■x ■v* * *>■;##- '*■• Ä ^f^ Mmw •*: •./ *•£?'&. V\* •a* , Vri J iJfcv r y-^w ^ %, frä* '<•■■ «**£'•■ * S„4: AI .LI**.** ß<£f Jltorirfe Gfine monatliche 3eitfci)vift für (ßortolintt atrit 161nmcn|udjfr hcvanöijcijebcu «oit fcct ©artcnbttU'öcfcnfdjaft ^rlortt in «Stuttgart, rebigfrt ton £arl JHfillcr. 3 a | i g a n j 18 6 1. TTXSQXS Stuttgart. (S. £d)mcijovtmrt'fd)c SBerlag^anblurtg unb Jrucfcrci. 1861. ftd.*T Zn\)(imiUbcYfiü)t Seite Hn-jcirijiiilj ö c r JUb Übungen. Dlofe SJtabame gurtabo 1 Camellia Leon Leguay 17 Dianthus Verschafieltii 33 Amygdalus persica versicolor 49 Pteris tricolor 65 ©djroarje 2Ru3fattraube von Hamburg ... 81 Dicue gefüllte «flotcntillen 97 Sieuc 3f crpfTangen : Bouvardia longiflora niagni- fica. Petunia inimitabilis Hex, Pentstemon Cardinal Richelieu; P. Carl Apelius; P. Celeslial: P. M. Memminger; P. Madame Ch. Baltel 113 9ceue ^Pelargonien 129 Dceue Streptocarpus unb gucfyfien 145 Erythrina Marie Bellanger 161 Weigelia amahilis Van Houttei 177 (Propere JUffüH 3um neuen Sah« 1 3ut Kultur, beä Chrysanthemum grandiflorum 2 ©ie Kultur ber tropifeben Drdjtbeen 4. 28. 52. 69. 67. 100. 117. 131. 147 Kultur ber Taesonia ignea Warscew. ... 6 ©er Za\)o be Samnna 9 3ur Kultur beä Platycerium 10 Künfilictje Serouräelung 12 3ur Kultur ber &icr)orien=3lrten 13 Echites splendens . . • 17 Alonsoa Warscewiczü ... .... 19 gingerjeige jur Kultur ber Pelargonien ... 20 SÖinfe ;ur greilanbtultur ber o- rea unb u)rer Barietdtert 186 11 tut pUatijtn. Erodium pelargoniiflonim. Cissus velutinus. Anaectochilus selaceus. Salvia scabio- saefolia. Aloe albo-cineta. Heterotrichum niacrodon Stephanophysnm Baikiei. Ixora jueunda. Co- lumneaerythrophoL-a. Dracacna(Cordylinc) indivisa. Leptochachia dicliotoma . Tacsonia Volxemü itl o n a 1 1 1 dt) e r fialcnber. S. 14. 30. 46. 62. 77. 94. HO. 126. 142. 1 172. 190. 51 189 57. Seite $r}otogra^r}ifcfie (Sepien von Hflan- Jen unb iBIumen 15 JtünfUiebeä Sicht fur SPftemjen . . 16 Srubblubentc Sroicbetgeivcicbfe . . 32 3>as Schielten ber .fiepffcblarteu ju Berljutcn 32 @artennunaung ber tjrbbeeren 80 ßntattung beS Dbftcö in Stmetifa . 80 Heber b.iä Seqießen ber !8äumc . . 96 35er ivilbc .tvajtanicnbaum .... 96 äBinfe für Slumenjüchter .... 112 3MS SBacbätbum tcä sPambuäroljr« in Sengalen 128 Cbft mit Zeichnungen 128 tJmBfcplcnSrmtbe (Rrfmetn . . . 128 Tu-3 geetgnetfte (Srbgcmeng fur 92eu- bcUaiibcv.Hitatiien 128 3mter>etfamen (um .Reimen ju bringen 144 3?ie Sebicama M4 Lilia regia 144 Sitiib.irber ?ur Sereitung bc-u SBein unb Harter 160 i'iittcl geaen eie JtartDffet-itranffjett 160 Ter bcrbaie .finall beim '.Huffpriiiqcu ber tBlutbeitfchettc einer Halme 160 Tai @tnfammctn ber (SctBurjftauter 160 Seite Bereitung beS SSeiiu' au« 9tt)abarbcr 174 ®egeu tie StaehetbeerrauBe ... 175 Dafi unter tem Stantcn „Gishurst Compound" befaimtc neue SHitttl gegen Ungetiefer 175 '21bgeütnittene Blumen frifdj ju er- balten 175 35ie Sragfnefpen unb 3?luthcn ber Cbftbautnc gegen (Jrfrieten jll fiebern 175 l'lumen inegtirbii unoerfehrt ju vct. febicfeii 175 Üruchtbarfeit im @cbitt teil ütmajo» nenftromeä 176 ßblorfalf als QJüttcl (ur Vertreibung Bim «liegen, Staupen unb SRäii- fen 191 Sie Urfacbe beä bittern ®e|"chmacfä ber ®urfen 192 Spartium juneoum alä (Srfab, für Sßeitren 192 ©ffene ^orrcfponuen3. Seite 16. 32. 48. 64. 96. 112. 128. 176. 192. gtim neuen 3af)re! (5? mag unS bei bem SSeginne btefeS unfere fünften Satyrgangee1 »ergönnt femt, einen furjen SRücfblicf auf unfere Stiftungen in ben »ergangenen öier 3al)ren 511 werfen, unb auc* bem gefiederten Seftanbe unfreö Unternehmens unb bem fietö waebfenben Gtrfolge beffelben ben Sdllufj ju hieben, bafj unfere 3 c * t f d > r i f r einem roirflidten unb atigemein gefüllten 93ebürfniffe entgegengefommen ift unb bie öoltfiänbige ^Berechtigung it)reö Safeönä unjwetfelljaft unb gtänjenb bargetljan bat. SHS bie 3l(uftrirte ®arten-3eitung im «£>erbfi beö 3ab,rcö 1856 in'ß Sehen trat, ba leitete ifjre Segrünber bie Jlbfutt, ein Journal ju grünben, welcbeö »orjuge* »reife nur ben praftifdjen Sntcreffen ber gefammten ®ärtnerei unb ©artenfttnft gewibmet unb baju auöerfefjen fe», von ben neu eingeführten 3fci-9eW&$fen ba$ Scbönfte, 9?eucfte, @rt>robte in »ollfommen getreuen unb fünftlerifd) »otlenbeten Slbbilbungen 511 geben, burd' Augtaufcb von (Erfahrungen jeber Art bie gortbilbung unb görberung ber tBfumiftif unb Oartenfunft fräftigft ju unterftütjen , unb burd) gewiffenljafte Sammlung unb Sdulbcrung aller neuen unb jutterfäfftgen Jhilturmetboben unb (Srrungenfcbaften bc£ beharrlichen, au£- bauernben unb umfiefctigen 31|d,terfleifn,c^ bie engherzigen ©ebranfen nieber jureif en , welche bie (Sigenfudjt unb ber @igennu§ burd) ©ebcimbaltuug oon 3Serfaf)ren unb §ülfömitteln gan; gegen ben ©eift ber ^c\t im freien 9teid)e ber Äunfi aufredjt erbalten möchten. — Tiefer ^cnbenj, Wetdje nach jeber ^infiebt allfeitig lebhaften Beifall unb bereitwillige UnterftütHtiig fanb, ftnb wir in ben fämmtltdien feitfyer erfebtenenen Jahrgängen uniH-rbrürblid) treu geblieben. 2Sir waren emftg bemüht, neben »orjugöweifer Serücffidjttgung aller 33ebürfniffe ber praftifd)en ©artenfunft bouptfäcblid» auf SDcannigfalttgfeit unb ®ebiegenr)eit beS Snfjaltö unb tabelloö »otlfommene unb fünftlerifdje Ausführung ber Abbifbungen binjunurfen, wcldhe, wie nnö von allen Seiten her bereitroilligft eingeräumt wirb, unter allen beutfdien 3«'tfcbtiften über ©artenbau bie ooHenbetfien unb präcbtigften, farbenglüljenbften unb naturtreueften ^Pflanjert-Äonterfeie geben, hierüber ift nur (Sine (Stimme, felbft unter unfereu Soncurrenten , unb bie ftetS wadjfenfce 3abl unferer Abonnenten, ©önncr unb s3)iitarbciter beftätigt bief? unö am fdilagenbftcn. 5Bir fehen hierin eine enorgifdie (5'rmutfjigung , auf bem feither »erfolgten SHSege eonfequent fort* jufahren, ohne jebod) bie Jenben} beg SBlatteö burd) aHju ftarre ©ebranfen einer möglichen Erweiterung in swedbienlicben fällen abjuffcerren, ba in einer 3l'it foldi raftloö öoranbrängenben Strebend ein ©tillcfteben Job wäre. 2Bie bieder, fo f olt aud) fürber unfer 3ournal ein treue? Spicgelbilb bcö gefammten gortfdjrittö auf allen ©ebieten ber ©artenfunft, namentlid) aber auf bem praftifdien, barftellen, unb in feinen trefflieben Silbern nur ba$ $ßrei8würbigfte unb Scbönfte »on benjenigen neuereu ^flanjen geben, bie aud) burd) Äunft« unb §anbel6* gärtneret fieber ju bejiehen ftnb. SBie bisher feö aud) fürber bem beutfdjen 3l"id)ter pon 3I""' pflanjen ober Cbftarten bercitwilligft ©elegenljeit geboten, bie öon ihm erhielten neuen Sorten unb Varietäten in würbiger fünftlerifd)--»olIenbcter 35arfteflung öor bie Deffentlidifeit ju bringen. 2ßie biöt)er fet;en bie Spalten unferer 3t'itld,vift juforfommeubft jeber Erörterung praftifeber Aufgaben unb %xa$m ber ©artenfunft gewibmet. 3t-' häufig^' unfer Sournal öon ben ©ärt- nern unb ©artenfreunben jum Spredifaal bcnüfjt Wirb, befto beffer unb willfommener für baö 3t[u(lrirtc ®attcn=3eitimg. V. I. 1 3ournnl felbft, Wie für bie ÜWaffc bcr 3üuger ber ©artenfunft, toetöje aus biefem ©runbe auf baS r>er}licbfte ju red)t jal)lreid)er Beteiligung auf biefem Oebiete eingelaben werben. 2>anfbar für jebe unS bislang geworbene Unterftütuutg , befriefcigt unb voll aufrichtiger Stnerfennung für ben feitljerigen Gsrfolg unfreS Unternehmens, werben wir bal)er aud) in bem nun begonnenen neuen Banbe uns rcblid) bemühen, unfre ßei'fönft nad) allen Steilen ju einer ber intercffantcftcn, lel)rreid)ften unb gemeinnüjjigften, wie geljaltvollften unb fd)6nften in ü)rem gad)e ju macben, unb auf's SReue 511 betätigen, bafj fie nicbt nur bie relativ wo 1)1* feilfte, fonbern aud) bie relativ gebiegenfte ju femi beftrebt ifi! — lloft iflntmmc iairtntia. Kofel 1. 2Me £)errlid)e neue 9iofenvarietät, weld)c wir auf anliegenber 5'afel abbilben, fdu'int — wenn man fte nad) bem erfien Slnfdjein beurlbeilt, — ben Ü()eerofen anzugehören ; wenigftenS würben ^abttuS, Blätter, Tomen, Sau ber Blütfje unb bie ^Dielirjahl ber äußeren SBcerfmale biefe Bermutfyung unterfiüfcen. 3)icfj ift jeboeb nid)t ber gatl, fonbern fte gehört ötelmeljr ju ben .Jptybrib-- Stent on tauten, unb jwar ju ben fd)önftcn unb auSgejeidmetften Bartetäten biefer (Gattung, bie irgenb je crjielt werben ftnb. Sie bilbet einen feljr fräftigen Strand) von fd)önem fdjlanfem 2Bud)ö mit glatten 3>veigen, bie mit ftarfen, großen, bafig gefrümmten JDornen befefjt finb, mit breiten jweipaarigen Blättern, bereu fefte grofgejäljnelte Sinjelnblättdjcn glänjenbgrön , in jungem 3uftan& a&er i'b'tl)lid) finb. 2)ie pnuttvoll gefüllten Blütben finb Von erftcr ®ro§e (oft im £>urd)meffer von 12 Zentimeter ober 41/» 3>oü), berrlidiem Sau, ber anfangs als Änofpe eine beinahe runbfugeligc ©eftalt jeigt, nad) ber Entfaltung aber ftd) in bie Breite auSbel)itt; bie garbe ift ein fold) »racbtvolleS Stofa^Sarmiu, baS in ber SKttte nod) feuriger unb bunfler unb »on einer fold)cn ®lutl) unb fold)em ©djmelj ift, bafj cS mit bem Sßinfel faum wieber gegeben werben fann, unb worin wenige anbere Diofen mit tr)r wetteifern fönnen. 3)er ®erud) ift fein aromatifd), nid)t ju ftarf. Tiefe prad)tvolle 9tofe ift von ben Renten Bictor Berbier unb <8ol)tt in Baris gejüd)tet unb l)at benfclben im Vergangenen Womit 3funi ben erfien StofenpreiS auf ber BlumenauS- fteUung ber Variier ®artenbau--@efcllfd)aft eingetragen in ©eftalt ber fübernen unb vergolbeten ÜKebaiHe. Sic fotlte in feinem Stofenfortimcnte feblen, um fo melir als fte fdjon bei ben angefefjenften beutfd)cn Äunftgärtnem »erfjäitntjjmäjjig billig ju fyaben ift. Jtor üiiliur lifo Clinsiiiilhcmiim grandiflorom. 2>ie 3»*l ^'cfer SKobepflanjen bilbet neuerbingS eine fcl)r lol)ncnbc Erwerbsquelle für ben ©ärtner in ber 9?äfje groger Stäbte, wo ein groger Berbraud) von BallbouquetS unb anberen Sträufkrn vorl)anben ift. 9Jtan jüditet nämlid) an fold) begünftigteren Orten bie neueren grofjblütljigen unb farbenprächtigen Parietalen biefer ÜJJobeblume nid)l in ber l'lbftdU auf ben Berfauf ber blüfyenben Bflanjen, fonbern bcl)ufS ber Bermertfyung ber abgefdmittenen Blumen, meld)e man entweber felbft ;u BouquetS venvenbet ober mit Bortb/il an fold)« 3 (gtabfifjemenrS abfegt, bte eine bebeutenbe Äunbfdjaft in ©fräufjern »on lebenben ober fünftlirb getrockneten SBIumen fniben unb gerne erböfig ftnb, btefe 23lumen »on anberen 3üfl"cni anju* faufen. 2)cr SSerfauf biefer abgefdjnittenen SSlütben trägt bem 3ü$ter weit metjr ein, als? ber SSerfauf ber ganjen $fJortjert, unb »er baejer nur ben [Raum für biefe Äiillur in einem gcfdmfcten JEatifjaufe aufjUWenben Imt, ber foHre nid)t oetfetjfen ftd) hierauf ut legen, ba bte Kultur ber @l)rr/fnnt()enien, berer mit flauen (Gerollen rote ber fogen. Vomponen, nid)t febr fd)wcr ift, wie mir weiter unten jeigen »erben. Xer erfte unb bauptfäd)lid)fte „Vorteil" bei ber Jtultur biefer ^flanjen liegt in ber öerflänbigen SBabl ber Varietäten unb ber einzelnen 5ßjlanjen felbfi, bereu man ftd) jur Sßcr- mcf)ntng bebienen will. @3 gibt nämlid) gewiffe Wirten »on ßbrwfantbemen, weld)e bei forg- fälttger Kultur ohne einen weiteren fpeeicllen Sßrocefj eine natürliche 9ccigung unb Slnlage jeigen, alle Spitjen ihrer SBlumenblättdjen ober (5injc(nMütbd)en einwärts ju breiten ober ju legen, b. b. bem SJJitttelpunfte beö 23lütbciiftanbce3 fo jujuwenben, baß bie ganje Vlütfye eine 3lrt »on ftumpfem jtegel ober ftumpfer V»ramibe bilbet, Waö befanntlid) biejenige gorm ift, mehter bie Slumenfreunbe (jeutjutage ben Vorzug geben. Ruberen Varietäten, weld)e biefc natürliche Slnlage unb Neigung nid)t l)aben, muß ber 3"cbter biefelbe erft füuftlid) geben, unb jwar burd) ein jiemlid) miifjfameö unb uniftänb(id)eö Verfahren, wcldn'ö faum bei foleben neuen i£jfc;briben unb felbftgewonnenen Varietäten lol)iit, bie für 5ßrei8blumen auf Sluöjietlungen beftimmt ftnb. SlÜein felbft bei benjenigen Sorten, wcld)e bie angebeutete natürlidje Slnlage fjaben, ift biefelbe bei ben »erfdiiebenen Vflan$en-3nbi»ibuen einer unb berfelben Varietät in »erjdiiebcnem SRaajje »orbanbeu unb entwicfelt, Wefjfyalb baö Veftreben beö rationellen ßixtyttxS im ®roßen babin geben muß, jur Vermehrung ftd) immer nur foldier ßrcmplare ju bebtenen, bei welchen biefe (5igciitl)üiu(id)feit in ber 33fütb,enbtlbung am auögefprod)cnften »ortjanben ift. 3e feböner bie Sigentfyümlicbfeit ftd) ausprägt , b. I). je »ollfommener je nad> ber 2lrt unb Varietät bie ganj runbe Äuget*, bie abgeftumpfte Äegel- ober bie *ßfc;ramiben*®efialt , ober cnblicb bie fdmngeroölbte €>d)eibe bei einer Vlütfye biefer Vflanjcn ftd) anspricht, befto preis* würbiger ift bie Vlumc felbft. Tief »oramiefdürft, will idi nun bie Kultur fdiÜbcrn, wie fte nad) meiner Gnrfaljrung am einfachen unb erfolgreichen ftd) erwiefen. 3d) mad)e »on ben »orjüglidiften Vflanjcn meiner ftraudiartigen Chrysanthenium grandiflorum um ÜJJitte äftai Sterflingc auf bie gewölniliebe Sßeife in ein ©emeng »on Jpaiben-- unb Sauberbe mit »icl Sanb; fobalb biefelben ftd) gehörig bewurzelt hoben , werben fte etnjeln in breijöllige Jöpfe auögefejjt unb biefe löpfe in eine gut bebeefte ©rube geftellt, wo fte fo lauge »erbleiben muffen, btS fte ftd? »on bem Umtopfen erl)o!t haben unb in einen ftarfen Srieb gefomnien ftnb. SBenn biefer eingetreten ift, muffen fämmtlidie l^ftaujeit forgfältig unb feef jurücfgefdutittcn werben, bamit fte ftd) redtt gut beftorfen unb ftarf in 4?ol$ unb Vlätter treiben. 9iad)bem nun bie 5ßflanjen red)t bufd)ig geworben ftnb, »aS je nad) ben 9Bittcrungö*Verf)ältniffen biö Slnfang ober Glitte 3uli gefd)el)en, werben fte auf's neue »erfcfjt, unb jwar bie ftärfften ffremplare in neun-, bie fdnrädicren in fieben= ober aditjüllige JJopfe mit guter, (öderer, fetter (S'rbe, ber ein mäßiges Guantum gut* »errotteten &uf)büitgerö uigefetjt werben ift. Tiefe Jopfe nun werben fobann in einer flad)en ©ruhe, bereu 33oben 4—5 ^oü biet mit 'Steinfof)lenafd}e unb Äot)lenflein befebüttet ift, in'3 ^reie geftellt, am lüften in einer nad) 9?orbwcft gelehrten Stelle unb nidu allju enge auf einanber, wo fte eine forgfame Vflege unb reidjlid) SBaffcr erbalten. 3u warmen trorfenen Sommern wie bie »on 1857 — 59 waren, jeigen fte ein ungemein regeö SBac&ötljum unb ent- falten rafd) mehrere triebe, bereu weitere (SntWtcfelung man burd) 5ßinctren unb Slnbtnben fo leitet, baß bie Vflanjen ftd) ju fdjönen runben fegelförmigen 33üfd)en entwirfein. Tieß gefd)iel)t jebod) nur wo fte nid)t allju bid)t auf einanber gebrängt fielen. Sinb fte im üppigften 1* SBadjfen, fo gibt man ibmen roödjenitidj jweimal einen Oufi öon flüfftgem lünger, am heften ©uanoroaffer (ein s}3funb Ouano auf ein Drbjoft SBaffer) außer bem gewöhnlichen Segiefjen, bridit aber um bie Glitte gcptcmberS mit bem Xüngerguß ab, inbem man ben ^flarijen nur alle ad)t bi6 jeljn Sage einen folrfeu gibt, gobalb bie 3«t ber griil)fröfte herannaht, bringt man fte in ein Ittftigeö .ftaltbauö unb (oft i£>nen mög!id)ft fiel Stift unb gönne. £)ier fe&en ftc rafd) SBlütrjcn an, befonberä wenn bie £öpfe bis jum jRanb in @rbe ober £or)lenafd)e eingefe^t ftnb, unb blühen bei forgfältiger Vehanblung jo reidilid), hi$ $flanjen von jwei gufj <§öt)e feilen weniger alä fünfjig 23lütl)cn, fyäufig aber fogar bie boppelte 3at)l cntmitfeln, unb bie Sluöbilbung ber einzelnen Vlüthcn gar nidnö ju wünfeben übrig läßt. — 9cadj bem Verblühen läßt man ben ^flanjen it)te 91 ttlje bei febr wenig SBaffer unb mäßiger Stiftung unb SBätme , b. b. eö genügt bie Temperatur über 9tuU ju erhalten ; fo bleiben fte biö bie grül)lingöwärme geftattet, ibneu wieber gönne unb Stift ju geben unb fte einigermaßen anzu- treiben, rcae gefdiehen muß, el)c man gteeflinge madu. Tiefe einfarbe Kultur genügt nid)t nur für bie befannten älteren Varietäten, fonbern au für bie neueften englifcben wie Vefta, Sinn galter, Queen of (Snglaiib, Vrinceß Scaiie, 9tegro Vo«, £ermione, (Saffanbra , gaecoa norm, gabiin?, g)eßow Verfection, Sllma, Üllfreb galter u. a. m. die iiultur t>cr tropifdicn (Drd)iticen. Die Vorliebe für bie tropifeben Orcbibcen ift gegenwärtig in Snglanb auf eine .jjöjje geftiegen, bie einigermaßen an bie frühere Sulpcnwutl) ber Jpollünber erinnert, aber {ebenfalls weit mel)r 33ered)tigung [)at, benn eö fann rtidU geleugnet werben, \>a$ bie Drd)ibeen nicht nur ju ben merfwürbigften, fonbern aueb \u ben fdwnften ©etvädifen ber tropifeben 3one gehören, unb nad) ©gentium lidjfeit unb SJiancbfaltigfeit oon 5Bau unb ßeidjnung, nad> garben* pradu unb 9Boblgcrud) l)odi über ben Pulpen ftel)cn. (So ift eine Aufgabe unferer 3eitfduift, bie Vorliebe für biefe herrlichen @ewäd)fe auch, bei unö ju werfen, unb bamit fowobl für ben JÖanbelSgärtner alö für ben Vlumcnfrcunb ein neues ®ebiet lobjicnber Sfjätigfeit 51t eröffnen, ließ gefdnebt wol)l am beften baburd), ba$ man ba3 feitberige Vorurthcil, als ob bie 3U$' ber tropifeben £)rd)ibeen etwaö al(;u foftfpieligetJ, fd)wierigcö unb gewagtes für ben gewöhn* lid'cn ©ärtner unb SBlumenfreunb fepe, entfräftet, unb bagegen nadnveiSt, auf wcldie m-r- hältnißmäßig einfache Vcrhältniffc bie gärrncrtfdje (irfabrung über bie .Kultur biefer föniglicfjen ©ewädife im Verlauf ber 3t'it jurürfgefüfjrt bat. Ter gleifj unb gd)arffinn bee ^lenfdien b,aben aud) auf biefem ®ebietc, wie bei ber 3UCi',t fo mandu-r anbereit tropifeben ©ewäcfjfe, allmäbjig einen glämenben gieg über bie SKaterie erfochten, unb baöjemge, was feilfyer für Wandten fo unerreichbar erfebien, auf ein üftinimum jttrücfgcfübrt. ©crabc bie immer allge-- metner werbenbe (SinftdU, Ka$ bie 3lt*t ^cr tropifeben Ordiibeen weitaus nidu fo niür)efolf , gewagt unb febwierig ift, al? fte früher erfd)ien , trägt am wcfentlicbften ;u ber allgemeiner werbenben Vorliebe für ihre 3n*t bei. Tie§ rüf)rt in erfter 3ieil)e baöon her, bci$ man l)ettt- jutage über bie natürlidicn Scben^bebiiigungen ber tropifeben Ordubceu, bie fte in ihrer -öfimatb haben, weit beffer belehrt ift, als ror ^dkn, unb i>c\$ fobann bie ineljäbrigc Vefdniftigttng mit beufelben 5?lnla§ genug ju VeobadUungen unb (Erfahrungen gab, weldie im Verein mit Veharrlid)feit unb ?Juöbaucr ju beftimmten erprobten Orunbfäfcen unb leitenben Segeln in tljrer Kultur führte. 2ßaö baljer junädift für bie 3ünger ber ©artenfunfi nöt$ig ift, baS ift 5 eine populärere Seleljrung über bie Seljanblung ber exotifd)en Orrtibcen, unb biefe wollen wir I)ier »enigfienö in allgemeineren ©runbjügen geben, grütjer erfdüenen in Gnglanb j»ei pxah tifdje ätaweifungen f)ieju, bte eine Pon S. E. Stton« (in 2. Auflage 1845 erfebienen) , bic anbere »on 33. SBilliamS, rüelc&e beibe ihr 33erbienfi baben, allein für ben allgemeinen Sebarf bod) nodi etmael ju wcitfdndnig unb umftänblid) fepn büvften. UnfereS SSebünfenel ftnb einige einfache beftimmte Sorjchriften in fdjlidjter gorm unb »ort gebrängterem Umfang niefct mir roünfdjenSWertrjer als größere fpejiclle Sdiriftcn, fonbern aud) weit gemeinnüfjigcr unb infiruf* tiper für angebenbe ©ärtner, für ©arten» unb Slumenfreunbe, weifte entweber felbft erotifdn Drdubecn jürfiten ober bod) itjte jwerfmäfiigfte Scr)anblungSweife unb Äuttur in Äürje fennen ju lernen wüufd)en. 2)aö erfte (Srforbcruifj jur 3ud)t biefer 1iduigen unb foftfpieligen Sau. 2Bcr eine berartige .Kultur beginnt, ber fängt alö fluger Wann gewöhnlich Hein an. (Sine befdieibene fleine Sammlung läfjt ftd) in jeber ?(rt ober ©eftalt Pon ^auö, wenn baffelbe nur binreidicnb gebeijt wirb, bei paftänbiger Pflege fdwn trefflieb fortbringen, unb jeneö £au8 erfüllt feinen >$mtd fo lange, biö ein grofjereö erforberlid) wirb. Sffier ben Äoftcnpunft jebod) weniger ju bcad)ten braucht, ber tbut wotjl baran, wenn er gleid) von pornberein ein eigene*? unb förmlidicö Dtd)ibccnl)au<3 erriduet. 2)ie (Erfahrung f)at gelehrt, bafj ein Sjauü mit Sattelbad), b. f). mit jwei geneigten glädjen, bie beftc gorm bafür ift. Da bic 'üJcebrjabl ber Drrbibcen (Spipbpten ftnb , b. b. in iljrer ^eimatt) auf anbereu ©ewäcbfen , nümlid) Säumen, wad)fcn, fo beanfprudien fte piel £id)t, unb biefj haben fte bei einem Sattelbad) am befielt. 2)aö ^lauptaugenmerf beS 3üditerei mufj alfo baljin gehen, ben crotifd)en Ördiibeen in unferem fonnenärmern nörblid'crn Jtlima moglid'ft Piel Sicht ju geben, un'ii bafür ju forgeu , baf? jeber Sr)eil beä <£jaufe6 ju allen Stunben beS 5,ageö einen möglicbfi gleidjen 2lntr)eil am Sonnenlichte habe, »aö am allerbeften baburob erjielt wirb, bafj man bic Sängenacbfe be6 Raufet? in bic ;)iid>tung pon Süboft nad> 3corbweft legt. Tic Sonne wirb bann ihre Strahlen Born erften ?lufgang an auf bicö ©ewädiöhauö fallen, unb um ÜRittag, wenn bic grofjc Äraft ber Strahlen ben SPflanjen fdiäblid) fcpn tonnte, biefen fchr fdiräge sufommen (äffen, unb bic 9lad)mittag8fonne wirb bie wcftlidie Seite biö jur fpätcftcu Slbenbftunbe beftreidum. l'lllcin weldic ©röfje man biefem •fraufc aud) geben mag, fo ift jebenfaflö unerläfjlid) , baffelbe bunt eine SdH'ibcwanb in jwei iheile ju [djeiben, bereu einer 2l)cil für bie oftinbifdum Strien beftimmt ift, währenb ber anbere bic fübamerifanifd'en Drd)ibeen aufzunehmen hat, bie einen niebrigern SBärmegrab bcanfprudu-n, weil fte aus? ben etwaö gemäßigteren Älimaten ber weftlidien J3emi|phärc ftammen. 9J?it (Sinem SBorte: bic [entere Sl6tl)eilung follte um (5—7° fühler feön, als bic erfte 2lbtr)ei(ung, waö aud) fonft feinen großen iBertl) t)at , beim wenn v 33. bie oftinbifdum Slrten in ber Slüthc ftehen, fo läfjt ftch ihr glor um ein nnmbafteö oerfängern, wenn mau fte in bie fältcre 3(6* theilung bringt. 2ßaö bic ^etjung anlangt, fo faffe man jundebfi tn'ö l'luge, bafj bic Drdnbeen bic grötiftmöglidk' Jjit^c bebürfen, um il)r jä()rlid)cö 3Bacr)e3tfcum \u madien. 3llv Srfparung »on Brennmaterial follte baher bie 3c*t biefeä 9.Bad)6tl)umc in ben Ictjten Wonat beö grüt)lingö unb in ben Sommer fallen. Tic jwetfmäfjigfte ^eijoorrid)tung unb jugteid) biejenige, welche am leiditcften ju r)anbr)aben, ift bie SBafferr)eijung in bohren mit einem SReferuoir oben an ber anfteigenben JKöhrc. Xicfe Jjeimngeart eignet ftd) unter allen befannten am beften für Ord)ibccn, weil fte fo leidtt geregelt werben fann. Wm wenbc fte alfo in hinrcidienbcr vdraft an, um bic ftärffte ^i^e' ju er.uelen, fo lange bic "Hflanu'u im SBac&fen ftnb. .^iegegen fann man uuö cinwenben, la$ bie SQBacb,0t^umöjeit nid;t bei allen Drd)ibecn auf ben glcidH'it $t\U punft sufammenfäQt. 2)iefj ift wahr, aber fein •^inberni^ für ben 3ü$rer/ beim jene Steigung ber Drdiibcen , im .gjerbjl ober SBinter $u wad)fen , fiinn burd) verftänbige unb bef)arrlid)c Pflege ebenfo (eid)t mobiftetrt, »eränbert unb »erhoben werben, al6 man blüfjenbe Dtofen um 2BeÜ)itad)tcn unb reife 5'rauben im üJiai ober 3uni erjiclt. 3a e6 ift öielmetyr eine wol)U befannte erfabrungemaftige 2l)atfad)e, ba§ wenn einmal bie ®ewor;nr)eiten einer SPflanje abge» änbert ftnb, biefe SBeränbetling mit jebem 3af)r bei bei Sßflange fefter unb beftänbiger wirb, bt6 fid) enMid) it)re 2Bad)£t[)umöpcriobe »ofljlänbig geänbert fyat, unb baf biefe 33ert)äliniffe bei tf)r fo lange anbauern, als e6 beut 3l"l*tet beliebt. 2)er Sreibgärtner ift mit biefen Z\)aU fad)cn Wof)lr>errraur , unb auf gleidie SBeife fann ber Drd)ibeenjüd)ter aud) burd) biefelben SKittel allen feinen ^flan?en itjre 2ßad)£tl)umi?periobe vorfd)reibcn unb feftfejjen unb fte glcidjfam fingen , l>a$ fte 3at)r für 3af)r fortttäljrenb biefelbc 3ar)reöjeit einfallen ; nur mufj er 51t biefein 93chnf feine ^eijt>orrid)tung gan$ in feiner ©cwalt fyabcn, tvaö burd) einen guten ^g>eij= feffel von genügenbem Umfang unb eine cntfpredu'iibe ÜJlenge von Jpeijröljren leidtt ju erzielen ift. 2öic id) fdjon oben bemerft, follteit bie <£jeijrör)ren ein SReferöüir über ftd) rjaben, WeldjeS wäl)renb ber 3"^eöjeit beS 2Bad)ötI)umg mit SB äff er gefüllt fetyn muf. 3)ie erbiete Steig- röf)re erwärml bann ba8 üffiaffer in biefem SReferöoir unb verurfad)t eine langfame, gelinbe, faft unmerflid)e SSerbunfiung beö SQBofferö, beffen Tämpfe ftd? fofort an ten Sßflanjen nieber« fdilagen unb benfelben bie unentbehrliche geudjtigfeit jufüljren, maö befonberö benjenigen fyöcbft jutröglieb, ift, reelle auf ^oljblöcfen wadjfen ober bie auö ?uftwurjeln auf freif)angenben &ürbd)en, 9tinbenjtücfen 2C. jerjrcn. 3)er SBärmegrab, Welchen bie einjelnen Drdjibeenarten erforbern, ift feiten ridttig angegeben; wenigflenö fanb id) in ben mir jugänglidjen 33ücbern unb 3eitfd)riften oft irjcoretifcbe eingaben, weiche ben Erfahrungen ber ^rariö wibcrfpradn'tt unb für bie einen bitten 511 l)od), für anbere allju niebrig gegriffen waren. Sine beinahe f ünf unb jwanjig jährige (Srfatjrung fyat mir bewiefen, bajj nad)ftel)cube Tabelle, bie id) mir für ineinen eigenen ©ebraudj augelegt unb auf ©runb forgfamer ^Beobachtungen rectificirt tjabe, burd)fd)iiittlidi für fämmtlidje Slrten t>inreict?t : Wbüjeilung füt oftinbifebe Dtdjtbcen: 1ac[ Slarfit Sommer 19—25° 16—17° SR. Sßintcr 14" 12° für fübame t tfan ifcfu Sitten: Satt 3ta*t Sommer 12—14" 12° SR. Sohltet 10° 8" 1)iefe SJcmperaturgrabe ftnb jcbod) nur annär)ernbe ober burd)fdmittlid)e, weil boef) olinef)in an fel)r fjeißen Jagen bie Temperatur ber Käufer um einige ©rabe l)öt)er fetm wirb unb bei fef)r faltem SBetter um einige ©rabe tiefer fewt barf, ofyne bafj fyieburd) ein 9?ad)tl)cil für bie Sßflanjen erwüdjfe. (Sottfetjung fplgt.) Hultur ticr Taesonia ignea Warscewiczii. 3)ie Tacsonia ignea Warscewiczii ift eine ber fdiöuften Jiialtl)au^©d)lingpflanjen, allein nod) lange nidit nad) ffierbienf} verbreitet unb befannt. 2)ie 2acfonicn gehören überhaupt ju ben* jenigen ^flanjen , betten unfere ©ärtner nod) nidu bie gebübrenbe Slufmerffamfeit fdtenfen. 3iel)t man 33üd)er über il>rc Äultur ju 9iatl)e, fo wirb man auf bie 3ud)t ber ^afftfloreen verwiefen, mit benen bie Jacfonien aüerbtngS natürlich verwanbt ftnb, obfd)on fte in il)ren ?lnfprüd)en auf Kultur wefentltaj von ben ^afftonöbluinen abweichen. 2)at)er rül)rt eö beim aud), bafj man nur fo feiten bte Tacfonien jur 3Mütl)c bringt. ®ibt man i()ncn bagegen bie ridjftge SBetjanblung, fo blüben fte ebenfo leidu unb reid), wie unfre gewüljnlidie Haue 3ßnf< fionSblume. @ö gibt in ber gamilie ber Sßafftfloreen nod) brei ?lbtl)ei(ungen außer ben Üac^ fönten, wehte in il)rem SBefen unb itjrer 9?atur ganj mit ben letzteren übereinftimmen, unb alle biefe pflegen (mit einjiger 9lm?nal)nte ber Tacsonia mollissinia) nie ju blühen, wenn if)r ©tanbort aud) nur um 2 — 3 ®tabe wärmer ift, alö er eigentlid) fepn feilte, Sie finb fo reizbar, bafj fte gar leid)t in'ö J^olj treiben, wenn man i()iien nur um Wenig mct>r SBärme jufommen läßt, afö fte in berjenigen SBergjone il>reö beimatblidjcn ©tanbortö l)abrn, worin bie 5ßaffton3blumen am liebften fortfommen. T. mollissinia (ouö Quito) blül)t reid)lid) im greien wie im falten «fiaitfe, in einer Temperatur, welche ftd) nur }Wifd)ett 3° unb 12° 9t. bewegt. T. pinnatistipula (ßc)tle) erträgt im 3i"'ma" ot,a' ®ewäd)ör)au8 nie ol)ne 9?ad)tf)cil eine Zem- peratur »on mcfyr als 7—8° 9t. 3" einem fjetlen luftigen «§aufe ift fte ben 3Sert)eerungen ber rotten Spinne ungemein autfgefetjt. «Reine ber genannten Uacfonien eignet ftd) gut jur 2opffultur; fte ertragen nid)tö weniger alö ben üranöport »on einem «£>aufe jum anbem, ober gar baö 93erfef}cn »on bem ®emäd)ed)auö in'ö greie unb umgefel)rt. Sie lieben einen ruhigen ©tanbort auf einer breiten 9tabatte an ber 9iücfwanb eines Äaltljaufeö, wo man fte fo wenig wie mäglicr) beläftigt. — T. manicata (au8 sßeru) ift unter allen Umftänben fo frei »on 3nfeften alö mollissinia, allein Ijödjft empfinMid) gegen jeben lleberfd)uß »on SSärme ; f)at fte nur um wenige ®rabe wärmer, alö il)r jufommt, fo gerätl) fte ju jeber 3at)re$jeit alöbalb in Srieb, unb jebeö üppige 3Bad)ötl)um in Slätter unb Jjolj fiört i>a3 @leid)gewid)t beö Säfte» Umlaufs unt> öerl)inbert bie iMütbe; in einem l)ellen «£>aufe blül)t fte nie anberö alö in einer niebrigen Temperatur unter 8"; im greien aber blüljt fte ebeufo gern unb reidjlid) alö T. pinnatistipula. unb beibe blül)eu bort fo gern , wie T. niollissima im gefdiloffenen [Räume. (Sine unerläfjlidje SBebingung ju ir)rem ©ebeifjen ift, bafj fte, wo unb wann fte im greien fteljen unb wäl)renb fte it)r Sommerwad)eut)um Polljiefjen , auf feine SHJetfe burd) 33efd)itciben, (iinfneipeu ober fonftige äußere Verlegungen geftört werben. 33rid)t man bei ber T. manicata im 3uli nur einen Seitentrieb ab, ober fnieft ftd) ein foldjer ein, wenn feine Spitze jwifc&en ®erüft unb SDtauer l)iuein wäditft, fo blüljt bie ^flanje entweber in biefem 3al)re gar nid)t ober erft fetjr fpät im «tjerbft. 2)te Sacfonien beftätigen bie alte gärtnerifd)e Erfahrung, bafj »tele 5ßßanjen, weld)c in i|d)c ^flcmje ftimmt in .£>abitug unb Slütfyenbilbung mit unferen etnJjetmtfdjen ©eranien, G. pratense, phaeum u. f. w. nafjeut überetn , t)at fefjr »iele bübfcbe bo!ben= ober [cbirmftänbigc 93lütl)en Bon weifjer ftarbc, beten obere fetalen glecfen »on blaffem ^urpur unb eine innere 301U' vpn fdjwärjltftyem fßurpur jetgen. Sie eignet ftd) gattj »orutglicb 31t Verzierungen fünftlidn-r getgfcartljteen, um fo mebr nlö fte in ibrer ^eimntf) ebenfalle nur auf felfigen bflfteren Staubortcn in einer SKeereöfjölje »on nabeut 3000 gujj »orfommr. Um bic Vermehrung unb gortpflaiiumg ju ftdiern, braudtt man nur ade 3af)re bie Samen [orgfältig ju fammelii unb biefe im grübjabr auf ein mäflig warmeö SRiftbeet ju fäen. Cissus velutinus, Hort. Sunba-JUtbipel unb Dccanien. Ampelideae. (Sine reijenbc S$lmg»flanje für ba8 SBarmfyauö, fWar niebt fo febön wie C. discolor unb marmorea, aber bodi burd) il)re langlidUcn, herdförmigen, furjgefticlten Vlätter, bie oben »on fammetartigem 2)unfelgrün mit breiten weifen Streifen, auf ber Unterfeite aber »011 fattem Vurpurroth ftnb, »on allerliebfter SBirfung. 3)ie 93lürl)cn ftiiT) unbebeutenb, Wie bei allen 9lmpelibeen ; allein cö ift ja jeljt bie ßt'ii ber SSlattpflanjen. Anaectoehilus setaceus, var. inornatus, Hook. ^üTa. Orchideae. 3>iefe fdjöne Drd)ibee jciebnet ftd) unter ben übrigen ©ewöcfcfen biefer gamilie ganj befonberö baburd) auö, bafj if)re 33Kitter einen fe()r reirben fammetartigen fupferrotben Anflug haben unb feine ©pur »on ber netzförmigen 9lcr»atur ber übrigen Drcbibecn Matter jeigen. @i? ift alfo fouifagen bie fpeciftfd>e 93lattuerpflan$c unter biefer gamilie. Salvia scabiosaefolia, Lamb. ^erfteu unb nörblicbeö Jntleinafteii. Labiutae. 2Bat f rüber unter bem tarnen S. Habliziana befannt, aber fc()r feiten. Tic 93(ätter gleiten auffallcnb benen »on Scabiosa arvensis, baf)er ber neue 9came weit paffenber ift, als bie alte Vejeidmung. Die weifen wirtelftänbigcn Vlütben ftnb nidjt gerabe glän^enb, aber bie Sßflflnje öerbient fowo()( wegen if>rer botanifdH'n ÜJcerfwütbigfett , fowte ber Slbwedjölung wegen alö greilanbpflanje in unferen ©arten eingebürgert ut werben. Aloe albo-eineta, Havvorth. ?l(goabud)t, Oftafrifa. Asphodeleae. 3)te febönfte bisher eutberfte 9lrt biefer gamilie, fowobl um ber fcfcöngejcidmctcn Vlättcr, wie um ber bübfeben überl)ängenben mennigroten Slütben willen, bie in einem breiten reiaV blübenben Schirm ftcfycn. Sic febeini au ber Dftfüfte ?lfrifa'ö jiemlid) verbreitet ju femt. Heterotrichum macrodon, Plancb. Umgegcnb »on Saracaö in Venezuela. Melastomaceae. 3n feiner Jpeimatb ein feböner Strand) »on 7 big 10 gujj J^öfye, mit großen fjertförmigen iMättern »on 9—10 30II Sänge auf 6 30IJ SBrette, bie in ausgeworfenem 3uftanbe fammt ben Stielen ganj mit feibeuweidien langen gefdnneibigen weißen ober rbt()(itfen paaren befefet 9 ftnb , Wdljrenb bte jungen SSIdtter gletdjfam fammetarttg mit rofarotljem Slnflug erfdjetnen. Sic jicmlid) ja&lretdjen 93lütl)en in ®eftalt Bon ©djcinbolbcn ftnb enbftänbig, grofj, rötbjid)- weif, nad) Botlftdnbtger (Sntfaltung ganj weif?. (Sin Brddjtigeö Sßenbant ju Cyanophyllum magnificum. jDtT €ai)o tic Montana. So heißt eine neue sßujjpflange , wcldie ber franjöftfcjje glotteufapitän gonftant Sallcö Bor brei ober Bier Saljren Bon ber Snfel ©an Domingo mitgebracht bat, itnb in wetc&er man ein Srfafcmittel für bie Äartoffel fefyen will, obfdjon bte iJJflanje natürlid) Borcrft nur in einem fefjr warmen .Klima fortfommt. Wlan hat in Algerien unb im füblidien granfretd) SJerfudje mit it)rem Slnbau gemadjt, über bereu Srgebnifj aber Borerfi nod) niditö ©eftimmteö »erlautet, wejjfjalb mir, in (Srmangehing anberweitiger Seleljrung über biefe $Pffanje, einen furjen SluSjug auö ber Sdjilberung geben, wcfdic Kapitän Sallcö neuerbtngö über fte Berüffcntltcbt bat: „Seit Bier Sauren ift ber Saöo (in granfreid)) im freien Sanbe affiimatiftrt, unb feine Sluäbauer gegen bie (Sinfttiffe Bon Ätima unb ?{tmofpl)ärilicii, bie Boflfommene [Reife, Weldje feine JtnotIcn erreichen, berechtigten ju ber Hoffnung, bafi atlmdljiig unb in niebt feftr ferner 3eit aud) t>ai innere unb bas nörblidje granfreid) 33ortt)etI auö biefer neuen .Kartoffel-- unb Äoblart Rieben werben, beim aufer ben wertvollen (Sigenfdjaften beö ÄnoHengewddjfeg, roeldjeö fiel) in allen (Saucen zubereiten (äft, Wie bie gewöhnliche Äartoffcl, unb bann eine gefunbe unb angenehme Spcife liefert, gewinnt man aue3 ben jarten blättern, wenn fte wie (Spinat gefod't werben, ein nahrhaftes? ©emitfe Bon einem neuen unb angenehmen (Mcfdmiarf. S)ie djemifdje Stnalöfe beß trotfenen Änoflenö ergibt 72 Sßrocent reineS anblung ber 5)ab(icn bei unö nabe fommt. 9ftan fdneibet nadi t^n erften gröften ben Stengel ber 5JfIanje möglidift natje am SÖurjelbalfe ab; ber Sdnutt »ertroefnet in 2öinb unb Sonne in Sincm Jage, unb man bringt nun bie $ßfablwurjel fammt ben barau bäugenben Anoden in ben Äeller unb bebedt fie mit Sanb, trorfener Srbe ober jebem anberen beliebigen Stoffe, Welcher fie r»or groft fduttjen fann. S3 ift jcbod) unerläßlidi , bie Anoden von j$eH ju 3fit ju unterfudien unb (u umjuwenben, beim fie faulen leid» an ibrem Sänfyaftungöpunfte, b. b. an ber Stelle, wo bie Knolle fpätcr auftreibt, unb eö ift ratbfam, btefe Siede r>on 3e*t ju ß1'^ mit bem Keffer frifd) glatt ju fdmeiben, um ber möglichen gäulniß öorjubeugerc Tcm SRutrerftotfe ber SBurjel läßt man alle SBurjeljafem , beim man fann fie im bnrauf-- folgenben grül)!ing norb einmal auSpflanjen. — üer Sat;o läßt ftd) unbedingt aud) in XcutfaV lanb mit Erfolg anbauen, unb man follte in ben öerfctjtcbenfien Oegenben aföbalb In'rfudjc mit feiner Slfflimatifirung aufteilen. St läßt ftd) jwar auS ben fleinfien SBruebfiücfen beö Änollcnö »ermeljren (namentlich im 9J?iftbccte), allein i>a$ Sluöpflanjcn ganjer Söurjeln ift bod) »orgujieljen, »eil barauö weit fräftigere ^flan^cn gewonnen werben. JHir ßultur ticö Platyrerium. Unter ben garnen unferer Sffiatmrjäufer nehmen bie fünf ?lrtcn Von Platycerium, weld)c wir bernmleu in unferen ©ürtnereien jüditen, naeb ^Bau unb J^abituö wie uacb fonftigen 33e* jiebuugen einen Ijeröorragenben Stang ein. Sie bilben eine in jeber Jpinfid» abgegreiijte unb f)6cbfi merfwürbige ßirupve, welche einen fon ber übrigen «Klaffe ber garnen faft burdjauö unal)nlid)en ßbarafter trägt, unb baf)cr einer eingcl)enbern 93efpred)ung vom gärtnerifd)en Stanbpunftc anö um fo mebr würbig ift, alö felbft neuere größere SBerfe über ißflanjen« fultur unb ©artenfunft fpeciellere 9tad)iveife über bie Äultur biefer fdiönen ^olppobiacee nid)t cntbalten. 3"' 3al)r 1808 warb bic erfte ?lrt, t>a$ Platycerium alcicorne, t>a$ elcniu l)ornige s|s(atpcerium , auö 9?eufübwaleg in Suropa eingeführt; fein auffallenbeö ?luöfe()en unb ber große .ßontraft jwifeben ibm unb allen anberen garnen madjten eä fogleicb ju einem Sieblitig ber ©ärtner, unb bürgerten c6 rafd) in unferen ©cwädwbäufern ein, unb bie 23cliebtbctt- 11 tiefer Sßflatijen flieg nocr), afö jebe weitere fettbem neu eingeführte 3frt an merfroürbigem unb ungeroöljn liebem .gjabituö bie junor Gerannten nod) übertraf. SSierje^rt 3af)re fp.Uer lernten wir in (Suropa baS aus Ottinea ftammenbe P. stemmaria fennen; im 3. 1828 tarn P. grande, unb ruäfyrenb beö jüngfi Bergangenen SabjjeljntS famen (jieju nod) P. biforme unb P. Wal- lichii, unb biefe hüben ohne 8fu6nar)me bie cigenihümlid'ftcn unb ivunbcrbarftcn garne, bie unö überhaupt je befannt geworben (tnb. ßtoax ftub üe nod) ctmaö treuer unb bantm feiten, allein fc&on jejjt tu feine Sammlung von garnen »oflftänbig, wehte nod) nicfyt einige Eliten biefer ©attung cntljält, unb »vir (tnb überzeugt, baß fte, wenn erft allgemeiner verbreitet, nod) eine große 3llflIllf* fyaben werben. Sludj fofl eö bereits in Snglanb gelungen feön, eine fernste 2lrt beijuf($affen, bie ftd> ben anbereu würbig anreibt. Ter 9?ame Sßfatöcerium bebeutet eigentlich ^(att- ober 33reitr)orn, unb grünbet ftd) auf bie Slcbnlidjfcit, weld)c bie fruchtbaren SBebel biefeö garnö mit ben breiten, vic!gct()eilten unb weitflafternben Schaufeln von Xamwilb unb Slennthjcr fyabcn. üe $fati;cerien ftnb Spi* pl)»ten, b. b. Sdnnaro(;crgcmäd)fc, bie in ihircm natürlichen SBorfommen nur auf (Stämmen ober 8lej!en von Säumen wad)fcn. Sie bringen zweierlei Slrteit von SBebeln tyervor, — uämlid) fogenannte unfruchtbare, bie ftd) bicf)t an ben Saum anfdjmicgcn, unb von benen jeber neu hervcrwadifcnbe feinen Vorgänger überbreitet unb beberft, wäl)renb bie fogenanntcu frttdjt* baren SBebel auö beut äWittetpunfte jener Ijervortreiben, fid) wiebcrliolt verzweigen unb tfjeilen, anmutl)ig überneigen unb herunterfallen unb auf ber Unterfeite ber 33lattfprctlcn it)re sori ober Samen in großen unregelmäßig geftalteten .§äufd)en unb glecfcn tragen. 2)ie SBebel haben ein fel)r raufjeö paariges 3lu6fer)en, bac3 von einer unenblidien ÜJJenge rcinjig fleiner fteruförmig beifammenjtefyenber ^aare ijcraüjrt, wcld)c einen fc()r intereffanten ©egenftanb für baö ÜJltfroffop bilben. Sitte ^latyccricn (äffen fid) in Söpfen jüdjten, roaö audi meiftenö gefdjiefyt, obfdjon cö biefelben nid)t in ir)rem »ortEjeilbafteften Sidpte unb fdiünften ^abituä jeigt. Sine weit beffere unb jwcrfcntfprcdu-nbcre Äulturmetljobe befiehl barin, l>a$ man fte auf ein Stücf unbefdjlagcnen, nod) mit feiner 3(inbe oerfebenen «§ofjcö befeftigt; weit man aber hiebei zuweilen ©efaljr läuft, baß bie ^flanjcn bei biefer 33el)anblung allju trorfeu ftetjen, fo möd)te tdj eine anbere SHetfjcbe ber .Kultur, welche idj neuerbingö für biefe 5ßflan$enftppe mit großem Srfolfl augeweubet habe, bringenb empfehlen. SDcun ner)me ein etwa jwei guß laugeö Stücf von einem nod) mit Minbe beberften Stamm, ber j'ebod) minbeftenö anbertfjalb §uß 3)urd)mcffcr bjaben muß, bohle baffelbe mit einem fdjarfen ÜJcetfel fo au?, cafi eö gleicbfam nur einen l)ol)len ßttlinber hübet, unb befeftige an bie untere Seite beffelben ein 53iettftürfd)en fo, ^a^ eö baö 8odj am SBoben fo jicmlid) ganj »erfdjfießt. ÜSlöbann fdjneibe man etwa auf ein Stritte! ber 4?ßf)e ß°n ber Seite l)er ein Sod) in ben Sölinber, baö minbeftenö jwei 3P" 2)urd)meffer Ijaben muß, führe burd) biefeö 8od) bie Sßurjeln ber Sßflanje ein, fülle cc\nn bie ganje «*pöl)!ung beö Gfulinberö mit rauljer faferiger Jpaibeueite nebft etwaö ^oljimtlm unb jerfyacftcm Jorfmooö (Spl)agnum) auö, unb hänge ben 331ocf in feiner natürlichen Sage fo auf. Serfelbe wirb ftd) nun halb mit teu unfntdMbaren SBebeln beberfen. Sine $flanje von P. stemmaria, weld^c idi in biefer SBeife bel)anbeltc unb über ber Sidn-rbcitöflappe einer Tampfh/cuung fo aufl)ing, ^aft fte von bem barauö auffteigeubeu Söafferbampf fjäufig befettditet wirb, ift vergangenen Sommer unge* mein get»ad)fen. s4.slatpeerien werben nur fefjr feiten aui ven Sporen gebogen, unb laufen hei biefer Slrt ber 33ermel)rung immer fel)r @cfa[jr, burd) Ucbermaaß von geudMigfeit ju Orunbe ;u gehen. s2'3iü man fte ba()er bavon bringen, fo feilte matt fte, fobalb fte groß genug finb, um fid) fo beljanbeln ju (offen , mit einem Stücf Sphagnum auf einen Srocfen jforf binben unb an ber SBanb aufhängen. 9?od) paffenber ift jebod» \u biefem 3?ehuf ber Schaft eiueö abgeworbenen gamö, wie er ftd) fyäufig in großen ©arten finbet; wenn matt 12 biefen nun burd) Ducrfdmitte in Stücfe Bon etwa anbertljaib 3°" Sänge tbeilt, fo Unit ein fold)eö 33rucf/ftücf nad) meiner (Jrfafjrung nod) beffere üienfte, alö ein Stürf Äorf ober 33atttnrinbe. P. alcicorne, bie befanntefte STrt biefeS %axm, warb, wie fdwn erwärmt, auö Stujtralien eingeführt unb ift nidit nur bort, fonbern and) auf mandjen Snfefn beö ma!avifd)en Slrdu'pebo heimifd). Solan glaube aber barum ntebt, oa^ baffelbe bepbalb eine befonberö bof)e Temperatur bebürfe; eS gebeitjt »ietmefjr weit beffer in einem .fialtfyaufc, wo in füblen Zaditen bie Sem* peratur nid)t unter + 3° SReaum. berunterftnft. (5ö Verlangt mäfiige gcudjtigfeit unb läßt ftd) leiebt burd) SBurjeltrjeilung öermefyren. P. stemmaria finbet ftd) an fielen Drten längö ber SBcftfüftc von Slfrifa, unb ift um gernanbo $o fo f)äuftg, bafj man bafelbft nur wenige 33ättme finbet, Welche nidit mit einem ober mehreren (Jremplaren biefer ^flanjc beftebelt ftnb. (5ö »erlangt etwaö mehr 933ürme alö bad forige, unb läjjt ftd) ebenfalls burd) SBurjeltljeilung vermehren, \va$ bei feiner ber übrigen Strien ber gaO ift. P. grande ift in ber ^Oiorctonbud't in Sluftralicn beimifd), von wo eS 33ibwill nad) Suropa braebte. SäHart ßunningbam fanb eö in SJienge auf ben Stämmen ber Amucaria Cunning- hami wadifenb im Urwalbc in ber 9?äbc beö gluffeö Srtöbane. Sein natürliches SJorfommen febeint ftd) auf bie wärmeren Sbcilc von Stuftralien unb einige Oertlic&feiten in Dftinbien \u befebräufen, ma$ fdwn einen gingerjeig für bie Setjanblung gibt, bie eö beanfprudit. .§o[$= inulm unb gut verrottete Jpoljerbe fowie gefpannte feudtttvarme Sltmofp!)äre tragen ju feiner gebetf)[id)en (Sntwicfelung am meiften bei. P. biforme unb P. Wallichü ftnb in SRoufmein unb anberen Steifen Jnbieuö fjeimifd), unb würben vor einigen 3af)ren erft in febönen (Sremplaren burd) 3>eitd> eingeführt; neuer- bing? fjaben aueb anbere englifdje 3u*ter fcf}r fdiönc unb ungewöfmlicb, grojje Sßflanjen von beiben Slrten erhalten. 3)ie fruchtbaren SBebel beiber Sitten ftnb fedjä biä fieben gufj lang unb im ausgeworfenen 3"f''T'bc tbeilweife fogar nod' größer unb vergabein ftd' in ber fogen. bidiotomen SJSeife metyrfad). Sind) biefe beiben Strien bcanfprudien eine Stelle im Knirmhaufe. Stile sßlatöcerien lieben bie bireften Sonneuftrablen nid)t febr; fte ftnb Sdmttenpflait5en unb wollen aud) alö fold)e beljanbelt werben. 31)ren 9iabntngöftoff gibt man ifmen am beften burd) 3«fiif)rung von febr l)umofen unb fofjlenftoffreidjen (Srbarten, ,. 33. burd) fleinen ©ruö von 33raunfol)(e, fauleö Jpol} u. f. w., weld)e Stoffe fämmttid) aud) fel)r Iwgroffopifd), b. 1). für geuebtigfeit empfängiid) ftnb. ©enügt ber ßüäjtn biefen Slnforberungen, fo ftebt er feine 2Rülje gewiß" reieblid) bclolmt. üünftlidK änMtrjriung. @3 ift eine befannte 2l)atfad)e (obwobl bisweilen nod' viel ©ebcimnijjfrämcrci bamit getrieben wirb), bafi an Sdntittüngcn von einl)eimifcben wie von auöfänbifcfjen SBeinreben ein fel)r rafd>cr SScmurjelungßprojefj beobachtet werben fann, wenn man biefelben in feuebteö ÜÄooS geparft ungefähr 14 biö 18 Sage an einem bunflen Orte liegen läfjt, wo ba$ ÜRooS nidjt ganj auötrotfncn fann. Sie Scbnittlinge bilben an i()rem untern (Snbe unb Sluge eine teidjie Slnfd'wcllung ober Galfofttüt unb fd)lagen bann alle trefflid) an, wenn man fte auöpflanjt. 2)iefe (?'rfal)rung bat nun, wenn wir redu unterrichtet ftnb, 51t weiteren SBerfucSen veranlagt, in weldien mau Stopfer von (jotjigen Sträudjern unb Säumen, j. 33. verfdnebenen Slrten 13 von Coloneaster. Prunus u. f. w., in bunflen .Rettern in trocfened ÜRooö einlegte, wo fle ganj frei* unb bereitwillig üffiurjeln getrieben fjaben joden. Die ber ©pljagneen Wie ber ?aub= itnb ?ebermoofe bebiente, unb manche anbete ©njelnljeiten ber 5ßrariö itnb ber Beobachtung fjaben alle fdjliefjlidj auf @in grofeö Sßrinjib Eingetrieben , nämlich bafi eö möglich feve, an jebem Sdjnittling ober ©tetfiinge einen Eatluö 5U bilben , et>e man ibn in ben ©oben bringe; unb »0 biefi erjielt wirb, fann man einen folgen Stopfer aud) leid)t jum SBurjelfc&lagen bringen. (5ine amerifanifdje ©artenjeitung behauptet fogar unb fefct alö allgemein befannt verane*, bafj viele ber gcfdiirftefteu 2>erme()rcr j[eneö Sanbeö eö fo Weit gebradit r)aben, Stcrflinge j'eber Slrt jur SaÜuöbilbung 511 bringen , unb bap biefelben auf joldje Sßeife auö Stopfern eine äJcenge ber fdtönften (Sorten öon l'lepfeln, ^firftchen, Äirfdjcn unb Pflaumen gejogen, ja viele Sitten Bon Säumen foldjermafjen wurjeledft r>ermer)rt unb gcjüdjtet I)aben, »on benen man eö früher für ganj unmöglid) hielt, ta$ fte foldjetWeife vermehrt Werben tonnten. Xiefelbe 3«itf<$rift empfiehlt ferner alö einfadifteö Verfahren jur (Srjielung ber Saüuöbilbung bei Ijartboljigen Stecflingen fotgenbeö: 2Wan nehme ein gewöfjnlidjeö 3t"ferglaö (b. I). ein foldicö, worin geroöbnlid) ®efäf$e, ©eleeö unb eingemachte yrüdue aufbewahrt werben), unb bringe auf ben Soben bcö* felben einen @d}wamm, ber benfelben gan.j auffüllt, gie§e auf ben Schwamm Sßaffet biö er gefättigt ift, unb jebütte baö überfdntfftge SBaffer ab, voaä noefe abläuft, wenn man baö 3ll[ffVJ glaö umjtülpt ; hierauf ftette man bic ©tetflinge [orfer in baö 3ucrt'r9Iati f)inein, Welcfceö mit feinem Stöpfcl ober fonftiger ÜBorridjtung verfdiloffeu wirb, fo £a$ eine laugfame SBerbunftung barin ftattfinbet. Tie Stecflinge foUen barin halb ben genn'infditen Sattuö bilben. Qaü ganje ©eheimnip" befiele barin, bap" man ber 8uft ju allen feilen beö gtecflingö freien 3u9ll"9 'afTc un& 51t glciel) bafür forge, ba$ bie SSerbunftung nid)t fo ftarf fei), um bie ©tecfltnge auöjutrocfnen. My ilultur ticr Cidiorien-5\rtcn. 3d) rjabe mid) fdion oft genntnbert, warum bie öerfdjiebenen C^id)orien--?lrten, weldic bod) alö SQBinterfaiat einen foleb wichtigen @rfa| für Sättig unb (Snbioie geben, niobt allgemeiner angebaut werben, befonberö ba fte nidit bloö mit foldi geringer SDcülje unb Soften fultivirt werben fönnen, 511 einer ^ät, wo alle anbeten grünen ©emüfepflamen fel)r theuer unb feljr fdjWer ju r)aben, ja für SSiefe fogar unerfdinnnglid) ftnb, fonbern Borgüglid) audj wegen tbjer ganj bebeutenben ^eilfräfte. Die Kidjorie ift nidu nur ein öortreff(i<$eö SBIutreinigungömittel unb Slntifcorbuticum, fonbern aud) eine I)öd)ft juträglidje jtoft für alle, wcldu- an Sflagenframpf, 2)fyötoe»fie unb anberen SSerbauungöbofdiwcrbeii fowie an l'eberfranfbeiten leiben, in Wetc&et $inftdtt id) mid) auf laß 3al9"'f3 "Her Slerjte bejiefje. Um (?id)orie febön ju Riehen, follte ber Same auf ein tiefumgegraoeneö unb gutgebüngteö 33eet von fetter ®arten(el)merbe gefäet Werben. üKit einem Sott) Samen fann man fo viele $flanjen jie()en, alö eine fiemlidi (tarfe gamilie ben ganjen SBinter binbiivd' verbraudu. ÜÄitte 3uni ift bie pajfcubfte ^di jur Sluöfaat, treidle fel)c büun unb breitwütftg \u gejdH-beu hat Wie bei ber (Snbiöie. ©obalb bie $flanjen bie geeignete ®töfe etteicfy haben, fo verbünnt man fte burd) 8luötaufen, fo \>c\(i fte nur fpauuenweit von rinanbet entfernt ftehen, ivoburd* fte felir ftarf Warfen unb fdföne .Uöpfc bilben. Xie ausgerauften fönneu auf ein anbereö Seet pifirt werben. lie einjige Pflege, weldje bie Pidnuien ben kommet hinbuvd! beanfprudu-n, 14 ift bie Sefeitigung öon llnfraut. 3m efjerbfie ftcdicu SSie'e ibre [ßflanjen beraub unb fjeimfen fie ein, wie 9tübcn, iebod) imtürlid) ofjne bie SBlattfrone baöon abjufcfcineiben, unb brechen bauon nur bie äuferen SBlätter ob; allein btejj ift imtt einmal nötljig, beim bie $flanje ift fo fyart, bafj man fte füglictj im Soben laffen fonn, bis fte öerbraudjt wirb. 3ft eä wünfdjenSwertt), eine l'IiMabl SBurjefn behufs beö Treibens auS bem SSoben 511 ndimcn, fo trage man Sorge, bafj bie SBurjeln niebt abgebrochen ober fonft serle^t werben, weil fte alSbann weit fdwnere Jföpfe treiben. @S ift ein gröblicher Srrtlntm, bie SBurjel abj-ufetmeiben , bamit man eine größere §lnjat)l baren auf einen Keinen Utaam jufammenjwfingt, beim bie 5ßflanje wirb baburd) fct)r crfdiöpft unb fann ihren SMütterfopf nidit mefjr 311 voller Steife bringen. 3ll,n Reiben eignet ftd> j'ebe gefdjloffene JHäumlid'feit: iSdutppen, Äammer, ©cremte je. §at man alte Oerberlolje vom Umfragen eincö SoljbeetS, fo mafyt man mit biefer ein SBeet , unb pflanze bie SBurjeln barein, beim eS gibt bicjtt gar fein beffereS SJtaterial. Sine Tiefe r>on 1 bis 1 V's 5"f5 genügt, fo bafj bie Äronen ber SBurjeln gerabe au? ber 8otje ragen. 2Ber feine £ofie jur SSerfügung bat, bem genügt and) (Srbe ju bemfelben ^votd. äftan fe(U bie SJBurjeln reiftenweife einen halben gttfj »on einanber, wenn fte ftarf (inb; — bei [djwädH'ren minber Weit, ©obalb fie eingebt ftnb, beberft man fte mit einer ©artenmatte ober irgenb einer anbem Tecfe in einer Jpöf)e r>on einem gufj über ben SBurjeln, fo bafj aUeö 8iä)t auögefdjloffen bleibt, Woburd) bie 93Iätter fel)r fd)5n gebleicht werben. 2Bo SBobenwärme ober fonft eine fünftlidu- efjeijung bie Temperatur auf 12—15° 9t. bringt, ba befommt man fdion in adu ober jelin Tagen fdunte Äöpfe, bie forgfältig abgefdtnitten werben muffen, bafj bie Sffiurjel wieber einen neuen treibt. «£)ie unb ba begießt man ba$ Seet mit etwas lauem Sffiaffer. (Sin bunfler Jtetfer öon möglidift gteidjmäfjtger Temperatur erfüllt beufelben ftmd, unb in @r- mangclung eineS fold)en genügt jebe Jiifte, bie man etwa anbertbalb gujj bod) mit (Srbe ober ©crberlobe füllt unb bie ftd) beberfen läßt. * iUonrttlidicr jftalrnfcrr. fttbtmt. © e tu ä d) 5 1) o tt 5. Die für ben SDionat Januar gegebenen SBorfdjriften gelten im allgemeinen au* für ^eu iDionot gebruar; roeil jcbo* bie Sonne fdjon tjötjer ftcbj, a\i im SRonat oortjer , begieße man vei*li*er, bei heller ÜBtttetung bcfpviiK man au* bie t'flanjcn beä roarmen §au\t%, befeuchte bie SÖcge jc, benn gäulnifj unb geudjtigfeit finb nun weniger ju fürchten, ivcil man leichter Süften fann unb bie 'liflanjcn mein unb mcliv im ißa*fcn begriffen finb. Xao ^einbauen unb Süften fämmtltcncr ©eroä*fe unb ihrer 'Jlnfbenuibningolofale ift nicht genug ;u empfehlen. 3n biefem SRonat roerben au* bie fpäten $na= cintben, rootjin bie gefüllten geboren, lulyen, lajctten, ülavjiffeu :c. eingejtedt unb mit (ivfclg getrieben. 'Anfang« biefee SDionatä fäe man älurifel, iprimeln, SRhobobenbren, Äalmien, äljaleen, garne sc. an, gegen Gnbe bco TOonat^ au* SommerleBtot :c. Mauunfel unb Slnemonien lege man tiefen Monat in ©eete, ioel*e mit uahvhaftev Srbe peifeben fmb. Blumengarten. '.Hu* hiev lägt fi* ijenH'hnli* im ÜJJonat gebruar uo* roenig hcvvi*ien, auf;er bie SBitterung roäre ge= lintt, roo i>ai Sudoffanjen fruebttreibenber Stauben unb ©el;61je bejtenä ju empfehlen ift. Wafenplaljc finb mit oerrottetem SDünger ober au* mit 3au*c unb fonftigen (lüffigen Süngmitteln ;u peifehen. • SJergl. auA^ ben 'Jluffah : „Tic hunte f5i*orie al« ralatpflanjc", im Sa^rgang 1860, S. 28 biefet 3citfd)rift. 15 ©b (lg arten. 3n biefem «JDtonat beginnt man mit bem Schnitt bet ODfibäumcrjen, namentlich mit bem be« SteinoBjleS, «Jßffcficbe aufgenommen, welche man erft fpäter befdjneibet. ginbet man bei günfliget SBitterung bic nöthige Seit ;um Sdmitt be« fternobfteS, fo fährt man fort fämmtltcbc Säume be« Dbftgartene' in befefmeiben. SBcnn in früheren Monaten noch nitfoi fiiv «Pfropf« reifet geforgt toorben, fo ift ti %tit, bic jn biefem 3wccf beftimmren Borten ju mahlen unb gerabciu am gu9 be« «BaumeS b\$ jur «JSfropfjeit eiiiäufctjlagen. Stecflinge (inb von Sohannis^ unb Stachelbeeren ;u fdjneiben unb fie bii jur «JJffanjjeit gut eingufchlagen. Spalierroanbungen von «Pfii|utien , «Äprifofen unb frühen Äirfdicn :c. ju befcfmtten, bamit bie fräftigen Sonncnftrahlen bic ftübtreibenben Änofpen nicht 511 balb roeefen unb fie bie barauf folgenben Stoffe ver= niditen tonnen. Obftferne fiub 511 fäen, «Jtüffe unb anbete fdjroer fommenbe Samen in bic (irbe ju bringen. ßflff)Cliprtcn. 3fr bic 5Bit*erung gelinbc, fo famt man bic im vorigen ÜJtonate umgegrabenen 33eetc mit Gtbfen auä= [teeren ; man fäet Scrjroarjrourgel , Mohren, ^cterplic, pftanjt .'.ivicl'cln :c. 3u Süftbcctc fac man Äoblarten, um fpäter gc= hörig erftarfte Schlinge auäpflanjen 511 fönnen. poüünbifd)e Sarorten, ÜJtonatretticbe , ßnttidi, ffreffe :c. werben ebenfalls in ftäfieit angepflanjt; in »ärmeren SDliftbeeten gietje man fiefj (Surfen unb «Dic= Ionen in Köpfen, um nädjfren Monat gehörig erftarfte «Jßffanjen in frifebe Beete bringen su rönnen. SBie fefion für ben vorigen Monat angegeben, fo »erroenbe man au* in biefem Monat gtofje Sorgfalt auf« Büften ber 33eetc, tveun c« bic SBitterung möglich macht, unb finge befonberS 9laä)t$ für Iriuteidienbe «äebectung. iUnnni}]fnlttj]eö. ^pbotograpliifcfjc Äopicn oon «pflanjcn unb SMuntcit. 1) 3>a« Gpaiiot ppiren. Man etjiett fehr bübfebe «Äbbtlbungen von 'Pflanjcn unb «Blumen, wenn man weipe« «Papier im ©unfein mit einer Söfung von blaufaurem Äali wäfdit ober tränft, ba$ Rapier im ©unfein troefnet, auf ba$ troctene «Papier ba« ju fopirenbe ffiremplar ber «Pftanje legt, e« mit einer bellen bünnen ©laäfcheibe bebeeft unb bann einige «Dünnten lang bor Sonne auäfejjt. Sic ffiinroirfung beä Sonnenlicht« vcrwanbclt ba«" weifse 'Papier bann in fönig«blauc«, unb man fann gathe unb SMlb fiviren, roenn man bn« Rapier in SBaffer tränft. ©a« SMlb ift bann roeijj auf himmelblauem ©runb. — 2) tu« Shtomotupircn. SBirb «Jßapiet in eine gefättigte Söfung von boppelt (Shromfali eingetaucht, fo wirb es" ungemein empfinblicb gegen bie Sinmirfung ber Son= nenfirablcn ; bie garbe vcnvanbclt fict) je midi ber Stävfc ber Böfung von «Blafigelb in Braun, unb ber ©egenftanb jeicf>net faxet) babcv blafjgelb auf braunem ©runbe ab. Um c« ju firiren, roäfdjt man c« in ©äffet bi« all ba« junictblcibenbc ©oppeUSbromfali au$geroa|d)en ift. Seilt man ber vorgenannten Söfung nodi etwa «Jtuflöfung von 3nbigo in Schroefelfäure bei, fo befommt mau bie garbe be« SBilbl beügrün auf biintelgninem ©runbe. SDiefeS Goppel (5 bvomfali ift fehl lfoblfeil unb leidit lo«lid), unb balier ;u foldicn Ropieen ganj geeignet. — ein anbere« SSetfat)ten be= fleht barin, baf; man 200 ©ran Jovvel Muomfali in 6 linsen «ffiaffet auflädt unb l;ieju 120 ©ran ffiupfer- Vitriol, in ebenfalls 6 Un;en SB äff er gelö«t, tjinjufügt; biefe l'iifdumg muf; aber alebalb in'« Suufle gebraebt unb im Sunfeln aufberoat)rt werben; foroie aüa$ Eränfen be« '-Itapier«, beffen Ivocfucn unb 'Hufbeivabren im ©unfein ;u gefdiebeu hat. SBirb biefe« «ßaptet ber Sinrcirfung ber Sonncuftrablen au«gcfcj;t, wie oben befdnieben, fo roirb e« erft braun, bann weif; unb binterläfjt ein poHtivc« gelbe« 23ilb auf mattweißem ober gclblidtweijjcm ©runbe. üöäfdjt man fobann ba$ ©anje mit einer Oluflöfung von falpetcrfatirem Silber (pödenfiein), fo bilbet ficti eine febr fenöne pofitive Eßtjotogtaptjie — fdjön bronjerotb auf weifiem ©runbe; bie Järbung gefdjiebt buretj Gbromfilber, ba« fict) ge= bilbet hat. Um ba« SJilb ju firiren, braucfjt man c« nur gut in SBaffer }u wafdien. 5Die Slufbemabrung bc^ fenfitiveu Rapier« biefer "2lrt bat fo ;u gefebchen, baf; man e« mit Blättern von gewöhnlichem roeifjem Schreibpapier biirdifdiiept, weil c« fonft »erberben würbe. — 3) '.'Hb 11 nuf iie it : Sßafthc «Jßapiet mit ßiweifj unb tränte e« bann im ©unfein mit einet Jliiflöfuiig von falpeterfaurcm Silber. Sclit man biefe« «Jßapiet bei Sinwirfung ber Sonnenflrablen au«, fo nimmt e« fdmcll eine bunflc Shocolabefarbe au, weldn- um fo tiefet Wirb, je langet man c« ber Sonne au«gefc(jt lägt. Um ba« ©üb in furren, legt man ba« «Jßapiet in ein 23ab von beigem SBaffer. — «Papiere, welche auf foldie SBeife jubereitet werben, finb nierjt empfinb lief) genug für bie Camera obscura, allein für bie ;',ivede be« .Hovucn« von Äupfetfliclien , poljfcfmitten, 16 Botaniken ©egenftänben, Spibenmuftern k. ausge= geicbnct. Stuf vJ}[)otogvavbtcn , bie mit falpeterfaurem Silber bergeftettt finb, fann man febteiben, wenn man eine ©ältfefebei in Sluflöfung von corroftnem Sublimat eintaucht; bie Schrift erfebeint bann meifs auf Bern bunflen ©runbc ; bat man SBläne unb [Riffe Bon Slu= mengätten, englifcbcn "Mutagen u. bergt, m. gcjcidinet, fo laffen fie fiel) (cictit octoielfältigcn, wenn man ben •plan über ein Statt Bapier, bas mit Cnweift unb falpeterfaurem Silber präparirt ift, legt unb ber Sonne ausfegt ; haä Sicijt bringt buref) bie bou bem conofioen Sublimat biosgelegten Sinien, unb bas Ergebnis baoon ift eine Kopie auf bem barunterliegenbcn Rapier. Äünftlidjcsj 1'icJjt für ^flangen. 2>cr ffiorrefpon* bent einer englifctjen Baugeitung febreibt: „34 pffangte ©emüfepflangen an eine Stelle, wohin fein Sagcshrbt bringen tonnte unb Bing über benfclben eine Ißaraffim lampe mit einem SReflector auf, weldjer fo angebracht war, bafj er bas fiid)t auf bie !(Sf{anjen warf. Sie wuebfen auf unb äci8tcn ci" fdwnefl Dunfeigrün. 34) [;abc autfe ein ©emädisbau« jebc Stacht mit Sampen beleuchtet, unb finbe, ba£ biefe 'Beleuchtung nidit nur ben . in D. 3U ben fdiönften Bades täten von gudjfien jäljlen roir bermalen: Solferino, Duc de Magenla, Duchess of Lancaster, King Char- ming, Little Bo-peep , Rose of Castille, Princess Alice, La Crinoline, Pericles, Eclat, Crown Jewel, Silver Swan, Great Eastem, Souvenir de Chisvvick, Fairiest of the Fair, Princess of Prussia, Guiding Star, Queen of the Seas. £rn. Seg. -Statt) b. SDi. in g. 3bre Sluewabl Bon itpcopobien unb anbeten gamen für 3immerfultur mar nicht bie ridjtige. Die meiften ßljeopobiaeeen, Borgugsweife aber bie Bon 3hnen ermähnten (L. sto- loniferum, Schottii, caesium unb robustum) erbeifdien meBr $i|e unb atmofpr)drifd)e geuebti gleit, als man ihnen im geheimen 3"nmer geben fann. 3n einem 3immertrcibfaften (SBarb'fchen Saften) mären fie boÜ> fommen an ihrem Ort. L. caesium wirb feine Blätter Bettieren unb eublicb 511 ©runbc gehen. Uebrigcn« feben nur fo Biet Anomalien in bet luiltur, ba§ es 3hnen moglidicrwcife auch gelingt, baffelbe burcbju= Bringen. Das SRatbfamfte ift, im Begießen unb Be= fpti&en fo Borficfatig gu femi Wie bisher. 36t 33er- fabren, um bie Sßurgeln feucht ;u erhalten, nämlidi fie in moosgefüllte Untcrfäjje 511 ftetlen unb baö 9)ioos immer nafj ju halten, ift ebenfo finnreid) alö ptaltifd), Uebrigens mochten mir lieber gu einem 3'mmertreiß= taften ratben, benn bie ©olb= unb Silberfarne, bie Sie ;u ;iefien beabfiebtigen, fommen auf feinen Salt in ber gewöhnlichen 3m. S. 8ol;t in 3t. ÜJicerfobl, Crambe mari- tima, fann man im £erbfi unb im grübjabt bis um bie 3)litte "Jlprils bauen. 3eber gute, genügenb rigolte unb entfprechcnb gebüngte Boben eignet ficb baju. 'Ppanjt man it)n cinjeln, fo riettet man bie Slcibcn je brei guj Bon einanbet unb läßt ben rn. ß. $. in Sannftabt. Die Sd)iilb am geblfcblagen 3bre« ütothfrauts liegt böebfi wahrfchein= lid) am Samen, ben Sie nicht edit befommen l;aBen. Suchen Sie ficb, edjten ©amen Born grojjen BoQän° bifdjen SRotbttaut, ober audi Born Erfurter ober $>otlänber ober Ulmer frühen SRotbttaut gu oerfchaffeu, unb büngen Sic baffelbe etwa« mit Äohlenftaub, fo werben Sic alle Sbre 5tnfprücb,e befriebigt feben. ^VSSSV*«"- liLstritte Garten-Zeitime.1861 Tai: 2. Lamcllia \ i cm i li'tiu tili (•lli\Hi-, 17 Camellia leon Leguay (Miellcz). Sofcl 2. 2öir wählten für bnö »orliegenbe >§eft biefe neue ßamettien«9M tiorjugßwetfe bcfibalb, weil bicfelbe buref) »oflenbet fdwncn 33au unb garbenpradjf fid> ebenfo vortheilbaft ausgezeichnet, als burä) unqctröl)nltd) rcidic Stütze. Sic ift unbebingt in biefen SSejter)ungen eine ber empfeljlenöwertfjeften unb banfbarften SBnrtetäicn für ben Softer, unb eine wertr)öoße 99ereid)e* rung unferö EameHtenflorö. Ter Sfütljejeit nach geluvt fte ju ben fpätblühcnbcn, tta€ fie ganj befonberä jur 3imm«öerjierung geeignet madjt, weil fte bann burd) bie SBerfefcung au8 bem (SewäcbSljaufe in bie ^ir.imcratiuofpharc weniger leibet, Wenn einmal bie äufere !£empe* vatur ein fyäuftgereö Süften unb minber ftarfcö SBeljeijen ber Sßoljngelaffe geftattet. Ecliiles splendriis. liefe reiu'nbe ©djlingpftanje ift 6ei geeigneter 93er)anbhmg eine ber fdjönften unb an- 5t'er)enbften 3'et&cn nnferer 58ann!>aufcr, unb gewinnt nod) an Jßertb burcl) ben langen 3 c i * - räum, auf meldten feine 53lül()c ftd) auöbcljnen läftt ; allein e8 gelingt nidit jebem ©ärtner, fte redu jur SBlütlje ut bringen, Wejjwegen nad)ftel)enbe furje SBemerfungen über bie Kultur biefer Ißflanje, als baö (Srgebnifj einer laugen unb fe()r erfolgreichen §öef}anblung berfelben, äRandjem n unt ich unb wiflfommcn fcvn mögen. 3)ie deftc 3eit für ben beginn beö SBacfcßtfjumö einer ^flan;c, wenn fte nod) im gleiten 3a()re fdbön blühen feil , Ware eigentlich ber ?lpril ; aber man fann aud) ÜJfrti ober 3uni Wählen, wenn man eS nidU auf eine frür)jeitige 93Iütr)e abgefehen bat. 9Jh»n beginne junädjfi mit genauer Unterfuduing ber Sffiurjefn, unb wenn man fiubet, Infi fie beö Umtöpfenö bebürfen, fo bereite man ftd) einen jtompofi von etwaö leidster terfiger SRafenerbe unb faferreteber .§aibcrv erbe ju gleichen feilen, fejjc Ijieju etwa bie §älfte gutverrotteter Sauberbe unb ein jicmlidu'ö Quantum fdjarfen ©itberfanb, mtfdbe allee* gut unter einanber unb »erwenbe t€ ganj in frifdiein rohem ßufianbe, wobei natürlich cor bem Sßerfejjen ber Sßftanje in ben neuen Siopf für guten SBafJerabjitg in bcmfelben geforgt werben muft. 9?ad) bem Umtopfen bringt man bie Sßflanjen am befielt in einen gutnerfebfoffenen "Jrcibfaftcn ober ©laöljauö mit bober fcuditcr Temperatur (b. Ii. von 16° biß 21° 3?.), worin eine genügeubc SJorricbtung getroffen ift, um il)r SBobenwärme \u geben, beim faum eine ^flanje ift banfbarcr für einen muffigen ®rab von Sobenwärme afö biefe. ©obalb bie ^flanje w treiben beginnt unb in'3 Sffiadjfen fommt, fo jiefje man fte an einigen <3täbd)cu ober an einem ©cftclle empor unb binbe fie ganj nadl ÜKafjgabe ibree SBadjStljumö an, beim wenn biefj nidbt von Slnbeginn unb allmählig geflieht, Wirb eö fpäter ebenfo fdnvicrig alö gcfälwlid) werben, biefe Operation mit ber Sßflanje vorzu- nehmen, wann fte erft lange Stiebe gemacht bat unb biefe wirr bunt einanber geronebfen ftnb. SKan überbraufe fte jebeu borgen unb Slbenb über unb über, unb gebe ibr im weitem 15er; Sltuftrirtc 0)artcii.,Uitiimv V. '2. 3 18 lauf ifyreö 2Bad)3tlium8 wöd)ent(id) flotU bis breimal etwas fcbwadieS S)ungern>affer, roeldjeö mir lau angetonnbt »erben barf, aber ber fßflanje eine ungemeine jtrafl, grifdu- unb Ueppig-- feit gibt. Salb werben fiel) an ben Seiten beö jungen Sjol\e$ SBlütben nnfefcen, worauf man am beften tbut, bie ^flaute , fobalb ftd> ihre Stützen JU entfalten beginnen, in eine füblcrc unb trorfencre ?ÜmofpI)ärc \n Pcrfcftcn , bie man nadj unb nadi fo öerminbert, biifj fid) bie s4>flanjc an bie Temperatur be§ falten §aufeö gewöbnt, wofclbft fte alebanu brei bis biet ÜRonate lang in ungemeiner Ucppigfeit unb ÜBoUfommenljeit blühen Wirb. $at fte bann i^ren üBegetarionSproccfj beenbet, alfo im September ober Oftober, je nad) bem 3"ftanb ber 5ßflanje unb ber ^dt, wann fte angetrieben worben ift, fo mufj fte jur Uebenpinierung in ein mäfjig WarmeS föauü gebradU »Perben, wo mau i()r nad) unb nad) t>a6 Sßaffcr entjiel)t, um iljre Sffiurjeln unb ihr Jpolj auszureifen, ^ier fann man fte fielen Iaffen biö jur ßtit , \vc< fte wieber augetrieben werben foll. SBiH man mein: als (Sine 5ßflanje baben , fo ift eö nötbig, eine [Reihenfolge ber Snbipibuen 511 Peranftalten , inbera man fte ju pcrfdiicbcnen 3C'IC» antreibt. 3ft bann bie $ät gefommen, wo man bie überwinterten SßjIanjeH wieber in'S SBad>fen bringt, fo unterfud)e man if)re SBurjelu unb vcrfelu- bie Sßjlanje, wenn fte eine labelloS gefunbc 5Burjel bat, in einen gröfjern Sopf. ginbet man bagegen bie 23ur$cln fränfclnb unb bie (Srbe im fjopf faucr ober fonft ungeeignet, fo befdntcibe man bie -^flanje tljeilroeife,, entferne alle (?rbe pon if)rer SBurjel unb perfe^e fte in ben fleinft möglichen Sopf, worin mau bie SBurjcl nod) bequem unterbringen fann, unb öermenbe bieju baS oben bejetdjneie (Srbgemeng. Xie 9lnroenbung beS fleinft möglichen SopfS, ber bie ffißurjel nodi orbent(id) faffen fann, wirb bie Sßflanje peranlaffen, mit befonberer Äraft unb 9iübrigteit iljre 2Bur5eln auSjubreiten unb neue <£>aarwurjeld)en 511 btlben, unb nod) ben SSortfjeil gewäbren, bajj man bie *ßfl£kiu8 (mit einer Temperatur pon t>° bis 8° di.) bringt unb wäl> renb bcS allmäbligen StuSreifenß ibrer Sommertriebe ba$ SBegiejjen fo regelt, bafi man baffelbe melir unb mebr »erringen , btö man eS enbticB ettia fed,'S SBodjen lang, ebe bie 3€'r Jum Umtopfen für bie neue SBadiSthumSperiobe eintritt, ganj unb gar untcrlaffen mufj. 2)ie (Sdjite^ ift ein Änollgewäcbö unb bebarf baber febr piele 9fal)vung ; man gebe il)r bepbalb wäljrenb ibrer s.ffiad)£?tbunwpcviobe ein mögliebft reid)lid)eö Deputat pon 2Börme, Seuditigfeit unb flüfftgem Jünger, unb man barf in biefem gall gewifj fepn, baf? man fte 51t einer ungemein reidilid)en unb Pollfommencit 93Iiitt)c bringen wirb. 3d) mu^ f)ier no4' ganj befonberö berporbeben, bafj man nie biefe 5ßffanje jWei 3abrc lang ober gar nod) mefjr in bemfclben 53oben Iaffen follte, weil bie O'rbe Icidjt fauer unb abgeftanben wirb; Pielmef)r topfe man wo moglid) jebeS 3at)r um, fd)üttle bie Srbe forgfältig pon ber SBurjcl ab unb treibe fte wieber fo an, wie man bei einer jungen Sßflanje perfal)rcn würbe. Xie ^panje [)at f)ieburd) ben SBortfyetf, la$ i()r frifdjer 53oben immer ganj gewed)felt wirb, watf fte »eranlaft, eine ÜRenge üppiger unb fräftiger junger aBurjeln ju bilben. ÜKan barf i()r and) nid)t ju Piel Sd)atten geben, weil bieß i()rer 33(ütbe fd)äblid> ift. 3d) f)abe oft febr grope ftarfe Sjcemplare gefeben, weldje niemals jur 331ütt)e gebradit werben fonnten, fonbern in beftänbigem 2£ad)tMbuin erbalten würben, aui feinem anberu ©runbe, alö weil man it)iten ju Piel Sebatten gab. SJcan fann überhaupt bie äßabrnebmung madu'it, bafj fold'e ^fiaitieu, »Peldie in allju bürftigem Sonueulidue aufgewad'fen ftnb, niemals red« blühen wollen. 19 Tic SBermeljrung gcfchicht burcb aBurjelfdjößlinge, Ableger unb Stedflinge, am Icirbtcftcn unb fu-bcrftcn aber burd) erftere; man beaduc babei wol)( ben fd)on oben crtbeiltcn Wath, ftri) jum Slntöurjeln berfelbcn anfangs nur möglidjft Heiner £oöfe ju bebienen, unb fic lieber ber* nad) je nad) SJtaßgabe ifjresS Sebürfmffeö in größere Seöfe ju verfemen. 3Ran Wirb biefe ÜRetljobe übrtgenö bei allen Sitten ber ÜBermebjung erprobt ftnben. Alonsoa Warscewiczii. S)er Bergangene Sommer war im allgemeinen ber äBlumenpdjt nidit febr günflig. 93er* benen unb Sßetunien gebieten roenigftenö mir nicht fo gut, wie fonft; ©eranien blieben toodjen* (ang nad) bem SBerfejjen in\i freie 8anb im 2Bad)8tf)um jurürf unb trieben bann fdnicll in'S Üaub, fo i>a$ bie iMüthe nidjt fonberlid) fdjön umv unb gegen ben §erbfi bin ohnebem burd) ftarfen Jhau beeinträchtigt mürbe. 5Rein Salceolarienflot war nidn Diel mertb, erwieö ftd) jcbod; alö ein befonberer Sdjmucf ber ©artenbeete. Sfieine Sommeröflanjen bagegen gebieten überrafdjenb ; ebenfo ocrfducbcnc buntblätterige ©eröädjfe, Wie Arabis variegata, Cerastium tomentosum. Alyssum variegatum unb Cineraria maritima. @benfo erliefen fid) jtöei anbere fPflanjen febr banfbar, woöon bie eine, Perilla nankinensis, in anberer SBeife burd) tfire SBfätter Sluffefjen erregt, unb bann öor 1'lllem bie Alonsoa Warscewiczii, eine fßflanje, beren Scrtb für ben Sdfmucf gemifebter SBeete id) feither nod) gar nidjt nacb ir)rem ganzen 33erbienft erfannt tjatte. liefe 3llonfoa unterfdjeibet ftcb nur unbebeutenb von ber 5ßflanje, wcldie mau öor breißig jebven Hemimeris coccinea unb öorbem Celsia urtieifolia nannte, iu\l} bie in troefenen Sauren ju einem beinahe unfobeinbaren ©er»äcr)fe öerfummert, beffen SBfätter faitin größer ftnb alö bie unferer ger»ör)nlid)en Gmfen, roeßljalb fic aueb feitber öon Seiten ber Sfumificn noeb nidu bie gehörige SBcadUung öerbient haben mag. 3d) blatte öon biefer $flanje im öorigen grühjabr auf einem entfernten ©runbfiücf ein ganjeö 93eet angelegt, um biefelbe ju vermehren, unb wunberte mid> gewaltig, als idi eine? Sage? nad) ber SiTtrffchr öon einer Steife ba$ ganje Seet im reid)ften 58lütl)eufd)mucf prangen fal), unb jroar in einem gier, beffen Sdjönljeit jteb, gar nidu mit berjenigen unferer Sommeröflanjen Dergleichen läßt, wcldic jtöat für furje ß^it eine ganje Waffe ber ÜBcigflen SBlütfjen jeigen, bann aber ganj öoruber ftnb Sfietn, meine l'llonfca hatten mit am früljefien unter allen meinen 3cn geblüht unb- blieben lange, lange $eit in unau8gefe|tem gier, unb ber ftrömenbe Stegen fdjien gar feine anbere Söirfung auf fic außjuüben, a(ö baff er il)re garbenpradit nod) l)eller entfaltete. (Sine $flanje aber, tteldje unter ben öiefen Mcgcn, womit wie im öorigen Sommer beimgefudit Werben ftnb (uamentlid) wir gübbctttfd}c in ber Oegenb beö Oberrijeiuö), gebeibt, läßt mit gug erwarten, t>a(i fic aueb biß in bie 3ett ber Ai'üfifröfte hinein reicb,lid) blüht; unb »aS id> mir in biefer §inftä)t »erfproct)en hatte, bag hat meine Slfonfoa aud) wivflid) gehalten. 3d) nel)mc baher SSeranlaffung, fic ben ©ärtnern unb ©artenfreunben angelegentlid) ju cmpfcl)len, umfomehr alö i()te Äultur ungemein leicht ift. 3ct) halte meine ißflanjen ftvatntartig in einer .^öbc oon l"o biet 2% guß in geräumigen köpfen mit fetter i'aubevbc, worunter etwa? ©anb, wcld)e im Äaltljaufe bei einer Temperatur öon 5° 6iö 8° "K. überwintert unb bann in ber ^weiten Hälfte beö 50Jai an fonniger Stelle unb auf einem gut umgegrabenen unb frifd) gebilligten Sßcctc in'ö greie gefcW werben, von wo man ftc erft ÜRitte Oftober6 «iebet in Sööfe m-rfetu. Bie SSermeb,rung auö Samen gibt fdjönere fjjflanjen, aber bie auö 3 teil lingen (im Jopf unb warmen 3Rifibect) gewonnenen (5reniplare blühen um einige 3at)re fn'ibcv. 3' 20 3d) faim verfidtern, ^aö irfi nicht leicht eine grajiöfere 5ßflange für ^Rabatten cjefeljen hatte, als tiefe ällonfoa mit il)ren immergrünen blättern unb fduirladjrotben feurigen <ülütben, bereu ©ebenen nun gcftd)ert fdieint, feit man Weiß, K\$ ihr feuchte mittelwarme Sommer ganj bcfonberS juträglich ftnb. 3. ©. üngagrigt jnr iutltur tJcr Pelargonien. 2Bir baten unter unferen ß^rgewäctjfen nur wenige, welche fcJöner blühen unb leichter $u jücbten ftnb als fcie Pelargonien , unb wie fommt cS gletdnvobl , baß wir bei Dilettanten nur feiten fclbftgcjogcne (Sremplare »on berjenigeu §8cfcbaffenl)cit feljen, wie fie fcvn follten? Neunmal unter jebn ftnbeu mir bei fclcben anftatt gefunber gutgebauter ^flanjcn nur fcbwäcb= lidje frätifelnbe (iremplare. Offenbar erhalten biefc ^flanjen von Seiten ibrer 3üd)ter nicht bie geeignete Pflege, unb eS ift bafyer um fo mel)r ju beflagen, baß biejenigen unferer §anbelS* gärtner, welche bie ^clargonienjudn alS tt)re ©pecialität mit Erfolg betreiben, Slnfianb \n nehmen [cheinen, il)r SBerfaljren bei ber Äultur ber Oeff entließ feit preiSjugeben. ^öffentlich rührt bieß Hiebt von einer SSefürdUung l)er, ba$ l'lnbere ihre Einleitung befolgen unb fie in biefem Stütfe überflügeln tonnten ; — WenigftenS märe bieß eine ganj falfcbe $olitif. 93iel* mel)r follte jeber aufrichtige ©artenfreunb unb ^Blumenliebhaber feinen anbern Sßunfd) baben als baS SSeftvcben, bati er mit ben einfadjftcn ÜJtitteln beu größtmöglichen ®rab öon 33oß* fomineul)eit erreiche, unb ba|j , wenn er bieß erhielt bat, biefe Mittel aueb ohne Scürfbalt ber Oeffentlidjfcit preisgegeben werben. Weine eigenen praftifchen Gürfaljrungen baben mir ©C* legenbeit genug ntr 33eurtl)etlung ber erfolgreichen ?)ieiboten ber ^clargonienfultur gegeben, unb mir bie Ucbcqeugung beigebracht, bau eS Tileltanten bei einiger Umficbt unb Sorgfalt bierin fo weit bringen fönnen , wie Äunft-- unb .jpanbelSgärtner , unb idi veröffentliche hiev einige gingerjeige ju biefer Jtultur in ber 2l6ficbf, bamit ben Sefern beS SBlatteS, weiche nicht gewerbsmäßige ©ärtner ftnb, einen ©efaflen ju erweifen. 9)cittelbar nüne ich. biebttreb attd) ben ©ärtnern, benn je größer ber (Srfolg ift, mit welchem ber 93tumenfreunb eine ^ßflanjenart fultisirt, befto größer audj feine greube unb feine ©eneigthett, bnvcb neue Slnfchaffungen unb Opfer ftrh noch eingefjenber mit biefer Äultur abzugeben. Xer Stcrfling follte von einem einzelnen Stengel ober triebe alten <£>ofjeS genommen werben ; beim Sintöpfen brürfe man bie Sßflanje von $ät 511 fyh elWaS tiefer an , woburd) fie einen fräftigen SßucbS befommt, niemals SBurjelfchößlinge unl SBurjelfeime treibt unb fein fchwacheS <£>olj macht. Jjiat ber Stcrfling fich bewurjelt unb treibt er mehr als @in i'luge an, fo laffe man nur baS ftärffie austreiben unb unteebruefe baS ober bie fdjwäcberen. 3d) fc£e jeben Stopfer in einen breijölligen Sopf unb laffe il)n in mäßiger SBärme nnwurjeln ; ift bieß gefdjehen, fo muß er erft in einem falten «£>aufe abgehärtet werben, bevor ich il)n umtopfe, maö junädift in einen »ierjöHigen Sopf gefcbiel)t. 3ft ber Sicrfling von brei auf vier 3Ü" geumdtfen, fo follte feinem 2BachS«)um (Sinbalt gcihan werben, unb in golge biefer Operation wirb er liinn ungefähr vier Jtiiofpcn auftreiben. ÜRefyr follte man feiner Sßflanje im erften 3ahre juuuitl)cu, wenn man babei auf »orjügtiche Oualität ber SSlüthe abhebt. Sie $flanje follte nun in einen flehten paffenben lopf verfemt werben, in welchem fie ihre 3Mütt)c überfielen foll. ©ibt man burch Slnwenbung ju großer 'Jöpfe ben SBur^eln ju viel Spielraum, fo wachfen bie ^flanjen beftänbig unb barunter leibet uothgebrungeii bie 33lütl;ej 21 je mehr bie fpflanje in £ofj mit) ?au6 getrieben, befio fpärlirber fcBtc fie siMüthcnfnofpen an unb beflo unöotlfommener entwirfein fid> bie iMütbcn. Seabfidjtigt jebod) bet Süritter eine SRulrerpftartje für baö jWeite 3at)t ju fultiöirert, fo mufj er ein anbeteS SBerfafjren einklagen 3 in biefem gall mufj er einen gröfjetn Topf nehmen, «oottn fte frei treiben unb fpät Hüben fann; auf bie ©dwnbeit bei Stütze fommt ei in biefem gatle nidjt an. Srofcbem fiebert man fid) eine genügenbe ?ln$al)l Änofpcn, um im nüdiften 3aljre eine fcf)önc grofje $flan$e ju biiben. SBäljrenb bet SBintermonate ledere man metjtmalö bie Dbetflädje bet (Srbe im Topfe auf unb flürje fte, um bem (grfdjeinen bet ©lattlauö öorjubeugen, wehte bet spflanje fo febr ftibabet. Sag ©ewäcbehauo ober bet f)oÜanbifa> Äafien, worin man feine Pelargonien überwintert, batf nur feljr fparfam gerjeijt werben; bagegen gebe man bei jebet günftigen ®elegenb,eit fomei wie möglich Stift unb biete Willem auf, um bie 5ßflanjen gebtungen unb furjgliebtig ju erbalten, roaö tat SluSteifen bcS £oljc0 wefentlid) begünftigen wirb. SSBenn aud) einige bet unterften «Blattet Dertoren gefjen, fo ift fjieran nichts gelegen, benn gerabe baran etfennt mau erft rcd)t, bafj bie ißftanjen burd)au8 reifen; biefeS «erfahren wirb oiclmet)t bie Qualität ber 33(ütf)c bebeutenb »erbeffern, 1111b biefi ift unfereö (gracbJenS baö wefentlidtfte ßiel aller 23lumenfultiir, öorjüglicb. aber berjenigen ber Pelargonien. ?llö ®tbe für meine Pelargonien verwenbe id) ein ®emeng »on fetter faferreid)er 8et)m* erbe, ctallbüngcr unb etwaö Äul)mifi, weldjeß ein 3abr lang borget auf Raufen gelegen l)abcn mufj, um ftcb ganj vollftänbig ;tt jerfctu'n ; beim Oebraud) biefeö (5rbgcmengö wirb ifjm bann nod) ungefähr ein ärbtel ober ein ccd)ötel Silberfanb jugefe&t. 2Biß man »on feinen felbftgejogenen ^flanjen, welche nad) obiger Anleitung gejüdjtet werben ftnb, irgenb weldje ju ßwerfen von Sluöftetlungen terwenben, fo wähle man bie hiejtt geeignetften (5rcniplarc auä, fcbjteibe fie frübjeittg jutürf, wenn baä Jjolj erft vollftänbig auö-- gereift ift, unb l)alte fie eine 3eit laug jiemlid) ttorfen. £aben fte bann fomeit aufgetrieben, baß fte ihn* beiben elften iMüitcr jeigen, fo folltcu fie auö bem Topf genommen, ihre SButjeln von aller anfjctngenben (Stbe befreit unb jiemlid) cingefdmitten werben. 2J?an öerpflanjt fte bjerauf in etwaö größere Töpfe, unb fneipt fie ein, wenn bie Triebe genügenb geroadjfen ftnb, waö ungefähr im 9coöembet ber gall femi wirb; will man, ba|s bie ^flanjen im ÜJ?ai blühen feilen, fo »etfe|t man fie febon im SRoöembet tu nod) grofsere Topfe unb fneipt nidü mehr ein. 2)ian l)ält fie gut an otäbchen gebunben , begiefjt fie von %tit ju 3e'* mit H'f>1' verblümtem flüffigem lünger unb übcrfpril.u fte gelegentlich, mit ber sBraufc, biö bie Slütljenfnofpen garbe jeigen. SBäfjrenb biefer ^eit wie überhaupt 511 jeber anbern batf cö nid»t tierfäumt werben, bie ^jlanjen von ßdt 511 ^tit ju räuchern, um allco Ungeziefer fern ju fjalten unb namentlid) etwaige SBlottläufe ju ^erftören, falles foldie ftd) jeigen feilten. 2Bünfd)t man bagegen, baf? bie $flanjen fpäta' blüben, fe muffen fte einer etroaö mebifieirten ©efjanblung unterwerfen werben. Sie für bie SBlütfje im 3ttni beftimmten 5|3flanjen muffen im Sejembet in gtofe Töpfe verfetu unb im .uinuar eingefneipt werben; biejenigen, weld'e im 3uli blühen feilen, iH-rfetu man im Januar unb fneipt fie @nbe gebruat ein. 3n beiben leiteten Rallen muffen bie Sßftangcn häufigei gefpnht unb teiä)(id)et mit flüffigem länger verleben, aud' von 2Jptil au möglicb,ft fühl gehalten iverben, fenft blüben fie juvetläfftg früher alö man eä haben will, — namentlich bie für beu 3uli beftimmten «ßflanjen, mit beueu gleidjfam bie 5)3elatgomen*@aifon ju @nbe geht, ebfdien fte nod) ben ganjen Stugufi binbureb fünftlid) in si3lüibe erbalten werben fennen, unb bann ju beforatioen Runden einen hübfeben Sffeft machen. ©eb,r häufig gehen (ebod) bei foldj verlängertem Jreiben bie ^flai^cn \u ©tunbe. 3cbenfalli? trage man wübrcnb ber ganjen 331ütt)ejeit gefliffeutlid) Sorge, bie Sßflanjen möglidjfl vor ber Sonne ju febütjen, ihnen viel Vuft JU geben unb alleö von ihnen fem ju hallen, ivac* meglidu'nveife geudjtigfeit verurfadien fennte. Sffienn man biefe 33otftd;tömafJtegeln aufjer x'lttgen läfü, fe werben bie 22 33Iütbcn weit fdjnetter oorübergeben. Sind) abgeworbene 33lättcr unb 23Iütf)en muffen immer fogleicb entfernt »erben. Sinb bie felbftgejogenen Sterflingöpjlanjei] jroei ober brei 3aljre alt, fo muffen fie ganj anberS beljanbelt werben. 5Nan verpflanzt fte bann etwaö früher in bte Jöpfe, worin fte blühen foüeit, fneipt bie für bte 3Mütf)e im 5Wai beftimmten gar triebt ein, bagegen bte für 3uni unb 3ufi bejlimmten nur ein einjigeö 3Raf, unb jwar im gebruar. 2Ber ftdi an bie oben gegebenen SBinfe in 53ctreff beö GürbgemengS, beö llmtöpfenö, @in* fneipenö, UmbinbenS, Sefprijjenö, Staudu-rne u. f. w. pünfttidj fyalt unb überbiefj nicbt au§er Slugen fefet, bafj bie ängfilicb,fie 9teinlid)Feit in alten 2Bact;Str)umgfiabien eine unerlctfjlidje 23e- bingung ift, inbem fte nidit nur baö fdiöne 2tuöfet)en ber 5ßffanjen err)öt)t, fonbern aud) auf bie Qualität eilten bebeutenben (Sinftufj ausübt, — bem mufi bie Kultur unb bie 38ermet)rung ber Pelargonien fid)er gelingen. Tem (Dilettanten fällt meifi bie 3fa$wat;l unter ber 5Renge ber neugewonnenen SSartetäten fehr fdnvcr, unb oerweifen ibn befjljalb auf ein überftdulidn-ö unb fririfdjeS 33erjeid>nifj ber beften unter ben netten unb netteften Sorten, baS wir bemnäcbft \u oeröffentlidjen gebenfen, unb baß felbft für praftifebe ©ärtner einen fefrr ni"ttjilirf.)cti ginger* jeig abgeben fann. tttinhf jitr ircilantikultur ticr Canna nnti Coiocnfta/ Unter ben SMattpflanjen bienen befonberS bie »erfcbjebenen ganna= unb Sa(abium*9lrten jtt effeftöoUem ®artenfcr)mucf. Tic Sanna finb im §abiru8 nidU febr vcrfdiicbcn, bagegen in ber §öt)f, bie von iy2 bis 12 gufj wcdifelt, fo bafj fte fteb. jur ^erfieHung ber man<$faltigften ©nippen unb l'lnpflan^tngnt gut eignen, um fo mehr ah? alle fo siemlicb w gfeidjer ßtit ihre reijenben gelben ober rotten SMütfjen entfalten. 9Ran follte auS biefem ©runbe immer mehre Sorten (Sauna mit einanber futtiöiren, — »on ben niebrigen Strien 5. 33. Canna Wars- cewiczii mit rothgeaberten, nahezu rotb erfdjeinenben S3(ättern unb bunfelrotheii 331ütr)en, bie fdjon vom 3uli an rcitflid) erfdiemen unb biefe ?lrt befonbcrS auSjeidjnen, fowie C. humilis mit fammetgrünen SBfättern, bie ebenfalls fef)r reidjbtüljenb ift. 3lt ben höheren unb bödmen Sorten jäblt man C. gigantea, flaeeida, discolor (sanguinea) tt. a. m., welche bei forgfältiger Kultur Stengel von 8, ja fogar biö 511 12 gufj .£j6r)e unb ungeheure 23latter treiben. — 2)ie Äultur ift ntdit fdnver: man legt bie Änoffen im SRärj ober l'lpril in Jöpfe von entfpreebenber ®röfje mit [öderer fetter grbe, unb ftellt bie Söpfe juerfl an einen umritten bunflen Ort, um bie SBurjeibtlbung \u beförbern, unb bernarf) in'S greie, Damit fte an Stift unb Sonne gewöhnt werben. 3m ber jweiten ^älftc beö SRai fcM man fte in'S freie Sanb. SRocb einfacher ift eS, bie Knollen wie biejenigen ber Tahlicn im 3Ipri( in'S ÜRifibeet 511 legen, bafj fie frifdv SBurjetn treiben, unb fie bann gfeidj mit benfelben auf ihren fünftigen Sianbort \u fe|en. Soll bie Sanna üppig nm*fen, fo mitp bas SSect reitfilidj gebüngt unb tief gegraben fepn, ober aber man hebt bie @rbe jwei öl'tJ tief aitö, füllt bie ©ruhe mit frifd)cm $ferbe* ober ftrobigein Äul)bünger nad) Slrt ber ÜWifibeete, läpt benfelben ftdi erft erwärmen, beberft ben SDiift nad? einigen Jagen l'A gufj l)od) mit @rbe unb pflanU bie ganna barattf, inbem man ben Heineren Strten 1 ' '., ben größeren 2 bis 3 gufj 3roifcbenraum gibt. ?