eigene Art gelten. MAS. Unio Reqguienii var. Diese Form ist wahrscheinlich dieselbe, welche von den oberitalienischen Autoren als U. longi- rostris Zgl. aufgefasst wird, wahrscheinlich mehr wegen des langen Schnabels, der den Namen passend erscheinen lässt, als wegen einer be- sonderen Aehnlichkeit mit dem Ziegler’schen Ty- pus. Das abgebildete Exemplar stammt aus Gru- ben in der Gegend von Mantua, es ist trotz Tafe 1149. Unio Blauneri Shuttleworth. Concha transversa, umbonibus in !'5 longitudi- nis sitis, tumidis, attingentibus, leviter corrosis, virido-fuscescens, postice dis- tincte fuscoradtiata, nitida; antice atte- nuata, postice subrostrata, rostro trun- cato. Margo dorsalis horizontalis, su- bito in anteriorem, bene eurvatum tran- siens, margo ventralis fere parallelus, pone medium levissime impressus. Liga- mentum breve, angustum. Dens cardinalis valvulae dextrae compressus, acutus, ad marginem erenulatus, cardinalis valvae sinistrae eo dextrae fere aequalıs, sim- plex, dentes laterales parvuli, lamellae validae, acutae ; impressiones musculares parum profundae, margarıta albido-coe- rulescens, obsolete radiata. Long 72, alt. 33, crass.. 22 Mm. Unio Blauneri Shuttleworth in coll. Rossm. Muschel querverlängert, die Wirbel etwa im Drittel der Länge gelegen, aufgetrieben, einander berührend, an dem mir vorliegenden Exemplar in der Mitte etwas eingedrückt, leicht angefressen, 63 ‚seiner Länge von beinahe 100 Mm. dünnschalig, vornen ziemlich kurz abgestutzt, hinten in einen langen geraden Schnabel auslaufend, die Hinter- seite etwa dreimal länger als die Vorderseite, der Unterrand etwas eingedrückt, Wirbel auf- getrieben, sich berührend, bei dem grossen Exem- plare nur auf der Spitze mit undeutlichen, zu Wellenlinien verbundenen Höckern, ganz wie es Rossmässler für Requwieniti verlangt, bei jungen Exemplaren aber, wie bei dem im Profil abge- bildeten, mit starken, isolirten Höckern, wie die vergrösserte Seizze zeigt. Es können also diese Höcker verloren gehen, ohne dass eine Abreibung der Wirbel zu erkennen ist, ein Umstand, den man wohl beachten muss. Das Schloss liegt sehr weit nach vorn und hat im Verhältniss zur dünnen Schale auffallend starke Zähne, einen stark nach innen vorspringen- den conischen mit gekerbtem Rand in der rechten, zwei beinahe gleiche in der linken Klappe. Schul- terwulst wenig stark, Lippenwulst gegen den Beginn des Schnabels verlaufend, Mantellinie be- sonders deutlich, Perlmutter schön bläulichweiss. Die Dimensionen sind; Länge 98, Höhe 44, Dicke 27 Mm. OXVIM. so dass eine Sculptur nicht mehr erkennbar ist; doch waren sie offenbar nicht besonders stark sculptirt. Sie ist moosgrün mit einem dunkleren Ring am Rande des Schildes und auf demselben mit dunklen braunen Strahlen, welche sehr un- deutlich auch weiter nach vornen sichtbar sind. Der Oberrand ist gerade; nach vorn geht er in einem kurzen Winkel in den nach unten einge- drückten, sonst gut gerundeten Vorderrand über, nach hinten fällt er schräg in den abgestutzten Schnabel des Hinterrandes ab; der Unterrand ist nahezu parallel und in der Mitte leicht einge- drückt. Das Schloss ist, den relativ dünnen Schalen entsprechend, schwach entwickelt; in der rechten Schale steht ein zusammengedrückter, schmaler, dreieckiger Hauptzahn mit ganz leicht erenulirtem Rand, ein Nebenzahn ist kaum er- kennbar; in der linken Schale ist der Vorder- zahn dem Hauptzahn der anderen Seite beinahe gleich und eben so zusammengedrückt, der hin- tere kaum erkennbar, die Grube dazwischen nicht eingeschnitten. Die rechte Lamelle ist stark entwickelt, die beiden der linken Klappe sind beinahe gleich, Die Muskeleindrücke sind g* 64 Tafel CXVII. Fig. 1150 u. 1151. wenig tief, die Perlmutter schwach bläulich und undeutlich gestreift. Aufenthalt: im See von Lugano. Es ist dies eine der zahlreichen Unionen- formen, welche in den oberitalienischen Seen noch des Erforschers harren. Ich bilde sie einst- weilen hier ab, bis mir grösseres Material er- laubt, diese Formen eingehender zu besprechen. Die dünne glänzende Schale und das wenig ent- wickelte Schloss deuten auf eine unter besonderen Verhältnissen lebende Localform, welche mir eher in die Sippschaft von ovalis-elongatus, als in die von Requienii zu gehören scheint. 1150. Unio Aleroni Massot. „Testa elongato -oblonga, tenuis, fragilis, sat compressa, subpellueida, fulvo-cornea, P0S- tice viridescens, antice rotundata; mar- ginibus (superiore et inferiore) subparal& lelis, intus albido-coerulescens vel rarius rosacea ; umbonibus subprominulis, acutis, rugoso-undulatıs, valde anticis ; dente car- dinali lamelliformi, valde compresso, sub- trigonali, lamella laterali producta, elata, ligamento exiguo, castaneo.“ (Bourg.) Long. 56, alt. 28, crass. 14 Mm. Unio Aleroni Companyo et Massot in Bull. Societ. agrie. Pyrenees-Orient. tome VI. 1845 p. 234 fig. 2. — Bourguignat Moll. nowv. lit. ete. p. 151 t. 23 fig. 1—3. Unio Requienii var. Moquin-Tandon Hist. nat. II. p. 574. — Kobelt Cat. p. 68. Schale gestreckt oval, dünnschalig, zerbrech- lich, zusammengedrückt, durchscheinend, horn- braun mit einem Stich ins Grüne, namentlich nach dem hinteren Ende zu, ohne Strahlen. Die Wirbel liegen in etwa '/ı der Länge, sind wenig aufgetrieben, bei meinen Exemplaren sämmtlich angefressen, doch ist eine scharfe Höckerseulptur immer noch erkennbar. Ober- und Unterrand sind beinahe gleichlaufend, Vordertheil gerundet, Hintertheil etwa dreimal länger, leicht geschnä- belt, aber hinten gerundet. Perlmutter bläulich weiss, seltener rosa. Die Muskeleindrücke schwach ausgeprägt, Schloss schwach entwickelt, der Hauptzahn der rechten Schale schräg stehend, dreieckig zusammengedrückt, am Vorderrand leicht gekerbt, der der linken Schale schwächer und für den Zahn der anderen Seite eingekerbt, Nebenzähne kaum entwickelt, die Lamellen da- gegen hoch und scharf. Schlossband relativ klein. Aufenthalt: in dem Departement Pyrenees- orientales, auch in den spanischen Pyrenäen. Bourguignat scandalisirt sich am angegebenen Orte zwar sehr darüber, dass Drouet und Mo- Companyo et zu Unio Requienii gezogen haben; trotzdem kann ich in ihr nichts als eine verkümmerte Localform dieser Art sehen. 1151. Unio subreniformis Bour- guignat. „Concha oblongo-subreniformis, antice ventricosa ac crassissima, postice acuminata ac obscure transpellueida, sat ponderosa ; epidermide atro-fusca vel cinereo-brunnea, plus minusve aspere rugosa, ad margines submembranacea, ad umbones pallidiore; antice exigua, rotundata, postice plus minusve in rostrum subrotundatum. leviter subdecurvatum acuminato-produeta ; mar- gine superiore ad partem posticam. leviter descendente; margine inferiore subar- cuato; umbonibus antice valde approxi- matis, validis, prominentibus, recurvis, tuberculoso-rugosis ; dente cardinali crasso, elato, denticulato, pyramidalı ; lamella laterali crassa, producto-elongata; liga- mento valido, luteo vel atro.“ (Bgt.) Long 47—53, alt. 26—30, crass. 19—22 Mm. Unio subreniformis Bourguignat Moll. Nowv. lit. etc. p. 138 t. 34 fig. 4-6 (U. reni- formis ex errore ın tab.) Der Autor bringt diese hübsche Form in Verbindung mit dem kärnthener U. reniformis, was kaum zu begreifen ist; die Aehnlichkeit liest nur in der äusseren Form und ist sehr unbedeutend, während in jeder anderen Beziehung die Muschel sich als eine Localform des U. litto- ralis erweist, ausgezeichnet durch die verlängerte Gestalt und die Einbuchtung des Unterrandes. Die Wirbelseulptur, das Schloss, die Dicke und Schwere der Schale, das Perlmutter, das übrigens bei meinen Exemplaren sehr schön röthlich ge- färbt ist, stimmen ganz mit U. littoralis. Bourguignat zerspaltet den U. littoralis in drei Arten: umbonatus, rhomboideus und sub- reniformis; es dürfte schwer fallen, sie aus- einander zu halten. Dagegen muss ich ihm voll- ständig beistimmen, wenn er alle Fundorte aus- serhalb Spanien, Frankreich und Nordafrika als unbegründet abweist. Die deutschen Angaben beziehen sich sämmtlich auf Varietäten von U. crassus, die aus dem Oriente auf Verwandte des U. Rothi Bgt., welche allerdings in der Form ähnlich sind. Mousson will bei Gelegenheit der Beschrei- bung des U. Ksibianus (Jahrb. I. 1874 p. 104) die verschiedenen Formen geographisch scheiden. U. littoralis für Frankreich, umbonatus für Al- gerien; es ist das vollkommen willkürlich, denn in Spanien kommen Formen vor, die von fran- quin-Tandon diese Art vollständig verkannt und | zösischen nicht zu trennen sind. Tafel OXIX. Fig. 1152 u. 1153. 65 Batel .:CXIX:. 1152. Unioterminalis Bourguignat. Testa valde inaequilateralis, subtrigona vel cu- neıformis, antice brevissime rotundata, subtruncata, margine supero et infero versus extremitatem posticam convergen- tibus et rostrum acutum formantibus, crassa, valde ventricosa, praesertim ad partem anteriorem ; viride-lutescens, zonis eoncentrieis nigricantibus, interdum ma- jorem testae partem occupantibus. Um- bones valde prominentes, fere ad extremi- tatem anticam siti, conventrice rugwlost ; areola brevissima vel nulla. Dentes: cardinalis valvulae dextrae erassus, pyra- midalis, acutus, valde crenatus, lateralis prineipali vie minor, interdum profunde divisus. Long. 50—60, alt. 28—35, crass. max. 24 Mm. Unio terminalis Bourguignat Test. nov. p. 31. — Journ. Conch. 1553 p. 74.3 fig. 7. — Cat. Sauley p. 76 t. 3 fig. 4-6. — Mousson Coq. Roth p. 155. — Martens Vorderas. p. 68. — Kobelt Cat. p. 70. ? Unio jordanteus Bourguignat Amenites I. p. 161 t. 16 fig. 1—3. Unio jordanicus Mousson (og. Roth p. 155. Gehäuse sehr ungleichschalig, fast ohne Vor- dertheil, so dass dasselbe dreiseitig oder keilför- mig erscheint, diekschalig, vornen auffallend bau- chig, nach hinten rasch verschmälert. Der Ober- rand ist kurz und fällt rasch in den spitzen Hinterrand ab, während der mitunter ein wenig eingedrückte Unterrand rasch aufsteigt und das schnabelförmige Hinterende bilden hilft. Der Vorderrand ist entweder schwach gerundet oder fällt ganz steil ab. Die Wirbel stehen ganz am Vorderende, so dass das Schildchen ganz kurz ist oder fehlt; sie sind gross, stark auf- getrieben und haben dichtstehende, ausgesprochene Wellenrunzeln. Der Hauptzahn der rechten Schale ist stark, conisch, hoch und häufig am Rande tief gekerbt; dahinter liegt eine sehr tiefe Grube, ein Nebenzahn ist nicht vorhanden; an der lin- ken Schale sind dagegen Haupt- und Nebenzahn in der Grösse nur wenig verschieden und nur durch eine seichte Kerbe geschieden; sie stehen unmittelbar am Schalenrande. Die Färbung ist braungelbgrün mit mehr oder weniger breiten schwärzlichen Ringen und meist schwarzem Schild; Bbourguignat nennt sie schwärzlich, er hat jeden- falls nicht scharf genug geputzt. Es liegen mir leider nur wenige Exemplare dieser interessanten Art vor; man könnte sie für Krüppel halten, wie ich sie ganz analog von U. batavus aus dem Main besitze, wenn die Erscheinung nicht ganz constant wäre. Unter meinen Exemplaren sind die beiden Formen, welche Mousson Coq. Roth p. 155 als U. ter- minalis und U. jordanicus unterscheidet; letz- terer dürfte etwa unserer Figur entsprechen. Für U. jordanieus Bgt.*) kann ich aber Fig. 1152 nicht erklären, so lange nicht nachgewiesen ist, dass die Abbildung der Wirbelsculptur in den Amenites I. ec. ein Phantasiegebilde ist. Das ist freilich durchaus nicht unmöglich, denn die anderen Abbildungen zeigen zerfressene Wirbel. Bourguignat verliert übrigens trotz der auffallen- den Aehnlichkeit kein Wort über die Unter- schiede von jordanicus und terminalis, vergleicht ersteren vielmehr nur mit U. tigridis. Moussons Unio jordanicus ist weniger dick als der Typus, der Vordertheil etwas länger, die Muschel etwas höher und hinten weniger spitz; auch die Zähne weichen nicht unerheblich ab; der Hauptzahn in der rechten Schale ist nicht so conisch, die Grube dahinter weniger tief, am Rande die Andeutung eines Nebenzahnes; die linke Schale zeigt einen sehr langen, durch eine Furche halbirten und dem Hauptzahne an Grösse kaum nachstehenden Nebenzahn. Wir- belsculptur und Färbung stimmen ganz mit denen von terminalis überein und ich zweifle nicht, dass Mousson’s Vermuthung, beide seien nur Varietäten einer Art, gerechtfertigt ist, zu- mal sie mit und untereinander vorkommen. Ob U. lunulifer Bourgwignat Amen. I. p. 166 t. 17 fig. 5-58 verschieden, scheint mir sehr fraglich ; eine ähnliche Lunula-artige Ausprägung des Schildehens zeigen alle Formen von termi- nalis, sobald der Vorderrand nicht schon zwischen den Wirbeln beginnt. Aufenthalt: im Jordangebiet, namentlich im See von Tiberias häufig. — . r . . 1153. Unio Ksibianus Mousson. „Concha compressa, tenuiuscula, late ovalis, inae- qualiter ruditer transverse striata, cor- *) „Testa elongata, erassa, tumida, antice rotundata, postice rostrato-elongata, supra paululum arcuata, infra recta, striis inerementi concentrice ornata, luteola, vel ad margines Iuteo-nigrescente; matibus acutis, recwrvis, antice dejecetis; wumbonibus prominentibus, irregulariter lamelloso- rugosis ornatis; dentibus: cardinali erasso, elato, trigonali vel ad summum elongato,““ truncato-denticulato,; Tlaterali alto, cerasso, (Bgt.) 66 Tafel CXIX, Fig. 1154 u. 1155. neo-lutea, hinc indeque fusculo radiata, intus flavo-albida, in marginem coeru- lescens. Umbones, in tertia longitudinis siti, prominentes, pallidi, rugis cerassis, undulatis sculpti. Margines superus et inferus arcuati, nec recti; anterior com- pressus, breviter arcuatus, posterior ex- pansus, infra subangulatus, areis latera- libus de dorso distincte pectinatis. Linea cardinalis subarcuata, liyamento brevi, prominulo. Dens cardinalis valvae dex- trae fortis, compresse pyramidalis, brevis ; lamella lateralis subarcuata, acuta. Alt. 31, long. 46, crass. 17 Mm.“ (Mousson.) Unio Ksibianus Mousson Jahrb. Mal, Ges. I. 1874. p. 104 t. 5 fig. 6. Das abgebildete Exemplar ist etwas grösser, als das Mousson’sche Originalexemplar und un- terscheidet sich von demselben namentlich durch das Fehlen der grünen Streifen und der Zähne- lung auf dem Schilde; also gerade in den Punc- ten, in denen Mousson den Hauptunterschied von den anderen Formen des littoralis findet. Dass es aber mit Mousson’s Form zusammen- gehört, kann keinem Zweifel unterliegen, da es mit demselben zusammen von Dr. von Fritsch und Dr. Rein gesammelt worden. Ich ziehe also U. Ksibianus ohne Bedenken als Localform zu U. littoralis. Aufenthalt: im Ued Ksib bei Mogador in Marocco. 1154. Unio Vescoi Bourguignat. „Testa inaeqwilaterali, ovato- elongata, supra subareuata, infra recta (vel leviter im- pressa) antice posticeque rotundata, pa- rum ventricosa, concentrice striatula, epi- dermide fusco-luteola, postice vix viride radiatula ; umbonibus prominulis, recur- vis, margini anteriori approximatis; ac, oblique striüs rugoso-bivirgatis, posticeque in angulo acuto junctis, ornatis ; dentibus: cardinali compresso, truncatoproduetoque; laterali alto ac elongata.“ (Bourg.) Long. 46—50, alt. 25-26, erass. 17—18 Mm. Unio Vescoi Bourguignat Amen. mal. I, p. 157. t. 11 fig. 4—8. — Von Martens Vorder- asıat. p. 68. Unio tureicus Parreyss in schedis. Diese hübsche Art gleicht in den äusseren Umrissen ganz unserem U. batavus, aber die ganz eigenthümliche Wirbelsculptur zeigt sofort, dass wir es mit einem ganz anderen, für Mittel- und Nordeuropa vollständig fremdartigen Typus zu thun haben. Der Oberrand ist schwach ge- bogen, der Unterrand gerade oder leicht einge- drückt, der Vorderrand ist mehr oder weniger rein gerundet, in den Oberrand in einem Winkel übergehend, der Hinterrand entweder auch ge- rundet oder häufiger leicht geschnäbelt und mehr oder weniger gerade abgestutzt. Die Streifung ist wenig deutlich, die Färbung gelblich braun, hinten mit grünen Strahlen; einige dunkle Jahres- ringe sind meistens vorhanden. Die Wirbel sind weit nach vornen gerückt, wenig aufgeblasen, sich berührend; ihre Sculptur ist sehr eigen- thümlich und entspricht an meinen Exemplaren wohl bourguignats Abbildung, aber nicht seiner in vorstehender Diagnose enthaltenen Beschrei- bung; es sind nämlich die concentrischen Ringe vorhanden, wie auf dem Rest der Schale, aber schräg über sie hin nach hinten und aussen laufen zahlreiche, dicht stehende Runzeln, an denen ich aber keine Spur von Gabelung finden kann; am Rande der Area gehen sie in die con- centrischen Ringe über. Das Schild ist deutlich bezeichnet, das Schlossband schmal und weniger als ein Drittel so lang wie die Schale. Die Innen- seite zeigt ein ziemlich unreines bläuliches oder gelbliches Perlmutter, der Mantelwulst ist ziem- lich stark, die kleine Grube am vorderen Muskel- eindruck ist tief in die Basis des Hauptzahns ein- gesenkt. Die Schlosszähne sind zusammenge- drückt und scharfrandig, die Hauptzähne hoch, am Rande leicht gekerbt, der Seitenzahn der rechten Schale ist rudimentär, der der linken hoch und spitz, mitunter deutlich mehrspitzig. Es gehört diese Art zu einer Gruppe vorderasi- ' atischer Arten, welche mit dem Habitus von ba- tavus zusammengedrückte, scharfkantige, Schloss- zähne- vereinigen. Die nächste Verwandte ist nach Dourguignat Uno Brugierianus Bot. Cat. Sauley t. 2 fig. 54-58 (orientalis Fer.) gleich- falls aus Vorderasien, dem aber die characte- ristische Wirbelseulptur fehlt. — Noch näher steht vielleicht U. Schwerzenbachi Parr. von Drussa (Bourg. Amen. I. pag. 159 t. 14 fig. es) Aufenthalt: in Vorderasien, namentlich im Gebiet des Marmorameeres; Simois (Vesco fide Bourguwignat). — ,Brussa (Parreyss). 1155. Unio Penchinatianus guignat. „Concha oblongo-elongata, parum tumida, antice coarctata ac sat erassa, postice dilatata ac fragilis; epidermide uniformiter brum- neo-violacea, saepe ad umbones pallidiore, asperd, irregulariter rugosa; intus albida ; antice rotundata, exigua, postice rostrata, valde producta; margine supero leviter ascendente, infero subarcuato aut recti- Bour- Tafel CXX. Fig. 1156—59. 6% usculo wel subconvexo; wumbonibus ad extremitatem anticam valde approximatis, parum tumidis, recurvis, rugosis; dente cardinali minimo , sat crasso, parum elato, subtrigonali ac serrulato ; lamella laterali elongata, producta, valde com- pressa ; ligamento brevi, valido, castaneo“. (bgt.). Long. 53, alt. 26, crass. 18 Mm. Unio Penchinatianus Bourguignat Moll. nouv. hit. etc. p. 1411. 25 fig. 1—7. Gehäuse lang oval, vornen zusammengedrückt hinten verbreitert und aufgetrieben, nicht sehr dick, die Schale dünn, im Vordertheil durch einen starken Schulter- und bis gegen die Mitte des Unterrandes reichenden Lippenwulst verstärkt. Die von bourguignat erwähnte violettbraune Färbung der Oberfläche ist nur ein zufälliger Niederschlag; bei scharfem Putzen erscheint sie hell gelbgrün mit dunklen Ringen; der Hinter- theil ist meistens mit einer dicken, festaufsitzen- den Kruste kalkigen Schlammes überzogen. Die Epidermis ist ziemlich dick und an den unregel- mässigen Anwachslinien vorspringend. Perlmutter weisslich mit einem Stich in Rosa. Die Wirbel liegen sehr weit nach vorn, beinahe in ?/s der Gesammtlänge ; sie sind wenig aufgetrieben, stark eingerollt und tragen zwei divergirende Reihen isolirter, hakenförmiger Höcker, die aber dichter stehen, als bei der Sippschaft des U. Requienii ; unsere Figur stellt sie ganz gut dar. Der Öber- rand ist gekrümmt oder auch schwach convex; er wendet sich am Hintertheil nur wenig nach oben, so dass der Schnabel nach unten gekrümmt erscheint; Vordertheil sehr kurz und auffallend zusammengedrückt, so dass die ganze Gestalt an Anodonta complanata erinnert. Das Schloss liegt weit nach vorn und gleicht im Ganzen dem von Requienii ; die rechte Schale hat einen starken, dreieckigen, gesägten Zahn mit einer tiefen Grube dahinter, die linke zwei fast gleiche, undeutlich geschiedene. Bourgwg- nats Ausdruck „dente cardınalı minimo“ trifft bei meinen Exemplaren durchaus nicht zu. Die Lamellen sind nach hinten eigenthümlich ge- krümmt. Muskeleindrücke wie bei U. Reqwienüt. Schlossband kurz, stark kastanienbraun. Aufenthalt: im dem See von Bagnolas bei Girona in Catalonien. Der Schnabel, die Zusammendrückung des Vordertheils und der Schlammüberzug machen es wahrscheinlich, dass wir hier eine Seeform vor uns haben, welche in einem mit weichem Schlamm überdeckten Boden, der bläulichen Fär- bung nach wahrscheinlich aus blauem Thon be- stehend, lebt, aber nicht zu so vollkommener Aus- bildung gelangt ist, wie U. platwrhynchus und arca. Die Stammform kann nur eine Form des U, Requienii sein, da die einzige Art, welche 'sonst noch in Betracht kommen könnte, U. valen- tinus Rossm., durch die ganz andere Wirbel- sculptur ausgeschlossen ist. Die Wirbelsculptur ist zwar etwas verschieden von der von Requienti, zeigt aber im Ganzen doch denselben Character. Tafel 1156—59. Anodonta idrina Spinelli. Mit den Anodonten der Länder jenseits der Alpen ist es fast derselbe Fall, wie mit den Unionen; wir treffen dort Formen, welche uns bekannt anmuthen, und sich doch wieder nicht unter eine unsrer deutschen Arten, weder unter cellensis-cygnea,noch unter piscinalis, noch unter complanata unterordnen lassen. In meinem Cata- log habe ich alle diese Formen unter An. ana- tina subsumirt, aber entschieden mit Unrecht, denn An. anatına L. ist offenbar nur eine kleine oder junge piscinalis, und man thut am besten, den vielfach gemissbrauchten Namen ganz fallen zu lassen. Die italienischen Faunisten haben die oberitalienischen Formen in eine ganze Anzahl von Arten zerspalten, aber bereits G@redler hat dieselben, soweit sie in sein Gebiet fallen, unter dem Namen Anodonta leprosa Parreyss vereinigt. Dieser Name ist aber meines Wissens UXX. niemals ordnungsmässig publieirt worden, und darum schliesse ich mich Clessin an, welcher den nächstältesten Namen A. idrina Spinelli angenommen hat. Als Typus dürfte unsere fig. 1157 anzusehen sein, ihre Diagnose würde lauten: Ooncha inaequilatera, postice elongata, ventri- cosula, tenuis, antice recte truncata, POS- tive longe rostrata, umbonibus fere ad mar- ginem anteriorem sitis, vie prominulis, distincte concentrice rugulosis; margo superior ascendens, vix curvatus, in an- gulo fere recto cum anteriore conjunctus, inferior fere rectus, rostrum truncatum; ligamentum crassum, sat longum; facies interna alba vel coerulescens, nitida. Long. 85, alt. 47, crass. 26 Mm. Anodonta idrina Spinelli Cat. Moll. Brescia 68 Tafel CXX. 1851 t. 1 fig. 5. 6. — Clessin in Mart. Ch. II. :p! 162 1% 35.1ig2 1.22: Anodonta leprosa Parreyss in sched. — Gredler Tyrol p. 260. Anodonta anatina var. Kobelt Cat. p. 71. Schale mittelgross, vorn senkrecht abgestutzt hinten lang geschnäbelt, wenig aufgetrieben, dünnschalig, Oberfläche bald glatt, bald an den Anwachsstreifen durch die vorspringende Epi- dermis rauh, die Wirbel fast am Vorderrand ge- legen, wenig vorspringend, mit deutlichen, con- centrischen Wellenrunzeln, doch meist abgerieben. Der Oberrand steigt etwas an, ist.aber meistens gradlinig und bildet mit dem eigenthümlich senk- recht abfallenden Vorderrand beinah einen rechten Winkel; der Unterrand ist nahezu gerade und nur nach dem Schnabel hin leicht ansteigend; der Schnabel selbst ist fast senkrecht abgestutzt, von daan läuft der Hinterrand fast gerade nach dem Ende des Oberrandes. Durch diese nahezu geraden Ränder wird, wie Clessin richtig be- merkt, der Umriss nahezu fünfeckig. Das Schloss- band ist stark und reicht bis an das Ende des Oberrandes. Die Innenseite ist weiss, im Hinter- theil mitunter bläulich, glänzend, doch die Perl- mutterschicht sehr dünn. Das Fig. 1156 abgebildete Exemplar erhielt ich mit einer grösseren Serie derselben Art aus dem’ Iseo-See vom Capitän Adami. Aus derselben Serie stammen auch die beiden unter Fig. 1157 und 1158 abgebildeten Exemplare; ersteres ist noch dünnschaliger mit höherem Flügel, wahr- scheinlich auf etwas anderem Untergrunde lebend, letzteres ein junges, sehr aufgetriebenes Exem- plar (24 Mm. dick bei 65 Mm. Länge), und wahrscheinlich die Form, welche die italienischen Autoren als An. ventricosa CO, Pfr. auf- fassen. Der Formenkreis der An. idrina findet sich, wie es scheint, in allen Gewässern Oberitaliens, wahrscheinlich auch in Südfrankreich und Dal- matien; wenigstens scheinen mir An. exulce- rata Parr. und gibba Kutsch. nicht davon zu trennen. Auch einige der von Brot aus dem Genfersee abgebildeten Formen scheinen: hierher- zugehören. Welche aus den oberitalienischen Seeen beschriebene Formen hierher gehören, kann ich nicht entscheiden, da mir authentisches . Material fehlt und dort sicher auch Formen von cellensis-cygnea und complanata vorkommen. An. Benacensis Villa gehört nach Gredler sicher hierher, ebenso die folgende Form. Der alte Streit über die Artenberechtigung der europäischen "Anodonten ist bekanntlich in neuerer Zeit wieder heftiger geworden, da Clessin ganz im Gegensatz zu seinen bei den kleineren Bivalven angewandten Grundsätzen es für ange- zeigt gehalten hat, alle deutschen Anodonten für Varietäten einer Art, die er An. mutabilis nennt, zu erklären. Das ist allerdings sehr einfach und schliesst alle Irrthümer in der Diagnose von vorn- herein aus, aber praktisch erscheint es mir kaum, und praktische Rücksichten sind es doch wohl ausschliesslich, welche für die Artanerkennung den Ausschlag geben müssen, seit man die Lehre von der. Unveränderlichkeit der Art aufgegeben hat. Wenn ich eine Anodonte als An. mutabilis bezeichne, sage ich damit nicht mehr, als wenn ich sage: eine europäische Anodonte überhaupt; setze ich daneben einen der unzähligen Artnamen als Varietätsbezeichnung, so habe ich damit gar Nichts gewonnen und könnte ebensogut diesen Namen allein setzen. Willich durch den Namen eine genauere Bezeichnung ‚geben, welche für Jeden sofort eine ungefähre Idee von den ver- wandtschaftlichen Beziehungen der Form gibt, so muss ich doch noch einmal eine Unterart annehmen, welche einen bestimmten Formen- typus repräsentirt. Da erscheint es mir denn doch praktischer, diese Formentypen als Art an- zuerkennen, zumal sie meistens auch gut um- gränzt sind. Ich habe schon in meiner Fauna von Nassau darauf aufmerksam gemacht, dass die Verwirrung in der Anodontensynonymie hauptsächlich daher rührte, dass jeder Faunist nur die Anodonten seiner speciellen Heimath gründlicher studirte, da die Grösse der Muscheln die Anhäufung von Material aus anderen Gegenden erschwert. Die Meisten gehen aber dabei, wenigstens im Anfang, von der Idee aus, es müssten sich alle deutsche Arten auch in ihrer Gegend finden; und suchen sich dieselben aus ihrem Material aus. Bei einigermassen reichen Fundorten ist es meistens eine Kleinigkeit, aus den wechselnden Formen solche herauszulesen, die mit Figuren von cygnea, cellensis, piscinalis, anatina, complanata, ven- tricosa, ponderosa stimmen, da alle Arten eben- sogut correspondirende Varietäten ausbilden, wie ich das für die Gulnarien früher nachgewiesen habe. Genaueres Studium lässt dann unausbleib- lich die Zusammengehörigkeit dieser vermeint- lichen Arten erkennen und führt so zu der ent- gegengesetzten Ansicht, welche dann ohne Wei- teres auch auf andere Gegenden übertragen wird. So haben Carl Pfeiffer und andere ältere Fau- nisten aus dem Main alle-obengenannten Arten angeführt, und doch findet sich in demselben nur ganz ausschliesslihh An. piscinalis Nüsson, freilich in einer wunderbaren Formenmannigfal- tiekeit, niemals aber in Formen, die wirklich in An. cellensis, cygnea oder complanata übergehen. Tafel OCXX. Für Anodonta complanata Zgl. hat Clessin seither selbst die Artberechtigung zugegeben; ich glaube aber immer noch an der Ansicht fest- halten zu müssen, dass man ausserdem, wie das auch H. von Maltzan nach gewissenhafter Prü- fung für die Mecklenburgischen Anodonten ge- than, mindestens zwei Arten für Deutschland unterscheiden muss, die langgestreckte cellensis und die kurze piscinalis. Als vierter Formen- kreis würde sich denn Anodonta idrina an- schliessen, ausgezeichnet durch den abgestutzten, doch nicht von oben nach unten zusammenge- drückten Vorderrand. Vielleicht machen die Ano- donten aus den Seeen nördlich der Alpen noch die Anerkennung eines fünften Formenkreises nöthig, dessen Mittelpunkt An. callosa Held sein würde. 1159. Anodonta debettana Martinati. Diese Form aus dem Lago di Loppio liefert gleich wieder einen Beweis für das, was wir oben gesagt haben, sie stimmt in der Form ganz Fiy. 1159. 69 mit kleinen Exemplaren der An. cellensis über- ein, die Abstutzung am Vorderrand ist nahezu aufgehoben, die Wirbel liegt weiter zurück, der Öberrand steigt nicht an, dafür krümmt sich der Unterrand mehr nach oben, so dass der Schnabel fast in der Mittellinie liegt, die Oberfläche ist glatt, lebhaft glänzend, das Hintertheil lebhaft grün gestrahlt, schwächere Strahlen finden sich auch auf dem Vordertheil; die Schale ist nament- lich im Vordertheil dicker und ein Lippenwulst reicht bis nahezu in die Mitte des Unterrandes. Trotzdem lässt mich der Habitus der Muschel keinen Augenblick daran zweifeln, dass @redler sie mit Recht als Varietät von idrina betrachtet, ihre Eigenthümlichkeiten erklären sich durch den Aufenthalt in einem kleinen Bergsee ohne Schlammgrund genügend. Ich hoffe im nächsten Bande mich noch einr mal eingehender mit diesen „ultramontanen“ Formen beschäftigen zu können, da mir ver- schiedene Freunde aus Italien reiches Material in Aussicht gestellt haben. 70 Register Nm NINIEN (Synonyme und blos angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt ) Seite Seite Anödonta Benacensis Vila; Sau. an »68 1, Helix, Baknı Bounps In vu Kein a Re as — 'oallosa Held. TE ne 69 et Ralabrzensis: Stante,.. "ir. Terre oe debettana Marl Keil a art 69 m thlligera Dabr ni In Re — exulceräta Par. : 2 2 2 2 8 2268 | — ealliostoma Ad, et Reeve . . . 2.» 88 a Abba Kater U. ERST EN MR) Seimenıpane Tan SR SR Ur re — 1drina Spinelli 3 ns ER ae Banana FE I REN — ‚Joprosa Par, En. N rn. 8.68 |. tantabrica Schau 43 5102 a se ne — -mutabilis Olessm 0 2 2... 2..002.68% —»oarrarensis: Porto: „u 008 in Helix abichiana Bayer .» .» © 2 2.2 ..21 | — eastanea Olivier. . x 2 0 00000. 18 - äbrolena Boune." 5% Ken nen. 6 | — oavata Mousson . .. x... nic na — Slbescang Adam In ae rain sh. 3 N one 6 — alpina Faure. » » 2 2 2.2.2.2...89 | — chamaeleon Parr. 9 —anetostoma von Märt. - .'“ . . . 92 | — chilembia Bourg: . » 2 ua nr. iR = arabita Roth, .. “0 0 a won nen. IS | —zeinEnlate Senden Zen en 3a — arabica Terver 56 | var. Appelii Kob. .» , ..». 35 — arbustorum L. 7| — apuana Isel . .».. 35 var. rudis Meg. 7 — baldensis Rssm. . . x... 3 — styriaea Fild. 7 — bizona Rosm . » » » . 35 — areadien Parr. 41 — carrarensis Porto . . 2. .58 — Argentellei Kobelt . 27 = Golubrinn Jane 0 SEES — arietina Rossm. 58 | ZfastelinaZBler. Le a u — asemnis Bourg. 21 = ‚monate Rossi. Rn Sans — atlasien Mouss. ß 58 Hal De ar re REN — atrolabiata Kryn- . » x 2 22.2.1 | — oomephora Bourg. . » .» » 2.80 var. Leneoranea Mouss. 3-1 onfüsa:Benolt . .. .. 3 S.0,. ee — nemoraloides von Mart, ” — Constantinae var. » » x 2.988 — stauropolitana A. Schm. . l var. Rleurati Bour&. .. .. .. 2 n..0208 — Pallasii Dub. 2. — erinita Sandri. 32 — baleanica Friv. 11 | — oyelolabris Desb. . -» x. sn 89 — Beaumieri Mouss. 5 var, arbadlon Parks. Sr Ss a — benedieta Kobelt 30 — MHeldreichi Shuttl. ee — Brusinae Stossich 56 Hymetti Mouss +... ! cn 2 8 = Burn DOROIS« nn a0. Rt — Iysistoma Shuttl, .. =: x. 4 Berichtigung. . Durch ein unangenehmes Versehen stimmen von Fig. 1114 bis 1144 die Nummern im Text nicht mit denen auf den Tafeln, sind vielmehr stets um eine Nummer voraus; 1113 ist Hel. platychela var. depressa u. s. w.; auf den Tafeln dagegen ist die Bezeichnung richtig. Dr. K. ICONOGRAPHIE LAND- & SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DuR EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DE WER OBEET, VEBANE: MIT DREISSIG TAFELN. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1877. Een Ken Fate SER Ww CIXL Die Untergattung Levantina Kob. Ein Hauptcharacterzug der Fauna der Länder westlich vom Mittelmeer ist die Sippschaft der Helix spiriplana, welche ich in meinem Catalog als Untergattung Levantina zusammengefasst habe. Albers — von Martens rechnen sie zu Iberus, bilden aber auch eine eigne Gruppe daraus; die Entdeckung zahlreicher neuer Formen macht die Errichtung einer eigenen Untergattung für sie nöthig. Die Levantinen sind rein asiatisch, nur in Oreta, wenn Hel. spiriplana wirklich dort ein- heimisch ist, berühren sie europäischen Boden; man findet sie auf. Rhodus und Cypern und namentlich in Palästina und Mesopotamien, durch Kurdistan bis zum Caucasus (Hel. cera- tomma Pfr.) und zum Südrande des caspischen Meeres (Hel. Ghilanica Mousson) reichend. Nach Süden scheinen sie am todten Meer in den syrisch-palästinischen Wüsten die Grenze zu fin- den; auf der Sinaihalbinsel und im Wadi Araba kommt meines Wissens keine Levantina mehr vor. Aus dem eigentlichen Kleinasien kenne ich bis jetzt keine Fundortsangaben, doch wäre es gewagt, bei der Lückenhaftigkeit unserer Kennt- nisse Schlüsse auf diese eigenthümliche Ver- breitung gründen zu wollen, Ist ja doch aus dem ganzen Gebiete des Halys so gut wie Nichts bekannt. Die Synonymie der hierhergehörigen Arten ist in eine ziemliche Verwirrung gerathen, weniger wegen der Schwierigkeit, die einzelnen Formen zu unterscheiden, als wegen der, sich genügendes Material zu verschaffen; man nahm die einzelnen Formen als selbständige Arten und quälte sich dann ab, die Zwischenformen unterzubringen. Erst durch Roth’s Reisen wurde die alte Con- fusion zwischen den Levantinen und der Sipp- schaft der griechischen Hel. Codringtonii ge- hoben, aber trotz der Bemühungen von Char- pentier*), Mousson**), Bourguignat***), Pfeif- *) Zeitschr. f. Malacozo 1. 1847 p. 135 ff. **) Coq. Bellardi in Mitth. naturforschenden Gesellschaft, Zürich 1854. — Journ. Conch. XXI. p. 24 ft. *#**) Mollusques noweauz, litigieux ou peu connus p. ST. Rossmässler’s Iconographie V. fer*), von Martens**) ist die Abgrenzung der einzelnen Arten noch nicht scharf genug. Die ächte Helix guttata Olivier war bis in die neueste Zeit in den Sammlungen noch äusserst selten; noch 1854 bei Bearbeitung der Bellardischen Sammlung erklärt Mousson nur ein einziges Exemplar in der Charpentier’schen Sammlung zu kennen. Gerade an ihr aber mühten sich die meisten Erklärer vergeblich ab, und erst seit Hausknecht sie am Originalfundort, dem Schlossberg von Orfa im oberen Mesopo- tamien, gesammelt, ist ein unumstösslicher Halt in diesem Chaos gewonnen worden. Der Hauptfehler, den man bei Bearbeitung dieser Gruppe begangen, liegt darin, dass man die Arten zu eng fasste. Wir haben hier einen ganz analogen Fall, wie bei der spanischen Helix alonensis, nicht nur im Ganzen, sondern auch in vielen Einzelheiten, nur complieirter dadurch, dass es sich hier nicht um einen Typus, sondern mindestens um zwei handelt, von denen einer dem nördlichen, der andere dem südlichen Theile des Gebietes angehört, während beide Ausläufer bis auf die Inseln des Mittelmeeres schicken. Die nördliche, als deren Typus die ächte Hel. guttata Olivier anzusehen ist, hat zu keiner Zeit ihres Lebens einen Kiel, bei der anderen, der Gruppe der spiriplana Olivier, bleibt ein Kiel entweder bis zur Vollendung, oder er ist doch wenigstens in der Jugend deutlich zu er- kennen. Beide Typen aber kommen, ganz analog der spanischen Hel. alonensis und der griechischen Codringtonii, vollständig entnabelt und in der verschiedensten Art genabelt vor. Leider ist der Orient seit Roths unglücklichem Ende von den Conchyliologen ganz unverantwortlich ver- nachlässigt worden und darum fehlen uns heute noch viele Zwischenformen, so dass wir die weiter abstehenden Localformen immer noch als Arten betrachten müssen; ich zweifle aber nicht *) Malacozool. Bl. VIII. 1862 p. 105 ff. **) Vorderasiatische Conchylien nach den Sammlungen des Prof. Hausknecht. Cassel 1875. 1 2 Tafel CXXI u. CXXLU. daran, dass wir noch dahin kommen werden, sie alle, vielleicht mit Ausnahme der caucasischen, unter obige zwei Arten unterzuordnen. 1160. Helix guttata Olivier. Testa obtecte perforata wel exumbilicata, de- pressa, solida, distincte striata, superne subplicata;, spira parum elata, subcon- vexa, summo sat magno, obtuso, sub lente argute crispulato. Anfractus 5 convext, celeriter crescentes, sutura impressa sepa- rati, ultimus dilatatus, rotundatus, ad aperturam subito deflewus, circa regio- nem umbilicarem leviter gibboso-inflatus ; apertura obliqua, parum lunata, trans- verse ovalis, peristomate patulo, fere un- dique reflexo, margine columellari stricto, interdum subdentato, incrassato et supra regionem umbilicarem adnato, cum supero connivente callo tenui, inferne incrassato Juncto. Albida, epidermide fugaci griseo- rufa, zonis 2—4 fusco-guttatis ornata. Diam. ma)j.28—38, min. 24—30, alt. 15—20Mm. Helix guttata Olivier*) Voy. empire ottom. IV pag. 208. t. 31 Fig. 8. — Ferussac Prodr. p. 31. No. 60. Hist. t. 38| fig. 2. — Lamarck-Desh. VIII p. 44. — Mousson Coq. Or. p. 35. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 227 — Bourguignat Moll. now. lit. ete. p. 91 t. 14 Fig. 1 —4. — Albers — von Martens Helic. p. 135. — Kobelt Cat. p. 19. — Martens Vorderas. Oonch. p. 14. t. 2 Fig. 215. 16. — Mousson Journ. Conch. XXLI. p. 24. — Gehäuse vollständig entnabelt oder bedeckt durchbohrt, gedrückt, festschalig, undeutlich durchscheinend, gestreift, auf der Oberseite förm- lich gefaltet; Gewinde wenig erhoben, doch con- vex, Apex stumpf, ziemlich gross, an guten Exemplaren deutlich fein gekörnelt, doch häufig abgerieben. Die fünf gut gewölbten Umgänge nehmen anfangs langsam und regelmässig zu und sind durch eine tief eingedrückte Naht ge- schieden; der letzte ist verhältnissmässig grösser, gerundet, doch so, dass der grösste Durchmesser ziemlich hoch oben liegt, um die Nabelgegend herum etwas vorgetrieben und an der Mündung rasch und scharf heruntergebogen. Mündung sehr schief, wenig ausgeschnitten, fast rein queroval, Mundsaum weiss, beinahe ringsum zurückgeschlagen; Spindelrand sehr dick, so dass die ursprüngliche Biegung vollständig aus- *) „Helix guttata, depressa, utringue modice convexa, tenuiter plicata, guttatim rufo-bizonata; labio candido, recuvo, umbilicum demum obturante.“ (Olivier.) Fig. 1160 u. 1161. gefüllt ist und häufig noch eine Art Zahn vor- springt, an der Insertion ausgebreitet, die Nabel- gegend mehr oder minder vollständig deckend, und durch einen Callus, der unten dick ist, nach oben aber rasch dünner wird, mit der sehr ge- näherten Insertion des oberen Randes verbunden. Färbung ein röthliches Weiss, auf dem bei todt gesammelten Exemplaren nur undeutliche, blass- hornfarbene Flammenstriemen sichtbar sind; fri- sche Exemplare dagegen sind mit einer leichten, dünnen rothgrauen Epidermis überzogen und zeigen braune Tropfenflecken, welche in zwei, mitunter auch in vier unterbrochene Bänder ge- ordnet sind. Aufenthalt: imoberen Mesopotamien. Schloss- berg von Orfa (Oliviers Fundort, daher auch das ab- gebildete Exemplar). —Diarbekir am oberen Tigris. 3161. Helix Dschulfensis*) Dubois, Testa obtecte umbilicata vel exumbilicata, de- pressa, solidula, leviter pellucens, stria- tula; spira convexa, parum elata, summo plano, sub lente crispulato; anfractus 4—4'/a celeriter accrescentes, convexi, sutura impressa separati, ultimo bene rotundato, ad aperturam valde deflexo. Apertura obliqua, dilatata, rotundato- ovalis, peristomate albo, reflexo, haud incrassato, marginibus approxımatis, non conjunctis, columellari valde dilatato um- bilicum plus minusve obtegente. Rufes- cente-grisea, fascüs 4—5 fuscoguttatis ornata, faucibus vinosis. — Diam. maj. 35, min. 27, alt. 18 Mm. Heli Dschulfensis Dubois mss. — Bourguignat Amenites IT. ». 63, t..12 Pig 7-9; Moll. Nouv. lit. etc. p. 104 t. 13 Fig. 5—8. — Mousson Cog. Schläfli IT. p. 53. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 340. — Martens Vorderas. Conch. p. 16 t. 3 fig. 17. 18. — Gehäuse bedeckt genabelt oder ganz entnabelt, mehr oder minder gedrückt, festschalig, doch dünn und ziemlich durchscheinend, unregelmässig gestreift, Gewinde wenig erhaben, doch gewölbt, Apex flach, leicht gekörnelt; vier, höchstens vier und ein halber Umgang, weit rascher zunehmend und gewölbter, als bei der typischen guttata, der letzte vollkommen gerundet, etwas querver- breitet, der grösste Durchmesser mehr nach der Mitte zu liegend, als bei guttata, nach der Mün- dung rasch und tie? herabgebogen. Mündung sehr schief, nach aussen hin breiter, als bei guttata, und darum weniger rein queroval, nur *) Bourguignat schreibt ursprünglich Hel. Dschulfensii, Mousson Hel. Djulfensis. — Tafel CXXI u. CXXU. Fig. 1162. u. 1163. 3 ganz wenig durch die Mündungswand ausge- schnitten. Mundsaum nicht verdickt, fast in seiner ganzen Ausdehnung umgeschlagen, die Randinsertionen einander genähert, doch nicht durch einen Callus verbunden, der Basalrand gebogen, wenig verdickt, an der Insertion stark ausgebreitet und den Nabel mehr oder weniger vollständig überdeckend. Färbung fast wie bei guttata, vier aus unregelmässigen braunen Trop- fen bestehende unterbrochene Bänder auf roth- grauer Grundfläche; Gaumen weinroth mit un- deutlich durchscheinenden Flecken. Aufenthalt: im Gebiete des Araxes und des Wan-Sees, — Dschulfa (Parr.); Ordabad (Beyer, Hausknecht). Bourguignat hat diese Art ursprünglich nach einem abgeriebenen, etwas verkalkten Exemplare beschrieben und darum später seine Original- diagnose*) in den Mollusques litigieux erheblich modifieirt. Aus den Unterschieden von guttata, welche er anführt, geht hervor, dass er damals die ächte guttata noch nicht kannte. In der That ist gerade bei guttata der Unterrand ge- rade und callös, während Bourguignat ihn ge- bogen und für Dschulfensis gerade angibt. Je- denfalls stehen sich beide Formen ungemein nahe und ich kann nur einen haltbaren Unter- schied finden, die verschiedene Aufwindung der Spira; guttata zählt bei gleichen Dimensionen einen halben oder ganzen Umgang mehr und ihre oberen Umgänge nehmen nur langsam zu, während die Zunahme bei Dschulfensis ziemlich gleichmässig schnell erfolgt. Auch liegt, wie oben erwähnt, bei guttata der grösste Durch- messer höher oben, als bei Dschulfensis. Diese Unterschiede sind aber durchaus nicht von der Art, dass Uebergänge ausgeschlossen wären; meine Exemplare haben schon einen halben Umgang mehr als der Typus. Alle anderen Unterschiede, das dünnere Gehäuse, diemangelnde Verdickung des Mundsaums und der gebogene, nicht ausgefüllte Unterrand, sind nur Folge un- genügender Kalkablagerung; wahrscheinlich lebt Hel. Dschulfensis auf weniger kalkreichem Bo- den, während der Schlossberg von Orfa,' der Wohnsitz der typischen guttata, aus Kalk besteht. Wie veränderlich Hel. Dschulfensis ist, be- weisen die beiden von Martens l. ce. abgebildeten Exemplare, welche Pfeiffer in seinem siebenten Bande nur frageweise zu Dschulfensis eitirt, sie sind mit meinem Exemplar zusammen von *) „Testa umbilicata, depressa, solida, pallide cinereo- albida, striatula; anfractibus 4 convexiusculis, velociter acerescentibus; ultimo antice valde deflexo; apertura per- obliqua, transverse ovali,; peristomate non inerassato ; supero non expanso, basali recto, reflexo ; columellari valde dilatato, umbilicum fere obtegente; marginibus approximatis.“(Bourg.) Hausknecht zu Ordabad am Araxes gesammelt und gehören jedenfalls hierher. Mir ist es nicht zweifelhaft, dass man später genöthigt sein wird, Dschulfensis so gut, wie die später folgenden Kurdistana und Michoniana zu guttata zu ziehen. 1162. 63. Helix EscherianaMousson,. „Testa aperte umbilicata, subdepressa, tenwius- cula, fortiter arcuatim striata, epider- mide fugaci induta, flavo-albescens, zonis angustis 4 (una infera, secunda dorsali, caeteris superis) fuscescentibus, sagittis albis interruptis, pieta. Spira depres- siuscula, regulariter accrescens ; nucleolo purpureo-corneo; sutura subimpressa. Anfractus 5, nucleolares convexiuseuli regulares, politi, sequentes convesxiusculi nec ad suturam plani; ultimus subdila- tatus, subito fortiter descendens, extus rotundatus, subtus albidus, ad umbilicum plane rotundatus, fortiter deviatus. Aper- tura subhorizontalis, (65° cum azwi), in- tegra, transverse ovato-circularis, infra vix subangulata, alba. Peristoma late sensim expansum et reflewum, continuum, persolutum, intus sublabiatum; margi- nibus lamina soluta junctis; supero ex- pansiusculo, dextro et basali aequaliter ceurvatis, columellari brevissimo, extus reflexo“. (Mousson). Diam.maj.29—32, min. 22—24, alt. 11—16Mm. Helix Escheriana Mousson in litt.— Bourguignat Moll. nouv. lit. p. 105 t. 15. Fig. 8-11. — Pfeiffer Mon. Helie. V p. 367.— VII p. 429. — Mousson Journ. Conch. XXII. 19035 PE26 Robelu. Cat. 9..19: — Martens Vorderas. p. 15 t. 3 fig. 19. Gehäuse offen genabelt, gedrückt, ziemlich dünnschalig, etwas durchscheinend, stark bogig gestreift, mit einer sich leicht abreibenden Epi- dermis überzogen, gelblich weiss mit vier Binden aus pfeilförmigen Flecken, von denen der dritt- oberste etwa auf der Mitte des letzten Um- ganges läuft, Nabelgegend weiss. Gewinde nieder- gedrückt, Apex klein, röthlich hornfarben, fein gekörnelt; Naht ziemlich eingedrückt. Fünf Umgänge, die oberen besser gewölbt, als die späteren, regelmässig zunehmend, der letzte et- was in die Quere verbreitert, an der Mündung plötzlich herabgebogen. Mündung sehr schief, fast horizontal, fast nicht ausgeschnitten, breit- oval, fast kreisförmig. Mundsaum glänzend weiss, breit ausgebreitet und umgeschlagen, ringsum gelöst, innen mit einer schwachen Lippe belegt, die Ränder durch eine meist ganz gelöste, sel- 1* 4 Tafel COXXI u. CXXII. Fig. 1164—1166. tener angedrückte Lamelle verbunden, Oberrand ausgebreitet, aufsteigend, Basalrand kurz, um- geschlagen. Aufenthalt: im oberen Mesopotamien. — Diarbekir (Schläfli). — Nimrud Dagh oberhalb Orfa (Hausknecht). — Ich bilde hier unter 1162 ein von Hausknecht gesammeltes Exemplar ab, gebe aber gleichzeitig unter 1163 eine Copie von Bourguignats Figur, da meine Exemplare gewissermassen nur eine Zwischenform zwischen guttata und der extrem- sten Form bilden. Wir haben hier ganz genau dasselbe Verhältniss, wie zwischen Helix alolensis und campesina, Codringtonü resp. Parnas- sia und intusplicata, Raspailii und Revelierer; Zwischenformen werden kaum ausbleiben, wenn sie mir auch gegenwärtig noch nicht vorliegen. Für die gekielten Arten haben wir bekannt- lich gewissermassen den umgekehrten Fall, dort bildet die Jerusalemer Form der Helix spiriplana die Zwischenform zwischen Hel. Caesareana und der noch unbekannten, aber zweifellos vorhan- denen weitgenabelten Form mit zusammenhängen- dem Mundsaum. In Helix Bellardii Mousson werden wir eine analoge Localvarietät des Typus guttata kennen lernen, zu welcher der Uebergang nicht fehlt. 1164—1166. Parreyss. Rossmässler hat diese Form bereits im dritten Bande Fig. 898 nach einem mittelgrossen Exem- plare von Jerusalem abgebildet; ich gebe hier, um die Veränderlichkeit der äusseren Form und Grösse zu zeigen, noch die Abbildung zweier wesentlich abweichender Formen. Fig. 1164 nach einem Exemplare, welches Herr Löbbecke in Banias, dem alten Cae- sarea Philippi an der Jordanquelle sammelte, also vom Originalfundort. Es misst bei einem Durchmesser von 40—33 Mm. 26 Mm. in der Höhe; der Nabel ist vollkommen geschlossen, der Kiel bis auf den Anfang des letzten Umganges deutlich erkennbar. Fig. 1165 wurde von Dr. Kersten bei Jeru- salem gesammelt, es zeigt bei nahezu gleichen Durchmessern nur 23 Mm. Höhe, der Kiel ist bis fast auf die Mitte des letzten Umganges er- kennbar und der Nabel noch ziemlich weit offen. Angesichts solcher Exemplare, wie man sie von Jerusalem mit der typischen caesareana und der typischen spiriplana zusammen sehr häufig erhält, halte ich es für unmöglich, spiriplana und caesareana länger auseinander zu halten; der Priorität nach muss Oliwiers Name bleiben, obschon in allen ähnlichen Fällen die ungenabelte Helix Caesareana Form als Typus angesehen wird. Uebrigens ist die Jerusalemer Form auch nicht der Typus der Art, sondern die kleine Form von Creta, resp. Rhodus, auf welche Olivier die Art grün- dete. Mousson hat ganz Recht, wenn er die grosse Form als Varietät hierosolyma Borssier nennt. Fig. 1166 stellt die kleine Form von Rhodus dar, welche Parreyss als Helix Malziana ver- schickt und Pfeiffer unter diesem Namen be- schrieben hat. Pfeiffers Diagnose lautet: „lesta subobtecte umbilicata, subdepressa, soli- dula, oblique areuatim subruditer striata, opaca, albida, fasciis interruptis fuscis notata; spira subconoidea, vertice obtu- sulo; anfr. 4+—4!/2e, mediani exserte cart- nati, ultimus depressus, subangulatus (angulo antrorsum sensim evanescente), antice deflexus, bası non inflatus; aper- tura perobliqua, subovalis, intus sordide carnea; peristoma album, marginibus callo crassiusculo junctis, dextro ex- panso, columellari late reflexo, umbrlicum fere obtegente. — Diam. maj. 28, min. 24, alt. 13!/'g Mm“ — Helix Malziana Parr. mss. — Pf. Mon. Hel. V. p. 367.— Novitates ILL.t. 92 fig. 14—16. Ich muss Mousson unbedingt Recht geben, wenn er diese Form als var. nana zu caesareana zieht. Sie kommt auch hier mit einer mehr oder minder genabelten Form zusammen vor, wie bei Jerusalem, und diese kleinere Form ist die ächte speriplana Olivier. Es ist das für mich ein Grund mehr, die Trennung zwischen beiden Formen aufzuheben. Auf Rhodus scheint in den tieferen Lagen übrigens die genabelte Form vorzuherrschen, wenigstens waren in einer schönen Suite, die mein Freund Löbbecke am Kastellberg der Stadt Rhodus sammelte, sämmt- liche Stücke mehr oder minder genabelt. Das Vorkommen auf Creta ist, wie schon oben er- wähnt, seit Olivier noch nicht wieder bestätigt worden, doch ist es durchaus nicht unwahr- scheinlich, da diese Insel ja noch manche Züge mit dem Orient gemeinsam hat und durch meh- rere zwischenliegende Inseln mit Rhodus ver- bunden ist. Ganz gleiche kleine Formen kommen übrigens auch in Palästina vor, von wo ich sie durch Herrn Dr. Kersten erhielt; auch: Roth sammelte sie am todten Meer. Auf solchen Exemplaren beruht wahrscheinlich Helix Masadae Tristram Proc. zool. 1865 p. 535; seine Diagnose lautet: „I. umbilicata, depressa, solida, albida, trams- versim regulariter et profunde striata, et superne et infra; zonis evamescentibus Tafel OXXIL u. CXXIH. Fig. 1167 u. 1168. 5 fuseis albo-interruptis aliquando ornata; anfr. 5, superiores carinati, plant, sutura protracta, ultimus antice valde deflexus; apertura obliqua, rotundata ; peristomate reflexo, expanso, saepe umbilicum cae- lante. — Diam. maj.30 mm. 25, alt.14Mm.““ Eine Abbildung ist nicht gegeben, in der Diagnose kann ich aber kein Wort finden, das nicht genau auf kleine Exemplare von spiriplana- caesareana passte. Ebenfalls nur eine unbe- deutende Abänderungist Helix lithophagaConrad. 116%. Helix Michoniana Bourguig- nat, „TLesta imperforata, depressa, solidula, subtrans- lucida, sordide striata, corneo-lutescente (epidermis fugax) ac duabus zomulis irregulariter interruptis, castaneis circum- cincta; spira convexa, sat elata, apice obtusissimo, corneo, laevigato, sicut ma- millato; anfractibus 5 convexis, celeriter erescentibus, sutura impressa separatis, ultimo maximo, rotundato, amtice valde descendente; apertura obliqua parum lunata, late transverse oblonga; peristo- mate albido-incrassatulo, expanso; mar- gine columellari fere plano aut paululum curvato, late reflexo, locum umbilicalem callo cerasso validoque obtegente; margi- nibus convergentibus, approximatis, callo valido junctis“. (Bgt.) Diam. maj. 35, alt. 21 Mm. Helix Miehoniana Bourguignat Moll. nouv. lit. ». 89 t. 14 fig. 5—8. Heli Baschkira Parreyss in schedis. Helix Kurdistana var. baschkira Pfeiffer Mal. Bl. 1862 p. 109. — Novitates ILL. p. 324 t. 78 fig. 9. 10. Ich habe der Vollständigkeit halber die Figur und Diagnose dieser Art bei Bourguignat copirt, muss aber hier ausdrücklich erklären, dass weder die ausgezeichneten Figuren Bourguignats, noch die Pfeiffer'schen Originalexemplare von Hel. Baschkira, welche mir Dohrn gütigst zur Ver- fügung stellte, mich von der Selbständigkeit der Art gegenüber guttata überzeugen konnten. Bourguignat führt zwar eine Menge Unterschiede auf, die aber theils unerheblich sind, wie der zitzenförmig vorspringende Apex und die mehr abgesetzten Umgänge, theils von dem Erhaltungs- zustand abhängen, wie die Glätte der Embryonal- windungen, oder endlich Folge geringerer Kalk- ausscheidung sind, wie das dünnere Gehäuse und der gebogene Unterrand. Auch Helix gut- tata hat in anscheinend ausgewachsenen Exem- plaren einen gebogenen Basalrand; die callöse Ausfüllung bildet sich erst zu allerletzt, die zahnartige Hervorwölbung durchaus nicht bei allen Exemplaren. Ich ziehe sie also einfach als dünnschaligere Localvarietät zu Helix gut- tata. — Von der in vielen Beziehungen sehr ähnlichen Dschulfensis scheidet sie die grössere Zahl der Umgänge. Aufenthalt: in den Bergen des nördlichen Mesopotamiens und Kurdistans. 1168. Helix Bellardii Mousson. „lesta obtecte umbilicata, globoso-depressa, so- lidiuseula, laeviuscula, vix striatula, fus- culo-grisea vel albescens, zonis 5 fuscis fulguratim albo-interruptis ornata; an- fractus 4/2, usque ad summum obtusum converxi, sutura subimpressa, ultimus antice valde deflexus, subteres; apertura obliqua, rotundata; peristoma late ex- pansum, plane labiatum, album, margi- nibus conniventibus, callo crasso junctis, columellari umbiliecum modicum semi- tegente. 5 Diam. maj. 33, min. 24, alt. 20 Mm.; aper- turae diam. maj. 19, min. 17 Mm.“ — (Mouss.) Helix Bellardii Mousson Coq. Bell, p. 379. — Bourguignat Moll. nouv. lit. p. 105 t. 15. Fig. 1-7. — Pfeiffer Mon. Hel, V. p. 368. — Kobelt Cat. p. 19. Gehäuse bedeckt genabelt, gedrückt kugelig, festschalig, ziemlich glatt, kaum gestreift, grau- braun oder weisslich mit fünf braunen, durch weisse Zickzackstriemen unterbrochenen Bändern. Vier und ein halber Umgang, die oberen gut gewölbt und durch eine schwach eingedrückte Naht geschieden, Apex flach, der letzte Umgang ist fast stielrund und steigt vornen sehr stark herab. Mündung sehr schief, gerundet, Mund- saum weit ausgebreitet, flach, weissgelippt; die Ränder genähert und durch einen Callus ver- bunden; der Spindelrand deckt den mittelweiten Nabel zur Hälfte. Aufenthalt: an Kalkfelsen zwischen Ni- cosia und Cerino auf der Insel Cypern, entdeckt von Prof. Bellardi. — Ich habe von dieser mir nicht zugänglich gewordenen Form der Vollständigkeit halber eine der Bourguignat’schen Figuren copirt; die- selbe zeigt den Nabel weiter und mehr Aehn- lichkeit mit Helix Escheriana, als die Original- diagnose erwarten lässt und entspricht somit mehr der var. occlusa Mousson, als welche B. ein Exemplar mit ausgebrochenem Spindelrand abbildet. Auch zu den Angaben, dass diese 6 Tafel CXXI, CXXIH CXXII u. CXXIV. Fig. 1169. Form die kugeligste aus der ganzen Gruppe und nahezu glatt sei, stimmt die Figur nicht recht; ich hoffe, später eine neue nach sicheren Exemplaren geben zu können. Das Vorkommen dieser Art auf Cypern ist sehr interessant; es scheint darauf zu deuten, dass das Gebiet von Helix guttata weiter west- lich reicht, als wir bis jetzt wissen, und auch einen Theil des Taurus mit einbegreift. 1169. Helix Kurdistana Parreyss. „Testa clause umbilicata, subturbinato-depressa, solidula, irregulariter arcuato-striata li- neisque spiralibus impressis minute sculpta, coerulescenti-cinerea, fasciis fusculis ob- solete cincta; spira parum elata, vertice lato, obtuso; sutura albo-submarginata. Anfractus 5 convexiusculi, ultimus latus, subdepressus, antice deflexus; apertura perobliqua, lunato-rotundata, intus fusco- carnea, nitida; peristoma albolabiatum, late expansum, extus concentrice striatum, marginibus conniventibus, callo junctis, columellari declivi, dilatato, umbilicum claudente.“ (Pfr.) Diam. maj. 44, min. 35, alt. 24 Mm. Helix Kurdistana Parreyss in sched. — Pfeiffer Mal. Bl. VIII. 1862 p. 108. — Novi- tates III. t. 78 fig. 6—8. — Bour- gwignat Moll. nowv. lit. p. 87 t. 13 Fig. 1—4, — Kobelt Catal p. 19. Gehäuse mehr oder weniger vollständig ent- nabelt, gedrückt kreiselförmig, festschalig, doch durchscheinend, unregelmässig bogig gestreift und namentlich obenher mit sehr feinen Spiral- linien, nach unten mehr mit kurzen Strichel- chen umzogen, blaugrau mit undeutlichen bräunlichen Fleckenbinden umzogen. Gewinde wenig erhoben, Wirbel flach und stumpf, ziemlich gross, die Naht weiss bezeichnet. Fünf gutgewölbte Umgänge, der letzte breiter, etwas zusammengedrückt, vornen herabgebogen. Mün- dung sehr schräg, weit gerundet, nur sehr wenig ausgeschnitten, innen dunkel fleischroth, glänzend; Mundsaum weiss, schwach gelippt, breit ausge- breitet, die Ränder genähert, durch einen Callus verbunden, Spindelrand callös, schräg, ausge- breitet, den Nabel bedeckend; oben trägt er die Andeutung eines Zahnes. Aufenthalt: in den Bergen von Kurdistan. Es ist dies die grösste Form aus der Sipp- schaft von Helix guttata und erinnert, wie Pfeiffer richtig bemerkt, in mancher Beziehung sehr an gewisse Varietäten der Helix Codring- tonü. Von Michoniana und Dschulfensis, denen sie näher steht, als dem Typus, unterscheidet sie sich neben der Grösse namentlich durch die Spirallinien, einen sonstigen wesentlichen Unter- schied kann ich nicht finden. Ich habe übrigens nur die drei Pfeiffer'schen, jetzt in der Dohrn’- schen Sammlung befindlichen Originalexemplare gesehen. Tafel CXXHI u. CXXIV. Die italienischen Iberus. Die Iberusarten, wie ich sie in meinem Ca- talog auffasse, d. h. mit Ausschluss von Levan- tina, bilden eine äusserst natürliche, in ihrer Hauptmasse auf die italienische Halbinsel und die zugehörigen Inseln beschränkte Gruppe. Es sind freilich in der Umgrenzung einige Berich- tigungen vorzunehmen; die kleineren sicilianischen Macularien, platychela, nebrodensis und sicana, gehören noch zu Iberus, dagegen müssen mino- ricensis Mittre und ebusitana Hidalgo zu Ma- cularia hinüber. Die geographische Umgrenzung gewinnt dadurch ganz entschieden; Macularia ist dann, mit Ausnahme der um das ganze Mittelmeer verbreiteten Helix vermiculata und der griechischen Gruppe der Codringtoniti, die auch in anderen Beziehungen viel Eigenthüm- liches hat, aufSpanien und Nordafrica beschränkt; — Iberus mit Ausnahme von Hel. muralis auf die italienische Halbinsel, Levantina auf den Orient. Das Vorkommen von Helix muralis in Südfrankreich, Spanien und auf den Balearen kann bei ihrer Lebensweise nicht auffallen, es wäre eher ein Wunder zu nennen, wenn die alle Mauern bis ans Meer bevölkernde, selbst in den Häusern herumkriechende Art nicht mit Waarenballen verschleppt worden wäre. Das- selbe gilt für Helix serpentina, die auch an einzelnen Punkten ausserhalb Italiens verkommen soll. In Italien selbst trifft man die Iberusarten erst im Apennin und namentlich an seinem West- abhang; an der Ostküste scheinen sie weniger verbreitet;*) in der Puglia petrosa fand ich trotz *) Aus der Romagna führt Tassinari keine Art an, auch aus der Mark, von deren Fauna mir Prof. Mascarini Tafel CXXIU. u. CXXIV. 7 der günstigen Bedingungen Helix muralis nicht, und erst weiter im Innern begegnete ich der schönen Helix circumornata. — Von Norden nach Süden trifft man zuerst Helix muralis und serpentina, dann Helix strigata in der stark gerippten var. umbrica. Erst im Neapolitanischen kommen carseolana, eircumornata, die typische strigata nebst ihrer glatten var. surrentina und die fast verschollene signata Fer. hinzu, bei Tarent fand ich auf einem kleinen Platz, viel- leicht in alter Zeit eingeschleppt, die sieilianische Hel. globularis. — Die Inseln des tyrrhenischen Meeres beherbergen sämmtlich nur muralis und serpentina. Dagegen ist Sieilien die eigentliche Heimath der Gruppe, namentlich in seiner nörd- lichen und westlichen Hälfte, denn auf der Ost- küste fand ich nur muralis; in der Concha d’oro um Palermo findet man dagegen ausser ihr glo- bularis, platychela, sicana und Hugenia, und die Umgebungen des Eryx im äussersten Westen sind die ausschliessliche Heimath der gekielten Arten, welche zu der fast antediluvianisch er- scheinenden Helix Gualtieriana der Umgebungen von Almeria hinüberführen. Auch auf Malta finden wir eine eigenthümliche Art, um so auf- fallender ist das vollständige Fehlen der Gruppe in Algerien, wohin nicht einmal muralis gedrun- gen zu sein scheint. Die Iberus sind Felsenschnecken, wie die Campyläen; sie leben gesellig an Mauern und Kalkfelsen, wie es scheint, meistens unvermischt; in Felslöchern sitzen oft ganze Klumpen zusammen und nach einem tüchtigen Regen wimmeln die Mauern von ihnen. Auch an alten Oelbäumen und in den Ritzen derselben habe ich sie oft gesammelt. Doch findet man auch bei trockenem Wetter einzelne Exemplare aussen. Eine förm- liche Winterruhe scheinen sie nicht zu halten. Ueber die verticale Verbreitung ist mir nichts Genaueres bekannt geworden; im Allgemeinen scheinen sie die tieferen Lagen zu bevorzugen, doch steigt Helix sicana am Monte Pellegrino bis zu dem 600 M. hohen Gipfel und nebrodensis soll sich in den Madonien noch in beträchtlicher Erhebung finden. Die Variabilität der einzelnen Arten ist eine sehr grosse, und dies, sowie die mangelhafte Kenntniss des unteren Italien haben eine Ver- wirrung in der Synonymie hervorgebracht, welche eine geographische Abgränzung der Verbreitungs- bezirke gegen einander vorläufig zur Unmöglich- keit macht. Am bequemsten hat es sich Can- zahlreiche Arten mittheilte, habe ich bis jetzt keine Iberus erhalten. Die Angabe Mabilles, dass Hel. abromia und abraea Bourg. in der Lombardei vorkommen, ist meines Wissens noch nirgends bestätigt worden. traine gemacht, der sämmtliche Arten des Fest- landes unter muralis und strigata untersteckt, doch ist er darin inconsequent, dass er zwei neue Arten aufstellt (Carae und Magnettü) für sardinische Formen, die ich wenigstens nicht von serpentina trennen kann. Im Gegensatz dazu hat J. Mabille (in Revue et Magas. de Zoologie XX. 1868) Helix muralis und serpen- tina in eine ganze Anzahl Arten zerspalten und ist offenbar nur durch Mangel an Material ver- hindert worden, von Helix strigata mehr als umbrica und substrigata abzutrennen. Eine besondere Verwirrung haben die beiden von Ferussac aufgestellten Arten, Helix signata und ceireumornata, angerichtet, die in den Samm- lungen noch ziemlich unbekannt geblieben sind, weil sie dem Innern Neapels angehören. Erstere hat Rossmässler Fig. 686 characteristisch abge- bildet, aber sie ist meines Wissens in keiner deutschen Sammlung vertreten, wenigstens habe ich sie noch nicht in Natura gesehen; Helix cir- cumornata dagegen, bis jetzt nur auf der nichts we- niger als gelungenen Figur bei Ferussac be- ruhend, glaube ich genügend sicher erkannt zu haben und bilde sie unten ab. Beide scheinen mir aber nichts weniger als sichere Arten, eher nur vollständig entnabelte Formen anderer Iberus, doch genügt mein Material nicht, um dies sicher nachzuweisen. Die Iberus zeichnen sich im Gegensatz zu den verwandten Campyläen durch die Vierzahl ihrer Bänder resp. Fleckenreihen aus; drei da- von liegen nahe zusammen und oft in Striemen zusammenfliessend über der Mitte, dann kommt ein heller Kielstreifen und darunter ein meist ziemlich intensives Band. Bei Campylaea ist mir keine vierbänderige Art bekannt; Helix te- trazona.Jan., welche eine Ausnahme bilden würde, gehört nach einer Mittheilung des Herrn Schep- man, dem ich lebende Exemplare zur Unter- suchung sandte, nicht zu Campyläa, sondern zu Iberus, — wieder ein auffallender Beweis für die Wichtigkeit mancher sonst sehr unwichtig erscheinender Verhältnisse bei einzelnen Gruppen und Gattungen. — Ebenfalls im Gegensatz zu Campylaea kommt bei Iberus die Nabelweite kaum in Betracht, nur von der Gruppe globularis- muralis sind mir keine weitgenabelten Formen bekannt geworden, von carseolana und strigata dagegen kommen eng- und weitgenabelte Exem- plare mit vollständig entnabelten zusammen in trauter Gemeinschaft vor und man darf den Nabel darum in der Diagnose gar nicht erwähnen. — Noch veränderlicher ist die Sculptur; fast alle Arten kommen von glatt bis scharfgerippt in allen Uebergangsstufen vor, mitunter local fe) Tafel CXXIH u. CXXIV. Fig. 1170—73. Schritt für Schritt nachweisbar, wie ich es nach- her bei Hel.strigata auf der Halbinsel von Sorrent zeigen werde, oder an bestimmte Localitäten gebunden, wie auf der Westspitze Siciliens. Ein Hauptkriterium scheint dagegen die Form der Mündung, wenigstens sobald man grössere Reihen vergleichen kann. Einen wichtigen An- halt für den Sammler bietet auch die Heimath der Art, denn ich habe gefunden, dass fast jede Art an dem Punkte ihres Vorkommens ausschliess- lich herrscht. So verschwindet Helix muralis, die noch in Neapel so häufige Bewohnerin der Küstenstrecken, alsbald, sowie auf der Halbinsel von Sorrent mit dem Gebirge die bergbewohnende Helix strigata bis ans Meer vordringt. Noch auffallender ist das in der Ebene von Palermo; dieselbe wird von mehreren sternförmig auslau- fenden Strassen durchschnitten, deren hohe Ein- fassungsmauern nach einem warmen Regen von Schnecken wimmeln; in denselben sind aber die einzelnen Arten scharf geschieden; östlich von der grossen Strasse nach Morreale lebt nur globularıs, in der nächsten Parallelstrasse Hel. muralis var. undulata, weiter westlich nur Hel. platychela und auf dem Monte Pellegrino aus- schliesslich nur Hel. sicana. Man wird also selten fehl gehen, wenn man annimmt, dass alle an einer Localität vorkommenden Iberus zu einer Art gehören, seien auch noch so auffallende „morphologische Ausreisser‘“ darunter. Es ist mir nur eine dem widersprechende Angabe be- kannt, die von Ed. von Martens, der Hel. cir- cumornata und surrentina zusammen bei Itri fand; das Zusammenvorkommen von muralis und surrentina auf Capri kann nicht in Betracht kommen, da muralis dort wahrscheinlich einge- schleppt ist. 1170—73. Helix strigatae Fer. va- rietates. Man schreibt zwar gewöhnlich Helix stri- gata Müller, doch ist schon verschiedene Male darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Müller’sche strigata unmöglich mit der Art zu- sammenfallen kann, die man seit Ferussac mit diesem Namen zu bezeichnen gewohnt ist, viel- mehr wahrscheinlich eine Xerophile ist. Doch lässt man die Müller’sche Art besser auf sich beruhen und hält sich an Ferussac. Helix strigata Ferussac, wie sie Rossmässler Fig. 228. 229 und 684 abgebildet hat, beginnt im südlichen Italien fast an der neapolitanischen Grenze, welche nur die starkgerippte var. um- brieca nach Norden überschreitet und scheint von da ab bis zur Südspitze Italiens mit Hel, carseolana zusammen auf der Westseite des Apennin zu herrschen. Genauere Angaben über das Verhältniss beider Arten zu einander sind im Augenblick noch nicht zu machen, da beide Arten vielfach untereinander verwechselt werden; so z. B. noch von Ed. von Martens, Bemerkungen über einige italienische Binnenschnecken in Mal. bl. IV.1858. Ich weiss daher nicht genau anzu- geben, ob Helix carseolana sicher in Calabrien und auf Sieilien vorkommt; für Helix strigata ist das ausser Zweifel; Adami hat sie in einer sehr schönen Form bei Catanzaro gesammelt, und ebenso habe ich sie von Benoit in grossen Suiten aus Sieilien erhalten. Oestlich vom Kamm des Apennin ist mir kein Fundort bekannt ge- worden. Von den kleinen Inseln scheint nur Capri, auch in anderer Beziehung eine Fort- setzung der Halbinsel von Sorrent, die Hel. stri- gata zu beherbergen, auf dem vulkanischen Ischia kommt, wie um Neapel, nur muralis vor. Hel. carseolana und strigata werden, wie schon oben erwähnt, vielfach verwechselt. Rossmässler, dem freilich nur vier Exemplare der Hel. carsoleana vorlagen, findet den Unterschied darin, dass Hel. strigata offener genabelt, reiner weiss und viel schärfer rippenstreifig sei, und dass die Flecken auch stets schärfer geschieden und mehr braun- roth seien. Nach dem mir vorliegenden sehr reichen Material ist sogar im Gegentheil carseo- lana durchschnittlich offener genabelt, doch kann, wie schon Eingangs erwähnt, gerade bei Iberus darauf kein Gewicht gelegt werden; ge- rade strigata und carseolana kommen in allen Uebergängen vom weit offenen bis zum voll- ständig geschlossenen Nabel vor. Constanter ist die Sculptur, wenigstens kenne ich von car- seolana nur schwach gestreifte Exemplare, wie es von strigata nur bei der ungenabelten var. surrentina vorkommt. Den Hauptunterschied finde ich aber in der Wölbung der Umgänge; strigata ist immer etwas mehr gedrückt und strebt nach der Bildung einer Kante hin; nur kurz vor der Mündung erscheint der letzte Um- gang aufgeblasen ; bei carseolana dagegen sind die Umgänge mehr aufgeblasen, unter der Naht förmlich geschultert; doch ist auch hier bis zum Anfang des letzten Umganges eine stumpfe Kante erkennbar. Auch in der Färbung bleibt immer ein Unter- schied; während Hel. carseolana meistens ein- farbig gelblichweiss ist oder vier ziemlich gleiche rothbraune Fleckenbinden hat, hat strigata fast immer eine lebhafte Zeichnung; von den vier Binden bildet die obere häufig eine Reihe radial an die Naht angelehnter Flecken, dann folgen zwei deutlichere Binden, und die vierte ist am schärfsten ausgeprägt; nur die nachher zu be- Tafel CXXIH u. CXXIV. 5) sprechende var. surrentina weicht erheblich ab. Ich habe aus meiner Sammlung noch einige Formen zur Abbildung gebracht, welche die am meisten vom Typus abweichenden Formen dar- stellen. Fig. 1170 ist die am stärksten gerippte Form, Helix umbrica Charpentier, aus der umbrischen Mark, zugleich die am meisten nördlich reichende Form. Mabille hat neuerdings wieder versucht, sie als eigene Art abzutrennen, und gibt in Revue Mag. Zoologie folgende Diagnose: „Lesta mediocriter wumbilicata, orbieulato -de- pressa, supra convexo-mamillata, albido- lutescente, nitidiuscula, opaca, solida, costis lamelliformibus ornata ; spira con- vexiusculo-subdepressa ; apice obtuso, cor- neo-flavescente, laevigato; anfractıbus 4—5 (primis regulariter, ultimo celerrime erescentibus), convexiusculo-depressis, su- tura sat impressa separatis, ultimo ma- ximo, depresso, ad peripheriam obseure carinato, lente descendente ac subito de- flexo; apertura obliqua, lunata, ovata, marginibus approximatis; peristomate acutiusculo, paululum expanso, albo, in- tus sublabiato, ad umbilicum reflexo ; margine columellari adpresso, paululum incrassato. — Diam. 17, alt. 10 Mm. Vergleicht man allerdings das abgebildete Exemplar, welches ziemlich die extremste Form darstellt, mit einem typischen, so ist der Unter- schied in der Sculptur und der Ausbildung des Kieles ein sehr erheblicher; ich besitze aber alle Zwischenformen und kann darum die Form nicht als eine Art anerkennen. Ebensowenig die zweite von Mabille als substrigata Bourg. abgetrennte Form, welche mit Benoit’s strigata var. sicula zusammenfällt und sich vom Typus nur wenig unterscheidet. Die drei folgenden Formen stammen sämmt- lich von der Halbinsel von Sorrent und sind von mir an der Strasse von Castellamare bis Meta gesammelt worden. Fig. 1171, von Tiberi handschriftlich Helix posidoniensis getauft, ist die grösste mir vorgekommene Form, bis 22 Mm. im grössten Durchmesser, auffallend in die Quere verbreitert, namentlich der letzte Umgang, sehr gedrückt und scharf gerippt. Man findet sie namentlich auf der Südseite der Halbinsel, um Amalfı und Salerno bis nach Paestum, aber auch um Sorrent und namentlieh am Aufstieg von Meta nach dem Thal von Vico equense. Hier herrscht sie anfangs allein, auf der Höhe aber fangen die Streifen an immer obsoleter zu werden, die Färbung verliert sich und wird zu einem diffusen Roth, und jenseits Meta hat man Rossmässler’s Iconographie V. unsere Figur 1172 und 1173 vor sich, welche nichts anderes ist als Helix surrentina Ad. Schmidt. Diese Art von Schmidt handschriftlich auf- gestellt, wurde zuerst von Ed. von Martens*) 1558 veröffentlicht und folgendermassen diagno- stieirt: Testa subobtecte perforata, subdepressa, sub- tiliter striata, ex carneo albida, fascüis 4 interruptis pallide castaneis; anfr. 4'|e convexiuseuli, ultimus descendens; aper- tura perobliqua, ovalis; peristoma patulo- reflexum, sublabiatum, fusco - carneum, marginibus approximatis, basali arcuato, macula umbilicali fusca. Diam. ma). 16, min. 13, alt. 7 Mm. Der Autor hat sie am angegebenen Orte zwar auf Carseolana bezogen und identifieirt sie mit Rossmässler fig. 441, er hat aber nachher in meiner Sammlung Gelegenheit gefunden, sich zu überzeugen, dass die glatte Form mit der ächten scharfgerippten strigata durch Uebergänge ganz untrennbar verbunden ist. Hel. surrentina in ihrer vollen Ausbildung ist ganz bedeckt durchbohrt oder vollständig entnabelt, sehr fein gestreift, nicht weiss, sondern ziemlich lebhaft fleischroth gefärbt; die Bänder treten zurück, bis mitunter von den unteren nur noch unbe- stimmte Andeutungen übrig sind; am längsten hält sich das oberste Band, das aus länglichen radial auf der Naht stehenden, blasskastanien- braunen Flecken besteht; der Mundsaum ist ziemlich stark gelippt und lebhaft rothbraun gefärbt; die Innenseite der Mündung ist bläulich- rosa. Man findet aber auch unter diesen Exem- plaren solche mit ziemlich wenig bedecktem Nabel, andere mit scharf ausgeprägtem viertem Band, während sie obenher fleischroth sind, end- lich solche, welche obenher scharfgerippt, unten glatt sind; andererseits kommt auch die typische strigata mit ganz geschlossenem Nabel vor. Die mir unbekannte Helix signata Fer. Rossm. Icon. fig. 686 könnte recht gut eine besonders hohe Form der Helix surrentina mit ausgepräg- tem unterem Bande, ganz geschlossenem Nabel und besonders hohem Gewinde sein. Ohne Exem- plare vom Öriginalfundort dürfte sich das kaum entscheiden lassen. Wir werden nachher eine correspondirende Form von Hel. Carseolana kennen lernen. Philippi hat im Allgemeinen Formen der Hel. strigata für carseolana genommen und die typische carseolana für eine Varietät angesehen. Seine Hel. carseolana var. aperte et satis late *) Ueber Hel. carseolana und ceircumornata Fer. in Malae. Blätter 1858 p. 129 ft. 2 10 Tafel CXXII u. OXXIV. Fig. 1174—76. umbilicata von Tiriolo in Calabrien (Moll. Sieil. IT p. 104), welche Martens mit Zweifel zu carseolana zieht, ist die oben erwähnte Varietät von strigata, welche auch Adami in Calabrien gesammelt hat; die bei Reggio gesammelten Formen dürften ebenfalls hierher gehören, so gut wie Benoits sicilische, zu carseolana gerech- neten Vorkommnisse. — 1174—76. Helix TUuUssac. In der Auffassung dieser Art schliesse ich mich an Ed. von Martens (Mal. Bl. 1858 p. 129) an, die mir richtiger zu sein scheint, als die von Philippi, welcher die Art mit Formen der stri- gata verwechselt und so viel Confusion geschaf- fen hat. Martens gibt 1. c. folgende sehr be- zeichnende Diagnose: Testa aperte perforata, globoso-depressa, irregulariter striata, alba, fasciis 2—3 (4) evanescentibus, pallide castaneis; anfr. 41) convexiusceuli, ultimus descen- dens ; apertura perobliqua, anguste ovalis ; peristoma patulum, sublabiatum, album, marginibus approximatis, basali stric- tiusculo, subcalloso, solum prope in- sertionem fasciola fusca notato. Diam. maj. 18'!|2, min. 15, alt. 8'/); Mm. Helix Carsoliana Ferussae Prodr. No. 67. — Hel. Carseolana ibid. p. 67. — Hist. nat. t. 41 Fig. 1. — Deshayes texte I. p. 126. — von Martens Mal. Bl. 1858. V. p. 129. — Kobelt Cat. p. 18. Non Hel. Carseolana Rossm. Iconogr. VII. p. 6 Fig. 441. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 288. —= strigata var. Gehäuse offen durchbohrt oder selbst ziemlich offen genabelt, gedrückt kugelig oder niederge- drückt, weissgelblich, seltener mit 2-4 wenig deutlichen, blass kastanienbraunen, seltener unter- brochenen Bändern, von denen im Gegensatz zu strigata das oberste meistens am ersten ver- schwindet, das unterste nicht auffallend her- vortritt und nicht stärker ist, als die oberen; auch ist der Zwischenraum zwischen ihm und dem oberen nicht besonders gross. Selten sind die Bänder in viereckige Flecken aufgelöst wie es bei der ungenabelten, nachher zu beschrei- benden Form Regel zu sein scheint. Die Sculp- tur besteht in einer feinen, wenig auffallenden Streifung, gegen strigata erscheint sie glatt. Die Umgänge sind gut gewölbt, häufig etwas aufgeblasen, namentlich der letzte nach der Mündung hin, während er an seinem Anfang eine stumpfe, bald verschwindende Kante zeigt. An der Mündung steigt der letzte Umgang rasch Carseolana Fe- und ziemlich tief herab. Die Mündung ist schräg, nahezu diagonal, verhältnissmässig klein, rundeiförmig; Mundsaum offen, mit einer stets weissen Lippe belegt, die Insertionen einander sehr genähert, der Basalrand erscheint durch einen callösen Beleg gerade, selbst leicht gezahnt; an der Insertion steht auch bei ganz weissen Exem- plaren ein wenig auffallender, bräunlicher Beleg. Von unseren Figuren stellen 1175 und 1176 die im römischen Gebirge herrschende Form mit ziemlich weitem, unbedecktem Nabel dar, die eine weiss, die andere deutlicher gebändert; durch ein Versehen des Lithographen ist der Wirbel etwas zu weit nach links gerückt und erscheint dadurch die Verbreiterung in die Quere noch auffallender, als sie ist. Beide sind bei Tivoli von Herrn von Tiesenhausen gesammelt. — Fig. 1176 verdanke ich Herrn von Martens, der es, wenn ich nicht irre, bei Itri gesammelt hat; ich habe es abgebildet, weil es mir durch seinen engeren Nabel und sein höheres Gewinde zu 1177, die von Martens und ich für eircumor- nata Fer. nehmen, hinüberzuführen schien. Da- mals fehlten mir noch die Uebergänge, seitdem habe ich aber durch Herrn von Martens noch ein paar Exemplare erhalten, welche Herr Blanc von Resina in den Abruzzen, am Monte Marrone und am Majella sammelte, und durch diese wird die Kluft vollkommen überbrückt. Helix Carseolana ist die eigentliche Cha- racterschnecke des mittelitalienischen oder rö- mischen Apennin; Ferussac’s Originalfundort liegt an der alten Strasse nach Rom, zwischen Narni und Todi („dem Narrn und dem Tode“, wie der mittelalterliche Schülerwitz besagt), in der Nähe des alten Carsulae; die Schnecke trägt also ihren Namen nach dieser Stadt, nicht nach Carseolae, und hiesse, wie A. Schmidt bemerkt, richtiger Carsuleana. — Sie ist ferner bekannt von Subiaco (von Martens) und Tivoli (Tiesen- hausen), sowie aus den Abruzzen. °Wahrschein- lich reicht sie aber viel weiter südlich, wenigstens auf der Ostseite des Apeninn; die nachfolgende ungenabelte Form fand ich wenigstens im Innern der Puglia Petrosa, auf dem Dache des Hohen- staufenschlosses Castello del Monte. Zweifelhaft erscheinen mir aber alle Fundortsangaben aus dem südlichen Neapel und Sieilien. Philippvs carsoliana von Sorrent und Pästum sowohl, wie die von Tiriolo sind ohne allen Zweifel strigata ; aus Sieilien nennt zwar Benoit die Art gemein in den Madonien, bezieht sich aber dabei aus- drücklich auf Rossm. Icon. fig. 441, welche nach meiner Ansicht nicht zu carseolana gehört; ich kann mich nicht erinnern, sie in seiner Samm- lung gesehen zu haben und habe sie nie von Tafel CXXII u. CXXIV. Fig. 1177 u. 1178—1181. 11 ihm erhalten. Um Palermo, wie Philippi will, kommt ganz sicher weder carseolana vor, noch eine andere Art, die mit ihr verwechselt werden könnte. 1177. Helix ecircumornata Ferussac. Von sämmtlichen Iberusarten hat keine mehr Verwirrung in der Synonymie hervorgerufen, als diese unglückliche Art, welche man in den ver- schiedensten Formen zu erkennen geglaubt hat. Ferussaec hat seine Art im Prodr. No. 68 ohne Fundortsangabe aufgestellt und in der Hist. Nat. t. 41 Fig. 2 abgebildet; die Figur in der neuen Ausgabe des Martini. — Chemnitz t. 72 Fig. 10. 11 copirt, ist offenbar verzeichnet und kaum sicher zu deuten; sie zeigt indess, was für uns sehr wichtig ist, den Nabel geschlossen und auf weissem Grunde drei Fleckenreihen, welche in der Profilansicht offenbar zu hoch stehen, da die Basalansicht die unterste Fleckenreihe noch sehen lässt. Nach der Abbildung gibt Pfeiffer Monogr. Helie. I p. 280 folgende Diagnose: Testa imperforata, globoso-depressa, glabra, alba, fascia unica rufa in medio et seriebus 3 macularum aurantio-fuscarum cingqu- lata; anfr. 4 planulati, ultimus inflatus ; apertura lunato-elliptica, intus fuscula ; peristoma subreflexum. Diam. maj. 19, min. 15, alt. 11 Mm. Dabei blieb es bis in die neuere Zeit und die Art konnte als vollständig verschollen gelten, bis sie Ed. von Martens auf seiner italienischen Reise bei Itri in einigen Exemplaren wieder auffallend und folgende Diagnose von ihr gab: Testa obtecte perforata, subdepresso-globosa, subtiliter striata, alba, fasciis 4 plerum- que interruptis castaneis; anfr. 5 con- vexiuseuli, wultimus valde descendens ; apertura perobligua, lunato-rotundata, parva; peristoma patulum, fusco-carneum, albolabiatum, marginibus vie conniven- tibus, macula umbilicali fusca. Diese Diagnose passt vollständig auf eine Anzahl Exemplare, die ich, wie schon oben er- wähnt, auf dem Dache des Castello del Monte in Apulien sammelte; ein Exemplar fand ich auch an Gartenmauern der von Trani nach dem Innern führenden Chaussee, leider erst in den letzten Tagen meines Aufenthaltes, so dass ich nicht noch eine zweite Excursion in diese Gegend machen konnte Nur sind die ausgebildeten unter meinen Exemplaren vollkommen entnabelt, entsprechen somit der Ferussac’schen Abbildung besser, als die Martens’schen. Meine Exem- plare zeigen drei Binden aus viereckigen roth- braunen Flecken, welche mit ihrem Längsdurch- messer in der Richtung der Anwachsstreifen stehen; die mittleren sind viel breiter, als die beiden äusseren und offenbar durch das Ver- schmelzen des zweiten und dritten Bandes ent- standen. Die Anordnung der Flecken ist auffallend regelmässig, wie das ja auch die Ferussac’sche Figur andeutet. Die Sculptur ist ganz, wie bei carseolana, auch die Form der Umgänge, nur sind diese noch etwas stärker aufgetrieben und eine Kante ist nirgends erkennbar. Die Mündung ist weiter gerundet und relativ kürzer, als bei der typischen carseolana, die Randinsertionen sind weit weniger genähert und der Basalrand ist weniger durch den Callus ausgefüllt; auch ist der Mundsaum ziemlich lebhaft bräunlichroth gefärbt und nur die eigentliche Lippe weiss. Soweit erscheinen die Unterschiede von der typischen carseolana gross genug, um die An- erkennung der vorliegenden Form als besondere Art zu rechtfertigen, aber ich habe schon oben erwähnt, dass ich in der letzten Zeit aus den Abruzzen Formen erhalten habe, welche bis auf die weisse Lippe und den nicht ganz geschlos- senen Nabel von unserer ceircumornata nicht zu unterscheiden sind; die Farbe des Peristoms kann aber um so weniger ein Trennungsgrund sein, als auch bei der typischen carseolana der Spindelrand an der Insertion einen braunrothen Flecken hat. Auch Helix strigata hat ja be- kanntlich eine braunlippige Varietät. So lange darum nicht die Untersuchung des Thieres das Gegentheil beweist, kann ich circumornata nur für eine entnabelte Form der carseolana halten. Martens (Mal. Bl. 1858 p. 132) zieht zu circumornata Fer auch Helix signata Pfeiffer Mart. Chemn. II. t. 9 fig. 7. 8, während ihm Rossmässler fig. 686 zweifelhaft bleibt; beide stellen aber unzweifelhaft dieselbe von Scacchi bei Piedimonte d’Alife gesammelte und durch Philippi nach Deutschland gebrachte Art dar, die mir von circumornata gut verschieden und eher zu surrentina gehörig scheint. Heli circumornata scheint nur im Innern des neapolitanischen Apennin vorzukommen und ist desshalb in den deutschen Sammlungen noch sehr wenig verbreitet. Bei Tiberi, der in seiner Sammlung als eireumornata die muralis vom Posilipo liegen hat, sah ich unsere Form von den Abruzzen; er hielt sie für eine neue Art, hat sie aber glücklicherweise noch nicht ver- öffentlicht. 117S—81. Hel. serpentina Ferussac. „Der Varietäten sind fast so viele, als Orte, an denen gesammelt worden“, sagt Rossmässler 9*F 12 Tafel OXXIII u. CXXIV. schon im ersten Bande, und demgemäss habe auch ich mich genöthigt gesehen, zu den vier dort abgebildeten Varietäten noch vier weitere hinzuzufügen, ohne dass damit auch nur die Haupt- formen erschöpft wären. Helix serpentina hat ihren Hauptsitz auf den Inseln des tyrrhenischen Meeres: Sardinien, Cor- sica und Elba, und an der gegenüberliegenden Küste von Toscana, wo sie namentlich bei Livorno und Pisa sehr häufig ist; auch bei Genua und Nizza soll sie nach Ferussae vorkommen. Weit ins Land hinein scheint sie nicht zu gehen; schon bei Florenz wird sie durch muralis ersetzt, immer ein verdächtiges Zeichen, das eine Ein- schleppung von den Inseln aus wahrscheinlich macht.*) Alle anderen Fundortsangaben sind mit Vorsicht aufzunehmen; die sicilianischen vorab sind sämmtlich irrthümlich und beziehen sich theils auf muralis var. undulata, theils auf globularis und selbst auf Formen von nebro- densis. Dasselbe dürfte auch von anderen süd- italienischen Angaben gelten. Was mitunter von Gibraltar als serpentina angeführt wird, ist marmorata Fer. Helix serpentina ist, wie schon Rossmässler im ersten Bande richtig angibt, immer leicht an dem schwarz-braunen Nabelfleck zu erkennen, trotzdem hat aber gerade sie am meisten Anlass zur Aufstellung neuer Arten gegeben. Ausser der Helix hospitans Bonelli, welche schon im ersten Bande als einfache Farbenspielart zur Ruhe gebracht worden ist, gehören noch hierher: 1. Helix Carae Cantraine. Testa orbieulato-convexa, depressiuscula, imper- forata, glabra, lutescente, vermiculata, maculis fuseis serialibus angulatis pieta ; spira prominula, aut subplana ; apertura ovato-lunata, alba, macula rosea umbili- cali insignita, labro margine reflexo ; anfr. 5. — Alt. S!/a, diam. 11", Helix Carae Cantraine Mal. medit.p. 108 t.5 fig. 7. Diese Form zeichnet sich namentlich durch höheres Gewinde, weitere Mündung und dunkle Fleckenbinden auf hellerem, undeutlich gestriem- tem Grunde aus; unsere Fig. 1180, nach einem corsischen Exemplare, wird so ziemlich mit ihr zusammenfallen. Auffallend ist bei ihr das Zu- rücktreten des Nabelflecks im Verhältniss zu der sonst so intensiven Färbung, indessen fehlt er nie. 2. Helix Magnettii Cantraine. *) Dasselbe gilt wohl von der Provence, wo die ächte typische serpentina an verschiedenen Punkten vorkommt; Moquin-Tandon, welcher sie wohl von undulata Mich. un- terscheidet, nennt Toulon, Draguignam, Grasse; ich selbst besitze sie von Marseille und St. Cyr. — Auch Mabille hält die provencaler Exemplare für eingeschleppt, verlegt aber mit Unrecht den Stammsitz nach Süditalien. Testa imperforata, depresso-convexa, supra Co- noidea vel compresso-convexa, infra con- vexa, solida, opaca, nitidiuscula, * con- fertim striata, grisea vel albido-lutescente ac maculis nigris castaneisque marmo- rata, subtus uni-vel bifasciata; spira conordea, guandoque subdepressa, convexa, sat elata; apiee violaceo, macula rubra tincto, oculo armato eleganter striato, nitidulo, obtuso, anfractibus 5—5'/2 sub- depresso-convewis regulariter erescentibus, sutura impressa separatis,ultimo magno,ro- tundato vel compresso-rotundato, regulari- ter ac valde descendente, circa locum um- bilicalem inflato; apertura obliqua, lu- nata, ovato-rotundata, intus alba, pallide caeruleo vel roseo tincta,; peristomate subaeuto, intus incrassato subexpanso ; margine collumellari compresso, in loco umbilier valde adpresso, Nnigro-purpur- ascente maculato. — Diam. 20—22, alt. 11— 12 Mm. (Mabille). Helix Magnettii Cantraine Mal. medit. p. 108. — Moabille Revue Mag. 1868 p. 15. — Pfeiffer Mon. Helic. VII p. 336. — Helix serpentina Dupuy Moll. France p. 124 t. 4 fig. 4 — Es ist das jedenfalls die am schwächsten be- gründete unter den Arten, welche Mabille 1. c. aus serpentina gemacht hat; der ganze Unterschied liegt in der Zeichnung, von welcher unsere Fig. 1178 eine Vorstellung gibt; die oberen Bänder sind in undeutliche wurmförmige Zeichnungen aufgelöst, nur die beiden unteren als Flecken- reihen erhalten; der Nabelfleck ist sehr intensiv und verbreitet sich auch über einen grossen Theil der Mündungswand. Dass diese Form nur eine unbedeutende Varietät von serpentina ist, beweist schon der Umstand, dass man sie allent- halben mit dem Typus gemischt findet; Mabille nennt Corsica, Sardinien und Südfrankreich, ich besitze sie auch von Livorno und Pisa. 3. Helix isilensis Villa, Mabille. Testa imperforata, depressa, supra compressa, infra depresso-convexa, solida, opaca, nitente, subcostulato-striata, praesertim ad suturas, strüis validis confertis, albido- grisea ac subseriatim maculis castaneis fulguratis marmorata ; spira subeonvexo- depressa, paruım elata; apice corneo- rufescente, sublaevigato, nitidulo, ma- millato, obtuso. Anf. 5—5\/s, sat con- vexis, celeriter (primi lente, cettri rapide) erescentibus, sutura impressa separatis ; ultimo permagno, compresso, rotundato, obscure carinato, ad aperturam non des- Tafel OXXIL u. CXXIV. cendente. Apertura obliqua, lunata, late subrotundato-ovata, intus albo-caerules- cente; peristomate albescente, acuto, vix exepanso, incrassato; margine columellari in loco umbilicali subcompresso, castaneo- tincto. — Diam. 20—21, alt. 10—11 Mm. (Mabille). isilensis Villa mss. — Albers — von Mart. Helie. IT p. 135 (serpentina var.) — Mabille Revue Mages. 1868 p. 14. — Der Umstand, dass in der Diagnose der letzte Umgang „ad apertwram non descendens“ ge- nannt wird, — der einzige Unterschied von ser- pentina, den ich darin finden kann, beweist, dass Mabille ein abnormes Exemplar vor sich hatte, wie man sie übrigens unter serpentina nicht allzuselten findet. Ob Villa auch ein solches gemeint, ist nicht zu entscheiden, da er sich über seine Art nirgends ausgesprochen hat. Sie soll sich auf Sardinien und Corsica finden. 4. Helix Cenestinensis Crosse et De- beaux. Testa imperforata, turbinato-depressa, solidula, parum nitens, vix striatula, albida, zomis spiralibus latiusculis, regularibus, nigro- castaneis, albido-variegatis, transversim cincta;. spira subdepressa, apice obtuso, laevigato, pallide violaceo; sutura im- pressa; anfr. 4/2 —4°/ı viw convexiusculi, ultimus antice paululum descendens, sub- tus spiraliter nigro-castaneo bifasciatus ; apertura obliqua, late lunaris, intus li- vide albida; peristoma intus labiatum, marginibus distantibus, fere subparallel:s, columellari (et loco umbilicari) nigro- castaneo, subdilatato, basalı et externo albıs. Diam. maj. 19, min. 16, alt. 11 Mm. — Ürosse. Helix Oenestinensis Orosse et Debeaux Journ. Conch. XVII. 1869 p. 53 t. 5 Fig. 7. Crosse selbst sucht den Hauptunterschied die- ser Art von serpentina und deren Varietäten in der regelmässigen Stellung, Breite und dunk- len Färbung der Bänder und dem Zurücktreten der wurmförmigen Zeichnung. Diese Kennzeichen können bei einer so variabelen Art unmöglich von entscheidender Wichtigkeit sein, doch kann Hel. cenestinensis als eine gute Lokalvarietät gelten, da sie sich bis jetzt nur im Walde von Mello bei Corte auf Corsica gefunden hat, und zwar, gegen die sonstige Gewohnheiten der Art, am Boden unter Steinen. Von unseren Figuren entspricht, wie schon oben erwähnt, Fig. 1178 ungefähr der var. Mag- nettii; ich sammelte sie an der Stadtmauer von Livorno, zusammen mit der flachen, auffallend Helix Pie..1182 0.1133: 13 in die Quere verbreiteten Fig, 1179, dem grössten mir bekannt gewordenen Exemplare, 25 Mm. im grössten Durchmesser. — Fig. 1180 ist He- lix Carae Cantraine, die Mabille, wie mir scheint mit Unrecht, mit hospitans Bonelli identificirt ; sie stammt von Corsica. — 1181 stellt ein reich gefärbtes, hochgewundenes Exemplar aus der Provence dar, bei welcher namentlich die Unter- seite besonders auffallend gefärbt ist. 1182. 1183. Helix muralis Müller var. Die verbreitetste Art unter den süditalieni- schen Iberus ist zwar schon von Rossmässler durch mehrere Figuren (230, 231) dargestellt worden, trotzdem aber müssen wir hier noch einmal auf sie zurückkommen und ein paar wei- tere Varietäten abbilden. Helix muralis hat im Gegensatz zu den meist auf ein kleines Gebiet beschränkten anderen Iberusarten eine sehr ausgedehnte Verbreitung und überschreitet selbst die Grenzen der Halb- insel; man findet sie sowohl in Südfrankreich, als um Barcelona und auf den Balearen; doch vermuthe ich, dass sie an allen diesen Stellen eingeschleppt ist. Ihre Lebensweise macht das sehr wahrscheinlich; sie findet sich allenthalben von Genua bis Neapel bis dicht ans Meer, selbst noch an den Hafenmauern, und mit Vorliebe an Mauerwerk, selbst in den Städten. Wie sie in Rom mitunter in grosser Menge an den Marmor- statuen sitzt, findet sie sich auch in den Lager- häusern der Hafenstädte, und es wäre ein Wun- der, wenn sie nicht mit Waarenballen und Fässern übers Meer gewandert wäre. So erscheint mir ihr Fehlen in Algerien viel auffallender, als ihr Vorkommen um Barcelona und auf den Inseln des tyrrhenischen Meeres. In Italien gehört Hel. muralis vorwiegend der Westküste an, von der östlichen ist sie mir nicht bekannt; sie herrscht von Genua bis Neapel, im nördlichen Theile mit Hel. serpentina ge- meinsam; südlich von Neapel scheint sie durch strigata verdrängt zu werden, aus Calabrien ist mir kein Fundort mit Sicherheit bekannt gewor- den. Auf Sicilien dagegen ist muralis, auch wenn man die Art im engsten Sinne nimmt, die verbreitetste unter den Iberusarten. Auf der Ostküste ist sie die einzige Art; man findet an den Tertiärkalken von Syracus, dem Jura von Taormina, in den Regenschluchten ‚des Alluvial- schuttes von Messina: selbst in den noch unbe- grünten Lavaströmen des Aetna lebt sie zahl- reich, wenn auch in einer dünnschaligen und etwas verkümmerten Form. Hier gleicht sie noch allenthalben der Form des Festlandes, auch 14 Tafel CXXIHI u. CXXIV, noch um Palermo, wo sie local vorherrscht und in der Form der Hel. undulata Michaud, wie in der Provence, auftritt. Weiter westlich da- gegen unterliegt die Art denselben Modificationen, wie die übrigen, auf diesem merkwürdigen Erd- fleck auftretenden Formen, sie wird immer schärfer gekielt und stärker gerippt. Es wäre dieser Punkt wohl einmal einer gründlicheren Untersuchung werth. Noch um Palermo finden wir keine dieser gerippten oder gekielten Formen, aber so wie wir weiter west- lich gehen, mehren sie sich von Schritt zu Schritt, bis sie endlich bei Trapani am alten Eryx und auf den Inseln fast allein herrschen, sowohl Iberus, als Xerophila (corrugata (Grmel.) und Clausilia (erassicostata). Woran liegt das? Es ist mir leider bei meinem Aufenthalte in Sieilien nicht möglich gewesen, diese Gebiete zu besuchen; soviel mir bekannt, bestehen sie aus denselben Tertiärkalken, wie der grössere Theil der Insel und weichen auch sonst von dem Süden der- selben nicht wesentlich ab. Von diesen auffallenden Formen habe ich hier noch zwei abgebildet, welche beide dem Westen der Insel angehören. Fig. 1182 aus der Umgegend von Trapani zeichnet sich durch den scharf ausgeprägten Kiel aus, welcher bis fast zur Mündung reicht und die scharfen Radial- rippen unterbricht. Trotzdem ist sie von der grösseren Form der Hel. Paciniana Phil., welche unsere Fig. 1186 darstellt, wenigstens nach mei- nem heutigen Materiale durch die Form. der Mündung gut zu unterscheiden. Ob freilich die Trennung für immer aufrecht erhalten werden “ kann, ist eine andere Frage, welche nur die Anatomie entscheiden kann. Fig 1183 ist Benoits var, erispata, von Mar- sala stammend, nicht gekielt, aber ausgezeichnet durch die starke Entwicklung der Radialrippen, welche von der Naht bis zur Nabelstelle in gleicher Stärke verlaufen und sich in der Mitte häufig gabeln. Diese Form erinnert sehr an die typische Hel. Paciniana Phil. (vieta Rossm. Icon. fig. 232), hat aber eine verhältnissmässig grössere Mündung und eine viel regelmässigere Costulirung. In der Synonymie von Hel. muralis sind noch nachzutragen: Helix muralis Pfeiffer Mon. Helie. I p. 287. — Dupuy Moll. France p. 122 t. 5 fig. 1. — Delle Chiaje Test. Sicil. vol, LII. t. 54 fig. 12. 13 (fide Benoit). — benoit Ilustr. Sieul. p. 114 t. 2 fig. 7. 9. 10. 15. — t. 12 fig. 7 (animal). — Philippi Enum. Ip. 126 t. 8 fig. 8. — Moquin Tandon Hist. Moll. Fr. II p. 143 t. 11 fig. 35—38. — Albers. — von Martens Hel. p. 135 (Iberus). Kobelt Cat. p. 18 (Iberus). — Hidalgo Cat. Icon. t. 4 fig. 42—45. — Mabille Revue Mag. 1868 n. 16. Hel. undulata Michaud Compl. p. 22 t. 14 fig 10, nee Fer. — Orgonensis Phil. mss., Mabiüle Rev. Mag. 1868 p. 18. — abromia Bourg. mss. — Mabille Rev, Mag. 1868 p. 17. Hel. abraea Bourg. mss. — Mabille Rev. Mag. 1868 p. 19. — Herr Mabille hat sich in der Revue et Ma- gasin de Zoologie 1868 bemüht, die drei vor- stehenden Formen als eigene Arten nachzuweisen, ich kann in den Diagnosen keinen Grund zur Trennung finden und zweifle sehr daran, dass die Vaterlandsangabe Lombardei richtig ist; keiner der oberitalienischen Faunisten hat die Art östlich vom Apennin gesammelt. Der Voll- ständigkeit wegen setze ich die Originaldiagnosen- hierher: Helix Orgonensis Philbert. Testa imperforata, depressa, supra planata, vel planato-convexa, alba, strigis macu- lisque undulatis longitudinaliter fusco- marmorata ; subtus untcolor ; costulato- striata ac tuberculis minimis, obsoletis ornata; spira subconvexiuscula, apice fusco, obtuso, sub lente paululum striato; anfractibus 5 convexis, wrregulariter (primi lente, ultimi celerrime) .crescen- tibus, sutura impressa separatis; ultimo mazximo, rotundato, in loco umbilicali inflato, ad aperturamregulariterrapideque descendente; apertura obliqua, lunata, ovato-rotundata, intus purpurascente; peristomate albo expanso reflexoque, sub- incrassato; margine columelları adpresso, ad basin roseotincto. — Mabille. — Helix abromia Bourguignat. Testa imperforata, depressa, supra convexo- planata, infra depresso-convexa, sat te- nui, solidiuscula, opaca, nitidula, costulis et tuberculis minimis, confertis, linearibus ornata, maculisque rufis fulguratis mar- morata; spira convexiuscula, depressa, apice olivaceo, sub lente paululum cris- pato, obtuso; anfractibus 4—5 depresso- convexiusculis, subregulariter erescentibus, sutura sat impressa separatis, ultimo magno depresso-rotundato, ad aperturam non dilatato ac paululum deflexo; aper- tura obliqua, lunata, late ovato-rotundata, intus pallide rufo tincta; peristomate albo, expansiusculo, subincrassato, mar- Bel. Tafel CXXIU u. CXXIV, Fig. 1184. 15 gine columelları paululum reflexo, ad basin roseo maculato. Diam. 11, alt. 7 Mm. — Mabille. — Helix abraea Bourguwignat. Testa imperforata, depressa, tenuissime striata ac costulis irregularıbus ornata, solida, crassiuscula, supra cinereo-albida , ma- eulis et punctis violaceis marmorata, subtus unicolore olivacea; spira parum convexa, apice acutiusculo, striatulo, cor- neo, paululum nitente; anfr. 4—5 con- vexo-depressis, irregulariter celeriterque (primi minimi rapide, caeteri magni celerrime) crescentibus, sutura impressa separatis, ultimo permagno, compresso- rotundato, lente descendente ad insertio- nemque labri externi subito deflexo, in loco umbilicali inflato; apertura oblongo- ovata, lunata; peristomate acuto, leviter expanso, intus paululum incrassato, albo- lutescente; margine columellari dilatato, ad basin pallide violaceo tincto;. fuuce rufo-purpurascente. — Alt. 9—10, dıam. 14—17 Mm. Hab. in Lombardia. — Mabille. — Zu Helix muralis gehören auch die beiden Formen, welche Benoit als serpentina var. communis und var. panormitana beschreibt und abbildet (Icon. Sieul. t. 2 fig. 8 d& 12); erstere ist identisch mit undulata Michaud und findet sich in Menge in der Concha d’oro bei Palermo, aber nur an einer einzigen Strasse, der Via dei Capuceini; eine stärker gerippte Form mit der- selben Zeichnung findet sich nach Benoit auch am Kloster der Vergine de’ Cieli bei Trapani. Die var. panormitana scheint mir nur auf flachere Exemplare derselben Form gegründet. Jeden- falls kommt Helix serpentina auf Sieilien nicht vor ; auch Benoits var. insularıs von Maretimo gehört zu muralis. Nachschrift. Nachdem Vorstehendes schon gedruckt, schreibt mir Herr D. Müller in Bar- celona, dass weder er noch ein anderer Sammler die Hel. muralis jemals bei Barcelona gefunden habe, dagegen komme sie aber, zweifellos von Mahon eingeschleppt, um Tarragona vor; ich hatte sie seiner Zeit von dem in den Fundortsan- gaben immer sehr zuverlässigen Terver in Lyon mit der Angabe Barcelona erhalten. 1184. Helix globularis Ziegler. Diese Art, von welcher Rossmässler ebenfalls schon verschiedene Formen im zweiten Bande der Iconographie (Fig. 442) abgebildet hat, schliesst sich so unmittelbar an Zel. muralis an, dass es rein auf individuelle Ansicht ankommt, wo man die Grenze ziehen will; und doch kann man beide Arten unmöglich vereinigen, ohne die Art voll- kommen un diagnostieirbar zu machen; denn dann müssen, wie bei Cantraine, alle sieilianischen Iberus unter diese eine Art gebracht werden. Ob das aber ein Vortheil für die Wissenschaft wäre, bezweifle ich sehr. Helix globularis bildet recht eigentlich eine Zwischenform zwischen muralis und platychela ; sie ist im allgemeinen höher und mehr kegel- förmig, als muralis und hat den Mundsaum mehr umgeschlagen; platychela gegenüber ist das um- gekehrt. Der Hauptunterschied von muralis liegt aber in der Mündung; der Basalrand er- scheint gestreckter, schwielig und häufig mit einer geraden Falte oder selbst einem Zahn versehen, was bei muralis nur äuserst selten der Fall ist. Immerhin aber kommen Formen vor, welche, wie die, welche ich in meinem Ca- taloge als var. globularis-muralis aufgeführt habe,namentlich der muralis var. undulata äusserst nahe kommen. Eine solche Form habe ich hier abgebildet, im Gegensatz zu Fig. 442, welche das andere zu platychela hinüberführende Extrem darstellt. Die Färbung ist sehr ähnlich der von undulata, braunrothe Zickzackstriemen bis zur Peripherie, seltener drei erkennbare,unterbrochene Bänder, dann ein stets freier Kielstreifen und unter demselben ein viertes Band aus dichtstehen- den oft pfeilförmigen Flecken. Benoit scheint seinen Beschreibungen nach die hier abgebildete Form ungefähr als den Typus anzusehen, während seine var. conspiceua etwa mit der Fig. 442 zusammenzufallen scheint; ausserdem unterscheidet er noch eine var. Üos- surensis-Frivaldskyı Cale., eine kleine, kegel- förmige, starkgefleckte Form. Eine einfarbige, der Hel. melitensis ähnliche, aber durch die Sculptur von ihr unterschiedene Form hat er früher unter dem Namen Helix achatina ver- schickt, erwähnt sie aber nicht in seinen Illus- trazione. Helix globularis hat ihr Verbreitungscentrum in den Bergen, welche die Ebene von Palermo umgeben, weniger in der Ebene selbst; man findet sie gesellig in Felsspalten und Mauerritzen, aber auch regelmässig in den Spalten und Löchern der uralten. Oelbäume, welche man dort als Saraceni bezeichnet. Wie weit sie in die nebrodischen Berge hineingeht, weiss ich nicht; nach Benoit findet sie sich auch um Trapani und auf der Insel Maretimo, nach Calcara die var. Cossurensis auf der öden Pan- tellaria, wohl eingeführt. Ausserhalb Sieilien ist mir nur ein Fundort bekannt, die Umgebung von. Taranto, wo ich 16 Tafel CXXII u. CXXIV. Fig, 1185 u. 1186. sie an einigen Punkten sehr zahlreich in einer eigenthümlichen Form fand, welche ich später unter Figur 1190 und 1191 abbilde. Zu der Synonymie ist noch nachzutragen: Helix globularis Philippi Enum. Moll. Siei. I pP. 127 II p. 104. — Pfeiffer Mon. Helic. I p. 287. — Pirajno Cat. Madonie p. 19. — Benoit Illustr. Sie. p 122 t.2 fig. 6. 11. — Albers — von Martens Hel. p. 133 (Macularia). — Kobelt Cat. p. 18 (Iberus). Frivaldskyi Calcara Catal. Sicil. 1846 nec Rossm. (Testa imperforata, globosa, subdepressa, albida, rufo-fusco fasciata, glabriuscula; apertura subrotundata; la- bro tenui, albo, subreflexo ; spira ewserte, intus subrufa. Diam. 9" Hab. Pantel- laria). — Helix 1185. Helix Tiberiana Benoit. Testa obtecte perforata vel exumbilicata, parum depressa vel pyramidata, costulato-ru- gosa, costulis basın versus evanescentibus, viw nitens, solidula, caerulescenti-lactea, interdum rufo-maculata vel interrupte fas- ciata;, spira exserta, apice obtusulo; an- fractus 5 subplanulati, carinati, carina in spirae anfractibus ad suturam pro- minula; anfractus ultimus aperturam versus obtuse tantum angulatus, amtice celeriter et profunde descendens. Aper- tura obliqua, fere diagonalis, ovato-lunata, extus subangulata ; peristoma albolabia- tum, marginibus conniventibus, supero expanso, dextro et infero reflexis, basali calloso, interdum subdentato, ad insertio- nem dilatato, appresso, umbilicum tegente, fuscomaculato; faucibus’ fuscis. — Diam, maj. 21, min. 19, alt. 12—13 Mm. — Helix Tiberiana Benoit Illustr. Sicul. p. 119 t. 2 fig. 17. — Pfeiffer Monogr. Helic. V. p. 497. — Kobelt Cat. p. 18 (Iberus). Idem Jahrb. II 1875 p. 14. — Gehäuse bedeckt durchbohrt oder entnabelt, ziemlich kegelförmig, doch mitunter auch gedrückt, obenher rauh rippenstreifig, an der Basis glätter, wenig glänzend, festschalig, meist einfarbig weiss oder mit einigen undeutlichen rothbraunen Flecken, seltener deutlich gebändert. Der Apex springt als ein glatter, oben stumpfer Kegel etwas vor. Fünf langsam zunehmende Umgänge, die oberen scharf gekielt und der Kiel längs der Naht auch beim vollendeten Gehäuse noch erkennbar, der letzte nach der Mündung hin mehr gerundet, doch bleibt der Kiel meistens auch noch an der Mündung erkennbar und verursacht dort die Bildung eines Winkels. ° Der letzte Umgang steigt an der Mündung tief, doch allmählich herab, die Mündung ist ziemlich schief, etwa diagonal, länglich eiförmig, der Mundsaum innen weiss gelippt, die Randinsertionen etwas genähert. Der Mundrand ist oben vorgezogen, aussen und unten umgeschlagen, an der Spindel schwielig verdickt, mitunter selbst gezahnt, an der Insertion ausgebreitet, bei ganz ausgebildeten Exemplaren den Nabel meistens vollständig schliessend. An der Insertion steht immer ein brauner Fleck, der meistens ziemlich tief auf die Spindel herabreicht; der Gaumen ist intensiv braun. Thier nach Benoit weisslich mit dunkleren Seiten, schwarzen Fühlerstreifen und schwarzen Augen; Fuss hinten spitz zulaufend. Aufenthalt: bei Scupedda in der Nähe von Calatafimini an der sieilianischen Nordküste. Diese Art scheint trotz ihrer Verwandtschaft namentlich mit Hel. muralis vorläufig noch als Art haltbar; sie nähert sich in manchen Punkten sehr der Hel. nebrodensis, unterscheidet sich aber von derselben durch ihre Rippung. Par- reyss versendet diese Art häufigals Hel. Paciniana. . 1186. Helix Paciniana var. major. Differt a typo testa majore, margine basali calloso, recto, apertura extus angu- lata, rugis minus prominulis. Der Typus der Helix Paciniana, wie ihn Philippi in der Enumeratio Moll. Sieiliae I. p. 127 t. 8 fig. 9 auffasst und ziemlich gleich- zeitig Rossmaessler Icon. fig. 202 als Hel. vieta abbildet, ist eine ziemlich dünnschalige, sehr reich gerunzelte kleinere Form mit concavem, nicht callösem Spindelrand und nach der Mün- dung hin schwächer werdenden Kiel; dieselbe erreicht im grössten Durchmesser selten 16 Mm. Die hier abgebildete Form misst dagegen 20 Mm. im grossen Durchmesser; ausserdem ist sie dick- schaliger, ihr Spindelrand dem entsprechend durch einen Callus ausgefüllt und selbst gezahnt; der Kiel ist scharf ausgeprägt und deutlich bis zur Mündung, deren Aussenrand dadurch einen schar- fen Winkel bekommt; die Mündung erscheint dadurch fast viereckig. Die Sculptur ist be- deutend schwächer, als bei der Stammform. Das Verhältniss beider Formen zu einander ist etwa dasselbe, wie zwischen Eugenia und Hwuetiana. Nicht zu verkennen ist die Aehnlichkeit mit manchen Formen der Hel. scabriuscula, mit welcher Hel. Paciniana auch das Vaterland, die Westecke Siciliens, theilt. Das Thier ist nach der Abbildung bei Benoit Ilustr. Sieul. t. 12 fig. 5 obenher bläulich, an den Seiten grau. Tafel OXXII u. CXXIV. 1187. Helix provincialis Benoit. Testa obtecte perforata vel exumbilicata, sub- depressa, plus minusve striatula, sub lente minutissime decussato - granulata, strüs basin versus evanescentibus; albido-lactea, maculis subrufis plerumque quadriseriatim ordinatis ornata, rarius wunicolor; an- fractus 5 subplanulati, leniter regulariter- que accrescentes, ultimus obtuse suban- gulatus, antice deflexus; spira exsertius- cula, apice laevi; apertura perobliqua, ovali-rotundata, subeoarctata ; peristoma albolabiatum, superne expansum, dein reflexum, marginibus conniventibus, basali appresso, calloso, ad insertionem leviter fuscomaeculato; faucibus fuscis. — maj. 19, min. 17, alt. 14 Mm. — provincialis Benoit Ricerche Mal. 1842 ». 8 fig. 4—6. — Dlustr. Sicul. p. 118 t. 2 fig. 14. 16. — Pfeiffer Mon. Helic. IV. p. 226 No. 1438, — Albers — von Martens Hel. p. 135 (Iberus). — Kobelt Cat. p. 15 (Iberus). — Kobelt Jahrb. II. 1875 9. 14. — Helix saracena Benoit in sched. Gehäuse bedeckt durchbohrt oder vollständig entnabelt, ziemlich gedrückt, wenig glänzend, meist deutlich und unregelmässig gestreift, die Streifung nach der Basis hin verschwindend, unter der Loupe sehr fein gekörnelt. Die Färbung ist ein bläuliches Milchweiss, selten einfarbig, meist sind blassrothe Flecken vorhanden, welche gewöhnlich vier mehr oder minder deutliche Binden bilden. Ich zähle fünf — Pfeiffer nur 4!’ — schwach gewölbte, fast flache, langsam und regelmässig zunehmende Umgänge; die Spitze bildet einen leicht vorspringenden, oben abgestumpften Kegel und ist glatt und hornig. Der letzte Umgang ist etwas gedrückt, am Um- fang undeutlich kantig, und biegt sich vornen plötzlich nach unten. Die Mündung ist in Folge davon sehr schräg, doch nicht horizontal, relativ klein, gewissermassen durch den herabgebogenen Oberrand verengert, rundlich eiförmig; der Mund- saum ist innen weiss gelippt, die Randinsertionen sind genähert, der Oberrand ist vorgezogen und etwas nach innen gebogen, der Aussenrand um- geschlagen, der Spindelrand callös, gerade — der Zahn auf unserer Abbildung ist eine Ueber- treibung des Lithographen, — oben ausgebreitet, den Nabel meistens ganz verdeckend; an der Insertion steht häufig ein dunkler Fleck, der Gaumen ist ebenfalls meist bräunlich mit durch- scheinenden Binden. Aufenthalt: an verschiedenen Punkten Si- ciliens ; die einfarbig weisse Form, benoits Typus, Rossmässler’s Iconographie V. Diam. Helix Kie.2118721188 u. 1189. 17 auf der Insel Levanzo bei Trapani, nicht auf Favagnana, wie Pfeiffer angibt; die gebänderte Form, früher von Benoit als Hel. Saracena verschickt, findet sich besonders zu San Fratello bei Messina, auch bei Trapani und Palermo. Hel. provincialis dürfte kaum als eine gute Art anzuerkennen sein, wenigstens nicht eher, als bis ihre Berechtigung anatomisch erwiesen ist; ich kann sie aber auch noch bei keiner anderen Art unterbringen, da sie mit muralis, globularis und den kleinen Formen von nebro- densis gleichmässig verwandt erscheint. 1188. Helix Eugenia Pfeiffer. Testa obtecte perforata, subdepressa, lactea, striato-rugosula; anfractus 4 planulati, subcarinati, apice corneo, anfr. ultimus obtuse carinatus, ad aperturam subito deflexus, apertura obliqua, lunato-rotun- data, coarctata, intus fuscula ; peristoma albolabiatum, marginibus approximatis, supero recto, columellari subarcuato, cal- loso, ad insertionem "macula rufescente ornato. Diam. maj. 12—15, minor 10—13, alt. 8-9 Mm. Helix Eugenia Pfeiffer Zeitschr. 1853 p. 118. Mon. IV. p. 165. Helix vigenia Parreyss in sched. Helix Calypso Benoit Illustr. Sieil. p. 125 t. 2 fig. 18, non Pfr. Gehäuse bedeckt durchbohrt, gedrückt, milch- weiss oder bläulich, einfarbig, rauhgestreift. Vier oder 4'/s abgeflachte, gekielte Umgänge, der Kiel nach der Mündung hin allmälig verschwin- dend; Apex hornig, glatt, etwas vorspringend. Die Umgänge nehmen allmälig zu, der letzte ist an der Mündung stark herabgebogen. Mündung sehr schief, weit gerundet, etwas eingezogen, im Gaumen bräunlich. Mundsaum mit weisser Lippe belegt, die Insertionen genähert, Oberrand ge- rade, der untere etwas gebogen, doch die Bie- gung etwas durch einen leichten Callus ausge- füllt, an der Insertion verbreitert und hier mit einem rothbraunen Nabelfleck geziert. Diese niedliche Art, die kleinste ihrer Sipp- schaft, wurde unzweifelhaft zuerst von Benoit entdeckt und benannt, doch ist sein Name erst nach 1857 publieirt, während sie Pfeiffer schon 1853 nach Parreyss’schen Exemplaren getauft und publieirt hatte, Aufenthalt: zu Ficuzza bei Palermo. 1189. Helix Eugenia var. Huetiana Ben. ‚ Differt a typo testa duplo majore, spira minus 3 18 Tafel CXXII u. CXXIV. exserta, margine basali subdentato. — Diam. maj. 18—20, min. 16—17, alt. 12 Mm. Helic Calypso var. Hwetiana Benoit Illustr. Sie. 125 1.2 fig. 1. — Helix Hueti Pfr. Mon. IV. p. 165. — Ich kann Benoit nur beistimmen, der in dieser Form eine grosse, starkschalige Varietät seiner Calypso sieht; der Zahn auf dem Basalrand ist ebenfalls Folge der stärkeren Schale. Die äussere Oberfläche ist etwas rauher, als bei der Stamm- form. Aufenthalt: am Monte S. Giuliano, dem alten Eryx, entdeckt von den Gebrüdern Huet du Pavillon; nach Benoit auch am Schloss della Rocca bei Palemi. 1190. 91. Helix globularis var. ta- rentina, differt a typo anfractibus pla- nulatis, margine basali aperturae minus calloso nec dentato. Es ist dies die bereits oben erwähnte Varie- tät, welche ich bei Taranto sammelte; ich fand sie einzeln hier und da an Mauern und Oel- bäumen, häufiger nur an einer wenig aus der Ebene hervorragenden löcherigen Kalktuffmasse auf dem Wege nach dem Leuchtthurm. Leider war es mir nicht möglich, tiefer ins Land hinein- zugehen, und zu constatiren, ob sie auch im Innern in den tiefen Schluchten vorkommt, welche vom Meere aufwärts führen; ich kann somit nicht entscheiden, ob sie in der Gegend einhei- misch oder vielleicht schon in alter Zeit durch den Seehandel eingeführt worden ist. Von Helix muralis unterscheidet sie sich sofort durch die viel glattere Schale und die eigenthümliche Mündung, deren Basalrand, wenn auch nicht so stark wie bei globularıs, doch immer schwielig ist; von der Stammform der globularis trennt sie die geringere Wölbung der Umgänge; auch ist ihre Zeichnung mehr braun- gelb, die Grundfarbe gelblichweiss, während sie bei dem Typus blauweiss ist. 1192. Helix minoricensis Mittre. Testa exumbilicata, subdepressa, tenwiuscula, leviter striatula; spira parum elata, ob- tusiuscula, summo laevi; anfractus 4 vix convezriusculi, sat celeriter erescentes, ul- timus peripheria rotundatus, antice de- flexus; apertura obliqua, transverse lu- nato-ovalis, intus carnea vel vinosa, füs- cüis perlucentibus. Peristoma patulum, albo vel carneo-labiatum, margine supero recto, columellari plano, subdentato, supra Fiss 11.90.:11912W741192, regionem umbilicarem dilatato. Albida, faseris castameis interruptis 5 ornata, superis 3 fulguratim confluentibus, in- terstitiis ceorneo-fulguratis. — Diam. maj. 16, min. 13, alt. 9 Mm. Helix minoricensis Mittre*) Ann. Seiences nat. XVIII. p. 188. — Arch. f. Nat. 1843, II. p. 123. — Pfeiffer Monogr. I. p. 281. III. p. 196. — Kobelt Cat. p. 18. Hidalgo Cat. icon. t. 3 fig. 29—33. — Gehäuse vollkommen entnabelt, selten noch einen Nabelritz als Rest der überdeckten Durch- bohrung zeigend, gedrückt, dünn, doch festschalig, leicht gestreift, das Gewinde wenig erhoben, stumpf convex, Apex ein wenig vorspringend, glatt. Reichlich vier wenig gewölbte Umgänge, welche rasch zunehmen, der letzte gerundet und vornen etwas nach unten gebogen. Mündung schief, queroval, ziemlich weit, innen fleisch- farben oder weinroth mit durchscheinenden Bin- den. Mundsaum einfach, der obere Rand vor- gezogen, der untere leicht umgeschlagen, ver- breitert, die Nabelgegend bedeckend; dahinter liest eine weisse oder fleischfarbene Lippe. Auf dem Spindelrand ist mehr oder minder deutlich ein Zahn angedeutet. Färbung weisslich mit fünf unterbrochenen kastanienbraunen Binden; die drei oberen fliessen zusammen und bilden Zick- zackstriemen, welche blass hornfarben auch in den Zwischenräumen der beiden unteren Bänder zu erkennen sind. Aufenthalt: Menorka. Ich habe in meinem Catalog diese mir da- mals unbekannte Art zu Iberus gestellt, weil Pfeiffer sie für eine nahe Verwandte der Hel. serpentina erklärt. Heute, wo ich durch Hidal- g0’s Güte eine Anzahl von Exemplaren vergleichen konnte, bin ich anderer Ansicht. Heliz minori- censis gehört vielmehr in die nächste Verwandt- schaft der Helix balearica Zgl. und steht zu dieser Art etwa in demselben Verhältniss, wie die kleine Helix carthaginiensis Rossm. zum Typus von Hel. alonensis. Damit stimmt auch das Vaterland besser, als zu der Verwandtschaft mit serpentina. Nach einer brieflichen Mitthei- lung C©. Semper’s wird meine Ansicht nicht nur durch die Resultate der anatomischen Unter- suchung bestätigt, sondern sogar wahrscheinlich gemacht, dass balearica, Companyonii und minoricensis nur Varietäten einer Art sind. auf der balearischen Insel *) „T. imperforata, orbiculato-convexa, glabriusculd, albida aut lutescens, superne maculis fuseis interruptis, in- ferne aliis fasciam fingentibus ornata; anfr. 5 convexius- euli; spira prominula, apice fusca, labrum margine ve- flexum; fan pallide vosea; columella subdentata.“ (Mittre). Tafel CXXIV u. CXXV. Fig. 1193. 1194 u. 1195. 13 1193. Helix ebusitana Hidalgo. Testa medioeriter sed profunde umbilicata, subor- bieularis, convexo-depressa vel depressa, solidula, confertissime filoso-striata ; spira päarum elevata, interdum plana, summo minuto, prominulo, corneo; anfractus 6 parum convewt, lente accrescentes, ultimus rotundatus, ad basin conmvexus, circa umbilicum laevigatus, ad aperturam su- bito deflexus. Apertura perobligua, lu- nato - circeularis; peristoma reetum, Wwix expansum, intus fortiter albolabiatum, marginibus walde conniventibus, callo tenui Junctis, basalis rotundatus, columel- laris parum dilatatus, umbilici partem tegens. Cornea, fasciis fuseis et maculis irregularıbus opaco-albıs varie pieta, vel albida, supra medium fuscostrigata et interrupte fasciata, infra fascia lata castaneo-fusca distinetissima, et alter« fere lineari prope umbilicum cingulata. Diam. maj. 14—16, min. 12—14, alt. 7—8!a Mm. — Helix ebusitana Hidalgo Journ. Conch. XVII. 1869 ». 19 t. 2 fig. 2. — Cat. icon. t. 24 fig. 255—257. Gehäuse mittelweit, aber tief genabelt, nahezu kreisrund, niedergedrückt oder gedrückt-convex, D»asbel 1194. Helix fruticum Müller. Ich bilde von dieser schönen Art hier zwei Exemplare ab, da die Figur auf Taiel 1 nicht sonderlich ist und ein gebändertes Exemplar überhaupt noch nicht abgebildet ist. Helix fruticum findet sich so ziemlich in der ganzen germanischen und alpinen Provinz, in Scandinavien, Deutschland, Nord- und Mittel- frankreich und Nordspanien, doch nicht in der Provence, dann im ganzen Alpengebiet und in den oberitalienischen Gebirgen bis zum toscani- schen Apennin, von wo ich sie durch die Marchesa Paulucei erhielt; nach Osten hin seheint sie bis zum Caucasus zu reichen; nach Norden erreicht sie in Söderhamm in Schweden den 62 ° nörd- licher Breite. Ihre volle Entwicklung erreicht sie nur an feuchten Stellen. Meistens findet man die beiden Farbenspielarten gemischt, ge- bänderte Exemplare scheinen aber nur local aufzutreten, in Deutschland nur an einzelnen Punkten und einzeln, häufiger dagegen in dem Alpengebiete, namentlich in Kärnthen und Steyer- festschalig, dicht mit fadenförmigen Rippenstreifen bedeckt, das Gewinde wenig erhoben oder ganz flach, der kleine hornfarbene Apex etwas vor- springend. Sechs wenig gewölbte, langsam zu- nehmende Windungen, der letzte gerundet, die Basis da, wo sie ganz steil in den Nabel abfällt, glatt. Nahe der Mündung biegt sich der letzte Umgang plötzlich stark nach unten. Mündung in Folge davon sehr schief, annähernd kreis- förmig; Mundsaum einfach, gerade, kaum aus- gebreitet, die Randinsertionen sehr genähert und durch einen Callus verbunden, Spindelrand kaum ausgebreitet, doch einen kleinen Theil des Nabels überdeckend. Die Färbung scheint sehr wechselnd; nach Hidalgo ist sie hornfarben mit braunen Binden und Flecken; meine Exemplare sind weiss mit einer breiten, kastanienbraunen, un- unterbrochenen Binde unter der Mittellinie und einer schwächeren, fast linienförmigen nahe dem Nabel; über der Mitte stehen braune Zickzack- striemen, in welchen dunklere Stellen den oberen Bändern entsprechen. Aufenthalt: auf der belearischen Insel Iviza (Ebusa). Auch diese Art steht in meinem Cataloge mit Unrecht bei Iberus, sie ist vielmehr ein Ana- logon der festländischen Helix Guiraoana, aber aus der Sippschaft der balearica. UXXV. mark, aber ebenso auch wieder in Scandinavien. Aus England ist sie meines Wissens noch nicht bekannt geworden, obschon sie sich fossil da- selbst findet. Eine sehr seltene Varietät mit zwei Bändern erwähnt Hartmann; sie ist mir nie zu Gesicht gekommen. Die Grösse ist sehr wechselnd; der grosse Durchmesser schwankt zwischen 16 —22 Mm. 3195. Helix galloprovinecialis var,? Aus der Rossmässler’schen Sammlung liegen mir zwei von Sebastopol stammende Exemplare unter der Bezeichnung Hel. Cantiana vor, in denen ich anfangs Hel. fruticola Krynicki zu erkennen glaubte; Fig. 1195 ist desshalb auch auf der Tafel mit diesem Namen bezeichnet. Zuverlässig bestimmte Exemplare der letzteren, die ich seitdem erhalten, haben mich meine An- sicht als irrig erkennen lassen; ich wage aber nicht, nach den einzigen beiden vorliegenden Exemplaren eine neue Art zu beschreiben und 3* 20 Tafel !CXXV. 38-1496 2.1197: ziehe sie lieber vorläufig zu galloprovineialis als var. chersonesica, testa solidiore, spira magis elata, peristomate albolabiato. Ich habe freilich schwere Bedenken dabei und würde sie ohne den engen, vom Spindelrande tutenförmig zum Theil überdeckten Nabel viel lieber zu fruticum stellen, namentlich das ab- gebildete Exemplar, das bei einem Durchmesser von 19 resp. 17 Mm. eine Höhe von fast 15 Mm. seigt; das zweite ist bei sonst gleichen Dimen- sionen nur 13'/e Mm. hoch. Reicheres Material muss entscheiden, als was diese Form anzusehen ist. Helix eircassica Charpentier, welche auch noch in Betracht kommen kann, hat einen mehr gestreckten und stark umgeschlagenen Basalrand und eine viel stärkere Lippe. 1196. Helix Schrenckii Middendorf. Testa medioeriter umbilicata, conoideo-semiglo- bosa, tenuiuscula, striata et sub lente de- cussatula, diaphana, corneo-albida, fascia unica saturate castanea, ad suturam ascendente, ornata; spira conoidea, ver- tice subtili, obtusulo; anfr. 6'/a converius- euli, ultimus non descendens, basi parum convexus; apertura parum obliqua, lunato- rotundata; peristoma intus leviter labia- tum, margine dextro subpatulo, columel- lari dilatato, patente.e — Diam. maj. 18—23, min. 16—20, alt. 13—15 Mm. Helix Schrenckii Middendorff Reise II. p. 302 t. 30 fig. 20—26. — Pfeiffer Mon. Hel. III. p. 637. — Reeve t. 175 No. 1185. — Gerstfeld Amurl. in Mem. Acad. Pet. IX. p. 520. — Albers — von Martens p.103. — Kobelt Cat. p. 12. — Schrenck Moll. Amurl. p. 672. — von Martens Nachr. Bl. IV. p. 72. — Westerlund Prodrom. p. 63. — Helix sibirica Frivaldszky mss. teste L. Pfr. Gehäuse mittelweit genabelt, kugelig bis kegel- förmig, dünnschalig, gestreift, unter der Loupe “ gegittert, hell hornfarben mit einer dunkelkas- tanienbraunen Binde, welche längs der Naht auf das Gewinde hinaufläuft; Gewinde kegelförmig mit einem feinen, oben abgestumpften Wirbel. Sechs und ein halber Umgang, gut gewölbt, regelmässig zunehmend, der letzte nach unten nicht besonders stark gewölbt und an der Mün- dung — wenigstens an dem einzigen mir vor- liegenden Exemplare — herabsteigend, während Pfeiffer’s oben copirte Diagnose ausdrücklich sagt: non descendens. Mündung gerundet mond- förmig, nicht sehr schief, Mundsaum innen schwach gelippt, Aussenrand etwas nach aussen gedreht, Spindelrand verbreitert und offen. Es liegt mir von dieser interessanten Art nur das abgebildete Exemplar vor, ein kleineres, da andere fast die Grösse von Hel. fruticum erreichen und dieser Art auch in der Gestalt nahe kommen. Ein constanter Unterschied scheint nur die Form des Nabels zu sein, welche nie- mals den eigenthümlichen steilen Abfall, wie bei fruticum, zu haben scheint. Helix Schrenckii scheint fruticum in Sibirien zu ersetzen; sie reicht vom Amurland bis zur Baumgrenze und im europäischen Russland bis zum Polarkreis. Als eine arctische Art kann sie trotzdem nicht angesehen werden, da sie nicht eircumpolar ist. 1197. Helix inchoata Morelet. Testa subobtecte perforata, subglobosa, tenuis, striatula, superne, praecipue ad suturam, rugulosa, diaphana, corneo-lutescens vel corneo-fusca, ad suturas albida, cıngulo rufo angusto cingulata; spira depresse- conoidea, apice obtusiuscula; anfractus 6'/a parum comvexi, lente accrescentes, ultimus inflatus, ad aperturam leniter descendens. Apertura late lunarıs, parum obliqua, peristoma rectum, tenue, subtilis- sime albolabiatum, marginibus distan- tibus, columellari reflexo, supra perfo- rationem fornicatim reflexo. Diam. maj. 23, min. 20, alt. 17,5 Mm. Helix inchoata Morelet Moll. Port. p. 70 1.7 fig. 1. — Pfeiffer Mon. Hel. III p. 119. — Mart. Ch. II t. 131 fig. 18. 19. — Reeve t. 153 sp. 1001. — Albers — von Mart. p. 103. — Kobelt Cat. p. 12. — Hidalgo Cat. icon. t. 15 fig. 149—151. — Westerlund Prodr. p. 65. — Gehäuse etwas überdeckt-durchbohrt, ziemlich kugelig, dünnschalig, rauh gestreift, auf der Ober- seite, besonders zunächst der Naht, runzelig, durchscheinend, gelblich- oder bräunlichhornfar- ben, längs der Naht weisslich, von einer schmalen, intensiv rothen Binde umzogen, welche nur auf dem letzten und einem Theile des vorletzten Umganges sichtbar ist. Gewinde gedrückt kegel- formig mit stumpflichem, feinem, weisslichem Wirbel. Sechs und ein halber Umgang, durch eine deutliche Naht geschieden, die des Gewindes langsam zunehmend und wenig gewölbt, der letzte aufgeblasen und nach der Mündung lang- sam herabsteigend. Mündung weit mondförmig, wenig schief; Mundsaum gerade, dünn, innen mit einer dünnen, aber deutlichen weissen Lippe belegt; die Randinsertionen sind einander nicht genähert, der Spindelrand ist tutenförmig über den Eingang der engen Perforation umgeschlagen. Tafel OXXV. Fig. 1198. 21 Diese grösste unserer Fruticicolen könnte nur mit fruticum verwechselt werden, unter- scheidet sich aber von derselben durch die ganz andere Textur, die viel dünnere Schale, das schmalere Band und den auch bei ganz ausge- bildeten Exemplaren niemals umgeschlagenen Mundsaum. Aufenthalt: in Portugal. 1198. Helix Martensiana Tiberi. Im mittelitalienischen Apennin, namentlich in den Abruzzen und an deren östlichem Abhang im Agro 'piceno, ausserdem aber auch in den griechischen Gebirgen und in Euböa, und wohl auch noch weiter verbreitet findet sich eine eigenthümliche Gruppe von Fruticicolen, welche sich im Habitus an Helix carthusiana Drap. nec Müller — galloprovincialis Dupuy anschliesst, sich aber schon durch das stärkere Gehäuse unterscheidet. Diese Arten haben bis jetzt noch nirgends eine gründliche Bearbeitung erfahren und ihre Synonymie ist im höchsten Grade ver- worren; auch mir ist erst nach Fertigstellung der Tafeln durch einige neue Sendungen aus Mittelitalien das rechte Verständniss erschlossen worden und die Unterschriften unter den Tafeln 125 und 126 bedürfen darum einiger Berichtig- ungen. Die hier in Frage kommenden Arten, welche zum Theil nur als Manuscriptnamen in den Sammlungen spuken, sind: Hel. apennina Porro Hel. Orsinii Porro Hel. trappistarum Charpentier Hel. Martensiana Tiberi Hel. Parreyssi Pfeiffer. Von diesen ist namentlich die zweite durch Parreyss, der lange Zeit der einzige Lieferant von Abruzzenconchylien war, im höchsten Grade verdunkelt worden, durch seine Exemplare, welche auch unter dem Namen Orsinii in Rossmässler’s Sammlung lagen, habe ich mich verleiten lassen, Fig. 1199 für Hel. Orsinii zu halten, wie es ja auch Reeve gethan hat; die ächte Orsinii - kannte ich damals noch nicht, eine nahe Ver- wandte, welche ohne Bestimmung in Rossmässler’s Sammlung lag, habe ich darum unter Fig. 1210 als Helix Majellae neu benannt; erst später erhielt ich eine Reihe der ächten Orsinii, welche ich später zur Abbildung bringen werde. Hel. trappistarum, meines Wissens nirgends beschrie- ben, fällt mit Orsinit zusammen, wie das Char- pentier in einem mir vorliegenden Briefe an Rossmässler selbst anerkennt. Von den übrigen Arten steht die bisher nur aus Pfeiffer’s Diag- nose bekannte Hel. Parreyssi, deren Original- exemplare mir vorliegen und unter Fig. 1211 und 1212 abgebildet sind, der ächten Orsiniv sehr nahe und unterscheidet sich von ihr nur durch den engeren Nabel. Tiberis Diagnose der Hel. Martensiana lautet: „Cochlea anguste umbilicata, semiglobosa, solida, striato-rugosula, subgramulata, cormeo- caerulea vel dilute fulvida; spira sub- pyramidalis, vertice laevi, acutiusculo ; anfractus 6 convexi, lente accrescentes, sutura impressa divisi; ultimus latior, supra planulatus, basi subinflatus, antice vie descendens; umbilicus pervius, sub- perspectivus; apertura ovato-eirceularis; peristoma acutum, intus rufulo-labiatum, marginibus conniventibus, subexpansis, basali et columellari reflewis. — Diam. ma). 21, min. 17, alt. 12,5 Mm. — Helix Martensiana Tiberi Bull. mal, ital. II. 1869 p. 68 t. 3 fig. 3-5. — Kobelt Cat. p. 12. — Pfeiffer Mon. Hel. VII. 9». #09. — Helix lavata Tiberi in sched. Gehäuse eng bis mittelweit genabelt, halb- kugelig bis gedrückt, dickschalig, fest, doch durch- scheinend, rauh gestreift, zwischen den Streifen gehämmert, bläulich hornfarben oder verwaschen gelblichbraun, meist ohne helleren Kielstreifen ; Gewinde fast kegelförmig, der Apex spitz, glatt, dunkler gefärbt als der Rest. Die sechs gutge- wölbten Umgänge nehmen langsam zu und sind durch eine eingedrückte, linienförmige Naht ge- schieden; der letzte ist mehr verbreitert, oben etwas abgeflacht, unten leicht aufgeblasen, vornen leicht herabgebogen. (Tiberi sagt zwar antice vi descendens, doch ist das, wie schon aus dem ‚„marginibus conniventibus“ hervorgeht, nicht so wörtlich zu nehmen). Mündung schräg, fast diagonal, rundeiförmig; Mundsaum scharf, innen mit einer deutlichen weissen Lippe belegt, hinter derselben rothbräunlich im Gaumen angelaufen, die Mundränder genähert, der obere gerade, der äussere etwas ausgebreitet, der Spindelrand um- geschlagen und oben ausgebreitet. Der Nabel verengt sich am vorletzten Umgang zu einer engen Perforation, welche aber bis zur Spitze durchgeht. Aufenthalt: in Wäldern im höheren Theile der Abruzzen. Anmerkung. Der Tiberi'sche Name eollidirt eigentlich mit der älteren Helix (Planispira) Martensi Pfr., welcher 8 Jahre älter ist; Pfeiffer führt im siebenten Bande der Monographia Helicorum beide Namen nebeneinander auf und vorläufig kann man es angesichts der zweifellos bevorstehenden Zerspaltung der Gattung Helix, 22 Tafel CXXV. Fig. 1199. 1200. 1201 u. 1202. wohl dabei bewenden lassen. Anderen Falles würde ich vorschlagen, Tiberi's ursprünglichen Namen Hel. Tavata, den er ohne zwingenden Grund aufgegeben hat, wieder aufzunehmen. 3199. Helix Martensiana var.? Differt a typo testa depressiore umbilico latiore, anfractu ultimo inflato, apertura rotun- data, minus obliqua. Diam. maj. 21, min. 17, alt. 12 Mm. — Helix Orsinü Parreyss in sched., non Porro. Diese Form ist von Parreyss vielfach als Hel. Orsinii verschickt worden und auch ich hatte mich dadurch täuschen lassen, bis ich die ächte Orsinii erhielt, um so eher, als die Tiberv- sche Figur im Bull. Malacol. ital. 1869 nicht besonders deutlich ist und namentlich die cha- racteristische Färbung kaum andeutet. Den Na- men unter der Tafel bitte ich darum entsprechend zu corrigiren. — Unsere Form bildet vollständig ein Verbindungsglied zwischen Hel, galloprovin- cialis Dupuy und Martensiana; von ersterer unterscheidet sie sich durch die festere Schale, den weiteren Nabel und die Sculptur, welche wie bei Martensiana zwischen den Streifen ge- hämmert erscheint, von Martensiana durch ge- drücktere Form, weiteren, doch ebenfalls nach dem zweiten Umgang plötzlich verengten Nabel, hauptsächlich aber durch die gerundetere Mün- dung, welche viel weniger schräg zur Achse des Gehäuses steht, weil der Oberrand sich vor seiner Mündung kaum nach unten umbiegt. Doch scheint sie derselben näher zu stehen, als der gallopro- vincialis. Damit stimmt auch das Vaterland: Parreyss gibt zwar die Abruzzen an, ihre Hauptheimath scheint aber am Ostabhang derselben und na- mentlich um Ascoli-Piceno zu sein, von wo ich sie durch Prof. Mascarini in grosser Menge erhielt. 1200. Helix apennina Porro. Testa perforata, depresso-orbieularis, striato- rugulosa, inter striairregulariter malleata, corneo-lutescens, ad medium obsolete al- bifasciata ; spira convexiuseula, summo minuto, laevi. Anfractus 6 convezxius- euli, regulariter leniterque crescentes, sutura distineta disereti; ultimus trans- versim dilatatus, ad aperturam parum descendens. Apertura transverse ovata; peristoma simplex, acutum, tenwiter albo- labiatum, marginibus conniventibus, basalı reflexo, ad insertionem subexpanso. Diam. maj. 17, min. 14, alt. 9 Mm.; aperturae dimensiones 9 : 7,5 Mm. — Helix apennina Porro in coll. Rossm. — Ko- belt Cat. p. 12. Gehäuse durchbohrt, gedrückt, rauh gestreift und dazwischen gehämmert, wie die beiden vori- gen Arten, einfarbig gelblich oder bläulich mit einem undeutlichen hellen Kielstreifen ; Gewinde flach convex mit einem ganz kleinen, glatten, wenig vorspringenden Apex. Sechs Umgänge, langsam und regelmässig zunehmend, namentlich die späteren gut gewölbt, durch eine deutliche Naht geschieden, der letzte querverbreitert, von oben nach unten zusammengedrückt und an der Mündung nur wenig herabsteigend. Die Mün- dung ist quereiförmig, wenig schief, der Mund- rand einfach, scharf, innen mit einer weissen dünnen Lippe belegt, die Ränder leicht genähert, der obere einfach, scharf, der Basalrand leicht umgeschlagen und an der Insertion etwas aus- gebreitet. Die Perforation erscheint eigenthüm- lich verdrückt. Hel. apennina Porro, welche ich hier nach einem von Porro stammenden Exemplare der Ross- mässler’schen Sammlung beschreibe und abbilde, ist bis jetzt nicht anerkannt worden, namentlich Dank Parreyss, welcher allerhand andere Formen unter diesem Namen verschickt. L. Pfeiffer zieht sie zu cantiana, resp. galloprovincialis, von Martens und Tiberi erwähnen sie in ihren Arbeiten über die Abruzzenschnecken gar nicht; letzterer scheint sie nach Exemplaren, welche ich von Benoit erhielt, noch unter Hel. Orsinii als var. unicolor zu begreifen, womit ich mich nicht einverstanden erklären kann. Ich halte es fürs Beste, sie als eigene Art anzuerkennen, von galloprovincialis durch den zusammenge- drückten letzten Umgang, die viel kleinere, ovale Mündung und die festere Schale, von Orsinit durch die Färbung und die ganz andere Gestalt der Mündung genügend verschieden. Nur mit Martensiana könnte sie bei genügendem Material vielleicht vereinigt werden, doch ist sie vorläufig noch durch die viel gedrücktere Gestalt gut unterschieden. Aufenthalt: in den Abruzzen, aber auch in den griechischen Gebirgen und auf Euböa. Vgl. darüber bei Figur 1207 der folgenden Tafel. 1201. 1202. Helix Cantiana Mon- tagu. Ich bilde zwei Formen dieser Art hier ab, einmal, zur Vergleichung mit den beiden folgen- den, welche ich nach dem Gehäuse nicht zu trennen weiss, dann aber, weil ich ihre Vereini- gung mit Hel. cemenelea Risso resp. gallopro- vincialis Dupuy für ungerechtfertigt halte und darüber ein paar Bemerkungen zu machen habe. Tafel CXXV. Fig. 1203. 1204 u. 1205. 23 Der Typus der Art, unsere Figur 1201, nach einem Exemplare aus Kent, also vom Original- fundort — Figur 1202 ist nach einem belgischen Exemplare — hat so wenig Aehnlichkeit mit mit der südfranzösischen carthusiana Drap. nec Müller, welche wohl zweifellos mit galloprovin- cialis Dup. und cemenelea KRisso identisch ist, dass man kaum die Vereinigung begreift, wenn man beide Formen nebeneinander hat. Hier eine fast kegelförmige, eng durchbohrte Schnecke, die unserer deutschen Helix incarnata so nahe steht, dass eine Verwechslung mit derselben bei flüchtiger Betrachtung nicht ausgeschlossen ist, während man durchaus nicht begreift, wie Dra- parnaud sie mit carthusianella in Verbindung bringen konnte; — dort eine viel mehr gedrückte, in die Quere verbreiterte Form mit grosser, fast querovaler Mündung, starker weisser Lippe und fast ringsum umgeschlagenem Mundsaum, der bei Cantiana immer ganz einfach ist. So lange darum nicht anatomisch der Beweis für die Zu- sammengehörigkeit beider Arten erbracht wird, kann ich sie nicht für zusammengehörig aner- kennen, es scheint mir sogar fraglich, ob beide zu einer Untergattung gehören und nicht Can- tiana zu Monacha zu stellen ist. Dagegen . dürfte die Abgränzung von den beiden folgenden Arten testaceologisch unmöglich sein und sind dieselben wohl nur aufgestellt worden, weil die Autoren an die bisher nur aus Südengland und Belgien bekannte Art nicht dachten. Helix Cantiana schliesst sich demnach in ihrer Verbreitung an pisana und variabilis an und folgt den Meeresküsten bis zum Beginn der stärkeren Winterfröste; sie übertrifft die beiden anderen Arten dadurch, dass sie bis auf deutsches Gebiet gelangt; Herr Lehrer Kohlmann hat sie im Jahdegebiet entdeckt. — 1203. Helix Anconae Issel. „Testa anguste perforata, subglobosa, tenuis, fragüis, pellueida, cormeo-lutescens, pau- lulum nitida, saepe albo-unifasciata, ir- regulariter oblique striatula; spira con- vexa, obtusa; apice laevigato, fulvo; an- fractibus 5—6 convexiusculis, regulariter accrescentibus, sutura wvalde impressa separatis; ultimo dilatato, magno, rotun- dato, ad aperturam paululum descendente; apertura obliqua, lunato-rotundata ; pe- ristomate acuto, vix reflexo, pallide ru- bello vel fulvo, intus labiato; margine columellari regulariter arcuato, reflexo ac fere parvulam perforationem obtegente.“ — (Issel). Diam. maj. 12—14, min, 10—12, alt.8'/—10Mm. Helix Anconae Issel Append. Catal. Pisa 1872 p». 8. — Pfeiffer Mon. Hel. VII p. 116. Issel hat diese in Toscana weit verbreitete Form ursprünglich für Hel. Olivieri Fer. ge- nommen, dann als eigene Art beschrieben. Eine grössere Reihe von Originalexemplaren, welche ich der Marchesa Paulucci verdanke, ergeben mir ausser etwas hellerer Färbung durchaus keinen haltbaren Unterschied von der typischen Cantiana, so dass ich sie unbedenklich als Lo- calvarietät mit ihr vereinige, — 1204. Helix frequens Mousson. „Testa depresso-convexa, anguste perforata, so- lidiuseula, striata, subpellueida, saturate cornea, nitida. Spira vie obtusata, re- gularis. Anfractüs 6 regulares, convexius- euli, ultimus vıx descendens, rotundatus, unieolor. Apertura rotundato-lunaris, interdum oblique latior, intus pallide cor- nea. Peristoma rectum albolabiatum, margine columellari subito breviter re- flexo, perforationem semitegente.“‘(Mouss ) Diam. maj. 7, min. 6 Mm. (?) Helix frequens Mousson Coq. Schläfli p. 254. — Pfeiffer Monogr. Helic. V ». 198. — Kobelt Cat. p. 12. — Von der Marchesa Paulucei erhielt ich eine Serie dieser Art, aus welcher das abgebildete stammt, mit der Angabe, dass Mousson sie selbst als seine frequens bestimmt habe. Die Diagnose sowohl, wie die von Mousson gemachten Be- merkungen über die Verwandtschaft mit Hel. tecta Friv. stimmt auch vollständig zu denselben, aber dann muss bei der Grössenangabe ein Irr- thum unterlaufen sein, denn meine Exemplare haben im grossen Durchmesser 16, im kleinen 14 Mm. bei 11,5 Mm. Höhe. Diese Exemplare sind aber dann von Hel. Cantiana nur wenig abweichend; Mousson selbst sagt ja, dass seine Art mit einer Schnecke aus dem Apennin nahezu identisch sei, welche Strobel zu Cantiana ziehe, es ist das wohl unsere Anconae; den einzigen Unterschied finde ich darin, dass die Perforation enger, die ganze Schnecke etwas massiver, die Mündung stärker ausgeschnitten ist; sie kann also mindestens als eine gute Localvarietät gelten. Hel. frequens ist nach Mousson über die ganze Balkanhalbinsel und Kleinasien bis nach dem Kaukasus verbreitet. 1205. Helix Pirajnea Benoit. Testa perforata, subglobosa, tenuis, nitens, sub- pellueida, ruguloso-striatula, ad suturam leviter corrugata, unicolor corneo-flaves- cens vel rufo-carnea; apex minimus, laevis, albidus; anfractus 6, sutura pro- funda disereti, primi lente, sequentes celeriter accrescentes, ultimus subinflatus, ad aperturam leviter descendens. Aper- tura rotundato-ovata, parum lunata, vix obliqua ; peristoma tenue, acutum, rectum, intus albolabiatum,, marginibus distan- tibus, supero et externo rectis, columel- lari reflewiusculo, sed perforationem haud obtegente. maj. 17—18, min. 15—16, alt. 12—14 Mm. — Carthusiana Pirajno Cat. Madonie p. 15 fide Benoit. Pirajnea Benoit Illustr. Sie. p. 176 t. 3 fig. 21. — Pfeiffer Mon. Helic. V.p. 480. — Kobelt Cat. p. 11. — Jahrb. II. 1875 p. 11. — Gehäuse offen und durchgehend durchbohrt, ziemlich kugelig, dünnschalig, durchscheinend, seidenglänzend, runzelstreifig, namentlich auf der Oberseite längs der Naht förmlich gerunzelt, einfarbig hellhornfarben bis fleischroth, ohne weissen Kielstreifen; der Apex sehr klein, glatt, weisslich, etwas vorspringend; die Naht tief. Die Diam. Helix Helix Tafel OXXV u. CXXVI. | Fig. 1206 u. 1207. sechs gut gewölbten Umgänge nehmen anfangs langsam, dann rascher zu, der letzte erscheint aufgetrieben und steigt an der Mündung rasch etwas herab. Die Mündung ist weit, gerundet, wenig ausgeschnitten, wenig schief, Mundsaum gerade, dünn, einfach, innen ziemlich weit hinten mit einer weissen Lippe belegt, die Randinser- tionen einander nicht genähert, der Ober- und Aussenrand einfach, der Spindelrand umgeschla- gen, doch ohne die Perforation zu decken. Thier nach Benoit gelblich, der Mantel mit schwarzen Fleckchen, welche indess nicht durch das Gehäuse durchscheinen. Aufenthalt: in Sieilien, namentlich in den Madonien längs der Nordküste. Diese Art steht der Gruppe der Cantiana sehr nahe, scheint sich aber doch von allen Arten trennen zu lassen; in der Färbung nähert sie sich der consona, hat aber immer eine offene Perforation, welche durch den tutenförmig um- geschlagenen Spindelrand nicht verdeckt wird. Die von Benoit erwähnte Aehnlichkeit mit Hel. incarnata ist nur eine oberflächliche, da schon der gerundete Basalrand zur Unterscheidung genügt. are 1206. Helix dirphica Blanc. „Lesta aperte perforata, conoideo-globosa, subir- regulariter striata et passim malleato- cicatricosa, nitida, pallide lutescens, re- gione suturali et fascia peripherica al- bidis, strigis nonullis variciformibus luteo- albis ornata, spira breviter conoidea, apice rufo-fusca; anfr. 5a, convexius- culi, ultimus antice valde descendens, basi planulatus; apertura diagonalis, lunato-rotundata ; peristoma rectum, ob- tusum, intus valide albolabiatum, margine externo et basali arcuatis, columellari triangulatim reflexo.“ (von Martens). — maj. 17,5, min. 14,5, alt. 12 Mm.; apert. lat. 9, alt. 8 Mm. — Dirphica Blanc mss.; — von Martens Jahrb. Mal. Ges. III. 1876 p. 339 t. 12 I Gehäuse offen durchbohrt, kugelig kegelförmig, ziemlich unregelmässig gestreift und hier und da narbig geritzt oder gehämmert, ziemlich glänzend, blass horngelb mit weissem Kielstreifen und einer weisslichen Binde längs der Naht, Diam. Helix OXXVI. meistens mit einigen als gelbe Striemen durch- scheinenden alten Lippen gezeichnet; Gewinde kurz kegelförmig, mit kleinem rothbraunem Apex. Fünf und ein halber Umgang, gut gewölbt, der letzte an der Mündung stark herabsteigend und an der Basis etwas abgeplattet. Mündung dia- gonal, gerundet mondförmig, wenig ausgeschnitten ; Mundsaum gerade, ziemlich stark, innen mit einer starken weissen Lippe belegt, Aussenrand und Basalrand regelmässig gebogen, der Spindel- rand dreieckig verbreitert, doch die Perforation nicht verdeckend. Aufenthalt: auf Euböa, von blanc auf dem Monte Delphi, dem Dirphe der Alten, ge- sammelt. Ich kann diese Form nicht für eine gute Art halten; sie scheint mir nach dem mir vor- liegenden Originalexemplar mit frequens Mousson und Anconae Issel in der Reihe der Localvarie- täten der Hel, Cantiana aufgenommen werden zu müssen. — 1207. Helix apennina var. euböica. Es ist die schon oben erwähnte Schnecke aus Euböa, welche ich von der mittelitalienischen Tatel OR VI ERie, 1208.:1209u.1210. 25 apennina nicht zu trennen weiss. Wahrschein- Gehäuse kegelig-kugelig, dünnschalig, schräg lich ist die Art durch die Gebirge im Süden der Balkanhalbinsel weit verbreitet. Der Fundort ist sicher, da ich sie durch Heldreich erhalten habe und dieser sie selbst auf Euböa gesammelt hat. Sie verbindet die Form unserer Fig. 1200 mit dem weiteren Nabel der Martensiana Fig. 1198, — 1208. Helix berytensis Ferussac. Testa umbilicata, depresso-globosa, tenuis, sub- pelluerda, , luteo-fulvicans, minutissime granulata; anfractus 5'/e plamiusculi, ultimus magnus, obsolete angulatus; um- bilieus angustus; apertura lunato-rotun- data; peristoma simplex intus labiatum, margine columellari reflexo, basali et dextro viw ewpansis. — L. Pfr. — Diam. maj. 16, min. 14,5, alt. 12 Mm. — Helix berytensis Ferussac Prodr. p. 43 No. 260. — Pfeiffer Mon. Helic. I. p. 138. — Mart. Ch. II. t. 17 fig. 11. 12. — Bour- guignat Cat. Sauley p. 23. — Mousson Coq. Bell. p. 42 (359) Cog. Roth p. 9. — Albers — von Mart. p. 105. — Ko- belt Cat. p. 11. — Martens Vorderas. 2. 8. — Gehäuse genabelt, gedrückt kugelig, dünn- schalig, ziemlich durchscheinend, gelbbräunlich, unter der Loupe sehr fein gekörnelt. Fünf und ein halber Umgang, ziemlich flach, regelmässig zunehmend, der letzte verbreitert, etwas "aufge- blasen und ganz stumpfkantig.. Nabel eng. Mündung gerundet mondförmig, Mundsaum ein- fach, innen mit einer weissen Lippe belegt, am Spindelrand umgeschlagen, Basalrand und Aussen- rand kaum ausgebreitet. Aufenthalt: in Vorderasien, Syrien, Paläs- tina bis nach dem Caucasus hin. — Eine schär- fer gekörnelte Form ist Helix granulata Roth. 1209. Helix Schuberti Roth. „Lesta globosa, ventricosa, perforata (vel an- guste umbilicata), foramine leviter ob- tecto et rimam aequante, tenuis, rufescens, minutissime longitudinaliter striata ; an- fractus 6 planiusculi; apertura lunata ; peristoma reflexum, albolabiatum, margi- nibus approximatis.“ (Koth). Diam. maj. 17—18,5, min. 14—16, alt. 12—14 Mm. — Helix Schuberti Roth Diss. p. 15 t. 1 fig. 1. 2. — Pfeiffer Mon. I. p. 137. — IV. p. 252. — Albers — von Martens p. 105. — Mousson Cog. Schl. II. p. 49. — Kobelt Cat. p. 11. — Rossmässler’s Iconographie V. gestreift, glänzend, ziemlich durchsichtig, gelblich hornfarben, Gewinde kegelförmig, ziemlich spitz zulaufend, mit fast gradlinigen Contouren; sechs ziemlich flache Umgänge, der letzte etwas auf- geblasen und an der Peripherie undeutlich kantig, an der Mündung ziemlich stark herabgebogen. Mündung ziemlich gross, schräg, gerundet, der Mundsaum innen mit einer starken weissen Lippe belegt, allenthalben ziemlich gleichmässig ausgebreitet und umgeschlagen, die Randinser- tionen genähert und durch einen dünnen Callus verbunden, der Spindelrand über die Perforation verbreitert. Ich besitze von dieser Art leider nur das abgebildete Exemplar, welches bis auf den etwas weiteren Nabel sehr gut mit der Diagnose stimmt, und kann somit nichts Neues über die Art sagen. Von der vorigen unterscheidet sie sich schon durch den umgeschlagenen Mundsaum. Aufenthalt: in Vorderasien. — Cacamo, (Roth). 1210. Helix Orsinii var. Majellae. Schon oben habe ich erwähnt, dass ich durch Parreyss irre geführt, diese Art falsch aufge- fasst habe, und nur desshalb eigentlich habe ich dieser Form, welche sich von der Hauptform fast nur durch weiteren Nabel unterscheidet, einen neuen Namen gegeben. Um weitere Confusion zu vermeiden, .gebe ich hier die Diagnose der typischen Hel. Orsinit: Testa aperte umbilicata, orbiculato - depressa, solida, parum nitens, irregulariter striata et inter stria malleata, alba, fasciis duabus fulvis, supera angustiore, infera« usque ad umbilicum diluta, ornata; spira parum elata, vertice minuto, acuto, laevi; an- fractus 6'/e planiusculi, leniter acceres- centes, ultimus rotundatus, subeylindrieus, ad aperturam descendens. Apertura ovato-rotundata, obliqua ; peristoma acu- tum, intus subremote albolabiatum, mar- ginibus approximatis, supero recto, basal et columellari reflexis. — Diam. ma). 20, min. 17, alt. 11 Mm. — Die var. Majellae ist kleiner, nur 15 Mm. im Durchmesser bei 9 Mm. Höhe, dabei aber relativ weiter genabelt, die Umgänge stielrund. Die Färbung anbelangend, so glaube ich ist meine Auffassung, helle Grundfärbung mit zwei breiten gelbbraunen Binden, naturgemässer als die sonderbarerweise von allen anderen Beschrei- bern beliebte, dunkle Grundfarbe, mit einer weissen Nahtbinde und einer ebensolchen Kiel- binde. Im Habitus hat Hel. Orsinii eine merk- Bi 26 Tafel CXXVI Fig. 1211. 1212. 1213 u, 1214. würdige Aehnlichkeit mit ericetorum. Ich werde die Art später noch einmal gründlicher be- sprechen. 1211. 1212. Helix Parreyssi Pfeiffer. Testa anguste umbilicata vel perforata, conoideo- semiglobosa, solidula, gramulato-striata, alba, fasciis duabus rufo-corneis latis, infera latiore usque ad umbilicum diluta, ornata; spira conoidea, vertice subtili, obtusulo; anfr. 5'/a convexi, lente acceres- centes, ultimus rotundatus, antice breviter descendens, basi distinctius gramulatus ; umbilicus pervius !/s diametri aequans vel in perforationem constrietus. Aper- tura diagonalis, rotundato-lumaris ; peri- stoma expansiusculum, intus albolabiatum, marginibus conniventibus, dextro arcuato, basali substrieto, calloso. — Diam. ma). 10—15, min. 9—12, alt. 9—10 Mm. Helie Parreyssi Pfeiffer Zeitschr. f. Malak. 158553 p. 146. — Mon. Helic. IV. p. 173. — Albers — von Martens p. 103. — Kobelt Cat. p. 12. Heli modesta Parr. in sched., nee Fer. — Von dieser halbverschollenen Art liegen mir die beiden Originalexemplare aus der Rossmäss- ler’schen Sammlung vor, welche auch der Pfeiffer’- schen Beschreibung zu Grunde liegen, und ausser- dem zwei um die Hälfte grössere, aber sonst in allen Punkten gleiche, welche .ich abgebildet habe. Alle vier stehen aber dem Formenkreis der Hel. Orsinii ausserordentlich nahe und unter- scheiden sich von ihr eigentlich nur durch den engeren Nabel, der mitunter bis zu einer blosen Perforation zusammenschrumpft; namentlich ist die characteristische Färbung, die beiden breiten Binden, welche nur eine schmale weisse Binde unter der Naht und eine gleiche Gürtelbinde übrig lassen, fast dieselbe. Ich möchte darum Hel. Parreyssi nur für eine Localvarietät von Orsinii ansehen; die zahnartige Verdickung, welche Pfeiffer in seiner Öriginaldiagnose an- führt, ist nur eine individuelle Abnormität. Tiberi führt unsere Art als ihm unbekannt auf, hat sie aber offenbar als enger genabelte Varietät der Orsinü,. Aufenthalt: in den Abruzzen. 1213. Helix nicosiana Mousson. „Testa wumbilicata, globoso -depressa, tenuis, opaca, rufescens, pallide wunifasciata, striata, granulis separatis sed confertis irregulariter et oblique sertis ornata; anfr, 5'/e, supra planiusculi, regulariter accerescentes, summo acutiusculo ; ultimus vie subangulatus, antice deflexus; um- bilieus modicus, pervius ; apertura trans- verse lunato-elliptica marginibus subap- proximatis; peristoma simplex, intus tenue-labiatum, extus expansiusculum, pallidum, margine columellari late reflexo, ad umbilicum protracto.“ — (Mousson). Diam. ma). 12, min. 10, alt. 7 Mm.; apert. 6 Mn. alta, 8 lata. — Helix nicosiana Mousson Cogq. Bellardi (p. 375) ». 28 1. 1 fig. 2. — Pfeiffer Mon. Helıc. IV. p. 273. — Albers — von Martens Helic. p. 105. — Kobelt Cat. p. 11. — Gehäuse genabelt, gedrückt kugelig, dünn- schalig, röthlich, mit einem mehr oder weniger deutlichen blassen Band, gestreift und unter der Loupe mit feinen, dicht stehenden, doch nicht zusammenfliessenden Körnchen bedeckt, welche in unregelmässige, schräge Reihen angeordnet sind. Fünf und ein halber Umgang, die oberen wenig gewölbt, regelmässig zunehmend, der letzte ganz unbedeutend genabelt und vornen herab- gebogen. Nabel ziemlich eng, doch durchgehend. Mündung quereirund, die Ränder etwas genähert; Mundsaum einfach, innen mit einer dünnen Lippe belegt, aussen ausgebreitet, heller, Spindel- rand breit umgeschlagen und über den Nabel vorgezogen. Aufenthalt: auf Cypern (Mousson). 1214. Helix nummus Ehrenberg. Testa perforata velsubimperforata, depressissima, subdiscordea, aeute carinata, tenuiuscula, subpellueida, confertim rugoso-striata, su- perne albido et fusco variegata, basi subunicolor fuscescens; spira vix ele- vata; anfractus 5'e plant, acute carinati, ultimus basi via ventricosior, ad aper- turam non descendens ; apertura depressa, angulato-lunarıs; peristoma tenue, mar- ginibus subparallelis, supero recto, ba- sali breviter reflexo, columellari vie di- latato, reflexo, appresso. Diam. maj. 18, min. 15'/2, alt. 7 Mm. Carocolla nummus Ehrenberg Symb. plıys. Moll. Helix nummus Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 209, — Mart. Oh. II. t. 152 fig. 13—20. — Reeve t. 145 No. 935. — Schmidt Styl- omm. 2. 33 1. 7 fig. 50. — Albers — von Martens II. p. 105. — Kobelt Cat. p. 12. — Bourg. Moll. nouv. lit. p. 312 1. 42 fig. 13. Helix Hedenborgi Pfeifer Mon I. p. 215. — Proc, zool. Soc. 1845. p. 132. — Tafel OXXVL Helix oxygyra Boissier mss. — Charpentier*) Zeitschr, f. Mal. 1847 p. 131. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 444. — Gehäuse mehr oder minder eng durchbohrt, mitunter fast entnabelt, sehr niedergedrückt, fast scheibenförmig, scharf gekielt, dünnschalig, ziem- lich durchscheinend, rauh und dicht gestreift, obenher weiss und hornbraun gescheckt, meistens in der Weise, dass die Rippen hell, die Zwischen- räume dunkel sind, untenher mehr einfarbig hornfarben. Gewinde kaum erhaben, die Um- gänge flach, scharf gekielt, obenher in eine Ebene zusammengefügt, nicht vorspringend, der letzte nach unten nur wenig bauchig, an der Mündung nicht herabsteigend.. Die Mündung ist sehr zusammengedrückt, aussen spitzwinklig, der Mundsaum dünn, scharf, die Ränder nahezu gleichlaufend, der obere gerade, der Basalrand wenig umgeschlagen, der Spindelrand schwach verbreitert, umgeschlagen und angedrückt. Die Anatomie des Thieres kennen wir durch Ad. Schmidt; sie beweist, dass die natürliche Stellung unmittelbar neben den Frutieieolen ist; von Martens hat sie bereits zu diesen gestellt und ich habe für sie und ihre nächsten Ver- wandten in meinem Catalog die Untergattung Nummulina vorgeschlagen. Aufenthalt: in Syrien, namentlich im Ge- biete zwischen Libanon und Meer. — Beirut und Nalır el Kelb (Ehrbg.) — In Palästina scheint sie durch Hel. genezarethana Mousson ersetzt, welche ich nicht ohne Weiteres für ihre! Varietät halten möchte. Anmerkung. Bourguignat bemerkt in den Moll. now. lit. ete. p. 312, dass Pfeiffer mit Unrecht sein Hedenborgi mit nummus vereinige, da er aber beide nicht untereinander vergleicht, kann ich nicht recht einsehen, wodurch er sie unterscheiden will. 1215. Helix spiroxzia Bourguignat. Testa imperforata vel subperforata, utringue convexa, acute carinata, (carina subal- bida, rugosa, sicut crenulata, supra com- pressa, suturam sequens), uniformiter cornea, non nitens, subpellueida, supra infraque sordide striata, ac, sub lente, epidermide in lineolis subpilosis, spirali- bus, elegantissime eircumeincta ; spira convexa, apice prominulo, obtuso, nitido laevigato; anfr. 6 plani, ultimus penul- *) T. anguste umbilicata, lenticulari-depressa, pallide cornea, efasciata, supra subtusque eleganter albocostulata, tenuis, nitidula; anfr. 52 plani, contabulati, anrgute cari- natiz; carina alba, ab infra compressa; peristoma acutum, margine superiore resto, inferiore reflexiusculo, intus vix labiato. — Diam ma). 17, alt. 5/2 Mm. (Charp.). Fig. 1215 u. 1216. 27 timusque leviter convexi, regulariter ae sat celeriter crescentes, sutura lineari separati; ultimus vie major, acute cari- natus, supra leviter convexiusculus, infra exacte subturgido-convexus, ad aperturam subito breviterque deflexus. Apertura obliqua, lunata, angulato-semiovata ; pe- ristoma tenue, rectum, acutum, intus al- bolabiatum, margine columellari arcuato- convexo, subreflexiuseulo, ad insertionem dilatato, appresso. Diam. maj. 14, min. 12,5, alt. 9 Mm. — Helix spiroxia Bourguignat Moll. now. lit. p. 310 t. 42 fig. 4—6. — Kobelt Cat p. 12. — Pfeifer Mon. Hel. VII. p. 577. — Gehäuse undurchbohrt oder ganz eng durch- bohrt, gedrückt, aber oben und unten gewölbt, scharf gekielt, der Kiel weisslich, rauh, fast cre- nulirt, von obenher zusammengedrückt und auch auf dem Gewinde längs der Naht erkennbar, einfarbig hornfarben, ohne die weisse Zeichnung der vorigen, kaum glänzend, wenig durchschei- nend, grob gestreift, doch nicht regelmässig, wie nummus, an frischen Exemplaren mit einer feinen Epidermis überzogen, welche unter einer starken Loupe feine schuppige Spirallinien zeigt. Gewinde gewölbt, der glatte, glänzende Apex ein wenig vorspringend; von den sechs Umgängen sind die oberen ziemlich flach, die beiden letzten obenher mehr oder weniger gewölbt, rasch aber sehr regelmässig zunehmend; der letzte ist nach unten aufgeblasen und steigt an der Mündung plötzlich, doch nur wenig herab; Naht linear. Die Mün- dung ist schräg, aussen spitzwinklig; Mundsaum dünn, scharf, einfach, innen mit starker weisser Lippe belegt; der Spindelrand ist nach unten stark convex, oben leicht umgeschlagen, an der Insertion verbreitert und über die Perforation fest angedrückt. Ich habe nur ein der Normalsammlung an- gehöriges Exemplar dieser Art gesehen, das bis auf die abgeriebene Epidermis ganz mit Bour- guignat’s Beschreibung und Abbildung stimmt und mir an der Selbständigkeit der Art keinen Zweifel lässt; es stammt, wie die typischen Exem- plare, von Alexandrette in Syrien. Von der vorigen unterscheidet sie schon die ganz andere Textur des Gehäuses, dann das höhere Gewinde und der ganz andere Kiel; dagegen könnte genezarethana Mousson ganz gut eine grössere Localform sein, welche dann als Typus angesehen werden müsste. — 1216. Helix Eichwaldi Pfeiffer. Testa late et pervie umbilicata, depressa, ru- guloso-striata, nitida, lactea, punctis et 4* 28 Tafel CXXVL Fig. 1217. strigis corneis adspersa, fusco bizonata; spira parum elata, summo minuto, ob- tuso; sutura subimpressa. Anfractus 5a —6 vie converiusculi, regulariter acerescentes, ultimus aperturam versus interdum dilatatus et antice deflexus; apertura perobliqua, eircularis vel ovato- eircularıs, parum lunata; peristoma ex- pansum, intus remote et prominenter al- bolabiatum, marginibus valde conniven- tibus, interdum callo tenwi junctis, basali ad insertionem expanso. — Diam. maj. 17, min. 14 Mm.; apertura 8 Mm. longa, 6 lata. — Helix Eichwaldi Pfeiffer Symb. III p. 77. — Mon. Helic. I p. 361. Mart. Ch. II. t. 17 fig. 20—22. — Mousson Coq. Schl. I p. 317. — Albers — von Martens p. 123. — Kobelt Cat. p. 13. — Martens Vorderas. Conch. p. 9. — Gehäuse weit und durchgehend, fast perspec- tivisch genabelt, niedergedrückt, rauh gestreift, glänzend, milchweiss, mit hornfarbenen Punkten und Radialstriemen, und zwei hornbraunen, durch- scheinenden Binden zu beiden Seiten der Mittel- linie, von denen der obere auch auf den früheren Umgängen sichtbar bleibt. Gewinde beinah flach mit kleinem, flachem, hornigem Apex, und wenig eingedrückter Naht. Sechs regelmässig zuneh- mende Umgänge; erst der letzte ist nach der Mündung hin in die Quere verbreitert und plötz- lich nach unten gebeugt. Mündung quereirund, nur sehr wenig ausgeschnitten, sehr schräg; Mundsaum ausgebreitet, so dass die Mündung gewissermassen trichterförmig erscheint; er ist innen mit einer weit zurückliegenden, auffallend hohen, aber schmalen weissen Lippe belegt, welche in gleicher Stärke ringsum läuft und sich nur an der oberen Insertion zu einer Art Knöt- chen verbreitert; die Randinsertionen sind einan- der sehr genähert, mitunter noch durch einen Callus verbunden, der Spindelrand am Ansatz verbreitert. Diese Art ist ziemlich constant in der Form; die starke Lippe und der weite Nabel trennen sie von den Wandelformen der Helix pratensis Pfeiffer, auch in den Varietäten, wo die Ver- breiterung des letzten Umganges nicht so in die Augen fällt und die Mündung fast kreisförmig er- scheint, wie es Pfei/fer’s Originaldiagnose verlangt. Aufenthalt: im Caucasus, ziemlich ver- breitet. 1217. Helix Daghestana Parreyss. Testa late umbilicata, depressa, ruguloso-striata, nitida, cornea, radiatim albostrigata et fascia alba mediana ceingulata; spira planiuscula, sutura lineari, summo. mi- nuto, obtuso. Anfractus 6 requlariter accrescentes, parum convesxiusculi, ultimus ad aperturam deflexus. Apertuwra obli- qua, fere eircularis, parum lunata; pe- ristoma acutum, leviter expansum, albo- labiatum, marginibus valde approximatis, basali ad insertionem vix dilatato. — Diam. maj. 16, min. 13, alt. 9 Mm.; apertura 7 Mm. longa et lata. Helix Daghestana Parreyss in sched. — Diese, meines Wissens noch nirgends be- schriebene Form, welche Parreyss schon lange unter obigem Namen verschickt, nähert sich der vorigen sehr und ist wahrscheinlich nur eine Localform derselben, bei welcher die hornbraunen Striemen und Punkte das Uebergewicht über die weisse Grundfarbe erlangt haben. Das Gehäuse erscheint hornfarben mit weissen Radialstriemen und einem weissen Kielstreifen; die beiden Bän- der der Normalform sind in der hornbraunen Grundfarbe verschwunden; meistens leuchten einige alte Lippen als gelbe Radialstriemen durch. Freilich finden sich auch noch einige andere Unterschiede zwischen beiden Arten; Daghestana ist etwas enger genabelt, die Mün- dung ist rein kreisrund und die Lippe liegt näher am Rande und ist weniger hoch, als bei Eichwaldi; der Mundrand ist weniger ausge- breitet und dadurch erscheint die Mündung we- niger trichterförmig. Doch habe ich Exemplare von Eichwaldi gesehen, bei denen auf den oberen Umgängen die hornbraunen Striemen über die weisse Farbe überwogen, und Pfeiffer verlangt ja eine kreisrunde Mündung für seinen Typus; die Existenz von Zwischenformen ist also mindestens sehr wahrscheinlich. Aufenthalt: in der Landschaft Daghestan im Caucasus (Parreyss). — Tafel CXXVII. Fig. 1218. 1219. 1220—22 u, 1223. 29 Rate] 1218. 1219. Helix Appeliana Mous- son? „esta aperte umbilicata, orbieulato-subdepressa, fortiter et irregulariter erispato - striata, granulis saepe elongatis intermixtis, sine nitore, pallide cornea, zona dorsali palli- diore, diluta. Spira depresso-convexa, summo vie prominulo;. sutura modice impressa, subirregulari. Anfractus 6 modice accrescentes, planiusculi ; ultimus parum descendens, ad lineam dorsalem convexior, ad basın convexus. Apertura obliqua (30° cum axi), lunato-cireularis. Peristoma acutum, expansiusculum, intus late sed leviter labiatum, marginibus in !/s peripheria approximatis, subconver- gentibus, aeque incurvatis, columellari parum protracto et ewpanso.“ — Diam. ma). 17—19, min. 15—17, alt. 12 Mm. Helis (Campylaea) Appeliana Mousson Journ. Oonch. XXIV. 1876 p. 32 t. 2 fig. 3. Die beiden hier abgebildeten Exemplare liegen schon geraume Zeit in meiner Sammlung, ohne dass ich sie hätte unterbringen können; auch jetzt noch bin ich nicht ganz sicher, ob meine Identification richtig ist, da bei aller sonstigen Uebereinstimmung in Gestalt und Sceulptur meine Exemplare enger genabelt sind, als die Diagnose erfordert und eine scharfe weisse Lippe haben. — Das Gehäuse ist eng genabelt, gedrückt kreis- förmig, stark und unregelmässig gestreift und zwischen den Streifen etwas gekörnelt, wenig glänzend, blass hornfarben mit einem blassen, verwaschenen Kielstreifen, bei Fig. 1219 mit einem schmalen rothbraunen Band. Die oberen Umgänge sind ziemlich flach, der letzte, nach aussen und unten stärker gewölbt, steigt an der Mündung nur ganz wenig herab. Die Mündung ist weit gerundet, ziemlich schräg, Mundsaum scharf, ausgebreitet, innen mit einer starken, bei meinen Exemplaren scharfen weissen Lippe belegt, der Basalrand etwas umgeschlagen, die Randinsertionen genähert. Aufenthalt: im Caucasus, nach Appelius bei Kislovodsk. — 1220—22. Helix Ravergii Krynicki. Testa umbilicata, globosa vel globoso- depressa, tenwis, subtiliter regulariterque striata, sub lente gramulata, lineolis brevibus im- pressis signata, corneo-albida, pellueida, fascia peripherica opaca albida, altera OXXVU. minus distineta interdum infra suturam ornata Anfractus 6 convesiusculi, re- gulariter accrescentes, ultimus antice sub- deflexus, basi bene rotundatus; apertura lunato-rotundata, parum obliqua; peris- toma acutum, excpansum, intus acute al- bolabiatum, marginibus subeonniventibus, ecolumellari dilatato, umbilicum angustum, pervium semitegente. Diam. maj. 18,5, min. 16, alt. 13 Mm. — Helix limbata Krynicki Bull. Mose. VIp. 431, nec Drap. Helix Ravergtii Krynicki Bull. Mosc. IX p. 182. Helix Rawergiensiensis Ferussac Bull. 2001, 1835, p. 21. — Pfeiffer Mon. Helic. I p. 138, -- Mart. Ch. II t. 65 fig. 1. 2. — Reeve Conch. icon. t. 145 No. 934. — Albers — von Martens p. 105. — Kobelt Cat. p. 15. — Mousson Coq. Schl. IT. p. 312, — Martens Vorderas. p. 8. — Helix caucasica Pfeiffer Proc. zool. Soc. 1845 p. 131. — Gehäuse enggenabelt, kugelig oder gedrückt- kugelig, dünnschalig, fein und ziemlich regel- mässig gestreift, unter der Loupe etwas gekörnelt und mit feinen, eingedrückten, kurzen Linien gezeichnet, durchscheinend hornfarben mit einem undurchsichtigen weissen Mittelband und einer schwächeren weissen Binde unter der Naht. Die sechs Umgänge sind gut gewölbt, regelmässig zunehmend, der letzte an der Basis gerundet und vornen etwas herabgebogen. Die Mündung ist weit gerundet, nicht sehr schief, der Mund- saum scharf, innen mit einer scharfen weissen Lippe belegt, ausgebreitet, die Ränder einander etwas genähert, der Spindelrand verbreitert und ziemlich die Hälfte des ganzen Nabels bedeckend. Diese Art ähnelt von allen Frutico-Campyläen am meisten den ächten Fruticicolen und wird da- rum von Albers — von Martens zu dieser Gruppe gerechnet. Mitunter sind auch die Streifen un- durchsichtig. Die Gestalt wechselt zwischen den Extremen von 1220 und 1222, sonst scheint die Form wenig zu variiren, besonders wenn man, wie Mousson in neuer Zeit thut, die Folgende als eigene Art ansieht. Aufenthalt: im Caucasus, auf dem Nord- wie auf dem Südabhang ziemlich verbreitet, nach Eichwald in Wäldern. 1223. Helix transcaucasica Bayer. Differt a praecedente testa minore, depressiore, minus striata, umbilico angustiore, supra 30 Tafel CXXV1I. Fig. 1224 u. 1225. cornea, ad basin subcornea. — Diam. ad 15, alt. ad 12 Mm. — Helix transcaucasica ‚Bayer mss, — Mousson Cogq. Schläfli in Journ. Conch. XAXIV. 1876 np. 31, Helix Ravergiensis var. transcaucasia Mousson Coqg. Schläfi II. p. 312 (Sep. p. 40). Martens Vorderas. t. 1. fig. 1. 2. Mousson hat in seiner neuesten Bearbeitung der caucasischen Conchylien diese Form, in wel- cher er bis dahin die extremste Form der Raver- giensis sah, als gute Art anerkannt, und nach meinem Materiale kann ich mich ihm darin nur anschliessen. Helix transcaucasica erreicht nie- mals die Dimensionen der Ravergiensis, sie ist dünnschaliger, feiner gestreift, durchsichtig, über- all, oder doch mindestens über dem scharf be- gränzten weissen Kielbande hornfarben mit Aus- nahme einer kleinen verwaschenen Andeutung unter der Naht. Der Nabel ist eine blosse Per- foration und halb von dem Spindelrand verdeckt; die weisse Lippe ist an meinem Exemplare sehr stark und auffallend, sie scheint aussen durch. Wie Mousson ganz richtig bemerkt, gleichen Exemplare, wie das abgebildete, ganz einer kleinen Frutieicole. Aufenthalt an der Südseite des Caucasus: Rescht am Südende des kaspischen Meeres; Tiflis; Koutais an der Grenze zwischen Georgien und Mingrelien. 1224. Helix, pratensis Pfeiffer. „Testa umbilicata, orbiculato-convexa, ruguloso- striata, albida, fasciis 2 castaneis cincta; spira subelevata; anfractus 6 comvexius- ceuli, ultimus amtice vie descendens ; um- bilieus mediocris, pervius; apertura ro- rundato-lunaris; peristoma expansum, intus remote albolabiatum, marginibus conniventibus, columellari subdilatato, patente.“ Diam. maj. 17, min. 14, alt, 9'/a Mm.“ (Pfr.) Helix pratensis Pfeiffer Proc. zool. Soc. 1545 p. 132. — Mart. Ch. II t. 17, fig. 17— 19. — Mon. Helie. I p. 361. — Mousson Coq. Schläfli p. 313 (Separatabz. p. 41). Helix Bayeri Parreyss in sched. — Kobelt Cat. [De 12 — Ich habe von dieser veränderlichsten Art des Caucasus Pfeiffers Diagnose copirt, um so den Typus festzuhalten; eine alle bis jetzt bekannten Varietäten umfassende neue zu entwerfen, würde schwierig sein, auch wenn man die colossale unter Figur 1228 abgebildete Form nicht hierher rechnen will, wovon weiter unten mehr. Hel. pratensis ist bald flach niedergedrückt, bald nahezu kugelig und dem entsprechend bald enger bald weiter genabelt; die Streifung ist bald rauh bald kaum erkennbar, Spiralstreifen und kurze Spirallinien sind bald deutlich, bald fehlen sie ganz. Die Färbung ist weiss mit zwei meist scharf ausgeprägten kastanienbraunen Bändern; nur mitunter ist das untere Band verwaschen; eine Varietät ohne Bänder mit bräunlich fleisch- farbenem letztem Umgang, wie sie Pfeiffer er- wähnt, ist mir nicht zu Gesicht gekommen. Sechs gut gewölbte Umgänge, der letzte vornen wenig herabsteigend und an der Unterseite et- was abgeflacht. Die Mündung ist gerundet mond- förmig bis nahezu kreisrund, Mundsaum ausge- breitet mit einer etwas zurückliegenden, starken, weissen Lippe; die Insertionen sind einander genähert, der Spindelrand ist mehr oder minder ausgebreitet und deckt einen Theil des mittel- weiten, durchgehenden Nabels. Durch die Güte des Herrn Prof. Sandberger, welcher mir die Ausbeute des Herrn Sievers zur Benutzung überliess, liegt mir in Verbindung mit dem mir von anderer Seite zugegangenen Materiale eine reiche Suite dieser äussert ver- änderlichen Art vor; die abgebildeten Exem- plare stellen die Hauptformen daraus dar. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die Unter- scheidung von Helix Narzanensis, mit der sie vielfach zusammengeworfen wird; auch ich habe unsere Figur 1225 ursprünglich dazu gerechnet, während dieselbe nach Mousson zum Typus von Narzanensis gehört. Mousson (Coq. Schläfli p. 313) spricht sich über die Unterscheidung ausführlich aus; danach hat pratensis einen ofteneren Nabel, ein niedergedrücktes Gewinde, eine mehr abgeflachte Basis, eine mehr querver- breiterteMündung, eine noch schwächere Streifung und meistens zwei scharfe braune Bänder; er gesteht aber selbst zu, dass bei manchen Local- formen die Unterschiede sich verwischen. In der That hat unsere Figur 1224 einen engeren Nabel und eine kugeligere Form, als 1225; in der Sculptur ist der einzige Unterschied die Existenz kleiner Spirallinien bei narzanensis. Fig. 1224 ist die kleinste mir vorgekommene Form, kugelig, 10 Mm. hoch bei 13 Mm. gröss- tem Durchmesser, fast nur durchbohrt mit zwei gleichen rothbraunen Binden; an sie schliesst sich zunächst 1227, dann 1226, welche den Ueber- gang zu der riesigen Form 1228 bildet. 1225. Helix narzanensis Krynicki var. solidior. Ich habe hier eine besonders kugelige Varietät dieser vielgestaltigen Art abgebildet, welche ich ursprünglich für eine Form von pratensis hielt. Tafel OXXVII. Fig. 1226. 1227. 1228 u. 1229. 31 Krynickvs Originaldiagnose seiner Art lautet: Testa orbiculato-depressiusceula, tenwis, pellu- eida, transversim obsolete, longitudinaliter obsoletius striata, albescenti-unicolor aut fascis 2, supera fusca, infera alba per medium excurrentibus notata; anfractus 6 rotundato-convewxi; suturae profundius- culae; spira prominula ; umbilieus medio- eris, profundus; apertura rotundato-lu- nata; peristoma intus marginatum, refle- um, extremitatibus remotis. Diam. 8, alt. 4a’. — Das abgebildete Exemplar von Sievers bei Kisikoparan im Caucasus gesammelt und mir von Herrn Prof. Sandberger mit mehreren glei- chen zur Benutzung mitgetheilt, würde ohne die gut ausgeprägte Spiralsculptur entschieden viel besser zu pratensis passen, und ich weiss nicht, ob Prof. Mousson nicht zu viel Gewicht auf den Unterschied in der Seulptur legt. Ich möchte eher das Hauptgewicht auf die Zeichnung legen und alle Formen mit zwei scharf ausgesprochenen gleichen oder nahezu gleichen Bändern zu pra- tensis, die mit einem scharfen oberen und einem verwaschenen breiten Unterband aber zu narza- nensis rechnen. Ich hoffe noch in diesem Bande eine Anzahl weitere Formen aus dieser Gruppe zur Abbildung bringen zu können. Vgl. auch Fig. 1230. — Unsere Form ist die von Mousson Journ. Conch. XXI p, 200 erwähnte var. solt- dior, (major, solidior, fusco-bifaseiata , lineis decurrentibus obsoletis). 1226. Helix pratensis var. depressa. Differt a typo testa depressiore, anfractu ultimo basi planato, apertura tramsverse-ovalt, margine basali subangulato, faseiis latıs, satuwrate castaneis. — Diam, ma;. 19, min. 15, alt. 10 Mm. Von Sievers bei Borschom gesammelt, scheint von Mousson als Typus angesehen zu werden. Die Binden sind bedeutend dunkler, als bei den anderen mir vorliegenden Varietäten, fast wie bei delabris und Joannis. — 1227. Helix pratensis var. solidior, testa solidiore, nitida, rufo-bifasciata, peristoma fortiter labiato. — Eine der schönsten mir noch vorgekommenen Formen, aus der Dohrn’schen Sammlung, aus- gezeichnet durch dicke, fast reinweisse Schale, gedrungene Gestalt, stark gewölbte Basis, eine fast kreisförmige, nicht in die Quere verbreiterte Mündung und eine ganz auffallend starke, weisse Lippe, fast wie bei Kichwaldi; wie bei dieser Art ist auch der Mundsaum nach der Basis auf- fallend stark umgeschlagen. 1228, Helix pratensis var? Differt testa depressa, multo majore, Diam. ma). 22, min 18, alt. 13 Mm. Nach dem Rath meines Freundes Ed. von Martens ziehe ich diese Form als Riesenform zu pratensis, mit deren flacher Form (Fig. 1226) sie allerdings viele Aehnlichkeit hat. Von den beiden Bändern ist das obere auffallend breiter als das untere, Das abgebildete Exemplar ge- hörte der Dohrn’schen Sammlung an; es ist leider nach der Fertigstellung der Tafel auf einer Reise zwischen Berlin und hier verschwun- den. Der Zukunft muss es überlassen bleiben, ob es sich hier um ein abnorm grosses Indivi- duum handelt, wie man sie auch bei anderen Arten mitunter beobachtet, oder um eine constant grössere Form, oder um eine neue Art. 1229. Helix delabris Mousson. „I. perforata, globoso - depressa, tenuiuseula, calcarea, irregularıter striatula, sub lente minutissime granulata, alba, fusco bifas- ciata. Spira regularıs, vie convexa; summo corneo, obtusiuseulo; sutura vix impressa. Anfr. 5!/e convexiusculi, re- gulariter accrescentes; ultimus paulo des- cendens, subtus plano convexus. Aper- tura paulo obliqua, transverse late lunato- rotundata, alba, zonis translucentibus. Peristoma acutum, ecpansum, intus non labiatum; marginibus conniventibus, se- paratis, columellari ad umbiiceum_ refle- ziuseulo. Diam. ma). 15, min. 13, alt. 9 Mm.“ (Mousson). Helix delabris Mousson Coq. Schläfli II p. 45 in Verh. zürch. naturf. Ges. 1863 p. 315. — Pfeiffer Mon. Helic. V. p. 363. No. 2383. — Kobelt Catal. p. 13. — Gehäuse durchbohrt, gedrückt kugelig, ziem- lich dünnschalig, unregelmässig gestreift und unter der Loupe fein gekörnelt, weiss mit einem Stich ins Gelbliche, von zwei scharfen braunen Bändern oberhalb und unterhalb der Mittellinie umzogen; das obere Band ist auch auf dem Gewinde bis zum Beginn des Embryonalgehäuses sichtbar. Die oberen Umgänge sind wenig ge- wölbt und bilden bei dem mir vorliegenden Exemplare einen stumpfen Kegel, während Mousson das Gewinde vix comvexa nennt; sie nehmen langsam und regelmässig zu und sind durch eine seichte, lineare Naht geschieden; der letzte Umgang ist unten abgeflacht und steigt nach der Mündung etwas herab. Die Mündung ist nur wenig schief, gerundet mondförmig, weiss mit durchscheinenden Bändern, welche bis an den Mundrand reichen. Der Mundrand ist scharf, 32 Tafel CXXVIH u. OXXVIIH—CXXX. Fig. 1230. leicht ausgebreitet, ohne Innenlippe, ein Charac- ter, der das Gehäuse unausgewachsen erscheinen lässt, wenn man nicht auf das Umgeschlagensein achtet. Die Insertionen sind einander genähert, doch nicht verbunden, die obere ist etwas vor- gezogen und nicht umgeschlagen, der Basalrand am Ansatz verbreitert, doch ohne die Perforation zu verdecken. Diese Art scheint in den Sammlungen noch sehr wenig bekannt; Schläfli brachte nur ein Exemplar von Chysirkaleh mit, auch mir liest nur ein einziges Exemplar aus Dohrn’s Samm- lung vor. Mousson hatte wahrscheinlich ein todt gefundenes Exemplar, denn er nennt die Art eretacea; das meinige ist gelblichweis und ziem- lich glänzend. Trotz der Abweichung im Ge- winde kann bei der eigenthümlichen Mundbildung kein Zweifel über die Zusammengehöriekeit beider Formen sein; die Art scheint ebenso zu variiren, wie Hel. pratensis. Die Basis und namentlich die Nabelbildung gleichen auffallend der der ungleich grösseren armenischen Helix Joannis Mort. — Von allen ähnlichen caucasischen Arten scheidet sie leicht das Fehlen der sonst meist so stark entwickelten Lippe. Aufenthalt: im Caucasus. 1230. Helix Narzanensis var. Von dem später abzubildenden eigentlichen Typus durch die gesättigte Färbung des unteren Bandes unterschieden, welches dem oberen Bande nicht nachsteht. Die Spirallinien sind sehr schön entwickelt und allenthalben kurze horizontale Striche eingedrückt. Krynicki hat die Zeichnung dieser Art offen- bar falsch aufgefasst, wenn er von einer braunen und einer weissen Binde spricht; die Grundfär- bung ist weisslichgelb, darüber laufen zwei roth- braune Bänder, ein oberes schmales, scharf be- grenztes, und ein unteres, oft ganz verwaschenes; zwischen beiden erscheint die Grundfarbe als scharfbegränztes weisses Band. — Tafel OXXVHI EXXX. Gattung Limnaea Lam. Seit ich in den Malacozoologischen Blättern 1870 und 71 die Formen der mitteleuropäischen Limnäen, welche bis dahin ungebührlich vernach- lässigt worden waren, zu fixiren versucht habe, hat meine Sammlung zwar manchen Zuwachs aus dieser Gattung zu verzeichnen gehabt, im Grossen und Ganzen aber scheine ich doch da- mals wenigstens für L. stagnalis und die Gul- narien die Hauptformen ziemlich erschöpfend dargestellt zu haben und kann mich hier auf jenen Aufsatz beziehen. Es sind seit jener Zeit verschiedene Arbeiten erschienen, welche den Limnäen ebenfalls eingehende Aufmerksamkeit widmen oder sich ausschliesslich damit beschäf- tigen, von Oollin*), Olessin**), Strebel, doch bringen dieselben keine wesentlich neuen Ge- sichtspunkte. Ich habe in den erwähnten Auf- sätzen auseinanderzusetzen versucht, wie man für die Limnäen nicht denselben Maassstab bei der Artunterscheidung anlegen darf, wie für andere Gattungen; fast noch mehr wie bei den Anodonten prägt sich bei den Limnäen der Ein- *) Sur la Limnaea stagnalis L. et sur ses varietes ob- servees en Belgique. — Ann. Soc. Mal. Belgique VII. 1872. #*) Exeursionsmolluskenfauna. Nürnberg 1877. — Bei- träge zur Molluskenfauna der oberbayrischen Seeen. In Corresp. Bl. zool. min. Ver. Regensburg 1873. — fluss der Lebeusbedingungen- im Gehäuse aus und verursacht eine ganz unbegreifliche Formen- mannigfaltickeit.. Die schnelle Zunahme der Umgänge bewirkt ausserdem noch, dass unbe- deutende Störungen im oberen Theil der Win- dungen sehr bedeutende Verschiedenheiten in der Form der Mündung bewirken. Endlich liest der Hauptgrund der bisher bestandenen Con- fusion darin, dass die verschiedenen ursprünglich gut geschiedenen Typen unter analogen Um- ständen analoge Formen, correspondirende Varie- täten, wie ich sie damals nannte, ausbilden, welche zu den mannigfachsten Verwechslungen Anlass geben. Ich glaube noch heute, wie damals, dass man am besten thut, wenn man, ohne viel über Art und Varietät zu streiten, eine Anzahl Haupttypen aufstellt und um diese dann die minder ausge- prägten Formen gruppirt; es mag sie dann jeder wie es ihm gut scheint als Arten oder Varietäten betrachten. Nicht als Varietäten aber, sondern als Abnormitäten und Krüppel betrachte ich die so häufigen stark gegitterten oder besonders cariösen Exemplare, die verdrückten, mit Aus- und Einbuchtung versehenen u. dgl., auf welchen die meisten der z. B. von Moquin-Tandon und ° neuerdings von Collin aufgestellten Varietäten Tafel CXXVIII—COXXX. 33 beruhen. — Will man die Arten noch weiter fassen, so decken sie sich schliesslich mit den Gruppen, und man muss innerhalb jeder Art doch wieder Unterarten, die immer eine Varie- tätengruppe umfassen, annehmen; will man sie aber eng fassen, wie es Bourguignat bei L. stag- nalis gethan, so hört bei einigermassen reichlichem, nicht blos in einzelnen Exemplaren von Händlern bezogenem Material die Möglichkeit der Trennung sehr bald auf, wenn man nicht geflissentlich die Augen schliessen will. Clessin hat in seiner Excursionsmollusken- fauna ausser ampla auch tumida Held und mu- cronata Held als Arten anerkannt, aber gerade mucronata scheint seinen Abbildungen nach ein Gemenge aus Seeformen verschiedener Arten zu sein, — sie wird mir namentlich dadurch zweifel- haft, dass Clessin auch Limnaea rosea von Gallenstein hinzuzieht, welche nach Original- exemplaren aus dem Wörthsee — ich erhielt von meinem Freunde Ullepitsch einige hundert — zweifellos eine Seeform von peregra ist. Möchte sichrechtbald jemand daran machen, die Frage nach der Berechtigung solcher Arten durch Zuchtversuche in Aquarien zu prüfen. Ich hatte in meinen oben eitirten Aufsätzen folgende Hauptvarietäten unterschieden, welche sich für jede der grösseren Limnäenarten nach- weisen lassen — peregra und minuta sind wäh- lerischer in ihren Lebensbedingungen und va- riiren darum in anderer Weise: 1. Seeformen, mit kurzem Gewinde, fester, weisslicher Schale und häufig kantigem oder verbogenem letztem Umgang, aus grösseren Seeen mit festem Boden. 2. Canalformen, aufgetriebene, dünnschalige, durchsichtige Formen mit schöngerundeten Umgängen, aus stillen, pflanzenleeren Teichen und Canälen. 3. Sumpfformen, weitmündig, dünnschalig, zerbrechlich, der letzte Umgang meist gegittert, aus pflanzenreichen Sumpfgräben. 4. Flussformen, mit ausgebreitetem Mund- saum, auf Steinen an schnellfliessenden Strömen und grösseren Flüssen. Hungerformen, unter ungünstigen Um- ständen, in nahrungsarmen, kalten oder nicht aushaltenden Gewässern lebend, bald nur zwerghaft, bald in einer oder der anderen Weise verkümmert. 6. Brackwasserformen, in salzigen Gewässern z. B. den Busen der Ostsee. Natürlich unterscheiden sich diese Formen nicht scharf, so wenig, als die Bedingungen, unter denen man die Limnäen im Freien beob- achtet, immer scharf unter eine oder die andere Rossmässler’s Iconographie V., (Sri Kategorie gehören. Im Ganzen aber muss man die Thatsache der correspondirenden Varietäten scharf im Auge behalten, wenn man beim Stu- dium der Limnäen nicht auf Irrwege gerathen will. Die Limnäen haben einen aus drei Theilen zusammengesetzten Kiefer; der Oberkiefer ist eine einfache, ziemlich viereckige Hornmasse ohne Leisten und Zähne, an welchen sich zu beiden Seiten zwei halbmondförmige Seitenkiefern anschliessen, welche durch dünne Häutchen mit ihm verbunden sind. Die Zunge hat sehr zahl- reiche, ziemlich viereckige Zähne, welche im Durchschnitt breiter sind, als bei den Heliceen; der Mittelzahn ist auffallend klein; die Zähne des Mittelfeldes sind an der Basis sehr breit und haben nur einen Seitenzahn, die auf den Seitenfeldern sind mehrspitzig bis handförmig; die Biegung der Reihen ist übrigens sehr unbe- deutend. An die Mundhöhle schliesst sich eine lange, dünne Speiseröhre; dieselbe erweitert sich plötz- lich in einen ziemlich kleinen Magen, welcher durch eine Einschnürung in zwei Abtheilungen geschieden ist. Der Darm enthält in seiner äusseren Haut Ablagerungen von Kalk, sonst ist sein Bau der der Pulmonaten im Allgemeinen. Auch das Gefässsystem bietet nichts Auffallendes; das Herz ist birnförmig mit kleinem Vorhof, das Blut bläulich. Das Nervensystem fällt durch seine rothe oder bläuliche Färbung auf; der Farbstoff liegt ganz innerhalb der Ganglienzellen, welche dadurch bei microscopischen Präparaten sehr scharf hervortreten. Die Zahl der Ganglien ist übrigens bedeutend grösser, als bei den an- deren Pulmonaten; zwischen die drei Knoten- paare schieben sich noch andere ein und auch die drei Paare zerfallen durch Einschnürungen noch in verschiedene Theile, so dass so ziemlich Jeder Nerv von einem eigenen Knötchen entspringt. Die Athemhöhle ist gross, das Athemloch durch einen kräftigen Ringmuskel verschliessbar ; die Thiere können die Umgebung des Loches zu einer kurzen Röhre ausstrecken und so ath- men, ohne über die Oberfläche hiuaufzukommen. Für gewöhnlich athmen sie nur athmosphärische Luft, doch sprechen manche Beobachtungen da- für, dass sie unter Umständen auch den im Wasser enthaltenen Sauerstoff athmen können, dass also ihre Lungenhöhlen im Nothfall auch als Kiemen fungiren können. Die Bedingungen, unter denen das geschieht, sind noch ganz un- bekannt; macht man es in einem gewöhnlichen Aquarium den Limnäen durch ein unter der Oberfläche ausgespanntes Drahtnetz unmöglich, die Luft zu erreichen, so sterben sie bald ab; ob das auch geschieht, wenn dem Wasser in b) 34 Tafel CXXVIHI—CXXX. irgend einer Weise, z. B. durch einen künstlichen Wasserfall, Luft zugeführt wird, darüber liegen meines Wissens noch keine Beobachtungen vor. Im Freien halten die Limnäen jedenfalls lange aus, ohne an die Oberfläche zu kommen, aber eben darum sind Beobachtungen im Freien nutz- los. Stebold*) führt allerdings eine Reihe solcher Beobachtungen an, aber dieselben beweisen nur, dass, so lange er sich an dieser Stelle aufhielt, keine Limnäe an die Oberfläche kam, um zu athmen. Eine andere Wichtigkeit hat dagegen die Beobachtung, welche Forel bei den Tiefsee- untersuchungen im Genfersee machte. Derselbe erhielt nämlich aus beträchtlicher Tiefe eine Anzahl Limnäen (stagnalis var. und abyssicola), deren Athemhöhlen mit Wasser gefüllt waren. Ins Aquarium gebracht, begannen sie aber so- fort wieder Luft zu athmen. Diese Beobachtung steht bis jetzt vollkommen isolirt; man könnte sie vielleicht auf experimentellem Weg prüfen, indem man in einem Aquarium, welches durch stets zuströmendes frisches Wasser oder durch eine untergetauchte Pflanze (etwa Fontinale) stets mit Sauerstoff versorgt wird, die Schnecken durch ein Netz am Erreichen der Oberfläche verhinderte; doch würde es nicht genügen, wenn Limnäen unter solchen Bedingungen weiter vegetirten, denn bei dem geringen Athembedürfniss derselben können sie geraume Zeit ohne frische Luft aus- halten; halten sie ja doch auch im Winter unter der Eisdecke ohne eigentlichen Winterschlaf aus. (Vergl. meine Bemerkungen im Nachrichtsblatt 1875 No. 7 und 8, p. 53). Die Geschlechtsorgane der Limnäen sind viel einfacher, als die der Heliceen, ohne Pfeilsack, Schleimdrüse und Flagellum. Die männliche Geschlechtsöffnung liegt hinter und unter dem rechten Fühler, die weibliche in der Nähe der Athemöffnung. Da beide durch einen ziemlichen Zwischenraum getrennt sind, kann keine gegen- seitige Begattung stattfinden, sondern nur eine abwechselnde; meistens findet man aber drei oder mehr Limnäen zusammenhängend, so dass nur die erste und die letzte Schnecke nicht gleichzeitig als Männchen und Weibchen fungiren. Doch ist auch eine gegenseitige Befruchtung möglich, wie sie Karsch bei L. palustris beob- achtet hat, und im Gegensatz dazu hat der be- rühmte Entwicklungsbeobachter von Baer bei L. aurieularia eine Selbstbegattung beobachtet. (Müllers Archiv 1835 p. 224). Ob eine solche Selbstbegattung fruchtbar ist, ob Limnäen, die man schon vom Ei an isolirt aufgezogen hat, sich also fortpflanzen können, ist noch nicht *), Zoologischer Garten 1875 Nr. 4. sicher erwiesen. Versuche von Oken (Isis 1817 p. 320) machen es für aurieularia wahrschein- lich, doch wären genauere Experimente, welche sich ja in Aquarien so leicht anstellen lassen, nöthig, um die Frage definitiv zu entscheiden. Im vorigen Jahre hat Herr Dr. von Jhering speciell zu solchen Beobachtungen aufgefordert (cfr. Nachrichtsblatt 1876 p. 49); hoffentlich hat seine Aufforderung Erfolg. Die Eier sind vollkommen durchsichtig, von einer grossen Menge klaren Eiweisses umhüllt ; sie werden in länglichen raupenförmigen oder ringförmigen Massen an Wasserpflanzen, nament- lich an die Unterseite schwimmender Blätter abgesetzt. Dieselben zeigen schon am zweiten Tage Spuren eines Embryo, welcher sich ständig um seine Achse dreht; nach etwa drei Wochen verlässt er die Eihülle und nährt sich dann von kleinen Algen. Ueber die weitere Entwicklung hat Carl Semper*) bei L. stagnalis sehr sorg- fältige und interessante Versuche angestellt; er fand, dass die Jungen in den ersten drei Wochen sehr langsam wachsen, dann vier Wochen lang sehr rasch, dann nimmt die Schnelligkeit des Wachsthums wieder ab; die absolute Grösse, welche das Thier erreichte, war proportional dem Volum des Wassers, in dem es lebte. Doch haben diese Versuche eine schwache Seite: die Jungen wurden sofort nach_dem Auskriechen mit Elodea canadensis gefüttert, während sie im Freien sich nur von winzigen Algen nähren und frisches Futter wohl kaum bewältigen können; das langsame Wachsthum in den ersten Wochen kann somit kein Wunder nehmen, da die Thiere hier nur auf die zufällig mit ins Wasser gelangten Algen angewiesen waren. Die Jungen werden sehr schnell geschlechtsreif; Sporleder beobach- tete bei L. peregra die erste Begattung schon nach drei Monaten, ich selbst bei L. stagnalis nach vier; will man also Experimente über Selbstbefruchtung anstellen, so muss man sie unmittelbar nach dem Auskriechen isoliren. Schliesslich noch eine kleine Bemerkung über die Rechtschreibung des Gattungsnamens. La- marck schrieb im Prodrome den Namen Lym- n@a, offenbar unrichtig, da er vom griechischen Auuvewos abgeleitet ist; Draparnaud corrigirte das 1801 und änderte zugleich das Geschlecht, machte aber dafür einen anderen Fehler, indem er Limneus schrieb; seine Schreibart hat also durchaus nicht mehr Berechtigung, als die La- mareks. — Oken berichtigte 1817 den Namen in Limnea, seine Schreibart ist mindestens eben *) Ueber die Wachsthums-Bedingungen des Lymneus stagnalis, in Verh. Würzb. phys. med. Gesellschaft, neue Folge, Bd. IV. Tafel COXXVIH—UOXXX. Fig. 1230—1239. 35 so richtig, wie Limneus Hartmann 1821, und um vier Jahre älter; ich habe sie also beibe- halten. — Die Engländer schreiben meistens Limnea; ausserdem findet man noch die Schreib- arten Lymnea und Lymnus, also so ziemlich sämmtliche Variationen, welche durch y und ;, @ und e möglich sind. 1230 —39. Limnea stagnalis Linne. Die bekannte und durch unser ganzes Faunen- gebiet verbreitete grosse Teichhornschnecke ist lange Zeit von den Artenfabrikanten — mit Ausnahme des Herrn Parreyss — verschont worden, bis 1862 Bourguignat*) entdeckte, dass unter ihr nicht weniger als acht gute Arten stecken. Diese Entdeckung hat aber keinen grossen Anklang gefunden und alle neueren Malacozoologen sehen in den Bourguignat’schen Arten nur Varietäten der allbekannten L. stag- nalis. — Ich habe diese Art in den Malacozoologischen Blättern 1871 p. 108 eingehend behandelt und kann hier im Wesentlichen auf diese Arbeit, deren Figuren ich reproducire, verweisen, da mir seit dieser Zeit keine neuen Formen von Bedeutung bekannt geworden sind. Als die Normalform sehe ich unsere Fig. 1230 an, ziem- lich dickschalig, hellhornfarben, fein und unregel- mässig gestreift, glänzend, das Gewinde dunkel- horngrau, mit flacher, deutlich weiss bezeich- neter Naht, der letzte Umgang ist gut gerundet, ohne Kante, die Mündung oben leicht abgestutzt, Es steht diese Form gerade in der Mitte zwischen den beiden Hauptvarietäten, welche Aartmann unterschied, der kantigen turgida Menke mit fast viereckiger Mündung und leicht gerundetem Aussenrand, und der schlanken vulgaris Leach, deren Mündung oben spitz zuläuft. Alle drei Formen stehen einander sehr nahe und kommen auch zusammen vor, man rechnet wohl am besten alle drei zum Typus. — Figur 1231 ist L. elophila Bourg., eine weitere Ausprägung der var. turgida Menke, mit verkürztem gedrungenem Gewinde und fast geradlinigen Contouren des letzten Umganges; sie findet sich namentlich in Oberitalien, kommt aber auch in Deutschland vor, so gut, wie man aus Oberitalien wahre Prachtexemplare der ty- pischen Form erhält; die Limnäenformen hängen eben mehr von der Beschaffenheit des Wassers, als von der geographischen Lage ihres Vater- landes ab. Die schlankere var. vulgaris Leach findet sich in den mannigfachsten Ausprägungen, *) Revue et Magasin de Zoologie, F£vrier 1862. — Spi- cileges malacologiques p. 93 t. 11 & 12. — welche meist unter den Namen L. fragilis L., bicolor Zgl., oder roseolabiatus Wolf gehen; auch tureica Parr. = colpodia Bourg., ausgezeichnet durch die Abflachung der letztem Wölbung unter der Naht, gehört hierher; ihre Mündung ist desshalb oben voll- kommen spitz. Die Endpunkte dieser Formen- reihe sind die amerikanische L. appressa Say und die dalmatinische L. subula Parr. (Figur 1232), welche Bourguignat als eigene Art L. raphidi«a genannt hat. Auffallend ist bei allen diesen Formen die starke Biegung der Spindel- falte nach hinten. Eine Zwerg- oder Hungerform ist unsere Figur 1233, welche ich als var. minor. e. unterschieden habe; es ist dies eine in kalten Gewässern des Jura (Terver) und in Gletscher- bächen des Rhonethales (C. Koch) lebende Form, welche niemals grösser wird, häufig aber kleiner bleibt; die Ursache der Kleinheit liegt offenbar in der Kälte des Wassers. Der letzte Umgang ist auffallend stark gestreift, fast gerippt, der Spindelumschlag lässt_eine starke Nabelspalte frei, eine Kante ist kaum angedeutet. Figur 1234 gehört in die Sippschaft der ro- seolabiata, ist aber ausgezeichnet durch die eigen- thümliche Mundbildung, welche man in ähnlicher Weise auch bei den Sumpfformen von L. ovata und palustris findet; sie ist sehr dünnschalig und glaube ich in ihr die ächte Helix fragilis Linne’s zu sehen ; man deutet dieselbe gewöhnlich auf L. palustris, aber gerade die grösseren Va- rietäten dieser Art sind meistens besonders dick- schalig und hätten Linne gewiss nicht zu dem gewählten Trivialnamen veranlasst. Figur 1235 und 1236 sind die Seeformen von stagnalis, ausgezeichnet durch dicke Schale von weisslicher oder röthlicher Färbung, glatte Oberfläche, Verkürzung des Gewindes und Ver- kümmerung der Spindelfalte. Figur 1235 ist var. media Hartm., die häufigere Form, 1236 die ausgebildetste, var. Tacustris Studer, wel- che man nur im Bodensee und im Neuenburger See findet. Beide sind ohne Kante, in den ober- bayrischen Seen findet man aber auch ganz ana- loge Ausprägungen der kantigen Formenreihe, welche mitunter merkwürdig nahe an tumida Held herantreten. Auch L. Dori@ Bourguignat, angeblich aus Sicilien, ist eine solche Seeform, welche abnormer Weise den Mundrand nach innen umbiegt. Figur 1237 ist meine var. palustriformis, aus dem oberen Euphrat stammend und von Mor- tillet an Rossmässler mitgetheilt; sie zeichnev sich durch das dicke, plumpe Gewinde aus, ı und ohne die charakteristische hohle Spindel 5*+ 36 Tafel OXXVIII—CXXX. Fig. 1230—1233. könnte man im Zweifel darüber sein, ob man sie zu stagnalis oder zu palustris zu rechnen habe; sie ist dünnschalig und deutlich kantig. Figur 1238 ist meine var. rhodani, aus der Rhone bei Genf; sie bietet eine«ungemeine Analogie mit auricularia var. ampla durch den gestreckten, fast geradlinigen, nahezu faltenlosen Spindelrand, die weite, fast kreisförmige Mündung und den flach nach aussen ausgebreiteten Mund- saum. Das Gewinde ist aber schlank und lang, wie bei der Stammform. Nach einer Notiz von Brot, dem ich die Mittheilung dieser eigenthüm- lichen Varietät verdanke, kommt sie an der dortigen Localität nur in dieser Form vor. Figur 1239 ist eine kurze, gedrungene, bau- chige, ziemlich dickschalige Form aus dem Herrenchiemsee, welche sich schon einigermassen der var. media Hartm. nähert, aber doch noch die Färbung und Textur der Stammform hat. Sie nähert sich in ihren Umrissen sehr der Lim- naea borealis bourg., welche nach diesem Autor in Nordeuropa ausschliesslich herrschen soll; derselbe hat aber offenbar ein nordisches Exemplar von stagnalis nie gesehen und seine Art nur nach der Abbildung bei Nordenskiold und Nylander, Moll. Finl.t. 3 fig. 41 aufgestellt. L. stagnalis hat eine sehr ausgedehnte Ver- breitung; in Schweden und Russland überschreitet sie den Polarkreis, südwärts reicht sie bis Nord- spanien, Sicilien und Mesopotamien, ja in Inner- asien bis zum Himalaya; in Nordafrika scheint sie dagegen zu fehlen. Sie gehört wenigstens in unseren Climaten der Ebene an und erhebt sich nur wenig in den Gebirgen. Bedingung für ihr Gedeihen ist ein stehendes oder doch ganz langsam fliessendes Wasser; wo nicht we- nigstens für eine Zeit lang im Jahre die Strö- mung kaum nennenswerth ist, gedeiht sie nicht. Die Erklärung dafür gibt eine Beobachtung von ©. Semper; sobald derselbe nämlich das Wasser eines Aquariums, in welchem Junge von L. stagnalis lebten, durch einen Mechanismus in dauernde Bewegung versetzte, gingen die Jungen bald zu Grund. Bourguignat gibt von seinen Arten folgende Diagnosen: Limnea borealis (Spie. t. 12 fig. 6) testa magna, ampla, cornea, striatula ; — spira conica; apice acuto; anfractibus 6 con- vexiusculis, regulariter cerescentibus, pe- nultimo ac ultimo mazximis; ultimo pau- lulum ad aperturam descendente; aper- tura parum elongata, sed ampla, dilatata, mazxima; angulo aperturali superiore obtuso; — columella paululum torta, ad basin non attingente, marginibus callo expanso albidulo junctis, Long. 50, lat. 27 Mm. — Aus Russland und Finnland. Die Abbildung bei Bourguignat ist offenbar aus Nordenskiold och Nylander Finlands Moll t. 3 fig. 41 B. copirt, die Beschreibung auf die Abbildung ge- gründet, die ganze Art somit auf eine offenbar nicht sonderlich gerathene Zeichnung gegründet. L. elophila (ibid. t. 12 fig. 7. 8), testa magna, sat crassa, subpellucida, cornea, grosse irregulariter ac transverse rugata, pr@- sertim ad suturam; apice acuto, anfrac- tibus 7 regulariter erescentibus, sutura profunda separatis, ultimo magno, in- flato, ad suturam supra subangulato ac sepissime angulatim elathrato ; apertura parum obliqua, ampla; angulo aperturali superiore obtuso; columella fere recta, usque ad basin descendente ; peristo- mate acuto, reflexiusceulo; margine ex- terno antrorsum arcuato: marginibus callo albidulo valido junctis. — Long. 47, diam. 25, alt. apert. 27 Mm. — L. raphidia (Amen. II p. 184 t. 18 fig. 6— 8), testa lanceolato-turrita, nitida, albi- dula, elegantissime striatula ; spira torta ; apice subulato-conico, lanceolatoque, cor- neo; anfractibus 8! — 9 irregulariter erescentibus, prioribus planiusculis, su- tma superficiali separatis, posterioribus convexis, sutura valde impressa separa- tis, ultimo magno, paululum malleato- striatulo, ac ad aperturam valde descen- dente; apertura perobliqua, oblonga ; columella paululum torta, ad basın non attingente, peristomate recto, simplice, acuto; marginibus approximatis, callo albidulo crassoque Junctis. — Long. 54 — 70, diam- 18—24 Mm. — Hab. Dal- matia. — L. colpodia (Spie. t.11f. 12.14), testa lanceo- lato-turrita, nitida, pellueida, cornea, irregulariter siriatula ac ad suturam longitudinaliter transverseque suleis tes- selato-concavis adornata; apice acuto; spira elongata ad sinistram paululum inflexa; anfractibus 8 sat rapide cres- centibus, sutura marginata separatis ; ultimo mazximo, ad aperturam non des- cendente; apertura parum obliqua, ob- longa; amgulo aperturali superiore acuto; columella torta, paululum repanda, ad basin non attingente; peristomate recto, acuto; callo albidulo basıin apertur@ non attingente. — Long. 50, lat. 20 Mm. — Tafel COXXVII—CAXX. Hab. Brussa, Constantinopel. — Syn. L. tureica Parr. — L. Doriana (Spice. t. 12 fig. 9. 10), testa obeso-ampullacea, sat crassa, cornea, striatula; spira brevi; apice acuto; an- fractibus 6, prioribus minutis, convexius- eulis, regulariter erescentibus; penultimo ultimoque valde mawimis, ventrosis; ul- timo supra ad suturam subangulato ac ad aperturam paululum ascendente; aper- tura ovata, ampla, angulo aperturali superiore perobtuso,; columella erassa, fere recta, parum torta ; margine externo wncurvato ac deinde intus reflexiusculo; margınibus callo albido erassiusculo junc- tis. — Long. 32, lat. 21 Mm. — Hab. Siellia. — L. psilia (Spie, t. 11 fig. 7”—10), testa par- vula, fragillima, pellueida, vitracea, pal- lide flavescente, argutissime striatula ac ad suturam elegantissime marginato-sul- cata; spira exigua, apice obtusiusculo ; anfractibus 4'g—5 sat regulariter eres- centibus ; ultimo maximo, expanso, dila- tato ?/s longitudinis @quante; apertura oblonga, angulo aperturali superiore acutiusculo ; margine superiore subpatu- lescente; columella torta, canalifera, fere recta usque ad basin apertur@; callo inconspieuo. Long. 7—8, lat. 4—5 Mm. — Zweifellos auf unausgewachsene Exem- plare gegründet. L. Tommasellii Menegazzi (Spie. t. 11 fig. 3—6), testa exigua, turrito-oblonga, sub- rimata, flavidulo-cornea, fragii, levi; apice obtuso; spira paululum elongata ac parum obesa; anfractibus 4'/a—5 convexiusculis, sat regulariter crescenti- bus, sutura profunda separatis; ultimo magno, paululum spiram superante ac ad aperturam lente descendente; aper- tura oblonga, parum obliqua, columella recta usque ad basin apertur@ ; margine columellari lacteo, espanso, adpresso; margine esterno acuto, intus paululum albido-incrassato; marginibus valde ap- proximatis, callo tenui junctis. — Long. 5—7, lat. 2°Js—3'/a Mm. — Ebenso sicher aufunausgewachsene Exemplare gegründet. Olessin unterscheidet im dritten Hefte der Excursionsmolluskenfauna, das mir erst nach Fertigstellung der Tafeln zukam, folgende Va- rietäten von stagnalis: 1. subulata Westerl. (subula Parr.) fig. 196, schlank und der letzte Umgang wenig aufgeblasen. Fig. 1240—1242. 37 2. vulgaris Westerl. ig. 197, mit kürzerem Gewinde und aufgeblasenen Umgängen. 3. produeta Colbeau fig. 198, subscalaride Form; dazu als kleinere Form alat« Westerl. 4. ampliata Olessin fig. 199, der letzte Um- gang sehr verbreitert, doch nicht kantig. 5. arenaria Colbeau, der Abbildung nach meiner var, minor entsprechend, welche Olessin mir unbegreiflicher Weise zu colpodia Bourg. zieht. 6. angulata Clessin, unnöthiger neuer Name für roseolabiata Wolf — bicolor Zgl., festschalig mit kantigem letztem Um- gang. 7. turgida Menke. 8. colpodia Bourg. Meine var. palustri- formis hat nach ihrem dicken plumpen Gewinde nichts mit dieser Varietät, zu der sie Olessin zieht, zu thun, 9. Tacustris Studer, zu welcher als kürzeste Form die var. bodamica Olessin kommt. 1240—42. Limnea lagotis Schrank. Testa vix rimata, ovata, spira acuminata, ven- tricosula, tenuis, leviter striatula; pellu- cida, cornea ; anfractus 4—5, sutura sub- canalieulata, ad aperturam subito val- deque ascendente discereti, superi spiram parvam, acutissimam formantes, ultimus testae majorem partem occupans, in- flatus. Apertura ovata, superne leviter truncata, spir@ longitudinem vie ter occupans, zolumella parum angulata, lamella tenui, appressa, plica columellari parum conspiceua; peristoma rectum, tenue, haud expansum, margyine externo descendente. — Long. 20—24 Mm.; long. apert. 15—18, lat. 8—9 Mm. — Limnea lagotis Schrank (Buce.) Fauna boica pP. 289. Westerlund Fauna Suee. 333. Limnea vulgaris Rossmessler Icon. fig. 53, non C. Pfr. neque Küster. — Kobelt Mal. Bl. XVII. p. 159 fig. 9. — Fauna Nass, t. 8 fig. 3. — Wallenberg Lulea Lappl. t. 1 fig. 8. — Limne@a acutalis Morelet Moll. Portugal t. 8 fig. 1. — Limneus acutus Jeffreys Trans. Linn. Soc. XVI. p. 373. — Sowerby Illustr. Index 6 Limnaeus biformis Küster*) Mart. Oh. II. t. OB LIE 14, *) Testa anguste rimata, ovata, striata et irregulariter elevato-lineata, corneo-flava, interdum acutispira, solidula, 38 Tafel COXXVIIT—CXXX. Fig. 1240—1242. Limneus meridionalis Parreyss in sched. Limnea papilla Hartmann in coll. Rossm. Gehäuse kaum bemerkbar geritzt, eiförmig, ziemlich bauchig, dünn, feingestreift, fast glatt, hornfarbig, durchscheinend; 4—5 Umgänge, das Gewinde spitz und schlank, trotz der geringeren Dimensionen der Art so lang, wie bei ausge- wachsenen auricularia, 4—5 Mm. lang und an der Basis kaum breiter; der letzte Umgang steht desshalb nicht in demselben Missverhältniss zum Gewinde, wie bei den beiden anderen Arten. Die Naht ist sehr tief eingeschnitten, fast rinnen- förmig, namentlich nach der Mündung hin; an derselben steigt sie plötzlich stark in die Höhe. Mündung ziemlich regelmässig eiförmig, oben ein wenig abgestutzt, die Spindel nicht so deut- lich einen Winkel bildend, wie bei auricularia, die Falte wenig auffallend, Spindelblatt fest an- gedrückt und den Nabel bis auf einen winzigen Ritz schliessend. Mundsaum geradeaus, einfach, selten nach aussen umgelegt, eher nach innen gebogen; er setzt sich immer weit tiefer unter der Naht an, als bei auriceularia, und wendet sich, nachdem er eine kleine Strecke horizontal nach aussen verlaufen, in einem kürzeren, doch hübsch gerundeten Bogen nach unten. Die Mündung ist bedeutend höher als breit und macht nie über °/s der Gesammtlänge aus. — Diese Art hat zwar einige Aehnlichkeit mit einer jungen L. auricularia, erscheint aber bei einigermassen sorgsamer Prüfung so auffallend, dass sie von fast allen Autoren, denen sie in die Hände kam, als eigene Art angesehen, wenn schon sehr verschieden gedeutet wurde. Schrank hatte sie als Bucceinum lagotis beschrieben, die- ser Name war aber vollkommen unbeachtet ge- blieben, bis Beck ihn 1837 im Index wieder aufnahm. Mittlerweile hatte ©. Pfeiffer auf eine verkümmerte Form von auricularia seine L. vulgaris gegründet und Rossmässler unsere Art, deren Selbständigkeit er sofort erkannte, auf diese Art gedeutet; seine sehr ungenügend auf den Stein übertragene Figur hat aber trotz der unzweifelhaften Beschreibung, vielen Anlass zu Verwirrung gegeben und die weitverbreitete Form hat, wie das Synonymenregister ergibt, eine ganz erhebliche Anzahl neuer Namen erhalten. Trotz der Unähnlichkeit wurde sie vielfach mit L. ovata verwechselt und erst seit meiner Arbeit in dem siebzehnten Bande der malacozoologischen Blätter ist sie als festgestellt zu betrachten; dass der Name vulgaris, den ich damals noch beibehalten pallide cornea,; spira conica, acuta,; anfractibus 5 convexis, lente acerescentibus, ultimo maximo, ovato,; apertura ovali, peristomate subpatulo, intus albo-calloso; plica colummellari strictiuscula. Alt. 7—8, lat. 5512", — zu müssen glaubte, einem älteren weichen muss, kann nur zur Vermeidung künftiger Irrthümer beitragen. — Die Art scheint mir übrigens so gut begründet, wie irgend eine unter den Lim- näen, wenn man hier überhaupt von guten Arten sprechen darf. Dass sie nach peregra wie nach aurieularia hin Uebergänge bietet, habe ich bereits in meiner Fauna von Nassau betont; will man sie darum als Varietät zu einer dieser Arten ziehen, so muss man ihre Verwandtschaft mit der anderen ausser Acht lassen, oder alle die Gulnarien in eine Art zusammenziehen. Ich kann daher auch Clessin’s Beobachtung (Mol- lusken von Augsburg p. 104) nicht als beweisend gelten lassen, obschon ich zugestehen muss, dass sie der Trennung der Limnäen in scharf geschie- dene Arten einen sehr schweren Stoss versetzt, sobald man in den „Arten“ mehr sehen will, als zu unserer Bequemlichkeit gemachte Grup- pirungen. Limnea lagotis ist weit durch Europa ver- breitet, namentlich in den südlichen Gebieten; ich besitze sie aus Portugal, Südspanien, Süd- frankreich, Italien, Sicilien, wo ich eine wunder- schöne Form im Anapo bei Syracus sammelte; in Algerien scheint sie zu fehlen, was Dourguignat als limosa var. vulgaris C. Pfr. von dort ab- bildet, ist allerdings eher Varietät von ovata, als unsere Art. Das Vorkommen in Aegypten ist unsicher, da L. Pharaonum Ehrbg. sich nicht mehr ermitteln lässt, aus Vorderasien erwähnen sie Josel und von Martens. Dagegen findet sie sich local in Deutschland, England, Scandinavien und Russland und ist von Wallenberg sogar in Lappland gefunden worden. L. lagotis hält ihre Artcharactere ziemlich fest; Varietäten sind mir nur wenige bekannt geworden. Von unseren Figuren stellt 1240 den Typus dar, 1241 die von mir als var. alata Sporleder bezeichnete Form, bei welcher aus- nahmsweise der Mundsaum sich ausbreitet und nach aussen umschlägt; sie stammt aus dem Hannöverschen, — Fig 1244 ist meine var. so- lidissima (Mal. Bl. XIX. 9.77 t.2 fig.17, 18) aus dem Himalaya, vom Typus durch die auffallend dicke Schale unterschieden, durch welche sie sich zweifellos als eine Seeform do- eumentirt. Ausser diesen rechnet Westerlund noch Lim- na@«a balthica Nilsson hierher, und zwar, wie es mir scheint, zweifelsohne mit Recht, was den Nilsson’schen Typus anbelangt. Von anderen Autoren werden aber unter L. balthica ganz andere Formen verstanden, welche theils zu ovata, theils zu peregra gehören; alle diese Formen kommen im Brakwasser der Ostsee vor und Tafel CXXVIIH—CXXX. Fig. 1243—1250. 39 bilden dort eigenthümliche Varietäten aus, auf welche ich Mangels ausreichenden Materiales im Augenblick noch nicht eingehen kann. Ferner unterscheidet Westerlund noch fol- gende Varietäten: a. margaritacea Westerlund: testa in aqua et jamdudum excepta atra, postea flaves- centi-cornea wel succinea, intus valde margaritacea; long. 18—19, diam. 9—10 Mm., apert. 12 Mm. longa, 8 Mm. lata. b. Burnetti Alder, Forbes et Hanley Brit. "Moll. IV. »..172 ti. 123 fig. 8. 9, von Jeffreys zu peregra gezogen. c. lacustris Leach (nec. Stud.) Moll. Brit. Syn. p. 107. d. auricula Westerlund, testa perforata, ovata, striata; spira exserta, arcte contorta, acuta ; anfr. 5, ultimus ventricosus; aper- tura subsemicireularis, margine exteriore regulariter arcuato, «acuto, columellari longo, subrecto; paries aperturalis brevis; plica columellaris profunda; long. 19—21, diam. 12—14 Mm.; apert. 15—16 Mm. longa 9—10 lata. — Ich hoffe, dieselben später zur Abbildung bringen zu können. Dasselbe hoffe ich von Limna@a mucro- nata Held, (Isis 1836 p. 271; — (lessin Ex- curs. 9. 368), welche mir die Seeform von la- gotis zu bilden scheint, und unter welcher Clessin, wie mir scheint, auch Seeformen von peregra begreift, und von attica Roth, welche mir eher hierher zu gehören scheint, als zu ovata, wohin sie Ülessin rechnet. Clessin zieht in der Excursionsfauna auch L. effusus Küster (Bonck. Cab. 9. 6t 1 fig. 15. 16) hierher, der mir noch zu aurieularıa zu gehören scheint; ausserdem L. ovatus Küster (t. 1 fig. 17), der recht gut eine aufge- blasene Form von dem, was ich für ovata halte, sein kann. 1245—1250. Limnea auriceularia Draparnaud. Testa obtecte perforata wel rimata, ovata vel ovato-turrita, ventricosa, tenuis, pellueida, striatula, nitida, lutescenti-albida vel cor- nea. Anfr. 4—4'/e, primi planiuseuli, lente accrescentes, spiram conicam par- vam formantes, ultimus longe masimam teste partem occupans; sutwa parıum impressa, ad aperturam subito ascendens. Apertura mazxima, ovato-rotundata vel subeircularis, superne vie coarctata ; co- lumella medio angulata, plus minusve distincte plicata, lamella tenui, appressa ; labrum tenue, simplex, acutum, expansum, interdum reflecum; margine supero ho- rizontalı vel ascendente, externo regula- riter arcuato. — Alt. ad 42, lat. ad 29 Mm. — Helix auricularia Linne Syst. nat. ed. X. p, 774. — Limnea aurieularia Draparnaud Hist. t. 2 fig. 18. 28. — Hartmann Schweiz, pP. 63 t. 13. — Moquin Tandon Hist. nat. t. 33 fig. 30. 31. t. 34 fig. 1-8. — 0. Pfeiffer Nat. t. 4 fig. 17. 18, — Kobelt Mal. Bl. XVII. p. 150 ff. — Westerlund Fauna Sueci@ p. 327. — Kobelt Fauna Nassau LE a (X Br Wie ich in meinem oben eitirten Aufsatze dargethan habe, suche ich das Hauptkennzeichen von Limnea auricularıa gegenüber den ver- wandten Formen in dem flügelförmig ausge- breiteten Oberrande, der von seinem Ansatz aus eine Strecke weit horizontal nach aussen ver- läuft oder emporsteigt, dem kurzen aber spitzen Gewinde und der flachen Naht; bei ovata ist das Gewinde plumper und der Aussenrand geht von der Insertion nach unten, bei vulgaris ist das Gewinde relativ viel höher und die Naht mehr rinnenförmig eingesenkt. Als Typus der Art betrachte ich unsere Figur 1243, nach welcher ich die vorstehende Diagnose entworfen habe. Sie ist in der Jugend deutlich genabelt, im Alter ist aber der Nabel durch das Spindelblatt mehr oder weniger verdeckt und häufig bis auf einen schmalen Ritz geschlossen. Das Gehäuse ist immer aufgetrieben, selbst blasenförmig, dünnschalig, durchscheinend, fein gestreift, glänzend, gelblichweiss oder hellhorn- farben, seltener intensiver bräunlich gefärbt und beim Typus meistens rein und ohne den schwar- zen Ueberzug, welchen z. B. palustris und stag- nalis so häufig zeigen. Es sind höchstens 4—4!