(ttf folgen Seeten • -Jtadi einem Sortrage üon g. S. veinemouu in ber Krfurtet ©oi'ten6augefettfd)aft, ivcldicv in bei •«ambnvget i»artcn= unb iMumcnjeitiing eiferten, im KuSjuge bearbeitet. 23 warfen fte fc()r üppig. 3m Sommer 6egießt man häufig mit fiüfftgem Dünger: »erbünnter ÜRijijaut^e, ®uano* ob« altem ©atfenwaffer. ©anj ebenfo »trb bte prädjtige Colocasia antiquorum (Aruin colorasia) befjaubelt, bie unter allen 93(axtoflanjen unb namentlich ben großblätterigen unbebingt bie fdjönfte ifr. 3f)re SBIätrer Werben unter günftigen §8err)ältniffen brei guß 1)0* unb l)aben einen wunberfdjönen fammerarrigen ©laus wie feine anbere grcilnnbpflanje. ©tengel unb Stützen bilbet fte nidjt, aber bie anmutig jurücfgebogenen unb überljängenben Slätter erinnern auf baö lebhaftefte an bie Vegetation ber Uropenwclt, unb fdunücfen baljer ben ©arten mit einem etgent^üm fielen au6länbifc$en 9ieiäe. Eanna unb Solocafia err)eifä)en eine Umgebung von SRafen, um ihre Ißradjt ganj ju entfalten; Solocafia madu einjeln auf ©eeten ober 9tonbellen feinen (Sff eft , eber nod) alö Sinfaffung öon hoben @anna*8lrten, 5. 93. von C. discolor unb sanguinr-a, mit beren rotben SBidttern bie hellgrünen riejtgen Sammctblätter ber Golocafia fdjön eontraftiren. (Sin Weiterer beadjtenewertfyer Sd>mucf ber ©arten ftnb bie Gwthriiicit ober Korallen-- pflanzen (E. crista-galli , carnea, raacrophylla , laurifolia u. a. m.), ali Vlattpflanjen wie atö S3(umen gleich cffeftöotf. Sie ftnb cigentlid) SSäume, fterben aber bei unferer Vehanblung«« weife, im Jjn-rbft eingcpflanjt, an Söurjeln unb Stengeln ab, fo ln$ nur bie alten ^roeige unb ftarfeu SBurjeln ben Sßinter Überbauern, weßfyalb man fte im SEBinter nur wenig unb feiten gießt, fte im ÜJcärj in neue (Srbe pflanu unb in ben Jreibfaften ober Wenigfienö ein Warmeß ÜJliflbeei ftellt, wo iljre J.riebc ftd) attßcrorbcntlicb, fd)nefl entwitfeln unb »om 3uli an mit prächtigen rotben SBlumen prangen. Sie werben aud) im Sopf fultwirt. Von 3al)r ju 3al)r nimmt bie $flanje an 3'1')' ber Stengel unb ©djönfyett jit unb gebeibt in jeber nar)r* baften Srbe. E. cafira, Hurnei u. a. erljeifd)en eine anbere 33el)anblutig. ÜttUur unD Ucrmcljruiifl ticr €altö\tn. 3)ie Safabien ftnb in ben legten 3al)rcn um eine Vliiyihl prachtvoller neuer Varietäten iu'rmel)rt worben, bereu Sd)önh,eit in Sßerbinbung mit ber auögefprod^enen unb jur Wöbe geworbenen Vorliebe für Vlattpflanjen einer allgemeineren Verbreitung unb3ud)t biefer Sßflanjen großen Vorfdnib leiften wirb. 3eber ©ürtitcr unb ^fJanjenfreunb weiß jebod), »nie fiftlid» unb empfinbüdi bie Salabien meiftenö ftnb, unb baß bie Erfahrungen über ib)re jwetfmäßigfie .Kultur noch lauge nidjt genügenb befannt ftnb. Xicß möge ee entfdmlbigen, wenn wir bem erft vor Äurjem im IV. SBanb ber 3lluftrirteu ©artenjeitung S. 130 ffg. »eröffentlidjten äuffafc über Äultur ber galabien hier eine Weitere furje Vcleljrung aue3 ber geber eineö erprobten prartifdjen 3üd)terö in Velgieit folgen iaffen. Jyretlaubhtltur ber (Jalabicn. Die jroctfiuäfsigfte unb geeiguetfte s,'lrt ber Jlultur , wel^e jeber anbem weit voruuiehcn, wäre, bie Salabien tn'ö Vect ober Sanb auöjupflanjen. SSBenn batyer ein rcidier ^flanjenfrcunb in einem großen ©ewäep&aufe etwaö SRauin enibel)rlid) hat, wo er ein runbee-, halbrunbeo ober länglid.Ueei 35eet ober au* nur ein Stürfchen ;h'abaltc im J>ilbf*attcn anlegen fann, fo fülle er ein |ol*co mit nadjftcljenbem Ü'rbgemeng auf : ' 3 Wafcncrbc auö fdjlammigcn ©reiben; '/s 4)aibcnerbe ober Jioljerbe ober Sauberbe auö gut öerrotteten Vlältern ; ' g ;iemlid' feinen Saub; l(; (iompoft aus gut »erweötet SKiftbeet* unb lorferer ©artenerbe — alleö gut unter 24 einanber gemengt, juöor längere 3f't niIf Raufen gefegt unb meljrfrtcr) umgeftodicn. Ten Untergrunb bereite man au$ einer bieten Sdjidjt £opffd>crbcn, SBadj'teintntmmer, 33aufd)Utt 2C, unb breite barüber ben oben bcu'idmctcn O'ompoft in einer Scbiditc wn 1 '/4 biß ll/2 5uf Tiefe auß. 3fi biefer ®runb gut l)ergerid)tct , fo ijerpjlanje man barein mit ber <£>nnb in einer Sfafe öon 4 bis 51/, TccinialjoU (je nad) ibrer (Mröfje) unb minbeftenß i% gup r>on etnanber entfernt bie Jlnollen ber Salabien im Cluineunr nuS. (SS würbe jroar nudi ein geringerer ß^'f^ciiraum genügen, allein wir empfehlen ben größeren bauptfäri'lidi in ber l'lbfutt, um jroifä)en ben Salabten bie STnbflanjung anberer ©cwäd'fe, 5. 3?. garne, 511 ermög; lidu'u , bereu wunbcrbübfdie auSgejodte SBebel unb SMätter einen benlidtcn (Sontraft 51t ben »ollen, breiten unb ungeteilten SBlättern ber (Jalabicn bilben ober ben 33oben jieren werben, nadibem ftc ibre 2Badjötr)um3»ertobe öoHenbet baben. 3)te gamc »erlangen jwar eine ganj anberc 33ehanblung a\$ bie Ealabien , allein ici bie festeren weit genug auß einanber fteben, um baoon nid)t behelligt ju werben, fo fann man ifmen eine foldte aud) unbefdiabet ber festeren ju S£t)cit werben (äffen. SBäbrcnb ber ganzen ßtit, welffoe bie SMaltbilbung, 33lütbe unb gruftiftfation (wcUte unter befonberö günftigen Umftänben ftattfinben fann) bavtern wirb, muß natürlid) ber ©oben frifd) unb etreaS feudit erhalten werben bunt bäuftgeö Uebcrbraufen mit einer fefjr feineu sBraufe ber ©teüfanne, weld)e fo fjod) gehalten wirb, bafj la$ SBaffer nur in @cftalt cineß ftarfen 9?ebel3 ben SSoben erreidu. l'lud) muffen bie Kalabienblätter gelegcntlid) mit 33orftd)t befprijjt werben, um fr« redjt rein 51t erbalten unb alles? Ungeziefer 311 entfernen, baß ftd) fel)r gerne läugß ber ftarfen SBlattneroen an ber Unterfette anfeilt, woju bißweilen aud) ein naffer (tdnimmtn ju wrwenben ift. ©elbjrcerftänbltcf) barf baß ^Begießen wie baß 33ef»ri$en nur mit lauem SBaffcr gefdieben unb nur ju warmer 3af)reß$eit angewanbt werben, wenn alßbalb SSerbunftung beß 2Bafferß eintreten fann ; beim im nnbem gallo würbe baß auf ben blättern ftel)en bletbenbe SBaffer fe[)r fdmcll baß garte ©ewebc berfelben angreifen unb buref) ben barauf Ijeröorgerufenen 33pffnß bereu gäutnifj beranlafjen. 3n bemfclben SWafiftabc aber, wie bie SBIätter allinüblig 511 weifen unb fdilaff ju werben beginnen, mufi man aud' mit biefem 93e= gießen unb ©urijjen abbrechen unb cß ganj einftellen, fobalb bie Slätter fta) niebergelegt baben unb auf bem Soben etnjutroefnen beginnen. 35ic garne bagegen bürfen ciitftwcilen feineu SRangel an gettdjtigfeit erleiben. 3n biefem ßufianbe nun läßt man bie (Salafrien minbeftenß ^wei ober r)öct)ften6 brei ÜÄonate lang, ausgenommen in einigen wenigen befemberen gälten, welche firb in ben »er* fduebenen SSadißtbitmßpcriobeit barbieten fönnten; wie benn 5. 33. tiefe ober jene 9lrten ober Varietäten nodi mcl)r ober minber ftarf 511 waebfen fortfabren fönnten, in weldu-m galt man folgen Siadijfiglent mit 55orfid)t unb @d)Lmuug unb ben entfprerbenben ÜRobiftfationen bie oben bejeiebnete Sefyanblung ju %fytil werben laffen müßte. 55ei ben grofen ©diwanfungen ber Temperatur in unferem ÄHma ift eß nid)t feiert, bie abfohlten 3c'tP""f"; für baß l'lußpflanu'n unb bie Äultur ber Kalabien genau 311 bc^eidmen. 1)od) mögen nad) ben feitber gemaditen (Erfahrungen bie günftigften 3c'lpiinfte für iaß Stuö« pflanzen ber Änotfen bie Sölonate 5Ro»ember biß Januar, \mt für bie 9?ut)e berfelben ber Wonat Dftober fepu. 2)ie ^alabien treiben »tele aEur^elfditffilingc, Weldie natürlid) ben v3)htttcrfnol(en bebeutenb erfdjöpfeu ; ftc würben baber bcmfelben feine 23?ad)ßtbumßfräftc nebmen unb bie 33lütl)c unge* wifj unb unbebeutenb madieu, wenn man biefclben nidit entfernte. SRan mufj alfo minbeftenß alle jwei ober längftcnß aße brei ober »ier 3af)re, nad) bem gänj[id)cn t'lufbören beß 2Sadiß« tbumß unb nad? einer r-erglcid'ßweifcn 9{nbc »011 ^wei ober brei ÜJJönaten, mit grofer 33ebut- famfeit unb am beften mit ber blofjen Jpanb bie von iljrcr 9fad)fommenfd)aft umgebenen 25 SBurjeffnoüen ausgeben unb fämmtlifte barem beftnblifte SRebentricbe bureb einen teilten Diucf mit bem Säumen unb ßeigefinger bason abföfen. DaS Ausgeben mit ber <£>anb foHte triebt fftwer fcmi, ba bie (Srbe ftetß f)ctuftg gejätet unb von 3eit ju 3ci* umgebroften werben muß, um fie fehv [oder ju marken unb feine SJioofe, gleiten, SonferPen, feine ÜJlarftantien ic. on itjrer Dberßäfte auffommen ju (äffen, Die abgelösten ÄnoDen unb -Kebenrnöllften läßt man bann brei ober oter Sage an einem Irorfencn Ort auf einem ©efteÖ liegen, bamit fie ftd) öoDftänbig abtrorfnen unb bie burft bie Soötrennung (jerrwrgebraftte SBunbc »ernarben. 3U* gleift maftt man fid) biefen Shtgenblid ju mibe, um ben ©oben tief umjuarbeiten unb jur Hälfte ju erneuern, beim befanntlift fann eine Äulturpftanje niebt fange in bemfelben SSoben bleiben, olme $tt häufeln ober gar ju ©runbe ju get)en, ta fte benfelben erfdiepft , inbem fte bie ju il)rer 9?ab,rung erforberliften Stoffe barauö anfaugt, unb bie ftemiffte 33efftaffenf)eii beö SBobetW Ijieburft unb burft bie ?(uefonberungen unb i>a$ Verrotten ifjrer eigenen ^>aar-- würjelften umbilbet. 3ft bie Bearbeitung unb Auffüllung bcS 33obenö »ofJjogen, fo pflanjt man bie .Unollen auf bie gcwörmlidH' Sßeife unb jur angezeigten 3l'it lieber barin ein, wobei jeboft, wie fdion oben erwärmt, bie liefe beö Sinlegenö forgfältig ber ©röjje ber Änotlen angepaßt werben muß. 3e größer ber j?noflen, befto tiefer lege itjn; baber barf man bie jungen .Knollen nie tiefer ab? 3 big 31/, 2)ecimal$oll einlegen. 53ei ber »orgefftilberten SSeljanblungöWeife wirb bie .Kultur ber ßalabien im 23eet »oll* fommeu gelingen, unb bie ©ruße ber 5ßflanjen wie bie s4>vad;t ber Blätter niftiS 511 WÜnfften übrig (äffen. Topffultttv. "Die in Soffen fuliipirten Kalabien , wie überbauet alle anberen 5ßflanjen , fönnen in biefem ßwffanbe natürlid) bem Sluge triebt biejenige Ueppigfeit beS 9BaftStI)um3 jeigen, weifte fie ba entwiefeln, wo fte, um uns? mit einem ©emeinplajje auSjubrüden , freien (51lbogenraum fyabeu. allein bennod) fönnen wir ben greunb ber ©artenfunfi auf ©runb eigener (Jrfab,- rungen öerfteberrt, ^afi eei bei forgfältiger Pflege, für Weifte wir naftftebenb ebenfalls einige gingerjeige geben wollen, bemtodt gelingt, ben Salabien im Topfe noft ein mögliftfl reijenbeö Slnfeljen JU geben, fo la\i fte nafyeju benfelben ©enujj gewäbren, wie bie im offenen Beet fitltivurtcn, ob>ne babei — wa$ ja für flcine ober mittlere Treibl)äufer ein fetjr großer ©ewinn ift — einen bebeutenben [Raum einjuneljmen. 3ur Topffultur ber (Satabien bebient man ftd) nur folfter Töpfe, bereu 9ifiumliftfeit& geaalt bem Bofumen ber Anoden v-crhältnifimäßig entfpriftt, b. (). bie am obern 9vanbe min« beftenö einen iitnem ©urftmeffer Pon 11 bis 16 2)ecimaljoH baten unb ttcrljältnißmäßig meljr breit alö tief finb. Xiefe werben mit einem geuügenbcn SBafferabjug öerfeben unb bann mit bem oben angegebenen Srbgemeng gefüllt, worauf man barein bie .Knollen einjeln in ba8 obere 'Drittel ber barin befinbtiften (Srbe einfe&t. 3fi bieß geffteljen, fo ftellt man bie Töpfe auf einem ©eftefl beö Treibljaufeö in ben £>albfebaticn , ober auf ein taueö Treibbeet, wo mau fte öor ber bireften S'inwirfung ber Sonnenftrablen fftit&t, ober man (teile fte auft mitten unter bie übrigen 2Barmf>auSpflanjen binein, jeboft immer fo, \^a^ fie alle noft burft irgeub eine fünfilifte §eijung SQSctrme empfangen. .Uann man bie Töpfe noft unmittelbar mit Äoljlen* flcin umgeben, fo ift bieß nur beffer. Unb nun gibt man ben ^flanjen in ©ejierjung auf Begießen unb 35efpri^en ganj biefelbe ©c()anblung, »elfte wir oben für bie Kultur im freien 33obcu angegeben l)abcn. 3)cr Wefentliftfie Unterfftieb in ber Befyanblung ber Salabten im Topfe r^or berjenigeu im Beet beftel)t barin, baß man bic im Topfe fultwirten atljäl)r(id), naftbem fte alle SBaftä* tl)ttm6ftabien glücllift burftlaufen unb bie uötf)ige ;)utl)e5ctt überftanben haben, in ganj neue .'illiiflrii-U (Marien. ^citniui- V. 2. ;( 26 @rbc einfefct, »o6ei man ben Änollen — falls bieg irgenb tfyunlicb ift, etroo.S größer« Sopfe gibt, ftinbct man beim Umtopfen an ben SKuttetr'nou'en junge 2Burjelfd)ö{Jlinge ober auSge* bilbetc 9iebenfnölldH-n, fo »erben tiefe losgetrennt unb in fleinc S£öpfe perfekt, meldte im SSetfjältnijj 511 il)tet ®röfe ftelum, unb man befyanbclt biefe jungen 5ßftan$en bann ganj auf biefelbe SBeife wie bie SRuttetpfianjen, für bereit Pflege mir oben bie jWecfmäfjigen SSotfdjtiften ertb/cilt l)abcn. 3mifd)en bie im 33eet futtiPtrten Salabien fann man aufer ben oben bezeichneten tarnen nod) verfdiiebene anberc Heinere Sßflanjen fcfjcn , roie j. 93. Amaryllis (Hippeastrum). Anthu- rium acaule, befonberö aueb 23egonien, Eucharis, verfebiebene SDicIaftomaceen (Sonerila, Cen- tradenia u. a. 111.), ferner Garanten, Irinnen unb äbnliri'e @eroäd)fc, bereit bunte ®eftalt unb garbe ein für bad Sluge roofyltfyucnbeS (Jnfcmble 511 erjielen im Staube ift. Cintgc Winke jur üultur tier JMftfloren unferer 0euwd)öl)tiufcr. 9l(lc 21?arinbauS-?frteii ber ^afftfloren geteilten am befien in einer ftarfeu feudrten 2ßärme, unb erforbent roa'brenb iljtet 9Badjötr)um8==$ßetiobe eine gute regelmäßige 3"flIf,r von SBaffer. ?l(len ftarfivüdiftgen t'lrten, mie ber quadrangularis, eduüs, alata. Buonapartea u. 31. in. gebe man eine leidite fette lehmige (Srbe, roeldjer man minbeftenß ein 93iertf)eil gutoertotteneu Stall« bonget jugefejjt bat; anftatt beS [entern roenbet man bagegen bei ben Sitten »on fdjmädjcrm 2ßucbfe lieber einen 3ufll(5 i>on mtnbefienö V3 guter $atbenetbe an. P. quadrangularis ift eine ber fdimicrigcren Sorten, unb gebci()t am beften ta, Wo man fte fo auöpflanjen fann, bafj fte ttwtö Sobenwätme befommt, unb jroat gleid'viel ob »on einem fobbeet ober »on bem Seitenarme einer SBaffetljeijung. ÜJran muß biefe Slrt im «£>etbjt, nadibem fte abgeblüht fyat, jietnlidt ftarf einfdjnciben, ttwa nad) 9lrt beS Diebfduütts ; jebeS %\l)t im grüljling , unmittelbar »or bem austreiben ber ,ftnofven , mufs bie Srbe minbeftenö tbeihveife, mo möglid) aber ganj erneuert »erben, unb über bie Sauet ber Slütfje erlicifdu fte reiddidieS begießen. 93efrudttet man fte mit bem Rollen von P. coerulea, fo fetjt fte gern grüdrte an, »eldje von eiförmiger ©cftalt, etmaS größer als eine 3argoneffe=S3irne, von außen orangegelb, von mäfferigem, faftigem gletfd) ift, baS ein eigentbümlidicS Siroma, einen faucr-- füßlicften aber nidit unangenehmen ©efdnnarf bat unb mit Sßetn unb ßuda verfpeist ein feljr erfrifdn'nbeS ©bft ift. Sei öorfieljenbet 33et)anblung Wirb man alle 3abre einen jicmlicben Vorrat!) von größten erjielen. P. alata gebeizt bcinalje in jebet Sage, wenn man fte unter itc Pflege beö ©ärrnerö am befien (ofjnenben Sitten ftnb und) meinen Erfahrungen: P. quadrangularis, alata, Buonapartea, edulis, prineeps, Kermesina, Loudonii, phoenicea, laurifolia unb maliformis. Sieben biefen laffc id.) ungefähr nod) gelten : P. digitata, perforata, caracasana, Cavanillesii , coccinca unb cuprea. 2)ie meiften tiefer ©orten ftnb ben ganjen (Sommer fyinburd) beinahe in jebem 2Bad)6tr;umöjtabium unter @[aö* gfoefe im @anb 511 »ermeljren, worauf man fte nad) bem Sewurjeln in ein ©eineiig »on 8ef)m* unb ^aibenerbe »erfefct, üünftlid)e i\ompoftiTtie für ammknnifdK JJflanKii. Seber erfahrene ©ärtner weif, wie anfprudjöBoß bie meiften amerifaniftfyen ^{langen in Scjug auf bie Erbe ftnb, bie mau ih/iicn gibt. 21 m bejien entfpridjt iijnen unfere «§aibenerfce, allein biefc laßt ftd) nidn immer in f)inreidjenber SKenge fyerbeifdiaffen, um fte aud) ben greis lanbpjlaitjen ber amerifanifdjen glora genügenb gufommen ,511 [äffen. SBenn nun ber natür-- lidje Soften ungunftig unb bie ^aibenerbe fdjwer ju befommen ift, fo l)abe id) mir fdwu fjäujig eine fünftlidje Jiompoftcrbc gemacht, wefd)e id) entweber unmittelbar jum 9u0pj?angen von amerifanifdjen üßflangen barin öerwenbe, ober mit unferen natürlichen 8er)mböften r>ermifd)e, ba id; gefuttben l)abe, tap eine SRifdjung von einem 3TI;cil meineö Äompojtö mit einem !£r)eil meineö natürlichen 8er)mboben3 fogar für ftae gcbeifylidje unb üppige SBadjötrjum mandjer l'lrteu von greilanft*9Rr;obobenbren gauj cntjprcd)enb ift. Siefer Äompoft eignet ftd) jugleid) und) für eine grofje 2Jn$aljl anberer 5J3jIanjen, unb läßt ftd; allenthalben anwenbeu, wo bie 3iäf)e von Sffiälbern ober Sflßeen eine größere jül)rlid)e sBcifttbj von 8aub ermöglicht. 3d) glaube burd) Scitth/ilung meines 33erfaf)renö bie SJorfdjriften ju vervollfiäubigcu, iveld;e Sie auf S. 160 beö vorigen 3al)rgangc« über bie Jjcrftclluug von fünftlidjer ^aibenerbe gegeben haben. Sic geeignetfte 3l'it jur Slnlage [old.H'r tfompoftlagcr ift natürlid) ber gpatberbft. ÜJcan bringt baö 8aub, weld)eö mau in biefer Sa^reöjeit fammeln fauu, an einen paffeuben Ort, reo eo einige 3ar)re lang liegen fann. 3d) venveubc ftaS Eidjen* unb ©udjenlaub, weldjeö mir jur Verfügung ftel)t, beinahe auäfdjltefjlid) jum SBorfdjtagen meiner Treibbeete unb gül« hing ber 3rcibfäftcu, ©tuben je. ; baber venvenbe id) ju meinem Äompoft nur ben Abfall unb Jtctjridit vom Eidjen* unb öudjenlaub, nu'lcber ftd; nod) jufammenfegen läjjt, bagegen baö 8aub von Dtofjfafianien unb jaljmen Äafianien, von Ulmen 11. f. nv, wclcbcö für treibe« beete unb Ääften minber geeignet ift. Einige Stlfeen von JRojjfafianien unb üßiatanen liefern mir ein rcid)(id)cö Material, ©obalb biefeö 8aub auf einen Raufen gefd)td)tet ift, fo werfe id) barauf reinen Sanft, unb jwar im SScrfyättnijj von jroei Sdjubfarren voll Sanft auf jebc ÜBagenlabung i'aub, unb jwei Sd)ubfarrenlabungen !)io(3äpfel, bie id) auf ber Sanbjirafje ober auf SBaiben habe jufammenfer)ren laffen, unb in Ermangelung beijclben ^ferbebünger ot)ne ctrol). 3ft mir gerabe fein ©anb jur Jianb, fo ncljnie id) aud) ben l'lbraum von Pbauffeen, wo id) j'eborl) aitdbrütflidj bemerfe, bafi man nur von foldien E^auffeen ben 8t braum neb inen barf, wo uid't mit fall baltigcn Steinen befd)lagen finb. Tic ame* rifanifeben s^flaiiu'n lieben ben jtalf in feiner gorm , unb er fduibet ihnen aud) jufeljenö. 3u biefem ©emenge füge id) fobauu nod) ben ,'lbfall vom 'öefdmeibou ber .^erfen, alte Solje, 4' 28 (Sägespäne, langes ©ras, -JMooö unb alle anbeten arten oon spflanjenabfätten öon niclU oHju fafttgex 9?atur l)inju. 3)ie Raufen »erben fo I)od) aufgeworfen, bafj fte ftd) nur leidn erf)i|en, unb wenn icl) baju 3C>> erfdEjwingen fann , je im erften 3al)rc ein- bis jweimal , im jweiten 3nf)re aber ftd)cr jweinial umgeflogen, unb nad) SSerlauf bce> jweiten 3abreei ift bie Äompofi* erbe jum ®ebraud)e fertig unb alle Stoffe barin bjaben ftd) vollftänbig jei'fe^t. SfnfangS ver- fügte id) bie «gjerftellung biefcS ÄompoftS mehrmals obne Siojjctyfel ober ftrobfreien ^ferbe- bünger, aber id) fanb, in\$ ber 3ufntJ Bon le&teren bie (Srbe weit geeigneter für meine 3wecfe maebt. 233 iü" id) biefen Äompoft für gretlanb=@rifen unb Äalmien beuüfjen, fo fefce id) il)m genuMmlid) nod) etwaö Sanb ju; 9(salecit unb SRIjobobenbren aber waebfen barin treff(id) öljne (eglid)e frembe 33einiifcbuug, ober bei einigem 3ufnl -HM1 gewöhnlicher Selimerbc für bie f)är- teren greilanbarten ; id) begebe jebod) bie äßorfidjt, bie Dberflacbe etwas mit ©eftröf) ober Sägefpäneu 511 Überbeeten, um bie aUju rafd)e Shiötrorfnung beö Äompofte ;u verbitten, fo lange bie 5ßflan$en ib" »0$ niebt fjebörig mit tljren 3*»eigen ^(dcn. $flanjt man ©labioluS, Milium, Sdlftvömevien unb gitcbften in'ö freie Saab, fo fann mau ibnen gar feinen leffern 33obeu geben, dfö biefen Äompoft, in welkem fte ein ganj aufu'rorbentlidteö ffiad)ctl)uin ent- wiefefn. 233enn man auf biefe SBeife foldie Abfälle bcnüljf, bie gewöl)itlicb ganj nufcloS unb unbeachtet bei Seite geworfen »erben, fo erbält man baö wefcntlid)ftc ^ulfömtttel, um überall amerifanifd)e s]>flan;en in gröfjfter 23otlfomment)eit ju sieben. Wer nnflfbiidK ^Uljnumflepro ccf* Ucr Pflnnjcn. 'Sie feitf)crige Üfyeorie oon bem angeblichen Vermögen ber ißflanjen , Äobilenfäitrc auo ber l'uft cin;uatbmen mittelft ber SBfätter unb biefe Säure bann in ben grünen Steilen ibrer ©ebilbe umjiigeftalteii, finbet neuerbingS eine bartnäefige 23efämpfung bttrd) einen belgifc^eii ^rofeffor ber Sßotantf, SJcamenö SergSma. Siefer glaubt über bie betveffenbe gragc ber 2ßiffenfd>aft um fo eljer mitfpred)en 511 bürfen, ate> er ftd) fdiou feit mel)r olö fünfuub^oaiiug 3al)reu tl)eoretifd) unb praftifd) mit biefem ©egenftanbe befd)äftigt l)at. Gür wüjjte biefen augeblid'en ?ltl)niitug3procefj ber 5ßflanjen Weber mit bereit Sau nod) mit bereit ScbeneSr-errid)- tungen in (Sinflang ju bringen, fonbern glaubt vielmcfir, alle Sebcneverrid)tungen ber fßflanjen geben vor ftd), ol)ne bafj bie 33(älter ober ibre grünen 'Jbeile bie ^oblenfätire ber ?ltmofpl,utre abforbiren. 3)er 23oben fül)re ja ben 5ßflanjen fdton genug in ffiaffer aufgelöste tfoblenfäure 5'it, weifte bie 233urscl aufnehme, unb ber SBoben felber leibe niemals Mangel an Aof)lenfäme, fonbern erbalte bievon ötelmel)r einen unerfd)öpflicbcu 2?orrat(), ber ftd) beftäubig wieber erfefce. Sinen folgen fülire il)m jdion bie Jltinofpbäre felber ju, bamit fie ftd) niriU baran überlabe. ÜRan trolle bar» (M(eid)geUMdH , roeldjeä fid) befteinbig trofi aller ber SRefptrationöproceffe fo vieler Jaufeubc von lebenbigen (Mefd'öpfen unb tro^ ber SBerbrennungSproceffe jrDifdjen ben perfebiebenen Seftanbtbeilen ber l'ltmofpbäre ert)alte, bem 5>erbrattd)e beimeffen , roefdjen bie s^flanjen bttvd) il)reu fogen. Sltbmungßproceft baöon macben, allein bieg fei) eben nod) immer JÖppotbefe unb nidu überjettgenb bewiefen. SSielmeljr laffe gerabc bie eigentbümlid)e Sdinn-re ber .«oblenfäure mit ©runb annehmen, bajt biefelbe nur vom 33oben unb vom SBaffer abfor* birt Werbe. ÜWan babe jroar behauptet, baS angebliche l'ltbmen ber Sßftanjen ftel)e in 2>erbinbung mit beut Umlauf be3 ^flan^enfafts?; allein man babe fidi nid)t gefragt, bttrd) lveldu- Xeraft biefe 35civcgung ftattfinbe, iu\^ nod) Weniger nu'ifuc man bie Organe ju bejeidMien, welche ju 29 btefem Umlauf beitragen müßten, -reit man überhaupt bttrdi 2)utrod)ct'ö Sßerfudje bie (Snboö* mofe fennen gelernt habe, tonnt man au einen regelmäßigen Säfteumlauf nid)t meljr benfen; obfd)on bemnad) feine öoflfiänbige Sirculation beö Safte bei ben Sßflanjen jtattftnbe, fdu-ine man fidt* aber bod) an biefer 3bee anguflammem. «§err SBergöma [teilt junäd)fi bie fi£lid)e fraget Wie beim bie Äol)tenfäure burd) bie 93lätter in bie *PfIanjen fomme, wenn alle ^öljlungen berfelben mit Suft gefüllt femm? SBoflte man behaupten, eö flehe leere Dtäume in ben $flanjen, fo würbe ber i'uftbrurf ber Sltmofpljäre hinreichen, fte jufammenjubrücfen, Wie man leiebt an abgefallenem Saub feljen fönne. 9J?andje behaupten, bie Äofylenfäure gelange burd) Tiffttfton in bie Höhlungen, allein bann frage er: wo benn ber SBeWeiö fcp, baß bie ©tomata eine offene SSerbinbung mit bev Sltmofpljäre untere halten? ©eftalt, SBau unb Sdmitt ber ©tomata beweife im ©egentfyetl, bafi biefelben mutb/ maßlid) nur jur Sntlabung beftimmt fepen, wann eine innere Spannung öorljanben ; aber eö fei) feineomegö wafrcfdieinlid) , baff fte gleichzeitig aud) jur ?(bforption bienen. Sffiaffer ober Sßafferbampf wirb auf gleiche SÖeife entloben, aber nidjt auf glcidic SBeife abfovbirt. Die Slnfyänger ber 9ltf)mungS»2if)eorie behaupten, bie Äoljlenfäure werbe jerfefct unter beut (Sinfluß ber grünen 5 heile ber ^flanje , wüßten aber jur llnterfiü&ung biefer 8lnftd)t feinen genügenbeu SBeweiö beizubringen. Ueberhaupt fül)re genaueres Stubium biefer gragc ju ber Ueberjeugung , bafi ftd) bie ^ioblcnfäurc nidit fo (eid)t jerfefce, benn eö laffc ftd? fein SSeifpiel öon einer berartigen 3erfefeun8 » n,° bk Äoljlenfäure ftd) mit anberen glüfftgfciten öerbinben würbe, aufweifeu. Tic 8lnftd)t, bafj ber lebenbc Drganieimuei eine foldie ßerfefcung hervorbringen fönne, entbehre i'ebcr SBegrünbung. @S mangele baher jeber SBeWeggrunb, biefe l'lnfid't ju öertljeibigen , Wenn ftd) anbete triftigere unb juläfftgere (Srflärungen ber Sebenö* öerridjtungen beibringen (äffen. ÜJcan muffe allgemein anerfenucn, \>a\i Sßaffer, jfofylenfäure unb Slmmoniaf bie öornef)mlid)ften Stoffe fepen, wcldic, nebfi einigen anberen unorganifdjen Stoffen unb 33eftanbtf)eileii bei SBobenö, von ben SBurjeln aufgenommen Werben. Sr fjabe nacbjuiocifcu verhüllt, i<<\\i wabjfdjeinlid) bie Äofjlenfäure nidit jerfefct werbe 3 bie Silbung organifdjer ÜJiaterten muffe affo auf eine anbcre SGBeife möglidi fcpn. — 9J?an fönnte weit fixerer jugeben, la$ bau 335 äff er jerfefjt werbe j ber Sinfluß ber organifdjen Functionen fönnte affo bie si3i(bung von Sßafferftoff im: Äoljfenfäure jum (Srgebniß haben. Ter freigeworbene SBafferfioff würbe ftd) bemgemäfj in ben Höhlungen serbreiten unb ftd) nad) außen cutlaben, wenn bie innere Spannung fteige, unb wenn biefe 3erfe|jung ^cr Elemente ftd) öfter wiebcrbole, fo werbe ber Sffiafferftoff ftd) entlabcn, alfo biefer Stoff in ben 5ßflan$en in großer ÜRenge au8= gefchieben werben. Tiefe Sebcnpvcrricblungcu gefcheben unter bem Einfluß beS 8id)tS unb ber SQBärme, unb barum nehme man bei 9?ad)t ganj anbcre Symptome waf)r. Tic im SBaffer aufgelöste tfohlenfäurc werbe bann frei unb auf bicfclbe Sffieife auögeat^met, wie baS Sauer- ftoffgaS bei Jage. Tie ilicbrjabl ber Tcmonftrationcn , bie man atö Seweiö für baö VlthmungSVcrmögcn ber ^flanjcu bargefteUt hat, formten nach ben oben auöetnanbergefefcten Erwägungen erflärt werben 5 mau habe in biefer grage bie Schlußfolgerungen gewiffer Scbriftftcllcr \u leicht juge= geben, unb man fönnte bei genügenbem SRaum unb $tii bie Ungenautgfeit berfelben leubt nadjweifen. §err ©ergöma hält ftdi jebod? ber Äürje balbcr nur an bie Srflärung, Welche Soufjtngaiilt von ber 5|3fIanjenrefpiration gegeben unb burd) welche er viele Sßerfonen in ben fcftcu ©Iauben vcrfcW hat, bie l'lbforptiou ber .Uohlcnfäure burd' bie glätter fepe eine unumftößlid) erwiefene 3;'h^l'^''fi,^^ -- "■,'iö iebod> nicht ber ("sali ift, ba alles wm ber (Srläuterung abhängt, welche man biefer Demonftration geben fann unb fogar geben muß. Ter SBetnftocf hllt große ()ol)le SRäume unb bie bei 'Jage barin enthaltene £uft befteht 30 »oraugöroeife nu8 ©auerfloff unb etrong Sricfjtojf. Tor enge Slaml, welket bie SBerbinbung mit ber SSfonofpljäre unterhalt, fami ßieHeidjt nidjt fo oiel Suft julaffen, als aus ben SBerjältern cntiiH'id)t , ober fann eö minbejienö nid»t fcerfyinbetn , bafj eine beträdnltd^e ÜRenge Sauerfioff »on bet Sßflanje cmSgefditeben wirb. Tag Sßerljättnifj ber Äoljlenfäure muß ftd> olfo beträdjt- lid) verminbern. 3Kan borf übrigens nidit außer ?lcf>t (äffen , baß bie fßflanje gleicbcmu-ifc aud) 2Bafferbampf auöfdicibet, ivcldjer Äoblcnfäure in fid) auflösen fann unb bei in ben Sefyäftern jurürfbleibt. Jlbgefelien oon allem anbern aber ifi bie genaue SBeftimmung ber Äoljfenfäure feine fehr leidite <2adu\ — Soufjingault t>at ftd) aber burdpauä nid't mit ber 8uft ber ^flanje befaßt, »«8 um fo mebr \u venvunbern ift, ba er bei 9tadu bie boppeltc ÜWenge jfoblcnfäure erhallen bat, bie oljne 3tt>eifcl auö ber Sßflanje frei geworben ift. Jperr SergSma fagt: „Sie ÜRutr)maof/l röie mit bemjenigen, waö wir t»on ber 3ufammenfe&ung &w organifdjen Stoffe roifjen. — Ter Sinfluß beö SauerftoffS auf bie eberfliutlidH'it Steile ber Spanien ift ber eben erläuterten Stfdjeinung gan, fremb, aber bennod) ein fehr »fiebriger." iUonotlidjcr Xtaicnticr. 03 c tu ii d) 5 I) u u 5. liefet SRonat ift einer ber miduigften für ben Wärtncr, weil mit ihm eigentlict) bie neue 33egetationÖ= periobe ber gefammteu 'Jtflaiijenwelt anhebt. Gä ift baher befonberä barauf ju achten, bajj bie ie SBürjträuter: SRünje, 8a»enbel, Sbpmian, Salbei ic. fann man ivube lRärj bei milber SBitterung burdi .leitheiluug oevinehrcu , wenn fie ftbon anuitieiben begonnen haben. 32 mannigfaltig?* ffrüptiiSenbe ^uHcbelacwddife. Untet bic fcbönfiblürjenben 3wiebelgewäd)fe gehören unfircitig bic 2J1 1 e tj wi e bc l n ober Scillae, beten SSerwenbung in unferen ©arten eine oevfjältnigmägig nod) febr be= fdjräntte ift. SBir baten »erfdjiebene Barietäten oon Scilla autans mit »eigen, bctirotben unb blauen SBlü« theu. S. praecox ift fo fnilio wie ba$ Sdjneeglöetdjen ; S. amoena hat enous fpätere, aber größere SMüttjeu. S. peruviana jeidjnet fi* burdj feine grogen Slütijen oon wunberfdjönflem ©lau aue. S. japonica buiht vofenrotb. S. campanulata, maxima, cernua, parvi- Bora, autuninalis u. ci m. »erbtenen ntlefammt einen 9ßlaj} in unferen ©ätten. 3Kan foKtc bic ^wiebeln bödiftcus alle fünf Dahre herausnehmen unb jcithcilen, beim fte nehmen fidj am bübfdwftcn aus, wenn fie in iBüfcrjeln bei einanber wadjfen, unb bilben im gtüt)« ling ben reijenbften Sdjtnucf unferei Blumenbeete. £ar>'»£d)icficn' bcr.ttopffohlaricn 511 ucrliütcn. Bie meiften topfbilbenbeu Sotjtarten jeigen ab unb 511 in geroiffen Sobenarten unb in einjelnen (>rempiavcn eine Steigung, in lange Strünte *,u fdjiegen, anftatt fefte, runbe, gebvungene Stopfe ju bilben. Um bieg ju oeihinbcm, nehme man nur ein gebermeffer, flöge es fo jiemlieb in bei mittlem §ötje beä Shunts burdj bcnfelben unb ftede ein fwljdjen hinein, um ben Sin fdjnitt offen ju erhalten unb baburd) bas Wadistlmm bes Stniuts ju hemmen, i*ei biefem Verfahren ift mau fidjer auf jebem Stengel einen fdionen Stopf oon Söirfing u. f. w. ju erjielen. 2.t>cnc bon Wcrbciiolic. griffe ©erberlol)e gibt fet)r angenehme unb bequeme SBege in Watten unb ©ewäd)drjäufern jumal im Winter unb befonberä auf jäijeu Betjmböben, ba fie meber bei Siegen nodj bei grofi an ben Sdnihfoiiicn l;ängen bleibt. (Se genügt, fie nur einen halben >u biet aufjutragen. ISbcnfc bieut fie trefflid) jur Slnlage oon üBcgcn für ben Sommer, weil fie ihrer leidjten Sefd)affcnl)eii wegen biefe leidjt oon Unfraut ju fäubetn erlaubt. Mann mau fie im Sommer entbehren, fo lägt fie fict) nact) jebem troctenen läge leidjt tjinwegfegen. 51m oorjüg litbfien erproben fict) foldie Söege oon ©erbeilotje im Jtüdjengarten jwifdjen ben einjelnen ©emüfebeeten, 100 fie ju jeber ?,eit bie SBefieUung bevfelben unb bie \Hr= Seiten für biefelben erlauben. SBinterG j. S., 100 mau oiei iDünger ober Erbe auf bie ©emüfebeete ju fdi äffen hat, was roätjtenb bes grofts gefcbet)en muf, Commt man gar l)äufig in ben galt, berartige arbeiten fetjon um jetjn ober eilf Uhr SBormittags einteilen ju muffen, Weil bei ©oben 00m Sonnenfcbein oben ju offen ift unb bie SBenü^ung ber frtmialen gugpfabe jwifdjen ben Beeren nidit mehr erlaubt. Sinb biefe jebodj mit ©erberlofje beftreur, fo finb fie felbft nadi eingetretenem Et)auwetter noctj praftifabel, unb bie Vohe ift fein SBerberS für ben ©oben, lvie eine Sctjictjt Mies ober Steinfotjlenafctje ober SdjlaeTe. ©cfiablidjr'cit bot. ÄupfcrbralitS. Biclfältige Beobachtungen haben gejeigt, bajj bie Betwenbung bee Stupferbra&tS jum 9ln&eften oon lebenben Bflanjen unb oon (Stiletten an biefelben ungemein ftörenb unb mnbtheilia, auf ba« iv'ad'othum unb bie ©efunbljeit berfelben mivft, unb man oenvarnt baher oor 'Jlmocu- bung bes genannten SKetatts ju ben angegebenen 3i»erfen. C?ffnif iloircfponliriij. §ettn 3r. ft....x in 31 t. Jbnen $rioat Mbreffen oon ©arten' unb Slumenfreunben ju oer= fdjaffen, liegt auger unferer SSefugnig unb unfeiem SReffort. Sie 'Kbreffen bei $anbelägärtnet aber finbeu Sie in bem jroeiten 3heü oon Dr. Mail M'od)« ©artenfalenber (Söetlin, Soffelmann). grau lein (Smilie SB. in grfft. 2>ie befte ürbe für Eakeolarien in Köpfen ift eine fette leidite SDlifdjung aus ßaubetbe, SRafeneibe unb Saab; bie Joffe füllt mau etwa l' ., 3»U bodi mit Sdjerben, um genügenben 51bjug für überfdnifftge geud)tigfeit ju etjieleu. ■>>enn Saron 0. St... in Sleufl. Datura fastuosn ijt weit cmofiublidier als I). ceratocaulon, weldje bei uns ganj (tut im freien aushall; leitete ift fauni mittber fdjön als bie erftere unb maebt mit ihren trompetenfötmigen grofjen roeigen ober helloiolett angeflogenen SJlüt&en einen trefflidjcn Sffeft. BeiSSeiben fäet mau ben Samen im SDlärj in Eöpfe ober in ein mägig loavmes l'Jiiftbeet unb oetfebt oon ba bie jungen SPjTanjen auf bie (Rabatten, ohne fie juoor ju piquiren, beim je weniger mau bie 3Burjeln ftört, beflo beffet gebeiben bie SPffanjen. ISeibe .'Uten finb jebod» Som- mctijcioädife. j^VSSSV^^ — n-Zeitun£. 1861. ' 1,1 i .1 1 1 ! I. Kl j «■■ ! 33 Diaiithus Versrhaffcltü. £afel 3. Tic fchünc 9Mfe, beten Stbbilbung wir biefimal bringen, ift jWar niebt gefüllt, aber febr {jübfcb ballförmig geftreift unb von febr lebhafter auögef»rod)ener gärbung unb, wie auf ben erften 93ricf ju fehen, ein Srjeugnijj fünftlidu-r «jpBbribijtrung. (Sic fott öon einer fünfte lieben ©efrudjtung beö Dianthus Mauley mit D. arboreus berrübren, unb bat vom Sßater bie in ©träufern Bon aebt biö \üm bei einanber ftchenben Slüthcn öon fdiön Weifjer Orunbfarbc mit einem §Bnnb(ireifen von fattem bunfel Sarmoijin unb weifjem ©cMunbe geerbt. 5)te SBIüttje ifl ivitnbcrhübfdi gebaut, jebeS 5Mumcnblatt febr abgerunbet, am Staube fein au8gejat)nt unb mit einem langen SRagel verfeben. Pin befonberer SSorjug biefer Steifen ift ber niebrige 9Bu<$8 ber SBtüujenßengel , welche feiten über 5—6 3"D «Ööbc erretten (mährenb fte bei bem auf ber Snfel Kreta hcimi)dum SScrgnügen gercieben werben. 3di Berwenbe jur .Uultur ber Slraliaceen folgenbe Srbarten: einen Jheil SDioot«, einen Jhcil guter SBucbenlaub* ober «jpaibenerbe, einen Jhcil Waicnlchm unb einen Jhetl Tungbee; erbe; aueb habe idi eine SSetmifcbung von Äompojt« ober .Uuhbungcrfe mit fehr gutem Erfolg ängewenbet unb würfen Panax fruticosa, Aralia Sieboldti, A. papyrifera, A. reticulata, A. capitata, Jaqu., A. guatertialensis. hört. (Hedera hört. Linden), A. arborea. L. (Hedern .Utuflliitf («arten 3citlllig. V. 5. 5 34 Sw.)j A. hederophylla, Solland, Sciodaphyllum pulchrum (aud) A. pulch.), Sciodaphyllum farinosum, A. Sciodaphyllum palmetto it. ct. in., fowie alle übrigen »orjügtid) in t)en ge* nannten Srbarten. 3d) muß jebod) nod) bemerfen, bnf id) kr (Srbe ein <8ed)6tel guten @anb jufefcte, welcher namentlich baju bicnt , bie Sffiurjeln gefunb 511 erbarten; aud) muß für eine gute Drainage ber Sopfe gcfotgt »erben. 3m Sommer, wenn bie l'flanjen im Ürieb waren, f)abe id) toöcbentlid) jWeimal mit 2)ungröajjer gegoffen, woburch bctö 3Bachötl)um ungemein junabm , [0 ba$ bie 5ßflcmjen burd) il)re großen SMätter einen rounberfcfcönen ©ffeft berttor- braditen. Ten Xüngerguß bereite id) auf fofgcnbe SSeife: id) fejje 51t biefem j$md ein Saß ober fonftigcn 33ef)älter an einen fennigen Ort, bringe eine Quantität Auf;* ober Sdjafbünger hinein, in (Ermanglung beffen aud) .gjornfpäne, gieße bann ba$ ©efäß r-oll 2ßaffer unb rül)re eS alle Sage ein- biö jroeimal um, baß ftd) alleö orbentlid) jerfejst, ba ein frifd) bereiteter 3>üngerguß nie bie guten "Dienfte leiftet, wie ein in gehörige ©äbrung übergegangener; aud) gieße id), nadibem id) ben Dfingerguf öottjogen, mit reinem SBaffer nad), weld)e6 ba,$u bient, baf) alle Steile/ welche nod) an ber Oberfläche ber (Srbe haften, bjneingefd)Wemmt werben. @benfo verfeme ich bie ^flanjen jebeömal, wenn fte ben Sopf fo ausgewürfelt, bafi fid) bie SSurjeln oben am 9tanbe beffelben jeigten, ma$ namentlid) baju bient, fte red)t gebrungen unb fräftig ju erhalten, unb für ir)r fpätereö ©ebcifyen t>on großem SJortbeil ift. 2>ie QJcrmefyrung uermittelft Stccflingcn ift bei allen Slraliaceen jiemlid) leid)t; id) »er* wenbete bjeju eine (Srbmifduing öon «jpaibe* unb ÜJioorerbe ju gteidjen Steilen unb etwaö Safenlebm mit reicblid) Sanb gcmifdjt, unb fe^te id) etwa? Äobjenftaub ju, um baö Satter* werben ber Srbe ju »erbitten. 9)?it biefer SRifcbung füllte id) Heine Söpfe an unb bebeefte fte an ber Obcrflüd)e mit gutem Ouarjfanb. hierauf febnitt id) bie Sterflinge auf gewöhnliche 2ßeife jureebt, fteefte fte in bie angefüllten Üöpfe ungefähr einen ^oü tief in bie @rbe, unb ftelfte meine Söpfe in ein 33ermel)rungöbeet, weldjeö burd) -Öeijung ober jünger erwärmt würbe, unb mit genftern »erfefjen war, um eine gefcbloffcnc Cuft ju haben ; mit gleid) gutem Erfolg f)abe id) aud) in einem warmen 3}ungbccte &ermet)rt. 3ft alleö gut beforgt, fo bat innerhalb brei Sßocben bie 50fef)rjar)t ber Sterflinge Sßuneln , unb nun fönnen fte cinjeln , je nadjbem fte SBurjcln haben, in Heinere ober größere £öpfe öerpflanjt werben, unb ftnb, naaV bem fte ftd) angewöhnt baben, wie bie älteren ^flanjen 51t bel)anbeln; fte werben alebann üppig gebeiben, wenn man fte t»or a(I;ugroßer 9Jäffe bewahrt. 21. Äoppc. Her ttlalti in Uortwmcrika. $)er befannte englifebe 9taturfreunb unb gerf&er ©offe fd)ilbcrt in feinen „©riefen auö ?llabama" febr (ebljaft bie @igentl)ümlid)feiten betf norbamcrifanifd)en SBalbcö, unb wir ent- legnen bal)er ein fleineö 3onengcmälbc auö feinen Sdulbcrungen. „Stein täglicher Spaziergang," fagt er, „bietet mir nod) immer viele ©egcnftänbe beö 3ntercffe6 bar. 2Bir fteigen juerft r>on unferer Sßotynung auö einen ^piiget fyerab auf einem fcbmalcn fteinigen s^fabe burd) jiemlid) bufebigeö Unterholj, weld'ce burd) »erfct)iebene 9lrten r>on Smilax, jRcbeiu unb anbere Sd)lingpflanjen-?lrtcn ju einem wirren, faft unburd'bringlid)cn Xicfid)t »erftljt ift. 3>aö Saub ber fd)lanfen l)öheren SBüfcbe, nod) je^t im Späi()erbfte fo f)cllgrün alö ob e6 erft 3uli wäre, l)ängt über ltnö herein unb überwölbt beinahe ben feb malen s^3fab, unb l)icr labt ftd) mein 2Iuge jeben Georgen an einer ununterbrochenen Reihenfolge ber l)errlid)ften Slüthen einer großen Ipomaea, weld)e bem Convolvulus major unferer europäifeben 35 ©arten ganj ähnlid) , jebodj öon boppelt fo grofjem !Durdjmeffer unb bem febönften f>ctfcn ^Purpurrot!) ift. Die 5ßflan$e roädjöt in 3J?enge 51t betben ©eiten btefeö SBegeö t)tn, unb redjtö unb linfö Rängen bie »erfdjlungenen 9ianfen nnmutfiifl herab unb (ragen bie prächtigen 3ridUer* blumen. Diefe 3pomaa ift eine förmliche SKorgenbfumc, benn fobalb bie Sonne höher gc= (Hegen ift, unb ibre Bolle i§t|e verbreitet, fo fdn-umpft fte jufammen, fdjliejjt ftd* unb büßt ibre fdunte ©cftalt ganj ein. 3n biefen Dirfid'ten nimmt ein ®ewäd)8, toelfytS bier 511 8anbe ißofe beißt (Phytolacca decandria), eine öorjugSWeife Steile ein unb madji ftd) befonbcrS burdj feine großen, bisweilen fußlangen Sraubcnbüfchcl von glänjenbfdjwarjen Seeren auf fdmrladirothcn Stielen, [owie baburd) bemerftid}, baf ber Stengel unb bie Siattneröen biefelbe fdiarlacbrothe gärbung haben, waä bie Sftünbeit ber $fianjc wefentlid) crf)öt)t. Diefe Sßffanje ift in ben (Stfen ber SRiegetjäune, an ben Straßenfeiten unb in bufdngem ©eftrüpp fchr häufig. •Die Seeren ftrotu'ii von einem fjerrlidj purpurrotben Saft, ber eine ftfjönc bleibenbe Färbung hinterläßt, unb feine garbe fogar ten ©ngeweiben ber SBögel mittfjeifen fotl, weldje von biefen Seeren freffen. Sin augenfälliger Sdjönljeit übertrifft biefeö ®ewäd)ö j'eboä) nod) ta$ fogc- nanntc Dog-woob ü^unbeljol? , Cornus flovida), weldjeä ju biefer Saljreöjeit grüdjte trägt. ©6 fotl aud) jur Slütfjejeit febr bübfd) fcvn, wenn ber ganje Straud) mit Shtmen, reelle je auö einem «£jütffefdj von vier grofjen Weißen fjerjförmigen Dcrfblättcrn befielen, fo reid) beberft ift, bafj bie Ueppigfeit biefeö SliitfjcnfdJmucfg fogar nod) ben Slütbenreid)tf)um etneö blübenben ^Apfelbaums übertreffen fotl. Sltts? eigener 9lufdmuung fann idj freilich barüber nicht urteilen, beim ba$ Dogwoob blüt)t fdion im Stpril, nod) er)c bie Sfäirer erfebienen ftnb. Sein gegenwärtiges? ?lut?fcbcn aber ift fefyr f)übfd), benn bie fd)irmförmigen fronen ber nie* brigen 33äume ftnb ganj beberft mit eiförmigen glänjenben Seeren von lebhaftem Scharladnotb, ivcldie beifammenftel)en wie biejenigen be£ ©aiöblattö. Da fte unferen Äornelfirfcben gleichen, laben fte bttrd) ihr appetitlid)cö SluSfeh.cn jttm Soften ein, täufdien aber ben 9tafd)er gewaltig beim fte ftnb wiberwärtig bitter. „Sßenn Wir biefen fdnualcn Saumpfab hinter uns? fjaben, füfirt mid) mein 2Beg btircb ein Sßälbcben von 3ßerfimon*Säumen (Diospyros virginiana). <£)ier fann man ftctj gütlid) tl)im, benn bie Säume ftnb fdnvcr mit gnntten bedangen, welche bttrd) bie 9tacbtfröftc füß unb mürb gcmad)t werben ftnb. Der Saum erreicht für einen Obftbaitm eine fer)r bebeutenbe <£)ör)e, benn er ragt manchmal fünfjig guß fyodi in bie Sitft unb bat eine weitfpreiteubc Ärone: bie (Srucht gleidH an ®röße unb ©eftalt einigermaßen einer grünen Wcincclaube, ift jebodi mehr runblid) unb von röthlid^gelbcr garbc, bas? grud'tflcifd) umfdbließt einen bis ad)t halb? eirunbe bunfclbrattne Steine. Die ißerftmone ift fo hart unb l)erb, bafj fte ganj ungenießbar, biö bie §aut vom groft eingefdu-umpft ift; alpbann wirb fte Weid), füft unb fdunerft febr angenehm, nad) meinem Dafürhalten feiner nlö irgenb eine anbere Pflaume, wcfibalb man fte aud) bie virginifd)c Dattelpflaume genannt hat. Daö Dpoffum ift ein febr großer Verehrer von reifen ^erfimonen ; fein glcifd), isa$ jur Sommerzeit fein üffieifjer berührt, wirb \\\ biefer ^ahrcSjeit vom ©enufj biefer unb anberer grürfte febr wohlfdnucrfenb unb gilt nun für einen l'erferbiffcn. „9hin gelangen wir in ben Xiodnvalb; bier ftehen auf fumpfigem, aber ni*t febr feudjtem ©oben fd)öne hodiftämmige Säume, unter weldu-n bie atigenfälligften mehre Qjtdjenarten ftnb, 5. S. bie Äaftanienetdje (Ouercus palustris), bie 93(arf Oacf (0- ferruginca) unb bie Sdnir- ladteidie (Q. coccinca). Die erftgenannte ift ein prarftvoller Saum, ebenfo au8gejei$net bttrd) feinen hoben 2ßud)ö unb feine fdjöngeformte reidibelaubtc .Uronc, wie burd) bie ungcivöbnlid'e Oröfe feiner Slätter unb gtdjeln. Der letztgenannte maä)t ft* burd» bai grelle Sd)arladu'oth feineß SauBeö ju biefer 3al)teSjett bemerflid) unb trägt biieburd) ivefentlidi }U ber bunten garbenprarbt bei, welche ber hieftge ffialb im ^erbfte anjttncljmen beginnt, allein biefer 5* 36 Sumpfboben beherbergt no* eblere Saume als ©ic&en, nämli* jmei ober brei Strien von SjKagnolien ober Sorbeer&äumen, Wie fic l>ier Reifen. Siefe ftnb ber große gorbeer (Hl. grandi- Hora) unb ber S*irmIorbeer (M. tripetala) unb iue(leid,t and) ber Öuirfenbaum (M. cordata) Sie ertfgenannte SJcagnolienart gehört ju ben fdwnften unb größten Säumen beS amerifanü l*en 2ßa(beS; fem Stamm ift fo f*Ianf unb gerab wie ein @*tpmafi unb trägt eine f*öne pöramtbale tfrone öon mafftgem «aub, baö in feinem Smmergrün garbe unb faftigen ©lanj m aller &crbfc unb Sinterftürme unbeeinträdnigt beibehält. Sie ftcifdjigen, fegelförmigen mer 3o(( langen grüd)te reifen nun if,re ;al)treid;cu Seilen, auö benen weidte, marfige rotfie tarnen Borragen unb Rängen an langen fabenä^nli*« S*nüren. $er SAirmbaum öe'rbanft tiefen tarnen feinen «tattern, bie ein ganj oufjcrgcwöfjnlicijee ?[uöfd)en f}aben; fte ftnb itäm- Iidj aubert^atb guß lang unb fed>S bis adu ßoü breit, unb fielen mandmtal ftral)Ie»förmig am (Snbe eines fräftigen Sttebeö aufgereiht, fo K^ fte fid) über eine glä*e »on brei guß ausbreiten. 35er Saum fetbfi fann an ®röße unb $J3ra*t nid)t mit feinem ©ruber wetteifern benn er ergebt fid, faum über Strau*ljöf;e. Seine große fegeiförmige gru*t l)at eine Hübe Jiofafarbe. Sie Magnolien fjaben in ir)rer glatten grauen 9vinbe unb bur* bie faulenälmli* ©eftalt tfjreS Stammes einige 8fer,nIi*Feit mit ber Sud,c, biefer jiöuiain unferer päifd;en SBälber. (®*lu|i fodit.) je orbeuros tthtrjdrdjtcö Stt'mobft tiurd) ^twftling*. M«gta8e( ob Dbftbäume auf ibren eigenen SBurjeln nid;, beffer gebeten Würben, als auf »fingen, Hat *on ju »ergebenen Seiten bie homologen eruftl.d) befd,äf.igt; noment. gd n. Sie »UMmge, Wel*e Wir a(S Untertagen für unfere Siegel, Sirnen, Pflaumen unb »mta ben.men, ftnb nidit immer gerabe l)ärter unb auebauernber als baS eble ©6ft welrtieS Wir barauf impfen. spffcflfc, 9?eetariuen unb Sfprifofen Werben allerbings auf Pflaumen, ober oUH-.ldH-n.Unterlagen Gerebelt, weil biefe Ijärter ftnb unb baf)er fid/ beffer für unfern Sobenunb Jihma eignen, a(S bie SKanbel ober bie meifien «(Motten ; aber eS ift in- langlid, befannt, ^ ^Pfirftdje, roeldje nun^efedu ftnb, j. 0. bie weiße äKabeleine, ober bie auf Sam Unge »on euerer Sorte «rebelten, felbft in unfern, „i*t gerabe ,()rer 9latur angepaßten :«l»n [anger leben unb gefunber bleiben, als bie auf 2»anbefn ober a(i biefe Obftarten, wenn aus' Samen gewonnen, fid) beffer galten, a!S wenn auf Pflaumen, «Oeirobolanen tt. f. w. öerebelt lieber b.efen ©egenftanb ift wc()l and, fein Streit juläfftg; bie grnge: ob Sieinobft unter befonberen Umftänben au* für bie greifanb^ultur fid; ni*t beffer eignen würbe, wenn wurjekoH, -- fnnn bagegen öon uns Sübbeutfdieu fügli* bejabenb beantwortet werben in 37 Sejieljung auf unfere .gjaußjwetfcfjen, welche wir gewöljnlidj aus ben SBurjelfcijöfjlingen jtcfjcn. 9?un »ollen 06er englifd&e unb amerifanifdic Süfyttt neuerbingö gefunben Ijabcn, tag ftd) nicfjt nur Pflaumen, fonbern and) JHcineclauben, SDcarunfen, ÜRirabetlen, 3)ama8cener«$flau< inen u. f. w. ebenfo Icidit burd) Steeflinge oermeljren (äffen, wie Stachelbeeren, unb bajj btefe ?lrt ber Sermeljrung nid)t nur weit rafc&er tragbare Stämmdjen für SpalicrjudH unb •öodjs ftümme liefert, als bie feitfjerige Spanier ber Sermefyrung burd) »erebelte SBilblinge, fonbern ba$ aud) bie fo gewonnenen Stämme fruchtbarer, gefünber unb oon längerer 8eben6bauer feven, all? bie öorgenannten. SRamcntud) feilen alle feineren ißflaumenarten in biefe Äategorie gehören, ©n praftiftfer ©ärtner tl)eilt auf Orunb angeblicher fünfunbjwanjigiäljriger (SrfaE)* rungen hierüber folgenbeö Serfafnren mit: bie Sermeljrung beö Steinobfieö burd) Steeflinge gcidücln am beften in ben SRonaten SRoöember unb Skjember; man bebtent ftdi baju beß jweijäljrigen «£>oläeß (je ftärfer befio beffer für biefe Art ber Sermeljrung), fneipt baran alle gruditfnefpen unb ta$ junge §olj ber (Seitentriebe ein unb faßt nur an ber S#i$e einige Wenige Änofpen auf bem ausgereiften Sommertriebe, ber ben ©ipfel bilbet. 3um Sinpflanjen biefer Steiflinge eignet ftd) jeber für Pflaumen taugliche Soben, unb bie einjige 33orfid)t& mafregel, weldje man babei ju beobachten bat, ift, tafi man ben Stecfling im Soben fo feft Wie möglieb, antritt (genau fo wie man bei ber Se.rmeljrung ber StadKlbeercn burd) Steeflinge öerfäl)rt), fo bajj bie Steeflinge fo feft ftelien wie ein $fal)l, bem fie aud) bann $icmlicb glei* d)en, aufgenommen bie oom Scfcbncibcu berrübrenben raupen Stellen. 3eber Stecfling fommt minbeftenS aebt Tuobecimal^oll tief in ben Soben, unb fann je nad) ber Sänge ber ju biefem 33cbuf gewählten Triebe ober 3*»eige einen bis fünf gufs auf bem 23oben ragen. Sei biefem Serfafyren wurjeln ftd)cr 9U Sßrocent an; nimmt man bagegen einjähriges <£>of$, unb wären eS aud) bie allerreiffteu Sommertriebe, fo bringt man fattm fünf 5ßrocent baoon. TaS untere (5nbe ber Steeflinge wirb nicfjt horizontal abgefebnitten , fonbern mau fpiM eS entWeber oon allen Seiten fjer ju, wie ein ^fianjenftäbeben , ober man nimmt auf jWei gegenüberftebenbeu Seiten bes untern (5nbeS auf eine Sänge von etwa brei 3L1" ^'c 5Wtn|>e unb etwas vom §olj mit einem fdmrfen Sdmitf ab. Ter (jallus für bie SBurjeln bilbet ftd) bann an biefer Stelle, unb bie 3i>üru' leben treten Itier aus ben entblößten .£oIjtr)eilen unb beu SdntitMHiuben ber entfernten Tragfnofpen hervor. T ie fo gewonnenen Steeflinge ober jungen Säume muffen jwei 3af)re lang auf berfelbcn Stelle flehen, bamit itjre SBurjeln l)inlängliel) erftarlen; bie Triebe, weld)c fie im erften unb jWeiten 3a!)r machen, muffen auf jWei ober brei Slugen 3urücfgefd)nitten Werben. TaS 93c- fdjneiben berfelben follte unmittelbar nad) bem abfallen ber 331 ättcr gef dicken, wie benn überbauet ein utb'glicbft frül^eitigcS 33efd)neiben im £erbfi bei allen jenen Säumen unb (Mcftrüuebcn , oon beuen man im folgenben grühjaljr einen rea)t ftarfen üppigen 3£ud)S erzielen will, nidjt genug empfohlen werben fann. Tie beiben erften 2ßod)cn beS Novembers ftnb juni Aufpflanzen biefer Steinobji«Stecflinge am beften geeignet; boefj laffen fie ftd) bei gehöriger Sorgfalt aueb nod) ben ganzen Te.zember l)inburd) tnadjen. 3111' Srjielung von Spalierbäumen foll biejes Serfafjren ganz befonbers empfehlenswert!) fevn, objd)on nicht }U leugnen ift, bafi ber Zeitraum, beffen man jur ©ewinnung frudutragenber Säume betarf, IhhI'ü nialirfdu'inlid) bei bem feitfyerigen Serfaf}ren ber Sereblung auf gefunbe 3t>ilMii!gS- lluterlagen ein fürjerer fepn bürfte, als bei ber neuen ^üd'tung wurjeleebten SteinobfteS. gür ^vramiben von SJfirabellen bagegen bürfte Untere ÜJietb,obe rafdjer jum ßitlt fübren unb ergiebigere Säume liefern. SBir enthalten uns alles SRaifonncmentö über biefe Sorfc^läge, unb begnügen uns bamit, biefe im ®runbe niebt mel)r neue 3(bee beu $raftifern beljufs ber Aufteilung geeigneter 3>er fud)e vorzulegen. 38 jDif üultur Tier tropifd)cn ©rd)it>mt. (gottfe|uttfl.) 2)ie erfte Sorge, wcldjer man ftd) nad) (Srridjtung eines Ordubeenfiaufeö ju unter jiefjen f)at, ift bte für bte Scfdjattung ber Sßftanjen, roeldje tior ben glufjenben Strafen unfercr Sommerfonne gefd)ü£t werben muffen. 3U tiefer 3al)reöjcit finb nämlid) bie 2Mätter ber Drdubeen nod) jung unb gart; f)ängt ein SBaffertroyfen auf einem 23latte unb bie (Sonne fällt barauf, fo wirft bie »on bera SBaffer gebilbete Sinfe Wie ber SSrennpunft eineö 33rennglafe8, unb eö entftet)t auf biefer Stelle ein 9ioft- ober Sranbfletf. Um biet? 511 Bereuten, mufj man bie genfter befduitten, \va$ am beften burdi einen Vorhang Mit bünnem SBaumröottengeroebe gefd)iel)t. (Stnfadjer unb wohlfeiler ift cö allerbings?, bie ©laöfenßer 51t bctünd)en, allein abgefef)cn barorl)ang auö jenem bannen Saumwottettjeuge, ben man St ff an», Spiegelflor, nennt, ober au? geftreifter @aje. 3>iefer ©Btegeljlor wirb in ber binreidtenben SBrette 5ufammengcnä()t, um bie ganje genfter- fläche beö Drd)ibcenbaufeö ju bebeefen unb oben an einer ,wci 3"" Mcfctt runben Stange befeftigt, welcbe an beiben Snben mit eiferneu 3aVfen in einer Slngel liegt unb an ber einen Seite eine f)öljerne Sdjcibe Bon etwa 6" 3)urd)meffer mit einer -öofylfefylc t)at, über welcher ftd) ein bünncr Stricf ober eine ftarfe $atffd)nur aufrollt, ganj analog ben genfterrouleaur, bie in jebem SSofjnbaufe ju finben ftnb. Ter untere Saum beö 2>ort)angö ift mit einer bünnen eifernen Stange ober einem geftrerften ftarfen !Traf)t in SSerbinbung gebracht, unb bte ganje 3$orrid)tung auf ber Slußenflädic ber genfter angebrad)t unb unter Sdnu)brcttern gebeeft, fo batl ber (Stnfluf? beö JRegenö barauf neutraliftrt wirb. Sine berartige Sefd)attung foftet nicht »ief, ift leid)t ju l)anbf)aben unb feberseit ju regulären, gerncr fann im 2Bintcr, wo eine Sefdnrttung überflüfftg ift, ber Q3orl)ang au$ feinem ©eftell herausgenommen unb in einem trorfenen Sebuppen biö jum näcbften grül)jal)re aufbewahrt werben. 9Bcm ber Spiegelflor ju treuer ift, ber mag ein leid)teS loetcr gewebtes *j3arftud) auf äl)ttlid)e Söeife anwenben , baö aud) benfclben £ienft tt)ut, aber nid)t fo gut auöftcl)t. 9Jäd)ft ber 23efd)attung ift eö »orjugSweife bie Lüftung beö Ord)ibeenl)aufeö , weld)e gut geregelt werben muf. 2Bei3t ber Ibermometer eine allju t;or)e Temperatur nad), fo mufj fte burd) Stiftung gemilbert werben. 3m grübling ift jebod) bie äujjere Stift ju falt, als bafj man il)r bireften 3lllritt 5" &en $fll1"äc» 9ctH'n ^arfj bafyn ift e$ wünfrbcnöwertl) , bie ein- tretenbe freie 8uft unmittelbar über bie Jpeiuöljrcn ftreidu-n ju laffen. 3" biefem 95ef)iife bringt man Deffnungen in ber 2ßanb an unb seiftet)! bicfelben mit Säben, weldie Oeffnungen mit Sd)iebern l)aben. SBerben biefe geöffnet, fo bringt bie Suft ein unb wirb nidu allein erwärmt, fonbern attd» mit geuditigfeit gefd>wängert auö tm über tax auffteigenben 3iöt)ren angebrad)ten SaffinS, \va$ für ben ®efunbt)eit?juftanb ber Sßflanjen überaus günftig ift. Taö austreten ber erwärmten Suft bewerfftelligt man burd) einige äbnlidie, mit Sduebcru serfeljene Oeffnungen, bie man im r)ödj(ien Stjeile beö 3)ad)eei anbringt. 3ur Sommerzeit, wo bie 9iöf)ren nid)t gebebt werben, ift bie äußere ?ltmofpbärc fd;on fo warm, ba$ bie einftrömenbe 8uft bie Sßflangen in feiner Sßeifc bcfd)äbigt. ©in ©egenftänb r>on ganj befonberer 2Bid)tigfeit ift bie ?luf fiel hing unb Slnorbnung ber ^flanjen in beut Drd)ibeenl)aufe. Taö mittlere ©eftelle fann entweber attö einer 9teit)en= folge terraffenförmiger Stufen ober au$ einer breiten Plattform beftel)en; nur mu(j in beiben gäflen bafür geforgt werben, baf? ber 23orb berfelben eine fci*tc wafferbid)te gifterne bilbet, bie man mit fleinen .Riefeln anfüllt, ober aber, bafi man in Ermangelung berfelben bie Söpfe 39 in breite 9?äpfe ftellt, lk gerabe hoch genug ftnb, um über bie ©eitenleifte ber SBorbc empor 511 ragen. 5)iefe Eifiernen unb 9Zäpfe »erben mit SSSaffer gefußt Wäljrenb ber Sßadiöthumö- periobe, fowofyt um burd) bie fortwäljrenbe SBerbunflung bie Suft feucht 51t erteilten, alö aud) um bie Sßflanjen cor ben SBertjeerungen ber fo fchäMid'eu Äetteraffeln 511 fdjü&en. Um biefeö mittlere (Mcftctl r)erum folt ber 2Beg führen, unb an ber Seite nädift ber ÜRauer fann füglid) nod) eine Plattform angebracht »erben, bie ganj fo geftaftet fcmi muß, wie bie eben befdjrie* bene ber Glitte. Stuf btefeö ©eitengefteu" fomnien Diele fleinere 5ßflan$en ju fiehen unb ebenfo biejenigen, weldjen man früher ifjre 9?urjejeit gönnen muß nlö ber übrigen Sammlung. Scl)r biete tropifetje Drctjibeen ftnb befanntlid) ^ängepftan&en, ju bereit Slufbängutig man $afen ober aud) breitföpftge Sfägel in bie Sparren beö SadjeS fcblagen muß. SRocb ;UH'rfbienlidier ftnb (Stangen auö ftarfem gut angepriesenem Trat)t, Wetdje man borijontal über ben SBegen t)in anbringt, um baran nn eifernen Toppclhafen in ©efintt eineö S bie Äörbdien ober 9316'cfe, worauf man bie [pflanzen $ieht, in geeigneter Entfernung pou einanber aufju* hängen. Die ShiffteCung berfelben über ben Sßcgen f)at einen befonbem 3>ortf)eil : i>a& über* fd)üfftge SBaffer pom Segiejjen unb 33efpritjen fällt aföbann nid)t auf bie anbereit ^ftaitjcn, fonbern auf bie 2ßege. Ein »eitereö Erforbernif? eineö gut eingerichteten Drd)ibeent)aufeö ift eine Siftevne, Weldje l>a$ auf baö 3)ad) fallenbe 9?egenwaffer fammelt, inbem man biefeö in [Rinnen auffängt unb mittelft einer 9töhre in'S 3nnere beö Jpaufeö Ijereinleitet. Um ta& in berfelben gcfammelte SGaffer lau 51t erhalten, wirb fie fo angelegt, baft bie «^eijrö&re entWeber burd) bie Eifternc ftreicht ober eine Heine bleierne Seitenrühre in Spiralform bareiit abgibt. 5)aö laue SBaffcr, i>ai fidi barin anfammett, bient 511111 ©iefjen unb Spruen, ober man taucht barein bie Jtörbcbctt unb SMötfe mit ben *Pftangen. üRan wirb nämtict) immer ftnbcn, baf unmittelbar eh,e bie 5ßftanjen in ben Äörbcben 51t Warfen beginnen, bie J^aibcnerbe in bcnfelbcn wäbjcnb ber langen JRuljejeit ganj tjart unb trorfen geworben ift; wenn nun bie ^flanjen neue Äörbdjen brauchen, werben bie SBurjetn fo feft an ben 33rocfen ber trorfenen Jopferbc Rängen, bafj man btefe erft burd) längereö Einfenfen in äBaffet auflocfern unb erweichen muf, cfje man bie äBurjeln ohne SSefdjdbigung bapon ablöfen fann. Sin Eintaudjen wäfyrenb jWei ober brei Stunbcn genügt hieju Pollfontnien. SStele Drd)ibcen, 5. 33. bie öerfdjiebenen Strtcn ber Stan- hopea, Acineta unb niedre Strfen Pon Peristeria u. a. 111., fenben ifire 33lüthcnftengcl abwärtö burd) ben ©oben, worin fie wurjeln, unb tonnen bafyer nur in Äörbdjen gejogen werben; benn im £opfc eingefe^t, würbe natürlid) ber grojjfle 2f)eil ifyrer 23lütl)euftengel ju ©ruttbe gefeit. Xk jtörbe muffen einen ber @röfje ber ^flanje genau entfpredjenben Umfang fyaben, nämlid) für bie fleinften Drdubecn einen Umfang Pon einem halben, für bie mittleren Pon einem ganjen, unb für bie gröjjftett anbertl)alh guf? tn'S ©epierte. Sftan hat föfdje Äürbdu'it auö Sifeiu, auö üRefjing* unb auö jhtpfcrbra!)t, fowie aud) au6 Zhon; allein alle metallenen Äörbdjen rofteit fd)nell in ber fcudjtcn Stift beö Cutibcenhaiifcö, un^ bie von SRefftng* unb ,fiupfcrbrah,t ftnb ju foftfpielig unb für bie 5ßftanjen fchäblid); gegen bie tt)önernen aber f>at man baö gereäjtefie SSebenfen wegen it)reö großen ©ewiditö unb ihrer 3er6redjtid}feit 81m geeignetften ftnb bie auö ^)afelrutl)en gefertigten, bereu ^erftettung ictj übergeben fann, weit erft Por einiger 3ei' in bitfeit SBIättem eine ganj praftifdic unb gtmeinnü!3ige i'lnlcitung ^u it)rer Verfertigung enthatten war. gür ?opf--Drd)ibeen gebe idj flachen köpfen ben SSorjug, bereu Proportionen ftd) ungefähr perljalten wie jwei, brei unb fünf — nämlid) jwei ^oll breit am SBoben, brei 3oll f)od) unb fünf 30Ü breit an ber 3J?ünbung, allcö im ?icbt gemeffen. ©röfierc Jöpfe muffen biefelben Proportionen einhalten. Die Drd)ibcenwurjeln perlaufen meift in ber 9iähe ber Oberflädic, bephalb wählt man ftc mehr breit alö [)ocb, beim in biefer gönn bieten fte aud) id\ wo()ltl)ätigcn Einwirfungen ber feuchten Suft im ^intern beö Drcb,ibeenl)aufeö mefjr 40 gtödje bar. 5)iefe lüpfe muffen eigene) angefertigt werben, fommen aber nidit r>6r)er ju fierjen a(8 tue I)ot)en. 3u9'c'd) ^)ut man w°ty baran, ftd) mit benfelben aitcJ) etwa ein Tufjcnb bober aufrechter gtaftrter Zöpfe ebne äbjugölödjer im 33oben ju bcftcllcn, welche mit SBaffer gefüllt erhalten unb in regelmäßigen 3ro'^enräiimen bid)t bei ben <£)eijröl)ren aufgeteilt Werben, um immer paratcö taueS SBaffer jum Spruen unb @iefen jur ifjanb ju Ijaben, ofyne ftd) f)in unb !)cr bemühen 511 muffen. (bft -Drang er ic, wie man eS früher fjiejj. 3)iefe 91rt öon Dbflbau ift aflerbingö mebr auf Vergnügen als ?hil«n berechnet, aber eine ber lcid)teftcn unb lebrrcidiftcn Sfrtcn, um ftd» praftifd) mit Homologie unb ©ortenfunbe beS Dbftee öertraut \u madien, unb baber eine SBefdjäftigung öon öoUftänbiger Berechtigung für ben ernften SRann, wie aud) ein feljr empfehlenswerter 3citt,ertretb inSbefonbere für Samen. 3d) erlaube mir, au$ bem Sdiabc meiner praftifcbcit Erfahrungen einige leitcnbe üffiinfe über biefe Äultur ^u geben, unb wünfebe »011 §er^en, ba$ biefelben 9lnflang ftnben unb ui praftifdjer SBerwirfs lidjung reiben möchten. Ueberbiejj ift bic JEopfbaumjudjt nebenbei ein fet)r praftifdjeS ÜJMttef, um burd) funftlidje Sefrudjtung neue ©orten }U errieten, unb eine größere 8hi$ab,l von Sorten behufe ber Sortenfcnntnif?, ber 3Scrglcidutng unter einanber unb ber 93ernter)rung burd) 33er* eblung anjufammeln, fowie eine ?lnjal)l Stümmdicn jttr Dbfttretbcrei verfügbar ju Ijaben. 3ur £opfbaumjud)t eignen ftd) alte biejenigen feineren unb früheren Dbftarfen, töeldje Wir gewöbnlid) am Spalier jiefycn. 5)er Slngelpunft einer gebeif)lidjen Üopffultur ift bie 2ßabl geeigneter Unterlagen für ifjre ÜBereblung, unb I)ier ift cS unerläfjlid) nur foldic Sßilblinge jtt wäl)lcn, bie uid't ftarfwüd'fig ftnb unb bereu üffiurjeln mebr faferig als gebrungen ftnb, weldic Gngehfdjaft jebod) burd) ein geeignetes Srbgemeng wefentlid) öerbeffert werben fann. gflr ?(pfelftämmdicn pajjt nur ber 5ßarabieSapfeI, für SBirnen nur bic SSimquittc ober ber üffietjjborn, für 9Jiifpeln Duitte ober 2Beif)borit, für Süfjfirfdicn bie Dftbeimer 2ßcid)fel unb Sämlinge* ftämmdjen ber SWaljalebSfrrfdje, festere ebenfalls audj für faurc unb füjje Äirfdten, für Sßflau* men unb SIprifofcn bie gewöfjnlidje grülipflaumc ober aud) SRirabeHen* unb DteineclaubeS* Saatftämmdicn , für 5ßftrftdje am beften @d)ter)en ober türfifdic jlirfdicn, worauf fte beim Dfulircu ganj gut anfdjlagen. gür bie (yniebung ber SEBitMngc gibt eS zweierlei 93erfaljren: entWeber man fäet bie Äerne öon benjenigen Dbftarfen, bie man als Unterlagen 51t öerwenben gebenft , in fanbiger Srbe auf baS freie 8anb, bebt bie jungen Sämlinge bei ßtittn aud, »erfe^t fte in Sööfe, worin man fte gehörig erftarfen (äftt unb oerebelt fte bann burd) Äopu« liren nabe am Soben (im gebruar) ober burd' Dculation unb gibt ibnen allmäl)lig burd) Sefdmcibcn bie gewünfdite gormj — ober man fduilt bie gewünfd)ten Unterlagen erft im freien Sanbe ein, wo fte einen beffern gufj treiben unb fdjncller erftarfen, oerebelt fte aud) in ber Saumfdnttc unb topft fte erft ein 3abr nad) gelungener SBereblung im gebniar ober Slnfang s?Jfärs ein. (Sine ttnerläfjttdje Sebingung ber SSereblung, mag fte nun burd) Äopuliren ober Ofitlircu gefd)el)cn, ift: bic SOereblung fo nal)e wie möglid) an ber Sffiurjel öorjune^men, 41 ©etoörjnlid) ftnbci man bie jur Jopfbaumjudit crforberlidicn Stämmdn'n nid)t bei ben >§an&elögärtnern unb in ben Saumfäulen ; bafyer tf)itt jeber, ber ftd) auf biefe I>übfdte Kultur Ugen will, febr wof)I, ftd) einen 53orratt) »on SBübltngen burd) Sluöfaat ober SluSptquiren von geeigneten Sämlingen, bie et auö einer gröfjern 3?aumfd)ule bejogen l)at, anzulegen ober nadnujicbcn, unb alle felbft ju »erebeln. (5r bebtene ftd) Ijteju ber Kopulation (aufgenommen bei Sßfirfidjen, Wefdje feine großen SEBunben ertragen unb nur ofulirt Werben fönnen) im ge- bruar, fdmeibe bei biefer ©clegcnbcit bie SBurjeln gehörig jurücf, um 5— 6jöllige Töpfe anwenben 511 fönnen, unb pflanjc fümnttliobc öerebelte SBilbltnge bann jufammeu auf ein laueö 9)iiftbccf, beffen genftcr mit einem weifen Slnftrid) öerfefjen ober mit bünnem ^atftud) ober Spicgclflor überfpaunt ift, giefje fie tüdjtig an unb borte fic 51t. >£jtcr bebürfen ftc feiner anbern Pflege, als gelegentlichen Ueberbraufenö bei f)of)cr Temperatur, einer »ernünftigen [Regelung ber Söärroe* SScrbältniffe unb häufiger Süftung, biä bie beftigen Spätfröfte nid't mclir 51t fürdtfen ftnb unb man bie genfier ganj von bem ÜJltftbeet abnehmen fann. «giier bleiben bie »erebelten Säumten mm ben ganjen Sommer unb .jperbjl binburdi freien unb erbalten währenb beö 9Bae|)ötr)umö 3—4 Wal einen Tüitgergttf? »on febr ßerbünnter Wiftj'aiicbe (®ütle) ober nod) beffer von Sd'afbünger, ben man mit äBaffer angefejjt bat. 3m Cftober, nad-bem boö Sou6 abgefallen, werben bie Stämmeben auö bem üWtjlbeet genommen unb bie jur Jopfbaumjud)t geeigneten in 'Jopfe verfemt, wobei man befonberö barauf aditen mufj, fie anfangs in nidu atfju große Töpfe ,511 bringen, ba fte fonft alljU febr in'ä $oIj treiben würben. Ulm geeignetften ftnb, wie fd)on erwähnt, jum Slnfaug bie 5— 6j6fligen. Wim ftcllt bie fortirten unb mit fitifetten »er* fef)enen 3?äumd)cn fobann in ein aufgehobenes ÜRtjibeet ober in eine ®rttbe neben einanber, beberft bie Töpfe einen r)aI6en %u$ r)odi ober nod) l)6l)er mit feid)ter @rbe ober aud) nur mit Sanb, alter @erberlol)e ober Steinfol)lenafd)c, um fte vor bem S)urd)frieren il)rcr SBurjelballen ju fdiü^en. 3m grüljjafjre räumt man fte wieber auö bem SBintcrlofale, fduteibet fte je uad) SJcafjgabe ber Öorm, weld)e man ifyticn geben will, auf brei ober mefyr t'lugen jurütf, unb fteltt ftc bann auf ifyre Stanborte. ^Bieten aber ftel)t fein 9)?iftbect jur Verfügung, unb bie eben angegebene 9Ketr)obe ber SSerebfung taugt balicr nid)t für fte. T)icfe Werben ftd) jum äkrebcln ihrer SBilMinge am beften betf DfulirenS auf baS treibenbe Sluge von (inte SOtärj an bebienen , bem Sbelauge nod; etwa6 ^olj laffen, ben 2Bilbling üwa eine halbe (Spanne über ber 53creblung abfdmeibcn unb bie Sdniittnumbe mit 33aumwad)8 perHeben. 3Me SBüblinge fielen bann am beften auf einem Seet in gefdjüöter Sage; unb in (grmangelung beffelben and) in Töpfen ober Jtäftdjcn, wo fogar mehre Stümmdien von (*incr Sorte bei einanber ftehen fönnen. Sei bem Dfulircn mit bem treibenben Sluge fann man fogar bei einigem ©lud unb ©efchirf fdjon in Salnr unb Jag eine Ärone erzielen, wcld)c bem gewünfehteu ßwedfe entfprid)t. Saö paffenbfte (Srbgemeng jur Topfobftjud)t ift fette leidite SRafenerbe, (5rbe von gut verrottetem Äubmift mit etwaö Sanb, überbaupt jebe lodere, fräftige ©artenerbe mit lieber* fdjufi von Sanb, ber man aüenfaßS noch ein drittel guter llfiftbceterbe bcimifdien fann. .^infidulidi beS SdMiittci ber Jopfobftbäumchen ift eine allgemeine QSorfdjrift faum ;u geben, weil tief aHju fein- vom inbivibucücn (Mcfdunarf abhängt; bod> empfehle id) für kirnen unb SÖcifpeln, ^(irabellen, SRetneöcfaubeö unb große feinere Pflaumen arten bie ^vramibenform, für l'lcpfcl, ,Uir)*en, Slprifofen unb aubcreö Stcinobft bie gorm ber .«ifielbäunuten. $ßfuft$e laffen ftd? aud) alö einfache 5ßalmette sieheu. Um Sß^ramtbenform ju cruelen, läjjt man bai* verebelte Stammten eine ()albe Spanne bod) werben unb fneipt bemfelben bie Spiye ab, »aö jebod) immer vor (vube 3uni gefdH'hen mufj ein gleidu-ö ge|duci)t mit ben Seitenäften, wenn biefelben 5—6 3oll boeö geworben ftnb. Stlufttivtc Wartcii.Bcituufl. v 3. (J 42 •Öinftcbtlid) ber jdf»rli(i>en (Erneuerung ber (Exte an ben üopfjwergbäumcben ftnb bie SJnftd'tcn geseilt. 2)te Ginen »erorbnen ein regelmäßiges ;'äf>rlid)cö Verfemen im gebruar, wobei jebeömal bie Sffiurjcln etwaö befdmitten unb ein et«?aö größerer Sopf gegeben »erben fotlte. Sltlein bei biefer 9J(ctI)obe wirb baä 2Gad)3tt)um in baö ^olj Ieid)t ju ftarf unb beein- träd'tigt bie grud)tfcarfeit, unb bieß fpridit ef)er für ba$ anbere Verfahren, bei weld>em man bie Säumeben nur alle jwei ober brei 3al)re »erfe(jt, ifmen aber regelmäßig im f^rül>jal>r 2—3 ßoü liod) bie obere @rbe wegnimmt unb burd) friftfce naf)rf)afte @rbe crfefjt. 2)ie 2Bal)l ber einen ober anbem 9Jcett)obe rid)tet ftd) nad) Ältma, (Srbarf, Stanbort unb Verpflegung ber Sxpfbäumdxn, ja fogar nad) ben einzelnen Sorten bcrfclben, unb eö laffen fid) bafyer bie eigentlicbcn leitenben SKSinfe erft burd) bie ißratfä ermitteln. 3ebenfal(3 ift ber fd)on erwärmte mehrmalige 2)üngcrguß wäfyrenb beö Sommert bödift r>ortf)eilbaft. gut bie Ueberwinterung ift baS (Eingraben in ben 33oben am 5Wecfmäßigften ; roo bieß nirbt angebt, genügt jeber Sdmppen, jeber trorfeue Getier, jcber beberfte Diaum, ber artnäljernb ober föllig froftfrei ift. §ier ftellt man bie Jöpfe fo bid)t wie möglid) neben einanber, füllt tfjre 3»0"<$ mit Sanb ober Steinfol)Ienafdje, unb fjält bie Väumdicn jiemlid) trorfen. ^)ier bleiben fte rufn'g biß um bie 9Kitte gebruar, wo man bie 2opfe ftürjt unb unterfud)t, ob bie SBur^eln niebt biö jur Sopfwanb burebgebrungen ftnb unb ftd) umgelegt baben, in Welkem galle man ibnen einen etwaö größern J.opf gibt, bie 6rbe swifd)cn ben Sßurjeln mit einem fpifeen rn?r neuerer -Bierpflnnjen. S)tc Giadioius-2lrten. ©iele ©artenfreunbe galten nod' an beut gewöhnlichen 58orurtr)eil, bie Gladioli fernen fcfyr fd)wcr ju behanbeln unb ju fultipiren. Tiefer 9lnftd)t wage id) ju wiberfprccben , beim ich habe fie unter fehr ungünftigen tlmftänben jehn 3abrc lang in einem feuchten febattigen <£>au& garten angebaut, unb bin überzeugt, bajj jeber, bet nur will, mit biefen sßflaftjen ebenfo leid)t (Jrfolg haben fann. 3ebem, wcld)er ©labiolen ju fultipiren anfangen will, möchte id) ratzen, mit jenen ju beginnen, bie man a(ö Sßartetäten Pom G. gandavensis perfauft; allein felbft biefe finb in ^»abituö unb SebenöWeife fcf)r perfebieben , unb Pon einigen berfclben fann id) feinen (Srfolg erjielen. 3d) bezeichne bal)er nacbflehenb einige ber wohlfeileren ©orten, bereit ■Kultur burd) Erfolg lohnt, nämlid): Adonis, btafj rofa ober fleifcbfarb; — Aglae, Iad)£rot(); — Brenchleyensis , fd)ar(ad) ; — Courante fulgens, fcbaruid); — Galathee, horbrofa ; — Im- peratrice, blafjroth; — -Mathilde de Landevoisin, beinahe weifj; — Monsieur Vinchon, larfie*- roth. — 3d) habe alte biefe ©orten burd) mehrjährige Äuttttr erprobt, unb fann fte wegen ihreö fräftigen 2Bad)6thum£ empfehlen. Tic ?age barf fehr aufgefegt unb ber ©oben äujjerft (eid)t fcpn, wenn er nur nahrhaft ift. Ter ©oben mujj tninbcftenö j»ei gujj tief umgegraben werben ; befteht er auö fd)Wercm 8er)m , fo fann er burd) ©rennen , wie es? im Porigen 3a()r- gang ber 3lluftrirtcn ©artenjeitung betrieben ift, fetjt Pcrbcffert werben; ift biefi wegen ber ©reite ber ©eetc niefit gut t()ttnlid>, fo menge man ein gehörige^ Quantum glujj* ober ©rtibcn-- fanb barunter, um if)n milber unb Jocferer 511 machen, unb fege ihm reid;Iid) Sauherbe ober gutperrotteten &ul)bünger ju, unb l)altc fo ben ©oben immer gut brainirt, tief, leicht uni> fett. 3n feuchten fchattigen ^auögärten, wo ber ©oben 31t najj ift, mufj baei ©eet für bie ©labioluei burd) eine Unterlage Pon £opffd)crbcn, groben Äieö ober Quarjfanb unb etwaö ©aufdnitt brainirt werben. Tann wirb ber aufjUtragenben Srbe ein genügenbeö Quantum Sauberbe, eiwa ein halbeö ©tmri auf jebe 3wiebel, jugefefct, unb bie ßwiebeln in ber elften iBodu- beö Slpril in ben ©oben gebradit. 3ebe 3wicbcl ift etwa Pier 30II l)od) ju bebeefen. Tie ©lüthejeit fchwanft jwifeben Witte Jluguft unb Witte Qftober. ©ei trorfener SBitterung muffen fte wäfjrenb ber ßüt bcö Äeimenö unb währenb ber ber ©füt()enfno|pc gut begoffen werben. (Sin Tüngcrgttf? mit ftarf Perbünntcr ©ülle um bie Witte 3uli ift fehr wohltätig. 3d) pflege bie 3tmebcln noch, Por (Snbe Dftober auö bem ©oben ju nehmen, gleidjpicl ob bie ©lättcr w weifen begonnen f)aben ober nicht. 3e fälter bie 3wicbeln im Sinter gehalten werben, befto beffer; nur muffen fte froftfrei unb trotten liegen. gg wäre ju wüufdien, baf? ftd) biefe Wunberfchönen ©lumen mei)r bei unö einbürgerten. Dracaena terminalis. Tiefer ftarfwüd)fige 3ierftraud? ober 3wergbaum an* Oftinbicn mufi ptweilcn gan; utrürf- gefd)nittcn unb bann im warmen ^)aufe bei ho^er Temperatur unb wo möglich mit ©oben* wärme roieber angetrieben werben, 6t« er eine jientliehe ©röfje erreicht hat, worauf bann 44 geringere gfeudjrtofett unb 2Bürme Ijinretdjen , um if>n gefunb 511 erhalten. Unmittelbar und) bem 8[&fc&neiben Wirb ber $flaiuc eine Qeit lang wenig SBaffer gegeben; treibt fic Sdjöfjlinge ober 2Butj?lauöfdj1a'ge, fo mufj fte umgetopft werben in fanbige Siafenlcbm- unb ^aitenerbe unb in einen möglidift fleinen Topf. 3eber auf bief* Söeife getriebene Sdwfjling gibt eben« falls eine Ijübfc&e 5ßflanje, wenn er forgfam abgelöst, in einen fleinen Jopf mit fanbiger Seljm* unb ^aibenerbe feft geftopft unb einer mtlben Sobenwärme attögefcftt wirb, biö ftd) SBurjeln gebildet haben, wobei man genau fo »erfährt, wie beim antreiben uon ?lnanaS--Sdwfj* lingen. 2£äl)renb ber SBurjelbilbung mufj möglidift wenig SBaffet gegeben werben. 3um Sffiad'ötbiim genügt eine feuchte fdjattige 3ltmofpt)äre unb eine Temperatur öon 16° 9t. bei 9?adU unb 21—23° bei Jage. 3ft bie Sßflange gefunb unb gut bejtocft unb belaubt, fo genügt in ben fonnenarmen Sßintermonaten eine Temperatur »on 15—17° 9?. Dracaena ferrea. Tie 33ebanblung biefer Drocäne ift fo jiemlid) biefelbc wie bei ber vorigen. Jpat fte nur ©inen Stengel unb man will fte vermehren, um nodj mehr (iremplare ton biefer fdwnen Slattpflame ju befommen, fo mufj man eben warten, biö ftcb nod) ein jweiter Scitenfd>öjHing auö ber SBurjel bilbet, unb wenn biefer fünf bis feebö ßoü lang unb unten genügenb t)art geworben ift (was feiten vor 3ahrcöfrift gefd)icl)t), fo fdmeibet man ihn bidit am altern (Stengel mit einem fd)arfen ÜReffer ab, uub fc|t il)n l)art an bie Seitcnwanb eincö gut brainirten Jopfö, ben man mit fanbigem 9iafenlel)m gefüllt l)at, gibt ibm ©obenwärme, eine fetjr feudue Temperatur unb ©chatten, unb cö werben ftd) binnen Äurjem SBurjeln gebilbet haben unb bie ^flan;e bann luftig fottmaebfen. 2Bill mau mebrere neue SPflaitjen befommen , fo breche ober fdweibe man ben ©ipfeltrieb mit ber Cnibfnofpe aus, bie man unter ©iaöglotfe im 2>cr- mchruugöbcete anwurzeln fann ; an ber alten *ßflan^e aber werben bieburd) eine 8Injal>l frifdiet Kettentriebe crfdieinen, bie man, ftnb fte erft feft unb alt genug, wcgfdmcibet unb alö ©topfer nach, ber oben gefdnlbertcn SQBeife bebanbelt. Jpat man ben 3\vcd, nur fo frühe wie möglich eine Stnjaljl junger $ßflanjcn $U befommen, oljne bie alte ju erbalten ober ifjren fdwnen 33au 511 fdionen, fo läßt mau fic 5ßftan$e fo lange trorfen ftel'en, alö fte eS obne ©efal)r, bafj bie SMattcr weifen, ertragen fann, bann fdjneibet man bie Sßflanje wenige ßoü übet bem Seben ([b, tl)eilt bie ganje $flan$e in Stütfe von jwet biö brei 3^11 Sänge, bebanbelt biefe als Stopfer, jnbem man fte in ein ineljr trodfeneS alö feudueö SDiiftbeet ftopft, wo fte ftcb balb bewurzeln unb febön austreiben. Tic 2Jtutterp|Ian$e gebt baburd) niebt verloren , benn wenn man ihr eine milbe Sobenwärme gibt, fo wirb fte balb mteber austreiben, uub biefe jungen triebe fönneu nad) genügenber (Srftarfuug ebenfalls wieber angewurzelt unb jttr ükrnietjrung ver- Wenbet werben, gut bie jungen unb alten $fianjen, wenn fte einmal gehörig erftarft ftnb, ift eine etroaö raul)c SScbanblttugöweife weit jutraglicber alö ein SSetjärteln. (gorift&iing folgt.) ttcrwdiniß oon Janwn für tms freie ianti. ü)a ber Sinn für 3"*' ber Ärpptogamen unb nameiitlid) ber garne in fteter ßunaljme begriffen ift unb beinahe in allen größeren ©arten ftcb Heine garn*j?oIonieti ftnben, fo geben wir nadiftebenb eine fleine UeherftdU berjenigen auölänbifdu'it gante, wcldie ftd) für ba^ freie £anb eignen, unb bereit 3'ihJ feitl)er für fehr flein angefehen würbe. Sffitt bemerfen von vonu 45 herein, bafi fiel) bie mit einem Stern (*) be^eidnieten unbebingt im freien ßanbe erfüllten, Wäfjrenb bei ben übrigen im SBinier ein leidster Sduitj gegen groß hirdi SBcbccfuug ober eine UeberficMung in ein Äalttjauö ober einen falten Sofien genügt. Üie nadjftefyenb »erjetdjneten ftnb nur eiotifdpe Slrten, unb entWeber interefjant ober hirdi Sdjön^ett auögejeidjnet, mandjmal fogar beibeö jugleid); bei ben nidjt mit * bejeidmeten mödjte ber 3jovftd;t balber eine 93ebed!ung im SBtnter unbebingt xäüjlid) fcmi. Adiantum reniforme. » affine. » hispidulum. » *pedatum. » formosum. Asplenium palmatum. » lucidum. » obtusatum. » flabellifolium. i) nionanthemum. » * ebenem». i> reclinatum. » flaeeidum. » bulbiferum. » diversifolium. >. furcatum. » polyodon. » acutum. » * Michauxii. » axillare. » Brownii. Balantiutn euleita. Blechnum trianguläre. » occidentale. » hastatum. Cheilanthes odora. » micromera. » hirta. )> farinosa. >i elegans. Camptosorus *rhizophyllus. Oyrtonium * falcatum. Cystopteris * bulbifera. » * tenuis. Cibotium glaucescens. Doodia caudata. » media. Doodia aspera. Diplazium lasiopteris. » *llielypteroides. üavallia canariensis. » pyxidata. Dicksonia arborescens. » antaretica. » squarrosa. Drynaria pustulata. » Billardieri. Grammitis Billardieri. Leucostegia immensa. Lastrea decurrens. » *Noveboracensis. » *lancastriensis. » *Goldiana. » *marginalis. ). elongata. » canariensis. i) decomposita. » hispida. Lomaria Pattersoni. » lanceolata. » * Alpina. » auriculata. ii *ChiIensis. » Frazeri. Litobrochia vespertilionis. » macilenta. Meniscium Simplex. Nothoclaena tenera. » lanugfnosa. » vestita. i) distans. » Marantae. » Ecktoniana. » laevis. Niphobolus rupestris. » pertusus. » lingua. Nephrodium unituni. ). inolle. Nephrolepis tuberosa. Onychium japonicum. Onoclea *sensibilis. Polypodiuin rugulosum. » trichodes. » *hexagonoptorum. Platyloma falcata. » rotundifolia. ,. * atropurpurea. » cordata. Pteris infra rnarginalis. » hastala. » longifolia. » serrulata. » cretica. » tremula. Polysticlium falcinellum. » * acrostichoides. vestitum. » proliferum. ,. oemnlum. » Capense. Scolopendium Krebsii. Sitolobium punetilobum. Woodwardsa radicans. » *onocleoides. » * Virginica. Woodsia niollis. » *obtusa. Lycopodium denticulatum. » beloeticum. » Willdenovii (Hort.) 46 iHonntlidjfr Unlrntrcr. 5lpril. © e tu i d) s I) a u s. ^Diejenigen «joleen, wcld)c man fpät jnm SIüBen ('ringen will, muffen mm forgfnm burd) ©efebatten »or ber Sonne gefebü^t unb Jag unb 9iacbt freiem 8uft= jutritt auSgefefct werben, auger wenn bie lemperatur unter 2" 9i. Berabfinfen fönte. Die febon abgeblühten ©amellien unb %ileen aber, roeldje man im näcbften 3ahre wieber blühen (äffen »in, fönten umgetopft, frifcb aufgeluinbcn unb am febwacben $otj na* 43e-- bütfnifj jurücfgefcbnitten, bann aber in eine feuebtwarme 9ltmofp[;äre gebracht werben. Jn einer folgen mit einer mittleren temperatur »on etwa 12°, reo fie burch Sefrtattung »or ber ÜKittaggfoftne gefdu'iht ftnb, haben fie ein gefunbe« feböne« Söaebätbum unb fetten jeitig 23lütbcnruof»cn an; werben fie bann jum »uäreifen nod) in'« ftreie gefegt, fo fommen fie in einen fchr fräftigen unb gefunben jjuftanb, welcher fehon frühe im folgenben SBintet ihr Slnttei&en ermöglicht. '3lbgc= blühte Kamettien, welche mehr SKaum im £opf bebürfen, foüten fogleid) wieber umgetopft werben in ein ®emeng »on ungefähr gleichen Ibeilen guter harter faferiger £aiben= unb torfiger SeBm« ober 5Woor=<ärbe, benen man noch ein rcidjlidieö Quantum grobe« Änocbcnmcbl unb fcharfen Sanb gufe'fyt; heim Umtopfen reinigt man ihr l'aub forgfältig, unb bringt fie bann in'« SBadjfen, fo bag man eine hiureichenbe «Menge iPflanjen fo weit bringt, um im beoorftefjcnben Sinter ju jeher beliebigen 3eit nach Sebürfnijj blüfienbe ßremplare treiben ju tonnen. - 3unge «fleubouanber^fianjen, welche man moglictjft rafch in'« Söad)«tbum bringen will, foDten jetjt lieber in Säften unb äWiftbeetc »erfe&t werben, wo man fie in einer gefpanntern unb feuchtem Sltmofpbäre halten tann, al« für bie SDleBrjaBI ber übrigen Salt' bau«»flaujcu rätbtitt) wäre; man fehlte fie »or ber «JHorgenfonne, fprilje leicht unb beefe «Nachmittag« bei 3eiten wieber an fonnenßetten lagen, »orjugöweife forge man bafür, bag fie geniigenben «Raum in ben lopfen haben, frfmeibc fie nach SBebürfnifj jurüd, um einen biebtern «ffiucb« ju fichern, unb binbe fie an Stäbchen, um ihren SBudjS ju lenten; baß «Begiegcn an ben SBurjeln barf nur bann gefebeben, wann bie tirbe trocten iß, bann aber in genügenber SKenge, um ben ganjen ftrbballen jii burchweidien. — Diejenigen fchönblühenben Scbling»f!anjcn, wie Blande vi IIa, Ipo- maca, Tacsonia, Passiflora u. f. w , Welche jum Som» mer= unb £crbftf(or gehören, muffen nun reidilieb be= goffen werben , bamit fie jeitig im 3abr in Fraftigen Jßiich« fommen. Die jungen Iriebe berfelbcn muffen bann forgfältig fo geleitet unb angebunben werben, bajj fie ben ihnen angeroiefenen «Jtaüm früh unb gc= nügenb bebeden, unb fpäterc« Einfdjneiben, 'Jluebredjen unb «öefebneiben erfparen, wann fie einmal lange Iriebe gemadit, weil bieg bas gute «Huefetyen unb bie «Jtatür= lidifeit ihre« Habitus ftbrt. Die um biefe 3abre«jeit blüt)enben ©ewädjfe, wie £iatbenbergien u. bergl., muffen währenb ber «Blütbe reichlich begoffen, nach, bem «Ab» blühen aber ftart jurüdgefdnütten unb forgfältig ge= reinigt werben, wenn fie etwa Scbilbläufc haben follten. 9iad) bem 3urüdfd)neibcn bebürfen fie fo lange nur wenig JBaffer, bis fie wieber in Irieb fommen; bagegen ift ihnen eine etwas feuchte 'Iltmofobäre unb ein lieber* fpriheu am llbenb nad) fonnigen Sagen fchr juträglid). ßuculien unb ähnliche «JJflanjen finb jurüdjufdjneiben, um fie bufchig ju erhalten, unb jwar ehe fie in Stieb fommen. Sind) forge man bei 3citen für bie TOittel jum Sefchatten, um bie bliihenbcn IJflanjen febön ju erhalten, wobei, wenn man nur über bie beigen «Diu* taggftunben Schatten gibt, ba« üßachstbum ber $flanäc nicht beeinträchtigt wirb. 3?ei hcUcm trodenem JÖetter forijäc mau SUorgen« unb ^Ibenb« bie Seete unb Ma= hatten, um bie Wtmofphäre ber .fiäufer feudit ju erhalten, woburd) bat* ffiachcstlium fräftiger wirb unb bie $Müthe» jeit länger bauert. Gbenfo forge man bei 3etten für einen reid)lichen glor ocu oerfd)iebenen gitcbficn, ß.lero= benbren , Statice u. f. w. jur Berjietung be« .^aufes, wann ber glor ber 9(jalcen unb anberer grül)ling8= Humen vorüber ift, unb für einen gehörigen Sorratb »ort d)incfifd)cn Primeln, Daphuc u. a. m. für ben ■fxubft-- unb 6pätr)erbftfTor# unb richte einige Ääften ooli ber fdjönftcn 'Jldjimenes unb fölojinien jum 2(11= treiben. 3m Süften unb ©egiegen laffe man ec* nid)t an ßifer fehlen, unb bringe gegen önbe be« 2)lonat« bie (järteren ^flanjeu aümäBlig in'e greie. Die Ääftcn mit ben StMnterleufojcn halte man luftig unb bei gün= ftigem Sßetter unbebeeft. 3llm Scrpflanjen »on ftal= mien unb iRbobobenbrcn ift nun bie geeignetfte ^tit Blumengarten. .Jiicr follten in biefem 5D!onat fd)on alle förb= arbeiten u. f. w. ganj »ollenbet fepn, fo bag man für bie .f>erftellung be« ©ommerjTotä forgen fanu. 5)ian eile mit bem (Einlegen »on Manunteln, 31nenionen, Amaryllisj Dahlien, (ianna, Juberrofen, Terrarien u. a., fomeit bieg nod) niefct gefdieben ift, fäe Alfter, SBalfa- mineu, Diefeben unb anbere Sommergewädife an Ort unb ©teile, pflanje ju (Snbe be« SDlonat« bie Schlinge »on ©iennien unb fjSerennien au« bem ü)tiftbeete in ba« freie Sanb, befd)neibe bie nod) nicht jurüdgefchnit-- tenen 2bee« unb anberen harten Diofen, befonber« aber bie ©cblingrofen an ÜÖänbcn unb Sauben , pflanje £ortenftcn unb anbere härtere $ffanjen au«, unb forge cmfig bafür, bag bie frifcb ocrfejjtcn ^flanjen unb 3icrftrüucbcr k. bei trodenem JBetter nicht Wangel an 47 Sßaffcr leiben. Sic Beete mit blühenbcn £>i)acintbcn unb JJaräffen muffen SDlittag« butd) übergefpannte Sucher bot bet ©onne gefchüjjt werben. Me Beete finb forglich aufjuräiimen, ju reinigen, &ics= unb ©anb- wege tjerjuridüen, SÄafcneinfaffungcn abjuftedicn unb jii mähen ; ebenfo muffen iRafenplähc gewaljt , bie Blöfjen barauf frifdj eiugcfäet unb bas ©raS febr bicht gemäht werben; ein Bcflreuen mit ßbilefalpetcr bei feuchter SÖitterung (namentlich Bor Segen) trägt ungemein jur ©ewinnung eine« fchüuen faftiggvünen Stafenä bei. Sollte ber ganje Borratt; oon Berbeneu, Sßetu« nien, heliotrop, Sobclien, ©eranien unb ähnlidjen burd) ©topfer Bcrmehrten 3ierpflanjen für beu Blumengarten noch nid)t in Söpfe gefafit fepn, fo muf) eä jetit ge= fd)er)en; fdiwüdjlidK Spätlinge follten in eine mäfjig= feudite Söärmc gebradit »erben, bamit fie bis jur 3cit bes Wuspflanjens nod) get)örig erftarfen. £>icju finb Wifibeete unb Svcibfäftcn am gecignetften. Cs ift febr wefentlid) , bafj alte 511 biefem 3wedc erforberlidteu Bflgnjen tönbe Qlpril fchon jutn ,51uspflanJeli genügenb erfiarft finb, wephalb mau ifmen möglidjft Die! Suft geben müfj (ausgenommen am Bormittag Ijcifier Sage unb bei ©efaftr oon prüften). Stuf mäfjig warmen SHiftbcctcn finb Aftern, Seefojen unb ©olblad anju? fäen, foroie alle weicheren Sommergcivädife, weldic man fpätcr noch auf bie Dtabatten unb ©nippen pflanjen ober mit benen man etwaige Süden ergäiijen will, ßinerarien wollen ftnrf begoffen fenn unb bürfeu nicht troden werben; (Salceolarien, bie fiarfbewurjelte Süfjc haben, erheifdieu ebenfalls reicblidjes Begießen, eine jicmlid) fühle 'Htmofpfjärc unb bie Befeitigimg alles Ungcjicfcrs. ®b|t garten. Sn biefem werben bie im Borigen SDionat begon= neuen arbeiten bes Cinfdnuibens , Pfropfens, W)lac tirens u. f. w. oollenbet; bie Batimfdwle wirb gel;adt, um altes ©ras unb Unfrnut 511 tmterbrüden. B^enn bie ofulirten Stammten austreiben, entfernt man forg= fam alle ©djöjjlinge. SOtan feht SBilblinge aus, madjt ©tediinge, befd)neibet unb orbnet bie ©palicrbäumc, bamit mau, wenn Spätfrofte ju fürd)teu fmb, beu nbtbigcn Sdjujs bur* Strobbcden unb lücher geben fann, befonbers bei Bfirfi*cn unb Nprifofen, bie man in allju fonnigen Sagen fogat nod) bei 'Sage Bedangen laffen faun, bamit fie nid)t ju frühe blühen. 2öo biefe fd)on ocrbliibt haben, ba hänge man bie Jeden 'Jlbcnbs um fedis Uhr Bor unb nehme fit eift um neun ober jebn Uhr «Morgen« ab. SDtit bem «usbredjen ber 8pri= fofen, «Jlectariuen unb qßfufiüe im 'Jade eines febr jcitigen Frühlings eile man nid)t jU febr, um erft bas Saub fid) moglidift entfalten 31t laffen unb ben ÄreiS- lauf bes Saft« ju befbrbem. Beigen fid) Blattläufc ober anbere« Ungeziefer an biefen Spalicrbäuinen, fo jerftore man fie beim erften (Srfdicincu bind) 'llufftreuen eines ©emeiig« Bon gleichen Sbeilen ©dinupftabaf unb Schwefel; naffe «Mittel bagegen fmb erft im näcbften SDionat rathfam. Sei allem Äernobft unb bei Äirfdieu ift eä fetjr gut, wenn bie aufgefegten täbelreifer ber Itftopfftclien mit ÜJioos umgeben Werben. Feigenbäume finb aufjiiridjten, ju befchneiben unb oor Jroft ju fdn'iljen. Jiebenfpaliere, welche (inbe bes 9Jionats fdjon Sriebe gemacht haben, muffen butdigefeben unb Bon üluuflüfftgeu 'Jrieben befreit werben. S)ie (ärbbecreiu beete muffen gebadt uub mit gutBcrrottetem Dünger belegt werben. Stadjel*, 3ol;anni^= unb Himbeeren finb je^t mit bem heften firfolg burd) flüfrigen Dünger ju büngen. ©e^t man Säume, fo unterlaffe man bas teinfdilämmen uidjt unb belege bie 23aumfd)eibe mit ftro= higem ffldft, um bas «ushotfnen ber 6rbe ju Berhinbem. 2tlte ©äume werben am heften in biefem Sionat abge= woifeu unb frifd) gepfropft. 2)ian legt Stebfchnittlmgc unb 'Hbleger oon ©tachel-- unb Johannisbeeren. (j)(au fäet bie Bcrfducbcnen Obftfamen unb bie Samen Bon feineren ©ebbten unb ^ierfträuchern , am heften in Sifidien, aus benen man fie fpäter auf gut rigolte ißeete auspifirt. 3m ^ädjengarttn muffen bei nur leiblich günfiiger Söitterung bie haupt= fäd)lid)fien "Jlrbeiten unb Musfaatcn Bon ©emüfen fchon beenbigt feun, fo weit fold)c an Ort unb ©teile auf bie »eete gefäet werben, ©ämmtlicbe ©aaten finb häufig nadjjufehen, bamit man bie feblgefchjagenen alsbalb burd) neue 'Jlusfaat eifflänjer) fann. 5tucb madjt man bou Bierjcl;n ju Bierjehn Sagen neue Wusfaaten Bon Sattich, SNonatrettidjcn, Äerbel, *»eterfilie, ©arten-- freffe, ©enf u. f. f., um hieoon eine fortlaufenbe Meihen-- folge ju haben; bepgleidien oon grütjerbfen, ©d)oten, IJaftinüten, ffliobren. (inbc bes 2)tonats lege man bie erften 53ecte Bon 3>Berg-- unb ©tangenbobnen an, fäe bie Berfd)icbenen Aot)larten in's greie für fpätere ©e^= hinge unb lege Berfdjiebene SReiEienfolgen oon nadjge» fäeten 3wiebeln, Saud), ^crllaud) je. au. Die im ooiigen «Dtonat angefäeten (itbfen-- unb Sdjotenbeete finb ju behäufeln unb mit ©taugen ju Berfebcn. Ilud) grüt)fartoffeln fmb nod) 311 legen. Spat man ©e^lingc Bon ilopffalat, Kohl unb ©pi^fobl unb anberen ©enuifeu in ben im -5>crbft bamit angefäeten Säften, fo fejje man biefe jejfet aus. Somaten, fpanifdw 'Pfeffer, ttier= ppanjen werben auf's »iiftbeet gefäet. ßut 'Husfaat Bon 4ktcn, ©corjoncren, Dtübdten !c. ift nun bie giin^ ftigftc 3cit, cbenfo 311111 Steden ber Sopinambu unb bes 9Jieerrettid)s auf abgelegenen Beeten ober (irfen bes ©emüfcgartens. Hon ben abgelösten "Hrtifdiodeiu fd)of;lingen werben neue Beete angelegt, uub bie abgc= räumten Spargelbeete mit febr Berbünnter alter .S>äringS= lafe begoffen; fmb fie gut unterhalten, gebiiugt unb mit frifdier lirbe übertragen, fo fann man ©dialotten, Saud), Mnoblaud), ßwiebeln uub Oiotbrüben bajwifchen pflanjen. Jtud) beginnt man nun mit bem Sreibcn 48 ber (Srbbecren ; feie ©urteil* unb TOeloucnfäftcn erfor= bem grofie Sorgfalt, weil tiefe ^flanjcn (Snbc be« Ktonftt^ fdwn blühen unb griiccjte „anfcjjen. Studj fteeft freie Sanb Bcrfefct werben. Kuf frifcbangelegte 3)Iift= beete »on wenig Stift mit Saut fäet man Bohnen, ©urteil unb SWelonen ; in*« freie Sanb Sommer* unb man auf lauen ©eeten mm ©urfen= unb SQMönen* | Sßintcrrcttige, bleibe, SOlangolb, Spinat ic. ferne, um Sejjlinge ju erzielen, wcldic SOhttc Mai auf« I iHnnnijifrtlttflce. ©ic ®d)Uiefc[&lutI)C al§ Sidicriiitfj n.eg,cn bie .WarfoffcUUranr'bcif. Kartoffeln, wcldie am 26. SJiai ror. 3. gelegt unb im 3"li, Sluguft unb September mit Scbwefelblütije beftäubt Würben, gaben auf einem SBeete 92 SBfunb, auf einem anberen biebt baneben liegenben, wehte« jebod) nid)t gefdiwefclt warben, aber »on gleidier iWrojic war, nur 70 ißfunb Ertrag. Jöci^cS SBaffcr oI§ SMittet, ba§ Äcimcn ju bcfdileuuigcii. ^adi ben mcfjrfad) in neuerer 3^it angeflehten 3?erfuct)en hat ftet) biefeo Mittel für alle hartfdiaaligen Samen 90115 »orjüglicf) bewahrt. 9)ian übergiepc biefelben mit fodicnbem Sßaffer unb laffe biefee bann iiod) 24 Stunben allmälig erfaltenb über benfetben flehen unb bann erfl nehme man bie "Jluäfaat Bor. — Stuf biefe Söeife feimt nicht nur ber 3!eufee= länber Spinat (Tetragonia), Wie wir früher nüttheilteii, leiditer, — fonbern e« ift bas gleid)e Verfahren aud; beim Secfobl (Crambe), wenn er mit ben hülfen ge= faet wirb, ferner bei ben Grbfen, bem Spinat sc. im ©emüfcgarten 511 empfehlen. Bei ben ^flanjen ber ©cwädisbäiifcr roirb ba« gleiche Verfahren bei allen bartfduialigcn Samen 0011 Seguminofen, al« »on '3lfa= jien unb vielen anbern ^iffaiijen SicufjoUanb« biefer .uimilic, ferner von (Sauna »c. einen febr guten Erfolg haben, unb gleidifam bie Steüe be« Slnfdjneiben« »er= treten. (©artenflora.) 9lad) §m. SBtctor (5 t) n tcl in Singer« »erläfjt ber ÖJctreibcriiffcüöfcr augcnblicflid) bie Söben, wenn Stübfamcn bafelbft fidj uorfinbet, unb bie (Srbflölje follen jebc« ütübfcnfclb meiben, wenn Bucbweijen bajwifdjen gefäet ift. ©egen 5-clbmäufe empfiehlt man, il;re Codier mit orbinärem Scbnupftabaf ju beftreuen, beffen ©cruch fie alsbalb »ertreibe. ©fffne ftorrefponifitj. grau ». SR... au in 2). Mit Ikrgmigen erfüllen wir 3t)ren SBunfdj unb bejeidnicn S^nen hier eine Slnjahl Sreilanb--3icrfträudier für Secte unb ©nippen auf iRafenparthieen. '^ür fdimälere ^Rabatten unb in bie Borbcrfte Mcihe ber großen ©nippe, womit Sie 3t)r ©ärteften abfdilicfieii wollen , bejeidnien wir S^nen B. Darwinii, B. dulcis, Cytisus purpnreus, Kalmia latifolia unb K. angustifolia , Daphne Cneorum, »cr= fernebene Sorten Rhododendron , »erfdiiebene Sorten Sljoleeil, Cotoheaster microphylla unb C. rotundifolia. 3ür bie mittlere 3iei[)e ber ©nippe unb für Gubbeete tonnen Sie unter folgenben wählen: Ribes sanguineum unb aureum, R. albidum, Deutzia scabra , Magnolia purpurea unb conspicua (welche jebod) im ÜBinter ausgehoben unb im falten £>aufe untergebracht ober memgfiens gut eingebunben werben müfiten), Lauras tinus, Arbulus, Hibiscus syriacus, Spiraea ariaefolia, Garrya elliptica , fpanifdien ©infter unb fpnnifdjen ^lieber. Rür bie hinterfte 3teibe: ©efüKter unb ein- facher rotbblühenber unb r»eifl6lür)enbcr 2ßcif?born, Laburnum, 5tofa=3ltajien , ©elberrofen, ÜRanbelbäumc, gefülltblühenbe Sirfdnu unb Manbeln, Cornus mas- cula, gewöhnlidie unb weifje Springen, Sdinecballen3 fBäumdieu. 3n ber erften fteilie finb bie 'Bflaiiäen etwa uier, in ber sweiten JRcilje ad)t unb in ber f)tn= terften jwölf gufj weit au« einanber 511 fejjen. £rn. 3 i"1 m ermann in 45 g. £ie uon Shnen bejeidineten Sßurjelreben r>on Jafeltrauben finben Sie meift bei ben biefigai §anbel«gärtnern, fidier aber bei bem iHebjüditer 5PI;. $einr. Sßartb sen. in Uutertiirfheim bei Sannflatt, wcldier gegen fed)«jig Sorten avUirjelrebeu in feinem Sortimente hat, unb mm ben beliebteften Safeltraubeii fogen. ftorbftocfe liefert, bie meift fdion im erften 3alne tragen; hieoon werben 3bncn bie größeren Stuttgarter §anbelegärtner gerne bie gewiinfditen Sorten auö biefer ober einer anbern Siebfdwle beforgen. l&SVQ&fr fce Ua lim Zi'ituiiii. I8(il . Tai i ,j*r ( i IlliUji. ,1 Utd r ) < It'U \Vl.»lf»>f'4U . Gefüllte bunter /'/'/,■ Freila/ul Zi'ffw/rtutdi . 49 Amygdalus persica versicolor, flore pleno. (Gefüllter buntfr Pftrftd). Sufcl 4. iDiefer tounberfdjöne 3icrftroud) ftanimt auö 3a»an, von wo ifyn Siebolb mitgebradrt bat- G?r b^lt bei unö ganj gut im freien Sanbe auö, trägt eine ungeheure ÜRenge ber jiedicbftcn Slütljcn von bei Oeftalt einer halbgefüllten 9cofe, welcbc balb ganj toeif, balb weif mit Karmin geftreift, balb Bom reinften Äarmin ftnb unb baö ^olj bucbftäbüd) »on ben Slftgabeln biß $u ben ßwetgfyi&en bebeefen. Diefe 9)hfcbung öerfdn'ebener garten unb bee5 jungen ®rünö beö bübfdtcn Saubeö madit einen tt>unberljfi6f<$en Gffcft, unb cmpftel)lt tiefen Straud) befonberß jur aSetWenbung auf SRafenfcläfcen in gefaxter Soge nabe bei SBoljnge&äuben , ober vor ©nippen öon 9iabett|öljcrn. 2Ran öermefyct it)n burd) SBcreblung auf Unterlagen »on 9Wan* be(n, Pflaumen, türfifeben Äirfa>n ODcirobolanen) ober ßwetfd'en. 3ur Kultur Tier CamclUrn. (5ö ift eigentlich einem Dilettanten faiiin erlaubt, in Singen ber 3Mumc!i;ud)t in einem profefftonellen Journal baß SBort ju ergreifen. SQBenn icb mir baber erlaube, I)ier einige meiner (Srfahrungen in ber Samcllienfultur ju vcröffentlidKn, fo füf)re icb 5" meiner (Sntfdwlbigung an, bafj icb fron jef)er ein 93erebrer ber Samellien geWefen bin, ir)re Kultur ju meinem bcfoiu- bern Stubium gemad>t unb eö barin fo weit gebraut l)abe, bafi icb neun SRonate bee? 3abrö binburd) bliibenbe (frcmplare bavon befifce. ÜJtetne erfte Slbtl)cilung blülit nämlid) im Oftober, gleichzeitig mit ben ßbröfantbemum, unb öon ha an l)abe icb biö ju (Silbe 3uni immerfort bliibenbe (Samellien, unb jrcax beinabe immer je jnuu Dutjenb ju gleicher 3?it- Die @rbe, welche icb öertoenbe, beftcl)t auö einem Sfjeil guter ^atbenerte unb jwei $l)ei(cn fetten moo- rigen 9tafenle§m$, woju uod) ein gleidicr vierter 2l)cil foninit, reeller auö einer Portion fd)arfen Sanbeö nebft Änodjenmeljf, <£joljfofylenfTein von ber Orßjje von ^uffbohnen unb einer gleicbeu 9)ienge gutverrotteten 2JciftbeetbüngerS beftel)t. Tiefe werben gut mit einanber ver- mengt unb öier Neonate vor bem ©ebraud) umgeftodicn, aber nid)t bind) ein Drabtftcb gcfdjlagcu , unb geben nun einen Äompofi für biefe ^flanjcn , worin fte übcrrafdjenb gut gebeit)en. Seim (Smtöpfen forge id) junädjfi für genügenbe Drainage , iiibem id) ben ©oben beö Sopfeö mit Sorfftürfdien von ber @rö£e einer 3ttH'tfd)c belege, barüber einen 3e" b)oct) 2Rooö anbringe unb auf bemfelben beim (umfüllen ber Töpfe ein $aar (gtücfcben Ätefel auflege, um allen Ucbcrfduifi von Söaffer forgfältig abjuleiten. Die (?rbe mufj beim Anfüllen ber Xöpfe jicmlid) trorfen fepn, unb beim Einfüllen trage id) Sorge, fie in regelmäßigen Schichten um ben SBurjelbaflen bcrumjulegcn unb jiemlicb feft anjubrücfen , fo bafj gar fein ßwiidH'itraum mebr bleibt. SBiete ßameflienjüctyter ratben baö Umtopfen ber Pamellicn unmittelbar ehe bie $flanjett ui warfen beginnen an ; allein biefeö ©erfahren eignet ftd» "Uhiilrirtc <8artcn-3fituiig. V. 4. 7 50 metneä SradjtenS eher für .gjanbelSgärtner unb fold^e gälte, wo eS auf bie Hofe GFrjeugung »on <£jolj abgefeiert ift. 33ci ber «Nürffidu auf Srjeugung Bon SBIutljen muß man anberS »erfahren, unb fann biefe bei üppigen Sßftanjen nur burdi eine jeitWeilige Störung irgenb einer 9(rt erjielen, na* meinem Dafürhalten am beften buref) Sefdjränfung bcS ben SOBurjetn jujufürjrenben S33affert>orratt)S, bamit feine neue SBtlbung öon Vetteren ^aamurjelii ftatt hat, bis bie «Blüthenfnofpcn ganj entfdjieben ftd) gebilbet haben. 3* topfe bar)er meine Sameflien erft bann um, mann ftc fd)on ihr junges §olj unb bie jungen «Blätter öollfommen cntwicfelt haben, unb wenn bei junge Trieb an ber aSerbinbungSfieHe mit bem vorjährigen .gjolje ftd) eimaS ju bräunen beginnt. Der SBurjclballen foflte beim «Bcrfetjen jiemlid) feud)t fepn ; haftet er feft am Topfe, fo tauche man ben [entern brei Tage vorher eine ©tunbe lang ganj in laues «ffinffer ein, bamit bie ü&erfd)üfftge gcudUigfcit $wei Tage ablaufen fann, ehe man ihn umtopft: ben «Balten ftette i* bann unmittelbar auf baS WI006 unb fülle bie 6rbc nur an ben Seiten in gleichartigen ©djidjten an, bie id) feft einbrücfe. «ffiährenb ber 2Batf)Str)umS**ßeriobe halte ich bie Temperatur meines (JamctlienbaufeS hei Tage auf 12 — 14° «K., bei 9iad)t bagegen mir auf 8—12°. 2)ie £uft muß etwas gefpannt unb feudit feön , Weßwegen man nur ÜRorgenS von 10 Uhr bis ÜKirtag mäßig unb mit ajorftdit Stift gibt unb bann wieber bicht verfdiließt, ausgenommen bei fcf>r heilem SBetter. «JJcan gibt jeben SRorgen von fieben biß gegen eilf Uhr ctmaS geuer, ftellt baffelbe bann ein bis um vier Uhr, unb gibt erft von ta an wieber ben Slbenb rjinburd). ©obalb bie jungen Triebe hart ju »erben heginnen, erhöht man bie Temperatur bei Tage von 14 auf 16°, hei Stacht von 12 auf 14°, unb gibt fo viel wie möglich freie Suft, jebod) mit 9tne3fd)[ufj aller 3"ghifl- s2on 'ita an hat ber ^ÜSjtn fein ^auptaugenmerf nur auf bie Koncentration berjenigen (Elemente unb Gräfte 511 richten, tvelche bie fünftige «Blüthcnfnofpe, bie fieb febon ju ennvicfcln beginnt, bilben. ©tarfe SBurjelrtjätigfeit bei rcid)lidn'r 2Bafferjufuh)r unb eine übermäßig feudi tc l'ltmofphärc werben bie fünftige «Bh'tthcnfuofpc rafdi in einen neuen Trieb venvanbeln. SRan begießt baher bie fßflanje nur nod> l)öd)ft fparfam, unb ein fräftigeS SBeftorifcen jeben 9tad)mittag etwa um vier Uhr, elie man bie genfter fdilicßt, ift heinahe allein fd'on hinreiebenb. Jeben 9tad)inittag um jwei Uhr gibt man ein wenig geuer, ausgenommen an warmen fonnigen Tagen; um fünf Uhr Wirb baffelbe wieber gut ausgelöst, ba eS nur fo viel SBärme 511 geben braudit, um bie Möhren ober ^eijfanäle 311 ermannen unb einen milben Tunft für bie Scadjt ju erzeugen, 51t welchem «Behuf ungefähr eine halbe ©tunbe nad) bem SluSföfcljen beö geuerS bie «£>eijfanäle unb ber «Beben mit «ffiaffer befprengt werben, i>a& burd) bie ÜBentilation bcS näcbften TageS verbunftet werben fott. ©obalb bie «Blüthcnfnofpe ftd) gebilbet hat, bebarf fie Nahrung ; man unterläßt nun ba& geuer gän^licB unb bebient ftdi an fonnigen Scadjmitfagen nur im vollften Umfang ber Sonnen* bifcc, inbem man bie genfter febon früh am Stadnnittag wieber »erfdjließt, nämlid) je nad» ber SSSitterung jwifdjen brei unb vier Ut)r. «Bei jeber Gelegenheit wirb frifdu- Suft gegeben, bie spflanjen werben ÜRorgenS um fteben unb SRadjmittagS um vier Uhr reichlich gefpritu unb am Slbenb ber gußboben, bie <£jet}röt)ren unb Kanäle reidjlid) mit SBaffer gefättigt. ©0 oft bie (Srbe im Topf trorfen geworben ift, Werben bie ^flanjcn gut hegoffen unb jwar mit £)ünger« Waffer, ba? auS einem «Jitaaßtbcil alten SDüngerS auf vier ÜJtaaßttyeile reinen 2Baffer8 her- geftellt wirb. Tic Sßflanjen fjaben nun eine üDlenge neuer Jjaartvürjcldu'n , bereu mäditige Tl)ätigfeit unter gelegentlicher Unterftüfeung beS DüngerguffeS vollfommcne BIütbcnfno)pc>! unb ein bunflcö «Blatt erjeugt unb bie «Vflanje in ben Staub fcht, genügenbe «Jfahrung jur Entfaltung ber «Blüthc aufumehmen. 3ur «Blüthejeit finb brei 3^ecfe in'S Sluge ju f äff en : ininilid' bie vollfominene SntwicTe* hing ber iMüihenfuofpe, bie möglidift lange ßr^altung bcrfelben an ber $flanje in gcfchloffenem 51 3ujknbe, unb enbfidj bie (Srnö'ljrung ber fpateren 33Iütt)enfnofpen. SRan fäljri baher mit bem reid'lidien begießen unb ben gelegentlichen 3)üngergüffen fort, öermeibet iebodj aUeö Üebermaafj. "Die 5)3flnnjen muffen wätyrenb beö 33orr)anbenfesmS bei 83lütt)enfnofpen unb wär)renb ber iMütbe felbfi an ber 9Burjel entfdjieben feucht gehalten werben, meljr als ;u jeber anbern 3eit. 5)aö 23efpritu'n wirb nun unterlaffen, benn ftatt beffen ftnbet (eben 9?adnuittag um brei ober üter Uhr ein Jcieberfdjlag öou ?hau ftatt. SReine SameHten ftnb ben ganjen »ergangenen SBinter r»inburcb fo 6eljanbelt worben, unb ba ei nur eine Heine gürforge erbeifdu, um tiefen feinen £f)au t)eri>orgubringen, ohne jugteict) ein Triefen unb Slbträufeln jn öentrfacften, fo will icf> fc&ilbem, rote \d) biefj aufteile. Söieine geuer, weldje Slbenbö jeljn Uhr etwaö gebfimpft werben, brennen bie ganjc 9cad)t Ijinburdj nur wenig ober minbeftenö fo langfam wie nuiglidi; SKorgenö aber werben fte wieber aufgefdu'irt, fobalb ber (Särtner fommt, unb brennen nun fo bell wie möglid) fort bis eilf Uhr, wo fte gang auögelöfc&t werben bis vier Uhr 9?adimittagS. SBälwenb ba$ Jeuer bell fortbrennt, wirb fo Diel ?uft gegeben, als fiefj nur mit ber (jerrfdjenben Sßitterung perträgt, fo bap alle geudjtigfeit Derfliegt unb bie Slätter unb 2?Iüthenfnofpeu brei Siunben fang »oflfommen troefen erbalten werben. ®egen jwei Ul)r werben bie Sßafferbehälter auf ben £eijfanälen, wehte mittlerweile ungefähr lauwarm geworben ftnb, frifdi mit SBaffer gefüllt unb ber gupboben tüduig befprengt. lief) verurfadn eine leidjte SSerbunfhtng , unb ber SBafferbampf wirb nun nid)t burd> Ijohe Temperatur nad> beut 3)act) beS §aufeS t)inauf* getrieben, fonbern »erbietet unb in einen feinen SRebel rerwanbelt, ber eine SBeile um bie SPftanjen fdjwebr, bann aber allmählig auf bie SBlätter unb Slütben ftd) nieberfdjlägt ober in ber l'ltmofphäre fufpenbirt bleibt. Um vier Ubr weiten bie «§ei§fanäle wieber mit SBaffer befprengt, uni' la bie Sßflanjen ftd' nun mit Sljau bebeefen, fo ftnbe idi eö rathfam, etwas Stift an ben SBentifatoren ju geben unb biefj bie ganje 9iacbt l)inburd; 511 (äffen. Sluf biefe SBeife ftnb meine (.vunellien vergangenen Sßtnter hinburd) jebe 9?adu mit einem fünfiluten 3: hau beberft worbeu, weldjer ganj genau bem natürlichen einer fdjönen Wainadu im greien glidj. 3ft bagegen bie SBitterung fo ftreng, bap iä) gar feine Suft geben fann, fo beimpfe idi augenblicflidj mein Reiter unb halte bie Temperatur beS Kaufes auf nur 8° 3f. Waä) bem Abblühen ber ^flan^en erhalten fte 8—10° bei Jage unb 6—8° bei sßadjt. £>ieburd) erholen ftd) meine 5ßftanjen nidu nur von ber (Srftfcöpfung währenb ber SBlütt)e, fonbern treiben audi eine größere Anzahl ^oljfnofpen , als fte fonft hervorbringen würben, unb werben weit reizbarer unb ftarfwüdjftger, fobalb ihnen wieber SBärme gegeben wirb. Itatt pflanzen. Stephanophysurn Baikiei. SBeftafrifa. (Sine reid'bliithige l'leauthaeee auS bem (Mebiet ber SRigermünbungen , wekte lange enb* ftänbige Wiipon farmoiftnrother A'öhrenblttmen an ben ^weigfpüu'it unb Heinere 33üf$el tu ben i'libfelu ber oberen Blätter trägt, ite 5ßßanje blüht im 5Ro»em6er unb Teunuber, unb ift befihalb für ben Wärtner befonberS wertbvoll. Vermehrt ftcb, aus ©topfern unb ift felw leid't ;u einer hübfd'en gorm (jeranjujieb^en. Ixora jueunda. ßet;fon. Ciocbonaceae. Tie grollen 33üfcb>l rahinweifier iMüthen ftnb fehr fdiön, aber ber ftarre gerabe 2Bud)e ift nidu |\töu unb beeinträchtigt ben (Sffeft. 7- 52 Columnea erythrophoea, Pcne. ?0?crtco. Gesneriaceae. Gine aufrechte bufd)ige *J3fIaiije mit weid)ett , flaumigen , osaifanjettlic&en ^Blättern , bie 33lütf)en r-ereittjelt, inbera nur immer je eine im 33lattwinfcl jcbeS SBlattcS erscheint; »eil aber bie SSlütljen fid) lange galten unb bie SBlütrjejeit fief) auf fiele SRonate öertljeüf, fo ift bie ißflanje nur feiten ganj ol)ite 23lütl;e. 3Me 93lütl)en finb röhrenförmig, anbertl}alb ^oü lang, glänjenb jinnoberrotb, unb feilen ftd) an ber Söcünbitng in fünf ungleiche 8o6en. 2)aS SRerf* würbigfte an biefer ^flanje ift jebod) ber Äe(d), ber ebenfalle fünfteilig, ftd) ganj find) auS* breitet unb mel)r alö einen 3°" Xurduneffer bat; er ift an ber SSofiS grün, färbt ftd) nad) ber 9J?itte bin rofen* bis r)od)rotf), unb nur bie Äeldijipfel bebalten itjre grüne Färbung. 2)ie .Spcimatl) biefer febönen Sßflanje finb bie ©ebirge bon Sljtapaö. Draeaena (Cordyline indivisa, Forst. 9cetlfcelanb. Asparagaceae. 2)iefe prachtvolle §ßfIonje r-erbanft tt>re Strtnamen ben ungeteilten breit fd'wcrtförmigen Slättern, beren ÜRittetrippe fdum b,ed)gelb tiö orange gefärbt ift unb mit Welcher Heinere ?lberu unb 3Mattnei»en t>on gleidicr garte in geringen 3roifc&enräumen parallel laufen; bie übrigen Jbfilf bce> SBlattcö finb fdjön hellgrün. 2ßir gewinnen in if)r eine neue SBlattjicrpßanje für unfere 2Barm[>äufer, rocldje fetjr lcid)t ju fultwiren ift. Leptochachya dichotoma, Nees ab Esenb. %wa. Acanlhaceae. Sine halbftraudmrtigc fel)r fdiöne §(cantl)accc r>on beiläufig anbertl)alb gufj §öfje, Stengel rotb, bidjotom, glätter gegenftänbig, ciförmig4an$ettlid), mit febr ftarf geäberter, beinahe neu- artiger 9?err>atur. 23Iütben weif unb rofa, beinabe fdunettcrlingöförmig, in beenge an einer fleiuen enbftänbigen 9iifpe r>on narjejtt gufjlänge wadtfenb. SBarmljauöpflanje. Du Kultur tin* tropifdim ©rdjifcmt. (i5ortf(&un(\.) (Sine ÜRenge ber feltenften unb fduinftblübenben Drdnbeen gebeiben Weber in Söpfen nod) in Äörbcn gut ; bae? ftnb biejenigen , weldic in il)rer .§eimatf) ihren ©tanbort auf Säumen haben, wo fie ihre Sßurjeln entWeber an bie -Miiibc anflaminerit ober ftd) in ber Stift fdiroingcn, auö weld) teiben SJirebien fte ibre Währung jiefjen. Sinen Grfafj für biefen natürlichen @tanb« ort bilbet man foldien Crcbibcen baburd), bafj man fte auf ^ofjblötfe befeftigt, welche »om Tacbgefpärrc beö Crdiibeenfyaufcö berabbängen. 3d) babe vielerlei ^ofjqrten ut biefem 33ehuf protirt, tiö id) inid) überzeugte, bafj bie Slefte ber Robinia pseudacacia l)iefür bie geetgnctften ftnb. 3d) »erwenbe biefelbcn ol)ne bie ÜJinbe, welche ftd) leid)t ablöst, fobalb baä «£>elj einmal ein ober jmei 3ahre lang gefällt ift. £>aö näd)ft tefte, wenn man fein ?lfaucnf)olj f)aben fann, ift bau Slfr&olj uon ÜJtafiholber (Acer eampestre), »on Äorfeichen unb gewöhnlichen Sidjcn ober enblidj von O'rlcn. Xie tiefte »on Äorfeidje »erwenbete id' mit ber SRinbe, weil biefe niebt fo leidit fault unb ftd) jcrfei„U als bei nnberen Säumen. Weine Abneigung gegen 33löcfe mit rer SRinbe grünbet ftd) nämlid) auf bie äBnhrnehmung , bafj fobalb bie SRinbe jii »ermobern beginnt, (ich §oljfäufc unb anbete 3nfeftcn unter bcrfclben einniften unb bann bei 5fadit auf ben jungen ißutjeln, 'Jricbcn unb 33lütf)cn|tengehi ber Crdjibccu Schaben anrieten. 53 3)ie SJrt unb SSetfe wie man bie $flanjen auf ben SBlötfen 6efejiigt, ift äufierft einfaef». 3ft ber Älo0 l)crgerid)tct unb mit einem ftavfen 'Xrafyt »etfeljen, um ihn baran aufjuljängen, fo legt man ftd) etwaö bannen Xraht unb ein wenig grüneS SJlooS parat, f)ält bie Sßflanje mit einer Unterlage von SKooS bicfyt auf ben ©loci unb tttnbet nun ben bünnen £ral)t um ben Älot), wä^renb man bie s4>flanje batauf feftl)ält. Slm heften btnbel man bte Drdiibee an ihrem SJffjijom ober äButjelfiotfe an, ter meift eine holzartige Struftur b,at unb einen IcidMcn 'Xrurf ertragen fann ; bei allcbcm aber barf man ben CDratyt nidit 511 fd)wad) an;icl)cn. SRingS um bie ^ftanje r)er wirb bann nod) etwaö sD?ooö geftopft. $at mau cö mit einem wcid)ern äBurgelfiocfe ui tbun, fo legt man über tiefen nodi etwas SRooS, bamit er mä)t unmittelbar öom 3)ra[)t berührt wirb, Sobalb bie $flanje $11 wadjfcn beginnt, wirb fte neue SBurjeln treiben, unb felbft au? bei alten SBurjel neue 9?eben»urjeln auöfdilagcn, öon welken bann immer einige fieh um ben ütog fd)Iingen unb an beinfelbcn anflammern. SBenn alöbann ta$ Üihiwm anfdiwillt unb bei Drarjt eS einjufdmüren fdieint, muß biefer mit einer Jrabtfd)ecre in ettiefe gefdmitten werben , um weitere SSefc&äbigungen 511 »erfjuten. (Sintge virtc Sitten brauchen fein SRooS, aufgenommen ein fleineS Säufdjdjen batwn unter bem Trabt; id) werbe biefe Sitten weiter unten bei ber Sdntberung ber einzelnen Spccicö befdireiben. 2)ie ®röße ber Älö$e richtet ftd) natürlidj nad) ber Oröße ber (JJflanjen. gtir bie grö* ßeren ißflanjen ift eö ratbfam, bie runben Jtlö&e in ,;wei Sljeile ju fpatten unb bie 5ßflanjen auf einen ber ©pälter 511 binbeu; aud) muffen biefe größeten Älöfce mit ftärferen £räl)teu iHTfel)en fenn , bie man an jebem ber beiben (ynben in'S §0(3 einläßt, an ben cbem 3}rab> enben in ber äJcitte jufammenbiegt unb baran aufhängt. «Kleinere Sßflanjen bagegen muffen Reine 931örfe uni< biefe nur einen einzigen, an bem einen fönbe befeftigten £ral)t lyibcn, an beffen oberem @nbe man einen <£>afen ober nod) beffer eine Sdflcife anbiegt. SBenn id) bie oerfä)iebenen Operationen beS (SintöpfcnS unb beö 33efeftigenö auf körben ober Jvlölu'ii umftänblt($er betrieben habe, fo wolle man batin feine Sßebanterie febxn, beim wenn biefj mit gehöriger l'lufinerffamfcit unb jur richtigen 3e't gefdjeljen ift, fo erleichtert eö wefentlid) bie weiter notbwenbigen unb ebenfo widrigen Operationen beS SegießenS unb @pri§enS, auf weldje Wäljrenb ber ganzen ii>ad;etbumöperiobe eine befonbere unb unabläfftge Sorgfalt ju ßerroenben ift. Tief) gilt gau, befonbere oon bem 33 e gießen. Sie in Söpfen unb auf JbörbdH'it ftebenbcu Ordubeen, roeldje man in frifdu'ii Äompofi »erfefct Ijat, unb bie ilir 2Bad)Ctl)um eben beginnen, entwirfein junädjfi neue Stiebe unb neue SBurjeln. 3n biefem Stabium bürfen fte nur febr mäßig begoffen werben, unb man nuif? babei mit befonbeter Slufmerffamfeit batauf arfUen, ba|i baö i'Jaffer nur auf bie 9iänber ber Sopfe unb Jlörbd'en gelangt unb bie 5ßflanje felbft burdMuc« nirf)t naß geniadu wirb. 3um begießen »erwenbet man in biefer 3a^teöjeit am beften eine fleine ©ießfanne mit einer langen NJiöl)re ohne Traufe, ober verlangen biefe :Kölue burd» ein fogenauniec3 S3atometer-9iö^rcb,en von ®laö, Weldjeö mittelft eincö burdibobrten .Uorfftöpfelo auf bie 93?ünbung ber ^lednöbre gefterft wirb. 33ei biefem ^nftrument l)at ber 3üd)ter bie SBaffetmenge , wehte er jeber einzelnen s4>flan5e geben will, weit mehr in feiner (Gewalt, als bei ber gewöhnlichen ©ießfanne, unb bie Siegelung ber 9Baffetjufub,t ift bei feiner anbetn 5ßflaijje fo midjtig als bei ben CrdMbeen. §aben fobann bie jungen Stiebe unb Schößlinge ihre neuen @d)einfnoHcn }ur §älfte gebilbet, unb ftnb bie Sage erft länger unb bie ®onnenftral)fen wirffamer geworben, fo barf man meljr SBaffet geben unb baS begießen aueh auf bie Sjjflanje felbft auobehneu. SllS allgemeine SRegel mag fidi ber 3üd)ter au ben Otunbfag halten, eine £rdubcc nidu eher ju begießen, afS bio fte beffen bebarf, unb bie ju reidienbe SBaffetmenge gam im SSef^ältniß jut ©röfie ber fßflanje unb ibreö SBadjöthumS; ftabtumS JU regeln, l'lu ber 93aftS jebeS neuen cd'einfiuMIcbenö befinbet ficb eine Sftf Sdu'ibe, 54 welche SBaffet enthält; unb wenn biefe ÄnotJe ned> jung ift, fo wirb baö 2Baffcr , baö ftd) bei trüben wolftgen Jagen in ber Scheibe anfammclt, leicht bagu beitragen, ben jungen Srieb in gäulniß" 511 verfemen. 3n einem berartigen gälte ift eg ratsamer, bie Sdu'iben forgfältig aufäufdjlifcen, bamit baß SBaffer ablaufen fann. Sobalb bie Sdjeinrnoflen an Umfang unb Steife annehmen, fo IfelFen bie ©Reiben ab unb fönnen alöbann gauj entfernt »erben. SBenn nun bie Sc^einfnoüen biefeö Stabium erreidu haben, follte man ihnen bie greifte SSaffer-- menge reidjen. 53ie(c Slrten Bon Senbrobium bürfen täglid) mit SBaffer überfdnvemmt «erben, beim gerobe von ber reicblidjen Sßafferuifuhr wäljrenb biefeö 2I?adiöthume--Stabiume hängt bie öoKe (SntwicWung iljreS 2Bu$feS ab. 3n ber fetimati) biefer Drdnbcen gibt e$ befanntlid) eine «Regcnjcit, b. [). eine SaljreSjeif, wäfyrenb weldjcr viele 2Bo$en lang täglid) fdiwere 9icgeiu giiffe fallen. £ieß nötigt fouifageu ben ßüfytet, ihnen ©affer im Ueberftuffe ju geben, bamit feine Sßffanjen möglich faftreid) ftnb, Wenn bie 3c't beö iöad)fenö für fte eintritt, unb j»ar BorjugSwetfe bann um fo mehr, falls ber (Sommer beiß unb trotfen fei;n follte. Sobalb bie Sdxinfnölldn'n nach ber Sdjäßung beS Süfytert ihre volle ©röfje erreicht haben, muß biefer mit ber ju gebenben SBaffcrmcngc al!mül)lig abbrnten, biö bie fonnenarmen trüben ^erbfttage fommen, wo er feinen ^flanjcn nid)t mehr äßaffer reichen barf a\$ eben h,inreid)t, um Dem atlju ftarfen 3uN>11,1iU'nfdu'umpfcn ber Jricbe vorzubeugen. 3m SBinter genügt eö bisweilen, nur einmal im 9JJonat ein gau$ fd)wad)eö ^Begießen vorzunehmen, unb felbft bann nur im ^ott)faüe. 33eim SBefprifcen muß genau tiefelbe Sorgfalt unb Slufmerffamfeit angewanbt werben, tvie id) jie im SBorfiefyenben bei Dem ^Begießen mit ber ©iefjfanne empfohlen habe. SommerS barf Borgens unb 2(bcnbS rcidiltd) befprirjt werben ; im eijjerbft unb grübling bagegen ift eö ratl)fam, nur Borgens ju fpri^eu, unb nur an Jagen, roo man Sonnenfdk'tn erwarten barf. "Hin trüben Jagen hängt bie geudjtigfeit ;u lange auf blättern unb Sffiurjeln unb tl)ut bann eljer Sd)aben. — Um cm fehten trüben Jagen mehr geudjtigfeit in ber Sttiuofph/äre fyervor* jurufen, fpri&e mau nur !>lbcnbS bie ^eijröljren unb ben gußboben. 3n jebem galle hüte man ftd) gcfliffentlid\ über bie Slütljen ju fpri^en, weil ber geringfte Sßaffertropfe bie Sd)bu* l)eit ber 3Mütbc beeinträchtigen tvürbe. (iinige weitere SBorte über bie paffenbften ©erätl)fd)af teil }ur Drd)ibccnjud)t bürften bjier ebenfalls nidjt überflüfftg femt. ?Jußcr ben febon früher befetyrtebenen Jopfen braucht man biöweilen für einjelne ^flanjeu (5. 33. für Miltonia speetabilis) breite fcidjte Sd)üffcln ober 9cäpfe. 2Ran h,at nämlid) gefuuben, la\i bei folgen Sßflanjen in tiefen Jöpfcn bie Slätter unb Scbcinfnolleu vergilbten, befonbcrS wenn jte ber Sonne aüjufel)r auSgefc^t waren. SUid) Jöpfe mit Söcbern cm ben Seiten ftnb für mandie inbifeben Drdn'been.-iL'lrten, 5. S. Aerides, Saccolabium, Vanda u. a. m. fehr JU empfehlen. — 3lim Spritzen bebient man ftd) einer guten J^anb- ober Ärüdenf»ri|e , auf bereu Spitje bie 3fofen ober ©raufen mittelft cineö ®ewinbe6 befeftigt werben fönnen. SRan muß breierlei ©raufen von verfd'iebenen ©rabeu ber geinheit l)aben, nämlid) eine mit fehr feinen Södjern, um einen ganj feinen, fanfien, thauartigen Siegen 51t verurfadten, — eine jweite mit mittleren Söcjern für ben gewöhnlichen @ebraudi, — unb eine briite mit großen Södjern, welche nur angewenbet wirb, um einen fel)r ftarfen Biegens guß [jerjuftellen , mit beut man entWeber bie (irbbrorfen auf ben Jtbrtuten aufweichen ober etwaiges Ungcjiefer abfpülen will, wobei bann bie ^ftanjen juöor auf bie eine Seite gelegt werben muffen. @in berarttger SIpparai ift für ben 3üd)ter äußerft nül^lid). — 3lim begießen empfiehlt ftd) außer ber fd'ou erwähnten ©ieffanne mit verlängerter Sibhre noch ein geräumiger (iimer mit einem eifernen Jragbogen, um baö benöt()igtc ffiaffer immer gleich jur ^anb ju h,aben. 3Bo es 9iaum unb fonftige inihältuiffe geftatten, neben bem Crd)ibeenl;aufe unb wo möglid) burd) eine Jfjüre bamit vaiunbnt nod) ein fleineS 9iel'engelaß in ©eftalt eineö 55 gezeigten Sdutppcnö ober SHnumeä mm Umtopfen aufbringen, ia ifi ein folfteö von befonberem SBert&e, »eil bie umjutöpfenben fßflanjen bann feinem ptöfclidjen unb ftarfen Sempcratunrcdifcl auögefefjt werben, unb man baS Umtopfen niemals im £>rd)ibecnbaufe felbft vornehmen feilte, »eil baffelbe bie ängftlidjfte Reinhaltung erheifdit. 3» einem foldjen SRaume leifiet bann ein eigener 2ifd) gute X teufte, »eldjer ringö mit einem niebrigen Nähmdien eingefaßt unb hinten unb an ben Seiten mit einem Sorb ober Oefiefl von 4 — 5 j^eü Sreite umgeben ift, auf »eldjeS man bie .Töpfe unb Sßerfjeuge fteflen fann. (Sortfcfcung folgt.) lind) ein Wort über tuurjrlcd)tc (Dliftbäumc. 3)er Sluffaö über fünftlidn- §Be»urjelung im erfien unb ber über ÜBermeljrung be8 Stein* obfteS bureb Stecflinge im britten §efte biefeö Jahrgangs? ber SHuftrirten ©arten*3«iturtg haben mir viele greube gemadjt, »eil fte mir ben S3e»eiei 511 liefern fd/etnen, ba$ biefe 3C>'-' fdirift fünftig aitd) ber Homologie ein lebhaftere« Sntereffe ju»enben »irb, als bisher. Ohne mir ein mafgebenbeö Urthcil heranzunehmen, bin aud' td> ber Slnfid't, bajj eö gc»iß ein großer @c»inn für bie Dbftfultur »äre, »enn man bie meiften uuferer Dbftarten »enigfrenö in StottgbävLmtn »ur^cledrt befommen fönnte. Shtdj unfere $8orfaf)ren fdjeinen fdiott an bie ßöfung biefcö $ßro6lemS gebadif unb barjin jielenbe 33erfudje angcftellt äu fjaben, beim id) beftjje jufätlig felbft in meinem ©arten j»ei febr große Säume ber grünen Sfeineclaube, »eiche fd>on febr alt, aber nodi gefunb unb tragbar finb, obfebon ber eine bavon fogar einen bebten Stamm bat. Seibe finb von meinem (Großvater auö Samen gezüchtet unb in ben legten Jahren heö vorigen Jabrbunbertö gepflanjt »orben unb unbeftreitbar »urjetedjt, ba fte Sdiöß= linge treiben, bie id) fdion ju vcrfdiiebencn Walen gcfammelt, »ieber auögepflanjt unb ohne SSerebfung groß gejogen habe, unb bie nun febr fdjone unb vollfommcne 9icincclaubcn tragen. 3ufälligenveife bcfijje id) aud) nod) einen anbern 9ieincclaubcnbaum , ben id) felbft vor bei* läufig fecfjgjefm 3af)ren auf gewöhnliche ^aferfdjlelje verebelt Ijabe, unb }»ar mit Steifem von meinen »urjeledjten SKutterbäumen. @8 bat mir von jeher grofjeö Jntcrcffe gewährt, bie Anutte beö verebeltcn mit benen beö ÜJcutterbaumeS ju vcrglcid'cn , unb id) habe gefunben, bafi bie ber »urjeledjten febr alten Säume nadj 93oflfonimerif)cit unb 3llcft'r3c^a^t &cnen &eS vercbelten SaumeS überlegen finb, cbfdion beibe im gleidien Soben unb berfelben (5rpofttion fteben. ®anj in ber Sßäfje ber vorigen babe idi aud) einen Saum ber StMiöhingtonöpflaume auf SdMebenunterlage, ber nid)t ganj fo fräftig ift, lvie bie auf Sßftaumenfdjöfjltnge verebclten, auf »eldje id) il)n vermehrte. 2)ie grüdjte unb baß ?aub ftnb auf beiben gleid) groß, aber bie auf Pflaumen verebclten tragen »eit mehr unb füßere unb »ürjigere grüdne, alö bie von bem SRutterbaum, fo ta^ aud) biefe Jhatfadv für ben SSorjug »urjclcdrtcr Cbftbäumc vor ben gepfropften ju fpreehen fdieint. 'grüber l)abe id) einige SRale 33erfu$e mit Sämlingen von s4>firftd)en unb SRectarinen am Spalier gemacht, jcbod) o()ne großen (5rfoIg, beim id> fanb, baß biefelben Sorten, auf üßanbeln» unb Pflaumen-Unterlagen ofulirt, fdjönere unb reidiere g-rüdUe trugen, alö bie »urjeledjten Sämlinge, unb id) verebte meine s^ftrftd)e fdion längft nid)t mehr auf Sämlinge, »eil id) bemerft habe, ^a^ biefe (yrcmplare nod) IeidUer fränfelu unb »eidilicher finb, alö bie auf SKanbeln unb Pflaumen verebclten. "Der i'lrtifel über fünftlidn- S3e»urjelung auf S. 12 ffg. läßt midi nun l)offen, c<\^ »ir ber ?öfung beö ^roblemö »uru*led;ter Obfibäume um ein SBebeutenbeö näljer gefommen fmb. 5K @6 wirb foI)v ber ÜRülje bertofuten, bic fünftlirbe SaHuöbilbung unb bag neuere engfifdje 3Berfar)ren neben einanber ju öerfudjen, ober etwa beiße mit einanber ju »erbtnben, um größere (ürgebniffe ju erjielen. Sie Sßerfudje, wcld>e id) anfüllen unb über beren Oiefultat id) feiner 3eit berichten werbe, f ollen jidj übrigens nid)t auf ta$ S. 13 mtfgejär)tte ©teinobß allein bcfd)ränfen, fonbern aud' nod) baß Äernobft, namentlich bic ?lepfel, mirumfaffen. So gut ftcl» 3or)anni8s unb 5ßarabie6äpfel burch (Stecffinge »ermeljren Kiffen, bürfen aud) verfduebene Sorten ber Reinetten, !ßetopinge, 5ßarmänen u. f. W. ftd) biefem 93erfar)ren anbequemen, fofem man nämlid) nid)t Sommertriebe, fonbern jtr>et- ober brcijäbrigcS <§ofj nimmt. (Sin greunb von mir I)«t einen Ijübfcben ßwergbaum vom Äantapfel, von bem er »erftdjert, baij er auö einem »ergebenen eingefdjlagenen Pfropfreis entftanben fc», baä nod) ein .fjämmerdjen »on altem $o\\ gehabt habe , unb bafi baS 3?äumdu'u, beul nun febr reid) unb fdum trägt, ganj oljne fünftlicbe <§ülfe ftd) bewurjelt t)abe. 3d) bin fef)r geneigt, mir von ber StctflingSjudjt ber Dbftbäume mefyr ut verfy>red)cn, alß Von ber SämlingSntdH, beim id) Ijabe bie (5rfaf)rung gemarbt, bafi meine Sämlinge von ber Florentiner J?irfd)e, sott einigen SBigarreaur u. a. balb ben «jparjflufj befamen unb wenig unb feiten trugen, wäfyrcnb bic von ibnen genommenen unb auf 9JJab,aIeb Berebelten Dteifcr ganj gefunbe unb fd)üne tragbare 93äumc lieferten ; gleidjcö erfuhr id) aud) an üKorclien. Sic StccflingSutcbt au& jroeijäljrtgem «§ofje bei Pflaumen ift mir ganj neu. grüfycr babe id) auf einem feudjten, tiefgelegenen aber fonnigen ©runbftücf viele Stopfer von Samaöcener unb anberen Pflaumen bewurjelt unb nvar auö fußlangen Stcrflingen, »eiche fed)ö 3°" 5We's jäfyrigeö Jjiolj unb feebö 3CU" vm tyteil Sommertrieb Ratten unb tief über bie £)älfte ibrer Sänge eingefe^t waren. Sa aber bei biefer Slrt ber 5?ermel)rung nidit fo fdmell tragbare 33äume ju erjielen waren , als burd) pfropfen auf bie überall ju fyabenben ßwetfdn'n- unb *PfIaumen*?(uöläufcr, unb biefe 33ermer)rung nur auf bem befagten feuchten ©runbftüct gelang, fo fjabe id) ei feit fedjö ober fteben 3al)ren aufgegeben. 6ö wäre aber fel)r ju wünfd)cn, bafi nun aud) Slnberc ifjre etwaigen Erfahrungen l)ierüber »eröffentltchten. 6. Sofftuö. jDcr UOalb in tlortnuncriko. (®*Iuü.) 3ef)t aber wedifelt ber gr)arafter beö Jjodnvalbö plü£lid) unb wir feljen faum mcl)r einen anbeut 93aum alö Koniferen. Sie Gfrbe ift überall, wo fte ftcbtbar wirb, mit einer bidjteu Seife von gicbtennabeln überlagert, bie fpröbe unb braun fchon feit vielen 3at)ren ftd) l)ier anhäufen (weil if)r reicher .jparjgehalt ber ßerfe^ung wibcrftcfjt) unb ftd) mit 23ritdtftücfcn unb Krümmern ber raupen febuppigen 9iinbe vermengt. Sie langnabclige tiefer unb bie 5J}edj* tarnte (Pinus palustris unb P. rigida) ftnb fjier bie 9)conardicn unb üben mit einanber eine £errfdmft au8, bie feinen anbern 9?cbenbul)ler juläßt. 33cibcö ftnb SBättmc von gewaltiger 4?öl)e, ledere äftiger, mit tief gefurdttem Stamm; erftcre mit einer fduippigen, fid) leidit ablöfcnbcn SRinbe, großen 9lu»?fd)witutngcn von Serpentin unb bünnen fdilanfen, faft einen gufj langen Nabeln, bie büfdielförmig beifammen ftel)en unb mit if)rer Saftö in eine papierartige ober b)äutigc Sd)etbe eingefd)loffen ftnb. 3)aS ^arj läuft an vielen biefer S3äumc in großen ÜÄaffen f)crab, gerinnt unb verbirft ftd) im herunterlaufen, wäf)renb immer neue Ströme über bic alten fyeruntcrflieficn, ftd) ebenfalls verbieten unb ungeheure 5lnl)äufungcn bilben. ?egt man nun geuer (\n biefe 8lu8fcl)röi$ungen , fo fangen fte fogleid) ju brennen an unb brennen mit 57 lebhafter flamme, 6iS ber gange Saum jerftört ift. 34 fah eine? Sageel eine folehe lang» nabelige Äiefer anjünben, unb eS war ein fehr fchöner l'lnblirf. SRan batte geuer an bael hcruntcrlaufenbe -öarj gelegt, baö nun im 9?u in glammen ftanb; bae3 geuer feblug mit ltmit- fenber ©cfdnvinbigfeit hinauf, fo bajj in fuvjer 3cit bie ganje eine Seite bc£ SBaumeö bie» auf eine «£>i3l)e üon fünfjig §ufj in l)cllcr Sof)c baftahb, unb bie jacf'igcn fladfernben flammen« jungen mit wilber ®ier nach aflen Seiten binfdilugen, alö ob fte ncd) mcl)r ÜJcar)rung begehrten für ihren uncrfättlidu'n junger. 9cadj anbertljalb biö jroei Stunben war ber Serpentin, Welcher in ber SRinbe fteefte, unb berjenige, Welcher fiel) außen angefetjt batte, »om geuer auf; ge$et)rt ; bad §oIj aber war 511 i)art, um öon ber glamme angegriffen ju werben, unb fo War bau geuer allmä()tig crlofcben unb batte nichtel jurütfgelaffen alö ben gcfdnvärjteu Stamm, woran noch bie unb ba eine Spi&e glii[)te. Sefct aber fam erft ber grofjartigfte ijbcif bcö Sd)aufpiele> ; bae» innere beel Stammet War hol)! gewefen unb IjerauSgefault, unb baö geuer f)attc auf irgenb eine SBeife ben 3lItr'tt m'$ 3nncre gefunben, wo e6 rafdt ca$ l)alb ver- moberte §of? ber 9?citte öerjer)rte unb ftd) einen 2ßeg jum ®ipfel bahnte, »on weltfern bann plöfclicb eine hjofye glammcnfäule viele 9iut()en r)od) gang fenfreäjt in bie ^ofje ftieg. (5ö war wie wenn ber SRujä in einem t)ol)en Sampffamine brennte; nachbem ber SBranb einige Stunben gebauert fjatte, fah man batf geuer im Snncrn ba unb bort burd) Deffnungen, wä()renb oben an ber ©pijje bie glamme brüllenb Ijerauöbrang unb ftd) bäumte unb wogte, wie ber Seilen» fdjlag ber SBranbüng an ber 2Neeree3fufte. — Der 5ßflanjer, in beffen <£jaufe ich wohne, be- burfte jüngft ein Quantum Sljeer unb verfertigte ftd) benfelben auf folgenbe SBcife. (Sine Slnjab)! Slefte unb Änorren von ben beiben erwähnten gidttenarten würben auel bem Sumpf* Walb geholt unb auf bem §of 511 einem t)ot)en ^g>ol.^ftcf?e aufgeftapelt. 3mw l'll(tc mau '" ben harten Sßoben an btefer ©teile »erfebiebene ©rubren unb [Rinnen eingegraben, welche inggefammt in einem ^auptfanal jufammenliefen, welcher nad' ber einen Seite tyeraue» führte, ^ier war ein Cocb in ben ©oben gegraben, um eine Sonne aufzunehmen, welche burd) ein ©tüd rinnenförmiger Uiinbe mit bem .«anal in SSerbinbung gefegt war. 9titn warb ber ganje i^ofjftofi fo mit G?rbe jugebeefr, bafj nur iwd) einige wenige Oeffnungen als SugUtbet blieben, unb ber «fpoljftofj in 23ranb gefteett. 3)er Sfyeer, weld)cr nichts anberee» ift a(ö gefebmoljeneel, mit Stauch öerfejjteS unb tbcilweife verbranntet ^arj, begann 511 tröpfeln unb rann immer ftärfer, bis er enblidj einen fortlaufenbcn Strom bilbete, wekbcr fo lange anbauerte, biö fämmt* (idu-tf §olg öerjet)rt war. — Slllein feinen wir von biefer Spifobe wieber um'irf ju unferem Spajtergang burd) ben SBalb, ben wir beinahe vollenbct Ratten. Xie 23efduiffenbeit beö i'aub- werfö, refpeftive ber SRabeln, unb bie Seltenheit beö CaubholjcS in biefen Sumpfwälbern laffen bem Sichte weit mebr 3"tl'i|t/ tlll? i'1 fonftigen SBälbernj baljer ift ber Soben feiir ftarf mit ®raS unb ®eftrüpp bewarfen. Ten ganjen ^erbfi binburd) hielten mebre Slrten von Denotbera ihre wunberfebönen SBlütlien ber Slbenbluft erfcbloffen unb fofen lieber mit ben gebömpften Strahlen beö ÜKonbeö unb ber Sterne, al8 mit benen ber Sonne. Sine ?(rt inöbefonbere , hier 511 i'anbe bie grofjbfütt)ige 9ind>tfcrje geljeiften , Oen. gnindiflora, mit ihren fthönen glänjenb gelben 58lülr)en mit einem weit geöffneten Jleld) in ber ©röfe einer Sheetaffe verbient Sewunberung. Sluch mel)re ©orten SBeibenrööchen (Epilobium) eutlabcn hier ihren florfigen glauin , welchen ber SBinb unS in fingen, 9fa|'e, ÜRunb unb Ohren treibt unb ber überall in jerriffenen jaefigen gehen herumhängt. Iie eigentr)ümlid)fte unt1 fennjeidjnenbfte 6l)arafterpflanje beö SffialbeS aber ift bie ®olbrutb,e (Solidago), welche viele SJiorgen Sanbeö mit l)ol)em wirrem ®eftrüpp unb ihren Wehren von fleiuen aber bidjl beifammen ftebeubeu gelben SSlüttjen beberft. 33iele l)erbftlid)e ^nfeften, befonberö Ääferchen unb Üöeotten, flattern jreifdjen biefen 331üthcnähren l)crum, welche auperbem wenig ?lnjieh,enbeö barbieten. SSon l)ier treten wir auf bie l'anbftrafte herauf, wcld)e ju beiben ©eilen von hocbftämmigcin 8auhtt>alb ailufivivtc ©arten. ocituiu). V. i. 8 58 begräbt wirb, reo Sieben unb fdjwaqe äBaHnujjbäume f^jid: orieö) , Platanen (Svcamoretf), Tulpenbäume (Liriodendrum tulipiferuni), Äaftanien unb fuße ©ummibaumc einen berrlidnm grünen 5Ba!bfdmtten »erbreiten, wäfjrenb ba unb bort fowotyl bie l>of)c Sßclbung biefeö 8aub» badjö als bie burd) beffen Süden l)inburd) faUenben Strahlen mit pracbtvotlen warmen hinten von ©elb unb 3totf) gefärbt ftnb, wie bie Sonnenfirafylen , weldje burdj bie bemalten genfier irgenb einer alten Äatfjebrale falten. Die Gäccremente öon Dtaupcn , wetdjc man oft unter biefen Säumen ftnbet, veranlaffen ben Sdjmeiferlingöfänger ober Entomologen 51t mandiem glüdTidjen gunb von großen fdjönen SRaupen unb puppen auf biefen Säumen, unb fjäufig ftelit man r)od) oben in benfelben bie großen ©efpinnfte um bie sjhttofcen öerfdu'ebener ©pinner, 5. 33. Saturnia (Pfauenauge), Ceratocampa u. ?(. m., Weldje an fd)malen Säubern öon ftarfer ©eibe von ben 3tt>eigen rjerabbängen unb fid) im 2Binbe fcbaufcln. 3ebe Strt von Sdjmetter* fingen fjat einen befoubern ©tanbort für ibre puppen ; fo t)ängen bie @ocon6 ber Saturnia luna auf ben fußen ©ummi* ober Storarbäuinen (Liquidambar styraeiflua) , bie ber S. Io auf ben Gndjen, bie ber C. imperatoria auf ber Söcamore u. f. f. Die Staupen von ver* fd)icbenen biefer Motten unb Sdmietterlinge jinb uugeroörmlid) groß unb oft reidi gefärbt. Die Schmetterlinge felbfi ftnb meifi größer unb von augenfälligerer garbenpradn, a(ö biejenigen unferer centra(europäifd)en gattna. Dagegen aber ift ber norbamerifanifebe 2Ba(b bebeutenb ärmer an gefieberten Sängern alö ber europäifdu-, unb man vermißt namentlich taS jierlidje ©efcoledjt ber Söhnen, roä()renb bie großen unb tfjeilmeife fer)r ungehalten 9cadUfdnvaIben ober ßiegenmelfer unb bie SpcdUe in verfduebenen Strien unb $ar)lreicbcn 3"bivibuen vertreten ftnb. 3ur äultur Tut ttijmpljäcn. Der Sßunfd), außer ber bei unö beimifdieu weifen unb gelben SBafferfilie , Nymphaea alba unb N. lutea (Nuphar luteum Sm.) aud) nod) einige anbere in einem fonnigen Seid) meines ©artenö ju futtiviren, ließ mid; ben Serfurf) mit mer)ren anberen madjen. Sciber mar id) nid)t im Staube mir viele arten in lebenben ©remtolaren ober Samen ju verfd>affcn, unb mußte mid) baber befduänfen auf N. nitida, odorata, coerulea, rubra unb reniformis. 3d) mußte mo()l, \>a^ N. rubra eigentlich, 51t meid) ift für unfer Älima, adein id) »oute bodi ben SBerfud) mad)en, unb verfenftc fünf SOBurgelh mit ber nötigen SSorfidU in einem alten, mit Steinen befdjWerten unb jiemlid) troctenem Seidjfdjlamm angefüllten Äorbe um bie Glitte 3uni 1858 in meinem Seid), mäbrenb bie übrigen in gleidjer SBeife feijon SRitte Sitorü verfenft Werben waren. 9ln jebem &orbc mar eine gebeerte Sdmur unb an biefer ein bbbjcrner Sdjwimmer angebracht, um bie Äörbe mieber finben ju tonnen, falle je bie eine ober bie anbere nidit antreiben fotlte. N. reniformis unb nitida waren bie erften, weldje auftrieben unb ivirflid) aud) [er)r fdjöne Slätter bilbeten ; bann fam odorata, meld)e ebenfalls nidjtS ju wünfdien übrig ließ. N. coerulea trieb erji in ber jWeiten Raffte beS 3uni unb fam mir nidu jur Slütbc, ebenfo wenig alö rubra, roeßbalb cö mir febr crrvünfcbt wäre, }tt erfahren, ob irgenb 3emanb äljnlirbc Erfahrungen gemadit r)at. 93Jitte September nar)m id) ben .fiorb mit N. rubra lierauö, unb fanb, iamöfr)eijung geleitet hatte. £icr gebiet) ftc febr gut, bei jiemlid) fciditem Sßafferßanbe, weldjer nie über cilf ßott betrug. 3d> trug Sorge, tue Temperatur nie unter 20° 9v. berunterftnfen ju (äffen, unb erneuerte täglict) einen Tbeil beS SBafferö burdt ?liisfd>öpfcn beö alten unb 3ugkficn öon frifdiem reinem glufjwaffer, baS ent- Weber an ber ÜJciitagöfonnc ober im Äcffcl ermannt worben mar. 3m Dftober, wo id) beit feither öon ber .Rufe eingenommenen Staunt ntd)t mehr eutbebren fonnte, würben bie brei SBurjeln »ieber in ©d&üffeln verfemt, unb mit etwas Teufyfdjlamm überbreitet, reellen id) ben ganjen SBinter hinburdi nur % 3o(( f)ocr> mit 2Baffer überbeeft (äffe. Tic ©Rüffeln ßer)en auf ber ©acfftein^eijröfjre eines s}MargcnicnbaufeS unb haben mann genug ju ber iljnen fo bcilfamcn 9iaft lu'ö @nbe ÜJcärj, wo ftc öerfejjt unb wieber angetrieben werben, unb jwar feit 18(30 nur in grofjen tbönernen ©Rüffeln. ÜJcit N. coerulea t)atte fid) ber miplidic Umftanb ereignet, b«f ber Äorb, worin man fte öerfenft hatte, »erfault ober jerriffen mar, fo bafj man bie SBurjeln nid)t mer)r bergen fonnte, wie bic »ort N. reniformis, bte in Keinen Sdbüffeln öon £eidbfd)tamm nur feud>f im Äaltrjaufe überwintert mürben. Sie modjten etwa brei gitfi tief öerfenft fepn, unb ber Tcid) fjattc an btefer Stelle ben SBinter von 1858—1859 nur wenig obcr[(ad)lid)eS @t3. 3m grühling 1859 waren nur nod) jwei baöon am geben, bie id) herausnehmen unb in fleinen SRSöfen im 2Barm» i)aufc etwaß antreiben liejj, worauf fte erft Slnfangö 3uni wieber in bett Teich öerfenft würben unb jwar an einer fonnigen [eichten Stelle. <£)ier fam bie eine jur 93lütl)e, bie anbere nidjt. Stber nadibem fte von SRitte September an im SBarmrjauS in ihren 9iäpfen überwintert unb bie eine burd) Reifung vermehrt Worben waren, gebieten fte in bem fonft fo ungünftigen Sommer 1860 abermals fet>r , unb blühten 3* werbe ftc jeboeb nid)t mieber in ben freien leid) öerfenfen , fonbern einjeln in Sdniffeln fuftiüiren , wo iljnen letzter bic cntfprecbenbe SBärme ju geben ift. SDceinen N. reniformis bagegen fd)cint bic Ucbermintcrung im Äaltfjaufe bei wenig Söaffer unb ber Sommcraufentl)alt im -Teiche gut JU befommen. N. nitida unb odorata fommen neben ben beiben eintycimifcbcn arten ganj gut fort unb öermet)ren ftd) von 3af)r ju %\l)x. gur N. coerulea genügt wäfjrenb ber 9?ur)ejeti eine Temperatur von burd)|d)itittlid) 8° 9t. ; ber ©oben in ben 9iapfcu barf nidjt trotten werben, boeb braud)t fein SSßaffer barauf ju ftet)en. tm antreiben fclbft bebarf man nur wenig SSBaffer. SBem fein Tcid) ober ©affin jur Verfügung [tel)t, ber fann fta; mit jeber ,ttu[e ober 60 Sonne otoet SBütte begnügen. Sie §ei$»orricf;tung fann burd) 3lI9it'Pe'" »on Ijeipem SBnffcr erfegt werben, ui meinem 23cl)uf baS fyöljeme ©efäfj einen §a()n ober ein ©puntlod; mit 3apfen Ijaben mufj. Seben Sag mufj bann ein Sfyeil beö 2Baffere> abejetoffen unb hird) erwärmieö fri|d>ce* SBaffet erfe^t werben. Sie mittlere Semperatur beö 2Baffere>, ba$ man jugiefjt, follte 21 — 23° fer>n. 3'« allgemeinen genügt bei Sage eine Temperatur »on21 — 24° SR. bei feuchter Sltmofphäre, bei 9iadU eine Semperatur »on 14—18°. SlITein je wärmet bie Temperatur namentlid) bei N. rubra in Sdutffcln erhalten Werben fann, befto beffer für bie (tfcfunbheit ber ^flanje. Sie Äultur in 9?äpfen gelingt meift beffer alö biejenige in ben größeren Oefäfen, wie Äufen unb Sonnen ober gar 33affinö unb äßeifyern, weil man bie Temperatur ber erftcren Unit ober hixt erhalten fann. 3lim ®cbeihcn ber tropifdjen unb fub* tropifd>en SBafferlilien fann bie Sonne nidjt ju heif?, bie Semperatur nidjt ju feucht, baS SBetter gar nidü ju hell fesn. Sie in ben (i)ewäd)6f}äufern auf bie «^eijfanäle tirtt unter ben genftern gefegten, ber tyeifeften Sonne auegefegten Sdutffcln mit SRöinpfjäen bradnen mir bie fdiönftcu SMütbcn , unb fegten fo grofje SBurseln au , t<\$ id> jete ein bie jwei SJiale theilen fonnte. ifl inhr ,uir Kultur ucrfdjicticiuT neuerer ^icrpflnn.Kn. 'UHifeisiiu.i Croton pietum, variegatum unb longifoliura. Sie Sehanblung btefer 5ßflanje ift im allgemeinen biefelbe wie bei ben Sracäucn, nur braudu bie Temperatur nic&t ganj fo bod> 511 feön , unb ale SSobengemeng ift ein größeres Quantum öon fanbiger J^aibenerbe unb ein ffeiner 3ufafS Bl5n •§oijfor)lenfiaub juträglidjcr. Sie Vermehrung burrh 3linicrld,ncibeu unb Stopfer bürfte jebod) meine? @rad)rert8 bei ben (Srotonen nidit fo leidu anzuführen fetm wie bei ben Svacäncu, wa€ aber audj nicht nöthig ift, beim man fann burd) SluSbrcdicn ber (snbfnofpcn ber Jpaupttriebe ihnen leidet ein f)übfd!ce bufdugeö Vlnfeben gehen. Sdmeibct man tiefe Snbfnofpen mit trieben von etwa vier 30K von ber Spigc ^urürf, fo erhält man baburdj Sriebc, welche ju Stopfern hart genug ftnb. Uebrigene hüben Seitentriebe Bon brei biö vier 3^11 Sänge, wenn fte nur an ber 23aftö etwnö hart ftnb, bie allerbeften Stopfer, je Heiner bie Starter an folgen trieben »erljättnijjmäfjig ftnb, befto beffer f&lagen fie SBurjel. Sie ^ßflanje follte jebenfaflö möglidjfi trotfen gehalten werben, ehe man bie Stopfer fdjneibet, wciö mit einem fehr fd'arfen SReffer gefd>ef)en muf;. Sin ben Stopfern ftnb bie unteren 23lättcr 511 entfernen ober einzufüllen. Sei biefer Slrbeit gebe man aber wohl Sldü, bafi ber aut> ben SBunben ber 5ßftan$e flictknbe fcharfe Saft niefof auf bie Jpanb träufelt, benn er rcrurfacht an allen Stellen, wo bie menfdjlidje Oberhaut »er* legt ift, böfe ©efebwüre. ÜRan wicfelt hierauf bie Stopfer in ein fettduee Sud) unb legt fie fo an eine troefene warme Stelle, baf? nur ihre (Snbcn Sonne unb SEBärme befommen, baö übrige aber im Schatten bleibt, unb läßt fte fo abtroefnen, cl;e man fie in reinen Sanb über fanbiger .^aibenerbe in einem gutbrainirten Sopf cinfdn'ägt. Sie Söpfe werben hierauf mit einer @hn?g(ocfc beberft unb in ein ÜRijtbeef eingefenft unb mehrere ©tunben über SMirtag »er* jdiloffeu gehalten, bei ?iadit aber unb am übrigen Sage lägt man baS SSRijibeet unbeberft. Sobalb fte angewurzelt ftnb, »erfegt man fte einzeln in fleinc Söpfe unb erh,ält fte in feuchter Sltmofphäre \mt> einer Semperatur jwifdjen 16° unb 21° dl. unb 25° um ÜKittag in fräftigem aBnd)6tl)um. Siub fte gehörig heramjcivaebfcn, fo tap fte 6-- bie Bjöllige Söpfe bebürfen» 61 fo fanu man ihnen eine geringere Temperatur »on 16 — 17° fei Sonnenfdjein unb 10— 14° 3?. bei 9?adn geben. Diefj gut befonberS för bie SBintermonate, benn im Sommer hat man gar niebt nöthig, bie Temperatur für fte }U regeln. Chorozema Lawrenciana. 33Iü[)t am liebften im grüfjling, fann aber iMud> geeignete 33er)anblung audt gelungen werben, im ?luguft ober September $u Mühen, unb biefeö fünftlid'e treiben ber ©lütt)c ift eö »orjugöweife, mit welchem mir unö t)ier befaffen motten. 3" biefem SSeljufe muffen bie abge* Mühten $flanjen ftarf jurütfgefdmitten werben, jeboeb, niemals weiter als bis jur SSaftö ber jüngften ^ahreötriebc ; hierauf (teilt man bie 5ßflanje in ben Wärmften £f)eil beö Äaltrjattfeö unb gi6t it)r wenig SBaffer unb Suft, biö man bie neuen triebe heryorbredicn ftebt, «nb t>ält fte felbft bann noch farg mit begießen. (Srft wenn bie netten Triebe einen bis jwei 3°" Iaiia. ftnb, topft man bie $flanje tun, unb jwar wo möglich in benfelben Topf, nachbetn man einen Theil ber alten Srbe entfernt ober bttreb nette erfetu hat, ober in einen Topf, ber mir etwa um einen 3°U größer ift. vAVan forgt für genügenben SBafferabjug im Topf, nnb »ermenbet ein SSobengemeng uon brei Sljeifen faferiger ^aibenerbe, brei feilen faferigen Wafenlebme; unb einem halben Thcil Silbcrfanb mit J^oljfohlenflein Bon Srbfen* bie* ^uffbobnetuOröfic permifebt. 9uid» beut Umtopfen wirb bie ^flanje mit lauem Saffer t>on minbeftenö 12° angegoffen itnb ber Topf Wieber an bie wörmjie ©teile beö ©rünbaufeö geftellt, benn eine Temperatur $wifd)en 8 unb 10" ?K. fagt ihr utm 2öad)ötr)um am heften ^it. SBaffer gibt man nur jur 9cotr)burft, Stift wenig genug, benn bie .^auptfadu- ift, eine l'lityihl hübfdH'r ftarfer Triebe öon einem halben guö bis? ju einem gufj Sänge ju erjielen. Slnfangö 3uui gibt man mehr Suft, Glitte ottni fo öiel Stift unb Sonne, a(S man haben fann, um ba8 Jpolj außju- reifen. (Sin Falter Äaften mit ©laSfenfier unb genügenber Stiftung ift fobann ber geeignetfte spiafc für fte, unb man barf öerftdjert fetm, bafi fte fobann mit Slnfang Sluguftö fdwn 23lumen* fnofpcn anfefeen wirb. Crowea saligna unb strieta. Die 23ehanblung ber Sroween unterfdieibet ftdi wenig von berjenigen ber übrigen immer« grünen 9teur)oHänber=®ewäd)fe. C. saligna blü()t im ^erbft; man fann fte aber auch im 9Rai unb 3uui ju fchöner 5Müthc bringen, wenn mau fte im (Sommer ihr 2Bacigtr}um machen, im ■VSovbft iljr Jpol} redu angreifen, fte im SBinter ruhen läßt unb fte erft burd) bie ftcigenbe grüt)lingöwärme jum Treiben ihrer SMüthcn üeranfafit. 3U biefem 3lüa"fe follte man fte nad> Slrt ber Chorozema bcfyanbclu, bie wir fo eben befduiebeu, mit beut einjigen Untcrfcbicb, bafi man fte einige SBodjen nad) bem 3nrürffcbncibcn unb nachbetn fte injwifcben im wfirmften GÜnbe t'e^ JMtfjaufeö geftanben, nach bem fühlften (5'ttbe beö 28armr)aufe8 ober eineö £>bfu treibhaufcs bringt unb ihr öiel Stift gibt, um $u verhüten, bap bie Triebe ju fdnvad* fommen. ^aben bie jungen o riebe eine Sänge ron einem Auf; unb barüber erreidit, fo follte man bie $flanje wieber auf eine ober jwei SJocben nad) einem warmen gefcbüfcten SBinfel beß Aalt* haufei? unb bann nach einem fonnigen luftigen Ort bringen. 9D?an fann fte entWeber hier ober in einem falten .Haften aufbewahren, wo bie glätter [)inreidjcnb Sonne unb Stift haben. Slnfangg Slugufi mufj man ihr allmahlig an Jßaffer abbredum, bamiJ bie Sonne fräftiger Wirten fann, unb mau barf bann gewärtig feint, 'onfi bie fdjönen warmen Tage beß September^ bie SSlüthc crfd'(ie(?en. 3n ben inciften gällett werben bieienigeu 23lüthen, wehte bie v-erhültnifi' mäßig lange SBinterrufye genießen, im allgemeinen am heften blühen. Tic Sroween unb namentlich C. strieta follten SOBinterS nidu über 5—6" 9Bärme haben, unb man muf für genügenbe Drainage ber Töpfe ganj befonberö forgen , t>a bie minbefte Säure in ber (>rbe für bie 5J?fIanje überaus? fd'äblich ift, wephalb ein genügenber 3ufnS von '^oUfohleuflein, um bac3 Sauerwerben ^u Perr)üten, Mufft jwerfbienlid) ift. 62 iHonotlid)rr Äalentirr. (P t tu ä d) s I) n u s. 3m warmen .= thum bev ©iplabenien unb anberer ©e»äct)fe ift genau ju beobachten unb bafür ju forgen, baß bie jungen Jriebc ficfi niefit ju febr in einanbet oerroicfeln. 9lüc fangen finb frei oon Snfeften 511 halten, unb ben jungen gjemplaren ift geniigeuber 3»ifcbentaum bev Jopfc ju geben, bamit fie nidit wegen DJlangele an lHaum oettummetn, Stören, weldic genug £olj ge= mad)t haben unb (ich, nidit jum Slüben anfänden wollen, füllten etwa oicijehn Jage lang an bev 20uv;el feht troefen gehalten unb nur in fo weit begoffen wet= ben, bafi fie nicht weifen; biejenigen fßflanjen aber, weldie fdjon ©lütbenfnofpen seigen, muffen genau untev= fudit unb uou ©lattläufcu fdion je^t gereinigt werben, weil ba« Dtaudicrn, wenn erfl bie ©lütbenfnofpen mehr entmirfelt fmb, bäuftg bas Abfallen bev »lütben jiir golge bat. Sunge SBarmbauSpflangen muffen nun umgetopft unb neu angebunbeu, and) ba wo es erfor= berlich ift, ausgefebnitten werben, unb biejenigen, weldie allju flarf in .pol; unb Öaub treiben, finb bunt tiiu-- fneipen, ©efchneiben bev SOuvjel unb anbete SKittel an allju üppigem SBachstbum 511 binbern, bamit man fdjön gejogene tetemplate befomme. — 3m ffialtbaufe, wo jeht oicle Jceubouanbet $jlatijen in ©lütbe fom= men, mujj an fonnenbeQen Jagen für bie ©efdjattung berfelben gefovgt »erben, weil ihre ©lütbe fonji nur oon (nrjer £>auet ift. 3ln »armen fbnnigen Jagen muß ber gußboben häufig begoffen »erben, um bie 'Jltmofpbäte feuebt ju erbalten, reoburd) bev feböne glot bev nun blübenben »flaiijcu bebeutenb oevlängevt unb ba« SBacbetbum bev anbetn spflanjen bebeutenb ge= fövbert wivb, meld) lejjtete man an fonnigen Jagen übetfpti|en muß. »ei warmem förmigem Setter lüftet mau veidilidi, bei [altem unb naffem, ober auch bei Dorbertfcbenben tvodeuen SEBinben nur äußetft mäßig unb oorfiefitig. SBenn es nidit fdion gefdiebcn ift, fällten jefct bie (Spaeribeen unb »intetblübenben (Stilen juvüct-- gefebnitten unb bann am wüimftcn unb gefpannteften Jljcile bes ÄaltbaufeS aufbewahrt werben, bie fie wiebet ausfdilagcn; biejenigen, weld)e nacb bem Jutüdfcbneiben »ieber angetrieben fiaben, feilten im Dcotfifaü umgetopft unb bie etwa allju üppigen Stiebe buvefi (Sinfneipen gehemmt werben , um bidite (Sremplate ju erjtelen. ^llle iPfTanjen in Jöpff", ftübcln unb (hbbeeten muffen genügenb begoffen unb häufig untevfiutt wetben, ob aud) ber gange »allen genügenb butctjfeucbtet ift. !tem Ungejiefet ift emfig nacbjufpüren, ba man fich, große 3Äütje etjpatt, wenn man fdjon jeut ben 3nfeften nad>- ftellt. - Söul man woblbcfdmffcnc fcfiöue ^tgalccn etjielen, fo ftellc man fie, ehe fie ifire »lütben erfebliefjcn, in eine feudjtc unb jieinlid) warme ?(tmofpt)äre, be-- fdiatte fie forgfältig vor bev Sonne, überfpvitje fie SKorgens unb Mbenbä, unb fdiliefie an fd)onen fonnen= bellen Jagen fdjon fvülie am Jtadunittag bie ßenftev; uub weil jebe übermäßige Jiocfenhcit an bev SButjel in biefem Sßadjä'rbums'jrabium nur t'leine unb oerfüm= merte IMütben erjielen würbe, fo oetfäume mau ja nidit, bie 5fffanjen veidilidi ju begießen. Sobalb ficfi bie ©lütbe tedjt eifdiloffen (jat, gemöbne man pe einige Jage laug aUmäblig an freie Suftfitömung, beoov man fie an bie Auslage (teilt, befdiatte fie forgfältig rov bev Sonne unb erbalte bie Mtmofpbäte feuefit. ?lbge= blübte 'Vflanjcn muffen, wo e« 3iotfi tlnit, oerfe^t unb bie Stiebe bübfcb angebunbeu werben, wobei man alle bie« jenigen hemmt, weldie im SBetbältniß ju ben anbeten 511 ftavf wadifen wollen, (ibenfo muffen bie Jviebe bei jungen livemplaven oon neuen Savietäten eingetueipt uub fovgfältig geregelt unb überhaupt bafiin gewirft werben, baf? ber ganäe Sorratl; oon 'Jljaleen unb ßa= mellien 00m fdiwarjen Slafenfuß befreit bleibt, welcher, wenn cv fdjon fo früt) im Satire um fid) greift, gc= waltige SBetbeetungen unter biefen !PfIanjen anriditet.— ®ie ßamellieu bebanble man uadi ber im oorigen TOonat gegebenen Anleitung. 50t 0 n beförbere bas SBadjätbum ber hiejii beftiinmten buret) feudiMvarme l)ltmofpbärc, buvdi ©efefjattung uub aufmetffame 33e= feitiguug alles Ungejiefers. 3)ie fdion früher in 53egc-- tation gebrachten Qßflangeu werben oevmutl;lidi fdion @nbc biefee ÜJtonat« ibre Änofpen anfe|en, »eßlmlb mau fie am liebften in einer fdjattigen ßage in's Stete fe^t ober in ein ffialtbauä, um ju »etbinbetn, *a% fie neue Stiebe madien. 3u ber j»eiten Hälfte beä 2Ro= nats bringt man bie Vflanjcn in'* gteie, unb (teilt fie ftufenweife in Sanbrnbatten ober auf Stellagen auf. Ebenfo werben bie Orangenbäume gegen Gnbc SUtni in'« gteie gebtaebt uub bei biefem SHnlaß be= fdmitten, wo eö nötbig i|"t. Jlumcit garten. ■5>iev finb jetjt junadift bie Viiftgehölje ju oifititea unb oon tobtem pol, ju reinigen. Sobann werben 63 Setjlinge aller -3lrt au«gefe{)t , unb namentlich bic ©ommovvfianicn in genügenb erftarftcn (Sjemplaren auf bie SSeete auSgepflanjr. auf Streppen , Slltanen, SJorpIäjjien unb Slnfatjrten »erben Drangen», SSunica», 01eanbcr= unb anbere SBäumcben jicrlidi aufgefteut; bic mit ©rün jii bejietjenben SBänbe mit SÄauranbien unb anberen Sdjlingpflanjen »erfer)en, Sogengefteüe, SJfeiler unb fc)ol)e Stangen mit ben ferneren !Paffi= fioren unb Cobaea scandens bepftanjt u. f. ». Die Balfone verfielt man mit it)tem Sdjmuct von 3'er= pflangen, namentlich Petunien, SBifiarien :e. Sie fdio= neren imb weidieren jjierpffangen, »eldje man im Äalt= t)aufe überwinterte, werben nun ohne Sterben in bie Seete verfehl, I'aeonia arborea Wirb ihre« SJerbanbeS entfleibet, Datura-Sehlingc auSgepflangt unb bie Oatnra arborea auf fonniget Stelle im freien in'S l^eet cin= gefeuft, um btö jum $erbfi reeftt febön ju treiben. 3u ber gweiten Hälfte bc« SRonatS legt man bic im grürj= beet angetriebenen Anoden von Canna, von Dahlien zc. auf bie [Rabatten, unb ba viele ffiabattcnpflnnjcn fction IMütbenftengcl getrieben tjaben, fo forgt man für ba« Slufbinben berfelben an Stabeben. Die verblühten 'Jlurifeln unb 3wicbelpflanjcn halte man trotten ; bei ben übrigen aber batf ba« SBaffer nidit gefpart »erben. Sielten unb luberofen finb ebenfalls aufjubinben; ledere laffen ficb noct) einlegen, wenn fie et»aS angc= trieben finb, verlangen aber warme Stanborte, wenn fie no* blüben fallen. Sie Sielten finb von ber grünen SMattlait«, bie luberofen von ber SpinnlauS ju rei- nigen, von welchen fie fel;r verliert werben. Die in ftiftchen, Stapfen unb Sovfen gemalten SluSfaaten von «olblacf, Sevtojen, Steifen , 'Jlurifeln u. f. W. werben gegen SDtorgen geftedt, vor ber SKittagSfonne gefdjüfet unb nidit ju trotten gehalten. SDen SJliftbeeten, worin bie holzigen unb frautigeu 3'WPffflnjen burefj Stecf= linge vermehrt werben, ift eine ganj befonbere 3tuf= mertfamfeit ju wibmen. 3"t 2luSfaat von lopfgewädifen ift c« nun bie böcbftc 3eit. ® b (l fl a r 1 1 n. Sie großen Seigenbäume werben midi Sliitte SJlai au« ber Orangerie geholt unb in öfilicfjer ßrpofition au« ben Sübeln heran» in Seete »erpflanjt; bie geigenfpaliere »erben aufgebunben unb bie »erfenften lvteber ausgegraben unb angeheftet, wobei barauf ju aetjten ift, baf; bic von SMufen angenagten Zweige forgfam au«gcfdimttcn »erben. — 3n ber Saumfdjule ficht mau bic Otulationen unb fonftigen SJereblungen und), lüftet ben SJetbanb ber frifdi veicbcltcn, wo c« erforberlid) ift, bricht bie »üben triebe ab unb fduit.u bie au« ben G belangen auätreibenben I riebe burdj ülnbinben an Stäbchen vor bem älbbredjen. SDaS 33e-- baeten ber SBaumfcbule i|t nun fchr nothwcubig, ein-- mal um ben ©oben offen ju erhalten , unb bann um ba« Untraut gu unterbrüefcn. Die Obfibäume werben mit gangem Sdimefel gcrandu-rt, um bic Raupen ju tobten, bic Staupenncftcr forgfam abgenommen unb jerftört; biejenigen SRaupennefter, welche man nicht erreichen fann, befprijje man mit bei im vorigen 3ab> gang erwähnten Ibranfeifcu^luflöfung. Die S3Iatt= laufe an ben Spalieren vertreibt man burdj SBafdjen mit einem Slbfub von 2 qsfb. Stbmierfaife, 2 qjfb. gcivobnlidicm Jabat unb 2 avjfluji jeigen, laffe man jur Silber, b. b. man öffne bie iHinbe, baft bie SBunbe ganj ausfliegen fann, weil fie bann leichter heilen. SBranbige unb trebfige Stellen muffen bi« auf« Ichcnbe §olj auegefd)nitte« unb bann mit einem leiditen Ueberjug von faltflüffigem Saumwadi« verfeben werben. diejenigen Stachelbeeren, weld)e man für ü(u«ftellungen jieben will, werben nun au«gcbrochcn, fo bafj man an febem 3weige nur bie vollfommenfte SBeere fteben läfjt. Wegen 6nbe bc« Stonat« muffen aud) bic JBeuueben» fpaliere ftarf ausgebrochen unb bic Xragreben abgc= gipfelt werben, bamit bie Sonne unbehinberten 3utritt l;at. 3ft ber SJlonat vorberrfdienb trotten, fo gebe man ben frifdjgepfropften Säumen von 3cit ;u 3eit reid>= lid) SBaffer. ^üdjcitfjtirtcn. fflian legt nun »ieber einige ^cete mit SBofmen unb Sdiotenerhfen bet)ufS fpäterei Ernten, ferner ©urteil unb Sürbiffe in'« greie unb auf bic Sompoftbaufen, SOieloncn in'« SJtiftbeet, fäet bie veifdiicbcueii ©alat= arten unb Sommerrettige, pflangt Schlinge von S3afili= cum, SHajoran unb anberen iu'idicn= unb SBürjträutern, fowic ffiopffalat, legt Stectjwiebeln, Saudi, Samen= 5»iebeln, SJerllaucb u. f. m. Die bebuf« ber Samcn- gewinnung überwinterten fangen, wie 3?eten, Slotb- lübcn, Saroiol, Sellerie, Äol)l, ftolilrabi u. bgl. werben nun wieber auSgepflanät. Snbc bc« SJionatS tonnen Jomatcn unb fpanifdier 'l'feffer in'» freie ßanb ver= pflanjt werben; bic lomatcnpflaiijcn finb cinjeln an Stabe ju hinben, »eil fie nur alabann reidilidu-r tragen. 3m geeigneten S3oben werben nod) einmal ÜRairüben auSgefäet. ©rbfen unb iöohneii von früheren Saaten muffen behäufelt unb mit Staugen verfeheu werben, jcbodi nur bei troefenem 'Wetter; nadi bem erfreu IIb* blühen »erben bie S3ot)nenranten eingefneipt ober abgcjwidt, bannt fie reidUidier tragen, l'iohrcn uub 64 faftinafen muffen behacft unb oerjogen, bie 3wiebel= beete gejätet unb reingehalten, unb fämmtlidje Beete mit Sctjmaare befteiefett unb von allem Unfnuit rein gehalten werben, fobalb bie Schlinge ju treiben be= ginnen, wal man leietit baran erfennt, bap bie £erj= blattdien [ich triebet aufgeridjtef haben. 'Jllle Beete mit Sejjlingen aber feineren ©emüfcartcn crhcifdien nad) jebem heftigen Stegen ein erneute« Behacfcn, banüt Tici) feine Stufte am Boben bübet. ©uttcnfämlinge nu« ben Sftiftbeeten fönnen Enbe beS TOonats ebenfalls in'i freie Snnb verpflanzt Werben, wenn man fie jUtiör in ben Beeten burdj häufige« Säften einigermaßen abgehärtet bat. Die SKiftbeetc muffen überhaupt oon jefct an etwa« fiihlcr gehalten unb gelüftet werben, namentlich auch in lauen 9täd)tcn. Die Beete mit (irbbeeren unb Breftlingen finb wäbrenb ber Blütbc;eit reichlich ju begießen. ittnnnirjfaltigre. Stoölf ftautarfige jyreüanbpflanjcn mit 6itn = fem Üau6: Aegopodium podagraria . Ballota nigra, Carex japonica, Dactylis glomerata, Epilobium hir- sutum, Glechoma hederacea, Lamium album iricolor, Melissa officinalis , Mentha sylvatica, Pulmonaria siberica, Rnme.x acetosa, Verbena officinalis ober Veronica spicala. Stlocbfdfter aU •Scifmitfcf gegen 2?ronb= wnitben. Stach "Jlbbe ÜRoigno feilten alle 3floc=2$arie= täten, namentlich aber bie A. soecotrina, mit befon= berem gleip fultioirt werben, als baö befte Kittel gegen Sßunbcn burdi Verbrennung aber Verbrühung. 55er ©ärtner Simon in Beilenillc verbrühte frdi ben Juft, nahm augenblieflieh ein ÜUaeblatt, jerfdiliijte ee in ber Viitte unb legte ben inneru fleifehigen 2f;eil auf bie ffiunbe, worauf alebalb ber grüne Saft bes Blatte« fieb purpurrot!) färbte unb ber Schmer; wie burch 3auberfeblag aufhörte. Der Vrofcffor Semaire in ©ent erjielte in einem ähnlichen Sali baffelbe SÄefultat; ebenfo ber Direftor .youillci an ben ©ewädisbäufern be« SDtufcum« ber Staturgefdiicbte in einem Sali, wo ein Arbeiter oon einem Strahl heijjen Dampfs furchtbar oerbrannt warben war. .Sompoft für (SomcHtcn. (Sin Drittel gute .paibenerbe, ein drittel weidie gelbbraune fielnneibc unb ein Drittel gut oerrottete Öauberbe, mit einem 3ufah von feinem Silberfanb, um bie inbc offen 511 erbalten, fall ein »otjüglicbes" ßrbgemeng für Ciamcllien geben. £ehm= unb £aibenerbe fällten etwa in Stricte imu ber ©ruf« einer SfflaUnup jcrfdilagcn, bann alle Materialien gut unter einanber gemengt unb in biefem rauhen 3uftanbc jüm gälten ber SEöpfe »etwenbet werben. (L^tTfitc ftomfycmtifnj. £ettn 3. Vi t auf b. Ö f. Die Spinnlau«, TOlbenfpinne ober (Stbmilbe, totbe Spinne, Acarus tellarius, tobtet unb Bertreibt man am heften burdi fchwefeligc Dämpfe, b. b. folche, bei Weidjen ber Schwefel nicht brennen barf, fonbern nur oerbampft. Diefe fdjwefeligcn Dämpfe febaben felbft ben feinften unb empfinblichften frautartigen Vflangen nicht, unb werben am beften baburef) bereitet, bat mau SdiwefeU blütbe auf bie erbitjten .yeigröbren ber ÜBafferleitungen ober auf oerfdjtoffene Vtetatlgefäpc, bie mit fiebenbem 3Baffer gefüllt finb, ftreut, unb bann bie Käufer ober Säften bicht perfcfilicpt. £at man bie Dämpfe bann einige Minuten Wirten laffen, fo gibt man (angfam Suft unb befpribt bie geräucherten Vftanjen reichlich. Dicfcs Verfahren mujj mehrmals wieberholt werben, wenn ee »on Erfolg fenn foll. — Uebrigene fällte jebe oon ber votben Spinne angegriffene Vflange alebalb ganj »an ben anbeten entfernt unb bie baran bemerk baren Snfeften mit bem ft'"!?"' jcrbrücft, hierauf aber bie Vjlanje in moglieb.fi fiarfe äugluft (fo ftarf als fie fre nur ohne ©efäbrbung if;ret ©cfunbheit ertragen fann) geftellt unb bann täglich jwei bie brei 9)!al auf bie Seite gelegt unb mit einer feinen öratife gegen bie Unterfeite bet Blattet ftarf befpriht werben. 91od) witffamet ift es, wenn man bem jum Spti^en oer= wenbeteu ÜBaffer etwa« fcrjwatje Saife jufeftt, ober eine leidHe Saifcnoerbinbung au« Ihtan unb ülejammoniaf, wie mit fie "*> ootigcu 3al;rgang bet SUuftritten ©arten=3Mtung gefebilbert, beimifdit. JBo bie fdiwefe-- ligcn Dämpfe möglichem eife bod) gefährlich fenn tonnen, j. 23. an SPffangen mit halb entwicfelteu Slütb/en= fnofpen, ba rerbampfe man Serpeutiuol auf erbiKten SRetaff- ober Jltungefäfien, weil bie letpentinbämpfe benen ber fdiwefeligen Säure anSßnfung jiemlidi nahe fommen. — -^.ASiafvi^ - Illu.slniic li.ivlt'ii /rilunu IMil Taf. 5 ( P i' 65 Pteris tricolor, Lind Safcl 5. Diefe intereffante Sereiäjerung unferö ©artenfdjafceö an garnen r)at gewiß allen SJefucbern ber bießjäbrigen SluSfielTung in ©ieberieb, ben Sßunfcb, abgerungen, biefe Sßflanje \u bt%t\\, beren wunbcrfdjöneS garbenfpiel in ber Kultur nodj bie SSerfinntic^ung turcl) unfre SIbbilbung übertrifft. Diefcr gavn ift bem SBBuc&S nadj r>on mittlerer ©röfje, Iwcbft anmutigem e£jabituö unb eleganten formen. Der obere Jheil jebeS SiattfegmentS ift bunfefgrün, bie Saftö filbcr* grau, 33lattfttc(, (Spinbel unb Siebenneröen aber lebhaft purpurrot!) wie bie barüber öerbreiteten fduippigcn Jiaare. Jöiebureb ift jebeö ber einzelnen in bie Sänge gejogenen gieberblüttdien in ber äfeitte öon bem rotten S trieb, beö ÜJcittelnerPenS burdijogen, woran ftd) bcibcrfcitS ein beu'tlidj abgegrenzter fUberweifer Streifen anfcbjiefjt , welcher feinerfeit? wieberutn bunt ben bunfelgrüueu 9tanb ber obern ©lattfegmente eingefaßt wirb, wäfyrenb aud) biefc nod; ben rotten SRittetnerö jeigen, beffen SRebenncröen ftd) burd) tjellgrüne gärbung abseiebnen. Die jungen SBebel finb anfangs Iwcbrofa, mit Streifen eon blafirofa, geben aber allmählig in'ö braun- rötblid;e unb olivgrüne über, fo baff eine gutgebaute ^flauje bie größftc 9J?and)faItigfeit von garbennüancen barbietet. Die Kultur ift niebt fdvwicrig, etwa wie bie ber Pteris aspericaulis ober quadriaurita; — man »erwenbet eine leidite, fanbige, bumuereidjc (Srbe (j. S-B. SSalberbe ober ein ©emeng «on ■Laiben* unb Scbmcrbe, mit 3ufa£ i1pn £hiavjfanb unb .^oljfoljfenftein) , bie jebod) feud't gehalten unb alle jwei bie brei 3abr erneuert werben muß; biäuftgee mäßiges Spruen, gute Drainage mittelft Sd)erben ober 3^geltrümmer., Stellung biebt an ben genfterfdjeiben bei jtemlidj biebter 23efcbattung gegen bie Sonnenftrahlen ; anfuiltenbe gemäßigle feuchte SSJärme ftnb ^auptbebingungen für t>a$ ©einigen ber Kultur, wie bei ben meiften auölänbifdH'n Samen. Die äßermeljrung gefcbiefyt am bejten bureb Sluöfaat ber Sporen. Die iUictirrfruutiiunj] im* iortpflim.uun] tut Ommdjfc. gür Denjenigen, Weldjer ftd' mit bem Stubiuin ber ;>uiturgefdudUe beö sßflangenreicDeS befaßt, gibt eö feine intereffantcre (5rfd)einung nlö biejenige beö ben ©ewädjfen innewobnenbeu natürlichen a3ermogenö, fid) felber fortjupflanscn, neu zu erzeugen, wieber ju erfdniffen. Der gi'^ßf 3,lH'rf iln'cc< Dafetuio ift bie «£er?.orbringung von Samen, um ihre Spcjiec* fortzupflanzen. 33ei mandien ©ewädjfen befclnänft fiel) fogar bie ganje Sebenöbauer nur auf biefe einzige Stnfirengung , unb fie fterben ab, fobalb fie biefen Svoed erreidn baben. Diefem Umftanb cerbanfen gewiffe ©emäd)je-?lrten bie 33e$eid;nung als ",'lunuelleu ober Sommergewäd'je, 33ien= uien ober 3UH''Jä()rige, unb ^erenuien ober immerwührenbe, ober eigentlich nur folebe von längerer, jeboeb, nidit ganz unbefdjränfter SebenSbauer, wie wir fpäter feljen werben. Somiuer- gewäcfcfe feimeu, wadifen, blühen , reifen itj« Samen auS unb fterben -- aüeS im Verlauf .Uliirtiiilc (Satteii»3citiiiiiv V 5. 9 66 eines einjigcn SommerS ; SMennien bewürfen einen £f)cil von jwei Sommern , um t>aö ßkl ilwer Vollenbung 31t erlangen ; trnö ?cben ber Vcrennien aber befdjränft ftd) nid;t auf ben t'Ift bcö SluöreifenS ifjrer Samen, fonbern hängt mit bcv Tauerh/iftigfeit unb bei« Sluöbreitungß* Vermögen if)rer Sßurjeln gufammen. @3 gibt aber nod) eine anbere ©attung »on ©ewädifcn, wehte in feine Bon ben genannten klaffen paßt, obfd>on aud) i()i" Sebenefreic* mit ber ©rjeugung von SStüttje unb Samen enbigt, — eine ©attung von ©ewädjjcn nämlid), wehte einer unbe* fiimmten Slnjaljl von Sahiren bebürfen, um fie jur 9>ollfommenf)eit ju bringen, unb bereu SebenSbauer biß ju bem genannten 3'fle mehr ober weniger von ben Umftänben ber Tem- peratur ober bee* SBobenö abhängt, worein fte uifällig verfemt werben. Tic fogen. amerifanifdx Slloe, Agave americana, erreicht in bem Ältma unb unter ben SebenSbebingungcn ihrer Sjn* matt) ihre äufjerfie ©röjje unb vollenbet ihre Samenreife innerhalb beö furjeu 3citVlllimS von vier ober fünf Sauren ; wirb fte bagegen bei m\& als Äaltfyauöpflanje gehalten , fo muffen breifüg, vierzig, fünfzig ober nod) mehr Sommer barüber ()inge[)en, bevor fte if)ren ftotjen 23lüt()en-- fdiaft emportreibt, welcher ber (efete 9öad>$tf)ttmö* ober (gntwicMungö^rojef biefer Vflanje ift. Tic @cwäd)fe gleidjcn in ihren @c|\t>(crftewerhältuiffen ben gieren; fte haben nämlid) männlicfcc unb weiblidje Organe auf berfelben ober auf verfebiebenen 5ßftangen, unb ohne bie WedjfefSweifen (iinwirfungen berfelben fönnen feine votlfommenen Samen gereift werben. 33ei weitem bie 9J?et)rja^l ber blütbentragenben ©cwäd)fe f)at biferuelle ober jwcigefdjlcdnigc iMütl)cn, b. t). folebe wo inäniiiid'e unb wciblidte Organe in (Siner SBlütfje vereinigt ftnb; in biefem galle ift baä gcl)lfd)Iagen votlfommcner Samen faum ju befürchten, weit bie wefentlid)cu Organe fo mibe bei einanber ftnb. 2Bieber anbere ftnb biferuelle $ftan$en, b. f). fohte welche eingcfdileduige iMüthcn weiblicher unb weiblicher i'lrt je beutlid) gefdueben auf berfelben 2öur?el tragen. SBieber anbere ®eWäct)fe ftnb cingcfdilcduig, unifcrual, b. 1). bie männlichen 33lütr)en ftnb auf ber einen, bie weiblichen wieber auf einer anbern 'ßjTanje. Da ift beim fcl)r begreif« (id\ bafi in biefem (entern gall fein vollfoinmcner Same ju erwarten ift, wenn nidtt beibe Vfianjen nahe bei einanber Heben, gerner fennt man nod) eine anbere Slnorbnmtg von ein* ttnb jwcigefd)ledmgcn SBlütljen, welche man bie pologame nennt, wo männlidie Slütfjen auf einer, weibliche auf einer anbern Vflanje, unb auf einer britteu gar männliche unb Weiblidje 93lütt)en beifamiuenfteben. Von biefer merfwürbigen Slnorbnung geben unö bie geigen ein ÜBeifpicl. ?llc? Veifpicle von jWeigefdjfecfjtigen 93lütt)en bezeichnen wir hier 9{ofe unb Zulpe; alö foldie von }Weigcfd>lcd)tigen sßflanjen @id)e unb ^öafediup; afö folebe Von eingefd)Ied)tigcn !ßflanjen Rappel unb SBcibc. 2ßir ftnben in ber Statur umfaffenbe 93orfeljrungen getroffen, um baö SUtSreifen beö Samen? ju fiebern unb für bie Sfuöfaat unb Verbreitung ber verfduebenen Sßflanjenftypen ju forgen. Selbft biejenigen Sippen von ©eWädjfen , weldte feine ftdubaren 23tütf)en r)aben, bie fogen. Ärvptogamen, worunter wir a((e garne, 9)?oofe, g(cd;ten, 2ebermoofe, 5j3ilje unb Sdnvämme begreifen, fjaben nid)tö beftoweniger bag geheime Vermögen, gewiffc Steile von Ttd), bie wir Sporen ober sporulae nennen, aue^ufonbern, wetdie mit allen Gigcnfdnifteu voll* fommener Samen auögejtattet ftnb; beim wo auch immer fofebe Sporen auf ben 33oben ober auf irgenb eine anbere, ihrem 213ad)£itf)um günftige Subftan? fallen mögen, ba fe^cit fte ftcf; feft, feimen unb entwirfein ftd) 3« jungen 5PfIanjen. Tie 3äl)lebigfeit mancher Samen naä) ifjrer Soötrennung von ber 93tuttcrpf(an;e ift über* rafdjenb. Gö ift eine wol)(verbürgte Xbatfad)e, bafj Samen 3>ar}r^unberte laug tief in ber Grbe begraben liegen fönnen, ohne ibre Manu unb 3£ad>?tl)umeon SJebenjWiebeln an ibrer SBajtö auSjutreiben. Sterben bagegen alle Sprößlinge entfernt fobalb fie erfdieincn, fo werben fowoljl bie iMütl)cn alö bie Samengefäße btefeei 3ar)reö entfpred'enb vergrößert werben. Tiefelbc SBitfung ift aud) in ber 33er)anblung ber Knollcugewädifc ober anberer mit unterirbifdien Stengeln ju etjielen. (§S ift eine befannte Sljatfadje, ^c\fi man größere Kartoffeln unb mehr erhielt, wenn man ihre 2Müt()cn fogleid) beim (yrfd)eineu auSfneipt. Tie .Jopinambu unb ber SDceerrettig erzeugen nur feiten Samen , weil ihre Kraft burd) bie (Srjeugung il)rer untetirbifdjen 5Rad)fommenfdjaft erfdiöpft wirb. Tie 8lrt unb SBeife, in mefdjer ftd) bie fangen glcid)fam auf viviparem 2'ßegc fort- pflanzen, ift nad) beut Gfjarafter unb ber 23efd)affcnheit ber ©ewädjfe fchr »erfdjieben. SRandje ®ewäd}fe, wie bie Rappel unb bie Ulme, ftnb an ihren SButjeln mit finofpen verleben, welche ftd) ju trieben entwirfeln unb über furj ober lang burd) bie Oberfläche bcrvorbredxu unb ,:' $iet>on gibt uns bie £au$än>etfd)e ein fehl auffadenbeä öcifpicl. Stbn aufmerffame Seobadjt« wirb frfion roaI;tgenommcn luUHni, baf je unfruchtbarer ein berarttget SBaum ift, cv befio mchv SBuvjeIauejcf)tög€ maebt, unb bog bie leiteten uirgenbfi in grögerer Blaffe »ottommen, ali an 3tt)etfcb,enbäumen , welche auf trorfenen raupen \»iu-n (te^en, welche nbcv barum nur fdton unb ungern tragen. 3>ic Statur f*eint audj luev itjrem ©rang narb SBieberctäeugung wenigjlen« auf bie eine 5trt geregt »erben 511 wollen, weil bie anbere felilfi-tilogt. 68 ia« an Umfang unb #66e sune&men. STnbe«, wor,in bie 2Re$»ar,l ber R { , . ftn.aB«a4fc geboren, fcermer,ren fid, bur«, treiben »on «rtoOtaiSS un 5 br n au6 ber ffiurjdfrone. tfrautarrige ^erennien bebten fid? auf biefel" S urd, .nuer-rb,, ,e ,(lUMäufcr CCtolo««,) mie baS Guecfengras f ober bur* üSbSe » .e ©»beeren. @m«ge geben febenbige Samen fogfei* aue bem ®ef«fe ob "lb etetft »urben, »te *„ c* bei »iefen 3»«ebeI8cWfi4fe„ (namentlid) bcn c^ba n n ^ zeugen rinne frommen* 3»fe6eln in ben ««fem ber StengelbLer, n e „,c , i', On» anbete Sortpfianäungöart, burcb, tMcbe ftcf, Saume In ihre „ urüu d,e S orte aus »erbreiten Ijdngt mit bem »(„frühen bergen ihrer nnZ Ä « Ä ffefc cn Rammen; tefe 3«eigfpi&en fragen ntaH* «aq«| unb fenbe fS? neu « f^i für eure neue Ärone Bon Steigen, ©in alfer Saum biefer ?