/a Umgänge vorhanden, die oberen sind kaum ge- gewölbt und bilden, sehr langsam zunehmend, ein kleines spitzes Gewinde, das selbst bei sehr grossen Exemplaren selten mehr als 2—4, höch- stens 5 Mm. hoch ist. Die Naht ist linienförmig, und wenig eingedrückt; vor der Mündung steigt sie plötzlich 1—1'/’ Mm. in die Höhe. Der letzte Umgang bildet beinahe das ganze Gehäuse, er ist sehr aufgetrieben und bauchig. Mündung sehr gross, rundeiförmig, die Spindel zwischen Mündungsrand und Spindelrand einen deut- lichen Winkel bildend, die Spindelfalte mehr oder weniger deutlich; der Spindelumschlag ist stark, fest angedrückt, den Nabel bis auf eine kleine Ritze schliessend; Mundsaum einfach, dünn scharf, meist flach nach aussen ausgebreitet, 40 Tafel COXXVII—CXXX. Fig. 1243—1250, häufig umgeschlagen; der Oberrand läuft beim Typus eine Strecke gerade nach aussen, wendet sich dann in schöner Rundung nach unten und steigt senkrecht oder schräg nach aussen ge- richtet zur Spindel hinauf. Diese Form erreicht von allen die bedeutend- sten Dimensionen; Hartmann bildet ein Exem- plar 42 Mm. ab, doch ist die gewöhnliche Grösse nicht über 30 Mm.; die Mündungshöhe beträgt fast immer über vier Fünftel der Gesammtlänge. Ich schliesse mich in der Auffassung des Typus ganz an Hartmann an ; was Linne unter seiner Helix aurieularia verstanden, dürfte kaum mit voller Sicherheit zu bestimmen sein. Ent- scheidend ist für mich der Umstand, dass unsere Form diejenige ist, welche wir unter den gün- stigsten Lebensbedingungen, in stillen, nahrungs- reichen, nicht allzuverwachsenen Gewässern fin- den, und weil sich aus ihr die extremeren For- men sämmtlich leicht ableiten lassen. Rossmässler hat die Varietät der fliessenden Gewässer, Hart- manns var. ampla, dafür genommen und dadurch manche Verwirrung angerichtet. Zunächst an die Stammform stellt sich die gemeinste Form, welche Hartmann als var. an- gulata beschrieben hat; sie schliesst sich un- mittelbar an den Typus an, bleibt aber kleiner, ist weniger regelmässig gestreift, häufig gegittert, und der Mundrand ist nicht regelmässig gebogen, sondern bildet einen Winkel. Eine eigenthümliche Ausbildung dieser For- menreihe ist unsere Figur 1245, welche im Frank- furter Museum als Limna@a costellata liegt; sie nähert sich durch den aufsteigenden Ober- rand der var. ampla, zeichnet sich aber durch einzelne starke vorspringende, rippenförmige An- wachsstreifen aus; das Exemplar stammt aus Gräben bei Frankfurt. 1244 ist die var. ventricosa Hartmann, die Form, welche aurieularia in Klaren, ruhigen, pflanzenarmen Teichen und Canälen annimmt. Sie zeichnet sich durch ihre aufgetriebene Form und die dünne, durchsichtige, fast glasartige Schale aus, welche ihr in den Sammlungen häufig die Varietätennamen cerystallina oder fragilis einträgt. Die Form ähnelt sehr der Stammform, aber der Aussenrand ist nicht flügelförmig vor- gezogen; die Spindel ist stark gebogen, der Umschlag von vornen kaum sichtbar, da er der starken Wölbung wegen dem Beschauer nur die Kante zuwendet; Spindelfalte stark entwickelt. Das abgebildete Exemplar ist aus dem klaren New River, der einen Theil von London mit Trink- wasser versorgt; sie kommt dort mit der correspon- direnden Varietät von ovata (Figur 1252) zusam- men vor, ohne dass Zwischenformen vorkommen. 1246. Var. ampla Hartmann: spira vie pro- minula, apertura fere circulari, margine supero ascendente, super apicem producto, externo late patulo vel reflexo; plica co- lumellari fere obsoleta. Es ist das die Form, welche sich am weitesten vom Typus entfernt; gerade auf sie passt der Name auricularıa am besten und sie ist darum auch häufig als Typus der Art angesehen wor- den, so auch von Rossmässler. Das Gehäuse ist meistens breiter als hoch, ziemlich festschalig, stark gestreift oder mit gitterförmigen Eindrücken versehen, hell hornfarben, häufig mit festsitzen- dem schwarzem Ueberzug oder auch mit auf- sitzenden Algen. Das Gewinde ist nur 1—2 Mm. hoch, selbst förmlich eingesenkt, aber schlank und nadelscharf; der Spindelrand zeigt kaum mehr einen Winkel und bei alten Exemplaren auch keine Spindelfalte mehr. Mündung sehr gross, bei manchen Exemplaren einen nur am Spindelrande leicht ausgeschnittenen Kreis bil- dend, das Gehäuse an Höhe übertreffend. Die Naht steigt vor der Mündung stark in die Höhe; mitunter löst sich hier der Umschlag vom Ge- häuse ab und steigt bis über die Spitze des Ge- windes empor. Der Mundsaum ist deutlich zu- sammenhängend, stets flach ausgebreitet, meistens umgeschlagen, häufig so, dass er sich an den letzten Umgang wieder anlegt und eine Hohl- rinne bildet; er setzt sich meistens an der Naht zwischen den beiden letzten Umgängen an, nicht darunter, wie beim Typus, und verläuft von dort ansteigend in Form eines mehr oder minder grossen Kreissegmentes, das aber immer grösser ist, als ein Halbkreis, und mit dem höchsten Punkte die Spitze des Gehäuses überragt. L. ampla erreicht sehr beträchtliche Dimen- sionen; ich besitze ein Exemplar von 40 Mm. Mündungshöhe. Sie ist die Form der grösseren Gewässer, der Seen und Flüsse mit schlammigem Grund und nicht zu starkem Wellenschlag;; in fast allen deutschen Flüssen und in den meisten norddeutschen Seeen findet man nur ampla. Entsprechend ihrer Häufigkeit variirt sie unge- mein stark; namentlich findet man zwei Haupt- formen, eine stark aufgetriebene und eine von vorn nach hinten zusammengedrückte; sie sind wohl Folgen der Lebensweise, je nachdem die Schnecke an und unter Steinen oder auf weichem Schlammgrunde lebt. Im Main finden sich auch einzeln unter den anderen ganz aufgetriebene Exemplare, welche niemals den Mundsaum um- legen und sich von der var. ventricosa nur Aurch stärkere Schale unterscheiden. Eine andere Untervarietät ist unsere Figur 1247, var. Monnardii Hartmann, mit ganz Tafel OXXVIHI—CXXX. Fig. 1249 u. 1250. 41 eingesenktem, von vornen nicht sichtbarem Ge- winde; der Spindelrand tritt ganz los, wendet sich erst nach links und verdeckt so ganz das Gewinde. Es ist das nur die extremste Form von ampla und findet sich überall einzeln unter derselben. Endlich ist noch Figur 1248 zu bemerken, welche ich aus dem frischen Haff von meinem verstorbenen Freunde Hensche in Königsberg erhielt; sie unterscheidet sich ausser der Klein- heit auch durch die deutlicher gebogene und mit einer vorspringenden Falte versehene Spindel, und tritt eben dadurch der typischen auricularia wieder näher. Ohne diese häufigen Uebergänge könnte am- pla schon ihrer zahlreichen Varietäten wegen Ansprüche auf Artrechte machen; sie weicht auch in der Lebensweise erheblich ab. Fast nie sieht man sie an der Oberfläche schwimmen, wie andere Limnäen, auch scheint sie nie frische Pflanzen anzurühren, sondern nur Algen und verwesende Pflanzenstoffe zu fressen; man sieht sie darum stets auf dem Boden oder an Steinen umherkriechen. Im Aquarium hält sie sich ganz gut und steigt niemals über den Wasserspiegel empor; soll sie aber eigentlich gedeihen, so muss man von Zeit zu Zeit einen mit Algen überzogenen Stein hineinbringen; sie sind dann im Augenblick bei der Hand und weiden diesen ab. Aus demselben Grunde sieht man sie auch da, wo sie häufig vorkommt, oft ein Exemplar das andere ablecken. Sie scheint von den Wasser- vögeln sehr gern gefressen zu werden, denn man findet häufig aufgehackte oder frisch ausgefressene Schalen. Ihre Hauptentwickelung erreicht sie im Nachsommer; man findet dann fast nur aus- gebildete Exemplare; da sie zeitig im Frühjahre laicht, scheint sie somit ihre volle Grösse im Zeitraum von wenigen Monaten zu erreichen, wenigstens wenn es ihr, wie hier im Main, an reichlicher Algennahrung nicht mangelt. Olessin ist auch nicht abgeneigt, ampla für eine gute Art zu halten, „die auch einen ganz anderen Drehungsmodus der Spindelsäule hat, den man erkennt, wenn man das Gehäuse durch- schneidet‘“.*) Leider muss ich hier mit einer Beobachtung dazwischen kommen. In hiesiger Gegend, soweit ich sie gewöhnlich begehe, kommt auriceularia typica nicht vor, in meinem Aquarium *) In der Excursionsmolluskenfauna p. 363 präeisirt er diese Angabe dahin, dass bei auricularia die Spindel bein Vortritt an die Mündung einen Winkel mit dem Mündungsrand bildet, während bei allen zu ampla gehörigen Formen Mündungswand und Spindel eine fast gerade fort- laufende Linie bilden. Ausserdem besitzt L. ampla einen weit mehr erweiterten und aufgestülpten Mundsaum und eine womöglich noch dünnere Schale. Rossmässler’s Iconographie V. halte ich daher nur ampla und ovata, zu meinem Erstaunen fand ich aber im vorigen Jahre darin ein Exemplar, das dem Typus bedenklich nahe kommt; es kann nur der Abkömmling einer ampla sein; dass ich nur das eine Exemplar gefunden, kann nicht befremden, da ich seither auf die Zucht kein besonderes Gewicht legte und desshalb die Eier oder Jungen meistens den Alten zum Opfer fielen. Dem gegenüber erschei- nen die oben von Olessin hervorgehobenen Ge- häuseunterschiede wenig ins Gewicht fallend, zumal sie nur für ausgewachsene Exemplare gelten. Hier können nur sorgfältig ausgeführte Zuchtversuche, die ja in Aquarien so leicht zu machen sind, eine definitive Entscheidung geben. Junge Exemplare von ampla haben eine ganz deutlich in die Augen fallende Spindelfalte, die sich erst spät verwischt. 1249. 1250. Var. tumida Held, differt testa solidiore, apertura angulata,. pert- stomate intus distincte labiato. — Alt. 15—22, lat. 11—17 Mm. — Limnea tunida Held Isis 1836 p. 278. — Küster in Mart. Ch. II. p. 13 t. 2 fig. 1—11. — (lessin Exeurs. Moll. p. 367, fig. 216. — Ich kann trotz Olessin’s Widerspruch mich nicht entschliessen, tumida als eigene Art anzu- erkennen und noch weniger, unsere Figur 1249 von 1250 zu trennen und noch zu ampla zu rechnen. L. tumida zeichnet sich aus durch eine besonders dicke, feste, gelbröthliche, an todt gesammelten Exemplaren weissliche Schale, kurzes, spitzes Gewinde und einen starken, röth- lich gefärbten Lippensaum. Ueber die Mündungs- form lassen sich allgemeine Angaben gar nicht machen, da sie kaum an zwei Exemplaren gleich ist; unsere beiden Figuren stellen s® ziemlich die Extreme dar. Clessin, welcher die Form auf den Starnberger- und Bodensee beschränkt, also unsere Figur 1249 aus dem Wörthsee in Kärnthen ausschliesst, nimmt auch die Verlän- gerung des Spindelrandes nach unten und die eigenthümliche eirunde oder viereckige Mündungs- form, welche die meisten Exemplare aus dem Starnberger See haben, als Kennzeichen an. Die Unterschiede von ZL. auricularia sind vollkommen analog denen zwischen stagnalis und lacustris, und die Uebergänge fehlen ebensowenig. Ich glaube darum, dass Olessin weit eher im Rechte war, als er in seiner Molluskenfauna der ober- bayrischen Seeen p. 91 mit Beziehung auf Z! tumida und rubella sagte: „Die Entstehung so ähnlicher Formen in drei sehr verschiedenen Seeen liefert uns den Beweiss, dass wir es in 6 42 Tafel CXXVIII—CXXX. Fig. 1251—1259. denselben mit Formen zu thun haben, welche durch Anpassung an die im See gegebenen eigen- thümlichen Verhältnisse sich gebildet haben. Es hat sich hier eine neue Art durch allmählig fortschreitende Umbildung gewisser Formen ent- wickelt und wir finden jetzt in den genannten drei Seeen diese Arten in mehr oder minder fortgeschrittener Entwicklung. Während der Chiemsee seine L. rubella am schönsten, reichsten und vollständigsten ausgebildet hat, hat L. tumida des Starnberger Sees noch nicht jene Form erreicht, welche im Kampf mit den Wellen die geeignetste ist; die L. tumida des Bodensees hat sich dagegen sogar noch nicht vollständig von ihrer Stammform losgelöst und ist daher von allen drei Limnäen in ihrer Art- entwicklung noch am weitesten zurück.‘ — Das entspricht vollkommen meiner Ansicht, und dem gegenüber scheinen mir auch die Unterschiede im Thier, welche Clessin für seine neuere An- sicht ins Feld führt, wenig ins Gewicht zu fallen. Er sagt (Excurs. Moll. Fauna p. 367): „Thier derb, weisslich, überall, selbst auf der Sohle, mit silbergrauen Punkten dicht besät; Mantel schwarz gefleckt; Fühler etwas kürzer und an der Basis breiter im Verhältniss zur Länge, als bei jenen von aurieularia“. — Farbenunterschiede haben bei Limnäen gar keine Bedeutung, die kürzeren und breiteren Fühler beweisen aber nur dasselbe, was auch die Schale beweist, das Anpassen des ganzen Thieres an die Verhältnisse im See, welche ja nicht nur auf den Mantel, das Absonderungsorgan der Schale, sondern auch auf die Fühler einwirken. — So lange also nicht fortgesetzte Züchtungsversuche im Aquarium die Constanz der Form von tumida nachgewiesen haben, kann ich darin nur eine Seeform von aurieularia schen. 1251-4259. Limnea ovata Drap. Testa rimata plus minusve ovata, spira obtu- siuscula, rolundato-conica, anfractibus sutura conspicua, antice non ascendente diseretis; apertura ovata, superne ucu- minata, columella rectiuscula, vıx plicata ; apertur@ longitudo latitudinem multo superans. Limnea ovata Draparnaud Hist. Moll. p. 50 t. 2 fig. 30. 31..— C. Pfeiffer Moll. p. 89 t. 4 fig. 31 (boma!). — Kobelt Mal. bl. 1870 p. 163 fig. 11—14. — Fauna v. Nassau t. 4 fig. 6. — Westerlund Fauna Suecie pP. 339. — Clessin Exe. Moll. p. 372 fig. 223. — Limnea limosa Moquin Tandon . Hist. Moll. France p. 465 t. 34 fig. 12. — Wester- lund Sverig. Moll. p. 91. — Le Limnea vulgaris Küster in Mart. Ch. II. p. 84.2 fig. 1-4, non O. Pfr. neque Ross- massler. — Gehäuse geritzt, mehr oder weniger eiförmig, höher als breit, meistens horngelblich, selten dunkler, dünnschalig, gestreift; Gewinde ziemlich nieder, aber breit und plump im Vergleich zu dem der beiden anderen Gulnarien, die Naht deutlich, aber an ihrem unteren Ende nicht emporsteigend.. Mündung langeiförmig , stets länger als breit, oben spitz zulaufend, so dass der einfache, scharfe, nicht ausgebreitete Mund- saum sofort von seinem Ansatze an schräg nach unten verläuft. Die Mündungshöhe beträgt un- gefähr drei Viertel der Gesammtlänge. Spindel- rand ziemlich gestreckt, bei ausgewachsenen Exemplaren fast ohne Spindelfalte, während dieselbe bei jungen Exemplaren deutlich ist. Die ritzförmige Nabelspalte bleibt unter dem Um- schlag immer ziemlich weit offen. Die Höhe übersteigt selten 20—24 Mm, doch besitze ich Exemplare von mehr als 30 Mm.; Mündung 15—18 Mm. hoch, 8—10 Mm. breit. Limnea ovata ist trotz ©. Pfeiffer's ausge- zeichneter Figur häufig verwechselt worden; na- mentlich hat man sie vielfach für vulgarıs ge- nommen. Das plump kegelförmige Gewinde und die oben ganz spitz zulaufende Mündung, welche immer länger als breit ist, machen die Unter- scheidung nicht schwer. Die Art hat ein wo- möglich noch ausgedehnteres Verbreitungsgebiet, wie auricularia, scheint aber innerhalb desselben weniger allgemein verbreitet, und findet sich mehr in Ebenen als in Gebirgen. Bei aller Variabilität hält sie ihre Gestalt ziemlich fest, doch sind mir eine Reihe von Va- rietäten bekannt geworden, aus denen ich eine Anzahl abgebildet habe. Als Typus sehe ich unsere Figur 1353 an, eine mittelgrosse Form, welche ziemlich genau der Pfeiffer'schen Figur entspricht; die Höhe beträgt 19 Mm., die der Mündung 14 Mm. Die eigenthümliche Form des Gewindes ist nament- lich von der Rückseite erkennbar. Es scheint diese Form auch die in Mitteldeutschland vor- herrschende zu sein. An sie schliesst sich zunächst als Canalform Figur 1252, meine var. inflata, welche in der Gestalt fast ganz der Normalform gleicht, aber aufgetriebener und äusserst dünnschalig ist und Dimensionen bis zu 31 Mm. Länge er- reicht. Das abgebildete Exemplar stammt aus dem New River bei London, also aus derselben Localität wie Figur 1244, die correspondirende Varietät von auricularia. Gerade dieses Zu- sammenleben zweier correspondirender Varietäten Tafel OXXVIU—CXXX. Fig. 1251—1259. 45 an einer Localität ohne eine Spur von Ueber- gängen ist für mich ein überzeugender Beweis für die Artselbständigkeit von ovata und aurti- cularis. Noch grössere Exemplare besitze ich durch Terver aus dem Lac de Malpas im Dep. Doubs; sie sind nur weniger durchsichtig. Die Spindelfalte ist meistens deutlicher, als bei der Normalform, weil der -Umschlag dünner ist. Die unter Figur 1251 abgebildete var. ob- tusa habe ich in meiner oben eitirten Arbeit noch zu ampla gezogen, mit der sie viele Ana- logieen hat; die genauere Untersuchung nament- lich der unausgewachsenen Exemplare, welche zweifellos zu ovata und.zwar zu der Figur 1257 abgebildeten Form aus den Sumpfgräben der Mainebene gehören, lässt mir keinen Zweifel, dass wir hier eine mit ampla correspondirende Varietät der ovata vor uns haben. Ich schrieb am angegebenen Orte p. 155: Sie gleicht der ampla durch die fast gerade, faltenlose Columelle und durch den ausgebreiteten umgeschlagenen Mundsaum; aber das Gewinde ist stumpf und breit, wie bei ovata, und der Mundrand erhebt sich trotz der Ausbreitung nicht über die Spitze, sondern hat seine Hauptrichtung nach unten. Dadurch ist die Mündung kein Kreissegment mehr, sondern ein oben stumpfes Oval, und eine auf der Mitte des Mundrandes gezogene Linie verläuft nicht horizontal, sondern schräg nach unten.“ Damals wagte ich noch nicht, die Trennung von ampla durchzuführen, obschon mir auch die Lebensweise des Thieres schwere Bedenken machte; heute ziehe ich die Form ohne allen Zweifel zu ovata. Sie ist mir noch von keinem anderen Fundorte bekannt geworden als aus Mainlachen am sogenannten rothen Hamm zwischen Frankfurt und Schwanheim. Figur 1254, meine var. Diekinii, ist mehr walzenförmig als eiförmig, das plumpe Gewinde ist höher, als gewöhnlich, ziemlich ein Drittel, mitunter zwei Fünftel der Gesammtlänge aus- machend, die Mündung ist fast rein oval, an der Spindelseite kaum ausgeschnitten; das Gehäuse selbst ist sehr dünnschalig, stark gestreift, in unserer Gegend meist mit einem dünnen Koth- überzug bedeckt, welcher sich bei der Zerbrech- lichkeit des Gehäuses kaum entfernen lässt. Es lebt diese Form in Wiesengräben der Mainebene; ausgewachsene Exemplare, wie das abgebildete, findet man nur in feuchten Jahren, wenn diese Gräben das ganze Jahr hindurch Wasser be- halten. Mit ihr zusammen kommt einzeln die Figur 1255 abgebildete Form vor, welche gewisser- massen eine umgekehrte Varietät darstellt; bei ihr tritt nämlich das Gewinde so zurück, dass sie vollkommen der Limnea ampullace« Rossm. gleicht, welche also wohl auch nur eine Varietät von ovata ist. Unsere Form ist, wie ich schon aus ihrer Beschreibung (Mal. Bl. 1870 p. 164) bemerkt habe, eigentlich weniger eine Varietät, als eine individuelle, allerdings sich öfter wiederholende Abnormität. — Ülessin zieht ampullacea mit anderen aufgeblasenen Formen zusammen unter die var. patula da Costa, zu welcher er auch microcephalus Küster t. 2 fig. 7, 8 und hemisphericus Küster t. 11 fig. 32. 33, sowie acronica Studer rechnet; doch scheint sie mir von allen diesen Formen noch genügend verschieden, um als eigene Varietät anerkannt zu werden. An die var. ampullacea schliessen sich un- sere beiden folgenden Figuren 1256 und 1257, erstere aus Oberitalien stammend, letztere aus Wiesengräben bei Schwanheim. Beide sind zur var. inflat« zu rechnen und haben eine sehr dünne, zerbrechliche, aber nicht glashelle, mehr röthliche Färbung, seidenartigen Glanz und feine Streifung. Der Unterschied liegt namentlich in der Bildung der Spindel; Figur 1256 zeigt noch einen deutlichen Winkel zwischen Spindel- und Mündungswand, doch ohne eine eigentliche Falte, bei 1257 ist die Spindel gestreckt, fast gerad- linig, dann zeigt aber auch der Mundrand eine ganz andere Biegung, was besonders in der Seitenansicht hervortritt. Diese Form ist die in den Gräben der Mainebene um Schwanheim vor- herrschende, man findet sie in ihrer vollsten Entwicklung besonders im ersten Frühjahr, in den Monaten März und April, in denen sie auch laicht;; später findet man fast nur unausgewachsene Exemplare. Das Thier ist einfarbig braungrün, ohne die gelben Punkte von auricularia, der Mantel grau mit schwarzen Zeichnungen und gelben Tropfenflecken, die Fühler kurz und breit. Ihre Lieblingsnahrung scheint Hottonia palustris, zwischen deren Zweigen ich sie meistens fand. Durch das höhere Gewinde bilden diese bei- den Formen den Uebergang zu Figur 1258, welche ungefähr mit der Form zusammenfallen dürfte, welche COlessin (Exeurs. Moll. p. 3753) als var. lacustris Studer abbildet; sie lag in Rossmässlers Sammlung als L. rubiginosa Yilla, doch bin ich nicht sicher, ob die Etikette von Villa selbst stammt, und somit seine sonst zu peregra gerechnete Art hierher zu ovata ge- zogen werden muss. Hier hat das Gewinde eine noch beträchtlichere Höhe erreicht, bei Clessin’s Figur macht es vollkommen ein Drittel der Gesammtlänge aus, und ohne die Uebergänge könnte man zweifelhaft sein, ob sie wirklich zu ovata zu rechnen sei. Diese Form findet sich 6* 44 Tafel CXXVIH—CXXX. Fig. 1260—1276. auch in der Mainebene; nach Clessin auch in langsam fliessenden Bächen der Alpen. Diese Form zeichnet sich ausserdem noch durch das Zurückweichen der Spindel aus; gerade auf die- ses Kennzeichen hin trennte Küster seinen vul- garis von ovatus ab, während er den vulgaris Rossmässler’s unter dem neuen Namen biformis beschrieb. Figur 1258 aus dem Comersee möchte ich für die ächte Limnea acronica Studer halten, welche Clessin mit zu patula zieht, sie ist eine ächte Seeform, das Gewinde fast unsicht- bar von vorn, die Umrisse erinnern eigenthüm- lich an meine var. obtusa, aber die Schale ist fest, weisslich, wie bei tumida, doch nicht so dick und auch ohne Lippenwulst. Es ist sehr zu bedauern, dass die Schweizer Seeen noch nicht in derselben Weise durchgearbeitet worden sind, wie die bayrischen durch Olessin; Limnäen wie Najadeen dürften dort noch manche interes- sante Ausbeute ergeben. Von den bei Küster angeführten Arten ge- hören noch in das Formgebiet von ovata: L. micerocephala (Conch. Cab. p. 9.2 fig. 7. 8); testa subrimata, ovata, ampulla- cea, tenuiuscula, vie striata, ochraceo- flava, spira minutissima, subnulla, an- fractibus convexiuseulis, apertura ovata, superne obtuse angulata; peristomate recto, aeutiusculo, plica columellari stricta. — Long. 19, lat. 15 Mm. — Eine auf- getriebene, ziemlich dünnschalige Form mit fast gerader Spindel aus den nord- deutschen Seeen, besonders dem Malchiner See in Mecklenburg. L. hemisph@rica Menke (ibid, p. 53 t. 11 fig. 32—34); testa rimata subglobosa, tenuis, pellucida, subtiliter striata, pallide ferruginea ; spira brevissima, late conica, anfractibus 4 convexis, ultimo inflato ; apertura amplıssima, peristomate recto, acuto, subcontinuo, columella, alba, stric- tiuscula, plica nulla. — Long. 12, lat. 10 Mm. — Anscheinend eine Hungerform, wie man sie in Gebirgsbächen findet; der Originalfundort ist die Emmer bei Pyr- mont. L. doliolum Küster (ibid. p. 10 t. 2 fig. 9—11; testa anguste rimata, ovata, ven- tricosa, tenuis, pellucida, pallide cornea, subtiliter striata; spira brevi, obtuse acuminata, late conica; anfractibus con- vexis, ultimo inferne subcoarctato; aper- tura ovata, superne angulata, peristomate minus arcuato, inferne patulo, albo-cal- loso; plica columellari strietiuscula. — Long. 10, lat. 8 Mm. — Aus der Kerka in Damatien. Ich habe gegründete Aussicht, demnächst die Originalexemplare dieser Arten zu erhalten und werde dann auf sie zurückkommen. 1260 —1276. Limn«a palustris Dra- parnaud. Bei Limnea palustris hat man noch mehr wie bei den Gulnarien sich bis in die neueste Zeit mit der Unterscheidung mehrerer Ar- ten gequält; erst Westerlund in der Fauna Sueci@ und Clessin in der Excursionsfauna haben sich dazu entschlossen, die ganze Sippschaft, corvus, fusca, turricula, silesiaca cincta etc. zu einer Art zu vereinigen. Für Limnea fusca C. Pfr. war das schon früher ziemlich allgemein anerkannt, twrricula aber, mit welcher silesiaca wohl zweifellos identisch ist, glaubte ich immer noch als Art trennen zu können; in meiner Fauna von Nassau nahm ich sie als die ächte L. fusca. Eine neue genaue Durchsicht meines Materiales hat mich jetzt zu der Ueberzeugung gebracht, dass Clessin und Westerlund Recht haben; ja es wird sich nicht viel dagegen einwenden lassen, wenn man, wie Westerlund will, noch eine ganze Anzahl nord- amerikanischer Formen mit in diese Art einbezieht. Eine allgemeine Diagnose lässt sich freilich für diese Art kaum entwerfen; Westerlund gibt sie folgendermassen: Testa imperforata vel rimata, oblonga vel cla- vata, solida, fusca vel einerea, apertura oblongo-ovata, plerumque brevior quam spira, intus sepe rufa vel purpurascens. Als typische Form nimmt er Exemplare von 22—27 Mm. Länge und gibt dazu noch folgende erweiterte Diagnose: Testa imperforata, ovato-elongata, epidermide olivacea; spira exserta, conieo-acuta; am- fractus 6—7, comvewiusculi, fasciis ruris albis et purpureis pieta (?); apertura intus flavida nitida, labio intus fascia purpurea ornata; long. 22—23, apert. 10—11 Mim.; long. 26—27, apert. 12— 14 Mm. — Dem entsprächen ungefähr unsere Figur 1266 und 1267, in denen auchich den Typus sehe; der Ausdruck „faseiis“ ist wohl in Westerlund’s Diagnose etwas ungenau und steht statt strig:s, gebänderte Limnäen wenigstens kenne ich nur als Abnormitäten. An diese Stammform schlies- sen sich dann, soweit mein gegenwärtiges Ma- terial eine Uebersicht erlaubt, vier Hauptvarie- täten an, nämlich: Tafel CXXVIII—CXXX. Fig. 13260—1276. 45 a. corvus Gmelin; testa majore, crassa, CO- stato-striata et malleata, anfractibus tri- bus ultimis longe majoribus, convexius- eulis. Long. ad 40 Mm. — b. fusca ©. Pfr., testa minore, tenui, stria- tula vel sublevi, anfractibus 6—7 con- vexiusculis. Long. 15—20 Mm. — ec. turricula Held, testa turrita, anfractibus 7—8 parum convexiusculis, leniter regu- lariterque crescentibus, columella vis plicata. Long. 15-20 Mm. — d. septentrionalis COlessin, testa turrita, anfractibus 7 convexiusculis, striatulis. Long. 16—20 Mm. — Jede dieser Hauptformen variirt wieder in der mannigfaltigsten Weise, und unsere Tafel gibt eine kleine Auswahl von Formen aus meiner Sammlung. 1260—65 gehören zur var. corvus, wie man sie in grösseren stehenden Gewässern häufig mit L. stagnalis, neben dem sonst so leicht keine Limnäe aushält, und Planorbis cor- neus zusammenfindet. Figur 1260 gleicht der var. ceurta Olessin (Exeurs. Moll. Fauna pag. 377, fig. 231), ja sie übertrifft eigentlich den Typus noch, da sie nur 22'/e Mm. lang und da- bei 13 Mm. dick ist, und die Mündung das Gewinde um einige Millimeter an Höhe übertrifft; ich habe sie einzeln mit der typischen corvus gefunden und würde sie darum nur für eine indi- viduelle Abweichung gehalten haben ; nach (Olessin kommt aber eine so kurze Form als constante Localvarietät im Walchensee vor. Die unter 1261 und 1263 abgebildeten Exemplare dürften unge- fähr den Typus von corvus darstellen; 1262 ist eine besonders schlanke Form mit gethürmtem Gewinde, welche ich durch Terver von Barcelona erhielt. — Figur 1264 zeichnet sich durch die auffallend starke Costulirung aus, 1265 durch den eigenthümlich gebildeten, kantigen letzten Umgang, welcher der Schnecke ein ganz auf- fallendes Ansehen gibt und auffallend an die Figur 1237 abgebildete stagnalis var. palustri- formis erinnert. Den Typus dürften 1266 und 1267 darstellen; erstere, eine ziemlich festschalige, stark gerippte Form, die Windungen gut gewölbt und vielfach zerfressen, in der Mündung eine braune, breite Lippe, nähert sich der amerikanischen reflex« ganz ungemein; ich besitze Exemplare derselben aus Jowa, die ich kaum unterscheiden kann, nur dass sie weniger cariös sind; die Artberechtigung von 7. reflexa kann somit nicht aufrecht erhalten werden. Meine Exemplare hat Herr E. F'riedel im Brieselang bei Berlin gesammelt. Figur 1267 theilte mir Ülessin aus Held’s Sammlung als die ächte Z. fusca C. Pfr. mit, sie hat eine deutlich weiss bezeichnete Naht und zeichnet sich unter der Lupe durch eine äusserst feine Körnelung, oder richtiger durch in dichte Spiralreihen geordnete kurze Radialstrichelchen aus; die Spindelfalte ist deutlich, eine braune Lippe nicht vorhanden; die Mündung macht nur etwa °,;s der Gesammtlänge aus. Bei beiden Formen sind die sonst gut gewölbten Windungen unter der Naht etwas abgeflacht, so dass die stärkste Wölbung unter der Mitte liegt. An sie schliesst sich Figur 1268, von Herrm F. Meyer bei Metz gesammelt, mit derselben feinen Sculptur, aber mit etwas stärker gewölbten Windungen, braunem Mundsaum und namentlich ausgezeichnet durch den weit nach aussen greifen- den Aussenrand der Mündung, welcher der ganzen Schnecke ein höchst eigenthümliches Ansehen gibt. Ich habe nur dieses einzige Exemplar ge- sehen und halte es für eine individuelle Abnor- mität, zumal auf der Rückseite die Narbe eines geheilten Bruches erkennbar ist. Figur 1269 ist für mich der Hauptbeweg- grund gewesen, palustris und turricula zu ver- einigen; die Form ist vollkommen ebenso ge- thürmt, wie bei turricula, die Mündung macht kaum über ein Drittel der Gesammtlänge aus, aber die Spindelfalte ist vollkommen deutlich entwickelt, während sie bei turricula immer voll- kommen verschwindet. Wir haben somit eine Zwischenform, welche allen Anforderungen ent- spricht, und turricula kann nicht länger als Art gehalten werden. Figur 1270 wird wohl mit Clessin’s sep- tentrionalis zusammenfallen; ich sammelte sie 1868 in grösserer Anzahl in dem Teich der Schwedenschanze auf Norderney. Diese Form unterscheidet sich durch ihre stark gewölbten unter der Naht nicht eingedrückten Umgänge auffallend von allen anderen Formen des Typus palustris und muss entschieden als eine sehr gute Varietät angesehen werden. Die Sculptur zeigt bei meinen Exemplaren eine starke Costu- lirung, wie sie auch Olessin erwähnt, die Dimen- sionen sind aber weit beträchtlicher; ich besitze Exemplare von über 25 Mm. Länge. (lessin’s Originale stammten aus Holstein, seine Abbildung (Exeurs. Moll. Fauna fig. 235) stimmten mehr mit dem Figur 1271 abgebildeten Exemplar, das in der Sculptur ganz mit fusca übereinstimmt, aber sehr stark gewölbte Windungen hat, also wieder eine gute Zwischenform zwischen palustris und dem Typus abgibt. 1272—76 gehören sämmtlichzuL. turrticula Held. Ich habe oben schon angegeben, dass ich unserer Figur 1269 wegen unmöglich mehr diese Art als selbständig anerkennen kann; esist, wie 46 Clessin ganz richtig bemerkt, die Form der pflanzenreichen, stehenden oder ganz langsam fliessenden Gräben. Merkwürdig ist nur die Abschleifung der Spindelfalte, welche man bei anderen Arten nur für die Kluss- und Seeformen beobachtet, bei einer Art von solcher Lebens- weise, wieder ein Beweis, wie vorsichtig man mit der Verallgemeinerung selbst der sicher be- gründetsten Beobachtungen sein muss. ligur 1275 ist die ächte Limna@a sile- siac«a Scholtz nach von Scholtz selbst mitge- theilten Exemplaren der Rossmässler’schen Samm- lung, 1272 ebenso nach Originalexemplaren L. turrieula Held; ein Unterschied zwischen beiden existirt nicht, im Allgemeinen scheinen die bay- rischen lixemplare grösser, als die schlesischen, welche übrigens an dem Originalfundort ausge- rottet sind. Küster (Mart. Oh. II. Limnea p. 25) legt das Hauptgewicht für die Unterschei- dung zwischen fusca und herrieula auf den nach unten breit bleibenden, etwas lostretenden Spin- delumschlag, die seichte Naht, die flacheren Umgänge, die geringe Wölbung der Umgänge und die engere Mündung; die plica obsoleta er- wähnt er zwar in der Diagnose, nicht aber in der ausführlicheren Bemerkung, und doch scheint Tafel OXXVII—CXXX u OXXXL Fig. 1260— 1276. mir darin das einzige haltbare Kriterium für die Varietät zu liegen. Richtig ist, dass lurrieula sich durch die Kleinheit der Mündung und die schlanke Gestalt der 2. glabra nähert, doch sind mir Zwischenformen bis jetzt noch nicht bekannt geworden und eine Verwechslung ist nur da möglich, wo man die ächte ylabra nicht kennt. Kine sehr eigenthümliche Form ist Figur 1274, die von Bielz, erwähnte Varietät der si- lesiaca von der Fleischerwiese 'bei Hermannstadt in Siebenbürgen, 22 Mm. hoch ‚mit glänzendem schwarzen Ueberzug, der Spindelumschlag unten noch stärker lostretend, als bei der typischen turrieula, «das Gewinde auffallend spitz und die Umgänge kaum gewölbt; die Spindelfalte ist zu einem breiten Callus geworden, welcher den Winkel zwischen Mündungsrand und Spindelrand vollkommen ausfüllt. 1275 und 1276 gehören nach der Mündungs- bildung auch noch zu turteula, haben aber stärker gewölbte Windungen und eine tiefer eingeschnittene Naht; die Färbung ist glänzend Tafel Gattung Leucochroa (Beck) Albers. Testa helierformis, solida, eretacea, alba wel lutescente albida, umbilicata vel exum- bilieata, plus minusve globosa, peristo- mate simpliei, marginibus plerumque callo Junetis, — Mawilla areuata, medio dente rostriformi pro- minente munita, non costata neque sul- cata; systema sewuale subsimplex ; s«a- gitta nulla; vradıla angusta, seriebus dentium longitudinalibus 50—60, trans- versalibus 120—130 munita, dentibus mediantis hamiformibus, lateralibus bi-vel trifidis. — Die Leuceochroen bilden eine äussert natür- liche und scharf umgrenzte Gattung, wenn man sie im Sinne obenstehender Diagnose nimmt. Der erste Autor der Gruppe, Beck, nahm sie freilich in einem anderen Sinne, indem er zu den ächten Leucochroen auch eine Anzahl Xerophi- len, einige Ochthephilen von Madera und eine Art von den Bermudas rechnete. Diese un- schwarz. Sie stammen aus dem Gebiete von Pisa im Arnothal. NVVvV OXXXI. = natürliche Gruppe fand keinen Beifall, erst Moquin-Tandon begründete durch die Unter- suchung des Thieres die Berechtigung der Tren- nung von /Zelix, und der von ihm vorgeschlagene Name Calearina würde dem Beck’schen ent- schieden vorzuziehen sein, wenn er nicht schon bei den Wurzelfüsslern vergeben wäre. So thut man besser, dem von Albers gegebenen Beispiel zu folgen und den Bech’schen Namen wieder anzunehmen, muss dann aber auch Albers als Autor führen. Von dem ächten Helix scheiden sich die Leucochroen schon genügend durch das Gebiss; sie haben einen glatten Kiefer mit mittlerem Zahn, ohne Rippen, auch ist ihr Genitalsystem viel einfacher, ohne Pfeilsack und Pfeil. Mo- quin-Tandon stellte sie darum als Untergattung zu Zonites und die neueren französischen Autoren folgen ihm darin, vereinigen unter Zonites also Hyalina, Leucochroa und die ächten Zonites. Das geht schon dem Gehäuse und der ganzen Tafel OXXXI. Fig. 1277 u. 1278. 47 Lebensweise nach nicht gut an, ganz unhaltbar ist es aber geworden, seitdem man auf die Schwanzdrüse grosse Wichtigkeit legt; dann ge- hören Hyalina und Leueochroa gar nicht einmal zu den Zonitiden und müssen unbedingt als selbständige Gattungen angesehen werden. Im Gegensatz zu der Albers—von Marten’schen Umgrenzung der Gruppe, welche ich auch in meinem Catalog der Europäer angenommen habe, hat in neuerer Zeit bourguwignat (Amenites malacozoologiques II. p. 145) alle durch kreide- artiges Gehäuse ausgezeichneten Wüstenschnecken, also auch die Gruppe der Hel. desertorum, dann Hel. eremophila und die Gruppe der Hel, pla- nata zu Calearina gezogen, ich habe schon 1875 im Nachrichtsblatt pag. 37 die Unhaltbarkeit dieser Ansicht nachgewiesen und gleichzeitig auch die Sippschaft der Hel. tureiea, welche ich mit Mousson eine Zeit lang zu Leucochro«a gerechnet hatte, wieder an ihre richtige Stelle gebracht. Die Gattung Leucochroa@ in unserem Sinne ist eine ächt mittelmeerische, «doch scheinen auch auf den Canaren drei eng verwandte kleine Arten vorzukommen (aceola, pressa und ultima), welche wirklich hierhergehören. Man findet sie wohl in allen Küstenländern des eigentlichen Mittel- mceres, doch schwerlich am schwarzen Meer, wenigstens ist Felix chionodiseus Pfr., welche nach dem Autor aus der Krim stammen soll, zweifellos nur eine scharf gekielte Form der Leucochroa Otthiana, und, wie diese, algerisch. Auch aus Griechenland habe ich noch keine Leueochro« gesehen, zweifle aber nicht daran, dass L. candidissima dort vorkommt, wie in Süditalien, der Provence, Spanien, Algerien und Palästina. Die beiden Verbreitungscentren der Gattung sind Nordafrika und Palästina, auch wenn man die zweifelhafte Gruppe der cariosa abrechnet. Beiden gemein ist nur ‚Leucochroa candidissima; im Osten schliessen sich an sie die Zwergformen fimbriata und prophetarum, und die beiden Arten mit verengter Mündung, Boissieri und filia, im Westen batica, eariosula, und die niedergedrückten Verwandten der Ot- thiana. 1277. Leucochroa Otthiana Forbes. Testa obtecte umbilicata, depressa, wtrinque convewa, carinata, solida, nitida, irregu- lariter striata ; spira convexa, apice levi, nitido, interdum prominulo; anfr. 5a planulati, sutura lineari, ultimo rotun- dato, carinato, ad aperturam deflexo, apertura obliqua, parum eweisa, suban- gulato-ovata; peristoma labiatum, sub- patulum, marginibus callo tenuwi, super umbilicum expanso, Junetis, supero recto, basali ad insertionem late reflexo, Diam. ma). 26, min, 21,5, alt. 17 Mm. — Helix Otthiana Forbes in Ann. Mag. Nat. Hist, 1838 p. 252; suppl. ti. XI fig. 2, (nec Hlel. Otthiana Pfr. Mon. III. p. 205). Hel. Jeannottiana Terver Cat. p. 20 t. 2 fig. 11, 12 nee Rossm. Icon. f. 564. Zonites Otthianus Bourg. Mal. Alg. I, p. 79 BI ORT, N Leueochroa Otthiana Albers — von Martens Helie. p. 79. — Kobelt Catal. p. 6. — Die Stammform der von Rossmässler Figur 564 abgebildeten genabelten L. ‚Jeannottiana, von derselben fast nur durch den mehr oder weniger «durch den Gallus geschlossenen Nabel unterschieden. Bourguignat, welcher die ge- nabelte Form ganz unnöthiger Weise mit dem neuen Namen Zonites piestius belegt hat — denn da Terver’s Name in die Synonyme fällt, ist der Name einfach mit Rossmässler’s Autorität zu führen — führt zwar als Unterschied noch an, dass die genabelte Varietät dünnschaliger, flacher und schärfer gekielt sei, und dass ihr letzter Umgang sich rascher nach unten biege, als bei L. Otthiana, wo es ganz allmählich geschehe; es finden sich aber Zwischenformen genug, um die Vereinigung zu rechtfertigen. Aufenthalt: in Algerien, nach Bourguignat bei Bugia, Philippeville, Bona, Constantine. Meine Exemplare hat Herr Dr. ©. E, Lischke bei Constantine gesammelt. — Wagner’s Angabe, dass sie um Algier selbst vorkomme, erklärt Bourguignat für unrichtig. 1278. Leucochroa Otthiana var. ca- rinata. Differt a forma typica carina plus minusve conspreua, apertura angustiore angulata. Diam. maj. 24, minor 21, alt, 14 Mm. ITel, Otthiana var, Morelet, Journ, Conch. 1853, pag. 280, Hel. Ohionodiseus Pfr. Mal. Dl. 1856, p. 185, %3f:19.28, Zonites chionodiseus Bourg. Mal. Alg. I. p. 78, t. 6, fig. 1-5. Leueochroa chionodiseus Albers — von Mart Helic. p. 79. — Kobelt Cat. p. 7. Es ist mir nicht möglich, ausser dem etwas schärfer vorspringenden Kiele und der in Folge davon schärfer winkligen, etwas schmäleren Mün- dung einen haltbaren Unterschied weder zwischen Bourguignat's Figuren, noch zwischen meinen damit vollkorimen stimmenden Exemplaren zu finden, und wenn nicht Pfeiffer diese Worm neu benannt hätte, würde ich sie kaum der Erwähnung 48 Tafel OXXXI. werth gehalten haben. Was Bourguignat noch als Unterschied anführt, dass nämlich der letzte Umgang von chionodiseus rascher herabsteige, als bei Otthiana, kann keinen Artunterschied begründen. Aufenthalt: um Constantine; Pfeiffer gibt die Krim an, gestützt auf Cuming, der sie von englischen Offizieren nach dem Krimkrieg er- hielt; möglich, dass sie diesen von algerischen Offizieren mitgetheilt waren, denn die Form ist sicher eine algerische. 1279. SO. Leucochroa argia Bour- guignat. „Testa umbilicata, globoso-complanata, solida, nitida, cretacea, irregulariter striatula, passim submalleata; spira Ccompresso- complanata ; apice levi, prominente, ma- millato, nitido, acuto; — anfractibus 6 lente regulariterque erescentibus, planu- latis, sutura lineari separatis; priorıbus acute cerenulato-carinatis: penultimo ca- rinato; wultimo rotundato, subcarinato (earina ad peristoma evanescente) ac ad aperturam valide recurvo-descendente; — apertura perobliqua, vie lunata, ro- tundata ; peristomate simplice, subpatulo, intus incrassato; margine columellari re- flexo, marginibus approximatis.‘(Bourg.) Diam. maj. 23, min. 20, alt. 15 Mm. — Zonites argius Bourguignal Amen. malac. tome II. p. 153. 1859. — Mal. Alger. Ip. SIEENO-T OT: Von dieser eigenthümlichen Art habe ich durch Terver zwei Exemplare erhalten, welche ganz genau mit Bourguignats Figur 16 stimmen, aber der Nabel ist bei dem einen vollkommen überdeckt, bei dem anderen, vielleicht noch nicht ausgewachsenen, bleibt ein Ritz frei; es scheint somit hier dasselbe Verhältniss obzuwalten, wie zwischen L. Otthianaund ihrervar. Jeannottiana. Das Gehäuse ist abgeflacht-kugelig, festschalig, kreidig, doch ziemlich glänzend, unregelmässig gestreift, mitunter hier und da wie gehämmert; Gewinde flach, gedrückt, mit vorspringendem, glänzendem, glatten Wirbel. Die sechs langsam und regelmässig zunehmenden Umgänge sind bis zum letzten scharf gekielt; auf diesem verschwin- det der Kiel allmählig gegen die Mündung hin und der letzte Theil ist vollkommen gerundet (bei Figur 1280, deren Original vielleicht noch nicht ganz ausgewachsen ist, ist der Kiel bis an die Mündung deutlich) und plötzlich stark nach unten gebogen. Die Mündung ist sehr schief, weit gerundet, nur sehr wenig ausge- schnitten. Mundsaum einfach, ein wenig offen, Fig, 1279. 1280. 1281 u. 1282. gelippt, die Ränder ziemlich genähert, der Ba- salrand nach dem Ansatz hin verbreitert und den Nabel ganz oder fast ganz deckend. Diese Art ist durch ihre eigenthümlich ge- drückte Form von allen anderen unterschieden. Bourguignat vergleicht sie mit Hel. eremophila Boissier, eine Aehnlichkeit, die ich nicht finden kann, wie ich überhaupt nicht begreifen kann, warum er diese Art zu Leucochroa stellt. Um so mehr springt die Verwandtschaft mit Z. Otthiana in die Augen, doch sind mir keine Zwischenformen bekannt geworden. Aufenthalt: bei Bona in Algerien (Des- hayes fide Bourg.). 1281. 82. Leucochroa Boissieri Charpentier. Testa imperforata, conico-globosa, crassa, ürre- gulariter striata, nitidula, eretacea, spira elevata, apice obtusa; anfr. 5 convexius- culi, sutura distincta; ultimus antice deflexus, rugatus, constrietus, basi im- pressus; apertura perobliqua, parvula, sinuata, fere securiformis, latere desxtro angulata ; peristoma labio erasso, albo munitum, marginibus callo tenuissimo Junetis; labio marginis basalıs arcuato, dilatato, versus dextram attenuato, mar- ginis superi tuberculis duobus crassis subeonfluentibus instructo. Diam. maj. 21, min. 19, alt 15—17 Mm. Helix Boissieri Charpentier in Zeitschr. f. Malacoz. 1847 p. 183. — Pfr. Mon. I pag. 437. Mart. Ch. ed. It. 114 f. 8. 9. — Roth Spieil.in Mal. Bl. 1855 ». 29. — Mousson Cog. Roth p. 25. — Bour- guignat Cat. Sauley p. 12. — Leucochroa Boissieri Albers— von Martens Hel. p. 79. — Kobelt Cat. p. 6. Gehäuse entnabelt — an der mir vorliegen- den Reihe von 10 Stück zeigt keins auch nur eine Spur von Nabel, obwohl Charpentier wie Pfeiffer die Art bedeckt-durchbohrt nennen — kuglig-kegelförmig, dickschalig, unregelmässig grob gestreift, aber glänzend, kreideartig; Ge- winde ziemlich erhaben mit stumpfem Apex; fünf gutgewölbte Umgänge, durch eine deutliche, tiefe Naht getrennt, der letzte an der Mündung her- abgebogen und zusammengeschnürt, so dass eine ganz eigenthümliche, kleine, gebuchtete, fast beil- förmige Mündung entsteht. Dieselbe ist noch mehr verengt durch eine eigenthümliche schwielen- förmige Lippe, zusammengesetzt aus einem grös- seren Höcker auf dem Basalrand, der nach Aussen hin allmälig zunimmt, dann aber plötzlich ab- bricht und einen kleineren, mitunter zahnartig Tafel CXXXI. Fig. 1283 u. 1284. 49 solirten an der Insertion des Oberrandes. Beide sind durch einen sehr dünnen Callus verbunden, welcher auch die Nabelgegend vollkommen deckt. Die Bildung des Mundsaumes ist höchst eigen- thümlich, sie findet ein Analagon in der Mund- bildung einiger cubanischen Arten; wäre sie nicht bei allen Exemplaren ganz gleich, müsste man an eine Missbildung glauben, wie sie hor- tensis und nemoralis nach Verletzungen des Mantelrandes mitunter zeigen. Für den Dar- winianer ist es eine Anpassung an den Wüsten- boden, welche vor der ausdörrenden Sonne schützt, aber warum zeigen die anderen, unter gleichen Bedingungen lebenden Wüstenschnecken ausser L. filia nicht dieselbe oderähnliche Erscheinungen ? Charpentier unterscheidet eine grössere und eine kleinere Form, unter meinen Exemplaren ist eins auffallend flach, nur 14 Mm. hoch. Aufenthalt: in Palästina bis nach dem peträischen Arabien, Judäa (Boissier), zwischen Sinai und Hebron (Seetzen). Meine Exemplare hat Herr Löbbeke zu Saba am todten Meere gesammelt, von wo sie auch koth erwähnt, 1283. Leucochroa filia Mousson. Testa imperforata, depressa, solidula, striatula, nitida, cretacea; spira convexa, vertice subtili prominente. Anfır. #'/s convexius- culi, ultimus subdepresso-rotundatus, an- tice deflexus et singulariter constrictus; apertura perobliqua, subsecuriformis, tuberculo parietali ad insertionem mar- ginis dextri, cum margine confluente. coarctata; peristoma wrregulare incrassa- tum, margine supero recto, ad dextram profunde sinuato, infero arcuato, ad in- sertionem dilatato, cum supero callo pa- rum prominulo juncto. — Diam. ma). 16,5, minor 15, alt. 10 Mm. — Helis filia Mousson Coq. voy. Roth 1861 ». 26. .L.. Pfr. Mon. Hel. V »..226 No. 1555. — Leuchroa filia Albers — von Martens Helie. p. 79. — Kobelt Cat. p. 6. — Bis auf die geringeren Dimensionen und die gedrücktere Gestalt der L. Boissieri sehr ähn- lich, doch in der Mundparthie insofern abweichend, als hier der Basalrand von der tiefen Einbuch- tung am Aussenrande an regelmässig gekrümmt ist, während bei Boissieri der Beleg desselben nach aussen dicker wird und einen langen Höcker bilde. Auch sind hier die beiden Mundränder durch einen starken, bei meinem Exemplare so- gar leistenförmig vorspringenden Callus verbun- den, während er bei Boissieri kaum angedeutet Rossmässler’s Iconographie V. ist. Ich muss sie also vorläufig wenigstens als gute Art betrachten. Aufenthalt: bei Es Zenone am todten Meer, von Roth auf seiner letzten Reise entdeckt. 1284. Leucochroa prophetarum Bour- guignat. „lesta imperforata, depressa, solida, cretacea, candidissima, striatula ; anfractibus 4'/a planiusculis vel comvexiusculis, ultimo anfractu subrotundato, obscure carinato (carina ad aperturam evanescente), ac antice deflexo; sutura impressa; aper- tura obliqua, ovato-sublunari; peristo- mate subreflexo, intus incrassato, margine columellari dilatato, reflexo, lateque ad- presso, perforationem obtegente, margi- nibus callo junctis.“ — (Bgt.) Diam. 16, alt. —10 Mm. — Helix prophetarum Bourguignat Test. nov. p. 2. — Mousson Cog. Roth p. 25. — Zonites prophetarum Bourguignat Journ. Conch. 1553 p. 70 t. 3 fig. 8. — (at. Sauley DR a Leucochroa prophetarum Albers — von Mart. Helic. p. 79. — Kobelt Cat. p. 7. — Gehäuse undurchbohrt, niedergedrückt, fest- schalig, kreideartig, weiss, unregelmässig fein gestreift; vier und ein halber Umgang, schwach convex oder etwas abgeplattet, der letzte stumpf- kantig mit einem undeutlichen, nach der Mün- dung hin verschwindenden Kiel, neben dem man mitunter die Andeutung eines zweiten findet; an der Mündung steigt der letzte Umgang rasch nach unten; die Naht ist eingedrückt. Mündung schräg, etwas verengt, oval, etwas mondförmig; Mundsaum wenig umgeschlagen, innen verdickt, die Ränder durch einen Callus vereinigt, Spindel- rand verbreitert, zurückgeschlagen, breit ange- drückt und die Perforation verdeckend. Die Höhe des Gewindes schwankt zwischen 7 und 10 Mm. — Aufeuthalt: bei Jerusalem und in den Um- gebungen des todten Meeres (Saulcey, Roth). — Anmerkung: Ich kenne diese Art nicht und gebe der Vollständigkeit wegen Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat 1. ec. — Nach Mousson unterscheidet sie sich von candi- dissima durch geringere Dimensionen und ge- drücktere Gestalt, von fimbriata, welche ihr in mancher Beziehung ähnelt, durch die Glätte der oberen Umgänge und den Mangel eines gezäh- nelten Kieles. — Das Verhältniss zwischen candi- dissima var. hierochuntina und prophetarum scheint ganz analog dem zwischen Boissieri und filia zu sein. 7 50 1285—87. Leucochroa cariosa Oli- vier. Testa umbilicata, orbieularis, carıinata, utrin- que convexa, crispato-rugulosa, rudis, cretacea, alba vel sordide albescens ; spira depresso-hemispherica, apice nitido, levi, albido ; anfractus 5 medio convexi, ad suturas impressi, ultimus antice vix de- flexus, carinatus, carina subfiliformi, non crenulata, circaumbilicum pervium abrupte angulatus, rarius subcarinatus. Apertura angulato-subeircularis; peristoma simplex, marginibus conniventibus, callo tenui Junetis, basali angulato, crasso, reflexo, umbiliei partem minimam tegente. — Diam. maj. 17—19, min. 15—17, alt. 10—11 Mm. — Helix cariosa Olivier voy. emp. Ottom. II. p. 221 t. 31 fig. 4 — L. Pfeiffer Monogr. Helie. I p. 205. — Mart. Chemn. Conch. Cab. ed. II t. 94 fig. 9. 10. — Zonites cariosus Bourguignat Amenites vol. II t. 18 fig. 12. 13. — Mousson Coq. Roth D2200 Leucochroa cariosa Albers — von Martens Heliceen p. 79. — Kobelt Cat. p. 6. — Var. testa depressa, latius umbilicata, circa um- bilieum distinctius carinata: (fig. 1286). Zonites amphicyrtus Bourguignat*) Amenites II p. 144 t. 18 fig. 9-11. — Gehäuse mittelweit, aber durchgehend ge- nabelt, kreisförmig, gekielt, oben und unten ge- wölbt, solide, kreidig, weiss oder weissgelblich bis erdfarbig, die Oberfläche rauh, gerunzelt, obenher gar nicht, unten undeutlich gestreift. Gewinde flach halbkugelig; die fünf langsam zunehmenden Windungen sind in der Mitte stark gewölbt, darüber und darunter etwas eingedrückt, so dass sie der Naht entlang etwas abgesetzt erscheinen; der kleine Apex ist glatt, glänzend, weisslich. Der Kiel ist nur wenig crenulirt, die Naht erscheint darum beinah linienförmig. Der letzte Umgang biegt sich an der Mündung nur wenig nach unten; er hat einen deutlichen, mehr oder weniger fadenförmig aufgesetzten Kiel und geht in einem scharfen Winkel in den steil ab- fallenden Nabel über; die Kante erhebt sich mitunter zu einem mehr oder weniger deutlichen *) Testa lenticulari-compressa, utringue convexa, late pervio-umbilicata, solida, eretacea, albida, crispato-"ugellosa, rudi; apice levi; anfractibus 5 carinatis, supra planulatis, regulariter cerescentibus, sutura lineari separatis,; ultimo aeute bicarinato, supra subtusque subplanulato, ad aper- turam non descendente,; carina una mediana, altera circa umbilicum patentem, pervium; apertura obliqua, subtetragona; peristomate simpliei, labio externo acuto, columellari pau- lulum incrassato, reflexiusculo. — Diam. 18, alt. 8 Mm. — Tafel OXXXI. Fig. 1285—1287 u. 1288. zweiten Kiel; ist derselbe deutlich und gleich- zeitig die Form gedrückter, der Nabel weiter, so haben wir Zonites amphieyrtus Bourguignat vor uns. — Die Mündung ist halbkreisförmig bis fünfeckig, je nachdem die Kielkante und der Winkel zwischen Basal- und Spindelrand ausge- prägt sind, wenig ausgeschnitten, Mundrand ein- fach, der winklig gebogene Basalrand etwas ver- dickt und umgeschlagen, und an der Insertion ausgebreitet und einen Theil des Nabels über- deckend; die Insertionen sind genähert und durch einen deutlichen, am Oberrand verdickten Callus verbunden. Von unseren Figuren stellt 1285 den Typus dar, 1286 dürfte ungefähr Bourguignats Z. am- phicyrtus darstellen; 1287 ist eine auffallend hochgewölbte Form, in der ich die var. naza- rensis Mousson*) zu haben glauben würde, wenn nicht der Kiel auch am letzten Umgang noch ganz deutlich ausgeprägt wäre. Ausserdem hät Mousson (Coq. Roth p. 27) noch eine ganze flache, der Helix tureica ähnliche Varietät als var. erassocarina**) aufgestellt, von der ich mir leider kein typisches Exemplar ver- schaffen konnte. Aufenthalt: in Syrien und Palästina. — Beyrut (Olivier). — Libanon, Tiberias, Nazareth (Roth fide Mousson). — Diese Art steht den maroccanischen Arten aus der Sippschaft von Hel. tureica und moga- dorensis (meiner Gruppe Xeroleuca) in Habitus und Sculptur äusserst nahe, so dass nur eine anatomische Untersuchung darüber entscheiden kann, ob sie wirklich zu Leucochroa oder nicht vielmehr zu Helix gehört. 1288. Leucochroa fimbriata Bour- guignat. Testa imperforata, globosa, solida, cretacea, candidissima; anfractibus 5 planiusceulis, anguste fimbriato-carinatis, primo levi, sequentibus leviter granulatis, ultimo stria- tulo, rotundato, ad aperturam valde de- flexo, carina versus aperturam evanes- cente; apertura parva, contracta, sub- rotundata; peristoma subpatulum, intus subinerassatum, marginibus haud con- junctis, columellari strietiusculo, dilatato, perforationem obtegente. *) „Spira convexo-semiglobosa, umbilico paululum mi- nori, anfractibus conveziuseulis, carina in anfractu ultimo angulosa, superficie undique granulata.“ (Mouss.) #=*) „Major (20 Mm.), summo valde depresso, anfracti- bus primis planis, sutura lineari, sequentibus ad suturam converiusculis, ad carinam excavatis; superficie ruditer ru- gulosa; carinis duabus crassis, ad peripheriam et eirca umbilicum abruptum; basi plana vel plano-conica.“ (Mouss.) Tafel OXXXII u. CXXXIHI. Fig. 1289—1292. 5l Diam. 14—16, alt. 7 Mm. — Helix fimbriata Bourguignat Test. nov. p. 11. — Pfeiffer Mon. Helic. IV p. 169. — Mousson Coq. Roth px 21. — Zonites fimbriatus Bourguignat Journ. Conch. 1853 p. 69 t. III fig. 9. — Cat. Sauley 9.10 fig 1719. — Leucochroa fimbriata Albers — von Martens Helie. p. 79. — Kobelt Cat p. 6. — Gehäuse undurchbohrt, kugelig, festschalig, kreideartig, rein weiss, aus fünf Umgängen be- stehend; die beiden oberen embryonalen sind ‚ glatt, die folgenden fein granulirt, der letzte wieder glatt und nur gestreift; sie sind wenig gewölbt und haben einen schmalen, gezähnelten Kiel, welcher nach der Mündung hin verschwin- det; der letzte Umgang ist gerundet und an der Mündung rasch nach unten gebogen. Die Mün- dung ist klein, etwas verengt, leicht gerundet, Mundsaum innen verdickt, etwas ausgebreitet, Basalrand gestreckt, oben ausgebreitet, die Nabel- gegend verdeckend; die Mundränder sind nicht durch einen Callus vereinigt. Aufenthalt: im Küstengebiete des todten Meeres (Sauley, Roth, Kersten). Diese Art ähnelt zwar im Ganzen einer klei- nen candidissima, unterscheidet sich aber sofort durch den gezähnelten Kiel und die eigenthüm- liche Seulptur der beiden vorletzten Windungen ; auch die Mündung ist auffallend klein und ver- engt. Von L. prophetarum unterscheidet sie das höhere Gewinde, die eigenthümliche Sculptur und der Kiel. Tafel CXXXU & OXXAIL 1289—1292. Helix cespitum Dra- parnaud. Von dieser Art sind schon verschiedene Formen in den früheren Bänden abgehandelt worden (efr. Fig. 513—516 und 597), aber ohne Ausnahme nur südeuropäische Formen, während die aus Algier, wo die Art ihre höchste Ent- wicklung erreicht, bis jetzt noch unberücksich- tigt blieben. Ich bilde daher hier eine Reihe derselben ab, sämmtlich von Herrn Dr. Lischke in Algerien gesammelt. Dieselben unterscheiden sich von den südeuropäischen Formen durch ein höheres Gewinde und eine festere Textur der Schale, auch ist der Färbungscharacter ein anderer, kreideweiss mit meist unterbrochenen braunen Binden. Durch das höhere Gewinde nähern sie sie entschieden den unten abgebildeten Colossal- formen von Hel. variabilis, so dass in der Ge- stalt und auch in der Nabelweite ein Unterschied nicht mehr zu finden ist; doch bleibt die Tren- nung immer leicht, da cespitum immer eine weisse, variabilis eine farbige Lippe hat. Fig. 1292 zeichnet sich durch das ganz nieder- gedrückte Gewinde aus und nähert sich dadurch in Etwas der folgenden Art; auf dem Gewinde erkennt man noch Spuren einer fleckigen Zeich- nung, auf den letzten Umgang setzt sich nur ein wenig deutliches Band fort. Die geographische Verbreitung der Helix cespitum bedarf noch einiger Aufklärung, da sie trotz des Unterschiedes in der Färbung der Lippe nicht selten mit der flachen Form der variabilis verwechselt zu werden scheint. Jeden- falls hat sie ihr Verbreitungscentrum in den Küstenländern des westlichen Mittelmeerbeckens, in Algerien und Südspanien, aus Griechenland oder Vorderasien habe ich sie niemals erhalten, sondern immer nur variabilis; auch von Sieilien kenne ich sie nicht. Benoit führt sie zwar an, sagt aber selbst, sie sei bei Catania und Messina selten, und das ist mir sehr verdächtig, denn an seltene Xerophilen, d. h. an solche, die am rich- tigen Fundorte selten sind, glaube ich so wenig, wie an seltene Limnäen; bei Palermo, wo sie häufig sein soll, habe ich sie vergeblich gesucht, es blieben somit nur die Fundorte im Innern, über die ich nicht entscheiden kann. Auch in Apulien und um Taranto habe ich sie vergeblich gesucht; was ich aus den Abruzzen als cespitum erhielt, war bald eine flache, weisse variabılıs, bald eine zwischen Ammonis und bathyomphala stehende Xerophile, über deren genaue Stellung noch die Anatomie entscheiden muss. Dagegen findet sie sich prachtvoll entwickelt, meist als flache, weitgenabelte, reich gefärbte Form (Hel. introdueta Ziegler) in Toscana, um Florenz, Carrara und bis nach Bagni di Lucca. In Süd- frankreich scheint sie auf die Mittelmeerküsten beschränkt; Moquin-Tandon, dessen var, nubi- gena eine eigene Art ist, erwähnt sie nur mit Zweifel von Toulouse, ich besitze sie durch Terver von Grasse und verschiedenen Punkten des Dep. Pyren6es orientales. Ferner kommt sie sicher vor auf Corsica, Sardinien und den Balearen, nach Benoit auch auf Malta, dort 7* 52 Tafel CXXXIU u. CXXXII. wenn die Bestimmung richtig, wohl eingeschleppt. In Europa scheint sie sich in den Küstenregionen zu halten, in Algerien dagegen hat sie Aucapitaine noch in einer Höhe von 732 Meter in den Ge- birgen der Kabylie gefunden. — Ob sie das Becken des Mittelmeers überschreitet und sich in Portugal findet, weiss ich nicht; an der ocea- nischen Küste von Frankreich fehlt sie sicher. 1293. Helix eremophila Boissier. Testa umbilicata, plane depressa, striatula, so- lidula, nitida, eretacea, unicolor ; sutura linearis, spira plana vel subimpressa, apice prominulo; anfractus 5, superne plani, penultimus comweziuseulis, ultimus subteres, basi leviter planatus, ad peri- pheriam obsolete angulatus, ad aperturam leniter descendens; apertura parum ob- liqua, ovato-lunaris, faucibus vinosis; peristoma simplex, album, intus tenuis- sime albolabiatum; marginibus subconni- ventibus, columellari perarcuato vel an- gulum rotundatum cum basali formante. Diam. ma). 25, min. 22, alt. 12 Mm. Helix eremophila Boissier mss. — Pfeiffer Mon. Helic. III p. 132. — Albers — von Mart. Helie. p. 21. — Kobelt Cat. p. 110. — Mart. Ch. II t. 132 fig. 14—16. eremnophila Charpentier*) Zeitschr. f. Mal. 1847 p. 130. — Zonites eremophiülus Bourguignat Amenites II ». 152. — Gehäuse genabelt, niedergedrückt scheiben- förmig, festschalig, glänzend, unregelmässig ge- streift und hier und da etwas gehämmert, krei- dig, einfarbig weiss. Fünf Umgänge, die beiden ersten bilden ein kleines kegelförmiges Gewinde, doch nicht so stark, wie in der Profilansicht unserer Figur, die folgenden sind obenher voll- kommen glatt, der vorletzte beginnt sich zu wölben, der letzte ist stielrund oder etwas in die Quere verbreitert und dann an der Basis etwas abgeflacht, am Umfang erkennt man eine undeutliche Kante, nach der Mündung hin senkt er sich allmählig, doch nur unbedeutend. Die Mündung ist wenig schief, gerundet oder quer- oval, am Rande weiss, im Gaumen weinroth; Mundsaum einfach, innen mit einer dünnen weissen Lippe belegt, die Randinsertionen einan- der etwas genähert, der Basalrand gut gerundet, Helix *) „T. late umbilicata, vix angulata, convexa, solidula, nitida, eretacea; sutura linearis; apertura perobliqua, lunato-rotundata, intus vinosa, ad marginem albicans; peri- stoma simplex, wectum, ad basin leviter albolabiatum, mar- ginibus remotis. Anfr. #2. — Diam. 20, alt. 10 Mm.“ — (Charp.) — Fig. 1293. 1294 u. 1295—1302. mit dem Spindelrand eine abgerundete Ecke bildend. Der Nabel scheint in seiner Weite zu variiren; an meinen Exemplaren ist er mittelweit, doch durchgehend, Bourguignat nennt ihn da- gegen tres-ouvert. Ich begreife nicht, wie Bourguignat diese Art zu den Leucochroen bringen kann, mit denen sie nur das kreidige Gehäuse gemein hat; ebensogut müsste er unsere Figur 1291 dahin rechnen. Hel. eremophila ist vielmehr, wie schon Boissier rich- tig bemerkt, die nächste Verwandte der cespitum, von ihr unterschieden durch die flache Spira und die eigenthümliche Färbung im Gaumen. Aufenthalt: in den Wüsten der Sinaihalb- insel, zwischen dem Sinai und Gaza. 1294. (Helix exposita Parreyss.) Ich bilde diese Form unter dem von Parreyss ihr gegebenen Namen ab, weil ich nicht recht in’s Reine kommen kann, ob ich sie zu cespitum rechnen soll oder nicht. Die weisse Lippe spricht dafür, aber der Nabel wird nach dem zweiten Umgang zu einer blosen Perforation und die Fär- bung weicht von allen mir bekannten Varietäten der Hel. cespitum erheblich ab; das Gewinde ist nämlich einfarbig gelblich, der letzte Umgang aber bis auf eine schmale Zone an der Naht und eine Binde um den Nabel rothbraun mit einem Stich in Lila; ein hochstehendes, breites, braunes Band erinnert an die Zeichnung der Campyläen. Als Fundort wurde mir von Parreyss Spa- nien angegeben :: derselbe hat mir übrigens später auch zweifellose Hel. cespitum var. introdueta unter dem Namen exposita geschickt. 1295—1302. Helix variabilis Dra- parnaud. Ich bilde hier eine kleine Suite aus den grossen Vorräthen ab, welche ich in Süditalien gesammelt habe, um einen Begriff von der Man- nigfaltickeit der Gestaltung zu geben und zu- gleich als eine Warnung für leichtsinnige Species- macher. Helix variabilis ist die characteristische Schnecke für die Gestade des Mittelmeeres; sie findet sich nicht nur ziemlich allenthalben in dessen Umgebung, sondern folgt, wenn auch in kleinerer Form, dem Meeresufer bis nach Süd- england, obschon sie in den nördlicheren Gebie- ten nie die colossalen Dimensionen erreicht, wie in Süditalien und Griechenland; schon in Ober- italien und Südfrankreich bleibt sie beträchtlich kleiner, auch im Inneren von Süditalien habe ich nie die grosse Form gesammelt, wie an den Küsten. Dort findet man sie in Unmasse an Tafel CXXXII w.CXXXI Fig. 1303—1305. 53 allen Mauern und Wegrändern und sie bietet -ein nicht unwichtiges Nahrungsmittel für das Volk. Im Allgemeinen geht variabilis nicht so dicht an’s Meeresufer heran, wie z. B. pisana, die man noch im Dünensande dicht an der Wasserlinie findet. Figur 1295 nähert sich in ihrem ganzen Habitus am meisten der Hel. cespitum, besonders unserer Fig. 1291, hat aber keine weisse Lippe, sondern mehrere gelbe hintereinander, welche aussen bläulich durchschimmern mit intensiv braunen Streifen dazwischen. Der Nabel ist so weit, wie bei der Algierer cespitum; die Schale ist glänzend weiss bis auf eine undeutliche Bänder- spur an der Basis. Diese Form stammt von Syracus, wo sie am Wege nach Noto allein zu herrschen scheint; mit den grossen zusammen kommen auch kleinere vor, welche mitunter noch flacher sind und sich vom Typus der variabılıs noch weiter entfernen. DBenoit hält diese Form für cespitum. Ebenfalls von Syracus stammt Fig. 1296, gegen alle Ordnung mit scharfbegränzten, ununter- brochenen, tief kastanienbraunen Bändern, einem sehr breiten oberen und einem schmalen unteren gezeichnet, eine der eigenthümlichsten Formen, die mir noch vorgekommen sind. Ich fand sie nur auf dem Vorgebirge Plemmyrium, Syracus gegenüber, aber dort ausschliesslich herrschend. Auffallend ist mir an ihr der fast schwarze Apex, der sonst bei variabılis meist hellhorn- farben ist. Fig. 1297 von Bari in Apulien gleicht in seiner Zeichnung ganz der prachtvollen cespitum var. introdueta aus der Gegend von Carrara; es hat das breite, kastanienbraune Band wie 1296, doch weniger scharf begränzt, nach oben schliesst sich an dasselbe eine breite, am Rande von weissen Flecken unterbrochene grüngelbe Zone, nach unten stehen bis zum Nabel hin eine grosse Anzahl unter sich zusammenhängender, aus pfeilförmigen Flecken bestehender braun- gelber Bänder. Mundsaum tiefbraun, dahinter eine braunrothe Lippe, im Gaumen die Bänder bläulich durchscheinend. Aehnlich reich gefärbte Exemplare sammelte ich auch bei Taormina in Sieilien. Fig. 1298 von Taranto zeichnet sich durch eine besonders aufgeblasene Form aus und nähert sich dadurch mehr dem gewöhnlichen Typus von variabilis; der Nabel ist eng und durch den ausgebreiteten Basalrand zum Theil überdeckt. Die Färbung ist obenher weiss, nach unten treten fleckige Bänder auf, welche nach der Mündung hin zu Radialstriemen zusammenfliessen, eine Zeichnung, welche man an manchen Stellen Süd- italiens fast ausschliesslich herrschend findet. Der Gaumen ist hinter der starken braunrothen Lippe lebhaft lila gefärbt, nur durch die helle Mittelbinde unterbrochen. Ebenfalls stark aufgeblasen ist Fig. 1299, von Bari, aber die oberen Umgänge sind voll- kommen flach und bilden ein gleichmässig ge- wölbtes, durch die Naht nicht unterbrochenes Gewinde; der Nabel ist noch enger und noch mehr vom Spindelrand überdeckt. Die Zeich- nung besteht auf dem Gewinde und auf der oberen Hälfte des letzten Umgangs aus ziekzack- förmigen Radialstriemen, an der Basis aus zahl- reichen unterbrochenen Linien, welche nach der Mündung hin sich ebenfalls in Ziekzackstriemen auflösen. Die Mündung ist hinter einer auf- fallend breiten rothbraunen Lippe ebenfalls leb- haft lila gefärbt. Gerade bei dieser Form könnte das eigenthümliche Gewinde zur Abtrennung ver- leiten, wenn eben nur das eine Exemplar vor- läge. Fig. 1300 hat die typische Form von varia- bilis mit engem, zur Hälfte überdecktem Nabel. Die Färbung ist sehr intensiv; auf dem Gewinde erscheinen schmale, helle Radialstriemen zwischen breiten, braungelben Stellen, in denen man Spuren zweier schmaler Bänder erkennt; der letzte Umgang ist obenher intensiv braungelb mit Spuren von weissen Radialstriemen, dann folgen zwei breite und ein schmäleres Band, ebenfalls von braungelber Farbe; der Gaumen ist hinter der rothbraunen Lippe intensiv braun. Ich sammelte diese Form bei Bari. Noch enger ist der Nabel bei Fig. 1301 nach einem Exemplare von Catania, welches sich ausserdem noch durch eine auffallend starke Rip- penstreifung auszeichnet; die Zeichnung besteht aus zahlreichen, kaum unterbrochenen braunen Spiralbändern, fast wie bei Hel. Adolfi. Fig. 1302 nach einem Exemplare von Mes- sina stellt das Extrem in pyramidaler Gestaltung dar; die Höhe erreicht beinahe den grössten Durchmesser und die Mündung ist schräg nach unten gerichtet, der Nabel eng und beinahe ganz verdeckt. Vergleicht man diese Form’ mit 1295, so muss man zugestehen, dass die Art ihren Namen mit Recht trägt. 13053—1305. Helix luteata Parreyss. Testa anguste umbilicata, subconoideo-depressa, solidula, striatula vel rugose striata, uni- color lutescens vel albida vel faseüis ful- vis et fuscis varie ornata; spira parum elata vel subconoidea, vertice subtili, cor- neo. Anfractus 5'/2 planiusculi vel le- viter comvewiusculi, ultimus antice des- 54 Tafel CXXXII u. CXXXIH. Fig. 1306. 1307 u. 1308—1310. cendens, dilatatus, basi modice convexus. Apertura fere diagonalis, transverse lu- nato-ovalis ; peristoma rectum, pone lim- bum fulvum suberasse labiatum, labio fulvo, marginibus conniventibus, columel- lari dilatato, patulo. — Diam. maj. 15—18, min. 13—16, alt. 10—13 Mm. — Helix luteata Parreyss in sched. — Pfeiffer Mal. Bl. IV 1857 p. 87. — Mon. Helic. IV p. 139. — Albers — von Martens Helie p. 110. — Kobelt Cat. p. 21. — Hidalgo Cat. icon. t. 14 fig. 128—135. Gehäuse eng genabelt, mehr oder weniger gedrückt kegelförmig, mitunter ganz gedrückt, festschalig, mehr oder weniger deutlich gestreift, das Gewinde flach bis stumpf kegelförmig, mit kleinem hornigem Apex. Fünf und ein halber Umgang, die oberen flach oder wenig convex, der letzte gerundet, querverbreitert, an der Ba- sis etwas gewölbt, an der Mündung langsam herabgezogen. Die Mündung ist schräg, fast diagonal, quereirund, Mundrand gerade, braun- gesäumt und hinter dem Saum mit einer zi mlich starken Lippe von gleicher Färbung belegt; die Mundränder sind genähert, der Basalrand ist etwas verbreitert und verdeckt noch einen Theil des engen Nabels. Die Färbung -ist äusserst mannigfach, bald einfarbig weiss oder weissgelb, bald mehr oder weniger braungebändert, die Bänder bald zusammenhängend, bald in Flecken aufgelöst. Aufenthalt: in Portugal und den nächst- angränzenden Gebieten von Spanien, wo sie die Helix variabilis der östlicheren Mittelmeerbe- zirke zu ersetzen scheint. Die Unterschiede von dieser müssen noch anatomisch klar gestellt werden; das Gehäuse erinnert an neglecta und Terverii und unterscheidet sich ausser durch die gedrückte Form namentlich durch die mehr genäherten Mundränder. 1306. 1307. Helix arenarum Bour- guignat. „lesta sat aperte pervio-umbilicata, globoso-de- pressa, solida, cretacea, sat ponderosa, nitida, albida vel rarius zonulis fusco- nigrescentibus subtus circumornata, sor- dide grosseque substriatula, quandoque fere sublevigata ac passim submalleata ; spira convexiuscula; apice subprominulo, minutissimo, levigato, nitido, diaphano vel atro; anfractibus 7 vie convexius- eulis, regulariter sensim accrescentibus (ultimo majore), sutura in prioribus li- nearı, in ultimo impressa separatis; ul- timo mazximo, antice sat dilatato, rotun- dato, basi convexo, ad aperturam lente regulariterque paululum descendente, aper- tura vix obliqua, leviter lunata, rotun- data vel suboblonga; peristomate recto, acuto, intus profunde leviter labiato ; margine columellari subdilatato-patente ; marginibus conniventibus“ (Bourguignat). Diam. maj. 17,5, min. 12,5, alt. 12 Mm. — Diam. ma). 22, min. 20, alt. 15 Mm. — Helix arenarum Bourguignat Malac. Alg. I 2. 238 1. 27 fig. 1—9. Helix cespitum var. algeriana Grat. mss. Die beiden abgebildeten Exemplare, welche ich meinem Freunde H. C©. Weinkauff verdanke, entsprechen der weniger häufigen, gebänderten Form, welche Bourguignat als var. hypozona unterscheidet, besonders 1306, während die grös- sere 1307 sich durch ein schmäleres Mittelband von den von ihm abgebildeten Formen unter- scheidet. Helix arenarum scheint mir trotz mancher Aehnlichkeit von ihrer nächsten Ver- wandten Hel. cespitum ganz gut unterschieden. Man findet bei ihr immer eine Neigung zur Bil- dung einer stumpfen Kante, welche unter Um- ständen zu einem förmlichen Kiel wird (var. subcarinata Bourg.), die Unterseite, obschon gewölbt, erscheint viel flacher, als bei cespitum, und die Nabelbildung ist eine ganz andere. Ganz abweichend ist aber auch der Character der Zeichnung bei den gebänderten Exemplaren; meistens laufen drei Binden auf der Basis, von denen die mittlere weit breiter ist, als die beiden äusseren, und nur ausnahmsweise steht noch ein schmales Band an der Peripherie, während die Oberseite immer vollkommen weiss ist. Helix arenarum findet sich nach Bourguignat ausser um Algier auch in der Regentschaft Tunis und auf der Südküste von Sicilien, auf den Pflanzen an sandigen Stellen längs der Küste. 1308—10. Helix cretica var. ? Testa umbilicata, plus minusve conoideo-depressa vel depresso-globosa, oblique costulato- striata ; albida, fasciis fuscis vel castaneis interruptis varie picta. Anfractus 6 regulariter sensimque accrescentes, CoN- vexiusculi, ultimus vix dilatatus, basi sub- planatus, ad aperturam leniter descendens; apex minutus, corneus, laevigatus; um- bilicus mediocris, pervius, circularis. Apertura lunato-rotundata,parumlunata ; peristoma rectum intus tenuissime albola- biatum, marginibus conniventibus. — Diam. maj. 18, min. 17, alt. 14 Mm. — Tafel OXXXIL CXXXII u, CXXXIV. Ich bin nicht ganz sicher, ob diese Form, von welcher ich eine sehr grosse Quantität durch den leider verstorbenen Sammler E. Raymond aus Morea erhielt, wirklich zu eretiea gehört, oder eine eigene Art darstellt. Von dem, was gewöhnlich als Hel. eretica versandt wird, — "ich komme auf diese Form später zurück, — weicht unsere griechische Form ab durch die bedeutendere Grösse, die viel rauhere, fast ge- rippte Sculptur, die weit weniger kugelige Ge- stalt und namentlich den eigenthümlichen kreis- runden Nabel Dagegen stimmen die sechs sehr langsam u. regelmässigzunehmenden Umgänge und der dünne, meist nur mit einer ganz schwachen weissen Lippe belegte Mundsaum gut mit Pfeiffer’s Diagnose und die Abbildung in Martini-Chem- nitz, Taf. 37, Fig. 20. 21 zeigt auch einen wei- teren Nabel, als die Exemplare, welche Parreyss und Erber als eretica versenden. Manche Exem- plare zeigen eine eigenthümlich abgeflachte Basis und erinnern dadurch an die allerdings viel weiter genabelte Hel. arenarum Bourguignat. Ich habe dieser Unsicherheit wegen drei Formen aus meinen Vorräthen abgebildet und oben eine vollständige Diagnose gegeben. 1311. Hoel. Terverii Mich. var. Es ist dies die Form, welche Benoit (Illustr. Sical. p. 155) als Helix Terverii aus Sieilien erwähnt, und ich weiss in der That nichts bes- seres zu thun, als ihm darin zu folgen, da ich die Form weder zu cespitum, noch zu variabilis ziehen kann; von letzterer scheidet sie die weisse Lippe, von ersterer der weniger verbreitete letzte Umgang. DBenoit hat übrigens allem An- schein nach weder die Beschreibung, noch die Abbildung nach sicilianischen Exemplaren ent- worfen. Helix Terverii Michaud ist zweifellos eine der am wenigsten sicher umgränzten Arten, in welche jeder untersteckt, w2s er anderweitig nicht unterbringen kann; es wäre hohe Zeit, Fig. 1511. 1312 u. 1313—16. 55 dass sie durch anatomische Untersuchung von Exemplaren des Originalfundortes zn ein- mal festgelegt werde. Der einzige sichere sicilianische Fundort ist die Insel Levanzo; was Pirajno von Syracus anführt, ist die oben abgebildete flache Form von variabilis. 1312. Helix acompsia Bourguignat. Testa umbilicata, globuloso-conoidea, solida, ere- tacea, ommino candidissima, nitens, suble- vigata vel obsolete striatula; spira conico- elata, apice minuto, fulvo, levigato; an- fraetibus 7 convexiusculis, regulariter erescentibus, ultimo maximo, sutura im- pressa separatis; ultimo dilatato, rotun- dato, ad aperturam recto, apertura perobligua, parum lunata, rotundata ; peristomate recto, acuto, intus paululum incrassato,; margine columellari reflexo, marginibus approximatis“.(Bourguignat.) 20—22, alt. 17—19 Mm. acompsia Bourguignat Mal. Algerie p. DIE 0 DAR IT 2 Gehäuse eng, doch durchgehend genabelt, kegelförmig kugelig, festschalig, kreideweiss, glänzend, glatt oder fein gestreift; das kegel- förmige Gewinde erhaben mit kleinem, glattem, braunem Apex. Die sieben Umgänge sind gut gewölbt und nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte ist etwas verbreitert und aufge- blasen; Naht ziemlich tief; der letzte Umgang ist gerundet, ohne Andeutung einer Kante; Mündung schräg, wenig ausgeschnitten, schön gerundet; Mundsaum einfach, gerade, innen nur leicht verdickt, Spindelrand umgeschlagen, die Ränder genähert. Aufenthalt im Westen von Algerien, nament- lich um Oran, auch bei La Calle. Diese Art steht im Habitus der variabilis am nächsten, unterscheidet sich aber genügend durch das Fehlen der dunklen Mundlippe. Diam. Helix Late] 1313—16. Glandina algira Linne. Die einzige europäische Glandina ist zwar von Rossmässler fig. 123 als Achatina Poiretii bereits abgebildet worden, aber nur nach einem kleinen Exemplar der allerschlanksten Form, es “ erscheint deshalb nicht überflüssig, ihr hier noch einigen Raum zu widmen, zumal damals die Gattung Glandina noch nicht anerkannt, ihre UXXXIV. anatomischen Unterschiede von Achatina noch nicht bekannt waren. Die Glandinen sind ächte Raubthiere und zeigen das namentlich in ihrem Gebiss. Kiefern sind nicht vorhanden, die Zunge ist sehr gross, mit stachelförmigen, gleichen Zähnen, ohne Mittelzahn, besetzt. Ausser den vier Fühlern finden wir noch die Lippen stark entwickelt, 56 Tafel CXXXIV. fast halb so lang, wie die Unterfühler, sie dienen jedenfalls zum Ergreifen der Beute. Das Thier von Glandina algira ist sehr leb- haft gefärbt, hellbraungelb, nach dem Rücken hin bläulichweiss, die Sohle lebhaft hellgelb, ebenso die Fussränder. Der Rücken ist stark gekörnelt, die Seiten weniger; der Fuss ist schmal, hinten spitz und nicht bis zum Ende des ziemlich horizontal getragenen Gehäuses reichend. Die Oberfühler sind etwa doppelt so lang, als die Unterfühler; der Augenpunkt sitzt auf der Oberseite des kleinen Fühlerknöpfchens. Ueber den inneren Bau haben wir genauere Untersuchungen von Raymond (Journ. Conch. IV. pl. 1 und in Bourguignat, Malacol. de V’Algerie II. p. 121 t. VII), welche aber nach Semper (Nachr. Bl. Mal. Ges. I. p. 80) mit einiger Vorsicht aufzunehmen sind. Der Schlund ist kurz und führt in einen muskulösen Magen; der Darm ist ebenfalls kurz und mündet nach einer doppelten Biegung am Aussenrande der Athemöffnung; es sind zwei Speicheldrüsen vor- handen, deren Ausführungsgänge zu beiden Seiten des Schlundeinganges münden; die Leber ist gross und schickt vier Ausführungsgänge in den, Magen. — Die Athemöffnung ist eng und spalt- förmig, sie liegt weit unten auf dem Grund einer Furche, welche den Mantel in zwei Abtheilungen trennt. Das Herz liegt der Athemöffnung gegen- über, man kann es durch die Schale erkennen und seine Pulsationen — 40—50 in der Minute — beobachten. Der Riechnerv ist auffallend entwickelt, wie bei den meisten räuberischen Gattungen. Die Genitalöffnung liegt etwas hinter dem rechten ÖOberfühler, die Geschlechtsorgane sind einfach. Die Glandinen sind, wie alle Räuber, vor- wiegend Nachtthiere und halten sich am Tag unter Laub und Steinen verborgen, bei bedeck- tem Himmel und Regen sind sie aber auch am Tage munter; ich fand sie z. B. bei Bari am Fusse einer moosigen Mauer in grosser Anzahl am Tage umherkriechend. Sie tragen beim Kriechen das Gehäuse fast horizontal mit der Spitze nach hinten und kriechen sehr rasch; Nach Beobachtungen von Raymond legen sie in einer Minute bis 20 Ctm. zurück. Ihre Gefräs- sigkeit ist erstaunlich; in Bari, wo ich sie viel beobachten konnte, nährten sie sich mit Vorliebe von der grossen Form der Helix variabilis, welche sie, ohne das Gehäuse zu verletzen, von der Mündung aus angriffen; dasselbe scheint in Algier der Fall zu sein; Raymond sah ein Stück innerhalb eines Tages 20 Exemplare von varia- bilis aufzehren. — Im Gegensatz dazu fand Sterr in Donaustauf, dass sie in der Gefangen- Fig. 1313—16. schaft mit Vorliebe Stenogyra decollata frass, welche sie von aussen angriff; sie bohrte dabei eine Windung nach der anderen an, bis das Gehäuse vollkommen scelettirt war. — Mousson nimmt an, dass sie sich auch untereinander auf- fressen; es mag das sein, wenn es ihnen an anderer Nahrung fehlt, aber ihre ziemlich ge- sellige Lebensweise deutet doch darauf hin, dass sie sich für gewöhnlich nicht befehden. Die Verletzungen, welche Mousson beschreibt, schei- nen mir auch kaum von einer Glandine herzu- rühren. Die geographische Verbreitung der GI. algira ist eine ziemlich ausgedehnte, doch scheint sie nicht in allen Küstenländern des Mittelmeeres vorzukommen, vielmehr ebenso im Westen, wie im Osten zu fehlen, so dass ihr eigentliches Verbreitungscentrum in die Küstenländer des adriatischen Meeres fällt. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass sie ihrer nächtlichen Lebens- weise wegen leicht übersehen werden kann, also vielleicht noch an manchen Punkten vorkommt, wo sie noch nicht gefunden wurde. Sie beginnt in Krain bei Luegg und in den Bergwäldern von Gottschee, findet sich dann allenthalben in Istrien und Dalmatien, im Littoral von Epirus (Schläffli), selbst noch in Bosnien und Süd- serbien (Möllendorff); ebenso auf den jonischen Inseln. Aus Griechenland ist mir kein Fundort bekannt, doch wird sie dort schwerlich fehlen, da Deshayes sie noch von Constantinopel hat. Aus Italien kannte man sie seither nur von Brescia (Spinelli) und von Paestum (Philippi); Jan nennt sie auch von Florenz, doch habe ich sie aus Toscana nie erhalten können. In Wirk- lichkeit ist sie aber viel weiter verbreitet und findet sich wenigstens auf der Ostseite allent- halben; ich erhielt sie durch Mascarini von Ascoli-Piceno, durch Adami aus Calabrien, und sammelte sie selbst bei Bari und Taranto, ebenso überall auf Sieilien. In Algerien ist sie weit verbreitet, namentlich häufig und gross um Bona, auch um Constantine, seltener bei Algier selbst. — Aus Spanien ist sie auffallender Weise nicht bekannt, auch nicht von den Balearen, von Corsika und Sardinien; auch in Südfrank- reich fehlt sie. Aus Kleinasien, Syrien und Esypten finde ich sie nirgends angeführt, doch kann man darauf noch keine Schlüsse bauen. — Wie man sieht, ist die Verbreitung eine höchst eigenthümliche; wenn wir von Constantinopel absehen, liegen fast alle Fundorte in den Küsten- gebieten des adriatischen Meeres; erst bei Paestum verbreitet sich die Art nach der an- deren Seite der italienischen Halbinsel und erst von da südwärts findet sie sich auch am tyrr- Tafel CXXXIV. henischen Meere allenthalben bis nach Con- stantine. Von jeher streitet man sich darüber, ob alle europäischen Glandinen als eine Art anzusehen seien, oder ob man verschiedene Arten daraus machen müsse. Bourguignat und Mousson sind der letzteren Ansicht und neuerdings bat sich ihnen auch Westerlund (Prodromus p. 6) an- geschlossen. Dagegen hat Ed. von Martens (Mal. Bl. p. 154) die sämmtlichen Varietäten in eine* Art zusammengezogen und ich glaube mich ihm anschliessen zu müssen. Die Unter- schiede sind nur gradweise. Mousson nimmt drei gut unterschiedene Arten an, @l. algira, compressa und dilatata. Gl. compressa soll sich von algira unterscheiden durch mehr cylind- risches Gewinde und fünf Umgänge anstatt 6 oder 7, und einen Eindruck des Aussenrandes der Mündung im oberen Drittel seiner Länge; die Höhe des letzten Umganges beträgt ?/s der Gesammtlänge, wenn man sie auf der Rückseite misst, die Mündungshöhe dagegen wird mit 16 Mm., also noch nicht der Hälfte der Ge- sammtlänge von 35 Mm. angegeben. Mit den angegebenen Dimensionen würde, bis auf die Mündungshöhe — 19 Mm. — unsere Fig. 1315 sehr gut.stimmen, der Eindruck des Aussen- randes ist auch vorhanden, ich glaube also nicht fehlzugehen, wenn ich in diese Form Mousson’s compressa vermuthe, obschon ich in der Form der Spira keinen Unterschied finden kann. — Ebenso dürfte unsere Fig. 1314, nach einem sieilischen Exemplar, allen Anforderungen an Gl. dilatata genügen, wennschon sie bei 42 Mm. Länge nur 15 Mm. Dicke hat, während Mousson bei 37 Mm. Länge 16 Mm. Dicke er- wähnt; die gebogenere Columelle, die aufgebla- senere Form und die Convexität des Mund- randes lassen keinen Zweifel; wenn Mousson weiter noch die G!. dılatata glatter nennt, als algira, so kann ich dem nicht beistimmen, denn ich besitze gerade von dieser aufgeblasenen Form sehr scharf gestreifte Exemplare aus Sieilien. — Beide Formen zeigen ihre characteristischen Unterschiede schon früh, wie unsere bei a und b abgebildeten Jugendformen beweisen, trotzdem aber halte ich es für unmöglich, sie zu trennen, sobald man genügendes Material und nicht nur einzelne ausgelesene Händlerexemplare vor sich hat. Man vergleiche nur die zahlreichen genauen Massangaben von Ed. von Martens (Mal. Bl. VI. p. 157), und man wird ihm beistimmen, Gass alle Formen nur Varietäten einer Art sind, welche bei ungemein strengem Festhalten des Gesammthabitus im Einzelnen doch sehr varüirt. , Rossmässler’s Iconographie V. Fig. 1313-16, | 57 Martens nimmt !.c. drei Hauptformen an: a. tumida Villa-dilatata Mousson, von Corfu und Algerien. b. intermedia von Martens, aus Sicilien und ähnlich auch in Corfu, allem An- schein nach unserer Fig. 1314 ziem- lich entsprechend, da sie auf Sicilien ausschliesslich vorkommen. soll, aber dann von tumida schwerlich zu scheiden. ec. angustata Villa-cornea Brum,- com- pressa Mousson aus den nördlichen Küstenländern des adriatischen Meers, Istrien, Dalmatien, landeinwärts bis nach Südserbien gehend; ihr entspricht unsere Fig. 1315. Zu diesen muss ich nun noch eine vierte Varietät fügen, unsere Fig. 1313, welche ich in Apulien alleinherrschend fand. Sie zeichnet sich durch die stark gebogene Columelle und die auffallend geringe Höhe der Mündung aus, nur 16 Mm. bei einer Gesammtlänge von “42 Mm. Nach letzterem Kennzeichen schlage ich für sie den Namen microstoma vor. Sie weicht be- sonders durch die starke Biegung der Spindel von der var. angustata ab, welcher sie sonst in der Ge- stalt ziemlich ähnelt, die Biegung ist stärker, als ich sie jemals bei intermedia gesehen habe und liegt auch viel mehr nach unten; die Truncatur der Columelle ist viel weniger stark. Von der istrischen Form unterscheidet sie sich durch die stärkere Wölbung der Umgänge und namentlich auch durch eine Einschnürung unter der Naht, welche diese eigenthümlich hervortreten lässt. ‚Der Spindelumschlag ist auffallend stark, über- haupt das Gehäuse dickschaliger, als man es bei anderen Formen gewöhnt ist. Natürlich darf man zur Vergleichung nur ganz ausgewachsene Exemplare nehmen und darf sich nicht dadurch täuschen lassen, dass kleinere Exemplare schon ausgewachsen aussehen; als Minimalgrösse kann etwa 35 Mm. gelten, als Durchschnitt 42 Mm.; Exemplare von 64 Mm., wie das von Küster im neuen Martini-Chemnitz t. 17, fig. 22 abgebil- dete, habe ich nie erhalten, doch ist es nicht unmöglich, dass bei Bona in Aleier solche Exem- plare vorkommen, wie ja auch Stenogyra decol- lata dort ganz colossale Dimensionen erreicht. Bourgwignat sagt in der Malacologie de U’ Algerie nichts von solchen Riesen, das grösste abgebildete Exemplar ist 42 Mm. lang, im Text sind nur 38 Mm. angegeben, dagegen als Dicke — jeden- falls durch einen Druckfehler — 44 Mm. Die abgebildeten Exemplare machen aber den Ein- druck, als seien sie trotz ihrer Grösse nicht ausgewachsen. 8 98 Zum Schluss noch eine Bemerkung über den Typus der Art, da dieselbe von Bruguwiere auf die vom Abbe Povret in Algerien gesammelte Form begründet wurde; dort finden sich sowohl schlanke als bauchige Formen, letztere aber nach Bourguignat nur bei Bona und sehr selten, wäh- rend die schlankere Form, welche nach seinen Abbildungen etwas schlanker ist, als unsere Fig. 1314, aber bauchiger als 1315, also etwa die var. intermedia von Martens, viel häufiger ist. Wir müssen also diese, auch sonst ziemlich in der Mitte des Formenkreises stehende Varietät als den Typus der Art annehmen, und nicht die schlanke aus den Küstenländern der Adria, welche Tafel CXXXIV, Fig. 1317 und 1318. Ferrusac, C. Pfeiffer und Rossmaessler dafür angesehen haben. Glandina Delesserti Bourguignat Cat. Sauley t. 2 fig. 6, welche Westerlund als eigene Art anführt, kann ich nach der Abbildung wie nach der Beschreibung nur für ein ganz junges Exemplar der var. dilatata halten, die geringe Grösse — 9 Mm. — und die Zahl der Umgänge, 4, lassen keinen Zweifel, dass wir es mit einem unvollendeten Exemplar zu thun haben, die Beschreibung der Nahtsculptur pä$st voll- kommen auf solche junger Exemplar& Das Vaterland ist Corfu. Gattung Parmacella Cuvier. Animal elongatum, subeylindrieum utrinque le- viter attenuatum, elypeo distincto, magno, granulato, in medio corporis sito,; pes parum distinctus, marginıbus leviter di- latatis, tentacula conico-cylindrica (Mo- quin-Tandon). Concha e spatula majore eretacea et nucleo pPo- lito dextrorso composita, plus minusve a clypeo caelata. Parmacella Cuvier in Ann. Mus. 1804 p. 442. Thier länglich, fast eylindrisch, nach beiden Seiten etwas verschmälert, gross, 2—3* lang, | auf der Mitte des Rückens mit einem deutlichen, grossen, fein gekörnelten Schilde bedeckt, hinter dem der Nucleus der rudimentären Schale sicht- bar ist. Der Fuss ist wenig deutlich abgesetzt, an den Rändern leicht verbreitert. Eine Schleim- pore ist nicht vorhanden. Die vier Fühler sind cylindrisch bis kegelförmig, die oberen längeren tragen die Augen. Die Athmungsöffnung liegt an der rechten Seite am hinteren Rande des Schildes; die Geschlechtsöffnung hinter dem rech- ten Oberfühler, wenig auffallend. Die rudimentäre Schale besteht aus zwei Theilen, dem grösseren inneren, einer flachen, länglichen, rauhen, weissen Schale ohne Windung (Spatula) und dem glänzenden, rechtsgewundenen, gelb oder braun gefärbten Nucleus. Am lebenden Thier ist nur der letztere zum Theil sichtbar. Die Parmacellen sind nächtliche Thiere, welche bei Tag unter Steinen verborgen liegen. Im Gegensatz zu den Testacelliden sind sie zweifellos Pflanzenfresser; ihre Mundbewaffnung besteht aus einem hornigen, glatten Kiefer ohne Rippen und Zähne; die Zunge weicht nach Fischer von allen anderen Heliceen darin bedeutend ab, dass sie nicht eine Radula mit Zähnen trägt, sondern eine dünne unbewaffnete Hornplatte. Manche Arten verbreiten einen äusserst penetranten Geruch, wel- cher nach Bourguignat ihr Aufsuchen erleichtert. Die Parmacellen legen isolirte ovale Eier, welche nach Webb und Berthelot mit dem Em- bryo wachsen, bis sie das Doppelte ihrer ursprüng- lichen Grösse erreicht haben. Der Embyro besitzt eine Schale, welche ihn vollständig umschliesst und obendrein noch durch einen hornigen Deckel verschlossen ist, welcher aber bald nach dem Auskriechen verloren geht. Das Thier wächst dann sehr rasch, aber die Schale wird nicht in derselben Weise weiter gebaut, es setzt sich vielmehr eine breite, flache Schale an, welche der inneren Schale der Limaces entspricht; die Embryonalschale bleibt entweder als hohler An- hang daran oder wird mit Kalkmasse ausgefüllt; durch ihren Glanz unterscheidet sie sich immer von dem Rest der Schale. Die Parmacellen leben in der Umgebung des Mittelmeeres; bekannt sind sie bis jetzt aus Por- tugal, Südspanien, der Crau-Ebene in Südfrank- reich, Marocco, Algerien, Egypten und Mesopo- tamien; in Italien und auf der Balkanhalbinsel sind sie bis jetzt noch nicht gefunden worden. Ausserdem findet man noch die Gattung auf den Canaren. Ob die aus Mittelamerika und von den Comoren hierherbezogenen Arten wirklich zu Par- macella gehören, kann ich nicht verbürgen. Die Arten sind wenig zahlreich und bedürfen zum Thejl noch der Untersuchung am lebenden Thiere. Die Schalen sind in den Sammlungen wenig häufig, und auch mein Material ist viel zu gering, als dass ich an eine kritische Bearbeitung der Gattung denken könnte. 1317. 1318. Parmacella Deshayesii Moquin-Tandon. „Animal maximum, elongatum, uniformiter ru- bigineo-luteum, colore versus pedis mar- Tafel COXXXIV. Fig. 1319 u. 1320. 59 ginem evanescente; pede luteolo-caerules- cente vel obscure albidulo-luteolo ; dorso carınato, cauda acuta, carinata; lateres suleis longitudinalibus ornati, collum caputque rugosi; tentacula superiora di- vergentia, gramulosa, inferiora minuta, elypeo argute rugoso uniformiter luteo- rubigineo, elongato, antice posticeque rO- tundato.“ (Bourg.) Spatula convexa, solida, supra concentrice stri- ata, inferne rugosa, lateribus appressis, margine antico oblique producto, albidula, epidermide tenuissima tecta. Nucleus po- litus, 1'/2 spiratus; ovali-globosus, luteo- ceroceus. Nucleus 4 Mm. longus, 2 latus ; spatula 16 Mm. longa, 11 lata. Parmacella Deshayesii Moquin- Tandon. Actes Linn. Soc. Bordeaux p. 261 tome XV pl. 1 fig. 5. — Morelet Cat. Moll. Algir. in Journ. Conch. 1853 p. 280. — Fischer Act. Soc. Linn. Bord. 1855 livr. 4. — Bourguignat Spiel. p. 47 t. 4. 5. Parmacella algerica Deshayes in Jay Cat. 1852 p. #71. Thier (nach Bourguignat) sehr gross, bis 14 Ctm. lang, schlank, einfarbig rothgelb, nach den Fussrändern heller, Fuss gelblich mit einem Stich ins Bläuliche; Rücken und hinteres Körper- ende scharf gekielt, der Schwanz spitz zulaufend, die Seiten sind mit Längsfurchen geziert, Rücken und Kopf fein gekörnelt; eine Mittelfurche läuft vom Hals bis zum Maule, zwei schwächere endigen an den Unterfühlern; diese sind winzig, die grossen Oberfühler sind an der Basis ver- dickt. Das Schild ist fein gekörnelt, einfarbig rothgelb, vornen und hinten gerundet, ziemlich lang. Die Schale, welche beim erwachsenen Thiere ganz vom Mantel überdeckt wird, besteht aus dem kleinen, glatten, polirten, safrangelben Nuc- leus und der viel grösseren, weisslichen, dicken Kalkschale, welche von einer an den Rändern überragenden Oberhaut überzogen wird. Die Oberseite ist concentrisch gestreift, regelmässig gewölbt mit zusammengedrückten Seiten, die Unterseite ist glatt, feinkörnig, bei älteren Exemplaren aber auch rauh, wie bei der fol- genden Art. Aufenthalt: in der Umgebung von Oran in Algerien (Deshayes, Morelet). Zwischen Ma- laga und Velez-Malaga in Südspanien, wo Ross- maessler das unter 1318 abgebildete Exemplar am 13. Mai 1853 sammelte. — Fig. 1317 ist nach Bourguignat copirt. Kein und von Fritsch haben sie auch im Atlas gefunden. 1319. Parmacella dorsalis Mousson. „Testa convexa, solida, elongato-ovata. Spatula de dorso convexo in marginem extremum subplane descendens, lateribus subapressis ; intus inaequaliter callosa, ad nucleum angulo et rugula produetis irregulariter bisinuata; margine dextro extus et an- trorsum concaviusculo, sinistro idem ex- pansiusculo. Nucleus politus, suceineo- flavus, 1'/s spiratus ; axwi cum margine sup- ero angulum rectum formante.“ (Mouss.) Nucleus 5 Mm. longus, 2,5 latus; spatula 18,5 Mm. longa, 11 lata. Parmacella dorsalis Mousson Jahrb. Mal. Ges. I 1874 9.3.1. 1 fig. 1. Schale stark und dick, innen ungleich in- erustirt, stark gewölbt, länglich oval; die Lima- celle ist am dicksten in der Mitte und fällt nach dem Aussenrande allmälig ab; an den Seiten ist sie zusammengedrückt. Die Innenseite wird am Beginn des Nucleus durch eine vorspringende Ecke und eine herabsteigende Runzel in zwei Buchten getheilt, von denen die linke, tiefere, unter den Nucleus eindringt. Von innen gesehen ist der rechte Rand nach vorn und aussen etwas con- cav, der linke dagegen convex und ausgebreitet. Der Nucleus ist ganz glatt, bernsteingelb und macht nur eine und eine viertel Windung, seine Axe bildet mit dem Oberrand einen rechten Winkel. Diese Art kommt der vorigen ziemlich nahe. Nach Mousson unterscheidet sie sich von der- selben durch höheren und gewölbteren Rücken steiler abfallende, weniger ausgebreitete Seiten, so dass eine Art Rückenfläche entsteht; auch ist die Innenseite ungleicher incrustirt und zeigt am Nucleus einen doppelten Hohlraum, der bei Deshayesii nur einfach ist. Aufenthalt: in den Vorthälern des maroc- canischen Atlas. 1320. Parmacella alexandrina Ehren- berg. Diese Art beruht meines Wissens noch immer auf dem einzigen Originalexemplar des Berliner Museums, ist aber in neuester Zeit durch Jickeli gründlich untersucht und festgestellt worden, so dass man jetzt die Art nicht mehr mit einem Fragezeichen zu führen braucht, wie ich in meinem Catalog noch thun musste. Ehrenberg, der einzige, welcher das lebende Thier beobachten konnte, gibt von ihm in den Symbolae folgende Beschreibung; „Rufa, dorso pone concham carinato, concha scutello involuta plana cum spirae vestigio, gr 60 Tafel OXXXIV,. Fig. 1321. in prineipio tertiae posticae corporis par- tis posita. Ultra duos pollices longa, pallio oblongo, brevi, pone medium dorsum posito. Concha oblonga, cute obtecta spirae vestigio Po- stico non omnino deficiente. Corpus an- tica parte semieylindricum, obtusum, postica acutum, apice postremo saepe recurvo, pone concham triquetrum. Color pallide rufescens, translucentibus intestinis nigricantibus variegatum. Pallii pars mollis et postrema pars dorsi intensius rufae. Antica corporis pars subtilissime rugulosa, postica lineis obliqwis, trans- versis, subparallelis striata. Tentacula 4, duo longiora superiora oeccellata, to- tidem breviora, inferiora. (Haec ceylın- drica sunt, la basi valde dilatata, versus apicem attenuata, summo apice turgida, subcapitata.) Apertura branchialis dextra sub media concha ad marginem palki, nec in medio, sed in posteriore pallii margine posita. Haeec apertura Limacum more mox aperitur, mox clauditur, saepe diu aperte durat. A pallio in utraque latere (distinctius vero in dextro) linea impressa ad tentacula inferiora curvata tendit. Similis duae contiguae lineae in medio dorso ad frontem decurrunt. Aper- turam genitalem ipsam, ad basın tenta- culi dextri, discernere non contigit.“ Parmacella alexandrina Ehrenberg Symbolae physicae. — von Martens Mal. Bl. 1865 p. 182. — Morelet Voy. Wellwitsch p. 39. — Jickeli Nordost-Afrika p. 33 t. 4 fig. 4 — Kohelt Cat. p. 1. Nach Jickeli unterscheidet sich das in Spiritus noch vorhandene Original-Exemplar durch die schwächere, kaum erkennbare Runzelung, es ist im Ganzen viel schlanker und namentlich der hinter der Schale liegende Fusstheil ist viel weniger hoch, gestreckter und weniger scharf gekielt, als bei den vorigen Arten. Die Schale ist derb und kräftig, breiter als bei Olivieri, Nucleus und Limacelle gleichmässig gefärbt und von einer olivengrünen, derben Cu- ticula überzogen; die Limacelle zeigt dunklere Anwachsstreifen, der Nucleus unter einer starken Loupe mit in spirale Reihen angeordneten feinen Körnchen seulptirt, der obere Rand ist horizontal, der äussere gerade, der untere steigt von der Limacelle aus schief nach abwärts und erst im letzten Drittel wieder aufwärts. Die Schale von Olivieri ist nach ‚Jickeli schmäler und schwächer, vornen abgerundet und hat ihre grösste Breite in halber Länge, während dieselbe bei alewan- drina im ersten Drittel liegt. Die anderen Arten haben sämmtlich eine viel grössere Limacelle, die folgende ausgenommen, welche aber in der Gestalt erheblich abweicht. Aufenthalt: in Egypten bis jetzt nur ein- mal von Ehrenberg und Hemprich bei Alexan- drien gefunden. 1321. Parmacella Gervaisii Moquin Tandon. Nucleus naticiformis, solidulus, politus, mitidus, viridi flavescens, anfr. 1'/. — Spatula obovata, crassiuscula, calcarea, opaca, ubique concentrice striata, Long. 11—12, lat. 7, erass. 2 Mm. Parmacella Gervaisi Moquin-Tandon Mem. Ace. Toulouse 1850 p. 47. — Hist. nat. France II. p. 37 t. 4 fig. 19. 20. Ich kenne von dieser Art nur die kurze Be- schreibung Moquwin-Tandons. Das Thier ist einfach olivenbraun, ohne Flecken, kleiner, als bei den verwandten Arten und sondert einen sehr glänzenden Schleim ab. Der Nucleus, wel- cher nach Moquin-Tandon beim lebenden Thier immer sichtbar sein soll, hat 1'/a Umgänge, ist grüngelb, fest, sehr glänzend; er erinnert in der Gestalt an eine Natica und hat keinen Vorsprung am Spindelrad. Die Spatula ist ziemlich oval, dick, kalkig, concentrisch gestreift, nur dreimal so gross, wie der Nucleus. Aufenthalt: in der Crau, der südfranzö- sischen Sahara, östlich der Rhonemündung, Tafel OXXXV. Tat.e,l 1322— 26. Buliminuslabrosus Olivier. Testa rimato-perforata, eylindraceo-oblonga, apiee obtusa, oblique obsolete striata, subpellu- cida, corneo-albida; anfractus 7 planı- lati, ultimus °|z longitudinis subaequans ; columella superne intus plusminusve uni- plicata; apertura ovalis, parum obliqua, peristoma album, late expansum, vis re- flexiusculum, marginibus conmiventibus, callo tenuissimo nitido, interdum ad marginem externum tuberculifero, Junctis. Longit, 32, diam. 13 Mm., apertura perist. incl. 16 Mm. longa, 11 lata. Bulimus labrosus Olivier*) Voy. emp. Ott. II. ». 222 t. 31 fig. 10. — Pfeiffer Mon. Hel. II. p. 64 Nr. 163. — Mousson (og. Bell. p. 44. — Coq. Roth p. 125. — Roth Spiei. p. 22. — A. Schmidt, Sty- lommat p. 41 t. 10 fig. 77. — Reeve Oonch. Icon. Bul. sp. 410. — Albers- von Martens p. 233. — Kobelt Cat. p. 25. — Martens Vorderas. p. 23. — Bour- guignat Cat. Sauley pP. 37. Pupa labrosa Lamarck Anim. s. vert. ed, Desh. BELA: Pupa candida Küster Mart. Ch. II. p. 69 t. 9 fig. 6. 7. A Varietas major (long. 37, lat. 18 Mm ) anfrac- tibus magis convexis, apice obtusiore (fig. 1322, 23): Bulimus Jordani Boissier mss. — Charpentier**) Zeitschr. f. Malac. 1847 p. 141. — Pfeiffer Mon. Hel. II. p. 65. Var. diminuta Mousson, minor (long. 22, lat. 12 Mm.) obtusior, nitida, apertura spiram fere aequante, paulo latiore (fig. 1326.) Bulimus labrosus var. diminutus Mousson Cogq. Roth p. 126. Gehäuse geritzt durchbohrt, länglich walzen- förmig mit stumpfem Wirbel, seltener bauchig, sehr fein und dicht schräg gestreift, seidenartig glänzend, halb durchscheinend, hellhornfarben, frische Exemplare meistens mit röthlicher Spitze. *) B. cylindraceus, sordide ezalbidus; spira obtusa, rufescente; labio explanato, extante; columella basi obseure gibba.““ (Oliv.) ##) „Testa cylindraceo-ovata, late rimata, apice obtusa, tenwiuscula, nitidula, subpellueida, pallide cornea, longitudi- naliter sub lente confertissime striata,; apertura ovata, peri- stoma acutum, late reflexum sublabiatum, marginibus callo albo junctis; anfractus 52 planiusculi, ultimus dimidiam longitudinis partem superans. Diam. 12, alt. 23 Min. (Charp.) (op) a Fig. 1322 — 26. UOXAXV. Sieben flache Umgänge, durch eine wenig einge- schnittene Naht vereinigt, welche zwischen den oberen Umgängen horizontal, zwischen dem letz- ten und vorletzten stark absteigend verläuft; der letzte Umgang nimmt bald nur drei Siebentel der Länge ein, bald die Hälfte, bei der var. Jordani oft mehr als die Hälfte. Die Mündung ist regelmässig eiförmig, etwas schräg nach hinten gerichtet, wenig durch die Mündungswand aus- geschnitten, am Anfang des Spindelrandes steht eine mehr oder minder deutlich hervortretende Falte. Der Mundrand ist glänzend weiss, weit horizontal ausgebreitet, doch nicht zurückge- schlagen, der Aussenrand reicht bis nahe an die Mittellinie und ist mit dem Spindelrand durch einen dünnen glänzenden Callus verbunden, der nahe dem Spindelrand eine Strecke weit verdickt ist und häufig auch an der Insertion des Aussen- randes einen, mitunter zahnartig vorspringenden Höcker trägt. Unsere Tafel stellt so ziemlich die Haupt- formen dieser veränderlichen Art dar. Fig. 1324 dürfte so ziemlich den Typus der Art darstellen; 1222 und 23 die Varietät Jordani .Boissier ; namentlich 1322 stellt diese in ihrem Extrem dar, wo die Mündung die Länge des Gewindes übertrifft. Die Dimensionen entsprechen aber denen Char- pentiers nicht, namentlich ist das Verhältniss der Dicke zur Höhe (18:37) ein ganz anderes. Auch haben meine sämmtlichen Exemplare sieben Umgänge, wie die Stammform, während Char- pentier nur von 5'/» spricht. Hier ist freilich ein Irrthum möglich, denn von vornen sieht man des stumpfen Gewindes wegen allerdings nur sechs Umgänge. Fig. 1325 stellt ein kleineres, sehr glänzendes dickschaliges Exemplar der typischen Form vor. Fig. 1326 dagegen die kleine Varietät diminuta Mousson, die man namentlich um Jerusalem findet. Sie steht in der Form zwischen labrosus und ‚jordanicus, hat bei 21 Mm. Länge eine Breite von 10 Mm. und die Mündung ist ebenso lang, als das Gewinde. Sie bildet einen sehr hübschen Uebergang zu der folgenden Art, scheint aber bis jetzt noch scharf zu trennen. Lamarck und Deshayes stellen unsere Art zu Pupa; ihnen ist Küster gefolgt und hat den Namen unnöthiger Weise in Pupa candıda um- geändert. Aufenthalt: in Syrien und Palästina, im Libanon weit verbreitet. Beyrut (Olivier, seit- dem vielfach bestätigt), Jaffa, Sidon (Mousson) ; 62 Tafel OXXXV. Fig. 1327—29. Jerusalem (Roth, Kersten!, Löbbecke!) ; Orfa in Mesopotamien (Hausknecht). Die Varietät Jor- dani im Jordanthal von Tiberias aufwärts bis zur Quelle bei Bamas; — die var. dimnuta um Jerusalem. 1327 —29. Buliminus halepensis (Ferussac). Pfr. „Testa rimata, eylindraceo-ovata, tenuis, nitida, pellueida, corneo-albida; sutura albo- marginata; anfr. 7 planiusculi, ultimus !/z longitudinis subaequans ; columella sub- plicata ; apertura rotundato-ovalis; peri- stoma nitide album, breviter reflexum, marginibus approximatis, callo nitido junctis.“ (L. Pfr.) Long. 20. lat. 8 Mm. Helix (Cochlogena) Alepi Fer. pr. 418 (sine descr.) Bulimus halepensis Pfr. Symb. p. 45 ex spec. orig. — Mon. II. »p. 65, — Reeve Conch. icon. 413. Buliminus Halepensis v. Mart, Vorderas. p. 23 t. 4 fig. 27—29. Gehäuse fast ein Diminutiv des vorigen, doch immer gut davon verschieden durch grösseren Glanz, spitzeren Apex, kürzeren letzten Umgang, gerundete Umgänge, weniger ausgebreiteteren Mundsaum und mehr genäherte Mundränder. Nach Pfeiffer und von Martens wechselt die Länge von 17—23 Mm. Wood hält diese Art für den ächten Bul. labrosus Olivier, es dürfte sich das nur nach Originalexemplaren entscheiden lassen. Aufenthalt: Syrien und das obere Meso- potamien. Aleppo (Olivier fide Ferussac, Haus- knecht), Orfa (Hausknecht), Biredjik am Euphrat (Schläfli). Marsaba am todten Meer (Schläfli). Das abgebildete Exemplar stammt von Aleppo. 1330. Buliminus eremita Benson. Testa compresse umbilicata, cylindraceo ovata, striatula, albida, spira elongata, sursum obtuse conica, sutura medioerıs; anfrac- tus 7 convexiusceuli, ultimus cylindrieus, basi rotundatus ; apertura '/s longitudinis testae superans, parum obliqua, ovalis ; peristoma expansum, intus sublabiatum, marginibus approximatis, callo distincto junctis, callo ad insertionem marginis externi subtuberculato,; fauce flavescente. (von Martens.) Long. 15—21, lat. 8-9 Mm. Bulimus eremita Benson mss. — Reeve Conch. icon. sp. 573. — Pfeiffer Mon. Hel. III. ». 356. — Mart. Ohemn. ed. II. t. 20 fig. 21. 22. — Albers von Martens Helie. 1330. u. 1331—34. p. 233. — Martens Mal. Bl. 1868 p. 163. Moll. Fedtschenko p. 18 t. 2 fig. 13, Pupa spelaea Hutton Journ. Asiat. Soc. 1849 vol. 18 p. 655. Gehäuse zusammengedrückt genabelt, eylin- drisch-eiförmig, gestreift, weisslich, mitunter mit grauen Striemen; Gewinde etwas gethürmt und oben rasch verschmälert, einen stumpfen Kegel bildend; Naht mittelmässig. Die sieben Umgänge sind gut gewölbt, der letzte ist cylindrisch, nach der Basis abgerundet, die Mündung macht etwas mehr als ein Drittel der Gesammtlänge aus, ist eiförmig und fast senkrecht; der Mundrand ist ausgebreitet, innen mit einer schwachen Lippe belegt, die Mundränder sind genähert und durch einen Callus verbunden, welcher an der Insertion des Oberrandes ein leichtes Knötchen trägt; der Gaumen ist gelblich. Aufenthalt: im inneren Asien, von Afgha- nistan bis in unser Faunengebiet reichend; das abgebildete Exemplar von Feldtschenko gesam- melt, verdanke ich meinem Freunde Ed. von Martens. 1331—34. Mousson. T. rimata, eylindraceo-ovata, wutrinque atte- nuata, solidula, decussatim subtiliter stri- ata, pallide cormea; anfractus 7, primi convexi, summo subpapillari, ceteri plant, sutura superficiali, ultimus '/s longitudinis aequans, subascendens, ad basın attenuatus; apertura fere verticalis, parvula, swb- rhombea, ad basin angulosa ; columella brevis, distinete plicata; peristoma albo- labiatum, expansum, margimibus vix ap- proximatis, linea callosa supra tubereu- lata junctis, libero arcuato, columellari brevi, patente.“ (Mousson.) Long. 16—20, diam. 6—9, apert. 7 Mm. longa, 5 lata. Ohondrus attenuatus Mousson (og. Bellard. ». 382 t. 1 fig. 7. — Roth: Spieil. 35. — Mousson Cog. Roth I. p. 129. Buliminus attenuatus Albers- von Martens p — Kobelt Catal. p. 26. Bulimus Ehrenbergi var. Pfeiffer Monogr. Helie. IV. ». 426. Bulimus obesatus Bourguignat Cat. Sauley p. 39 non Fer. nec Webb et Berth. Bulimus episomus Bourguignat”) Amenites II 9.:26..1..30110..9— 0 Buliminus attenuatus „’ *) „Testa rimata, obeso-turrita, ventricosissima, oblique striatula, cornea; apice attenuato-mamillato; anfr. 7—7!l2 planis, sutura lineari, ac in ultimo vel penultimo anfractu saepe albido-marginata, separatis; apertura semiovuta, peri- Tafel OXXXVI u. OXXXV1. Varietas spira minus attenuata, columella ad insertionem marginis basalis leviter tuber- eulifera (Fig. 1533.) Bulimus pseudoepisomus Bourguwignat*) Ameni- tes 11.02 27.1.3. 19.3810: Gehäuse geritzt, eylindrisch -eiförmig, nach beiden Seiten hin verschmälert, ziemlich fest- schalig, schräg und fein gestreift, blass horn- farben. Sieben bis acht Umgänge, die obersten gewölbt und ein fast zitzenförmiges, doch auf dem Apex etwas abgestumpftes Gewinde bildend, die übrigen kaum gewölbt, durch eine oberfläch- liche Naht geschieden; der letzte macht etwa ein Drittel der Höhe aus und ist nach unten etwas verschmälert; die Naht steigt an der Mün- dung etwas nach oben. Die Mündung selbst ist stomate albido-inerassato, reflexo; columella recta, vel pau- Tum tuberculoso-inflexa, margine columellari breviter reflexo ; marginibus callo tenui, juxta insertionem labri dentifero, junetis. Alt. 20, diam. 10 Mm.“ (Bourg.) *) „Testa rimata, obeso-turrita, oblique striatula, cor- nea, apice obtusiusculo, anfractibus 8 vix paululum con- vexiusculis, regulariter erescentibus, sutura vie impressa ; saepe ultimo ac penultimo albido-marginata separatis; apeı- tura paululum obliqua semiovata; peristomate reflexo, intus albido-incerassato ; columella vecta, vülide tuberculoso-inflexa ; marginibus callo prope, insertionem labri tuberculifero, junctis. — Alt. 18, diam. 8 Mm.“ (Bourg.) Fig. 1335. 63 nahezu senkrecht, relativ klein, gerundet rauten- förmig, die Spindel kurz, oben eine mehr oder weniger deutliche Falte oder selbst einen zahn- förmigen Vorsprung tragend; der Mundsaum ist ausgebreitet, innen mit einer weissen Lippe be- legt, die Randinsertionen sind kaum genähert und durch eine schwache callöse Leiste verbunden, welche am Ansatz des Aussenrandes zu einem kleinen Knötchen anschwillt; der Aussenrand ist gut gerundet und geht in, einem Winkel in den kurzen Spindelrand über. Diese Art ist in der Gestalt sehr constant, obschon sie in ihren Dimensionen und in der relativen Dicke nicht unbeträchtlich schwankt; die Verschmälerung nach oben und unten lässt sie immer leicht erkennen. Bulimus episomus Bourg. fällt mit dem Typus vollkommen zu- sammen, pseudepisomus ist nur eine unbedeutende Varietät mit etwas weniger verschmälertem Ge- winde; der stark vorspringende Zahn auf dem Basalrand in Bourguignat’s Figur ist wohl zwei- fellos eine individuelle Abnormität. Aufenthalt: an Kalkfelsen auf Cypern (Bellardi), in Syrien und Palästina (Roth, Mous- son). Meine Exemplare aus Syrien, ohne ge- nauere Fundortsangabe. Tafel CXXXVI u OXXXVL 1335. Buliminus detritus Müller. Von dieser bekannten Art bringe ich hier eine kleine Serie verschiedener Formen zur Ab- bildung, um einen kleinen Begriff von ihrer For- menmannigfaltigkeit zu geben. Bul. detritus hat eine sehr ausgedehnte Verbreitung, welche aber manches Eigenthümliche bietet. Von allen seinen Verwandten ist er allein in den Oceident vor- gedrungen und hat die Alpen überschritten; er allein kommt in Deutschland, Südfrankreich und Italien vor. In Deutschland ist er nahezu kalk- stet, auf Muschelkalk, Gyps und Tertiärkalken, selten oder nie auf anderen Formationen. Da- rum findet man ihn meistens local, und die mei- sten Fundorte, wenn nicht alle, liegen innerhalb der Verbreitungsgrenze des Weinstocks. Ueber eine Linie, welche in Deutschland von Bonn am Rhein etwa nach Halle und Aschersleben zieht, scheint er nördlich nicht hinauszugehen, in der norddeutschen Ebene fehlt er, ebenso in allen nördlicheren Ländern, auch in England. Dagegen findet man ihn im südlichen Belgien, im grösseren Theile von Frankreich und im mittleren und nördlichen Spanien, ferner in ganz Italien, aber meines Wissens nicht in Sieilien, überall im östlichen Alpengebiet, auf der Balkan- halbinsel bis Griechenland und Constantinopel. Aus Kleinasien kennt ihn Roth von Brussa, Mousson aus der Umgegend des alten Troja. Alle weiter östlichen Fundorte sind mit einiger Vorsicht aufzunehmen, da hier Verwechselungen einerseits mit fasciolatus Olivier, andererseits mit Hohenackeri durchaus nicht ausgeschlossen sind. Er soll noch in der Krym und selbst noch im Kaukasus vorkommen, doch bedürfen diese Angaben der Bestätigung. In Deutschland scheint Bul. detritus erst in der jetzigen Periode, nach Ablauf der Eiszeit, eingewandert zu sein; wenigstens hat man ihn nur in den allerjüngsten, wohl noch alluvialen Ablagerungen (z. B. bei Heidelberg) gefunden, während er noch im Löss fehlt. Man hat mit- unter angenommen, er sei durch die Römer mit der Weinrebe nach Deutschland eingeführt wor- den, dem widersprechen aber seine allgemeine 64 Tafel OXXXVI u. CXXXVI. Verbreitung an günstigen Stellen und das oben- erwähnte, wenn auch jungfossile Vorkommen. Die abgebildete Serie gibt einen ganz hübschen Ueberblick über die Formenmannigfaltigkeit des Bul. detritus. Eig. a und b zeigen die in Deutsch- land häufigste Form, ziemlich schlank mit kleiner Mündung. Fig. a ist der ächte B. radiatus Bru- guiere, mit reicher hornbrauner Striemung und weissem Gaumen. b hat dagegen einen braunen Gaumen, gehört aber dennoch nicht zu fascio- latus, sie stammt von Regensburg. Fig. e ist eine grosse milchweisse Form mit vollständig weissem Gaumen und ohne alle Striemen, wie sie am ÖOstabhang der Abruzzen und überhaupt in Mittelitalien vorherrscht; trotz ihrer bedeuten- den Dicke ist ihr Gewinde nahezu rein conisch ; noch auffallender tritt das hervor bei Fig. g, welche ebenfalls aus Mittelitalien stammt. Fig. d stellt die grösste und bauchigste mir vorgekom- mene Form dar, von Möllendorff in Bosnien ge- sammelt; die Mündung ist relativ bedeutend grösser, als bei den deutschen Exemplaren; wäh- rend ihre Höhe bei Fig. a 9 Mm. bei 23 Mm. Gesammtlänge beträgt, ist hier bei einer Gehäuse- höhe von 27 Mm. der grösste Durchmesser der Mündung 13 Mm. Das Gehäuse ist übrigens durchaus nicht besonders dickschalig und in der Spindelbildung durchaus ein ächter detritus. Fig. e ist die ähnliche Form aus Constantinopel, auf welche Parreyss seinen .bulimus inflatus gegründet hat; sie ist äusserst lebhaft gestriemt, so dass die Striemen nahezu über die weisse Grundfarbe überwiegen, unterscheidet sich aber, ausser durch ihre bauchige Form in Nichts von detritus. Fig. f ist eine auffallend kurze bauch- ige Form aus Dalmatien; ich kann aber nicht verbürgen, ob sie in dieser Gestalt dort local herrscht, oder ob es sich nur um eine indivi- duelle Abnormität handelt. Die eigenthümliche Form von Ülermont, bei welcher die Striemen die Grundfärbung vollstän- dig verdrängt haben, Bul. corneus Mich., ist schon Fig. 391 zur Abbildung gekommen. 1336. Buliminus faseiolatus Olivier. Auch von dieser Form, welche in dem eigent- lichen Orient den Bul. detritus zu ersetzen scheint, sind schon zwei Formen von Rossmessler unter Fig. 910 und 911 zur Abbildung gekommen ; das genügt aber nicht für diese schöne Art, welche noch in weiteren Grenzen variirt, als die vorige. Bul. faseiolatus scheint zuerst in Creta auf- zutreten, ist dann namentlich häufig auf Rhodos und Cypern und scheint auch in Kleinasien ganz an der Stelle des europäischen Bul. detritus zu Fig. 1336. treten. Ausserdem findet man ihn auf vielen Inseln des Archipel, im nördlichen Syrien und bis nach Orfa in Mesopotamien, wo ihn Haus- knecht sammelte. Nach Bourguignat soll er auch um Jerusalem vorkommen; von Martens bezweifelt aber mit Recht sowohl diese Angabe, wie die von seinem Vorkommen in der Krym und im Kaukasus, wo sehr leicht Verwechselungen mit Hohenackeri und tauricus vorliegen mögen. Von meinem ziemlich reichen Material stam- men leider nur die wenigsten Exemplare von sicheren Fundorten; die meisten habe ich von Stentz und Parreyss erworben; ich kann somit an die Aufstellung haltbarer Varietäten nicht denken. Die Stammform Oliviers von Creta hat Rossmessler bereits 910 abgebildet; sie ist nur 15 Mm. hoch und 9 Mm. breit. Gegen sie setzen sich ziemlich scharf die grossen mesopotamischen Exemplare ab, welche Charpentier schon 1847 als var. major beschrieb und Parreyss als Du- limus Kurdistanus verschickt. Sie sind bis 26 Mm. lang und 11 Mm. breit, die Mündung ist relativ grösser, als bei der Stammform, so dass sie, wie Martens (Vorderasiat, Conch, p. 21) ganz rich- tig bemerkt, in der Gestalt unserem detritus sehr nahe kommen. Die dunkelkastanienbraune Mündung lässt sie übrigens immer leicht erkennen. Die Färbung wechselt sehr, wie bei detritus, nur kommen, wasich bei diesem nie beobachtete, auch Exemplare vor, bei welchen die Striemen sich in unregelmässige Flecken und Punkte auf- gelöst haben, wie bei unseren Fig. b und g. Auf so gezeichneten Exemplaren, bei welchen die dunkeln Punkte das Uebergewicht über die Grundfärbung erlangt haben, beruht die var. Piochardi Heyn. von Cypern; sie kommt dort mit der Normalform zusammen vor, kann somit nur als Farbenspielart gelten. Von den kleineren Formen e—h ist Fig. e von Rhodos von Löbbecke gesammelt, in der reichen von ihm dort gesammelten Reihe herr- schen die ungestriemten Formen vor, doch sind auch einzelne lebhaft gefärbtere darunter, so dass also dort beide Varietäten zusammen vor- kommen. Fig. f ist auffallend bauchig und er- innert ganz an detritus; die Striemen sind auf der gelbweissen Grundfarbe nur wenig deutlich und bestehen aus Zickzacklinien; das Exemplar wurde von Herrn Löbbecke bei Mersina in den Ruinen des alten Pompejopolis gesammelt. Fig. 9 ist eine besonders kurze, gedrungene Form von Cypern, zusammen mit der var. Piochardi vor- kommend. Fig. h betrachte ich als eine Ab- normität; durch eine Verletzung des letzten Um- gangs ist derselbe seitlich zusammengedrückt worden und die Mündung erscheint lang und Tafel OXXXVI u. OXXXVI. Fig. 1337—39. 1340—44 u. 1345. 65 spitz; ich erhielt das Exemplar von Stentz, mit der Fundortsangabe Syrien. Nach Bourguignat war diese Art zufällig nach Algerien importirt worden und hatte sich dort erhalten, scheint aber nun wieder ausge- storben; auf sie bezieht sich die Angabe Mr- chaud’s, dass Bul. radiatus bei Algier vorkomme. 1337—39. Buliminus varnensis Fri- valdsky. Testa profunde rimata, fusiformi-oblonga, so- lida, irregulariter striata, lactea, nitida, apiece attenuato, obtusiusculo, coerules- centi-corneo; anfractus 10 convexiusculr, ultimus "/ıo longitudinis subaequans, jJuxta rimam subcompressus; apertura parva, oblongo-ovalis, intus fuscula ; peristoma subrectum, acutum, intus albolabiatum, marginibus callo junctis, columellari dilatato, patente. Pfr. Long. 20, lat. 5 Mm. Alt. ap. 5,5 Mm. en EV ner a N ee Bulimus varnensis Frivaldsky mss. — Pfeiffer Mon. Helie. II. p. 226. — Zeitsch. f. Mal. 1847 p. 192. — Mart. Ohemn. II. t.:63 fig. 23. 24. — Reeve sp. 543. Buliminus (Zebrina) varnensis Albers- von Mar- tens Hel. p. 236. — Kobelt Cat p. 24. Gehäuse tief geritzt, lang eiförmig gethürmt, festschalig, unregelmässig gestreift, milchweiss, glänzend, der verschmälerte, oben abgestumpfte Apex blau oder hellhornfarben. Die zehn Um- gänge sind leicht gewölbt und nehmen nur lang- sam zu, der letzte macht weniger als ein Drittel der Gesammtlänge aus; die Naht ist ziemlich tief. Die drei vorletzten Umgänge sind fast gleich und geben dem Gehäuse ein cylindrisches Ansehen, der letzte ist an der Basis leicht zu- sammengedrückt, Mündung klein, langeiförmig, unten etwas zusammengedrückt, innen bräunlich, doch bei todt gesammelten Exemplaren hellgelblich oder weiss; Mundsaum fast gerade, scharf, innen mit einer deutlichen, weissen Lippe belegt, die Randinsertionen durch einen Callus verbunden; Spindelrand verbreitert, offen. Aufenthalt: am Westufer des schwarzen Meeres bei Varna. Ueber die geographische Verbreitung und Abgrenzung gegen die vorige und die folgende Art ist noch nichts Genaueres bekannt geworden. 1340 —44. Buliminustauricus Lang. Von dieser veränderlichen Art hat Rossmessler bereits im ersten Bande zwei Exemplare abge- bildet, ich gebe hier noch einige weitere Formen aus meiner Sammlung. Sie hat bekanntlich eine Rossmässler’s Iconographie V, hübsche Auswahl von Namen bekommen, von denen aber sowohl der von Rossmaessler ange- nommene lineatus Krynicki, als eylin- dricus Menke mit älteren gleichnamigen Arten eollidiren; Bul. fusiformis Menke und Bettai Charpentier beziehen sich auf Va- rietäten; es bleiben somit nur die Manuscript- namen obsoletus Zgl.und tauricus Lang, von denen wir mit Beck und Pfeiffer den letz- teren wählen. Von unseren abgebildeten Exemplaren dürften die beiden ersten so ziemlich der von Pfeiffer und Rossmässler angenommenen Stammform entspre- chen; das Gehäuse ist ziemlich ceylindrisch, nach der Spitze verschmälert, doch langsamer, als bei der vorigen Art, die Zusammendrückung des letzten Umganges ist weniger deutlich und die Höhe des- selben beträgt immer mehr als ein Drittel der Gesammthöhe; die Mündung ist breiter, als bei varnensis und unten nicht zusammengedrückt, die Ränder sind bald durch einen deutlichen Callus verbunden, bald nicht. Fig. 1342 entspricht ungefähr der Diagnose des bBulimus fusiformis Menke*), doch ist sie einfarbig weiss und die Dimensionen sind etwas kleiner, als Menke und Pfeiffer angeben. Die Gestalt ist weniger cylindrisch, als bei der Stammform, die Verschmälerung nach der Spitze hin ganz allmälig. Ganz den Gegensatz dazu bildet Fig. 1343, als Bulimus Bettai Charpentier von Par- reyss versandt, eine Art, die meines Wissens nirgends publieirt worden ist. Zu anderen Zeiten habe ich sie aus derselben Quelle als Bulimus obsoletus erhalten. Sie ist auffallend kurz und gedrungen, aber im Gegensatz zur Stamm- form ziemlich kegelförmig, die Verbindungswulst auf der Mündungswand ist verkümmert oder fehlt ganz. Fig. 1344 endlich stellt eine der seltener vorkommenden dunkelgestriemten Varietäten vor; man findet sie anscheinend vermischt mit der weissen Form, wie bei Buliminus detritus. 1349. Buliminus athensis Frivaldsky. „Zlesta rimato-perforata, oblonga, suwrsum atte- nuata, striatula, nitidula, cornea ; sutura albo-marginata; anfr. 8-9 plani, ulti- mus "Js longitudinis subaequans; aper- tura subrhombeo-semiovalis ; peristoma expansum, albo-labiatum, marginibus = *) B.testa oblongo-eylindracea, elongata,fusiformi, aeuta, perforata, alba, strigis fuscescentibus pietaz; anfractibus un- desim; apertura ovato-lanceolata,; peristomate callo colu- mellari continuo, labro subreflexo, intus marginato. — Long. 14, lat. 3''. Meke. I 66 callo erassiusculo, juxta insertionem mar- ginis dextri in tuberculum transversum producto, junctis, columellari dilatato, patente.“ (L. Pfr.) Long. 22, lat. 6"Ja Mm. Bulimus athensis Frivaldsky mss. — Pfr. Mon. IT. p. 128. — Kobelt Cat. ». 26. Jahrb. IV. t. 5 fig. 6. Ich habe zu der -Pfeiffer’schen Diagnose, welche nach den mir ebenfalls vorliegenden Exemplaren der Rossmässler’schen Sammlung ge- nommen ist, nichts hinzufügen. Unsere Art ge- hört in die nächste Verwandtschaft des Bul. pupa, ist aber viel schlanker und länger. Die neun Umgänge nehmen langsam zu, der letzte ist wenig länger als '/s des Gehäuses, die Naht ist durch einen weissen Strich scharf bezeichnet. Die Mündung hat eine sehr eigenthümliche, rund- lich-rhombische Form; die etwas genäherten In- sertionen des weissen, schwach ausgebreiteten Mundsaums sind durch einen starken, leisten- förmig vorspringenden Qallus verbunden, welcher in der Nähe der Insertion des Aussenrandes in einen querstehenden Höcker ausgezogen ist; der Spindelrand ist an der Insertion ausgebreitet. Die Färbung ist ein ziemlich dunkles Hornbraun mit weisser Nahtlinie, die Parthie hinter dem Mundrand heller. Aufenthalt: am Berge Athos ‘(Friv.) 3346. Buliminus monticola Roth. Testa rimata, oblongo-conica, obtusa, corneo- fuseula, apice fulvo, parum striata, ni- tidula ; anfractus 8 planulatı, sutura albo- filosa terminati; apertura ovalis, obliqua, peristoma refleeum, albolabiatum, mar- ginibus approximatis, callo tenwi Junctis, columellariverticali, externo fere parallelo. 15 — 2012, diam. 7, apert. alt. 7, lat. 4!/e Mm. Bulimus monticola Roth Mal. Bl. 1856 III. p. 3.1 fig. 4. 5. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 429. Albers- von Martens Helic. ». 234. — Kobelt Cat. p. 25. Gehäuse deutlich geritzt, lang kegelförmig mit stumpfem, etwas geschwollenem Apex, hornbraun mit hellerer Spitze und weiss bezeichneter Naht, leicht gestreift, ungekörnt, wenig glänzend. Die acht Umgänge sind wenig gewölbt und durch eine seichte weisse Naht geschieden. Mündung schief, eiförmig, etwas viereckig, indem der Aus- senrand mit dem senkrechten Spindelrand nahezu parallel läuft. Der Mundsaum ist stark zurück- geschlagen, weiss, innen mit einer weissen Lippe belegt, die Ränder sind genähert und durch einen dünnen Wulst verbunden. Alt, Tafel COXXXVI u. CXXXVL. Fig. 1346 u. 1347. Aufenthalt: auf dem Parnass, von Guic- ciardi 1855 entdeckt. Es liegen nur zwei von Roth an Rossmessler gegebene Exemplare vor, ich kann somit nicht viel Neues über die Art sagen. Sie steht dem Bul. rupestris Kryn. (apenninus Jan) am näch- sten, unterscheidet sich aber von ihm genügend durch die platten Umgänge, den umgeschlagenen Mundsaum und die starke Lippenwulst. 1347. Buliminus graecus Beck. „lesta rimata, ovato-oblonga, obtusiuscula, car- neo-flavida, striatula, nitida, non granu- lata; anfr. 7'/e convexiusculi, sutura su- perficiali, irregulariter suberenulata, albes- cente juncti; apertura ?/s longitudinis aequans, oblongo-ovata, subverticalis ; peri- stoma leviter albolabiatum, margine ex- terno recto vel levissime expansiusculo, columellari dilatato rveflexo, ambo callo tenui Juncti.“ (von Martens). Long. 19, lat. 6, alt. apert. 6,5 Mm. Bulimus gr@ecus Beck Index p. 72 No. 50. — Pfeiffer Monogr. Helic II. p. 121. — Kobelt Cat. p. 25. — von Martens Mal. BI.X:9.038..1,2, A222. Bulimus corneus Deshayes*) Exp. Moree III. p. 164. t. 19 fig. 11. 12, nec Michaud. Gehäuse geritzt, langeiförmig mit etwas stum- pfem Apex, gelblich oder röthlich fleischfarben, mitunter die Naht weiss bezeichnet, schräg ge- streift, glänzend, unter der Loupe nicht gekörnelt. Sieben und ein halber Umgang, schwach gewölbt, durch eine oberflächliche, leicht erenulirte, weiss- liche Naht geschieden. Die Mündung macht !/as—?/s der Höhe aus, ist länglich oval, ziemlich senk- recht, mitunter etwas schräg nach aussen ge- | richtet, wie bei dem in den Mal. Bl. I. c. abge- bildeten Exemplar. Mundsaum mit einer dünnen, weissen Lippe belegt, Aussenrand gerade oder ganz leicht umgeschlagen, Spindelrand verbreitert und umgeschlagen, die Insertionen durch einen dünnen Callus verbunden, ohne Verdickung an der Insertion des Aussenrandes. Diese Art stellt sich zunächst neben die vorige, sie ähnelt im Habitus sehr manchen Formen von pupa, ist aber von ihm immer durch den fehlenden Höcker an der Insertion des Ober- randes geschieden. Bul. monticola hat eine dunk- lere Färbung und einen bedeutend breiter um- geschlagenen Mundsaum. Aufenthalt: St. Elie am Taygetos im Pelo- pones unter Steinen, von Raymond in grosser Anzahl gesammelt. *) „Testa subperforata, ovato-conica, glabra, tenuis, frra- gilis ; carneo-rubescens; anfr. convexiusculi, labrum simplex; labium vima umbilicali vefleeum. Long. 20, lat. 10 Mm.‘ TafelCOXXXVI u. CXXXVLN. Fig. 1548. 1349. 1350 u. 1351—53. 1348. Buliminusgraecus var. elonga- tus, differt atypo testalongiore | (ad 22,5 Mm.), anfractibus 8. Unter der grossen Menge Exemplare, welche ich von Raymond erhielt, befanden sich eine ganze Anzahl, welche einen halben oder ganzen | Umgang mehr zählten und entsprechend länger waren; es sind das offenbar überbildete Exem- plare. Ich bilde eines derselben hier ab, beson- ders um zu zeigen, wie wenig man auf das Ver- hältniss zwischen Mündungshöhe und Gesammt- länge bauen kann. Wären die Exemplare isolirt gefunden worden oder durch die Hände eines Händlers gegangen, so hätten wir sicher eine neue Art erhalten. 1349. Buliminus Kotschyi Pfeiffer. „Lesta profunde rimata, subeylindracea, soli- dıula, sublaevigata, nitida, fulvo-carnea ; spira elongata, sursum in conum obtu- sum abiens, anfractus 9". vix convexius- euli, ultimus a longitudinis subaequans, antice subascendens, basi rotundatus; aper- tura parum obliqua, trumcato-ovalis ; Co- lumella subrecedens, superne leviter pli- cata ; peristoma albolabiatum, marginibus convergentibus, dextro superne arcuato, la- tere late expanso, columellari subdilatato, patente. Long. 24, diam. 7 Mm.“ L. Pfr. Bulimus Kotschyi Pfeiffer Mal. bl. I 1554 p. 66. — Mon. Helic. IV. p. 415. — Novitates III. p. 377 t. 87 fig, 23. 24 — Kobelt Cat. p: 26. Gehäuse tiefgeritzt, fast walzenförmig, ziem- lich festschalig, fast glatt, glänzend, braungelb fleischfarben. Gewinde langgezogen, oben in einen stumpfen Kegel endigend. Umgänge 9'/., kaum merklich gewölbt, der letzte kaum ein Viertel der Gesammtlänge ausmachend, nach vorn schwach ansteigend, an der Basis gerundet. Mündung wenig geneigt, abgestutzt oval; Columelle etwas zurücktretend, oben schwach gefaltet. Mundsaum weiss gelippt mit zusammenneigenden Rändern, der rechte oben bogig, an der Seite weit aus- gebreitet, der Columellarrand etwas verbreitert, abstehend. Aufenthalt: in Kleinasien, wahrscheinlich im Taurus. Ich copire Abbildung und Beschreibung dieser Art zur Vergleichung mit der folgenden nach Pfeiffer in den Novitates. 1350. Buliminus Kotschyi var. minor, Prof. von Martens hat bereits diese hübsche, von Hausknecht bei Orfa gesammelte Form, zu Bul. Kotschyi gezogen, sonst würde ich vor- 67 schlagen, sie als eigene Art anzuerkennen, da die Grössendifferenzen doch ein wenig zu gross sind und bei den kleinen Exemplaren, wenigstens den mir vorliegenden, die grosse Achse der Mündung viel schräger zur Achse des Gehäuses steht, als bei dem von Pfeiffer abgebildeten Typus. Sehr nahe steht diese Form dem Bul. sidoniensis; unter einer Anzahl, welche Herr Dr. Kersten bei Sidon sammelte, sind einzelne Exemplare kaum breiter, als die von Hausknecht bei Orfa gesammelten, aber bei den letzteren ist die Nabelbildung eine ganz andere, der Ritz weit länger, auch sind die Randinsertionen mehr ge- nähert. 1351—53. Buliminus pupa Bruguiere. Rossmessler hat von dieser allbekannten Art schon zwei Formen unter Fig. 379 und 719 ab- gebildet, aber damit ist ihr Formenkreis noch lange nicht erschöpft, denn sie ist eben so ver- änderlich, wie weit verbreitet. Man findet Bul. pupa, wie es scheint, im Westen häufiger, als im Osten, wo zahlreiche verwandte Arten ihm den Platz streitig machen und ihn stellenweise ganz verdrängen. Das Mittelmeergebiet scheint er nicht weit zu überschreiten; in England, wo ihn die älteren Faunisten anführen, war er sicher nur eingeschleppt und auch das Vorkommen auf den canarischen Inseln wird von Mousson be- stritten; auch im Mittelmeergebiet scheint er mehr auf die südlicheren Länder beschränkt zu sein, wenigstens versichert Moquin-Tandon ganz bestimmt, dass er in der Provence nicht vor- komme. Ebenso fehlt er am Nordende des adria- tischen Meeres, auch in den oberitalienischen Localfaunen bis nach Toscana herunter vermisse ich ihn, und auch von Corsica führt ihn Requien nicht an. Dagegen findet man ihn häufig in Neapel und Apulien, und seine Hauptverbreitung scheint er in Nordafrika und Sieilien zu haben. Auf letzterer Insel fand ich ihn überall in Menge an grasigen Abhängen und Kalkfelsen. Ferner fand ihn Mousson auf Corfu und Cefalonia, Schläfli sammelte ihn im Küstenlande von Epirus und bei Janina, aber nicht mehr in den Um- gebungen von Constantinopel, wo Bul. carneolus an seine Stelle zu treten scheint. Von’ östlicheren Fundorten eitirt Martens noch Smyrna, wo Prof. Fleischer ihn sammelte und Chios und Ghemleck nach Olivier; doch wäre bei letzteren eine Ver- wechslung mit einer nahe verwandten Art nicht ausgeschlossen. Aus Griechenland habe ich seiner Zeit ein paar Exemplare ohne genauere Fundortsangabe durch Heldreich erhalten, Bourguignat nennt ihn von Athen; in Morea scheint er durch Bul. 9%* 68 Tafel OXXXVI u. CXXXVI. grecus ersetzt zu werden, im Archipel durch die Sippschaft des Bul. pusio, in Syrien durch atte- nuatus. Unsere Art hat seit Bruguiere unbeanstandet für Helix pupa Linne gegolten, der Fundort Mauritania EP. Brander stimmte dazu ganz gut und auch die Beschreibung widersprach nicht. Nun hat aber Hanley in Linnes Sammlung als Helix pupa ein abgeriebenes Exemplar von Bul. detritus gefunden und wird damit Linne's Au- torität erschüttert. Trotzdem erscheint es mir aber sehr unnöthig, darum den Namen pupa aufzugeben, wie Martens gethan (Vorderas. Conch. p. 56) und tubereulatus Turton dafür einzuführen, denn unsere Art ist doch ganz un- zweifelhaft von Druguiere schon 1792 als Du- limus pupa beschrieben worden, während tuber- culatus Turton. erst von 1826 datirt. So lange man nicht der bestimmten Vaterlandsangabe bei Linne entgegen, für Bulimus detritus Müller den Namen pupa Linne einführen will, was doch die ärgsten Prioritätsfanatiker kaum verlangen werden, muss unsere Art als Bul. pupa Bru- guiere geführt werden. Die wichtigsten Synonyme, welche den von Rossmessler im ersten Bande gegebenen noch nachzutragen wären, sind: Bulimus pupa Philippi Enum. Siel. I. p. 140 t. 8 fig. 21. — Mart. Ch. II. t. 12 fig. 23—26, — Pfeiffer Mon. Helic. II. p. 128. — Albers- von Martens Helie. p. 237 (Chondrula). — Kobelt Cat. p. 26 (Chondrula). — HBeeve Öonch. icon. sp. 431. — Benoit Illustr. Sie. t. 5 fig. 20. — Bourguignat Mal. Alg.!II. p. 17 1.2 fig. 33—44. Bulimus tuberculatus Turton, Desh. Lam. vol. p. 244. — Vorderas. Conch. p. 56. Bulimus emarginatus Deshayes Exp. Moree t. 19 fig. 13—15. — Beck Ind. p. 73 (Mastus). Bulimus tunetanus Reeve Conch. icon. sp. 581 Tr. Bulimus Babauchi Anton Verz. p. 42 Nr. 1547 (teste L. Pfeiffer.) Von unseren abgebildeten Exemplaren stam- men die beiden ersten — 1351 und 52 — aus Sieilien, wo ich sie selbst gesammelt habe, das eine mit allmälig zugespitztem Gewinde, das andere rasch verschmälert mit mehr eylindrischem Körper; bei beiden ist der Verbindungswulst auf der Mündungswand stark entwickelt und der Höcker oben am Ansatz des Mundrandes stark. 1353 stammt aus Algerien und weicht durch seine schlanke, nach oben regelmässig verschmä- lerte Gestalt, die relativ hohe und schmale Mün- F12..13540023338. dung und den unten breit ausgelegten Mundsaum erheblich ab, so dass Beck sie als eigene Art anerkennen zu müssen glaubte. Doch finden sich Uebergänge genug. Bourguignat nennt diese Form var. obeso-acuminata. 1354. Buliminusgastrum Ehrenberg. Testa rimato-subperforata, ovata, tenuis, minute striata, nitida, cornea; sutura linearis, albo-marginata:; anfractus 6 vie con- vexiusceuli, ultimus spira paulo brevior ; columella brevis, apertura semiovalis. Peri- stoma album, simplex, margine destro expanso, columellari dilatato, libere re- flexo. L. Pfr. Alt 12—13!]e, diam. 7'je Mm. Bulimus gastrum Ehrenberg Symbole. — Beck Index p. 71 No. 46. — Pfeiffer Mon. Hel. II p. 122. — Reeve t. 75 No. 538. — Kobelt Catalog p. 25. Gehäuse fast durchbohrt geritzt, eiförmig, dünnschalig, feingestreift, glänzend, hornfarben ; die einfach linienförmige Naht ist weiss gerän- dert. Die sechs Umgänge sind nur wenig ge- wölbt, der letzte ist etwas kürzer, als das Ge- winde. Die Spindel ist auffallend kurz, bei meinen Exemplaren bildet sie mit dem Basalrand einen undeutlichen Winkel. Mündung halbeiförmig, Mundsaum weiss, einfach, der Aussenrand aus- gebreitet, der Spindelrand verbreitert und umge- geschlagen, doch nicht angedrückt. Aufenthalt: nach Ehrenberg bei Arissa (el Arisch?) in Syrien; meine Exemplare von Syra durch Erber erhalten. Diese Art ist mit den beiden folgenden nahe verwandt, unterscheidet sich aber besonders durch die auffallend kurze Spindel. 1355. Buliminus etuberculatus Frau- enfeld. Testa rimata, ovato-oblonga, subconica, striatula, subdiaphana, virescenti-fusca, apice atte- nuato, obtusulo, sutura submarginata. Anfractus 7 comvexiusculi, regulariter crescentes, ultimus teste dimidiam haud equans. Apertura ovata, superne acu- minata, '/s longitudinis teste paulo su- perans; peristoma acutum, intus levissime albolabiatum, marginibus callo tenuissimo Junctis, supero recto, infero et columellari leviter escpansis. Long. 135, lat. 6 Mm. Ena etuberculata Frauenfeld Verh. zool. bot. Ges. Wien XVII. 1867 ». 777. Buliminus etuberculatus Kobelt Cat. p. 25. — Pfeiffer Mon. Hel. VIII p. 83. Tafel CXXXVI u. CXXXVM. Fig. 1356 u, 1357. 69 Gehäuse geritzt, langeiförmig mit etwas co- nischem Gewinde, gestreckt, halbdurchsichtig, grünlichbraun mit gelblichem Mundsaum, die Naht weissbezeichnet; die Spitze verschmälert mit stumpfem Apex. Sieben ziemlich gewölbte Umgänge, langsam und regelmässig zunehmend, der letzte weniger als die Hälfte des Gehäuses ausmachend, an der Mündung etwas herabstei- gend. Mündung eirund, oben etwas spitz, Mund- saum scharf, innen mit einer sehr dünnen weissen Lippe belegt, die Ränder durch einen dünnen Callus verbunden; der obere gerade, der untere und der Spindelrand etwas ausgebreitet, Spindel- rand verbreitert, aber nicht eingedrückt. Aufenthalt: auf der Insel Syra. Nach meinen von Erber und Parreyss er- haltenen Exemplaren kann ich diese Form nicht für eine gute Art halten; sie unterscheidet sich von dem typischen Dul. pusio nur durch schlan- kere Gestalt und hellere Farbe; angesichts der Veränderlichkeit des nächstverwandten Bul. pupa kann aber dieser Unterschied nicht zur Begrün- dung einer Art genügen. 1356. Buliminus pusio Broderip. Testa rimata, ovato-globosa, striatula, subdi- aphana, lutescenti-cornea,; anfractus 7 reguläriter cerescentes, sutura albomargt- nata, ultimus longitudinis dimidiam su- perans; spira convexo-conica, apice ob- tusulo, Apertura ovata, utrinque sub- acuminata; peristoma acutum, intus sub- crasse albolabratum, marginibus callo tenuissimo Junctis ; infero expanso, basali dilatato, patente. Alt. 13, diam. 7 Mm. Bulimus pusio Broderip*) Proc. z0ol. Soc. 1836 ». 45. — Sowerby Conchol. Ill. fig. 66. Pfeiffer Mon. Hel. II p. 225. — Kobelt Cat. 9. 26. Bulimus Delesserti Bourguignat**) Test. nov. 1852 p. 17. — Cat. Sauley p. 40 t. 2 fig. 1—3. Gehäuse mehr oder weniger weit geritzt, kug- lig eiförmig, deutlich und scharf schräg gestreift, gelblich hornfarben, oft mit einem Stich ins Olivenfarbene; Gewinde convex mit abgestumpf- *) Testa valde ventricosa, ovato-globosa, cornea, dia- phana, longitudinaliter striata,; labri margo albus; umbili- cus mediocris. — Long. °lı2, lat. ?10.‘ Brod. **) Testa perforata, abbreviato-cylindracea, obeso-ven- trieosa, oblique arguteque striatula, nitidiusceula, fusco-cornew vel corneo-olivaceau, Anfractibus 6—7 plano-convexis; ul- timo anfraetu Y2 longitudinis subaequante; apertura obliqua, semi-ovali; peristomate albo, intus labiato, reflexo; margine columellari subrecto, dilatato; marginibus tenwissimo callo unetis. — Alt. 12—13, diam. 7 Mm. Bourg. tem, etwas vorpringendem Apex; die Naht is deutlich weiss bezeichnet. Die sieben ziemlich gut gewölbten Umgänge nehmen regelmässig zu, der letzte ist etwas höher als die Hälfte des Gehäuses. Die Mündung ist ziemlich eiförmig, oben und unten zugespitzt, innen mit einer ziem- lich starken Lippe belest, die Ränder durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Aussen- rand ist etwas ausgebreitet, der senkrechte Spin- delrand verbreitert. Aufenthalt: auf der Insel Syra im Ar- chipel. Es scheint diese Art das Extrem eines ziem- lich ausgebreiteten Formenkreises zu sein, welcher im griechischen Archipel herrscht, uns aber erst zum kleinsten Theil bekannt ist; er scheidet sich von Bul. pupa durch den Mangel des Knötchens an der Insertion des Aussenrandes. 1357. Buliminus turgidus Parreyss, Testa rimato-perforata, ovato-oblonga, apice ob- tusulo, striatulo, subdiaphana, corneo-lu- tescens, spira saturatiore ; anfractus 6—7 regulariter crescentes, sutura leviter albo- marginata disereti, ultimus longitudinis dimidiam vie aequans, antice leviter as- cendens. Apertura ovato-rotundata, su- perne truncata ; peristoma ewpansum al- bolabiatum, margimibus callo tenui, ad insertionem marginis dextri tuberculifero junctis, externo leviter impresso et ad impressionem intus incrassato, basalı et columellari ecpansis, columelları dilatato, patente. Alt. 10, diam. 5 Mm. Bulimus turgidus Parreyss in sched, nec Pease. — Kobelt Cat. p. 26. Gehäuse geritzt durchbohrt, länglich eiförmig mit kurzkegelförmigem, oben stumpfem Gewinde, stark schräg gestreift, namentlich unter der Naht förmlich gerunzelt, ziemlich durchscheinend, hell- hornfarben mit dunklerem Gewinde und weissem Saum am Mundrand. Sechs oder sieben regel- mässig zunehmende Umgänge, durch eine deut- liche, weiss bezeichnete Naht geschieden, der letzte das Gewinde an Länge kaum erreichend, an der Mündung leicht ansteigend.. Mündung rundeiförmig, oben abgestutzt, Mundsaum mit einer starken weissen Lippe belegt, welche oben am Aussenrand, einer Einbiegung desselben ent- sprechend, leicht verdickt erscheint; die Inser- tionen sind durch einen dünnen Callus verbunden, an der Insertion des Aussenrandes steht ein glänzend weisses Knötchen; der Unterrand ist ausgebreitet, fast umgeschlagen, der Spindelrand ausgebreitet, denlochförmigen Nabelritzfreilassend. 0 Aufenthalt: im griechischen Archipel. Diese kleine Art aus der unmittelbaren Ver- wandtschaft des Bul. pupa ist noch kleiner als DB. carneolus, dem sie sonst ziemlich nahe kommt und unterscheidet sich von ihren Verwandten durch den eigenthümlichen lochförmigen Nabel- ritz und die Verdickung am Aussenrand. 13538. Buliminuscefalonicus Mousson. Testa rimata, oblongo-conica, irregulariter ru- 9050 - striata, albida, strüs et maculis impressis corneis interrupta. Spira re- gularis, apice obtusiusceulo. Anfraetus 7 convexiusculı, primi rufo-cornei; ultimus /s longitudinis aequans. Apertura lu- nato-ovalis, intus grisea ; columella arcu- ata. Peristoma acutum, vie patulum, intus late albo-labiatum ; marginibus callo tenui albido junctis, columellari breviter reflexo, versus dextrum incurvato,. Mouss. Alt. 16, diam. maj. 22, min. 5 Mm. Bulimus cefalonieus Mousson Coq. Schläfli 1859 p. 31. (Sep. Abz. p. 21). — Pfeiffer Mon. Hel. VI. p. 63. — Kobelt Cat. p. 25.— ? Möllendorff Bosnien p. 41. Gehäuse geritzt, eiförmig-kegelförmig, unregel- mässig raulı gestreift, ohne Körnelung und Spi- rallinien, weisslich mit vertieften hornfarbenen Striemen und Flecken; Gewinde regelmässig, mit stumpflichem Apex. Die sieben Umgänge sind ziemlich gewölbt, durch eine tiefe Naht ver- einigt, der letzte macht '/s der Länge aus; die oberen sind ziemlich intensiv rothbraun. Mün- dung fast eiförmig, die grosse Achse sehr schräg gerichtet, Gaumen grau, mit durchscheinenden dunklen Flecken. Mundsaum scharf, innen mit einer breiten weissen Lippe belegt, die Ränder durch einen dünnen weisslichen Callus verbun- den, Spindelrand kurz umgeschlagen und etwas gekrümmt. Aufenthalt: auf den jonischen Inseln, das | abgebildete Exemplar auf Corfu von Heldreich gesammelt. Diese hübsche Art stellt sich, wie Mousson richtig bemerkt, zwischen Bul. montanus und tener, weicht aber von beiden durch ihre eigen- thümliche Färbung und durch den Mangel der Granulation und Spiralstreifung ab. 3359. Buliminus cefalonieus var. Differt a typo testa majore, fere unicolore. — Al. 15 Mm. Es ist dies die von Möllendorff in Bosnien und Südserbien gesammelte Form, welche sich dem :Bul. montanus in Grösse, Form und Fär- bung nähert, aber durch ihre reiche Streifung Tafel OXXXVI u. CXXXVL. Fig. 1358. 1359 u. 1360. und den Mangel jeder Granulation und Spiral- streifung, sowie durch den wenig umgeschlagenen Mundsaum zu cefalonicus verwiesen wird; von diesem hat sie auch die rauhe Streifung und an manchen Exemplaren erkennt man auch noch Andeutungen hellerer Striemen. Ich glaube da- rum mich Möllendorff in der Würdigung dieser Form anschliessen zu müssen. Buliminus cefalonicus scheint demnach auch über den westlichen Theil der Balkanhalbinsel, Bosnien, Albanien und die Hercogowina ziemlich weit verbreitet. 1360. Buliminusspoliatus Parreyss. Testa rimata, ovato-cylindracea, apice obtusius- cula, vie striatula, nitidula, solida, al- bida unvcolor vel fuscostrigata; amfractus I planiusculi, leniter accerescentes, SU- tura lineari superficiali juncti ; apertura ovalis, bidentata, dente uno lamelliformi in pariete aperturali, altero in medio marginis dextri dispositis,; peristoma pa- tulum, intus labratum, marginibus callo Junctis, columellari brevi, reflexo. Long. 15'/2, lat. 4, alt. apert. 4 Mm. Bulimus spoliatus Parreyss in sched. — Pfeiffer Symbolae III. p. 87. — Mon. Hel. II. p. 138 No. 356. — Albers- von Matt, Helic. p. 236. — Reeve sp. 458. — Ko- belt Cat. p. 24; Jahrb. IV. t.5 fig. 7. ? Pupa fusiformis Deshayes Exp. Moree ILL. 2.169 % 199.85 90% Gehäuse geritzt, eiförmig-cylindrisch mit stum- pfem, mitunter schwärzlichem Wirbel, schwach ge- streift, glänzend, einfarbig grauweiss oder gelb- lichweiss, meistens mit braunen Striemen, welche jedoch selten so deutlich sind, wie bei Bul. zebra Olivier. Neun Umgänge, wenig gewölbt, lang- sam zunehmend, durch eine wenig eingedrückte, linienförmige Naht geschieden. Mündung lang- eirund, oben und unten etwas zugespitzt, durch zwei einander gegenüberstehende Zähne verengt, von denen der eine in Form einer sich nach innen fortsetzenden Lamelle auf der Mündungs- wand, der andere auf der Mitte der Lippe des Aussenrandes steht. Mundsaum offen, mit einer etwas zurückliegenden Lippe belegt, die Inser- tionen durch einen Callus vereinigt, der kurze Spindelrand umgeschlagen. Bul. spoliatus unterscheidet sich von zebra Olivier (zebriolus Fer.) sofort durch den unbe- zahnten Spindelrand; aber die Form der Mün- dung ist auch eine wesentlich andere und der Zahn auf der Mündungswand ist kein Höcker, sondern eine ins Innere eindringende Lamelle; auch ist die Färbung meist weniger lebhaft, Tafel CXXXVI u. CXXXVIE die Gestalt bietet keinen Anhalt für die Tren- nung beider Arten. Aufenthalt: im südlichen Griechenland; meine Exemplare sammelte Raymond bei Nauplia. — Corinth (Parreyss.) — Thermia (Forbes.) 1361. Buliminusolympieus Parreyss. Testa rimata, perforata, ceylindraceo -turrita, apice obtusiuseula, vix striatula, passim malleata et lineis spiralibus sub lente tantum comspieuis sculpta, nitidula, so- lida, albida, fuscostrigata; anfractus 12 planiuseuli, leniter accrescentes, sutura lineari, superfieiali Juncti, ultimus ad basın compressus et cristam obsoletam circum perforationem formans. Apertura irregulariter ovalis, tridentata, dente uno lamelliformi intrante in pariete apertu- ralı, secundo in medio marginis dextri, tertio in margine columellari dispositis; peristoma patulum, suberassum, mar gini- bus callo crasso jJunctis, columellari le- viter reflexo. Alt. 18,5, diam. 5, alt. apert. 5 Mm. Bulimus olympieus Parreyss in sched. — Ko- belt Jahrb. IV. t. 5 fig. 8. Gehäuse lochförmig geritzt, gethürmt cylin- drisch mit stumpfem Apex, kaum gestreift, aber unregelmässig gehämmert und unter der Loupe unzusammenhängend spiral gestreift, glänzend, festschalig, weiss mit braunen Striemen. Die zwölf Umgänge sind wenig gewölbt und nehmen langsam zu; sie sind durch eine wenig einge- drückte, oberflächliche, linienförmige Naht ge- schieden, der letzte ist an der Basis etwas zu- sammengedrückt und bildet eine stumpfe Kante um den lochförmigen Nabelritz. Die Mündung ist unregelmässig oval, wenig schief, mit drei Zähnen, einer sich ins Innere hinein fortsetzen- den Lamelle auf der Spindelwand, einem starken Zahne auf der Mitte der Aussenlippe und einem schwächeren auf dem Spindelrand, der Mund- saum ist von dem Zahn des Aussenrandes ab stark verdickt und die Randinsertionen hängen durch einen starken, etwas gebogenen Callus zusammen; der Spindelrand ist leicht umge- schlagen. Aufenthalt: auf dem Olymp (Parreyss.) Diese interessante Art ähnelt in der Mund- bewafinung ganz dem Bul. zebriolus, kann aber nicht als eine längere Varietät desselben ange- sehen werden, da die Nabelbildung eine ganz eigenthümliche ist, die Zahl der Umgänge und der starke Callus lassen sie ausserdem noch leicht unterscheiden. Fig. 1361 u. 1362. mi 1362. Buliminus Bayeri Parreyss. Testa rimata, ovato-oblonga, striatula, cornea; spira convexo-turrita, apice acutiuscula; sutura leviter marginata; anfractus 7— 8 convexiusculi, wultimus ?[s longitudinis subaequans, bası vix compressus, amticc late albolabıatus; apertura verticalis, si- nuato- elliptica, quinquedentata, dente 1 parietali libero, linguaeformi, intrante, secundo nodiformi ad insertionem mar- ginıs dextri, 2 in parte supera marginis dextri (superiore minore, profundiore), quinto ad basin columellae; peristoma crasse albolabiatum, margine dextro vix expanso, columellari lato, patente. Alt. ad 20, diam. ad 8 Mm. Bulimus Bayeri Parreyss mss. — L. Pfeiffer Mal. Bl. 1858 p. 240 — Novit. t. 42 fig. 6-11. — Mon. Hel. vol. VI. p. 68. — Mousson Coq. Schläfi IL. p. 67. — Kobelt Cat. p. 27. Buliminus tridens war. Bayeri von Martens Vorderas. Conch. p. 25. Gehäuse geritzt, langeiförmig, gestreift, heller oder dunkler hornfarben; Gewinde gethürmt mit convexen Contouren, Apex ziemlich spitz, doch oben abgestumpft, die Naht leicht gerändert. Sieben oder acht Umgänge, gut gewölbt, langsam zunehmend, der letzte nur zwei Fünftel des Ge- häuses ausmachend, unten kaum zusammenge- drückt, am Mundrand mit einem breiten, weissen Saum. Mündung nahezu senkrecht, buchtig ei- förmig mit fünf Zähnen; der erste steht als weisses Knötchen am Ansatz des Aussenrandes, der zweite als starke, sich nach innen fortsetzende Lamelle auf der Mündungswand, der dritte unten auf der Spindel; die beiden anderen sitzen oben am Aussenrand; der obere ist kleiner und steht tiefer innen, als der untere. Der Mundsaum ist mit einer starken weissen Lippe belegt, der Aussenrand kaum ausgebreitet, der Spindelrand verbreitert. Aufenthalt: im Caucasus und grenzenden Ländern. Ich kann mich nur der Ansicht des Herrn Prof. von Martens anschliessen, welcher Bul. Bayeri für eine besonders ausgebildete Local- form von tridens hält. Schon bei italienischen Exemplaren findet man nicht selten neben den typischen drei Zähnen das Knötchen am Ansatz des Aussenrandes und den kleinen tieferstehen- den Zahn an dem Aussenrand, auf denen eigent- lich allein der Unterschied beruht, und bei man- chen Formen ist es rein willkürlich, ob man sie noch tridens oder schon Bayeri nennen will den an- 72 Tafel CXXXVI u. CXXXVLU. Im Caucasus finden sich auch kleinere Exem- plare. Pfeiffer verlangt für den Typus 14—15 Mm. Länge und nennt unsere Form var. B. major. 1363. Buliminus albolimbatus Pfeiffer. Testa rimata, ovato-oblonya, soltda, striatula, nitida, cornea vel corneocastanea, spira attenuata; apice pellucido, obtusulo, su- tura leviter albosignata ; anfractus 7 con- vexiusculi, leniter erescentes, ultimus ?/s longitudinis equans. Apertura subtrigono- ovalis, bası subangulata, dentibus 5 co- arctata: dente 1 tuberculiformi juxta in- sertionem margınis dextri, lamella com- planata intrante in pariete aperturali, tertio parvulo ad basın columellae, quarto et quinto parvulıs profundis in parte superiore marginis dextri; peristoma vix expansiusculum, intus albocallosum, extus albolimbatum, margo columellaris ad in- sertionem subtuberculiferus, cum de«xtro callo tenwissimo junctus. Alt. 15, diam. 6 Mm., alt. apert. 6 Mm. Pupa obesa Parreyss in sched. Bulimus albolimbatus Pfeiffer Mon. Hel. II, p. 129. — Mart. Ch. II. t. 36 fig. 20. 21. — Albers- von Martens Hel. p. 237. — Kobelt Cat. p. 26. Gehäuse geritzt, langeiförmig, festschalig, ge- streift, glänzend, heller oder dunkler hornfarben, an der Mündung mit einem weissen Saum. Ge- winde ziemlich hoch, verschmälert, mit durch- sichtigem, oben stumpfem, fast zitzenförmig vor- tretendem Apex; die Naht ist deutlich und leicht weiss bezeichnet. Die sieben gut gewölbten Um- gänge nehmen langsam und regelmässig zu, der letzte macht etwa zwei Fünftel der Gesammt- länge aus. Die Mündung ist innen nahezu drei- eckig mit einer abgerundeten Seite und wird durch fünf Zähne verengt; der erste steht an der Insertion des Aussenrandes und entspricht dem Höcker, den man bei den meisten, ächten Chondrulaarten an dieser Stelle findet, dann steht eine zusammengedrückte, sich ins Innere hinein fortsetzende Lamelle auf der Mündungs- wand und ein kleiner, aber scharf vorspringender Zahn auf der faltenartig gedrehten Spindel; end- lich sitzen noch zwei kleinere Höcker oben am Aussenrand, der obere ist kleiner und sitzt tiefer innen, als der untere; der Mundrand ist kaum ausgebreitet, innen mit einem starken Spindel- wulst belegt, aussen weiss gesäumt. Diese schöne Art kann nicht mit dem dalma- tischen Bul. quinquedentatus verwechselt wer- den, da bei diesem immer zwei Zähne auf der Spindel und zwei auf der Mündungswand stehen ; Fig. 1363 uw 1364. dagegen kommt sie manchen Varietäten des Bul. Bayeri äusserst nahe und in den Diagnosen Pfeiffers kann ich einen Trennungsgrund nicht finden; mir scheint B. albolimbatus nur die höchste Entwickelung des Typus tridens-Bayeri darzustellen. Aufenthalt: in Südrussland, zuerst von Saratow an der Wolga beschrieben, nach Pfeiffer auch im Kaukasus. 1364. Buliminus brevior Mousson. Testa rimata, eylindraceo-ovata, striatula, pa- rum nitida, albo-cornea. Spira regularis, converxo-conica; summo subeeleriter di- minuto, obtusulo; sutura impressula, vix submarginata. Anfractus 7, primi con- vexi, sequentes comvexiusculi, ultimus viw ascendens, subtus paulo compressus. Apertura subverticalis (12° cum axi), longitudinis tertiam partem non attin- gens, late trumcato-ovalis. Peristoma sub- expansum, intus late albolabiatum, mar- ginibus bene separatis, dextro supra sub- sinuato, demum paulo incrassato, colu- mellari subpatulo, breviter reflexo. Colu- mella profunda, non plicata. Mousson. Alt. 11, diam. 5 Mm. Buliminus (Petraeus) brevior Mousson (og. Schläfli in Journ. Conch. XXIV. 1876 p. 34 t. 2 fig. 5 — Martens Jahrb. Mal. Ges. III. 1876 p. 366. Gehäuse geritzt, eylindrisch-eiförmig, gestreift, wenig glänzend, ziemlich dunkel hornfarben mit weisslichem Mundsaum, (das albo-cornea in Mous- son’s Diagnose bezieht sich auf abgebleichte Exemplare aus dem Genist des Araxes); Ge- winde regelmässig gebildet, gewölbt kegelförmig mit ziemlich schnell verschmälertem, oben stum- pfem Apex; Naht eingedrückt, undeutlich weiss gerandet. Sieben Umgänge, die ersten stark, die späteren schwächer gewölbt, der letzte an der Mündung ganz wenig ansteigend, an der Basis etwas zusammengedrückt. Mürdung nahezu senkrecht, an Länge ein Drittel des Gehäuses nicht erreichend, oval, oben breit abgestutzt; Mundsaum leicht ausgebreitet, innen mit einer breiten weissen Lippe belegt, die Randinsertionen weit getrennt, nicht durch Callus verbunden, der äussere oben etwas eingebuchtet, dann zu einem kleinen Knötchen verdickt; Spindelrand kurz umgeschlagen, die Spindel tief zurückliegend und ohne Falte. Diese hübsche Art, zuerst von Schläfli in den Anspülungen des Araxes entdeckt, wurde seitdem auch von ©. Schneider bei Alagös ge- sammelt, sowie am Berge Schaw Nabedeli in Taf. OXXXVIu. CXXXVIL CXXXVIU—CXL. Fig. 1365 u. 1366—71. 73 Russisch-Armenien auf Lava-Halden. Sie steht dem Bul. niveus Parr. am nächsten, ist aber um die Hälfte kleiner, hat nur 8 Umgänge und eine andere Mündungsbildung. 1365. Buliminus carneolus Ziegler. Testa oblongo - ovata, rimata, striatula, apice attenuato, obtuso, corneo-fuscula, parum nitida; anfractus 8 leniter accrescentes, ultimus ?/)s testae subaequans, inferne leviter compressus. Apertura ovata, peri- stoma albo-labiatum, marginibus callo tenuissimo, ad insertionem marginis dex- tri tuberculo albo munito Junctis, columel- lari dilatato, patente. Long. 12, lat. 4 Mm. Buliminus carneolus Ziegler in schedis. Mousson Cog. Schläfli 1563 p. 285 (Sep. Abz. p. 13). Albers- von Mart. Helic. 2.237. Buliminus reversalis var. Kobelt Cat. p. 26. Buliminus pupa var. nana Pfeiffer Mon. Hel. VEN 9.07. Diese Art, obgleich schon von Ziegler für selbstständig erklärt, ist erst durch Mousson’s Be- arbeitung der Schläfl’schen Ausbeute bekannter geworden. Sie ist ganz ein Diminutiv des Bud. pupa und wird darum auch von Pfeiffer als Zwergform dazu gezogen; noch ähnlicher aber erscheint sie den kleinen, rechtsgewundenen For- men des siebenbürgischen Bul. reversalis, so dass ich mich dadurch habe verleiten lassen, sie in meinem Catalog als Varietät zu dieser Art zu ziehen. Bei unausgewachsenen Exemplaren ist eine Verwechslung sehr leicht möglich, bei aus- gewachsenen aber beweist der Höcker an der Insertion des Oberrandes, dass Bul. carneolus ein ächter Chondrus ist. Da die kleine Form äusserst constant ist und im Gebiete ihres Vor- kommens ausschliesslich herrscht, glaube ich mit Mousson sie für eine selbstständige Art halten zu müssen. Aufenthalt: in der Umgebung von Con- stantinopel. Rossmaessler (Icon. III p. 105) glaubt, un- sere Art müsse einen neuen Namen erhalten wegen Bul. carneolus Grateloup von den Phi- lippinen; da dieser aber zu der nun ziemlich allgemein anerkannten Gattung Cochlostyla ge- hört, ist eine Neubenennung unnöthig. Tafel CXXXVII—CXL. Gattung Paludina Lamarck em. (Vivipara Montfort.) Die Arten der Gattung Paludina Lam. haben je nach der individuellen Ansicht der Autoren eine sehr verschiedene Würdigung erfahren; die einen beschränken die Zahl der Arten auf höch- stens drei, während andere fünf und acht an- nehmen. Bourguignat hat in seiner Bearbeitung der Gattung (Revue et Magasin de Zoologie, Mars 1862, und les Spicileges malacologiques p. 125) fünf Arten angenommen, offenbar nur, weil sein Material nicht sonderlich reich war und ihm namentlich die oberitalienischen und orientalischen Formen fehlten; wollten wir den- selben Massstab an das mir vorliegende Material legen, so wäre die Zahl von fünfzehn das Minimum. Der Gattungsname Paludina ist in neuerer Zeit vielfach angefochten worden, und zwar nicht ganz mit Unrecht. Lamarck stellte die Gattung zuerst auf, und zwar unter dem französischen Namen Vivipare, ohne denselben zu latinisiren. 1812 dagegen gab er der Gattung in aller Form den Namen Paludina, der auch ziemlich ein- hellig von allen Conchologen angenommen wurde. Rossmässler’s Iconographie V. Nun hatte aber mittlerweile Denis de Montfort 1810 den französischen Gattungsnamen Jlatinisirt und zwar in Viviparus, und darauf gestützt, sprechen Frauenfeld und Bourguignat dem eigentlichen Autor der Gattung das Recht ab, den Namen nachträglich zu ändern. Will man dem beitreten, so muss man aber auch den Namen schreiben, wie es Montfort gethan, also Vivi- parus und nicht Vivipara, muss also auch alle Endungen ins genus masculinum übertragen. 1366—1371. Millet. Die Synonymie dieser bekannten Art ist da- durch eine ziemlich verworrene geworden, dass Müller unter dem Namen Helix vivipara eine andere Art beschrieb, als Linne. Wenn auch die Linne’sche Beschreibung eine falsche Deu- tung zulassen könnte, so wird es doch ausser allen Zweifel gestellt, dass er die Nerita fasciata Müller unter seiner Hel. vivipara meinte, 10 Paludina contect« 14 Tafel CXXXVIIT—CX wenn man durch Westerlund*) erfährt, dass nur diese in dem Fluss Sahla, dem Original- fundort Linne’s vorkommt, während vivipara Müller schon zwei Breitegrade südlicher ihre Nordgrenze erreicht. Man thut aber trotz dieser Sicherheit zweifellos am besten, den Namen Pa- ludina vivipara ganz fallen zu lassen, wie auch alle neueren Autoren mit, Ausnahme von Wester- lund gethan haben. Darum braucht man aber noch nicht mit Frauenfeld einen neuen Namen Vivipara vera anzunehmen, da Milet die Art bereits 1813 als Oyclostoma contectum beschrie- ben hat. Paludina contecta gehört dem mittleren Eu- ropa an; südlich findet man sie nur in Nord- spanien und Oberitalien bis nach Toscana, aber nicht mehr in Neapel und Sieilien, auch nicht mehr in Nordafrika. Auf der Balkanhalbinsel scheint sie weiter nach Süden zu reichen: die von Stenz als Pal. Zebra versandte Form soll von Constantinopel stammen. Nach Norden reicht sie in Schweden nur bis zum 58" Grad, wäh- rend P. faseiata noch mehrere Grade nördlicher geht; in Russland dagegen soll sie noch bei Archangel, also jenseits 64° vorkommen. Sie ist in Deutschland wenigstens eine aus- schliessliche Bewohnerin der Ebenen und ruhigen Gewässer mit schlammigem oder thonigem Grunde; in der Schweiz fehlt sie darum ganz, mit Aus- nahme einer Stelle im Genfer See, wo sie er- wiesenermassen angepflanzt wurde. 1366 stellt die colossale Form vor, welche in der lombardischen Ebene vorherrscht und von Vila als eigene Art Paludina inflata***) genannt wurde. Sie erreicht noch beträchtlichere Dimensionen als das abgebildete Exemplar, stimmt aber im Uebrigen sehr gut mit dem Typus über- ein; der einzige Unterschied liegt in der im Verhältniss zur Höhe weit beträchtlicheren Breite. Der eigentliche Typus stammt aus dem-Lago di Pusiano in der Brianza. Aehnlich colossale Exem- plare (bis 60 Mm. hoch und 40 Mm. breit, be- schreibt Mousson als var. janinensis aus dem See Janina mit folgender Diagnose: „Testa striata, griseo-cornea; perforatione an- gusta, semitecta; anfractibus minus con- vexwis; spira paulo elatiore; summo cor- r0so, obtuso.“ Mousson bemerkt ausdrücklich, dass diese Form sich trotz des engeren Nabels doch nicht der Pal. achatina nähere; ich glaube sie in unserer Fig. 1372 zu erkennen, welche auch aus *) Expöse eritique p. 147. =%) Verh. zool. bot. Ges. Wien 1862 p. 1161. #**) Coq. Schläfli in Zürich Verh. 18 p. 281. L.. Fig. 1372278. Epirus stammen soll, die ich aber des Nabels wegen zu fasciata ziehen zu müssen glaubte und darum auf der Tafel so bezeichnete; sie wird von Parreyss als Paludina gigantea ver- sandt. Fig. 1367 repräsentirt ziemlich den Typus nur ohne Bindenzeichnung; sie stammt ebenfalls aus Italien, aus der Umgebung von Pisa, also so ziemlicb von dem südlichsten, mir bekannt gewordenen Fundort auf der Apenninenhalbinsel. Fig. 13563 ist die gleichfalls sehr grosse Form, welche unsere Art im südlichen Krain und im österreichischen Litorale annimmt. Sie nähert sich durch schlankere Gestalt und weniger auf- geblasene Windungen schon ganz erheblich der var, janinensis Mousson, hat aber noch ganz die Nabelbildung der typischen contecta. Das abgebildete Exemplar hat bei 50 Mm. Höhe einen Durchmesser von 35 Mm. Die Färbung war bei allen, durch meine Hände gegangenen Exemplaren wenig ausgesprochen. Fıg. 1369 nach einem Exemplare aus Schlesien, stellt den Typus der Art zur Vergleichung mit den anderen Formen der Fig. 1370 wird von Stentz als Paludina zebra verschickt und soll von Constantinopel stammen ; sie stimmt in der Form mit dem Typus überein, frappirt aber durch die eigenthümliche Zeichnung, abwechselnde helle und dunkle Striemen, denen allerdings die bessernde Hand eines Verschöne- rers nicht unerheblich nachgeholfen zu haben scheint; wenigstens machen die hellen Striemen unter der Loupe entschieden den Eindruck als seien sie abgekratzt. Fig. 1371 ist die gebänderte Form aus Bel- gien, welche Colbeau höcht unnöthigerweise mit dem neuen Namen Paludina Seghersi ver- sehen hat; sie unterscheidet sich vom Typus nur durch etwas deutlichere Bänderung und kann kaum auf die Bezeichnung als Farbenspielart Anspruch machen. 1372 —78S.P aludina fasciata Müller. Diese Art, welche den verbreiteten Namen achatina Lamarck zweifellos mit dem viel äl- teren Müller’schen Namen fasciata vertauschen muss, auch wenn man nicht, wie Westerlund thut, auf Helix vivipara Linne zurückgreifen will, scheint sich in der Verbreitung ziemlich an contecta anzuschliessen. In Schweden geht sie einige Breitegrade weiter nördlich, in Russland scheint dieser Unterschied nicht hervorzu- treten. Die von mir auf Tafel 139 abgebildeten For- men sind von anderen Autoren als drei Arten anerkannt worden, und haben jedenfalls mehr Tafel CXXXVILI—CXL. Anspruch auf Artrechte, als die von Pal. conteeta abgetrennten sogenannten Arten. 1373 und 1374 stellen die oberitalienische Form dar, welche Üristofori und Jan und in neuerer Zeit auch Dourguignat als Paludina pyramidalis abgetrennt haben. Bourguignat, der sich gewaltig dagegen ereifert, dass Pal. fas- eiata überhaupt südlich der Alpen vorkomme, gibt von seiner Vivipara pyramidalisfolgendeDiagnose: Testa maxima, pyramidalis, rimato-perforeta, nitida, striatula, "wel saepe passim obscure malleata, cornea vel olivacea, «ce suepts- sime tribus zonulis fusco-rubris adornata ; spira elongato-conica, apice obtusiusewlo; anfractibus 6 —7 convexis, regwlarıter erescentibus, sutura parum impressa sepa- ratis, ultimo rotundato, mıunquam dimi- diam longitudinis aequante; aperturd fere rotundata, ad basim paululum ob- liqua; peristomate continuo, recto, acuto,. Alt. 45—52, diam. 30 Mm. Der Unterschied von der ächten faserata liegt nach seiner Ansicht namentlich in der regelmässigen Zunahme der Windungen, sodass die letzte niemals die Hälfte der Gesammtlänge erreiche, und in dem weiter offenen Nabelspalt. Trotzdem dürfte es schwer halten, immer eine scharfe Grenze zu ziehen. Darin hat Bourguignat allerdings Recht, dass die Form, welche die oberitalienischen Fau- nisten für die typische achatina halten, nicht dem nördlichen Typus entspricht, sondern eine kurze, gedrungenere Varietät der pyramidalis ist; eigentlich typische Exemplare der achatina habe ich aus Italien noch nicht gesehen, alle sind pyramidaler gebaut, als die deutschen. Pal. ach«- tina var. pyramidata Rossm, Icon. Fig. 125 ist eine kleine, unten noch ziemlich breite Form; der Typus der Art dürfte unsere Fig. 1373 sein, 1374 die von den Italienern für fasciata ty- pica genommene Varietät. Die Heimath der pyramidata scheinen die Ge- wässer der lombardischen Ebene zu sein; in den Seeen am Fusse der Alpen wird sie durch ihre später zu besprechende Seeform Paludina atra de Orist. et Jan ersetzt. Ausserdem findet sie sich nach Erjaveece auch im adriatischen Litorale, in einem See bei Görz. Eine sehr ähn- liche Form habe ich ganz kürzlich durch Schlüter aus dem See von Vrachori in Acarnanien erhalten. Fig. 1375 und 1376 werden von Parreys als Paludina aethiops verschickt und sollen aus der Wallachei stammen. Sie ist in ihrer Form ziemlich constant, die beiden abgebildeten Exemplare stellen die Extreme meiner ziemlich beträchtlichen Reihe dar, sind aber wohl nur Bic4:130% u 80: 75 als Männchen und Weibchen zu betrachten. Nur die Weite des Nabelritzes schwankt ziemlich erheblich. Binden sind niemals angedeutet, die Färbung ist graugrün, auf den beiden letzten Umgängen nicht selten ins violette spielend und mit hellerer Nahtbinde; dabei findet man nicht selten dunkle Radialstriemen, und häufig ist die Oberfläche ganz auffallend gehämmert;; der spitze Apex ist weiss und bei allen mir vorliegenden Exemplaren erhalten. Genauere Studien am Orte (les Vorkommens müssen entscheiden, ob es sich hier um eine Varietät von Pal. fasciata oder um eine berechtigte Art handelt. Noch mehr gilt das für 1377 und 1378 aus Montenegro, die ächte Paludina mamil- lata Küster, beide Exemplare von Küster selbst an Rossmaessler gegeben. Die Gestalt schliesst sich ungefähr an die var. pyramidalis an, sie ist sogar häufig noch schlanker, doch sind die Umgänge viel stärker gewölbt, auch die oberen, auf denen der Apex spitz und zitzen- förmig aufsitzt. Das Gehäuse ist sehr festschalig und schwer. Binden sind auch an jüngeren Exem- plaren nur ganz undeutlich zu erkennen, da- gegen ist die Streifung in der Richtung der An- wachsstreifen sehr deutlich, auf dem letzten Um- gang häufig in grobe Runzeln übergehend; nicht selten ist auch die Oberfläche vollständig ge- hämmert. Der Nabel ist meist vollständig ge- schlossen, seltener noch ein wenig oflen, wie bei Fig. 1377. Der Aussenrand ist weiter vor- gezogen, als bei den anderen seither behandelten Formen, namentlich gegen seine Mitte hin; der Mundrand ist innen mit einer weissen Lippe belegt. Paludina mamillat« scheint auf der Balkan- halbinsel, wenigstens im gebirgigen Theile aus- schliesslich zu herrschen und ist also mindestens eine gute Localvarietät; vielleicht thut man am besten, sie mit Küster und Bourguignat als Art anzuerkennen. Auch Pal. janinensis Mousson stände, wenn meine Fig 1372 wirklich mit ihr zusammenfällt, wohl zweckmässiger hier, als bei contecta var. inflata; die Bildung der oberen Umgänge ist dieselbe, wie bei der typischen mamillata. — _ 1379. SO. et Jan. Testa ovato-pyramidata, viw rimata, solida, ni- tida, striatula, coerulescente-brunnea, in speciminibus detritis coerulescente-grisea, unieolor ; anfractus 6 regqulariter aceres- centes, convexiuseuli, ultimus inflatus, superne subangulatus; apex obtusiusculus; sutura parum impressa; apertura rotun- 10* Paludina atra de Orist. 76 Tafel OXXXVILI—CXL. Fig. 1381 u. 1382. data, subobligua, marginibus callo jJunc- tis, dextro protı acto. Alt. 30-32, diam. 22—25 Mm. Paludina atra de Cristofori et Jan. Cat. Mant. p. 3. — de Betta Mol. Venet. p. 85. Paludina fasciata var. Küster in Mart. Ch. II t. 4 fig, 1. — Gredler Tirol p. 246. Paludina crassa Villa fide de Betta. Diese Form hat eigentlich nicht mehr An- spruch auf Anerkennung als Art, als irgend eine der vorher besprochenen; sie charakterisirt sich vollständig als eine Seeform der pyramidalis, ausgezeichnet durch etwas gedrungenere Form, diekere Schale und mangelnde Bindenzeichnung; auch ist der Nabel meist enger. Die Färbung ist schwärzlich oder braun mit bläulichem Schein, die Naht heller gesäumt. Von Bändern ist auch an jungen Exemplaren keine Spur. Die Heimath dieser Form ist der Gardasee, und zwar besonders an seinem südlichen Ende: bei Peschiera und Sermione, nach de Betta ist sie besonders häufig bei Lazise. Im Comersee scheint sie nicht vorzukommen, wenigstens be- sitze ich von dort die echte pyramidalis; auch am Nordufer des Gardasees soll nach Gredler eine gebänderte Varietät der achatina vorkommen. 1381. Paludina Costae Heldreich. Testa minute perforata, rotundato-pyramidalis, nonnullis lineis vel angulis obtusis obso- lete eircumdata; nitidiuseula, intense lu- teo-fusca, nigro-trifasciata. Spira conica, elevata ; summo obtusulo, plerumque for- titer corroso; sutura perprofunda. An- fractus 5 modice accrescentes, nucleolares non ınflati, vie convexi; caeteri ceylin- driei, parum involuti, ultimus minime ascendens, vix inflatus, regulariter rotun- datus. Apertura subverticalis (20° cum axi), supra angulata, oblique late piri- formis, Peristoma rectum, acutum. — Operculum coriaceum, extus concavum, nucleolo ad sinistram excentrice sito, for- titer ceircumstriato. Alt. 26—30, diam. 23 Mm. (Mousson). Vivipara Costae Heldreich mss. — Mousson Schläfli II p. 13. Journ. Conch. XXIV. 1876 p. 47 t. 4 fig. 1. Gehäuse winzig durchbohrt, fast pyramidal, meist mit einigen stumpfen, undeutlichen Kanten, glänzend, sehr lebhaft gelbbraun gefärbt mit drei schwarzen, scharf bezeichneten Binden. Gewinde hoch, kegelförmig, mit stumpfem, meist zerfresse- nem Apex; die Naht ist sehr tief eingeschnitten. Die fünf Umgänge nehmen allmälig zu; die oberen sind kaum gewölbt, die späteren stielrund, der letzte kaum stärker aufgeblasen und vornen durchaus nicht emporsteigend; eine Kante ist an ihm nicht zu erkennen. Die Mündung ist fast vertikal, aussen nicht vorgezogen, etwas birn- förmig, oben einen Winkel bildend, Mundsaum gerade, einfach, scharf. Es liegt mir von dieser schönen Form nur eins der von Schläfli in Armenien gesammelten Exemplare vor, das mir Herr Prof. Sandberger gütigst zur Verfügung gestellt hat; ich bin da- rum nicht im Stande, der ausgezeichneten Mous- son’schen Beschreibung etwas Wesentliches bei- zufügen. Nach dem einen Exemplar lässt sich Paludina Costae allerdings weder mit contecta noch mit fasciata verbinden, scheint vielmehr eine eigene, für Vorderasien charakteristische Art zu sein, welche indess auch über den Bos- porus hinübergreift. Genaueres über ihre Ver- breitung lässt sich gegenwärtig noch nicht fest- stellen. 1382. Paludina Okaönsis Olessin. Testa minute rimata, ovato-conica, solidiuseula, parum nitida, striatula, unicolor rufes- cente-brunnea, spira obtuse-conica, summo minuto. Anfractus 6, superi leniter ac- erescentes, sutura lineari, parum profunda sejuncti, penultimus et ultimus rapide cerescentes, rotundati vel superne subangu- latı. Apertura subobliqua, ovato-rotun- data, superne subangulata, margine acuto, simpliei, extus producto. Alt. 28—32, diam. 17—19 Mm. Paludina okaensis Olessin in Jahrb. Mal. Ges, 11 1875 taf. 2 fig. 5. Gehäuse mittelgross, kegelig eiförmig, fest- schalig, wenig glänzend, fein gestreift mit ein- zelnen stärkeren Anwachsringen, häufig gehäm- mert oder von undeutlichen Spiralkanten umzogen, einfarbig braunroth ; Gewinde stumpfkegelförmig mit sehr kleinem Apex. Die oberen der sechs Umgänge nehmen sehr langsam zu und werden durch die folgenden zum grossen Theil bedeckt; die beiden letzteren dagegen vergrössern sich rasch und sind viel stärker gewölbt. Die Naht ist einfach und wenig tief, Mündung eiförmig, oben spitz, wenig schief, der Mundrand scharf, einfach, aussen weiter vorgezogen, als an der Spindel; der Nabelritz ist fast ganz verdeckt. Aufenthalt: in der Oka, einem Nebenfluss der Wolga, von H. von Jhering entdeckt. Auch diese hübsche Form steht in demselben Verwandschaftsverhältniss zu fasciata, wie ae- thiops, atra und mamillata, durch das Ueber- wiegen der beiden letzten Umgänge schliesst sie sich enger an den Typus an; von mamillata, Tafel CXXXVIII—CXL. als deren Zwergform ich sie ursprünglich zu be- trachten geneigt war, unterscheidet sie die auffal- lend langsame Zunahme der ersten vierWindungen. 1383. Paludina unicolor Olivier. Testa plus minusve anguste perforata vel rimata, ovato conica, solidula, olivaceo-virescens, unieolor, mitidula, sub lente per longi- tudinem, interdum moniliformiter spira- liter striata; spira conica, contabulata, apiee acuto; anfractus 6 — 7, superne plus minusve angulati, ultimus ? 5 longi- tudinis aequans, ventrosus, bası et ın- terdum superne obsolete angulatus, aper- tura paulum obliqua, ovata; peristoma rectum, paulum incrassatum, nıgrum , marginibus conjunetis. -— Operculum con- centrice anmulatum, nucleo ad marginem columellarem sito. — Jickelt. Alt. 27—25, diam. 12—19 Mm. Oyelostoma unicolor Olivier Voy. emp. ottom. IT2P::39 1: 211929. Paludina unicolor Lamarck. Desh. Anim. sans vert. VIII. p. 513. — Savigny Descr. Egypte pl. 2 fig. 38. — Philippi Abb. It. 1fig. (sine num.) — Küster in Mart: Cha TIENt 21 fig 12513... — Kobelt Cat. p. 60. — Vivipara unicolor Frauenfeld Verh. zool. bot. Ges. Wien 1862 p. 1164. — Jickeli Nordostafr. p. 235. Paludina biangulata Küster Mart. Ch. II. p Da afig. SEN 195 Gehäuse für die Gattung klein, eng durch- bohrt oder auch nur geritzt, kegelig eiförmig, ziemlich festschalig, einfarbig olivengrün, unten- her etwas heller, unter der Loupe fein längs, mitunter auch spiral gestreift. Gewinde kegel- förmig, durch die kantigen Umgänge treppen- förmig erscheinend, der Apex klein und spitz. Von den sechs oder sieben Umgängen sind die oberen immer mehr oder weniger kantig, und diese Kante erhebt sich bis auf den letzten Um- gang; bei jüngeren Exemplaren läuft auch um die Basis noch eine deutliche Kante, welche bei erwachsenen meistens verschwindet ; mitunter bleibt sie aber und auf solchen Exemplaren be- ruht Pal. biangulata Küster, beide Formen kommen aber zusammen vor und sind durch Uebergänge verbunden. Der letzte Umgang ist bauchig und kürzer, als das Gewinde; er macht nur etwa zwei Fünftel der Gesammthöhe aus. Die Mündung ist eiförmig, ein wenig schief, der Mundrand einfach, scharf, wenig verdickt, innen schwarz gesäumt. Paludina unicolor ist eigentlich keine Bür- gerin der paläarctischen Fauna, sondern in Inner- Fig. 1383 u. 1384. 17 afrika heimisch und nur mit dem Nil bis nach Unteregypten vorgedrungen, wo sie aber jetzt zu den verbreitetsten Arten gehört. Jickeli zieht auch Vivipara polita Frauenfeld und «aethiops Reeve (nec Par.) als Synonyme hierher. 1384. Helix ghilanica Mousson. ‚Testa aperte umbilicata, perdepressa, tenwius- cula, striatula, sublaevigata, albescens, seriebus quatuor, tribus superis, diffusis, pallide fusculis maculata. Spira wvix elevata, summo plano, pallide corneo; su- tura vie impressula. Anfr. 4 celeriter accrescentes, primus nucleolaris convexius- eulus, secundus et partim tertius planius- euli, carinati, ad suturam marginatt; ultimus latior, sensim fortıter descendens, in dorso arete rotundatus, nec angulatus, basi plane convexus. Apertura perobligqua (50° cum axi), magna, trunsversim bene ovalis. Peristoma album, late expansum, extus acutum, intus vie labiatum ; mar- ginibus breviter separatis, lamina tenut, callosa junetis; supero et basali minus, dextro magis inceurvato; infero late re- flexo, umbilicum plus minusve invadente, sed non occupante.“ Diam. maj. 27, min. 22, alt. 12 Mm. — Rat. anfr. 3:7. Rat. apert. 3:4.“ (Mous.) Helix (Macularia) Ghilanica Mousson Journ. Conch. XXIV. 1876. p. 33 t. 2 fig. £. Durch die Güte des Herrn Professor Sand- berger liegt mir das eine der beiden von Sievers gesammelten Exemplare vor, das bis auf die etwas schmälere Mündung vollkommen mit der Abbildung im Journal de Oonchyliologie überein- stimmt. Dasselbe ist etwas abgerieben, doch erkennt man noch die Spuren von vier Bändern, von denen die drei über der Mittellinie liegenden in Ziekzackstriemen zusammenfliessen, wie es bei der ganzen Sippschaft der Fall ist. Das Gehäuse ist weit genabelt, niedergedrückt, das Gewinde wenig erhoben, der Apex vollkommen flach, der oberste Umgang im Profil nieht sicht- bar; es ist ziemlich dünnschalig, gestreift, weiss- lichgelb, die Zeichnung blass bräunlich, der Wirbel hornfarben. Es sind nur vier Umgänge vorhanden — dadurch wird die Art von der sonst sehr ähnlichen Escheriana geschieden und in die Verwandtschaft von Dschulfensis verwiesen; — dieselben nehmen rasch zu; der erste embryo- nale ist gewölbt, der zweite und der dritte bis zur Hälfte sind flach und haben an jungen Exem- plaren einen Kiel, der an ausgewachsenen als Rand längs der Naht erkennbar ist; der letzte ist etwas verbreitert, nicht kantig, obenher ge- 78 wölbt, unten flach, an der Mündung stark herab- steigend. Die Mündung ist sehr schräg, gross, queroval, nach innen etwas verengt; Mundrand weiss, weit ausgebreitet, aussen scharf, innen kaum gelippt, die sehr genäherten Ränder durch eine dünne, callöse Lamelie verbunden; oberer und Basalrand sind wenig, der äussere mehr gekrümmt, der Basalrand ist weit umgeschlagen und überragt einen Theil des weiten Nabels. Es ist wirklich eigenthümlich, dass wir in dieser Form wieder eine Bestätigung der sonder- baren Erscheinung finden, dass nämlich bei den Levantinen jeder Typus in einer entnabelten und einer weit genabelten Form vorkommt, so spi- riplana und Bellardü, guttata und Escheriana, und nun hier wieder Dschulfensis und Ghilanica. Doch unterscheidet sich Hel. Ghilanica ausser durch die gedrückte Gestalt und den weiten Nabel, auch noch durch den scharfen Kiel, wel- chen der zweite und die Hälfte des dritten Um- ganges zeigen. Die wenigen bis jetzt bekannten Exemplare stammen aus der persischen Provinz G@hilan am Südufer des caspischen Meeres; sie schliessen sich also auch geographisch an die armenische Dschulfensis an. 1385. Helix ceratomma Pfeiffer. „Lesta imperforata, depressa, solidula, obliqwe confertim striata et sub lente lineis spi- ralibus decussata, sericea, coerulescenti- albida, fusculo subfuaseratim mebulosa ; spira parum elevata, vertice corneo, ob- tuso; anfr. £ sensim accrescentes, con- vexiusculi, ultimus depresso-votundatus, antice perdefiexcus, basti subplanus ; aper- tura fere horizontalis, rotundato-lunaris; peristoma simplex, marginibus subcon- niventibus, dextro vie expansiusculo, basalı plano, lato, reflexo, supra regionem umbilicalem perdilatato,“ (Pfr.) Diam. ma). 28, min. 23/2, alt. 13 Mm. Helix ceratomma Pfeiffer Mal. Bl. 1855 p. 106. — Növit. I. p. 44 t. 12, fig. 1-4. Gehäuse entnabelt, niedergedrückt, ziemlich festschalig, dicht schräg gerieft und unter der Loupe durch feine Querlinien gegittert, seiden- glänzend, bläulich weisslich mit bräunlichen Ne- belflecken, welche zu undeutlichen Binden an- geordnet sind. Die vier allmälig zunehmenden Umgänge sind mässig gewölbt, der letzte nieder- gedrückt gerundet, nach vorn stark herabgesenkt. auf der Unterseite fast flach. Mündung beinahe horizontal, rundlich mondförmig, Mundsaum ein- fach, seine Ränder etwas zusammenneigend, der rechte kaum merklich ausgebreitet, der untere Tafel CXXXVII—CXL. Fig. 1385 u. 1386. platt, breit zurückgeschlagen, über der Nabel- gegeni stark verbreitert. Aufenthalt: im Caucasus, von Dr. M. Wagner gesammelt. Diese Art scheint in den deutschen Samm- lungen nicht verbreitet zu sein, wenigstens ist es mir nicht gelungen, dieselbe zu Gesicht zu bekommen, und ich gebe hier, um die Gruppe vollständig zu erschöpfen, die Copie der Pfeiffer schen Figur. Der Autor vergleicht sie mit ın- tusplicata, der Seulptur und dem Vaterlande nach gehört sie aber eher zu Levantına, welche Gruppe im Caucasus und seinen Ausläufern wohl noch mehr Vertreter haben mag. 31386. Helix eircassica Charpentier. Testa fere umbilicata, obtuse globose conoidea, late rugoso striata, nitidiuscula, subopac« luteo fulvo, vel cormea. Spira elevata, regularis; nucleo minuto, prominulo ; su- tura vix impressa. Anfractus 7, primt postnucleares planiusculi, sequentes con- vexiores; ultimus parum descendens, ob- tuse anguloso - rotundatus, zona pallida dorsali ormatus, subtus convexus Aper- tura vix obliqua satıs magna, transver- sim lunato-subelliptica. Peristoma acutum, sursum expansum, margine externo infra subeffuso, tenuwiter labiato; columellari et basali praecipue ad umbilieum late ve- flexo, subincrassato. Diam. ma). 21, min. 15, alt. 19 Mm. — Mousson. Dimens. spec. dep. diam. ma). 23, min. 20 alt. 17 Mm. Helix eircassica Charpentier Cat. No. 239. — Mousson. Coq. Schäfli II 1863 p. 50. Pfeiffer Mon. Helie. V.p. 325. — Kobelt Cat. p. 11. — Mousson Journ. Conch. XXI. 1873 9.200. — Helix co'chiea Bayer mss. fide Gehäuse fast genabelt, der durchgehende Nabel durch den umgeschlagenen Spindelrand überdeckt, gedrückt kugelig mit stumpf kegeligem Gewinde, weitläufig rauh gestreift, ziemlich glän- zend, wenig durchscheinend, einfarbig braungelb bis hornfarben, mit undeutlicher weisslicher Kiel- binde. Das kegelförmige Gewinde ist erhaben; der Apex sehr klein, die Naht ganz flach. Von den sieben Umgängen sind die oberen nach dem Nucleus nur ganz schwach gewölbt, die folgen- den stärker, der letzte stumpfkantig, nach unten gut gewölbt, vorn nur wenig herabsteigend. Die Mündung ist wenig schräg, ziemlich gross, quer- eilörmig; Mundsaum scharf, ausgebreitet, der Aussenrand oben vorgezogen, dann offen, leicht gelippt, Basalrand und Spindelrand verdickt und umgeschlagen. ’ Mousson. Tafel CXXXIH—CXL Aufenthalt: im russischen Transcaucasien von Dubois und Schläfli entdeckt. Diese Art ist in den Sammlungen noch sehr wenig verbreitet und bis jetzt noch nirgends ab- gebildet. Ihre nächsten Verwandten sind, wie Mousson richtig bemerkt, die vorderasiatischen Arten aus der Sippschaft der berytensis und Schuberti; die ganze Gesellschaft gehört aber schwerlich zu Carthusiana, wo sie in meinem Catalog steht. Hel. circassica ist von allen die grösste und dünnschaligste. Das abgebildete Exemplar wurde mir von Herrn Prof. Mousson zu diesem Zwecke mitgetheilt; Parreyss ver- schickt unter demselben Namen eine grosse Form von Hel. carthusiana. 138%. Helix Co quandı Morelet. Testa exumbilicata, globoso - depressa, solidula, opaca, tenerrime siriata, inter siria le- viter maleata et sub lente tenuissime stri- ata, colore pervuriabilis, alba, rosea vel luteo fulva, plerumque fasciata, fasceris saepe interruptis. Anfractus con- vezxiusculi, vegulariter acerescentes, ulti- mus antice parum deflewus. Apertura obliqua, fere diagonalis, lunato- ovalis; peristoma roseolobiatum (faueibus sub- violaceis), margine externo reflexo, ba- salt dilatato, umbiliei locum tegente, cum supero callo tenuissimo, rosaceo Juncto. Diam. maj. 18—24, min. 15'1— 20, alt. 12—15 Mm. Coquandi Morelet*) Rev. Mag. Zool. 1854, p. 618. — Pfeiffer Monoyr. Helic. 5a Helix *) Testa obtecte perforata, subglobosa wel globoso de- pressa, subtus parum convexa, tenerrime striata, interdum levis, colore pervariabilis alba, rosea, vel luteo fulva, saepins fasciata ; anfractus 5\/2 convexiusculi, ultimo antice parım deflexo ; apertura ovalis; peristoma Tabiatum, vefle@um, ex- pansiusculum, margine columellari dilatato et bilieari plerunque roseis. — Diam. maj. 20, alt. 15 Mm. — Morelet. — ared Um- . CXLI. Fig. 1387. 19 IV. ». 230 Albers von Martens. Helie. (Tachea). — Kobelt Cat. p. 16. — Gehäuse entnabelt, nach Morelet auch häufig bedeckt durchbohrt, mehr oder weniger gedrückt kugelig, festschalig, kaum durchscheinend, fein gestreift, zwischen den Streifen fein gehämmert und unter der Loupe mit kurzen spiralen Strichelehen sculptirt. Die Färbung ist nach Morelet sehr veränderlich, weiss, rosenroth bis braungelb, meist gebändert. Das einzige mir vorliegende Exemplar zeigt ein breites, aber wenig intensives gelbbraunes Band über der Mittellinie, das wahrscheinlich durch Zusammen- schmelzen von 2 und 3 entstanden ist, und da- runter zwei aus Punktreihen bestehende schmale Bänder, wie das bei Graellsiana zu sein pflegt. Es sind reichlich fünf Umgänge vorhanden; sie sind gut gewölbt und nehmen regelmässig zu; der letzte steigt an der Mündung etwas herab. Die Mündung ist nicht gross, oval, ziemlich schief, fast diagonal, der Mundrand innen mit einer starken rosenrothen Lippe belegt, oben vorgezogen, aussen und innen kurz umgeschlagen, der Spindelrand über die Nabelgegend ausge- breitet und durch einen dünnen, ebenfalls rosen- roth gefärbten Callus mit dem oberen verbunden ; Gaumen leicht violett. Aufenthalt: in Marocco und Südspanien. Diese in den Sammlungen noch seltene Art schliesst sich zunächst an Hel. splendida an, von der sie sich aber sofort durch gewölbtere Umgänge und festere Textur unterscheidet ; Textur und Seulptur bekunden den Aufenthalt an son- nigen Stellen. Der Habitus hat auch bedeutende Aehnlichkeit mit dem von Graellsiana, welche aber gar nicht in diese Gegend des Systems ge- hört, vielmehr nach einem mir von Herrn Prof. C. Semper mitgetheilten Präparate von allen He- liceen im Zungenbau vollständig verschieden ist und nur mit Achatinella verglichen werden kann. Tafel (XL. Gattung Daudebardia Hartmann. (Heliecophanta Fer. ex parte). Die Gattung Daudebardia Hartm. hat durch die anatomischen Untersuchungen von Schmidt und Fischer die ihr gebührende Stellung bei den Testacelliden erhalten. Es sind ächte Räuber, die Zungen mit langen, unten an- geschwollenen Stacheln besetzt, welche in Quer- reihen, doch ohne Mittelzahn angeordnet sind; die Mundtheile sind stark entwickelt, kräftige Lippen dienen zum Ergreifen der Beute, der Magen ist sehr kräftig und musculös. 80 Tafel CXLI. Die Daudebardien bedürfen vieler Feuchtig- keit; noch mehr als die Vitrinen sind sie darum Frühlingsthiere; mit zunehmender Trockenheit verkriechen sie sich immer tiefer und man sucht sie darum am zweckmässigsten in den ersten Frühlingsmonaten; doch halten sie an günstigen Puncten auch im Sommer aus. Ihre Hauptnah- rung scheinen Vitrinen und kleine Helices zu bilden. Sie leben einzeln; diess, die nächtlich verborgene Lebensweise und die ungewöhnliche Zeit ihres Auftretens lassen sie leicht übersehen werden. Ich halte es darum für verfrüht, jetzt schon aus der geographischen Verbreitung Schlüsse zu ziehen. Die deutschen Fundorte liegen meistens in der Nähe des Rheinthales, soweit dasselbe von Hügeln begleitet ist; von Basel bis Bonn und zum Siebengebirge findet man Daud. rufa und Dbrevipes allenthalben einzeln. Auch aus dem mitteldeutschen Hügellande sind einzelne Fundorte überall bekannt, Cassel und Hofgeismar in Hessen, Würzburg im Mainthal, Tharand in Sachsen, verschiedene Punkte in Schlesien, man hat sie eben überall gefunden, wo ein tüchtiger Molluskensammler die Fauna seiner Umgebung eifrig studirte. Häufiger findet man sie in sämmt- lichen Vorbergen der Alpen, in B>iern und Deutschösterreich, der Schweiz und Öberitalien, doch nirgends hoch an den Bergen emporsteigend und dem eigentlichen Gebirge fehlend. Aus Frank- reich ist noch kein sicherer Fundort bekannt geworden, ebensowenig aus England und dem Norden; dagegen finden wir in Ungarn die grosse Daud. Langı, in Siebenbürgen D. Transsyl- vantea. Der Balkanhalbinsel wird die Gattung schwerlich fehlen, wenn sie auch noch nicht ge- funden worden ist, ebensowenig den Gebirgen Mittelitaliens. In Sieilien ist sie wieder reich ver- treten und ebenso in Algerien, auch wenn man die Letourneux’schen Arten nicht anerkennt. agegen hat man sie in Spanien noch nicht ge- funden, aber wer hat denn an der Sierra Ne- vada in der Nähe der Schneegrenze gesammelt? — Isolirt stehen die beiden syrischen Arten, welche auch in anderer Beziehung mehrfach ab- weichen, namentlich durch ihre an Testacella erinnernde unterirdische Lebensweise in den Gärten der Ebene. Bourguignat hat darum viel- leicht nicht Unrecht, wenn er diese beiden Arten für eine eigene Gattung erklärt, welche aber nicht den von Semper bereits vergebenen Namen Moussonia tragen kann; Bourguwignat hat denselben später in Libania umgeändert. Die Zahl der Arten ist neuerdings erheblich ge- stiegen; Pfeiffer führt im siebenten Bande seiner Monographie 16 Arten an, von denen aber D. novoseelandica wohl eine eigene Gattung bildet. Fig. 1388. Dafür kommt die allerdings nur ungenügend publieirte D. grandis Benoit aus Sicilien hinzu. - Jeder Sammler weiss, wie schwer es ist, Daude- bardien zu bekommen; auch ich habe mich bei den DBourguignat’schen Arten vergeblich be- müht und muss mich begnügen, Copien derselben zu geben. Die wichtigsten neueren Bearbeitungen der Gattung sind: Ad. Schmidt, der Geschlechtsapparat der Sty- lommatophoren, 1855. p. 50 ff. Bourguignat in Amenites malocologiques 1. 9.187 7: Fischer in Journal de Conchyliologie 1865. V. meta Penchinat in Ann. Mal. I. 1870 p. 161. In den früheren Bänden der Iconographie sind nur die beiden altbekannten deutschen Arten rufa und brevipes angeführt, ich mache hier noch einmal darauf aufmerksam, was Ross- maessler über die Verwechslung beider Arten sagt und bitte namentlich die Angaben mit eini- ger Vorsicht aufzunehmen, welche von einem semeinsamen Vorkommen beider Arten sprechen. 1388. Daudebardia Heldii Olessin. Testa umbilicata, subrotundata, depressa, tenuis, diaphana aureo-fulva, levissime striata; anfractus 2'/e, convexiusculi. sutura bene impressa separati; apertura longitudinis dimidiam superans, subobliqua, rotun- dato ovata; peristoma acutum, simple, marginibus haud approximatıs. Long. 3,5, lat. 2,5, alt. 1,3 Mm. Daudebardia Heldii Clessin Mal. bl. 1872. XIX. PaI2rtE 2 ge 1.2. Daudebardia nivalis Clessin Exeursionsmoll. Fauna p. 49 fig. 15, non Benoit. Gehäuse mehr rundlich als länglich, für eine Daudebardie weit und offen genabelt, ziemlich niedergedrückt, dünnschalig, durchscheinend, mit einem Stich ins Goldgelbe, fast glatt, mit sehr schwachen, unregelmässigen Anwachsstreifen. Kaum über 2!/. Umgänge, welche im Vergleich zu den beiden anderen deutschen Arten langsam zunehmen und durch eine tief eingedrückte Naht geschieden sind. Die Mündung macht etwas mehr als die Hälfte der Gesammtlänge aus; sie ist ziemlich regelmässig oval und nicht so schief, wie bei den anderen deutschen Arten, weil die Oberseite des letzten Umganges weniger vorge- zogen ist; Mundsaum scharf, einfach, nirgends umgeschlagen, die Randinsertionen einander nicht genähert. Tafel CXIEbARRRIE, 1389. 7330 UN 1391. 81 Thier nach Olessin verhältnissmässig kleiner, als bei den anderen deutschen Arten, kaum doppelt so lang, als das Gehäuse; Fuss schmal und deutlich abgesetzt, Sohle schmal, weiss; Schwanzzugespitzt, kurz,mit der Spitze das Gehäuse kaum überragend, : Rücken sehr fein gerunzelt, leicht schwärzlichgrau, am Kopfe dunkler, gegen das Gehäuse zu heller werdend. Die beiden Rücken- und Seitenstreifen schwach, doch deut- lich, leicht divergirend; Augenträger ziemlich lang, am Ende leicht kolbig, schwärzlich; Fühler kurz, Mantel klein, ganz vom Gehäuse bedeckt; Athemloch gross, unter der Ecke des Gehäuses. — Das Thier ist ziemlich lebhaft, scheint aber fast nur unterirdisch zu leben. Aufenthalt: bis jetzt nur in Bayern bei Grosshesselohe von Held, bei Dinkelscherben von Ülessin gefunden. Diese interessante Bereicherung der deutschen Fauna unterscheidet sich von rufa und brevipes auf den ersten Blick durch die relativ kleinere Mündung, den viel weiteren Nabel und die ganz abweichende Textur des Gehäuses. Ueber die Unterschiede von der folgenden Art siehe bei dieser. 1389. Daudebardia nivalis Benoit. Testa umbilicata rotundata, subdepressa, vitrea, hyalina, parum solida, corneo-virens, laevissima, prope suturam impressam tan- tum substriata ; anfractus tres, convexius- culi, rapide erescentes; apertura ovato- rotundata, testae dimidiam vr superans, obliqua ; peristoma undique simplex, mar- ginibus haud approximatıis. Diam. ma). 4, min. 3, alt. fere 2 Mm. Daudebardia nivalis benorit Illust. test. estram. Siei. p. 53 t. 1 fig. 8. — Kobelt Cat. 2.1. Dfeijjer „Mon: Helz V.:».. 461. Gehäuse für eine Daudebardie weit genabelt, ziemlich gerundet, wenig in die Quere verbreitert, sehr dünnschalig, durchscheinend, mit leichtem horngrünem Schein, im Habitus ganz an eine Vitrine erinnernd, glatt, nur dicht unter der Naht deutlicher gestreift. Drei gutgewölbte, durch eine ziemlich tief eingedrückte Naht geschiedene, sehr schnell zunehmende Umgänge; Mündung oval, kaum mehr als die Hälfte des Gehäuses ausmachend, stark ausgeschnitten, schräg; Mund- rand einfach, scharf, nirgends umgeschlagen, die Insertionen nicht genähert. Aufenthalt: in den Madonien oder nebro- dischen Bergen der Nordküste Siciliens. Anmerkung. Diese Art steht der vorigen in Habitus und Nabelbildung sehr nahe, doch halte ich es nicht für gerechtfertigt, wenn Ülessin Rossmässler’s Iconographie V. (Deutsche Exeursionsmolluskenfauna p. 49) sie vereinigt; die Mündung ist bei D. nivalis noch enger, als bei Helditi, und unausgewachsene Exem- plare erinnern noch mehr an junge Hyalinen, und die Färbung ist mehr grün. Benoit hat die Dimensionen aus Versehen in Linien, statt in Millimetern angegeben. E 1390. Daudebardia sicula Benoit. Testa perforata, oblonga, valde depressa, nitida, fulvo-virens; spira lateralis, obtusa, fere plana; sutura satis impressa; anfractus 2a, ultımus subangulato-depressus ; aper- tura ampla, ovalis, parum lumata, testae longitudinis ?/a superans;; peristoma sim- plex, rectum, marginibus approximatıs, interdum callo tenuissimo junctis, basali leviter reflexo, perforationem subtegente. Long. 4, lat. 2/2, alt. 1'/a Mm. Daudebardia sicula Benoit Illust. test. estr. p.52 t. 1 fig. 7. — Kobelt Cat. p. 1. — Pfeiffer Mon. Helic. IV. Nr. 5 ». 787. Vitrina elongata Calcara Moll. Palermo p. 11 fide Benott. Gehäuse halbbedeckt-durchbohrt, ziemlich regelmässig oval, niedergedrückt, gelbgrün, leb- haft glänzend; Gewinde ganz flach, mit ziemlich tiefer Naht; die Mündung regelmässig oval, wenig ausgeschnitten, reichlich drei Viertel der Ge- sammtlänge ausmachend. Mundsaum einfach, scharf, dünn, die Insertionen einander genähert und durch einen dünnen Callus verbunden, der Basalrand etwas umgeschlagen und einen Theil des engen Nabellochs deckend. Thier nach Benoit obenher blaugrau, Fuss weisslich, die Seiten mit blauen Fleckchen. Es gleicht diese Art am meisten unserer Daudebardia rufa, unterscheidet sich aber so- fort durch die ganz andere Nabelbildung. Aufenthalt: in Sieilien, bei Lentini und Palermo. Anmerkung. Von benoit erhielt ich ausser dieser Art und der vorigen noch zwei andere Species der Gattung aus Sieilien, D. intermedia und D. minuta; sie scheinen mir nur Alters- stufen der sicula; Benoit scheint derselben An- sicht, wenigstens führt er sie in seinem neuesten Catalog der sicilischen Binnenconchylien (Bull. Societ. Ital. vol. I) nicht auf. 1391. Daudebardia atlantica Bour- guignat,. „Llesta perforata, parvula, valde compressa, supra conveziuseula, hyalino- vitracea, fragillima, nitidissima, suceinea, sub lente valrdissimo argutissime striatula, prae- 11 82 Tafel CXLI. Fig. 1392 und 1393. sertim in anfractu ultimo prope suturam; spira leviter convexiuscula, valde exigua, lateralis, apice obtuso, laevigato; anfrac- tus 2, (primus minimus fere rotundatus) celerrime crescentes, sutura sat profunda separati, ultimo testam fere totam effor- mante, compresso-oblongo, paululum dec- liwi, praesertim ad aperturam dilatato ; apertura perobliqua, leviter lunata, am- plissima, transverse oblonga, superne rec- tiuseula, inferne convewxior ; peristoma rectum, simplex, fragile, margine supero antrorsum arcuato ac antice late pro- vecto; margine columellari vix expanso.“ (Bgt.) Diam. 3, alt. 1'/’; Mm. Daudebardia atlantica Bourguignat Moll. lit. IT, 2.5.4.4 fig. IR. Gehäuse klein, durchbohrt, sehr gedrückt, obenher leicht gewölbt, glasartig durchsichtig, bernsteinfarben, sehr glänzend, zerbrechlich, nur bei starker Vergrösserung in der Nähe der Naht des letzten Umganges ganz fein gestreift er- scheinend; Gewinde sehr klein, rund, schwach convex, stark excentrisch, Apex stumpf und glatt. Nur zwei Umgänge, durch eine tiefe Naht geschieden, der letzte bildet beinah allein das Gehäuse; er ist gedrückt eirund, etwas schräg und namentlich nach der Mündung hin erweitert. Mündung sehr schräg, leicht ausgeschnitten, quereiförmig, Oberrand gerade, Unterrand mehr convex, Mundrand scharf, einfach, oben weit vorgezogen und vornen gebogen, Spindelrand nur sehr wenig verbreitert. Diese Art ist mir der geringen Zahl der Umgänge wegen etwas verdächtig, doch deutet die starke Verbreiterung des letzten Umganges auf eine ausgewachsene Schale. Ich habe sie nicht gesehen und gebe Figur und Beschreibung nach Bourguignat. Aufenthalt: im Wald von Edoush bei Bona in Algerien, von Letourneux entdeckt. 1392. Daudebardia nubigena Bour- guignat. „Testa umbilicata, valde compressa, supra vix convewiusceula, fragilis, vitrinoidea, nitens, cornea, subtus corneo-viridescens, argu- tissime striatula, in ultimo anfractu ob- scure subundulata ; spira fere planulata, mediocriter sublateralis, apice obtuso, pal- Iidiore; anfractus 3 compressi, vix con- vexiusculi, celerrime crescentes, (praeser- tim anfractus ultimus), ac sutura im- pressa separati; ultimus mazximus, valde dilatatus, transverse compresso-oblongus, non declivis; apertura perobliqua, am- plissima, leviter lunata, transverse ob- longa; peristoma acutum, rectum, sim- plex, margine supero antrorsum arcuato et antice late provecto, columellari leviter expanso, marginibus callo tenui junctis.“ (Bgt.) Diam. 5, alt. 2 Mm. Daudebardia nubigena Bourguignat Moll. nouv. lit. II. p. 3 t. 4 fiy. 13—16. Gehäuse genabelt, sehr niedergedrückt, oben kaum gewölbt, zerbrechlich, glasartig, glänzend, hornfarben, unten mit einem Stich ins Grünliche, sehr fein gestreift, der letzte Umgang leicht ge- well. Gewinde kaum erhoben, etwas seitlich, mit stumpfem, blasserem Apex; drei Umgänge kaum convex, rasch zunehmend, der letzte sehr verbreitert, gedrückt, queroval; Naht deutlich eingedrückt. Mündung sehr gross, schief, wenig ausgeschnitten, queroval; Mundsaum scharf, ge- rade, einfach, der Oberrand weit vorgezogen und vornen gebogen, Spindelrand leicht ausge- breitet, die Insertionen durch einen dünnen Callus verbunden. Aufenthalt: in der Nähe von Blidah auf den höchsten Punkten des kleinen Atlas, in der Nähe des schmelzenden Schnees an feuchten, nur im Sommer schneefreien Stellen, entdeckt von Letourneux. — Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat. , 1393. Daudebardia Letourneuxi Bour- guignat. „Lesta minutissima, wumbilicata, vitrinoidea, hyalino fragillima, nitens, succineo cornea, supra argutissime radiatulo striatula , subtus sublaevigata; spira exigua, VIE convexa, sublateralis; anfractus 2!j2 con- vexiusculi, masxime vwelociter crescentes, sutura sat profunda separati; wultimus mazximus, dilatatus, supra sieut incum- bens, subtus convexus ; apertura amplis- sima, descendens, oblongo-elongata, peri- stomate simpliei recto, margine supra antrorsum arcuato.“ (Bgt.) Diam. 2'/a, alt. 1'/a Mm. Daudebardia Letourneuxi Bouguignat Moll. nouv. lit. etc. p. 210 t. 33 fig. ”— 12. Diese Art, welche ich nur nach Abbildung und Beschreibuug bei Bourguignat l. c. kenne, steht der D. nivalis äusserst nahe, aber die schräg nach unten gerichtete Mündung macht eine Vereinigung unmöglich; im Uebrigen wird die Beschreibung vollständig mit der von nivalıs zusammenfallen, die Abweichungen in der Diagnose Tafel CXLI: beruhen nur auf verschiedener Auffassung des- selben Kennzeichens. Aufenthalt: im Wald von Edough bei Bona in Algerien (Letourneux). 1394. Daudebardia Gaillardotii Bour- guignat. „Testa perforata, diaphana, tenuissima, trans- verse dilatata, leviter vel argutissime striatula, vix cornea; spira sublaterali; anfractibus 2'/g valde accrescentibus, ul- timo dilatato ; apertura amplissima, elon- gato-ovali“. (Bot). Diam. 2 Mm. Daudebardia Gailardotii Dourguignat Amen. Mal T. p: 97rt. 6 fig ag Pfeiffer Mon. Hel. IV. ».788. — Fischer Journ. Conch. 1855. VI. p. 27. — Kobelt Cat. p. 1. — Gehäuse durchbohrt, durchsichtig, sehr dünn- schalig, quer verbreitert, fast glatt, nur unter starker Vergrösserung erkennbar gestreift, ganz hell hornfarben; Gewinde klein, sehr excentrisch gelegen; 2!/j. Umgang, sehr rasch zunehmend, der letzte in der Quere verbreitert, wenig nach unten gedrückt. Mündung sehr gross, nahezu °/s des Gehäuses einnehmend, lang eiförmig, wenig ausgeschnitten; Mundsaum einfach, scharf. Aufenthalt: bei Saida in Syrien. (Gailar- dot). Abbildung und Beschreibung nach Bour- guignat 1. c., die Nabelbildung ist weder aus der Abbildung noch aus der Beschreibung genau genug zu erkennen. 1395. Daudebardia guignat. „Lestula haliotidea, paucispira, suceineata, glabra; anfractus 3, ultimus amplissimus, subauriformis, strigis inerementi exara- tus, margine tenuissimo mollique termi- natus. — Testae Diam. ma). 5, min. 3, alt 1!/e Mm.“ (Roth). Testacella Sauleyi Bourguignat Test. noviss. p. 10. Cat. raisonne p. 5 t. 1fig. 8. 9. Daudebardia Sauleyi Bourg. Amen. I. p. 98. — Fischer*) Journ. Conch. 1856 p. 26 t. 1. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. ». 787. — Kobelt Cat. p. 1. Daudebardia syriaca Roth Mal. Bl. ?. 21. Spicil. 9.5 — Sauleyi Bour- 1855 *) Testa obtecte perforata, haliotidea, oblonga, «ntice coarctata, succinea, diaphana, glabra, nitida, apice obtuso, crasso, non plano, laterali, oblique posticeque inflexo ; anfr. 2lja, ultimo postice rapide descendente, amplissimo, mar- ginibus fere parallelis; peristomate recto, breviter inflexo, margine columellari arcuato et medio vix angulato ; superne in laminam erassam perforationem tegentem veflexo. (Fischer). Kige, 11394. 1395, und 1396. 83 Gehäuse bedeckt durchbohrt, fast haliotisartig, langrund, vornen verschmälert, bernsteinfarben, durchsichtig, glänzend, Apex stumpf, dick, ge- wölbt, excentrisch, nach der Seite und hinten eingerollt. 2'/g Umgang, der letzte hinten rasch herabsteigend, sehr gross, mit fast parallelen Rändern; Mundsaum gerade, kurz eingeschlagen, Spindelrand gebogen, in der Mitte einen leichten Winkel bildend, oben in eine starke, über die Perforation zurückgeschlagene Lamelle aus- laufend. Thier stark, vier bis fünfmal so lange wie das Gehäuse, mit schmalem, langem Fuss, bräun- lich mit grauen Flecken, auf dem Rücken mit vier Linien gezeichnet, von denen zwei von den Fühlern aus gerade nach hinten laufen, zwei andere von dem Fuss emporsteigen und sich im Bogen mit jenen vereinigen (Roth). Die Ana- tomie kennen wir genauer durch Fischer im Journal de Conchyliologie 1856. Der Mund ist dreieckig mit zwei dicken Lippen, die Oberfühler sind kurz, diek, cylindrisch, entfernt stehend, die Unterfühler rudimentär ; die Athemöffnung liegt weit hinten, die Geschlechtsöffnung hinter dem rechten Oberfühler. Die Zunge ist mit starken, dem blossen Auge erkennbaren Stacheln bewaffnet, welche in gebogene Querreihen ange- ordnet sind; sie haben unten eine Anschwellung. Der Schlund ist kurz, der Magen sehr gross, die Geschlechtsorgane denen der Testacellen ähnlich. Bourguignat findet die Unterschiede von den europäischen Daudebardien erheblich genug, um auf die beiden syrischen Arten eine eigene Gattung Moussonia zu gründen. (Moll. nouv. lit. IT. p. 211); der Name ist aber schon früher bei den Diplommatinen vergeben; der Autor hat ihn desshalb später in Libania umgeändert. Aufenthalt: in Syrien bei Beyrut (koth, Sauley), Sayda (Gaillardot). 1396. Daudebardia Langi Pfeiffer. Testa obtecte perforata, depressissima, nitida, fulva, intus diffuso callosa; spira minu- tissima, lateralis; anfractus 2, ultimus angulato-depressus; apertura amplissima, ovali oblonga ; peristoma simplieissimum, rectum, margine columellari arcuato, superne in laminam tenuem, perfora- tionem obtegentem reflexo. Diam. ma). 6'/a, min. 4, alt 1'/s Mm. Pfr. Helicophanta Langi Pfeiffer Symbolae LIT. Pp. 81. Daudebardia Langi Pfeiffer Mon. Helic. II. p. 491. Mart. Chemn. II. t 1. fig. 6—9. — Schmidt Stylomm. p. 50. t, 14 fig. 112. a5 84 Tafel CXLI. Fig. 1397. — Strobel Mal. Ungh. p. 8. — Bourg. Amenites I. p. 97. — Albers — von Mart. Helie. p. 24. — Kobelt Cat. p. 1. Gehäuse bedeckt durchbohrt, sehr niederge- drückt, glänzend, braungelb, innen mit einer gleichsam verwaschenen Schmelzlage bedeckt. Gewinde bedeutend kleiner, als bei den anderen deutschen Arten, und an der Seite gelegen. Es sind nur zwei Umgänge vorhanden, der letzte ist an dem Rande etwas kantie. Die Mündung ist sehr weit, langeiförmig, Mundsaum geradeaus einfach, Spindelrand bogig und nach oben in ein kleines, das Nabelloch deckendes Plättchen umgeschlagen. Aufenthalt: in Ungarn und dem Banat. Diese Art unterscheidet sich von den meisten anderen durch den halbverdeckten Nabel und schliesst sich dadurch an die syrischen Libanien an, von denen sie aber wieder in anderer Weise erheblich verschieden ist. Dagegen steht sie der folgenden siebenbürgischen Art sehr nahe. Meine Exemplare sind sämmtlich nicht ganz ausge- wachsen und messen nicht über 4 Mm. im Längen- durchmesser. 1397. Daudebardia transsylvanica Bielz. Testa obtecte perjorata, depressa, nitida, albida vel fulva, parva, spira minutissima, ter- minalis; anfractus 2, ultimus amplissimus, angulato-depressus, ovali-oblongus, aper- tura oblonga; peristoma simplieissimum, cartilagineum. (Bielz.) Long. 4, lat. 2 Mm. Daudebardia transsylvanica E. A. Bielz Verh. Mitth. Siebenb. Ver. X. 1859 p. 214. — Moll. Siebenb. p. 24. — Pfeiffer Mon. Helic. V. p. 5. — Kobelt Cat. p. 1. Daudebardia Bielzui Parreyss in sched. Gehäuse bedeckt durchbohrt, wenig durch- scheinend, sehr glänzend, weisslich oder gelb- lich, von oben gesehen spitzeiförmig mit dem winzigen Gewinde am spitzen Ende, nicht seit- lich, wie bei der vorigen Art. Es sind auch nur zwei Umgänge vorhanden, der letzte deut- lich gestreift und an der Seite kantig. Mün- dung gross, eiförmig, mit scharfem, einfachem, über den Nabel umgeschlagenem Gehäuse. Thier nach Bielz Il. e. fast spindelförmig, aufgeblasen, oben heller oder dunkler aschgrau, unten schmutzig weiss; die Sohle ist schmal, vom übrigen Körper deutlich geschieden. Auf | dem Rücken sind die gewöhnlichen, aus dem Gehäuse heraustretenden 4 eingedrückten Linien, zwei parallel nach den Fühlern gehend, zwei nach abwärts divergirende, gegen den Mund sich ziehend. Grössere Exemplare sind selten. Aufenthalt: in Siebenbürgen in Vorgebirgs- waldungen von 2—5000'° Höhe, besonders in Buchwäldern (Bielz.) Diese Art unterscheidet sich von D. Langi sicher durch das endständige Gewinde, dann auch durch deutliche concentrische Streifung und | hellere Färbung; an Grösse stehen die grössten Exemplare von transsylvanıca meinen kleineren von Langi kaum nach. Gattung Vitrina Drp. Die Vitrinen ähneln im Gehäuse den Daude- bardien durch die geringe Anzahl der Umgänge und das glasartige, durchsichtige Gehäuse, unter- scheiden sich aber auf den ersten Blick durch | den Mangel des Nabels und die ganz andere, viel dünnere Textur. Auch das Thier unterscheidet sich auf den ersten Blick durch einen zungenförmigen Fort- satz, welchen der quergerunzelte Mantel aus- schickt. Derselbe legt sich an das Gehäuse an und erhält dasselbe durch seine stete Bewegung ‘glatt und glänzend. Das Tbier kann sich nur ganz knapp in sein Gehäuse zurückziehen, doch ist das Gehäuse im Verhältniss viel grösser, als bei den’ Daudebardien. Der Fuss ist hinten spitz, nicht lang, häufig zopfartig gedreht. Die Athemöffnung liegt an der rechten Seite an der Basis des Mantel- lappens, die Geschlechtsöffnung rechts in der Mitte des Halses. — Im Gegensatz zu Daude- bardia ist ein Kiefer vorhanden, gebogen, glatt mit einem Vorsprung in der Mitte; die Zunge zerfällt in drei deutliche Felder. Die Zähnchen des Mittelfeldes sind dreispitzig und bilden eine gerade Linie; ein deutlicher Mittelzahn ist nicht vorhanden ; die Reihen auf den Seitenfeldern laufen schräg nach hinten; ihre Zähne sind klein, verlängert, stachelförmig. Die Vitrinen können Hitze und Trocken- heit nicht vertragen, scheuen aber die Kälte durchaus nicht; man findet sie darum in unseren Gegenden vorwiegend im Winter und Frühling, nur im Gebirge an feuchten Stellen auch im Sommer; sie sind munter, selbst unter dem schmel- zenden Schnee und folgen in Hochgebirgen der Schneegrenze. Wie sie sich im Süden ver- halten, weiss ich nicht; die sieilianischen Arten leben nach Benoit auch an feuchten Stellen im Hochgebirg unter abgefallenen Blättern. Sie leben meistens gesellig, schon ein Beweis, dass sie nicht so arge Räuber sind, wie die Daude- Tafel CXLI. > bardien; dem entspricht auch ihre Zungenbe- waffnung, die sie zwischen Limax und Hyalina stellt. Sie sind sehr munter und beweglich, so lange sie Feuchtigkeit genug haben. Im Ter- rarium sind sie darum nicht gut halten, um so besser auf dem Felsen des Aquariums, wo man sie leicht zur Fortpflanzung bringt. Junge Hya- linen u. dgl. werden von ihnen überwältigt, doch scheint Mulm ihre Hauptnahrung zu sein, Aelter als ein Jahr scheinen sie nicht zu wer- den, denn man findet immer nur nach der Jahres- zeit gleich alte Individuen beisammen; die Zeit der Entwicklungshöhe scheint aber nicht nur nach den einzelnen Arten, sondern noch mehr nach den Localverhältnissen verschieden. Die Gattung ist in Europa wenig artreich und darin von den Daudebardien überholt ; die meisten Arten gehören dem alpinen Gebiete und seinen Ausläufern an, doch hat auch Deutschland nördlich der Alpen noch fünf Arten, aber nur V. pellu- cida scheint den Polarkreis zu erreichen und eircumpolar zu sein. Aus Sicilien nennt Benoit noch zwei Arten, aus Algerien Bourguignat eine einzige; aus dem Südosten ist mir keine Art bekannt geworden; doch ist es mir nicht unwahrscheinlich, dass V. annularis, welche sich in Spanien und Siecilien noch findet, auch in den griechischen Gebirgen vorkommt. Auch aus dem Caucasus und Armenien ist mir noch keine Art bekannt geworden. Sie lassen sich leicht in zwei Hauptgruppen : scheiden, mehr kugelige Arten mit 3—4 Um- gängen und ganz schmalem Hautsaum am Spindelrande (Helicolimax) und mehr elliptische Arten mit weniger als 3 Umgängen und breiterem Hautsaum (Semilimax). 1398. Vitrina diaphana Drapar- naud. Testa depressa, tenuis, laevigata, nmitida, dia- phana, virenti-hyalina; spira minuta, planiuseula; anfractus 21/2 — 3, rapide acerescentes, subplani, ultimus dilatatus, depressus, subtus angustissimus, in mar- ginem membranaceum, deciduum dilata- tus; apertura fere horizontalis, amplıs- sima, auriformis, testae dimidiam parum - superans; margo columellaris perarcuatus. Diam. maj. 6—7, min. 4—5, alt. 3—4 Mm. Vitrina diaphana Draparnaud Hist. p. 120 t. 8 fig. 38. 39. — 0. Pfeiffer Naturg. .T p. 48 t.3 fig. 2. — Rossm. Icon. fig. 27. — Pfeiffer Mon. Helie. II p. 494. — Moquin-Tandon Hist. Nat. II p. 46 t. 6 Fig. 1398 und 1399. 85 fig. 5. — (lessin Exeurs. p. 57 fig. 19. — Kreglinger Deutsch. p. 34. — Wester- lund Prodr, p. 16. Diese Art ist zwar von Rossmaessler bereits im ersten Bande abgehandelt worden, doch ist die Abbildung sehr wenig charakteristisch und scheinen dem Autor auch nur unausgewachsene Exemplare vorgelegen zu haben; ich gebe da- rum hier eine neue Abbildung. Der häutige Saum am Spindelrande, den man nur schwer unverletzt erhält, ist nicht sehr deutlich abge- setzt und ziemlich schmal. Die Mündung ist nur wenig länger, als die Hälfte des Gehäuses, der Spindelrand sehr stark gebogen. V. diaphana ist keine der häufigsten Arten, obwohl sie meistens in zahlreicher Gesellschaft lebt; man findet sie hier und da durch ganz Mitteleuropa, im deutschen Hügellande, den ge- sammten Alpen und bis Südfrankreich. Weit nach Norden scheint sie nicht vorzudringen; aus England kennt sie Jeffreys nicht, ebensowenig Westerlund aus Scandinavien; schon in der eigentlichen norddeutschen Ebene ist sie jeden- falls nur vereinzelt anzutreffen. Dagegen steigt sie in den Alpen bis über 2000 Meter empor. 