(rt ift ein tn-mC 22 *nn er b (bet «eite Concentrin Ratten „nb ®„tenen über Zf B4mÄÄ unb maftt ft$ unter einem troptften Ältma ebenfo nü&licf, als fd,ön Öla^"raUm ,Mn' *fc bte [eitber aufgeführten SBeifpiele fann man als freiroifliae 2Biebere«euauna nh,r SSefrÄU"9 6r*neK3 ^ ffln" '"- »«* -er anfüget fSer unferer Sieben, „amentii* EI^Äi J« ÄS » ". "*■ fflfl« »« ^ter nun nn-i.er geftenb ,„ machen (}abeu , ba* betrifft eigentlid) bie' fünft(id,e W Cbiffttftt ober Düng an benfenigen 2hei( beS S » . d r - ^ 'T unb an ber fo Berten 6,e((e bitbet ftd, bann er I S # ober £en @e«ad.fe in ben botanif^en Warten unb bei ben ^ , nidtSt"? " BerTr?' Tm ^ €m"f" "id,t 3" ^" r-b öbe be^ S d m*t burd) Sterfimge unb ©tö^fer fortpflanjeu (äffen uenmajje |tq h„rrf,l84m?en 5fT "en,Ut*Cfn P* fllld) ^ic 'H"9en triebe (riebt, unb (äffen ff« baber urj symuftna« C6(J.f« ober ©teef(inge) r-ermebren. tiefer Sertne rungö^roce Ift feb [«* unb bequem unb fäfjt fid, mit ,ukn harten e.nheimifdH,, mie aud> mia , - , cre ,d,en ( e,vad,fen abführen; er paft gieid^fehr für ho„ e «ie für ZtTti^Su ^ Sft «nfl« ptaftiffie (Vrfabrung unb geübte* llr.bei! baju, foroobl um bie Sfe a*imw*to,, .U um ,hnen ben paffenben 33oben unb bie geei]n , J pc" u u, jrenn ti a,l6(anbifd-e Wan3en fiub. m gibt übrigens eine gX WeZ f r fSÄ ©ewäcfife, meldte f|4 nieb» Ieid,t burd, RbFeger ober Stopfer 1™ h 1 J m«| man alSbann äu anberen »mittein greifen, unb t/^ tte 1 e^ i tr" mefirung burd; ^erebelung, b. 1, burd, ^fen ober Dfulireu, in u,(d,em S bie ^ 69 einer $ßflanje bie ©teile etneö @nmen8 Bertreten muß. Tie ?lm?führbarfeit, bc$icbung$roeifc ^ae! (Seiingen tiefet Operationen f)ängt von ber natürlichen SSerroanbtfdjaft ab, in weldier bie bitrd) bie Sßereblung ju Bereinigenben Sitten \u einanber freien. 3f)r Saft, i()re ^Sänte, ifyrc ganje natürliche SBefcfjaffenfjeit muß eine ähnliche unb Berroanbte fe»n, fonft fann feine innige 33etbinbung unb Bereinigung beiber (iattftnben. 5)a eö aber viele untergeotbnete Sitten unb Spielarten von nü&Iirfien Ißflanjen gibt, weldic 511 Unterlagen bienen tonnen , um feinere unb roertrpollere Sorten batauf ut pfropfen ober 511 ofuliren, fo ift biefe ÜBetmeljtung butcb, Sßet« cbelung eine ber mohlthätigftcn ©rftnbungen unb vom gröjjfien 9iut?en für alle, roeldje ftd) mit ber ßuin unb 5Bermer)rung Bon ©cwädifcu abgeben, fen eö nun mit »lücfftdn auf ben (Srtrag ihrer ftrüditc ober ihrer 23lütl)en. 2Bo bie getuöt)nltcf)en Sitten beö Pfropfens unb OculirenS fer)lfcr)lagen (wie biefj inöbefonbere bisweilen bei erotifc&en Säumen ber galt ift), t>a bat man nod) ein anbereö 3Serfa£)ren jur Verfügung, roeldjeS fetjt erfolgreich ift, — bac? fogen. Slblactircn ober Slnfdugeln, bei welchem webet ber jur SSerebfung bienenbe ürieb ber ebferen 1'flanjc abgefdjnitten nod) ber SBilbling eingefüllt werben muß, fonbem, »0 cö l)i\u reid)t, beibe mit einanber in einige 23erü(>rung $u bringen, fo nvar, \>a\i man beibe an ber SBerbinbungSfMe nur fo anfebneibet, bafi bie 9iinbe entfernt roirb unb bie Dberflädje beiber Sehnittwunbcn biebt auf einanber paffenb ^ufammengebunbon werben, worauf eine Bereinigung burd) ^ufainuienwadifen erfolgt. 3ft biefj gefdieben, fo wirb bie ffrone ober 6yi($e beö SBifblingö abgefebnitten unb ber ablactirte eblere 3roe'9 0on ^a' SÄuttcrpflanje getrennt, Bon weldier er nun nicht länger mefjr abhängig ift, ba er je§t von bem SBilbling ernährt wirb. Dir üultttr tirr troptfdirn ©rdjitimt. l.viMt|ii3iinii. SlfS 93 oben für bie ßvifyt ber Ordiibecn ftub Berfdjiebene (5rbgemcnge erforberlicb, bereu einzelne 33eftanbtl)cile Borrätfjig gehalten werben muffen. Tiefe finb : moorige .^aibenerbe, faferiger ?)iafenlehm, Jorfmooö (©pfjagnum), l'aubevbe, in Äudjen gepreßtet troefener Muh< bünger, §oljfol)lenffetn uni> ©ilberfanb. 3ur Drainage ber 'löpfc ftub audt Scherben erfor* berlid', namentlich ©djerben Bon SBfumentöpfen, in minbeftenä brei Berfd)iebenen Oröfen. Scoorige «jpaibenerbe erhält man am heften Born Saume Bon <§od)roälbern von Saubfjoljj man fudjt fie mit Erfolg ba, wo niebrigeö Oefirüpp, ®rao unb garne wadifeu, bereu SBurjel« ben nül.Uid'ften Jheil baBon hüben. 9ERan fel.u fie \u #aufe auf Raufen, wehte nidjt umge- liod'en, fonbetn nur hie unb ba außen bewarft werben, um fein Unftaut auffommen ju (äffen. ERÜcft bie ßeit ,511111 Umtopfen heran, fo läßt mau eine für ben jeweiligen ©ebraud) hinreidu-ube SKenge in ben ©djuppen bringen, worin baö Umtopfen Borgenommen wirb; fobalb bie (Srbe beinahe trorfen geworben ift, wirb fie in ©rüde ,;cihadt unb biefe bann mit ber §anb \a= brodelt, hierauf wirft man bie (Srbe burÄJ einen feinen Tuifbfd'lag, um bie Heineren unb feineu J l)eilc au^ufcheibeu , unb Berroenbet nur ben groben Ueberreft ber berberen flofcigen ©tücfe für bie Drdjibeen. Tic feineren Jheile ftub für Sljaleen, Stilen unb anbete VfJanjen ju Berroenben, unb mit Seljmerbe unb ©anb 51t mifcbcn für beliebige junge $flan$en. gut bie in ber @tbe umd'fenben Dtc^ibcen bebarf man vorutgoweife faferreidie i'ehnt ober 3?afenerbe, bie feine anbete Vorbereitung verlangt, alo tag man fie Bor bem ©ebraueb, in fleiue Stücfe ••.erharft. lie geeignetste l'ehmerbe ju biefem Schuf ift bie oberfte, ein big ;wei 30H biefe Sd)idu von ber ;)cafenfd)warte einer alten Biehwaibe. l'lud) biefe SBafenerbe 70 muß wie bie .jjaibenerbe fcor km ©ebraudi erft in ben Schippen gebracht werben, um abju- troefnen unb auszulüften. Sa6 Üopfmooö ober Spbiagnum ftnbet man atlentljalben in feuchten, funtyfigen 9)?ooren, auf Torfmooren fogar in ber gcojjfjen SJtenge. Somit man eö leicjjt öerarbetten unb mit ber ,£)aibcncrbe »ermifcljen fann, foüte eö erft mit einer fleinen fcinirfen Slrt Hein jerljacft unb bann in einem feinen Siebt gefdjwungen Werben, bamit ber Staub baöon abgefdueben wirb, worauf eö jum ©ebraud) fertig ift. Sie erforberlid)e Sauberbe auö bem im Spa'tlicrbfte jufammengerafften abgefallenen Saub fefitt wol)l in feinem gut gehaltenen ©arten, gefdjweige beim in einer ©artnerci. Sie für ben Jtompoft ber (Srbordiibcen, befonberö ber 9(rten Sletia, SänecfocbJIuö, (SvjpriBebium u. f. w., crforbcrlidx i'auberbe barf nicht allju frarf rerwest ferm. ?aub »on Stehen unb SBuä)en liefert bie befte Sauberbe. Ser für bie Orcbibcen gecignetfte Äurjbünger beftel)t am beften aus ben fdwn tbeilweife aufgetreefneten (Srcrementen , mclcbe auf Sßaibcn gefammelt werben. 9Ran legt it)n jiemlid? bünn auf einen Soben üon Steinplatten ober Sacffteinflicfjcn, ftrcidbt i()n mit bem Diücfen bee> «Sparen«! nieber unb läßt it)ii fo lange liegen, big er gaiijlid) abgetroefnet ift, worauf man ifm wieber fammelt unb an einem troefenen Orte aufbewahrt, biö man itjn bebarf. Ein weiteres miebtigeö unb beinahe unentbef)rlid)eö 3ngrebienö im Sßermifc^ung mit ber ■Önibeiu unb gcfymerbe unb bem SorfmooS ift bie Jpoljfobjlc, weld)e in größeren Stücfen auch, auf bie Set/erben gelegt wirb , bie jum Srainiren ber 2öpfe bienen. 3J?an jcrtfycilt fte in Stücfe Bon ber ®röße einer SBaflnujj ober eineö Jjübnercieö unb bewahrt fte an einem troefenen Orte auf, big man fte BerWenben fann. Ülud) ein fleiuer 93orrat() oon Silberfanb foüte immer jur Jpanb ferm, weil man i t>it bei mehreren arten anwenbet. Sei allen Ordübecn, weldje in köpfen gebogen werben, ift bie Drainage ber Sedieren ein |wupterforbcrnif3, unb eö gibt biem fein beffereö Material alö Sd)erbcn üon Blumentöpfen. Beim ßerfc^Iagen ber leiteten febeibe man bie Srterben fogleidj nad) brei rerfduebenen ©röfjen au6. Sie größten oerwenbet man jur Sebecfung bee Sodie im Soben beö Sopfö, unb 511 einer fleinen, Darüber ;u breitenben SdiidHe, breitet bann etwaä fleincrc Sdjerbcn Darüber, unb überlagert biefe mit einer brüten ftärferen Sdiidite 0011 Heineren Sd'erbcn, welche nur bie ©röße »on *]3fcrbcbobiieii haben follten. Sie meiften :Iepf-Ord)ibeen erheifd)cn einen fold) Pcllftänbigcu ?lbjug beö überfcbüfjtgen Sffiafferö, ta^ man ihre Jöpfe jur «§älfte mit Sdierben füllen barf unb muß, beim ftagnirenbeö SBaffer jerftört bie 2ßurjeln guberläf ftg , unb füfjrt fo ben Üiuin ber ganjen SßfJanje herbei, waZ bei bem je£t nodi jiemlid) Iwfyen ^?reiö ber Ordjibeen fein unerheblicher SSerluft ift. 2Bir wollen nun bie eigentliche Äultur un\} 93 c t) « 11 M ung ber öerfdu'ebenen Ord)ibccn= Sitten fdn'lcern. äöann ber 3üducr berfelben Daö 4>utö für biefe intereffanten unb burd) fold) eigentl)ümlidie Sdjönfyeit auege^eidnieten ^sflan^en bcrgeridUet unb entfpredu'nb geljeijt, wann er für bie äweefmäpige 33efdmtlung unb bie innere Vlnorbiumg, für Scifdjaffuug ber erforber* lidu-n ©crätfye unb Sobeuarten geforgt unb ftd) eine bübfdH' Sammlung von Ißflanjen »er* fd)afft liat, fo beginnen erft bie einjelnen Operationen ber Äultur junädift mit ber al!erwid:tigften, bem (Sin top fen. 5)ie geeignetfte 3abreö}cit für baffelbe finb bie erften Neonate beö 3al)rg. Sic 9?atur felbft gibt bem Ord;ibeeujü*tcr r)terin einen leitenben ©runbfay an bie Jjanb, beim eä gilt bie 9vegel: bie paffenbfte 3eit jum (5intöpfcn aller Ord)ibeen tritt ein, fobalb bie ^nofpen an ber Safte ber Sd)einfnollen ,511 warfen beginnen. Jjat man nun ben .^erbft biuburdi ju ütel SBärme gegeben, fo fönnen biefe Änofpen möglidierweife fdum »orjettig treiben; ift bagegen eine ^flanje mäfyrenb ihrer Subejeit riduig bcfyanbelt unb ibr wäbrenb berfelben nur eine 71 mäßige SÖärme gegeben werben, fo wirb aud) r>or bem beginn beß grübjatyreö fein SJBnc^ö-- tf)um bei i()r eintreten, angenommen wir fjaben eö mit einer richtig betjanbeften Sßflanje unb normalen S8BodjtSrt)umä^9Sert)ättnifYen ju ttjun, fo bringe man jur geeigneten 3e'* berarrtge Sßflanjen, welche fdton ju warfen begonnen fjaben, in ben jum SSerfejjen bienenben Sdwppen. #ier ergreife man eine folcfje s^fianje mit ber ^anb, ftürje ben Topf um unb neunte fte red)t bebutfam auö bemfetben, wobei ber größfte gteiß barauf ju oerwenben ift, bafi man bie SHJurjeln nidjt abbreche ober verlefu-. .gjöcfcjt wal)rfd)einlid) wirb man ftnben, bafj bie ÜJBurjeln auf irgenb einer Stelle am Topf fo bid)t anhängen, bafi fte or)ne ein 3«t:eißen nid)t toöjubringen ftnb. 3n biefem galle roerbe man ja nidjt ungebulbig, fonbern neunte einet? jener SReffer mit bünner klinge, bereu ftcf) bie ÜRater befeienen, um il)re Delfarben auf ber fßalette aufju« fe§en ober ju mifd)en, unb fal)re bamit jwtfcben -Topf unb (Srbfloß r)inaE>, um bie SBurjel abjulöfen. ®efd)ief)t biet? mit Sorgfalt unb ©efdurfliebfeit, fo werben bie SBurjeln [jieburd) gar nid)t »erlebt. ($8 ftnb mir ober aud» manche gälte öorgefommen, Wo leiber bie äßurjeln jafylreid) unb atlpfeft an bie Topfe angeworfen waren, alß bafj icb, fte mit bem SReffer ablofen tonnte. 3n folgen gälten jerfcblug id) ben Topf ganj fadite, entfernte öon feinen Krümmern fo viele ald id) fonnte unb ließ bie übrigen SBurjeln fo an bie Sterben befeftigt/ Wie id) fte gefunben liaite. 3ft auf biefe SBeife bie ipftanje auß bem Topf ausgehoben, fo fdntttelt man alle alte Srbe batton ab unb unterfudjt bie SBurjetnj alle abgeftorbenen Stellen ber äßurjel muffen hierauf forgfältig entfernt werben biß auf bie lebenben Theile herein. Sßäbrenb man bie ^flanje nod) in ber §anb ()ält, unterfudu man fte genau, ob fte fein Ungejtefer enthält, namentlich nid)t bie braune ober Weife Sd)ilblauß, vm fd)war;en SSfafen« fuß u. bergt, in. ginbet man bie Weife Sdulblauß, bie fcbliminfte von allen, in größerer SSRenge »orljanben, fo wafdje man bie ganje ^fianje mit einer ftarfen Siuflofung von fdpwarjer ober grüner ©aife, unb reinige bei biefer ©elegenlieit aud) bie Stattet tion allem etwa barauf [jaftenben Sdnnul} unb Staub. 3iad) gefrierenem 2Bafa)en lege mau bie Sßjlanje auß ber föarib; bie Stätter werben abtroefnen, wäbreub mau nod; ben Topf bafür l)errid)tet. 2)ie ©röße beß Topfeß muß ftd) genau uad) ber ©röfje ber 5ßflanje rügten, obfd)on wof)l ju be* merfen ift, bafj Drcbibeen größere Töpfe erforbern alö bie tneiftcit anberen Sßflanjen, weit fte ber 9)M)r;af)l uad) aud) größere unb längere SEurjeln haben. 2)er neue Topf muß innen unb außen ganj rein fei)it. 3unacbft beginnt mau mit ber Trainage; man legt ein großes Sünf von einem ;erbrod)enen Topf über baß ober bie 9lb}itgßlöd)er (Wie fd)on erwähnt, follten große Töpfe bereu brei haben), fpannt biefen Sd)erbcn mit Reineren Von ber Seite §er feft, gibt barauf eine ie eutgetöpfte s4JfIanje wirb nun auf ihren Staubort im 72 Ordnbeenbaufe gebradjt, unb man nimmt eine jweite a$ üffiaffer jurüdTjäft. 91 m beften besagt tr)nen jebod) ein Äompoft von glcid)cn Steilen alter Sauberbe unb JTufjbüugcr, weldjem man beiläufig nod) ben brüten ober vierten Stytil weisen wo biefe 3wiebeln au8 bem ©oben waren, viele 3wiebe(n 51t ©ritnbe gegangen fepen; unb 93ie(e, benen id) Sigerbtumens3W)iebeIn gab, f)aben biefelbeu nur ein einjigeä s3)cal blül)en feljen. 2)er fd)Wierigfte unb Fi^lid)fte %3)til ber ganjen Äultur ift bad Sluöretfen ber 3wiebefn im Jöerbfte, unb id) fd)(iege fe vcrjeMcn ^flanjcn Werben nun fparfam angegoffen unb bie Söpfe in einem luftigen 3bcil teö jfaltljaufeS aufgehellt, wo (te ben ganjen SBinter fu'nburdj öerbleiben. 3ft iljt Setub nidjt burdj einen ftrübfroft bebeutenb befdiäbigt Worben, fo MeiH ein £t)eil von ihnen bis nadj 9BeiIjnacr)ten grün, unb bie Samlingö« 33arietätcn oft fogar ben ganjen SBinter Ivinburd), »eil einige von biefen weit fpätcr bfüfjen als ir)re Sltern. Tiefe 9J?etr)obe, bie Sßflanjcn nur aflmäfylig in it)ren 9iuf)cftanb ju oerfefcen, cntfprid)t iljrem natürlichen §abituö unb verträgt ftd> mit ihrer ganzen SBefdmffenheit weit beffer, alö ber feittjerige Scblenbrian, bei wettern man Stengel unb SBlätter wegfdjnitt, »äfyrenb ftc nod) ganj grün unb faftig Waren, unb bie 3wiebeln Weit fdnteller fünftlid) troefnetc, wie eö verfel)rterwcife nod) in mannen ©artenbücbern angeraten wirb. Dbfdjon bie von mir befolgte unb »orgefc&lagene SSeljanblung ber Jigribien ein befrie* bigenbeö (Srgebnijj liefert, fo barf bod) glcidnvohl nidjt vcrfdiroicgcn »erben, bafi biejenigen $flanjen immer bat üfWigfie 9Bad)Cll)ttm unb bie reiebfte 931üt()e 5cigcn, bereit 3*"iebeln ben ganjen SBinter bjnburd) in ber (Srbe bleiben ohne verfemt 511 werben, beim ber 2ßurtelftul)l leibet bod) felbft mit 3tn»enbung ber groftften Sorgfalt beim SSerfe^en immer mein- ober weniger. 3d) l)abc baljer fd)on ju »erfdjieben malen mit ®!ürf vcrfudU, meine ß^tebetn ben ganjen SBinter Ijinburd) im ©oben ju laffen, unb ihnen einen lcid)t l)erutfte((eiibcn füuftlidieit Sdjufc gegen ben ftroft ju geben. %ü) Ijabe nämlich bie ©nippe ber Tigerblumen auf bem betreffenben S3eet entweber mit einem au$ alten Äifienbrettern jitfammengenagctten Äaften umgeben unb biefen mit alter Sor)e ober Saub aufgefüllt, ober ringö um bie ©nippe SBeibenrutljen bogen« förmig in ben iioben gefterft unb bie fo gebilbete forbäljnlicbe (Jinfaffung mit halbvenvcötem 8aub aufgefüllt. So war bie 33efd)abigung bttrd) ben groft abgefdniitten, unb ba idi niemals Spuren von Wäufcfrap an ben fo überwinterten 3tt>tebeln bemerft Ijabe unb mir nie aueb nur (Sine Sßjlanje ausgeblieben ift, fo fd)eiut eS mir erwiefen, cc\$ biefe 3wiebeln außerhalb beS 33cbcm? mehr geinbe haben als in bemfelben. 3118 3C'' Jum SluSpflanjen ber verfemten 3^v-tct*c[u ober jum SluSfefcen neuer crfd)cint mir baS (5nbc StyrilS ober bie erfte |jälfte beS 93iaitf erfaljrungSmäßig am geeigneten , unb id) fefte bann bie 3wiebeln et»a einen halben $uß tief unb 5 — 7 ^oü auS einanbet. ttod) ctwme über tiic Üultur ticx* Aloiisoa Warsre\vir/ii. 3m gebruarljeft biefer 3eitfduift finbe id) eine 8lbr)anblung über Alonsoa Warscewiczii, weld'e midi befilnilb interefftrt, »eil id; biefe Sßffanje fdum feit 3al)rcn (alo Dilettant) fultivirc, unb weil ftc mir ftets viele greubc macht. SBaö ber Sfrtifel nun Sob ber 5ßflanje fagt, ift l'lllee* begrünbet, ja fte verbient nod' gröfereS 2ob, ba ftc ebenfo banfbar im freien S?anb alc^ im 3;opfc ftd) bejeigt. 3d) fultivirc ftc a(6 einjährige ^fiame in folgenber 2Bcife: id) fäe ben Samen (bat fie jebeS 3al)f rcid'lid) bringt) im Sanuar in leid'te O'rbe (am heften ^aibenerbc) mit Sanb in einen flad)cn Topf, unb beberfc bcnfelben mit einer ©laSfdierbe, bie entfernt »irb, lvenn ber Same ju fciineu beginnt. §aben bie ^ftänjd)cn ihre Jieiiublättdu-ii gemacht, baf) man (te faffen Sltiirtrirtc (Maitcu-, -Ultimi). V. 5 III 74 fnnn, fo pifire id) fic einjern in jölltge Töpfdien, wobei ftc mit einem >f)öfjd)en geboten werben, Diimit bie 2BürseId)en urtbefdjäbigi 6fet6en, toati unbebingt notljig ift. Xaö ift bie einige Särbeir, Weldje Sufmecffamfeit »erlangt unb einige SDcTtfye macht ; ift biefe Arbeit gut gct()nn, fo gebeizt fte vortrefflich , »erträgt Trorfnung imb Ucbcrgtefien , unb man fnnn fic brefjiren wie mau »iß. Sie blüht fd)on, wenn man fte in bem jölligen Töpfd'en Iä|;t, alfo felbfirebenb aud) in jebem größeren Topfe. Xic für Topffultur beftimmteu Sßflanjen [äffe id> nad'fycr wie fte wollen, unb fejje fte in ein 31-1" größere Töpfe, fo6alb bie SBurjeln ben 9ianb bc6 Topfei? erreicht haben, biö jum acbijöfligen Topfe, in welchem ftc bleiben. Sine foldjc §ßff«nje erreicht eine <&öbc von öier biö fünf gufj, mit SBlumenrifpen wn jwei guß Sänge, Sobalb bte elften 53n'itben ftdi färben, gebe id) wödu-ntlicb ein- bis jweimal leisten S)unggufj, Womit fortgefahren wirb bis fte tn'S ÄaltbauS gebracht werben, in Welchem fie fortbiüben big tief in ben üEBinter. Xcn für'ö greie beftiininten 5ßflanjen nebjme id) t>or bem erften SBeiterfe&en ben ^aupttrieb, um fte bufdug unb breit 511 machen , fonft Joffe id) fte auch etwa? länger in jebem Topfe, bamit ber üffiurjelbaffen feft wirb. Sie blühen rcid> big fic ber groft jerftort. Stecflinge madien febr leid.it SBurjel, geben aber nie fräftige 5ßflanjen, fonbern ftnb feljr geneigt juni SSergailen. granffutt a. SR. ©ctwffcr=:löcißer. €im OrrbrlTrrunjj t»cr UrrctHiumj uun fthnfpalitren auf UU*if?t)ürn-UnttThn]cn. Stuf gewiffen 33obenarten, welche von Statut auö aHju troefen ober t)i^ig ftnb, gebeiben bie auf üffiilbting ober Duitten tierebelten kirnen, namentlich bie grofjfrädjtigen Beiirres ober SBergamotten, gar nid't, unb man mun 'ixinn feine 3"fU gegen gledjten, Superfein, ^autfranfheiten, ®id't unb [Rfjeumatiömen »orjüglidj unb ftnbet baljet überall einen guten Sfbfajj auf bem ©emüfemarfte. Oegenwärrige ^uUn bejwecfen nun, \\i einer förmlicben Kultur ber SBafferfreffe aufzumuntern. 33efanntlidj unterfdjeibet man eine grüne unb eine braune Srunnenfreffe, allein biep jtnb nidit einmal öerfcbjebene Varietäten einer unb berfelben Vflaiije , fonbern nur Unterfebiebe, welche auö totalen Urfncbcn , ©oben , (Srpofttion ober ginflüffen ber 3ahrceteit eutfpringen mögen, ^ebenfalls ifi ber untcrfdiicb jwifc&en beiben uidU fo bebeutenb, baß er fid) burdj gortyjknjung conjiant erhielte, obfdjon ber 33eweiö bcrgeftcllt ift, bap aud) biefc $flan$e ebenfo gut einer üßerbefferung burd) bie fi'ultur fähig ift, wenn man ber 3lu8Wal)l ber pflanzen unb bem (Sinfammeln beö Samenc* bie geherige Sfufmerffamfeit juwenbet. 3d) berühre biefen ©egenjianb aber liier nur, um ju zeigen, bap eö ganz gleichgültig fcvn wirb, ob man bie braune ober bie grüne SBrunnenfrejfe anbaut. IDic fünftlid)c Aultur ber SBrunnenfreffe gelingt immer ba am heften, wo ein genügenbeö l'lreal Bon fliepenbem ÜBaffer ganj na()e bei ben Quellen ju bähen ift, welche eS fpeifen. 3)iep" gefd)iet)t am heften im £)ügel-- unb ©ebirgölanbe unb namentlich in gewiffen geogno« ftifdu-n gormationeu, wcldic ftd) burd) einen gropen Quellenreid)tf)um auöjeidjnen, j. @. in ber Formation beö bunten Sanbftcitw. 3Bo nur immer ein 3ulftUf ö<>n fliepenbem SBaffer ;ur Verfügung fteht, ben man über bie SBeete Einleiten faun , ba läßt ftd) bie SBrunnenfreffe in einer ganj auffallenben SBollfommenljett gewinnen, ©eiliger rätfjlid) ift bie 2Bafferguful)r auö bem Ueberlauf einee leicht ober irgenb cincS ftehenben ober auä) nur langfam ftiepenben SBafferö, benn in biefem Aalle bcfö'mmt man gewöt)nlid) fo ßiel Unfraut, (Sdrtamm, 3nfeften k. auf bie SBeete, bap bie SBrunnenfreffe ein unfdjeinbareö Sluöfeljen erhalt ober uid)t bie gehörige griffe ber garbe unb Önbßc ber SBIätter befifct. 2Bo man jcbod> nur immer bie SBrunnenfreffe fünftlid) anbauen Will , ba ift baö erfte (vrforberniß , am obern Tbcile beö ®runbftü(fö eine <3d)ü|e ober ©djleufe anzulegen, um bamit ben SBafferjulauf regeln ju fönnen. ÜKan gibt ben Seelen eine fdnvadie Steigung, unb legt ihre 8ängenad)fe parallel mit ber Stiftung be£ SBafferfaufö. SBerben bie SBeete in bem natürlichen 93ett eineö S3ad)6 ober glüfd;en6 angelegt, fo mufi mau ben SSoben möglidift eben madH'ii unb ihm bann ehenfallc einigen gaU geben. ijat bau natürliche SSett eine breite von 7 bis 10 guß, fo wirb alle jwanjtg guf im 93c tt beö S3ad}e8 ein 3)amm in bie Duere eingelegt, ber gerabe hod) genug fe»n mup, um ui iH'ranlaffen , bafi über bem ganzen fo hergeriditeten 33eet immer burehfduiiitlidt eine SBaffer» fd)idue von Gnnem fs i i f? liefe fteht. 3u biefem Damm Wirb eine Treppe auö SSarffieinen ober Steinplatten angebrad,U ober auch nur eine Steinplatte bewegftd) unb aufredjt eingefe|t, fo bap man bie liefe beö SQSafferö bamit teguliren unb nadj Umftäuben bat^ S3eet felhft trorten legen fann. Unterhalb biefeei erften 33eetö fönnen bann nod) beliebig viele weitere rtad) fliapgahe beö Sebürfniffeö unb von äljnlid'er Jvonftruftion angelegt werben. SBaffer geht babei uidu verloren, unb bie .Uultur ber Srunnenfreffe tl)ut ber gifd)jud)t feinerlei Eintrag; vielmehr lieben bie goreHen unb l'lefdu'ii gerabe berartige fün|tltd;e Seete von Srunnenfreffe ganj befonben?. Sollte jebod) bas 23ett eineö Saä)eö ober bie Sohle von beffen Jhal nidn 10* ■Jti Staunt genug juv Anlage nett umfangreicheren 33ecten liefern, fo fann man in bem anfioßenben Ufergclänbe ein Softem »on nbwedtfelnben ©raten unb Dämmen ausgraben unb bortljin einen Äanal »on bem 93a*e aus* fuhren, um beffen SBaffet borten ju leiten. 9htr ift a(6* bann am obern J()eil jebeS ®rabcn3 eine Sduttu- erforbedieb, unb am untern Knbe eine Otinne ober ein ?lblauf, wie er oben betrieben Würbe, um baö SBaffer wieber abjufaffen. Die Süfdntngen unb bie 3wifd'enbämme feilten breit genug gclaffen werben, um fte angubauen, beim fte werben ganj oorjüglicb, jur Äultur von Himbeeren unb ßrbbeeren fowie wn »er* fd)icbencn ©emüfen ftd) eignen , weil fte fo leidit bewäffert werben fönnen. Sinb bie 93eete auf fcldie SBcife jubereitet, fo wirb ber 23obcn berfelben mit einer biefen Sd)id)te öon &ieö, Steinfcbotter, Äalffd)ittt, 3?aufdnttt ober irgenb einem äl)nlid)cn Material überfdiüttet , falls baffelbe ntebt fd)on natürlid) »erbanben ift. Sobalb alle? ()ergerid)tet , werben bie s^>fIon;en auSgcfeftt; bieß gefd)ie()t im regelmäßigen SBerbanb, je 1 guß öon einanber. 3U ^cn ®e6* fingen wäljlt man je einen mäßigen 33u|diel ber fiärfften unb beften »on ben alten Sßflanjen, ben man gar nidit in ben Äicö einjttgrabcu brauebt, fonbem auf weldieu mau nur einen großen Stein legt, um it)n an feinem $la^e ju erb/alten. 3ft ein 33eet ausgepflanzt, fo läßt man e6 mit SBaffer an, jebodj nur fo t)od>, bafj bie Se(jlingc faum baöon beberft werben, unb nidit einmal fo ftarf, wenn man eine lebhafte Strömung unterhalten fann, weil biefelbe bie Seljlinge »on if)rer Stelle rücfen würbe. Sinb bie Sßflonjen gut bewurjelt unb im üriebe, fo muß ba$ SBaffcr nad) 23ebtirfniß tiefer gebalten werben, befonberS beim grofte unb faltet Sßitterung. 33ei (üiebilbung muffen bie fünftlidien 35ecte jebenfalls fo tief unter Söaffer gefefct femt, va\^ H$ gewöf)nlidic (Siö bie 5ßflanjen nid)t mebr erreidit. 5)ie Seetc feilten nad) eins anber unb in ununterbrochener [Reihenfolge alle öier SBodicn ober jwei ober brei 9J?onatc frifdj bepflanjt werben, ganj je nad) SRaßgabe beö 33ebarfS unb SlbfafceS, unb alle alten 23eete muffen neu f)ergcrid)tet Werben, fobalb il}re *pflanjen nidit mefyr genug Jrieb jcigen ober faul werben. Sei biefer Äultur, welche an jebein Quellablaufe ober $8äd)lcin mit einigem Sali ganj leidit anmlegcn ift, fter)t ot)ne öiele SMlje ein f)übf#er ©ewinn in 3luöft<$t, jumal ba bie frifcb gepflürfte Srunnenftcffe, naß in Äörbe öertoatft, ftd) ol)ite ©efabj eine ober jwei Jage- reifen weit »erfd)icfen läßt, wenn fte nidit in ber näcliften 9cäl)e einen guten SDiatft finbet. Dr. <$. SB. (Eine neue fKi.uiorridjtum] für Watmfyauftr. Sin «iperr Tuooir ju ?Jccaur bat bie fiübfd)e unb widrige Grrftnbung eine? röhrenförmigen <£>eijfeffelö gemadit, welcber »iellcid)t eine totale Umgeflaltuug in ber Seljeijung ber ©eroäd'ö bäufer öeranfaffen wirb. Seine Zrfinbung, bie jüngft auf ber großen SluSftelliuig in Sroijeö mit einer golbenen SJcebaiHe belohnt würbe, bat allgemeines ?tuffef)en erregt unb beftebt in folgenbem : Jpcijröbren von 3 Zentimeter Xurdnneffer finb in einen großen Äeffel eingefdilcffen, beffen ©röße unb Umfang ftd) nad) bem ju bebei^enben 3?aum richtet. Sie werben nn jebein (5nbe burdi eine Schraubenmutter fcftgebalten, weldu- cm beibe @nben eine tax ?fpparat serfdiließenbe Äupferplatte anfdiließt. 2er Apparat felbft ftel)t »ertifal auf einem gewöbnlidieu Ofen, von wo auö flamme unb ,*)iaucb in bie 9?öb,ren treten unb ungefäbr 2 Zentimeter 2Baffer um jebe 9(öbrc erbi^en ; t>a& SBaffer wirb biebttrd) in einer balben Stunbc jum Siebpuufte 11 erwärmt. Ter SRaudj entweicht burd) einen trichterförmigen, mit einer jtaminröljre verbundenen $ut, baö fiebenb« SBaffer aber ergießt fidi in einen 33el)älter »on 3'"f< Welker eö in bie gircitiation6rör)ren oertbcilt. Tie ganse .gjeij&orridjtung wirb in einer iRäumlidifeit aufgehellt» nickte einen öon außen fommenben Suftflrom ^u erwärmen geftattet ; baö ®ewäcr)0t)au$ wirb auf tiefe Seife burdj erwärmte Suft »entilirt. Tie (Jtrculationöröbren ftnb von Äupfer unb mittclft einer Schraubenmutter in ben §eij* fcffel eingepaßt; bie Schraubenmutter fann loSgemadjt werben, ohne ba$ man etwag auflöset, Wenn man ben JEeffel unb bie [Röhren reinigen Witt. Tief? geftattet jebem Oärtner, feinen 5()ermofi;pl)on felbft ,511 reinigen unb i()ii ol)ne SBeitjülfe bcö ÜNedwitiferö au<3cinanberjuucl)nien unb wieber jufammenjufefcen. Ter neue Apparat f oll fub htrd> folgenbe bebeutenbe SBorjüge »on ben feiger üblidien untcrfd)ciben unb empfehlen : mäßigen 5)jreiS für ben Slnfauf unb ba$ ?luffefcen ; (Jrfparnif an Brennmaterial, rockte? in £013, SBraunfohlc, Torf, Steinfoble 11. f. W. befteben fann; befdjleunigte §eijung; Scicbtigfeit ber [Reinigung unb Reparatur, welche jebod) gar nidjt oft noiljwenbig ftnb. Tie Slnwenbung biefeä ^rinsipö ber SWfyrenljeijung , wie fte bei ben ©eneratoren für 8ocomoti»en unb Tampfmaf dunen längft üblkt ift, fdjeint unS ein febr g!üdlid;er ©ebanfe beö (Srftnberö 51t femt, unb foüte unfere beutfd)cn ÜÄcc^antfer aufforbern, aud) bei uns etwaö ?le[)ntid)eö nad) bemfetben ^riujip 31t conftruiren, wa$ gar feiner großen ©djwierigfeit mef)r unterliegen fann, ba aud) einige ber neueren englifcbcn Apparate jur 3Bafferf)eijung wenigftenö annaliernb ba 78 weilen einen Düngcrguf; befommen, namentlich etje man fie in'« greic (teilt ober unmittelbar barmidi. Nile gtöfjeten unb abgematteten ßjemplate »on iUi[tfiiiuö= vflanjen tonnen nur in'ä gteie gefetjt werben in ge-- fdiüjjtet Sage, ivo fxe namentlich nicht von bev Mittags^ fonne ju leiben haben; fie verlangen aber forgfältigen Sdiug not flattern Stegen , entmeber burdi Ueberbecfen mit getheeitei ßeinwanb obet babutcb, bap man bie £öpfe auf bie Seite legt. Die jüngeren BfTaiijen müjfen fleißig nachgcfcbcn unb ifire Stiebe furgfam geregelt »erben, bamit fie einen hübfehen 2Bud)S befommen; um ihr löacbotbum 511 beförbern, gebe man benjenigen, wcldie es Beitragen tonnen, eine feuchte 'Jitmofphärc, inbem man an fonnenbcllcu Nachmittagen fräftig fprijjt unb halb fdiliept. 'Jlllcin bie jungen Vflanjen gebeiben Sommer« bejfer in ©ruhen unb Säften, a\i im Jtalt-- haufe. Den freien JRaum in leiteten) benü&t mau beii'cr 511m antreiben von iviidifien unb anbeten meidi= boljigcn 'Vflanjen. Bon ben abgeblühten 'Jljalcen unb (Samellien entferne man bie Samentapfeln unb ver= meltten Blütbcn, unb bringe fie fo halb wie möglich, in ein jiemlich warme« .«aues, um ihren BUtdi« unb baS '3lu«rcifcn ihres .«ol$e« ;u beförbern; 511 biefem Belnif hält mau fie febattig unb fptijjt bei fdiöuem Setter 'Jlbenbs unb Morgen« reidilid). Itfill man junge iPjTanjen namentlid) von neueren Batietäten ftatfmüdifig machen, fo halt man fie nur in einem warmen £aufe, wo fie vor ber Sonne befdiattet werben unb feuchte Stift befommeii tonnen, in ber 9läbe tee ©lafeä, gibt ihnen aher genügenben Jopfraum, bannt fie fidi uadi allen Seiten frei auobebnen tonnen, unb regelt ihren 'ißudi« burdi (iint'iieipen. - Pelargonien, $ottenfien 11. a. Sopfpflanjcn werben nun burdi Stccflingc ver= mehrt. Sie Bereblung bureb Qlblactiren tann nodi bie SDtitte biefee Monat« vorgenommen, mit ber Bcrmch= iiiug burdi fculation auf ba« fchlafenbe '.'luge fdiou Lmioc b. SM. begonnen werben, wenn bat? §olj fdion reif genug baju ift, ma« hei vielen Olafen, 3lutantia= ccen sc. ber isall fenn wirb. pinmcngartcn. Wenn bie angetriebenen ©eorginen unb föanna noch nicht auogevflanU finb, fo bringt man fie jefit in baej freie Sanb. Bon allen abgeblühten ffinofl= unb 3wiebelpflan;en : Sulpcn , -iMiacintlieu , Anemonen :c. werben bie 3wieheln unb ftnotlcn nadi bem ätbwelten ber Blätter unb Stengel aus' bem Boben genommen, im Schatten getroefnet unb bann an einem troefenen luftigen Otte aufbewahrt. 55ie im -verbft blübenben 3wicbclgewädife werben nun ausgelegt. Den gtöfjeren 'Jielfcufotten gibt man Stäbe für bie Sliithenfdiäftc unb binbet biefclbcu an; (inbe bc« Monat« macht man baoon Senfer. Bon ben febou verblühten Jyrübliug«-- hlumen: Mu titeln, Brimeln, Julpcn, vniacintbcn :c. fammelt man bie Samen. Sämmtliche Sommetgewächfe unb 'licrennien muffen jetjt vollenbs in'« freie Üanb, unb man wähle bic;u wo möglich trübe regnerifche 2Bittc= rung. Sern Stufbinben her blübenben iRahattcnpftanjen, bem Begabten ber {Rabatten unb ©nippen , bem '31m orbnen unb 'Huspuiu'u bev 3ierftväudier unb bem regel= mäßigen Begießen ber blübenben ©e»äd)fe bes freien Sanbe« unb ber JopfgefteHe mufj nun bie größftc ')tuf= mertfamteit gefehenft werben. £>ie nun beginueubc 3eit ber Bermefitung burdi Stedlinge mufj gut beuüijt werben; ehenfo bie ber Beteblung bei SRofen buret) Ocu- liren 11. f. w. Die Sämlinge ber verfebiebenen SRelfcn* forte«, bei 'Jlurifeln unb Primeln muffen oetfe&r, unb für beu verhftflot noch neue 'Jlusfaaten von Sommer levfojen, Stefcbcn :c. gemacht werben. (Dbfig orten. 3n bei Baumfdjulc binbe man bie jungen 5 riebe von ben vorjährigen Oculationen forgfältig auf, unb pufje bie verfdiiebenen Sßilblinge au«, wcldie man im näcbfien Monat oculiren will. 3werg= unb Spalier* bäume von Steinobft werben nun befduütten, übeibaupt beginnt bei Sommeifdinitt be« 3wetgobft«, mit welchem ba« ausbrechen ber übeiflüffigen 3weige unb bas %u\- binben unb 'Jlnbcften Der anbeten parallel gehen mup, um ben 30uch« ber ÖeitjWeige 511 orbnen. 3>ie Cbft= bäume, namentlich §oct)fiämme, werben umgraben, unb ba« Äeruobft lohnt nun einen leichten verblümten $M'in= gerguü veichlid); ehenfo bie lirbbeevenbeete, weldje man wodientlid) ein bi« jivei Male reidilid] begiepen mup. Xic Beete mit 3"hanniö= unb Stadielbecrcn, fowie bie SRahatten mit Spalieren unb 3wergbäumen muffen fotg= fältig behadt unb gejätet werben. Die Äirfdibüumc, bereu grüchtc nun 511 reifen beginnen, fidiert man burd) 2luft)ängen von Spiegeln, 'Sledifduiibeln, Stüctdien fat= fügen ©lafeö ober langer blauer unb weißer 3tro'U= fäben vor ben Sperlingen, 'Jlmfeln, Pirolen :c. 3iet= bäume unb 3ierftväudier, niebere Diofen u. f. w. werben burdj ülhleget unb Senfer vermehrt. 3)ie 9tabelholv- fämlinge werben verpflanjt. £icfc unb anbete Bewohnet ber Baumfduile fmb immer teidilidi ;u begiepen; ehenfo Diejenigen 3wcrg= unb Spalierbäume von Steinobft, welche viele Aiüdite angefebt haben. ^üdjcniiartcn. Die Sieibfüften mit ©urteil unb ÜRelonen werben in ber elften §älfte be« Monat« nur mäpig begaffen unb gut gelüftet, bamit bie BfTanjen ni*t buidi Mel)l= tbau unb Uugeuefei bcimgefudit »erben. Bon Mitte 3uni an tonnen alle grühbeete unb Jieibfäften bie Aenfter entbehren, unb man nimmt auch ben Melonen im Steten bie .ftanbgläfer. Die getriebenen (ivbfen unb Bohnen in ben Jieibfäften haben nun abgetragen unb werben entfernt; man ftidit babei bie litte um unb erneuert fie burdi frifrtie theilweife, unb bepflanjt fie nun mit Saroiol, Mopffalat unb feineren enbivien. JOinter = iinbivie wirb ßnbe b. M. gefäet, unb jwar alle acht bi« selm Sage ein neue« 'Beet, ebenfo bie / 79 anbeten Salatarten, ffiöpf* unb Spi&fohl, SBtrjrng, ftohlrabi, Broccoli, Sptoffen* unb Brumeufohl. SJtit Sellerie bepjlanje man jcbeu entbehrlichen Kaum. JDian jteeft Sommer* unb SBintetrettige, Bohnen, Erbfen unb Surfen, unb fcht alle genügenb herangewachsenen Säm* linge ber ÜRiftbeete aiuv, namentlich Tomaten, Eapficum, Eicrpflanjcn u. f. m. Tu SDMonen werben auäge* fdinitteu unb bie fdjon angefeilten fiärferen grüßte auf ©IaS= ober Schiefertafeln gelegt. £em Begießen muß große Sorgfalt gewibmet unb bajfelbe (um troefenem SBetter au* auf bie SRijibeete ausgebest werben. Sämmtlidic ©emüfearten fällten in biefem SRonate mehrfach mit flüffigem SDiingei »erfchen merben. Spar» geln werben nur noer) biS 'Bütte beä ÜRonatä geftodjen, unb man läßt wo möglich, <\\\ [ebem äBurjelftocf fchon juoor einen ober jmei Triebe febießen. ©ewih'jfräuter »erben nun ffliorgenes gefduiitten unb im Schatten ge= ttoernet. Sie perertnirenben 3Bürj= unb Slrjneifräuter werben hernach, buref) Sfjeilung ober Schößlinge »er* mehrt unb Bon bcnfelbcn, j. 23. »om Sbnnüan, eigene 53eete angelegt. S)ie im OKiflbeet au* «amen gezogenen ÜBürjfräuter werben nun auägepfTanjt in'S freie üanb. Gin $auptaugenmer! aber muß auf cntfprcdicnbe '.pflege bes Sobelin im ©emüfegarten gerichtet werben; alte bepflanzten Beete finb tti behaefen, fo oft Schlagregen ben Boben feft jugefdimemmt haben, unb bie erforber* liehen Düngungen nehme man tun jcbem Diesen oor. 2(uf alten Treibbeeten fann man (ihampignonbrut einlegen, welche bei mehrwöchentlichem Bcfdiattcn mit Statten hei gefddoffenen genflern, gefpaunter ßuft unb mäßiger geuchtigfett einen reichen Ertrag Don Gham* pignonö liefern werben. ?>ur 'Jluofaat »on bunter iMctknie für beu ÜBinterbebarf ifl ti noch immer 3eit, unb ift biefer üottteffliche unb febr gefunbe ÜBinterfalat gar nicht genug ju empfehlen. iUanni»]fnlti»]Cö. 3üe* [icfcnberö rcteljtragcnbc GJurfctt werben bermalen in englifchen ©arten=3eitungen empfohlen bie Sorten: Sion House Improved; Manchester Prize Improved unb .Mills' Jewess. ScchJ 3tcrpflair,cn mit buntem 23Iaft jum Sdjllllicf Heu Maltlintlfcrn: Agapanthus umbcllatus, Aspidestra lurida, Cenlaurea eandidissima, Contansea gymnocarpa, Farfugium grande, Orcentine japonicuni. Ungeheure Jyruchtbarfcit ber SitfeStert. £flanjen, weldie felbft auf bem bünfteu unfrruttbarften Boben rafenbilbenb auftritt, ift bao fogen. ©uinea= ©rat?, über weldiee« ber berühmte englifebe Botanifer Cioofer in feiner 3eitfdnift jid) folgenbermafen »er= nehmen Iaf^t: „Sei metner erften Slnfunft auf fflialta erfuhr idj auf meine Erfunbiguugen, bafl ba^ ©uinea* ©ras hier uodi unbetannt war; id) lief; mir baljer eine Äifte »oll »on foldjen SPfranjen »on BarbaboeS fommen, WO»on jebod) nur noch, fünf ffiremplate lebenb anfamen. Tiefe fünf SBurjeln würben halb ju »ielen taufenb inemplarcn »ermebrt, unb ich, habe ba$ Ber-- guügeu gehabt, bie iPflanje auf ber Snfel Satbinieu, in ber $rouin; Iripoli, auf Sorfu unb in »erfdiiebenen S heilen ®riech,enlanb8 einjuführen. ©er große Sffierth biefer Bftanje in jenen ©egenben unb Breiten wirb noch, Wefentlich, erhöht bind' ben Umftanb, im^ iai ©uinea=®ra§ erft mit ber Sonncnbitic redit ju treiben beginnt, weldie alle eiulieimifdieu ©räfer »erbrennt. 3n Jripoli, wo fie mit foldiem Erfolg angebaut würbe, baf; ich fogar Ofadifenbungen baüon madien mußte, t)offl mau fie fogar mit Erfolg in gewiffen Jheilen ber 3Bü|te ju ;uditen, Wo ihre SBurgeln nodi einige i\euditigfeit erreichen tonnen. 3" Jll»>,J »<" CcU' ©uinea=©ra8 fdiou frül;er betannt, in -.Hlgerten ift ti vtw ben Sran= 80 jofen eingeführt roovben, bie es aud) nach bem füblktcn granfreier) brachten, wo man es jeboeb »ergebend ansu» bauen ocrfuitt bat, weil bas Älima oeimuthlut ju falt ifi. Sie intereffanteften Vcrfucbe mit bem ©uinca» ©ras fiub bie auf ben feuchten Dliebcnmgen ber Snfel ©arbinien unb in bet SÖiiftc von Jripoli angebellten. Sicfe tropifdjc ®ra8art tarn urfpriinglkt Bon ber Äüfte Bon ©uinca, unb fdicint um fo beffev ju gebeibcu, je näl;ei mau es bem Acquator, je füblicber man ti Bon ber Äiifte ber Bctberei bringt. 3n ©riecbculanb unb auf Sorfu biirfte es vielleicht butch bie gröfle jetftört werben. ^Jflmijcn ju Ginfaffungcn. 3cb habe auf ©runb mehrjähriger Erfahrungen nactiftcbcnbe Vflanjen ;u Einfaffungen Bon Beeten febr empfcblensmcrtt) gefun» ben, weil fie Sdjönbeit unb 9teiulid)feit Bereinigen, nämlicr) 1) Erica herbacca unb ihre Varietäten; fie maebfen ungefähr '/s ftufi 6,0(11 unb fiub leidit bid)t ju erhalten; ich pflanjte fie einen halben ^5up breit unb fie begannen in fonniger Sage fcr)on im 3anuar 511 blühen unb blühten mehre Vionate unaufhörlich, ; gerabe biefc frühzeitige Blütbe aber empfiehlt fie für £>ausgärtcn ganj befonberS; 2) Erica cinerea unb ihre Varietäten gibt ebenfalls febr hübfebe Einfaffungen Bon Beeten unb Sßegen, fiel;t aud) aufier ber Blütbe» jeit febr bübfd) unb reinlich aus unb blüht Bom 3uli an ben ganjen Sommer binbureb. 3) Menziesia poly- folia alba blüht febou in ganj niebrigem 3"ftanbe, mann es faum Biet bis fünf 3°u" bach ift, unb feine fcoönen petlwciften Blütben madjen einen aUerlicbflcn Effeft; es blüht Born 3uni bis in ben §erbft hinein. Auch bie übrigen Btcnjicfien mit purpur» ober rofen= rotten unb anberen Blütben, fowie mehre weitere Arten Bon Etilen mögen fid) 511 bem gebaditen 3roccfe eignen. Allein aus eigener Erfahrung fann ich nur bie brei bezeichneten Wirten empfehlen, bie id) in fanbiger f>aiben= erbe jog. S5ct ber Süngutijj ber ©rbocereit fotlten alle ftimulirenben tbicrifeben SDüngetarten, fowie ntler über» mäfiig fette Boben, wie man ihn in manchen ©arten trifft, mögliebft Bermieben werben. ©11t gebauter, locterer. ctroas lehmiger Boben ift am geeigneten ; ber hefte SDünget ift eine Uebetbeefe Bon brei Ibeileu frifd)cr unausgelaugter &oIjafd)e, einem Sbeil ftalf unb einem Sbeil ©ungfalj; in Ermangelung beffen gebe mau eine SBefdjüttung eon SauBetbe ober SRiftbeeteibe. Bei biefem Verfahren erhält man feine quantitativ über» verdien (nuten, bagegen grüäjte tum au8gejeict)netet Dualität. Bebecft man bie Beete mit 80h, fo unter» biiicft biefes alles Untraut in ber 3tähe ber Oßflanjeir. 3cb 1 ci ff e alle Ausläufer waebfen unb nebe bie febroädj» ften baiunr im $erbfie mit ben SBurjeln heraus; biefi ift beffev als bas Abfchneiben ber Ausläufer, «eil es ben @aftum(auf nicht ftört. SBenn ich junge Bflanjen ausfetje, fo nehme id) nur biejeuigen Vffanjcn Bon ben Ausläufern, rockte junüchft au bem Viutteiftocf flehen, roeil tiefe weit ftärteve Sßurjelu haben als bie ent» fernteren. Entartung be§ DuftcS in Slnierifa. Sämmt- lid)e Apfel», Bim» unb VfvrficbBäume, wcldie bcutnitage in Jiorbametifa BOttommen, finb aus Europa eiugc» führt roorben, unb gehörten urfprünglidi ju benfelben ©orten, roelcbe mit noch hier rjaben. Sie Europäer nahmen boi naheju btei^unbett 3abren bie ©amen biefer Bäume mit hinüber, allein anftatt brühen bie» felben Arten 511 liefern roie bei uns, ctjeugten fie, roenigfiens in Birginicn, als erfte ©eneratiou ein roil» bes rauties Obft, roeldjes für biejeuigen, bie an beffere gtücr)te babeim gewöhnt waren, nietjt geniefjbar war. Sie sroeite ©eneratiou, aus bem in 'ümerita erjeugten ©amen entfprungeu , war fefion nidit mehr fo fdilccht roie bie erfte; jcbe ©eneration war beffer als bie iln' oorangebenbe, unb bod> ift bas amerita» nifche Obft nod) weit geringer als bas unftige; mett» roürbiger unb feltfamet Sßeife aber unterf(t)eibet fici) felbft bas hefte ametitanifcr)e Obft oou bem unfrigen in ©efctjuiacf unb Aroma. Siefe Ihatfadicn, roeldie Voiteau febon Bor 45 3«bten in Birginicn erhob, ;cigen, was für TOobifitationen bind) eine [Reihenfolge Bon ©enerationen bei Vflanjen erjeugt werben tonnen, roelcbe auS bemfelbeii Samen gejogen würben. ÜÖill man aud) einroenben, baf; bie «amen ber urfptünglicr) nad) Birginicn gefanbten ©amen auch in il;rer ^eimatb fein fo gutes Obft lieferten, Wie baffelbc hentjutagc ift, fo bleibt boeb bie grogc Shatfadje unerfdiüttert, bap bie ©amen, als man fie in Birginicn ausfäete, nur ein Obft lieferten, weldies tum ben grüdjten ber Biutter» att in Europa ganj Berfdjieben roar. hieraus geht alfo l;etoor, baji bie neuen öebenäbebrngungen, in wehte bie Obftbäume in Jlorbamerita Betfejjt würben, jroei iiauptergebniffc lieferten, nämlid): 1) beraubten fie biefes Obft berjenigen Eigenfduift, rockte es butet) bie europäifchc ffiultutatt angenommen hatte ; 2) waren fie Veranlagung, baf) biefeS Obft im Verlauf mehrerer ©enerationen SJiobifitationen erlitt, rockte Bon ben» jenigen bes bei uns fultuuitcu Cbftes ganj öerfdjieben waren. --nVS8£)¥U- — Illiislrirli' (iartPU /iilini: USlil. C'cliwa^.n ■ Hu.>!.ul *\'ii - M .uui i ii . u / 81 2dymw&t iHuöknt-Crnubc von fyambux$. Sofel er SReifenbe, weldu-r bie unabfeb6aren Saöannen ober baumlecren .jpociebenen beö tropifdien unb fubtropifdjen SImerifa burcfjjiebt , ftnbet bafelbfi faum ein intereffantereö ltnb feffelnbereö Sdjaufpiel, als ben Slnblicf (euer feltfamen ©erüäd)[c mit gebrungenem Fcäftigcm, oft fogar ungeheurem Stamme, bic ifire ©lieber ober fefunbären ©ebilbe balb wie lange Sinne auöfirecfen, balb ju förmlichen, oft regelmäßigen Äanbelabern entfalten, unb bie fiel) namenttidj bei 9?ad)f, im melancbolifdjen halben ÜRonbfdjcin, öom bunffen Sljttr beö Fimmels? wie unge* ()cucr(id)e riefige ©feierte mit fleifcfolofen Sinnen abgeben, toäftrenb fic im blenbenben Sonnen« fdjein beö S^igce bein Sfuge beS SSefäjauerö eine SSlüirjenpracbt öon ber größften SSHannig* faltigfeit von gorm unb berrlidjem garbenfpiel baibieten unb fogar bie matetielljte Sefriebigung liefern, inbem fte burd) ibre faftigen eßbaren unb sinn Sbeil fogar feljr »ürjigeu grüßte ben ©aumen laben unb junger unb Turft ftillen. 3ene ©ewäcfofe finb biejenigen ßacteen, welcfoe nur unter ben Sippennamen ber eigentlichen gacfelbifteln , ber Opuntien unb ber 5ßere8fien begreifen. £)iefe Stengeleacteen finb eä namentlich, roefcöe bie Savannen öon ÜKerico beftebeln, unb unter ifjnen »orjugSroeife bie gamilie Cereus; bod) gibt eö aud) öon ben ftengellofen (ben (iduno- unb SMocacteen) in ÜKerico rieftge Slrten, bie gleicbfam für fid) fclbcr $itgel bilben Bon jebn bic* »terje^n guß Jqö\)( unb einem nod) größern Tmrdimcffcr, näiulid) von Echinocactas bie Slrten ingens, platycerus, helephorus, anlaeogonus , Wislizeni u. f. W. 3m 9?ad>ftebcnben aber wollen wir einen Slugenjeugen , ben finnigen britifdien SWaturforfdjer ©offe, nur von einer einjigen Slrt ber gacfelbifteln fprccben (äffen , welebe i!)vein (Sffeft nad) ju ben großartigften unb imponirenbftcn gehört: „2>er Cereus giganteus Enge Im., ber Äönig ber ganjen SactuSfamilie, ift in Salifor* nieri unb SReumerico unter bein tarnen ^itabapa befannt. Scbon bie ÜJiifftonäre , roelcbe vor einigen bunbert Sftljren baö ©ebiet jwifeben bein Mio Soforabo unb bem 9iio ©ifa befuebt baben, enäblcu von ber gntrbt bei $italja&a unb gebenfen iljrer ab? eines? 9caljrung6mittel8 ber (Singebornen. Sie crroäljnen aud) eineö SBaumeö, ber jwar Slefte aber feine SBlälter f)abc unb bei namhaftem StammeSumfang eine «ööbe von fecbSjig guß erreiche, waö ganj auf ben Cereus giganteus paßt. „See Sieblingöftanbort , wo biefe riefigen ©cwäebfe oorfommen , fd)eint bie Stegion ber unmirt()licbften unb öbcftcu SBilbniß jU fepn. Sie jungen Snbivibiten fjeftert ftd) mit ifjren SBurjetn in ben gugen unb Otiten an, welche jroifcben ben gelfenmaffen fid) finben unb wo aud) bie forgfältigfte Unterfudmug niebt bie leifefte Spur von .£ntiuuö ober naljrljafter Srbe uadijuweifcn im Staube ift, unb erreichen l)ier übcrrafdieube @rößenverl)ä(tniffe. 3)ie gönnen biefer ßacteen finb fef)r vcrfd)icben unb ()ängcn borjugöroeife von ibrem Silier ab. 3t;r crftcS SluSfeljen ift baS einer gewaltigen uingcfcbrten Äeule, bie ftd) attö bem SBobcn ergebt unb an ber Sajiö einen boppelt fo großen Umfang t)at als am ©ipfel ; biefe ©eftalt ift ganj über- rafd;enb, wenn bie Sßjlanje erft eine ^öl)e von jwei biß fed)S guß t)at; allein ganj in bem* felben s)3faßftab, wie fte größer wirb, gleidit ftd) aud; il)r ®urd)ineffer mebr unb mel)r aue3, unb bat bic ^flanje erft eine ^öl)e »on 25 guß erreidtt, fo gleid)t fte einem regelmäßigen Pfeiler unb beginnt nun erft 3weige unb tiefte anzutreiben. 2)iefe Seitentriebc nehmen anfänglich eine fugelige ©eftalt an, ftrerfen ftd) aber im Verlauf if)reö 2ßad)Stbumti mebr unb me()r in bie ?änge, unb voadjfen bann parallel mit bem Stamm unb in einer gereiften ©tt* fernung von il)m in bie §66e, foldiennaßeu, i><\^ eine biefer garfelbifteln mit ibien vielen tieften faftifd) genau bie ©eftalt eines rieftgen Äanbelabcrö befommt, bauptfädtlid) beßbalb, weil biefe Vlftbilbungen ganj fmnmctrifd) um ten Stamm l)cruui Bertbeilt (tnb, beffen 5)urcb* meffer gewöl)nlid) nur anbertl)alb guß ober bei einigen weniger feltcnen tfrcinplarcn jwei guß / 83 beträgt, l'llle größeren (5remp(arc jinb an ber SajtS nid;t btcfet als in ber «ööfyc, wie id; fdjon erwäljnt l;abe. Der fäöfy nad; fint» tiefe ©ewädjfe fcfjv öerfdjiebenj ber größjle, ben id) fel&er gefefyen fjabe, iß ber bei SBifliam'S gorf, mii einer totalen jQöl)e öon fed)Sunbcreißig bis öierjig guß. ?lm Unterlaufe beS ®ila aber unb füblid; öon bemfeßben foUen bie Sacken l)äuftg eine ®röße öon tiO guß erreichen. 3ßenn man fie baljer auf bem äußerften ®ipfel cineö gelfenS emporragen ftcl;r, wo eine Oberfläche öon wenigen Ouabratjoßen ibjen einjigen Stüfcpunft btlbet, fo barf man fidj gar nicht wunbern, wenn ber erfte bejie Drfan fie öon i(;rcr luftigen .jpöfye öerabreißt. „galten bie jüngjien unb jüngeren Snbiötbuen beS Cereus giganteus, bie wir am SRorgen gefeljen, fdion unfer Gsrfiaunen erregt, fo fleigerte ftdj tiefe Smtoftnbung nod), als wir im weiteren SSerlauf unferer Steife im Stanbe waren, tiefe l;crrlid;eit ®ewädjjfe in iljrcr ganjen $rad)t Sit fcl;cn unb ju bewunbern. Die Slbwefenfyeit allec anbern SßflanäenwuefyfeS gefiattete unö fdjon auS feljr großer gerne it)re fäulenfdjaftartigen (Stämme nt untcrfd;eibcn , wefdje förnmetrifd) auf ben §ö()en unb ®ef)ängen beS ®ebirgS ftd; (unter einanber erbeben unb bem* fetben einen ganj eigeiit[;üiulid)en , jebod) in 2Bal;rl;cit nid)t fel;r anjicl)enben l'lnblirf gaben. SebeS einzelne Snbiöibuum für ftd; betradttet als ein großartiges SSeifpiel gewaltiger Jhaft unb (Sntroitfeluiig Bon vegetabilifebem geben, erweeft wirflid) Senuinbcrung ; allein in $)icl;rja(;l öorfyanben, mad;t tiefer (Sinbrucf einem anbern 5j}la&( benn il;rc ftarren, (litten, oben, feierlichen unb fogar wäfyrenb beS ©turmeS unbeweglichen gönnen prägen ber 8anbfd)aft einen ernften, tüftern, beinahe fduiuerlidien (Sljaroffer auf. Die ginen crfd;einen wie öerfteinerte liefen, UH'ld»e i()re Wime in ftuinmeiu ©djmerj auöftrcrfen ; Sintere fcl)cn auü wie üereinjelte 6d;ilt-- wac&en, bie l;icr am 9ianb fürchterlicher Slbgrünbc if)re fdjaurige $Bad;t galten unb i(;re Surfe auf ten Slbgrunb beftcu ober auf eines ber fdjönen 3l;äler öon üffiilliam'S gorf l)inunterfel)en, bereu SSögel nid;t einmal in gingen fiel) auf iljren bornigen Sleften auSjurufyen ftd; getrauen. Dagegen fiebt man ®rünfped)te unb SBBefpen in ten alten SBunben unb Starben ber franfen ober oerftümmelten 3nbiöibuen tiefer garfcltifteln nifteu." ' Die ih'urtntton tum Japan. Der Snfelftaat Sapan bat unS Europäern feit einigen 3al)rjel)iilen eine 9Jtenge ber fcböitftcu mit intereffanieften 3i"'ge>väd)fe geliefert, Wefdje für unS nod; ben befontem SSSertt) haben, baß eS tl;eilS gveilant ■-, fljeilS ÄaltljauS^flanjen finb, beren «Jtultur reieblid; lohnt burdi bie geringe SJcüfye, abebbe barauf öerwenbet nt werben braucht. 3llfTfm iß befanntlid; baS Jilinm öon Japan jiemltd; übcreinflimmenb mit bem beS Jüt(id;en unb gemäßigten (Suropa, unb bie 9)M)rjaf)l ber ®ewäd)fe ber japanifdicu glora läßt ftd; aud) bei unS als greilaut- pflanu'ii fultiöiren. Tiefe ©rünbe mögen eS rechtfertigen, ta|i wir unfereu ßefern nad'ftebent einen größern Vluffab über bie [ßflanjenwelt Sapan'S auS berufener geter öorlegen: Unter allen t'äntern ber (5rte, tic ftd; einer reidjen unb fräftigen Vegetation erfreuen, ifi Japan eines ber beöorjugteficn. Sei einem Älima, welc&eS bemjenigen von @n glaub äbulidi ift, unb mit einer glora, in welker ftd) bie ('«'baiafterpflaujeu öon (Sibirien, C Eingang in bicfeö gelobte 8anb zu rerfd'affen. Untier fiiuset mein aud? feit Äämpfer'S 3c't nur ben Schweben Jhunbcrg unb ben «öollänber Stebolb unter bencn, weldie uns mit 3on biefem Sanbe au$fdiloffen , unb bie Europäer f)aben enbltdj bie Srlaubnifi erlangt, eineö bet intereffanteften Sänbet 9cotboffc=SlftenS ju erforl'dien. Eö war über biefcö ferne Saab eiuftweilcn fo Btcl befannt geworben, ba% man erwarten formte, eö werbe berjenige, weld)er juerji bicfeö ?anb betrete, eine rcidic Ernte unter ben ©djäjjen halten, bie bet borttge gefegnete Soben freiwillig unb unter bem £rang einer treffe lieben Kultur hervorbringt. Ter erfte englifdie iöotauifer, welchem baö ©lücf 511 Jbeil warb, bie Pflanzenwelt Scipan'e genauer fennen \u lernen, unb ber ftrb Hefe ©elegenlicit in bet SfjCtt aud) fehr 511 9? 11$ gemaebt t)at, war 3Rr. 3of)n ©oulb SBeitd), ber ältefte ©of)it beö befannten gleichnamigen gonbonet §anbefögättnet8, ein rübriger junger 9Jcann, weldier ftrb fdwn burd) feine emftgen botanifdn-n ©tubien an ber gonbonet Univerfttät n"tl)inlicbft befannt gemadu unb einen Sßreiö verbient unb auperbem burd) feine §Betr)eiligung an ber Seitung ber ©efdmfte feineg SSatetS feine praftifdjc Jüduigfeit genügenb bewährt bat. ©obolb er erfuhr, bafj Japan ben Englänbern geöffnet war, bewarb er ftd) mit Eifer um bie äRiitel, bottljin 511 geben Unterftütjt Bon bem freunb» lieben g-ürwert Derfdjiebenet hedigeftellten 5ßetfonen, oetfdjafffe et fidj bringenbe Empfehlungen an bie japanifeben 33c()örben, fdu'ffte ftd> im l'lprtl 1860 <\n Q3orb beö „Walabac" ein, litt mit biefem unglüdtidjen garjtjcug an ber ^ointe be ©alle auf Ecnlon Sduffbrud) unb verlor babet adeö, WaS er an 33orb geljabt fyaite; er verfdmffte jtd) aber uumiitelbar barauf eine Ueberfabrt auf einem anbem Sdtiffe unb erreidue nadi einmonatlicber gat)rt am 20. Juli v. 3. 9cangafafi, naä)bem er auf feiner SReife ^ongfong, Danton uni' ©djangljai befud't hatte. Seine Sefäjeibenfyeit, feine (tebenöwürbtgcn ÜRanieten nn^ bie 33er)attlid;feit, womit er feineu 3wccf »erfolgte, verfdmfften ihm fd)ncll gteunbe, unb fo ift er gegenwärtig bei bem britifdjen .Honfulat in Jebbo augeftellt, wohtrd) ibm Sluöflüge in bie Sftadjbarfäjaft etmöglidjt ftnb. T>aö Ergebniß" feiner SRtffton ift böd'ft intcreffant, unb wir fübren nacbfteljenb einige Säjübe* rungen auf, »eldje ben Briefen an feine gamilie eiulebnt ftnb, worin er Jag für Jag bie Eiiuelnbeiten feiner ^Säuberungen aufjeidinet. Ee> gebt barauS ^eröor, i*a$ er Me iopontfdje glora mit einem (id)ern rafdn-n SSlitfe überfdmut unb bn8 SBefxe fdwn aufgefunben bat, fo lc\$ bie nad; ibm bortl)in fommenben Sotanifer feine febv ergiebige Dcadjerute halten werben. 3u feinem erfreu ©tiefe auS SRangnfofi com 24. 3uli 1860 befdireibt er baö SQBenige( roerö er in ben erften vier Jagen »011 Japan gefebeit babe, alö auyergewöbnlicb fd)ön, nament» lid) foll ber Jjiafen von 9iangafafi in feiner Umrabmuug »on SSetgen, bie biß 511111 ©ipfel biuauf bewalbet ftnb, einen wunberbübfdH'n Enblid gewähren. „Eö ift," fdjtetbt er, „gerabe Sommetöjett unb baber nod) feine einige Ernte reif. 3$ beabftd'tige aber alle 5|3flanjen ;u fammeln, bie idj finben werbe, bie Certlicbfeiten ;u entberfen, wo iebet Saum r)eimifd) üorfommt, von bem id) tarnen 511 erhalten wünfdie, unb bei erfter porfommenber ©elegenbeit nad) ^ianagawa unb Jebbo ju geben." Er fäjilbert bie 3'Wanefen in biefem Sanbectbeile alö febr freunblid) unb ben gtemöen gewogen, unb in vielen Stücfen ben (ibinefen überlegen ; fte würben gern etroaö für bie gremben tbun, wenn bie Unterbeamten nidü wären, wekbe ben sikrfet)r jrötfd)en Ein-- beimifdH'u unb gremben burd) alle möglichen (Sdüfanen autierorbentlidi erfd'weren; t€ fei; unmöglid) übet bie butd) ben Vertrag ftipulirten ©renjen f)inauei, b. b. weiter alc3 ungefäbr / 85 jwci Weilen im Umfreiö um bie Statt, in'S innere be$ ganbeä einzubringen *. (St hatte bereite* in einem alten jayanifdjen ©arten einige bübfd)e Sßflanjen gefunben , bie er für fehr Wertzoll I)ielt, unb auß eigener 9lnfd\uiHiig unb öom <£>örenfagen erfahren, top eö eine große Slnjar)! immergrüner Säume, jebodj ntdu eine einige merfroürbige Konifere gebe. Xie Cryp- tomeria japonica fanb er allgemein ; aber alle feltcneren SRabel^öIjet finben ftcf> nur im Serben bet 3nfe(, l»o er fie aufjufucJjen unb ihre Samen ;u fammcln gebachte. Gr fjoffte auch eine ganje Sammlung neuer garne anlegen unb bereu (Sporen nach Tarife fenben 511 tonnen. Die Sapänefen fanb er fehr geiverbfleißig unb fe!>r gefchieft, befonberö in ber Verfertigung von Rapier, ouö »eifern fie alle möglichen ©egenfiänbe anfertigen , 5. SB. mafferbidjte £üte unb Ueberrörfe, Srieftafdum, Sonncnfdmme, Sd)adUc(n unb Sebälter aller 9Jrt, Samverf u. bgl. ; bod) n>ar er nod) uid)t im Staube, über ben Stoff, woraus bie 3apanefen ihr Sapier oer* fertigen, mel)r 511 erfahren, als bafj c6 von einem Saume Ijerfomme **. 3h« Satfarbcitcn unb 3ßorjetanr»aaren fanb er fehr fdjon unb billig, unb er hielt ba$ Soll, nlö 9iace, allen anberen Sölfern be6 Oflenö überlegen. 3n einem ©riefe vom 4. x'luguft fagt er, er fe» gerabe bainit befcbäfiigt, bie Jpügel ber Umgebung ju burdjftreidjen unb alle ©arten ju unterfueben, 511 Weisen er in ber Stabt ßutrttt finben tonne, lie Statt fepen äufjcrft artig gegen ihn unb legten ihm feinerlei v^inberniffe in ben 2Beg, fonbern gäben ihm gern unb mit fühllid;em Vergnügen jebe Sßflanje, bie er nn"tnfd)e. (5r gehe \u jeber SSageSjeit in Segleitung eineö japanifdjen Dolmetf djerö , welcher feine Sd)ad)teln unb Äörbe trage, unb feg fd)on mebrmalö nad; (5inbrud) ber 9cad;t erft nad) ber Stabt jurücfgefommen , ebne jemals auf irgenb welche SBeife angehalten ober iufultirt morben ju femt. 2>ie Vegetation auf ben Sergen unb Jjnigeln, unter benen bie bödiften von ben ben gremben jugänglid)en nicht über 2000 gufs 9Jleere8t)öf)e babcu, fdnlbert er als fef)r mand)faltig unb bebauert nur, la$ eö in biefer 3abrcS}eit fo Wenig blübenbe Sflaiuen mehr gebe, fo bafi er oft einen ganjen Sag geben muffe, ohne mehr als $ebn Specimina ju finben. SSon ben frudjttragenben Siräurt)cru fanb er aud) nod) feinen reif genug, um Samen bavon ju fammeln, unb mußte baber btefeS Wefdiäft bis na* feiner 9tücfrel;r auS bem SRorben auf* fd)ieben. 3U &en gewöhnlicheren SträiKbcrn gehören Aralia Sieboldi, mehre Sitten von Sibur= num, viele b'ameliien unb anbete immergrüne Säume. 3" ben ©arten namentlich »erben eine SRenge ber reijenbften ^ierfträud;er gejogen. „Die einzigen japanifeben £anbelögärtnereien," fagt er, „liegen ungefähr fünfjetyn englifä)e Weilen von ber Stabt, in einem l'aubceuhcile, mcld'cn bie SfluSlänbet niebt betreten bürfen. od) habe jebod) einen Wann hingefdurft, um mir alles mitjubringen, ivao man möglicberroeife bort mürbe befommen fönnen. 3 eh Ijabe auf biefe SBeife fdjon 40 ober 50 verfduebene Sflauu'n in Jöpfen in meiner .Iciiipelnwbunug, unb [äffe mir biefeu äfugenblicf einen (Mlaofaften burd) einen iapanifcbeu Jtfcbler a\i Wuftcr madjen, um barinnt, wenn biefer gut auefällt, nod' einige anbere anfertigen ju (äffen, bainit itfj biefelbeu nach meiner Mürtfcbr von bem fluoflug nacb Sorben jur Serfügung habe. — Slud; ven ben einbeimiidH'ii .)>Uarteu, tveld'e in ber Umgebung maebfen, babe td) Wufter gejaininelt , unb beftfce nun fd'on 33 mit Hainen, unb hoffe eine Sammlung ähnlidu'r Sri in 3ebbo unb .»>ifobabi JU niadH'ii. 3^ boffe biefe Sammlung von ^öljern ivirb, alö bie etfte auö ^apau fommenbe, febr iutereffant »erben. er Slütl;enftanb ber Areca Baueri, ber $alme von ber 3?orfolf*3nfel, gleicht einem jierlicb geformten Stücf rarjmfarbiger Jioralle. Sabal umbraculifera, bie riefen* große weflinbifcbe gäcberpalme, ift in Sttxo gang mit großen Sünbeln ihrer fdjwarjen glänjenben grücbte belaben, bereu febe ungefähr bie ®röße einer Jraubenbeere hat. ^eutjutage ftnb bie Slattjierpfianjeu Wöbe geworben, b. b. folebe ©ewäcbfe, wetche um ber ©eftalt, ©röße ober gärbung tbrcS Saubeö willen merfwürbig ftub; von biefen ^u beu Halmen ift nur (Sin Schritt, unb wir ftnb baher überzeugt, \:a^ ftd) bie ©efcbmacfSricbtung in Salbe auf bie Jahnen werfen wirb. Stele glauben irrthümlieh, Jahnen (äffen ftd) nur in Käufern vou folch riefigen Jltiöbcbnungcn fultiviven, wie biejeuigen von ÄeW unb ber Pfauen* infel fiub, ui bereu Erbauung unb Unterhalt natürlich fürfllicbe Siciduhümcr gehören. 3)ieß ift ber ©umb, weßljalb man bie Halmen feither auf beu ^ftanjensSlueftetfungen nicht vertreten gefehen hat, unb in gofge biefer falfehen 8tnficb,t haben ftd) aueh unfere J>aubelogärtuer noeö feinen Innraih von Jahnen eingethan unb entmutigen felbft beinahe jeben, ber einen ber= artigen SBerfud) maebt. Unb bod» liegt in biefer l'lnfutt gerabc fo viel 3rrt!)iim wie 'iöahrheit. allenthalben finbeu wir in beu botanifdu-n ®ärten in Deutfcfolanb, Belgien unb granlreieh verfduebenc Salinen; ja eö ift lauiit ein einziger ®arten, Welcher nicht mehrere Jßalmenarten aufweifen fönnte, welche PorjugSWetfe alö 3i«gewächfe gejogen werben. (So gibt mehre 35u$enb Sfrten, bie in köpfen wn berfelben ®röße gebogen werben fönnen, wie bie meiften Slattjter pflanjen unb auch nicht meljr Kaum einnehmen alö biefe. ^öffentlich fel)cn luir auf beu / 87 *ßffanjen*S(ug(telTungen balb ebenfo gut auf 5ßalmen Sßreife nuggefejjl wie auf Dracänen. SBir »erlangen »on ben 93fattjfevpflanjen tjauptfädjlid) ÜKannigfaltigfeit ; wir münden fo »iefe arten »erfdjtebener ©ewädjfe von ^ierlicbem ^abituS unb mandjfaltigem SBlattbau , al€ (tdj nur auftreiben faffen. SBarum follten wir biefe alöbann nirbt unter ben fßalmen fueben, beren »orjugöweife djarafteriftifebe @igenfd)aften ©cbönljcit unb 3'«"$^'' !•"&? ®ö Jl'L,t Jahnen für bie Äa(tf)au3jud)t wie Salinen für ^a^ SBarmljauS. @ö gibt 5|3flaujen von wunber lieblicher gärbung unter ben ^almen, 5. 33. Latania rubra, L. aurea unb Areca Verschaffeltii ; unb ein anmutigem ^abttuö unb jierlidjem Sluöftb/n fönnten fogar wenige garne mit einem gutgebauten imb forgfam gezüchteten G?rem»lar von mannen Slrten von Calamus unb Cha- maedorea wetteifern. Tic einjige triftige (Sinwenbung, weld)e gegen SJklmen »orgebraebt Werben fann , ift bafj fte \u groß werben; allein bie Seute »ergeffen gcwöljnlirb, weld) lange 3eit bie Salinen bebürfen, biß fie fo groß waebfen. ©in Sremplar von allen benen, weld)e Wir nambaft gemarkt (jaben, ober von vielen anberen, bie wir nod) namentlich aufführen fönnten, braucht von jet>n biö ju fünfunbjwanjig ^a^ren biö ti für Sluöfteßungöjwecfe ju groß wirb, unb man wirb utgeben muffen, bafj bieß lang genug unb nßeö ÜKögltcbe ift, nmf3 man nur »erlangen fann, wenn eine 5ßftange in vollfommenem ßujianb Meilen feil. 2)aß bie Siebljaberei für Jahnen febon jefn auf bein kontinent eine jiemlidj »erbreitete ift, mag auö beut Umftanb nadjgcwiefen werben, baß manche ©ärtnereien fid) fdjon jcjjt auß* brücflid) auf bie Kultur unb SSermeljrung ber Sßalmenarten legen. So ift cö in Selgien namcntlicb Sinbenj in Seutfdjlanb aber ift eö befonberö bie ©ärtnerei von Slugufu'n auf ber Station 2Bilb»arf bei 5|}ot$bam, welcbe fid) mit ber 93ermer)rung unb Kultur ber Halmen befaßt unb »ielleicbt baö größfte berarttge 3nflitut in ganj Suropa ift. 3eber ©arten« unb 5ßflanjenfreunb , wetrtjer nad) SBerliti foinmt, follte ben SluSflug nad) biefem intereffanten Stabliffement nidjt fdjeuen, baS nur einige SReilen von 33erlin entfernt unb miitelft ber Sifen* bcibn leidet ju erreichen ift. ^ter ficht man bie 5ßatmen niebj etiva butu'iib- ober bunbernveife, fonbern ju Saufenben unb Jebntaufenben ven Exemplaren, unb obne eigene perfönlidje Sin« fdjauung fann man fid) gar feinen ^Begriff von ber gewaltigen 3n')' von $fllnten machen, wcldu' in biefem (Stabliffement gejüdjtet werben. §errn Sluguftin'ö Katalog enthält bie Tanten w^n nat)eju breibunbevt Slrten, unb von jebev Slrt bat er einen größern SSorratlj. SBenn erft bie ^almen einmal in bie SKobe fommen, werben fte (td)er ganj allgemein beliebt werben, unb namentlid) größeren ©ärtnereien eine ©elegenljeii bieten, fid) bureb. forgfame Äultur un^ reiche Sluöwafyl von Slrten au$ju$eid)nen. Die iiultur ticr trcipifdjcn (£rd)itimt. Sffiir Ijaben nun btö (Muiövfeu ber @rbrd)itcen-- ?lrten nod) fpeeiede SOßtnfe binftdulich ihrer Ättltur angehen. Seim (gintopfen inup utuädift ein wcfentlidicr Unterfd)ieb jwifchen epiplwtcn (fdmiaro^cnben) unb Srb-Ordjibeen gemacht werben ; — bie cpiphvteu gebeihen uänilid) am heften, wenn man fte auf einen fleinen Jöügel mitten im 'Xopfe I)od) einfcljt; bie Grb-'Drdubeen bagegen erl)eifd)cn, bafj man fte wie anbere fangen einfette, entwebet ganj eben mit beut Dtanbc be? Uopfc? ober nod) etwa? unterhalb beffclhen. $ür \>a$ Einiopfen berfelhcn ift jebod) bie aud) für bie anbeten geltenbe JahrecMcit bie gecignetfte, nämlidj ba? grühjaljr; unb biefelhen Siegeln unb 2Einfe, roelcbe wir früher wegen ber unerläßlichen forgfältigften ?lufmcrffamfcit bezüglich ber Reinhaltung ber neuen Xöpfe, ber Drainage berfelhcn unb ber häufigen Reinigung ber 23(ättcr ber immergrünen Orchibecn augegehen haben, ftnben auch auf bie (Jrb--Drd>ibcen ir)rc volle Slnmcnbung. 3n ber üherftdnlid'cn 3ufammenftellung ber Drdn'bccn.-Slrten, ive(d)e roir feiner 3eit am (gd'luffe biefeö Sluffahc? gehen roerben, unb auf roekbc wir bjemit verweifen, werben bie ßrbgemenge für bie einjelnett Slrten unb bie hefonberen SBinfe für bie 33er)anbfang berfelhen au?brürflidi bejeidmet werben. 533ir gehen nun 31t bem Ginfckeii in Äörbdjen über; beim, wie fd)on erwähnt erforbern eine namhafte SSnjaljl fdimarojjcnber unb fogar einige Stb«Drd)ibeen, ba(j man fte in .Körben jielje, weil fte bie (Jigcnthümlicbfeit haben, ihre SSlütljenfdjäfte beinahe perpenbifulär aueju* treiben, was genugfam beweist, bafj ftc iljren naiürlidjen Stantort entWeber auf 9?aumäften ober in gclfenfpaltcn haben. SBerben berartige Drdubeen in Söpfcn gebogen, fo liegt auf ber >§>anb, baß ber nad) unten wadjfenbc unb burd* ben 93oben ober bie 2Bänbe be? Sopf? in ber @rbe $urürfgebaltcne 23lüthenfcbaft verfaulen mttfj, woburch teö ßüdUer? 9Jiü()c unb Slufmcrffam* feit Vergehlid) oufgewenbet femi unb feine Erwartungen Ijinftcljtlid) ber S3lütr)e vereitelt werben würben. Um tiefem Ucbelftanbe vorzubeugen, hebienen ftd» bie aufmerffamen 3U($tet fdjon feit längerer 3e** &« früher gefdulberten Aörhdjen, ober öerfefcten bie sX«flan^en, weldie biefe eigentümliche ©ewohnlieit haben, auf aufgetürmte viercefige Stüdc ^aibenerbe, burd) weldie einige ber 'ölüthcnfcbäfte l)ervortrichen unb herrlich blühten. Sluf einem berartigeu lofe gefdutf? teten Raufen von Horf unb ^aibenerbe fjahen wir einmal ein große? lircmplar von Stan- hopea oculata fo erfolgreid) gejogen, bafj fte niett weniger als fiebjeb^n lange Slüthenftengel trieb, an bereu jebem fed>? hi? fteben grope SBIumen erblühten, fo bafj bie ^flanje einen 5ßrei8 gewann. Sldetn ungead)tet biefe? (irfolgö möd)te id) bod; uidjt ratljen, bie <£tanl)opea in / 89 köpfen jii fuIHbiren, weil in btefem gaH« b«8 SSSaffer (eidit vom Raufen abläuft itnb bafjer bie $flan$e nid)t genügenb nä'brt, um fic immer ftarf 511 erhalten. 2)aö (üinfe&en biefer eigenrr)ümlid)en Sßflanjen in Äörbdjen unb taS Umfefteu bcrfelfeen in neue, wenn fte frifdjen ©oben ober grßfjern 9iaum erlu'ifd'en, gefcfjieljt am bejien fofgenber* mafen: §at man fertige Äörbdjen von »erfä)icbenet ©röfje jur <£>anb, bann nimmt man cineö, beffen glädjenraum in pnffenbem S8erl)ältni|) ju ber ©röjje ber ißflanje ftcljt, unb füttert ben Soben unb bie (Seiten be6 ,$?örbd)en8 mit einer bünnen Sdüdu »on langem SRooö, — am beften von unjerbarftem JEorfmooö: Tiefs bat bie Seftimmung, baä Gsrbgemeng beifammen ;u Iniltcn, bamit c? nid)t bttreb bie Stangen bee .«orbebeno falle, unb sugleid) baffelbe feitdH ;u erraffen. Stuf ba8 ÜHooö wirb fobann eine ©d)id)i .Uomvoft gebreitet, hierauf nimmt man bie 5ßflanje nuä ibrem ?opf ober au? bem alten Äßrbdten IjerauS, unterfud)i bie SBur^eln unb Slätter, entfernt alle abgeworbenen Sffiurjeln burd) einen fdjarfen Sdutitt, reinigt bie 331ätter von Staub, Sdmnm unb Snfeften, unb befeitigt fo viel von bem alten jtompoft alö man obite Sefdjä'bigung ber Sffiurjeln entfernen fann. Tiefer alte .Uomvoft fann unter Umjiänben auS lauter harten troefenen SSrocfen befteben, an benen bie (ebenben SBurjeln fo feft anbaften, bafi e$ fdilerbtbin unmöglich feint würbe, fte von ben Srbflöfjen in biefem 3llf,il"b 51t entfernen, ofnie fte ju jerreifen unb bieburd) ;u jerftüren. 3n einem foleben galt nuif; ber (Srbffumpen fo (ange in mannet Söaffer gelegt merben, 6iö er ftd) mit angefogenem SBaffer foweit gefättigt bat, i>n^ bie Särotfen meid) geworben ftnb ; hierauf feW man bie 5ßftanje 311m Tvorfnen aus unb läfit fie wieber etwae abtrorfnen, bie bie alten (vrbfluinpeu im geeigneten 3ufiflnbe ftnb, um leidit jwifd)en ben äßurjeln beraiiogenommen werben ju fönnen (\va$ mit einem ftumpfen ■VwUe gefdn-beu muß), obne biefe 51t 6efd)öbigen ober abjubredjen. $at man biefen 3*»ea€ SBaffer gewaltfam burd> bie SJraufe auf baö Srbgemeng. Turd) biefe ÜRanipulation wirb ftd» i>a$ Srbgemeng bübfd) &ufammenfej}en unb bie Dberflädn- glatt unb eben laffen. Snblid) nimmt mau eine ftarfe Sdjcerc unb befebneibet bamit alle lofen Sträbne von bem SJJooö, welcbee über bie Räuber beö Äörbd)ene ober burd) beffen Stäbe beraueftebt. JSieburcb gewinnt \>a$ Äörbd)en ein l)üb|du-i? reinliches vluefeben, ivelcbee bei jeber Sßftanje wün)d)ene»vert() ift. jüngere 5ßflanjen von benjenigen Slrten, Welche ftd) am beften für Äörbdn-n eignen ober biefe abfolut verlangen, fönneu in Keinem 3»f'iinbe mit sl'ortbeil auf $oljbl6tfen befeftigt werben, unb erft wenn foldu- Sßflanjen Sebeinfnolleu getrieben baben, welche möglidn-rweife blülien möchten, fann man fte auf ein ober jwei v\abre auf ein .Ubrbcben von geeigneter ®röße feljen, obne fte von bem -OoUHeb berunterjunebmen. Bie ^flanu' röää)St bann jebeufallo betj'er, ale wenn man fte fogleid) vom Älo^ abgenommen batie, um fte auf baö .Körbdu'it ^11 ver|"el3eu. Ta ber .UI0I3 im Verlauf ber 3eit vennobert, fo laft ftd) bie \|>flanu' bann leid't bavon ablöfen, wann fte ein neueö J?örbd)en bebarf, unb wirb jtd) jebenfalle mit bem M\ci\ im ,*vörbeben beffer entwidelt baben, alö obne benfelben. >, 1 M,iiini,\ Fetgt.) ädultrittc ©arten Jcitiina V. 6 12 90 tton finden Pflanzen mit tmgewtflinltd) flrolkn mattem. (Sin Cyanophyllum magnifieum, we^eS in bemjenigen SBarmbaufe beS botamfd&en ©arten« ooi! Äew, baö bn« äquarium enthält, fultiiurt wirb, Imt ein ©laft 0011 jwei guf? (leben fyll gänge unb fünftel 3o(l »reite j ber SSiattfiiel aKein mift Bier 30a. Sperbern ftnb bafelbft nod) emige anbere fawne 3ter»jflfnnjen mit ©rattern Bon nabeju ebenfo großen Simenftonen Wie bie Borgenannten, 3. 33. bnö Botryodondrum lalifolium, bie Clavija macrophylla, beten Slatter mebr a» einen ÜKeter fang ftnb, unb bie fdjöne Aralia reticulata. Jfo 9Mttn to [entern ftnb im jungen ßufianbe fang unb fdnnal, werben aber im Verlauf ibreö 5Bad)Stb,umS aLma^fifl immer Fürjer unb breiter, big ffc eine $erjf*tmf8.lanjettlift ©eftalt annehmen unb burcbfcbmttlid) einen Umfang Bon fe*gunbÄtt>anMg 3<>« ?«nge auf arbt Sc\\ breite haben gerner ftef)t man in bem genannten ©ewädjöbaufe nod) eine sßflanje auö ber gamilie ber Urttcaceen, bte Laportea Gaudichaudii, beten Sfätfer fiebenunbawanjig 3o(( fang unb eilf RoO breit ftnb. S)aS 3nbtBibuum, melcfjeö biefe Sldfcr b,erBorgebrad)t bat, ift noeb fe&r jung, unb btejemgen Slätter, weld>e eS ferner austreiben wirb, bürften war)rfcbeinlici) ebenfo groß werben ; fie habe» aber ntcfrt bie (ebbafte gärbung unb feibenartige Tertur, Weldje bie Stattet beö Cyanophyllum magnifienm auSjeidmen. Unter allen baumartigen Ticotplebonen aber Weist bie Grias cauliflora bie gröfften «Blattet auf, nämlid) 8lattf»reitcn öon fünf gufi Sänae unb fldwjebn ober 3wanjig »reite. SMan fann baBon im ^Imenbaufe ju Mm ein febr fdwncö Oreinplar feben , beffen Stamm eine Ärone Bon etwa jwolf ober nod) mehr berartiqen 93lattern tragt. J i'llle biefe großblätterigen 5Bftanjcn bilben of,ne SBiberrebe einen Borjüglidjen @d>mucf unferer ©ewätfjSbäufer, allein man l,ört fo häufig Bon ^ftanjenfreunben unb ©ürtnern bie ßtnwenbung, fte fönnte» folgen ©ewädjfen feinen [Raum in itjren ©ewäd^bäufern einräumen Weil ,te 51. »iel Sßfofc btnwegnäbmen. tiefer Einwurf ift jWat gered.tfertigt, aber er fann leutt entwaffnet merben, beim alle Kaunwerföwenbung wirb aufgehoben, wenn man bie ein, tnebe $orfid,t gebrannt, bie Töpfe ober MM, wehte bie bejeidjneten SBflanjen entbalten, fo m auf ©*emel, ©erüfte ober umgeftürjte Töpfe ju ftellen, ^ fte ibt wunberfd)6neS »rad)t* BoueS SaubWerf ganj bequem über ben Heineren sppanjen entfallen fönnen, welcbe man bar, unter |Mt unb we(d)e biefelben nun foaufagen burd» itjren breiten ©Ratten ju befdutnen feinen. 2>iefe gtnriebtuitg fcfje.i wir beutjutage in jebem gutgefcaltenen ®eWÄd)6f)aufe naeb* geabmt, unb biefe großblätterigen ©emäcbfe inadien ak^ann bureb ^n Äontraft mit ben Heineren unb burd) ibreu äußerft malerifeben £abituS ben fc&önfien gffeft als 3ierpflan5en Webet Uni tfotrni unfc ätannort Her WMumc. ?H!e Obftbäume »erlangen freie 8ufi unb Sonne; Wenn fte qebeiben unb viele Potlfonu mene grutbte tragen folleu ; befoubertf öerlangen bie füblid)eren ober ebleren Obftjorten alö «ortfofen, pftrftdje unb Weintrauben, fo viele unb ftarfe @onne, als nur immer möglid, ift. i.er tlpfelbaum liebt einen etwaö febweren Soben, welc&er bie geud)tigfeit »iemli^ an fi* bat unb immer frifd, ober fiifjt bleibt, obgleid) berfelbe in einem }u fdntn-reu unb uaffen Vanbe metftenS fränflid, unb mooftg wirb, ginen ©tanbort in frifdjen unb naferbaften ©runben, wo er etwaö M}m finbet, liebt er fel,r, bagegen gebeibt er nidH fo freubtg an boben Sergen, wo er allen rauben ffiinben ausgefegt ift. / »1 25er 93 im bn um verlangt einen Warmen, me()v trodenen a(6 feuchten ©oben, unb leiditere (Srbart, öorjügltd) foldie (Stellen, wo er mit [einen 2Bur$eln tief einbringen fontt. 3n fdwereu 33obenarien r-crfrüppelt er leicht. 25er Dutttenbauiu forbert einen mel)r fetten alö mageren, mehr feuchten nlö iroefenen ©oben, unb gebetet auch au etwaö fdjattigen Orten. 25er Jtirfcbbaum nimmt mit clwaö troefenem, felbft fieöartigen SBobeti »orlieb; boeb gebeibt er um fo beffer, befonberö ber Süß firfchenbaum , roenn er in ben untern (frblagen ctwa£ Scbm ftiibet. 25er ©tanbort auf mäßigen Sätaljöfjen unb Sergen ift it)in öoraüglicb juträglid), — in feud)tem 23oben leibet er nn ^arjfluß. 25er Pflaumenbaum unll einen mittelmäßig guten, wo möglich, etwas frifchen , aber nicht feuchten ©oben , in meinem er guten SBudjß J,eigt unb frbüne grüdite bringt, öol bei ©oben eine 2Rtfd)ung von Sehm, fo gebeizt er aud) auf mäßigen i'lnböbcn, aber in ju troefenem Sanbe bleibt er bürftig, wie in 311 feuchtem früpvclbaft. l'lprifofcn unb ^f irf iebe lieben einen leiditen, lodern unb in armen 33 oben, bei nud) einen guten Untcrgrunb l)at. ?luf Slnl)öf)en, wo ein Sdnifc gegen raul)e «ffiinbe ift, ftnbcn fte oft ben befreit ©tanbort, unb Ijaben in biefer -Ipinficht öiel gemein mit bem SBeinftocf. 25er SBeiitftocf fommt jwar überall fort, »0 er Sonne ()at, null aber r>or feuchter Sage verfebont bleiben; befonberö liebt er tiefen sJ3obeu mit .Ralfunterlage, 100 er am befteu gebeibt. Sd,ui(5 »or 9iorbwinb ift Srforbernif. 25er äßallnußbaum liebt einen raupen, fteinigen unb trodenen SBobettj in feuduen ©rünben fommt er faft gar nicht fort, gebeibt aber befto beffer auf Wnböbcii, wo er allen ©türmen ber SBitferung auögefefct ift. Ter Äafia nie n bäum ift mit mäßigem SSoben jufrieben, null aber bolzen unb freien Staubort bei gefduijjtcr Sage. Ter äRanbelbaum verlangt ilagc unb SBoben wie bie 2lprifofen unb ^firftite, gebeibt aber aud) in fälteren uub feuchteren Sagen, wenn er auf Pflaumen »erebelt ift. 35er SDcaulbeerbaum will einen befonberö it at)r l)af ten, lodern unb warmen Soben, eine jonnenreiebe Sage unb öielen Sdiulj l)aben. 25er ÜRifpelbaum uub ber ©peierling fonimen in feudjtem ©runbe unb in fdjat* (igen Sagen gut fort; ber legiere ift faft mit jebem 23oben unb jeber Sage aufrieben. Tic Sji in beere null einen guten, lodern unb etwa? feuchten ©oben haben , wenn fte viele große grüdite tragen foll. 25 ie (Stachelbeere uub bie 3o t)anniöbeere fomnien }H>at überall fort, aber fte lofjiifii nur bann nadi SBunfeb, wenn fte in loderer uub nal)rl)after (Srbe fteljen. SBorjüglidj ift an ben (enteren ©träuebern am fiditbarften, wae3 gute Pflege unb SBartung bewirfen fönnen. £ur Äultur t)cr prntftcmon. .fteinc unferer heutigen SKobepflanjen läßt fiel) mit größerer Seidjttgfeü fultivtrcn, ab? sßentftemon in einem leiditen warmen trodenen S3oben, ber ihnen am allcrbeften jufagt. 93iele von ihnen gebeifyon gut, wenn man fte auf fünftlicben gelepartl)ieen auSpftanjt, namentlich biejenigen »on mehr friedienbem ^abituö. 2BiO mau fte bauptfädilid) (Snbe be$ Somincro uub im «jperbfie blübcnb haben, fo barf man il)iieu nur im grüljfommer bie Spifcen ber 3'riebc abfneiven, wobttrd) fte weiter unten aiiöfcblagcn, ftd) h/tbfd) bejiöcfen unb fräftiger werben, unb 12* 92 jügleicb, ibre Slütfjejeit um mebre SBodjen öergögern. 3)tc nufmerffame Slultm , weldje ben ^eutftemon fett etwa einem ,\abr$ebnt gewibmet wirb, bat eine Unja^l öon Parietalen bavon in'g&ben gerufen; im nadntebenben 5Berjeid)niffe aber geben »vir eine £ifte ber beften Wirten, weifte bemalen in Äulrur ftnb, unb bie ie bie eine ober anbete Varietät in ftd) begreifen. Pentstemon elegans. gine fet)t [)übfdj blübenbc ^flan;e von gefälligem £abituö, wirb ungefähr anbertbalb gup bodj; Stütze bellrofa. P. roseum. gbenfaHö eine feljr bübftf blübenbe Speciee, bte im £abttuö ftef> ber elegans nabelt, 1—2' l)od), bh"tf)t fcfjön rofa. P. pulchellum. Sin Sluöfebeu unb £abituö ben vorgenannten ?(rten jtemltd) äl)ulid), 2— 2l/2' l)od), bdibt oben bell* unb buufclviolett, unten rötl)(id) weif; biö fdjon rofa. P. venustuiii. gine frböne, reijenbe m, von gebrnngenem ftaubigem SBucbS, böMenö I VV bod), b(ül)t bclUnirpur ober rofa biö lichtblau. P. carapanulatum. Kon gebruugenem bitbtem SBucßS, 1 ■/„' bod). »turne glocfenförmiq Violelt biö purpur, fet)r fdjön. P. atropurpureum. gine reid'blütbige febr gefällige Speciee, 1% biö 3' l>orf> «Blume unterhalb bellviolett, oben bunWpurpurn, im ©eblunbe weif mit febwar^urpurner Beidmuna etwa 1" lang. P. Clowesii. 23lüb,t fefjr reid) unb jierlid), £aMtuö etwa« bufdug unb jerfabreu, IVJ bod\ «Blume fd)öu rotf; mit Weifem ©dilunb. P. Bucki. 2>er vorigen ?lrt jiem(id) äbnlirb unb ungefäbr von bcrfelben $tye, aber von größeren blättern unb «lütben, bie fdbön bodjrofa ftnb unb im ©eblunbe weif. P. gentianoides. gine ber grbpftblumigen l'lrlen, l-l1/,1 boeb. SBtume bunfelvoib innen ivetf. P. gem. var. Hartwegi. gine blofe äßarietät ber vorigen, aber auperorbentlicb reieb* unb fd.jonblubenb, etwa 1%' bed\ mit «Blumen von prächtigem #eu"rotlj. P. gem. v. MacEweni. «Bon biebtem bufdiigem Saud)*, alö SRabattenpfTanje öorgüglid; empfeblcnöivertb, I biö 1%' boeb. «Blume mäpig grop, bellviolett, innen weif. P. Hartwegi var. Verplanki. @rbön* unb reid)blüf)enbe Sfrt von l1 .,' «fiöbe «Blume feijr grop", l)ellrotb, innen weif. a ' ' P. Hartw. var. Shepherdi. (sine ber beften unb banlbarften «Arten ber gangen Sippe l'/a— 2' bodt, «Blume grop, beflretb, innen weif. P. albidum. ®ine febr intereffante Htr, 1%' f>od;, «Blume mäpig grop, fduni gebaut weif, ivaö mit ben anberen Sitten von grellen unb feurigen bunten garbeu gemtfdjt einen febr gefälligen unb Wirffamen Äontraft maebt. P. atrocoeruleum. gine ber fdw.ftblübenben Strien, 2-3' luxb, überaus reirb blübenb Winnie [)ttbfd; mittefgrof, fdjön violett bie blau, innen weif. P. connatum. gine etivaö ungefdjlatbt auöfebenbe Slrt, etwa I':,' fjoeb, mit meitben haarigen blättern unb glorfenförmigen Blumen, betloiolett, innen weif. $lübt gerabe nidu febr eeidi, i|t aber als föabattenpßanje febr ntinlid'. P. nitidum. «on niebrigem jivergbaflem S93ud;ö, nur ungefäbr %' bod;, Sluine fduMi liellviolett, blüb,t vorjüglid) im ©ommer. P. procerum. Der vorgenannten 9trt ä()nlid;, ebenfalle nur ",' botb unb vm nvera- baflem «ffiud)6, blü()t im grül)Iing, SBIume belllila biö bellvioleii. P. argutum. 3ft eine ber fd)ÖMften unb banlbarften Strtert, muf aber febr oft vennebrt werben, wet fte leidu verfümmert, 2-4' bo*, Blumen grop, febr febön viole..-Purpurn. P. confertum. gine uuintereffante Sfrt, ungefähr I' fjorb, mi. fleinen , nnfebeinbaren unbebeutenben l)ellvioletten, vurpurgeäbcrteu Sfumen. / 93 P. Wrightü. ©tattlidje Sßftanjen öpn fcbr gefälligem ^«ifeituS, I %' bodi, Stätter groß, glatt, etwas graugrün, Slumen bodn-ofa. P. baccharifoliura. Habitus batbfirnu^arcig , von ben übrigen ©pecieS beutlid) unter* fdjiebenj 1 — I '/..' tu>cf) ; Stätter Hein, SMumen rofa mit einem ©ttdj in IHnmvantli ; bltyi am beften im <£jod)fommer. P. pubescens. Stengel unb Stätter mit gfaumfyaaren bebeeft, ungefähr I %' l)od>, ©lumen (jetfoiofett, im (Sommer am öotlfommenften. P. laevioatum. (Sine intereffante ©pecieS, l'/V bcd\ Hübt im g-rübjabr bcllviolett. P. hirsutum. Tom früher befannten P. glandulosum ä()nlid), mit jiemlid) großen blättern; 1—2' tiod) ; Sfume blau -lilla bis (jetfoiolett j blüljt im §od)fommer am febönften. P. diffusum, ebenfalls eine unfdjeinbare Sfri von unfeinem #abituS unb weitfebweiftgen 3»eigen , 1 % bis 3' ()od> ; iMiunen jaljlreid) , etwa soUlang , l>cl(vio!ctt , im ©djlunbe weiß unb geftreift. P. gentianoides unb [eine Varietäten eignen ftd) ganj befonberS für ©nippen auf 9?afen 5 bie anberen (inb burdjweg ebenfo fdjöne ^Rabatten-- wie Sopfpftänsen, unb bie paar ranfenben Slften barunter wetteifern mit ben Petunien an ©djönfyeit, wenn man fte jur SSerjierung von SBalfonen unb Serraffen öerwenbet. 3ur Huitur Tut Forsythia viridissima. Tic Äultur bfefer anmutigen 3'crPflan$e ift feitljer nodj wenig befannt; ba fte aber IcidU unb jebem ©artenbeftfcer möglid) ift, fo bürften einige SQSinfe hierüber ben 2efern ber Sfluftrirten ©artenjeifung wiflfommen fcvn. Tic gorfytljia ift äußerfi reidjblüljenb ; bie fd)önen bunfefgelben iMütbcn aber (inb \-m foldi jarter Sertnr, baß fte Weber rauben SSBinben noeb ber Sugtwf culCl1 .RaltljaufeS ausgefegt Werben fönnten, ebne abzufinden unb befdjäbigt ju Werben, üffiifl man baber biefe $flaiije im freien hieben, fo muß man fte in jiemlid) magern SSoben einlegen, fo baß fte gut ausgereiftes ^olj von mittlerem SßadjStljum unb feine langen fafttgen triebe tnadu, lveld) leidere fetten ober gar nie S5Iumen anfctu'u. Äann man fte an einer nad) ©üben erponirten Sßanb jieljen , fo ift bieß fet)r empfehlenswert!) unb madjt einen guten gffeft. Slud) eignet ftd? bie gorfytfjia a.an\ bcfonberS jum frühen treiben , namentlich wenn man ftd) ju biefem $wd ftarfe gefunbe ^flanjcn mit gut ausgereiftem §oIje vcrfd'afft unb fte in löpfe einfe(jt, iveicbe ber ©reiße ber Sßftanje genau entfpred'en unb bie man mit etwaS fetter gutserrotfeter Dtafenerbe füllt. Sei ber Sopffultur muß man mit ©orgfall alle triebe einfneipen , um (n'ibfcbc gebrungene unb gutbeftoefte (Sremplare ju befommen. SRad) ÜRaßgabe boo weitern gebeiljlidjen SßadjStfjumS gibt man ben $flanjen bann fväter größere Eöpfe, was jcbod) fpäteftenS ;u Slnfang SlitguftS gefdjeljen muß, bamit fte ftd) nod) währenb bcö ©ommerS gut anwurjefa. ©triebt mau biefeS Umtopfen auf fpätere Jeit Ijinauö, fo wirb baö Slüfjen ber sßflanje baburdj oer^ögert unb man erbält waljrfdjeinlid) feine einjige Slume. Tic Aorfvtbia läßt fid> teiebt burob Stopfer vermebren , bie mau unter einem §anbglaS im §erbfte ftd; bewurjelii läßt. 94 itlonatltd)cr ikkntJcr. 3uli. © t m ö d) 5 1) n n 5. 