1399. Vitrina Heynemanni C. Koch. Testa perdepressa, pellueida, lutescenti-viridis ; spira plana; anfr. 2'/e, penultimus dia- metro dimidiam longitudinis totius non attingens; apertura elongata, margıine anteriore arcu levi truncato posteriore alte arcuatim exciso, limbo membranaceo marginis columellaris spiraliter continuati cincto ; limbo nitidissimo, partem inferam anfractus ultimi aequante, ab hac linea distineta carinalı separato. Long. 6, lat. 4/2, alt. 3 Mm Vitrina Heynemanni C. Koch in Kobelt, Nassau p. 81 t. 1 fig. 4. — Nachr. bl. Mal. Ges. III, 1871 p. 33. 1.1 fig. 4.9. — Kobelt Cat. p. 4. — Pfeiffer Mon. Hel. VIE W..8. Vitrina diaphana var. Clessin Exeurs. Pp. 58. Sandb. uw. Koch, Beitr. in Jahrb. Nass. Wer. VII». 2%6. Gehäuse länglich ohrförmig, zart, grünlichgelb gefärbt und vollkommen durchsichtig. 2'/2 Um- gänge, rasch, zunehmend, das Gewinde punkt- förmig; Mündung gross, vornen ziemlich gerad- linig abgestutzt, der Spindelrand mit breitem Hautsaum, welcher nicht ganz bis zum Vorder- rand reicht und in seiner Mitte eben so breit fig. 5—8. — Slavik Böhmen p. 93 t. 4 | ist, wie der von unten sichtbare Theil der letzten fig. 9-11. — Kobelt Nassau p. 82 t. 1 Windung; er ist nach aussen durch einen deut- 86 Tafel CXLI. lichen Kiel begrenzt. Das Gewinde macht nicht die Hälfte der Gesammtlänge aus. Das Thier, welches wir nach einer Zeichnung meines Freundes ©. Koch hier abbilden, ist viel grösser, als das Gehäuse, 12—15 Mm. lang, ge- streckt, aber plumper gebaut, als bei elongata und diaphana, der Mantel ragt weit aus dem Gehäuse hervor, ist dunkelgrau gefärbt und stark querrunzelig; der Mantellappen grau mit schwärz- lichem Saum, das Gewinde nicht deckend. Hals mässig unter dem Mantel hervorragend, aschgrau gefärbt mit grob gekörneltem Kiel zwischen zwei weisslichen Vertiefungen; Stirne und Seiten grob gekörnelt, dagegen Hals und Rücken querrunzelig mit deutlicher Streifung von hellerem und dunk- lerem Grau. Fuss auffallend hoch mit stumpfer, undeutlicher Körnelung, fast glatt. Fühler ge- drungen, conisch zugespitzt, mit feiner, querge- stellter Körnelung. Aufenthalt: hier und da in den deutschen Gebirgen. An feuchten Stellen am Nordabhang des Westerwaldes (©. Koch). In der Rhön (Sandberger). Bei Rudolstadt (Duft). Von Vitrina diaphana, welcher unsere Art offenbar am nächsten steht, unterscheidet sie sich durch den viel breiteren Hautsaum und die vornen flach gerundete Mündung. Auch ist das Thier viel heller gefärbt und hat seine Hauptentwicklung im Herbst, diaphana im Frühjahr. 1400. Vitrinaelongata Draparnaud. Testa depressissima, auriformis elongata, tenuis- sima, laevigata, nitida, lutescenti-hyalina velvirescens ; spira minima, punctiformis, haud prominula; anfractus duo, ultimus antrorsum elongatus, basi linearis in lim- bum membranaceum latiuseulum dilatatus; apertura fere horizontalis, oblongo-ovalis, marginibus approximatis, supero repando. Diam. maj. 4, min. 3 Mm. Vitrina elongata Draparnaud Hist. p. 120 t. 8 fig. 40.42. — 0. Pfr. Deutschl. I. p. 48 t. 3 fig. 3. —- Icon. I 9..73 fig. 26. — Pfeiffer Mon. Helic. II.p 495. — Mart. Ch. II p. 11t. 1 fig. 38. 41. — Slavik Böhmen t. 4 fig. 6—8. — Kobelt Nassau t. 1 fig. 3. — Kreglinger Deutschl. p. 35. — Clessin Exeurs. p. 61 fig. 22. — Du- puy Hist. nat. t. 1 fig. 4. semilimax Ferussac pere Naturf. 1802 St. XIX. t. 1 fig. A. D. — Moquin- Tandon Hist. II. p. 45 t. 6 fig. 1-4. (Vitrina). Auch diese Art ist schon im ersten Bande Fig. 26 abgehandelt, doch geben wir hier der Helix Fig. 1400. 1401 und 1402. Vollständigkeit halber eine neue Abbildung. Sie hat einen noch breiteren Hautsaum, als Heyne- manni, und derselbe läuft vollständig bis zum Vorderrand. V. elongata findet sich in Deutsch- land nur local, besonders im Süden gegen die Alpen hin und in deren Ausläufern, aber nach Charpentier nicht in der eigentlichen Schweiz; auch in den böhmischen und schlesischen Ge- birgen kommt sie vor, weiter nördlich findet man sie nicht mehr angeführt, ebensowenig in Scandinavien und England. In Frankreich ist sie nach Dupuy am häufigsten im Südwesten nach den Pyrenäen hin; ebenso findet sie sich auch jenseits der Pyrenäen in Catalonien und am Süd- abhange der Alpen. Ihre Ostgrenze erreicht sie in Siebenbürgen, wo sie sich nach Bielz bis zu 8000° erhebt. 1401. Vitrina glacialis Forbes. Testa depressa, tenuis, hyalina, lutescenti-viri- dis; spira plana; anfractus 2'/e, ultimus perdepressus, penultimus vix ?”/s longitu- dinis attingens; apertura elongata, mar- gine infero arcuato, limbo membramaceo latiusculo, dimidiam longitudinis vix su- perante; margine dextro rotundato. Diam. maj. 4, min. 3'/a Mm. Vitrina glacialis Forbes*) Magas. Zool. Bot. 1537. — Wiegm. Archiv 1838 LI. p. 273. — Pfeiffer Mon. Hel II. p. 496. — Koch in Nachr. Bl. Mal. Ges. III. 1871 ». 839%. 1 fig. 6. Ich folge in der Deutung dieser vielbestrittenen Art meinem Freunde Koch, dem ich auch die mir vorliegenden Exemplare verdanke. Demnach ist diese Hochgebirgsart zunächst mit V. Heyne- | manni verwandt und gleicht derselben nament- lich in Beziehung auf die Breite des Hautsaumes, unterscheidet sich aber durch den mehr gerun- deten Aussenrand und das frühere Verschwinden des Hautsaumes am Unterrand. Clessin will allerdings die Breite des Hautsaumes nicht als Kennzeichen gelten lassen; in dem Falle müssen sowohl Heynemanni wie glacialıs als Varietäten zu diaphana gezogen werden. Aufenthalt: in den Schweizer Alpen an der Schneegrenze, nach Koch am Gotthard und auf dem Arlberg. 1402. Vitrina brevis Ferussaec. Testa depressa, ambitu auriformi- oblonga, te- nuis, striatula, nitida, pellucida, virenti- albida; spira parvula, vertice ad "Ja *) Testa hyalina, supra planata, anfractibus 2; aper- tura patentissima, ovato-oblonga. Long. !s, Tat. !/2‘'. Forbes. Tafel CXLI. Fig. diametri masximi posito; anfractus vix 3, ultimus magnus, depressus, subtus an- gustus; apertura ampla, ovalis, intus levissime margaritacea ; peristoma tenue margine dextro antrorsum subdilatato, co- lumelları anguste membranaceo - margi- nato. Pfr. Diam. ma). 5—5"/s, min. 4, alt. 2!/s Mm. Helieolimax brevis Ferussac Prodr. No, 2 — | Hist. t. 9. fig. 2. — Vitrina brevis Gray Fig. Moll. Anim. t. 288 fig. 8. — Schmidt Stylomm.p. 49 t. 14 fig. 104. — Pfeiffer Mon. Hel. IV p.790 — Albers — von Mart. Helie. p. 43. — Kreglinger Deutschl. p. 36. — Koch in Nachr. Bl. Mal. Ges. III 1871 t. 1 fig. I. — Kobelt Cat. p. 4. — Bonelli Siena ». 3. Diese hübsche Art steht von allen bekannten der V. elongata am nächsten und wurde an- fänglich von Pfeiffer für eine Varietät derselben gehalten. Sie unterscheidet sich aber von ihr sofort durch den weit schmäleren Hautsaum, der kaum !/s der Unterseite einnimmt, und durch die grössere Zahl der Umgänge; auch ist die Mündung vornen etwas verbreitert und das Ge- häuse fein, aber deutlich gestreift, während elon- gata auch unter der Loupe vollkommen glatt ist. Dadurch nähert sie sich wieder mehr der folgenden, bei der aber die Streifung noch stärker ist. Aufenthalt: im Neckarthal von Heidel- berg an aufwärts, in Kärnthen und in Tyrol, aber auch jenseits der Alpen und in Oberitalien bis nach Toscana, wo sie Bonellv noch auf dem Mte. Amiati im Apennin fand. 1403. Vitrina pyrenaica Ferussac. Testa depressa, ovalis, nitida, sub lente regu- lariter striatula, hyalino-virescens ; an- fractus 2!|2 rapide accerescentes, ultimus depressus, bası angustus, limbo mem- branaceo angustissimo cinctus; apertura horizontalis, fere regulariter ovalis, intus tenuissime callosa, marginibus approxi- matis, supero medio dilatato, subinflexo, columellari leviter areuato. Diam. maj. 4! 2, min. 2!J Mm. Vitrina pyrenaica Ferussac Prodr. 4. — Hist. t. 9, fig. 3. — Pfeiffer Mon. Hel. II. p». 495. — Mart. Ch. II t. 1 fig. 34—37. — Moquin-Tandon Hist. nat. p. 48 t. 6 fig. 9—13. — Albers — von Mart. Helie. p. 43. — Kobelt Cat. p. 4. Gehäuse niedergedrückt, eiförmig-ohrförmig, glänzend, unter der Loupe äusserst fein und 1403 und 1404. 87 regelmässig gestreift, durchsichtig grünlich. Zwei und ein halber Umgang, sehr schnell zunehmend, das Gewinde ganz abgeplattet, kaum '/a der Gesammtlänge ausmachend. Mündung regelmäs- sig oval, der Spindelrand stark gebogen und mit einem sehr schmalen häutigen Saum; der ÖOberrand in der Mitte etwas vorgezogen und leicht eingebogen. ; Diese Art steht gewissermassen zwischen brevis und elongata, ist aber schmäler als beide und auch deutlicher gestreift; von elongata unterscheidet sie der viel schmälere Hautsaum, von brevis die.viel schmälere Gestalt. Aufenthalt: in den Pyrenäen bei 5—600 Meter Meereshöhe. — 1404. Vitrina major Ferussac. Testa depresse globosa, tenuwis, laevigata, miti- dissima, pellucida, hyalıino vel lutes- centi-virens; spira brevissima, apice vix prominula; sutura vie impressa, filo- marginata; amfractus 3'/e celeriter «c- erescentes, ultimus depressus, antrorsum elongatus, basi Tlatiusculus, subplanus, vix membranaceo-margınatus; apertura perobligua, transverse lunaris, latior quam alta; peristoma tenue, margine columelları brevi, basalı strietiusculo. Pfr. Diam. maj. 8, min 6'Js, alt. 53°Ja Mm. Helicolimax major Ferussac Essai meth. p. 43 (1807). Hist. ». 6. t. 9, fig. 5. — Helix Draparnaldi Cuvier regne «anim. p. 405. (1817). Vitrina major ©. Pfeiffer Nat. Deutschl. T. ». 47. — Albers — von Mart. Helic. II p. 43. — Moquin-Tandon Hist. nat, p p II .49 t. 6 fig. 14—32. — Kobelt Cat. . 44. — Kreglinger Deutschl. p. 33. Vitrina Draparnaldı L. Pfeiffer Mon. Helic. II». 495. Mart. Ch. LI. i. 4, fig. 18—21. — Schmidt Stylomm. p. 49 t. 14 fig. 106. — Kobelt Nassau t. 1, fig. 6. — Koch Nachr. Mal. Ges. II. PERL LEID Vitrina Audebardi CO. Pfeiffer Nat. Deutschl, III. p. 55. — Vitrina pellueida Draparnaud. Hist. p. 119 t. 8 fig. 34—47, nec Müller. — Dupuy Moll. France p. 57 t. 1 fig. 7. — Gehäuse gedrückt kugelig, doch bedeutend flacher als das von V. pellucida, grösser als diese, dünn, zart, fein gestreift, glashell, etwas weniger glänzend, als pelluerda; Gewinde flach, kaum vorspringend, die Naht kaum eingedrückt, aber fadenförmig berandet. 3/2 oder 4 rasch zunehmende Windungen, der letzte niederge- 88 Tafel CXLI. drückt, in die Quere verbreitert, namentlich unten etwas abgeflacht. Mündung sehr schräg, queroval, breiter als hoch, der Spindelrand mit einem ganz schmalen, nicht deutlich abgesetzten Hautsaum. Thier gross, mit dunkel schieferblauem Mantel, dessen Fortsatz gross genug ist um fast das ganze Gehäuse zu überdecken. Sohle deutlich in ein weisses Mittelfeld und zwei schieferblaue Seitenfelder geschieden, was bei pellucida nie der Fall ist. Diese Form ist entschieden eine gute Art, von pellueida durch die querverbreiterte Mün- dung und die Grösse, von diaphana durch das grössere Gewinde und das Zurücktreten des Hautsaumes geschieden. Trotzdem wird sie nicht selten mit einer oder der anderen verwechselt und die geographische Verbreitung ist darum nicht leicht klarzustellen. Häufig kommt sie mit pellu- cida zusammen vor, auf Ruinen und an feuchten Waldstellen, ausgewachsen zu Ende des Früh- lings, je nach der Lage Ende April oder Mai. Man findet sie in Deutschland weit verbreitet, doch meistens local, am häufigsten, wie es scheint, am Mittelrhein, dann aber auch südwärts in den Alpen und im Apennin, auf dem toscanischen Mte. Alvernia nach Bonelli noch bei 1500 Meter; in Frankreich fast allenthalben; auch in Belgien und Holland. Aus England wird sie von Jeffreys nicht angeführt, obschon Pfeiffer, wenn auch mit Zweifel, Helix elliptiea Brown hierherzieht; in Scandinavien fehlt sie sicher, nach Osten scheint sie die ungarische Tiefebene nicht zn überschreiten und fehlt in Siebenbürgen. Clessin hat sich neuerdings für eine Tren- nung der südfranzösischen Formen von den deutschen entschieden und hat in seiner Excur- sionsmolluskenfauna erstere Vitrina major Fer., letztere V. elliptica Brown, erstere soll, ob- schon grösser, niemals ein so erweitertes Ge- häuse bekommen und das G&winde soll etwas mehr hervorragen. Mir fehlt gegenwärtig das Material, um diese Ansicht zu prüfen; ob aber bejahenden Falles der Brown’sche Name ange- wendet werden kann, scheint mir sehr zweifel- haft, da, wie oben erwähnt, diese verschollene Art immer nur mit Zweifel auf major gedeutet worden ist und Jeffreys das Vorkommen einer solchen Form in England entschieden in Ab- rede stellt. Jedenfalls müsste aber Clessin, wenn er diese Formen trennt, consequenter Weise auch glacialis und Heynemanni als Arten anerkennen. 1405. Vitrina pellueida Müller. Hier zur Vergleichung mit der vorigen Art Fig. 1405 und 1406. noch einmal abgebildet. V.pellueida ist durch die ganze boreale, germanische und alpine Provinz allenthalben verbreitet, wahrscheinlich eircum- polar. Nach Süden geht sie bis in die Pyrenäen und nach Oberitalien, auch auf den jonischen Inseln und in Bosnien findet sie sich, dagegen kennt sie Erjavece nicht aus dem Küstenland der Adria. Die Angaben, dass sie in den sici- lischen Madonien vorkomme, sind unrichtig; wenigstens sandte mir Benoit unter dem Namen pellueida stets die V. annularis. 1406. Vitrina annularis Studer. Testa depresse-globosa, tenuis, pellucida, nitida, virenti-hyalina, radiatim striata vel pli- cato-striata, spira prominula, obtusa ; sutura sat impressa, anfractus 3'/a—4 sensim «cerescentes, convexiusculi; ul- timus rotundatus; apertura vix obliqua, rotundata, peristoma acutum, margine columellari fere verticali, columellari an- gustissime limbato. Diam. ma). 6, min. 5, alt. 3 Mm. Hyalina annularıs Studer Verz. p. 11. — Fer. BHist..t:,,9..fg.. 7: Vitrina annularis Pfeiffer Mon. Hel. II. p. 493. — Charpentier Cat. Suisse P. 2. — Albers — von Martens Helie.p. 43. — Kobelt Cat. p. 4. — Mart. Ch. II. t. 1 fig. 26—29. — Moq.- Tandon Moll. Fr. t. 6 fig. 37 —40. — (lessin Exeurs. p. 56 fig. 8. Vürina plicosa Bielz*) Moll. Siebenb. p. 34. Gehäuse gedrückt kugelig, im Querschnitt fast kreisrund, dünnschalig, durchsichtig, grün- lich, deutlich radial gestreift oder unregelmässig gefaltet, mit stumpfem, aber vorspringendem Ge- winde; die Naht ziemlich vertieft, die 3-4 Um- gänge sind hübsch gewölbt und nehmen lang- sam und regelmässig zu, der letzte ist rein ge- rundet. Mündung wenig schief, fast kreisrund, für eine Vitrine ziemlich klein, Mundsaum scharf, der Spindelrand mit einem schmalen, äusserst vergänglichen Hautsaum. Diese Art ist von allen Vitrinen am meisten helixartig und schon dadurch auffallend; von pellucida unterscheidet sie sich durch die Kreis- form ihres Durchschnittes und die Fältelung, auch ist die Mündung noch kreisförmiger. Aufenthalt: in der Schweiz, in ganz Italien bis Sicilien, in Siebenbürgen nur in der alpinen Region über 5000’. *) Testa orbieularis depresse globosa, nitidiuscula © 3, , diaphana , viridula, anfractibus 3 sensim accrescentibus, irregulariter plicosis; apertura rotundata. Alt. 1’, lat. 11/2’. — Bla. Tafel CXLI Anmerkung. Ich eitire hier absichtlich weder die französischen, noch die spanischen Fundorte, weil ich mich nicht von der Identität der V. subglobosa Michaud mit der schweizer an- nularıs überzeugen kann. Ich kann eben Mt- chaud’s Originaldiagnose nicht vergleichen und muss mich an Dupuy halten. Dieser sagt: Testa subglobosa, fragıllima, tenwissima, vitrea vel subvirescens, subperforata; apertura ovato-rotundata ; anfractibus 3'/a—4 sub- rotundatis, sutura sat profunda separatıs; apice papillato, subprominulo. — Diam. ma). 4—5, min. 3'/a—4']e, alt.3—3'/2 Mm. Die Abbildung ist kaum erkennbar, aber die Diagnose weicht von unserer voranstehenden in zwei Punkten erheblich ab, sie erwähnt die Strei- fung nicht und nennt die Mündung ovato-rotun- data. Dasselbe thut freilich auch Pfeiffer in seiner Diagnose der YV. annularis, und darum scheint es mir, als wenn auch er nicht die ächte annularıs, sondern die subglobosa, welche er freilich für synonym mit annularis hält, vor sich gehabt habe. Auch Dupuy ist nicht von der Identität beider überzeugt. Mir scheint es fast wahrscheinlicher, dass subglobosa mit der fol- genden südfranzösischen Art zusammenfallen dürfte, welche schwächere Streifung mit mehr ovaler Mündung verbindet. Ist das der Fall, — worüber freilich nur eine sorgfältige Vergleichung von Michaud’s Originalen in Lyon Sicherheit geben kann, so hat sein Name natürlich die Priorität. Wohin die nordspanischen Exemplare gehören, kann man aus den Beschreibungen nicht mit Sicherheit entnehmen. Westerlund zieht auch Vitrina Musignani Mandr. zu annularis; das ist entschieden ein Irrthum, denn diese Art soll einen kantigen letzten Umgang haben; «annularıis kommt aller- dings in Sicilien vor, wird aber von Denoit für pellueida Müll. gehalten und unter diesem Namen verschickt. 1407. Vitrina Simon. „Lesta subglobosa, fragilima, hyalina, nitidis- sima, argute striatula ac pallide albido- virescente; spira convexa; apice obtuso, sicut mamillato; anfractibus 31/2 con- vexis, celeriter regulariterque erescentibus, sutura impressa separatis; wultimo ma- Jore, leviter dilatato, subcompresso, trans- verse rotundato-oblongo, lente descendente; apertura obliqua, viw lunata, transverse rotundato-oblonga, peristomate fragillimo, acuto ac recto; margine columelları li- neari, superne supra locum umbilicalem Rossmässler’s Iconographie V. Servainiana Saint Fio. 1407 und 1408. 89 expanso; marginibus callo temwissimo Junctis. — Alt. 3, diam. 5 Mm.“ (St. Simon). Vitrina Servainiana Saint Simon Annales de Malaecol. I. 1570 Nr. 19. 20. — Wester- lund Prodr. p. 17. — Pfeiffer Mon. Hel. VIER:T:; Gehäuse ziemlich kugelig, sehr zerbrechlich, durchsichtig, glänzend, scharf gestreift, nament- lich auf der Oberseite an der Naht, blass grün- lich gefärbt. Gewinde gewölbt, mit kleinem, stumpfem Apex, der gewissermassen zitzenförmig vorspringt. Drei und ein halber Umgang, gut sewölbt, rasch und regelmässig zunehmend, durch eine tief eingedrückte, unter der Loupe fast erenulirt erscheinende Naht geschieden; der letzte Umgang ist’etwas verbreitert, zusammengedrückt und steigt an der Mündung langsam herab. Die Mündung ist quereirund, ziemlich schief, wenig ausgeschnitten, der Mundsaum sehr dünn und zerbrechlich, der Basalrand mit kaum erkenn- barem Hautsaum und an der Anheftungsstelle etwas dreieckig verbreitert; mitunter erscheinen die Insertionen durch einen ganz dünnen Callus verbunden. Ausser den grünlichen Exemplaren scheinen auch ganz farblose vorzukommen. Aufenthalt: in den französischen Pyre- näen bei Luchon. Vitrina Servainiana steht gewissermassen zwischen pellueida und annularıs; von ersterer unterscheidet sie die Streifung, die namentlich auf der Oberseite und an der Naht deutlich ist; auch ist der letzte Umgang mehr verbreitert; von annularis dagegen scheidet sie das dünnere Gehäuse und die schwächere Streifung; auch ist sie mehr querverbreitert. Es kommt nun darauf an, ob sich nicht in den südeuropäischen Ge- birgen noch Zwischenformen finden. 3408. Vitrina Charpentieri Stabile. Testa depressa, planiuscula, infra tumidiuseula, tenuis, laevigata, pellucida, nitida, lutes- centi-hyalina; spira brevissima, apice non, aut vix prominula. Anfractus 2! convexiusculi, celeriter erescentes, sutura, vie impressa, flomarginata distineti, ul- timus sat magnus, depressus, elongatulus basi latiusculus, subplanus; apertura trans- verse ovato-rotundata ; peristoma simplex, subtilissime limbatum, marginibus appro- wimatis, columellari subarcuato, amguste membranaceo-marginato ; supero in medio repando, Stabile, 12 90 Tafel CXLI. Diam. maj. 5—6, min, 4—5, alt. 2!ja Mm. Vitrina Charpentieri Stabile Rev. Mag. 1859 p. 419 t. 15 fig. 1—5. — Mall. Piem. p. 24. — Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 13. — Kobelt Cat. p. 3. — Clessin Exeurs. p. 58 fig. 20. Vitrina nivalis Charpentier in sched. — Albers — von Mart. Helie, p. 43. — Dumont Mort. Hist. Sav. p. 299. — Gredler Tirol Nachtr. p. 285. — Kreglinger Deutschl. p. 32. Gehäuse ziemlich elliptisch, niedergedrückt, untenher etwas aufgeblasen, dünnschalig, glatt, vollkommen durchsichtig, sehr glänzend, mit etwas gelblichem Schein; Gewinde sehr klein, nicht oder nur wenig vorspringend, 2!/s—3 rasch zunehmende, leichtgewölbte Windungen, durch Fig. 1409 und 1410. | eine kaum eingedrückte, aber fadenförmig be- zeichnete Naht geschieden, der letzte ziemlich gross, vor der Mündung stark erweitert, nieder- gedrückt. Mündung quereirund, ziemlich schief, der Spindelrand flachbogig, mit schmalem, kaum den vierten Theil der Basis einnehmendem Haut- saum. Aufenthalt: in den Alpen, über 6000’ bis zur Schneegrenze, zuerst von ÜCharpentier in den Alpen von Dex entdeckt, aber auch am ganzen Südabhang derselben in der angegebenen Höhe. Diese Art steht der V. diaphana sehr nahe, unterscheidet sich aber von ihr besonders durch das kugelige Gehäuse, zahlreichere, langsamer zunehmende Windungen und den viel schmäleren Hautsaum. TafelCXLlE 1409. Helix lenticularis Morelet. Testa umbilicata, lenticularis, acute carinata, superne costulato-striata, inferne subtiliter siriata, corneo-fulva ; spira convexiuscula, apice minuto, subexserto. Anfractus 7 planatı, lente et regulariter accrescentes; ultimus ad carinam compressus, ad aper- turam non descendens. Apertura angu- lato-lunaris, peristomate angulato, mar- gine supero simpliei, tenui, recto, basali albido, reflexo, crasso, umbiliei partem tegente. maj. 12, min. 11, alt. 6 Mm. lenticularis Morelei Journ. Conch. 1853 p. 140 t. 5 fig. 13. 14. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 188 Nr. 1179. — Kobelt Cat. 9.8. Gehäuse durchgehend genabelt, linsenförmig mit scharfem Kiel, dünnschalig, durchsichtig, die Oberseite sehr stark, die ziemlich gewölbte Unter- seite nur fein gestreift, hornbraun. Gewinde mehr oder weniger convex gewölbt, doch mit- unter auch ziemlich flach, mit kleinem, glattem, etwas vorspringendem Apex. 7—7!/g sehr lang- sam zunehmende, obenher fast flache Umgänge, der letzte zu beiden Seiten des scharfen Kiels zusammengedrückt und an der Mündung nicht herabsteigend. Mündung verhältnissmässig weit, winklig mondförmig, Mundsaum am Kiel etwas eingebuchtet, der Oberrand bis zum Kiel dünn, scharf, höchstens mit einem ganz feinen Beleg, der Basalrand von da ab mit dickem, weissem Callus belegt und umgeschlagen; er macht vor seiner Insertion eine kleine Biegung. Diam. Helix Diese Art unterscheidet sich von allen nahe- stehenden genügend durch den scharfen, abge- setzten Kiel; nur Helix Calpeana Morelet J. C. 1853 p. 141 theilt dieses Kennzeichen, sie scheint mir überhaupt wen'g von unserer Art verschieden, und Morelet hätte vielleicht besser seine ur- sprüngliche Ansicht beibehalten, dass sie eine kleinere, relativ höhere Localvarietät der len- ticularis sei. Hel. Rangiana, welche ebenfalls einen scharfen Kiel hat, wird genügend durch den eigenthümlichen Mund unterschieden. Aufenthalt: an der maroccanischen Küste zwischen Tanger und Fez und gegenüber an der spanischen Küste bei Tarifa, wahrscheinlich auch um Gibraltar. 1410. Helix Tarnieri Morelet. Testa umbilicata, subdiscoidea, arctispira, fusco- cornea, confertim costulato-striata, spira vix emersa; anfractus 7 convexiusculi, angusti, ultimo superne angulato, non deflexo. Umbilicus mediocris, pervius; apertura depressa, parum obliqua, lumarıs, marginibus callosis, angulatım reflexis. Morelet. maj. 12, min. 10'J, alt. 5 Mm. Tarnieri Morelet Rev. Mag. Zool. 1854 p. 623. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 312. Kobelt Cat. p. 8. — Hidalgo Cat. Icon. t. 18 fig. 181—183. Gehäuse mittelweit, aber durchgehend ge- nabelt, flach, fast scheibenförmig, enggewunden, röthlichhornbraun, dicht rippenstreifig. Gewinde nur wenig erhoben — auf unserer Tafel durch Diam. Helix Tafel CAXLII. den Lithographen etwas zu hoch gemacht; — sieben gewölbte, schmale, sehr langsam zu- nehmende Umgänge, der letzte obenher kantig und an der Mündung nicht herabsteigend. Mün- dung gedrückt, wenig schief, ausgeschnitten, mondförmig; die Ränder zahnlos, aber verdickt und im schiefen Winkel umgeschlagen. Aufenthalt: im sfidlichsten Spanien, bei Tarifa und Tingis unter Steinen. Diese Art kann nur mit der ebenfalls zahn- losen Hel. lusitanica verglichen werden, unter- scheidet sich aber sofort durch die oben kantigen Umgänge und den viel engeren Nabel. 1411. Helix Boscae Hidalgo. „Testa anguste et profunde umbilicata, lenticu- laris, depressa, tenutuscula, superne con- fertim arcuato-striata, corneo-fusca; spira plana ; anfractus 6 parum convexi, lente accerescentes, ultimus superne obtuse an- gulatus, amtice non descendens, subtus pone aperturam constrictus, bası convexus, sublaevigatus, ad umbilieum planulatus ; apertura diagonalis, anguste lunaris; pe- . ristoma albidum vel carneum, marginibus distantibus, supero brevissimo, parum ex- panso, subemarginato, basalı reflexo infra angulum ultimi anfractus appresso, CO- lumellari vix dilatato.“ (Hid.) Diam. ma). 11, min. 10; alt. 5 Mm. Helix Boscae Hidalgo Journ. Conch. 1869 XVII ». 20 1.2 fig. 1. — Pfeiffer Mon. Hel. VII p. 467. — Hidalgo Cat. Icon. t. 18 fig. 184—186. Gehäuse eng u. tief genabelt, linsenförmig, nie- dergedrückt, dünnschalig, obenher dicht mit bogen- förmigen Streifen sculptirt, untenher glatter, ein- farbig hornbraun, Gewinde kaum erhoben, der Apex nicht vorspringend. Sechs wenig gewölbte, enggewundene Umgänge, der letzte oben stumpf- kantig, an der Mündung nicht herabsteigend, auf der Unterseite vor der Mündung etwas ein- gezogen, gut gewölbt, doch etwas abgeplattet, nur ganz fein gestreift. Mündung schräg, schmal mondförmig; Mundsaum weisslich oder fleisch- farben, der Aussenrand durch eine schmale, leistenförmige Lippe verdickt, die Randinsertionen auseinanderweichend, Oberrand kurz, fast aus- geschnitten, wenig ausgebreitet, Aussenrand um- geschlagen und in seiner Mitte fest angedrückt, Spindelrand kaum verbreitert. Aufenthalt: in der Provinz Valencia in Südspanien. Anmerkung. Diese Art ähnelt in der Mund- bildung durch das Zurückweichen des Oberrandes und die gerade Leiste auf der Aussenlippe, — Fig. 1411. 1412 und 1413. 91 welche zwar Hidalgo nicht erwähnt, ich aber bei allen 5 Exemplaren, welche ich seiner Güte verdanke, deutlich sehe — der Hel. constricta, unterscheidet sich aber von ihr sofort durch flachere Gestalt und das Fehlen des Gallus auf der Mündungswand. 1412. Helix asturica Pfeiffer. Testa obtecte perforata, depressa, cornea, spira parum convewa, costulato-striata ; anfrac- tus 7 angustissimi, convezxiuseuli, ultimus obtuse angulatus, bası convewxior, striatu- lus; apertura subverticalis, depressa, am- gusta; peristoma angulatim breviter re- flewxum, intus albo-callosum, margine ba- salt leviter arcuato, unidentato, ad in- sertionem immerso. Diam. maj. 9, min. 8, alt, 4 Mm. Helix asturica L. Pfeiffer in Mal. Bl. 1854 p. 222. — Monogr. III. p. 649. — No- vit. I. p. 25 1.7 fig. 4-6. — Kobelt Cat. p. 8. — Hidalgo Cat. icon. t. 16 fig. 158—160. Helie Gougeti L. Pfr. in Mon. Helie. I. p. 421; Schaufuss in schedis, non Terver. Gehäuse bedeckt durchbohrt, niedergedrückt, hornbraun, stark rippenstreifig, Gewinde nur wenig erhaben; sieben, sehr enggewundene, schwach gewölbte Umgänge, der letzte stumpf- kantig, an der Mündung nicht herabsteigend, starkgestreift, nach unten stärker gewölbt. Die Mündung ist fast senkrecht, weit mondförmig, aber durch die Mündungswand so stark ausge- schnitten, dass nur ein schmaler Eingang übrig bleibt; Mundsaum weit oben winklig gebogen, umgeschlagen, mit einer dicken weissen Callus- leiste belegt, welche am Aussenrand einen schwa- chen Zahn trägt; der Basalrand ist gebogen und senkt sich an der Insertion in den durch die- selbe geschlossenen Nabel ein. Aufenthalt: in Nordspanien, speciell Astu- rien; bei Villaviciosa (Mac Andrew teste Pfeiffer) Albas (L. von Heyden), Caldas de Oviedo (Hi- dalgo). Schaufuss versendet diese Art noch immer als Gougeti Terver, obwohl Pfeiffer diesen Irrthum längst berichtigt hat. 1413. Helix constrieta Boubee. Testa anguste umbilicata, depressa, supra fere planulata, subtus convexa, regulariter striata, subcarinata, brunnea ; anfractus 6 lente accerescentes, supra planiusculi ; apertura angustata, subverticalis; peri- stoma album, reflexum, ad angulum co- lumellarem superiorem profunde sinua- tum, ad columellam solutum, in laminam tenuissimam, subverticalem elevatum. 12* 92 Diam. 7, alt. 3 Mm. Helix constrieta Boubee, Echo dw Monde sa- vant Nr. 50. 1836 p. 220 c. figur. — Dupuy Moll. France p. 254 t, 12 fig. 2. Moq.-Tand. Hist. II. p. 113 t. 10 fig. 23— 25. — Pfr. Mon. IV. p. 284. Nr. 1817. — Kobelt Cat. p. 8. Helix Pittorii Dupuy Hist. Moll. France p. 98. Gehäuse ziemlich eng genabelt, flach, obenher fast eben, nach unten convex gewölbt, stumpf gekielt, deutlich und regelmässig gestreift, braun- rot; sechs sehr langsam zunehmende, oben ab- geflachte Umgänge, durch eine nur wenig ver- tieffe Naht geschieden; Mündung sehr eigen- thümlich verengt, fast senkrecht mit umgeschla- genem, zusammenhängendem Mundsaum, der im oberen Winkel eine tiefe Bucht bildet und auf der Mündungswand sich zu einer sehr dünnen fast senkrecht stehenden, dreiseitigen Lamelle erhebt. Tier sehr lang, durchscheinend weisslich, hier und da etwas bläulich, Kopf und Hals schwärzlich, Oberfühler sehr lang, es trägt die | Schale beim Kriechen flach. (Gassies in Journ. Conch. 1867.) Ueber den Kiefer lauten die An- gaben sehr verschieden. Gassies I. c. schreibt ihm 18 ziemlich starke Rippen zu, Saint Simon ebenda p. 98 nur 6. Nach dem letzteren hat | das Thier keinen Pfeil und nur ein rudimentäres Flagellum. Aufenthalt: in den Pyrenäen, bei St. Martin d’Alberon in den Ruinen einer Mühle von Boubee 1836 entdeckt, später auch von Mabille bei St. Jean de Luz und von Boutigny bei Lourdes ge- funden. 2414. Helix lusitanica Pfeiffer. „Lesta umbilicata, discoidea, fusca, suboblique confertim costulata, spira plana ; anfrac- tus 5'/2 exwteriores praecedentibus duplo latioribus, ultimus antice non descendens ; umbilicus medioeris, pervius; apertura lunaris; peristoma album, angulatim re- flexum, margine dextro sinuoso, columel- lari areuato.“ (L. Pfr.) ma). 15, min. 13,8, alt. 7 Mm. lusitanica Pfeiffer Symb. I. p. 41. — Mon. Hel. I. p. 411. — Mart. Ch. II. t. 64. fig. 10—12. — Philippi Icones I. t. 3. fig. 8. — Morelet Moll. Portugal p. 55 t. 6 fig. 1. — Albers — von Mart. Heliceen p. 92. — Kobelt Cat. p. 8. — Hidalgo Cat. Icon. t. 18 fig. 178 - 180, Gehäuse durchgehend genabelt, scheiben- förmig, einfarbig braun, dicht rippenstreifig, die Rippen etwas schief; Gewinde kaum erhoben, Diam. Helix Taf. CXLII. Fig. 1414 u. 1415. die 5!/g Umgänge zunehmend: der letzte Um- gang ist gerundet und steigt an der Mündung nicht herab. Mündung etwas queroval, ohne Zähne; Mundsaum weiss, scharf umgeschlagen, der Aussenrand weit ausgebuchtet, Spindelrand regelmässig gebogen. Aufenthalt: in Portugal. Diese Art ist die grösste aus der Sippschaft der Hel. obvoluta; sie steht der Hel. Tarnieri am nächsten, ist aber grösser, weiter genabelt und nicht kantig. 3415. Helix Gougeti Terver. Testa umbilicata, carinato-sublenticularis, supra convexo- complanata, infra inflato - con- vexa, corneo-albida, eleganter ac oblique striata; spira convexiuscula, apice acuto, nitido, levigato; anfractus 6 angusti vix convezxiusculi, regulariter lenteque eres- centes, sutura impressa separati; ultimus carinatus, supra vix converiusculus, sub- tus inflato-convexus, ad aperturam non deflexus; apertura parum- obliqua, uni- dentata; peristomate albolabiato, leviter reflexiusculo, margine externo intus uni- dentato. (Bourg.) 8, alt. 5 Mm. Gougeti Terver Cat. Moll. p. 19 t. 2 fig. 5— 8. — Rossmessler in Wagner Reisen tome II p. 249. — Bourguignat Moll. Alg. I. p. 177 t. 16 fig. 3740, — Kobelt Cat. p. 8. Non Hel. Gougeti L. Pfr. Mon. Hel. I. p. 421= asturica Pfr. Gehäuse genabelt, beinahe linsenförmig, ge- Diam. Helix | kielt, unter dem Kiel stärker gewölbt als darüber, | hellhornfarben, elegant schräg gestreift; Gewinde etwas convex mit scharfem glattem, glänzendem Apex. 6 schmale, kaum. gewölbte Umgänge, welche langsam und regelmässig zunehmen und durch eine eingedrückte Naht geschieden werden; der letzte ist gekielt, unten stärker als oben ge- wölbt und an der Mündung nicht herabgebogen. Mündung wenig schief mit weisslippigem, leicht umgeschlagenem Mundsaum und einem Zahn in der Mitte des Aussenrandes. — Aufenthalt: im westlichen Algerien, bei Tlemcen und in der Kabylie, wie es scheint die am weitesten östlich gehende Form der seither abgehandelten Gruppe. Anmerkung. Z. Pfeiffer hat die ebenfalls einzahnige asturica, welche sich schon durch den Mangel des Nabels unterscheidet, für unsere Art genommen, diesen Irrthum aber längst be- richtigt. Tafel OXLI. 1416. Helix hierosolymitana Bour- guignat. Testa parva, anguste umbilicata, globoso-conot- dea, argute striatula, unieolor rufo-corne«; anfıactus 4 convewxi, regulariter cerescen- tes, sutura valde impressa separati, ul- timo rotundato. Apertura oblique rotun- data, peristomate acuto, marginibus up- proximatis, callo tenuissimo junctis, Co- lumellari dilatato patente, supra umbiliei angusti partem subreflexo. — Diam. 2—2,5. alt. 2!/ı Mm. Helix hierosolymitana Bourguignat Test nov. p. 13. — Cat. Sauley p. 22 1.1 fig. 32 —35. — Pfeiffer Mon. Hel. IV p. 455 — Albers — von Mart. Helie. p. 85. — Roth Spiei. p. 7. — Kobelt Cat. p. 8. Gehäuse klein, eng genabelt, fast durchbohrt, kuglig-kegelförmig, scharf gestreift, rothhorn- farben. Die vier gut gewölbten Umgänge neh- men regelmässig zu und sind durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist gerundet ohne Spur einer Kante. Die Mündung ist gerundet, der grosse Durchmesser etwas schräg nach unten gerichtet; Mundsaum einfach, scharf, mit ge- näherten Rändern, welche durch einen’ dünnen Gallus verbunden sind; der Spindelrand ist offen, verbreitert und etwas in den engen Nabel hinein umgeschlagen. Aufenthalt: in Palästina; im Thal Josa- phat bei Jerusalem unter Steinen und an Felsen (Sauley); im Thale Hinnon an Felsen, mit einem Schmutzüberzug versehen (koth). Diese Art gleicht ganz der hohen Form un- serer Hel. rupestris Drp. s. umbilicarıs Mtg. unterscheidet sich aber genügend durch den viel engeren Nabel. 1417. Helix micropleuros Pagyet. Testa minutissima, subdepressa, supra planius- cula, sublus convexa, costata, costis, mem- branaceis, distantibus. Anfractus 4 con- vexiusculi, regulariter cerescentes, ultimus parum dilatatus ‚sutura linearis, distinct«; umbılieus apertus, pervius. Apertura ro- tundato-lunata, peristomate acuto, sım- pliei, recto. 1,5—2, alt. 1 Mm. micropleuros Paget Ann. Mag. Nat. Hist. 1854 p. 454. Journal. Conch. V. 1856 p. 159. — Pfeiffer Mon. Helic. IV. p. 108. — Bourguignat Rev. Mag. Z00l. 1863 9.183 1.18 fig. 9—13; Moll. nouv. lit. etc. p. 32 t. 5 fig. I—13. — Albers — von Mart. Helic. p. 85.— Kobelt Cat. p. 8. Diam. Helix Fig. 1416. 1417 und 1418. 33 Helix tenuicostata Shuttleworth mss. nec Dkr. — Pfeiffer*) Symb. III p. 68. — Mon. Helic. I p. 107. — Albers — von Mart. Helie. p. 85. — Kobelt. Cat. p. 8. Helix Shuttleworthiana Rossm. in coll. Gehäuse sehr klein, niedergedrückt, mit leicht gewölbtem Gewinde, offen und ziemlich weit ge- nabelt, mit gewölbter Unterseite, mit häutigen, entfernt stehenden, concentrischen Rippen sculp- tirt. Die vier gut gewölbten Umgänge nehmen langsam zu und sind durch eine deutliche Naht geschieden; der letzte ist etwas verbreitert. Mün- dung beinahe kreisförmig, etwas schräg, mit einfachem, scharfem Mundsaum und kaum ver- breitertem Spindelrand. Thier kurz, obenher schwärzlich, auf der Un- terseite weisslich, durchscheinend, die Oberfühler schwärzlichgrau, dick und stumpf, die unteren kürzer und blass. (Paget). Aufenthalt: in Südfrankreich bei Mont- pellier (Paget). — Amelie le Bains (Vimont!) — Insel Sardinien (Shuttleworth). Wahrscheinlich in den Küstenländern des tyrrhenischen Meeres weiter verbreitet, als wir bis jetzt wissen. Der Name tenwicostata Shuttleworth ist zwar bedeutend älter, als der Paget’sche muss aber der älteren Helix tenwicostata Dunker wegen zurückstehen. Rossmessler hatte die von Shuttle- worth erhaltenen Originalexemplare handschrift- lich Hel. Shuttleworthiana getauft, den Namen aber nicht publieirt. Bourguignat hat neben unserer Art noch zwei ähnliche, elachia und Poupillierei, letztere aus Algerien, beschrieben, welche derselben jedenfalls sehr nahe stehen; ich habe keine sicheren Exemplare davon zu Gesicht bekommen können. J418. Helix Haufeni Schmidt. Testa sublate umbilicata, depressa, eleganter chordato - costata, subdiaphand«', lutes- centi albida, spira parum elevata, obtusa; anfr. #'/e—5 convexi, regulariter accres- centes, ultimus teres non descendens: um- bilicus perspectivus, "a diametri paulo superans ; apertura diagonalis, subsinuato- rotundata; peristoma acutun, margint- bus approsximatis, supero recto, basali leviter labiato, anguste reflexo. — L. Pfr. Diam. maj. 3'/a, min. 3, alt. 1'/a Mm. tenuiter costu- anfr. 4 descendens, basi *) Testa umbilicata, depressa, tenuis, lata, cornea ; spirag convexiuscula, obtusa; CON- vexiusculi, ultimus antice non sublaevi- gatus; umbilicus latiusculus, perspectivus; apertura sub- obliqua, Tunato-cireularis ; peristoma simplexr, acutum, mas- gine columellari vie dilatuto. — Diam. maj. 2!2 min. ala alt. 1223 Mm. L. Pfr. 94 Tafel CXLH. Helix Hauffeni F. Schmidt Schr. zool. bot. Ver. Wien 1855. — Pfeiffer Mal. Bl. VII. 1861. p. 10. Crosse Journ. Conch. X1. p. 326 t. 13 fig. 4. — Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 249. — Kobelt Cat. p. 8. — Hauffen Krain p. 25. — Kreglinger Deutschl. Binnenmoll p. 57. Gehäuse ziemlich weit genabelt, niederge- drückt, sehr elegant gerippt mit fadenförmigen | Rippen, welche dichter stehen, als kei der vori- gen Art, und stärker vorspringen als auf unserer Abbildung; die Schale ist gelblichweiss, ziemlich durchscheinend ; Gewinde wenig erhoben, stumpf. Nahezu 5 Umgänge, regelmässig chend) der letzte stielrund, vornen nicht herabsteigend. Nabel perspectivisch, etwas weiter als '/ı des Gesammt- durchmessers ausmachend. etwas unregelmässig gerundet; Mundsaum scharf, die Randinsertionen genähert, Oberrand gerade, Basalrand leicht gelippt und schmal umgeschlagen. Aufenthalt: in den Krainer Tropfstein- höhlen, mit den Zospeen zusammen von Hauffen und Ullepitsch entdeckt. Das Thier hat nach Ullepitsch keine Augen, obschon es für Lichteindrücke sehr empfänglich sein soll. Eine solche Verkümmerung hat durch- aus nichts Auffallendes und findet sich ja bei vielen Höhlenformen; keinesfalls kann sie den Grund abgeben, für diese Art eine eigne Gattung zu schaffen, selbst eine eigne Untergattung, wie Dohrn vorgeschlagen, scheint mir kaum nöthig. 1419. Helix Zapateri Hidalgo. Testa medioeriter umbilicata, orbieulato-depressa, tenuis, pellueida, subnitida, fere levigata, cornea, unicolor ; sutura impressa, sub- profunda; spira convewiuscula, vix ele- vata, apice obtusissimo; anfr. 5'/2 con- veaiusculi, angusti, lente acerescentes, ultimus penultimo latior, superne obtusıs- sime angulatus, basi convexus, subpla- nulatus, antice non descendens ; umbilieus pervius, 'js diametri @equans, apertura exacte lunaris; peristoma tenue, acutum, intus non labiatum, marginibus distanti- bus, supero antrorsum arcuato, collumel- lari vie dilatato. — Hid. — Diam. maj. 10 min 9, alt. 45 Mm. — Helix Zapateri Hidalgo Journ. Conch. XVII. 1870 p. 299. — Colec. Mem. p. 30. — Journ. Conch. XIX 1871 t. 12 fig. 4 — Pfeiffer Mon. Hel. VII. p. 194. Gehäuse mittelweit genabelt, kreisförmig nie- dergedrückt, dünnschalig, fast durchsichtig, ziem- lich glatt, etwas glänzend, einfarbig hornfarben ; Naht eingedrückt, ziemlich tief; Gewinde wenig Mündung diagonal, _ Fie. 1419 u. 1420. erhaben, schwach gewölbt mit sehr stumpfem Apex. Die Umgänge — 5'/g — sind leicht ge- wölbt, schmal und nehmen langsam zu; der letzte ist etwas breiter, oben ganz undeutlich kantig, nach unten gewölbt, doch an der tiefsten Stelle etwas abgeflacht, an der Mündung nicht herab- steigend. Nabel durchgehend, ein Fünftel des Gehäuses einnehmend; Mündung mondförmig, Mundsaum dünn, scharf, ohne Lippe, die Ränder entfernt inserirt, der Spindelrand kaum verbreitert. Aufenthalt: bei Belalcazar in Spanien. Diese Art, von welcher mir Hidalgo freund- lichst ein paar Exemplare mittheilte, steht ge- wissermassen der Schale nach zwischen Hyalına und Patula, scheint mir aber doch richtiger zu letzterer Gruppe gerechnet zu werden. 1420. Helix harpa Say. Testa subperforata, conico-ovata, tenuissima, subtiliter striata, distanter comcentrice plicata, pellucida, olivascenti-cornea; spira conica, obtusiuscula; anfractus 4 convexi, ultimus rotundatus, spira paulo brevior ; columella subrecedens ; apertura lunato- ovalis, peristoma simplex, rectum, margine columellari superne breviter reflexo. L. Pfr. Alt. 3'/2, diam. 2 Mm.; apert. 1”); Mm. longa I'/a tata. Helix harpa Say Exped. St Peters II. p. 256. 1824. — Albers — von Martens Helic. p. 101. — Kobelt Cat. p. 9. — Wester- lund Mal. Bl. XIV. 1867 p. 200. — Prodrome p. 40. — Fauna Sueci@ p. 153. Bulimus harpa Pfeiffer Mon. Hel. II. p. 150. Zeitschr. 1847 p. 147. — Binney Terr. Moll. II. p. 290.1. 52 fig. 3. — Mart. Ch. II ti. 60 fig. 17—19. — Reeve sp. 596. Pupa costulata Mighels Proc. Boston Soc. I. p. 187, nec Nilsson. Zoogenetes harpa Morse Journ. Portl. Soc. 1864. 9 32: 1 fig. I-2. Helix amurensis Gerstfeld Moll. Sibir. p. 13. Helix aculeata Nordensk. och a Finl. Moll. p. 13 fig. 5. Gehäuse eng durchbohrt, gethürmt eiförmig, dünnschalig, grünlich hornfarben oder mit einem Stich ins gelbliche, seidenglänzend, fein gestreift und in grösseren Abständen von häutigen con- centrischen Rippen umzogen; Gewinde erhoben mit stumpfem Apex. Die reichlich 4 Umgänge sind gut gewölbt, der letzte bauchig und fast so lang, wie das Gewinde; Naht tief. Mündung rundmondförmig, bis halbeiförmig mit einfachem, scharfem, nur am Spindelrande etwas umge- schlagenem Mundsaum. Tafel CXLIIT & CXLIV. Fig Das Thier ist nach Morse ovovivipar; seine Fussränder sind tief gekerbt. Aufenthalt: in der arctischen Zone, an- scheinend eircumpolar. Zuerst von der amerika- nischen Expedition nach St. Peters in den Nord- westterritorien der Vereinigten Staaten entdeckt, wurde sie 1844 von Mighels wieder bei Portland in Maine entdeckt, 1843 von Prof. Bohrmann auch in Lulea Lappmark aufgefunden. Lilljeborg fand sie auch in Norwegen, ausserdem beob- achteten sie Nordenskiold und Nylander auf . 1421. 1422 u. 1423—26. 95 den Alandsinseln und am Kemi in Finnland, und Gerstfeldt im Amurland. Wie das Synonymenregister erweist, hat man diese interessante Art in verschiedenen Gattungen herumgeworfen ; ihre natürliche Stellung ist offen- bar neben Helix aculeata. Morse hat, weil sie lebendige Junge zur Welt bringt, eine eigene Gattung für die Art errichten zu müssen geglaubt, damit aber verdientermassen wenig Beifall ge- funden. Tafel CXLII & CALIV. 1421. 1422. Ad. Schmidt. Testa perspective umbilicata, subdepressa, tenu- tuscula, levissime striatula, fulvido-alba, plerumque fusco-unifasciata ; spira sub- conoidea vel vix elevata, vertice subtilkt, corneo; sutura levis; anfractus 6/2 vix convexiusculi, ultimus latior, rotundatus, antice vixw descendens, fulvidus, infra me- dium obsolete fasciatus; umbilicus pro- fundus, '/s—'/s diametri occupans ; aper- tura obliqua, lunato-rotundata; peristoma simplex acutum, intus leviter albolabia- tum, marginibus valde convergentibus, co- lumellari superne dilatato, patente, Pfr. Diam, maj. 21— 23, min. 18, alt. 10—12 Mm. Helix Pampelonensis Ad. Schmidt Mal. Bl. II. 1855 p. 71 t.3 fig. 4-11. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 137. — Albers — von Mart. Hel. p. 110. — Kobelt Cat. p. 22. — Hidalgo Cat. icon. t. 19 fig. 195—196. Gehäuse weit genabelt, ziemlich niederge- drückt, dünnschalig, doch fest, fein gestreift, gelblich weiss mit einem oder mehreren braunen Binden oder auch einfarbig; Gewinde bald kaum erhoben, bald fast kegelförmig, mit feinem, dun- kelhornfarbenem Wirbel; Naht schwach; 6'/a Umgang, kaum gewölbt, der letzte verbreitert, gerundet, vornen kaum herabsteigend ; Mündung schräg, rundmondförmig; Mundsaum einfach, scharf, innen mit einer leichten weissen Lippe belegt, die Ränder sehr genähert, der Spindel- rand oben verbreitert und offen. Aufenthalt: bei Pamplona in Spanien, von Willkomm entdeckt, meine Exemplare von Za- pater gesammelt. Diese Art lässt sich conchologisch durchaus nicht von Helix ericetorum trennen; die einzigen Unterschiede, die bedeutendere Grösse und das Helix Pampelonensis. Nichtherabsteigen des letzten Umganzges än der Mündung, verwischen sich vollständig bei einer Schnecke, die mir Dupuy als Helix ericetorum var, major aus Südfrankreich sandte. 14123 —26. Schmidt. Wir betreten hier eins der allerschwierigsten Gebiete der Heliceenkunde, auf dem bis jetzt nur die Geographie uns einen festen Anhalt gewährt. Von Portugal bis nach Turkestan treffen wir in Mittel- und Südeuropa allenthalben eine Xero- phile, welche an Wandelbarkeit und. Formen- mannigfaltiskeit den Limnäen nicht nachgibt und wie diese, jedes Versuchs, sie in feste Arten zu zerlegen, spottet. Aus dem Chaos haben sich nach und nach vier geographisch mehr als con- chologisch umgrenzte Formenkreise herausge- hoben; in Spanien, Frankreich und dem west- lichen Deutschland ist es Helix ericetorum Müller, weiter östlich obvia Hartm. oder candicans Zgl., in Mittelitalien Hel. Ammonis Schmidt und im Orient die Sippschaft der derbentina, um welche noch ziemlich viele mehr oder minder gut be- gründete Nebenarten herumhängen. Am schwierigsten zu umgrenzen sind offen- bar die italienischen Formen, welche man in neuerer Zeit als Helie Ammonis Schmidt zu bezeichnen sich gewöhnt hat. Lassen schon erice- torum und obvia sich nur durch die Grundfarbe unterscheiden, welche bei ersterer gelblich, bei letzterer rein weiss ist, — alle anderen Unter- scheidungsmerkmale sind hinfällig, — woran soll man da eine Art erkennen, welche nach des Autors eigenem Ausdrucke zwischen beiden in der Mitte steht? Ich habe aus meinem ziem- lich reichen, wenn auch bei weitem noch nicht genügenden Material eine Anzahl Formen auf Tafel 143 abgebildet; später finde ich vielleicht einmal Gelegenheit, diese interessante Gruppe Helix Ammonis Ad. 96 Tafel CXLIII & CXLIV. Fig. 1425—26. monographisch, und nicht blos dem Gehäuse nach, zu behandeln. Hel. Ammonis hat von vornherein das Un- glück gehabt, als eine Aıt Waisenkind ohne eigentliche Diagnose zur Welt zu kommen; ihren Namen hat sie von Ad. Schmidt in einem Briefe erhalten, und so ist sie seitdem in der Literatur mitgeführt worden. Stabile legt in den Moll. Premont das Hauptgewicht bei der Unterschei- dung auf die stark vorspringende, röthliche oder gelbe Lippe, und allerdings kann man die mittel- italienischen Formen an diesem Kennzeichen stets sicher von candicans und ericetorum trennen. Weiter nach Norden aber, in Tyrol, am Nord- ende des Gardasees u. S. w. findet man eine Form, welche sich von der typischen obei«a oder candicans in keiner Weise unterscheidet, weder in der Färbung, noch in der Nabelweite, noch in dem Bau der Lippe; diese Form wird darum auch von allen italienischen Faunisten ohne allen Zweifel zur typischen obvia gerechnet, und nur Clessin behauptetin seiner Excursions-Mollusken- Fauna, dass obvia den Kamm der Alpen nicht übersteige. In der lombardischen Ebene findet man nun eine Zwischenform, welche, wie Am- monis, eine stark vorspringende Lippe, aber nicht von röthlicher oder gelblicher, sondern reinweisser Färbung hat, und gerade ‘diese ist es, welche eine scharfe Trennung verbietet. Noch weniger haltbar sind aber die übrigen Unterschiede. Westerlund gibt im Prodromus folgende Diagnose von Hel. Ammonis: Testa medioeriter umbilieata, convexa, albida, faseiata, anfr. ultimus antice non descen- dens; apertura rotundata valide rufes- centi-vel violaceo-labrata; diam. 15, alt. 9 Mm. — Differt ab H. ericetorum spira magis elevata, anfractu ultimo minus an- gusto, umbilico angustiore, apertura TO- tundiore et labio valido, rarissime albido; differt ab Hel. obvia var. candicans testa minus alba, rarius unicolori, umbilico minus angusto, apertura minus obliqua et labio colorato. — Diese Unterschiede können allerdings für ty- pische Exemplare so ziemlich gelten, im einzel- nen aber finden sich überall Exemplare, bei de- nen sie nicht ganz zutreffen. Spira magis ele- vata ist vor allem unhaltbar, wie schon ein Blick auf unsere Figuren zeigt; ich habe Ammonis eben so flach, wie die flachste ericetorum, und letztere bedeutend höher gewunden, als ich Am- monis je gesehen. Damit fällt auch der Unter- schied in der Nabelweite. So weit genabelt, wie unsere Fig. 1431 habe ich Ammonis allerdings nicht, aber wie oft ist auch ericetorum enger genabelt, als unsere Figur 1423, ja selbst enger als 1426. Als Unterschied von obvia und candi- cans kann aber die Nabelweite gar nicht gelten; 1427 und 28 sind ächte, typische candicans aus Ungarn und geben an Nabelweite den am wei- testen genabelten Formen von erıcetorum durch- aus nichts nach. Die Mündung ist allerdings im Durchschnitt gerundeter und auch weiter, als bei ericetorum, aber unsere Figur 1432, nach einem deutschen Exemplare von ericetorum, hat die Mündung so weit und rund, wie man es nur von Ammonis verlangen kann. Ziemlich haltbar ist dagegen der Unterschied in dem Verhalten beider Arten an der Mündung; freilich geht Westerlund zu weit, wenn er für Ammonis „an- tice non descendens“ sagt; vielleicht haben ihm . nur junge Exemplare vorgelegen, an ausgewach- senen finde ich immer ein deutliches Herabsteigen, aber nicht das plötzliche Herabbeugen der ty- pischen ericetorum. Dadurch kommt sie aber wieder der Hel. obvia nahe, und namentlich für die ungebänderte Form, welche man durchaus nicht so selten findet, wie Westerlund annimmt, die vielmehr an manchen Localitäten ausschliesslich herrscht, wird die Unterscheidung sehr schwierig. Gebänderte Formen lassen sich immer leicht unterscheiden; bei obvia sind die Bänder immer schwarzbraun, bei Ammonis gelbbraun. Man sieht also, wenn auch die ausgeprägten Formen der drei Arten ericetorum, Ammonis und obvia sich gut scheiden lassen, an den Gren- zen tritt eine Vermischung ein, welche die Be- stimmung in das subjective Ermessen setzt. Als Kennzeichen für den Typus sind festzuhalten die stark vorspringende, schmale Lippe, welche entweder selbst lebhaft gefärbt ist oder doch auf einem braungelben Grunde steht, und der nach der Mündung hin nur langsam herab- steigende letzte Umgang. Von den abgebildeten Exemplaren stammen Fig. 1423 und 1424 aus Ascoli-Piceno und gehören einer eigenthümlichen, grossen Form an, welche ich als var. major unterscheiden möchte ; sie zeichnet sich ausser durch Grösse und leb- hafte Färbung namentlich durch die weisse Fär- bung der schmalen Lippe aus, welche sich scharf von dem braunen Gaumen abhebt, freilich aber in der Abbildung nicht so scharf hervortritt, wie sie sollte. Die Färbung ist ein breites, braun- gelbes, nach oben verwaschenes Band über der weissen Mittelbinde, und eine Anzahl schmälerer unter derselben, welche hinter der Mündung und auch sonst stellenweise striemenartig zu- sammenfliessen; der Nabel ist häufig weiter als bei den typischen Exemplaren; 1424 ist rein weiss, ohne Zeichnung; 1425 ist ein besonders Tafel CXLIH u. CXLIV. Fig. 1427. 1428 und 1429, reich gefärbtes Exemplar aus dem Gebiet vor Mantua, 1424 von mir selbst bei Verona gesammelt, dürfte den Typus darstellen. Bei Verona fand ich innerhalb des Hauptwalles an einer ziemlich schattigen Stelle nur gebänderte Exemplare, ausserhalb auf dem schattenlosen Glaeis nur rein weisse. 1427. 1428. Helix obvia Ziegler. Zur Vergleichung mit Ammonis und erice- torum bilde ich hier zwei Exemplare der gros- - sen Form ab. 1427 ist bei Frankfurt gesammelt, wo sich, wie ich in meiner Fauna von Nassau erwähnt, an den Böschungen des Dammes der Mainneckarbahn eine Colonie angesiedelt hatte, welche wahrscheinlich mit ungarischem Getreide eingeschleppt worden war. Sie erhielt sich dort mehrere Jahre, ging aber schliesslich, ohne dass man einen Grund hätte angeben können, wieder ein. Dass die Exemplare zu candicans gehören, kann bei dem reinweissen Gehäuse mit den schwarzbraunen Binden keinem Zweifel unter- liegen, obschon der Nabel weiter ist, als bei den südostdeutschen und alpinen Formen und auch der letzte Umgang an der Mündung ganz erheb- lich heruntersteigt. Fig. 1428, nach einem un- garischen Exemplar, stimmt in allen Beziehungen vollkommen mit den Frankfurter Exemplaren überein. Ich halte es mit Westerlund für besser, den Namen obvia, der ja auch um ein Jahr früher publieirt ist, anzunehmen, als candicans, welcher durch irrthümliche Anwendung auf weisse Formen verwandter Arten schon mannigfache Irrthümer hervorgerufen hat. Die verworrene Synonymie zu klären reicht mein Material noch nicht aus, namentlich fehlen mir noch zu sehr die Formen von der Balkanhalbinsel und aus Russland, als dass ich jetzt schon eine Grenze gegen Hel. derbentina etc. zu ziehen wagen dürfte. Vor- läufig halte ich es für das Beste, alle euro- päischen Formen bis zum Kaukasus hin zu ob- via zu ziehen, höchstens mit Ausnahme der aus der Krym. 1429. Helix bathyomphala Char- pentier. Testa aperte umbilicata, depressa, vix striatula, nitida, umicolor alba, rarıus zonulis fus- eis ornata, in anfractibus superioribus interdum radiatim fusco-strigata ; spira parum elevata, apice subtili, rufescente ; anfractus 6 convezxiuseuli, supert leniter acerescentes, ultimus dilatatus, subinflatus, teres, antice lemiter descendens. Aper- ltura rotundata vel trumcato-ovalis, parum Rossmässler’s Iconographie V, 97 obliqua, wntus fuscescens vel rufescens ; peristoma rectum, acutum, intus fortiter labiatum, marginibus comniventibus, co- lumellari dilatato, patulo. maj. 17—20, min. 15—18, alt. 10— 12 Mm. bathyomphala Charpentier in sched. — Pfeiffer Mon. Hel. I p. 443 (instabilis var.) — Albers — von Mart. Helic.p.110. Kobelt Cat. p 22. bathiomphala Tiberi Boll. Mal. Ital. II 1869 p. 79 t. UI fig. 6—8. — Wester- lund Prodrom. p. 94. Helix diserepans Tiberi olim in sched. Gehäuse often genabelt, ziemlich niederge- drückt, nahezu kreisrund, nur ganz fein gestreift, glänzend, einfarbig weiss, seltener braun gebän- dert, noch seltener radial gestriemt, mit einer weissen Mittelbinde; nur die oberen Umgänge zeigen auch bei weissen Exemplaren häufig die Reste solcher Striemen; Gewinde wenig erhoben, mit sehr feinem, röthlichem Apex. Die sechs gut gewölbten Umgänge nehmen anfangs lang- sam, dann rascher zu; der letzte erscheint auf- geblasen, etwas in die Quere verbreitert, doch ziemlich stielrund; er steigt nach der Mündung hin langsam, aber ziemlich tief herab. Mündung fast kreisrund oder abgestutzt eiförmig, wenig schief, im Gaumen lebhaft bräunlich gefärbt, der Mundrand einfach, scharf, ziemlich tief innen mit einer vorspringenden, schmalen gelblichen Lippe belegt, mitunter auch mit mehreren hinter- einander, doch durchaus nicht immer, wie Tiberi und Westerlund in der Diagnose sagen; die Randinsertionen sind genähert, der Spindelrand an der Insertion ausgebreitet. Diese Art ist eigentlich erst von Tiberi fest- gelegt worden; Pfeiffer führt sie nur als Varietät von instabilis Zgl. (levior, alba, faseiis pluribus angustis fuscis), ohne Grössenangabe, sein Fund- ort Arcoli ist wohl Druckfehler für Ascoli, von wo aus ich sie auch erhalten habe; Tiberi schreibt bathiomphala, was oftenbar falsch ist; trotzdem hat auch Westerlund diese Schreibart statt der richtigen Pfeiffer’schen beibehalten. Auch Ti- beris Massangaben sind offenbar falsch; ich will zwar nicht bestreiten, dass auch Exemplare von 23 Mm. Durchmesser vorkommen, obschon meine grössten — ich habe sie in ziemlich reicher Auswahl direct erhalten — nur 21 Mm. messen, aber dann ist die Angabe 18'|2 Mm. für den kleineren Durchmesser entschieden falsch, denn die Schnecke ist annähernd kreisrund. Sie steht am nächsten der ja auch in der- selben Gegend vorkommenden Ammonis var. ma- jor (Fig. 1423), unterscheidet sich aber durch 13 Diam. Helix Helix 98 Tafel CXLIII u. CXLIV. Fig. 1430. 1431. 1432 u. 1433—1438, viel festere Textur und gewölbtere Umgänge, namentlich ist der letzte Umgang mehr aufge- blasen und fast stielrund, während er bei Am- monis var. major mehr in der Quere verbreitert ist. Mit instabilis hat sie nur eine allgemeine Aehnlichkeit in der Form. Aufenthalt: in den Abruzzen. — Gesso- Palena, Civitaquana und Barisciano ( Tiber:.) Ich habe sie von Prof. Alessandro Mascarini in Ascoli Piceno als aus den Abruzzen stammend in ziemlicher Anzahl erhalten. 1430. Helix obvia var. Von Jickeli bei Varna gesammelt und mir als Hel, ericetorum var. vulgarissima Schläfli? mit- getheilt. Einzelne Exemplare zeigen in der That die gelbliche Färbung der ericetorum, die meisten aber sind doch rein weiss, und der letzte Um- gang steigt an der Mündung gar nicht herab, die Form gehört also zweifellos nicht zu erice- torum. Dagegen erinnert sie ungemein an die später zu besprechenden kleinasiatischen Formen, und es scheint ganz, als ob der allmälige geo- graphische Uebergang, den wir zwischen obvia und Ammonis in Öberitalien fanden, sich auch für obvia und derbentina im Orient wiederhole. 1431. 1432.Helix ericetorum Müller. Zwei grosse, typische Exemplare, hier abge- bildet zur Vergleichung und um die Variabilität in Nabelweite und Mündungsform zu zeigen. 1433 —1438. Andrz. Testa umbilicata, orbiculata, subdepressa, so- lida, leviter striatula, uniecolor albida vel zonulis rufis interruptis ornata; spira subelevata, conica, apice parvulo, corneo; sutura impressa; anfractus 6 convexi, sat celeriter erescentes, ultimus ad aper- turam leniter descendens; apertura ro- tundato-ovata, parum obliqua, intus alba; peristoma rectum, intus albolabiatum, marginibus conmiventibus, basali parum dilatato. Diam ma). 18, min. 16, alt. 12 Mm. Helix derbentina Andrz. mss. — Mousson (og. Schläfli II. 1863 p. 300 (28). — Ko- belt Cat. p. 22. — von Martens Vorderas. p. 10 1. 1fig. 7:84 II fig. 9. Helix Krynickii Andrz. Bull. Mose. VI. p. 434. — Marti. Ch. II. t. 38 fig. 1—3. — Pfeiffer Mon. Hel. I p. 162. — Mousson Coqg. Schl. I p. 278. — Albers — von Mart. Hel. p. 110. — Kobelt Cat. p. 21. Helix Babondubü Anton Verz. p. 37 sec. Pfr. Helix derbentina Helix caucasica Parr. ın sched, Helix candida Mortilet Mem. Inst. Genev. II. ». 0» Gehäuse offen genabelt, aber der Nabel nach dem zweiten Umgang zu einer blosen Perforation zusammengezogen, ziemlich kreisrund, gedrückt, doch mit erhobenem Gewinde, gestreift, einfarbig weiss oder mit röthlichen, aus Fleckenreihen bestehenden Binden gezeichnet; Gewinde leicht kegelförmig erhoben, mit kleinem, hornfarbenem Apex. Die sechs Umgänge sind von Anfang an stark gewölbt und die Wölbung beginnt un- mittelbar unter der Naht, so dass diese vertieft erscheint; sie nehmen ziemlich rasch und regel- mässig zu, der letzte ist nicht besonders verbrei- tert und steigt nach der Mündung hin langsam herab. Die Mündung ist kurz eirund, nur wenig schief, im Inneren weiss, der Mundsaum scharf und innen mit einer weissen, nicht sehr starken Lippe belegt, mitunter auch ohne solche; die Insertionen genähert, der Basalrand leicht ver- breitert. Diese Form tritt in den Caucasusländern an die Stelle der europäischen obvia und ist dieser ziemlich ähnlich; doch lässt sie sich von der- selben unterscheiden, am sichersten, wie Mousson mit Recht bemerkt, daran, dass ihr Nabel sich nach dem zweiten Umgang plötzlich zu einer blosen Perforation verengt, während er bei obvia und noch mehr bei ericetorum alle Umgänge bis zum Apex deutlich zeigt; ferner sind ihre Umgänge stärker gewölbt und die Naht dadurch vertieft, fast wie bei bathyomphala, und das Gewinde ist höher, als im Durchschnitt bei erice- torum und obvia; die Färbung ist nie so tief- braun, als bei obvia. Schwerer ist die Unterscheidung von Hel. Krynickii Andr. Mousson hat sich darüber nicht weiter ausgesprochen und scheint den Hauptunterschied in dem in der Tiefe noch mehr verengten Nabel zu suchen; mein Material reicht nicht aus, um das zu constatiren. Wollte ich nur nach meinen Exemplaren urtheilen, so liesse sich eine Trennung durchführen nach dem Auftreten oder Fehlen einer Fleckenbinde unter der Naht, aber Mousson erwähnt ausdrücklich, dass auch bei derbentina eine solche Binde auf- trete, und Martens bildet l. c. sehr reich gefärbte Exemplare mit deutlicher Nahtbinde als derben- tina ab. Darum thut man wohl am besten, beide Arten zu vereinigen. Mousson unterscheidet !. c. ausser dem Typus noch folgende Varietäten: Var. isomera Frivaldsky, — depressior, anfrac- tibus minus inflatis, umbilico paulo la- Tafel CXLIII u. CXLIV. Fig. 1459 und 1440. 99 tiore, tota alba, vel pallide fasciata vel ad suturam fusco-maculata. Var. armeniaca Bayer, magis depressa et di- latata, summo vie prominulo, maculis suture@ interdum in fascia irregulari con- fluentibus, umbilico magis aperto. Var, suprazonata Mousson, minor (14 Mm.), depressiuscula, umbilico in anfractuw ul- timo aperto, marginibus subapprosximatis, apertura subobliqua, testa superne zond suturali et altera superdorsali pieta, in- fra lineis numerosis notata. Es will mir nicht recht gelingen, meine Exem- plare unter diese Varietäten unterzubringen und auch nicht, sie unter derbentina und Krynickii zu vertheilen; was ich auf der Tafel zu Kry- nickii rechnete, zählt Hr. von Martens noch zu derbentina, ich verzichte darum auf eine Tren- nung. — Fig. 1433 und 1434 stellen die grosse, weisse Form dar, welche Parreyss als Hel. cau- casiea verschickt und die ich aus Georgien und Imeretien besitze; ich habe absichtlich ein hö- heres und ein flacheres Exemplar nebeneinander gestellt, um zu zeigen, wie wenig constant diese Verhältnisse sind. — Fig. 1435 gehört derselben Form an, ist aber deutlich gebändert, doch ohne Nahtbinde. Alle drei zeichnen sich durch den viel weiteren Nabel vor den folgenden aus, welche ich für Hel. Krynickii ansprechen zu müssen glaubte. Diese drei (1436 —38) sind kleiner, enger genabelt und reicher gefärbt, namentlich mit sehr deutlichen Fleckenreihen an der Naht; sie stammen aus Transcaucasien und sind von Hausknecht gesammelt. Aufenthalt: im Caucasus und Transcau- casien, wahrscheinlich bis nach Kondahar rei- chend, und westwärts durch Kleinasien bis nach Constantinopel verbreitet, sowie in der Krym. Will man derbentina und Krynickii trennen, so ist nach Mousson erstere in den nördlichen und östlichen Theilen, im Caucasus und Transcau- casien verbreitet, während letztere in Kleinasien und in der Krym herrscht. 1439. Helix joppensis Roth. Testa umbilicata, conoideo-depressa, solida, al- bida, interdum ad suturam fusco-radiata vel lineis nigris sparsis circumdata ; spira subconoidea, apice cornea; anfr. 5'/a—6 convexiusculi, sensim accrescentes, superi distinete striati, ultimus sublevigatus, non deflexus ; umbilicus medioeris, non pervius; apertura parum obliqua, rotundato-luna- ris, intus fulvida; peristoma rectum, intus albolabiatum, marginibus comniwventibus, columelları dilatato, subpatente. Pfeiffer. Diam. maj. 14, min. 12, alt. 8 Mm. Helix joppensis Roth in Schmidt Stylomm. p. 29 i.6 fig. 34. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 140. — Mousson Cog. Roth p. 17. — Albers — von Martens p. 111. — Kobelt Cat. p. 21. Gehäuse genabelt, aber der Nabel nicht durch- gehend, sondern nach dem ersten Umgang zu einer schmalen Perforation verengt, gedrückt kegelförmig, festschalig, weiss, mitunter mit braunen Linien gezeichnet oder an der Naht mit einer Fleckenbinde, wie bei derbentina, die oberen Umgänge scharf und regelmässig gestreift, der letzte glätter; Gewinde schwach kegelförmig mit kleinem, hornigem Apex; der letzte Umgang an der Mündung nicht herabsteigend. Mündung nur wenig schief, gerundet, innen gelblich ge- färbt. Mundsaum gerade, innen mit einer dünnen weisslichen Lippe belegt, die Mundränder ge- nähert, der Spindelrand etwas verbreitert. Diese Art schliesst sich in manchen Varie- tätennahe an Krynickii an,mit der sie auch die Nabelbildung theilt, unterscheidet sich aber durch die scharfe Streifung auf dem Gewinde und den nicht herabsteigenden letzten Umgang. Unsere Abbildung stellt die einfarbige, bei Jaffa vor- herrschende Form dar, einige sehr abweichende Varietäten werden später zur Abbildung kommen. 4440. Helix aberrans Mousson. Testa late umbilicata, depressa, solida, nitida, vie striatula, opaca, alba, indistincte griseo-marmorata et rare punctulata. Spira subirregularis, summo corneo, Pro- minulo, sutura profundiusceula. Anfr. 5 cowezxtusculi, ultimus latior, non descen- dens, rotundatus, subtus de medio longi- tudinis a perforatione distineta devians, angulo dorsali supero evanescente. Aper- tura subverticalis, lunato-circularis. Pe- ristoma rectum, acutum, intus fortiter albolabiatum, margine supero vıw pPro- ducto; infero columelları vıw reflexius- culo. Mousson. Diam. ma). 15, min. 12,5, alt. &8 Mm. Helix aberrans Mousson Coq. Schläflv I p. 279. Helix ericetorum var, greca von Martens Mal. Bl. XX. 1872 p. 37 t. II fig. 1. Ich glaube nicht fehl zu gehen, wenn ich in der mir vorliegenden, von Martens seiner Zeit als ericetorum var. gedeuteten Form die Mous- son’sche Art zu erkennen glaube, bin aber doch nicht vollkommen sicher, da Exemplare von Mersina, die mir Mousson als seine aberrans schickte, in der Nabelbildung etwas abweichen- Mit Hel. ericetorum kann sie schon aus geo” 13* 100 graphischen Gründen nicht vereinigt werden, aber auch der an der Mündung nicht herabsteigende letzte Umgang macht das absolut unmöglich. Eine Vereinigung mit obvia ist aber schon der gelblichen Färbung wegen nicht thunlich. Da- gegen stimmt Mousson’s Diagnose von aberrans sehr gut mit Ausnahme der stärkeren Streifung bei der vorliegenden Schnecke ; namentlich stimmt die plötzliche Erweiterung des Nabels mit dem Beginne des letzten Umganges, der undeutliche, nach der Mündung hin verschwindende Kiel und die aus einzelnen, weit getrennten Punkten be- stehenden Binden. Auch vermuthet ja schon Mousson, dass Bourguignat unsere Form für ericetorum genommen habe. Westerlund ver- einigt sie als Varietät mit Hel. instabilis, mit der sie nur eine sehr allgemeine Aehnlichkeit hat. Aufenthalt: bei Constantinopel (Mousson). Meine Exemplare sammelte Raymond im Pelo- pones bei Nauplia und bei Steno in der Nähe von Tripolitza. — Ausserdem sammelte sie aber Schlefli auch bei Mersina und Mousson kennt sie aus Kleinasien, von Damascus und selbst aus Kurdistan. 1441. Helix Dobrudsch@e Parreyss. Es ist dies zweifellos nur eine Varietät der obvia, einfarbig weiss, ziemlich ‚kreisrund, der letzte Umgang auffallend stark nach unten ge- bogen, sie hat eine nicht unbedeutende Aehnlich- keit mit der Fig. 1430 abgebildeten Form und erinnert auch sehr an die weissen Formen von derbentina. — Westerlund (Prodr. p. 96) führt Hel,. Dobrudsche Parr. bei instabilis auf, muss also etwas ganz Anderes unter diesem Namen von Parreyss erhalten haben. 1442. 43. Helix vestalis Parreyss. Testa umbilicata, depressa, solida, subtiliter confertim striata, nitida, nivea vel Tutes- centi — albida, punctis nigris raris ad- spersa vel indistincte fasciata; spira pro- minula, apice nigricante; anfr. 5—5']a parum convezxi, ultimus dilatatus, rotun- datus, umbilieus sat angustus, pervius; apertura lunato — semiovata, parum ob- liqua ; peristoma rectum, acutum, sepius intus remote albolabiatum, marginibus approximatis, columellari reflesiusculo. Diam. ma). 16, min. 13, alt. 8 Mm. Helix vestalis Parreyss in sched. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 170. — Albers — von Mart. Helic. p. 110. — Kobelt Cat. p. 21. — Jickeli Nordwestafrika p. 88 t.1 fig. 12. — Mousson Journ. Conch. 1874 ».. 8. — Tafel CXLIII u. CXLIV. Fig. 1441. 1442, 43 und 1444, Hel. palmarum et alexandrina Parr. in sched. Gehäuse eng, aber durchgehend genabelt, ge- drückt, festschalig, dicht und fein gestreift, glän- zend, schneeweiss oder gelblichweiss mit einzel- nen, weitauseinanderstehenden Punkten, seltener mehr oder weniger undeutlich gebändert. Ge- winde erhaben mit schwärzlichem Apex. Die 5—5'/a Umgänge sind wenig gewölbt, der letzte verbreitert, gerundet, vornen wenig oder nicht herabsteigend.. Mündung gerundet oder kurz queroval, wenig schräg; Mundsaum gerade, scharf, meistens tief innen mit einer weissen Lippe be- lest, die Ränder genähert, der Spindelrand leicht umgeschlagen. Diese Art herrscht im Orient und scheint so ziemlich da anzufangen, wo derbentina aufhört, während sie mit joppensis durcheinander vor- kommt; sie geht aber bis nach Egypten, was Joppensis nicht thut. Sie ist nicht minder ver- änderlich, als die anderen Verwandten, wie schon die beiden abgebildeten Exemplare, beide aus Egypten und von Jickeli mitgetheilt, beweisen. Seitdem habe ich noch Exemplare von Pa- lästina erhalten‘, welche noch erheblich weiter abstehen; ich werde sie später einmal zur Ab- bildung bringen. Martens und ihm folgend Jickeli vereinigen auch Heliz nivea mit vestalis, für nivea Mous- son mag das gelten, auch für alexandrina Parr., welche Pfeiffer für synonym mit seiner nivea hält, nicht aber für die ächte nivea Pfr., denn in der Diagnose heisst es ausdrücklich: anfrac- tus ultimus descendens und umbilieus angustus, non pervius, was sich beides mit vestalıs nicht vereinigen lässt. Ich habe darum vorläufig Hel. nivea ganz aus der Synonymie weggelassen. 1444. Helix obvia var. pullula Par- reyss. Differt a typo testa minore, apertura magis obliqua. — Diam ma). 12, min. 10,5, alt. 6 Mm. Helix pullula Parreyss in sched. Diese prächtige kleine Form, welche nach Parreyss sich bei Bukarest findet, scheint äusserst constant, wenigstens weicht eine grössere Anzahl Exemplare, welche ich nach und nach von Par- reyss erhalten, durchaus nicht von einander ab. Sie sind sämmtlich nicht über 12 Mm. gross, die Mündung ist oben weiter vorgezogen und darum schiefer als beim Typus, die Zeichnung besteht in einem hochstehenden, scharf ausge- prägten, kastanienbraunen Bande, das auch auf das Gewinde hinläuft und mehreren schwachen Binden tiefer unten; Grundfarbe rein weiss. Tafel CXLIII u. OXLIV. CXLV. Fie, 1445, u. 1446. 47. 1445. Helix Spadae Calcara. Testa aperte umbilicata, depressa, striatula, ni- tida, concolor albida, spira subelevata, apiee subtili, corneo; anfr. 5!/a leniter accrescentes, ultimus dilatatus, ad aper- turam vix descendens; umbiliceus apertus, dein subito constrictus; apertura rotun- dato-ovalis, parum obliqua;, peristoma rectum, tenue, intus remote albolabiatum, marginibus conniventibus, interdum callo tenuwissimo junctis, columelları vix dila- tato. — Diam. maj. 15, min. 12,5, alt. 7,8 Mm. Helix Spadae Calcara Cenno suwi Moll. Sieil. p. 49 t. 3 fig. 1. — Tiberi Bol. malac. ital: IT. 1869 p. 71. In Mittelitalien kommt eine kleinere Xero- phile aus der Sippschaft der ericetorum vor, welche Tiberi mit einer 1845 von Calcara be- schriebene Schnecke identifieirt; leider gibt er weder eine Beschreibung noch Grössenangaben und Calcara’s Werk ist mir nicht zugänglich ; doch habe ich meine Exemplare aus sicherer Quelle erhalten und kann annehmen, wirklich 101 die Tiberi’sche Schnecke vor mir zu haben. Sie unterscheidet sich von obvia, der sie sonst am nächsten kommt, durch die gelbliche Färbung, von Ammonis durch die weisse Lippe, von ba- thyomphala, als deren var. minor man sie noch am ersten betrachten könnte, durch die viel deutlichere Streifung und geringere Grösse. Wenn sie aber Tiberi auch mit destituta Charp. in Verbindung bringt, — seine beiden anderen Sy- nonyme nubila Charp. und ocellus Villa sind Manuscriptarten geblieben, — so stimmt das sehr schlecht mit Pfeiffer's Diagnose; Hel. desti- tuta ist semiglobosa und hat einen umbilicus co- nicus; auch ist sie kaum halb so gross, wie unsre Form. Ich habe in neurer Zeit noch eini- ges einschlägige Material aus Mittelitalien er- halten und komme später noch einmal auf diese Gruppe zurück. Auf einer ähnlichen Form be- ruht jedenfalls auch die noch von Westerlund im Prodromus wiederholte Angabe, dass die py- renäische Hel. nubigena Charp. in den Abruzzen vorkomme. Die abgebildeten Exemplare stammen von Aqua-Santa bei Ascoli-Piceno (Mascarini). Tafel 1446. 47. Helix moesta Parreyss. Testa subanguste umbilicata, depresse-subtur- binata, striatula, alba, fasciis nigro-fus- cis interruptis varie ornata; spira sub- elevata, apice obtusulo, corneo. Anfrac- tus 6 convexiusculi, regulariter aceres- centes, ultimus antice vie descendens, bası subplanatus; wumbilicus medioeris subeylindricus, pervius. Apertura sub- obliqua, rotundata; peristoma rectum, acutum, intus albolabiatum, marginibus conniventibus, columellari subdilatato, patente. Diam. maj. 13—15, mim. 11—12,5, alt. 8— 10 Mm. Heli moesta Parreyss in sched. Helix variabilis var. Benoit Illustr. Sieil. t. 3 fig. 7. Es ist mir unbegreiflich, wie Pfeiffer und benoit diese: Art mit variabilis haben verbinden können, da gerade sie eine der bestgeschiedenen in der ganzen Gruppe ist. Das Gehäuse ist ziemlich eng genabelt, niedergedrückt kreisel- förmig, gestreift, wenig glänzend, weiss oder seltener gelblichweiss und mit braunschwarzen unterbrochenen Binden in verschiedenster Weise gezeichnet. Meist ist nur eine deutliche breite UXLV. Mittelbinde vorhanden und unten laufen noch ein Paar mehr nur angedeutete Fleckenbinden, oder es ist auch hier noch eine breitere Binde; Exem- plare mit ganzen Binden habe ich noch nicht gesehen. Das Gewinde ist etwas erhoben mit stumpfem, hornfarbenem Apex. Die sechs Um- gänge sind gut gewölbt und nehmen regelmässig zu; der letzte steigt vornen ganz langsam und unbedeutend etwas herab, ist an der Basis leicht abgeplattet und fällt steil in den ziemlich engen, aber durchgehenden, cylindrischen Nabel hinab. Die Mündung ist ziemlich schief, fast diagonal, rund, wenig in die Quere verbreitert; Mundsaum einfach, scharf, innen mit einer rein weissen Lippe belegt, die Ränder genähert, der Spindel- rand verbreitert und offen. Aufenthalt: nur auf dem Mt. Pellegrino bei Palermo. Diese Art steht offenbar der Hel. cretic« besonders in der Nabelbildung ziemlich nahe, weicht aber in der Gestalt erheblich ab. Von variabilis scheidet sie sofort die weisse Lippe und die Nabelbildung. — Bourguignat vereinigt die folgende Art mit ihr, was mir noch proble- matisch erscheint. Sonderbar ist, dass sie auch wie Mazzullü, sicana und andere Arten, auf den Mt. Pellegrino beschränkt ist, welcher in 102 dieser Beziehung trotz seiner jetzigen Verbin- dung mit dem Lande noch immer seinen Insel- character bewahrt. 3448. Helix Devauzi Debeaux? Testa erassiuscula, albida, subconica, profunde suleata, ultimo anfractu carinato, fausciis 5 fuscis vel fuscobrunneis interruptis ornata;, spira fusco-brunneo maculata; apertura subrotunda, peristomate margi- nato, margine albo, crasso, locum umbili- calem parum tegente; umbilico angusto; anfraetibus spirae 5. — Diam. 12, alt. 10 Mm. Debeaux. Devausxi Debeaux Journ. Oonch. XT. 1863 p. 17 t. 2 fig. 3. — Kobelt Catal. DaASH. moesta bourguignat Mal. Algerie I. p. DL DS, Diese Art ist eine in mehreren Beziehungen zweifelhafte. Nach der oben copirten Beschrei- bung des Autors kann von einer Vereinigung mit moesta keine Rede sein; die Originalabbildung im Journal de Conchyliologie zeigt die Schnecke leider nicht im Profil und lässt so im Unklaren darüber, ob der Ausdruck „anfractus ultimus earinatus“ wörtlich zu nehmen ist, was bei einer apertura subrotunda unwahrscheinlich sein dürfte; dass die Ausdrücke des Autors cum grano salis aufzunehmen sind, beweist die Abbildung der Unterseite, welche keine Spur von Bedeckung des Nabels zeigt. Bourgwignat, welcher die Öriginalexemplare gesehen hat, erklärt die Be- schreibung für absolut unrichtig, die Art für identisch mit moesta und gibt folgende neue Diagnose: Testa aperte umbilieata, depressa, paululum subopaca, grisea wel Yosaceo- albidula ac zonulis fuscis integris aut sepissime interruptis circumeincta; in prioribus crebre eleganterque striata, in anfractu ultimo obsolete irregulariter que costulata ; spira convexa, apice obtuso, levigato, fulvo; anfractibus 6'/2 convexius- culis, sat celeriter crescentibus, sutura parum impressa separatis; ultimo dila- tato, magno, subrotundato, ad aperturam regulariter descendente; apertura obliqua, lunato-oblonga; peristomate recto, .intus leviter albido-vel rosaceo-labiato, margine columellari superne reflexo. Diam. 12—15, ali. 9—11 Mm. Trotz der Verschiedenheit in den Diagnosen ist es mir kaum zweifelhaft, dass beideAutoren dieselbe Art vor sich gehabt haben, nur bezweifle ich die Identität der algerischen Schnecke mit Helix Helix solidiuseula, Tafel OXLV. Fig. 1448 und 1449. der vom Mt. Pellegrino und halte darum den Debeaux'schen Namen aufrecht. Die algerische Form ist vor allen Dingen im letzten Umgang bedeutend mehr in die Quere verbreitert und das Gewinde setzt sich, wie die nach Bourguig- nat copirte Figur zeigt, auffallend gegen das Gewinde ab; dem entsprechend ist die Mündung mehr queroval; auch ist der Nabel eneer, und die Fleckenzeichnung auf dem Gewinde habe ich an der sicilianischen Art nie beobachtet. Aufenthalt: in der unteren Kabylie (De- beaux). W449. Helix Hamilcarisn. sp. Testa umbilicata, orbieulato-depressa, solidula, striatula, lutescenti-albida, fasciis nigro- brunness, superne interruptis et confluen- tibus ornata; spira convexo - conoidea, summo minuto, levi, corneo. Anfractus 6 convexiuseuli, leniter regulariterque ac- crescentes, ultimus subdilatatus, rotun- datus, infra planiusculus, ad aperturam vie descendens. Apertura subobliqua, transverse ovalis, peristoma acutum intus fuseolimbatum, dein fortiter labiatum, labio vivide aurantio; marginibus sub- approximatis. Diam. maj. 14, min. 12, alt. 9 Mm. Gehäuse mittelweit und durchgehend genabelt, gedrückt, fast kreisrund, festschalig, fein gestreift, hell gelblichweiss bis hellbraungelb, mehr oder weniger mit tiefbraunen Binden geschmückt, welche obenher in striemenartig zusammenflies- sende Flecke aufgelöst sind. Das Gewinde ist gewölbt kegelförmig, mit kleinem, elattem, horn- farbenem Wirbel. Sechs gut gewölbte, langsam zunehmende Windungen, die letzte etwas er- weitert, gerundet, unten stärker gewölbt als oben, aber doch etwas abgeflacht, an der Mündung nur wenig und ganz allmälig herabsteigend. Mündung ziemlich schräg, quereiförmig, der grössere Durchmesser etwas nach unten gerichtet; Mundsaum scharf, einfach, innen braun gesäumt, dahinter mit einer starken, scharf vorspringenden orangefarbenen Lippe belegt, die Randinsertionen etwas genähert. Ich habe lange geschwankt, ehe ich diese hübsche Form, welche ich am Monte Pellegrino gesammelt, als neue Art beschrieb, und habe sie darum noch in der Unterschrift zur Tafel mit Zweifel als Varietät von variabılis bezeichnet, mit welcher Art sie wenigstens die lebhaft ge- färbte Lippe gemein hat. Doch sind die ander- weitigen Unterschiede so bedeutend, dass eine Vereinigung unmöglich ist. Die Lippenbildung findet sich ähnlich nur beicorrugata Gmel., welche Tafel CXLV. Fig. 1450. 1451 und 1452. wohl die nächste Verwandte unserer Art sein mag, aber sich durch Kiel und Rippen sehr von ihr unterscheidet. Ich benenne sie nach dem tapferen Vater Hannibals, welcher den Monte Pellegrino — da- mals Eircta — acht Jahre lang gegen die rö- mische Uebermacht vertheidigte. 1450. Helix dormiens Benoit. Testa umbilieata, semiglobosa-pyramidata, cos- tulato - striata, albida, inferne rufo-mul- tifasciata, superne maculis strigisque fusco-brunneis ornata ; spira subelevata, pyramidata; anfractus 6 carinati, supra subplanulati, ultimus bası convexus, an- tice non descendens; umbilicus medioeris, pervius ; apertura lunato-angulata ; pert- stoma rectum, acutum, intus albolabiatum, marginibus distantibus, columellari re- flexiusculo. — Benotit. Diam. maj. 15, min. 13, alt. 10 Mm. Helix dormiens Benoit Icon. Siei. p. 137 t. 5 fig. 4. — Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 486. — Kobelt Cat. p. 22. Gehäuse eng, aber durchgehend genabelt, ziemlich pyramidal, rauh rippenstreifig, weiss mit zahlreichen, verschiedenartigen, rothbraunen Binden, welche auf der Oberseite häufig in radial gestellte Flecken aufgelöst sind, unten dagegen zusammenhängen. Das Gewinde ist etwas er- hoben und ziemlich rein kegelförmig. Die sechs Umgänge sind gekielt, obenher ziemlich flach, der letzte unter dem Kiele gewölbt, vorn nicht herabsteigend, steil in den ziemlich engen, doch durchgehenden Nabel abfallend. Mündung quer- oval mit einer Ecke nach aussen, ziemlich schief, der Mundsaum gerade, scharf, einfach, innen mit einer weissen Lippe belegt, die Ränder wenig genähert, Spindelrand leicht umgeschlagen. Bei unausgewachsenen Exemplaren läuft auch ein Kiel um den Nabel und die Mündung erscheint fast viereckig. Der Aufenthalt ist nur auf der Insel Ma- retimo, wo sie Reina entdeckte. 1451. Helix usticensis Calcar.a. Testa anguste umbilicata, lenticularis, acute ca- rinata, tenuiuscula, oblique costulato- striata, albida, fasciıs castameıs, superne interruptis, ornata; spira subconoideo- convexa, brevis, sutura linearis. Anfrac- tus 5'/2 planiusculi, sensim acerescentes, ultimus nom descendens, peripheria acute carinatus, basi convexus, eirca umbilieum angustum, fere eylindricum compressus ; apertura parum obliqua, depresse securi- 103 formis ; peristoma rectum, pone marginem albolabiatum, margine columelları brevi, subverticali. Diam. maj. 14, min. 12,5, alt. 8 Mm. Helix usticensis Calcara*) Storia nat. dell. Isola dı Ustica p. 53. — Moll. Palermo p. 42 fig. 9. — Phil. Enum. II. p. 219. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 432 — Albers — von Martens Helie. p. 111. — Kobelt Cat. p. 22. — Benoit Illustr. Sieil. p. 190.1. 4 fig. 2. Gehäuse enggenabelt, ziemlich kreisrund, lin- senförmig, scharf gekielt, dünnschalig, doch nicht durchsichtig, schräg rippenstreifig, mit nicht sehr deutlichen kastanienbraunen Binden geschmückt, welche auf der Oberseite meistens in Flecken aufgelöst sind. Das Gewinde ist etwas gewölbt kegelförmig, doch niedrig, die Naht einfach, nicht bezeichnet. Es sind etwas mehr als fünf Um- gänge vorhanden, die langsam zunehmen; sie sind obenher abgeplattet, der letzte ist scharf gekielt, unten gewölbt und um den engen, fast eylindrischen Nabel herum zu einer deutlichen Kante zusammengedrückt; er steigt an der Mün- dung nicht herab. Die Mündung ist wenig schräg, gedrückt beilförmig, der Mundsaum gerade, scharf, dicht hinter dem Rande mit einer weissen Lippe belegt, mit kurzem, senkrecht absteigendem Spin- delrand. Aufenthalt: Ustica. Diese Art ist offenbar eine Localausprägung der Hel. amanda, welche aber selbständig genug geworden ist, um als Art anerkannt zu werden. auf der vulkanischen Insel 1452. Helix Tineana Benoit. | Testa pervio-umbilicata, orbieulato-depressa, ca- rinata, confertim oblique costulato-striat« solidula, sordide alba, rarius obsolete fusco-fasciata; spira convexo-conica, apice obtusulo, corneo, levi; anfractus 5, superi planiuseuli, ultimus superne convexius- culus, obtuse carinatus, basi convexus, eirca umbilieum angustum, pervium sub- eompressus, antice vix descendens ; sutura parum impressa, marginata; apertura parum obliqua, ovato-rotundata, peristoma acutum, intus rufo-labiatum, marginibus conniwventibus. Diam. maj. 15, min. 10,5, alt. 6,5 Mm. *) Testa orbieulari, subdepresso-conica, einerea, fusco- maculata, longitudinaliter striato-lamellosa (!); anfractibus 5, ultimo magno, carinato ; apertura ovato-trigona,; labro simpliei, acuto. — An speeim. juwvenil? Calcara, 104 Helix Tineana Benoit Illustr. Sie. p. 185 t. 4 fig. 24. — Pfeiffer Mon. flel. V. p. 487. — Kobelt Cat. p. 23. Gehäuse eng, aber durchgehend genabelt, fast kreisrund, niedergedrückt, gekielt, dicht mit schrägen Rippenfalten bedeckt, ziemlich festscha- lig, meist einfarbig gelblichweiss oder schmutzig- weiss, seltener undeutlich braungebändert; Ge- winde gewölbt kegelförmig, doch nicht hoch, mit stumpflichem, glattem, hornfarbenem Wirbel, die Naht wenig eingedrückt, aber gerandet. Von den 5 Umgängen sind die oberen ziemlich flach, der letzte obenher schwach, unten stärker ge- wölbt, um den Nabel herum etwas zusammen- gedrückt, an der Mündung kaum herabsteigend ; der Kiel soll nach Benoit nach der Mündung hin verschwinden; bei meinen sämmtlichen, von ihm direct erhaltenen Exemplaren ist er bis zum Mundrand deutlich erkennbar und prägt sich auch noch in der Form der Mündung aus. — Mündung nur wenig schief, rundeiförmig, an meinen Exemplaren aussen kantig; Mundsaum scharf, einfach, innen mit einer röthlichen Lippe belegt, die Insertionen wenig genähert. Aufenthalt: bei Calatafimi in Sieilien. Diese Art gehört ebenfalls in die nähere Verwandtschaft der Hel. amanda, unterscheidet sich aber von dieser durch die weniger linsen- förmige Gestalt, auch ist die Färbung eine andere. In manchen Beziehungen bildet sie eine Zwischen- forın zwischen amanda und corrugata. — Benoit’s Figur ist unten aufgeblasener und der corrugata ähnlicher, als die Exemplare, welche ich von ihm als Tirneana erhalten und abgebildet habe. 1453. Helix Montserratensis Hi- dalgo. anguste umbilicata, orbiculato- depressa, carinata, fere opaca, non nitens, solidius- cula, costulis plieiformibus, irregularibus, subundosis, ad carinam validioribus con- fertim sculpta; albida vel sordide lutes- eenti-grisea, supra carinam s@pe fusco interrupte unifasciata ; sutura distincta; spira parum elevata, convexiuscula, ver- tice obtusulo, corneo ; anfr. 5!/s planius- culi, medioeriter accrescentes, ultimus ad peripheriam carinatus, supra planatus vel convewiusculus, infra valde convexus, antice deflexus; umbilicus pervius, '|s dia- metri vıw a@quans; apertura rotundato- ovalis; peristoma acutum, intus late al- bolabratum, marginibus subeonniventibus, columelları reflexiusculo, subdilatato. — Hidalgo. — Diam ma). 13, min. 11, alt. 7'/a Mm. Testa Tafel CXLV. Fig. 1453 u. 1454. Helix Montserratensis Hidalgo Journ. Conch. XVII 1870 ». 298 — XIX. 1871 p. 309. t. 12 fig. 6. — Pfeiffer Mon. Helie. VII. p. 244. Gehäuse eng, aber durchgehend genabelt, niedergedrückt, gekielt, fast undurchsichtig, kaum glänzend, ziemlich festschalig, dicht mit schrägen, etwas gewellter, am Kiel stärker vorspringenden Rippenstreifen bedeckt, weisslich bis gelbgrau, mitunter mit einer unterbrochenen Fleckenbinde über dem Kiel, Gewinde niedrig, aber 'gewölbt, mit stumpflichemn, hornfarbenem, glattem Wirbel und deutlicher Naht. 5'/2 ziemlich langsam zu- nehmende Umgänge, die oberen flach, der letzte am Umfang gekielt, obenher flach oder leicht gewölbt, unten sehr gewölbt, vornen plötzlich etwas herabgebogen. Mündung rundeiförmig, aussen dem Kiel entsprechend eckig, wenig schief; Mundrand scharf, innen mit einer breiten, weissen Lippe belegt, die Ränder einander etwas ge- nähert, der Spindelrand oben verbreitert und umgeschlagen. Aufenthalt: auf dem Montserrat in Cata- lonien. Mit der vorigen Art nahe verwandt, aber durch viel schärfere Rippung und stärkeren Kiel auch ohne das Vaterland genügend unterschieden. Meine Exemplare von Hidalgo gesandt. 1454. Helix Henoniana Bourguignat. Testa profunde pervio umbilicata, acute cari- nata, supra tectiformis, subtus convexius- cula, subpellucida, eleganter sulcata, uni- formiter cornea, supra flammulis rubellis aut griseis ornata, subtus zonulis 4 griseo- rubellis, passim interruptis, circumcincta ; spira plus minusve convewa, tectiformis, apice obtuso, nitido, levigato; anfr. 6 carinatis (circa suturam acutam strietis), supra planulatıs, subtus convexiusculis, regulariter ac vix celeriter erescentibus, sutura lineari (sutura sequens carinam) separatis; ultimo vix ma,)ore, acute cari- nato, supra subconvexiusculo, subtus con- vexo, prope umbilicum turgidiore et ro- tundato, non descendente; apertura parum obligua, breviter lunata, externe acute angulata, sıwperne subsinuato-rectiuscula; inferne rotundata, peristomate recto, acuto, margine basali vix expansiusculo ; mar- gine columellari superne sat ewpanso; marginibus callo tenuissimo pellucidoque separatis. Bourg. Diam. 17, alt. ”—8 Mm. Helix Henoniana Bourguignat Rev. Mag. Zool. XXIRE 1870 9, 1661.94 ng 26 Tafel COXLV. Fig. 1455 und 1456. Moll. nouv. lit. II. p. 43 t. 2 fig. 4—6. — Pfeiffer Mon. Hel. VII. p. 533. Gehäuse tief und durchgehend genabelt, scharf gekielt, die Oberseite dachförmig, die untere gewölbt, durchschimmernd, elegant ge- furcht mit schrägen, etwas gebogenen Rippen dazwischen, hornfarben, oben mit undeutlichen grauen oder röthlichen Flammen, unten mit einigen undeutlichen Binden. Gewinde dachförmig etwas gewölbt, mit glattem, glänzendem Wirbel. Die sechs stark gekielten Umgänge sind oben flach, unten schwach gewölbt und nehmen ziem- lich langsam und regelmässig zu; der letzte ist kaum erweitert und steigt vornen nicht herab; er ist oben schwach, unten stärker gewölbt und um den Nabel etwas aufgetrieben, am Rande mit einem scharfen, zusammengedrückten Kiel. Die Mündung ist wenig schräg, schwach ausge- schnitten, aussen mit einer scharfen Ecke, nach unten ausgerundet, oben mehr geradlinig. Mund- rand einfach, scharf, die Randinsertionen durch einen dünnen, durchsichtigen Callus verbunden, der Spindelrand oben etwas verbreitert. Aufenthalt: bei Chabet-el-Akra Kabylie, entdeckt von Letourneuz. Diese hübsche Art steht der Hel. amanda am nächsten, ist aber grösser, schärfer gekielt, dichter und schärfer gestreift. Ich habe sie nicht gesehen und gebe Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat. in der 1455. Helix Ledereri Pfeiffer. Testa umbelicata, gradato-conoidea, confertim oblique plicata, opaca, calcareo- albida, spira elevata, apice minuto; anfr. 5 sen- sim accrescentes, ommes planiusceuli, ex- serti, subacute erenato-carinati, ultimus non descendens, bası convexus; umbilicus !/s diametri subequans; apertura parum obliqua, rotundato-securiformis; peristoma rectum, intus vix sublabiatum, margine | columellari subdilatato. Pfr. Diam. maj. 10—14, alt. 6—9 Mm. Helix Ledereri Pfeiffer Mal. Bl. III. 1856 p. 43. — Mon. Hel. IV. ». 150. — Mousson Coq. Roth p. 14. — Dourguignat Moll. nouv. I. p. 69 t. 11 fig. 1-11. — Kobelt Cat. p. 23. Helix Lüdersi Zelebor in coll. Rossm. Gehäuse genabelt, treppenförmig aufgewun- den, dicht mit schrägen Rippenfalten sculptirt, undurchsichtig, kalkig, gelblich weiss, seltener auf der Unterseite mit braunen Bändern; Ge- winde erhaben, mit kleinem, glattem Wirbel; die fünf Umgänge nehmen langsam zu; sie sind treppenförmig über einander gebaut, oben flach, Rossmässler’s Iconographie V, 105 am Rande mit einem scharfen gekerbten Kiel versehen; der letzte, welcher an der Mündung nicht herabsteigt, ist unten gut gewölbt, un- ter dem Kiel etwas eingeschnürt. Der Nabel nimmt kaum den sechsten Theil des Durchmessers ein. Die Mündung ist wenig schräg, gerundet, etwas beilförmig, Mundsaum gerade, innen kaum gelippt, der Spindelrand etwas verbreitert. Aufenthalt: im Orient, ziemlich weit ver- breitet, zuerst auf Cypern entdeckt, aber auch in Syrien, Egypten und nach Bbourguignat sogar in Tripolis vorkommend. 1456. Helix Colomiesiana Bour- guignat. Testa aperte pervio-umbilicata, depressa, solida, eretacea, non nitens, albidula vel zonulis pallide fuscis interruptis, vel maculis ob- soletis variabıliter sparsis rare ornata; striato-costulata, in anfr. prioribus crebre regulariterque sulcata, in ultimo grosse costata; spira conmvexa, apice parvulo, atro, levigato, nitente,; anfr. 6 convexius- culis, prioribus carinatis, regulariter cres- centibus, sutura impressa separatis, ul- timo vix paululum majore, rotundato, ad aperturam leviter deflexo. Apertura pa- rum obliqua, leviter lunata, rotundata ; peristomate recto, acuto, intus valide al- bido-vel luteolo incrassato, margine colu- mellari reflexiusculo, marginibus conni- ventibus. Bourg. Diam. 12—18, alt. 9—11 Mm. Helix Oolomiesiana Bourguignat Mal. Algerie p. 245 1.28 fig. 11—15. — Mousson in Jahrb. Mal. Ges. I. 1874 p. 13. Gehäuse mittelweit aber offen und durch- gehend genabelt, niedergedrückt, oft undeutlich kantig, festschalig, kreidig, glanzlos, weisslich, häufig mit undeutlichen, blassbraunen Binden ge- ziert und die Oberseite unregelmässig gewölkt, stark gestreift, der letzte Umgang grob und weit- läufig gerippt, die oberen mehr dicht und fein gefurcht, bei den kantigen Exemplaren springen die Rippen an der Rückenlinie stärker vor und bilden eine Art gezähnten Kieles. Das Gewinde ist gewölbt, der kleine Wirbel schwarz und glatt, die sechs Umgänge sind gut gewölbt, in der Jugend gekielt; sie nehmen langsam und regel- mässig zu, der letzte ist kaum verbreitert, rund oder stumptkantig, und an der Mündung leicht herabgezogen. Die Mündung ist nur wenig schief, gerundet, wenig ausgeschnitten, der einfache Mundsaum innen mit einer scharfen weissen oder gelben Lippe belegt, die Ränder genähert, der Spindelrand umgeschlagen. 14 106 Aufenthalt: in Nordafrica von Algier bis Südmarokko, wo sie von Fritsch und Rein süd- lich von Mogador sammelten. 1457. Helix Bargesiana Bourguignat. Testa globosa, umbilicata, striata, fascüs albi- dis irregulariter interruptis varie ornata, ac zona alba circumdata; anfractibus 6'a—7 convexis, regulariter lenteque cres- centibus ; ultimo anfractu rotundato, re- liquis vix paulo majore, ad aperturam non deflexo, umbilico medioeri, non per- vio, apertura exwacte rotundata, margini- bus ultimo anfractu vix separatis, peri- stomate recto, acuto, albo, ac intus sub- ‚incrassato. Bourg. Diam. 14, alt. 9 Mm. Helix Bargesiana Bourguignat Amen. I p. 19 t. 1 fig. 12—14. Gehäuse gedrückt kugelig, genabelt, gestreift mit einer weissen Kielbinde und unregelmässig zerstreuten weisslichen Flecken; fast sieben ge- Tafel 1458. Helix rufolabris Benoit. Testa perforata, turbinato-globosa, solida, parum | nitens, irregulariter striatula, wunicolor | albida; anfractus 6 celeriter erescentes, superi vie converiusculi, ultimus rotun- datus, subinflatus, ad aperturam vix des- cendens. Apertura lunato-rotundata, ob- liqua; peristoma rectum, acutum, intus labio crasso rufulo velluteo incrassatum, margıne basalı patulo. maj. 12, min. 10, alt. 9 Mm. rufolabris Benoit mss. — Pfeiffer Mal. Bl, 1856 p. 184. — Mon. Hel. IV. p. 132. Bourguignat Mal. Alger. I p. 210 t. 24 fig. 11—16. — Albers — von Martens Hel. p. 109. — Kobelt Cat. p. 74. Diam. Helix Helix variabilis var. albescens Benoit Illustr. Sicil. p. 212, Gehäuse durchbohrt, etwas kreiselförmig kugelig, doch mitunter auch ziemlich gedrückt, festschalig, wenig glänzend, unregelmässig ge- streift, einfarbig weiss. Die sechs Umgänge nehmen rasch zu, die oberen sind fast flach, das junge Gehäuse erscheint darum kantig. Auf dem letzten Umgang verschwindet die Kante, der- selbe erscheint etwas aufgeblasen und gerundet, er steigt an ler Mündung kaum merklich herab. Die Mündung ist gerundet, etwas schräg nach Tafel OXLV. CXLVI Fig. 1457. 1458 u. 1459. wölbte Umgänge, langsam und regelmässig zu- nehmend, der letzte gerundet, kaum breiter als die übrigen, an der Mündung nicht herabsteigend ; Nabel mittelweit, nicht durchgehend; Mündung genau kreisrund, die Ränder sehr genähert, Mundsaum einfach, scharf, innen mit einer leichten Lippe belegt. Aufenthalt: in Syrien. (Bourg.) Diese Art ist mir noch nicht zu Gesicht ge- kommen, obwohl ich aus Syrien mehrere Sen- dungen erhalten habe; Martens (Vorderas. p. 11. t. 2. fig. 10) bildet eine nur 10 Mm. grosse, ziemlich gedrückte Form als Bargesiana ab, welche ich nicht dafür halten kann, denn wenn man auch die geringeren Dimensionen und die Färbungsunterschiede nicht anschlagen will, so sagt doch Bourguignat ausdrücklich, dass der letzte Umgang an der Mündung nicht herabsteige, während Martens ebenso ausdrücklich das Gegen- theil betont; auch weichen die Figuren denn doch erheblich von einander ab. XIV. unten verbreitert, ziemlich schief; Mundsaum einfach, scharf, ziemlich weit innen mit einer starken bräunlichen oder rothen oder gelben Lippe belegt, nirgends umgeschlagen. Benoit, welcher diese Form zuerst als Art unterschied, hat sie später wieder als Varietät zu variabilis gezogen. Ihre constant geringeren Dimensionen und die Gleichmässigkeit der von den verschiedenen Fundorten stammenden Exem- plare lassen mir es aber räthlich erscheinen, Pfeiffer und Bourguignat zu folgen und sie als Art anzuerkennen. Aufenthalt: auf Sieilien, nach Bourguignat auch noch an einigen anderen Punkten am west- lichen Mittelmeere in Algerien, Corsica und der Provence. 1459. Helix turbinata (Jan) Pfeiffer. Testa perforata, conico-globosa, solidiuscula, minute striata, alba, fasciıs interruptis et strigis flammulisque fuscis ornata; anfractus 5'/a convexiusculi, ultimus inflatus, ad aperturam descendens, apertura lunato-rotundata, parum obli- qua; peristoma simplex, intus fortiter labiatum, margine columellari subreflexo, perforationem semitegente. Diam. maj. 10, min 9, alt. 9 Mm. Helix turbinata Jan Mantissa p. 2 (2). — Pfeiffer Tafel CXLVI. Fig. Mon. Helic I. p. 155. — Mart. Ch. I]. t. 37 fig. 17. 18. — Kobelt Cat. p. 21. Gehäuse eng durchbohrt, kugelig-kegelförmig, ziemlich festschalig, fein gestreift, wenig glänzend, weiss mit Andeutungen einer unterbrochenen braunen Binde, welche aber gegen die bräun- lichen Striemen und Flammen, welche die Haupt- zeichnung bilden, ganz zurücktritt. Fünf und ein halber Umgang, die oberen gut gewölbt, der letzte aufgeblasen und an der Mündung herab- steigend. Mündung gerundet, nicht sehr schräg, Mundsaum einfach, innen mit einer starken weissen Lippe belegt, Spindelrand etwas über die Perforation zurückgeschlagen. Aufenthalt: im griechischen Archipel, Syra, Creta; das abgebildete Exemplar von Creta. Diese Art wird mit Unrecht mit der Autorität Jan’s geführt; denn dieser gibt Sicilien als Vater- land, meint also zweifellos die folgende Art, von der sie sich nach meinem Material noch trennen lässt. Da der Name turbinata für die Art aus dem Archipel, welche Pfeiffer ohne Zweifel bei seiner Beschreibung vor Augen hatte, eingebür- gert ist, lasse ich ihn bestehen. Ueber die Unter- schiede von Aradasiti siehe bei der folgenden Art. Sehr nahe verwandt sind ausser dieser auch Hel. Berlieri Mor. und Hel. candiota Friv. 1460. 61. Helix Aradasii Pirajno*) Testa perforata, globoso-conoirdea, tenwius- cula, striatula, albida wel rufescens, rarius wunicolor, plerumque fusco-multi- fasciata, faseüs strigatim interruptis. Anfractus sex rotundati, ultimus major, teres, ad aperturam descendens, spira elevata, apice prominulo, corneo; aper- tura lunato-rotundata, obliqua ; peristoma simplex, acutum, intus albo-vel rufo, labratum, marginibus conmiventibus, Co- lumellari subreflexo, patente. Diam. maj. 12, min. 10,5, alt. 9,5 Mm. ” ” 10, „ 9, „ 9 „ Helix Aradasii Pirajno de Mandralisca Nota Moll. Sieil. p. 6. — Philippi Enum. II. ». 218. — Pfeiffer Mon. I. p. 170. — Benoit Illustr. Sieil. p. 132 t. 3. fig. 6. — Kobelt Jahrb. II. p. 17. Diese Art steht der vorigen sehr nahe und wird von vielen Autoren damit verwechselt; Pfeiffer führt sie allerdings in seiner Monographie auf, aber als ihm unbekannte Art und eitirt mehrere auf Sieilien bezügliche Angaben dazu. Die sieci- *) Testa globoso-conica, perforata, subtenwis, longitu- dinaliter striata; anfrüctus 6 rotundati, fascia unica brunnea interrupta cineti; apertura rosea rotundata; peristoma intus marginatum, Tabro simplice. Diam. #°a, alt, 5!/2’. — Pirajno, 1460. 61 u. 1462. 107 lianische Form unterscheidet sich von der grie- chischen, die wir vorhin beschrieben, besonders durch die dünnere Schale und das Zurücktreten des letzten Umganges, welche bei turbinat« förmlich aufgeblasen erscheint und den grössten Theil des Gehäuses ausmacht. Ob der Unter- schied in der Färbung constant ist, kann ich nicht behaupten, da mein sicher griechisches Material zu klein ist; bei meinen Sicilianern, welche ich in grossen Quantitäten selbst gesam- melt habe, wiegt immer die Bindenzeichnung vor, obschon die einzelnen Flecken der Binden in Radialstriemen geordnet sind. Aufenthalt: in Sicilien, besonders häufig um Messina. 1462. Helix contermina Shuttle- worth. Testa perforata, conico-globosa, tenwiuscula, con- fertim plicatula, sordide alba, corneo mar- morata vel fasciata; spira conica, apice obtuso, corneo; anfractus 6 perconvert, regulariter accrescentes, ultimus bası con- vexiusculus, ad aperturam haud descen- dens; apertura lunaris, sat obliqua ; pe- ristoma acutum, intus sublabiatum, mar- gine collumellari superne subdilatato, Pa- tente, perforationem non tegente. Diam. maj. 8, min 7,5, alt. 8 Mm. Helix eontermina Shuttleworth mss. — Pfeiffer Mon. Helic. I. p. 160. — Albers — von Martens Helic. p. 117. — Mart Ch. II t. 113 fig. 16. 13. — Kobelt Out. p. 24. psammoica Morelet*) Journ. Oonch. II. 1851 p. 356 t. 9 fig. 11. — Pfeiffer Mon. Hel. III p. 429 (Bul). — Dour- guignat Mal. Alg. I p. 205 t. 22 fig. 10—14. Non Helix contermina Reeve-Streptaxis alveus Dunker, fide L. Pfr. Gehäuse durchbohrt, kegelförmig, etwaskugelig, dünnschalig, dicht faltenstreifig, die Falten an der Basis des letzten Umganges schwächer werdend, schmutzigweiss mit hornfarbenen Fleckchen, der letzte Umgang meist mit einer hornfarbenen durchscheinenden Binde etwas unter der Peri- pherie; Gewinde kegelförmig mit abgestumpftem, hornigem Apex; sechs bis sieben auffallend ge- wölbte Umgänge, regelmässig zunehmend, der letzte mit gewölbter Basis, an der Mündung nicht herabsteigend. Die Mündung mondförmig, Helix *) Testa perforata conoide«a, costulato-striata, pallide grisea, rubigineo-fasciata vel punctata ; anfr. 7 convexi, ultimus basi convexiusculus; apertura depresso -lunavis ; peristoma rectum, intus labiatum, margine columellari ad umbiliewmn veflexiusculo. Diam. 8, alt. 9 Mm. — Morelet. 14* 108 Tafel CXLVI. stark ausgeschnitten, ziemlich schief; Mundsaum scharf, innen schwach gelippt, Basalrand oben verbreitert, aber die Perforation nicht bedeckend. Aufenthalt: auf Corsica (Shuttleworth); bei la Calle in Algier (Morelet). Anmerkung. Bourguignat behauptet zwar die Verschiedenheit von Hel. psammoica und contermina, doch ohne näher auf die Unterschiede einzugehen; ich kann zwischen Shuttleworth’schen Originalexemplaren in der KRossmessler’schen Sammlung und meinen algerischen einen halt- baren Unterschied nicht finden. Ein nachträg- lich von Herrn Prof. Mousson erhaltenes Exem- plar hat 7 Umgänge und 9,5 Mm. Höhe. 1463. Helix Pringi Pfeiffer. Testa anguste umbilicata, conica, solida, ürre- gulariter striata et punctata, cretacea, fascia fusca basali plerumque ornata vel corneo marmorata; spira regularıter co- nica, acutiuscula,; anfractus 7 convexi, ultimus '/s longitudinis non attingens, rotundatus, peripheria obsolete angulatus, apertura obliqua, fere eircularis; peri- stoma simplex, marginibus conniventibus, dextro perarcuato, columellari substricto, superne dilatato, patente. L. Pfr. Long. 8, diam. 5 Mm. Bulimus Pringi Pfeiffer Proc. zool. Soc. 1854 p. 292. — Mon. Helic. IV p. 493. — Novitates III p. 353 t. 82 fig. 19—22. Helix Pringi Kobelt Catalog p. 24. „Gehäuse sehr eng genabelt, kegelförmig, festschalig, unregelmässig gerieft und punktirt, meist kreideweiss, mit einer braunen Basalbinde oder mit hornfarbiger Marmorzeichnung. Ge- winde regelmässig konisch, ziemlich spitz. Um- gänge 7, convex, der letzte nicht völlig ein Drittel der Gesammtlänge bildend, am Umfang undeutlich winklig. Mündung schräg, fast kreisrund. Mund- saum einfach, mit zusammenneigenden Rändern, der rechte stark bogig, der Spindelrand fast ge- streckt, oben verbreitert, abstehend.‘“ L. Pfr. Aufenthalt: in Portugal. Ich gebe von dieser mir noch nicht zu Gesicht gekommenen Art Abbildung und Beschreibung nach Pfeiffer; sie steht der Hel. connoidea jeden- falls sehr nahe; nach Pfeiffer soll sie sich von derselben ausser durch die schlanke Gestalt na- mentlich durch die Nabelbildung unterscheiden; leider ist keine Basalansicht gegeben, aus der Beschreibung kann ich keinen rechten Unterschied erkennen. 1464. Helix pumilio Chemnitz. Testa perforata, conica, trochiformis, basi con- Fig. 1463. 1464 u. 1465. vexiuscula, rugoso-tuberculata, solidius- cula, albida vel grisea, coeruleo- griseo variegata, interdum ad basin obscure fasciata; amfractus 7 plani, subexserti, serrato-carinati, supra carinam serie tu- berculorum ad modum carinae alterae eingulati, ultimus antice non descendens, inferne crispulato- rugosus. Apertura depressa, extus acute angulata, peristoma rectum simplex, margine columellari su- perne vix patulo. Diam. 7, alt. 7,5 Mm. Trochus pumulio Chemnitz Conch. Cab. vol. 11 p. 164 t. 196 fig. 1888. 89. Trochus rugosus Mühlfeld Mag. Ges. naturf. Fr. 1818 p. 7 t. 1 fig. 10. Heli pumilio Pfeiffer Mon. Hel. Ip. 178 (non Symb. II p. 38. — Albers — von Mar- tens p. 116. — Kobelt Cat. p. 74. — Mousson Jahrb. mal. Ges. I p. 81. Gehäuse ganz eng durchbohrt, kegelförmig, ganz wie ein Trochus aussehend, mit convexer Basis, die Seitenlinien etwas concav, runzelig- höckerig, weisslich oder hellgrau mit blaugrauen Flecken und einer nicht sehr deutlichen dunklen Binde an der Basis, ziemlich festschalig. Sieben Umgänge, die oberen beiden hornig und glatt, die anderen flach abgesetzt, von einem scharf gezackten Kiel umgeben, über welchem noch eine Reihe weisser Höcker wie ein zweiter Kiel oder eine Perlenreihe läuft; dazwischen ist die Oberfläche rauh, die Basis des letzten Umganges stark runzelstreifig; der letzte Umgang steigt an der Basis nicht herab. Die Mündung ist ge- drückt, aussen an dem Kiel einen scharfen Win- kel bildend, der Mundsaum einfach, scharf, innen kaum verdickt, die Randinsertionen genähert, der Basalrand oben ganz wenig verbreitert. Aufenthalt: in Südmarokko, um Mogador (Chemnitz, in neuester Zeit durch von Fritsch und Rein bestätigt). Eine äusserst characteristische Art, welche der sieilianischen Caron? am nächsten zu stehen scheint, aber nicht mit ihr verwechselt werden kann. 14659. Helix tuberculosa Conrad. Testa angustissime perforata, conico-tectiformis, corrugato-striata, sordide calcarea, inter- dum obsolete bi-vel trifasciata, bicarinata; anfractus 6 contabulati, planı, carıinis serrulato-incisis, inferiore prominula, ex- serta; anfr. ultimus infra convexiusculus, minus rugosus; apertura angularis ob- liqua ; peristoma acutum, simplex, margi- Tafel CXLVI. nibus disjunctis, columellari reflexo, per- forationem semitegente. Diam. ma). 15, min. 13, alt. 13 Mm. Carocolla tubereulosa Conrad in Lynch, Rep. U. St. Exp. Dead Sea p. 229 pl. XXII 1133, Helix Despreauxiü Bourg. (non d’Orb) Cat. rais. ». 35. Helix tuberceulosa Roth in Mal. Bl. II 1855 p. 28 t. 1 fig. 6. 7. — Bourg. Moll. nouv. lit. et 9.60.19. 5—7. Von dieser in den Sammlungen noch sehr seltenen Art habe ich vor kurzem durch Herrn Dr. O. Kersten eine grosse Quantität erhalten, von denen die grösseren Exemplare mit Roth’s Abbildung und Beschreibung so vollständig über- einstimmen, dass ich seine Diagnose fast wört- ich copiren honnte; doch sind nur wenige Exem- plare von dieser Grösse dabei, die meisten, ob- schon auch beinahe 6 Umgänge zählend, messen nicht über 10 Mm. Höhe, wie Bourguignat’s Figur. Das Gehäuse hat ganz den Habitus eines Trochus, ist eng durchbohrt, die Perforation fast von dem Basalrand verdeckt, runzelstreifig, schmutzig kreideweiss, mitunter ganz wie Hel. elegans, mit zwei oder drei undeutlichen Binden. Die sechs Umgänge sind oben abgeflacht, tragen einen scharfen, vorspringenden gezackten Kiel und darüber eine schwächere Knötchenreihe, die meistens auf dem letzten Umgange obsolet werden. Der letzte Umgang steigt an der Mündung nicht herab, er ist unter dem Kiele gerundet, die Ba- sis weniger rauh, als die Umgänge. Die Mün- dung ist nur wenig schief, aussen scharf winklig, der Mundrand einfach, scharf, die Ränder un- verbunden, der Basalrand an seiner Insertion | ausgebreitet, die Perforation mehr oder weniger deckend. Bourguignat (Moll. now.) sagt: anfractu ultimo lente descendente vel quandoque subito deflexo; von meinen sämmtlichen Exemplaren geht bei keinem die Naht unter den Kiel herab, auch nicht bei den grössten; Bourguignat hatte obendrein offenbar kein ausgewachsenes Exem- plar vor sich. Aufenthalt: in den Umgebungen des todten Meeres; St. Saba (KRoth.) 1466. Helix philamnia Bourguignat. „Lesta subperforata, conico-turrita, subtus con- vexa, carinata, opaca, cretacea, sordide albida, subtus zonulata, supra strüs ru- gosts, erispulatis erregulariter valide cor- rugata, subtus minus erispulato-costulata; spira conico-elata; apice minuto, corneo, levigato; anfractibus 6'/a subplanulatis, Fig. 1466 u. 1467. 109 regulariter erescentibus, tubercoloso-cari- natis (carina suturam sequens); wltimo paululum majore, carinato, carına serru- lata in medio anfractu, supra convexius- culo, subtus convexo, antice subito de- flexo; apertura obligua, parum lunata, late transverse oblonga, ad marginem externum angulata; peristomate recto, acuto, intus incrassato, margine basali reflexiusculo; margine columellari reflexo, parvulam perforationem semitegente; mar- ginibus convergentibus sat approximatis.‘ (Bourg.) Diam. 13, alt. 12 Mm. Helix philamnia Bourguignat Moll. nouv. pP. 64 t. 10 fig. 1—3. — Pfeiffer Mon. V. p. 489. — Jickeli Nordostafr. p. 93. Helix serrulata Pfeiffer Mart. Ch. II. t. 23 fig. 5. 6 (non Beck.) Gehäuse kaum durchbohrt, gethürmt kegel- förmig mit convexer Basis, gekielt, undurchsichtig, kreidig, schmutzig weiss, die Basis mitunter mit einigen undeutlichen Binden. Oberseite stark ge- runzelt mit unregelmässigen, höckerigen Rippen, die Unterseite glatter. Gewinde schlank kegel- förmig mit kleinem hornigem Apex. Sechs und ein halber Umgang, kaum gewölbt, von einem ' längs der Naht laufenden gesägten Kiel um- zogen, regelmässig zunehmend, der letzte oben- her leicht, nach unten stark gewölbt, mit starkem gezahntem Kiel. Mündung schräg, wenig aus- geschnitten, queroval und dem Kiel entsprechend etwas winklig; Mundsaum gerade, scharf, innen mit einer Lippe belegt; Basalrand leicht, Spindel- rand stark umgeschlagen und einen Theil der Perforation verdeckend; Insertionen einander sehr genähert. Aufenthalt: in den Wüsten zwischen Sy- rien und Egypten, bis nach dem persischen Meerbusen; El Arısch (Bourg). Jickeli glaubt diese Art mit Bestimmtheit als Synonyme zu tuberculosa ziehen zu können; doch ist bei dieser die Basis ganz anders ge- bildet. Mir scheinen beide mit der folgenden und einer vierten grösseren Art, von welcher ein unvollständiges Exemplar als Hel. erenulata Olivier im Senckenbergischen Museum in Frank- furt liegt, eine kleine Gruppe zu bilden, welche mancherlei Analogie mit den maroccanischen Xeroleucen bietet und für die Wüsten Nord- arabiens charakteristisch ist. 1467. Helix ptychodia Bourguignat. „Testa anguste umbilicata, conoidea, subtus ro- tundato-convexa, serrulato-carinata (ca- rina in ultimo evanescens); fragii, sat 110 tenui, sordide albidula, supra tubereulosa, erispulato-costata, subtus striata, paulu- lum rugosa, spira conoidea, sat elata ; apice prominente, corneo, levigato; an- fractibus 6 conveziusculis, celeriter cres- centibus, sutura impressa separatis; an- fractibus prioribus rotundatis, leviter striatis, tribus medianis supra cerispu- lato-costatis ac acute serrulato-carinatis (carina suturam sequens); tandem ultimo mazimo dilatato, subrotundato, non cari- nato, supra rugoso, subtus leviter sub- crispulato, antice subito vıx deflexo, aper- tura obliqua, parum lunata, rotundata; peristomate recto, acuto, intus paululum | incrassato; margine columellari reflexo, presertim ad partem superiorem, mar- ginibus callo tenui albido nitente junctis.“ Bourg. Diam. maj. 13°], min. 12'Js, alt. 11 Mm. Helix ptychodia Bourguignat Moll. now. p. 66 t. 10 fig. 4—7. — Martens Mal. Bl. 1865 p. 187. — Jickeli Nordostafr. p. 94. An eadem var. Helic cerenulata Olivier*) Voy. | emp. ott. ILL. p. 69 t. 31 fig. 5, nec Müller ? Gehäuse eng genabelt, kegelförmig, die Basis convex gerundet, mit einem gesägten, auf dem letzten Umgang verschwindenden Kiel, zerbrech- lich, ziemlich dünnschalig, schmutzig weiss, die Oberseite höckerig mit Rippenrunzeln, die Unter- seite nur gestreift und wenig rauh: Gewinde kegelförmig, ziemlich erhaben, mit vorspringen- dem glattem, hornigem Apex. Sechs gewölbte Umgänge, rasch zunehmend, durch eine einge- drückte Naht geschieden; die obersten sind ge- rundet und leicht gestreift, die späteren runzlig mit einem längs der Naht sichtbaren scharf sägezähnigen Kiel, der letzte ist verbreitert, un- gekielt, obenher runzelstreifig, unten nur ganz wenig rauh, an der Mündung plötzlich, doch nur wenig herabgebogen. Die Mündung ist schräg, wenig ausgeschnitten, gerundet, Mundsaum scharf gerade, innen leicht verdickt, die Ränder genähert und durch einen dünnen Callus verbunden, der Spindelrand umgeschlagen. Aufenthalt: auf der Landenge von Suez und in den angrenzenden Wüsten. Bourguignat nimmt Hel. cerenulata Olivier für eine höhere Varietät dieser Art; er glaubt ihr wegen Hel. crenulata Müller einen neuen Namen geben zu müssen, was ich für überflüssig halte, da die Müller’sche Art vollkommen ver- *) Helix crenulata parvula, conoidea, rugellosa, anfrac- tibus ad suturam erenatis; umbilico parvo, Olivier. — Diam. 14}/2, alt. 15 Mm. Taf. COXLVI. Fig. 1468 u. 1469. schollen ist. Ich glaube, die ächte crenulata Olivier in einem unvollendeten Exemplare der Senckenberg’schen Sammlung zu erkennen, wel- ches Rüppel von der Sinaihalbinsel mitbrachte und das, ohne einen eigentlichen Kiel zu haben, die sutura erenataim auffallendsten Maasse zeigt; es scheint mir aber von ptychodia gut verschie- den. Bei Alexandrien, wie Olivier behauptet, hat noch Niemand eine ähnliche Art gefunden. 1468. Helix Idalie Bourguignat. „Zesta perforata, elevato-conica, solidula, albi- dula, vel pallide grisea, irregulariter va- lide costulato-serrata; spira elongata, scalari, apice levi, subcorneo, obtusius- ceulo; anfractibus 6 obsolete subangulato- perconvexis, sutura valde impressa sepa- ratis, regulariter crescentibus ; ultimo ro- tundato, paululum ad aperturam descen- dente; apertura parum obliqua, exacte rotundata, peristomate recto, acuto.“ (Bourg.) Diam. 5, alt. 7 Mm. Helix Idalie Bourguignat Amen. mal. I p. 58 t. 3 fig. 1—6. Gehäuse durchbohrt, gethürmt kegelförmig, festschalig, einfarbig weisslich oder hellgrau, überall mit unregelmässig starken Radialrippen sculptirt; Gewinde ziemlich hoch, scalarid, der Apex stumpf, glatt, hornig. Die sechs regel- mässig zunehmenden Windungen sind sehr stark gewölbt, undeutlich kantig, durch eine sehr tiefe Naht geschieden, der letzte gerundet, an der Mündung etwas herabsteigend.. Mündung kaum schief, fast kreisrund, Mundrand einfach scharf. Aufenthalt: im Innern der Insel Cypern, Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat. Die nächste Verwandte dieser interessanten Art ist Helix Liebetruti Albers, ebenfalls von Cypern. 1469. Helix tarentina Pfeiffer. Testa umbilicata, depresse conica, utrinque cos- tulato striata, carinata, unicolor albidula, vel maculis fuscis seriatim ordinatis, vel fascia supramediana rufo-fusca ornata ; spira conica, obtusa; anfractus 6 con- vexi, ultimus obtuse carinatus, subtus planiusculus, antice non descendens; aper- tura depressa, late lunaris; peristoma rectum, intus labiatum. maj. 13, min. 11,5, alt. 9 Mm. pyramidata var. costulata Phil. Enum. Sicl. LI. p. 110, — Rossmessler Iconogr. No. 690. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 161. Helix tarentina Pfeiffer Mon. Hel. III. p. 131° Diam. Helix Tafel CXLVI. Albers — von Mart. Helic, p. 110. — Kobelt Cat. p. 23. Ich glaube mich bezüglich dieser Form der späteren Ansicht Pfeiffer's anschliessen und sie als Art anerkennen zu sollen. Sie kommt zwar in der Gestalt der Hel. pyramidata sehr nahe, aber es sind mir bis jetzt noch keine Zwischen- formen bekannt geworden und die starken Rippen sowie der stumpfe Kiel des letzten Umgangs genügen zur Unterscheidung. Sie muss wohl als eine selbstständig gewordene Localform an- gesehen werden, welche um Tarent allein vor- kommt und auch in früheren Zeiten schon vor- gekommen ist, da ich sie dort fossil fand. In der Färbung variürt sie ebenso, wie Hel. pyra- midata. Aufenthalt: um Taranto häufig an Ab- hängen nahe dem Meere und an den Stämmen von Oelbäumen; ausgewachsene Exemplare fand ich im November 1872 nur einzeln. 1470. Helix trochlea Pfeiffer. Testa perforata, conico-turrita, trochlearis, co- stulato - striata, albida, interdum fusco- maculata vel basi fusco-fasciata; anfrac- tus 8. acute crenulato-carinati, exserti, utrinque planulati, ultimus basi subtilius et confertius striatus, convexiusculus, an- tice non descendens; apertura secunifor- mis; peristoma acutum margine basali arcuato, intus leviter labiato, columellari subdilatato, ad perforationem subreflexo. L. Pfr. et alt. 7-8 Mm. trochlea Pfeiffer Symb. III. p. 69. — Mart. Ch. II. t. 23 fig. 28. 29. — Mon. Helie. I. p. 177. — Bourguignat Mal. Alg. p. 280 t. 32 fig. 15—22. — Ko- belt Cat. p. 74. Gehäuse durchbohrt, gethürmt-kegelig, bohrer- förmig, obenher rippenstreifig, weisslich; seltener braun gefleckt oder an der Basis braun gebändert. Acht Umgänge, von einem scharfen, zackigen Kiel umgeben, über einander vorspringend, oben und unten abgeplattet, der letzte an der Basis feiner und dichter gestreift, etwas gewölbt, vornen nicht herabsteigend. Mündung beilförmig; Mund- saum scharf, der Basalrand gebogen, unten mit einer leichten Lippe belegt, der Spindelrand etwas ausgebreitet und leicht über der Perfo- ration umgeschlagen. Diese sehr hübsche Art vertritt die Gruppe der Hel. Caroni in Algerien, wo sie sich in den Provinzen Algier und Constantine an verschiedenen Punkten findet. Diam. Helix Fig. 1470. 1471 u. 1472. 111 1471. Helix numidica ‚Moquin Tan- don. Testa profunde umbilicata (umbilieus leviter pervius), depresso-conica, rare obsolete subcarinata, solida, paululum subopaca, cretacea, sat nitida, albidula vel quan- doque in prioribus marmorata, aut 20- nulis fuseis undique eircumeincta ; subti- liter crebre striatula; spira conoidea, apice prominulo, laevigato, nitido, cor- neo-fulvo; anfractibus 6, convexiusculis, lente cerescentibus, sutura bene impressa separatis, ultimo rare subcarinato (ca- rina evanescens), compresso-rotundato, antice recto; apertura vix obliqua, pau- lulum lunata, late angulato- oblonga; peristomate recto, acuto, intus valide al- bido-labiato; margine columellari brevi subverticali, leviter subpatulo. (Bourg.) Diam. maj. 11, min. 10, alt. 6—7 Mm. Helix numidieca Moquin-Tandon mss. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 444. — Mart. Ch. II. t. 119 fig. 34. — Bourguignat Mal. Al- gerie I. p. 263 t. 30 fig. 19—25. — Albers — von Mart. Hel. p. 116. — Kobelt Cat. p. 23. Gehäuse tief und fast durchgehend genabelt, gedrückt; kegelförmig, bisweilen undeutlich ge- kielt, festschalig, ziemlich undurchsichtig, kreidig, ziemlich glänzend, einfarbig weiss oder gebän- dert, die oberen Umgänge mitunter gewölkt; Gewinde kegelförmig mit vorspringendem,glattem, glänzend hornbraunem Apex; sechs langsam zu- nehmende, gut gewölbte Umgänge, der letzte zusammengedrückt, doch selten gekielt, vornen nicht herabsteigend.. Mündung kaum schräg, wenig ausgeschnitten, länglich, etwas winklig, Mundsaum gerade, scharf, innen mit einer weissen starken Lippe belegt, welche sich aber erst spät zu bilden scheint; der Spindelrand ist kurz, fast senkrecht, kaum abgelöst. Aufenthalt: in Algerien. Ich kann weder an den Originalexemplaren der Rossmässler’schen Sammlung noch in der Bourguignat'schen Beschreibung, die ich oben copirt habe, einen anderen Unterschied von pyramidata finden, als den weiteren Nabel, den aber die nachfolgende Form aus Sicilien auch hat. Ich halte sie darum nur für eine weiter genabelte Varietät von pyramidata. 1472. Helix pyramidata var. de- pressa. Ich bilde diese interessante Form, welche den Uebergang zu der vorigen Art bildet, hier nur ab, um zu zeigen, wie wenig sich py- 112 Tafel ONLVI. Fig. ramidata und numidica testaceologisch scheiden lassen. Diese flache Form herrscht vor in der Umgebung von Messina. 1473. Helix Spratti Pfeiffer. Testa umbilicata, depressa, confertim costulata, sordide alba vel fusca, saturatius fasciata, carinata, carina compressa, Prominente, dentieulata; spira vix elevata. Anfractus 5, supra carinam valde turgidi, subangu- latim elevati, ultimus basi convexus, an- tice non descendens; umbilieus latissimus perspectivus, cerista obtusa eireumdatus ; apertura parvula, angulato-subrotundata; peristoma rectum, acutum, intus albola- biatum. | maj. 11, min. 10, alt. 4,5 Mm. Spratti Pfeiffer Symb. IIL p. 69. — Mon. Hel. I. p. 174. — Mart. Ch. II. t. 23 fig. 9-11. — Albers — von Mar- tens p. 111. — Kobelt Cat. p. RR. siderites Frivaldssky in coll. Rossmessler. Schembriana Benoit Illustr. Sie, p. 182 t. 4 fig. 26 (non Hel. Schombrü L. Pfr.) Gehäuse oflen und perspectivisch genabelt, Diam. Helix Helix Helix niedergedrückt; dicht gerippt, schmutzig weiss, seltener bräunlich mit dunkleren Bändern, un- regelmässig gewunden, von einem scharf zusam- mengedrückten, vorspringenden, am Rande ge- zähnelten Kiel umzogen, über welchem die Um- günge in Form einer Wulst vorspringen, so dass die Naht rinnenförmig eingesenkt erscheint; der letzte Umgang ist an der Basis gewölbt und | steigt vornen nicht herab. Das Gewinde ist | kaum erhaben, mitunter vom zweiten Umgang an eingesenkt. Die Mündung ist klein, unregel- | miässig rundlich mit Ausbuchtungen, welche dem | Kiel und dem Wulst über demselben entsprechen; | Mundsaum gerade, scharf, innen schwach gelippt. | Aufenthalt: auf Malta. | Benoit hat diese Schnecke mit Hel. Schombrü | verwechselt und führt sie unter diesem Namen, während er Hel. Spratti Pfeiffer unter den ihm zweifelhaften Arten aufführt. — In der KRoss- messler'schen Sammlung liegen zwei Exemplare | mit der Etikette siderites Friv. mit der aus- | drücklichen Bemerkung, dass sie von Frivaldseky | geschickt seien; was Martens (Nachr, Bl. III p. 155) nach Exemplaren der Albers’schen Samm- lung als Hel, sideritis Friv. von Syra beschreibt, ist freilich etwas ganz anderes ; man wird darum am besten thun, die Autorität Frivaldssky's ganz | fallen zu lassen und die Art mit der Autorität | von Martens zu führen. | 1473. 1474 u. 1475. 1474. Helix calearata Benoit. Testa pervio umbilicata, convexo-pyramidata, oblique rugoso costulata, albida, plerum- que fusco-fasceiata; apex corneus, obtu- sulus, laevigatus; anfractus sex leniter requlariterque crescentes, convexiusculi, carina cerenulata, fillocincta, suturam se- quente eingulati; anfractus ultimus basti convexus, antice non descendens; Aper- tura lunato-angulata, vw obliqua; peri- stoma rectum, acutum, intus remote la- biatum, margine basali patulo nec re- flexo. Diam. ma). 8, min. 7,5, alt. 6 Mm. Helix calcarata Benoit Ilustr. Sieil. p. 203 t. 5 fig. 11 — Issel in Bull. mal ital. I p. 19. — Kobelt Jahrb. II. p. 19. Gehäuse durchgehend genabdelt, kegelfürmig, doch mit etwas ausgebuchteten Contouren, der hornige, glatte Apex etwas abgeplattet; die Sculptur besteht in starken, ziemlich regelmäs- sigen, schräg gerichteten Rippen, welche auf der Unterseite kaum schwächer sind, als oben- her. Die Färbung ist weiss, einfarbig oder häu- figer mit einer schmalen braunen Binde unmittel- bar über dem Kiel und zwei schwächeren Linien an der Basis. Die sechs Umgänge sind gut ge- wölbt und von einem fadenförmig aufgesetzten, erenulirten Kiel umzogen; sie nehmen langsam und regelmässig zu und der letzte steigt an der Mündung nicht herunter. Die Basis ist gewölbt, der Nabel nicht weit, aber durchgehend. Mün- dung eckig, bei jüngeren Exemplaren dem Kiel entsprechend ausgebuchtet, nur wenig schräg; Mundsaum einfach, gerade, innen mit einer zurückliegenden, weissen scharfen Lippe belegt ; Basalrand etwas ausgebreitet, doch nicht umge- schlagen. Diese zierliche Art ist zunächst mit ZZ. api- eulus Rossm. (Cumiae Calcara) verwandt, aber weiter genabelt und der Basalrand nicht umge- schlagen. Aufenthalt: auf Malta (Benoit), — San Giorgio auf Malta (Jssel.), 1475. Helix Sequentiana Benoit. Testa angustissime perforata, coarctato-conica, basi planiuscula, apice obtusulo, corneo, levi; albida vel albido-lutescens, ad ba- sin obsoletissime fasciata ; anfractus I— 10 carinati, plani, non exserti, oblique regulariter costati, carina parum promı- nula, haud filocincta, leviter erenulata'; anfractus ultimus bası subplanulatus, ad aperturam haud descendens. Apertura angulato-depressa, vix obliqua ; peristoma Tafel CXLVII u, CXLVIIL aeutum intus remote albolabiatum, mar- gine basali reflewiusculo. Diam. maj. 7, min. 6°/a, alt. 8 Mm. Helix elata Pirajno Moll, Madon. p. 17, nec Fer, (fide Benoit.) Helix Sequentiana Benoit Illustr. Stell, p. 206 t. 5 fig. 18. — Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 488. — Kobelt in Jahrb. II. p. 19. Gehäuse eng durchbohrt, schmal kegrlförmig, die schlankste der verwandten Arten, weisslich oder weissgelb, mitunter mit Bindenspuren an der fast flachen Basis Die Spitze ist stumpf und hornig. Neun oder zehn Umgänge, die obersten etwas gewölbt, die unteren flach und sich in fast gerader Linie aneinanderschliessend, von einem schwachen, wenig vorspringenden Kiel umgeben, von starken, gleichmässigen, sehr regelmässig angeordneten schrägen Rippen sculptirt, welche an dem Kiel zu winzigen Knötchen anschwellen ; der letzte Umgang steigt an der Mündung nicht Bis, 1476 u 77. 113 herab. Mündung zusammengedrückt, nach aussen hin winklig, kaum schräg. Mundsaum scharf, innen mit einer zurückliegenden weissen Lippe belegt, Basalrand etwas umgeschlagen. Aufenthalt: in den Madonien an der sieilianischen Nordküste, namentlich bei Cefalu. Diese Art steht den unter sich schon so nahe verwandten Arten Hel. Caroni Desh. und elata Faure sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die viel schlankere Gestalt und den über die allgemeine Contour nicht oder kaum vor- springenden Kiel, welcher bei den beiden an- deren Arten die einzelnen Umgänge abgesetzt erscheinen lässt und bei elata ziemlich glatt, bei Caroni stark gesägt ist. Monterosato will Helix turrita Phil., welche gewöhnlich zu Caront gerechnet wird, auf unsere Art deuten; nach der Abbildung Rossmessler's fig 343 ist das unmöglich, da diese offenbar die Hel, Caroni darstellt. Tafel CXLVI & OXLVIL. 1476. 77. Helix Schlaeflii Mousson. Testa obtecte perforata, ventroso-ylobosa, ürre- gulariter rugoso-striata, lineis impressis interruptis seu continuis decussata, lu- teo-albida, fasciis quinque interdum Junc- tis wel defieientibus, fusco-griseis ornata. Spira depresso-conoidea, summo albo, nitido, erassiuseulo, sutura subirregularti. Anfractus 4'fa eonvexiuseuli, rapide ac- erescentes, medir spiraliter lineati; ulti- mus ventricosus, vix subdescendens. Aper- tura ampla, oblique lunato-rotundata, in- tus griseo- alba, faselis perspieuis, ad marginem insertionis et in aperturae pa- riete fusco-grisea,. Peristoma intus albo- sublabiatum, marginibus remotis; dextro simplice, columellari subobliquo, late re- flewo, perforationem fere oceultante, fwsco griseo. — Diam. ma). 50, min. 38, alt. 47 Mm. (Mousson.) Diam. ma). 56, alt. 54 Mm. 51,alt. 50 „ epec. Mg: Helix Schlaeflii Mousson*) Cogq. Schläfli in Viertelj. Zürich 1859 p. 266. — Pfeiffer Mon. Hel, V. p. 235. — Kobelt Cat, p. 19. *) IIerr Prof. Mousson in Zürich hatte die Güte, mir nach dem Erscheinen des ersten Bandes meiner Fort- setzung der Iconographie einen Theil der Typen seiner Arten zur Abbildung zu schicken, wofür ich ihm hiermit meinen herzlichsten Dank sage. Rossmässler’s Iconographie V. Gehäuse bedeckt durchbohrt, fast kugelig, bauchig, unregelmässig rauh gestreift mit mehr oder minder unterbrochenen spiralen und schrägen Linien sculptirt, gelblich weiss mit fünf breiten braungrauen Binden, welche mitunter in ver- schiedener Weise zusammenfliessen oder auch ganzschwinden, namentlich scheinen das zweite und dritte von oben meistens zusammenzufliessen. Das Gewinde ist gedrückt kegelförmig, der Apex weiss, glänzend, ziemlich dick; die Naht ist et- was zackig. Vier und ein halber Umgang, gut gewölbt, rasch zunehmend, die mittleren deutlich spiral gestreift, der letzte bauchig, an der Mün- dung allmälig herabsteigend. Mousson sagt zwar, vie subdescendens, aber an seinen beiden Ori- ginalexemplaren senkt sich der letzte Umgang doch ganz allmälig um 5--6 Mm. Die Mündung ist weit, schräg gerundet, durch die Mündungs- wand nur wenig ausgeschnitten, im Gaumen grau- weiss mit durchscheinenden Binden auf der Mündungswand, dem Spindelrand und längs des Mundrandes braungrau bis rothbraun. Der Mund- saum ist innen schwach gelippt, einfach, die Randinsertionen weit getrennt, der Spindelrand schräg, weit umgeschlagen, den Nabelritz an den mir vorliegenden Exemplaren vollständig schliessend Aufenthalt: in Epirus, wahrscheinlich im mittleren Theile der Balkanhalbinsel weit ver- breitet. 15 114 Ich habe im ersten Nachtrag zu meinem Catalog der europäischen Binnenconchylien dieser Art Unrecht gethan, indem ich sie, gestützt auf die mündliche Angabe eines Freundes, der die Originale bei Mousson gesehen, als Varietät zu pomatia zog. Sie hat mit dieser nichts zu thun, dagegen dürfte es nicht eben leicht sein, sie von der dalmatischen secernenda (Jcon. 289) zu trennen; wenigstens besitze ich dalmatische Exemplare, welche genau dieselbe Färbung von Mündungswand und Spindel und ebenso hohes Gewinde zeigen; auch die Sculptur mit den kurzen schrägen Linien ist beiden gemeinsam ; es bleibt somit als Unterschied nur die mehr schräg nach unten verbreiterte Mündung und die nicht concave, mehr vorspringende Spindel der Hel. Schleflii. Immerhin muss sie als eine gute Localvarietät anerkannt werden. Nach den Angaben Schläfl’s ist sie bei den epirotischen Griechen eine beliebte Fastenspeise, , die unter dem Namen Saliangos massenhaft auf dem Markte von Janina verkauft wird. 1478. Helix pomatia var. Gesneri Hartm. In den „Erd- und Süsswasser-Gastropoden“ der Schweiz unterscheidet Hartmann zwei Haupt- formen unserer Weinbergsschnecke, die gewöhn- liche mehr gedrückte, dünnschaligere rustiea mit wärmerem Colorit und hellerem Thier, und die mehr kegelförmige, dickschalige var. Gesneri mit scharfen Binden auf heller Grundfarbe oder | einfarbig, mit grauem Thier. Seine Abbildung dieser Varietät (Taf. 20, Fig. 2) lässt aber die Form des Gehäuses wenig erkennen, darum bilde ich hier ein riesiges, mir von Mousson anver- trautes Exemplar von Galanda ab, das in seiner Form fast an Bulimus streift. In der Schweiz ist Hel. rustica die Bewohnerin der ebeneren Theile, während @esneri mehr in den Hoch- thälern lebt und namentlich in Graubündten prachtvoll entwickelt ist. Doch finden sich ähn- liche Formen auch in Deutschland und ich be- sitze einen ebenso kegelförmigen prachtvollen Albino aus dem Mainthal. Helix pomatia gehört ausschliesslich den gemässigteren Theilen unseres Erdtheils an und darf als typisch für die germanische und nament- lich die alpine Provinz angesehen werden. Auf der Pyrenäenhalbinsel und in Süditalien fehlt sie, aber sie folgt dem Apennin bis nach Mittel- italien, und gerade da an der Grenze kommen Exemplare vor, bei denen ich nach dem Ge- häuse nicht zu entscheiden wage, ob sie zu lu- corum oder zu pomatia zu rechnen sind. Die typische Form nimmt immer die höheren Ge- Tafel CXLVO u. CXLVII. Fig. 1478 u. 1479. biete ein, ebenso an den Alpen, wo man, z. B am Gardasee, in den höheren Regionen pomatia, in den tieferen cineta sammelt. In Südfrank- reich und den Pyrenäen fehlt sie, aber in Mittel- frankreich ist sie gemein. Auf der Balkanhalbinsel findet sie sich noch in Südserbien, schwerlich aber jenseits des Bal- kan, auch in der Krym soll sie noch vorkommen, im Kaucasus wird sie durch Buchi ersetzt. In Siebenbürgen mischt sie sich mit lutescens. Nach Osten geht sie bis nach Kiew, soll aber dort nur in einem Park häufig sein und ist somit wahrscheinlich eingeschleppt. Nach Norden hin sind die Grenzen ihres Verbreitungsbezirkes na- mentlich durch die Herren Mönche verwischt worden, welche das beliebte Fastenwildpret bei ihren Klöstern ansiedelten; so ohne Zweifel in Scandinavien und Livland; in England dagegen ist sie nach Jeffreys einheimisch. In Deutschland findet man sie zwar nicht im Löss, aber doch in den Kalktuffen von Gotha und auch in dem gewöhnlich für Löss gehaltenen Thon, welcher die Mainebene um Schwanheim bedeckt und offenbar jünger ist, als.der ächte Löss. 1479. Helix pathetica Parreyss. Testa vix imperforata, depresse globosa, tenuis, diaphana, striatula, alba vel flavescenti- albida, fasciis 5 fuscobrunneis, interdum citrinis, ornata; spira depressa, apice obtuso, sat magno; anfractus 4, sutura impressa, subirregulari discreti, ultimus major, subdilatatus, antice valde descen- dens; apertura obliqua, ovato-rotundata, intus alba, nitens, fasciis translucentibus, peristoma simplex, rectum, margine Co- lumellari strieto, vix dilatato, reflexo, qp- presso. Diam. 28, min. 23, alt. 24 Mm. Helix pathetica Parreyss in sched. — Albers — von Mart. Helic. p. 143. — Mousson Coq. Bell p. 366 (20). — Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 236. Gehäuse bis auf einen kleinen Ritz entnabelt, gedrückt-kugelig, dünnschalig, durchscheinend, deutlich gestreift, weiss oder gelblichweiss mit fünf braunen, nach Albers ceitrongelben Binden, von denen bei dem mir vorliegenden Exemplare die unteren die deutlicheren sind. Gewinde ge- drückt, mit stumpfem, ziemlich grossem Wirbel. Die vier Windungen sind durch eine eingedrückte, etwas unregelmässige Naht geschieden, der letzte ist grösser, in die Quere verbreitert, etwas auf- geblasen, vornen rasch und ziemlich stark herab- steigend. Mündung schief, rundeiförmig, innen Tafel OXLVI u. OXLVII. Fig. 1480. 1481. 1482. 1483 u. 1484. glänzendweiss mit durchscheinenden Binden; Mundsaum einfach, scharf, gerade, mit einer weissen Lippe belegt, Spindelrand ziemlich gerade, kaum verbreitert, umgeschlagen und angedrückt. Es liegt mir nur das abgebildete, mir von Mousson anvertraute Exemplar vor; dasselbe stimmt mit der Albers’schen Diagnose bis auf die Färbung ziemlich gut überein, auch die Di- mensionen passen, die Differenz in der Höhe beruht wohl auf verschiedener Messung. Dagegen ist die Streifung viel deutlicher, als die Original- diagnose angibt. — Von der nächsten Verwandten Hel. obtusalis unterscheidet sie sich durch den . weissen Mundrand. Aufenthalt: in Kleinasien, die genauere Localität noch unbekannt. 1480. Helix pomacella Parreyss. Testa imperforata, conico-globosa, tenwiuseula, ruguloso - striata, corneo-albida, maculis corneis fascüsque 5 fuseis, superioribus sepius obsoletis, notata ; spira breviter co- nica, apice obtusulo; anfır. 4']2, supericon- vexiusculi, ultimus inflatus, antice parum deflexus. Apertura parum obliqua, ovato- subeircularis; peristoma simplex, rectum, marginibus convergentibus, columellari arcuato, calloso, reflexo, appresso. maj. 25, min. 20, alt. 20 Mm. pomacella Parreyss in sched. — Bour- guignat Rev. Mag. Zool. 1860 p. 165 Diam. Helix t.5 fig. 3. 4 — Amenites II p. 183 t. 21 fig. 3. — Pfeiffer Mon. Hel. V. p 229. — Mousson Coq. Bellardi p. 365 (19). — Coq. Schläfli II p. 11. — Kobelt Cat. p. 20. Gehäuse undurchbohrt oder höchstens noch einen kleinen Rest des Nabelritzes zeigend, etwas kegelförmig-kugelig, dünnschalig, rauh gestreift, unter der Loupe auch mit feinen Spirallinien, weisslich mit einem Stich ins horngelbe, mit zahlreichen kleinen, hornfarbenen Flecken und fünf braunen, durchscheinenden Binden, von de- nen die drei oberen schmäler sind und mitunter verschwinden. Gewinde kurz kegelförmig mit stumpfem, nicht besonders grossem Wirbel. Vier und ein halber Umgang, die oberen gut gewölbt, der letzte aufgeblasen, an der Mündung rasch, doch nicht weit herabgebogen. Mündung nicht sehr schief, rundeiförmig, Mundsaum scharf, ge- rade, gelblichweiss, mit genäherten Rändern und schwielig verdicktem, umgeschlagenem, fest ange- drücktem Mundsaum. Aufenthalt: an beiden Ufern des Bosporus. Diese Art ist nur sehr schwer von figulina zu trennen; die kleine Form von Rhodos, welche 115 Bourguignat als Localform hierherzieht, halte ich für eine ächte figulina. — Mousson gibt folgende Unterschiede an: kugelige Gestalt, mehr kreisrunde Mündung und stärker umgeschlagenen Mundsaum. — Jedenfalls ist es eine Localvarietät. 3481. Helix taurica Krynicki sec. Mousson. Das hier abgebildete Exemplar wurde mir von Mousson als sein Typus von taurica*) ge- schickt. Es weicht von radiosa Zgl., welche gewöhnlich für ein Synonym von taurica gilt, sehr erheblich ab und zeigt nur ganz unbedeu- tende Spuren von Striemen, dagegen zwei sehr scharf gezeichnete breite, rothbraune Bänder. Die Spindel ist auffallend callös, eine deutliche ' Lippe vorhanden und die Mundränder sind durch einen dünnen, weissen Callus verbunden; auch die Spindel ist weiss, nur an ihrer Einfügung steht ein brauner Fleck. Im Uebrigen verweise ich auf das im vierten Bande über Hel. lucorum Gesagte. 1482. Helix onixiomiera Bourguig- nat. Mousson hat in Journ. Conch. XXII 1874 p. 20 diese Art in einer Form zu erkennen geglaubt, welche Schlefli bei Aleppo sammelte. Bourguignat gibt folgende Diagnose: Testa semiobteete anguste perforata, comico-glo- bosa, irregulariter rugoso-striata, lutes- centi-albida, zonis duabus, fasciis nigres- centibus passim interruptis, cincta; an- fractibus 6'/.—7 convewis, regulariter cres- centibus, sutura impressa separatis ; ul- timo ad aperturam descendente; aper- tura parvula obliqua, Tunato-oblonga, pe- ristomate paululum inerassato ; margine columellari reflexiusculo, marginibus pau- lulum incerassatis. Seine Abbildung zeigt ein weit höheres Ge- winde und kleineren letzten Umgang, als das mir vorliegende Exemplar, das auch nach meiner Zählung nicht über sechs Umgänge hat. Mund- saum und Mündungsrand sind lebhaft braunroth, | nur auf dem Spindelrand steht eine längliche, helle Schwiele. Ich möchte darum Moussons Identification bezweifeln, muss aber die vorliegende Form als eine gute Localvarietät von lucorum anerkennen. 1483. 1484. Helix obtusalis Ziegler. Die durch ihren auffallend grossen Apex von allen Verwandten geschiedene südrussische Po- matia ist von Rossmaessler schon zweimal ab- *) Cfr. Coq. Schläfli II. 1863 p. 306. 15* 116 Tafel CXLVII u. CXLVIII., gebildet worden, als Hel. obtusata Zgl., Fig. 288, und als Hel. vulgaris Parreyss, Fig. 582 (nicht 581, wie es auf der Tafel irrig heisst). Dennoch gebe ich hier noch Abbildungen von zwei wei- teren Formen, welche in mancher Beziehung ab- weichen. Fig. 1483, von der Marchesa Paulucei bei Eupatoria in der Krym gesammelt, ist die grösste mir bis jetzt vorgekommene Form und viel mehr in die Quere verbreitert, als der mehr kugelige Typus von Odessa; die Binden sind in- tensiv rothbraun, — der violette Schimmer der meisten Exemplare ist, wie von Martens richtig bemerkt, nur die erste Erscheinung der begin- nenden Verwitterung, — der Grund dazwischen hier und da unregelmässig bräunlich überlaufen, Mündungswand und Spindelrand braun. — 1484, von Hausknecht bei Nowo-Rosisk am Westende des Kaukasus gesammelt, ist noch kugeliger, als der Typus, und mit fünf deutlichen Bändern ge- zeichnet, von denen nur 2 und 3 stellenweise zusammenfliessen. Bourguignat hat bei dieser Art offenbar eine kleine Confusion angerichtet. Er unterscheidet Hel. obtusalis Ziegler von der Balkanhalbinsel, zu welcher er Rossm. 288 und 582 eitirt, und vulgaris Parr., Rossm. fig. 581. Nun sind aber die beiden ersteren offenbar südrussische Formen, 581 dagegen Hel. Philibinensis. aus Macedonien, um die Verwirrung voll zu machen, unterscheidet er dann noch eine Hel. Philibensis Friv, die nicht abgebildet sei, von ihm aber auch nicht abgebildet wird und ihm offenbar nicht vorge- legeu hat. Helix obtusalis — die Schreibart obtusata ist durch M. de Serres für eine fossile Art präoc- eupirt, — ist characteristisch für Südrussland, man findet sie um Odessa und von da ostwärts durch die Krym und den westlichen Kaukasus bis nach Koutais in Mingrelien; aus Südrussland ist mir ausser Odessa nur Aleszki am Dniepr (Dubois fide Mousson) bekannt. 1485. Helix obtusalis var. bicincta Dubois. Differt a typo testa solidiore, fascüs duabus tantum, altera ad suturam, altera circa locum umbilicalem ornata, columella cal- losa, strietiuscula, peristomate incrassato. Diam. ma). 35, min. 28, alt. 30 Mm. Es liegt mir von dieser interessanten Form leider nur ein einziges, etwas abgeriebenes Exem- plar vor, das durch seinen grossen Apex mit obtusalis übereinstimmt, im übrigen aber auch abgesehen von der Zeichnung nicht unerheblich von ihr abweicht. Das ganze Gehäuse ist viel dicker und schwerer, der Spindelrand dick und Fig. 1485. 1486 u. 1487. schwielig, und der’ Mundrand innen verdickt. Doch können alle diese Erscheinungen ganz gut die Folgen eines Aufenthaltes auf besonders kalkreichem Boden sein und darum mag ich der Vereinigung der Form mit obtusalis nicht widersprechen. Sie findet sich bei Nowo-Rosisk am Westende des Kaucasus. 1486. 1487. Helix lutescens Ziegler. Den Typus dieser Art hat Rossmaessler be- reits Fig. 292 abgebildet, um aber von der Ver- änderlichkeit der Art einen kleinen Begriff zugeben — mein Material ist leider nur sehr wenig reich- haltig und obendrein meist von Stentz erworben — bilde ich hier noch zwei Formen ab, welche beide namentlich durch den verdickten Spindel- rand nicht unbedeutend vom Typus abweichen. Der Spindelrand ist überhaupt bei allen 12 mir vorliegenden ausgebildeten Exemplaren dicker, als bei der oben eitirten Abbildung und zeichnet sich dadurch aus, dass von der Spindelmitte gewissermassen eine stumpfe Kante senkrecht nach unten läuft und sich mit dem Aussenrand verbindet, so dass eine Art Absatz entsteht, welchen man besonders bei Fig. 1487 deutlich erkennen kann. Die mir vorliegenden Exemplare sind nur zum Theil einfarbig gelblichweiss, wie der Typus, andeıe zeigen die mannigfachsten Bändercombinationen, manche sind genau ge- färbt, wie pomatia und 1486, angeblich aus Serbien stammend, zeigt ganz scharf gezeichnete, rothbraune Binden und einen fettigen Glanz, wie ihn aus der Gruppe Pomatia meines Wissens nur noch die ächte Hel. engaddensis besitzt. Alle lebend gesammelten Exemplare zeigen dichte feine Spirallinien. Hel. lutescens könnte nur mit obtusalis ver- wechselt werden, doch genügt auch an ganz ab- geriebenen Exemplaren, wo die characteristische Färbung verschwunden ist, ein Blick auf den Apex, der bei obtusalis auffallend gross, bei lutescens viel kleiner ist. Ihr Verbreitungsgebiet schiebt sich zwischen pomatia und obtusalvs ein ; diesseits der Karpathen hat man sie meines Wissens noch nicht beo- bachtet, ebensowenig südlich vom Balkan. In Siebenbürgen und Galizien dagegen ist sie weit verbreitet, ebenso in den Donaufürstenthümern, nach Stentz auch in Serbien und Donaubulgarien. In Siebenbürgen trifft sie mit pomatia zusammen, lebt aber selten an denselben Fundorten, eine Trennung der beiderseitigen Gebiete scheint aller- dings auch nicht möglich. Wie weit ihr Gebiet nach Osten reicht, und wie sie sich gegen obtu- salis in Südrussland abgrenzt, ist meines Wissens noch nicht erforscht. Tafel CXLIX u. CL. Fig. 1488 u. 1489—1509. Das Thier ist nach Bielz schlanker und zarter als bei pomatia, weiss- oder graugelb, fein gekörnelt; Kiefer mit 5- 6 stärkeren Rippen, zwischen denen noch 1—2 feinere stehen, die am Rande nicht vorspringen. Liebespfeil 3° lang, schwach gekrümmt, mit .deutlicher Krone und vier Schneiden, von denen zwei rinnenförmig ge- spalten sind. 1488. Helix Fig. 1046.) Ich bilde hier Mousson’s Typus ab, welche von meinen früher abgebildeten Exemplaren einigermassen abweicht, obschon beide zweifellos zusammengehören. Das typische Exemplar ist offenbar lebend gesammelt und zeigt darum eine cavata Mousson (efr. L1% lebhaftere Färbung, namentlich drei Binden auf der oberen Hälfte des letzten Umgangs, während die untere Hälfte einfarbig weissgrau ist; bei dem 1046 abgebildeten Exemplar sind diese Bin- den kaum erkennbar. Eigenthümlich sind die auf unserer Figur etwas übertriebenen schrägen, die Anwachsstreifen schräg schneidenden Stri- chelchen, welche bei meinen Exemplaren nicht zu erkennen sind. Das typische Exemplar ist etwas grösser, als die meinigen, namentlich aber weicht es von ihnen ab durch die Verbreiterung des letzten Umganges, welcher die Gestalt be- deutend conischer und etwas unregelmässig er- scheinen lässt, vielleicht ist das aber die Folge einer Wachsthumsstörung und somit als Abnor- mität anzusehen. Tafel OALRX & Cl. 1489 — 1509. Müller. Es ist mir zwar allmälig gelungen, ein un- gewöhnlich reichhaltiges Material von dieser veränderlichen Limnäenform zusammenzubringen, trotzdem will es mir aber noch nicht gelingen das Formenchaos unter einige haltbare Varietäten zu vertheilen. Clessin in seiner Excursionsfauna nimmt drei Hauptformen an, elongata und curta für die schlankeren und bauchigeren Formen, an welche sich dann noch die var. attenuata für eine Form aus Holstein reiht, welche ihren Namen führt, wie lucus a non lucendo, denn sie ist die relativ bauchigste Form von allen und der Abbildung und Beschreibung nach nichts weniger als attenuata. — Lassen wir diese aus- ser Spiel, so hat die Trennung in lang ausge- zogene Formen und in bauchig gedrungene man- ches für sich, man findet beide Formen wohl nie beisammen, wie denn überhaupt L. peregra an jedem Fundort ihren Character ungemein fest zu halten pflegt. Ich habe diese Unterschei- dung schon in der Fauna von Nassau erwähnt und glaubte damals nach meinen Beobachtungen in Nassau die bauchige Form ausschliesslich den Gebirgen, die schlankere den Ebenen zusprechen zu können. Das lässt sich nun in dieser Weise nicht aufrecht erhalten, denn ge- rade meine schlanksten Formen stammen aus dem Alpengebiet, ebenso aber auch die bauch- igsten. Clessin macht darauf aufmerksam, dass die var. elongata bis jetzt noch nicht in Nord- deutschland gefunden worden sei; auch meine auffallend schlanken Exemplare sind fast ohne Aus- Limnaea peregra nahme aus Süddeutschland, Südöstreich und Nord- italien, wobei freilich in Betracht zu ziehen ist, dass L. peregra überhaupt in Norddeutschland nicht sehr verbreitet ist und bedeutend weniger varürt, als im Süden. Gewonnen ist aber mit einer solchen Trennung noch nicht allzuviel, denn sowohl elongata als curta umfassen noch eine Menge der verschiedenartigsten Formen. Ich bilde hier einstweilen einmal eine kleine Aus- lese der Hauptformen meiner Sammlung ab und bezeichne sie nur da mit einem Namen, wo ich sie aus mehr oder weniger zuverlässiger Hand mit einem solchen erhalten habe. Fig. 1489 ist eine oberitalienische Form, welche Capitän Adami in der Gegend von Sol- ferino sammelte; sie bildet in ihrer Form ein Verbindungsglied nach Z. ovata hin und kann mit Fug und Recht als var. peregro-ovata be- zeichnet werden. Das Gehäuse ist ziemlich dünn- | schalig, die Mündung nach unten und hinten gezogen, das Gewinde an Höhe weit übertreffend. Namentlich die starke Zurückbiegung der Spin- del macht diese Form sehr auffallend. Fig. 1490, um Ebersbach bei Löbau von Herrn Aug. Weise gesammelt, ist die colossalste, mir jemals vor Augen gekommene Form. Ob- schon stark decollirt, misst sie noch immer reich- lich 24 Mm, mit dem Gewinde aber muss sie beinahe 23 Mm. gemessen haben. Im Uebrigen entspricht sie der typischen Form mit wenig gebogener Spindel und etwasabgeflachtem Aussen- rand. Der Entdecker sammelte eine grössere Anzahl solcher Riesenexemplare in einem ver- 118 wachsenen, in geraumer Zeit nicht mehr ge- reinigten Teiche. ; Fig. 1491 stammt aus der Gegend von Pisa und wurde mir von meinem verstorbenen Freunde Appelius in Livorno mitgetheilt. Das Gewinde ist sehr hoch und bildet mit der oberen Hälfte des letzten Umganges einen schlanken Kegel; die Spindel ist fast gerade und stark callös, aber die Spindelplatte legt sich nicht fest an und lässt einen für L. peregra auffallend weiten Nabel frei; die Umgänge sind unter der Naht auf- fallend abgeflacht, das Gewinde wird von der Mündung um das 1’/sfache an Höhe übertroffen. Die Färbung ist weisslich hornfarben. Bei 1492 dagegen, der schlauksten Form, höhe vollkommen gleich, man könnte sie darum mit Fug und Recht var, mierostoma nennen. Sie stammt aus Siebenbürgen. Die Umgänge sind gewölbter, als bei der vorigen Form, die Mündung darum oben weniger spitz, die Spindel auch ziemlich gerade, doch weniger callös, der letzte Umgang stark gehämmert, gelblich horn- farben. Fig. 1493, ebenfalls aus Siebenbürgen, schliesst sich der vorigen durch das hohe Gewinde an, aber die Umgänge sind gewölbter und namentlich der letzte förmlich aufgeblasen, wodurch die Form einigermassen an einen winzigen L. stag- nalis erinnert. Die Mündung ist reinoval, der Spindelumschlag sehr dünn und nicht bis zum Beginne des Basalrandes herabreichend. Die Naht steigt vor der Mündung plötzlich stark in die Höhe; vielleicht haben wir es hier nur mit einer Missbildung zu thun. Färbung weisslich- gelb mit schwarzem Ueberzug. Fig. 1494 stammt aus Kärnthen und docu- mentirt sich durch die dunkle Farbe seines Gaumens als zu ZL. melanostoma Zgl. gehörig, deren Typus wir unter Fig. 1500 abbilden. Sie ist eine der grössten, mir bekannt gewordenen Formen, 23 Mm. hoch, und erinnert durch die hohe, spitzeiförmige Mündung mit deutlicher Falte trotz der schwieligen Spindel an Fig. 1489. | Die Färbung ist grüngrau, wie es scheint, von einem feinen fremdartigen, äusserst festsitzenden Ueberzug herrührend; die Mündung im Inneren braun. Die Umgänge sind gut gewölbt, oben weder kantig noch abgeflacht. Sehr ähnlich in Färbung und Textur ist Fig. 1495, ebenfalls aus Kärnthen, von Ziegler als L. callosa verschickt; auch der Gaumen ist bräun- lich, doch weniger intensiv, als bei der vorigen Form. Sie unterscheidet sich von dieser nament- lich durch das viel höhere Gewinde und die be- deutend kleinere Mündung, sowie die oben kan- | zogen, die ich kenne, ist das Gewinde der Mündungs- Tafel OXLIX u. CL. Fig. 1489—1509. tigen Umgänge und die tiefere, fast rinnenför- mige Naht. Fig. 1496, von Genf stammend, würde ich unbedenklich für eine Abnormität gehalten haben, wenn mir nicht aus der Rossmaessler'schen Samm- lung eine ganze Reihe. gleicher Exemplare vor- läge. Sie ähnelt durch das schlanke Gewinde den vorhergehenden Formen, der letzte Umgang springt unter der Naht zu einer kleinen Kante vor, ist aber dann abgeflacht, fast wie bei Fig. 1491, was unsere Figur leider nicht deutlich erkennen lässt; die Spindel ist fast gerade, die Mündung eirund, oben wenig spitz, mit abge- flachtem Aussenrand, und unten so weit vorge- dass sie fast vertikal ist. Im Inneren sind die Reste verschiedener Lippenwülste zu erkennen. Fig. 1497 habe ich von Terver als L. mar- ginata erhalten; sie stammt aus dem Jura. Auch sie hat das conische Gewinde der var. elongata, wenn auch weit weniger schlank, wird aber nach unten sehr bauchig; die Mündung ist rein spitz- eiförmig, die Spindel vollständig geradlinig, der Umschlag in der Mitte breiter, als oben und unten, aber nicht angedrückt, sondern frei ab- stehend, so dass noch ein offenes Nabelloch bleibt. Färbung hellhornfarben mit dunklerem Gaumen, die Oberfläche gehämmert. Fig. 1498 ist L. croatica Ziegler, eine schlanke, schwarz überzogene Form, welche aber unter der Naht nicht abgeflacht, sondern regel- mässig gewölbt ist. Von der typischen Form unterscheidet sie nur die fast gerade, faltenlose Spindel; die Abbildung nach einem Ziegler'schen Exemplar in der Rossmaessler’schen Sammlung. Fig. 1499 aus Serbien, mir von Möllendorjf mitgetheilt, ähnelt dem croaticus in der allge- meinen Form, nähert sich aber durch die ge- drehte, unten stark zurückweichende Spindel wieder sehr der oben als peregro-ovata bezeich- neten Form. Fig. 1500 ist L. melanostoma Ziegler nach einem ÖOriginalexemplar der Rossmaessler’schen Sammlung. Sie ähnelt am meisten der callos«a hat aber eine höhere Mündung; die Umgänge sind oben kantig, dann abgeflacht; die Spindel ist fast gerade, unten ein wenig gedreht, und wie der Gaumen ziemlich lebbaft braun. Heimath in Kärnthen. Fig. 1501 ist noch eine äusserst schlanke, fast scalarid ausgezogene Form aus Kärnthen mit oben fast eingedrückten Windungen; Spindel fast senkrecht mit deutlicher Falte, der Umschlag fest angedrückt, die Mündung schmal. Fig. 1502 aus dem Allgäu, stellt ungefähr den Typus der Art dar; der letzte Umgang, ob- Tafel OXEIX a. CE. Fig, 1510) 1511. 'W.1518: schon gut gerundet, hat doch etwas Eckiges in seinen Contouren, das sich freilich bei der Zeichnung nur schwer wiedergeben lässt; der Spindelumschlag ist dünn, die Falte deutlich; Färbung dunkel hornbraun. Fig. 1503 von Clessin bei Dinkelscherben ge- sammelt, kann ebenfalls noch zum Typus ge- rechnet werden, hat aber eine viel undeutlichere Falte und mehr gerade Spindel. Fig. 1504 ist Limnaea gibilmannica Costa, nach Philippischen Exemplaren in der KRoss- messler’schen Sammlung, aus Sieilien stammend, der letzte Umgang dieser merkwürdigen Form gleicht ganz dem der var. elongata, er ist unter der Kante abgeflacht, aber auf ihm sitzt ein winzig kleines Gewinde, kleiner als ich es bei irgend einer Form der var. curta bis jetzt ge- sehen. Unsere Figur zeigt leider diese charac- teristische Abflachung nicht deutlich genug. Die Färbung ist röthlich hornfarben, die Schale dünn. Fig. 1505 ist die von mir in der Fauna von Nassau erwähnte cariöse Form aus der Gegend von Biedenkopf an der oberen Lahn. Es sind nur noch 1!/s Umgänge übrig geblieben und der letzte ist in einer Weise zerfressen, dass kein Zweifel darüber entstehen kann, dass diese Ver- letzung eine mechanische, durch andere Lim- näen hervorgebrachte, nicht durch die Einwirkung der Kohlensäure erzeugte, sei. Es läuft eine über 1 Mm. tiefe Rinne von der Naht bis zum Nabel, welche das Gehäuse vollständig durch- bohrt haben müsste, wenn nicht das Thier sich innen durch eine starke Callusablagerung ge- schützt hätte. Doch habe ich häufig auch Exem- plare gesammelt, denen es nicht gelungen war, sich gegen ihre kalkbedürftigen Nachbarn zu schützen, so dass ihre Schale mannigfach durch- bohrt war. Allerdings mag die Kohlensäure hier mitgewirkt haben, da die Thiere in den Ab- flüssen von Quellen leben, allein die erste Ver- letzung ist jedenfalls eine mechanische, durch die anderen Limnäen hervorgebrachte. Fig. 1506 eröffnet die Reihe der var. curta; das abgebildete Exemplar stammt aus Sieben- bürgen und wurde mir von Jickeli mitgetheilt. Das Gewinde ist fast treppenförmig, die Mün- dung bis auf den durch die Mündungswand ver- ursachten Ausschnitt und die Abflachung des | | tung, deren Anfang patula bezeichnet. Mundsaums rein oval, die Färbung gelblich horn- farben. Fig. 1507, bei Metz von Herrn F\ Meyer gesammelt, verräth nur durch den leicht kantigen letzten Umgang seine Zugehörigkeit zu L. per- egra, es ist ganz auffallend bauchig, die Mün- dung sehr gross und gerundet, die Spindel fast 119 gestreckt. Die Oberfläche ist stark gestreift und gehämmert. Eine noch merkwürdigere Form ist Fig. 1508, ebenfalls von Herrn Meyer bei Weissenburg ge- sammelt; das Gewinde, von dem Lithographen leider viel zu dick dargestellt, ist schlank und spitz, fast wie bei der typischen L. lagotis, der letzte Umgang aufgeblasen, rein gerundet, ohne Kante, die Mündung gerundet eiförmig mit fast gerader Spindel. Die Schale ist für peregra auf- fallend fein und dünn, und ohne jede Spur eines Ueberzugs. Fig. 1509, von dem Entomologen ©. von Heyden in grosser Anzahl bei St. Moritz im Engadin gesammelt, ähnelt der vorigen Form durch den aufgetriebenen, kantenlosen letzten Umgang, hat aber ein dickeres Gewinde und er- scheint dadurch noch kugeliger. Es ist dies eine sehr merkwürdige, wie es scheint, äusserst con- stante Form, welche mir viel zu schaffen machte und mich vielleicht zur Errichtung einer neuen Art veranlasst hätte, wenn ich nicht schliesslich doch noch unter den glücklicherweise zahlreichen Exemplaren einige mit Andeutung einer Kante gefunden hätte. Immerhin ist es eine sehr gute Localvarietät, bei der ich eine Ausnahme von der Regel mache und sie nach ihrem Entdecker var, Feydenii nenne. 1510. Limnaeca ovata var. Eine sehr bauchige Form aus der Gegend von Bielefeld, ausgezeichnet durch die besonders weit nach aussen gezogene Mündung und den oben abgeflachten letzten Umgang, im übrigen durch die Grösse und die dünne zerbrechliche Schale sich den früher beschriebenen Canalfor- men anschliessend, nur bedeutend kürzer. 1511. Limnaeca ovata var. patula da Costa sec. Olessin. Nach einem von (lessin mir mitgetheilten Exemplar. Die Unterschiede von Typus sind nicht sehr erheblich, Hauptkennzeichen ist die oben nicht gerundete, sondern spitz zulaufende Mündung; das Gewinde ist kürzer, die Naht nach der Mündung hin fast rinnenförmig. (les- sin zieht L. ampullacea einfach als Synonym zu dieser Varietät, dafür ist der Unterschied denn doch noch ein Bischen zu erheblich; ampullace« bildet allerdings das Extrem der Variationsrich- Das abgebildete Exemplar stammt aus Ober- bayern. 1512. Limnaea ovata var. fontinalis Stud, sec. Olessin. Ausgezeichnet durch das lange Gewinde und die obenher stark abgeflachten Windungen, welche 120 dem Gewinde die Form eines Kegels geben; unter der Abflachung sind sie aber doch gut gewölbt, und da das Gewinde sehr lang ausge- zogen ist und die Naht, wie bei einer Scalaride, etwas unterhalb der Mitte der Windungen ver- läuft, erscheinen die Umgänge sogar unter der Mitte ausgebaucht; die Naht steigt nach der Windung stark herab. Wenn Clessin in der Excursionsmolluskenfauna das Gehäuse dieser Form sehr zerbrechlich nennt, kann ich dem nicht beistimmen, das von ihm gesandte abge- bildete Exemplar ist bedeutend dickschaliger, als die früher abgehandelten Formen; es stammt aus Oberbayern. Ülessin’s Figur stimmt übri- gens mit den Massangaben im Text durchaus nicht überein; die Dimensionen werden dort mit 16 Mm. Länge und 11,5 Breite angegeben, wäh- rend die Figur, wie das mir gesandte Exemplar, wahrscheinlich das Original davon, 27 Mm. Höhe zeigen, bei 16 Mm. (an meinem Exemplare nur 15 Mm.) Breite und einer Mündungshöhe von 17,5 Mm. Clessin zieht auch Limnaeus atticus Roth hierher, worin ich ihm nicht beistimmen kann; genaueres darüber bei Fig. 1522. 1513. Limnaea ovata var. fasciata. Eine sonderbare, jedenfalls krankhafte Er- scheinung bietet diese gebänderte Limnäe, von welcher mehrere Exemplare sich im Senkenberg’ schen Museum befinden. Dieselbe ist in fast regelmässigen Abständen von weissen Binden umzogen, welche sich auf dem horngelben Grunde sehr hübsch abheben; jede Binde besteht aus zahlreichen weissen Linien, welche den starken Anwachsstreifen entsprechend gebogen sind; unter der Loupe erscheinen sie vertieft, wie aus- gefressen, aber bei durchfallendem Lichte nicht durchscheinend, eher undurchsichtig. Hier und da, namentlich am Anfang der stärkeren Binden, sind Spuren von Verletzungen erkennbar, mit- unter ist eine solche auch unter der stärksten Loupe nicht erkennbar. Auf eine ähnliche Erscheinung bei einem Exemplar von Lanistes ovum hat Herr Ed. von Martens (Nachr. Bl. Mal. Ges. II 1870 p. 125) aufmerksam gemacht; dasselbe zeigte in Folge einer Verletzung auf dem letzten Umgang ein gelbes Band. In ähnlicher Weise, wie bei dem abgebildeten Exemplar, ist aber die Bänderung noch nicht beobachtet worden. L. ovata mit einzelnen weissen Querstrichen oder kurzen Bän- dern habe ich mehrfach selbst in hiesiger Ge- gend gesammelt, leider immer leer, so dass ich an eine Ergründung der Ursache nicht denken Talel °CXLIX AL CE. Pe77513. ee: konnte. Auffallend war mir nur, dass ich bis jetzt nur L. ovata so gezeichnet ge/unden habe. 1514. Limnaea ampla var. Ich bilde hier die schon oben (p. 41) er- wähnte Form ab, welche sich in meinem Aqua- rium, zweifellos aus den Eiern von ampla, ent- wickelt hat und durch höheres Gewinde, weit weniger emporsteigenden Mundrand und erkenn- bare Spindelfalte nach meiner Ansicht einen hübschen Rückschlag nach dem Typus von au- rieularia hin darstellt. ZL. ampla var. Heldii Clessin (Excurs. Moll. Fauna p. 365 Fig. 211) ist ähnlich, aber mit weniger deutlicher Spindel- falte. Olessin gibt leider keine nähere Auskunft über die Bedingungen, unter denen diese Form in Oberbayern lebt, so dass ich nicht darüber urtheilen kann, ob auch sie als ein Product kleinerer, stiller Wasserbecken anzusehen ist. 1515. Limnaea auricularia var. Hartmannt. Testa perforata, ovata, inflata, spira brevissima, acuta, interdum fere prorsus involuta ; apertura ovalis, obliqua, peristomate acuto, rarius flexuoso, columella vie pli- cata. Hartm. Alt. 13—20 Mm. Limnaeus acromnicus Studer parte. Limnaeus ovatus var. Hartmanni Charpentier Cat. Moll. Suisse p. 20 t. 2 fig. 17. Gulnaria Hartmanni Hartmann Gastr. p. 72 t. 16, Limnaea ampla var. Hartmanni Qlessin Excurs. Moll. Fauna p. 365 fig. 211. Eine der merkwürdigsten Seeformen, welche mit tumida und acronica die unregelmässige Gestalt, dagegen mit ampla die Textur der Schale theilt. Characterisirt ist sie durch das winzige Gehäuse, den mangelnden Flügel und die nach dem Hervortreten nach dem Aussen- rande gerichtete, einen stumpfen Winkel mit der Mündungswand bildende Spindel. Letztere Ei- genthümlichkeit unterscheidet sie namentlich von den aufgetriebenen, nicht flügelförmig verbrei- terten Formen von ampla, die man mit der ty- pischen ampla zusammen sehr häufig z. B. im Main findet. Studer hat wahrscheinlich die von mir fig. 1259 abgebildete correspondirende Va- Verz. p. 28. ex | rietät von ovata mit der vorliegenden zusammen unter seiner acronica begriften. Hartmann's Figuren gleichen namentlich in der Rückenan- sicht eher der Fig. 1259, seine Fundortsangabe, Bodensee, lässt aber keinen Zweifel daran, dass er unsere gegenwärtige Form vor sich hatte. Falel OXERIE CK. Eis’ 1816: 17. 18:19.,20.2ru. 22, Aufenthalt: im Bodensee, nach Ülessin nur bei Constanz an den Ufersteinen, nach Hart- mann auch sonst am Ufer und namentlich auch in Pfützen bei Unter-Steinach. 1516. Limnea auricularia var. ri- valis Hartmann. Unter obigem Namen von Hartmann an Rossmessler geschickt, aber meines Wissens nirgends beschrieben, ähnelt durch das kleine Gewinde, den oben kantigen letzten Umgang und den nicht flügelförmig emporgezogenen Aussen- rand sehr der vorigen Varietät, hat aber eine senkrecht nach unten gerichtete Spindel und eine viel dickere, weissliche Schale. Letzterer Um- stand scheidet sie auch von der vorstehend er- wähnten ungeflügelten Form von ampla aus dem Main, die ich übrigens auch noch von vielen anderen Punkten sehr schön ausgeprägt besitze. Ein genauerer Fundort war bei den Hartmann’- schen Exemplaren nicht angegeben, jedenfalls stammen sie aus einem der Schweizer Seeen; ganz ähnliche Formen habe ich aus dem Wörth- see bei Klagenfurt, wo sie in die von mir zu tumida gezogene, von Ülessin als auricularia var. contracta bezeichnete Form übergeht, und, wenn auch weniger dickschalig, aus Mecklenburg und Preussen. 1517. Limnaa lagotis var. ample- formis m. Ein vollkommenes Seitenstück zu Limnea auriceularıa var. ampla, aber mit hohem, spitzem Gewinde, wie bei dem typischen lagotis. Die Mündung ist mehr als halbkreisförmig, der Mundrand rein gerundet und, wenn auch nicht umgeschlagen, doch weit ausgebreitet, das Ge- winde trotz seiner Höhe eingesenkt, wie man bei der Ansicht von hinten ganz deutlich erkennt. Dabei ist die Form bedeutend grösser, als ich lagotis sonst jemals gesehen und gibt darin der typischen auricularia nicht nach; die Höhe be- trägt 26 Mm., die grösste Breite 21 Mm. Das abgebildete Exemplar stammt aus Kärn- then und befindet sich mit mehreren gleichen in der Rossmessler’schen Sammlung. 1518. Limnea aurieularia var. elon- gata. Eine fast länglich viereckige, von vorn nach hinten zusammengedrückte und namentlich nach unten hin verlängerte Form. Das Gehäuse ist dünnschalig und äusserst zerbrechlich. Die Spin- delfalte springt stark vor und ist auffallend stark gebogen und unten weit nach hinten gezogen. Rossmässler’s Tconographie V. 121 Das abgebildete Exemplar ohne bestimmten Fundort in meiner Sammlung. 1519. Limnea auricularia var. Ausgezeichnet durch das hohe Gewinde und die fast gerade Spindel, aber von lagotis durch den viel mehr aufgetriebenen letzten Umgang, der namentlich nach unten angeschwollen ist, und durch den offenen Nabel verschieden. Das Gehäuse ist von einem schwarzen, festsitzenden Niederschlag überzogen. — Aus dem oberen Lahngebiet. 1520. Limnea mucronata Held. Unter diesem Namen fasst Olessin (Exeursions- molluskenfauna p. 368) eineganze Anzahl kleine- rer Limnäenformen aus den Alpenseeenzusammen, welche meistens als Seeformen von lagotis, zum Theil aber auch als solche von peregra anzu- sprechen sind, wie das z. B. für L. rosea von Gallenstein aus dem Wörthsee bei Klagenfurt ausser allem Zweifel ist. Die typische mucro- nata Held (Clessin 1. c. fig. 217) macht ganz den Eindruck einer lagotis und hat auch den Spindelsaum fest angedrückt. Was mir dagegen Clessin als Typus seiner mucronata geschickt hat (unsere Figur), hat ein viel kürzeres Gewinde und fast kugelig aufgeblasenen letzten Umgang; die Spindelplatte ist durchaus nicht fest aufge- drückt, sondern lässt einen ziemlich weiten, run- den Nabelritz frei. Die Schale ist dünn, aber fest, weisslich hornfarben, deutlich und regel- mässig gestreift; die Spindel bildet mit der Mün- dungswand einen Winkel. Das entscheidende Wort über diese Seeformen kann erst gesprochen werden, wenn einmal die Seeen der Schweiz, Oberitaliens und Kärnthens, sowie Norddeutschlands ebenso genau erforscht sein werden, wie es eben die in Oberbayern sind. 1521. Limnaea rubella Clessin. Aus dem Chiemsee, mit der vorigen nahe verwandt und von Clessin als Varietät dazu ge- zogen, aber schlanker und: der letzte Umgang weniger aufgeblasen. Die Form scheint im Chiem- see äusserst constant.- 1522. Limnaea attica Roth. Testa subrimata,- ovata,. corneo-lutescens, limo obtecta,. tenera, striata; spira brevis, acuta ; anfr. 4, ultimus ampullaceus, aper- tura basi rotundata, apice obtuse angu- lata, peristomate recto, simplici, columella pliciformi,. dein late reflexo. Roth. Alt. 17,.lat. 12: Mm., apert. 14 Mm. alta, 8 lata. 16 122 Limnaea attica Roth in Mal. Bl. II. 1855 p. 321. 2-100:°107 10. Gehäuse geritzt, eiförmig, dünnschalig, ge- streift, gelblich hornfarben, doch mit einem Schlammüberzug; Gewinde kurz und scharf; von den vier Umgängen der letzte sehr aufgeblasen. Mündung gross, nach unten gerundet, oben schwach eckig. Mundrand einfach, scharf, die Spindel oben faltenartig, unten breit umgeschlagen. Aufenthalt: im Gebiet des Kephissos in Griechenland, von Roth gesammelt. Anmerkung. Es ist dies eine der vielen For- ınen, in welche sich im Süden unser so streng festgehaltener Typus vulgaris auflöst. Wie es scheint, wiederholt sich im Süden und nament- lich im Südosten bei den Limnäen dieselbe Er- scheinung, welche uns auch bei den Unionen entgegentritt; es tritt an die Stelle der wenigen jederzeit erkennbaren Typen der germanischen Zone eine Formenmannigfaltigkeit, zu deren Ver- theilung in gesonderte Formenkreise das bis jetzt in der Literatur bekannt gewordene Ma- terial noch nicht ausreicht. — Abbildung und Beschreibung von L. attica nach Roth. c. 1523. Limnaea Martorelli guignat. imperforata, ovato-elongata, ‚wentricosa, subpellucida, pallide cornea, nitens ac minute eleganterque striatula; spira bre- vissima, apice acuto, minuto, sicut mu- cronato; anfr. 4 convexi, celerrime cres- centes, gradatim sutura separati, ultimus testam fere totam efformans, oblongo-ro- tundatus, lente descendens, ad basin di- latatus. Apertura recta, leviter lunata, superne angulata, ad marginem externum rotundata, ad columellam recta, peristo- mate acuto, recto, intus leviter subincras- satulo; columella recto, valıda, ad basin dilatata ac sicut reflexa, margine externo antrorsum arcuato, margıine basalı prope columellam reflexo, marginibus callo va- lido junctis. Bot. Limnaea Martorelli Bourguignat Moll. nouv. lit. ITS 118 p. 49 t. 4 fig. 17—19, Trotz der langen und minutiösen Beschreibung kann ich diese Form, welche Bourguignat „une des especes les mieux caracterisees“ nennt, weder für eine gute Art,noch, wie derselbe Autor will, für eine nahe Verwandte der limosa-ovata aner- kennen. Das kleine spitze Gewinde deutet auf eine Varietätvon aurieularia, das feste Gehäuse und die obsolete Spindelfalte auf eine Seeform derselben, und damit stimmt auch der Fundort, der Etang de Bagnolas, bei Girona in Catalonien. Ich Bour- Testa Tafel CXLIX u. CX. Fie. 1523 u. 1524—26. habe übrigens die Art nicht gesehen und gebe die Figur nach Bourguignat. 1524—26. Limnea glabra Müller. Rossmessler hat diese Form schon Fig. 58 abgebildet, aber nach einem unausgewachsenen Exemplar, das nicht der typischen Form, sondern der var. subulata Kikx angehörte; ich bilde darum hier noch einige Formen ab. Fig. 1524 ist die am linken Mainufer herrschende Form mit gewölbten Umgängen und deutlicher Spindel- falte, sie wird bis 21 Mm. hoch und hat selten oder nie eine weisse Lippe, wie sie bei anderen Formen constant vorkommt. Man findet sie in allen Gräben etwa von Hanau an bis unterhalb Schwanheim, aber nur auf der linken Mainseite, auf der rechten Seite ist mir kein Fundort be- kannt geworden ; sie lebt in grossen Gesellschaften. meist freischwimmend, am häufigsten im ersten Frühjahr, wo auch die Begattung stattfindet; ich fand in günstigen Jahren die Laiche schen Anfangs März sehr zahlreich, im Nachsommer sucht man ausgewachsene Exemplare umsonst. Das Thier hat einen tief eingekerbten Kopf; die Sohle ist hinten verschmälert, doch rundlich, vornen abgestutzt; sie ist dunkel stahlgrau, in der Mitte heller; Fühler lang und spitz; Mantel stahlgrau mit dichtstehenden grün- gelben Tropfenflecken, welche durch den letzten Umgang des Gehäuses durchschimmern. Es kriecht sehr rasch an der Oberfläche hin, mitunter förm- lich ruckweise, und kann so einen ziemlich hef- tigen Strom überwinden, wenigstens fand ich sie in dem ziemlich rasch strömenden Hauptgraben der Schwanheimer Wiesen immer nur in einer bestimmten Ausdehnung, obschon sie sich für gewöhnlich lustig mit dem Strom treiben liessen ; sie mussten also offenbar wieder stromauf schwimmen. L. glabra kann übrigens, was ich ausserdem nur noch bei manchen schlanken Formen von palustris beobachtet habe, auch in jeder beliebigen Richtung durch das Wasser schwimmen. Namentlich habe ich sie oft vom Grunde ganz langsam aufsteigen sehen, offenbar ohne dass sie von der Luft in der Athemhöhle getragen wurde. Das Thier streckte sich lang aus dem Gehäuse heraus und faltete die Sohle ganz schmal zusammen; dann fing es an, den Vorderkörper ruderartig auf und ab zu bewegen und sich so zu heben; mitunter streckte es sich auch besonders lang aus, breitete die Sohle vornen aus und zog dann mit einem Ruck das Gehäuse nach. An der Oberfläche angelangt schien es sich mit dem Vorderkörper förmlich anzusaugen und schwenkte dann auf einmal den Hinterkörper rasch herum an die Ober- Tafel CXLIX u. CL. fläche, wo es die Sohle rasch ausbreitete. Auch nach unten und horizontal habe ich es schwim- men sehen, während die Gulnarien, wenn sie einmal von der Oberfläche entfernt sind, sich entweder durch Ausdehnung ihrer Athemhöhle zu heben suchen oder an Wasserpflanzen oder den Gefässwänden wieder aufwärts kriechen. Fig. 1525 stellt die schlankere, kleinere var, subulata Kickx der, nach von Strebel mitge- theilten Exemplaren von Wandsbeck, die Um- gänge sind weniger gewölbt, der letzte ist im Verhältniss zum Gewinde bedeutend grösser, -als bei der typischen Form, die kleineren Exem- plare sämmtlich mit einer sehr in die Augen fallenden weissen Lippe in der Mündung; bei dem einzigen darunter befindlichen grösseren Exemplare sehe ich aber keine Lippe. (lessin nennt diese Varietät kleiner als die Normal- form, Strebel hat aber Exemplare von 21 Mm. Länge gesammelt. Fig. 1526 stellt ein englisches Exemplar dar, welches sich zunächst an subulata anschliest, aber nur eine sehr undeutliche Spindelfalte hat; es zeichnet sich besonders durch seine eigen- thümliche Färbung aus, indem es in schräger . Richtung abwechselnd heller uud dunkler ge- striemt erscheint. Limnaea glabra ist seltener als die anderen Limnäen und, wie es scheint, nur im nördlichen Theile des Gebietes verbreitet. In Deutschland wenigstens ist die Umgebung von Frankfurt der südlichste verbürgte Fundort. Dagegen ist sie in Frankreich im Südosten gerade am häufigsten und soll sich auch in Nordspanien finden; Terver und Rossmessler nennen sie auch aus Algerien, was aber Bourguignat bezweifelt. Aus Italien kenne ich sie nicht, aus Südösterreich habe ich stets turrieula Held. unter ihrem Namen erhal- ten. Dagegen findet man sie in Belgien, Holland und Norddeutschland, in England und Däne- mark; in Schweden geht sie bis zum 59°, in Russland findet man sie noch bei Petersburg, in Sibirien bei Irkutsk. 1527. Limnea ovata var. fluminen- sis Olessin. Dem Typus ähnlich, aber sehr festschalig mit eigenthümlich abgeplatteter Spindel, in der Textur an die Lithoglyphusarten erinnernd. An stark strömenden Stellen in der Donau bei Re- gensburg an Steinen lebend, von Clessin entdeckt, Fig. 1527 u. 1528. 123 ein prächtiger Beweis für den Einfluss der Le- bensbedingungen auf die Gehäusebeschaffenheit. 1528. Limnaa involuta Harvey. Testa parva, bulleformis, involuta, fragilis, te- nuissima, pelluerda, striata, corneo-vi- rens; anfr. 3’ —4 rapide crescentes, superi spiram fere planam immersam, formantes, ultimus magnus, inflatus; aper- tura teste longitudinem superans, supra angusta, inferne dılatata, rotundata, labio tenuwissimo, primum ascendente, dein re- gulariter curvato, margine columellari superne dilatato, appresso, plica columel- ları sat conspieua. Long. 5, lat. 3,5 Mm. Iimnea involuta Harvey. — Jeffreys British Conchology I p. 102 t. 7 fig. 2. Eine der merkwürdigsten europäischen Arten, deren genauere Untersuchung am Orte ihres Vor- kommens wohl zu wünschen wäre. Das Gehäuse gleicht ganz dem einer kleinen Pulla oder Hy- datis, das flache Gewinde ist ganz versenkt und der letzte Umgang erhebt sich in einer Kante über dasselbe, ganz wie bei den Bulliden. Das Gehäuse ist immer nur klein, selten über 4 Mm. hoch, dünnschalig, sehr zerbrechlieh, durchsichtig, unter der Loupe sehr fein gestreift, grünlich oder röthlich hornfarben Die Mündung ist höher als das übrige Gehäuse, oben eng, unten weit und gerundet; der sehr dünne Aussenrand steigt erst etwas empor und wendet sich dann mit einer stumpfen Kante, welche um das versenkte Ge- winde herumläuft, rasch nach unten, einen regel- mässigen Bogen beschreibend, steigt dann wieder empor und verbreitert sich am Ansatz, indem er sich fest andrückt und in einen schmalen, dünnen, durchsichtigen Callus übergeht, welcher nach oben bis zum Beginn des Aussenrandes vorläuft. Man hat diese seltsame Form lange für eine Amphipeplea gehalten, aber nach den von Jeff- reys mitgetheilten Beobachtungen von Dr. Evans breitet das Thier seinen Mantel niemals über die Schale aus und ist somit eine ächte Limnäe. — Der einzige bis jetzt bekannte Fundort ist in dem Mountain Lake bei Killarney in England. Der Lithograph hat leider auf unserer Figur die obere Contour falsch gezeichnet, man sieht von vornen deutlich das flache Gewinde und die sich dahinter erhebende Kante, INES (Synonyme und blos angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Sehrift gedruckt.) Buliminus albolimbatus Pfr. Alepi Fer. apenninus Jan, . , athensis Friv. . attennuatus Mouss. var. pseudepisomus Bourg. Babouchi Ant. Bayeri Parr. Bettai Charp. brevior Mouss. carneolus Zgl. eefalonieus Mouss. corneus Desh. eorneus Mich. eylindricus Mke. Delesserti Bourg. detritus Müll. var, corneus Mich. . -- inflatus Parr. — radiatus Brug. diminutus Mouss. emarginatus Desh. . episomus Bourg. eremita Benson etubereulatus Ffld. faseiolatus Oliv. . var. Kurdistanus Parr. — Piochardi Heyn. fusiformis Menke sastrum Ehrbg. graeeus Beck var. elongatus m, halepensis Pfr. inflatus Parr. . Jordani Boiss. Kotschyi Pfr. . var. minor labrosus Oliv. . . var. diminutus Mouss. . — ‚Jordani Boiss. Buliminus lineatus Kryn. — monticola Roth . . . — obesatus Bourg. . . — obsoletus Parr. — olympieus Parr. — Piochardi Heyn. . — JENS Pirna ie — pseudoepisomus Bourg. — pupa Brug. — pusio Brod. . . . — quinquedentatus Mühlf., — radiatus Brug. — rupestris Kryn. — sidoniensis Fer. . — spoliatus Parr. — taurieus Lang — var. Bettai Charp. . . — — fusiformis Mke. — tuberculatus Turt. . . —ZtnnetanusnRoen er. — turgidus Parr. — varnensis Friv. — zebriolus Fer. Calearina Moq. Tand. Daudebardia Hartm. — allantiea Bst. — Bielzi Parr. —breyipes. nv Wen — Gaillardotii Bgt. — Heldii Clessin . . = amtermediapBen. zur. = BLEI Pr — Letourneuxi Bgt. — minuta Ben. — nivalis Ben. — nubigena Bst. NIT Ta U RR ers — Sauleyi Ben. - » - - —sieulasBen. .. ... 72, — ‚syriacasRothr.. 20, Daudebardia transsylvanica Blz. Ena etubereulata Ffld. Glandina algira L. — var. angustata Villa . — -—- compressa Mouss. — — cornea Brum. — — Delesserti Bourg. — — (dilatata Mouss. — — intermedia v. Mart. — — mierostoma Kob. — — tumida Vila. Helicophanta Fer. Helix aberrans Mouss. — acompsia Bgt. — aculeata Nordensk — alexandrina Parr. — amanda Rossm. . ». — Ammonis A. Schm. . -— amurensis Gerstf. — Anconae Issel . — apennina Porro — var. euböica — apiculus Rossm. . — Appeliana Mouss. -- Aradasii Pirajno — arenarum Bgt. — armeniaca Bayer — asturica Pfr. — Babondubii Ant. — Bargesiana Bgt. . — batlıyomphala Chary. ; — Baschkira Parr. — Bellardii Mouss. . — berytensis Fer. — bieincta Dub, — Boscae Hid. — Caesareana Parr. — ealcarata Ben. — Calypso Ben. — candida Mort. — Cantiana Mtg. — Carae Cant. . — (Caroni Desh. — earseolana Fer. ‘— caucasica Parr. . — caucasica Pfr. — eavata Mousson — (enestinensis Crosse -— eespitum Drp. — eircumornata Fer. . — Colomiesiana Bgt. . Seite | 84 68 57 58 57 99 . 100 . 103 95 112 107 BR) 29 . 116 . 105 Helix eonstrieta Boubee . eontermina Shuttl. cossurensis Ben. erenulatz Oliv 2. eretiea var. Cumia Cale. Daghestana Parr. delabris Mousson derbentina Andrz. . var. armeniaca Bayer — isomera Friv. — suprazonata Mouss, Despreauxii Bgt. destituta Charp. Devauxi Deb. . dirphica Blanc. discrepans Tib. . Dobrudschae Parr. . dormiens Ben, Dsehulfensis Dub. ebusitana Hidalgo Eichwaldi Pfr. elata Faure eremophila Boiss. ericetorum Müll. var. graeca-von Mart. Eseheriana Mouss. Eugenia Pfr. exposita Parr. frequens Mouss. . fruticam Müll. galloprovineialis Dup. globularis Zg]l. var. tarentina m. Gougeti Pfr. . Gougeti Terver Hamilcaris m. harpa Say Hauffeni Schm. Hedenborgi Pfr. Henoniana Bst. hierosolymitana Bgt. Huetiana Ben. Idaliae Bgt. inchoata Morel isilensis Villa Krynickii Andrz. Kurdistana Parr. Ledereri Pfr. . lentieularis Morel. Liebetruti Albers 127 Helix lithophaga Conrad — Lüdersi Zeleb. lusitanieca Pfr. luteata Parr. . lutescens Ze]. . Magnettii Cantr. Malziana Parr. Martensiana Tib. Masadae Tiristr. . Michoniana Bgt. mieropleuros Paget minorieensis Mittre modesta Parr. moesta Parr. Montserratensis Hid. muralis Müll. . var. abraea Bgt. — abromia Bgt. — erispata Ben, — Orgonensis Phil. — panormitana Ben. — undulata Mich. . narzanensis Kryn. var. solidior nicosiana Mouss. nivea Parr. numidieca Moq. nummus Ehrbg. . obtusalis Zgl. . var. bieineta Dub. obvia Zgl. onixiomicera Bgt. Örgonensis Philb. Orsinii var. Majellae . oxygyra Boissier Paeiniana Phil. var. palmarum Parr. pamplonensis Schm. Parreyssi Pfr. pathetica Parr. philamnia Bgt. Philibinensis Friv. . Pirajnea Ben... Pittorii Dup. pomacella Parr. . pomatia var. Gesneri . pratensis Pfr. . var. depressa Pringi Pfr. provineialis Ben. — psammojca Morel 18 vie 2u 101 BAER 13 15 14 | 14 14 14 14 32 30 .. 26 . 100 113 26 FB . 116 . 9798 | . 115 14 | Helix ptychodia Bgt. . — pumilio Chemn. . pyramidata var. depressa Ravergii Kryn. rufolabris Ben. saracena Ben. Schlaeflii Mouss. Schrenckii Midd, Schombrii Ben. . Schuberti Roth Sequentiana Ben. serpentina Fer. var. Car» Cantr. — Üenestinensis Ürosse . — hospitans Bon. . — isilensis Villa — Magnettii Cantr. ° . serrulata Oliv. Shuttleworthiana Rossm. . siderites Friv. signata Fer. . Spadae Cale, spiroxia Bgt. . Spratti Pfr. strigata Fer. var. sieula Ben. — substrigata Bgt. — surrentina Schm. — umbrica Charp. . surrentina A. Schm. tarentina Pfr. Tarnieri Morel. . taurica Mouss. tenuicostata Shuttl. Terverii Mich. Tiberiaunua Ben. Tineana Ben. . transeaucasiea Bayer . trochlea Pfr. tubereulosa Conr. umbrica Charp. . ustieensis Cale. variabilis Drp. vestalis Parr. . Zapateri Hid. . Iberus Montf. . Leucochroa Alb. . amphieyrtus Bgt. argia Bgt. Boissieri Charp. . candidissima Drp. . cariosa Oliv. Leueochroa var. amphicyrtus Bgt. . — — crassocarina Mouss. — — nazarensis Mouss. . — ehionodiseus Pfr. — filia Mouss. — fimbriata Bgt. — Jeannottiana Terv. — Otthiana Forbes . — prophetarum Bst. Levantina Kob. Limn&a Lam . — acronica Stud. — acutalis Morelet . — acuta Jefl.. — alata Sporl. — ampla Stud. — ampl#formis*Kob. . — ampliata Oless. . — ampullacea Rossm. . — angulata Cless. . — angulata Hartm. — appressa Say . — arenaria Colb. — altiea Roth — auricula West. — aurieularia Dry. . — var. ampla Hartm. — — angulata Hartm. — — eostellata Koh. . — — elongata Kob. — — Hartmanni Charp. . — — Heldii Clessin — — Monnardii Hartm. . — — rivalis Hartm. — — tumida Held . — — ventricosa Hartm. — balthiea Nilss. — biformis Kstr. — bodamica Cless. . — borealis Bgt. . — Burnetti Ald. — callosa Zgl. — colpodia Bgt... — corvus Gmel. . — croatica Zgl. . — doliolum Kstr. — Doris Bgt. —- effusus Kstr. — elophila Bgt. . — fontinalis Stud. — fragilis L. Limnxza gibilmanniea Costa . glabra Mill. var. subulata Kickx. hemisphaerica Kstr. involuta Harv. lacustris Stud. lacustris Leach . lagotis Schrank. . var. amplaeformis m. . — alata Sporl. — solidissima m. margaritacea Westerl.. marginata Terver Martorellii Bgt. . media Hartm. melanostoma Zgl. meridionalis Parr. . microcephala Küst. microstoma Kob. mucronata Held. . ovata Drp. . : var. acronica Stud. . — Dickinii Kob. — faseiata Kob. — fontinalis Stud, . — fluminensis Cless. — infiata Kob. — laecustris Stud. — obtusa Kob. — patula da Costa . palustris Drp. - var. corvus @mel. — eurta (less. — fusen C. Pfr. . — septentrionalis Cl. . — silesiaca Sch. — turrieula Held. . papilla Hartm. patula da Costa . peregra Mill. . var. eallosa Zgl. — croatica Zgl. . — curta Cless, — gibilmannica Cost. — Heydenii Kob. — marginata Terv. — melanostoma Zgl. . — mierostoma Kob. — peregro-ovata producta Colb. psilia Bgt. 129 Limnaea raphidia Bgt. — reflexa Say — Rhodani Kob. — roseolabiata Wolf . — rubella Clessin. — rubiginosa Villa . — silesiaca Scholz . — stagnalis L. . — var. laeustris Stud. . — — media Hartm. — — palustriformis Kob. — — Rhodani Kob. — — subula Parr. — — turgida Mke.. — — vulgaris Leach. . — subulata Kickx — subulata Westerl. — subula Parr. . — Tomasellii Bgt. . — tureica Parr. . — turricula Held — vulgaris Leach — vulgaris Rossm. Paludina Lam. . — x»thiops Parr. A — atra de Crist. et Jan... — biangulata Küst. — eonteeta Millet — var, janinensis Mouss. . — — inflata Villa . — — Seghersi Colb. — — zebra Stenz — Costae Heldr. . — crassa Villa — faseiata Müll. . — var. aethiops Parr. — — mamillata Küst. Paludina pyramidalis Jan, . — gigantea Parr, — janinensis Mouss. inflata Villa mamillata Küst. . okaensis Cless. pyramidalis Jan . Seghersi Colbeau unicolor Oliv. . zebra Stenz Parmacella Cuvier alexandrina Ehrbe. . algerica Desh. Deshayesii Mogq. Tand. dorsalis Mouss. Gervaisi Mog. Tand. Vitrina Drp. annularis Stud. Audebardi C. Pfr. . hrevis Fer. . Charpentieri Stab. . diaphana Dry. Draparnaldi Cuv. elongata Drp. . elliptica Brown. . glacialis Forbes Heynemanni C. Koch major Fer. . Musignani Mandr. . nivalis Charp. pellueida Müll. pyrenaica Fer. semilimax Fer, Servainiana St. Simon subglobosa Mich. Vivipara Montf. . vera Ffld. . 89 86 Vorrede. nme Nach kaum einem Jahre ist es mir möglich, dem conchyliologischen Publikum auch den zweiten Band der Fortsetzung von Rossmässler’s Iconographie, den fünften des ganzen Werkes, vorzulegen. Ich hofle man wird die Ausstattung sowohl, wie den Text nicht minder nachsichtsvoll beurtheilen, als bei dem ersten Bande. Leider scheint ein Unstern über der lithographischen Ausführung meiner Zeichnungen zu walten: der Lithograph, welcher den grössten Theil dieses Bandes ausgeführt, Herr F. Rupprecht in Leipzig, ist kurz vor Beendigung des Bandes gestorben. Doch ist es mir gelungen, einen nicht minder tüchtigen Nachfolger für ihn zu gewinnen, wie man sich aus Tafel 150 überzeugen kann. Der Haupttheil des Bandes ist wieder der Gattung Helix gewidmet und noch immer ist sie nicht erschöpft. Namentlich die Mousson’sche Sammlung, welche mir der Besitzer mit der grössten Liberalität zur Verfügung gestellt hat, scheint uner- schöpflich an noch abzubildenden Formen, so dass wohl auch noch ein Theil des dritten Bandes der Gattung Zelix geopfert werden muss. Ausserdem sind Leucochroa, Daudebardia, Vitrina, Parmacella, Glandina, Limmaea und Paludina ziemlich erschöpfend behandelt und bis auf einige Nachzügler annähernd zu Ende geführt. Auch Buliminus sind drei Tafeln gewidmet. Ich bin, soweit es mein Material erlaubte, meinem alten Prineip treu geblieben und habe jede Art so erschöpfend wie möglich behandelt. Freilich wird dadurch der Raum mehr in Anspruch genommen, als ich erwartet, und dürfte kaum möglich sein, mit drei Bänden auszureichen, da Olausilia allein schwerlich weniger als zwei Bände erfordern wird. Es ist mir eine angenehme Pflicht, meinen Freunden, welche mich für diesen Band mit Material unterstützten. hiermit öffentlich meinen Dank abzustatten. Herr Prof. Mousson in Zürich theilte mir zahlreiche Originalexemplare zum Abbilden mit, die Uniea nicht ausgenommen; so konnte ich besonders in der zweiten Hälfte des Bandes zahlreiche noch nicht abgebildete Arten bringen; noch viel mehr wird das im dritten Bande der Fall sein. — Herr Prof. Sandberger in Würzburg stellte mir die Sievers’sche Ausbeute zur Verfügung und machte es mir so möglich, die cauca- sischen Frutico-Campyl&en eingehender zu besprechen. — Herr Olessin theilte mir seine Limnäentypen mit, von denen einige auf der letzten Tafel zur Abbildung ge- kommen sind. — Meine Freunde Löbbecke in Düsseldorf und Dohrn in Stettin unterstützten mich ebenfalls durch Mittheilung verschiedener Seltenheiten und Ori- ginalexemplare. Ihnen allen mein herzlichster Dank. Zugleich aber an alle Malacozoologen die dringende Bitte, mir Formen, welche in den beiden nun erschienenen Bänden noch nicht zur Abbildung gelangt sind, na- mentlich von Helix, Hyalina und Bulimus, zur Abbildung mittheilen zu wollen. Meine Sammlung ist in Beziehung auf diese Gattungen — Hyalina kommt im An- fang des dritten Bandes zur Verhandlung — nun nahezu erschöpft. Der dritte Band ist bereits in Arbeit und seine erste Hälfte erscheint sicher gegen Ostern. Dann dürfte eine kleine Pause eintreten, da ich eine Sammelreise nach dem Süden anzutreten beabsichtige; doch hoffe ich auch die zweite Hälfte auf den Weihnachtstisch legen zu können. Schwanheim b. Frankfurt a. M., im December 1877. Dr. W. Kobelt. ICONOGRAPHIE LAND- &SUSSWASSER-NOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER | EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN voN E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DR. W._ RK OBEET VI. BAND. MIT ACHTUNDZWANZIG TAFELN. WIESBADEN. C. W. KREIDELS VERLAG. 1879. Tafel CLI-CLINM. 1529. Helix Jasonis Dubois. Testa late umbilicata, orbieulata, depressa, te- nwiuscula, radiatim fortiter costulato- striata, strüs distantibus, interstitüis mi- nutissime granulatis, pallide cornea, sub- diaphana ; spira planiuscula, obtuse co- noidea, regularis, apice minuto, levı, sutura plana, subfilosa. Anfractus 6']e regulariter accrescentes, supra parum convexi, carına perspicua suturam Se- *" quente, ultimus antice viw descendens, carina suberenata, compressa circumdatus, subtus convexiusculus, de peripheria com- pressus, in umbilicum pervium incidens. Apertura subobliqua, transversim angu- lato-lunata ; peristoma acutum, temwissime labiatum, margine supero recto versus carinam curvato, infero de carina late reflexo, cerassiusculo, columellari brevi, ad umbrlieum late patulo et producto. Diam. ma). 24, min, 21, alt. 9 Mm. Helix Jasonis Dubois mss; — Charpentier Cat. No. 324. — Mousson (og. Roth p. 28, Coq. Schl. II. p. 52. — Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 259. — Kobelt Cat. p. 12. — Martens Vorderas. p. 52. Gehäuse weit und durchgehend genabelt, fast kreisförmig, niedergedrückt, dünnschalig, in der Richtung der Anwachsstreifen stark rippenstreifig, die Streifen namentlich gegen die Mündung hin ziemlich entferntstehend, die Zwischenräume sehr elegant gekörnelt; die Färbung ist durchscheinend weiss mit einem Stich ins hornfarbene. Das Ge- winde ist ziemlich flach, stumpfkegelförmig mit kleinem glattem Apex und wenig vertiefter, fa- denrandiger Naht. Die Umgänge — 6! — nehmen regelmässig zu; sie sind obenher wenig gewölbt, die oberen fast flach, der Kiel ist ziem- lich weit hinauf erkennbar; der letzte Umgang steigt an der Mündung nur ganz wenig herab; sein Kiel ist stark zusammengedrückt, am Um- fang leicht gesägt, die Basis gewölbt, vom Kiel aus etwas zusammengedrückt. Mündung ziemlich schräg, winklig queroval; Oberrand gerade, vor dem Kiel eingebogen, der Unterrand vom Kiel Rossmässler’s Iconographie VI, ab breit umgeschlagen und auf der Umbiegungs- stelle durch eine weisse dünne Lippe verdickt; Spindelrand kurz, über den Nabel breit vorge- zogen. Herr Professor Mousson hatte die Güte, mir das Originalexemplar dieser seltenen Art zur Abbildung anzuvertrauen. Sie steht in ihrem Gesammthabitus der Helix nummus nahe, ihre Gestalt erinnert aber ganz überraschend an die sicilianischen gekielten Iberus. Aufenthalt: bei Nikolakewi in Mingrelien, in wenigen Exemplaren von Dubois gesammelt, seitdem meines Wissens nicht wieder in den Verkehr gekommen. Doch habe ich in diesen Tagen ein unausgewachsenes Exemplar, leider ohne genauere Fundortsangabe, vom Museum in Tiflis erhalten. 1530. Helix Genezarethana Mousson. „Jlesta mediocriter umbilicata, carinata, con- vexo-lenticularis, depressa, dense membra- nacea, subpellucida, levis, striata, minu- tissime et elegantissime granulata, con- color, fulvicans seu pallida, sine nitore. Spira obtuse conica, sutura lineari. Anfractus 5'je plani, carinati, ultimus non descendens, subtus valde convexus, in umbilieum subinflatus; apertura non obliqua, subsecuriformis. Peristoma sim- plex, margine supero recto, subobtuso, infero tenuiter ecpanso et labiato, colu- mellari ad umbiieum late reflexo,“ Mouss. Diam. maj. 22, min. 19, alt. 11 Mm. Helix Genezarethana Mousson Coq. Roth p. 28. — Bourguignat Rev. Mag. Zool. XV. 1863 p. 107 t. 7 fig. 9-11. — Moll. now. lit. Ip. 17 t. 3 fig. 9-11. — Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 357. — Kobelt Cat. p. 12, Helix Tiberiana Mousson olim fide Dohrn, nec Benoit. Gehäuse mittelweit genabelt, gekielt, convex linsenförmig, gedrückt, halbdurchscheinend, dicht gestreift und unter der Loupe sehr elegant fein gekörnelt, einfarbig braunroth oder hellhornfarben, 1 2 Tafel CLI—CLII. ohne Binden ; auch frische Exemplare erscheinen eigenthümlich matt und glanzlos; Sculptur und Aussehen erinnern sehr an die Gruppe der Schu- berti. — Gewinde stumpf convex mit kleinem, kaum gekörneltem Apex und linienförmiger Naht, | welche auf den beiden letzten Umgängen von dem Kiel begleitet wird. Fünf und ein halber | ı gelig oder etwas kreiselförmig, festschalig, doch Umgang, regelmässig und ziemlich rasch zuneh- mend, der letzte an der Basis stark gewölbt, um den fast ceylindrischen Nabel herum aufge- blasen, an der Mündung kaum merklich herab- steigend; der Kiel ist stark, zusammengedrückt, nicht erenulirt. Mündung wenig schief, eckig oval, fast beilförmig, Mundrand einfach, der Oberrand gerade, der Unterrand leicht ausge- breitet, Spindelrand am Nabel weit umgeschlagen, ein ganz dünner Callus verbindet die Randin- sertionen; die Mündung ist weiss, mit einer dünnen, glänzendweissen Lippe belegt, welche sich auch über die dem Kiel entsprechende Rinne hinaus nach oben fortsetzt. Aufenthalt: in den Umgebungen des Sees von Genezareth im Jordanthal, entdeckt von Roth. Abbildung und Beschreibung nach Mousson’s | Originalexemplar. Eine höchst merkwürdige Art, welche mit Helix nummus, zu der sie von Martens als Va- rietät zu ziehen scheint, nur in einem sehr ent- fernten Verwandtschaftsverhältniss steht. In der Seulptur und Färbung gleicht sie den vorderasia- tischen Fruticicolen aus der Gruppe der Schuberti und granulata Roth, in der Gestalt erinnert sie mehr an die Sippschaft der planata. Bourguignat nennt sie „perforata“, es ist aber wohl kaum statthaft, einen 3 Mm. weiten Nabel als Perfora- tion zu bezeichnen. 1531. Helix Raymondi Tandon. exumbilicata, globoso-depressa, solidula, confertim ruguloso-costulata, cormeo-lutes- Moquin- Testa cens, obsolete quwinquefasciata, costulis | pallide albidis, spira convexa, apice ni- tido, levigato, obtuso; anfr. 5 convexius- euli, celeriter crescentes, sutura parum | impressa separati, ultimus subdilatatus, ad aperturam subito perdeflexus. Aper- tura perobligqua, vie lunata, rotundata; | peristoma albidum, primo expansum, dein reflewum, marginibus conniventibus, callo conspieuojunctis, basali dilatato,appresso. Diam. ma). 20, min. 18,5, alt, 14 Mm. Helix Raymondi Moquin Tandon mss. — Saint Simon Misc. mal. I. p. 9. — Journ. Conch. III. 1852 p. 21. — Pfeiffer Mon. Helic. IV. p. 230. — Bourgwignat Mal. Alg. Fig, 1531 u. 1532. p. 104 t. 9 fig. 1-4. — (Leptaxis) Al- bers — von Mart. Helic. p. 139. — Ko- belt Cat. p. 20. Helix Desfontanea Morelet Journ. Conch. II. 1851 p. 355 t. 9 fig. 7. 8. — Pfeiffer Mon. Hel. III. p. 200. Gehäuse vollständig entnäbelt, gedrückt ku- durchscheinend, dicht mit schrägen rauhen Runzel- rippen bedeckt, gelblich hornfarben mit fünf un- deutlichen, etwas verwaschenen Binden, von de- nen die beiden unteren am schwächsten sind; meistens heben sich die Rippen weisslich aus der Grundfärbung heraus und bei dem abgebil- deten Exemplare entsteht, indem immer von ein paar Rippen die weisse Färbung zusammenfliesst, eine Art Fleckenbinde an der Naht. Das Ge- winde ist gewölbt, mit glattem, glänzendem, stumpfem Apex. Die fünf gut gewölbten Um- gänge nehmen rasch zu und sind durch eine wenig eingedrückte Naht geschieden; der letzte | ist etwas verbreitert und an der Mündung’plötz- | lich herabgebogen. Mündung in Folge dessen sehr schief, wenig ausgeschnitten, rundlich, Mund- saum innen mit einer schwachen weissen Lippe belegt, anfangs vorgezogen, dann umgeschlagen, die Ränder genähert und durch einen starken Callus verbunden, der Spindelrand verbreitert, flach, fest angedrückt. Aufenthalt: in felsigen Gebieten der Pro- vinz Oran. (Coll. Mousson). Diese Art steht der balearischen Hel. Graell- siana Pfr. im Gehäuse sehr nahe und wurde seit Albers mit ihr zu Leptaxis gerechnet, schliesst sich aber durch die maroccanische Beau- mieri eng an die Macularien an. Ihre Anatomie, welche wir durch Saint Simon kennen, weicht in Nichts von den Macularien ab, namentlich hat sie einen Kiefer mit vier Rippen und eine ächte Heliceenzunge, während Graellsiana einen glatten Kiefer und Zungenzähne ähnlich wie Achatinella hat. Auch Hel. Beaumieri ist nach Kiefer und Zunge eine ächte Helicee. 1532. Helix Seetzeni var. Diese schöne Varietät lässt sich mit keiner ' der früher (Bd. IV. p. 57) besprochenen drei Mousson’schen Varietäten vereinigen, scheint viel- mehr eine Art Mittelglied zwischen var. fasciata, welche viel weniger zahlreiche Binden besitzt, und der graubraunen, weissgebänderten oder ge- scheckten var. subinflata zu sein. Ueber der ziemlich breiten weissen Kielbinde liegen zwei schmale Bänder, das eine weniger scharfe dicht an der Naht, das zweite sehr scharfe etwas da- von entfernt, dann folgt eine breite Zone, aus Tafel CLI—CLIN. Fig, 1533. 1534 u. 1555. 3 vier Bändern bestehend, von denen aber nur das zweitunterste scharf begrenzt ist, während die drei anderen in Flecken aufgelöst sind und zu Striemen zusammenfliessen ; unter der Kielbinde liegen noch 10--12"theils in Flecken aufgelöste, theils zusammenhängende Binden von verschie- dener Breite. Die Umgänge sind weniger auf- geblasen als bei den früher beschriebenen Formen, die Mündung ist mehr gedrückt und der Mund- rand innen mit einer schwachen, aber deutlichen Lippe belegt. Nabel sehr eng. Ich erhielt diese schöne Form von Herrn Kersten, welcher sie in Palästina sammelte; wahrscheinlich lebt sie an bewachsenen Orten, weniger der direeten Einwirkung der Sonnen- strahlen ausgesetzt. 1533. 34. Helix oranensis (Morelet?) Bourguignat. „Lesta anguste pervio-umbilicata, depressa, s0- Ida, eretacea, nitente, albida, zomulis fulvo-castaneis interdum maculose inter- ruptis variabiliter circumornata, crebre eleganterque striata, spira parum convexa, obtusissima, apice atro-fulvo, levigato; anfr. 6 vix comvexiuseulis, sat celeriter crescentibus, sutura parum impressa Se- paratis; ultimo majore, leviter compresso, rotundato, antice paululum deflexo; aper- tura perobliqua, lunato-oblonga, peristo- mate acuto, recto, intus valide albolabiato, margine columellari vie reflexo.“ Bourg. Diam. maj. 17—21, Mm. alt. 10—21. Helix Oranensis Morelet*) Journ. Conch. ILT. p. 414 1.12 fig. 7. 8(2) — Pourguignat Mal. Algerie I. p. 244 t. 28 fig. 1—10. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 133 (?) Gehäuse im Vergleich zu anderen Xerophilen nicht weit, doch durchgehend genabelt, nieder- gedrückt, festschalig, kreidig, glänzend, weisslich, mit kastanienbraunen, häufig unterbrochenen Binden mannigfach geschmückt, dicht und regel- mässig gestreift; Gewinde wenig erhoben mit sehr stumpfem Apex; die sechs Umgänge sind nur sehr schwach gewölbt, durch eine wenig tiefe Naht geschieden, und nehmen ziemlich rasch, doch regelmässig zu; der letzte ist etwas ver- breitert, obenher zusammengedrückt, nach unten und aussen gerundet, an der Mündung etwas herabsteigend. Mündung queroval, ziemlich schief, *) Testa umbilicata, solidula, depresso-convexa, confertim striata, albida, fasciis castaneis interlum maculose inter- ruptis variabiliter ornata; spira paruım elevata; anfr. 6 planulati, suturis superfieialibus disereti, ultimo basi con- vexo, untice vix deflewo; umbilicus mediocris, impervius ; apertura ovalis; peristoma rectum, obtusiusculum, intus valde labiatum. — Diam. maj. 14, min. 12. «alt. 9 Mm. Morelet, mit geradem, ziemlich starkem, mit einer starken, weissen Lippe belegtem Mundsaum, die Lippe steht unten unmittelbar am Rande, oben tritt sie weiter zurück, die Randinsertionen sind wenig genähert, der Basalrand an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: in der Provinz Oran. Ich habe die beiden Exemplare abgebildet, welche mir von Mousson als Bourguignat'sche Originalexemplare mitgetheilt wurden. Fig. 1534 stimmt ganz gut mit der Beschreibung, nament- lich was den Nabel anbelangt, der für eine flache Xerophile relativ eng ist und sich auch am Aus- gang nur wenig erweitert; die Art erinnert darin an cretica, welche aber noch enger genabelt ist; eine Abweichung finde ich nur in der Seulptur, welche eher gerippt, als gestreift ist. Fig. 1535 dagegen hat einen Umgang mehr und ist ganz perspectivisch genabelt, was aber eben Folge des überzähligen - Umganges sein kann, der Nabel ist ganz wie bei der folgenden Art, aber der letzte Umgang ist obenher abgeflacht und biegt sich etwas nach unten, so dass die Mündung schief und nicht mehr kreisrund ist; Jedenfalls stehen sich aber oranensis und spherita sehr nahe. Zweifelhaft bleibt mir nur, ob die von Morelet ursprünglich beschriebene Form mit der von Bourguignat dafür gehaltenen identisch ist; Morelet sagt von seiner Art ausdrücklich „aum- bilicus impervius“; die Abbildung, überhaupt ver- zeichnet, zeigt die Unterseite nicht und B. erklärt diese Angabe einfach für falsch, was freilich ein wenig stark wäre. 1535. Helix spherita Hartmann. Testa aperte umbilicata, depressa, fere orbieu- laris, striata, nitida, solidula, alba, fasciis nigro- fuseis interruptis varie ornata ; spira parum elevata, sutura profunda ; anfractus 6 leniter regulariterque cres- centes, ultimus rotundatus, fere teres, ad aperturam non descendens. Apertura parum obliqua, lunato-circularis ; peris- toma acutum, intus distincte albolabiatum, marginibus conniventibus, columellari vix patente. Diam. ma). 17, min. 15, alt. 9 Mm. Helicella spherita Hartmann Erd- und Süss- wassergastrop. p. 147 t, 46 fig. 4—6. Helix spherita Pfeiffer Mon. Helic. I. p. 162. — Bourgwignat Mal. Alg. p. 246, t. 28 fig. 16— 25. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, sehr niedergedrückt, fast kreisförmig im Umriss, deut- lich gestreift, auf dem letzten Umgang selbst rippenstreifig, glänzend, ziemlich festschalig, weiss, 1 4 in der verschiedensten Weise mit unterbrochenen Bändern gezeichnet; an der Naht stehen gelb- braune viereckige Flecken radial angeordnet, dann folgen in den verschiedensten Variationen schwarzbraune bis tiefschwarze Fleckenbinden, in den Nabel hinein laufen eine Reihe brauner Radialstriemen. So gezeichnete Exemplare ge- hören mit zu den schönsten Xerophilen. Das Gewinde ist nur ganz wenig erhoben; die sechs Umgänge nehmen regelmässig zu und sind durch eine deutlich eingedrückte Naht geschieden, der letzte ist fast stielrund und steigt vornen kaum herab. Die Mündung ist darum wenig schief, fast kreisförmig, bis auf den Ausschnitt durch die Mündungswand, Mundrand einfach, scharf, mit einer starken, etwas zurückliegenden weissen oder grauen Lippe belegt, die Ränder etwas ge- nähert, nicht verbunden, der Spindelrand nur ganz wenig verbreitert. Aufenthalt: in der algerischen Provinz Oran; das abgebildete Exemplar in der Samm- lung des Herrn Prof. Mousson in Zürich. Von der vorigen Art unterschieden durch den kreisrunden letzten Umgang und die kaum schiefe Mündung. 1536. Helix Kabyliana Debeaua. Testa anguste pervio-umbilicata, subglobuloidea, in Jumioribus subcarinata, tenuıs, distinete striata vel rugoso-costulata, lutescente- albida, zonulis fuscis interruptis varıe ornata; spira convexa, apice minuto, obtuso, fulvo, levigato; anfr. 6, superi parum convexi, sutura vix impressa se- parati, ultimus dilatatus, antice leviter descendens. Apertura subobliqua, sub- orbicularis, peristomate acuto, intus le- viter albolabiato, margıne basali ad in- sertionem vix dilatato. maj. 15, min. 16, alt. 12 Mm. Kabyliana Debeaux& *) Act. Linn, Bor- deaux t. XXII. 1858 p. 231. — Journ. Oonch. 1863 XI. p. 13. — Bourguig- nat Mal. Alg. I. p. 230 t. 25 fig. 8-15. Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 203. — Kobelt Cat. p. 21. Gehäuse im Verhältniss zu den vorhergehen- den Arten eng, doch durchgehend genabelt, ge- drückt kugelig, im unausgewachsenen Zustande, undeutlich kantig, dünnschalig, deutlich gestreift bis gerippt, gelblichweiss mit verschieden ange- Diam. Helix *) Testa subglobuloidea, tenwis, albida, subcarinata ju- nior, vugosissima, striata; ultimo anfractu 3—5 fasciis fusco-brunneis ornata, plerumque albo interruptis; apertura suborbieulari, peristomate simplici, albolabiato,; spira obtusa, vertice leviyato, fusco. — Diam. 12, alt. 8 Mm. — Debeaux. | Tafel CLI—CLIUI. Fig. 1536. 1537 u. 1538. ordneten dunkelbraunen Binden; Gewinde ziem- lich convex mit sehr kleinem, glattem, stumpfem, bräunlichem Apex. Sechs Umgänge, die oberen schwach ceonvex, regelmässig zunehmend, durch eine wenig eingedrückte Naht geschieden, der letzte etwas verbreitert, vornen langsam und re- gelmässig herabsteigend.. Mündung nicht sehr schief, fast kreisrund, Mundsaum dünn und scharf, innen mit einer dünnen, aber deutlichen, weissen Lippe belegt, der Spindelrand an seiner Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: in der grossen Kabylie; im Djurjuragebirg in Cedernwäldern in der Höhe von 2500 — 2000 Meter, nach Debeaux unter Steinen, was für eine Xerophile sehr auffallend wäre; häufiger bei Blidah, von wo auch das ab- gebildete, Herrn Prof. Mousson gehörende Exem- plar. Dasselbe stimmt bis auf die grösseren Dimensionen sehr gut mit der Debeaux’schen Beschreibung, weniger mit der Bourguignat’s, der eine viel gedrücktere Form beschreibt und abbildet. Das dünne Gehäuse entspricht der Lebensweise im Hochgebirge. 1537. 38. Helix subrostrata Ferus- Ss“c. subanguste pervio-umbilicata, comvexo- globosa, solida, grosse striata, albida, zonulis castaneis sepe confluentibus ob- solete fusciata, rarius unicolor alba; spira convexiuscula, apice nitido, parvo, levigato, fusco; anfr. 6'Ja conmvesiuseulr, regulariter crescentes, sutura parum im- pressa separati, ultimus major, rotundatus, eirca umbiliceum turgidus, ad aperturam leniter descendens; apertura rotundata, parum obliqua, peristomate recto, acuto, intus valide albolabiato, basalı subpatulo, columellari reflexo, ad insertionem dila- Testa tato. Diam. ma). 16—17, min. 13,5—14, alt. 11,5 — 13. Mm. Helix subrostrata Ferussace Prodrome No. 287. — Terver Cat. Nord-Afrique p. 24 t. 5 fig. 1-4. — Pfeiffer*) Mon. Hel. I. p. 137. — Mart. Ch. II. t. 37 fig. 15. 16. — Bourguignat Mal. Algerie p. 240. t. 27 fig. 10—22. — Albers — von Mart. Hel. p. 110. — Kobelt Cat. p. 21. *) Testa umbilicata, conoideo-globosa, solida, confertim argute striata, alba, apice nitida, cornea; anfr. 6—6!/2 con- vexiusceuli, lente accrescentes, ultimus antice non deflexus, reliquis paulo major; umbilicus mediocris, pervius; aper- tura Tunato-rotundata; peristoma acutum, intus labiatum, marginibus conniventibus, columellari subdilatato. — Diam. maj. 18, min. 16, alt. 14 Mm. — Pfr. Taf. CLI—CLIH. Fig. Helix globuloidea Terver*) Cat. Nord. Afrique p. 26 t. 3 fig. 5—7. (teste Bourg.) — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 155 (non Mart. Ch II. t. 148 fig. 4. 5.) — Kobelt Cat. 2.21. Helix neglecta Terver 1. e. (fide Bourg.) nec Drap. Gehäuse ziemlich eng, aber durchgehend ge- nabelt, ziemlich kugelig, festschalig, grob rippen- streifig, weiss mit braunen, häufig zusammen- fliessenden Binden, seltener einfarbig weiss. Ge- winde ziemlich gewölbt mit kleinem, glattem, hornbraunem Apex. Reichlich sechs Umgänge, gut gewölbt, regelmässig zunehmend, durch eine wenig eingedrückte Naht geschieden, ziemlich gewölbt, der letzte etwas verbreitert, gerundet, um den Nabel herum etwas aufgetrieben, an der Mündung langsam herabsteigend, seltener plötz- lich herabgebogen. Mündung wenig schief, ge- rundet, mit geradem, scharfem, innen dick be- lestem Mundrand; der Basalrand scheint etwas nach vorn gewendet, der Spindelrand leicht um- geschlagen und am Ansatz etwas verbreitert. Nach Bourguignat ist die mir immer zweifel- haft gewesene Hel. globuloide« Terver eine auf- geblasene Varietät dieser Art; Pfeiffer hat später eine kugelige Varietät der cespitum dafür ge- nommen und auch in der zweiten Ausgabe des Martini — Chemnitz als solche abgebildet. Von unseren Figuren entspricht 1537 dem Bourguig- nat’schen Typus, während auf die weisse Fie. 1538 mehr die Beschreibung Tervers und Pfeif- fers passt. Aufenthalt: bei Mostaghanem und in der Provinz Oran in Algerien. 1539. 40. Helix simulata Fer. var. major. Testa perforata, globoso-conoidea, requlariter costulato-striata, solida, eretacea, alba, fasevis castaneis interruptis varie fasciata ; spira conoidea, apice obtuso ; anfractus 6 convexiusculi, regulariter accrescentes, ultimus major, subinflatus, rotundatus, ad aperturam regulariter descendens ; apertura obliqua, late ovata, peristomate recto, simpliei, fortiter albolabrato, mar- gine basali reflexiusculo, ad insertionem dilatato. Diam. maj. 22, min. 18,5, alt. 16—18 Mm. Nicht ohne schwere Bedenken bilde ich diese Form unter dem Namen ab, unter welchem ich *) T. wnbilicata, subglobosa, alba, aliquando faseiata, vel grisea, minutissime striata,; anfr. 6, ultimus planulatus; apertura votundata; perist. marginatum, acutum; spira obtusa, vertice nudo, fuseo. — Diam. 10, alt. 5". — Terver. 1539. 1540. 41. u. 42. 5 | | | | sie von Mousson erhielt. Die Beschreibung stimmt freilich ziemlich gut mit der Diagnose, welche Pfeiffer (Mon. Hel. I. p. 159) von st- mulata Fer. gibt, aber die vorliegenden Exem- plare sind fast doppelt so gross, als er angibt, und haben mindestens einen ganzen Umgang mehr. Dazu kommt, dass Bourguignat die Hel. simulata nicht aus Algerien kennt. Die beiden vorliegenden Exemplare, von Mo- relet bei Habre in Algerien gesammelt, haben sanz die Textur von ächten Wüstenschnecken und ähneln darin sehr der folgenden Form; das Gehäuse ist dickschalig, kreideartig, wenig glän- zend, rauh gestreift, kugelig mit ziemlich hohem, kegelförmigem Gewinde, bei 1539 nur mit einem durchscheinenden rothbraunen Bande, bei 1540 mit zahlreichen braunen, unterbrochenen Bändern geschmückt; die sechs Umgänge nehmen regel- mässig zu, der letzte ist namentlich nach unten aufgetrieben und steigt vorn allmälig, aber ziem- lich tief herunter. Die Mündung ist ziemlich schief, rundlich queroval, innen mit einer starken, weissen, bei einem Exemplar doppelten Lippe belegt; Mundsaum einfach, scharf, nach der Spindel hin umgeschlagen und am Ansatz ver- breitert. Die Form gleicht im Habitus manchen Va- rietäten von varzabılis, aber die Nabelbildung ist eine andere und die Lippe glänzendweiss. 1541. 42. Helix Erkeliin. sp. Testa umbilicata, depresse conoidea vel depressa, solida, cretacea, striatula, alba, fasciis latis fuscis plus minusve obsoletis varıe ornata ; spira parum convexa vel planius- cula, apice levigato, corneo. Anfractus 5 convexiusculi, sat celeriter crescentes, sutura impressa separati, ultimus sub- dilatatus, superne subplanatus, ad aper- turam leniter descendens. Apertura ob- liqua, rotundato-ovata, superne leviter planata, peristomate recto, acuto, leviter albolabiato, marginibus conniventibus, basali reflexiusculo, ad insertionem vix dilatato; faucibus vinoso-fuseis. ma). 22—24, min. 19,5—21, alt. 14— 12 Mm. Unter dem Namen Hel. strigata Olivier liegen in dem Senckenberg’schen Museum in Frankfurt einige von hKüppel in Aegypten gesammelte Schnecken, welche ich mit keiner bekannten Art vereinigen kann. Sie sind nicht sehr weit genabelt und der Nabel verengt sich nach dem letztem Umgang zu einer blosen Perforation; das Gewinde ist bald ziemlich convex, bald nie- dergedrückt; die Textur gleicht der der vorigen Diam. 6 Tafel CLI—CLIII. Fig. 1543. 44. 45. u. 46. Art, und auch die dunkle Färbung im Gaumen verräth die Wüstenschnecke. Die vorliegenden Exemplare sind weiss, obenher mit eigenthümlich braunen, ins Violette ‚schimmernden, bei einem Exemplare ganz erloschenen Binden gezeichnet, die Unterseite weiss oder nur mit Spuren von Binden, die Spira gefleckt. Die sechs Umgänge sind gut gewölbt und nehmen ziemlich rasch zu, der letzte steigt an der Mündung allmälig aber ziemlich tief herunter; er ist etwas verbreitert | und obenher ziemlich abgeflacht. Die Mündung ist schief, querrundeiförmig mit ziemlich geradem ÖOberrand, der Mundrand einfach, scharf, nur mit einer dünnen weissen Lippe belegt, an der Basis etwas umgeschlagen, an der Insertion nur wenig verbreitert; der Gaumen ist bräunlich oder tief weinroth gefärbt, mitunter stehen tief innen noch mehrere gelbliche Lippen. Diese schöne Art ähnelt in Textur und Zeich- nung einigermassen der vorigen Form, scheint mir aber im Uebrigen der Hel. eremophila Boissier nahe zu stehen. Ich benenne sie nach dem Reisebegleiter Rüppels, Herrn Erkel, dem langjährigen ersten Custoden des Frankfurter Museums. 1543. Helix pellucens Shuttleworth. Testa perforata, conoideo-globosa, tenuis, oblique confertissime striata, diaphana, albida vel pallide fulvescens, maculis saturatio- ribus fascisque yplerumque interruptis ornata ; spira conoidea, acutiuscula, apice obtuso; anfr. 6 convexiuseuli, leniter cres- centes, ultimus antice parum leniterque descendens, bası ventrosus. Apertura subobliqua, subeireularis, peristomate tenui, acuto, intus sublabiato, margine columellari breviter reflexo, ad insertionem dilatato. Diam. maj. 12,5, min. 11, alt. 11 Mm. Helix pellucens Shuttleworth mss. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 155. — Albers — von Mart. Hel. IT. p. 109. — Kobelt Cat. p. 24. Gehäuse eng durchbohrt, kugelig kegelförmig, sehr dünnschalig und zerbrechlich, durchscheinend, sehr dicht schräg gestreift, weisslich, aber mit zahlreichen, durchsichtigen, hornfarbenen Flecken und einigen dunkleren, meist unterbrochenen Binden gezeichnet; Gewinde kegelförmig, ziemlich spitz, jedoch mit stumpfem Apex. Die sechs Umgänge sind gut gewölbt und nehmen regel- mässig zu, der letzte ist besonders nach unten stark gewölbt und steigt an der Mündung lang- sam etwas herab. Mündung nicht sehr schief, fast kreisförmig, mit innen leichtgelipptem, dünnem, scharfem Mundsaum, . der Basalrand leicht um- geschlagen und an der Insertion verbreitert. Aufenthalt: auf der Insel Corsica; das ab- gebildete Exemplar von Blauner bei Bastia ge- sammelt. 1544. Helix Durieui Moquin Tandon. Testa angustissime umbilicata, subglobose-conoi- dea, oblique striatula, tenuis, albida, muaculis fasciisque interruptis cormeis pellucentibus ornata ; spira conoidea, apice obtusa; anfractus 5 convexi, regulariter erescentes, ultimus ventrosus, amtice le- niter descendens; apertura parum obligua, fere eireularis, parum lunata ; peristoma rectum, acutum, intus levissime carneo- labiatum; marginibus approximatis, CO- lumellari carneo-fusco, breviter reflexo. Diam. maj. 12, min. 11, alt. 11,5 Mm. Helix Durieui Moquin Tandon mss. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 441. — Mart. Ch. II. it. 113 fig. 9. 10. — Bourg. Mal. Alg. I. p. 206 t. 22 fig. 7—9. — Albers — von Mart. Helic. II. p. 109. — Kobelt Cat. 2. 21. Gehäuse ganz eng genabelt, fast bedeckt durchbohrt, kugelig-kegelförmig, schräg gestreift, dünnschalig, weisslich mit hornfarbenen unter- brochenen Striemen und Binden; Gewinde kegel- förmig mit stumpfem Apex. Fünf gut gewölbte, regelmässig zunehmende Umgänge, der letzte bauchig, vornen langsam herabsteigend. Mündung nicht sehr schief, ziemlich kreisförmig, nur wenig ausgeschnitten; Mundsaum gerade, scharf, innen mit einer sehr dünnen fleischrothen Lippe be- legt, die Randinsertionen genähert, der Spindel- rand kurz umgeschlagen und bräunlich fleisch- farben gefärbt. Aufenthalt: bei La Calle in Algerien, das \ abgebildete Exemplar von Mogquin Tandon an Rossmässler geschickt. Diese hübsche Art steht der vorigen sehr nahe und ist wohl als deren Vertreterin in Al- gerien anzusehen; sie unterscheidet sich aber leicht durch die viel stärker gewölbten Umgänge und den fleischfarbenen Spindelrand. Sie ist nach Bourguignat auf das Littoral beschränkt; sie vergräbt sich im Sommer in den glühenden Sand, so dass nur der schwarze Apex noch her- vorragt und den Sammler auf die Spur leitet. 1545. 46. Helix Berlieri Mor elet. Testa perforata, globuloidea vel globulordeo-co- nica, solidiuscula, confertim rugoso-striata, alba, corneo-variegata, rarius fusco-uni- fasciata; spira obtuse comoidea, apice Tafel CLI—CLII. parvo interdum ewxserto; anfr. 5'j2 con- vexiusculi, regulariter erescentes, ultimus rotundatus, ventricosus, subdilatatus, ad aperturam paululum descendens. Aper- tura parum obliqua, fere cireularis, pe- ristomate recto albolabiato, margimibus approximatis, columellari umbilicum punc- tiformem semitegente. Diam. ma). 12, min. 10, alt. 10 Mm. Helix Berlieri Morelet Journ. Conch. VI. 1557 Ders. 19.6 7.x— Pfeiffer. Mon. Helic. IV. p. 347. — Albers — von Mart. Helie. II. p. 110. — Bourguignat Mal. Alg. I. p. 207 t. 22 fig. 15—22. — Kobelt Cat. p. 21. Gehäuse durchbohrt, kugelig oder gethürmt kugelig, festschalig, dicht rippenstreifig, weiss mit hornfarbigen Flecken oder mit einem schmalen braunen Mittelband; Gewinde stumpf kegelför- mig, der Apex mitunter vorspringend. Es sind über fünf gutgewölbte Umgänge vorhanden, wel- che regelmässig zunehmen; der letzte ist etwas aufgeblasen, gerundet, bauchig, etwas verbreitert, an der Mündung allmälig etwas herabsteigend. Mündung wenig schräg, fast kreisrund, Mundsaum gerade, innen mit einer starken weissen Lippe belegt, die Randinsertionen genähert, der Spin- delrand umgeschlagen und den punktförmigen Nabel zum Theil deckend. Fig. 1546 stellt etwa den Morelet’schen Ty- | pus dar, 1545 eine kleinere mehr gethürmte Form. Aufenthalt: in Algerien, mehr im Süden, wo sie die vorige Art zu vertreten scheint. Fig. 1545 von Aghonat. Sie lebt ebenfalls im Sande und unter den Rasen der Halfa (Stipa tenacis- sima) versteckt. 1547. Helix candiota Frivaldszky. Testa anguste perforata, depresse conoideo-glo- bosa, tenuis, .striatula, haud nitens, al- bida, radiatim fusco-strigata, interdum fascia fusca mediana eingulata; spira obtuse-conoidea, apice obtuso. Anfractus | 6 convexiusculi, regulariter crescentes, sutura impressa separati, ultimus rotun- datus, subinflatus, pmesertim circa per- forationem, ad. aperturam descendens. Apertura lunato-eircularis, vix obliqua ; peristoma tenue, simplex, acutum, intus labiis 1—2 albis, extus conspieuis, re- mote labiatum, marginibus conniventibus. columellari vie patulo. maj. 10, min. 9, alt. 9 Mm. candiota Frivaldszky in sched. — Mous- son Cogq. orient. p. 10. — Albers — von Mart. Hel. II. p.110,— Kobelt Cat. p. 21. Diam, Helix Fig. 1547. 1548 u. 1549. 7 Helix turbinata var. Pfeiffer Mon. Hel. IIT. p. 128. Ich bringe hier nachträglich noch diese zum allernächsten Formenkreise der Hel. turbinata ı Jan gehörige Form zur Abbildung, obschon ich durchaus nicht von ihrer artlichen Selbständig- keit überzeugt bin, vielmehr sie nur für eine unbedeutende Varietät der turbinata (Icon. fig. 1459) halte. Das abgebildete Exemplar, von Erber auf Syra gesammelt, ist mir von Mousson selbst zum Abbilden mitgetheilt, also zweifellos seine can- diota. 1548. Helix parva Parreyss. Testa angustissime wumbilicata, turbinato - de- pressa, striatula, mitidula, sordide lutes- cens, spira conoidea, apice acutiuseulo, corneo; anfr. 5’ vix convexiuseuli, ulti- mus medio subcarinatus, apertura lunato- eireularis ; peristoma acutum, intus callo valido marginem non attingente labiatum, margine columellari superne breviter re- flexo. Diam maj. 9,5, min. 8,5, alt. 7 Mm. Helix parva Parreyss in sched. — Pfeiffer Mon. Hel. I p. 441. — Mart Oh. II. t. 113 fig. 18. 19. — Albers — von Mart. Helic. II. p. 109. — Kobelt Cat. p. 21. Gehäuse klein, ganz eng genabelt, gedrückt kreiselförmig, relativ festschalig, gestreift, etwas glänzend, schmutzig gelblich, ohne Zeichnung; Gewinde gedrückt kegelförmig mit spitzem horn- farbenem Apex. Fünf und ein halber Umgang, die oberen kaum gewölbt, der letzte mit einem ' weissen Kiel, der nach der Mündung hin schwächer | | | | | wird, an der Mündung nicht herabsteigend. Mün- dung wenig schräg, ausgeschnitten kreisförmig; Mundsaum scharf, innen mit einer starken, zu- rückliegenden Lippe, Spindelrand oben kurz um- geschlagen. Aufenthalt: auf der Insel Sardinien. 1549. Helix eistorum Morelet. Testa utrinque orbieulato-convexa, anguste um- bilicata, depressiuseula, subtiliter striata, tenuis, supra fuscescens, subtus cineracea, cornea, flammulis albidulis undatim varie- gata; anfractus ultimus subangulatus, zonula nigrieante interrupta cinctus, an- tice valde descendens. Apertura obliqua, ovato-rotundata, peristomate recto, intus leviter labiato, margine columellari re- flexo, superne dilatato. Diam. maj- 15,5, min. 14,5, alt, 11 Mm. Helix ceistorum Morelet Moll, Port. p. 66 t, 6 8 Tafel CLI—CLIN. fig. 5. — Pfeiffer Mon. Helic. I. p. 93. — Kobelt Cat. p. 21. — Hidalgo Moll. terr. t. 23 fig. 246—48. Gehäuse beiderseits gewölbt, etwas gedrückt, eng genabelt, dünnschalig, feingestreift, obenher bräunlich, untenher horngrau mit weissen Flam- men, der letzte Umgang mit einer unterbrochenen schwärzlichen Binde. Reichlich fünf Umgänge, regelmässig zunehmend, der letzte kaum verbrei- tert, stumpfkantig, an der Mündung stark herab- gebogen. Mündung schief, rundeiförmig, mit geradem, innen weissgelipptem Mundsaum, Spin- delrand umgeschlagen und oben über den Nabel verbreitert. Aufenthalt: in Portugal. Die Figur ist namentlich in der Profilansicht, von dem Lithographen sehr schlecht wiederge- geben worden; ich werde später eine andere geben. 1550. Helix modica Morelet. Testa perforata, solidula, subdepresse - pyra- midata, obsolete rugoso - striata, albida, unieolor wel fusco fasciata et rarius va- riegata ; spira obtusa, apiee nigricante, corneo; anfr. 5—5'/a ewserto- planulatz, sensim erescentes, ultimus ad peripheriam angulatus, plerumque fillomarginatus; aper- tura depressa, lunaris; peristoma acutum, rectum, intus valide labiatum, — Morelet. Diam. 7, alt. 6 Mm. Helix modica Morelet Journ. Conch. VI. p. 373 t. 12 fig. 8. 9. — Albers — von Matt. Helie. p. 110. — Pfeiffer Mon. Helic. V. p. 205. — Kobelt Cat. p. 21. Helix submeridionalis var. Bourguignat Mal. Alg. I. p. 206. Gehäuse durchbohrt, festschalig, etwas ge- drückt pyramidal, nicht sehr deutlich runzel- streifig, weisslich, oft mit braunen Bändern oder auch braun „efleckt. Gewinde stumpf-kegelför- mig mit schwärzlichem, hornigem Apex. Reich- lich fünf Umgänge, wenig gewölbt, langsam zu- nehmend, der letzte kantig und meist mit einem wenig auffallenden, aber immer vorhandenen und namentlich am Anfange des letzten Umganges deutlich fadenförmigen Kiel umzogen; vornen etwas herabsteigend. Mündung nicht sehr schief, etwas gedrückt kreisförmig, mit scharfem, gera- dem, innen mit einer starken Lippe belegtem Mundsaum. Aufenthalt: in Algerien, mehr dem Inneren angehörend. bourguignat, welcher für die Morelet’schen Arten einen eigenen Massstab zu haben scheint, zieht diese Form als Varietät zu seiner submert- Fig. 1550. 1551 u. 1552. «dionalis, was mir unberechtigt scheint. Andern- falls müsste der Morelet’sche Name die Priorität haben. 1551. Helix hipponensis Morelet. Testa perforata, globoso-conica vel subpyrami- data, confertim regulariterque costulato- striata, sordide alba, fasciis brumneis et serie macularım ejusdem eoloris ad suturas ornata; spira conica, aprce obtusa; am- fractus 6'Ja convexiuseuli, leniter cres- centes, ullimus vie dilatatus, ad peri- pheriam angulatus, antice non descendens. Apertura parım obliqua, transversim ovato-rotundata, depressa ; peristoma rec- tum, acutum, intus leviter labiatum, maur- gine columelları subdilatato. Diam. maj. 10, min. 9, alt. 8 Mm. Helix hipponensis Morelet Jowrn. Conch. VI. 1857 p. 374 t. 12 fig. 6. 7. — Albers — von Mart. Hel. IT. p. 116. — Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 202. — Kobelt Cat. p. 23. Helix Rozeti var. Bourguignat Mal. Algerie T. »..R02, Gehäuse eng durchbohrt, kugelig kegelförmig bis fast pyramidal, dicht und regelmässig rippen- streifig, schmutzigweiss mit braunen Binden und ziemlich constant mit einer Reihe viereckiger brauner Flecken unter der Naht. Gewinde ke- gelförmig mit stumpfem Apex. Mehr als sechs gut gewölbte Umgänge, welche langsam zunehmen; (der letzte ist nur wenig verbreitert, stumpfkantig und steigt an der Mündung nicht herab. Mün- dung nur wenig schief, rundeiförmig, etwas ge- drückt; Mundsaum gerade, scharf, innen mit einer leichten Lippe belegt, Spindelrand etwas verbreitert. Aufenthalt: in Algerien, namentlich in der Ebene des Seybuse bei Bona (dem alten Hippo regium). Bourguignat zieht diese hübsche und recht eonstante Form als Varietät zu Rozeti; freilich hat seine Rozeti auch mit der sicilischen amanda Rossm. nichts zu thun. Mir scheint sie der vorigen ziemlich nahe zu stehen, unterscheidet sich von ihr aber Jurch reichlich einen Umgang mehr, stärkere Streifung, gewölbtere Umgänge und viel schwächere Lippe. 1552. Helix variegata Frivaldszky. Testa depresse conica, anguste wumbilicata, tenuis, striatula, alba, strigis maculisque fuseis variegata, spira conoidea, apice aeutiuseulo, parvo, nigro, Anfractus Ste viw convewiusculi, sutura parım impressa discreti, leniter erescentes, ultimus parum Tafel CLI—CLIN. Fig. 1553. 1554 u. 55. 9 dilatatus, subdepressus, ad’ aperturam non descendens. Apertura parum ob- liqua, lunato-ceireularis, peristomate acuto, intus distincte labiato, margınibus appro- wimatis, basali vix reflewiuseulo. Diam. maj. 11, min. 10, alt. 9 Mm. Helix variegata Frivaldszky mss. — Mousson Cog. Schlefli 1859 p. 259. 269. — Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 210. Gehäuse gedrückt kegelförmig, eng genabelt, dünnschalig, schwach gestreift, namentlich nach der Mündung hin ziemlich glatt, weiss mit braunen Striemen, Flecken und unterbrochenen Binden gezeichnet. Gewinde flachkegelförmig mit kleinem, spitzem, schwarzem Apex. 5'/. Umgang, die oberen nur ganz schwach gewölbt und durch eine wenig tiefe Naht geschieden, langsam zu- nehmend, der letzte nur wenig verbreitert, etwas gedrückt, doch nicht kantig, an der Mündung nicht herabsteigend.. Mündung wenig schief, fast kreisförmig mit starkem Ausschnitt, Mund- saum einfach, scharf mit einer schmalen, aber scharf vorspringenden, zurückliegenden weissen Lippe; die Ränder genähert, der Spindelrand kaum umgeschlagen. Aufenthalt: in Epirus, ziemlich weit ins Innere eindringend; eine Varietät bei Constanti- nopel. Mousson, welcher diese Art in die Wissen- schaft eingeführt hat, hatte die Güte, mir einige der von Schläfli bei Janina gesammelten Exem- plare mitzutheilen, und nach diesen kann ich nur seiner Ansicht beitreten, dass diese Form gewissermassen ein Mittelding zwischen Hel. pro- fuga und maritima ist, aber zu keiner derselben gestellt werden kann. Von profuga trennt sie die schwächere Streifung und das höhere Ge- winde, von maritima die geringere Wölbung der oberen Umgänge. Sie scheint auch local gut begrenzt und mag darum vorläufig als Art gelten. Mit caperata, zu der sie Pfeiffer ur- sprünglich als Varietät zog, hat sie wenig gemein. Der Name collidirt mit Helix variegata Chemnitz von St. Croix, doch ist diese Art mei- nes Wissens so ziemlich verschollen. 1553. Helix arcwata Ziegler. Testa depresse conoidea, canguste umbilicata, solidula, subtilissime striatula, nitida, alba, fascüis nigro-brumneis distinctissimis ornata; spira convexa, summo obtusulo, corneo,; anfractus 5 convewxi, regulariter erescentes, fascia suturam parum impres- sam sequente ornati, ultimus subdilatatus, rotundatus, ad aperturam non descendens, Apertura parum obliqua, lunato-eireula- Rossmässler’s Iconographie VI. ris, peristomate recto, intus fortiter la- biato, marginibus conniventibns, columel- lari reflewiuseulo. Diam. ma). 11, min. 10, alt. 7,5 Mm. Helix arcuata Ziegler sec. Parreyss in sched. nee Pfeiffer. Es ist das eine der zahlreichen, von Parreyss in den Sammlungen verbreiteten Xerophilen, wel- che man nicht als Art anerkennen mag, welche man aber auch bei keiner Form mit Sicherheit unterbringen kann. Sie gleicht in mancher Be- ziehung der vorigen Art, istaber niedergedrückter, festschaliger, hat viel gewölbtere Umgänge und eine ganz andere Zeichnung, nämlich auf glän- zendweissem Grunde drei scharf gezeichnete schwarzbraune Binden, von denen die mittlere sehr schmal ist, die obere breitere der Naht bis auf das Gewinde folgt. Dadurch nähert sie sich den kleinen Formen der Hel. maritima, weicht aber auch von dieser durch gedrücktere Gestalt, anderen Nabel und namentlich durch den fast stiel- runden letzten Umgang ab. Auch kommt Hel. manritima meines Wissens nur an den Küsten des tyrrhenischen Meeres vor, während unsere Art von Corfu stammt. Helix arcuata Pfeiffer ist eine Nunina, die Art kann also vorläufig den Ziegler’schen Namen behalten. 1554. 55. Helix joppensis var.? Es sind dies die schon im vorigen Bande bei Fig. 1439 erwähnten gebänderten Formen, welche ich auf die Autorität von Mousson hin zu Jop- pensis ziehe, obwohl durch sie, namentlich durch Fig. 1554, die Grenze zwischen joppensis und Krynickii verwischt wird, da bei ihr der letzte Umgang langsam und allmälig herabsteigt. Die Zeichnung ist so reich, wie bei irgend einer Xerophile, die Fleckenbinde folgt der Naht bis zum Embryonalgewinde hinauf, daun kommt eine breite, tiefbraune, zusammenhängende Binde, eine preite Zone aus Fleckenbinden verschiedener Intensität, nach unten wieder durch eine zusam- menhängende Binde abgeschlossen, dann eine feine Punktreihe und schliesslich noch eine breite, abwechselnd hellere und dunklere Binde, die Streifung ist deutlich, der Mundsaum mit einer starken weissen Lippe belegt. Ich habe das betref- fende Exemplar von Parreyss als Helix Barge- siana erhalten. Fig. 1555 ist bedeutend enger genabelt, offen- bar jünger und trotz der deutlichen Lippe noch nicht ausgewachsen; die Zeichnung besteht aus einer intensiven braunen Binde über der Mitte und einer breiteren um die Nabelgegend; ausserdem läuft eine Fleckenreihe in den Nabel hinein. Die Nahtflecken sind nicht vorhanden, wohl 2 10 aber laufen von ihr braune Radialstriemen aus, welche anfangs nur bis zur oberen Binde reichen, später aber über diese hinaus bis zur unteren laufen. Bei reicherem Material wird es wahrschein- lich eben so schwer fallen, Hel. Krynickii, der- bentina und Jjoppensis scharf gegen einander abzugränzen, wie das mit ericetorum- Ammonis- obvia der Fall ist. 1556. Helix improbata Mousson. Testa late umbilicata, convexo-depressa vel de- pressa, inequaliter fortiter striata, alba, grisea vel utrinque lineis punctulatis cor- neis pieta. Spira vie convexiuscula, saepe irregularis, summo griseo-corneo. Anfractus 5, supra planiuseuli, infra ro- tundati, primi et medii distincte filo-ca- rinati, ultimus irregulariter deflexus, an- gulo evamescente, rotundatus. Apertura cireularıs. _Peristoma rectum, intus filo- labiatum, marginibus subapproximatis. Mousson. Diam, ma). 13, min. 10,2 alt. 7 Mm. Helix improbata Mousson Coq. Roth p. 11. — Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 208. — Kobelt Cat. 9. 23. Gehäuse weit genabelt, gedrückt oder schwach gewölbt, stark und unregelmässig gestreift, na- mentlich im Nabel geradezu gerippt, festschalig, weisslich oder grau, meistens mit unterbrochenen hornfarbenen Bändern und Punctreihen gezeichnet. Gewinde kaum erhaben, häufig unregelmässig aufgewunden, mit flachem, grau hornfarbenem Apex. Die fünf Umgänge sind obenher flach, unten gewölbt, die früheren von einem faden- förmigen Kiel umzogen, der letzte gerundet, ohne Kante und unregelmässig herabgebogen. Mün- dung fast kreisrund, kaum ausgeschnitten, Mund- saum dünn, scharf, einfach, mit einer fadenför- migen Lippe belegt, die Ränder einander sehr genähert, der Spindelrand kaum verbreitert. Aufenthalt: um Jerusalem. — Das abge- bildete Exemplar von Mousson mitgetheilt. Wie Mousson ganz richtig bemerkt, ähnelt diese Art sehr der Hel. meridionalis Partsch von Corfu (Icon. Fig. 354 e), ist aber gedrückter, mehr unregelmässig gestreift, hat mehr genäherte Mundränder und eine andere Färbung. Noch näher verwandt ist sie aber jedenfalls mit der folgenden Art, sie ist aber constant weiter ge- nabelt, flacher, und hat eine weniger schräge, mehr kreisförmige Mündung. _ | | Tafel CLI—CLIII. Fig. 1556 u. 155”. 1557. Helix Langloisiana Bour- guignat. perforata, depressa, ceretacea, solidula, superne ruguloso-striata vel costulata, in- ferne striatula. Anfractus 5 comvewius- euli, regulariter erescentes, sutura dis- tineta disereti, ultimus parum dilatatus, rotundatus, carina filiformi aperturam versus sensim evanescente cingulatus, an- tice subito deflexus. Apertura obliqua, transverse rotundato-ovata, parum lunata; peristoma tenue, vectum, intus valde albo- labiatum, marginibus conmiventibus, CO- lumellari parum dilatato. ma). 12, min. 11, alt. 8 Mm. Langloisiana Bourguignat Cat. Sauley p.34 t.1 fig. 39—41. — Mousson Cog. Roth p. 10. — Schmidt Stylommat. p. 31 t.7 fig. 44. — Pfeiffer Mon. Helie. IV.p. 141 — Albers — von Mart, Hel. IT.p. 115 (Turricula). Kobelt. Cat. p. 23. caperata var. hierochuntica Roth Spiei. ». 12. Gehäuse durchbohrt, niedergedrückt, kreidig, ziemlich festschalig, die Oberseite ziemlich rauh rippenstreifig, die untere feiner gestreift; Gewinde wenig erhaben mit flachem, doch etwas vorsprin- gendem Apex und deutlicher, eingedrückter Naht. Die fünf Umgänge sind ziemlich gewölbt und nehmen regelmässig zu, der letzte ist nicht sehr verbreitert, gerundet oder undeutlich kantig, mit einem fadenförmigen, mitunter leicht gezäh- nelten, nach der Mündung hin allmälig ver- schwindenden Kiel, vornen unregelmässig herab- gebogen. Bourguignat sagt allerdings vix des- cendente, bei den mir vorliegenden Exemplaren aus Mousson’s Sammlung dagegen ist der letzte Umgang stark herabgebogen; vielleicht haben Bourguignat nur unausgewachsene Exemplare vorgelesen, worauf auch die geringeren Dimen- sionen deuten. Die Mündung ist schief, quer rundeiförmig, wenig ausgeschnitten, der Mund- saum dünn, scharf, gerade, mit einer starken, weissen, etwas zurückliegenden Lippe belegt, die Mundränder genähert, der Spindelrand wenig verbreitert. . Aufenthalt: um Jerusalem bei Es Zenone (Roth), Mar Saba und Beni Hammad am todten Meer (Sauley). Roth hat diese Art ursprünglich für eine Varietät der Hel. caperata gehalten, doch ist die Aehnlichkeit nur sehr oberflächlich. Martens stellt sie zu TZurrieula, wo sie ganz bestimmt nichts zu suchen hat; ich halte sie mit Mousson eher für eine Verwandte der profuga und na- mentlich der vorhergehenden Art. Testu Diam. Helix Helix Tafel CLI—CLII. Fig. 1558. 1559—61. 1562 u. 1563. 1558. Helix chaleidica Blanc. Testa anguste umbilicata, globoso-conica, FUgOSO- striata, ceretaceo-alba, punetis rariusculis nigris adspersa; spira elevata, apice nigro-fusca ; anfr. 6'j2, superiores con- vexiuseuli, sutura sat profunda discreti, penultimus protuberans, sutura profun- diore et sensim descendente, ultimus basi subplanatus; apertura diagonalis, sub- eircularıs; peristoma rectum, obtusum, intus leviter roseo-labiatum, marginibus conniventibus, columellari triangulatım reflexo. — Von Martens. Diam. maj. 16, min. 15,5, alt. 12—14 Mm.; apert. alt. et lat. & Mm. Helix chaleidica Blanc mss. — von Martens in Jahrb. Mal. Ges. III. 1876 p. 341. 12 fig. 3. Gehäuse eng genabelt, kugelig kegelförmig, rauh gestreift, kreideweiss, höchstens mit einigen dunklen Puncten gezeichnet; Gewinde erhaben mit schwarzbraunem Apex. 6'!Ja Umgang, die oberen gewölbt, durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden, der vorletzte vorspringend, mit tie- ferer, langsam nach unten sich senkender Naht, der letzte an der Basis etwas abgeflacht. Mün- dung diagonal, fast kreisförmig, Mundsaum ge- rade, stumpf, innen mit einer leichten röthlichen Lippe belegt, die Ränder zusammenneigend, der Spindelrand dreieckig umgeschlagen. Aufenthalt: in der Umgebung von Chalkis auf Euböa, entdeckt von Blanc. Martens stellt diese Form neben lat: mit deren kleinerer ägyptischen Form sie aller- dings einige Aehnlichkeit hat. Ich habe nur das eine abgebildete Exemplar gesehen, möchte sie aber demnach eher für eine überbildete Form der Hel. pyramidata ansehen, wie ich sie ähn- lich in Sieilien selbst gesammelt habe. 1559 —61. Helix Bourguignat. Testa anguste umbilicata, globoso-depressa, sat eretacea, albidula, zonulis 5 fuscis albido- interruptis eircumeincta, grosse striata, presertim in ultimo anfractu; spira con- vexa, apice minuto, nigrescente; anfır. 6 supra vie convexiusceuli, celeriter ceres- centes, sutura vie impressa separati, ul- timus major, rotundatus, ad aperturam panlulum descendens ; apertura obliqua, lunato-rotundata, peristomate recto, acuto, intus labio nigrescente, fulvo, vel vinoso aut pallide lutescente valide incrassato ; margine columellari superne patulo. — Diam. 10, alt. 8 Mm. submeridionalis | Helix submeridionalis Bourguignat Mal. Algerie p. 214. t. 24 fig. 1—10. Gehäuse eng genabelt, gedrückt kugelig, sel- tener etwas kegelförmig, kreidig, weisslich mit fünf dunkelbraunen Binden, von denen nament- lich die oberste dicht unter der Naht meistens in eine Fleckenreihe aufgelöst ist, grob und deutlich gestreift, namentlich auf dem letzten Umgang, Gewinde ziemlich gewölbt mit kleinem, glattem, schwärzlichem Apex. Die sechs ziem- lich rasch zunehmenden Umgänge sind anfangs schwach, später etwas stärker gewölbt, durch eine wenig eingedrückte Naht geschieden, der letzte etwas verbreitert, nach der Mündung hin etwas herabsteigend. Mündung nicht sehr schräg, gerundet, oben ausgeschnitten, Mundsaum gerade, scharf mit einer starken bald gelben bald schwärz- lichbraunen Lippe belegt, der Spindelrand oben leicht verbreitert. Eine sehr hübsch gezeichnete Art aus der Sippschaft der Hel. profuga, welche sich aber durch die mehr kugelige Gestalt und den engeren Nabel von allen Verwandten auszeichnet. Bour- guignat wirft sie mit Hel. meridionalis Partsch, Mousson zusammen und hat den Namen nur geändert, weil schon eine Helix meridionalis Wood und eine meridionalis Risso existirten. Beide Namen fallen freilich in die Synonymie und Bourguignat's neuer Name wäre unnöthig, wenn vorliegende Art wirklich etwas mit mert- dionalis zu thun hätte. Das ist aber durchaus nicht der Fall, und man begreift nicht, wie B. sie identifieiren konnte, wenn man nicht weiss, dass FErber eine etwas ähnliche, enggenabelte Form als meridionalis verschickt. Doch hat auch diese mit der algierischen Form nichts zu thun. Die Art scheint ziemlich veränderlich. Von den drei abgebildeten Exemplaren entspricht 1559 in der Form am meisten der Bourguignat'- schen Abbildung, aber nicht so der Diagnose, da das Gewinde rein kegelförmig ist, die beiden anderen Exemplare dagegen sind kugeliger mit gewölbteren Windungen und zeigen mehr den Typus der profuga. Die Veränderlichkeit be- weist auch, dass Debeaux nach Bourguignat drei Varietäten als striata, intersecta und Rozeti beschrieben hat. Aufenthalt: ter ansteigend. in Algerien, bis zu 1700 Me- 1562. 63. Helix Zelebori Pfeiffer. Testa umbilicata , conoideo-depressa, tenuius- eula, leviter et subarcuatim striata, ni- tidula, alba, plerumque faseiis 2 angustis rufis ornata ; spira parum elevata, apice 2* 1% Tafel CLI—CLIL. cornea; anfr, 5'/a comweniusouli, suturd parım impressa disoreti, vequlariter oros- contes, ultimus subedtlatatus, antice lenıter sed profunde duscondens, Apertura am- pla lunato-ovwalis, obliquas peristoma reo- kaum, acntım, intus albolabratum, margı- nıbus conmiwentibus, columellari reflewo, superne dılatato, patente, umbilier partem, togente, Diem, may. 15, min, 13, alt, 8 Mm, Heliw Zelebori Pfeiffer Zeitschr, f. Mal, 1853 p 180, Novit, III p. 504 t, 108 fig, 2924, Mon, Helie, IV. p. 198. — Albers — von Mart, Helie, II, p. 123. Kobelt Cat. p, 15, — Möllendorf Bosnien Pu than Gehäuse ziemlich eng genabelt, gedrückt kewel- förmig, ziemlich dünnschalig, fein im Bogen go- streift, glänzend, weiss, meist mit zwei schmalen rothbraunen Binden, seltener einfarbig weiss, noch seltener durch «das Verschwinden des einen oder des anderen Bandes einbänderie, Gewinde wonig erhoben mit Hachem, hornfarbenem Apex, Kinf und ein halber Umgang, ziemlich gewölbt, (dureh eine wenig eingedrückte, erst am letzten Umgang deutlicher werdende Naht geschieden, vogelmässig zunehmend, «der letzte etwas vor- breitert und vomen langsam, aber tief herabstei- gend, Mündung schräg, weit queroval, oben aus- geschnitten; Mundsaum gerade, scharf, innen mit einer deutlichen weissen Lippe belegt, die Ränder vonähert, der Spindelrand verbreitert und den Nabel zum Theil überdeokend. Diese interessante Schnecke ist im System immer noch schwer unterzubringen, sie steht eben mitten inne „zwischen Campyloen und N\erophilen nicht nur im Ausseren Habitus, son- dern auch in der Lebensweise, Nach Möllendorff, der sie in Bosnien genau beobachtet hat, lebt sio bald an KKalkfelsen in deren Spalten und Ritzen, mit Zonites cammolteus, Olausilia dacica und Pupa Altühlfeldti zusammen, bald an sonni- gen, steinigen Abhängen mit eliw candicans, Bultminus detritus und Pupa frumentum. Das Gehäuse hat offenbar am meisten Aehnlichkeit mit den kleinen enucasischen Campyläen, nament- lich mit manchen Formen von pratensis, ich habe sio darum in meinem Catalog zu Campyloa ge stellt, aber eine eigne Untergruppe Nerocampylaa für sie vorgeschlagen. Nun haben aber die Unter- suchungen Moöllendorj]’s ergeben, dass das Thier „wei schwach gekrümmte Liebespfeile und einen Iiefer hat, welcher dem von candicans sehr ähnlich ist, somit also doch zu den Xerophilen au veohnen ist, Doch ist auch Alöllendorj) dev Fig. 1564, Ansicht, dass sie bis auf weiteres eine eigne Untergattung für sich bilden müsse. Heli Zelebori lebt im Osten von Bosnien, bei Serajewo etwa ihre Westgrenze erreichend, sowie in Stidsorbien ; wie weit sie im Balkan östlich geht, ist noch nicht bekannt, Nach Möllendorff fällt ihre Verbreitungssphäre ziemlich mit der von Claus daciea, zusammen, 1564. Hoeliw ayrembilis Ziegler. Testa perforata, globoso-conordea , subtilissime striatula, fere lawıs, nitida, alba, fas- ers angustis fuscis eingqulata; spira conoidea, apico obtuso, nigro, anfraetus 6 conveniuseuli, regulariter leniterque erescentes, sutwa impressa separatt, ulli- mus dilatatus, subinflatus, robumdatus, antice leniter parum descendens, Apertura parum obliqua, Iumato-oireularis, peristo- mate reoto, ten, albolabiato, marginıbus conniventibus, basalt win dilatato. Diam, may. II, man. 9,5, alt, 8 Mm. Helin agreabilis Ziegler sec, Parreyss, Diese hübsche Form gehört zu den vielen von Ziegler benannten und von Parreyss in den Sammlungen verbreiteten Nerophilen, von denen die Wissenschaft bis jetzt noch keine Notiz go- nommen, Ich habe von Parreyss bei verschie» denen Gelegenheiten übereinstimmende Exemplare erhalten und bilde sie ab, um die Aufmerksam- koit darauf zu lenken Das Gehäuse ist durchbohrt, kugelig keogel- förmig, nur schr fein gestreift — auf der Ab- bildung hat der Lithograph die Streifung über- trieben, — gllinzend, weiss mit mehreren schmalen Binden, Meine Eixemplare haben äusserst con- stant eine schmale Mittelbinde, welche auch auf den oberen Umgängen sichtbar ist, eine breitere intensive Basalbinde und zwischen beiden zwei feine, sich berührende Linien. Das Gewinde ist kegelfürmig mit Hachem, schwarzem Apex. Sechs gut gewölbte Umgänge, langsam und rogel- mässig zunehmend, durch eine eingedrückte Naht geschieden, der letzte aufgeblasen, verbreitert, gerundet, vornen nur ganz wenig herabsteigend, Mündung wenig schief, fast kreisförmig, oben ausgeschnitten ; Mundsaum gerade, scharf, einfach, mit einer starken gelblichen Lippe belegt, die Mundränder etwas genähert, Spindelrand nur wenig verbreitert, Diese Art hat im Habitus eine nicht unbe- trächtliche Aehnlichkeit mit Zelebor, namentlich mit unserer Fig, 1563, wird aber durch den schwarzen Apex als ächte Xerophile characteri- sirt, Mit vamabılıs, wie Pfeiffer will, möchte ‘Tafel CLI—CLIN u. CLIV—CLV. Fig. .1565. 1566 u. 6". 13 ich sie indess nicht vereinigen, die Textur der Schale ist eine ganz andere. 1565. Helix nubigena Charpentier. Testa pervio-umbilicata, depressa, striata, parum nitens, unicolor albida, aperturam versus nee non ad basın Iutescente seu rosaceo tincta,; spira convexa, parum elevata, apice obtusulo, corneo-fusco; anfr. 5 — 5a convexiuseuli, requlariter crescentes, sutura impressa separati, ultimus rotun- datus, ad aperturam parum descendens. Apertura subobliqua, lunato - eireularis ; peristoma acutum, reetum, albolabratum, marginibus conniventibus. alt, 7 Mm. ee mss. — Sauley Journ. Conch. III. 1852 p. 439. — IV. 1853 2. 78.1.3 fig. 7. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 139. — Drouet Moll. France p». 45. — Westerlund Prodr. p. 93. cespitum var, Moquin Tandon Moll. France II p. 256. Diam. Helix ma). 10,5, min. 9,5, nubigena Helix Gehäuse mittelweit und durchgehend genabelt, gedrückt bis gedrückt kugelig, gestreift, wenig glänzend, einfarbig milchweiss, doch nach der Mündung hin und an der Basis meistens gelblich oder röthlich gefärbt, wie man das ja auch bei anderen Hochgebirgsarten, namentlich bei Hel. phalerata, findet. Gewinde schwach gewölbt mit flachem, dunkelhornfarbenem Apex. Reichlich fünf gut gewölbte Umgänge, regelmässig zuneh- mend, durch eine tief eingedrückte Naht ge- schieden, der letzte gerundet, an der Mündung nur wenig herabsteigend. Mündung wenig schief, fast kreisrund, oben ausgeschnitten, Mundsaum gerade, scharf, mit deutlicher weisser Lippe und sehr genäherten Rändern. Aufenthalt: in den Pyrenäen, mit Helix carascalensıs zusammen auf den höchsten Bergen, namentlich in der Umgegend von Baröges. Sie hat ganz den Habitus einer Hochgebirgsschnecke, ist aber zweifellos keine Campyläe, sondern eine ächte Xerophile. Die auch von Westerlund wiederholte Angabe Jssels, dass sie auch in den Abruzzen vorkomme, beruht auf einer Verwechs- lung, wahrscheinlich mit destituta Charp. Latel CEIVCLY. 1566. 67. HelixnarentanaKleciach. Testa globoso - depressa, tenuis, semipellueida, striatula, subanguste umbilieata , lutes- cenle-cornea, fasciis Tribus -brunneis an- gustis, secunda distinctiore, ornata. An- fraetus 5 rotundati, ultimus dilatatus, subtus inflatus, ad aperturam subito de- flexus. Apertura perobligqua, ovato-rotun- data, magna; peristoma reflewiuseu- lum, marginibus conniventibus, callo te- nwissimo junctis, columellari edentulo, ad insertionem dilatato, umbiliei partem majorem tegente. Diam. maj. 29, min. 24, alt. 19 Mm. EN ET Helix narentana Kleciach in litt. — Kobelt in Nachr. Bl. 1577 p. 76. Gehäuse gedrückt kugelig, ziemlich eng ge- nabelt, dünn, halbdurchsichtig, gestreift, gelblich hornfarben mit drei schmalen braunen Binden, von denen die mittlere am deutlichsten ist, wäh- rend die beiden äusseren meistens obsolet sind. Die fünf Umgänge sind gerundet und nehmen regelmässig zu, der letzte ist verbreitert, nach unten aufgeblasen, nach der Mündung hin erst eine Strecke weit langsam herabsteigend, dann plötzlich stark nach unten gebogen. Mündung sehr schräg, rundoval, gross, nur wenig ausge- schnitten; Mundsaum umgeschlagen, die Ränder genähert und durch einen sehr düunen Callus verbunden, der Basalrand ungezahnt, gebogen, an der Insertion verbreitert und den Nabel zum grössten Theil überdeckend. Aufenthalt: in den Gebirgen des Narenta- thales, oberhalb Vidogne an der Strasse von Metcovie nach Ragusa von Kleciach entdeckt. Diese schöne Art, von welcher mir ihr Ent- decker eine grosse Reihe von Exemplaren mit- theilte, ist nach diesen äusserst constant in ihren Characteren und scheint mir bei aller Verwandt- schaft mit einigen anderen Formen der Gruppe der setosa doch Anspruch auf Selbständigkeit zu haben. In ihrer Mundbildung, namentlich dem ungezahnten, gerundeten Unterrand, gleicht sie am meisten der von mir Fig. 1067 als inso- lita var, subcostalis abgebildeten Form, ist aber nicht so gerippt und viel kugeliger. Dadurch und in der Nabelbildung gleicht sie wieder ganz der Hel. Hofmanni, und ich würde sie ohne Besinnen für deren haarlose Parallelform halten, wenn nicht die Zahnfalte auf der Lippe vollkom- 14 Tafel CLIV—CLV. men fehlte. Es scheint fast, als bilde jeder der verschiedenen dalmatiner Campyläentypen nicht nur haarlose und behaarte, sondern auch gezahnte und zahnlose Formen aus, was bei ungenügendem Material freilich zu endlosen Verwechslungen Anlass geben muss. Gattung Hyalina Albers Testa plerumque umbilicata, tenuis, nitens, vi- trea vel fusco-cornea; anfractus 5-7 regulariter accrescentes, ultimus non des- cendens, s@pe antice dilatatus; spira depressa, varissime orbieulato - conica ; apertura rotundato - lunaris; peristoma tenue, acutum, rectum. Animal: mazilla simplex (nec sulcata nec den- tata), arcuata, margine inferiori acuto, medıo rostriformiter prominente. Aper- tura respiratoria latere dextro supra collare, genitalis ad basın colli. Porus mucalis nullus. Systema sexwale simple, sagitta amatoria ejusque bursa et folli- euli mucosi ommino desunt; flagellum parvum wel nullum, musculus retractor penis brevissimus. Dentes radule late- rales elongati, hamıformes, lateribus non denticulati. Gehäuse mit wenigen Ausnahmen genabelt, dünn- schalig, glänzend, in der Färbung zwischen glas- artiger Durchsichtigkeit und dunkel hornfarben schwankend, aus fünf bis sieben regelmässig zunehmenden Windungen bestehend, von denen die letzte meistens etwas verbreitert ist und an der Mündung nicht herabsteigt, Gewinde ziemlich flach, seltener gewölbt, nur bei der Gruppe Conulus kegelförmig; Mündung gerundet, oben ausgeschnitten, der Mundsaum dünn, scharf, einfach, ohne Lippe. Das Thier dem von Helix ähnlich, meistens ziemlich lebhaft gefärbt, blau oder schwarz, ohne eine Schleimpore am Ende des Fusses. Die Athemöffnung liest rechts oben am Halse, die Genitalöffnung unterhalb derselben. Der Ge- schlechtsapparat ist äusserst einfach gebaut, ohne Anhangsdrüsen, Flagellum, wenn vorhanden, nur kurz, der Rückziehmuskel sehr kurz. Der Kiefer ist glatt, ohne Rippen und Zähne, oft mit einem Vorsprung in der Mitte; die Zunge hat neben dem Mittelzahn jederseits einige mehrspitzige Zähne, bei Hyalina cellaria drei, die äusseren sind pfriemenförmig und nehmen nach aussen an Grösse ab. Die Hyalinen führen ohne Ausnahme eine verborgene Lebensweise in Moder und Mulm, an feuchten Orten im Moos und unter Laub, unter Steinen, faulem Holz u. dgl. Sie leben meistens gesellig und scheinen, obschon sie Fleischkost durchaus nicht verschmähen, doch keine eigentlichen Räuber zu sein. Häufig findet man auch mehrere Arten zusammen. Die Gattung grenzt sich gegen Helix scharf ab, nur gegen Patula hin könnte ein Zweifel über die Abgrenzung entstehen; die Petasien haben mit Conulus nur eine sehr oberflächliche Aehnlichkeit und unterscheiden sich sofort durch die Lippe. Schwieriger dagegen ist die Abgren- zung gegen die ächten Zonites; im Gehäuse lässt sich ein haltbarer Unterschied zwischen den grossen Mesomphix und den Zonites nur schwer begründen, aber die Zonites haben eine Schleim- drüse am Fussende und gehören nach Semper in eine ganz andere Abtheilung der Pulmonaten. Für eine Anzahl amerikanischer Arten haben Binney und Bland theils nachgewiesen, theils wahrscheinlich gemacht, dass einige der grösseren von Albers zu Mesomphix gerechneten ameri- kanischen Hyalinen eine Schleimdrüse haben, somit zu den ächten Zonitiden gehören, während die europäischen, soviel mir bekannt, alle zu den Helieiden, Subf. Vitrinide gerechnet werden müssen. Dass die Franzosen trotzdem die Hya- linen immer noch als Zonites bezeichnen, ist miss- bräuchlich. Die Hyalinen sind durch das ganze paläarctische Faunengebiet verbreitet; mehrere Arten gehen bis über den.Polarkreis hinaus und trotzen der furchtbarsten Kälte. Einige Arten sind circum- polar, und die deutschen Arten haben meistens eine sehrausgedehnte Verbreitung; die südlicheren scheinen auf kleinere Gebiete beschränkt zu sein, doch bedürfen gerade sie noch gar sehr eines gründlichen Studiums. Die Hyalinen gehören zu den Arten, welche man sich am schwersten in guten und zahlreichen Exemplaren verschaffen kann, da sie fast sämmtlich eine verborgene, nächtliche Lebensweise haben. Die südlicheren Arten, mit Ausnahme der italienischen, sind fast nur durch Parreyss in den Verkehr gekommen, und gerade bei diesen hat derselbe in einer Weise gesündigt, welche alle seine durch Materialbe- schaffung erworbenen Verdienste in Frage stellt. Freilich ist die Bestimmung der Hyalinen aus verschiedenen Gründen durchaus nicht leicht; der einfache Mundsaum lässt nicht erkennen, ob das Exemplar ausgewachsen ist oder nicht; Farbe und Sculptur sind bei allen Arten sehr ähnlich, es bleiben somit nur die in Abbildungen nur schwer wiederzugebende Profilansicht, die Tafel CLIV—CLV. Fig. 1568. Nabelweite und die Aufrollung der Windungen. Aber diese Kennzeichen sind sämmtlich trügerisch, namentlich sind Gewindehöhe und Nabelweite, welche sich, wie immer, gegenseitig bedingen, durchaus nicht constant, ebensowenig die Win- dungszahl, und will man diese Verhältnisse ganz genau nehmen, so kommt man noch ein gutes Stück über Bourguignat hinaus und macht, wie Olessin, allein aus der Gruppe der H. erystallina ein Dutzend Arten. Die Pyrenäenhalbinsel hat meines Wissens keine besonders auffallenden Hyalinenformen, auch Nordafrika hat mit einer Ausnahme nur kleine Arten, welche nach Bourguignat sämmtlich ei- genthümlich sein sollen. In Südfrankreich be- ginnt das Gebiet der Mesomphix&, welches sich durch Italien und wahrscheinlich auch über die Balkanhalbinsel bis nach dem Caucasus erstreckt, wo diese Untergattung ihre höchste Entwicklung zeigt. Von der Balkanhalbinsel ist mir aller- dings mit Sicherheit nur das Vorkommen von Hyal. Malinowskii Zelebor und cypria Pfr. be- kannt, doch werden sich dort wohl noch mehr Arten finden, falls nicht etwa Zonites und Me- somphix sich gegenseitig ausschliessen, was frei- lich in Südfrankreich nicht der Fall ist. Von den Inseln des Mittelmeeres hat fast jede eine oder einige eigene Hyalinen, aber gerade diese bedürfen noch am meisten der kritischen Revision und Vergleichung. Im griechischen Archipel scheinen die Arten meistens auch eine weitere Verbreitung zu haben; eine Verschleppung ist ja leicht möglich. Ist ja doch unsre Ayalina cellaria, welche sich freilich durch ihre Lebens- weise dazu eignet, nicht nur nach Nordamerika, sondern auch nach Australien, Tasmanien und Neuseeland gelangt, und fühlt sich dort, zum Theil mit unserem gelben Kellerschnegel (Limax varie- gatus) zusammen, sehr wohl. Die Hyalinen lassen sich ziemlich gut in vier Gruppen sondern: Hyalina s. str. s. EKuhyalina Albers für die Verwandten der cellaria, Vitrea s. Örystallus für die kleineren aus der Sippschaft der erystallina, Conulus für Ayal. fulva und Mesomphü:z für die grossen, dickschaligeren Ar- ten. Die scharfe Umgrenzung, namentlich von Euhyalina gegen Mesomphix, ist aber durchaus nicht leicht, ein anatomischer Unterschied ist meines Wissens nicht nachweissbar. Ueberhaupt wird sich die ursprünglich für die grossen ame- rikanischen Hyalinen errichtete Untergattung Mesomphix schwerlich in der seitherigen Um- grenzung aufrecht erhalten lassen, nachdem Bin- ney und Semper für Mes. lucubratus und einige Verwandte nachgewiesen haben, dass dieselbe eine Schwanzdrüse besitzen, also zweifellos zu | | | | | 15 den Zonitiden gehören. Diesen muss dann als Untergattung oder Gattung der Zonitiden der Name Mesomphix bleiben, wenn sich nicht gegen alles Vermuthen Hel. levigata Rafın., der Typus der Untergattung, als eine ächte Hyalina erwei- sen sollte. Die grossen europäischen Hyalinen müssten dann einen anderen Untergattungsnamen erhalten, wenn man sie überhaupt von Kuhya- lina trennen will. Für die grösseren Arten, olivetorum, incerta, Mauroliei und die Caucasier, scheint das ausser Zweifel, aber wie will man z. B. fulgida Parr. von fuscosa Zgl. trennen? und wenn cypria Pfr. und Malinowsküi Zeleb. bei Mesomphix stehen sollen, wie kann man da natolica Albers und superflua Rossm. bei Hya- lina im engeren Sinne lassen ? In den Diagnosen der Untergattungen Aya- lina s. str. und Mesomphix bei Albers kann ich nur einen Unterschied finden, testa vitrea bei Ayalina, während es bei Mesomphix fusco- cornea heisst. Aber selbst Hyal. cellarva und Draparnaldi bekommen nach Süden hin dickere Schalen und intensivere Färbung, so dass man sie durchaus nicht mehr als vitre@ bezeichnen kann. Trotzdem dürfte es nicht unzweckmässig sein, eine eigene Gruppe für die seither zu Mesomphix gestellten Europäer beizubehalten; da die Gruppe merkwürdiger Weise gar keine Synonyme auf- zuweisen hat, auf die man zurückgreifen könnte, — ein wahres Wunder im ganzen System —, schlage ich für sie den Namen Aegopina vor, um ihre Aehnlichkeit mit den europäischen ächten Zoni- ten anzudeuten. 1568. Hyalina olivetorum Gmelin. Testa late et perspectiviter umbilicata, depresso- globosa, tenuiter striatula, mitens ; spira depresse convexa, summo obtusulo; sutura impressa; anfractus 52 celeriter cres- eentes, convexiusculi, ultimus magnus, ad aperturam dilatatus, basi vix palli- dior, ad umbilieum impressus, antice non descendens. Apertura subobligua, ovato- rotundata, parum lunata ; peristoma sim- plex, acutum marginibus conniventibus, basali ad insertionem vix dilatato. Diam. maj. (spec. quod vidi mazim.) 29, min. 25, alt. 17 Mm. Helix olivetorum Hermann, Schröter Einl. LI. p. 214 No. 137. — Gmelin Systema pP. 4639 No. 170. — Von Martens Mal. Bl. IV. 1857 p. 213. — Ferussac Hist. t. 82 fig. 8-10. — Pfeiffer Mon. Hel. IP. p. 73. — Albers — von Mart. II. 16 Tafel CLIV—CLV. ».71 (Mesomphix). — Kobelt Cat. p. 6. — Stabile Moll. Piemont p. 55. Hyalina Leopoldiana Charpentier mss. — Al- bers Mal. Bl. IV. 1857 p. 92. — Mor- tillet Etud. Zonites pP. 3. Non Hel. olivetorum Pfr. Mon. I. p. 88, neque Albers Mal. Bl. TV. p. 92, nec Moquwin- Tandon —= incerta Drp. . Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, gedrückt kugelig, fein gestreift, die Streifung an der Naht etwas stärker, ziemlich glänzend. Ge- winde flach convex mit stumpfem Apex und ein- gedrückter Naht. Die Umgänge — 51a —6 — sind gewölbt und nehmen rasch zu, der letzte ist viel grösser, als die anderen, an der Mündung stärker verbreitert, nach dem Nabel hin etwas zusammengedrückt und an der Mündung nicht herabsteigend.. Mündung wenig schief, quer rundeiförmig, wenig ausgeschnitten; Mundsaum gerade, scharf, einfach, die Ränder genähert, der Basalrand am Ansatz kaum verbreitert. Fär- bung gelblich hornfarben mit einem Stich ins Olivengrüne, die Basis kaum heller. Aufenthalt: in Norditalien, namentlich an der Riviera am Fusse der Oelbäume und in den Kastanienwäldern, nur bei feuchtem Wetter zu finden, sonst in der Erde vergraben. Nach Mor- tillet findet sie sich im ganzen Apeninn, bis nach Bologna und Porretta, und erreicht dort einen grossen Durchmesser von 32 Mm. — Auch am Fusse der Alpen findet man sie, im Gebiet von Brescia und Verona, aber sie dringt nicht in die eigentlichen Alpen ein und fehlt schon in Südtirol. Nach Osten hin scheint sie nicht weit | über Verona hinauszugehen; das häufige Vor- kommen albiner Gehäuse in dieser Gegend deutet auf die Nähe der Verbreitungsgränze. Nach Westen hin geht sie ziemlich weit auf beiden Seiten des Po hinauf, doch nach Stabile nicht über 2—400 Meter Seehöhe. Auch durch den oberen Apennin und ganz Toscana ist sie verbreitet. Die Angaben aus Mittelitalien sind leider gegen- | wärtig noch so dürftig, dass sich nicht mit Sicher- _ heit angeben lässt, wie weit Hyal. olivetorum | nach Süden dringt. Was Benoit aus Sicilien als olivetorum var. schickt, ist alles spiralgestreift und gehört zum Formenkreise der fuscosa; auch aus Calabrien habe ich fuscosa erhalten, aus Neapel nur :cterica Tiberi, die mir verschie- den erscheint, aus dem römischen Apennin sind mir keine sicheren Angaben bekannt. — Auch die Grenze gegen die südfranzösische incerta kann ich nicht mit Sicherheit ziehen; da aber Mortillet die Art nicht unter den mit Nizza an Frankreich annectirten Arten aufführt, scheint es, als ob sie nicht weit über Genua hinaus italien characteristische Art. Fig. 1569 u. 1570. längs der Riviera vordringe. Leider fehlt es an einer neueren Bearbeitung der Faunen von Genua und Nizza. Hyalina olivetorum ist somit eine für Ober- Wie aus der Syn- onymie zu ersehen, ist sie bis in die neuere Zeit mit der südfranzösischen incerta zusammen- geworfen worden, und Charpentier und Albers, welche zuerst beide Formen trennten, glaubten, die südfranzösische Art für die ächte olivetorum halten zu müssen. Erst Ed. von Martens hat, gestützt auf Schröter, diesen Irrthum berichtigt, und Helix Leopoldiana Charpentier in die Syn- onymie verwiesen. Von ncerta unterscheidet sich olivetorum durch die stets bedeutendere Grösse, den weiteren Nabel, welcher alle Um- gänge bis zur Spitze erkennen lässt, schwächeren Glanz und die erweiterte Mündung. Von Hyal. Mawurolicı Ben., mit der sie in der Gestalt ungemeine Aehnlichkeit hat, scheidet sie sicher die mangelnde oder wenigstens im höchsten Grade zurücktretende Spiralsculptur, die festere Textur und der stärkere Glanz; auch ist diese immer viel dunkler. — Hyalina ieterica Tiberi, welche ihr von allen italienischen Aegopinen am nächsten kommt, ist stärker gestreift und hat einen obenher abgeflachten letzten Umgang, daher eine viel gedrücktere Mündung, 1569. 1570. Bbenoit. late et perspectwiter umbilicata, subde- pressa, superne subtilissime decussato- plicatula, subtus sublevigata, leviter stria- tula, tenuis, parum nitida, obscure corneo- lutescens. Spira parum convexa, apice obtusulo, sutura impressa, interdum albo- signata. Anfractus 4'Ja convexiusculi regulariter crescentes, ultimus magnus, ad aperturam valde dilatatus, haud des- cendens, subtus planatus. Apertura magna, transverse ovata, parum obliqua, superne depressa ; peristoma rectum, acu- tum, marginibus approximatis, basali superne triangulatim expanso. maj. 29, min. 24, alt. 16 Mm. — Apert. 14:12 Mm. — Diam. umbi. 6 Mm. fuscosa var. dubia Benoit Mlustr. Sie. 9. 150 1.3 fig. 24 c.d. Mauroliei Benoit Boll. Soc. Mal. Ital. I. p. 159. Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, ziemlich niedergedrückt, obenher stark rippen- streifig und durch feine Spirallinien gegittert er- scheinend, untenher glatter und nur fein gestreift, dünnschalig, oben matt, unten glänzender, dunkel Hyalina Mauroliei Testa Diam. Helix Helix Tafel CLIV—CLV. Fig. 1571. 17 horngelb. Das Gewinde ist schwach gewölbt mit stumpfem Apex, die Naht tief eingedrückt und bei meinen Exemplaren weiss bezeichnet. Es sind etwas über fünf Umgänge vorhanden, welche regelmässig, anfangs langsam, dann rascher zu- nehmen, ungefähr in derselben Weise, wie bei Hyal. olivetorum; der letzte Umgang ist aber noch stärker an der Mündung verbreitert, so dass der Umriss mehr oval wird; der letzte Um- gang steigt übrigens an der Mündung nicht herab ‘und ist an der Basis abgeflacht. Mündung gross, queroval, wenig schief, oben abgeflacht, Mund- rand dünn, scharf, einfach, die Ränder genähert, der Spindelrand an der Insertion verbreitert. Der Nabel nimmt über ein Fünftel des Durch- messers ein. Aufenthalt: in Sieilien und Calabrien. Wir betreten mit dieser Art den Kreis der auf Süditalien und Sicilien beschränkten Formen, welche man gewöhnlich unter dem Namen fus- cosa zusammenfasst, welche aber so erheblich von einander abweichen, dass mindestens vier Arten — wenigstens nach meinem gegenwärtigen Materiale — anerkannt werden müssen, welche mindestens ebensogut von einander verschieden sind, wie olivetorum und incerta. Allen gemein- sam ist nur die feine Spiralzeichnung der Ober- seite, und daraufhin hat man auch die vorliegende Form zu fuscosa gezogen, deren Diagnose doch mit anguste umbilicata beginnt. Sie scheint zur typischen fuscosa, welche ich weiter unten zur Abbildung bringe, nahezu in demselben Verhält- niss zu stehen, wie olivetorum zu incerta: grösser, mit weitem Nabel, erweiterter Mündung und rascher zunehmenden Windungen ; in der Contour ähneln sich olivetorum und unsere Form so, dass Benoit die Rossmessler’sche Contourzeichnung auf Tafel 39, welche nach einem oberitalienischen Exemplare gezeichnet ist, zu seiner fuscosa eitirt, aber die Sculptur lässt sie leicht unterscheiden. Trotzdem ist sie von den meisten älteren sicilia- nischen Autoren für oliwetorum genommen wor- den und auch Benoit 'hat sie mir unter diesem Namen mitgetheilt. In seinem neuen Verzeich- niss der sieilianischen Mollusken (Bolletino Societ. malacol. ital. I.), dagegen trennt er sie von sei- ner fuscosa und wendet auf sie den Namen Maoroliet Ben. (wohl richtiger, wie er früher geschrieben, Maurolici) an, den er früher für ein Synonym von fuscosa typica erklärt und unter dem er eine ganz andere, viel enger ge- nabelte Form, die wir später zur Abbildung brin- gen, versandt hat. Da die Form noch nirgends anderweitig unterschieden worden ist, kann man Rossmässler’s Iconographie VI, dem Autor nicht das Recht der Taufe absprechen, und nehme ich darum den Namen Mauwroliei Ben, für diese Form an. Sie findet sich in den Madonien oder Nebroden an der sicilischen Nord- küste, bei Castellara, dann bei Termini und auch am Ostabhang des Aetna bei Castiglione. — Aus- serdem scheint sie sich aber auch diesseits des Faro di Messina zu finden; ich habe sie durch Adami von Tiriolo in Calabrien erhalten; in seiner Fauna von Calabrien (Atti della Societ« Veneto — Trentina Vol. II, fasc. 1) führt er sie freilich als Hyal. icterica Tiberi auf, aber ob- schon sie ihm der Autor selbst so bestimmt hat, kann sie der Sculptur nach nicht zu dieser Art gezogen werden. Adams selbst sagt, dass er sie zu fuscosa gestellt haben würde, wenn nicht der Nabel so weit wäre. Unser Fig. 1570 abgebil- detes Exemplar ist ein calabrisches und in keiner Weise von den sicilianischen zu scheiden. Ich benutze die Gelegenheit, um darauf auf- merksam zu machen, dass keine Form dieser Gruppe den Meeresarm zwischen Sieilien und Nordafrika überschreitet, so wenig wie das bei einem Iberus, einer sicilianischen Clausilia oder umgekehrt, bei einer nordafrikanischen Macula- ria der Fall ist. Die Faunen von Sicilien und Algerien sind so scharf geschieden, dass ich an einen Zusammenhang beider Länder nach der mittleren Tertiärzeit oder gar in unserer Periode nicht glauben kann. Diese Frage wäre wohl einer eingehenden Erörterung vom Standpunkte der Molluskengeographie aus nicht unwerth; freilich wären dazu eingehende Sammlungen an Ort und Stelle, und nicht blos Vergleichung der Literatur nöthig. 1571. Hyalina Benoiti Villa. Testa medioeriter umbilicata, depressa, tenuis, striata, superne liris spiralibus subtilis- sime decussata, subtus striatula, corneo- olivacea ; spira fere plana ; apice minuto, sutura impressa. Anfractus 6'j2 leniter accrescentes, supert fere plani, sequentes converiusculi, ultimus major, supra et infra planatus, extus rotundatus, ad aper- turam non descendens et supra medium penultimi affieus. Apertura subobliqua, magna, oblique rotundato-ovata, fortiter lunata, peristoma tenue, simplex, acutum, marginibus conniventibus, basali haud dilatato. Umbilicus mediocris, vix pervius. Diam. maj. 26, min. 22, alt. 13 Mm. — Aper- tura 11:12 Mm. Diam. umbiü. 3,5 Mm. Helix Benoiti Villa in coll, Rossmessler. > 18 Tafel CLIV—CLV. Gehäuse mittelweit und kaum durchgehend genabelt, niedergedrückt, dünnschalig, obenher fein gegittert, unten glätter und nur gestreift, wenig glänzend, hornfarben mit grünlichem Schimmer. Gewinde nahezu flach mit sehr klei- nem Apex; die Naht deutlich eingedrückt. Es sind über sechs Umgänge vorhanden, welche langsam zunehmen; die oberen sind flach, die späteren leicht gewölbt, der letzte verbreitert, oben und unten deutlich abgeflacht, langsam in den Nabel abfallend, aussen gerundet, an der Mündung nicht herabsteigend, vielmehr mit dem Aussenrand erheblich über der Mitte des vor- letzten Umganges angeheftet. Mündung ziemlich schief, weit, rundeiförmig, mit dem grossen Durch- messer schräg nach unten gerichtet, stark aus- geschnitten; Mundrand dünn, scharf, einfach, die Ränder genähert, der Spindelrand an der Insertion nicht verbreitert. Aufenthalt: in Sicilien. Ich führe diese Form hier unter dem Namen ein, unter dem ich sie mit einer Villa’schen Originaletikette in Rossmessler’s Sammlung ge- funden. Sie steht der vorigen in Sceulptur, Fär- bung und Grösse nahe, hat aber mindestens einen Umgang mehr, einen viel engeren Nabel, einen an der Mündung nicht verbreiterten Umgang; die Umgänge sind viel höher und greifen oberhalb der Mitte übereinander, was namentlich in der Profilansicht einen sehr erheblichen Unterschied bedingt. Von der typischen fuscosa scheidet sie die bedeutendere Höhe der Windungen; auch ist sie bei gleicher Windungszahl um die Hälfte grösser. Von der folgenden Art scheidet sie der weitere Nabel, der stärkere Glanz und ein Um- gang mehr. 1572. Hyalina Calcar@ Aradas ei Maggiore? Testa subanguste umbilicata, orbieulato - de- pressa, tenuissima, superne sirüs radian- tibus et spiralibus elegantissime decussata, sericea, inferne vix striatula, nitidissima, corneo-lutescens. Spira parum elata, summo obtusulo, sutura impressa. An- fractus 6 leniter erescentes, vix comvexius- culi, ultimus magnus, rotundatus, basi subplanatus, antice non descendens. Um- bilieus angustus, subeylindrieus, . haud pervius, Apertura parum obligqua, magna, ovato-rotundata, fortiter lunata ; peristoma rectum , tenue, margine basali ad inser- tionem iriangulatim dilatato. Diam. maj. 23,5, min. 20,5, alt. 13 Mm. — Apert. diam. 11:12. — Diam. umb, vix 2,9 Mm, 112,91902, 170. nr. 19038 Helix Calcare Aradas et Maggiore*) Cat, Sieil. p. 85 2 Nicht ohne Bedenken wende ich auf diese Form den Aradas’schen Namen. an, welchen Pfeiffer und Benoit als Synonym von fuscosa, resp. als auf deren ausgewachsene Form begrün- det erklären. Wenn wir aber als Typus von Hel. fuscosa Zgl. das unter Fig. 1574 abgebil- dete Ziegler’sche Originalexemplar der KRoss- messler’schen Sammlung ansehen, kann von einer Vereinigung mit vorliegender Form keine Rede sein. Die unten copirte Diagnose von Aradas passt aber in vielen Puncten sehr gut auf vor- liegende Form und ich glaube sie darum mit ihr identificiren zu müssen. Sie ist bedeutend enger genabelt, als. die seit- her beschriebenen Formen, auch enger als der bedeutend kleinere Typus von fuscosa, gleicht aber im Uebrigen ziemlich der vorigen Art, be- sonders deren nachstehend beschriebener kugeli- gerer Varietät. Dennoch kann sie auch ohne Rücksicht auf den Nabel nicht mit dieser ver- einigt werden, denn die Seulptur ist eine ganz andere, namentlich sind die Spiralstreifen auf der Oberseite auffallend deutlich, mindestens eben so stark, wie die Radialstreifen, trotz des auf- fallend dünnen und fast durchsichtigen Gehäuses. Bei keiner mir bekannten Form der Gruppe ist die Gitterung so deutlich schon dem blosen Auge erkennbar. Die Unterseite ist glatt und viel glänzender, als fuscosa sonst zu sein pflegt. Das abgebildete Exemplar liegt in Rossmess- ler’s Sammlung mit der von Denoit selbst ge- schriebenen Etikette ZZel. Maurolici Benoit. Neuerdings bezeichnet allerdings, wie oben er- wähnt, B. unsere Fig. 1569 mit diesem Namen. Ein specieller Fundort war nicht angegeben. 1573. Hyalina Benoiti var. Differt a typo testa minore, spira mayis elald, convexiuscula, apertura minore. Diam. ma). 23, min. 20, alt, 13 Mm. Diese Form glaube ich nur als eine Varietät von Benoiti halten zu müssen, welche sich nur durch etwas gewölbteres Gewinde und kleinere Mündung unterscheidet. Sie stammt ebenfalls aus Sicilien. 3574. Hyalina fuscosa Ziegler. Rossmessler hat diese Art bereits unter Fig. [912] 523 abgebildet, ich bringe hier noch ein anderes, ausdrücklich als Ziegler’sches Originalexemplar *) Testa orbiculato-subdepressa, umbilicata, tenui, pellu- cida, cornea; spira obtusa, labro simpliei, acuto. — Hel. olivetorum Gmel. valde affinis, sed minus umbilicata, unico- lor, apertura ovato-oblonya. Avadas. Tafel CLIV—CLV. Fig. 1575. 1576 u. 77. 19 bezeichnetes Stück der Rossmessler'schen Samm- lung zur Vergleichung mit den seither behan- delten Formen zur Abbildung. Es stimmt das- selbe bis auf die etwas bedeutendere Grösse sehr gut mit Figur 523 überein, nur zähle ich statt fünf und einen halben reichlich sechs Umgänge; das Exemplar ist somit zweifellos ausgewachsen ; jedenfalls kann es nicht ein unentwickeltes Exem- plar von Maurolict Ben. sein, die bei viel be- deutenderer Grösse eher weniger Umgänge zählt. Beide stehen offenbar genau in demselben Ver- hältniss, wie incerta und olivetorum. Die vorliegende Form nähert sich in vielen Beziehungen sehr der von Benoit als Hyal. ob- scurata versandten Form, welche ich weiter unten als Hyal. fulgida zur Beschreibung bringe, doch hat diese nicht die characteristische Sculptur der Oberseite. Die typische Hyalina fuscosa kommt nach Benoit in den Bergen vor, welche die Ebene von Palermo nach der Landseite hin einschliessen, namentlich an dem höchsten derselben, dem Monte Cuccio. 1575. Hyalina icterica Tiberi. Testa aperte et perspectiviter umbilicata, depresse conoidea, superne irregulariter fortiterque striata, ad suturam fere costulata, basti levissima, solidiuscula, corneo-lutescens, bası albida; spira depresse conoidea, apice obtusulo, sutura profunde impressa, suberenulata. Anfr. 5'j2 leniter accres- centes, superi vix convexi, penultimus eonvexior, ultimus major, superne subde- pressus, inferne planulatus, subito in umbilicum perspectivum deflewus. Aper- tura rotundato- ovata, superne depressa, parum lunata ; peristoma simplex, rectum, acutum, intus tenwissime alboincrassatum, marginibus valde approximatis, basali ad insertionem leviter dilatato. maj. 21,5, min. 18,5, alt. 13 Mm. — Diam. apert. 9,5:85 Mm. — Diam. umbi. 4,5 Mm. Helix ieterica Tiberi mss. Gehäuse offen und perspectivisch genabelt, niedergedrückt mit kegelförmigem Gewinde, die Oberseite stark und unregelmässig gestreift, nächst der Naht förmlich gerippt, aber Spirallinien unter der stärksten Loupe kaum sichtbar, die Basis ziemlich glatt. Das Gehäuse ist ziem- lich festschalig, dicker als bei den meisten Formen von fuscosa, glänzend, horngelblich, die Basis heller und in der Mitte in Folge eines inneren Belegs weisslich durchschimmernd. Das Gewinde ist ein flacher, sich gegen den letzten Umgang Diam. deutlich absetzender Kegel mit stumpfem, glattem, weisslichem Apex und tief eingedrückter, fast erenulirter Naht. Fünf und ein halber Umgang, die oberen ziemlich flach, der vorletzte etwas besser gewölbt, der letzte verbreitert, obenher schräg abfallend, unten abgeflacht und steil in den weiten, perspectivischen Nabel abfallend; eine besondere Verbreiterung ist an der Mündung nicht zu erkennen. Die Mündung ist gerundet, etwas queroval,'obenher gedrückt; der Mundsaum gerade, scharf, einfach, innen mit einer diffusen, dünnen, weissen Schmelzschichte belegt, welche sich namentlich an der Basis weiter ins Innere verbreitet und nach aussen weisslich durch- schimmert. Die Mundränder sind einander ge- nähert, der Spindelrand ist oben verbreitert. Aufenthalt: im Neapolitanischen. Es ist dies eine der Tiberi’schen Manuscript- arten, welche sich in den Sammlungen herum- treiben, ohne dass der Autor es für nöthig hielte, ihnen eine Diagnose mit auf den Weg zu geben. Ich bin darum durchaus nicht sicher, ob die Bestimmung richtig ist, doch habe ich das ab- gebildete Exemplar von Appelius mit dem Be- merken erhalten, dass es vom Autor selbst stamme. Die Form steht gerade in der Mitte zwischen olivetorum und Maurolici, unterscheidet sich aber von ersterer durch das höhere Gewinde und den zusammengedrückten letzten Umgang, der an der Mündung weniger verbreitert ist, von Mauroliei durch die kaum noch erkennbare Spiralseulptur, die nicht verbreiterte Mündung und die mehr gerundete Gestalt. Herr Tiberi scheint übrigens über die Abgrenzung seiner Art nichts weniger als klar zu sein, da er auch un- sere Figur 1570, die sich von Mauroliei absolut nicht unterscheiden lässt, für seine öceterica erklärt hat. Färbung und Glanz sind beinahe wie bei olivetorum. Sie scheint sich auch geographisch zwischen olivetorum und die Gruppe der fuscos« zu stellen, doch kann man über ihre Vertretung noch nichts sagen. Westerlund nennt Sicilien als Vaterland und hat offenbar eine ganz andere Form vor sich gehabt. 1576. 77. Hyalina incerta Drapar- naud. Rossmessler hat diese Art bereits im zweiten Bande bei Figur 522 behandelt, aber nur ein junges Exemplar abgebildet, das den Character der Art nicht recht erkennen lässt. Ueber die Verwechslung mit Hyal. olivetorum Gmelin und ihre Unterschiede von derselben habe ich schon oben das Nöthige bemerkt. Hyalina incerta ist in ihrer Verbreitung auf Südfrankreich beschränkt und findet ihre Haupt- B% 20 entwickelung am Fusse der östlichen Pyrenäen und in diesem Gebirge; sie steigt nach Dupuy ziemlich hoch empor, überschreitet jedoch nicht die Region der Nadelhölzer. Sie lebt an feuchten, steinigen Orten, meistens ziemlich tief eingegraben. Die von Moquwin — Tandon aufgezählten Fund- | orte liegen sämmtlich zwischen Garonne und den | Cevennen einerseits, den Pyrenäen andererseits, keiner östlich der Rhöne. Ganzy,isolirt ist vor- läufig die Angabe Mauduyt’s, dass sie im Dep. Vienne, also im Gebiet der mittleren Loire, ge- funden worden sei. — Mogquwin — Tandon be- merkt ausdrücklich, dass sie nicht in den mit Oelbäumen bepflanzten Distrieten gefunden werde. 1578. Hyalina Malinowskii Zelebor. Testa medioeriter umbilicata, convexo-depressa, tenuiuscula, sublente subundulato - stria- tula, nitida, fulva; spira parum elata, vertice minuto; anfr. 6 convexiusculi, sublente accerescentes, ultimus non descen- dens, subdepressus, basi pallidior ; aper- tura parum obliqua, lunato-ovalis, intus leviter margaritacea; peristoma simplex, rectum, marginibus convergentibus, colu- mellari ad insertionem dilatato, non re- flexo. — L. Pfr. Diam. maj. 20,5, min. 17,5, alt. 9 Mm. Hyalina Malinowskü Zelebor mss. — Pfeiffer Mal. Bl. XII. 1865 p. 101. — Novitat. TI.»p. 272 % 67 fig. 11—13.,— Mon. Hel. V. p. 140. — Kobelt Cat. p. 6.— Westerlund Prodr. p. 28. Gehäuse mittelweit aber durchgehend gena- belt, flach convex, dünnschalig, unter der Loupe mit feinen, etwas gebogenen, entferntstehenden Radialstreifen bedeckt, glänzend, gelblich horn- farben, untenher blässer. Gewinde nur wenig erhoben mit feinem Apex, die Naht eingedrückt, leicht weiss bezeichnet, die Umgänge an ihrem Rande leicht gerunzelt. Die sechs Umgänge sind ziemlich gewölbt, enggewunden, der letzte steigt an der Mündung nicht herab, ist nur wenig ver- breitert, obenher gedrückt, unten abgeflacht. Mündung nur wenig schief, eiförmig, stark aus- geschnitten, innen mit einem dünnen, diffusen Callus belegt; Mundsaum einfach, scharf, gerade, die Ränder genähert, der Spindelrand an der Insertion leicht verbreitert. Aufenthalt: in der Dobrudscha. Diese Art bildet gewissermassen den am wei- testen vorgeschobenen Vorposten der orientali- schen Mesomphix; von den italienischen unter- scheidet sie sich durch die stark ausgeschnittene Mündung. Tafel CLIV—CLV. Fig. 1578. u, 79. 1579. Hyalina eypria Pfeiffer. Testa subanguste, sed pervie umbilicata, depressa, solidiuscula, superne costulato - striata, serieina, basi levior, nitens, diaphana, superne fulva, basi pallidior. Spira vie elevata, apice minuto, obtusissimo, sutura impressa. Anfractus 6'J2 vix comvexius- euli, lente accrescentes, ultimus major, antice non descendens, bası subplanulatus, eirca umbilicum mediocrem sed pervium impressus. — Apertura subobliqua, trans- verse ovalis, lumata; peristoma acutum, simplex, intus callo margaritaceo diffuso, precipue ad basin. munitum, marginibus conniventibus, basali ad insertionem vıx patente. maj. 19, min. 16,5, alt. 9 Mm. — Diam. apert. 9:7 Mm. Helix eypria Pfeiffer Zeitschr. f. Malac. 1847 p. 12. — Mart. Ch. LI. t. 83 fig. 1—3. — Monogr. Helic. I. p. 99. Hyalina cypria Albers — von Mart. Helic. II. p. 69. — Kobelt Cat. p. 5. Helix protensa Parreyss in sched. Gehäuse ziemlich eng, durchgehend genabelt, sehr niedergedrückt, festschalig, obenher rippen- streifig, namentlich an der Naht, seidenglänzend, untenher glatter, glänzend, schwach durchschei- nend, obenher hellhornbraun, untenher heller, in der Mitte der Basis weisslich durchschimmernd. Gewinde kaum erhoben mit ganz stumpfem, kleinem Apex und eingedrückter Naht. Es sind reichlich sechs Umgänge vorhanden, leicht ge- wölbt und langsam zunehmend; der letzte ist etwas verbreitert, vornen nicht herabsteigend, die Basis abgeflacht und um den Nabel einge- drückt. Mündung ziemlich schief, queroval, stark ausgeschnitten; Mundsaum einfach, scharf, innen mit einer diffusen Perlmutterschicht belegt, welche namentlich an der Basis stärker ist und nach aussen bläulich durchschimmert; Mundränder genähert, der Spindelrand an seiner Insertion kaum verbreitert. Pfeiffer’s Originaldiagnose ist nach kleineren, nur 14 Mm. grossen, vielleicht unausgewachsenen Exemplaren entworfen; bei solchen ist die Mün- dung noch runder und hat keinen Perlmutterbeleg. Aufenthalt: im griechischen Archipel wie es scheint ziemlich verbreitet; auf Cypern, Creta; das abgebildete Exemplar von Straube bei Con- stantinopel gesammelt. Westerlund führt diese Art in seinem Prodromus nicht auf, obschon sie sicher nicht nur auf der Insel Creta, sondern auch auf dem Festland vorkommt. Hyal. eypria ist mit der vorigen Art ziem- lich nahe verwandt, doch etwas weiter genabelt Diam. Tafel CLIV—CLV u. CLVI. und gedrückter; von Hyal. natolic« scheidet sie das Fehlen der Spirallinien. 1580. Hyalina superflua Rossme«ss- ler. Teste umbilicata, depressa, solidula, superne striis incrementi lineisque spiralibus mi- nutissime decussata, diaphana, nitidula, einnamomea; spira plantiuscula ; sutura impressa, anfı. 5’ —6 convexiusculi, sensim accrescentes, ultimus latior, teres, antice non descendens, infra peripheriam simplieiter striatus, albus; apertura parum obliqua, lunato-circularıs; peristoma sim- plex, rectum, marginibus conniventibus, eolumellari vix dilatato. — L. Pfr. Diam. maj. 18, min. 15, alt. 8 Mm. — Diam. apert. 8,5 :8. — Diam. umbi. 4 Mm. Helix superflua Rossmessler in lit. — Pfeiffer Zeitsch. f. Mal. 1848 p. 113. — Mart. Ch. II. t. 121 fig. 10—12. — Mon. Hel. 21.9. 101. Hyalina superflua Albers — von Martens Helic. II. »2. 69. — Kobelt Cat. p. 5. — Westerlund Prodr. p. 21. * er 1530: wER581 83. 31 Gehäuse weit und offen genabelt, niederge- drückt, festschalig, doch durchscheinend, auf der Oberseite durch die Kreuzung der Anwachsstreifen mit feinen Spirallinien deutlich gegittert, glänzend, obenher hell zimmtbraun, die Basis weisslich. Das Gewinde ist nahezu flach, die Naht einge- drückt. Die sechs Umgänge sind leicht gewölbt und nehmen allmählich zu; der letzte ist etwas verbreitert, ziemlich stielrund, die Unterseite fein gestreift, er steigt vornen nicht herunter, setzt sich vielmehr über der Peripherie des letzten Umganges an. Die Mündung ist wenig schräg, fast kreisrund, stark ausgeschnitten; Mundsaum einfach, scharf, innen mit einer diffusen Perl- mutterschicht belegt, die Ränder genähert, der Spindelrand kaum verbreitert. Aufenthalt: auf Creta. Es liegt mir nur das eine Exemplar der Rossmessler’schen Sammlung vor, das auch Pfeif- fer als Original gedient hat. Demnach muss ich sie für eine gute Art halten, welche der sicilia- nischen fuscose am nächsten steht, jedenfalls aber auch zu Mesomphix zu rechnen ist, Tafe 1581—83. Hyalina equata Mousson. Testa umbilicata, valde depressa, parum nitens, vix striatula, sub lente minutissime trans- versim gramulata, pallide flavescens, dia- phana; anfr. 4a celeriter accerescentes, planiuseuli ; ultimus non deflexus; sutura levis; apertura magna, transverse lunato- ovalis, non obliqua; peristoma simplex, acutum, margine columellari subarcuato, vix reflexo, non protracta. — Diam. ma,j. 15, min. 11, alt. 6 Mm.; diam. ma), apert. 6'/e, min. 5 Mm. — Mousson. Zonites @quatus Mousson Cog. Bellardi in Zürich. Viertelj. 1854 p. 362. — (og. Bell. p. 16. 55. t. 1 fig. 1. Helix equata Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 75. — Roth Spieil. p. 7. Hyalina aquata Albers — von Mart, Hel II. ». 68. — Kobelt Cat. p. 5. — Westerlund Prodr. p. 23. Gehäuse mittelweit bis offen genabelt, sehr niedergedrückt, wenig glänzend, kaum gestreift, unter der Loupe fein gekörnelt, ziemlich durch- scheinend, blass gelblich, die Unterseite etwas heller. Vier und ein halber Umgang — die ge- CLV. ringste überhaupt bei Ayalina vorkommende Anzahl, — rasch zunehmend, wenig gewölbt, der letzte an der Mündung nicht herabsteigend, oben ziemlich flach, nach unten stärker gewölbt. Mün- dung weit, schräg, fast diagonal — das non ob- liqua in Mousson’s oben abgedruckter Diagnose kann höchstens für unausgewachsene Exemplare gelten, obschon auch bei denen die Mündung erheb- lich schief ist, — queroval mit dem grossen Durch- messer schräg nach unten; Mundrand scharf, einfach, der Spindelrand gebogen und an seiner Insertion kaum umgeschlagen. Ich bilde drei Exemplare dieser interessanten, durch ihre rasche Windungszunahme von allen andren Hyalinen mit Ausnahme der verschollenen protensa JFer. unterschiedenen Art ab, um die Verschiedenheit der Grösse zu zeigen. Fig. 1581 erhielt ich von Creta durch Heldreich, das grösste mir bekannte Exemplar, 22,5 Mm. im grossen, 19 Mm. im kleinen Durchmesser, in der Gestalt aber eine ächte @quata, vom Typus nur durch stärkere Streifung unterschieden. — Fig. 1582, von Straube bei Constantinopel gesammelt, aus Rossmessler’s Sammlung ist mit 19: 15,5 Mm. immer noch erheblich grösser, als Mousson’s 22 Tafel CLVI. Fig. Typus, während 1581 demselben in den Dimen- sionen ungefähr entspricht. Hyal. equata ist characteristisch für den Archipel; ich besitze sie von Creta, aus Griechen- land und Constantinopel; Mousson hat sie ur- sprünglich von Rhoaus beschrieben, Zelebor fand sie auch auf Syra. Wahrscheinlich findet sie sich auf allen Inseln des Archipels. 1584. Hyalina Moussonin. sp. Testa anguste perforata, depressa, levissime striatula, nitens, tenwıs, fragilis, diaphana, superne fulvescens, sublus albida ; spira depressa, anfractibus superioribus conu- lum obtusum, parvulum formantibus, sutura profunde impressa. Anfraclus 5 convezxiusceuli, sat regulariter crescentes, ultimus dilatatus, superne subplanatus, infra convexior, antice non descendens. Apertura parum obliqua, ampla, depresse ovata, fortiter lunata; peristoma tenue, acutum, rectum, labio diffuso albido, extus luteo translucente, marginibus dis- tantibus, columellari ad insertionem vix dilatato. Diam. maj. 19, min. 16,5, alt. 8,5 Mm. In der Rossmessler’schen Sammlung fand ich ohne genauere Bestimmung nur mit der Angabe: Gonstantinopel leg. Straube, dasabgebildete Exem- plar, das ich mit keiner anderen Art vereinigen kann. Das Gehäuse ist ganz eng durchbohrt, niedergedrückt, sehr fein gestreift, glänzend, trotz seiner Grösse sehr dünnschalig und zer- brechlich, durchscheinend, so dass man in der Profilansicht die Achse erkennen kann, wenn man es gegen das Licht hält; Färbung wie bei glabra, oben gelblich hornfarben, unten, nament- lich auf der Höhe des letzten Umganges weisslich. Das Gewinde ist oben fast flach, aber die drei innersten Umgänge bilden einen kleinen, vor- springenden Kegel. Die fünf Umgänge sind gut gewölbt, durch eine tiefe, auffaliend eingedrückte Naht geschieden, sie nehmen ziemlich regelmässig, anfangs langsam, später etwas rascher zu, der letzte ist verbreitert, reichlich doppelt so breit als der vorletzte, oben etwas abgeflacht, unten stärker gewölbt, nicht herabsteigend. Mündung nur wenig schief, weit, gedrückt queroval, stark durch die Mündungswand ausgeschnitten; Mund- saum dünn, scharf, einfach, innen mit einer dünnen weissen Lippe belest, welche aussen als gelber Streif durchscheint, die Insertionen nicht genähert und der Spindelrand kaum erkennbar verbreitert, 1984.'1585. uU.1986. Aufenthalt: bei Constantinopel. Diese Art steht der Hyalina glabra ent- schieden nahe, namentlich durch den Glanz und den engen Nabel; die Perforation ist aber noch viel enger, die Zunahme der Windungen eine andere, die Mündung viel weiter und mehr oval; namentlich aber ist die Form des Gewindes eine ganz eigenthümliche Es wäre nicht unmöglich, dass diese Form mit, Hyal. glabra var. nitidis- sima Parr., Mousson zusammenfiele, doch stimmt das „summo depressiusculo“ nicht, noch weniger „anfractibus subrotundatis“; besonders der letzte Umgang ist fast stumpfkantig. Bis mehr Material bekannt wird, mag sie als eigene Art gelten und den Namen des genauesten Kenners der Orient- fauna tragen. 1585. Hyalina Draparnaldi var, syriacd. Differt a typo testa solidiore, subtus lactescente, anfractu ultimo compresso, apertura intus margaritacea. Diam. maj. 17, min. 15, alt. 7 Mm. Ich glaubte diese Form anfangs für sanct« Bourg. ansprechen zu können, bin aber nach 'sorgsamer Prüfung und Vergleichung mit einer grösseren Reihe von Hyalina Draparnaldi zu der Ueberzeugung gelangt, dass sie zu dieser weitverbreiteten Art gerechnet werden muss und zu ihr etwa in demselben Verhältniss steht, wie sancta zu cellaria, Sie ist grösser, dickschaliger, innen mit einer durchscheinenden Perlmutter- schicht belegt; ausserdem der letzte Umgang deutlicher zusammengedrückt. Mündung quer- oval. Die Streifung ist obenher sehr stark, ganz wie bei sancta. Das abgebildete Exemplar aus Syrien, von Frivaldszky an Rossmässler gegeben. 3586. Hyalina obseurata Porro,. Testa aperte umbilicata, depressissima, discoidea, striatula, nitida, fusco-cornea; spira plana, apice minuto, sutura profunda; anfractus 5']2 subplanulati, primum lente, dein celeriter accrescentes, ultimus latus, depressus, peripheria subangulatus, antice non descendens ; umbilicus medioeris, "Js diametri subaequans; apertura obliqua, late lunaris; peristoma simplex, acutum, rectum. > Diam. maj. 20, min. 17, alt. 8,5 Mm. Helix obseurata Porro in Villa”) Disp. p. 56. *) Testa aperte umbilicata, depresso-planiuseula, carina depresso-ovatd, nitida, duriusceula, corneo-brunnea, substriata; apertura ovato-depressa, oblique lunata ; peristoma simplex acutum, repandum; anfr.6.— Alt. 4—6,lat.11—17 Mm. — Villa Taf. CLVI, Fig. 1587, 1588. u, 89. 23 — Pfeiffer Zeitschr. 1848 p. 114. — Mon. Hel. III. p. 104. — Mart. Ch. II. t. 121 fig. 16—18. — Hyalina obseurata Albers — von Mart. Bel. II. p. 68. — Kobelt Cat. p. 5. — Westerlund Prodr. 2.22. (2). Non Hel. obscurata Benoit = fulgida Parreyss. Gehäuse offen genabelt, sehr niedergedrückt, fast scheibenförmig, gestreift, glänzend, heil horn- braun, Gewinde fast flach mit kleinem Apex, die Naht besonders zwischen den späteren Umgängen tief eingedrückt. 5'/a Umgänge, oben ziemlich flach, anfangs langsam, dann schnell zunehmend, der letzte verbreitert, gedrückt, stumpfkantig, vornen nicht herabsteigend. Mündung schräg, queroval, stark ausgeschnitten, Mundsaum gerade, scharf, einfach, Nabel mittelweit, etwa ein Fünftel der Basis einnehmend. Aufenthalt: auf Corsica und Sardinien, nach Pfeiffer auch um Genua. Diese Art, von der mir dieselben Original- exemplare aus Rossmässler’s Sammlung vorliegen, nach denen Pfeiffer’s Diagnose entworfen ist, ist durch den kantigen letzten Umgang so ausge- zeichnet, dass sie nicht zu verkennen ist. Trotz- dem hat ..benoit in seiner Illustrazione eine ganz andere Art unter diesem Namen beschrieben, und auch Westerlund scheint seiner Diagnose nach die sieilianische Form vom Mte. Pellegrino zu meinen, denn er betont die so auffallende Kante nicht und nennt auch Sicilien als Fundort. * 1587. Hyalina fulgida Parreyss. Testa umbilicata, depressa, striatula, nitens, solidiuscula, parum diaphana, superne fulvescens, subtus corneo- albida ; spira parum convexa, sutura impressa ; anfrac- tus 6 subplanulati regulariter leniterque erescentes, ultimus subdilatatus, depressus, peripheria rotundatus, antice haud des- cendens; apertura sat obliqua, lata, trans- verse lunato-rotundala; peristoma rectum, simplex, acutum, margine columellari superne leviter dilatato, Diam. maj, 19, min. 17, alt. 10 Mm. Hyalına fulgida Parreyss in sched. Helix obsceurata Denoit Illustr. sicul. p. 159 t. 4 fig. 2. Gehäuse mittelweit und durchgehend genabelt, niedergedrückt, doch nicht so, wie die vorher- gehende Art, ziemlich festschalig, glänzend, oben- her deutlicher, untenher weniger deutlich gestreift, nicht ganz durchsichtig, obenher hornbraun, untenher heller; Gewinde wenig gewölbt, mit- unter ganz flach, mit deutlich eingedrückter Naht. Die sechs Umgänge sind oben ziemlich flach und nehmen langsam und regelmässig zu; der letzte ist verbreitert, niedergedrückt, nach unten stärker gewölbt, als nach oben, gerundet, an der Mün- dung nicht herabsteigend. Mündung gross, ziem- lich schief, quereirund, ziemlich stark ausge- schnitten; Mundsaum gerade, scharf, einfach, der Spindelrand an der Insertion ganz leicht umgeschlagen. Aufenthalt: in Sicilien um Palermo (Par- veyss), nach Benoit kommt sie auch bei Mili- tello und an der Südküste der Insel vor. Diese Art ist allgemein für obseurata Porro genommen worden, ausser von Parreyss; sie unterscheidet sich aber sofort durch den mangeln- den Kiel und die viel stärkere Wölbung der Umeänge. Die feste Schale und die Grösse nähern sie entschieden den griechischen Arten, welche Mowsson neuerdings zu Mesomphix stellt. Nach einer Bemerkung in Cog. Schlefli II. scheint Mousson die Hel. fulgida Parr. als eine Varietät von Draparnaldi Beck zu betrachten; doch scheint er später selbst von dieser Ansicht zurückge- kommen zu sein, wenigstens hält er jetzt die Hyal. selecta, welche er damals auch noch zu Draparnaldi rechnete, für eine gute, zu Me- somphix gehörige Art. Vielleicht hat ihm auch Parreyss etwas anderes als fulgida geschickt, wie mir, was nicht unmöglich wäre. Unter der sieilianischen obscurata steckt übrigens auch die folgende Art, unter welcher ich die ächte balmei Potiez et Michaud zu erkennen glaube. 3588. 89. Hyalina Balmei Potiez et Michaud. umbilicata, convexiusceula vel depressa, striata, superne strüs spiralibus distincte decussata,subtus fere laevis, tenuis, corneo- fulva, subtus albida; anfractus 5—6 vix convexiusculi, regulariter erescentes; ul- timus major, ad aperturam dilatatus, haud descendens, subtus subplanulatus, sensim in umbilicum medioerem, pervium abiens; spira depresse comica vel fere plana, sutura impressa. Apertura sat obligua, transverse ovalis, valde lunata, depressa,; peristoma simplex, acutum, tenue, marginibus conniventibus, columel- ları vie patente. Diam, maj. 16, min. 14, alt. 9 Mm. —-.— 18, 23, — 8 — Helix Balmei Potiez et Michaud*) Galerie de Testa *) Testa orbieulata, convexiuseula, striata, umbilicata, tenuis, corneo-fulva, subtus lactescens, striis longitudinaliter regulariter dispositis; anfr. 6 convexi; sutura impressaz apertura ovalis, compressa; labium simplex, acutum; apes obtusus, — Axis 7—8, diam. 12—14 Mm. Hab. Panormi, — Pot. et Mich, 24 Tafel CLVI. Fig. Douai I. p. 120. — Pfeiffer Monogr. Hel. I. ». 91 (mon ILL. p. 85 = opaca Shuttl.). — Ich hoffe nicht fehlzugehen, wenn ich in dieser Form die viel verkannte und fast verschollene Balmei zu erkennen glaube. Dieselbe steht, wie aus obiger Diagnose zu erkennen, und wie schon Shuttleworth (efr. Albers — von Martens Helic. II. p. 70) richtig bemerkte, der ächten fuscosa Ziegler sehr nahe, doch weichen meine Exem- plare in zwei Hauptpuncten davon ab. Einmal sind bei der typischen fuscosa die Radiallinien obenher auffallend stark, fast rippenartig, die Spirallinien dagegen nur ganz schwach und nur bei günstiger Beleuchtung mit der Loupe sicht- bar; bei Balmei dagegen ist es umgekehrt, die Spirallinien überwiegen und sind, wie es die Originaldiagnose verlangt, wirklich regulariter dispositae, wie das bei keiner anderen Art aus dieser Gruppe der Fall ist. Zweitens ist bei Balmei der letzte Umgang relativ grösser und flacher, so dass die Mündung mehr queroval und, wie es die Autoren verlangen, wirklich com- pressa ist; auch ist der Umgang an der Mün- dung mehr erweitert. Trotz dieser Unterschiede werde ich nicht widersprechen, wenn man in Balmer nur eine Varietät der fuscosa sehen will. Das letzte Wort über die sicilianischen Hyalinen ‘ist überhaupt noch lange nicht gesprochen, dazu bedarf es mehr Material, als ich gegenwärtig besitze, und einer gründlichen Untersuchung an Ort und Stelle, besonders in dem Hauptquartier der sicilianischen Hyalinen, der Umgebung von Palermo. Vielleicht finde ich dazu noch in diesem Jahre selbst Ge- legenheit. Die abgebildeten Exemplare erhielt ich in Palermo als aus der nächsten Umgebung der Stadt stammend; eine sehr ähnliche Form sam- melte ich auch unter Steinen auf dem Monte Pellegrino, sie war nur constant dünnschaliger. 1590. Hyalina Balmei var.? Differt a typo testa tenwiore, globosiore, anfractu ultimo subtus vie planato, umbilico an- gustiore. Diam. maj. 14, min. 13, alt. 9 Mm. Unter einer grösseren Reihe der dünnschali- geren eben erwähnten Form von Hyal. Balmei sammelte ich auf dem Monte Pellegrino auch das abgebildete Exemplar, das in der Sculptur vollkommen mit Balmei übereinstimmt, sich im übrigen aber durch viel aufgeblasenere Form, höhere Umgänge, von denen der letzte kaum verbreitertund unten nur ganz schwach abgeplattet ist, und den viel engeren, fast zu einer Perforation 1590. 1591-9232. zusammengezogenen Nabel unterscheidet. Leider versäumte ich damals — erst in den letzten Tagen meines Aufenthaltes hatte ein warmer Regen die wunderbar reiche Schneckenfauna Palermos aus ihren Schlupfwinkeln hervorgelockt und ich wusste kaum, wohin mit der überreichen Ausbeute — die lebenden Hyalinen genauer zu studiren und zu sondern, und so wage ich nicht, auf dieses eine Exemplar trotz seiner beträchtlichen Ab- weichungen eine neue Art zu begründen. 1591. 92.Hyalinanitens var. hiulcadJan, Differt a typo testa majore, spira magis con- vexa, apertura majore, rotundata. Diam, ma). 15, min. 12, alt. 9 Mm. Helix hiulca Jan mss. Helix nitens var. Rossmässler Icon. I p. 71. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 92. Mart. Ch. II. p. 97 t. 24 fig. 3. 4. — Westerlund Prodr. p. 28. Hyalina hiulca Stabile Moll. Piemont p. 34. — (Zonites) Mortillet Etud. Zonit. p. 5. — Albers — von Mart. Hel. II. p. 86. — Kobelt Cat. p. 5. In der Lombardei, namentlich im Gebiete von Como und um den Iseo-See, nimmt unsere deutsche Hyal. nitens, welche ja ohnehin schon nach Süden zu grösser und weitmündiger wird, eine Form an, welche vielfach, auch von mir in mei- nem Catalog, als gute Art angesprochen worden ist. In der That scheint es, wenn man nur die süddeutsche nitens kepnt, fast unsinnig, diese grosse Form mit dem viel höheren Gewinde und der grossen, schräg nach unten gerichteten Mün- dung mit ihr zu ‚vereinigen; viel plausibler er- scheint eine Vereinigung mit nitidula. Kann man aber die südöstreichischen Formen ver- gleichen, so findet man alle Uebergänge und kann nicht mehr daran denken, die Selbständig- keit der Art zu vertheidigen. Fig. 1591 stellt die typische hiulca Jan vom Südabhang der Alpen dar, 1592 stammt aus der Nähe des Ebenthaler Wasserfalls bei Klagenfurt in Kärnthen. Anmerkung. (lessin tritt in seiner Excur- sionsmolluskenfauna noch einmal für die Zusam- mengehörigkeit von nitens und nitidula in die Schranken; Sempers Untersuchungen (Philip- pinen, Heft II.) haben aber für die Zungen beider Arten so erhebliche Unterschiede ergeben, dass von einer Vereinigung gar keine Rede mehr sein kann. Hyalina nitidula schliesst sich viel- mehr eng an die amerikanischen Arten an und steht in der europäischen Fauna bis jetzt voll- kommen isolirt. Hyal. nitens dagegen schliesst sich eng an cellaria an. Tafel CLVII Eis, 1593. 1594. 1595. u. 1596. 25 Tafel CLVM. 1593. Hyalina Duboisi Charpentier. Testa anguste sed pervie umbilicata, depressa, nitida, striatula, sub lente lineis spiralibus minutis confertis decussata, lutescente- cornea, subtus albidula; spira vix elevata, apice obtusulo, albido, Anfractus 5'/a convexiusculi, sutura impressa separati, celeriter erescentes, ultimus valde dilata- tus, ad aperturam non descendens, basti subplanatus ; apertura parum obliqua, lata, lunato -ovata; peristoma simplex, acutum, margine columellari vix patente. Diam. maj. 27, min. 22, alt. 13 Mm. Zonites Duboisi Charpentier Cat. No. 15. — Mousson Coqg. Schläfli II. in Zürich Viertelj. 1863 p. 295. — Sep. Abz. p. 23. Helix Duboisi Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 162. — Helix approximans Parreyss in sched. Hyalina approximans Albers — von Mart. Hel. IT. p. 71. — Kobelt Cat. p. 6. Gehäuse ziemlich eng, doch durchgehend ge- nabelt, niedergedrückt, glänzend, gestreift und unter der Loupe von Spiralstreifen fein gegittert, gelblich hornfarben, unten weisslich. Gewinde kaum erhoben, mit stumpfem, weisslichem Apex. 5!/a Umgang, ziemlich gewölbt, rasch zunehmend, der letzte sehr verbreitert, an der Mündung nicht herabsteisend, an der Basis leicht abgeflacht. Mündung wenig schief, weit gerundet, stark aus- geschnitten, Mundsaum gerade, scharf, einfach, der Oberrand gebogen, der fast in den Nabel eingesenkte Spindelrand kaum verbreitert. Die Grösse und die auffallende Verbreiterung des letzten Umganges scheiden diese Art leicht von allen caucasischen Mesomphi.x. Aufenthalt: in Transcaucasien, bei Koutais von Dubois gesammelt. Das abgebildete Exem- plar aus Mousson’s Sammlung. 1594. 95. Hyalina filieum Krynicki, Testa umbilicata, depresse conica, dense leviter striatula, nitidula, corneo-fusca, swbtus lutescens; spira sat elevata, summo pla- nulato, minuto, albido; anfractus 6— 7 arcte voluti, convexiusculi, ultimus ad aperturam diüatatus, basi planiusculus, antice nom descendens; umbilieus apertus, angustus; apertura parum obliqua, ro- tundato-lunaris; peristoma simplex, acu- tum, marginibus distantibus, columellari reflexiusculo. Diam. maj. 22, min. 19, alt. 15 Mm. Rossmässler’s Iconographie VI, Helix filieum Krynicki Bull. Mose. IX. p. 201. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 74. Zonites filieum Mousson Coq. Schlefli in Zürich. Viertelj. 1863 p. 293. — Sep. Abz. p. 19. Hyalina (Mesomphix) filicum Albers Mal. Bl. IV. 1857 p. 92. — älbers — von Mart. Helic. II. p. 71 — Kobelt Cat. p. 6. Gehäuse ziemlich eng, aber offen und durch- gehend genabelt, gedrückt kegelförmig, dicht und fein gestreift, glänzend, hell hornbraun, unten gelblich mit einem Stich ins Grünliche. Gewinde ziemlich gewölbt mit kleinem, flachem, weisslichem Apex. Sechs bis sieben enggewundene, schwach gewölbte Umgänge, durch eine eingedrückte Naht geschieden, der letzte nur an der Mündung er- weitert, unten abgeflacht, vornen nicht herab- steigend; Mündung wenig schief, ziemlich gross, gerundet, oben ausgeschnitten, die grosse Achse ziemlich schief nach unten gerichtet; Mundsaum gerade, einfach, scharf, die Randinsertionen nicht genähert, der Oberrand etwas abgeflacht, der Spindelrand, welcher sich fast in den Nabel ein- senkt, nur ganz leicht umgeschlagen. Aufenthalt: in der Krym, im Caucasus und in Transcaucasien. Diese Art hat eine auffallende Aehnlichkeit mit der südfranzösischen Hyalina incerta Drp., ist aber unten flacher, deutlicher gestreift und in Folge davon weniger glänzend, und hat bei ziemlich gleichen Dimensionen einen ganzen Um- gang mehr, so dass eine Trennung, besonders angesichts des Vaterlandes, wohl gerechtfertigt erscheint. — Albers, welcher seine Exemplare, wie ich, von Mousson erhielt, gibt bei gleicher Anzahl der Umgänge die Dimensionen sonder- barer Weise nur mit 1% Mm. an. 2596. Hyalina mingrelica Mousson. Testa aperte umbilicata, convexo-depressa, tenuis, fortiter striata, lineis raris decussata, vie nitidula, obseure fusco-cornea, subtus pallidior. Spira regularis, obtuso-depressa, summo planiuseulo, sutura vix profunda, interdum pallide marginata. Anfr. 6" convexiusculi, ultimus mon descendens, subdilatatus, subtus vie planiusculus; apertura vix obliqua, rotundato-lunarıs. Peristoma rectum, acutum; margine su- pero subarcuato, columellari ad perforatio- nem apertam vix protracto, non reflexo. — Mousson. Diam. ma). 23, min. 20, alt, 8 Mm. 4 26 Tafel CLVIL. Zonites mingrelieus Mousson Coq. Schäfli II. in Zürich. Viertel). 1863 p. 294. — Sep. Abz. p. 22. Helix mingrelica Pfeiffer Mon. Hel. V. p. 140. HAyalina mingrelica Kobelt Cat. p. 6. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, ziemlich gedrückt, stark gestreift, hier und da mit einzelnen Spirallinien gegittert, wenig glän- zend, dunkelhornfarben mit blasserer Unterseite. Gewinde regelmässig, flach convex, mit stumpfem Apex und flacher, häufig weissgerandeter Naht. 6'/2 Umgang, ziemlich gewölbt, der letzte vornen nicht herabsteigend, etwas verbreitert, unten ganz wenig abgeflacht. Mündung wenig schräg, ziem- lich gerundet, ausgeschnitten, Mundsaum gerade, scharf, einfach, der Oberrand gebogen, der Spin- delrand nicht umgeschlagen und nur ganz wenig über den Nabel vorgezogen. Aufenthalt: im Gebiete des Rheon in Transcaucasien, von Schläfli in den Anschwem- mungen dieses Flusses, von Dubois bei Koutais gesammelt. Diese Art steht der Hyal. filicum ziemlich nahe, unterscheidet sich aber durch weiteren Nabel, gedrücktere Gestalt, schwächeren Glanz und stärkere Streifung. Das abgebildete Exem- plar ist Mousson’s Original. 1597. Hyalina mingrelica var. in- termissa Mousson. Differt a typo anfractibus compressioribus, sub- tus planatis. Mesomphix intermissus Mousson in sched. Unter dem obigen Namen hat mir Herr Prof. Mousson einige Exemplare mitgetheilt, welche sich von mingrelica nur durch die oben ange- gebenen Kennzeichen unterscheiden, der letzte Umgang ist von oben nach unten ae drückt und unten stark abgeflacht, die Mündung in Folge davon niederer und ziehe queroval. Im Doreen sind beide Formen nicht zu trennen, namentlich stimmen Sculptur und Nabelbildung vollkommen überein. Ich betrachte darum die übrigens von Mousson nirgends erwähnte Art als Varietät von mingrelica. Die Mousson’schen Exemplare sind von Du- bo?s bei Koutais gesammelt. 41598. Hyalina Koutaisiana Mous- son. Testa umbilieata, depressa, striatula, presertim ad suturam, nitida, Tutescente cornea, subtus, praesertim versus aperturam, al- bida ; spira convexa, summo minuto, al- bido, sutura pallide filosa. Anfr. 6'/a—7 vin convexiusculi, leniter crescentes, ulti- Fig. 1597. 1598 u. 1599. mus vic dilatatus, depressiusculus, ad aperturam haud descendens, subtus pla- niusculus,. Apertura parum obliqua, late lunato-ovata, peristomate recto, acuto, marginibus vie conniventibus, basali ad insertionem vix super umbilicum protracto. Umbilieus angustus, apertus, pervius. Diam. maj. 18—20, min. 16—17, alt. 8—9 Mm. Zonites cyprieus var. Koutaisianus Mousson Coq. Schlefli in Zürich. Viertej. 1863 p. 295. — Sep. Abz. p. 33. — Kobelt Cat. p. 5 (Hyalina). Hyalina Koutaisiana Mousson Journ. Conch. XXI. 1873 P- 195, — Pfeiffer Mon. Hel. VIE p. 15 Gehäuse eng, Ei offen und durchgehend gena- belt, niedergedrückt, gestreift, namentlich an der Naht, glänzend, horngelb, die Basis an der Mündung weisslich durchscheinend. Gewinde schwach ge- wölbt, mit kleinem, weisslichem Apex; die Naht mit einem blassen Faden bezeichnet. Fast sieben langsam zunehmende, schwach gewölbte Umgänge, der letzte kaum erweitert, etwas zusammenge- drückt, unten etwas abgeflacht, an der Mündung nicht herabsteigend. Mündung nur wenig schräg, queroval, stark ausgeschnitten; Mundsaum gerade, scharf, die Ränder kaum genähert, der Spindel- rand nur ganz wenig über den Nabel vorgezogen. Aufenthalt: in Transcaucasien, — Koutais (Dubois). — Borschom (Schläfli). Mousson hat diese hübsche Art, deren Typus er mir zur Abbildung mittheilte, ursprünglich für eine riesige Varietät von eypria gehalten; sie ist aber constant grösser, glätter und hat gewölbtere Umgänge, so dass bei der Verschie- denheit des Vaterlandes die Trennung vorläufig doch wohl gerechtfertigt erscheint. 599. Hyalina selecta Mousson. 1230 umbilicata, depressa, tenuis, leviter dense striata, nitida, albido-cornea; spira vix convexiuseula; sutura parum impressqa; anfractus 6 vix convexiusculi, sat cele- riter erescentes, ultimus ad aperturam leviter dilatatus, compressiusculus, subtus planatus, non descendens. Umbilieus angustus, apertus, pervius. Apertura parum obliqua, depresse ovata, lunata ; peristoma rectum, tenue, acutum, margi- nibus haud conniventibus, basalı strictius- culo, vix dilatato. Diam. maj. 21, min. 17, alt. 9 Mm. Zonites lucidus var, selectus Mousson (og. Schläfli II. in Zürich. Viertelj. 1863 p. 297. — Sep. Ab2. pP. 235. Tafel CLVII u. CLVIIL Fig. 1600 u. 1601. 27 Gehäuse genabelt, niedergedrückt, dünnschalig, fein und dicht gestreift, glänzend, das vorliegende, vielleicht abgeriebene Originalexemplar weisslich hornfarben. Gewinde kaum gewölbt, die Naht nicht sehr tief, eingedrückt. Sechs schwach ge- wölbte ziemlich rasch zunehmende Windungen, die letzte nach der Mündung hin etwas erweitert und dort reichlich doppelt so breit, wie die vor- letzte, etwas zusammengedrückt, auf der Unter- seite abgeflacht, vornen nicht herabsteigend, sich vielmehr erheblich über der Mittelline ansetzend. Nabel eng, aber offen und durchgehend. Mündung wenig schräg, niedergedrückt, quereiförmig, stark ausgeschnitten. Mundsaum dünn, gerade, scharf, die Ränder nicht genähert, der Basalrand ziem- lich strack und an seiner Insertion kaum ver- breitert. Aufenthalt: bei Koutais in Transcaucasien, von Dubots entdeckt. Mousson glaubte diese Art anfangs für eine grössere und enger genabelte Varietät des Zo- nites lucidus Drp. (Hyal. Draparnaldi Beck), dessen Formenkreis er damals sehr weit fasste, ansprechen zu müssen; dagegen spricht aber schon die Textur des Gehäuses, welche es zwei- fellos zu den anderen caucasischen Mesomphix verweist. Später (Journ. Conch. XXIV. 1876 p. 27) erkennt er sie als eigene Art an, und in der That unterscheidet sie sich durch ihre ge- drückte Gestalt genügend von allen andren Cau- casiern, auch von Duboisi, zu der man sie noch am ersten rechnen könnte. j » Tafel 1601. Hyalina cellaria var. sancta. Differt a typo testa majore, colore obscuriore, testa minus pellueida, anfractibus con- vexioribus, ultimo minus depresso. Diam. 15, alt. 6,5 Mm. Zonites sanctus Bourguignat*) Testac. noviss. 1852 p. 15. — Cat. Sauley p. 7 t. 1fig. 10—12. #) Testa umbilicata, depressa, nitid«, subpellueida, cor- nea, vix subtus sublactescente, levissima, ad sutwram, ele- gentissime vadiato-striatula; spira subplanata; anfraetibus 61/2 convexiusculis, vegulariter erescentibus; ultimo anfractu magno, rotundato, anlice non deflexo; sutura impressa; umbilico medioeri; apertura rotundato-lunari; peristomate simplice, acuto, non reflexo; marginibus ultimo anfraetu valde separatis, — Diam. 15, alt. 6,5 Mm. 1609. Hyalina natolica Albers. Testa umbilicata, depressa, tenuiuscula, levissime striatula, sub lente lineis spiralibus sub- tilissimis undatim decussata, ad suturam erispata, fusco-cornea, nitida ; spira pau- lulum elevata ; anfr. 7 convexiusculi, lente accrescentes, ultimus antice vix dilatatus, ö non descendens; umbilicus angustus, aper- tus, profundus; apertura obliqua, ovato- lunaris; peristoma rectum, acutum, mar- ginibus subeonniventibus, basali strietius- culo declivi. — Albers. Diam. maj. 20, min. 17, alt. 8 Mm. Hyalina natolica Albers Mal. Bl. IV. 1857 p. 90 1.1 fig. 4-6. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 74. — Albers — von Martens Helie. IL. p. 69. — Kobelt Cat. p. 5. — Bielz Fauna Siebenb. p. 42. Gehäuse ziemlich eng, aber offen und tief genabelt, gedrückt, dünnschalig, sehr fein gestreift und unter der Loupe fein mit Spirallinien ge- gittert, an der Naht gerunzelt, glänzend, horn- braun; Gewinde wenig erhoben. Sieben ziemlich sewölbte Umgänge, langsam zunehmend, der letzte nur vornen und nur wenig verbreitert, an der Mündung nicht herabsteigend. Mündung schief, ziemlich eiförmig, ausgeschnitten, Mund- saum gerade, scharf, mit etwas genäherten Rän- dern, der Basalrand gestreckt, schräg. Aufenthalt: bei Scutari in Kleinasien, von Straube gesammelt. — Abbildung und Beschrei- bung nach Albers I. c. — Nach Bielz auch in Siebenbürgen an einigen Stellen gefunden. CLVII. Hyalina cellaria var. saneta Roth Spiel. p. 8. Mousson Coq. Roth p. 4. — Kobelt Cat. p. #. Ich kann mich, obschon mir kein authenti- sches Exemplar vorliegt, vollkommen der Ansicht von Roth und Mousson anschliessen, dass näm- lich Zonites sanetus Bourg. nur eine grössere, diekschalige Form von cellaria Müller sei, wel- che gleichzeitig etwas stärker gewölbte Windungen hat. Ich habe oben eine Form von Draparnaldı aus Syrien abgebildet, welche zum Typus in ei- nem ganz ähnlichen Verhältniss steht, wie sanct« zu cellaria. Aufenthalt: in Syrien und Palästina, die Abbildung nach Bourguignat copirt. 4* 28 Hyalina cellaria scheint von allen Hyalinen die weiteste Verbreitung zu haben, auch wenn wir eine Anzahl Fundorte ausschliessen, an de- nen sie wahrscheinlich, wie ihr Genosse, Limax variegata Drp. eingeschleppt ist. Eine solche Einschleppung ist ja bei Kellerbewohnern, die sich an Ballen und Fässer ansetzen, gar leicht möglich, und das Vorkommen in Neusüdwales, Tasmanien und Neuseeland (Hyal. Sidneyensis Cox) lässt sich dadurch unschwer erklären. Auch in Nordamerika und auf den atlantischen Inseln mag sie eingeschleppt sein. Ausserdem findet man sie aber einheimisch in allen europä- ischen Ländern von Spanien und Algerien bis Rhodus und Palästina; nach Norden geht sie in Norwegen bis jenseits Bergen, in Russland bis Finnland, fehlt somit keinem europäischen Lande. 1602. Hyalina cellaria var. sicula. Die sicilianischen Exemplare der Hyal. cel- laria stehen den palästinensischen an Grösse nicht | nach, die meinigen messen bis 15 Mm. im grössten Durchmesser, Westerlund erwähnt sogar solche von 16 Mm. Den einzigen Unterschied gegen sancta Bourg. finde ich dahin, dass der Nabel der sieilischen Exemplare weiter ist. — Nicht viel kleinere Exemplare besitze ich durch Ress- mann aus dem Kanalthal in Südkärnthen. Unter denselben fand ich auch ein einzelnes Exemplar, das durch die Zusammendrückung des letzten Umganges eine stumpfe Kante erhalten hatte und dadurch ganz an Hyal. obscurata Porro erinnerte; doch genügt die langsamere Zunahme der Windungen, um eine Verwechslung zu ver- meiden. 1603—1605. Hyalina Villae Mor- tillet. medioeriter umbilicata, depressa, subdis- coidea, tenuis, vix striatula, pellucida, nitida, cornea, subtus pallidior; spira planiuscula, sutura canalieulata. Anfr. 6—6'j2, planiusculi, ad suturam breviter descendentes, quasi incumbentes, lente acerescentes, ultimus latior, superne de- pressus, infra late planatus, ad aperturam non descendens; umbilicus pervius, medio- cris, diametri !/z equans. Apertura vix obliqua, compresso-ovalis, valde lunata ; peristoma tenue, rectum, marginibus vix conniventibus, basali subarcuato-deelivi, haud patente. Diam. maj. 14, min. 12, alt. 5 Mm. Te, Helix Vüle Mortillet Giorn. Mal, I. 1853 p. Testa Tafel CLVII. Fig. 1602, u. 1603—1605. 110 nec Desh. — Pfeiffer Mal. Bl. 1856 p. 183 t. 2 fig. 1—3. Helix Mortilleti Stabile mss. — Pfeiffer Mon. Helie. IV. ». 101. Hyalina Vül@ Albers — von Mart. Hel. II. p. 68 Kobelt Cat. p. 5. — Westerlund Prodr. p.19. — Adami Val d’Oglio p. 24. Hyalina cellaria var. Mortillet Etud. Zonites p. 12. — Stabile Moll. Piemont p. 30. — Pini Moll. Esino p. 52. Zonites cellarius var. eugyrus Stabile Prosp. Lugano 1559 p. 51. Gehäuse mittelweit, doch durchgehend genabelt , niedergedrückt, fast scheibenförmig, dünnschalig, kaum gestreift, durchsichtig, glänzend, hell horn- farben, unten heller; Gewinde fast flach, die Naht tief, rinnenförmig. Mindestens 6, häufig 6'!Ja Umgänge, oben wenig gewölbt, nach der Naht plötzlich abfallend und eine der Naht fol- gende erhabene Kante bildend, langsam zuneh- mend, der letzte breiter als die übrigen, von der Nahtkante aus obenher langsam abfallend, unten breit abgeflacht, um den mittelweiten, aber durch- gehenden Nabel herum eingedrückt, an der Mün- dung nicht herabsteigend. Mündung kaum schräg schmal eiförmig, von oben und unten zusammen- gedrückt, stark ausgeschnitten; Mundrand gerade, scharf, einfach, die Insertionen kaum genähert, der Basalrand erst kurz gebogen, dann gestreckt. Es unterliegt für mich jetzt keinem Zweifel mehr, dass Hyalina Ville Mortillet als Varietät mit Hyal. cellaria verbunden werden muss, so auffallend auch die Unterschiede auf den ersten Blick erscheinen, wenn man unsere deutsche kleine cellarca mit der grossen Varietät aus den Alpenthälern, welche wir Figur 1603 abbilden, vergleicht. Wir sehen mindestens einen ganzen Umgang mehr, zusammengedrücktere Umgänge, eine viel stärker abgeflachte Basis und die ganz eigenthümliche rinnenförmige Naht, anscheinend vollkommen genügende Unterschiede, um die Artberechtigung zu erweisen. Die kleinere Form (Fig. 1604) aus der lombardischen Brianza kommt der typischen cellaria viel näher, hat aber immer noch die rinnenförmige Naht und das’ flache Ge- winde. Trotzdem war für mich die Frage wegen der Artberechtigung entschieden, als ich durch Herrn Ingenieur Ferdinand Braun in Miesbach eine Suite prächtiger Hyalinen erhielt, welche sich von Yillae durch den weniger zusammen- gedrückten Umgang unterscheiden, aber sonst nicht von ihr getrennt werden können; an den kleineren Exemplaren ist die Naht eingedrückt, doch nicht rinnenförmig, und sie sind von cellaria nicht verschieden, bei den grösseren dagegen, von denen unter Fig. 1605 eins abgebildet ist, Tafel CLVIII. Fig. 1606. 1607 u. 1608, 29 erhebt sich der letzte Umgang ganz in derselben Weise, wie bei der typischen Villae, und macht die Naht rinnenförmig. Diese schöne Form, welche die Kluft zwischen der deutschen cellaria und der oberitalienischen Villae vollständig über- brückt, stammt von Bregenz vorm Arlberg; nach Angabe des Finders zeichnet sich das Thier durch einen intensiven Knoblauchgeruch aus. Hyalına Viülae lebt am Ausgang der süd- lichen Alpenthäler und in einem Theile der Lombardei, doch fehlen mir noch genauere An- gaben über ihre Verbreitung. Stabile kennt sie vom Lago Maggiore, Mortillet vom Comersee, ich selbst habe sie am Nordende des Gardasees bei Riva in sehr schönen Exemplaren gesammelt. Ausserdem besitze ich sie aus der Brianza und die grössten Exemplare erhielt ich durch Herrn N. Pini aus dem Val Brembana im Gebiet von Bergamo. Im Gebirge scheint sie allmälig in die typische cellaria überzugehen; Adami hat im Val Camonica nur wenige Exemplare unter zahlreichen cellaria gefunden, und der immer so genaue Gredler kennt sie aus dem eigentlichen Tyrol nicht. Pin: bemerkt ausdrücklich, dass sie nur selten sich zu beträchtlicherer Höhe er- hebe und dass am Monte Codeno in den höheren Lagen sie kleiner bleibe und ein höheres Ge- winde annehme; in den Thälern dagegen komme die typische cellaria nur ausnahmsweise vor. Hyalina cellaria und Vill@ scheinen fast in demselben Verhältniss zu einander zu stehen, wie nitens und hiulca; in beiden Fällen dürfte die eigentliche Stammheimath das Alpengebiet sein; nach Norden hin verkümmert die Art allmälig, nach Süden hin wird sie grösser, doch kann cel- laria, weil auch fossil vorkommend, nicht für nach der Eiszeit in Deutschland eingewandert gelten. 1606. Hyalina Djurjurensis De- beau«. Testa umbilieata, supra plana, subtus compressa, complanata, planorbiformis, nitida, pellu- cida, pallide cornea, eleganter argute striatula ; anfr. 6 planulati, regulariter lenteque crescentes, sutura parum im- pressa separati, ultimus maximus, rotun- datus, ad aperturam non dilatatus; aper- tura obliqua, valde lunata, peristomate simpliei, acuto, margine culumellari non reflexo. — Bgt. Diam. 16, alt. 5 Mm. Zonites djurjurensis Debeaux Journ. Conch. XI. 1863 p. 11 t. 2 fig. 1. — Bourguignat Mal. Algerie I. p. 73 t. 4 fig. 36—38, Helix djurjurensis Pfeiffer Mon. Helie. V. p. 166. Hyalina djurjurensis Kobelt Cat. p. 4. Helix planorbidea Debeaux in lit. Gehäuse offen und durchgehend genabelt, scheibenförmig nach Art eines Planorbis, oben ganz flach, unten stark abgeflacht, dünnschalig, zerbrechlich, glänzend, durchsichtig, blass horn- farben, elegant fein, aber scharf gestreift. Ge- winde flach mit wenig eingedrückter Naht. Die sechs Umgänge sind nahezu flach und nehmen regelmässig und langsam zu, der letzte ist gut gerundet, an der Mündung nicht verbreitert; Mündung schräg, gedrückt eiförmig, stark aus- geschnitten; Mundsaum einfach, scharf, der Spindelrand an der Insertion nicht verbreitert. Aufenthalt: bei Fort Napoleon in der Kabylie, in 950 Meter Meereshöhe von Debeaux nur an einer Stelle und nur in wenigen Exem- plaren gefunden. Ich habe keine Exemplare gesehen und kann darum nicht entscheiden, ob sie näher mit cellaria verwandt ist, wie Debeaux will, oder mit der sicilianischen Teste, wie Bour- guignat will, doch scheint mir das erste wahr- scheinlicher. Würde nicht ausdrücklich die flache Naht erwähnt, so wäre sie der Abbildung nach nicht von manchen Formen der cellaria var. Ville zu trennen. 1607. 1608. Hyalina Draparnaldi Beck. umbilicata, convexo-depressa, tenuis, li- neis impressis radiantıbus irregulariter signata, pellucida, mitida, virenti-cornea, basi pallidior; spira humilis, convexa ; sutura impressa; anfr. 5'/2 vix convexius- culi, ultimus multo latior, subdepressus, bası planiusculus; umbilieus mediocris; apertura perobliqua, transverse lunato- ovalis; peristoma simplex, rectum, mar- ginibus vıw convergentibus, columellari subincrassato. — L. Ffr. Diam. maj. 14, min. 12, alt. 7,5 Mm. Helicella Draparnaldi Beck Index p. 6 No. 10. Helix lucida Draparnaud Tabl. Moll. p. 96 No. 46 (nec Hist. Moll. 1805 ». 117). — Dupuy Moll. France p. 234 t. 10 fig. 8 t. 11 fig. 1. — Pfeiffer Mon. Hel. IV.» 79. Hyalina lucida Westerlund Prodr. p. 22. Helix nitida Draparnaud Hist. nat. Moll, 1805 p. 117 t. 8 fig. 23—25. Helix Draparnaldi Pfeiffer Mon. Hel. III. p. 86. Hyalina Draparnaldi Albers — von Mart. Hel. II. p. 68. — Kobelt Cat. p. 4. — KRein- hard Nachr, Bl. I. 1869 p. 49. — (Clessin Exeurs. p. 69 fig. 26. Testa 30 Tafel CLVIIL Zonites lucidus Moguwin-Tandon Moll. France - 2.75 t. 8 fig. 29—35. — Mortilet Etud. Zon. p. 10. — Mousson Coq Schlefli LI. p. 25. — Pini Esino p. 53. Helix cellaria Deshayes in Fer. Hist. I. p. 96 No. 131 t. 84 fig. 9, nec Müller. — Chenu Il. conch. t. 7 fig. 9. — KReeve t. 164 No. 1092. — Gray Man. p. 170 1. 4 fig. 140. Helix cellaria var. Rossmessler Iconogr. fig. 25. Gredler Tirol p. 44. Helix nitens von Alten Augsb. 1812 p. 58 fig. 10, teste COlessin, nec Michaud. Gehäuse genabelt, flach gewölbt, dünnschalig, sehr glatt, nur mit einzelnen unregelmässigen eingeritzten Radiallinien, sehr glänzend, durch- sichtig, obenher gelblich hornfarben oder grün- lich, unten weisslich. Gewinde flach, doch etwas gewölbt, die Naht eingedrückt. Die sechs schwach gewölbten Umgänge nehmen regelmässig, aber rascher als bei cellaria, zu, der letzte Umgang ist etwas niedergedrückt, von der Naht aus schräg abfallend, unten etwas abgeflacht und nach dem mittelweiten durchgehenden Nabel hin abfallend. Mündung sehr schräg, quereiförmig, der grosse, Durchmesser stark nach unten gerichtet, stark ausgeschnitten; Mundrand dünn, einfach, die Insertionen kaum einander zuneigend, der Spin- delrand mit einer leichten weissen Verdickung. Thier schieferblau, Fühler u. Rücken dunkler. Hyalina Draparnaldi wird häufig mit cel- laria verwechselt, wie das auch Draparnaud schon gethan; beide Arten leben auch unter denselben Bedingungen. Nach dem mir gegen- wärtig vorliegenden, ziemlich umfangreichen Material lassen sie sich aber sicher scheiden. Hyal. Draparnaldi hat namentlich einen mehr zusammengedrückten letzten Umgang und ist um den etwas weiteren Nabel herum abgeflacht; so- dann ist ihr letzter Umgang im Vergleich zu cellaria viel breiter und der Spindelrand hat eine Verdickung, die man bei cellaria vergeblich sucht. Die anderen, von den Autoren ange- führten Unterschiede, bedeutendere Grösse und flacheres Gewinde, lassen sich nicht wohl auf- recht erhalten. Hyalina Draparnaldi ist eine mehr südliche Form als cellaria und geht nicht so weit nach Norden; das Vorkommen bei Hamburg (Wessel) und Potsdam (Reinhardt) könnte auf Einschlep- pung beruhen. Dagegen findet sie sich in Süd- deutschland häufiger, namentlich um Augsburg, wo sie schon von Alten kannte, und auch sonst in Bayern. Ausserdem im südlichen und mitt- leren Frankreich bis Metz, in Oberitalien und wie es scheint im ganzen Mittelmeergebiet, auch Fig. 1609. in Syrien und nicht minder in Algerien, obschon Bourguignat in der algerischen Form eine eigne Art (Zonites achlyophilus) sehen will. Im All- gemeinen scheint sie aber im Osten weniger verbreitet, als im Westen. Ueber den richtigen Namen herrscht, wie aus der Synonymie hervorgeht, noch immer eine grosse Confusion,. Den ersten Grund dazu legte schon Draparnaud, der sie zuerst 1801 als Helix lueida beschrieb, aber noch nicht von cellaria Müll. trennte; er ceitirt ruhig cellaria als Syno- nym, war also nach unseren Ansichten über Priorität durchaus nicht zu einer Neubenennung berechtigt. Trotzdem könnte der Name nach der Artunterscheidung bleiben, wenn nicht Dra- parnaud selbst in der Histoire naturelle densel- ben einer anderen Art, der Heli« nitida Müller, beigelegt hätte, während er seine frühere lucid« und cellaria zusammen als Hel. nitida beschreibt. Zu einer Umänderung des Namens hatte er zweifellos das Recht, da in der Zwischenzeit kein Autor den Namen lucida angenommen hatte. Helix nitida Drap. kann aber wegen der viel älteren Mel. nitida Müller nicht anerkannt wer- den, und somit sind beide Draparnaud’sche Namen hinfällig, um so mehr, als er auch seine nitida nicht für eine neue Art, sondern für cel- laria Müll. hielt. Wollte man streng sein, so müsste die Art Hyalina nitens Alten heissen, da dieser Name bedeutend älter ist, als nitens Michaud (1831), doch wird sich kaum ein Prio- ritätsfanatiker soweit hinreissen lassen. Der erste, welcher cellaria und die Drapar- naud’sche Form wirklich trennte, war Beck und darum muss auch sein Name, Hyalina Drapar- naldi, beibehalten werden, um so mehr, als über ihn keinerlei Confusion herrscht. Von den abgebildeten Exemplaren ist Figur 1607 von Metz, von Herrn Obertelegraphist Meyer gesammelt, 1608 von meinem Bruder bei Ars s. Moselle, also die flache und die hohe Form ziemlich nahe bei einander. 1609. Hyalina Draparnaldi var. Dlauneri. Differt a typo testa magis compressa, distinetius striatula, apertura magis oblonga. Diam. maj. 13, min. 11,5, alt. 5,5 Mm. Helix Blauneri Shutileworth Mitth. naturf. Ge- sellsch. Bern. 1843 p. 13. — Pfeiffer Mon. Helie. V. p. 472. Zonites Blauneri Bourguignat Mal. Chateau dIf p. 10. — Kobelt Cat. p. 5. Hyalina lucida var. Blauneri Westerlund Prodr. Taf. CLVII Fig. 1610 u. 1611. 31 Helix lucida var, compressa Dumont et Mort. Moll. Savoie p. 250. Es liegen mir drei Shuttleworth’sche Originale dieser Form vor und ich kann mich nach genauer Prüfung derselben nur der Ansicht Westerlund’s anschliessen, der in Blauneri nur eine unbedeu- tende Abänderung von Draparnaldı sieht. Von den Unterschieden, welche Pourguignat*) I. c. anführt, kann ich den stärkeren Glanz durchaus nicht erkennen; das Gewinde erscheint allerdings etwas enger und zeigt einen halben Umgang mehr, als bei Draparnaldi gewöhnlich, doch findet man auch diese Art mit sechs Umgängen. Da- gegen ist die Streifung deutlicher, eher wie bei cellaria, der letzte Umgang mehr zusammenge- drückt und die Mündung mehr länglich. Aufenthalt: auf Corsiea, von Dlauner ent- deckt, ganz ähnliche Exemplare aber auch in der Provence und bei Nizza. Interessant ist, dass diese Form, welche von der Stammform nach der- selben Richtung hin varürt, wie obseurata Porro von cellaria, (wennschon nicht so weit), auch an denselben Fundorten vorkommt, wie obscurata. 1610. Hyalina Farinesiana Bour- guignat. Testa late pervio-umbilieata, compressa, supra convexo-tectiformis, subtus sieut concava, subpellueida, nitens, cornea, subtus palli- dior aut subviridulo-lactescens, sublevi- gata et passim obscure striatula; spüra exacte obtusissimeque convexa, apice mi- nuto; anfır. 6—-6!/e convexiusculi, com- pressi, regulariter crescentes, sutura pa- rum impressa separati, ultimus paululum ma,or, oblique compresso-oblongus, supra declivis, subtus ad umbilicum pervie ver- gens; apertura obliqua, lunata, oblique declivis et oblonga; peristoma rectum, acutum. — Bourg. Diam. maj. 15, min. 13, alt. 7 Mm. Zonites Farinesianus Bourguignat Moll. now. ht. II. p. 11 $ 104 t. 3 fig. 1—3. Gehäuse weit und durchgehend genabelt, zu- sammengedrückt, obenher dachförmig gewölbt, unten gleichsam ausgehöhlt, ziemlich durchsichtig, glänzend, hornfarben, untenher blässer oder grün- lichweiss, ziemlich glatt, nur hier und da un- deutlich gestreift. Gewinde stumpf gewölbt mit sehr kleinem Apex. Sechs oder sechs und ein halb Umgänge, zusammengedrückt, leicht gewölbt, langsam zunehmend, durch eine wenig einge- drückte Naht geschieden; der letzte nur wenig *) Differt a H. lucida Drp. testa nitidiore et magis compressa, planiore, apertura magis oblonga, anfractibus 6, primis 5 lente accrescentibus, ultimo dilatato, — Bit. breiter, von der Naht aus abfallend, um den Nabel herum eingedrückt, im Querschnitt ge- drückt eiförmig. Mundsaum schräg, oval, stark ausgeschnitten, obenher etwas abgeflacht; Mund- saum scharf, gerade. Ich kann in dieser Form, welche ich aller- “ dings nicht gesehen habe, nur eine Varietät der Hyal. Draparnaldı sehen, einen Schritt weiter in der Richtung der var. .Dlauneri. Die Be- schaffenheit der Unterseite, auf welche Bour- guignat ein Hauptgewicht zu legen scheint, ist auch bei Dlauneri schon zu erkennen; als Cha- racter bleibt das etwas engere Gewinde. Aufenthalt: zu beiden Seiten der Pyrenäen, in Catalonien, Roussillon und der Provence, auch in der Bretagne, doch dort nach Bourguignat eingeschleppt. — Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat 1. c. 1611. Hyalina septentrionalis Bourguignat. Testa profunde subpervio-umbilicata, valde com- pressa, subplanorbiformis, supra fere pla- nulata, tenwis, fragilis, pellucida, cornea, subtus leviter pallidior, levigata aut ob- scure substriatula. Spira vix convexius- cula, apice mediocri. Anfractus 6"/a compresso-oblongi, supra convexiuseuli, superi lente, ultimus velociter crescentes, sutura sat impressa separati; ultimus maxıme dilatatus, compresso- oblongus, supra leviter comvexiusculus, sublus pau- lulum convexior, non descendens, penul- timum leviter amplectans. Apertura pa- rum obliqua, lunata, transverse oblonga; peristoma rectum, acutum, simplex, mar- gine supero antrorsum arcuato et sat provecto, — Bourg. Diam. maj. 15, min, 13, alt. 5 Mm. Zonites septentrionalis Bourguignat Mell, nouv. ht. II. $ 103 p. 8 t. 3 fig. 4—6. Bourguwignat sagt, dass diese Form gewöhnlich für die ächte Hyal. lucida = Draparnaldi ge- nommen werde, und ich sehe auch durchaus nicht ein, warum man sie davon trennen soll. Alle von Bourguignat angeführten Unterschiede be- ruhen nur auf dem flacheren Gewinde; die stär- kere Wölbung der Unterseite würde ein ganz hübsches Trennungsmittel gegen Draparnaldi abgeben, wenn die Uebergänge nicht wären. Unsere flache, Fig. 1608 abgebildete Form von Draparnaldi müsste nach Bourguignat auch zu seinem Zon. septentrionalis gezogen werden, aber sie ist durch alle Uebergänge mit 1607 verbunden. Auch geographisch lassen sich beide Formen durchaus nicht in der Weise trennen, wie der 32 Taf. CLYIIWICEIR 771221612. Tclau. 12 Autor will; nach ihm soll septentrionalis im nördlichen und mittleren Frankreich den Zonites lucidus des Südens ersetzen, aber unsere Figur 1607 von Metz ist doch gewiss kein septentrio- nalis und kommt doch in seinem Gebiete vor. Man kann also diese Art, je nachdem man ge- stimmt ist, einfach in die Synonymie von Dra- parnaldi verweisen oder als Varietät beibehalten. Der Sicherheit halber habe ich die Bourguignat’- sche Abbildung copirt, 1612. Hyalina achlyophila Bour- guignat. Testa pervio-umbilicata, depressa, supra con- vexa, nitida, subpellueida, supra subtus- que uniformiter fulvo-cornea, levis, ad suturam eleganter valide radiatula; anfr. 6 planiusculi, sutura parum profunda separati, regulariter erescentes, wultimo majore, fere rotundato. Apertura lu- nari-ovata, peristomate simpliei, recto, acuto, margine columellari paululum re- flexiusculo. — Bourguignat. Diam. ma). 12, min. 10,5, alt. 7 Mm. Zonites achlyophilus Bourguignat Mal. Algerie I.p. 72 t. 27—2R9I fig. 4. Helix lucida Forbes Land and freshw. Mol Alg. in Annal. Mag. 1838 p. 252 fide Bourg. Helix nitida Morelet Cat. Moll. Alger. in Journ. Conch. IV. 1853 p. 286. fide Bourg. Gehäuse durchgehend genabelt, niedergedrückt, die Oberseite leicht gewölbt, glänzend, ziemlich durchsichtig, hornbraun, unten nicht heller, glatt, nur an der Naht rippenstreifig. Die sechs ziem- lich flachen Umgänge sind durch eine wenig tiefe Naht geschieden und nehmen regelmässig zu, der letzte ist grösser, doch nicht auffallend verbreitert, ziemlich rund. Mündung oval, aus- geschnitten, Mundrand einfach, scharf, gerade, an der Spindel ganz leicht umgeschlagen. Aufenthalt: in Algerien, um Algier. — Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat. Nach Bourguignat ist dies die von Forbes und von Morelet aus Algerien angeführte Hya- Iına Draparnaldi, und in dem Falle müsste diese Art allerdings aus dem Verzeichniss der nordafrikanischen Fauna gestrichen werden, denn nach der Abbildung zu urtheilen ist achlyophila von Draparnaldı gut verschieden. Warum sie aber zur Gruppe der Hyalina glabra gehören soll, kann ich nicht recht einsehen. Tafel CLR. 1613. 14. Hyalina nitelina Bour- guignat. aperte umbilicata, depressa, supra fere complanata, subtus convexior, tenuis, fra- gilis, subpellueida, nitida, supra lineis incrementi spiralibusque distincte decus- sata, subtus levigata, supra virescentt- vitrea, infra sublactescens; spira vix elata, apice sat magno, sutura medioert. Anfractus 4'/2 celeriter erescentes, superne angulati, supra angulum convexiusculi, infra subglobosi, ultimus dilatatus, ad peripheriam angulatus, inferne rotunda- tus, antice non descendens. Apertura magna obliqua, compresso-ovata, lunata; peristoma tenue, rectum acutum. Diam. maj. 13—15, minor 11—135, alt. 4,5—5,5 Mm. — Helis nitelina Bourguignat Testac. noviss. 1852 p. 16. — Spieileg. p. 8. — Pfeiffer Mon. Hel. #Y..9:109, Zonites nitelinus Bourguignat Cat. raisonne Sauley p. 8 t. 1 fig. 13—16, — Journ. Testa Oonch. I. 1853 9. 72 1.3 fig. 3. — Mousson Coq. Roth p. 6. Hyalina nitelina Kobelt Cat. p. 7. Gehäuse offen und fast perspectivisch gena- belt, niedergedrückt, oben fast flach, unten stär- ker, namentlich bei jungen Exemplaren sehr stark gewölbt, dünnschalig, zerbrechlich, fast durchsichtig, glänzend, die Oberseite durch die Anwachsstreifen und feine Spirallinien sehr deut- lich gegittert, die Unterseite fast glatt; die Ober- seite ist grünlich, die Unterseite weisslich. Das Gewinde ist fast flach mit ziemlich grossem Nuc- leus, die Naht mittelmässig. Die Umgänge — 4!/g — nehmen rasch zu; sie sind kantig, über der Kante leicht gewölbt, unter ihr förmlich aufgeblasen; der letzte Umgang ist verbreitert, doppelt so breit als der vorletzte, mit einer stumpfen hochstehenden Kante, über derselben fast flach, unterhalb gewölbt, doch schwächer, als die früheren Umgänge; er steigt vornen nicht herab, ist aber oben weit vorgezogen. Mündung gross, ziemlich schief, gedrückt eiförmig, stark ausgeschnitten; Mundrand gerade, scharf, einfach Taf. CLIX. Fig. 1615. 1616 u. 1617. 33 Bourguignat hat diese Art ursprünglich nach unausgewachsenen Exemplaren aufgestellt, die allerdings bei dieser Art ganz den Eindruck einer fertigen Schale machen; solche sind enger genabelt und unten stärker gewölbt; auch ist die Mündung dann noch gerundeter. Unsere Figur 1614 stellt ein solches Exemplar dar, das fast ganz mit Bourguignat’s Typus stimmt. Roth's var. major stimmt ziemlich mit 1613 überein; ist aber noch etwas grösser. Mousson scheint ebenfalls nur kleinere Exemplare gesehen zu haben; allerdings ist auch unter meinen, die ich Herrn Dr. Kersten verdanke, nur ein ausge- wachsenes. Sie steht etwa zwischen @quata und jebusitica, doch ist sie kantiger, als beide, und viel schärfer gegittert, als jebusitica, während bei equata auch mit der Loupe keine Spiral- linien zu erkennen sind. Aufenthalt: auf Rhodos, in Syrien und Palästina. 1615. Hyalina jebusitica Roth. Testa late umbilicata, depressa, nitida, et incre- menti strüs et lineis spiralibus minu- tissimis superne decussata, olivaceo- vit- rina, diaphana, subtus pallescens; anfrac- tus 4'/a celeriter accrescentes, subplant, ultimus ad finem peripherie aliquantulum deflexus; sutura levis, filata; apertura sat magna, oblique lunato- ovalis; peri- stoma simplex, acutum, margine columel- ları subarcuato, non reflexo nee protracto. — Koth. maj. 15,5 min. 13, alt, 6,5 Mm. — Apertura 7 Mm. lata, Helix jebusitica Roth Spieil. p. St. 1 fig. 3—5. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 75. Zonites jebusiticus Mousson (og. Roth p. 5. Hyalina jebusitica Albers — von Martens Helie II. p. 68. — Kobelt Cat. p. 5. Gehäuse weit genabelt, niedergedrückt, glän- zend, obenher durch die Anwachsstreifen und feine Spirallirien sehr fein gegittert, glashell mit grünlichem Schein, fast durchsichtig, die Unterseite heller. Nur 4'/s Umgänge, welche rasch zunehmen und obenher kaum gewölbt sind; der letzte ist nicht kantig und steigt vornen etwas herab. Das Gewinde wenig erhoben, die Naht schwach eingedrückt, aber fadenrandig. Mündung schräg, ziemlich gross, oval, ausge- schnitten; Mundrand einfach, scharf, der Spin- delrand etwas gebogen. Aufenthalt: um Jerusalem (Roth). Ab- bildung und Beschreibung nach Roth. Ich habe mir diese Art bis jetzt noch nicht verschaffen können. Parreyss verschickt unter ihrem Namen eine der camelina sehr ähnliche, Rossmässler’s Iconographie VI, Diam. aber weiter gewundene Form. Die ächte jebu- sitica steht gewissermassen zwischen nitelina und @quata; von ersterer unterscheidet sie sich durch weiteren Nabel und den gerundeten letzten Umgang, von letzterer durch die Sculptur, von allen Verwandten durch den etwas herabsteigen- den letzten Umgang. 1616. Hyalina camelina Bourguignat. Testa anguste umbilicata, orbiculata, depressa arctispira, subpellucida, cornea, striatula, strüis ad suturam magis conspieuis ; spira depresse convexa apice minuto, sutura impressa, filomarginata. Anfractus 6, convexiusculi, leniter accrescentes, ulti- mus vix major rotundatus, ad aperturam non descendens; apertura obliqua, rotun- dato-ovalis, lunata, peristoma tenue, rec- tum, ad columellam haud dilatatum. Diam. maj. 10, min. 9, alt. 5 Mm. Helix camelina Bourguignat Test. nov. 1852 p. 14. — Pfeiffer Mon. Hel. IV. p. 93. Zonites camelinus Bourguignat Cat. Sauley p. 9 t. 1 fig. 23—28. — Mousson (og. Roth MS: Hyalına camelina Kobelt Cat. p. 6. Gehäuse eng, aber durchgehend genabelt, fast kreisrund, niedergedrückt, sehr eng gewun- den, durchscheinend, hell hornfarben, elegant gestreift, die Streifen an der Naht stärker vor- springend. Gewinde flach gewölbt mit kleinem Apex und eingedrückter, deutlich fadenrandiger Naht. Die sechs ziemlich gewölbten und im Verhältniss zu ihrer Breite hohen Umgänge neh- men sehr langsam zu; der letzte ist nur wenig verbreitert, am Umfang gerundet, vornen nicht herabsteigend.. Mündung schräg, rundeiförmig, ausgeschnitten; Mundrand einfach, scharf, an der Insertion des Spindelrandes nicht verbreitert. Aufenthalt: in Palästina. — Naplus, Baal- beck (de Sauley). — Jerusalem (Roth). Meine Exemplare als Helix sancta von Parreyss er- halten. Diese hübsche Art bildet mit Hyalina Teste Phil., carpetana Hid. und einigen noch wenig bekannten orientalischen und algerischen Arten eine eigenthümliche Gruppe, welche sich durch ihr enges Gewinde auszeichnet und in mancher Beziehung einen Uebergang von Hyalina zu Patula vermittelt. 1617. Hyalina ercica Benoit. Testa umbilicata, depressa, polita, diaphana, nitidissima, oleoso-micans, saturate corneo- virens, concolor ; spira vix convexa vertice subtili, sutura impressa. Anfractus 5 vix convexiusculi, leniter crescentes, ultimus rotundatus, parum dilatatus, subtus vix 5 34 Tafel CLIX. Fig. 1618 u. 1619, planatus. Apertura subobliqua, rotun- dato- ovalıs, Tunata; peristoma simplew, acutum, tenuissimum, marginibus conni- .ventibus, columellari leviter arcuato. Diam. maj. 10, min. 9, alt 4 Mm. Helix ereica Denoit in sched. — Pfeiffer Mon. Hel. V. ». 472. Helix glaberrima Benoit*) Illustr. Sie. p. 157 (t. X. fig. 5; tab. nondum publicata) ; non Pfr. Hyalina glaberrima Kobelt Cat. p. 5. Hyalina ereica Westerlund Prodr. p. 20. Gehäuse ziemlich eng genabelt, niedergedrückt, sehr glatt, durchscheinend, sehr stark fettglänzend, dunkel horngrün, oben nicht dunkler als unten. Gewinde kaum gewölbt mit feinem Apex; die Naht eingedrückt. Die fünf kaum gewölbten Umgänge nehmen langsam zu, der letzte ist ge- rundet, nur wenig verbreitert, unten kaum ab- geflacht. Mündung ziemlich schief, rundeiförmig, ausgeschnitten; Mundsaum dünn, scharf, die Randinsertionen genähert, der Spindelrand leicht gebogen. Aufenthalt: bis jetzt nur in den caro- nischen Bergen in Sieilien gefunden, wo sie an feuchten Stellen unter Steinen und Pflanzen lebt. Diese Art ist offenbar mit der folgenden sehr nahe verwandt, aber ihre Umgänge sind rein ge- rundet, nicht kantig. Es liegt mir nur ein benoit’sches Originalexemplar vor ; bei reicherem Material würden sich vielleicht Uebergänge fin- den. — Ich nehme mit Pfeiffer den früheren Manuscriptnamen Benoit’s wieder auf, da glaber- rima schon früher vergeben ist. 1618. Hyalina planella Pfeiffer. Testa umbilicata, subdiscordea, tenwissima, ruguloso-striata, pellueida, oleoso-micans, cornea; spira subplana, vertice subtili, non prominente; sutura impressa. An- fractus 5 vix comvexiusculi, sensim ac- erescentes, ultimus latior perdepressus, peripheria obsolete angulatus, antice non descendens, basi planiusculus; umbiliceus comicus, '/s diametri subequans; aper- tura diagonalis, depresse rotundato -Iu- naris, peristoma simplex, rectum, margini- bus vix convergentibus, columellari, declivi, levissime arcuato. — L. Pfr. Diam. maj. 10, min. 8, alt. 3?/s Mm. Helix complanata Huet in coll. Rossm., nec Desh. Helix planella Pfeiffer Zeitschr. f. Mal. 1853 9.2146. —, Mon., Helic. IV. .», 103. *) Testa perforata, convexo -depressa, valde polita, nitidissima, diaphana, vitracea, tenera, concolor, corneo- virens, iridata,; anfractus quinque vix convexiusculi, regu- lariter accrescentes; apertura depressa, subovata, obliqua lunaris, peristoma simplex, acutum, tenerrimum, margine columellari reflexiusceulo. — Benoit, Hyalina planella Albers — von Mart. Helie. II. ». 68. — Kobelt Cat. p. 5. — Wester- lund Prodr. p. 21. Gehäuse mittelweit genabelt, fast scheiben- förmig, sehr dünnschalig, deutlich und ziemlich _ rauh gestreift, durchscheinend, ziemlich dunkel hornfarben, fettglänzend; Gewinde fast flach mit feinem, nicht vorspringendem Apex; Naht deut- lich, eingedrückt. Die fünf Umgänge sind nur schwach gewölbt und nehmen langsam zu, die letzte ist etwas breiter, sehr niedergedrückt, an der Peripherie stumpfkantig, unten abgeflacht. Nabel kegelförmig, etwa ein Fünftel der Basis einnehmend. Mündung diagonal, gedrückt rund- eiförmig, ausgeschnitten; Mundsaum gerade, scharf, die Randinsertionen genähert, der Spindelrand nur sehr wenig gebogen. Aufenthalt: in Sieilien, anscheinend wenig verbreitet, da Benoit sie nicht aufführt. Es liegen mir die von Huet du Pavillon gesam- melten Exemplare vor, welche auch Pfeiffer als Originale dienten, und ich habe zu seiner Beschrei- bung nichts hinzuzufügen. Die Art zeichnet sich, wie die vorige, durch ihren eigenthümlichen Fett- glanz aus; vielleicht müssen beide, wenn einmal reichlicheres Material vorliegt, vereinigt werden. 1619. Hyalina opaca Shuttleworth. Testa medioeriter umbilicata, depressa, sub- discoidea, superne confertim striata, pa- rum nitens, cornea, subtus laevigata, al- bida ; spira vix elevata; sutura profunda ; anfr. 5 comvexiusculi, lente accrescentes, ultimus depressus, peripheria subangula- tus, non descendens; apertura depressa, ovalt-lunaris; peristoma simplex, acutum, marginibus distantibus, columellari declivi, subarceuato. — L. Pfr. Diam. ma). 10,5, min. 9, alt. 5 Mm. Helix opaca Shuttleworth mss. Helix Balmei Pfeiffer Mon. Hel. III. p. 85. — Mart. Chem. II. t. 130 fig. 6—8. — non. Potiez et Michaud. Hyalina opaca Albers — von Mart. Helic. II. p. 68. 70. — Kobelt Cat. p. 5. — Westerlund Prod. p. 20. Gehäuse mittelweit, doch durchgehend genabelt, niedergedrückt, fast scheibenförmig, oben dicht und fein gestreift, hornfarben, wenig glänzend, unten glatt, weisslich ; Gewinde kaum erhoben, Naht tief. Die sechs ziemlich gewölbten Umgänge nehmen langsam zu; der letzte ist gedrückt, an der Peri- pherie stumpfkantig, und steigt vornen nicht herab. Die Mündung ist ausgeschnitten oval, ziemlich ge- drückt, Mundrand scharf und einfach, die Ränder nicht genähert, der Spindelrand nicht so gerade, wie ihn unsere sonst gute Figur darstellt, sondern | etwas gebogen. Tafel CLIX. Fig. 1620. 1621 u. 1622. 35 Aufenthalt: auf Sardinien. Anmerkung. Es liegen mir die Original- exemplare Rossmaessler’s vor, auf welche auch Pfeiffer seine Diagnose der Helis Balmei stützt; ich habe zu derselben nichts hinzuzufügen. Mit Helix Balmei kann sie aber, wie Shuttleworth bei Albers richtig bemerkt, nicht vereinigt werden, wie aus einer Vergleichung mit der oben p. 23 abgedruckten Originaldiagnose hervorgeht. 1620. Hyalina Schmidt. „Lesta late umbilicata, convexo -depressa, te- nera, glabriuscula, margaritaceo-dia- phana,concolor;.anfr. 4a teretes, ultimus antice nee dilatatus nec de- flexzus; apertura perfragiis lunato- rotundata; peristoma rectum repan- dum, simplex, acutum. maj. 10'Js, min. 9, alt. 5'!/je Mm.; apert. 4'!/a Mm. alta, 5 Mm. Tata.“ — A. Schmidt. margaritacea Ad. Schmidt. Zeitschr. f. Mal. 1851 p. 183. Pfeiffer Mon. Hel. III. p. 87. Zonites margaritaceus Ad Schmidt Stylomm. ». 50 t. 14 fig. 109. Hyalina margaritacew Albers —- von Matt. Helic. p. 68. — Mörch. Moll. Danie p. 12. — Kobelt Cat. p. 5. — Hyalina cellaria var. albina Westerlund Prodr. 9219: f Gehäuse often genabelt, niedergedrückt ge- wölbt, dünnschalig, fast glatt, perlenartig durch- scheinend, einfarbig bläulich weiss. Vier und ein halber Umgang, stielrund, durchaus nicht zusam- mengedrückt, wie bei cellaria, der letzte vornen weder erweitert, noch herabgebogen. Die Mün- dung ist fast kreisrund, stark ausgeschnitten; Mund- saum sehr zerbrechlich, gerade, scharf, einfach. Olessin und Westerlund haben diese Art für einen Albino von cellaria erklärt, obschon Schmidt bei der Veröffentlichung ausdrücklich bemerkt, dass sie mit dieser Art durchaus nicht verwechselt werden könne. In der That genügen schon die stielrunden Umgänge zur Unterschei- dung, ganz abgesehen von dem abweichenden Nabel und den von Schmidt hervorgehobenen Unterschieden im Thier. Eher könnte man sie für eine albine Form der nitidula Drp. halten, mit welcher wenigstens die Nabelbildung stimmt, doch ist auch diese nicht so aufgeblasen. Leider liegen mir nur Exemplare aus Rossmessler’s Sammlung vor, aus Schmidt's Hand stammend ; bei grösserem Material würden sich vielleicht Uebergänge finden. Aufenthalt: bis jetzt mit Sicherheit nur im Stadtgraben von Aschersleben einzeln mit cellaria zusammen von Schmidt entdeckt. margaritacea Ad. Diam. Helix 1621. Hyalina Alicurensis Benoit. Testa anguste umbilicata, subdepressa, tenuis, subdiaphana, sericea, suboblique striata, corneo-lutescens. Anfractus qwinque re- gulariter accrescentes, ultimus basti plana- tus, antice non descendens. Apertura lunuto-ovata, peristoma rectum, acutum, simplew. Diam. maj. 8,5, min. 7,5, alt. 4 Mm. Helix Alicurensis Benoit Illusir, Stiel. p. 99 t. 5 fig. 15.— Pfeiffer Mon. Hel.V.p. 472. Hyalina Alicurensis Kobelt Cat.p.5 — Wester- lund Prodr. p. 21. Gehäuse eng genabelt, fast durchbohrt, ziem- lich niedergedrückt, dünnschalig, ziemlich durch- scheinend, seidenglänzend, deutlich schräg ge- streift, gelblich hornfarben. Das Gewinde nach Benoit ziemlich gewölbt, an meinem einzigen, von ihm mitgetheilten Exemplare ziemlich flach. Die fünf Umgänge nehmen regelmässig zu und erscheinen ziemlich eng gewunden, der letzte ist unten etwas abgeflacht und fällt steil in den engen Nabel ab; er ist weder verbreitert noch herabgebogen. Mündung gedrückt eiförmig, stark ausgeschnitten ; Mundsaum gerade, scharf, einfach. Aufenthalt: auf Alicudi oder Alicuri, einer der liparischen Inseln. 1622. Hyalinapictonica Bourguignat. „Testa profunde> pervio - umbilicata, compresso planorbiformi, supra leviter convexa, nitida, pellueida, supra uniformiter cor- nea, subtus pallide subviridulo-lactescente, levıgata ae circa suturam eleganter radia- tulo- striatula; spira vie convexiuscula, apice minuto, prominente; anfr. 6 con- vexiusculis, lente erescentibus, sutura impressa separatis; ultimo vie majore, subceompresso - rotundato, subtus prope aperturam compressiore ; apertura leviter obliqua, sat lunata, transverse compresso- rotundata ; peristomate recto, acuto, mar- gine columellari superne ad insertionem breviter eepansiusculo, marginibus remotis, callo tenuissimo, vix conspieuo junctis.“ — Bourguignät. Diam. 12,5, alt. 5 Mm. Zonites pvetonieus Bourguignat Moll. ht. II. 2. 37 t. IIL fig. 7—9. Hyalinia pietonicus Westerlund Prodr. p. 22. Gehäuse tief und durchgehend genabelt, nieder- gedrückt, fast planorbisartig, obenher leicht ge- wölbt, glänzend, durchsichtig, obenher einfarbig hornfarben, unten milchweiss mit blassgrünem Schein, glatt, an der Naht radial elegant rippen- streifig; Gewinde kaum gewölbt mit kleinem, vorspringendem Apex. Sechs gewölbte, langsam zunehmende, durch eine tiefe Naht geschiedene 5* nouv. 36 Tafel CLIX u, OLX. Fig. 1623—1625, Umgänge, der letzte kaum verbreitert, gedrückt rundlich, die Unterseite an der Mündung etwas mehr gedrückt. Mündung leicht schräg, stark ausgeschnitten, gedrückt rundeiförmig, Mund- saum gerade, scharf, der Spindelrand am An- satz etwas ausgebreitet, die Randinsertionen ent- fernt und durch einen kaum sichtbaren, dünnen Callus verbunden. Aufenthalt: in Westfrankreich. Anmerkung. Ich habe diese Art nicht ge- schen und copire Abbildung und Beschreibung nach bourguwignat. Der Unterschied von cellari« soll besonders in der bedeutenderen Grösse, der Streifung längs der Naht und der langsameren Zunahme der Windungen liegen; er scheint mir kaum genügend, um eine Anerkennung als Local- varietät zu bedingen. — Westerlund stellt sie, der-langsamen Windungszunahme wegen, in die Nähe von Teste Phi. 1623. Hyalina navarrica Bourguignat „Lesta anguste profundeque umbilicata, depressa, supra subtusque comwexa, sat fragii, pellueida, nitida, sublevigata, cornea, ad perforationem obscure pallidiore ; spira parum convexa, apice minuto, pallidiore; anfractibus 6 subconvexiusculis, com- presso - oblongis, celeriter crescentibus, sultura parum impressa,separatis; ultimo paululum majore, compresso - oblongo, supra convexiusculo, subtus convewxiore ; apertura parum obliqua, lunata, oblongo- rotundata; peristomate recto et acuto.“ — bourguignat. Diam. 12, alt. 5,5 Mm. Zonitesnavarrieus Bourguignat Rev. Zool. XXIL t. 16 fig. 10—12. — Moll. nouv. lit, LI. ». 13 1.3 fig. 10—12, Hyalinia navarriea Westerlund Prodr. p. 23. Nach Bbourguignat unterscheidet sich diese Art von der Hyal. Draparnaldi durch die klei- nere, glättere, glänzendere, unten nicht weiss- liche Schale, das etwas langsamer zunehmende Gewinde, etwas gewölbtere Basis und davon ab- hängende verschiedene Mündungsform. Trotzdem, kann sie meiner Ansicht nach ohne sonderlichen Schaden für die Wissenschaft als unbedeutende Loealabänderung der Draparnaldi gelten, wie vor ihrer Entdeckung durch Bourguignat. Die Figur ist Copie nach Bourguignat. Aufenthalt: inNordspanien, den Pyrenäen und Westfrankreich. 1624. Hyalina alliaria Millet. Testa subaperte umbilicata, depressa, tenwis, pellueida, leviter striatula, fulvo- cornea ; spira convexiuscula, apice minuto, pallidiore. Anfractus 5 vie convexiusculi, regulariter erescentes, ultimus rotundatus, parum dilatatus. Apertura lunato - ovata, parum obliqua, peristomate tenui, recto, acuto. Diam. maj. 10, min. 9, alt. 4 Mm, Helix alliaria Miler Ann. Phil. n. s. VII. p. 379, — Pfeiffer Mon. Hel. I. ex parte. — IV. p. 77. — Zonites alliarius Gray Man. p. 168 t. 4 fig. 39. Schmidt Mal. bl. 1854 p. 8. — Moquin- Tandon Moll France p. 83 t. 9 fig. 9-—-11. Helix alliacea Jeffreys Linn. Trans. XILL p. 341. 511. Helix foetida Stark El. nat. hist. II. p. 59. — Brown Brit. shells t. 40 fig. 48—52, Hyalina alliaria Albers — von Mart. Helic. p. 68. — Kobelt Cat. p. 5. — Westerlund Prodr. p. 20. Gehäuse ziemlich offen genabelt, niederge- drückt, dünnschalig, durchsichtig, leicht gestreift, gelblich hornfarben, glänzend; Gewinde leicht gewölbt mit kleinem, blässerem Apex. Die fünf Umgänge sind leicht gewölbt und nehmen regel- mässig zu; der letzte ist gerundet und nur wenig verbreitert. Mündung oval, stark ausgeschnitten, wenig schräg, Mundsaum gerade, scharf, einfach. Aufenthalt: in Nordeuropa, nicht über Norddeutschland und Nordfrankreich hinaus- gehend, das abgebildete Exemplar aus Calvados, Anmerkung. Da diese Art bereits im mitt- leren Deutschland fehlt, ist sie von den deutschen Autoren mit glabra zusammengeworfen worden, bis Schmidt den Unterschied nachwies. Derselbe sagt ganz richtig, sie habe die Grösse von lucida Drp. (nitida Müll), die Färbung von glabra, den Nabel von nitidula, die abgeplatteten Nähte von cellaria und glabra. Das abgebildete Exemplar ist etwas grösser als die englischen und vielleicht schon zur var. aquitania Charp. zu rechnen. Tafel CLX. 1625. Helix aristata Krynicki. Testa aperte umbilicata, conoideo-depressiuseula, solidiuseula, irregulariter rugoso-striata, sub lente gramulata foveisque minutissimis pilarum seulpta, brunneo-cornea, ad peri- pheriam indistincte albofasciata. Spira depresse conica, apice minuto, sutura bene impressa. Anfractus 6! convexiuseuli, regulariter erescentes, ultimus ma,jor, ad aperturam parum deflexus, subdepressus. Apertura obliqua, rotundato-lunata, peri- stomate tenui, undique reflexo, intus Tat. CLX, Fig. 1626 u. 1627—32, 37 albolabiato, marginibus conniventibus, columellari supra umbiliei partem dilatato. Diam. maj. 20, min. 15, alt. 14,5 Mm. Helix aristata Krynicki*) Bull Moscou IX. p. 179. — Pfeiffer Mon. Hel. I. p. 143. — Albers — von Mart. Helic. II. p. 103. — Kobelt Cat. p. 12. — Mousson Journ. Oonch. XXI. p. 198. Gehäuse offen genabelt, gedrückt kegelförmig, ziemlich festschalig, doch durchscheinend, grob und etwas unregelmässig gestreift, unter der Loupe mit unregelmässig zerstreuten Körnern und Haar- narben, bräunlich oder gelblich hornfarben mit einer undeutlichen weissen Binde um die Peri- pherie. Gewinde gedrückt kegelförmig, mit klei- nem Apex und deutlicher, eingedrückter Naht. Es sind über sechs Umgänge vorhanden, ziemlich gewölbt, langsam zunehmend, der letzte etwas verbreitert, von oben nach unten zusammenge- drückt, fast undeutlich kantig, vornen etwas herab- gebogen. Mündung schief, gerundet, stark aus- geschnitten, Mundsaum allenthalben umgeschla- gen, innen mit einer breiten, aber ziemlich schwa- chen weissen Lippe belegt, die Ränder genähert, der Spindelrand am Ansatz verbreitert und etwas über den tiefen, etwas trichterförmigen, ein Sechstel des Durchmessers einnehmenden Nabel vorgezogen. Ohne allen Zweifel habe ich dieselbe Art vor mir, welche Mousson bei Besprechung der Sievers’- schen Ausbeute (Journ. Conchyl. XXL) als Hel. aristata Kryn. auffasst; nicht nur stammt mein Exemplar ebenfalls von Sievers, auch die Bemerkungen Moussons passen vollkommen. Die Conchylie gleicht beinahe einer grossen Hel. strigella, aber die Ränder sind mehr genähert, die Mündung ist schräger, der Nabel weiter, und die Spuren einer ziemlich weitläuftigen Behaar- ung sind unter der Loupe noch deutlich erkenn- bar. Weniger befriedigend ist die Uebereinstim- mung mit Krynickis Originaldiagnose; doch schwinden die Unterschiede — das dünnere Ge- häuse und der einfache Mundsaum —, wenn man annimmt, dass das einzige, obendrein defecte Ori- ginalexemplar noch nicht ganz ausgebildet war. Was der Autor sonst noch über die Art sagt — eine Abbildung ist noch nirgends gegeben — lässt sich ganz gut auf die vorliegende Schneeke deu- ten ; er sucht den Hauptunterschied von strigella in der Behaarung Aufenthalt: in Transcaucasien. — Bor- schom (Sievers fide Mousson). — Mein Exemplar von Koutais, mitgetheilt von Radde. *) Testa orbieulato-convexa depressiuscula, tenuis, pellu- eida, transversim profunde striata, aculeis brevibus hispida, aut granulis rarioribus scabra, sordide brunnescenti-cornea, anfr. 6? plano-rotundati ; suture profunde; umbilicus me- diocris, profundus; apertura rotundato-lunata, peristoma subsimplex, intus tenue marginatum. — Diam. 8", — Kryn. 1626. Helix brigantina Mengo. Testa perforata, depresse globoso-turbinata, te- nwis, striatula, subpellueida, unicolor cor- neo-lutea, spira conoidea, vertice subtili ; anfractus 5 conveiusculi, regulariter cres- centes, ultimus subdilatatus rotundatus, ad aperturam breviter descendens ; aper- tura parum obligua, rotundata, medio- eriter lunata, peristomate tenui, simpliei, basali vix expanso, ad umbilicum breviter reflexo. Diam. maj. 15, min. 12, alt. 10 Mm. Helix brigantina Mengo Jorn. sc. math. phys. Lisb. 1867 Nr. 2 9. 170. — Crosse Journ. Conch. XV. 1867 p. 344. — Pfeiffer Mon. Helie. V.p.471.— Kobelt Cat.p. 12. Helie Jeschaui Schaufuss in sched. Gehäuse durchbohrt, gedrückt kugelig, etwas kreiselförmig, dünnschalig, fast durchsichtig, ge- streift, glänzend, einfarbig gelblich hornfarben, an den Wachsthumsabsätzen gelb gestriemt; Ge- winde ziemlich hoch kegelförmig, mit feinem Wirbel. Die fünf ziemlich gewölbten Umgänge nehmen regelmässig zu, der letzte ist etwas er- weitert und an der Mündung nur wenig herab- gebogen. Mündung wenig schief, rundeiförmig, der grosse Durchmesser schief nach unten ge- richtet, mittelstark ausgeschnitten. Mundsaum dünn, scharf, ohne erkennbare Lippe, der Basal- rand etwas ausgebreitet und an der Insertion kurz umgeschlagen. Ich kann Mengo’s Arbeit nicht vergleichen, was Crosse bei Besprechung derselben über die Art sagt, stimmt aber vollständig mit den von Schaufuss früher als Ael. Jeschaui und jetzt als brigantina versandten Exemplaren, zu denen das abgebildete gehört. Die Art steht unter den mir bekannten Frutieicoien ziemlich isolirt, die Aehn- lichkeit mit inchoata besteht nur in den gemein- samen Gruppencharacteren. Aufenthalt: bei Braganza in Portugal (Mengo). — Liebana in Asturien (Schaufuss.) 1627 —32. Helix Orsinii Porro, „Llesta duriuseula, aperte umbilicata, depressa leviter striata, supra alba, fascia unica cornea aut cofjaea ornata, subtus omnin« cornea vel coffaea ; anfractus 6 ; umbilieus infundibuliformis ; apertura ovata, oblon- giusceula, peristoma reflexiuseulum, leviter labiatum, marginibus approximatis, Diam. 12—18, alt. 6—9 Mm.“ — Villa. Helix Orsinii Porro mss. — Villa Disp. syst. p. 54. — Pfeiffer Mon. Helic. I. p. 143. — V.p. 206*). — Albers — von Mart. Helic. II. p. 105. — Kobelt Cat. p. 12. *) Testa medioeriter umbilicata, conoideo-depressu, soli- dula, leviter striata, superne albg, fascia unica latiuscula lutea aut brunnescente ornata, subtus ommino lutescens vel 38 Tafel CLX. Fig. 1627—32. — Tiberi Bull, mal. ital. II. 1869 p. 66 3 fig. 9-1. Helix ochracea Ziegler mss. Helie trappistarum Charpentier mss. Mehrere Sendungen meines Freundes Mas- carini in Ascoli-Piceno haben mir einen ziem- lichen Vorrath dieser eben so schönen als ver- änderlichen Art verschafft und setzen mich in den Stand, sie hier, wieich glaube, ziemlich er- schöpfend abzuhandeln. Eine Diagnose zu geben, wage ich nicht, denn an all den Formen ist eigentlich nichts constant, als die eigenthümliche Färbung : die Unterseite gelblichbraun oder horn- braun, die Oberseite weiss mit einer breiten Binde von derselben Färbung wie die Unterseite, so dass von der weissen Grundfärbung nur noch eine schmale Binde unter der Naht und eine zweite um die Mitte übrig bleiben. Tiberi fasst die Färbung umgekehrt auf und nennt unsere Art bräunlich mit zwei weissen Binden; die nicht seltenen ganz weissen Formen beweisen, dass Weiss die Grundfarbe ist, wie man das ja bei gebänderten Helices immer als die Regel anneh- men kann, Tiberi erwähnt auch einfarbig braun- gelbe Exemplare, doch sind diese viel seltener und mir noch nicht zu Gesicht gekommen. Alle anderen Verhältnisse schwanken in einem ganz merkwürdigen Grad, wenigstens scheint es mir unmöglich, unsere abgebildeten Formen aus einander zu halten, so weit anscheinend 1627 und 1632 von einander abstehen; Hel. Parreyssi Pfr. lässt sich ebenso wenig von Orsiniv getrennt halten, wie meine unter 1210 abgebildete Hel. Majell@. Im Allgemeinen stehen, wie auch sonst, Nabelweite und Gewindehöhe in umgekehrtemVer- hältniss zu einander, doch nicht immer, denn Fig. 1630 ist bei weitem höher, als die viel enger genabelte Fig. 1631. In der Rossmessler'schen Sammlung liegen mehrere theils direet von Porro selbst, theils in- direct durch Charpentier erhaltene Exemplare, welche wohl als die Typen des Autors anzusehen sind; sie entsprechen unserer Fig. 1631, haben einen grossen Durchmesser von 14 Mm. und sind ziemlich flach. Auch das „umbilicus in- fundibuliformis“ der Villa’schen Diagnose stimmt ziemlich, nur würde ich nicht sagen aperte um- biliecata, denn der Nabel verengert sich nach dem letzten Umgang zu einer blossen Perforation und kann nicht als durchgehend bezeichnet wer- den. Die Färbung ist lebhaft, die Schale ziem- lich dünn, die Mündung innen mit einer schma- brunnea,; spira magis minusve elevata vertice minuto; anfr. 6 convexiusculi. Tente acerescentes, ultimus teres, antice vix descendens ; apertura parum obliqua, Iunato-subeircularis z peristoma rectum, leviter labiatum, marginibus convergenti- bus, basali vie reflexiusceulo, ad insertionem subdilatato, patente. Diam. maj. 15—18, min. 14—16, alt. 7—10 Mm. — Pfr, “ len, aber scharfen und deutlichen weissen Lippe belegt. Ich erhielt diese Form neuerdings auch von Mascarini mit der genaueren Fundortsangabe Macera della Morte bei Acquasanta. An sie schliesst sich zunächst Fig. 1632, nur durch höheres Gewinde und engeren Nabel unter- schieden, von demselben Fundort stammend, auch von Porro als Hel. Orsiniü var. angustius um- bilieata an Rossmessler gegeben. Zwischen ihr und Hel. Parreyssi Pfr. kann ich aber durch- aus keine Gränze mehr ziehen und nehme daher auch diese Art nur als eine Varietät der Orsinü. — Nach Tiberi würden diese kleineren Formen mehr den tieferen, wärmeren Lagen der Abruz- zen angehören, an den Abhängen des Monte Crino und der Majella. In denhöheren Lagen tritt dagegen dieForm auf, welche unsere drei ersten Figuren (1627—29) darstellen und welche in ihrem Habitus so täu- schend an eine Xerophile erinnern, dass man es Pfeiffer nicht übel nehmen kann, dass er sie eine Zeit lang zu cespitum als Varietät zog; eine Vereinigung mit ericetorum läge eigentlich noch näher; wo die eigenthümliche Färbung fehlt, wie bei Fig. 1627, kann eigentlich nur die eigen- thümliche Textur der Schale beweisen, dass wir es mit einer Verwandten von «appennina und Martensiana, und nicht mit einer Xerophile zu thun haben. Diese Form, welche ich als var. major unterscheiden möchte, erreicht einen gros- sen Durchmesser von 20 Mm. bei etwa 11 Mm. Höhe ; der Nabel ist offen bis perspectivisch, der letzte Umgang stielrund, vornen stark herab- steigend, die Mündung schief, mit starker, weisser Lippe. Bezüglich der Färbung liegen mir zwei Varietäten vor, eine normal gefärbte mit brauner Unterseite und brauner Binde, mitunter mit hel- lerer Nabelgegend, und eine einfach weissliche, welche auch Tiberi als var. albida, unicolor be- zeichnet. Bei allen Formen ist der kleine Apex hell, nicht schwarz, wie bei den Xerophilen. Fig. 1629 stellt eine etwas kleinere Form derselben Varietät dar, welche sich durch besonders nie- deres Gewinde auszeichnet; an sie schliesst sich unmittelbar meine var. Majelle. — Ich besitze diese Form dureh Mascarini aus der Umgegend von Ascoli-Piceno und vom Monte Crino in den Abruzzen; Tiberi nennt als Fundorte noch das Thal des Taro bei Penne, die Umgegend von Bariseiano bei Aquila und Gerso-Palena am Ma- jella: er erwähnt ausdrücklich, dass die gebän- derte und die weisse Form zusammen vorkommen. Eine ganz eigenthümliche Form ist Fig. 1630 vom Monte Morone, welche ich als var. picena, testa pyramidata, umbilieo eireuları unterschei- den möchte. Sie ist höher gewunden als irgend eine der anderen Formen, gedrückt kegelförmig, der letzte Umgang gar nicht verbreitert, vornen Tafel CLX. erheblich herabsteigend; Mündung fast kreis- rund mit ganz dünner Lippe, der Nabel offen und kreisrund. Die Färbung ist sehr lebhatt, namentlich sind die hellen Binden rein kreide- weiss. Hel.Orsinii scheint eineächte Characterschnecke der Abruzzen zu sein, sie findet sich sowohl am Gran Sasso wie an der Majella, aber es ist mir bis jetzt noch kein sicherer Fundort ausserhalb des Gebietes dieser beiden Bergriesen bekannt ge- worden. Die Angabe, dass Aradas sie in Sicilien gefunden, beruht zweifellos auf einer unrichtigen Bestimmung. 1633—35. Helix Rothi Pfeiffer. Testa subobtecte vel obtecte perforata, depresse globosa, opaca, sordide alba, bifasciata, faseia supera amgusta, intense rufa, inferiore lata, diluta, pellucida, interdum, supra fasciam rufam fascia tertia diluta pellucida ornata et colorem album faseüs tribus angustis tantum, prima suturali, secunda peripherica, tertia in regione umbilicali eschibens. Spira conica, summo minuto, obtusulo. Anfractus 6 convexius- culi, leniter erescentes, ultimus vix latior, antice vis descendens. Apertura lunaris, fere diagonalis ; peristoma acutum, intus distincte albolabiatum, labio extus Iuteo pellucente, marginibus haud conniventi- bus, columellari reflexo, perforationem plus minusve obtegente. Diam. maj. 14, min. 12,5, alt 10 Mm. Helix Rothi Pfeiffer Wiegm. Archiv 1841 I, ». 218. — Mart. Oh. II. t. 17 fig. 5—7. Mon. Helie. I. p. 131. — Albers — von Martens Hel. II. p. 105. — Kobelt Oat. p. 11. Helix rufocineta Parreyss in sched.; nec Newe. Var. testa magis globosa, apertura minore, um- bilico obtecto: (Fig. 1635.) Helie Draxleri Zelebor in sched. — Cat. p. 12. Helix Erdlii Roth in coll. Rossm. (nec Hel. Erdelii Roth). Gehäuse mehr oder weniger bedeckt durch- bohrt, gedrückt kugelförmig, feingestreift, glän- zend, obenher undurchsichtig schmutzigweiss mit einem schmalen, intensiv rothbraunen Bande, untenher durchsichtig, hornfarben, öfter auch über dem Bande durchsichtig hornfarben, so dass von der ursprünglichen undurchsichtig weissen Zone nur noch eine Binde an der Naht eine zweite unterhalb der rothen Binde und eine An- deutung in der Nabelgegend übrig bleiben. Das Gewinde ist flach kegelförmig, der kleine Wirbel Kobelt E22 163335, 1656, u 163%, 39 etwas abgestumpft. Die sechs Umgänge sind leicht gewölbt, und nehmen sehr langsam zu; der letzte ist kaum verbreitert und steigt an der Mündung nur wenig herab. Mündung halb- mondförmig, stark ausgeschnitten, Mundsaum dünn, innen mit einer schmalen, aber deutlichen glänzendweissen Lippe belegt, welche aussen als gelber Striemen durchscheint; die Randinsertionen sind kaum gegeneinander geneigt, der Spindel- rand ist umgeschlagen und deckt die Perforation beinahe ganz. Aufenthalt: auf Syra, nicht in Syrien, wie Parreyss mitunter auf Etiketten angibt; wahrscheinlich im Archipel weiter verbreitet, Unter dem Namen Helix Draxleri Zelebor — Hel. Erdlii Roth lagen in der Rossmessler’- schen Sammlung zwei Exemplare, welche sich durch etwas kugligere Gestalt, kleinere Mün- dung und geschlossenen Nabel vom Typus unter- scheiden; ich habe eins davon unter Fig. 1635 abgebildet. Als Fundort war auf der Etikette Smyrna angegeben. 1636. Helix galloprovincialis var. Vom Typus verschieden durch die auffallend aufgeblasene Form, mehr kreisförmige Mündung und engeren, zu einer blosen Perforation zu- sammengeschrumpften, von dem umgeschlagenen Spindelrand fast verdeckten Nabel. Ich habe diese Form durch meinen Freund, Capitän Adami, aus Mittelitalien erhalten und bilde sie hier namentlich zur Vergleichung mit der folgenden Form ab. Sie nähert sich schon sehr meiner var, chersonesica (Fig. 1195) und macht es mir noch wahrscheinlicher, dass diese wirklich zu galloprovincialis gehört. 1637. Helix simplicita Parreyss. Testa vie obtecte rimata, depresse globoidea, solidula, striatula, sub lente undique malleata, unicolor lutescenti-albida ; spir« depressa, summo minuto. Anfractus 6 convexiusculi, leniter erescentes, ultimus parum diatatus, antice subito deflexus. Apertura lunato-rotundata, peristoma acutum, intus fortiter albolabiatum, mar- ginibus vix conniventibus, columellari ad insertionem reflewiusculo, perforationem fere omnino obtegente. Diam. maj. 18, min. 16, alt. 13,5 Mm. Helix simplieita Parreyss in sched. Ich kann diese Form, welche Parreyss als Helix simplieita oder symplicita verschickt, nir- gends unterbringen und beschreibe sie darum 40 Tafel OLXI, Fig. hier als neue Art. Sie schliesst sich in der Ge- stalt eng an die vorige an, unterscheidet sich aber von allen mir bekannten Formen des Formen- kreises der galloprovincialis durch den kaum Tafel 1638. Unio littoralisvar, acarnani- eus.n. Concha rotundato - rhomboidea, ypostice late rostrata, parum inflata, epidermide cas- tanea distincte lamellosa induta,; antice regulariter @qualiterque convexa, postice compressa; umbones ante !s longitudinis site subinflate, valde approximate, pro- funde eros@; margo anticus rotundatus, superior ante umbones rectus, angulum cum anteriore formans, dein arceuatus, inferior rectus, medio subimpressus, cum posteriore oblique decurrente rostrumlatum subtruncatum formans. Latus internum margarita coerulescente, antice fortiter albido-incerassata obtectum. Cardo eras- sum, dentibus sieut in u. litiorali; liga- mentum breve crassum. - Long. 66 alt. 45, crass. 23 Mm. Schale rundlich rautenförmig, hinten in einen breiten kurzen Schnabel ausgezogen, wenig auf- geblasen, mit einer kastanienbraunen, festsitzen- den, an den Anwachsringen deutlich lamellösen Öberhaut überzogen, vornen regelmässig und gleichmässig gewölbt, hinten am Schnabel zu- sammengedrückt. Die Wirbel liegen vor einem Drittel .der Länge; sie sind etwas aufgeblasen und ziemlich genähert, die Sculptur ist, da sie stark cariös sind, nicht mehr zu erkennen. Der Vorderrand ist ziemlich regelmässig gerundet und bildet mit dem Oberrand einen deutlichen Winkel; der Oberrand verläuft dann bis zu den Wirbeln horizontal oder selbst etwas eingedrückt, dann bogenförmig ansteigend; er bildet auch gegen den schräg ablaufenden, anfangs etwas eingedrückten Hinterrand einen Winkel; der Unterrand ist hinter seiner Mitte etwas ein- gedrückt und bildet dann mit dem Hinterrand den kurzen, rundlich abgestutzten Schnabel. Die Innenseite ist mit bläulichem Perlmutter aus- gekleidet, im vorderen Theil ist die Perlmutter- schicht sehr dick und weiss, ein deutlicher Schulterwulst vorhanden. Schloss ganz wie bei littoralis, der Rand hinter den Hauptzähnen eben so eingedrückt, die Zähne sehr massiv, die 1638 u. 1639. noch als überdeckten Ritz erhaltenen Nabel und das viel festere, unter der Loupe narbig und gehämmert erscheinende Gehäuse, das auf einen Aufenthalt an sonnigen Stellen deutet. ULXI. Grube in der linken Klappe im Grunde nicht abgeflacht; die Muskeleindrücke tief. Schlossrand kurz und stark. Aufenthalt: im See von Vrachori im al- ten Acarnanien, mitgetheilt von Schlüter in Halle. Anmerkung. Mit dieser Form begegnen wir zum ersten Mal dem Formenkreis des Unio littoralis Lam. im Orient und damit wird auch die Theorie, dass diese Art ausschiesslich im Occident vorkomme (cfr. vol. IV. p. 64), hin- fällig. Vorliegende Form characterisirt sich als Seeform, sie unterscheidet sich von allen mir bekannten Varietäten von littoralis durch den Schnabel, vielleicht auch durch die lamellöse Epidermis, doch lege ich darauf kein sonder- liches Gewicht; dagegen stimmt sie im Schloss- bau ganz vollkommen überein, und ich wage es trotz des augenblicklich noch ganz isolirten Fund- ortes nicht, sie für eine selbständige Art zu er- klären. Auch die folgende Art wird dadurch wieder näher mit littoralıs verbunden, doch dürfte sie sich vorläufig noch behaupten lassen. 1639. Unio Rothi Bourguignat. Concha rotundato-oblonga vel oblonga, sepius rotundata, fere undique regulariter inflato- convexa, ac postice aliquando inferius breviter obsceure subrostrata; epidermide concentrice irregulariter plicatulo, luteo- fusco ac zonulis obscure viridulis radian- tibus ormato aut (in speciminibus adul- tissimis) uniformiter castaneo-nigrescente, ad umbones erosa;, intus margarita qs- perso-erispulata, rosacea, rarissime albi- dula; antice rotundata, postice dilatato- subrotundata, margine superiore convexo, margine inferiore convexiusculo vel rarius subsinuato; umbonibus antice medioeriter approximatis, vix prominulis, sicut com- planato-compressis, recurvis, undulato- rugosis; dente cardinali valido, producto, serrulato, sieut trigonali-cuneo, lamell« laterali leviter arcuata, sat elata, superne paululum fimbriata ; ligamento brevi, ca- staneo, valido. — Bourg. — Tafel CLXII. Long. 56, alt. 35, crass. 21 Mm. Unio littoralis Mousson (og. Roth. p. 64. Unio Rothi Bourguignat Moll nowv. lit. p. 133 ti. 20 fig. 1—6. Schale bald ziemlich gerundet, bald langeiför- mig und hinten etwas geschnäbelt, ziemlich gleich- mässig gewölbt, mit einer braunen, in der Ju- gend undeutlich grün gestrahlten, im Alter gleich- mässig kastanienbraunen Oberhaut überzogen, welche an den Wachsthumsringen, besonders auf der Hinterseite, lamellös vorspringt. Die Wirbel liegen ziemlich weit vornen, sind wenig aufgetrie- ben und einander genähert ; sie sind abgerieben, doch erkennt man noch deutlich eine grobrun- zelige Sculptur. Dem Umriss nach lassen sich zwei Hauptvarietäten unterscheiden, eine mehr gerundete (Bourg. Fig. 4) und eine mehr läng- liche, welche unsere Abbildung darstellt. Bei der letzteren ist der Öberrand nur wenig ge- wölbt, der Unterrand ihm fast parallel und häufig im letztern Drittel leicht eingedrückt und dann schnabelförmig nach unten gezogen; der Vorder- rand ist gerundet, der hintere etwas eckig. Die Innenseite zeigt rosenrothe, seltener weisse Perl- mutter mit einigen gröberen und unzähligen ganz dicht stehenden feinen Runzelfältchen. Schloss- zähne stark und dick; der Hauptzahn der rech- ten Klappe ist -dreiseitig pyramidal, abgestutzt, oben gekerbt, ein Nebenzahn nicht vorhanden; in der linken Klappe ist der vordere Zahn schmal Tafel 1640. Unio bosnensis von Möllendorff „Concha inequilatera, transverse ovalis, com- pressa, postice breviter obtuse rostrata solidula, suleatostriata, nigrieanti-oliva- cea, intus plus minusve carnea; margo superior pone umbones subhorizontalis, utrimque leviter descendens, inferior (in adultis) subretusus; area indistincta ; um- bones in !Jı longitudinis siti, subtiliter rugosi, dentes cardinales compressiuseult, trigoni, sinistrorum paullo validior, la- melle acute, elate; callus marginalis convexiusculus, sensim evanescens.* — Moll. Long. 66—70, alt. 35—37, diam. 22! —25!/a Mm. Unio bosnensis von Möllendorfj, Beiträge zur Fauna Bosniens p. 62 fig. 21. 22. Schale queroval, ungleichseitig, zusammenge- drückt, hinten mit einem kurzen, stumpfen Schna- Rossmässler’s Iconographie VI, Fig. 1640. 41 und scharf, am Rande gekerbt, der hintere dick und lang, ebenfalls gekerbt; die dreieckige tiefe Schlossgrube liegt gerade vor ihm. Die Lamellen sind stark und etwas gekrümmt. Muskeleindrücke vorn doppelt, tief, ein deutlicher Schulterwulst reicht bis in die Mitte der Länge. Diese Art hat im Habitus manche Aehnlich- keit mit Umio littoralis Lam., für welche sie Mousson auch anfangs unbedenklich erklärt hat. Doch glaube ich auch ohne Berücksichtigung des Fundortes mich Bourguignat anschliessen und die Art für selbständig halten zu müssen characteristisch ist namentlich die Bildung der Wirbel, welche bei littoralis immer aufgeblasener sind und auch weiter nach hinten liegen. Auf die Form der Schlosszähne dagegen möchte ich nicht allzuviel Gewicht legen, da dieselbe bei littoralis durchaus nicht constant ist. Will man sie vereinigen, so muss auch die vorige Art mit in den Kreis einbezogen werden, bei reichlichem Material mag das am Ende nöthig werden, be- sonders wenn es sich herausstellen sollte, dass U. Rothi nicht blos auf das Jordangebiet und den See von Tiberias beschränkt wäre. Einst- weilen wissen wir aber über die Bivalven des osmanischen Gebietes in Europa und Asien und ihre geographische Verbreitung noch Nichts, und bis zu genauerer Erforschung mag Unio Rothr für selbständige Art und Vertreterin des occi- dentalen littoralis im Orient gelten. CLXM. bel, festschalig, eoncentrisch von tiefen furchen- artigen Streifen umzogen, dunkel olivengrün, die Innenseite mehr oder weniger intensiv fleisch- farben; meine Exemplare zeigen deutlich die grüne Strahlung von batavus. Der Oberrand ist von den Wirbeln nach hinten gerade, leicht ansteigend, der Unterrand ist horizontal, mitunter leicht eingedrückt; die Wirbel liegen in einem Viertel der Länge; sie sind wenig aufgeblasen, nur fein gerunzelt, abgerieben, doch nicht ange- fressen, die Spitzen liegen dicht am Rande. Schlosszähne zusammengedrückt, dreieckig, die Lamelle stark und erhaben; vornen liest ein starker Wulst, welcher nach hinten allmählig verläuft. Der vordere Muskeleindruck ist tief und doppelt, der hintere flach. Aufenthalt: in der Bosna bei Serajewo. Es ist das eine der vielen Arten, in welche sich im Gebiete der Ostalpen der Typus von Unio batavus auflöst. Sie zeichnet sich besonders 6 42 Tafel CLXII. Fig. 1641. 1642. 1643. 1644 u. 1645. durch ihre flache Gestalt aus, doch wird eine scharfe Abgränzung ihre Schwierigkeit haben, und Möllendorff macht schon mit Recht auf die Aehnlichkeit mit U. luxurians Küst. aus Mon- tenegro aufmerksam. 1641. Unio Jacquemini Dupuy. „OConcha ovato-angustata, margine anteriore brevi et rotundato, posteriore producto rotundato, inferius subtruncato, margine inferiore subretusiusculo, superiore rec- tiusculo ; umbonibus prominulis, rugato- tuberculosis; dente cardınalı lato, com- presso, elevato et striatulo, apice trun- cato-denticeulato; lamellis productiusculis; impressione musculari anteriore profunda, posteriore vix impressa, palleali parum perspieua. — Sat tenwis, intus albido- margaritacea ; epidermide leviuseulo, ca- staneo, zonis obscurioribus, sed nunquam radiatulo.“ — Dupuy. 35—70, alt. 15—25, crass. 14—25 Mm. — Dimens. spec. dep.: long. 52, alt. 26, crass. 21 Mm. Long. Unio arcuata Jacquemin, Guid. Voy. Arles (fide Dupuy), nee Barnes. Unio Jacquemini Dupuy Cat. extr. Gall. Test. Nr. 328. — BHist.:nat. p. 643 t. 25 fig. 17. Schale schmal eirund, etwas langrhombisch, mit einer glatten grüngelben bis kastanienbrau- nen Epidermis überzogen, ungestrahlt, nur mit dunkleren Anwachsstreifen, die Innenseite weiss- lich. Der Vorderrand ist kurz und gerundet und setzt sich in einem scharfen Winkel gegen den vor den Wirbeln gelegenen, schräg abfallen- den Theil des Oberrandes ab; der Rest des Ober- randes ist ziemlich gerade, der Hinterrand schna- belförmig vorgezogen und abgestutzt, der Unter- rand hinter der Mitte etwas eingedrückt. Die Wirbel liegen in einem Viertel der Länge; sie sind aufgetrieben, stark eingerollt und die voll- ständig erhaltenen Spitzen mit einigen höckerigen Runzeln besetzt. Schlosszähne stark, zusammen- gedrückt, oben gezähnelt, die Lamellen stark und vorspringend; ein starker Schulterwulst läuft fast bis zum Hinterrande; der vordere Muskel- eindruck ist sehr tief, der hintere nur schwach. Aufenthalt: in der Umgegend von Arles, in Teichen, meine Exemplare von Dupuy selbst erhalten. Anmerkung. Dupuy rechnet diese Art zur Gruppe von batavus, ich möchte sie eher zu der von Kequieniti ziehen: sie fällt auf durch ihre starken Wirbel und den eingedrückten Unter- rand. Dupuy's Bemerkung, dass die Schale dünn sei, trifft für meine Exemplare nicht zu, dieselben sind vielmehr recht dickschalig. 1642. 43. Unio nanus Lamarck. „OConcha parva, subovata, amterius angusta et rotundata, posterius producta et dılatata, rotundato viw subtruncata, superne valde arcuata, inferne subsinuata, wmbonibus depressis, vix prominulis et margini an- teriori valde approximatis; dente car- dinali valde obliquo, parvo, elato, sub- compresso, inter duos dentes prominulos in altera valva recepto, impressionibus anterioribus sat profundis, posterioribus subnullis, palleali antice sat impressa, postice fere nulla. — Sat tenwis; mar- gelio intus albido-cerulescente et nitidulo ; epidermide castaneo- viridulo obscurius zonato, ad regionem postero-dorsalem ob- scure radiato.“ — Dupuy. Long. 35—50, alt. 22—30, crass. 12—20 Mm. Unio nanus Lamarck Anim. sans vert. VL. p. 76. — Dupuy Cat. extr. Gall. Test. No. 333. — Hist. nat. t. 25 fig. 16. Schale ziemlich Klein, oval, vornen etwas ver- schmälert und gerundet, hinten etwas ausgezogen, verbreitert, am Ende gerundet und kaum merk- lich abgestutzt, der Oberrand stark gebogen, der Unterrand etwas eingedrückt. Die Wirbel sind flach, niedergedrückt, wenig vorspringend und nahe am Vorderrand gelegen, mit welligen Run- zeln sculptirt, deren Reihen sehr eng an einan- der stehen. Die Schlosszähne sind sehr dünn und schwach, der Hauptzahn der rechten Schale ist dünn, zusammengedrückt, ziemlich hoch und -legt sich zwischen die beiden ganz dünnen, klei- nen Zähne der linken Schale hinein. Die La- mellen sind dünn, aber ziemlich hoch, die vor- deren Muskeleindrücke tief, die hinteren kaum sichtbar. Die Schale ist dünn, innen mit blau- lichem Perlmutter ausgekleidet, aussen von einer braungrünen, braungerunzelten und hinten un- deutlich gestrahlten Epidermis überzogen. Aufenthalt: im östlichen Frankreich, der Champagne, Franche Comte und Dauphine, meine Exemplare von Dupuy mitgetheilt. Anmerkung. Diese Art ist offenbar nur eine Localvarietät von batavus mit dünnerer Schale, gebogenerem Oberrand und schmälerem Vorder- theil. 1644. 45. Unio elongatulus var. Aus dem See von Vrachori in Nordgriechen- Tafel CLXIII. land habe ich durch Herrn Schlüter in Halle _ ausser der oben abgebildeten Varietät von Unio littoralis (fig. 1638) zwei kleinere, sehr eigen- thümliche Unionen erhalten, welche ich nach der Bildung des Schlosses für Varietäten von U. elongatulus halten muss. Beide weichen auch unter sich nicht unerheblich ab. Die eine (Fig. 1644) ist ziemlich dünnschalig, langgestreckt, ziemlich schmal, 21 Mm. hoch bei 44 Mm. Länge, hin- ten deutlich geschnäbelt, der Vorderrand sehr kurz, Ober- und Unterrand fast parallel; sie ähnelt in den Umrissen sehr dem in Fig. 1144 im fünften Bande abgebildeten unausgebildeten U. Fiscallianus, nur ist sie an den Wirbeln breiter und nicht schmäler als hinten ; die Stel- lung der Wirbel und der Bau des Schlosses stimmen ganz überein. Die Jahresringe ent- fernen sich am Hintertheile immer weiter von einander und die Schale sieht ganz so aus, als Fig. 1646. 1647. u, 1648. 43 würde sie schliesslich einen deutlich hakenför- migen Schnabel bekommen, wie platyrhynchus und Füiscallianus; doch würde sie auch dann noch das breitere Vordertheil von dem ausgebil- deten Frscallianus unterscheiden. Die Farbe ist braungrün mit dunklen Ringen. Fig. 1645 dagegen ist viel diekschaliger und nach hinten verschmälert, das Hintertheil ab- gestutzt und in der Mitte eingedrückt, der Haken aber trotz der geringeren Grösse deutlicher aus- gebildet, als bei der vorigen Form. Diese Form erinnert ganz auffallend an Unio arca Held (Icon. fig. 1144), Schlossbau und Wirbelstellung stimmen aber ganz mit elongatulus. Beide Exemplare zeigen den Byssus zahl- reicher Tichogonien und constatiren dadurch deren Gegenwart in Nordgriechenland. Tafel 1646. Unio Baudoni Drouet. Testa transverse ovalis, valde inequiatera, ru- gose striata, tumida, postice elongata et rostriforme leviter curvata; margine su- pero post umbones sito fere horizontali, ante umbones declivi et angulum cum "anteriore breviter rotundato formante, inferiore medium versus impresso, poste- riore truncato-rostrato; umbones ante !a longitudinis siti, tumidiusculi, valde cor- rosi; dentes cardinales magni, crassi, val- vule dextre semiovalis, margine rude denticulato, sinistrae acutiusculi, elongati, margine leviter crenulato, dentem valvule dextrae inter se recipientes, lamellae cras- sae, elatae; impressiones musculares an- teriores profundae, posteriores vix im- pressae, margo palliaris integer, in parte anteriore callo humerali crasso margi- natus. Ligamentum crassum. Olivaceo- castanea, amtice aureonitens, margarita sordide coeruleo-albescente. Long. 80, alt. 36, crass. 28 Mm. Ich habe diese Form unter obigem Namen von Dupuy erhalten, kann aber ihre Beschrei- bung nirgends auffinden. Sie gehört offenbar zur Sippschaft des U. Requieniü, unterscheidet sich aber von allen mir bis jetzt bekannt ge- CLAIM. wordenen Formen durch die dicke Schale und aufgetriebene Gestalt. Das hintere Ende ist etwas schnabelförmig nach unten gekrümmt, sonst stimmen die Umrisse gut mit denen verwandter Formen überein. Die dunkel olivenbraune Epider- mis zeigt vornen einen metallischen Goldglanz, wie man ihn nicht selten bei in mineralhaltigen Gewässern wohnenden Unionen beobachtet. 1647. Unio Requwienii var. Differt a typo testa tenw, fragii, dentibus cardinis subobsoletis. Long. 80, alt. 36, crass. 26 Mm. Eine sehr interessante verkümmerte Form von KRequienii, welcher man die ungünstigen Bedingungen, unter denen sie lebt, an der dünnen glanzlosen, zerfressenen Schale und den fast obsoleten Schlosszähnen anmerkt, während ihre Grösse nicht merklich abgenommen hat. Ich besitze eine vollkommen analoge Form von Unio pictorum aus einem moorigen Bach bei Trebur in der Rheinebene, welche dieselbe Verkümme- rung der Schlosszähne zeigt. 1648. Uniolittoralis var. Pianensis Farines. Differt. a typo umbonibus in */s longitudinis sitis. 6* 44 Unio Pianensis Farines*) in Bull Soc. Perp. 1834 fig. 1-3. Unio littoralis var. Pianensis Dupuy Hist. nat. 1. 24 fig. 4. x Ich kann mich nur der Ansicht Dupuy's anschliessen, welcher in dieser Form nur eine Abänderung von littoralis sieht, welche sich namentlich durch die weiter zurückliegenden Wir- bel auszeichnet. Sie findet sich in dem Bache Pia bei Perpignan. 1649. Unio phaseolus Held. Concha rhombordea-ovalis, parvula, solida, an- tice compressa, postice subinflata, wvires- centi-olivacea, gpostice limo nigrieante obtecta, rugoso-striata, strüs in area la- melloso-elevatis ; umbones in "/3 longitu- dinis siti, approximati, regulariter un- dulato-rugosi; margo superior ascendens, anticus breviter rotundatus, inferior medio distincte impressus, postieus breviter ob- lique truncatus. Dens cardinalis valvulae dextrae tenuis, elatus, truncato-conieus, margine erenulato, facie interna striatula, *) Testa transversa, subaequilaterali, ovato-tetragona, crassa, intus gratissime carneo-rosea, nequaquam mMarga- ritacea, epidermide nigerrima, rugis crassis, regularibus instructa, natibus subprominentibus decorticatis, lamind eardinali medio ungulata, dentibus triangularibus acutis, verticaliter sulcatis. Farines fide Dupuy. Taiel 1650—54. Anodonta complanata Ziegler. Von allen deutschen Anodonten ist gerade diese Art bis jetzt am allerwenigsten berücksichtigt worden. Von Abbildungen in deutschen Wer- ken sind mir fast nur die in den beiden ersten Bänden der Iconographie bekannt und Ülessin hat ihr, der characteristischesten unter sämmt- lichen Arten, sogar die Artberechtigung ab- gestritten und sie unter seine mutabilis unter- gesteckt. Doch hat er sich später selbst über- zeust, dass die Thiere erheblich abweichen, und fast gleichzeitig hat Prof. Fleming in Prag aus der Entwicklungsgeschichte den Beweis für die Selbständigkeit der Art geliefert. Leider ist mir das Schlussheft der Excursionsmollusken- fauna noch nicht zugekommen und weiss ich daher nicht, wie der Monograph der Gattung Anodonta jetzt die Ziegler’sche Art umgränzt. Ihre geographische Verbreitung lässt sich im Augenblick noch nicht feststellen. Ziegler kennt Tafel CLXIII u. CLXIV. Fig. 1649. u. 1650—54. valvulae sinistrae minores, erenulati, pa- rum separati; lamellae elatae, arcuatae, tenues, impressiones musculares anteriores profundae, posteriores vie conspicude; callus humeralis brevis; margarita lutes- " cente albida. Long. 33, alt. 19, erass. 16 Mm. Unio phaseolus Held. Eine höchst eigenthümliche und nicht leicht unterzubringende Form, von welcher mir durch Olessin zwei Held’sche Originale vorliegen. Sie zeichnet sich besonders durch starke Verkürzung des Hintertheils bei gleichzeitiger Auftreibung aus, die hinteren Muskeleindrücke, welche kaum sichtbar sind, liegen dadurch fast unmittelbar am Hinterrand ; die rauhen Anwachsstreifen sprin- gen nach hinten zu und namentlich auf dem Schild blattartig vor. Das Schloss ist gut ent- wickelt; der Hauptzahn der rechten Schale ist hoch, dünn, abgestutzt pyramidal, der Rand gezähnelt und die nach dem Inneren der Schale gerichtete Aussenseite stark gestreift; die beiden Zähne der linken Schale sind niedriger, scharf, nur durch eine kleine Kerbe getrennt; der Haupt- zahn legt sich an sie, nicht zwischen sie. Die Lamellen sind ziemlich hoch, aber dünn, und stark gebogen, das Schlossband kurz und schmal. Aufenthalt: in einem Arm des Inn bei Passau. CLXIV. . sie aus der Donau, Held und Küster fügen dem Hauptstrom die Nebenflüsse Altmühl und Regen hinzu; Rossmässler hat sie aus der Elbe, Fle- ming aus der Moldau bei Prag; aus dem Weser- gebiet besitze ich sie von verschiedenen Puncten und habe sie selbst kei Hann. Münden und ganz oben in dem zur Eder fliessenden kleinen Bache Schwalm bei Alsfeld im Darmstädtischen ge- sammelt. Im unteren Main fehlt sie, aber seit dem Erscheinen meiner Fauna von Nassau habe ich sie aus Bächen am Taunusabhang erhalten, ebenso verwandte Formen aus dem Rhein bei Eltville. Dann besitze ich sie aus der Mosel bei Metz und hieran schliessen sich die zahl- reichen französischen Fundorte. Auch aus Ober- italien habe ich sie neulich durch Adami in prächtigen kleinen Exemplaren erhalten. Von den abgebildeten Exemplaren dürfte 1651 dem Typus aus der Donau bei Wien am näch- sten kommen; das abgebildete Exemplar stammt aus der Moldau bei Prag und ist nach Mitthei- Tafel CLXV, Fig. 1655. 1656 u. 1657. 45 lung des Herru Prof. Fleming, dem ich es ver- danke, ein Weibchen; eine besondere Auftreibung des Hintertheils ist indess nicht zu bemerken. 1650 und 1652 stammen aus dem Rheine bei Eltville im Rheingau und wurden mir von Herrn Prof. Barbieux daselbst mitgetheilt. Diese Form zeist das Vordertheil weit weniger zu- sammengedrückt, als der Typus, und schliesst sich in ihrem ganzen Habitus sehr eng an die Form aus der Mosel an, welche Drouet als Anodonta elongata Hol. abbildet. Der Flügel des Oberrandes, welchen der Typus so deutlich zeigt, ist hier verkümmert, doch divergiren Ober- und Unterrand immer noch deutlich von vorn nach hinten. Die beiden abgebildeten Exemplare waren unter einer ziemlich zahlreichen Suite die grössten und scheinen mir zweifellos ausgewachsen. Im Main habe ich eine ähnliche Form, über- haupt eine, die man zu complanata rechnen könnte, niemals beobachtet, eine Erscheinung, welche um so mehr auffallen muss, als ja bei Eltville am rechten Ufer des Rheins noch ganz unvermischtes Mainwasser fliesst, da bekannt- lich Rhein und Main sich erst bei Bingen ernst- lich mischen. Sehr auffallend war mir darum auch die Entdeckung unserer Fig. 1654 in der Sulzbach, einem kleinen Bache, der vom Taunus nieder- fliesst und sich bei Höchst in den Main ergiesst ; derselbe ist allerdings durch einige Mühlenan- lagen von der Mainfauna abgesperrt und seine Fauna hat, da die Mühle an seiner Mündung nachweisbar schon mehrere Jahrhunderte be- steht, Zeit genug behalten, sich selbständig zu entwickeln. Diese Form ist vornen deutlich zu- sammengedrückt, doch bei weitem nicht so stark, wie beim Typus, auch ist die Schale bei weitem mehr aufgeblasen und von einem Flügel keine Spur. Das Hintertheil ist lang ausgezogen, am Unterrande sieht man kurz vor dem Beginn des Hinterrandes eine kurze, scharfe Einbuchtung, welche den Hinterrand hakenförmig vorspringen lässt ; diekinbuchtung pflanzt sich bis fast an die Wirbel fort und ist an allen Wachsthums- ringen deutlich zu erkennen. Ich habe diese hübsche Form bereits in meiner Fauna von Nassau p. 251 als piscinalis var, rivularis er- wähnt, wäre aber jetzt geneigter, sie zu com- planata, die mir damals aus dem Rheingebiete noch nicht bekannt war, zu ziehen. Fig. 1653 stellt eine kleine, aber sonst ganz typisch ausgeprägte Form aus Sermione in Ober- italien dar; auffallend an derselben ist die starke Verbreiterung des Hintertheils. Tafe 1635. Anodonta Moulinsiana Dupuy. „Concha medioeris, oblongo-elongata, compres- sula, fragiis, in rostrum elongatum late truncatum producta, extus brunneo-rubes- cens, intus candido-lividula ; marginibus superiore et inferiore fere parallelis ; na- tibus extremitatis buccalis pervicinis, im- pressionibus postieis subnullis.“ Drouöt. Long. 75, lat. 39, crass. 26 Mm. Anodonta rostrata Dupuy Cat. extram. Gall. Test. No. 27. Anodonta Moulinsiana Dupuy Hist. Moll. t. 20 fig. 19. — Drouet Anod. de ?’Aube in Rev. Magas. 1854 No. 5 u. 6. Ich bilde diese Art, welche der Autor selbst für eine Unterart von anatina zu halten scheint, hier nach einem Originalexemplar aus dem Etang d’Aureillac in den Landes ab, hätte aber eben- sogut ein Exemplar aus dem Main nehmen kön- nen, wo dieselbe Form mit der typischen pis- cinalis gemischt und durch alle Uebergänge mit derselben verbunden in Menge vorkommt. Es ist die geschnäbelte Ausprägung der schmalen CLXV. Form von piscinalıs, ganz wie rostrata C. Pfr. die der breiten, kurzen Form ist. 1656. Anodonta complanata var, Diese Form, obwohl aus der Aube bei Bar stam- mend, wo sie mein Bruder während des deutsch- französischen Krieges sammelte, stimmt mit keiner der von Drouöt abgebildeten; sie nähert sich durch die stärkere Auftreibung des Gehäu- ses und den gut entwickelten Schulterwulst ent- schieden den unter anatina auctor. zusammen- gefassten Formen, gehört aber nach dem zusam- mengedrückten Vordertheil doch wohl eher zu complanata. Die Färbung ist ziemlich lebhaft die Innenseite bläulich, im verdickten Vorder- theile weiss. 1657. Anodonta complanata var. Ebenfalls aus der Marne, von meinem Bruder während des Krieges bei Donjeux gesammelt. Es scheint mir dies ein kleines Exemplar der Form zu sein, welche Drouet als Typus von com- planata abbildet und welche sich durch mehr 46 Tafel CLXV u, CLXVI. ovalen Umriss von der deutschen complanata unterscheidet, sonst aber, namentlich durch die geringe Wölbung, recht gut mit ihr übereinstimmt. 1658. Anodonta Normandi Dupuy. Diese Art schliesst sich nach den von Dupuy erhaltenen Originalexemplaren unmittelbar an unsere Fig. 1652 abgebildete complanata var. elongata an und zeigt namentlich dieselbe Ver- kümmerung des Flügels, so dass Hinterrand und Oberrand zusammen einen ununterbrochenen Bo- gen bilden. Die Textur und Färbung gleicht vollkommen der Rheinmuschel. Der Original- fundort ist im Escaut bei Valenciennes. 1659. Anodonta coarctata Botiez et Michaud teste Dupuy. „Ooncha minima, ovato-oblonga, compressula, antice brevis, obtusa et attenuata, postice elongata, dilatata et subtruncata ; mar- gine superiore rectiusculo vel subarcuato, inferiore subretuso ; umbonibus corrugatis, parum prominulis, subacutis, ligamento medioeri, sinu ligamentali subcordato- elongato, impressionibus anterioribus di- stinetis sed parum impressis, posterior ibus et palliali ommino indistinetis. — Tenuis, epidermide luteo -brunneo vel brunneo- fusculo, postice viridi obscurissime radi- ato, nitida; lieet accerescentiae indices Fig. 1658. 1659 u. 1660—63. valde sint distineti; margelio intus albo- coerulescente, nitido.“ Dupuy. Anodonta coarctata FPotiez et Michaud Gal. Douai p. 142 t. 55 fig. 2. — Dupuy Hist. nat. p. 616 t. 20 fig. 21. Anodonta parvula Drouöt Rev. Mag. Zool. Mai 1852 No. 5. Drouöt wie Dupuy rechnen diese hübsche kleine Art zum Formenkreise von anatina, doch kann ich nach den mir vorliegenden Original- exemplaren Dupuys keinen rechten Grund für ihre Abtrennung von complanata sehen. Aller- dings sind die Wirbel eigenthümlich geformt und tragen auch im erwachsenen Zustande noch die Embryonalschalen, welche am Öberrande als spitze Höckerchen vorspringen; auch liegt der Wirbel weiter nach vornen, so dass die Ver- schmälerung des Vorderendes weniger in die Augen fällt und dasselbe abgestutzt erscheint ; doch möchte ich sie, so lange nicht die Unter- suchung des Thieres das Gegentheil erweist, lieber als gute Varietät zu complanata stellen. Drouöt hat wegen Anod. coarctata Anton den Namen geändert; für eine Varietät ist das wohl kaum nöthig. Clessin hat in seiner Mono- graphie von Anodonta die französischen Arten vollständig ignorirt. Meine Exemplare von Troyes, von Dupuy selbst erhalten. Tafel 1660 —63. elegans Müller. Die gemeine Schliessmundschnecke ist zwar schon im ersten Bande unter Fig. 44 abgebildet worden, doch ist die Figur nicht sonderlich characteristisch und bei der Formenmannig- faltigkeit dieser weitverbreiteten Art kann eine nochmalige Besprechung nicht schaden. Oyelostoma elegans scheint die verbreitetste Art ihrer Gattung zu sein, wie sich denn über- haupt die europäischen Öycelostomen durch wei- tere Verbreitung vor den tropischen Arten der Gattung auszeichnen, welche meistens auf eine Insel oder selbst einen kleinen Theil‘ einer sol- chen beschränkt sind. ©, elegans geht auch zugleich weiter nördlich als eine der anderen europäischen Arten; seine Fundorte, welche Ed. von Martens (Eine Ost- und eine Westgränze, in Nachr. Bl. Mal. Ges. II. 1870) zusammen- gestellt hat, sind sehr eigenthümlich vertheilt. Man findet es todt auf der Insel Gotland, aber Oyelostoma CLXVI. nicht im übrigen Scandinavien, dann lebend in Jütland und auf einigen dänischen Inseln, nament- lich auf Seeland nach Mörch; ausserdem in Süd- england bis York und in Irland. In Deutsch- land findet man es zunächst allenthalben zu beiden Seiten des Rheinthals, nicht in der Ebene selbst, sondern an den Abhängen der begleiten- den Hügelketten, namentlich oft die bläuliche Varietät; die Fundorte beginnen am Kaiserstuhl und enden am Rande der norddeutschen Ebene im Siebengebirge. Es fehlt dann wieder im grösseren Theile von Süd- und Mittel-Deutschland ; namentlich auffallend ist sein Fehlen im Neckar- thal, an dessen Mündung bei Heidelberg man es so gut findet wie an der ganzen Bergstrasse; schon von dem wenig entfernten Eberbach führt es Seibert nicht mehr an und aus ganz Würtem- berg kenne ich keinen Fundort, so geeignet die sonnigen Rebenhügel des Schwabenlandes auch für sein Vorkommen erscheinen. Auch im Main- thal fehlt es allem Anschein nach vollständig. Tafel CLXVI. Dagegen finden wir es auf einmal wieder an der mittleren Weser von Pyrmont und Lahr bei Zieren- berg bis zu den Siebenbergen und Hildesheim, also auch hier bis zum Rande der Tiefebene. Sollte diese eigenthümliche Verbreitung zusammenhängen mit der einstmaligen Ausdehnung des Mainzer Beckens, das über Cassel mit dem Nordmeere zusammen- hing? Daran schliessen sich dann einige Puncte an der Unstrut bei Freiburg, Mühlhausen und Naumburg. — Das Vorkommen bei Wehlen in der sächsischen Schweiz ist noch nicht wieder bestätigt worden, aus Böhmen führt es Slavik nicht an; in den deutsch-östreichischen Provinzen soll es nur nach Fitzinger bei Holling am Neu- siedler See und nach Kreglinger am Abhang des Semmering vorkommen, sonst aber nördlich der Alpen fehlen. Weiter östlich, in den Sudeten, Karpathen ete. findet sich kein Cyelostoma, bis in Siebenbürgen ©. costulatum auftritt. Weiter südlich dagegen geht ©. elegans mehr nach Osten; nach Brusina kommt es in Croatien vor, auf der Balkanhalbinsel scheint es weit ver- breitet; in ganz Bosnien fand es Möllendor/f gemein, auch in Serbien, wo es sich mit ©. costulatum berührt. Nach Schläfli geht es öst- lich bis Schumla und Djumma, Jieheli fand es bei Varna, also am schwarzen Meer. Auch nach Süden ist es hier sehr weit verbreitet, ich erhielt es in Menge von Nauplia durch E. Raymond und zwar in besonders schönen grossen Exemplaren. In dem eigentlichen Alpengebiet fehlt (, elegans; nur in das Waadtland dringt es, der Rhone folgend, ziemlich weit ein und ein isolirtes Vorkommen am Thuner See berichtet schon Studer. Südlich der Alpen dagegen findet man es allenthalben. Im östreichischen Küstenlande ist es nach Erjavee überall gemein und steigt bis zu 950 Meter empor, während es sich ander- seits auch noch in den Lagunen von Venedig findet; in Tyrol ist es, aber nur südlich vom Brenner, bis zu 2000‘ Höhe allgemein verbreitet, ebenso in den anderen Alpenthälern; auf der Halbinsel ist es allenthalben eine der gemeinsten Arten, auch in ganz Sieilien ist es mit Ü, sul- catum zusammen verbreitet, doch weiss ich nicht, ob sie in derselben Localität vorkommen. Weiter westlich ist C. elegans allenthalben gemein, in ganz Frankreich inclusive Belgien, ebenso in Nord- und Mittelspanien und in einem Theil von Portugal; in Südspanien dagegen wie in Algerien treten ©. sulcatum und mamillare an seine Stelle. Die hier und da aufgeführten aussereuropä- ischen Fundorte, Kleinasien (Both Moll. spee.p. 22 „passim in Asia minore“), Syrien (Bourguignat, angeblich von Saulcy bei Beyrut und im ganzen Libanon gesammelt), sind mindestens sehr zweifel- Fig. 1660—63. 47 haft. Auf den Canaren, wo nach Mousson eine sehr kleine, nur 11 Mm. hohe Varietät von Webb gesammelt wurde, ist es wahrscheinlich eingeschleppt. Oyel. elegans lebt gesellig an Abhängen, mit Vorliebe an Stellen, welche ihm gestatten, sich am Tage tief in der Erde zu verbergen. Des- halb wird es trotz seiner geselligen Lehensweise nicht selten übersehen und nur die leeren ge- bleichten Gehäuse, welche an der Oberfläche liegen, verrathen es bei trockenem Wetter. Im Winter sollen sie sich in grossen Quantitäten in irgend einem Schlupfwinkel vereinigen. Dass sie sehr heftige Kälte ohne Schaden überstehen, habe ich mich überzeugt; ich hatte eine Anzahl Exemplare in einer Papierdüte vor ein Fenster gelegt und vergessen; im nächsten Frühjahr fand ich sie, obschon die Kälte sehr erheblich gewesen, noch sämmtlich munter. Sie halten sich in der Gefangenschaft ganz gut; mit Vor- liebe frassen meine Exemplare Gurkenschalen. Bei aller Constanz in den Hauptcharacteren variirt doch C'yelostoma elegans in sehr beträcht- lichem Umfang, sowohl in der Farbe wie in der Sculptur. Die gewöhnliche Färbung ist gelblich- grau mit einem Stich ins Fleischfarbene oder Röthliche; meistens sind undeutliche dunklere, hornfarbene Radialstriemen da, welche auf dem Gewinde deutlicher sind, als auf dem. letzten Umgang; der Apex ist dunkel, fast schwarz. Ich bilde unter 1660 ein Exemplar aus der Gegend von Genua ab, das ungefähr diesem Typus ent- spricht und gleichzeitig auch die Sculptur mit den schwachen Spiralleisten und der undeutlichen Gitterung dazwischen zeigt. Fig. 1661 stammt aus Sicilien und zeichnet sich vor der Stammform genug aus, um als var. sieula anerkannt zu werden, zumal da meine sämmtlichen sieilianischen Exemplare vollkommen gleich sind. Die Sceulptur ist viel schärfer, die Gitterung fällt schon dem blosen Auge auf, un- ter der Loupe erscheinen die Radialleisten fast als zusammenhängende Rippen; die Färbung ist dunkelgrau mit einem Stich ins Bläuliche. Der Apex ist viel heller als an den deutschen Exem- plaren, und auch die Mündung ist immer heller. Es lassen sich leicht zwei Formen unter- scheiden, eine schlankere und eine bauchigere, oft den Geschlechtsunterschieden entsprechend; unsere Fig. a und b stellen beide dar. Andere Formen sind lebhafter gezeichnet, doch scheint es mir durchaus unthunlich, auf die Fär- bungsunterschiede hin Varietäten begründen zu wollen, da man gefärbte und ungefärbte Exem- plare sehr häufig zusammenfindet. In der Regel treten zwei oder drei Reihen pfeilförmiger Flecken 48 Tafel CLXVI. Fig, 1664-67. auf, welche auf dem letzten und vorletzten Um- gange unterbrochene Binden bilden, während sie auf dem dritten Umgang zu dichtstehenden Zick- zackstriemen zusammenfliessen. Ein solches beson- ders schön gezeichnetes Exemplar stellt Fig. 1662 dar; es stammt von Ascolöe — Piceno. Sehr selten fliessen die Striemen zu scharfbe- gränzten, zusammenhängenden Binden zusammen ; ich besitze solche scharfgebänderte Exemplare von Görz und bilde eins derselben unter Fig. 1663 ab. 1664—67. Drap. Auch diese schöne Art, welche sich von elegans ausser in der Sculptur stets sofort durch den weiter vorgezogenen Aussenrand und den tiefer eingesenkten Deckel unterscheidet, ist bereits von Rossmässler unter Fig. 394 besprochen und abgebildet worden, doch bedarf auch sie hier noch einer eingehenderen Behandlung. Oyclostoma suleatum scheint ausschliesslich den Küstenländern des tyrrhenischen Meeres anzugehören, wenigstens ist mir kein Fundort östlich von Sicilien bekannt. Ich kenne es aus der Provence aus den Umgebungen von Toulon und Marseille; weiter ins Inland scheint es nicht zu gehen; Draparnaud’s Angabe, dass es bei Lyon vorkomme, wird von Dupuy entschieden bestritten und auch Terver, der doch in Lyon wohnte, hat es mir niemals von dort geschickt, — dann von Corsica und Sardinien, letzterer Fundort in neuester Zeit wieder durch Adami bestätigt, — dagegen ist mir vom Festland kein Fundort mit Sicherheit bekannt und habe ich es weder in Apulien, noch bei Tarent, noch um Neapel, wo ich selbst längere Zeit gesammelt, gefunden. Auf Sieilien ist es weiter verbreitet, doch nur im Westen und Süden; um Palermo habe ich es sowohl am Mte. Pellegrino wie am Mte. Catalfano in Menge gesammelt, aber auf der ganzen Ostküste habe ich keine Spur davon gesehen. Nach Benoit lebt es auch auf den aegadischen Inseln. — In Nordafrika ist es nach Bourguignat im ganzen östlichen Theil von Algerien gemein, im westlichen wird es durch C. mamillare ersetzt. Ich habe es allerdings von Terver auch mit der Fundortsangabe Oran erhalten, doch wäre da ein Irrthum möglich. AusMarocco ist esnoch nicht bekanntgeworden und auch Spanien und den Balearen scheint es zu fehlen, überhaupt in dem ganzen Verbreitungs- gebiete von ©. mamillare und ferrugineum nicht vorzukommen. — Die malteser Form, ©. melitense Sow., halteich nach sorgsamer Vergleichung von sicheren Exemplaren denn doch für eine gute Art, zum mindesten für eine vollkommene selbständig gewordene Localform, so gut wie Hel. melitensis. Cyclostoma sulcatum Der Name sulcatüm Draparnaud ist in neuerer Zeit zuerst durch Mörch zu Gunsten von buc- cinulum Bolten aufgegeben worden, doch kann ich in einem solchen Falle den Bolten’schen Namen, die ohne Diagnose blos in Form eines Catalogs publieirt worden sind, keine Prioritäts- rechte zugestehen. CÜyclostoma sulcatum Lam. für eine Art von Mozambique ist jünger und kann keinen Grund zur Abänderung des ein- gebürgerten Draparnaud’schen Namens abgeben. ©. suleatum varürt weniger, als man nach seinen zahlreichen Synonymen erwarten sollte, eigentlich nur bezüglich der Sculptur, welche bald schärfer, bald weniger scharf ausgeprägt ist; die Farben- varietäten sind viel weniger mannigfach. Die Spiral- sculptur findet sich namentlich bei provencalischen Exemplaren viel schwächer, als beim Typus und scharfe Rippen finden sich dann nur um den Nabel herum ausgeprägt; solche Exemplare sinddann auch meistens intensiv gefärbt und haben, wie das 1664 abgebildete Exemplar, das von Marseille stammt, eine deutliche dunkle Binde unterhalb der Mitte. In Sieilien habe ich so schwach sculptirte Exemplare nur äusserst selten getroffen, dort herrscht im Gegentheil die ungemein scharf ge- rippte, grosse Form vor, welche Potiez und Michaud als Oyclostoma multisulcatum beschrie- ben haben, und welche wir Fig. 1665 nach einem von mir am Mte. Catalfano bei Palermo ge- sammelten Exemplare abbilden. Meine sämmt- lichen Exemplare sind einfarbig gelblichweiss bis hell braungelb, ohne Spur einer Zeichnung und haben 16—18 hohe, gleiche Spiralstreifen, deren Zwischenräume nur wenig breiter und durch feine Querstreifen sculptirt sind. Feinere Zwischen- rippen treten nur ausnahmsweise und nur in den ersten Zwischenräumen unter der Naht auf. Bei den sonst sehr ähnlichen algerischen Exemplaren, von welchen ich Fig. 1666 eins abbilde, sind die Zwischenräume erheblich brei- ter, als die Rippen, und in ihnen verläuft fast - regelmässig noch eine schwächere Zwischenrippe; auch sind die Radialrippen stärker und schon dem blosen Auge deutlich sichtbar, so dass die Sceulptur fein gegittert erscheint. Cyel. retieu- latum Zgl. beruht wohl auf solchen Exemplaren. Fig. 1667 endlich, ebenfalls aus Algerien, entspricht der var. bizonata Bourguignat (Mal. Algerie II. t. 15 fig. 20) aus Bugia; sie hat ausser der besonders breiten Binde unter der Mitte noch eine zweite, welche die ganze obere Hälfte des letzten Umganges einnimmt’ und auf den oberen Umgängen nur eine schmale helle Binde an jeder Naht übrig lässt. In der Färbung stimmt diese Varietät ganz mit Cyel. melitense Sow., aber Gestalt und Seulptur sind die von sulcatum. Tafel CLXVIL Fig. 1668. u. 1669—72. 49 1668. Cyelostoma melitense Sowerby. Testa vix rimata, ovato-conoidea, spira obtusa, solidula; anfractus 5 parum convexi, primi 2 laeves, sequentes spiraliter lirati strüisque incrementi tenuissimis decussati, ultimus infra suturam planatus, ad aper- turam descendens, cervice haud protractus. Apertura vie obliqua, fere circularıs, peristomate continuo, perparum soluto, ad suturam adnato. Lutescenti-albida, fascia latissima fusca supra medium alteraque angustiore infera ornata, apice fusco. Alt. 14,5, diam. max. 10, alt. apert. cum perist. 6 Mm. Oyclostoma melitense Sowerby Thes. p. 106. Issel Bul. mal. ital. I. 1868 p. 22. — Pfeiffer Mon. Pneum. IV. p. 179. — Benoit Illustr. sieul. t. VI. fig. 23. 24. Oyclostoma suleatum var. Pfeiffer Mon. Pneum. I. pag. 225. Diese hübsche Art schliesst sich zwar ziem- lich eng an die var, bizonata der vorigen Art an und ist wahrscheinlich aus derselben ent- standen, aber, wie verschiedene andere Malteser Arten, im Laufe der Zeiten selbständig ge- worden, so dass man sie jetzt mit gutem Ge- wissen als selbständige Art ansehen kann. Die Färbung ist ganz die der var. bizonata, ein breites, intensiv braunes, mitunter ins Violette spielende Band über der Mitte, das nur ein schmales, aber deutliches weisses Band unter der Naht übrig lässt, und ein schmäleres an der Basis des letzten Umganges. Die Umgänge sind viel weniger aufgeblasen, so dass das ganze Ge- häuse reiner kegelförmig erscheint, der letzte ist sogar unter der Naht deutlich abgeflacht, die Seulptur ist schärfer und unregelmässiger als bei den sieilianischen und algerischen Formen des C. sulcatum. Endlich ist die Mündung nur “ ganz wenig gelöst, oben an der Naht sogar fest angedrückt und im Nacken viel weniger vor- gezogen. Aufenthalt: auf Malta. 1669 —72. Cycelostoma (Leonia) ma- millaris Lamarck. subrimata, ovato-elongata, subconoidea, solidula, albida, grisea vel fulvo-carnea, plerumque serie macularım infra suturam ornata; spira conico-elongata, apice obtuso, laevigato. Anfractus 6 infra suturam appressi, dein convexi, regqulariter ac celeriter erescentes, primi laeves, sequentes inter liras spirales foveolati strüsque in- erementi obscure cancellati, sutura im- Rossmässler’s Iconographie VI. Testa pressa lineari discreti; anfr. ultimus !|s longitudinis parum superans; apertura fere verticalis, elongato-rotundata, superne angulata, fauce fusca; peristoma album, subincrassatum, haud eversum, margini- bus approximatis, callo erassiusculo ad- nato junctis, basali haud dilatato. — Operculum calcareum, vie unispiratum, extus converum. Alt. 21, lat. 13 Mm. — 15, — 9,5 Mm. Cyelostoma mamillaris Lamarck ed. LI.tome V Il. p. 359. — Morelet Cat. Alg. in Journ. Conch. IV. 1853. p. 295. — Bourguignat Mal. Algerie II. p. 212 t.13 fig. 21—26. — Kobelt Cat. p. 59. — Pfeiffer Mon. Pneumonop. I. Nr. 259. Cyelostoma Voltzianum Michaud Cat. Alg. p. 10 fig. 21. 22. — Rossmässler in Wagner eisen vol. III. p. 250. Cyclostoma laevigatum Sowerby, non Webb et Berth. Oyelostoma Velascoi Graölls fide Pfr. Gehäuse schwach geritzt, langeiförmig, fast conisch, festschalig, weisslich bis bräunlich fleisch- farben, mit dunkleren Striemen, meistens mit einer Reihe dunklerer Flecken unter der Naht. Gewinde ziemlich schlank kegelförmig mit stum- pfem, glattem Apex. Die sechs Umgänge sind unter der Naht etwas angedrückt, dann gewölbt und nehmen regelmässig und ziemlich rasch zu; die embryonalen sind glatt, die späteren spiral- gereift und zwischen den Reifen mit regelmässig angeordneten rundlichen Grübchen seulptirt, die namentlich auf den oberen Umgängen den An- wachsstreifen entsprechend regelmässig in Reihen geordnet sind, auf dem letzten Umgang aber nach der Basis hin undeutlicher werden. Die Naht ist einfach, eingedrückt, nicht cerenulirt. Der letzte Umgang nimmt wenig mehr als ein Drittel der Gesammtlänge ein und steigt vornen nicht merklich herab. Die Mündung ist nahezu senkrecht, oval-mit einer Ecke oben, im Gaumen gelbbraun; Mundrand weiss, leicht verdickt, nicht umgeschlagen, die Randinsertionen sind sehr ge- nähert und hängen durch einen starken, fest angedrückten Callus zusammen; der Basalrand ist nicht verbreitert. Der Deckel hat, wie für die Untergattung oder Gattung Leonia characterisuisch, kaum eine Windung; er ist kalkig, dick und nach aussen cONvex. ©. mamillaris ist in der Figur ziemlich con- stant, variirt aber erheblich in der Grösse; von den abgebildeten Exemplaren stammen 1669, 70 ' und 71 aus Südspanien, 1672 aus der Provinz Oran. Ü 50 Taf. CLXVI. Das Verbreitungsgebiet der Art beschränkt sich auf das südliche Spanien von Alicante, wo sie Rossmässler zuerst auf der Montaiia de la Luz auffand, bis Sevilla, und auf das west- liche Algerien, die Provinz Oran, Wahrschein- lich ist sie auch über den grösseren Theil von Marocco verbreitet und geht nach Südwesten hin allmählig in die folgende Art über, 1673. COyelostoma (Leonia) serobieu- lata Mousson, Testa rimata, glandiformis, costulis transversis et deeurrentibus in serobieulis regulariter retieulata, nitidiuseula, fulva, indistinete fusco fasciata et maculata. Spira con- vewo-conica, nucleo obtuso, laevigato, albo, rufo marginato; sutura minute ore- nulata vellacerata, viw impressula, Anfr, 5a subeeleriter acerescentes, superi pla- niusculi, sequentes convexwiuseuli, ultimus non descendens, */s altitudinis aequans, de sutura subappressa rotundatus, basi convewus,. Apertura verticalis, subeireu- larıs, supra angulata, intus fuscescens; peristoma brevissime eversum, subincerass@- tum, obtusulum, marginibus ad '/s peri- pheriae approwimatis, lamina callosa Junetis, columellari vie eapansiuseulo, — Operculum ewtus erassiuseulum, radialiter acute semiswleatum, obsceure unispiratum, intus concavum, — Mousson. Alt, 18, diam. 10, alt. apert. cum perist. 8 Min. Oyelostoma (Leonia) serobieulata Mousson Mal, Bl. XXI, 1873 p. 155. — Jahrb. Mal. Ges. I. 1874 p. 98 t. 5 fg. 1. 2. Leonia serobieulata Pfeiffer Mon. Pneumon. IV, p. 185. Gehäuse geritzt, stumpfeichelförmig, spiral- gerippt und dazwischen durch länglich vier- eckige in Reihen angeordnete Grübchen gegittert, welche Sculptur indess nach der Basis des letz- ten Umganges hin mehr oder weniger schwindet, hellgelblich braun mit undeutlichen dunkleren Binden und Fleckenreihen, Mousson hatte nur todtgesammelte Exemplare vor sich und nennt sie deshalb innen und aussen weiss, doch haben die Entdecker auch ein paar noch gefärbte, ziemlich glänzende Exemplare mitgebracht. Das Gewinde ist gewölbt kegelförmig mit stumpfem, glattem, rothbraunem Apex, an todten lixem- plaren ist die Färbung nur an der Naht noch erkennbar. Die Naht ist kaum eingedrückt und erscheint durch eine Reihe kurzer Radialleistchen, welche unmittelbar unter ihr beginnen, erenulirt. Ks sind über fünf Umgänge vorhanden, welche mässig rasch zunehmen; die oberen sind fast Fig. 1673 u. 1674. 75, flach, die späteren stärker gewölbt, unter der Naht, wie bei mamillare, mit einer Fleckenreihe gezeichnet, welche dem letzten Umgange fehlt. Dieser nimmt etwa ”/s der Gesammthöhe ein, ist unter der Naht ein wenig angedrückt, dann gerundet, die Basis gewölbt; er steigt an der Mündung nicht herab. Die Mündung ist ziem- lich senkrecht, oben eckig, im Gaumen bräun- lich gefärbt; der Mundrand ist ganz kurz aus- gebreitet, etwas verdickt, die Randinsertionen, welche auf etwa '/s des Mündungsumfangs ge- nähert sind, werden durch eine dicke Lamelle verbunden ; der Spindelrand ist kaum verbreitert. Deckel mit kaum einer Windung, aussen scharf radial gefurcht. Diese Art unterscheidet sich von. der ein- zigen anderen Art der Gattung Leonia durch die kürzere, eichelförmige Gestalt, die weniger gewölbten Windungen und namentlich die viel schärfer entwickelte Sculptur. Aufenthalt: im westlichen Marocco, bei Mogador und am Djebel Hadid von Prof. von Fritsch und Bein entdeckt. 1674. 75. werby. Testa perforata, ovato-coniea, fulvescenti-hlacina, conferlim spiraliter striata et obsolete decussata; spira conoidea, obtusiuscula, sutura levi, albomarginata, suberenulata. Anfractus 4a convewiusculi, celeriter erescentes, ultimus teres, antice descendens, Apertura rotundato-ovalis, superne angu- lata, intus fulva ; peristoma rectum, parım inerassatum. — Opereulum terminale, quadrispiratum, anfractibus sat celeriter erescentibus. Alt. 16, diam. 15—16,5 Mm. Oyelostoma glaucum Sowerby Thesaurus p. 106 t. 24 fig. 39, — Mart. Ch, II. 2. 72 t. 9 fig. 8—5. — Pfeiffer Mon. Pneu- monop. I. p. 223. — Issel Moll, miss. Pers. 1865 p. 43. — Kobelt Cat. p. 59. Cyelostoma striatum Menke Synopsis p. 40. Oyelostoma breviale Gray fide Pfeiffer. Gehäuse ziemlich eng und nicht durchgehend durchbohrt, oval eonisch, bräunlich violett, von diehten, flachen, ziemlich gleichmässigen Spiral- linien umzogen und durch die Anwachsstreifen undeutlich gegittert. Gewinde kegelförmig mit stumpfem Apex und ziemlich flacher, weiss ge- randeter, leicht erenulirter Naht. Die Umgänge, vier und ein halber, sind gut gewölbt und neh- men rasch zu, der letzte ist stielrund und steigt vornen langsam herab, ist aber an den beiden einzigen mir vorliegenden Exemplaren nicht gelöst, Uyelostoma glauceum So- Taf. CLXVI. Fig. 1676. 1677 u. 1678—80, 51 wie das Pfeiffer in seiner Diagnose verlangt. Die Mündung ist rundeiförmig, oben undeutlich eckig, innen bräunlich, Mundsaum gerade und nur wenig verdickt. — Deckel endständig mit 4 ziemlich rasch zunehmenden Windungen und nicht ganz centralem Nucleus. Meine Exemplare, in Sculptur und Färbung sehr gut mit der Diagnose stimmend, gleichen in der Gestalt dem ©. Olivieri weit mehr, als man nach der Figur im Martini- Chemnitz — die Sowerby’sche Originalfigur kann ich im Augen- blick nicht vergleichen — vermuthen sollte. Auch der Deckel stimmt ganz überein und hat eben- falls vier Windungen. Vielleicht finden sich später noch Uebergänge. OÖ. glaucum scheint im Süden und Westen der kleinasiatischen Halbinsel vorzuherrschen. Von meinen beiden Exemplaren stammt Fig. 1674 von Alexandrette, Fig. 1675, aus der Rossmässler- schen Sammlung, von Alaya in Cilicien, Ausser- dem hat es Prof. Fleischer nach Pd. von Martens bei Smyrna gesammelt. — Die Angabe Issels, dass es in Ghilan vorkomme, scheint mir noch der Bestätigung zu bedürfen. 1676. 77. Cyelostoma costulatum Ziegler var. Die typische Form dieser Art ist bereits im zweiten Bande von Rossmässler abgebildet wor- den; ich bringe hier noch zwei Exemplare zur Darstellung, um die Entwicklung zu veranschau- lichen, welche die Art im Gebiete des Caucasus, wohl ihrer eigentlichen Heimath, gewinnt. Das Gewinde wird höher, der letzte Umgang auf- geblasener, der Nabel in Folge davon enger. Herr Prof. von Martens hat auf die caucasische Form eine eigene var, hyrcana gegründet; seine Exemplare, bis 17 Mm. hoch, sind noch um fast 2 Mm. höher, als die abgebildeten, welche Herr Leder im Caucasus gesammelt hat. Oyel. eostulatum tritt zuerst im Banat und in Siebenbürgen auf, ebenso in Ostserbien und Bulgarien ; in dieser Provinz wie in der kleinen Walachei trifft es noch mit ©. elegans zusammen ; es findet sich dann in der Moldau und Walachei, ist aber aus Südrussland und der Krim bis jetzt noch nicht nachgewiesen. Dagegen ist es im Kaukasus weit verbreitet von Trapezunt bis zum Südrande des kaspischen Meeres, scheint aber in das eigentliche Kleinasien nicht einzudringen. Alle Angaben aus Syrien etc. beziehen sich auf Oyclostoma Olivieri. Sowerby hat bekanntlich die Namen costu- latum und sulcatum vertauscht, weil Olivier an- geblich die kleinasiatische Art Cycl, suleatum genannt habe; diese Angabe beruht aber auf einem Irrthum. 1678—80. werby. Uyelostoma Olivieri 8o- Testa perforata, eonoideo-globosa, apice ma- millato, solidula, subopaca ; anfractus 5 teretes, superi laeves, sequentes spiraliter costulati, ultimus liris subplanis duplier- bus vel triplieibus, umbilicum versus haud majoribus eingulatus, liris radiantibus eleganter deeussati, sutura profunda, sub- irregulari disereti ; anfractus ultimus teres, ad aperturam descendens, plus minusve solutus et superne angulatus. Apertbura fere eireularis, superne leviter angulata, peristomate recto, acuto, simpliei. Carneo- albida, flavidula vel rufo-violacea, apice intense lutescente. Operculum terminale, testaceum, sat arctespiratum, anfr. 4. Diam. maj. 22, alt. 22, alt. aperi. 12 Mm. 17, — 1835, —- - 1 — oa Oycelostoma Olivieri Sowerby mss. Charpentier Mal. Bl, 1847 p. 144. — Matt. Oh. II. p. 156 t. 21 fig. 20. 21. — Pfeiffer Mon. Pneumonop. Suppl. I.p.122. — Dourguignat Cat. Sauley p. 61. — Mousson (og. Bellardi p. 49 (396). — Martens Vorderas. p. 29 t. 5 fig. 35. — Kobelt Cat. p. 59. Oyelostoma syriacum Ziegler in sched. fide Parreyss. En —- — 17, Cyelostoma orientale Bossmässler fide Pfeiffer. Gehäuse mehr oder weniger weit durchbohrt, kugelig kegelförmig bis rein kegelförmig, mit zitzenförmigem Apex, ziemlich festschalig und undurchsichtig, in der Färbung von hell fleisch- farben bis intensiv violett wechselnd, der Apex intensiv gelblich oder röthlich. Gewinde ziemlich kegelförmig, oben abgestumpft. Die fünf Um- gänge sind stielrund, die beiden ersten glatt, die späteren scharf spiralgerippt, wie bei €. costulatum, auf dem letzten aber immer zu je 2—3 zwischen tieferen Furchen angeordnet; die Anwachsleisten erzeugen eine gegitterte Sculptur ; auf dem letzten Umgang sind sie nur in den Furchen deutlicher. Naht tief und etwas un- regelmässig. Der letzte Umgang ist stielrund; er steigt nach vornen herab und löst sich bei ausgebildeten Exemplaren mehr oder weniger weit vom vorletzten Umgang ab; er ist dann oben gekielt. Mündung fast kreisrund, oben mit einer wenig auffallenden Ecke; Mundsaum 7#+ 52 einfach, gerade. — Deckel endständig mit 4 ziemlich eng gewundenen Windungen. Es liegen mir von dieser schönsten europä- ischen Art ihrer Gattung etwa 30 Exemplare vor, welche in ihren Dimensionen erheblich schwanken, sich aber ausser durch ihre Grösse von dem nächstverwandten Ü, costulatum durch die eigenthümliche Sculptur des letzten Um- ganges und durch den Deckel unterscheiden, welcher eine Windung weniger hat, als bei cos- iulatum. Von glaucwm unterscheidet es die viel stärkere Seulptur. Die Lösung des letzten Um- gangs ist durchaus nicht bei allen Exemplaren gleich stark entwickelt und mitunter kaum merk- lich, die Färbung sehr wechselnd. 0, Olivieri scheint auf das eigentliche Syrien beschränkt und ist namentlich um Beirut häufig. Von Herrn Prof. Hausknecht erhielt ich es auch von ÖOrfa, welchen Fundort Martens in seiner Bearbeitung der Ausbeute dieses Reisenden mit Sicherheit nur für C. costulatum nennt. Fig. 1679 ist nach einem Exemplar von dort gezeichnet. 1681. Cyelostoma caspicum Mousson. Testa anguste perforata, globose conica, solidula, costulis acutis spiralibus (35—38) ad suluram et in regione perforationis dis- tamtibus, infra dorsum confertis, non con- [Iwentibus ornata, interstitiis aeute strvatis, pallide flavescens. Spira comica (sub Tafel Tafel CLXVI u. CLXVIL. Fig. 1681. angulo 60°); summo subinflato, flavulo, obtusulo; sutura profunda; anfr. 5 cele- riter acerescentes, rotundati, nweleolaris inflatus ; ultimus subventrosus, rotundatus ; apertura subverticalis (15° cum azi) angu- lato-cireularis, '|»longitudinis vix wequans,. Peristoma rectum, continwum, bene ad- natum, non liberum. Operculum terminale, testaceum, arcte sexspiratum, nucleolo sub- centrali, griseo-violaceo. — Long. 14, diam. 11, apert. 7 Mm. — Mousson. Uyclostomus caspieus Mousson Journ. Oonch. AXXIV. 