3m ©laeb'ius »crpflanjt man umädift bic nod) übrigen SEopfpffaiiäen , betreibt bic Bcrmelming bind) Stedlingc, bmbet bie Bjiaiijen auf nnb lagt es ben= felben nie an JOaffer feijlen, uamentlidi an ber ffiurjel. ©cgeu Blattläufe unb Spinnen fntb bic nötbigen Bor= februngsmaBregelit ;u treffen. — SBegen ber 3(;aleen unb ßamcllicn vergleiche man bic im innigen fflionate-- falenbcr gegebenen 'Iluwcifungeu, entferne von ben uer= blühten (iicniplavcii bie vcrwelfenbcn Blumen unb bic Samenfapfeln, fdmeibc fdnoädütdic Jcadj triebe, wcldic entbehrt werben tonnen, aus, vertbeile bie übrigen Stiebe redit fjübfd) unb fteüe bie Bflaiijen in einem Räume auf, reo ihneu eine feuchte unb jicmlicb warme Ntmofphärc gegeben werben fann. SDIan halte fic mbglidift nahe am ©las unb gebe jcber Bflauje ge= nügenben Raum, benn alljii bidit jufammengebrängte Bflaiijen jcigen ficto nur einen fdmnidicu fümmerlidien Saudis. Wegen ftarfen Sonncnfdiein fdniijt man fic burd) forgfalttges Befdiatteu, gegen Ungejiefet burdi bäufiges BefpriSen ; namentlich aber muß ber fdjnjarje Blafcnfufj uncrbittlidi verfolgt werben. SBo ein Sjem= plar mehr Sopfraum ubtbig l;at, ba muß es je^t fogleid) in einen großem Kopf umgefeijt werben, bannt es fieft nod) vor bem £erbfi genügenb im neuen ©oben aiiwurjclt. SPflonjen, wcldic ihr ffiad)st(;um gemadjt mtb Blütbenfnofpen angeferst l;abcn, muß man mbglidift vor ftatfem birettem Sonnenfdiciu bewahren unb in jiemlid) gefpannter fcudjter 'iltmofpbäre halten, fie au et) miubcftens ieöen 2lbenb über ben ftopf fpriKcn. Beim Umtopfen , wo ein foldtes um größerer Jvpfc willen notbmenbig werben füllte, forge man für vollfommeue SDtainirung bes Sopfs unb brüde bie neue Erbe fefi an ben ©rb bauen an. 3m «anhäufe halt mau bie Bflanjen ebenfalls rect>t fcudit an ber SEGurjcl, unb fprijjt alle biejenigen, wcldic it)r BJadistbum marficn fallen, wo möglich, jcbeu 'Jlbenb reid)licb über ben Aopf, unb wo es etwa nidit gefdiebcn fann, ol;nc ben nebenan fichenbcii blütjenben ©cwädjfen ©djaben jujufügcn, ba erhalte man mciugftens eine rcd)t feuchte 2ltmofpbärc bind) redit häufiges Begießen befl Sußbobcns unb aller anberen paffenben 'Studien, auf welchen nur Söaffer ocrbimftcn tann, wäbrcnb ber beißen Sagesjeit. Bflaw jen, wcldic jcjst aus bem '-Warmhaus nach bem &alt= l;aus gebraebt warben fmb, foüten I;icr in bem ge- fpannteften Ihcil beffelben aufgeftettt unb forgfältig vor allen austroefnenben ßugwinben unb Suftftrömungen gcfdu'ifet werben, ffliit einiger Sorgfalt fann man Sjoren, 'Jlllamanben, ßlcrobenbren, Süplabcnien unb beinahe alle Maimbauepflanjen ,u biefer Sabreäjeit im falten &aus baben. Sorgt man für ooUfominene Reinlicbjcit unb Jcmlialten alles Ungejiefer^, uamentlicb ber Blatt; laufe unb ber Spinnlaus, unb bebient fid) mit Umfidit ber »ortjanbenen SKittel, fo fann man aud) im Äalt= haus für bie Befebaffung einer namhaften 2tnjabJ von ©ewäcbfcn für ben £erbft= unb Sinterflor forgen. Enblid) muftere man bie falten Säften bÄupg, brebe bie barin ftebenben Jopfpflaitjen oon 3clt j" 3''1- bamit fte auf allen Seiten eine gleiche SÜienge bireften Sonncnfdicins befommen, unb laffe t$ nidjt am häufigen Befpritjcn fehlen, beim biefes ift ein l;auptfädilidics SduiBmittcl gegen bas Ungejiefer, bas ücb namcntlidi in biefem 5Jionai fo gern an ©ompfjolobien, Borouien, ■ßimeteen, (iborojemen, Cefdifiiaultien, Boffiäen unb an jarteren ©ewädjfeu jeigt unb bei Bcrwabrlofung bcrfclben gerabe jeljt am gcwaltigftcn übei'banb nimmt. 3m Blumengarten hat mau in biefem 'Monat ocrbältmfimapig wenig mel;r ,u tlnin, als auf Meiulidifcit unb Sauberfeit jll aditen unb ben lunbanbcncn blüheuben ©eroäcbfen bic nötbige Pflege 511 fdicnfen. 3unäd)ft nimmt man bie ßroiebeln ber oerbliihten SKaininfeln, Julpcn u. f. w. unb bic finollen ber Mnemonen heraus, lägt fic gut lufttioefen werben, befreit fie mbglidift oon CSrbe unb bewahrt fie an einem troefenen luftigen Ort, wo fie oor SUtaufe= unb SBefpcnfraji gcfict)cit finb. I)ie <ßfjknjcu auf ben Beeten werben häufig aufgebunben, namcntlidi aurb bie 25al)lien, Sannaä unb §etbftmaloen, unb bei an= baltenbcr Jrocfenheit begoffeu. Berbenen auf ©nippen muffen in'ibfd) ansgcpflodt bleiben, bis ber ©oben oon ihnen beberft ift; wo man bic Beete, Rabatten unb ©nippen mit mehreren Barictäteu Berbenen oon beut= lidi gefdjiebenen garben eingefaßt ober ausgcpflanst bat, ba ift barauf ju aditen, ba§ jcbe garbe innerhalb bes il;r angewiefenen Räumet bleibt. Betunien tonnen 'Jlnfangs 3uli uodi gefäct werben , um fie ni burdv wintern. Sie Ofulation ber SRofen beginnt nun. Söegc, Rabatten unb Blumenbeete finb oom Uufraut rein ;u erhalten, bic 3icrfiräudicr ;u befcbueiben, wo bcnfclben burd) ben Sommcrjdiiütt nadj.ni helfen ift; unb oor allem muffen bic lebenbcu 3äune nun mit ber Sdiccrc be= fduutten werben, um ihnen bic entfpredicnbe gorm ;u geben unb fie oben md)t allui breit werben ;u [äffen. (P b \\ g ü r t e n. 3n ber Baumfduile wirb juerft mit bem Dfuliren bes Stcinobftcs begonnen, unb bann bae] Äernobft vorgenommen, bie umgepfropften Stämme werben nod) einmal burdigegangen unb ausgcfdimtten. '3lUe Spa= liere werben burrbgemuftert unb bic jungen Sriebc oer^ bünnt unb ausgefucipt. Tas (iiufncipeu beteiligen Stiebe , welcbe man im näcbften 3at;rc ;uni Iragen / 95 bringen will, fottte nur bis Anfang Suli fiattbaben, weil fie fonjr nidit met;r genügenb ausreifen. Strauben* unb tyfirfidifpaliere werben beim QluSbredieu uigleidi geheftet ; auef) oerbinbet man bannt am beften baä letzte 'iluSbrcdien ober Serbünnen ber angefeilten ivrüdite bei ben Slprifofen, Dtectarinen unb 'Uprfichcn, wobei man natürlirtj auf fräftigen Säumen unb auf ben ftärfften 'Jlefteu bie meiften grüdjte fielen läßt. 'Jlls Kegel foütc immer beachtet Werben, nie gwei griitfyte bid)t neben einanber flehen ju laffen. SUiefi bei ben grofifrüditigeu 'Hflaumenartcn unb ben fdjöneren Sirn= forten ift ein Serbünnen bor angefeilten gvüc^te fehr ratbfam, wenn man preiSmürbige große grüdjte erjielen null. Sei jungen l>fiifidi= unb 2tprifofen=Säumrf)en, weldie allju träftige fieirjwcigc treiben, ift boä 6in= fneipen ber Spijjen an benfelben äuf;erft portbeillnift, »eil bann biefe ßeitjweigc mebr ausreifen unb ihre Seiteutriebe unb grudjtfporen fräftiger entmiefeln; man erfpavt fict) bieburdi bie SWiilje beS SefdjncibenS im SBinter, unb erhält bie Steinobftbäume überhaupt gefüuber, wenn man ihnen nidit ui oiel mit bem QKeffer ober ber Sdicere nahe fommt. flucti bei ben Jcigen-- bäumen ift baS (Sinfneipen ber ©pijjen febr ratbfam, fobalb bie Iriebe eine Sänge »on 5 — 8 goü erreicht haben. DaS (iinbeimfen bes grüh>bfle$ beginnt nun, unb man lege bei Seiten bie fdjönflen griidjte jurücf, falls man bie Äerue baoon fäen will. S>ie Slprifofen= fpaliere muffen häufig itnterfudit werben, um Sdinecfen unb Snfeften aller 3lrt, ooru'iglidi aber •Jlmeifcn unb Ohrwürmer oon ben grüefeteu fem ju halten. Jvüdjcnprtcit. Sei ber SHnanaStreiberet forge mau bafür, baß bie iii^e in ben t'obbeeten nidit allui flarf ift, befon* ber« biejenigeu, in weldien man ben SiadimudiS ber Sflanjen uebt. weil biefelben nun fein ftarf in bie 2öur;el treiben unb baS Serbrenueu ber SBurjelfpijsen, fobalb biefe in bie allju Ijeiße VoIk binunteneidien, ui biefer 3afjte6jeit ben 'Hflanjen einen namhaften Sdjaben uifügt, oon bem fie fidi nidit fobalb wieber erholen tonnen. Die jur Scacnjudjt befiimmten SjTanjen muffen alsbalb umgetopft werben, wenn ihre JEöpfe fidi mit SBurjeln füllen; aber man barf bei biefer Gelegenheit ben (übballeu nidit fleiucr machen, fonbern muß ihn fammt all' feineu ßaferrourjeln in ben großem £opf einfeben unb mit ber frifdien (irbe umgeben. 1UU biejenigen ipflanjen, weldie fdion früh im nadiflen Jahr ftrüchte tragen folleu, muffen jebt in ihre fogen. ftrudittöpfc »erfefet ober auf bie 3teil)cubügel ber 8ol)= beete auSgepffanjt werben. 3ebt ift audi bie 3abu\v jeit, wo man am beften Schößlinge oon ben alten Oßflanjen abibot unb eintöpft. Diejenigen 'Jlflaiucn, bereu Arüditc anfdiwellen, perlangen Diel Sikffcr unb feuctjte SBärme ; biejenigen, weldie erft ftrüdite anfetjen, bagegen viel Suft. — 3n i>(\\ ivrübbceten muffen ben ganzen SOiouat hinbureb reife ÜRelonen ui finbeu feon. 5Kau redt nur bei anhaltenbem ftartem Siegen mit rauben üßinben, regelt baö Segiepeu moglidift genau, unb begießt bei Irorfenheit am frühen 5)torgeu unb 'Jlbenbö nadi fediS. gieße aber ftets unter bie Slättcr unb fftanfeu unb befonberä niemals auf ben 2ÖHr,el= balö, weil fouft ber fogen. fierjflamm leidit anfault. Sei ben Wurfenpflan*,ungen laffe man bie fdjönflen unb iHillf'ommenften ftrüdite ;u Sainen fteben. — Die Srbbeeren erforbern bei heifiem troefenem SBetter, wenn foldieö mit bem 'Jluoreifen ber griid)te jufammenfätlt, fjäufigeS Segiejjen. Um bie 5\rüdite por ben Sögein ;u fdiüben, fpanne mau Diebe über bie (Srbbeerenbeete ober bed'e Mahnten, mit Spiegelflor überjogen, ban'iber, woMirdi )\t uigleidi febr wirtfam gegen bie feugenben Souncnftrahlen gefdn'ilot werben. Diefi gilt namentlich pon ben ebleren Sorten , weldie man aud) mit Sacfc (iein= unb 3'cgclfiüd'en, Sdiieferplättdien u, f. w. um= legen tarnt, baf; bie Grbe nicht baoon auStrod'net unb bie Aiiidite nidit mit Grbe befdimubt werben. Die jur 'lopffultur beftimmten ÜluSläufer werben nun ein= gelegt, ebenfo bie jur allgemeinen Serme^ruug befiimm= ten. Mtle entbehilidieu MuSläufer muffen abgefdmitten unb bie Seetc oon Unfraut frei erbalten werben. — 3m iliidiengarten (Set man jebt SlMiiterrettidie, fowie in perfitiebenen ßwiferjenräumen nodi Sffiinterenbipien, Slumen!of)l, ©elleric, ÜBurjelpeterftlie, Äreffe, ftörbel, Spinat unb perfehiebeue Salatarten, ferner Söhnen für ben fpätern Sebarf. Diejenigen Seete, weldie mit frühen Kartoffeln, (irbfeu, Söhnen, grünen (Memüfeu :c. bepflanzt waren unb nun leer fiub , werben fogleidi umgeftodien unb mit etwa« frifefier ßrbe übertragen, unb nun für ben SBintet mit Seblingen oon Sroccoli, Srüffeler Sohl, SBirfing, SBeißfraut, Äoblraben, £ar= oiol, JRofenfolil je, fowie mit Saudi augepflanjt. SiS unn 10. 3uli tann man nodj oerfdfiebene jlohlarten fäen, bis jum 20. uodi ßrbfen unb Solinen für bie lebte Ernte; bieju empfehlen fidi pon Söhnen bie Black Negro unb bie Mohawk ganj befonberS. Die Seete mit ben Steetjwiebeln fiub abuiräumen unb biefe an einem troefeneu luftigen Ort aufjubewaljren. "Kudi Sellerie unb SReenetttg finb abuiräumen unb ihnen bie oberfieu JBurjeln \u nehmen. Diene Scllerieä beete fönneu nodj angelegt werben. Die perfdiiebeneu ©emt'ifefamen, toeldie in biefem üttonat reifen, werben gefammelt, ebenfo bie ©eroürjfräutet abgefdmitten unb im Sdmtten getroetnet. Segießen unb Säten barf in biefem SDconat nidit oeifäumt werben, unb ebenfo muH nach jebetn Sdilagregen ber Soben behaett unb wieber erfdiloffen werben. Wie wir es in ben Sorfdiriften für ben vorigen SDlonat angegeben hatten. 96 iHnnniflfaltißfö. llcficr ba$ 23cfitcflctt bec ^«iitimc. bem Umfange ber ffirone unb bleibt minbeftenS bie §älfte eine« §albmeffer$ betfel&en Pom Stamme entfernt. SBenfo barf man mit ber SDüngung bem Stamme niemals näher fommen. £cr hiilbc Äuftanic-nbaum. »laudier OTenfdi, manche« Jhicv, mandje iBflanje ifi mijjacrjtet ober per= arfjtet, ohne bafi man ©rünbe bnfür angeben fann, unb fo gebt eö auet) bem milben ober SRogfaflanien= bäum, marjtfdjeinlidj jum £r)eil befjwegen, weil man feine, ben eckten ftaftauien äbnlidjen ftrüditc nicht effen fann. Siefer Saum ift jebod) einer ber iiüfclidtften ber bei um? im freien gebeibenben Säume. 3Mc Oiinbe liefert viel unb guten ©etBfloff, bie äufiere Sdiaale ber isrüdite ift getrorfnet reid) an felbem. 3>ic SItithen geben ben Sienen Stoff ju .ftonig unb Sffiad)«, unb bie grüäjte tonnen ju Starte unb Srnnntwcin mit Sotißeil benujjt werben, inbem mau fic quetfebt, fodjt, mit ©erftenmals bei 60° (L (122 ",0 §.) fo lange erluilt, als und) guefer au« bem Jtleiftcr entftebr unb bann nad) ber Wiihlimg bis ju 20° 6. bas ©anje ber geiftigen ©ährung mittelft £efe übergibt. s (Offene üorrcfponifitj. £etrn o. % b in 3>r. cc. Süb=2ß. (SfiaötalSBirn ®ec. — iDiärj Süb. 2. fcafeloBfi. .fccrbfibcrgamotte, graue Oft. S. Sdiwanenei 9ioo. S. (ibaumontel 9}op. — SKärj S.28. ©elbe St. ©ermaine 9iop. — San. 58. ßraffane giort. S.28. Eolmai 3ton. — Jan. 58. JBinterbergamotte 9Jop. ©.58. «anfeü's Sergamotte 9co». 58 ©rüne gucferBim Suli S. Cilron des Carmes (C5.itro= nen= ob. (Sarmcliterbirn) Juli S. aßittiam*' Bon ChnUirn September S. ffinigfjt'ä ÜJctmarer) 2>ec. — San. @. 'lec. — San. Oft. — 9Jop. San. — TOärj Oft. - 9co». 9cor>. - San. ©ettÜKBim, Anibrelle d'ete Oft. Beurre de Ranz Bishop's Thiimb Ne plus Meuris Haeon's Incomparable Flemish Beauty Jargonelle Virgouleuse Sefte Sirn, Gierbim - OJiai smätj - Oft. 3Jop. — 93tärj 9!op. Sept. — Oft. Suli, 3turj. Jloö. — San. >31ug. ©. S. Dt. u. S. S. S.Sö. 38. S. 2B.S. ©.SB. S.2B. S.3B. 2B.S. 58. ll. 9i. S. ©. S. s. s. S.Jß. S.9.8. 28.S. Sie porftebenb aufgejagten Sorten finb gleid) »orjüglid) auf 'Pmamiben unb §ocr)fiämmen, wie an SDcauerfpalieten; a\i Spaliere unb ^Unamiben jebodj nur auf Quitten. Unter bei Unialil pon Sorten fiub bie Porgenannten and) nad) Iragbarfeit unb HuSbauei bie weitaus empfedlenijweitbeften. -nASSSÄ^ir / niustrirte Harten 7. « • 1 1 1 1 1 1 ä. I8t>l. ( i'U l" il f U 11 I i' • ' ('I t'l 1 1 i I l('U v »7 Uctir gefüllt* JJotcntillni. Safel 7. Sauf unferer beiltegenben £afel bringen wir bie 9Ibbilbungcn »on fünf ix>unbcrtjiibfcfc*n neuen 5ßofentiflen aus ber 3üd)tung 8emoine'$, webte eine böcbft banfenöroertlje ©ereidkrung unferö Sdnilu-tf öori greifanbtoerennien bilben. £>iefe neuen Sorten [int auSneljmenb bübfdn' frautartige fyatbftraudjige OeTOädjfe, bereu Kultur feine rocfentlidten Sdnvierigfeiten barbietet, ober roenigfteiiö faum etwas mel)r «Sorgfalt unb gleiß beanfpnubt, alö biejenige ber meiften greifanbperennien. 9er. I ift bie Potcntilla perfecta plena, bind) einen febr r)übfc6en ^nbttuö unb BoOfommenen iMütbenbau auögejeidjnet. 9ir. i ift P. variabilis plena , eine retjenbe |)tobribe, r»e(d)e febr reid) Mü()t. 9ir. 3 P. versicolor plena ift ein gelungener 93erfud) , öon biefer fdjon länger befannten bübfdicn SBnrietät gefüllte 3Mütf)cn ju erzielen. 9Jr. 4 P. pur- purea plena unb 9lr. 5 P. purpureo-Iutea plena geigen einen neuen Driumpl) ber ©ebulb unb Vluöbauer ifyreö gefdurfteu 3üd)ter8, um eine fpeciette grirbe ber SMütfye ouö ben ijjjttbriben »on P. atrosanguinea u. n. m. ju crjieten. ,'Ille biefe neuen ^öbriben überbaue™ unfern JBinter im freien ober unter einer leisten SJcooebeefe, ivo fte niebrig unb erponirt fteben, unb beanfprudien nur einen ualirbaften lodern ©oben m'b mäßige geiuttigfeit. 3"* Sfnfage »on ®ru»»en, fowte als 9iabattenfcflan$cn ftnb fte ganj trepd) geeignet. Tic Sßermebrung gefdn'ebt burdi Stopfer unl} Slbleger, weniger gut burd) Samen. ^ur üultur t»cr Cincraricn. Die Cineraria cruenta (beffer Senecio cruentus DC.) von ben cannrifdjen 3nfeln bat unter bee J^anb europäifduT iMumiften eine SWenge Varietäten geliefert, metdje ju ben au- mutbigften Sßinter*blür)enben 3icrpfltinvii unferer ®eroäd;8[}äufer unb ßimmergärten flößten. !Die Äuftur ift im allgemeinen ntdjt fdnvierig, bod) bat fte aud) ibre geinfyeiten, nameiulid) binftdnlid) ber 3Serincr)rung. 31(8 Qsrbgemeng emüfel)Ie id) naljrbafte fette Snuberbe mit ein Dritttbeil ftlufifanb alö 3'iM?j Temperatur von 4" bis 6° Dieaum. Die ©ermcfyrung burd) SRebenfbroffen gelingt nid)t immer, unb eö ift tbatfädu'iob, bafs bie Sämlinge*vflan^en fduniere unb reieber blübenbe ©remfcfare geben ; baber mödjte idj ber 9Ser* niebrung burd; Sämlinge baö SBort reben. 583er eine Ijübfdje Sammlung von Gilterarien befommen null, ber bebtene |td) jur Oeroinnung beö ©amenß nur ftarfer, »oflfommener unb fd'öner ißflanjen. Die erfte SSebtngung ber ^ulaffung einer (.Mtierarie in einer Sammlung ift, bajj fic fieb in einer SKenge von 'iMütbenföpfrben entfalte, wefdje in einem reieben ßbenflraui beifainmenfteben ; ba{j bie einjelnen SMÜtljen ruube, jierlid) auf einem ftarfen fd'lanfen ©djaffe von minbefienö 12 ßoB §6t)e ftcbenbe fetale von einer au%'fprod}eneu leblniftcu garbe jeigen, Srtiifttlitc ®artcit'3cftunn. v. 7. 13 98 wie j. SS. rein Weif, purpur, rofacarmin, bunfellifa, hellblau u. f. w. 31,v ©ewinnung von fdwien ftarfen 5ßflan$en Bon einiger §ö^)e ift natürlich eine gute Verpflegung uncrlüfilid', iillein bie jwedinäfsige SBahl ber ©amen trägt Ijieju aud) febr viel bei. Sföan füet bie Zinerarien gewöljniid) im 3fünt unb 3uli in eine mit nahrhafter (eiditer (Srbe gefüllte ie Zinerarien begnügen fid' , Wie gejagt, mit einer Temperatur von 4 — 5°, ertragen aber aud) nid>t gut eine f)ö()ere Temperatur ale" 12" jRcaum. Unter beut Ungcjiefer fdiaben befonberö bie Blattläufe ben Zinerarien am meiften, [äffen fid) aber burd) Berüttd)em mit Üabaf bei verffbloffenen genfiern beS Beete ober Äaftene- ober burd) Befvri&cn mit lauem üabaföwaffer leid)t befeitigen. S5iefeS Sabaföwaffer ftellt man burd) Zinquelleu einiger Sabaföblätter wäfyrenb 48 ©tunben teid)t f)er; bei ber Slnwenbung beffelben beobad)te man aber bie 3Sorftd)t, es jur Temperatur bcö ®cwäd)ß()aufeö ober S3eetS jit erwärmen. ?lucb bie Sdmecfen haben eine große Vorliebe für bie Zinerarien; man ent- fernt fte aber lcid)t baburd), i>a$ man bie Zrbe am Slbenb mit Äalfftaub beftveut, weld)e Operation jebod) jWeimal mit 3wifd>enraum von einer 3ßiertelfiunbe gefd)ef)en mufj. Slud) bie Siäudierungen beforge id) auf biefelbc 2Bcife; b. t). id) nueberholc bie erfte 9iättd)erung nad) Verlauf von etwa 20 Minuten nod) einmal unb erjiele baburd) ben 3}ortf;eil, bafj bie Slatt* laufe, tveld)e ber erften Siättcberung nid)t erlagen, bei ber ^Weiten fid)er ju ©runbe gcl)en. Unter ben 5al)lreid)en älteren Varietäten, Welche jum ^eil fd)on wieber in 93ergeffenheit geratl;cn ftnb, roictvohl mit Unredit, fanb id) befonberö preiötvürbig unb jur Jpvbribatiou fcl)r geeignet: Queen Victoria, blül)t rcinweip" ; Prince of Wales, carmin; Vanguard, f)od) carmin ; Standard, leudHenb blau; Majesty, bunfelblau in'tf fammetfebwarje ; Duchesse de Nemours, / 99 rbtblid» mit blauem 9?ibr 1533 \u 5ßabua eingerichtet burd) SRufa SBraffattola für ©aetyaro be ©abricfli, einen rcidu'tt toScanifdjen (Sbelmann. Tiefem folgten halb bie botanifdicn ©arten von ^ifa, gloreng, 33o(ogna unb 9iom, ber in üßifa war ber erfte öffentliche botanifdie ©arten. Sin übnlidier öffentlicher warb 1545 burd) ein Teeret ber Wepublif SSenebig auf bie Sitte ber ^refefforen unb Srubirenben ber SRebijin in fßabua erriduet. Tie 9ie»ublif SSenebig förberte batf ©tubtum ber SBotanif felir, inbem fie Seme in bie Settante, nadj (Sgttttten unb fogar nad) Snbien fanbte, um 5ßflanjen für biefen ©arten (lerbci^ufdiaffcn. — Ter botanifdie ©arten ju Settben Warb im xVibr 1577 begonnen; er erfreute fiel) in feiner Xtinbheit ber Pflege von SluftUÖ unb warb burd» 33oerr)atte, ber bafelbft a(6 ^rofeffor ber SBotanif wirfte, ju großer 3SoÜ"fommenfjeit gebradu. — Ter erfte öffentliche botanifdie ©arten in Tcutfd)lanb warb im ^lbr 1580 burd) ben .Uurfürftcu wn ©ad)fen in Seipjig grgrünbet, unb biefem folgten balb aubere nad). — granfreid) batte feinen botanifdjen ©arten, biß Subwig XIII. ben Jardin des Plantes in Sßariö errichtete, ber im 3ab,r 1610 begonnen, aber erft 1634 »oflenbet würbe, "'(neb (Snglanb hatte vor 1632 feinen öffentlichen botanifdjen ©arten, wo ber von Dvforb gegrünbet würbe; bagegen halten berartige Sßrittatgärten fdjon ein ganjeö ^abrbunbert vorher in (Snglanb eviftirt. — Ter (Sbinburger botanifdie ©arten, ber erfte in Sd)ott(anb, würbe ungefähr um bnS 3al)t 1680 aU ^rivatgarteu von bem Toftor unb nachmaligen Sir ?lnbrew SSalfour, einem eifrigen 9rafurforfd)er, erridjtef, welcher eine Sammlung geerbt, bie einer feiner eigenen Sdntlcr, ^atrirf ÜRurraty von Sioingflone, auf feinem Saubfitjc gegrünbet hatte; biefe Sammlung überftebelte SBalfour nadi (Sbinburgh, \v^ bie Stabt nadjmalS ein ©runbftürf hieui herfdienfte unb eine jährlidic Summe ju feiner Unterhaltung auä ben (Jinfünften ber Univcrfttät anwies. 'Ter botanifd'e ©arten ^11 S\ew nimmt unter ben öffentlichen i'ehranftaltcn ©rojjbritanmenö eine fehr hervorragenbe Stelle ein; er befil.u eine ber reidiften Ißflanjenfammlungen in ber ganzen Sfijel' unb ift unter ber Voifung von Sir SBilliam ^aeffon §oofer, welcher feit 1841 ah? T ircfror bemfelben vorfteht, bebeutenb verbeffert werben. SBte er au Umfang einer ber bebeutenbften ift, fo jeidMiet er fid) aud) heutuitage ganj befonberö burd) fein ungeheures, 1848 öotfenbeteö fßalmenfjauö auö, bae< 362 «iifi lang \i\\^ in feinem mittfern Il)eil 100 gujj breit unb 66 Auf; hod) ift. — (Sin ähnlidH't) ^almenhau? von 100 Xufi Sänge, 60 gufj Sreite unb 701;, aui"; .^obe ftehi nun aiu'h 1111 botanifeben ©arten in (Sbinburgb, unb hübet einen ber ©fan^unfte beffelben. Tiefe Käufer geftatten co, felbft unter unferem nörblid)en ^imme! einen begriff 13* 100 von ber ©roßartigfcit, Stattlid)feit unb Uejtyigfeit ber Jahnen in iljrer tropifdu-n §eimatt) ;u geben, @in fef)v f>übfd)cö 5ßalmenr)auS von anfejjnlidjen Qkrbältuiffcn beftnbet ftd) aud) auf ber Sßfaueninfel bei *ßot8bam, unb in bet 9cäl)e »on Sßotöbam, auf bei (Station SBilbparf I>nt ein Privatmann, ein .£>err Slugujiin, ber erfte Spatmenjüa)tcr in Europa, ein ül)nlid)e? Jahnen* t)au? mit feiner großen unb l)öd)ft feb,en8t»ertljen ©ärtnerei tierbunben. Unter ben botanifdjen ©arten be? Kontinents bürfte ber Jardin des Plantes in *}?ari? bie erfte (Stelle einnehmen fowofjl in roiffenfdjaftlicber Sejiefyung, ba er nur ftreng bem ©tubium ber 93otanif geroibmet ift, a(? aud) wegen ber Sorgfalt, weldje bafelbft auf bie GHnfüljruug unb Verbreitung nüfclicljer ober fd)üncr Sßflanjen au$ allen SMttljciien berroenbei wirb, gerner criftirt in granfreid) fejufngen ein Softem von botanifdjen ©arten, wovon auf jebe? 3>parte- ment einer fommt, an tt>cld)e man von bem Jardin des Plantes auö ^flanjcn unb Samen fdiirft, bie bann burd) Fortpflanzung vermehrt werben, unb balb tljren SBeg in bie §änbe ber ^anbelögärtnet unb ^rivatjüdücr ftnbcn. — Ter größfte botanifdje ©arten in £eutfd;lanb ift berjenige, weld)er mit bem faiferlid)cn ?uftfd)loß Sdwnbriiun bei 2Bien verbunben ift, unb berjenige ju SBerlin. "Der ©arten von Sdwnbrunn warb 1758 burd) Äaifer granj I- ange-- legt unb unter ungeheuren Soften mit wcftinbifdien [ßflcutjen verfemen, inbent man ben berübmteu 3aequin eigene* nad) SBeftinbten fdiicfte, um biefelben Ijerbeijufdjaffen. — Unter ben jabjreidien botanifdjen ©arten von Slmerifa verbient wol)l berjenige von 9(ew*5)orf bie meifte 23ead)tung. gerner verbient von außereuropaifdien nod) ber von Kakutta bervorgcl)oben ju werben, a(? ein widjtigeö, öerbinbenbeß unb öermittelnbeS ©lieb jwifcfyen ben botanifdjen ©arten Europa'? unb ber glora 3mbten8. @r l)at ftd) ber Leitung unb $()ätigfeit einer ganjen Sfeilie von berühmten* Sotanifern erfreut, unb burd) (5'infübritng von 9iii^gewäd)feu in Dftinbieu unb SSerfenbung inbifd)er SRujsgeroädjfe nad) anberen Sänbern bel)uf? ber Jlfflinnitifation bevfelbcn in anberen 2BeIttl)eiIen febr wichtige 2)ienße gekiftet. — 'Dem botanifd)en ©arten ju SBelte- vreben auf 3aöa verbanft bie SBiffenfdjaft bie genauere Äunbe ber ganjen Pflanzenwelt be? Sunba--\'lvd>ipel?. Ter botnnifrbe ©arten in Sibne» l)at bie Seftimmung, nad) unb nad) bie ganje glora bei" auftralifdten geßlanbeS unb ber benachbarten Snfelgruppen ;u fammeln. Unter ben beutfeben botanifdjen ©arten, wekbe beinahe in ieber föeftbenj unb in allen Unioerfttfitöftäbtcn 51t ftnbcn fiub, jeidjnet ftd) neuerbingö berjenige ju Karlsruhe ganj befonberö «u8, auf weldjen ber ©roßl)crwg von Saben bebeutenbc Summen verwenbeu läßt. 3«< Uebrigen aber bleibt gerabe in biefem (Stück in ben Heineren bcutfdu'ii Staaten nod) fetyr viel zu tbuu übrig, um bem großen Sßubfifum Sinn für bie fangen funbe unb ein parate? SWittel jum Stubium berfelben *u geben, unb eö ift in biefer 33ejier)ung namentlich ba? banfenb anju- erfennen , waü ber <£)erjog von Scaffau fowol)l burd) feine großen @ewäd)?f)äufer, alö burd) bie großartigen Sluöfiellungen von ^reiPpflaujen u. f. w. für bie «£>cbung be? Sinne? unb SBerjtänbniffeö in botanifdjer Sejiefyung t!)ut. Die üultur ticr trojjifdjcn ©rd)i?>mi. (Jcctftgiing.) s4?ei ber Scbilberung ber Sommcrbcfjanb lung, wcld)e bie Ord)ibecn erl)cifd)en, muß id) notl)gebrungen einige? von bem wieberl)o(en, wa$ id) bereit? über einzelne SRanipulationen unb Sveeialitäten gefagt l)abe. 2)ieß gilt ()auvtjüd)(id) von ba\ verfd)icbenen 23erfa()ren be? SBerfe&enö in Söpfe, in Äörbe unb auf Älö^c, von ber Setyanblung bei'm begießen unb 101 Speisen u. f. »., obfd)on id) micl) bariiber fo furj olä möglid) faffen »erbe, gut tmö Dtdjibeenljauö vcrftefye id) unter ben Sommermonaten bie 3CU l1°m 8M>til, SRoi, 3uni, 3«li unb l'luguft, unb id) Iniitc eö für baö gcratfyenfte unb nujjliä)fie, wenn id) bie »efentlid)ften Operationen in übcrftd)tlid)er SBcife für jeben Womit befonberö gebe. 3m Slpril ftnb Sage unb 9?äcbtc nodj beinahe von gleicher 2änge, unb bie Sonne ent* nudelt bi$»ei(en Wittagö fd)on ibre volle Äraft. Sßenn tief; ber gall ift, fo niufj man bereitö jum SBefdjatten greifen, unt auf ber Dftfeite beö Ordubccnfyaufcö, wenn biefeö ein Sattelbad) bat , bie SBIenbe ober ©arbine wn $ef)ii biö jwölf Ul)r SHorgenS berunterlaffcn , bie auf ber SBeftfette aber von jmölf biö brei Ul)r. (gbenfo muffen bie ^flanjen, nainentlid) bie auf Älötu'ii, an jcbem founigen 9J?orgen leidtt gefprifct »erben. £>ie Slfmofpljäre bcö Drdjibcen* baufeö ift immer fcudM ju erhalten unb bie Temperatur nur um 2 biö 3° Dieaitm. bbber ju (teilen alö im vorigen SJfonat, l)auptfäd)lid) »är)renb beö bellen fonncinvarmcn SBettcrö. gerner ftnb alle Sßflanjen, bie man in ber »ärmern Wbtljcilung beö Drd)ibeenl)aufeö in Äultur bat, nod) im Saufe biefcö SJionatS umjutöpfen ober 511 verpflanzen. Stanfjopcen unb anbete Sitten, bie ibren 2Miit()cnfcbaft nacb, unten butcb bie (5rbc l)inburd) treiben, feilten jcbod) erft nacb bem vollenbeten ?lbblü()cn in neue Äötbe verfemt »erben, bamit bie SBlütljenfiengel uirbt burd) baö SSetpftanjen vor ber SMüttje leiben. Um baö 35Iiiljcn berartiger ©ewäcbje 51t be= förbern ift cö ratfjfam, fie ein-- ober jWeimal im Womit in laueö SLiaff er von l)öd)ftcnö 2(i° Oieaum. einzutauchen. — SReljrere Slrten von Tcnbrobium »erben um biefe 3ahreön'it in 33lütl)c femt; biefe muffen bann in ein fülilcreö <£>auö gebracht »erben, um ibre 2Mütl)c 51t verlängern. gür ben Wai gelten bie vorftcfyenb erteilten allgemeinen Siegeln ebenfalls. (5ö muft befdjattet werben, »ie im vorigen Womit, nur mit ber »adjfcnben Tagcölänge al(mäl)lig Worgcnö unb 2lbenb8 etmaö länger. 3" tiefem Womit »erben bieienigen Drdtibeen, »eldje man in ber fütteren 9lbtr)eilung beö §aufeö n'iduct, »ie Gtottletyen, Öncibien, Sälien unb (5'pi- benbren, verpflanzt. J)ic nad) unten blübenben arten »erben ebenfalls erft nacb vollenbetem Slbbfüfjen in frifetye Äörbe unb neuen ©oben öerfejjt. 3Bo eö niebt ratbfam fcvn follte, gemiffc 5ßftanjen umzutopfen ober in neue ftörbd)en ju verfemen, ba feilten fie »enigftenö mit bem (SrbHojj auö ^m Söpfen genommen, biefe rein gefebeuert unb ber obere Tfycil bcö alten Äom* poftö entfernt »erben, ol)ne bie Üßurjeln ju verleben, »otfluf man fie »iebet in bie 'Töpfe cinfefjt, ben leeren JNauin betfelben mit einem frifdH'ii (ärbgemeng anfüllt unb fie rciri)lid) angießt. 2>ie SBaffermenge, »eldje man ten Sßffanjen burd) Sptifcen unb SBegiefjen jufommen läpt, fann in biefem Wonate fdjon vermehrt »erben. 2)ie oftinbifdjen Sitten, »ie Aerides, Vanda u. a. m. fo»ie ifne 33et»anbten , muffen nun reieblid) begoffen »erben , um baö Sßadiöthum m SButjeln unb Trieben ju ermuntern. Sie Temperatur beö Drd)ibeenl)aufcö follte »äfjtenb biefcö Wonatö ifjren ^cljenpunft errcid)en. — Wergenö unb Slbcnbö mtif? genügenb gefprifcl »erben, »obei aber forgfam ju vermeiben ift, bafj man bie SSlütljen treffe. Sd)necfen, Heller affeln unb anbercö Ungeziefer ftnb in biefem Womit am jabjrcidiften , »ejjf)alb il)iicn bäufig nad)geftcllt »erben mu(j. 9?amentlid) befuebe man baö Ord)ibecnl)auö nad) Piubrmt ber Wad)t mit einer brenuenben Äerjc ober einer SBlcnblatcrnc unb tobte allcö Ungeziefer, beffeu man l)abl)aft »erben fann. Wan beobadite bie 3Mütl)cn genau, um z» fc(>cn, wann fte ftd) offnem unb bringe bie Sßflanjen bann ent»eber in bie faltete l'lbtbeilitng, ober gebe il)iicu, »0 man feine foldie im £)rd)ibeenbaufe angebrad)t l)at, »euigftenö ben fülilcrn ober luftigften Tbeil bcö .J.iaitfeö. 3m Sauf beö Wonatö 3uni »erben bie fübinncrifanifdu-u Drd)ibccn, bauptfäd'Iid) Cate- setum unb Cyrtopodium , fdtncll »aäjfen. Wan intt|i fie alöbaun regelmäßig fpri(jcn unb begießen unb bie Saffcrmcnge in demjenigen Waafi vergrößern, »ie bie Triebe an Umfang 102 juneljmen ; mir ndüe man beim ©ewäffern fergfomft barauf, bafj in ben öon ben jungen blättern gebildeten .§ör;iungcn fein SBaffer flehen bleibt, ©8 ift öon »efentlidjem Silben für bie ©yrtopobien , »enn man ihnen gerabe um bie 3at)re8jeit , wo fie am ftärfften »adjfen, gelegentlich einen £>üngergufj öon feistem, öerbünnfcm, flüfftgem (Dünger gibt. 5Mefer befördert baö ©ebenen ber ^flanjcn ungemein unb öeronlafjt fie, feljr ftarfe (Scbeinfnollen ju treiben, wcldje bann im folgenben Satyr reichlich blühen. Sorgfältige Sefchattung ift namentlich in biefem Monat fein- wefentlid), weil bie nod) jungen unb jarten Slätter fwifi leicht öon ber ©ih»irhmg ber bireften (Sonnenftrahlcu leiben, Suich muß" möglidift öiel frifebe Suft gegeben »«ben, bie man aber nur über bie erbieten .fjeijröljren in baS .jjauS berein treten (offen barf. Kattfeöen unb Saiten foHten jufammengeftetlt »erben , weil fie nie fo öiel geuebtigfeit err)eifd)en, »ie bie inbifeben ©atrungen. Slfle Drdnbcen aber foll man minbeftenö Sin 9Ral binnen öierunbgwanjig ©tunben ganj trorfen »erben [offen, (gellten cinjclne 5ßflan$en gegen (Silbe biefeö ÜRonatö ibr öoHeö 3Bad)8u)um erreicht haben, fo breche mau ibnen an ber SBaffer-- meiige ab unb bereite fie auf einen alltnäbligen »Wuficftanb öor. 3uli. üffienn Unfraut jum ÜBorfcbein fomnit, fo jäte man t€ nod) im jungen 3uftan^c au6, beim »enn man ec eine ge»iffe ©röfje erreichen läßt, fo jieljt man beim ^erauösieljen ber SOBurjeln immer auch einen Jbeil be@ Äompoftä mit tjinweg. 3n ber J^aibenerbe leimen oft junge ©rifen auf, »eiche nicht büßlieb finb, unb bie man baber bi6 511 einem gewiffen Umfang loaobfcn (äffen fann, beim (ie bienen jugleich. als febr genaue geuchfigfeitömeffer 5 (äffen fie nämlid) S3ldtter unb .Köpfe bangen, fo ift ber ©oben trorfen, unb fie geigen bann beutlid), ta\i er »ieber SBaffer forbert. (5o febeint auch, bap bie ©rifen bem ©oben manche fdjäblidie Stoffe entziehen, loeld'e aufjerbem ben jarten jungen SBurjeln ber örchibeen 9iad)tl)cil bringen würben. 3m Uebrigen »ibmet mau ben Sßflaiijen biefelbe Pflege »ie im 3uui, unb ba bie Tage nun lang un~C< häufig febr fdmnil unb Irocfen finb, fo inufi man bei Ijeifem Sßetrer unb Dürre ben gufjboben, bie 2Bänbe, bie ©eftefle unb ■öei^rbbren ben Jag über beftänbig naß erbalieu, unb fänuntlidie im SößadjStljum begriffenen ^flanjen SKorgenö unb Stbenbä jur ©enüge fprigen. Die in Äörbchen beftublidjen $ßftan$en muffen jwetmal in ber Sßodie in baS laue SBaffer ber ßifterne eingetaucht unb m ben übrigen Jagen freigebig begoffen werben. Daö äBacbStljum ber meiften Slrten macht in biefem üRonat rafebe fsorts }d)ritte unb follte nach SOiöglichfeit geförbert werben, befonberö bei allen benjenigen l'lrten, »eiche ju ben ©attungen Aerides, Vanda. Saccolabium, Angraecum, Rbenanthera unb Pha- laenopsis geboren. Sitte blüljenbcn Drchibecn feilten, wie wir eä febon bei ben Zuleitungen für bie früheren Senate empfohlen haben, in eine füblere, luftigere unb trorfenere fltmofpbüre öerfejjt werben, bamit bie ©lüttjen länger in DoHfommenem ßufianbe bleiben, g'ür genügenbe 33cfd)attung mufj nod) immer mit Umficbt geforgt werben, allein immer nur bei »irfliebem ©onnenfebein (\va$ für biefen wie für bie übrigen ÜRonate gilt). SRan fdienfe benjenigen 5ßffanjen, Welche ihr öofleö 3al)re3»acb6tr)um jurücfgelegt haben, befoubere Zufmerffanifeit, gebe benfelben nur wenig SBaffer mit gprilu'ii unb S3cgiefjen uni> jwot nur SRorgenS, unb bringe fte in ein füf)lereS m\i< trorfenere^ ^aug. Xer OidjibeenjüdUer barf nämlid) nie auper ?ld)t (offen, bafj alle £)rd)ibeen mit ©cbeinfnollen ganj entfebieben einer 9htr)e öon mehren SBonaten be« bürfen, unb er inufi baber Willem aufbieten, feine 5ßflanjen lvährenb ber fonnenarmen 5agc bee^ SBinterä in biefen 3uftanb ju öerfe^en. Jlnbcrerfeite* bagegen barf ber 3üdüer nidu über» fel)cn, ba$ alle Drcbibeen, weldje einfache gewöl)iilid)e Stengel mit immergrünen blättern l)aben, enn ganzen SBinter binburd) gerabe in (angfamem 3Cad)^thum erhalten werben feilten. S?cr Sluguft ift häufig ebenfo warm wie ber ^uli, baljer muß an beißen fennigen Jagen bae5 ©efebatten fortgefe^t werben} allein man fann bie inubänge ober Sienben um öier Ul)r 103 SRactymittagö befeitigen. £>en im SBad^thum befintlidu-n fangen muß notfj immer turdi Spritzen unb ^Begießen ber erforbcrlidje @rab oon geuc&tigfeit gegeben »erben. — 3u tiefem Womit i(i bie fdiöne Cattleya labiata in präduigfter Blütbe, unb evljeifdu baljet bie größfte Bcljutfamfeit, bamtt biefe berr!id)eu Blütben nidjt benejjt werben. Die Seitut ter 'Blumen Matter ift nämlid) fo &nrt, baß jeber SEBaffertroöfen einen entfieflenben glerf jurücfläßt War. follte in biefem 2Ronat alte biejentgen ''(neu , weldie in intern :Ku[)e$uftante blühen , in eine gemäßigtere l'lbtlxilttng ober in ein fältercä .jpaiiS bringen, benfelben einige fOionate lang reidilid) i?uft unb wenig Softer geben, unb fte evft niebann, wenn fie bie BIüth,enfuofpen teutlicb jeigen, in ein Wärmeres «öauö, aber nid)t an einen feuduern Ort »erbringen. 311 tiefer Älaffe »on Drcbjbeen geboren: Dentlrobium nobile, coerulescens, Cambridgeanum etc — Slnbere, wehte wäfyrenb ber Blütbeu'it eine »arme trorfene Seljanblung erl)eifd)en , braudien in tiefem SSJconate nur trotfener gebalten ;u Werben j tiefe blüljen gerate beöor (ie ju warfen beginnen, wie 5. B. Dendrobium aggregatum. formosum unb densiflorum. ©ie füllten in einem mäßig warmen aber trodenen Sbeile teö §aufeß gehalten Werten, bis" bie Blütben ftd) 511 öffnen anfangen. Tie meiften (grborcbjbeen werten nunmehr turd) öerfdjiebene ©ttm&tome $u erfennen geben, baß fie 9iut)e betürfen, unt eines" ber beteutfamften 3iiü)tn Ijieöon ift batf Vergilben ber Blätter unt bas 8lbjierben ber (Stengel. Tiefe muffen alöbalb in ein f übles trorfenes <£>aus gebracht werten. Tie ©attttng Coelogyne blübt erft, wenn tie ©cfoeinfnoDen ftd) gerate üofl gebiltet baben ; man muß alfo tiefe Sßflanje bis tal)in im 2Baderfd>ietenen 33(ütr)ejeit öertraut unt bemäntle fte barnad). 3Bäf;renb ber ©ommermonate bat ber Drdjibeenjüdjter einen fortmübrenten [)artiuirfigen Ärieg mit ten Snfeften 511 führen, unt muß ftd) namentlich benutzen, bas" Ungejiefer ;u 5er-- ftören, beöor es feine ©er legt, weil er taturdi bem Uebcrbantnehmen teffelbeu am jlcberften öorbeugl unt ftd) einen Jheil ber Arbeit für tas fommenbe Saljt erfpart. CSortfc&ung folgt.) ilultur tico :Xi]npantl)itö. Tie febönfte Varietät ber t'lgapantheen ober ©cjjmucflitten , we(d)e meift tem Äaplanbe unt tem übrigen ©übafrifa entflammen, ift ber fdion feit längerer 3tit befannte aber nod) ntriU fel)r verbreitete A. umbellatus, für teffen allgemeinere .Kultur id) hier ein gute? SBBort bei ©drtnern unt ©artenfreunben einlegen möc&te. Ter A. umbellatus l)at lineare, etwa IV: bie 2 gttß lange, jweireibig geftellte Blätter wie mandie Sitten, unt eine fteifdiigc SBurjel, wetdje Slebnlid.tfeit mit einem tiefen .jpauslaud) l)at, unt treibt einen ftarfen Sd)aft, auf teffen Spifte ftd) eine reid)e Tolte blauer Blumen entwirfelt. Tiefe Tolte beftebt bei gefunten fräftigen Sßflanjen aus 2Ü — 25 (5inu'lublütben, wcld)e etwa balb fo groß fiut als tie unferer gewöhnlichen weißen ober gelben Sitte, aber einen febr fdwnen Stnblicl gewäbren. Tie gange Sßflanje ift felir leid)t 511 fultwireu unt ju VH'rmebren, fo taß man ten fleincn Slufwant für tie Slnfdjaffung einiger (£rem»[are uid)t fd)euen feilte. Ulm jetem einzelnen 'Jopf (äffen ftd) turdi ^uru'ltbeilung meine Sßftanjen gewinnen. (5? gibt »erfd)iebene Varietäten, 5. S. eine mit geftreiften Blättern, tie man jui Unterfdieitung variegatus nennt, anbere mit breitereu Blättern unt wieter anbere mit weißen ober blaßbrauen, größeren ober Heineren Blütben, alö 104 biei'enigen beö gewöhnlichen A. umbellatus. 1>ie gan$ weifwlühenbe Varietät bejeidjnet man alö A. umbell, albidus, fte unterfdieibct ftd) jebod) nur burd) bie garbe von bem gemöf)n- liefen Sfgapantljuö. 9cur SBenigc kttiffen jebod), üo$ ber einfachen Jhlltur, biefe eble s]?flan$e fo 511 ,$üd)tcn, rc»te fte gejüditet werben follte, unb bie golge batton ift, baf? ftd) bie Jöpfe mit Sdwfjlingen füllen, bie 3Mütbe aber fd)Wäd)lid) unb Hein bleibt. 3d) gebe für bie Jhtltur nun folgende erprobte SBinfe: bei Sänfauf ber ^flanje wähle man fte fo grofi, alö man fte nur ftnben fann, entferne alle Sprößlinge, wehte wieber je in befonbere Töpfe auögepflanjt werben Fönnen ; bie .{pauptpflanje aber fe&e man in einen Topf ein, ber eben groß genug ift, baß bie Sßurjel auf allen Seiten eine mäßige Umgebung, etwa 1 '/2 biö 2 3°N, *>on @rbe I)at. 9llö .ftompoft verwenbe man jur £>alfie fanbtge 2e()merbe, jur Raffte gut verrotteten Xünger, am beften .Stublager; ber Topf aber Wirb auf ein drittel feiner .jpöbe mit Sterben gefüllt. »g>at man biefe (Sintöpfung im erften grübfabr öorgenotninen, fo gibt man ctmaö SBarme, um bie 3wiebc( anzutreiben, woju fdjon ber wärmfte Tfjeil eineö Jtalthaufeö genügt. §ter läßt man bie ^sflanje wadjfen, biö bie SBurjeln ben ganzen Topf angefüllt baben, ()ierauf verfemt man bie s4?flnnje in einen größern Topf unb fäbrt mit biefem Umtopfen unb SBacbfenlajfen fo lange fort, alö bie SQBurjefn ben Topf nod) ausfüllen ; bic3 man 51t einem $el)tt-' ober jlvölfjölligen Topf gelaugt ift, barin man bie ^ftame nun blülien läßt. Sei biefer Äultur aber muß mit bem jebeömaligen Umtopfen aueb (eber äBurjjelauöfdblag entfernt Werben, fobalb er ftd) jeigr, bamit aller (Saft unb alle Äraft nur ber 43attptpflanje 511 gut fommen. 33ei biefer SBe^anb« hing unb ge()öriger (Sorgfalt für genügenbe 93ewäfferung wirb man eine fel)r fd)one, reid^ blüt)enbe SBIüthenbolbe auf l)ol)cm Sd)afte erjielen, bie bann einen wirflid) eblen Slnblirf gewährt. Sobalb bie $flanje blül)t, fann fte füglid) (Sommerö) in'S greie geftellt werben; ba aber heftige SQStnbe unb Scblagregen fie, wie jebe 33lütl)C überhaupt, fel)r befebäbigen würben, fo ift eö ratl)famer, fte unter bem genfter eineö 3'mnu'^ ober Ä'altfoaufeö ober unter einer 33eranba aufjufietfen, ti\ ber blühenbc Slgapanlhuö in ber 3 hat ein fold)er blumiftifdn'v Sdwuicf unb Triumph ift, bc\§ man il)it nid)t mutwillig einer SSefcbäbigung auöfe|en follte. (Sine vollfommene slMütl)e biefer ^flanje ift für Salon unb ©ewäd)öl)auö, äuölage unb grei- lanb gleid) felfjr eine auögejeidjnetc ßktbe. — Sobalb bie 2Mütl)e ju weifen beginnt, wirb bie ^ßffanje biö jum Jperbft in'ö greie gcfe|t, an einem warmen, fonnigen unb gefcböjjten Stanbort. 3m .gjerbji fe|t mau fte bann gur Ueberwinterung in einen falten Äaften, benn fte ift burdwuö feine $ärtlid)e *Pflan$e, obfd)on fte, einmal »erwahrloöt, große Sorgfalt in ber Kultur ()eifd)t, biö fte wieber in gehörigen Staub gebrad)t ift. ©ewöhulid) erfährt fte aber fd)on einige 23er= wahrlofung, wenn fte auö ben Rauben bcö ©ürtnerö fommt. 3" bem falten .Saften muß fte nun mäfiig trorfen unb Bon allen Sprößlingen frei erhalten werben. 3m grühling ftürjt man ben Topf, nimmt bie Sßflanje mit beut (Srbballen heraus, entfernt bie alten Sterben unb erfefct fte burd) neue, erfeht bie £>berfläd)e ber (Srbe burd) frifdten 93oben unb crgänjt aud) alle anbere drbe an ben Seiten ber SSSurjel, weld)e etwa befectuoö erfdicint, fo bafj bie Sßftanje wieber allentl)a(bcn mit frifdier ßrbe »erfchen, ol)ite eigentlid) umgetopft ju werben, in il)ren alten Topf verbradu wirb. (So fd)abet fogar ber ^?fian$e gar nid)tö, wenn man il)r einige non ben 3l1U'r">iir5eln nimmt unb bie SBurjel tt\vci$ auöpu^t; mau fann fte bann wieber in ben haften ftellen biö fte ib,ren 33Iütbenfd)aft treibt, uon wo man fte bemad) in'ö Äaltljauö, 3immer, 33luiuenfenfter ober ben Srcibfaftcn »erbringt, biö bie ©lüthe ftd; 51t entfalten beginnt ober gan$ vorüber ift. — 5)ie abgenommenen Sprößlinge follte man in ben fleinftmöglid)en Topf, weldier fie nur 51t galten vermag, je einjeln cinfe^en, unb fo burd) allinä()ligcö Serfe^en in größere Töpfe l)eranjiehcn, wie wir eö bei ber SOhttterpflauje befdirieben l)abcn, biö fte bie @röße blüb,cnber ^flanjen erreichen. 9luf biefe Söeifc fann mau auö einer einzigen s|!flaiMe / 105 in unglaublidi furjer ^dt einen bübfdien SBorratt) erliefen, wovon jebe 5ß^nnje fdmner unb fräfriger fei;n mirb, nlö baö getaufte Original. Seim 9(b(öfen ber S(J)öfüinge von ben SJcuttcr* vflanjen biite man ftd) fcl>r, bie SBurjcIn ber leperii 511 befcfeäbigen ; bie ableget bürfen fdmn befdjäbigt ober fonft unvollfommen fetyn, beim mit ein flein wenig Sobenroärme , fogar von einem abgängigen ÜRifi&eet, (äfjt ftd) fogar fjierauö balb eine vollfommene ^flanje erjielen. 3eber, meldier ftd) «om SBSertl) tiefe«: ^flanjc in i()rer IMütbcnu'it alö 3ierbe für ©arten unb ®ett)äd}ät)au6 überjengt l)at, mirb ftd) mit (Sifer auf i()re Äultur legen, benn iai SSifidjen Wthe, meldie btefelbe anfangt burd) SBännegeben im ÜHiftbeet, Sreibfaften ober fogar nur im Jialtbaufe, foroie burd) baö fmufige SSevfe^en beanfprudit, lotrttf fid) reidiliob burd) ben fdjönen (frfolg biefer Äultur. €i\\ Wort 31t Cntnftnt ocö ffbrrblümdjntö. 3)aö Seberblümdien , Hepatica triloba (Anemone hepatica), gehört 511 ben tcijenbfien GJrftiingen unferö greilanbflorö , unb ift eine ber lieblidiften grül)lingeblninen, bie mir fennen. ®(eid)Wof)l ift ftc neuerbütgS auö vielen ©arten ganj verbrangt roorben , unb biefj ift ein llnredit, beim namentlich, mir ©ärmer follten über beut dienen ttnfere alten Vieblinge nidit vergeffen. 2)aju fonimt nod), baß biefe anfprud)ö(ofe ?PfIanje von fo fd)önem lebbaftem garbenfpiel gar feine ungewöhnliche Pflege erf)eifd)r, um unfere ©arten im gebrnar unb 90?ätj, biefer nod) fo blumenlofcn 3af)reöjetr, mit ibrem iMütbenfdnniitfe 311 jieren. 2)a6 £ebcrblümdien fonimt nad) beul edmceglöefd'eii unb bem ibl()licben G^briftmurj (Hclleborus purpurascens) m\i< nod) vor ben Ißritttefn unb aarivuneln mie bie (Srbbeere, unb biefi gibt fdmn einen genügenben gingerjeig für feine Kultur, 511 bereu allgemeinerer 5Öieberaufnal}ine id) ()iemit aufmuntern möd)tc. G?3 erl)eifd)t einen leiditen, guten, etwaö fanbigen frifeben 83oben, ber aber nidu fendjt femt barf. Tie Sage nad) 9lorb unb Sßcft fagt il)nt am beften 511; in füblid)er (5'rpofttion unb bem vollen (Sonneufdicin aii'Jgefefet, gel)t eö fdinell ju ©mnbe; 4iaibenerbe unb 3)ünger ober 9Jiift fiub i()tn entfd)ieben fdiäblid). Tic Sßermctjrung gefd)ie()t am beften biird) Slbfeger ober burd) Ü()ci(ung ber ©üfdjel vor ober nad) ber Sölütlje, meldje unmittelbar nad) bem ftarfen Jljaumetter beginnt unb bi^ in ben Slpril binein bauert. SSei ber SSermel)rung tl)eile man aber nur bie großen 33üfcbel unb niadu- auö einem fold)cn nidit all^uviele fleine, benn bie fleinen ;'lb(eger unb Seitenlriebe geben bei- nahe alle 511 ©rnnbe. 2)aö Sebcrblünidu'ii eignet ftdi nidu nur jur Sinfaffung flcinercr 33eete, fonbem aud» jur 23efet}ung ganjer ©nippen vorjüglidi. Sein bübfdie?, breilappigeö, ijerjförmigeö, gefpienfeltee* Sölatt von glänjenbem ©rün fonimt erft nad) ber 33lütl)e, unb mirb im ^odifoinmer unb gegen 3»uflrirtc (Sartcit-^citung. V. 7. 14 101 ben iwOft l)in etwaö rotf). 2)ie *J3flnnjc beftocft ftd) nad) bei 33(ütl)e fein" t>i"it>fd> unb bilbet fleine SRintarutbüfelje wie bnö 33eild>cn. (5in grofer 95orjuci beö SeberblümdienS, junwl für ben .£>au8gatien , ift, bafj tiefe aller- liebfie flcine ^flanje felbft unfere ftrcngften SBintet im gteien überbauert unb gar feine anberen aufiergewöl)nlid)cn 33otjt($t8mafjtegeln erl)eifd)t, alö bat? man fte nidjt jur Unjeit ftürt. SSifl man bie SebetMümdjenfiödfe »etfefcen, fo tl>ue man eö vor ber 33lütl)e, fobalb ber 23oben offen ift; null man bie verblühten ©nippen abräumen, fo nc[)ine man biefe Arbeit fo frütje wie möglich, nad) bem 33erblül)en vor, el)e nod) bie SMätter getrieben l)aben , unb ftcdje fte felbft bann womöglich, mit bem (Srbfloß auö. 3U «Uen anbereit SaljrcSjeiten ift bie ikrpflanjttng öon 23cct ju 33ect felbft mit bem SrbbaKen niciU febr ratbfam, bagegen auö bem üopf in cad freie Sanb ju allen ^abvetfjciten möglid). 3)em ^)anbclögärtner empfiehlt ftd) biefe l)übfd)c Sßflanje, bie unfl bc\ä @nbe beö SBinterS unb ben SBeginn beö grüf)lingS verfünbigt, nod) gan,j, befonberö baburd), bafj fte ju einer ßeit, wo eö beinahe feine anbeten greilanbblumcn gibt, einen wunbcrl)übfd)cn glor von foldjcn für SPouquetö unb Äränje liefert. €int{]f 6ct>nnhrn über Dmncljrunjj. @3 ift bei ben ©ättnern feit langer 3«it üblich, gewefen, Stopfer öon frautigen ißftanjen ober fonftigen ©cwädifen von faftiger 33cfd)affcnl)cit vor bem SJuSpflanjen erft in trorfener fdjattiger tage eine 3'''t biug abtrorfnen ju [äffen, bamit ber überfd)üffige Saft verbunfte unb bie Sdmittwunbe etwaö vernarbe, l'lnbercrfcitö ftnben wir t)ic unb ba bie ©ewobnbcit, Sdmittlingc unb klugen von SBeinreben an einem feuebten fertigen Orte aufzubewahren, al€ einen öottteffiidjen öotbeteitenben 5ßtoce|j $ut SJetmeJjtung unb gortpflanjung von ©ewädjfen von etwaö fefterem unb berberem Oefüge. (Sin Stopfer von mittelfeiner üertur bagegen, j. 53. von einer 9iofc, fann feine von biefen beiben 33el)anbluugöarten ertragen; in bem einen Saite, b. I). bei ber Aufbewahrung im Jrorfenen, roütbe er fduiell jufanimenfdnumpfen uub weifen ; in feuchtem Sanbe aber balb fc&watj werben unb 51t ©runbe geben. Um bal)er bei Stopfern ben allgemein angeftrebten 3weten gefüllt, unb muf) bann unter einer Stetlage im Jia(tl)aufe beifeite gefegt ober an irgenb einem äbnli&en Orte eingegraben werben, 107 ivo bic ©obentempcratw vcrhältuifhnäfrig gleichartig unb nid)t aHju warm ift. Icr jur (£a(Iu& bilbung erforberlidje 2Bärmegrab, tvcldu-r burd) SSerfudje ganj leidn ermittelt werben fanu, bürfte metneö CDnfüv^altcitö bic hödiftc Sffiörmemenge feint, weldje bie ©tccflingc ju ertragen im Staube ftnb, ofjne bafi man Wefafyr läuft, bie Änbfpen aufbrechen ui fehen, roaS natürlich beit Saft erfdiöpfen unb fo unfern Qwed öereitetn würbe, ©obalb ber $ßrocefj ber (Sauu& bilbung Borübet ift, muffen bann aber bic ©tccflingc allmählig an bas gewötmltdje unb uatür liä}« Quantum ©arme, i'idit, i'uft unb geudjtigfeit beö ^crmehntngSbaufcS gewöhnt werben. (5S fei; mir nod) ferner ein sißort über $a$ SBcfen unb bic 93efd)affenhcit bcS (Safluä felbft anjufüljren gemattet, ba unter ben (Partnern hierüber theihveife febr irrige SlnfidHcn im tSdmningc ftnb. SSiele glauben , ber (Salluö feg nid)f$ anbereö , au! eine 9Irt SSünbel Don SBurjelri im (5'inbrvo-3nftanbc, weld)e je naäj Umftänben cnnvirfclt werben rönnen ober nidjt. 3d) babc nod) fdten einen Partner anberö »om SalluS fprcd)cn Ijören aU in biefer Sßeife, ofö ob er für erWiefen unb unheftreitbar annehme: bie SBürjeidjen entfördngen entWeber unmittelbar auS bem (Saline«, ober aber ftc brängen burd) benfclbeu Ijinburä), fommen ftc nun ivoher ftc Wolfen. 3a, id) fanb biefe Sfnftdjt niebt nur in manchen ©arten« unb §anbbüd)em, fonbern aud) fd'on fogar in biefer 3eitfd)rift vertreten. SRun bin id> aber ber Slnftdjt, bic bei mir auf ®runb öon SBeobaä)tungen siemltä) feft ftebt, bafi biefi nur fcl)r feiten ober gar nie vorfoinntt. STuf ®runb von forgfetftigen Untcrfudutngen, welche id) an §unberten von bewur« jelten ©topfern angefleHt, babc id) midi ganj beutlid) ü&erjeugt, bafi bie Safawiirjeläjen alle feitlid) auö ber 9?äl)e ber Saftö aufgetrieben werben, unb bafj in allen benjemgen gälleu, wo fic au3 bem (5alluS felbft aufgetrieben worben ju feint fdieincn, eine blofe 3l(ufton ftattftnbet, veranlaßt burd» hat l'Infdjwcllcn beö KaHuö um bic Snben ber ©totofer. Die SaKuöbilbung ift fein :?heil ber SBurjelbitburig felbft, fonbern nur einer jener *ßrogeffe, weldje gewöfynliäj ber SBurjelbilbung Dorangeljen, — bic äfnfammfung von $flan$enfaft in befonberel erweiterten ©efäfen unb ßtÜtn behufs beö neuen 2Baä)3tr)um$, weldpeö balb in ber 9iähc beö Safluö fiel) geltenb madjen Wirb. Sffienn man fiel) einmal mit ber allein ridMia.cn Slnfidjt vertraut gemadjt bat, bajj bie EaUuSbilbung ntäjt baQ erftc ©tabium ber SEBurjetbilbung ift, unb bafi jeber SSerfud), ©topfer vorzeitig jum S3ewurje(n ^u bringen, im 5ßrinjip falfd) ift, fo ift man bann aud) im Staube, ftd> manä)e jener 9D?ifjgefd)tcfe unb vereitelten 33emüf)ungen in ber 35er* mehrung ^u erfläreu, ivcld'c um aufierbem unerHartiä) crfdu'ineu. 3er) füge bicr nod) jitiu Sdiluffc eine anbere S3emerfung an. Vergangenes '^rübjabr fdmitt id) mir einige vorjährige Iriebe von kirnen unb ju biefen einige Cluittcntriebe von cntfvrcdu'itbcr Tiefe. 3d) tbcilte bic Duittcntricoc in ©töcfe von brei l'lugen, ivovoii id) baS initiiere reinlicb auSfdjnitt unb ftatt beffclbcn ein Stmauge cinofulirtc. llugefäbr vicru'bn Jage nadiber unterfudne id' bic auf obcnbefdu-icbcnc SBeife in troefenem Sanb vergrabenen Outttenjiopfet unb fanb alle eingcfelUcn SBirnaugen an beufelbcn febr fdjon angeivad'fcn unb bic Ouittcnftopfer an ber S5aftö mit einem EafluS verfeben. 3d) inödue nun bic ^ragc anregen, ob biefe 3bec nidu auf irgenb iveldie SBeife vraftifdi verivertbet werben föuntc. 3. ä. 3ur ilultur tirr l'nluiicn. Tiefe fß^anjengattung begreift einige unferet fd)önjien 3't'v)U,)i,>iff,l"c in ftd^ , von benen aber feine einzige hart genug ift, um uufere SGinter obne ©ä)u| ju Überbauern. (Sinigc baVon 14* 108 beanfprucben ben ©dnt& beä Sarm*, aijbere ben beß Äaltbattfeß, unb ein X()ci( bavon gebeizt am befiert, wenn man fie im grühbeet ober falten Äaften überwintert. Diejj ritf)rt bqljer, weit bie meifien auß fublroptfcben unb tropifebeu Sänbern: au8 Sföejico, SBeftinbien , 33ra* filien, ooin Aap bev guten Hoffnung, von ben ©atibwid)ß/$nfeln flammen, unb nur einige wenige auß ßbjle unb 9ieul)ollanb. ©ie ftnb $11111 gröpften Sheil immergrüne fvautavtige <ßercnnien ; einige Werfen i(;r Saub ab, einige Wenige ftnb gonimergewäd?fc unb ein fefjr fleiucr Jl)cil oon ihnen ift ftrauebartig. 2Sir geben oon bev Stuftet auß, baf? bie Vorfrage einer richtigen rationellen Ätiltur erft bie genaue theoretifebe Sefannrfchnft mit bei Sintbeilung unb Älafriftfation einer $flanje fetyn niufc unb bemjufolge wollen nur nadiftebenb bie befanntcron fultivirten arten in einer furjen Ueberftcbt unter folgeubc Jlapitel jufammenfteUen : a) immergrüne häutige sßerennien, b) laufe abwerfenbe Sßerennien unt c) ©ommcrgcwädife ; wir wollen biefe Uebcrfidu mit gelegentlichen Semerfungen begleiten, wie fte unß geeignet unb anregenb erfebeinen, um eine gugänglicbe, allzeit bereite Tabelle von Beobachtungen unb Ißinfen über bie Kultur, SSermehrung, SBlütbe* jeit, SMumenfarbe, ben blumiftifchen SBerth. unb äbnlid'c fragen von gärtnerifebem 3ntercffe 511 liefern. 1) immergrüne trautige fßerennien: Lobelia macrantha. L. Simsii. L. pedun- culata. L. dentata. L. nicotianaefolia. L. pinifolia. L. umbellata. L. alata L. assurgens. L. eeylanica. L. pyramidalis. L. linearis. L. bellidifolia. L. rhizophyta. L. decumbens. L. seeunda. L. minima. L. illieifolia. L. hirsuta. L. crinoides. L. coronopifolia. L. triquetra. L. tomentosa. L. minuta. L. erinus. L. Simplex. L. pubescens. L Thunbergi. L. coerulea. $llle »orgenannien Sobelienarten, mit Slußnabme »on ad)t, babeu blaue ©lüthen. Xie rhizophyta, seeunda, minima unb minuta blühen weiß ; bie assurgens ftharlacbrothj bie pyra- midalis purpurn; bie bellidifolia (jotbrofaj bie anberen alle blau 3t)re JBlütbejeit beginnt gewöhnlich um bie SRitte ÜRai ober jwifeben biefer 1111^ bem l'lnfang beß 3wni, unb fte fahren bann in biefem ßuflanbe fort biß fpät in len .gjcrbjt fjtne.in, ja bie reicher blübenben machen fogar fo lange fort, biß man fte cor ben gröften unter Darb unb ©laß bergen mu|j. ©ie ftnb fämmtlid) ?ur SSerjterung beß SSIumengartenS im Sommer anmenbbar, unb [offen fich entweber einteilt über »erfebiebene 5 heile ber Rabatten unb Seete verteilen, ober aber, jumal wenn mau bie befferen unb reichlicher bluhenben Wirten außwähjt, in ganzen ©nippen unb Seeten außpfianjen. 3u biefem ßweefe ftnb bie arten erinus, bellidifolia 11. a. m. trefflich geeignet ; namentlich bie erftere mit ibren frbonen hellblauen 93lumeu, welche in ununterbrochener rflfcber golge biß fpät in ben <£jerbft hinein forttreiben, ift eine fehr banfbare ©nippen« unb :Kabattenpflan$e unb trägt jur Sßerfcböneruug beß ©atteuß nicht wenig bei. Die bellidifolia blüht nicht ganj fo reichlich wie bie vorige; allein man fann ihre Jlfei^blüthigfeit leicht fteigern, wenn man bie SJJflanje in felir magern SSoben fetu ober in nahrhafterem mit fehr feinem gfufjfanb umfebüttet, ber foglcicb bie Slüu)cnbi(buiig aufjerorbentlich beforbert. (iinige ber genannten Slrtcn vermehrt man burdj Sßurjeltbetlung, weil fte im allgemeinen fehr öiele 2tu3= läufer austreiben; anbete Kiffen ftcb burth ©topfer in ©anb ober 9?afenerbe mit gröfifter l'ciduigfeit »ermebren. Um von beujenigen Wirten, wehte ficb am leicbtejien bureb ©topfer vermehren, biefe \u bewurzeln, ift ber J^erbft bie günftigfte S1-'1 >"m Einlegen, beim fte warfen bann leidit au unb föunen im Äalthaufe ober in einem falten Äaften, ber burdi SBebecfung mit Strohmatten vor groft gefebü^t ift, [eiebt burd) ben Sffiinter gebracht werben; pflanjt man fte bann im grühling auö, fo treiben fie alßbalb luftig im freien Sanbe, beginnen halb 511 blühen unb blühen fort biß 511m ©pätlu'rbftc. Sei beujenigen ?lrten, welche fich lieber burd) 9Burjeftf)eilung vermehren (äffen, feilte biefe 3Äethobe ber Vermehrung fogleid) nad) bem iMühen vorgenommen unb bie aufgepflanzten ©ctilinge in einem ^tiftbeet ober Äaltfjaufe unter 109 ©faß gehalten werben, bamit fte leichter unb rafdjer anwacbfen. Stnb fte bagegen fcbon im vorigen 3af)rc in Seeten ob« auf ©nippen im freien auögepflanu gewefen, fo muffen fte bei febr naffer SBitterung ober bei großen burd) Strohmatten unb anbere Materialien »ot ben Unbilben ber äÖittecung gefdmöt unb bie c r fte befle ®elegenf)eit wahrgenommen werben, um im grübjabr biefe SBuncltbeilung r-orjunefymen , bamit burd) jeitige Vorbereitung hjeju bie ißflanjen nod) in bemfelben 3al)re jur 23lütl)e fommen. — Selbe Wirten von Sobelien, foivie alle biejenigen, roeld'e wÄt)renb beö SommerS im freien 8anbe geblüht haben, muffen im §erbfte eingetopft unb im Äaltljaufe ober einem anbern froftfreien Orte überwintert Werben ; bei biefer ©elcgenbeit ift bie SSerme^rung burd) € topfer febr müljeloö unb ebenfo leiebt wie bie ber einbereu burd) 2ßuv$eltl)eilung im grüf)ling. 3)ie Sobelien gebeiben beinahe in jeber 23obenart, am beften aber in fettem ©artenboben , bem man envae3 fanbige |jaibenerbe beigemtfdjt r)ett. 2)ic Heineren overghaften Slrten machen einen febr l)übfd)en @ffeft, »renn man fte alö 93er= u'erung für fünjtlidje geföpart^ieen ic. anwenbet; unb einige ba»on, gut gebaut unb wot)l verpflegt, unb vereinzelt im Äaltfjaufe angebracht, machen immer eine febr auiiiutbige SBirfung, Weil fte beinahe baö ganje 3aljr binbiird) in ber 2Mütr)e jteben. 2) SaubabWerfenbe frautartige ^erennien. L. Kalmii. L. Nuttallii. L. tenella. L. Claytonii. L. amoena. — SSon biefen fünf blühen alle aujjer tenella blau ; biefe aber iHolett'purpurn. Sie ftnb fämmtlidj fcljr hübfebe unb effeftvolle 3terpflanu'n, unb föniieii gang auf biefelbe Sßeife bel)anbelt werben, wie bie voranftebenbe ?lbtl)cilung ber immergrünen haut; artigen ^crennien. 3) @om mergewäd) fe. L. Cliffortiana. L. puberula. L. aneeps. L. chilensis. L. debilis. L. inflata. L. bicolor. L. gracilis. L. serrulata. L. Laurentia. — ©ämmtlicbe aufgeführte blüh/n blau, aufgenommen L. Cliflbrliana, bie ju ben Wenigen rotl)Mühcnben Vlrten gebort. 3()re jcultur macht außerorbentlicb Wenig Mühe; mau feiet fte bünn an Ort unb Stelle, Wo fte blühen folien, unb verblümt fte, Wenn fte ,u biet)! ftcl)en, bind) l'luöraiifeii, wenn fte einmal aufgegangen ftnb. 3)ie ineifteu von ilnten reifen eine reidjlidjc Menge von Samen, weldje man an einem fdumen troefenen Sag forgfältig fauuneln feilte. Xk pcreunireiiben eitlen cardinalis, lulgens unb splendens erforbern im üffiinter ben Scbuj} unter @ku% ftnb laubabwerfenb unb machen, wenn man fte Sommerö im Blumengarten in Sectc ober ©nippen auepftann, einen Wunberfcbönen Sffeft mit it)ren pracbtöolfen [cbarlacb; rothen Blumen , Weldje an ®lul ber garbe alle anberen Arten biefer ©attiing übertreffen. Bohanbclt man fte nad) ben oben gegebenen Slnwetfungen , fo fauu mau mit geringer Mühe fd'önblühenbc (5remplare ergtefen. 2)ie eigentlichen 2Barml)au8-3lrten ber Lobelia ftnb Cavanillesiana, decurrens unb persi- folia, unb als 3'etPflanSen Weber fd)ön nod) von befonberem 3ntereffe; jwar l)aben fte meift reid)farbigc SBlumen von Purpur ober Stmarantl)« unb Scbarlacbrott) unb gebeiben in jebem leiditen fetten Stoben gut, laffeu ftd) aud> feljr leiebt burd; Stopfer vermehren, bie man in üöpfen in ber 8ohe ober bem Miftbcct anwurzelt otjne ©laSbebccfung ; allein fte ftnb bodt nid)t fdHMi genug, um bie auf OewädjSljaujMßflanjen jtt venvenbenbe 5Ö?üt)e ju lohnen. gür ben ©ärtner unb Slumenfrcunb empfehlen ftd) weit mehr bie vielen fdunten Jjvbri ben, wehte im Sauf ber 3eit burd) forgfältige Kultur entftanben ftnb, unb über weldje bie Äatafoge ber größeren £anbel8gÄrtnereten eine reiche Ueberfutt gewähren. (Sine ber neuefteu 4ivbriben, bie L. marmorata, fdjeint jebod) nidu baö große Sob t,u verbienen, tvelebeö il)r in verfdiiebenen ?lnpreifungen gesollt würbe, beim t>a$ matte Blau, weldjeö ftd) mit bem Ißeifi ber Blütbe vermengt, fteb,t weit hinter beut feurigen l'lmr ber gewöhnlichen L. erinus, ber syphilitica unb namentlich ber heterophylla jurürf. 3)ie übrige süeljaiiblung ift m einfadj, als v^'i wir hier allgemein SSefannteS wieberbolen bürften. 110 ifl0nntlid)cr ikkntur. 2lugufh ermabrlo«t worben fenn, fo muß" benfelben jeht febleunigft bic notbige Sorgfalt aigc- wanbt werben, namentlich foleben, wehte nach bem Serbliibcn na* nidit reebt ia'fl SÖadisthiim gefommcii finb. Siefc (bitte man, wenn thuniicb, in ein ;iemlidi warmes £aus (teilen unb jebc mögliche iunfebrtmg treffen, um jie in ftarfen Srie6 ju bringen; beim alle <ßfkngen, meldie überhaupt frtjroäd)lidj finb, wenn (ie langer in einem fühlen troctenen §cmi ober im greien gelaffen werben, erforbern bann fpäter im 3abre noch eine befonbers forgfältige Schaubluug, weil fie fonft im nädiften 3ot)re nidjt fcfjön blüljen werben, fpffanjen; welche fdion Söliitbenfuofvcn gebilbet haben, muffen in icbattiger Sage in'« greie gefegt werben; allein junge 'i'flanjen, bie mau mit moglidifter ©efäjwinbigfeit ju fehönen oollfoinmcnen (Sremptaren rjeranjieljen Witt, muffen, wenn fie eine Steigung mm 8nfe£en Don »Iüt&enfnofpen jcigcn, berfelbcn regelmtt burd) 3tu8= fueipen entlebigt unb oeraulaßt werben, einen jweitcn Jrieb ,u machen. (JamcUien mit augefejjteu Sliitlien-- tnofpen foHten eiitmebcr in'« greie gefejst ober in einem jiemlidi fühlen £aufe aufbewahrt werben, um ju oer= liiubem, bafj He einen sweiten Jtieb macben. Sei jungen {luftigen (Pffanjen fommt es fcftr oft oor, bat He, — wenn man fie in gekannter feuditer 'Jltmofpbäre hält, uadibem fie it>re SMütbentnofpeu angefejjt haben,— noeb in einen jweiten Srieb geraten, welcher bann aüe SDiühe bes 3üctiter$ 511 oercitelu bro&t. SBo ein fchöncs gyemplar nicht mehr genug Sopfraum bat, muß biefem Ucbelftanbc foglcidi abgeholfen werben. 3m Aaltbaufe cr$iclt man jeht beri fdiöuften Sffett burch Muffte Uu 11g berjenigen ©ewädjfe, wcldie aus bem SBarmbaufe fommen, muß aber aisbann eme jiemlich gefpanute iltmofpbäre im ttaltbau* erhalten unb beim fiuftgebcn fetjt oorftditig fenn, um feine Sugluft auf« fommen 511 (äffen, meldie biefeu fpffanjen nur entfdiicben fdiablid) wäre. Xunt jmedmäßige Jluffteltung fchöner Slattjierpflaiijen Don folcheu (Sattungen, wehte bic niebrigerc Temperatur bes Äaltbaufes ertragen, jwifdien ! anbercu blütjenben iPftanjen, fann man eine wunber= hubfdic SBirfung cijiclcn; unb bei gehöriger Uiufutt unb Sorgfalt fann man bic nerfcfn'ebenen Orten oon Sroton, SDracäna, Waranta u. a. m. in biefer 3abre«= jeit biet füglich aufftellen unb ;ur Serfdiöncrung bes" Äaltbaufes benüfsen. Schlingpftanjen 11. a., welche im freien Sobeu bes ©ewnichehaufe« wadifen, muffen wabrenb ber ^unbätage forgfältig unb reidilid) begoffen unb befoubers rom Ungeziefer frei erhalten werbe» ; aiut fcfjc man bei jungen Scbliugpflanjcn immer ge= fliffentlicb nach , baf; ihre jungen Jriebe hübfdi aufge= biiuben uub im Gnfemble erhalten werben, ohne jeboch ibr freies ÜBadisthuni allju pebantifcb ju befdjränfen. fflian fährt mit bem Umtopfen berjenigen ^flanjcn fort, wehte gröpern lopfraum bebürfen, unb beginnt babei mit benjeuigen, welche nach bem 3uriirffdineibcu wiebtr in biibfcbcn 2ricb gefommen finb. 93!an inu§ bie oer= festen !pf(an;en in fo lange, ali bie ÜBurjetn nodi niitt gaiij in bie frifdje Srbe cingewadifen fmb, burd) regelmäßige« Segieficn feucht unb bie firbe burd) ge- legcutlidie« 'iluflocfcrn offen erhalten, beim ein liebet* maafj »on Oläffe wie oon Jrodcubcit fdiabet ilnien fct)t. Starfwüdifige ©ewädife, bie fdiou ein mäßige« SOadis-- tbum gcnmdit haben, foliten möglich)! rucl frifdie Suft ober mebr Sonne befommen, um bas junge .yolj furj unb gutbeftoeft ;ii erhalten. 'Jllle $flanjeii, meldje ben Verheerungen buretj 5)iei;ltbau ober burd) Spinniäufe unterworfen fmb, muffen fjäufig uuterfuebt uub mit ben gehörigen Sdnifcmitteln gegen biefc Sdiäbcn oer= fchen werben. Unter ben tirifen muffen namentlut biejenigen fnihblühenbcn, weldje nur fpärlid) Shithcn anfencii, wenn ihr §oIj nidit gut ausgereift ift, wie Erica elegans, depressa, Cavendishii u. a. m., mög= lidift oiel Sonne befommen, fobalb fie binlänglidj ge= trieben haben; bief, muß jebodi ganj allniäblig gefd;et)en unb bic Eöpfe eingefenft ober befitattet fenn, — eine Sebanblungsweife, wehte audj bei tipacribeen unb anberen rafdiwadifenbcn SPffangen fehr ju empfeblen ift. Blumengarten ülnfange bc« Sionat« erforbern bie helfen uub 31urifeln bejuglicb ihrer Scrmehrung burdj 3crtbcilen unb üfbfenfen, fotote hmfiditlnt ber i'crfeljuug uub ber ginfammlung be« Deelfcnfamcn« nod) jiemlich inel •Jlrhcit. ßnbe 'Jluguft« werben bie friiheftcn 3ieltcn= abfenfer fefeon bewutjelt fenn unb fönnen bann abge= nommen unb in Ääften ober nod) beffer ju 3 ober 4 in SEöpfe gefegt werben, um fie fo ju überwintern. Ja« «iisbehen ber »erblühten 3wieoeIpffanjen, bie noch im Sobcn finb, ift uni'eqiiglid) Dorjunebmcn, uub (inbc bc« 2)tonat« fmb bie fcftcu ßmiebetn oon Silien unb anberen wieber in ben Soben. Küc feineren 3wiebeln, bie man jum treiben bejtimmt bat, wie £»ajintr)en, lajetten, SRarciffen 11. f w., fetjt mau jeht in Söpft, gräbt biefe in bic (irbe unb läßt fie bi«1 jum / 111 Spätficrbft im freien. 9111c SRefcben für ben SBinter= bebarf ftitb nun auägufäen. £ie abgeblühten 9ßeren= nien: Slurifeln, 93rimeln, 33eilcr)en, Päonien, finb um= jupffanjen unb ju jcvtheilen. Um Samen oon ben Sommcrlcvfojcn 51t befommen, finb bie l)ie}u auäge= wählten fdn-nften Sremplare forgfältig ju pflegen, vor Stoffe }u bewahren, auäjufdjneiben unb wo möglich, aufjubinben. Sie SBinterleötoj^n, welche im Saften burcrjrcintert werben feilen, muffen nun auogcfäet werben, lue Sammlung bev ©amen ifl ein §auptgefd)äft für ben Monat Qlugttft. ©ie SSermeljrung burd) Otulation wirb bei Diofen, Orangen, [Robinien u. f. lt. fortgefefst; ebenfo ift bie Sereblung bev ftameilien buvcb Snplatten nun Bofjunetjmen. üllle ©ewäcbfe unb äierpffansen, bie man 511m treiben beftimint bat, werben nun in löpfe gepflanüt. 3u Stnfang beä ÜJtonatä oermebre mau au* bie Serbenen bind) ©topfer. 5)ie SBege, ©nippen unb [Rabatten finb oon Untraut rein ju erbalten, 39ud)3einfaffungen , §ccten unb 3iti"ftvaiicficv gu befdmeiben. 3l>gle>* forge man bei Reiten für Anlage, Erneuerung unb Umarbeiten bet Srbmagajine unb menge jel.it bie üerfd)iebenen SBüngungätnittel (namentlich bie pffigen) barunter, bamit fie fieb unter bem (Sinftufj bcrSommerbike nodj bem SBoben affimiliren. 3m (Dbllgartcn finb äumütfi bie jwei= unb breijährigen Dbftbäume auägufdjneiben, bie SBeinreben unb anberen Spaliere ju heften unb auisntbvcdjen , unb bie ffiilblinge bind) Otulation nod) 311 vcrcbcln. genier beginnt nun bie SBereblung bin* Seitenpfropfen, SBurgelpfropfen, Sattel* fdjäften. 91 11 ben febou früher verebcltcn Stämmdjen fmb bie SBerbänbe ;u lodern unb bie unter bev 9?er= ebelung auätreibenben [Reifer ju vernichten. %üx 9lb= leger unb 9lbfenfer ift biefer Monat fet)r geeignet. 3n obftrcicbcn Jahren wirb mau bie yodijtämme nun mit Stüjäen vetfeben muffen. Suifjerbem ift auf bie Stamm-- raupe unb ben Schmetterling beä 33aumweijjting,3 Sagb ju machen, namentlich an tüblen Morgen in aller grübe. 9lvvifofen unb ffirfidie an ben Spalieren fdu'ibe man vor ben Sßcfven, inbem man bie vollfommenereu grücbte mit einem £ocf 2Solle umgibt. S>ie 93eetc 511 (ünftigen fteniaiiöfaatcn fmb bcr;uvid)tcn, wenn es juni ©raben nicht ju trocten ift. Sie im Suni »erebelten Stamm» eben ju Spalier-- unb 3wergbäuincn tonnen 511m Ibeil febon niebevgefdinitten unb ibnen bie gorm gegeben werben, inbem man Stäbe an biefelben fteeft unb fre in bie entfprecbenbe ütiebtung bringt, wne für fpäter viele Mühe erfpart. 3obannis= unb Stachelbeeren tonnen nod) burd) Senter unb Stectlinge vermehrt werben, (Srbbeeren buvcb ükrfejjen bev bewurjelten StuSläufer. Den 5ßttramiben, 3»«83 u»b •V'odiftämmeii mutf nun, wenn fie auf ©raäboben fteben, bie fogen. Saumfcbeibe gelodert unb von ©rag unb Unfvaut frci= gemacht werben; ebenfo ifi bie Saumfd)ule in biefem SRonat nodj einmal forgfältig 511 bebaefen. Sei feuchter ober vegnerifdier SBittenmg tonnen in berfelben bie ;u bidit ficbenben 'Huefaaten oon immergrünen ßterfiräu, ehern verbannt unb bie aufgehobenen jungen Ißflanjen verfemt werben; tritt aber bcn'«* wieber 2rocfenl;cit ein , fo verlangen biefe verfemten 'Pflanjcn ein forg= fältige« iöcgicpcn. SBifl man 5ot)anni& unb Stad)cl- beeren nod) frifeb erhalten für bie §erbftmonate, fo umgebe man fie mit einer .«iille oon leichtem büniicm 'l'adtud), unter weldnnn bie griiebte noch lange frifd) bleiben. lHn ben Xpritofen- unb ^firficbfpalieren fe^e man bem Ohrwurm fallen nu« Oiliebern obn t)oljigen 5)ablien= unb anbereu Stengeln, untevfudie biefelben wöchentlich, minbefienS breiSRale unb blafeit)ren 3nt)alt in eine glafdie. £ie abgetragenen Mutbeu bev bod)= gezogenen Himbeeren fmb einen guf über bem Soben abjufcbneiben unb bie jungen Iriebe ju oerbünnen. 3m £ üd)citi) arten finb in biefem ÜRonate nioörberft alle (Semüfe fleipig unb tief ju bebarfen, namentlich bie 23eete mit Sellerie, SRotbrüben unb Saudi); bie Qtrtifdjocfen unb Sarbonen finb nadj bem Scbacfcn ber Seete 511 behäufeln. 3)ie oerfdiiebeuen aiidienjwiebeln fowie ftnoblaudi unb SRocambole werben cingebeim^t. 2Rit ben oon ber Sommevfaat bet noch übrigen Schlingen legt mau neue 9*eete von ben oevfd)iebenen Äoblavten, Kardial, Sroccoli, iHofentobl unb Sellerie für ben SBinterbebarf an, unb Snbe be« 'Bionatei fäet bie für baö fommenbe '^viibjabv befiimmten ©emüfe, namentlid) 50iör)ren unb iPaftinaten, Spinat, Äoblarten, bie rerfebiebenen @nbi= oien, Äerbel, JRapi'in^cbcn, SBinterjwiebeln unb l'eterfilie, OKonatrettige, ffierbclrüben, iMattfobl it. f. w. Gsbragon unb anbere perennirenbe Äüitenftäutev werben buvdi SBurjeltbcilung vermehrt, unb bie (Sewiirv unb Hrjneü pftanjen nod) einmal abgefdinitten unb im Schatten getvoefuet. 25ae Stüvjen ber leeren Seete, ba^ 6in= fammeln bev ©emüfefamen unb bie Verfolgung ber [Raupen ftnb nicht 511 überfäen. ßrbbeevenbeete fmb 511 jäten, ju bel;aefen unb ;u büngeu, jebod) mit fcfiv verblümter 3aud)e ober ©uanowaffer. Die noch in ben Seeten befinblichen ÜDieloncn bebürfen, fo lange nod) 5vüd)te anfdiwelleu, viel Suft unb JSeuditigfeit, muffen aber bei heftigen SRegengüffen gebeert wetben. 3m Jlnanasljanfe muffen wäbrenb biefe* SRonati alle biejenigen ißftanjen verfeist werben , weldie im nädjfien Sommer tragen fallen ; man gibt ihnen lodern moorigen Cebm , bei baS SBaffer leicht buvdiläpt unb nidrt tlohig wirb. SRan vermehrt bie !ßf[an)en bin* 'Jlnöfeljeii von BIatt= tronen unb 2BuqeIfd)öfIingen, unb topft bie anberen jungen ^flanjen um, weldie bief; cvforbern. Die frud)t= ttagenben 'l3 Wadiotbiiiu. Jie ber [Reife 112 naticn ^tüdite bürfen nicht mehr bureh Svriben genest i werben, wenn fie eine Temperatur von etwa 25° Sfleaum. werben, bamit fie nicht Scbimmelbilbung ober Steigung j jeigen. jur 8'äulnijj jeigen. Sie Käufer muffen gefdiloffen i ittimniofaUigre. SSinfc für SMumciijücfifcr. 'Bir haben unter beu gelbblumen unfern beutfetten glora einige fetjr fcbönblüheiibe ©ewäcbfe, bie unferen ©ärtnein fdjon eine Oteitjc von aumutbigen Stapffanjen geliefert haben, wie aus ber untenfiebenben ßifte erfuttlidi. 'über es gibt noch jahllofc anbere fchöne gelbblumen ber beut= feben Sfota, welche füglich ben l'erfucb lohnen bürften, ob fie nidjt bunt Kultur jur (»utwicfelung größerer 'Blütbcn gebracht werben tonnten. SBii möchten bahev benjenigen ©artnern, welche Sinn für berartige Kultur haben, angelegentlich an'ä ^erj legen, fid) in ber beutfdien glora umjufcbcn na* fBffanjen, bie für ben (Partner ebenfo bantbar mären , wie bie uachftchenben fchon ausgebeuteten: — Barbarea vulgaris, 23arhenfraut= £eberieb; biefc fdiöne ügcln in ber ßaufi| unb in ber SKälic von Wittenberg, fowie auf bei Snfel Storbernc» heimifch, 'Blumenblütbe citronem gelb mit einem blutrothen gietfen an ber Safi«. — Helianthemum vulgare, gewöhnliches- Sonnenröschen; eine niebliche $erennie mit eitronengelber, bei einer SBarietät (albifloram) audi weifier ©lüthe (biefes in ber füblichen Schweij unb auf ber Dcfclheimer Spijse bei ©tainj heimifch), weldie beinahe burdi gan; S>eutfd)- lanb unb bis in bie Sttlpen hinein auf £aibcn, trocfe= neu Biefen unb an Balbfäumcn vorfommt; biefe aumutbige (ßffanje wirb in mehreren einfachen uub gefüllten Varietäten fultiuitt, bie in allen garfcenfdjat* tiruugen Don fdunladi bis citronengelh voifommen. — Helianthemum polifolium , poleibUitteriges Sonnfn- röschen; eine nid)t minber i>übfttic Slrt ber gleid)en gelfenüffanjen, auf fonnigen Äalfbügcln heimifch, bod) auch bei Bürjbmg, Sobcn, auf ber Cdclbcimer Spijjeic. oorfommenb, blüht von 3uni bii Sluguft weif? mit gelben Stägeln, mit einer SBarietät (roseum), bie rofen- tott) blüht; bie SMättcr fmb behaart. — Hesperis matronalis, Saguiole; bie ÜKuttcrpflaiije ber befaunten gefüllten 3i«rpflan;c unferer ©arten, beinahe überall in Sübbcutfd)lanb wilbwadifenb in Biefen, ©ehiifch unb auf tultiuirtem Sanb. — Xie vorgenannten fint> mit Ausnahme bes ju ben Siftineen gehörigen Helian- themum lauter Ciruciferen. ffißic viele hübfehe 3>ft= pftanjen wären aber noch aus ben gamilien ber Dtanun» culaccen, ber ©navhaliaceen, ber Sabiaten u. a. m. ,u gewinnen? ! Srati Dr. $>. §. in 3)1 31lä gute Samettien= ; Storyi, Teutonia, Halphida, Jubilee. — Die heften forten tönntn wir Shnen hejeidjnen: Alba plena, • |l-iu.ni f) ' ' ' 113 Heue bitvpfiatytn. Safcl 8. 2Btr geben auf unfetet: anliegenben Safel bie ?lbbilbung »on flehen »orjfiglicben neuen 3ierpflanjen auö bei- 3"*' *">n 2emoine, Worunter namentlich bie neue fßctunien*§Barietäf Inimitabiiis Rex, unb mefive ber neuen 5ßentftemon*9Satietöten wegen ifjret garbenpradji unb i6reö frönen Saueö bie größfie Sluöjeicbnung öerbienen unb in ber Statin: nod) weit mehr Sffeft machen , aU auf ber äbbilbung. gig. 1 ift eine dußerft grajiöfe neue Varietät ber Bouvardia, nämlich longiflora magnifica. gig. 2, Petunia Inimitabilis Rex, überragt burch. öotlenbet fronen San, bttrd) anmutige gärbung unb ungewöhnliche ©röfe bie ÜRer)rjar)l ber neueren (Sämlinge; unb bie fünf neuen 5ßentftemon*9Sarietä'ten Cardinal Richelieu, Carl Appelius, Celestial, Mr. Memminger unb Madame Charles Baltel ftnb wahre ^Bereicherungen ber grcilanb-glora unferer ©arten unb rühmliche SeWeife beö SrfolgeS, weiten bie aufmerf- farae Pflege einer ©pecialitäi in ber SBlumiftif erringen fann. Winke 3ur %nla$t uon Künftüdjfn itlepnrtimt. Ter 9lngclvunft, um wehten ftd) bie ganje SReifterfdjaft eine« tüchtigen SanbfcbafrSga'rtnera brel)t, ift feine Sefäfjigung, alle Schöpfungen feiner Jtunft fo bcr$uflcllen, baß fte »oflfommen ba$ ©epräge freier unb freiwilliger natürlid)er gntwicfelung tragen. 3)ieß gelingt nun freilid) nidtl Villen, welche fut mit ber „bilbenben ©artenfunft" befaffen, unb gelingt vielleicht am feltenften gcrabe in benjenigen Schöpfungen, von Welchen man glauben follte, baß fte ftd) am aflerleicbleften herftellen (äffen, Wie 5. 33. fünftlicbe geletyarticcn. 3eber praftifebe l'anbfcbafte^ gärtuer weif, wie fdnvierig cS ift, fold)cn nur einigermaßen ben Sdiein von 9ktur }U geben. Tiefer ÜRißerfotg veranlagt miä), I)icr einige ©cbanfen unb SBinfe über biefen ©ogenftanb mitjutheilen , beim jener ÜRißerfofg fann nidit befremben, wenn man in SBetradjt sieht, wcldt ungeeignetes Watcvial bisweilen 51t biefen Schöpfungen »erwenbei wirb. Tie gewöhnliche s}!rariö beftebt barin, baß man Raufen von großen rauben Steinen aufeinanber fdnd'tct, unb id) fjabt febon manche berartige Sßartieen gefchen, welche jiemlid) gelungene SJtaturnacbnbmungen Waren; allein eS ift immerhin eine Strbeit, wehte (Mejdmfliriifcit bcanfprudu, namentlich wenn baS öerwenbete ®eftein ju biefem ßweefe nicht ganj paffenb ift. Öö ift alfo jebenfattö WÜnfchenSwerth , bafi bie Anlegung fünftlitcr gelöpattieen allge-- meiner befannt unb beffer oerftanben werben, beim abgefeheu öon bem romantifeben Jntereffe unb ber fchönen SBirfung, welche foldu- Sßartieen inmitten größerer anlagen immer machen« bienen fte nod) cilc3 Stanborte »on vielen SBftanjen, wehte man ofync fte gar nicht in einer Einlage anbringen fönnte unb bie beö Jtontrafteö wegen gerabe in einer größeren ißffanjung vom aller« glücflichften Sffefte finb. 3ch fd)ilbere im 9iacbfier)enben eine neue sAii"cthobc jur Anlage von funftlifben gelfenpartieen , wehte bie feither üblidie alte sJDictbobo , bei weiter man nur rohe SKuftrirtc ®octcn.3titnng. V. 8. 15 114 Steine »erroenbete, mefjr unb meljr tterbrängt unb überall ausführbar ift ; — idj jweifle bat)er nid>t, bii^ biefe 2ßinfc mandjem Sefer btefer 3eitfd)rift nidpt unwiUfominen fcpn werben. 2Bo eine gröfjere fünftlidie getöpartie angelegt werben foll, ift eS ratsam, juerft bie umgebenbe Sccncrie genau 511 jeidmen unb bann erft auf ber 3f'd)nung ben Sntwurf ber gelöpartr)ie einjutragen. 3f* ein foldieö 35erfaf)ren aud) nidjt gerabe unumgänglicb, fo gibt eö bod) einen bcutlid)en ^Begriff Bon ber 2ßirfung, weldje bie gclövavtic an biefer Stelle unb im gegebenen 9iabmcn madpen würbe. 5)ei 2anbfd)aft$gärtncr, welcber \>a$ fünftige ?luöfef)cn feiner Sd)öpfung febon int Äopf t>ot , muß nun junädift la$ gunbament feiner ©d)öpfung auöftecfen unb babei nie üergeffen , ba^ bie ©eftalt berfclben feine geometrifd) regelmäßige, fonbern eine lauuenbaft unregelmäßige fcpn muß, bie noeb überbieß mel)r ober Weniger bem Material aujupaffen ift, auö wckbem fte aufgeführt werben foll. 2)er Sanbfdjaftögärtner muß alfo jebenfallö juttor feine Stubien an ber 9catur gemad?t unb fid) genau bie gornten einge-- »ragt baben, unter welken i bem SluSflecfen muß, wenn bie gelöpartie bebeutenb über ben 33oben emporragen foll, eine entfpred;enbe SRenge Sduttt unb Srbe auf bem SRtttelöunft ber fünftigen ©nippe angefahren werben, um nid)t nur ein (Stüfcpunft für taS gclSwerf 51t werben, fonbern aud) um ben ©cwädifen, bie an ber geltf- partie gepflanjt werben follen, einen 93oben ju geben. Sobann muß ein reichlicher 3>orratb großer rauber getbfieine, fowie 3'cg?l* unb 23arfftein- krümmer unb Steinfdnitt »011 jcber gorm unb garbc jur Stelle gefebafft werben, mit benen man nun bie ©cftalt eines natürlichen gelfenS fo ä()nlid) wie möglid) aufzutürmen beginnt. Stm befreit nimmt man immer biejenige ®eftein8art, weldie in ber 9iäl)e anfte()t, unb weldu' ben ©runbjug in ber geognoftifd)cn gorinatiou ber ©egenb bilbct. S5ejüglic$ ber ©eftalt, wcldie man einer fünfttid)en gelöpartbie geben will, ift jebod) in'ö Sluge 51t faffen, t>a^ raube, fübne eefige 9Sorfprünge unb tief eingeriffene Spalten bjiejenigcn formen ftnb, wcldie unö in ber natürlichen Scenerie am beften gefallen. Sin gelfen mit einer fladten ununterbrochenen Oberfläd'e, fet? biefe nun fenfred)t ober wagrerbt, ift allju eintönig unb jabm, um bem ?lugc angenelim 511 fcpn ; wer baf>er bie 9eatur mit ©lücf mutabmen will, ber muß feine 23orfprünge febroff unb jaefig madu-n unb Boß ?lbwed)ölung. SBenn nämlicb 3cl'f'llftung unb ÜHtrcb- cinanbergeworfenfepn nid)t bie ^auptjüge in ber (Sompofttion macben, fo oerliert eine folebe ©nippe fet>r an SBirfung. 3fi bie gelöpartbk in größerm sDiaßftab ober Umfang anstiegen, fo barf fte niebt eine fortlaufenbe Sinie, fonbern muß »011 ^unft jtt $unft unterbrorben wer? ben, muß jtcb, an ber einen Seite unter t>a$ Niveau ber Umgebung tyxab »edieren, wieber an einem anbern Ißunft anfteigen unb bann ibre gebrodiene ©eftalt wieber aufnebmen. 23iö f>ief)er ift ber Unterfcbieb jwifeben bem alten unb bem neuen 23erfabrcn in ber Slnlage fünftlid)er gelöpartbieen ganj unbebeutenb. Sobalb übrigenö jeber Stein fo angeorbnet ift, Wie er bem Sluge ben günftigften unb natürlicbften ßinbruef maebt, fo muffen bie 3wi[dKnj räume ber einzelnen Steine mit irgenb einer Slrt roben 9Jförtelö aufgefüllt werben. 2)iefe Ausfüllung barf fid) aber natürlidi nid)t auf biejenigen Spalten unb äl)nlid)en Stellen erftreefen, weldie für bie ben gelfen bebeefenben ^flanjen offen bleiben muffen, bamit i()rc SBurjeln in iitn Soben unter ben Steinen binabreieben fönnen. 3}ie nädifte Dperation ift nun, wenn man nid)t barteö ©eftein, wie 5)tufcbelfa[f, bunten Sanbftein u. bergt, angewanbt l)at, baS lieber- tündien ber ganjen SUcaffc mit römifebem dement, wcld)er ju biefera 23ebuf mit SBaffer ange* rü()rt wirb, biö er bie Dicfe »on gcwöbnlid)cr Äalfmilcb ber $ünd;er i/at , unb in biefem 3uftanbc mit einem großen 9JcaIerpinfel aufgetragen werben fann. 2ßenn bie Spalten unb 3wifdlenräume ber Steine juvor mit grobem Mörtel aufgefüllt werben ftnb , fo tritt eine / 115 namhafte Srfparnifi an (Semcnt ein. Die Dicfe, in weld)er legerer auf ben Stein aufgetragen wirb, feilte nidit über einen Sldjtelöjofl betragen. Ter Semen! öerbinbet baö ©anje }ii einer einjtgen SKciffe, gemattet attd) bie änwenbung »eiferen ©efteinö, wie j. 33. Stubenfanbjtein u. f. »., unb gibt bem fo tyergeftelltcn füuftlidien geföwerf of)iie grage ein weit natürlicheres ?(nfcl)en, alö man bei fcem feitfjer üblid)eit alten ©erfahren erjielt; namentlich fjaben bie fo fycrgcftellien fünftlid)en gelöpartljieen nid)tö t»on bem ungefügen unjufammen^dngenben SluSfeljen, weld)eö gemöfmlid) bem ofyne (Semeiit gemachten geltfwerf eigen ift. gelöpartieen, bie auf bie eben angegebene SBeife fiergeftcllt unb folib unb gefdjicft ge* arbeitet ftnb, tonnen, wenn fte attd) nur wenige Neonate ber Cuft ausgefegt gewefen ftnb, obne genaue llnterfudnmg »on natürlichem ©eftein nidit untcrfdjieben werben, unb nehmen balb baö 3lu8fef)en beö [entern an, wenn ftd) c\n ben augenfälligsten Steilen berfelben ÜKoofe, gleiten u bergt, m. anfegen. 3fi ber Kement Pon alljtt beller garbe, wie er in manchen ©cgenben r>orfommen wirb, fo fann man burd) einen fleinen 3ltfll(3 öon Uinbra, Ddjer, 9uif? ober granf* furter ©djwarj bemfelbeu leidet bie gewünfdjte bunflcre garbting geben; nur mufj man mit Sorgfalt barüber wad)en, baf ja feine (Subfianj genommen werbe, welche ben Sement poröfer madit, weil er ftd) fonfi nad) einem ftarfen groft »on ben Steinen abfdjälen würbe, gür bie- jenigen, welche nidit gewöhnt ftnb mit Sement umjugeljen, feö l;ier nod) angeführt, bafj man barauf aditen mufj, niemale! mel)r Sement anjurübren, alö man unmittelbar barauf wieber »erroenbet; beun wenn ber (Sement gut ift, fo vergärtet er fcfyitcll unb wirb bann in gewiffem Sinne unbrauchbar. SBenn man in bem gelfen .gelungen auffpart, worin ^flanjen aufgefegt werben follen, fo trage mau ja Sorge, feine an Orten 511 [äffen, in Weidjen ftd) baö SBaffer feftfefjen fann, weil fonfi bei groften baö C5iö burd) feine Sluöbetjnung ben Stein fprengen ober wentgfienö bie bünne (5ement|d)idu abblättern würbe. (So ift baf)er am jwerfmäfjigftcn, in allen Jooliiungen unb Spalten ein Sod) am itnterften Sljeile berfelben ju (äffen, wcldjcö mit bem SBoben unter ben Steinen in SBerbinbung fter)t unb burd) »eut)eö baö SBaffer feinen ?lbjug nehmen fann. SSiele ®ewäd)fe gcbeil)en beffer auf fold)en gelöparticn, aU in ber freien offenen Rabatte ; allein eö würbe ju Weit führen, l)ier ein 3$crjeid)nifj berfelben aufzunehmen, worin id) iMelleidit bod) manche intereffanteren auö 93erfet)en weglaffcn würbe. 