1876 p. 46 1.4 fig. 2. — Pfeiffer Mon. Pneumonop. IV, p. 417. Ich habe diese Art, deren Diagnose und Ab- bildung ich nach Mousson gebe, nicht gesehen und muss gestehen, dass mich die von ihm an- geführten Unterschiede nicht ganz von deren Selbständigkeit überzeugen. Der Autor sucht den Hauptunterschied in der grösseren Höhe, der engeren Perforation, dem fest angedrückten Mundrand, dem aufgetriebenen Nucleolus und der schärferen Sculptur. (©. costulatum war. hyrecana Martens kommt in allen diesen Punc- ten sehr erheblich nahe, doch wage ich ohne Vergleichung der Originalexemplare natürlich kein Urtheil. Aufenthalt: bei Lenkoran am Südufer des caspischen Meeres, auch subfossil in den Schluch- ten von Sefid-rud am Elbrus, von Sievers entdeckt. CLXVIL. Gattung Clausilia Drap. Vorbemerkung. Bei den folgenden Diagnosen und Beschrei- bungen habe ich mich im Wesentlichen ganz der von Rossmässler und Ad. Schmidt einge- führten Terminologie für die Gattung Olausihia angeschlossen, einigen untergeordneten Charak- teren aber mehr Aufmerksamkeit geschenkt als bisher und sie auch in die Diagnosen aufge- nommen. Zu ihnen gehört vor Allem die viel- fach wichtige Paraällellamelle (lamella parallela), eine feine Lamelle auf der Basis des vorletzten Umgangs, die zwischen Spirallamelle und Naht, in paralleler Richtung zu beiden, meist der Naht sehr genähert oft bis an den Mundrand heraus- zieht. Auch der Bucht (sinulus), dem nach unten hin offenen, nach oben vom obersten Theil des Mundsaums umschlossenen Raume zwischen Öberlamelle und äusserem Mundrand, wurde in den Diagnosen gedacht. Denkt man sich von der Spitze der Oberlamelle eine wagrechte Linie bis zum äusseren Mundrand gezogen, so ist der nach oben hin von dieser Linie und dem obersten Theil des Mundrandes begränzte, meist mehr oder weniger viereckige Raum das, was ich in meinen Diagnosen unter Sinulus verstehe. In der Unterscheidung und schärferen Fixirung der Gaumenfalten hat sich gleichfalls eine strengere Auffassung fühlbar gemacht. Ich unterscheide zwar wie bisher die Gaumenfalten (plicae pala- tales) in Suturalen (plicae suturales) und Pala- talen (plicue palatales verae), deren räumliche Trennung durch die Prineipale (plica prineipalis) in der Art bewerkstelligt wird, dass die Suturalen stets über, die Palatalen stets unter diese längste und meist noch besonders ausgezeichnete, ge- wöhnlich das oberste Drittel oder Viertel der Tafel CLXVIL Gaumengegend abschliessende Prineipalfalte zu liegen kommen, zähle aber abweichend von der bisherigen Regel die Prineipale nieht mit zu den Palatalen und bezeichne daher die un- mittelbar unter der Prineipale liegende Gaumen- falte stets als die erste, die folgende unter ihr befindliche als die zweite u. s. w. Die verwandten Formen habe ich dem jetzigen Standpunkt der Wissenschaft gemäss zusammen Seet. Alopia H. "1682. "84. Olausilia (Balea) Haueri Bielz sp. Testa breviter sed profunde rimata, elavata, magis minusve tenwiuseula, opaca, corneo- violacea, albicostata; spira turrita, e basi regulariter attenwata; apew obtusius- culus, fusco-corneus, nitidus. Anfractus /0—10'/a convewi, sultura costis erenata, interdum obsolete albofilosa disjunett, summi laevigati, reliqui costis plus minus distantibus (12—36 in anfr. penmult.), compressis, subobliqgwis muniti, ultimwus tumidus, antice albidus, pone aperturam levissime constrielus, basi fere subcom- pressus, Apertura aut recta aut parum obliqua, piriformi- vel rhombeo-rotundata, fuseula, sinulo suberecto, latiuseulo, angu- lato; peristoma continwum, breviter solutum, ewpansum, reflewiusculum, fla- vido- aut fuseulo -labiatum. Lamella supera haud marginalis, parva, humilis, compressa, infera fere nulla, strichius- eula oblique ascendens; subceolumellaris, spiralis et parallela, palatales, lunella clausiliumque defierumt, — Alt. 14— 19, lat. 4—5 mm. ; alt. apert,. 3’/a—4"/a, lat. apert, 3—3'|a mm, (20 Iiwpl.) Haweri Bielz in Verh. w Mitih. d. Siebenbg. Ver, f. Naturw,, 1859, Nr. 11, 5. 218 und Fauna der Land- w. Slssw,- Moll, Siebenbg., Hermannstadt 1863,5,98. B. Haueri Pfeiffer in Novit, Conch., Wase, X XII, Ss. 264, Nr, 375, Taf. 66, fig. 1-3, in Malakoz. Bl, VIIT, 1861, 8. 82 und in Mon. Helie, viv., Bnd. VI, 8. 396. Balea Olausilia Haweri Küster in Monogr. d. Claus., 8, 339, Nr. 856, Taf. 38, fig. 28-30. Ül, Haueri A. Schmidt in System d. europ. Olaus., Cassel 1868, 8. 26. B, Haweri Westerlund in Yauna Lund 1876, $. 208, europaea, Fig, 1682 u, 1684, 53 abrehandelt, sie in Seetionen, Untergruppen und kleinere Kormenkreise abzutheilen versucht und nach lirledigung jeder einzelnen der von mir angenommenen Sectionen die in Buropa und den Nachbarländern bekannten Arten derselben kri- tisch und übersichtlich nach ihrer Verwandtschaft in linearer Ordnung zusammengestellt. rankfurt a. M., im Juni 1878, Dr. 0. Boettger. et A. Adams. Gehäuse mit einem kurzen, aber tief ein- gesenkten Nabelritz, mehr oder weniger deutlich keulenförmig und meist ziemlich dünnschalig, matt, graulich-hornfarbig mit einem deutlichen Stich ins Violette und mit weissen Rippen «e- ziert. Das Gewinde nimmt nach oben hin ganz allmählich an Höhe ab und ist regelmässig thurmförmig; die Spitze erscheint etwas stumpf, röthlich hornbraun, glänzend. Die 10—10'/s U m- eänge sind deutlich convex, durch eine nur selten weisslich gerandete und infolge der Rippen gekerbte Naht von einander geschieden, die 2—B obersten glatt, die übrigen mit scharfen, zusammengedrückten, etwas schief gestellten Rip- pen versehen, die in ihrem Abstand von einander etwas schwanken und auf dem vorletzten Um- gang von 12 bis zu 36 an Zahl betragen können. Der letzte Umgang ist fast kugelig, auf- geblasen, an der Basis schwach abgeplattet und nach dem Nabel hin sehr wenig seitlich zu- sammengedrlickt, nach vorn weisslich gefärbt und vor der Mündung schwach der (Quere nach eingeschnürt. Die immer etwas eckige, entweder birnförmig- oder rhombisch - gerundete M ün- dung steht gerade oder nur wenig schief auf dem letzten Umgang, ist innen bräunlich und zeigt eine 'etwas in die Ilöhe gezogene, weite, oben winklige Bucht; der Mundsaum hängt zusammen, tritt aber wenig los, ist mässig aus“ gebreitet, schwach umgeschlagen und mit breiter, aussen bräunlicher oder gelber Lippe belegt. Die kleine Oberlamelle tritt deutlich etwas zurück, ist niedrig und von der Seite etwas zu- sammengedrlickt, die Unterlamelle ist fast rudimentär und besteht meist nur aus der schief in geradliniger Richtung nach oben steigenden Spindel; in seltenen Fällen nur lässt sie sich als ganz schwach gedrehtes Wältchen hoch oben an der Basis der vorletzten Windung erkennen, Alle übrigen Lamellen und lalten, sowie das Olausilium fehlen. Das Thier ist nach der Angabe von Bielz in Faun, Siebenbg., 8. 99 graugelb ins Ileisch- farbige. oa > Tafel COLXVII Formen und Varietäten. "1684. Cl. Hauerivar.laticosta Bttig, Testa regulariter claviformis, pallidior, corneo- fusca, costis distantioribus ornata; an er- tura latior, peristoma magis in- fundibuliformis. Ausser der von mir fig. 1682 abgebildeten Form, die ich als typisch betrachte, kenne ich noch diese sehr weitcostulirte, stark keulen- förmige Abart (fig. 1684), die sich durch hellere, mehr hornbraune Farbe und mehr trichter- förmige, breite Mündung auszeichnet. Von ihr liegen 10 Exple. in coll. W. Kobelt. Vorkommen. Sie lebt nach Bielz in einer Höhe von ungefähr 4500‘ an den steilen östlichen Conglomeratfelsen des Kalkgebirges Dongokö am Bodzauer Passe im südöstlichen Siebenbürgen, wo sie von Bergrath Fr. Ritter von Hauer ent- deckt wurde. Verwandte Von Cl. glauca biz. var, latens Friv. fig. 1687 leicht durch die Sculptur, die weniger entwickelte Unterlamelle und die mehr eckige Mündung zu unterscheiden. Ül. albieosta Dttg. hat trotz der äusseren Achnlich- keit ein deutliches ungetheiltes Clausilium und eine rein spindelförmige Schale. Die Gründe, welche mich veranlassen, diese Art in voller Uebereinstimmung mit den An- sichten Rossmässler’s und A. Schmidt's zur Gat- tung Clausilia zu stellen und dem Gen. Balea Prid. trotz des Mangels eines Olausiliums über- haupt keine Berechtigung neben Clausilia zu- zugestehen, habe ich in meinen Glausilienstudien, Cassel 1877, S. 6, 9, 11, 24, 25 und 111 ein- gehend erörtert. Nicht verschweigen darf ich aber, dass zwei dort für diese Ansicht angegebene Gründe seitdem hinfällig geworden sind. Die fossile Gruppe Triptychia Sandberger (= Müne- Edwardsia Bourgt.), die gelegentlich wie bei Tr. Terveri Mich. nach Paladilhe’s Beobachtung ein Clausilium besitzt, der es aber in den meis- ten Fällen fehlt, und die ich zu meiner Beweis- führung heranzog, darf, wie Bourguignat (in Ann. d. Sec. nat., VI Ser, Bnd 6, S. 59) über- zeugend auseinandergesetzt hat, nicht mit Olau- silia vereinigt werden, sondern ist wegen der durchlaufenden Unter- und Subcolumellarlamelle (oder besser der beiden Spindellamellen) zwischen dieser Gattung und Megaspira Lea einzuschalten. Die Analogie zwischen der Gattung Triptychia mit theils vorhandenem und theils fehlendem Clausilienverschluss und unserer Section Alopia bleibt aber immerhin eine sehr grosse. Weiter hat sich dann ergeben, dass die von mir früher als Form von livida Mke. aufgefasste var, elau- siliaeformis bttg. vichtiger unter Fussiana var. Fig. 1684 u. 1685. grandis Blz. zu stehen kommt, wenn ich auch, wie später noch auseinandergesetzt werden soll, nicht verschweigen darf, dass meine frühere An- sicht immer noch eine starke Berechtigung hat. Claus. Fussiana, die ich in Uebereinstimmung mit Rossmässler nur als Unterart von Lisch- keana (Parr.) Chpr. auffassen kann, geht näm- lich meiner festen Ueberzeugung nach in ihren extremen Formen in die Balea livida Mke. über. *1683. Clausilia (Balea) pomatias P, Testa profunde rimata, fusiformi-turrita aut claviformis, solida, nitidiuseula, fusco- violacea; spira regulariter attenuata ; apex acutiusceulus, nigro-violaceus. An- fractus 9—10 convexiusculi, sutura albofilosa, papillis albis hie illie strigi- formibus ornata disjuncti, obsoletissime costulato-striati, costulis obtusis, sparsis, ultimus tumidulus, basi deplanatus, distanter rugoso- costatus, costis temui- bus, albis, pone aperturam albus. Aper- tura obligqua,subeircularis, fuscula, sinulo lato, subrotundato; peristoma conti- nuum, appressum, valde expansum et reflexiusculum, sub sinulo subinerassatum, albo - labiatum, labio lato, planulato. Lamella supera haud marginalis, mi- nima, evanescens, infera subprofunda, debilis, sed subpliciformis a basi intuenti conspreua. Spiralis, subeolumellaris, prin- ceipalis, palatales elausiliumque deficiunt. Callus palatalis parum distinctus flavido- albus, — Alt. 14—16, lat. 4 mm.; alt. apert. 3°/a—4, lat. apert. 3°Ja mm. (2 Exple.) Olausilia pomatias Pfeiffer nom. in Monogr. Helie. viv., Bnd. VI, S. 397. Balea ceyclostoma Bielz in Verhandl. Siebenb. Ver., 1858, Nr. 9, 8. 147 und Fauna Siebenb., S. 99 non Clausilia eyclostoma Pfr. 1849. B.eyclostoma Pfeiffer inNovit.conch.,Fasc. X XII, S. 265, Nr. 376, Taf. 66, fig. —6. Cl. glauca Blz. var. A. Schmidt in System d. europ. Olaus., S. 25. B. ceyclostoma Westerlund in Faun. europ., 8. 208. Das tief geritzte, fast immer rein keulen- förmige, ziemlich festschalige, etwas glänzende Gehäuse ist braunviolett mit ganz regelmässig sich verjüngendem Gewinde und spitzlichem, dunklem, fast schwarz -violettem Oberende. Die 9-10 Umgänge sind schwach gewölbt und durch eine weissgerandete, hie und da mit weissen, strichförmigen Papillen gezierte Naht Tafel CLXVI, Fig. geschieden, sehr verloschen und zerstreut rippen- streifig, die Rippchen selbst stumpf und meist nur in der oberen Hälfte des betreffenden Um- gangs deutlicher. Der letzte Umgang er- scheint ziemlich bauchig, aber auf dem Rücken und an der Basis etwas abgeplattet, so dass er fast "etwas kantig erscheint, weitläufig runzel- faltig mit wenigen, dünnen, weissen Falten, die besonders an der Basis deutlich sind und hier nahezu den ganzen, vor der Mündung selbst breit weiss gefärbten, letzten Umgang einnehmen. Die fast zirkelrunde, grosse Mündung steht schief auf der letzten Windung, ist innen bräun- lich gefärbt und zeigt eine breite, rundliche Bucht; der Mundsaum ist zusammenhängend, angedrückt oder nur durch eine meist recht deutliche Schwiele verbunden, stark ausgebreitet und etwas zurückgeschlagen, unter der Bucht schwach aber deutlich verdickt, weissgelippt mit breiter, fast flacher Lippe. Die Oberlamelle tritt zurück, ist stumpf und meist nur punkt- förmig angedeutet, die Unterlamelle liest ziemlich tief und ist nur oben in der Spindel- ecke als kleines geschwungenes Fältchen deut- lich erkennbar. Alle übrigen Lamellen und Falten, sowie das Clausilium fehlen. Der Gaumenhöcker ist schwach angedeutet, weisslichgelb. Das Thier zeigt schwarzgraue Färbung. Fundort. Diese Form lebt am Südabhange des Burzenländer Gebirgs Bucsees nahe an der Spitze des Vurfu Obersii an einer hohen nach Südwesten gerichteten Conglomeratwand in un- gefähr 7400’ absoluter Höhe auf einen kleinen Raum beschränkt und rings von den beiden Haupt- formen von Ol. glauca umgeben, während sie in ihrer äusseren Gestalt nach Bielz näher mit jenen Abänderungen der Cl. glauca verwandt sein soll, die auf den Gebirgen Csukäs und Oecsemtetei vorkommen. Verwandte. Offenbar ist, was auch Bielz und Ad. Schmidt nicht entgangen ist, diese Form der Ul. glauca Bielz sp. sehr nahe verwandt, aber durch die eigenthümliche Gestalt des Ge- häuses und die absonderliche Bildung der Mün- dung und des Mundsaums doch so beträchtlich abweichend, dass sie wol als specifisch ver- schieden betrachtet werden darf. Auch die Eigen- thümlichkeit, dass umgekehrt wie bei O1. glauca Blz. sp. die Unterlamelle im Verhältniss stärker entwickelt zu sein pflegt als die Oberlamelle, scheint mir ein beachtenswerther Charakter dieser Form zu sein. Ich musste mich, da ich Palea als Genus nicht anerkennen kann, leider entschliessen, den passend gewählten Bielz’schen Namen eyclostoma, 1685. 1686 u. 1693. 55 der schon bei Clausilia an eine südamerikanische Art vergeben ist, mit der jüngeren Pfeiffer’schen Bezeichnung pomatias zu vertauschen. 1684 siehe unter 1682. "1685. Clausilia straminicollis (Parr.) Chpr. var. subcosticollis A. Schmidt. Testa anfr. 10-—10'/2, ultimus rugis validis, plerumque brevibus, e regione carinae orientibus, albis ad basin cervieis exaspera- tus. — Alt. 17—18, lat. 4'/a—4!|e mm.; alt. apert. 4'/e, lat. apert. 3a —4 mm. (3 Exple.) Olausilia straminicollis var. subcosticollis Ad. Schmidt in System d. europ. Olaus., 8,28. Diese Varietät zeigt statt der feinen Nacken- streifung der typischen Form kräftige, weiss- gefärbte, meist kurze, aus der Kielgegend ent- springende Runzeln an der Basis des Nackens und eine mehr quergestellte Unterlamelle als unsere fig. 957, die ich nicht als typisch für die Art betrachten möchte, da die Formen mit weniger schief nach aufwärts gezogener Unter- lamelle die bei weitem häufigeren zu sein pflegen. Meine Exemplare stammen vom Kolezu Galb- inarüu östlich vom Königstein im südwestlichen Siebenbürgen; doch soll diese Form nach Ad. Schmidt noch an zwei weiteren Fundorten da- selbst vorkommen. Bechtsgewundene Formen dieser Art, die Bielz von mehreren Fundorten (Fauna Siebenb., S. 117) anführt, sind mir noch nicht zu Gesicht ge- kommen. Vergl. auch fig. 1690 straminicollis var. minor Ad. Schm. 1686. 793. ClausiliaMeschendörferi Bielz. Testa dextrorsa, profunde arcuato-rimata, fusi- formis aut elavato-fusiformis, tenuiuseula, nitida, corneo- fusca; spira gracils, turrita aut superne attenuata; apex acutiusculus. Anfractus 11-12 con- vexiusceuli, sutur a subalbofilosa disjuneti, densissime obsolete striati, fere laevigati, ultimus comvexiusculus, antice subcom- pressus, prope aperturam modo albus, eostulis nonnullis acutis munitus, basi subgibbus. Apertura verticalis, irregu- lariter oblongo-püriformis, margine sinistro subprotracto, fuscescens, sinulo suberecto, rhomboideo; peristom a continuum, bre- viter solutum, expansum, sub sinulo sub- incrassatum, reflexiusculum, late et dis- tinete albo-labiatum. Lamellae com- 56 Tafel CLXVIL. Fig. 1686 u. 1693. pressae, conniventes, approximatae, SU- pera a margine recedens, mediocris, « spirali profunda distans, infera valıda, tortuosa, oblique ascendens, basi sub- nodulifera; parallela nulla; sub- columellaris parum emersa, arcuata ascendens. Suturalis distincta sed parum valida, conspieua, principalis longissima in callum palatalem album transiens, palatales suprema infimaque longiores, inter se parallelae et cum princi- pali antrorsum parum divergentes, medi- anae 2, rarius 3 breves; lunella nulla. Olausilium apice late et profunde emarginatum, bilobum, lobo interno paulo angustiore ac longiore. — Alt. 16—23, lat. 4—5 mm.;, alt. apert. 4'a—5, lat. apert. 3°?/s—4 mm. (2 Exple.) Ol. Meschendorferi Bielz in Verh. Siebenbürg. Ver. 1858, Nr. 9, 8. 149 und Faun. Land- u. Süssw.-Moll. Siebenb., S. 120. 01 Meschendorferi Rossmässler in Ikonogr. sub fig. 948. Ol. Meschendorferi Küster in Monogr. Claus., S. 332, Nr. 349, Taf. 38, fig. 4-6. Cl. Meschendörferi Pfeiffer in Novit. Conch., Fasc. XXII, S. 266, Nr. 377, Taf. 66, fig. 7—9 und Mon. Helie, viv., Bnd. VI, S. 401. Cl. Meschendorferi A. Schmidt in System d. europ. Claus, 8.17. Ol. Meschendörferi Westerlund in Faun. europ., S. 213. Das rechtsgewundene, tief bogig geritzte Ge- häuse ist rein spindelförmig oder etwas keulen- förmig, am Rückentheil der Länge nach weit mehr gewölbt als an der Bauchseite, verhältniss- mässig dünnschalig, glänzend hornbraun mit thurmförmiger oder oben verschmälerter, schlan- ker Spindel und etwas zugespitztem Ober- ende. Die 11—1? schwach gewölbten Win- dungen werden durch eine sehr fein weisslich gerandete Naht von einander geschieden und sind äusserst fein verloschen gestreift, daher fast glatt zu nennen; der letzte Umgang ist etwas gewölbt, vorn von der Seite schwach zu- sammengedrückt, nur auf geringe Entfernung von der Mündung weiss gefärbt mit fleckförmig durchscheinender Gaumenwulst und zugleich nur mit wenigen scharfen Rippchen versehen, an der Basisschwach höckerförmig gekielt. Die senkrecht gestellte, unregelmässig elliptisch - birnförmige Mündung ist an ihrem linken Oberrande ziem- lich stark bogig vorgezogen und umgeschlagen, innen bräunlich und mit etwas in die Höhe ge- zogenem, rhombischem Sinulus versehen; der Mundsaum ist zusammenhängend, kurz gelöst, ausgebreitet, unter der Bucht etwas angeschwollen, schwach umgeschlagen, mit breiter und etwas flacher, weisser Lippe versehen. Die Lamellen sind seitlich zusammengedrückt, einander nahe- gerückt und convergiren nach innen, die Ober- lamelle nicht randständig, mässig entwiokelt und nur wenig schief gestellt, von der Spiral- lamelle deutlich getrennt, die Unterlamelle kräftig entwickelt, scharf gedreht, in schiefer Richtung nach aufwärts steigend und in der Mitte nach oben etwas aufgekrämpelt, an der Hinterseite der Basis mit einem schwachen Knöt- chen; die Parallellamelle fehlt; die Sub- columellarlamelle tritt bis an die Innen- lippe und steigt im Bogen als starke Falte nach aufwärts. Unter der vorn in der Mündung sicht- baren, wenig kräftigen Suturalfalte liegt eine vorn in dem weissen Gaumenhöcker endigende, relativ lange Principalfalte; die darunter befindliche oberste und die unterste wahre Gau- menfalte sind gut entwickelt, von gleicher Länge, einander vollkommen parallel und diver- siren entweder mit der Principale nach vorn nur wenig oder sind ihr in manchen Fällen sogar ebenfalls parallel. Zwischen oberster und unterster Gaumenfalte liegen zwei, seltner 3 mitunter etwas verschwommene kleine Fältchen. Eine Mond- falte fehlt. Das Clausilium ist an seiner Spitze breit und tief ausgerandet, zweilappig, sein Spindellappen aber viel länger und schmäler als sein Aussenlappen. Thier gelbgrau, auf dem Rücken dunkler (Bielz). Formen und Varietäten. Ich besitze einen schönen Albino (forma albina) dieser Art — fig. 1693 —, bei dem der weisse Faden an der Naht auf dem bläulichweissen Gehäuse sich kaum abhebt. Aufenthalt: In Siebenbürgen, und zwar ausschliesslich auf dem Zeidner Berge an Kalk- felsen auf dessen Ost- und Südseite. Wurde 1857 vom Gymnasiallehrer Jos. Meschendörfer in Kronstadt entdeckt. Verwandte. Die Beziehungen dieser bis jetzt nicht angefochtenen Art zu Cl. Bielzi (Parr.) P. und ihrer subsp. madensis Fuss hat Ross- mässler unter fig. 948 trefflich auseinander- gesetzt. Die Verwandtschaft unserer Species mit Cl, Lischkeana var. cornesa Ad. Schm., die Ad. Schmidt, System d. europ. Cl. S. 18, dem entgegen besonders betont, ist sicherlich weit geringer als die mit der vorbenannten Gruppe, wenn auch immerhin deutlich genug. Tafel CLXVI. 1687. Olausilia (Balea) glauca Bielz var. latens (Friv.) P. Testa peraff. glaucae Blz. typicae, sed aliquid ventriosior, distinetius costulato -striata vel costulata, costulis acutis, interdum albidis. — Alt. 15 —16!/2, lat. 3?/a—4 mm. ; alt. apert. 4—4'/2,lat. apert. 3'Ja--3°/a mm. (5 Exple.) Clausilia latens (Friv.) Pfeiffer in Malakoz. Bl., Bnd. III, 8. 149. Ol. glauca var. striolata (Dlz.) Rossmässler in Ikonogr. sub fig. 954. Cl. glauca var, latens (Friv.) A. Schmidt in Syst. d. europ. Claus., S. 18. Diese von Rossmässler schon unter fig. 954 besprochene Form habe ich nach einem beson- ders entschieden rippenstreifigen Exemplar meiner Sammlung abgebildet, um zu zeigen, dass die Kluft zwischen Cl. glauca und Cl. Haueri Blz. sp. nicht ganz so gross ist, als es nach typischen Exemplaren beider Arten den Anschein haben möchte. Immerhin sind aber bei glauca latens abgesehen von der viel zarteren Sculptur die mehr gerundete Mündung, die stärker entwickelte Unterlamelle und auch die lebhaft weisse, faden- randige Naht Charaktere, die den Gedanken an eine Combination beider Arten nicht aufkommen lassen. Die Varietät wird-von Bielz, Fauna Siebenbüreg. S. 100 von Nagy-Hagymäs, Egyeskö, Öcs6mtetei und Tarkö bei Balänbanya angegeben; meine Stücke stammen von Öcsemtetei in Ostsieben- bürgen. "1688. Clausilia livida Mke. forma minor A. Schmidt. Testa minor atque in Ol. livida Mke. typica, principali palatalibusque nullis. — Alt. 14—15, lat. 3°?) —4 mm.; alt. apert. 3° —4, lat. apert. 3—3'/ı mm. (2 Exple.) Clausilia livida var. minor A. Schmidt, Syst. d. europ. Claus. 8. 18 u. 24. Die hier gezeichnete Form bildet den Ueber- gang von var. lactea A. Schm. zur typischen Form von livida fig. 635 und zeichnet sich vor letzterer nur durch die sehr geringe Grösse aus. Es fehlt ihr, wie es scheint, stets jede Spur von Prineipale und Parietalfalten. Stammt vom Gebirge Bucsecs in Siebenbürgen. "1689. Clausilia Lischkeana (Parr.) Chpr. subsp. Fussiana Blz. var. grandis Bielz. Testa peraffinis forma et statura Ol. lividae Meke. var. masximae formae balea A. Schm., sed cervice corrugato et lamellis, plieis Rossmässler’s Iconographie VI. Fig. 1687. 1688 u. 1689. 97 clausilioque proxime affinis Cl. Lisch- keanae subsp. Fussianae Blz. — Alt. 17—19, lat. 4/a—E#?Ja mm.; alt. apert. 41 —5, lat. apert. 3°/a —4 mm. (10 Exple.) Olausilia Fussiana var. grandis Blz. in Faun, Siebenbürg., 8. 118. Olaus. Fussiana var. grandis Westerlund ın Faun. europ., S. 212. Claus. livida Mke. var. elausiliaeformis Boettger in Clausilienstudien, Cassel 1877, S. 25. Die vorliegende Form verbindet mit der Grösse, der Farbe und der äusseren Gestalt der (Cl. livida maxima forma balea A. Schm. (Ikonogr. fie. 952) den runzelrippigen Nacken, die Falten und Lamellen, sowie das Clausilium der Lisch- keana subsp. Fussiana Blz. und nähert sich in der Ausbildung dieser letzteren sogar häufig der typischen Form von Lischkeana (Parr.) Chpr. Diese Abart gibt uns somit ein schlagendes Beispiel dafür, wie nahe die Beziehungen selbst anscheinend weiter entfernt stehender Arten der Siebenbürger Alopien zu einander sind, und wie ausserordentlich schwierig, ja wie aussichtslos es ist, hier scharfe speeifische Gränzen ziehen zu wollen. Ich hielt die hochinteressante Form bis vor ganz Kurzem für die von Ad. Schmidt hervorgehobene Cl. livida Mke. var. maxima forma celausilia (System d. europ. Claus., S. 19), da ich sie untermischt unter einer grösseren Menge von typischen livida mazxima forma balea vom Gebirge Bucsecs erhalten hatte, gebe aber jetzt zu, dass die von Bielz vorgeschlagene Unter- ordnung dieser Form unter Fussiana, die ich im Anschluss an Rossmässler’s Bedenken nur für eine Unterart von Lischkeana betrachten kann, naturgemässer scheint als meine frühere (vergl. Clausilienstudien, 1877, S. 111) mit Ad. Schmidt übereinstimmende Auffassung. Zum Theil nähert sich die Form aber auch schon der typischen Lischkeana in der kräftigen Entwicklung ihrer Falten und Lamellen, von der einzelne unserer Stücke sich nur durch dunkler violette Farbe, bauchigere Schale und bedeutendere Grösse unter- scheiden. Die Form des Clausiliums wechselt von schwächerer Ausrandung wie bei Fussian« bis zu starker Einkehlung, welche die bei der typischen Form von Lischkeana gewöhnliche noch übertreffen kann. Nach der andern Seite hin ist aber die Uebereinstimmung in Grösse, Form und Farbe mit der grossen Baleaform von Cl. livid«a Mke. eine so ausserordentlich grosse, dass es eben nur die Entwicklung der Gaumenfalten, der Subcollumellare, der Spirallamelle und des Clausiliums und vielleicht auch die hier etwas stärker entwickelten Nackenfalten sind, welche beide Formen von einander unterscheiden lassen. fe) 58 Tafel CLXVI u. CLXVII, Ich zweifle kaum daran, dass ich die wirkliche Cl. livida vor. maxima (Clausilia) A. Schmidts vor mir habe, und dass dieser vollkommen im Recht war, wenn er unsere Form als Clausilium- tragende Varietät zu livida Mke. stellte. Ich möchte aber dennoch bis zu dem Zeitpunkte, wo die Frage definitiv entschieden sein wird, ob Cl. livida ohne Clausilium durch Fussiana mit schwächer eingeschnittenem Schliessknöchelchen bis in Lischkeana mit schärfer eingeschnittenem Olausilium übergehen kann, vorläufig noch mit bielz die Zurechnung der mehrerwähnten in fig 1667 abgebildeten Form zu Lischkeana Fussiana befürworten. Vollkommen überzeugende Uebergangsreihen von livida zu Fussiana fehlen mir leider noch, doch zweifle ich nicht an ihrer Existenz. Die mir vorliegenden zahlreichen Exemplare stammen theils vom Vurfu Turnu am Nordabfall des Königsteingebirges, wo sie nach Bielz auf Jurakalk leben sollen, theils vom Gebirge Bucsecs. Ad. Schmidt gibt seine livida var. masxima (Olausılia) vom Vurfu Omu im Bucsecsgebirge an. "IG9PO. Clausiliastraminicollis (Parr.) Chpr. var. minor Ad. Schm. Testa peraffinis Ol. straminicolli Ohpr, typicae, sed minor, anfr. 9/2, cervice regulariter densestriato. — Alt. 16'Je, lat. 4'/e mm.; alt. apert. 4'/2,lat. apert.3!Jamm.(1Stück). Fig. 1690. 1691 u. 1692. O1. straminicollis var. Rossmässler sub fig. 957. Cl. straminieollis var. minor Ad. Schmidt, Syst. d. europ. Olaus., 8. 27. Diese Varietät ist von der nach Rossmässler typischen Form — fig. 257 — nur durch ge- ringere Grösse bei 9'/a Umgängen und durch die ganz gleichmässige, ausserordentlich feine Streifung des Nackens verschieden. Rossmässler und Ad. Schmidt geben diese Varietät übereinstimmend vom Schulergebirge in Siebenbürgen an; mein Exemplar, das kein Clau- silium mehr besitzt, welches bei dieser Art seiner Schwäche wegen sehr leicht ausfallen kann, lag unter Stücken der typischen Form aus dem Ge- birge Bucsecs. Die forma oceidentalis Blz. unterscheidet sich in nichts als in der häufig gelblich-horn- braunen, der Ol. plumbea Rssm. analogen Fär- bung von der typischen Art. Exemplare von dieser Farbe waren Rossmässler (vergl. sub fig. 957) noch unbekannt. Trotzdem glaube ich, dass die geringere Entwicklung der Palatalfalten und des Clausiliums und der weniger stark entwickelte Mundsaum von straminieollis neben den übrigen schon von Rossmässler angeführten Kennzeichen auch jetzt noch genügen dürften, beide Arten mit Sicherheit von einander zu unterscheiden. Tafel CLAXVIN. Sect. Alopia H. et A. Adams. "1691. Olausilia regalis (Parr.) Chpr. var. valachiensis Blz. Testa affınis Cl. regali (Parr,) Chpr. typicae, sed gracilior, plus minus distincte dis- tanter costulata, costulis obliquis, sub- undulatis, hie lie albidis, in anfractu ultimo distinctis, rugulosis, albidis. — Alt. 7—18'\, lat. 4-42 mm.; alt. apert. 4—4'/a, lat. apert, 3'/a—3!/a mm. ; (3 Exple.) Diese interessante Form, die ich unter dem oben angeführten Namen durch den Tauschverein der d. Malakozool. Ges. erhielt, scheint erst in neuester Zeit von Bielz in den an Siebenbürgen angränzenden Gebirgen der kleinen Walachei entdeckt worden zu sein. Sie zeichnet sich vor der Stammart durch schlanker spindelförmiges Gewinde und mehr oder weniger deutliche Rippen- streifung aus. Die Rippchen stehen etwas weit von einander ab und sind etwas unregelmässig wellenförmig gebogen, schiefgestellt, hier und da, besonders gegen die Naht hin, weisslich und auf dem letzten Umgang sehr deutlich ausgeprägt, wenn auch schmal, von weisser Farbe und runzel- artig dichotomirend. Die Varietät verhält sich demnach in der Sculptur zur Stammart analog wie Cl. Bielzi (Parr.) P. zu ihrer Unterart Ol. madensis Fuss. "1692. Clausilia angustata Bielz. Testa rimata, fusiformis, gracılis, tenwiuscula, nitida, fusco-cornea, subcaerulescens; spira atienuata, saepius Cconcave-pro- ducta ; ap ex acutiusculus, pallidior. An- fractus 9'a—11'fe viw convexiusceuli, sutura albofilosa, in anfr. infraapieali- bus hie illie papilifera disjuncti, obsolete striati; ultimus distinete ruguloso-stria- Tafel CLXVII, tus, pone aperturam subconstrietus, basi gibbus. Apertura verticalis, oblongo- ovalis, fuscula, sinulo suberecto, quadrato ; peristoma continuum, solutum, anguste reflewum, distincte albo-labiatum,. La- mellae compressae, super a haud margi- nalis, obliqua, a spirali profunda distans; infera tortuosa, fere horizontaliter in mediam aperturam prosiliens; parallela nulla; subcolumellaris vix emersa. Palatales 4, quarum prima principalis longa in callum palatalem album transit, secunda — vel potius prima palatalis vera — et infima mediocres, inter se parallelae et ab üla antrorsum diver- gentes, media parva subverticalis; lunella nulla. Clausilium profunde emargt- natum, bilobum, lobo externo latissimo, interno angusto longiore. — Alt.14—18']a, lat. 3-4 mm.; alt. apert. —4!a, lat. apert. 3—3'/ı mm. (3 Exple.) Clausilia angustata Bielz in Verh. u. Mitth. d. Siebenbürg. Ver., 1859, Nr. 11, 8. 221 und Faun. Siebenbürgens, 5. 113. Ol.angustata Pfeiffer inNovit.Conch.,Fase. XXII, 5. 267, Nr. 378, Taf. 66, fig. 10-12 und in Monogr. Helic. viv., Dnd. VI, S. 403. Cl. angustata A. Schmidt in System d. europ. Claus., S. 28. Ol. angustata Westerlund in Fauna europaea, Se all, Das tief deutlich geritzte Gehäuse ist lang spindelförmig, meist sehr schlank, etwas dünn- schalig, glänzend, hornbraun mit schwach bläu- lichem Schimmer, verlängerter und häufig etwas concav ausgezogener Spindel und spitzlichem, heller gefärbtem Gehäuseende. Die 9!/a bis 11'/2 kaum gewölbten Umgänge werden durch eine weissgerandete, auf den oberen Windungen undentliche Papillen tragende Naht geschieden und sind verloschen sehr fein gestreift. Nur auf der letzten Windung zeigen sich deutlichere Runzelstreifen, an der Basis ein Höckerkiel und vor der Mündung eine quere Einschnürung, die nach innen von einem ziemlich scharfkantigen weissen Querhöcker begränzt wird. Die Mün- dung steht senkrecht oder sehr wenig schief auf dem letzten Umgang, ist im Allgemeinen länglich-eiförmig, aber oft besonders an der Basis etwas eckig, innen bräunlich, mit etwas in die Höhe gezogener, quadratischer Bucht; der Mund- saum ist zusammenhängend, mässig lostretend, kurz aber deutlich umgeschlagen, breit weiss- gelippt. Die Lamellen erscheinen stark zu- sammengedrückt, die obere nicht randständig, Fig. 1694. 59 schiefgestellt, ziemlich hoch und von der tief- liegenden Spirallamelle deutlich entfernt; die untere zeigt sich stark gedreht und fast wag- recht bis in die Mitte der Mündung reichend; von unten gesehen ist sie flachgedrückt, ver- hältnissmässig sehr breit und da, wo sie winklig zurücktritt, der Oberlamelle so stark genähert, dass sie sie fast berührt; die Parallellamelle fehlt; die Subeolumellarlamelle ist in der Vorderansicht kaum sichtbar und steigt in fast gerader Richtung nach aufwärts. Gaumen- falten sind4 vorhanden, von denen die Prineipal- falte am längsten ist und vorn in dem weissen Gaumenhöcker, der häufig wie ein schwacher Doppelzahn erscheint, endigt; die obere und unterste wahre Gaumenfalte sind mässig ent- wickelt, unter sich parallel und mit der Prineipale nach vorn stark divergirend ; die mittelste kleinste ist fast senkrecht gestellt und in den meisten Fällen noch deutlich als erhabenes Fältchen zu erkennen; die Mondfalte fehlt. Das Glau- silium erscheint tief ausgerandet, zweilappig, der äussere Lappen sehr breit, der innere schmal und länger. Das Thier ist nach Bielz oben schwärzlich, unten gelbgrau. Vorkommen. Bielz entdeckte diese Art 1859 am Fusse eines steilen Conglomeratfelsens am rechten Ufer des Komanaer Bachs über 1'/a Stunden oberhalb Ober-Komana; später wurde sie am Piatra Kallekata bei Ober-Komana, an der Mogura neagra bei Ober-Venetzia und am Piatra Girbova bei Kucsulata aufgefunden. Sie bewohnt demnach den Westabhang des mittleren Theiles des Persänyer Höhenzuges im östlichen Siebenbürgen. Verwandte. Unstreitig die nächste Ver- wandte ist nicht, wie Bielz meint, Ol. bogatensis Blz., sondern (Ol. regalis (Parr.) Chpr., aber diese ist durch die mehr bauchige Schale, die kürzere Mündung, die weniger zusammengedrückte und nicht so weit nach links in die Mündung hineinreichende, von unten gesehen nicht so nahe an die Oberlamelle herantretende Unterlamelle und die weniger entwickelte unterste Gaumen- falte leicht von Cl. angustata Blz. zu unterscheiden. *1693 siehe unter *1686. "41694. Clausilia Bielzi var, tenuis Bielz Testa cylindrico-fusiformis, gracilis, anfr. 10 semicostati. Principalis pala- tales que utin forma typica, sedlongiores, praeeipue palatalis prima (vera) longissima. — Alt. 16'/a, lat. 32 mm.; g* (Parts) BR. 60 Tafel CLXVII. alt. apert. 4 mm., lat. apert. 31a mm. (1 Stück.) Olausilia Bielzi var. tenwis Bielz in Fauna der Land- u. Süssw.- Moll. Siebenbürgens, Hermannstadt 1863, Seite 125. Cl. Bielzi var. tenuis Parr. in Pfeiffer, Mon. Hel.viv., Bnd. VI, 5. 401 und Bnd. VILI, S. 458. Diese schlanke, walzig-spindelförmige Varietät zeigt 10 halbgerippte Umgänge. In den Gau- menfalten stimmt sie mit der Stammart über- ein, doch sind dieselben im Allgemeinen lang, die erste wahre Gaumenfalte sogar verhältniss- mässig sehr lang. Sie ist bis jetzt nur bekannt von Mäda im südwestlichen Theile von Siebenbürgen, wo sie nach Bielz sich auf Jurakalk findet. Nachdem somit sämmtliche bis jetzt be- kannte Arten und zahlreiche Abarten der Section Alopia Ad. in der Ikonographie beschrieben und abgebildet sind, sei es mir erlaubt der Ueber- sichtlichkeit wegen die einzelnen Formen noch- mals nach ihrer Verwandtschaft geordnet auf- zuzählen: Alopia H. et A. Adams. Albers’ Heliceen, II Ausg. v. Martens, Leipzig 1860, S. 272. a) Gruppe der Guicciardii (Heldr.) Roth. (Attica Bttg.) *Guicciardi (Heldr.) Roth. Parnass in Phokis (fig. 881). b) Gruppe der livida Mke. (Alopia sens. str.) *FHaueri Blz. sp. Dongokö in $. 0. Sieben- bürgen (fig. 1682). "var. laticosta Btig. (fig. 1684). "pomatias P. (= Bal. cyclostoma Blz.) Südabhang des Bucsecs (fig. 1683). *glauca Blz. sp. Im östlichen Siebenbürgen (fig. 954). forma albina Blz. Bodsauer Pass. *forma major A. Schm. * Bodsauer Pass. forma minor Blz. Auf dem Csukäs. "var. latens (Friv.) P. (= *var. strio- lata Bblz.) Bälanbänya (fig. 1687). *glorifica (Parr.) Rssm. (= *lactea Blz. part.) _Bucsecsgebirge (fig. 953). *canescens (Parr.) Rssm. Piatra mare in Siebenbürgen (fig. 955). "var. unipalatalis Bttg.*) Piatra mare. Dongokö *) Zeichnet sich vor der Stammform dadurch aus, dass sie nur die Pri.cipale und keine weitere Gaumenfalte be- Fig. 1694. *var. glabriuscula Rssm. Piatra mare. *elegans Blz. Dumbroviscora in der kleinen Walachei (fig. 880.) *forma cerasina A. Schm. Dumbrovis- cora. "var. intercedens A. Schm. Dum- broviscora (fig. 956). *Jivida Mike. Am Bucsecs und im Bihär- gebirge im westlichen Siebenbürgen; angeb- lich auch aus Ungarn (fig. 635). * forma minor A. Schm. Bucesecs (fig. 1688). van. luctea A. Schm. (—_laeteu blz. part.) Bucsecs. *var. maxima A. Schm. (Balea). Bucsecs (fig. 952). forma clausilia A. Schm. Bucsecs. *Lischkeana (Parr.) Chpr.*) Südöstlicher Abhang des Königsteingebirges (fig. 950). *var. cornea A. Schm. (= *livens blz ) Königsteingebirge. *subsp. Fussiana Blz. (= *pruinosa Chpr.) Königsteingebirge (fig. 951). *var. grandis Bblz. (= *livida var. clausiliaeformis Dttg. olim.) Turnu am Nordabfall desKönigsteins (fig. 1689). *straminicollis (Parr.) Chpr. Südab- hang des Bucsecsgebirges (fig. 957). var. elatior A. Schm. Bucsecs. *var. minor A.Schm. Bucsecs (fig. 1690). ‚var, subcosticollis A.Schm. Südwest- Siebenbürgen (fig. 1685). *plumbea Rssm. Umgebung von Kronstadt, Törzburg u. s. w. (fig. 617.) forma albina Blz. Fuss des Buräkel, *forma major West. Kronstadt. "forma minor West. Kronstadt. "var. cornea A. Schm. (= pallida Blz.) Törzburg. *regalis (Parr.) Chpr. Kronstadt (fig. 879). forma major Blz. Kronstadt. forma minor West. Kronstadt. sitzt, und würde, wenn sie nicht eine deutliche Subeolumellare besässe, unbedingt zu (7. glauca Blz. sp. zu ziehen sein. Ein Clausilium lässt sich nicht nachweisen, doch kann dasselbe ausgefallen sein. *) Ich kann mich der Ansicht nicht verschliessen, dass zwischen der denkbar wenigst entwickelten Baleaform von Cl. livida Mke. und der vollkommenst entwickelten Clausilien- form von Cl. Lischkeana (Parr.) Chpr. alle Uebergänge existiren. Von der A. Schmidt’schen var. mazxima (Clau- silia) der livida bis zur var. grandis der Fussiana Bilz. ist nur ein ganz kleiner Schritt, weniger in der Form der Lamellen und der Entwicklung des Clausiliums, als in der gröberen Faltung des Nackens, ein Umstand, der mich zwingt, die beiden Formen vorläufig noch speeifisch ge- trennt zu halten. Tafel CLXVII. *par. valachiensis Blz. Kleine Walachei (fig. 1691). *angustata Blz. Persänyer Höhenzug im östlichen Siebenbürgen (fig. 1692). *Meschendörfert Blz. Siebenbürgen (fig. 1686.) * forma albina Bttg. Zeidner Berg (fig. 1693). *Bielzi (Parr.) P. Vayda-Hunyad und Kaczanyas in Siebenbürgen (fig. 946). *var. tenuis Blz. Mäda (fig. 1694). var. media blz. Mogura, Usib, Carls- burg u. s. w. *subsp. madensis Fuss. Mäda und Csib in Siebenbürgen (fig. 948). ‚ forma albina Blz. Maäda. *subsp. clathrata (Friv.) Rssm. Thor- Zeidner Berg in Fig. 1695. 61 daer und Coppänder Schlucht; angeblich auch in Ungarn (fig. 947). *bogatensis blz. Persänyer Höhenzug in Öst-Siebenbürgen (fig. 949). forma major West. Almascher Höhle. forma minor West. Ost-Siebenbürgen. Unbekannt blieben mir und deshalb als frag- lich zu bezeichnen sind: livida Mke. forma sinistrorsa Bblz. Bucsecs- gebirge. straminicollis Chpr. forma dextrorsa Blz. Zernest u. a. OÖ. am Südabhang des Bucsecs. Fussiana Blz. forma sinistrorsa Blz. Stina la Martoi im Königsteingebirg. Fussiana blz.var.insignis Blz. Krepa- tura am Nordabfall des Königsteins. Sect. Clausiliastra v. Mlldff. "1695. Olausilia transiens v. Möllen- dorff. Testa profunde rimata, eylindraceo-fusiformıs, pallide corneo - fusca, tenuis, pellucida, nitida; spira sensim attenuata; apex obtusiusculus. Anfractus 11—12!]e planiusculi, sutura levi, albomarginata, in anfr. superioribus fere crenulata dis- jJuncti, obsolete striolati, striolis infra suturam distinctioribus; ultimus satıs attenuatus, latere fere subcompressus, basti vix gibbus, distinctius rugoso-striatus. Apertura irregulariter longe piriformis, fusceula, sinulo rhombico, superne erecto valdeque acuminato; peristoma conti- nuum, breviter solutum, late expansum, reflexiusculum et albo-sublabiatum. La- mellae compressae, supera marginalis, parum obliqua, elongata, a spirali pro- fundissima, brevi sejuncta; infer.a valida, e basi concava subhorizontaliter in mediam aperturam protracta, a bası intuenti valde spiraliter torta profundeque intrans; parallela nulla; subeolumellarıs tenuis, valde recedens, et oblique intuenti inconspicua. Suturalis parum dis- tincta; principalis profundiuscula, longis- sima, postice fere usque ad lam. superam producta; palatales 3, prima modica lateralis, profundissima, antice cum prin- cipali divergens, secunda primam longi- tudine @equans, dorsalis, principali appro- aimata eique parallela, tertia columellae valde approximata, subemersa, altissima, compressa, postice bifurcata, antice sub- truncata. Lunella nulla. Olausilium latiusculum, apice oblique truncato, bilo- bum , lobo externo columelları recurvo, in- terno lato, leviter ewciso. — Alt. 17'a—20, lat. 3°Ja—4 mm.; alt. apert. 4a, lat. apert. 3—3!Jı mm. (4 Exple.) Olausilia transiens v. Mlldff. in Malakozool, Bl. 1873, Bnd. 21, 8.135, Taf. 4, fig. 1. Ol.transiens Weterlund, Faun.europ., Lund 1876, S. 215. Das tief, fast trichterförmig nabelritzige Ge- häuse ist mehr oder weniger walzig-spindel- förmig, hell hornbraun, dünnschalig, durch- scheinend und glänzend; das lange Gewinde nimmt regelmässig an Höhe ab; die Spitze ist eher etwas stumpf zu nennen. Die 11—12'/z nahezu flachen Umgänge sind verloschen ge- streift, die Streifen selbst unter der Naht, be- sonders auf den oberen Windungen deutlicher und durch eine weissgerandete, nach oben hin etwas kerbenstreifige Naht von einander ge- schieden; die letzte, deutlicher runzelstreifige Windung ist vor der Mündung von der Seite etwas zusammengedrückt, am Grunde schwach höckerig aufgetrieben und mit einer äusserst un- deutlichen, nahezu verschwindenden Kielfurche versehen. Die etwas unregelmässig lang birn- förmige Mündung ist innen bräunlich und be- sitzt einen rhombischen, etwas hoch gezogenen, oben scharf zugespitzten Sinulus. Der zusammen- hängende Mundsaum tritt nur wenig los, ist aber stark ausgebreitet, wenig umgeschlagen und mit dünner, weisser Lippe belegt. Die rand- ständige Oberlamelle steht wenig schief und ist zusammengedrückt, etwas niedrig, aber lang und von der sehr tiefliegenden, kurzen, wenig entwickelten Spirallamelle deutlich getrennt, 62 Tafel CLXVIII. Fig. 1696. die Unterlamelle ist sehr kräftig und gleich- falls stark zusammengedrückt; an der Basis bildet sie einen concaven Bogen, ragt fast wag- recht bis in die Mitte der Mündung hinein und dringt eine weite Spirale beschreibend auffallend tief in die Mündung. Die Parallellamelle fehlt. Die dünne Subcolumellarlamelle liegt auffallend tief, so dass sie auch bei schiefem ‘ Einblick in das Gehäuse vollkommen unsichtbar bleibt. Die Nahtfalte ist wenig entwickelt; die Principale liegt etwas tief, ist aber sehr verlängert, so dass sie mit ihrem Innenende bis fast in die Gegend der Oberlamelle reicht. Palatalen sind 3 vorhanden; die mässig ent- wickelte oberste liest sehr tief seitlich und divergirt mit der Prineipale nach vornen, die zweite ebenfalls mässig entwickelte liegt viel weiter nach vorn, fast dorsal und läuft dem Vorderende der ihr naheliegenden Prineipale nahezu parallel, die dritte unterste endlich umzieht den Nabelritz in einem flachen Bogen, ist als eine scharf zusammengedrückte, hoch erhabene, etwas abgestutzte Falte in der Vorder- ansicht deutlich zu erkennen und an ihrem Hinterende gabeltheilig. Die Mondfalte fehlt. Das Clausilium ist verhältnissmässig breit und unten schief abgestutzt, zweilappig, der äussere Lappen fast rechtwinklig zurückgebogen, der innere breit und leicht ausgebuchtet. Vorkommen. Serbien (leg. v. Möllendorff.) Verwandte. Hr. von Möllendorff sagt in der oben eitirten Arbeit von dieser Art: „Durch ihre sehr langgezogene Mündung mit breitem Mundsaum erinnert sie an 01. marginata (Z.) Rssm,, weicht aber, abgesehen von anderen Unter- schieden, wie der fehlenden Gaumerwulst, von derselben wie von den übrigen Arten der Gruppe durch den sehr eigenthümlichen Schliessapparat ab. Derselbe ist sehr tief eingesenkt, so dass man von der sehr langen Principalfalte nur ein kleines Stück in der Mündung sieht, dagegen das innere Ende desselben, wie das der mittleren Gaumenfalte rechts über der Mündung zu sehen ist. Die untere Gaumenfalte zieht sich dicht um die Nabelgegend und tritt stark erhaben, aber plötzlich abgestutzt unter der Unterlamelle dicht am Aussenrand der Mündung hervor, so dass man leicht geneigt ist, sie für die Spindel- lamelle zu halten.“ Wenn von Möllendorff weiter die innere Gabelung der untersten Gaumenfalte, die an die von Cl. Frauenfeldi (Zel.) Rssm. erinnert, mit einer ähnlichen Bildung bei (1. costata (Z.) C. Pfr. vergleicht, so beruht dies auf einem offenbaren Irrthum, da bei dieser und auch sonst in der Gruppe Clausiliastra eine ähnliche Gabeltheilung noch nicht beobachtet ist; auch der Vergleich des nur sehr schwach dreilappigen Clausiliums mit dem von Cl. Marisi A. Schm. (= transsylvanica Z,) ist nur ein - Nothbehelf. Viel naturgemässer scheint mir der Vergleich mit dem Clausilium der Ol. (Trilob«a) macedonica Rssm., wie denn die vorliegende Art meiner Ansicht nach dieser Form überhaupt am nächsten steht und trotz der starken An- klänge an die Gruppe Herilla einen sehr natur- gemässen Uebergang von Clausiliastra zu Tri- loba bildet. "1696. Clausilia Marisi Ad. Schmidt. Testa breviter sed profunde rimata, eylindraceo- fusiformis, fusca, tenuis, pellucida, niti- dissima; spira attenuata; apex acutius- eulus. Anfractus 11—12 parum converi, sutura profundiuseula, submarginata disjuneti, striatuli; ultimus distinetius striatus, crista annulari indistineta aper- turae parallela munitus, dein subeon- strictus, basi vie sulcatus et subgibbus. Apertura piriformi- ovalis, fuscula, sınulo rotundato-quadrato; peristome continuum, appressum, parum expansum, reflexiusculum, sub sinulo subinerassatum, albo -limbatum. Lamellae parvulae compressae, distantes, interdum rubellae; supera marginalis, obliqua, a spirali subprofunda disjuncta, infer a mediocris, e basi nodulo instar prominula undulosa oblique ascendens; parallela et in- serta*) nulla; subcolumellaris sub- truncata, emersa. Apparatus elau- stralıs protractus, dorsalis; suturalis plus minus distincta, brevis; prineipalis brevis; palatalis supera dimidio minor, antice cum Üla divergens, infera satis longa, valde emersa. Lunella nulla. Callus palatalis interdum peristomati parallelus, obsoletus, rubellus, flavido- vel fuseulo-transparens. Olausilium emar- ginatum, lobo columellari iterum profunde bipartito. — Alt. 14—18'/, rarissime usque ad 19, lat. 3'Ja—4 mm.; alt. apert. 3!/e—3°Ja, lat. apert. Alfa-—23[a mm. (3 Exple.) Clausilia Marisi Ad.Schm. (teste Bielz ante 1863) in Syst. d. europ. Claus., 5. 28. Cl. transsilvanica (Z.) Bielz ın Fauna d. Land- u. Süssw.-Moll. Siebenbürgens, Hermann- stadt 1863, S. 127. *) Die Lamella inserta ist ein feines, zwischen den innern Ausläufern der Spiral- und Unterlamelle liegendes, beiden nahezu parallel laufendes, in der Gruppe Clau- siliastra häufig auftretendes Fältchen. Tafel CLXVIII, Fig. 1697. 63 Cl. Marisi Pfeiffer, Mon. Hel. viv.,, End. VI, S. 406 u. Bnd. VILL, S. 461. Cl. Marisi Westerlund, Fauna europ., S. 215. Das walzig-spindelförmige Gehäuse zeigt bei einem kurzen, aber tiefen Nabelritz dicht hinter dem an dieser Stelle etwas verdickten und umgekrämpelten Spindelrand, eine horngelbe bis hornbraune Färbung, ist dünnschalig, durch- .scheinend, stark glänzend und nach der Spitze hin stark verschmälert mit spitzlichem Wirbel. Die 11—12 wenig gewölbten Umgänge nehmen nur langsam zu, indem schon die jüngeren Win- dungen eine ansehnliche Höhe erreichen ; sie sind durch eine feine, etwas vertiefte, sehr fein ge- randete Naht von einander geschieden, obsolet feingestreift, die Streifen oben nahe der Naht etwas deutlicher. Der letzte Umgang ist nahe der Mündung deutlicher gestreift, hinter dem Mundsaum und parallel mit diesem bei stärker entwickelten Stücken mit einer schwachen, ringförmigen, wulstartigen Erhöhung versehen, die häufig gelb oder gelbbraun gefärbt erscheint, und hinter ihr leicht eingeschnürt; an der Basis steht ein stumpfer, durch eine schwache Kiel- furche von dem Nacken getrennter Höcker. Mün- dung birnförmig-oval, innen braun, mit zu- gerundet -quadratischer Bucht; Mundsaum bei ausgewachsenen Stücken stets verbunden, oben angedrückt, wenig ausgebreitet und schwach umgeschlagen, unter der Bucht eingezogen und etwas verdickt, fein weiss gesäumt. Lamellen ziemlich schwach, zusammengedrückt, von einan- der entfernt und mitunter röthlich gefärbt, die randständige Oberlamelle schief stehend und von der etwas tiefliegenden Spirallamelle getrennt; die Unterlamelle aus einer knötchen- artig vortretenden Basis schwach wellenförmig geschwungen schief aufsteigend; Parallel- lamelle und Lamella inserta fehlend; Sub- columellarlamelle stark winklig vortretend. Schliessapparat vorgerückt, rein rücken- ständig; Suturalfalte kurz, mehr oder weniger deutlich, häufig ganz fehlend; Principale ver- hältnissmässig kurz.. Die obere Gaumenfalte ist halb so lang als die Prineipale, dieser sehr genähert und nach hinten fast das innere Ende derselben erreichend, nach vorn stark mit ihr divergirend; die untere Gaumenfalte hält die Länge zwischen beiden, ist der oberen nahezu parallel, stark vorgezogen und in der Mündung immer deutlich sichtbar, bei stark entwickelten Stücken die Gaumenwulst erreichend; bisweilen zeigt sich die Andeutung einer dritten unter- sten Gaumenfalte.e Mondfalte fehlend. Bei stark entwickelten Exemplaren zeigt sich meist eine röthliche, dem Mundsaum nahe gerückte und ihm parallele, schwache Gaumenwulst. Clausilium dreitheilig, vor der Spitze nämlich mit runder Ausbuchtung und der Spindellappen selbst tief eingeschnitten und daher scharf zwei- spitzig. Vorkommen. Nach Bielz ist diese Art eine Bewohnerin der Kalkgebirge — ohne Rück- sicht auf deren geologisches Alter — im süd- westlichen Theile von Siebenbürgen. Sie findet sich in der Valea Ordinkusi bei Szkerisora, Iszbita-Bucsum bei Abrudbanya, Toroczko-Ujfalu, in der Toroczkoer Felsenschlucht a köbe, in der Koppänder und Thordaer Schlucht, im Walde des Reformirten-Collegiums bei Nagy-Enyed, auf dem Kecskekö, bei Csib und Mäda; Feredö- Gyögy, bei der Höhle von Csikmo, Babolna und Vormäga; Tresztia, Boicza am Berge Mogura (hier nach Ad. Schmidt die Form von bis zu 19 mm. Länge), Godinesd bei Zäam; auf dem Devaer Schloss (hier nach Ad. Schmidt eine hellere, 15 - 17 mm. lange Form), am Fusse des Yajda-Hunyader Schlossberges und am Berge Kaczanyas, Värhely im Hatzeger Thal, Ponor bei Puj und bei der Höhle Csetate boli. Verwandte. Mit Recht macht Ad. Schmidt auf die nahe Verwandtschaft dieser Art mit (Cl. Parreyssi (Z.) Rssm. aufmerksam. Als unter- scheidend hebt er den dünneren Wirbel, den weiter vorgerückten Schliessapparat, die längere, stets sichtbare untere Gaumenfalte und die äusser- lich weniger auffallend gefärbte Gaumenwulst von Marisi treffend hervor. Auch die von Bielz betonte Aehnlichkeit mit Cl. ungulata Z. = eom- mutata Rossm. var. ist augenscheinlich. Bei dieser Art vermisst man aber, abgesehen von anderen unterscheidenden Merkmalen, nicht leicht die dritte unterste Gaumenfalte, und das Clau- silium ist an der Spitze bei ihr nur leicht ge- kerbt, nie deutlich zweispitzig. "1697. Clausilia laminata Mtg. sp. forma pellucida Bttg. Testa veniriosa, vitrea, translucida, vix stria- tula, sericina;, apex obtusus. Anfrac- tus 10'g—11; apertura valde obliqua, peristoma continuum, adnatum. La- mella subcolumellaris subimmersa; princip alis in callum palatalem album transiens palatalesqwe albo-perspicuae. Alt. 151/a—16')2, Tat. 4a—4'/a mm.; alt. apert. —4a, lat. apert. 3 mm. (3 Esple.) Im allgemeinen mit einer etwas bauchigen englischen Form von laminata MMtg. überein- stimmend, aber glasartig durchscheinend, äusserst fein gestreift und daher seidenglänzend, mit stumpfem Wirbel, 101% —11 Umgängen und 64 Tafel CLXVII. sehr schiefer, oben zusammenhängender, angekleb- ter Mündung. Die Subcolumellarlamelle etwas versteckt, die in die weisse Gaumenwulst verlaufende Principale und die Palatalen weiss durchscheinend. Vorkommen. Bristol in England, selten (leg. Miss Fanny Hele). Verwandte. Eine Form von C!. Taminata, die von der gewöhnlichen Albinoform durch fast glashelle Gehäusewandung, bauchigere Total- gestalt, stumpferen Wirbel, äusserst feine Sculp- tur und lebhaften Seidenglanz unterschieden ist. Die in der Schale zurückgebliebenen Reste des Thieres sind tief schwarz gefärbt. Zur Diagnose von Ol. laminata Mtg. sp. fig. 29 und 461 als typischen Formen dieser veränderlichen Art ist namentlich im Hinblick auf die bessere Unterscheidung nahe verwandter Arten noch folgender Zusatz zu machen: „Lamella spiralis sursum in columella bre- vius ac lamella infera producta, intus altior, prorsus curvatim abbreviata. Lam. inserta nulla. Interdum rudimentum lam. parallelae anterius et pl.sutur a- lis. Olausilium emarginatum, sinu angusto, rotundato ac profundo et lobo majore columellari lato, apice trumcato nec non bitubereulato.“* Das innere Ende der Unterlamelle reicht bei der typischen C/. laminata Mtg. sp. tiefer in das Gehäuse hinein als das innere Ende der nach innen allmählich sich erhöhenden und dann plötzlich bogig abfallenden Spirallamelle. Die Lamella inserta fehlt. Das deutliche Rudi- ment einer Parallellamelle vorn im Sinulus und eine schwache Suturalfalte ist von Hrn. S. C’essin in Ochsenfurt bei einer sonst normal entwickelten Form von Landshut in Bayern con- stant beobachtet worden. Das Clausilium ist mit enger, tiefer, rundlicher Ausrandung ver- sehen, der Spindellappen breit, an der Spitze abgestutzt und mit schwacher Einkerbung ver- sehen, so dass er mit zwei undeutlichen Knöt- chen ausgestattet zu sein scheint. "1698. Clausi ia laminata Mtg. sp. forma albina Pfeiffer. Testa fusiformis, pallide flavo-virescens, satis pellucida, striatula, oleo nitens; apex acutiusculus. Anfr actus 11; lam. sub- columellaris subemersa, pl. princi- palisin cal/umpalatalem album transiens palatalesque albo-perspicuae. — Alt. 15'/a—16!J2, lat. 3°/—-4 mm.; alt. apert. 5°Ja—4, lat. apert. 2? —3 mm. (3 Exple,) Fig. 1698 u. 1699, Clausilia laminata var. albina Pfeiffer, Mon. Hel. viv., Bnd. II, $. 398, Ü. laminata var. albina Westerlund, Fauna europ., 8. 219. Diese Form unterscheidet sich von der vor- hergehenden forma pellucida durch schlankeres Gehäuse, mehr weissliche oder bleich gelb- grüne Färbung, stärkere, aber immer noch sehr feine Streifung, öligen Glanz, spitzeren Wirbel und 11 Umgänge. Auch tritt die Sub- columellarlamelle etwas mehr vor, während die in der weissen Gaumenwulst endigende Prin- cipale und die Gaumenfalten in ähnlicher Weise weiss durchscheinen. Ueber die Färbung des Thieres weiss ich nichts Bestimmtes auszusagen. Vorkommen. Bristol in England, selten (leg. Miss Fanny Hele). Wird auch von Cassel (Pfeiffer) und dem Berg Krstaca in Serbien (v. Möllendorff) angegeben. Dies scheint die gewöhnliche Albinoform von laminata zu sein; doch sind mir Stücke mit weissem Thier bis jetzt noch nicht bekannt ge- worden (wie sich der Albinismus z. B. bei Vitrinen verräth). Sie ist hauptsächlich nur durch die Färbung verschieden von der folgenden Form, die A. Schmidt var. virescens genannt hat und die wesentlich auf den Osten angewiesen zu sein scheint. *1699. Clausilia laminata Mtg. sp. var, virescens Ad. Schmidt. Testa ventriosa, virescenti - ceratina, saepe detrita; spira brevis. Apertura obli- qua, saepius distincte piriformis, sinulo subretracto; callus palatalis albus, validus, flavido- aut albido -translucens. Alt. 15-17, lat. 4—4'/a mm.; alt. apert. 4, lat. apert. 3—3'/a mm. (6 Exple.) Olausilia laminata var. virescens A. Schm., Syst. d. europ. Cl., 8. 38. Cl. laminata var. fimbriatae similis A. Schm., ebenda 8. 33. Cl. laminata var. virescens Westerlund, Faun. europ., 8. 219. Cl. Taminata var. alpestris Bielz (= Omusta Villa, — fimbriatae similis A. Schm.) in Westerlund, ebenda S. 219. Cl. derugata Z. coll. Das bauchige Gehäuse ist mehr oder we- niger grünlich-hornfarbig, oft stark angefressen und abgerieben mit kurzer Spindel. DieMün- dung steht schief auf dem letzten Umgang und ist öfters regelmässig birnförmig mit etwas zu- rückgezogener Bucht. Die Gaumenwulst ist weiss, oft sehr kräftig entwickelt und äusserlich weisslich oder gelblich durchscheinend. Tafel CLXIX, Fig. 1700. 65 Vorkommen. Vorherrschend in Osteuropa und zwar im Erzherzogthum Oesterreich, in Mähren, Galizien, den Gebirgen Siebenbürgens, in Serbien und Bosnien, aber auch angeblich in Italien. Ich habe die von Bielz zuerst unterschiedene var. alpestris mit der in Galizien und Mähren häufigen var. virescens Ad. Schm. vereinigen zu müssen geglaubt, da sich zwischen der letz- teren, etwas mehr ins Olivengrüne oder Braun- graue spielenden Form und der mehr gelbgrünen siebenbürgischen alle Uebergänge nachweisen lassen. Bielz sagt in seiner Fauna der Land- und Süssw.-Moll. Siebenbürgens, 1863, S. 129, dass, wenn /aminata über der Baumregion unter Steinen — wahrscheinlich aus den ausgerodeten Fichten- wäldern zurückgeblieben — noch vorkomme, sie fast immer in dieser Form auftrete, wie z. B. am Vurfu Tatarului westlich vom Szurul. Auch erinnert er daselbst mit Recht daran, dass seine var. alpestris nicht mit Cl. fimbriata (Z.) Rssm. verwechselt werden dürfe, die in Krain, Istrien und Croatien vorkomme und von Ol. Taminata durch die von der Gaumenwulst stets zurück- stehende zweite (wahre) Gaumenfalte und die stark entwickelte Gaumenwulst selbst sich unter- scheide, der eine erhabene Wulst und Höcker auf dem Nacken entspreche. Auch das abgebildete Exemplar (fig. 1699) stammt aus Siebenbürgen. Tafel CLAN. Clausiliastra v. Mlldft. *1700. Clausilia laminata Mtg. sp. var. triloba Bttg. Testa parva, ventriosa, flavescenti-cornea; an- fractus 10'/a--11!Je distincte striati, ultimus cerista annulari obtusa cinctus deinque subeonstrictus, basi gibbus. Aper- tura obliqua; lamella infera basi subtruncata, subnodulifera; callus pa- latalis albus, flavido-translucidus, cum principali plicisque palatalibus duabus inferioribus validis junetus. Su- turalis parum distineta. Clausilium tri/obum, emarginatum ut in Cl. laminata typica, sed sinu latiore, apice iterum inciso ideoque distinete bipartito. — Alt. 135—14, lat. 3'/amm.; alt. apert. 3'J—3']e, lat. apert. 2!g—2?Jı mm. (4 Exple.) Olausilia laminata var. triloba Boettger in Nachrichtsbl. d. d. Malak. Ges. 1877, S. 65, in Clausilienstudien, Cassel bei Th. Fischer 1877, 8. 31 und in Jahrb. d. d. Malakoz. Ges., Bnd. V, 1878, $. 34, Taf. II, fig. la—c. Ol. polita? Erjavee in Malakoz. Verh. d. Grafsch. Görz, Görz 1877, $. 46. Cl. ungulata var. Westerlund, Faun. europ., 8. 221. Das verhältnissmässig kleine, bauchige, gelb- lich-hornfarbene Gehäuse besteht aus 10'% bis 11'/e für laminata auffällig stark gestreiften Umgängen, deren letzter mit einer stumpfen Ringwulst umgürtet, dahinter schwach einge- schnürt und an der Basis mit einem deutlichen, stumpfen Höcker versehen ist. DieMündung Rossmässler’s Iconographie VI. steht schief, der rechte Mundsaum ist oben stark umgeschlagen und daher in der Vorder- ansicht meist etwas ausgerandet oder doch wenig- stens geradlinig. Der Schliessapparat gleicht namentlich in dem Verhältniss der inneren Aus- läufer von Spiral- und Unterlamelle vollkommen dem von laminata typ., aber die Unterlamelle ist vorn an der Anheftungsstelle etwas abgestutzt und als schwaches Knötchen vortretend (nähert sich also in der Form etwas der von Cl. comensis Shuttl.); die starke, weisse Gaumenwulst ist gelbdurchscheinend und sowol mit der Prineipal- falte als mit den gut entwickelten beiden parallelen unteren Gaumenfalten vereinigt. Die Sutural- falte ist vorhanden, aber wenig deutlich. Das Clausilium ist in seiner Form besonders be- achtenswerth und sowol von dem der Ü/. comensis als von dem der typischen laminata sehr wesent- lich verschieden. Es ist nämlich deutlich drei- lappig, seine grössere Ausbuchtung breiter und seichter als bei laminata, und sein Spindelzipfel durch einen nochmaligen scharfen Einschnitt nach innen in eine feine, scharfe, hakenförmig gebogene Spitze, nach aussen in einen abgerun- deten Lappen getheilt. Sämmtliche übrigen mir bekannten Formen von laminata Mtg. zeigen an diesem Theil des Clausiliums blos eine mehr oder weniger deutliche Einkerbung. Das Clau- silium von Cl. comensis entfernt sich noch weiter von unserer Form als das der Laminata- und Ungulatagruppe. Vorkommen. An der Grotte Malanica und der Grotte von Lokve im Karstgebirge, an den schattigkühlen Eingängen derselben; auch bei 9 66 Tafel CLXIX, Brinj an der croatischen Militärgränze. Von Hrn. Prof. Fr. Erjavec in Görz entdeckt und mitgetheilt. Eine ähnliche, jedoch viel grössere und bauchigere Form soll nach Erjavec auch im Rasathal unterhalb Stijak vorkommen. Verwandte. Trotz einer gewissen äusseren Achnlichkeit mit manchen Formen von Ol. comensis Shuttl. ist bei eingehender Prüfung die nahe Verwandtschaft mit lZaminata und ihrer Sippe nicht zu verkennen, und namentlich sind es die Formen von Ol. laminata var. von Smrekova draga und anderen Orten in Unterkrain, die in ihrem Clausilium unserer triloba noch am nächsten zu kommen scheinen, so dass ich, trotzdem Ueber- gänge in der Form des Schliessknöchelchens zwischen ihr und laminata-fmbriata noch fehlen, mich gescheut habe, auf diese interessante Varie- tät, die in ähnlich auffallender Weise wie Cl. incisa K. in der Form des Clausiliums sich von der Stammform entfernt, eine eigene Species zu begründen. *J7OL. Clausilia incisa Küster. Testa punctiformi-rimata, fusiformis, subventriosa, corneo-rufula aut corneo- brunnea, tenwiuscula, subpellueida, niti- dula; spira fere concave-attenuata;apex acutiusculus. Anfractus 11! — 12!]a convexiuseuli, sutur «a distincta, fere filo- marginata, albida disjuncti, obsolete stria- tuli, ultimus distinctius plicato-striatus, interdum subrugosus, juxta rimam tuber- culatus, late leviterque sulcatus. Aper- tura aut recta aut parum obliqua, ovata, intus fusca, sinulo alto, angusto, rotun- dato-rectangulari; peristoma conti- nuum, appressum, parum expansum, Te- ‚flexum, albo-limbatum. Lamellasupera marginalis, parum obliqua, compressa, longa, a spirali disjuncta; infera sub- undulata oblique ascendens, basi antice gibboso-incisa, fere binodulifera; paral- lela insertaque nullae; subcolu- mellaris compressa,longe emersa, stricta, antice leviter arcuata. Suturalis nulla; principalisparva etsecunda pala- talis cum callo tenuiusculo, rubello, infra recedenti junctae; palatales omnino 4 parallelae, prima profunda, dorsalıs, non conspicua, secunda quartaque aequa longitudine conspicuae, tertia valde emer- gens, longissima et validissima. Plieula parva inter primam et secundam palatalem interdum simulat lunellam imperfectam. Olausilium subtus latior, late leviter- que excisum, sinu rectangulari, apice Fig. 1701. angusto, leviter bituberculato. — Alt. 16! —19'/2, lat. 4—5 mm.; alt. apert. 41/a—5, lat. apert. 3—3'/amm. (10 Exple.) Olausilia inceisa Küster in Binnenconchyl. Dal- matiens III, Bamberg 1875, S. 20. Cl. Adamiü Olessin im Jahrb. d. d. Malakoz. Ges,,.184.7,,9..298: Cl. incisa K. (= laminata Mtg. var. cortonen- sis Adami) in Westerlund, Faun. europ., Dar 10R Ol. inceisa Paulucei in Materiau& d. I. Faune Malac. de VItalie, Paris 1878, S. 37. Das bauchig-spindelförmige, ziemlich grosse Gehäuse hat einen punktförmigen Nabelritz und ist von rothgelber, rothbrauner oder schwarz- brauner Hornfarbe mit hellerer Spitze, etwas dünnschalig, durchscheinend und glänzend. Das Gewinde ist langgestreckt, geradlinig schlank bis concav ausgezogen, der Wirbel verhältniss- mässig spitz. Die 11!/s bis 12'/g schwach ge- wölbten Windungen werden durch eine merk- lich eingezogene, weissliche, öfters fadenrandige Naht von einander geschieden und sind sehr fein und wenig regelmässig gestreift; der letzte Umgang ist deutlicher furchenstreifig, mit- unter selbst fein runzelstreifig; neben dem Nabel- ritz zieht sich ein bogiger Kielhöcker herab, der nach innen von einer breiten aber schwa- chen Furche abgegränzt wird. Die Mündung steht fast immer senkrecht, ist länglich ei- förmig, innen braun und mit hoher, schma- ler, verrundet-rechteckiger Bucht versehen; der Mundsaum ist zusammenhängend, etwas an- gedrückt, der Spindelrand oft bis weit herab geradlinig, alle Ränder wenig ausgebogen, deut- lich umgeschlagen, weissgesäumt. Die lange Ober- lamelle steht wenig schief und tritt dünn, aber bogig erhoben bis an den Mundsaum vor; sie ist wie bei allen Clausiliastren von der Spiral- lamelle deutlich getrennt; die etwas umgekräm- pelte Unterlamelle läuft schwach wellenförmig gebogen schräg aufwärts nach innen und endet vorn in einem Doppelknötchen, das durch einen seichten dreieckigen Einschnitt an der Basis der Lamelle erzeugt wird. Parallellamelle und Lamellainserta fehlen. Die stark zusammen- gedrückte Subcolumellarlamelle tritt in steilem Bogen bis fast an den äusseren Mund- saum heraus. Eine Suturalfalte ist nicht wahrzunehmen; die Principalfalte ist ziem- lich kurz und geht wie die zweite Palatale vorn in die äusserlich wenig durchscheinende, schwache, röthliche, unten zurückweichende Gaumenwulst über. Von den vier Palatalen ist die erste tiefliegende so lang wie die zweite und vierte, welche letztere von vorn in der Mündung sichtbar sind; Tafel CLXIX. Fig. 1702 u, 1703. 67 die dritte ist weit länger und in der Vorder- ansicht stets deutlich zu erkennen. Statt der fehlenden Mondfalte bemerkt man häufig noch ein schwaches strichförmiges Fältchen zwischen erster und zweiter Gaumenfalte, das aber auch als aufsteigender hinterer Ast der zweiten Gaumen- falte gedeutet werden kann. Die Platte des Clau- siliums wird nach unten merklich breiter, ist breit und seicht ausgeschnitten, der Ausschnitt selbst lang rechteckig, die Spitze verhältniss- mässig schmal und leicht ausgerandet, so dass sich wie bei Cl. laminata zwei feine Knötchen unterscheiden lassen. Vorkommen. Im mittleren Italien ziem- lich verbreitet, so bei Rappalano in Toscana, bei Cortona in Umbrien und am Mte. Mario bei Rom. Die Fundortsangabe Dalmatien bei Küster bezieht sich wol nur auf angeschwemmte Exem- plare. M. Paulucei gibt die Art ausserdem noch von den „Alpes Apuennes de la Verna‘ und vom Mte. Amiata in Toscana an. Verwandte. Unzweifelhaft ist diese Art der Cl. Taminata Mtg. sp., die in Italien gleich- falls sich in weiter Verbreitung findet, nahe ver- wandt, ja in den Charakteren der innern Aus- läufer der Unter- und Spirallamelle identisch, aber in dem wesentlich verschiedenen Clausilium, dem fein ausgezogenen Wirbel, der fadenrandigen Naht und der ausgeschnittenen Unterlamelle doch hinreichend unterschieden. Trotzdem glaube ich, dass Cl, incisa K. wie die vorhergehende lami- nata var. triloba nur eine extreme Form der so variabeln laminata Mtg. darstellen dürfte, Doch erscheint es mir zweckmässig, so lange nicht Uebergangsformen zwischen incisa und la- minata nachgewiesen sind, beide als specifisch verschieden zu betrachten. Formen von langgestreckter Spindelform, die schon von weit unter der Mitte an verschmälert sind und eine nur 3'/g mm. lange Mündung be- sitzen sollen, wie sie Küster angeblich aus Dal- matien beschreibt, habe ich noch nicht gesehen, doch ist mein Material immerhin gross genug um beurtheilen zu können, dass diese Eigen- thümlichkeiten durchaus in den Formenkreis die- ser Species passen. *1702. Clausilia laminata Mtg. sp. forma major Ad. Schmidt. Testa major, ventriosa, rufo-brunnea; anfr.ac- tus 11—12, striatuli, sutura fere filo- marginata disjuneti. Apertura sub- obliqua; peristoma crasse albo-limbatum, sub sinulo incrassatum, Lam. infera subtus concava, basi fere nodulifera, sub- columellaris arcuata, emersa. Callus palatalis rubellus, subtus recedens, flavido-perspieuus. Principalis, palata!es clausiliumque apice bituberculiferum ut in Cl. laminata typ., sed interdum pala- tales verae 4, secunda aut obsoleta cum callo juncta ut in Cl. incisa K. con- spieua aut deficiente. — Alt. 17'/e—19']s, lat. 41/4—4°Ja mm.; alt. apert. 4/a—4°]a, lat. apert, 31/a—3'/e mm. (7 Exple.) Olausilia laminata var. major A. Schmidt, Syst. d. europ. Claus., S. 33. Cl, laminata var, major Westerlund, Fauna europ., 8. 219. Die bauchige, rothbraune, firnissartig glän- zende Schale zeigt 11—12 verhältnissmässig deutlicher gestreifte Umgänge als gewöhnlich, die durch eine schwach fadenrandige Naht ge- schieden werden. Die Mündung steht etwas schief und wird von einem verdickten, weissen, an der Bucht angeschwollenen Mundsaum ein- gerahmt. Die Unterlamelle ist nach unten deutlich concav, vorn an der Basis eckig vor- springend und fast ein Knötchen bildend, die Subcolumellarlamelle vortretend, sanft ge- bogen. Die Gaumenwulst ist röthlich, äusser- lich gelbbraun durchscheinend und tritt nach unten etwas zurück. Alles übrige, auch die Form des an der Spitze deutlich mit zwei Knöt- chen versehenen Clausiliums wie bei der Normal- form von Ol. laminata, nur zeigt sich mitunter eine zwischen oberer und erster unterer Gaumen- falte eingeschobene weitere Gaumenfalte ‚die zweite“, die wie bei Cl. incisa K. vorn in die Gaumenwulst verläuft. Vorkommen. Bei Seggau, von Tschapeck gesammelt. Sonst noch ziemlich verbreitet in Steiermark, Kärnthen, Krain und Croatien; von Ad. Schmidt auch aus Moldava im Banat und von M. Paulucci aus dem westlichen Central- Italien erwähnt. Verwandte Die durch die Charaktere der inneren Ausläufer der Spiral- und Unterlamelle sich als unzweifelhafte laminata documentirende Form bietet insofern ein besonderes Interesse, als sie in einzelnen Fällen durch das Auftreten einer zweiten wahren Gaumenfalte den Ueber- gang zu Cl. encisa K, vermittelt. *1703. Clausilia fimbriata (Mühlf.) Rossm. forma pallida (Jan) Rssm. Testa virescenti-lutea aut virescenti-alba, eallo palatali extus sulphureo aut aurantiaco. Clausilium ut in Ol. laminata Mtg. sp., sed lobo columellari simplice nee bitubereu- lifero. — Alt. 13—16!/a, lat. 3°/—4'/amm.; 9* 68 Tafel CLXIX. Fig. 1704. alt. apert. 3°a—4'Ja, lat. apert. 2’ — 3Y/a mm. (Zahlreiche Exple.) Olausllia fimbriata pallida (Jan) Rossmässler unter fig. 106. Ol. fimbriata typus und var. saturata Pfeiffer, Mon. Hel. viv., Bnd. II, S. 399. Ol. fimbriata typus und var. saturata Wester- lund, Faun. europ., 5. 216. Gehäuse weiss, weissgelb oder grünlichweiss bis gelbgrün mit weisslich, weissgelb oder fast orangegelb durchscheinender Gaumenwulst. Das Clausilium gleicht dem von Cl. laminata, aber sein Spindellappen ist nicht ausgerandet und zeigt keine Spur der beiden bei laminata ge- wöhnlichen feinen Knötchen, Vorkommen. Sehr verbreitet in Krain, so bei Podkraj und bei Otlica in Unterkrain, (leg. Erjavec); das abgebildete Stück stammt aus den julischen Alpen, ohne nähere Bezeichnung (leg. Sendtner). In coll. Rossmässler liegen auch Stücke dieser Form von der Alpe Lipanza. Diese Blendlingsform oder besser dieser Leueis- mus scheint erblich, da an einer und derselben Lokalität, so weit ich weiss, nur gleichgefärbte Stücke dieser Art vorkommen. Verwandte. Da ich nach sorgfältiger Prü- fung eines umfangreichen Materials nur zwei Formen von fimbriata unterscheiden kann, die typische, in der Färbung zwischen Olivengrün und Olivenbraun schwankende und den hier be- schriebenen von Weiss durch Gelb zu Gelbgrün variirenden Blendling, der von Rossmässler zu- erst unter dem Namen pallida Jan publieirt worden ist, so fällt die var. saturata Z. mit der von Pfeiffer und Westerlund, nicht aber von Rossmäss’er als typisch betrachteten Form zu- sammen, während die var. phalerata Z. mit der normalen Rossmäss/er’schen fimbriata, fig. 1704, identisch ist. Schon die bleiche Färbung lässt diese Form, abgesehen von den bereits von Rossmässler her- vorgehobenen Mündungscharakteren, meist leicht von Ol. laminata Mtg. sp. unterscheiden, die ungleich seltner, wie es scheint, und nur ver- einzelt in der Albinoform auftritt. Merkwürdiger- weise befindet sich unter meinem grossen Material von fimbriata (Mühlf.) Rossm. kein einziger Blendling aus Istrien. *+17704. Clausilia fimbriata (Mühlf.) Rssm. typus. Eine durch schlankes Gehäuse bei auffallend spitzem Wirbel, 12!’ Umgängen und oliven- brauner Färbung mit lebhaft gelb durchscheinen- der Gaumenwulst ausgezeichnete Form. Auch bei ihr ist der Spindellappen ohne jede Spur von Einkerbung. — Alt. 17'/e, lat. 4 mm.; alt. apert. 4'/a, lat, apert, 3 mm. (10 Esple.) Olausilia fimbriata typ. Rossmässler fig. 106. Ol. fimbriata var. phalerata (Z.) Pfeiffer, Mon. Hel, viv., Bnd. L,;.8. 399. Ol. fimbriata var. saturata Küster, Mon. Claus., Taf. 13, fig. 37—39. C!, fimbriata var. phalerata (Z.) Westerlund, Faun. europ., S5. 216. Vorkommen. Sekovee im österreichischen Küstenland (leg. Erjavec), am Chausseewärter- haus oben auf dem Vrh Capella-Gebirg (leg. Dr. L. von Heyden) und an den Plitvica-Seen bei Ljeskovac und den Svica-Seen bei Otocac in Croatien (leg. Dr. L. von Heyden). In coll. Rossmässler liegen ausserdem noch Stücke von der Feistritzquelle und aus dem Birnbaumer Wald in Krain (leg. F. J. Schmidt). Verwandte. Am nächsten stehen dieser Form, die ich mit Rossmässler als die in der Färbung typische bezeichne, die Stücke aus der Umgebung von Görz (leg. Erjavec), welche zwi- schen Olivengrün und Olivenbraun schwanken und gleichfalls an dem Spindellappen des Clau- siliums keine Spur einer Einkerbung zeigen. Klei- ner und bauchiger, sonst aber sehr ähnlich sind auch die Formen von der Alpe Krn in Unter- krain (leg. Erjavec), vom Mte. Plavnik und anderen Orten in Istrien (leg. Sendtner) und aus Croatien (leg. Stossich), welch’ letztere den Uebergang zu grossa inaequalis, die mit ihnen zusammen vorkommt, vermitteln. Abweichend und einen entschiedenen Uebergang zu Ül. la- minata Mtg. sp. bildend sind aber die schmutzig grünbraunen und grünlich-isabellfarbenen Formen von Smrekova draga in Unterkrain (leg. Erjavee), die wahrscheinlich trotz ihrer stärkeren Streifung und trotz der die weisse, gelb durchscheinende Gaumenwaulst nicht erreichenden unteren Palatale wegen der Ausrandung des Spindellappens am Clausilium zu Cl. laminata Mitg. sp. gestellt werden müssen. Doch ist hervorzuheben, dass die Gestalt des Clausiliums auch von dem der typischen laminata insofern abweicht, als die Platte desselben entschieden breiter ist, sich nach unten zu stärker verbreitert, einen tieferen, mehr dreieckigen Ausschnitt zeigt und an dem deut- lich ausgerandeten Spindellappen nach der Bucht hin eine scharf ausgezogene Spitze trägt. Wir haben es hier mit einer Zwischenform von la- minata-fimbriata zu thun, die, mit einer Form von Ol. commutata Rssm. zusammen vorkommend, vielleicht Anspruch auf einen eignen Namen be- sitzt. Mein geringes Material dieser Form ge- stattet mir nicht, die Frage endgiltig zu ent- scheiden, ob die Form von Smrekoya draga zu Tafel CLXIX. Fig, 1705 u. 1706. 69 laminata zu stellen oder ob sie nicht vielleicht von dieser gleichfalls zu trennen ist. 21705. Clausilia grossa (Z.) Rssm. forma inaequalis (Z.) A. Schm. Testa peraff. Cl. grossae (Z.) Rssm. typ., sed rufescenti-cornea aut olivaceo-castanea, anfractibus saepius sutwra pallidiore disjunctis, ultimus basi subgibbosus, transversim subelevato-callosus, callo extus albido, flavido aut aurantiaco Aper- tur.a minus lata, ovato-piriformis, sinulo retracto; peristoma appressum wel sejunctum, margine externo superne im- presso et media parte protracto. — Alt. 18—21, lat. 4!/—4?/s mm.; alt. apert. 41a —5, lat. apert. 3—3"/2 mm. (20 Exple.) Clausilia melanostoma var. inaequalis A. Schmidt, Syst. d. europ. Claus., S. 32. Cl. melanostoma var. inaequalis Pfeiffer, Mon. Hel. viv., Bnd. VI, 8. 405. Cl. melanostoma var. inaequalis Westerlund, Faun. europ., 8. 218. Cl. melanostoma var. inaequalis Erjavece in Malakozool. Verhältnisse der Grafsch. Görz, Görz 1877, 8. 45. Von der typischen Cl. grossa (Z.) Rssm. fast nur durch die dunklere Färbung — kastanien- braun bis heller oder dunkler olivenbraun — und die gewöhnlich schmälere Mündung ab- weichend. Der letzte der häufig durch hellere Naht ausgezeichneten Umgänge ist an der Basis durch den erhabenen, weiss, gelb oder orange- farb durchscheinenden, unten etwas zurücktreten- den Quergürtel vor der Mündung etwas höcker- artig aufgetrieben ; dieMündung mehr birnförmig mit zurückweichendem Sinulus und unterhalb des- selben aussen etwas eingedrückt und vorgezogen; die Mundränder getrennt oder nur schwach verbunden, angelöthet, der rechte oft fast gerad- linig, wenig ausgebogen. Das Clausilium ist wie bei O1. Jaminata Mtg. sp. an seinem Spindel- lappen abgestutzt, aber schwächer als bei dieser ausgerandet. Exemplare ohne jede Spur von Ausrandung an diesem von Ad. Schmidt als löffelförmig erwähnten Fortsatz habe ich nicht gesehen. Vorkommen. Diese Form findet sich be- sonders schön im Capella-Gebirg, so auf der Passhöhe zwischen Ogulin und Otocac (leg. Dr. L. von Heyden, in coll. Boettg.), an den Svica-Seeen bei Otocac (desgl.), an dem Chaussee- wärterhaus oben auf Vrh Capella (desgl.) und an den Plitvica-Seeen bei Ljeskovac (desgl.), so- wie im Velebith - Gebirge in Croatien (leg. Ad. Stossich) und nach Fr. Erjavec auch in allen Gebirgswaldungen der Grafschaft Görz. Das ge- zeichnete Exemplar stammt vom Capellagebirge. Verwandte. Aneine Trennung dieser Form von Cl. grossa (Z.) Rssm., wie von der forma melanostoma (J. Schm.) A. Schm. ist nicht zu denken, wie denn die Art in Färbung der Schale und Form des Clausiliums in ähnlicher Weise varürt wie die nur durch subtile Unterschiede von ihr zu trennende Cl. laminata Mtg. sp. Die Unterschiede von letzterer bestehen wesentlich in der fast stets bedeutenderen Grösse, der immer mächtig entwickelten Gaumenwulst, dem etwas mehr vorgerückten Schliessapparat und dem meist schwächer oder kaum ausgerandeten Spindellappen des Clausiliums. *1706. Clausilia grossa (Z,) Rssm. forma major Bttg. Testa punctato-rimata, fusiformis, plerumgque subventriosa, cormeo-lutea, nitida, solidius- cula; spira longe attenuata ; ap ex acu- tus. Anfractus 11—12 magis minusve convexiusculi, lente accrescentes, sutura distineta saepe pallidiore, subinaequali disjuncti, obsolete striati, ultimus basi magis minusve gibbus, antice aut obsolete costato-striatus aut striatus aut fere laevi- gatus maculaque obliqua aurantiaca, sul- phurea aut albida ornatus. Apertura majuscula aut ovata aut piriformis, fusca, sinulo subangusto, elevato et rectangulari aut subretracto et rotundato; peristoma appressum, reflexum, albolimbatum, sub sinulo subincrassatum. Lamellae va- lidae, supera marginalıs, recta, a spirali disjuncta, infera e basi triangulari, sub- incrassata, subtus concava in mediam aperturam prosiliens; lam. parallela insertaque fere obsoletae; subcolu- mellaris valida, strieta, basisubtruncata, usque ad peristoma emergens. Sutwralis vix distineta; principalis parva, pala- talis prima brevis, profundior, secunda valida, conspieua et tertia brevior tenuior- que excepta palatali prima callo connexae carneo aut flavido-albo, subtus recedenti. Clausilium ut in Cl. laminata Mtg., sed lobo columellari subtruncato et nullo modo aut vix emarginato. Alt. 18 - 22!e, lat. 4'/a—5!lı mm.; alt. apert. 4°/a—5!]s, lat. apert. 3°/3—3°Ja mm. (3 Exple.) Olausilia melanostoma F\, J. Schmidt var. grossa Ad. Schmidt, Syst. d, europ. Claus., 8. 32 ex parte, Ol. melanostoma var. grossa Pfeiffer, Mon. Hel. viv., Bnd. VI, S. 405 ex parte, 70 Tafel CLXIX. Fig. 1706. Cl.grossa Küster, Binnenconchyl. Dalmatiens III, 1875, 8.19, Ol. melanostoma var. grossa Westerlund, Faun. europ., 8. 218. Das punktförmig geritzte Gehäuse ist spindel- förmig, meist etwas bauchig, opak horngelb mit einem schwachen Stich ins Olivengrüne, glän- zend, etwas dickschalig, mit stark verlängerter Spindel und feiner Spitze versehen. Die 11—12 mehr oder weniger schwach gewölbten Umgänge nehmen langsam an Höhe zu und werden durch eine deutliche, meist bleicher ge- färbte, etwas ungleiche Naht von einander ge- schieden; der letzte ist in Bezug auf feinere oder gröbere Sculptur und mehr oder weniger deutlichen Basalhöcker selbst an ein und der- selben Localität den grössten Schwankungen unter- worfen, zeigt aber stets die schiefe, orangefarbige, gelbe oder weissliche, unten etwas zurücktretende, breite Querbinde, die der immer stark ent- wickelten fleischrothen oder gelbweissen inneren Gaumenwulst entspricht. Die Mündung wech- selt etwas in der Form, ist aber verhältniss- mässig gross und bei den grösseren Formen meist deutlich birnförmig, innen braun, und mit etwas schmalem, in die Höhe gezogenem, oder aber bei mehr eiförmiger Totalgestalt mit ver- rundetem, stets aber etwas zurückgezogenem Sinulus versehen. Der Mundsaum ist ange- drückt, zurückgeschlagen und deutlich weiss- gesäumt. Die Lamellen sind kräftig entwickelt, die obere randständig, senkrecht gestellt, von der Spirallamelle getrennt, die untere aus et- was verdickter, dreieckiger Basis, nach unten concav, in schiefer Richtung in die Mitte der Mündung hineinragend; die Parallellamelle und die Lamella inserta sind vorhanden, aber meist sehr wenig deutlich; die Subcolu- mellare ist sehr kräftig entwickelt und steigt in gerader Richtung nach abwärts, um an der Basis meist etwas abgestutzt fast am Aussen- rande der Mündung zu endigen. Sie erscheint oft als breite Platte an der Basis der Mündung. Der Schliessapparat ist entschieden weiter vorgerückt als bei Ol. laminata, sonst aber sehr ähnlich. Die wenig deutliche Suturalfalte, die kurze Principale, die schwache oberste Gaumenfalte und die beiden unteren Gau- menfalten, deren obere kräftiger ist und stets deutlich in der Vorderansicht erkannt werden kann, sind mit Ausnahme der zurückstehenden ersten Gaumenfalte mit der überaus kräftigen Gaumenwulst vereinigt. Das Clausilium steht dem der Cl. Taminata Mtg. sp. sehr nahe, hat aber an seinem Spindellappen eine schwächere, oder wie bei dem vorliegenden Stück eine kaum angedeutete Ausrandung. Vorkommen. Unser abgebildetes Exemplar stammt von den julischen Alpen (leg. Sendtner). Küster gibt dieselbe Form auch von Triest an. Verwandte. Die Originalexemplare Ross- mässler’s und unsere Stücke der typischen grossa Z. von den Plitvica-Seeen bei Ljeskovac in Croatien (leg. Dr. L. von Heyden) unterscheiden sich ausser in der geringeren Grösse nur durch die mehr eiförmige Mündung, den weniger in die Höhe gezogenen, mehr rundlichen Sinulus und den vollkommen abgerundeten Spindellappen am Clausilium von ihr. Von unserer forma major bis zur ausge- sprochenen Cl. melanostoma F\ J. Schmidt (vergl. Küster, Mon. Claus., S. 184, Taf. 20, fig. 4—7) existiren alle Uebergänge. Trotz des fast über- reichen Materials, das mir aus diesem Arten- kreise durch die Güte des Herrn Prof. Fr, Erjavee in Görz zu Gebote steht, ist es mir unmöglich, eine scharfe Gränze zwischen beiden genannten Formen zu ziehen. (Ol. melanostoma soll sich durch dunkelgerandete Naht, durch ausser der Principale nur zwei Palatalen, geglätteten Nacken und die Form des Clausiliums auszeichnen. Die Form mit nur zwei wahren Gaumenfalten ist mir allerdings unbekannt geblieben, wol aber kenne ich zahlreiche Uebergangsformen zwischen ihr und der typischen grossa Rssm. mit oliven- brauner oder rothbrauner Färbung, so von der Istrianer Gränze, vom Ursprung des Isonzo, von Otlica in Unterkrain (fig. 1707) und von Kamnik in Krain (leg. Erjavec), die den sicheren Be- weis liefern, dass die typische melanostoma in Ad. Schmidt's Auffassung nur als eine extreme Lokalform, wahrscheinlich nicht einmal als eine Varietät im strengeren Sinne des Wortes, von Cl. grossa (Z.) Rssm. aufzufassen ist. Die Art scheint überall, wo sie auftritt, mit Cl. fimbriata (Mühlf.) Rssm. vergesellschaftet zu sein. Trotz der nahen Verwandtschaft mit Ol. laminata Mtg. sp. ist sie am Habitus, der stets bedeutenden Grösse, der starken Gaumen- wulst, der feinen Gehäusespitze und namentlich an dem vorgerückten Schliessapparat und an dem stets schwächer ausgerandeten oder ganz ab- gerundeten Spindellappen des Clausiliums doch genügend leicht zu erkennen, um meine artliche Abtrennung von ihr unter einem besonderen Na- men zu rechtfertigen. Die Benennung (Cl. grossa (Z.) Rossm. muss dann als die älteste (1838) in ihr Recht treten; inaequalis (Z.) A. Schmidt betrachte ich nur als eine Lokalform derselben ; melanostoma (F. J. Schm.) Ad. Schm. dürfte wahrscheinlich auch nicht viel mehr sein, da Tafel CLXIX. Fig. 1707 u. 1708. 71 ich nach meinem umfangreichen Material an- nehmen muss, dass die unterste Gaumenfalte derselben bei den Küster’schen Stücken individuell wenig entwickelt war, da ich alle Uebergänge zwischen der typischen Art und der von Küster und Ad. Schmidt beschriebenen melanostoma kenne. *1707. Clausilia grossa (Z) Rssm, forma melanostoma (F. J. Schm.) Ad. Schmidt. Testa subtilissime striata, castanea aut olivaceo- fusca. Apertura oblongo-piriformis ; plica palatalis tertia obsolescens; cal- lus palatalis tenwior, fusco - carneus. Olausilium lobo columellari rotundatum, cochleariforme aut subtruncatum. — Alt. 191/a— 25, lat. 4°Ja—5 mm.; alt. apert. 5, lat. apert. 3'/a--3°|ı mm. (3 Esxple.) Olausilia melanostoma (F. J. Schm.) A. Schmidt, Syst. d. europ. Claus., 8. 32. Ol. melanostoma Pfeiffer, Mon. Hel. viv., Bnd. VI, S. 405. Ol. melanostoma Westerlund, Faun. europ., 82212. Ol. melanostoma Erjavec, Malakozool. Verh. von Görz, 8. 45. Gehäuse sehr fein gestreift, tief kastanien- braun bis dunkel oliven- oder hornbraun mit oblong-birnförmiger Mündung und schwach ent- wickelter oder fehlender unterster Gaumen- falte sowie dünnerer, schwächerer, bräunlich- fleischrother Gaumenwulst. Das Clausilium zeigt einen löffelförmigen, nicht ausgerandeten, abgerundeten oder aber einen schwach abge- stutzten Spindellappen. Vorkommen. In Krain; das sammt seinem Clausilium abgebildete Exemplar stammt von Otlica in Unterkrain (leg. Erjavec) und kommt der Küster’schen Beschreibung dieser Form (Mon. Claus., S. 184, Taf. 20, figs. 4-7) durch die obsolete unterste Gaumenfalte noch am nächsten. Der typischen melanostoma nahestehende Formen finden sich nach Erjavec auch in der Grafschaft Görz in weiter Verbreitung. M. Paulucci er- wähnt die Form auch aus Nordost-Italien. Verwandte. Ausdrücklich hebe ich noch- mals hervor, dass zwischen dieser Form und der typischen O1. grossa (Z.) Rssm. (fig. 463) nur Grössen- und Farbenunterschiede bestehen, da- gegen kaum ein einziger constanter Formunter- schied nachgewiesen werden kann. Exemplare, von denen es nicht leicht zu sagen ist, ob sie zu Ol. grossa oder zu laminata gehören, kenne ich nur von Neuhaus in coll. Kobelt; doch sind die beiden mit CI, ornata (Z.) Rssm. zu- sammenliegenden Stücke unter sich selbst nicht von übereinstimmender Form und wenigstens das eine trotz seiner geringen Grösse von 16'/» mm. infolge des vorgerückten Schliessapparats_ besser zu grossa (Z.) Rssm. passend. 1708. Clausilia commutata Rssm. var, singularis Bttg. Testa gracilis, forma, colore fusco - brunneo characteribusque aperturae Ol. commu- tatae Rssm, typicae simillima, sed la- mella infera intus longiore ac spiralis magis magisque attenuata. Lamell« inserta distinctissima. — Alt. 13" — 14!/5, lat. 3 mm.; alt. apert. 3—8!Ja, lat. apert. 2!|ı mm. (4 Exple.) Olausilia silesiaca Erjavec in Malakozool. Verh. v. Görz, 1877, 8. 45. Diese höchst interessante Form besitzt das- selbe schlanke Gewinde, dieselbe Grösse und dieselben Charaktere der Mündung wie etwas schlanke typische Stücke der commutata Rssm, von Kumberg, ist aber etwas dunkler braun ge- färbt, ein klein wenig stärker gestreift und ge- wöhnlich noch etwas schlanker als diese, so dass sie äusserlich nicht oder kaum von ihr ver- schieden ist. Was die Form aber besonders aus- zeichnet und sie von allen mir bekannten näheren Verwandten von commutata unterscheidet, ist das Verhältniss der Innenenden von Spiral- und Unterlamelle zueinander. Die Spirallamelle ist nämlich innen stets entschieden etwas kürzer als die Unterlamelle, sonst aber ähnlich wie bei Cl. commutata gebildet, nämlich nach hinten ganz allmählich auslaufend. Die Lamella in- serta ist stets sehr deutlich entwickelt. Vorkommen. Nach Prof. Erjavec lebt diese Form in dem Alpenzuge, der sich vom Triglav herunter über Krn, Bogatin, Kolk, Ogel bis zur Crna prst zieht, an bewachsenen Kalkfelsen und ist stellenweise häufig. Das gezeichnete Exem- plar stammt von der Alpe Krn in der Grafschaft Görz (leg. Erjaveec). Verwandte. Unstreitig ist Ol. silesiae« Ad. Schmidt (Ikonogr. fig. 466) in Bezug auf das Verhalten der beiden genannten Lamellen die nächstverwandte Form. Die wenigen Stücke dieser Art von der Steiner Alp in Krain, die mir im Augenblick zur Vergleichung zu Gebote stehen, sprechen aber durch die grosse habituelle Aehnlichkeit, die sie mit Ol. laminata Mtg. sp. besitzen, durch die hornröthliche Gehäusefarbe und die bedeutendere Grösse durchaus gegen die Annahme einer näheren Verwandtschaft. Ich würde die vorliegende Form kaum als selbst- ständige Varietät mit einem eigenen Namen von 72 Tafel CEXIX, © Fig!1709.u. 1710. commutata abgetrennt haben, wenn ich nicht bei der unstreitig grossen Wichtigkeit der Lamellen- enden für die Unterscheidung nächstverwandter Arten in der commutata-lammata-Gruppe damit hätte andeuten wollen, dass‘ dieser Charakter offenbaren Schwankungen unterworfen ist, und dass bei commutata an bestimmten Oertlichkeiten „das Ende der Spirallamelle nach innen auch hinter dem der Unterlamelle zurückbleiben kann, ein Charakter, den man nach dem Vorgang von Ad. Schmidt bis jetzt allgemein nur den Formen aus der näheren Verwandtschaft der laminata Mtg. sp. zugestehen wollte“. Ich möchte diese Varietät für weitere Untersuchungen warm em- pfehlen, 1709. COlausilia commutata Rssm. var. fusca De Betta. Ehe ich an die Beschreibung dieser Form gehe, sei es mir gestattet, zu bemerken, dass mein wiederholt sorgfältig gesichtetes und über- aus reichhaltiges Material der commutata-Gruppe — ich muss diesem Namen als dem ältesten unbedingt den Vorzug geben — mich davon über- zeugt; hat, dass es geradezu thöricht ist, neben commutata noch von einer selbständigen Ol. fusca De Betta, eingulata (A. Schm.) P. und ungulata (Z.) Rssm. zu sprechen, da alle die genannten Formen auf’s innigste zusammenhängen und durch zahllose Uebergänge mit einander verknüpft sind. Kobelt und Erjavec, denen ich das grosse mir vorliegende Material im wesentlichen verdanke, stimmen darin vollständig mit mir überein. Testa a Ol. commutata Rssm. typica discrepans statura majore, colore saturate fusco, anfractibus sutura vie pallidiore disjunctis, plica prineipalilongissima, ultra palatalem primam longe elongata. Callus palatalis plerumque rubellus aut rufescens. Lamella spiralis ut in Ol. commutata una cum lam. infera terminata aut introrsum eam superans. Clausilium lobo columellari distincte bitubereulatum. — Alt. 15'/a—18!/a, lat. 3\/a—4'/a mm.; alt. apert. 3!/a—4, lat. apert. 2?/a—3 mm. (10 Exple.) Clausika fusca De Betta in Deseriz. de due nuove Oonch. terr. del Veneto, $. 6, Taf.1, fig. 2. Cl. fusca Pfeiffer, Mon. Helic. viv., Bnd. III, S. 588. Ol. fusca Ad. Schmidt, Syst. d. europ. Claus., 8.783: Ol. fusca Westerlund, Faun. europ., $. 220. Das Gehäuse ist von der typischen Cl, commutata Rssm. nur durch die bedeutendere Grösse, die satter braune Färbung, die schwä- cher tingirte, oft kaum durch die Farbe beson- ders ausgezeichnete Naht und die längere Princeipalfalte zu unterscheiden, die nach hinten weit über die erste Gaumenfalte hinaus verlängert ist. Die Gaumenwulst hat meist mehr röthliche oder bräunliche Färbung. Die Spirallamelle endet nach hinten wie bei (1. commutata entweder zugleich mit der Unter- lamelle oder sie zieht sich noch etwas weiter in das Gehäuse hinein. Das Clausilium trägt an seinem Spindellappen die beiden feinen Knöt- chen der typischen commutata. Vorkommen. In Venetien ziemlich ver- breitet; das abgebildete Stück stammt vom Mte. Santo. Typische Stücke von Verona aus der Hand De Betta’s liegen auch in coll. Rossmässler, Verwandte. Durch Verkürzung der Prin- ceipalfalte und durch im Allgemeinen geringere Grösse geht diese Form in die Ol. ungulata (Z.) Rssm. Kärnthens, Krains und der Grafschaft Görz über. Eine Gränze zwischen beiden For- men zu ziehen, wie sie Ad. Schmidt finden wollte, war mir trotz besten Willens unmöglich. :W71O. Clausilia commutata Rssm. subsp. ungulata (Z.) Rssm. Testa plerumque praecedenti minor, anfrac- tus sutura pallidiore, saepius albida disjuncti; pliea principalis minor, palatalem superam vix transgrediens ;cal- lus palatalis elausiliumque ut in la. — Alt. 15'/a—19, lat. 3°/a—4 mm. ; alt. apert. #, lat. apert. 2?/a—3 mm. (10 Exple.) Olausilia ungulata (Z.) Rossmässler, Ikonogr., fig. 464. Ol. ungulata Ad. Schmidt, Syst. d. europ. Olaus., S. 34. Ol. ungulata Pfeiffer, Mon. Hel. viv., Bnd. VI, S. 405. Ol. ungulata Westerlund, Faun. europ., $. 221 (laps. cal. cingulata). Ol. ungulata Erjavec, Malakozool. Verh. Görz, 1877, 8. 45. Von Cl. commutata var. fusca De Betta in nichts als in der Grösse, die fast stets etwas geringer ist, der oft helleren, ja weisslichen Naht und der kürzeren Principalfalte unter- schieden, die die obere Gaumenfalte nach hinten nur wenig überragt. Im Gegensatz zu der Grund- form und ihrer Varietät fusca bietet die Gaumen- wulst in ihrer mannigfaltigen Ausbildung ebenso- wenig wie das Clausilium irgend etwas besonderes. Vorkommen. Vorzüglich verbreitetin Krain, dem Küstenland und der Grafschaft Görz; nach Tafel CLXX. M. Paulucei auch in Nordost-Italien. Das ge- zeichnete Exemplar stammt aus der unmittel- baren Umgebung von Görz (leg. Erjavee). Verwandte. Ebenso vergeblich wie die scharfe Trennung von der vorigen Form ist ihre Unterscheidung von der typischen Rossmässler’- schen commutata,jaich behaupte mit Erjavee, dass diese nur durch die geringere Grösse, die meist mehr ins Hornbraune oder Braungraue spielende Färbung, und, wenn man will, durch die oft stärker entwickelte Gaumenwulst zu unterscheiden ist. Erjavec gibt zwar an, dass Ul. ungulata mehr für die Bergregion, commutata mehr für das Hügelland und die Ebene charakteristisch sei, doch bemerkt er zugleich, dass der Ueber- gang der einen zur andern ein fast unmerklicher und wirklich ganz allmählicher sei. Es würde zu weit führen, wenn ich alle Vor- kommnisse der mir zu Gebote stehenden Samm- lungen einzeln besprechen oder auch nur registriren wollte, doch sei es mir gestattet, darauf aufmerk- sam zu machen, dass manche Formen, z. B. die die von Krn in Krain bei nur 15 mm. Länge theilweise dieselbe verlängerte Principale besitzen, Fig. 1711. 713 welche die ächte O1. fusca De Betta auszeichnet, und dass an demselben Orte auch Stücke vor- kommen, deren Clausiliumspitze die charakter- istischen beiden Knötchen nahezu ganz fehlen. Die Lamella inserta ist bei der Stammart sowol wie bei den Varietäten bald vorhanden, bald fehlt sie. Der Form von Udine, von La Cragna und von Kobilica, sowie den meisten Stücken aus Istrien fehlt die unterste Palatale — es ist dies die var. mutata Westerlund, Faun. europ., S. 220 — und die oberste ist ähnlich wie die schwache Gaumenwulst nur mässig entwickelt; der Form von Gradisca aber mangelt sowol die unterste wie auch die erste Palatale und das Clausilium derselben entbehrt ausserdem vollkommen der beiden charakteristischen Knötchen. Die stärkere Streifung der letzteren erinnert auch schon sehr an eine Form von Ül. costata var, intermedia F. J. Schm. von Medea (fig. 1717), zu der sie den Uebergang vermittelt. Auch bei einer Form meiner Sammlung, die angeblich aus dem Banat stammt, ist die Ausrandung an dem abgestutzten Spindellappen des Clausiliums nur sehr schwach angedeutet. Tafel CLAÄX Clausiliastra v. Mlldff. =171L. Clausilia costata (Z) Rssm. var. intermedia F. J. Schmidt. Testa punctato-rimata, fusiformis, brunnea aut corneo-rufa, solidula, nitidula; spira attenuata, parum concave-producta; apex acutiuseulus. Anfractus 11-12 pla- niusculi, sutura distincta, fere suberenu- lata, pallidiore disjuneti, exceptis 3—4 apriealibus regulariter suboblique costati, ultimus aeque costatus ac penultimus, ante aperturam erista annulari levissima cinctus, dein subconstrietus, basi sub- suleatus juxtaque rimam gibbus. Aper- tura obliqua, piriformi-ovalis, intus fus- cula, sinulo subquadrato; peristoma continuum, appressum, reflexiusculum, subtiliter fusculo-limbatum, margine colu- mellari late reflewum. Lam ellae medio- eres, compressae; supera marginalis, a spirali disjuncta; infera strieta, sub- horizontaliter in aperturam prosiliens ; rudimentum lamellae parallelae an- terius; subcolumellaris arcuata, emersa. Suturalis nulla; princi- Rossmässler’s Iconographie VI. palis brevis, tenwis palatalisque su- pera sigmoidea cum callo intus carneo, extus flavescenti aut aurantiaco junctae; secunda tertiaque parallelae, elongatae, validae, flavg-perspiceuae, emersae. Olau- silium lobo eolumellari leviter emargi- nato, fere bituberculifero instructum. — Alt. 16'/a—17'/e, lat. 4—4!|3 mm.; alt. apert. 3°Ja—4!/3, lat. apert. 23]aı—3 mm. (10 Escple.) Clausilia intermedia F. J. Schmidt, Systemat. Verzeichn., 8. 18. Cl. intermedia Pfeiffer in Zeitschr, f. Malakoz. 1847, 8. 69 und Mon. Hel. viv., Bnd. II, S. 407. Ol. costata var. grossa Rossm. (teste Schmidt). Ol. intermedia A. Schmidt, Syst. d. europ. Olaus., S. 14. Ol. intermedia Westerlund, Faun. europ., S. 220. Ol. intermedia Erjavec, Malakozool. Verh. v. Görz, S, 44. Das punktförmig geritzte, rein spindelförmige Gehäuse ist braun oder röthlich-hornfarben, festschalig, ziemlich stark und fast seidenartig 10 74 glänzend mit verlängertem, nur wenig concav ausgezogenem Gewinde und verhältnissmässig feiner Spitze. Die 11—12 abgeflachten Um- sänge werden durch deutliche, fast fein gekerbt zu nennende, hellere Nähte geschieden und sind mit sehr regelmässigen, etwas schief stehen- den Rippen geziert, die meist etwas schmäler erscheinen als die sie trennenden Zwischenräume. Der letzte Umgang ist nicht stärker gerippt als die vorhergehenden Windungen, die Rippen selbst aber gegen die Mündung hin etwas mehr zugeschärft; vor der Mündung befindet sich eine der fleischrothen Gaumenwulst entsprechende gelbe oder orangefarbene schwache Querwulst und dann wieder eine mässige ringförmige quere Depression; an der Basis der letzten Windung aber befindet sich eine lange seichte Kielfurche und ein meist immer deutlicher länglicher Höcker. Die schiefe Mündung schwankt zwischen birn- förmiger und ovaler Totalgestalt, ist im Innern bräunlich und mit mehr oder weniger verrundet- quadratischem Sinulus versehen; der zusammen- hängende Mundsaum ist an der Spindelseite oben stark, im Uebrigen schwächer umgeschlagen, oben angedrückt und bräunlich-lippensaumig. Die mässig entwickelten Lam ellen zeigen sich scharf zusammengedrückt; die obere randständig, von der Spirallamelle getrennt, die untere fast ge- radlinig und nahezu quer in die Mündung hinein- ragend; von der Parallellamelle ist nur vorn eine kurze Andeutung zu sehen; die Subcolu- mellare tritt stark gebogen vorn fast bis an den äusseren Mundsaum vor. Eine Sutural- falte fehlt; die Principale ist verhältniss- mässig kurz und dünn und wie die gut entwickelte S-förmige erste Gaumenfalte vorn mit der Gaumenwulst verschmolzen; die beiden parallelen unteren Gaumenfalten sind lang und kräftig, unten in der Mündung deutlich sichtbar und aussen lebhaft gelb durchscheinend. Der Spindel- lappen des Clausiliums ist leicht ausgerandet und trägt zwei schwache Knötchen. Vorkommen. Das abgebildete Stück stammt von Podkraj im österreichischen Küstenland. Er- javece sagt von dieser Varietät: „Im Idricathale wird Cl. costata grösser und stärker und geht über in die Form, die F\ J. Schmidt intermedia genannt hat. Letztere kommt am Plateau des St. Veitsberges und in Spodnja Trebusa vor und erstreckt sich über das Bergland von Idrija bis in den Birnbaumer Wald, wo sie von F\ J. Schmidt gesammelt wurde. Ob jedoch eine speci- fische Trennung dieser beiden Formen statthaft ist, muss stark bezweifelt werden.“ Verwandte. Mit vollem Recht macht Erjaveec, wie wir es eben gehört haben, auf die überaus Tafel CLXX. Fig. 1712. nahe Verwandtschaft dieser Form mit costata Rssm. aufmerksam. Das von Ad. Schmidt hervor- gehobene Kennzeichen, dass costata auf dem Nacken bei seinen Exemplaren weitläufiger ge- rippt sei, als auf dem vorletzten Umgang, hat sich als Unterscheidungsmerkmal von intermedia nicht bewährt; gerade so häufig findet sich bei meinen Stücken aus dem Isonzothal das Gegen- theil, eine feinere und engere Rippung nämlich in unmittelbarer Nähe der Mündung als auf den früheren Windungen. Auf den Umstand, dass bei Cl. costata die unterste Gaumenfalte häufig — aber nicht immer — fehlt, darf ebenfalls kein besonders grosses Gewicht gelegt werden, da auch commutata häufig diese Eigenthümlich- keit genau in derselben Weise zeigt. Die Haupt- unterschiede von der typischen costata liegen somit nur in der bedeutenderen Grösse, der kräftigeren Schalenwandung und dem meist ver- bundenen Mundsaum. Durch eine nur 14 mm. lange, schwächer costulirte Form mit fast obsoleter unterster Gaumenfalte von Medea (fig. 1717) geht diese Art in die var, mutata West. von commu- tata über. "712. Clausilia costata (Z.) Rssm. forma subcostat«a Bttg. Testa af. costatae (Z.) Rssm. typicae, sed magjis pellueida, nitidissima, costis ornata obtusioribus, in anfractibus medüs fere obsoletis, ante aperturam densioribus at- que acutis. Apertura late ovata; pert- stoma continuum, imo fere solutum, albo- limbatum. Suturalis distincta; pala- talium tertia infima aut parum distincta aut nulla. Clausilium lobo columellari vix emarginatum, vix bituberculiferum. — Alt. 13'/a—15, lat. 3!/a—3"ja mm.; alt. apert. 3—3!/a, lat. apert.2!/—R*]amm. (3 Exple.) Diese Form entfernt sich von der typischen Cl: costata (Z.) Rssm. fig. 181 durch mehr glänzendes, stärker durchscheinendes Gehäuse und namentlich durch stumpfere, auf den mitt- leren Umgängen fast verschwindende, nahe der Mündung aber wieder scharf und dicht gestellte Rippen. Die breit eiföormige Mündung zeigt ein zusammenhängendes, ja fast lostretendes, weiss gesäumtes Peristom. Die Sutural- falte ist klein, aber deutlich, die dritte unterste Palatale wenig deutlich oder fehlend. Das Clausilium zeigt wie bei der typischen cos- tata am Spindellappen kaum eine Ausrandung und entbehrt ebenso nahezu ganz der beiden für die typische laminat« so charakteristischen Knötchen. Tafel OLXX. Fig. 1713 u. 1714. 75 Vorkommen. Pola in Istrien (leg. Ad. Stossich). Verwandte. Die Zugehörigkeit dieser Form zu Ol. costata (Z.) Rssm. steht trotz des noch stärker wie bei der var. intermedia F\. J. Schm. ausgebildeten Mundsaums ausser Zweifel. Zwi- schen sie und die folgende Form dürfte Küster's Cl. umbrosa aus Istrien als Gränzform von Cos- tata und curta zu stellen sein, die durch ihre Tracht aber doch wol näher zu der ersteren hinneigt als zu der letzteren. Strenge Gränzen zwischen den Verwandten der costata und der curta scheinen nicht einmal durch das Verhält- niss der inneren Ausläufer der Unter- und der Spirallamelle zu einander geboten zu sein, in- dem bei beiden dieselben entweder gleich tief nach innen fortsetzen, oder in den weitaus meis- ten Fällen das Hinterende der Unterlamelle tiefer in die Mündung hineinreicht als das der Spiral- lamelle. Letzteres Verhältniss konnte ich wenig- stens bei der typischen costata Rssm. aus dem Isonzothal und bei einer Form mit ausser der Prineipale noch 3 Gaumenfalten von Montona in Istrien constatiren, die, abgesehen von ihrer ächten costata-Seulptur, grosse Aehnlichkeit mit umbrosa K, haben dürfte. *1713. Clausilia curta Rssm. var. utri- ceulus Bttg. Testa major, ventriosa, virescenti-cornea; aN- fractibus 91Ya—10!/a densissime fere costulato-striatis, ultimo validius plicato- costulato. Principalis et palatalis supera sigmoidea cum callo palatalı tenui flavido connexae, palatales 2 inferae ut in Cl. curta Rssm. typica. — Alt. 13—15, lat. 3! —3?/s mm.; alt. apert. 31/2, lat. apert. 2?/s mm. (3 Esxple.) Das Gehäuse dieser interessanten Form ist weit grösser als das der typischen (7. curta Rssm. fig. 268, ähnlich bauchig, aber mehr grün- lich -hornfarben, mit 9'/—10!/. sehr dicht und fein bogig gestreiften, fast rippenstreifigen U m- gängen, deren letzter kräftiger faltenstreifig erscheint. Die Prineipalfalte und die S-för- mig geschwungene obere Gaumenfalte sind mit der schwachen, bräunlichgelben, weissgelb durchscheinenden Gaumenwulst vorn verbunden; die beiden unteren Gaumenfalten sind analog gebildet wie bei der typischen Form von Triest. Wie bei curta Rssm. reicht das Innenende der Unterlamelle tiefer in die Mündung hinein als das der Spirallamelle, wie denn überhaupt beide Formen in der inneren Ausbildung des Schliessapparats mehr an laminata Mtg. sp. und weniger an die äusserlich näher verwandt scheinende commutata Rssm. erinnern. Vorkommen. Buje in Istrien (leg. Prof. Fr. Erjavec). Verwandte Aus der Küster’'schen Be- schreibung (Binneneonchylien Dalmatiens III, Bam- berg 1875, 8.23) ist nicht ganz klar, ob er auch diese Form zu seiner umbrosa zählt, die im Habitus sehr von der ächten eurta abweichen soll, was bei unserer Schnecke entschieden nicht der Fall ist. Jedenfalls gehört umbrosa K. aber zu den zahlreichen Zwischenformen zwischen costata und curta, die sich bei weiterer Er- forschung Istriens ohne Zweifel noch mehren werden. Interessant ist die nähere Beziehung dieser Form sammt der typischen Art zu lami- nata und nicht zu commutata, die ihr doch dem Habitus nach entschieden viel näher zu stehen scheint. "1714. Clausilia curta fusiformis Küster. Testa a Cl. curta Rssm. solum striis subtiliort- bus staturaque graciliore et a Ol. commu- tata Rssm. strüs distinctioribus lamella- que inserta semper distineta discerepans. Lamella infera ut in Ol. curta typica sursum in columella longius product« quam lamella spiralis, rarius aequa longi- tudine. — Alt. 10—11!]s, lat. 2?Js —3 mm.; alt. apert. 2?/s—3, lat. apert. 2—2'|ı mm. (10 Exple.) Olausilia curta var, commutatae similis Ad. Schmidt, Syst. d. europ. Olaus., 8. 35. Cl. ceurta var. fusiformis K., Binnenconch. Dalm. II, S. 25. Cl. ceurta var. commutatae similis Erjavec, Malakoz. Verh. Görz, S. 46. Das Gehäuse dieser Form steht in der Ge- stalt mitten inne zwischen Cl. curta Rssm. und commautata Rssm., hält auch die Mitte zwischen der scharfen Rippenstreifung der ersteren und der obsoleten Streifung der letzteren, zeigt sich aber durch das stete Auftreten einer Lamella inserta und durch die innen meist weiter in's Gehäuse ziehende Unterlamelle der curt« näher verwandt als der commutata. Nichtsdestoweniger sind Exemplare nicht selten, welche vollkommen die Mitte zwischen beiden Arten halten. Die Ausrandung am Spindellappen des Clausiliums ist wie bei der typischen Form von Ül. curta sehr wenig deutlich. Vorkommen. Nach Erjavece lebt diese Varietät im Wippachthale bei Rubije, Rence, Sempas Smarije in Krain und auf dem Karste bei St. Daniel, Kazlje, Povir, Rodik, Rtvize 10* Rssm. var. 76 Tafel CLXX. Fig. 1715. 1716 u, 1717. und Vatovlje. Näher an die typische curta treten die Formen aus dem Gehölz von Lipica auf dem Karst und vom St. Veitsberg bei Praprotino und Ponikve, doch zeigen sie immer noch eine schwä- chere Sculptur als die starkeostulirten Exem- plare der typischen curta aus der unmittelbaren Umgebung der Stadt Triest. Ich kenne die var. fusiformis ausserdem noch von Mislice (leg. Erjavee). Das gezeichnete Exemplar stammt vom Karstgebirge (leg. Erjavee). Verwandte. Es ist mir nicht gelungen, eine scharfe Trennung zwischen den Uebergangs- formen von commutata und curta zu finden, wenn auch typische Exemplare beider Arten, besonders von den weiter von einander entfern- ten Fundpunkten (commutata aus Steiermark — curta von Triest) ohne Schwierigkeit aus einander zu halten sind. Trotzdem ist die typische Cl. curta von Triest wegen ihrer stets tiefer in der Schale endigenden Unterlamelle als selbständige Art aufrecht zu erhalten, "W715. Clausilia orthostoma Mke. forma filiformis (Parr.) Bielz. Testa cylindrato-fusiformis, solida; spira gracibore; anfractibus subtilissime aut obsolete striatis; apertura minore, angustiore, crasselabiata, callo palatali valido,sulphureo-perspieuo, — Alt.12—13, lat. 2'/a—3 mm.; alt. apert. 3, lat. apert. 2!Ja mm. (15 Exple.) Clausilia orthostoma var, filiformis (Parr.) Bielz, Faun. Siebenbürgens, S. 131. Ol. orthostoma var. filiformis Ad. Schmidt, Syst. d. europ. Claus., $. 13. Das Gehäuse ist mehr cylindrisch-spindel- förmig als bei der Stammform fig. 192, dick- schaliger mit weit schlankerem Gewinde und äusserst fein oder verloschen gestreift; die Mün- dung zeigt sich kleiner, schmäler, oben gleich- sam von beiden Seiten zusammengedrückt, stär- ker gelippt mit kräftiger, gelb durchscheinender Gaumenwulst. Das kurze, breite Clausilium ist wie bei der Stammform am Spindellappen schwach ausgerandet. Vorkommen. Sehr verbreitet in Sieben- bürgen, besonders im Vorgebirge; das gezeich- nete Stück stammt von Kronstadt (leg. Prof. M. Neumayr in Wien). Vermittelnde Formen zwischen dieser und der süddeutschen und schwei- zerischen Normalform kenne ich von Nagy-Hagy- mas in Siebenbürgen (leg. Neumayı). "1716. Clausilia comensis Shuttl. var, trilamellata (Parr.) A. Schmidt. Testa major; anfractus 13; suturalis distineta, plicae palatales longiores validioresque, loco lunellae pliculae 1—2 verticales vel lunella imperfecta; callus palatalis tenwor. — Alt. 15'le, lat. 3”/a mm.; alt. apert. 3°/s—3°/a, lat. apert. 2:/)s mm. (1 Expl.) Olausilia comensis var. trüamellata (Parr.) Ad. Schmidt, Syst. d. europ. Claus., $. 12. Ol. comensis var. trilamellata Westerlund, Fauna europ., 8. 223. Das Gehäuse ist weit grösser als das der Stammart fig. 856 (aber doch wol niemals 20 mm. lang, wie Ad. Schmidt, vermuthlich aus Ver- sehen, behauptet), mit 13 statt der gewöhnlichen 10—11'/; Umgängen und mit längeren und stärkeren Palatalen. Suturale deutlich; die erste und zweite Gaumenfalte sind durch eine deutliche oder nur durch eine von 1—2 kleinen, dem Aussenrande des Clausiliums parallellaufen- den Fältchen angedeutete Mondfalte verbunden. Die Gaumenwulst ist schwächer als bei der Stammart. Vorkommen. Das schöne, von mir ab- gebildete Stück stammt von Vicenza (leg. Hipp. Blanc in Portici); Ad. Schmidt gibt die Form ausserdem noch von Padua an. "1717. Clausilia costata (Z.) Rssm. var. intermedia F.J. Schm. (Ueber- gangsform zu Cl. commutata mutata Westerl.) Testa minor quam Ol, costata intermedia typica, fuseulo-cornea, obsoletius costata, costis obtusioribus. Aperturarecta, subovalis; apparatus claustralis magis pro- tractus, li Ol. commutatae similior, plica palatali infima obsolescente. — Alt. 14, lat. 3 mm.; alt. apert. 3'/a, lat. apert. 2!/a mm. (1 Expl.) Das Gehäuse steht genau in der Mitte zwischen typischen Exemplaren der costata inter- media und der commutata var. mutata West. von Udine. Kleiner als intermedia und von hellerer hornbräunlicher Färbung zeigt es doch die Seulptur dieser Form, wenn auch schwächer, da die Rippen der Schale etwas stumpfer er- scheinen als bei dieser. In dem deutlich mehr als bei intermedia vorgezogenen Schliessapparat nähert sie sich dagegen sehr der var, mutata West., deren fehlende unterste Palatalfalte bei ihr nur durch eine schwache Andeutung vertreten ist. Durch die geradstehende, mehr ovale Mün- dung nähert sie sich gleichfalls mehr der letzt- genannten Form. Vorkommen. Medea im österreichischen Küstenland (leg. Erjavec). Tafel CLXX. Fig. 1718 u. 1719. art Verwandte. Wie bereits sub fig. 1711 be- merkt, eine deutliche Uebergangsform mit gleich- starken Beziehungen zu costata intermedia und zu commutata mutata,. "1718. COlausilia Porroi P. var. de- serta bttg. Testa peraffinis Cl. Porroi P. typicae, sed anfractu ultimo minus alto, quartam circiter partem ommis altitudinis testae aequante. Apertura rotundato-ovalis; peristoma margine columellari prope rimam punctiformem saepius recedens. Lamella supera vie marginalis; in- fera antice non extrorsum furcata, sed bituberculifera, tuberculis parvulis; su b- columellaris non emersa, sed oblique intuenti distinctissima. COlausilium bilobum, sinu parvo, triangulari. — Alt. 14!/g2--15, lat. 31. —3?]s mm.; alt. apert. 3/a, lat. apert. 2!/a mm. (2 Esxple.) Von der typischen Form fig. 885 durch nied- rigeren letzten Umgang, der nur etwas höher als der vierte Theil des Gehäuses ist, durch die mehr verrundet-ovale Mündung mit häufig stärker zurücktretendem Spindelrand und die Lage der Lamellen verschieden. Die Ober- lamelle ist nämlich nicht ganz randständig, die Unterlamelle vorn nicht gabeltheilig, sondern nur in zwei rundliche Knötchen aufgelöst und dieSubcolumellarlamelle versteckt, so dass sie erst bei schiefem Einblick in ihrer ganzen Länge deutlich sichtbar wird. Das Glausilium ist zweilappig mit kleinem, dreieckigem Aus- schnitt. Vorkommen. Sardinien und Corsika (coll. Boettger; leg. Dr. W. Schaufuss in Dresden). Verwandte. Diese recht beachtenswerthe Form zeigt uns, dass auch Cl. Porroi ähnlich grossen Schwankungen in der Gestalt unter- worfen ist, wie die übrigen Arten der Gruppe Olausiliastra. Die stark gewölbten Umgänge und die viel schwächere Ausbuchtung des Clau- siliums lassen sie leicht von in der Seulptur ähnlichen Formen von costata und curta, die Wölbung der Umgänge allein schon von Meis- neriana und Küsteri unterscheiden. = 1719. Clausilialucensis Gentiluomo. Testa peraffinis Ol. comensi Shuttl., sed apex obtusior, saepe albidus, anfractus 11°/e—12 lentius acerescentes, ultimus attenuatus, vix tumidulus, basi gibbus. Apertura valde obliqua, angulato-piri- formis; peristoma callo tenui connexum, margine columellari profunde emarginato, parum refleeum minusque incrassatum. Lamella infera basi latissima, vali- dior atque in Ol, comensi, aeque ac sub- columellaris usque ad marginem peri- stomatis emersa. Interlamellare sem- per plicatulum, plieulis 2—3 longis, tenuibus, subparallelis. Suturalis dis- tincta;principalis, palatalis prima longa cum illa antice divergens, et secunda postice bifurcata cum callo tenwi albido connexae, palatalis tertid infima nulla aut profundissima, punctiformis, non con- spieua. COlausilium nullo modo ab ilo Cl. comensis diserepans.. — Alt. 12—15, lat. 3—3!/a mm.; alt. apert. 2?/a—3, lat. apert. 2!/a mm. (5 Exple.) Olausilia lucensis Gentiluomo in Bullet. malae. ütal. IL, 1868, Nr.1,8.6, Taf. 1, fg. 1—3 und Nr. 3, 8. 36. Ol. lucensis Issel in App. al cat. dei moll. di Pisa, Mailand 1872, 8. 10. Ol. lucensis Pfeiffer, Mon. Hel, viv., Bnd. VIII, S. 462. Ol. lucensis Paulucei in Bull. Soc. Malacol. Ital., Bnd. ILL, 1877, 8. 9. Diese merkwürdige Art ist durch folgende Eigenthümlichkeiten von der unzweifelhaft sehr nahe verwandten Cl. comensis Shuttl. verschie- den: Der Wirbel ist stumpfer; die 11'/s bis 12 Umgänge wachsen weit langsamer an und sind sämmtlich relativ sehr niedrig; der letzte zeigt sich nach unten stark verengt, ist kaum aufgeblasen zu nennen und besitzt einen schwä- cheren, dem Mundsaum parallelen Querwulst als comensis, sowie an der Basis einen deutlicheren, stumpf vortretenden Kielhöcker. Die Mund- öffnung steht sehr schief auf dem letzten Um- gang, ist auffallend winkelig-birnförmig und mit durch eine durchsichtige Schwiele verbundenen, wenig umgeschlagenen und schwächer verdickten Mundrändern versehen. Der Spindelrand er- scheint tief ausgeschnitten und der Aussenrand in der Mitte etwas vorgezogen. Die Unter- lamelle ist an ihrer Basis ganz auffallend breit und kräftig und tritt wie die Subceolumellar- lamelle bis an den Aussenrand des Mund- saums vor. Das Interlamellar zeigt stets 2—3 lange, schmale, fast parallele Fältchen. Die Suturalfalte ist deutlich; die Princi- pale, die Jange mit ihr nach vorn einen spitzen Winkel bildende obere Palatale, sowie die mit letzterer wiederum einen spitzen Winkel be- schreibende, hinten gabeltheilige untere Palatale laufen vorn in einer dünnen, weisslichen Gaumen- wulst aus; eine dritte unterste Gaumenfalte fehlt oder ist wenigstens selbst bei schiefem Einblick 78 Tafel CLXX. in’s Gehäuse nicht sichtbar. Das Clausilium un- terscheidet sich in nichts von dem der Ol. comensis. Vorkommen. Bei Monsagrati, Lucchio und Le Fabbriche in der Umgebung von Lucca (leg. Marquesa Paulucei in Florenz), im Val di Lima bei Versilia, am Mte. Forato, in den Apuaner Alpen und überhaupt im westlichen Central- Italien ziemlich verbreitet. Verwandte. Schon aus der Beschreibung ergibt sich die nahe Beziehung zu Ol. comensis Shuttl., doch glaube auch ich besonders der eigenthümlichen Fältelung des Interlamellars we- gen, eines sonst bei Olausiliastra ganz unerhörten Charakters, diese von niemandem bis jetzt an- gefochtene Art anerkennen zu sollen. Uebergänge zwischen ihr und comensis sind nicht bekannt. =97720. ClausiliaMeisneriana Shuttle- worth. Testa rimata, subeylindrato-fusiformis, pallide corneo-fusca, tenwiuscula, sericina ; spir a longe attenuata ; apex acutiusculus, niti- dus. Anfractus 12—14 fere plani, sutura impressa, subtiliter filocincta dis- Juneti, costulato-striati, costulis subtilibus, capillaceis, obliquis, strietiusculis, ulti- mus validius costulato-striatus, costulis saepe pallidioribus, basi subgibbus, sed vix sulcatus. Apertura rectangulari- oblonga, intus fuscula, sinulo subquadrato; peristoma continuum, solutum, expanso- reflexiusculum, pallide sublabiatum, mar- ginibus subparallelis, superiore nec non exteriore sub sinulo subincrassatis. La- mellae mediocres; supera submargi- nalıs, longa, compressa, spiralem pro- fundam disjunctam transceurrens; infer a profundiuscula e basi fere biramosa obli- que ascendens, subtus strieta vel leviter concava, intus celeriter ascendens longeque ultra spiralem producta;lamella paral- lela insertaque satis distinctae; sub- columellaris immersa, sed oblique intuenti semper conspieua. Suturalis ut videtur nulla ; princip alis medioeris; palatalis supera brevis principali sub- parallela; interdum rudimentum lunellae; palatalis infera profunda, vix emersa, aeque ac principalis palatalisque supera callo tenui, profundo, flavido - perspicuo Juncta. Clausilium emarginatum, sinu lato. — Alt. 15—19, lat. 3?]ı—3°|s mm. ; alt. apert. 3—4, lat. apert. 2!Jı—3 mm. (12 Exple.) Olausilia Meisneriana Shuttleworth in Mitth. d. nat. Ges. in Bern, 1843, S. 18. Fig. 1720. Cl. Meisneriana Pfeiffer, Mon. Hel. viv., End. II, 8. 426. Ol. Meisneriana Küster, Mon. Claus., S. 107, Taf. 12, fig. 1—4. Ol. Meisneriana Westerlund, Faun. europ., $. 219. Das mässig geritzte, fast cylindrisch-spindel- förmige Gehäuse ist bleich hornbraun, etwas dünnschalig und seidenglänzend mit sehr ver- längertem Gewinde und spitzlichem, glänzendem Wirbel. Die 12—14 fast flachen, durch eine eingedrückte, feinrandige Naht geschiedenen Umgänge sind haarförmig fein mit kaum ge- bogenen, schiefstehenden Rippenstreifchen geziert. Die letzte Windung ist etwas schärfer ge- streift als die vorletzte und mit häufig etwas heller gefärbten Rippchen versehen, an der Basis stumpf höckerartig aufgetrieben und meist nur mit einer sehr schwachen Kielfurche ausgestattet. Die innen bräunliche Mündung bildet nahezu ein Rechteck mit stark verrundeten Winkeln, fast parallelen Seitenrändern und einem qua- dratischen Sinulus; der Mundsaum ist immer zusammenhängend und losgelöst, mässig aus- gebreitet und umgeschlagen, bleich gesäumt und sowol oben als unter dem Sinulus etwas ver- stärkt. Von den mässig entwickelten Lamellen tritt die schmale, aber sehr lange Oberlamelle meist nicht ganz bis an den äussersten Mund- saum vor und zieht an der tiefliegenden Spiral- lamelle vorbei; die Unterlamelle gibt an den Mundsaum ein queres Fältchen ab und erscheint hier bei gut entwickelten Exemplaren oft schwach gabeltheilig, zieht sich dann geradlinig oder mit schwacher, nach unten gerichteter Concavität schief nach aufwärts und schnell nach einwärts und überragt an ihrem inneren Ende die Spiral- lamelle um ein Bedeutendes; die Lamella in- serta und die Parallellamelle sind fast immer deutlich zu erkennen; die Subcolumellar- lamelle liegt etwas versteckt, ist aber bei schiefem Einblick immer gut zu beobachten. Eine Nahtfalte scheint zu fehlen; die mässig entwickelte Principalfalte, die ihr fast parallel- laufende, in ihrer Länge etwas schwankende, doch meist kurze obere Gaumenfalte und die zurück- tretende, von vorn eben noch sichtbare untere Gaumenfalte verlaufen nach vorn in die meist nur sehr schwach angedeutete, als gelbliche Makel durchscheinende Gaumenwulst. An Stelle einer Mondfalte sieht man sehr gewöhnlich noch 1 oder 2 punktförmige Falten, die meist unmittelbar unter die obere Gaumenfalte zu stehen kommen. Das tiefliegende, zweilappige Clausi- lium zeigt einen breiten und ziemlich flachen Ausschnitt. Vorkommen. Auf der Insel Sardinien (leg. Tafel CLXX. Fig, 1720. 719 Appelius in coll. Kobelt und in coll. Pfeiffer) und bei Fiumorbe aufCorsica (teste Shuttleworth). Formen und Varietäten. Pfeiffer nennt Mon. Hel. viv., Bnd. IV, S. 723 eine var. minor — Webbiana Chpr. olim, die sich durch bau- chige Gestalt bei geringer Grösse (lat. 4, alt. 13 mm.) auszeichnen soll, und irrthümlich von Tenerife angegeben ist. Die Zurechnung dieser Form zu Meisneriana dürfte auf einem offen- baren Versehen beruhen. Westerlund führt da- gegen a. a. O., S. 220 eine sicher hierher ge- hörige Form an, die sich aber in nichts als in dem besonders schlanken Gewinde von der typi- schen Art unterscheiden soll. Verwandte. Schon Küster hat die nahe Verwandtschaft dieser Art mit Ül. Küsteri Rssm. fig. 254 betont und die Hauptunterschiede von ihr nur in der stärkeren Rippenstreifung, der äusserlich als gelber Fleck durchscheinenden Gaumenwulst und in der mehr braunen Farbe gefunden. Beachten wir ausserdem den kaum gelösten Mundsaum, die stets an der Basis ab- gestutzte und hier mit einem deutlichen, schar- fen Knötchen versehene Unterlamelle und die stark heraustretende, in der Vorderansicht stets vollkommen deutlich sichtbare Subcolumellar- lamelle, so ist eine Verwechslung beider Arten nicht wol möglich. An die Gruppe Alopia, von der Vertreter auf Taf. 167 und theilweise auf Taf. 168 ab- gebildet sind, schliesst sich T’rriloba, deren wenige bekannte Arten schon früher in der Iconographie abgebildet worden sind. Der Uebersichtlichkeit und der Vollständigkeit wegen stelle ich sie an den Anfang der folgenden Aufzählung, die uns die nach meiner Ansicht beste Gruppirung der Olausiliastren geben soll. Nur wenige wichtigere Formen konnten aus Mangel an Originalstücken bis jetzt nicht gezeichnet und beschrieben werden. Triloba von Vest. v. Vest, Mitth. d. Siebenbürg. Ver. f. Naturw., Bnd. 18, 1867, S. 165. a) Gruppe der Sandrie K. (Triloba sens. str.) *Sandrii K. Montenegro; angeschwemmt bei Budua und an der Insel Lacroma in Dalmatien (fig. 873). forma elongatior Westerl. Ange- schwemmt in Dalmatien. b) Gruppe der macedonica Rssm. (Mace- donica Bitg.) *macedonica Rssm. Macedonien (fig. 624). Clausiliastra v. Mlldff. v. Möllendorff im Nachrichtsblatt d. d. Mal. Ges., 1374, S. 60. a) Gruppe der transiens v. Mlldff. (Ser- bica Bttg.) *transiens v. Mlldff. Serbien (fig. 1695). b) Gruppe der laminata Mtg. sp. (Mar- pessa Moq.-Tand.) *Marisi A. Schm. Südwest - Siebenbürgen (fig. 1696). *Parreyssi(Z.) Rssm. Karpathen (fig. 628). *yar. cerata Rssm. Bukowina, Sieben- bürgen; irrthümlich auch aus Illyrien „angegeben (fig. 258). "marginata (Z.) Rssm. Siebenbürgen und Banat (fig. 107). forma biüabiata Friv. Banat. *var. major Rssm. Türkei (fig. 626). var. auriformis Mouss. Bulgarien. *Jaminata Mtg. sp. (= duinensis Stossich, — fimbriata Bourgt. ex parte). Ganz Europa mit Ausschluss der pyrenäischen Halbinsel, Schottlands (teste v. Martens), der Inseln des Mittelmeers und der Balkanhalbinsel. Schon in Dalmatien sehr vereinzelt, im Süd- osten nur bis in die Wallachei und die Dobrudscha reichend (fig. 29, 146 und 461). * forma albina P. Bristol in Eng- land, Cassel, Berg Krstaca in Ser- bien (fig. 1698). * forma pellucida Bttg. Bristol in England (fig. 1697). * forma minor (Rossm.) West. Ep- prechtstein im Fichtelgebirge (hie. 462). forma castanea West. Nordeuropa. forma catenata Bourguignat. Dep. Aube. forma campestris Bgt. und Lothringen, forma oceidentalis Dgt. Dep. Aube, Lothringen, Schweiz. forma sylvatica Bgt. Dep. Aube. forma fragilima Bgt. Lothringen und Schweiz. *var. triloba Bttg. Grotte Malanica und Grotte von Lokve im Karstgebirge; Brinj an der croatischen Militärgränze Dep. Var (fig. 1700). var. grandis Ad. Schm. Mohacs in Ungarn. *var. major Ad. Schm. Westliches Mittel -Italien, Steiermark, Kärnthen, Krain, Croatien und Banat (fig. 1702). 80 Tafel CLXX. Fig. 1720, *var. granatina (Z.) Rssm. Gross- gallenberg bei Laibach in Krain; wahr- scheinlich irrthümlich aus dem Tatra und aus Siebenbürgen (fig. 465). *yar. virescens Ad. Schm. (= *var. alpestris Blz, —= fimbriatae similis A. Schm.) Vorherrschend im Osten und zwar im Erzherzogthum Oester- reich, in Mähren, Galizien, den Ge- birgen Siebenbürgens, in Serbien und Bosnien, aber auch angeblich in Italien (fig. 1699). var. nana v. Mlldff. Bosnien und Herzegowina. var. plieifera West. Schweden. var. propingua West. Schweden. var. pirostoma West. Schweden. *fimbriata (Mühlf.) Rssm. (= *var. phalerata Z, — var. saturata K.) Steier- mark, Kärnthen, Krain, österreichisches Küstenland, Istrien und Croatien. Angeblich angeschwemmt auf der Insel Lacroma in Dal- matien; irrthümlich verzeichnet aus Frank- reich (fig. 106 und 1704), * forma pallida (Jan) Rssm. (— *var, saturata Z.) Krain und julische Alpen; angeblich ebenfalls aus Dal- matien (fig. 1703).: *"inceisa K. (= laminata Mtg. sp. var. cor- tonensis Adami, = * Adamiü Otessin.) Central- Italien und zwar bei Rappalano, Alpes Apuennes dela Verna und dem Mte. Amiata in Toskana, Cortona in Umbrien, Mte. Mario bei Rom (fig. 1701). *grossa (Z.) Rssm. Von Klagenfurt in Kärnthen über Krain bis Triest und Cro- atien (fig. 463). forma minor West. Krain. * forma inaequalis (Z.) A. Schm. Grafschaft Görz und Krainer Alpen bis herunter zum Capella- und Vellebitgebirge inCroatien (fig.1705). * forma major Bitg. (= * grossa K.) Julische Alpen und Triest (fig. 1706.) *forma melanostoma (F. J. Schm.) A. Schm. Nordost -Italien, Krain und Grafschaft Görz (fig. 1707). *silesiaca A. Schm. Schlesien, Kärnthen und Krain; angeblich auch aus Bosnien (fig. 466). forma minor Ad. Schm. Riesengrund, Nimmersatt und Zobten in Schlesien. Dotzaueri K. Dalmatien. "commutata Rssm. Schweiz, Steiermark, Kärnthen, Krain, Friaul, Triest, Istrien und Croatien. Isolirt in Galizien und Polen; irrthümlich auch aus Sieilien aufgeführt (fig. 269), forma cinerea West. Krain. "var. singularis Bttg. (= *sülesiaca Erjavec) Am Triglav in Krain (fig. 1708). *subsp. ungulata (Z.) Ad.Schm. Von Steiermark durch Kärnthen und ganz Krain bis zum Friaul, Istrien und Croatien; sehr selten in Dalmatien und angeblich sogar in Montenegro. Isolirt mit der Normalform in Galizien und Polen; fraglich im Banat (fig. 464 und 1710). forma albina P. Loibl in Kärnthen. * forma mutata West. Udine. *var. fusca De Betta, Bassano und Mte. Santo in Venetien, Kärnthen und Krain (fig. 1709). *var. cingulata F.J. Schm. Krain. *var, granatina F.J.Schm. Krain, Friaul. *var. lucida (Z.) Rssm. Krainer Vor- alpen (fig. 467). *costata (Z.) C. Pfr. Idrica- und Isonzo- thal in Krain, Istrien (fig. 181). forma gibbosa West. Idrija in Krain. * forma subcostata Bttg. Polain Istrien (fig. 1712). *var. intermedia F.J.Schm. Berg- land von Idrija bis in den Birnbaumer Wald, österreichisches Küstenland; an- geblich auch in Kärnthen (fig. 1711 und 1717). umbrosa K. Rovigno in Istrien. *curta Rssm. Friaul, Laibach in Krain, Triest, Karstgebirge, Istrien (fig. 268). *var.utriculus Bttg. Buje in Istrien (fig. 1713.) *var. fusiformis K, (= "var. commu- tatae similis Ad. Schm.) Krain und Karstgebirge (fig. 1714). *polita (Parr.) Ad. Schm. Abruzzen. forma minor Ad. Schm. Croatien. sorex K. Dalmatien. * comensis Shuttl. (= translucida Z. in coll. Dunker). Im östlichen Oberitalien, Südtyrol (fig. 866). forma albina Gredl. Auf dem Nons- berg bei Fondo in Tyrol. "par. trilamellata (Parr.) Ad. Schm. Padua und Vicenza in Ober- italien (fig. 1716). *Jucensis Gentiluwomo. Lucca in Mittel- italien (fig. 1719). *orthostoma Mke. (= * Moussoni Chpr.) Tafel CLXXL Von Livland über das nordöstliche, östliche und südliche Deutschland nach der Schweiz einerseits und nach Salzburg, Oesterreich, Mähren, Ungarn, Galizien, Siebenbürgen und der Bukowina andererseits (fig. 192). forma viridana West. * forma filiformis (Parr.) Blz. Sieben- bürgen (fig. 1715). * Porroi P, Insel Sardinien (fig. 885). "var, deserta Bttg. Sardinien und Corsica (fig. 1718). *Küsteri Rssm. (— adjaciensisShuttl.) Nurri auf Sardinien, Ajaccio u.a. O. aufCorsica (fig. 254). Tafel Fig. 1721. 81 forma minor P. Sardinien, Corsica. var. sarda (Porro) Rssm. Sardinien. * Meisneriana Shuttl. AufSardinien, Fiumorbe auf Corsica. Zur Section Clausiliastra gehören ausserdem noch folgende Formen, die mir bis jetzt un- bekannt geblieben sind: plagiostoma Bgt. Dep. Aube und Aisne, silvanica Bgt. Dep. Ain und Schweiz, sequanica Btg. Dep. Aube, sämmtlich vermuthlich nur leichte Varietäten von laminata Mtg. sp. CLXXI. Herilla ex rec. Boettger. *17721. Clausilia accedens v. Möllen- dorff. Testa profunde rimata, fusiformis, interdum subeylindrata, corneo- fusca aut sub- violacea, pruinosa, nitida, satis pellucida ; spira sensim attenuata; apex acutus, pallidior. Anfractus 10! — 11'/e parum convexi, sutur a alba, in anfr. superiori- bus crenulata disjuncti, obsoletissime dense striati, ultimus distinctius striatus, basi subdeplanatus nec non latere leviter com- pressus. Apertura subpiriformi-ovata, intus fuscula, sinulo rotundato-quadrato; peristoma continuum, breviter solutum, expansum, reflexiusculum, albido-lim- batum. Lamellae validae, compressae, intus valde conniventes; supera margi- nalis, stricta, parum obliqua, a spirali subprofunda sejuncta; infera undulosa subhorizontaliter trans mediam aperturam - protracta, basi media parte nodifera ; parallela ut videtur nulla; subcolu- mellaris perspieua, profunde immersa, a basi intuenti parum conspicua. Sutura- lis parva, parum distincta; principalis longa, conspieua, antice in callum ob- soletum, flavido - perspieuum terminata ; palatalis supera longa, cum princi- palı amtice divergens, interdum usque ad callum producta, superne cum Tlunella recta strictaque connexa et trans eam retrorsum elongata; palatalis infera valde elevata, validissima, sigmoidea, fere ad peristoma producta, intus cum lunella conjuneta et trans iÜlam ramum fere Rossmässler’s Iconographie VI. rectangularem praeter propter ad rimam retro mittens. Clausilium canaliculatum basi late excısum, lobo utroque acuto, interiore protracto, exteriore co'umellari longiore, retracto, uncinato. — Alt. 19'a — 24, lat. 4! —5!/a mm.; alt. apert. 5—6, lat. apert. 4--4°]a mm. (18 Esple.) Olausilia dacica var. Rossmässler, Ikonogr. fig. 871. Cl. accedens v. Möllendorff in Malakoz. Bl. 1873, 8. 137, Taf. IV, fig. 3. Cl. accedens Pfeiffer in Mon. Helie., Bnd. VIII, S. 504. Cl. accedens Westerlund in Monografi öfver PalaeoarktiskaRegionens Olausilier, Lund 181.8, 9..91. , Das tiefgeritzte, spindelförmige, mitunter etwas walzenförmige Gehäuse ist hornbraun mit einem Stich in’s Violette, bläulich bereift, glänzend und ziemlich durchscheinend mit regelmässig und allmählich anwachsendem Gewinde und spitzem, meist etwas ausgebleichtem Wirbel. Die 10'Je bis 11'/a wenig gewölbten Umgänge werden durch weisse, an den oberen Windungen ge- kerbte Nähte von einander geschieden und zeigen sich ganz verloschen fein gestreift; der letzte ist deutlicher gestreift und sowol an der Basis etwas abgeplattet als auch von der Seite schwach zusammengedrückt. Die ei-birnförmige Mündung ist innen bräunlich und besitzt einen verrundet-quadratischen Sinulus; der zusammen- hängende, kurz lostretende Mundsaum ist aus- gebreitet, überall etwas umgeschlagen und weiss- lich gesäumt. Die kräftigen, zusammengedrückten Lamellen sind innen stark genähert; die rand- 11 82 Tafel CLXXI. Fig. 1722. ständige obere ist geradlinig, wenig schief ge- stellt und von der etwas tiefliegenden Spiral- lamelle getrennt; dieUnterlamelle wellenförmig in fast wagrechter Richtung über die Mitte der Mündung hinausragend und in der Mitte ihrer Basis unten mit starkem Knötchen versehen; eine Parallellamelle scheint immer zu fehlen; die durchscheinende Subeolumellarlamelle liegt tief und ist nur bei schiefem Einblick von unten als gerade herabsteigende Falte sichtbar. Die Nahtfalte ist wenig deutlich, klein und weit nach vorn gerückt; die Principale lang, vorn weit in die Mündung hereinreichend und hier in einem schwachen, gelblich durchscheinen- den Gaumenhöcker endigend; dieobereGaumen- falte ist lang, bildet mit der Principale nach vorn einen spitzen Winkel und setzt sich ge- legentlich bis zur Gaumenwulst hin fort; nach hinten ist sie mit der geradlinigen, senkrecht gestellten Mondfalte verbunden und reicht nach rückwärts noch eine kleine Strecke weit über dieselbe hinaus; die untere Gaumenfalte zeigt sich stark erhoben, überaus kräftig ent- wickelt, S-förmig gebogen und bis beinah an den Mundsaum herablaufend; nach hinten ver- bindet sie sich mit der Mondfalte und schickt jenseits derselben noch einen unter rechtem Winkel auf die Mondfalte stossenden, bis in die Nähe des Nabelritzes reichenden Ast nach hinten. Das Schliessknöchelchen ist rinnenförmig, an der Basis weit ausgeschnitten und mit spitzen Lappen versehen, von denen der innere kleinere sich nach vorn krümmt, während der äussere, längere Spindellappen nach hinten zurückgezogen und hakenförmig gekrümmt erscheint. Vorkommen. Nach v. Möllendorff wurde diese schöne Art der Gruppe der Ül. dacica (Friv.) P. von Pancie am Berg Strbac im Nord- osten, am Uvac im Süden, bei Tusto brdo im Südwesten und am Berg Zvezda im Westen, so- wie in Topienica in Serbien gesammelt. Die mir vorliegenden Stücke der coll. Kobelt stam- men grossentheils vom Berg Strbac. Die KRoss- mässler’schen Stücke stammen von Medvenik in Serbien (vergl. fig. 871). Formen und Varietäten. Unter den Exemplaren, die mir zu Gebote stehen, und die sich nur in der Grösse und in der Form der Mündung etwas von einander unterscheiden, be- findet sich auch ein Albino von schmutzig horn- weisser Farbe, den ich als forma albına be- zeichnen möchte. Er zeigt bei 22'/g mm. Höhe 5 mm. Breite; die Mündung ist 5°/s mm. hoch, 4'/g mm. breit. Rossmässler’s fig. 871 gehört nach den Originalstücken in coll. Rossm. als grössere Form gleichfalls zu dieser Art. Verwandte. Hr. v. Möllendorff sagt da- rüber das folgende: „Während bei Ol. dacica (Friv.) P. der linke im Winkel der Mond- und unteren Gaumenfalte ruhende Lappen des Clau- siliums breit und abgerundet ist und der kleinere über den inneren Ast der unteren Gaumenfalte vorgestreckte in eine hakige Spitze ausläuft, ist bei unserer Art auch der linke Lappen in einen solchen Haken vorgezogen, der nach rechts sich über die Gaumenfalte streckt.“ Auch erscheint bei Ol. accedens das Clausilium nach unten merk- lich schmäler, während es bei dacica bis an die Basis hin ganz allmählich an Breite zunimmt. „Ausserdem ist Cl. accedens kleiner, deutlicher geritzt, die Mündung mehr birnförmig, die Unter- lamelle nicht so schön geschwungen und das Knötchen derselben nicht so stark entwickelt.“ Besonders charakteristisch istaber die vielstärkere S-förmig gekrümmte, weiter nach links gerückte und mehr vorgezogene untere Gaumenfalte bei unserer Art. *1722. Clausilia Möllendorff. Testa rimata, cylindrato - fusiformis, gracilis, corneo - fusca, nitida, satis pellueida; spira longe attenuata; apex acutus, flavidus. Anfractus 12 —13 parum convexi, sutura profundiuscula, alba, in anfr. superioribus suberenulata dis- Juneti, obsoletissime dense striati, ultr- mus distinctius irregulariter striatus, basisubrotundatus. Apertur a piriformis, intus fuscula, sinulo angustiore, rotun- dato, interdum subretracto; peristoma continuum, parum solutum, leviter ex- pansum, reflexiusculum, tenue, fusculum. Lamellae validae, compressae, intus valde conniventes; supera marginalis, strieta, subobliqua, tenuissima, a spirali profundissima sejuncta; infera pro- tracta, strieta suboblique ascendens, basti nodo valido elongato instructa; paral- lela nulla;subcolumellaris immersa, et oblique intuenti parum conspicua. Su- turalis aut nulla aut indistincta; prin- cipalis conspieua, in callum flavescenti- perspicuum terminata; palatalis su- pera obsoletissima, cum lunella longa, recta strietaque, superne hamiformi-re- curva connexa;palatalisinfera valida, superne cum lunella connexa ramumque angulo acuto trans eam retro mittens. Clausilium excisum, affıne illi Claus. dacicae, sed basi magis compressum, lobis acutioribus, interiore magis protracto et distinguenda v. Tafel CLXXL revoluto, exteriore columellari magis un- cinato. — Alt. 23—26, lat. 4°a—5 mm. ; alt. apert. 4a —5, lat. apert. 4 mm, (3 Esxple.) ’ Olausilia distinguenda v. Möllendorff in Malakoz. Bl: 18735 8.:136, Taf. IV, 9.02. Ol. distinguenda Pfeiffer in Mon. Hel., Bnd. VIII, 5. 504. Ol. distinguenda Westerlund in Monografi öfver Palaeoarkt. Reg. Claus., Lund 1878, Berl. Das geritzte, cylindrisch - spindelförmige, schlanke Gehäuse ist hornbraun, glänzend, ziemlich durchscheinend, mit lang ausgezogenem Gewinde und spitzem, isabellgelbem Wirbel. Die 12—13 wenig gewölbten Umgänge werden durch eine ziemlich tiefe, weissgefärbte, auf den Jüngeren Windungen schwach gekerbte Naht getrennt und sind mit ganz verloschenen dichten Streifehen geziert; der letzte ist deutlicher und etwas unregelmässig gestreift und an der Basis nahezu abgerundet Die birnförmige, innen bräunliche Mündung besitzt einen ziemlich schmalen, gerundeten, mitunter etwas zurück- gezogenen Sinulus; der zusammenhängende, wenig vorgezogene Mundsaum ist leicht aus- gebreitet und umgeschlagen, dünn und bräunlich gefärbt. Die kräftigen Lamellen sind zu- sammengedrückt und innen stark genähert; die randständige Oberlamelle geradlinig, etwas schief gestellt, sehr dünn und von der auffallend tiefgelegenen Spirallamelle getrennt; die Unterlamelle vorgezogen und in fast grader Richtung etwas schief nach oben steigend, an der Basis mit einem starken, länglichen und etwas spitzen Knötchen versehen; eine Parallel- lamelle fehlt; die Subcolumellarlamelle liegt tief und ist auch bei schiefem Einblick wenig deutlich. Die Nahtfalte fehlt entweder oder sie ist wenig deutlich; die Principale tritt weit nach vorn in die Mündung und endist hier in der schief nach unten sich ausbreitenden, röthlichbraunen, gelblich-durchscheinenden Gau- menwulst; die obere Gaumenfalte ver- schmilzt mit dem hakenförmig zurückgekrümm- ten Oberende der langen, gradlinigen, senkrecht gestellten Mondfalte und vor der letzteren ist überhaupt nur selten eine schwache Andeutung derselben sichtbar; die starke untere Gaumen- falte erscheint fast wie eine geradlinige Fort- setzung der Mondfalte und wendet sich jenseits derselben in spitzem Winkel nach hinten, so dass dieser hintere Ast derselben, eine Stütz- falte für das Ende des Clausiliums, mit der Prineipalfalte nahezu parallel läuft. Das Clau- silium zeigt sich an der Basis ausgeschnitten, Fig, 1723. 83 überhaupt dem von Cl. dacica recht ähnlich, aber unten nicht ganz so breit, die beiden Lappen spitzer, der Innenlappen mehr vorgezogen und über die Rinne etwas umgeschlagen, der Spindel- lappen mehr hakenförmig gekrümmt und feiner ausgezogen. Vorkommen. Nach v. Möllendorff findet sich diese Art bei Koslje im westlichen Serbien, wo sie von Pancic entdeckt worden ist. Die mir vorliegenden Exemplare der coll. Kobelt stammen gleichfalls von dort (leg. v. Möllendorff'). Verwandte. Ich gebe Hrn. v. Möllendorff vollkommen Recht, wenn er diese Form von der sehr nahe verwandten Claus. dacica (Friv.) P. specifisch abtrennt. Er sagt darüber a. a. O,, S. 137 folgendes: „Anfangs geneigt, diese Herilla für eine schlankere Varietät von Ol. dacica mit birnförmiger, in der Mitte etwas eingedrückter, im Verhältniss kleinerer Mündung zu halten, wurde ich durch genauere Untersuchung des Schliessapparats überzeugt, eine neue von dacica wie von den andern Herillen constant zu unter- scheidende Art vor mir zu haben. Ihr Clausilium ist nämlich stärker seitlich zusammengedrückt, stärker S-förmig gedreht und der Ausschnitt am Vorderrande tiefer, so dass auch nach links (innen) ein spitzerer Lappen entsteht, der bei dacica breit und abgerundet ist. Auch hat unsere Art einen Umgang mehr und die oben erwähnten habituellen Unterschiede, in denen die ganze Reihe der Exemplare wie aus einem Gusse über- einstimmt, erhalten gemeinsam mit den anderen höheren Werth. So variabel sonst CI. dacica ist, von der ich Tausende von den verschiedensten Fundorten Serbiens und Bosniens in den Händen hatte, im Clausilium stimmte sie stets vollkommen überein, wenn auch habituell sich einzelne For- men unserer Art nähern.“ Ich wüsste dem nichts weiter zuzusetzen. *1723. Clausilia bosniensis (Zel.) P. Testa peraffinis Cl. dacicae (Friv.) P., sed magis violazea; anfractibus convexiori- bus; lamella supera non marginali, infera basi concava haud nodulifera; palatali infera minus valida minus- que emersa. COlausilium elongatum, angustum, canaliculatum, sigmoideum, ante apicem acutum, tortum nullo modo vel obsoletissime emarginatum. — Alt. 25—R8\e, lat. 6-7 mm.; alt. apert. 6'/a—7 ‚lat. apert.4'/a—5'Jı mm. (3Exple.) Claustlia bosniensis (Zelebor) Pfeiffer in Mon. Hel., Bnd. VI, 8. 475. Ol. bosnensis v. Möllendorff in Faun. Bosn., 8. 49. 15 34 Ol. bosniensis Brusina in Malac. COroat., $. 22. Cl. bosniensis Westerlund, Monografi ete., 8. 52. Das Gehäuse ist im allgemeinen der be- kannten Ol. dacica (Friv.) P. so nähe verwandt, dass es genügen dürfte, die Unterschiede von dieser hervorzuheben. Die bauchig-spindelförmige Schale ist mehr violettbraun, ihre Windungen sind etwas gewölbter und deutlicher gestreift. Die Oberlamelle reicht nicht ganz bis an den äusseren Mundsaum, die Unterlamelle ist viel dünner und entbehrt des für Cl. dacica so charakteristischen dicken Knötchens an der Unter- seite der Basis; die an ihrem unteren Theile abgestutzte Subecolumellare ist bei schiefem Einblick deutlicher sichtbar als bei jener. Der Schliessapparat ist ein klein wenig mehr vorgerückt als bei Cl. dacica; die Nahtfalte meist deutlicher entwickelt, wenn auch klein; die Principale wenig oder nicht über die Lunelle hinaus verlängert; dieobere Gaumen- falte wie bei Ol. dacica getrennt von der Mond- falte oder oben mit ihr vereinigt, bei gut ent- wickelten Stücken vorn in der wol markirten Gaumenwulst, dienach aussen weisslich durch- scheint, verschwimmend; die untere Gaumen- falte kürzer, feiner, der Subcolumellare stark genähert und senkrecht nach abwärts gerichtet, während dieselbe bei dacica mehr schräg von rechts oben nach links unten abwärts läuft. Ganz abweichend gebildet ist das Clausilium, das bei bosniensis länger, schmäler, mehr rinnen- förmig und mehr S-förmig gekrümmt erscheint und vor dem zugespitzten, gedrehten Unterende entweder gar nicht oder nur äusserst schwach ausgerandet ist. Schon beim blossen Einblick in die Mündung lässt diese Differenz in der Form des Clausiliums die beiden verwandten Arten leicht und sicher unterscheiden. Vorkommen. Am Flusse Unaz im ehe- maligen Türkisch-Croatien (leg. Zelebor). Unser abgebildetes Stück stammt von Slunj an der cro- atischen Militärgränze (leg. et comm. Fr. Erjavec.) Formen und Varietäten. Westerlund schreibt seiner Cl. bosniensis a. a. O., S. 52 nur eine Grösse von 21!/.—25 mm. bei 5 mm. Breite zu. Wir dürfen dieselbe wohl als forma minor von der Stammart unterscheiden. Verwandte. Schon in der Diagnose habe ich diese Art eingehend mit Ol. dacica (Friv.) P. verglichen. Ol. magniabris (Zel.) P., die sich durch mehr gedrungene Gestalt, grössere Mündung, breiteren Mundsaum, constant fehlende Nahtfalte u. s.w.von ihr unterscheiden soll, weicht nach den Pfeiffer’schen Originalen nur ganz un- erheblich von der Stammart ab. 1724 folet nach 1725. Tafel CLXXL Fig. 1725. *17725. Clausilia dacica (Friv.) P. forma mionecton boettg. Forma staturaque Ol. dacicae typicae, anfr. 10, sed plica palatali superiore (vera) omnino deficiente, callo palatalı ob- soletissimo. — Alt. 22, lat. 5! mm.; alt. apert. 6, lat. apert. 4! mm. (1 Expl.) Diese Form unterscheidet sich nur durch das gänzliche Fehlen einer oberen Gaumen- falte, die blos durch das zurückgekrümmte Öberende der Mondfalte angedeutet ist, und durch die fast fehlende Gaumenwulst von der typischen Cl. dacica. Das vorliegende Stück zeichnet sich bei nur 10 Umgängen ausserdem noch durch seine geringe Grösse aus. Vorkommen. Bosnien, mit der Stammform zusammen erhalten (coll. Bttg.). Verwandte. Durch das Fehlen der oberen Gaumenfalte erinnert diese Form an (l. dis- linguenda v. Mlldff., ohne im Uebrigen eine nähere Verwandtschaft mit ihr zu zeigen. In Nachstehendem folgt eine Aufzählung der bis jetzt bekannt gewordenen Formen aus der Section Herilla m. mit Berücksichtigung ihrer geographischen Verbreitung nach Maassgabe ihrer Verwandtschaft geordnet und mit Bezug auf die in der Ikonographie bereits gegebenen Abbil- dungen der bekannten Arten: Herilla ex rec. Boettger. Boettger, Clausilienstudien, Cassel 1877, S. 33. a) Gruppe der Frivaldskyana Rssm. (Turecica Boettg.) * Frivaldskyana Rssm. Türkei (fig. 627). b) Gruppe der dacica (Friv.) P. (Herilla sens. str.) *Frauenfeldi (Zel.) Rssm. Maidambek und Berg Stol in Serbien; angeblich auch an der Narenta in Dalmatien (fig. 872). var. gracilior-A. Schm. Am Berg Staritza bei Maidambek in Serbien. *accedens v. Mlldff. Am Berg Strbac in NO. Serbien, am Uvac in S. Serbien, bei Tusto brdo in SW. Serbien, am Berg Zvezda in W. Serbien und bei Topienica und Medvenik in Serbien (fig. 871 und 1721). forma albina Btty. Am Berg Strbac. costwlifera v. Mlldff. (= dacica var. consobrina A. Schm. von Haubuzo). Zagubica im nördlichen Serbien. *dacica (Friv.) P. Banat, Serbien, Bos- nien (fig. 870). forma mionecton (fig. 1725). Bttg. Bosnien Tafel CLXXI. forma magna West. forma parva West. forma ventricosa West. forma elongata West. *distinguenda v. Mlldff. Koslje im west- lichen Serbien (fig. 1722). Ziegleri K. Dalmatien, angeschwemmt von der Narenta; fraglich aus der Her- zegowina. Sieiliaria "1724. Clausilia Tiberiana Benoit. Testa arcuatim rimata, fusiformis, corneo- fusca, costulis pallidioribus, fere albidis ornata, solidula, serieina; spira regu- lariter attenuata; apex acutiusculus, pallidus, nitidus. Anfractus 11 fere plani, sutur.a levi, in anfr. infraapieali- bus suberenulata, in reliquwis filo albido marginata disjuncti, costulis obliquis, confertis, acutis, strictis, in anfr. penul- timo subundulatis, in anfr. ultimo vali- dioribus, rugulosis, albis ornati, ultimus attenuatus, latere compressus, basti bierista- tus, cristis validis, cerista rimalı paulo altiore ac longiore, late basıque fere foveolato-sulcatus. Apertura rhombo- ideo-ovalis, subcanaliculata, intus fusca, sinulo rotundato; peristoma conti- nuum, solutum, undique sublate expansum, reflexiusculum, albide sublabiatum. La- mellae mediocres, compressae, intus approximatae; supera non marginalıs, introrsum abrupta, a spirali sejuncta; infera parum alta, undulosa oblique ascendens, basi subreplicata; parallela ut videtur nulla; subcolumellaris im- mersa, oblique intuenti striete descendens. Suturalis longa sed parum distincta ; principalis tenuis cum lunella lata, sublaterali, leviter sigmoidea connexa eamque vix transgrediens, palatalis superior validissima, antice cum prinei- pali parum divergens et in callo albido- perspicuo terminata, inferior longe emersa, e lunella exiens. Clausilium conspieuum, basi distincte replicatum. — Alt. 21—-22']2, lat. 4a —5 mm.; alt. apert. 5—5!/2, lat. apert. 4—4'/s mm. (1 Expl.) Clausilia Tiberiana Benoit, Moll. Sie., Taf. VI, fig. 7 (teste Paulucei) und Catalogo delle Oonchiglie della Sicilia, Pisa 1875, 8. 24. Tiberii Ad. Schmidt in Syst. d. europ. Claus., 8. 42. Ol. Fig. 1724. 35 forma fusiformi-elongata West. Dal- matien. *bosniensis (Zel.) P. Am Fluss Unaz in Türkisch -Croatien und bei Slunj an der croatischen Militärgränze (fig. 1723). forma minor (West.) Bttg. Croatien. forma magniabris (Ze.) P. Am Fluss Sluiniza an der Karlstadter Militärgränze. v. Vest. Cl. Tiberii Pfeiffer in Mon. Hel., Bnd. VI, S. 504. Ol. Tiberii Westerlund in Monografi ete., $. 19. Cl. Tiberiana Paulucei in Materiauzx d. l. Faune malacol. de VItalie, Paris 1878, S. 13. Das bogig geritzte, spindelförmige, hell chocoladebraune mit helleren, fast weisslichen Rippchen gezierte Gehäuse ist ziemlich fest- schalig und seidenglänzend mit regelmässig ver- schmälertem Gewinde und bleichem, glänzen- dem, spitzliichem Wirbel. Die 11 nahezu flachen Umgänge werden durch eine leichte, oben et- was gekerbte, unten mit einem feinen, weisslichen Faden versehene Naht von einander geschieden und sind mit zahlreichen, scharfen, geradlinigen, aber schief gestellten und nur auf der vorletzten Windung etwas welligen Rippchen geziert, die auf der letzten Windung stärker ‚werden, durch Einschaltung von neuen Rippchen von der Naht aus mehr runzelig erscheinen und eine deutlich weisse Farbe annehmen. Der letzte Umgang ist nach unten deutlich verschmälert, von der Seite zusammengedrückt und nach unten mit zwei kräftigen Kielen versehen, deren unterer, etwas mehr erhabener und längerer grade nach abwärts steigt, während der in einem Bogen ihn umziehende Oberkiel durch eine lange, anfangs schmale, dann aber breite und tiefe, schliesslich fast grubenförmige Kielfurche von ihm getrennt erscheint. Die rhomboidisch - ovale, unten fast mit einer doppelten Rinne versehene Mündung ist innen braun gefärbt und mit einem gerundeten Sinulus ausgestattet; der zusammenhängende Mundsaum ist deutlich gelöst, überall ziemlich stark ausgebreitet, etwas umgeschlagen und schwach weisslich gelippt. Die mässig entwickel- ten, seitlich zusammengedrückten Lamellen sind im Inneren der Mündung genähert; die obere ist vom Rande etwas entfernt, nach innen steil abfallend und von der Spirallamelle getrennt; die sehr wenig erhobene Unterla- melle zeigt sich etwas hoch gestellt und sanft wellenförmig gebogen, sie steigt in schiefer Rich- tung steil nach aufwärts und ist an ihrer Basis 86 Tafel CLXXI. Fig. 1726. 1727 u. 1728, etwas verdickt und nach vorn und oben um- gekrämpelt; eine Parallellamelle scheint zu fehlen; die Subcolumellare liegt tief, ist aber bei schiefem Einblick als gradlinig herab- steigende Falte erkennbar. Die lange Sutural- falte ist wenig deutlich ; die dünne Principale mit der fast seitenständigen, leicht S-förmig ge- krümmten, breiten Mondfalte vereinigt und nur wenig über dieselbe hinausreichend; die sehr kräftige obere Gaumenfalte divergirt nach vorn nur wenig mit der Prineipale und endigt in einer schwachen, weisslich-durchscheinenden Gaumenwulst; die untere Gaumenfalte ent- springt aus der Mondfalte, ist stark entwickelt und steht auf der durch die Nackenfurche ge- gebildeten inneren Wölbung, die sich bis zum Mundsaum hin fortsetzt und hier die beiden schwachen Kielfurchen der Mündungsbasis er- zeugt. Das Clausilium ist deutlich sichtbar und an dem auf der unteren Gaumenfalte liegen- den Theil stark nach oben umgeschlagen. Vorkommen. Nach Benoit, dem ich das schöne abgebildete Stück verdanke, lebt diese Art nicht weit von Palermo bei S. Giuseppe delle Mortelle auf Sicilien. Verwandte. Die Art steht zwischen (I. sacrificata (Ben.) P. und Ül. erassicostata (Ben.) P. ziemlich in der Mitte, unterscheidet sich aber leicht von der ersteren durch die fehlende De- collation, durch die weitläufigere und kräftigere Seulptur, durch das Fehlen der Nahtpapillen, durch die tiefere Kielfurche, durch die läng- lichere, mehr umgeschlagene Mündung und vor allem, wie es scheint, durch das Fehlen der kleinen Stützfalte für das Unterende des Clau- siliums zwischen Subcolumellare und unterer Gaumenfalte ; von der letzteren durch die geringere Grösse, die fehlende Decollation, die chocolade- braune Färbung, die bei weitem nicht so stark entwickelten Rippen, die relativ weit kräftiger entwickelten Basalkiele und die an der Basis nicht concave, mehr gradlinige Unterlamelle. Durch die Form des Clausiliums aber entfernt sich die Art von beiden genannten Species. 1725 siehe vor 1724. *1726. Clausilia Grohmanniana (Partsch) Rssm. var. minor A. Schm. Testa decollata, minor, pallidior, angustius costulata, serieina. — Alt. 15— 16/2, lat. 4—#?]a mm.; alt. apert. 4'g—4?]s, lat. apert. 3? —4 mm. (2 Exple.) Olausilia Grohmanniana var. minor Ad. Schmidt in Syst. d. europ. Olaus., 8. 41, Ol. Grohmanniana var. elegantu’a Benoit in lit. Ol. Grohmanniana var, minor Westerlund in Monografi ete., 8. 18. Das Gehäuse dieser Form, die mir nur in decollirtem Zustand vorliegt, zeichnet sich durch geringe Grösse und engere Costulirung vor der Stammform aus. Auch ist sie infolge der Sculp- tur mehr seidenglänzend und ausserdem etwas heller gefärbt als die typische 01. Grohmannian« (Partsch) Rssm. Vorkommen. Die mir vorliegenden Stücke dieser Varietät, die nach Frivaldsky’s irrthüm- licher Angabe (vergl. Ad. Schmidt, a. a. O., S. 41) auch auf Malta vorkommen soll, stammen von Palermo auf Sicilien aus der Hand des Hrn. Cavre. Luigi Benoit in Messina, der sie mir unter der Bezeichnung var. elegantula Benoit zugehen liess. Verwandte. Die var. panormitana Bourgt., die von M. Paulucei in ihren trefflichen Materiaux d. 1. faune malacolog. de VItalie, Paris 1878, S. 13 erwähnt wird und von Benoit in seinen Moll. Sie., Taf. VI, fig. 3 abgebildet sein soll, ist mir leider bis jetzt unbekannt geblieben. Sie dürfte vielleicht mit der eben beschriebenen Varietät identisch sein. "1727. Clausilia septemplicata Phil. forma prasina (ben.) A. Schm. Testa pallide isabellina vel isabellino-alba, lunella plieisque palatalibus ceras- sioribus instructa. — Alt. 18—19'le, lat. 41a —5 mm.; alt. apert. #°|a—5'la, lat. apert. 3!/.—3°Ja mm. (2 Exple.) Olausilia septemplicata var, prasina (benoit) Ad. Schmidt in Syst. d. europ. Claus., S. 4. Ol. prasina (rectius proxima in lit) Benoit in Catal. d. Conchiglie d. Sie., 1875, 8. 23 und Moll. Sie, Taf. VI, fig. 19 (teste M, Paulucei). 01. septemplicata var. prasina Westerlund in Monografi ete., S. 19. Diese Form zeichnet sich nur durch das bleich isabellgelbe oder weisslich isabellfarbene Gehäuse und durch die wenigstens bei meinen Stücken kräftigere Entwicklung der Mondfalte undderGaumenfalten aus. Sie dürfte als albine Form von (1. septemplicata Phil.aufzufassen sein. Vorkommen. Bis jetzt nach Benoit, dem ich meine Stücke verdanke, nur in der Umgebung von Palermo auf Sicilien (leg. L. Benoit). *41728. Clausilia erassicostata (Be- noit) P. Testa subrimata, fusiformis, isabellino- albida, solidiuscula, opaca; spira longe attenu- Tafel OLXXI. Fig. 1728. 87 ata, interdum medio subinflata; apex decollatus. Anfractus superstites 6—8']a fere planı, sutura distineta, costulis irregulariter crenata disjuncti, lamellato- costati, costis rudibus, validis, subirregu- laribus, hie illie obliquis, ultimus distincte attenuatus, latere compressus, distantius rugoso-lamellatus, basi breviter bieristatus, leviter sed late sulcatus. Apertura late-ovalis vel rotundato-rhomboidea, basi eanaliculata, intus albida, sinulo rotun- dato- quadrato; peristoma continuum, breviter solutum, undique late planeque expansum,non refleeum, albo-sublabratum. Lamellae conniventes, approximatae; supera crassa, parum obliqua, sub- marginalis, a spirali sejuncta; infera mediocris, e basi triangulari sigmoidea ascendens; parallela nulla; subcolu- mellaris immersa, oblique intuenti longa strietiuseula conspieua. Suturalis pa- rum distincta; prin.cipalis trans lu- nellam producta; palatalis superior valida, antice cum principali convergens lunellaque subdorsalis parum perspi- cuae; palatalis inferior e lunella exiens subprofunda, tenuis, emersa. Clau- silium prope apicem crassum, oblique truncatum profunde canaliceulatum, latere sinistro vix replicatum, — Alt. 201 —23, lat. 5—5°/ı mm.; alt. apert. 5'/a—6!]a, lat. apert. 41a —5 mm. (4 Esple.) Clausilia crassicostata (Benoit) Pfeiffer in Mala- kozool. Bl, Bnd. III, 1856, S. 184, Taf. II, fig. 18—19 und Mon. Hel., Bid. IV, 8, 733. Ol. erassicostata Küster in Mon. Claus., $. 297, Taf. 33, fig. 33—34. Ol. crassicostata Ad, Schmidt in Syst. d. europ. Claus., 8. 43. Ol. crassicostat« Benoit in Cat. d. Conch. d. Sic; 8..25 und Moll. Sie., Taf. VI, fig. 4 (teste M. Paulueei). Ol. crassicostata Westerlund in Momografi etc., 8.18. Das nabelritzige, spindelförmige, weisslich- isabellfarbene Geh äuse ist ziemlich festschalig, ohne Glanz, mit lang ausgezogenem, mitunter in der Mitte etwas bauchig angeschwollenem Ge- winde und, soweit ich weiss, immer decolliren- der Spitze. Die übrig bleibenden 6—8'/2 fast flachen Umgänge werden durch deutliche, in- folge der Rippen unregelmässig gekerbte Nähte von einander geschieden und sind mit mehr oder weniger dichtstehenden, lamellenförmigen, etwas rohen, kräftigen, oft unregelmässig bald grade bald mehr schief gestellten Rippen bedeckt; der letzte Umgang ist nach unten deutlich ver- schmälert, von der Seite zusammengedrückt, weit- läufiger und noch kräftiger runzelfaltig als die vorhergehenden, ja mit scharfen, stark erhabenen Lamellen geziert, die, nach vorn etwas schwächer werdend, auch die beiden kurzen Basalkiele sammt der dazwischenliegenden seichten aber breiten Kielfurche bedecken. Die breit-elliptische oder gerundet-rhomboidische Mündung zeigt an der Basis einen deutlichen Kanal, ist innen nur schwach gelblich angeflogen und trägt einen verrundet-quadratischen Sinulus; der zusammen- hängende, oben nur kurz gelöste Mundsaum ist auf allen Seiten weit und flach ausgebreitet, nicht umgeschlagen und mit schwacher, weisser Lippe belegt. Die nach innen stark genäherten Lamellen sind gegen einander geneigt; die Oberlamelle nicht ganz randständig, dick, wenig schiefgestellt und von der Spirallamelle getrennt; die Unterlamelle mittelmässig ent- wickelt, etwas hochgestellt, aus bei schiefem Einblick‘ dreieckiger Basis entspringend und in S-förmiger Krümmung schief nach aufwärts lau- fend; eine Parallellamelle fehlt; die Sub- columellare liegt versteckt, ist aber bei schie- fem Einblick als gradlinig aufwärts steigende lange Falte deutlich sichtbar. Die Nahtfalte ist wenig deutlich; die über die Mondfalte hinaus verlängerte Principale und die mit ihr nach vorn convergirende, kräftige obere Gaumen- falte, sowie die fast rückenständige Mond- falte scheinen nur undeutlich durch die dicke Schale hindurch; die dünne, aus der Mondfalte entspringende untere Gaumenfalte liegt etwas tief, ist aber bei gradem Einblick in die Mündung noch sichtbar. Das Clausilium ist tief rinnenförmig ausgehöhlt mit callös verdickter, abgerundeter Spitze und einer ganz schwachen Ausrandung oder schiefen Abstutzung vor der- selben, am linken, rechtwinklig verrundeten inne- ren Rande kaum umgeschlagen. Vorkommen. Benoit, dem ich meine Exem- plare dieser schönen Art verdanke, gibt als einzigen bekannten Fundort derselben die ge- birgigen Theile von Cofani bei Trapani auf Sieillien an; Huet de Pavillon fand sie nach Pfeiffer auch auf der Insel Favignana. Formen und Varietäten. Ad. Schmidt gibt a. a. O., S. 45 eine var. eminens A. Schm. an, die beträchtlich enger und feiner als die Stammform costulirt sein und den Anschluss an Ol. Tiberiana Ben. vermitteln soll. An einem Exemplar derselben zählte er auf der Seite des vorletzten Umgangs über der Mündung 14 Rippen- streifen, auf dem drittletzten 20. Diese Varietät 88 Tafel; CHXXTFEig. 1729, scheint in neuerer Zeit, besonders auch von den italienischen Forschern nicht wieder beobachtet worden zu sein, doch dürfte die mir von der Marquise Paulucei auf kurze Zeit anvertraute var, tenuisculpta Paul. aus der Provinz Trapani vielleicht damit übereinstimmen. Da mir Original- stücke der Schmidt’schen Form fehlen, kann ich die Identität beider nicht mit Sicherheit be- haupten. Verwandte. Von (Cl. Tiberiana Ben. ent- fernt sich die Art schon durch die bedeutende Grösse, die helle Farbe und die constante De- collation; ihre Unterschiede von der nahe ver- wandten Ol. leucophryne sollen bei dieser hervor- gehoben werden. *1729. Clausilia leucophryne(Parr.)P. Testa peraffinis Cl. crassicostatae (Ben.) P., sed major, fere punctato-rimata, ventrio- sior, albida, minus solida, subpellucida ; apex valde truncatus. Anfractus superstites 5'ja—7 convexiores, sutura levi, fere papilloso-crenulata disjuncti, subtiliter et conferte costulati, costulis filiformibus, parum obliquis, in anfract. penultimo subundulosis, in ultimo distanti- oribus sed vix validioribus, rugulosis. Anfractus ultimus attenuatus, cervice rotundatus, bası compresso-cristatus, erista angusta, leviter lateque suleatus, crist« superiore obsoletissima. Apertura major, latior, late oblonge-ovalis, intus alba, st- nulo latiore, magis protracto, superne acutangulo, periomphalo majore;pert- stoma magıs solutum, minus expansum, reflexiusculum. Lamellae mediocres; supera minus alta, magis compressa; infera paululo validior, fere strieta oblique ascendens; subcolumellaris oblique intuenti distinctior, triangula. Apparatus claustralis ut m Ol. crassicostata, sed suturalis longa, ma- gis distineta;, palatalis superior valida, principali parallela; lunella palatalibusque distincte albo- per- spieuis. — Alt. 19—22, lat. 5—6'/2 mm.; alt. apert. 5!/a— 6?/s, lat. apert. 41ı— 5'/a mm. (1 Expl.) Claustia leucophryna (Parr.) Pfeiffer in Mala- kozool. Bl., Bnd. IX, 1862, $S. 204 und Mon. Helic., Bnd. IV, 8. 497. Ol. leucophryna Benoit in Cat. d. Conch. d. Sicilia, 8. 24. Ol. leucophryne Westerlund in Monografi_ete., Deld: Zweckmässiger als eine eingehende Beschrei- bung dürfte es sein, die Unterschiede dieser Form von der ihr am nächsten verwandten und weit bekannteren Art, der Cl. cras- sicostata (Ben.) P. hervorzuheben. Das Ge- häuse unserer Art ist fast punktförmig ge- ritzt, grösser, etwas bauchiger, schmutzig weiss, weniger dickschalig und daher etwas mehr durch- scheinend, mit tief decollirtem Wirbel. Die 5'/a bis 7 übrigen Umgänge sind etwas mehr ge- wölbt, durch eine feine, fast papillös-gekerbt zu nennende Naht geschieden, fein und dicht rippen- streifig, mit wenig schiefgestellten, fadenförmigen Rippchen, die auf dem vorletzten Umgang etwas wellenförmig, auf dem letzten weitläufiger und runzelartig, aber kaum kräftiger werden. Der letzte Umgang ist nach unten etwas ver- schmälert mit rundlichem Nacken und scharf zusammengedrücktem, schmalem Basalkiel, der durch eine seichte aber breite Kielfurche von dem kaum angedeuteten, bei Cl. crassicostata so deutlich entwickelten Oberkiel getrennt wird. Die Mündung ist relativ weit grösser und breiter, breit elliptisch-eiförmig, innen rein weiss mit mehr emporgezogenem und oben deutlich winkligem, weiterem Sinulus und grösserem Nabelfeld; der Mundsaum ist viel stärker gelöst, weniger und mehr gerundet ausgebreitet und deutlich etwas umgeschlagen. Von den mässig entwickelten Lamellen ist die obere etwas weniger hoch und mehr zusammengedrückt; die untere scheint ein klein wenig mehr ent- wickelt zu sein als bei Ol. crassicostata und ist viel mehr gradlinig in schiefer Richtung nach aufwärts gerichtet; die Subcolumellare ist bei schiefem Einblick in die Mündung fast doppelt so breit als bei jener und bildet eine dreieckige Platte. Der Schliessapparat ist ganz analog gebildet, aber die lauge Nahtfalte ist deut- licher, die ebenfalis kräftige obere Gaumen- falte bleibt auch vorn der Principale vollkommen parallel und die Mondfalte ist wie die Gaumen- falten deutlicher weiss durchscheinend. Vorkommen. Denoit kennt die Art nur aus der Umgebung von S. Vito bei Trapani auf Sieilien. Das schöne von mir abgebildetete Stück der coll. Kobelt verdankt derselbe der Güte des Hrn. Monterosato. Varietäten. In coll. Rossmässler liegt als Ol. laudabilis Parr. eine Form dieser Art, die sich nur durch geringere Grösse, mehr isabell- gelbe Färbung und etwas regelmässigere Rippen- streifung unterscheidet. Sie zeigt bei 19'/. mm. Länge 4!/’.-5 mm. Breite und bei 5'/—6 mm. Höhe der Mündung 4!/s—4!/g mm. Breite der- selben. Tafel CLXXIL Verwandte. Die Unterschiede dieser sehr distineten Art von der ihr nächstverwandten Cl. crassicostata sind schon in der oben gegebenen Diagnose angeführt worden; die nach der an- deren Seite nächststehende Art ist Cl. nobilis P, Tafel Fie. 1730 u. 1731. 59 (fig. 874), leicht kenntlich aber schon durch ihren schlankeren Bau, die weniger tiefe Decollation, die schwache oder fast fehlende Sculptur, die längere Mündung und das auffallend schmälere Periomphalum. CLXXIL Sieiliaria v. Vest. *1730. Clausilia Calcarae Phil. var. Adelina (Ben.) K. Testa saepius obscurior, distinctius fere costu- lato-striata ; apertura minor, margini- bus subparallehs, peristoma minus expansum; lamella infera e basi simplice (nec bifurcata nec nodiformi- callosa ut in Cl. Calcarae typica) sig- moidea oblique ascendens, subcolumel- laris oblique intuenti magis immersa. Alt. 19—23'/e, lat. 41a —5 mm.; alt. apert. 4! —5'[2, lat. apert. 3!fa—4 mm. (3 Esxcple.) Clausilia Adelinae (Benoit) Küster in Mon. Claus., $. 298, Taf. 34, fig. 4-6. Cl, Adelinae Pfeiffer in Mon. Hel., Bnd. VI, S. 489. Ol. Adelina Benoit in Cat. delle Conch. della Sieilia, S. 24 et in lit. Ol. Adelina Westerlund in Monografi ete., 8.149. Das Gehäuse ist oft dunkler gefärbt und deutlicher gestreift als bei der Stammform, fast fein rippenstreifig und gewöhnlich auch mit etwas mehr hervortretenden Papillen geziert; die Mün- dung relativ kleiner, mit fast parallelen Seiten- rändern, der Mundsaum weniger ausgebreitet. Die Unterlamelle meines einzigen Exemplars entspringt unten ohne deutliches Knötchen oder ohne Bifurcation, wie sie die Stammart regel- mässig zu haben pflegt, und steigt in schwach S-förmiger Krümmung nach oben; die Sub- columellare liegt etwas tiefer. Vorkommen. Nach Benoit lebt diese Form auf der Insel Favignana und auf den Bergen von Bonagio bei Calatafimini in Sicilien. Das abgebildete Stück meiner Sammlung verdanke ich der Freundlichkeit des Hrn. Cavre. Luigi Benoit in Messina. In coll. Rossmässler liegt diese Form noch von Palermo (leg. Schaufuss) und vom Mte. Pizzuta (leg. Huet de Pavillon). Verwandte. Diese Form ist sicher nur eine Varietät von Ol. Calcarae Phil., die von Benoit und M. Paulucci wol mit Unrecht mit der weit grösseren und nach der Originaldiagnose Rossmässler’s Iconographie VI. wesentlich abweichenden Ol. Deshayesi Pot. et Mich. identifizirt wird, und die sich nur durch die kräftigere Schalensculptur und höchstens vielleicht noch durch die abweichende Bildung der Basis der Unterlamelle von der Stammform unterscheiden lässt. *1731. Clausilia OK Testa punctiformi-rimata, ventrioso-fusiformıs, purpurascenti-fusca, costulis pallidioribus ornata, solidiuscula, sericina; spira concave-producta; apex va'idus, plerum- que decollatus. Anfractus superstites 7'/a—10!/a convexiusculi, sutura sub- marginata denseque albo-papillata dis- Juncti, papillis distinctis, minutis, puncti- formibus, conferte costulato-striati, costulis capillaceis, acutis, obliquis; anfractus ultimus aut aeque aut densius costu- latus ac penultimus, attenuatus, basti breviter gibboso-cristatus leviterque sul- catus. Apertura piriformi-ovata, intus fuscula, sinulo lato, rotundato; pert- stoma continuum, breviter solutum, undi- que expansum, reflewiusculum, fusculo- limbatum. Lamellae compressae; su- pera exigua, marginem non attingens, a spirali sejuncta; infer«a validiuscula, sigmoidea, medio concava oblique ascen- dens, a basi intuenti spiraliter recedens; parallela nulla; suwbeolumellaris immersa, oblique intuenti strietiuscula ascendens. Suturalis distincta, brevis; principalis trans lunellam producta; palatalis superior brevis, valida, antice cum principali convergens, in callo obsoleto flavescenti-perspieuo terminata; lunella angusta, sigmoidea, superne angulatim recurva, inferne in palatalem inferiorem strictiusculam, emersam transiens. Plica parva, principali pa- rallela, inter lam. subcolumellarem pala- talemque inferiorem apicem clausiliv sus- 12 sacrificata (Be- I0 tentans, trans lunellam sita sed non aut viv cum lunella connexa. Olausilium ut in Ol. Grohmanniana (Partsch) Rssm. — Alt. spec.decoll. 15—17'/2,lat. 4—5 mm.; alt. apert. 4—5, lat. apert. 3— 4 mm. (3 Exple,) Clausiia saerificata Benoit in lit. et in Cat. delle Conch. della Sicilia, S. 24. Cl. scarificata Pfeiffer in Malakozool.Bl.,Bnd.III, 1856, 5. 185, Taf. II, fig. 20—22 und Mon. Hel., Bnd. IV, S. 765. Ol. scarificata Baer in Mon. Claus., S. 298, Taf. 34, fig. 1-3. Ol. confinata He Der in Syst. d. europ. Claus, 8. (0/A confinata Ten in Monografi_ete., S. 20. Das punktförmig geritzteG ehäuse ist bauchig- spindelförmig, havannabraun mit etwas helleren Rippenstreifchen, etwas derbschalig, seidenglän- zend, mit deutlich concav ausgezogenem Ge- winde und kräftiger, doch meist decollirter Spitze. Die 7'/;—10!/s etwas gewölbten Um- gänge werden durch eine schwach fadenförmige, mitzahlreichen, deutlichen, punktförmigen ‚weissen Papillen gezierte Naht geschieden, und sind mit scharfen, haarförmigen, schief und dicht gestell- ten Rippenstreifchen geziert, die auf dem letz- ten, unten stark zusammengezogenen Umgang nicht stärker entwickelt sind als auf dem vor- letzten, häufig hier aber etwas dichter gedrängt stehen. An der Basis desselben bemerkt man einen kurzen Höckerkiel und eine schwache, schmale Kielfurche. Die birn - eiförmige Mine dung ist innen bräunlich mit breitem, gerun- detem Sinulus; der zusammenhängende, oben sehr wenig lostretende Mundsaum ist überall ausgebreitet, etwas zurückgeschlagen und bräun- lich gesäumt. Von den zusammengedrückten Lamellen ist die zurücktretende Oberlamelle | niedrig, auffallend schwach ausgebildet und von der Spirallamelle getrennt; die Unterlamelle ist ziemlich kräftig entwickelt, in doppelter S-förmiger Krümmung schief nach aufwärts lau- fend, gerade in der Mitte mit deutlicher, nach unten concaver Einkerbung, und von der Basis gesehen spiralig einwärts gedreht; eine Parallel- lamelle fehlt; die Subcolumellar e liegt tief und ist nur bei schiefem Einblick in die Mün- dung als grade nach aufwärts laufende Falte zu sehen. Die Nahtfalte ist kurz aber deutlich; die Principale ist über die Mondfalte hinaus verlängert; die obere Gaumenfalte kurz, kräftig entwickelt, vorn mit der Prineipale con- vergirend und in einer schwachen, gelblich- | durchscheinenden Gaumenwulst endigend; die Tafel CLXXH. | noch am nächsten an die letztere. Fig. 1731. schmale, S-förmig geschwungene, oben winklig zurückgebogene Mondfalte läuft unten ohne Unterbrechung in die geradlinige, weit vor- tretende, der Subcolumellare parallele untere Gaumenfalte aus. Jenseits der Basis der Mondfalte zieht eine von dieser getrennte, der Prinzipale parallele Falte, die in querer Rich- tung zwischen der Subcolumellare und der un- | teren Gaumenfalte endigt und als Stützfalte für die Spitze des Clausiliums dient. Das Clau- silium ist analog dem von Cl. Grohmanniana (Partsch) Rssm. gebildet. Vorkommen. Nach Benoit, dem ich das noch nicht ganz ausgewachsene, abgebildete Exem- plar verdanke, lebt die Art auf der kleinen Insel Maretimo im Westen von Sicilien. Auch in coll. Dunker (comm. Pareyss) und Rossmässler (comm. Huet de Pavillon). Verwandte. Nach Ad. Schmidt stellt sich diese Art „der Costulirung nach zwischen (I. septemplicata Phi. und Tiberiana Ben., der Form der Unterlamelle nach zwischen septempli- cata und Calcarae Phil., den Gaumenfalten nach Ihre Unter- lamelle ist etwas weniger gekrümmt als die von septemplicata, ihre Costulirung stärker; dabei steht ihre Lunelle nicht ganz so weit zurück als die von Tiberiana. In der Grösse variirt sie nicht unbedeutend“. Ein Exemplar, das A. Schmidt gleichfalls zu dieser Art zieht, hat folgende Dimensionen: alt. 21!/e, lat. 4!/2 mm.; alt. apert. 4'/2, lat. apert. 4!/; mm. — Auch Küster vergleicht die Art mit Cl. septemplicat« und Calcarae. Nach meiner festen Ueber- zeugung aber ist diese Art der Ol. Grohmanniana weitaus am nächsten verwandt, jedoch abgesehen von der Färbung und der Papillirung durch die schwächere Unterlamelle und die fehlende zweite Gaumenfalte gut zu unterscheiden. Das Clau- silium und die kleine Stützfalte für seine Spitze sind aber genau wie bei O/. Grohmanniana ge- bilde. Nach der andern Seite hin halte ich Cl. Tiberiana für eine nähere Verwandte. Es folgt die Aufzählung der einzelnen Arten und Varietäten der Section Steiliaria v. Vest: Sieiliaria v. Vest. v. Vest, Verhandl. u. Mittheil. d. Siebenbürg. Ver. f. Naturw., Bnd. 18, Hermannstadt 1867, S. 166; Kobelt im Jahrb. d. d. Malakoz. Ges. 1877, 8. 29 a) Gruppe der septemplicata Phil. (Sterliaria sens. str.) *Calcearae Phil. (= *trinacriana Bourgt.) Palermo, Prizzi und Catalafımini auf Siei- lien (fig. 875). Tafel CLXXII. *var. Adelina (Benoit) K. Salemi, Catalafimini und Mte. Pizzutta auf Si- eilien und auf dem Mte. San Catarina der Insel Favignana (fig. 1730). *septemplicata Phil. (= *serieina Rssm.) Palermo und zwar auf dem Mte. Pellegrino, Mte. Cuccio, in den Bergen von Abate und bei Carini; auch bei Nicosia auf dem Mte. Grafagno, S. Giacomo, S. Andrea und Pietra- longa bei Caccamo (fig. 161 und 876). forma major West. Sieilien. forma minor West. Sicilien. * forma prasina (Benoit) Ad. Schm. (rectius proxima Denoit, = De- shayesi Pot. et Mich. teste Benoit) Palermo auf Sieilien (fig. 1727). subsp. rubra Benoit. 8. Fratello auf Sieilien. *Grohmanniana (Partsch) Rssm. Auf dem Mte. Pellegrino und Mte. Gallo bei Palermo, bei Perpignano, San Guiliano und Carini (fig. 160). * forma integra Rssm. Sicilien. *var. minor A. Schm. * var. ele- gantula Benoit) Mte. Cuccio bei Palermo (fig. 1726). Fig. 1732. 91 var. panormitana bBourgt. Palermo. *sacrificata (Benoit) P. (= * confinata Benoit) Insel Maretimo auf Sieilien (fig. 1731). *Tiberiana Benoit. 8. Giuseppe delle Mortelle bei Palermo (fig. 1724). Zu dieser Gruppe gehört noch die zweifel- hafte var. pallida (Parr.) Ad. Schm., die irrthümlicher Weise von Menorca auf den Balearen angegeben wird. b) Gruppe der crassicostata (Ben.) P. (Trinaeria Bttg.) *crassicostata (Ben.) P. Mte. Cofani bei Trapani und Insel Favignana bei Sicilien (fig. 1728). var. eminens A. Schm. Sicilien. var.tenuisceulpta Paulucei. Trapani. *leucophryne (Parr.) P, S. Vito bei Palermo (fig. 1729). *var. laudabilis Parr. Sieilien. *nobilis P. (= *sicula Benoit, — *Cantrainei Desk.) Radicofani und Catalafimini auf West- sieilien und Insel Favignana (fig. 874). *forma decollata Bttg. Westsicilien (ig. 874a). Delima ex rec. Boettger. *1732. Clausilia gibbula (Z) Rssm. subsp. Honii Tiberi. gibbula typica minore discrepans testa regulariter fusiformi, tenuiore, colore magis virescenti, spira turrita nec con- cave-producta; anfractibus modo S!/a — 91/2, rarıus 10 planioribus, ultimo basti minus gibbo; lamella infer a basinodulo acuto instructa. Suturalis distincta; palatalis supera antice obsolescens, cum lunella connexa et trans eam satis producta, a prineipali separata. Callus palatalis obsoletus. — Alt. 11'g—12!]s, lat. 3—3'/ı mm.; alt. apert. 3, lat. apert. Ala—2!l/2 mm. (6 Exple.) Olausilia gibbula var. Honii Tiberi in Paulucei, Materiaux d. I. faune malacolog. de l’Italie, Paris 1878, 8. 12 (nomen). Diese interessante Lokalrasse unterscheidet sich von einem kleineren Exemplar der Stamm- form (fig. 171) durch die regelmässiger spindel- förmige, dünnere, mehr ins Olivengrüne ziehende Schale mit nicht oder nur schwach concav ausgezogener Spitze und durch nur 8'/a— 9a, seltner 10 flachere Windungen, deren letzte an der Basis einen schwächeren Höcker besitzt als gewöhnlich, Sehr auffallend ist das stets 4A cı. vorhandene, spitz vortretende, starke Knötchen an der Basis der Unterlamelle, das aber in schwächerer Entwicklung auch hie und da bei der Normalformangetrofien wird. Der Schliess- apparat ist wie bei der Stammart beschaffen, nur ist die stets von der Principale deutlich ge- trennte obere Gaumenfalte mit der Mond- falte vereinigt und wird nach vorn allmählich schwächer, während sie nach hinten weiter über die Mondfalte hinauszuragen pflegt als bei der typischen gibbula. Die Nahtfalte ist wie bei den süditalienischen Stücken von gibbula über- haupt deutlich; die Gaumenwulst aber immer schwächer entwickelt als bei der Stammart. Vorkommen. Man kennt diese Form bis jetzt nur vom Vesuv und von der Punta di Posilippo. Ich verdanke meine Stücke der Güte des Hrn. Cavre. Ipp. Blanc in Portici. Ein von Appelius gesammeltes Stück liegt in coll. Alb. Mousson; Stücke von der Punta di Posilippo bei Neapel in coll. Dunker. Verwandte. Bei der nahen Verwandtschaft mit der typischen CI. gibbula (Z.) Rssm. trage ich Bedenken, die Form als selbständige Species anzuerkennen, doch muss ich gestehen, dass nach eingehender Vergleichung namentlich mit Stücken der Normalform aus den Abruzzen eine Ab- 122 92 TafelsGE. XXI, 77H117 337.273 trennung als Subspecies sich wol rechtfertigen lässt. *1733. Clausilia gibbula (Z.) Rssm. subsp. pelagosanma Boettg. Testa peraffinis C!, gibbulae typicae, sed minor, perforato-rimata, corneo-albescens, parum nitida, serieina. Anfractus 9 dense costulato-striati, sutura papiülis nullis vel minimis, punctiformibus, concoloribus, creberrimis ornata disjuncti. Apertura minor; suturalis parva, antice per- spicua; principalis cum palatali superiore obsolescente antice parum diver- gens, postice non conjuncta; lunell«a subtus dilatata. — Alt. 10—11'/e, lat. 3 mm.; alt. apert. 2°/a, lat. apert. 2}/ı mm. (3 Exp!e.) Olausilia gibbula subsp. pelagosana Boettger in Olausilienstudien, Cassel 1877, S5. 34 und Jahrb. d. d. malakozol. Ges., 1878, S, 35, Taf. II, fig. 2. Ol. gibbula subsp. pelagosana M. Stossich in Bollet. delle scienze nat. 1877, Nr. 2 Ann. III, Sep. Abdr. 8. 8. Eine zwar der typischen Cl. gibbula (Z.) Rssm. (fig. 171) sehr nahe verwandte Form, aber durch eine ganze Anzahl von Eigenthüm- lichkeiten constant abweichend. Die deutlicher durchbohrt-nabelritzige, kleinere Schale ist viel stärker costulirt, fast rippenstreifig, seidenglänzend und weisslich-hornfarbig. Die eingezogenen, ge- säumten Nähte zeigen entweder keine oder doch nur äusserst feine Papillen, die punktförmig, sehr zahlreich und von gleicher Färbung wie die Schale, niemals aber weiss wie bei der Stammform erscheinen. Nur 9 Umgänge; die Mündung kleiner; die Suturalfalte klein und nur vorn deutlich durchscheinend; die Prin- cipale von der nach vorn wenig divergirenden, sehr schwach entwickelten oberen Gaumen- falte stets deutlich getrennt; die Mondfalte unten etwas verbreitert. Vorkommen. Auf der Insel Pelagosa im adriatischen Meere, häufig (leg. Prof. Mich, Stossich, comm. Prof. Ad. Stossich in Triest); auch auf der Insel Lagosta in Dalmatien (leg. Ad. Stossich). Verwandte. (Ol. gibbula subsp. pelagosana mit ihren scharfen Rippenstreifchen dürfte als langisolirte Inselform der auf beiden Ufern der Adria gleich häufig vorkommenden feingestreiften Stammart zu betrachten sein. Sehr nahe ver- wandt, und nur durch die Zahl von 10 Umgängen und die etwas bedeutendere Grösse von 12!Ja bis 13 mm. von pelagosana verschieden, ist die ’ Form von der Insel Lagosta in Dalmatien (2 Exple. in coll. Alb. Mousson; leg. Prof. Ad. Stossich). Eine Uebergangsform zum Typus mit deutlicheren, strichförmigen Papillen und besser entwickelter oberer Gaumenfalte fand Hr. Dr. W. Kobelt neben Stücken der typischen (l. gibbula (Z.) Rssm. in einem vom Meere angeschwemmten Exemplar am Strande von Bari in Apulien. Ol. gibbula scheint im allgemeinen zur Bildung von Lokal- rassen sehr geneigt zu sein. "1734. Clausilia gibbula (Z.) Rssm. subsp.vulcanicaBen.forma albına bttg. gibbula typica discrepans testa regu- lariter fusiformi, graciliore, alba; an- fractibus altioribus, ultimo bası rotun- dato, non gibboso; peristomate con- tinuo, subsoluto; lunella nulla velminima, obsoleta;palatali superior e media inter principalem palatalemque inferiorem sita. — 4lt. 13'/e, lat. 3'/a mm.; alt. apert. 31/a, lat. apert. 2!/e mm. (1 Expl.) Olausilia vulcanica Benoit in Cat. delle Conch. della Sicilia, 8. 24 und Moll. Sicil., Taf. VI, fig. 18 (teste M. Paulucei). Von der Stammform durch regelmässiger spindelförmige, schlanke Schale bei höheren Umgängen, deren letzter an der Basis ver- rundet und ganz ohne Kielhöcker ist und durch die zusammenhängende, fast gelöste Mündung verschieden. Unser Stück ist ein Albino von schmutzigweisser Färbung mit wenig sich von der Grundfarbe abhebenden, strichförmigen Pa- pillen. Die obere Gaumenfalte steht ge- nau in der Mitte zwischen der Principale und der unteren Gaumenfalte; die Mondfalte fehlt entweder oder sie ist nur undeutlich ent- wickelt und verbindet, weit kürzer als bei der Stammform, die obere mit der unteren Gaumenfalte. Vorkommen. Bei Nicolosi nahe dem Aetna (leg. L. Benoit) und an der Villa Bellini bei Catania auf Sieilien (coll. S. Clessin). Das ab- gebildete Stück stammt aus der Hand des Hrn. Cavre. L. Benoit. Verwandte. Es unterliegt keinem Zweifel, dass diese den Uebergang zur Gruppe der Cl. stigmatica (Z.) Kssm. vermittelnde Form sich am weitesten vom Typus der Art entfernt und namentlich durch die Stellung der oberen Gaumen- falte einen Anspruch auf eine gewisse Selbst- ständigkeit erheben kann. Und doch glaube ich keinen Fehler zu begehen, wenn ich diese Form, ähnlich wie die unter 1733 beschriebene pelago- sana, als eine langisolirte und in ihren Charak- teren bereits stark gefestigte Inselform der be- A cı. Tafel CLXXIl. kannten Cl. gibbula (Z.) Rssm. ansehe. Ob sie bereits als selbständige Species aufzufassen sein wird, müssen weitere Untersuchungen lehren; mein Material ist leider zur Entscheidung dieser , Frage viel zu klein. *1735. Clausilia stigmatica (Z.) Rssm. var. minor K. Testa rutila aut corneo-flavescens, tenuius- cula, nitida ; spira pallidior. Anfrac- tus 10! striatuli, sutura papilis minoribus ornata disjuncti. Apertura parvula, ovata; lamella infera fere ad peristoma protracta. — Alt. 13—15, lat. 3—3'/a mm.; alt. apert. 3/2, lat. apert. 2?/a mm. (1 Expl.) Olausilia stigmatica (Z.) Rssm. var. minor Küster in Binnenconch. Dalmatiens LLI, samberg 1875, 5. 48. Diese Form weicht ziemlich stark von der Stammform (fig. 163) ab. Das Gehäuse ist kleiner, schlanker, hell horngelbröthlich oder horngelb, oben bleicher, glänzend und etwas durchscheinend. Die 10'/g schwach gestreiften Umgänge sind weniger flach, die Nahtpapillen schwächer entwickelt, der letzte Umgang nach unten weniger verschmälert und der Höcker an seiner Basis noch unscheinbarer. Die Mündung erscheint kleiner als bei der Stammform, eiförmig und manchmal etwas schiefgestellt; die Unter- lamelle tritt weiter nach aussen, fast bis an den Mundrand vor. Vorkommen. Bei Scagliari (leg. Kleciach teste Küster). Mein Exemplar lag unter dal- matinischen Stücken von Cl. stigmatica (Z.) Kssm. Verwandte. Küster sagt von dieser Form: „So verschieden von der Stammart sie auf den ersten Blick erscheint, besonders durch die helle Farbe, die (wie ich bestätigen kann) nicht Folge des Ausbleichens ist, so ist doch in den Hauptsachen die Uebereinstimmung beider so gross, dass unsere Form unmöglich als besondere Art aufrecht erhalten werden kann. Selbst der Verwitterungsmodus beider ist ganz gleich.“ *1736. 737. Clausilia Sturmi Küster. Testa anguste sed fere punctato-rimata, sub- ventrioso-fusiformis, interdum medio in- flata, corneo-rufescens, solidula, niti- dissima; spira attenuata, interdum fere concave-produeta, pallida; apex medio- eris. Anfractus 9—10 lente accres- centes, vix convexiusculi, sutura levi, filo tenui brumneo marginata, papillis remotis, albis, suboblongis ormalta dis- Fig. 1735. 1736 u. 1737. 93 juneti, obsolete striati, ultimus amtice dense plicato - striatus, macula oblonga obliqua ornatus, basi bigibbosus, gibbere basali valde elevato, sulco profundo ab altero minus valido separato. Aper- tura piriformis aut piriformi - ovalis, intus fusca, sinulo angusto, subrecedentt; peristoma sejunctum, interdum ad- natum, expanso - reflewum, flavescenti- limbatum. Lamellae validae, com- pressae; supera marginalis, tenuis, elongata, spiralem disjunctam valde trans- grediens; infera fere strieta oblique ascendens; parallela nulla, subcolu- mellaris breviter emersa, basi subtrun- cata. Suturalis parum perspicug ; principalis satis trans lunellam elon- gata; lumella brevis, medio interdum interrupta, superne angulato -recurva; palatalis secunda e media lunella exiens, brevis, principali palatalique in- fera longa, intus elevata amticeque con- spicua subparallela. Olausilium antice emarginatum. — Alt. 11'p—18, lat. 3a —4'e mm.; alt. apert. 3--4!]2, lat. apert. 2! —3!ja mm. (4 Exple.) Olausiia Sturmü (Küster) Pfeiffer in Mon. Hel., Bnd. II, S. 425. Ol. Sturmi Küster in Mon. Claus., 5. 66, Taf. 7, fig. 8-10 u. Binnenconch. Dalmatiens III, Bamberg 1875, 8. 39. Cl. Sturmi Ad. Schmidt in Syst. d. europ. Claus., S. 44. Cl. Sturmi Westerlund in Monografi öfver Palaeoarkt. Reg. Claus., 8. 57. Das Gehäuse ist eng, aber fast punktförmig geritzt, etwas bauchig-spindelförmig, mitunter über der Mitte etwas aufgeblasen, ziemlich solide, stark glänzend, hornbräunlich - gelbroth, die Spitze in der Regel heller und meist fast die ganze Oberhälfte weisslich. Das Gewinde ist nach der Körperform bald lang, bald kurz und bisweilen fast concav ausgezogen mit dünnem, oft spitzlichem Wirbel. Die 9—11 fein und regel- mässig gestreiften Windungen nehmen lang- sam an Höhe zu, besonders die oberen, deren drei oder vier erste fast gleich hoch und merk- lich gewölbt sind; die mittleren und unteren er- scheinen fast eben. Die leichte, mit einem äusserst feinen, tiefbraunen Faden gezierte Naht trägt meist kleine, längliche, wenig zahlreiche Papillen, die gewöhnlich etwas über den Rand vorstehen. Der letzte Umgang ist vorn fein und dicht faltenstreifig, mit einem grossen, weiss- gelben Schrägflecken, der Gaumenwulst ent- sprechend; bei ausgebildeten Stücken ist dieser 94 Tafel CLXXIL Flecken deutlich schwielenartig erhoben; an der Basis steht ein kurzer, wenig gebogener, stark erhobener Kielhöcker, welcher durch die kurze, tiefe, ebenfalls schwach gebogene Kielfurche von einer zweiten höckerartigen Längserhöhung ge- trennt wird. Die Mündung ist birnförmig bis birnförmig-oval, innen braun, mit engem, etwas zurückweichendem Sinulus versehen; der aus- gebogene Mundsaum zeigt keine Lippe, ist unter der Bucht eben nur merklich verdickt und aussen fein gelblich gesäumt; die Mund- ränder sind getrennt. und durch eine weisse Schwiele verbunden, nur selten zusammenhängend und oben angelöthet. Von den kräftigen, zu- sammengedrückten Lamellen reicht die dünne obere bis an die Verbindungsschwiele der Mund- ränder und ist nach innen stark verlängert. Die Spirallamelle tritt fast bis zur Hälfte der Oberlamelle in bogiger Krümmung gegen die- selbe vor und endet innen, allmählich abgeflacht, zugleich mit der Unterlamelle. Die Unter- lamelle steigt nach innen mit äusserst schwa- cher, nach unten gerichteter Convexität ziemlich steil schräg nach aufwärts und tritt bei kräftig entwickelten Stücken fast bis an den Mundrand heraus; eine Parallellamelle scheintzu fehlen; die Subcolumellare steigt bogig herab und tritt nahe der Basis etwas nach aussen vor. Von den Falten ist die Nahtfalte nur selten vorhanden und dann wenig entwickelt; die Prin- cipale reicht innen etwas über die schmale, in der Mitte manchmal unterbrochene, oben stark winklig gebogene Mondfalte hinaus und endigt vorn an der fleischfarbenen, schräg ein- und abwärts laufenden Gaumenwulst; die zweite und die untere Gaumenfalte, letztere in der Mündung weit herablaufend, entspringen beide aus der Mondfalte und verlaufen fast parallel oder nach vorn nur wenig divergirend, wobei sie den oberen Kielhöcker einschliessen, indem die untere Falte gerade in dem Innentheil der Kielfurche nach aussen sichtbar ist. Das Clau- silium zeigt sich vorn an der Unterseite aus- gerandet. Vorkommen. Dalmatien; die meisten Stücke — auch die meinigen — sind abgestorben gesam- melt und wol vom Meere angeschwemmt gefun- den worden. Nähere Fundortsangaben sind noch nicht bekannt. Auch in coll. Dohrn-Pfeiffer. Formenund Varietäten. Küster, dessen sehr eingehende Beschreibung ich in obigem fast wörtlich benutzen konnte, nennt die Art „eine in der Grösse, noch mehr aber in der Form sehr veränderliche“, welche besonders durch die stark erhobenen Doppelhöcker der Basis und den lebhaften Glanz neben der scharf gezeich- a W723 neten, den oberen Kiel einfassenden zweiten Gaumenfalte kenntlich ist. Nach Küster ändert ausserdem Ol. Sturmi nach mehreren Richtungen so sehr ab, „dass man leicht irre werden kann und in die Gefahr kommt, ein einzelnes Stück solcher Abänderungen für eine besondere Art anzusehen oder sie einer der verwandten Arten anzureihen. Die Aufstellung von Varietäten ist aber doch nicht statthaft, da sich die extremen Formen nicht plötzlich herausbilden, sondern durch zahlreiche Uebergänge mit der Stammform verbunden sind. Immer ist Cl. Sturmi durch den stark entwickelten Kielhöcker kenntlich und scheidet sich auch dadurch, sowie durch das vorn ausgerandete Clausilium von der in vieler Beziehung ähnlichen Cl. gibbula (Z) Rssm. — Eine kleine, sehr bauchige Form — forma minima West. — von 11',.—13 mm. Länge und 3!/g—4'/s mm. Durchmesser mit grosser, etwas schiefer Mündung zeigt keine ausgebildete zweite Gaumenfalte oder höchstens eine Andeutung der- selben durch die nach innen schmäler und ver- dickt auslaufende Gaumenwulst; der Kielhöcker ist sehr entwickelt, ein abgerundetes Dreieck bildend (Exple. in coll. Dohrn- Pfeiffer). Den Uebergang von dieser zur Normalform bildet ein 4'/; mm. breites aber längeres Stück, bei dem die zweite Gaumenfalte zwar vorhanden, aber von der Mondfalte getrennt ist. — Mit dieser beginnt eine Reihe von Exemplaren, bei welchen die zweite Gaumenfalte allmählich hinauf- rückt, bis sie mit dem rückgebogenen Theil der Mondfalte zusammenhängt, damit ein Ganzes bildend, wodurch die Bildung der Lunella und der übrigen Falten, wie sie bei lamellata und decorata vorkommt, sich genau wiederholt, nur dass die Divergenz der Princeipale und zweiten Gaumenfalte hier viel stärker ist. Die Gaumen- wulst ist dabei weit weniger entwickelt und aussen nur durch eine etwas hellere Stelle an- gedeutet.“ Stücke der letztbeschriebenen Form habe ich noch nicht gesehen; da ich aber an einem meiner unzweifelhaften Exemplare von stigmatica aus Dalmatien die ganz schwache Spur einer ähn- lich gelegenen zweiten Gaumenfalte beobachten konnte, hat Ad. Schmidt, Syst d. europ. Claus., S. 44 vielleicht nicht so ganz Unrecht, wenn er diese Art möglicherweise blos für eine eigen- thümlich entwickelte Form von (Il. stigmatica (Z.) Rssm. anspricht. Er sagt daselbst nämlich, „dass er von Parreyss unter mehreren Exem- plaren von stigmatica eins erhalten habe, wel- ches sich von einem Originalexemplar der Cl. Sturmi nur dadurch unterscheide, dass es etwas grösser und schwächer gestreift sei.“ Tafel CLXXLI. "1738. *39. Küster. Testa punctato -rimata, fusiformis, subeylin- drata, corneo- aut subolwaceo-brunnea, solidiuscula, nitidula; spira sensim attenuata; apex acutiusculus, pallidus. Anfractus 9a —12'/a lente acceres- centes, planiusculi, sutura parum dis- tincta, interdum obscure marginata, pa- pillis albis, subquadratis, distantibus ornata disjuncti, minutissime costulato- striati, costulis obliquis, subundulosis, lineis spiralibus obsoletis, in anfr. ultimo distinctioribus decussati; ultimus antice dense rug90so-costulatus, costulis valde undulosis, hie lie subconfluentibus, basi obsoletissime gibbus planissimeque sul- catus. Apertura ovata, interdum rotun- dato-quadrata, intus hepatica, sinulo quadrato, plerumque subobliquo; peri- stoma continuum, adnatum, satis ex- pansum, subrefleeum, sub sinulo calloso- incrassatum,albo-sublabiatum. Lamella e mediocres, albae; supera marginalis, stricta, tenuis, a spirali sejuncta ; infera flexuosa e bası quadrato-dilatata oblique ascendens; parallela nulla; subcolu- mellaris subarcuata, breviter emersa. Suturalis parum distincta; princi- palis brevis, parum ultra lunellam pro- ducta; palatalis superior plerumque obsoleta, interdum libera, interdum cum lunella sigmoidea juncta; palatalis inferior brevis, parum emersa. Olau- silium apice rotundatum, antice oblique truncatum levissimeque emarginatum. — Alt. 13—18, lat. 3! —3°Ja mm.; alt. apert. 3—4, lat. apert. 2!ja—3 mm. (15 Exple.) Clausilia Kobeltiana Küster Dalmat. III, S. 43. Cl. Kobeltiana Pfeiffer in Mon. Hel., Bnd. VII, S. 483. Cl. Kobeltiana Westerlund ın Monografi _ete., S. 56. 01. Kobeltiana Paulucci in Mat. d. Il. faune malacol. de VItalie, 8. 37. Cl. calabrica Benoit, Mousson, Paulucei olim in sched. et bit. Das Gehäuse ist spindelförmig, oft etwas walzig, olivenbraun oder hornbraun, etwas dick- schalig, mässig glänzend, mit lang ausgezogenem Gewinde und spitzlichem, bleicherem Wirbel. Von den 9!/2-—12'/2 langsam anwachsenden Um - gängen sind die obersten schwach gewölbt, Clausilia Kobeltiana in Binnenconch. Fig. 1738 u. 1739. ® g 5 die untersten fast eben und durch wenig mar- kirte, mitunter dunkelbraun gerandete, immer mit weissen, etwas länglichen, entfernt stehenden Papillen besetzte Nähte getrennt. Die Sculp- tur besteht in sehr feinen, schrägen, etwas welligen Rippenstreifchen, die zuweilen etwas abgeschliffen, aber immer auf den mittleren Windungen stärker erscheinen und von äusserst feinen Spirallinien, die auf dem letzten Umgang deutlicher sich ausprägen, gekreuzt werden. Der letzte Umgang ist dicht und etwas scharf netzartig runzelstreifig und an der Basis mit sehr schwachem Kielhöcker und fast ebener Kielfurche versehen. Die Mündung wechselt von regelmässiger Eiform bis zu verrundeter Quadratform, ist innen leberbraun und mit et- was schief gestellter, quadratischer Bucht ver- sehen; der zusammenhängende, angeheftete, ziem- lich ausgebogene und umgeschlagene Mund- saum ist unter der Bucht wulstig - verdickt, weiss-gesäumt und öfters deutlich gelippt. Von den mässig entwickelten, weiss gefärbten La- mellen ist die obere randständig, geradlinig, dünn und von der Spirallamelle getrennt; die untere zieht geschwungen, mit aufgeworfenem, vorn breiterem Rand aus breiter, flacher, qua- dratisch in die Mündung vorspringender Basis schief nach aufwärts; eine Parallellamelle fehlt; die Subcolumellare tritt schwach ge- bogen oberhalb der Basis der Mündung in flachem Bogen etwas heraus. Von der Nahtfalte ist blos der vorderste Theil aussen sichtbar; die Principale reicht innen wenig über die Mond- falte hinaus; die obere Gaumenfalte fehlt in weitaus den meisten Fällen oder sie ist frei oder mit der sehr regelmässig S-fürmig ge- krümmten Mondfalte vereinigt; die unterste Gaumenfalte ist kurz und in der Vorder- ansicht nur knapp sichtbar. Das OClausilium ist vorn abgerundet, vor der Spitze äusserst schwach ausgerandet. Vorkommen. Meine zahlreichen Exem- plare, die ich der Güte der Herren Dr. W. Kobelt, der sie in Calabrien zuerst auffand, Cavre. Ipp. Blanc, Cavre. Luigi Benoit und der Frau Marquise Paulucci verdanke, stammen sämmt- lich von Taverna und Tiriolo in Calabrien, wo die Art von Pizzo an bis zum Cap Spartivento sehr häufig sein soll. Der von Küster ange- gebene Fundort „Abruzzen“ beruht nach M. Paulucei a. a. O., S. 37 auf einem Versehen. In coll. Alb. Mousson liegen ausserdem Stücke dieser Art von Gemigliano (leg. Adami). Formen und Varietäten. Diese sehr ausgezeichnete, sich an O1. incerta (Ben.) K. anschliessende Art entfernt sich durch ihre dunkle 96 Tafel CLXXII. Färbung, die grobe Sculptur, die netzartige Runzel- streifung des Nackens, die fast vollkommene Run- dung der Basis des letzten Umgangs und das so scharf ausgesprochene, eckige Knötchen an der Basis der Unterlamelle von allen näheren Ver- wandten. Küster hat Recht, wenn er diese Art als äusserst veränderlich bezeichnet. „Ausser den bedeutenden Grössenunterschieden und stär- kerer oder mehr verloschener Streifung ist es zunächst die Form der Mündung, welche Be- achtung verdient Von der Eiform bei den nor- malen Stücken mit nur wenig erhobener Bucht geht sie, an Länge zunehmend, in die fast ab- gerundet viereckige, etwas verschobene, über, mit hinaufgezogener Bucht und grade absteigen- dem linkem Mundrand, während der rechte flach gerundet absteigt und die Basis rechterseits tiefer herabgesenkt ist. Bleibt auch die Unterlamelle ziemlich gleich, so ist doch zuweilen der Anhang an der Unterseite des Vorderendes schwach oder nur eben angedeutet. Bei der Normalform ist die Mondfalte kurz, entweder frei oder hängt mit der oberen Gaumenfalte zusammen, deren vorderer Theil bei noch jüngeren Stücken *) fehlt, oder es sind obere Gaumenfalte und Mondfalte vollkommen vereinigt, erstere nur noch in dem nach hinten gerichteten Obertheil der Mondfalte erkennbar, oder sie sind vollkommen verschmolzen und der Obertheil der Mondfalte dann an die Prineipalfalte anstossend, oder sie ist oben nur leicht zurückgebogen, steigt dann gerade herab, ungefähr die Bildung der Mondfalte bei Ol. Cal- carae zeigend, und geht in die bald etwas kräf- tigere bald nur schwach entwickelte untere Gau- menfalte über.“ Marquwise Paulucci unterscheidet a. a. O., S. 37 ausser der Normalform noch zwei Varietäten, nämlich var. furcata Paul. mit lamella infera furcata, non tubercu'ata und var. contorta Paul. mit lam. infera contorta, non furcata, von denen ich die erstere durch die Güte der Entdeckerin besitze. Sie scheint mir aber bei den zahlreichen Uebergangsformen, die zum Typus hinleiten, kaum den Anspruch auf einen selbständigen Varietäts- namen zu haben. *1740. Clausilia Küster. Testa peraffinis Ol. stigmatieae (Z.) Rssm., sed colore obscuriore, olivaceo-brunneo, solidior, minus nitida, apice parum nec concave-producto. Anfractus plerum- que modo 10 sutura magis impressa, incerta (Benoit) *) Meist auch bei vollkommen erwachsenen Exem- plaren. Anm. des Autors, Fig. 1740, irregulariter cerenata, papillis majoribus sed indistinctis, in anfr. ultimis saepius obsoletis ornata disjuncti, fortius striati, anfractus ultimus minus gibbus virque sulcatus. Apertura late auriformis aut late ovata, margine columellari subeircu- lari, sinulo suberecto, superne angulari; peristoma crassiusculum, sub sinulo dentiformi-incrassatum. Lamella in- fer a minus valida, subremota, sigmoidea, nullo modo ramum marginem versus emit- tens ut in Ol. stigmatica; lunella cras- siuscula; palatalis inferior brevior, magis ad dextrum conspieua nec media sub lamella inferiore -longe marginem versus producta ut in illa. Clausilium ferenon emarginatum. — Alt. 17'/a—18!/a, lat. 4'/s—4!/2 mm.; alt. apert. 4'/a lat. apert. 3'Jja mm. (4 Exple.) Olausilia incerta (Benoit) Küster in Mon. Olaus., 8. 299, Taf. 34, fig. 7—9. Ol. incerta Benoit (= punctata Piraino, Philippi et Calcara, = Benoiti Parr. teste Benoit) in Cat. delle Conch. d. Sicilia, $. 24. Cl. Benoiti Parr. in coll. Rossmässler. Ol. incerta Boettger (= confusa Benoit) in Olausilienstudien 1877, 8. 34. Cl. Monterosati Bourgt. in Benoit a. a. O., S. 23. Ol. Monterosati Paulucci in Materiaux d. |. faune malacolog. d. VItalie, Paris 1878, S. 37 (teste Boettger). Die der Ol. stigmatica (Z.) Rssm. äusserst nahe verwandte, aber doch ohne Frage specifisch von ihr zu trennende Art hat eine dunklere, mehr ins Olivenbraune spielende Färbung, weit dickere, weniger und mehr firnissartig glänzende und nicht durchscheinende Schale und ein thurm- förmiges, nicht concav ausgezogenes Gewinde. Die meist nur 10 Windungen werden durch tiefeingeschnittene, unregelmässig gekerbte Nähte getrennt, die mit unbestimmten, grösseren, fast viereckigen, weisslichen Papillen, welche auf den letzten Windungen öfters verschwinden, bedeckt sind. Die Sculptur ist etwas kräftiger als bei Ol. stigmatica, der Kielhöcker des letzten Um- gangs schwächer und die schmale Kielfurche kaum angedeutet. Die breit ei- oder ohrförmige, am Spindelrand nahezu halbkreisförmig ausge- gebogene Mündung zeigt einen etwas in die Höhe gezogenen, oben winkligen Sinulus; der Mundsaum ist fast callös verdickt und hart unter der Bucht zahnförmig vorspringend. Die weniger kräftig entwickelte Unterlamelle tritt etwas mehr zurück, ist S-förmig gedreht und vorn ohne den nach dem Peristom laufenden Tafel OLXXIL. Fig. 1741, 97 Ast der stigmatica; dieMondfalte ist breiter; die untere Gaumenfalte ist kürzer und mehr der Subcolumellare genähert, während sie bei stig- matica gerade unter der Mitte der Unterlamelle steht und weiter gegen den Rand herausgezogen ist. Das Clausilium zeigt kaum eine Spur einer Ausrandung. Vorkommen. Benoit, dem ich meine Exem- plare dieser Species verdanke, gibt diese Art von den Höhen von Madonie und Caronie und von Gibilmanno auf Sicilien an, wo sie unter abgefallenen Zweigen und in Rindenspalten lebe. In coll. Alb. Mousson und in coll. Rossmässler liest sie von Nebrodunum (leg. Huet). Cl. Mon- terosati Bourgt., die sich nach meinem gleich- falls von Benoit erhaltenen Stück nur durch etwas bedeutendere Grösse bei 11 Umgängen unterscheidet, lebt nach diesem Gewährsmann in der Nähe von Palermo. Formen und Varietäten. Benoit gibt a. a. O., S. 24 eine var. subincerta Bot. von dieser Art an, die ich nicht kenne. — In der Nackenform nähert sich Claus. incerta sehr der kleineren und dunkler gefärbten Cl. Kobel- tiana K., doch ist sie von dieser wie von der ihr noch näher stehenden Cl. stigmatica leicht und sicher durch die Form des ‘vorderen Theils der Unterlamelle zu unterscheiden. "17AL. Clausilia miles Küster, Testa punctiformi- fere perforato-rimata, eylin- drato-fusiformis, subventriosa, castanea, nitida, subpellueida ; spira concave-pro- ducta, plerumque pallidior; apex ob- tusiusculus. Anfr acetus 10! —12 modice accrescentes, planiuseuli, sutura minus distineta, papillis albis, remotis ornata disjuneti, regulariter subtilissime striati, strüs subfasciculatis, ultimus antice costato-striatus, angustatus, dorso depla- natus, basi bigibbosus, leviter sed, late curvato - sulcatus. Apertura major, ovata, superne acutangula, intus castanea, sinulo erecto, subrecedenti, rhombico; peristoma continuum, affizum, expan- sum, reflewum, sub sinulo parum in- crassatum, albo-limbatum. Lamellae validae, compressae; super a tenuissima, elongata, a spirali sejuneta; infer«a fere strieta oblique ascendens, intus angu- latim recedens, antice usque ad marginem producta; parallela nulla; subcolu- mellaris bası angulato-truncata, emersa. Suturalis angusta;prineipalis ultra lunellam brevem, perobliguam, modo numeri Q, curvatam, medio saepius imper- Rossmässler’s Iconographie VI, fectam, superne valide recto angulo recur- vam plus minus producta, amtice in callo palatali tenuiusculo, rufescenti terminata; palatalis infera validissima, stric- tissima, longe emersa. Clausilium late distinceteque emarginatum. — Alt. 16—20, lat. 4—5 mm.; alt. apert. 4-4!/e, lat. apert. 3'/a—3°Ja mm. (4 Exple.) Olausilia miles Küster in Mon. Claus., S. 284, Tafel 32, fig. 10—13 und Binnenconch. Dalm. III, Bamberg 1875, S. 52. Cl. miles Pfeiffer in Mon. Hel., Bnd. VI, S. 490. Ol. miles W esterlund in Monografi öfver Paleoark- tiska Reg. Clausilier, Lund 1878, 8. 59. Nach Küster zeigt diese Art wie die meisten Species ihres Formenkreises bedeutende Grössen- und Gestaltsunterschiede. Im Allgemeinen steht die Form des Gehäuses zwischen der Spindel- form von stigmatica und der bauchigen Spindel- form von maritima, ist aber auf den Mittel- windungen meist deutlicher walzenförmig als beide genannten. Das punktförmig, fast durch- bohrt nabelritzige Gehäuse zeigt dunkel kas- tanienbraune Färbung und ist glänzend und durchscheinend mit kurz concav ausgezogenem Gewinde und stumpflicher Spitze. Von den 10'/—12 Umgängen sind die ersten drei fast gleich hoch, die weiteren nehmen ziemlich lang- sam zu und verflachen sich immer mehr; die untersten erscheinen fast flach. Sie sind fein und regelmässig gestreift, die Streifehen etwas zu Bündeln vereinigt, und werden durch weniger deutliche, weisse, entfernt stehende Papillen tra- gende Nähte geschieden. Der nach unten ver- schmälerte letzte Umgang ist vorn gedrängt rippenstreifig, meist ohne durchscheinende Gau- menwulst, der Rücken von oben abgeflacht; an der Basis zeigt sich ein kielartiger, starker, wenig gebogener Höcker, darüber eine seichte, nach unten breitere Kielfurche und noch weiter nach rechts ein zweiter, kurzer, meist nur beulen- artig erhobener Höcker. Die etwas grosse Mün- dung ist spitz eiförmig, öfters etwas schiefgestelt, innen kastanienbraun mit in die Höhe gezogenem, etwas zurückweichendem, rautenförmigem Sinu- lus; der zusammenhängende Mundsaum an- gelöthet, ausgebreitet, umgeschlagen, unter der Bucht nur schwach verstärkt, weiss lippensaumig. Von den kräftigen, zusammengedrückten La- mellen steigt die obere vorn stark bogenförmig an, ist hier im Allgemeinen höher als bei mari- tima (Klee.) K., und läuft ein gutes Stück an der getrennten Spirallamelle vorbei; die Unter- lamelle tritt nach vorn bis fast zum Rand heraus, verläuft nach innen fast ohne Schwei- fung in schräger Richtung und wendet sich dann 13 98 dem von unten ins Gehäuse Sehenden in stumpfem Winkel nach rückwärts und innen; eine Pa- rallellamelle fehlt; die Subcolumellare zieht sich bogenförmig weit herab und tritt meist als scharfeckige Falte bis an den Rand heraus. Die schmale Nahtfalte ist ziemlich lang und aussen deutlich sichtbar; die Principale innen mehr oder weniger über die Mondfalte hinaus verlängert und vorn in der dünnen, schwachen, röthlichen Gaumenschwiele endigend. Die nach Art einer arabischen 2 gebogene Mond- falte ist schmal, auffallend schief gestellt, der lange Obertheil fast unter rechtem Winkel nach hinten gebogen und mit der Principalfalte einen Winkel von fast 45° bildend, der Untertheil wieder auffallend schräg nach hinten gerichtet, so dass die etwas verbreiterte Basis derselben stark seitlich und grade über den Anfang des Basalhöckers zu stehen kommt. Sehr häufig ist dieselbe in ihrer Mitte unterbrochen. An der Basis der Mondfalte setzt die lange, gradlinige, grade in der Kielfurche herabziehende, vorn in der Mündung deutlich sichtbare untere Gau- menfalte ein. Das Clausilium ist ziemlich breit, vorn etwas zugespitzt und hinter dem Vorderrand deutlich ausgebuchtet. Vorkommen. In Aetolien (leg: Dr. Krüper) ; meine Exemplare habe ich von Hrn. Wilh. Schlüter in Halle erhalten. Die dalmatiner und istrianer Exemplare sind nach Küster sämmtlich ange- schwemmt gefunden worden; nur Kutschig soll sie lebend auch bei Cattaro in Dalmatien ge- sammelt haben. Tafel Tafel CLXXIIL Fig. 1742. Verwandte. Küster wagt 1875 kaum noch, diese Form und Cl. maritima (Klec.) K. als besondere Species aufrecht zu erhalten, so sehr gleichen sich nach ihm beide. Nach Küster unterscheidet sich Cl. miles durch bedeutendere Grösse, deutlichere Streifung, verhältnissmässigere Schlankheit und mehr schiefgestellte, von rechts oben nach links unten verlaufende Mondfalte, während bei maritima dieselbe — wenn vor- handen — senkrechter gestellt erscheint. Auch divergirt bei maritima die obere Gaumenfalte (der obere zurückgekrümmte Haken der Lunelle) nach vorn weniger mit der Principale als bei miles, bei welcher auch die Spirallamelle innen niedriger und weit fiacher abgeschrägt ausläuft. Schliesslich ist noch hervorzuheben, dass meine griechischen Exemplare von maritima eine deut- lichere Gaumenwulst, stärkere Kielhöcker und tiefere Kielfurche besitzen, und dass die Sub- columellare gewöhnlich nicht so stark und niemals in scharfem Winkel abgestutzt vortritt. Meine dalmatiner (resp. albanischen Stücke) sind ausserdem dünnschaliger, haben gewölbtere Um- gänge, deren letzter vorn wie bei den griechischen Stücken von Lepanto stärker, weitläufiger und regelmässiger rippenstreifig ist als bei meinen Exemplaren von Ol. miles aus Aetolien. — Weitere Untersuchungen, namentlich auch in geographi- scher Hinsicht, sind erforderlich, um die Frage zu entscheiden, ob wir es hier mit einer, mit zwei oder gar mit drei verschiedenen Arten zu thun haben. Zu Cl. stigmatica (Z.) Rssm. sind dieselben aber meiner Ansicht nach schwerlich als Varietäten zu stellen. CLXXIN. Delima ex rec. Boettger. *17742. Clausilia ciach) Küster. Testa punctiformi-rimata, fere subperforata, ventrioso - fusiformis, cerasino - brunnea, superne interdum pallidior, tenwiuscula, subpellueida, nitida; spira breviter con- cave-producta; apex obtusiusculus. An- fraecetus 10—10!]2 convexiusculi, modice accrescentes, sutura satis distincta, sub- tiliter marginata, papilis remotis albis ornata disjuneti, subtiliter distincte stri- ati, ultimus regulariter costulato-stria- tus, dorso subdeplanatus, latere compressus, basi bigibbosus sulcatusque, gibbo rimali arcuatim prominente, gibbo altero brevt, maritima (Kle- nodiformi, ab altero sulco lato profundo- que arcuato separato. Apertura major, oblongo-ovata, intus fuscescens, sinulo suberecto, oblongo; peristoma vix con- tinuum, adnatum, satıs ecpansum re- flexumque, tenuiter albo-labiatum. La«- mella supera marginalis, recta, com- pressa, profunde intrans, a spirali curvata sejuncta; infera validiuscula, strieta oblique ascendens, antice subtruncata et plerumque usque ad marginem producta ; parallela nulla; subcolumellar“is arcuata, emersa. Suturalis distincta; prineipalis mediocris, postice ultra lunellam imperfectam, medio late inter- Tafel CLXXIH. ruptam, superne recto angulo recurvam parum producta, antice cum callo pala- tali nodiformi, oblique recedenti, albes- cente, flavido-perspicuo juncta;palatalis infera longa, validiuscula, striete emersa. Clausilium antice late profundeque emarginatum. — Alt. 11—15, lat. 3— 4 mm.; alt. apert. 2'—4, lat. apert. 21a»—3 mm. (4 Exple.) Clausilia bicolor Parreyss in sched. Cl. stigmatica var. bicolor Pfeiffer in Mon. Hel., Bnd. IV, 8.736. Cl. maritima (Kleciach) Küster in Binnenconch. Dalmat. III, Bamberg 1875, 8. 50. Ol. maritima Pfeiffer in Mon. Hel., Bnd. VIII, S. 484. Ol. maritima Westerlund ın Monografi ete., S. 58. S Das Gehäuse ist punktförmig vertieft ge- ritzt, bauchig spindelförmig, kirschbraunroth, mitunter mit ausgeblasstem Obertheil, wenig fest- schalig, ziemlich durchscheinend, glänzend, mit kurzem, kegelförmig verschmälertem oder concav ausgezogenem Gewinde und stumpflicher Spitze. Die 10-—10!/2 mässig zunehmenden Windungen sind schwach, aber doch merklich gewölbt, durch eine ziemlich eingezogene, fein gerandete, mit deutlichen, weissen, entfernt stehenden Papillen besetzte Naht getrennt, fein aber deutlich ge- ‚streift, die letzte nach unten wenig verschmälert, vom Rücken wie von der Seite merklich zu- sammengedrückt, vorn regelmässig und ziemlich scharf rippenstreifig, fast immer mit einem gelb- lichen Flecken der durchscheinenden Gaumen- wulst.. Den Nabelritz umzieht ein stark er- hobener, bogiger Kielhöcker, den eine gleichfalls gebogene, breite und tiefe Kielfurche von dem zweiten, kurzen, nur gegen das Ende stärker beulenartig erhobenen oberen Kielhöcker trennt. Die im Verhältniss zum Gehäuse etwas grosse Mündung ist ziemlich lang, durch stärkere Biegung des rechten Mundrandes ungleich ei- förmig, innen bräunlich und mit etwas in die Höhe gezogenem, oblongem Sinulus versehen; der gewöhnlich durch eine Schwiele verbundene, ziemlich stark ausgebreitete und zurückgeschla- gene Mundsaum ist unter dem Sinulus aus- gebogen undschwach weisslippig. Die Lamellen stehen weit auseinander; die obere zeigt sich randständig, senkrecht gestellt, stark zusammen- gedrückt, fast schneidig und reicht, an der bogigen Spirallamelle. vorbeiziehend, die sie etwa auf halbem Wege begleitet, innen etwas kürzer ist als die hier etwas genäherte Unterlamelle und am Ende bogig abfällt, tief in das Innere der Mündung; die kräftige Unterlamelle steigt Fig, 1742. 99 fast ohne Schweifung schräg nach abwärts, ist vorne etwas abgestutzt und tritt meist bis an den Rand heraus; eine Parallellamelle fehlt; die Subcolumellarlamelle steht der Innen- wand des Mundsaums ziemlich fern und tritt fast an der Basis in raschem Bogen mehr oder weniger nach aussen vor. Suturalfalte deut- lich, ziemlich lang; Principalfalte mässig lang; beide vorn in die Gaumenwulst auslaufend. Die Gaumenwulst selbst beginnt an der Naht, ist unterhalb des Eintritts der Principale am stärksten und meist als deutlicher, spitzlicher Höcker vortretend und zieht sich nach unten und innen bis nahe zur unteren Gaumenfalte, wo sie in einer verschwommenen faltenartigen Erhebung nach innen ausläuft. Die Mondfalte ist gewöhnlich gar nicht vorhanden; es ist meist nur der obere, unter spitzem Winkel zur Princi- pale gestellte Theil derselben (die obere Gaumen- falte von Cl. lamellata) und ein kurzer, nach oben gerichteter Fortsatz an der Ecke, die durch Vereinigung der unteren Gaumenfalte und des gewöhnlichen, hier etwas abwärts gerichteten inneren Fortsatzes der Lunelle gebildet wird, zu beobachten; seltener ist der obere Theil unter rechtem Winkel abwärts verlängert; noch seltener sind beide Theile durch eine feine, weissliche Linie verbunden und stellen so eine wirkliche Mondfalte her. Die kräftige untere Gaumenfalte tritt in die Mündung vor, er- hebt sich langsam nach innen zu und fällt vor dem an der Unterseite breit und tief ausgeran- deten Clausilium in schräger Richtung steil ab. Vorkommen... Küster kannte blos vom Meere angeschwemmte Exemplare dieser Art von Lastua und von Ragusa in Dalmatien; ich besitze lebend gesammelte Stücke der Stammart von unbekanntem Fundort, die ich als „Ol. briseis Parr.“ erhielt. Die typische Form wohnt ver- muthlich in Albanien. Die von Schläfli bei Preveza in Albanien gesammelten Stücke (in coll, Mousson) und die vonMlle. Josephine Thiesse in Rumelien entdeckten Exemplare (fig. 1743) habe ich von der Stammart als var. Thiesseana abgetrennt. Verwandte. Diese Art cursirt theils als Cl. stigmatica var., theils als lamellata in den Sammlungen. Sie steht in der That ziemlich in der Mitte zwischen Cl. stigmatica (Z.) ‚Rssm. und miles K., neigt sich aber doch mehr zu letzterer hin, von der sie sich durch die geringe Grösse, die mehr bauchige Gehäuseform, die fast immer unvollkommene, ja fast fehlende Mond- falte und namentlich dadurch unterscheiden lässt, dass ihre obere Gaumenfalte nach vorn einen weit spitzeren Winkel mit der Prineipale zu 13* 100 bilden pflegt als bei Cl. miles, wo dieser Winkel oft nahezu 45° zu betragen scheint. Mit Cl. stigmatica ist sie, wie Küster mit Recht betont, nicht wol zu verwechseln. *1743. Clausilia maritima (Klee.) K. var. Thiesseana Boetitg. Testa ventriosior, corneo-fusca, solidior, vix pellueida; anfractus 9—10']2 planius- culi, sutura leviore disjuncti, densius striati. — Alt. 12—16, lat. 3'/a bis 4 mm.; alt. apert. 3'/—4'/a, lat. apert. 2!/a—3 mm. (10 Exple.) Diese Form unterscheidet sich von der Stamm- art nur durch das noch mehr gedrungene, bau- chigere Gehäuse mit ganz kurz aufgesetzter, conischer oder concav ausgezogener, stumpfer Spitze, die dunkel hornbraune Färbung, die auffallend dicke und deshalb kaum durchscheinende Schale und die oft geringere Zahl von 9—10!/a flacheren, durch seichtere Nähte getrennten und meist auch etwas feiner gestreiften Windungen. Vorkommen. Bei Preveza in Albanien (leg. Schläfli, in coll. Mousson) und bei Lepanto (Naupaktos) in Rumelien (leg. Mlle. Jos. Tihiesse, in coll. Thiesse et Boettg.) Verwandte. Diese Form schliesst sich zwar noch näher an die ätolische Cl. miles an als die Stammform, doch scheint miles durch die bedeutendere Grösse, die weniger bauchige Totalgestalt, die äusserst schwache Entwicklung der Gaumenwulst, die weniger kräftige Costu- lirung des Nackens, die gewöhnlich mehr scharf- eckig vorspringende Subcolumellare und nament- lich dadurch von unserer Form verschieden zu sein, dass der obere zurückgebogene Theil der Mondfalte weit länger ist und nach innen keinen so spitzen Winkel mit der Principale bildet als bei Ol. maritima und beiihrer Varietät Thriesseana. *+1744. Olausilia paestana Phil. var. tenuisculpta Paulucei. Testa multo major ac Ol. paestana typica, ventrioso-fusiformis, corneo-rufa; spira concave-producta; apex fere acutius- eulus. Anfractus 12 obsolete striati. Interlamellare margine obsolete plica- tulum; lamella infera antice bi- aut trinodulifera, sub columellaris emersa, nodulifera; principalis ultra lunellam longe producta. — Alt. 19, lat. 4'/2 mm.; alt. apert. 4'/2, lat. apert. 3'1/a mm. (1 Expl.) Clausilia paestana var. tenuisculpta Paulucei in lit. 1878. Tafel CLXXIIL Fig. 1743. 1744 u. 1745. Diese Varietät ist eine wahre Riesenform der typischen Ol. paestana Phil. und von den Stücken von Paestum durch viel zahlreichere Win- dungen, die bauchige Spindelform, mehr ins Ölivenbraune ziehende Hornfarbe, concav aus- gezogenes Gewinde und fast etwas spitz zu nennenden Wirbel unterschieden. Die 12 Um- gänge sind bis auf die Schlusswindung ver- loschen gestreift. Das Interlamellar zeigt am Rande etwa in der Mitte zwischen Ober- und Unterlamelle undeutliche Fältelung ; die Unterlamelle trägt an ihrem Vorderende 2 oder 3 über einander gestellte querfaltenartige Knötchen, und auch die heraustretende Sub- columellare zeigt an ihrem Ende ein deut- liches, spitzliches Höckerchen. Die Principal- falte ist weiter nach innen über die Mondfalte hinaus verlängert als bei der Stammart. ” Vorkommen. Auf dem Mte. Cassino in der Campania (leg. Sign. Marquesa Pauluceci et Cavre. Ippolyto Blanc.) Verwandte. Mit vollem Recht behauptet Frau Marquise Pau!ucci in ihren dankenswerthen Materiaux de la faune Malacolog. de V’Italie, Paris 1878, S. 38 die Zugehörigkeit dieser pracht- vollen Form zur altbekannten Cl. paestana, von der sie die grösste und bauchigste der bis jetzt bekannten Varietäten darstellt. *1745. Olausilia Erjaveci Boettg. Testa fere infundibuliformi-rimata, subven- trioso-fusiformis, corneo-rufescens, spira fere aurantiaca, solidiuscula, subpellucida, nitidissima; spira conico - attenuata ; apex acutus, castaneus. Anfractus 9—10!/2 parum convezxi, sutura distincta, obsolete albofilosa, in anfr. mediis papıllis crebris, minimis, albis ornata disjuncti, subtiliter subobsolete striati, ultimus pa- rum attenuatus, subeylindricus, regulariter et distincte striatus, basti leviter bigibbosus, latesulcatus. Apertura subrecta, majus- cula, lata, quadrato-ovalis, intus fusces- cens, sinulo parum erecto, trapezoidali ; peristoma continuum, affısum, parum expansum, reflexiusculum, sub sinulo in- crassatum, albido-limbatum. Lamellae mediocres, parum approximatae; supera marginalis, verticalis, compressa, sub- flexuosa, spiralem disjunctam satis trans- currens; infera sigmoidea ascendens, e basi parum incrassata celeriter sed parum spiraliter torta recedens, interdum intus subfurcata; parallela nulla; subcolu- mellaris subemersa, fere strieta ascen- dens. Sutur alis antice distincta; prin- ' Tafel CLXXIIL. cipalis brevis, postice ultra lunellam vix elongata, antice cum callo palatali tenuissimo albescente conjuncta; lunella dorso-lateralis, perparum arcuata, su- perne angulato-recurva, subtus vix dila- tata anguloque obtuso recurva;palatalis inferior nulla. Clausilium antice sub- linguaeforme, nullo modo emarginatum. — Alt. 12'/a—16, lat. 3! —4 mm.; alt. apert. 3'1/a—4, lat. apert. 2!a—3 mm. (2 Exple.) Das fast trichterförmig geritzte, etwas bauchig spindelförmige Gehäuse ist gelbröthlich horn- farben mit fast orangegelbem Obertheil und kastanienbrauner Spitze, ziemlich festschalig, aber doch durchscheinend, sehr lebhaft glän- zend mit conisch verschmälertem Gewinde und verhältnissmässig auffallend spitzem Wirbel. Die 9—10'/s wenig gewölbten, fein aber etwas abgeschliffen gestreiften Umgänge werden durch deutliche, schwach weissgerandete, auf den Mittel- windungen zahlreiche, äusserst kleine, punkt- förmige, weisse Papillen tragende Nähte von einander geschieden; die beiden letzten sind ver- hältnissmässig hoch und ziemlich walzenförmig, der letzte nach unten nur sehr wenig ver- schmälert, ausserordentlich regelmässig und deut- lich gestreift, an der Basis mit schwachem Doppelhöcker versehen, die durch eine breite, aber deutliche Furche von einander getrennt werden. Die senkrecht gestellte, ziemlich grosse, verhältnissmässig breite Mündung hält die Mitte zwischen einem Quadrat und einem breiten Oval, ist innen bräunlich gefärbt und mit wenig er- hobenem, trapezförmigem Sinulus versehen; der zusammenhängende Mundsaum ist angeheftet, wenig ausgebreitet, etwas umgeschlagen, unter der Bucht deutlich verdickt, überall weisslich gesäumt. Die mässig entwickelten Lamellen sind auch innen wenig genähert; die senkrechte, randständigeOberlamelle istschneidig, schwach eircumflex-artig gedreht, tief einsetzend und wird von der getrennten Spirallamelle bis auf halben Weg begleitet; die Unterlamelle steigt in ziemlich querer Richtung aus wenig verdickter Basis entspringend, in S-förmiger Krümmung auffallend schnell nach oben, ist innen mitunter schwach gegabelt und steigt, von unten betrach- tet, sehr steil spiralig aufwärts; eine Parallel- lamelle fehlt; dieSubcolumellare tritt zwar fast bis an den Rand heraus, ist aber wegen ihrer fast senkrechten Richtung in der Vorder- ansicht doch nur wenig sichtbar. Die Naht- falte ist sehr deutlich und liegt ziemlich weit nach vorn; die Principale ist kurz, reicht hinten kaum über die Mondfalte hinaus und Fig. 1746. 101 endigt vorn in der äusserst schwachen, nur als leichte weisse Trübung angedeuteten, bis in die Gegend der fehlenden unteren Gaumenfalte ziehen- den Gaumenwulst. Die Mondfalte liegt genau in der Mitte zwischen Rücken und Seite, steht etwas schief gegen die Gehäuseaxe, ist sehr wenig gebogen und oben wie unten unter stum- pfem Winkel nach hinten gebogen; ihre Ver- breiterung nach unten ist sehr gering, auch der Winkel an der Stelle, wo die fehlende untere Gaumenfalte abgehen sollte, nur wenig ange- deutet. Das Clausilium ist, wie es scheint, nahezu zungenförmig und ohne Spur von Aus- randung. Vorkommen. Ich erhielt diese sehr dis- tincte Art unter einer Parthie von Clausilien, die bei Ragusa in Dalmatien gesammelt waren. Die Stücke sind sicher lebend aufgenommen worden (coll. Boettg.). Ich nenne sie nach meinem um die Malakozoologie der Länder der Adria so hochverdienten Freunde Hrn. Prof. Frranz Erjavec in Görz. Verwandte. Der Habitus, der lebhafte Glanz und die Farbe verweisen diese kaum die Andeutung einer unteren Gaumenfalte aufweisen- den Art, dieich in ihrem Aeusseren unter den mir bekannten Delimen nur mit Cl. Sturmi K. ver- gleichen kann, ohne alle Frage in die nähere Verwandtschaft der Cl. stigmatica, in der sie zu der Küster’schen vierten Reihe gehört, zu welcher dieser gründlichste Kenner der Delimen Ol, gemmulata K., soror K., Neumeyeri K. und paestana Phil. rechnet. Von den beiden letz- teren, die eine nach unten auffallend verbreiterte Mondfalte und viel dunklere Schalenfärbung be- sitzen, können wir bei der Vergleichung ganz absehen. Von Cl. gemmulata K. scheint sich unsere Art aber durch die viel bedeutendere Grösse, die bauchigere Gestalt, die deutlichere Streifung, den spitzen Wirbel, die grössere Zahl der Umgänge und die nach unten kaum breiter werdende Mondfalte, von Cl. soror K, durch den stärkeren Nabelritz, die gleichfalls bauchigere Form, die zahlreicheren kleinen Papillen, die weniger verengte letzte Windung und die fehlende untere Gaumenfalte neben anderm specifisch zu unterscheiden. Von beiden genannten Arten ent- fernt sie sich zudem noch durch die deutlich entwickelte Nahtfalte und durch die auffallend breite Mündung, *1746. Clausilia itala v. Mts. subsp. leucensis Villa. Testa media inter Ol. italam latestriatam Chpr. et costulatam Jan, minus profunde rimata atque in Ql. costulata, fusiformis, olivaoettg.; von hier auch Stücke in coll, Clessin, Kobelt, Mousson und Rossmässler). Unsere Art wird auch aus Süd-Croatien, aus Bosnien und aus der Herzegowina angeführt, doch habe ich authentische Stücke von hier noch nicht ge- sehen. Formen und Varietäten. Als forma major Ad. Schmidt ist die Abbildung Iconogr. fig. 714 mit ihren 12 Umgängen, der deutlich gelippten Mundöffnung und der heraustretenden Subcolumellare zu bezeichnen. Sie stammt von Spalato (in coll. Rossm., 2 Exple.). Küster be- schreibt als var. minor (= Ül. Michahellis K. olim) eine Varietät von der Narenta, die mir unbekannt geblieben ist. Sie erscheint nach seiner Beschreibung in Dalmat. Binnenconch., Ill, S. 116 merklich kleiner, dunkler gefärbt, die weisse Naht deutlicher, mit kräftiger ent- wickelten Papillen, der Nacken mit zwei deut- lichen Höckern. Ihre Mündung ist länger und schmäler, fast abgerundet viereckig; der Aussen- rand des Clausiliums zeigt sich gebogen, der Vordertheil desselben mehr gerundet und nur an der Unterhälfte flach abgeschnitten. Meine klei- neren Stücke der ächten decipiens Rossm. unter- scheiden sich dagegen von der Stammform von Öbbrovazzo bei einer Länge von 15—17 mm. nur durch das fast horngelbe, dünne, durch- scheinende Gehäuse und durch die geringere An- Fig. 1775, 123 zahl von blos 10 Umgängen. Von der nächst- verwandten Ol. archilabris(Kutsch.) West. var. sinjana (Kutsch.) Bttg. (fig. 1776) sind sie wie die Stammart durch die weniger ins Rothbraune ziehende Farbe und durch das fehlende Knötchen unten an der Unterlamelle zu unterscheiden. Die Ad. Schmidt'schen Varie- täten mınima und var. Iconogr. fig. 716 habe ich mit Ol. gospiciensis (Zel.) P. identisch gefunden; sie sind daher hier zu streichen. Was Cl. Hoffmanni Stz. und die bosnische var. fuseata Mlldff. eigentlich ist, habe ich wegen Mangels von Originalexemplaren leider nicht er- mitteln können; von ersterer Form existirt bis jetzt nicht einmal eine Diagnose. Bemerkungen. Wenn Küster in Dalmat. Binnenconch. II, S. 116 behauptet, es scheine ihm fast, als ob Rossmässler seine decipiens ursprünglich auf Exemplare der Cl. Tatilabris (Wagn.) K. begründet habe, so beruht dies auf einem Irrthum. In der ganzen Rossmässler’schen Sammlung befindet sich kein Stück, das auf die Bezeichnung Ül. latilabris Anspruch machen könnte, auch nicht das mir vorliegende Original- exemplar zu fig. 714 (decipiens forma major Ad. Schmidt), das Küster a. a. O., S. 119 ge- radezu zu seiner latılabris zieht, und das eben nur als ein besonders grosses und kräftiges Stück von decipiens gelten darf, bei dem der Mund- saum etwas stärker, als es gewöhnlich der Fall ist, ausgebildet erscheint. Leider fehlt auch meiner wie der Kobelt’schen Sammlung und überhaupt allen mir bekannten grösseren Collectionen die ächte Cl. latilabris (Wagn.) K., so dass ich nicht einmal eine Andeutung darüber geben kann, was diese Form eigentlich ist. Nur soviel steht fest, dass der Ausdruck „anfractuum margine superiore dense plicato-crenulato“ bei Wagner und die ihr von Küster zugeschriebene laterale Mondfalte sie ganz bestimmt von unserer Species trennt und sie nach Küster’s Ansicht der Ül. alboceincta P. nähert. Vielleicht ist sie mit meiner decipiens var. dubia von Imoschi identisch. Tatel Delima ex *1775. Clausilia deceipiens Rossm. var. dubia Bttg. Testa ventrioso-fusiformis, corneo-fulva;; spira fere concave-producta; apice acutius- cula. Anfractus 12 densissime oblique striatuli, sutura tenuiter albofilosa, in CLXXVL rec. Boettg. anfr. mediis distinctius crenulato - papil- losa disjuncti. Apertura majuscula et latiuscula, basi angulosa; peristoma albolimbatum. Lamella infera minus valida, a basi intuenti magis spiraliter recedens; subcolumellaris immersa. 16* 124 Tafel CLXXVI Lunella aliquantulum magis recedens, dorso-lateralis, subtus sine vestigio pala- talıs inferae. — Alt. 20']e, lat. 5 mm.; alt. apert. 5'Ja,lat. apert. 4!Ja mm, (1 Expl.) Das Gehäuse dieser Form ist ziemlich gross, bauchig spindelförmig, von rothbrauner Horn- farbe, mit fein ausgezogenem, vor der Spitze etwas concavem, spitzlichem Wirbel. Die äusserst fein in schiefer Richtung streifigen 12 Umgänge werden durch eine sehr fein weissgesäumte, auf den Mittelwindungen deutlicher fein papillöse Naht von einander geschieden. Die Mündung ist grösser und breiter als bei der Stammform, rechts unten deutlich winklig, der Mundsaum lebhaft weissgesäumt. Die Unterlamelle ist zwar in Form und Lage der der Stammart überaus ähn- lich, aber doch weniger kräftig entwickelt und innen deutlich mehr spiralig gedreht; die Sub- columellare ganz versteckt. Die Mondfalte tritt ein klein wenig mehr zurück als bei der typ. decipiens, ist demnach dorso-lateral zu nennen und zeigt unten keine Spur eines Sporns oder einer unteren Gaumenfalte. Vorkommen. Bis jetzt nur das abgebildete Stück von Imoschi (coll. Bttg.). Verwandte. Man könnte im Zweifel sein, ob wir es in dieser Form nicht mit O1. Helenae (Klee.) K. oder gar mit der ächten Ol. latilabris (Wagn.) K. zu thun haben. Aber die erstere soll nach Küster, Dalmat. Binnenconch. III, S. 118 entfernt stehende, schneeweisse Papillen tragen, die bei unserer Form, ganz übereinstimmend mit der typischen decipiens Rssm., doch zu schwach entwickelt sind, als dass man darauf ein beson- deres Gewicht legen könnte; die letztere hat nach allen Beschreibungen eine mehr seiten- ständige Mondfalte, deren unteres Ende nach Küster, ähnlich wie bei CI. albocineta P., ge- nau mit dem Anfang des Kielhöckers der Basis zusammentreffen soll. — Die Unterschiede von decipiens Rssm. aber scheinen mir nicht gross und wichtig genug zu sein, um auf das einzige mir vorliegende Exemplar hin eine neue Art zu begründen. *1776. Clausilia archilabris(Kutsch,) West. forma sinjana Kutsch. A Ol. archlabri typ. (fig. 1781) statura majore, colore magis corneo-lutescenti, anfr. 10']e —1l',apertura et principali plerum- que paulum longioribus lunellaque su- perne minus recurva discrepans. Subcolu- mellaris aut emersa aut immersa. — Alt, 16'/a—17']a, lat. 4—4'/2 mm.; alt. apert. 4—4'/a,lat. apert. 3'/a— 3/2 mm. (4 Exple.) Olausilia sinjana Kutschig in sched. Fig, 1776 u. 1777. Ol. latilabris Wagn. var. ventricosior Wester- lund in Monografi öfver Palaeoarktiska regionens Clausilier, Lund 1878, S. 82. Von der typischen Form von archilabris West. nur durch die etwas bedeutendere Grösse, die mehr ins gelblich Hornfarbene ziehende Fär- bung, zahlreichere (10!/;—11'/s) Umgänge, die meist etwas mehr in die Länge gezogene, ge- wöhnlich sehr schief gestellte Mündung, die etwas längere Principale und die oben ge- wöhnlich weniger stark nach rückwärts gebogene, mehr geradlinige Mondfalte unterschieden. Die Subcolumellare wie bei decipiens eingesenkt oder seltner heraustretend. Vorkommen. Bei Sign in Dalmatien (leg. Prof. Ad. Stossich, in coll. Boettg. und Kobelt). Verwandte. Durch Farbe und Grösse nähert sich diese Form recht auffällig der Cl. deeipiens KRossm. Wie die Stammart ist sie aber von klei- neren Stücken dieser Species durch die etwas mehr seitlich stehende, unten nicht gespornte Lunelle und durch die auf der Unterseite ein deutliches, dickes, oft sehr kräftig entwickeltes Knötchen tragende Unterlamelle mit Sicherheit zu unterscheiden. Da der Varietätsname ventri- cosior West. für diese Form unpassend erscheint, da eben alle Formen von archdabris sich durch bauchiges Gewinde auszeichnen, so habe ich mir erlaubt, den älteren, wenn auch niemals mit Diagnose veröffentlichten Kutschig’schen Namen vorzuschlagen. *1777. Clausilia archilabris (Kutsch.) West. forma cuprea Bttg. A praecedenti solum testa solidiore, colore pallide cupreo, anfr.10'/e,peristomate continuo, affıco, valde albo-labiato dis- erepans. Lamella infera distincte nodulifera, subcolumellaris subemersa. — Alt. 16, lat. 4'Ja mm.; alt. apert, 4!/s, lat. apert. 3'!/e mm. (1 Eapl.) Diese Form zeichnet sich nur durch festere Schale bei bleich kupferrother, nach der Spitze hin ins Gelbrothe spielender Färbung, die viel- leicht nur durch Ausbleichen des betr. Exem- plars in der- Sammlung entstanden ist, durch 10'/a Umgänge, zusammenhängenden, oben an- gehefteten Mundsaum und durch die auffallend starke Lippe vor der Stammart aus. Die Unter- lamelle trägt vorn einen sehr dicken Knoten auf der Unterseite, die Subcolumellare tritt fast heraus. Vorkommen. In Dalmatien, als „pachy- stom@ K.“ von dem Münchener Museum er- halten (in coll. Doettg.). Verwandte. Ueberaus ähnlich dieser Form, nur dunkler, tief hornbraun sind die beiden als Tafel CLXXVI. Fig. 1778 u. 1779. Cl. tenebrosa Parr. bezeichneten Stücke in coll. Mousson (comm. Parreyss), die aber 11—12 Umgänge zeigen und deren Lippe einen schwach bräunlichen Anflug besitzt. Sie stammen wie die typische Form von archilabris von Sign in Dalmatien. *1778. Olausilia archilabris(Kutsch.) West. var. Rosinae (Klee.) K. Testa minor et saepius magis fusiformis atque in Ol. archlabri typ., anfr. 10-—-11; apertura plerumque subverticali, minore et fere rotundato-ovata, peristomate fusculo, parum inerassato; subcolu- mellari immersa; principali inter- dum longiore — Alt. 13—14'2, lat. 31a —33jı mm.; alt. apert. 3'Ja— 3']e, lat. apert. 2?Ja—3 mm. (4 Escple.) Clausilia Rosinae (Kleciach) Küster in Wester- lund, Monografi ete., 1878, 8. 77. Von der Stammart nur durch geringere Grösse, weniger bauchiges Gehäuse von 10-11 Um- gängen, namentlich aber durch die mehr senk- recht gestellte, kleinere und fast immer nahezu gerundet eiförmige Mündung verschieden, die mit schwach bräunlichem, weniger verdicktem Mundsaum, versteckterSubcolumellare und mitunter längerer Principale ausgestattet ist. Vorkommen. Bisko bei Sign in Dalmatien (leg. Bl. Kleeiach in coll. Kobelt.) Verwandte. Aneine Trennung dieser Form von Cl. archiabris (Kutsch.) West. ist schon deswegen nicht wol zu denken, weil sich alle Uebergänge in der Mündungsform zwischen ihr und der Stammart finden. Von (Ol. decipiens ‚Rssm., von welcher die Form nach Dr. 0. Agardh- Westerlund nur schwierig zu trennen sein soll, unterscheidet sie sich wie die sub fig. 1776 und 1777 beschriebenen Formen durch geringe Grösse, andere Farbe und das immer deutliche Knöt- chen unten an der Unterlamelle. *1779. ClausiliapachystomaK.subsp. vicaria Boettg. Testa minor, elongato-fusiformis, fuscescenti- lutea, solidiuseula ;anfractus 11—12!]g sutura viw pallide-fillosa et non aut vix papillosa disjuncti. Apertura sub- obliqua, late oblonga; peristoma con- tinuum, breviter solutum. Suturalis distinctissima, antice cum prineipali con- vergens, principalis postice cum sutura aliguantulum divergens. Lunella sub- tus strieta recurvaque;, palatalıis in- fera subdistineta. Callus palatalis validissimus, transversus. — Alt. 16—18, 125 lat. 4 mm.; alt. apert. 4!Ja—4!a, lat. apert. 3!|a mm. (5 Exple.) ? Clausilia de Cattaniae (Vila) Westerlund in Monografi ete., $. 82. Das Gehäuse ist kleiner und schlanker als bei der Stammart, mehr spindelförmig, bräunlich lehmfarbig, etwas festschalig, aus 11—12'/» an der Naht kaum heller gesäumten und nicht oder überaus undeutlich papillirten Umgängen be- stehend. Die etwas schiefe Mündung erscheint regelmässig breit oblong; der zusammenhängende Mundsaum tritt oben deutlich etwas los. Die stärker als die Prineipale weiss durchscheinende Nahtfalte convergirt nach vorn auffallend stark mit derselben, während die Principale nach innen deutlich etwas mit der Naht divergirt. Die rein laterale Mondfalte wendet sich in ihren unter- sten zwei Dritttheilen geradlinig schief nach innen, so dass ihre Verlängerung genau auf das (üb- rigens nur als Ritz vorhandene) Nabelloch trefien würde. Die kurze untere Gaumenfalte ist genau gegen die höchste Erhebung des Basalhöckers . gerichtet und selbst bei schiefem Einblick in die Mündung verborgen. Der tiefliegende, quere Gaumenhöcker ist ganz so kräftig entwickelt wie bei der normalen albocineta P. Vorkommen. Aus Dalmatien (von Prof. Ad. Stossich als „De Cattaniae Villa“ erhal- ten, in coll. Boettg.); eine etwas mehr bauchige Form mit grösserer und längerer, sehr schief gestellter Mündung von Muc (leg. Ad. Stossich, in coll. Boettg.). , Verwandte. Sehr richtig hat schon Ad. Schmidt in seinem Syst. d. europ. Claus., S. 58 auf die grossen Schwierigkeiten aufmerksam ge- macht, die sich bei einer scharfen Trennung von alboeincta P. und pachystoma K. ergeben. Unsere Form steht wirklich fast in der Mitte zwischen beiden, indem sie mit der kräftigen queren Gau- menwulst und der kaum papillirten Naht der albocincta die weitaus meisten Eigenschaften der pachystoma vereinigt. Wenn ich die Form nun zu der letzteren Art stelle, so bestimmt mich hierzu wesentlich die absolute Uebereinstimmung in der Form und Lage der Lunelle beider, sowie die Schalenfärbung und der stets deutlich los- tretende Mundsaum. Ich glaube aber gern, dass die auffallend entwickelte Gaumenwulst Manchen dazu treiben wird, und auch Küster wahrschein- lich dazu verführt hat, unsere Form lieber mit albocincta P. zu verbinden, zudem bei letzterer Art gelegentlich auch eine Convergenz der Suturale zur Principale (so bei Stücken von Dernis, leg. Frauenfeld, in coll. Rossm.) beobachtet werden kann. Bei albocincta ist aber der untere Theil der Mondfalte mehr in der Längsaxe des Gehäuses 126 nach unten und nicht, wie bei pachystoma und der vorliegenden Form, deutlich nach rückwärts gegen das Nabelloch hin gerichtet. Auch ist bei Unterscheidung von zweifelhaften Formen auf die untere Gaumenfalte zu achten, die bei albocincta fast in die Kielfurche zu liegen kommt, während sie bei pachystoma und ihren Varietäten mehr gegen die Mitte des Basalhöckers gerichtet verläuft. Mit pachystoma var. gracılis A. Schm. —= amgusticollis (Klec.) K. hat unsere Form nur wenig gemein. — Dass Küster solche Exem- plare, die die Mitte zwischen pachystoma und albocineta halten, niemals gesehen haben will (vergl. Dalmat. Binnenconch. III, S. 130) ist mir räthselhaft und unverständlich geblieben. "1780. Clausilia albocincta P. forma rufa Küster. A Ol. alboeincta typ. (fig. 697) solum colore fulvo vel flavo-rufo, cervice pallidiore et callo palatali minus valıdo diserepans; aper- tura interdum angustata.. — Alt. 18'a—23, lat. 4—5 mm.; alt. apert. 4#/a—5'/a, lat. apert. 3°Ja— 4! mm. (12 Exple.) Clausilia albocincta P. var. rufa Küster in Dalmat. Binnenconch. III, S. 122. Ol. albocincta P. var, rufa K. und var. variata Z. in Westerlund, Monografi ete., 8. 80. Von der typischen (Il. albocineta P. durch gelblich braunrothe oder reiner gelbrothe Fär- bung und etwas mehr bauchig spindelförmiges Gehäuse unterschieden, dessen M ündung mehr verschmälert ist und dessen Gaumenwulst verhält- nissmässig wenig entwickelt und mehr verschwom- men erscheint. Auch ist der weisse Nahtstreif oft nicht so deutlich wie bei der Stammform. Vorkommen. Diese Form findet sich in der Promina gegen Dernis hin (leg. Küster, Frauenfeld, Prof. M. Neumayr u. a., in coll. Rossm. und Boettg.) und nach Kleciach auch bei Zara vecchia. Andere Formen und Varietäten. Die Varietät variata (Z.) West., diesich nach Wester- lund (Monografi etc., S. 80) nur durch den schwächeren nach innen ziehenden Ast der Gau- menwulst und durch die kurze oder undeutliche untere Gaumenfalte auszeichnen soll, dürfte wol mit der eben beschriebenen Form identisch sein. Von den übrigen von Küster beschriebenen Varie- täten von albocincta glaubte ich zwar eine, die var. minor K., in dem mir vorliegenden Material erkennen zu sollen; da unsere Form aber durch die hell horngelbe Färbung und durch die fein weiss gesäumte Naht mit zahlreichen, überaus feinen Papillen auf den oberen und mittleren Breite der Mündung. Tafel CLXXVI, Fig. 1780 u. 1781. Windungen von der Küster’schen Beschreibung abweicht, überdies auch in der Farbe und in der durchscheinenden queren Gaumenwulst mehr an unsere pachystoma sucinacia erinnert, stehe ich nicht an, das vorliegende von Sign stammende Stück trotz des stark walzenförmigen Habitus, der feineren Nackenstreifung und der Aehnlich- keit in Form und Stellung der Mondfalte mit albocincta, eher für eine Form aus dem Kreise der pachystoma K. zu erklären. Bei 17'/g mm. Länge und 3°/s mm. Breite zeigt diese merk- würdige Form 4'/s mm. Höhe und 3'/» mm. Die ächte Küster’sche minor von Vrana, Altre und Ugliane und die Varietät maxima K. von Scardona sind mir da- gegen bis jetzt unbekannt geblieben. Verwandte. Schon bei der vorigen Nummer habe ich auf die Verwandtschaft von albocineta mit Cl. pachystoma aufmerksam gemacht und die mir am wesentlichsten dünkenden Unterschei- dungsmerkmale beider Arten angegeben. Küster hebt in seinen Dalmat. Binnenconch. III, S. 122 noch folgende Momente hervor, um albocincta überhaupt von den ihr nahe stehenden Arten zu trennen: „Zunächst ist die Form des Gehäuses zu betonen, welche weit weniger spindelförmig, theilweise sogar walzenförmig (vergl. dagegen die oben beschriebene Varietät von puchystoma!) erscheint; die Kielhöcker des Nackens sind stär- ker ’'als bei fast allen anderen Arten der Gruppe und stehen näher beisammen, eine Bogenfurche einschliessend; ferner ist der Wirbel kürzer ver- schmälert und die vorletzten Umgänge sind hoch, höher als bei den nächst verwandten Arten. Von Cl. latilabris speciell unterscheidet sich alboeineta durch starke Kielhöcker, durch den oben nicht gekerbten oder papillösen (Stücke der albocincta von Dernis in coll. Rossm. besitzen übrigens deutliche, wenn auch sehr feine Papillen!) weissen Nahtrand, die weit mehr zurücktretende Lunella und andere Farbe, selbst bei hellen Exemplaren.“ *1781. Clausilia archilabris (Kutsch,) Westerlund. Testa punctiformi-rimata, ventrioso-fusiformis, corneo-rufo- fuscescens, solidiuscula sed subpellueida, nitida; spira breviter attenuata, subconica; apex medioeris. Anfractus 10—11 vix convezxiuseuli, sutura tenuissime albido-marginata, in anfr. infraapicalibus papilis minutis, vix pallidioribus ornata disjuncti, substriate; ultimus conicus, latere subdepressus, subtilissime plicato-striatus, basi breviter gibbus obsoleteque sulcatus. Aperturua subobiiqua, late ovata, intus fuscescens Tafel OLXXVI. sinulo subquadrato; peristoma vix con- tinuum, callo tenui junctum, expansum reflewumque, sub sinulo dentiformi-ın- crassatum, labiatum, labro subcalloso, albo aut rarius fuscescente. Lamellae medio- eres, solidiusculae, intus approximatae; supera marginalis, verticalis, compressa, spiralem disjunctam satis transcurrens ; infera erassiuscula, arcuata, oblique as- cendens, subtus distincte nodifera, a bası intuenti spiraliter torta; par allela nulla; subcolumellaris immersa, oblique intu- enti rarissime conspieua. Sutur alis per- parum distincta; principalis postice lineam lateralem aut aequans aut saepius transeurrens; lunella sublateralis, bre- viuscula, parum arcuata, superne angulo obtuso recurva principalique connexa, in- ferne geniculata; palatalis ınfera nulla. Callus palatalis obsoletus, sub- transversus, vix perlucens. — Alt. 13—17, lat. 3°a—4!Ja mm.; alt. apert. 3'/a—4'Je, lat. apert. 3—3!/2 mm. (12 Exple.) Clausilia archilabris (Kutschig) Westerlund in Monografi öfver Palaeoarktiska regionens Olausilier, Lund 1878, S. 80. Das punktförmig geritzte, fast immer bauchig spindelförmige Gehäuse ist röthlich hornbraun gefärbt, festschalig aber (loch etwas durchschei- nend, glänzend, mit kurz ausgezogenem, fast kegelförmigem Gewinde und mässig spitzem Wirbel. Von den 10—11 kaum gewölbten Umgängen sind die beiden letzten, vom Schalen- rücken aus gesehen, zusammen kaum niedriger als die oberen Windungen zusammen; sie wer- den durch eine äusserst fein weisslich gerandete Naht von einander geschieden; die oberen sind überdies noch mit äusserst kleinen, meist sehr wenig deutlichen, kaum durch hellere Farbe ausgezeichneten Papillen versehen. Die Sculptur besteht in sehr feinen, fast verloschenen Streif- chen. Der letzte Umgang ist nach unten etwas kegelig verschmälert, nach der Mündung hin deutlich dachförmig abgeflacht, unten kurz höckerförmig gekielt, dieser Kiel erst nahe dem Mundsaum etwas gebogen, die Kielfurche schwach und schmal. Die fast stets etwas schiefstehende, breit eiförmige Mündung erscheint innen bräun- lich und zeigt einen quadratischen Sinulus mit etwas spitzlichem oberem Winkel; der Mund- saum hängt in den meisten Fällen nur durch eine leichte Schwiele zusammen, ist ausgebreitet und umgeschlagen, gelippt, die Lippe weder be- sonders krummwulstig noch besonders flach, weiss, seltner bräunlich, und unter dem Sinulus stark beulenförmig erhoben. Von den mässig entwickel- Fig. 1782. 197 ten, etwas massigen, innen genäherten Lamel- len ist die obere randständig, senkrecht ge- stellt, oben schneidig und läuft etwas über die getrennte Spirallamelle hinaus; die Unter- lamelle ist ziemlich dick und steigt in schwach S-förmiger Krümmung schief nach aufwärts, unten trägt sie ein starkes beulenförmiges Knötchen und dreht sich in steiler Spirale nach innen und aufwärts; eine Parallellamelle fehlt; die Subeolumellare ist auch bei ganz schiefem Einblick nur in den seltensten Fällen sichtbar. Nahtfalte, wenn überhaupt vorhanden, wenig deutlich; Principale hinten die Laterallinie überragend oder sie wenigstens berührend; die an ihr angeklebte, etwas weiter seitlich als bei decipiens Rssm. stehende, dorso-laterale Lu- nelle etwas kurz, wenig gebogen, oben unter stumpfem Winkel zurückgekrümmt, unten knie- förmig gewinkelt, an Stelle der fehlenden unteren Gaumenfalte nur sehr schwach zugespitzt, ohne spornförmige Verlängerung. Die Gaumen wulst ist sehr wenig entwickelt, makelartig, etwas quer- gestellt, mitunter als ganz kleines, helles Fleck- chen durchscheinend. Vorkommen. Die Art findet sich nicht selten bei Sign (leg. Kleciach in coll. Boettg., Kobelt und Ag. Westerlund) und bei Spalato (leg. Frauenfeld in coll. Rossm., als „Ol. opaca Parr.* bestimmt) in Dalmatien. Sp. Brusina gibt in seiner Contribuzione della fauna dei Moll. Dalmat., Wien 1866, S. 116 dieselbe Art auch von Muc an. Formen und Varietäten. Solche sind unter fig. 1776, 1777 und 1778 abgebildet und beschrieben worden. Verwandte. Von Ol. gospieiensis (Zel.) P. trennt sich diese Art leicht durch die weniger in die Quere gestellte Unterlamelle und durch die bauchige Gehäuseform mit weniger schlank und nicht concav ausgezogener Gehäusespitze ; von der ihr noch näher stehenden und ähn- licheren Ol. decipiens Rssm. ist sie durch das stets deutliche Knötchen an der Basis der Unter- lamelle, die stets etwas mehr seitlich gestellte Mondfalte und durch die fast stets geringere Grösse bei anderer Färbung zu unterscheiden. +1782. Clausilia divergens (Klec.) Küster. Testa punctiformi-rimata, fusiformis, gracılis, corneo-fuscula, solidula, subopaca ; spir@ longe attenuata; apex medioeris, palli- dior. Anfractus 12 planulati, superiores lente accrescentes, indistincte striati, su- tura pallidiore, superne erenulato-papi- losa disjuncti; ultimus antice plicato- ‚128 striatus, caeterum parum attenuatus, tumidiuseulus, juxta rimam gibbus, dis- tincte Tateque sulcatus. Apertura recta, ovato-oblonga, intus pallide fusca, sinulo suberecto, verticali, oblongo; peristoma continuum, appressum, satıs expansum, reflexum, albolabiatum, labio subeonvexo, sub sinulo mediocriter incerassato. La- mellae mediocres, intus conniventes ; supera marginalis, obliqua, compressa, longiuscula, spiralem disjunetam aliquan- tum transcurrens; infiera fere stricta oblique ascendens, antice subtruncata, subtus nodulifera et a basti intuenti angulo rotundato-obtuso recedens; parallela nulla; subcolumellaris occulta aut obsoletissima oblique modo intuenti aegre conspieua. Sutur alis indistincta; prin- eipalis longissima, in medium anfrac- tum penultimum elongata ibique cum su- tura divergens; lunella dorso-lateralis, arcuata, superne cum principali connexa, inferne genieulata; palatalis infera nulla. Callus palatalis obsoletissimus, late dilutus. — Alt. 16—19, lat. 4 mm.; alt. apert. 4!/2,lat. apert.3'/a mm. (1 Expl.) Olausilia divergens (Kleciach) Küster in Binnen- conch. Dalım. III, 1875, S. 124. 01. divergens Westerlund in Monografi_ etc., 81, Die Farbe des punktförmig geritzten, schlan- ken, spindelförmigen, ziemlich soliden, wenig glänzenden Gehäuses ist ein helles Hornbraun mit bleicherem, vielleicht ausgeblasstem Ober- theil; das Gewinde ist lang ausgezogen, der Wirbel mässig spitz. Von den 12 abgeflachten Umgängen sind die unteren deutlich höher als bei den nächstverwandten Arten, im übrigen wenig deutlich und wie abgeschliffen gestreift und durch bleichere, aber kaum weiss zu nennende Nähte, die oben wenig dentliche Kerbenpapillen tragen, von einander geschieden. Der letzte Umgang ist schwach verschmälert, unten etwas aufgetrieben und mit einem bogigen Kielhöcker und einer deutlichen, breiten Fürche daneben versehen; die vordere Partie ist etwas unregel- mässig und nicht sehr dicht faltenstreifig. Die senkrecht stehende Mündung ist nahezu regel- mässig länglich eiförmig, innen bleich bräunlich, mit etwas hochgezogenem, oblongem Sinulus; der oben angelöthete Mundsaum hängt zusammen, ist ziemlich ausgebreitet, umgeschlagen und trägt eine weisse, weder besonders flache, noch besonders verrundet - callöse Lippe, die unter dem Sinulus mässig beulenförmig verdickt er- scheint. Von den mässig entwickelten, innen Tafel CLXXVI. Fig 1782. genäherten Lamellen ist die obere rand- ständig, schief gestellt, schneidig, ziemlich lang und an der getrennten Spiralis deutlich vorbei- laufend; die Unterlamelle zieht fast gerad- linig in schiefer Richtung nach aufwärts, ist nach oben ihrer ganzen Länge nach deutlich etwas umgekrämpelt und vorn schwach eckig abgestutzt, unten mit einem deutlichen Knötchen versehen und bei senkrechtem Einblick von der Basis aus unter verrundet stumpfem Winkel nach hinten gekrümmt; eine Parallellamelle fehlt; die Subcolumellare ist versteckt oder nur bei schiefem Einblick als obsolet angedeutete herabsteigende Falte erkennbar. Die Naht- falte läuft, wenn überhaupt entwickelt, von der sehr schwachen, breit verwaschenen Gaumen- wulst aus, die in querer Richtung nach innen zieht, und endet nicht weit von ihr nach innen; die Principale dagegen ist auffallend lang, reicht bei älteren Stücken nach innen bis zur Mitte des vorletzten Umgangs und senkt sich gegen das Innenende allmählich etwas herab, so dass sie mit der Naht deutlich divergirt. Die Mondfalte ist dorso-lateral, bald mehr bald weniger zur Seite gerückt, wird im Alter ziem- lich breit und erscheint dann mehr gebogen; doch ist die rückläufige Krümmung oben immer stärker ausgesprochen als an ihrem unteren Theile. Oben ist sie mit der Principale verschmolzen, unten knieförmig zurückgekrümmt, ohne An- deutung einer unteren Gaumenfalte. — Die Spirallamelle läuft nach Küster’s Beobach- tung innen, entfernt von der Unterlamelle, sehr allmählich aus, da der höhere Theil, nach aussen umgelegt, ebenfalls niedrig erscheint. Das Clau- silium ist lang, mit fast parallelen Rändern, vorn schräg abgestutzt, mit etwas vortretender Unterecke. Vorkommen. Bei Sign in Dalmatien (leg. Kleciach). Mein Stück lag bei Exemplaren von archllabris sinjana Kutsch., die ebenfalls von Sign stammen. Bemerkung. Von der Küster’schen Original- diagnose seiner divergens unterscheidet sich das vorliegende Stück wesentlich nur in den Aus- drücken „corneo-flava, sutura anguste albo-mar- ginata“, so dass ich kaum im Zweifel sein kann, die wirkliche Küster’sche Form vor mir zu haben. Verwandte. Küster bemerkt zu dieser Art a. a. O., S. 124: „Auf den ersten Anblick ist sie einer kleinen pachystoma ähnlich, jedoch durch den nicht lostretenden Mundsaum, sowie die nicht flache, sondern nach innen abfallende Lippe verschieden. Näher liegt die Verwechs- lung mit albocincta, der sie besonders durch die höheren unteren Windungen ähnelt, aber Tafel CLXXVI Fig. 1783 u. 1784. 129 auch von dieser ist unsere Art durch die Bil- Vorkommen. Bei Obbrovazzo (in coll. dung der Nackenpartie, den feineren (oder fehlen- | Boettg.). den) weissen Nahtstreif und die sehr lange Princi- Verwandte. (I. notabiis K., die durch palfalte weit verschieden. Von der Varietät der pachychila (die mir leider unbekannt geblieben ist) unterscheidet sie schon der senkrechte (oder fast senkrechte) Sinulus, der bei ersterer Art immer schräg nach aussen geneigt ist (, durch die weniger callös verdickte Lippe und die ver- borgene Subcolumellare).“ Jedenfalls scheint Cl. pachychila Klec. die nächstverwandte Art zu sein; nach dem einzigen vorliegenden Stück aber ist die Frage, ob wir es hier vielleicht nur mit einer Varietät derselben zu thun haben, nicht zu entscheiden. Der ganze Habitus spricht üb- rigens gegen diese Auffassung. Küster erwähnt weiter S. 125, „dass Ol. divergens die Brücke zwischen albocincta zu pachystoma und pachy- chila baue. Man dürfe sie fast als den natür- lichen Mittelpunkt der ganzen Abtheilung an- sehen, da sie von den meisten Arten etwas habe und so nahe mit dem Extrem der Abtheilung, mit Cl. pachystoma, verwandt sei, gegen alle aber ihre Selbständigkeit behaupte.“ "1783. Clausilia decipiens Rssm. var. fustis Boettg. A Cl. decipiente typica discrepans testa graci- liore, elavato-fusiformi, anfr. regulariter acerescentibus, distinctius striatis, penul- timo ultimoque humilioribus. Apertura rotundato-ovata; peristoma vwalidius labiatum ; lam ella infer a subtus media parte distinctius concava, haud nodifera; subcolumellarissubemersa. Lunella fere verticalis, brevior, subtus dilatata. — Alt. 19, lat. fere 4a mm.; alt. apert. 4'Je, lat. 3'/a mm. (1 Expl.) Von der typischen decipiens von Obbrovazzo unterschieden durch schlankeres, keulig-spindel- förmiges Gehäuse und fast regelmässig an Höhe zunehmende, deutlicher gestreifte Umgänge, deren vorletzter und letzter entschieden niedriger sind als bei der Stammform. Sonst ist noch hervorzuheben, dass die Mündung fast gerundet eiförmig und der Mundsaum stärker gelippt ist, und dass die Unterlamelle in der Mitte nach unten deutlich concav ausgehöhlt erscheint und wie bei decipiens keine Spur eines Knötchens auf seiner Unterseite trägt. Die Subcolu- mellare ist schwach entwickelt, tritt aber bis an den Innensaum des Mundrandes vor. Die fast in der Längsrichtung des Gehäuses stehende, nahezu dorsale Mondfalte ist kürzer und nach unten mehr verbreitert als bei der Stammart. Rossmässler’s Iconographie VI. mehr horngelbe Färbung, eine meist auffällig verdickte Lippe und starkes Knötchen an der Unterseite der Unterlamelle ausgezeichnet ist, kat mit dieser Form ebensowenig etwas zu schaffen, wie Cl. rutila K., die mir leider unbekannt ge- blieben ist, die aber zufolge der Küster’schen Be- schreibung trotz mancher Aehnlichkeiten nament- lich in der Gehäuseform durch die goldröthliche Farbe und die deutlichen Papillen sicher specifisch verschieden sein muss. — Ich finde in der Farbe, der Bildung der Naht, namentlich aber in der Form und Stellung der Unterlamelle und der Mondfalte keinen irgend erheblichen Unterschied dieser Varietät von der typischen decipiens von Obbrovazzo und kann die im Habitus wirklich recht auffallende Form daher nach vollster Ueber- zeugung dieser Art zurechnen, muss aber hervor- heben, dass die abweichende Gestalt des Ge- häuses und namentlich die verhältnissmässig niederen letzten Umgänge dieser Varietät einen wenig Eingeweihten leicht in Versuchung führen dürften, eine neue Species auf sie zu begründen, oder ihn doch wenigstens veranlassen könnten, die Form fälschlich zu einer der von Küster be- schriebenen zahlreichen Arten dieser schwierigen Gruppe zu stellen, die sich leider bis jetzt in so wenigen Sammlungen finden, und die grossen- theils wirklich gut fundirt erscheinen. 1784. Clausilia pachychila(Z. Wes- terlund. Testa angustissime rimata, subventrioso- fusi- formis, corneo-rufo-fuscescens, solida, niti- dula; spira perparum concave-producta et plerumque fere conica; apex acutius- culus. Anfractus 11!/.—12'/a planius- culi, sutura angustissime et saepe in- distincte albo-filosa, in anfr. medüs pa- pillis obsoletis, minutis erenata disjuncti, oblique subdistincte et subtilissime striati, ultimus dense subtiliterque plicato- striatus, basi gibbus, late leviterque sul- catus. Apertura aut recta et late- ovata aut subobliqua et subrhombeo-ovata, intus fuscescens, sinulo subpiriformt, obli- quo; peristoma continwum, adnatum, expansum valdeque reflexum, valde in- crassato-labiatum, labio in interlamelları interdum subpliculato, albo, margine ex teriore fusceulo tincto. Lamellae medio- cres, crassiusculae, e basi lata surgentes, intus approximatae ; super a marginalıs, subverticalis, modice compressa, spiralem 17 130 disjunetam distinete transcurrens; in- fera oblique ascendens aut strictiuscula aut media parte leviter concava, subtus valde nodiformi-incrassata et a basi in- tuenti angulo perobtuso recurva; paral- lela nulla; subcolumellaris tenwis, curvato-emersa. Suturalis indistincta, plerumque nulla; principalis tenuis, longissima, lineam lateralem intus semper transgrediens; lunella dorso-lateralis, superne inferneque aequaliter recurva, cum principali connexa, loco palatalis inferae deficientis breviter calcarata. Callus palatalis obsoletissimus, carneo- tinctus, oblique intrans. — Alt. 19 —22']e, lat. 4!a— fere 5!Ja mm.; alt. apert. fere 43] — 5/2, lat. apert. 3°Ja— 4/2 mm. (10 Exple.) Clausilia pachychla (Z.) Parr. in sched. in Westerlund, Monografı öfver Palaeoark- tiska Regionens Olausilier, Lund 1878, S. 80. Cl. pachychila Kleciach et Küster in sched. Die äusserst eng geritzte, etwas bauchig spindelförmige, röthlich hornbraune, feste, etwas glänzende Schale hat ein dicht vor dem spitz- lichen Wirbel äusserst schwach concav aus- gezogenes und noch häufiger ein rein kegel- förmiges Gewinde Von den 11'/ —12!/a abgeflachten, äusserst fein und ziemlich deutlich gestreiften Umgängen, die durch sehr fein und öfters undeutlich weiss fadenrandige, oben mit verloschenen, kleinen Kerbenpapillen versehene Nähte geschieden werden, ist der letzte fein und dicht faltenstreifig und an der Basis mit einem sehr kurzen, vertikalen Kielhöcker versehen, der von dem Nacken durch eine flache und breite Furche getrennt wird. Die entweder senkrechte und dann breit ovale oder mehr schiefgestellte und dann fast rhombisch eiförmige Mündung ist innen bräunlich und mit einem verkehrt birn- förmigen, schief nach aussen und oben gerichte- ten Sinulus versehen; der zusammenhängende, an- gelöthete, ausgebreitete und stark zurückge- schlagene Mundsaum ist mit starker, gerundet verdickter, weisser Lippe versehen, die auf dem Interlamellar zuweilen kleine Höckerfältchen trägt und deren Aussentheil gewöhnlich bräunlich über- flogen erscheint. Dieser callöse Mundsaum ist von der nur durch den ausgeschnittenen Sinulus scharf markirten Beule bis zur Subcolumellare Tafel CLXXVL Fig. 1784. von ganz gleicher Dicke. Die mässig entwickelten, aus breiter Basis etwas massig aufsteigenden Lamellen nähern sich innen ziemlich stark; die Oberlamelle ist randständig, ziemlich senkrecht gestellt, gegen die Schneide hin mässig zusammengedrückt und an der getrennten Spiralis deutlich etwas vorbeiziehend; die schief auf- steigende Unterlamelle ist entweder gerad- linig oder in der Mitte ihres Verlaufs nach unten zu leicht concav ausgehöhlt, an der Basis stark knotenförmig verdickt und beim Einblick von unten unter sehr stumpfem Winkel zurück- weichend; eine Parallellamelle fehlt; die Subcolumellare ist dünn, gekrümmt bis fast an den Aussenrand heraustretend, zuweilen fast ganz überdeckt und in die Verdickung der Lippe mit eingeschlossen. Die Nahtfalte fehlt in der Regel und ist, wenn vorhanden, sehr kurz und undeutlich; die Principale erscheint so lang, dass sie in der Vorderansicht immer deut- lich sichtbar ist ; die rücken-seitenständige M ond- falte ist oben, wo sie mit der Principale ver- schmilzt, genau so stark rückwärts gekrümmt wie unten, wo sie statt der fehlenden unteren Gaumenfalte höchstens schwach gespornt, ge- wöhnlich aber nur knieförmig gebogen erscheint, Die sehr wenig entwickelte Gaumenschwiele ist fleischfarbig und zieht in schiefer Richtung eine mehr oder weniger weite Strecke nach unten und einwärts. Vorkommen. Bis jetzt nur von Vedrina in Dalmatien bekannt (comm. Kleciach, in coll. Boettg., Kobelt, Ag. Westerlund etc.). Verwandte. Die bei pachychila dunklere, hornbraune Färbung, die weniger gewölbten Um- gänge, die mehr gerundete Mündung und die Form und Stellung der Mondfalte, die bei not«a- bilis K. mehr rückenständig und oben stärker und länger nach rückwärts gebogen erscheint, unterscheiden beide nahe verwandte Arten. Auch ist bei notabelis der Mundsaum schwächer aus- gebreitet, was sich namentlich von der Rücken- seite aus deutlich erkennen lässt, der letzte Um- gang ist länger, nach unten viel deutlicher ver- schmälert und das Gehäuse überhaupt schlanker gebaut. Die Unterschiede unserer Art von der gleichfalls sehr nahe stehenden (1. divergens Klee. K., die sich durch schlankeren Bau, durch auf- fallend längere Prineipalfalte, durch versteckte Subeolumellare und durch die normale Mund- lippe auszeichnet, sind schon bei dieser (fig. 1782) eingehend erörtert worden. Tafel CLXXVIL Fig. 1785. 131 Tafel CLXXVIL Delima ex rec. Boettger. *1785. Clausilia notabilis Küster. Testa subrimata, eylindrato-fusiformis, solidula, nitida, corneo-flavescens vel corneo-fulva ; spira turrita; apex acutiusculus. An- fractus 10! —11 convexiusculi, superi lente accrescentes, exceptis apicalibus sub- regulariter oblique striati, sutura sub- impressa, indistinete vel amgustissime albo-filosa, crenulis papilliformibus ornata disjuneti, ultimus antice regulariter dense costato-striatulus, conicus, basi fere subcompressus, gibbus, sulcatus. Aper- tura recta, oblonga, intus fuscula, sinulo perpendtculart, oblongo; peristoma con- tinuum, adnatum, valde reflexum, labio crasso, convexo, albo angustatum, ad sinulum satis incrassatum. Lamellae sat validae; supera compressa, elongata, spiralem disjunetam valde transcurrens; infera e basi abrupta strieta mediaque modo parte longitudinis subeoncava obli- que usque in mediam aperturam ascendens ibique angulum acutum formans, a basi intuenti nodulifera, tum subito subangu- latim recurva; parallela nulla; sub- columellaris curvatim emersa, usque ad basın descendens. Suturalis longius- cula, sed parım distincta; principalis Iimeam lateralem parum transgrediens, antice cum callo palatali maculae albidae instar perspieuo juncta, postice lunellae connexa dorso-laterali, parum obliquae, superne subangulatim recurvae, inferne minus arcuatae basique ramum validum, prineipali parallelum remittenti; pala- talis infera aut nulla aut indistincta, diluta elunella prosiliens. — Alt. 16—18!]s, lat. 4—4\/a mm.; alt. apert. 41/a—4!/, lat. apert. 3'Ja—3"/a mm. (4 Esxple.) Olausilia notabilis Küster in Binnenconch. Dalın. III, Bamberg 1875, 5. 130. Cl. notabilis Pfeiffer in Mon. Helie., Bnd. VIII, 8. 310. Ol, notabilis Westerlund in Monograßi ete., $. 82. Cl. labiocrassa Mühlfeldt in sched. coll. Rossın, Das schwach und eng geritzte Gehäuse ist walzig spindelig, bei grösseren Stücken oft ziem- lich walzenförmig, etwas festschalig, glänzend und von hornbraungelblicher und nur im ab- gebleichten Zustand horngelber Farbe; das Ge- winde ist thurmförmig und vor derfeinen Spitze meist nur wenig concav. Von den 10'/—11 (nach Küster bis 12) leicht gewölbten Umgängen nehmen die oberen nur langsam an Höhe zu, der vorletzte und namentlich der letzte aber zeichnen sich durch wesentlich bedeutendere Höhe aus. Die Naht ist etwas eingezogen, wenig deut- lich oder doch wenigstens sehr fein weissfadig und nur mit äusserst feinen, aber zahlreichen papillenförmigen Kerben versehen. Die Sculptur besteht in deutlichen, ziemlich regelmässigen, schiefgestellten Anwachsstreifen, die sich vorn auf der letzten Windung zu feinen, dichten und ziemlich regelmässigen Rippenstreifchen verstär- ken. Der letzte Umgang ist etwas in die Länge gezogen, und, indem er sich ganz all- mählig nach unten verjüngt, deutlich umgekehrt kegelförmig, mit sanft gebogenem Kielhöcker und einer seichten, ebenfalls gebogenen, ziemlich langen Kielfurche versehen. Die gerade gestellte, oblonge Mundöffnung ist innen bräunlich ge- färbt und zeigt einen senkrechten, ziemlich engen, nahezu oblongen, nicht oder kaum in die Höhe gezogenen Sinulus; sie wird durch den zusammen- hängenden, oben angeklebten, stark umgeschla- genen und mit dicker, weisser, wulstig convexer Lippe versehenen Mundsaum stark verengt. Unter dem Sinulus tritt die Lippe in einer stumpf abgerundeten Ecke vor und zieht sich in gleicher Dicke bis zur Subcolumellarlamelle fort, die frei, d. h. nicht in die Verdickung der Lippe eingeschlossen, in einem kurzen Bogen fast bis an den Äussersten Mundsaum herauszieht. Von den ziemlich kräftig entwickelten Lamellen ist die obere zusammengedrückt und tief ein- dringend, sie wird von der in ziemlicher Nähe verlaufenden, getrennten Spirallamelle auf mehr als ein Dritttheil ihrer Länge begleitet; die Unterlamelle steigt aus deutlich abgestutzter Basis fast geradlinig — nur in der Mitte mit schwacher, nach unten gerichteter Concavität — in schiefer Richtung nach oben und bis in die Mittellinie der Mündung, wo sie einen deut- lichen, nach links gewendeten spitzen Winkel bildet; von unten gesehen ist das Knötchen an ihrer Basis eckig nach innen gerichtet, und die Lamelle selbst von hier an in winkliger Spirale scharf nach innen und oben gedreht. Eine Parallellamelle fehlt. Die Nahtfalte ist lang und fein, aber meist wenig deutlich ent- wickelt; die Principale, welche vorn mit der als kleine, weissliche Makel durchscheinenden 8 132 Gaumenwulst unter spitzem Winkel zusammen- trifft, überschreitet die Seitenlinie nach innen nur wenig und verschmilzt mit der dorso-lateralen Mondfalte, die, wenig schief gestellt, oben fast winklig zurückgekrümmt ist, unten aber nur schwach gebogen erscheint und an ihrer Basis einen starken Ast nach rückwärts sendet, der mit der Principalfalte parallel läuft. Eine untere@aumenfalte fehlt oder istnur schwach und verwaschen entwickelt und hängt dann am Unterende mit einer Fortsetzung der vorn in eine Beule erhobenen Gaumenwulst zusammen. Vorkommen. Mehrere von Stentz bei Obbrovazzo gesammelte Stücke dieser Art lagen seit langer Zeit in Rossmässler’s Sammlung unter dem apokryphen Namen „labiocrassa Mühlf.“ ; auch Küster nennt die Art nur von dem eben bezeichneten Fundort (leg. Kleciach). Verwandte. Nach Küster unterscheidet sich die vorliegende Art, deren mir zur Ver- fügung stehende Exemplare kaum in Kleinig- keiten von der Küster’schen Originaldiagnose abweichen, leicht schon durch die Farbe von den verwandten Arten rutila K. und jJucunda K., die mir beide leider bis jetzt unbekannt ge- blieben sind. Cl. rutila K. soll sich ausserdem durch grössere Breite, mehr gerundete Mündung ohne verdickte Lippe und ohne die kräftige, weit heraustretende Subcolumellarlamelle, vor allem aber durch die fast dorsale Mondfalte unterscheiden, welche, da die Nackenpartie der- selben weniger lang ist, auch kürzer und stärker gebogen erscheinen soll als bei notabılis. — „Man könnte“, sagt Küster ausserdem a. a. OÖ, S. 130, „verführt durch die dicke, weissliche Lippe, auf den ersten Anblick sich versucht fühlen, in Cl. notabilis eine schlanke Varietät der CI. pachychila Z. zu sehen, zumal da die Lunelle nicht immer gegen die Mitte des Rückens, sondern auch gegen die Seite gerückt erscheint. Die Aehnlichkeit ist aber nur eine scheinbare, indem (I. notabilis mit Ol. rutila K. und Jucunda K. eine kleine Gruppe für sich bildet, deren Mitglieder durch schlanken Bau und Glanz des Gehäuses, leicht gewölbte Umgänge, etwas ein- gezogene Naht und stärkere Streifung — be- sonders gegen die Spitze hin — sich auszeichnen.“ — Immerhin scheint mir die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass wir es in Cl. notabilis doch nur mit einer lokalen Rasse von pachychla zu thun haben, wenn auch die mir vorliegenden Stücke beider Formen sich durch die angegebenen Unterschiede nicht unschwer von einander trennen lassen. Nach der andern Seite schliesst sich Cl. gospieiensis P. und namentlich ihre Varietät chersina m. innig an die eben beschriebene ) Tafel CLXXVIL Fig, 1786. Form an, doch unterscheidet sich notabilis von den letzteren durch die stets gerade gestellte und weniger eiförmige Mündung, die überaus kräftig entwickelte, verdickte Mundlippe, die weniger nach innen verlängerte Prinecipalfalte und durch die etwas bedeutendere Grösse. *1786. Clausilia opaca K. Testa anguste rimata, gracilis, eylindrato- fusiformis, solida, parum nitida, corneo- fuseula; spira aut turrita aut subconcave attenuata; apex acutiusceulus. Anfrac- tus 11a —12 vix convexiusculi, lente accrescentes, sutuwra minus distincta, vix albo -filosa, sed superne subtilissime et densissime papilloso-erenulata disjuneti, obsolete striati, ultimus subtiliter et minus distincte costulato-striatus, bası et subcarinatus et sulco latiusculo, sub- semieirculari praeditu. Apertura parva, obliqua, oblongo-ovata, intus fusca, sinulo perpendiculari, parvulo, amgusto, angulato; peristom a continuum, adna- tum, parum expansum, reflexiusculum, albo-labiatum, sub sinulo dentiformi-in- crassatum. Lamellae medioeres, cras- siusculae; supera marginalis, parum alta, elongata, spiralem disjunctam valde transcurrens; infera parum elevata, e basi valde incrassata, nodulo validiıssimo subtus instructa fere strieta oblique ascen- dens, parallela nulla; subcolumel- laris perexilis, oblique tantum intuenti conspicua, aut vix aut non emersa. Su- tur alis gracilis, magis minusve distincta ; prineipalis longissima,lineam lateralem semper valde transcurrens, cum lunella breviuscula, laterali, arcuata, swperne magis quam inferne recurva, subtus sub- dilatata ramumque principali parallelum remittente magis minusve connexa; pala- talis infera aut nulla aut profunda, minus distineta. — Alt. 15—16, lat. 3la— 31 mm.; alt. apert. 3", lat. apert. 2!e—3 mm. (3 Exple.) Olausilia opaca Küster, Binnenconch. Dalm. III, 1875, $. 125. Cl. opaca Pfeiffer in Mon. Helic., Bnd. VII, S. 502. Cl. opaca Westerlund, Monografi ete., 8. 81. Das eng geritzte, schlanke, walzig-spindel- förmige Gehäuse ist auffallend solide, wenig glänzend, etwas rFöthlich hell hornbraun, bei ver- witterten Exemplaren etwasinsWeissliche ziehend, nach oben zu allmählich verschmächtigt oder vor der feinen Spitze etwas concav. Die 11'/—12 Tafel CLXX VII. (10 nach Küster) langsam zunehmenden, kaum etwas gewölbten Umgänge werden durch wenig vertiefte, kaum weissfadig zu nennende Nähte von einander geschieden, die auf den mittleren Windungen mit überaus kleinen und äusserst zahlreichen, kerbenartigen Papillen besetzt sind. Die Sculptur besteht in undeutlichen Anwachs- streifen, die vor der Mündung zu sehr feinen und dichten, etwas unregelmässigen und häufig wenig deutlichen Rippenstreifchen erstarken. Der letzte Umgang zeigt einen deutlichen Kiel- höcker um den Nabelritz; die Furche neben demselben ist gleichfalls fast halbkreisförmig ge- bogen, mässig tief, nach unten verbreitert und da- durch oft sehr hervorgehoben, dass die Zwischen- räume der Nackenstreifen, welche die Furche durchziehen, stark vertieft und etwas breiter sind, als auf dem Kielhöcker; der die Furche aussen begränzende Nackentheil ist wulstig er- hoben, und in der Mitte etwas kantig zugeschärft. Die schief gestellte Mündung ist auffallend klein, nahezu oblong, innen braun, mit kleinem, senkrecht gestelltem, engem, etwas winkligem Sinulus; der oben verbundene, angeheftete, wenig ausgebreitete, etwas zurückgeschlagene Mund- saum ist mit dicker weisser Lippe belegt, die etwas über den Rand aufgewulstet unter dem Sinulus spitz beulenförmig nach innen vortritt. Von den mässig entwickelten, dicken, plumpen Lamellen ist die obere randständig, niedrig, tief eindringend und zu einem Drittel die ge- trennte Spirallamelle begleitend, welch’ letztere ziemlich tief innen vor dem Hinterende der Ober- lamelle erlischt. Die Unterlamelle ist wenig erhöht und steigt aus stark verdickter Basis als dickwulstige Falte fast ohne Schweifung schräg etwas steil nach aufwärts; vorn an der Unter- seite ist sie zu einem auffallend breiten Knoten verdickt. Eine Parallellamelle fehlt. Die Subcolumellare ist überaus schwach ent- wickelt und nur bei schiefem Einblick sichtbar oder in flachem Bogen bis an den Innenrand des Peristoms vortretend. Die Nahtfalte ist fein, aber oft fast verloschen; die Principale schmal, sehr lang, immer die Laterallinie über- schreitend und oft noch °/s—'/s der Bauchseite durchziehend, vorn in die als undeutlicher, grosser, weisslicher Schrägflecken durchscheinende röth- liche Gaumenwulst verlaufend. Die kurze, seit- liche Mondfalte ist deutlich gebogen, unten mit dem Anfang der Basalfurche zusammen- treffend, oben mehr als unten zurückgekrümmt, nach unten zu etwas verbreitert und einen der Prineipalfalte parallellaufenden Ast nach rück- wärts sendend. Die untere Gaumenfalte fehlt, oder sie steht (nach Küster) so tief innen, Fig. 1786. 133 dass sie nur bei schrägem Blick in die Mündung wahrzunehmen ist, verläuft dann nahe der Sub- columellarlamelle, nach abwärts mit derselben divergirend. Vorkommen. Die mir vorliegenden Stücke dieser Art stammen vom Mte. Biokovo bei Ma- karska (leg. Prof. Ad. Stossich in Triest); nach Parreyss’ vagen und unzuverlässigen Angaben sollen die von ihm an Küster abgegebenen Ori- ginalstücke aus Croatien stammen. Bemerkung. (CI. opaca Z., die nach der Charpentier’schen Diagnose (vergl. Journ. d.Conch. 1852, pag. 382, Nr. 136) offenbar etwas anderes sein muss als die vorliegende Art — ich schliesse mich im Uebrigen der Küster’schen Ansicht an, der sie mit gospieiensis (Zel.) P. identificirt — ist viel zu kurz und oberflächlich diagnostieirt, um überhaupt mit Sicherheit erkannt werden zu können. Sie wird von Charpentier zwar als eine der Cl. satura Z. nahe verwandte Art be- zeichnet, gehört aber nach dem Ausdruck „lu- nella angustiore et strietiore“ offenbar nicht in deren Verwandtschaft. Ich schlage demnach vor, den Namen opaca Z. ganz zu kassiren und die Benennung opaca K. für unsere woldiagnos- tieirte und möglicherweise ja mit Charpentier’s Art identische Species zu adoptiren. Verwandte. Sehr richtig bemerkt Küster a. a. O., S. 126, dass die vorliegende Art ‚in der Farbe und in den sonstigen Verhältnissen der 01. divergens (Klee.) K. ähnlich, aber fast um die Hälfte kleiner sei, dass sie schlanker und weniger spindelförmig erscheine, und dass, abge- sehen von den Verschiedenheiten in der Nacken- bildung und der engeren Mündung, sie sich na- mentlich durch die Lippe unterscheiden lasse, die dicker und über den Rand erhoben sei, wäh- rend dieselbe bei divergens schräg ist und nach innen abfällt. Auch die Unterlamelle der opaca sei kräftiger und das Knötchen an der Unterseite derselben stärker.“ Ich möchte noch hinzufügen, dass auch die Beule unter dem Sinulus meist weit kräftiger entwickelt zu sein pflegt als bei divergens. Küster erwähnt weiter, „dass auch — die mir leider unbekannte — (Ol. castanea K. mit opaca Aehnlichkeit habe, aber grösser sei, eine weit grössere, mehr rundliche Mündung mit schwacher bräunlicher Lippe habe und ausser- dem eine anders gebildete Nackenpartie und deut- liche untere Gaumenfalte besitze.“ — Von der im Uebrigen gleichfalls nicht unähnlichen Cl. sororia A. Schm. unterscheidet sie sich leicht durch die überaus dieke Schalenwandung, die kaum weissgerandet zu nennende Naht, das stär- kere Knötchen an der Unterlamelle, die weit längere Principale und die wulstige Lippe, doch 134 darf ich nicht verschweigen, dass eine mir leider nur in einem einzigen Stück vorliegende Form von Imoschi, die ich übrigens noch zu sororia zu ziehen geneigt bin, nahezu in der Mitte steht zwischen der typischen sororia A. Schm. von Kistanje und der typischen opaca K. vom Mte. Biocovo. Da die Ansichten über den specifischen Werth der Formen in dieser Gruppe noch überaus schwan- kend sind und bei Jedem, der sich bis dato mit dieser schwierigsten Gesellschaft der Sect. Delima befasst hat, stark aus einander gehen, enthalte ich mich vorerst jeder positiven Meinung über die in Rede stehenden Formen. Unmöglich scheint es mir aber nicht, dass die wirklich glatt von einander zu trennenden beiden sogenannten Arten möglicherweise doch nur Lokalrassen ein und derselben Species sein könnten. +1787. Clausilia pachystoma (K.) Pfeiffer ty». Testa arcuatim subrimata, subelavato- aut subeylindrato - fusiformis, solidula, sub- pellueida, nitidula, corneo-fulva vel corneo- lutescens; spira turrita; apex acutius- culus. Anfractus 11'/—12}]2 convexius- culi, lente accrescentes, sutura anguste albido-filosa, superne crenulis papilli- formibus minimis et subdistantibus albis ornata disjuncti, subtilissime oblique stri- ati, ultimus dense plicato-striatus vel -costulatus, basi breviter angusteque ar- cuato-cristatus et sulco distincto, latius- culo, arcuato praeditus. Apertura obliqua, late piriformis, superne et saepius bası angularis, ad regionem lamellae su- perae emarginata, intus fuscula, sinulo erecto, rotundato-rhombico,; peristoma continuum, breviter solutum, late ex- pansum, reflexiusculum, callo valido albo subplano munitum, sub sinulo subden- tatum. Lamellae parum validae; su- pera marginalis, recta, humilis, com- pressa, spiralem disjunctam profundam non transcurrens; interlamellare ex- cavatum; infera profunda, e basi dila- tata, subtus valde nodiforme-incerassata sigmoidea oblique ascendens, in profundo compressa, a basi intuenti fere spiraliter torta; parallela nulla; subeolumel- larıs perewilis, usque ad marginem inter- num labir emersa. Sutur.alis distincta; principalis lineam lateralem nullo modo et lunellam parum transcurrens, antice angulo peracuto callum palatalem trans- versim recedentem, magis minusve dis- tinctum, interdum deficientem, interdum Tafel CLXXVIL. Fig. 1787. plieiformi-elevatum flavideque perspieuum tangens; lumella lateralis, obligua sed fere strieta et superne tantum angulatim recurva ibique cum principali connexa, inferne subcalcarata ramulumque parum perspicuum retro mittens; palatalis infera nullo modo conspicua. — Alt. 18—21, lat. 4'a—4°/ı mm.; alt. apert. #'/a—5, lat. apert. 3°Ja—4 mm. (10 Exple.) Olausilia pachystoma (Küster) Pfeiffer in Mon. Hel. viv., Bnd, II, 1844, $. 439. Cl. pachystoma Charpentier in Journ. d. Conch. 1852, 8. 380, Nr. 129. Ol. pachystoma Küster in Mon. Claus, $. 135, Taf. 14, fig. 41—44. Ul, pachystoma Ad. Schmidt in System d. europ. Olaus., S. 58. Cl. pachystoma Westerlund in Monografi ete., DALZIE Das undeutlich in starkem Bogen geritzte Gehäuse ist bald mehr keulenförmig-, bald mehr walzenförmig-spindelig, ziemlich festschalig, etwas durchscheinend, mässig glänzend und von lehmgelber, gelblich hornbrauner oder hell reh- brauner Färbung mit regelmässig verschmälertem, thurmförmigem Gewinde und spitzlichem Wir- bel. Die 11Y/’—12!/. langsam anwachsenden Umgänge sind deutlich etwas gewölbt und werden durch zart weissfadige, etwas eingesenkte Nähte von einander geschieden, welche nach oben äusserst feine und wenig dicht gestellte, kerbenartige, weisse Papillen zu tragen pflegen. DieSculptur besteht in fast regelmässig zu nennen- den, sehr feinen, schiefen Anwachsstreifchen, die auf dem letzten Umgang zu Faltenstreifen oder gar zu eng gestellten Rippenstreifen erstarken. Die letzte Windung zeigt an der Basis einen kurzen, seitlich zusammengedrückten, winklig gebogenen Höckerkiel, der sich von dem übrigen Theil des Nackens durch eine deutlich markirte, ziemlich breite und flache, gleichfalls gebogene Kielfurche meist sehr deutlich abhebt. Die fast immer schief gestellte, breit birnförmige, oben und öfters auch an der Basis etwas winklige, in der Gegend der Oberlamelle nach oben deut- lich ausgerandete Mündung ist innen bräun- lich und mit hochgezogenem, gerundet rhom- bischem Sinulus versehen; der zusammenhängende, stets kurz gelöste, besonders linkerseits weit ausgebreitete, etwas zurückgeschlagene Mund- saum ist mit kräftigem, weissem, stark abgeflach- tem Callus versehen, der unter dem Sinulus fast zahnförmig vortritt. Von den wenig kräftig ent- wickelten Lamellen ist dieobere randständig, senkrecht gestellt, niedrig, seitlich zusammen- gedrückt und reicht nicht über den Anfang der Tafel CLXXVI. getrennten, tiefliegenden Spirallamelle hinaus. Das Interlamellar ist stark ausgehöhlt. Die Unterlamelle liegt auffallend tief, steigt aus verbreiterter Basis, die auf der Unterseite breit knotenförmig verdickt erscheint, als feine schwach S-förmig gedrehte Falte in schiefer Richtung nach aufwärts und erscheint bei schiefem Einblick von unten fast spiralig gedreht. Eine Parallel- lamelle fehlt. Die Subcolumellarlamelle ist sehr schwach entwickelt, tritt aber doch bis an den Innenrand des Mundsaums vor. Die Nahtfalte ist sehr deutlich und meist auch ziemlich lang; die Principalfalte überschreitet die Seitenlinie nicht und die Mondfalte nur wenig; vorn trifft sie unter sehr spitzem Winkel die quer nach hinten verlängerte Gaumenwulst, welche, mehr oder weniger kräftig entwickelt, oft gelb- lich durchscheint und mitunter innen selbst falten- förmig erhöht erscheint, mitunter aber auch gänz- lich fehlen kann. Die rein seitenständige Mond- falte ist fast geradlinig und nur oben winklig zurückgekrümmt und mit der Principalfalte ver- schmolzen; unten ist sie schwach gespornt und sendet von hier aus ein kurzes, wenig deutliches Aestchen nach hinten. Von einer unteren Gaumenfalte ist in den weitaus meisten Fällen nicht einmal eine Andeutung zu sehen. Vorkommen. Meines Wissens ist die Art in der typischen Form nur von Vrlika in Dalmatien bekannt (leg. Küster, Rosenhauer u. a.), doch erwähnt sie Brusina in seinen Contrib. d. fauna d. Moll. Dalmat., Wien 1866, S. 116 auch von Drnis. Unsere Figur ist nach einem Pfeiffer’- schen Originalstück von Vrlika gefertigt. Varietäten. Die zahlreichen Varietäten und Uebergangsformen dieser Art zu albocincta P, sind unter fig. 1779 und unter fig. 1789—91 eingehend abgehandelt. Meines Wissens erwähnt sonst in der Liter&tur nur A. Schmidt eine von Parreyss als „Ol. crassilabris‘ erhaltene Varietät, angeblich vom Velebithgebirge, die durch das in der Mitte des Gewindes auffallend aufgetriebene Gehäuse etwas apart erscheine. Verwandte. Vollkommen stimme ich mit der Ansicht Ad. Schmidt’s überein, der in seinem System d. europ. Claus., S. 58 über die in Rede stehende Art überaus treffend folgendes bemerkt: „Ol. pachystoma und Ol. albocincta werden wir am besten zusammen besprechen. Die Typen der Autoren stehen weit auseinander, doch schon meine Sammlung enthält genug Exemplare, deren Bestimmung mich in Verlegenheit setzt. Die Charaktere des Schliessapparats scheinen keine erheblichen Differenzen darzubieten; wir können uns nur daran halten, dass Cl. albocincta durch- schnittlich grösser ist, auch namentlich eine Fig. 1788. 135 grössere, selten schief stehende Mündung hat, dass ihre dunklere, meistens violettgraue Farbe an Ol. plumbea erinnert, und dass die Gaumen- wulst der typischen Form sich zu einem schmalen, leistenförmigen Bogen condensirt, welcher sich um das Vorderende der Principalfalte wie eine zweite Gaumenfalte auf die Mitte des Clausiliums hinzieht. Meine von Hrn. Küster erhaltenen, von Vrlika stammenden typischen Exemplare der Ol. pachystoma zeigen nur eine schwache, breit und ganz unbestimmt verwaschene Gaumen- wulst. Indess zahlreiche Exemplare derselben Art von Drnis und von Lesina haben eine Gaumenwulst, die nur eben einen etwas wei- teren Bogen beschreibt und zwar ganz ebenso, wie derselbe sich auch an Ol. albocincta von Drnis und Lesina befindet. Dagegen kommt CI. albocincta gar nicht selten mit ganz verwaschener Gaumenwulst vor, so dass dieses Kriterium für die Unterscheidung einzelner Exemplare bedeu- tungslos wird. Cl. pachystoma geht vom hellsten Horngelb ins Bräunliche mit violettem Anflug über, Cl. albocincta dagegen wird an manchen Lokalitäten heller... Die Farbenextreme beider berühren sich also. Dazu kommt, dass Ol. albo- cincta ausnahmsweise sogar mit einer kleineren, schiefer gestellten, breit gelippten Mündung auf- tritt. In Bausch und Bogen ist ihr Unterschied also wol aufrecht zu halten, aber Diagnosen, nach welchen alle einzelnen Exemplare beider mit Sicherheit unterschieden werden könnten, sind kaum zu geben, man möchte denn alles Gewicht darauf legen, dass Ül. pachystoma am Nacken stets etwas gröber und unregelmässiger gestreift ist. So bleibt uns denn nur die Hoff- nung, dass sorgfältige Beobachtungen über ihr Beisammenleben an gemeinsamen Fundorten und vielleicht auch anatomische Untersuchungen ihr Verhältniss zu einander aufklären.“ Küster sucht diese Ausführungen, die ich Wort für Wort be- stätigen kann, in seinen Binnenconch. Dalm. III, S. 122 zu entkräften (vergl. auch meine Be- merkungen sub fig. 1779), doch stand ihm offen- bar nicht genügendes Material zu Gebote, sonst hätte er unmöglich die Uebergangsformen zwi- schen beiden Arten leugnen können, die gar nicht so selten zu sein scheinen und kaum einer grösseren Sammlung, wenn man nur darauf ach- ten will, fehlen dürften. — Die Unterschiede unserer Art von Ül. divergens sind schon bei dieser sub fig. 1782 hervorgehoben worden. *1788. Olausilia Helenae (Kleciach) Küster. Testa distincte rimata, subfusiformis, solidula, subpellueida, nitida, laete cerasıno-fusca ; 136 spira conico-attenuata; apex acutius- culus. Anfractus 11'/—12 perparum convexi, lente accrescentes, sutura dis- tıncte albofilosa, papillis remotis niveis subquadratis ornata disjunett, subregu- lariter striatuli, ultimus densissime et subtilissime plicato-striatus, bası obsoletis- sime bigibbosus, latiuscule subsulcatus, gibbere rimali distinctiore. Apertura ma,juscula, recta, late ovata, rufo-fuscula, sinulo parum erecto, oblongo aut semi- ceirculari; peristoma callo brevi, ad- nato conjunctum, expansiusculum, re- flewum, albido-limbatum, sub sinulo dis- tinete incrassatum. Lamellae valıdae, compressae; super a obligqua, marginalis, perelongata, spiralem disjunctam valde transceurrens; infera elate- vel filoso- marginata, e basi subtruncata, vie in- crassata, subtus haud nodulifera sigmoidea ascendens, intus fere bifurcata, ramo inferiore satis alto, a basi intuenti dis- tinete spiraliter recedens; parallel« nulla; subcolumellaris valida, arcu- atim emersa. Suturalis brevis sed distincta; principalis lineam lateralem atlingens, cum lunella subdorsalt, su- perne e medio regulariter recurva, inferne dilatata, subcalearata et ramum longum, prineipali parallelum remittente connexa; palatalis infera diuta, fere nulla. Callus palatalis parum validus, rubel- lus, oblique recedens, vix perspiceuus. — Alt. 18—20, lat. 4!a—4!/e mm.; alt. apert. 4—4!/, lat. apert. 3—3!/2 mm. (2 Expl.) Clausilia Helenae Kleciach in sched. Cl. Helenae Küster in Binnenconch. Dalm. ILL, 1875, 8. 118. Ol. Helenae Pfeiffer in Mon. Hel. viv., Bnd. VILL, S. 498. Cl. Helenae Westerlund in Monografi ete., 8. 76. Das deutlich geritzte, ungleich — die Ver- schmälerung beginnt meist schon beim vierten Umgange — spindelförmige Gehäuse ist ziem- lich solide, etwas durchscheinend, glänzend und von tief kirschbrauner Farbe mit kegelig ausge- zogenem, kaum concav zu nennendem Gewinde und feiner, etwas stumpflich abgerundeter Spitze. Die langsam anwachsenden 11’/s—12 sehr wenig gewölbten Umgänge werden durch eine etwas vertiefte, mit sehr deutlichem weissem Rand ge- zierte Naht von einander geschieden, die mit mehr oder weniger entfernt stehenden, schnee- weissen, länglichen, abgerundet-viereckigen oder rundlichen Papillen besetzt ist. Die Sculptur Tafel CLXXVIL Fig 1788. besteht in etwas verschwommenen, aber fast regelmässig zu nennenden, äusserst feinen An- wachsstreifen, die vor der Mündung zu sehr feinen und dicht gestellten, nur unter der Loupe deutlichen Faltenstreifchen erstarken. Der letzte Umgang kann an seiner Basis fast zweihöckerig genannt werden; der kurze Kielhöcker nahe (lem Nabelritz istjedoch weit deutlicher entwickelt und von dem andern durch eine seichte, breite, gebogene Furche geschieden. Die ziemlich grosse, senkrecht gestellte, breit eiförmige Mündung ist innen röthlich braungelb und zeigt einen wenig in die Höhe gezogenen, länglichrunden oder halbkreisförmigen Sinulus; der zusammen- hängende Mundsaum ist nur oben auf eine kurze Strecke hin angeheftet, etwas ausgebreitet, umgeschlagen, weisslich gesäumt, unter dem S$i- nulus deutlich verdickt. Von den kräftig ent- wickelten, stark comprimirten Lamellen ist die obere randständig, schief gestellt und nach innen auffallend verlängert, so dass sie etwa zu einem Drittel von dem Anfang der getrennten Spirallamelle begleitet wird; die Unterlamelle steigt aus schwach abgestutzter, nicht verdickter und auch unten nicht knotenförmig angeschwolle- ner Basis erst in flacher Biegung, dann aber in raschem Bogen nach aufwärts, ist in ihrer gan- zen Erstreckung erhöht gerandet, nach innen fast zweispaltig und noch weiter einwärts der untere Ast auffallend hoch, von unten gesehen in weiter Spirale sich nach innen und aufwärts zurückziehend. Eine Parallellamelle fehlt. Die Subeolumellarlamelle ist kräftig und tritt in der Vorderansicht als gebogene Falte deutlich hervor. Die Nahtfalte erscheint deutlich, aber kurz; die Principalfalte reicht innen bis zur Laterallinie und ist mit der Mond- falte verschmolzen, die ihrerseits fast dorsal steht, oben schon von der Mitte aus regelmässig nach hinten gebogen erscheint, unten sich ver- breitert, schwach gespornt ist und daselbst einen langen, der Prinzipale parallelen Fortsatz nach rückwärts entsendet. Die untere Gaumen- falte ist verwaschen und sehr undeutlich. Die Gaumenwulst zieht sich als wenig durchschei- nende, bräunlich fleischfarbene Verdickung vom Vorderende der Prinzipalfalte abwärts und etwas nach innen fast bis zur Mündungsbasis herab. Vorkommen. Nach Küster wurde die Art bei Ribarik an der Strasse nach Vrlika von Hrn. £l. Kleciach entdeckt. Von dem abgebil- deten Exemplar meiner Sammlung ist leider der Fundort nicht bekannt. Bemerkung. Da die vorliegenden Stücke nur in der etwas deutlicheren Streifung, in den etwas weniger ebenen Umgängen, in der stärker Tafel CLXXVII. Fig. 1789. 1790 u. 1791. entwickelten Suturale und Subcolumellare und in den Maassverhältnissen der Mündung von der Küster’schen Originaldiagnose abzuweichen scheinen, inden Hauptcharacterenaber vollkommen identisch sind, nehme ich keinen Anstand, sie für die ächte Cl. Helenae K. zu erklären, trotzdem mir Küster’sche Originale dieser Art nicht zu Gebote stehen. Verwandte. Küster sagt mit Recht von dieser Form, „dass sie an Schönheit keiner der dalmatiner Clausilien nachstehe, wenngleich zu fürchten sei, dass ihre Grundfarbe allmählich erbleiche und (wie bei den mir vorliegenden Stücken) in ein röthliches Braungelb übergehe. Durch die tief kirschbraune Färbung entferne sie sich von den übrigen Verwandten, noch besser aber sei sie durch die entfernt stehenden weissen Papillen characterisirt.‘‘ — Fügen wir dem noch hinzu, dass die äusserlich grosse Uebereinstim- mung mit manchen Riesenformen von Ül. con- spurcata var. suberenata A. Schm, nur schein- bar ist, und dass sie sich von allen Formen dieser sehr variabeln Art sehr bestimmt durch die überaus feine Sculptur des Nackens und die groben Papillen unterscheiden lässt. Die ihr wol nächstverwandte Cl. pustulata K. aber ist schon durch die geringere Grösse, die weit schmälere, rein walzenförmige Schale und die ganz andere Färbung leicht von ihr zu trennen. "1789. Clausilia pachystoma (K.) P. var, sucinacia Bttg. Testa minor tenworque ac Ol. pachystoma typ., regulariter fusiformis, corneo-flava vel sucinacia, anfractibus 10'/—11']e, sutura saepe distinctius papillifera orna- tis. Peristoma aut brevissime solutum aut affıxum, aut plane aut subconvexe callosum. Lamella supera spiralem aliquid transcurrens; subcolumellaris valıdior, emersa, principalis ut in pachystoma typ.; palatalis infera plerumque distincta, subcolumellari sub- parallela, callo palatalı semper distincto haud connexa. — Alt. 15 —16, lat. 3’ —4 mm.; alt. apert. 4—4!Ja, lat. apert. 3!/ja—3!/a mm. (4 Exple.) Das regelmässiger spindelförmige Gehäuse ist kleiner und dünnschaliger als bei der typischen pachystoma und von hell bernsteingelber oder horngelber Farbe. Die 10''—11'!op Umgänge zeigen häufig etwas deutlichere, wenn auch immer- hin noch sehr feine Papillen auf den oberen Nähten. Der Mundsaum ist entweder nur sehr kurz gelöst oder oben angelöthet, der Callus auf demselben flach oder etwas gerundet. Die Ober- Rossmässler’s Iconographie VI, 137 lamelle reicht etwas über das Vorderende der Spirallamelle nach innen; die Subeolumellar- lamelle ist kräftiger entwickelt und in der Vorder- ansicht deutlich sichtbar; die gegen die Mitte des dem Nabelritz zunächst liegenden Basal- . höckers gerichtete untere Gaumenfalte ist meist deutlich entwickelt, ziemlich kräftig, der Subecolumellare fast parallel und mit der immer gut markirten Gaumenwulst nicht verschmolzen. Vorkommen. Die mir vorliegenden Stücke dieser Zwergform von pachysioma wurden von Hrn. von Frauenfeld bei Drnis in Dalmatien gesammelt (coll. Rossmässler). Bemerkung. Die beschriebene Form hängt durch eine gleichfalls bernsteingelbe Form meiner Sammlung von unbekanntem Fundort, in der ich die Parreyss’sche erassilabris vermuthe, aufs Innigste mit der typischen pachystoma von Vrlika zusammen. *3790. "91. Clausilia pachystoma (K.) P. var. gracilis Ad. Schm. Testa gracilior ac pachystomae typ., elongato- fusiformis, sucinacia, anfractibus 11'/a —12!/, ultimo elongato, ad basın attenu- ato. Apertura perpendicularis, regu- lariter piriformis; peristoma aut solu- tum aut appressum, distincte albo-labiatum, callo labii aut planiusculo aut subconvexo. Lamella supera obliqua; subcolu- mellaris validiusceula, aut emersa aut subemersa,; principalis lineam_ late- ralem satis lunellamque valde trans- currens. Callus palatalis aut parum distinctus aut pliciformi-elevatus. — Alt. 17!/a-—-19!/e, lat. 3°|a—4 mm.; alt. apert. 4—4!3, Tat. apert. 3!fg mm. (2 Exple.) Olausilia pachystoma var. gracilis Ad. Schm. in System d. europ. Claus., 1868, 8. 59. Cl. angusticollis (Kleeiach) Küster in Binnen- conch. Dalm. III, 1875, 5. 128. Ol. angusticollis Pfeiffer in Mon. Hel. viv., Bnd. VIII; S. 508. Cl. angustieollis Westerlund in Monografi ete., S. 81. Von der typischen pachystoma durch weit schlankeres, verlängert spindelförmigesGehäuse unterschieden. Die Farbe ist analog wie bei der var. sucinacia ein helles Bernsteingelb. Von den 11! —12!/ Umgängen zeigt sich der letzte mehr verlängert und nach unten hin stark zusammengezogen. Die Mündung steht senk- recht und ist regelmässiger und fast etwas läng- lich birnförmig zu nennen; der Mundsaum ist mehr oder weniger gelöst oder oben angedrückt, mit deutlicher, rein weisser, flacher oder selbst 18 138 etwas convexer Lippe versehen. Die Ober- lamelle steht schief; die Subcolumellar- lamelle ist kräftiger als bei der Stammart und mehr oder weniger stark heraustretend; die Principale — und das scheint mir ein be- sonders wichtiges Kennzeichen dieser Form zu sein — überschreitet nach innen deutlich die Seitenlinie und setzt sich noch auf 2 mm. über die Mondfalte hinaus fort, während diese Ver- längerung bei der typischen pachystoma nur etwa 1 mm. beträgt. Die Gaumenwulst ist wie bei der Stammart bald schwach entwickelt, bald sehr stark faltenförmig erhöht. Vorkommen. Diese Form ist bis jetzt nur von Sign in Dalmatien (leg. Bl. Kleciach) und, wenn der Fundort Lesina bei Ad. Schmidt nicht auf einem Irrthum beruht, auch von dieser Insel bekannt. Bemerkungen. Ich hege nicht den ge- ringsten Zweifel darüber, dass meine Identi- fication der A. Schmidt’schen var. gracilis von pachystoma mit Küster's Cl. angusticollis und mit den mir vorliegenden beiden Originalstücken aus der Gegend von Sign vollkommen correct ist. Die etwas auffallende Totalgestalt und die nach innen verlängerte Principalfalte derselben sind meiner Ansicht nach aber nicht genügende Gründe, um die Form von pachystoma als selb- ständige Art abzutrennen, besonders da auch das Auftreten oder Fehlen der Gaumenwulst hier eine ebenso untergeordnete Bedeutung zu haben scheint wie bei dem Typus von pachy- stoma. Weitere wesentliche Unterschiede beider Formen aber existiren nicht. Eine Uebergangs- form von var. gracilis zur typischen pachystoma, die sich durch nur mässig verschmälerte letzte Windung auszeichnet, aber die verlängerte Prin- eipale der angusticollis K. besitzt, liegt als „erasstllabris Parr.* in coll. Westerlund. Unsere fig. 1791 unterscheidet sich zwar in der stärkeren Verlängerung des letzten Umgangs, in der schmäleren, weiter gelösten Mündung — letzteres wahrscheinlich pathologisch — und in der mehr verrundeten Lippe recht auffallend von fig. 1790, ist aber in sonstiger Beziehung nicht von ihr zu trennen und beweist uns ad oculos den Formenreichthum, der die Cl. pachy- stoma nach meinen Untersuchungen so sehr aus- zeichnet. *1792. Clausilia Pfeifferi Küster. Testa perforato-rimata, ventrioso- fusiformis, tenuiuscula, subpellucida, nitidula, sub- violascenti-corneo-fusca; spira Conico- attenuata; apex acutiusculus. Anfrac- tus 10—11 perparum convexi, sutwa Tafel CLXXVI. Fig. 1792. superne papillis creberrimis confluentibus ornata subtusque late candido-filosa dis- juncti, obsolete striatuli et fere laeves, ultimus anticee modo dense plicato- striatus, latere subcompressus, bası bi- gibbosus, distincte lateque sulcatus. Aper- tur.a recta, rotundato-piriformis, superne subangulata, fusca, sinulo erecto, rotun- dato-quadrato; peristoma continuum, breviter solutum, latiuscule expansum, vix reflexum, tenue, albido-limbatum, sub sinulo incrassatum. Lamellae medio- cres, compressae; supera fere margv- nalis, obliqua, spiralem disjunctam parum transgrediens; infera e bası subtruncata, subfiloso-marginata , sigmoidea, media parte subconcava, oblique ascendens; parallela nulla; subcolumellaris strieta, non emersa, peroblique intuenti modo conspicua. Suturalis brevissima; principalis longe ultra lunellam pro- ducta, sed lineam lateralem non trans- currens, antice angulo acuto callum pala- talem angustum, oblique recedentem, medio interruptum, albido-perspieuum tangens. Lunella dorsalis, late )-formiıs, superne cum prineipali connexa, subtus non aut vix angulata ibique ramum perlongum, cum principali retro subdivergentem remit- tens; palatalis infera a lunella dis- tinete separata, aut punctiformis aut obsoleta et diluta. — Clausilium antice rotundatum, non angulatum. — Alt. 17 —20!/2, lat. 4'/s—4'/g mm.; alt. apert. 5—5!/a, lat. apert.4—4'Ja mm. (10 Exple.) Clausilia Pfeifferi Küster in Mon, Olaus., 8. 59, Taf. 6, fig. 14—17. Cl. Pfeifferi Pfeiffer in Mon. Hel. viv., Bd. III, S. 605. 01. Pfeifferi A. Schmidt in Syst. d. europ. Claus., 8. 63. Cl. Pfeifferi Westerlund in Monografi ete., 8. 83. Das durchbohrt geritzte, bauchig spindel- förmige, etwas dünnschalige und durchscheinende, ziemlich glänzende Gehäuse ist von gelbbrauner Hornfarbe, die meist einen deutlichen Stich ins Violette aufzuweisen hat, und zeigt regelmässig conisch zulaufendes Gewinde und ziemlich spitzen Wirbel. Die 10—11 sehr wenig ge- wölbten, nur sehr schwach streifigen, fast glatten Umgänge werden durch sehr wenig eingetiefte Nähte geschieden, welche durch oben überaus gedrängt stehende und weiter unten zu einem lebhaft ‘weissen Bande zusammenfliessende Pa- pillen geziert werden. Der letzte Umgang ist nur ganz vorn und unten eng faltenstreifig, Tafel CLXXVH. Fig. 1793. seitlich etwas zusammengedrückt und an der Basis zweihöckerig, die Höcker durch eine deut- liche breite Kielfurche von einander geschieden. Die breite, gerundet birnförmige Mündung steht senkrecht oder gar mit der Basis etwas gegen links gezogen, ist im Innern gelblichbraun und besitzt einen hoch gezogenen, gerundet quadratischen Sinulus; der zusammenhängende, kurz gelöste, namentlich linkerseits weit aus- gebreitete, aber kaum umgeschlagene Mund- saum ist dünn, weisslich gesäumt und unter dem Sinulus deutlich beulenförmig verdickt. Von den mässig entwickelten, seitlich comprimirten Lamellen istdie obere fast randständig, schief gestellt und läuft nur eine kurze Strecke an der getrennten Spirallamelle vorbei; die Unter- lamelle ist fast fadenförmig erhoben und steigt, vorn deutlich abgestutzt, in S-förmiger Krüm- mung schief nach oben; etwa in der Mitte ihres Verlaufs ist nach unten hin eine deutliche Con- cavität bemerkbar. Eine Parallellamelle fehlt. Die Subeolumellarlamelle steigt in gerader Richtung nach abwärts und istnur bei sehr schie- fem Einblick in die Mündung wahrzunehmen. Die Nahtfalte ist sehr kurz, aber meist recht deut- lich; die Princeipalfalte zeist sich weit über die Lunelle hinaus verlängert, überschreitet aber nach innen die Seitenlinie nicht; vorn bildet sie mit der weiss durchscheinenden, schmalen, streifen- förmigen Gaumenwulst einen spitzen Winkel; die Gaumenwulst selbst wird in der Mitte meist auf- fallend schwächer oder ist ganz unterbrochen und zieht mehr oder weniger deutlich in einem etwas zurückweichenden Bogen bis zur unteren Gaumenfalte hin, um sich mit dieser zu ver- einigen. Die Mondfalte steht vollkommen dorsal, ist fast regelmässig halbmondförmig ge- bogen, hängt oben mit der Principalfalte zu- sammen und zeigt unten keinen oder nur einen ganz abgestumpften Winkel; von hier aus sendet sie einen langen Ast nach hinten, der mit der Prineipale nach rückwärts etwas divergirt. Die untere Gaumenfalte ist stets deutlich von der Mondfalte getrennt und in ihrer Ausbildung wechselnd, bald strichförmig, bald punktförmig oder nur verwaschen angedeutet. — Das Schliess- knöchelchen ist nach A, Schmidt vorn ab- gerundet, ohne Ecke. Vorkommen. Man kennt diese schöne Art bis jetzt nur von Sign (leg. Küster) und Vrlika in Dalmatien. Das abgebildete Stück meiner Sammlung stammt von dem letzteren Fundort, von wo bei weitem die meisten der jetzt im Han- del häufig vorkommenden Art zu stammen pflegen. Varietäten dieser Art sind mir nicht be- kannt geworden. 139 Verwandte. Von allen im Habitus etwa ähnlichen Delimen mit Ausnahme von (I. satura (Z.) Rssm. und gastrolepta (Z.) Rssm. ist sie durch die rein dorsale, C-förmige Mondfalte bei getrennter unterer Gaumenfalte mit Sicherheit zu unterscheiden. Auch auf die tiefe, trichter- förmige Nabeldurchbohrung dieser Art dürfte zu achten sein. Von gewissen Formen der Cl. satura (Z.) Rssm., namentlich von ihrer var. croatica (Parr.) P. trennt sie sich leicht schon durch die lebhafter weiss gefärbte, breite Naht und den immer lostretenden Mundsaum. *+1793. Clausila polygyra Boettger. Testa angustissime rimata, periomphalo minımo, fusiformi-subuliformis, opaca, solidissima, nitidula, lactea, corneo-cinereo hie ıllie irregulariter adspersa, spira perelon- gato-turrita, superne magis minusve dis- lincte cornea; ap ex obtusiusculus, corneus. Anfractus 15 lentissime accrescentes, fere plani, sutura levissima, distincte marginata disjuneti, densissime subobso- leteque striati, penultimus bası, ulti- mus totus subtiliter rugoso - costulatus, subelongatus, attamen vix ‘Ja altitudınis omnis testae aequans, deorsum vix attenu- atus, basi compresso -gibbosus, obsolete latissime sulecatus. Apertura lata, recta, basi subrecedens, piriformi-rotun- data, intus flavo-fusca, sinulo lato, sub- erecto, subrecedenti, rotundato; peri- stoma continuwum, adnatum, parum ex- pansum, reflexum, subincrassatum, album, sub sinulo parum auctum. Lamellae parvulae, humiles, subcompressae, intus convergentes; supera submarginalis, pa- rum obliqua, elongata, spiralem disjunc- tam, profundam, approximatam valde transeurrens; infera fere elevato-margi- nata e basi subabrupta substricta et media parte tantum undulosa retro ascendens; parallela nulla; subcolumellaris oblique emersa, fere ad marginem des- cendens. Suturalis parum distincta; prineipalis brevis, conspicua, lineam lateralem non, lunellam ut videtur ab ea separatam aliquantum transgrediens ; lu- nella brevis, latissima, dorso-lateralis, I-formis, parum perspieua, inferne ramum longum prineipali subparallelum retro mittens; palatalis infera e lunella exiens brevis, subtriangularis, subcolu- mellari subparallela. — Clausilium apice modo, ut videtur, trumcato con- spieuum. — Alt. 25'/2, lat. 4'Jı mm.; 18* 140 alt. apert. 4°/a, lat. apert. 3'/a mm. (1 Expl.) Das mit sehr engem Nabelritz und kaum ent- wickeltem Nabelfeld ausgestattete Gehäuse ist spindelig pfriemförmig, undurchsichtig, sehr solide, etwas glänzend, bläulich milchweiss mit spar- samen Flecken von horngrauer Farbe hie und da gezeichnet; das Gewinde ist sehr verlängert thurmförmig und oben theilweise horngelb, die Spitze stumpflich und gleichfalls hornfarbige. Die 15 äusserst langsam anwachsenden Um- gänge sind fast ganz eben und werden durch sehr schwach eingesenkte, aber deutlich ge- randete Nähte von einander geschieden. Die Sculptur besteht in äusserst feinen und fast ver- loschenen Streifchen, die erst an der Basis der vorletzten Windung und auf dem letzten Um- gang zu feinen, scharfen, hie und da dichoto- mirenden Runzelrippchen erstarken. Die letzte Windung ist etwas verlängert, doch kaum so hoch als der vierte Theil der Gesammtlänge des Gehäuses, nach unten kaum verschmächtigt, an der Basis kurz höckerartig gekielt und von dem übrigen Theil des Nackens durch eine seichte, aber auffallend breite Kielfurche getrennt. Die senkrecht gestellte, unten etwas zurückweichende, schwach birnförmige, gerundet -oblonge, linker- seits etwas hochgezogene, breite Mündung ist innen schön gelbbraun angelaufen und mit einem breiten, etwas hoch- und schwach zurückge- zogenen, gerundeten Sinulus versehen; der zu- sammenhängende, oben angedrückte, dickliche, nur sehr wenig ausgebreitete, aber zurückge- schlagene, weisse Mundsaum zeigt unter dem Sinulus nur eine unbedeutende Verstärkung. Von den kleinen, niedrigen, etwas zusammengedrück- ten, innen convergirenden Lamellen ist die obere nahezu randständig, wenig schiefgestellt, stark verlängert und zieht neben der getrennten, tief gelegenen, etwas nahe gerückten Spiral- lamelle noch weit ins Innere der Mündung; die Unterlamelle kann fast etwas erhoben gerandet genannt werden und steigt aus schwach abgestutzter Basis nahezu geradlinig in steiler Richtung nach hinten und oben; nur in ihrem mittleren Theile zeigt sie eine schwache Ein- buchtung, so dass sie etwas wellenförmig ge- bogen erscheint. Eine Parallellamelle fehlt. Die Subeolumellarlamelle steigt in schiefer Richtung fast ohne Biegung nahezu bis an die Basis der Mündung herunter und ist in der Vorder- ansicht auf eine weite Strecke hin sichtbar. Die Tafel CLXXVH. Fig. 1793. Nahtfalte ist wenig deutlich entwickelt; die Principalfalte kurz, vorn in der Mündung bei schiefem Einblick sichtbar, nach hinten die Seitenlinie nicht überschreitend und von der kurzen, auffallend breiten, rücken-seitenständigen Mondfalte, über die sie deutlich ein Stück hinausragt, anscheinend getrennt. Die Lunelle selbst ist I-förmig, geradlinig, wenig durchschei- nend und sendet unten einen langen Ast nach hinten, der der Principalfalte nahezu parallel läuft. Die untere Gaumenfalte entspringt aus der Lunelle, ist aber ziemlich kurz und etwas dreieckig verbreitert und der Subcolumellarlamelle ziemlich parallel gestellt. — Das Clausilium ist nur mit seiner Spitze sichtbar und scheint vorn abgestutzt zu sein. Vorkommen. In den Ruinen des alten Carthago, im heutigen Tunisien. Ich sah diese wahrhaft prachtvolle Art in vier unter sich über- einstimmenden Stücken in der Sammlung des Hrn. Geh. Rath Prof. W. Dunker in Marburg, der mir auch das abgebildete Stück für meine Samm- lung gütigst überliess. Verwandte. Von der im Atlasgebirge wohnenden, verwandten Claus. Tristrami P., fig. 1800, scheint mir unsere Form durch die weit grössere Zahl der Umgänge, die fast pfriem- förmige Gestalt, die milchweisse Farbe, die weit schwächere, fast fehlende Sculptur, die etwas abweichende Mündungsform, die ein wenig längere Principalfalte und namentlich durch den mehr verlängerten letzten Umgang und die vortretende Subcolumellarlamelle hinreichend verschieden zu sein, um Anspruch auf Selbständigkeit zu haben. Die Aehnlichkeit des Schliessapparats mit dem der Lopedusae P., fig. 958, die auf der Tunisien benachbarten Insel Lampedusa lebt und die ich zur Sect. Albinaria v. Vest rechne, ist nicht so bedeutend, als dass es sich empfehlen dürfte, beide in nähere Beziehung zu einander zu bringen; der Habitus des Gehäuses und die Mundform ist zudem bei beiden überaus verschieden. Die Ueber- einstimmung im Habitus und Schliessapparat mit Delima in meiner Auffassung und namentlich mit der Sippe der laevissima (Z.) Rossm. ist So gross, dass es mir trotz der abweichenden Ge- häusefarbe, der eigenthümlichen Mundform und trotz etwa noch der geradlinigen I-föormigen Mond- falte nicht angezeigt schien, eine eigne Section auf diese merkwürdigen und schönen Nordafrikaner — Cl. polygyra Bttg., Tristrami P. und numidica Let. — vorzuschlagen und zu rechtfertigen. | Tafel CLXXVII. Fig. 1794 u. 1795. 141 Tafel CLXXVI Delima ex rec. Boettger. =1794. Clausilia binodata (Z.) Rossm. var. consentanea (Z,) A. Schm. A Claus. binodata typ. solum diserepans testa subventriosiore, plerumque obscuriore, corneo-fusca; spira breviore, conica; anfractibus I9—10 distinctius stria- tis; sutura papilliıs saepe subdistan- tibus, semper distinctioribus ornata. Pa- latalis infera ut in typo a lunella distincte separata, pervalida. — Alt. 13!/e —15!/e, lat. 3° —4 mm.; alt. apert. 3°]a— 4, lat. apert. 3—3'/a mm. (9 Expl.) Olausilia binodata var. consentanea Ziegler in sched. Cl. binotata (ex err.) var. consentanea Ad. Schmidt in System d. europ. Olaus., 8. 63. Cl. binotata var. consentanea Westerlund in Monografi ete., 5. 85. Diese Varietät unterscheidet sich von der Stammart nur durch die constant mehr gedrungene, plumpere, mehr bauchige, meist dunkler und mehr hornbraun gefärbte Schale, die im Uebrigen dünner (Sebenico) oder dickschaliger (Spalato) sein kann, und durch das kürzere, rein kegel- förmige Gewinde. Die 9—10 deutlicher ge- streiften Umgänge tragen auf der Naht kräftiger entwickelte und oft etwas weitläufig gestellte Papillen. Die von der Mondfalte deutlich ge- trennte untere Gaumenfalte ist wie bei der Stammart überaus kräftig entwickelt. Vorkommen. Ich kenne‘ diese, wie es scheint, mehr dem mittleren Theile von Dalmatien eigenthümliche Varietät von Sebenico und Spalato (in coll. Boettg.). Ad. Schmidt erwähnt sie mit Bestimmtheit ausserdem noch von Drnis. Bemerkungen. Diese namentlich durch die gut entwickelten Papillen charakterisirte Form scheint für die Umgebungen von Sebenico und Spalato ziemlich constant zu sein; weiter nörälich herrscht dagegen die Stammform ent- schieden vor. Diese letztere (fig. 178) kenne ich von Fiume (in coll. Rossm.) abwärts über Zengg (leg. Dr. L. von Heyden, in coll. Boettg.), die Insel Cherso im Quarnero (leg. Prof. Dr. Sendtner), Carlopago (leg. Prof. Ad. Stossich) u. Mali-Halan in Süderoatien bis Vodize nördlich von Sebenico (teste Ad. Schmidt); angeschwemmt findet sie sich drüben an der italienischen Küste bei An- cona (Frauenfeld teste A. Schmidt). Sp. Brusina erwähnt unsere Stammart noch von Uljane bei Spalato und von Bergato; ausserdem nennt er eine mir unbekannte Varietät dieser Art „crassi- dens“ von Obbrovazzo.. Der Bestätigung be- dürfen noch die Fundortsangaben Istrien (teste Rossmässler) und Ragusa (teste Parreyss bei Ad. Schmidt und Brusina). — Die Form major West., die einzig durch die bedeutende Länge von 19—20 mm. ausgezeichnet erscheint, sowie die Varietät flercegovinae v. Möllendorf} (vergl. Mlldff., Faun. Bosniae, 5. 50 und Pfeiffer, Mon. Hel. viv., Bnd. VII, S. 508) aus der Herzegowina sind mir bis jetzt nicht bekannt geworden. Verwandte. Was die Unterschiede der Claus. binodata von anderen Delimen, nament- lich von Formen aus der Verwandtschaft der Ol. conspurcata Jan. betrifft, so ist nicht genug zu betonen, dass die untere Gaumenfalte deut- lich von der fast regelmässig halbmondförmigen, unten nicht mit Ecke versehenen Mondfalte ge- trennt ist. Nur Cl. satura (Z.) Rossm. und gastrolepta (Z.) Rossm. zeigen das gleiche Ver- halten, doch bin ich bei der Erkennung und Bestimmung von binodata nie in Verlegenheit gewesen, indem namentlich die fast stets stärker als bei Cl. satura und gastrolepta entwickelte, nach innen ziehende Gaumenwulst und die oft mit ihr zusammenhängende, stets kräftiger mar- kirte untere Gaumenfalte, sowie die etwas weiter nach vorn gerückte, rein rückenständige, regel- mässig halbmondförmig gebogene, meist etwas schiefer als bei den beiden anderen verwandten Arten gestellte Mondfalte die Art meiner Ansicht nach immer mit Sicherheit erkennen lassen. *17795. Clausilia satura (Z.) Rossm. var. croatica (Parr.) Pfeiffer. satura (Z.) Rssm. typ. solum testa majore, ventriosiore, sutura simpliei aut rarius subpapillosa et callo palatalı magis minusve albido-perspicuo diserepans. Pa- latalis infera plerumque distincta, parva , punctiformis. Lunella ut in Cl, satura typ. C-formis, inferne magis recedens quam superne. — Alt. 18'/ — 22, lat. 4/e—5'/2 mm.; alt. apert. 4'/e —5'/a, lat. apert. 3°/a— #!/amm. (10 Exple.) Olausilia satura var. croatica Westerlund und forma major ventricosa Westerlund in Monografi öfver Palaeoarktiska Regio- nens Olausilier, $. 84. A Cl. 142 Ol. croatica (Parreyss) Pfeiffer in Malakoz. Blätt., Bnd. XIII, 1866, S. 152 und Mon. Hel. viv., Dnd. VI, 8. 473. Cl. eroatica Küster in Binnenconch. Dalmatiens II, 1875,.S. 116. Von der Stammform nur durch grössere, bau- chigere Schale, einfache oder seltner schwach papillirte Naht und die mehr oder weniger aus- gebildete, weiss durchscheinende Gaumenwulst zu unterscheiden. Die untere Gaumenfalte ist gewöhnlich deutlich, aber klein und selten mehr als punktförmig entwickelt. Die Mond- falte erscheint wie bei der Stammart umgekehrt C-förmig und tritt unten weiter nach rückwärts als an ihrem lang und scharf zurückgebogenen Oberende. Vorkommen. Es liegen mir die Original- exemplare Pfeiffer’s, die keinen Zweifel über die Zugehörigkeit dieser Form zu (Il. satura (Z.) Rossm. aufkommen lassen, von der Narenta- Mündung und von Vergoraz und angeblich so- gar von Topolo in Croatien vor (leg. Parreyss). Wenn letztere Fundortsangabe, wie ich vermuthe, auf einer Verwechslung beruht und die Art so- mit in Croatien gar nicht vorkommt, dürfte am zweckmässigsten der für die uns vorliegende Form von Ad. Schmidt benutzte Name naren- tana K. an Stelle der Bezeichnung croatica P. zu setzen sein. Bemerkungen. Der Grösse nach schliessen sich an diese grösste und bauchigste Varietät von satura (Z.) Rossm. die ziemlich schlanken Stücke (var. major A. Schmidt) von der Insel Lesina (leg. Zelebor, teste A. Schmidt), von Stagno grande (Küster, t. A. Schm.) und von Ragusa (in coll. A. Mousson als decipiens Rossm. von Küster erhalten) und die noch schlankeren, an- geblich von Vrlika (fig. 1796) stammenden Exem- plare meiner Sammlung, dann die mittelgrossen und etwas bauchigen, dem Rossmässler’schen Typus nahezu entsprechenden Stücke vom Fort Opus an der Narenta (Frauenfeld, teste A. Schmidt) und aus der Herzogowina (leg. von Möllendorff in coll. Boettg.), sowie endlich die kleine, von Küster aus Ragusa vecchia beschrie- bene Form. Brusina kennt Cl. satura angeblich noch von Kistanje, Drnis, Spalato und Crkovice und eine forma albina derselben von Kistanje (vergl. Contrib. d. Faun. d. Moll. Dalm., 1866, Ss. 116). — Die forma major ventricosa bei Westerlund entspricht durchaus der hier als var. croatica P. beschriebenen Varietät, und auch die Formen minor Ad. Schmidt und in- termedia Ad. Schmidt scheinen auf blos in der Grösse verschiedenen Exemplaren der Stammart zu beruhen. Die Form major gracilior (A. Tafel CLXXVII. Fig. 1795. Schmidt) West. aber ist in der folgenden fig. 1796 abgebildet. Es bleiben von mjr unbekann- ten, von anderen Autoren angeführten Varietäten noch übrig var. crenata Mke., die nach meinen von Prof. Ad. Stossich erhaltenen Exemplaren übrigens mit Ol. robusta K. identisch ist, nnd die auffallend vielgewundene var. vexillaris West. von Ragusa (vergl. Küster, Mon. Claus., S. 328, T. 37, fig. 22 — 24), die sich vielleicht auch auf var. major Ad. Schm. zurückführen lassen dürfte. Verwandte. Bei Diagnosticirung dieser wahrscheinlich nur auf das südliche Dalmatien und auf die benachbarte Herzegowina beschränk- ten Art bedarf es überaus grosser Vorsicht und Formengewandtheit, und so leicht sie auch in Wahrheit zu unterscheiden ist, wenn man einmal auf die nie trügende verkehrt C-förmige Gestalt der Lunella und die, wenn vorhanden, getrennte untere Gaumenfalte streng geachtet hat, so zahl- reich sind doch die Verwechselungen, die sich selbst ein Rossmässler und namentlich noch in neuester Zeit ein Küster, von anderen weniger geübten Clausilienkennern ganz zu schweigen, zu Schulden haben kommen lassen. Vor allem spielen die Confusionen mit Cl. decipiens Rossm. in den Sammlungen, trotz Ad. Schmidts überaus klarer und treffender Auseinandersetzung, immer noch eine grosse Rolle. Von Cl. laevissima (Z.) Rossm. und ihren Verwandten ist die Art immer sicher durch die stärker winklig in die Mündung einragende Unterlamelle, durch die einen deut- lichen Bogen beschreibende Mondfalte, die ver- schiedene Richtung der verkümmerten unteren Gaumenfalte und das Vorhandensein von, wenn auch noch so schwachen, Papillen, sowie durch die hier auftretende (bei Cl. laevissima fehlende) lamella inserta zu unterscheiden. Schwieriger ist die Trennung der satura von ihren nächsten Verwandten CI. binodata und gastrolepta. Aber satura ist abgesehen von der meist bedeutenderen Grösse fast immer durch die schwächere Papil- lirung, die weit weniger starke untere Gaumen- falte und Gaumenschwiele und die gewöhnlich schiefer gestellte, etwas mehr vorgerückte Mond- falte so gut unterschieden, dass mir die Tren- nung dieser beiden Arten bis jetzt noch niemals Schwierigkeiten gemacht hat. Anders verhält es sich mit Cl. gastrolepta (Z.) Rossm. und ihren zahlreichen Abarten. Hier scheinen zwar die meist weit geringere Grösse und grössere Schlankheit dieser Art, die grössere Durchsich- tigkeit bei schwächerer Schalenwandung und die deutlichere Streifung derselben, sowie ihre mehr gerundet-viereckige Mündung und die Neigung zur Ausbildung einer mit der Mondfalte zusam- Tafel CLXXVIIL Fig. 1796 u. 179%. menhängenden oberen Gaumenfalte Momente genug an die Hand zu geben, um beide mit Sicherheit zu unterscheiden ; aber in der Praxis kommen doch nicht wenige Fälle vor, die eine Trennung beider, auch nach meiner Ansicht verschiedenen, Arten recht schwierig machen. Uebrigens habe ich bei der ächten (1. satura das Auftreten einer deutlichen oberen Gaumenfalte, wie es bei Cl. gastrolepta var. tabida K. Regel ist, stets vergeblich gesucht. *1796. Clausilia satura (Z) Rossm. forma major Ad. Schmidt, A Cl. satura typ. diserepans solum testa ma- jore, gracıliore, subturrito-fusiformi, an- fractibus 11!/g —12!/2 aut vix aut dis- tincte papilliferis; palatalis infera distincta, a lunella separata, plerumgque punctiformi. — Alt. 19! — 202, lat. 4— 4a mm.; alt. apert. #'/a— 4!2, lat. apert. 3! — 3°Ja mm. (4 Exple.) Clausilia satura major Ad. Schmidt in Syst. d. europ. Claus., $. 65. Cl. satura f. major gracilior Westerlund in Monografi ete., $. 84. Von der Stammart nur durch grösseres, schlankeres, fast thurmförmig-spindeliges Ge- häuse und die 11Y —12'/a, kaum oder mehr oder weniger deutlich papillirten Umgänge unterschieden. Die untere Gaumenfalte ist deutlich, von der Mondfalte getrennt und meist punktförmig entwickelt. Vorkommen. Die Exemplare meiner Samm- lung stammen angeblich von Vrlika; das Ver- kommen derselben Form ist dagegen sicher con- statirt durch Ad. Schmidt von der Insel Lesina (Zelebor) und von Stagno grande auf der Halb- insel Sabbioncello (Küster). Sehr nahe stehen ihr ausserdem die nur ganz wenig schlankeren Stücke von Ragusa (Küster, in coll. Mousson). Bemerkung. Ueber die Unterschiede dieser Form von Cl. laevissima (Z.) Rossm. und von ihren näheren Verwandten siehe meine Aus- führungen sub fig. 1795. *1797. Clausilia gastrolepta (Z) Rossm. var. inermis boeitger. A CI. gastrolepta (Z.) Rossm. typica (fig. 179) diserepans testa multo minore, regulariter fusiformi, saepius subventriosa, sucind- cia, tenwiore, pellueida, anfractibus tantum 9a —10'/a, ultimo minus valide plicato-costulato vel -striato. Subcolu- mellaris plerumque emersa suturalis- que distincta; lumella a principali se- parata; palatalis supera nulla, in- 143 fera aut brevis, separata aut nulla. — Alt. 12! —15'/2, lat. 3'Ja—3°/a mm., alt. apert. 3'/a—3°Ja, lat. apert. 2a—3 mm. (16 Exple.) Olausilia tabida var, Küster in Mon. Olaus., 9. 289, Taf. 32, fig. 32-34. Ol. tabida minor West. in Monografi ete., S. 85. Von der typischen Form von Rossmässler’s gastrolepta, fig. 179, abweichend durch weit kleineres, regelmässig spindelförmiges, häufig selbst etwas bauchiges Gehäuse von tief bern- steingelber Farbe und grösserer Dünne und Durchsichtigkeit, das aus nur 91% — 10! Um- gängen besteht, deren letzter weniger kräftig und weitläufig faltenrippig und oft nur einfach faltenstreifig ist. Die Subceolumellarlamelle tritt meistens unten deutlich heraus, und die Nahtfalte ist gleichfalls in den meisten Fällen gut entwickelt; eine selbständige obere Gau- menfalte fehlt immer, eine untere häufig. Die untere Gaumenfalte ist, wenn vorhanden, kurz und von der Mondfalte getrennt. Vorkommen. Ich kenne die Form bis jetzt nur aus dem südlichsten Dalmatien, namentlich von Cattaro, wo sie untermischt mit var. tabida K. lebt (leg. Prof. Ad. Stossich und Jos. Erber) und von Montenegro (leg. Prof. Ad. Stossich, in coll. Boettg.). Küster gibt dieselbe Form als tabida var. ausserdem noch aus dem Ragusaner Kreis an. Bemerkungen. Eigentlich sollte die eben beschriebene Varietät wegen ihrer Häufigkeit als die Hauptform von gastrolepta gelten, da sie in den Sammlungen in der That fast immer die Stelle der typischen gastrolepta einnimmt. Aber Jossmässler’s Stammart, fig. 179, ist eine auf- fallend grosse, etwas dunkelgefärbte, walzige Form von 19 mm. Länge und 3'/s mm. Breite mit kräftiger Sculptur, kleiner, verrundet-vier- eckiger Mündung und versteckter Subcolumellar- lamelle. Ich kenne sie bis jetzt nur in 3 Exem- plaren (2 Stück in coll. Rossm., 1 in coll. Boettg.) von unbekanntem Fundort in Dalmatien. Brusina gibt gastrolepta Z. von Makarska, Canali und Cattaro an. Zu Kossmässler’s Form, als dem historischen Typus, dürfte auch die forma major v. Mildfj. aus Bosnien zu ziehen sein. Die Form Freyeri K. von Castel nuovo und nach Brusina auch von Cattaro, Straveja und Makarska unter- scheidet sich nach direkter Vergleichung so wenig von den KRossmässler’schen Originalexemplaren, dass ich nur die feinere Sculptur der Freyeri und ihre heraustretende Subcolumellarlamelle als Erkennungsmerkmale hervorzuheben wüsste, Charactere, die, wie ich mich überzeugt habe, auch bei der Stammform schwankend sind und 144 es völlig rechtfertigen, wenn später Küster selbst und ihm folgend auch ich Cl. Freyeri K. sogar als Varietätsnamen einziehen und sie für absolut identisch mit der Rossmässler’schen gastrolepta erklären. Der Name forma minor West. kann für kleine Exemplare der Hauptform, wie sie Ad. Schmadt von Makarska kennt, gelten bleiben. Die Varietät tabida K., die sich durch deutliche Entwicklung einer oberen Gaumenfalte auszeichnet, und die ich mit Cl. costulata Sandri überein- stimmend fand, soll sub fig. 1798 und die Varietät disjuncta m., die sich durch den getrennten Mundsaum auszeichnet und den Uebergang zur Gruppe der Ül. semilabiata (Kutsch.) Waldff. vermittelt, sub fig. 1802 ausführlicher behandelt werden. Verwandte. Die Unterschiede der (!l. gastrolepta und ihrer Varietäten von den nächsten Verwandten satura (Z.) Rossm. und binodata (Z.) Rossm. sind schon bei diesen erörtert wor- den. Die schlanke, deutlich gestreifte Schale bei meist geringer Grösse und die sehr gewöhn- lich fehlende oder nur sehr schwach ausgeprägte, immer von der Mondfalte getrennte untere Gau- menfalte dürften in der That in den meisten Fällen genügen, unsere Species von den beiden genannten Arten mit einiger Sicherheit trennen zu lassen. — Auch zu Ül. muralis K. und den ihr verwandten Formen wie Vidovichi P., mon- tenegrina K. u. a. sind Beziehungen namentlich dem Varietäten inermis m. und tabida K. nicht zu verkennen, doch ist festzuhalten, dass die Mondfalte bei allen zu gastrolepta Rossm. ge- hörigen Formen, abgesehen von ihrer deutlicher verkehrt-C-förmigen Totalgestalt, oben entweder in regelmässigem Bogen zurückgekrümmt ist oder, wenn eine obere Gaumenfalte sich von der Lu- nelle winkelig absetzt, dieselbe stets mit der Principalfalte nach vorn einen Winkel von we- nigstens 30° bildet, während sie bei den Ver- wandten der muralis K. sich fast stets der Prin- cipale nahezu parallel erweist. Auch tritt in der Robusta-Gruppe die innen gabeltheilige Unter- lamelle immer weiter zurück und ragt nicht so weit nach links in die Mündung hinein wie bei Ol. gastrolepta; auch ist die Schalenoberfläche bei muralis und ihren Verwandten stets mehr glatt, und die Windungen sind flacher. *1798. Clausilia gastrolepta (Z.) Rossm. var. tabida Küster. A CI. gastrolepta typ. diserepans testa minore, magis fusiformi, tenwiore, anfractibus 10!/a— 11 obsoletius sculptis, ultimo minus valide aut plicato -costulato aut plerumque modo plicato-striato. Sub- Tafel CLXXVIIL Fig. 1798. columellaris emersa; suturalis mi- nus distineta; lunella superne cum pa- latali supera magis minusve longa distinetaque, antice cum principali di- vergente connezxa, a prineipali disjuncta; palatalis infera aut nulla aut bre- vis, a lunella separata. Callus pala- talis plerumque magis distinetus, albi- dus. — Alt. 14—17, lat. 3— 4 mm.; alt. apert. 3'Ja—4, lat. apert. 2?Ja—3']a mm. (11 E.cple.) Olausilia tabida Küster in Mon. Claus., S. 280, Taf. 31, fig. 27 — 30. Cl. gastrolepta var. Ad. Schmidt, System d. europ. Claus., 8. 65. Cl. tabida Pfeiffer in Mon. Hel. viv., Bnd. VI, 8. 491. Ol. gastrolepta var. tabida Westerlund in Mono- grafi ete., 8. 85. Von der Stammform der gastrolepta durch etwas kleineres, mehr spindelförmiges, dünneres Gehäuse und durch die 10'/'g — 11 schwächer gestreiften Umgängeiunterschieden, deren le tz- ter weit weniger stark faltenrippig und meist sogar nur faltenstreifig erscheint. Die Subco- lumellarlamelle tritt unten immer heraus; die Nahtfalte ist weniger kräftig entwickelt, die Mondfalte aber oben stets mit der mehr oder weniger deutlichen oberen Gaumenfalte, die nach vorn mit der Principalfalte einen spitzen Winkel bildet, vereinigt und von der Prineipale getrennt; die untere Gaumenfalte fehlend oder nur kurz entwickelt, von der Mondfalte getrennt. Die Gaumenwulst ist meist deut- licher als bei der Stammform weisslich gefärbt. Vorkommen. Ich kenne diese Varietät so- wol aus Süddalmatien, als aus Montenegro, wo sie Prof. Ad. Stossich, untermischt mit Cl. gas- trolepta inermis m. lebend, in grosser Menge auffand. Bemerkungen. Das Zusammenleben und die zahlreichen Uebergänge dieser Form zu gastrolepta inermis lassen den Gedanken, beide zu guten Arten zu stempeln, nicht wol aufkom- men. Eher liesse es sich noch rechtfertigen, wie Küster es gethan hat, die Frage aufzuwerfen, ob nicht die typische gastrolepta Rossmässler’s (= Freyeri K.) mit ihrer groben, fast obsolet rippenstreifigen Sculptur und der ganz auffallend runzelfaltigen letzten Windung einer schwächer. sculpturirten tabida, zu der dann auch unsere var. inermis gehören würde, gegenübergestelit werden könnte. Aber mein recht ansehnliches Material hat mich belehrt, das zwischen gastro- lepta typ. in Rossmässler’s Sinne und meiner Varietät inermis und tabida K. keine Gränze in Tafel CLXXVII. der Form der Mondfalte und noch weniger in der Ausbildung der oberen Gaumenfalte existirt, so dass ich, trotz der wirklich vorhandenen Sculpturunter- schiede in den extremsten Formen, eine Trennung von gastrolepta und tabida in zwei selbständige Ar- ten nichtbefürworten kann. — Sehr bedauern muss man, dass Rossmässler offenbar die allerextremste Form der Gastrolepta-Reihe zum Typus der Species erkoren hat, während doch unsere var. inermis den natürlichen Mittelpunkt derselben bildet, um den sich ungezwungen gastrolepta- Freyeri einerseits und tabida andererseits grup- piren. Den Uebergang unserer var, tabida und überhaupt der Binodata-Gruppe zur Gruppe der Cl. semilabiata Wldff. vermittelt, wie schon er- wähnt, in höchst ungezwungener Weise die sub fig. 1802 abgebildete Cl. gastrolepta var. dis- Juncta m. "1799. Clausilia laevissima (Z.) Rssm. forma fuliginosa (Parr.) A. Schm. A Cl. laevissima typ. solum discrepans colore corneo-fusco. Anfractus 12. — Alt. 20, lat. 4 mm.; alt. apert. #Ja, lat. apert. 53°Ja mm. (1 Expl.) Olausilia laevissima fuliginosa (Parreyss) Ad. Schmidt in System d. europ. Claus., 8. 67. Von der Stammart von laevissima KRossm., fig. 101, nur durch die dunklere, graulich horn- braune Farbe, die selbst einen Stich ins Violette haben kann, unterschieden. 12 Umgänge wie bei der typischen Form. Vorkommen. Diese Spielart, deren Farbe offenbar nicht blos, wie Ad. Schmidt vermuthet, von Rückständen des Thieres herrührt, sondern dem Gehäuse eigenthümlich ist, soll nach Par- reyss' Etiquette von Capocesto in Mitteldalmatien stammen, was ich aber, wie die meisten Parreyss’- schen Ortsangaben, einfach für erfunden halte. Nach Pfeiffer lebt die Form auf Lacroma bei Ragusa. Bemerkungen. Sonst werden von Ül. laevissima (fig. 101) noch die Formabänderungen mazxima Brus. von Kuna und Osojnik, major KRossm. (fig. 711), minor Rossm. (fig. 712),. die übrigens häufig auch in dem dunkeln Farbenton der f. fuliginosa A. Schmidt angetroffen wird, und minima West. angeführt, die sich wol sämmtlich in der Umgebung von Ragusa finden dürften und sich nur durch die Grössenverhält- nisse von einander unterscheiden. Die Varietät superstructa Ad. Schmidt, welche auf der Insel Curzola, der ganzen Halbinsel Sabbioncello, in Uebergängen zu pachygastris auch auf der Insel Meleda, und von der Narentamündung an abwärts bis Ragusa lebt, soll sub fig. 1803 abgebildet Rossmässler’s Iconographie VI. Fig. 1799. 145 werden, und die Varietät pachygastris (Partsch) Rossm. von der Insel Meleda und von Ragusa vecchia, sowie nach Brusina auch von Metcovich ist sub fig. 103 und 1804 in ihren verschiedenen Trachten gezeichnet. — Sonst wird in der Lite- ratur die typische Ol. laevissima (Z.) Rossm. noch aufgeführt von der Insel Lesina, Curzola, von der Halbinsel Sabbioncello, von Trstenik, der Insel Mezzo, von Ragusa, der Insel Lacroma, von Ragusa vecchia, Bergato und der Insel Giuppana, die forma minor Rossm. aber von Brusina speciell von den Inseln Meleda, Mezzo und Giuppana und von Metcovich, Slano und Ragusa vecchia erwähnt, so dass die Art über- haupt für den nördlichen Theil des südlichsten Dalmatiens etwa vom 43° an abwärts bis Ragusa vecchia characteristisch erscheint. Die Fundorts- angaben Süderoatien und Capocesto beruhen da- gegen auf Irrthum. Verwandte. Ich schliesse mich vollkommen den Ausführungen Ad. Schmidt’s an, der in seinem System d. europ. Claus., S. 66, von der in Rede stehenden Art folgende sehr trefiende Charak- teristik gibt: „Wir haben von Cl. laevissima bereits durch das zu Ol. decipiens und satura major (= croatica P.) Gesagte die mit ihr leicht zu verwechselnden Formen ausgeschieden. Jede ihr noch so ähnliche Schnecke, deren Naht mit feinen Papillen besetzt ist, verweise man ge- trost aus ihren Gränzen.... Ihre wesentlichen Unterschiede von den oben genannten Arten liegen a) im Mangel der Papillen, b) im Clau- silium, ce) in der Stellung der unteren Gaumen- falte, d) in der fehlenden lamella inserta. Das Clausilium ist schräg abgestutzt, so dass der Aussenrand mit dem Vorderrande einen Winkel von ungefähr 70° einschliesst. Die kleine untere Gaumenfalte, die an grösseren Exemplaren nicht leicht fehlt, steht der Naht ziemlich parallel, steckt etwas tiefer in der Mündung und bildet, was man bei schrägem Blick in die Mündung sieht, mit der Subcolumellarlamelle einen Winkel. Bei Cl. satura und ihren Verwandten steht sie in anderer Richtung, stösst nicht so nahe auf die Subcolumellarlamelle, so dass man gar nicht darauf kommen dürfte, an einen von beiden eingeschlossenen Winkel zu denken. Will man noch schärfer auf die Unterschiede der Cl. lae- vissima von andern eingehen, so betrachte man die hinteren Ausläufer der Spiral- und Unter- lamelle, die bei unserer Art ganz dicht an einander treten, ohne eine lamella inserta einzuschliessen. Bei den Arten des Formenkreises der Cl bino- data stehen die inneren Ausläufer der beiden Lamellen weiter auseinander und zwischen ihnen die lamella inserta.“ 19 146 :1800. Clausilia Tristrami Pfeiffer. Testa affinis Ol. polygyrae Bitg., fig. 1795, sed subfusiformi- turrita vel fusiformi- clavata, solidula, sericina, corneo-Llacea, non variegata; spira comvewiusculo- turrita, superne cornea. Anfractus 12—13 fere convexiuseuli, sutura parum impressa, filo albo eincta disjuneti, ex- ceptis 2—3 apicalibus densissime cosiu- lato-striati, striüs parum obliquis, albidıs, ultimus non elongatus, latiusculus. Apertura latissima, ad sinistrum tracta, margine columellari valde rece- denti, rotundato-rhombica, sinulo latis- simo, parallelogrammo; peristoma mar- gine supero, anfractui penultimo adnato, subcalloso -incrassatum. Lamella su- pera brevior, spiralem minus profun- dam satis transcurrens,; infera e basi non abrupta nec media parte undulosa substrieta retro ascendens; subcolumel- laris immersa, substrieta, oblique modo intuenti conspicua. Apparatus clau- stralis distincte albo-perspicuus; prin- cipalis brevissima, lunellam latius- culam, ab ea distincte separatam, superne cum palatali supera, principali pa- rallela, brevissima connexam vix trans- grediens; palatalis infera brevissima. — Alt. 20'fa—21, lat. 41/a—4'a mm.; alt. apert. 41a—4°]Ja, lat. apert. 3’ — 3®Ja mm. (1 Expl.) Clausiia Tristrami Pfeiffer in Proceed. Zool. Soc. 1860, 8. 140, in Malakozool. Blätt. 1861,8. 82 und in Mon. Hel. viv., Bnd.VI, 8. 481. Cl, Tristrami Küster in Mon. Claus.; $. 307, Taf. 35, fig. 1-3. Cl. Tristrami Westerlund in Monografi_ ete., 8% 109, Das mit sehr engem Nabelritz und kaum entwickeltem Nabelfeld ausgestattete Gehäuse ist spindelig- keulenförmig oder nahezu thurm- förmig, undurchsichtig, ziemlich solide, seiden- glänzend, von dunkler Hornlilafarbe, ungefleckt; das Gewinde erscheint etwas convex-thurm- förmig und ist oben theilweise horngelb, die Spitze stumpflich und gleichfalls hornfarbig. Die 12—13 sehr langsam anwachsenden Um- gänge sind fast etwas gewölbt zu nennen und werden durch wenig eingesenkte, weiss faden- randige Nähte von einander geschieden. Die Sculptur besteht, abgesehen von den 2 bis 3 glatten Embryonalwindungen, in äussert gedrängt stehenden, weisslichen, wenig schief gestellten - Tafel CLXXVIL. Fig. 1800. Rippenstreifehen, die auf der letzten Windung zu wenig weitläufigeren, scharfen, hie und da dichotomirenden Runzelrippchen erstarken. Der letzte Umgang ist nicht verlängert, wenig höher als der vorletzte, in die Breite gezogen, nach unten kaum verschmächtigt, an der Basis kurz höckerartig gekielt und von dem übrigen Theil des Nackens durch eine seichte, aber breite Kielfurche getrennt. Die etwas von der Axe ab nach links gezogene und zugleich ein_wenig von rechts-oben nach links-unten schief gestellte Mündung ist auffallend breit, unten etwas, an der Spindelseite aber stark zurückweichend, ge- rundet rautenförmig, linkerseits schwach hoch- gezogen, innen schön gelbbraun angelaufen und mit einem sehr breiten, etwas hoch- und schwach zurückgezogenen, breit rechteckigen Sinulus ver- sehen. Der zusammenhängende, oben angeheftete und hier ziemlich auffällig callös-verdickte, nur sehr wenig ausgebreitete, aber zurückgeschlagene Mundsaum ist weiss gesäumt und zeigt unter dem Sinulus nur eine unbedeutende Verstärkung. Von den kleinen, niedrigen, etwas zusammen- gedrückten, innen convergirenden Lamellen ist die obere nahezu randständig, wenig schief gestellt, weniger verlängert als bei polygyra Bitg. und zieht neben der getrennten, weniger tief gelegenen, etwas nahe gerückten Spirallamelle ein mässiges Stück vorbei in das Innere der Mündung; die Unterlamelle kann fast etwas erhoben gerandet genannt werden und steigt aus steil gestellter Basis nahezu geradlinig in steiler Richtung nach hinten und oben; bei sehr schiefem Einblick erscheint sie tief im Innern stark halbkreisförmig erhöht. Eine Parallel- lamelle fehlt. Von der in gerader Richtung nach abwärts steigenden Subcolumellarla- melle ist in der Vorderansicht keine Spur zu bemerken. Der Schliessapparat scheint leb- haft weiss durch; die Nahtfalte ist wenig deutlich entwickelt, die Principalfalte sehr kurz, vorn in der Mündung sichtbar, nach hinten knapp über die deutlich von ihr getrennte Mond- falte hinausragend. Die Lunelle selbst ist rücken-seitenständig, kurz, etwas breit, gerad- linig, I-förmig, oben mit einer rudimentären, der Prineipalfalte nahezu parallelen oberen Gau- menfalte verschmolzen, unten einen langen Ast nach hinten absendend, der mit der Principal- falte nach rückwärts sehr schwach divergirt. Die untere Gaumenfalte entspringt aus der Lu- nelle, ist aber sehr kurz und fast rudimentär, etwas dreieckig verbreitert und mit der Sub- columellarlamelle nach unten etwas divergirend. — Das Clausilium ist in der Tiefe etwa zur Hälfte sichtbar. Tafel CLXXVIL. Vorkommen. Von Tristram im Atlasge- birge im Innern von Tunis entdeckt (coll. Alb. Mousson, comm. Sowerby). Verwandte. Die Unterschiede dieser Art von der nahe verwandten, aber milchweissen und glatten Cl. polygyra sind bei dieser sub fig. 1793 auseinandergesetzt worden. Die jedenfalls gleich- falls sehr ähnliche Cl. numidica Letourn. (vergl. Ann. de Malac. I, 1870, S. 308, Taf. 6, fig. 11 bis 14 und Pfeiffer, Mon. Hel. viv., Bnd. VIII, S. 497) von Bona in Algerien dürfte sich, wenn die Angaben der Diagnose Letourneux’s correct sind, durch schlankeres Gehäuse, hornröthliche Farbe, die weissen Nahtpapillen auf den unteren Windungen, die mehr erhobene Ober- und die kräftigere Unterlamelle, sowie durch die halb- mondförmige Lunelle von Ol. Tristrami P, unter- scheiden. "1801. Clausilia semilabiata (Kut- schig) Walderdorff. Testa subperforata, fusiformi-cylindrata, tenu- tuscula, pellueida, nitida, corneo - flava vel sucinacia; spira turrita; apex acutiusculu. Anfractus 9/2 — 10, superi convexi, inferi applanati, sutura profunda, papillis minutis, plus minus distantibus, albis erenulata disjuncti, ob- solete striatuli, fere laeves, ultimus antice obsolete plicato - costulatus, vix attenuatus, subeylindratus, ımpresstone lata suturae parallela in medio anfractu ultimo instructa, basi obtuse sed distincte bieristatus, arcuato-sulcatus, ad aper- turam vie subeonstrietu. Apertura parum obliqua, late auriformis, intus flavescens, sinulo valde elevato et retracto, rotundato-quadrato ; peristoma semper longe disjunctum, marginibus callo levis- simo, saepe deficiente jJunctis, margine columellari superne retracto cerassiuseule- que reflexo, caeterum parum ewpansum, non aut vie reflexum, albido-lmbatum, sub sinulo dentiformi-incrassatum. La- mellae minutae, supera marginalis, compressa, antice altior, postice spiralem disjunctam, approximatam valde trans- currens ; infera humillima, e basi tuber- culata erassiuscula peroblique ascendens, intus bifurcata, ramo inferiore recedentv lamellae superae subparallelo, oblique modo intuenti conspicuo; parallela nulla; subcolumellaris oblique des- cendens, basi truncata, angulatim emersa, Suturalis distincta; prineipalis an- tice ın callo palatali parum valido, obli- Fig. 1801. ' 147 que recedenti terminata, postice lineam lateralem vis tangens parumque ultra lunellam produeta, cum palatali supera brevi sed distineta, eam fere tangente angulum eireiter 30° formans antrorsum ; lunella lateralis, perobligua, brevis, la- tissima, arcuata, cum palatali supera connexa; palatalis infera longius- eula, angusta, acuta, a lunella valde sejuncta, sulco basalı respondens, oblique subemersa, antice cum subeolumellari angu- lum formans distinctum. — Alt. 11—13, lat. 2! —2?]s mm.; alt. apert. 2’fa—2®la, lat. apert. 2-2! mm. (2 Esple.) Olausilia semiabiata (Kutschig) Walderdorff in Syst. Verzeichn. d. im Kreis Cattaro vorkomm. Land- u. Süssw.-Moll., 1864, 9.8. Ol. Presckarüt (Parreyss) Pfeiffer in Malak. blätt., Bnd. 13, 1866, 8. 153 und Mon. Hel. viv., Bnd. VI, S. 478. Cl. semiabiata Pfeiffer in Mon. Hel. viv., Bnd. VI, 8: 519. Cl. semilabiata v. Martens in Nachrichtsbl. d. d. Malak. Ges. 1872, 8. 10. Ol. semilabiata Westerlund in Monografi öfver Claus., 5. 85. Cl. digamma Boettger in Jahrb. d. d. Malak. Ges., Bnd. 5, 1878, $. 303, Taf. 10, fig. 7 (var.). Das fast durchbohrt genabelte Gehäuse ist spindelförmig cylindrisch, etwas dünnschalig, durchscheinend, glänzend, horngelb bis bern- steinfarbig, mit thurmförmigem Gewinde und spitzlichem Wirbel. Von den 9'/—10 Um- gängen sind die oberen gewölbt, die unteren in der Mitte abgeflacht und werden durch tiefe Nähte von einander geschieden, welche mit deut- lichen, aber sehr feinen, kerbenartigen, erhaben vortretenden, mehr oder weniger weitläufig ge- stellten, weissen Papillen besetzt sind. Die Sculp- tur besteht in sehr undeutlichen, gewöhnlich ganz verloschenen Anwachsstreifchen, die auch auf dem letzten Umgang vorn nur zu schwach ausgeprägten, abgeschliffenen Faltenrippchen er- starken. Die letzte Windung ist nach unten kaum verschmächtigt, ziemlich walzenförmig, mit einer breiten, der Naht parallelen Längsimpression in der Mitte des Umgangs, an der Basis deut- lich stumpf doppelkielig, die Kiele durch eine lange, gebogene Furche getrennt, vor dem Mund- saum sehr schwach der Quere nach zusammen- gezogen. Die wenig schief stehende, breit ohr- förmige, innen gelbliche Mündung zeigt einen stark in die Höhe und nach rückwärts gezogenen verrundet quadratischen Sinulus; der Mund- 19* 148 saum ist immer auf eine weite Strecke getrennt, und die Ränder sind nur durch eine überaus schwache oder fehlende Schwiele mit einander in Zusammenhang; der Spindelrand ist oben zurückgezogen und dicklich umgeschlagen, dann unmittelbar vor dem punktförmigen Nabel wieder gerundet vorgezogen; im Uebrigen ist das Peristom wenig ausgebreitet, nicht oder kaum zurückge- schlagen, weisslich gesäumt und unter dem Sinu- lus zahnförmig verdickt. Von den schwach ent- wickelten Lamellen ist die obere randständig, zusammengedrückt, vorn höher als hinten, von der getrennten, nahegerückten Spirallamelle fast auf die Hälfte ihrer Länge begleitet; die Unter- lamelle ist auffallend niedrig und steigt, in einem scharf vorspringenden Knötchen beginnend, als dickliche Falte in sehr. schiefer Richtung nach aufwärts, um tief im Innern und nur bei schiefem Einblick sichtbar sich in zwei Aeste zu theilen, deren unterer, von der Gehäusebasis aus gesehen, der Oberlamelle nahezu parallel nach hinten verläuft. Eine Parallellamelle fehlt. Die Subcolumellarlamelle steigt in schiefer Richtung nach abwärts, ist an der Basis schief abgestutzt und tritt demnach unten als winklige Falte bis fast an den äusseren Mund- saum vor. Die Nahtfalte zeigt sich fast immer deutlich; die Principalfalte trifft vorn unter spitzem Winkel auf die wenig markirte, quer einwärts ziehende und häufig an ihrem Vorder- ende eine obsolete obere Gaumenfalte simulirende Gaumenwulst, hinten reicht sie nur in seltenen Fällen bis zur Laterallinie und ragt auch nur wenig über die mit der oberen Gaumenfalte ver- schmolzene Mondfalte hinaus. Die obere Gau- menfalte ist bei der Stammform kurz, aber deutlich, verlängert sich nach vorn weniger als nach hinten über die Lunelle hinaus, wo sie die Prineipale fast berührt, und bildet mit der letz- teren nach vorn einen Winkel von etwa 30°. Die Mondfalte selbst ist kurz, aber sehr breit, rein seitenständig, sehr schief gestellt, unten in flachem Bogen sehr stark nach hinten gezogen, von der unteren Gaumenfalte weit getrennt, die, ziemlich lang, schmal und schneidig, der aussen befindlichen Kielfurche entspricht, bei geradem Einblick in die Mündung eben noch sichtbar wird und in schiefer Richtung sich etwas nach links wendet, so dass sie mit der Sub- columellarlamelle nach vorn einen deutlichen Winkel bildet. Vorkommen. Diese interessante, kleine Art ist bis jetzt nur bekannt aus dem südlich- sten Dalmatien und dem ans Meer angränzenden Theile von Montenegro. Die Stammart lebt bei Castellastua, die gleich zu erwähnende var. minor 5 Tafel CLXXVII. Fig. 1802. Wldff. bei Spiridione, Covac, Pastrovie, Budua und Presieka, die var. digamma Boettg. bei Antivari (in coll, L. Benoit). Varietäten. Schon Graf Walderdorff er- wähnt eine var. minor dieser Art, die sich in der Zahl der Umgänge (8'/.—9) und in der ge- ringeren Grösse von alt. 8 -9!/a, lat. 2—2!]ı mm.; alt. apert. 2'/e, lat. apert. fere 2 mm. unter- scheidet. Ich besitze ein Exemplar derselben von unbekanntem Fundort, das sich von der Stammform auch noch durch mehr gerundete Basis des letzten Umgangs bei weniger markirtem Doppelkiel und weiter dadurch unterscheiden lässt, dass das Ende der Principalfalte die obere Gaumenfalte nach hinten kaum überschreitet. Meine CI. digamma von Antivari, die ich früher von semilabiata trennen zu müssen glaubte, ge- hört ebenfalls hieher, und dürfte sich nur durch die mehr convexen unteren Umgänge und die auch nach vorn hin stark entwickelte, lange obere Gaumenfalte von der Stammform unter- scheiden. Zur Zeit, als ich Cl. digamma als selbständige Form beschrieb, besass ich statt der ächten, mir noch gänzlich unbekannten semi- labiata die Cl. gastrolepta var. disjuneta m., die mir von Hrn. Prof. Ad. Stossich als semi- labiata Kutschig überlassen worden war, und die in der That ähnlich genug ist, um meinen Miss- griff zu entschuldigen. Verwandte. Die nahen Beziehungen der in Rede stehenden Art zu Cl. gastrolepta (Z.) Rssm. sollen sub fig. 1802 klargelegt werden. Im Uebrigen sind nur noch die innigen Be- ziehungen derselben zu den ihr auch räumlich nahegerückten Arten des Formenkreises der (1. cattaroensis (Z.) Rssm. hervorzuheben, die frei- lich stets weit bedeutendere Dimensionen zeigen als unsere Zwergform. Die von mir im Jahrb. d. d. Malak. Ges. 1878, S.304 erwähnten weiteren Species des Formenkreises der Cl. semilabiata haben sich bei eingehender und wiederholter Prüfung sämmtlich auf Zwergformen und patho- logische Bildungen der so wandelbaren Cl, gastro- lepta (Z.) Rssm. zurückführen lassen, und es existiren demnach vorläufig noch keine näheren Verwandten von Ül. semilabiata. *7802. Clausilia gastrolepta (Z.) Rossm. var. disjuncta Boettg. A Cl. gastrolepta var. tabida K. discrepans testa minore, graciliore, magis cylin- drata, anfractibus sublaevigatis, quo- rum wultimus basi magis rotundatus, distinctius subbicristatus. Peristoma disjunectum; palatalis supera cum principali angulum formans distinetiorem; v Tafel CLXXVII. Fig. 1803 u. 1804. lunella brevior, inferne latior; pala- talis infera obsoletissima, diluta. — Alt. 13, Tat. 2°] mm.; alt. apert. 3, lat. apert. 2!/a mm. (1 Expl.) Clausilia semilabiata Boettger in Jahrb. d. d. Mal. Ges., Bnd. 5, 1878, S. 303. Von (I. gastrolepta var. tabida K., fig. 1798, nur unterschieden durch kleineres, schlankeres, mehr walzenförmiges Gehäuse, fast glatte Um- gänge, derer letzter an der Basis mehr ge- rundet ist und zwei deutliche Kiele trägt, und den weit getrennten Mundsaum. Auch bildet die obere Palatale nach vorn mit der Prinei- palfalte einen mehr geöffneten Winkel, die Mondfalte ist kürzer und unten breiter und die untere Gaumenfalte sehr undeutlich, verwaschen. Die weiter als bei Cl. semilabiata (Kutsch.) Wldff. nach vorn gerückte Lunelle und die Gestalt der Unterlamelle entsprechen genau der Form und Lage dieser Theile bei gastrolepta. Vorkommen. Bei Cattaro (in coll. .Boettg., leg. Prof. Ad. Stossich). Verwandte. Es ist dies die Form, die ich, ehe mir Cl. semilabiata Kutsch. bekannt war, für diese Art gehalten hatte. Es entspricht demnach meine a. a. O. gegebene Anleitung, Ol. semila- biata von Ol. digamma zu unterscheiden, genau der Trennung der vorliegenden Gastrolepta-Form von semilabiata, wesshalb ich sie hier wieder- holen kann. ‚Namentlich darf der etwas tiefer gelegene Schliessapparat von semilabiata in Ver- bindung mit der in Form und Stellung abwei- chenden Unterlamelle als gutes Unterscheidungs- merkmal von gastrolepta var. disjuncta hervorge- hoben werden. Beim Einblick von unten zeigt sich dieselbe nämlich bei letzterer, aus schwach gekrümmter Basis entspringend, fast ganz gerad- linig, während sie bei semilabiata aus mehr ver- dickter Basis in rechtem Winkel scharf geknickt erscheint, so dass ihr hinterer aufsteigender Theil der Oberlamelle genau parallel verläuft, während er bei gastrolepta disjuncta mit dieser (beide Lamellen nach hinten fortgesetzt gedacht) einen Winkel von fast 45° bilden würde.“ — Immerhin ist interessant, dass Cl. gastrolepta in ihren äussersten Ausläufern der anscheinend so verschiedenen semilabiata Wldff. so nahe kommt, dass, wie wir gehört haben, Schwierig- keiten in der Trennung beider vorkommen können. *1803. Clausilia laevissima (Z). Rossm. var. superstructa (Parr.) A. Schm. A Cl, laevissima solum diserepans testa ventri- ostore, medio subinflata, sed spira ut 149 in illa aequaliter sensim attenuata ; differt a var. pachygastri (Partsch) Rssm. prae- cipue anfractu antepenultimo minus alto. — Alt. 15Y%op—21!e, lat. 4'Ja—5'ja mm.; alt. apert. 4—5!]a,lat.apert. 3'a—4'/2 mm. (8 Exple.) Olausilia laevissima var. superstructa (Parreyss) Ad. Schmidt in Syst. d. europ. Olaus., S. 67. Ol. laevissima superstructa Westerlund in Mono- grafi ete., 8. 70. Von (Ol. laevissima Rossm., fig. 101, 711 und 712, nur unterschieden durch die mehr bauchige, in der Mitte etwas aufgeblasene Schale, aber immerhin noch mit den allmählich anwachsenden Umgängen der Stammart, während bei der var. pachygastris Rossm. namentlich der drittletzte Umgang auffällig höher als bei der vorliegenden Varietät erscheint. Vorkommen. Auf der Insel Curzola (teste Küster et Ad. Schmidt), bei Orebic (teste Bru- sina), bei Stagno grande (in coll. Rossm. und Boettg.) und überhaupt auf der ganzen Halb- insel Sabbioncello (teste Küster, in coll. A. Mousson), in Uebergängen zur var. pachygastris auch auf der Insel Meleda (in coll. Rossm.) und von der Narentamündung (Fort Opus, teste Küster) an abwärts bis Ragusa (teste Küster, in coll. A. Mousson). Verwandte. Die Verwandten dieser Form sind sub fig. 1799 eingehend behandelt worden. "1804. Clausilia laevissima var. pa- chygastris(Partsch) Rossm. forma bulla (Parr.) A. Schm. Differt a Ol. laevissima pachygastri (Partsch) Rossm., fig. 103, testa fere cylindrato- ventriosa, anfractu tertio vel quarto ab ultimo latissimo, spira paulo attenuata, fere conica. — Alt. 7—22')e, lat. 4— 5'/a mm.; alt. apert. 4'|g--5"/e, lat. apert. 31a —4!/e mm. (5 Exple.) Olausilia pachygastris var. bulla (Parreyss) Ad. Schmidt in Syst. d. europ. Claus., S. 68. Cl. laevissima pachygastris f. bulla Westerlund in Monografi öfver Pal. Reg. Olaus., 5.70. Unterscheidet sich von pachygastris (Partsch) Rossm. nur durch die fast walzenförmig bauchige Schale, deren grösster Querdurchmesser stets über der Mitte der Gehäusehöhe und zwar meistens in dem viertletzten oder seltner auf der Gränze zwischen dem viert- und drittletzten Umgang liegt. Das Gewinde ist auffallend kurz, rein kegelförmig und an den Seiten kaum etwas concav. Vorkommen. Diese Form lebt mit der typischen pachygastris Rossm. untermischt auf 150 der Insel Meleda (Exple. in coll. Rossm. und Boettg.) und nach Brusina auch bei Metcovich. Verwandte. Zwischen (Cl. pachygastris KRossm. existiren durch die var. superstructa A. Schm. alle Uebergänge bis zur typischen (1. laevissima Rossm., so dass Westerlund meiner Ansicht nach vollkommen Recht hat, wenn er beide Formen unter einer Speciesbezeichnung vereinigt. Ich glaube auch kaum, dass, wie Ad. Schmidt meint, die anatomische Untersuchung beider Formen bestimmteren Aufschluss über die Nothwendigkeit ihrer Vereinigung oder Trennung geben dürfte, da in ihren Schalen so überaus nahe verwandte Thiere wol kaum einen ein- schneidenden Unterschied in der Organisation erwarten lassen. An die Section Sieiliaria v. Vest schliesst sich am naturgemässesten Delima in der von mir (Clausilienstudien S. 34) vorgeschlagenen Begränzung an. Trotzdem, dass auf den für die letztgenannte Section bestimmten Tafeln 172 bis 178 die Gruppen der CI. cattaroensis (Z.) Rossm., substrieta (Parr.) P., robusta K. und semirugata (Z.) Rssm. noch nicht mit berücksichtigt werden konnten, erlaubte ich mir doch hier am Schlusse eine Gruppirung der in der Iconographie bereits gezeichneten und beschriebenen Delima- Arten zu geben, einmal um die Bestimmung dieser überaus schwierigen Formen möglichst zu erleichtern, und dann, weil es zweifelhaft ist, ob und wann die Fortsetzung der Beschreibung und Abbildung der europäischen Clausilien fort- gesetzt werden kann. Delima ex rec. Boettger. Boettger, Clausilienstudien, Cassel 1877, 8. 34. a)GruppedergibbulaZ.(Gibbula Bttg.) *gibbula (Z.) Rossm. (= *histoniensis Tiberi). Abruzzen; Dalmatien (namentlich bei Zara), Ins. Veglia im Quarnero, Istrien, Friaul; angeblich auch aus S.-Croatien (fig. 171). “subsp. pelagosana Boettg. Auf den Ins. Pelagosa und Lagosta und ange- schwemmt bei Bari in Apulien (fig. 1733). *suhsp. Honii (Tib.) Boettg. Vesuv und Punta di Posilippo bei Neapel (fig. 1732). *subsp. vulcanica Ben. Nicolosi und Villa Bellini bei Catania auf Sicilien. *forma albina Boettg. Nicolosi (fig. 1734). fallaciosa K. Dalmatien. b) Gruppe der stigmatica Z. (Stig- matica Bttg.) *lamellata (Z.) Rossm. Corfu und Janina in Epirus (Schläfli) ; angeblich auch von Naxos (fig. 257), Tafel CLXXVIIL Fig. 1804. *Sturmi K. Angeschwemmt in S.-Dalmatien (fig. 1736 u. 37). forma minima West. decorata K. Dalmatien. *miles K. Aetolien; angeschwemmt in Dal- matien und Istrien. Angeblich lebend auch bei Cattaro (fig. 1741). *maritima (Klec.) K. (= *stigmatica Z. var. bicolor P.,,—=*briseis Parr.u. von Mrts.) Albanien und Epirus; angeschwemmt in Dalmatien (fig. 1742). *var. Thiesseana Boettg. Acarnanien, Lepanto in Rumelien, Preveza in Epirus (fig. 1743). *stigmatica (Z.) Rossm. S.-Dalmatien und Montenegro; irrthümlich auch aus Albanien, Epirus und Corfu angegeben (fig. 163). Dalmatien. forma ventriculosa West. Dal- matien. forma minima West. Dalmatien. *var. minor K. Scagliari in Dalmatien (fig. 1735). *incerta Ben. (= *econfusa Ben, = * Benoiti Parr,—*Monterosati Bgt.) In den Madonischen und Caronischen Bergen, bei Gibilmanno, Nebrodunum und Palermo auf Sieilien (fig. 1740). hiatula K. Dalmatien. advena K. Dalmatien, gemmulata K. Dalmatien. soror K. Dalmatien. *Erjaveci Boettg. Ragusa (fig. 1745). *olivacea Cantr. Angeblich von Triest (Mün- chen. Zool. Samml.). *Kobeltiana K. (= *calabrica Mouss., Ben., Paul. olim). Von Pizzo bis Cap Sparti- ventoin Calabrien; irrthümlich aus den Abruzzen angeführt (fig. 1738 u. 39). forma furcata Paul. Calabrien. forma eontorta Paul. Calabrien. *paestana Phil. N.-Basilicata, Campanien, Umgebung von Neapel und Insel Capri (fig. 172). "var. tenuisculpta Paul. Mte. Cassino (fig. 1744). *var. semisculpta Paul. Castellamare (fie. 1747). *var. Neumeyeri K. (= *var. sylvatica Paul) Umgebung von Neapel und Insel Capri; nach Küster angeschwemmt in Dalmatien. Irrthümlich von Sicilien an- gegeben (fig. 1748). ec) Gruppe der piceata Z. (Piceata Bttg.) *piceata (Z.) Rossm. Mittel- und S.-Italien; angeschwemmt an den Küsten von Istrien, Dalmatien und Sicilien (fig. 266). *forma major West Abruzzen. Tafel CLXXVIN. *forma gracilior Chpr. Ascoli- Piceno. *forma gularis K. Umbrien und angeschwemmt in Apulien. Angeblich auch aus Dalmatien (fig. 1749). d) Gruppe der itala v. Mts. (Itala Btig.) *ornata(Z.) Rossm. Schlesien und O.-Böhmen (Jetschin); die Alpeu von Kärnthen, Steiermark und Krain im N. und Venetien, das Friaul und Croatien bis zum Velebitgebirge im S. Ihre Gränze nach Mittel-Italien hin ist noch nicht endgiltig festgestellt (fig. 164). forma minor A. Schm. Krain. *forma gracilis Boettg. Steiner Alp in Krain. forma producta A. Schm. Ober- Italien. *forma callosa A. Schm. Schle- sien, Steiermark, Kärnthen, Krain und Croatien (fig. 1750). *jtala v. Mts. (= *alboguttulata Wogn.) N.-Spanien, S.-O.-Frankreich, S.-Tyrol, Kärn- then, Krain, ganz Ober-Italien südlich bis Toscana; angesiedelt bei Weinheim a. d. Berg- strasse und bei Stuttgart. - Irrthümlich von Dalmatien, Montenegro und Sicilien angegeben (fig. 162). *var, hispanica Bgt. N.-Spanien. *yar. puncetata Mich. S.-O.-Frankreich und N.-W.-Italien; verschleppt bei Stutt- gart (fig. 165). formasaorgiensis Bgt. Dep. Alpes- Maritimes. forma Veranyi Bgt. Vallee de la Vesubie, Frankreich, forma viriata Bgt. Maritimes. *yar. Brauni Chpr. (= *brixina A. Schm.) Tyrol; verschleppt bei Weinheim a. d. Bergstrasse (fig. 162). forma albina Gredl. Brixen. *»ar. bolcensis D.B. (= var. agrea- bilis Stab. Lugano). Mte. Bolca bei Verona (fig. 1753). *var, vicentina A. Schm. Gardasee (fig. 1751). *forma tridentina Ad. S.-Tyrol, Mti. Euganei bei Este und Breseia. *var. plumbea Pini. Lombardei. var. obesa Issel. Pisa. *var.nigraPeec. Central-Italien (fig.1752). var. Malcesinae A. Schm. Gardasee. var, elegans Gentil. Vallombroso. *var. ornata Boettg. (= *ornatae similis A, Schm.) Nur im Gebirge, Dep. Alpes- Vicenza und Fig. 1804. 151 bei Bellinzona, Lugano, Esina, Chiavennä etc. und in Tyrol. "var, rubiginea (Z.) A. Schm. Tyrol und Ober-Italien (fig. 1754.) *par. latestriata Chpr. (= *Sprea- fiei Pini). Nördlich der oberen Adda und $.-Graubündten (fig. 1755). *var. baldensis (Parr.) Chpr, (= c0- stifera West.) Mte. Baldo und Um- gebung von Verona (fig. 1756). *subsp. leucensis Villa (= leccoensis aut.) Lecco und Como in Ober - Italien (fig. 1746). var. Paroliniana D. B. Oliero im Vicentino; wahrscheinlich auch bei Mal- gate und Lecco. *costulata Jan (= *clavata BRossm,, — *lamellosa Villa). Ober-Italien. forma minor West. Ober-Italien. *conspersa (Parr.) P,. Bosnien, Albanien, Epirus und Corfu; angeblich auch aus Dal- matien und Montenegro (fig. 892). *var, platystoma K. Travnik in Bos- nien; angeschwemmt bei Budua in Dal- matien (fig. 1757). *subsp. invalida Mouss. Alypia auf Corfu (fig. 1758). e) Gruppe der Stentzi Rossm. (Tirolica Boettg.) *Balsamoi Strob. Valserina und Valtorta in der Lombardei (fig. 1759). forma ventricosa West. bardei. forma gracilis West. Lombardei. *yvar, minor P. Valserina bei Bergamo. *var. Ampolae Gredl. Val Ampela in Tyrol (fig. 1762). "var. Lorinae Gredl. Tyrol (fig. 1763). *Stentzi Rossm. S.-W -Tyrol (fig. 188). forma minor West. S.-W.-Tyrol. forma labiata West. S.-W.-Tyrol. *subsp. cineta Brum. S.-O.-Tyrol, Kärn- then, Krain und Friaul (fig. 1765). forma minor A. Schm. S.-O.-Tyrol. forma labiata West. Krain. *var. Rossmässleri P. (= *Stentzi var.ma,jor Rossm.) Kärnthen (fig. 698). forma albina A. Schm. Raibl. *forma dextrorsa Bttg. Malbor- getto (fig. 1764). forma minor West. Kärnthen. forma elongata West. Kärnthen. *forma labiata West. Kärnthen, Lom- Val Lorina in 152 forma costulato-striata West. Kärnthen. forma Ressmanni West. Raibl. *var. disjuncta West. Fischelein- und Sextenthal in S.-O.-Tyrol. *var. Funki (K.) Gredl. Sextenthal und Valfondo bei Schluderbach in S.-O.-Tyrol (fig. 1766). *forma albina Gredl. Valfondo. forma @Gredleriana West. Landro im Ampezzothal. *var. Letochana Gredl. Valfondo (fig. 1767). forma albina Gredl. Valfondo. Hierher ausserdem noch: saccata K. Tyrol. f) Gruppe der conspurcata Jan (Dal- matıca Boettg.). *pustulata K. Sign, Spalato, Makarska und Ragusa (fig. 1769). & *Helenae (Klec.) K. Ribarik bei Vrlika (fig. 1788). *conspurcata Jan. Von Zara an südlich der Zermanja ‚überall bis nach Makarska herunter und auf den Inseln Veglia im Quar- nero, Melada bei Zara und Lesina. Angeblich auch von Ragusa (fig. 265). forma minor K. Almissa. forma Kokeili (K.) West. matien. forma major West. Spalato, Zara. *var. suberenata A. Schm. (= callosa K.) Kistanje, Drnis (fig. 1772). *var. sebenicensis (Vid.) K. Sebenico. *var. septemtrionalis Boettg. Insel Veglia (fig. 1773). diaphana K. Spalato. *T album K. Spalato, Almissa (fig. 1770). *forma hebes K. (= *conspur- catavar.minima West.) Spalato. longicollis K. Spalato. parthenia K. Makarska. var. minor K. Montenegro. *blanda K. Knin, Sign, Bergato, S.Giovanni auf Brazza, Makarska und Ragusa (fig. 173). *forma imbecillis Parr. Dal- matien (fig. 1760). *forma major A. Schm. Dalmatien Dal- (fig. 1761). *sororia A. Schm. (= humilis K,—=*so- raria Parr., = egena RK, — constrieta Kutsch. Kistanje.) Kistanje, St. Arcangelo an der Kerka, Salona, Spalato und fraglich von Makarska, Canali und Cattaro (fig. 1768). *var, crassitesta Boettg. Imoschi. Tafel CLXXVIIL Fig. 1804. *opaca K. Mte. Biocovo bei Makarska; irr- thümlich aus Croatien angegeben (fig. 1786). *divergens (Klec.) K. Sign (fig. 1782). castanea K. Dalmatien. *pachystoma (K.) P. Vrlika und Drnis (fig. 1787). forma crassilabris (Parr.) A. Schm. Angeblich vom Velebitgebirge. *var. gracilis A.Schm. (= *angusti- collis Klec.) Sign; angeblich auch von Slano und der Insel Lesina (fig 1790 u. 91). *var.sucinactaboettg. Drnis (ig.1789). *var. petrina (Parr.) West. Dalmatien. *var. vicaria Boettg. (= *De Cat- taniae Villa, irrthümlich aus S.-Italien angegeben). Muc (fig. 1779). *albocincta P.Zara Vecchia; irrthümlich auch von Cattaro (fig. 697). *forma rufa K. (= variata Z) Promina gegen Drnis und Zara Vecchia (fig. 1780). var. minor K. Vrana, Altre und Ugliane. var. maxzima K. Scardona. latılabris K. Almissa, Scardona, Imoschi, Zara Vecchia und Insel Curzola. *decipiens BKossm. Obbrovazzo, Podbrak, Zegar, Krupa, Vergoraz, Spalato, Makarska, Capocesto und angeschwemmt an der Insel Lesina; auch aus S.-Croatien, aus Bosnien und der Herzegowina angeführt. Irrthümlich aus der Bukowina erwähnt (fig. 176, 713, 715 und 1774). *formama,)or A.Schm. Insel Curzola, Spalato (fig. 714). *var. dubia Boettg. Imoschi (fig. 1775). var. minor K. (= Michahellis K. olim). Narenta. *var. fustis Boettg. Obbrovazzo (fig. 1783). (var. Hoffmanni Stz. Dalmatien.) (var. fuscata Mlldff. Bosnien.) *archilabris (Kutsch.) West. Sign, Muc und Spalato (fig. 1781). *forma sinjana Kutsch. (= *lati- labris var. ventricosior West. Sign (fig. 1776). *forma cuprea Boettg. (= *tene- brosa Parr.) Sign (fig. 1777), *var. Rosinae (Klec.) K. Bisco bei Sign (fig. 1778). angistoma K. (= angiostoma West. ex err.) Stagno grande. *gospiciensis (Zel.) P. (= Gospiei aut,, — opaca Chpr, = *decipiens var. mi- nima A. Schm.) Gospiec in Croatien (fig. 1771). *forma minor Boettg. Gospic. Tafel CLXXVII. Fig. 1804. *forma elongata Boettg. Gospic (fig. 716). , *var. chersina Boettg. im Quarnero. *notabilis K. (= *labiocrassa Mhlf.) Ob- brovazzo (fig. 1785). rutila K. Narenta. Jucunda (K.) West. Sign und Narenta. tenebricosa (K.) West. Dolaz. "nachychila (Z.) West. Vedrina (fig. 1784). forma albina West. Vedrina. forma minor West. Vedrina. g) Gruppe der binodata Z. (Binodata Boettg,.) *Pfeifferi K. Vrlika und Sign (fig. 1792). *binodata (Z) Rssm. (= binotata aut.) Von Fiume, Zengg, der Insel Cherso, Carlopago, Mali Hallan u. a. O. in Croatien bis Vodizze und Spalato in Dalmatien; angeschwemmt bei Ancona in Italien (fig. 178). forma major West. Dalmatien. *var. consentanea (Z.) A. Schm. Sebenico, Spalato und Drnis (fig. 1794). var. Hercegovinae v. Mlldff. Herzego- wina. *satura (Z.) Rossm. S.-Dalmatien und Herzegowina; fraglich aus S.-Croatien (fig. 175). Insel Cherso forma albina Brus. Kistanje. *forma minor A. Schm. Ragusa vecchia. *forma intermedia A. Schm. Vrlika und Fort Opus in Dalmatien und in der Herzegowina. *forma major A. Schm. Insel Lesina, Stagno grande und Ragusa (fig. 1796). "var. croatica (Parr.) P. (= naren- tana K., = satura major ventri- cosa West.) Vergoraz und Narenta- mündung; wol irrthümlich aus Croatien angegeben (fig. 1795). *var. vexillaris West. Ragusa. *gastrolepta (Z.) Rossm. (= gastro- lepta var. major v. Milldff. Bosnien, — *Freyeri K. Castel nuovo) S.-Dalmatien, Montenegro und Bosnien (fig. 179). forma minor West. Makarska. *var.inermisBoettg.Ragusa und Cattaro | in Dalmatien und Montenegro (fig. 1797). 153 *var.tabidaK.(—=*costulataSandri) S.-Dalmatien und Montenegro (fig. 1798). *var. disjuncta Boettg. Cattaro (fie. 1802), h) Gruppe der Tristrami P. (Mauri- tanica Boettg.) numidica Let. Bona in Algerien. punica Bgt. N.-Africa. Letourneuxi Bgt. N.-Africa. Perinni Bgt. Djebel Tahaya, Prov. Con- stantine, Algerien. *Tristrami P. Atlas in Tunisien (fig. 1800). *polygyra Boettg. Ruinen von Carthago (fig. 1793). i) Gruppe der laevissima Z. (Laevissimqa Boettg.) *laevissima (Z.) Rossm. Im nördlichen Theil von $.-Dalmatien, etwa vom 43.° an abwärts bis Ragusa vecchia; irrthümlich auch aus S.-Croatien und von (Capocesto angegeben (fig. 101). *forma fuliginosa (Parr.) A.Schm. Insel Lacroma (fig. 1799). forma maxzima Brus. Kuna und Osojnik. *forma major RBossm. Ragusa (fig. 711). *forma minor Rossm. Mezzo, Ragusa (fig. 712). forma minima West Ragusa. "var. superstructa A. Schm. Insel Cur- zola, Sabbioncello, Meleda und Narenta- mündung bis Ragusa (fig. 1805). *var. pachygastris (Partsch) Rossm. Insel Meleda und Ragusa vecchia (fig. 103). forma bulla (Parr.) A. Schm. Insel Meleda; angeblich auch von Metcovic (fig. 1804). formaperventricosaChpr.(=0ovu- laris (Parr.) West.) Insel Meleda. k) Gruppe der semilabiata Kutsch. (Albanica Boettg,.) *semilabiata (Kutsch.) Wldff. (= *Pres- ckarii Parr.) Castellastua in S.-Dalmatien (fig. 1801). *forma minor (Kutsch.) Wildff. Im südlichsten Dalmatien verbreitet. *var. digamma DBoettg. Antivari in Albanien. Register Die blos angeführten Arten und die Synonyme sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt. Alopia H. et A. Adams Anodonta coaretata Pot. et Mich. — complanata Z.. ei 11 1 — Moulinsiana Dupuy . — Normandi Dupuy — parvula Drouöt. — rostrata Dupuy Balea ceyelostoma Blz. — glauca var. latens Friv. — Haueri Blz. . Ciausilia Drap. i — accedens v. Mlldff. . — Adamii Oless. — Adelina Ben. — Adelinae Pfeift. — albocineta P. rufa . — — var. variata Z.. — angustata Blz. — angusticollis Klee. . — archilabris Kutsch. — — — euprea . — — — sinjana. — — var. Rosinae Klec. --- baldensis Parr. . — Balsamoi Strob. . — — var. Ampolae Gredl. . — — — borinae Gredl. . — — — minor P. . — Benoiti Parr. -— bicolor Parr. E — Bielzi var. tenuis Blz. — binodata var. consentanea Z. . — — — — A. Schm. — blanda 2. Seite 60 46 44 45 45 46 46 45 54 57 53 52 8 66 89 89 126 126 58 137 126 124 124 125 107 108 111 111 109 96 99 59 141 141 110 Seite Clausilia bosnensis v. Mlldft. . 83 bosniensis Zeleb. 83 calabrica Ben. 95 Calcarae var. Adelina Ben: 89 eineta Brum. 112, 113 cingulata West. i 72 comensis var. trilamellata Pier. 76 commutata var. fusca D. B. 12 — — singularis Bttg. 1 — subsp. ungulata Z.. . .. 72 confinata A. Schm. 90 confusa Ben. { i 96 conspersa var. platy aa K. } 108 — subsp. invalida Mouss. 108 conspurcata var. callosa K. 120 — — cylindriea Rossm. 118 — — septemtrionalis Bttg. 121 — — sororia Parr. . 115 — — suberenata A. Schm. 120 costata Z. subcostata . 74 — var. grossa Rossm. >) — — intermedia F. J. Schni. 73.0.6 crassicostata Ben. . 86 eroatica Parr. te 142 curta var. commutatae sim. ER Schm. . 75 — — fusiformis K. 75 — — utrieulus Bttg. . {b) daeica Friv. mionecton . 84 — var. Rossm. . 8 de Cattaniae Villa 125 deeipiens Rossm. 121 — var. dubia Bttg. 123 — — fustis Bttg. . 129 derugata Z.. 64 digamma Bittg. . 147 Clausilia distinguenda v. Mlldff. . — divergens Klec. . — egena K.. e — Erjaveei Bttg. — fimbriata Mühl!f. . — — — pallida . — — var. phalerata Z.. — — — saturata K. — — — saturata P. — Funki K.. — fusca D B. — Fussiana var. nd Blz. } — gastrolepta var. A. Schm. . — — rar. disjuneta Bttg. . — — — inermis Bittg. — — — tabida KK. : — gibbula subsp. Honii Tib. 5 — — — pelagosana Bittg. — — — vulecanica Ben. albina — glauca var. A. Schm. — — var. latens Friv. — — — striolata Blz. . — Gospiei Zeleb. . — gospieiensis Zeleb. . — Grohmanniana var. elegantula Ben. — -- — minor A. Schm. — grossa K. — grossa Z. inaequalis — — — major — — — melanostoma — Haueri Blz. — — var. laticosta Bitg. — Helenae Klee. — humilis K. — incerta Ben. . — ineisa K. ae — intermedia F, J. Schm. . — invalida Mouss. — itala var. baldensis Paır. — — — bolcensis D. B.. — — — costifera West. minor . — — — latestriata Charp.. — — — nigra Pecch. — — — rubiginea Z.. — — — Spreafiei Pini . — — — viecentina A. Schm. — — subsp. leucensis Villa — Kobeltiana K. — ]abiocrassa Mühlf. — laevissima Z., fuliginosa . Seite 82 127 115 100 68 67 68 68 68 114 72 57 144 148 143 144 91 92 92 54 97 57 119 119 86 86 70 69 69 1 53 54 135 115 96 66 73 108 107 106 107 106 105 105 107 104 101 95 131 145 Clausilia laevissima var. Rossm. — — var. pachygastris Ptsch. bulla — — -— superstructa Parr. — laminata Mtg. albina. — — — major — — — pellueida — — — alpestris Blz. . — — — cortonensis Ad. — — — fimbriatae sim. A. Schm. . — — — triloba Bttg. — — — virescens A. Schm. — latens Friv. . — Jlatilabris Wagn. i — — var. ventricosior West... — leccoensis Villa . — Letochana West. . — — minor West. — leucophryna Pfeiff. -—- leucophryne Parr. . — Lisehkeana subsp. Kuadlann, Erna — livida Mke. minor . — — var. clausiliaeformis Bttg. . — Jucensis Gentil. . — Marisi A. Schm. . — maritima Klec. ; — — var. Thiesseana Bttg. — Meisneriana Shttl. . — melanostoma F. J. Schm. — — yar. grossa A. Schm. — — — inaequalis Z. . — Meschendoerferi Blz. . — Meschendorferi Rossm. . — miles K.. — Monterosati Bgt. — Neumeyeri K. . — notabilis K. — onusta Villa. — opaca Charp. — opaca K. : — ornata Z. callosa 5 — orthostoma Mke. filiformis . — pachychila Z. . : — pachygastris var. bulla an: > — pachystoma K. — — graeilis A. Schm. . — — var. sucinacia Bttg. . — — subsp. vicaria Bttg. . — paestana var. Neumeyeri K. — — — semiseulpta Paul. . — — — tenuisculpta Paul... 155 Seite 119 149 149 64 67 63 64 66 64 65 64 57 122 124 102 114 114 88 88 57 57 57 77 62 97 100 18 dl. 69 69 55 56 97 96 103 131 64 119 132 104 76 129 149 134 137 137 125 103 103 100 156 Clausilia Pfeifferi K. piceata Z. gularis platystoma K. polita Erjav. polygyra Bttg. pomatias Pfeiff. . Porroi var. ER Bitg. prasina Ben. Presckarii Parr. proxima Ben. punctata Piraino pustulata K. regalis var. valachiensis Blz. . Rosinae Klec. Rossmaessleri Pfeiff. . — var. Ampolae Gredl. — — Lorinae Gredl. — — lorinensis West. . sacrificata Benoit satura Z. major . — major gracilior West. — — ventricosa West. . -- var. croatica Parr. scarificata Pfeiff. semilabiata Bttg. . semilabiata Kutsch. septemplicata Phil. prasina silesiaca Erjav. sinjana Kutsch. sororia Parr. . Spreafiei Pini Stentzi Rossm. — subsp. eineta Brum. — eineta Brum. dextrorsa . — — var. Funki K. — — — Letochana Gredl. . stigmatica var. bicolor Pfeiff. . — var. minor K. straminicollis Parr. minor . — var. subeosticollis A. 4 Sturmi K. . tabida K. — var. K. — minor West. T album K. Tiberiana Ben. Tiberii A. Schm. . transiens v. Mlldff. . transsilvanica Z. Tristrami Pfeiff. Seite 138 104 108 65 139 54 77 86 147 86 96 116 58 125 112 ah 111 111 89 143 143 141 141 90 149 147 86 1 124 115 107 113 112 112 114 114 99 93 98 55 93 144 143 143 117 85 85 61 62 146 Clausilia ungulata Z. — — var. West. . — vuleanica Benoit Clausiliastra v. Mlldff. Cyclostoma breviale Gray — easpiecum Mousse. . — ceostulatum Z. var. . — elegans Müll. . — glaucum Sow.. — laevigatum Sow. — mamillare Lmk. . — melitense Sow. . — Olivieri Sow. . — orientale Rossm. — serobieulatum Mouss. . — striatum Mke. . — sulcatum Drap. — — var. Pfeiff. . — syriacum Z. . — Velascoi Graölls — Voltzianum Mich. . Cyclostomus caspicus Mouss. Delima Btitg. : Helicella Draparnaldi Beck Helix aequata Pfeift. . — agreabilis Z. — Alicurensis Ben. — alliacea Jeffr. — alliaria Mill. — approximans Parr. — arcuata 2. . — aristata Kryn. — Balmei Pfeiff. — Balmei Pot. et Mich. — Benoiti Villa — Berlieri Morlt. — Blauneri Shttl. . — brigantina Mengo . — Calcarae Ar. et Magg. — camelina Bgt — candiota Friv. — caperata var. breroahintiea Roth. — cellaria Desh. — — var. Rossm. — cespitum var. Mogq. -Tand. — chaleidica Blanc . — eistorum Morlt. . — complanata Huet . — cypria Pfeiff. — Desfontanea Morlt. Seite 72 150 Seite Helix djurjurensis Pfeil, '..©..0B27% 7729 —— Draparnaldı Pfeiff. 2.4... om Ma.29 = Draxleri-Zeleb.: ' . 0... 0 20 SUITE 9 == Dubossi Pfeile. =... 1: WINNIE 25 — Durieui Mog.-Tand. . . .... 6 I ETCICHT Bene, aa ur RE eiBrdli@noihe ee N a Erg Ze Erkeli Koß.2...20.. >00, 0.0007 24088 5 DIRTY A ar ne ME TERAUN ZB —iyetidanStarle en: 2 Me 36 — fuseosa var. dubia Ben.. . ..... 16 — galloprovineialis var... . . 2. ....89 — Genezarethana Mous. . . ... 1 = elabenrimanben. "u un - 2 un SEEN A = globuloidearTerv. ... 00a 5 — hipponensis Morl. . . 2. 2.2... 8 hiulea Jan sr. 0:00» aa eh 24 — Jasonis Dubois . . . . 2.2... 1 SF ieteriea TIER RR EL en ern aan 19 —jebusitien Roth. ., Walser 38 = Jescham+Schauf.... va ul). u nulr 37 — improbata Mous. . » » 2.2.....10 — joppensis var.! . . 2 2 22002. ) — Kabyliana Debeaux . . . 2... 4 — Längloisiana Bgt. . . ». .....10 u Iverda. Drap.- >.» Erna n Rama ar. 29 —eimcida! Forbes . Ui „en er 32 — märgaritacea A. Schm. Wo... 1. We 935 ==; Maurolicı Ben. 4... 24 2.0 Diemnelli nr 16 = mingreliea Pfeil. . x. 2..% 0.1.20. PUT 26 = modica MOrlt. + 2’. v0 win 8 ==Mortillletr Stab. nl a an 228 — narentana Klec. . . ... 2... 3 ESneplertagTerve kb: ee tu, ueygenen oe B) Enttelinan Babe SoSe u el 2 Nena AI ee et et el EZ ZVATEE ROSS. 1% Maas aa. wagen at al nd Draps 2 aaa aeg ze nitiday Morltit ne an. ne = Znnbigena Charp: -\ u... un 020 18 —Yobsenratan Benc lea. ge ale Beı lan unse 2 ohseurata ,EOLEON ed Aue ae — Vochrateag za a ee = elivetarum Herne on. un. 2... 0 lg EERDRCHUSBELIL IN es rauch een WERE ENOERNENSISC BET. En cn a na een 3 ZEUTSINUSBOLEO.: 0 ar are Bo —oparuekarr. I wc Yen 7 — pellucens Shttl. . . . » 2... 6 splnellarBlane »u.2.02 0 aleı ar ee Helix planorbidea Debeaux protensa Parr. Raymondi May Tand. Rothi Pfeiff. Rozeti var. Bgt. rufoeineta Pfeiff. . Seetzeni var. simplieita Parr. . simulata Fer. major sphaerita Hartm. submeridionalis Bgt. — var Bol subrostrata Fer.. superflua Rossm. . Tiberiana Mouss. . trappistarum Charp. . turbinata var. Pfeift. . variegata Friv. Villae Mortill. . Zelebori Pfeiff. Herilla Bttg. Hyalina Ag.. achlyophila Bgt. . aequata Mouss. Alicurensis Ben. . alliaria Mill. approximans Alb. . Balmei Pot. et Mich. : — var.!. Benoiti Villa . — var. Calcarae Ar. et Mage: ? : camelina Bgt.. cellaria var. Mortill.. . — — albina West. cellaria var. saneta Bgt. — — sieula eypria Pfeiff. ı Djurjurensis Debeaux . Draparnaldi Beck — var. Blauneri Shttl. — — syriaca . Duboisi Charp. ercica Ben... Farinesiana Bgt. filieum Kryn. . fulgida Parr. . fuscosa Z. glaberrima Kob. hiulca Stab, . > > Qt mD et DOoODVr oO mm SS) DD ot mw PH IRA m DK m 23 DDomVmHmHmm ao DO mn Ar 20 Dovmm mw BEREAMERNNSENN 158 Hyalina icterica Tib. . . , — jebusitica Roth . — incerta Drap. . — Koutaisiana Mouss. . — Leopoldina Chpr. . — Jucida West. . .. — — var. Blauneri West. . — — — compressa Dum. et Mort. — Malinowskii Zeleb. . — margaritacea A. Schm. — Mauroliei Ben. — mingrelica Mouss. — — var. intermissa Mouss. — Moussoni Koh. — natolica Alb. . — navarrica Bgt. — nitelina Bgt. . — nitens var. hiulca Jan — obseurata Porro . — olivetorum Gmel. — opaca Shttl. — pietonica Bgt. — planella Pfeiff. — seleeta Mouss. — septentrionalis Bgt — superflua Rossm. — YVillae Mortill. Leonia mamillaris Lmk. — serobieulata Pfeift. Mesomphix intermissus Mouss. Sieiliaria v. Vest Triloba v. Vest Unio arcuatus Jacq. Seite 19 33 19 26 16 29 30 31 20 35 16 25 26 22 27 36 32 24 22 15 34 35 34 26 35 21 28 49 50 26 90 19 42 Unio Baudoni Drouet . — bosnensis v. Mlldff... — elongatulus var. . — Jacquemini Dupuy . — littoralis Mouss. > — — var. acarnanicus Kob. — — — Pianensis Far. — nanus Lmk. — phaseolus Held — Pianensis Farines. — Requienii var. — Rothi Bgt. . Er: Zonites achlyophilus Bgt. — aequatus Mouss. — alliarius Gray . — Blauneri Bgt. — camelinus Bst... . . . . — cellarius var. eugyrus Stab. — cyprieus var. Koutaisianus Mouss. — djurjurensis Debeaux — Duboisi Charp.. — Farinesianus Bgt. . — filieum Mouss. . — jebusiticus Roth — Jucidus Mogq.-Tand. — — var. selectus Mouss. . — margaritaceus A. Schm. — mingrelicus Mouss. — navarricus Bgt... — nitelinus Bet. — pietonieus Bgt. . — sanctus Bgt.. — septentrionalis Bgt. Seite Vorrede mannnnnmn Wenn ich bei Uebernahme der Fortsetzung der Iconographie hoffte, mit drei Bänden die bekannten Arten der europäischen Molluskenfauna so ziemlich zu er- schöpfen, so wurde ich durch die Masse des zuströmenden Materiales bald enttäuscht, und heute, wo ich im Begriff stehe, dem conchologischen Publikum den dritten Band der Fortsetzung zu übergeben, muss ich bekennen, dass das Werk noch immer weit von einer auch nur annähernden Vollständigkeit entfernt ist und dass mindestens noch zwei Bände nöthig sein werden, ehe ein Abschluss möglich ist. Und auch dann wird der Abschluss immer nur erst ein provisorischer sein, denn aus dem Orient, ja auch aus dem nahezu für vollständig erforscht gehaltenen Italien strömen noch immer neue Arten zu und auch meine vorjährige Reise nach dem Süden hat mir wieder manche des Abbildens werthe Form geliefert. Der vorliegende sechste Band bringt ausser einigen rückständigen Seltenheiten zunächst eine kleine Auslese von Xerophilenformen, doch ohne diese Gruppe zu erschöpfen, und eine eben so wenig vollständige Auslese von Hyalina, sodann einige Frutieicolen, eine Anzahl noch rückständiger Bivalven und die Gattung Oyelostoma im engeren Sinne. Der Haupttheil der zweiten Hälfte ist aber der Gattung Olau- silia gewidmet, und zwar habe ich es für besser gehalten, die Bearbeitung dieser Gattung für die Iconographie meinem Freunde Böttger zu überlassen, der als ge- nauester Kenner derselben sowohl wie als vorzüglicher Zeichner dazu entschieden besser befähigt ist, als ich. Ein Blick auf die Tafeln wird den Herren Abonnenten zeigen, dass die Iconographie dabei nicht schlecht gefahren ist. Für das Material zu meinem Antheil an diesem Bande habe ich vor Allem Herrn Professor Mousson in Zürich meinen herzlichsten Dank auszusprechen ; eine gute Anzahl der abgebildeten interessanten Formen stammt aus seiner Sammlung, namentlich die orientalischen Xerophilen und die caucasischen Hyalinen, von denen mir Herr Mousson seine kostbaren Originale trotz ihrer Zerbrechlichkeit mit grösster Liberalität zur Verfügung stellte. Immer fehlen mir noch zahlreiche in meinem Cataloge aufgezählte Arten, und ich wiederhole hier meine Bitte an alle Freunde der Fauna europaea, mich durch Zusendung von noch nicht abgebildeten Arten zu unterstützen, damit wenig- stens Helix und Hyalina einmal zu einiger Vollständigkeit gelangen. Ich werde mich durch Dubletten aus Süditalien und Sieilien gerne dankbar erweisen. Schwanheim bei Frankfurt a. M., März 1879. Dr. W. Kobelt. Icn erlaube mir, diesen Ausführungen noch Folgendes beizufügen. Von der Gattung Clausilia ist in der Iconographie jetzt etwa ein Drittel sämmtlicher bekannten palaearktischen Arten zur Abbildung gebracht; wenigstens zwei Drittel aber harren noch der Bearbeitung. Das Zeichnen der Figuren machte einige Schwierigkeit, da Mondfalte und Gaumenfalten auch bei opaken Arten als durchscheinend gedacht und demgemäss an richtiger Stelle aufgezeichnet werden mussten. Nur so liess sich eine gleichmässige Behandlung aller abgebildeten Formen erreichen. Der vorliegende Band hat wegen der erheblich höheren Herstellungs- kosten, die gerade die Clausilientafeln und der umfangreichere Text von 158 Druck- seiten veranlasst haben, abweichend von den früheren Bänden nur 28 Tafeln erhalten. Zu besonderem Dank bin ich neben Kobelt, der mir neben der Coll. Rossmässler auch seine eigne Privatsammlung zur Verfügung stellte, folgenden Freunden ver- pflichtet, welche mich reichlich mit Material bei meinem Antheil zu diesem Bande unterstützt haben: Den Herren Cavre. Luigi Benoit in Messina, Cavre. Ippolyto Blanc in Portiei, 8. COlessin in Ochsenfurt bei Würzburg, Dr. Heinr. Dohrn in Stettin, Geh. Rath Prof. Dr. W. Dunker in Marburg a. d. Lahn, Prof. Franz Erjavee in Görz, der Frau Dr. J. Fitz-Gerald in Folkestone (England), dem Herrn Gymnasialdireetor P. Vince. Gredler in Bozen, dem Fräulein Fanny Hele in Bristol (England), den Herren Hauptm. Dr. Z. von Heyden in Bockenheim bei Frankfurt a. M., Landbaumeister F. E. Koch in Güstrow (Mecklenburg), Prof. Dr. Albert Mousson in Zürich, Prof. Dr. M. Neumayr in Wien. der Frau Marquise M. Paulucei in Florenz, dem Herrn Prof. Adolf Stossich in Triest, dem Fräulein Josephine Thiesse in Chalkis auf Euboea und dem Herrn Dr. Carl Agardh-Westerlund in Ronneby (Schweden). Auch ich möchte mich der Bitte meines Freundes Kobelt an alle Sammler und Kenner der europäischen Binnenconchylien anschliessen, mich mit Formen von Clausilia und Pupa, deren Abbildung in den früheren Bänden noch nicht erschienen ist, auch für die Folge unterstützen zu wollen. Frankfurt a. M., März 1879. Dr. Oskar Boettger. ICONOGRAPHIE DER LAN) & SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON Dr. W-KOBETLT. VI-BAND. MIT DREISSIG TAFELN. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1880. ' Pillngerei er i EEE} Er > Tun ‘ x Be + > { 45 y Ps r - Me Er pr \ a8 ı rg Tafel 1805. 1806. Helix Thiesseanua Kobelt. Testa exumbilicata, conoideo-globulosa, solidula, plicato-costulata, grisea, indistincte, fusco- fasciata, fasciis 5, secunda et tertia con- fluentibus; spira comoidea, summo parvo, obtusulo; sutura impressa. Anfractus 5 convezxi, ultimus magnus, antice descen- dens ; apertura subobliqua, lunato-circu- laris, peristomate recto, marginibus vix conniventibus, externo vix expansiuseulo, columellari nigerimo, leviter reflexo, callo late expanso nigerrimo cum supero con- Juncto, faucibus fusceis, intense nigro limbatis. Alt. 38, diam. maj. 41, alt. apert. 25 Mm. Helix (Pomatia) Thiesseana Kobelt Jahrb, Mal. Ges. V. 1878. p. 320. Gehäuse vollständig entnabelt, fast kugelig, etwas kegelförmig, festschalig, obschon nicht sonderlich dick, fein und regelmässig falten- rippig, ohne erkennbare Spiralsculptur, grau mit fünf undeutlichen Binden, welche wie bei Hel. ligata angeordnet sind; die zweite und dritte fliessen meistens zusammen. Das Gewinde ist ziemlich kegelförmig mit kleinem, stumpfem, glattem Apex; die Naht ist eingedrückt, leicht erenulirt. Die fünf Umgänge sind gut gewölbt, der letzte ist gross, etwas aufgeblasen und steigt vornen stark herab. Die Mündung ist ziemlich schief, fast kreisrund, oben ausgeschnitten, der Mundsaum gerade, einfach, mit kaum zusammen- neigenden Rändern; der Aussenrand ist kaum ausgebreitet, der Basalrand leicht umgeschlagen, tiefschwarz, durch einen weit ausgebreiteten, aber ganz dünnen, glänzend schwarzen Callus mit dem Oberrand verbunden; der Gaumen ist braun mit etwas durchscheinenden Binden, am Mundrande mit breitem, schwarzem Saum. Aufenthalt: bei Chalkis auf Euböa, ent- deckt durch Frl. Josephine Thiesse. Anmerkung. Diese prächtige Pomatia ähnelt zwar durch die Färbung ihrer Mündung der Hel. melanostoma Drap., unterscheidet sich aber von ihr stets durch die mehr kugelige Gestalt, die Rossmässler’s Iconographie VII. CLXXIX. weit mehr kreisförmige Mündung, andere Sculp- tur und Zeichnung genügend. Ich glaubte sie gewissermaassen als eine analoge Ausbildung des Typus ligata ansprechen zu können, während melanostoma zum Typus eincta gehört. Gelegent- lich eines Besuchs in Zürich habe ich mich aber in Mousson’s Sammlung überzeugt, dass sie in einer ununterbrochenen Formenreihe zusammen- hängt mit der Form von Corfu, welche Mousson als Hel. ambigua Parr. aufführt und Bourguignat in cyrtolena umgetauft hat, ohne etwas Genaueres darüber beizubringen oder sie abzubilden. Auch Mousson hat bekanntlich keine Diagnose der Art gegeben und da Pfeiffer sie als Varietät zu cincta zieht, hatte ich sie nicht weiter beachtet. Was Mousson in Cogq. Schläfli I. p. 15 darüber sagt, stimmt vollkommen mit den Exemplaren von Euböa, nur ist bei diesen die Form noch viel kugeliger und die bei Exemplaren aus Corfu nur rothbraune Färbung ist hier intensiv schwarz oder doch mindestens intensiv kastanienbraun. Offenbar handelt es sich hier um eine der Balkanhalbinsel eigenthümliche Form, welche ich nun auch von Corfu, Cephalonia, dem Littoral von Epirus und aus Creta kenne und auf welche wohl auch die Angaben über das Vorkommen von Hel. melanostoma auf der Balkanhalbinsel zurückzuführen sind. Da Hel. ambigua Parr. nirgends mit Diagnose ordnungsmässig publieirt ist und eyrtolena bgt. nur als Name (wegen ambigua C. Bb. Ad.) ver- öffentlicht wurde, könnte ich für meinen neuen Namen eigentlich die Priorität beanspruchen, be- gnüge ich mich aher, denselben als Varietäten- namen aufrecht zu halten. Da übrigens Hel. ambigua Ad. zur Gattung Ayalina gehört, hat auch Bourguignat’s Name in die Synonymie zu wandern. 1807. 1808. Helix Godetiana Kobelt. Testa excumbilicata turbinato-globosa, tenwius- cula, rugose striata, strüs ad suturas plieiformibus, lineis spiralibus subtilissime decussata et gramulata, griseo-lutescens, indistinete castaneo zonata, interdum uni- 1 2 Tafel CLXXIX. Fig. 1809. color castanea, fusciola tantum lutescente ad suturam et macula ad locum umbiliei tincta; spira breviter conoidea, apice permagno, obtuso, laevigato; sutura pro- funde impressa, crenulata. Anfractws vie 4 convexiusceuli, wultimus inflatus, antice descendens et ad aperturam valde deflexus. Apertura obliqua, lunato-cir- cularis, ampla, peristomate recto, simpliet, marginibus vix conniventibus, externo et basali bene rotundatis, columellari stric- tiusculo, callo tenui late expanso cum supero juncto, faucibus intense fusco- castaneis, Alt. 37, diam. maj, 43, diam. apert. 24 Mm. SEEN EEE Helix latecava Mousson in sched. Helix (Pomatia) Godetiana Kobelt Jahrb. Mal. Ges. V. ». 319. Gehäuse vollkommen entnabelt, kugelig-kreisel- förmig, aufgeblasen, ziemlich dünnschalig, doch fest, rauh rippenstreifig, die Streifen an der Naht faltenförmig vorspringend, durch feine Spiral- linien sehr hübsch gekörnelt erscheinend, dunkel- graugelb mit undeutlichen, breiten, kastanien- braunen Binden, welche häufig nur eine schmale Mittelbinde zwischen sich lassen oder auch ganz verschmelzen, so dass nur noch eine helle Naht- binde und ein heller Nabelfleck übrig bleiben. Das Gewinde ist kurz kegelförmig mit auffallend grossem, glattem, stumpfem Apex. Die Naht ist tief eingedrückt und deutlich gezähnelt. Es sind kaum vier Umgänge vorhanden; die oberen sind ziemlich schwach gewölbt, der letzte ist auf- geblasen und steigt an der Mündung erst all- mählig, dann stärker herab. Die Mündung ist schräg, ausgeschnitten kreisförmig, der Mund- saum gerad und einfach, die Ränder kaum zu- sammenneigend, der Aussenrand und Basalrand sind schön gerundet, der Spindelrand ist mehr gerade, verdickt, und durch einen ganz dünnen, ausgebreiteten Beleg mit dem oberen Rande ver- bunden. Der Gaumen ist tiefbraun, bei den ge- bänderten Exemplaren mit durchscheinenden Bin- den und mehr oder minder deutlich weiss gesäumt. Es liegen mir zwei Formen, jede in mehreren Exemplaren, vor, eine grössere von Amorgos mit einfarbig braunem, letztem Umgang und un- deutlicher Körnelung, und eine kleinere mit Bindenzeichnung, schärferer Sculptur, kleinerer Mündung und höherem Gewinde von Santorin; bei den mir vorliegenden Exemplaren der letzte- ren Form ist auch der Basalrand deutlich um- geschlagen. Diese Form, deren Mittheilung ich Herrn Prof. Godet in Neufchatel zu verdanken habe, deren Entdeckung aber, wie bei der vorigen Art, ein Verdienst der Frl. Thiesse in Chalkis ist, macht im ersten Moment den Eindruck einer colossalen aperta, doch ist die Mündung relativ viel kleiner; sie verbindet diese Art mit der vorderasiatischen Gruppe der engaddensis-prast- nata. Einzelne Exemplare erinnern auch sehr an Hel. aspersa. — Mousson hatte sie hand- schriftlich Hel. latecava genannt, diesen sehr bezeichneten Namen aber leider nicht publicirt. 1809. Zonites pergranulatus Godet. Testa late et aperte umbilicata, convexo-depressa, carinata, subirregulariter striatula et lineis subtilissimis spiralibus wtrinque granulata, fuscescente-fulva, subtus pal- lidior, hie illie strigis luteis et fuscis signata; spira parum elata, sutura dis- tinete marginata. Anfractus 6 regulariter erescentes, superi vix convezxiusculi, ulti- mus distinete carinatus, ad carinam utrinque compressus, supra et infra dis- tincte granulatus, antice non descendens. Apertura subobliqua, ovato-rotundata, ad carinam angulata, valde lunata ;peristoma simplex, acutum, profunde labiatum, mar- ginibus callo tenuissimo pellueido Junetis, columellari vix patente. Diam. maj. 31, min. 25, alt. 17,5 Mm. Zonites pergranulatus Godet in litteris. — Kobelt Jahrb. Mal. Ges. V. p. 320. Gehäuse weit und durchgehend genabelt, ge- wölbt, etwas gedrückt, scharf gekielt bis zur Mündung, ziemlich unregelmässig und rauh ge- streift und durch feine regelmässige Spirallinien auf beiden Seiten gekörnelt, festschalig, bräunlich- gelb mit hellerer Unterseite, hier und da an den Wachsthumsabsätzen mit braunen und gel- ben Striemen gezeichnet. Das Gewinde ist ziem- lich flach gewölbt, die Naht deutlich bezeichnet. Es sind sechs regelmässig zunehmende Win- dungen vorhanden; die oberen sind nur ganz schwach gewölbt und über dem Nahtrande etwas eingedrückt, der letzte ist deutlich gekielt, zu beiden Seiten des weisslichen Kiels zusammen- gedrückt, auf der Ober- und Unterseite auffallend gekörnelt, vornen nicht herabsteigend. Die Mün- dung ist etwas schräg, rundeiförmig mit einer dem Kiel entsprechenden Ecke, durch die Mün- dungswand stark ausgeschnitten; Mundsaum ein- fach, gerade, scharf, tief innen mit einer weissen Lippe belegt, die Ränder durch eine ganz dünne Schmelzlage verbunden, der Spindelrand am An- satz kaum verbreitert. Aufenthalt: auf der Insel Amorgo, von Frl. Josephine Thiesse entdeckt, Tafel CLXXIX u. CLXXX—CLXXXIN. Fig. 1810 u. 1811— 1818. 3 Eine sehr hübsche Art, welche sich durch die deutliche Granulation der Unterseite von allen andern Zonites gut unterscheidet, in ihrer Form aber dem Zonites acies Partsch am nächsten steht. 1810. Zonites vertieillus var. euboeica Kobelt. Differt a typo testa distinctius carinata, carina, usque ad aperturam persistente. Diam. maj. 30, min. 27, alt. 19 Mm. Zonites vertieillus var. euboeica Kobelt Jahrb. Mal. Ges.'V. p. 321. Diese Form, deren Entdeckung wir gleich- falls der Frl. Thiesse verdanken, unterscheidet sich von der Form des Taygetos, welche ich weiter oben (Iconogr. fig. 1101) abgebildet, und vom Typus durch die auffallend kantige Form. Zwar hat die typische Form ebenfalls eine Kante, welche erst auf der letzten Hälfte des letzten Umganges schwindet, aber die Umgänge sind doch beiderseits convex und erscheinen auf dem Gewinde etwas gewölbt, während hier das Ge- winde fast vollkommen flache Windungen zeigt, der letzte Umgang auch unterwärts abgeflacht erscheint und die Kante bis zur Mündung deut- lich bleibt. Im Uebrigen stimmt die Form ganz gut mit vertieillus. Aufenthalt: aufdem Monte Delphi in Euböa. Tafel CLXXX—CLXXXI. 1811 —1818. Gray. Diese prächtige Art ist in den seither er- schienenen Bänden der Iconographie schon zwei- mal zur Sprache gekommen und sind vier Exem- plare von Rossmässler abgebildet worden, doch ist damit ihr Formengebiet bei weitem nicht er- schöpft. Durch verschiedene Sendungen, nament- lich in neuester Zeit durch die Güte des Herrn Prof. G@odet in Neufchatel und der Frl. Thiesse in Chalkis, habe ich ein ganz hübsches Material zusammenbekommen und liegt mir gegenwärtig eine Suite von über 40 Exemplaren vor, von denen ich einige zur Abbildung bringe. Helix Codringtonii ist characteristisch für den südlichen Theil der Balkanhalbinsel, wie es alonensis für Spanien, die Gruppe Levantina für Kleinasien ist. Leider ist es gegenwärtig noch nicht möglich, die Nordgränze ihrer Verbreitung auch nur annähernd zu bestimmen. Ich besitze sie noch, aber ohne genaue Localitätsangabe, von Epirus und auf Corfu hat Blanc die dem- selben Formenkreise angehörige Helix crassa Pf. wieder aufgefunden. In Epirus scheint sie aber nicht allzuverbreitet zu sein, da sie Schläfl« nicht von Janina anführt. Dagegen kenne ich sie aus fast allen Landschaften des heutigen Griechenland diesseits und jenseits der Landenge von Korinth. Auf die griechischen Inseln scheint sie nicht hinüberzugehen, wenigstens ist sie weder von Euböa noch von Kreta bekannt. Ueber ihre Lebensweise finde ich nirgends genauere An- gaben, sie scheint aber ziemlich hoch im Ge- birge emporzusteigen, denn durch Raymond er- hielt ich sie noch von dem ca. 2000 Meter hoch gelegenen Kloster St. Elie im Taygetos. Im All- Helix Codringtonii gemeinen scheint sie, wie die spanische alonensis, den Gebirgen anzugehören. Nach Roth soll sie in grossen Quantitäten auf den Markt in Athen kommen. Cav. Blanc dagegen versicherte mir, dass er sie auch in der Fastenzeit bei einem längeren Aufenthalte in Athen vergeblich auf dem Markte gesucht habe. Der einzige Autor, welcher sich in neuerer Zeit genauer mit dieser schönen Art beschäftigt hat, ist Dourguignat. Derselbe hat natürlich die Formenreihe in mehrere Arten zerspalten, doch kann ich nicht bemerken, dass er damit sonderlichen Beifall gefunden. Er unterscheidet nicht weniger als fünf Arten, Codringtonit s. str., parnassia Roth, eueineta, euchromia und eupe- cilia. Für den Typus gibt er folgende Diagnose: Testa imperforata, globosa, solida, striata, fusco- cornea et albide irregulariter striat« marmorataque, vel fasciis 2—4 nigres- centibus interruptis ormnata; spira de- presso-conoidea, apice l@vi; anfractibus 6 convezxiusculis, ultimo ad aperturam regulariter descendente ac infra prope columellam convexo ; apertura perobliqua, semiovalti; peristomate albido, incrassato, reflexo; margine columellari valido, bre- viter arcuato, basalı late dilatato, prope columellam incrassato, Es ist dies also dieselbe Form, welche Ross- mässler schon im ersten Bande der Iconographie Fig. 369 abgebildet, damals allerdings noch mit Hel. spiriplana zusammengeworfen hat, wie das ja auch Ferussae anfänglich gethan. Es ist eine ziemlich hochgewundene, fast kugelige Form mit einer schwieligen Verdickung, aber keinem eigentlichen Zahn auf der Spindel, vollständig 1* 4 Tafel CLXXX—CLXXXI. entnabelt und die Nabelgegend besonders ein- gedrückt. Die anderen Arten diagnostieirt Bourguignat folgendermaassen: Helix eueineta Bourg. — Testa imper- forata, depressa, solida, striata, corneo- albida, tribus zonis corneo-nigrescentibus, inequalibus, ac irregulariter fasciato- strigata, marmorataque; spira depressa; apice laevi, anfractibus 5 convewiusculis, ultimo ad aperturam subito descendente ac infra prope columellam depressulo; apertura perobliqua, semiovalt; peristo- mate albo, incrassato, undique valde re- flexo, margine columellari valıdo, denti- fero-arcuato, basali late-dilatato, prope columellam sat incrassato. Der Unterschied von Codringtoniti soll nament- lich liegen in flacherem Gewinde, rascher herab- steigendem letztem Umgang, eingedrückter Nabel- gegend, stärker verdicktem, stark umgeschlagenem Mundsaum und stark gezahntem Spindelrand. Helix eup@cilia Bourg. — Testa imper- forata, globosa vel depressa, fragili, sat diaphana, striatula, corneo-albida, irregu- lariter fasciis interruptis fulvo-nigrescen- tibus strigata marmorataque; spira co- noidea vel depressa, apice levi; anfracti- bus 6 convexiusculis, ultimo ad aperturam mazxime descendente ac infra prope colu- mellam depressulo; apertura perobliqua, dilatato-semiovata ; peristomate leviter in- crassato, acuto, simpliei; margine colu- mellari valido, recto, paululum reflexo, basali late dilatato, prope columellam incrassato, marginibus approximatıs. Der Unterschied von Codringtoniw soll im dünnschaligeren, an der Nabelgegend eingedrück- ten Gehäuse mit ziemlich dünnem Mundsaum, dem sehr stark herabsteigenden letzten Umgang, der weiteren Mündung und dem geradlinigen Spindelrand liegen, lauter Kennzeichen, welche auf mangelndem Kalkgehalte beruhen. Helix euchromia Bourg. — Testa imper- forata, compressa, parum solida, striatula, corneo-albida ac duobus zonis @qualibus fulvo-nigrescentibus irregulariter fasciis interruptis ornata ; spira compressa, apice obtuso; anfractibus 6 convexiusculis, ul- timo ad aperturam mazxime descendente ac infra prope columellam valde umbili- cali-depressulo; apertura perobliqua, semi- ovata ; peristomate acuto, non reflexo, pau- lulum incrassato, margine columelları al- bido, sat valido, fere recto, paululum reflexo, basali late dilatato, prope colu- Fig. 1811—1818. mellam incrassato, marginibus approxi- matıis. Soll der eupecilia am nächsten stehen, sich aber unterscheiden durch ihr zusammengedrück- tes, aber nicht niedergedrücktes Gewinde, etwas dickere Schale, weniger erweiterte Mündung, dickeren Mundrand, tief eingedrückte Nabel- gegend, schneller herabsteigenden Mundsaum etc. Es kann selbstverständlich bei einigermaassen reichlichem Material nicht daran gedacht wer- den, die Bourguignat’schen Arten als selbststän- dig anzuerkennen; ich halte es aber sogar nicht für möglich, sie als Varietäten zu halten, wenig- stens hat es mir durchaus nicht gelingen wollen, meine Exemplare unter sie zu vertheilen. Ich ziehe es darum vor, eine Reihe von Formen aus meiner Sammlung abzubilden, ohne ihnen be- stimmte Varietätennamen beizulegen. Fig. 1811 stellt ein von Raymond bei St. Elie im Taygetos gesammeltes Exemplar dar, welches wohl noch zum Typus gerechnet werden kann, obschon seine Mündungsaxe weit weniger stark nach unten gerichtet ist, als bei den Typen von Rossmässler und Bourguignat. Das Gehäuse ist festschalig, gedrückt kugelig-kegelförmig, deut- lich rippenstreifig und namentlich obenher mit deutlichen eingeritzten Spirallinien gezeichnet, welche besonders nach der Mündung hin auf- fallen. Es ist von der gelblichen Grundfarbe nur eine schmale Mittelbinde und ein breiteres Band in der Nabelgegend erhalten, über der Mittelbinde steht eine breite braune Zone, durch weisse, den Anwachsstreifen folgende Striemen und einzelne weisse Rippen unterbrochen, da- runter stehen zwei breitere, weniger deutliche, nach der Mündung hin zusammenfliessende, eben- falls durch weisse Striemen unterbrochene Bän- der. Die Umgänge sind gut gewölbt und neh- men regelmässig zu, der letzte biegt sich sehr erheblich nach unten und ist ganz vornen plötz- lich stark nach unten gebogen, was nach Bour- guignat bei der Stammform nicht vorkommen soll. Die Mündung ist demgemäss sehr schräg, weit über diagonal, halbeirund, durch den vor- letzten Umgang nur wenig ausgeschnitten, der Mundrand ist dick, nur nach unten leicht um- geschlagen, der Aussenrand mit einer starken weissen Lippe belegt, der Spindelrand dick, glänzend weiss, mit starkem, etwas schräg stehen- dem Zahnhöcker, über demselben stark ausge- buchtet, die Nabelgegend ausfüllend; ein ganz dünner, kaum sichtbarer Callus verbindet die Mundränder und wird nur an der Insertion des Aussenrandes etwas stärker. — Die Dimensionen sind: diam. maj. 49, min. 32, alt. 52 Mm., Tafel CLXXX—CLXXXL. also recht beträchtlich, obschon der Fundort in 2000 Meter Meereshöhe liegt. Diese Form lässt sich schon unter keine der Dbourguignat’schen Arten unterbringen, Gestalt und Färbung sind die des Typus, die starke Herabbiegung des letzten Umganges und der starke Spindelzahn sollen dagegen nach Bour- guwignat für Hel. eucineta characteristisch sein. Fig. 1812 von Kalamata in Messenien — — das Original ist in Folge einer Verletzung etwas unregelmässig aufgewunden — ist erheb- lich flacher, aber ebenfalls festschalig, fein ge- streift, nicht gerippt, mit deutlichen Spirallinien, von fünf zusammenhängenden, aber durch inten- sivere Flecke unterbrochen erscheinenden braunen Binden umzogen, von denen 2 und 3 zusammen- fliessen; in der Nabelgegend sind noch Spuren einer dünnen, gelblichen Epidermis erhalten. Die Umgänge sind weniger gewölbt, als bei der vorigen Form, der letzte ist stärker verbreitert und an der Mündung etwas weniger herabgebogen. Der Mundrand ist oben ausgebreitet, aussen und unten umgeschlagen, mit einer dünnen, aber glänzendweissen Lippe belegt, der Spindelrand ist dick, ziemlich geradlinig, mit deutlichem Höcker, am Uebergäng in den Aussenrand einen deutlichen Winkel bildend, oben stark verdickt mit einer vorspringenden Schwiele; ein deutlicher Callus verbindet die Randinsertionen. Die Dimensionen sind: diam. maj. 48, min. 37,5, alt. 29 Mm. Auch diese Form passt zu keiner der Bour- guignat’schen Arten; am nächsten käme sie etwa der Hel. eupecilia, doch ist sie dickschalig und hat einen deutlichen Spindelhöcker. Fig. 1813 aus Acarnanien würde vollkommen mit Hel. eucineta Bourg. übereinstimmen, wenn die Spindel nicht vollkommen ungezahnt wäre; mit Hel. euchromia kann sie nicht vereinigt werden des flachen Gewindes wegen. Die Zeich- nung ist ganz die von eueineta mit fünf Flecken- binden. Sehr auffallend ist, dass diese Form nicht vollständig entnabelt ist, vielmehr den Nabel als einen beinahe 1 Mm. breiten Ritz er- kennen lässt; den ausgezeichneten Abbildungen der Amenites nach ist das freilich auch bei Bourguignats’ Originalexemplaren der Fall, ob- schon es in der Diagnose heisst „imperforata‘“. Noch deutlicher genabelt ist Fig. 1814 vom Taygetos, durch Raymond gesammelt, durch das hohe Gewinde und den relativ flachen letzten Umgang als Helix euchromia Bourguignat cha- racterisirt und auch in der Mündungsbildung ziemlich befriedigend mit ihr übereinstimmend. Die Fleckenbinden sind überaus intensiv, so dass diese Form ihren Namen nicht unverdient be- kommen hat. Verschieden von dem Varietäten- Fig. 1819 u. 1820. 5 typus ist sie durch den stärkeren Spindelzahn und den noch ziemlich weit geöffneten Nabel. Fig. 1815 ist mir ohne sicheren Fundort aus Griechenland zugegangen und lässt sich noch am ersten auf Hel. eupecilia Bourg. deuten, da die Schale leicht und dünn ist und der Mund- saum ziemlich dünn bleibt, doch stimmen einige andere Puncte nicht. Das Gehäuse ist auffallend in die Quere verbreitert, es misst 52 Mm. im grossen, 41 im kleinen Durchmesser, die Schale ist dünn und durchscheinend, die Bindenzeich- nungen sind in Zickzackstriemen aufgelöst; der letzte Umgang ist nach der Mündung hin stark erweitert, stark herabgebogen, die Mündung da- rum erheblich länger als sonst, der Mundrand ist wenig umgebogen, der Spindelrand ist sehr breit, mit einem niederen langen Spindelzahn, der nur wenig über die gerade Linie hervor- steht; der Callus ist in der Nabelgegend aus- gebreitet und hat in der Mitte einen stark vor- springenden schrägen Wulst. Fig. 1816 und 1817 stammen vom Parnass und bilden trotz ihrer Grösse ganz entschieden den Uebergang zur var. parnassia Roth; es ist darum ganz passend, wenn Mousson sie hand- schriftlich var. pseudoparnassia nennt. Der Hauptunterschied vom Typus und allen seither behandelten Formen liegt in der geringeren Zu- nahme des letzten Umganges und der dadurch bedingten rundlicheren Form; auch ist meistens das Gewinde erheblich höher und nähert sich die Gestalt dadurch der kegelförmigen der var. parnassia, welche wir weiter unten eingehender behandeln. Fig. 1817 ist beinahe albin, nur mit einem halbdurchscheinenden Band dicht un- ter der Mitte und drei Reihen Flecken oberhalb der Mündung. Der letzte Umgang ist sehr stark und plötzlich nach unten gebogen, der Mundrand allenthalben verdickt und umgeschlagen, Ober- rand und Spindelrand verlaufen nahezu parallel und sind durch eine dicke Callusleiste verbun- den; die Spindel trägt einen undeutlichen Zahn; der Gaumen ist innen nur ganz leicht bräunlich angehaucht. Fig. 1818 steht in Gestalt und Färbung voll- kommen zwischen dem Typus und der vorigen Form; der Spindelrand ist vollständig geradlinig. 1819. 20. Helix crassa Pfeiffer. Testa subobtecte umbilicata, depressa, crassa, ponderosa, confertim rugoso-striata lineis- que spiralibus sculpta, hic «llie cicatri- cosa, carnea, fascüis interruptis 5 vel strigis fuscis et albis ornata; spira pa- rum elevata, vertice obtuso. Anfırractus 4!/2 convexiusculi, sutura impressa dis- 6 Tafel CLXXX—CLXXXI. creti, regulariter crescentes, ultimus sub- depressus, basi subplanatus, antice de- flezus, circa umbilicum compressus ; aper- tura perobligua, ovato - semiceireularis, peristomate intus fortiter albolabiato mar- ginibus subparallelis, callo angusto junc- tis, dextro expanso, columellari dilatato, reflexo, umbilicum semtoceultante, intus strietiusculo. Diam. maj. 43, min. 35,5, alt. 25 Mm. a aa Helix erassa Pfeiffer Zeitschr. f. Malacoz. 1850. . 72. = Mon. He IE. 231 Mart. Ch. II. t. 134 fig. 7. 8. Helie Blanci Bourg. mss. fide blane. Gehäuse überdeckt genabelt, niedergedrückt, dickschalig und schwer, dicht und rauh rippen- streifig, nach der Mündung hin mit feinen ein- geritzten Spirallinien sculptirt, hier und da mit narbigen Eindrücken und Zickzacklinien, weiss- lich mit hornbraunen Striemen oder mit fünf mehr oder minder deutlichen Fleckenreihen oder unterbrochenen Binden, hier und da mitunter mit Resten einer dünnen gelblichen Epidermis. Das Gewinde ist nur wenig erhoben und hat einen stumpfen, glatten Wirbel; die Naht ist wenig eingedrückt. Die Umgänge sind leicht gewölbt und nehmen regelmässig zu, der letzte ist etwas niedergedrückt, unten abgeflacht, um den Nabel etwas zusammengedrückt, vorn stark herabgebogen. Die Mündung ist sehr schräg, lang halbeirund, der Mundsaum innen mit einer breiten, starken, glänzendweissen Lippe belegt, die beiden Ränder fast gleichlaufend, durch eine schmale Callusleiste verbunden, der Aussenrand ausgebreitet, der Spindelrand verbreitert, um- geschlagen, den Nabel halb oder zum grösseren Theil deckend, die innere Krümmung durch eine Schwiele vollständig ausgefüllt. Diese schöne Art wurde von Pfeiffer auf ein Exemplar unbekannten Fundortes der Cuming'- schen Sammlung begründet und war fast ver- schollen, bis sie Cav. Blanc bei Santi Deca auf Corfu wieder auffand; meine beiden Exemplare sind von ihm gesammelt. Da mir bis jetzt noch keine Uebergänge zu Codringtoniti vorgekommen sind, führe ich sie hier als selbstständige Art auf; ich zweifle aber nicht daran, dass die Zwischen- formen sich finden werden. Fig. 1820 zeigt in der Mundbildung schon eine beträchtliche Hin- neigung zu Hel. intusplicata Pfr. vom Berge Chelmos in Arcadien. 1821. Helix Codringtonii var. Oete@ m. Diese kleine reizende Form, welche ich der Güte der Frl. Jos. Thiesse verdanke, ist kleiner Fig. 1821 u. 1822—1827. als die meisten mir vorliegenden Exemplare der var. Parnassia, steht aber der ächten Codring- tonüi durch gedrückte Form und stark ver- breiterten letzten Umgang näher. Die Zeichnung ist die typische mit fünf Binden, die drei oberen in Fleckenreihen aufgelöst, die beiden unteren scharf ausgeprägt; der Mundrand ist stark um- geschlagen, der Spindelrand ohne Zahn, oben den Nabel nicht ganz deckend, auf der Ver- breiterung mit einer Kante. Die Dimensionen sind: diam. maj. 31, min. 25, alt. 17 Mm. Aufenthalt: auf dem Monte Ito, dem alten Oeta, in der Landschaft Phthiotis. 1822 —27. Helix Codringtonii var. Parnassia Roth. Ich bringe hier eine Anzahl Formen meiner Sammlung zur Abbildung, welche sämmtlich vom Parnass stammen und mir theils von Herrn Prof. Heldreich in Athen, theils von Frl. Thiesse mit- getheilt worden sind. Sie zeichnen sich alle durch erheblich geringere Dimensionen vom Typus aus, variiren aber im Uebrigen kaum minder als die grossen Formen. 1822 dürfte ungefähr den Roth’schen Typus darstellen und lässt ganz gut begreifen, wie dieser Forscher auf den Gedanken kommen konnte, die Form als Varietät zu Hel. sylvatica Drp. zu ziehen. Der Unterschied zwischen dieser Form und einer grossen, etwas gethürmten sylvatica ist in der That nicht mehr allzugross und jeden- falls anscheinend kleiner, als der von der typi- schen Codringtonti, — wenn man die Zwischen- formen nicht kennt. Das Gehäuse ist kugelig kegelförmig mit stumpfem Apex, der letzte Um- gang kaum verbreitert, sehr stark und plötzlich herabgebogen, die Mündung ist rundeiförmig, auffallend kurz, der Mundrand nur unten etwas umgeschlagen, der Spindelrand an der Insertion nur sehr wenig verbreitert, innen mit einem deutlichen Zahn; die Ränder sind einander etwas genähert, aber nicht durch einen Callus verbun- den. Die Dimensionen sind: diam. maj. 30, min. 26,5, alt. 22 Mm. Fig. 1823 schliesst sich eng an die vorige Form an, hat aber schon einen mehr in die Quere verbreiterten letzten Umgang und in Folge davon eine flachere, mehr gedrückte Gestalt und eine längere Mündung, so dass die Aehnlichkeit mit Codringtonii bedeutend mehr hervortritt. Zeichnung und Mündungsbildung sind genau wie bei Fig. 1822. Die Dimensionen sind: diam. maj. 34, min. 28, alt. 25 Mm. Fig. 1824 schliesst sich unmittelbar an, ist aber noch gedrückter, die Nabelgegend stark Tafel CLXXX—CLXXXI. eingedrückt, eine Spur des Nabelritzes noch vor- handen. Die Dimensionen sind: diam. maj. 30, min. 25, alt. 20 Mm. Fig. 1825 bildet durch seine Grösse und seine flache Form den Uebergang zur typischen (od- ringtonii, hat aber den letzten Umgang nur we- nig verbreitert und ist weiss mit deutlichen, fleckigen Binden, wie Parnassia. Es ist noch ein offener Nabelritz vorhanden und die Spindel ist vollkommen gerade, ohne Zahn. Die Dimen- sionen sind: diam. maj. 35, min. 29, alt. 21 Mm. Fig. 1826 könnte, wenn man esallein hätte, wohl Anlass zur Aufstellung einer neuen Art, oder wenigstens einer neuen Varietät geben. Es ist einfarbig graugelb, der letzte Umgang ist von der Naht aus erst ein Stück weit abgeflacht, ehe er sich zu runden beginnt, nach unten ist er aufgeblasen und um den Nabel herum zu einer Art Kamm zusammengedrückt; der Nabel- ritz ist geschlossen, doch noch deutlich erkenn- bar, die Spindel gestreckt, ohne Zahn. Die Ge- sammtform erinnert an Hel. crassa, doch wird sie durch die viel schwächere Sculptur und den geschlossenen Nabel leicht unterschieden. Die Dimensionen sind: diam. maj. 34, min. 28, alt. 19 Mm. Fig. 1827, obwohl auch vom Parnass stam- mend, schliesst sich ganz eng an den Typus von Codringtonii an und hat den letzten Umgang ganz besonders stark in die Quere verbreitert. Die Schale ist sehr dick, der letzte Umgang auffallend zusammengedrückt, die Mündung lang- eiförmig und verhältnissmässig sehr schmal; der Mundsaum ist umgeschlagen, dick, der Spindel- rand trägt einen stumpfen Höcker und schliesst den Nabel nicht vollständig, die Randinsertionen sind genähert und durch einen röthlichen Callus verbunden, auch die Spindelschwiele ist röthlich überlaufen. Sehr eigenthümlich ist die Zeich- nung; die vier Bänder sind nämlich deutlich er- kennbar, aber über sie hin laufen breite, ver- waschene, braungelbe Striemenflecken mit einem Stich in Lila, genau aussehend, als sei die Farbe, ehe sie ganz getrocknet, verwischt worden. Die Dimensionen dieser Form sind: diam. ma). 36, min. 30, alt. 22 Mm. 1828. Helix nucula Parreyss var. Ich bringe hier eine prächtige Varietät die- ser Art zur Abbildung, welche Cav. Blanc auf Creta gesammelt hat, und welche sich vom Typus durch mehr kugelige Gestalt und den dicken Mundsaum unterscheidet, während sie sonst mit Exemplaren von Alexandria ganz befriedigend stimmt, Tie, 18283 u. 1829; L Die ägyptische kleine Pomatia mit dunklem Mundrand, auf welche Parreyss seine Hel. nu- cula gegründet hat, ist seit ihrer Abbildung durch Rossmässler (Iconogr. fig. 578) unbestritten für eine Varietät der südfranzösischen melano- stoma genommen worden. Mir ist diese In- tenfication in neuerer Zeit etwas zweifelhaft ge- worden. Es liegen mir sehr zahlreiche Exemplare von melanostoma aus Südfrankreich, Algerien und Tunis vor, aber keins von ihnen zeigt nur an- nähernd die eigenthümliche, scharfe, regelmässige Spiralseulptur, wie sie für die orientalischen Exemplare characteristisch ist und wie wir sie auch bei anderen orientalischen Pomatien, wie figu- lına Parr., pachya Bgt. finden. Zwar sieht man auch hier und da bei melanostoma ein- gedrückte Spirallinien, aber dieselben sind kurz und unregelmässig. Auch die Mundfärbung hat einen anderen Character, wenigstens habe ich niemals Mel. nueula mit dem glänzend schwarzen Umschlag gesehen, den melanostoma immer zeigt, sie ist meistens vielmehr trüb rothbraun mit etwas dunklerer Färbung auf der Mündungswand. Ich möchte darum einstweilen el. nucula Parr. als selbständige, auf die Osthälfte der Mittelmeerländer beschränkte Art anerkennen; auf sie oder meine T’hiesseana dürften sich wohl auch alle Angaben über das Vorkommen von Hel. melanostoma Drap. im Oriente beziehen. 1829. Helix vermieulosa Morelet. Testa vie perforata, turbinato-globosa, solidula, strigis densis undulatis, interdum reti- formibus sculpta, haud mitens, sordide lutescente albida, plus minusve distincte fasciata, fasciis latis, castameis vel fuscis, interdum bipartitis; spira subturbinata, apice laevi. Anfractus 4'2, ultimus su- perne leviter planatus, inferne ınflatus, ad aperturam valde deflexus. Apertura valde obliqua, fere eireularis, parum lu- nata, intus porcellanea, nmitens, faseclis haud translucentibus ; peristoma breviter expansum, marginibus conniventibus, callo tenut, nitido junctis, externo et basali bene rotundatis, columellari dilatato, re- flexo, umbilicum fere omnino tegente. Diam. maj. 23, min, 20, alt. 19 Mm. Helix vermiculosa Morelet*) Journ. Conch. X XII. 1874. p. 179. — Pfeiffer Monogr. Helie. VIE. 9.7323. „Testa vie perforata, turbinato-globosa, solida, strigis densis undulatis vel retiformibus exarata, haud nitens, terru- lenta, sordide fulvastra, fasciis latis, castaneis, saepe bi- partitis, irregulariter et grossule picta; spira turbinata, vertice levi, pallido, obtusiusculo, fusco plerumque signata, 8 Taf. OLXXX-CLXXXIlu. CLXXXII—CLXXXVI Fig. 1830, 31 u. 32-34. Gehäuse bis auf einen kleinen Ritz entnabelt, etwas unregelmässig gethürmt kugelig, festschalig, mit dichten, leicht gewellten, häufig netzartig zusammenfliessenden Runzeln sculptirt, glanzlos, schmutzig gelbgrau, fast erdfarbig, mehr oder minder deutlich von fünf braunen oder gelblichen, mitunter getheilten oder unterbrochenen Binden umzogen. Das Gewinde ist etwas gethürmt mit flachem, etwas abgestumpftem, häufig dunkel gefärbtem Apex. Es sind beinahe 4'/a Umgänge vorhanden, die oberen gut gewölbt, durch eine wenig auffallende Naht geschieden, der letzte unter der Naht erheblich abgeflacht, nach unten aufgeblasen, an der Mündung rasch tief herab- steigend. Die Mündung ist sehr schief, fast kreisrund, nicht stark ausgeschnitten, innen glän- zend porcellanweiss ohne Spur von Binden ; Mund- saum kurz ausgebreitet, schwach rosa gelippt, mit Anfr. 4-23 convexi, ultimus inflatus, descendens ; apertura rotundata, intus nitide lactea, concolor; peristoma breviter expansum, marginibus conniventibus, columellari dilatato, reflexo. Var. albido eretacea, fasciis evanidis. — Dian. maj. 25, min. 21, alt. 22 Mm.“ — Morel. zusammenneigenden, durch einen dünnen, glän- zenden Gallus verbundenen Rändern; Basalrand und Aussenrand sind schön gerundet, der Spindel- rand ist etwas verbreitert, umgeschlagen und deckt den Nabel bis auf einen ganz kleinen Ritz. Aufenthalt: bei Hir in der marokkanischen Provinz Sus. Diese schöne Art hat zwar in ihrem Aeusseren eine unverkennbare Aehnlichkeit mit Hel. Maz- zullii Jan, namentlich mit der gethürmten Form, welche in den Felslöchern des Mte. Pellegrino lebt, scheint aber doch manchen canarischen Ar- ten näher verwandt zu sein, 1830. 31. Helix vermiculata var. PYyIgma@u,. Ich verdanke diese winzige Form, welche sich aber eben nur durch Kleinheit vom Typus unterscheidet, Herrn F, Ancey in Marseille; sie findet sich nach seinen Mittheilungen nur auf einer ganz beschränkten Stelle, aber dort aus- schliesslich. Tafel CLXXXIT-CLXXXVL 1832—34. Helix Marianne Kobelt, Im fünften Bande der Iconographie habe ich unter Fig. 1177 eine von mir in Apulien ge- sammelte Schnecke beschrieben, in welcher ich die verschollene Helix cireumornata Ferussac zu erkennen glaubte. Ich würde heute noch der Figur und Beschreibung nach diese Ansicht auf- recht erhalten, wenn nicht die Marchesa Pau- lucei nach Untersuchung der Ferussac’schen Typen im Pariser Museum zu dem Resultat gekommen wäre, dass seine eireumornata mit keiner bis jetzt bekannten italienischen Art und auch nicht mit der meinigen vereinigt werden könne. Die Art vom Castello del monte muss somit einen neuen Namen haben und ich habe für sie in den Jahrbüchern der deutschen malacozoologi- schen Gesellschaft 1879 p. 140 zu Ehren der eifrigen Erforscherin der Fauna italiana den Na- men Zlelix Marianne vorgeschlagen. Meine vorjährige Reise nach Italien bot mir selegenheit, der Art, die ich in 1872 nur ganz flüchtig und in meist todten Exemplaren ge- sammelt, noch einmal nachzugehen und an den Mauern der Strasse, welche von Trani in Apulien landeinwärts nach Corato führt, fand ich wirk- lich die Schnecke in ziemlicher Anzahl. Doch unterscheiden sich meine Exemplare in einigen Puneten von der ein paar Stunden weiter land- einwärts auf dem Dache des Hohenstaufen- schlosses Castello del Monte gesammelten. Ge- stalt und Seulptur stimmen vollkommen, aber die Zeichnung weicht insofern ab, als die unterste Binde entweder ganz zusammenhängend erscheint, oder doch aus längeren Stücken besteht, deren Längsdurchmesser durchaus nicht in der Rich- tung der Anwachsstreifen liegt. Die Flecken der zweiten und dritten Binde dagegen treten zurück und erscheinen nur als unregelmässige, verwaschene Zickzackstriemen, die Reihe längs der Naht ist aber vollkommen ausgeprägt, wie beim Typus. Die Nabelgegend zeigt einen in- tensiv braunen Nabelfleck, der Mundsaum hat innen eine leberbraune, ziemlich breite Lippe. Ein Nabel ist nicht mehr vorhanden. Im fünften Bande habe ich mich dahin aus- gesprochen, dass diese Form nur als eine ent- nabelte, besonders hübsch gezeichnete Localform der Hel. carseolana anzusprechen sei. Meine vorjährige Reise hat meine Ansichten über die italienischen Iberus etwas ins Schwanken ge- bracht und ich weiss nicht mehr, ob man bei dieser Gruppe überhaupt noch von guten Arten reden kann. Während ich früher strigata und carseolana scharf trennen zu können glaubte, Taf. CUXXXIH—CLXXXVI. Fig. 1835.1836—1839 u. 1840—1843. 9 habe ich nun einige Formen kennen gelernt, welche beide Arten untrennbar verbinden. Dazu gehört auch Hel. Marianne. Einerseits schliesst sie sich durch Habitus und Seulptur dicht an carseolana, andererseits wird sie durch die 1835 abgebildete Form von Tarent wieder sehr der Hel. strigata genähert. Will man beide Arten noch aufrecht erhalten — und das werden doch die meisten Conchologen wollen —, so wird man am besten thun, auch Hel. Mariann« als Art anzuerkennen, welche sich von surrentina durch die hohe Gestalt und die aufgeblasenen, an der Naht deutlich geschulterten Umgänge, von car- seolana durch den geschlossenen Nabel und den braunen Mundsaum unterscheidet. Ihre Heimath ist östlich vom Apennin in den unter dem Name le Murgie zusammengefasten apulischen Aus- läufern des Apennin. Ich fand sie tief in Mauer- ritzen verborgen, aber auch an der Rinde von Feigenbäumen in ziemlicher Anzahl, darunter aber nur ganz einzeln die unter Fig. 1834 ab- gebildete eigenthümliche Form, welche ich in den Jahrbüchern als var. peucetana bezeichnet habe. Dieselbe erscheint von oben her beinahe einfarbig braungelb; die weisse Grundfarbe, die übrigens auch beim Typus immer einen schwach bräunlichen Anflug hat, ist vollkommen ver- schwunden, die Flecken sind vollkommen zu- sammengeflossen und nur längs der Naht erscheint noch eine dunkle Binde; nur dicht hinter der Mün- dung sind auch die zweite und dritte Binde an- gedeutet; die vierte dagegen ist scharf ausgeprägt. Diese Varietät sticht von allen anderen Iberus sehr eigenthümlich ab und macht von oben ge- sehen fast den Eindruck einer Campyläe aus der Verwandtschaft der Hel. planospira. Uebergänge zur typischen Färbung sind mir nicht vorge- kommen, doch scheint es mir bei dem gemein- samen Vorkommen unzweifelhaft, dass es sich hier nur um zwei Farbenvarietäten einer Art handelt. 1835. Helix Marianne var. apula Blane. Differt a typo sceulptura distinctiore, apertura magis rotundata, minus obliqua, nee non colore Hel, strigate. Diese hübsche Form wurde von Cav. blanc in den Schluchten des Südabhanges der apulischen Berge gegen Taranto hin gesammelt und mir mitgetheilt. Sie hat ganz die Gestalt der typi- schen Marianne, ist aber obenher deutlicher gestreift und auch die Färbung erinnert erheb- lich mehr an die gewöhnliche der Hel. strigata. Die Mündung ist weniger verbreitert und weniger schief, im Uebrigen aber ebenso gefärbt. Dem Rossmässler’s Iconographie VII, Habitus nach könnte man diese Form auch als eine entnabelte, hochgewundene Varietät der sur- rentina ansehen; warum aber der Eintdecker in ihr eine Varietät von serpentina erkennen will, ist mir unbegreiflich. 1836—39. Helix strigata var? Im fünften Bande pag. 8 habe ich mir grosse Mühe gegeben, Hel. carseolana und strigata zu unterscheiden, und ich habe damals mich zu dem Ausspruch berechtigt geglaubt, dass Hel. strigata immer gedrückter sei und zur Bildung eines Kiels hinneige, während el. carseolana stärker gewölbte, immer oben mehr oder minder geschulterte Umgänge habe. Die erste Iberus- form, die ich bei meiner letzten Reise bei Terni und auf dem Weg nach der berühmten Cascade fand, warf meine ganze Theorie gründlichst über den Haufen, da man sie der Gestalt nach un- bedingt zu carseolana rechnen musste, während die scharfe, regelmässige Rippung der Oberseite und bei den gebänderten Exemplaren auch die Zeichnung sie zu strigata verwiesen. Ich habe anfänglich der Gestalt und namentlich der por- cellanartig glänzenden Unterseite mehr Gewicht beigelegt und sie in meinem Excursionsbericht im Nachrichtsblatt p. 119 als Hel. carseolan« var. costata bezeichnet, bin aber nun wieder zweifelhaft geworden und möchte sie, wenn man überhaupt noch trennen will, lieber bei Hel. strigata unterbringen, um für carseolana den Character der Glätte zu retten. Die Anatomie gibt leider auch keinen genügenden Anhalt, da die sämmtlichen Iberus nahezu übereinstimmend gebaut sind. Ich habe diese Form, abweichend von allen anderen Iberus, nicht nur an Mauern, Felsen und Bäumen, sondern auch an grasigen Rainen und an den Grashalmen kletternd gefunden, ein- farbig gelblichweisse Exemplare mit solchen mit ausgeprägter vierter Binde und drei Flecken- reihen gemengt. Die Schale ist dick, der Mund- saum meistens sehr stark gelippt, die Lippe immer weiss, nur oben an der Insertion ein undeutlicher bräunlicher Fleck. Der Nabel ist immer mehr oder minder weit offen, nur bei der etwas scalar und hoch gewundenen Fig. 1839 fast ganz verdeckt. 1840 —143. TUSSaC. Ich habe diese von mir um Cerreto-Sannico und Pietra roja in grosser Anzahl gesammelte Form hier zur Abbildung gebracht, weil sie in mancher Beziehung von der früher abgebildeten Form aus dem römischen Apennin abweicht und weil Herr 7iberi es für nöthig gehalten hat, sie 2 Helix Carseolana Fe- 10 Tafel CLXXXIIHI—CLXXXVI. Fig. 1844—1847 u. 1848—1851. als neue Art unter dem Namen Helix marru- cina (de quelques Mollusques terrestres neapoli- tains p. 18 t. 2 fig. 5) zu beschreiben. Herr Tiberi gibt folgende Diagnose: Cochlea subobtecte perforata, turbinato-subglo- bosa, oblique substriata, solida, albida, vel subcontinue rufo-quadrifasciata vel fasciis decoloratis evanidisque distineta ; spira conoidea, apice rufulo obtuso,; anfr. 4!/e convexi, sutura impressa sejuneti, ultimus rotundatus, antice deflexus, basi subplanatus; perforatio minima, parte majori obtecta, apertura oblongo-lunaris, obligua, interne pallide rufescens; peri- stoma albolabiatum, marginibus conni- ventibus, dextro subexpanso, basali re- flexo appresso, columellari dilatato, per- forationem partim occultante. — Diam. ma). 22, min. 18, alt. 13 Mm. Die Diagnose, die Abbildung, wenn auch etwas verzeichnet, und der ausdrücklich ange- gebene Fundort Monte Matese schliessen jeden Zweifel aus, dass mir dieselbe Form vorliegt, auf welche Tiberi seine Art gegründet hat, wie er aber dazu kommt, sie zur engeren Verwandt- schaft der Hel. vermiculata zu rechnen und mit globularis und / inusin@ zu vergleichen, ist mir vollkommen unklar. Auf ihre Unterschiede von Hel. carseolana einzugehen, hält der Autor für vollkommen unnöthig; mir sind dieselben aller- dings auch nicht erfindlich. Der beinahe ver- deckte Nabel kann kein Unterscheidungsgrund sein, denn wie die vier abgebildeten Exemplare zeigen, kommt die Art an diesem Fundort in allen Abstufungen von ganz geschlossenem bis zu offenem, kaum noch verdecktem Nabel vor; noch weniger die Gewindehöhe, wie ein Blick auf die Tafel zeigt. Auch die Zeichnung bietet alle Uebergänge von reinem Weiss zu Flecken- binden und nahezu zusammenhängenden Binden, wie sie Fig. 1840 zeigt. Der Tiberv'sche Art- name hat also einfach in die Synonymie zu wandern. 