3d) bemerfe bat)er nur beiläufig, bafj metjre Sarifvagen unb äßeronifen, ferner etliche auöbauernbe (Srifen, garne nnb befonberö bie Vinca- unb (Spl)eu-Slrten auf einem berartigen Stanborte ganj norjüglid) wadifen. ÜRan follte fte jebod) niemals ben gcltf, worauf fte wad)fen, ganj beberfen laffen; »ielmer)r muffen beträdulid)c Steile beffelben fal)l bleiben, wenn eö nid)t (mimentlid; auö einiger Entfernung betrachtet) baö Stuäfefyen eines Shtftgebüfdicö annehmen foll. 3d) fjabe mel)rfad) fd)on ben (Sffeft fel)r gut angelegter gelSpartien babttrd) »erborben gefe[)en, baf? fte ju bief bepflanjt Waren. Ter güuftige gffeft einer fünftlidu'it gelspartie l)ängt l)auptfüd)lid) »on irjrer Sage ab. Sie mag an ftd) ganj fd)ön unb gelungen fein; l)at fte aber eine ungeeignete Sage, fo wirft uid)tS ftörenber alö eine fold)e ©nippe. Die Sßatjl ber Sage follte bal)er ftctö einem erfah- renen i'anbfdmftSgärlner überlaffen werben, wcldier ein Slugc für baS sD?alerifd)e fjat unb jwifdicn bem ^affenben unb Unpaffenben ^it unterfcfjeiben öetmag. ^al man einmal bie 2Bal)l ber Sage cntfd)ieben, fo wirb bie -gerfieuung nad) bem fo eben gefdiilberten SSerfa^ren gar nid;t mehr fdiwer fein. Die Sdatur liefert uns eine ÜWenge ber treff tieften SJorbilber, unb wenn man eine nur leiblid) genaue ©fijje ju entwerfen im Staube ift, fo fann ein Arbeiter öon einiger gertigfeit bamacb arbeiten. Wur öermeibe man bei .fjerfteflung einer foldien Sßartie alle Äünfielei, weil biefe gar leiebt in'S Sädierlid'e iimfdtlägt. gür flriuerc Suftgärten ftnb geispartieu um Srunnen unb ©afjlnö febr bübfd'. ©rßfere gelopartieu aber muffen möglid)ft fern öon ben ^ßobngcbüiibcn angelegt ober, im entgegen« 15* 116 gefegten gatte, j. 33. auf einem Sfnfenplatj, in 93erbinbung mit ®cwäd)$f)äufern ic. nid)t aüju niafftg fepn. 3n einer gtöfjern Slntage bagegen gilt cö oft lange ober abgelegene 9Bege, bereit (Sintöuigfeit burd) eine berartige gelßpartic fein- angenehm unb mit gutem Sffeft unterbrochen werben fann, unb mand)e geeignete Situationen, reo |cld;e Slulagen einen reijenben Sffeft hervorbringen unb bie ©d)önf)eit ber ?anbfd)aft wcfentlicb ert)ö()cn tonnen. Oft bieten ftd) natürlid)e gelfen bar, benen burd) Slbfprengett einjelner Steife, fomie burd) «^inutfügung »on lofen Steinen $u entfprerf)enben Erweiterungen unb burd) Slnwcitbung »Ott dement nod) eine malerifdH're ®efta(t gegeben Werben fann. SSorljanbene natürliche gelfen ober paffenb ertidjteteö fünftlid)cö gclöwerf trägt wefentlid) baju bei, ben lanbfcbaftlidjen Gffeft »on SBflffermaffcn ober Duetten ui erf)öl)en. Sin einem £eid)e machen felftge I)of)e Ufer mit einer entfprcd)cnben Slnpflanutng »on Säumen bal)intcr einen äußerft effcft»ollen Sinbrutf. 3ft eine äßaffetffädje groß genug, fo wirb fic burd) 9ln* bringung »on einer ober mehreren 3nfcln »on paffenbem Umfang nod) ntateri|d)er, unb weld)e Segrenjung ber Ufer foldicr 3nfeln wäre Wo()l cffeft»o((er, alö bie burd) gelfen? ©inb biefc gefrönt »on ben überfyängenben ßweigen ber 2rauerweibe ober befegt mit anfprud)ö(ofein ^jatbe- fraut ober »on bem gewunbeuen (Jpfjeu umfdjfungen, fo machen berartige (Silanbe mit il)rcu ffeinen 93ud)tcn, Sanbfpitjcn, QSorgebirgen je. einen allcrliebften (5'ffect, wenn fte nid)t aflju ge* fünftelt ftnb. $>lud) [äffen ftd) an irgenb einem abgelegenen Steile beS £eid)c6 febr fjübfcbc gelöpartien anbringen, bie ben beizeiten ßwei erfüllen fönnen, ein 33ootfjau8 in ©cftalt einer -£>öblc unten, unb bie Unterlage für einen ^aoitton auö rauljem unbefd)lagcnem ^lofje mit SRinbe oben abjugeben unb etwa »on legtenn aus eine l)übfd)e ?lu$fid)t über ben Seid) ober See f)in nad) bem ^erreuljaufe ober über einen £f)ei( beö tyaxU fjin nad) ber gerne 51t eröffnen. (Sin trcfflidjefl Material $u fünftlid)en gelöpartien ift ber fogeu. Sufffiein mit feiner reid)en, fd)önen, gelben, cifcnfd)üfftgen garbe; aber er erl)eifd)t »or Slllem einen 9lnftrid) »on Sement, ben man mit Oa)er gefärbt l)at, weil er ftd) fonft ju fcrmell mit glcd)tcn beberft unb boöon uttfd)eiubat wirb. Äünjllire Slnwenbung nur bei folgen gelßpartien gefallen, wo man »on einer naturgemäßen ©eftallung betreiben abftebt, ober wo eine tättfd'enbe 2ler)nticr)feit weniger angeftrebt ju werben braud)t, wie bei ber im ©tr/le »on geltfpariiecn Ijeruiftcllcnbcn Unterlage für 93afen, ©artenbänfe, ©ige, bei Umhüllung ber 9iöl)reu unb Äufen »on ^itmpbrunnen unb äl)nlid)en ©artencerjierungen, überhaupt bei ber Slnwenbung in Heineren $au6gärten. Sine ber l)übfd)eften ßierben einer großen ©artenanlage ift eine ©rotte nuö rofyen ©leinen gewölbt unb mit einem leisten ßementbewurfe übertüncht, Weldje einen äußerft angenehmen unb fübjen Slufentljaft für ben ©ommer gibt, unb beren Sleußereö mau nad) bem oben gefrbiU berten 93crfal)ren in eine fünftlid)e gel^partie umwanbelt. 9iur »enneibe mau bie wpfige ©pielerei, im Snnem einer foleben ©rotte an ber Seele ÜJcufdjeln in gorm »on bauten, ©ter- nen, Greifen, ^albmonben u. bgl. anuibringen; wä()renb forgloö unb fdjcinbar abfidnoloö ange« brad)te ober licruiugeftmite 3Serfieinerungen , Srjftufen, ©pate, .ftniftaKe unb anbete bunte ©teinc einen f)übfd)en Ginbrucf madien unb in mäßiger Sln;al)l ganj am ißlage ftnb. 2)en 93oben ber ©rotte belege man mit feinem Ouarjfanbe, ben man auf einer Unterlage »on 33eton ober Sement feftftampft unb etwa mittelft Ocfergelb färben fann. Sine berartige ©rotte follte aber weber eine aue*bel)tite ?lucftd)t l)abeu, nod) auf ^afenfläd)en unb offenes ©elänbe / 117 liitinben, fonbern immer burd) ein ©eljöfj ober eine ©nippe fronet alter Säume Pcrfterft weiten, >§ält man bie umgebenben @ebü)"d)e oon reid)blü()enben unb tljeifweife woJjfriedjenben 3ierfträuc$ern redu bidit, fo erjiclt man in ber ©rotte eine angenehme Ju'tfyle unb möglidjft gleidnnäfiigc Temperatur, welche fte ju einem erquiefenben Dbbad) für ben müben SGanberer madH. @3 gibt »iefe garne unb anbere ©ewäd)fe, wcldte aud) in gebämpftem Sidjte Waä)fen unb bie man bafyer im Sintern ber ©nippe pflanjen fann. Sei ber Stillegung »on fünftlidu-n gelöpartien für SBofferfdtte unb alte anberen (Soiu ftntctionen , WO ber Clement beftanbig ber (Sinwirfung beö SBafferS auögefefct bleiben 11111(3, foßte ber befte l)pbrau!ifd>e Kement angewenbet Werben. 'Jebeö Präparat, wcld)c<3 nidjt fdmcll unter bem äöaffer erhärtet, wirb binnen furjer 3e't fyinweggewafdicn »erben unb nur bie narften Steine jurücftaffen. 3$ ()abe, wie meine geehrten 8efer bemerft foaben werben, im äßorfteljenben nur bie Anlage größerer ftel^partieen im äuge gehabt ; allein iaö Sßrinjip bleibt ja baöfetbe, gteidnucl ob eö fid) um eine £Uiabratrutt)e ober um einen £luabrat-sX)iorgen fyanbelt. Bit üultur t)cr tropifdien (Drd)it>cen. (Sortierung.) SBir fjaben je|t »on ber 333 in terbetjanb lung ber tropifdien Drdjibeen 511 reben, welche im ©anjen einfad) ift unb ftd) nur auf wenige fünfte befd)ränft, von bereu genauer Beobachtung jebodj biet abfängt. 5)ie ^auptfacje ift bie richtige Pflege in Sejiefjung auf bie 933 0 ff crjitf uf)r, namentlich Sprijjcn unb iBcgiefeit. Xa bie meiften tropifd)en Drdnbeen ben SBinter hjnburd) 9Ju()e genießen ober auf tiefen 3'iftanb botbereitet werben follten, fo etforbern fte wenig ober gar fein ©prijjen, namentlich biej'enigen, welche fd)ou ©djeinfnoflen aiigcfefct l)abcn. 9?ur einige wenige von mel)r frautartigem i^abituö, 5. S-B- bie ©attung Hunt- leya, crf)cifd)cn taß gauje 3ab,r f)inburd) ein reid)lid>eö Spritjen, Weil if)r natürlicher Stanbort in i()rer .£jeimatf) gewöl)itlid) bie näd)fie 9iä()e Pon SBafferfällen ift, bereu ©ifdjt unb Staub- regen ut il)rem ©ebenen unentbehrlich, ift. Slucb, diejenigen inbifc^en arten, Welche feine ©ebein* fnollen mad)en, follten SDtorgenö bei Sounenfd)ein einen feinen tbauartigen JRegen aitS ber Sprite befomiiien. 3)iefe ^flanjenflaffe, alö bereu Jppuö wir bie Aerides bejeidjnen fönnen, barf niemale längere ßtii einer ftarfen trodenen ^ihe außgefefct werben, weil fte fonfi ein« fdwumpfen, jitm genugfamen Beweis, bafi man ©efafyr läuft, fte ut ©runbe ju ridUen ober 511 »erfümmern, wenn mau ihnen bie nötige ftcttditigfeit cntjieht. Sobalb man baher an i()nen nur bie (eifefte Neigung 311m äßelfwerben ober Skrfdwumpfen bemerft, fo nutft man burd) Sprihen i()re ?ebcnefraft wieber l)erjuftellen fudjen. 9Wan wirb bafycr am beften tlum, wenn mau alle berartigen Sßffanjen im <£)aufe jiifaininenftellt, fo ba|i mau il)nen bie genügenbe geuduigfeit baxü) Spruen geben fann, ol)ite anbere 51t befdiäbigen, wcldie baö Spruen weniger gut ertragen ober im SQBinter trodfen gehalten werben muffen. Drd)ibeen auf Älö^en bcbüifen im allgemeinen meljr iBaffer^ufubr burd) Spritzen , a!6 bie in lüpfen gejüdjteten 3 bariim muffen bie auf ^vlöijeu wadtfenben aud) in ib,rem Diubeftanb ab unb 511 gefpril„U werben, um fte frifd) unb gefunb .511 erhalten. Daö SSegiefjen mit ber Äanne ift im Sffiinter beinahe ganj überflüfftg unb fogar 511 Wiberratljen. 2Äan nutfj bie @rbe in ben köpfen unb auf ben Äörben eben nur fo viel feud)t erhalten, \>a$ bie SBIätter nid.u adjufefjr auötrorfnen. Xie Cnboidubeen mit SBunelfnollen follten auf einem SBorb fo aufgeftellt werben, baf fte im iRu^ejuflanb gar fein SGaffer befomiiien. 118 Jlnbere ?(rten öon ftautigem -gmbituö unb mit immergrünen blättern erforbern nur fo »iel SBaffer, um fte in ganj fangfamem gcmädilidH'in 3Baä)8tt)utn ju erhalten. 2)ie ©attuitg Cypripedium uitb a()nlicr/e erf)eifd)en baö ganjc 3at)r Ijinburd) geud)tigfcit, aber im SBinter natürlid) Weniger al$ im Sommer. Sd)on ein tfycilweifeö (Jntjieljcn bei gruditigfeit bei be* wülftem, trübem unb rau()cm SBetter gibt fogar fdwn folgen Sitten eine gewiffe 9iuf)e, wctdje fte in ben Staub fe^t, im grüfjjaljr Wieber ein lebhaftes ÜJBadjötljum $u entfalten unb bann wieber rciMd) 51t blühen. 2Bo Sffiaffer gegeben werben muß, ba gebe man eö mit ber ©prifce, tnbem man bie 33raufe ber Sprite fo nal)e wie möglid) au bie (Srbe bringt. 2)er Ordjibeenjtidjtet mufi fid) mit biefen wenigen allgemeinen SBotfcbtiften über bie äBaffer* jufufir im SBintet begnügen. (Srfafjrung unb Seobad'tung muffen i()m bie befonberen 9)icrf-- male an bie $anb geben, um 511 erfennen, ^11 welcber Seit er mit bem begießen unb Spruen ber fßftanjen aufboren unb mit bem 9iur)ege6en beginnen mufj. 9tad) biefen paar »orläuftgen SBcmcrfungen über SBegiefjen k. fommen wir nun an bie Sdn'lberung ber eigentlichen Söinter-- bcljanblung, welche wir — gerabe fo wie bie Sommcrbcbanblung — 511 befferer Ucberfidit in eine ?(rt SftonatSralenber ber im Drdnbccnbaufc erforberliäjen SBertidjtungen einflciben wollen. 3m September treten fjäuftg fdjon fü()lc 9täd>fe ein, bcßbalb ift eö feb,r ratl)fam, febon 511 Anfang biefen 5J?onatö bie .£jeijr«orridS)tungen genau ju unterfudjen unb atteS in guten Staub ju fernen. Sobalb ber Übcrmometcr 3Rorgen£ eine Temperatur »on 5° 9t. im freien geigt, mup geuer gegeben unb bie Temperatur im 3nnem auf 1 2° 9t. ot)nc Sonne unb auf 15° 9t. bei Sonnciifdu-in err)ör)t werben. Sei 9cad)i läfjt man fobann bad gaicr abgeben, fo bafj bie 2Bärmc 9tad»t? am niebrigften bleibt. 2)atf 53efcf>alten fanu nun unterbleiben, wejjljalb man bie Sienben ober 33orl)änge abnimmt unb in einem trorfenen ©elafj aufbewahrt. Lüftung gibt man nur bei Sonueufdicin, unb beobadUct fd)on jejji bie oben angegebenen SBorfdjriften wegen beö Sprifeenö unb SBegiefjenö. 3m Oft ober Werben bie meiften Drcbibecn ibv 3'ibt'<^wad)öthum »otlcnbet Ijaben. Q3ie! Tenbrobien werfen nun an ben auögebilbeten ÄnoHen bie SSlätter ab, weld)e fogleid) entfernt werben muffen, ba it)r Serwelfen unb Raulen 5ßifjbilbung unb 9ftorfa)Werben hervorrufen würbe. l'llle [ßftanjen, wclcbe auf biefem 2Bad)8tljum3ftabium angefommen finb, muffen in ein fättereS §au8 gebrannt werben, um fte jur Boöfommenen 9tuf)c ju »cranlnffcn. Calanthc vestita unb einige anbere werben nun in 3Mütf)e fteben unb bürfen bal)cr nidU gefpriht werben, benn nur bie Sßurjeln muffen feudit, bie Slätter unb Stützen aber gan$ trorfen fcpn. dagegen muffen bie SBuvjcln Pon Cycnoches unb bereu »erwanbten ©atlungen in trorfenem 3"f'llll^t: erhalten werben, weil fte fonft ju ©runbe gel)en ober wcntgftenö fo »erfümmem würben, bafj bie näcbftjähjige 93(ütbe barunter (eiben bürftc. — 3u3'f'tf> »erfd)affe man fid) in biefem ilionat bie öerfdjiebenen erforberIid)cn 93obenarten, namentlich faferige ^»aibenerbe mit unb otyne Sanb, 9vafeule()in, ferner Jorfmoo^, Auflager, bürreö Saub u. f. w., fd)(age Jopffcberben flein, madie t)öljcrne Späten unb .tpafenpflörfe, fd)affe neue Jöpfe bjerbei, wenn man bcrfelbcn bebarf, fo bafj man alle biefe ©egenftänbe bei eintretenbem S3ebürfnifj fogleid) ?ur J^anb t)C\t. — ü)ie ^cijttng ift bei raur)em SBctter ganj nad) benjenigen 9?orfdjriften ju regeln, bie wir für ben oorigen 93?onat gegeben b,aben. "Der 9t 0 »cm ber ift fprüd)wörtlid) ber fonnenännfte, büfterfte unb traurigfte SJtonat bc$ 3al)rre5. Sine berartige SBitterung aber übt i()rcn Sinfluff felbft auf Sßftanjen, weldje in einem fünftlid)en Jtlima gehalten werben. Ter Ordnbcenjüd'ter ift bab,er notfjgebrungen bavauf angewiefen, eine mapig warme trorfene ?ltinofpl)äre ju erljalten, unb bepalb beinahe 2ag unb 9tadU 511 Ijeijen. SBenn fennige Jage eintreten, fo gibt man etwaö 8uft unb erl)6'l)t bie gfuduigfeit burd) SScgiepen ber erwärmten <£>eijrßr)ren unb Annale, \v<\$ jebod) nur Worgcnö gefd)el)en barf. Malte 9täd)te finb näm(id) nun nidjtö felteneö, unb wenn fid) in foldu-n bie / 119 geudifigfeit auf ben SStöttern nteberf ablägt, fo biingt bieß ben Sßflanjen \ml)x Stäben a(ö SSort^eif. 2Ran fyalte baö 2ßad)ött)um möglicfjjt barnieber, beim bie nun ftd) bilbenben Triebe Werben immer fdiwad), wenn fte überhaupt nur Den SBinter Überbauern, j$eia,tn ftd) ©taub auf ben 33lättern ober grüne Sonfer&en an bet Oberfläche bor @rbe ber Töpfe ober j?örbd)cn, fo muffen fte fogleid) entfern! »erben ; bie Stattet wäfcfjt man nämlid) mittclft eineö in (aueö SBaffer getauften n>ei$en 6d)n>amme8 ab; bie Sonferöen rupft man mittclft 3«ig* finger unb Daumen ober eines ffadjjugefpifcten ©tabeö ab, tt»obei jcbod) forgfamft barauf geachtet »erben muß, baf? man bie SButjelti nidit »erlebt. ?luf bie Neuerung ift alle ?(ufincrf' famfett Jtl öerroenben, um eine trorfenc 3ltmoför)äte fjerjuftetlen. 2)er 2)ccembcr bringt anfangs juweilen nod) r)eHe, Weitere, fonnige Sage. 3ft eö uod) nid)t fa(t, fo gebe man an foldien Jagen Stift über bie warmen ^eijrö^ren, unb erzeuge etwaö SBafferbampf burd) SBefprengen ber ^eijöorridjtungen. Ü7tancr)e Icubrobicn werben nun fd'on it;re 23lütI)cnfnofpcn jeigen; wenn man bal)er btefe ju früher 33lurr)e bringen will, fo muß man fte in ben warmem Tbeil beß §aufeö bringen, im anbern gafl fe£t man fte füfyler, um fte in ber 33lütr)e jurücfjufyalteit 5 bitrd) biefeS SSetfafwen fann man bie 931ütbejeit ber Den- brobien unb äfynlidicr fer)r in bie Sänge yefyen. SBiefe amerifanifd;e Sitten, wie Cattleya, Laelia u. a. m. werben nun neue SBurjeln btlben , aber ber Neuling in ber JDrdjibeenjudjt laffe ftd) bieburd) ja nid)t öetanlaffen, ifjnen SBaffer jtt geben. 3)ie geudjtigfeit in ber Sttmofpbäre bcS .§aufe$ unb ein gelegentliches feidjteö ©prijjen unmittelbar auf bie SBurjeln genügt öoflfommen für fte. 5lll;uine( geudjtigfeit würbe nur öotjeitige Silbung öon fdnvad)en, nidüblübenben trieben Slnlaß geben. ÜRan regele bie <§eijung geiabe fo, bat? bie fßflanjen nid)t mer)r SBärme haben, alö eben ju ifyrcr Spaltung unb jttr SSefeitigung von ,Sä(te nötbig ift. Xiefer ÜRonat ift audj bie geeignetfte 3c't W Vertilgung beö UngejieferS, über bie tt>ir fpätcr in einem befonbern Paragraphen nod) geeignete 33orFer)rungen unb 58erfat)rungS* Weifen geben werben. 3m Sauf bcö 9Jconatö Januar beginnen fd)ott niedre Drdjtbeen ibr 2Bad)3tf)tim, j. 33. ber alte aber f)übfd)c Phaius grandifolius ; berarlige Drd)ibcen muffen etJMÖ reichlicher begoffen unb fonft angefpornt werben, ib)rcv 23Iüt()e entgegen ju wad)fen. 3» biefem 9)Jonat muß aud) bie ©attung Cyrtopodium eingetöpft unb a(lmal)ltg in'ö 2J3ad)fen gebrad)t Werben, bamit if)re großen Sd)einfnolien ftd) ganj cntwicfeln fonnen. 23ei ftrengem ant/altenbem groft foltte baö Drd)ibcenl)attö wo möglieb, mit einem (eisten Stoff bebeeft werben, j. 33. mit ^arfleinwanb, um ben groft abgalten. 3)ieß wirft weit beffer alö bie ftarfe SBebcijttng, um eine fyofye fünftlidie Temperatur (jett-orjubringen. geudjtigfeit barf nur üRorgenS, Stift bagegen bei j'ebcr paffenben ©elegen()eit gegeben Werben. 93et ber jtineljmeuben SageSlänge im SWonat gebruar beginnt nun baö 9Bad^ti)itm ber Ord)ibeen, unb man barf ba()er jc&t fdjon d\v>a$ mdjx 2Baffer geben alö nad) tm obigen 93orfd)riften für bie jüngftnergangenen Monate. 9kmentlid) muffen in biefem SÖlonat alle Äbrbe mit Stanfiopccn, ©ongoren unb anbeten ©attungen, bie ii)re 331üti)cnftenge[ nad) unten treiben, tüd)tig burd)fcud)tet werben , iubem man fte mit ilwem Grbballcn in bie (Jifteme ein* taudit. SOian v-erfenft fte babei allmät)lig in'ö Sßaffer unb b,at babei woI)l Vtd)t auf ^oljläufe unb anbere 3nfeffen, wehte auö beut Grbballen I)eroorfried)en unb an ber Dberflädu' beö SBaffcrö jum 33orfd)ein fommen, unb bie mau fogleid) fangen unb tobten muß. 2)ie Tempe- ratur barf um j»ei ©rabc crt)ö()t unb an fonuenl)ellcn Tagen Stift gegeben werben. 3m llfärj fonnen fd^on »tele Strten eingetöpft werben, wenn ftd) nämlidi ein entfdmv bcnef> 9Bad)ötl)um in ben jungen Irieben jeigt. 2)ie auf jilöjjen roadjfenben ^flan^cn muffen genau unterfud)t, nötl)igenfal(ö neu aufgebunben unb mit frifd'eiu SRooä verfef)cn werben. Diejenigen, weld)e größerer Älö^e bebürfen, werben nun fogleid) auf biefelben gebradH. Viele 120 Xenbrobien seilen ebenfalls Spuren Bon neuem 9[{>adiStbum , utib man gibt benfelben nun alSbalb neuen unb Berinebrten 9cabrungSfteff in ©cftalt neuer Srbe. Sritt baS grübjabr redit biilb ein, fo fann man fdion in ber jWeiten Hälfte beS 2Rdrj mit benjenigen arbeiten beginnen, metebe mir bei Sd)ilbcrung ber Sommcrbefyanblung ber Drcbibeen für ben Wlonat Slpril angegeben baben. (Sottfefeung folgt.) Kultur Tics Cypripedium eakeolus. Ter grauen fd) üb, Cypripedium calceolus, ift eine ber mcbitdjjlen greilanb*Drd)ibeen unlerer beutfeben glora, unb »erbient ebenfo mie bie meiften unfercr etnbeimifdKti Drdnbeen eine Stelle in unferen ©arten. Ter grauenfdutb ift eine jiemlicb feltene Sßftanje, unb fommt nur an einzelnen Stellen bäufiger Bor, läuft aber ©efabr bort, Wenn biefe Stanbortc einmal erfanut ftnb, öon ben roütbenben Sängern ber Sotanif balb gair, ausgerottet }u werben, wie eS mit fo fielen febönen 2Balb-- unb gelböflanjen fd'on örtliä) gefebeben ift. @in ©rtinb mein- für bie ©ärtnerei, fid) foldjer Sßftartjen ;u bemäebtigen unb fte aufzubewahren, fortjuerr)alten unb burd) Kultur fd)öncr 51t enimicfcftt, beim ber ©ärtner fott aücS Sdione fammeln unb »ervielfältigen unb ben (Sinn bafür im SJolfe werfen; er foll ber wiffenfdmftlicben Sotantf etmaS in bie ^anb arbeiten, unb bie Jtinber aller 3onen um ftdi »erfammeln. — 3* fanb vor mehreren 3a()ren @nbc 93eai in einem SBcrgwalbc einige blüt)enbe (Jrcmplare biefer [a)önen Drcbjbee, ftad) fte Borftcbtig mit einem (Srbflofj auS unb fejjte fte in meinen ©arten an eine fdmttigc cjefä)ü|te Stelle am Saume eines ShtftgebiöljeS, gab it>r lodern, mäßig feuebten 33oben, ganj wie td> eS ber 9catur ber Sadie nad) unb ber Slnmcifung in ©ojfe'ö „SMumenfreunb" gemäß für rätfylicb fanb. Sro^bem gingen mir brei baBon im barauffolgenbcn milben SBinter ju ©runbe, obfd)on fte ben ganjen Sommer fyinburd) gut Begetirt galten. 3d) fttd)te nun wieber einige ju befommen, war jebod) mit bem Ueberwintern berfelben nidjt glüdlidier. Stile gingen ein bis auf eine etnjige. Wit brei anberen, bie ich im $erbfte eingetöpft Ijatte, war td) nid)t glürflidier; fte frepirten mir tro£ aller Pflege unb trofc ber Sinfenfung ber Söpfe in bie Rabatte eines ÄaltfyaufeS. 3d) fanb alfo, ba$ bie gemöfynlicbe Ätiltur als greilanbpflanje nidjt genügte, unb contbinirte mir, la$, ba biefe Heine *ßflanje meift am Saume ber Sßälber ober unter {(einen Laubbäumen gefunben werbe, fte ben winterlichen Sdnif? nur ber Staubberfe beS SBobcnS Berbanfe. 3* beberfte bal)er im Spät()erbft 1859 meine paar ^flanjen je mit einigen §änben boü bürren StattbeS, unb belegte biefeS mit einigen Steinen, bamit ber SBinb la8 Staub niebt f)inwegfege. 3m grütjting 1860, etwa um bie 9)titte Slpril, bedte iä) fte wieber auf unb fanb ba$ bie ^3flan$en bereits mefjre junge auSfeimenbe triebe jeigten. 3d) na()in bal)er bie Steine fyinmeg unb lief ben Sßinb baS Staub beliebig baPonfübrcn ; hierauf nab;m id) mit großer 53orftd)t ringS um jebc Sßftatije I)erum ben 5Boben ungefähr brei ßoü tief binweg unb erfe^te il)tt burd) ein ©emeng Bon Stafenlcfym, frifeber ^»aiben- unb guter Saub* erbe. Sinige SgBod)en fpäter belohnte fid) meine 9JJül)c burd) ungefübr jmanjig feböne r)ot)e 3Müt()enfd>äfte, weld)e meiftenS jwei bis brei grofje fd)öne nidenbe S31itmcn jeigten, bereit Bier große wellenförmig gebogene brattnrotbe Äeld)blättcr unb gelbe baudn'ge Lippe Bon Sdnibform weit fdwtter unb Bollfommener »Baren, als bei benjenigen Gjrcniplaren, bie id) im greien blü= Ijenb gefunben fjatte. 3d) micberbolte bat)er im Borigen ^erbft baffelbe 3Serfar)ren, unb ba id) mid) erinnerte, ba$ idi bie fcböuften meiner freiwillig blübcnbcn Wtlben ßBpripebien auf / 121 Äatfboben gefunden Ijatte, fo gab id) in biefetn grüf)ling ber frtfrben Qztbe, womit icf) bie alte erfe&te, etwaö Sdnttt von bem alten Äalfbenntrf einet <£>au$wanb bei, iinb fyatte in tiefem grüljjarjr nod) eine reidiere ©lütbe »on feltcner ©ollfommenfyeit, fo baf? id) fyoffen barf , nun bie richtige 33er)anb[ung gefunben 51t Ijaben. 3d) fjabe mir in biefem %u)x aud) bie Varietät helveticum 511 »erfdjaffen gewußt, »on voeldjer id) einige gefunbe ^flanjen in älmlidjer Sßeife bebanbeln »erbe. ©ei biefer ©elegenbeit erwäbne idj nod), baß id) mir and) eine Sammlung »on ben übrigen beutfdu'n Drdiibeeu angelegt r)a6e, weldie febon eine jiemlidje ?(n$al)l »on Drdjie« unb Dpbr»e"?lrten enteilt, liefe beibeh Gattungen umfaffen eine ?ln$af)I wunberl)iibfd)er 9(rten mit fe()r intereffanten ©lüttjen ; id) erinnere nur an Orchis Mono, militaris, fusca, ustulata, maculata unb bie feiteuere, mcl)r auf bem gübabbang ber Sllpen »orfommenbc papilionacea, ein baä fd)öne Hymaiitoglossuin hircinum, an Ophrys Myodes, apifera, aranifera, arachnites unb museifera u. 91. in. Tiefe fämmtlidjen Drd)ibeen (äffen fief) feid)t fultioiren, warn man ein frifdjeS JHafenftürf nimmt, barin ein £od) »on ungefähr 2—3 §oü Xurdnneffer auSfiicM, biefeö auf tax fünftigen Stanbert, Welchen man feinen cinbeimifdteu Ordubeen geben will, legt, unb in bact Sod) bie betreffenbe ^ßfianje einfefct unb ben 3tt>tfct)enraum mit frifdjer «£)aibeiu erbe unb SRafenleljm auffüllt. Tie greilanb-Drdubeen unferer bcutfdien glora bebürfen beö umgebenben Orafeö \u il,uetn eduth, fowie jut Sewaljrung ber geud'tigfeit. SBollte mau fte auf einem gepflegten ©eet in ben narften SSoben aufpflanzen, fo würben fte hol} <8d)ut5 »or Sonne unb trofs geudttigfeit 511 ©runbe gelten. Sin ©leid'eö bemerfen wir aud) bei anberen fduuten ©ewddjfen unferer gtora, $• ©• &c' Prunula farinacea, bei Anthericum liliago unb ramosum unb einigen anberen. 3d) glaube mit biefer Slnbeutung eine f leine Anregung gegeben ju fyaben, unid)e ben Umfang unferer greilanbperennien um einige Tuöcnbe fd'önblübenter unb fe()r intereffanter ©ewädjfe »ermer)rt, unb bitte bie Auflegen nah unb fern, tod) bie einl)ciniifd)cn Drd)ibeen ifyrer ©egenb auf biefe SBeife ju fainnieln, ju fultiv-ircn unb ju öermer)ten, beim fte »erbienen biefe Pflege ftd)er(id) unb lol)neu fte gut. Winke 3ttr crfolflreidKU ilultur ticö Liliiim g-iganteuiii. Um »on biefer praditwllcn 3i*fpflanje, weldje fowohl jttr £opf- alö jur greilanbfultut gan? »orireffliä) geeignet ift, möglidift »oflfommene Ghemplare 51t erzielen, bebarf c? nur eineö ganj fleinen 93ortl>ei[ö , nämlid) r)of)et Jöpfc unb eineö guten fetten ©obenö. Äein Lilium giganteum blü()t red)t fdjön unb reid), befior bie 3*»iebel nid)t eine gewiffe ©röfje unb SSofl» fomtuenl)eit erreid)t b,at. 3U biefem 3tt'etfe ift gar uid)t-3 f ürberlidicr , alö »venu man bie 3wiebel anfangs in möglidift Heine £öpfe pflanzt, fo ffein alö fte ftd) nur im 33erf}äitnifj zur Oröfe ber 3we'9e cifjtien, unb biefe bann mit größeren »eriaufdjt, fobalb bie SBurjeln burd) bie (Srbe burdigeroari'fen finb. ?Uö ©oben »erroenbe man ein ©emeng »on j»»ei Jbeilen leidner fetter 8ef)merbe, einem Slieil i'aubcrbe, einem 3^eil gfußfanb unb etv»a6 Jioblenflein. Xie Söpfe werben, um ben Slbjug beö überfdutfftgen SJßafferö ju erleichtern, etwa einen 3^" b^d) am ©oben mit Sdjerben »erfeljen; fte follten etwaö l)bl)cr fe»n alö bie geiröbnlnten, um noeb inöglidtft »icl drbe 51t enthalten. Scan bält bie 3*»i*beJ anfangs naeb bem Einpflanzen nur mafjig feudit; fobalb fte aber aufgetrieben l)at, läfit man eö ibr nidU an äBaffer febleu, unb gibt il)r alle ad)t biö jel)it läge einen 2}iingergut) mit flüffigem Tünger, ben man burd) Cun Sllulhtctc @»tcti<3citutifl. V. s. 16 122 quellen öon Saubenmift, Sufjflabcn ober Sdiaffotb in »eifern gliift* ober JRcgcnwaffet gewon-- ncn bat. $on 3C'* 511 3e'1 Wirt ^a Sopf gefiürjf, unb jtnbet man barm, baf bic <£>aar* wurgeln unter bcr 3»-,'t'M ^'c ®fl>* burdjwadjfen r)aben, fo topft man bic $flanje fogleid) in einen Slopf um, wclcbcr um eine Kummer größer ift, unb fährt bamit fort, bis man Spuren ron 33lütl)enbilbung entbetft. 2)iefe beftehen juerft in einer ?lnfd)Wc(Umg in ber sD?itte, unb auö tiefer bübet fidj bann ber 3Mütt)enfa8 eine um fo fd)önere 23lütbe jur ^olge bat, ie mebr bie Srbe im Sopf Por bem 3luötrocfnen gcfdnitjt ift. 3cbcnfallö aber mu(j bei bem Aufpflanzen in'ö grete bafür geforgt »erben, cafi bie 5ßflaftje mit einer 23crrid)tuug 511m 33eberfen öetfel)en wirb, um fte tt>ät)renb bcr Slütbc cor 2Binb unb ftarfen Scr)fagregen 51t fduifccn, welcl)e fonft im ?hi bie 53lüt(ic jerftören Wütben. 3di babe inebre fol«t)e 3uMebeln, weldje id) $itPor in köpfen grofj gejogen, l)ernad> im freien Sanbe uim 2?lüben auögefefct, mit ber 5Borft(t)t jebod), ibnen eine gefd)ü$te ?age unb fetjt tiefgrünbigen nab/rbaften SBoben 51t geben , unb Porigen §erbft blieben brei fo(d)c 3ttWbeln a\\$ lU'rfebcn ben ganjen hinter über im 3?cben, unb .fyabeu pon ben ftrengen großen unb bem ©latteiu nidit gelitten, fonbern in biefem 3at)re mieber trefflidi aufgetrieben, wa$ alfo fefjr 51t ©itnften ibrer 3)auert)aftigfeit fpridit. Slujjerbem babe id' eö erprobt gefunben, meinen 3^ic^cfn immer ein 3abr 9iub,e 511 pergönnen, inbem id) bie aufgeblühten in ein Gigarrcnfiftdum legte , mit Sanb beberfte unb auf einem 2?orb meinet j?altt)aufeS permabrte, wo bcr Sanb nur juweilen wenig angefeuchtet würbe, um baS sBer-- trorfiien bcr 3W'e&efa V verbüten. 33ei biefem 2>crfabren erjielte id' oft 33lütbeuäbren mit jwölf biö fed'i?5cbn 33!ütbcn baran. 3* permebre fte burd* Samen unb SBrutjwiebriit , unb jieije aud) meine jungen *ßflanjen alle burd) ca$ bäuftge Umtopfen jur erforberltdjen ©röpc ber ßwiebü t)eran. ßouqmt-Sarm. 2Ber jemals ben 3krfucb gemadu bat, bie gtajiöfen 33(ätter unb 5ßebel pon garneu in SBouquetä 511 perwenben, ber wirb Pon bem l)errlict)en (Sffcft berfelben in t)ot)cm ©rab über- rafd)t gewefefi fepn unb ben 2Bunfd) gefügt t)aben, eine 2lnjat)I garnfräutcr unb s4>ol»pobiaccen fennen 511 lernen, röeidje ftdi ;u biefem ^wede ganj befonberö eignen. 2Bir geben nun nadi* ftebenb ein 5ßer5eiduiig von ;tr>angig garuen , Weld)e in köpfen gejogen werben fönneit unb beten 2Bebel ftd) jum Stbfduieibcn für 33ouquetö befonberö eignen. Sie finb fcl)r Ieid)t ju jü^ten unb gebeiben fogar fd)on in einem , mit einem geiröbnlid'cn ^etjfanal von 3it$dn bet)eijten Saften ; ben Sommer l)inbiird) muffen fte jcbod) burd) 23ejd)attung bcr bireften Qhu wirfung ber Sonne entjogen merben. Äultipirt man fte in einem mit einem gett)öt)nlidjen 33a d ftei n -^>c 1 5 f a n a l erwärmten Saften, fo crt)eifc6cn fte ein reid)Iid'cre-3 Segiefjen an ben 5Bur;eIn, alö bei ber Jlultur in einem paffenber eingeridjtefen garnbjaufc, roeti bie Marine Pom -§ctj- fanal aus fte jiemlidi fduicH auötrocfnet. gante bürfett überhaupt nie an ben 2Burje[n trorfen gelaffen werben, beim in biefem ga(l geben fte r)6rl)ft wabrfdicinlidi ju ©runbe ober perlicren alle ibre jungen SBebef, toaä bann bic ^ftaitjc auf geraume 3c't febr cnlftcUt. 2)ic geeignetfte 33obenart für fte ift ein ©erneng pon gleichen Jbeilen 8et)m», §aiben» unb Saitberbe mit einem Jbeil Silberfanb, alle geuügenb ficht gct)acft unb tüditig umgeftodKii. Die ftarftruidiftgercn fräftigereu Sitten »erlangen ben SBoben ttrotö raub , bie garnc »on satterem Söudii? wollen / 123 ihn feiner unb mit einem reiflicheren 3ufl1tH' r^11 <2anb, »eil fte alßbann feiltet amvuriefn. ©eira (5'intöpfeit forge man für genfigenben Sßafferabgug unb menge fogar einige Heinere 2ovffdu'rtH-n unter bie (?rbe; man fülle ben ©oben bei Söpfe utnärhft mit jerfc&lagenen Topf* fdu'rben, unb bringe barüber eine Sdncbte SJcooö ober üorfmooß ober grobe ©tüdfe -£jaibenerbe an, beim eß iji für baß fpätcre SBnAßthum ber garne öon größter SöidHigfeit, ben ©oben offen unt) poröö ju erhalten unb mit einem guten SBafferabjug ju oerfefyen. Sie 5ßflanje »irb fo cingefefct, ba(j fte genau im Niveau mit bem £opfranbe ftef)t, bann füllt mau bie Srbe auf, brürft fte feft um bie SBurjeln an unb gicfjt ftarf burd) eine Sraufe, bamit ftd) ber ©oben anfejjr. 3)en Sommer binburd) erforbern alle garne ein reicblidjeß SBegiefjen an ber SBurjel; im SBtnter bagegen muff mit bem Sßaffer eiroaö gegeilt unb ber ©oben nur eben femtt erhalten werben, um bie sßflanje, rote fd)on ern>ät)nt, niemals trorfen werben ju (äffen. — gür einen fyollänbifdien ober |)od)faften ober ein fleineß ©eivädißbauß eignen ftd) folgenbe: Adiantum capillus Veneris, grauenbaar, — eine fefyr banfbare 9Jrt für Heine Souquetö, bei une» einr)etmifcb , etwa 8" fyod), bebarf aber 511 feinem ooKfommen fdjönen 2£ad)ßlbum etroaß SttjUfc unter ©laöfyauö. — Adiantum euneatum, eine ber t)üb]dH'ften 9lbiantunu9lrten, unge« fäfjr 1' hoch unb für 93ouquctß am paffenbften, »eil bie SBebel öon fdjßnem hellgrün etroaö übergangen unb baber $»ifd)en SBlumen einen reijenben (Sffcft madicn. — Adiantum formosum, ungefähr 2' I)od), ein fel)r fduuicr garn unb für Souquetö üuperft nüftlid). — Adiantum assimile, fyübfdje ^trt , etwa 12" hod) uno für Keine SBouquerö ganj geeignet. - Adiantum setulosum, ein fleiimntd)ftgeß gamfraut, attd) für JpängeforbdK'ii unb Simpeln paffenb. — Adiantum pedatuni. eine febr anmutbige, im greien Vodfommcn außbauernbc i'lrt, bie aber unter bem ©laßliauß nur befto fdjöner wirb, beiläufig 12" l)od), bod) fjäufig bei gutgebaltenen ^flan,en von rafdjem 2Bad)ßthum noeb größer. — Acrophorus chaerophyllus, ein }icr(id»eß laubabroerfenbeß gamfraut, ungefähr V hod). — Aspleniutn adiantum acutum, jierlid&er, im greien außbauernber garn, ber nodj in jiärnthen unb Stciermarf unb auch in Srelanb beimifd) ift, aber unter ©laß 110* beffer gebeibt. — Cheilanthes alabamensis, hübidn-ß j»ergljafteg gamfraut Don etroa 8" £>übe, für Heine 33ouquetß ganj »orjüglid) paffenb. G?6 mufj am uninnften (5'ttbe beß ®en.\ui'ßbau|eß ober ^aftenß aufgeteilt unb beim begießen gam befonberß barauf geaditet »erben, ba$ fein Sßaffer an bie SBebet fommt, »eil baß ©elingen ber jhtfhir ber Cheilanthes fyievon ganj »orjugö»eife abfängt; fobalb bie SBcbel biefer ?(vt nap" »erben, färben fte ftd) braun unb fterben bißrveilen ab. — Cheilanthes elegans, ebenfatlß ein bübfeher Heiner garn, 1' l;od) unb barüber; follte alß eineß ber allerfduuiften garnfrättter im l'lllge-- meinen in feiner Sammlung fehlen, unb erbcifdU ungefähr bie gleicbe 33ehanNung »ie alaba- mensis. — Lastrea glabella, 8 — 10" Ijod», fel)r bübfd'e, bcutlirii gewidmete Sfrt, für SSottqttetö befonberß nüftlid' , »eil fte fidi im SBoffer lange erhält. — Lastrea pubescens . etwa von gleicher ■frohe, haarig unb bübfcb gcu-icbuct. — Lastrea canariensis, für 23ouquetß gan^ empfeblenßmertb. — Notachlaena maranta. bübfd>e Varietät ber nad^ftebenb , beiläufig einen gufi bod'. — Notachlaena Ecktoniana, reitenber Heiner garn, für Heinere 5?ouquetß ganj Vaffenb; tbeilt mit ber Cheilanthes bie (5'igenthftmlidifcit, bafj fte baß 93ene6en ber 2Bebel nid)t ertragen fann. — Onychium auritum, yerlidu-ß gamfraut von et»a 12" fröhe, ganj nü^lid) für 5?ottquetß. — Onychium lucidum , ein nü{jlicr)er gteilanbfam von et»a gupbcbe. — Pteris scaberula, eineß ber jierlidjjten unb anmutbigften von allen fleinen gavnfräutcm, 8—9" l)od\ — Pteris serrulata , ungefähr von gteidjer .^öbe, ebenfallß greilaubpflanu1 unb feb)r außbauernb, ber P. cretica nahe venvanbt. \Ö' 124 Jmmcnjrünc itöitmc ttnti 3ifrfträitd)cr für ©ruppcn. 3m vorigen 3al)rgang unfcrer 3c'tfcf)r'ft (©• 139 unb 155) gaben wir jwci Keine 35er* jcirimiffe von buntblätterigen Qiztfttättfyem, ®er)ßljeti unb Säumen, bcbufö ber Sluöwafjl bei Stillegung von *$arfö unb ©arten ; ba wir nun wiffen, ba$ wir mit btefen Ueberftrbten man-- cbem ©ärtuer einen üienft geleiftet fyaben , fo geben wir nad)ftef)enb nod) eine Sifte von 24 immergrünen ©eljöljen, weldje ftcb bem £aubfd)aft3gärtner empfehlen, unb bejcidwen biejcnigen, weldie einen ©d)iu) im SBinter beanfprud)en, mit A- ©olrhe, weldje im Äaltfyaufe überwintert »erben muffen, werben an Drt unb ©teile fpecielt gefennjeicfonet. Rhamnus alaternus. Von biefem t)üb[d)cn autfbaucrnben ©efyölj gibt eö mehre 9Uten mit buntem ?aub, bie wir fd>on in ben früheren SSerjetr^niffen aufgeführt baben. ?l(lcin bie gewöhnliche §lrt ift ftfton wunberfyübfdi in ©ruppen, befonbert? jwifriKit s3cabeU)üljcrn, bie fte mit il)rem rafcfyeu SBud)ö überwuchern barf. getter fdjwarjcr 33oben erf)ä(t bie grüne 9Irt befonberö frifd). A Thuja sinensis mad)t einen fel)r bübfd)en @ffeft, leibet aber leicht in ftrengen SBintern feb,r; bie Th. tartarica ift l)ärtcr, von aufrechtem, etivaö ftarrem 2Bud)ö, aber fel)r jier(id). 5>er (Srbbeerenbaum, Arbutus, follte in feinen rottyblübeuben Varietäten unb in bem bei unö einl)eimifdH-u wcipblütyenben A. Unedo in feiner (Sammlung fehlen, beim beibe gehören ju ben fd)öufteu ©efyöljen, unb mad;en befonberö im ©dunuef ber Vecren einen wunber- hübfd)en (Sffeft. Arbutus iiiucronata ift ein niebriger, Keiner ©traud) mit bichtem bunfelgrünem 2aub, in feinem J^abituö von bem Vorigen ganj verfdjicbcu ; er eignet ftd), wie bie Bärentraube Arcto- stapliylos alpina, ganj gut auf Keine 23eete unb ©nippen, auf ben ©auiu von fuftgeboljen ic. unb ift fei)r i)übfch. 2>ie [entere ÜHrbute ift jitr SSerjierung von gelepartieen ganj geeignet. Aucupa japonica fjat eine ganj grüne unb eine buntblätterige Varietät, unb eignet fid) ganj befonbevtf in .£>aue5gürten, ba ihr fclbft ber ©teinfohjenruß unb 9i\uid>, Welcher anberen @el)öl^en fo fdniblid) ift, nid>tö anhat. Bcrberis aquifolia, ber ©auerbont mit bem ©tcdtpaltncnblatt, ift ein aucgcjcidmct l)üb- fdier unb anmutbjger gterfheaud), ber nun allcntfyalbcn leicht unb billig ju befommen ift, weil er feine ©amen in großer Stetige reift, ©eben il)in fdiou feine cfcbenäbnlidu-n, glün$euben, immergrünen iMüttcr ein fjüb|d;cö 9Infe()en, fo gewinnt er nod) an ©d'bnheit wühreub ber sBlütl)e, wo feine großen ©träuße gelber SBluinen burdi len Äorrlrafi mit bem grünen 8aub einen retjenben Jlnblicf gewähren. 5}a er feine große .£bhc erreicht, fo ift er für Heinere «£>auögärten um fo cmpfehlenöwertfjer. Berberis dulcis ift ebenfalls mit di(d)t beliebt; feine frfilanfcn laugen 3n-H'U3c f'11^ nut bunfelgrünem budjöartigem Saub bebeeft, feine einjefn ftel)cnben, beinahe nuä jcber Ätrof-pe ()ci'Vortrcibenbcn Stützen bringen wie orangegelbe ©lörfdien herab unb madu-n einen um fo l)übfd)cru (Sffeft, Weil i()re Vlütfye ganj m'ä grü()jabr fällt, wie bei ber vorigen ?lrt. Buxus balearicus ift ebenfalls ein l)übfd)er ©tiaud) mit breitem Saub, hält aber nur in ()ol)cn £agen unbebeeft int greien au?. Cedrus Deodara ift wegen ii)rer fnibfd) geneigten 3*lH'ifle ""^ >'l'ltc e'ne ^cv f*önften Koniferen, weld;e bermalen in Äultur ftnb, unb fjat in 1600 guß 3ReereSf;5lj« tax vergangenen ftrengen SBinter gut überftanben. Cupressus sempervirens ift eigentlid) mehr Äivdihofbauiu, aber einzeln in ©nippen ganj gut ju verwenben, wo er bann mit feinem aufredeten fdilanfen SBudjö unb bei feinem (eid)teu jietlid;en ^abituS einer großen grünen gebet ju Dergleichen ift. Daphne Cneorum, bie gewöhnliche Slrt, mit i()rem niebrigen, beinahe friedn-uben Jjjabitu? / 125 unb bcm angenehmen ©crudt iljrer letyaft rofentotljen teidbjidjen Stützen, fotttc in feinem ßiergarten fehlen. S$ gibt ba»on and) eine SSatietät mit fdibnem buntem 8aub. SSom Hex ober ber ©tcdwalmc Ijaben wir betmalen eine beenge bet febönften SBatietäten, Weftbe fammtlidj in einem gut ungelegten unb gepflegten ©arten niä)t festen bürfen. 3Bit empfehlen ali befonberö fa)ön unb leicht ju befommen I. balearica unb canariensis, unb bie bunfelorangc-gcftrcifte Varietät alö bie fd)önfte. Juniperus chinensis ift ein äxifjevft jicrüdice ®emäd)8 mit nnmult)ig überbängenben 3roeigen unb einem mannigfaltigem ?aub alö bie übrigen 3uniperu3=?lrtcn, woburd) er fein: intereffant Wirb. Juniperus tamariseifolia ift ein niebriger beinahe frieebenbet ©iraueb, aber äufjerft fd)6n alö immergrüner. Viburnum tinus ift ein alter Liebling in unferen ©arten, aber immer willfommen unb gefdjäfct, ba er fel)r früf) unb teidblidj blitzt. AMagnolia grandiflora ift eineö ber fdjönfien immergrünen ©erjöljc , erf)eifd)t aber im ©innenfanbe ben ©d)u(j eineö Äaltbaufeö ober lauen <£jaitfe0. 5)a feine reichen fugeiförmigen 33(üt()en übcrrafd)enb fd)ön ftnb, fo follte man biefe ÜRagnolie in Äübeln fuftioiten, bie man im ©ommer etmaö in ben 33oben eingräbt unb mit Tuffteincn umgibt, jwifdjen benen Sedum unb anbere gettpflan^en ftd) l)übfd) aufnehmen. 3m SBintet f)olt mau t>a& (Stemplat bann fammt bem Äübel unb fc&t eö in bie Orangerie ober baS ÄalttyauS. Von ber @id)e, Quercus, ()aben mir viele wunberfeböne Varietäten, von benen aber leiber feine einjige immergrüne ben SBinter unfereS beutfeben SBinnenlanbcö ganj unbefebäbigt au$; hält. 3n ber 9iä()e ber 5Weere3füfie fowie in Qjnglanb galten bie 0- üex Fulhami , bie Q. Turneri unb einige anbete febr gut im freien auö unb machen entWeber als «£>intergrunb für Suftgebölje ober einjeln auf SRafen ftcfjcnb einen reijenben (fffeft. Sei unö aber ertjetfdjen bie oben vorgenannten unb bie fd)öne Q. Skinneri einen @d)Ufc für ben SBinter. APinus pinea in größeren (Sternklaren macht bureb il)ren grajiöfen febirmförmigen 2ßud)$ einen allerlicbften (Sffeft, mufj jebod) ebenfalls froftfrei überwintert werben. Von ben A9vhobobcubren Ijaben wir mc()ic fel)r feböne Varietäten unb .gwbriben, Welche Ijart genug ftnb, um an gefdnifster ©teile unter SBebecfung unb Umflcibung im freien auöjubalten. Rli. caueasienm unb bie in unferen beutfdien Sllpcn fjetmifeben arten : l'erru- gineum liirsutuin, intermedium unb Chamaecistus galten in jeber Sage vollfoiumcn gut au?; baö faufaftfd)c bebarf an ungefcbüjjter Sage l)öd)ftenö eine 2)ecfe »on Saub. Taxus baccata, unfer frböner beutfd)er (Sibcitbaum, ift fowoljl in feiner gewöhnlichen Sltt fel)r anmutljig, alö in ber aufrechten irifdjen Varietät unb in ber golbgeflretften böd)ft intereffant. 3)ie Laurus-Slrten bürfen in feinem gutgefyaltenen ©arten fehlen. AL- nobilis i)ä!t bie gewöhnlichen SBinter unter Veberfuug im greien aus?, wirb aber beffer froftfrei burchwintert. Ter poitugicftfdic L., Cerasus laurocerasus. ebenfo, in l)o()cn Sagen unb bei gcfdmßter Stel« hing unb (Jrpofition gegen ©üben, jebod) juweilen or)ne SBebecfung ober nur mit einer leiteten glitte von gidtteujUH'igen. CrMicmn-Pflanjcn jur ^rüljtrcibcrct. 2)a$ gewöhnliche Verfahren, ftd) (Srbbeeren*5BfIanjen beljufö ber $rül)treiberei ju befchaffen, befielt barin, bafi man fid; bie erften Sluöläufer beö jeweiligen Saljreä fiebert unb biefelben 126 fo frül> wie möglich, in bie Töpfe bringt, worin ftc ftriidUe trogen foKen. üWan fann fügltdj fagen, ba|j biefe ^rariö fel)r grofk »lufmcrffamfeit unb gute §Ber)anblung err)eifä)t, um ttod) »er bem SBtnfcr gut ausgereifte fräftige $flan§en ju erjieten. 3d) beobachte fd)ou feit jwei 3af)ren mit Erfolg ein anbereö ©erfahren, barin bejleljenfc, bafj idi ju jcber 3eit im Juni eine i)inrcid)enbe Stetige Ausläufer fyitumtcrfyeftc, bie id), »venu fte genögenb bewurjelt ftnb, wieber auötyebe unb in 9ieir)en auf ein Sdntlbect »ertoftanje, tr>eld)eö einen guten nabjfyaften Soben unb (bei mir) eine Sage nad) güben f)at. -jpier bleiben biefe jungen ^flanjen ben gdnjen SBintcr unb baß nädjfte grüljjat)* bis Qjnbe SRai ober Anfang Sunt. SUöbann fjebc id) ftc mit mäßigen Saiten auö unb öerfefce fte in fed)0* unb ac^tjotlige Töpfe, je nad) ber Stärfe ber ^flaii$cn , unb gebe ü)iten eine fette gute ©rbe ; bie Töpfe v-erfenfe id) bann bis jum SRanbe in gefd»ü£tcr unb ber Sonne ausgefegter 8age in Jtofyienafcbe ober ©ägefyäne unb begieße bie ^ftanjen fleißig. £ier tonnen fte füglid) bis jum J^erannabcn beö SSinierg bleiben, »0 man iljnen bann ben a unter ben in gekannter ^ttmofvbäre gehaltenen '^flaujen um biefe Sa^teejeit fid) leidit 9JteI;ltr)au hübet, fo feljc man recht aufmerf- fiim baju unb roenbe fogfeidj Sdiwefcf bagegen an. Die 1111 barigen SDionatc gefäeten 3ieibflan;enf «ie / 127 (Silierarien, Primeln, Aurifeln u f. W. muffen nun in flcino Stopfe umvifirt Werten, unb jwar in ein Boben= gemeng von gutem 9iafcnle()in mit etwa* verrottetem Äubbünger unb reiflichem 3»fai5 *>on Silbeifanb, um bem 58 äff er freien Durchjug bind; ben hatten ju ge= fiatten. "3Ulc jur Blumentreiberei beftimmten Säm= linge in ben ftäften muffen nun in Stopfe »erfe|st unb »or SBlattläufen unb SDtebltbau gefdjüjjt werben. Stopf« von ben ftraucbartigrreii ßalceolarienforten muffen nun fogleidj bewurjeli unb bie Sflutterpffanjen etwas an ber SBurjel befcfjntttcn unb ifjnen an ber Oberfläche frifeher ©oben gegeben werben) wenn man niefjt »or= jiebt, fie mit beträchtlicher Bertürjung bes Söurjclballen« umjutöpfen; mau nimmt bieju fobann möglidift f leine Stopfe, unb hält bie 'Vflanjen nach beut Sßerfefcen in gekannter Armofpftäre. — Söie Orangerie mufj roo möglich fc&on in ber lejjten SEBodje bes SDconat« unter Dach, gebracht werben. plnmcngarteit. £ier mufj noct) mit aüem Ernfi auf bie Bermeb= rung ber verfchiebenen 3afenfrafj ju fdn'ihen. gut Dbftbaumpflanjungen, roeldie im Syätberbft an* gelegt werben follen, finb bie Baumlöcber bei 3eerbei= fdiaffeu von Inniger, 9)tooS, i\ichten;»eigen u. f. w. jum Bebecfen finb ebenfalls ®efd)äfte, wclcfte noch in biefem TOonat ju erlebigen finb. iHnnniflfaltujce. £a$ SBadigtbum bc§ »amSuSrofirl in 23cn= fjaien. 3m fönigl. botanifchcn Warten ju (ibinburgb »ar bas burcbfdinittlicbe SBadistbum eine« Bambus 6 ^,ü\i auf ben log in einer Temperatur Bon 65— 70°3. ?lu ber Bambusa gigantea von Burmab in Snbien, bie eine .f>öbe »on 100 gu§ erreicht unb als Königin unter ben Bamluisartcn gilt, hat man eine Zunahme Bon 18 3fU in 24 Stunben beobachtet. Die Bambusa tulda in Bengalen erlangt ihre volle £iöbe Bon 70 gufi in ungefähr einem ÜHonate; fit wädjst alfo burdv fdnüttlicb einen 3<,U in ber Stunbe. C&ft mit äcidjnungen. Seit fturjem wirb in 2Bien in Dbfibanblimgen als Parität Cbft mit 3«*= nungen oerfauft, bas ju hohem greife Don auswärt« eingeführt nürb. £>as Verfahren, Dbft mit Segnungen, Sappen, SBudjftaben, Sßortcn sc. ju oerfeben, ift aber fehr einfad) unb bürfte auch auberwärts mandicm ©ärtner gute einnahmen gewähren. Gs »erben be= fonber« feböne grüdite ;ur 3eit, »enn fi* biefclben färben, mit ben in Rapier fein ausgefdnüttenen Bud)= ftahen ober 3eiä>nungen befiehl. Sßcnn nun nach einiger 3^* bas fdiügenbe Rapier Bon ber Oberfläche be« Dbftc«, j. 93. bes Bfirficb«, StpfelS, bc.r Birne ober 'Pflaume, berabgenommen »irb, erfdjeint bie bebeeft gewefene ©teile im lebhafteren üßeif?. ©mpfentenSmertJe Primeln. 3u ben fdiönftcn Sorten gehören unftreitig bie Primula sinensis unb bie denticulata , erftcre für bie .§>erbft-- unb SBinter= monate, lehtere für g-ebruar unb 2)iävj. Beibe finb leidit ju fultioiren unb nehmen ben «Sommer über mit einem febattigen Blümchen in einem falten Miftbect ober Äafteu oorlieb. ftür Pr. denticulata empfiehlt fieb ein ©eineiig au« ;wci Iheilcn Mafeulebm, einem Iljeil fdiarfen glufjfanb unb einem Jheil oenotteter flauberbe. 3tn Sßintcr gibt man ihnen ein »arme« (Scfcbcu in einem falten ©lasbaufc unb fdjütjt fie nur oor 3ug- »inb. 3>ie Pr. sinensis mit ihrer fdlön boebrofarotben Blüthe lägt fid) leidit aus Samen sieben, ben fie felber alle Sa^te ausreift. ÜJlan fäet benfelben im SDlärj in eine Scbüffel, bie man an einen »armen Ort bes Äalt= häufe« ober in eine fühle (Me bes SBarmhaufes ftcllt. Sobalb bie Sämlinge grof) genug, »eifert man fie in fleine löpfe unb bann fpäter, »enn fie beinahe au«= gewaebfen fmb, in bie brei= ober oierjöUigen, »orin mau fie blühen läfct. 911« Bobenart nimmt man ein ©emeng Bon gleichen Jbcilen SRafenlebm, £>aibcucrbe unb altem Äublager mit etwas 3lll"a!) bon Silberfanb. 3m Sommer hü" man bie $110115611 in einem falten Saften. Beibe Erlen finb nid)t mehr neu, aber lange nid)t nach Beibienft fultioirt unb beachtet. £a§ ficcifinctftc erbgemeng für 3icuholiän= bcr=^flanjcn im allgemeinen unb ©aftrolobien, Bime» leen, Boronien, $)ill»niiien k. insbefonbere ift folgenbes : für fch»äd)er»üdifige ülrten fette torfige , faferreiche £aibenerbe, bie nidit burdjgefdjlagen, fonbern nur mit ber £anb jerbröcfelt »erben barf, untermengt mit grobem Silberfanb unb rauhem glufjfanb, bie Stopfe gut brainirt. giir ftarfnuidiftge Bfl«n;en nehme man baffelbe örbgemeng, »cldtem man etwa noch ein Sed)S= tbeil gute lodere frifdje Öebmerbe beigibt. Sehr 001= tbeilbaft unb empfehlenswert!) ift bei beiben noch ein reichlicher Sufafc »on &oljfohjent(ein ober Äohlenftaub, ber bem Sauer»erbcn ber Erbe am »irtfamften oorbeugt. ©ftiif ßorrcf«ontifit3. ^erm 5ß. Äölle in 31. ülmeifen oertreibt man am heften aus einem ©cwädisbaufe, inbem man frifdicu ©uatio um bie Stelle her ftreut, »0 fie am meifien oorfommen, ober »0 man ihr Dteft oermutbet, unb biefen mit ct»as rohem 'Jlmmoniafwaffer aus einer ©asfabrif begießt. Bei mehrfadicv üßiebcrbolung biefes Berfatjrens entfernt man fie gaiij ficber. S?as gleidie Büttel »irft ebenfalls oorjüglidi jur Beitreibung ber SBerre ober bes Grbficbfes aus Btiftbeeten ober bereu Borfdilägen, unb ift ebenfo einfad) als billig. JWSSaVfc- — [TLuiätrirte Garten Äeitung. KSlil. : ,i :) • Mv«-jiloat<|i(i.. 2:fStXenÄoca-l-\ i • *'h cn/tia I U.) i ' 'ii. Ii.hu .'V- 'ItijiliViii |in.> 145 Heue Streploearpus unt» Jfudjfteu. Safct 9. Urifere beiliegende Jafcl enthält bie ?lbbilbungen von brei neuen Varietäten öon Strepto- carpus auf? ber 3"*f öon Semoinne, wüdjc ju ben antnutbigften 2Barmr)au8pfIanjen aus ber gamilic bev ®e$neriaceen gehören unb ficf> burd) leidne Kultur unb Vermehrung febr empfehlen, forfere, fette, fanbige Tuimmerbe, eine Sßintertcmperatur von 8 — 10 — 12° 9v., un\> mafjige geurbtigfeit, ftnb 4?auptbebingun£en jum (gelingen ihrer JMtur. Vermehrung entwebet im grühjing aaQ ©amen in einem müfjig »armen SJlijibeete, ober burd) SBurjel« Teilung. — 2)ie beiben neuen guc&jtenfSmting* von Semoinne jeidmen ftd) befonberö burd) auf* f«flenbe Oröfje ber Äeldjbldtter wie ber Eorotle, fobann aber aud) burd) ihre garbenpraebt attö, Wcld'e bie ber vorjährigen Novitäten: Solferino u. 21. m., weit übertrifft. trinke über tue tfeljauMuna, erotifdjer i*nrne. Mus einem Senbfcbreibcn au bie Dtebaction ber SUufhirteit ©arten=3eitimg. Sie Ijaben fd>on mehrfach in Syrern Vlatt jur Äultur ber bcimifd)cn unb aufllänbifdten game aufgemuntert, Wofür 3>[)ncu ade biej'enigen Sefer gewifi fel)r banfbar fettn werben, Welche ftd) baburd) vcranlaffeu ließen, ftd) etwaS mc()r mit biefen fd)önftcn aller Jlrpptogamcn ju befaffen. 3n ber Jbat weiß id) feinen ^W(ic\ ber Suftgärtncrci, weldier mir perfönlid) fo viel Vergnügen gemacfjt fjat, wie bie Pflege biefer fdiönen 5J3fianjenffaffe, bie an 9teid)tr)um unb SKannigfatttgfeit ber gönnen, wie an 3u'rncfyfcit un^ Vlnmutl) beö ^abituö wol)l von feiner anbern übertroffen wirb, ©eftatten Sie mir bat)er 3r)nen einige Sßinfe über bie 33c- I)anblung ber crotifeben garne, bie auf vicljäf)rige Erfahrung unb 33cobad)tung gegrünbet ftnb, 5U5ufenbcn, in ber Hoffnung, bafs bicfelben manchem 3f)rer Sefer nidit unwillfoinmen femt Werben, welcher entweber einen Verfttd) mit il)rer Kultur machen müd)te, ober — fall? er bereits im 53cft(je einer fo!d)cu Sammlung ift — auf (Sd)wierigfcilcn in ber geeigneten 23el)anblung biefer Sßflanje ftöfit. 2)ie .firvptogamcn waren von jc()er bie Stieffinber ber 33otauifer, unb nur wenige ber lederen Ijaben ficf> bem Stubium ihrer natürlichen Vcrl)ältniffc mit Grifer unb Erfolg Eingegeben. 3l)re Äultur unb Pflege warb barttm aud) von Seiten ber ©ärtner weit mel)r vernadiläfugt, al6 bicj'enige aller anbereu SPfianjenffaffen, unb fomit ift cö gewifi nur wfmfcbciiflwcrlh, bafi bie Erfahrungen ©injetnet über biefen ©egenftanb gefammelt werben, um ÜJJatertal ju einer fyftematifdicn arbeit über biefc Äultur ;u liefern. SBenn id) alfo l)iemit ben Anfang madje, mein Sdterflein fyieju beizutragen, fo wolle mau mir, bem Serien, biefi nidu für Sfnmajjung auflegen, unb möge vielmehr in meinem Vorangehen eine ?lufforberung fehen, meine 21'infe ju berichtigen unt> ju Vcrvollftänbigen burd) anberweitige Erfahrungen unb SBabruchiuuugcn. Um mid) möglid'ft verftäublid) ju madjeu, will id) bei ileitthcilung meiner Scmerfungen biefen ©egenftanb einteilen in folgenbe ©cftd)ttfpunfte: Vermehrung, Temperatur, ©oben, SBaffer unb 3ufcften. 3Uu(tcirtc ö)at(cn.3cituii(i. V. IU 19 146 Raffen wir juöötberji bie SSetmeljtung ber erotifdscn garne in'ö äuge, bie auf r-erfdiiebene 2Beife gcfd)cl)en fann, fo begegnen wir juerft ber Sßctmerjtung bind) ßettfyetfung ber ^flanjen, weld.ie Operation am befielt im SDiätj ober Slprtl vorgenommen wirb, aber einige Sorgfalt erforberr. 33ei bettjenigen Sitten näinlid), welche einen fricd)enbeu Sauber ober Stotf baben, ift bie Operation lcid.it unb einfad), beim man braud)t bie ^flanje bann nur fo in Stürfe ju fd)neiben, ba$ an jebem Stürfe nod) ein £()eil ber Sßurjel unb einige üffiebef bleiben. 93ei anbeten Sitten, weldje einen aufregten Storf fyabcn, ift biefe 33etmer)rung8 * 9J?etr)obe weit fdwieriger unb etbcifdjt große «Sorgfalt: l)iet muß nämlid) bie trotte mit einem fcfnirfeit Keffer fo burdigefdmittett werben, baf5 an jebem Stürfe ein Sbeil ber Sßtirjeln unb ber Sßebcl bleibt. Jpat man ben Srf)ttitt r>on oben herunter fo weit geführt, um bemfelben bie geeignete Siiditung ju geben, fo reift man bie Sßflanje »ollcubö mit ben Rauben auöcinanber unb fe&t bie einjelnen Stürfe in feineren unb beffevu 33obeu, alö unten für bie ganjen Sßflanjen ange= geben werben wirb. — SBeitauö bie natürlidifte SBermeljtung unb göttpffanjung ift jebod) bie burdi Samen. Tiefer wirb tri Söpfe gefäet, Weld)e 511 brei SBiertbeilen mit Drainage unb ju einem SSiertljeil mit einem ©eineiig »on feiugeftebter ^aibenerbe unb Silberfanb angefüllt ftnb. Die (Srbe muß oor bem ßinfäen etwaö angefeuchtet werben; nad) bem Säen beberft man ben Sopf mit einer ©laöglorfe ober einer fladien ©laöfdicibc, unb bält ibn ooll- fommen beberft, biö ber Same 51t feinten begonnen unb bie erfien $Mättd)cn gezeigt fyat, »0 bann etwaö Suft gegeben werben muß, bamit bie jßftonjen nid)t fdiießcn ober fdnrüdilicb werben. Sobalb bie Sämlinge fo groß geworben ftnb , bafj man ftc in bie <§anb nehmen fann, werben ftc bebutfam in flehte Üöpfcben »crpflanjt unb in einem febattigen Steile beö Söannbaufcö aufbewahrt, biö fie ganj angeworfen unb bebeutenb größer geworben ftnb. Der nädift widrige *$unft, auf welchen Stürfftcbt genommen werben muß, ift bie Temperatur. Die (5rfal)rung I)at feftgcftcllt, i>a$ eine Temperatur jwifd)en 16 unb 21° DJeaum. bie paffenbfte für tm Sommer ift unb fogar bei Sonnenwärme 23 bis 25° niefot ju überfteigen braud)t, vorattögefe^t bafy man bett tarnen immer eine genügenb feud)te Sltmofpbäre gibt unb fte r>or ber bireften (Sinwirfitng ber Sonncnftrablen fdiüfjt. .{pinficbtlicb ber SBintcr=J'emperatur gefeit meine eigenen (Jrfafirungeu bab,in, ba$ eine mittlere 2Öärme r-on 8 biö 12° rjinteicbenb ift, um j'ebe Strt »011 garnfrüutern in geftinbem 3uftnnbe ju erhalten, beim man barf nidit außer Slugen laffcn, tci^ auch gante, wie alle anberen ©ewädiöbauö^flanjcn, ir)re SNufyejeit beaiu fprudien, waö nur burdi eine niebri'ge Söintcr-Jeniperatur im herein mit mbältnißmäßiger Srotfenljeit erjiclt werben fann. Sßerben bie garnc wä£)renb ber fonnenarmen Sßintetmonate in einer bobett Temperatur unb entfptedjenb feud)ter Sltmofpbäre erljalten, fo warfen fte fort, aber i()rc ©cbilbe ftnb bann fo fdmmdilid) unb gart, ia^ ber geringfte 3utritt *»n Sonne, Sid)t ober 8uft fte ctttftellt. 3« Setreff ber Sobenart r)abc icb gefttnbeit, ta^ |>aibenetbe mit etwas Sauberbe, gelber (el)iniger Dammcrbc ober Siafenerbe unb Silberfanb gemengt, für bie ftarfwüdifigcn Sitten am beften paßt, gut jürterc SJrten bagegen, wie Gymnogramma, Cheilanthes u. a. m., ift ein feinerer ©oben, auö ^aibenerbe unb Silberfanb gemengt, entfdneben ratf)fainer unb wünfd'enöwertfyer. Sei ber 2ßal)l ber ^aibenerbe für bie garnfräuter, namentlich bie ^>o(p- pobiacecn, ift befonberö barattf ju fet)en, tafi man eine jiemlid) fdiwanimige unb fafcrreid)e »ar)le, äljnlid; berjenigen, weld)e für $opf--OrdMbecn empfof)ten wirb. 9Jamentlid) aber muß jene Jpaibenerbe von bid)tem ©efüge unb bunfler gärbttng »ermieben werben, welcbe ftd) beim begießen in eine fd)[ammigc 9){af|"e fcrwanbelt. Die befte 3t'i( Sum Qnntöpfen ber erotifdien garnfräuter ift ber gebruar unb SKärj. Die großen ^ffanjcit werben jäljrlid; nur ein SKal umgetopft, bie jungen ()eranwad)fenbeit ^ftaujen bagegen muffen je nad) Sebürfniß jwei biö brei ÜÜÄale im 3al)r verfemt werben. 33eim Umtopfen ber großen ^flanjen fd)üttclt man bie / 147 alte @rbe fo viel Wie möglid) ab, oefdjneibet bie feineren Söurjeln etwaö - unb bringt bic ^flanjen in einen neuen reinen Topf low berfelben ©röfje. 2)icf5 fann fünf bis fed)3 3af)rc wieberfyolt »erben; bann aber ift eö gut, fte burd) jüngere Sßftanjen ju erfejjen unb bic alten etwa jur 23crme[)ritng $u verwenben. 53or bem Umtopfen mufs man bic (5rbe an ben SBurjeln beinahe trorfen »erben raffen, bamit man fte leichter abfdjütteln fann. 3)aö Begießen ber garnfräuter ift d\v<\$ febr wcfentlid)eö unb eö ift fd)abe, bafj hierüber nerf; fo »erfefjrte begriffe im ©d)wangc gcljcit. @ö ift nämlid) eine allgemein verbreitete ?lnftd)t, man bürfe fte rürfftd)tö- unb maßloö begießen, benn fte fönnen fogar ein tlebermafj von gcud)tigfeit ertragen, allein Wenn man biefe falfcfje ?lnftd;t bttrd)fü()rt , wirb bie @rbe in ben Töpfen fo vcrfd)(ämmt, bafj bie SBurjcln erfüllen unb ander Stanbcö ftnb, ifjre gunftionen auf geeignete SBeife 51t erfüllen. 'Darier rül)rt bic vcrmeintlid;e ©dnvicrigfeit, bic arten Gymnograroma, Notoclilaena unb anbere gävtere ^otppobiacccn mit (Srfolg ju fultiviren. Wtan muß jwar mit SBeetferung barauf adjtcn , bajj bic SBcbel niemals attö SBaffermangel Weif werben; allein fobalb ber ©oben troden auöftef)t ober ftd) anfüllt, begieße man foglcid) reid;Iid), unb jwar immer je auf Gin 9Ral jur ©enüge, nid;t täglid) ein flein wenig, garn-- fräutern befommt eö gar gut, wenn man fte bei fyeilem, warmem, fonnigem SBettcr täglid) jwei Wale fpriht, unb juglcid) bic gujjböben immer naß er()ä(t; bagegen cr()cifd)en fte aber aud) bei gellem (2onnenfd)cin eine fünftlid;c 33cftt)attung, fonft werben fte leidrt verbrannt unb babttrd) fefyr cntftctlt. 9?on Uhgejiefer ftnb bic garnfräuter im allgemeinen jicmtid) verfdiont, bod) baben fte jwei 3nfcften ju gcfdjworncn gfeinben: bie <8d)ilb(auö unb ben Slafenfufj. 3)ie (Sd)ilblüufe erfd)einen gewö()iilid) auf ben 2Bebeln, unb Fönnen nur burd) ?(bwafdien mit einem gdnvamm unb SBaffet (am beften (Scifenwaffcr von grüner Seife) entfernt werben; audi ein Heiner Walcrpinfel von SBorften leiftet gute Ticnftc. ©inb jcbod) bie SBcbcl fcfwn groß unb alt, wenn <8d)ilbläufc ftcb baran jcigen, fo fdjneibet man fie lieber ganj ab, wobei jcbod) barauf ju ad)teu ift, bafj niemals alle äßebel abgefdmitten werben, \va$ beinahe immer ben Tob ber Sßftäriä« ()erbeifül)ren würbe, aufgenommen bei fe()r ftarfwüdjfigen (Jremplarcn. s,'lud) anbere fdwblidte Snfeft'en fönnen auf gleite SBßeife entfernt werben. 3)aö wirffamftc Mittel gegen Slafcnfuß unb Blattlaus u. f. w. ift ba6 9fäiid)erii bcö >£jaüfeö mit Tabaf, wobei aber wieberum anjuratljen ift, bajj bieß ftetS mit ÜHäfiigung gcfd)e()e unb lieber jWei ober brei Slbenbe nad) einanber wieberf)olt werbe, weil ein Uebermaß von Stand) leid)t ben fßflanjen fd)äb(id) werben fann, wäf)renb ein mäßiges Quantum SRautfj bei mehrmaliger 3Bieberf)olung ben Sßflanjen feinen ©djaben jufttgt unb bod) ben fdmblidjen 3nfeften ben Tob bringt. 33. bei SBien. ^rj. ftrfcr. ü. (S. jPic üultitr ticr tropifdKn ©rdjitimt. (Sortfcljuiifl.) 'Den vorfte()enben SRittrjeilungen unb 9Jatbfd)lägcn über Drd)ibcciKfiultur im allgemeinen baben wir nun nod) einige fpccictlc Belehrungen über bie S5el)anblung einzelner Eliten anju» füllen, weil fold)c in tm früheren allgemeineren 3nftrufticiien feinen paffenben tyL\§ ftnbcn fonnten. Oerabe unter ben fdjönften unb reid)ftblü()enben Drdiibeen gibt e8 nümlid) einige, bereit @ebeib,en eine befonbre Pflege unb ein ganj eigentljümlidjeö SSerfal;ren in ber Äultur erf)eifd)t, Weldje baber im 9iad?ftcl)enbcn l)crborgcI)oben werben follen. @ö ftnb junäc&fi Camardtis purpttrea, eine wunberfd)öne, Vom guf) ber Äi)ofera-23crge in Snbieii frammenbe 19* 148 gpecieö. Daö gceignetfte 9J?ittel ju ifyrer erfolgreichen Äultttr beftcb)t barin, bafj man ficf) einen geraben bitfen Slft »on (Sicfcenljolj r>erfd)afft unb um benfel6en eine bid)te Sebecfung von üJhwö fdmürt, auf unb um weldje man bann mehrere triebe ber ßamarotiS binbet. Die Triebe fd)(agen it)re ffiutjeln au$, »etöje bann balb in baö ÜKeoö hineingreifen unb merf- würbig üppig fiel) IjineinöerfUjen. SBäljrenb ber 3Bad)ötf)itmS**ßcriobc föHte bie ^ftanje mit ber Sprite fefjr fcud)t erhalten iverben; bei tiefer SSetjanblung wäd)ft fie ftärfer unb gcbeif}t beffer alö bei jeber anbern. 9? ad) berfelbcn läßt man iljr eine Dtufyejeit, worauf fie im fclgenbcn $rül)ling fefyr teidjlicfj blühen wirb. Cattleya citrina jeidutet fid) burd) eine l)übfd)e wol)(ried)enbc SMütlje attö, erforbert jebod) bringenb eine ganj eigentfyümlidK 33el)anblung, »eil oljne biefelbe bie $flanje ju ©rttnbe geben Wirb. Die Pflege, weldje bie ^flanje er()eifd)t, ftebt in engem 3ufammenfyang mit bem £abitttö berfelbcn unb if)rcr 3lrt beö 2Bud)feö unb 2Bad)öt()umö. Die ÜMirjaf)! ber Drd)ibccn fenbet nämlid) if)re triebe nad) oben; biefe Slrt bagegen mad)t bie irrigen nad) unten; man niuf biefer ®etool)nr)eit Sicdjnung tragen, inbem man fie mit bem (eingetriebenen @d)einfnol(en fo auf bem Älol} befeftigt, bajj berfelbe nad) unten fie()t. Stuf biefe SSJetfe angebunben, erfduünt bie ^flattje bem Uneingeweihten fo, alö ob fie g[eid)fam auf bem Äopfe ober fopf- über ftünbe. 3d) f)abe jebod) wicbcr[)o(t erprobt unb erfahren, bafj wenn man fie auf anbete Söeifc anbinbet, bie $ßanje nid)t lange eine fold) naturmibrige 23cf)anblung erträgt. 3m allen anbeten fünften aber ftimmt i()ie Äultur ganj mit berjenigen ber übrigen £)rd)ibeen überein. Epidendrum bicornutum ift eine fel)r fd)öne (Specicö, bie bei guter $uä)t beinahe fo f)übfd) ift wie eine Phalaenopsis, jebod) eine weit }ürt(id)cre Sßflanje. Die einjige 33eljanbtung& weife, bei welcher fte mir gut einfd)[ttg, beftanb barin, bafj man fie auf bem obern @nbe eines biden, runben, furjen, eben gefdjnittenen Slftö anbrachte unb mittelft feinen Drafjtö auf einer - gewunben, unb ber Äorb ganj nal)e am genfter aufgefangen werben. SKÜ 3eit unb 5Bei(c wirb ftd) fo eine bid)tc ÜKaffe oon Trieben bilben, bereu Snben nur einige 3°'^ fad) empor- ragen, woburd) jur SSlütljejeü eine große ?(n;a()l wai)rl)aft prad)tr>ol(cr Dolben »on fd)atlaä> rotten 93(ütr)en ftd) bjer entfalten werben. @ö ift eine ber härteren Ord)ibeen=?(rten unb fann im SBinter, jur 9tur)ejett, eine jiemlid) niebrige Temperatur ertragen. Laelia superbiens ift eine anbre Drd)ibee »on ungewö()nlid;em 2Bad)£?tt)ttm ; bie Scfyanb- lung, weld)e fte er()eifdn, ift jebod) fe()r einfad), beim fte »erlangt Weber einen Topf, nod) ein Jtörbd'en, nod) einen JUofc. Dati ffinjige, \v<\$ fte rerlangt, ift bafj mau fte ot)ne alle weitere 3ut()at mittelft etneS Dratjtö am Dad)e beö Orcbibecnbaufeö auffinge. ?(uf biefe Sßcife wäd)ft fte am üppigften, unb fefct jät)rlid) »unberöoffe 331ütl)en unb eine 9Kenge neuer ©dieinfnollen an, baf)er id) jebem, ber ftd) ein (Sremplar oon biefer fdiöncn PJftanje in'rfdiaffen fann, biefe einfache unb eigentljümtidje ?(rt if)rcr JUtltur bringenb empfehlen will. / 149 Paphinia cristata, in SBeftinbien f)eimifd), mit pracf)tf atteti grofjeu 93lütr)en, »erlangt ju ifjrcm gebeüjlidjen Sßad^tljum ebenfaKö eine befonbre 53ef)anb(ung. 9Wan netjme einen weiten feidtfen Jopf, forge für gute Drainage, unb lege ftd) bann eine 2tn^at)l »icrecfig.-gefdwittener Sttufe ober Söürfct öon faferiger .fmibenerbe jurcd?t ; mit biefen baut man glcid)fam eine ÜRauer m ber ^nnenfeite beö £opfe? unb über beffen 9ianb hierauf unb füllt hi$ 3nncre mit raubjer .gmibenerbe unb Jorfmooö; bann baut man eine jweite Sd)id)te ber 2Bürfe(- ftürfd)en innerhalb ber elfteren, füllt ben r-on ifmen umfd)(offenen 9{aum abermald mit bem ßrbgemeng , unb fäl;rt fo fort, biö ber [Raum am ©ipfel gerabe groß genug ift, um bie fßflanje aufzunehmen, bie man nun barauf fefct unb f)ier mit weiteren SBürfeln »on ^aiben- erbe unb größeren 23roefen befeftigt. Die ^flanje ftel)t bann gleidifatn auf einer Sßtyramibe »on ^aibenerbe, unb wirb auf biefem Stanbort nid)t nur üppiger wadjfcn, fonbern aud) reid'lidjer blühen, foroie eine größere 2Bnffer$ufur)r ertragen, beren fte ju befriebigenbem 2ßad)öt()ttm fet)r bebarf. ($ö ift eine fel)r anmutige Specicö, bie alter Pflege würbig ift. Renanthera coccinea ift eine alte, längftbefannte s43flanjc, in ber Stylt eine ber älleften Drc&ibeen, bie wir fenuen, unb gewährt in ber 2Mütf)e einen Ijerrlidjen Stnblicf, wirb aber in $o(ge fet)lert)after 33eh.anb(ung leiber nur feiten in S3(ütf)e gcfeb)en. SJtan fann fte jebodj alljäljrlid) jur SSlütfte bringen, wenn man fiel? folgenber Äutturmetljobe bebient. 3d) fe&e ben gall, ber Orcb,ibeeii'3üditcr bat ein grofieö (Sremplar biefer C^jTanje , ba$ nur feiten, wenn überhaupt jemalö blül)t. @r »erfd)affe ftd) nun im 9lpril einen breiten £opf mit weiter SJlünbung, fowie brei ober fünf lange ?(efte »on @id)enl)olj, »on gewöl)nlid)er l'lfajie ober »on Äorfeidjen — alle brei ^oljarten finb glcid) gut geeignet. 3ft bie $flanjc ficht , fo reid'cn brei foldjer $Uftt l)in; bei einer großen ftnb aber fünf erforberlid). Die 9lefte follten 6—8' lang femi. ÜBan ftellt fte in ben Üopf unb befeftigt fte barin, inbem man fte ganj bid)t mit £opffel)erben unb Sorfmooö umgibt, unb binbet fte am obern (Sribe mittelft eincö ftatfen Draljtö jufainmen; l)icrauf nimmt man bie ganje 5ßflanje mit allen i()reu Sßurjeln, bie man in entfpred)cnbe hängen gefd)ititten l)at, legt bie Sßurscln in gleiten Entfernungen um bie Slefte unb binbet jebe an ben il)r cntfpred)enben Slft an. Dieß muß gerabe mit beginn ber 2Badjötr)umö*$ßeriobe gefie Triebe in gleiten 3roif^wumett um Ixji Stü^punft anbfnbet. 2)ie unteren T!)ci(e beS Triebes »erben balb Änofpen jpriepen unb neue Triebe bilben, unb wenn bieß gefällt; befommt man einen ntebrigen, bieten SBufdi ; jeber Trieb beffelbcn wirb mehrere 2Mütt)cn fjeroorbringen, unb bie ^ffanje auf biefe 5Beife unb in folgern 3ujionbe einen »unberijübfdjen Stnblid gewägten. Sie erl)eif*t gleid) ben übrigen Wrten »on ÜBanba eine fyofye Temperatur unb »wie geud)tigfeit wäljrenb ib)veö 3ßad)6tl)umö, allein nad) »oHenbetem 3Bad)Str)um weniger 2ßärme unb 9?üffe. Sie blül)t in 3nbien, it)rer §etmatr), wäbrenb ber trorfenen SafyreSjeit; unb bafyer bei unS unmittelbar bevor man fte ber Sßinterrufyc überweist. Vanilla planifolia ift biefelbc Sßfianje, weld)e baS unter bem Tanten ber Sanillc befannte foftbarc ©ewürj unb Sßarfüm liefert. 3n if)rem ?3iutterlanbe, SBeftinbien, ift fte eine Sd)ling= pflanje, wcldje, ftd) an Stamm unb 3>XH''9e anfyeftenb, gleid) unferem GFptyeu, nur mit jefjnmal längeren unb ftärferen Stift* unb Jpaftwurjeln, ftd) bis jutn ©ipfel ber r)öä)ften Säume emporfdwingt. 3d) fjabe fte gejüri)tet, inbem id) juerft eine junge pflanje in einem Topf mit bem gewöhnlichen Srbgemeng pflanjte unb bann bie langen, wudiernbcn Triebe mit «gSeft- nageln an bie Diütfwanb beS Drd)ibeenr)aufcS befeftigte unb wäbrenb ber 2Bad)StI)umS^4.H'riobe bie SBanb unb bie ^flan$e tüglid) mittclft ber Sprite feud)t erhielt. Sie wud)S fel)r fd)nell unb trieb $af)lreid)e SBurjeln, bie ftd) jät>e unb bartnärfig an bie feud'te SBanb anhefteten. Sinnen einem ober jwei 3ar)ren reiften bie Triebe febon bis an ben oberften Tl)eil ber 2ßanb ; bann jog id) fte an ben Sparren fyeruuter, wo fte balb blühten unb große Süfd)el ibrer wol)lried)enben Samenfd)oten trieben. 3>iefclbe &ulturmetl)obc wirb aud) in einigen großen englifdjen ©ärtnercien mit (Jrfotg geübt, nur mit bem Unterfdneb, bafi bort bie SBänbe ber 2öarmf)äufer für tropifd)c ^flanjen weit f)öf)er ftnb unb bie Sßßanje baber länger braudn, um fte ju bebeefen. 2>ie 93lütf)en fclbft ftnb groß unb l)übfd), pon gelblicf^meißer $arbe, unb aud) baS 8aub ift groß unb von tiefem, fdwnem 3)unfelgrün. 3d) fanb fogar, bafj ber Bon ibrem Saub f)Ctt)orgcbradUe Statten bei fyeijjem SBetter ben barunter wadjfenben *)$flanjen fefyr woI)(tbätig war SMefe Ordnbee empfiel)It ftd) gauj befouberS jur .Kultur, beim fte nimmt feinen [Raum ein unb bebetft eine fal)(e Sffianb mit ifyren großen gfänjenben blättern, unb ift fte erft alt genug, fo trägt fte reid)lid) il)re fd)önen 331ütl)en unb in golge bflSon ganje Süfrbel ifjrer merfwürbigen, feinrieebenben Sdioten. (SrtiliiS folgt.) JDriarflamcn-ltultur auf Jlrriapflaiycn für %u#$iUMQin u. f. tu. (gottfegiing.) Sinb alle jungen ^flanjen auf biefe 2ßeife eingefefct, fo gießt man fte mit lauem Sffiaffer gut an unb fefct bie Sßffflnjen wieber in'S ÄaltbattS, jebod) burftauS nid)t eng auf einanber, unb cbenfo aueb fo nal)e nn'S ©laS, als biefj nur immer möglich ift, otjne am begießen gel)iubert ju Werben. 33ier ober fünf 9Bod)en lang, nämlid) biö bie neuen SBurjcln ftd) über ben fvifd)en 53oben tu-rbreitet l)aben, braud)en bie Sßflanjen nid)t viel SBaffer. Sobalb aber bie ffiurjeln biß an bie Seiten ber Töpfe reid)cn unb ©lätter unb Triebe ein regeS 2i?ad)Stf)um jeiflf»» ift wieber rcid)lid)cS SBaffer notljwenbig. 5Kan barf foldic $elargonieu niemals fd)laff werben (äffen. 9?ad) jebem Reißen Tage muffen fte nid)t nur an ben SBurjeln begoffen, fonbem aud) / 151 nod) mit einer feinen 9iofe über ben Äopf gefpri^t werben, hierin ift jebodi große 93orftcbt »oniwtf)en: eö bürfen am artbern ÜJlorgen feine Sßaffertropfen auf bem 8aub fielen, unb man barf baljcr beim Spruen nidjt meljr SBaffer reichen, alö biö jutn Sonnenaufgang wieber verbünftet werben fann. 2ßenn bie öerfefcten jungen ^ftanjen bunt umft<$tigeö ^Begießen unb Ueberfpriljen nad) j'ebem warmen fonnigen Sage bie rtdjtige unb geeignete Seljanbfung erhalten, fo werben fte rafd) unb ftarf warfen. 3ft aber bieg ber galt, fo muß bie £eranbilbung ;u einer fdiöiten gotm foglcid) begonnen werben. 2>ic jwerfmäßigfte äRetfyobe r)ie^u ift, biinne, mit Delfarbe angeftridjene Stäbdjen in t'cn Sopf ju fteifcn, für jeben 3.n>e!8 C'1U'^ lll'b biefe fo 511 plaeiren, baß bie Stiebe abwarte* gejögen werben unb jwar in gleichen Entfernungen t*on einanber. Statfe triebe fußten mer)t tjeruntergebrürft werben alt? fdnvadu-, um ein (M(eidigewid)t in ber SSegetarionSfraft aller ^erjufteßen. 9Benn aber trofj biefeö ^erabbiegeiu^ aus ber fenfredjten Stellung irgenb ein 3nH''fl ^°^ no$ mefa •^raft ae,3en foHte, al0 N< übrigen, fo fueipt man il)m nur bie oberfte Änofpe ab — bieß wirb feinem äBacb,8tr)um wirffam (Sinfyalt t()un. Wandle Varietäten fd)Iagen ot)ue afleö Ginfneipcn ober 3l"-'urfl~d>netben bidit am ©oben au$, wdfyrenb anberc ntdj)t6 weniger aU gerne in natürlid»er SBeife ftd) üerjtoeigen. Tiefe (enteren foltten fd'on in i()rem frü[)eften 2Bad)3tr)um3 = Stabitim abgegipfelt werben, um bie bcabftdUigte gönn anzufüllen, 2Bad)fcn bie Stiebe ju rafd), fo ift eö ein 3'''*en, i'afi fie 51t Diel Sßärme, 311 wenig Suft unb ju öiel 2Baffer r)aben. Tiefe brei gaftoren muffen im Verf)ä(tniß ju ber Äraft ber *ßfJanje geregelt werben. (Ihrige ratl)cn, mau fotle einen mittlem aufredeten Srieb ober Stengel fielen laffen unb an einen Stab binben, unb Bon biefem Stamm bann Seitenjweige austreiben laffen. Tiefet Verfahren ift geutj äweefmäßig, wenn man auf eine ppramibale gönn abbebt. SBtfl man aber eine fyübfdie gebrungene Vflanje errieten, wie bie im innigen £>efte abgebilbete, fo follte man feinen ÜWhteftrieb sieben. 2>ie sJJu'tte wirb juoerläfftg von ben auö ben Seitcnjweigen entfpringenben trieben aufgefüllt werben. 2)ie fdnväd)eren Seitentriebe follten geförbert unb gleidjfam hereingezogen werben, um ben 5)iitte(punft beö 53ufd)eö ju bilben, röoju fte feiner 3eit fräftig genug fewu werben. 9lnberc empfeljlen, mau folfe einen 2)rar)t um ben Sopf l)crum befeftigen unb an biefen mit SBaft bie 3nje'9c l)erunterbinben. S)ieß ift jtoat eine Inibfdie sDu'tl)obe, allein cö ift gefär/tltä), bie Stiebe herunter ju rieben, ©ar oft werben foldje triebe, wenn fte fo tief herunter gebogen werben, gerabe an ber Stelle itn-er SSerbinbung mit ben <£>au»t$Wetgen ab- reißen unb bie gan^e ^flanse öerberben. Stäbdjen ftnb unbebingt ttä beftc unb fidn-rfte üJctttel, um einer Sßflanje il)re gorm 311 geben, beim mau fann fte atlmäfylig unter jebem 9?eigungöwiufel fterfen, fo baß man ben trieben nid?t gleid) von Anbeginn eine alljtt gcwalt* fame 33iegung 51t geben braudjt. Ueberbieß laffen ftcb alle 5ßftanjen, Welche an foldum Stäbdien gesogen werben, weit leidUer umtopfen, als Wenn fte mittelft einer an il)ren Sopf befeftigten fünftlidu'rn Vorriditung gebogen werben, jumal ba fte gerabe wäl)renb il)rcr ftärfften 233ad)^t()umöperiobc beö llmtöpfenß am ineiften bebürfen. 9lllen betartigen ^flanjen, wcldK man für 9lu3ftellungcn erjie^t, muffen im erften 3al)re it)tc s81üt()enfnofpen auetgefneipt werben. 5)ie Sommerbeljaublung foldier 5ßflanjeti crl)eifd)t einige Slufmerffamfeit. ©obalb bad Äaltl)auö für biefe Sßflanjen ju wann wirb, muffen fte tn'ö greie gebracht unb auf eine Sd)id)te Stcinfol)lenafd)e gefegt werben unter einer VorridUung, wclcfie il)nen Sd^utj gegen ftarfe Üiegengüffe ju geben vermag. Von nun an follte man iljnen weniger Sffiaffer geben unb ba$ Spri^en unterlaffen , beim fte bebürfen eS nun nid)t mef)r. 2)aö i^auötaugenmerf beö 3ll*ter(? muß barattf gerietet fcpn, h\\i h\$ ^olj gut attöreife. C?ö follte ®nbe 3uli 152 fcbon fyart, fcft, fyoljig unb fcon bunflcr, glänjenb brauner garbe femt; bte SMätter muffen gelb ju werben unb bte älteren abjufaßen anfangen, beim für bic Pelargonien fommt fd)on ber <£jerbft. Sobalb man biefen Dciifyejuftanb erreicht fyat, »erben Die Pelargonien in'8 gveie unb ber Soden (?inwirfung ber (Sonne auSgefejjt, wo fte bann balb für bte Operation beö Sefdmcibcnö fertig werben. Ter ©cf/ititt auf gorm fowic bc& 3uri"'rff(J)lu''ben biefcr ^reiöpflan;cn ftnb ^hoceffc, Welche namhafte Umfidtt, Urt()cilt?fraft unb ^ünftlicbfcit »erlangen. Sic muffen in jwci bis brei »erfduebcncn 3al)re£jcitcn befdiuittcn werben, unb j'eber fpecielle ßwcd erforbcrt feine geinr)eitcn in ber SBeljarfblung. Sollen fte frü() b(üf)en, fo muffen bie Sßflanjen fdion ju Slnfang 9luguftS im ßuftanb ber 9ieife fepn; eine sweite Partie befd)ncitct man einen 9)?onat fpätcr, unb bie legten in ber erften SBocbc beS DftoberS. Sobalb bic ^flanjen gut ausgereift ftnb, fo werben fic nad) Maßgabe ifyrer Stärfc unb ber gorm, welche man ifyncn für ben närbften Sommer geben will, utn'iefgefdjnitten. Sd)Wäd>lidic *pflan$en muffen ganj bidit auf (Sin 9lugc jurütfgefdmittcn werben; fräftigeren fann man brei, unb ganj ftarfen öfet bie fünf .ftnofpen an jebem triebe [äffen, unb jeber Srieb muß an feiner Sdmitlftelle in g(eid)er (Entfernung, »on ben junäd)ftftcf)enben fepn. 9cad) bem 3urürffd)neiben ftcllc man bie ^flanjen in einen auf Sacffteinen ftefyenben Mam- men, fo bafj bie Suft frei ju ben köpfen treten fann, faffe ben 9iar)mcn aber Jag unb 9cad)t beberft, gebe nur 23efd)attung ttor ber @onnenr)t'fce unb fein SJBaffer, bis frifd)c triebe jum 23orfd)ein gefönt; men ftnb unb bie Slätter einigen Umfang erreicht fyaben. 3ejjt gibt man gerabe foiuel 2öaffer, um bie @rbc ju befeuditen. 9?un ftnb bie Pelargonien jur .£>erbft* 3.u'rfcf}ung geeignet, weld)e ganj in är/h* lidicr 2Beife Borgenotrimen werben muß, Wie bie früher für baS Umtopfen im $rül)ling öörgeförtebene, mit beut einjigen Unterfd)iebc j'ebod) , bafj bie ^flanjcn nid)t in größere, fonbertt in fleinere Jöpfe Perfekt werben, beim man gcf)t ja jeßt barauf aus, ef)cr eine große Slnjafyl öon Stützen 51t erzielen, als größere ^flanjcn. Um fte aber in fleinere Söpfe ju bringen, muß man not[)gebntngett bie (Srbballen etwas f leiner madien; beß* wegen ift baS Umtopfen nur bann tw* junefymcn, wann bie 6rbe in ben köpfen jicmlidi troefen ift, weil fte alSbann leid)tcr jwifdjen ben SBttrjeln rjcrauSge* itommen werben fann. 31 He alte "Drai- nage wirb auö ber @rbe fyerauSgcjogen 819. *■ ©iniiljtiijej OStlarijonium, Im §ettfl jurücIqeWnitren, mit fünf "Jtefitn, bie im fctqenbcn Summer aurStretben fotten. Svig. 3. ärocqd^riget !|MargDiuum, um man beim Sitrürtfcfjnetien im ^erbfl fünfjetjn 3v»n'8t gelaffen bat, bte im folgenben 3af>re auifcfiljijcn füllen. / 153 unb bie SBurjetn tfaa9 cingefürtf. Sffiann fobann ber SBallen verfleinert, bie Trainage entfernt unb ber 2Burjclwud;e jurürfgefdmitten tfi, fatm bic ^ftanjc kid)t in einen f (einem Stopf gebraut »erben. 2)a$ jutn Umtopfen ju öerwenbenbe (Srbgcmeug fottte auö retner Se^merbe mit einem fleinen 3ufafc von £auberbe befielen, ^iertn gebeten bie s^flnnjen ben SBinter fyinhtrd) feljr gut unb bat Saub bleibt ganj gefunb. hierauf fteltt man ftc «riebet in ben Äaften unb reiebt it)nen nur Wenig SBoffcr, biö bic ^flanjen ftd) buref) bie neue (Srbe binburd) verbreitet Ijaben. 2)te 2öintcrbcb,anb(ung ift einfacher, (Segen WMe Dftoberö nimmt man bie Cßflanje au8 bem .Saften ober ber 9totjmengrube unb bringt ftc in'ö ÄdrfjauS, wo man fte bei trorfener ?ltmofpl)üre unb einer Temperatur von etwa 5° bei Jage unb 3° Dteaum. bei 9M)t tangfam warfen läßt. Wtan mufi aber bafür beforgt fepn, bafj Webet bei Sage noeb bei 9?nd)t SBaffet von ben fdwiljcnben genftern auf bie $flanje bentnter tröpfelt. Sei biefem langfameu 2Bad)öt()um unb biefer füf)lcn 93ef)anb(ung werben bie Sßftanjen gefunb, bitfdng, frifd) unb ftramm bleiben unb im grüt)ting mit voller Äraft il)v neues 3BadjSrr)um antreten unb ftd) überreid) mit Slütben bebeden. (Segen ÜRitte Januar«? werben biejenigen, Wcldic man im 9J?ai jur 33(ütt)e bringen will, in biejenigen Stopfe vcrfcfU, worin fte blüfycit fotten. 3m nädiften Neonat verfemt man biejenigen, wetdje tm Sunt blühen fotten, unb nod) einen SJionat fpäter bie übrigen, bie man im 3uli blütjenb baben Wtff. $ür biefeö grüfj/aljrö^ Umtopfen bebient man fteb beö fettem Äompofiö. 3" bemfetben Wapftab, Wie baö 2Bad;^tl)iim voran- fdjreitct, forgt man für baö SSerbünnen unb StuSfneipen ber Triebe, wo biefe ju bidU ftet)en, unb fterft wieber ©täbdjen ein, um bie übrigen Sriebe in ber jur ©efammtform paffcnbftcn 9tid)titng ju jietjen. 3e früher man auf (Srjielung biefer 3wccfc anarbeitet, befto geringer Wirb bie s)J?übe femt, bie man ftd) bamit gibt. ©obatb bie 33tütf)cnfnofpen beutlid) jum 83otfd)ein fommen, fo gibt man bei jebem brilten SBegiefjen einen iDüngergufi von fdnvadjer verbünnter 3aud}c ober (Muanolüfung unb fteigert bereu Starte in bemfclben SBerrjältnif, wie bic 2Mätlcr unb Stützen in ihrem 2Bad)«iig mitjutbcilen, wenn biefe wenigen 3eilcn ber 9fufnaf)me in biefer ftbäiibarcn 3c',fd)rift gewürbigt werben. ÜÄan fäet ben ©amen 9lnfangö sDJärj auf ein 9>iiftbcet, weldjeö nad)baltige ©arme Sthiftrttt« (Bactcn'Bcitiiiig. v. io. tO 154 von 19 biö 21° 9?. fyaben mttfj. Sobalb bie fPftdnjdjetl aufgegangen ftnb unb i()re .Seinu blattet entfaltet fyaben, pifitt man fte in fefyr Reine Jöpfe unb fe$t biefe wieber in baffclbe 9)Jiftbeet, fo nar)e wie möglid) an ba$ ®laö, um jit verf)inbern, ba$ fte nid)t vergelten, auf- fd)iefien ober fdjwädjiicr) »erben. 3n tiefen köpfen feilten bie *ßflanjen gehalten werben, biö fid> bie .fironc jeigt, unb biejenigen, bei weldien biefe fidi $uerft bilbet, follten immer bevorzugt unb befonberöi gehalten werben, Weil fte meift bie fduniften unb gröfften Äämme bilben. 35aöjenigc ©rbgemeng, worin fte na* meinen gemachten (Erfahrungen am uppigften wadifen unb bie größten Äämmc anfefcen, ift f)älftig 9?afcn(e[)in von einer UMefywaibe, von fanbiger 33efd)affenf)eit, unb beinahe I)älftig gutverrotteter Sftiftbeetbtinger mit einem Keinen 3ufafc spn £auberbe; biefe brei (Srbarten muffen Hein gefjaeft unb gut mit cinanfcer vermengt, jebod» nid)t bind) ein Sieb gefd)lagcn werben. 33or 9(llcm ift eine gute ^Drainage in ben köpfen bcrjuftcllen. Sobalb bie jtrone ftd) gebilbet l)at, Vcrfejjt man bie *PfIanje in einen gröfjern Jopf, jcbod) nid)t in einen übermäßig großen; aud) barf man nid)t allzuviel neue (Srbe geben, fonbern lieber fpäter nad) 93ebarf nod) einmal verfemen. Sie ^ftanjett bleiben im .Saften, biö bie .Kämme einen fefyr großen Umfang erreicht fyabcn, bann bringe man fte nad) bem ®IaP()aufe ober Sdiattfenfter , wo fte ftefyen bleiben follen. 9Bät)renb bie ^flanjen im jlaften ftei)en, begießt man fte mit fein: verbünutem fhtfftgem Jünger, woburd) nidjt nur ber Äamm eine weit reichere unb fd)önere gärbung, fonbern aud) mcfyr Umfang er()ält, a(ö wenn man fte mit gewöhnlichem reinem 9icgcnwaffcr begießt. 9Kittelft biefetf ffierfafjrcnö fyabe id) fd)on .fjafyncnfämmc gesogen, welcbe beinahe 2 guß in ber 2änge unb 2/s guß in ber 33rcite maßen, unb biö fpät in ben November fjincin in uugefd)Wäd)ter Äraft blühten. Sßenbct man mein 5krfaf)rctt auf SBatfominen an, fo fann man mit bemfclben ebenfo große unb außerorbentlicfje ^flanjen erjiefjcn, wie bei ben $ar)rtenfömnten. iTrcilantiKultur trer Ualdjcn. @ä mag auf ben erften 9lnblicf fonberbar flingen, bafj wir bei ber fo einfacben .Kultur biefer tjübfdjen ^flanje nod) befonbere Sßinfe bafür aufftellen wollen ; atiein cö fjanbelt ftd) f)ier vorntgöweife nur bavon, aud) bem fleinen ©artenbefifter ein 9$crfaf)ren an bie J^iaitb jit geben, mittelft beffen er ftcb von @nbc Süiguftö an biö ut Anfang SRai'ä einen gelegentlichen Vorrat!) von biefen föftlidjcn SSIuntcn vcrfd)affen fann. 2)a3 ruffifdje ober altaifdic SBcildjen ift eine Varietät, weld;e felbft unfere ftrengften Sinter ungefäb/rbet überbauert unb am früfxften unb längften blüfjt. ®6 paßt vor.jitgttd) jur (Sinfaffung von ©artenwegen, unb gebeizt ebenfo gut im Schatten ber Säume, wie wenn eö ber vollen Sonne auögefe^t ift; allein in fd)attiger Sage wirb cS üppiger, weil feine SBurjeln mct)r 9iaf)rttng ftnben. Gtwa um bie SWitte Jlprilö ober nad) Votlftänbigem äbblüljen ber Stöcfe follte man biefe auöf)cben unb ttjeilen, um fte namentlid) bttrd) bie bewttrjclten 3lu8* läufer vom vorigen 3al)re ju vermehren. 35te alten ©töcfe fommen fef)r gut fort, wenn man fte auf fef)r Heine ^flanjen rebucirt unb ifjre langen iffiurjcln etwaö befd)tieibct. 3)er ©rttnb, worauf fte verfemt werben, ift tief umjugraben unb mit einem $t)eif frifd)cr 6rbe unb gut verrotteten SüngcrS ju vermifd)en. 33eim Sluepflanjen fe^t man bie Sßjlanjen eine ftarfe Spanne aueeinanber unb begiefit fte von ^üt ju 3cit/ um fle fcen Sommer Ijinburd) in lebhaftem 5öaebött)itm ju erhalten, worauf fte biefe aufmerffamc Pflege im £>erbft burd) einen reid)lid)en glor belofmen. / 155 35aö gefüllte bunfelviolette ober italicnifcbe Seilten ift 'ebenfalls eine jätye greilanbpflanje, Welche öom Wärj bis juin SRai einen retefcen glor feiner grojjen gefüllten Vlütbeu liefert. 2)ie 23et)aublung im Sommer ift fo siemlid) bie gleiche wie bei ben altaifdKit. 2Ber btefe l)übfcben Sfumen jetod) in ber gangen Vollfommenfycit erjielen will, ju welcher fte gebrad)t derben fönnen, ber mu(j feine Vflanjen jebeö gvül)jai)r nad) ber Vlütlie auS bem 93oben nehmen, jcrtfjcilen unb minbeftenö einen gufs breit von einanber auööflanjen. 9Ran muff fte in »erfdjiebenen Sonnentagen unb SBobenarten auöfejjen, wenn man einen nachhaltigen SSorratr) bavon 511 erjielen wünfdjt. S)aö fogeuanute 33aumveild)en ift eine nod) nid)t febr allgemein befannte unb eingeführte neuere Varietät, ift ganj bart unb auebauernb, blüf)t früf) unb reid)lid) unb ift für bie greis laitbfultur fel)r banfbar. ©eine arboreöcirenbe (5'igenfdnift verbicut jebod) feine befenbere Vead)tung. Taö neaöoltianifc&e 33ei(c&en ift weicher aß bie öorgenannten Varietäten, liefert aber trobbem in günftigen Sagen eine gitllc öon fdunicn 5Blütt)cn im freien Sanbe. @ö liebt einen trorfenen gefdjüfcten Stanbort, auf Welkem man beim Jluöfe^en ben einzelnen Sßflanjett 12 — 15 3o" Entfernung öon einanber gibt. 3)ie Sluöläufer muffen ben Sommer binburd) forgfältig entfernt »erben, aufgenommen $wei ober bret Don ben frül)eften, weldie man jeber SBflanje läßt unb l)inunterl)cftet, bamit fte ben Vorratl) für b<\$ fünftige 3af)r liefern, geitdu tigfeit erzeugt ©ä)tmmelbübung an bcnfelben, wefjfjalb man mit grüjjfter 9Jufiuerffamfeit bar* über wachen mufj, ba\) bie Stoffe nidU ju nafj gehalten Werben ; man nimmt iljnen ju biefem Belnif, wenn fte allju bid't werben, einen Tfyeil ifyreö Saubö unb entfernt beim Jpcrannaljen beö SBinterö alle roelfenben unb faufenben Vlätter. 