1844—A7. Helix signata Ferussac. Diese reizende Art konnte für beinahe ver- schollen gelten, wenigstens war sie bis vor Kur- zem in keiner Sammlung aufzutreiben, weder in Italien noch in Deutschland, und nur in der reichen Sammlung Mousson’s habe ich im vorigen Herbste zwei wahrscheinlich zu ihr gehörende Exemplare gesehen. Ihre Wiederentdeckung ist meinem verehrten Freunde Cav. Dlane in Portiei zu danken, der sie im vorigen Herbste in den Um- gebungen des berühmten Klosters Monte Cassino — also fast an der grossen Touristenheerstrasse — auffand. Aus der reichen mir von ihm mit- getheilten Suite bilde ich vier Exemplare ab, welche sowohl die Formenvarietäten als die ver- schiedenen Farbenabänderungen zeigen, welche mir zur Beobachtung gekommen sind: einfarbig weiss, mit einer tiefstehenden Fleckenreihe, mit einem deutlichen Bande und mit zwei Binden, welche der zweiten und vierten der übrigen Iberus entsprechen. Exemplare mit Fleckenreihen auf der Oberseite, wie sie Rossmässler von Piedi- monte d’Alife abbildet, habe ich von Monte Cassino nicht gesehen. 1848—51. Helix nebrodensis Pirajno var. Ich bringe hier die flache Form zur Abbil- dung, welche ich bei Castelbuono am Ostabhang des Monte Madonia in sehr grosser Menge ge- sammelt; es ist dieselbe, welche Benoit für Helix carseolana Fer. ansieht. In der That ist die Aehnlichkeit der Sieilianerin mit dieser Art sehr bedeutend, ganz besonders mit der oben abge- bildeten Form von Cerreto-Sannico, doch ist die sieilianische Form immer in der Nabelgegend etwas aufgetrieben, wie unsere Profilfiguren ganz gut erkennen lassen. An Ort und Stelle geht sie ganz allmählig in die typische Hel. nebro- densis, wie ich sie früher abgebildet, über und muss somit als Varietät dazu und nicht zu car- seolana gestellt werden. Ob man freilich dann in nebrodensis noch etwas anderes sehen kann, als einen in Folge der Abtrennung Siciliens ziemlich selbstständig gewordenen Abkömmling der Festlandart scheint mir sehr problematisch. Unsere Form nimmt am Abhang des Monte Madonia oder Monte aspro die tieferen Lagen ein, und zwar fand ich sie in den sonnigeren Lagen meist ungebändert, in einer schattigen Schlucht dagegen bis auf geringe Ausnahmen gebändert, meist mit drei, seltener mit zwei immer ziemlich zusammenhängenden, intensiv braunen Binden: das unterste Band überwiegt nie in der Weise, wie dies bei strigata die Regel ist, Ich fand die Art noch im November munter umherkriechend, obschon es schon ziemlich winter- lich war und andere Arten, wie Hel. benedieta und aspersa, schon ihr Winterquartier aufgesucht hatten. Weiter oben kommt die mehr kegel- förmige Form vor, wie sie den Typus bildet ; die ganz grosse Form, welche ich als Fig. 1114 und 1115 abgebildet, soll sich nach Mittheilungen des in den Madonien ansässigen Prof. Mina- Palumbo nur auf den höchsten Kämmen einzeln unter dem kleineren Typus finden. Fig. 1851 stellt ein ungebändertes höheres Exemplar dar, welches den Uebergang zur fol- Tafel CLXXXIII—CLXXXVI Fig. 1852. 1853 u. 1854—1857. 11 genden Art bildet, ich habe es mit den anderen bei Castelbuono gesammelt. 1852. 53. Helix Huetiana Benoit var. Differt a typo testa minus distincte carinata. Diam. maj. 20, min. 15, alt. 13 Mm. Diese von mir am Schlossfelsen von Cefalu ge- sammelte Form bildet ein interessantes Zwischen- glied zwischen der vorigen und der deutlich kantigen Mel. Huetiana Ben. (Fig. 1189). Von nebrodensis unterscheidet sie der Mangel des Nabels und die höhere Gestalt, von der flachen Form von Castelbuono namentlich auch die falten- förmig verdickte Spindel, die man aber bei der typischen nebrodensis wieder findet; von der typischen Huetiana trennt sie der fast gerundete letzte Umgang, an welchem die Kante eben nur angedeutet ist. Der Kalkfelsen, welcher das alte Schloss von Cefalü trägt, ist gewissermaassen ein abgerissenes Stück der Madonien und die ihn bewohnende lberusform somit wohl auch als ein Abkömmling von nebrodensis anzusehen. Hel. Huetiana und die kleine Hel. Eugenia Pfr. (Calypro Ben.) werden dadurch auch an den Formenkreis von carseolana angeschlossen. Eben dadurch wird es mir auch sehr unwahrscheinlich, dass Hel. Huetiana im Gebiet der platychela bei Trapani vorkommt; der Fundort von Hel. Fugenia, das Waldschloss von Ficuzza, liegt nicht, wie man nach Benoit’s Angabe annehmen sollte, dicht bei Palermo, sondern 50 Meilen davon in den Waldungen am Abhange des Monte Lupo. 1854—57. Helix Ascherae Kobelt. Testa subdepresse-turbinata, tenwiuscula, stria- tula, ecumbilieata, albida, seriebus macu- laruım 4 brunneo -rufarum pulcherrime ornata, rarius unicolor albida. Anfrac- tus 52 regulariter crescentes, superi pa- rum convexi, penultimus et ultimus magis convexi, sutura profundiore disereti, ul- timus subdilatatus, aperturam versus sub- tus inflatus, antice subito fortiterque de- flexus, ad aperturam quası constrictus. Apertura perobliqua, lunato-rotundata, peristomate reflexo, fortiter albolabiato, faueibus fuseulis, faseris translucentibus, marginibus conniventibus, basali arcuato, interdum calloso, ad regionem wumbilr- calem dilatato, umbilicum ommino clau- dente, macula fusca ornata. Diam. maj. 22,5, min 20, alt. 16 Mm. Nur mit Zögern habe ich mich entschlossen, dieser Form aus dem Formenkreise der platy- chela einen Namen zu geben und sie als eigene Art zu beschreiben; sie lässt sich aber mit keiner beschriebenen Form vereinigen und noch fehlen mir die Uebergänge zwischen ihr und platychela, obschon ich nicht daran zweifle, dass sie sich zwischen dem Cap S. Vito und dem Busen von Castellamare finden werden. Ich habe sie am Westabhang des Monte $. Giuliano in ziemlicher Anzahl gesammelt; sie herrscht dort ganz allein und ist in ihren Kennzeichen recht constant. Die Form ist mehr oder minder flach kreisel- förmig, der Umfang ziemlich kreisrund, die Schale dünn, durchscheinend, fein gestreift, weisslich und äusserst constant mit vier Fleckenreihen gezeich- net. Diese Zeichnung stimmt aufs Frappanteste mit derjenigen überein, welche dem Eryx gegen- über an der Südspitze Sardiniens Helix Care Cantraine zeigt; die Aehnlichkeit ist so auf- fallend, dass ich anfangs nicht übel Lust hatte, in Hel. Ascher eine in Urzeiten von den Phönieiern etwa eingeschleppte und etwas ausgeartete (ar@ zu sehen; wunderbar wäre die Einschleppung bei der Lebensweise der serpentina und dem im Alterthum so regen Verkehr zwischen dem Eryx und Südsardinien eben nicht gewesen. Auch der immer vorhandene braune Spindelfleck stimmte nicht übel zu dieser Verbindung. Eine genauere Untersuchung und namentlich die Beachtung der Gewindeform haben mich aber von dieser An- sicht abgebracht. Die oberen Umgänge sind nämlich ganz wie bei platychela gebildet, fast flach; wie es scheint, sind junge Exemplare ge- kielt; die Naht ist vollkommen flach. Erst der vorletzte Umgang beginnt sich stärker zu wölben und die Naht wird tiefer; der letzte Umgang ist etwas verbreitert, am Umfang gerundet, die Unter- seite nach der Mündung hin aufgeblasen; er ist an der Mündung plötzlich sehr stark herab- gebogen und etwas eingeschnürt. Die Mündung ist in Folge davon sehr schräg, mehr als diagonal, ziemlich eirund, nur wenig ausgeschnittten, der Mundrand ist in seinem grösseren Theil stark umgeschlagen, mit einer starken, glänzendweissen Lippe belegt, der Gaumen bräunlich mit durch- scheinenden Binden; die Randinsertionen sind genähert, der Oberrand ist erst vorgezogen, dann umgeschlagen, der Spindelrand bald gebogen, bald durch eine Schwiele ausgefüllt, oben ver- breitert, den Nabel vollkommen schliessend, an der Insertion immer mit einem bräunlichen Fleck. Einzeln kommen flachere Exemplare vor, wie das Fig. 1855 abgebildete, sehr selten auch solche mit Andeutung eines Kiels, wie das Figur 1857 abgebildete, bei dem nur in der Mündung Binden- spuren erkennbar sind. Der Marchese Monterosato glaubte die ihm vorgelegten Exemplare für Hel. Iparia Benoit 92 12 Tafel CLXXXII—CLXXXVL Fig. 1858—61. 62—64 u. 65—67. halten zu sollen, welche nach dem Autor von Calätafimini stammt; dieselbe soll aber gekielt sein. Mir scheint es höchst zweifelhaft, dass um Calatafimi — wie der richtige Name lautet — eine hierhergehörige Form vorkommt; ich wenigstens habe in der ganzen Umgebung nur scharfgekielte Formen von segestana-scabriusceula gefunden. Den Namen habe ich der Art nach der phönieischen Göttin gegeben, der Magna Mater, deren hochheiliger Tempel einst auf dem Eryx stand. 1858—61. Helix seabriuscula Des- hayes. Meine vorjährige Reise nach Sieilien gab mir Gelegenheit, die gekielten Iberus der West- ecke Siciliens ein wenig genauer an Ort und Stelle zu studiren. Das Resultat eines mehr- tägigen Sammelns in dieser interessanten Gegend war, dass diese scheinbar so weit abstehenden Formen durch Uebergänge untrennbar mit Hel. globularis und durch eine andere Formenreihe mit Hel. muralis verbunden sind, und dass dieser Uebergang wenigstens längs der- grossen Strasse von Trapani nach Palermo ohne jegliche Unter- brechung so zu sagen Schritt für Schritt erfolgt. Die anatomische Untersuchung lebender Exem- plare, welche vorzunehmen mein Freund Fritz Wiegmann die Güte hatte, hat die testaceologi- schen Resultate in einer warhaft überraschenden Weise bestätigt: zwischen globularis typica und scabriuscula typica ist kein grösserer Unterschied nachzuweisen, als wie er auch unter verschiedenen Localformen einer Art vorkommt. Die auf Tafel 185 und 186 abgebildeten Formen mögen vorläufig einmal meine oben ausgesprochene Behauptung rechtfertigen; ich bemerke hier noch einmal ausdrücklich, dass ich nicht nach einzelnen Exemplaren urtheile, sondern dass ich von allen Formen Hunderte gesammelt habe. i Fig. 1858—61 stellen die typische Helix scabriuscula Deshayes dar, wie sie sich am Süd- und Ostabhang des Monte S. Giuliano oder Monte Erice bei Trapani in Unmasse findet. Die grossen Prachtexemplare allerdings, wie 1858 und 1859, findet man weniger häufig; sie kleben einzeln an den Felsenwänden am Fuss des Berges und an herabgefallenen Kalkblöcken und besonders die reichgefärbten sind sehr einzeln. Auf der ersten Terrasse dagegen herrschen mittel- grosse Formen in Unmasse und nach oben hin - nehmen sie, wie es mir schien ziemlich regel- mässig, an Grösse ab, auch gefärbte Exemplare werden nach oben hin immer seltener. Es kommen höhere und flachere Exemplare vor, im Uebrigen aber ist die Form äusserst constant, immer voll- ständig entnabelt, die Sculptur mehr oder minder deutlich rippenstreifig, aber niemals grob gerunzelt, wie beiden folgenden Formen, der Kiel wohl hier und da etwas unregelmässig gezackt, aber nicht gesägt. Zunächst an diese Form schliessen sich die 1862 —64 abgebildeten Exemplare an, welche ich an dem Bergabhang hinter Alcamo sammelte, Form und Zeichnung sind beinahe dieselben, wie beim Typus, aber der Nabel ist immer noch etwas geöftnet und die Sculptur besteht aus erhabenen Runzeln, welche bald zusammenfliessen, bald sich gabelig theilen, und dem Kiel ein regelmässig gezähneltes Ansehen verleihen. Wahrscheinlich muss diese Form als dieächte Helix segestana Philippi angesehen werden, obwohl sich so- wohl um Calatafimi als ganz besonders in den Ruinen von Segesta nur die ungenabelte folgende Form (Paciniana Phil. s. vieta Rossm.) findet. 1865—67 stellen verschiedene Formen die- ser „Art“ dar, sämmtlich um Calatafimi und auf dem Weg nach Segesta, sowie in der nächsten Umgebung des Tempels von Segesta gesammelt und deshalb auf der Tafel auch als Hel. sege- stana bezeichnet, während eine genauere Ver- gleichung der Diagnose ergibt, dass die vorige Form diesen Namen tragen muss. Alle von mir gesammelten Exemplare sind vollkommen ent- nabelt; in der Sculptur gleichen sie ganz der segestana, haben aber den Kiel weniger ent- wickelt und aufgeblasenere Umgänge. Von scab- riuscula typica unterscheiden sie sich durch die rauhe Sculptur, das höhere Gewinde und den weniger zusammengedrückten Kiel; die Mündung ist am Kiele nur eckig, nicht rinnenförmig aus- gebuchtet. Nur an den Steinen der Tempelbasis und an den Säulen kommt die kleine Form vor, welche Parreyss gewöhnlich als Helix vieta Rossmässler verschickt; ich habe unterlassen sie abzubilden, weil ich sie schon im zweiten Bande der Iconographie — den ich momentan nicht vergleichen konnte — abgebildet glaubte. Sie ist im Durchschnitt nicht über 14 Mm. gross und hat im Ganzen genommen noch etwas ge- wölbtere Windungen und einen weniger deutlichen Kiel; auch ist der Nabel nicht immer ganz ge- schlossen, bisweilen ein feiner Nabelritz vorhan- den; im Uebrigen ist sie ganz eine Verkleinerung des Typus. Merkwürdig ist die ganz ungemein scharfe Scheidung der Zweigform von der grösse- ren; am Tempel findet man unter Tausenden auch nicht ein grösseres Stück, und wenige Tafel CLXXXVII—CLXXXIX. Fig. 1868—1871 u. 1872—1875. 13 Schritte davon an den Felsen ganz ausschliess- lich die Normalform; ein trennendes Hinderniss ist aber durchaus nicht vorhanden, denn den trockenen Graben, welcher die Tempelfundamente umgibt, könnten die Schnecken jederzeit leicht überschreiten. Da der Kalkstein der Tempel- säulen nur sehr spärlich mit Flechten bedeckt ist, lässt sich die Entstehung dieser ächten Hunger- form unschwer begreifen. Fig. 1868—71 sind die Formen, welche man an der Strasse von Alcamo nach Partinico sammelt. Leider konnte ich mich auf dieser Strecke nicht aufhalten, noch weniger den hier und da in der Ferne sichtbaren Bergwänden meinen Besuch abstatten, da die Strecke von Alcamo nach Palermo in einem Tage zurück- gelegt werden musste. Nur an den beiden zu passirenden Brücken raffte ich fast laufend auf, was aufzuraffen war. An der ersten Brücke war es die 1808 und 1809 abgebildete Form, erheb- lich schwächer sculptirt, als die ächte segestan«a und meistens ungenabelt, aber der Kiel schon erheblich zurücktretend — der Lithograph hat ihn leider etwas übertrieben dargestellt — und nach der Mündung hin noch mehr verschwindend. Von obenher gesehen erkennt man nur noch durch die ganz flache Naht, dass ein Kiel vor- handen gewesen, während man bei allen anderen Formen den Kiel noch deutlich erkennt; die oberen Umgänge sind flach, der letzte ist schon ganz deutlich gewölbt. Noch mehr treten die Charactere von Paci- niana bei den beiden anderen, in dem zweiten Thale gesammelten Exemplaren zurück. Fig. 1870 zeigt allerdings noch flache Umgänge und flache Naht am Gewinde, 1871 dagegen hat auch ge- wölbte obere Umgänge und nur noch eine stumpfe, aber in der Mündung doch noch deutlich aus- gesprochene Kante trennt es von flachen Formen der .Hel. globularis, wie sie eine Stunde weiter nach Palermo hin vorkommen und wie ich eins Fig. 1872 abgebildet habe. Wenn man bedenkt, dass ich die Gegend nur ganz flüchtig durch- reiste und dass ich den eigentlichen Wohnsitz der Iberusformen, die Felsen abseits der Strasse, gar nicht besuchen konnte, so muss man ge- stehen, dass die abgebildete Formenreihe genügt zur Begründung der Ansicht, dass el. scabrius- cula und globularis nur die Endpuncte einer zusammenhängenden Formenreihe sind. 1872—75. Helix globularis var. Ich bilde hier einige Exemplare der Form ab, welche den directen Uebergang zwischen der typischen Hel. globularıs, als welche ich die unterhalb Monreale bei Palermo vorkommende Form ansehe, und den vorstehend beschriebenen Formen bilden. Man findet dieselben in ganz unendlichen Mengen an den öden Kalkfelsen längs der Strasse von Monreale nach Partinico. Vom Typus unterscheidet sie sich constant durch die rauhere Sculptur, welche schon den Ueber- gang zu Paciniana andeutet. Die abgebildeten Exemplare geben einen ungefähren Ueberblick über die grosse Variabilität in Form und Zeich- nung. Tafel CLXXXVO—CLXRAIX. Gattung Melanopsis Ferussac. Testa mediocris, ovoidea vel oblonga, apice acuta, levigata, vel carinata, vel costata. Aper- tura basi abscissa, profunde excisa, callo parietali ad angulum superum nodıformı. Operculum subspiratum vel paueispira- tum, spiris rapide erescentibus, mucleo basali, sinistro, marginali vel submargi- nali. Die Gattung Melanopsis hat ihre Heimath im Umfang des Mittelmeeres, findet sich aber dort nur im Gebiete der Winterregen und auch da nicht überall. Wir treffen sie zunächst in ganz Nordafrika, jedoch mit Ausnahme des Nil- thales, wo sie durch eine tropische Einwander- ung verdrängt zu sein scheint, in Syrien, Pa- lästina und Kleinasien, hier ungewöhnlich tief in das Land eindringend, so dass man sie noch in Transcaucasien, Persien und in beinahe allen Oasen der syrisch-mesopotamischen Wüste findet. Am Nordrande des Mittelmeeres finden wir sie — wenn wir die Gattung Hemisinus aus dem Spiele lassen — zunächst in Süd- und Ostspanien, doch hier allenthalben nur in den dem Meere nahen Gebieten, dann auf der Apenninenhalb- insel nur in den toscanischen Maremnen, nicht aber in Neapel und Sicilien, wo man sie doch am ersten erwarten sollte, und eben so wenig in Südfrankreich. Dagegen finden wir sie wie- der auf der Balkanhalbinsel in Dalmatien, auf Morea und nahezu auf allen griechischen Inseln, 14 Tafel CLXNXVII—CLXXNIX. Fig. 1876—1898. während aus dem Inneren der Balkanhalbinsel, namentlich aus dem Maritzagebiet, mir noch kein Fundort bekannt geworden ist. Doch würde es merkwürdig sein, wenn sie in dem Gebiete von Constantinopel fehlen sollte. Wahrscheinlich ist sie sogar weiter über die Balkanhalbinsel verbreitet, so dass auf irgend eine Weise die Ver- bindung mit dem Donaugebiet hergestellt wird, wo auf einmal im Theissgebiet, auch wenn wir von den Hemisinus absehen, eine ächte Mela- nopsis (Parreyssi) finden. Ist das ein weit hin ausgestreckter Zweig der vorderasiatischen Fauna oder ein letzter Rest der reichen Melanopsenfauna, die sich in älteren Epochen hier tummelte und deren prächtige ausgestorbene Arten wir durch Neu- meyer und Brusina kennen? Leider kennen wir von diesen so leicht zugänglichen Gegenden immer noch kaum mehr, als Stentz und Parreyss an Fundorten mitzutheilen für gut fanden. Neu- meyer erwähnt Mel. Parreyssi gar nicht, bildet aber eine Anzahl fossiler Formen aus den sla- vonischen Congerienschichten ab, die recht gut ihre Vorfahren sein und eventuell auch dazu gerechnet werden könnten. Die Artunterscheidung in der Gattung Mela- nopsis ist vielleicht noch schwieriger, als bei den Limnäen; anscheinend weit getrennte Formen sind durch Uebergänge so mit einander verbun- den, dass eine Trennung unmöglich wird. Kommt ja doch selbst Brot, dem Niemand vorwerfen wird, dass er zu übergrossem Zusammenziehen neige, in seiner Monographie der Gattung zu der Ansicht, dass alle mittelländischen Arten auf zwei Typen redueirt werden können, Mela- nopsis praerosa L. und Dufourei Fer., welche beide glatt, gekielt und gerippt vorkommen. Ich kann mich ihm darin nur anschliessen. 1876—98. MHelanopsis prerosaLinne. „Lesta oblongo-ovoidea, oliveformis, crassius- cula, levigata, polita, castaneo-nigra. | Spira plerumque valde erosa; anfr. persist. 4—5 plani, sutura distineta, sepe sub- canaliculata vel flomarginata divisi, inde subgradati; anfr. uliimus oblongus, su- Apertura piriformis, callo nodiformi va- lido coarctata, superne angustissima canaliculata, basi rotundata; columella brevis, valde excavata et contorta, acute truncata. — Alt. ad 28, lat. ad 12 Mm.“ — Brot. Buceinum prerosum Linne Syst. Nat. ed. XII. p. 1203. — Mart. Ch. t. 120 fig. 1035. 1036. — Hanley Ipsa Linn. Conch. p. 255 1. 2 fig. 3. Buceinum premorsum Linne Syst. Nat. ed. X. Nr. 408. Melanopsis prerosa var. Reeve Conch. Icon. fig. 10b. Melanopsis Wagneri Roth Moll. Spec. t. 2 fig. 11. Melanopsis scalaris Gassies Deser. Cog. Alger. fig- 7. 8. Melanopsis maroccana Bourguignat Mal. Alger. (pars) t. 15 fig. 19. Melanopsis maroccana var. saharica Bourguignat ibid. t. 16 fig. 9— 14. Melanopsis prerosa Brot Monogr. Mel. in Mart. Ch. II. p. 421 t. 45 fig. 13—18,. Melanopsis buccinoidea Olivier. „lesta ovato-conica, solidula, fusco-castanea, vel atra, rarius cornea, nonnunquam fasciis obscuris ornata. Spira convexo- eonica, acuta, rarius erosa; anfr. 8—9 planulati, sutura appressa, lineari divisi; anfractus ultimus magnus, ovoideus, uni- formiter convezus. Apertura piriformis, superne acutissima, et callo nodiformi mediocri coarctata. Columella torta, mo- dice excavata. — Operculum subspiratum, radiatım et arcuatim striatum, nucleo marginali. — Alt. 16—29, diam. 8—14 Mm.“ — Brot. Melania buceinoidea Olivier Voy. Emp. Ottom. t. 17 fig. 8. Melanopsis buccinoidea Ferussae Monogr. Mel. Nr. 1. — Mari. Chemn. ed. I. t. 2078. 2079. — Sowerby Genera of Shells fig. 2. Melanopsis levigata Lamarck Anim. sans Verte- bres Nr. 2. — Chenu Manuel fig. 2076. Melanopsis Ferussaci Roth Moll. Spec. rv. 24 1.2 fig. 10. Melanopsis premorsa Bourguignat Mal. Alg. t. 16 fig. 15—20. Melanopsis prerosa Rossmässler Iconogr.fig.676. 677. Melanopsis brevis Parreyss mss. — Mousson Coq. Bellardi p. 51. Melanopsis Rothi Ziegler fide Parreyss. Melanopsis elysea, ruinarum, Tripotiana Tarnier perne obtuse angulatus, medio planulatus. | in sched. fide Brot. Melanopsis buccinoidea Brot Monogr. Melan. in Mart. Chem. II. p. 419 t. 45 fig. 1-12. Ich habe in Vorstehendem die Diagnosen und Citate copirt, welche Brot in seiner trefilichen Monographie der Gattung Melanopsis von den | beiden Hauptformen der weitverbreiteten, glatten Melanopsis gibt. Brot glaubt sie als Arten trennen zu können und führt als Hauptunterschied an die vollständige Rundung des letzten Umganges und die platte, angedrückte Naht bei Mel. bucei- Tafel CLXXXVII—CLXXXIX. Fig. 1876—1898. 15 noidea, während bei prerosa die Naht tief, der letzte Umgang kantig und in der Mitte abgeflacht sein soll. Er gibt aber selbst zu, dass Zwischen- formen vorkommen, und da beide Formen nicht nur nicht geographisch geschieden sind, sondern sogar durcheinander vorkommen, wie die fig. 1890 bis 1897 abgebildete Formenreihe aus dem Dianen- bade bei Smyrna beweist, halte ich es für zweck- mässiger, Melanopsis buccinoidea und pra@rosa wieder in eine Art zusammenzuziehen. Die ab- gebildeten Exemplare, theils meiner Sammlung, theils der meines Freundes Löbbecke angehörig, geben eine kleine Uebersicht über die Wandel- barkeit dieser Art, welche aber trotzdem ihren Artcharacter unverkennbar festhält. 1876 aus Algerien, ohne bestimmten Fund- ort erhalten, entspricht so ziemlich dem Typus in seiner schlanken Ausprägung; die Färbung des letzten Umganges ist schwarzbraun, nur mit einem helleren Bande unter der Naht, die oberen Umgänge erscheinen undeutlich gebändert; die Spira ist vollkommen intact. Höhe 24, Durch- messer 10 Mm. 1877 von Maison carr£e bei Algier ist eine grössere ebenfalls noch zum Typus gehörige Form mit auffallend stark gestreiftem, letztem Umgang und weiss bezeichneter Naht, das Gewinde voll- kommen intact, hellröthlich. Höhe 27, Durch- messer 13'/g Mm. 1878—80, aus der Umgegend von Algier durch Terver erhalten, augenscheinlich von einem Fundort stammend, müsste, wenn man pr@rosa und buccinoidea unterscheiden will, zwischen beide vertheilt werden. Während 1878 noch fast die typische Form festhält und nur ein etwas kürzeres Gewinde zeigt, tritt bei den anderen Formen immer mehr eine Schulterbildung und Verkürzung des Gewindes hervor, allerdings noch ohne die Abflachung des letzten Umgangs, wie bei der typischen pr@rosa. Die Färbung ist bei allen Exemplaren dunkel hornbraun mit fahlen, verwaschenen Binden. 1881 stammt von Belizanne in Algerien und ist noch schlanker, als 1876, die Färbung schmutzig braun mit kaum erkennbaren Binden, am deutlichsten noch einer hellen Nahtbinde; der Knoten auf der Spindelwand ist wenig scharf begränzt. Höhe 20, Durchmesser 8'/ Mm. 1882 wurde von Dr. Rein und von Fritsch bei Casablanca in Marocco gesammelt und ist wohl die Form, welche Mousson in Jahrb,. Mal. Ges. I. p. 102 als Melanopsis pre@- morsa Linne erwähnt. Sie ist glänzend schwarz, der Spindeleallus in der Mitte fast fehlend, oben einen starken Knoten bildend, der mit dem Callus am unteren Ende der Spindel kaum zusammenhängt. 1883. Melanopsis tingitana Morelet. „Testa subturrita, so'idula, longitudinaliter cos- tata, inter costas striatula, corneo-stra- minea, rubigineo-flammulata ; spira conica, acuta, fere integra; anfractus 6 superne contracti, sutura fimbriata juneti, ulti- mus spira minor; columella arcuata, su- perne callosa, basi truncata; apertura ovata, parva, intus nitide lactea. — Long. 19, dıam. 9 Mm.“ — Morelet. Unter den von Fritsch und Rein in Marocco gesammelten Arten befinden sich auch eine An- zahl Melanopsts, welche Mousson (Jahrb. Mal. Ges. I. p. 102) zu Melanopsis tingitana Gassies zieht und welche auch Brot (Monogr. Melanopsis in Martini — Chemnitz IL p. 443) als var. hybrida Morelet, costis in anfractu wultimo obsoletis vel evanidıs erwähnt und £. 48 fig. 4. 5 abbildet. Das abgebildete Exemplar meiner Samm- lung ist erheblich grösser, als Morelet angibt, 23 Mm. hoch, stimmt aber sonst ziemlich zu seiner Diagnose. Es ist ziemlich gethürmt mit vollständig erhaltenem Gewinde, hell hornbraun mit ziemlich lebhaften braunen Binden von wech- selrder Stärke und hellen und dunkleren Striemen; die oberen Umgänge sind mit unregelmässigen, oben zu Knötchen anschwellenden Faltenrippen sculptirt, auf dem vorletzten werden sie zu kleinen Knötchen unter der Naht und auf dem letzten sind nur noch einzelne faltenartig erhobene, durch hellere Färbung ausgezeichnete Rippen übrig; die Naht ist deutlich gewellt, gut bezeichnet. Der letzte Umgang ist im oberen Drittel ein- geschnürt, etwas höher, als das Gewinde, die Mündung selbst niedriger, mit breitem milch- weissem Rand und braunem Gaumen, die Spindel ist gebogen, aber nicht gedreht, mit ziemlich gleichmässigem, gerundetem, oben nicht besonders auffallendem Callus belegt. Auffallend ist das ganz eigenthümlich griffelförmig vorspringende Gewinde. brot zählt die Melanopsis tingitana zur Gruppe der Dufourei, und zwar nach den Fi- guren der typischen Exemplare mit Recht; die hier abgebildete Form habe ich ohne Bedenken für eine Localform der bucceinoidea gehalten und auf der Tafel auch als solche bezeichnet. Es handelt sich eben hier um eine Zwischenform zwischen diesen beiden anscheinend so gut ge- trennten Arten, welche man einordnen kann, wie es jedem gerade beliebt. 18854. Melanopsis Maresi Bourguignat? Testa imperforata, ovato-conica, solida, opaca, corneo-viridula vel fusco-cornea, costıs cerassis, sub sutura nodosis, numerosisque sulcata; spira acuto-acuminata; apice 16 Tafel CLXXXVII—CLXXXIX. Fig. 1876 —1898. levigato, acuto; anfractibus 7 subplanu- latis, gradatis, sutura lineari separatis ; ultimo maximo, ad partem superiorem impresso ac dimidiam altitudinis paulu- lum superante; apertura ovato-lanceo- lata; columella recta, abrupte truncata; sinu truncatur@ e margine exteriore valde retroflexo ac ewacte rotundato; margine externo in medio antrorsum paululum arcuato; marginibus callo albo sat valido junctis. — Alt. 20—24, lat. 9—12 Mm. Auch hier scheint mir der Typus der Art nicht vorzuliegen, es ist mir aber kaum zweifel- haft, dass die Exemplare meiner Sammlung, welche Herr Justizrath Poulsen im Fluss Nyonia an der Gränze zwischen Algerien und Marocco gesammelt hat, zu der obigen Art zu rechnen sind und zu ihr in demselben Verhältniss stehen, wie die vorhin abgebildete Form zu der typischen Mel. tingitana. — Es ist eine mehr gestreckte Form mit höherem Gewinde; meine Exemplare haben sämmtlich nur noch vier Umgänge; die- selben sind kaum gewölbt, oben durch den Be- ginn der Rippen leicht geschultert, mit erhabenen, ziemlich entfernt stehenden, geraden Rippen sculp- tirt, welche bald alterniren, bald von der Spitze an zusammenhängend bis auf die Mitte des letz- ten Umganges reichen und sich dort verflachen. Die Zwischenräume zwischen ihnen erscheinen eingedrückt. Der letzte Umgang ist obenher abgeflacht und erst nach unten gerundet; er ist ziemlich erheblich höher, als das Gewinde. Die Mündung ist ziemlich lang und hat einen be- sonders tiefen, gerundeten, eigenthümlich nach hinten gerichteten, canalartigen Ausschnitt. Die Spindel ist bei meinen Exemplaren stark gebogen, trägt oben einen starken Knoten und hat unten eine erhabene Spirallinie, welche in den Aussen- rand des Canales übergeht. Neben der abgebildeten, allerdings sehr eigen- thümlichen Form finden sich auch Exemplare, welche ganz die typische Form von Mel. bucci- noides haben, aber gerippt sind; sie veranlassen mich, die Form als einfache Varietät von pr@rosa anzusehen. Bourguignat's Originalfundort ist in dem kleinen Bache Keriz, welcher sich in den Schott el Djerid in Südtunis verliert. 1885 und 1856 stammen von Nauplia in Griechenland und sind zur typischen Melamopsıs buccinoides zu rechnen, glänzend schwarz, auch die Mündung innen schwarz, bis auf den bläu- lichweissen Knoten auf der Mündungswand und die schmutzig gelbbräunliche Verdickung am un- teren Ende der gebogenen Spindel, welche durch eine scharfe Kante von dem oberen Theile ab- gegränzt wird. Doch kommen auch weniger inten- siv gefärbte Exemplare mit dickem, zusammen- hängendem Spindelcallus und undeutlicher Kante an demselben Fundort vor, wie z. B. das Fig. 1886 abgebildete Exemplar. f 1887 a. b. stellt zwei sehr bauchige Exemplare vor, welche Herr Geheimrath Dr. Lischke an der Cascade des Safsaf bei Tlemecen in Al- gerien sammelte; sie schliessen sich ganz an die gleich zu besprechenden vorderasiatischen For- men an. 1888 ist eines der grössten mir vorliegenden Exemplare, bei Smyrna von Löbbecke gesam- melt, 27 Mm. hoch, die Spitze schwach ange- fressen, die Naht schon etwas vertieft, durch eine hellere Binde bezeichnet, die Gesammt- färbung hellbräunlich mit einer breiten dunklen Binde unter der Naht und einigen weniger deut- lichen um den unteren Theil des letzten Um- ganges. Der Spindelcallus ist dick, unten nur schmal und von einer starken Kante begränzt. 1839 wurde mir von Parreyss als Melanop- sis Wagneri mitgetheilt; es zeichnet sich durch seine lebhafte Färbung und Bänderung aus, ist aber sonst eine ganz typische Mel. buccinoidea, vielleicht die typische Form, denn sie erinnert ganz auffallend an Buccinum corniculum, von dem wohl Olivier’s Name abgeleitet ist. 1890— 97. Ich bilde hier aus dem über- reichen, von meinem Freunde Löbbecke in dem sogenannten Dianenbade bei Smyrna ge- sammelten Melanopsis - Materiale eine Formen- reihe ab, welche wohl genügend beweist, wie wenig stichhaltig die Trennung von buccinoidea und prerosa ist. Es finden sich bier durch- einander alle möglichen Zwischenformen zwischen der schlanken, gerundeten Form mit kleiner Mündung, wie sie Fig. 1890 und 91 darstellen, und den kurzen, bauchigen, kantigen Formen, welche mitunter als Mel. Dufourei oder carios« aus dem Orient angeführt werden. Auch die Färbung schwankt zwischen dem tiefsten Schwarz und mit Binden geschmücktem, hellem Gelb- braun. Auch an Mel. costata erinnernde, fast walzenförmige Exemplare kommen vor, 1893 z. B. könnte man beinahe für eine glatte Form von costata halten. 1898 schliesst sich unmittelbar an die bauchi- gen, kantigen Formen an; es wurde von Löbbecke auf Rhodus gesammelt, ist aussen glänzend schwarz, der Gaumen bläulich weiss, die Spindel- schwiele sehr dick und glänzend weiss; unmittel- bar unter der Naht läuft eine wulstartige Kante, dann ist der Umgang etwas abgeflacht und bildet noch einmal eine Art stumpfer Kante mit dem Tafel CLXXXVII—CLXXXIX. unteren gut gerundeten Theile; das Spindelende wird von einer starken Kante umzogen. 1899 —1906. Olivier. Testa oblongo-turrita, solidula, cornea unicolor vel fasciis latis nigris ornata, saepius omnino nigro obscurata. Spira exserta; anfr. 7—8 cylindracei, gradati, trans- versim valide costati, costis crassis, Su- perne ad suturam nodose terminatis; anfr. ultimus cylindraceus, costis medio con- strietis, inde saepe plus minusve distincte biseriatim nodosis, Apertura piriformtes, superne anguste canaliculata ; columella torta, valde arcuata; callo nodiformi crasso; margine dextro superne impresso, basi modice arcuato. — Alt. 21, lat. 9—10!/2 Mm. Melania costata Olivier Voy. emp. ottom. t. 31 fig. 3. Melanopsis costata Ferussac Monogr. Nr. 1 t. 1 fig. 14. 15. — Sowerby Genera fig. 3. — Kossmässler Iconographie fig. 678. Chenu Manuel fig. 2072. 2077. — Brot Monogr. Melan. in Mart. Chem. LI. p. 426 Melanopsis costata t. 46 fig. 4—7. Melanopsis cariosa Reeve (pars) Conchol. iconica fig. 4b. c. Melanopsis Muraldi Ziegler, tureica, bullio et insignis Parreyss in sched. Die von Brot als Melanopsis costata zu- sammengefassten Formen, welche sich auch geo- graphisch umgränzen lassen und von den ähnlich sculptirten spanischen Formen immer zu unter- scheiden sind, weichen von der gesammten Sippe der Mel. pr@rosa nicht nur durch ihre Rippen- sculptur, sondern noch mehr durch das gethürm- tere Gewinde und den walzenförmigen letzten Umgang erheblich ab. Die Umgänge des Ge- windes sind treppenförmig abgesetzt und mit kräftigen, etwas schrägen Rippen sculptirt, welche oben an der Kante knotig verdickt sind. Bei den typischen Formen verlaufen sich die Rippen mit- unter nach der Mitte hin oder fehlen auf dem letzten Umgang sogar ganz (Fig. 1899), bei der von Parreyss als Mel. bullio bezeichneten Form sind sie zu kurzen, runden Knoten zusammen- geschrumpft. Die Mündung ist birnförmig, oben eine Rinne bildend, die Spindel ist stark gebogen, gedreht, oben mit einem starken, weiss bräun- lichen Callus. Melanopsis costata ist ziemlich durch Vorder- asien, Syrien und Palästina verbreitet und nicht minder veränderlich als pre@rosa. Von meinen abgebildeten Exemplaren stammen 1899 und 1900 Rossmässler’s Iconographie VII, kig, 1899—1906 1.1907. 17 aus Palästina, 1901 aus dem Eliasbrunnen bei Jericho, von Löbbecke gesammelt. Letztere Form hat den letzten Umgang nicht walzenförmig, son- dern gerundet, dadurch einigermaassen an pr@- rosa erinnernd; das gethürmte Gewinde weist sie aber mit Sicherheit zu costata. 1902 und 1903 sind Melanopsis bullio Parreyss, nach Exemplaren der Löbbecke'- schen Sammlung, allerdings eine ziemlich eigen- thümliche Form, auf die man schon eine eigene Art gründen konnte. Die mir vorliegenden Exem- plare sind eigenthümlich blaugrau mit dunkler blaugrauen Binden; statt der Rippen sind kurze starke Knoten mit schmalen Zwischenräumen vor- handen, welche weisslich aus der dunkleren Um- gebung heraustreten. Das Gewinde ist deutlich treppenförmig, der letzte Umgang unter den Knoten stark eingeschnürt, dann gerundet. Der Knoten oben auf der Spindel ist mehr oder min- der intensiv braun, der Rest des Spindelbelegs bläulich weiss. Die Mündung zeigt innen deut- liche Bänderung. — Der genauere Fundort dieser hübschen Form, welche jedenfalls als gute Va- rietät angesehen werden muss, ist mir unbekannt. Eine sehr hübsche Form ist Fig. 1904, von Löbbecke in der Jordanquelle Melhallad ge- sammelt, trotz der Zerstörung des Apex noch 24 Mm. hoch, dunkel braungelb mit wenig deut- lichen dunkleren Bändern, auch der Spindelcallus ist intensiv braun gefärbt. Die Rippen bilden keine Knoten, sind aber auch auf dem letzten Umgang bis unten hin deutlich zu erkennen. 1905 ist die eigentliche Melanopsis jor- danica Roth, kürzer, bauchiger, mit zahl- reichen, starken, bis zur Basis herabreichenden Rippen, blauweissem Callus und zwei bläulich- weissen Binden auf fast schwarzem Grunde; eine starke Kante umgibt das untere Spindelende. — 1906 ist eine sehr ähnliche, aber einfarbige Varietät mit zahlreicheren, schmäleren Rippen. — Diese Form ist für das eigentliche Jordan- gebiet characteristisch und findet sich namentlich im See Tiberias. 1907. Melanopsis costata var. infra- cincta Martens. Differt a typo testa magis elongata, spira conica, anfractu ultimo inferne cingulo elevato munito. Alt. 22 Mm. Melanopsis costata var. infracineta Martens Vorderasiat. Conchylien p. 32 t. 5 fig. 38. Melanopsis nodosa var. infracincta Brot Monogr. Mel. in Mart, Ch. II. p. 432 t. 46 fig. 19. Gehäuse dem der var. jordanica ähnlich, aber mit verhältnissmässig kürzerer Mündung 3 18 Tafel CLXXXVII—CLXXXIX. Fig. 1908 u. 1909. und viel weniger zahlreichen, starken, schrägen Rippen, welche am Beginn der Verschmälerung des letzten Umgangs plötzlich abbrechen und dort zu einem Knoten anschwellen; auch das obere Ende schwillt meist zu einem Knoten an. Um den rippenfreien Theil des letzten Umganges läuft ein stark vorspringender Spiralgürtel. Die meisten Exemplare sind einfarbig gelbgrün, doch kommen auch Exemplare mit zwei scharfen, brei- ten schwarzen Binden vor, namentlich bei der Form mit verkümmerten Rippen, welche Martens als var. obsoleta bezeichnet (fig. 1907 d). Mit- unter fehlen auch die knotigen Anschwellungen der Rippen, wie bei dem sonst typischen Original unserer Fig. a. Meine Exemplare sind mit den Martens’- schen Originalexemplaren zusammen von Prof. Hausknecht in der Quelle des Chabur bei Ras el ain gesammelt worden. Brot rechnet diese Form zu Melanopsis no- dosa Fer., gesteht aber selbst zu, dass diese wohl kaum mehr als eine Varietät von costat« sein dürfte. 1908. Melanopsis Sauleyi Bouwr- guignat. „Lesta ovato-oblonga, brunnea, vel fusco-cornea, nitida, apice aculo, semper decorticuto; anfractibus 7 planis, regulariter cres- centibus, non gradatis, levibus, ad su- turam autem costis elegantissime munitis; sutura parum impressa; apertura ovato- oblonga ; peristomate simpliei, acuto; callo albo, parvo, vix convexo; columella albida ac inflexa.“ — Bourg. Alt. 17, diam. maj. 7 Mm. Melanopsis Sauleyi Bourguignat Cat. Sauley p. 66 t. 2 fig. 52. 53. — Brot in Mart. Ch. II. t. 46 fig. 10—12. Melanopsis Kindermanni Zelebor fide Brot. Gehäuse gethürmt eiförmig, einfarbig braun bis hornbraun, etwas glänzend, fast immer de- collirt oder doch die obersten Umgänge bis zur Unkenntlichkeit zerfressen, so dass von den wahr- scheinlich sieben Umgängen nur 4 bis 5 übrig bleiben. Dieselben zeigen unter der Naht äusserst regelmässige, wenig schräge Rippchen, welche auf den oberen Umgängen von Naht zu Naht laufen, auf dem letzten aber gegen die Mitte hin ziemlich plötzlich abbrechen; sie zeigen an der Naht und nicht selten auch weiter unterhalb eine kleine knötchenartige Anschwellung, welche den Uebergang zu Mel. costata andeutet; die Umgänge sind wenig gewölbt und durch eine kaum eingedrückte, fast nur durch das Abbrechen der Rippen bezeichnete Naht geschieden. Die Mündung ist länglich eirund, oben ganz eng, der Aussenrand scharf, oben etwas angedrückt, unten schön gerundet, die Spindel gebogen, nach Bour- guignat weisslich und nur mit einem schwachen weissen Callus, bei meinen sämmtlichen Exem- plaren lebhaft bläulich mit einem starken bläu- lichweissen Höcker oben, unten deutlich abge- stutzt, die Mündung innen tief braun. Aufenthalt: in Syrien und Palästina, die Originalexemplare von Artouze in Syrien (Sauley), meine ohne genauere Fundortsangabe aus Palä- stina von Dr. Kersten erhalten. Diese Art ist nach dem gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse eine der selbstständigsten in der Gattung Melanopsis; doch deuten die mit- unter knotigen Rippen darauf hin, dass sich bei genauerer Kenntniss Vorderasiens auch Zwischen- formen zu Mel. costata hinüber finden werden. 1909. Melanopsis Parreyssı Mühl- feld. Testa oblongo-turrita, solidiuscula, pallide cor- nea, in linea suturali fusco-zonata. Spira integra, exserta; anfr. 7 ceylindracei, gra- dati, transverse costati, costis validis ad suturam nodulosis, plerumque bası usque ad columellam prolongatıs; anfr. ultimus prope aperturam sensim subdisjunctus. Apertura acute ovata, angulo supero ab anfractu penultimo disjuncto; callo nodi- formi nullo ; callo parietali valıdo, eircum- scripto; columella torta et arcuata. — brot. Alt. 13 (ad 18), lat. 7, alt. apert. 6 Mm. Melanopsis Parreyssi Mühlfeld mss. — Philippi Abbild. t. 4 fig. 15. — Heeve Conch. icon. fig. 5. — Brot Monogr. Mel, t. 46 fig. 13—16. Gehäuse gethürmt eiförmig, ziemlich fest- schalig, meist blass hornfarben mit einer bräun- lichen Binde an der Naht, mit erhobenem, stets unversehrt erhaltenem Gewinde. Die sieben Um- gänge sind treppenförmig abgesetzt und mit kräf- tigen Rippen sculptirt, welche oben ein deutliches Knötchen haben und auf dem letzten Umgang, wo sie meist erheblich senkrechter gerichtet sind, als auf den oberen, von der Naht bis zur Basis laufen. Der letzte Umgang tritt nach der Mün- dung hin allmählig von dem vorletzten los und gibt dadurch der Mündung einen von allen an- deren Arten der Gattung verschiedenen Character. Die Mündung ist eckig eirund, oben nicht zu- gespitzt, die stark gebogene, unten gedrehte und deutlich abgestutzte Spindel zeigt einen starken, nach aussen scharf begränzten Callus, aber nicht die knotige Verdickung der anderen Melanopsen; Tafel CLXXXVII—CLXXXIX. Fig. 1910 u. 1911. 1 der Aussenrand ist scharf, einfach, unter der Kante etwas eingedrückt. Unsere Fig. ce stellt die auch von Brot er- wähnte kürzere, bauchigere Form mit noch stär- ker abgesetzten Windungen dar, welche Parreyss als Melanopsis scalaris versendet; Fig. d eine schlankere Form mit nicht knotigen, etwas ver- kümmerten Rippen und weniger deutlich los- tretendem, letztem Umgang. Aufenthalt: bei Gross- Wardein in der schnellen Körös, einem Quellflusse der Körös, welche bei Osongrad in die Theiss fliesst. Anmerkung. Das Auftreten dieser Art ist mir heute noch ein Räthsel, da sie nach den Angaben von Parreyss ganz isolirt mitten im nordöstlichen Ungarn auftritt, ohne Zusammen- bang mit dem übrigen Gebiet der Gattung. — Parreyss nennt auch Dewa als Fundort, wahr- scheinlich das an der Maros gelegene Dimrich, die ehemalige Residenz des Decebalus; mir ist niemals von dem Vorkommen einer Melanopsis in Siebenbürgen bekannt geworden, Bielz ver- muthet es zwar, hat aber keine bestimmte Angabe. 1910. Pyrgula Thiesseana Godet. Testa ceylindraceo-pyramidata, ad apicem atto- nuata, alba, subpellueida; anfractus 6 celeriter accrescentes, sutura profunda, aperturam versus subcanaliculata, dis- ereti, carinis 3 in anfractibus spire, 4 in ultimo eingulati, carinis prima et secunda magis distantibus, interstitiis excavatis, strüis inerementi conspieue striatis. Aper- tura subirregulariter piriformis, fere verti- calıs, columella rectiusceula, labro intus tenuiter labiato, marginibus conniventi- bus, callo appresso junctis, columellari rimam umbilicalem fere omnino obtegente. Alt. 9, alt. apert. 3,5 Mm. Pyrgula Thiesseana Godet mss. — Kobelt Jahrb. Mal. Ges. V. 1878 p. 321. — (lessin Mal. Bl. XXV.t. 5 fig. 8. — Kobelt Synopsis p. 41. Gehäuse fast eylindrisch, etwas pyramidal, mit verschmälerter Spitze, milchweiss, schwach durch- scheinend, abgeriebene Exemplare fast durch- sichtig. Die sechs Umgänge nehmen rasch zu und werden durch eine tiefe, nach der Mündung hin rinnenförmige Naht geschieden; die oberen tragen drei starke Kiele, von denen die beiden oberen weiter getrennt sind, als die unteren; auf dem letzten Umgang kommt noch ein vierter und nicht selten auch noch ein fünfter Kiel dazu; die Zwischenräume erscheinen ausgehöhlt und durch starke Anwachsstreifen deutlich sculptirt. Die Mündung ist etwas unregelmässig birnförmig, ziemlich vertical, die Spindel fast gerade, der Mundrand innen leicht gelippt, die Ränder zu- sammenneigend, durch einen fest angedrückten Callus verbunden, der Spindelrand die Nabelritze beinahe vollkommen schliessend. Aufenthalt: ineinem Sumpfe bei Missolunghi in Griechenland, entdeckt von Frl. Thiesse. Es ist dies eine äusserst interessante Form, welche sich neben die sonst ganz isolirt da- stehende südalpine Pyrgula annulata stellt, wahr- scheinlich aber mit den in den osteuropäischen Schichten mehrfach vorkommenden fossilen Arten der Gattung näher verwandt ist. 1911. Physa hypnorum Linne. Testa elongato-ovata, apice acutissimo, tenuis, pellucida, subtilissime striatula, nitidis- sima, corneo-lutescens vel rufescens, rarius c@erulescenti-opaca vel apice opaco; an- fractus 6 parum convexi, ultimus major sed haud ventricosus; apertura spire longitudinem @quans, ovato-acuta, peri- stomate recto, acuto, marginibus callo tenuissimo junctis, columellari leviter re- flexo, arcuato, plicam simulante, Long. 10—15, lat, 4—5, alt. apert. 8-9 Mm. Bulla hypnorum Linne Syst. nat. ed. XII.p. 1185. Physa hypnorum Draparnaud Hist. nat. Moll. p. 55.3 fig. 12.13. — Moquin-Tandon Moll. France II. p. 445 t. 33 fig. 11— 15. — Dupuy Moll. France t. 22 fig. 5. — Kreglinger Verz. p. 270. — (, Pfeiffer Naturgesch. I. p. 97 t. 4 fig. 29. — Kobelt Nassau t. IV. fig. 14. — Slavik Böhmen t. 3 fig. 24—26,. Aplexa hypnorum Mörch Syn. Moll. Dani p. 46. — Westerlund Fauna Suecie p. 357. — Ülessin Exeurs. Moll. Fauna p. 393 p. 249. Planorbis turritus Müller Verm. hist. II. p. 169. — Sowerby Genera fig. 10. Physa elongata Say Journ. Acad. vol. II. p. 171. — Haldemann Limn. p. 36 t. 5 fig. 4—9, Gehäuse ungenabelt, länglich eiförmig mit sehr spitz zulaufendem Gewinde, dünnschalig, doch relativ fest, durchscheinend, gelbbräunlich oder röthlich, seltener undurchsichtig, und mit einem bläulichen Schein, namentlich am Apex, fein gestreift, sehr glänzend. Es sind sechs wenig gewölbte Umgänge vorhanden, der letzte ist gross, doch nicht bauchig. Die Mündung ist spitzeiförmig, unten gerundet, oben spitz; Mund- saum scharf, einfach, geradeaus, die Ränder durch einen dünnen, fest angedrückten Callus verbunden, die Spindel eine Falte bildend, schwie- lig, weiss, stark gebogen. 3* 20 Das Thier unterscheidet sich von den anderen Physen durch seinen ganzrandigen, nicht finger- förmig gelappten Mantel, so dass man es als eigene Gattung Aplexa Fleming oder Nauta Leach, auch wohl als Bulinus Adanson, ab- getrennt hat. Ph. hypnorum findet sich allenthalben im nördlichen Europa, Asien und Amerika, weiter nach Norden gehend, als irgend eine andere Schneckenart. Nach Süden scheint sie die Alpen kaum zu überschreiten, doch eitirt sie die Mar- chese Paulucei aus Nordostitalien; aber in Spanien findet sie sich noch in den fast afrikanisch heissen Provinzen Valencia und Murcia; nach Dupuy fehlt sie im südwestlichen Frankreich. Sie findet sich meist in Gräben, gesellig und munter umher- schwimmend, oft plötzlich an der Oberfläche auf- tauchend und wieder verschwindend. Ich be- obachte sie hier besonders im ersten Frühjahr, unmittelbar nach der Schneeschmelze, mit Lim- n@a elongata zusammen, in manchen Jahren massenhaft, in anderen wieder gar nicht. Sie ist in der Gestalt sehr constant und ändert fast nur in der Grösse ab. 1912. Physa fontinalis Linne. Testa sinistrorsa inflato-ovata, tenuissima, fra- giis, pellueida, albido- vel luteo-cornea, nitens, vix striatula; anfractus 4, sutura parum conspicua discreti, primi con- vexiusculi, parvi, spiram parvulam ob- tusam formantes, ultimus testam fere totam efformans, inflatus; apertura ovato- subrotundata, subtus dilatata, peristomate recto, acuto, columella inferne recedente. Long. 10, diam. max. 8 Mm. Bulla fontinalis Linne syst. nat. ed. XII. p. 727. Planorbis bulla Müller Verm. Hist. II. p. 167. Physa fontinalis Draparnaud Hist. Moll. p. 54 t. 3 fig. 8. 9. — C. Pfeiffer Naturg. I. p. 94 t. 4 fig. 28. — Slavik Böhmen p. 115 t. 2 fig. 23. — Kreglinger Verz. P. 272. — Kobelt Nassau p. 184 t. 4 fig. 15. — Dupuy Moll. France p. 453 t. 22 fig. 1. — Westerlund Fauna Suecie p. 354. — Ülessin Excurs. Moll. Faun. p. 389 fig. 245. Gehäuse links gewunden, aufgeblasen, eirund bis fast kugelig, sehr dünnschalig und zerbrech- lich, durchsichtig, weisslich bis gelblich horn- farben, glänzend, doch nicht so stark, wie Ph. hypnorum, kaum erkennbar gestreift. Von den vier gut gewölbten Umgängen bilden die oberen ein ganz kleines, stumpfes Gewinde, der letzte macht fast allein das Gehäuse aus und ist mehr oder minder aufgeblasen. Die Mündung ist ge- Tafel CLXXXVU—CLXXXIX. Fig. 1912 u. 1913. rundet eiförmig, unten durch das Zurückweichen der Spindel erheblich verbreitert; der Mundrand einfach, scharf, die Spindel einfach mit dünnem Beleg. Die Art ist im Gehäuse nicht sehr veränder- lich und hat nur zur Aufstellung einer einzigen Varietät, der Ph. bulla Müll. s. inflata Moquin- Tandon, die auf etwas aufgeblaseneren Exem- plaren beruht, Anlass gegeben. Das Thier ist sehr zart, hellgelblich bis grau mit schwarzen Punkten, der Mantel schwarz ge- fleckt mit zwei Lappen, von denen sich der eine in 5—6, der andere in 7—9 fingerförmige Fort- sätze spaltet; die Lappen werden über das Ge- häuse zurückgeschlagen und verdecken es fast gänzlich. Das Thier ist sehr lebhaft und be- weglich, eine Zierde für das Aquarium. Man findet es namentlich in Quellen und in durch (Quellen gespeisten Tümpeln und Bächen, mit Vorliebe in klarem Wasser. Der Verbreitungsbezirk erstreckt sich über ganz Nordeuropa und das Amurland, auch aus dem nördlichen und östlichen Spanien und aus Italien wird sie angeführt. Nach Paiva findet sie sich auch auf Madeira; was Webb und Perthelot unter diesem Namen anführen, ist nach Bour- guignat eine eigene, von ihm Ph. canariensis genannte Art; allerdings hat B. die Art nicht gesehen, sondern trennt sie nur nach der Be- schreibung, — die er selbst trop suceinete nennt, — ab, weil sie dickschaliger und gestreift sei! — Das Vorkommen im grossen Bärensee in Nordamerika, das Kreglinger eitirt, scheint mir nicht ganz sicher; Haldemann führt die Art nicht aus Nordamerika an. 1913. Physa acuta Draparnaud. Testa sinistrorsa, ovato-elongata, ventricosa, imperforata, spira elongatula, apice acuto, subsolida, leviter striata, subopaca, corneo- albıda vel fuscula, interdum strigis luteis signata; sutura sat profunda; anfractus 4—5, superi leniter accrescentes, ultimus permagnus, inflatus, ”|s teste occupans; apertura ovato-elongata, superne acuta, labio acuto, intus plerumque albolabiato, marginibus callo tenuissimo junctis, colu- melları pliciformi cum pariete aperturali angulum distinctum formante. Alt. ad 17 Mm., lat. 9 Mm. Physa acuta Draparnaud Hist. Nat. p. 55 t. 3 fig. 10. 11. — Moquin-Tandon Moll. France II. p. 452 t. 32 fig. 14—32 t. 33 fig. 1-10. — Dupuy Moll. France ». 455 1. 22 fig. 3. — Ülessin Excurs. Moll. Faun. p. 391 fig. 248. Tafel CLXXXVII—CLXXXIX. Fig. 1914. 1915 u. 1916. 21 Gehäuse links gewunden, nicht oder kaum geritzt, länglich eiförmig, bauchig mit länglichem, spitz zulaufendem Gewinde, festschalig, kaum durchscheinend, fein gestreift, weisslich oder gelblich hornfarben, nicht selten mit gelblichen Striemen als Spuren alter Mundlippen; die Naht ist tief und deutlich. Es sind über vier, meistens fünf Umgänge vorhanden, die oberen nehmen langsaın zu, der letzte ist sehr gross, aufgeblasen und bildet ziemlich zwei Drittel des Gehäuses. Die Mündung ist lang eirund, oben spitz, der Mundrand scharf, innen meist mit einer starken weissen Lippe belegt, die aussen gelblich durch- scheint; die Ränder sind durch einen ganz dünnen fest angedrückten Callus verbunden, der Spindel- rand ist faltenförmig und bildet mit der Mün- dungswand eine deutliche Ecke. Das Thier gleicht dem von fontinalis, ist aber derber und hat kürzere Franzen an den Lappen. Physa acuta hat ihr Verbreitungscentrum im südlichen und mittleren Frankreich, ist aber mit dem Rhein-Rhone-Canal in den Elsass, längs der Mosel durch Lothringen eingedrungen und scheint sich dem Rheine immer mehr zu nähern. Auch in Belgien, wo sie erst vor einigen Jahren bei Ostende entdeckt wurde, scheint sie sich rasch auszubreiten. Olessin gibt auch England als Fundort an, gestützt wohl auf Moquin- Tandon, der Physa rivalis Maton et Rackett hierherzieht; Jeffreys führt sie aber nicht an und ich habe niemals Exemplare aus England gesehen. Aus Italien kennt sie die Marchesa Paulucei nur von der Insel Sardinien. In Spanien scheint sie ziemlich verbreitet, besonders die nach- her zu beschreibende Varietät; im Osten fehlt sie ganz. Es ist zu bemerken, dass die bei der typischen Form so auffallenden Unterschiede von fontinalis, das spitzere Gewinde und die dickere Schale, sich nach den Gränzen ihres Gebietes hin zu verwischen anfangen. Schon die Fig. 1913 e abgebildete Form aus der Mosel bei Metz — a und b stammen von Lyon — hat ein weniger scharfes Gewinde, noch mehr ist das bei der später zu besprechenden belgischen Form der Fall. 1914. Physa acuta var. fusca Rossm. Differt a typo anfractu ultimo breviore, magis ventricoso, spira fusca. Alt. 12, diam. max. 8 Mm. Physa fusca Rossm. mss. — Kobelt Catalog p. 55 (juv.). Aus Cartagena in Spanien liegen in der Ross- mässler’schen Sammlung einige Exemplare, der Etikette nach von Willkomm gesammelt, welche sich von der typischen acuta durch den kür- zeren, bauchigeren letzten Umgang unterscheiden; die Schale ist dick, deutlich gestreift, das Ge- winde, welches sich deutlicher als sonst von dem letzten Umgange abhebt, ist dunkel bräunlich mit weiss berandeter Naht. Bei manchen Exem- plaren erscheint der letzte Umgang oben und unten kantig, doch glaube ich nicht, dass man die Form als Art von acuta trennen kann. Junge Exemplare von Burriana, wahrschein- lich zu dieser Form gehörig, lagen in der Ross- mässler’schen Sammlung unter dem Manuscript- namen Ph. fusca und sind von mir so verschickt worden. 1915. Physa acuta var. septentrio- nalis. Differt a typo testa tenwiore, spira breviore, columella subtus minus recedente. Alt. 12, diam. ma). 7 Mm. Es ist dies die oben erwähnte Form aus der Umgegend von Ostende, welche in der neuesten Zeit sich über Belgien auszubreiten scheint. Meine Exemplare, von dem Landesgeologen Dr. Koch gesammelt, sind für aeuta auffallend dünnschalig, haben ein kürzeres, nicht so scharfes Gewinde und die Spindel weicht unten weniger zurück und bildet keinen so deutlichen Winkel mit der Mündungswand. Es wird somit bei dieser Form schon ein erheblicher Theil der Unterschiede von Ph. fontinalis verwischt und es ist interessant, dass diese Form auch die Gränzform in geo- graphischer Beziehung bildet. 1916. Physa pisana Issel, „Testa sinistrorsa ovato-oblonga, inflata, tenu- issima, pellueida, colore succınea, nitida, longitudinaliter striatula; spira elata, apice obtusiusculo; anfractibus 5'/2 comvexius- culis, sutura impressa separatis, ultimo magno, inflato, ?|s altitudinis superante; apertura oblonga; columella simpliei obli- qua, vix torta, peristomate simpliei, tenu- issimo.“ — Issel. Alt. 11, diam. 6 Mm. Physa pisana Issel Bullet. Mal. Ital. I. 1808 ».7t.1 fig. 7. 8. — Cat. Moll. Pisa ». 26. Physa fontinalis var. pisana Paulucei Mater. faune Ital, p. 16. Gehäuse links gewunden, lang eirund, etwas aufgeblasen, sehr dünnschalig und zerbrechlich, durchsichtig, bernsteinfarben, glänzend, nur ganz fein gestreift; Gewinde ziemlich hoch, doch oben stumpf; es sind bei meinen Exemplaren nur vier Umgänge vorhanden, während Issel 5'/g Um- gänge angibt und auch seine Abbildung so viele 22 Tafel OXXXVII—CLAXXIX. zu zeigen scheint, sie sind ziemlich gewölbt, durch eine deutliche Naht geschieden, der letzte ist aufgeblasen und macht etwa zwei Drittel des Gehäuses aus, doch überwiegt er nicht in dem Grade, wie bei der typischen fontinalis und bleibt auch viel schmäier. Die Mündung ist langrund, oben zugespitzt, die Spindel schräg, kaum gedreht, doch eine deutliche, dünne Falte zeigend, der Mundrand sehr dünn und zerbrechlich. Ich glaubte diese Form der schlankeren Form und des höheren Gewindes wegen als eine Ueber- gangsform von acuta zu fontinalis ansprechen zu können und habe sie darum auf der Tafel als Varietät von acuta bezeichnet; bei genauerer Untersuchung scheinen mir aber der stumpfe Apex, die dünne Schale, der dünne ungelippte Mundsaum und die wenig gedrehte Spindel mehr Beachtung zu verdienen und ich schliesse mich darum der Marchesa Paulucei an, welche sie als Varietät zu Ph. fontinalis zieht. Als eigne Art kann sie kaum anerkannt werden, nachdem Gentiluomo am Originalfundort beobachtet hat, dass sich nur in einzelnen Jahren die typische pisana ausbildet, in anderen aber Zwischen- formen nach fontinalis hin oder ga: die typische fontinalis dort gefunden werden. Issel gibt die Höhe seines Originalexemplares zu 24 Mm. an, da aber seine Figur nur 14 Mm. misst, dürfte das ein Druckfehler sein. 1917—20. Physa contorta Michaud. Testa plus minusve perforata vel modo rimata, solidula, subdiaphana nitidula, pallide fusca, interdum cinerea, per longitudinem striatula ; spira brevis, depresso-conoideo, apice obtusulo; anfractus 4 convexo-tu- midi, celeriter acerescentes, superne pau- lum planulati, sutura profundata obligua separati,ultimus ventrosus, maximus; aper- tura subobliqua, ovata, superne acumi- nata, basi vix effusula, ?Ja altidudinıs subequans; labrum rectum, acutum; Co- lumella arcuata, margine reflexo labiata; marginibus callo incrassato conjunctis. — Jickeli. Alt. ad 13, alt. apert. ad 9 Mm. Physa contorta Michaud Compl. Hist. Nat. France p. 83 t. 10 fig. 38—40. — Jickeli Moll. Nordafrica p. 203 t. 7 fig. 14. Physa rivularis Philippi Enumer Moll. Sieilie T. 9.147.439. fig. 3. Isidora Brocchii Ehrenberg Symb. phys. Nr. 2. Bourgwignat Mul. Algerie p. 174 t. 10 fig. 45. 46. — Küster Conch. Cab. p. 70 t. 12 fig. 17—19. Fig. 1917—1920 u. 1921. Gehäuse mehr oder minder deutlich durch- bohrt oder auch nur geritzt, relativ festschalig, durchscheinend, ziemlich glänzend, hell hornfar- ben oder grau, deutlich gestreift; das Gewinde kurz kegelförmig mit stumpfem Apex; die vier Umgänge sind stark gewölbt und nehmen rasch zu; sie erscheinen oben etwas abgeflacht und werden durch eine tiefe Naht geschieden, der letzte Umgang ist bauchig und sehr gross. Die Mündung ist etwas schräg, oval, oben spitz, unten kaum ausgebogen; sie macht etwa °/s der Gesammthöhe aus; der Mundrand ist einfach, scharf, die Spindel gebogen, der Spindelrand umgeschlagen und mit einer Lippe belegt; die Insertionen werden durch einen starken Callus verbunden. Ueber den Umfang dieser Art ist viel ge- stritten worden; besonders Jickeli hat eine Menge sogenannter guter Arten unter Physa contorta vereinigt, wie es mir scheint, mit Recht, Dann würde diese Art durch das gesammte Afrika bis fast zum Capland verbreitet sein und sich ausser- dem auch in sämmtlichen Küstenländern des Mittelmeeres finden; nur aus Griechenland fehlt sie noch. Von anderer Seite wird der Artbegriff enger gefasst; jedenfalls müssen aber die hier abgebildeten Formen als Physa contorta im engeren Sinne vereinigt bleiben. Von den abgebildeten Exemplaren habe ich 1917 von Parreyss als Physa rivularis Philippv aus Sicilien erhalten; es ist die grösste mir vor- gekommene Form. 1919 aus dem Anapo bei Syrakus gehört zweifellos derselben Form an; 1918 ist eine von Jickeli mitgebrachte bauchigere Form. 1920 aus dem Anapo bei Syracus unter- scheidet sich etwas durch schlankere Form, hö- heres Gewinde und gestrecktere Spindel; es ist jedenfalls eine der von Benort von dort unter- schiedenen neuen Arten; da dieselben aber noch nirgends beschrieben sind, kann ich sie nicht identifieiren. 1921. Physa Sauleyi Bourguignat. Testa magna, umbilicata, ovata, solida, cornea, irregulariter malleato-striata; apice ob- tuso, elegantissime costulato; spira bre- vissima, maxime contorta; anfractıbus 4'/e, sutura profunda sicut camaliculata separatis; ultimo maximo, supra infraque prope aperturam dilatato; apertura ob- longa, margine acuto, simplicı et per lamellam in pariete aperturali dejectam continuo; margine columellari in umbilico dejecto. — Bourg. Long. 15, diam. 12 Mm.; apertura 12 Mm. alta, 7 lata. Tafel CLXXXVII—CLXXXIX. Physa Sauleyi Bourguignat Amen. Mal. I. p. 169 t. 21 fig. 14-16. Gehäuse verhältnissmässig gross, genabelt, festschalig, hornfarben, unregelmässig gestreift und mit hammerschlagartigen Eindrücken sculp- tirt, Gewinde kurz, sehr gewunden, mit stumpfem, elegant geripptem Apex; die 4'/g, Umgänge wer- den durch eine tiefe, fast rinnenförmige Naht geschieden, der letzte ist sehr gross, hinter der Mündung oben und unten etwas erweitert; Mün- dung lang eirund, Mundsaum einfach, scharf, die Ränder durch eine ziemlich starke Lamelle verbunden, der Spindelrand über den Nabel zu- rückgeschlagen. Aufenthalt: in einem Canal bei Alexandria, von Saulcy entdeckt. Abbildung und Beschrei- bung nach Bourguignat. 1922. Physa truncata Ferussac. Testa ovato-ventricosa, rimata, masxime contorta, levi vel argutissime obscureque striatula, fulvo-cornea; spira brevissima, sicut trun- cata; amfractibus 4 ventricoso-convewis, sutura profunda separatis; ultimo ma- ximo, ventricoso; apertura ovato-oblonga; margine simpliei, acuto, in columella recta deflexo. — bourg. Long 7, diam. 5 Mm.; apertura 5 Mm. alta, 2,5 Mm. lata. Physa truncata Ferussac mss. — Bourguignat Amin. mal. I. p. 170 t. 21 fig..5—7. — Savıgny Deser. Egypte t. 2 fig. 27. — Bourg. Mal. Algerie p. 176 t. 10 fig. 47. 48. Gehäuse ziemlich klein, bauchig eiförmig, sehr eingewunden, geritzt, glatt oder nur ganz fein gestreift, gelblich hornfarben; Gewinde sehr kurz, wie abgestutzt, mit stumpfem Apex. Die vier Umgänge sind stark gewölbt und werden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte Umgang ist sehr gross und bauchig. Mündung lang eirund mit einfachem, geradem, nur an der fast geraden Spindel umgeschlagenem Mund- saum. Aufenthalt: in Syrien und Egypten, Ab- bildung und Beschreibung nach Bourguignat. Anmerkung. Diese Form ist von den meisten Autoren unbedenklich zu contorta gezogen WOr- den und zweifellos nur eine Varietät davon. Nach. Bourguignat soll sie sich durch kürzere, bauchigere Form, stärkere Einrollung und be- sonders durch die tiefere Naht unterscheiden. Nach Jickeli ist sie ein junges Exemplar der leicht kantigen Form von contorta. Big. 192271923. 1922u.1985. 83 1923. Physa Raymondiana Bour- guignat. Testa ovato-fusiformis, rimata, zonulis luteolis ae albidis transverse ornata, elegantissime striata, spira sat elongata, apice obtusiu- sculo; anfractibus 5, sat regulariter eres- centibus, sutura profunda separatis; ul- timo paululum dimidiam longitudinis su- perante; apertura ovato-oblonga, margine simpliei, acuto, continuo, in columella recta reflexo. — Bourguignat. Alt. 9, diam. 5, alt. apert. 5ja, lat. 3 Mm. Physa Raymondiana Bourguignat Amenites ma- lacologiques I. p. 172 t. 21 fig. 8—10. Gehäuse ei-spindelförmig, geritzt, abwechselnd gelblich und weisslich gebändert, sehr elegant gestreift; Gewinde ziemlich hoch mit stumpfem Apex; die fünf Umgänge nehmen regelmässig zu und werden durch eine tiefe Naht geschieden, der letzte ist nur wenig höher als das Gewinde. Die Mündung ist lang eirund, der Mundrand einfach, scharf, an der geraden Spindel umge- schlagen. Aufenthalt: in Algerien, bei Bona und Algier; Abbildung und Beschreibung nach Bour- guignat. 1924. 25. Physa Forskalii Ehrenberg. Testa plus minusve anguste perforata, cylin- draceo-elongata, solidiuscula, nitida vel nıtidiuscula, per longitudinem striatula vel costulato-striata, albida vel nigro-ci- neracea, plus minusve hyalina, spira elon- gata, paulum contabulata; apice suba- cuto; anfractus 6—7 convezxiusculi, su- perne subangulati, sutura subprofundata obliqua divisi, ultimus convexior, basi attenuatus; apertura subobliqua, ovalis, basi semieffusula; peristoma rectum, acu- tum, dezxtro interdum intus albo calloso marginato; columella contorta, margine reflexo; marginibus callo tenui junctis. — Jickelt. Alt. ad 13 Mm. Isidora Forskalii Ehrenberg Symbole physice Nr. 3. — Jickeli Moll. Nordafrica p. 198 t. 7 fig. 13. Juv. = Physa lamellosa Roth Mal. Bl. 1855 2. 49 t. 2 fig. 14. 15. Gehäuse mehr oder minder eng durchbohrt, fast walzenförmig, ziemlich festschalig, mehr oder minder glänzend, deutlich gestreift bis gerippt, weisslich bis schwarzgrau, ziemlich durchsichtig. Gewinde ziemlich hoch, etwas treppenförmig, mit ziemlich spitzem Apex. Sechs oder sieben durch eine ziemlich tiefe, schräg ansteigende Naht ge- 24 Tafel CXC. Fig. 1926—1930. schiedene Umgänge. Dieselben sind ziemlich ge- wölbt, oben etwas kantig; der letzte ist stärker gewölbt und an der Basis etwas verschmälert. Die Mündung ist etwas schräg, ziemlich oval, unten leicht ausgussartig; Mundsaum geradeaus, scharf, der Aussenrand bisweilen innen mit einer schwieligen Lippe belegt; die Spindel gedreht, mit umgeschlagenem Rand; die Randinsertionen werden durch einen Callus verbunden. Auf jungen Exemplaren beruht Physa la- mellosa Roth; solche Exemplare sehen viel bauchiger aus und machen ganz den Eindruck einer ausgewachsenen Schnecke (cfr. fig. 1925). Ph. Forskali ist eine ächt afrikanische Art, welche unser Fauneugebiet nur in Egypten er- reicht; sie ist durch ganz Afrika verbreitet und greift auch auf Südarabien über. Jickeli rech- net zu ihrnoch Physa Wahlbergi Krauss, Buli- nus scalaris und Schmidtii Dkr., Physa Fische- riana Bgt., capillacea, clavulata, semiplicata, turriculata und apiculata Morelet und Physa Beccarii Paladilhe. Tafel CXC. 1926—30. Planorbis corneus Linne. Die grosse Tellerschnecke hat, wie Limnea stagnalis, die Ehre gehabt, die Aufmerksamkeit des Herrn Bourguignat zu erregen und von ihm aus der ungerechtfertigten Vernachlässigung, welche ihr mit Ausnahme des Herrn Parreyss alle Conchyliologen angedeihen liessen, erlöst zu werden. Bourguignat unterscheidet folgende gute, seither verkannte Arten: 1. Planorbis corneus Linne, oben weit und tief genabelt, unten beinahe vollkommen flach, festschalig, glatt, glänzend, undurch- sichtig, obenher olivenbraun, unten gelblich oder weisslich, mit feinen, unregelmässigen, gedrängten, etwas gebogenen Streifen sculp- tirt und hier und da unregelmässig gehämmert; die Umgänge sind convex, nehmen sehr rasch zu und sind namentlich nach oben stark an- geschwollen, nach unten gleichsam von unten nach oben zusammengedrückt. — Die Mün- dung ist gross, ziemlich ausgeschnitten, schräg, gleichsam emporgezogen; der Mundrand ein- fach, scharf, geradeaus. — Durchmesser 20 bis 35, Höhe 8 bis 15 Mm. Dieser Typus soll auf Nordwesteuropa be- schränkt sein. Als Jugendformen werden Planorbis similis Müller Vermium Hist. II. p. 154 und Heliz nana Pennant Britisch Zoology t. 125 hierher gezogen. 2. Planorbis etruscus Ziegler. — Testa magna, inflata, subnitidiuscula, supra pro- funde umbilicata, subtus etiam umbilicato- concava, olivaceo-cornea, supra infraque luteolo- wel ceruleo-albidula; regulariter striata, elegantissime spiraliter wmalleata; anfractibus 4/2 — 5 tereto-inflatis, velociter accrescentibus, ultimo mazimo, sepe mal- leato ; apertura lunato-rotundata, intus fusco- olivacea; peristomate simpliei, recto, acuto. — Diam. 30—40, alt.-13—15 Mm. Diese Form soll sich besonders im süd- östlichen Europa und in Kleinasien finden und sich von corneus durch die gleich- mässigere Wölbung ihrer Umgänge, tiefere Nabelung der Unterseite, relativ grösseren letzten Umgang, höhere, stärker ausge- schnittene Mündung, regelmässige Hämmer- ung etc. unterscheiden. An jeder deutschen Localität dürfte man Exemplare finden, die hierher zu rechnen wären. Characteristisch ist, dass Bourguignat unter den Fundorten Toscana, nach welchem Ziegler seinen Plan. et- ruscus doch benannt hat, nicht aufführt. 3. Planorbis elophilus Bourguignat = Planorbis corneus micerostoma Parreyss. Testa mazima, nitida, solida, supra pro- funde pervio-umbilicata, subtus planulato- concava, fusco-cornea, supra cerulescente ac maculis corneis sparsis adornata, infra albidula; striata ac aliquantum irregulariter malleata ;spira irregulari; anfractibus5'ja—6 rotundatis, sat celeriter erescentibus, ultimo ezacte rotundato, descendente; apertura pau- lulum lunata, rotundata; peristomate sim- plici, recto, acuto, — Diam. 38—40, alt. 12 Mm. Aus Siebenbürgen, von corneus durch die gerundeten Umgänge und die weitere Mün- dung, von etruscus durch geringere Höhe, von beiden durch die unregelmässige Win- dung und den vorn herabsteigenden letzten Umgang unterschieden. Demnach müssten zu dieser Form auch die unregelmässig gewun- denen, nicht selten sogar durchbohrten Stücke von corneus gerechnet werden, die in moorigen Gräben am unteren Main so häufig sind. Tafel CXC. Fig. 1986—1930. 4. Planorbis Nordenskioldi Bourguig- nat — corneus Nordenskiöld och Nylander, Finl. Moll. p. 60 t. 4 fig. 48, offenbar nur auf die von diesen Autoren gegebene Ab- bildung gegründet, wie Limnea borealis auf die Figur der L. stagnalis in demselben Werk. Er soll sich unterscheiden dureh kleinere Dimensionen, feinere Streifung ohne Hämmerung, schnellere Zunahme der Win- dungen, schrägere, etwas herabsteigende Mün- dung und nicht zusammengedrückten letzten Umgang. — Die Nordenskiöld’schen Fund- orte sind der Ladoga-See und einige Gewässer ‚ın Südfinnland. Diese vier „Arten‘ werden von den gewöhn- lichen Conchologen, welche sich nicht der philo- sophischen Einsicht Bourguignats erfreuen, ganz unbedenklich zum Typus von Pl. corneus ge- rechnet und nicht einmal als Varietäten anerkannt. — Ausser ihnen finden sich aber noch zahlreiche constant kleinere und flachere Formen, unter denen Bourguignat folgende Arten unterscheidet: 5. Planorbis anthracius Bourguignat — niger Parreyss. — Testa nitida, solida, omnino aterrima, supra profunde umbilicata, subtus planulata, eleganter striatula, parum malleata; anfractibus 5'j2 rotundatis, pau- lulum celeriter erescentibus, ultimo rotundato ; apertura parum lunata, rotunda, intus pal- lide fusco-albidula, peristomate simpliei, recto, acuto. — Diam. 20, alt. 8 Mm. Eine durch ihre glänzend schwarze Färb- ung und ihre fast stielrunden, regelmässig zunehmenden Windungen sehr hübsch charac- terisirte Local-Varietät aus dem südlichen Donaugebiet. 6. Planorbis banaticus Lang = trans- sylvanicus Stentz = ruber Parreyss. — Testa sat parvula, supra infundibuliformi-umbili- cata, subtus plana, subpellueida, nitida, wix argutissime siriatula, olivaceo-cornea wel rubella; anfractibus 5 celeriter crescentibus, rotundatis; ultimo magno, exacte rotundato; apertura verticali, vel vwix obliqua, parum lunata, rotundata; peristomate simpliei, recto, acuto. — Diam. 10—12, alt. 7 Mm. Diese Form, in den Sammlungen meist unter dem von Bourgwignat nicht erwähnten Namen Planorbis similis M. Bielz bekannt, unterscheidet sich von Pl. anthracius eigent- lich nur durch die Färbung. Es ist eine Hungerform, die sich unter den betreffenden ungünstigen Verhältnissen überall findet. 7, Flanorbis adelosius Bourguwignat, Testa supra umbilicata, subtus concava, subpellucida, parum nitida, corneo-albidula Rossmässler’s Iconographie VII, 25 vel fusco-cornea, eleganter striatula, ac passim costis validioribus ornata; anfractibus 5 cele- riter erescentibus, ultimo maximo; apertura parum obliqua, lunata, rotundata, peristo- mate simpliet, acuto, parum reflexiusculo. — Diam. 18, alt. 8 Mm. Diese von Pisa stammende Form soll sich von allen verwandten Formen durch ihre ge- ringe Einsenkung oberseits, einzelne stärker vorspringende rippenförmige Anwachsstreifen und etwas umgeschlagenen Mundsaum unter- scheiden. Meine toscanischen Exemplare zeigen zwar so gut wie viele andere Formen einzelne vorspringende Leisten, sind aber obenher nicht flacher, als andere Formen auch. Auch Wester- lund kennt die Art nicht, sie beruht vielleicht auf abnormen Exemplaren. Ausserdem hat Bourguignat noch eine achte Form unterschieden, Planorbis Mabilli Bourgwignat, von welchem er folgende Diag- nose gibt: Testa supra centro pervio-umbilicata, subtus planulato-concava, sat solida, leviter pellu- cida, pallide corneo-albida aut epidermide corneo-rubiginosa sat fugaci induta, ele- ganter striatula vel rarius in ultimo an- fractu grosse striata ac passim obscure submalleata ; anfractus 6 convexi, rotun- dati, lente ac regulariter accrescentes, ulti- mus paululum major, exacte rotundatus, supra altitudinem penultimi aequans, sub- tus superans; apertura parum obliqua, breviter lunata, rotundata ; peristoma rec- tum, marginibus sat approximaltis callo valido junctis. Diam. 28, alt. 9 Mm. Es scheint diese Form, welche von Gaura, Dep. l’Oise stammt, sich hauptsächlich durch flachere Form und grössere Windungszahl unter- scheiden zu sollen. Sie wird wohl unbedenklich zu ammonoceras gestellt werden können. Westerlund hat in seiner kritischen Mono- graphie der europäischen Planorben (Malacozool. Blätt. XX11.18759p. 99) ruhig alle Bourguignat’- schen Arten wieder eingezogen und unterscheidet ausser dem Typus nur den banaticus und seine var, ammonoceras, was wohl auch das Rich- tigste sein dürfte. Von den abgebildeten Exemplaren stammt 1926 aus dem Dep. Doubs; es würde nach Bour- guignat zum etruscus zu rechnen sein, hat aber nur an wenigen Stellen hammerschlagartige Ein- drücke; die Mündung ist wie bei frischen Exem- plaren gewöhnlich, tiefbraun mit weissem, schma- lem Lippensaum. 4 26 Tafel CXC. Fie. 1931 u. 1932. Fig. 1927 ist eine auffallend aufgeblasene Form aus Königsberg in der Neumark, die mir in mehreren Exemplaren von Herrn L. Futh daselbst mitgetheilt wurde; sie würde mindestens so viel Berechtigung auf Anerkennung als eigne Art haben, als irgend eine der Bourguignat’- schen Arten, schon ihrer ganz besonderen Dicke wegen (bis 17 Mm. bei 40 Mm. Durchmesser). Die Oberseite ist tief trichterförmig eingesenkt, auf der Unterseite tritt der vorletzte Umgang fast eben so weit vor, wie der letzte, aber die anderen Umgänge sind eingesenkt; sie nehmen sehr rasch zu, der letzte ist ganz besonders gross, dicht und stark gestreift, mitunter mit wulstförmig vorspringenden Mündungsspuren, oder hier und da grob gegittert, der Mund ist vornen etwas trichterförmig erweitert und mit einer sehr breiten, namentlich an den Insertionen weit zu- rückreichenden weissen Lippe belegt, dahinter tiefbraun. Mitunter sind weiter rückwärts noch ältere Lippen erkennbar. Das ganze Gehäuse macht den Eindruck eines unter besonders güns- tigen Verhältnissen lebenden und besonders alt gewordenen Planorbis corneus. Dunker hat auf eine ähnliche Form aus der Cuming’schen Samm- lung eine eigene Art gegründet. 1928. Var. ammonoceras Westerlund. Testa magna, crassa, solida, parum pellueida, depressa, tenuiter arcuatim striata, polita, cornea, supra rufescens vel coerulescens, medio late concava, subtus albida vel virescens, subplana ; anfractus 6—7 cele- riter accrescentes, teretes, sat angusti, ultimus aperturam versus parum dila- tatus, utrinque ceteris parum altior, infira magis; anfractus tantum 3—4 supra visiblles; sutura supera profunda, subtus, anfractibus planulatis, sublinearis (raro utrinqgue eque profunda) ; apertura sub- obliqua, subovato-lunata, rotundata, apud Juniores exacte reniformis, intra margines linea alba et fascia purpurea ; peristoma simplex, marginibus callo plus minusve tenui junctis. — West. Meine Exemplare habe ich von Westerlund selbst erhalten;. sie sind nur 25 Mm. gross, stimmen aber im Uebrigen ganz mit seiner Diag- nose überein. Sie fallen zunächst auf durch ihre geringe Dicke; die Umgänge sind stielrund und die Mündung in Folge dessen rund und wenig ausgeschnitten. Der letzte Umgang ragt nach beiden Seiten über den vorletzten hinaus, bei meinen Exemplaren nach oben mehr als nach unten, während Westerlund das Verhältniss um- gekehrt angibt. Die Färbung ist ziemlich hell, auch obenher, so dass eine dunkle Binde um die Peripherie des letzten. Umgangs zu laufen scheint, 1929 ist nach einem Exemplar von Pest gezeichnet, das ich Herrn Hazay daselbst ver- danke; es nähert sich sehr dem typischen am- monoceras, aber die Gesammtform ist mehr oval; während bei ammonoceras grosser und kleiner Durchmesser sich wie 26:22 verhalten, ist das Verhältniss hier 24:19. Die Umgänge nehmen rascher zu, der letzte ist stärker in die Quere verbreitert und ragt über den vorletzten nur nach oben hinaus; er hat vielfach vorspringende Rippen und Buckel, wie adelosius Bourg. 1930 ist Planorbis similis M. Bielz — banatieus Bourguignat, zweifellos nur eine Zwergform der vorigen. Planorbis corneus ist mit Ausnahme der pyrenäischen Halbinsel, wo Dufourei an seine Stelle tritt, Süditaliens, Sieiliens und vielleicht Griechenlands über ganz Europa verbreitet; im aussereuropäischen Theile unseres Faunengebietes fehlt er überall, ausser in den dem Bosporus zunächst liegenden Theilen Kleinasiens. 1931. Planorbis marginatus Drap. var, subearınata. Differt « typo testa permagna, carina haud marginali. Diam. maj. 21, min. 17, alt. 4,5 Mm. Eine grosse, mir von Parreyss mitgetheilte | Form, welche sich ausser der Grösse durch die stark aufgetriebenen Umgänge und den nicht am Rande, sondern höher oben stehenden Kiel auszeichnet, trotzdem aber nicht zu carinatus zu rechnen sein dürfte. Auf der Unterseite ist noch eine stumpfe Kante in der Mitte zwischen Kiel und Naht sichtbar. Fig. 1931a hat den Kiel fast am Rande, aber der Kiel ist auf der Unterseite bis zu den oberen Umgängen sichtbar, wie bei carinatus. 1932. Planorbis subangulatus Phi- lippi. Testa anfractu ultimo supra convexo, subtus planulato, obtuse angulato, haud carinato. Diam. 9, alt. 2,5 Mm. Planorbis subangulatus Philippi Fauna utrius- que Sicilie II. p. 119 t. 21 fig. 6. Ich kann keinen rechten Grund für die Ab- trennung dieser und der folgenden Form von dem Formenkreise des Planorbis marginatus sehen; der Unterschied liegt allein in dem nur durch eine Kante repräsentirten Kiel und Zwi- schenformen sind nicht selten; als geographische Varietät muss Pl. subangulatus allerdings bei- behalten werden, da er nach Süden hin ganz TarBOX0r Kio- 1933. 1954 u. 1935: 27 entschieden über den typischen marginatus über- wiegt. — Das abgebildete Exemplar stammt von Syracus. 1933. Planorbis atticus Bour guignat. Testa depressa, pellucida, nitida, cornea, argu- tissime striatula, supra infraque umbili- cata; anfractibus 4'/a comvexis, infra carıinatis, celeriterque accrescentibus; aper- tura subovali; labro simpliei, supra e&- tenso, marginibus ultimo anfractu parum separatis, tenur callo junctis. — bourg. Planorbis attieus Bourguignat Testac. novissima pP. 22. — (at. rais. Sauley p. 55 ti. 2 fig. 35—37. — Roth Spieileg. p. 34. Auch diese Form lässt sich von marginatus nicht wohl specifisch trennen und kaum als Varie- tät neben subangulatus halten. Bourguignat sucht den Hauptunterschied von subangulatus in dem schärferen Kiel und der rascheren Win- dungszunahme; unsere Figur zeigt, dass die Windungen bei subangulatus mitunter im Gegen- theil erheblich rascher zunehmen. Die Kante scheint allerdings meist erheblich schärfer und gibt der Form wenigstens eine Berechtigung als Localvarietät. Fig. 1933a ist eine der Formen aus Nord- euböa, welche sich durch die höher hinaufge- rückte Kante auszeichnen. (lessin hat darauf seinen Planorbis gr@ecus (Mal. Bl. 1878 p. 125 t. 5 fig. 5) gegründet, während er fast kantenlose Exemplare mit starker Mundlippe als atticus var. Arethus« bezeichnet. Olessin wie Westerlund nennen Roth als Autor von Plan. atticus, während Roth sich doch ausdrücklich auf Bourguignat bezieht. 1934. Planorbis Boissyi Potiez et Michaud. Testa depressa, rotundata, utrinque (inferne paulo magis) concava, infra prope umbilicum angulata, corneo-virescens, tenue ürregu- lariter ruguloso striatula, nitidula, sub- diaphana; anfractus vix 5, lentius cres- centes, convexiusculi, ultimo compresso, ad peripheriam rotundato; sutura pro- fundata; apertura obliqua, ovata, inferne compressa; perıistomate simpliei, acuto. — Jickelt. maj. 15—15''z, min. 12 —12!, alt, 4—4°/a Mm. Planorbis Boissyi Poliez et Michaud Galerie Douai I. p. 208 pl. 21 fig. 6—8. — Savigny Description Egypte pl. 2 fig. 26. — ‚Jickeli Moll, Nordost-Afrika p. 213 1.7 fg. 20. Diam. Planorbis Alexandrinus Roth*) Dissert. p. 2 t. 2 fig. 8 (nee Ehrenberg). Gehäuse niedergedrückt, rundlich, beiderseits genabelt, aber der Nabel der Unterseite erheb- lich tiefer und die Windungen in seiner Um- gebung kantig; es ist wenig glänzend, durch- scheinend, mit feinen, unregelmässigen, etwas runzeligen Streifen seulptirt, grünlich hornfarben. Es sind kaum fünf Umgänge vorhanden, welche nicht allzurasch zunehmen und durch eine ver- tiefte Naht geschieden sind; die oberen sind leicht kantig, die späteren oberseits etwas gewölbt, im Nabel nach innen zu stark kantig; der letzte Umgang ist oben und unten etwas abgeflacht, aussen gerundet; die Mündung ist schief, eiförmig, wenig ausgeschnitten, der Mundrand gerade, scharf, der Basalrand fast geradlinig, horizontal, die Insertionen durch eine Schwiele verbunden. Aufenthalt: in Unterägypten, meine Exem- plare von Jickeli im Mahmudieh - Canal bei Alexandrien gesammelt, die Abbildung Copie nach Jickeli. 1935. Planorbis Peteli Jickeli. Testa depressa, rotundata, supra@ centro con- cavo, infra profunde et late umbilicata, prope umbilieum leviter angulata, cornea vel fusco-cornea, per longitudinem stria- tula, nitidula ; anfractus 5, lentius ac- erescentes, leviter compressi, ad peri- pheriam rotundati, ultimus versus aper- turam leviter descendens, basi planulatus; apertura late lumnaris, obliqua, basi rece- dens; peristoma leviter repandum, intus albolabiatum, marginibus distantibus, callo tenuissimo junctis. — Jickeli. - Diam. maj. 15, min. 10'/e, alt. 5 Mm.; aper- tura 4'/a Mm. lata et alta. Planorbis Peteli Jickeli Moll. Nordost- Afrika ». 212%. 2 fig. 19. Planorbis afriecanus Parreyss in sched. fide Jickelt. Gehäuse gedrückt, ziemlich gerundet, oben- her in der Mitte eingedrückt, unterseits weit und tief genabelt, gegen den Nabel hin leicht kantig, hornfarben oder etwas bräunlich, längs gestreift, etwas glänzend. Die fünf Umgänge nehmen ziemlich langsam zu und sind etwas zusammengedrückt, an der Peripherie gerundet, der letzte nach der Mündung hin etwas herab- steigend, unten leicht abgeflacht. Die Mündung ist weit mondförmig, schräg, an der Basis zurück- *) Testa discoidea, utrimque plano-depressa, subtus subangulata, calcarea; apertura sublriangulari; peristo- mate incontinuo, labiato. — Alt. 1\s, Tat. Sta’, 4# 28 Tafel CXC u. CXCI. weichend; Mundsaum leicht ausgebreitet, innen mit einer weissen Lippe belegt, die Randinser- tionen getrennt und durch einen sehr dünnen Callus verbunden. Aufenthalt: im Nil (Parreyss). — Ab- bildung und Beschreibung nach Jickeli. 1936. Planorbis alexandrinus Ehren- berg. Testa depressa, rotundata, supra et infra equa- liter profunde umbilicata, infra prope umbilicum angulata, corneo-lutescens, per longitudinem striatula, nitidula ; anfrac- tus 4a, celeriter accrescentes, teretes; apertura late lunaris, valde obliqua ; peri- stoma distincte albolabiatum, subtiliter nigrolimbatum, marginibus distantebus, callo vie conspiceuo junctis. — Jickeli. Diam. 10, alt. 3'/. Mm. Fie. 1936. 1937 u. 1938. Planorbis alexandrinus Ehrenberg Symb. phys. Nr. 1, nec Roth. Segmentina (Planorbula) alexandrina Jickeli Moll. Nordost- Africa p. 221 t. 7 fig. 25. Gehäuse niedergedrückt, gerundet, oberseits und unterseits gleich tief genabelt, unterseits um den Nabel herum kantig, gelblich hornfarben, fein gestreift, ziemlich glänzend. Vier und ein halber Umgang; dieselben sind stielrund und nehmen rasch zu; die Mündung ist breit mond- förmig, sehr schräg, der Mundsaum auffallend stark weiss gelippt, vor der Lippe schmal schwarz gesäumt; die Randinsertionen sind getrennt und durch einen kaum sichtbaren Callus verbunden. Bei jungen Exemplaren sind mitunter auf der Lippe einige Zähnchen vorhanden; die Art ist somit zur Untergattung Segmentina zu rechnen. Aufenthalt: im Nil; Abbildung und Be- schreibung nach Jickelk, Tafel (CXCl. 1937. Daudebardia Heydeni Böttger, Testa minima, breviter arcuatimque rimata nec umbilicata neque perforata, elongato-ovata, subdepressa, solidiuscula, non pellucida, nitida, luteo-virescens; spira mediocris, apex planus. Anfr. 2 sat celeriter cres- centes, sutura profunda disjuncti, leviter et irregulariter, ad suturam distinctius striati; ultimus fere °]s latitudinis test@ @quans, antice modice sed non campane instar diüatatus. Apertura perobliqua, subtruncato-ovata, marginibus valde dis- Junctis, columellari substricto, nullo modo reflexo, basali levissime exwcavato-exciso, intus alba; peristoma membranaceum, membrana lata, margine columellari om- nino deficiente. — Böttger. Alt. ?Ja, long. 3, prof. cum membrana 2 Mm. Daudebardia Heydeni Böttger Jahrb. Mal. Ges. VE. 18799. 3.1.1 0ng.1. Gehäuse klein, nicht durchbohrt oder ge- nabelt, sondern nur bogig geritzt, im Umriss eiförmig, ziemlich gedrückt, festschalig, nicht durchsichtig, glänzend, grüngelb; das Gewinde ist mittelgross, der Apex flach. Nur zwei Um- gänge, welche rasch zunehmen; sie werden durch eine tiefe Naht geschieden und sind leicht und unregelmässig, nur an der Naht deutlicher ge- streift; der letzte macht ungefähr °/s der Ge- sammtlänge aus und ist vornen etwas, doch nicht gerade glockenförmig, erweitert. Die Mün- dung ist sehr schräg, etwas abgestutzt eirund, innen weiss; die Randinsertionen bleiben weit entfernt; der Spindelrand ist fast gerade, und in keiner Weise umgeschlagen, der Basalrand ist ganz leicht ausgeschnitten; der Mundrand ist mit Ausnahme des Spindelrandes mit einem brei- ten Hautsaume eingefasst. Aufenthalt: am Kasbeck im Caucasus (Leder). — Abbildung und Beschreibung nach Böttger. Diese erste caucasische Daudebardia unter- scheidet sich, wie Böttger richtig bemerkt, durch das Auftreten des blosen Nabelritzes an Stelle der Perforation, durch den breiten Hautsaum des Mundrandes und den Mangel jedes Spindelum- schlages weit von allen anderen Arten und bildet wohl den Mittelpunkt eines eigenen Formen- kreises, dessen Glieder noch der Entdeckung harren. Sie wird wohl eine eigene Untergattung bilden müssen, für welche ich nach dem be- kannten Erforscher der caucasischen Fauna den Namen Sieversia vorschlage. 1938. Daudebardia hassiaca Clessin. Testa umbilicata, ovata, depressissima, tenuns, diaphana, fulva, levissime striata; an- fractus 3 celeriter accrescentes, sutura profunda discreti, ultimus °/s omnis dia- metri equans; apertura obliqua, quoad genus parvula et angusta; peristoma acu- tum, simplex. Tafel CXCI. Diam. maj. 3,5, min. 2,8, alt. 1 Mm. Daudebardia hassiaca Clessin Mal. Bl. XXV. 1868 p. 96 1.5 fig. 7. Gehäuse klein, länglich eirund, sehr nieder- gedrückt, dünnschalig, ziemlich weit genabelt, etwas durchscheinend, glänzend, gelblich horn- farben, sehr fein und unregelmässig gestreift, aus drei Windungen bestehend, welche rasch zunehmen und durch eine tiefe Naht getrennt werden. Die Mündung ist erheblich kleiner, als bei Daudebardia rufa, sie nimmt etwa °/s der Gesammtlänge des Gehäuses ein und er- scheint schmäler und weniger ausgebreitet als bei rufa; Mundsaum scharf, einfach. Diese bei Cassel vorkommende Form ist von Carl Pfeiffer und Louis Pfeiffer, wie von mir, unbedenklich für die ächte D, rufa genommen worden; nach (lessin soll sie sich durch die engere Mündung und durch geringere Grösse bei gleicher Windungszahl auszeichnen. Da ich aber nicht sicher bin, ob meine ebenfalls von Diemar aus Cassel erhaltenen Exemplare dem Olessin’schen Originale vollkommen gleich sind, gebe ich hier die Olessin’sche Figur und Be- schreibung. 1939. Daudebardia sardoa Issel. Testa superne depressa, convexiuscula, anguste umbilicata, transverse dilatata, subtilis- sime striolata, temwis, nitidissima, stra- minea; spira brevis, sublateralis; anfr. 2']a celeriter erescentes, sutura impressa Juncti, primus fere planus, ultimus amplus, elongatus, depressus, non angulatus; aper- tura perobliqua ampla, oblonge-ovalis, basi rotundata, margine columellari leviter ar- cuato, dextro valde rotundato, fere mem- branaceo. — Issel. Diam. maj. 4, min. 2,5, alt. 1 Mm. Helicarion sardous Issel Anmali Mus. civico Genova IV. p. 279 (mit Holzschnitt). Gehäuse obenher gedrückt, schwach gewölbt, eng perforirt, sehr in die Quere verbreitert, ganz fein gestreift, sehr glänzend, strohgelb. Das kleine, etwas seitlich stehende Gewinde zählt 2!/g Umgang; die Windungen nehmen rasch zu und werden durch eine mässig eingedrückte Naht geschieden, der erste Umgang ist flach, der zweite weit, verlängert, niedergedrückt, nicht kantig. Die Mündung ist sehr schief, gross, langrund, an der Basis gerundet, der Spindelrand ist schwach gebogen, der Aussenrand gerundet, fast häutig. Aufenthalt: Auf der Insel Sardinien (Ab- bildung und Beschreibung nach Issel 1. c.) Anmerkung. Issel hat diese mir unbe- Fig. 1939 u. 1940: 29 kannte Art sonderbarer Weise zu Helicarion gestellt, während nach der Abbildung und Be- schreibung kein Zweifel daran sein kann, dass sie zu Daudebardia zu stellen ist. Es ist mir freilich nicht bekannt, dass das Thier von Daude- bardia eine Schwanzdrüse hat, wie sie Issel von seinem Helicarion sardous angibt. Bourguignat gründet deshalb fürihn eine eigene Gattung Isselia, die er sogar in eine andere Familie Helixarionide (nicht Helicarionide, was nach ihm ein grober Feh- ler ist) stellt. — Es ist dies die erste italienische Daudebardia ausserhalb Sicilien; eine zweite ist neuerdings auf dem Festlande bei Tarent gefunden worden, — D.sardoa scheint unter den mir bekann- ten Arten durch die Kleinheit des Gewindes der D. sicula Ben. (Icon. 1390) am nächsten zu stehen. 1940. Vitrina subconica Böttger. Testa levissime rimata, subdepresso-turbinata, tenwissima, pellucida, sericina, pallide olivaceo-fusca ; spira elevata; apex par- vulus, excentricus, mamillatus, fere pro- minulus ; anfractus 3 convexi, subceleriter accrescentes, sutura simpliei, profunda disjunett, sub lente subtilissime regulariter striati, strüs ad suturam profundioribus, ultimus fere subangulatus, ?/3 altitudinis @equans et ‘3 latitudinis superans. Aper- tura obliqua, satis magna, subeircularis, marginibus subapproximatis; peristoma acutum, margine columellari vie mem- branaceo-marginatum, ad rimam brevis- sime reflexum. — Böttger. Alt. 3, lat. 4, prof. 3,5 Mm. Vitrina subconica Böttger Jahrb, Mal. Ges. IV, 1879 p. At. 1.fg. 3. Gehäuse kaum geritzt, etwas gedrückt kreisel- förmig, sehr dünnschalig, durchsichtig, seiden- glänzend, blass olivenbräunlich; das Gewinde ziemlich erhoben mit kleinem, etwas excentri- schem, zitzenförmigem, leicht vorspringendem Apex. Die vorhandenen drei Umgänge sind ge- wölbt und nehmen ziemlich rasch zu; sie wer- den durch eine einfache, aber tiefe Naht ge- schieden und sind unter der Loupe mit feinen, an der Naht stärkeren Streifen sculptirt, der letzte ist undeutlich kantig; er nimmt zwei Drittel der Höhe und über ein Drittel der Breite ein. Die Mündung ist schräg, ziemlich gross, fast kreisrund, mit etwas genäherten Rändern; der Mundsaum scharf, am Spindelrand, der gegen die Nabelritze ganz kurz umgeschlagen ist, ein kaum bemerkbarer häutiger Saum. Aufenthalt: im Caucasus, von Leder am Kasbeck in Transcaucasien entdeckt. Abbildung und Beschreibung nach Böttger 1. c, 30 Tafel CXCI. Fig. 1941. 1942 u. 1943. 1941. Vitrina Komarowi Böttger. Testa peraffinis V. amnulari Stud., sed pro altitudine latior, fuliginoso-fusca nec late virescens, SPira magis convexo-conoidea ; anfr. 3/2 distincte lentius acerescentibus, anfractu embryonali latiore, anfr. ultimo magis descendente; c@terum simillima. — böttger. Diam. maj. 4°/a, min. 4!/4, alt. 3!/’e Mm. Vitrina Komarowi DBöttger Jahrb. Mal. Ges. VI. 1879 p. 393 t. 10 fig. 4. „Gehäuse dem von V. annularis Stud. so ähnlich, dass eine sehr aufmerksame Vergleich- ung dazu gehört, um beide Formen von einander zu unterscheiden. Doch erscheint das Gehäuse im Verhältniss zu seiner Höhe etwas breiter und seine Färbung ist selbst bei ganz frischen Exem- plaren stets hell rauchgrau mit einem Stich ins Bräunliche, nie lebhaft grün, wie das Gehäuse von V. annularıs. Das Gewinde erscheint an den Seiten mehr gerundet und nicht so rein kegelförmig als das der typischen annularis, wie denn auch die Unterseite der Windungen bei V. Komarowi mir etwas convexer vorkommt. Von den Umgängen fängt der erste, das Embryonal- ende, breiter und gröber an, was die Folge hat, dass bei gleich grossen Stücken nur 3'/a Win- dungen gegen 3'/2 bei V. annularis zu zählen sind, und die letzte Windung steigt vorn oben vor der Mündung immer etwas mehr nach ab- wärts, so dass der vorletzte an dieser Stelle etwas breiter und gerundeter zu sein pflegt, als bei der typischen V. annularis. Ausserdem aber wachsen die Umgänge deutlich ein wenig lang- samer an, als bei dieser. Von der vorigen ist diese Form auf den ersten Blick schon durch die stärkere Sculptur mit groben, unregelmässigen Runzelfalten und durch die weit langsamer anwach- senden Umgänge zu unterscheiden.“ — Böttger. Aufenthalt: Kiptschay im Alagez. — Ab- bildung und Beschreibung nach Böttger. 1942. Vitrina Bonellii Targioni Toz- zetti, imperforata, elongato-ovata, depressa, lutescenti-viridula, vix striatula, ad su- turam tantum distinctius striata; spira longitudinis dimidiam haud equans, an- fractus 3 sutura subirregulari discreti, rapide crescentes; apertura rotundato- ovata, margine simpliei, recto, columellari vix limbato. Long. 5, lat. 3!/s Mm. Vtrina Bonellüi Targioni-Tozzetti Atti Societ. ital. Seienze nat. 1872 p. 16 fig. 1-11. Testa — Paulucei Mater. faune Ital. p. 1. — Pfeiffer Mon. Hel. VII. p. 511. Gehäuse undurchbohrt, ziemlich gedrückt, länglich oval im Umriss, durchsichtig, gelbgrün, sehr glänzend, nur ganz fein gestreift, nur an der Naht mit stärkeren Streifen sculptirt; das Gewinde ist etwas kleiner, als die Hälfte der Gesammtlänge. Es sind reichlich drei Umgänge vorhanden, welche durch eine etwas unregel- mässige Naht geschieden werden und sehr rasch zunehmen. Die Mündung ist rundeiförmig, der Mundsaum gerade, scharf, ein Hautsaum am Spindelrand nicht erkennbar. Diese Art gehört zur engeren Sippschaft der V. pellueida, unterscheidet sich aber von den anderen Arten durch die flachere Gestalt und die grüngelbe Färbung. Sie stammt aus Tos- cana, meine Exemplare, die ich der Marchesa Paulucci verdanke, speciell aus dem Cosentino. 1943. Vitrina lusatica Jordan. Testa parva, elongata, valde depressa, quoad genus solidiuscula, viridula, spira parva, longitudinis tertiam partem equante ; lim- bus columellaris !j2 baseos occupans, haud longus ; apertura intus margaritacea. Diam. maj. 5, min. 3, alt. 1,7 Mm. Vitrina lusatica Jordan Jahrb. Mal. Ges. VI. 1879 p. 377 1.8 fig. 3. Thier sehr hellfarben; Mantel etwas dunkler, jedoch weit heller als bei V. diaphana und auch heller als bei V. elongata, nur am äussersten Kopf- und Schwanztheil etwas dunkel angelaufen. Den Rücken entlang verläuft ziemlich über die Hälfte desselben ein sehr wenig erhabener, un- deutlicher, schwach dunkler gefärbter Streifen. Der Fuss ist undeutlich abgesetzt; Sohle weiss- lich, schmal, nach hinten allmählig scharf zu- gespitzt, an den Rändern verloschen dunkler gefärbt, welche Färbung sehr undeutlich wer- den kann. Mantel sehr gross, ziemlich derb, mit einem ziemlich schmalen, schwach dunkler gefärbten Lappen das Gewinde gerade bedeckend. Athemloch etwas nach vorn gerückt, vor der Mündungsecke — Thier im Kriechen 17 Mm. lang. Gehäuse länglich, sehr niedergedrückt, meist von grünlicher bis sogar grüner Farbe, für ein Vitrinenschälchen ziemlich fest. Das Gewinde ist klein, ein Drittel der Gehäuselänge betragend. Der Spindelhautsaum ist halb so breit, wie die Unterseite des Gehäuses und nicht besonders lang. Das Innere des Schälchens ist schwach perlmutter- artig. Die Schnecke erscheint im October; bei 7° C. kroch sie munter an Basaltfelsen umher. Tafel CXCI. Aufenhalt: in der Lausitz; Abbildung und Beschreibung nach Jordan. Sollte diese Vitrina etwas anderes sein als V. Heynemanni Koch? 1944. Hyalina subeffusa Böttger. Testa anguste perforata, caleuliformis, sordide corneo-albida, nitida; spira parum emi- nula; apex planus, parvulus, sed sutura levissima parum distinctius. Anfractus 4 lentissime accrescentes, supra parum convexi, sutura lineari parumque im- pressa disjuncti, infra subplanulati, dis- tincte striatuli, ultimus penultimo fere duplo latior. Apertura oblique lunaris, anfractu penultimo valde excisa, margıne supero superne curvatim recedente, basali tenuiter reflexo subhorizontali, columel- larique dilatato, in perforationem sub- reflexo, cum basi teste angulum formanti- bus angustissimum; callus obsoletissimus margines jungens ad perforationem dis- tinctior ibique in marginem columellarem peristomatis transiens. — Böttger. Alt. 1”/3, diam. maj. 3'/e, min. 3 Mm. Hyalinia (Vitrea) effusa Böttger Jahrb. Mal. Ges. VI. 1879 p. 11 t. 1 fig. £, nec Pfeiffer. Hyalinia subejfusa Böttger vibid. p. 395. Gehäuse eng durchbohrt, ziemlich scheiben- förmig, schmutzig weiss mit einem leichten Stich ins Hornfarbene, glänzend, das Gewinde wenig vorspringend mit flachem, kleinem Apex. Die vier Umgänge nehmen sehr langsam zu; sie sind wenig gewölbt, durch eine wenig eingedrückte, lineare Naht geschieden, untenher etwas abge- flacht, deutlich gestreift, der letzte fast doppelt so breit, als der vorletzte. Die Mündung ist schräg mondförmig, durch den vorletzten Um- gang sehr stark ausgeschnitten, der Oberrand weicht etwas bogig zurück, der Basalrand ist leicht umgeschlagen, fast horizontal, der Spindel- rand etwas verbreitert und ausgussartig in den punctförmigen Nabel hinein umgeschlagen; er bildet mit der Basis des Gehäuses einen sehr spitzen Winkel; an seiner Insertion und damit verbunden steht ein schwach erhöhtes längliches Knötchen als das Rudiment einer Spindelschwiele. Aufenthalt: im Caucasus, bei Mamudly von Leder entdeckt, später auch bei Mauglis und Borshom gefunden. — Abbildung und Be- schreibung nach Böttger. Anmerkung. Diese kleine Art gehört in die engere Gruppe der Hyalina erystallina Müller, unterscheidet sich aber von allen durch die auf- fallend geringe Zahl ihrer Umgänge; den eigen- Fig. 1944. 1945 u. 1946. 31 thümlichen Nabel theilt sie mit der griechischen Hyalina eudedalea Bourg. 1945. Hyalinalatebricola Bour- guignat. Testa anguste umbilicata, compressa, albissima, diaphana, pellucida, levis vel sub lente argutissime elegantissimeque striatula; anfraectibus 5 subplanulatis, regulariter crescentibus, sutura impressa separatis ; ultimo obsolete obscureque carinato, supr« subplanulato, infra convexo; apertura ob- liqua, oblongo-lunari; peristomate recto, acuto, simpliei ; margine columelları pau- lulum reflexo. — Bourguignat. Diam. 5, alt. 2!Jı Mm. Zonites latebricola Bourguignat Amenites malac. I. p. 191 t. 20 fig. 7—22. Hyalina latebricola Kobelt Cat. europ. Binnenc. 26: Gehäuse eng durchbohrt, aber doch im Nabel etwas von dem vorletzten Umgang zeigend, etwas gedrückt, glänzend weiss, durchsichtig, glatt oder unter einer starken Loupe sehr fein gestreift er- scheinend. Es sind fünf kaum gewölbte Um- gänge vorhanden, welche regelmässig zunehmen und durch eine eingedrückte, gut bezeichnete Naht geschieden werden. Der letzte Umgang ist undeutlich kantig, obenher fast flach, unten gewölbt; die Mündung ist schräg, länglich mond- förmig, stark ausgeschnitten, der Mundrand ein- fach, scharf, geradeaus, nur der Spindelrand schwach umgeschlagen. Aufenthalt: bei Megara in Griechenland, von Gaudry mit Cecilianella subsawana und tumulorum zusammen in einer antiken Thränen- urne gefunden. — Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat. 1946. Hyalina guignat. Testa angustissime perforata, depressa, sub- cyaneo-albida, pellucida, vie sub lente striatula, anfractibus 6 regulariter eres- centibus, conveziusculis, sutura impressa separatis, ultimo infra subplanulato; aper- tura oblique lunari; peristomate recto, acuto, simplici; margine columelları dia- tato ac in perforationem reflexo. — bour- guignat. Diam. 7, alt. 4 Mm. Zonites eud@edaleus Bourguignat Amenites mal. T. 9. 189012 2009. 13. Hyalina eudedalea Kobelt Oatal. europ. Binnen- conch. p. 6. eudedalea Bour- 32 Tafel CXCI u. CXC1U. Gehäuse sehr eng durchbohrt, gedrückt, durch- sichtig, glänzend, auch unter der Loupe kaum gestreift, etwas bläulich weiss. Die sechs Um- gänge sind etwas gewölbt, durch eine eingedrückte Naht geschieden und nehmen regelmässig zu; der letzte ist an der Unterseite etwas abgeflacht. Die Mündung ist etwas schräg mondförmig, der Mund- saum einfach, scharf, geradeaus, der Spindelrand umgeschlagen und etwas in die Perforation hinein verlängert. Aufenthalt: in Griechenland, bei Phygalia- Bassa von Sauley entdeckt. — Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat. 1947. Hyalina deila Bourguignat. Testa umbilicato-perforata, depressa, argutissime striatula, fulvo-olivacea, subtus olivaceo- lutescente, fragdi, diaphana; anfractibus 6, ultimo majore; apertura obliqua, semi- rotundata, magna; peristomate acuto, sim- pliei, non reflexo. — Bourguignat. Diam. 11, alt. 6 Mm. Zonites deilus Bourguignat Amenites malaco- logıques II. p. 26 t. 5 fig. 7—9. Hyalina deia Kobelt Catalog europ. Binnen- conch. p. 4. Gehäuse ziemlich weit durchbohrt, nieder- gedrückt, sehr fein gestreift, zerbrechlich, durch- sichtig, obenher grüngelblich, unten weisslich. Die sechs Umgänge sind beinahe flach; die oberen nehmen langsam zu, der letzte ist stark ver- breitert und nach unten sehr gewölbt. Die Mün- dung ist gross, schräg, stark ausgeschnitten, der Mundrand einfach, scharf, nicht umgeschlagen. Tafel 1950. Unio tumidus var, borysthe- nensis, Differt a typo margine supero rectiusculo, rostro subelevato, sculptura umbonum distinc- tissima. Long. 80, alt. 39, crass. 28 Mm. Ich erhielt eine Anzahl Exemplare dieser im Dniepr bei Ekatherinoslaw gesammelten Form durch die Güte der Marchesa M. Paulucci. Die sämmtlichen Exemplare zeichnen sich dadurch aus, dass sie trotz ihrer bedeutenden Grösse die characteristische Jugendform unseres U, tumidus mit aufwärts gebogenem Schnabel und ziemlich gestrecktem Oberrand bewahren (bei der Figur Fig. 1947. 1948. 1949. 1950 u. 1951. Aufenthalt: in der Krym, von L. Raymond in den Umgebungen von Sevastopol &esammelt; Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat. 1948. Hyalina erystallina Müller — und 1949. Hyalina subterranea Bourg. Ich gebe hier die Copieen von Bourguignats Figuren dieser beiden Formen, über deren Art- berechtigung in neuerer Zeit so viel geschrieben und gestritten worden ist. Bourguignat sucht den Hauptunterschied nicht in dem weiteren Nabel von subterranea oder deren schwacher Mundlippe, sondern in den gewölbteren Umgängen des Ge- windes und der mehr gerundeten, stark ausge- schnittenen Mündung. Seine neue Art wäre wahr- scheinlich eben so unbeachtet geblieben, wie seine von Hyalina Draparnaldi und anderen abge- trennten Formen, wenn nicht Reinhardt sich ihrer angenommen und sie auch in Deutschland nachgewiesen hätte. Die Frage scheint erledigt, nachdem Ülessin erkannt hat, dass Reinhardt’s erystallina nicht die Müller’sche Art, sondern die anscheinend gut unterschiedene nordische Hyalina contracta Westerlund ist. — Hyalına subterranea kann somit nur als eine Varietät von erystallina angesehen werden, .bourguignat’s Diagnose lautet: Testa minima, late umbilicata, supra compla- nata, albida, diaphana, erystallina, levi vel sub lente ad suturam elegantissime striatula; anfractibus 5 convewxis, sutura profunda separatis; wultimo paululum majore, rotundato, infra non compresso; apertura lunari-rotundata ; peristomate acuto, intus albido-incrassato, OXCH. ist der hintere Theil des Unterrandes zu sehr gerundet). Die Wirbelsculptur ist ganz auf- fallend entwickelt; es stehen vier Reihen zick- zackförmiger Höcker hintereinander, und sie springen so stark vor, dass die Wirbel von oben gesehen ganz zackig erscheinen. Die Färbung ist sehr lebhaft mit grüngelben Striemen, Perl- mutter glänzend bläulich weiss, im Bereich des starken Schulterwulstes fast rein weiss. 1951. Unio tumidus var. Rohrmanni, Ich bringe hier eine merkwürdige, wie es scheint, local constant gewordene Abnormität des U. tumidus zur Abbildung, welche Herr Lehrer Tafel CXCH. Rohrmann in Schwierse bei Oels in Schlesien entdeckte und mir in einer grossen Reihe von Exemplaren mittheilte. Sie zeichnen sich alle durch auffallende Verkümmerung des Hinter- theils gegenüber dem stark entwickelten Vorder- theil und durch seitliche Zusammendrückung aus, welche letztere der Muschel auch bei längerer Form ein eigenthümliches, an U. Mülleri Rossm. erinnerndes Ansehen gibt. Formen mit ähnlich verkümmertem Hintertheil kommen auch an an- deren Fundorten nach Verletzungen nicht selten vor, sind aber dann meistens um so bauchiger. Die Färbung der Aussenseite ist lebhaft gelb- grün mit dunklen Strahlen, die Innenseite röth- lich fleischfarben. Ueber die Beschaffenheit des Fundortes habe ich leider seiner Zeit unterlassen, nähere Er- kundigungen einzuziehen. 1952. Unio cumensis n. sp. Testa regulariter elongato-ovata, postice leviter truncata, umbonibus prope marginem an- teriorem sitis, castaneo-olivacea, umbones versus pallidior, postice limo crasso al- bido obtecta, modice solida, lineis in- crementi tenuibus sculpta ; margo dorsalis leviter ascendens, cum antico angulum formans, antieus areuatim in inferiorem fere horizontalem transiens, posticus ro- strum recliusculum, truncatum formans; umbones tumidi, approximati, rugis con- centricis tuberculisque nonnullis separatis, literam V formantibus sculpti ; latus inter- num magarita cerulea, antea in callo humerali rosacea indutum. Cardo dente unico compresso in utraque valvula, dex- tro crassiore, munitus ; lamelle sat elon- gate, fere rect@; impressiones musculares anteriores 2 profunde, postica vie im- pressa. Long. 78, lat. max. 33, crass. 24 Mm. Gehäuse lang und sehr regelmässig eirund, hinten etwas abgestutzt, die Wirbel fast am Vorderrande gelegen, grünlich braun mit helle- rem Wirbel, die abgeriebenen Stellen bläulich erscheinend, der hintere Theil mit einem dicken, traubigen Ueberzug von weisslichem Schlamme bedeckt, welcher sich nicht abbürsten lässt. Die Schale ist ziemlich fest und nicht besonders dick. Der Oberrand steigt mässig in gerader Linie an und geht dann in leichter Biegung in den erst absteigenden, dann senkrecht abfallenden Hinter- Rossmässler’s Iconographie VII. Fig. 1952 u. 1953. 33 rand über; der Unterrand ist fast horizontal und geht durch den kurzen Vorderrand in einem deut- lichen Winkel in den Oberrand über. Die Wirbel liegen ganz vorne; sie sind aufgetrieben und be- rühren sich fast; ihre wohlerhaltene Sculptur besteht aus feinen Wellenrunzeln und einzelnen spitzen, zu einem V angeordneten Höckern, wie bei Reqwienii. — Die Innenseite zeigt vornen einen starken, nach hinten zu schräg ablaufen- den Schulterwulst mit röthlichem Perlmutter, im hinteren Theile schimmert das Perlmutter bläu- lich. — Das Schloss liegt dicht am Vorderrand und hat jederseits nur einen lamellenartigen Zahn; beide sind gleichgross, der der rechten Schale ist aber erheblich stärker. Die Lamellen sind ziemlich lang und fast gerade, die vorderen beiden Muskeleindrücke sehr tief, der hintere kaum vertieft. Ich erhielt diese Form von Fischern in Neapel mit der ausdrücklichen Angabe, dass sie aus einem See bei Cumä stamme. Auch ohne diese Angabe würde man nicht im Zweifel sein, dass sie aus einem See stamme; die übermässige Aus- dehnung des Hintertheils und der traubige Ueber- zug erinnern auffallend an die kärnthener See- formen und zu allem Ueberfluss fehlt auch die zugehörige Platyrhynchus-Form nicht. — Ich benenne die Form, ohne sie damit als gute Art ansprechen zu wollen; die süditalienischen Bi- valven sind noch zu wenig bekannt, als dass ich sie definitiv einordnen möchte, Die Wirbelseulptur deutet allerdings auf U. Requwieniui Mich. 1953. Differt a typo testa ad modum Un. platyrhynchi rostrato-hamalta, dentibus crassioribus, conicis, in valvula sinistra 2. Unio cumensis var? Unter meiner Serie von cumensis befinden sich einzelne Exemplare, welche durch die Ein- drückung des Unterrandes ganz die Gestalt von U. platyrhynchus oder noch richtiger von U. arca Held haben und wohl ganz denselben Ein- flüssen ihre Entstehung zu danken haben. Wenn ich trotzdem oben ein ? beigefügt habe, so ver- anlasst mich dazu die Abweichung im Schloss ; die Zähne sind mehr eonisch, stärker, und, wie unsere Seizze zeigt, die linke Klappe hat deut- lich zwei Zähne. — Beide Formen haben üb- rigens dieselbe Färbung und denselben Schlamm- überzug und sind offenbar an derselben Localität gesammelt. 34 Tafel OXCI. Fis. 1954. 1955. 1956 u. 1957. Tafel CXCH. 1954. 55. Unio byzantinus Parreyss. Ooncha ovali-subtetragona, convexa, crassa, solida, pallide brunnea, viridi-radiata, vel rufula rugosiuscula, nitidiuscula, supra rectius- cula, infra subsinuata, antice dilatata, late rotundata, postice breviuscula, sub- attenuato -truncata ; umbones vie tumi- duli, oblique angulato-plicati; dens ceras- cus, crenatus, obliquus (subperpendicu- laris); lamella subobliqua, antice appen- dice sinuato munita; margarita albo-ro- sea, subtilissime anastomoso- gramulata. — Drouöt. Long. 60—70, lat. 36—40, crass. 25 Mm. Unio byzantinus Parreyss in schedis fide Drouät. Drouöt Journ. Conch. 1879 p. 141. Gehäuse gerundet keilförmig, ziemlich ge- wölbt, diekschalig und fest, blass bräunlich mit grünen Strahlen oder röthlich, ziemlich rauh gestreift, etwas glänzend, der Oberrand fast ge- .rade, der Unterrand nach hinten etwas einge- drückt, das Vordertheil verbreitert und breit gerundet, das Hintertheil kurz, einen etwas ver- schmälerten abgestutzten Schnabel bildend. Die Wirbel sind an ausgewachsenen Exemplaren nur wenig aufgeblasen (doch mehr, als bei unserer Figur, wo der Lithograph das Schlossband noch zur Schale gezeichnet hat!, bei jüngeren Exem- plaren mehr aufgetrieben; die Sculptur besteht aus wenig auffallenden, eckigen Runzeln. Das Schloss ist auffallend stark; die rechte Schale hat einen stumpfen, cerenulirten, fast kubischen Zahn, die linke zwei stumpf kegelförmige, von denen der hintere der stärkere ist; die Lamelle ist schräg und entspringt nicht unmittelbar am Zahn, sondern hat, wie Drouet ganz richtig be- merkt, vornen eine Art buchtigen Anhang. Der vordere Muskeleindruck ist sehr tief und dringt unter das Schloss ein, auch der hintere ist deut- lich. Der Schulterwulst ist sehr stark und nimmt über zwei Drittel des Gehäuses ein. Perlmutter schwach röthlich, die von Drouet betonte Sculp- tur bei meinen Exemplaren nicht auffallend. Aufenhalt: in Griechenland, meine Exem- plare aus dem Sperchios, wie die Drouöt’s, und mit seiner ausgezeichneten Beschreibung ganz übereinstimmend. 1956. Unio lusitanus Drouöät. Concha oblongo-elongata, ventrosa, tenuis, l@vius- cula, nitidosa, olivacea wel pallide cas- tanea, viridiradiata, supra convesxiuseula, infra subconcava, antice rotundata, Pos- tice elongatula, vix attenuata, subrotundo- truncalula, umbones tumidi, prominli, ad apicem vis rugoso-tuberculosi; dens exsertus, compressulus, eristato-denticu- latus; lamella valida, rectiuscula; mar- garita albo-cerulea, postice pulchre üri- descens. — Drouät. Long. 60, alt. 27, crass. 22 Mm. Unio lusitanus Drouöt Journal de Conchylio- logie XX VII. 1879 p. 327. Muschel länglich eirund, bauchig, relativ dünn- schalig, fast glatt, ziemlich glänzend, olivenbraun oder hell kastanienbraun, grün gestrahlt. Der Oberrand ist gewölbt, der Unterrand leicht ein- gedrückt, der Vorderrand gerundet, nach hinten etwas verlängert, kaum verschmälert, gerundet abgestutzt. Die Wirbel sind angeschwollen und springen stark vor, Sculptur ist kaum zu er- kennen, nur auf der Höhe stehen einige Höcker- runzeln; sie liegen weit vor, das Schloss fast am Vorderrande; der rechte Hauptzahn ist hoch, zusammengedrückt, am Rande gezähnelt, vor ihm steht ein nur angedeutetes Zähnchen; die beiden linken Zähne sind sehr scharfrandig und ge- zähnelt, die Lamelle ist stark, fast gerade. Die Innenseite ist mit einer besonders nach hinten schön irisirenden bläulich weissen Perlmutter aus- gekleidet. Aufenthalt: im Guadianagebiet (Morelet) und im See von Irieu bei Bayonne; meine Exem- plare, vom Autor selbst mitgetheilt, stammen vom letzteren Fundorte. Die Form gehört auch zu dem Kreise des U. Requieni. 1957. Unio elongatulus sec. Drouöt. Ich bringe hier die mittelfranzösische Form zur Abbildung, welche Drouöt mit Unio elonga- tulus Mühlfeldt identifieirt, bin aber nicht in der Lage, mich dieser Identification anschliessen zu können. Die vorliegende Form ist nach meiner Ansicht nur eine sehr verlängerte und auffallend flache Form des vielgestaltigen Unio Requieni, bei welcher allerdings die Wirbel auffallend weit nach vornen liegen. — U. elongatulus habe ich nördlich der Alpen noch nicht gefunden; seine sämmtlichen mir bekannten Fundorte liegen im Umkreis des adriatischen Meeres und seiner einstigen Bucht, der Poebene. Tafel OXCIV u. CXCV. Fig. 1958. 1959. 1960 u. 1961—63. 35 Tafel CXCIV. 1958. Anodonta idrina var. trasy- mentica m. Bei der überaus geringen Kenntniss, welche wir gegenwärtig von den Anodonten Italiens — die Fauna der Alpenseen abgerechnet — haben, halte ich es nicht für überflüssig, hier eine Form aus dem trasymenischen See abzubilden, welche ich der Marchesa Paulucei verdanke. Dieselbe gleicht im Umriss ziemlich manchen Formen aus dem Gardasee und hat namentlich auch das zu- sammengedrückte Vordertheil, wie es für den Formenkreis der idrina (anatina meines Catalogs) characteristisch ist. An den abgeriebenen Wir- beln ist die Runzelsceulptur noch deutlich zu er- kennen. Der Unterrand ist fast in der Mitte stark eingedrückt und die ganze hintere Hälfte der Muschel erheblich aufgetrieben. Die Fär- bung ist gelbgrün mit dunklen Strahlen, die Innenseite bläulich. Der Schulterwulst ist für eine Form aus dieser Gruppe sehr schwach. 1959 stellt eine süditalienische Anodonte dar, welche ich mit U. cumensis zusammen von den Fischern an Sta. Lucia in Neapel kaufte, ohne den genauerey Fundort erfahren zu können; jeden- falls stammt sie aus der Umgebung von Neapel. Ich glaubte sie anfangs als eine Varietät von piscinalis auffassen zu müssen, doch stimmt die wellige Runzelsculptur der Wirbel ganz mit der der vorigen überein. Die Schale ist sehr dünn, vorn zusammengedrückt, hinten aufgeblasen, der Oberrand stark ansteigend, hinter den Wirbeln einen Flügel bildend, der Unterrand eingedrückt und dann sackförmig erweitert, der Vorderrand sehr kurz, der Hinterrand schräg abgestutzt. Die Färbung ist die grünlichgelbe junger Ano- donten mit einigen dunklen Ringen. Ich bringe diese Form aus demselben Grunde, wie die vorige, zur Abbildung. Tafel 1961—63. Helix Coquandi Morelet. Eine Sendung des Herrn Morelet hat mir bewiesen, dass das von mir unter Fig. 1387 als Hel. Coquandi abgebildete Exemplar einer ex- tremen und verkümmerten Varietät dieser schönen Art angehört, wenn es überhaupt noch dazu zu rechnen ist. Ich gebe darum hier die Abbildung 1960. Anodonta Scaldiana Dupuy. Concha mediocris, sat exacte ovata, tumidula, sulcatula, antice breviuscula, postice in rostrum obtusum, subrotundatum pro- ducta ; marginibus superiore et inferiore sat regulariter arcuatis, margine anteriore rotundato et angustiore, posteriore in medio lato; umbonibus vix tumidulis et flexuose rugatis; ligamento medioeri et arcuato; sinu ligamentali subfusiformi; area vie compressula ; impressionihus anterioribus sat profundis, posterioribus subnullis, impressione palleali antice dis- tincta, postice subnulla. — Suberassius- cula; epidermide brunneo-virescente, ex- ceptis oris subnitidulo; margelio lacteo- cerulescente, subnitidulo. — Dupuy. Long. 70—90, alt. 40—50, erass. 23>—35 Mm. Anodonta Scaldiana Dupuy Moll. France p. 613 Eigeng 12, Schale mittelgross, ziemlich festschalig, ge- rundet oval, braungrün, ziemlich glänzend, etwas aufgetrieben, in unregelmässigen Abständen ge- furcht, nach hinten in einen stumpfen, gerundeten Schnabel ausgezogen. Oberrand und Unterrand sind regelmässig gewölbt, der Vorderrand ist gerundet und etwas verschmälert. Die Wirbel sind kaum vorspringend, vollständig unverletzt und mit gebogenen Runzeln seulptirt; das Schloss- band ist mittelstark, leicht gebogen, häufig fast ganz mit Schalensubstanz überlagert; die vor- deren Muskeleindrücke sind deutlich, die hinteren kaum zu erkennen. Die Perlmutter ist glänzend bläulich weiss. Aufenthalt: im Escaut bei Valenciennes, meine Exemplare von Dupuy selbst mitgetheilt. Anmerkung. Diese Art gehört ebenfalls zur Sippschaft der An. anatina, zeichnet sich aber durch ihre gerundete, an cygnea erinnernde Gestalt vor allen anderen Formen aus. UXCV. dreier typischer mir von Herrn Morelet gütigst überlassener Exemplare. — Hel, Coquandi kommt demnach unseren mitteleuropäischen Tacheen un- gemein nahe und ist in der Zeichnung ebenso ver- änderlich, wie hortensis und nemoralis. Morelet unterscheidet (Journal de Conchyliologie 1880 ». 26) folgende Varietäten: 5* 36 Tafel .CXEV. „EBie> 1964. 17965..1966 U 967: o) unicolor, alba vel pallide straminea; ß) albida, faseiis pellucentibus 3—5 cingu- lata, vel strigis obliqwis penieillata; y) lutescens, fascia unica periphervali; 6) rufescens, fasciis 5 integris vel inter- ruptis notata; :) albida, fasciis castaneis confluentibus late eingulata; £) carnea, albo marmorata etc. Auch die Gestalt schwankt in erheblichen Gränzen und kommt bald der hortensis, bald der nemoralis näher, im Allgemeinen jedoch mehr der letzteren, der sie namentlich in der Mundbildung gleicht; die Lippe ist indess immer röthlich weiss. Von sylvatica unterscheidet sie die stärkere Verbreiterung des letzten Umganges, wodurch der ganze Umriss mehr in die Quere verbreitert wird. Helix Coquandi findet sich nach Morelet nicht nur in Marocco, wo sie namentlich im Inneren in der Umgebung der Stadt Marocco ihre höchste Entwickelung erreicht, sondern auch in der Umgebung von Malaga und um Tarifa. Interessant ist, dass, wie auch von Maltzan neuer- dings wieder bestätigt hat, auf der Sierra de Monchique in Algarve die ächte Hel. nemoralis vorkommt. 1964. Helix sylvatica var. exzimia Dupuy. Differt a typo testa majore, fasciis confluentibus. Diam. maj. 24, min. 22, alt. 17 Mm. Unter obigem Namen erhielt ich von Dupuy eine prächtige Varietät von St. Marcelles, aus- gezeichnet zunächst durch die bedeutende Grösse und stärkere Schale, dann aber durch die eigen- thümliche Färbung. Die beiden unteren Bänder, sowie die beiden zunächst über der Mitte ge- legenen sind zu breiten, ununterbrochenen, tief kastanienbraunen Binden zusammengeflossen ; die obere wird von einer breiten Reihe viereckiger, brauner Flecken eingefasst, welche mit ihrem Längsdurchmesser in der Richtung der Anwachs- streifen stehen und nach unten mit dem Bande zusammenfliessen; sie werden durch hellere, braune Färbung zu einem Bande vereinigt, das nach oben hin scharf abschneidet und eine breite, weissgelbe Nahtbinde übrig lässt. Eine ähn- liche Fleckenreihe füllt den Raum zwischen dem unteren Bande und der fleckenfreien Kielbinde aus, doch ist hier die Färbung nicht so scharf ausgeprägt; die Basis ist mit einer gelblichen Epidermis überzogen. Der Mundrand ist innen mit einer dünnen braunrothen, dahinter mit einer starken weissen Lippe belegt. Auf den Umgängen des Gewindes kann man die obere Binde mit der Fleckenzone bis zum Beginn der Embryonal- windungen verfolgen. 1965. Helix sylvatica var. rhenana. Differt a typa testa albida, maculis fasciarum pallide fuscis, fascia continua nulla. Diam. maj. 19—20, alt 14—15 Mm. Im Rheinthal und bis nach Karlsruhe hinab tritt Hel. sylvatica in einer Form auf, welche den Juraformen gegenüber als verkümmert be- zeichnet werden muss, obschon sie denselben an Grösse und Dickschaligkeit nicht nachsteht. Die Verkümmerung äussert sich namentlich in der Färbung; die gelbliche Epidermis, welche sich beim Typus wenigstens an der Basis immer er- hält, fehlt vollkommen, und während beim Typus meistens die drei unteren Bänder scharf ausge- prägt, die oberen in intensiv braune Flecken aufgelöst sind, sind hier sämmtliche Bänder in blassbraune, nur sehr wenig hervortretende Fleckenreihen verwandelt. Die Spindel zeigt einen starken Zahn und ist obenher braun ge- färbt; eine braune, schmale Lippe zieht sich, wie so oft bei sylvatica, zwischen dem Mund- rand und der stark entwickelten weissen Innen- lippe hin. 1966. Helix nemoralis var. Erja- veci m. . Von Herrn Prof. Erjavece in Görz habe ich eine Anzahl Exemplare von Hel. nemoralis er- halten, welche sich durch eine ganz eigen- thümliche Färbung von allen mir bekannt ge- wordenen Varietäten dieser Art unterscheiden. Die Bänder sind nämlich zu zwei breiten Bin- den (— 2.3. 4.5) zusammengeflossen, aber diese Binden bestehen ganz aus striemenartigen Flecken, welche nach der Mündung hin auch über die sonst helle Kielbinde hinüberlaufen und so der Schnecke ein ganz auffallendes, gestriemtes Ansehen geben ; Naht- und Nabelgegend bleiben frei. Hel. nemoralis, die in Deutschland und West- europa ihren Typus so ungemein festhält, scheint überhaupt nach Osten hin weniger constant zu werden und tritt besonders häufig in Formen mit Fleckenbinden auf. 1967. Helix aimophila Bourguignat. „Testa globosa, subobtecte umbilicata, solida, cretacea, ac paululum pellucida, ommino lacteo-albidula, irregulariter striata, apice obtuso eleganter striatula ; anfractibus 5'/a convexis, sat regulariter erescentibus, SU- tura impressa separatis, ultimo magno; apertura lunato-oblonga; peristomate sim- plice, acuto, labro externo cum subcolu- Tafel CXCVI. mellari paululum subparalleli; labro colu- mellari reflexo, umbilicum fere omnino tegente. — bourg. Diam. 25, alt. 23 Mm. Helie aimophila Bourguignat Amenites malaco- logiques LI. p. 136 t. 17 fig. 14—16. Gehäuse ziemlich kugelig, fast bedeckt ge- nabelt, festschalig, etwas durchscheinend, kreide- artig, einfarbig, milchweiss, unregelmässig, nur an dem stumpfen Apex regelmässiger gestreift. Die 5'/g Umgänge nehmen ziemlich regelmässig zu und sind durch eine deutliche Naht geschie- den, der letzte ist ziemlich gross; die Mündung ist langrund, stark ausgeschnitten, Aussenrand und Spindelrand laufen fast parallel, der Spindel- rand ist umgeschlagen und deckt den Nabel fast vollständig. Tate] 1968—75. Helix pomatiaLinne var. Unsere gemeine Weinbergsschnecke hat immer für eine derjenigen Arten gegolten, welche ihren Typus am strengsten festhalten; bei allen indi- viduellen Gestalt- und Färbungsunterschieden hat sich bis jetzt noch Niemand bewogen gefunden, viel Varietäten abzutrennen und auch meine Sammlung gab mir bis jetzt noch keine Gelegen- heit dazu. Um so grösser war meine Ueber- raschung, als ich vor einiger Zeit von Herrn Julius Hazay in Budapest eine Anzahl ungari- scher, in der Umgebung von Budapest gesam- melter Formen erhielt, welche beweisen, dass im Osten Hel. pomatia ihre Artconstanz voll- ständig aufgibt und nicht nur, was ja ganz natür- lich ist, Uebergänge nach Hel. lutescens hin, sondern auch Varietäten zeigt, welche man ohne Kenntniss der Heimath ganz gut zu lucorum und lıgata ziehen könnte, Hazay wird die verschiedenen Formen und ihr Vorkommen demnächst eingehender besprechen; ich will ihm hier nicht weiter vorgreifen und be- gnüge mich darum, die abgebildeten Formen kurz zu beschreiben. Fig. 1968 wird von Hazay als typische Form betrachtet, unterscheidet sich aber von unseren deutschen Exemplaren durch die viel lebhaftere Färbung; von den fünf scharfbegränzten Bän- dern sind 2 und 3 zusammengeflossen und nur durch Fleckenreihen getrennt, 4 ist fast eben so breit; diese Form herrscht um Pest an den Lehnen des Süsswasserkalks. Fig. 196875. 37 Aufenthalt: in den neapolitanischen Ab- ruzzen. Anmerkung. Diese Art, deren Abbildung und Beschreibung ich hier nach Bourguignat gebe, ist mir vollkommen räthselhaft, auch keiner der italienischen Malacozoologen kennt sie. Sie lässt sich auch mit keiner der bekannten italieni- schen Arten in Verbindung bringen. Bourguignat stellt sie zwischen nemoralis und fruticum; am ähnlichsten ist sie noch manchen Formen der Cantiana-Gruppe, die im Apennin noch einer genaueren Untersuchung harren. Tiberi hatte mir seiner Zeit mündlich versichert, dass Bour- guignat seine Art durch ihn erhalten habe und dass sie eine Varietät der Gussoneana sei; da- von kann der Abbildung nach natürlich keine Rede sein. UOXCV. Fig. 1969 und 1974 werden von Hazay als var. Pulskyana bezeichnet; dieselbe findet sich in den Gärten um Budapest und auf den Donau- inseln; sie ist fast kegelförmig, mehr oder minder offen durchbohrt, ziemlich rauh sculptirt, die Mündung braungelippt. Die Zeichnung ist sehr variabel; während das Fig. 1974 abgebildete Exemplar sich darin an unsere deutschen Formen anschliesst, ist Fig. 1969 von fünf ganz schmalen Binden umzogen, von denen 3 und 5 besonders dunkel sind. Fig. 1970, 71 und 72 bilden die var. sabu- losa Haz., welche auf dem Torf- und Sandboden der Ebene vorherrscht. Sie bleibt immer klein und kugelig, ist aber, wie es scheint, recht ver- änderlich in Sculptur und Färbung. Besonders auffallend ist Fig. 1970, welche durch die tief- braune Färbung des dritten Bandes und den Glanz bei sonst weisser Färbung ganz abweichend aussieht und sehr an manche Formen der Hel. lutescens erinnert; sie lässt es mir wahrscheinlich erscheinen, dass weiter nach Osten hin Ueber- gänge zwischen pomatia und lutescens vorkom- men, wenn auch beide Arten neben einander in Siebenbürgen gefunden werden. In Textur und Sculptur gleicht diese Form ganz der Fig. 1969, mit der ich sie eher zusammenstellen würde, als mit 1971 und 1972, welche sich auch durch offeneren Nabel und braune Lippe mit weissem Mundsaum auszeichnen. Fig. 1973 und 1975 bilden die var. Hay- naldiana, welche auf den Hügeln des Cerithium- 38 Tafel CXCVI. kalkes vorkommt; sie ist dünnschalig, weiss mit einer ganz dünnen, gelblichen, hinfälligen Epi- dermis, die Umgänge sind stark gewölbt, der letzte fast stielrund, die Mündung nahezu kreis- rund mit fast ringsum umgeschlagenem, weiss gelipptem Mundsaum; Spuren von Bindenzeich- nung sind nicht vorhanden. Tafel 1976. Helix sultana Morelet. Testa obteete perforata, tenwiuscula, late cono- idea, depressa, strigis granulatis, obliquis sculpta et juxta carinam compressam li- ris nonnullis exilibus transversim notata, squalide albida, non nitens; spira obtusa, vertice cornea; anfr. #2 ewserti, sursum planulati, ultimo basi turgido, breviter et subito deflexo. Apertura perobliqua, subtrapezialis, aeute angulata ; peristoma tenue, marginibus approximatis, supero recto, altero dilatato, reflexo, perfora- tionem plus minusve tegente. — Morelet. Diam. maj. 28, min. 24, alt. 13 Mm. Helix scabriusceula Morelet Jowrn. Conch. 1853 p. 40, nee Deshayes. subscabriuscula Bourguignat Malacol. Algerie II. p. 320, Helix sultana Morelet Journ. Conch. 1880 p. 35 t. 2 fig. 4. Gehäuse bedeckt durchbohrt, dünnschalig, doch ziemlich fest, fast linsenförmig mit stark vorspringendem, zusammengedrücktem Kiel, mit schrägen, unter der Loupe gekörnelt erscheinen- den, am Kiel stärker vorspringenden Rippen-* streifen und zunächst dem Kiel mit einzelnen kurzen Spirallinien sculptirt, schmutzig weiss- grau, glanzlos; das Gewinde ist breit kegel- förmig, stumpf, mit hornigem Apex. Es sind 4!’ Umgänge vorhanden; die embryonalen sind glatt und gewölbt, die folgenden sind ziemlich flach und an dem abstehenden Kiel eingedrückt; der letzte ist an der Unterseite aufgeblasen und vornen rasch und ziemlich tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schräg, fast rautenförmig, dem Kiel entsprechend scharfeckig und fast ge- schnäbelt; der Mundrand ist dünn, die Mund- ränder sind genähert, durch einen ganz dünnen, durchsichtigen Callus verbunden; der Oberrand ist gerade und etwas vorgezogen, der Basalrand umgeschlagen, mit einer geraden, schwieligen Lippe belegt, den Nabel beinahe ganz verdeckend. Aufenthalt: in den Bergen um Tetuan, von Coquand entdeckt. Helix Fig. 1976 u. 1977. Der Formenreichthum von Hel. pomatia ist damit noch keineswegs erschöpft, wie mich eine zweite Sendung meines Freundes Hazay belehrte; dieselbe enthielt namentlich noch zwei interessante Formen, die Hazay als var. compacta und als var, solitaria unterschieden hat; ich hoffe sie später einmal zur Abbildung bringen zu können. CXCVN. Es ist diese Art eine der merkwürdigsten in geographischer Beziehung, da mit ihr der spe- cifisch westsicilianische Typus der gekielten Iberus auf einmal in den Gebirgen des Rif wieder auf- tritt. Dabei ist sie der typischen Hel. scabrius- cula so ähnlich, dass ich sie unbedenklich zu derselben stellen würde, wie ja auch Morelet anfangs gethan, wenn eben nicht das ver- schiedene Vaterland wäre. Morelet selbst führt als die einzigen Unterschiede an: bedeutendere Grösse, dünneres Gehäuse, stärkerer Kiel, in der Mitte etwas eingebogener Spindelrand und blassere, gleichmässigere Färbung. Keinen dieser Unterschiede kann ich als durchgreifend aner- kennen; unter den reichen Suiten, die ich selbst in Sicilien gesammelt, finden sich für jeden dieser Puncte Exemplare, welche die von Tetuan über- treften, allerdings aber keine, welche ihnen in allen Puncten gleichen. Eine Verschleppung in alter Zeit wäre ja auch nicht ganz unmöglich, denn der Verkehr zwischen dem Eryx und Mauretanien war schon bei den Karthagern sehr lebhaft; es käme nur darauf an zu wissen, ob Hel. sultana auf eine Localität in der Nähe des Hafens beschränkt, oder weiter durch das Rif verbreitet ist. Freilich darf man auch nicht vergessen, dass auch in Südspanien in Helix Gualtieriana und ihrer kleineren Form Laurentiv Bourg. derselbe Typus auftritt; möglicherweise kommen in Nordmarocco noch mehr verwandte Formen vor, welche Hel. sultana minder isolirt erscheinen lassen. Auch die folgende Art von Tripolis gehört wohl demselben Formenkreise an, aber das vollständige Fehlen der Gruppe Iberus in Algerien, das doch angesichts der genauen Durchforschung dieser Provinz nicht mehr be- zweifelt werden kann, lässt auch dieses Vor- kommen isolirt und in geographischer Beziehung auffallend erscheinen. 1977. Helix Leachii Ferussac. Testa subobtecte perforata carinata, convexe lenticeularis, supra et infra costis plic@- formibus numerosis apertur@ parallelis Tafel CXCVI. sculpta, pallide griseoflavida vel albida, opaca; anfr. 4 vix convexiusculi, ulti- mus carina antrorsum obtusiore, infra valde convexus, amtice subito deflewus; apertura perobliqua, transverse subovata, peristomate dilatato, ewpanso, albo, mar- gine supero et infero subequaliter ar- cuatis, conniventibus, callo distincto nitido lato conmexis. — v. Mart. Diam, maj. 17—19, min. 13'/a—-16, alt, 10— 12 Mm. Heli Leachii Ferussac tabl. syst. 1821 p. 37. — Hist. nat. moll. terr. pl. 64 fig. 2. — Pfeiffer symbol& ILI. p. 73. — Monogr. I. ». 294. — Mart. Ch. ed II. t. 74 fig. 6. 7. — Martens Sitz. Ber. Ges. naturf. Freunde Berlin 1879 p. 70. — Conch. Mitth. I. p. 23 1. 5 fig. 11—13. Helix tripolitana Wood Index testac. suppl. 2.22 1.7 fig. 383, Leucochroa Leachü Albers von Martens Hel. II. p. 79. — Kobelt Catal. p. 6. Gehäuse fast bedeckt durchbohrt, gekielt, ge- wölbt linsenförmig, beiderseits mit zahlreichen in der Richtung der Anwachsstreifen laufenden rippenförmigen Falten sculptirt, einfarbig grau- ‘gelb oder weisslich, kaum durchscheinend. Die 4 Umgänge sind schwach gewölbt; der letzte hat einen nach der Mündung hin stumpfer werden- den Kiel und ist unter demselben stark gewölbt, an der Mündung plötzlich stark herabgebogen. Die Embryonalwindung ist relativ gross und glatt, aber nicht anders gefärbt. Die Mündung ist sehr schief, queroval, der Mundsaum breit augebogen, innen weiss, die Mundränder durch einen breiten, glänzenden Callus verbunden, welcher den Nabel beinah ganz verdeckt. Aufenthalt: im Gebirge Tarhuna in Tripolis, von E. von Bary wiedergefunden. Anmerkung. Diese Art war lange Zeit verschollen, so dass Martens sie zu Leucochroa rechnen konnte. Sie schliesst sich in den meisten Puncten unmittelbar an die sicilianischen Iberus der Gruppe scabriuscula, besonders an Paciniana an, führt aber in der Mündungsbildung schon einigermassen zu den canarischen Arten hinüber. 1978. Helix finitima Morelet. Testa aperte umbilicata, orbiculata, depressa, utrınque subaequaliter convexa, cari- nata, calcarea, costulata vel rarius striata, alba vel griseo-fulva, interdum fasciolata, apice nitida, violacea; anfractus 6 con- vexi, ultimus amtice haud descendens, peripheria angulatus vel carina breviter compressa, crenulata cinctus; umbilicus Ki2.. 19783 u# 1979. 39 pervius ; apertura lunato-rotundata ; peri- stoma rectum, intus remote labiatum, mar- ginibus subaproximatis. — Morelet, Diam. maj. 19, min. 18, alt. 11 Mm. Helix finitima Morelet Journ. de Conchyliologie AXXIV. 1876 p. 374. — XXVIL 1880 2.396 21902. Helix petricola Morelet in schedis. Gehäuse offen genabelt, fast kreisrund, ziem- lich gedrückt, oben und unten annähernd gleich gewölbt, gekielt, festschalig, undurchsichtig, kreidig, in verschiedener Weise sculptirt, bald nur unregelmässig und grob gestreift, bald ober- seits gerippt und unten gestreift, bald auch beider- seits gerippt, weiss mit hornbraunem oder glän- zend violettem Apex, oder auch mit bräunlicher Oberseite und einer schmäleren dunkleren Binde über dem Kiel, sowie mit Bindenspuren an der Basis; auch kommen fast hornfarbene Exem- plare mit durchscheinenden Binden und weissem Kiel vor. Die sechs Umgänge sind in der Jugend scharf gekielt, beiderseits gut gewölbt, der letzte lässt noch einen mehr oder minder zusammen- gedrückten, schräg gezähnelten Kiel erkennen, welcher nach der Mündung hin verschwindet; seltener sind einfach kantige Exemplare. An der Mündung steigt der letzte Umgang meistens nicht herab, doch liegen mir auch Exemplare vor, bei denen das mehr oder minder der Fall ist. Die Mündung ist gerundet, deutlich aus- geschnitten, der Mundsaum geradeaus, ziemlich dick, etwas zurück mit einer starken, weissen Lippe belegt, die Ränder sind ziemlich genähert, der Spindelrand ist oben etwas über den weiten, offenen, am zweiten Umgange nicht verengerten Nabel verbreitert. Aufenthalt: am Cap Cantin in Südmarocco, von Beaumier entdeckt. Anmerkung. Diese Art schliesst sich ziem- lich nahe an die südspanische, auch in Marocco vorkommende Helix stiparum Rossmässler an, bei welcher aber der Nabel durch den zweiten Umgang verengt erscheint; andererseits erinnert sie in Sculptur und Färbung an Hel. Cottyr. Nach der mir von Morelet mitgetheilten Serie ist sie ziemlich veränderlich in Zeichnung und Seulptur. 1979. Helix subdentata Ferussac. Testa exumbilicata, plus minusve depresse glo- bosa, solida, striatula, sub lente minu- tissime decussata, sordide alba vel fusco varie fasciata et lineata, rarius fusces- cens; anfractus 5, superi parum convert, ultimus rotundatus, basi convexus, ad aperturam superne depressus et irregu- 40 Tafel CXCVII. lariter angulatus; apertura transverse ovata, columella brevissima, pariete aper- turali dente crasso albo munita, faucibus violascescentibus ; peristoma rectum, crasse labiatum, fusculum, labio albido, mar- ginibus callo fuseulo junctis. Diam. maj. 17—19, min. 14,5—16, alt. 12—14 Mm. Helis subdentata Ferussace Prodr. 294. — Hist. nat. Moll. t. 27 fig. 1. 2. — Wood Index testac. Suppl. t. VIl. fig. 5. — Pfeiffer Monogr. Heliceorum vw. I. p. 154. — Mart. Ch. II. t. 10 fig. 13. 14. — Morelet in Journ. de Conchyliologie XXVIL. 1880. p. 31. 1 fig. 3. Gehäuse im erwachsenen Zustand vollkommen entnabelt, seltener noch undeutlich bedeckt durch- bohrt, verdrückt kugelig, festschalig, fein ge- streift und unter der Loupe durch feine Spiral- linien gegittert, schmutzig weiss, häufig in ver- schiedener Weise mit braunen Linien und Bändern gezeichnet, seltener bräunlich überlaufen. Von den fünf Umgängen sind die oberen ziemlich flach, der letzte ist gerundet, nach unten ge- wölbt, an der Mündung herabgebogen und von oben her zusammengedrückt und unregelmässig kantig. Die Mündung ist quer eirund, obenher flach, stark ausgeschnitten, mit auffallend kurzer Spindel; auf der Mündungswand steht ein star- ker Zahn, der sich durch seine weisse Farbe auf dem braunen Grund noch mehr auszeichnet; der Mundsaum ist einfach, gerade, bräunlich, mit einer starken, weissen Lippe belegt, der Gaumen leicht violett überlaufen, die Ränder durch einen braunen Callus verbunden. Aufenthalt: in Marocco, in der Umgebung von Mogador, in der Provinz Sous und im Ouad Nun von Beaumier gesammelt. Anmerkung. Diese fast verschollene Art, welche nach Ferussac in Persien vorkommen sollte, schliesst sich unmittelbar an Hel. Dehnei und planata an; der Zahn auf der Mündungs- wand und die Verengerung der Mündung durch die Abflachung an der Oberseite stellen einen weiteren Fortschritt in der Anpassung an das Wüstenklima dar. 1980. Helix conopsis Morelet. Testa umbilicata, trochiformis, bası convexa, carinata, calcarea, subrugulosa, minute granulata, alba, apice cornea; anfr. 6 convexiusculi, ultimus non descendens, basi distinctius granulatus, carina acuta, obtuse serulata munitus, circa umbiicum mediocrem, pervium, angulatus ; apertura obligua, rhombea, intus pallide fulva; peristoma simplex, tenue, rectum, mar- Fig. 1980 u. 1981. ginibus approximatis, columellari fortiter arcuato, recedente, non reflexo. — Morelet. Diam. maj. 12, min. 11, alt. 10 Mm. Helix conopsis Morelet Journ. Conch. XXIV. 1876 p. 375. — XXVILI. 1880 p. 37 t..3 fig. 1. Gehäuse mittelweit, aber durchgehend ge- nabelt, trochusförmig, scharf gekielt, unterseits gewölbt, kreidig, mit feiner Körnelung und schwa- chen, unregelmässigen Runzeln sculptirt, weiss mit hornfarbenem Apex. Es sind sechs schwach gewölbte Umgänge vorhanden, welche durch eine deutliche Naht geschieden werden; der letzte ist an der Basis etwas aufgeblasen und stärker sculptirt, als an der Oberseite; er wird von einem vorspringenden, undeutlich gezackten Kiel umgeben; ein zweiter Kiel — nicht eine blosse Kante, wie man nach Morelet’s Diagnose an- nehmen sollte — umgibt den mittelweiten, trich- terförmigen, durchgehenden Nabel; der letzte Umgang steigt vornen nicht herab. Die Mün- dung ist schräg, fast rhombisch, innen etwas bräunlich gefärbt, der Mundrand einfach, scharf, geradeaus, mit leicht zusammenneigenden Rän- dern; der Spindelrand ist stark gebogen, aber nicht umgeschlagen. Aufenthalt: am Cap Cantin in Südmarocco, von Beaumier entdeckt. Anmerkung. Morelet vergleicht diese Art mit Hel. ultima Mousson von den Canaren, die nach meiner Ansicht eine ächte Leucochroa ist. Nach den mir vom Autor überlassenen beiden Exemplaren scheint mir aber Hel. conopsis un- bedingt in die Untergattung Xeroleuca m. zu gehören, mit der sie Sculptur und Nabelbildung gemeinsam hat. 4981. Helix Hesperidum Morelet. Testa angustissime perforata, conico -turrita, carina denticulata monihformi instructa, grisea, rugis pallidioribus variegata, niti- diuscula; anfr. 6 convexiusceuli, ultimo basi unifasciato; apertura depresse lu- naris, intus fuscidula; peristoma sım- plex, tenue, rectum, margine columellari sursum breviter reflexiusculo. — Morelet. Diam. maj. 8'/e, min. 8, alt. 9 Mm. Helix Hesperidum Morelet Journ. Conch, 1880 ». 38 pl. III. fig. 2. Gehäuse sehr eng durchbohrt, gethürmt kegel- förmig, mit einem gezahnten, fast perlschnur- artigen Kiel umzogen, weissgrau mit helleren Runzeln, ziemlich glänzend. Die sechs Umgänge sind gut gewölbt, der letzte hat an der Basis eine dunkle Binde; die Mündung ist gedrückt Tafel CXCVIIL u. CXCVIL. mondförmig, innen bräunlich, der Mundrand ein- fach, dünn, scharf, der Spindelrand oben plötz- lich umgeschlagen. Aufenthalt: in Südmarocco, bei Tzeroualt in der Provinz Sus. Anmerkung. Morelet, nach dem ich Figur und Beschreibung copire, vergleicht diese Art zunächst mit Hel. crenulata Oliv. 1982. Helix Raspailii var. pilosa. Von Herrn E. Reveliere in Bonifacio habe Tafel 1983. Buliminus fragosus Ferus- sac sp. late et aperte rimata, ovato-acuminata, spira conica, subturrita, apice minuto, alba vel lutescenti-albida, apice lutescente, streis inerementi lineisque spiralibus im- pressis confertissimis, sub lente tantum conspieuis seulpta. Anfractus 7—8 pla- niusculi, sutura parum impressa separatt, sat regulariter crescentes, ultimus dimi- diam teste longitudinem haud attingens, antice arcuatim leniter ascendens. Aper- tura ovata, valde lunata, intus alba, peristomate simplici, late expanso, mar- ginibus approximatis, callo tenuissimo Junetis, columellari intus plica obtusis- sima remota munitus. Alt. 30—32, diam. 14 Mm.; apert. cum perist. 15 Mm. longa, 11 lata. Helix (Oochlogena) fragosa Ferussac Prodr. Nr. 421. Bulimus fragosus Pfeiffer Symbol® I. p. 45. — Mon. Helic. II, p. 64 Nr. 61. — — Mart. Oh. IT. t. 18 fig. 1. 2. Buliminus fragosus Beck Index p. 68 Nr. 1. — (Petr@us) Albers- von Martens p. 233. — Kobelt Cat. p. 26. — Pfeiffer Nomen- clator p. 287. Gehäuse mit weit offener, aber flacher, ge- bogener Nabelritze, spitz eiförmig mit kegel- förmigem, etwas gethürmtem Gewinde und klei- nem, ziemlich spitz zulaufendem Apex, weisslich oder gelblich mit etwas intensiver gefärbtem Apex, ziemlich glatt, aber unter der Loupe ausser den deutlichen Anwachsstreifen auch sehr dicht stehende feine eingedrückte Spirallinien zeigend. Die sieben bis acht Umgänge sind nur wenig gewölbt; sie werden durch eine nur wenig ein- gedrückte, nicht besonders bezeichnete Naht ge- schieden und nehmen regelmässig zu; der letzte Rossmässler’s Iconographie VII, Testa Fig. 1982. 1983 u. 1984. .41 ich eine Anzahl Exemplare der Hel. Raspailii erhalten, welche sich durch eine festsitzende, mit dichtstehenden kurzen Haaren besetzte Epi- dermis auszeichnen. Ich kann nicht finden, dass unter den zahlreichen Arten, in welche die nouvelle Ecole neuerdings die corsicanische Cam- pyläe zerlegt hat, eine mit dieser characteristischen Behaarung beschrieben sei; nur von seiner Helix Lenelaia sagt Mabille, sie sei „epidermide ca- duciore, lutescente, setis rarissimis aspersa in- duta“. OXCVIM. erreicht nicht die Hälfte der Gesammtlänge und steigt vornen langsam im Bogen etwas in die Höhe, er ist nach unten gerundet, fast aufge- blasen, und etwas deutlicher gestreift, als die übrigen. Die Mündung ist ziemlich eirund, durch die Mündungswand stark ausgeschnitten, innen weisslich; der Mundrand ist einfach, gerundet, breit ausgebogen, die Ränder sehr genähert und durch einen ganz dünnen Callus verbunden, die Spindel hat an der Verbindung mit der Mündungs- wand eine breite, stumpfe, weit nach hinten stehende Falte. Aufenthalt: auf der arabischen Halbinsel. Das abgebildete Exemplar ist das Pfeiffer’sche Original, gegenwärtig in Dohrn’s Sammlung. 1984. Buliminus candidusLamarck sp. Testa profunde rimata, ventricoso-conica, tenuis, serieino-nitens, sordide albido-lutescens, apice rufescente, oblique, in anfractu ultimo arcuatim costulato-striata ,; spira late conica apice submamillato. Anfr. 8 planiusculi, penultimo convexiore, ul- timo ad basin compresso. .Apertura pa- rum obliqua, ovata, pariete aperturali fere strieta lumata, peristomate simpliet, late expanso, intus pulcherrime fulvo- labiato, marginibus valde approximatis, columelları in fundo plica acuta, valida, dentiformi munita. Alt. 26, diam. maj. 23 Mm.; apertura (peri- stomate incluso) 14 Mm. longa, 10 lata. Helix sulcata Chemnitz Conchyliencabinet IX. 2 p. 165 t. 135 fig. 12312 Pupa candida Lamarck-Deshayes VIII. p. 171. — Delessert Recueil t. 27 fig. 10. Bulimus Forskalii Beck Ind. Moll. I p. 68. — Pfeiffer Symbole II. p. 45 Nr. 200. — Monogr. Helie. II. p. 63 Nr. 160. — Mart. Ch. II. t. 18 fig. 3. 4. 6 Tafel CXCVII. 42 Fig. Bulimus ceandidus Deshayes in Ferussae Hist. Nat. pl. 150 fig. 15. 16. Bulimus arabiceus Forskal fide Mörch Cat. Yoldi p. 25. — Albers- von Martens p. 233 (Petreus). — Kobelt Cat. p. 26 (Petrus). — Pfeiffer Nomenclator p. 287. Pupa arata Recluz in Revue Zool. 1845 p. 4. — Guerin Magaz. 1843 t. 75. Gehäuse tief geritzt, bauchig eiförmig mit kegelföürmigem, breitem, nicht sehr hohem Ge- winde und fast zitzenförmigem, etwas vorspringen- dem Apex, dünnschalig, durchscheinend, etwas seidenglänzend, mit dichten, schrägen, auf dem letzten Umgang bogig verlaufenden Rippenstreifen sculptirt, schmutzig gelblichweiss mit röthlichem Apex, der Mundsaum innen mit einer sehr auf- fallenden, braunen Lippe belegt, welche bis auf die Spindel hinaufläuft. Es sind nahezu acht Umgänge vorhanden; die oberen sind beinahe flach und werden durch eine kaum eingedrückte, etwas bezeichnete Naht geschieden; der vorletzte ist stärker gewölbt; der letzte ist unten um die Nabelritze herum zusammengedrückt und steigt nach der Mündung hin im Bogen etwas in die Höhe. Die Mündung ist nur wenig schräg, ziem- lich eirund, durch die Mündungswand fast gerad- linig abgestutzt, der Mundrand einfach, ringsum weit ausgebreitet, die Randinsertionen sind einan- der sehr genähert und durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Spindelrand trägt tief innen eine starke, scharfe, fast zahnartig vorspringende Falte. j Aufenthalt: in Südarabien. Anmerkung. Ich schliesse mich an Pfeiffer an, indem ich den Lamarck’schen Namen bei- behalte; ob Helix sulcata Chemnitz hierher ge- hört, scheint mir nicht ganz ausser Zweifel; die anderen Namen sind alle erheblich jünger. 1985. Buliminus Iycicus Pfeiffer. „DB. testa rimato-perforata, ovata, tenut, levi- gata, nitidissima, corneo-lutescente ; spira conoidea, apice obtusa; sutura submar- ginata; anfr. 6'ja convewiusculis, ultimo spira paulo breviore; columella subunt- plicata ; apertura ampla, semiovali; peri- stomate intus albo, marginibus callo tenuv junctis, dextro late expanso, columellari late reflexo.‘ — Pfeiffer. Long. 25, lat. 12,5, alt. apert. 12,5 Mm. Bulimus Iycieus Pfeiffer in Philippi Abbild. II. p. 113. Bul. t. 4 fig. 4 — Monogr. Helie. II. p. 165. Buliminus (Petreus) lycieus Albers- von Martens ». 233. — Kobelt Catal. p. 26. — Pfeiffer Nomencl. p. 286. 1985. 1986. u. 1987, Gehäuse ritzförmig durchbohrt, oval, dünn- schalig, glatt, sehr glänzend, horngelb; das Ge- winde kegelförmig mit stumpfem Apex, die Naht leicht gerandet; von den 6'/g Umgängen, welche leicht gewölbt sind, ist der letzte etwas kürzer, als das Gewinde; die Spindel trägt eine undeut- liche Falte.e Die Mündung ist ziemlich weit, halbeirund, der Mundsaum innen weiss, die Rän- der durch einen dünnen Callus verbunden, der Aussenrand ist weit ausgebreitet, der Spindel- rand breit zurückgeschlagen. Aufenthalt: in Lycien, von Spratt ent- deckt, seitdem, wie es scheint, noch nicht wieder in den Verkehr gekommen. Anmerkung. DBul. Iyeieus stellt sich un- mittelbar neben labrosus, unterscheidet sich aber durch das mehr kegelförmige Gewinde und die Färbung. 1986. 87. Buliminus carneus Pfeif- fer. „Lesta rimata, ceylindracea, striatula, nitida, sordide carnea; spira elongata, apice obtuse conica ; sutura marginata ; anfrac- tus 9 planiusculi, ultimo antice subascen- dente, '|3 longitudinis vix aquante; CO- lumella obsolete plicata; apertura lata, semiovalis; peristoma intus album, mar- gimdbus subparallelis, dextro expanso, CO- lumellari late reflexo, patente. — Pfr.“ Long. 26, lat. 9 Mm. Bulimus carneus Pfeiffer in Philippi Abb. Beschr. II. p. 114 t. IV fig. 5. — Monographia Heliceorum LI. p. 169. Buliminus (Chondrula) carneus Albers- Mart. Heliceen p. 237. Buliminus (Petreus) carneus Kobelt Catalog WEChR Var. glabratus Mousson: testa minore, tenut, fragili, glaberrima, sordide carnea (in statu mortuo lacteo-translucente), margine aperture filoso-reflexo, non interrupto ad, insertionem columellarem sensim in- curvato (fig. 1987). Long. 15, lat. 7 Mm. Bulimus carneus var. glabratus Mousson Cogq. Roth p. 127. Gehäuse geritzt, eylindrisch, fein und regel- mässig gestreift, glänzend, schmutzig fleisch- farben, das hohe cylindrische Gewinde oben in einen stumpfen Kegel auslaufend. Die neun flachen Umgänge werden durch eine deutlich berandete Naht geschieden und nehmen langsam zu, der letzte, welcher nur etwa ein Drittel der Gesammtlänge ausmacht, steigt vornen etwas in die Höhe. Die Spindel hat eine undeutliche von Tafel CXCVIL. Falte.e. Die Mündung ist ziemlich weit halb- eirund, der Mundsaum glänzend weiss, die Mund- ränder sind fast gleichlaufend, der Aussenrand ist ausgebreitet, der Spindelrand breit umge- schlagen. Es liegt mir von dieser noch wenig ver- breiteten Art nur ein Exemplar der kleineren Form vor, welche Mousson als var. glabratus unterschieden hat; die Abbildung des Typus ist von Pfeiffer copirt. Aufenthalt: in Lycien, auf Cypern und bei Es-Zenone in Palästina. 1988. Buliminus Spratti Pfeiffer. „B. testa rimato-perforata, ovato-acuta, solida, longitudinaliter ruguloso-plicata, sub epi- dermide olivaceo-lutescente nitide alba ; anfr. 6 comvewiusculis, ultimo spiram conicam @equante ; apertura lata, truncato- ovali, intus alba; peristomate subsimpliet, margine dextro vix esspansiusculo, colu- mellari subrecto, dilatato, patente. — Long. 10, diam. 5'ja'".“ — Pfeiffer. Long. spec. dep. 17,5, lat. 10 Mm. Bulimus Spratti Pfeiffer in Philippi Abbild. II. p. 114 t. 4 fig. 6. — Monogr. Helie. II. p. 122. — KReeve Conch. icon. sp. 403. Buliminus (Petreus) Spratti Kobelt Catal.p. 26. — Pfeiffer Nomenel. p. 288. Es liegt mir von dieser noch wenig bekann- ten Art das Pfeiffer’sche Originalexemplar aus Dohrn’s Sammlung vor, das etwas kleiner als die Abbildung bei Philippi ist. Es ist offenbar unausgewachsen und mir ist es durchaus nicht unwahrscheinlich, dass die Art im ausgewachsenen Zustand 1—2 Umgänge mehr und einen breit umgeschlagenen Mundsaum hat, also wesentlich anders aussieht, als die bis jetzt existirenden Abbildungen. Mein Exemplar stimmt ziemlich mit der Pfeiffer’schen Diagnose überein; es ist geritzt durchbohrt, spitzeiförmig, ziemlich fest- schalig, unregelmässig rippenfaltig, weisslich, hier und da mit undeutlichen Spuren von Epidermis. Es sind 6 Umgänge vorhanden; dieselben sind gut gewölbt und der letzte ist so hoch wie das Gewinde, — ein Verhältniss, das bei ausge- wachsenen Exemplaren vermuthlich erheblich an- ders sein dürfte. Der Mundrand ist einfach, nach unten hin mit einer weissen Lippe belegt; der Spindelrand steigt fast gerade auf und ist dreieckig verbreitert. Spindel- und Basalrand bilden den für junge Buliminus characteristischen Winkel. Bul. Spratti unterscheidet sich von sämmt- lichen Petr@us durch die rauhen Faltenrippen ; er wäre vielleicht eher zu Zebrina zu stellen. Fig. 1988 u. 1989. 45 Aufenthalt: bei dem alten Termessus in Pisidien und in Lycien, wie es scheint seit der Entdeckung durch Spratt nicht wieder in den Verkehr gekommen. 1989. Buliminus Nogelli Roth. T. rimata, subeylindracea, tenwiuscula, oblique striata, fulva ; spira elongata, eylindracea, superne im conum obtusum attenuata ; anfr. 9 convewiusculi, lente accrescentes, ultimus tertiam longitudinis teste partem haud attingens, basi subcompressus; CO- lumella subverticalis, compressa; aper- tura parum obliqua, semiovalıs ; peri- stoma albolabiatum, margine dextro ex- panso, leviter arcuato, columellarıi dila- tato, plano, subpatente. — Pfr. 19, lat. 6, apert. 6 Mm. longa, intus 2?/3 lata. Bulimus Nogelliüi Roth in Wagner Reise nach Kolchis p. 340. — Pfeiffer Mal. Bl. 1855 p. 153. — Novitates I. p. 56. XVI. fig. 7. 8. — Kobelt Catal. p. 26. — Pfeiffer Nomenclator p. 287. Gehäuse geritzt, fast eylindrisch mit ziemlich langem, nach oben kegelförmig ausgezogenem, am Apex abgestumpftem Gewinde, ziemlich dünn- schalig, schräg‘ gestreift, bräunlich hornfarben; die neun Umgänge sind nur schwach gewölbt und nehmen langsam zu, der letzte macht un- gefähr ein Drittel der Gesammtlänge aus und ist unten leicht zusammengedrückt. Die Mün- dung ist nur wenig schief, halbeiförmig, doch unten etwas zusammengedrückt, der Mundsaum weiss gelippt, nach unten hin ausgebreitet, leicht gebogen, der, Spindelrand verbreitert, flach, fast senkrecht ansteigend, nicht ganz fest angedrückt. An dem mir vorliegenden Exemplare sind die Randinsertionen durch einen Callus verbunden, der am Aussenrand einen Höcker trägt, was bei dem Pfeiffer'schen Originale nicht der Fall ge- wesen zu sein scheint; auch ist es nur 16 Mm. hoch, gehört aber doch wohl zweifellos zur Roth’schen Art. Aufenthalt: in Kleinasien, von Moritz Wagner im alten Kolchis entdeckt, das abge- bildete Exemplar der Dohrn’schen Sammlung aus dem Libanon. Eine ganz ähnliche Form, nur durch etwas weiteren Nabelritz unterschie- den, habe ich von Schlüter mit dem Fundorte „Griechenland“ erhalten; eine grössere und etwas bauchigere Form, welche gewissermaassen den Uebergang nach Bul. pupa hin bildet, erhielt ich durch Frl. Thiesse von Tinos. — Die mir vorliegende Form scheint ein Analogon des Bul. pupa in den mehr östlichen Gebieten zu sein, 6* Long. 44 Tafel OXCVII. unterscheidet sich aber immer durch die schlan- kere, fast cylindrische Form und den viel klei- neren letzten Umgang. 1990. Buliminus Carduchus von Martens. Testa profunde rimata, ovato-conica, tenuis, obsolete striatula, nitidula, pallide carnea, spira conica, obtusiuscula, sutura mar- ginata; anfr. 5'je convexiusculi, ultimus subglobosus, basi non compressus; aper- tura parum obliqua dimidiam longitu- dinem subequans, subeircularis; peri- stoma undigue anguste expansum, tenue, marginibus sat remotis, externo arcuato, columellari diatato, subplicato. — von Martens. Long. 19, diam. ma). 11, min. 9, apert. long. 9!/e, Tat. 8!/2 Mm. Buliminus Carduchus von Martens Vorderas. Oonch. p. 24 t. 4 fig. 26. Gehäuse tief geritzt, kegelförmig - eiförmig, dünnschalig, undeutlich gestreift, glänzend, blass fleischfarben, mit kegelförmigem, oben stumpfem Gewinde, die Naht gerundet. Die 5'/g Umgänge sind etwas gewölbt, der letzte ist fast kugelig, an der Basis durchaus nicht zusammengedrückt; die Mündung ist kaum schräg, fast kreisrund und macht die Hälfte der Gesammtlänge aus; der Mundsaum ist ringsum schmal ausgebreitet, dünn, die Randinsertionen sind ziemlich entfernt, der Aussenrand ist gerundet, der Spindelrand verbreitert und undeutlich gefaltet. Aufenthalt: in Kurdistan. Abbildung und Beschreibung nach Martens ]. c. 1991 —93. Buliminus rufistrigatus benson. Testa profunde rimata, oblonga, solidula, stria- tula, rufo-cornea, diaphana, strigis et maculis albis opacis vartegata; spira oblongo-conica, apice obtusa; anfractus 8 vix converxiusculi, ultimus '/s longi- tudinis @quans, basi compressus; aper- tura obliqua, oblonga;. peristoma albo- labiatum, margine dextro leviter arcuato, expanso, columellari perdiatato, patente. — Pfeiffer. Alt. 14—16, diam. 6—7 Mm. Bulimus rufistrigatus Benson mss. — Pfeiffer Monographia Heliceorum ILL, p. 350. — Martini Chemnitz II. t. 20 fig. 29. 30. — Reeve Oonchologia iconica t.78Nr.570. Buliminus oxianus Martens*) Jahrb. Moalac. *) T. rimata, ovato-oblonga, subconoidea, leviter stria-, tula, carneo-albid«, strigis diaphanis inequalibus pieta ; anfr. Fig. 1990. 1991—93 u. 1994. Gesellsch. III. 1876. p. 335 t. 12 fig. 8. — Concholog. Mittheilungen I. p. 25 1.6. fig. 3. 4. Gehäuse tief geritzt, lang eiförmig bis fast kegelförmig, ziemlich festschalig, fein gestreift, unregelmässig abwechselnd weiss und durchsich- tie hornfarben gestriemt ; die Umgänge, bei meinen Exemplaren 6 oder 7, nach Pfeiffer bis zu 8, sind leicht gewölbt und nehmen regelmässig zu; der letzte macht ein Drittel oder etwas mehr der Gesammtlänge aus und ist an der Basis leicht zusammengedrückt. Die Mündung ist ei- rund, oben leicht abgestutzt, der Mundsaum weiss gelippt, der Aussenrand ausgebreitet, der Spindel- rand umgeschlagen und oben mehr oder minder verbreitert. Ich kann keinen Unterschied zwischen Bul, rufistrigatus Denson, von dem mir Dohrn einige Exemplare mittheilte und oxianus Martens, von dem mir Originalexemplare vorliegen, finden; es scheint die Art demnach vom Himalaya bis in die Turkmenensteppe verbreitet. Die Zahl der Umgänge kann keinen specifischen Unter- schied begründen; auch die Dimensionen scheinen äusserst variabel; mir liegt ein Exemplar mit vollständig ausgebildeter Mündung vor, das nur 9,5 Mm. hoch ist. Auf der Tafel ist 1991 irrthümlich als Buli- minus mesopotamteus von Martens bezeichnet; diese Art ist erheblich verschieden und kommt weiter unten zur Abbildung. 1994. Buliminus Ghilanensis Issel. Testa profunde rimata, cylindraceo- oblonga, nitida, grisea vel fulvo-cornea, parum pellucida, sub valıdo vitro oblique stria- tula; spira oblongo-attenuata, apice levi- gato, obtusiuseulo; anfr. 8 regulariter crescentibus, supremis convexiusculis, se- quentibus minus eonvexis; sutura minu- tissime marginata, in prioribus impressa, in alteris impressiuscula ; ultimo anfraetu parum ascendente, ‘Js altitudinis super- ante, prope umbilicum compressiusculo; apertura fere verticalis, trumcato-ovata, quadridentata: dente 1 in pariete plici- formi mediano valido, altero columellari plieiformi valido, duobus in palato, infero maximo, supero minuto; peristomate albo- incrassato, eapanso, reflexo; margine 6 convezxiuseuli, regulariter crescentes, sutw'a mediocriter impressa, ultimus basi rofundatus; apertura paulum obli- qua, 3a — 1 longitudinis equans, truncato-ovalis peristomate paululum inerassato, undique breviter expanso, albo, mar-_ ginibus subappropinquatis, externo superne arcuato, colu- mellari subperpendiculari, callo parietali tenwissimo. Tafel CXCVIL. externo valde curvato, marginibus callo tenuissimo junctis. — Issel. Alt. 8, diam. 4 Mm. Bulimus Ghilanensis Issel Moll. miss. ital. Pers. 1865 p. 38 t. 2 fig. 41-44. — Pfeiffer Monographia Heliceorum VIII. p. 99. Buliminus (Chondrula) Ghilanensis Martens Vorderasiat. Mollusk. p. 26 t. 4 fig. 32. Gehäuse tief geritzt, fast ceylindrisch eiförmig, glänzend horngrau bis hornbraun, kaum durch- scheinend, nur unter einer starken Loupe schräg gestreift erscheinend. Das Gewinde ziemlich lang ausgezogen mit stumpfem Apex. Die acht Umgänge nehmen regelmässig zu; die oberen sind stärker, die unteren schwächer gewölbt, demgemäss ist die leicht gerandete Naht oben- her tiefer, unten schwächer eingedrückt; der letzte Umgang steigt vornen leicht empor; er macht etwa '/s der Gesammtlänge aus und ist an der Basis leicht zusammengedrückt. Die Mündung ist fast senkrecht, abgestutzt eiförmig und durch vier Zähne verengt; je eine starke faltenartige Lamelle steht auf Mündungswand und Spindel, im Gaumen stehen unten ein grösserer, darüber ein kleiner Zahn, der Mund- saum ist mit einem weissen Callus belegt, aus- gebreitet und umgeschlagen, der Aussenrand stark gerundet, die Insertionen werden durch einen ganz dünnen Callus verbunden. Aufenthalt: in der persischen Provinz Ghilan, von Lessona, später auch von Hausknecht gesammelt, die Abbildung nach Martens 1. e. 1995: Buliminus anatolicus Issel. Testa rimata, ovato- oblonga, oblique striatula, corneo-fusca; spira elongata apice ob- tusiusculo, levigato; sutura impressa ; anfractus 8 convexiusculi, ultimus ?]s longitudinis superans; apertura parum obligqua, truncato-ovalıs; peristoma re- flexum, margine dextro curvato vix re- flexiusculo,; plica una obliqua, lactea, parvula prope insertionem labri externt. — Issel. Long. 11,5, lat. 5 Mm. Bulimus anatolicus Issel Moll. miss. ital. Pers. 1865 p. 34 t. 2 fig. 33—36. — Pfeiffer Monographia Heliceorum VIII. p. 97. Buliminus (Chondrula) anatolicus Martens Vor- derasiat. Conch. p. 25 t. 4 fig. 31. Gehäuse geritzt, länglich eiförmig, schräg gestreift, hornbraun, das Gewinde verlängert mit abgestumpftem, glattem Apex. Die acht ziemlich gewölbten Umgänge werden durch eine eingedrückte Naht geschieden; der letzte macht etwas mehr als zwei Fünftel der Gesammtlänge Fig 1995 u. 1996. 45 aus. Die Mündung ist nur wenig schräg, ab- gestutzt eirund, der Mundrand umgeschlagen, der gebogene Aussenrand kaum umgeschlagen. Die Mündung ist zahnlos; auf der Mündungs- wand steht entweder, wie bei der engeren Sipp- schaft der Bul. pupa, ein Höcker an der Inser- tion des Aussenrandes, oder es sind die beiden Ränder durch eine leistenförmige, in der Mitte eingebogene Schwiele verbunden. Aufenthalt: in Kleinasien und Persien, von der italienischen Gesandtschaft bei Trapezunt und Eriwan, von Hausknecht bei Rescht in Persien gesammelt. — Die Abbildung nach Martens]. c. 1996. Buliminus Komarowi Böttger. Testa profunde arcuatim rimata, sinistrorsa, turrito-eylindracea, solida, nitidula, - aut albida aut corneo-albida ; spira elongata, sursum attenuata, cornea, apice acuta. Anfractus 8! —9!/e vix comvexiusculi, sutura lineari, tenuiter submarginat« disjuneti, striatuli; ultimus ?lıo longt- tudinis teste equans, bası subtuberculato- compressus. Apertura obliqua, truncato- ovalis, bidentata; dente altero compresso parietali, angulum peristomatis sepe cur- vatim tangente, intus altiore, altero vali- diore, supramediano in margine externo. Columella parum curvata, planiuscula, nullo modo dentata. Peristoma sublabia- tum, marginibus callo tenui Junctis, ewx- terno expansiusculo, columellarti veflexo- patente. — Böttger. Alt. 12—13, lat. 3°/a—4, alt. apert. 31/a—3']e, lat. 2?/a—3 Mm. Buliminus (Chondrula) Komarowi Böttger Jahrb. Mal. Ges. VII. 1880 p. 46 t.5 fig. 5. Gehäuse links gewunden, tief und bogig ge- ritzt, gethürmt cylindrisch, festschalig, glänzend, weisslich oder hellhornfarben; das Gewinde ziem- lich lang, plötzlich verschmälert, hornfarben; der Apex ziemlich spitz. Die Umgänge — 8'/a bis 9! — sind kaum gewölbt, durch eine linien- förmige, kaum gerandete Naht geschieden, leicht gestreift; der letzte macht nicht ganz ein Drittel der Gesammtlänge aus und ist an der Basis etwas höckerig zusammengedrückt. Die Mün- dung ist schräg, abgestutzt eiförmig, mit nur zwei Zähnen, einem zusammengedrückten auf der Mündungswand, der mitunter im Bogen bis zur Insertion des Aussenrandes reicht und nach innen zu höher wird, und einem stärkeren ober- halb der Mitte des Aussenrandes. Die Spindel ist vollkommen zahnlos, wenig gebogen, ziemlich flach. Der Mundrand ist leicht gelippt, der Aussenrand etwas ausgebreitet, der Spindelrand 46 Tafel CXCVII u. CIC. Fig. 1997. 1998 u. 1999. umgeschlagen und abstehend, die Ränder sind durch einen dünnen Callus verbunden. Aufenthalt: um Kars in Armenien. 1997. 98. Buliminus tricollis Mousson. Testa sinistrorsa, curvatim rimata, eylindraceo- ovata, striatula, vie nitidula, fusco- cornea; spira de tertia supera convexo- conica; summo minuto, obtuso; sutura leviter impressa. Anfractus 8 lente ac- erescentes, primi convexi, sequentes pla- niores; ultimus paulo diminutus non as- cendens, ad basin undatus, extus antice albescens. Apertura subverticalis (10° cum axi), '/s altitudinis subequans, ob- tuse triangularis, dentibus 3 validis co- arctata ; primo parietali erıst@formi, ad angulum insertionis, rima interposita, producto ; secundo columelları profundo; tertio pervalido, de margine libero obli- que aperturam invadente. Peristoma bre- viter reflewxum, albo wncrassatum, mar- ginibus callo interposito destitutis, versus basin convergentibus, arcuatim junctis; libero extus impresso. — Mousson. Long. 8, diam. 3,8 Mm. Chondrus tricollis Mousson Journal de Conchylio- logie XXIV. 1876 p. 141 t. 5 fig. 2. Bulimus tricollis Pfeiffer Monographia Heli- ceorum VIII. p. 608. Var. minor Böttger, testa minore, magis eylin- dracea, anfractibus 9 lentius accrescenti- bus, penultimo et antepenultimo altitudine vix dwersis, apertura pro altitudine mi- nore. — Alt. 7'!'—8 Mm. (efr. fig. 1998). Buliminus (Chondrula) tricollis forma minor böttger Jahrb. Mal. Gesellschaft VII. 1880 p. 48 t. V. fig. 6. “ Gehäuse links gewunden, mit gekrümmtem Nabelritz, cylindrisch-eiförmig, gestreift, kaum glänzend, hornbraun, das Gewinde im oberen Drittel gewölbt kegelförmig mit kleinem, stum- pfem Apex, die Naht leicht eingedrückt. Von den acht langsam zunehmenden Windungen sind die ersten stärker gewölbt, als die späteren; der letzte ist leicht verschmälert und steigt vornen nicht an; erist an der Mündung weiss gesäumt, an der Basis wellig gestreif. Die Mündung ist fast senkrecht und macht ein Drittel der Gesammt- länge aus; sie ist undeutlich dreieckig und wird durch drei starke Zähne verengt, einen kamm- artigen auf der Mündungswand, der fast bis an die Insertion des Aussenrandes vorgezogen ist und nur durch einen schmalen Ritz davon ge- schieden wird, einen tiefstehenden auf der Spindel und einen dritten sehr starken, welcher vom Aussenrande schräg in die Mündung eindringt. Der Mundrand ist kurz umgeschlagen, mit einer weissen Lippe belegt; die Ränder ohne Callus- verbindung; der Aussenrand ist aussen etwas eingedrückt. ‚Aufenthalt: imKurathal in Transcaucasien, meine Exemplare von Dr. Sievers mitgetheilt. Tafel-ÜUle: 1999. Buliminus Kindermanni Par- reyss. Testa elongato-ovata, perforato-rimata, solida, striatula, lineis spiralibus obsoletissime decussata, nitida, sordide carnea, apice lutescente,; spira ovato-conica, apice ob- tusulo; anfractus 7 viwe comvesxiuscult, sutura leviter albomarginata disereti, regulariter crescentes, ultimus ?]s longi- tudinis subequans, amtice leniter ascen- dens, basi rotundatus; apertura subverti- calıs, ovalis, peristomate simplici obtuso, albo, intus breviter albolabiato, margini- bus distantibus, callo tenui ad insertionem marginis dextri subtuberculifero junctis, dextro recto, columellari vix arcuato, dilatato-patente. Alt. 17, lat. max. 9, alt. apert. 8 Mm. Bulimus Kindermanni Parreyss in sched. — Pfeiffer in Mart. Ch. IL p. 122 t. 36 fig. 16. 17. Buliminus (Zebrina) Kindermanni Albers- von Martens p. 235. — Kobelt Oatal. p. 24. — Pfeiffer Nomenclator p. 295. Gehäuse länglich eirund, durchbohrt geritzt, festschalig, gestreift, mit ganz feinen, kurzen Spirallinien umzogen, ziemlich glänzend, schmut- zig fleischfarben, die Spitze gelblich; das Ge- winde ist etwas kegelförmig mit abgestutztem Apex. Die sieben Umgänge sind kaum gewölbt und werden durch eine weiss berandete Naht geschieden; sie nehmen regelmässig zu; der letzte macht etwa nur ?/s der Gesammtlänge aus und steigt vornen langsam, aber deutlich empor; er ist unten gerundet und nur am Nabel ganz leicht zusammengedrückt. Die Mündung ist fast Tafel CIC. Fig. senkrecht, ziemlich eirund, der Mundsaum ein- fach, stumpf, glänzendweiss, innen mit einer schmalen, weissen Lippe belegt, die Randinser- tionen werden durch einen dünnen Callus ver- bunden, welcher an der Insertion des Aussen- randes einen kleinen Höcker trägt, wie bei Bul. pupa. — Der Aussenrand ist geradeaus, der kaum gebogene Spindelrand abstehend verbreitert. Aufenthalt: Kleinasien. Anmerkung. Diese in den Sammlungen noch sehr wenig verbreitete Art ist gewisser- massen ein Zwischenglied zwischen Zebrina und Mastus und seither meist zu ersterer Gruppe gerechnet worden. Ich möchte, nachdem ich Pfeiffer’s Originalexemplar aus Dohrn’s Samm- lung gesehen, mehr Gewicht auf den Höcker an der Einfügung des Aussenrandes legen und die Art zur Sippschaft des Bul. pupa im engeren Sinne ziehen; sie ganz damit vereinen, wie Jickeli will, geht doch wohl nicht an. 2000. Buliminus Ehrenbergi Pfeiffer. Testa profunde rimata, oblonga, solida, oblique striatula, albida, spira oblonga, apice attenuata, obtusiusceula; anfractus 7'la vie convexiusculi, ultimus ?]s longitudınis paulo superans; apertura angulato-ovalis; peristoma incrassatum, breviter refle- zum, margimibus callo crasso, prope insertionem labri tuberculifero junctis, columellari dilatato, crasso, patente. — Pfeiffer. Long. 24, diam. 10 Mm.; apertura 10 Mm. longa, intus medio 4'2 lata. Dulimus Ehrenbergi Pfeiffer Proc. zool. Soc. 1846 p. 113. — Monographia Heliceorum IT. %. 127. Ich bringe hier eins der mir von Dohrn mit- getheilten Exemplare zur Abbildung, welche in Pfeiffer’s Sammlung als Bul. Ehrenbergi liegen; ob dieselben mit dem in der Cuming’schen Samm- lung liegenden Originalexemplar identisch sind, weiss ich nicht, möchte es sogar bezweifeln, denn sämmtliche Exemplare zeigen bis an den letzten Umgang eine deutlich gekielte Naht und mehrere haben auch eine deutliche, wenn auch tief- stehende Spindelfalte; beide Eigenthümlichkeiten erwähnt Pfeiffer in seiner Diagnose nicht. Die mir vorliegenden Exemplare können von Bul, attenuatus Mousson kaum getrennt werden; der einzige Unterschied würde in der noch fast bis zur Mündung erkennbaren Kielkante liegen, ein Kenn- zeichen, auf das ich nicht allzuviel Werth legen möchte. Nachforschungen auf Cerigotto müssen er- geben, ob dort wirklich eine eigene Art vor- 2000 u. 2001. 47 kommt, ob Pfeiffer's Art nicht vielleicht auf eine grosse Form von Bul. pupa begründet ist oder ob ein Irrthum in der Localität, wie er ja bei Cuming nicht unmöglich, vorliegt. 2001. Buliminus N evill, Testa rimata, subeylindrica, spira breviter conica, apice submamillata, inferne attenuata, solida, ruguloso- striata et submalleata, nitida, sordide alba, apice lutescente. Anfractus 9 planiusculi, sutura mar- ginata distincta divisı, regulariter cres- centes, ultimus °|r longitudinis parum superans, attenuatus, bası rotundatus. Apertura parum obliqua, rotundato-ovata ; peristoma ecpansum, reflewiusculum, albo incrassatum, marginibus callo distincto Junctis, externo medio tuberculo albo crasso marginali vix intrante armato, columellari dilatato, profunde obsoleteque plicato. Alt. 18,5, lat. 6 Mm. Buliminus Blanfordianus Nevill in coll. Dohrn. Gehäuse geritzt, fast cylindrisch, nach unten leicht verschmälert, oben eine kurz kegelförmige Spitze mit zitzenförmig ausgezogenem Apex bil- dend, festschalig, unregelmässig runzelstreifig, hier und da narbig oder gehämmert, glänzend schmutzig weiss, mit gelblicher Spitze. Die neun Umgänge sind kaum gewölbt, durch eine ge- randete Naht geschieden, in der Jugend an- scheinend kantig, sie nehmen regelmässig und langsam zu, der letzte macht kaum mehr als drei Siebentel der Gesammtlänge aus, ist etwas schmäler als der vorletzte und unten gerundet. Die Mündung ist nur wenig schräg, ziemlich eirund, relativ klein, der Mundsaum ausge- breitet, etwas zurückgeschlagen, stark verdickt, - der Aussenrand in der Mitte mit einem starken, weissen, am Rande sitzenden und nicht ein- dringenden Zahn, die Spindel mit einer tief stehenden undeutlichen Falte; die Ränder wer- den durch einen schmalen, aber deutlichen Callus verbunden, der in der Mitte etwas schwächer ist, als an den beiden Enden. Aufenthalt; in der Provinz Mazenderan (Coll. Dohrn). Anmerkung. Diese Art, von der ich nicht weiss, ob sie Nevill schon veröffentlicht, liegt mir in zwei von ihm an Dohrn gegebene Exem- plare vor. Sie schliesst sich zunächst an die vorige an, ist aber erheblich schlanker und unter- scheidet sich sofort durch den starken Zahn am Aussenrand, Blanfordianus 48 Tafel CIC. Fig. 2002. 2003 u. 2004. 2002. Buliminus Frivaldszkyi Pfr. T. rimata, eylindracea, utrinque attenuata, spira sensim attenuata, apice obtusulo, cornea, solidiuseula, oblique subirregulariter stria- tula ; anfr. 9 planiusculi, regulariter cres- centes, sutura albido signata separati, ultimus basi compressus, versus aper- turam luteo marginatus. Apertura obli- qua, ovata, angusta, peristomate simplici, intus distincte labiato, marginibus _callo tenuissimo simpliei junctis, externo medio leviter impresso, haud dentato, infero brevissime rotundato, columellari dilatato, appresso. Long. 14,5, diam. 4,5, alt. apert, 5 Mm. Bulimus Frivaldszkyi Pfeiffer Monogr. Heliceor. II. p. 123. — Reeve Conch. icon. sp. 545. Bulimus fuscus Frivaldszky in sched. Buliminus (Chondrula) Frivaldszkyi Albers- von Martens II. p. 237. — Kobelt Cat. p. 26. Buliminus (Ena) Frwaldszkyi Pfeiffer Nomen- clator p. 290. Gehäuse kurz und eng geritzt, cylindrisch, nach oben und unten verschmälert, nach oben ziemlich langsam, mit stumpfem Wirbel, horn- farben, ziemlich festschalig, fein, doch unregel- mässig gestreift. Die neun Umgänge sind kaum gewölbt und werden durch eine weiss bezeich- nete Naht geschieden; sie nehmen langsam und regelmässig zu, der letzte ist erheblich zusammen- gedrückt und nach der Mündung hin durch die durchscheinende Lippe gelblich gefärbt. Die Mün- dung ist ziemlich schräg, schmal eirund, Aussen- rand und Spindel ziemlich parallel, der einfache Mundsaum innen mit einer starken Lippe belegt, doch ungezahnt, der Aussenrand leicht einge: drückt, der Spindelrand verbreitert und ange- drückt, die Insertionen durch einen dünnen, nicht gegen den Aussenrand hin verdickten Callus ver- bunden, Aufenthalt: um Brussa in Kleinasien. — Es liegen mir die Pferffer'schen Originale aus Dohrn’s Sammlung vor. 20053. Buliminus Raynevalianus Ray- mond, rimata, cylindracea, nitidiuscula, dia- phana, cornea, elegantissime obliqueque sub lente striatula, apice obtusiusculo, basi compresso; anfractibus 10 wel 11 convexiusculis, regulariter crescentibus, sutura albido-marginata separatis; aper- tura mazxime obliqua, angulato- ovata, margine exteriore subdentato, albolabiato, ac paululumreflexo; columella subconvexo- recta, albida, in perforatione reflexa, mar- Testa ginibus tenuissimo callo, prope insertionem labri tuberculifero, junetis. — Bourg. Long. 15—17, lat. 5 Mm. Bulimus Raynevalianus Raymond in Bour- guignat Amenites malacol. I. p. 128 t. 8 fig. 5—9. — Pfeiffer Mon. Helic. IV. p. 419. Buliminus (Napaeus) Frialdszky var. Rayne- valianus Kobelt Catalog p. 25. Buliminus (Ena) Baynevalianus Pfeiffer Nomen- clator p. 290. Gehäuse geritzt, cylindrisch - spindelförmig, ziemlich glänzend, durchscheinend, hornfarben, unter der Loupe elegant schräg gestreift, der Apex oben etwas abgestumpft, die Basis leicht verschmälert. Die 10—11 Umgänge sind leicht gewölbt und nehmen regelmässig zu; sie werden durch eine weiss gerandete Naht geschieden’ die Mündung ist sehr schräg, eckig eirund, Aussenrand und Spindel undeutlich gezahnt, der Mundsaum weiss gelippt und wenig umgeschlagen; die Spindel ist über die Perforation zurückge- schlagen, die Ränder werden durch einen ganz dünnen, an der Insertion des Aussenrandes leicht verdickten Callus verbunden. Aufenthalt: in Weinbergen um Gallipoli an den Dardanellen. Anmerkung. Diese Art unterscheidet sich von der vorigen nur durch einen Umgang mehr — ein bei bulimus nicht allzusehr ins Gewicht fallender Unterschied —, etwas gewölbtere Um- gänge und die leichten Zahnandeutungen an Spin- del und Aussenrand; sie kann recht gut als Localvarietät damit verbunden werden. 2004. Buliminus phoreus guignat, sinistrorsa, profunde perforato-rimata, conico - eylindracea, eleganter striatula, nitens, albida,; apice acutiusculo; am- fractibus S!Ja convexis, regulariter cres- centibus, ultimo "/3 longitudinis equante, bası subrotundato ; apertura lunato-rotun- data, nitida, peristomate candido, undi- que expanso; margine columellari paulu- lum dilatato; marginibus approximatis. — Bourg. : Long. 25, diam. 8 Mm. Bulimus phorcus Bourguignat Amenites mala- cologiques IL. p. 114 t. 15 fig. 3. — Pfeiffer Monogr. Heliceor. VI. p. 66. Buliminus (? Zebrina) phorcus Kobelt Catalog ». 25. — Pfeiffer Nomenclator p. 294. Gehäuse links gewunden, tief geritzt, fast durchbohrt, cylindrisch-kegelförmig, fein gestreift, glänzend, weisslich ; Apex ziemlich spitz, die acht Bour- Testa Tafel CIC. Fig. Umgänge sind (der Abbildung nach) nur ganz leicht gewölbt und nehmen regelmässig zu; der letzte nimmt ungefähr ein Drittel der Gesammt- länge ein und ist an der Basis gerundet. Die gerundete Mündung ist ziemlich stark ausge- schnitten, der Mundsaum weiss, glänzend, allent- halben umgeschlagen, die Ränder sind genähert, aber durchaus nicht verbunden, der Spindelrand ist leicht verbreitert. Aufenthalt: bei Karabi-Yaila in der Krim. Anmerkung. Ich habe diese Art nicht gesehen und gebe Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat. Ihre nächste Verwandte ist jedenfalls D. gibber ; über ihr wahres Verhält- niss zu dieser und der folgenden lässt sich ohne authentische Exemplare nicht entscheiden. 2005. Buliminus candelaris Pfeiffer? Testa sinistrorsa, profunde rimata, eylindracea ; apice attenuato, acutiusculo ; suboblique striatula, sordide alba; anfractibus 9 planiusculis, regulariter crescentibus, ul- timo !/3 longitudinis vix aquante, basi subrotundato ; apertura semiovali, intus nitida, alba ; peristomate albido, undique expanso; margine columellari diatato, patente; marginibus callo sat valido Junc- tis. — Bourguignat. Long. 26, diam. 8 Mm. ? Bulimus candelaris Pfeiffer Proc. zool. Soc. 1846 p. 40. — Monogr. Helie. vivent. II. p. 127. — Reeve Üonch. icon. sp. 408 pl. 60. Bulimus candelaris Bourguignat Amenites malac. IT. 9. 113't1..15 fig. 4. ? Buliminus (Petreus) candelaris Pfeiffer Nomen- clator p. 288. Ich bin nicht ganz sicher, ob die von Bour- guignat aus der Krim beschriebene Form aus der unmittelbarsten Verwandtschaft des Bul. gibber wirklich identisch ist mit dem tübetani- schen Bul. candelaris Pfeiffer, den Pfeiffer in seinem Nomenclator nicht zu Zebrina, sondern zu Petreus stellt. Pfeiffer hat im sechsten Bande der Monographie die Identification angenommen, im achten aber und im Nomenclator schweigt er darüber und nennt für candelaris nur Tübet und Kaschmir als Fundort. Ich muss die Ent- scheidung dieser Frage dahin gestellt sein lassen. Die von Bourguignat als Bul. candelaris beschriebene Form, deren Abbildung wir aus den Amenites copiren, steht gibber und der vorigen ungemein nahe; nach Bourguignat soll sie sich von gibber unterscheiden durch längere, mehr cylindrische Gestalt, mattes, kreideartiges Gehäuse, kleineren letzten Umgang, zahlreichere, Rossmässler’s Iconographie VII, 2005 u. 2006. 49 langsamer zunehmende Windungen, halbeirunde Mündung mit umgeschlagenem und mehr ver- diektem Mundsaum, weniger genäherte Mund- ränder ete., sämmtlich nur Unterschiede gra- dueller Natur. Der Fundort der Bourguignat’schen Form ist bei Tschadir-Dagh zwischen Simferopel und Aluchta in der Krim. Ob sich Bul. chersonesicus Sowerby von gibber trennen lässt, muss ich dahin gestellt sein lassen, die Diagnose ergibt keinen Anhalt dafür. 2006. Buliminus sagaz Frivaldszky. Testa sinistrorsa, rimata, eylindraceo-oblonga, solidula, striatula, vie nitens, carneo- albida; spira elongata, versus apicem obtusiusculum nigricans vel cornea; su- tura simplex; anfr. 8 vie convezxiuseult, ultimus "/3 longitudinis subequans, Juxt« perforationem subgibbus; apertura vix obliqua, semiovalis, dente profundo par- vulo in ventre anfractus penultimi sub- coarctata; peristoma albolabiatum, vix expansiusculum, marginibus callo tenuis- simo, ad insertionem esterioris subtuber- culifero, junctis, columelları dilatato, pa- tente. — Pfeiffer. Long. 11—13, diam. 5 Mm. Bulimus sagax Frivaldszky mss. — Pfeiffer Mal. Bl. 1853 p. 148. — Monographia Heliceor. IV, p. 427. — Novitates III. 2». 875 t. 87 fig. 16—20. Buliminus (Ohondrula) sagaxw. Kobelt Catalog p. 26. — Pfeiffer Nomenclator p. 297. Gehäuse links gewunden, geritzt, eylindrisch länglich, ziemlich festschalig, schwach gerieft’ nur wenig glänzend, weisslich mit einem Stich ins Fleischfarbene, der Wirbel schwärzlich horn- farben; das verlängert kegelförmige Gewinde ist oben leicht abgestutzt. Die acht Umgänge sind kaum gewölbt und werden durch eine einfache, nicht bezeichnete Naht geschieden; sie nehmen langsam und regelmässig zu, der letzte macht ungefähr ein Drittel der Gesammtlänge aus, er ist nach unten gerundet und neben der Perfora- tion leicht höckerig. Die Mündung ist fast senk- recht, halbeiförmig, nur durch einen kleinen, ganz tief auf der Mündungswand stehenden Zahn verengt, mitunter noch mit einer leichten An- deutung einer Anschwellung am Aussenrand, der Mundsaum kaum ausgebreitet, weiss gelippt, die Ränder durch einen dünnen, an der Insertion des Aussenrandes ein leichtes Knötchen tragen- den Callus mit einander verbunden, der Spindel- rand verbreitert, abstehend. 7 50 Tafel CIC. Fig. 2007. 2008 u. 2009. Aufenthalt: bei Amasia in Kleinasien. — Das abgebildete Exemplar in Dohrn’s Sammlung. 2007. Buliminus hebraicus Pfeiffer. Testa rimato-perforata, oblongo-turrita, solida, nitidula, carnea, strigis saturatioribus picta; spira elongata, acutiuscula; an- fractibus 7 planiusculis, supremis sub- tilissime plicatulo-striatis, maculis corneis irregularibus inseriptis, ultimo ?lr Tongi- tudinis subaequante, basi rotundato; columella vix plicata, parum recedente ; apertura parum obliqua, ovali; peri- stomate recto, intus labiato, margine columellari dilatato, plano, patente. — Pfeiffer. Bulimus hebraicus Pfeiffer Proceed. Zool. Soc. London 1851 p. . — Mart. Ch. II. p. 115 t. 35 fig. 9. 10. — Monogr. Heliceor. III. p. 434. — Mousson in Journal de Conchyliologie XXII. 1874 ». 13. Bulimus Kordofanus Mousson olim in sched. Buliminus (Zebrina) hebraicus Pfeiffer Nomen- clator p. 295. Gehäuse geritzt durchbohrt, gethürmt ei- förmig, festschalig, etwas glänzend, fleischfarben mit intensiver gefärbten Striemen, das Gewinde ziemlich hoch und spitz. Die sieben Umgänge sind beinahe flach, die oberen fein faltenstreifig und mit unregelmässigen hormnfarbenen Flecken gezeichnet; der letzte nimmt ungefähr °/- der Gesammtlänge ein und ist unten gerundet; die Spindel ist kaum gefaltet, ein wenig zurück- tretend. Die Mündung ist nur wenig geneigt, oval, der Mundsaum gerade, innen gelippt, der Spindelrand verbreitert, flach, abstehend. Aufenthalt: in Mesopotamien und Kurdi- stan, in Vorderasien bis nach Rhodus reichend. — Die Abbildung nach Pfeiffer. Anmerkung. Pfeiffer hat diese Art nach Exemplaren unbekannten Fundortes beschrieben, der Name rührt von der hebräischen Buchstaben gleichenden Zeichnung der obersten Umgänge her. Mousson hat sie in einer dem Bul. fasciolatus mehr verwandten vorderasiatischen Form wieder- erkannt, welche sich von fasciolatus durch bauchi- gere Gestalt, grössere Mündung mit blass ge- färbtem Gaumen und die Sculptur der oberen Umgänge unterscheidet. 20083. 2009. N. Sp. T. ovato-conica, late et profunde rimata, tenwius- cula sed solidula, subpellucida, oblique subirregulariter striatWa et sub lente Buliminus Raddei fortiore lineolis minutissimis spiralibus sculpta, sub epidermide fugacissima lac- teo-alba, zona lata plus minusve distincte fusca suturam sequente ornata. Anfrac- tus 8 convexiuseuli, regulariter crescentes, sutura suberenulata albo-marginata dis- creti, ultimus ?/s teste longitudinis equans, basi rotundatus, ad aperturam haud as- cendens. Apertura obliqua, ovata, fortiter excisa, peristomate valde exwpanso, nec reflexo, intus fortiter albolabiato, mar- ginibus remotis, callo tenuissimo junctis, columellari dilatato, patente, vix appresso. Long. 26, diam. max. 13, alt. apert 11 Mm. Gehäuse ei-kegelförmig, breit und tief ge- ritzt, ziemlich dünnschalig, doch fest, durch- scheinend, schräg und unregelmässig gestreift, unter einer starken Loupe mit zahllosen kurzen feinen Spirallinien seulptirt, in frischem Zustande anscheinend mit einer gelblichen, dünnen, sehr vergänglichen Oberhaut überzogen, von der bei einem meiner Exemplare noch kleine Reste er- halten sind, darunter milchweiss oder gelblich- weiss mit bald nur angedeutetem, bald sehr scharf ausgeprägtem braunem Spiralband, welches der Naht folgt und fast die Hälfte der oberen Um- gänge einnimmt; bei dem Fig. 2009 abgebildeten. Exemplar ist das Band, wohl in Folge von Ver- witterung, bläulich braun, beiderseits auf dem letzten Umgang von intensiveren Zonen einge- fasst. Die acht Umgänge sind leicht gewölbt und nehmen regelmässig zu, sie werden durch eine stark weiss berandete Naht geschieden, unter der die Streifen stärker vorspringen, so dass sie crenulirt erscheint; der letzte Umgang macht über ?/s der Gesammtlänge aus, ist unten gerundet und steigt an der Mündung nicht in die Höhe. Die Mündung ist schräg, ziemlich eirund, oben stark ausgeschnitten, der Mund- rand ist fast ringsum stark ausgebreitet, doch nicht umgeschlagen, innen mit einer starken weissen Lippe belest; im Gaumen scheinen die Binden durch. Die Randinsertionen sind ent- fernt, durch einen dünnen Callus verbunden, der Spindelrand ist sehr verbreitert, oben nicht angedrückt. Aufenthalt: Avarien im Caucasus. Anmerkung. Schon seit längerer Zeit liegen mir aus dem Museum zu Tiflis einige, leider sämmtlich todt gesammelte, Exemplare dieses Bulimus vor, der von allen europäischen Arten schon durch seine Spiralbinde so abweicht, dass ich zögerte, ihn zu beschreiben, weil ich fürchtete, es möge eine exotische Art mit falscher Fund- ortsangabe sein, was Dank dem Sammeleifer des Herrn Bbayer nicht unmöglich gewesen wäre. Tafel CIC. Fig. 2010. 2011 u. 2012. 51 Doch lässt sich die Art eigentlich nur bei Petr@us unterbringen und steht von allen mir bekannten Arten anseheinend dem Bul. Carduchus von Martens am nächsten, der Fundort wird also doch wohl richtig sein. Ich gebe der Art den Namen des verdienten Directors des Museums in Tiflis. 2010. Buliminus tuberifer Böttger. Testa dextrorsa, profunde rimata, aut cylin- drata aut rarius cylindrato-oblonga, SO- lida, corneo-badia, nitens; apex conıcus, obtusiusculus; anfractus 6'/a—7'je pla- nulati, sutura impressa, anguste margt- nata, interdum pallidiore disjuneti, dis- tincte striati, strüs perobliquis; ultimus basi compressiusculus, *r —!]s altitudinis teste aquans, amtice neque ascendens nec descendens, ad aperturam carneo- rubellus. Apertura trumcato-ovalıs, « latere vix compressa, tuberculo unico acuto marginis externi subsinuata, colu- mella remota, planata, incurva, albida; peristoma simplex, obtusum, ad sinulum subretractum, margine columelları sub- reflexum, rubello-labiatum, marginibus callo tenuissimo, ad dextrum interdum subtuberculifero junctis. — .Döttger. Alt. 8'a—9!/2, diam. 3/2, alt. apert. circa 3, lat. circa 2°/a Mm. Buliminus (Chondrula) tuberifer Böttger Jahrb. Mal. Ges. 1879 p. 221. 1 fig. 9. Gehäuse rechts gewunden, tief geritzt, cylind- risch oder cylindrisch eiförmig, festschalig, born- braun, glänzend, mit kegelförmigem, ziemlich stumpfem Apex. Die 6'/—7'/a Umgänge sind fast flach, durch eine eingedrückte, schmal be- randete, mitunter hellere Naht geschieden, deut- lich und sehr schräg gestreift; der letzte Um- gang ist unten leicht zusammengedrückt und steigt vornen nicht an; er ist hinter dem Mund- rand röthlich fleischfarben. Die Mündung ist abgestutzt eiförmig, von der Seite her etwas zu- sammengedrückt, der Mundsaum einfach, stumpf, am Aussenrand mit einem scharfen Höcker, wel- cher die Mündung etwas buchtig erscheinen lässt, der Spindelrand umgeschlagen, mit einer fleisch- farbenen Lippe belegt, die Ränder durch einen sehr dünnen, mitunter an der Insertion des Aussenrandes zu einem Höcker verdickten Callus verbunden. Aufenthalt: am Kasbek und Kobi im Cau- casus, von MH. Leder entdeckt; Abbildung und Beschreibung nach Böttger 1. c. 3011. Buliminus caucasicus Pfeiffer. Testa profunde rimata, subperforata, oblongo- turrita, tenwis, ruguloso-striata, lineis impressis confertissimis sub lente sculpta, nitida, pellucida, luteo-cornea ; spira con- vexo-turrita, apice obtusiusculo; sutura levis, submarginata; anfractus 7 planius- culi, ultimus °r longitudinıs subequans, basi rotundatus ; columella subplieata, re- cedens; apertura obliqua, semiovalis ; pert- stoma tenue, sublabiatum, marginibus subapproximatis, haud junctis, margine dextro subrepando, ewpanso, columellari superne perdilatato, reflexo. Alt. 17,5, alt. apert. 8 Mm. Bulimus caucasicus Pfeiffer in Mart. Ch. II. p. 121 t. 36 fig. 14. 15. — Monogr. Helic. III. p. 352. Buliminus (Napaus) ceaucasieus Kobelt Catal. px 25. — Ffeiffer Nomenclator p. 289. Gehäuse tief geritzt, fast durchbohrt, ge- thürmt eiförmig, dünnschalig, ziemlich stark runzelstreifig und unter der Loupe auch mit sehr feinen, dichtstehenden Spirallinien sculp- tirt, glänzend, durchscheinend. Gewinde convex gethürmt mit stumpfem Apex. Die sieben kaum gewölbten Umgänge werden durch eine feine, leicht gerandete Naht geschieden; der letzte nimmt fast drei Siebentel der Gesammtlänge ein und ist an der Basis gerundet; er steigt vornen nicht empor. Die Spindel zeigt in der Tiefe eine un- deutliche Falte. Die Mündung ist schief, halb- eirund, der Mundsaum dünn, leicht gelippt, die Randinsertionen sind etwas genähert und wer- den nicht durch Callus verbunden; der Aussen- rand ist etwas geschweift, nach unten hin aus- gebreitet, der Spindelrand nach oben sehr ver- breitert und zurückgeschlagen. Aufenthalt: im Caucasus. Anmerkung. Diese Art, deren Herkunft übrigens durch keine neuere Angabe bestätigt worden ist, ist in den deutschen Sammlungen sehr selten und liegt mir nur in einem Pferffer’- schen Originalexemplar aus Dohrn’s Sammlung vor. Sie ist die Vertreterin unseres Dbul. mon- tanus im Caucasus, und es ist unverkennbar, dass sie zu demselben in einem analogen Ver- hältnisse steht, wie Dul. Hohenackeri zu detritus oder Helix atrolabiata zu nemoralis und vindo- bomensis. 2012. Buliminus cretensis Pfeiffer. Testa breviter rimata, eylindraceo-turrita, soli- diuscula, oblique striata, sub epidermide tenui lutescente, in anfractibus superis saturabiore tincta albıda ; spira elongata, T*# 52 Tafel CC. Fie. apice obtuso; sutwra levi vel subrugulosa, albo-marginata; anfr. 7—8 planiuseuli, leniter erescentes, ultimus ?/s teste aequans basi leviter compressus, antice haud as- cendens. Apertura semiovalis, intus alba, nitida, subobliqua ; peristoma ewpansius- culum, intus valide albolabiatum, mar- ginibus callo tenwi, dextrorsum plus minusve tuberculifero junctis, columellari reflexo, subappresso. Long. 20, diam. max. 7,5, alt. apert. 7°Ja Mm. Dulimus eretensis Pfeiffer in Philippi Abb. Beschr. II. p. 124 t. V. fig. 8. — Monogr. Helie. IL. p. 117. Duliminus (Napeus) ceretensis Kobelt Catal. p. 25. — (Ena) Pfeiffer Nomencl. p. 288. — Westerlund-Blane Apercu p. 94. Gehäuse mit kurzem Nabelritz, gethürmt eylindrisch, ziemlich festschalig, schräg gestreift, von einer dünnen, gelblichen, nach oben hin dunkler gefärbten Oberhaut überzogen, das Ge- winde ziemlich lang, der Apex stumpf; die Naht Tafe 2013. Buliminus leucodon Pfeiffer. Bul. testa rimata, oblonga, subtiliter striata, obsolete retieulata, diaphana, cornea; spira apice altenwata, acutiuseula; su- tura albomarginata; anfractibus 9 vie convexiuseulis, ultimo *!/s longitudinis @quante; apertura oblonga, coarctata ; peristomate intus albolabiato, marginibus callo funiculato junetis, dextro expanso, supra medium dente valido extus scrobi- culum formante, munito, columellari lato, reflexo, patente. — Pfr. Long. 17, alt. 6 Mm. Dulimus leucodon Pfeiffer in Philippi Abb. Deschr. II. p. 114 Bulimus t. 4 fig. 7. — Monogr. Helic. II. p. 136. — Reeve Conch. icon. t. 63 fig. 432. Buliminus (Chondrula) leucodon Kobelt Cat. p- 26. — Pfeiffer Nomencl. p. 299. Gehäuse geritzt, ziemlich fest, länglich, fein schräg gestreift, undeutlich gekörnelt, durch- scheinend hornfarben, mit verschmälertem, ziem- lich spitz zulaufendem Apex. Die neun durch eine weiss berandete Naht geschiedenen Um- gänge sind kaum gewölbt, der letzte macht un- geführ ein Drittel der Gesammtlänge aus; die Mündung ist länglich eirund, der Mundsaum mit einer weissen Lippe belegt und seine Ränder 2013 u. 2014. ist leicht gekerbt und deutlich weiss oder gelb bezeichnet. Die 7—8 Umgänge sind kaum ge- wölbt und nehmen langsam zu; der letzte nimmt ?/s der Gesammtlänge ein, ist an der Basis leicht zusammengedrückt und steigt vornen nicht empor. Die Mündung ist ziemlich schief, halbeirund, innen glänzend weiss, der Mundrand etwas aus- gebreitet, innen mit einer starken, weissen Lippe belegt, die Ränder werden durch einen dünnen Callus verbunden, der nach dem Aussenrande hin mehr oder minder deutlich zu einem Höcker anschwillt; der Spindelrand ist umgeschlagen und leicht angedrückt. Aufenthalt: auf Creta, von Spratt ent- deckt, meine Exemplare von Cav. Blanc bei Candia und bei Arkhands gesammelt. Anmerkung. Diese Art gehört nicht, wie ich in meinem Catalog glaubte, zu Napaus, sondern zu dem engeren Formenkreise des Bul. pupa, innerhalb dessen sie aber eine gut unter- schiedene Form darzustellen scheint, ausgezeich- net durch den auffallend kleinen letzten Umgang. 1 CC. durch einen fadenförmig erhobenen weissen Callus verbunden; der Aussenrand ist ausgebreitet und trägt oberhalb der Mitte einen starken, weissen Zahn, dem aussen eine Grube entspricht; der Spindelrand ist breit umgeschlagen, nach aussen etwas verdickt, aber ohne Falte. Aufenthalt: zwischen Trapezunt und Gu- muschana. Anbildung und Beschreibung nach Pfeiffer 1. c. 2014. Buliminus diffusus Mousson. T. perforato - rimata, oblongo-ovata, striatula, nitidiusceula, alba wel pallide cornea. Spira convexo-conica, summo obtusulo, corneo; sutura parum impressa, sub- irregulari. Anfr. 7, superi convexi, se- quentes convexiusceuli; ultimus paulo as- cendens, diminutus, ad basin vie com- pressus. Apertura subverticalis (12° cum axi), "/s longitudinis paulo superans, Iruncato- ovalis, in pariete tuberculo evanescente profundo ornata. Peristoma non expansum, obtusum, extus album, intus late et fortiter labiatum ; margini- bus remotis, lamina subcallosa tenui, ad inserlionem incrassata junctis; desxtro recliusculo, infra medium obtuse uni- dentato;; basali cwrvato; columellari sub- Tafel CO. Fig. 2015. 53 patulo. Oolumella profunda, obscure pli- cata. — Mousson. Alt. 10, diam. 5 Mm. Buliminus (Chondrus) diffusus Mousson Journ. Conchyl. XXIV. 1876 p. 36 t. 2 fig. 6. — Pfeiffer Monogr, Helic. VIII. p. 608. Nomenclator p. 396. Gehäuse geritzt-durchbohrt, länglich eiförmig, fein gestreift, ziemlich glänzend, weiss oder blass hornfarben. Gewinde gewölbt kegelförmig mit stumpfem, hornfarbenem Apex; die Naht wenig eingedrückt, etwas unregelmässig. Von den sieben Umgängen sind die oberen stark, die folgenden schwächer gewölbt, der letzte steigt nach der Mündung hin etwas an, ist klein, unten etwas zusammengedrückt, Die Mündung ist fast senk- recht, abgestutzt oval, sie nimmt kaum mehr als ein Drittel des Gehäuses ein; auf der Mün- dungswand ein tiefstehender, verschwindender Höcker. Der Mundsaum ist nicht ausgebreitet, stumpf, aussen weiss, innen breit und stark ge- lippt, die entfernten Randinsertionen sind durch eine dünne, an der Insertion des Aussenrandes verdickte Schwiele verbunden; der Aussenrand ist fast gerade und trägt unter der Mitte einen stumpfen, kleinen Zahn; der Basalrand ist ge- krümmt, der Spindelrand etwas nach vorn ge- wendet. Die Spindel zeigt tief unten eine un- deutliche Falte. Aufenthalt: im Caucasus, von Sievers in den Anschwemmungen des Araxes gesammelt. — Abbildung und Beschreibung nach Mousson 1. c. 2015. Buliminus Thiesseanus Mouss. Testa sinistrorsa, oblique et subarcuatim rimata, eylindraceo-oblonga, apice breviter conico, summo obtusulo, levigata, sub lente tan- tum subtilissime striatula, lutescente-cor- nea, apice pallidiore, nmitens; anfractus 10 planulati, leniter regulariterque cres- centes, sutura albo-marginata discreti, ultimus "Js longitudinis vie superams, basi compressus, antice vie ascendens. Apertura semiovata, ad sinistram vergens, dentibus 4 validis albis intrantibus co- aretata: 1 lamelliformi, cum tuberculo ad insertionem margimis externi sito angulatim confluente in pariete aper- turali, 2 in columella, quarto ad medium marginis externi profunde intrante, ewtus luteo translucente. Peristoma patulum, distinete albolabiatum, labrio extus luteo translucente, marginibus vie approxi- matis, callo tenui, utrinque incrassato et pracipue ad marginem externum tuber- culum distinctissimum formante junctis. Alt. 13—14, diam. 3'/f—4 Mm. Buliminus Thiesseanus Mousson in litt. — blanc et Westerlund Apergu Faune Grece p. 92. — Kobelt in Jahrb. ma'. Ges. VII, p. 238 t. 6 fig. 16. 17. Gehäuse linksgewunden, mit breitem, schiefem, etwas gebogenem Nabelritz, fast cylindrisch mit kurz kegelförmiger, oben leicht abgestutzter Spitze, fast glatt, nur unter der Loupe feine, schräge Streifen zeigend, glänzend gelblich horn- farben mit etwas blässerem Apex. Die zehn Umgänge sind kaum gewölbt und nehmen lang- sam und regelmässig zu; sie werden durch eine feine, leicht weiss bezeichnete Naht geschieden; der letzte macht kaum mehr als ein Fünftel des Gehäuses aus und steigt vornen nur ganz unmerklich in die Höhe; er ist unten etwas zu- sammengedrückt, hinter dem Mundrand durch die durchscheinende Innenlippe weisslich. Die Mündung ist halbeirund, mit ihrem grossen Durch- messer mehr oder minder deutlich nach links gerichtet und wird durch vier starke, weisse Zähne verengert; der eine besteht in einer starken, auf der Mündungswand stehenden La- melle, welche beim Typus mit dem an der Ein- fügung des Aussenrandes stehenden Höcker zu- sammenhängt und tief ins Innere eindringt; dann folgen zwei beinahe gleiche Höcker auf der Spindel, von denen der obere besonders tief ein- dringt, und aussen steht noch fast auf der Mitte des Aussenrandes eine Lamelle, die weit zurück- läuft und aussen als gelbe Linie durchscheint. Der Mundsaum ist etwas ausgebreitet, die Rand- insertionen sind nur ganz wenig genähert, am Innenrand steht eine ganz leichte Verdickung, am Aussenrand ein starker zahnartiger Höcker, der mit der Lamelle der Mündungswand in einem Winkel zusammenfliesst; ein dünner Callus verbindet diese Verdickungen. Diese Art steht dem Bul. quadridens Müll, und namentlich seiner var. Lewii Phi. am nächsten, unterscheidet sich aber ausser durch die schrägere Mündung dadurch, dass die Zähne auf der Spindel dichter beisammen stehen, sowie durch den Zahn an der Einfügungsstelle des Aussenrandes. Ich will freilich nicht bestreiten, dass sich mit der Zeit Uebergänge finden werden. Bul. Thiesseanus scheint für Griechenland und den Archipel characteristisch und ist weiter verbreitet und variabeler, als Westerlund und blanc annehmen. Ausser der auch von ihnen erwähnten var. minor aus Böotien, welche nur 11—12'/g Mm. hoch ist und bei welcher der Höcker am Aussenrand nicht mit der Lamelle zusammenhängt, liegen mir aus der Sammlung der Frl. Josephine Thiesse noch eine ganze 54 Tafel CC. Fig. Reihe äusserst interessanter Formen vor. Die entwickelste Form ist von Kume auf Euböa, 17 Mm. hoch und 5 im Durchmesser fest- schalig, kaum durchsichtig, der Mundsaum dick und breit umgeschlagen, die beiden Spindelzähne aber verkümmert, der untere ganz klein, der obere etwas stärker, aber weit zurückliegend, der Callus zwischen den Insertionen deutlicher, Höcker und Lamelle zusammenfliessend; ich unter- scheide diese Form als var. major. Eine zweite Form von Helicon ist 15 Mm. hoch und unterscheidet sich vom Typus durch die auffallende Verbreiterung der Spindel, an der die beiden Zähne nur als kleine Höckerchen vorspringen. Ein Exemplar vom Pir&us, 13 Mm. hoch und 5'/g Mm. breit, zeichnet sich durch die auffallend schiefe Mündung aus; der Höcker an der Mündungswand und die Lamelle sind sehr stark entwickelt und durch einen tiefen Einschnitt getrennt. — Exemplare vom Pentelikon gleichen dem Typus, haben aber die Mündung weniger schief, Höcker und Falte getrennt. — Eine kleine, nur 11 Mm. hohe Form vom Monte Delphi auf Euböa stimmt in der Bezahnung ganz mit dem Typus,. kann aber kaum mehr cylindrisch genannt werden, sondern hat ganz die spindelförmige Gestalt der ächten Torquillen. — Einige benachbarte Formen, bei denen mir aber die Zugehörigkeit zu Bul. Thiesseanus noch nicht ganz ausser Zweifel ist, bringe ich weiter unten zur Abbildung. 2016. Buliminus euboicus Reeve. Testa profunde rimata, oblongo-ovata, solida, subtihiter striatula, cornea; spira superne coniea, apice obtusiuscula; sutura albo- marginata; anfractus 9 vix converxius- euli, ultimus "Js longitudinis paulo su- perans; apertura verticalis, semiovalis, quadridentata: dentibus omnibus validis, albıs, callosis, 1 transverso in pariete aperturali ad angulum marginis dextri, secundo profundo in ventre anfr. penul- timi, tertio horizontali in margine colu- mellari, quarto in medio marginis dextri; peristoma albolabiatum, margine dextro recto, medio antrorsum dilatato, basali et columellari reflexis. — Pfeiffer. Long. 15—16, diam. 6 Mm. Bulimus euboicus Reeve Conchologia iconica Nr. 584 t. 79. — Pfeiffer Monographia Heliceorum III. p. 357. Bulimus Mühlfeldti Pfeiffer in Zeitschr, f. Malac. 1849 ». 89. Man hat in neuerer Zeit sich daran gewöhnt, Bul. euboicus Reeve als Synonym von Bergeri 2016 u. 201”. Roth zu betrachten; in letzter Zeit habe ich aber durch Frl. Thiesse in Chalkis eine Form von Euböa bekommen, welche sich durch grössere Mündung mit mehr gleichlangen Rändern aus- zeichnet und auch mehr cylindrisch ist, als die typische Form des Bul. Bergeri von Morea. Ich bilde diese Form hier ab, ohne damit einen specifischen Unterschied von Bul. Bergeri be- haupten zu wollen. 2017. Buliminus dirphieus Blanc. Testa rimato-perforata, ovato-conica, regulariter densissime striatula, fusca vel corneo- rufescens; anfractus 8 convexiusculi, re- gulariter crescentes, sutura albomargi- nata, sat impressa disjuncti, ultimus tertiam partem longitudinis subaequans, antice leviter ascendens; spira conica, sensim attenuata ; apertura ovata, superne oblique truncata, subtriangulata (ad basin initiumque columellae et ad insertionem marginis exterioris); peristoma expansum, albolabiatum, spatio lato plano inter colu- mellam et marginem columellarem, mar- ginibus callo tenui, ad, insertionem mar- ginis dextri valide tuberculifero junctis. — Westerlund. Alt. 19—24, diam. 7—8 Mm. Buliminus dirphieus Blanc et Westerlund Apergu Faune Grece p. 90. Buliminus pupa var. ingens Godet in litt. Ich habe von Herrn Prof. Godet, sowie direct von Frl. Thiesse einige Exemplare eines auf dem Mte. Delphi in Euböa gesammelten Bulimus erhalten, welche der obigen ausführlichen Be- schreibung Westerlund’s vollkommen entspricht sehe aber keinen rechten Grund ein, denselben von dem so veränderlichen Dul. pupa specifisch zu trennen. Westerlund kat es leider nicht für nöthig gehalten, auf diese Unterschiede einzu- gehen. Die Form von Euböa ist ritzförmig durch- bohrt, kegelig eiförmig, regelmässig und dicht gestreift, bräunlich oder röthlich hornfarben; die acht Umgänge sind schwach gewölbt und nehmen regelmässig zu; sie werden durch eine weiss berandete, ziemlich eingedrückte Naht ge- schieden; der letzte macht ungefähr ein Drittel der Gesammtlänge aus und steigt vornen lang- sam an. Das Gewinde ist allmählig kegelförmig verschmälert. Die Mündung ist undeutlich drei- eckig, der Mundsaum ausgebreitet, mit einer weissen Lippe belegt, die Ränder durch einen Callus verbunden, der an der Insertion des Aussen- randes den gewöhnlichen Höcker der Mastus- Arten trägt. Tafel CC. Fig. 2018. 2019 u. 2020. 55 Aufenthalt: auf dem Berge Delphi, dem alten Dirphe, in Euböa, von Frl. Thiesse entdeckt. 2018. Buliminus blandus Fri- valdszky. Testa dextrorsa, breviter rimata, solidula, vix striatula, oleoso-micans, corneo- fusca ; spira elongata, ventrosa, superne in conu- lum obtusum attemuata ; sutura levis, sim- plex; amfractus 8 planiusculi, ultimus antice ascendens, '/s longitudinis aequans, bası subcompressus; apertura fere verti- calıs, triangulari-semiovalis, dente libero linguaeformi parietis aperturalis coarc- tata; peristoma albolabiatum, vie ex- pansiusceulum, marginibus fere aequali- bus, dextro intus obsolete denticulato, columellari ad basin plica levi, obliqua munito. — Pfeiffer. Long. 10'/2, diam. 41/3 Mm. Bulimus blandus Frivaldszky mss. — Pfeiffer Monographia Heliceorum IV. p. 430. — Zeitschr. f. Mal. 1853 p. 149. — Novitates Conchologicae III. p. 430 t. 96 fig. 33—35. Buliminus (Chondrula) blandus Kobelt Catalog p. 26. — Pfeiffer Nomenclator p. 298. Gehäuse rechts gewunden, kurz geritzt, ziem- lich festschalig, kaum gestreift, fettglänzend, hornbraun ; das Gewinde ist ziemlich hoch, etwas bauchig, oben in einen stumpfen Kegel ver- schmälert; die Naht ist einfach und schwach eingedrückt. Die acht Umgänge sind ziemlich flach, der letzte ist unten leicht zusammenge- drückt und steigt nach der Mündung etwas empor; er macht ungefähr ein Drittel der Gesammtlänge aus. Die Mündung ist fast senkrecht, dreieckig eirund, mit einem vorspringenden, zungenförmigen Zahn auf der Mündungswand, einer schwachen, zahnförmigen Verdickung am Aussenrand und einer schrägen Falte an der Spindel; der Mund- rand ist weiss gelippt und kaum ausgebreitet, die beiden Ränder sind fast gleichlang und nicht verbunden. Aufenthalt: in Kleinasien. Das abgebildete Exemplar Pfeiffer's Original in Dohrn’s Samm- lung. 2019. Buliminus scapus Parreyss. Testa sinistrorsa, rimata, ceylindraceo-turrita, solida, striatula, nitidula, carneo-albida ; spira elongata, sursum attenuata, cornea, apice acuta; sutura linearis; anfractus I plani, ultimus "3 longitudinis aequans, basi tuberculato-compressus; apertura obliqua, rhombeo-ovalis, tridentata : dente 1 compresso in pariete aperturali, secundo in margine sinistro, tertio ad basin co- lumellae arcuatae; peristoma intus labia- tum, margine externo ewpansiusculo, Co- lumellari reflexo-patente. — Pfeiffer. Long. 16, diam. 5'/a Mm. Pupa scapus Parreyss in schedis. Bulimus scapus Pfeiffer Monographia Heliceor. III. p. 359. — Martini Chemnitz LI. t. 36 fig. 24. 25. Buliminus (Chondrula) scapus Albers- von Mar- tens p. 237. — Kobelt Catalog p. 26. — Pfeiffer Nomenclat. p. 299. Chondrus scapus Mousson Journal de Con- chyliologie XXI. 1873 p. 206. Gehäuse links gewunden, geritzt, fast eylind- risch,, etwas gethürmt, das verlängerte Gewinde plötzlich verschmälert, festschalig, gestreift, glän- zend, weisslich fleischfarben, das Gewinde horn- farben; Apex spitz, die Naht linienförmig. Die neun, Umgänge sind flach, der letzte, welcher ein Drittel der Gesammtlänge ausmacht, ist an der Basis etwas höckerig zusammengedrückt. Die Mündung ist schräg, rhombisch eiförmig, mit drei Zähnen, einem zusammengedrückten auf der Mündungswand, einem zweiten am Aussen- rand und dem dritten an der Basis der gebogenen Spindel; der- Mundsaum ist innen gelippt, der Aussenrand kaum merklich ausgebreitet, der Spindelrand zurückgeschlagen abstehend. Eine kleinere, nur 9,5 Mm. lange Form mit verkümmerten Zähnen an Spindel und Aussen- rand-hat Mousson als var. destitutus*) abgetrennt. Aufenthalt: in Kleinasien und Trans- caucasien. 2028. Buliminus denticulatus Pfr. Testa sinistrorsa, rimata, cylindraceo-turrita, solidula, oblique striatula, oleoso-micans, cornea ; spira elongata, sursum attenuata, acutiuscula; amfractus 10 angusti, con- vexiuseuli, ultimus | longitudinis equans, basi suberistatus ; apertura obliqua, semio- valis, denticulis 4 munita: 1 juxta in- sertionem marginis sinistri, 1 parietali, profundo, 1 ad basın columellae arcuato- callosae, quarto ın margine externo ; peristoma albo-callosum, refleeiusculum. — Pfeiffer. Long. 7, diam. 2!/3 Mm. Bulimus denticulatus Pfeiffer Proc. zool. Soc. 1851. . — Monographia Heliceorum *) T. profunde rimata, perfecte cylindracea, minor (long. 9,5, lat. 4 Mm.), spira supra breviter conica, sutura tenuiter submarginata, dentibus marginali et columellari parvulis vel nullis, 56 Tafel CC. Fig. 2021 u. 2022. III. p. 357. — Novitates Conchol. ILL p. 411 t. 94 fig. 7—10. Buliminus (Chondrula) denticulatus Kobelt Cat. p. 27. — Pfeiffer Nomenclator p. 298. Gehäuse links gewunden, geritzt, cylindrisch, etwas gethürmt, festschalig, schräg gestreift, fettglänzend, hornfarben; das ziemlich hohe Ge- winde ist oben plötzlich verschmälert und läuft spitz zu. Die zehn sehr eng aufgewundenen Umgänge sind leicht gewölbt, der letzte macht nur etwa °/ der Gesammtlänge aus und ist unten kammförmig zusammengedrückt; die Mün- dung ist schräg, halbeirund, mit einem Knötchen an der Insertion des Aussenrandes und je einem Zahn an der Mündungswand, der Spindel und dem Aussenrand. Die Spindel ist gebogen und schwielig verdickt, der Mundsaum weiss gelippt und umgeschlagen. Aufenthalt: bei Harmanjik in Kleinasien. Anmerkung. Es liegt mir von dieser Art nur Pfeiffer’s Originalexemplar vor, das» mir Dohrn gütigst mitgetheilt; der Lithograph hat leider unterlassen, das kleine Zähnchen an der Einfügung des Aussenrandes hervorzuheben. 2021. Buliminus Botterianus Phi- lippi. sinistrorsa, profunde rimata, ovato-ob- longa, apice obtusiuscula, striatula, corneo- albida, nitida; anfractus 7 convexi, ulti- mus "]s longitudinis subaequans, basi gib- bus ; apertura parvula, oblique semiovalis, dente parvulo, compresso, profundo in ventre anfractus penultimi coarctata ;peri- stoma subrectum, intus crasse labiatum, marginibus callo tenui Junctis. — Pfeiffer. Long. 9, diam. 4'/3 Mm. Bulimus Botterianus Philippi Abbild. Beschr. II. p. 126. Bulimus t. 5 fig. 9. — Pfeiffer Monographia Heliceor. II. p. 134. Buliminus (Chondrula) Botterianus Albers- von Martens p. 237. — Kobelt Catal, p. 27. — Pfeiffer Nomenclator p. 298. Gehäuse links gewunden, tief geritzt, läng- lich eiförmig, mit stumpfem Apex, gestreift, weisslich hornfarben, ziemlich glänzend; die sie- ben Umgänge sind gut gewölbt, der letzte, wel- cher etwa ein Drittel der Gesammtlänge aus- macht, ist an der Basis höckerig aufgetrieben. Die Mündung ist ziemlich klein, schräg halb- eirund, nur auf der Mündungswand mit einem tiefstehenden, zusammengedrückten Zahn ver- sehen; der Mundrand ist fast gerade, innen mit einer starken Lippe belegt, die Ränder durch einen dünnen Callus verbunden. Testa Aufenthalt: auf der dalmatischen Insel Lesina. 2022. Buliminus tricuspidatus Küster. Testa rimata, ventricoso-cylindrica, acuminata, albido-carnea, elegantissime striatula, ' apice obtusiusculo; anfractibus 7—7!/2 convexiusculis, sutura sat impressa se- paratis, ultimo \/3 longitudinis aequante; apertura semiovali, quadridentata, dente uno magno alto, contorto -lamelliformi, intrante in pariete aperturali, uno in parte superiore marginis dextri, duobus in columella recta; peristoma albolabia- tum, mazxime incrassatum, paululum re- flexum, marginibus callo tenui junctis. — Bourguignat. Long. 11, lat. 5—6 Mm. Pupa trieuspidata Küster*) in Mart. Ch. Il. ». 621.8 fig. 3. 6. Bulimus tricuspidatus Pfeiffer Symbolae III. p. 57. — Monogr. Heliceor. II. p. 132. Bulimus Levaillantianus Bourguignat Amenites malacologique I. p. 125.13 fig. 10 —15. Buliminus (Chondrula) trieuspidatus Kobelt Ca- talog p. 27. Gehäuse geritzt, etwas bauchig cylindrisch mit spitzem Gewinde und etwas abgestumpftem Apex, weisslich fleischfarben, sehr fein gestreift, aus 7— 7!/g gewölbten Umgängen bestehend, welche durch eine ziemlich eingedrückte Naht geschieden werden; der letzte Umgang macht ungefähr ein Drittel der Gesammtlänge aus. Die Mündung ist halbeirund, mit einer starken, ge- wundenen Lamelle auf der Mündungswand, einem Zahn am oberen Theile des Aussenrandes und zwei starken Zähnen am unteren Ende der Spindel; dazu kommt meistens noch an der Einfügung des Aussenrandes ein Höcker, so dass der Küster’sche Name eigentlich schlecht passt. Der Mundrand ist sehr verdickt, nur wenig um- geschlagen; die Ränder werden durch einen dünnen Callus verbunden. Es scheint mir kaum zweifelhaft, dass Buli- minus tricuspidatus und Levaillantianus zu einer Art gehören; der einzige Unterschied liegt darin, dass ersterer glatt, letzterer fein gestreift sein soll. Küster gibt freilich Syrien bei Beyrut als Vaterland an, doch ist die Art meines Wissens dort nicht wiedergefunden worden. Bourguignat gibt mit Sicherheit Eski-Baba bei Adrianopel an. ®) T. rimata, cylindracea, apice attenuata, obtusa, nitida, glabra, pelluweida, cornea; anfr. 7 convexiusculi; peristoma reflexum, album, tridentatum; paries aperturalis uwnilamel- latus. — Long. #/2a—5'". Tafel CC. Fig. 2023. 2024. 2025 u. 2026. 57 2023. Buliminus Kutschigii Küster spec. T. rimata, conico-cylindracea, multispira, ob- tusiuscula, subtilissime striata, nitida, corneo-flava, anfractibus angustis, con- vexis, apertura semiovata, pariete aper- turali unidentato, peristomate incrassato, albolabiato, callo dentiformi in amgulo marginis dextro. — Kstr. Alt. 7,5 Mm. Pupa Kutschigii Küster in Mart, Chemn, II. DOLLS fig 122. Bulimus Kutschigiüi Pfr. Monogr. Hel. II. p. 153. Buliminus Kutschigi Kobelt Catal. p. 27. Buliminus (Chondrula) Kutschigii Pfeiffer No- menclator p. 298. Gehäuse ziemlich weit geritzt, kegelförmig, etwas walzig, stumpflich, sehr fein schief ge- streift, glänzend, horngelb, kaum durchscheinend; Gewinde sehr hoch, die sieben Windungen sind zuerst niedrig, nach unten wenig zunehmend, gewölbt, durch eine vertiefte Naht verbunden, Nacken gewölbt, weiss, an der Basis abgerundet; Mündung halbeiförmig, oben schief abgeschnitten, mässig weit, auf der Mündungswand ein falten- artiger Zahn; Mundsaum wenig heraustretend, mit dicker, weisser Lippe, an der Insertionsstelle des rechten Randes eine zitzenförmige Schwiele, die sich schwächer bis zum Spindelrand fort- setzt. — Küster. Aufenthalt: im südlichen Dalmatien unter Steinen sehr selten. “Diese Art ist mir nicht zugänglich geworden; ich gebe Abbildung und Beschreibung nach Küs- teialc: 2024. BDuliminus Truquii Bellardi. T. rimato-perforata, cylindraceo-oblonga, solida, nitida, striatula, submarginata, ecerules- cente-alba; anfr. 7— 8, primi convexi, obscure cornei, sequenles planiusculi, su- tura vie impressa, ultimus '/s spir@ non @quans, antice ascendens ; apertura verti- calıs, oblique angulato- elliptica, intus lutescens, exhibens denticulum evanes- centem in pariete, alterum transversale Juxta marginis dextri insertionem, peri- stoma late et limbiforme expansum, aper- turam intus coarctans, margine recto late subdentieulato, sinistro columellam denti- ceulato-truncatam occultante, callo tenui cum altero juncto. — Mousson. Long. 13—15, lat. 5 Mm. Chondrus Truquwii Mousson (og. Bellardi in Mitth. naturf. Gesellsch. Zürich 1854 p. 383 t. 1 fig. 8. Rossmässler’s Iconographie VII, Bulimus Truquii Pfeiffer Mon. Helic. IV. p. 431. Buliminus (Chondrula) Truquii Albers- von Martens Heliceen p. 237. — Kobelt Catal. ». 