2Bir fönnten biefem SßerjeidjnifTe nod) anbere Varietäten beifügen , allein btefe genügen fdjon, um bei milbem SBetter biö in ben SBinter binein, fo lange fein Sdjnee Vorlauben ift, SM innen ju liefern unb bann bod) im grübjing nod) einmal ju blühen. 9?immt man fte aber um bie SJtittc Oftoberö auö bem ©oben, fe£t fte mit bem Srbflojj in Uöpfe unb bringt bie* felbcn in ein laueö üRiftbeet, wo fte ungefähr 6— 8° SBärme baben unb reidtlid) i'uft befom« inen, fo fanu man ben gangen SBinter binburd) or)ne eine förmliche Treiberei blüfjenbc Störfe baben, weldje im angezeigten, aber froftfreien 3'«"«« ober einem ©laflfyauö, bie nid)t über 8" SR. baben, ftd) mef)re 2ßocben lang im Vlüfyen erhalten (offen. 5- Äellcr. 9? ad) trag. <£jal man bei bem ncapolitanifdH'it SSeildjen nidjt nur bie Vermehrung im allgemeinen unb ben grüblingÄflor, fonbern aud) ein niaffenliafteret? Treiben für tax SBinter im Stuge, fo will id) bie ©elegenheit wabrnebmeii, liier nod) ein anbere? erprobtes Verfalnen l)iefür anzugeben. 3Äan neunte alöbalb nad) bem Slbblütjen ber Stötfe Stopfer von beufelbeu unb pflanjc biefelben unter Jpanbgläfern in leidneu ©artenboben am gufi einer fübwärts! gefefirten üWauer, begiefe unb befd)atte fte nad) Vebürfuifj unb neunte bie ©läfer bintveg, fobalb ftd) Stopfer bewurzelt fjaben. — 3u ber erften 2.I$od?e befl äugufiö rid'te mau ein 33cet »011 ber Oröfje berjenigen SRafjme f)er, welfye man barüber jtürjen will. 3unad;ft legt mau nämlid) eine Sd)id)t JopffdH'rben ober 3 ' ^ßcltr ü m nie v öon % Sut^ 5>tdfe, unb bringt auf biefe ein ©emeug öon öier 9taumtf)eilen Sauberbe, einem 3l)ei( frifä)en 8ef)mbobenö, einem Jljeil gut verrotteten Äuljbüngerö , einem balben SdMtbfarren voll Harem Duarjfanb unb ebenfoöiel Änod)eumel)l, welche fämmtltcbe 33eftaubtl)eile juöor red)t innig unter einanber gemengt fevn muffen. Sie jungen 5ßflanjen bürfen uid)t mel)r a!8 ll/4 guß vom ®laö entfernt fevu. — SBeöor bie Sßflanjen in biefee* Veet eingefe^t werben, nimmt man alle Mitläufer. 2)en ganjen ^erbfi binburd) bleibt ba? Veet offen, falte SÖitterung unb Wegen aufgenommen. SRingö um bie :)ial)ine f)erum tvirb eine Sdudit von trorfener Streu ober langem ftroljigem SBip vorgefd;lagen, um ju verijinbern, bafj ber groft ju ben Sßfianjen hineinbringe unb ibneit 20* 156 fdiabe. Sobalb fte ?u blühen beginnen, gebe man ifjnen ja feine 8uft. «Solche 93eild)en= pflanjen in Töpfen gebeit)en gut an jebem Orte, wof)in man fte bringen mag, 8orau0g 14° 9?., unb man fann ftd) vom ßftö&et 6tö $um Slpril einen fortlaufenben glor bavon erhalten. 3« Ä. Bur iUtltur Tut Daplme indica odorata. 3)er woblried)cnbe ober eble inbifebe Seibclbaft, eine unferer angencfymften 3i<^)jlanjen, ift jug(eid) eine von benjenigen, bereit Kultur am meiften vernadjläfftgt wirb. SQBenn »etroa^t* loöt, fo nimmt fein 2ßttd)ö vielleid)t ben fd)led)tcften .£jabituö an, beri man ftd) nur benfen fann, unb id) r)abe nod) nie eine grofk ^flanjc brem @n&e fyofcen» bie ju bid)t fielen, um gut ju Warfen, wäfyrenb von vier 33lütr)eitbüfcf)eln an alten ^flanjen gewöhnlich brei mifjgebilbet ober babnenfammartig unb fo bidit gebrängt ftnb, baß bie 5B(utr)eii ftd) nidit erfdiliefjen fönnen. 3unge ^flanu'n aber erbalten einen febr r)üpfd)cn 2ßud>3 unb ^abituci, Wenn man fte richtig bebanbelt unb forgfam verpflegt; unb wenn man ein Qremplar erjkbt, bau nid)t ju lang von (Stengel unb ju fpinbelig ift unb fein riditigcö Jjjalbbuftenb 33(ütbenbüfdiel t)at, fo ift eö nidit nur l)übfdi, fonbern aud) Pott aufierorbentlidiem 2Bof)!gcrud) unb jicmlidter £auer ber 2Mütb,e. 3d) l)abc midi biö jur Grmübung unb jum Gcfel bamit abgemübt, alte $ffan$en wieber ju f)übfd?er ©eftalt unb anftänbigem 3Bud)3 ju bringen ; aber e6 gibt fjieju nur (Sin 9Jctttel, fte gerabe ganj bie jum 93oben nieberjufrbneiben. Slllein aud) biefeö fd)lägt nid)t immer an — mand)inal treibt bie SBttrjel nid)t mcfyr attö unb bann ift bie ^flanje verloren; ju anbeten Walen ift mit abet baö S3ctfa()ren pollfommen gelungen. SBenn mir eine ältere fßflanje vom inbifäVn Seibelbaft ju Rauben fommt, bereit frumme Stengel in allen 9iid)tungen bet SBinbtofe gebogen ftnb, unb an jebem (Stengelenbe nod) if)re gtünen 93üfcbel ttagen, fo vetfenfe id) ben Topf in eine Otttbe, mad)e attö einigen bet 3We'3e ableget unb abfactite anbete auf ben immergrünen Äeflerfyalö, fo bafj baö alte Ghremplar wenigftenö nod) ben ^rotäm ber 33ermel)rung bient. 33red)cn bie 3We'9e °^er Stengel bagegen in ber 9cäl)e beö 33obenö ab, bann um fo beffer; benn wenn man alle 9lb(egcr unb ablactirten (Frenu plare von bem alten Stotf loögemadit bat, fo wirb jcbeö 93ifjct)eit 5Bad)Stl)um, weldieS nod) in bcmfelben ift unb nab,e am ©oben Stiebe bilbet, wefentlirb gefräfligt, unb e3 läßt ftd) barauö nod) etwaö red)teö mad)en. 3$ f)abe bei vielen alten (Stoffen wahrgenommen, bafj fte leiebt wieber auöfdjlugen, nadibem alle itjre ß^eige bie auf wenige ^ottt von ber 93aftS weggefdntitten worben waren; unb wenn idi bann faf) wie fte ausfälligen , fo bin id) im Staub gewefen, fo viele Triebe ju erhalten, alö ba^tt erforberlid) waren, eine gute bufd)ige ^tflanje ju erjielen, unb id) fonnte bie übrigen bann auöfneipen ober wegfdnteiben. SSJenn biefe jungen Triebe ()eranwad)fcn , mufj man fte nid)t ftimulireit; je langfamer fte wadifen, befto beffer. @in falter Äaften ift ber geeignetftc Sdnt£ für fte, Weil man ilmen barin Siegen ober Sd)tt& vor bemfelben je nad) S3cbürfnifj unb belieben geben fann, unb Weil fte bafelbft vor bem gtoft gefdiü^t ftnb, obne bafj man getterung nötf)ig f)at, benn fte bebürfen niebt mefjr alö 4 bi6 5° 9t. jur Uebcrwintcrttng. 9llö 33obenart für biefe ^flanjen empfehlen wir jwei Tfjeile gute ?e()merbe von Verrottetem tafelt, unb einen T()eil Von gleidien 5?er()ä!tniffen gut verrotteten Stuty ober ^3ferbebüngerS unb torfiger Jiaibenerbe. 5)iefe follten jcr()adt unb bind) 157 ein fer)r grobe? Sieb gerieben werben, burd) beffen Söckr eine ^lintcnfugcl paffiren fann. Sei bem 3i'""ifffrf"lc'f,c» rt'tct ^flonjcn ober bevor man fte ju Slblegern ober 511m nblactircu »erroenbet, muffen fte auö ibjen alten Jöpfen genommen unb in größere »erfejjt »»erben. 2Bi(I man fte bagegen ob/ne 2Beiteree* jurürffdineiben, fo fönnen fte nötigenfalls and) an ber SBursct befdjmtten werben, 51t weld)cm 33er)uf ein großer £l)eil beö SrbbaUenö entfernt unb burd) frifdien ©oben erfefct werben muß ; fobalb biefj gcfcher)en ift, muß bie beträdulid) »erfärjte SBurjet in ir)rem neuen Topfe für adit biö jcr)n Jage in ein laucö §auö geftellt werben, beffen Temperatur um einige ©reibe wärmer ift, alö biejenige beö Äaltfiaufeö ober Äaftene^ worin fte juöor ftanb. Setber gibt eö gegenwärtig Sujjenbe von anfcfynlidien ©ärtnereien, in weldjen aud) nid)t (Sin (F/remplar »011 bem eblen inbifdjen Seibclbaft mein: ut treffen ift, unb bod) ift biefer eine ganj PortrcfflidK Sßftanje, fowol)l für baö ©djaufenfter, wie für Souquetö. @r fdieint mir beffer fortjufoinmen, wenn er röurjeledjt , alö wenn er auf eine anbere Unterlage öerebeft ift, beim id) fyabe fdion gan^e Giengen Bon »erebelten (ireinplaren pcrfümmert ober gar einge- gangen gefe()en, wäbrenb baneben wurjeleditc ^flanjen jiemlid) gut gebieten; bod) b)abe id) nid)t ermittelt, ob bieß bapon berrübrte, bafj bie Unterlagen nid)! gut gewählt ober bel)anbclt ober ob fte bie Serebfung etwa nidit forgfältig genug gc|d)el)cn ober genügenb angewaebfeu war. 3ungc Sßflanjen füllten füf)l gehalten werben, wenn fte einmal orbentlid) au8gefd)lagen l)aben. 91 m beften fcfct man fte in ein gewöljnlidieö faltcö ©artenmiftbeet ober in eine 9ial)inc mit einem genfier, ba$ beliebig aufgelegt unb abgenommen werben fann. üffienn ju piele 3>veige auc*fd>lagcit, fo muß man fte befd)iieibcu unb auefiteipett, beim ber inbifdie Seibclbaft bebarf immer einer inct()obifd>en Siegelung feine? 2Bad)$tf)itm3; nur barf man babei nid)t öergeffen, bafj bie §B(ütr)en enbftänbig ftnb unb an ben 3we'8ft>'&en erfdjeinen, nnb man fann bal)er wol)l ganje 3*vc'flc auöfdjneibeu unb entfernen, muß aber baö 3ut^^ne^en un& 9lua^ man ifmett bie geuuinfd)te gorm gibt, worauf man fte ilirem eigenen 2Bad)?tl)um überläßt. JHonatUdjcr Halcn&er. (ß t ro ä d) s I) a n s. 35ie Sorge für bie «cwädiöbäufer ift in biefem Stonnt ein Hauptanliegen beS aufmetffamen unb eifrigen ©ärtnerä, «eil oon einem richtigen Einräumen beifelBen, Bon tcv Steinlidjteit, forgfälrigen Stiftung unb jwecfmafiigen Ituffteßung ber 'JJftanjen gteidjfam ber ganje Gvfolg ber SBintergättnerei nnb fomit ber rcidK Älor ber WewadiebauOpflamcu abhängt. 3u= nädift hat alfo ber umfidjtige ©ärtnet barauf ;u ad)ten, bafj bie (Bfianjen nidit atltu gebrängt aufgefteüt wer= ben, unb biejenigen ©cwäcbfe, wehte jicmlidi g(eiä> artige Öebenlbebingungen erlieifctten, beifammen unb an ihrem richtigen Orte flehen; ferner bafj bie ©etüäcr)^ häiifer mögliefjfi oiel gelüftet, bagegen alle 3ugluft i'ctmieben werbe, unb baji bat! 'Begießen nur mäf;ig unb mit lauem Sßaffer unb nur ÜJiorgenä gefchehe. — diejenigen (nemplare oon ätjaleen, welche erft fpät im Sommer blühen foßen unb bie man wegen ffltangclö an '.Kaum in einer geeigneten Sofalität feitljer noch liidit jur SMcnbung ihre« unerläfilieben Wactietlnim« bringen tonnte, muffen noch im warmen .paufe gehalten werben, biS fic ihr SEBadjSthum beenbet unb ihr -fiolj ausgereift haben. I>abei aber hat man f\c möglicfjft vor Beferjäbigung bureb Ungejicfer, namentlid) iMafen- fu§, ju fidiem, an ber SÖurjel feudit unb in einer feudUen 'Jltmoft'häre ju erbalten. 'KUe Spätlinge im 2Bacf)Sthum muffen aber ihr 23erfäumni§ bii SBei^ nachten eingeholt hoben, bamit man ihnen nod) einige ;Hubc;eit gönnen fann. Tagegen fönnen 'liflanjen oon Qljaleen unb ISamellicu, wcKbc fcfjon früh im Sommer n)re ffnofpen getrieben unb ihre 'Jiuhe gehabt 158 haben, jeht in eine warme feuchte Temperatur werfest unb nod) bis 2Beilmaditen ju fchoner "Bliithe gebracht werben. Sei allen betattigen Bflanjen aber, rceldjen man jeht eine »atme unb feudite Oltmofphäre gibt, ift ee unerläßlich, fie an ber SBurjel feucht unb oon aüem Ungeziefer frei ,u erbalten. Sie ju folchem ftrühtreiben geeignetften Barietüten finb unter anbeten amoena unb Bealü, allein bei richtiger Bebanblung laffen fid) auch alle anbeten fo antreiben; beffer ift es jeboeb immer unb ratbfamer, nur biejenigen Varietäten bieni auszuwählen, welche anerEannt im grübjabt juetji treiben; unb bie ((einblättrigen Sorten, wie variegata u. a. m. fotlten 51t biefem 3wect gar nicht benütjt werben, ffliandje GameUien, welrf)e ihre änofpen früh anfejjen, werben nun fchon bem aufblühen nahefeyu; tiefe fotlten in augenfällige Sogen geftellt unb mit febwadjem SDüngetwaffet begoffen roerben, hauptfüdilidi Bftanjen, roeldje im SSerfJQltnijj ju ihrer Starte eher allju oielc Änofpen angefeilt haben. 2'Go man Ser^ roenbung für Gatncllienblütben 511 Souquets, Goiffuten u. f. ro. hat, t~a tonn man aud) eine 'Jluswabl oon 'Vflanjen, bie fdion Änofpen angefejjt haben, in mäfjige SBärme |leUen unb antreiben, (i$ iji jcbod) gar nicht tatbfam, Gametlicn allju rieler (iinftlicher Jßärme ju unterroerfen, blojj jum 3mccf bamit fic iljre SSlüthen crfcblicjjcn, beim bie golge bnoon finb gewöhnlich SMüthen oon weit flcinercm Umfang als bie natürliche ©röjje; mittelft ganj müfnger unb allmäbliger SBärme aber laffen fic fidi wefcntlidi vorwärts bringen, ohne im minbeften Sdiabcn ju leiben. Sei allen berartigen Berfurben, foldie fßffanjen onjutteiben, muf? bie gtöjjfte "Jlufmerffamfcit batauf verwenbet werben, bie 'Pflaitjcn an ber SBurjel genügenb mit SBaffer 51t verfehen, weil fonft bie Änofpen hödift roaljrfcbeinlidi abfallen mürben. Sei ungünftiger SBittcrung, roo feine arbeiten im greien befolgt roerben tönneji, laffe mau bei größeren themplaren ber GameUien, Mhobobenbrcn, SHjaleen sc. bie Blätter mit lauem SBaffer abroafd)en, wenn biefj nöthig ift, weil Siufj unb Staub bie ©efunbbeit ber Bflanjen beeinträchtigen, inbem fie ben Sltbmungs= procejj beifelben hemmen. 3Ran tyält ben gangen Bor« ratt) fühl, gibt au milben Sagen freigebig frifdie Öuft, unb benübt bie £>eijVotriditungen nur in fo weit, bajj man feine (ßjictnjen froftfrei erhält, mobei biefelben jugleid) an ber SBurjel müßig begoffen werben muffen. — Sin allen Jopfpflanjen muß bie Erbe häufig auf= gelodert unb alles gelbe ober bürre öaub forgfam entfernt werben; aud) hält man in jebem ©emüchs-- haus einen guten Borrath oon 6rbe, um btefelbe vor bem Einfrieren 511 bewahren, gcnftcrfdmben, Stroh= matten, t'üben 11. f. w. muffen alle in guten Stanb gefegt fetin, um bei jäh eintretenben ftarten Srübfröften bie Aalte abhalten ;u tonnen. — 3» Anfang tiefes" '.Monats" finb anzutreiben: Amaryllis formosissima, einfache Stulpen Dm? van Toll, SDiarfeiller lau'ttcn, grühbpaciuthen auf SBaffer, unb von iRofen bie dainaä- cena bifera ; Gnbe tiefes -Monats bie (leint Centifolia, baä SMjonrösdien, tas Beildjen, bie petfifdje Springe, bet SRofenlotbcer, bie oerfebiebenen 3roiebeIpfIan;en in Süpfen u. f. w. ; jugleicb werben oon neuem Jiauuufcln unb Anemonen in Zopfe gelegt. — 3m Blumengarten Jorge man sunädift für forgfältige Scbecfuug aller weicheren 3ierpflanjen, groiebeln unb Sträucher; tleiuere Vflanjcn unb 3"'iebeln beeft mau mit Sägefpänen, ßoub ober alter Siohe; größere, wie bie Paeonia arborea :c. binbet man mit Stroh ein ober mit gich= tenjweigcn , Sarnroebeln unb Schilf. Diofcnbäumdicu werben in ben SBoben »etfenft unb mit i'aub unb ©eftröl;e, ober in Wruben eingelegt unb mit SBrettern bebeett; ebenfo bie weicheren Bierftiändjet, wie Caly- canthus, Corchorus japonica u. a. firtrft man an ben SBoben unb belegt fie mit Grbe. SRofen, bie auf« fdilafenbc 'Jluge oculirt finb, werben untergegraben, obet bie 'Jlugen gut mit ÜHooö eingebunben. Srunncn unb Saffnrö werben nun eingeberft unb PerroaEjrt, bamit fie nicht einfrieren, bie auebauernben Scblingpffanjen an fiaubengängen u. f. w. befdjnitten unb neu ange= heftet. 2ßo man einen fdiönen gtühling^pTot haben will, ba muffen bie 53eete nun foglcicb abgeräumt, umgearbeitet unb mit 3n>i<:cielu unb Snollen ausgefegt werben; überhaupt foüte bas Seftellen ber Seete nid)t unterlaffen werben, audi wenn man fie nicht mit tleineren immergrünen ipflaujen befeht, um einen hiibfcbcn SBinterfdimuct jlt haben, weil beim Umgraben berfclben bet S3oben burd) bie Sinröirlungen bc« grofte um fo loctercr unb beffer wirb. Een Stopfern oon Serbenen unb anbereu int £erbft untergelegten ^flan= jen gibt man bei jeber (Gelegenheit frifdie ßuft, bamit fie noch 00t öinbrudi bees Üßintere] gebötig erjtarfen unb abgehärtet werben. "Jlueh ber Sorratt) oon 6al= ceolarien u. a. neu eingelegten Stopfern ift häufig nactjjufehen unb alle begangenen 'Jeljlcr ober Sdjäben jti »erbeffeni, inbem man entwebet neue Stopfet ein» legt obet einige bet alten tpflaujen eintöpft, beoot fie bureb ben Sroft jerftört werben. 5)ian forge für bie Stbmagajinc unb oermehre fie möglichft, fege !Biift= häufen auf, um |ic über ben SUintcr verrotten ;u laffen, fammle SOtooä unb Saubftteu ,um ISinbinben unb Ueberberfen, ferner gtdjtenjWeige, Sdjilf, garnfraut :c. 3e^t ift aud) bie günftigfte 3^it jut Sünguug bet iKafenplühe, bie entweber mit bem ftarfoerweeten !Pferbemifi 011 e ben gtübbeeten übetfpteitet, obet nod) beffer mit oerbünntem (iloatbüuger übergoffen, obet mit ©uano, ©hilifalpetet ober »^atlerbe beftreut mcr= ben, was befonbers oor bem eintritt oon iRcgenwettet oon wefentlichem Sortlieil tft. Gublich beilüde man bie guten Jage in ber erften £älfte be« Wonats, um uodi alle Slumenfamen einjubeimfen unb nou oer= fdiicbencn ©efitäud)en Stedliuge unb Stuöfaate« jit macheu. 3um 'JUiopflaiijeu vvn jRofenwilblmgen, welche / 159 an Ort unb Stelle ocrcbclt werben fotlen, ift nun bie 3eit am geeignetften ; ebenfo ;um Scrfeijen oerebtltcr unb wurjcleditcr fRofen, fowie bev Zentifolien. Senfi-cs finb am bcflcn auszuheben unb in Söpfen in eine ©ruhe jii fetjen, roo man fie mit Stbe übcrbccTt unb trorfen erhält; eBenfo 'Jlurifcln. lieber 3>ablien unb (Jannas oergleid)e bas im »origen SUionatefalenbet ©efagte. (Dbflgartcn. tiefer TOouat iji unftreitig bie hefte 3eit jiun Serfcjjcn unb Sluepjfangen gro§er Dbftbäume entwebet um leere Stellen auszufüllen, ober um folehe Säume, welche unfruchtbar waren, etwaö höher ju fetjen unb fie babureb tragbarer ju madieu. Sejätereä empfiehlt frei) befonberö bei Birnen, weldie ftart in's $olg wadi= fen, ober für foldic, bei benen man bie SButgeln in ber 9täbe ber Oberfläche erhalten will, weil ber Unter= grunb ber ©efunbbeit ber Säume naditbeilig ift. 3tt biefem ÜDlonat tonnen ferner alle Obftbäume mit Sor= tlieil ausgefetjt werben, unb ber £erbfibaumfajj ift fo= gar bei Zulage »on neuen Dbftgärten unbebingt bem Srübjabtsfaj} oorjujiehen, weil bie Obftbäume fidi biä gum Beginn beä grüblings fdjon angewurzelt haben , wenn ber ©oben nur einigermaßen offen ift unb nidit allju fcbnell ftarfe ftröfic eintreten. S5odi ift babei 511 bemerfen, baß bie im £>erbft gefegten Säume nid)t fogleid) befebnitten werben bürfen, fonbern biefes erft im folgenben Jrübjahr »orjunebmen ijt. SDhif; man 3rocrgbäume an SDcauerfpaliercn erneuern, Wo;u jetjt ebenfalls bie geeignetfte Sa^xeSjeit ift, unb ift bie Rabatte baoor febon alt, fo mufj bie (Stbe ba= »on entweber gan; ausgehoben unb burd) frifdic S)ammerbe »on einer SOaibe erfetjt werben, ober aber man mujj bie Rabatte nadi ihrer ganjen 'Breite rigolen unb frifeben Sobcn baju tl;u«. 50ian »einreibe ftarte SM'ingung ber Obfibäume um biefe 3at)«§jeit ; bagegen ift es jwecfmäfjig, frifcr)gepflangte ober »erpflangte Säume mit einer Sd)id)t langen ftrohigen ffllifts ju umgeben, um ben Bobcn offen unb feudit 511 erhalten unb bas Ülnwuneln 511 beförbern. Slach bem ?lus= pffanjen finb alle §od)ftämme foglcidi mit pfählen ;u oetfet)en unb angubinben. <»s ift in biefer 3ot)reägeit audi gut, $fttficb= unb SRettarinenbäume mit einem wei*en Sefcn 511 überfahren, unb bie reifen Stattet baoon ju entfernen, bamit bie Sonne mehr guttitt bat unb ba«s .§1015 beffer ausreift. Qltle Spalierbäume unb $nramiben , weldie ihr Saub bereits abgeworfen i haben, füllten nun befebnitten werben ; btejenigen, weldie mit Sdiorf ober 5)loos behaftet finb, muffen mit einem Weineng »on meidier grüner Saife unb Jabafsroaffer befinden werben, ehe man fie annagelt. üKooS unb Siebten werben aud) burd) einen 'Jtnfhid) »on flattern ftalfwaffcr jerftbrt. 3ltte jungen Säume, weldie aus= gcpflanjt werben finb, muffen entweber mit Tomen eiugehunben werben, um fie oor £afenfraft ju fcr)ü6en, ober menigfienä mit einem ©emeng »on ©teinöl unb gifcbt&ran angetrieben werben. Tic geigenbäume muffen nun bebeeft werben. ÜBaS noch 0011 Spätobft auf ben Säumen ift, wirb jetjt gebrochen unb eingc= heimst. 3n ber Saumfduile wirb mit ber ■Jlusfaat ber Cbftterne fortgefahren, unb jwar wo möglidi fortenroeife auf befonbete Seete; werben bie Samen in ben Meibcnfurdicu (eicht mit ßalffuper&bogpbat beftreut, fo teimen fie weit leiditcr unb finb oor »läufefraü u. f. w. gefchiifet. — 3n ben Dbflfammetn wirb bas Sagerobft häufig nadigefcbcn unb alles faulenbe rafcb entfernt; man gibt ßuft in ben Obft= fammern, bie ber !|Srocefj bes Schreibens oorüber ift; bann aber muffen bie genfier gut oerfdiloffcu werben. SDlanibe Sirnen gewinnen an ffioblgerurf) unb SBob> gefchmaef, wenn man fie einige läge oor bem Ser= fpeifen in ein warmes gimmer ober in ein ©ewäd)s= haus legt. fiäd)cnfliirtcn. 2ßo man fieb auf ©pargeltreiberei legt, ia fottten bie Ääfteu je^t mit genftern bebeett werben, um nod) bis ju SBeibnacbten feböne Spargelu ;u erjieien. 3wi= feben ben ©pargcljtöcfen fanu man allenfalls Senf unb Äreffc anfäen. Qlufjetbem fäet man auf lauwarme Seete alle jene ©emüfearteu, »on weldien man halb Sejslinge ju haben wüuf*t, unb pifirt biefe fpätet auf ein anberes laues Seet. Ueberbiejj fäet man für ben fiüdicnbebarf ober ben SDiarft mm aud) 3tabies= eben, Sauerampfer, Sattidi, (isbragon unb aubere Seftanbtbeile bes fogen. Äräuterfalats, unb legt neue Seete jum Spargeltreiben an. — 3m freien Sanbe werben nod) (ämmtlidie iffiurjelgcwädjfe eingebeimdt unb für ben 'Bintergebraucb oerwahrt, ferner 2Binter= enbioien ausgehoben unb eingegraben ober im ©emiifc-- feller in Sanb eingefdiiagen. 2)ic fämmtlidieu ftohl-- arten werben, mit riaud) u. f. w. in ©ruben im freien untcrgehradit, bie 3wieheln gereinigt, getroefnet unb am froftfreien Orte aufbewahrt, am heften aufgehangen. ÜJlan fäet und) SBinterfalat, frühe Sroctelerhfen, iDiöl;-- ren, Scbmargrourgeln :e.j bebeeft bie Slrrifcbocfenbeete bidit mit fiaub, Spreu ober altem fur^ern Stroh, bie Spargelbeete unb bie Seete »on Cirbbeeren mit turjem Eßferbemifi, bie Seete »on Spinat, 2Binterenbi»ien, Äerbel, ißeterfilie :c. mit langem Stroh, bie Seete 0011 ben .Uohlfe(jlingeu ber £erbjtfaai bagegen, naebbem biefelhen bis an bas $erj angehäufelt worben finb, mit Saubfireu unb Srettem, bie man entweber auf aufgeworfene tvrbwälle ober auf fenfredite ©rettet feht, Womit mau bie Seete umgeben hat, unb weldie Sretter man mit etwas ßrbe oorfdilagen muf;. 'Jllle abge= räumten Seete werben umgegraben unb gebilligt, alle unbeiiütjten ober aufgebrauchten ÜRiftbeete ausgefahren unb bie Srbe baraus fogleid) burdigefdilagen, um fie »on Steinen ju fäubern unb burd) SRengung mit oerrottetem länger unb frifdier Jtompo|leibe wieber 160 verfügbar 511 machen. Bei milbem Sßcttet gibt man im ©emüfegartcn häufig Suft, unb ftetjt bann genau Rad), um alle faulenben ©cmüfe ju entfernen unb ben etwaigen Schimmel fogleid) im Äei ctfiicfen. SHaufe, SRatten unb anbetes Ungejiefer hält man aus bem ©etnüfefellct fern butdi Seilet mit angerührtem Gblotfalf, bie man oben auf bie ©eftclle fcjjt unb »on 3eit ju 3t't erneuert. mannigfaltig**. 9lnaBar6cr pr öereituita. »ort SSScin unb doptet. 3n Cnglanb bat Tief) eine grofie *)lftienge= fellfcbaft mit bebeutenbem Äapitalc gebübet, wcldie ben SHnbau ber »erfebiebenen Wirten wa Rheum im ©rofjen betreiben will, um ben Saft ber Stengel auf JOein, bie gaferu aber auf Rapier 3« »erarbeiten. Diefj foUte auch, bei un« jum häufigem Einbau ber Rheum-2lrten ermuntern. 2Jtitfci ficgcn bie Änrfoffelfranfheif. Dr. Sang behauptet: fobalb bie Äartoffclfranfbeit et-- fdicine, brauche man nur bie Stengel Pen ber gurebe aus wiebetbolt mit guter feiner 6rbe ju behäufeln, um ihren 'Berbecrungen auf bas witffamfie (Sinhalt ju thun. £er Ijörbarc ÄnaH beim 9Iuffprinn,ert bet SBIüfnenfcfjeibe einer ^Jalme, »on wcldiem lange 3eit Sllejanbet ». .fcumbolM in feinen „"Mnfichten ber Jlatur" unb feinem „ftosmos" aBein ;u berichten nutzte, obfebon biefcö Phänomen auch »on SRobett Sdwmbuigf in feiner „Oleife burd; ©utjana" beftätigt würbe, ifi nun am Sonntag ben 21. Suli b. 3. in bem großen 'Balmenbaufe bes föniglidien botanifeben ©arten« Bon fi'ero »on jroei jungen SDlännern, ©ale unb £ilart), beobachtet wotben. Diefe beiben hatten lliotgens um 11 Ubr gerabe in bem 'Balmenbaufe ju thun, als fie burd) einen lauten Änall wie »on einem 5ßifiolenfdjufj etfebreeft würben unb beim Umberfeben bann bemerften, bafj an einem ber großen Grcmplare ber Seaforlhia elegans, ber ^altne, welche bas 5Dloreton= robr bes £>«nbels liefert, bie Blütbenfrheibc gefprungen war unb babei ben lleberbleibfel »on einem alten Blattftiel, etwa brei guJ3 lang unb mebr als einen gujj breit, abgefptengt hatte. Sdion aufe ju haben, pürrftlich um bie äüitte ober in ber jweiten §ülfte beS 3uli gefebehen. Der geeignetfte 3e'tPu»ti äum ©nbeimfen ber 2Bütj= fräuter jum Srottnen ober ju anbeten 3wecfen ift, wenn fte gerabe ihre Blüthen erfcbliefjen wollen. Sie befijsen aisbann ihre fpejififchen ©igenfdjaften unb Strafte in weit höherem (Mrabe, als in jeber anbetn Öebcnsperiobe, unb finb gan; mit ihrem ätberifeben Oele gefcbroängett. 3Jad) bem 2tbfdmeiben lege man fie nicht in bie Sonne, ba allju grope £ij}e ihr atlju fdmclles Qlusttorfnen »etanlafjt unb beinahe ben ganzen ©elialt an ätbetifdjem Del »erflüd)tigt; bie Blätter unb Stengel werben bann fpröbe, jerfaücn bei bet gcringften Berührung in Staub unb geben bann »er= loten. 3)!an lege fie jum Irocfnen in ben Sdjatten, fchüfe fie aber gegen Siegen unb jebe ^rt »on geuefc tigfeit. ©fciw ßorrcfponirfnj. ^ettu £ptm. ». S. in SObbn. Die Bermeb= rung ber Dielytra speetabilis ift fel;r leicht, unb ^tinu auf folgenbe btei ültten: wenn bie SPffange »erblüht hat, fo fdnieibet man bie Stengel in Stücfe, unb madjt barauS Stopfer, bie an einem fühlen fdjattigen Orte unter $anbgläfern im greien ausgcpflanjt wet= ben unb fid; rafch bewutjeln. gerner fann man im grübjabr, wenn bie Stiebe betootfommen unb 2—3 3ollc lang finb, fie mit etwas Bobcnwatme febr leicht bewutjeln; unb enblid) (offen fich ja bie ÜBurjeln im 3uftanbe ber Kühe ober wenn fie gerabe ju treiben beginnen, fo leicht jertbcüen, wie bie ber Dahlien. £at man guten lodern unb nahrhaften Boben auf einer gefebüfjtcn Mabattc, fo genügt es fogat, bie aus ben Stengeln nad) bet Blütbe gewonnenen Stopfet ol)nc weitete ©orfebrungen bort ausjupflanjen; »er- borrt aud) ber überirbifche Jheil, fo bilbet bet im Boben ftecfenbc bod) eine Söurjel, bie im fommenben grübjabr wieber ausfeblägt. — ^!?5<3SeMc— IllnsU-irte Garten Zeftung.l.$61. Taf. 10. % r'Ceui' - iclcCUM>\\ i C n (Sämlinge) v'i'ti ( l.- HjvaM) ; ' li ,| , II Ulli' I l|l i I II". . li.l.V .VII < ) ll Hl II II ll<\ \l.rl.. '■'.■>'.'. I ( !l l I.VI . i . • H ii uil'i'l 1^1 . .5, ! tit,«'io c 1 1 li dt ii -V h (. > in in a . / 129 fUtif JÜdnr(jontfn. SEofel 9. Die neuen fd)önen $ßeIargonien*@orten, wctdje wir auf ber anliegenben 'Xafel abbilben, ftnb Sämlinge ouö ber 3ud;t beö £errn Slbolpf) £»af« babier, Weldier befanntlirb bie Sßelargonienjutfct ju feiner Specialität gemadU l)at unb eine ber gr'öfjftcn unb feljen«W>ertljejtcn Sammlungen bavon in ganj <£outfd)lanb befttjt. (Sine grofie 9lnjat)l feiner f*önften Sorten ift au« feiner eigenen Äultut öereorgegangen, unb barf fld), — wie bie anliegenb abgebildeten beWeifen — nad) 33olIfommenljeit bc« Saue« unb ber ©tut unb 5ßradjt beö garbenfoiel« fütjnlid) mit bem 39e|ten meffen, waö an 3Jo»iräten biefer ßier^flanje au« franjöjiföen unb englifc&en ©ärtnereien ^vorgegangen. 2ßir fönnen au« eigener Stnfduiuung verftrtern, bajj bie ftarbenpradu ber fucr abgebilbeten Varietäten, namentlich bei ben 9?r. 1, 2, 3 unb 5 unferer Safe! in ber 9iatur weit fd>öner ift nt« auf unferer Safel, unb tonnen biefe (Jrjeugniffe beutfd)eu 3üd)terflei£eö überhaupt nur mit ber bcfteit Ueberjeugung alt ganj »orjüglicbe gärtnerifdie SReuigfeiten angelegentlich empfehlen. Die Hultur trrr SdjHnflpflaiynt in jöufdjform. Wandte Sd)linggewäd)fe Ijaben fo reijenbe 23lütf)en, $([$ ber ©ärtner unb ©artenfreunb ben fflBunfd) nid)t unterbrücfen fann, fte aud) auf Rabatten k. mögltdift f)äufig ju benutzen, jumal wenn e« gelänge, biefetben in S3ufd>form , b. b. gleidifam jtfcenb, ebne lwerf unb ©itter, ju Fultioiren. 3eber, ber bie wunbcrvollc SSlütljenpracty von SBiparien, »on öerföiebe* nen neuen STrten Von Lonicera, Clematis , Passiflora etc. gefeben bat, ber wirb wünfdicn, bicfelben auf ber SRabatte ober ber ©ruvvc angewanbt JU feben, jebodj wo niöglid) ot)ne ben ftörenben Apparat ton ©tü&gerüjien. (5« wirb ihn baber interefftren , bafj bie 3ud>t ber ScbÜnggewädife in Sufdtform wenigften« im allgemeinen bei allen benjenigen ^flanjen gelingt, wetdje Jpolj btlben unb, wenn aud) uod) fo fctir wcitau«breitenb r>on Ütuid)«, auf furjen ©elenfen unb Stengeln blürjen. (5« liegt ba()er von vorn herein flar auf ber «£>anb, bafj bie 9DM)rjal)l ber Sdtlingpflanjen mit weisen frautigeu Stengeln jum fraglichen 3wecfe unbrauchbar ift, wäf)renb bagegen bie r)artr)otjtgen ißflangen jumeift ftd) t)ieju eignen. Um einen jwergtjafteu 9Budj« unb eine Steigung jum austreiben imd> ben Seiten bei einer fcblingcnben, ranfenben ober in bie ©reite wadifenben Sßflange bervorjurufen, gibt e« fein jwerfmäfjigerc« «Kittel, ftl« SJcfcbnciben, unb um au« einer breitwüdtfigen $flanje ein niebrige« bufdiigeö (iremplar fceranjubilben , mu(j baö 3uiürfjdmeiben notligcbruugen müglid)|'t frübe gefct/eljen. 2Benn man einen Srieb in einer gegebenen Sage unb SRicbtung bübf* Rieben will, fo ift eine beeiferte unb jeitige Slufmerffamfeit notbwenbig, um benfelben in jener Stiftung unb Sage ju befefligen ; vor allem aber vermag man einer Sßflanje nur babureb eine gewijfc ffleftalt }U geben, baf? man mit bem »orbereitenben ober einleitenben i'erfabren ttieju fdjon früb,e beginnt, b. 1). fo lange bie ^flanjc nod> fefjr jung ift unb et)e fie eine anbete ©eftall 3ilu(irirtf ®atteif3«it«ng. v. s. 17 131) eingenommen bat. Scr Sdmitt follte baber fd)on an bem erjten ober leitenben triebe beginnen unb jroar 511 Snbe beö etften 3ab,reö feines 2Baä)gtr)umS. grübet Scbnitt ift jeboci in einem foldjen %dü nur Pen geringem äßertr), Wenn er nicfji mit Gifer unb Energie fortgefefct wirb. Sdjneibe oft unb fdweibe friil> $urücf! muß beö ©ärtnerä SÄotto fesni. grub, et? SBefdjneiben ift crforbcrlidj, um Seitentrtebc in genügenber ÜRenge unb binlänglid' nalje an bei SSajiä ber 5)3flan$e fjersorjurufen. Saß bäuftge ßi'vürffdmciben bagegen ift ba6 einzige Glittet, um bie Sfttjaljl biefer gScitentriebe 311 »ermeljren xux^ jenen @rab Bon jwergrjaftem 2Buä}ö 31t erbauen, 311 welrbem man ben Anfang gemadn baben mag. §lud) follte $a$ nadfolgenbe SSefdjnctben burdjauö nidjt auf ben 5Sintctfcbnitt befebränft bleiben. 33ci jarten eroltfcl'cn Sßjianjen, wo man SOreffet unb Scbeere obnebem nur mit großer ÜJcäfiigung unb SBorfid^t gebraueben barf, mufi b(t8 3uruöfrbneiben in bcmfelben (Sommer mehrmals wiebcrfjolt werben, fo oft nur bie ^flaii?cit e*3 für juläfftg eradUen (äffen. 91 ber audt bei ben auöbaucrnbften grcilanbpflanfcn, beten triebe überhaupt eine Steigung jum SßucljS in bie Sänge baben, muß mau bem gort* fdirciten beö äßad)8tr)um8 nacb oben an ifjren 3we'9cn einmal ober fogar jwetmal in jebem (Sommer burd) 3linlcIlcl,IU,'bcn Ginbalt tbun. 3)a8 frürjjeitige unb (läufigere 3»rüd)dniciben Wirb aber von »erfjälfnifjmäfjig geringem 3Bertr)e ferm, wenn ber SdMiitt nidU tief gefübrt Wirb. Xic Stiebe muffen — wemgfienö wo ber ©djnift im SBintcr gefd)icf)t unb wäbjenb ber jwei ober brei erften 2>af)re bcö SBadieMbumö ber betreffenben $flangen — immer biß auf jvoei ober brei $o[l ton bem alten §ol$e, je nad'bem il)re 33efdmffenbeit cß erforbern ober «anfertigen mag, jurücfgcfdmitten werben, beim nur burd) biefcß bid)te ßuiücffcfyneiben lägt fid) bie gewünfdjte (ikbnmgenbcit unb 9ieidi(id'feit ber Seitentriebe erzielen. Gß braucht babcv faitm weitet ausgeführt 3U werben, i>a$ man in jebem gall fid» cineß febarfeu SRefferä bebienen bie 3roe'9e ü'ä nuf ®i" ^u9* jurürffdnicibcn, unb bei Keinen unb jarten 3"H>9cn un^ ^m'f' tigen Seitentrieben ober* aber bei einem aliju üppigen 2ßadj8tr)um nod) ein firengereö Sßerfar)ten unb größere 33eeifeiung einhalten mufj. @in anbereß Mittel, um jwergt)aften 3Bu$ö 31t erzielen ober 311 beförbern, beftebt barin, baß man bie SBurjeln ber fraglichen $flangen febr rinfdjränfr. Saß befannte i*crfabren ber Gbinefen bei ir)rer Gryclung w\\ 9Jciniaturbäumen gibt unö b,ie»on einen beutlid)en begriff, beim man faun mit bcmfelben berartige 23äumd)cii roit 1% biß 2 gufj .£wbc erzielen, unb cß mufj baf)er bei ftarfivücbftgcn ^flanjen ebenfalls notbgebnmgeii eine berartige 3icbuctien in §ör)e unb anbeten Xiinenftonen suläffig feun. JDtefeS SSerfafjren muß jebod) mit großer SBeljarrlidjfeit unb in einer fclir bebeutenben ?luöbcl)iumg »erfolgt Werben, unb ift felbft bann nur »on (irfolg, wenn mau ftdi jugleid) cineö magern SSobenö bebient. 3n SSerbinbung mit forgfältigem Sdmiit wirb ec3 aber in ben meifien g-äüen ganj jnu-rfentfpredienb feijn unb ben geunuifdUeu Erfolg in Sejicbung auf üa$ SBadjStlumi liefern, ol)ne ben 9?lütbc]ireidubum 311 beeinträchtigen. 2)te (5infdH'äiifung bee3 588uri\el»etmögen8 äußert ftd) t)auptfädilid) nur in SBetmtnberung ber ©röfje ber ein;elncn 93[üt£)en, nidjt in Verringerung ber SBlütljcnmenge 5 jene Ginfcbränfung gefebiebt am beften baburdi, baß man nidit bie ©röße ber Söpfe, fonbern nur ibre Jjiölje rebucirt, b. b- febr flarbe 2öpfc gibt, ireldie ben tbatiäd;liduui Vortbeil baben, i>a^ fte baä Söadi^tbum ber Sßflanjen be|dn-änfen, bie gruditbarfeit berfelben aber Bermet)ren. (iin weiteres unb le^teö SWittel 31t (vrjielung jwergbaften 2öud)fet3 bejteljt ftdj beinahe auöfd>Iicßlid; auf Scbtingpflan^en. Eö befle()t barin, \:afi man iljte fäinmtlicben triebe ober 2Bur^cI|"d)offe um ben ÜKutterframm berum einlegt unb fo ein Xirfidit r»on fleiuen unabhängigen fangen erhielt, oon benen jebe ib,re eigene SButje! b,at, aber burd) beibehalten il)rer Serbin« bung mit bem ÜJcutterftocf 3Wergbaft bleibt unb pradUPoll blül)t. Sßäblt man (Jremplare auö, nu'ld'c 311 biefem Verfahren geeignet ftnb, unb läßt man ibnen überbem nod) bie SBobltljat beö 3?e]'dmeibeu£3 ju gut fommen, fo (offen fid) ganj präduige 93üf\\ ben jävteren öerfdjiebene ^afftflorenarten, Jhunbergien, Poivrea coccinea, Tecotna grandiflora, Alarnanda cathartica, Stephanotis floribunda 11. a. in. SBon ©efträmten, bie gerne in bie ©reite wuchern unb bie man burdi eine ber angegebenen ^fetboben bid)ter madjen fann, nenne teb auf er 9?b,obobenbren unb Lorbeeren namentlich Cidonia japonica, Siofen, fpanifd)en ^lieber, Viburnum opulus it. f. \\\, bie mau beinahe fo niebrig Ijalien fann, alß man nur will, ferner Hovea Celsii, Euphorbia splendens, Rondelelia odorata unb eine ÜRenge anberer erotifdjer ®ewäd)fe beS Aalt* unb 2Barmbaufeö, bie id) jebod) nid)t meljr namentlich, angeben will, weil aud) bie obigen ^flangen fojufagen nur auf ©eratbeivobl genannt finb. 3d) fann bloß verfidjeru, baf eS nur wenige Sßflangen ven äf)nlid)em Sfyarafter gibt, UH'ldie mau nidu burd) baö »orbefdjriebenc SSerfa^ren befonberö intereffaut mad)en fann. Die ifutltur ticr tropifdjen (Drdjitimt. (.-MJltliy lltlfl-. Sin -fjauptaugenmerf beö Ord)ibeengüdjter8 muf auf bie forgfältigfte StuSrottung aller Slrten von Ungeziefer gerid'tet fei;n, benn wenn er bie fdniblidjen Snfeften überljanb nehmen läpt, ifi alle feine übrige 9Hür)e Weggeworfen. Sie erfte (Sorgfalt ift ftetö auf biejenigen Drcbibeen ju öerwenben, welche man in Sdieinfnollen ober vollfommenen 5ßflangen von auö* Wärt6 begießt, benn biefe finb bäufig gang mit ber weifen ScbilblauS beberft; werben fold)e fangen gar in Äiften verfdurft, fo finbet man bariu bäufig and) jeneö anbere fd)äblid)e 3nfeft, bie Jtelleraffrl, in SRenge vorbanben. 3ffi bief ber gatl, fo muf ber Smpfänger alle ÜJcufye aufwenben, um fämmtlidje Slffefn gu jerftören, bevor er feine fangen in fein Drd)ibeen- Ijauö bringt, Slufer biefen beiben fd)äblid)en 3nfeftcn bat ber £)rd)ibcengüd)ter in feinen Käufern nur allju ()äufig nod' mit folgenbem Ungeziefer ju fämvfen: mit ^olgfaitö, SBlafenfup, ber großen fdjwarjen unb fleinen weifen 9(aeftfdmerfe, ber @pinnlau8 unb enblid), wiewoljl feiten, mit ber grünen Slattlauä. SQSenn biefe 3nfeftcn überl)aub nehmen, \va$ bei a5ernad)läfftgung fd)ne(I ber %aü ift, fo fönnen fte ben Drdubeen auönel)menb gefabrlid) werben, unb eö ift baljer nid)t unwefentlid), l)ier einige erprobte Witte! ;u il)rer Sefeitigung anjufübren. £ie weife ©d;ilblauö ift baö gefä()rlid)fte Ungegiefer für Ord)ibeen. Sie erfdjeint juerft nur alö ein fleiner weifa H'unft auf ber IMälleru, wirb bann gröfer, legt (Sier, bie auf eine nod) immer unerflävte Süeife au6fdjliefen , Worauf bie 3ungen bavon frieden unb IT* 132 ftd) fclber in Klumpen cmfejjen unb voicber »crmcf)ren, wa$ fo lange fortgebt, biö bie gange spflanje »ollftänbig bamit bebedt ift. 55a ftd) bie ©d)ilbläufe r>on ben blättern nähren unb beten (Saft auöjiefjen, fo jerftörcn fte balb biefelben unb auf biefe SBeife enblid) bie ganje $flanje. 9ceuerbingö t)at man ein fel)r gttteö bittet ju il)rer 3trftörung in einer fd)wadjen 9lttflöfung beö unter bem Tanten Gishurst Compound Mannten 3nfeften*93ertilgung6pul»erö, butd) welche fte galt} gelobtet werben; wem aber biefj nicht jugänglid) ift, ber bebiene ftd) eineö ©einenge? auö brei gleiten Steilen ©d)Wefel, grobem ©d'itupftabaf unb fchwarjem fein* geftoßenem Pfeffer, womit bie angegriffenen ^flanjen beftreut werben, fo lange ba& £)rd)ibecn* (jauö »oll 2Bafferbampf ift. 3)iefeö ©emifd) fd)cint fidj feft an fte anutfefeen, unb feine beijenben C?igenfd)aften tobten fte, ol)ne ben blättern ben minbeften cr ftatt ber Sorften mit ©tecfnabeln ober fpi&en 2)räbtcn »erfefjen ift, anfpießt, wä()renb fte freffen. ^ebenfalls aber muß man beim 9lblcfen ober 9Jnfpießen berfelben fel)r flinf femt, wenn fte nicht entfontmen feilen, benn fte ftnb fcr)r bef)enb. 9lud) bttrd) ©ift, welcheö man ihnen legt, fann man fte vertreiben, wenn mau ©perf unb gefoebte SDcöfyrcn ju einem biden ÜRuö jerqnetfdjt, beibeö mit Jlrfenif mifd)t, in fleine Äugeln rollt unb biefe auf furje ©täbd)cn fterft. ©elfte Köber auf ©täbdjen fann man über 9tad)t in bie Jöpfc, Körbe u. f. W. ber £)rd)ibeen fterfen unb am borgen wieber entfernen, falls man befürchten follte, trgenb ein >£>auötbier fönnte »on biefen Äugeln freffen. 91 m beften ift cö, man »erfudjt alle ober niedre ber angeführten Scrtilgungömittel ju gleicher 3eit unb rul)t nicht et)er, als biß man ba$ Ungcjiefcr inögcfammt »ertilgt l)at. 2)ie ^otjtäu^e gehören mit ju ben jcrftörcnbften Snfeften unb fommen »orjugöwcife in alten ®ewäd)öbäufcrn »er; aud) fie »erbergen ftd), wie bie 9lffeln, bei Jage, unb ftnben ftd) b,auptfäd)lid) in ber Drainage ber Jöpfc unb in ben Körben, befonberö fo(d)en, weifte ned) 3iinbe l)aben, fowic unter ber 9tinbe »en Alexen. £ie ©iftfugeln, weld)e wir »erftet)enb gegen bie Kelleraffeln empfehlen haben, ftnb aud) gegen bie 4?olj(äufe anwenbbar. gerner entlebigt man ftd) it)rer leid)t auf f olgenbe SBeife : wenn baö (Srbgcmcng in ben Körben (roden ift, nel)me man bie Körbe »on il)rcn ^afen I)erab unb taud)c ben Kerb allmälilig in ber Gifterne unter. 'Die ^)oljläufe lieben bie geudjtigfeit niebt : je mef)r man bal)cr baö Körbd)en liinunterbrürft, befto mct)r friedjen fte bevauf unh erfd)einen enMid) an ber Dbcrflädie, wo fie bann leid)t gefangen unb getöbtet werben rönnen. 3wei ober brei Äröten »erjel)ren grofic sjJcengen »on ^oljläufen, unb eö gewährt einen feltfamen 9lnblid, ben Kröten juutfel)en, wie fte biefen ?erferbiffen fangen; ber 3u[$llufr mit^ jebod) feljr genau aufmerfen, benn bie Kröte ftvedt mit 33li&cefd;nclle it)re 3U113C l)erauö unb jief)t fte mit bem 3nfeft wieber jurürf. / 133 £er fdwarje Blafenfuß (Thrips) ift ein Winjig flcine« Ungeziefer, baö vorjugöweife an ber Unterfeite ber Blätter r>orfommt, aber nur bei großer Bcrwabrlofung ftarf überbanb nimmt. Dnö befte BertilgungSmittel ift ein nnffer Schwamm unb laueö SBaffer, womit man bie ^flanje abwafd;t, maö jebod) in einem erwärmten Sdntppen gefd)ef)en follte, bamit nid)t einzelne poii biefen 3nfeften entfommen. 2lud> Sabaföraud) tobtet fie ober Surften mit einem in Senfmet)! getauchten weichen ^infel r>on Äameelbaaren. SBenn eine ober etliche 3«bit>ibtten ber großen febwarjen 9?atf tfebnerfe itjren 2ßeg in'ö £>rd)ibeenf)au$ ftnben, fo richten fte burd) tat 3lnfreffen ber jungen SBurjeln, Blätter, Sd)einf «ollen ober Blütf)cnftengcl, wäbrcnb biefe gerabe in befter Sfluöbilbung begriffen ftnb, großen Sd;aben an. SSHon ftnbct fte jebod) glürflidjerweife leidet in i()ren Berftetfen an bem Schleim, ben fte jurürflaffen. 9?od) häufiger alö bie »orige ift bie Heine weiße Sd)nerfc, befonberö nad) bem Umtopfen. J^öcbft wahrfd)einlid) werben biefe Scbnctfcn alö (Sier ober in ifjren erften (Stilwirfelungö* ftabien mit bem neuen Jtompoft in bie Käufer bereingcfd)leppt. Sßcgen if>rcr ,ftleinl)eit ftnb fte aber nid)t fo leidet ju ftnben, wie bie größeren febwarjen Sitten, unb ba$ einjige jwerfent* fprcd)enbe Mittel, fte ju fangen, ift nad) meinen (Erfahrungen baö Einlegen »on Kartoffel» ober 9vübenfd)ni&cn, blättern Don ,ftot)l unb Äopffalat u. f. w. an ten r>on ifyncn befugten Orten, wobei biefe Jtöber bann immer bei 9?ad)t ober am allcrfrübeftcn borgen untcrfud)t unb bie baran beftnblid)en Sd)ncrfen jerftört werben muffen. 3)ie Spinnlauö ober rotl)e Spinne, jene befannte unt>ermciblid)e ^Jlage unferer ®ewäd)$* bäufer, fommt jwar unter ben Drd)ibeen nid)t fef)r l)äufig r>or, ba ibr bie SIimofpf)äre ber £)rd)ibcenl)äufer ju feucht ift; allein bennod) erfebeint fte bisweilen, währenb bie ^fianjen if)re SBinterrul;e genießen unb wenig Sßaffer befommen. Sobalb fte la$ Saub foldjer ^flanjen anfreffen, beren Blätter »on jarter Sertttr unb bünn finb, fo Deranlaffen fte t>aö ©clbwcrben unb Äränfeln bcrfelbciu 25a? befte Mittel ju itjrer Befeitigung ift wie beim Blafenfuß tai Vlbwafdjen ber bar>on befallenen Blätter mit einem in wa rmeö Sßaffer (28 — 36° Dteaum.) getaud)ten Scbwamm. 2)aö Mufftreuen »on Sd)Wcfelpul»er auf bie erwärmten ^>eijröb;ren ift ein guteö Borbcugungömittel. Sollte eine ^flanje gar ju ftarf bavott befallen feön, fo ift cö fel)r förberlid), wenn man fte an irgenb einem warmen Sage auf bie eine Seite in'« ©raö legt unb bie untere Seite ber Blätter fräftig fprifct, wad jebod) immer 9)?orgeuö gefdjcbcn muß, bamit bie Blätter nod) for Slbenb trorfen werben. 2)ie gewöhnliche Blattlaus ift befanntlid) am beften burd) Sabaföraud) ju tobten, bet jebod) bei Drdjibcen fet)r mit Umfidjt angewanbt werben muß unb nid)t »on einem mit giamme brennenben Sabaf herrühren barf. 3m allgemeinen unb Befonbern fann man eö bem Drd)ibeeiijüd)ter nid)t bringenb genug an'ö ^>erj legen , bie größfte Sorgfalt unb Uiwcrbroffeubcit aufzubieten , um biefe winjigen geinbe jietö »ollftänbig im Sd)ad) ju galten. Sobalb ftd) Ungeziefer jcigt, muß Vlllem auf* geboten werben, um baffelbe ju r-crnid)tcn. Bemcrft man irgenbwo ein 2Burjelenbe abgebiffeu ober ein Blatt befd)äbigt ober befdjmuftt, fo muß fogleid) bem Berberber nadigefpürt unb berfelbe befeitigt werben. (So ift weit lcid;ter, eine Sammlung »on Sßflanjen frei »on Unge-- jiefer ju erhalten, wenn man biefe 3nfeften jerftört, cfje fte (Sier ju legen beginnen, a(6 wenn man fte einmal »erwahrloSt fyat. Tiie Drd)ibeen ftnb glürflidjerweife niebt »ielen Sit anfl)ei ten unterworfen, unb unter biefen ift bie f)äuftgftc unb fd)limmfte jene, weld)e ftd) balb in größeren, balb in Heineren fdnvarjcn glcrfen äußert. Sie fommt am meiften an ben inbifd;en ?Irten, wie Aerides, Sac- colabium u. VI. m. vor, unb rüfjrt bnöon l)er, tci^ bie Sßflanjen ju übermäßigem 2Bad)i?tl;uin angetrieben würben, fo baß ftd) if)r 3ellgewebc über bie ÜJJaaßen ftredte unb nuflbcfyntc unb 134 an einer ober mehreren Stellen jerrifj. Ser auf fold)e SOBeifc jerborfterte ober jetriffene Iheit ber ^flan$e fault bann uiib verurfadjt fo einen fd)war$eil gletf, bei ftd> a(lmäi)lig auebreitet unb nieglidu'vwcife t>aS Statt, ja nur allju f)äuftg fogar fämmtlicbe junge 23lätter am (Snbe eines Jriebeö jerftört. Ta bleibt beim fein anbereö §eil- unb J;ui[fentiittel übrig, alö fämmt* liebe angegriffenen SMäfter abjufchneiben unb bie Sßjlange in eine niebrigere Temperatur unb troefeue 9ltmofpljäre ,u oerfefcen, biö ftd} wieber gefunbe triebe unb iMättcr erzeugt l)aben. (Jß ift eine verfehlte ^rariö, junge 5ßffanjen 511 aflju fdittctlem 333ad;$tlntm anjutreibeu, bomit man balb eine große 5$fianje befomme. 2)ie DrcJnbeen Warfen fdwn ohne fimftlidjen Sporn fer>r lebhaft, unb wellte man fte baö ganje 3a()r t)inburd) tu einer fyoljen fettd)ten Temperatur erhalten, fo bürfte man beinahe mit ©eiviph/it erwarten, bap fte von biefer Äranffjeit fce* fallen werben. '.'lud) ber 93? e l)ltl)a u fommt bei ben Drdiibeen vor, jebod) immer nur atö golge einer falten feudueii l'ltmofphäre. Xie Sippe Anoectochilus ift biefer Äranftjeit fet;r unterworfen, fo bafi e3 rathfam ift, fte ben Söinter hjnburd) unter einer ©laßglocfe ju halten. Stagnirenre feudne Stift erjeugt fdnoarjen SÄeljIiljau, bie fdiönen Slätter gelten t>axan 511 ©runbc, unb ber Drcbjbeenjtidjter bratutt gar nidjt na* ber Urfadie ju forfdieu : bie falte feuchte Stift l;at allein baß Unheil angerichtet. 2)aö hefte SRiftcl bagegeit ift: bie 5ßftanjen trorfener ju galten unb mehr Suft ju geben, worauf mit bem (Sintritt ber wärmeren langen Sage ftd) wieber fo gefunbe neue triebe hüben unb fo gebeiblid) wad'fen werben, alö mau fte ftd) nur wünfdnm fann. (Sortfsfcmig folgt.) J)'\c CMftptlniycn Tier «ftl>fd)i-3n(VIn. 9tad) einer StittlKilun«, Bon Dr. Setttjolb Seemann. CDie gibfd)i-3nfe(n ftnb eine 3nfefgruppe ober ein Slrdjipet öon mchj atö jwethitubert größeren unb Heineren Silanben, wehte im äRiftel ungefähr »om 20° füblidjer ©reite unb 180° öftlid'er Säxge von Orcenwid) burcbfdinittcn werben, in ber ?iähc beö gcfilanbeö l'luftnv Ken liegen unb bie @igentl)ümIid)Feit haben, fowohj ein tropifebeö aI8 aud) ein rein infulareö Älima 511 beftjjen, beiß ftd; namciittid) burd) eine ganj befonbere, reid'c unb üppige %ioxa von (iharafterpftanjen, bie beinahe fonft nirgenbö vorfommen, unterfduubet.) Unter ben Säumen, welche von ben Qnngebomcu wegen ihrer fdjäbfidjen C5tejetrfef>iftcn am meiften gefürchtet werben, nimmt ber Jtau-Ä'aro, wörtlidi 3>ucK)olj, eine hervorragenbe Stelle ein, unb fdu'int ungefähr wie Rhus venenata (ber (Miftfumacb) ober Semecarpus Ana- cardium ju wirfen. SJtr. 5ßritd)arb unb ich rjörten jtterft von feinem 2>afeim ivälirenb unfereö SBefudjö an ber Sübfüfte ber Snfel -Situ Sevu im 3uli 1860, unb wir waren fo gtiitfltch, (iremplare beö SSaumö an tax Ufern bcö gfuffeS aufjuftnben, wo ftd) bann ergab, ba|l biefeö ©eiväd'S eine 8f nacarbiacee , Oneocarpus Viticnsis, A. Gray, war. S)er 93aum erreicht in feinem voflfommen auögewadjfencn ßujianbe eine <£wl)e von etwa fedjöjjig gufj, fjat große läng» ItdUe Slätter unb eine fehr feltfame fertige grud)t, bie einigermaßen bem Samen einer SßaÜV miß gleidit. SBie wir baö 511111 einlegen beftimmte Specimen heritmreiditen fiel ein tropfen von bem Saft einem v-cn unferer ©efeflfdjaft auf bie §anb unb verurfadUe augenblirflid) einen Sdjmcrj, wefdjer fo ftarf war wie ber burd) 93erü()rung eineö roihglühenben @ifen8 verurfadHe. §err (5. t'l. C'gcrftröm , ein auf ber Snfel -Raigani wohnenber Sdnvebe, war in feiner zufälligen S3erüt)rung mit bem Äau Änro nod) unglüdlidu-r gewefen, unb erholte ftd', alö wir am 2. 3uli 1860 unter feinem gaftlid'en Qaiv vorfpradjen, gerabe wieber von ben / 185 Solgen biefeö UnglücfSfatB. Qsr Ijattc einem eingcborncn 3i"imermann ben Sfuflrag gegeben, i()m eine ju einem gfaggenftocf paffenbe Spiere 511 verfd)affcn, unb erhielt von bemfetberi bcii frflaufcn Stamm cineö Äau Maxe, Weither ungefähr 42 gujj hing mar unb am untern (gube 2'2 30II im Umfang l;aben modite, unb WfijjeS .£jo(j unt> 3nme 9tt"be hatte, nidit unähnlich bem Stamme beö §8nu bina (Paritium tiliaceum, Juss.). .£jerr (Sgerftröm fannte bie giftigen Gfigenfdjaften beg S3aumeö nicht, febälte baljer felbft bie SJiinbe öon bem Stamme ab unb fanb unter berfclben reichlichen Saft. „Slm Slbenb," — ich führe .Sierra ©gerftröm'ö eigene SBorte in feinem ©rief an ben brilifdjen Jionjul au, — „warb id) öon einem beträcbjlidjcn Surfen an meinen ©einen uno an allen Xfjetien meineö Äöröerö befallen, welche mit bem Stamm in Serüfyrung gefommeti waren, befonberö am 23aud; unb ben unteren Tbeilen, ba id) beim Sd)älen auf bem Stamm gefeffeu hatte. SJÜe angegriffenen Tlicilc würben rotl) unb entjänbet, unb bradKii in unjär)(igeri ißufieln auf, Welche einen gclblid;cu ©iter von abfdu'iilidiem ©erud; ausfließen. 5)aÖ Surfen War auönchmenb fchmcrjlid) unb irritirenb, unb ba meine älrme eilt* biegt gewefen waren, al€ id' an bem Saume arbeitete, fo würben aud) biefe entjünbet unb brarfen in ber fdjon betriebenen SBeife auf. Sie (iingebornen auö ber 9iarfbarjd)aft, weld'e hevbeifameu, um nach meinem treiben 511 fer)en, warnten mid; nun, freilief) ju fpät, ben 33aum nidjt anjurüftren , ba er giftig fei), unb rietl;cn mir, mid) ganj ruhig ju öerfjaltcn unb bie entjünbeten Steile nid)t ju berühren, 11 od; baran ,511 fragen, liefen 9Jatl; vermodüe id; jebod) nid)t 51t befolgen, weil ber Sdimcr} einige Jage laug aujjerorbcntlicb unb unerlräglid) war. 3d; gebrauchte feine Slrjnei, babetc aber wie gewöhnt täglid; in Faltein füfein sii>affcr, obfdton man eö mir wiberrietl), öcrmod)te jebod) beinahe jwei SJRonate laug bie fd;äblidjen geigen ber Serufjrung biefeö SucfljofjeS nicht loa 511 werben." — (Sin anberer Saum, beffen Berührung bie gibfeht 3"ftilancr ebenfalls ängftlid) öermeiben, Sinti ©aga ober giftiger Sinn (Excoe- caria Agallocha, Li/ui.), fo genannt $ur Unterfdieibung öon Sinn banu (Leucosinia Bur- nectiana, Bth., = Dais disperma, Forst. ?) unb bem Sinn mataiaöi (Wikstraemeria indica, C. A. Meyer), welche beibe gleid) bem Sinu-gaga aud) Stranbgetväd)fe ftnb. 3)er Sinu-gaga ftnbet ftd) in ben üJJangroöenfümöfen ober auf bem trorfenen ®runbe gerabe ober- halb ber .§>od;fiutl;marfe. 6r wirb ÖÜ guß l)od), l;at glänjenbeö Saub, Kinglirfte Blätter unb fleiue grüne, in Sleljren angeorbuete SBlüttjen. (5r ift fel;r fd)wer auszurotten, beim wenn ber SBurjelftumöf nid;t ganj ausgegraben wirb, treiben unzählige junge Triebe aleSbalb auö bem* fclbcn Ijerauö, fobalb ber «gjauptfiamm gefällt ift. fflSirb ber Saum öeriejjt., fo fließt barauö in reichlicher SRenge ein weißer SJiilcbfaft, ber nidit fobalb mit ber $aut in 33erüljrung fommt, alö er ein l;eftigoö ©rennen öerurfadjt. ©nige Singeborne bagegen fönnen öoflig fchabenfrei unb ungeftraft mit biefem Oiftfaft umgeben, ganj fo wie id; cö mit bem ■äRanjaniffobaum. ober 3Ranfd)iniI be8 tropifd)en Slmerifa gefehen, beffen Saft mir aud) ben grofiften Sd)merj öerurfaette, alö mir ein Tropfe baöon jufällig in'ö l'iuge gefommen war, unb bei einem Steife* gefällten nid;t einmal eine SBtafe jog, alö er il;n in reid;lid)er ÜJicnge auf ia\ Rauben trorfnen liefi. Sd;on ber SRaudj beö brennenben §oIje6 greift bie klugen mit unerträglichem Sdjmerj an, ganj fo wie beim Wanfdjiuilbaum, von bem id; in meiner Tarftellitng ber 3ieife beö britifd)cn Sd)iffeö „J^cralb", Sfjeil I., Seite 141, einen gall fdiilberte, wo einer von ber Se* mannung unfereö 93ooteö für mehrere Tage crblinbet war, nadjbem er mit ^lanfrfinilljolj ein geucr nngejünbet l;atte. 9Jur biejenigeu, weld'e felber unter ben 3Birfungen biefer ®ifte gelitten haben, öermögen ftd) einen paffenben 93egriff von ben furchtbaren Sdjmcrjen unb bem ftoifd)eii 9Ji utt)e ju inaiten, we(d;e ein gibfcti^Snfulaner ertrug unb ben er an ben Jag legte, alö er ftd; freiwillig einer §eilung öoin 8luSfa| burd; ben ;)iaud) vom Sinu>gaga^oIje iinterjpg, 2)er (Mciftlirfe 5ß. SMoore von ;){ema war genau befannt mit einem jungen Wann 9ianunö SBtliami Sawaleou, ber ftd; beut Sßrojeffe einer foldn'ii ^Käucherung unterwarf. 30?r Woore 136 gab mir bie vollftänbige (Säuberung biefeö mcrfwürbigen gallo, als icb im 3faljr 1860 fein ®aft war, unb bat biefelbe aud? in einem auftralifdjen SJcifftonöblatte Don 1859 veröffentlidH, bem ich ()ier folgen will. 9iad) ber Eingabe, bafj er fragten Sßiliami alö einen frönen, gefunben, jungen Surfdjen gefannt fyabe, fd)ilbcrt 9Jir. 9Dcoore, wie fefyr er überrafdit gewefen fet>, ir)n eincö Sagcö ganj von ben SBirfungen beö 9lu Ortcö mitgenommen unb tlmen auf bem SSJege nad) bem Oiäucberbaufc feine jammervolle Sage, feine aufe. SBiliami'ö ©efäbjten, ebenfo ängftlicb. ifyrem jtameraben ju viel alö ju wenig ju tfntn, laffen ben armen Sluöfäjjigen an ben Seinen über einem bieten fd)warjen DJaud) auf* gelängt, jiel)en fia) eine Strecfe weit jurücf unb werben gleid? barauf erfebreeft bureb fein entfefclicbeö aufe, wieber Slnbere laufen nacb bem Diaucbbaufe, um ifjn herunter ju nehmen, allein mit wunberbarem Stoiciömuö unb fvartanifeber Sluöbauer befiehlt er il)nen, feine Seiben nid)t eb,er ju enbigen, alö biö ber *t?roccß vollenbet ift. ßnblicb binben fie it)n loö: er ift otmmäcbtig unb erfcbövft; aber bie Jlur ift gelungen, SBiliami fein SJuöfä^iger meb,r, fonbem wanbclt wieber auf ®otteö Srbe umtjer ali ein gefunber SKenfcb. — 3U ben giftigen ^flonjen ber gibfd)i--3nfeln geboren ferner aueb bie Steffeln, biefe 9)cuöfitoö ber *j?flan jenweit , bie nur quälen aber nicmalö lobten; man nennt fte mit einem Sollectivnamen bafclbft salato, unb begreift barunter aueb jene üb,iere, bie man gemeinhin alö ©eeneffeln fennt. 66 gibt jwei Slrten von Steffeln auf ben gibfdjid; ber Salato ni coro ift ein einjähriges Unfraut (Fleurya spicata, Gaud., var. interrupta, Wedd.), welcb,ed in ber 9cal)e von ^Dörfern unb Stäbten in 9Henge vorfommt (bab,er bie fveeififebe SBenennung ni coro), unb obfdwn i>a& ®ift feineö Stidjeö niebt fo ftarf ift wie bei ben euroväifcben Steffeln, fo meiben bie (Eingeborenen boeb, fo forgfättig jebe S3e» rül)rung mit ib,r unb liefen in folgern Scfyrecfen vor mir bavon , alö id) einige ©remvlare / 137 bavon für bnö Herbarium fammclte, bafj man beinahe r-erfudjt Wäre, ju glauben, iljre .fuiut roerbe babitrd) nodj ftäifer Angegriffen als bie unfrige. SRod) größer ift ihre gurdjt vor einem Saume auö ber gamilie ber Urticaceen (Laportea sp.), ber 4Ü bis 50 §u|j (}od) wirb unb bei ihnen nur fdtlednmeg Salato (Sceffel) fyeijjt, unb ber bei ber letfcfien SBcrüljrung mit ter menfdjlidjen Jpaut auf berfelben einen (irennenben ©cfjmerj fcerurfadjr, ähmlid' jenem, ben man bem ©afre beS äRalflWaci (Trophis anthropophagorum , Seem.) jufd>rcibt. SOcifne erjdljlt öon if)m, fein <£tid> fei; monatelang fühlbar unb fagt: ,,id) leibe nodj an einem (Stid) in golge eined Unfall*?, ber mir »or einem Womit suftiefj. QrS (teilte ftd) fein SluSfdjIag ober OefdjWur ein, aber bie gereijte Steife fdimerjt am beftigften, wenn man fte ber Gnnwirfung von SBaffer auSfefcr." — ipclnr^onirn-ilultur auf prriöpflanjnt für 3Uiöftrtlima,cn u. f. m. Ottü 3 Soljfcbmttcu. <£er borjtefjenbe #oIjfdjniti flettt ein (?remvfar von einem 3anü;4!elargoniuiii vor, wefd;eö ein cnglifdu-r ßüdjter auf einer SluSfrettung cingefdueft \u\\? ber Königin von Pnglanb nun (.Mefdumf gemacht l)at. 2>iefeei 33ilb fann unferen gefern einen Segriff von ber ^ollfoinmenluit geben, ju weldjcr eine berartige $flan$e burd» Kultur gebracht »erben fann; unb »vir rerfueben im ^afbfte()enben baS Scrfalircn ju fdn'lbevn, mittelft beffen eine foldv Sßflflnje bergeftellt Werben fann, unb Welches nodj ?iemlid> unbefannt ju femt fduint, aber im ©runbe fo einfarb J.luftrirtc öiartciw3(ituini V 9. IQ 138 ift, bafj jeber 3üd'tcr, bem nur ein gute? Äaltljauö ober ein faltet haften *ur Serfügung ficht, bei leiblicher ©orgfnlt unb ernfllidjer Scharrlidifcit bttrdi alle Stabicn unb fünfte tiefet Kultur fyinburd), ftd> ebenfo öoHfommene Sflanjen obet noä) fdwncrc f)eran$ieljen fnnn. 2>aö unerläfj ltdjfic ©runbgefeg bei btefem Serfaljren ift: faß bei allen Orient »laren, W c 1 d' e j u f o l di e n SSI u fl e r -- o b e t S t e i ö p f lang e n f ü r ?( u 8 ft e 1 1 u n g e n b e ft i m m t ftnb, bie Stattet- bei einen Sffanje ja nidu bie jenigen einer anbern berüh- ren bürfen. 3lQe fangen, welche mit biefem -§auptaugenmerf in Äultur genommen werben, muffen reichlichen (Sllbogenraum haben ; je gröfjet fie wadjfen , befto mebr Staunt muß man ümen geben, unb tiefer Staunt witb nidu »etlotcn feint, beim eine cinjige ftäftige, gutgebaute, rcichliri) blübenbc Sflanje wirb bem Scfdjauer Bon ©efehmaef unb Serftänbnijj mebr Ser* gm'tgeu öerurfacfyen, alö ein halbe*? Tm&cnb fpinbeligc Sflanjen, unb wirb in ber That and» reichlicher blühen, alc3 alle fediS anbern. @in 5Weite8, nidjt ;u öernacljläfftgenbeö Slugenmetf ber Äultur ift cS ferner: bie Sflanjen fo ju ftellen, bajt jjcbeö Statt ben gleiten Jlmhcif an Sidt)t unb Sonne bat. Sefanntlid) ift baö Sid-t unerläßlich nothwenbig, um bie Stattet gefunb unb »on gleid) frifdicr unb buuf'ter grüner garbe ju erbauen. Tiefer 3wd wirb am beften erreicht, Wenn ba& ©ewädjöljauS ein ©attelbcuf) bat m\1> genau Bon SBeft naä) Oft »erläuft. 3» ciitcm berartigen §aufe ift i>a$ Sidu mögliebfi gleichartig unter alleä Saub öerttjeift. 3n einem hollänbifcben Äafien muffen bie 5J3ftanjen notfygebrungen bäufig gebrebt Werben, bamit alle Stätter berfelben Sortbeile theil-- baftig werben, unb biefi ift fcfyon unter gewöhnlichen Umftänben eine große üWülje. Tiefe fann alkrbingS baburd) üermieben ober wentgflenö verringert werben, baji man bie $flanje in eine 3tri Thccbrctt mit burd'brodiencm ober burdjlödjertem Soben ftctll, auS welchem baS SBaffer ablaufen fann, unb btefeS runbe ober erfige Srett auf einem 3flPfen anbringt, wie ben obern £[)eil eineö Notenpults. SBenn nun ferner an ben Seiten biefeS Sluincnbrctto Berber ober Äetben angebracht wären, in Weldje man einen Stocf mit einem eiferneu fpifcen ober fantigen @nbe fteefen tonnte, um mittelft beffetben baS Slumenbrctt fammt ben barauf bcftnblidjen Sftanu-!' um bie Sldtfe beS 3aPfenS 5" brebeu, fo wäre bie Srocebur febr vereinfacht, unb eine einzige Serfon fbnnte n fel)r furjer 3eit eine beenge berartiger Slumentifchc breben, ebne ©cfahr $it laufen, mit feinen Sinnen Stätter ober 3wcigc abjuftofen, waS leiber nur ju oft gefdneht, wenn man bie Sflanjen auf bie gewöhnliche SBctfe breben mufi. 9cidU minber wefentfief) ift cS für bie ©efunb^eit ber *ßflanjen, h\$ febe bei allen frfurf- Hellen ©elcgcnbeitcn ihre genügenbe S'U'nbr von frifehcr Sitft befommc. Tiefe ift für bie $flanjen ebenfo notljwenbig unb unerläßlich wie für bie Sbicre. 95o eine allju große ÜKenge 5ßflanjen in einem §aufe jufammengebrängt wirb, ba wirb iljre ©efuubheit ebenfo fein: barunter leiben, wie wenn eine a(l$u grofe 3Renfd)enmaffe in einem engen Raunte jufammen* gebrängt ift. £>a8 von ben 5ßflangen au^gebauduc ©aö muf! bann fünftlid) aufgetrieben unb bie Suft oft erneuert werben, bamit ben f fMn;en wieber frifdK ?uft jum ?l(hmcn jugefütirt wirb, (s-benfo widitig ift, bafj bie jugeführte frifdic Stift nidtt ju falt fcy, wcftbalb ftc beim eintritt in baä ©ewädiöhauo über eine erbiete glätte (treiben mup, nömfid) über einen Xieij- fanal ober bie Möhre einer 2Bflffert)eijung. Tic 2."ßal)l beS S ob eng ift ebenfalls ein feljr widitigeö Moment einer erfolgreichen Kultur. Pelargonien verlangen einen ftarfen Soben, nämlid) gefiinbe gute Sebmertc wie biejenige, wc(d)e man jur ^elonenjuc^t nimmt. Ter obere gpatenftid) von einer Sieliwaibc entfpriebt biefem 3wecfe ganj gut. SRan läßt tiefe Sobenart nad) |>aufe fahren unb in einem (anggeftrerften fdunalen Raufen auebreiten, fo baf; fte bem Pinfluf? ber l'ttmofphäre eine möglid'ft große Oberftädic barbietet; hält bie grbe rein von Unfraut unb ftidtt fte jWei ober brei 9Kale um. Stuf jwei Steile von biefer 6rbe fcjjt man Milien Jbeil uveijähvigen Äul)bungerö ju, weld;er / 139 fehr häufig umgeftodjen Worten feint muß. Alfter äfttftbeetbünger, wehten man auf äfjnlidje äßeife befyaubelt, cut i'pridu biefem jfttotät beinahe ebenfo, jeboct) nieht ganj fo 1311t. Sinb bie Gürbe unb baö Auflager genügend unter einanber gemengt, fo füge man uod) einen Tfyeil glufifanb unb etmao Äofylenffein hinut- 2ltte biefe Sngrebienjien muffen jebod) in gefonberten Raufen gehalten werben, biö man (te jutn Ü8erfe(jen ber *ßflan$en braudn, worauf fte in ben eiUfpredviiten SSerljältniffen gemifdji unb jienilid) troefen gehalten werben. 3" biefem SSoben foßen bie Pelargonien ttoncJjfen unb Müden, gür ben üEBinfcr verweilte man ein (Srbgemeng, worin man ben Äufjbünger burd; Oauberbe erfei.u hat. grifd;er SBoben ift immer ßorjuäieljen, beim alter 33oben wirb gar ju leiebt floßig ober faner. Sie 5ßflanjen 511 fohteit $>liiöftellungö=@rcmplareit oerfdjafft man ftd) am bejtett, inbem man im 3tpril fräftige junge sßflanjen oon ber vorjährigen SSermefjrung au3fud)t. ^flanjen, wehte fiel) frühe im »ergangenen 3ahre bewurzelt haben, ftnb am geeignetflen, um bie ©runb* läge für fotdje Sluöftettungö» unb 'Q.vreiewflanu'n abzugeben. SJtan wäfjlt fohte von moglidifi gebrungenem niebrigem 2Bud;ö, nämlia) mit einem @tämmd)en »on (t\\w jwei $oü -jpöbje, i>a$ in brei möglid) nahe beifammenftehenbe triebe ftd) »erjweigt. 3jl bie Sßflanje bagegen fraftig unb reiben ihre SMätter beinalte bie jum Topf herab, fo genügen ein ober jwei Triebe ; jebod) muß bann ber eine 'Trieb eingefiteipt werben, um brei Triebe von gleicher Stärfe ut erzielen, weldje baö ©erüfte für tae^ fünftige Sremplar abgeben foflen. S(m beften bebient man ftd; felbftgeu'utteter *ßflanjen; 10er bagegen genöthigt ift, biefelben auö ber (Sntfernung fommen 51t (äffen, öon einem ^panbetSgärtner, weldjer biefelben felber uutiet, ber überlaffe biefem bie Üi>ahl ber Sorten unb Güremplarc unb melbe bemfelben nur in feinem SSefteflbriefe ben 3wd, Weidjen er bamit im Sluge bat. 5ßflanjen, wehte nod) in }Wei= ober breijöüigen Topfen flehen, ftnb jum ©eginne beö ÜBerfaljrenö am geeignetften. SÖenit bie *ßflait$en anfommen, fo ftelle man fie auf adu ober u'hn Tage in t>a$ Aalt* Ijauö, ba|^ fie ftd) von ber 9Jetfe erholen. SKittlerWeife mttc mau ftd) feine Erbe her unb menge fie gut unter einanber, ol)iie fie jetoeb bunt ein Xrahtfieb ja fdjlagen. t'llle größeren raupen Stürfe lege man bei (Seite, weil man fte fpater jut ^erfleHung ber Trainagc ganj gut gebrauchen fann. 3)aö Srbgemeng muß an einem warmen Ort aufgefehüttet werben, um juvor gut gelüftet unb mäjjig abgefroefnet ut werben, ehe man t€ anwenbet. 3lI°.'fU'b vidtet mau u\t bie geeigneten Jöpfe für biefe erfie Äultur, nämlid; öierjoflige, \vav,\ bie fßflanjen gefttnb unb fraftig ftnt ; - ferner eine 8fnjal)l Sopffcf)erben von verfehietener ®rö|je, unb (wenn fold)e ju Ijaben ftnb) mtd) ^ufterfduilen, um über baS Vlbjug-Jlodi in jebem Topfe eine fohte ut ftülpen. 8ftte Pelargonien, worauö man 5ßreiöpflanjen ziehen will, muffen jäfjrlid; jWeimal umge- topft werben, nämlid) iaS erfie Wal im Frühjahr, t>a$ jWeite Wal im |>erbfte. 1k grüf)< ling^SSerpflanjung ift ei junäd)ft, mit ivehter wir hier ju thun haben, weil bamit bie gau^e Äultur beginnt. SBenn alle erforberlid;en (Megenftänbe ju biefem Verfahren hergeriduet ftnb, fo bringt man bie jungen fangen \u\^ bie neuen Töpfe auf ben ÜBerfefctifd; unb forgt juerfi für bie Drainage in ben geeigneten Töpfen. 3" biefem Sefjufe ftülpt man eine ?(uf;ernfduile über baö SlbjugSfod; in beut Topfe, bebeeft biefe mit einigen größeren unb biefe wiebentm mit einigen Heineren (Sterben, biö ba$ ©anje eine .^öhe von ungefähr brei SßiertefjoHen errentt. hierauf bringt man eine bünnc Sehiehi SÖJooö auf bie sterben unb auf biefeö eine bünne Sdncbt :Hufi ober Sägefpäne, barauf bie größeren Srbbrorfen, unb enMiob eine Sage von ber eigentlichen (.vrbc. hierauf nimmt mau bie junge SPffanje au>J ihrem Topf, löe-t bie alte Xrainage unb bie lofe @rbe von ihrem GJrbbaKen ab, unb breitet bie Sffiurjefn fo gut wie möglid) auf ber neuen (Srbc attö. SBeim Uinfeljen gebe man genau ?hbt, ba$ ber 3Q8ur3c(r)af6 gerate unter tem SRanbe bees Topfö fteljt, fülle ben "Kaum um ben alten Satten mit frifdjer 18* 140 @rbe auf unb brücfe biefe babei fad)te an. ©obalb ber Jopf voü ift, ftößt man ihn jwcimal ftarf auf ben Jifd) auf, bamit ftd) bie Srbe jufammenfeöt, ebnet biefel&e f)übfd) unb brücft fic fo 011, bafj fie ungefähr einen falben 3°^ unter bem 9tanbe beö Kopfes bleibt, womit bie Ifltbeit bei jebem einzelnen Jopf ju (Snbe ift. (Joitftfcung folgt.) jOrnmrKlung t»rr Stopfer uon Pelargonien. gut biefen 3aiccf mödjten wir folgenbeä mögliebfi einfache unb naturgemäße SBerfafjrcn empfehlen: bie ©topfet werben etwa um bie SRitte Suli in einem offenen 33eet auögepflanjt, bnä buvd) feine Sage ber Pollen 9Jiittagöfonne auögefejjt fepn muß. 3" etwa fed)S Sorben ftnb bie Stopfer bewurzelt unb werben nun in jweijoßige Jöpfe r-erpflanjt, bie man auf SBrettern ober Sttieferplatten in febattiger Sage aufftellt unb erft luid) brei SBodjen an einen fonnigern unb luftigem Ort bringt, wo fte tfjr <§o(j auöreifen unb biö (Jnbc September bleiben, worauf fte für ben Sinter unter 1?aä) gebradu werben. Um biefe ßeit werben bie Sßflaujen aud) am britten ober oierten knoten eingefd)nitten unb babei gleidjjeitig in breijötfige -Töpfe verfeftt. 5)ie ()ieju oerwenbete Sobenart ift SRafenfeljm unb erhältniffe erlauben biö etwa ju Anfang 35ecembcrö, wo bie Söpfe mit Surjefa gefüllt femt werben unb man bie ^fianjen wieber in 3 '/völlige ober Pierjöllige ijöpfe verfemt, 'ließmal fanu man ber @rbe etwaö ünodicnmct)( beifügen, Voa6 jebod) mit großer 33ef)utfam* feit gefdjeljen muß unb nie an ber Dberftädje gefd)ef)en barf, weil eö altju fyifcig ift unb ju fef>r auötrorfnet. 3)ie Sßflanjen werben bann wieber eingefneipt unb bie Temperatur beö ^aufeö auf etwa 45° di. erhalten, nad) Verlauf öon jefyn Jagen aber auf 4 ober 3° erniebrigt. Xie J^eijröbren werben jebe 9JadH jWei ober brei ÜWale naß gemaebt, um bie Sftinofphäre feudjt 51t erhalten, unb bei günftigem Setter Wirb bod) oben im .jjjaufe frifdjc 5uft gegeben. Um bie SRitte gebruarö werben bie S^flanjen wieber öerfefcf, aber man gibt nur foldjen ^flanjen, we(d)e mau befouberö groß unb bufebig eru'el)en Witt, größere Jöpfe ; für bie anberen genügen brei* biö öierjöfligej bod) wirb nun jeber fßflanje il)r ©täbdjen gegeben unb fte paffenb angebunben. SJcan fe(u jef}t mit ber <£>ei$ung auö biö etwa Anfang l'ipril, unb fpriW brei 3)?a(e in ber Socbe bie 5ßftanjen über ben .Kopf unb bebeeft baö .£>auö bei 9?ad)t gut. 3Rit biefer 2?e()anblung fäbjrt man ungefähr einen äRonat lang fort, befeuchtet baö <§ausi jeben 3lbeub, öffnet bann am borgen juerft bie oberften glügel unb gibt ben Jag tyinburd; fo oiel Suft, als bie Sitterung nur irgenb juläjjt. Sobalb bie 5ßftan$en ftd) sunt 23lü()en anfduefen, erl)ei]d;en fte reid)lid)eö begießen unb SBefdjattung mit ^aeftud). — 3U ber 3c'r / *»o bie sßflanjen in il)r Sinterquartier gebracht werben, muß man alle weifen ober bürreu SBIatter forgfam öon iljnen ableftn, unb follte fiel) bie Stattlauö einftellen, eine reid)lid)e Sfäudierung mit Jabaf »ometjmen, jebod) babei (Sorge tragen, ^c^ bie ^flanjen bann in troefenem 3ufianbe fuib; tfoti ober brei Jage nad) ber 9iäud)erung muffen fte aber reid)Itdj begoffen werben. 3ft bie 5ßlüt()ejeit vorüber, fo werben bie 5ßflanjen etwa öierje^n Jage in eine fonnige Sage gebrad)t, bi'3 baö 43ot} reif unb f)art geworben ift, unb bann jurütfgefdmitten. ©oId)e Sßflattjen, bie man nad) bem 3url"Icffd)neiben nodj ein jweiteö 3ahr alö blühenbe Sremplare »erWenben will, werben in gefd'ülUcr ?age aufgefteüt, wo fte wenig Saffer erhalten; ftnb bann ihre neuen Jriebe etwa einen 3^" lang, fo ftülpt mau bie Jöpfe um, nimmt bie ißflanjen ()erauö 141 unb vcvfiiu fte in 'Töpfe jurücf, wehte um jwei SRummern flciner ftnb alö i()rc feitfjctigcn, — eine SSeljaublung, burdj weldje ftc ben SBtntet über weit gefünber erhalten werben. §nt man fte auf biefe SBeife eingetöpft, fo werben fte in fdjattiget Sage auf ein Oerüfi gefefct unb bafelbfi fo fange bclaffcn, biö eö bie redite 3l'it iß» ff« unter 2) ad) 511 bringen, roofelbft fte ber oben gefcfjilberten 33er)anblung für ben SBinter unterworfen werben. Q3fJnnjen, weldje jur VliuSftcllung ober jur ^reiöbewerbung beftimmt finb, werben gelegentlich mit flüfftgem 3)ünger begoffen unb mau fejjt bei iljnen baö Spri&en über ben itopf auö. 8fud) ift e6 gut, Oaje* fenfter nnjitwenben, bamit feine SBienen in'ö «£>auö gelangen unb bie SBfütlje befdjäbigen fönnen, unb man mufi emftg barauf bebad)t fepn, bie fßflanjen roeber bunt ÜJtangel an SBaffer nod) burd; aßju fiarfe (Sinwirfung ber Sonne weif werben 51t Kiffen. (§8 ift befonberS ratfyfam, bie 3ltc*>* ^cr Pelargonien auf bie fünftige Sonn ber Spflanjen fdjon in einem frühen ©tabium ilircö 2Bndj>6tljum3 ju beginnen, weil bie Triebe bann jung unb biegfatn ftnb. Turd) früh* jeitige 3U$' befommen bie Triebe bie gewünfebte gönn unb man bebarf fcor)er nicfyt fo Bieter Stäbchen. 35ie 93Iütt)en werben fo angeorbnet, bnjj fte fid; moglicftft gleidj) unb fummetrifd) über bie ganje Ärone t>ertt)eilen, unb ju biefem 33ci)tif werben bie SIütfjen»tragenben Steige (\\\ fleinen Sßeibenjweigen in bie wünfdjenöwertlje Sage gebunben. Tic 3ud)t ber Pelargonien 511 Zweien ber SfluöftelTuug unb 5)3reiebewerbiing ift eine Jiunft, bie nur auö ber SßrariS gc= lernt werben fann; je weniger fünftlicbc Mittel mau babei in i'lnwcnbuug bringt, befto beffev; unb bie Üiitiel felbft feilten immer auö bem ®cfid)t gehalten werben. 3ur 5ßelargonienäUtf;t empfiehlt ganj befonbertf folgenbeS (Srbgemeng: ßWti i^anbfarren voll gute frifd;e 8er)merbe fammi beut !)iafen, einen ^anbfarren voll gutverrotteten breijäl)rigen Äut)büngcrj biejj muß ben SBinter tjinburd) fyäufig umgeflogen werben , bamit bie barin enthaltenen SBürmer unb 3ufeften 311 ©runbe geljen. Tasu nimmt man bann nod) einen ftarfen fyalbcn .fiubiffuft Silber* faub unb ebenfo viel Jtnodicnmer;!, für ben SBinter aber mel)r Saab unb weniger Jtnocr/enmeljl. Hultur tum Pleroma elegans. Die Qileromen gehören 511 ben jicrlicbftcn SJMafiomaccen uuferer ®ewäd;3l)äufer , unb unter ihnen bat Pleroma elegans ganj befonbere Sßorjüge alö Slueflellungöpflange, unb oen* noch, ftel)t mau nur r)öd)fi feiten fdjöngejogene unb reidjblüfyenbe (Srcmplarc. 3Kand)e ßüdjtcr l;aben allerbingö einen auffallenb günftigen Erfolg bei il)rer .Kultur, aber ifyrer ftnb nur wenige; anbereu bagegen fd)eint fte gar nid;t gelingen ju wollen. 3d) l)abc mid>, ba PI. elegans eine meiner Sieblingöpflanjen ift, 3al)rc(ang mit ihrer Äultur befafjl unb berfelbeu grofje i'lufmerf- famfeit gefd;cnft, fo £a\i id) auf erfaljrungömäjMgem Sffiege eine ^vctfcutfprccbcnbc Äultur- metl;obe bafür gefunben ju haben glaube, von welcher id) hiev bie flüchtigen llmviffe gehe. angenommen man [jabe t)übfd;e gefunbe (5remplave bavon erhalten, fo unterfttdje man juerft bie S3efd;affenl)eit ber SBurjelnj tollten fte ein Umtopfen erljeifdjen, fo trage man Sorge, il)nen anfaugö uid)t ju viel DJaum ju geben, unb verfdHiffe iljnen eine gute Drainage in ben Töpfen. 3)aö geeignetfte ßrbgemeng für PI. elegans ift und) meiner Erfahrung eine SWifdiung wn gleichen Tl)eilen faferiger 2el)m« unb torfiger .^aibeuerbe, ber man gerabe fo viel Silber* fanb jufe^t, um ben Sßobeu offen unb poröä 51t erhal.cn. 5iad) bem Umtopfen hiube man bie Triebe an ben Stäbchen fo tief herunter, alö mau fie nur bringen fann, bamit man einen hühfeheu 2Bud)ö erjiele. SQBäbrenb ber 2Bad)6tl)um6periobe muffen bie Sßflanjen reichlich hegoffen werben. SJBenn fte etwnö mehr l;erangewad)fen ftnb, fo miiü man von $t\t ju 31''1 ^urdj 142 Sinfneipe" bem SBadjfen berjentgen bünnen ©djoffe (Sin£>rtlt tfjun, wcld)c allju fang austreiben, bamit man ein möglidift gebrungeneö §0(5 mit furjen ©fiebern erhalte. Uebrigenö feilte fein Srieb »or bem Wlonai 3uli eingefneipt »erben. 3m barauffofgenben gebruar »erben bie Sßftanjen in einen Jopf öerfejjt, ber um eine 9htmmer größer ift, unb fobalb fie bann ben j»eiten (gebe)? getrieben fjaben, fneipt man bie oberften ab, unb binbef bie Sßflanje an neue @tä6d)en. S)en fofgenben ©omraer unb <£>erbfl binburd) erfjeifcfjen fie fein weiteres (Sinfneipen, fonbern man fäfjt fie toeiter wad>fen unb »ermenbet nur einige 8Iufmerffamfeit auf baS Segiefjen. 3m nädjfifofgenben 3uni ift bann bie 33lnt()e ;u erwarten, roaö jwar nicfjt immer ber galt ift, r»aö jebod) nidttö ju fagen fjat, beim wenn bie 331ütbe ftd) aud) nod) um ein 3at)v weiter binain?fd)iebt, fo entfdjäbigt fie ben 3üd)ter für biefc SBerjögetung bureb, ben lleberreidjtljum ibjer pracbWollcn 33lumen. 5Rad) bem Wbbltilien wirb bie ^flanjc wieber »erfefct unb jwar in einen um jwei Hummern gröfjern £opf, worauf man aber fortan fte nur afljäfjrlid) ober alle jwei 3abre ein SKal umjulöpfen braud't. 2ßer recJ)t große Sremjjfare erliefen will, ber tbut beffer, feine $ffangen alljäbrlidi umzutopfen in einen etwas gröfjern Jopf unb fie »on j$t\t 5« 3C'* "'i' C'1U'1' leiteten Sluffofung Pen ©uano in SBaffer 511 begießen, \va$ ibr 3BadjStf}um febr beförbert. SBei biefer 33ef)anb= fung gebeizt PI. elegans ganj oovtrefflid) unb tragt eine reidie ÜJcaffe ibrer fd)önen purpurnen 2Mütben, we!d)e burd) ben Äontrafi mit bem bidjten, gfängenben, bunfefgrünen £aub einen wunberfebönen (Sffeft madjen. Wan fann bie S3lütf)ejeit nod; um ein gutes Sfjeil verlängern, wenn man bie *ßffängen burd) 2?efd)atten vor ber ÜBittagSfonne fdnifit, was jugfeidj aud) baju beiträgt, ib,re garte in »oller ©djönljeit ju erhalten. PI. elegans ift im Drgelgebirgc in SSrafilien, unmittelbar hinter ber Sudjt »on 9Jio be 3aneiro lieimifd', unb warb bafelbft öon bem beljarrüdjen, fülinen unb glürflidH'n 3ßflanjens famiuler ber Jperren ikitd), bem befannteu ÜRv. Vobb, entberft, bem wir fo öicle neue 3\tx- pflanjen aus ber glora beS tropifeben ?(merifa »erbanfen. iHonntltdjfr üalcnticr. Tftokr. Q3ctDödjsl)ons. ©ie 110* nirfit unter £acb getraditen lopfpfTansen finb in tbunücbfier Salbe i» bie fölasbaufer ;u brin» gen ober bie noch, im greien ftetjenben gegen allfatlige Dlaehtfröfte ju fchühen anfangs gebe man ben unter (»las gebrachten SEopfpfTanjen fo oiel Suft unb Siebt, als nur immer mit ber SBitterung ucrträglidi i(l, ba= mit fie niebt oerjavtelt unb übermäßig angetrieben werben, weil fie fonfi in ben fonnenarmen furjeu ÜBintertagen gar ;u leiebt 511 ©runbe geben. (Sine Temperatur oon 5° 9t. genügt »oUEommen ju itjrem Scbutje. ätudj forge mau für moglicbfi wenig Seurfi= tigteit unb lodere Grbe. 2öo bai Segiefien unum= gänglicb notbwcubig ift, ba foltte es am Sormittag vorgenommen werben, um bie ®erocidife uoeb oor Ein» brueb ber 9tad)t abtvodncu ju (äffen. s£tan acf)te je^t forgfam barauf, bofj fuf) fein Ungejiefer einnijte. 'Bei anbaltenbem Stegen unb niebriger Semperatut balte man bie ©erDärbärjäufer uiefit gefctjloffen, fonbern gebe etwas geuer, aber babei Suft. 3m SBarmbaufc imip oon SKitte Oftobers an febon 91a*tS etwas ge^eijt werben. SBenn not^wenbtg, fo fpri^e man, laffc aber ja feine alljufeucbte Jttmofpbäre ouffommen, weit bie jarteren 'pftanjen mit feinem Saub bei rafrfiem ©inten ber Temperatur leiebt barunter leiben würben. — güi Eamettien unb ütjateen gelten bie SBeifungeu, welche Wir in unferm »origen Sionatsfalenber gegeben tjaben. Sie 511m Ireiben beftimmten Orangen unb (Zitronen werben Gnbe biefes SDIonats warm gefteüt; bie 511 treibenben 3wi'6elgewäc^fe werben nun eingelegt unb angetrieben, namentlich SEajetten, •fioaeintbcn, Duc van Toll-Iulpen, fowie aurt) Anemonen unb Jianuufeln. — 3m SKkrmbaufe fey man mit bem ßüften fparfam. / 143 Plumtngortcit. 3>er Avcilaiibftor Wirb mit Kitte boö Konatä fo jiemlict) fei» CSnt>c erreicht haben , ce> hanbelt fidj jejjt mein um bie »etgung betjenigen ®ewäct)fe, beten gloi bie grüt)fröjh jerfibrt haben, j. 33. ber ffnotlen von (iamia, Bon £)at)lien unb Kivabilij, bie man aus- hebt, fobalb bie gtöfie ba8 Kraut jcvftört haben ; bie Anoden werben bann forgfam abgetroclnet unb m einem frofrfreien Sofale wo möglich unter trodenem Saub überwintert. 'ilufuubcm nimmt mau auo bem ! ©oben alle Mnolle» unb 3wiebeln oon ©labialen, li-- gribien, Amaryllis formosiss. , Bon ben fnolligcn £ro= \ päolum unb ben Cvaliis^lvteu. SDagegen faun man fdwn in aefefnihten hoben Sagen unb auf troefenen »oben SRanunfcln unb Anemonen einlegen, unb ebenfo ift eS nun jum Einlegen ber £ulpen=, 'Jiaiciffen*, 6ro= emv unb anberer 3miebeln bie bödifte 3^'- _ 39*' günfiiger Sßitteruug wirb baS Umgraben ber Seete unb baö SDüngen beä ganjen Slumengartenä Borge» nominell, womit batf 3ertbeilen unb »crpflanjen bor greilanb = IDerennien unb »iennien oerbunben werben faun. Serben biefe Erbarbeiten beä »lumengartenä im yerbftc »orgenommen, anftatt erft im gebruat ober SRärj, fo tjat man ben Sorttjeil, bafj fict) ber »oben bind) ben isvoft beffer jerfleincrt unb bie 2Binterfeucr> tigteit tiefer einbringt. Saubabwerfenbe Bierfträudjet finb nun ju befdjneiben, ju jerttjeilen unb auSjupflan» jeu. diejenigen 3ievftiäud)er, weldje eine fflebedung für ben SBinter ciheifdieu, finb nun mit Strotj ober Jannenveifein einjubinben ober mit Saub unb Erbe ;u bebetten , wie bie SKofcubäumdicn u. f. m. Sßill mau im (ünftigen 3at)t SRofenbäumdjen Berebeln, fo fehl man bie SBilblinge am beften jefett fogleidj an Ort unb «Stelle, biegt fie aber bann an ben »oben nieber unb gräbt fie ein. Paeonia Moutan unb ühulid)C wcidiere hantige ipfTanjen finb einjubinben ober mit Soibeu ju umgeben uns biefe mit Erbe unb flaub ju behäufeln. Ebenfo muffen alle Blumentöpfe mit 3roiebelgewäct)fen, wehte man in bie Erbe oerfenft bat, nun mit 8aub ober Saub tief bebedt »»erben; bie fapifdum 3wiebclpflaiigen finb juoor umjuröpfen. Einfaffungen »on SucfjS unb Bauenbel, fowie von Viola parmensisj Uxalis. Iris pumila finb nun mit »ortheil aujulegen; ebenfo ift nun bie geeignetfte .Vit jur üluäpflangung Bon .pedeu, namentlich »on Maclu- rea aurantiaca, Bon ben oerfduebenen Hirten Berberis unb Crataegus, Bon Thuja u. f. W. S5a ber gtei= lanbflor ;u Enbe ift, fo forge man in bem Haften jeitig für ba* antreiben Bon Konahofcn unb anbeten 3iiumcipflair,cn, unb halle biefelben ooierft nodj troden unb auf ©eftetlen im greien, bis fie einige Dladjtfröfie erlitten haben; ^6-8 ©rabe Malte fdjabetl ihnen noct) uieiit. Suct) für bie 3BinterleB!ojen , ben ©olfc lad, bie Steifen unb Sturifeln ift ti jroctfinajiigev, wenn fie fo lange wie möglidj in gefduihtev Vage auf ©efteQen im greien bleiben, wo fie fiinftlirb vor atlju heftigen gröften gefiebert werben tonnen. © b |t g a r 1 1 n. 3n ber Saatfdjule forge man junädift für ge= nügenbe Slusfaaten »on fiem= unb Steinobfi auf gut= rigolten unb gebüngten »eeten in offener luftiger Sage, ©ie üluäfaat gefd)ieht in 3Fteil)en Bon etwa jwöff 3olt Entfernung, ben Samen 1 a ff e man wo möglieb juvor quellen. 9luf bie Saatbeete lege man eine fauftbolie Xerfe Bon Curjem oermestem 3>iinger, roehte im 5ln« fang TOärj wieber entfernt werben muf; biefev S)iiu= ger folt in febneearmem SBinter bie Sdjneebecte er= feUen. (iine leidite »efireuung mit ©uano Bertreibt bie SUcäufe unb eine ©egiefjung be^ Ininger^ mit Sdiieferol ober »enjol, ober and) nur bie Wnwefenbeit einiger in «Steinfoblentbeer gehäuften Sappen l;ält ffliäufe unb anbereä Ungejiefer ab. — »eete, bie jur 9lufnar)me Bon Stopfern Bon Dftheimer SOeidjfeln, Quitten, 3or)anni8beeren , Stachelbeeren, Soljannii» äpfclu :c. beftimmt fmb, muffen nun umgegraben unb leid)t gebüngt werben. 3n ber Saumfd)ule beginnt 6nbe biefee iDlonatä bie Söinterofulation. Sie im laufenben 3abr Berebelten Stammten werben nad)ge= fehen unb bei geringem 2Bad)3tl;um auf 3wergbäume gefcr)nitten. 35ie ofulirtcn SHofen finb niebcrjulegen. — Obftfteinc unb SJiiffe für bie grü$iar)r$=3tu8faat finb in feud)ten «sanb einjufrblagen unb an etnem froft= freien Orte aufzubewahren ; bie ©teinobftfetue legt man in trodene Erbe. "Jlüc »eete ber Saum= unb toaatfdnilc finb mit 3lbjugggräben ju oerfehen, bamit ein rafdiee Ibaumettcr fein ftagnirenbe« SBaffer auf bie »eete bringe. — gut ben »aumfajj ift biefev 5Dio= nat fer)r günftig, jumal wenn bie »aumlödier fdion einige ^dt juBor gegraben fmb. Sie Obfterntc ift in vollem Wange, unb man wirb gut tt)un, mandje Sorten Safelobft, jumal oon ülepfeln, nach bem 5lb= pflüden noct) einen lag ber Sonne auiet werben junäcbft bie Melonen unb @utfen= beete, welche um bie Mitte bei Monat« gewöhnlich leer finb, gut umgeftodien, etwai gebüngt unb mit frifeber Srbe verfemen unb nun mit Satoiol unb oer= fdiiebcneu ©alatatten bepflanjt. Slnfangi DItobcr laffen fiel) uod) niedre ©cmüfe fäen, nämlich Ecbroarj» wurj, $a(tiuafen, 2)1 öl; reu, Kerbel, Qäeterfilie, Sdjnitt- fobl, Mapüngcben. gerner ocrpflanjt man [t$i mit Sortbeil bie petenuitenben Sßürjfrauter: öibtagon, Bimperncllc, Sauerampfer, g)fop u. f. w. unb fann noch Aolilarten unb SBintetfalat auspflanjen. StUcin bai &auptgcfcbaft im Küdicngarren ift gunäcbft bai (iinbeimfeu ber Äüdiengewäcbfe für beu SBintetbebatf unb bereu Aufbewahrung im ©cmüfctellcr, in Mieten unb ©rubelt. 3u"öct)(i nimmt man aus ben niebrig gelegenen feuditen Beeten bie SEBurgeigeroäcrjfe wie Sellerie, 'Beten, Siotbrüben, Möfjren, Mairüben unb SBinterrettigc aus (.Kartoffeln nebmen wir ate fdjon eingeheimst an), ferner bie Beterfilienwurjeln u. f. W. 3n troefeueren l!agett bagegeu tönneu biefe äöurjcU gewäcbje bei milbem SBetter mit SBottljeil nod; einige SBodjen länger im Bobcu gelaffen werben. ^ebenfalls Wähle mau aber, ob fuih ober fpät, jit il;rer Sinetn-- tung troefene Witterung unb laffe jie oot ber 31ufbc= Währung gut abtvoefnen. hierauf ernte man Kopf= unb Spi^fobl, Sloth= unb SBeijjfiaut, unb grabe es famint Vaud) u. f. ro. an einet troctenen Stelle bei ©artend ein. Sie ©ruben »erben am befreit einige Sage Borger gegraben unb bei fdwnem Jüettet auige= troefnet; finb fic feuebt, fo ftelle man ;wei Bretter auf= ted)t quer über bie formalere Seite, lege barauf einen Stettetboben, ben man mit einer 3 3oll boI;en Sdjicbtc troetenen ©anbei ober feineu Siefei überftreut uub ocrfleibc bie Seiten mit Brettern. 