27. — Pfeiffer Nomenclator p. 298. Gehäuse ritzförmig durchbehrt, ceylindrisch eiförmig, festschalig, glänzend, fein gestreift, die unteren Umgänge bläulichweiss mit hornfarbenen Striemen, die oberen Umgänge hornfarben. Es sind 7—8 Umgänge vorhanden, die oberen sind gut gewölbt und durch eine tiefe Naht geschieden, die späteren fast flach, die Naht zwischen ihnen kaum eingedrückt; der letzte Umgang macht nicht ganz ein Drittel der Gesammtlänge aus und fällt auffallend steil, fast kantig, in die Mündung hinein ab. Die Mündung ist fast senkrecht, eckig rundlich, von einem auffallend breiten, glänzend weissen, ausgebreiteten Mundsaum ein- gefasst, dessen Insertionen entfernt und nur durch einen ganz dünnen Callus verbunden sind; der innere Rand desselben verengt die Mündung; an der.Insertion des Aussenrandes steht ein Kleiner Höcker, ein zweiter kleiner, fast verschwindender ganz innen auf der Mündungswand; ausserdem springt der breite Aussenrand im oberen Drittel zahnartig vor; die Spindel hat eine von vorn kaum sichtbare, senkrecht nach innen abfallende, unten zahnartig abgestutzte Falte. Aufenthalt: auf Cypern, auf Büschen ober- halb Fassulla bei Limasol in ziemlicher Anzahl von Bellardi gesammelt; das abgebildete Exem- plar stammt aus Pfeiffer’s Sammlung. Diese hübsche Art bildet mit alumnus und Parreyssi, sowie dem mir noch nicht in Natura vorgekommenen limbodentatus eine kleine für Cypern characteristische Gruppe, welche sich einerseits eng an Bul. septemdentatus Roth an- schliesst, andererseits durch Textur und Färbung einigermassen an Dul. sidoniensis und seine Ver- wandten erinnert. 2025. 26. Buliminus Böttgerianus Kobelt. rimato-perforata, cylindraceo - oblonga, subtilissime striatula, albida, spira rufo- cornea, nitidula; spira convexo-conica, apice obtusulo ; sutura impressa, inferne leviter marginata. Anfractus 7—8 con- vexiusculi, ultimus parum diminutus, an- tice leviter ascendens, ad basin subcom- pressus. Apertura subtriquetra, fere se- miovalis, subverticalis, "3 longitudinis parum superans, superne oblique trun- cata, dente profundo in pariete aper- turali et tuberculo minimo prope inser- ä tionem marginis dextri munita; peri- stoma obtusum, albido-incrassatum, mar- fe) Testa 58 Tafel CC. Fig. gine dextro vix arcuato, infra medium obtuse dentato, angulatim cum columellari dilatato, patente juncto, insertionibus valde remotis, callo nullo junctis. Alt. 12,5, diam. 7, alt. apert. 5 Mm. Diese Art, welche in der Dohrn’schen Samm- lung als Bul. limbodentatus in zwei Exemplaren lag, steht dem Chondrus diffusus Mousson sehr nahe, näher als man nach der Abbildung ver- muthen sollte, lässt sich aber nach den mir von Mousson freundlichst mitgetheilten Originalexem- plaren wohl doch getrennt halten. Färbung und Textur sind dieselben, den Unterschied finde ich aber namentlich in der fast dreieckigen Mün- dung, welche an der Verbindung des Spindel- randes mit dem Basalrand einen deutlichen Winkel bildet, und dem viel mehr verbreiterten Spindel- rand, der bei weitem nicht so fest angedrückt ist und eine breit offene Nabelritze übrig lässt ; der Mundsaum ist verhältnissmässig dünner, da- gegen sind die Zähne erheblich stärker. Auch die Dimensionen sind erheblich verschieden, wäh- rend Bul. difjusus bei 10 Mm. Höhe nur 5 Mm. breit ist, ist unsere Form 7 Mm. breit bei 12,5 Höhe. Die Randinsertionen sind viel weiter getrennt. Endlich zeigt Ch. diffusus nicht die rothbraune Spira, wie unsere Form. — Dabei ist es freilich nicht ausgeschlossen, dass sich noch Zwischenformen finden. 2027. Buliminus Sieversi Mousson. Testa rimato-subperforata, eylindracea, oblique striatula, nitidula, subopaca, pallide cor- nea. Spira cylindrica, supra subito dimi- nuta; summo obtuso, corneo, hyalino ; sutura vie impressula, tenuiter margi- nata. Anfractus S'je, superi magis, 4 inferi subequales minus convexi, ultimus lente ascendens, minime inflatus, antice medio impressus, ad basın attenuatus, subcompressus. Apertura verticalis (5° cum axi) ovato-trigona, ad basın rimatim coarctata. Peristoma vie subeversum, in- tus crasso-labiatum, tridentatum, dente parietali unico, parvulo, retracto, lamelli- formi, dente marginali maximo, producto, pyramidali, columelları antice noduloso, retro plicose immerso. — Mousson. Long. 8, diam. 2,7 Mm. Chondrus Sieversi Mousson Journal de Conchy- liologie XXI. 1873 p. 207 t.7 fig. 6. Bulimus Sieversi Pfeiffer Monographia Helr- ceorum VIII. p. 100. Buliminus (Chondrula) Sieversi Pfeiffer Nomen- clator p. 297. 2027 u. 2028. Gehäuse ritzförmig durchbohrt, eylindrisch, schräg gestreift, glänzend, wenig durchscheinend, blass hornfarben; Gewinde cylindrisch, oben plötzlich verschmälert, mit stumpfem, hornfarbe- nem, durchsichtigem Apex; die Naht kaum. ein- gedrückt und ganz leicht gerandet. Von den reichlich acht Umgängen sind die vier oberen stärker gewölbt, die unteren schwächer, sie nehmen kaum mehr zu; der letzte steigt vornen etwas empor; er ist kaum aufgeblasen, vornen etwas zusammengedrückt, unten verschmälert und zusammengedrückt. Die Mundung ist fast senk- recht, dreieckig eirund, unten rinnenartig ver- schmälert; der Mundrand ist kaum nach aussen gewandt, innen mit einer dicken Lippe belegt und mit drei Zähnen bewaffnet, einem kleinen lamellenartigen auf der Mündungswand, einem sehr starken, vorgezogenen, pyramidalen auf der Aussenwand und einem tiefstehenden, vorn ein Knötchen bildenden, nach hinten zu lamellen- artig auslaufenden auf der Spindel. Aufenthalt: in Transcaucasien, von Sievers in den Anschwemmungen des Araxes gefunden. 2028. Buliminus phasianus Dubois. Testa parvula, rimato-perforata, breviter ovata, solidula, oblique striatula, nitidula, griseo- albida, vel pallide cornea. Spira medio ventricosa, supra breviter conica, suUmmO obtusulo, corneo; sutura subimpressa. An- fractus 6, superi magis, sequentes minus convezxiusculi; ultimus satis ascendens, 2/; altidudinis subequans, rotundatus, subtus tumidulus, antice albescens. Aper- tura verticalis (6° cum axi), semi-sub- circularis, fortiter coaretata. Peristoma vix eversum, obtusum, intus fortiter la- biatum, octodentatum: dente primo nodu- lato ad insertionem marginis destri, cal- lose juncto cum dente parietali unico, cristam tortuosam, immersam fingente ; dentibus palatalibus 4, quorum 2 superi parvuli, tertius medius, quartus mazwi- mus, late obtusus; dente septimo basali parvulo vel obsoleto; octavo denique co- lumellari lamelliformi intrante. — Mouss. Long. 3, diam. 2,2 Mm. Chondrus phasianus Dubois mss. — Mousson Cogq. Bellardi 1854 p. 47. — Journal de Conchyliologie XXI. 1873 ». 209 t. 7 fig: 7. Bulimus phasianus Pfeiffer Monographia Helv- ceorum VIII. p. 103. Gehäuse klein, ritzförmig durchbohrt, kurz eiförmig, festschalig, schräg gestreift, ziemlich glänzend, grauweiss oder blass hornfarben. Das Tafel CCI. Gewinde ist erst leicht bauchig, dann in einen kurzen Kegel mit stumpfem Apex zugespitzt; die Naht ist leicht eingedrückt. Von den sechs Umgängen sind die oberen stärker gewölbt, als die unteren; der letzte, welcher zwei Fünftel der Gesammtlänge ausmacht, steigt an der Mün- dung stark an und ist weisslich gesäumt; nach unten ist er gerundet und etwas angeschwollen. Die Mündung ist fast senkrecht, etwas über halb kreisrund, durch acht Zähne stark verengt. Der Mundrand ist kaum nach aussen gewandt und mit einer starken Lippe belegt; von seinen acht Zähnen steht eine starke, gebogene, eindringende Lamelle auf der Mündungswand; sie hängt mit dem zweiten knotenförmigen Zahn an der Inser- Fig. 3029 u. 2030. 59 tion des Aussenrandes zusammen; vier Zähne auf dem Aussenrand sind stets entwickelt; die beiden oberen sind klein, der dritte ist stärker, der vierte am stärksten; unter ihm steht ein fünfter kleiner, häufig, wie z. B. bei unserem Original, verkümmerter Zahn; der achte Zahn end- lich ist eine eindringende Lamelle auf der Spindel. Aufenthalt: in Transcaucasien, mir in zahl- reichen Exemplaren von Sievers mitgetheilt. Anmerkung. Ich habe in meinem Catalog diese Art zu lamelliferus Rossmässler gezogen, eine Ansicht, welcher auch Böttger in neuester Zeit beigetreten ist, während Mousson für die Selbstständigkeit eintritt. Tafel (CC. 2029. Buliminus Bourguignati Le- tourneux. Testa perforata obeso-ovata, apice acuminata, calcarea, irregulariter oblique striatula, coerulescenti-albida, apicem versus luteola ; anfractus 6 — 6'/s convexiusculi, sutura impressa discreti; spira superne subito attenuata apice mamillato; anfractus ul- timus subinflatus, circa umbilicum com- pressus, subangulatus, antice haud des- cendens. Apertura vix obliqua, oblonga, perparum lunata; peristoma acutum, in- tus leviter labiatum, marginibus conni- ventibus, callo tenui junctis; columellari subreflexo, patente. Alt. 14—16, diam. S—8!/g Mm. Bulimus Bourguignati Letourneux*) Annales de Malacologie I. 1870 Nr. 3 p. 305 t. 6 fig. 1—4. — Pfeiffer Monogr. Heli- ceorum VIII. p. 87. Buliminus (Ena) Bourguignati Pfeiffer Nomen- clator p. 291. Gehäuse stumpfeiförmig, durchbohrt, mit zu- gespitztem Gewinde, kalkweiss mit röthlichem *) T. profunde ac plus minusve perforata, obeso-ventri- cosa, valide turgida, leviter calcarea, irregulariter oblique striatula, candida ac ad supremos anfractus rufo-fasciata et ad apicem luteola; spira tuwrgido-obesa, ad apicem subito attenuata, capice mamillato, levigato, corneo-luteolo; an- fractibus 6 ad 61/2 convezxiusculis, regulariter ac sat leviter crescentibus, sutura impressa separatis; ultimo majore non descendente, convexo, eirca perforationem subangulato; aper- tura vie obliqua ac parum bunata, semioblonga ; peristomate acuto, intus leviter labiato, ad basin paululum expanso ; co- lumella recta, expansa; margine externo prope insertionem labri recto, acuto, convergente ad columellam; marginibus tenui callo junctis. — Letourneux. Apex und auf den oberen Umgängen undeutlich gestriemt; die sechs Umgänge sind leicht ge- wölbt und werden durch eine eingedrückte Naht geschieden; das Gewinde ist kegelförmig ver- schmälert, der Apex fast zitzenförmig. Der letzte Umgang ist aufgeblasen, um den Nabel herum etwas zusammengedrückt, fast kantig; er steigt vornen nicht herab. Die Mündung ist kaum schräg, länglich rund, nur sehr wenig ausge- schnitten; der Mundsaum ist scharf, innen mit einer sehr leichten Lippe belegt; die Ränder neigen zusammen und sind durch einen dünnen Callus verbunden; der Spindelrand ist leicht umgeschlagen und nicht angedrückt. Aufenthalt: in Algerien. 2030. Buliminus Milevianus Ray- mond. vix perforata, oblongo-turrita, tenui, fragili, subpellueida, fusco-cornea, irre- gulariter substriatula, quandoque rugu- loso-striata, ac passim submalleata ; spira lanceolato-acutiuscula, apice obtuso, le- vigato, pallidiore; anfr. 7'/z ‚convexius- culıs, regulariter erescentibus, sutura im- pressa separatis; ultimo majore, rotun- dato, tertiam altitudinis partem vix superante ; apertura parva, obliqua, lu- nato-ovali; peristomate recto, acuto; margine columellari superne in laminam reflexam, perforationem leviter obtegentem dilatato; marginibus callo tenuissimo Junc- tis ae sat approximatis. — Bourguignat. Long. 15 Mm. Testa 8* 60 Tafel CCI. Bulimus Milevianus Raymond*) Journal de Conchyliologie IV. 1853 p. 81t. 3 fig. 4. — Dourguignat Malacologie de l’Algerie II. p. 8t. IL fig. 1—4. — Pfeiffer Monographia Helie. vivent IV. p. 501. Gehäuse kaum durchbohrt, länglich gethürmt, dünnschalig, zerbrechlich, fast durchsichtig, bräun- lich hornfarben, unregelmässig, mitunter rippen- artig gestreift und hier und da gehämmert, das Gewinde lang ausgezogen mit stumpfem, glattem, blasserem Apex; die 7!/& Umgänge sind leicht gewölbt, durch eine tiefe Naht geschieden und nehmen langsam zu; der letzte ist grösser, ge- rundet, etwa ein Drittel der Gesammtlänge aus- machend. Mündung nur wenig schräg, ausge- schuitten eirund, der Mundrand gerade, scharf, der Spindelrand oben in eine die Perforation fast verdeckende Lamelle ausgebreitet, die Ränder genähert und durch einen sehr dünnen Callus verbunden. Aufenthalt: in der Provinz Constantine, von kaymond auf dem Berge Djebel Marchu und bei Mecid gefunden, selten. 2031. Buliminus cirtanus Morelet. Testa arcuatim rimata, oblongo-subfusiformis, apice obtusiuscula, irregulariter et vix striatula, tenella, cornea, albo-variegata; anfractibus 6 parum convezxis, ultimus longitudine paulo minor; apertura ovalis, intus nitida, alba ; peristoma sublabiatum, breviter expansum, margine columellari subdilatato. — Morelet. Long. 13, lat. 5 Mm. Bulimus eirtanus Morelet Journ. de OConchy- liologie V. 1857 p. 3849. — Pfeiffer Monogr. Heliceorum vivent. IV. p. 421. — Letourneux in Annales de Malacologiel. p. 300 t. 6 fig. 7. Buliminus (Napeus) cirtanus Albers- von Mar- tens LI. p. 234. — Kobelt Catalog p. 25. — (Ena) Pfeiffer Nomencletor p. 291. Gehäuse bogig geritzt, länglich eirund, fast spindelförmig mit gethürmtem, allmählich ver- schmälerten Gewinde und stumpfem Apex, fein und unregelmässig gestreift, hornfarben mit weis- sen Striemen. Die sechs Umgänge sind nur wenig gewölbt, der letzte ist fast erheblich kürzer als das Gewinde, unten gerundet, um den Ritz nur ganz leicht zusammengedrückt; er steigt nach der Mündung hin ganz langsam empor. *) Testa ovato-turrita, vix perforata vel rimata, tenera, Fusco-cornea, substriata ; anfract. 7, ultimo subgloboso,; aper- tura obliqua, ovato-acuta; peristomate recto simpliei; mar- ginibus intequalibus, columellari breviore in foramine leviter dejecto. — Raymond. Fig. 2031. 2032 u. 2033. Die Mündung ist ziemlich eirund, der grosse Durchmesser schief nach aussen gerichtet, innen glänzend weiss; der Mundrand ist innen mit einer leichten Lippe belegt, kurz ausgebreitet, die Ränder zusammenneigend, doch nicht ver- bunden, der Spindelrand leicht ausgebreitet. Aufenthalt: bei Constantine in Algerien, das abgebildete Exemplar mir von Morelet mit- getheilt. 2032. Buliminus todillus Morelet. Testa vix rimata, elongata, subfusiformis, apice obtusiuscula, irregulariter striata, soli- diuseula, subcornea, albo variegata; an- fractus 7 parum convexi, ultimo testa paulo minore; apertura elliptica, parva, intus fuscidula; peristoma subincrassa- tum, album, breviter, eepansum; margine eolumellari vie dilatato, subappresso. — Morelet. Long. 13, diam. 4 Mm. Bulimus todillus Morelet Journal de Conchyliol. VI ». 20.1. 1.fig. 22.3. —' Pfeifper Monogr. Heliceorum viv. vol. IV. p. 421. Buliminus (Napeus) todillus Albers- von Mar- tens p. 234. — Kobelt Catalog p. 25. — (Ena) Pfeiffer Nomenclator p. 291. Gehäuse dem des vorigen ungemein ähnlich, aber kaum geritzt, etwas schlanker, mit einem Umgang mehr, festschaliger, stärker weiss ge- striemt, kaum durchscheinend, die Mündung ist innen hinter der glänzend weissen Lippe röth- lich, der Spindelrand nahezu angedrückt, Auch ist der letzte Umgang nicht selten stumpfkantig. — Trotz dieser Unterschiede scheinen mir aber Zwischenformen durchaus nicht unmöglich. Aufenthalt: bei Tipaza zwischen Algier und Cherchel, meine Exemplare von Herrn Joly in Algier mitgetheilt. 2033. Buliminus euryomphalus Le- tourneux. Testa late umbilicata, conica, apice obtuso, C@- ruleo-albida, spiram versus luteola, irre- gulariter oblique costulato - striata; an- fractus 5 lentissime accrescentes, teretes vel supra obsoletissime angulati, ultimus antice minime descendens, supra distinc- tius angulatus, circa umbilieum infundi- buliformem, fere pervium in eristam ob- tusam compressus. Apertura fere circu- laris, vix lunata, peristomate acuto, sim- pliei, marginibus valde approximatis, CO- lumellari ad insertionem leviter dilatato. Alt. 6,5, diam. 5 Mm. Tafel CCI. Fig. Buliminus euryomphalus Letourneux (ubi ?) teste Joly in lit. Gehäuse weit genabelt, kegelförmig, mit re- lativr hohem Gewinde und stumpflichem Apex, dünnschalig, doch fest, bläulich weiss, die oberen Umgänge gelblich, mit unregelmässigen, schrägen Rippenstreifen sculptirt. Die fünf Umgänge neh- men sehr langsam zu, die Zunahme erscheint um so langsamer, als die beiden Embryonalwindungen relativ gross sind. Die oberen Windungen sind stielrund, oben mit der Andeutung einer Kante, aber dann schön gerundet; bei dem letzten, der vornen eher etwas an- als herabsteigt, ist die obere Kante deutlicher und er ist ausserdem um den tiefen, trichterförmigen, fast perspectivischen Nabel herum kammförmig zusammengedrückt Die Mündung ist ziemlich rein kreisrund, wenig ausgeschnitten, der Mundsaum einfach, scharf; schneidend, die Ränder sind einander sehr ge- nähert und der Spindelrand ist an seiner Inser- tion etwas verbreitert. Aufenthalt: in der Kabylie am Djebel Djurdjura, mir in zwei Exemplaren von Herrn Joly in Algier mitgetheilt. "Anmerkung. Ich kann nicht finden, wo Herr Letourneux diese seltsame Art beschrieben hat. Sie steht unter den europäischen Arten und überhaupt in ihrer Gattung durch den wei- ten Nabel und die kegelförmige Gestalt voll- kommen isolirt und wird wohl die Errichtung einer eigenen Untergattung bedingen. 2034. Buliminus Jugurtha n. sp. Testa vix rimata, ovato-elongata, solida, costu- lis regularibus confertissimis sculpta, cor- nea, albo strigata; amfractus 7 leniter cerescentes, sutura marginata divistı, con- vexiusculi, ultimus aperturam versus l@- vior, antice haud descendens. Apertura parva, *!/s longitudinis vie superans, anguste ovata, peristomate acuto, intus mox incrassato, marginibus distantibus, callo tenwi ad, insertionem marginis ex- terni dislinctiore junchis, margıne colu- mellari incrassato, intus plica distincta, obliqua, truncaturam simulante armatus. Long. 14, lat. mas. 6, alt. apert. vie 5 Mm. Gehäuse kaum geritzt, lang eiförmig mit stumpfer Spitze, sehr festschalig, fein und sehr regelmässig mit dichtstehenden Rippchen sculp- tirt, hornbraun mit zahlreichen weissen Striemen. Die sieben Umgänge nehmen langsam zu und werden durch eine deutliche, gerandete Naht geschieden; sie sind ziemlich gewölbt, der letzte steigt vorn nicht herab, er ist glätter als die oberen, und oben gegen den vorletzten leicht 2034 u. 2035. 61 eingezogen; um den seichten, durch den Callus fast ausgefüllten Nabelritz ist er etwas zusammen- gedrückt. Die Mündung ist verhältnissmässig klein und nur wenig länger als ein Drittel des Gehäuses, schmal eiförmig, ziemlich stark ausgeschnitten und durch die Spindelfalte verengt. Der Aussenrand ist einfach, aber nach innen bald mit einer starken weissen Lippe belegt; mit dem Spindelrand ist er durch einen dünnen Callus verbunden, der an seiner Insertion etwas verdickt ist. Die Spindel ist dick, schwielig und trägt unten eine starke, schräg verlaufende Falte, welche ihr den An- schein gibt, als sei sie unten abgestutzt; da der Spindelrand senkrecht herabsteigt, bildet er mit dem Aussenrand eine Ecke. Aufenthalt: in Algerien. Anmerkung. Ich habe diese character- istische Art schon vor mehreren Jahren von Herrn Ancey in Marseille ohne Namen erhalten und habe lange gezögert, ihr einen Namen zu geben, da ich nicht annehmen kann, dass eine so auffallende Form der Aufmerksamkeit der französischen Forscher entgangen sein sollte. Ich kann sie aber mit keiner der mir bekannten Formen identifieiren. Vielleicht fällt sie mit einer der in den Annales de la Malacologie 1870 be- schriebenen Arten zusammen; es ist mir aber leider bis jetzt absolut unmöglich gewesen, mir diese Zeitschrift durch den Buchhandel zu ver- schaffen. 2035: Buliminus olivaceus Pfeiffer. Testa rimata, oblonga, solidula, oblique stria- tula, vel costulato-striata, infra suturam rugulis distinctis zonata, interdum trans- versim malleata, epidermide virenti-cornea induta; spira elongato-conica, apice ob- tusiusceula; anfractus 6'/2 convexiusculs, sutura distineta disereti, ultimus "3 longt- tudinis parum superans, basi rotundatus; apertura ovata; peristomate breviter ex- panso, intus valide albolabiato, margini- bus callo vie conspicuo junctis; colu- mellari dilatato, patente, verticali, medio subplieato. Long. 15, lat. 5, alt. apert. 5'/a Mm. Bulimus olivaceus Pfeiffer in Philippi Abbild. Il. p. 124. Bul.t. 5 fig. 6. — Monographia Heliceor. vivent, IL. p. 124. Buliminus (Napeus) olivaceus Kobelt Catalog ». 25. — Westerlund et Blanc Apergu Faune Grece p. 94. — Pfeiffer Nomen- clator p. 290. Gehäuse geritzt, langeiförmig, festschalig, schräg rippenstreifig und unter der Naht mit einer Reihe kurzer, eingeritzter, den Anwachs- 62 Tafel CCI. streifen nicht paralleler Furchen seulptirt, mit- unter undeutlich gehämmert, mit einer grünlich hornfarbenen Epidermis überzogen. Das Gewinde ist lang kegelförmig mit abgestumpftem Apex. Die Umgänge — über 6 — sind leicht gewölbt, durch eine deutliche Naht geschieden und neh- men langsam zu, so dass der letzte, unten ge- rundete kaum über ein Drittel der Gesammt- länge ausmacht. lich oval, nicht stark ausgeschnitten, die senk- rechte Spindel trägt in der Mitte eine undeutliche Falte.e Der Mundsaum ist kurz ausgebreitet, innen mit einer starken weissen Lippe belegt, die Ränder durch einen ganz dünnen Callus ver- bunden, der Spindelrand verbreitert, abstehend. Aufenthalt: auf Creta, meine Exemplare von Blanc bei Canea gesammelt. Anmerkung. Meine Exemplare unterschei- den sich von dem Pfeiffer’schen Typus durch etwas bedeutendere Grösse, stärkere Schale und schärfere Sculptur. Eine kleinere, nur 11 bis 12 Mm. hohe Varietät fand Blanc auf dem Mte. Strombola auf Creta. 2036. Buliminus umbrosus Mouss. Testa parvula, rimata, ovato-oblonga, oblique striatula, nitidiuscula, fusco-cornea. Spir« CONvexo-conica; summo prominulo, cor- neo; sutura leviter impressa. Anfractus 6'/2, nucleolares convexi; sequentes plano- convexi; penultimus mascimus ; ultimus ?|z longitudinis aequans, paulo attenuatus, ad basin subcompressus. Apertura sub- verticalis (28° cum axi), sinuato-ovalıs, Peristoma acutum, expansum, intus te- nuiter labiatum, marginibus non approxi- matis, dextro leniter, basalı breviter cur- vatis, columellari dilatato, patente. — Mousson. Long 7, diam. 3 Mm. Buliminus (Napaeus) umbrosus Mousson Journ. de Conchyliologie XXI. 1873 p. 205 t. 8 fig. 1. — Pfeiffer Monogr. Heliceo- rum VIII. p. 85. — Pfeiffer Nomencla- tor 9. 290. Gehäuse klein, geritzt, länglich eiförmig, schräg gestreift, ziemlich glänzend, hornbräun- lich; Gewinde convex kegelförmig, mit vorspring- endem hornfarbenem Apex, die Naht leicht ein- gedrückt. Es sind 6'/2 Umgänge vorhanden; die embryonalen sind gut gewölbt, die folgenden fast flach, der vorletzte ist relativ der grösste; der letzte macht ungefähr ?/ der Gesammtlänge aus und ist unten nur wenig verschmälert, an der Basis leicht zusammengedrückt. Die Mündung ist fast senkrecht, etwas ausgebuchtet eiförmig, Die Mündungswand ist ziem- _ Fig. 2036 u. 2037. der Mundrand ist scharf, -ausgebreitet, innen mit einer dünnen Lippe belegt, die Randinsertionen sind nicht genähert, der Spindelrand ist etwas verbreitert, abstehend. Aufenthalt: bei Borschom in Transcau- casien, von Sievers entdeckt; Abbildung und Beschreibung nach Mousson |. c. 2037. Buliminus Godetianus Kobelt, Testa sinistrorsa late arcuatimque rimata, cy- lindraceo-fusiformis, solidula, oblique sub- tiliter striatula, cornea, anfractus 9 pla- nulati, leniter erescentes, sutura albosig- nata divisi, ultimus *]s longitudinis vix aequans, inferne compressus. Apertura subtriquetra, peristomate incrassato, la- mella elata in pariete aperturali conti- nuo, dentibus 4 coarctata, 1 in pariete aperturali profundo, a callo margines Jungente distincte separato, duobus in columella, supero profundo, plieiformi, recte intuenti vix conspiceuo, altero mar- ginali, quarto intrante in medio margi- nis dextri extus scrobieulato-impresst. Alt. 13, lat. 4 Mm. Buliminus (Chondrus) Godetianus Kobelt Jahrb. Mal. Ges. VII. 1880 p. 240. Gehäuse links gewunden, breit und bogig ge- ritzt, eylindrisch spindelförmig, festschalig, schräg und fein gestreift, hornfarben; die acht Umgänge sind kaum gewölbt und nehmen langsam zu; die oberen bilden ein kegelförmiges Gewinde mit feinem, leicht abgestumpftem Apex; sie wer- den durch eine deutliche weiss bezeichnete Naht geschieden. Der letzte Umgang macht kaum ein Fünftel der Gesammtlänge aus und ist unten längs des Ritzes kammförmig zusammengedrückt. Die Mündung ist fast senkrecht, dreieckig herz- förmig, der Mundrand verdickt und durch eine Lamelle auf der Mündungswand, welche nächst der Insertion des Aussenrandes stärker vorspringt, verbunden, die Mündung durch vier Zähne ver- engt: eine Lamelle auf der Mündungswand, welche von dem Verbindungswulst scharf ge- schieden ist, einen unteren randständigen Zahn an der Spindel und oben an deren Ansatz mit einer ganz tiefstehenden, von vornen kaum sicht- baren Falte, endlich einen starken Zahn auf der Mitte des Aussenrandes, welcher ihm ent- sprechend aussen eingedrückt erscheint. Aufenthalt: auf Samos, mir von Fräul. Thiesse in Chalecis mitgetheilt. Anmerkung. Diese Art schliesst sich un- mittelbar an Bul. Thiesseanus an, aber die Mundbildung weicht doch erheblich ab; der obere Spindelzahn ist ganz in die Tiefe gerückt und Tafel CCI. zu einer undeutlichen Falte verkümmert, der zweite ist dagegen in die Ebene des Mundran- des emporgerückt; der Callus auf der Mündungs- wand hängt nicht mit der Lamelle auf derselben zusammen. 2038. Buliminus Hippolyti Kobelt. Testa sinistrorsa, rimata, fere cylindrica, cor- nea, nitens, subtilissime striatula; anfr. 9—10 planulati, leniter crescentes, ulti- mus !/5 longitudinis equans, basi vix compressus. Apertura semiovata, pert- stomate albo-incrassato, nitente, dentibus 2, altero in pariete aperturali, altero in margine externo coarctata, columella pro- funde vix conspicue plicata et medio subincerassata, marginibus callo tenuis- simo, ad insertionem marginis dezxtri tuberculifero junctis. Alt. 10'/e, diam. 3'/a Mm. Buliminus (Chondrus) Hippolyti Kob. Jahrb. Mal. Ges. VII. 1880 p. 240. Gehäuse links gewunden, geritzt, fast cylin- drisch, hornfarben, durchscheinend, glänzend, sehr fein gestreift, das Gewinde einen leicht abge- stumpften Kegel bildend. Die 9—10 Umgänge sind kaum gewölbt und nehmen langsam zu; der letzte macht nur ein Fünftel der Gesammtlänge aus und ist unten kaum zusammengedrückt, am Mundrande weiss gesäumt. Die Mündung ist schräg halbeirund, der Mundrand verdickt, glän- zend weiss mit nur zwei Zähnen, welche sich ebenfalls durch glänzend weisse Färbung aus- zeichnen, dem einen auf der Mündungswand dem anderen amı Aussenrande; die Spindelzähne sind bis auf eine leichte Verdickung des Randes verkümmert, nur bei ganz schiefem Einblick sieht man in der Tiefe eine kleine, nach unten abgestutzte Falte; die Insertionen sind durch einen ganz dünnen Callus verbunden, welcher an der Insertion des Aussenrandes einen lamellen- artigen Höcker trägt, welcher mit der Lamelle auf der Mündungswand nicht zusammenhängt. Aufenthalt: in der Umgebung des Klosters Ili bei Aedipso auf Euböa, entdeckt und mitge- getheilt von Frl. Thiesse. Anmerkung. Diese Form steht in der Mündungsbildung, namentlich in der Lamelle auf der Mündungswand, dem Bul. Thiesseanus näher, als die vorige Art, aber die Spindelzähne sind noch mehr verkümmert und nur bei ganz schrägem Einblick erkennt man in der Tiefe ein Rudiment. 2039. Buliminus asterabadensisn. sp. Testa rimata, eylindraceo-fusiformis, solidula, oblique striatula, alba, fusco strigata ; Fig. 2038. 2039 u. 2040. 63 spira turrita, sensim attenuata, apice ob- tusulo. Anfractus 9! vix convezxius- culi, sutura distinete impressa discereti, leniter crescentes, ultimus basi vie com- pressus, ad aperturam haud ascendens, !/s longitudinis haud attingens. Apertura ovata, parum obliqua, peristomate re- flexiusculo, albo inerassato, marginibus conniventibus, callo tenui utrinque sub- incrassato junctis, externo valde incras- sato, columellari obsolete plicato. Long. 16, lat. 41/3, alt. apert. 4! Mm. Gehäuse geritzt, etwas walzig-spindelförmig, festschalig, etwas bogig schief gestreift, das Ge- winde gethürmt und allmählig verschmälert, der Apex oben abgestumpft. Es sind fast zehn Um- gänge vorhanden; dieselben sind kaum gewölbt, durch eine deutlich eingedrückte Naht geschie- den und nehmen langsam und regelmässig zu, der letzte, welcher an der Basis gerundet ist und vornen nicht ansteigt, macht weniger als ein Drittel der Gesammtlänge aus. Die Mündung ist fast regelmässig oval, kaum ausgeschnitten, der Mundsaum umgeschlagen, namentlich am Aussenrand stark verdickt, doch zahnlos, die Spindel mit einer starken Falte; die zusammen- neigenden Ränder werden durch einen beiderseits etwas verdickten Callus verbunden. Aufenthalt: bei Asterabad, mir in drei Exemplaren von Dohrn mitgetheilt. 2040. Buliminus Rothi Pfeiffer. Testa breviter rimata, ovato-oblonga, solidula, oblique striatula, corneo et albido irregu- lariter strigata; spira elongata, in co- num obtusulum terminata; sutura im- pressa; anfractus 8 comvexiuseuli, ulti- mus Ja longitudinis subequans, basi roO- tundatus, antice obsolete scerobieulatus ; apertura subverticalis, truncato - ovalis, subquadridentata ; denticulo minimo in- terdum obsoleto juxta insertionem labri, secundo profundo in ventre anfractus penultimi, tertio validiore transverso ad collumellam, quarto mazximo in margine dextro; peristoma album, vix excpansius- culum. — Pfeiffer. Long. 9!/2, diam. 3°/s Mm. Bulimus Bergeri Pfeiffer Mon. Hel. II p. 134 (ex parte), Bulimus Rothi Pfeiffer Monographia Heliceorum vol. IV. p. 434 excl. var. Buliminus (Zebrina) Rothi Albers- v. Martens Heliceen p. 236. — Kobelt Catalog p. 24. — Pfeiffer Nomenclator p. 294, 64 Tafel CCI. Fig. Gehäuse mit kurzem Nabelritz, länglich eiför- mig, etwas bauchig, ziemlich festschalig, deut- lich schräg gestreift, mit abwechselnden horn- farbenen und weissen Striemen gezeichnet; das ziemlich lange Gewinde endet oben in einen kurzen stumpfen Kegel. Die acht Umgänge sind gut gewölbt, durch eine eingedrückte Naht ge- schieden und nehmen langsam zu; der letzte macht ungefähr ein Drittel der Gesammtlänge aus; er ist an der Basis gerundet, am Rande weiss gesäumt und eingedrückt. Die Mündung ist fast senkrecht, abgestutzt eiförmig, mit einem kleinen, mitunter verkümmerten Höcker an der Einfügung des Aussenrandes und drei Zähnen: einem kleinen, sehr tiefstehenden auf der Mün- dungswand, einer stärkeren queren Falte auf der Spindel, und einem sehr starken Zahn auf dem Aussenrand, dem aussen ein Eindruck ent- spricht, Der Mundsaum ist weiss, kaum aus- gebreitet. Aufenthalt: in Griechenland. Anmerkung. Es lieeen mir die Pfeiffer- schen Originale aus Dohrn’s Sammlung vor; die bauchige Form und die Mundbildung verweisen sie unbedingt zu C'hondrula, trotz der an Ze- brina erinnernden Zeichnung, bei welcher übri- gens die hornfarbenen Striemen überwiegen. Das- selbe gilt von der folgenden Form, welche Pfeif- fer als Varietät hierherzieht. 2041. Buliminus Westerlundi Kobelt. Testa perforato-rimata, eylindrica, solidula, ob- lique striatula, cornea, strigis albidis raris vix conspicue ornata; spira’valde elongata, in conum obtusulum attenuata S sutura impressa; anfractus 9 vix con- vexiuseuli, leniter acerescentes, ultimus */to longitudinis vix attingens, basi rotun- datus, antice subplanatus, albidolimbatus. Apertura subverticalis, ovato-cordiformis, peristomate albo, vix exwpansiusculo, mar- ginibus callo tenuissimo, ‘ad marginem externum tubereulifero Junctis, dentibus tribus : uno compresso in pariete aper- turali, secundo transverso ad columellam, tertio fere quali in margine externo, Long. 10, 5, lat. vie 3 Mm. Bulimus Rothi var. $., testa graciliore, sub- ceylindriea. Pfeiffer Mon. Heliceor. viv. vol. IV. p. 434. Es liegt mir aus Dohrn’s Sammlung das- selbe Exemplar vor, auf welches Pfeiffer seine ver. 3 des Bul. Rothi gründete, ich kann ihm aber in seiner Vereinigung nicht beistimmen. Die vorliegende Form ist vor Allem fast eylind- risch, durchaus nicht bauchig umd ganz auf- 2041 u. 2042. fallend schlanker, als Bw). Rothi; sie hat min- destens einen ganzen Umgang mehr und kann kaum noch geritzt genannt werden, da der Nabel ein deutliches, rundes, allerdings nicht tiefes Loch bildet. Die weissen Striemen treten gegen die Grundfarbe ganz zurück und sind erheblich undeutlicher als bei Rothi. Die Mundbewaffinung ist allerdings ziemlich ähnlich, doch ist der Zahn auf dem Aussenrande viel schwächer, kaum stär- ker als der Spindelzahn, und ihm entspricht aussen keine Vertiefung. — Ich glaube, dass diese Verschiedenheiten hinreichen, um eine Ab- trennung zu rechtfertigen. Aufenthalt: in Griechenland. 2042. Buliminus benjamiticeus Roth. Testa perforata, subulato-turrita, solidula, obli- que rugoso subplicato - striatula, ferru- ginea, circa aperturam albida; spir« sensim decrescente, satis gracili, apice obtuso, sutura profundiuseula; anfracti- bus 6 subconvexis, ultimo !/s longitudinis equante, subtus rotundato; apertura ob- liqua ovali, peristomate recto, acuto, mar- ginibus callo tenui junetis, columellari superne lato, ewpanso. — Benson, Pfeiffer. Long. 7,5, diam. 3, apert. alt. 2,5 Mm. Bulimus Benjamiticus Roth mss. — Benson in Ann. Mag. Nat. Hist. 3d Ser. 1859 p. 395. — Pfeiffer Monographia Helie. vivent. vol. VI. p. 141. — Mousson (og. Roth p. 129. Bulimus Duboist Mousson in schedis. Buliminus (Napa@us) Benjamitieus Kobelt Ca- talog p. 25. — (Kna) Pfeiffer Nomen- clator p. 290. Gehäuse durchbohrt, gethürmt kegelförmig, dünnschalig, schräg runzelstreifig, rostfarben, hin- ter dem Mundrand weisslich; das Gewinde schlank, allmählich abnehmend, mit stumpfem Apex; die Naht ziemlich tief. Die 6 Umgänge sind gut gewölbt, der dritte macht etwa ein Drittel der Gesammtlänge aus und ist an der Basis gerun- det. Die Mündung ist schräg, oval, der Mund- saum gerade, scharf, die Randinsertionen werden durch einen dünnen Callus verbunden, der Spindel- rand ist oben breit ausgebreitet. Aufenthalt: um Jerusalem, von Roth ent- deckt, das abgebildete Exemplar ein Pferffer- sches Original aus Dohrn’s Sammlung. — Nach Mousson auch in Transcaucasien von Dubois gefunden. Anmerkung. Mein einziges Exemplar ist erheblich dünnschaliger und schwächer sculptirt, als man nach Benson’s Diagnose annehmen sollte, stimmt aber eben darin ganz mit dem, was Tafel CCI. Mousson 1. ce. sagt. Der Ausdruck subulato- turrita ist nicht sehr bezeichnend, wie die Di- mensionen beweisen. Die nächste Verwandte ist Bul. Merdwenianus. 2043. Buliminus cespitum Mortillet. Testa dextrorsa, rarius sinistrorsa, rimata, sub- ventroso - ovata, sublevigata, diaphana, lete cornea; anfractus 7 comvewiuscult, sutura distinceta plus minusve marginata sepurati, ultimus bası gibboso-compressus, albolimbatus, extus ad aperturam pro- funde scrobiculatus, antice haud ascen- dens ; apertura verticalis, subtriangularis, peristomate albo, incrassato, externo Su- perne angulato; apertura dentibus 5 valde inequalibus ceoaretata: dente plieiformt oblique intrante ad insertionem marginis dextri, altero profundo in pariete aper- turali, cum primo subeontinuo, tertio ma- imo obliquo in margine dextro, quarto parvo marginali ad medium columelle, quinto pliciformi profundissimo ad int- tium columell®. Alt. 9, lat. 4 Mm. Bulimus cespitum Mortillet Deseriptions de quel- ques Coquilles nowvelles d’ Armenie in Memoires de UImstitut National Gene- vois II. 1854 p. 12 1.1 fig. 2. — Pfr. Monographia Helie. vivent. IV. p. 429. Buliminus (Chondrula) cespitum Kobelt Catal. p. 27. — Pfeiffer Nomenclator p. 297. Gehäuse bald rechts, bald seltener links ge- wunden — nach Mortillei sind etwa ein Drittel der Exemplare links gewunden — geritzt, bau- chig eiförmig mit kurzer kegelförmiger, rasch verschmälerter Spitze, dem blosen Auge fast glatt erscheinend, durchsichtig, hell hornfarben. Die sieben ziemlich gewölbten Umgänge werden durch eine deutliche, mehr oder minder weiss gerandete Naht geschieden und nehmen langsam zu, der letzte ist an der Basis zusammengedrückt und hat auf der Kante einen kleinen Höcker (ob nur individuell bei meinem Exemplar ?); er ist hinter dem Mundrand weiss gesäumt und am Aussenrande tief eingedrückt; an der Mündung steigt er nicht empor. Der breite Nabelritz wird durch eine callöse Masse, welche einem Eindruck am Beginn der Spindel entspricht, bis auf einen kleinen Ritz geschlossen. Die Mündung ist fast senkrecht, unregelmässig dreieckig, der Aussen- rand verdickt und oben eine Ecke bildend, weiss, Fig. 2043 u. 2044. 65 die Mündung innen durch fünf Zähne verengt, von denen drei nahe dem Rand, zwei in der Tiefe stehen. Ein Höcker steht an der Insertion des Aussenrandes und dringt von da schräg nach innen, wo er sich mit einem zweiten ganz tief auf der Mündungswand stehenden vereinigt; der dritte ist eine starke zusammengedrückte La- melle, welche auf dem Aussenrand schräg von innen und oben nach aussen und unten verläuft und mit dem Mundrand verschmilzt; die Spindel hat an dem Rande in der Mitte ein kleines Knöt- chen und in der Tiefe an der Insertion eine sehr starke, schräge Falte mit weissem, verdicktem, unten plötzlich abbrechendem Rand. Aufenthalt: bei Ispir in Armenien, unter abgefallenen Blättern von Huet entdeckt, das abgebildete Exemplar nebst einem vollkommen analogen links gewundenen, mir von Herrn A. Morelet geliehen. 2044. Buliminus guignat,. Testa eylindrica, perforata, striatula, cornea; anfractibus 8 convexis regulariter ceres- centibus ac sutura bene impressa Ssepa- ratis; apertura vie paululum obliqua, parva, semiovata, peristomate intus in- crassato, non reflexo, acuto; columella recta. — Bourguignat. Alt. 9, diam. 4 Mm. Bulimus Humberti Bourguignat Amenites ma- lacologiques II. p. 28 t. 2 fig. 5—7. — „ Pfeiffer Monographia Heliceorum viwent. vol, VI. p. 147. Buliminus (Napeus) Humberti Kobelt Catal. p. 25. — (Ena) Pfeiffer Nomenclator ME2I2: Gehäuse eylindrisch eiförmig, durchbohrt, feingestreift, hornfarben, die acht gewölbten Um- gänge regelmässig zunehmend, durch eine deut- lich eingedrückte Naht geschieden, die Mündung kaum etwas schräg, klein, halbeirund, der Mund- rand scharf, innen etwas verdickt, nieht umge- schlagen, die Spindel gerade. Aufenthalt: bei Sebastopol in der Krym; Abbildung und Beschreibung nach Dourguignat. Anmerkung. Diese Art soll sich von Bud. obscurus unterscheiden durch weniger schräge Mündung, nicht umgeschlagenen Mundrand, stär- ker gewölbte, zahlreichere Umgänge, gerundete, nicht längliche Perforation etc. Humberti Bour- Rossmässler’s Iconographie VII. 66 Tafel CC. TasDe 1.>0CH: Gattung Suceinea Draparnaud. Die Bernsteinschnecken sind in ihren drei Haupttypen: $. putris, Pfeiffer; und oblonga, bereits im ersten Band der Iconographie abge- bildet worden, doch ist eine eingehendere Be- arbeitung dieser Gruppe angesichts der neueren Arbeiten darüber unbedingt nöthig geworden. Bis in die neuere Zeit hinein sind die Suc- cineen von den meisten Autoren ziemlich wenig beachtet worden; sogenannte neue Arten waren stets von Anfang an ein wenig anrüchig, in den meisten Sammlungen begnügte man sich mit den drei mitteleuropäischen Typen und steckte in den Catalogen die von ausländischen Autoren be- schriebenen zahlreichen Arten bei denselben unter, ein Verfahren, dem man eine gewisse Berech- tigung nicht absprechen kann. Jede dieser For- men bildet den Mittelpunkt eines Kreises, bei dessen einzelnen Gliedern man es füglich dem Geschmack eines jeden Einzelnen überlassen kann, ob er sie als Arten oder als Varietäten anerkennen will. Und sorgsam unterscheiden und möglichst genau abgebildet müssen sie wer- den. Das Verhältniss ist in dieser Beziehung fast genau, wie bei den Limnäen, nur mit dem Unterschiede, dass die deutschen Succineen im Verhältniss zu den südländischen relativ sehr wenig variiren, so dass selbst Ülessin in seiner Bearbeitung der deutschen Suceineen nicht über vier Arten hinausgekommen ist. Baudon*) da- gegen zählt aus Frankreich zwölf Arten auf, von denen freilich zwei bei Ülessın nur als Varietäten aufgeführt werden. Ich muss aller- dings gestehen, dass mir die Selbstständigkeit der Baudon’schen Arten sehr zweifelhaft ist und dass ich für Mitteleuropa mich unbedingt der Ansicht Olessin’s anschliessen muss. Im Osten und Süden scheinen dagegen Formen vorzu- kommen, welche sich den deutschen Typen nicht so unbedingt anschliessen, und ganz besonders scheint Nordafrika eine weit selbständigere Stel- lung gegenüber Europa einzunehmen, als z. B. in Bezug auf die Limnäen. Ich habe in Nachfolgendem der Vollständig- keit halber die sämmtlichen, von Baudon und anderen unterschiedenen Suceineen angeführt und, wo mir Exemplare nicht oder nicht genügend zu- gänglich waren, die vorhandenen Figuren copirt. *) Monographie des Succinees frangaises, in Journal de Conchyliologie XXV. p. 57. — Supplement ibid. p. 348. — Deuxieme Supplement vol. XXVII p. 289. Die systematische Stellung von Succinea hat sich in neuerer Zeit geändert. Früher stellte man sie allgemein in die nächste Nähe von Vi- trina, und noch Baudon hält diese Stellung aufrecht und bemerkt ausdrücklich, dass Sucer- nea und Vitrina durch Uebergänge verbunden seien. Die Anatomie lässt diese Ansicht als absolut unrichtig erscheinen, Succineas muss in einem natürlichen Systeme unbedingt zwischen die Heliceen und Limnäen gestellt werden und der Streit kann sich nur noch darum drehen, ob man dem quadratischen Chitinfortsatz am Kiefer soviel Werth beilegen soll, dass man die Suceineen und ihre nächsten Verwandten als eigene Abtheilung Elasmognatha anerkennt, oder ob man sie einfach als Familie zu den Heli- ciden stellen soll. Semper*) hat in seinem grossen Werke über die Philippinischen Landceonchylien darauf aufmerksam gemacht, dass der charac- teristische quadratische Fortsatz durchaus nicht den Suceineiden allein gehört, vielmehr sich bei allen Helieciden mehr oder minder entwickelt findet, aber nicht hornig ist und in Folge davon beim Kochen des Kiefersin Aetzkali aufgelöst wird. Auch die beiden anderen Hauptunterschiede von den Heliciden, der Mangel einer Cloake und die abgeplatteten Fühler, sind nach Semper nicht genügend zur Begründung einer eigenen, den Heliciden gleichwerthigen Ordnung. Der Mangel der Cloake und die getrennte Ausmün- dung der Geschlechtsgänge ist nach Semper nur scheinbar; in der That ist eine ganz kurze und sehr weite Cloakenöffnung vorhanden, auf deren Grund die beiden Gänge so münden, dass die Oeffnungen von aussen sichtbar sind; — und die platten Fühler kommen nicht allen Elas- mognathen zu. Dagegen scheint es doch nicht angezeigt, die Familie der Succineiden aufzugeben. Der hornige Fortsatz am Kiefer würde allein schon genügen, um eine Familie zu begründen; dazu kommt aber noch die Fortpflanzungsweise, welche ganz mit der der Limnäen übereinstimmt. Die Suc- cineen haben nämlich nicht, wie die Heliceen, eine feste Kalkschale um die Eier, sondern legen dieselben zu 15—20 in ein Klümpchen vereinigt und von einer gemeinsamen Schleimmasse um- hüllt, an die Wasserpflanzen ab, wie die Limnäen. *) Reisen im Archipel der Philippinen II. Landmol- lusken p. 105 ff, Tafel CCH. 2045—54. Succeinea putris Linne. Daudon und Clessin haben von dieser Art eine Menge Varietäten unterschieden und be- nannt, ein Verfahren, das mir ziemlich eben so aussichtslos erscheint, wie bei den Limnäen, da es absolut unmöglich ist, die Wandelformen einer Gegend vollkommen mit denen einer anderen zu identifieiren. Ich habe eine Anzahl Formen aus meiner Sammlung abgebildet und füge ihnen die wichtigsten der von Baudon unterschiedenen Formen, von denen ich mir ein genügendes Ma- terial nicht verschaffen konnte, in Copien nach dessen schönen Abbildungen bei. Figur 2045 stellt die Form dar, welche ich für den Typus der Art halte, eine Auffassung, welche auch Baudon und Hazay theilen. Das abgebildete Exemplar ist aus der Gegend von Frankfurt; es ist ziemlich festschalig, nicht sehr durchscheinend, grob und etwas unregelmäsig gestreift, die Streifen namentlich nach der Mün- dung hin sind rippenartig und bogige. Es sind 31/g Umgänge vorhanden, die oberen 1’/.—2 gut gewölbt, die beiden unteren unter der Naht erheblich abgeflacht, der letzte Umgang vorn stark herabsteigend. Die Mündung ist eiförmig, oben etwas zugespitzt, unten breit gerundet; die Spindel ist leicht concav bis zum Ansatz an die Mündungswand, welche schräg verläuft und die Mündung oben etwas abstutzt; ein Callus ist nicht vorhanden, der Rand der Spindel ist kaum fa- denartig verdickt. Die Färbung ist ziemlich blassgelb. Die Dimensionen des abgebildeten Exemplares sind: Höhe 21, Höhe der Mündung 15 Mm. Figur 2046 ist eine etwas schlankere, aber gleichfalls noch zum Typus gehörende Form aus Pest, von der vorigen unterschieden durch die mehr gestreckte Gestalt, höheres Gewinde und naturgemäss nach oben mehr verschmälerte und zugespitzte Mündung. Die Schale ist dünner, durchscheinend, die Färbung lebhaft rothgelb. Die Gesammtlänge beträgt 23,5 Mm., die Höhe der Mündung 16 Mm. Figur 2047 wird von Hazay alsvar. gran- dis unterschieden und wird nach später erhal- tenen Exemplaren noch um mehrere Millimeter grösser als das abgebildete 25 Mm. lange Exem- plar, wie denn überhaupt in der Umgegend von Pest die Suceineen wahrhaft riesige Dimensionen annehmen. Die Gestalt ist noch schlanker, als bei der vorigen Form, das Gehäuse fester, doch noch durchscheinend und blass hornfarben, die oberen Windungen sind kaum mehr convex, die letzte ist namentlich nach vornen hin obenher sehr stark abgeflacht, die Naht steigt sehr stark Fig. 2045—54. 67 herab und ist deutlich weiss berandet. Der Aussenrand zeigt innen eine leichte callöse Ver- dickung. Die Mündungshöhe des abgebildeten Exemplares beträgt 16 Mm., also unter zwei Drittel der Gesammtlänge. Figur 2048 ist Hazay’s var. Olessiniana, gleichfalls aus der Gegend von Pest; sie ist ver- hältnissmässig noch schlanker als die vorige, hat aber trotzdem erheblich gewölbtere Umgänge, was namentlich am vorletzten hervortritt; sie erinnert in der Gestalt sehr an manche Lim- näen. Die Schale ist dünn, stark runzelstreifig, die Spindel fast gestreckt bis zur Einfügung des Aussenrandes. Die Färbung ist ziemlich lebhaft rothgelb. Die Dimensionen sind: Gesammtlänge 23, Mündungshöhe 14 Mm. Figur 2049 stammt ebenfalls von Pest und ist von Hazay als var. fontana unterschieden worden; sie nähert sich in der gedrungenen Ge- stalt wieder mehr dem Typus, hat aber weniger sewölbte Umgänge, so dass das Gewinde ziem- lich rein kegelförmig erscheint, und die Mün- dungsachse steht weniger schief zum Gehäuse; die Gesammtform ist spitzeiförmig, die Schale ist ziemlich fest, fein, aber deutlich gestreift, blass gelblich bis hornfarben. Die Höhe beträgt 20 Mm., die Mündungslänge 15 Mm., also etwa drei Viertel der Gesammtlänge. Figur 2050 hat Hazay als var. angusta unterschieden; sie könnte dem Gehäuse nach fast eben so gut zu S. Pfeifferi gestellt werden, gehört aber nach Hazay zweifellos zu putris, was auch durch die gewölbten Umgänge (des Ge- windes bestätigt wird. Die Schale ist sehr glän- zend, fein gestreift, durchscheinend, blass horn- farben. Die Gesammtlänge beträgt 17 Mm., die Höhe der Mündung 11,5 Mm. Figur 2051, ebenfalls aus Pest, ist von Hazay als var. parva unterschieden worden, sie schliesst sich im Habitus an die beiden vorigen an, unterscheidet sich aber namentlich durch die eigenthümlich goldbraune Färbung und den mat- ten seidenartigen Glanz. Die Umgänge sind rein gewölbt, die Naht steigt vornen nicht plötzlich, sondern im Bogen herab. Die Gesammtlänge ist 18,5 die der Mündung 12 Mm. Herr Hazay wird die von ihm unterschie- denen Varietäten demnächst genauer beschreiben, und ausführlicher begründen. Figur 2052 stellt eine aufgeblasene Form von Miesbach in Bayern dar, welche ich dem Herrn Ingen. Ferd. Braun daselbst verdanke. Bei ihr sind namentlich die beiden obersten Umgänge klein und verkümmert, der dritte ist dagegen relativ stärker entwickelt, aufgeblasen, gut ge- wölbt, die Mündung ist rundeiförmig, nach oben g* 68 . Tafel CCH. nur ganz allmählig verschmälert. Das Gehäuse ist fest, doch durchscheineüd, die Färbung nicht sehr intensiv bernsteingelb. Gesammtlänge 18, Mündungshöhe 12 Mm. Figur 2053, die kugeligste mir aus Deutsch- land zu Gesichte gekommene Art, ist von Herrn Professor Döring, jetzt in Cordoba in Argen- tinien, bei Kandern im Schwarzwald gesam- melt worden; sie ist noch ein Schritt weiter in der Richtung der vorigen Varietät; die beiden oberen Umgänge bilden nur ein ganz winzig kleines Gewinde, die beiden letzten sind aufge- blasen und rein gerundet; das Gehäuse selbst ist sehr dünnschalig und zerbrechlich, durch- sichtig, hell rothgelb. Die Höhe beträgt 15, die der Mündung 11 Mm. Unter Nr. 2054 habe ich eine Anzahl der von Baudon unterschiedenen französischen Va- rietäten copirt. Figur 2054a ist var. olivula Baudon aus Südfrankreich, schlank, ziemlich regelmässig kegelförmig, im Habitus an $. Pfeifferi erinnernd, mit ziemlich spitzem Apex, die Mündungsachse kaum schräg, die Mündung unten gerundet, oben verschmälert, die Spindel in der Mitte ein wenig concav. Die Schale ist dünn, die Färbung mehr oder minder bernsteingelb mit einem Stich in’s Grüne. Höhe 14-20 Mm. 2054b ist var. limnoidea Picard, noch schlanker, glänzend rothgelb, festschalig, mit- unter undurchsichtig weisslich, die Umgänge, namentlich der letzte, obenher abgeflacht und gewissermassen eingeschnürt; Streifung grob, die Mündung relativ kleiner und spitzer, als beim Typus, Höhe 21 Mm. Diese beiden Formen schliessen sich eng an die oben beschriebenen Ungarischen an; die fol- genden dagegen gehören zu der entgegengesetz- ten Varietätenreihe mit abgekürztem Gewinde, wıe unsere Figur 2052 und 2053. 2054e ist Baudon’s var. subglobosa Pas- cal, bauchig, mit kleinem höckerartigem, kaum vorspringendem Gewinde, nur mittelgross, dünn- schalig, durchscheinend, blassgelb; Streifung nur ganz oberflächlich, die Mündung gerundet, gross, die Spindel ‘in der Mitte concav. Höhe 17 Mm. Diese Form ist fast identisch mit unserer Figur 2052 abgebildeten Varietät. 2054d ist var. Drouötia Mogquin-Tan- don mit etwas höherem Gewinde, etwas schlan- ker, oberflächlich faltenstreifig, hellgelb, die Mündungsachse ziemlich mit der Gehäuseachse zusammenfallend, sonst ohne besonders hervor- tretende Kennzeichen. Figur 2054e ist var. Charpentieri Du- mont et Mortillet, klein bis mittelgross, Fig. 2045—54. 2055 u. 2056. länglich eiförmig, dünnschalig, zerbrechlich, wenig glänzend, mit breiten, unregelmässigen Falten- streifen, die Umgänge ziemlich gewölbt, die Fär- bung ist blass bernsteingelb. Diese Form ist charakteristisch für die Alpen- und Juragebiete in Südostfrankreich. 2055. Suceinea parvula Drouöt. Testa solida, ventrosa, ovalis, abbreviata, ob- tusa, parum translucida, vix nitens, irre- gulariter striata, luteo-rufescens vel au- rantia; anfractus 3 comvexi, primus fere tubereuliformis, sutura profunda divisus, ultimus teste majorem partem efformans; apertura magna, rotundato-ovata, mar- gine columellari solido, medio concavo, callo tenui, distincto, margine externo intus irregulariter incrassato. — Alt. 8,5, diam. 6—6,5 Mm. Succinea putris var. parvula L. Pascal Cata- Iogue des Mollusques terrestres et d’eau douce du dept. de la Haute Loire et des environs de Paris p. 24. Suceinea parvula Drouet Journal de Conchy- biologie XXV. 1877 p. 144 t.7 fig. 1. 16. Gehäuse ziemlich festschalig, bauchig eiför- mig, oben abgestutzt, kaum durchscheinend und nur wenig glänzend, unregelmässig gestreift mit einzelnen, glatten Stellen, gelbroth oder orange- roth. Die drei Umgänge sind gut gewölbt, der erste bildet einen höckerartigen Aufsatz, der letzte macht den grösseren Theil des Gehäuses aus; die Naht ist tief, linienförmig. Die Mün- dung ist gross, rundeiförmig, der Spindelrand stark, in der Mitte ausgehöhlt, mit dünnem, aber deutlichem Callus, der Aussenrand innen un- regelmässig hier und da verdickt. Diese Art, ursprünglich als Varietät von putris beschrieben, soll sich nach Baudon von putris unterscheiden durch geringe Grösse, ab- gestumpftere Gestalt, weniger lange Mündung und nur drei Umgänge, von denen der erste nur einen kleinen Höcker bildet. Der Kiefer ist dem von putris ähnlich, mit schwachen Seiten- zähnen. Das Thier ist dunkler gefärbt, als bei putris. Aufenthalt: um Paris und im Dep. de l’Oise, auf Kohl und Rumex. Anmerkung. Trotz der oben angeführten Unterschiede kann diese Art, die wir nach Baudon abbilden, ganz gut als Varietät von Suceinea putris Linne betrachtet werden. 2056. Succinea Baudoni Drouöt. Testa parva, globulosa, inflata, abbreviata, pa- rum nitens, pallide succinea, rarius viri- Tafel CCH. descens; anfractus 2'/—3, sutura lineari disereti; apice mamilato, sublaterali, ın secundum anfractum immerso; apertura rotundato-ovata, supra acuminata, infra subdilatata; columella concava, medio leviter contorta, ad insertionem rimam umbilicalem simulans; callo distincto; margo externus simplex, haud sinuatus. — Baudon gall. Alt. 5, diam. 2,5 Mm. Succinea Baudoni Drouöt in litteris. — Baudon Catalogue dep. de U’Oise 1853 p. 7. — Journal de Conchyliologie XAXV. 1877 m.41476. VIL. fg. 2. Succinea arenaria var. Baudoni Moquin Tan- don Histoire naturelle des Mollusques de la France p. 62. Gehäuse klein, fast kugelig, kurz und auf- geblasen, wenig glänzend, blass bernsteingelb, seltener grünlich; es sind meistens nur 2'/s Um- gänge vorhanden, seltener drei; der erste bildet einen zitzenförmigen, fast kugeligen Apex, wel- cher nicht die Spitze bildet, sondern etwas seit- lich liest und von dem zweiten überragt wird; der letzte nimmt den grössten Theil des Ge- häuses ein. Die Mündung ist rundeiförmig, oben zugespitzt, nach unten etwas erweitert; die Spin- del ist concav, in der Mitte leicht gedreht, an der Insertion eigenthümlich eingedrückt, so dass eine Art falscher Nabel entsteht; der Callus ist deutlich. Der Aussenrand ist leicht gerundet, einfach, scharf. Diese Form ist bis jetzt nur an wenigen Puncten in Frankreich und fast nur in den An- schwemmungen von Bächen gefunden worden. Die Autoren haben in ihr bald eine junge Suc- cinea putris, bald eine Varietät von Succinea arenaria gesehen. Letztere Ansicht ist jeden- falls unrichtig, und nach den zwei mir vorliegen- den Öriginalexemplaren kann ich mich auch ersterer Ansicht nicht anschliessen, da die Ge- windebildung der von putris durchaus nicht ent- spricht. Jedenfalls gehört die Form aber zur Gruppe der putris und nicht zu der von oblonga. Aufenthalt: bei Mouy und Houdainville ; eine grünliche Varietät mit noch mehr lateralem Apex (var. Moreleti Baudon) bei Limoges. — Unsere Figur Copie nach Baudon. 2057. Succeinea acrambleia Mabille. Testa ovata, sat ventrosa, subtransparens, sub- tiliter striata, levis, ceruminosa, luteo- rufescens; anfractus 2! —3 subtortuost, primus apicem punctiformem, valde oblı- quum fere immersum efformans, ultimus convexus, permagnus, ?js altitudinis oc- Fig . 2057 u. 2058. 69 cupans. Apertura ovato-oblonga, supra subacuminata, inferne leviter retrocedens ; columella brevis, ad insertionem callo crasso plerumque rufescente induta ; mar- gine externo leviter arcuato. — Baud. gall. Alt. 6—7, diam. 3—8'/a Mm. Succinea Pfeifferi var. aperta Baudon Nouveau Catalogue des Mollusques du dept. de P’Oise 1862 ». 15. Succinea acrambleia J. Mabille Hist. Malac. du bassin parisien 1870 p. 91. 92. — Baudon in Journal de Conchyliologie XXV.1877. 911536. Vs fig. & Succinea mamillata Mabille in Lallemand et Servain Cat. Moll. terr. fluv. env. de Jaulgonne p. 11 (fide Baudon). Gehäuse eiförmig, ziemlich bauchig, durch- scheinend, fein gestreift, fast glatt, wachsartig, gelbroth; es sind 2'/—3 Umgänge vorhanden, die etwas unregelmässig gewunden sind; der erste bildet einen fast punctförmigen Apex, der in den zweiten eingesenkt ist und von ihm beinahe über- deckt wird; er steht etwas schief zum Gehäuse; der letzte Umgang macht etwa fünf Sechstel der Gesammtlänge aus. Die Mündung ist läng- lich eirund, oben etwas spitz, unten leicht zu- rückgezogen; die kurze Spindel trägt oben einen starken, meist röthlich gefärbten Callus; der Aussenrand ist nur schwach gebogen. Das Thier ist oben dunkelgrau, an den Sei- ten heller grau mit aus rothgrauen Puncten ge- bildeten Binden und Flecken. Aufenthalt: ziemlich allenthalben in Frank- reich. — Abbildung und Beschreibung nach Baudon. Auch diese Art kann unbedenklich als Va- rietät von Succinea putris L. betrachtet werden. 2058. Succinea stagnalis Gassies. Testa oblongo-ovoidea, abbreviata, obtusa, tenuis- sima, transparens, plicato-striata, lutea vel leviter brunnea, limbo luteo, parum nitens ; spira brevissima, plerumque rosea, apice punctiformi. Anfractus 3, sutura profunda separati, ultimus mazximus; apertura oblonga, magna, dilatata, spi- ram fere usque ad apicem eschibens, mar- gine externo tenui, curvato, columella brevi, filiformi, albida, subtortuosa, ad insertionem inversa, callo columellari su- perfieialk. Suceinea putris var, vitrea Jeffreys British Con- chology vol. I. p. 152. Suceinea stagnalis Gassies Malacologie terrestre et d’eau douce de la reg. int. littorale de P Aquitaine p. 14 fig. 2. — Baudon 0 Tafel CCH. Journal de Conchyliologie XX VII. 1879 9». 289 1. 11 fig. 1. Gehäuse länglich eiförmig, verkürzt, stumpf, sehr dünnschalig, durchsichtig, mit oberfläch- lichen Rippenfalten sculptirt, hellgelb oder leicht broncefarben mit einem Stich ins Grüne, leicht glänzend. Das Gewinde ist sehr kurz, meist rosa gefärbt, der Apex punctförmig. Die drei Umgänge werden durch eine tiefe Naht geschie- den, der letzte macht fast das ganze Gehäuse aus. Die Mündung ist gross, länglich eirund und lässt beim Einblick von unten die Spindel bis fast zur Spitze erkennen; der Aussenrand ist dünn und gebogen, die Spindel kurz, faden- förmig, weiss, etwas gedreht, auf der Mündungs- wand liegt ein leichter Callus. Eine feiner gestreifte Varietät mit schlanke- rem Gewinde, aus Cumberland stammend, trennt Baudon als var. Jeffreysi ab (cfr. Journal de Oonchyliologie XXVII. 1879 t. 11 fig. 3.) Nach Baudon ist diese Art in Südfrankreich auf die Küstenzone beschränkt. Sie steht der S. putris zum Mindesten sehr nahe. 2059. Succinea Pascali Baudon. Testa ovato-rotundata, convexa, inflata, miti- dissima, tenuis, pelluceida, subopaca, fla- vida, argute striata, passim subplicata ; anfractibus 3, sutura augusta separatis, ultimo amplessimo ; apice mamillato; aper- tura vasta, antice rotundata, posterius subacuta, intus leviter incrassata et albido- cerulea; margine dextro curvato, fascia lutea ornato ; columella filiformi, ad basın torta; callo tenui, lato. — baudon. Alt. 12, lat. 8 Mm. Succinea Pascali Baudon in Jonrnal de Con- chyliologie XX VII. 1879 p. 292 t. 11 fig. 4. Gehäuse rundeiförmig, gewölbt, selbst auf- geblasen, sehr glänzend, dünnschalig, durchsich- tig, nur im Alter halb undurchsichtig, fein und unregelmässig, hier und da stärker gestreift, röthlichgelb mit einem blassgelben Mündungs- saum. Die drei Umgänge werden durch eine schmal linienförmige Naht geschieden; die bei- den oberen bilden einen kleinen, zitzenförmigen Apex, der dritte macht beinahe allein das Ge- häuse aus. Die Mündung ist sehr gross, oval, innen etwas bläulich weiss; der Aussenrand ist schwach buchtig, ziemlich fest, der Innenrand leicht concav. Die Spindel reicht nicht bis zur Basis herab; an ihrem Ansatz ist sie leicht ge- dreht und geht in den dünnen, weisslichen Callus der Mündungswand über. Fie. 2059 u. 2060—63. Diese Form, welche Herr Pascal auf Wiesen bei Yssengeaux (Haute Loire) entdeckt hat, stellt die ertremste Ausprägung des verkürzten Typus der S. putris dar, bei dem das Gewinde auf ein Minimum reducirt ist. 2060—63. Suceinea Pfeifferi Ross- mässler. Die Verschiedenheit dieser Art von $. putris ist durch die Untersuchung des Kiefers von Adolf Schmidt zweifellos nachgewiesen worden; die Un- terschiede im Gehäuse und in der Lebensweise hat Rossmässler schon im ersten Bande genügend auseinandergesetzt. Dagegen ist sie bis in die neueste Zeit mit der folgenden zusammengeworfen worden, obschon beide sich dem Gehäuse nach leichter unterscheiden lassen, als Pfeifferi und putris. — 5. Pfeifferi hat stets gewölbte Win- dungen und die Achse der Mündung ist etwas schräg zur Gehäuseachse gestellt, während sie bei elegans mit derselben zusammenfällt und die Umgänge flach sind, so dass das Gehäuse noch viel schlanker erscheint. Was die geographische Verbreitung anbelangt, gehört S. Pfeifferi mehr dem mittleren und nörd- lichen Europa an, 5. elegans dem Süden; doch finden sich Formen, welche zweifellos zu elegans gerechnet werden müssen, auch in Mitteldeutsch- land und Holland. Von unseren abgebildeten Exemplaren stammt Fig. 2060 aus der Gegend von Pest und wird von Hazay für den Typus erklärt; sie stimmt mit Leipziger Exemplaren, die ich Rossmässler verdanke, vollkommen überein. Das Gehäuse ist dünn, fein und unregelmässig gestreift, leb- haft bernsteingelb, die Spindel ist concav und leicht gedreht, die Mündungsachse bildet mit der Gehäuseachse einen Winkel von fast 45°. — Die Gesammtlänge beträgt 15, die der Mün- dung 10 Mm. Fig. 2061 ist von mir bei Biedenkopf an der oberen lLahn gesammelt und zeichnet sich durch kürzere, bauchigere Form aus; sie dürfte mit var. brevispirata Baudon (Journal de Conchy- liologie XXV. 1877 p. 159 t. 8 fig. 3) zu- sammenfallen; die Färbung ist intensiv rothgelb. Die Form bleibt im Gebirge immer klein und habe ich sie nie grösser als 10 Mm. gefunden ; sie lebt im Wasser selbst auf Veronica becca- punga. Fig. 2062 stellt die Form dar, welche sich am Mainufer im August und September massen- haft findet; sie steht dem Typus sehr nahe, hat aber ein kürzeres Gewinde, und einen unter der Naht mehr abgeflachten letzten Umgang. Das Tafel CCII u. CCII. Thier ist vollkommen schwarz. Die Gesammt- länge übersteigt nicht 13 Mm. Fig. 2063, von der Insel Corsica stammend, ist eine der wenigen Formen, welche sich zwi- schen $. Pfeifferi und elegans stellen. Ihre Mündungsachse ist, wie bei Pfeifferi, schief ge- richtet; aber der letzte Umgang ist nach oben hin abgeplattet. Ich glaubte diese Form ur- sprünglich für die ächte 5. corsica Shuttleworth nehmen zu können, habe aber später von Herrn Abbe Dupuy die nachstehende Form als solche erhalten, welche doch erheblich abweicht und sich näher $. elegans stellt. — 5. elegans var. corsica Baudou Journal de Conchyliologie XXV. dürfte mit dieser Varietät zusammenfallen, denn Tafe 2065—70. Succinea elegans Risso. Testa angusta, elongata, plus minusve conoidea, tenuis, semipellucida, intense succinea; anfractus 3, sutura valde obliqua dis- creti, primi 2 spiram minimam fere puncti- formem formantes, ultimus permagnus, supra constrictus, medio leviter ventri- cosus, parum obliquus, ?Ja teste superans. Apertura ovato-acuminata; ?/s long. su- perans, infra rotundata, supra acuminata, columella tenwis, medio vix excavata, ad insertionem leviter incrassata ; margo ex- ternus tenuis, fragilis. Long. ad 20 Mm. Succinea elegans Risso Histoire naturelle de V’ Europe 'meridionale tome IV. p. 59. — Baudon Monogr. Succin. franc. in Journal de Conchyliologie XXV. 1877 p. 171. 9 fig. 1. — Ulessin in Nach- richtsblatt der deutsch. malacozool. Ge- sellschaft 1880 p. 28. Succinea Pfeifferi var. autorum plur. Diese Art ist, wie schon oben erwähnt, durch- gängig mit S. Pfeifferi zusammengeworfen wor- den, obschon eine Trennung nach dem Gehäuse jedenfalls leichter ist, als zwischen S. Pfeifferi und putris. — $. elegans hat immer ein schlan- kes, schmales, mehr oder minder kegelförmiges Gehäuse mit nur punctförmigem Gewinde und auffallend schräger, tief eingeschnittener Naht. Die Färbung weicht von der der andern Suc- eineen nicht erheblich ab, auch die Sculptur ist dieselbe. Der letzte Umgang ist obenher sehr eingeschnürt, gegen den vorletzten kaum abgesetzt, nach unten hin erweitert. Die Mün- Fig. 2064 u. 2065—70. 71 er sagt, sie sei kürzer und bauchiger, als elegans und habe die Mündung grösser, was für die folgende Form entschieden nicht zutrifft. 2064. Suceinea corsica Shuttleworth. Ich bilde hier eine Suceinea ab, welche mir Herr Abbe Dupuy als die typische Succinea corsica mittheilte und welche von der vorigen doch durch schmälere Gestalt, viel tiefer ein- geschnittene Naht, flachere Umgänge und viel senkrechtere Mündungsachse erheblich abweicht und ganz entschieden zu S. elegans gezogen werden muss. Es scheinen also auf Corsica elegans und Pfeifferi neben einander vorzu- kommen. 1 CCM. dung steht erheblich weniger schief, als bei Pfeifferi und ist oben scharf zugespitzt, nach unten erweitert und gerundet. S. elegans ist eine mehr dem Süden ange- hörende Art, die namentlich in den Umgebungen des Mittelmeeres herrscht, sich aber auch bis nach Mitteldeutschland und in Holland findet und, wie mir die Sendungen meines Freundes Hazay in Pest beweisen, an der mittleren Donau ihre kolossalste Entwicklung erreicht. Fig. 2065 stellt ein Exemplar von Pest dar, welches bis auf die Grösse ganz den Typus dar- stellt; es ist 20 Mm. lang, die Mündung 14 Mm. hoch, die Schale dünn, hell bernsteingelb, mit unregelmässiger Streifung, der Spindelcallus deut- lich. Die Mündungsachse fällt mit der Gehäuse- achse beinahe zusammen. Fig. 2066 hat Hazay als var. Baudoniana abgetrennt; sie ist erheblich dickschaliger, gelb- lich weiss, meist mit einigen undurchsichtigen Striemen als Spuren früherer Wachsthumsabsätze, die Mündung ist leicht schräg gerichtet, die Spin- del in der Mitte stärker ausgehöhlt und nach oben etwas gedreht; der Aussenrand zeigt innen eine leichte, weissliche Verdickung. Die Gesammt- länge beträgt 15 Mm., die der Mündung 13 Mm. Fig. 2067, wie die vorige aus der Umgegend von Pest, hat Hazay var. Piniana genannt. Sie ist erheblich schlanker, als die vorige und die Naht steigt schräger herab; in Folge davon ist die Mündung relativ kleiner und misst nur 12 Mm. bei 15 Mm. Gesammtlänge. Die Färbung ist etwas intensiver, als bei den anderen Varietäten. Fig. 2068 ist Succinea longiscata Morelet, ursprünglich aus Portugal beschrieben, aber auch 2.3 Tafel CCII. in Südfrankreich und bis nach Ungarn vorkom- mend. — Morelet, dessen Figur wir unter 2068a copiren, gibt (Mollusques du Portugal p. 51) folgende Diagnose: S. testa elongata, fragili, valde striata, fulvo- rubescente; apertura symmetrica, sub- angusta, oblonga, superne ovata, inferne angulata; spira acuminata; anfractibus Juxta suturam planulatis. Anfr. 3'/a. Long. 17, ampl. 7 Mm. Damit und mit der guten Abbildung stimmen auf’s Genaueste Exemplare überein, welche mir Hazay von Pest sandte und von denen eines als Original für die Figur 2068 gedient hat. Eine ganz gleiche, nur etwas kleinere Form er- hielt ich durch Herrn Abbe Dupuy aus Süd- frankreich. Sie ist beinahe vollständig sym- metrisch, so dass die Längsachse sie in zwei gleiche Hälften theilt, regelmässig kegelförmig, unten etwas abgestutzt, dünnschalig, mit breiten, flachen Faltenstreifen, wenig glänzend, röthlich gelb. Das Gewinde ist klein, kegelförmig. Die Mündung ist lang und schmal, unten abgestutzt, die beiden Ränder sind beinah gleich stark ge- krümmt. — Wie Baudon richtig bemerkt, sind Zwischenformen zwischen elegans und longiscata durchaus nicht selten und kann sie deshalb nur als eine Varietät betrachtet werden. Fig. 2069 habe ich selbst am Anapo bei Syracus gesammelt; sie schliesst sich durch die kegelförmige, fast symmetrische Gestalt unmittel- bar an 5. longiscata an, hat aber die Mündung erheblich mehr verbreitert; die Spindel weicht unten etwas zurück. Diese Varietät bildet den Uebergang zu Succinea megalonyxia Bourg., unterscheidet sich aber von ihr durch die nicht ganz gestreckte Spindel. Fig. 2070 stellt ein Exemplar von Nauplia in Griechenland dar und wird wohl mit Suwc- cinea levantına Deshayes zusammen- fallen; es unterscheidet sich von der typischen S. elegans nur durch etwas bauchigere Form. 2071—2074. Succinea hungarica Hazay. Testa angusta, elongata, subconoidea, tenuis, semipellucida, succinea, suleis latis pla- nis irregulariter sculpta; anfractus 3, primi 2 spiram minimam formantes, ul- timus permagnus, basin versus de dorso complanatus et dilatatus, superne haud constrietus. Apertura ovato-acuminata, fere symmetrica, basi dilatata et oblique distincte truncata, inferne valde recedens; columella tenuis, medio excavata, basin kaud attingens; labro tenui, ad inser- Fig. 2065—70 u. 2071— 74. tionem curvato; callus parietalis tenuis- simus, vie CONSpicuus. Long. 21, alt. apert. 16 Mm. Suceinea hungarica Hazay Mal. Bl. N. F. IIT. Gehäuse gross, lang und schlank, ziemlich kegelförmig, dünnschalig, halbdurchsichtig, bern- steingelb oder mehr röthlich, mit breiten, flachen Rippenfalten unregelmässig sceulptirt. Es sind drei Umgänge vorhanden, welche durch eine erst herabsteigende, dann plötzlich herabgebogene Naht geschieden werden. Die beiden oberen bilden ein ganz kleines Gewinde, der letzte, fast das ganze Gehäuse ausmachende, ist nach unten verbreitert und vom Rücken her zusammenge- drückt, oben dagegen kaum zusammengeschnürt, sondern von oben bis unten gleichmässig, wenn auch nicht stark, gewölbt. Die Mündung ist spitzeiförmig, doch oben nicht so spitz zulaufend, wie bei elegans, da der Aussenrand sich beim Ansatz plötzlich nach unten biegt; nach unten ist sie erweitert und deutlich abgestutzt; von der Seite her gesehen weicht sie unten erheb- lich zurück. Sie ist beinahe symmetrisch, die Spindel beim Typus in der Mitte ausgehöhlt, dünn, fast ohne jeden Callus, kaum fadenförmig, verdickt und nicht bis zur Basis herabreichend. Diese prächtige Form herrscht in der unga- rischen Tiefebene vor; sie kann weder mit ele- gans noch mit Pfeifferi verwechselt werden. Da- gegen bin ich noch nicht klar über ihre Stel- lung zu der folgenden Art, mit der sie auch Hazay anfänglich vereinigt hatte. Ich kann in der Diagnose und Abbildung keinen rechten Unterschied finden, als etwa den Ausdruck „mar- gine basalı rotundato, columellari plieula alba.“ Hazay versicherte mir aber brieflich, dass nach Originalexemplaren Zelebors beide Arten gut verschieden seien. Von den abgebildeten Exemplaren wird Fig. 2071 von Hazay als Typus betrachtet und liegt meiner obigen Beschreibung zu Grunde. — Fig. 2072 ist eine kleinere, nur 15 Mm. lange Va- rietät, welche durch ihre breit kegelförmige Ge- stalt und die fast geradlinige, bis zur Basis herabreichende Spindel ganz an 5. megalonyxia Bourguignat erinnert, sonst aber den Typus von hungarica festhält. Fig. 2073 hat Hazay als var, hasta unter- schieden; sie unterscheidet sich vom Typus durch viel schlankere Gestalt und höheres Gewinde, der letzte Umgang ist unter der Naht abgeflacht, wie bei elegans, aber weniger in die Quere ver- breitert und weniger zusammengedrückt, vielmehr fast cylindrisch, wie bei 5. elongata. Die Spindel ist fast gestreckt, die Rippung stärker, als beim Typus. Tafel CCII. Fig. 2074 hat Hazay als var. bipartita ab- getrennt, bei ihr ist die Abflachung des letzten Umganges auf ein Minimum reducirt, die Spin- del vollkommen gestreckt. Hazay wird diese Varietäten in seiner im Erscheinen begriffenen Fauna von Pest näher begründen. 2075. Succeinea Dunkeri Zelebor. Testa elongato-oblonga, tenuis, pellueida, cornea, albido et carmeo üirregulariter striata ; spira brevis, subacuminata; anfractus vie 3, ultimus rugoso-plicatus, basi via angustatus; apertura obliqua, non in- cumbens, elongato-ovalis, superne acumi- nata, intus submargaritacea ; peristoma simplex, rectum, margine dextro sub- flexuoso, basali rotundato, columellari sursum plicula alba collosa intrante mu- nito. — Pfeiffer. Long. 23, diam. 9,5 Mm. Succinea Dunkeri Zelebor mss. — Pfeiffer in Mal. Bl. XII. 1865 p. 101. — Novitates conchologicae vol. II. p. 282 t. 59 fig. 9.10. Gehäuse gestreckt - länglich, dünnschalig, durchsichtig, hornfarbig mit unregelmässigen, weissen und fleischfarbigen Striemen; Gewinde kurz, mässig zugespitzt; Umgänge kaum drei; der letzte runzlich gefaltet, nach unten kaum verschmälert. Mündung schräg, nicht aufliegend, länglich oval, oben zugespitzt, innen schwach perlmutterglänzend. Mundsaum einfach, gerade- aus, der Aussenrand etwas geschlängelt, der untere gerundet, der Spindelrand oben mit: einem weissen eindringenden Fältchen besetzt. — Pfeiffer. Aufenthalt: in der Dobrudscha. — Ab- bildung und Beschreibung aus den Novitates copirt. 2076. Succinea Daudon. Testa elongato-ovalis, spira brevissima, medio- eriter convexa, tenuissima, fragilis, pellu- eida, parum mitens, plicis irregularıbus planis subdistantibus strüsque subtilibus intercedentibus sculpta, vivide suceinea, interdum rufescens; apex punctiformis; anfractus 2']2, ultimus maximus, ”|s testae aequans, medio leviter dilatatus; aper- tura magna, piriformis, infra dilatata et rotundata, *]; longitudinis superans, marginibus leviter incurvatis, columella tenui, angusta. — baudon gall. Alt. 5—8, diam. 3-—-4 Mm. Succinea debilis Morelet sec. Baudon Journal de Conchyliologie XXV. p. 177 t. 9 fig. 4. Rossmässler’s Iconographie VII, debilis (Morelet) Fig. 2075. 2076 u. 2077. 15 An = Succinea debilis Morelet, Pfeiffer*) Monogr. Heliceorum IV. p. 811? Gehäuse lang eiförmig mit ganz kurzem Ge- winde, mässig gewölbt, sehr dünnschalig, zer- brechlich, durchsichtig, wenig glänzend, unregel- mässig mit flachen Falten und feinen Zwischen- linien seulptirt, lebhaft bernsteingelb oder röthlich ; der Apex punctförmig. Es sind nur 2!/g Umgänge vorhanden; der letzte macht fast ”/s der Ge- sammtlänge aus und ist in der Mitte nur leicht verbreitert. Die Mündung ist gross, birnförmig, unten verbreitert und gerundet; sie nimmt mehr als */s der Gesammtlänge ein; die Ränder sind leicht gebogen, ziemlich symmetrisch; die Spin- del ist schwach und schmal. Ich habe hier Baudon’s Beschreibung und Figur copirt. Baudon citirt dazu Morelet Moll. de Portugal p. 52 pl. V. fig. 2, eine Art, die den Abbildungen nach mit seiner debilis nicht das Ge- ringste zu thun hat, wie sie denn auch Morelet zu amphibia zieht, eine Ansicht, welche er auch in seiner neuesten Revision der Fauna von Portugal nicht geändert zu haben scheint. — Pfeiffer beschreibt nach Exemplaren der Cuming’schen Sammlung eine S. debilis Morelet aus Algier, welche zwar der Baudon’schen Form ähnlich, aber der Beschreibung nach erheblich schlanker ist. Nach Baudon findet sich S. debilis vorzugs- weise an den Küsten von Westfrankreich. 2077. Succinea aegyptiaca Ehren- berg. Testa parvula, ohlonga, pellueida, fragilis, le- viter flavicans ac lineis curvis laxe stri- ata; spira obtusa; anfractibus 3 sutura sat profunda separatis; ultimo ?/s longi- tudinis aequante ; apertura ampla, ovalis; peristomate simplici, acuto ; marginibus callo junctis; columella arcuata, basin attingente. — BDourguignat. Long. 8, diam. 32, alt. apert. 5 Mm. Succinea amphibia Audouin in Savigny Deseript. de V’Egypte, Mollusques pl. LI. fig. 24. Succinea aegyptiaca Ehrenberg**) Symbolae physicae 1831. — Pfeiffer Monographia Heliceorum vivent. vol. II. p. 518. — Jickeli Moll. Nordostafrika p. 171 t. VI. *, T. elliptico-ovata, tenuis, levissime striatula, niti- dula, subpellueida, pallide rubello-cornea,; spira brevis, vertice subpunctiformi, anfr. vix 3, penultimus convexus, ultimus °/s long. superans, medio dilatatus, basi attenuatus: apertura obliqua, acuminato-ovalis, apice et basin non in- cumbens; peristoma simplex, marginibus subsymmetricis, leviter arcuatis, columellari subinflexo. — Long. 11, diam. 52/3 Mm. — Hab. Algeria. **) T. oblongo-bilinearis, spirae anfr. 3, testa glabra, pellucida, lineis curvis laxe striata. — Ehrenb. 10 4 Tale, CCHE fig. 13 (juv.). — Martens Malacoz. Blät- ter 1865 p. 202. — Bourguignat Ame- nites malacologiques I. p. 182 t. 10 fig. 6—8. Gehäuse klein, länglich, durchsichtig, zer- brechlich, gelblich, mit etwas gebogenen Furchen sculptirt; das Gewinde stumpf, die drei Umgänge durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden, der letzte etwa °/s der Gesammtlänge ausmachend. Die Mündung weit eirund, der Mundrand ein- fach, scharf, die Ränder durch einen dünnen Callus verbunden, die Spindel gebogen und bis zur Basis der Mündung herabreichend. Diese Art muss trotz der zahlreichen oben angeführten Citate als halbverschollen betrachtet werden; Pfeiffer wie bourguignat halten sich nur an Savigny.und Ehrenberg, und Jickeli hat nur eine unausgewachsene Schale gesehen, die er mit Zweifel hierherzieht. Unsere Figur ist nach Bourguignat copirt und dieser hat wiederum nur eine Copie von Savigny gegeben. Aufenthalt: bei Damiette., 2078. Succinea guignat. Testa ovato-conoidea, fragilis, diaphana, irregu- lariter transverseque ruguloso - strieta, luteola; spira elongata; apice acuta; an- fractibus 4/2 ad 5 convexis, sutura pro- funda separatis; apertura ovato-oblonga, parum obliqua; peristomate simplice, co- lumella arcuata, ad basin aperturae non attingente. — bourguignat. Long. 14, diam. 7, alt. apert. 7—8 Mm. Succinea Raymondi Bourguignat Amenites ma- lacologiques I. p. 133 t. 10 fig. 9-11. — Pfeiffer Monographia Heliceor, vivent. vol. IV. p. 811. Gehäuse eiförmig kegelförmig, zerbrechlich, durchsichtig, gelblich, unregelmässig rauh ge- streift, mit ziemlich hohem Gewinde und spitzem Apex. Es sind 41/'g—5 Umgänge vorhanden, welche durch eine tiefe Naht geschieden wer- den; die Mündung ist länglich eiförmig, wenig schräg, der Mundrand einfach, die Spindel ge- bogen, nicht bis zum tiefsten Puncte der Mün- dung herabreichend. Raymondi Bour- Fig. 2078 u. 2079. Aufenthalt: um Constantine; Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat. 2079. Succinea megalonyxia Bour- guignat. oblongo-piriformis, fragilis, diaphana, irregulariter transverseque ruguloso-stri- ata, luteola; spira valde contorta, brevi; apice acuto; anfractibus 4 velociter ac- erescentibus, superioribus parvulis, argute striatulis, ultimo maximo, dilatato, rugu- loso, ®/a longitudinis attingente vel pau- lulum superante; apertwa mazima, obli- qua, oblonga, ad basin dilatata, peristo- mate simplice, columella arcuata, ad basıin aperturae non attingente. — Bourguignat. Long. 18, diam. 8, alt. apert. 13 Mm. Succinea megalonyxia Bourguignat Amenites malacologiques II. p. 118 t. 15 fig. 5—7. — Pfeiffer Monogr, Heliceorum vivent. V. DIR Gehäuse lang-birnförmig, unten verbreitert, dünnschalig, zerbrechlich, durchsichtig, unregel- mässig runzelstreifig, gelblich, mitunter mit einem Stich ins Orangefarbene. Gewinde kurz, aber spitz zulaufend. Die vier Umgänge nehmen sehr schnell zu; die oberen sind sehr klein und scharf gestreift, der letzte ist gross, unten verbreitert, runzelig, reichlich drei Viertel des Gehäuses aus- machend; die Mündung ist sehr gross, schräg, langeiförmig, unten sehr erweitert; der Mund- saum ist einfach, die Spindel gebogen, nicht bis zur Basis der Mündung herab verlängert. Aufenthalt: bei Gibilmanna an der sicili- schen Nordküste zwischen Palermo und Cefalü. Anmerkung. Diese Form erinnert sehr an die Fig. 2072 abgebildete Varietät von S. hungarica und wird zu der sicilischen S. elegans wohl in demselben Verhältniss stehen, wie diese Varie- tät zu ihrer Stammform, — DBenoit führt sie unter dem Namen $. angusta F. Schmidt (Bul. soc. mal. italian. I. 1875 p. 132) und nennt die Umgebung von Palermo als Fundort. — Von der oben unter 2069 abgebildeten Form von Syracus unterscheidet sie sich nur durch die ganz gestreckte, unten mehr zurückweichende Spindel. Testa Tafel CCIV. Fig. 2080—2083 u. 2084. 5 Tafel CCIV. 20380—83. Succinea oblonga Dra- parnand. Die hochgewundenen kleinen Succineen waren von jeher die Plage der Sammler, welche sich meist vergeblich abmühten, die drei gesonderten Arten oblonga, arenarıa und humilis zu unter- scheiden. Baudon hat versucht, diese drei For- men durch die Kiefer zu fixiren und seine Ab- bildungen der Kiefer zeigen in der That erheb- liche Differenzen; die Gehäuse lassen sich aber beim besten Willen nicht getrennt halten, und noch weniger lässt sich das ermöglichen hei einigen neuen Arten, welche Baudon unterschie- den hat und welche sich nach Baudon’s eigener Angabe zwischen die ohnehin schon nicht zu unterscheidenden drei Hauptformen einschieben. Ich schliesse mich vollständig an Ülessin an, welcher alle diese Formen nur als Varietäten der $. oblonga Drap. ansieht. Die typische Suceinea oblonga Draparnaud, welche unsere Figur 2080 darstellt, ist ziemlich schlank, dünnschalig, aber fest, leicht durch- scheinend, blass horngelb, mitunter leicht grün- lich, fein und unregelmässig gestreift; das Ge- winde ist ziemlich hoch und endet mit einem spitzen punktförmigen Apex; es sind vier Um- gänge vorhanden, welche durch eine schräge, tiefe Naht geschieden werden; der letzte macht etwas über die Hälfte des Gehäuses aus. Die Mündung, welche kaum halb so hoch ist wie das Gehäuse, ist ziemlich eirund, oben spitz, unten leicht verschmälert, die Spindel ist kurz und dünn. Man findet das Gehäuse meist mit Schlamm und Schmutz überdeckt und nicht sel- ten weit vom Wasser entfernt, namentlich junge Exemplare. Nach Pascal (bei Baudon Journal de Conchyliologie XXV. p. 192) verlassen die ausgewachsenen Exemplare im Herbst die feuch- ten Stellen, um an trockeneren sicher zu über- wintern und sitzen dort, an Baumrinde oder die Unterseite von Steinen fest angedrückt, unbe- weglich und ohne Nahrung zu sich zu nehmen, bis zum Frühjahr; das Thier schrumpft in dieser Zeit ganz ein und zieht sich tief ins Gehäuse zurück. Ich habe im Gegentheil junge Exem- plare den ganzen Sommer hindurch entfernt vom Wasser angetroffen. Fast stets findet man aber S. oblonga nur in einzelnen Exemplaren und schöne Exemplare sind darum in den Samm- lungen nicht allzubäufig. Die Höhe von S. oblonga beträgt durchschnitt- lich ”—8Mm. Sie findet sich durch ganz Europa. Sucecinea humilis Drouöt, deren Abbildung wir unter Fig. 2081 geben, unterscheidet sich durch ihre kleinere, gedrungenere Gestalt; sie ist mehr kegelförmig, meist grünlich, schärfer gestreift, die Mündung breiter, meist etwas höher als die Hälfte der Gesammtlänge. Die Höhe be- trägt meist nur 5 Mm. Fig. 2082 stellt die Suceinea arenaria Bou- chard, nach Baudon copirt, dar. Dieselbe unter- scheidet sich durch noch mehr aufgetriebene Umgänge aus, die Färbung ist lebhaft bernstein- gelb mit einem Stich ins Rothe; die Mündung ist eirund, nach oben kaum zugespitzt, innen sehr glänzend, der Rand innen mit einem röth- lichen lippenartigen Saum, die Spindel ist meist röthlich. — Das Thier vergräbt sich an feuch- ten Stellen in den Sand, und bedeckt sich mit durch seinen Schleim fest angekitteten Sand- partikelchen, welche sich nur sehr schwer ent- fernen lassen. — Nach Baudon kommt sie vor- wiegend an den oceanischen Küsten Frankreichs vor; aus Deutschland kenne ich sie nicht, auch Clessin bezweifelt ihr Vorkommen. Was aus Öberitalien und dem Littorale der Adria als $. arenaria angeführt wird — unsere Fig. 2083 stammt aus dieser Gegend — hat mit der französischen arenaria durchaus nichts zu thun und stellt eher das umgekehrte Extrem des Formenkreises dar; es ist eine schlanke 8 Mm. und darüber lange, hellgefärbte, ziemlich festschalige, grobgerippte Form mit nur wenig aufgeblasenem letztem Umgang. Sie dürfte wohl mit var. elongata Olessin zusammenfallen. Die typische S. arenaria habe ich von jenseits der Alpen noch niemals erhalten. Ausser den abgebildeten drei Hauptformen unterscheidet Baudon noch: $. arenaria var. callifera am Meeresstrand im Dep. Calvados ge- sammelt, länglich kugelig, grünlich, nur 2'/2 Um- gänge, die Randinsertionen durch einen deut- lichen Callus vereinigt; — S. humilis var. lute- tiana Mab., etwas grösser und bauchiger als die typische humilis; — und $. oblonga var. Drouöti Dumont et Mortill. aus Savoyen, fest- schalig, kürzer und bauchiger, als oblonga, die Mündung etwas höher und ihre Axe mehr nach aussen gerichtet. 2084. Suecinea Kobelti Hazay. Testa elongato-ovata, spira elata, gracili, tenuis, nitidula, tenuissime striata, pallide suc- cinea; anfractus 4 converxiusculi, sutura 10* 76 Tafel CCIV. Fig. 2085. distineta disereti, rapide erescentes, ulti- mus inflatus, rotundatus, ?/s testae su- perans; apertura regulariter ovata, su- perne subacuminata, infra rotundata, columella tenui, arcuata. Alt. 11, alt. aperi. 6,5 Mm. (sec. Hazay alt. 14 Mm.) Succinea Kobelti Hazay Malacozoologische Blät- ter Neue Folge III. Gehäuse eine riesige 5. oblonga darstellend, lang und schlank ausgezogen, mit hohem, ganz spitz zulaufendem Gewinde und tief eingeschnitte- ner Naht, dünnschalig, sehr fein gestreift, blass bernsteingelb. Die vier Umgänge sind gut ge- wölbt und nehmen sehr rasch zu; der letzte macht zwei Drittel der Gesammtlänge aus und ist gerundet und aufgeblasen. Die Mündung ist fast regelmässig eirund, oben kaum zugespitzt, durch die Mündungswand etwas abgestutzt, un- ten gerundet, die Spindel dünn und gebogen. Hazay unterscheidet noch eine var. tumida von 12 Mm. Höhe und 8,5 Mm. Durchmesser und ockergelber Färbung; — und var. Szinney- ana, von mehr röthlicher Farbe. Aufenthalt: um Budapest. 2085. Suceinea abbreviata Morelet. „S. testa parvula, globuloidea, pellucida, vires- cente; apertura ampla, rotundata; spira brevissima; wultimo anfractu dilatato. Long. 4, ampl. 3 Mm.“ — Morelet. Succinea abbreviata Morelet Mollusques du Por- tugal p. 54 t. V. fig. 4. Morelet sagt über diese, mir unbekannt ge- bliebene Art: „Malgre ma repugnance & pro- poser une espece nouvelle sur ’examen d’un seul individu, il m’est impossible de considerer cette ambrette comme simple variet® de la Suceinea oblonga. Elle apartient &videmment au m&me groupe par la profondeur de la suture, le mode d’enroulement de la spire et le plan de son ouver- ture; mais elle differe de l’oblonga par la courbe arrondie de son peristome, le renflement et l’evase- ment du dernier tour, enfin la brievet& singuliere des deux premiers, qui lui donnent l’aspect d’une Paludine globuleuse. Le test est finement strie, epais relativement & sa petitesse, transparent et verdatre. Sollte das einzige Exemplar nicht unausge- wachsen gewesen sein ? Aufenthalt: bei Braganza in Portugal. 2086. Succinea Crosseana Baudon. Testa subelongata, ovata, ventricosa, temuis, subpellueida,nitidula, fulva ; spira longius- 2086 u. 208%. cula, contortula ; anfractibus quaternis, su- tura profunda separatis, striato-plicatis; columella tenui intus evanescente; aper- tura ovata, antice rotundala, postice sub- angulata. — Baudon. Long. 7, lat. 4 Mm. Succinea Crosseana Baudon, Supplement a la Monographie des Suceinees framgaises, in Journal de Conchyliologie XXV. 1877 p. 348 t. XL fig. 1. Gehäuse länglich eiförmig; ziemlich bauchig, dünnschalig, fast durchsichtig, glänzend, gelb- -braun; Gewinde ziemlich lang, etwas verdreht; die vier durch eine tiefe Naht geschiedenen Um- gänge sind fast faltenstreifig, Die Mündung ist ziemlich eirund, unten gerundet, oben leicht zu- gespitzt; die Spindel ist dünn und verschwindet nach oben hin rasch; von einem Callus sind nur Spuren vorhanden. Baudon stellt diese Form gewissermassen zwischen S. arenaria und oblonga, also zwischen zwei Formen, die nur als Varietäten einer Art angesehen werden können. Sie hat nach ihm das schlanke Gewinde der S. oblonga, die falten- förmigen Streifen von S. arenaria und die Spin- del von S. humilis; man wird also kaum fehl- gehen, wenn man sie diesen Formen als weitere Varietät anreiht. — Sie ist am linken Ufer des Canal du Midi im Canton Villefranche-Lauragais gefunden worden; wir geben Abbildung und Be- schreibung nach baudon |]. c. 2087. Succinea breviuscula Baudon. Testa globulosa, abbreviata, nitida, pellueida, strüs undulatis decorata, luteo colore paululum virescente pieta; anfractibus 3, ultimo convexo ; apice obtuso, roseo; aper- tura rotundata; columella fiiformi.. — Baudon. Alt. 4,5, diam. 3 Mm. Succinea breviuscula Baudon, Supplement a la Monographie des Succintes frangaises, ın Journal de Conchyliologie XAXV. 1877 m, 391. ZT. fig. 2. Gehäuse fast kugelig, abgekürzt, glänzend, durchsichtig, mit wellenförmigen Streifen sculp- tirt, gelb mit einem Stich ins Grünliche. Es sind drei Umgänge vorhanden; der erste bildet einen leicht abgestumpften, rosenrothen Apex; der letzte ist gut gewölbt. Die Mündung ist rundlich, die Spindel fadenförmig, oben nur ganz wenig verbreitert; von einem Callus sind nur Spuren vorhanden. Auch diese Art, welche Herr Fagot bei Aulus- les-Bains entdeckt hat, schliesst sich unmittelbar an arenaria an;nach Baud. unterscheidet sie sich von Tafel COIV. derselben durch die geringere Verbreiterung der Spindel am Ansatz, den mangelnden Spindel- callus, das kurze Gewinde und die abweichende Färbung, namentlich auch des Thieres. — Wir geben Abbildung und Beschreibung nach Bau- don ]. ce. 2088. Succinea virescens Morelet. S. testa ovato-oblonga, tenuissima, pellucida, flavo-virescente, concinne striata, colu- mella albicante; apertura ovata; spira brevissima, ultimo anfractuw amplissimo. Anfractus 3. — Long. 10 Mm., ampl. 5 Mm. — Morelet. Succinea virescens Morelet Mollusques du Por- tugal p. 53 t. V. fig. 3. Ich kann in dieser Form, welche ich der Vollständigkeit halber anführe, nur eine unbe- deutende Abänderung der Succinea elegans sehen, ausgezeichnet durch das ganz kurze Gewinde und die grünlich gelbe Färbung; die regelmässig ge- bogene Spindel ist weiss. Aufenthalt: in Portugal. Ausser den abgebildeten Arten finden sich bei Pfeiffer noch folgende mehr oder minder problematische aufgeführt: 1. Succinea acuta Pfeiffer Monogr. He- liceorum III. p. 8. : oblonga, subfusiformis, tenuis, distinete striata et minute malleata, mitidissima, pellueida, rosea, epidermide decidua fulva munita; spira subelongata, conica, acuta; sutura profunda; anfractus 4 convest, ultimus °/5 longitudinis vix aequans, basti attenuatus; columella subcallosa, sub- striete recedens; apertura axi fere pa- rallela, oblongo-ovalis, superne angulata; peristoma simplex, tenue, margine dextro leviter arcuato. — Long. 20, diam. 9,5, alt. 7 Mm.; apert. 12 Mm. longa, 7 medio lata. Hab. in Britannia prope Scarborough. Obs. Ab omnibus Suec. putris varietatibus. facıle distinguitur eolore, spira elongata, acuta, anfr. superis convexioribus, inde sutura profunda distinctis, columella substrieta, apertura oblongo-ovali. — Pfeiffer. Testa 2. Succinea bullina Ferussac. Testa oblongo-ovata, tenerrima, laevigata, flavido- albida ; spira vix prominula, obtusa; anfr. 3, supremi planiusculi, ultimus ovatus ; columella substricte recedens, bası arcu- ata, apertura virregularis, late ovalıs. — Long. 11,5, diam. 7, apert. 9,5 Mm. longa, supra basin 6 Mm. lata (Pfeiffer ex icone). Fig. 2088. 1 Helix bullina (Cochlohydra) Ferussac Hist, nat. t. IB fig. 2. Suceinea bullina Pfeiffer Monogr. Helie. II. p. 516. Hab. in Carniolia. 3. Suceinea ochracea de Betta. T. ovata, solidula, pellueida, nitida, rugoso- striatula, ochracea; spira brevis, acumi- nata; anfr. 3—3'/2 comvexiusculi, ulti- mus ?/s longitudinis subaequans, apertur« obliqua, rotundato-ovata, superne angu- lata; columella levissime arcuata; peri- stoma saepe nigro-limbatum. — Long. 9—10!/2, diam. 5—5'j/e, apert. 6 Mm. longa, medio 4 lata. Suceinea ochracea de Betta Malacologia del Valle di Non p. 31 t. 1 fig. 1. Hab. Val di Non. Obs. Differt ab affinibus et praesertim a 8. putri dimensionibus constanter minoribus, superficie multo lucidiore, colore, aper- tura minore et basi anfractus ultimi ex axi testae obliquius recedente. 4. Succinea angusta F. Schmidt mss. — Mousson Cogq. Schläfli I. 1859 p. 45. Diese Art ist nirgends beschrieben; sie soll sich von S. Pfeifferi durch das auffallend viel kürzere Gewinde unterscheiden. Sie fällt wohl mit einer Varietät der $. elegans zusammen. Aufenthalt: in Istrien, Sieilien und auf der Balkanhalbinsel. 5. Sucecinea italica Jan. Absolut zweifelhafte, nur dem Namen nach bekannte Art. 6. Suceinea globulosa Kutschig in Bru- sina Contrib. a la Mal. Oroatie p. 19, Ebenfalls ohne Beschreibung veröffentlicht. 7. Suceinea temporalis Westerlund. Testa elongata, subhyalina, pallide flavo-vires- cens, tenuissima, fragilissima, intus mar- garitacea, striatula ;spira producta, acuta; anfractus 4 vie convexi, ultimus juxt« suturam planulatus; apertura elongato- ovata, superne acutiuscula, sutura sub- capillata; antice non descendens, brevius productus adeoque margo externus su- perne rectus et altius in anfractu penul- timo affixus. — Animal aterrimum, sub- tus in coeruleum vergens. — Long. 16—17. diam. 8-9 Mm.; apertura 11—12 Mm, longa. — Wester!l. Succinea temporalis Westerlund Expose eritique p. 103. — Faune moll. Sueciae p. 286. Hab. Blekinge Suecvae. 18 Tasel’OOIV. 8. Succinea Colbeauwiana Malzine. Testa ovata, saturate succinea, substriata ; anfr. 3; animal brunnescenti-nigrum. — Differt a S. Pfeifferi colore, statura et testa crassiore. — Long. 14, diam 6'/2 Mm. — Malzine gall. Succinea Colbeauiana de Malzine Faune mala- cologique de Belgique 1867 p. 62 t. 2 fig. 7. 8. — Kobelt Catalog p. 53. Hab. in Belgia. Offenbar nur eine unbedeutende Localabänder- ung von 8. Pfeiffer. 9. Succeinea pelluceida Küster. Testa oblique ovata, subtiliter striata, nitida, pellueida, pallide succinea vel virescenti- fuscula, rarissime rufescenti - succinea; spira late conica, acutiuscula, anfracti- bus 3— 3!/2 convexis, ultimo maxımo, °/7 altitudinis superante; sutura profun- diuscula; columellari angusta, brevi, sub- curvata; apertura ampla, obliqua, ovali, superne angulata. — Alt. 14, lat. 9, apert. alt. 10, lat. 7,5 Mm. Succinea pellueida Küster in Dritter Bericht der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg 1856 p. 74. — Non pellucida Lea 1864. Hab. in Germania: prope Erlangen, Bamberg, Salzburg, Klagenfurt. 10. Suceinea gutturosa Küster. Testa oblongo-ovata, subtiliter rugoso-Striata, pellueida, subserieino-nitidula, suceinea; spira conica, apice papillata,; anfracti- bus 3, primo minutissimo, secundo ven- {roso-convewxo, ultimo ventricoso, obliquo, ”/s altitudinis aequante; sutura profunda ; apertura obliqua, elliptica ; columella arcu- ata, medio subangulata, lamella columellari brevi transversim latissime trigona. — Alt. 9, lat. 5 Mm.; apertura 6 min. alta, 3!/e lata. — Küster. Succeinea gutturosa Küster in Dritter Bericht der naturforschenden Gesellschaft zu Bam- berg 1856 p. 74. Hab. in Germania prope Erlangen, Bamberg, et Berolinum. Obs. Differt a 8. Pfeifferi forma spirae, aper- turae et columellae, a putri margine co- lumellari perarcuato, statura multo mi- nore et apertura obliqua fere aeque lata, — Küster. 11. Succinea amoena Küster. Testa ovata, pellueida, nitidula, subtilissime striata, obsolete regulariter sulcata, rufes- centi-suceinea; spira conica, acutiuscula ; anfractibus 3, primo semigloboso, minu- Fig. 2089. tissimo, secundo ventricoso-convexo, ul- timo ventricoso, ?|s altitudinis vix aequante, parte sinistra requlariter rotundata, sw- tura profunda; apertura ovata, obliqua, superne angulata ; columella arcuata, la- mella columellari angusta, lineari; peri- stomate modice curvato, acutwusculo. — Alt. 9, lat. 5 Mm.; apert. 5'/, Mm, alta, 3!/a lata. — Küster. Succinea amoena Küster in Dritter Ber. naturf. Ges. Bamberg 1856 p. 75. Hab. rara prope Bamberg. Obs,. „Intermedia inter 5. gutturosam et ob- longam.“ 12. Succinea agonostoma Küster. Testa parva, ovato-oblonga, tenuiuscula, ar- cuatim striata, virenti-lutescens; spüra elongata, conica, acutiuscula, sutura pro- funda; anfractibus 4 ventricosis, celeriter accrescentibus, ultino spiram vie supe- rante; apertura regulariter ovali, vix obliqua, marginibus callo superne incras- sato junctis; columella substrieta; peri- stomate intus leviter albo-calloso, basi expansiuseulo. — Alt. 6'a, lat. 3!/2 Mm.; apertura 3'/ı Mm. alta, 2 lata. — Küster. Suceinea agonostoma Küster in Dritter Bericht naturf. Ges. bamberg 1856 p. 75. Hab. prope Bamberg in allwoüs fluvii Regnitz lecta. Obs. Forma $. oblongae persimilis, sed aperturae characteribus facilime distinguenda. 2089. Limnaeca parvula Hazay. Testa obteete-subrimata, elongato-ovata, solidula, corneo-cinerea, apice saluratiore; spir« turrita, conica; anfractus 6 leniter cres- centes, superi vix convexiusculi, ultimus subinflatus, ?,3 testae superans, basi ro- tundatus. Apertura elongato-ovata, mar- ginibus conniventibus, callo appresso junc- tis, columella vel distincte plicata, vel, plica obsoleta, strietiuscula, callosa. Alt. 19, diam. $ Mm. Limnaea parvula Hazay Malacozoologische Bl. neue Folge III. p. 18. Hazay scheint mir vollständig im Recht zu sein, wenn er diese merkwürdige Form von Limnaea palustris trotz der habituellen Aehn- lichkeit mit den kleineren Formen derselben abtrennt und mehr der L. truncatula nähert. Ich habe seine Arbeit in den Mal. Bl. leider erst nach Fertigstellung der Tafeln bekommen, sonst hätte ich wahrscheinlich ein anderes Exem- plar zur Abbildung gewählt, denn unter der mir Tafel CCIV. Fig. 2090. 2091. 2092 u. 2093. I gesandten Suite finden sich zahlreiche, welche auch im Habitus die Aehnlichkeit mit L. trun- catula mehr hervortreten lassen, während bei dem abgebildeten mehr die mit palustrıs her- vortritt. Das Gehäuse ist kaum noch überdeckt-geritzt zu nennen, langeiförmig mit gethürmtem, spitzem, kegelförmigem Gewinde, dünnschalig, aber fest, horngrau mit intensiver -gefärbtem Apex. Von den sechs Umgängen sind die oberen kaum ge- wölbt, der letzte dagegen ist bauchig, leicht auf- geblasen, ohne indess in einem so ausgesproche- nen Gegensatz zum Gewinde zu treten, wie bei truncatula; die Mündung ist langeiförmig, bald wie bei dem abgebildeten Exemplare, mit deut- licher Falte und nur durch einen dünnen, fest angedrückten Callus verbundenen Rändern, bald aber mit zusammenneigenden, fast zusammen- hängenden Rändern und schwielig verdickter Spindel mit verkümmerter Falte, ganz wie bei L. truncatula, £ Diese interessante Form lebt mit einer klei- nen Form von peregra zusammen, auf von Quell- wasser durchrieseltem Torfschlamm, meist in den Schlamm eingebohrt, nicht im Wasser selbst, gleicht also in der Lebensweise ganz der L, truncatula. 2090. Limnaea ovata var. Piniana Hazay. Ich bringe hier eine Anzahl Formen der um Pest vorherrschenden Gulnarie zur Abbildung, welche Hazay mit dem obigen Namen bezeichnet hat. Sie unterscheidet sich von allen mir be- kannten Formen der ovata durch das verlängerte Gewinde, das aber trotzdem gewölbte Umgänge behält und damit den Charakter von ovata be- wahrt. Ich habe seitdem eine weitere Limnäen- sendung von Hazay erhalten, welche beweist, dass diese Form noch viel mehr varüirt, als man nach den abgebildeten Exemplaren annehmen sollte, aber immer ihren Charakter festhält. Hazay wird die Gulnarien der Pester Gegend demnächst in den Jahrbüchern der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft eingehender be- arbeiten und werden dann noch eine Anzahl weiterer Formen zur Abbildung gelangen. 2091. Limnaea auricularia var. Eine prachtvolle Seeform aus dem Lac de Morat, deren Mittheilung ich Herrn Professor Godet verdanke. Ich war im Anfang zweifel- haft, ob ich sie für eine extreme Form der L. stagnalis var. lacustris ansprechen, oder zu au- rieularia ziehen sollte; auch an eine Riesenform der L. mucronata Held könnte man denken. Die Schale hat ganz die Textur der anderen Seeformen, nur ist die Sculptur noch deutlicher, im Gegensatz zu tumida und anderen Local- formen der auwricularia ist aber die Rundung vollkommen erhalten und besonders der letzte Umgang ganz rein gerundet. Die Naht ist weiss bezeichnet, die Spindel nicht gestreckt und mit einer deutlichen Falte versehen, der Mundrand ausgebreitet und innen leicht verdickt. Die Gesammthöhe beträgt 22, die der Mün- dung 16 Mm. 2092. Limnaea peregra var. margi- nata Ziegler, Eine prächtige Form aus Steyermark, mir von Herrn T7'schapeck in Graz mitgetheilt und in mancher Beziehung sehr erheblich vom Typus abweichend, nicht nur durch die gigantische, 25 Mm. betragende Grösse, sondern noch mehr durch die gewölbten Umgänge und die breite, milchweisse Lippe, welche mit dem weissen Spin- delcallus und dem gleichfalls weissen starken Gallus auf der Mündungswand einen auffallenden weissen Saum um die Mündung bildete. 2093. Limnaea peregra var, Diese aus dem Jura stammende Varietät wurde mir von Herrn Professor Godet in Neu- chatel mitgetheilt; sie übertrifft die vorige noch an Grösse und ist mit 27—23 Mm. Höhe die längste mir bis jetzt noch vorgekommene Varie- tät von peregra. Die Grösse ist um so auffal- lender, als die Form zweifellos unter ungünstigen Verhältnissen in einem quelligen Bergwasser lebt, denn sie ist sehr dünnschalig, decollirt und arg zerfressen. Im Gegensatz zu der vorigen Form ist sie zur var. excerpta zu ziehen; die beiden noch übrigen Umgänge des Gewindes sind oben- her abgeflacht und nur unten leicht gewölbt; der letzte Umgang ist ebenfalls von oben her abgeflacht und ziemlich unregelmässig gewölbt. Die Mündung ist fast birnförmig, eine Linie vom Scheitel nach der Mitte des Basalrandes zerlegt sie in zwei fast gleiche Hälften; der Aussenrand ist obenher geradlinig, die Spindel mit der nur wenig vortretenden schwieligen Spindelfalte eben- falls fast gerade, die beiden Randinsertionen sind durch einen starken röthlichen Callus verbunden. Die oberen Umgänge sind so zerfressen, dass die Naht abgesetzt erscheint und auch der letzte ist fast bis zur Hälfte stark angefressen. 80 Tafel CCV. Fig. 2094, 2095, 2096 u. 2097. Tate] CE3% 2094. 2095. Unio Kleciaki Drouöt. Concha oblongo-cuneiformis, convexo - ventrico- sula, tenuis, rugosiuscula, subnitida, oli- vacea, fusco-zonata, supra convezxiusculo- declivis, infra subeoncava, antice diatato- rotundata, postice longiuscula, attenuato- cuneiformis ; umbones tumiduli, ad apicem plicato-tuberculosi; ligamentum gracile, breve, fulvum; dens ‚minimus, humilis, obscure triangularis, compressus, denti- culatus ; lamella exserta ; margarita albo- coerulea, subnitida. — Drouät. Long. 70, alt. 33, crass. 20—21 Mm. Unio Kleciaki Drouet Journ. de Conchyliologie AXVII 1879 9. 328. Muschel länglich keilförmig, nur ganz leicht bauchig — wenigstens möchte ich eine Muschel mit den angegebenen Dimensionen, welche mit denen von Drouet vollkommen übereinstimmen, nicht convexo-ventricosula nennen —, ziemlich dünn- schalig, rauh gefurcht, ziemlich glänzend, gelb- lich olivenfarben mit dunkleren Ringen. Der Oberrand ist leicht gewölbt ansteigend, der Un- terrand meist etwas eingedrückt; der gerundete Vorderrand bildet mit dem oberen eine Ecke, der Hinterrand ist verlängert, schmal keilförmig, hinten etwas schräg abgestutzt. Die Wirbel sind ziemlich aufgetrieben, weit nach vorn lie- gend, an meinen beiden Exemplaren abgerieben, nach Drouöt mit höckerigen Falten sculptirt, Das Schlossband ist kurz, ziemlich schlank, das Schloss ist weit nach vornen gelegen, jede Klappe hat einen dünnen gekerbten Haupt- und einen schwächeren Nebenzahn, die Lamellen sind lang und etwas gekrümmt. Die Innenseite ist bläu- lich, mit weisslichem Schulterwulst; der vordere Muskeleindruck ist tief, der hintere kaum sichtbar. Aufenthalt: in Dalmatien, mit U. pallens zusammen, zu dessen Varietäten man die Art wohl unbedenklich rechnen kann. Fig. 2094 stammt von Jezero bei Imoshi; Fig. 2095 ist eine kleinere, dickschaligere, innen weisse Varietät von Slivno in Dalmatien, 60 Mm. lang bei 29 Mm. Höhe und 18 Mm. Dicke. Beide Exemplare verdanke ich Herrn Kleciak in Lesina. 2096. 2097. Drouöt. Ooncha ovato-oblonga, antice attenuata, postice dilatato-saccata, convexo - subcompressa, nigricante-fusca, dense striato-sublamel- losa, tenuis, 'nitidiuseula; umbones fere Unio dalmaticus ad marginem anticum siti, tumiduli, erosi; margo superior arcuatim ascendens, sen- sim in posticum valde convexum abiens, inferior medio plus minusve impressus, antieus brevissimus, viX convexus, cum supero angulum formans. Cardo fere ad marginem anteriorem situs, dente parvo, compresso, crenulato in utraque valva, dextro acuto, trianguları, sinistro elon- gato; lamellis parum elevatis; margarita albido-coerulea; callus humeralis parum distinctus. Long. 60, alt. max. 29, crass. 19 Mm. —_— 54 —- —- 2%, —- 18 — Unio dalmaticus Drouet*) Journal de Conchy- liologie XXVIL. 1879 p. 141. Schale langrund, vorn zusammengedrückt, wie Anodonta complanata, hinten mit verbreitertem, aufgetriebenem Schnabel, dünnschalig, ziemlich gewölbt, mit zahlreichen lamellenartigen An- wachsstreifen sculptirt, ziemlich glänzend, meine Exemplare schwarzbraun, während Drouet blass- gelblich bis olivenfarben angibt. Die Wirbel liegen ganz weit nach vornen; sie sind leicht aufgetrieben und an meinen beiden Exemplaren erheblich angefressen; nach Drouöt haben sie wellige Falten. Der Oberrand steigt von den Wirbeln an bogig sehr stark in die Höhe und geht allmählig in den auffallend stark gewölbten Hinterrand über, mit demselben fast eine regel- mässige Bogenlinie bildend; der Unterrand ist mehr oder minder stark eingedrückt, der Vor- derrand sehr kurz und kaum convex; er bildet mit dem Oberrande eine deutliche Ecke. Das Schloss liegt fast am Vorderende, es hat jeder- seits einen nicht sehr grossen, zusammengedrück- ten, messerscharfen, am Rande stark gekerbten Zahn; der der rechten Klappe ist spitz dreieckig, der der linken bildet ein längliches Rechteck, dessen beide Ecken etwas vorspringen. Die Lamellen springen nur wenig vor. Die Innen- seite hat ein bläuliches, irisirendes Perlmutter, nach vorn einen schwachen, weisslichen Schulter- wulst; der vordere Muskeleindruck berührt fast den Vorderrand. *) T. oblongo-lanceolata, convexo-subcompressa, tenuis, pallide fusca vel olivacea, dense striato-sublamellosa, niti- diuscula, supra convexo-arcuata, infra concavo-arcuata, an- tice valde attenuata, postice elongata, attenuato-subacuta, in medio dilatata; umbones plicato-undati; dens minimus, obs- cure triangularis, elongatus; lamella humilis; margarita candido-coerulea, iridescens. — Long. 50—60, alt. 27—29, diam. 15—17 Mm. — Drouät. Tafel CCVI. Aufenthalt: in der Zermagna und deren Zufluss Krupa in Dalmatien, von Kleciak ent- deckt. Anmerkung. Wir haben es hier wieder mit einer jener interessanten Localformen zu thun, welche Rossmässler als „Verlarvungen‘“ bezeichnet, und zwar der Schlossbildung nach mit einer Verlarvung des für Dalmatien charac- Fig. 2098 u. 2099. 81 teristischen U. elongatulus. Jugendformen, die mir leider nicht vorliegen, müssen das entschei- den. Der Umriss erinnert ungemein an Anod. complanata, die Bildung des Hintertheils an Unio tumidus var. saccatus. Drouöt’s Diagnose ist wenig characteristisch, ich habe darum oben eine eigene gegeben Tafe 232098. Unio ceratinus Drouöt. Concha oblongo-lanceolata, compressa, tenuis, flava, laeviuscula, nitida, ceratina, supra convexo-arcuata, infra concaviuscula, an- tice attenuata, postice elongata, attenu- ato-subacuta, in medio dilatata ; umbones vix prominuli, undato-plicati; ligamen- tum tenue, fulvum; dens minimus, humi- lis, obsceure triangularis, denticulatus; lamella humilis ; margarita albo-coerulea, saepius carneo-rosea, pulchre iridescens. — Drouöt. Long. 58, alt. 28, crass. 14 Mm. Unio ceratinus Drouet Journal de Oonchylio- logie XX VII. 1879 p. 328. Diese Art steht, wie schon aus einer Ver- gleichung der beiden Drouöi’schen Diagnosen her- vorgeht, mit der vorigen, mit der sie auch in demselben Flusse vorkommt, in dem allerengsten Verwandtschaftsverhältniss; nur dass die charac- teristischen Eigenthümlichkeiten der vorigen hier noch weniger stark ausgeprägt erscheinen. Die Muschel ist ebenso vornen zusammengedrückt, hinten verbreitert, aber der Oberrand ist nicht in dem Grade gewölbt und der Unterrand nicht so stark eingedrückt, so dass die Gesammtform mehr langeirund erscheint. Auch ist die Dicke erheblich geringer und die Wirbel springen weniger vor; die Oberfläche ist glätter ohne die lamellenartig vorspringenden Anwachslamellen. Die Schlossbildung ist in beiden ziemlich gleich, nur dass bei meinen ceratinus die linke Klappe zwei deutliche Zähne hat, während bei dalma- tieus nur die beiden Enden des Zahnes stärker vorspringen, ohne dass die zwischenliegende Ver- tiefung ihn vollständig in zwei Zähne theilte. Alle diese Unterschiede können aber die grosse Verwandtschaft der beiden Arten nicht verdecken und wir müssen unbedingt U. ceratinus als die Stammform von dalmaticus ansehen, oder rich- tiger ausgedrückt, als eine Uebergangsform von der eigentlichen Stammform zu der extremeren Rossmässler’s Iconographie VII, 1 CONVE Varietät. Eine genaue Untersuchung der Loca- lität würde sehr interessant sein. Aufenthalt: in der Zermagna bei Musco- vitz und Billisane in Dalmatien. 2099. Unio Schwerzenbachii Parr, Concha ovata, valde inaequilatera, parım in- flata, antice compressa, postice dilatata; tenuis, subtiliter rugoso-striatula, parum nitens, epidermide corneo-luteola adhae- rente induta; umbones in Ja longitudinis siti, parum prominentes, striüs obliquis rugosis, usque ad aream compressam de- currentibus sculpti, plerumque erosi; margo superior arcuatim ascendens, in poste- riorem valde convexum weque ac in an- teriorem compresso - rotundatum sensim abiens, inferiore subhorizontali; latus in- ternum rufo-iridescens. Cardo dente unico elato, apice truncato crenulato in val- vula sinistra, duobus triangularibus in dextra; lamellis elatis, brevibus; liga- mentum breve gracile. Long. 36, alt. 22, crass. 12,5 Mm. Unio Schwerzenbachü Parreyss in sched. — Bourguignat*) Amenites malacologiques I. p. 159 t. 14 fig. 1-5. — Westerlund et Blanc Expose Faune Grece p. 146. Schale eirund, vornen verschmälert, hinten erheblich verbreitert, sehr ungleichseitig, nur wenig bauchig, dünnschalig, fein runzelstreifig, wenig glänzend, mit einer fest anhängenden, gelblich hornfarbenen Epidermis überzogen. Die Wirbel liegen im ersten Viertel der Länge und sind mit schrägen Runzeln sculptirt, welche bis *) Testa inaequilaterali, ovata, supra subarcuata, infra recta, antice posticeque rotundata, parum ventricosa, CON- centrice striatula, epidermide corneo-luteola,; wmbonibus pro- minulis, recurvis, margine anteriori approximatis ac oblique strüis rugosis ornatis; dentibus curdinali compresso rotun- dato, productoque; laterali alto ac elongato. Long. 35—40, alt. 20, erass. 13 Mm. — Bowrg. 11 82 Tafel CCVI. zum Rande der erhabenen, zusammengedrückten Area herablaufen, aber dort plötzlich abbrechen ; sie sind indess meist abgerieben und springen nicht sehr stark vor. Der Oberrand ist gebogen und steigt nach hinten an; er geht sowohl in den stark gewölbten Hinterrand wie in den zu- sammengedrückten, gerundeten Vorderrand ganz allmählig über; der Unterrand ist nur ganz wenig gewölbt. Die Innenseite ist mit einem röthlichen irisirenden Perlmutter ausgekleidet. Das Schloss hat in der linken Schale einen starken, hohen, oben abgestutzten und gekerbten Hauptzahn, in der rechten zwei ebenfalls starke kegelförmige; die Lamellen sind hoch, aber nicht sehr lang. Aufenthalt: in Kleinasien um Brussa (Schwerzenbach fide Parreyss;) — bei Kalamata in Messenien (Thiesse). Mein Exemplar von letzterem Fundort. 2100. Unio desectus Drouöt. Concha elongato-ovalis, postice paullo attenuata, valde inaequilatera, sat ventricosa, crassa, nitida, viridi-lutescens, obseure radiata, rugis inerementi nigro-brunneis parum prominulis; umbones tumiduli, in !/a—"/s longitudinis siti, detriti, ut videtur laeves vel subtilissime rugosi; margo dorsalis leviter arcuatus, inferior substrietus; pars antıca abbreviata, postica elongata: liga- mentum sat longum, brunneum. Latus internum margarita postice coeruleo-iri- descente, antice callo humerali crasso al- bido, hie illie rufo maculato obteetum, im- Ppressione musculari antica profundissima. Cardo in valvula dextra dente erasso subtriangulari valde crenato et dente par- vulo anteriore, in sinistra dentibus 2 hu- milioribus crenatis munitus, pone dentes calloso-incrassatus, lamellis elongatis, va- lidis, sat elevatis. Long. 68, alt. 34, crass. 35 Mm. Unio desectus Drouöt mss, — Westerlund*®) et Blane Apergu Faune Grece p. 147. Muschel langeiförmig, nach hinten leicht ver- schmälert, sehr ungleichseitig, ziemlich bauchig, festschalig, dick, gelblich mit grünen, besonders nach hinten hin deutlichen Strahlen und dunk- len, fast schwarzen Anwachslinien, die aber nur *) Concha elongato-ovalis, posterius paullo attenuata, parum ventricosa, crassa, rufo-brunnea, nitida, rugis incere- menti obscuris postice elevatis, hiantibus, interstitiis stria- tulis, margine dorsali arcuatulo, ventrali stirietiusculo; um- bones tumiduli, natibus albidis, Taevibus, in quarta vel fere in quinta antica purte longitudinis sitis; dentes cardinales erassi, angulati, crenati, ante dentem valv. dextrae dens la- melliformis, ligamentum, obscure brunneum, 15 Mm. longum. — Long. 79, alt. 37, crass. 25 Mm. Fig. 2100 u. 2101. wenig vorspringen. Die Wirbel sind stark auf- geblasen, anscheinend glatt oder nur ganz schwach sculptirt, höchstens in einem Viertel der Länge gelegen. Der Oberrand ist leicht gebogen, der Unterrand fast gerade. Das Vordertheil: ist kurz abgerundet, das Hintertheil lang ausgezogen. Das Schlossband ist lang, doch nicht sehr breit. Die Innenseite ist nach hinten von einem dünnen bräunlich schillernden Perlmutter ausgekleidet, nach vornen liegt ein sehr starker, bis zur Hälfte zurückreichender Schulterwulst von weisslicher Färbung mit tropfenartigen, rothen Flecken; der vordere Muskeleindruck ist sehr tief. Das Schloss hat in der rechten Klappe einen starken, pyra- midalen, am Rande sehr stark gekerbten Haupt- zahn und davor einen schwachen Nebenzahn. Die linke Klappe hat zwei etwas niedrigere Hauptzähne. Die Lamellen sind lang, stark und ziemlich hoch. Aufenthalt: im Peneios bei Volo, von Frl. Thiesse entdeckt. Anmerkung. Westerlund gibt für sein Exemplar, obschon dasselbe grösser ist, als das meine, nur 25 Mm. Dicke an. Unzweifelhaft hat aber uns beiden dieselbe Form vorgelegen. 2101. Unio eueirrus Bourguignat. Testa inaequilaterali, ovata, antice rotundata, supra infraque vice convexa; eleganter concentriceque striatula ac ad aream et posterrorem partem vürregulariter sul- cato-costata, adornata; epidermide luteola; intus albida; wmbonibus convexiusculis, paululum tubereulosis; natibus acutıs, recurvis; dentibus: cardinali elongato, alto, compresso, trigonali, paululum trun- cato; laterali crasso, alto, elongatoque. — Bourguignat. Long. 50, alt. 31, crass. 17 Mm. Unio euceirrus Bourguignat Ami£nites malaco- logiques II. p. 37 t. 5 fig. 4—6. Muschel ziemlich eirund, ungleichseitig, vorn gerundet, oben und unten kaum gewölbt, elegant concentrisch gestreift, an der Area und nach dem Hinterrande hin mit unregelmässigen Falten und Rippen sculptirt, mit einer gelblichen Epidermis überzogen; Innenseite weisslich. Die Wirbel sind gewölbt und mit einzelnen Höckern besetzt. Der Hauptzahn ist länglich zusammengedrückt, ziem- lich hoch, dreieckig, oben leicht abgestutzt; die Seitenzähne sind hoch, lang und ziemlich dick. Aufenthalt: in Vorderasien; in Gewässern an dem asiatischen Ufer der Dardanellen und bei Beyrut. — Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat. Tafel COVII u. COVIL. Fig. 2102. Tafel C0VI u. COVI. 2102. Anodonta Vescoiana Bourg. Concha ovalis, valde inflata et ventricosa, fere aequtllateralis, tenuis, fragiis, luteo-fusca vel viridescens, castaneo zonata et indis- linctissime radtata,; margo superior hori- zontalis, anterior rotundato-compressus, sensim im superiorem et in inferiorem horizontalem vel subimpressum abiens, posterior subconvexo - declivis; umbones tumidissimi, fere mediani, medio impres- sione radiante indistincte divisı; ligamen- tum breve, validum. Latus internum coe- ruleo-albidum, pulcherrime üridescens. Long. 86, alt. 56, erass. 45 Mm, Anodonta Vescoiana Bourguignat”) Amenites malacologiques II. p. 34 t. 1 fig. 1. 2, — (lessin in Martini Chemnitz ed. II. Anodonta p. 100 t. 29 fig. 1. 2. Anodonta turgida Menke in schedis. Muschel oval, sehr aufgeblasen und bauchig, vornen zusammengedrückt, fast gleichseitig, dünn- schalig, zerbrechlich, gelbbraun oder grünlich *) Testa magna, ventricosissima, fere wequilaterali, sat fragili, luteolo-nigrescente, intus albida,; antice compressius- cula, rotundata, postice acuminato-ovataz margine superiore recto, margine inferiore arcuato, umbonibus tumidissimis, ad anteriorem partem paululum dejectis; ligamento valido, brevi, — Long. 95, alt. 62, crass. 60 Mm. mit braunen Ringen und undeutlichen braunen Strahlen. Der Oberrand ist horizontal, der Vor- derrand zusammengedrückt, gerundet, in Ober- und Unterrand ganz allmählig übergehend, der Bauch- rand mitunter leicht eingedrückt, hinten auf- wärts gebogen und mit dem absteigenden Hinter- rand einen kurzen Schnabel bildend. Die Wirbel sind sehr aufgetrieben, weit über den Oberrand vorspringend, sich fast berührend; sie nehmen den Haupttheil des Gehäuses ein und sind bei meinen Exemplaren durch einen queren Eindruck undeutlich getheilt; eine besondere Wirbelsculp- tur ist nicht zu erkennen. Das Schlossband ist kurz und stark. Die Innenseite ist mit bläulich weissen, prächtig irisirendem Perlmutter ausge- kleidet. Es ist dies anscheinend eine für Vorderasien characteristische, den europäischen Anodonten vollständig fremd gegenüberstehende Form. Bour- guignat nennt sie aus der Umgegend des alten Iconium; das abgebildete Exemplar hat Hohen- acker im Euphrat bei Bagdad gesammelt. Es ist als Anodonta turgida Menke, Ipse bezeich- net, doch scheint Menke diesen Namen nicht veröffentlicht zu haben. Jedenfalls ist es aber die- selbe Form, welche Mousson J. C. XXIL p. 51 als An. Vescoiana var. mesopotamica beschreibt. Gattung Sphaerium Scopoli (Cyelas Draparnaud). Muschel gleichklappig, rundlich bis rhombisch viereckig, fast gleichseitig, doch im Allgemeinen die Wirbel dem vorderen Ende etwas mehr ge- nähert, die Schalen dünn, mit festsitzender Ober- haut überzogen, durch ein äusseres Schlossband verbunden. Schloss fast in der Mitte, mit einem oder zwei Hauptzähnen, die Seitenzähne lamellen- förmig, in der rechten Schale einfach, in der linken doppelt. Das Thier hat einen ringsum geschlossenen Mantel, der nur vorn einen schmalen Schlitz für den Fuss hat und hinten zwei ziemlich lange, eontractile Siphonen ausschickt. Sie scheinen getrennten Geschlechtes; die Jungen erreichen in den Kiemen eine ziemlich erhebliche Grösse; die von C. rivicola können leicht für Pisidien genommen werden. — Sie sind ziemlich beweg- lich und können nicht nur im Sande bohren, sondern auch an Wasserpflanzen emporsteigen und selbst durch Auf- und Zuklappen der Scha- len schwimmen. Man findet sie meist gesellig, mit Vorliebe in stehendem oder langsam fliessen- dem Wasser, in Teichen und Lachen, aber auch in Wiesengräben. verbreitet. Die europäischen Arten der Gattung lassen sich leicht in zwei Gruppen scheiden; die einen stark aufgeblaseu, mit rundlichem Umriss, relativ festschalig, und mit breiten, rundlichen Wirbeln; die anderen haben einen mehr oder minder rhom- bischen Umriss, sind dünnschalig, mehr oder min- der zusammengedrückt und haben die Wirbel röhrenförmig verlängert. (lessin hat diese letz- teren als eigene Gattung Calyculina abgetrennt, und man kann diese Gruppe als Untergattung beibehalten; für die Anerkennung einer eigenen Gattung scheint mir aber kein Grund vorzuliegen. Auch eine weitere Vertheilung der Gruppe Sphaerium s. str. scheint mir kaum nöthig. Clessin unterscheidet drei Untergruppen: 1) Sphaeriastrum Bourguignat, grosse Arten mit freiliegendem Ligament und zwei Zähnen in jeder Klappe; Typus Sph. rivicola Lam. — 2) Oyrenastrum Bourguignat, mit überbautem Ligament, fester Schale und nur einem Haupt- zahn in der rechten Schale, Typus Sphaerium ak Sie sind durch ganz Europa 84 Tafel CCVII u. CCVII. solidum Norm. — 3) Corneola Clessin (der Name schon von Held für eine Section von Campylaea ver- geben), von den vorigen nur durch die dünnere Schale und dadurch unterschieden, dass die bei- den Hauptzähne der linken Schale hinter einan- der und nicht nebeneinander stehen. Was die Artunterscheidung anbelangt, so glaube ich, dass der neueste Monograph der Gattung, Ülessin, in der Zersplitterung zu weit gegangen ist; er möge nur einmal versuchen, die Prineipien, nach denen er z. B. die Gruppe des Sph. corneum zerlegt hat, auf Unio oder gar auf Anodonta anzuwenden! Ich werde mei- nem seither beobachteten Verfahren getreu, alle mir in sicheren Exemplaren zugänglich gewor- denen ‚‚Arten‘ abbilden und bei den einzelnen meine Ansicht über ihre Selbstständigkeit äussern. Wer alle beschriebenen Arten anerkennen will, ist dann durchaus nicht gehindert. — Clessin hat übrigens schon in seiner Excursionsmollusken- fauna einige der in der Monographie von Sph. corneum abgetrennten Arten wieder als Varie- täten eingezogen. 2103. Sphaerium rivicola Lamarck. Concha subovato-rotundata, sat inflata, fere aequilatera, solidula, costis concentricis argute et sat regulariter sculpta, mar- gine supero leviter arcuato, brevi, antico, postico et infero regulariter rotundatis, postico interdum cum infero angulum obtusissimum rotundatum esxhibente; um- bones tumiduli, marginem parum supe- rantes. Dens cardinalis valv. sinistrae bifidus, valvulae dextrae 2, antico minore, postico majore, superne sulcato, laterali- bus valv. sinistrae exsertis, crassius- culis, apice truncatis, valv. dextrae du- plieibus, internis majoribus. — (Cornea vel castanea, brunneo-nigricante zonata, apieibus pallidioribus, ad marginem val- varum plerumque luteo-limbata, plerumque obscure radiata, margarita coerulescente. Long. 20-25, alt. 15—18, crass. 10—15 Mm. Cyeclas rivicola Lamarck Hist. nat. des Anim. sans vert. ed. I. 1818 tome V. p. 558. — Draparnaud Hist. Moll. t. 10 fig. 1-3 (cornea var.). — 0. Pfeiffer Naturg. I. p. 121 t. 4 fig. 3—5. — Dupuy Moll. France p. 665 t. 29 fig. 3. — Kobelt Nassau p. 254 t. 9 fig. 2. — Lehmann Stettin p. 270 t. 20 fig. 96. — Olessin Exeursionsmoll. p. 476 fig. 307. — Mo- quin-Tandon Hist. Nat. II. p. 590 t. 52 fig. 47—50. t. 53 fig. 1-16. — Kreg- lIiınger Verz. p. 351, Fig. 2103. Schale für die Gattung gross, rundlich-eiförmig, fast gleichseitig, ziemlich aufgeblasen, mit ziem- lich regelmässigen, scharf vorspringenden, con- centrischen Rippen sculptirt, welche nach den Wirbeln hin schwächer werden und auf den grossen Embryonalschalen ganz verschwinden. Der Oberrand ist etwas gebogen und nach hin- ten ansteigend, die anderen Ränder sind meist rein gerundet, doch bildet mitunter der Hinter- rand mit dem unteren einen undeutlichen ab- gerundeten Winkel. Die Wirbel sind dick und springen etwas über den Oberrand vor, doch kommen auch Formen mit weniger aufgetriebenen Wirbeln vor. Das Schlossband ist für die Gat- tung ziemlich lang und nicht überbaut. Das Schloss hat in der linken Schale nur einen deut- lichen, dreieckigen, unten ausgeschnittenen, oben mitunter zweispitzig erscheinenden Hauptzahn, dahinter noch einen nicht immer deutlich zu erkennenden, in der rechten zwei deutliche Car- dinalzähne, der hintere stärker, an der Basis ausgeschnitten, die Spitze gefurcht. Die Seiten- zähne sind in der linken Schale einfach, derb, ziemlich hoch, oben, namentlich der hintere, deutlich abgestutzt, in der linken sind sie dop- pelt, die inneren viel stärker und kurz gekrümmt. Die Muskelnarben sind deutlich, doch seicht. — Die Färbung ist heller oder dunkler gelbbraun mit‘ schwarzbraunen Ringen und undeutlichen Strahlen; meist ist ein hellgelber Randsaum vor- hauden und die Embryonalschalen erscheinen heller. Perlmutter bläulich. Jüngere Exemplare sind erheblich flacher und haben namentlich keine vorspringenden Wirbel. Aufenthalt: in grösseren Flüssen, aber auch in Teichen und selbst in Mühlgräben, in Eng- land, Frankreich und Deutschland, nicht aber in Scandinavien und auch nicht südlich der Alpen. Auch im Oberrhein fehlt sie. Nach Ülessin soll sie auch im ganzen Donaugebiet fehlen, doch kann diese Angabe nur für die obere Donau gelten, denn von Pest besitze ich Sph. rivicola in prächtigen, fast kugeligen Exemplaren durch Hazay (cfr. Fig. 2103b); ausserdem habe ich sie auch aus Krain durch Romani und neuer- dings auch durch Dupuy erhalten. Endlich be- sitze ich sie auch aus der Oka, einem Neben- fluss der Wolga, durch Jhering. — Die Ober- italienische Form, welche de Betta für Sph. rivicola genommen hat, ist nach der Marchesa Paulueci eine gut verschiedene eigene Art, welche dieselbe Sphaerium Spinelli abgetrennt hat. Sphaerium rivicola variirt im Ganzen nur wenig, es ist bald etwas mehr, bald etwas weniger aufgeblasen, der Umriss mehr oder weniger dem kreisförmigen genähert. Unsere drei Figuren Tafel CCVII u. CCVLUI. stellen die äussersten in meiner Sammlung ver- tretenen Varietätsgränzen dar. Fig. a ist aus dem Main bei Schwanheim, Fig. b eine mehr ge- rundete, aufgeblasene Form von Pest, Fig. c meine flachste Form aus Belgien. — Junge Exem- plare sind erheblich heller gefärbt. 2104. Sphaerium pallidum Gray. Concha rhomboideo-ovata, leviter inaequilate- ralis, tenwis, compressa, haud nitens, subtiliter striatula, luteo-cinerea, unicolor ; umbones parum ante medium siti, tumi- duli, haud calyculati; area et lunula compressae, prominentes, margo superior horizontalis, utrinque angulum formans, basali parum arcuato fere parallelus, anterior rotundatus, posterior oblique de- celivis vel subrecte truncatus. Latus inter- num albidum. Cardo in valvula dextra denie cardinali minimo lateralibusque 2, internis majoribus, in sinistra medianis 2, lateralibus simplieibus. Long. 15, alt. 11, dıam. 8 Mm. Sphaerium pallidum Gray in Annals Magazine of Natural History, 2d Ser. vol. X VI. p. 465. Sphaerium ovale Jeffreys British Conchology vol. I.p. 8 t. 1 fig. 3. Fr Calyeulina pallida Clessin in Martini Chemnitz ed II. p. 263 ti. 40 fig. 16—19. Muschel länglich eirund, fast rhombisch, leicht ungleichseitig, dünnschalig, zusammengedrückt, glanzlos, fein gestreift, gelbgrau, einfarbig, ohne dunklere Zeichnung oder Saum. Die Wirbel liegen ein klein wenig vor der Mitte und sind etwas aufgetrieben, doch fast stets ohne Wirvel- häubehen. Area und Lunula sind zusammen- gedrückt und vorspringend. Der ÖOberrand ist fast horizontal, mit dem wenig gerundeten Unter- rande fast gleichlaufend, mit Vorder- und Hinter- rand deutliche Ecken bildend; der Vorderrand ist kurz gerundet, der Hinterrand schräg herab- laufend oder fast gerade abgestutzt. Die Innen- seite ist weisslich; das Schloss hat in der rech- ten Schale einen winzigen Mittelzahn und dop- pelte Nebenzähne, von denen die inneren grösser sind, in der linken zwei kleine Mittelzähne und einfache Nebenzähne. Diese Art, die sich nur in einigen englischen Canälen findet, steht dem amerikanischen Sphae- rium transversum Lea sehr verdächtig nahe und wird von manchen englischen Autoren geradezu mit ihr identificirt. Nach Olessin ist das Schloss einigermassen verschieden; die geringe Verbrei- tung lässt aber eine Einschleppung nicht un- wahrscheinlich erscheinen. — Sie steht zwischen Calyeulina und Sphaerium in der Mitte. Fig. 2104 u. 2105. 85 2105. Sphaerium Scaldianum Nor- mandı. Concha ovata, leviter inaequilateralis, ventri- eöosa, inflata, striatula, parum nitens, solidula, luteo-cinerea, plerumque luteo limbata ; umbones tumidi, inflati, parum ante medium siti; margo superior rectus, utringue angulum formans, anterior bre- viter rotundatus, cum basali leviter ar- cuato angulum rotundatum parum dis- tinctum formans, posterior declivis, pro- ductus, rostrum brevissimum obliquum ex- hibens; ligamentum sat longum, esctus conspieuum. Latus internum albidum. Cardo in valvula sinistra dentibus me- dianis 2, externo elongato, parum arcu- ato, in dextra dente unico angulari, lateralibus in sinistra simplieibus, in dextra duplieibus. Long. 13, alt. 11, crass. 9 Mm. Oyelas Scaldiana Normand Deser. nouwv. Cycl. p.5 fig. 1.2. — Dupuy Hist. Nat. Moll. France ». 669 t. 29 fig. 5. Sphaerium Scaldianum Bourguignat Monogr. Sphaer, p. 167 t. 2 fig. 1—5. — (lessin Excursions Moll. Fauna p. 484 fig. 313. Muschel oval, etwas ungleichseitig, bauchig und aufgeblasen, deutlich gestreift, wenig glän- zend, ziemlich festschalig, gelbgrün, meist mit einem lebhaft gelblichen Rande, die Wirbel sind aufgetrieben und liegen vor der Mitte; der Vor- dertheil ist somit kürzer als der Hintertheil. Der Öberrand ist fast gerade und bildet nach beiden Seiten hin Ecken; der Vorderrand ist kurz gerundet und bildet mit dem wenig gerun- deten Unterrande einen ganz undeutlichen, ab- gerundeten Winkel; der Hinterrand steigt herab und bildet einen ganz kurzen, schrägen Schnabel. Das Schlossband ist ziemlich lang und nicht überbaut. — Die Innenseite ist weisslich. Der Schlossrand ist ziemlich stark; in der linken Schale sind zwei Mittelzähne, von denen der äussere länger und grösser ist, und einfache, starke Seitenzähne; die rechte Schale hat nur einen, einen Winkel bildenden Mittelzahn und doppelte Seitenzähne. Ich kann Sphaerium Scaldianum nur für eine Varietät von Sph. corneum mit etwas ver- längertem Hintertheil halten. Olessin erklärt es zwar nach Lage und Gestalt der Cardinalzähne für gut verschieden von corneum, doch sind die Unterschiede nicht so erheblich. Aufenthalt: in den norddeutschen Flüssen, in der Elbe und Weser, im Escaut bei Valen- ciennes, in der Mosel bei Metz; in den ruhigen 86 Tafel CCVII u. CCVII. Buchten grösserer Flüsse, zwischen Steinen herum- kriechend. Das Thier hat einen sehr langen, dünnen Fuss und kurze, nicht weit getrennte Siphonen, von denen der untere etwas kürzer und doppelt so dick ist, wie der oben. — Das abgebildete Exemplar ist ein mir von Dupuy mitgetheiltes Normand’sches Originalexemplar. 2106. 2107. Sphaerium solidum Normand. Concha rotundato-trigona, parum inaequilate- ralis, ventricosa, subglobosa, solida, crassa, regulariter concentrice sulcata, luteo-fus- cescens, castaneo zomata; antice rotun- data, postice leviter producta, umbones tumiduli, costati; ligamentum extus haud conspieuum ; latus internum lacteum, ra- rius coerulescens. Cardo dentibus medi- anis minimis, lateralibus majoribus, tri- angularıbus. Long. 12, alt. 10, erass. 8 Mm. Oyelas solida Normand Note Nouv. Cyclad. 1844 ». 6 fig. 3. 4. — Moquin-Tandon Moll. France II. p. 593 t. 53 fig. 31—33. — Kobelt Fauna von Nassau pP. 256 it. I ng. 2. Sphaerium solidum Bourguignat Amenites I. p. 6. — Westerlund Fauna Sueciae p 503. Muschel rundlich dreieckig, nur wenig un- gleichseitig, bauchig, fast kugelig, festschalig, dick, mit regelmässigen concentrischen Rippen, mehr oder minder gelblich, oft mit braunen Ringen, junge Exemplare weriger gewölbt, meist einfarbig gelb. Die Vorderseite ist kurz gerun- det, die hintere etwas länger ausgezogen, aber ebenfalls gerundet. Die Wirbel sind stark auf- getrieben und gerippt, sich fast berührend. Das Schlossband ist äusserlich nicht sichtbar. Die Innenseite ist milchweiss, seltener bläulich. Das Schloss hat nur ganz kleine Mittelzähne, aber hohe, dreieckige, ziemlich weit abstehende Seiten- zähne. Sph. solidum ist eine der selteneren Arten und findet sich nur in grösseren Gewässern, soweit dieselben schiffbar sind, in kleineren nur un- mittelbar in der Nähe der Mündung. In Deutsch- land findet man sie in Rhein und Main, im Unterlauf der Elbe und Weser, der Eider, der Pregel und Weichsel, dann auch in Maas und Schelde und in den nordfranzösischen Gewässern. Im Main findet man sie nur bei ganz nie- derem Wasserstand, im Sand und Kies unmittel- bar an der Wasserlinie, durch ein ziemlich grosses, kreisförmiges Loch mit der Oberfläche in Ver- bindung. — Die Siphonen sind weit getrennt und divergiren stark. Fig. 2106. 2107 u. 2108—2115. 2108S—13. Sphaerium corneum Linne. onen ovato-rotundata, inflata, umbonibus la- tis, parum anfldles tenuis, subtiliter stri- ata, nitidula, corneo-cinerea, plerumque indistincte luteo limbata; margo superior, leviter arcuatus, postieus late, anticus brevius rotundatus, inferior bene. arcu- atus; ligamentum breve, extus haud con- spieuum, Latus internum coeruleum. — Cardo in valvula sinistra dentibus car- dinalibus 2 parvis, lateralibus majoribus, acutis, simplieibus; in valvula dextra dente unico mediano, lateralibus dupli- cibus. Long. ad 15, lat. 11, crass. 8-9 Mm. Tellina cornea Linne Syst. nat. ed. XII. p. Tellina rivalis Müller Verm. hist. II. p. 202. Sphaerium corneum Scopoli Introd. hist. nat. 2.397. — Bourguignat Monogr. especes france. Sphaerium p. 21t. 3 fig. 6—24. — Kreglinger Binnenmoll. Deutschland p. 352. — Ciessin Excursions Moll. Fauna p. 480 fig. 309. Oyclas cornea Lamarck Histoire naturelle des anim. sans vertebres V. p. 558. — Dupuy Moll. France p. 666 t. 29 fig. 4. — Moquwin Tandon Hist. nat. France H. ». 591 t. 53 fig. 17—30. — C. ZEN Naturgesch. I. p. 120 1.5 fig. 1. 2. Kobelt Nassau p. 255 t. 9 fig. 3. Muschel rundeiförmig, aufgeblasen, mit breit herzförmigem Querschnitt und breiten, aber wenig vorspringenden Wirbeln, dünnschalig, nur ganz fein gestreift, glänzend, horngrau, häufig mit einem breiten gelben Saum. Der Oberrand ist leicht gekrümmt, der Hinterrand breit gerundet, der vordere kürzer, der Bauchrand ist auch gut gebogen. Das Band ist kurz, überbaut, von aussen nicht sichtbar. Die Innenseite ist mit bläulichem Perlmutter ausgekleidet. Das Schloss hat in der linken Klappe zwei kleine Hanpt- zähne und zwei starke, spitze, einfache Seiten- zähne, in der rechten nur einen kleinen, fast winklig gebogenen Hauptzahn und doppelte Neben- zähne. Sphaerium corneum ist eine ungemein ver- änderliche Art und hat zur Abtrennung einer Menge sogenannter Arten Anlass gegeben. Als Typus ist die grössere, ziemlich regelmässig ei- runde Form anzusehen, welche unsere Fig. 2108 und 2109 darstellen. Erstere stammt von Dinkel- scherben und ist auch Olessin’s Typus, letztere habe ich durch Herrn Prof. @odet von Landero im schweizerischen Jura erhalten. — Sph. Scal- Tafel CCVII u. CCVII. Fig. dianum Norm. unterscheidet sich fast nur durch mehr verlängertes Hintertheil. Noch mehr gilt das von dem englischen Sphaerium pisidioides Gray, welches unsere Fig. 2110 darstellt; dasselbe unterschei- det sich von Scaldianum ausserdem durch er- heblich flachere Gestalt. Olessin hält diese Form für eine selbstständige Art (cfr. Martini Chem- nitz ed II.p. 94 t. 10 fig. 3—5), welche durch die Umrissform und die Gestalt der Cardinal- zähne gut unterschieden sei. Fig. 2111 ist von mir hier bei Sciiwanheim im Main zahlreich gesammelt worden, scheint aber in neuerer Zeit ausgegangen zu sein, wenig- stens habe ich sie seit der Einleitung der Frank- furter Canäle in den Main an den alten Fund- stellen vergeblich gesucht. Sie zeichnet sich vor den anderen Formen aus durch ihre stark vor- springenden Wirbel, welche ihr ein ganz eigen- thümliches Ansehen geben ; dieselben sind etwas aus der Mitte gerückt, die Wölbung ist häufig etwas unregelmässig, die Oberfläche rauh und unregelmässig gefurcht, die Textur der Schale ziemlich fest, das Schloss stärker, als bei der typischen cornea, die Seitenzähne sind nicht sonderlich hoch. Die Färbung ist gelblich horn- farben, häufig aber mit einem fest ansitzenden, schwarzen Schlamm überdeckt. — Ülessin glaubt nach brieflicher Mittheilung diese Form zu Scaldi- anum ziehen zu müssen, doch weicht sie auch von dieser durch die aufgetriebenen Wirbel ab. Ich be- zeichne sie einstweilen als corn. var. Moenana. Fig 2112 ist die kleine, kugelige Form, auf welcher Cyclas nueleus Studer beruht; sie hat breite, etwas vortretende Wirbel, stimmt aber sonst ganz mit dem Typus überein. Fig. 2113 ist die französische Form, welche Dupuy als Cyclas rivalis Lamarck von corneum trennt; Clessin erklärt dagegen rivalis Lam. absolut identisch mit corneum und gibt deshalb dieser Form, die er ebenfalls als Art abtrennt, den neuen Namen oblongum. Ich kann dieses Verfahren unter keinen Umständen billigen, denn wenn ©. rivalis Lam. in die Syno- nymie von cornea fällt, muss nach den allgemein angenommenen Prioritätsgesetzen der Name rivalis mit der Autorität von Dupuy für die vorliegende Form beibehalten werden. Dupuy gibt folgende Diagnose seiner C. ri- valıs: Concha transverse ovato-subquadrata, subaequi- lateralis, tenuissime striata; umbonibus prominulis; ligamento, dentibus, lamellis et impressionibus muscularıbus Praece- denti (©. corneae) similibus ; margine in- feriore, valvis clausis, acuto et rectius- 3108—2113. 2114 u. 2115. 8% ceulo. Tenwis, intus albido- sub coerules- cens, extus corneo-nigrescens, luteo-zonata vel omnino corneo-lutescens. — Long. 10—15, alt. 8—12, crass. 7—12 Mm. Der Hauptunterschied liegt somit in den vor- springenden Wirbeln. Clessin findet dagegen den Grund zur Abtrennung in der etwas abweichen- den Lage der Cardinalzähne in der linken Schale. 2114. Sphaerium duplicatum Olessin. Concha medioeris, solidula, inflata, subglobosa, striata, luteo-cornea, antice attenuata, breviter rotundata, postice subtruncata ; umbones distineti, latiusculi, prominentes, . subealyeulati, margo superior ascendens, inferior parum arcuatus; ligamentum breve, obtectum ; latus internum albidum impressionibus muscularibus distinctis, Long. 11, lat. 9,5, crass. 7 Mm. Sphaerium duplieatum COlessin Beitr. zur Mol- luskenfauna der oberbayrischen Seeen p. 24. — Martini Chemnitz ed. II. p. 86 t. 11 fig. 3—6. — Excursions-Mollusken- fauna p. 489 fig. 316. Muschel mittelgross, ziemlich festschalig, auf- geblasen bis fast kugelig, scharf gestreift, gelb- lich hornfarben, vorn etwas verschmälert und kurz gerundet, hinten leicht abgestutzt. Die Wir- bel sind breit und für eine Art aus der Gruppe der cornea sehr stark vorspringend; die Jugend- schalen sind in einer eigenthümlichen Weise gegen den Rest des Wirbels abgesetzt, fast wie bei Calyeulina, doch erheblich viel grösser und oben flach. Lägen nur einzelne Exemplare vor, so könnte man an eine Missbildung durch Wachs- thumsstörung denken, die Erscheinung findet sich aber bei allen gleichmässig. (Olessin’s Abbild- ungen, namentlich die in der Excursionsmollusken- fauna, sind übrigens erheblich übertrieben.) Der Oberrand steigt leicht nach hinten an, der untere ist leicht gerundet. Das Schlossband ist kurz und überbaut. — Die Innenseite ist weisslich mit deutlichen Muskeleindrücken. Aufenthalt: in den oberbayrischen Seeen; meine Exemplare, von Herrn Ingenieur Braun in Miesbach mitgetheilt, aus dem Alpsee bei Immenstädt. Dieselben sind im Durchschnitt etwas grösser, als Olessin angibt. Ich halte diese Form für eine selbstständig gewordene Localform des Sph. corneum oder richtiger nucleus; sie hat jedenfalls mehr An- spruch auf Artrechte, als eine der vorausgehen- den Formen. 2115. Sphaerium Wildi Olessin. Concha sat parva, compressa, tenuissima, COr- nea, nitida, concentrice elegantissime siri- 88 Tafel CCVII u. CCVII. Fig. 2116. 2117. 2118. 2119 u. 2120. ata, antice leviter coaretata, breviter ro- tundata, postice subdilatata et plus mi- nusve truncata; umbones parvi, vix PrO- minuli; margo superior subascendens, basalis subarcuatus cum postico angulum indistinetum formans. Long. 9, alt. 7, diam. 5 Mm. Sphaerium Widi Clessin Malacozoologische Blät- ter Neue Folge 1. p. 6 t. 1 fig. 4. Muschel ziemlich klein, sehr dünnschalig, auffallend wenig gewölbt, hornfarben, glänzend, mit feinen, unregelmässigen, concentrischen Strei- fen sehr zierlich sculptirt, vornen leicht ver- schmälert und kurz gerundet, hinten etwas ver- breitert und mehr oder minder deutlich abge- stutzt. Die Wirbel sind klein und springen kaum vor; der Oberrand steigt leicht nach hinten an, der gebogene Unterrand bildet mit dem schräg und kaum gewölbt herabsteigenden Hinterrand eine deutliche Ecke. Aufenthalt: im nördlichen Euböa, meine Exemplare von Frl. Thiesse mitgetheilt. 2116. 17. Sphaerium lacustre Müller. Concha ovato-rhomboidea, parum inflata, tenuis- sima, fragilis, subtilissime striatula, nt- tens, albido- vel lutescente-grisea, fere aequilatera, antice attenuata, postice late truncata; umbones fere mediani, breves sed prominentes, distincte calyculati; margo superior strictus, utrinque angu- lum formans, posticus oblique truncatus, inferior vix arcuatus, anticus compressus. Ligamentum extus haud conspieuum. Long. 10, lat. 8, erass. 6 Mm. Tellına lacustris Müller Vermium Historia II. p. 204. Cycdas calyculata Draparnaud Hist. nat. Moll. p. 130 t. 10 fig. 14. 15. — C. Pfeiffer Naturg. deutsch. Moll. I. p. 122 t. 5 fig. 17. 18. — Forbes et Hanley Brit. Moll. 1I. p. 94 t. 39 fig. 28. — Dupuy Hist. nat. Moll. France p. 672 t. 24 fig. 8. Sphaerium lacustre Bourguignat Monogr.Sphaer. p. 188 t. 4 fig. 11—18, nec Dupuy. — Moquin Tandon Hist. Moll. France II. ». 593 t. 53 fig. 34—39. — Jeffreys British Conchology I. p. 10 t. 1 fig. 4. Calyeulina lacustris Clessin Excursions - Mol- luskenfauna p. 492 fig. 318. — Martini Chemnitz ed. II. p. 253 t. 41 fig. 16. 17. Muschel länglich eiförmig, mit abgerundeten Ecken, nur wenig aufgeblasen, sehr dünnschalig und äusserst zerbrechlich, sehr fein gestreift, glänzend, weissgrau oder gelbgrau, fast gleich- seitig, nach vorn verschmälert, nach hinten ver- breitert und abgestutzt. Die Wirbel liegen fast in der Mitte; sie sind kurz aber deutlich vor- springend, und tragen deutliche Häubchen. Der ÖOberrand ist fast gerade und bildet nach beiden Seiten hin mehr oder minder deutliche Ecken; der Hinterrand ist schräg abgestutzt, der Vor- derrand etwas zusammengedrückt, der Basalrand wenig gebogen. Das Band ist aussen nicht sichtbar. Diese Art ist durch das ganze europäische Faunengebiet verbreitet und dem entsprechend veränderlich. Ich habe hier nur die Stammform abgebildet nebst einer grösseren Form aus Buda- pest (fig. 2116), die aber eben nur durch die Grösse verschieden ist. — Fig. 2116a ist die gewöhnliche deutsche, allenthalben zu findende Form, 2117 eine von Dupuy mitgetheilte aus dem Dep. du Gers, welche sich durch den ge- raden, in der Mitte fast eingedrückten Unter- rand auszeichnet. — Die drei folgenden Formen können wohl auch unbedenklich zu lacustris als Varietäten gezogen werden. Fig. 2118 ist Sphaerium Brochonianum Bourguignat Monogr. des Sphaer. franc. p. 172 t. 3 fig. 1-3 nach einem mir von Dupuy mit- getheilten Exemplare von Valenciennes. Es zeich- net sich vor meinen übrigen Formen aus durch die fast viereckige Gestalt; der Öberrand ist lang und ganz gerade, dem kaum gebogenen Unterrand fast parallel; der Vorderrand ist kaum mehr zusammengedrückt; die Wirbel liegen fast genau in der Mitte. Die Dimensionen sind: long. 11, alt. 8!’ Mm. Von der var. major, mit welcher Westerlund diese Art vereinigt hatte, trennt sie die mangelnde Verbreiterung des Hinter- theils. Fig. 2119 ist var. Steinii Ad. Schmidt, Zeit- schrift für Malacozoologie 1858 p. 118, nach Prachtexemplaren, die mir Hazay von Pest mit- theilte, wo die Form bei 12 Mm. Länge eine Dicke von 7 Mm. erreicht. Sie unterscheidet sich vom Typus namentlich durch den gerunde- ten, nicht geraden Oberrand, wodurch sie mehr dreieckig erscheint; auch ist sie festschaliger und die Häubchen sind kleiner. Sie nähert sich in mancher Beziehung den unten folgenden Sphae- rium Terverianum, hat aber immer noch erkenn- bare Ecken, während dieses rein gerundet ist. Die Pester Exemplare haben einen prächtigen violetten Schein. 2120. Sphaerium Hazay. Concha quoad genus magna, subrhomboideo- ovata, subaequilateralis, plus minusve Deshayesianum Tafel CCVIL u. CCVIH. compressa; tenuis fragilis, griseo-glauces- cens, late albolimbata, umbones versus lutescens, plerumgque albido annulata et pulcherrime radiata; umbones prominuli, latiusceuli, distinete calyculati; margo su- perior fere strictus, leviter ascendens, cum postico rotundato-truncato angulum for- mans, basalis vix arcuatus, anticus com- pressus, subrostratus; latus internum coeruleo-albidum ; ligamentum extus haud eonspieuum. Long. 15, alt. 12,5, crass. 8 Mm. Calyeulina Deshayesiana Hazay in litt. Non Sphaerium Deshayesianum Bourguignat — Draparnaldi Clessin. Muschel für eine Calyculina sehr gross, un- regelmässig eiförmig mit mehr oder minder deut- lich abgestutzten Ecken, vorn verschmälert, hin- ten verbreitert, nur wenig ungleichseitig, mehr oder minder zusammengedrückt, dünnschalig, zerbrechlich, glänzend, meist nur sehr fein ge- streift, mitunter auch grob gefurcht; die Fär- bung ist sehr lebhaft, bläulichgrau mit breitem, weissgelbem Saum und gelblichen Wirbeln, häufig auch mit weissgelben Ringen und deutlichen, von den Wirbeln auslaufenden Strahlen. Die Wirbel sind ziemlich breit, deutlich aber kurz vorspringend, mit deutlichen Häubchen. Der Oberrand ist fast gerade und steigt nach hinten leicht an; er bildet mit dem rundlich abgestutz- ten Hinterrande eine deutliche Ecke; der Basal- rand ist nur wenig gebogen und steigt vornen empor; der Vorderrand ist zusammengedrückt und mitunter fast geschnäbelt. Die Innenseite ist bläulich, das Band nicht sichtbar. 2121. Sphaerium Terverianum Dupuy. Concha rotundato-subrhomboidea, sat inflata, tenwis, fragilis, nitens, plerumque indis- tincte radiata, albido-coerulea, albolim- bata; umbones elevati, subrevoluti, caly- eulati; margines omnes regulariter ar- cuati, anticus subcompressus, pPosticus vie truncatus. Long. 10—15, alt. 8-12, crass. 6-10 Mm. Oyclas Terveriana Dupuy Cat. Moll. ectram Gall. Nr. 87. — Histoire naturelle des Moll. France p. 674 t. 29 fig. 9. — — ‚Jenyns Monogr. Oycelad. t. 19 fig. 1. Sphaerium Terverianum Bourguignat Monogr. Genre Sphaerium p. 171t. 2 fig. 11—13. Calyculina Terveriana Olessin in Martini Chem- nitz ed. II. p. 259 t. 40 fig. 28. 29. Gehäuse fast rein oval, nur wenig rhombisch, ziemlich aufgeblasen, dünnschalig, doch weniger Rossmässler’s Iconographie VII, Fig. 2121 u. 2122. 89 zerbrechlich, als die typische calyculata, sehr glänzend, weisslich mit mehr oder minder deut- lichen blaugrauen Ringen, meist auch von den Wirbeln aus gestrahlt,und mit einem ziemlich brei- ten helleren Saum. Die Wirbel springen sehr stark hervor, sind förmlich eingerollt und tragen kleine, aber deutliche Häubehen. Alle Ränder sind regel- mässig gebogen und fliessen ohne Ecke zu einem Oval zusammen, das nur durch die vorspringen- den Wirbel unterbrochen wird; der Vorderrand ist leicht zusammengedrückt, der Hinterrand kaum erkennbar abgestutzt. Aufenthalt: bei la Boubee bei Auch in Süd- frankreich, auch sonst in Südfrankreich. Clessin sagt zwar im nördlichen Frankreich, aber von sei- nen Fundorten liegt nur Valenciennes im Norden. Anmerkung. Sph. Terverianum, von dem mir eine Anzahl Originalexemplare von Dupuy vorliegen, unterscheidet sich von allen anderen Calyeulinen durch den regelmässig rhombischen Umriss und die festere Schale, 2122. Sphaerium Rycekholtii Nor- mand. Concha orbiculato-cuneata, superne inflata, in- ferne depressa, inaequilateralis, tenuis- sima, fragilis, subtilissime striata, griseo- glaucescens, saepe albido-luteo limbata, intus albido-coerulescens ; umbones latius- culi, elevati, revoluti, calyeulati; liga- mentum minutum, vie conspieuum, Long. 7—10, alt. 6—9, crass. 4—6 Mm. Oyelas Ryckholtii Normand Note swr quelques nouv. Oyclades p. 7 fig. 5. 6. — Dupuy Histoire nat. Moll. France p. 675 t. 29 fig. 10. — Moquin Tandon Hist. Moll. France II, p. 595 t. 53 fig. 40—42. Sphaerium Ryckhoitii Bourguignat Monographie des especes franc. du genre Sphaerium p. 170 t. 2 fig. 6—10. — Kreglinger Syst. Verzeichniss p. 356. Calyeulina Rykoltii Clessin in Martini Chem- nitz ed II. p. 257 t. 40 fig. 20—27. — Ex- cursions-Molluskenfauna p. 406 fig. 321. Muschel rundlich, aber durch den vorspringen- den breiten Wirbel etwas keilförmig, oben auf- geblasen, nach unten zusammengedrückt, der Rand der geschlossenen Musche] scharf; sehr ungleichseitig, dünnschalig, zerbrechlich, sehr fein gestreift, bläulichgrau, häufig mit einem gelb weissem Saum, innen bläulich weiss. Die breiten Wirbel springen stark vor und sind leicht eingerollt, die Häubchen sehr klein, sich beinahe berührend. Das kleine Schlossband ist von aussen kaum sichtbar; die Schlosszähne sind sehr klein, 12 90 Tafel CCVII u. CCVIH. Aufenthalt: in Nordwesteuropa, das ab- gebildete Exemplar ein Normand'sches Original aus dem Wald von Raismes im Dept. du Nord, von Herrn Dupuy mitgetheilt. — Clessin nennt die Art ausserdem noch aus Belgien, Norddeutsch- land und Dänemark. 2123. Sphaerium Oreplini Dunker. Concha plus minusve ventricosa, orbiculato- rhomboidea vel subovali, inaequilaterali, antice producta, postice brevi, tenui, pel- lucente, concentrice idque tenerrime stri- ata, unicolore lutea seu albo-lutescente, seu zonis cinereo-nigricantibus et luteo- olivaceis picta, umbonibus obtusis, plus minusve tuberculosis, antrorsum incurvis, approximatis ; ligamento minimo, fere in- conspicuo, latere breviore insito. Dens bifidus cardınalis in utraque valvula; laterales duo valde compressi. — Long. alt. crass. = 100:80:60, Long. 10, lat. 8, crass. 6 Mm. Oyclas Oreplini Dunker Zeitschr. für Malacozool. II. 1845 p. 20. Sphaerium Creplini Olessin Excursionsmollusken- fauna p. 498 fig. 324. Oalyeulina Oreplini Clessin in Martini Chemnitz ed. II. p. 259 t. 44 fig. 4. Schale ziemlich bauchig, rundlich-rhombisch bis ziemlich eiförmig, dünnschalig, doch ziemlich fest, fast durchsichtig, blass horngelb, mitunter Fig. 2123. mit dunkleren Zonen;. sehr ungleichseitig, die Vorderseite verlängert, der Hintertheil auffallend verkürzt; die Wirbel sind stumpf, ziemlich kurz und schmal, mit einem kleinen Häubchen be- deckt; sie sind nach vorn gekrümmt und einan- der sehr genähert. Schlossband sehr klein, kaum sichtbar; nach Dunker steht an jeder Klappe ein doppelter Hauptzahn; mein Originalexemplar hat, wie auch Clessin angibt, nur links zwei Cardinalzähne, von denen der innere dicker ist, rechts dagegen nur einen gebogenen, durch eine seichte Furche über die Spitze getheilten; die Seitenzähne sind stark, ziemlich lang, in der rechten Schale doppelt. Thier nach Dunker bläulich weiss mit langem, schmalem, die Gehäuselänge übertreffenden Fusse; von den Siphonen ist der obere etwas kürzer, als der untere. Diese Form scheint noch nicht wiedergefunden worden zu sein; es liegt mir nur das eine ab- gebildete Exemplar vor, von Dunker in kleinen Lehmgruben bei Hohenkirchen unfern Cassel ge- sammelt und an Rossmässler gegeben. Die Iden- tification mit Sphaerium Ryckholti verwirft Olessin und nennt die Art näher mit lacustre verwandt, als mit Ryckholti und ich muss ihm darin ganz entschieden Recht geben; die Verschiedenheit von Ryckholti zeigt ein Blick auf unsere Figur. Sie dürfte wohl nur eine Localform des Sph. lacustre sein, welche sich unter besonderen Be- ‘dingungen entwickelt hatte. Anmerkung. Auf Tafel 203 sind in der Unterschrift Fig. 2106 und 2107 aus Versehen als Sph. corneum statt als SpA. solidum bezeichnet, was ich zu corrigiren bitte. Keelister (Synonyme und blos mit Namen angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt.) Anodonta idrina vär. trasymenica Kob. Scaldiana Dup. — Vescoiana Bourg. Buliminus anatolieus Issel — arabicus Forsk. . — aratus Recl. 2 — asterabadensis Kob. . — benjamitiens Pfr. . ... . . — blandus Friv. — Blanfordianus Nev. . — Böttgerianus Kob. — Botterianus Phil. — Bourguignati Let. — eandelaris (Pfr.) Bourg. . — eandidus Lam. . — Carduchus von Mart. — earneus Pfr. var. glabratus Mouss. — eaucasiceus Pfr. — cespitum Mort. — chersonesicus SOW: » = 2 0 2... — eirtanus Morel. — eretensis Pfr. . — denticeulatus Pfr. . — diffusus Mouss. — dirphieus Blanc — Ehrenbergi Pfr. — euboeicus Rye. — euryomphalus Let. — Forskalii Beck — fragosus Fer. — Frivaldszkyi Pfr... . Ä — 6hilanensis Issel . . . . .. — Godetianus Kob. . . . . .. : EEBEDFSICUSTERe. 2 re tee Seite 35 83 45 Buliminus Hippolyti Kob. Daudebardia hassiaca (less. . Humberti Bourg. . Jugurtha Kob.. Kindermanni Parr. . Komarowi Böttg.. Kutschigii Kstr. . leucodon Pfr. . Iyeieus Pfr. . Milevianus Rayın. Mühlfeldti Pfr. Nogellii Roth olivaceus Pfr. . oxianus Mart. . phasianus Dub. phoreus Bourg. Raddei Kob. Raynevalianus Bouig. . Rothi Pfr. rufistrigatus Bens. sagax Friv. . scapus Parr. Sieversi Mouss. Spratti Pfr. Thiesseanus Mouss. var. major Kob. — minor West. todillus Morel. tricollis Mouss. var. minor Böttg. trieuspidatus Kstr. . Truquii Bell. umbrosus Mouss. . Westerlundi Kob. . Heydeni Böttg. Seite 63 65 46 >» Qt Or Or DD X IV 0 IR Daudebardia sardon Issel . Helix aimophila Bourg. — ambigua Parr. — Ascherae Kob. . — Blanei Bourg. — cearseolana Fer. — Codringtonii Gray var, Oetae Kob. — parnassin Roth — pseudoparnassia Mouss. — conopsis Morel. . — Coquandi Morel. — erassa Pfr. . — cyrtolena Bourg. — euchromia Bourg. — eucineta Bourg. . — eupaecilia Bourg. — Afinitima Morelet — globularis Zgl. var. — Godetiana Kob. . — Hesperidum Morel. . — Huetiana Ben. var. . — Iparia Ben. — Leachii Fer. — Mariannae Kob. var. apula Blane . — peucetana Kob. — marrueina 'Tib. — nebrodensis Parr. var. . — nemoralis var. Erjaveci Kob. — nuecula Parr. var. — Paeiniana Phil. — petricola Morelet — pomatia L. var. var, Haynaldiana Haz. — Pulskiana Haz. — sabulosa Haz. — Raspailii var. pilosa Kob. — seabriuseula Desh. — segestana Phil. — signata Fer. — strigata var. — subdentata Fer. — sultana Morel. — sylvatiea var. eximia Dup. — — rhenana Kob. . — Thiesseana Koh. — tripolitana Wood . — vermieulata var. pygmaea Koh. -— vermieulosa Morel. IHelix vieta Rossm. . s Hyalina erystallina Müll. . — (deila Bourg. — effusa Bötte. . i — eudaedalaea Bourg. . — latebrieola Bourg. — subeflfusa Böttg. — subterranea Bourg. . Limnaea aurieularia var. . — ovata var. Piniana Haz. — parvula Haz. — peregra var. — — var. marginata Zeh. Melanopsis Fer. — brevis Parr. . . : u — bueceinoidea Oliv. . — bullio Parr. . . .. — cariosa Rve. . — eostata Oliv. — elysaea Tarn. — infraecineta Mart. — insignis Part, .: . -- jordanieca Roth — Kindermanni Zel. — laevigata Lam. — Maresi Bourg.. . . . — maroccana Bourg. — Muraldi Zgl. . — nodosa Fer. — Parreyssi Mühlf. — praemora Lı. . .» — praerosa L. . — Rothi Zgl. — ruinarum Tarn. — saharica Bourg. . — Sauleyi Bourg. — scalaris Gass. — tingitana Morel. . — Tripotiana Tarn. — tureica Parr. . — Wagneri Roth . Physa acuta Drap. var. fusca Rossm. . — septentrionalis Kob. — Brocchii Ehrbg. . . . — eontorta Mich. . . — elongata Say . — fontinalis L. var. bulla Müll. — inflata Mogq. . Seite 12 32 32 u. irör 31 31 32 79 79 79 13 14 14 1 17 14 17 17 17 15 14 17 18 18 14 14 14 14 14 18 14 15 14 17 .14, 16 20 21 21 22 22 19 20 20 20 Physa Forskalii Ehrbg. hypnorum L. lamellosa Roth pisana Issel . Raymondiana Bourg. rivularis Phil. Sauleyi Bourg. truncata Fer. . Planorbis Guettard . adelosius Bourg. africanus Parr. . alexandrinus Ehrb. alexandrinus Roth . ammonoceras West. . anthracius Bourg. Arethusae Üless. atticus Bourg. . banaticus Lang. . : Boissyi Pot. et Mich. corneus L. . . elophilus Bourg. etruscus Zel.. graccus Üless. I‘ Mabilli Bourg. . . Rh marginatus var. Mn bonnetne Kob. : niger Parr. : Nordenskioldi Bone Paeteli Jick. ruber Parr. similis Bielz subangulatus Phil. transsylvanicus Stenz . Pyrgula Thiesseana God. . Sphaerium Scop. Brocchonianum Bet. calyculatum Drp. eorneum L. . Creplini Dkr. Deshayesianum Haz.. duplieatum Cless. lacustre Müll. . nucleus Stud oblongum (less. . pallidum Gray . pisidioides Gray rivalis Lam. rivicola Lam. Rykholti Norm. Scaldianum Norm. solidum Norm. . . . . 23 22 23 24 25 27 28 27 26 25 27 27 25 27 24 24 24 27 25 26 25 25 27 25 25 26 25 19 90 Sphaerium Spinellii Paul. Steinii Ad. Schm. Terverianum Dup. Wildi Clessin Suceinea Drap. abbreviata Morel. acrambleia Mab. . acuta Pfr. aegyptiaca Ehrbg. agonostoma Kstr. amoena Kstr. angusta F. Schm. arenaria Bouch. var, callifera Baud. — Droueti Dum. — lutetiana Mab. . Baudoni Drouet breviusceula Baud. bullina Fer. Colbeauiana Malz. corsica Shuttl. . Crosseana Baud. debilis Baud. Dunkeri Zeleb. . elegans Risso var. Baudoniana Haz. ; — levantina Desh. —- longiseata Morel. — Piniana Haz. globulosa Kutsch. gutturosa Kstr. . humilis Drouet hungarica Hazay . var. bipartita Haz. — hästa Haz. . italica Jan Kobelti Haz. mamillata Mab. . megalonyxia Bourg. . oblonga Dry. ochracea de Betta . Pascali Baud. . parvula Drouet pellueida Kstr. Pfeifferi Rossm. var. brevispirata Baud. putris L. . var. angusta Haz. — Charpentieri Dum. . — Clessiniana Haz. . I4 Suceinea var. Drouetia Mog. — fontana Haz. . . — srandis Haz. . — limnoidea Pie. — olivula Baud. . — parva Haz.. — subglobosa Pase. . — Raymondi Bourg. — stagnalis Gass — temporalis Westerl. — virescens Morel. Unio byzantinus Parr. . — ceratinus Drouet . — eumensis Kob. . — dalmatieus Drouet Seite 68 67 67 68 68 67 68 74 69 7 77 34 81 33 80 Unio deseetus Drouet - . — elongatulus Drouet . — eueirrus Bourg. — Kleciaki Drouet . — lusitanus Drouet . — Schwerzenbachii Parr. — tumidus var. Rohrmanni Kob. . var. borysthenensis Kob Vitrina Bonellii Targ. . — Komarowi Böttg. — lusatieca Jord . . . .. — subeoniea Böttg. . Zonites pergranulatus God. — vertieillus var. euboeica Kob SEI —— Seite vorweort. Dem conchyliologischen Publikum übergebe ich hiermit den siebenten Band der Iconographie. Schon der vierte meiner Fortsetzung und noch immer ist von keiner Vollständigkeit die Rede! Vielmehr scheint das Material fast rascher zu wachsen, als meine Arbeit fortschreitet und doch sind noch immer die Länder des Orients so gut wie unerforscht. Wo nur in der letzten Zeit ernstlich gesammelt worden ist, im fernen Westen jenseits der Säulen des Hercules, im fernen Osten am Südabhang des Caucasus, in Griechenland, Italien und Spanien — überall hat sich des Neuen und Interessanten viel gefunden, auch wenn wir der Thätigkeit jener Forscher, welche unablässig an der Zerlegung altbekannter Typen in neue Arten arbeiten, keine allzugrosse Beachtung schenken. Schon die Abbildung der in den letzten drei Jahren als neu beschriebenen Arten würde genügen, um einen ganzen Band zu füllen. Und trotzdem habe ich auch in diesem Bande wieder beinahe die meisten Tafeln an altbekannte und in ihren Typen längst beschriebene Arten ver- schwendet! Ich muss mich meinen Lesern gegenüber darüber rechtfertigen. Die Abbildung einzelner Typen konnte genügen, so lange man an der Existenz der Art als eines Concretums, eines festen, unabänderlichen Formenkreises festhielt. Der Conchologe, nicht in seinen Untersuchungen gehemmt durch die technischen Schwierigkeiten der Conservirung, gewöhnt, mit grossen Mengen von Material zu arbeiten, beschäftigt mit einer Thierklasse, welche schärfer als jede andere die Folgen schon unbedeutender Verschiedenheiten in den Medien in ihren Gehäusen ausprägt, musste schon früh die Unhaltbarkeit der Species im linnäischen Sinne erkennen. Nicht zufällig war es schon der Vater der modernen Conchylienkunde, Lamarck, der zuerst die Transmutationstheorie aufstellte und scharf formulirte. Wenn auch die Mollusken bis jetzt den Darwinianern und besonders den Häckelianern noch kein sonderliches Material für Stammbäume geliefert haben, — wohl ein Haupt- grund für die Vernachlässigung dieser Thierklasse durch die Zoologen von Fach, — so ist doch in keiner anderen Abtheilung der Artbegriff im alten Sinne so gründlich erschüttert. Kein Forscher kann die Thatsache übersehen oder in Abrede stellen, dass keine weiter verbreitete Art sich überall gleich bleibt, sondern mehr oder weniger in ihrem Gehäuse, mit dem wir es ja allein zu thun haben, abändert. Manche Autoren gefallen sich darin, jede unbedeutende Abänderung als eine eigene Art darzustellen; es hat das seine gewisse Berechtigung, sobald man als Ziel der Forschung eben nur die Formkenntniss hinstellt, es wird aber eine solche minutiöse Unterscheidung von Uebel, sobald man eben in der Formenkenntniss nur ein Mittel zum Zweck sieht, nur ein Mittel, welches die Erforschung der Gesetze ermöglichen soll, nach welchen die Formen in Zeit und Raum abändern. Man nehme einmal die sämmtlichen Arten der Nouvelle ecole an und versuche sich dann ein Bild der Molluskengeographie von Europa zu machen! Dann zerfällt das ganze Gebiet in eine Unzahl kleiner mehr oder minder selbstständiger Bezirke, Schöpfungscentren, mit eigener selbstständiger Fauna, und damit weiss ich wenigstens nichts weiter anzufangen. Will man die geographische Verbreitung der Mollusken wirklich mit Erfolg studiren, so muss man einen anderen Weg einschlagen und die Formen in grössere Kreise zusammenfassen, deren mitunter weit von einander abstehende Endglieder durch Zwischenformen verbunden werden. Man wird dann bald finden, dass solche Formenkreise auch geographisch gut umgrenzt sind ; scheinbare Anomalien schwinden, sobald man ihnen genauer auf den Leib rückt. Man wird aber auch, wenn man einen solchen Formenkreis an Ort und Stelle genauer studiren kann, sich über- zeugen, dass auch innerhalb des Heimathgebietes sich die einzelnen Wandelformen in einer ganz bestimmten Weise aneinander reihen. Die Marchesa Paulucci hat nachgewiesen, dass in Italien innerhalb der Gruppe der Campylea planospira die Formen von Norden nach Süden immer festschaliger, rauher und stärker behaart werden; ich habe in dem vorliegenden Bande die Formenreihe abgebildet, durch welche die linsenförmige Hel. scabriuscula Westsieiliens nach und nach in globularis übergeht und habe mich an Ort und Stelle überzeugen können, dass in den Bergen um Palermo Hel. globularis in der Richtung von Osten nach Westen hin ganz allmählig zur platychela und diese wieder zur sicana und Rosali®e wird. Für andere Formenkreise ist der regelmässige Uebergang noch nachzuweisen; er ist mir aber unzweifelhaft für die Gruppen Gwiraoana — alonensis, ebusitana — balearica, intusplicata — Codringtonii, Escheriana — guttata, Raspailiü — Revelierei. Die Zwischenformen zwischen den weitgenabelten, flachen und der ungenabelten höheren Form sind hier ja bereits bekannt, es gilt nur noch ihre geographische Verbreitung genauer zu studiren. Von solchen Anschauungen ausgehend kann ich natürlich mich nicht mit der Abbildung einzelner Typen begnügen, sondern muss mich bemühen, alle verschiedenen Formen, soweit sie mir zugänglich, zur Darstellung zu bringen. In vorliegendem Bande habe ich zunächst die prächtige Gruppe der Helix Codringtonii eingehend behandelt; das Material dazu verdanke ich zum Theil Herrn Cav. blanc in Portici, zum Theil der eifrigen Sammlerin Frl. Triösse in Chaleis direct oder durch die Vermittlung des Herrn Prof. G@odet in Neuchatel, einen dritten Theil hat der verstorbene #. Raymond schon vor längerer Zeit in Morea gesammelt. — Die süditalienischen und sicilianischen Iberus sind die Ausbeute einer in 1878 unternommenen dreimonatlichen Reise nach Sicilien. Die prächtigen Suceineen, die Varietäten der Hel. pomatia und einen Theil der Sphärien verdanke ich Herrn Hazay in Pest, welcher in dieser anscheinend für Mollusken so ungünstigen Gegend eine Menge der interessantesten Formen entdeckte. Für den Rest des Materiales bin ich den Herrn Abbe Dupuy in Auch, Mousson in Zürich und Arthur Morelet in Chateau-Velars, sowie meinem Freunde Löbbecke in Düsseldorf zu Dank ver- pflichtet und spreche denselben hiermit meinen herzlichsten Dank aus. Mit dem siebenten Bande mag das Werk vorläufig für einige Zeit zum Still- stande gelangen. Die noch restirenden Gruppen bedürfen eines genaueren Studiums und ich beabsichtige ausserdem die Faunen des Oceidents wie des Orients demnächst erst noch an Ort und Stelle zu studiren. Die Reiseausbeute, zunächst aus dem Westen, wird dann vielleicht Anlass zu einem neuen Bande bieten. Schwanheim a. M., Ende November 1880. Dr. W. Kobelt. = edr x Ya 93 W " L v0 eo. ur Eu ar} Fe I a & l ” - - zZ * >» fh PESRRS Sehne? “ Rofsmafsler lconographie IV I, N 977 MW del. ja 7, en : 970-/3 Heliss atrolabiata.et varr - 974 Hel. nemoralis var. 975 Hel. tigriana. - 9/6: Hel punica, Rofsmä/sler lcoonographie IV. 12.92 I73. | I81. AK del 977. Hel massylaeca.— 978. Hel. Rerayana.- 979 980. Hel Jourdaniana. I8/. Hel. Constantinae var. Ro/smälsler lconographie V LT. 93. = 982 985 986 AM de 982. Helix serbica _ 983. Hel.Pancici._- 983.984. Hel. Pouzolzi var, 985 Hel. Raspailii var Brocardianw. — 986. Hel Reveliere: Rolsmälsler Iconographie A T.94. \.M aa e ee rn 388 Helix styriaw_ 969 Hel. Casparinae.— 990. Hel. olympica 991. Hel chamaeleon._ 992. Hel. Joannis. _ 993. Hel. Langt. 994. 995. Hel. phocaea Ro/smafsler lconographie IV. DIR I99. 7000 1067 AR dei. BITTE es Helix trixona varr Rossmaessler Iconographie IV. LT. 3, \ Helix desertorum. Be. k N EI a EN“? rn N BUN fu PR li U j a A Br 7 Y UM ” { es j # #7 v * L.'r k u a ( ner ’ au 5 \ IR ip = “ {v f u % \ # IN k . a - In " 5 A \W > f d .” u? B r h R Rolsmälsler Tconograpkie IV. T.9 /018. 1020. 1021. I ( = i 1 — 7012-15. Hel. desertorum varr - 1016. Hel. turcica. - 7017-18. Hel. mogadorensts. 7019-21. Hel. mograbina. ii % FR AN En UI Rossmaessler Jconog rapnhie IV. 98. — 1026. 10RB3. 1022 - 102? Helix lucorum Dart Rossmaessler Jconogranhie. IV 99 1028. 1029. 1030. 1028.1029 Helix Buchii Dub. 1030.31. Hel.nachya Bourg. 1032.1033. Hel. solida Zgl. Rofsmälsler Iconographie IV. T. 100. 1040. i 04. 10L2. | 1043. ÄVE.del. y | Eberle lich, W3U-35. Hel. cincta var. anctostomw- 1036. Helix melanostom.- 1037. Hel. ligata, var - 1038-39 Hei. figulina var- 1040-42. Hol. ligata var. Rolsmäjler Jeonographie | Ton. TOHR, 1045. (016. | 1047. 1048 1049. AK. del Obere lich I ara = — hl Hel, engaddensis - 1045. Hol. prasinata,- 1046. Hel.cavaza. IO4T-48. Hel. Nordmamni - 1049. Hel.tristis. u a‘ ah Rofsmäfster Iconographie IV. ! 1.102. 1051. 7052. 7053. 1054. MR del. 1050-52. Helix foetens varr. - 1053. Hel. Argentellei. - 1054. Helix Kollari. er “ F} 4 a VAaBa Se Ro/smälsler, Iconographie I. (05, Hel. planospira@ varı: Dt RE! u Wi: 9a (Air y BA 5 au $ FEN FAR) DON DR 2 TE j War a Rossmaessler Iconographre IV. Taf: 104 7060 Het: setosula var. 1061. Hel. schlaerotricha. 1062 Del benedticta. 7063 Hel. comenhora. 1064. Hel.confusa. I RR Ve e HEN re ru Kr ar fr ara „ N 8 ) 5 AN? „2 j Mn One bil % ge Da pe j NESER N k EN IM er a ee Rolsmälster. leonographie W T 105. 1069. AN! acı. 1065. Hel. Kleciachi - 1066. Hel. praetextata.- 1067. Hel. insolita var. - 1068.H.orinita.- /069 Hel. setigera dr & hAHRA Rossmaessler Iconogranhie. W Tay:106. Helix cingulata varietates. FR BE a H nr er i z TER EN h n B # - Be fi ne Se = 7 Ne br ws nz EL LETERE . I. — z D ’ ww’ , vs ee u . Ma a > T - E “ -L g> N j ‘ Fand 7 x - N ‘ B B l. x 4 . D % h > d 2 er . 2 n i ” On PB A “ . 0 1 e 2.4 h « € ä La -, ö > Ye e se ! u E “= u j Pal ri un. he Zu ® ZuE ML, h er j A . K Eı v ui h »=r R mv Er ” y . er - Di j Pi ae rg = i N fl. j n u h . = EN ar e . wi 2 0 f p . # A . s - « SR 2 _— # Pe Eu Mix x Bin is A 12? la 5 fi Bu SF 2 7 TE a an nn RR Yen wahre h 4 “ y 5 = 2: ’ . u. re E « « - I u = - I i „ ® g „ . s # { L a u rs > i iv P fi ‘ = 2 en / Ar u Dah“ B= “2 a a i - x # In u “ a u = 5 ri - - a © ' ” >, . En 2) N a ur = “ IE ‚da ri . R,- RE * © . "N Bu u > Rossmaessler Jeonogranhie IV. ; Taf. 102. RS 7075-22. Helix cingulata var. 1008.79. Hel. Gobanzı. = wi zer y er E N Sr: n FR " NN, 7 XL) a men RAN, ara Kant 3 aaa E2) Zur Ran % wi a Be N ER Rossmaessler Jconogranhie I. 109. 1080-87. Helix Hermesiana. 1082 Helix frigida. 1083-108? Helix ceyclolabris et varr * KANN y f ß [4 v “a, en Ar APSSN, - 2 5 Au} NER ı a 20 aa ri EN jmd ı BER i ud & irre! re NE ie N RA ec‘ ns Br Rossmaessler Jeonogranhie W. 703. [ 1088, 1090, 1092. 1093. 1099 1088. Hel.öyclolabris var. 1089 Helix noverca. 1090 Helix nellita. 1091 Helix granhicotera. 1092 Helix nellita var. 1093. Helix lecta. 1094-95.Helix Möllendorffi. 1096.92. Helix Velascoi. 1098-99. Helix cantabrıca. NN gr Kuauaı!'* BR oh ® u Rossmaessler Jconogranhie IV. 7100. 1101. 1102. 1103. AN del. | 1100 Zonites chloroticus. 1101 Zonites verticillus var. 1102 Zonites albanicus. 1103 Zonites corax. N wo a Ta. BET RN a ir AUT IEL.\ Er e D oh. h IR E y Be Bi as a \ Iyr s r2 h AN. a ) pr ä Y, v a Ar A a Di e “ N NR ge m R, Su ! 4 ) \ Fa Kran) : a DE Tea n m ” AR N 2 ur i N Au Lern NER RR Kr. euer AA RN Rossmaessler Jconographie IV. 1dd: 1104. 1105. 110?. AX.del. e 1104. Zonites croaticus var. 1105. Zonites carniolicus. 1106. Zonites cerynta. 1107. Zonites compressus var. — er u a per ne kr AKT Tau METER TEEN. ATHLETEN AL EL En I 5 nf [een \ . ’ { 2 fl 5 5 [1 y ‚ ‘ > er fi IR j - , m. A: & *, j \ n- e Di Be. u = a # 1 ö u 5 \ B ER “I Pr al A 1% u ei ri = E A U it» nu. - u P‚ 7 2 27 Zu kossmaessler Jconogranhie IV. 112. 1111 1112. 1113. 1114. 1115. 1116. . 11172 AW del, 1108 - 13. Helix nlatychela var. 1114-12. Helix nebrodensis 1118. Helix melitensis. e Frau ’ NN ” n . nu SA j N 7 R rg - vr 4 h h . ib} u DI re i ) u ur FERIEN op = Dr Be NG KT NEIN 4 FE En A Ba ae Zee DE ren ve Ku Prag N ap B e\ Die CET Ar 4% re, Tun I 5 N Kun m e an se 2 ig N f u N RE u © Kim en, = -—— . — nm u ( Pu u u. == _ .- = Eau. Ba Me 2 j u naar JM. DENE, > I Da n 2 r. 1” ‘ hE = ‘ D = s “ [ 5 u In Y & ‘ er D en: Zu 8 x i ’ DR ki * Er * Op. 55 . & ats ur .r = & Rn f 2 FEN I Re ’ E I Nü Rossmaessler Jconographie IV. — << 1119 1121. 1122. 1123. 1124 ANX.del. 1119. Helix intuspnlicata. 1120-1123 Helix atlasica. 1124. Helix Beaumieri. nn k in BPNETWE . Tr ) ss \ un ya o re. ar ruleante). ua a BIAHaND. en $ u 4 Te { abnr EM, vaaNd“ Er sr virh Ja) u an uns mt EZ Nur zii RR a I u * - Erg - j 5 * j ‚* 5 er K RossmaesslerJconographie IV. 114. Me Mb 00 nn T1R6. 12T. 1128. 1129. 1130. 1131. 1125 - 2?. Helix Constantinae varr. 1128. Helix vermiculata varr. 1129.: Helix xanthodon. 1130. Hel. arabica var. 1131. Hel. Brusinae. \ e.V Ben, y EI KL w u N “ ‚ a R, R » x jr ER \ iz E * N fer ar, 5 . a “ Y I as vn @ u AN u * - x >» ven Kal. i f Mrs “ » ir * KERRE,) %, . » ’ dien . \ Russmaessler Jconogranhie W 1132. 1133 1134. 1135. AK. del. 1132-34. Helix Seetzeni et varr. 1135-37. Hel.nlanata var. 1138-40. Hel. Dehne:. 1141. Helix nisana var. = VE Rossmaessler Jconogranhie IV. 116. nme nn nn En EEE EEE re ANK.del. = 1142-43 Unio Fiscallianus 1144 Unio arca. 1145. Unio romanus Rossmaessler Jconogranhie IV, 17. 1146. AW.del. ee > 1146-47. Unio Aradasii 1148. Unio Requienii var WR b Tee = una A Arge. Hi! 118. Rossmaessler Jconogranhie IV. AN del. ormis. Bourg. 151. U. subrenit 1150. U. Aleroni (omn. 1149. Unio Blauneri Shuttl. URL" D Pu , Sa HAIR Me N N . u (6 or h Rn YR fr f ” Ü 0 If v Mita PIRRh, ie” Pas and SE Er vo Rossmaessler Jconogranhie IV. 119. NK del. 1152. Unio terminalis Bourg. 1/53. U.Ksibianus Mouss. 1154. U. Vescoi Bourg 1155. Unio Penchinatianus. wi A N h Y 22 ae + U el, OR i „e Rossmaessler Jconogranhie IV. IR0 AN. del. 1156-1159. Anodonta idrina Spinelli. 77 ed: Rossmaessler Jconogranhie V. ANX.del. 1160.Helix guttata. 1161. Helix Dschuflfensis. 1162-63. Helix Escheriana. VAR: Dr A Mr | ? y ir En ui. j j j f L EIye n h en E c2 j Sau fl Ba a! f E 4 A en u \ u a r u - 1? ! r v 0 15 h ren ze ir BT y De“ Sue Hl °n ) % $ | m A a . - An Pr Zeh ap per u e+ N Pr N ER a N: \ TOR re ey x A sh ‘ L Are r Tal ’ . N f - - ı" & 5 ” ni fi . \ 1” . B . an L \ ARE ; * Pr . Er j nn Yiei . u rAyk { ILL N er "AR Hi y ORT) \ R Sa 2er { y E wi I 7 Pik N F ‚” sn ur = & - Es y - a. ’ og s A 7 i RE a > ıL f DIA TAU a fr f u % & “ ! u ‘ i - r - e j [77 u 2a bi v 4 r ” ec ST Ken Fr: . ’ Dr ee een j K a ee | ' ; % : j ? k ; 2 ” ur ö i An “ “ w i Fi 3 | 7 ha 2 f » E A . , R VER; 7 f y j ü Pe YuPF | j ng ” a ö i ME B & Ir { [fi ch a E 5 7 4 e Ki 3 Y JPSITO y a Ki A Up 17 a Re R “ LEANNEE ; Tue, e y gi y (? . 2 N e\ ze Een r Par 3 ww IE 58 ‘ i Be; ar fi - Y TaeR u . DFB EUR Su B r ’ = TR. Rossmaessler, Jeonogranhie V. 1164. 1165. 1166. 1164. 1166.- 116%. 1168 1169. AK del. 1164-65 Helix Caesareana Parr. 1166 Helix Malxiana Parr. 1167 Helix Michont- ana Bourg. 1168 Helix Bellardii Mouss. 1169 Helix Kurdistana Parr. E12 Wirk Rossmaessler,Jeonogranhie V 123. 1170 Helix strigata var. umbrica. 1171 var nosidoniensis. 1172-73 var. surrentina. 1174 - 76. Helix“ Carscblana. 117? Helix circumornata. 1178-1181 Helix serpentina. Rossmaessler, Jeonogranhie V. 1180-1181 Helix muralis.1184 Helix globularisvar. 1185‘ Helix Tiberiana. 1186. Helix Paciniana var. 1187. Helix nrovincialis. 1188 Helix Calynso. 1189 Helix Huetiana 1190-91 Helix globüularis var. 1192 Helix minoricensis. 1193 Helix ebusitana. 64 r . gr Er s St er hen [> Pu ep ns Er cr? ET r TEEN! N re 4; RT: RA ER Ar an a EN N HET EDEN Rossmaessler, Jconogranhie.V. 125. 1194 1195 1196 1197 1198 1199 1200 1201. 1202 1203 1204 1205 ANX.del. 1194 Helix fruticum. 1195 Helix fruticola. 1196 Helix Schrenckü. 119% Helix inchoata. 1198 Helix Martensiana. 1199 Helix Orsinii. 1200 Helix anennina 1201-1202 Helix Cantiana. 1203 Helix d’Anconae. 1204. Helix frequens. 4205. Helix Pirajnea. Rossmaessler Jconogranhie V. 126. 1206 Helisc dirnhica. 1207 Hel. anennina var. 1208 Hel. berytensis. 1209 Hel.Schuberti 1210. Helix Majellae. 1211.12.Helix Parreyssi. 1213. Helix nicosiana. 1214. Helix nummus. 1215. Helix sniroaia. 1216. Helix Eichmaldi. 1217. Helix Daghestana. Rossmaessler Jceonogranhie 1% 127. 7218.19. Helix Anneliana 1220 22.Helix Ravergii. 1223. Helix transcaucasica. 1224. Helix nratensis. 1225. Helix narzanensis var. solidior. 1226 — 23. Helix nratensis var. 1229. Helix delabris. 1230. Helix narzanensis. e Byte 1 u N A u r = l u. i P 3 Bu ’% 2 A un. ea I, j . U b N ) = MH N } N PIE IE D PRERE DIE aß u u A R| ie 3 AV j Ma ,y B a # B » . ö r + U > j D ws f . R} u? f D 7 ee ' 1 U D f ur y j £ j f h 2 R Ar er > ’ ' IE RR N " | e ‚Ty % 0 N 4 er N 1) . & re el L) R Br ar! } 4 u} + “ } L j ec { 2 “ r ’ “ w W > T: E u y n i f ®, a “r [2 v 5 z » G j ie - N j ” + D _ . . * > ° 2 j I . f ‚ r w2 - j Pe Ä F ’ ” De iA 4 * ar “ % ; 1 » = ee . ine N ! Y A" i } v ‘ s A 1, I’&x } u Ö ny « f y j 4 r j Ei L [4 ' f ß { j u ”- N en 4 er vi . d > 2 % u , i ü wi i En ” j r 4 [® “ ” V \ . j .' h R, K % Er R R „ F n « , hu * u Y f Y s Y c % s i ‘ ae s ae Pi < ai i .\ hi 2 vw % » , BD RER ie i j# 4 ' f 3 in ‚ \ L P [* N 4 a Ware, % i BR s D 2 . ‘ a; j I Viren nn rien a ds a 1 v LI Ba u ER ar Pireer . ’ ® Rossmaessler Jconogranhie V. 1230-39. Limnaea»stagnalis. 1240 42. Limnaea lagotis. 128. Rossmaessler Jeconographie. \. . 129. 1243-1250 Limnaga auricularia. 1251-1255. Limnaea ovata. Rossmaessler Jeonogranhie V 730 12647 1262 1264 1265 1269 1256 - 1259. Limnaea ovata. 1260-76. L. palustris. Rossmaessler Jconogranhie.V. j 131. 1283 1284 [2 1285 1286 I 1287 1288 ! 1} AW. del. Be en. 127?.Leucochroa Otthiana 1278. var chionodiscus. 1279.80. L.argia. 1281.82. L. Boissteri. 1283. 1. filia. 1284. I. nronhetarum. 1285-87. L. cariosa. 1288.L.fimbriata. # Urn Bu ar Rossmaessler Jeonogranhie V. 132, 1289 ex 290 1289-92. Helix cesnitum. 1293. Hel. eremonhila . 1294. Hel.exmosita. 12951300. Hel. variabilis. k I J [7 ae | ri: Ya, ne , [5 Mn 2 KarR ’ . Fr = ’ I: i ? KA IE 6 L Ba Ei Re ad f Kit y y je « “ u j ra | R £ j R BEN i fi ‚da ’ v € 4 j ’ - Yke b R 2 h a we \ ö 1 , f ee # i D 2 ü E KINN. HT vu a L KMU, ‘ Y * Pr ARE y - Ur L y, EN j i A 29, ae A u @ a RER ' FL, SR S, ne 1 l 5 - \ j 1 0 Rossmaessler Jconogranhie V 133. 1301-1802. Helir variabilis. 1303-5 Bel. luteata. 1306-7. Hel. arenarum 1308 -10.Hel. eretica. 1311. Hel. Terverie var ?2. 1312. llel. acomnsia. : Ey u * Ne , x x Rossmaessler Jconograpnhie V. 134. AK. del u 1313 - 16 Glandina algira. 1317.18. Parmacella Deshayesiü. 1319, P. dorsalis. 1320. P. alexandrina. 1321. P. Gervaisti. u‘ Rossmaessler, Jconograpnhie V. 135. 1328. 1327 -26.Bul. labrosus. 1327-29. Bul. halenensis. 1330. Bul. eremita 1331 - 34. Bul. attenuatus. iv 2a Bu Ei BERRDENS Ruh am rd A ve w 3, 2 N Au h Ö er f ‘ Ir 4 v Me, j £ 1r Yu N n , ae im a ART h, ‚ 4 4 I» ei f \ } Ir L f 2 A | LE r . 1 ihn I W 2, 1 4 R k h Pr % 7 > he! ‚ Fi] : fr L} ” ’ ‘ { woR iz TE F Kin Br Zaun 2 5 ren nn I eu m B Li [m ” un - a “ [ x \ x N Ya A, ‘ r ns *, Dh - 5} J Ye k i KrY N ıG L “ ee . S h, \ Ka € , ‘ I: E 0 1 ’ e e % 2 LU w A 7 ; MR %- . s % / D x a N f ’ # ” ! - . [2 1 v ı ur [- 1 I re = . ef s 5 or F % “: er » \ Pa % a \ j D Rossmaessler, JcoonogranhieV. 136. 1337 1338. 1339. 1340. 1335. Bul. detritws. 1336 Bul.fasciolatus . 1337-39. Bul.varnensis. 1340-44. Bul. taurıcus: Rossmaessler, Jconogranhie V. 1345. Bul.athensis. 1346 Bul.monticola. 1347-48. Bul. graecus. 1349-50 Bul. Kotschyi. 1351-53. Bul.nuna. 1354. Bul. gastrum. 1355. Bul. etuberculatus. 1356. Bul. pnusio. 1352 Bul.turgidus. 1358°59. Bull. cefalonucus. 1360. Bul. snoliatus 1361. Bul. olympiews. 1362. Bul. Bayeri. 363. Bul.albolimbatus. 136% Bul.brevior. 1365 Bul. carneolus. Pi W % F A Fi nA ü Rossmaessler Jconogranhie V. 138. 1366 ee a 1366 - 1371 Paludina contecta . 18372 Pal. fasciıata var May? » Eu h ; f { De - h A - h E > i U zZ fi 1 ka “ n nt: er EN s ' \ b s B T P N 07 ur , “ 1 L X 1 H J = RE £ ) ’ D nn i - . n % % gi N ‚ Y x ' ’ I I B 1 Re 1 “ ” « 1‘ ’ . “ } Fi N \ IE em . ” ei l f - > ef 0 Y ä j £ a A B ( ” = / - - Li x ? ı ’ > { e . y £ . ; ıi t i r Rossmaessler Jconograpıhie V. 193. 13783 1373-74 Paludina fasciata 1375-76. var. aethions. 1377-78. var. mamıllata Rossmaessler Jconogranhie V. 140. 1386 1387 1379-80. Pal atra. 1381 Pal. Costae. 1382. Pal. okaensis. 1383. Pal. unicolor 1384. Helix Ghilanica 1385. Hel.ceratomma. 1386. Hel. circassica. 1387. Bel. Coqwandi. Rossmaessler Jconogranhie V. 1388.Daudebardia Heldii. 1389.D. nivalis. 1390.D. sicula. 1391 Letourneuci 1394 D. Gaillardoti. 1395 .D. Saulcyi. I, D.atlantica.1392. D.nubigena. 1393. D 396. D. Langi. 1397.D. Transsylvanica. 1398. Vitriria diaphana. 1399. V/_ Heynemanni. 1400. Velongata. 1401.V. glacialis 1402 V. brevis 1403 V. pyrenaica. 1404 V. major. 1405. V.pellueida. 1406, V.annularis .. 1407. V. Servaitiana. 1408. V. Charpentieri. a ß ar L, ’ a ER LE LE 72 u ’ > 7 vr OSSTFEEOSSÜER, DHOTTAN / 742 ZITN HA del. /#09 Helısc- lentieularıs. /HV Helix Larnieri. /#11 Heluc- Boscae. - IHR Helix asturica. 473 Be, lese constricta.- I4]J4 Helix lusitanica: 413 Helız Gougetr.- IF10 Heli: hierosolymıtana. WIY Helise- mieropleuros. 1418 Heli.e Hauffeni.- 7419 Heli Zapateri:- IF R0 Helix harpa Wossınaessler, Jonographıe T: IHM HRS. an IH RO. ‚ıth, Atelier F Rupprecht, Leipzig THEIR Helix Sampelunensis. IY23-26 Heli Ammonis. 1427-23 Heli:e candicans. #29 Helix buthyomphala: 1430 Helix candieans van 1431 IR Helix ericetolum.. SEIT, Dossmaessten. JSeonogaraplhre SF. YU /#3333 Heli.e: derbentirtc 4.36 - 38. Helix Mrıyn omart. JHHVF Helıı 5 ppensös, I#40 ver graecu la. IH Heli destilit obradschae. IVHR 43 Heine vestwlts 4460 -1#%£7 Helizc moestas- 148 Heiz Devaurzı #31 Helix- usticen sis. T433 Helix Ledereri IH3R Helix Trneana 7433 Hl Weil. n hrlzs Brre- THFZR 7 MELLT- VAL CAGUIS DBARrE- TR elix- Montserratensis.- IH34 Bel: 436 Helix Colomiesiara,- HIV Heliz- Ba Pgesitin.a 7 / 2.2 ÜIFMLENS x Henont ur kossmaessler, Seonographie F- H6. Alk del. Lith. Atelier F! Rupprecht, Leipzig 1458 Hel.rufelabres.- 7459 Hel. turbinata.:- I460.u.61 Hel. dradasıc.- H6R Hel.contermina. 163 HelIringe- MH Het. vumilio- 1465 Hel.tuberculosa 66 Hel.philamnıa- 62 Hel.ptychodia.- 68 Hel. Jda drae.- mM69 Hol.turenlina.- MIO Wel.trochlea.-I#Y1 Hel.num vdrer- MIR Hel.pyramı data var.- 1413 Hel. Sprati'; /134 Hel.ealearafa- VS Hel. Sequentiana Kossmaessler, Joonograplıe JZ v UI. AH del : ’ Isih Atelier F. Rupprecht;Leipzig. 16 u. IT Helix. Schlaflii.— #38 Hel. pomatio var Gessneri. - #19 Hel pathetica.- 1750 Hol. pomacella -HSIHel. Laurier. .— I#52 Uel. onıriomiera.- Dossmaessler, Jeonograpkıe IZ AU del. MS3 u.84 Het. obtusata- IY85. var bieincta - Zara TSV. 7456u.87 Del lutescens- Lith. Atelier F. Rupprecht, /455 Hel.cavaza. IHS. 7 3 „eimzig , Er 2 nBAr x car a 2 Lake: yuen Y Lith. Atelier F. Rupprecht, Leipzia. 7989-1309 Limnaea peregra Miller. % ea ; RT { Ya] w Fi a Se ee Rossmaesster Jeonographie I. 150 73/0. Js V3/R 1513 | 1.514 1516 131% 518 1520 152] 1522 1524 Vb25 1526 1527 1528 | | MAX del Er, vage ditn, » Werner wWinten, Krankliur a 1310-13. Limnaea ovato var. 1514. L,ampla var 1515. L.Hartnannı 1316, L,rivalts Hartm ISIR Llayotis var 7518.19. L.aurieularıa var 1320 L, mucronata. 13X1.L rubella. FSRR. L attica 152.3. 1. Martorelli. 7524-26. L.elongata. T347. 1 Kluminensts Cloessin, 1528 L.involuta Rossmaessler Jconogranhıe WM. 151. | 1529. 1530. | 1339. 1340. AMWi. del. Lie». Werners Kinur Franklant 7. 1529 Helix Jasonis Dub. 7530. Hel. Genezarethana Mouss. 1531. Hel. Raymondı Mog 1533. Hel. Seetzeni Koch var 1533. 3%. Hel.oranensis Morel. 1535. Hel.snhaerita Hartm. 1536. Bel. Kabyliana Deb, 1537.38. Hel.subrostrata Fer 1533. %0. Hel. simulata Fer. Rossmaessler Sconographie W. EA RIS:EN 1541. 17542. 1543. 1Su%. 1545 1546 1547. 1548". 1549. 1550 1351. /333 " MA.del. lieh. w. Werner & Winter Frankfurt WM. 7341.42 Hel. Erkelü Kob. 1343. Hel nellucens Shuttl. 1544. Bel Durieui Mog. 1545.40.Hel.Berlieri Morel 7547. Hel.candiota Friv; 1548 Hel. jparva Parr 1543. Hel.cistorum Morel. 4550. Hel.modica Morel. 1551. Hel. hipponensis Morel. 1352. Hel.vartegata Friv 1553. Hel arcuata Zgt. Kossmaessler Jconographte I. 755%. AM” del 7335%#.35. Helix jonpensis. Roth var? 13556. Hel. improbata Mouss. 1558. Hel.chalcıdica Blanc. 1559-07. Hel.submertdionalis Byte. 7356%#. Hel.agreabrlıs Ziegl. 1565. Hel nubigena Charyı. 7 ’ Mel. Langloistana Agt 75617 Lich.» Werner k Winzer rankfure %; EG PR Aw va 23 u F AK. del. 1566.67. Helix narentana Kler. 1568 1500. Hyalina olivetorum Amel. 1509.50 Hyal Maurolici I} 2 Rossmaessler Jconogranhie U. 1577. 1578 NK .del Lith.» Werner & Wi Frankfi 1577. Hyalina Benoiti Villa. 1572. Hyal. Calcarae ‚Arad. 1573.Hyal.Benoiti var. 157% Hyal. fuscosa Zgl 1375. Hyal.icterica Tib. 1576.77- Hyal.incerta Drn. 1578. Hyal. Malinowskit Zeleb. 15 1580. Hyal. superflua Rossm. s 79 Hyal.cynria Fr. Rossmassler Jconogranhie U 156. 1581. 1582 15885. 1580. 1589. 1590. 1591. 1592. AM. del. Lith.v. Werner # Winter, Frankfurt IX 1581-83. Hyalina aequata Mousson. 1584.Hyal. Houssoni Kob. 1585.Hyal. Dranarnaldi var: 1580. Hyal. obscurata Porro. 1587. Hyal. fulgida Parr. 1588.89. Hyal.Balmei Pot. 4590. Hyal. Balmei var. 1591.92. Hyal. hiulca Jan. Rossmaessler Jeonogranhie N. 157 1593 1600, | Mdel 1593. Hyalına Duboisr Charn. 1594,95. Hyal.yfılrcum Kryn. 1596. ilyal. mingrelica Mousson 159£.Hyal. intermissa Mousson . 1598. Hyal.Koeutazısiana „Mousson. 1599 Hyal. selecta .Wousson 1600, Hyal.natolica Albers. Rossmuessler Jconogranhie 1. 158. 1602. 16083, de 0%. 1605. | I | lbo%. 1608. 28 { | I} 1609, 1610. 1611. T6rR. AK. del. | I ET TEE Er ER PR ER NEN ERNESTIERSERANEEN Lilk.v. Werner x Winter, Frankfurt M. 1601. Hyalına sancta Bgt. 1602. H.cellaria var. sicula. 1603_3. H. Villae Mort. 1606. H. Djurdjurensis Deb. 1605.8.H.Dranarnaldi Beck. 1009. H. Blauneri Shuttl. 1610. H.farinesiana Bgt. I6ll. H.sententrionalis Bgt. 612. H.achlyonhila Bgt Rossmaessler Jconogranhie H. 159. ol rt. 610 1017 1618 iotg 1620. WAR. l6Rt. Zith.u.Werner & Winter, Frankfurt #M 1613.14. Hyalina nitelina Bgt. 1615.H jebusitica Roth. 1616. H.camelina Bgt. 161/.H.ercica Ben. 1613 H.planella Pfr. /619. H.onaca Shuttl. 1bR0.H.margartlacea Schm. 1621.H.alicurensis Ben. 1622. H.nictonica Bgt. 1623, H.navarrica Bgt. 1624. H.alliaria ‚Millet. Rossmaessler Jconogranhie 1. 16027. 1628. 1630. to3t. 1637, 1633. 1035. 16.36 /b3F. Alk.del /0o27 1625 .lHleli.x aristata Kryn. 1626.llel. brigantina « Menge 1636. llel. galloprovincialis var 16357. llel. sinplicita Varr. 100. 32.llel. Orsind Porro. 1683 35. Wel. Rothi Pfr. er nn K Be » Rossmaessler Jconogranhre N. 161, [ ] i1638. AN. del. | 1638. Unio acarnanicus m. 1639, U.Rothi Bourg P I Ay x ne: x Rossmaessler Jconogranhie N. 162 16%0 | IW. del. ” h Werner k Winter, Frankfurt "M 1640. Unio bosnensis. 164l.U.Jacquemini. 1642,43. U.nanus. 1644.45 U.elongatulus. var, Rossmaessler Jconogranhie MM. 163 Tr ne BE TR ibAh, Unio Baudoni. 1647 H,Requieni var 1648.U.Pianensis Far. 1649 U.phaseolus Held Rossmaessler Jconogranhie U. 16%. AK. del. RK Winter, ! 1650_ 54. Anodonta complanata Zgl Rossmaessler Jconograpthie M. 165. 1650. AM.del , x 1655,-Anodonta Moulinsiana Dujı. 1056.57. An.complanata var. 1658. An ‚normandi. Lith.u.Werner a Winzer, Erank 1659. An .coarctata Rossmaessler Jeonographie NM. 166 1660. T60T. 7662. 1663. | | | I} | 760# 1683. 7660. /667 2 ve». 1673 767%. Je 73 Tor6 Ib’. 16 Y8 7079. 1680 0. Boettger gez. Lith.n Werner Winter, Frankfurt M 1660-63. Cyclostoma elegans. 1064-6X C.sulcatum. 1068 C.melitense. 1669-72 E.mamtllatum. 1053.C.scrobiculatum , 1674.75. Cglaucum. 1656 7% C. costulatum var. 1638-80. C.Olivieri. 1681.C.caspicum Wossmaessler Jconogranhie W. 162, Jrth.u. Werner & Winter, Frankfurt "M. /682.Cl.Haueri, Blz. typ. 1683. Cl. pomatias P 1684. Cl. Haueri var: laticosta Bitg. 1085. Cl.straminicollis Char var. sub costicollis A..Schm. 1686,Cl. Meschendörferi Blz. 168% Cl.glauca Blz.var.latens R_ 1688. Cl. livida Mke. minor A. Schm 1689 Cl.Lischkeana Chpr subsn. Fussiana grandis Ble. 1690.01. straminicollis Chpr. var minor A. Schm z : OR NERNON: Ma mn ne ran Tran nm nn nn a nu nn Rossmaessler JeonographieW. 1699 OBoettger ge: 164. Cl. regalis (Farr,) Chpr. var. valachiensis Blz. 1692. Cl.angustata Blz. 1693. € 1 Meschendörferi Blz.£albina Bttg. 1694. C1 Bielzi (Parr) P var tenius Blz. 1695. Cl.transiens ı MAIER 1696. Cl. Marisi Ad.Schm. 1697. Cl. laminata Mtg. spu.k pellucida Bttg. 1698. Cl.iaminata Mtg.sp.kalbina P. 1699. Cl laminata Mıg.sp.var. virescens Ad Schm. Lithv Werner klinsen, Frasckfürt aM. .. Rossmaessler Jconograpihie N. ul ) E REReE.: 7705 1206 709 BEREA ÜB: eher „gez. ch Werner k Winter, Frankfurt SM 700 Cl. laminata Mtg.sp.var trloba Bttg. 170/. Cl. ineisaK. 1702. Cl laminata Mtg. sp. E major Ad Sehm. 1703.C1. fümbriata (MikIEIRFSIM. FE. nallidaPssm. 170%.C1.fimbriata(. WÜRLDDRSSM typ. 1705 Ol.grossa(Z) Rssm.F inaequalis.A.Schm. 1206. Cl.grossa (Z)Rssm.F major. Bltg. 170201. grossa (Z) Rssm. fmelanostoma A.Schm. 1708. Cl commutatä Rssm. var SINgU farıs Bitg. 1709. Cl. commutata Rssm var. fusca De Betta 1HO.Cl commutata Rssm subsp.ungulata (2) Rssm Rossmaessler Jeonographie IT. 770 I 4774 | | wege = ee Pnn 116 7719 FrPeon OBoetiger del Hl. Cl costata (ZI) Rssm.var. intermedia F.J Schm. 1j12.Cl. vnstata forma subcostata Bttg. 1]13.Cl.curta Rssm.var. utriceulus Bitg /714.Cl.curta var fusiformis K .1}15.Cl.orthostoma Mke. forma filiformis Blz. 1]16.1 L.comensis Shttl. var. trilamellata A.Sch v /HY.CLeostata Rssm. var intermedia Schm.1}{8.C1 Forroi IPvar deserta Bitg. /119.CLlucensts Gent 1170 Cl Meisneriana Shttl. Luthv Werner & Winter, Frankfurt X. Rossmaessler Jconographie #7. 22 0. Boettger del 1721. Cl.accedens v. Mldf£E 1722 Cl.distinguenda v MUdFL 1743.01. bosniensis (Zet.) R 1724.01. Tiberiana Benott. 1Y25.Cl.dacica (Friv) PR forma mionecton Bttg. TR. (ClGrohmannıana (Fartsch) Km. var minor AS. 1AY. Cl.septemplicata Phil. forma prasina (Ben) A.S. 1/R8. Clerassicostata (Ben)R 172 9.14. leueonhryne(Farr) PR KEN“ A Rossmaessler Jconograplue V). II2. S = | ® | . % | = I I I 1 ! 1731. N h 1} 1} | | 1} } | 1 Vu | | I | Aackr 1735. | | A734. | | | | I | | I | I | I ! | I} | I} I = | 7739. | 4736. 47.37. : 1738. : | | | | | N | 1 | | | I | | | | I | 4 | D74T | Luh.v Werner k Wü 4130. Cl. Calcarae Phi. var. Adelina ( Ben) K. 1731. Cl. sacrificata (Ben.) P. 4732. (1.gibbula (2) Rssm. subsp.Honii Tib.1733. Cl. gibbula (23 Rssm.subsp. pelagosana Big. 4734.01 gibbula subsp.vulcanica Ben f albina Big. 1735. C1. stigmatica (2) Rssm.var. minor K. 1736 u. /137. Cl. Sturmi K. 1738 1.1739. Cl. Kobeltiana K. 1750. Cl incerta (Ben) KAT. Cl. miles K Rossmaessler Jconographie I 13 rain R, & ke ea 277 Du ® ” >. 2 FE m——— Is rote, Fe Er Gase Se mn 5 20, z 2 1792. CH maritima (KlecK. 1743.Cl.marttima var Thiesscana Big. 177%. Cl. aestana Phil var tenuisculpta Paul, 1745. (1. Erjaveci Btig. 17%6.C1 itala v. Mts. subsp. leucensts Villa. 17%7. Cl.naestana var semisceulptta Paul. /748.Cl.naestana var: Neumegert K.1749 Cl. pitceata (Z) Rssın. forma gularis K. 1/30. Cl.ornata (Z) Rssm.forma callosa A. Sch. 7731.Cl. itala var vicentina Ad. Schm. 173 2.Cl.ıtala var nigra Pecch u U Kossmaessler Jconograplue II. 113 (litala u Mts.var. bolcensis D.B.175% Cl.itala varrubiginea (Z,) A. Sch. 155. Cl ilala var latestriata Cap 7736.Cl.ıtala var: baldensis (Parr) Chnr 1737. Cl.conspersa (Parr,) Pvar pHlatystoma K. 1738. Cl, conspersa sub sp. inva dida Mouss. 17359 Cl. Balsamor Strob. 760.07. Cl. blanda (2) Rssm. (62. C1.Rolsmälsleri Pvar Ampolae Gredt /703.C1, Rolsmalsteri var Lorinae Gredl 1764 01. Rolsmaelsteri forma drxtrorsa Bug are she De, FT Rossmaessler Jconographie U. 7768 O.Boeliger de. 1705. C1.Stentzi Rssm. subsp. cincta Brum. 1766.01 Stenizi Rssm. subsp.cincta Brum.var. Funcki I K Rssm. subsp. cincta Brum.var. l.etschana Gredi. 768. Cl.sororia ( Farr.) A Schm. 1769. Cl. pustulaia 4774.01. gospieiensts (Zel) P. AT72.C.conspurcata Jan.var subcrenata A. Schm. 4773.Cl.conspurcala Jan.var. Scalemd nalis Bug. 1774. decimiens Rossm. K r & Wlnuer, Fransfu 7770.01. Talbum K / Gredl. 1767. Cl. Stentzt ro Rossmaessler, Jconographie V. 170. 1773. Cl.decipiens Rssm. var. dubia Bity. 1776.Cl.archllabris (Kutsch) West. f sinyana Mutsch. 1777. Cl. archilabris (Autsch Westf euprea Bitg. 1778.Cl.archllabrıs (Kutsch.) West. var. Rosinae (Klee! K. 4779. Cl. pachy:stoma K. subsp. vicania Big. ITSO. Cl.albocinela Rfrufa K. 4781. Cl.archtlabris f KutschS West. 1 782.Cl\ divergens { Klee). 1783.Cl.deeipiens Rssm. var. füstts bug. TI84.11. pachychtla #Z/ West VE ER EEE I EEE RER ZARREB N EEE u u a a „ Rossmaessler, Jconographie VI. 117. Ö Boeuiger del 5 Lüh.v. Werner & Winter Frankfur: % Main, 1785. Cl.notabilis K. 1786. Cl. opaca K. #787. Cl. pachystoma (X) Ptyp. 1788.C1. Helenae /Klec} K. 4789.Cl. pachy'sto - ma var. sucinacia Boettg. 1790.91. Cl.pachystoma var, graciis A. Schm. 1792.01. Pfeifferi K. 1793, Cl,polygyra Boettg Rossmaessler, Jconographue W. TIB. 1793. III. 1799 4800. 7807. /804. 1794. Cl, binodata (2) Rossm.var.consentanea 12.) A.Schm. 1795.Cl.satura / Z/ Kossm.var. croaliea (Par P 7796. Cl..satura f major Ad. Sohn. I797.C Y.gastrolesta (ZI Rossm. var: inermis Bug. ITIE.L Y.gastrolopta var. tabida K. 1799. Cl. laerissima (2) Rossm forma fuliginosa!Parr) A. Schm. I000.C. Tristrami R 4804.01. semilabiata (Kutsch) Wld/f- 802. Cl. gastrolepa var. dısjuncta Bug. A803.C1.laerıssima var: Supersitucka (Parr)Ä.S. 4804. Cl.laeyissima var: pachy ‚7451765. (Farlsch } Nossm. forına bulla / Parı.! A. Schm. Rossmaessler Jconographte IM. 179. 1808 1809. 1810. /806. 1808 “rn? /805,6. Hel. Thiesseana , 1807,8. Hel. Godetiana . 1809. Zonites pergranulatus. /810. Zon. vertieillus var. euboa Rossmaessler Jconographie I. 180 1 1813. 7814. 1813. 1814 /810. 181.3. | Hobelt del 1811-16. Hel. Codringtonil Gray . Rossmaessler Jconogrankie VI, 181. ü Kobell del, 1817. Te 1818. 1819. 1820, 1817. 18. Hel, Codringtoni_ var. 1819. 20. Hel. crassa Pfr. Lith.vWerner & Winter, Frankfurt %M. Rossmaessler Jconogranhie VI . 182. 7821. 1824. 1821-27. Helix Codringtonii var. 1828.Hel.nucula Parr. 1829, Hel. vermiculosa Morel. 1850,31. Hel.vermiculata var. + Rossmaessier Jconographie IM. 183 1832. 1835. 1834. 1333. 836. 1837. 1838. 1839. 7840 7844 1842 7843 dobelt del 1832-34. Helıx Martannae Kob. 1835. var anula Blanc. Lıths Werner & Winter, Frankfurt @M. 1836-59. Nleli.x strigata ler 1840-43. Nelix carseolana var. Rossmaessirr Jconographie I. 184 1844. (845. 1846. 1847. 1848 IS49. 1850. 18.51. 1852. 1853. 185%. 1855. 18.50. 1857. Kobett dei. Lin. v. Werner & Winter, Frankfurt &M 1844-47. Heli.x signata Ffr. 1848-51. Helix nebrodensis var. 1852,53. Helix Hueti Ben. 1854-57. Helix. Ascherar Kob Rossmaessler Jronographre VIT. 18. 1862. Kobelt del. Lith.u Werner & Winter, Frankfurt "M. 1858-63. Helix scabriuscula Desh. 9 a Rossmarssler Jconograptte Wl. /S6 7864. 1806 V808. 1870. 1872. 187%. 1803. 1807. 1869. 1871. 1873. 1875. * Kobelt del. Lith. v. Werner eWinter /864 Helix scabriuscula var. 1865-71. Helix segestana Phil. 1872-75. Helix globularts Zgl Jessmarssier Jconograptuıe VI. 187 1876. \ 1877. 1879. } E | 1880. 1881. 1882. 1883. 1885. 1884 /888. 1886 1889. Kobelt del. Lith.v. Werner &eWinter, Frankfurt ©M 1810-9. Melanopsis jprraerosa Fer Kossmaessier Jronographie Vi 183 1892 1893 1894 1895. 1898. 1897 1898 18:99. 1900. /@01 7902 1903. 7904. 905. - 2 1900. Keselt del Lirh.v.Werner & Winter, Frankfurt &M. 1802-98. Melanopsis pratrosa Fer 1899 1900. Mel. costata Dliv. Rossmaessier Jconographte WM. 189 19.07. a b & d 1908. 1909. 70. 1910 a b & 7 & 1913. 191 192. R h Be a b 7974. 1913. 7916. 71917. 1M8 7919 19820. 7991 7022. 1923. 1984 Y Kobelt del LithuWerner & Winter, Frankfurt %M. 7907, Melanopsis infracıncta Mart. 1908. Mel.Saulcyi Bat. 1909. Mel. Parreyssi Müh. {#0 Pyrgula Thiesseana God 791. Physa hypnorum L. 1912. Ph.fontinalis L. 1913-16. Ph.acıta Drp. 1917, Ph.rivularis Ben. 1918-20. Ph contorta Mich 7921. Ph. Saulcyi Bgt. 1922. Ph.truncala Aud. 1923 Ph.Raymondi Bgt. 1924. Ph. Forskali Ehrbg. 1925. Fh.lamellosa Roth Rossmaessler Jconographie IM. 190. 7920 71929. 1929. 17930. 1931. 1933 71934. 1935. ö 1936. Kobelt del. Litkv Werner & Winter, Frankfurt ®M. 1926 20. Planorbis corneus L. 1931. Pl marginatus var 1932.Pl.subangulatus Phil. 1935. Pl. atticus Bat. 1935 Pl.graecus Cless. 1934. Pl. Beissyi Mich. 1935. Pl. Faetelt. Jick, 1936 Pl alerandrinus Ehrbg‘ IH. Rossmaessler Jronographie Vi. 1937. 1938 SS ia x Si ) 9 / Hr J 1939. , 1940, 1942 NH, a A 7945 1940. ay Lith.v. Werner & Winter, Frankfurt "1937. Dandrbardia Heydeni Böra. 1938. D.hassiaca Clrss. 1959. D.sardoa Jssel- 7940 Vitrina subcontica Böttg. 1941. V. Komarowi Böttg. 1942.V Bonelli Targ. 1945. Vlusatica Jord. 7944. Hyalima subeffususa Boltg. 19%5.H.latebricela Bat 1940. H.eudaedalea Bgt. 1947.H.deila.Bgt. 1948.H.crystallina Müll, T947.N.subterranra Bat. Kobelt del Rossmaessier Jrotoaraplae WE 792. 1950, 7951.31. Ume Iuımıdus var 1952.33. U.rumensis m 1933. 7 Lit. v Werner & Winter, Framkhurt =. Krbelt del. A INES IIDE , A ne 1954.55. Unto‘ bırzantinus Parr 1956. U.lusitanus Droußt. 7957. U elongatus, Droußt | Kossmarssior Srenograpkıte WU. il 1938. Anodortta trasymenica. Ze 959 A yorschmalis var 1960. 4. Scaldiana Dup Rossmaessler, Jeonographie VI. 195, 1962. 196%. Kobelt del Lith.v. Werner & Winter, Frankfurt ®/M. 1961-63 .Heix Coguandi Morel. 1964-68. Hel. sylvatica var. 1966. Hel. nemoralis var. 1967. Hel. aimophila Bourg 2 Dr u a Te . h£ u = Kobelt, del. Lith.v Werner & Winter, Frankfurt /M 1968-75.Helix pomatia L: Rossmaessler Jconographie IM. 197. 1917. 1978. 1979. @. b, 1980. 1981. 1932. Kobele del. _ Liek. Werner & Winter, Frankfurt “M. ‚1970. Helix sultana Mor 1977.Hel Leachü Fer. 1978.Hel.finitima Mor 1979 Hel.subdentata Fer. 1980. Hel.conopsis Mor. 1981. Hel. Hesperidum Mor: 1982. Hel.Raspatlii var. Rossmässler Jconographie IM. 198. 1983. j 1984. 1985. 19806, 1987. 1988. 1989, N A 1991, 1992. 199% 1997. Kobelt ‚del Lith.v Werner & Winter, Frankfurt ®M. 1983.Buliminus fragosus Fer 1984. B.candidus Lam. 1985. B.1ycicus Pfr. 1930.87. B.carneus Pfr. 1988.B.Sprattii Pfr. 1989.B.Nogellil Roth. 1990.B.Carduchus Mart. 1997. B.mesopotamicus Mart. 1992.B.rufistrigatus Bens. 1993. B.oxianus Mart. 199% B.Öhilanensis Jssel. 1995.B.anatolicus Jssel. 1990.B.Komarowi Böttg. 1997.95.B. tricallis Mouss. Rossmaessler Jconographie MM. 199. 2002. 1999. 2000. 2001 2003. 2008. ; 2009. 2012. 201. ay Lith. v Werner k Winter, Frankfurt Kobelt del. 1999 Buliminus. Kindermanni Parr 2000.B,Ehrenbergi Pfr 2001. B.Blahfordianus Nev. 2002.B.Frivaldszkyi Pfr 2005B.Raynevalianus Bat. 2004.B.phorcus Bgt. 2005.B.candelarıs Pfr. 2006.B.sagax Friv. 2007. B.hebrawus Pfr 2008.09. B.Raddei Kob. 2010. B. tuberifer Böttg. 2011.B.caucasicus Pfr. 2012.B.cretensıs Pfr Rossmaessler Jconographie WI. 200. 2013. 207# 2013. 7 = 2018 2017. „201 2919. 2010. 2022. 2024. 20825. 20206 2027. 2028 Kobelt del Zitk.n Werner & Winter, Frankfurt 2073. Buliminus leucodon Pfr 201#.B.diffusus Mouss. 20/5.BVhiesseamts Mouss. 2016. B.vuboerı'‘z oe. 2017.B.dirphicus Blanc. 2015.B.blandus Eriv. 2019B.scapus Friv. 2020.B.denticulatus Ffr. 2021. B.Botterianus Phil. 2022.Bricuspddatus Pfl. 2025.BKulschigli KsiIr 202,,.B.Truquii Bell. 2025.26.B.Böltgerianns Rob. 2027.B.Sieversi Mouss. 2028. B.phasianus Dub, E77 Kossmaesster Sronograplite Id. 201, pe 2029. 2031. 2032. ; 2035. 2033. 203%. 2037. 2038. 2039, t NS 2040. 2041. ZOLL. 5 T ) ZOH3. ZOY44. Kabels Jiehv Werner & Winter Franlefurt 3. 2029. Bul. Bourguignali. 2050.B.Milerianus. 2031.B.cirtanıs. 2032. B.todillus. 20535. B.euryomphalus. 2054.B. Jugurtha. 2035.B.olivaceus. 20306. B.umbrosus. 2037. B.Codetianus. 2038.BWippolyti. 2039B.asterabadensis. 2040. B.Rotfi. 2041 B.Westerlund!. 2042 B.beyamiticus. 2075.B.cespilum. 2044. B Humberti. Kossmaessler Jconograpkie WW 202. 204B, 2037. ZOHB. 203. 2049. 2030. 2037. 2032. 2053. B 2031. 2055. 2056. 2007 2058. 2059. 2060. 2061, 2062 2064. go Kobelt del Libku Werner & Winter, Frankfurt ®M. 2045-54. Surcinea putris L. 2055 S.parruln. 2056.5 Baudoni. 2057,5.acrambleıa. 2058. 5.slagnalss. 2059. 5. Pascalı. 2000-63. 8. Pleifteri. 20645. Corsica. Er Rossmaessler Jconographıe IN. 203. nn 2005. 2006. 2067, 2068. 2009. 2070. 2071. 2072. 2073. 207% 2070. 2079. 2078 De MobelE del. Zith.r Werner & Winteg Frankfart DM 2065-10. Succinea elegans. 207 -7%.S hungarica. 2075 5. Dunkeri. 2076. 5 debilis. 2077. 5.egypliaca. 2078.5.Raymondi., 2079. 5. megalonixia. 204. 2080. 2081. 2033. 2092 2093. 2991. a. | Kobelt del. Zith.v. Werner & Winter, Frankfurt 7, 2050. Succinea oblonga. 2081. S.humilis. 2052.83. S.arenarta. 20843. Kobelti. 2085.5.abbreviata. 086.5. Crosscana. 2057. 5.breviuscula. 2088. S.virescens. 2089. Limnata parvula. 209%0.1.ovata var Piniana. 2091.1.lagolis var 2092.93, L.peregra var. Rossmaessler, Jeonographie Il. 203. 2094. 2095. 20906 2097. | Hebeit del. 2094.95. Unio Kleciachi Drouet. 2096. 97. U. dalmatinus Droust. Zuh.v. Werner & Winter, Frankfurt &M a ER AI EN Rossmaessler, Jconographie VIl. 206. \ Kobelt.ael Lith.v. Werner & Winter. Frankfurt” 2098. Unio ceratinus Drouet. 2099. U. Schwerzenbadhi Parr. 2100. U. desectus Drouet. 2101. U. eueirrus Bourg. Rossmaessler, Jconographie III. 207. 2103. nn ne 2104. 2103. Kobelt,del. a Znh.v. Werner & Winter, Frankfurt SM. 2102. Anodonta Vescoiana Bourg. 2103. Sphaerium ripicola Lam. 210#. Sph. Scaldianum Norm.2105. Sph. pallidum Gray. Rossmaessler, Jconographie WM. 208. 2106 2109, 2111 2112. 2113. 2116 2114 215. 2116 2116 a 2121 rh E 2120. 2122. 2123. Kobelt,.del Zith.v Werner & Winter, Frankfi: fi 210612. Sphaerium corneum L. 2113. Sph.rivale Dup. 2114. Sph. duplicatum Cl. 2115. Sph. Wildii Cl. 2116_17.Sjph. lacustre Hull. 2118. Sph. Brocchonianum Bgt. 2119. Sph. Stein Schm. 2120. Sph.Deshayesıanum Dup. 2121. Sph. Terverianum Dup. 2122. Sph. Rykholti Norm. 2125. Sph.Creplini Dkr. ICONOGRAPHIE LAND- & SISSWASSER MÜLLUSKEN NIT VORZÜGLICHER. BERÜCRSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON BE. A. ROSSMÄSSILTFER., FORTGESETZT VON ERSTE LIEFERUNG. MIT FÜNF TAFBLN. WIESBADEN, C©. W. KREIDEL’S VERLAG. Rossmässler’s Iconographie der europäischen Land- und Süsswasser- Conchylien wird wohl noch für lange Zeit die Grundlage des Studiums der europäischen Binneneonchylien bleiben. Leider ist sie aber nichts weniger als vollständig; von den gegenwärtig bekannten Arten ist nicht viel mehr als die Hälfte abgebildet, und eine Anzahl Gattungen harren noch ganz der Bearbeitung; ebenso fehlen naturgemäss alle die Arten, welche seit 1858 bekannt geworden sind. Unter diesen Umständen lag der Gedanke nahe, das Werk in derselben Weise wie die drei ersten Bände fortzusetzen, und der Verfasser hat sich lange mit diesem Plane getragen, zögerte aber immer noch mit der Ausführung. Den Ausschlag gab eine Aeusserung Rossmässler’s in seiner vor Kurzem erschienenen Selbst- biographie, in welcher er entschieden den Wunsch ausspricht, dass seine Iconographie von einem Anderen weiter und zu Ende geführt werden möge. Da die Sammlung des verstorbenen Altmeisters der europäischen Conchylienkunde in den Besitz der deutschen Malacozoologischen Gesell- schaft gekommen ist und unter der Aufsicht des Herausgebers steht, fühlte er sich gewissermassen verpflichtet, Rossmässler’s Arbeit wieder aufzunehmen. Diese Ausgabe wird sich in Format und Ausstattung ganz an die Ross- mässler’schen drei Bände anschliessen ; in zwangloser Folge sollen sämmtliche noch rückständige Arten abgebildet und beschrieben werden. In dem vom Herausgeber veröffentlichten „Catalog der im europäischen Faunengebiet “ lebenden Binnenconchylien, Cassel 1871* werden ca. 1600 Arten aufge- führt, eine Zahl, die seitdem durch neue Entdeckungen noch einen ganz erheblichen Zuwachs erfahren hat. Von diesen sind in den drei von Rossmässler herausgegebenen Bänden etwas über 800 Arten abgehandelt, es ist somit mindestens noch die Hälfte zurück, und die Fortsetzung wird der ersten Hälfte an Umfang kaum nachstehen. Doch sind alle Bedingungen für die Vollendung eines solchen Werkes in jetziger Zeit viel günstiger, als früher; die Erleichterung des Verkehrs nach allen Richtungen ermög- licht, das Material, das früher kaum zu erhalten war, leicht und in grosser Quantität zu beschaffen, und so ist zu hoffen, dass das Werk in wenigen Jahren zum definitiven Abschluss kommen wird. — Die Publication erfolgt wie bei Rossmässler’s Iconographie in Heften zu ca. 5 oder in Doppel-Heften zu ca. 10 Tafeln, in colorirter und schwarzer Ausgabe. Je sechs Hefte sollen einen Band bilden, dem ein ausführliches Register beigegeben werden wird; ein provisorisches Register wird jedes Heft enthalten. Der Preis der schwarzen Ausgabe wird pro Lieferung ca. 4 M. 60, der der colorirten Ausgabe ca. 8 M. sein, : Nas Register: nn (Synonyme und blos angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt.) Helix arbustorum var. styriaca Ffd. . 7 | Helix nemoralis var. lucifuga Zgl. ‘,H. arb. var. rudis Meg. H. atrolabiata Kryn. — .— var. Lenkoranea en — -— var. nemoraloides von Mart. — — var. Stauropolitana A. Schm. . — — var, Pallasii Dub. 5 — baleanica Frivaldsky . ... . . .1 — Burini Bourg. — calligera Dubois Chamaeleon Parr. Constantina var. . — cyrniaca Dut. — Dastugei Bourg. — Dumont Mort. -- exigua Friv. — Frauenfeldi Zeleb. . — Gasparinae Charp. — Guiraoana Rossm. . — bieroglyphieula Mich, . — hyreana Dohrn . . . . ». — Joannis Mortillet — Jobaeana Crosse — Jourdani Mich. . — Jourdaniana Bourg. — Juilleti Terver — Langi Parr. — Maresi Crosse n — massylaea Morelet . — montenegrina Zgl. , -— nemoralis L. var. . . . „H- DOo{VDOVvVvA»—$ VO DD OTTO Mr OD NITOSHTH OH Dr DDy Hr I olympica Roth. ornata Parr. . Pallasii Dub.. Paneici Bielz, E Paneiei von Möllend. . phalerata 7gl. 5 - — var. chamaeleon Pe phocaea Roth . planospira Payr. Ponzolzi Fer. var. . — var. bosnensis Kob. punica Morelet Raspailii var. Brocardiana Dut. Rerayana Mouss. Revelierei Deb. . rudis Meguld Sahariensis Mares . Schmidtü Zgl. serbica von Möll Stauropolitana Schm. . 'stenomphala Bielz . styriada Fildi 4 2... 2.2225 thessaloniea Mouss. ÜSTI-GERvaIE Wr ah tigriana Bourg. . trizona Zel. . A — var. baleanica Friv. . - — var. inflata Bielz vermiculata Müller Druck von Rud. Bechtold & Comp., Wiesbaden. Be m ch . DO IO AT VO ISTIPRSIVYSIO ORT DO Om Pe - ICONOGRAPHIE LAND- & SÜSSWASSER-MLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN von BE. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DR. W. KOBELT. IV. BAND. ZWEITE BIS VIERTE LIEFERUNG. MIT FÜNFZEHN TAFELN. WEFSBADEN C©. W. KREIDEL’S VERLAG 1 -82708; Register Immun (Synonyme und blos angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt.) Helix abichiana Bayer — albescens Adami — alpina. Faure. .". «% — anetostoma von Mart. — arabica Roth . — arcaliea Parr . — Argentellei Kobelt . — asemnis Bourg. — benedieta Kobelt — Buchii Dubois. — cealabriensis Stentz . — campana Tib, — castanea Olivier. -— eavata Mousson — ceratina Shuttl. . — chamaeleon Parr. — chilembia Bourg. — eingulata Stud. var Appelii Koh. . — apuana Issel — baldensis Rossm. — bizona Rossm. . — earrarensis Porro — colubrina Jan. . — fascelina Zg]l. — inornata Rossm. — nubila Zgl. — eomephora Bourg. . — confusa Benoit — erinita Sandri. -— eyelolabris Desh. var areadica Parr. . — Heldreichi Shuttl. 21 23 39 | 22 15 41 27 21 30 20 26 23 18 24 25 39 14 33 35 Helix var. Hymetti-Mouss. — Iysistoma Shuttl. . — sphaeriostoma Bourg. — decora Friv. — degenerans Mouss. — desertella Jickeli — desertorum Forsk — Ehrenbergi Roth — Engaddensis Bourg. — equestris Parr. — frigida Jan. — foetens C. Pfr. . — var. Adamii Kobelt. — — eisalpina Stab. . .— — rhaetieca Mouss. — — vittata Jan. — Gemellarii Ar. et Magg. — Gobanzi Ffld. . — graphicotera Bourg. — Hasselquisti Ehrbg. — Heldreichi Shuttl. . — Hemprichii Ehrbge. . — Hermesiana Pini var. ligurica Kob. — hispana L. : — Hymetti Mouss. . — insolita Zgl. var. — irregularis Fer. . — Kleeiachi Parr. . — Kollari Zeleb.. — Kreglingeri Zeleb. . — lecta Fer. — ligata Müll var. . Fortsetzung siehe auf der dritten Seite dieses Umschlags. 19; 43 Helix lucorum L. . -— maculosa Born — mahometana Bourg. — melanostoma Drp. var. — mogadorensis Bourg. — mograbina Morelet . -— Möllendorffi Kob. — mutata Lam. . — naxiana Pfr. . -— Nordmanni Parr. -— noverca Friv. . --— onixiomicra Bourg. — pachya Bourg. — Panciei Blz. . -— pellita Fer. var. Kreglingeri Zeleb. — planospira Lam. var, etrusea Kob. — illyriea Stab. — italica Stab. — padana Stab. 18 | Helix pomatella Tib. . 15 | — praetextata Parr. 18 — praetutia Tib. 22 | — prasinata Roth. 17 | — radiosa Zel. . 17 | — rhodia Chemn. RE 43 | — schlaerotrieha Bourg. . 18 | — setigera Zgl. 43 | — setipila Zgl. . ER 25 | — setosula Brig var. calva. 41 | — solida Zel. . ..19 | — straminea Brig. . 21, 23 | -— subeostalis Parr. 43 | — subzonata Mousson . 42 | — tetragona Morel, DS: — | — texta Mouss. . -— graphicotera Bourg. . . : . — | — tristis Pfr. . . 27 | — tunetana Pfr.. 23 ; — tureica Cheınn. — | — umbilicaris Brum. . — | — Velascoi Hid. . ze Unentbehrlich für jeden Sammler und Jede bedentendere Bihliothek mac ist die neue reichvermehrte Ausgabe von dem Grossen Condyylien-Enbinet von Martini nıd Chemnik in Verbindung mit den Herren Dr. Dr. Pfeiffer, Philippi, Dunker, Roemer, Clessin, Brot und von Martens neu herausgegeben von Dr. H. €. KÜSTER, nach dessen Tode fortgesetzt von Dr. W. KOBELT und C. H. WEINKAUFF, welches bis jetzt 250 Lieferungen umfasst und mit eirca 300 Lieferungen abschliessen wird. Preis der Lieferungen 1—219 ä& R.-Mark 6, für Liefg. 220 u. fgg. & R.-M. 9. Neu eintretende Subscribenten können dasselbe auch in monatl. versendeten, dem Stoffe nach geordneten Sectionen a 16—20 fein gemalte Tafeln und den dazu gehörigen Text enthaltend, beziehen. Als solche liegen vor: HELIX Sect. 1—10. BULIMUS Sect. 1—4. CLAUSILIA Sect. 1 und 2. PUPA Sect. 1, AMPULLARIA Sect,. 1. TURBO Sect. 1. TROCHUS Sect. 1-3. UNIO Sect. 1-6. DEL- PHINULA, PHASIANELLA ete. Sect 1. PALUDINA Sect. 1. AURICULACEA Sect. 1. HELICINA Sect. 1. CYCLOSTOMA Sect. 1-3. NATICA Sect. 1. STROMBEA Sect. 1, 2. CONEA Seet. 1—4. VOLUTACEA Sect. 1-3. ANODONTA Sect. 1—5. CASSIS Sect. 1. 2. BUCCINUM Sect. 1. 2. PURPURA Sect. J. MUREX Sect. 1-3. CYLINDRELLA u, LIM- NAEUS Seet. 1. VITRINA u. SUCCINEA Sect, 1. CARDIACEA Sect. 1. DONACIDAE Sect, 1. TELLINIDAE Sect. 1-3. VENERACEA Sect. 1. 2.: BRACHYOPODA Sect. 1. PECTINEA Sect. 1. 2. ARGONAUTA Sect. 1. AVICULA Sect. 1. TURBINELLA Sect. 1. 2. PYRULA u. FUSUS Seet. 1. 2. MELANIA Sect. 1. PLREURATOMA Sect. 1. Preis der Sectionen 1—66 cartonirt ä Mark 18, — für 67 u. fg. a M. 27. Die erschienenen 250 Lieferungen oder 78 Sectionen haben bis jetzt folgende Gattungen zum Abschluss gebracht: Argonauta, Nautilus, Spirula, Umbrella, Vitrina u. Suceinea, Helix, Bulimus u. Achatina, Clausilia, Pupa, Megaspira, Balea u. Tornatellina, Cylin- drella, Auriculacea, Limnaeus, Helieinacea, Cyelostoma, Ampullaria, Paludina, Hydro- caena u. Valvata, Truncatella, Paludinella, Natica, Amaura, Turbo, Trochus, Delphi- nula, Seissurella u. @lobulus, Phasianella, Bankivia u. Lacuna, Adeorbis, Solarium, Risella, Janthina u. Recluzia, Buceinum, Purpura, Cassis, Dolium u. Harpa, Ricinula, Turbinella u. Faseiolaria, Strombea, Conea, Volutacea, Tridaena u. Hippopus, Ano- donta, Unio, Cardiacea, Donacidae, Tellinidae, Veneracea, Lueina. Durch die in Vorbereitung befindlichen nächsten Lieferungen schliessen sich noch folgende weitere Gattungen ab: Murex, Ranella, Triton, Melania, Paludomus, Avicnla, Cyeladaea, Fusus u. Pyrula, Neritina ete. etc. und wird überhaupt das ganze Werk in möglichster Kürze und würdigster Weise zum Abschluss gebracht werden. DER Bei Nenanschaffung oder Eraänzung die biliesten Bedingungen, Bauer & Raspe in Nürnberg. Druck von Rud. Bechtold & Comp., Wiesbaden, ICONOGRAPHIE DER LAND-& SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DI W.KOBELT FÜNFTE UND SECHSTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. WIESBADEN. . C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1876. zes Unenthehrlich für jeden Sammler und jede bedentendere Bibliothek mac ist die neue reichvermehrte Ausgabe von dem Grossen Condylien-Enbinet von Martini md Chemnit, in Verbindung mit den Herren Dr. Dr. Pfeiffer, Philippi, Dunker, Roemer, (lessin, Brot und von Martens neu herausgegeben von Dr. H. C. KÜSTER, nach dessen Tode fortgesetzt von Dr. W. KOBELT und C. H. WEINKAUFF, welches bis jetzt 250 Lieferungen umfasst und mit eirca 300 Lieferungen abschliessen wird. Preis der Lieferungen 1—219 a R.-Mark 6, für Liefg. 220 u. fgg. a R.-M. 9. Neu eintretende Subscribenten können dasselbe auch in monatl. versendeten, dem Stoffe nach geordneten Sectionen A 16—20 fein gemalte Tafeln und den dazu gehörigen Text enthaltend, beziehen. Als solche liegen vor: HELIX Sect. 1—10. BULIMUS Sect. 1—4. CLAUSILIA Sect. 1 und 2. PUPA Sect. 1, AMPULLARIA Sect. 1. TURBO Sect. . TROCHUS Sect. 1-3, UNIO Sect. 1-6. DEL- PHINULA, PHASIANELLA etc, Sect 1. PALUDINA Sect. 1. AURICULACEA Sect. 1. HELICINA Sect. 1. CYCLOSTOMA Sect. 1—3. NATICA Sect. 1. STROMBEA Sect. 1, 2. CONEA Sect. 1—4. VOLUTACEA Sect. 1-5, ANODONTA Sect. 1-5. CASSIS Sect. 1. 2, BUCCINUM Sect. 1. 2. PURPURA Sect. 1. MUREX Sect. 1-3. CYLINDRELLA u. LIM- NAEUS Sect. 1. VITRINA u. SUCCINEA Sect, 1. CARDIACEA Sect. 1. DONACIDAE Sect, 1. TELLINIDAR Sect. 1—3. VENERACEA Sect. 1. 2.° BRACHYOPODA Sect. 1. PECTINEA Sect. 1. 2. ARGONAUTA Sect. 1. AVICULA Sect. 1. TURBINELLA Sect. 1. 2. PYRULA u. FUSUS Sect. 1..2. MELANIA Sect. 1. PLREURATOMA Sect. 1. Preis der Seetionen 1—66 ceartonirt ä Mark 18, — für 67 u. fg. a M. 27. Die erschienenen 250 Lieferungen oder 78 Sectionen haben bis jetzt folgende Gattungen zum Abschluss gebracht: Argonauta, Nautilus, Spirula, Umbrella, Vitrina u. Suceinea, Helix, Bulimus u. Achatina, Clausilia, Pupa, Megaspira, Balea u. Tornatellina, Cylin- drella, Auriculacea, Limnaeus, Helieinacea, Cyelostoma, Ampullaria, Paludina, Hydro- eaena u. Valvata, Truncatella, Paludinella, Natica, Amaura, Turbo, Trochus, Delphi- nula, Seissurella u. @lobulus, Phasianella, Bankivia u. Lacuna, Adeorbis, Solariun, Risella, Janthina u. Recluzia, Buceinum, Purpura, Cassis, Dolium u. Harpa, Riecinula, Turbinella u. Faseiolaria, Strombea, Conea, Volutacea, Tridaena u. Hippopus, Ano- donta, Unio, Cardiacea, Donacidae, Tellinidae, Veneracea, Lueina. Durch die in Vorbereitung befindlichen nächsten Lieferungen schliessen sich noch folgende weitere Gattungen ab: Murex, Ranella, Triton, Melania, Paludomus, Avicula, Cyeladaea, Fusus u. Pyrula, Neritina etc. etc. und wird überhaupt das ganze Werk in möglichster Kürze und würdigster Weise zum Abschluss gebracht werden. er Bei Neuanschafiune oder Ereänzung die hilliesten Bedineungen Et: Bauer & Raspe in Nürnberg. Druck von Rud. Bechtold & Comp., Wiesbaden. ICONOGRAPHIE DER LAND- & SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. VI. BAND. ERSTE BIS DRITTE LIEFERUNG. MIT FÜNFZEHN TAFELN. UI TI ANINTILIN TAI NN NN WIESBADEN. €. W. KREIDEL’S VERLAG. 1878, ICONOGRAPHIE LAND- &SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜOCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DW. RK OBELT. VIVBAND. VIERTE BIS SECHSTE LIEFERUNG. MIT DREIZEHN TAFELN. NN ANINNIINTIITTII NINLN.Nn WIESBADEN. ©. W. KREIDELS VERLAG. 1879, MR, end BR Bi Pe NT mr ICONOGRAPHIE LAND- &SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. II mnennnen VI. BAND. ERSTE BIS DRITTE LIEFERUNG. MIT FÜNFZEHN TAFELN, WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1879. ICONOGRAPHIE LAND-&SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DR-W.-ROBEET. N a VI. BAND. VIERTE BIS SECHSTE LIEFERUNG. MIT FÜNFZEHN TAFELN. a a T y y WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1880. Aa at a Et BET FE > = 12 BR: BE R- Fe Eh a > DAN 8 vi De! ” 2 es IR, nt RT ei A; a > ve ee Er ERÄeS Y NEN E N INSTITUTION LIBRARIES DT 3 9088 01274 091 IT Il m fl’ a2 . I