3n einer foleben ©rttbe, bie oon bem Saab an ct.va 3 gufj im Siebte hoch ift, fann man alle ©emüfe uub aud) bie Kar-- toffeln gang froftfrei überwintern, fo bajj Möhren unb anberc SBurjeln ihren rwllen 3ucfciftoff unb 2Bot)lgc= fdimact bewahren unb faum »on ftifdjen gn unter* fdn'iben fmb. Man füllt biefe Mieten nämlirf) bii auf einen halben gufj »on ber Srbobcrfläcbc mit ben aufgubewahrenben ©emüfeu an, übetbeett biefe mit einer Sd)iebt Stroh unb bann mit einer Scfudjt Saab, legt batübet Bretter unb auf biefe eine Scbidit Stbe von einem bii jwei gufj, woburd) allen Befchäbigun» gen vorgebeugt wirb, unb bai etwa butebfiefernbe SBaffet fid) unten in bem bol)len üiaume unter bem Bretterbobcn anfammelt. — Die Spatgelbeete werben abgeräumt unb etwa einen gufj hoch mit furjem fettem Stift belegt; ferner feiet mau Spargeln ju neuen 31n= lagen entweber auf Sdmlbcete ober gleich an Ort uub Stelle; fdincibct bie 2lttifd)ofen übet bem ©oben ab unb bebeeft bie Störte mit Öaub ober Srbe. — Sin gwet= tei £auptgefd)äft im ©emüfegarten ift bie Umarbei» tung bei Bobeni bind) ©raben, SRigolcn, Düngen uub Stürjen, bie Slnfammlung »on ßaub unb Dünget jur Anlage oon Miftbceten uub bai llmftedjen bei Srpmagagine, um ÜBütmer uub Snfeften baraui ,u oettteiben unb ber beilfamen Sinwitfung bet gröfte auf bie ßrbl;aufen fo oiel SRaum wie möglieb batju= bieten. Snbioien, Satbonen, SBIattfederie u. f. ro. werben gebleidjt, bie legten ©emüfefamen gefammelt, unb bie '{Sflaiijen ber bunten Sidjorie eiugctopft unb in ben ©cmüfefetler geftellt, bamit fie für ben 2Bittter= bebarf angetrieben werben. iHannijifaltigce. SwicDCtfamcn sunt .Keimen ju bringen. 3n einer ametifauifctien ©artenjeitung witb im bollften Stnfte angeraten, bie Bw'ct'flüt'iicii »ot bem '3lui= pflanjen in ein Sieb ju legen unb mit fochenbem SBaffer ju übergießen; fie follten biebutd) fogleidi mit einem Knall auffptingen unb äöürjeldjen unb gärjn* djen geigen. Mit biefem ctfebloffenen Keimling in ben Boben gebracht, follen fie bann übettafdjenb fcbnell wadifeu uub trefflid) gebeibcn. 6i gilt ben SSerfucr). Sic ©cbicama, oon weldjet ^t. Bouffingault in '4Jatü jüngft einige Knollen aui "Jlmctifa etbalten bat, ift eine einjährige Sdiliugpflanje, weldte etwa brei gufj fjoet) wirb unb zweierlei Knollen fül;rt ; bie ber Oberflcidie jiunidift liegenbcn fmb grojj uub uid)t fef)t wol)lfebmectenb; bie tiefer wad)fenben bagegen finb Hein unb fo jucferlmltig, bafj fie rob inufpeiot werben. Man bofft burdi 'Kuban biefer Knollen in Suropa bie 3ucTerrüben crfeUeu ju fönnen. 3t>r '3ln= bau wirb obne 3weifel gelingen, ba biefe 'Vflanje aui bet £orbebene bet 'Jlnben ftammt, wo fem 3ucrcitobr mefjt gebeibt unb bie mittlere Sageitemperatur ftd) 5»ifcben 11 unb 16" 9t. l;ält, bei 9iacbt aber l;äufig untet ben ©efrierpunft berabfmft. Lilia regia, ©iefc Sßftanje, weldte oon einem gewiffen Dr Böffler rn. Warteninfpeftor BoiicIh- nur bie alte Yucca butbifern fenu. — -^4At589A1«-- / [lluslrirte Garten-Zeitung. LMil . Taf. lt. ( M ijlliuiui (JU oA4.e OOefla iuic, / 161 Erythrina Marie Bellanger. £afcl 11. 3>icfe IjcrrlidK neue 3'**PftaNi* ift nuö ber föeujung ber Erythrina Crista-Galli mit einer .öpbribe auö biefet felbfi unb ber E. berbacea entfianben , unb v>on einem Jjerrn Vellanger in lomd gewonnen worben, voeldier ftd) befonber? auf bie ijjöbribation unb Säm« tingöjucbj von (Sc^t^rinen unb anberen neuen 3'cr8e*°ö(i)[en legt. 3)ie ungewöhnliche ©röfje ber »öflfommen geformten, leucfctenb jinnobetrotljen SMütbenäbve, weldje bisweilen 2'2 gup lang wirb, unb bie Seidjtigfeit il)rer Xcultur empfehlen biefe Sfteuigfeit ganj befonberö. £ie Sinjelblütrjen fielen fetjr bid't beifaramen unb galten im Sebatten jicmlid) lange auö, fo bafj fte lange eine 3if*be beö ©arten? ftnb. — £iefe neue @rött)rine erljeifcbj im SBiuter, roo fte, Wie alle i()re SBerwanbten, bie Sommetjweige verliert, für ihren Ijoljigen SBurjeljtod ben Sd)tij5 eineö ÄaltljaufeS, einer Orangerie ober eine? falten Jlaften?. s.'üle jwei 3af)re befommt ber Sßurjelftocf einen großem S£opf ober Äajten mit neuer, feftcr, bumu?rcid}er (Srbc. £ie (Srötljrinen lieben ben Dünger fefyr, jumol gut »errotteten Äutjbünger. ÜRan faiiu fic in ben erften grüfylingötagen, fobalb fte 8eben$jei<$en 51t geben beginnen, vorübergel)enb in ba? laue ©emäd>obau? füllen, um il)r 2öad)?tl)itm 511 beleben; fobalb aber bie erften Änofpen ftd) geigen , bringt man fte <\n einen fonnigen, gefd)ü(5tcn Ort in'? greie, ba fte nur unter bem (Sinflujj ber Sonnenftral)len bie reid)e garbenpradit erlangen, Weldje fte fo fefyr auöjeidjnet. 5)ie Vermehrung geflieht am beften burd) Stopfen ber jungen triebe, Weldje man gerabe an ibwm 3nfertionöpunfte vom SBurjelfiocf abfebneibet. jpic t)f,qctntion von Japan. Sfltö roeldiem ©eftd)t?punfte man ba? uns? fetjt erfd)loffene große Dleid) aud) bctradHet, c? ift eineä ber merfwürbigften Sänber. So wenbet fid) benn aud) jetu ber Vegetation biefe? Sanbeö bie l'lufinerffamfeit aller Liebhaber beö ©artenbaueö »on Weit unb breit 51t unb 3iipan fd)eint ber Sammelplaf} aller ber gorfdjet ju feön, bie SReueö für bie Ver|\tönentng unfercr ©arten erfpaben. 3D?an fiebt mit um fo größerem ^utereffe ben ©enbungen entgegen, ntö ber größfie Jbcil ber japaneftfdu'n Vflanjen, bie wir jur Stunbe in unferen ©arten befi&en, ben let3ten barten ißinter febr gut überftanben l)aben. Vemerfcnöwerth, ift befonberö bie aufierorbentlid) gro^c Verfdn'ebenbeil ber 33dume unb ©traud)pflan?en, weifte in ber gangen i>lu?bel)iutug biefe? SReicbeö Warfen, alle Serge biö 1500 ü\[\) unb barüber finb biö }um ©ipfel bidu mit ben taubreicbjlen Säumen befefet. £a;u gehören »orjugömeife einige @id)enarten, bann bie giften, Sebern unb g»preffen, bereu bunfler ©oumfdjlag voriheilbaft abfiidjl »on bem bellen Orün unb bem jierlidjen Vau feber* artiger Vambu? ober ber ftattlid'eu Salinen. SKan fanu ohne Uebertreibung jagen, ?<[\i brei Viertel biefet Sßftangen ein beftanbige? i'aub tragen, beffen ewige« Wxim ber ©egeub im SBJinter ein ebenfo reijenbeö Slu?febeu verleibt alö im Sommer. 3Uu(lrtrtc (Barten.ücituiifl. V. II. 21 162 S)aö 2anb fteftt in <£>injWjt auf bie gülle feiner *pflan$enwclt feinem anberen narli; t>on beit tiefften Spätem bis ,ui ben ©pifjen ber Serge, welche mitunter bie Sdmccgränje iiber= fteigen, ftnbet ber Sotanifet ein reid)cö gelb ber Gritte. Uebcrafl erblirft man eine bid)te ÜRaffe i?on Säumen unb (Straucbpflanjen im üppigften 2Bitd)fc, fo $<\$ man jagen fann, bie Statut fei; mit bem Sdmutrf ber Sßftflnjenittelt überlaben. 3llr 3c't beö grüfjlingö, Wo meiftenö noch bie Släfter fcljlcn, bebeeft ftd> baö 2)icfid)t mit einer Unjabl ber prad)toollftcn Stützen. 5Me Magnolien prangen mit ifyren großen weißen ober purpurfarbigen Sluinen, bie 5ßaulorünta bebängt iljxc langen ?(cfte mit Slütfyenglocfen äfyulicb unferm gtngerbitt, SBijrarien füllen bie berauben ber Sbecbäufcr unb ber 8anbft^e mit lilafarbigen Slütbentrauben ein. 3u ben Werfen blüt)t eine Unjaf)! Strauber, bie in (Europa nod; ganj unbefannt fmb. Unter ben Säumen ragen an SRajcftät bie gicblen, Gidjcn unb ?(E)ornbäume weit Ijerttor. lie Sudjen, Siitbcn, Grien unb jtaftanien [teilen jenen jwar an ©röße nad), aber fte bewirfen bod) eine angenehme ?lbwcd)fclung in ber Sclaubttng. Ueberall wo eö nur irgenb julafftg, ftnb bie großen Scrfchröwege mit giditcn bcpflanjt, bie prächtige Sitteen bilben. 2)iefe Säume erretten oft eine §öl)c von 150 biö 180 guß unb bie oberen, in einanber »erflod)tenen 3wcige bilben wafyre ©ewötbe. 2)cr 9lnblicf biefer fcfiöneu Säume unb gaubgänjje, bie ftcb »icle aReiten weit r)irrjier)en, ift faum ju bcfdjrcibcn. S)ie Cryptomeria japonica, bie man bie Geber 3apanö nennen fann, öeibient ofync 2Bibcvjprud) ben erften pfafc unter ben fd)önften Säumen biefer ©egenb. 3)iefer Saum erreicht eine beträchtliche |wl)c (biö 170 guß) unb 2)tcfe (biö 17 guß Umfang). Die Reifen* ben fönnen nid)t genug bie Srad)t biefcö Saumeö, ber auö ber gerne gefcl)en ber Welling- tonia gleidjen foll, bewunbern. SRatt ftnbet itjit in 3apan auf jebem Terrain unb in jeber Sage sott ben tiefen unb feuchten Shälcrn biö bjnauf ju ben ©ipfeln ber Serge. Unfere Sommer würben jeboeb faum warm genug femt, um ba$ -gwlj ju reifen. 3Ran muß if)it bal)er an offene Drte pftanjen, wo bie (Sonne il;re ganje Äraft auf ihn ausüben fann unb wo nidu anbere Säume iljn befdjatten. 9tacb biefer Geber ift Soyadopitys verticillata ber fdjönfte Saum, welken 3apan ober 9lftcn überbaupt aufjuweifen [;at. Sott feiner Sttgenb an nimmt er eine pr/ramibale gorm an, bie er felbjt bewahrt, wenn fein Stamm, gan$ bejwcigt öom ©runbe biö 511m ©ipfel, eine §ör)e von 100 biß 130 guß erreicht ^at. tiefer Saunt wirb bei ttnö balb £ieb()aber ftnben unb cö ift fteber anjunebmen, baß er in Guropa fortfommen wirb. 2)er Serg £)afone, ber ftcb 7000 guß t)ocb ergebt, ift biö tum ©ipfel mit biebten S3ä(-' bem üon Cryptomeria, Tliujopsis dolabrata, Thuja penduh unb Orientalis, Retinospora obtusa unb pisifera bcwadtfcit. auf bem guft Santa, bem beiligen unb l)öcbftcu Serge, auf beffen ©ipfel nad) beut ©tauben ber Sapanefen ber ©Ott ber 5Binbe feine Sßoljnung bat, ftnbet man biö ju einer £öbe oon 2600 guß SSälber »ön Sttdjen, Grien, 2lborn, Gfdjen, 4iafclfträud)ern ; biö ju 6000 guß Jpölje folgen bann prädnige Uannenwälber (Abies ftrma 120 guß, A. bifida 90 guß unb A. Tsuga 50 guß tjod)). 3n ber Diegion biö 8000 guß ftnbet man Abies leptolepis, febj »erfrüppelt 2 biö 3 guß I)od) unb A. Iarix (bie £ärd)e) 30 biö 40 guß b,ocb. Siö 12000 guß Raufen eine ober jwei 3wergftd)ten unb bie legten 2000 guß ftnb jeber Segctation baar. 2)te ^auptfrudit bcö l'lrferbaucö ift ber 9teiö, ber l)ier allgemein in om niebrigen, fumpftgen ©egenben ober auf Sänbereten, bie man wie in Gl)ina bewäffert, gebaut wirb. 2)a wo eine Sewäffcrung nid}t tfyunltcb. ift, baut man eine anbete 9trt 9ieiö, ber jiemlid) gut auf troefenem Soben fortfommt, aber bod) weniger einträglich ift. £)a man ttacb ©efallcn bie eine ober bie anbere Strt anbauen fann, fo erntet man in 3apan ungefjeure SOcengen von / 163 SReiS. £ügel öon einer beträd;tlid)en $tye ftnb biö 511m Öipfel mit Erraffen bebeeft, fic liefen: reid)[id;e (Srnten, geben bem Sanbe teil 9lnfd)ein einet großen gruditbarfeit unb gewähren einen fcf)r malerifdien StnbficT. 2Begen bec vulfanifckn SRatur beö SSobcnö tft ein großer £f)eil beffelben fetjlg unb unangebant; niditö befto weniger tft aber berfelbe benued) auf weit auSgebeljnten ©treffen außerorbeutlid) fruchtbar, tlebcratl wo nur irgenb ber $ftug ober bie £acfe jur Slnroenbung fommen tonnen, gewinnen bie 93ewol)ncr burd) itnermüblidic Arbeit unb burd) bie forgfältigfte Senkung beö SDungerS bem 93oben reiche Gjmten von 3teiö, Söeijcn, (Serfte, (Srbfen, 33obnen, Delfrttc&ten, Saumroofle unb #anf ab. ßroei Strien von «Maulbeerbäumen, ber Äampljer/, ber girnißbaum unb bie 2l)eeftaube werben in befonberen großen Sßftanjungen angebaut. 3wei Strien von £irfe baut man in großer Stuöbeljnungj bie Heine wirb nur 2 biö 3, bie große 5 biö 6 guß bod). Tie erftere, bie man beim Säen entweber mü ben Rauben auswirft ober and) reiljenweife auöfäet, bebedt ganje gelber, bie an unfere ©ctreibeäder erinnern. Tie große 9lrt wirb gefterft. ÜWan fefct bie jungen fßftanjen in Diesen um bie gelber, webte bie fteine $irfe tragen, fyerum. Solanum esculentum wirb vielfad) angebaut, ba bie grudjt eine 8iebling8fpeife ber Sapanefen ift, ebenfo Caladium esculentum, Dioscorea batatas (bie fuße 33atate) unb ber Sngwer. Tie 23lütter unb SBurjeln ber erfteren biefer Sßftrinjen bilbet einen .^auptbeftanbtfyett ber 9iaf)rung. 23emerfenöwertf) tft jebod), ia^ alle japanifd)en ©cmüfe mel)r ober weniger faft gar feinen ©efebmatf befreit. 3Äan glaubt, ^a^ bie Urfadie fyiervon in ber Kultur *3Rett)obe liegt unb jwar in ber ju reid)(id)en Tüngung, wenn bie Sßftanje in vollem SBadiötbum begriffen ift. SBicfc von unfern ^robuften ähneln benen 3avam\ Ter SRaiö wirb nur in Keinen SRengen angebaut. 93on 23ol)nen f)at man mehrere 9lrten, fomoljl friedjenbe wie ranfenbe. (Srbfen werben vielfad) im Selbe gebaut, unb ebenfo Sabaf. 3n ben .Hücfcengärten finbet man neben SJtöljren, SRüben, 3>viebeln, Äürbiffen, ©urteil eine 9Jcenge von anberen fleinen ©ad)en, bie bem Sanbe eigcntl)ümlid) ftub. €el)r auffällig tft für ben Europäer, ber jum erften 3J£al 3apan befugt, bie Seltenheit beö Dbfteö unb ber fabe ©efdjmad ben baffelbe befugt. Unb bod) febeint fein Sanb fo günftig gelegen 511 fepn für bie Dbft,ud)t, alö gerabc 3apan. Ter 23oben ift febr frud)tbar, ba8 Jtlima läßt nid)tö ;u wünfd)eu übrig unb bod) ift baö £>bft von bem einen (Snbe beö Sieid.H'ö biö 511m onbern fcl)r feiten. Ter ©runb biefer auffälligen Sl)atfad)e fdu'int barin ju liegen, fraß bie 3apanefeu fid; gar nid)t mit ber SSerebtung ber Obftbäumc befdiäftigen. s))um fdjcint bie urfprünglid)cn Sitten noä) ©efallen wad)fen ju faffen, ofute ta$ man ftd) ÜRülje gibt, fold)e 511 vercbeln. 9Ran Wirb in biefer 9lnftd)t burd) bie 2Bal;rne()mung beftärft, baß wn ben einzelnen ?lrtcn ber grüd;te nur eine ober jwei SBarietäten vorbanben ftub. firftd;en, 33irnen, Stauben. 9lllcrbiugö finbet man 33crfd)icbenf)eiten bei ben grüäjten, aber nur in ber ©röße, gönn unb ©efömacf ftnb immer biefelben. SBütbe man von unferen gnidUbäumen einige bort einführen unb forg- fältig befmnbeln, fo würbe 3apan ftd)er balb ebenfo fd;öne grüdUc liefern alö irgenb ein Sanb ber CSibc. Sflian finbet l)ier an größten: Äirfd)en, Äafianien, geigen, 2raubeu, Orangen, Sirnen, ^ftrfid)e, Pflaumen, 9iüffe unb jwei ober brei Strien SRetonen. (?ö fdieint jebod), alö wenn man eaö gtein^ unb Äemobfi weniger ber grüßte alö ber 23lütbcn wegen yel)t. Tief? gilt befonberö Von ben ^ßrfidjen unb ben Pflaumenbäumen, bie man allgemein in ben Tl)cc- gärten antrifft. Tie 93lüt(icu evreidien bie Oröjje unb bie gütle ber SRofen unb geben ben Säumen baö präfytigfte 91uöfe()en. 9Bie wir unö an bem ©enuß ber 33aumblütbe ergoßen, 21 * 161 fo aud) t>te 3apanefen. 3m 9lprtl befndjcn fte bie Sfyeegärten fcl>r fkifiig, um an ben jjoctifrficn JluSbrüdn'ti ber 9?atur, biefem reichen Vlütbcnfdnnucf, fid) ju erfreuen. Ucberbaupt lieben bie ^opanefen bie Vlumen unb ©ttaudjgewäcltfe leibenfebaftlid). ©elbft ber Sotanifer von ga'd) ftebt in ben ©arten eine Unmaffe Bon $PfIanjen, beneu er nitgenbö im »üben 3uf*an^e begegnet ift unb beten .Jpeiinatb, anjugeben ihm unmöglich wirb. ©elbft in ben ©täbten fann man Varietäten »cm 'JSflanjen biö in'8 Uuenblid;e fammcln unb mel)t ncd) bei ben ?anbbewohnetn. 3)te 3a»anefen Wiffen manche ber ihrem Saube eigentl)ümlid)cn Eßflanjen jum Vortbcil ibret ^nbuftrie 511 benufcen. ©0 bereiten jtc j. 33. auS vetfdiicbencn SBalbbäuraen Gffcnjen, bie bei uns in (Europa ganj unbefannt fmb. 5)iefe Werben nicht verfehlen mit ber 3c't Wertvolle £)anbclöartifet abzugeben. VcfonberS §ert>orjut)e6en ift ber japanifdte Sarf, eine ?(rt ftirnifj vegetabilifdien UrfprungS, ber auf bie »erfebiebenfte 2trt benujst wirb, um bet Oberfläche von .jpoij unb Metall ein faft glasartiges 2luSfeben 51t verleiben. VcmerfenSrvcrth, ift ferner baS f^abrifat auS bem fogenannten Vapicrmaulbecrbaum, einer ebenfalls 3apan eigen tlulmlidn-n Vflan$c. 35icfeS gabrifat, baS in febr großen SRengen bargeftellt wirb, bient ju ben verfduebenften fingen, je nad) ber ßub ere irung , bie man bemfelben 511 Jhcil werben läfjt. ÜÄan verfertigt barauS Sonnen- unb Siegenf durrne, waffetbiebte Äleibungöfrütfe unb felbft eine ?lrt von ©chnitr, bie man 31t $iemlid) baltbaren glecbtWetfen bemifct. SBiebet anbere Slrten biefeS *PapiereS ftnb fo fein wie Vatift unb man macht in ber £l)at ©cfjnupf* tüdjer barauS. Gbenfo bereitet man barauS Velinpapier unb auS ber Vapiermaffe eine grofje 3abl ber jierlidiften ©egenftänbe. Sinei ber bemerfcnSroertbeften ?(rtifel auS bem Vfianjenreid) ift ferner baS japaneftfebe 9Bad'S, von bem fdion verfduebenc bebeutenbe Sßrobeti nad) Snglanb gefommen ftnb unb biet grofjen SeifaÜ gefunben haben, ©eitbem bie 3apanefen erfannt haben, bafi biefeS 2Bad)S ein wichtiger JpanbelSartifel werben fann, ftnb fie eifrig barauf bebad)t, ben ©ttaud), ber biefeS SßacljS liefert, in einem größeren ÜBafjftabe anjubauen. Man erhält biefeS 3Bad)S, tnbem man bie Veeren mit SBaffer auSfod)t unb fd>liefjlid) nod) warm auspreßt. Vcvor eS in ben Jjjanbel fomnir, muß eS einer langwierigen Vel)anblutig unterworfen werben, bamit eS Weif wirb. Schon jetjt wirb bie Vaumwolle in großem ÜJcajjfiabe in 3apan angebaut, ba fte bie Äleibung für bie nieberen VolfSflaffcn liefert, Sicher wirb bie Vaumwolle in nid)t fcljr ferner 3f'' ai1* c'"fn wertbvollen ?luSfuf}rartifel abgeben. 3)afür wirb (Snglanb fdion forgen, ba eS jetjt fcfjr brüdenb fühlt, wie unfidjer bie Srijlenj von Millionen feiner (Sin- wof)ner ift, fo lange baS ÜRonopol ber Vaumwotlenliefcrung in ben Rauben ber füblidien Staaten 9?otbamerifa3 ift. 9Äan madit baber große 9lnftrengungcn fid) unabhängig $u machen unb neue Duellen für ben Vc^itg biefeS gcrabeju unentbehrlichen Vflan^enftoffeS su öffnen. Unb in biefer -§infid)t bietet bie Eröffnung Japans für hm SBerfeljr erfreuliche SluSftd'ten. 93ei ber ©eibe, beren 5ßrobuftion ja aud) mit ber Vegetation im 31'flimmf»',aiige ftet)t, ijt bief bereits erreicht. 3n ben erften 3Ronaten nad) ber Eröffnung beS SaubeS für ben §anbe! würben bavon 2800 Valien ausgeführt. Xie japancfifdie ©eibe ift vorjügliduT als bie dnnefifdie unb beffer gehaspelt, bagegen ift bie Sortirung weniger forgfältig. Out fortirte ©eibe würbe baS Vfunb mit 4 ©diilling tf)curer begabt als bie hefte d)inefifd)e ©eibe. 9Bie unfere 3"buftrie bei ber Vaum wolle jel^t allein von ?(mcrifa abhängt, fo bei ber ©eibe f)ciuptfädi!id) von C^fiina, benn bie (iinfuhr von l)in ift weitaus bie bebeutenbfte. 2ßie widjtig eS ift, für biefe Slrtifel mel)rfad)e dürfte ju befigen, macht ftd) immer mer-r fühlbar. 2)affelbe gilt aud; Pom 2f)ee, bet halb feh,t ftarf mit bem cbincfifdKn foufttrrircu wirb. / 165 3n ben erften SKonaten ftnb bereits 18,000 giften ausgeführt worben. SlllerbingS wirb baS tieften ber SBlätter in 3a&an nodj fehr mangelhaft betrieben; aber biefem Uebelftanbe wirb halb abgeholfen werben nnb fdwn jefU ftnb ßbinefen Bon Sdmngbai als 2ebrmeifter nach 3a»an gefenbet werben. („3lu« ber Matur", 16. 23anb). jPic Äultur tJcr tropifdjen ürdjtomi. (Sciluf.) Aerides, Saccolabiam unb Vanda geboren ju benjentgen Drdu'been, wddw feine Sdxin- fnollen, fonbern mir einen jiemlid) Ijoljigen, mit 23!üttern mebr ober weniger bidit befefcten Stengel haben, nnb bereu Stengel gewöbnlid), Wenn audj nidU immer, ftarfe SBurjeln auS= fenben. gafst ber Drdubeeniücbtcr biefe 21)atfad)en in'S Sluge, fo wirb er fogleid) jtdj fagen muffen, ba$ biefe $flanjen me()r geud)tigfeit bebürfen, als jene Ordiibeen--?lrten, weldie in ihren fogen. Sdu'infuollen fold) reidjlidje 23ebälter Bon 8e6enStf)ätigfeit beftften. Srofc biefer Gngentbümlid)feit er()eifd)en bie vorgenannten Drdiibeen bod) ebenfalls eine 3eit beS 28ad)Stl)umS, eine 3C'1 ber 9iuf)e unb eine 3fit 5»m 33(ül)cn in jcbem 3af)re. 2>ie $eriobe beS 3Bad)Stf)um3 füllte i()iten Bon 9Rat bt'S Stugufi, bie j$til ber Diulje Born September biö jum gebruar gegeben werben, unb bie $ät ber S3lütf>e wirb bann in bie äßonate Born SKärj biö Sunt faden. SBäbrenb ber 2Bad)Stf)umS^criobe bebürfen fk eine bol)e Semfceratut unb eine, Jag unb 9cadU mit geuditigfeit gefrbwängerte 9{tmofpf)äre. Sobalb bie Sage rafd) abjuneljmen beginnen, fübrt man bie 9iul}Cjeit für biefe fßflanje baburd) herbei , bafj man ihnen an ber 2Bärme bebeutenb abbritft unb nur gerabe foöiel 2Baf)er reidn, um bie Slättet vor bem SBelfwerben 511 bewahren. £>iehird) wirb bem SBadjStfjum ftarf (5'intrag getljan unb bie Säfte BerbidUet, woburd) ftd) bie Änoftoen für bie fünftige SMÜtfye bilben. Sobalb bann bie Sage wieber länger werben, fteigert man bie Temperatur wieber, gibt jcbod) nid)t nie! geuefotigfeit. §ieburä) wirb bie trorfene Saljreöjeit ber Sropenlänbcr nadigemadn, unb burd) biefe, g(eid)fam breitf)eilige Äutturmcthobe bringt man bie Sßflanje 511 bem früblidiften ©ebett)en unb ber teichfien QMütbe. Xie Drdiibeen werben nur gar ju (läufig fo bebanbelt, als bebürften fte 3afjr auS 3abr ein ber gletcbmäfjigften Sebingungen 'oon Sßarme unb geudjtigfeit. Sei einer berartigen 33er)anblung waebfen fte allerbiugS fortwährenb, tragen jebod) nur feiten 931üthen, weil ihnen gar feine 3'''* i'11 3a^« gegönnt wirb, in weldier fte ifjre SMütfyenfnofpen bilben unb BerBottfommnen fönnen; aujjerbem aber werben fte bann auch meift aflju feudit erhalten, wenn fte einmal ibjc ©lütjjcn getrieben haben. 3n biefem 2Bad)S* tfyumS-Stabiitm ift grofk SBorftdjt nöthig, um fte 511 einer fdwnen SBlütlje 51t bringen. Ter angehenbe Drdjibeenjüdjtet tmtp fid> alfo burd) Wadjbcnfen barüber flar 511 madn-n fud'en, waS feine Sßflanjen erheifdu-n, unb fo gleidffam auf fpefulativcm unb erfafyrungSmäpigem SEege jugleid) auf bie riduige ©ehanblung fommen, bie er ihnen 5U geben liat; er mufj ft* Bor Slllem mit ben (5igentf)ümlid)feiten ber einzelnen Steten unb ihrer (?rforberuiffe hinfidulid) ber Jtultur befannt madjen unb genau barau halten, bann fann unb barf er aud) veriutert fepn, baf5 ih.m nid)t nur bie Äultur fämmtlid)er 9rd)ibeeu hinfidulid) itjreS freubigen 2Bad)S- thumS, fonbern ba$ iljrn aud; ber Gnbjwerf aller Kultur: bie (5rjielung einer reidi- l i d) e n 23 1 ü 1 1) e , gelingen wirb. @S bleibt ttnS nun nod) übrig, ein gruppenweifeS 33erjeidMiifi von ausgewählten Drdubeeu- ?lrten ju geben, weld)e ber Kultur würbig ftnb. 2Bir ftellen baher in nadifolgenber Ucberfutt 166 nur biejenigen Strien jufammen, roeldje cntmeber grofjc, fd;öne , augenfällige 33lütl)cii fyaben, ober bereu Slüthe fo reiddid) ift, oa$ fie in ber SKaffe ftd) bttrd) tfjve Pollen SMüthenfträujje iwtbeilfyaft auSjeidjnen. 33cm botanifd;cn ©eftd)tepunft 0116 »erlognen alle £)rd)ibeen, wie Hein and) il)re Slüthen fepn mögen, bie 9Rur)e ber Äultur; für bie ßmede beö SSIumtften bogegen, alö 3t«ge»äd)fe ober ^flanjen für Slitsfteffungen, ift bie 9Jcer)rjaljl ber Drdubeeiu Strien beinahe unnüfc ober rcenigftcnö iinPortf)eill)aft. @lücflid)cm>eife gibt eö aber ber fdjüiu blü()cnbcn Slrten nod) genug, um aud; bie grofften Drdjibecnljäufer bamit 51t beöölfem, jumol Wenn ftd) auf Sßftanjen von nur mäßigem Umfang befd)ränft. 2ßir möchten fogar behaupten, ba$ bie nacbftcfycnb pcrjeiduieteu Slrten ftd) in feiner eitrigen Sammlung in ber gonjen 2Belt r-oflflänbtg unb Pereinigt beifaminen ftnben. 3)ie Smttjeiturtg in ©nippen entfprid)t ganj ben öerfdjiebenen Slrten ber Jlitltuv, Welche fie erheifdien. 1. SDrdiioccn jut Xopfhtltur im marmcit ^aufe, (b. i). foldje, Welche in üöpfen in einem ®emeng Pott faferigem £ef)m, feingehaeftem unb geftebtem Sorfmooö [gpfjagitum], roopon ber Staub ausgegeben roorben, unb ffeinen, bohnengrojjen £tt"trfd)eit «gjotjfofyte gejogen werben): Aerides afline » roseuni crispum Fieldingii Larpentae maculosum odoratum » purpuratum quinquevulnerum Scliaederii suavissimum virens major Angraecum eburneuin caudatum Anguloa Clovvesiana uniflora Ansellia africana Brassia caudala maculata verrucosa Wrayii Bulbophyllum Henshallii Lobbii Burlinglonia fragrans venusta Catasetum atratuin callosum citrinum cristatum laminatum Russellianum Cattleya Aclandiae amethystina bicolor Candida crispa » superba elegans granulosa » Harrisoniae guttata Harrisonii intermedia labiata lobata Leopoldi Loddigesii maxima Mossiac » superba Pinelliana Regelii (Regnellii?) Russelliana Schilleriana concolor Skinneri species Coelogyne cristata fuliginosa Gardneriana speciosa Cymbidium aloifolium eburneum Cymbidium giganteum pendulum Cycnoches chlorocliiluni Loddigesii leueochilum pentadaetylon Cyrtochilum flavescens hastatum maculatum mystacinum stellatum Dendrobium aduneum. aggregatum albosanguineuin Blandyanum coerulescens calceolaria chrysanthutn chrysotoxum clavatum Dalliousieanum densiflorum » roseum Falconerii Farm er ii fimbriatum formosum Gibsonii moniliforme moschatum nobile » majus / 167 Dendrobium Paxtonii sanguinolentum secundum taurinum transparens triadenium Veitchianum Wallichianum Dendrochilum ftlifblium Epidendrum aurantiacum cinnabarinum Hanburii tnacrochilum „ albuin » roscum phoeniceum Scbomburgkii vitellinum Galeandra devoniana Grammatophyllum mulliflorum » tigrinum speciosum Houlletia Brocklehurstiana Huntleya meleagris violacea Leptotes bicolor Laelia acuminata albida anceps autumnalis Brysiana cinnabarina flava Perrinii Laelia purpurata Lycaste aromatica cruenta Skinneri Maxiilaria tenuifolia Miltonia atrorubens bicolor Candida Clowesiana Morelliana spectabilis Odontoglossum Cervantesii citrosmum grande hastilabium Insleayi maxillare membranaceuin Pescatorei pulchellum Reichenheimii Rossii Warczewiczii Oncidium ampliatum major Barkeri bicallosum Cavendishianum divaricatum flexuosum lanceanum leucochilum Iuridum gattatum microchilura ornilhorhyncluim Oncidium papilio major pliyiualuchilum pubes pulvinalum sphacelatum major unguiculatum Saccolabium ampullaceum Blumei » majus curvifolium gutta tum miniatum retusum Schomburgkia crispa marginata tibieinis Trichopilia coccinea Candida suavis tortilis Vanda Batemanniana coerulea cristata gigantea insignis Roxburghü » coerulea suavis tricolor Warrea tricolor Zygopetalum cochleare crinitum Makoyi maxillare stenochilum. papilio 2. Crdjibccit bc8 mannen Kaufes für btc .Kultur in Äijtßcit, (midf (e&fere mit äRooö ausgefüttert unb mit bem oben für bie Sopffultur angegebenen drbgemeng gefüllt ftnb): Chysis aurea bractescens laevis Limminghii Coryanthes raacrantha maculala Cymbidium devonianuin pendulum Acineta Barkeri Humboldlii Barkeria elegans Skinneri spectabilis Brassavola Digbyana glauca Perrinii Dendrobium amoenum Cambridgeanum Devonianuin macranthum macrophyllum onosmum Pierardi » majus tfi8 Dendrobium pulchcllum Epidendrum rhizopliorum Gongora alro-purpurea bufonia maculata » tricolor » Icnischi nigrida Gongora speciosa truncata Stanhopea aurea bucephalus Devoniensis eburnea graveolens insignis Stanhopea Martiana oculata radiosa quadricornis saccata tigrina Wardii. 3. SDrdnbcen be§ 2SarniIjaufc§, wcldje am tieften auf Atomen fortfommen, Wo man ibuen cttvaS 9Jiooö übet bie Sßurjcln bildet: Aganisia pulchella Laelia majalis Bnrkeria Skinneri Miltonia enneata Brouglitonia coccinea Oncidium crispum cilialum bifolium Forbesii Insleayanum pectorale pulchellum Cotnparettia coccinea Callleya citrina marginata pumila superba. Laelia acuminata Oncidium tricolor triquetrum Sopbronitis cernua grandiflora pterocarpa violacea Tricliopilia pieta. 4. rrc&tbccn be§ 2ßarmljaufe§, mctdje am Soften auf •^eljKö&eit, ImtB Degra6cn unter 2Woo§ in Scpfen, fortfommen : Pbalaenopsis amabilis grandiflora Scuticaria Steclii. 5. Crdjibcen bcS 2Sarmljaufeg, meldjc unter ©ia§a,toeimailjtänbern ber Drcbibcen, in ben gall fommen fönnte, ganj neue ober wenigftenö nod) tiid>t fultiinrte Ordiibeen »on bortber gcfdnrft 511 befommen. Crdubccn ftnb olmebcm gerabe biejenigen tropifänm ©emäd)fc, bie um tt)rer f)crrlid>cn 331ütl)cn Witten am eifrigften gefamniclt »erben, unb »et* möge ihrer nalürlidtcn Sefdjaffenljeit ftd) am heften für bie übcrfeeifdje SSerfenbung eignen. Sie (Sammler, mcld>e »on ben botanifdjen (Märten unb ben großen §anbef6gärtnern Qrngtanbö, Setgienö un^ granfreidjö nadj ben Sroöenlänbern gefanbt merben, madien am erften 3agb auf Drdjibeen, unb fenben biefetben in Giften unb ganjen SBagenlabungen nadi Suropa, wo (ie getvöc)nlicr) wohlbehalten anfommen, aber burd) fehlerhafte 53chanblung jum grö|jetn Tbcil 511 Otunb gelten. 3di barf wofjl lagen, man fann in Sonbon foldje SKengen »on (Jremvlareu »on Oncidium, Odonloglossum, Catasetum, Epidendruin it. a. in ganj guter SBefdjaffenfjett anfommen fcl)cn, bafj ftd; beinahe fämmtlidje 2Barmf)äufer in Deutfdilanb bamit begeifern (offen mürben, allein bie meiften gel)en, biß auf wenige ferfü 111 inerte Sremplare, binnen einiger SWonate burd) Un»erßanb ober gatjrläffigfeit in ber Seljanblung $u Orunb, unb bal)er rührt beim foWbljl ber nod) immer hohe Sßreiö biefer ^flanje, fowie ba€ ü8orurt()ei(, alö ob ihre Kultur eine l)i3d)ft gewagte unb foftfpiclige fett, ©emöljnlid) merben biefe neu auögefd)ifften Ordiibeen nur auf ein [)ol)cö Sorb im Söarmtjaufe gelegt unb feljr fcudjt unb in großer Jiilu' gehalten, maö nad) meinen Erfahrungen jwet große 3rnl)ümcr ftnb. Sollte batjer einer unferer geehrten Sefer fo glürflid) fettn, eine 8lnjaf)t Ordiibeen aus übcrfeeifdien Sänbem einführen ju tonnen, fo muß et junädjft bie gefanbten ^flanjen genau unterjudicii , alle tobten unb abgeftorbeuen Xljeile forgfültig megfdjneiben, l)ierauf an allen Steilen ber *ßflan$en nad) Ungejiefer unb Sfnfeften fel)en, uub biefetben burd) l'lnmenbung ber geeigneten SRittet befeitigen. gut bie an aufrcditen Sdjäften unb Stengeln blüheuben Drdiibeen mufj er ftd) fofort eine SJnjal)! fladcr JUö$e tterfdjaffen unb bie "jiflanjen" auf ben* felben befeftigen. ©roßc (Sremplare barf man nid)t jurücffdjneiben, foubern muß {ie gerabe fo auf bie Alöjje fegen, wie (ie angefommen ftnb. Jpat man eine Vlnjabl fleinerer ©djein* fnotten erhalten, bie nod) am Sehen ftnb, fo mödtc id) ratl)en, biefe alle ober menigftcnö fo Biete berfelben, alö man für paffeub cradtet, an einen runben Jilofj »on betradtlidier Sänge 51t binben. 9?iir bie eingeführten Stanl)opeen erb>cifd)en eine abmcidu'iibc 33ef)anblung. 3d) erhielt einmal eine große l'lnjahl berfelben juft in bemfclbcn 3ultanbe, wie (ie »on ihrem l)eiinatl)lid)eu Stanborte weggeriffen worben waren. M) reinigte (ie unb fe|te (ie auf ein einfad)e3 gloß" »on Slfajienrutfjen , baä gerabe groß" genug war, um fte 51t f äffen ; id) legte fein ÜHooö unb feinen Äomttofi um bie SdH'iufuollen heruiu, fonbern befeftigte nur an jebem (?nbe einen £ral)t, jog biefe öier £rül)tc in ber SÖJitte jufammen unb fcblang baran eine Schleife, ntittelft bereu id.) bie ganje ÜÄenge ber ^fianjen faninit bem gloß" am Xad) meineö Drdiibecnbaufcö aufhängen fonnte. 9iun tarn an beufelben halb eine große ','lmabl neuer Stiebe jum SSorjdjein, unb im fünftigen 3ahre befam id) foboit mehrere 23lütl)en, auä welchen id) erfal), \>a$ 'id) eine ber beften Varietäten »on Stanhopea tigrina erhalten hatte. — 33iö ftd) triebe unb Sffiurjetn eutwidelt l)abcn, folltc man fehr wenig SBaffer geben unb bie SBätme aud) nicht fo hod) fteigern, wie bei ausgeworfenen unb afflimatiftrten ^flaiuen, welche man fduni länger in Kultur l)at. @g ifi unftnntg unb ein großer lliißbvaiut, fokten Ord)ibeen, welche eine lauge [Reife gemacht l)abeu unb luellctdu in f leinen ^iminertveibfäften (fogen. SBarb'fdjen Ädfien) ober in Äiften eiugefpcrrt waren unb oft in öerfdjrumpftem 3l'Ü>mbe anfommen, fogleid) ftinntlirenbe 9Jtittel in reiddid)« SDienge ju geben. >rc Scf)atib(ung muß jlluiliirtc ©artcu-Seitung. V. II. 22 170 öietmeljr im allgemeinen mit berjcnigen übcrcinftimmen, »eldje man einem franfen ober IjaRV »erhungerten 11)icre 511 Shcil »erben läfjt: man reicht foldicn Drd)tbcen anfangs nur eben fo siel, um bie in ihnen fdjlummernbe Sßegerationöfraft roiebet 511 beteten unb gewiffermajjen bie flufenweife unb aHmäljlige SRücfteljr 51t einem gefunben 3uftanb unb äBadjSrljum berbei* jufüljren. @rft wenn ftd} neue SBurjcln unb triebe cnt»icfc(t haben, bürfen neu eingeführte Drdribcen eingetopft ober in Äörbe Perfekt ober auf ben Älöfcen gehalten »erben, je nartjbem eö bie »erfdjiebenen ©peciee erforbem. Ute Kultur ticr ttljabarkr-^rtcn. Sie Sföertge ber gegenwärtig in Seutfctylanb Icbcnben (Snglänbet Ijat, »ic jeber ©ärtner in einer gröfsern ©tabt »iffen wirb, bie 9uid)frage uad) ben Stengeln ber betriebenen 9}f)abatber*2lrten febr netmehtt, unb eö roirb baljer manchem Sefer unfereö 33fa!tce niebt un»illfommen femi, über bie jwccfmäftigfte Kultur ber ef baren arten öon Rheum etwas 9Jnr)ereS unb 3uöer^ffffle^ 5U erfahren. 9tocb mer)r aber fefyen wir unö aufgeforbert, einige erprobte Slotijen über bie Kultur biefer 5ßflanje 51t geben, »eil man in (Sngianb bereite an- gefangen bat, biefelbe im ©tofjen 31t jieljen, um ihren Saft jut SBcinbereitung, bie auöge- prcfüen gafern aber $ur ^apierfabrifation 511 öertöenben. Sae ßeÜQtWtbt ber Rheum- gittert liefert nämlid) eine fold)' feine unb bauerhafte gdfer, bafj biefelbe, röeldje nod) obenbrein ftd) leidet bleiben läfjt, ut bem feinften Velinpapier pcr»enbet »erben fanii. Sie ef&aten Sitten Pon Rheum finb uidu fet)t jablrcid); »ir fennen Rheum rhaponticura, hybridum, palmatum unb undulatum, unb bie bannte herporgegangenen JjpbribeiuVarietäten, »eld)e ftd) burd) met)r ober »eiliger birfe Slattftiele unb foloffale SBlattfpreiten auszeichnen, »ie 5. 33. Mitchells Early Albert, Randalls Early Prolific, Myatt's Linnaeus, Victoria Giant unb bie Siberian ober Tobolsk Rhubarb ber englifcbett ©ärtner. Sßaö 53 oben unb Sage anbelangt, fo entfpridU ihnen am befielt ein tiefrigoltet 33obcn pon leiditcr, fetter Sammerbe, fo»ie ein mäßig feuertet unb uiibcfdjatteter ©tanbotr. Sie Vermehrung gefd)iebt am beften burd; ©amen, »enn man ftd) feine ©orten echt erhalten will, unb biefe ©amen finb in ben größeren ©ärtnercien unb ©amcnbanblungeu lcid)t ed)t 51t erbalten, beim ber ©amc 6el)ält feine Äeimfraft brei Safere lang. ?lm beften fäet man ben ©amen balb nadi feiner Steife, im «öerbft, in Tillen weld)e je brei gttß »on einaiibet entfernt unb einen halben $cti tief finb, an il)ren fünftigen ©tanbort. SBenn bie ©amen im grühjafjr aufgeben, fo Perbünnt man jte auf fed)ö bie ad)t ^oli Pon einanber burd) ?(u6rupfen, unb lodert ben Vobcn um bie jungen Vffanjcn herum mit ber föaut. 3U (Snbe beö ©ommerö Perbünnt man nod) einmal auf Pier guß, bei ber Victoria unb ber 9iiefcn--3ibabarbcr bis auf fecb,e guß Entfernung. Sie auegetauften Vflanjen fann man als ©e^linge auf anbeten ©teilen per»cnbcn. ©0 oft bie Vflanjen Vlütbcuftengel treiben, »erben biefelben alle bie auf Ginen an jebem ©toef oertufdit, fobalb fie 5 um Vorfdjein fommen. Siefer eine 23lütbcnfd)aft bient jur ©ewinnttng Pon ©amen unb jur ©efunbljcit ber Vflanje. 3m Jperbft nimmt man bie anbrüchigen ober faulcnben Stattet pon jebem ©toef ab, gräbt ringe um jcben ©toef fjetum bie Erbe et»ae auf, fyaeft gittPcrgofyrnen ©tallbüuger l)inein unb l)äufelt bie ©töcfc an. 3m gtühling »irb laö 33cet Pon Steuern gel)acft ober bei einjeln ftebeuben ©töcfen bie @tbe aufgel)arft unb gclocft, unb f ollen bann bie Vlattftcngcl gebleicht »erben, fo wirft mau einen ©raben jwifeben ben 3teih,ett auö unb bringt bie baraue auö- / 171 gebotene (ärbe einen guß ^ über f1''11 SBurjeljiocf. 2)iefe SBebecfung muß »iebet entfernt »erben, fobnlb baS Stbfdjneiben im 3uni 51t (ünbe ift, unb man läßt atSbann ben ^ftanjen ityr ungehemmtes 2öacfiötf)iim. Se metyr bat»on abgefetynitten wirb, befto unfruchtbarer ftnb fie im nädiften Satyre. 3)a tue (5rbe in naffen Sommern leirftt gäulnijj ber untern SBlätter tyerbeifütyrt, fo ift cö fefjr »ortfieiltyaft, tvenn man ringö um bie Stöcfe eine bünne Sct)id)te Sleinfotylenafdje ober ireibfanb ausbreitet. «Säet man im grütyjatyr an Ort unb Stelle, fo läßt man bie aufgegangenen Sämlinge ein ganjeS 3at)r tyinbttrd) »adjfen unb öerbünnt erft im j»eiten grüljling burd) SfaSraufen ber frbwäctyercn. $at man auf Saatbeete gefäct, fo bleiben bie fungen sJ>f(anjen ebenfalls ein ganjeö Satyr barauf unb »erben erft im fotgenben Satyr als Schlinge an Ort unb Stelle gefegt, unb }»ar entweber je eine Steitye auf ein 23eet r-on »ier guß SSreite, ober je }»ei 9teitycn auf ein SSeet üon feetys guß. 3MS StuSfefcen gefctyietyt mit *ßflanjtyöfjcrn, unb man tyat babei r.idu nur auf möglidjftc tSdjonung ber langen SBurjeln ju aetyten, fonbern bie Qjrbe aud) faufttyodj um ben SBurjeltyalS anjutyäufeln unb naä) einigen Sagen einen Tüngerguß r>on öerbünnter @ü!(e ober Äfoafbünger ju geben. StyreS fctyöucn ^abituS unb üppigen SBldfterfdjwucfeS wegen feilten bie Rheum-Strten aud) als Siabattenpflanjen tyäufiger öer»enbet werben, f^enn fie tyalten ungemein lange unb über* bauem unfere ftrengften SBinter otync 23eberfung. 2>er eßbare £tyeil ber JHtyabarbcr ftnb befanntlid) bie jungen SBfattfiiele unb Stengel, »etdie um fo järter unb fdunacftyafter ftnb, je forgfättiger ftc gebleid)t würben, obfdion fte aud) im ungebleichten 3uftonbe genießbar unb wotylfdunerfenb ftnb. 3}aS SBleidjen gefd)ietyt ent»eber burd) jene fonifdjen £üpfe t>on 14—18 3»H >§öf)e, bereu man ftd) beim SBIeidjen beS SWeerfotylS (Crambc maritima) bebient, ober nod) beffer mittelfi Äaminrötyren Bon gebranntem ütyon, bie man mit einem SBrettfiücf bebeefen fann, ober burd) alte Äörbe u. f. ». Sine ein* fadjere unb tyübfd) auSfetyenbe SRettyobe ift folgenbe: fobalb bie 9ityabarber 511 treiben beginnt, fo treibt man brei Spalter ober SSrettfiücfdjen öon etwa brei guß Sänge um jebe Sßflanje tycrum in ben Söben, fo ^a(^ biefelben nur 2 6iS 2% guß \jod) a\i$ ber Gsrbe ragen unb oben leidit gegen einanber geneigt finb. SRunb um biefeS ^olggefieH tyerum »inbet man bann Strotyfeile, wie man fte 511111 §eubinben gebraucht, befeftigt bie Snben burd) SSerfdjlingung ober mittelfi bünncr 33anb»eiben, unb umwinbet baS ^olggeftefl bis oben tycrauf, läßt cS aber unbeberft. Sn biefer Umfriebigung läßt man bie SRtyabarber »adjfen, unb erjielt fo, wenn jene nid)t ju feft angejogen ift, fetyr lange Stengel; will man bann Stengel fdmeiben, fo fdiiebt man alle Strotyfeile mit einanber in bie .fwtyc Wie einen 93ienenforb, fdmeibet feinen 93ebarf ab unb ftülpt tyierauf bie Strotyfeile »ieber über bie Sßftan$e wie einen SidjtauSlöfcber. Rubere 3«d)ter tyaben fonifdu- ober SBicncnftoff-ätynlidje Äßrbe oon Sd)ilf ober £>afelruttyen jttm 33etyuf beS SBleidjenS, »eldje außen etwas mit (Srbe angehäufelt werben. Tic Gsrnte bauert ben ganjen ?lpril unb Wai ünb nod) bie erfte Xiälfte beö Suni tyinburd). SBifl man 9ctyabarber frütytrciben, fo pflanzt mau feine Scjslingc in Piner föcitye auf ein Seet, je brei guß auSeinanber, nadjbem man ben Sßoben minbefienS j»ei Spateuftidjc tief umgegraben unb jugleid) gut »errotteten Stallbünger baju eingegraben tyat. 3)aS 'rtrüty-- treiben beginnt im 2)ecember. 9Jcn ty^m ragen läßt. Sin biefc Sßfofien werben gewotynlidie Satten als Oucrlatten genagelt unb j»ar je vier bis fünf auf jebe Seite, unb tyierauf ber Älcift an tiefem ©erüfie öorgefä)lagen. 2)aS ©erüfie brauet im Vid>te am Soben nur $»ei $S'»ß '» ber SBreite JU babeu; ber Sßorfcblag, entweber von frifdjent ober gätyrenbem SDiift, »irb auberttyalb guß biet gemaebt unb etwas feftgefd'lageu ; bflS ©erüfie 9')* 172 aber mit (angem ©cftröfye ober ftroljigem 9)cift bebccft. 2)ie Semperahtt im 3mtem foKte 10 — 12° dt- betragen j überfieigt fte btefeö SOcafj, fo läfjt fte ftd) burd) einige oben angebrachte 8uftlöd)cr gut regeln. 9?ad) »ier}et)n üagen wirb man fdwn einige Stengel fdmeiben tonnen. — ©in Srecept ju 9?r)abatbertt>ein geben wir unter ber 9tubrif ,j2Jcannigfalttgeö" leinten im §eft. €ojjfhultur Tier {Hnkenrihm. Unter ben Sdwierigfcitcn, wcldje mit ber Äultur ber Sßinfßnelfen öerfmnben ftnb, ift eine ber unbebaglidtften bic 9?oil)wenbigfeit, bop man ftcb fo fiele Stunben lang bürfen raup, um and) nur eine Heine (Sammlung genügenb ju beauffidjttgen. ^unberte ttürben bie 93?ül)c ber Verpflegung ber helfen gering anfd)lagen, Wenn fte baju ftcfycn tonnten, muffen aber auf bie Sftelfenfultur öerjidjten , weit ifjnen baö Süden befdjtperltdj unb oft unmöglich ift. Tiefen 3üditern empfiehlt ftd) auf ganj natürliche unb organifdje äBeife bie SJelfenjucbt in Jöpfen ober ba$ <£)ör)erftellen ber Steifenbeete 5 elftere ift allenth/ilben anweisbar, lefjtereö bagegen fdmMcrig, unfebeinbar, oft fogar untbunlid). 3cb. babe bie Jopfuidit ber helfen in fieincrem ÜRafftabe verflicht unb biefelbe, tief} aller öermetntlidjen 9iadübeile, alö fo tljunlid) unb erfolgreid) erprobt, bafj meine Seiftungen barin fogar bie Slufmerffamfeit einiger großer 3üd)ter auf ftd) flogen. £ie 33el)anbhing fann fottiel wie möglid) mit Derjenigen ber ©artennelfe in (Sinflang gebracht werben: afö Jtompoft öerwenbe man feite leidjte 8et)merbe mit gut oerrottetem Äul)bünger ober Sauberbe gemifdU; Heine breijöHige üöpfe ftnb für bie 33lütt)e groß" genug, unb begün* ftigen bie ÜBeauemltcbJfeit, fte jum 33el)uf beö Sluöfneipenö ber jfnofpcn unb triebe auf einen 53Tifd> , eine Stellage, ober ein Sotfgcrüfte (teilen ju tonnen. "Daö Slufbinbcn ber 93lütf)cn- febäfte un^ ^aß Slttfftecfen ber Stützen mit ^cn 5ßapicrfd;cibcn madien bie Sopffttltur ber Sßinfä ju einer ber intereffanteften unb unterl)altenbften für jeben grcuitb ber SBlumtfrif, unb jur lorjnenbfren ©cfduiftigung für benj'enigen, ber an red)t fdjönen unb öoHfommenen SSlüt&en fein ©ef all en finbet. JRonatlidjcr üalcnticr. &c3cmber. (PttDÖdjSl)!!»». 2Öir fehen forauö, baft bic Süorfebrungcn, roelctje Kit für bic beiben »otangegangenen Monate gegeben baben, gereiffentjaft getroffen fmb, bie oerfebiebenen ©eroädiSbäufet fo teparitt unb refiaurirt ftnb, bafj fie für bie bartn untergebrachten $fTanjen einen t>oUftäu= bigen Sdjujj gegen jebeö Ungemad) bei ÜBitterung gewähren. 3n biefem Q-attc ift bie reeitcre Sorgt für b'iefelben eine febr geringe unb mit feiner gtofjen SKübc oetlnüpft. S)ie gtöfjjie 3ltifmerffamfeit unb Um= fid)t etforbert nun bie Sorge für bic 'Jlufrcditcrlmltuug unb Siegelung berjenigen Temperatur, welche ben in ben betreffenben Käufern aufbennilntcn 5pftanjen an- gepafu unb errtfpredjenb ift. 3unctdjft ift ju beachten, bafj man alle« übermäfnge 39et)eijen oerrneiben mufj, um bie ©ereäcbfe nidjt ju febr ju oerrocidilidicu unb ilir SBadiötbum nidjt auf* neue ;u beleben; biemit mufj bann aber aud) eine müglicbfle ffliäftigung im SBaffergeoen terbunben reerben. — (Jamcilicn unb ütjaleen erforbern in biefem JDionat einige 9tufmerf= famfeit. diejenigen Syemplare oon s?(jaleen lnünlid), / 173 welchen man fettt)er SBärme gegeben bat, um fie jur ©Übung ihrer S'lütfjenfnofpen anjutteibeu, bürfen, wenn matt [ic nun in ein Kalthaus überfiebclt, nicht fogleicb faltem Buftjuge ausgefeilt, fonbetn muffen ba aufgefteüt werben, reo man fie ungefähr »ietjerjn Inge laug in jicmlidi gefpauntcr Suft erhalten fann. Slucf) mujj bei ganje Sorrath cm Stjateenpflanjen, falls biefj nicht fehem gcfdicbcu ift, fobalb als möglich bübfeh, oufgebunben unb gefällig aufgeftellt werben, fo bo| jebc SPftanje genügenben [Raum erhält unb nahe an'S ©lad jti flehen fommt. Sei jeber günfiigen (Seiegen* beit gibt man teict)lict) Suft, barf jcbocl) nicht über= fchen, bafi uidits fchäblicdcr ift als Süftuttg wäbreub (alter SBinbe, weil baburefj nur bai ßoub braun wirb unb uotjcitig abfällt, was fo lange wie möglief) vet= micbcir werben muß, wefihalb man bei rauhem Söettet entwebet gar feine Stift gibt, ober nur auf bet winb= freien, gefchütjtcn Seite bes Kaufes. Seim Scgiefjett ift grojje Sorgfalt notlug, beim wenn bie (Pffanjen auch einige 3nt hinbutcb Berl;ältntfjmäfjig wenig Söaffcr bebürfen, fo mujj man fie bod) toöcrjentlicf) jweimal unterfudien unb jebc 'Vflanje, bie man troefen finbet, genügenb begießen. — Slüfjenbe Kametfien mufi man gefliffentlicb oot bem Irauf bet genfiet ober Bot all* jUBielet geuctjtigfeit in bet 'Htmofpbäre fcfmjjen, weil beibes nur ein Botjeitigeä 'Jlbfallcn bet Sliitbe tjetbei= führen würbe. Iritt eine ungewöhnliche DJadifragc nach SMütben ein, jicmlidi für SouquetS unb Satf= coiffurcn, unb fann biefe nidü au§ bem Sorratt) bet blühenben ijiflanjen beftritten werben, fo nimmt mau eine 2tnjat)l berjenigen ßamcilieiipflaiijen, bereu !ölü= tbcnfuofpen um weitefien entwidelt finb, unb fiellt fie an einen Ott bcS SÖatmhaufeS, wo fie eine Temperatur Bon 8-12° 9i. haben, worin fie halb if;re Slütbcn entfalten unb einen reichen Sotrath Bott Slumen liefern. — Sollte man Sßflanjttt bemerfen, wektc Bon bet Scbilblaus befallen finb, fo mufj biefe« Ungejiefet forgfältig entfernt werben, che bie Snofpen fdton fo weit entwidelt finb, bafj fie unter biefet Operation leiben tonnten, unb folltc es bieju ;u fpüt ferm, fo trage man wenigftens Sorge, biefe $flanjen jti teinigen, el;e bie §oljaugen auszutreiben beginnen. — 3m st alt baue werben bie meiftcu 5PfIanjen nun ihre JÖinternihe angetreten haben, wefibalb man ihnen nur febr wenig SBafJet geben mufi, ba jcbes UeBetmafj baran ju biefer Tuibresu'it beufclben grofjett Diaditbeil bringen, ja möglidictweifc fie ;u ©runbe riditen würbe; babei mufi man jie häufig unterfudien, jumal fo lange bas }1a!tbauS geheilt werben mufi, bamit bie Junten^ heit nidü ju grofi wirb; jebc SfTanje, weldie offenbar }u ttocfeit ift, mufi fogleicb genügenb begaffen roetben. Srifen, bie im 'JPadifen begriffen finb, unb audi nniudic lunthol^igcn (PfTanjen fönnen aus 'Mangel an lopfraum unter Umftänben ein Serfejäen erbeifcbcit; in biefem Tsall ift barauf jU aditeu, bafj bei bem Umtopfen fo» wohl bei alte Saiten, als bie neue Srbe in genügenb feuchtem 3uftanbc finb. gür jwecfmägigeS 'Hufbinben, 3uftutjen unb 'Jlnorbnen bet Sopfpflanjen, fowic füt gelegentliches llmbreheu berfelben, bafj alle Jbeilc nadi unb nad) ber Sonne jugewenbet werben, ift gefliffent= lidi ju forgen. — 3m ©lasbatife muß ju biefet CsahreSjeit für einen recht reichen glot gefolgt werben, bamit fid) barin alle Sinne ber Sefudier laben tonnen. 3>iejj erjielt man am heften buret) umfiditige Auswahl unb cntfprechenbe Sorbereituitgen im .fpetbft, barf aber audi nicht aus bem üfuge laffen, bafj bas ©lashaus bis in baS Isrübjabr hinein noct) mit blühenben it'ffanjen oerfeheu fetm, bap alfo für einen SBotratr) von fpäterblübenben ©cwäcbfcn bei 3«ten 'Borfchruug getroffen werben mufj. tis empfehlen fid) luc;tt ua= mentlid) biejenigeu Kjaleen, weldic ihre SlütBenfnofpen fdjon friifjer angeferst haben, ferner frübblühenbe SRho= bobenbren unb (iamcllien, Etilen, (Spacribeen, 'Jlcacieu, ©apbncen, Gorreen, ©esnenen, ©öclamen, initifus, dünefifdie Primeln, (Zinerarien, Otefeben, l'eildieu, gfJenfeeS, ^t)acintt)en, SEajetten u. a. Jwiebelgewächfe; bann Monachaetum ensiferum (erforbert eine £empe= tatut noii 5 — 8°), cbenfo Heterocentrum roseum bei gteiebet Sehanblung; fetner einige 'Hafjifloteu unb dlematis, bie man ju biefem 3wecf juboi antreiben mufi. eine Jemperatur Bon etwa 5—8" genügt füt bas ©lashauS. ©ie Iteibfäften werben alle Bterjefjn Jage neu gefüllt, um immer genügenben Sortatf; Bon blühenben unb blühbareu ©ewadifen für bas ©las= haus ju habe«. 2>ic Srbe ber SEopfpflangen mufj häufig aufgelodert werben, bamit fid) fein Sdnmmcl barauf anfcüt. Iren Käufen in ben i^eniädisbäufcru ift emfig nadiiuftetlen, am heften buub gute gatlen, ba fie beu ?,wiebeln febt gcfährlid) finb. — 3m pinmengorten »erben bie meiften Allheiten nun gethan unb bie nötbigen Sdnihnüttel gegen bie Malte an ben weicheren 3ierpflanjeu angebracht feyn. Sütan büngt nun bie [Rabatten, weldie umgegraben werben tonnen, unb reinigt bie gefammelten Samen, fowic bie in ben Borangegangenen •fperbftmoimten aus bem Soben ge= nommenen gtotebeln unb JtnoQen ber Bierpflanjen unb ierthcilt fie uorfiebtig, worauf man fie entweber auf offenen Wcftclleu im froftfreieu [Räume aufbewahrt, ober noch beffer fie in geräumigen ftiften unb anbeten ©efäfjen mit trorfeuem Sanbe ober fanbiger Gtbe be« beeft unb in einem froftfreieu Seiler ober fonftigen [Räume unterbringt. — 3m (0 li |t (1 II r t C II befdnäiifen fich bie Wefdiäfte junädift auf bie Etlebi gung ber in beu beibeu Borattgegangenen ÜRonaten angeratenen Verrichtungen, auf bas Sefcfjnciben ber Säume, auf ben i2dniu ber feineren Steinobftarten unb 't.ifitfiflis unb Wprifofen* Spaliere vor bem Äioft, auf bie [Reinigung bet alten Säume von gleiten, 174 OTooö unb Sdjorf (am heften mitteilt eine« Aufhieb« von fiehm nach gefdiehcncm Abfcharren), auf bic Be= feitigung alle« bürteii .ochfiänimc unb od)= flamme oon Äernobft, weldie auf (5ra«boben flehen, füllten alle jreet Jahre gebilligt Werben; audi gräbt man ihnen eine grope Baumfcheibe unb führt berfelben jebc« 3ahr etroaö frifdjen ©oben 3U. grifdujcferjte Bäume muffen auf einige aub im Umfreie um ben 3Burjelf;alä mit einer Scbidit langen Einiger« 11111= geben werben, bamit ihre SBurjeln Bor ivroft gcfdiüfet fmb unb etwaS Dcahrung finben. 3i?o vuifenfrafi ju befürchten ift, ba genügt es bie jungen ©palierbäume mit etwa« gifebtbran biinn aiuuftreidien ober mit Spedfcfjreartc einzureiben; fein Dcagetliier frifjt oa an, reo c« ben ©erud) von tbierifdiein Jett rcittert. 9cad) SOeibnaditen beginne man mit bem Sdniciben ber (jbclreifet für bie grübjahrävereblung, binbe biefelben forteniveife jiifammen unb vergrabe fie entreeber in gefchüjjtcr Vage unb trorfenem Beben, ober im Steuer in 2anb. ßbenfo ift jefct bie geeignete 3c't jur liin= fammlung ber Stebfchnittlinge bei ©elegenheit be«" Bc= febneiben« ber SRebfpattere. £anbelt es ftdi um bie Bcrinchrung neuer unb recrtbvoüct Sorten von SafcU trauben :c., fo verlohnt e« fidi, beibc finben bc« SdMiittling« mit ipftoöfroadjg ju »erftopfen unb bie Sdmittlinge im Biinbel fo in bat Boben ju vcr= graben. ^ndjengarten. @o lange ber Boben noct) offen ift, beenbet man bie abarbeiten, nämlich iai Umfledien ber &ompoft= (laufen, ba« Ausräumen ber alten SDiiftbeete :c. unb ba« (Einbringen ihrer Stammen, genjlet sc. unter SDadj. OJian forge für jcitige Au«bcffcrung aller mangelhaften ©eräthe unb SRabmen, rigole bie neuanjulegenben, fiürjc bie alten Beete, bünge fämmtltche leeren Beete, unb fetje bie 2>üngerhaufcn ba auf, reo man fie im gtühling am meiften bebarf. So lange bie üöitterung bic ©cfdniftc im freien nidit geftattet, reirb ba« Orbuen unb Meinigen ber ©amen, ba« Sortiren ber 3reiebcln für bic Äüdje unb ba« Aueftecfen unb beren Berwatjrung in troefenen froftfreien Stäumlidifeilcu, foreie bie Anfertigung von Strohbecfcn unb Statten genügenb befchäftigen. Audi muffen bei 3eiten bie= jenigen Samen, bie man nicht felbcr gereonnen hat, herbcigefdmfft reerben, um fie jur grühlingsau«faat jur «anb 511 haben. — Anfang« bc« DJconats" fetjt man Cichorien unb fiörecnjahn in ftiften unb bringt fie in ben Äellcr, in bie Stube ober in ein rearmc« £aue"; fpäter fäet man in bie vorhanbenen Aäften im greien, bie man mit Saub ober ©affenfchridit vorgefdilagen hat, Äreffc, Sftavünjchcu unb fiattidi; ftctft (Surfen in Söpfe unb beforgt bie ©pargeltreiberei, reeldje man \u Anfang bc« .perbfte« fdjon eingerichtet haben mufj. ßnbe be« SJlonat« beginnt man mit ber Anlage ber neuen SDliftbeete. Ben ganjen Monat hinburdj aber gebe man in ben ÜJiittagsftunben etwa« fiuft in ben (Semüfetetlern unb befiebtige bic bafelbft aufgeftaveltcn ©emüfe häufig, um alle foldic fdmcll ju entfernen, reeldje ju faulen beginnen. ilknniflfaltißcö. SScreituncj bc§ 2ßcin8 auS 3?rialJarfier. Wenn bie Stengel ber gewöhnlich, fulttiurten Sihabarber^lrten il;re volle (Sröfic erreidit haben, Iva« geivohnlidi etrea um bic Glitte be« Monat« SKai ber Sali feini reirb, fehlleitet man fie ab, befreit fie von ben Blattern, iveldie weggeworfen ober bem Biet) gefüttert reerben, unb jcriiuetfdu bie Stengel entWeber }Wifct)en jwei ffi?al;en, wie bei einer .«anbmangel, ober mahlt fie noch beffer unter einem Stein Wie in ben Dbftmab> mühlcn, bi« fie ;u einem förmlidjcn Brei äermahlen jinb. liefen Brei bringt mau in eine offene Äufe ober Bütte unb i'cbt ba;u fo viel frifdic« roeidje« 3tcgen=, glu§= ober Brunnenwaffer, bafj auf je fünf !{Sfunb jene« S3reic« immer eine ©allone SBaffer * fommt. SBiefe *Diifd)ung mu§ brei volle Jage ftclien bleiben unb täglich, miubeften« viermal tüchtig umgc-- rülnt reerben. Am vierten Sage reirb ber '.Brei bann auf gewöhnliche Weife geprefjt, bic glüffigfeit abge= japft unb burdi ein reine« Such filtrirt unb in eine offene Äufe gebracht, worin man auf jebc ©allone ber glüffigEeit brei ipfunb weißen ^utjuder binjufcht unb bie SRifchung fo lange umrührt, bi« aller 3uefer jer-- gangen iji. hierauf lägt man bic SDcifcbung ruhig ftel;en unb in vier, fünf ober fedi« Jagen, je uadibem bic Jßitterung warm ift, reirb bic ©ährung bann nachlaffen unb fut) oben eine Bede von ©erjaum unb * I ©aUone = tem Sßulumen uoti 10 5p f unb bcfttttirtem SDGafftr t'ti 13° ffi.u-mc unb einem SSarometttfliinb von ctlca IS 3o(l, -itic älitifi 4,54 Siter eter 3,96 SScrtinet Qmirt, ober 10% ©ifopten n-urtteml'er.)ifiJ'. 175 £efe gebilbet haben, voetdje mau entwebet fbtgfaltig abnehmen, ober untet welAcr man bie glüffigfeit a»= jiebeu mufi, unb jwar gerate in bem Sfagenblicfe, wo bie ftrufte von gefeit ;u planen ober fid) 511 trennen Beginnt, hierauf (ommt bei SBein in ein reines ga§, wcldws jebod) 110* nicht »erfpunbet werben barf. Sollte ber Wein im gaffe nod) einmal ju gäljren be= ginnen, fo mufj man ihn auf ein aubercs gafj ab= ;iehen unb alle §efen fotgfatn ausfdieiben. Stach un= gefaxt mer,elm Sagen wirb bas Safj »erfpunbet unb bleibt bann liegen bis jum Sföärj bee> nüdiften Sabrcs, »0 ber Kein Hiebet abgejapft unb auf ein anbetet $$af; gebracht unb »erfpunbet wirb. Sollte jebod) bei Kein in golge ber fottgefefcten lcicbten Währung in irgenb einem gaffe injwtfdjen etwas 0011 feiner ur= fprünglidicn Sfifjigfeit »erloren haben, fo wirb nod) eine ;u feinem StuSfüfjen biiucid)cnbc Söienge £utjucfer in einem Quantum Kein aufgelöst unb in inro neue gajj gebracht, auf meldjes er abgezogen warben ifi, wobei jebodi jugleidj batauf ju fel;en ift, baff baä gafj immer fpunbooll erhalten werbe. 3n einem bis jwei 9Dtonatcn ift ber Söcin bann reif genug, um auf glafdjen abgejogen 311 werben, unb fann im Sommer gctiunfen werben. SDod) wirb ber Sein entfdjieben bejfer, wenn er nod) ein weiteres Safjr auf bem gaffe liegt, uadibem er abgejapft warben ift. — 3m fjerbfte, etwa gegen Snbe Septembers, (iahen bie 5lfjabarbet= •Pflanjen bann neue Stengel getrieben, welche ganj auf biefelbe Sßeife abgefdmitten unb 311 Wem oer- Wenbet werben, wie es oben gefdjübert worben. — Set fo gewonnene SBein bat im reifen ßuftanbe etwa bie Stärfe unb ben ©efdjmaä! eines (Jbablis ober £crmitage, unb halt fid) 3a&re lang in glafdjen. ©cgcit bie StadjctBccrraupc. Senn Staupen bie Stad)clbccrenbüfd)e »erheeren, fo fann man fie babutcb jetftöten, bafj man bie ganjen Büfdje mit einer Stuftöfung »on Ütiaun in Süaffer fprtjjt ober übergiefjt. SJiefe tobtet fümmtlidie Staupen, ohne bie griidjte im gevingften ju befdiäbigen. SBet Sllaun löst iid) aber nur in fodjenbem SBaffet gut auf, unb mau mufj bie Oluflöfung baber Bot bem ©ebraud) evft bis jur Sabmätme etfalten laffen. Sie ecfclhaften Blattläufe an Johannisbeeren, befonberä an Gaffis, frnb leidit ju jerflören, wenn man jwei Ungen (il;lor= falf in etwa 10 Uuart SBaffet auflöst unb bie »on ben Blattlaufen befallenen Büfdie entwebet mit biefer ßöfung übetfprijst, ober mittelft eines Sdiruammcs abwäfdit. I)ie Operation mufj jebod) nad) jwei Jagen wieberbolt werben. £a£ unter bem Stauten „Gishurst Compound" bcr'anntc neue Stiftet gegen Ungeziefer fall fernen mineralifcbeu Bcftanbtbeileu nad) »otjugäwetfe aus (ihUnfalf unb 'Vbospborfaljeu beftehen. 3l5gefd)nirterte Sölumcn frifch 31t crlialtett. Sduitte in ein ©laä ober fonfiiges ©efäfj, worin bu abgefdmittenc iMumen aufbewahren willjt, einen ober einige Söffel voll gepulperte &olifohle, giepe bas" Söajfer barauf unb fette bie Blumen fo hinein, bafj bas untere Gilbe itjter Stengel in ber Sohle fielit. Siefe einfache Sorfehrung wirft aufjerotbentlidi , benn bie Blumen erhalten fid) nicfjt nur ebenfo laug frifd) unb rnioer= änbert, als fie fid) auf ihren ffliutterpflaiijen erbalten hätten, fouberu man braucht audj bas SBaffer ober bie Sohle gar nidjt ju erneuern, nodi irgenb eine weitere itufmerffamfeit barauf 31t »erwenben, benn bas SBaffet wirb bind) bie Sohle immer frifdi unb flar im ©efäjj erhalten, unb aller Sdileim unb üble ©etud) nermieben, Weidjet fid) aufjetbem in ben Blumenoafcu geitenb madjt. Sic Sragfnefpcn unb aSIüfJjcit ber C6ft= liüumc im ^niftjaftr gegen (Srfrtcren ju ftchent. SDlan halte bas Blühen ber Säume im 'isrühlinn fo lange jurücf, bis feine nachtbeiligen SRadjtfröfte mehr ju bcfiirditen finb. Um bieg 311 beWitten, lege man im gebtuat, wenn bie Erbe nodi tief gefroren ift, falten SBlift etmas biet um bie Bäume, unb [äffe biefen fo lange liegen, bis feine ftarfeu Oiaditfröfte mehr ju erwarten finb. SBenn mm bie anbeut Baume, weldje mit feinem SDJifi umlegt finb, bereits blühen, fo finb bie mit ffliijt umlegten bagegen nodi ganj jurücf, weil ber Sobcn unter ihnen nidit aufthaueu fann. Stimmt man aber ben 3Jtifi hinweg unb fe^t ben nod) gefrornen ©oben ber milben SBitterung unb ber Sonne aus, fo werben foldie Bäume nur befto fdmeder treiben, ben früher bliiheuben febr halb nadifominen unb jahlreidie gtüdjte tragen, ©et nämlidie Erfolg läft fid) er= warten, wenn man bei einem ber legten fiarfen SBin* terfröfte 6is um bie Baume legt, es nodi mit 9Kifi bebeeft unb bann etfr wegnimmt, wenn bem Sreiben ber Slütbcn ber Bäume feine ©efahr mehr brot)t. (üteuefte Grfinbungen.) 23[umen inöglidjft unuerfebrt ju »erfebirten. Um Blumen jut Boff ju perfdiiefen , iji nidits jWeef= mafiger, als fie in geöltes Papier einjuwideln; Ber= fenbet man fie auf anbere 3lrt, fo befeftigt man inner» halb einer fjötjernen Äifte ein Stüd feuditcn Serjwamm, ober einige Sdiidueu befeudneteu Bad'tudis ober naffeu Alanells, mit weld) lejjteren man anfällig bie SBänbe ber Stifte ausfleiben fann, ober breitet ftifd) gepfltufte Mohlhlatler mit ihrer untern Seite über bie Blumen. '.Hlle biefe iDttttet helfen ganj orbentlid). 3)1 bas ©efäfj, worin man Blumen Pcrfenbet, »on BIcdi unb mit einem gut fdiliefjenben ©edel oerfeheu, bann ifi eine Cuelle anbaueruber geudjtigfeit weniger noth= wenbig, beim bie Blätter unb Bliitbcn felbft werben für fuijc 3eit eine lltmoiphare von hinlänglidier geud)tigfeii bilben. gine anbre ÜJtetrjobe, bie befonbeis bann ganj jwectentfpredjenb ift, wenn mau Blumen bei troetenem Settet fdjneibet, befteht barin, bafj man biefelbcu, unmittelbar nadibem fie abgefdniitteu War- ben finb, in einen aus SDtac Sntof^ gefertigten Be- hälter in eflalt eines iHeifefacfs wirft; fdilieft ber 176 Sügel biefeä Schaltete gut, fo werten tie Blumen ben ganzen Jag hiatutct) in einet glübenbcn Sonne frifdj bleiben, wie retfenbe Botanifer febr woljl wiffen. S5er @runb, warum folebe Blumen frifch bleiben, ifl in ollen isällen ftete bevfelbe — bie Stift, welche fie umgibt, i(i feucht. Sourifteu, wcldic botanifiren unb »übe Blumen ober garnfräuter fammclu, foltten fid) immer mit einem beiartigen SUifefact reifchen. g-nichtbartctt im (Gebiet bess Slmajonenftto» meS. 9iadi ben SBerfidicrungen beS 'ilbmiiale SWaur». trägt ber SRciö hier rucrjigfältig. Cr Wirt Bier SDtonate nach ber SfuSfaat geerntet unb fann ut jebei Sabreejeit auegefäet werten. Strenge genommen, fann man hier alfo Bon einem einzigen Sdieffel in einem einjigen 3abre 64,000 ernten. SBären biefe fruchtbaren ©egen= ben ber wilben SBölferfdjaften, ber reifjenben Xbiere unb ber giftigen [Reptilien lebig, fo tonnten fie febr leicht bie gefammte BeBötferung ber Grbe ernähren. ©jfene Aorrclponirny. Gerrit 91. G..j in 91c mit n bei S. 35ie Stiltur ber Begonien: Socferc naljilnifte Säuberte mit 3ufo| oon %U Slufjfanb unb etwaö itohlenflein, gute Drainage; mäfugee Begießen; 3'mm«tempetatui Bon 10—15" 9t., Sommer« tcichlidi Stift, bei bivetter Sonne Befdjattuug, im SZBintei nidit nid SBaffer. »erntet rung bureb Samen, Stccflinge unb Blätter, welche flach auf bem SBermeljrungSbeet auegebreitet unb an ben $auptnerBen burdjfdjnitten werten, um fich burdj ihre Seimfnofpcn an ben SBinfeln ber Steroatur «i Beraubten. t\t Änotteit boh B. discolor unb ifjren Sarictäten werben im §erb|t aus bem ©oben genom= men, in troefeuem Silberfanb in einem froftfreien 9iaum überwintert unb Anfange SDcärj im S'mmcr angetrieben unb aümäblig abgehärtet, worauf man fie in ber jweiten £älfte bee 9Jiai in ber freien Dtabatte mit bem SE.opf cinfenlen fann. Dracacna speetabilis: Seilte ßaub= ober SBtifi= beeterbe mit '/« @allJ> uno Vo &oIjfobIenflein ge= mifdjt; äimmertemperatur, Sommere inel äßaffet, giofje flache Söpfc mit guter SDrainage, Bcimchiung burch SButjelfeimc (in flehten Stopfen mit Bie! Äoble, im Sohbcet), Spröfjlinge, Stccflinge; alle biefe muffen jiemlid) troefen gebalten werben bie fie Jßurjel gemacht haben, weil fie fonfi faulen. 3e me(;r Äoble in bae (Srbgemeng fommt, befto niebt Wirb bem gaulen bc= gegnet, 511 welchem biefe 'Vflan;en fo befonbere geneigt finb. S)ie befte Ueberwinterung ift bie in 2Bobnjim= mern, wo bie Temperatur bei 9iad)t nid)t unter 8° SGBärme beruntcvfinft. (2Bir werben in einem unferer nädjften -vefte einen giopcien Wrtifcl übet bie Äultut ber 3>racänen unb Gotbnlinen bringen). Ficus elastica: 4 JIküc fette 9)üftbcetetbc, 1 Jbeil frifdjer SRafenlebm, 1 Ibeil glufjfanb, gute Drainage, grofje ©efäfje, eine Temperatur von 12-16" 9t., »iel 'Jeuditigfeit, Dtälje bee (Slafee, bei biteftem Sonnen« fdiein Sefduittung, jäf;rlid> jrccimal Umtopfen, nie iu'e greie. Bcuncbnmg burd) 5lbleger (in angehängten Sermchrimgetopfcn) ober burdj Stccflinge unter ©Iae= glode mit geniigenber Bebenwärme bei 14 — 17° 9t. unb jiemlicher Jrodcnbeit. Acacia. Sitte um nähete Scjcidmung, welche Sippen oon biefer grofjen gamilie gemeint finb, ob bie neuboUänbifcben ober anbete, bann foll bie 'Beleb' rung erfolgen; ebenfo bcjüglidi ber Bon 2«bncn ge= meinten Sitten Bon Azalea. ©ine bei beften unb ftntfwiidifigficn petpctuellen Sdilingpflaujen für eine ^oljwanb im 3''nmcr ift nädift ben Gpl)euaiten aud) bie Tradescantia zebrina, Bon weldict man jii biefem 3wecf ötanfen flad) in ben Äaften legt um fie bewurjeln ju laffen, woburdi fie fich mit grofjer Ucppigfeit cntwicfeln. genier Stephanotis, Allamandfl, oerfebicbene ber fdiönen neuen Clematis, Sbunbergien. bie neueren 'i'affiflotcn unb inebefonbcte bie präditigen lacfonien. Um Sbnen genau ratben 511 tonnen, wäre ee aber nötbig, bie SDimenftonen :c. uub fonftigen Stabältniffe ber frag- lidicu SRäumlidjfeit uä(;er 511 fcmien. Omfjjtiöung. 3n bem 5(rtifel über „SSewurjelung ber Stopfer Bon Pelargonien" im Scpteinbcrbefte unferer 3eitfduift S. 140 bat fid) ein bebauerlidicr Srrtbum eingefdjlidjen, inbem ee bort anftatt: „auf etwa 45° 9t. erhalten", beifjen mufj: „auf etwa 5—6° 9teaum. erhalten", w&i tinferc geneigten Öefct gefälligfi oerbeffern woüen. ^ASSSAK Lstrirte Garten.- Zeitung. 18 61 Taf. 1-. Wciaefia auiabil'i I S t\ii M cuitL'i rtraitdi für t/a.r freu Otuul '. 177 Weigelia amabilis Van üouttei. Safet 12. Tic üffieigelien fyibeu wegen ir)*er jierlidjen unb reichen 33(ütt)e unb if>rcr »oflfommenen Sluöbauer in alfen Sagen unb (Stanborten mit 9ted)t ftd) olö eine ber belieliteften Sßflanjen in unferen ©arten eingebürgert. Tic Seidjtigfeit ihrer SBermeljrung au erbeifohen bie ©forinien eine öerhältnifimäßig lange 9Jur)ejeit, unb wenn [te biefe nirbt befommen, [0 jetgen fid> bie fdilimmen SBirfttngcn baöon immer rcdU beutlid! an tiefen ißflanjen in unfereu Wewäd'obäufcrn in ©efialt langer, bünner Triebe, wehte niebt im Sianbe ftnb, ftd) felber ju tragen, unb fraft- unb faftlofer IMätler, webte faum einige Strahlen einer matten .fH'rbftfonnc ertragen fönnen. Vllle .ttränflirhfcit unb Sfhmüdu' bei ben ©formten rührt einzig unb allein von ungeeig-- neter SBeljanbtung her, unb entfpringt gewöljnlidj barauö, hrf mau bie Sebenöfräfte ber spflanjen burch übermäßige Aufregung unb antreiben ober burd) SWangel an Mibe nahem erfchöpft bat; beim einer SRu^ejeit bebarf bie 5ßflanje ebenfo gut Wie baS Thier, wenn fte gefunb bleiben fofl. Entbehrt ein ®ewäd)$ ber periobifeheu Muhe, fo wirb eö halb erfä)6öft unb entfräftet, wenn and) ©oben unb Sage feinem 3ßa$3t$um nod.i fo günftig fmb. SOQec baber ©formten mil Erfolg fultivircu will, ber mujj fein äugenmerf ebenfo wohl auf baö SUujhirtc CVarten<3cititng. y. 12. 23 178 äeitweifige Siubenlaffeii, nfö auf boö gebeiljiidje SBad^ötbum feiner [ßflanjett rid)ten, unb Wenn er biefe (eitenben SKomente begreift, fo gibt eS in t'ft Tbot mir wenige SBarmfjauöpftanjen, weldje (eidner ju befyanbeln ober auö benen burd) Äreujung unb au3 Samen mit größerer 8eid)tigfeii neue SSarietäten ju erjielen ftnb, alö bie ©lorinien. Um einigermaßen metfjobifd; ju SBerfe ju gefjen, will idj meine SGStnfe mit ber Sluöfaat ber (Samen beginnen. 28er ©lorinien auö Samen jiefjeri Witt, ber fäe ben lelUern bnlb nad) feinem SluSreifen in feidjte Stapfe, bie mit leidster, fanbiger ^aibenerbe biö auf einen ^oü »om Cfanbe gefüllt ftnb, über wefdje bann eine fünne Sdud)te Sifberfanb gebreitet unb eben unb glatt gebrürft werben mitjj. ?luf biefe glatte Sd)id;te Silberfanb fäet man ben Samen, ftreut bloß nod) etwaö Silberfanb barüber unb feßt bann bie SRäpfe in ein SBarmbeet ober einen Xreibfafien , wo fie eine femtte 8ltmofpr)äre mit anbaltenber ftarfer SBärme baben; biefeS 23eet ober biefer Äaften wirb befd)attet, wenn man eö für paffenb liült; wenn nid)t, fo bebeeft man bei febr bellem, fonnigem Sffietter bie 3cäpfe mit einer ©(aSglocfe, biö bie Samen ganj fdiön aufgegangen ftnb. Sobalb fte ,511m 93erf)flanjcn groß genug ftnb, fo öerfegt man fte in anbere 9?äpfe, je einen $pü poh einanber entfernt, unb läßt fte fjier, biß fie einige SBlätter gebilbet haben, worauf bie Sämlinge einjeln in fleine 2opfe auSgepflanjt unb biefe in ein SBarmbeet öerfenft ober in ein l'lnanaöbauö gefteüt Werben, wo fte hjnläuglid) SMrme unb geudjtigfeit fjabm. SBann fte bann enblict) it)r !ffiadj8tr)um öollenbet baben, bringt man fte in ihren SRufjefianb, \va6 am beften unb leidUeften baburd) gefd)iebt, bafi man fte allmäblig auö ber feuchten 9ltmofpl)üre r)inwegnimmt unb it)nen bann aud) bie geud;tigfeit an ^en äßurselu entjiefjt unb biefe Unteren nad; unf> nad) ganj eiutrorfnen läpt. SBenn bie JBurjefn ganj trorfen ftnb, mufi man fte, fammt Gürbe unb köpfen, nad) einem froftfreien, troefnen Ort »erbringen, 5. 93. einem Heller, ober man ftellt fte unter bie ©efteße einer Orangerie, wo fte jebod) »or SWäufen geftdiert feint muffen, unb läfit fte r)ier mtnbeftenö jWei SRonate lang ober nod) länger fielen, je nad) ber 3at)reöjeit, wo eö wünffbcnöwcrtr; fepn mag, fie roieber anjutreiben. äÖäbrenb biefer Siubcjeit tft eö jebod) nötlu'g, ber SBurjcl alle öier biö fedjö SBodjen ein wenig latteö 2Baffer ju geben, bannt fte wieber etwad an= fdjwillt unb nid)t ganj öertrorfnet. Einige 2"age cor beut 3c'tPunfff wo man bie SBurjelfnotte wieber antreiben will, gießt man bann etwaö ftärfer, um bie 2lnf$weHung Ijerbeijufüljren unb bie 33egetationS«^ätigfeit anjuregen, unb faun woljl and) ben 3"opf etwaß wärmer [teilen. lern eigentlichen antreiben, bei weldiem febr Btel auf bie rid;tige Slnwenbung pon aBärme unb geudjtigfeit anfommt, mufi jebod) ein SBerfefcen ber Änollen tiorangerjen. 3U biefem 3M)uf muffen biefelben auö ber alten Grbe herausgenommen unb in Stopfe eingefeßt werben, welcbe mit einem jiompoft auö gleid;en Steilen leid)ter, fanbiger ^»aibenerbe unb guter Sauberbe angefüllt ftnb, betten man, wenn ber 33oben mager ift, nod; etwaö gutöerrotteten Äutjbünger beimengt. §ür gute Drainage ber Jopfe mufi f>or allem geforgt femt. Wad) betn Umtopfen unb Stngiepen bringt man bie Jopfe in ein 2ßarmbeet, wo fte gefpantttc Stift unb folleö Sonnenlicht baben, unb wenn fte ;u Warfen beginnen, barf man ilmen anfangö nur fleine Giengen öon geud)tigfeit jufommen laffen; fpäter aber reid)t man il)itett reidjlid; SBaffer burd) SBegiefien unb Ueberfprttjen, unb biefe 2Bafferjufut)r unb bie SBefeitigung etwaiger fd;äMid;er Snfeften ftnb bann bie cinjige Pflege, weld)e bie ©lorinien biö ju bem ßatpurittt erl)eifd)eu, wo fid) bie ©lütten ju entwirfeln beginnen. 3''Ö* mufi ^^ 5ßflanjen me^r Suft gegeben werben, um fte mefjr abjul)ärten, bann bleiben fte Pier biö fünf ißodjen lang unb nod) mel)r in iMütbe. 3iad) bem äkrblüben unb 5(uöreifcn ber Samen, weldte fovgfältig gefammelt werben follten, gönnt man il^neit bann wieber il)re 9iul}c}cit, inbem mau ihnen allmäbltg bie geud)ttgfeit poreuthält. Sluper ber gortpftaitäung burd) Samen laffen ftä) bie ©lorinien audi nod) burd; Stopfer / 119 von il)vcn jungen trieben ober butcb, bie 3cv,tK''llluJ U|tb Setturjelung i()rev Vlättcr öer* mehren. Die Stopfer von ben jungen trieben ftnb gerabe fo jtt bet)anbeln wie biejenigen ber Xahlien, unb muffen bei lebhafter SBärmc in ©ilberfanb bewurjelt werben. lie 33er« mchrung auö Vlättern fann in peierfei SBeife vorgenommen werben : erftenö entwebet baburd), bajj man ben SBfattfiiel in ben @anb ftetft wie einen Stopfer, wo er bann balb einen Jbtollen bilbetj ober jWeitenö baburd), baß" man bie Hauptrippen beö VlatteS mit einem Keffer bttrd)-- fdmeibet, baö ©(alt mit ben [Rippen netdj unten ftad) auf ben Sanb brücft unb es mit einigen flehten Äiefclftcinen gerabc in bet S*ldt)e ber burd)gefdntitteuen Stellen befdjwert, worauf eö mit einer ®la8tafel ober ©(aöglorfe überbeeft wirb; ber 5"opf wirb Ijierattf in eine ftarfe fetidjte 2ßärme gefegt, unb nun werben ftd) balb neben ben (Siufdinitten an ben [flippen Heine ÄnöHdjen bilben, aus benen bann wieber Änofpen auftreiben, ©obalb biefe einigen Umfang erreicht haben, werben fte von beut Statte abgetrennt unb in eigene 9?äpfe unb fpäter in eigene Söpfe verfemt unb ganj fo bebanbelt, wie wir eö oben für bie Sämlinge angegeben haben. €tttiae über Cnlaolnricn. d€ ift merfwürbig, wie fdntell bie (Jalceolarien ftd) 511 einer Sicbltngebliinie unfercr Aloriften emporgefebwungen unb wcldie große Verbreitung a(8 SKobepflanjen fte erreicht haben. 3m 3abr 1820 rannte man in Suropa erft fecfjö 2frten biefer reijenben Vlume, worunter C. corymbosa, bie bolbcnblüthige Pantoffelblume, mit ihren gelben Stützen, bie bübfebefte unb anmutbigfte war. SBäbrenb bcö nädjften SaljrjeljntS biö 1830 würben mehrere anbere Slrten au? Pbili nad) (Suropa eingeführt, worunter jroei mit bunfelvioletten ober purpurnen Slumen: C. arachnoidea unb purpurea. Äaum waren bie neuen Slrten in Snglanb jum iMübcn gefomiuen, alö ein befannter englifd)er ©ärtner von großem SSerbienft, ber verftorbene SD?r. 5JJenm; ( bamalö Giljef in ber ©ärtnerei ber Ferren 5)oung in (5pfom , auf ben Einfall tarn, einen 33erfud) mit ber £»;bribifation ber verfdnebenen SIrten }it macben. 8II0 biefer üßerfueb über (Srwarten gut gelaug, unb man baburd) eine ganje 9ifibe fdiöuer Varietäten erlangte, bie ftd) balb bie ©uuft bes 5ßubliuime erwarben, würbe bie £n;bribifation ber QaU reolarien allgemein. 3)ie erfte von Ißenm; erjielte .£wbribe war C. Gellaniana, mit orange- gelben, buufelbrauu getupften Slütljen, erjielt aus fünftlid)er 33eftäubung ber C. corymbosa mit C. purpurea; bie jweite Jjipbribe, C. Youngeana, gewonnen auö ber 3'npregnation von C. corymbosa mit arachnoidea, jeigfe ein nod) lebhafteres gorbenfpiel. i'lllein ber eigentliche (5rfolg ber £)tybribifation ber Galceolarien batirt ftd) eigentlich erft von ber Sinfübrung ber von bei 3nfel Sbiloe ftainmeuben G. crenatiflora im %a§i 1831, weldjc von SRatur au? fd'on braune Siridie unb Ißunfte auf gelbem ©runbe bat, unb auö Welcher balb mehrere praditvolle Varietäten erjielt würben. Von biefer jjtil an baben aber attd) bie ©ärmer bcö Kontinents ftrb mit (5ifer auf bie .tjwbrtbifation ber Salceolarien gelegt, unb eine ÜRenge von Varietäten bervorgebradn, wekbe alle nur evbeiiflidu'it Nuancen von gärbung unb ßeiajuung jeigen. @ö ift in ber Übat merfivürbig, wie ftd> hiebet bie 5l)aifad)e hcrau?gefte!lt hat, bajj bie eckten ftr au dum igen Slrten ftd) mit ben f ratt t igen paaren [äffen, wie beim 5. V. C. bi- eolor, mit blaftgclbeu unb weifum SMütlien, bttrdi irgenb einen 3l"icl"l'1: m" 0,ua' ff'iutartigen ©pecieö impregnirt würbe unb einige fdume Sorten lieferte. i'ÜIe biefe (Srjcugntffe gaben ben ©armem einen mäd;tigen eintrieb, ftd) in ber O'rjielung 23* 180 neuer 33ariet5ten 51t verfudien, unb cö »ergebt nod) gegenwärtig fein 3al)r, wo nidjt bie ßäffl ber febon öortjanbenen burd) einige neue unb fdjöne Varietäten »etmeljrt Wirb, unb wir Vlütljen ju fcfjen bekommen, bic in allen möglichen Sdjattirungcu »on ©elb, Orange, SBrattn, Vurpur, 1)unfclvioIett, Sdjarlad), ^oebrotb,, 2öeip, 9tofa, Karmin u. f. m. variiren unb oft burd) fdiönc ßeidniung, burd) gierfeit, fünfte unb ©triebe ober burd) jarte Sdnittirungcn contraftirenber garben überragen; ja in einigen gälten tjaben bie Vlütfieu fogar eine 2lrt Veftäubung ober JReif auf ftd), au? ob fie mit 2Reljfflaub befprengt wären, wie wir an einigen 9ceuigfciten bcö 3ar)rcö 1860 unb beö vergangenen SoiumcrS gefei)en Ijabeit. §(llcin bie burd) bic Kultur erhielte ÜRandjfaltigfeit erftrerft ftd) i;id)t bloß" auf bic garbe ber Vlüthcn, fonbern audj auf ihre gorm , unb wir fehen burd) bie gortfd)rittc im .^brtbifiren unb ber Kultur bei einigen ber neueren Sorten unb Varietäten erftaunlid'c ©rößenverbältniffe für bie Slüthen erteilt. So war im vorigen 3abre auf einer gonboner JluefteUung eine neue Varietät 51t felien, beren Vlütbe beinahe runb War unb naljeju aiibertf)a!b $oti map. 3Me fdjönften ftratttfartigen Varietäten von Kalceolaricn finb bie je^t in Gnglanb gcjüdjtet worben, namentlid) von ben Ferren 3ofepb Vlant lin^ 3»fb,ua SRajor; balbftraudkutige Würben namentlid) von ben Ferren Varneö unb ®reen gewonnen, währenb man auf bem Kontinent »orjltgöweife nur auf bic 3U*( ^cr frautartigen bebad't fd)ien. £>od) fiat -derr Sduilc in £)obenhcim, ein febr verbienter unb gefeierter Qüfyttt, neben vielen fdjönen neuen frautartigen Varietäten, aud) einige feljr gute Ijalbftraudjartige gewonnen. 35ie VolIfommeul)cit, ju welcher man eö Ijeutjutage in ber Äultur ber Kalceolaricn gebradji bat, ift wahrhaft ftaunciwwertb, beim bie neueren .gtybriben verläugncn beinahe ben «Jpabttuö ber urfprünglidieit ÜRutterJjflanjen, unb fclbft bie alten Varietäten finb in ben burd) bie neuere Jtultur gewonnenen Krcmplarcn unenblid) verfdiieben von 3)em, wa$ ftc urfprünglid) waren, unb bei Vergicidmngcn finb bie (ctjtcren in ben erftcren faum wieber ju erTennen. Kinc .öauvtfacbe für ben Salceolarienjöc&ter ber ©egenwart unb für ben Vdtmiften ift bafyer weniger bie ©ewinnung neuer Varietäten, als bic Vermehrung ber vorhanbenen fdjönen neuen ?trten, wofür wir nad)fieljenb einige Vemcrfungen geben wollen. Sunge ißflanjen von ben traurigen unb halbftraudngen Slrtcn laffen ftd) leid)t vermehren burd) Stcrfreifcr von SBurjelfdjojiiingen im Oftober unb November, beim in ber Äüljle unb geuditigfeit ber MalU häufer ju biefer 3(ar)rc8jeit laffen ftd) bie unteren Seitentriebe leid)t burd) ?litbäufe[n jur Austreibung einer 8tn,jar)l Keiner SBürjeldjen bewegen. Von ben educn ftraudiartigen Salceo- larien laffen ftd) gut ausgereifte junge Triebe aud) im Sommer leidit in fanbiger Xamm- unb ^aibenerbe bewurjelnj allein mit nod) größerem (Jrfolg Werben bie 9Bür^lctu'n erjeugt, fo lange bie Vffan?cn in einer fühlen unb feuchten Situation ftetjen, im Oftober unb November; wenn bann berartige Triebe abgenommen unb einjeln eingetöpft werben, fo wad)fen fie nod) vor Eintritt ber ftrengen SBinterfälte an. SRan gibt ihnen ju biefem Vcbuf Keine Topfe mit gleichen Steilen von fanbiger 2)ammerbe unb Sauberbe. Unmittelbar nad) bem Umtopfen muffen fte ungefähr auf einen Neonat in einen bid)tr>erfd)Ioffenen jlaften gebracht werben, beffen gefpannte ?ltmofphäre 511 bem alSbalbigcn Söad'etbum wefentlid) beiträgt, währenb wenn man fte einem ftärfern Suftjuge attSfefjt, biefer eher barauf hinwirft, baö Saub auS* jutrerfnen unb bie 5ßflanjen ju befdiäbigen. So lange fte im Äaftcn ftnb, halte man ben Voben feudjt, trage aber Sorge baö Saub nid)t na§ 51t madien, weil fonft bie Vflanu~n leid't faulen würben. (Jnbe 9covcmber folltcn bie §ßflanjen bann auf ein 33orb in ber Diälie beö ©lafcö in einem ÄnTtbaufe gefreut werben, wo man fie fiberwintert. 3n biefer ?age werben fte fräftig fortwadifeu, unb wenn bie Töpfe bann ganj mit SBurjeln angefüllt ftnb, muffen fie in gröjjere verfemt werben, wa$ il)r eigene^ 9Bad)Sthum bebeutenb förbert, uno ohne mc(d)cc) / 181 ftc ftd)cr nur fdnvartblüfyenbe triebe bilben unb im fofgenben Safere ju feiner reirficn Slütfec fommen würben. 3" Slnfang beS WonatS 9)?är} muffen bie jungen *PfIan$en wieber in größere Zöpfe verfemt werben unb fyieju empfehle id) flad.ie fünfjöflige, b. b. foldie, bie am obern dlcmbc einen 5)urdjmeffer »on fünf, bei einer ^ö|e öon f)öd;fteii0 vier $oü feaben, weil cS £featfad;e ift, bajj fid) bie (5rbc in folckn Töpfen Weit beffer erfeält afö in feofeen. Sinn nimmt fanbige ?cbmerbc, bie man mit gut «errettetem Äuljbunger fett gemadH hat, weld) festerer für bie Snlceolarien ganj befonberö crfpricßlid), weit füfelcr als SPferbebünger unb baber biefem urtbebingt öorjujieljen ift. 2lnfang3 Stpril topft man abermals um, unb jwar in fed^öllige Jöpfe mit bemfelben Srbgemeng. Sei jebem Sßerfc^en muß bie obere Sdnd'tc ber Drainage erneuert werben, unb jwar bamit baS SBaffer gut auf bie Jopffdierben Ijerafelaufen fann, auS groben Setymbrocfen , lorf unb Jünger eine ©djidjte von iwei ßcü Tiefe unb barüber, Woburd) man eine größere üffiaffermenge beim SBegiefjen cinwenben unb baburd) ben ^flanjen um fo metjr StfahrungSftoff ;ufüf)rcn fann. Sd>on von bem ÜBerfefcen in bie fünfjöfligen Töpfe an feilte man von 3t'it 5U 3l''[ einen Xüugcrguß mit Derbünnten flüfftgen Üüng-- mittein geben, ber fpäter bann immer je beim brüten 33egiefjen baS reine SBaffer erfefcen fann. Sie ^flanu'u follten bie ganje 3 c ' * ö<>m Spätherbft an bis nad) ihrem Verblühen (wcldjeS gcwöbnlid) im 3u(i ober ?(uguft ftattfinbet) au ben »orberen genftern cincS JUltfeaufeS gebalten unb bei ftarfem @onnenfd)etn burd) einen Sßorr)ang von @anva{j ober burd) ein 9?cfj hinter bem ®(aö gefcfeüfjt werben. 2Benn nad) bem abblühen bie ©tengel vcrfdirumpft ftnb, verfelje id) biejenigen $flan;cn, von wehten id) im nücbften 3af)re ertra grofe Sremplare gewinnen will, in Söpfe von ber l)a(ben Gh'öße ihrer feitfeerigen, unb verfleinere tf>rc SBurjel* ballen bebeutenb. v3iad) biefem Umtopfen follten bie $flanjen etwa auf einen ÜRonat in einen falten Sofien geftellt unb vor ber Sonne gcfdjüßt werben, worauf id) fte wieber in'? greie bringe unb fte an einem vor ber WittagSfonue begatteten ober gcfdnttuen Orte bi? um bie Witte DftobcrS fielen (äffe, wo fte bann wieber, wie fd)on oben gefd)ilbert, jur Uebevwinterung in baö .Üaltliauö gefdjafft werben. 3m barauffolgenben SKdrj unb ?lpril muffen fte wieber umgetopft unb ganj fo befeaubelt werben, wie id) eö oben für ba$ vorige Safer angegeben habe, @ö ift fe()r ratfjfam unb bie befte fßrariS, i()nen jebeu £)erbft eine Slnjafel 2öuvu'l febößlinge ab$uner)men, fo bafi man alljäferlid) einen 33orratfe von großen jweijährigen 5ßflanjen bat, weldje man im Sommer blühen läßt. 23ei biefer 33cfeanblungSweifc laffen fid) Sßflanjen von jwei bis vier guß £>öfee erjielen, bie auf aßen Seiten mit 23lütfecntrieben verfemen ftnb unb fo einen einjigen Jlopf von SBlütben, von brei $uß" im Turdnneffer, bilben. 3Bo man eine größere Sfajaljl von Patecotarien hat, ba ift cS ratl)fam, einige bavon in'S freie 8anb auöjufefcen unb fjieju einen Stanbort ju wählen, wo bie $ftanjen von eilf Uhr Mittags bis vier U()r ^adunittagS Statten haben fönnen , weil bie große .£me ber WittagSfonne ben 3?lütbeu ber Cüilccolarien jehr naditheilig ift. gör bie SämlingS^udU empfehle id; nadiftehenbcS Verfahren: Sobalb ber Same reif ift, waS bei ben am früliefteu blübenben Sßftanjen um bie teilte ober C5ube 3uli ber gaD feijll wirb, fäct man il)u in Jöpfen, bie m ber jdwttigcn Stelle eines WiftbeetS ober eines Sreib* baufeS aufgeftcllt fevn muffen. 2)ie Üßflanjen gehen halb auf; mau muß baher bafür beforgl )m\, bü\ ©oben feudit aber ja nid)t naß ju erhalten, ba bie jarten gQBürjefd;en halb abfaulen. SBenn bie Sämlinge fräftig genug ftnb, um verfeßt werben \u fönnen, waS gewöbulidi l-io Witte Septembers ftattbaben Wirb, verpftanu man fte in fleine rauineutöpfd'n;, bei benen man für guten Sffiafferabjug forgt, in ein Oemeng von gleidten Jheilen gut verrotteter rege tabiüfdjer O'rbe unb Xammetbe. 9laä) beut Umtopfen [eyi man fte in einen falten Äajtai, 182 fjätt ftc hier verfrbloffeit unb cor ber SRittagSfonne bef$attet eine bis groei 28od)cn unb gewöhnt fte bann atlmäljlig an bie Stift. Sinb ftc bann fräftig genug, um ohne 9?ad)tl)eil unb Sefct)fibigung eine Ueberfieblung 511 ertragen, fo bringt man fte in ein Äalthan? unb gibt ihnen eine fdiattigc Sage. ®egen (Snbe beS .jijerbftS ftnb bann bie jungen Sßflanjen tjin* Iänglid) erfiartt, um of)ne 9?ad»tl)cil bie 2Binterbet)anblung *u ertragen, unb wenn man ihnen mührenb berfelben bie gehörige Pflege mibmer, fo blühen fte ftd'er fcfc)on im folgenben (Sommer. Tiefet Verfahren, ben Samen unmittelbar nad) feinem SluSreifen unb @inr)etmfen auöjufäen, eignet ftd) jcbod) niebt für fpät reifenbc unb fpät gefammcltc Samen, weil bie noch järtlidu-n jungen Sämlinge gar ju lcid)t ©cfabr laufen, wäb/renb beö SHMnterö ftocffaul 51t Werben unb ju ©runbe ]u geben. "Die auö Samen gezogenen ^flarijen blüljen jcbod) reidjer unb williger a(ö bie ouö Stopfern unb Säößurjelfprßfjtingen fünftlid) r>ermeb,rten , meld)' letztere öon ben frautartigen Salceolarien nur bei fet)r aufmerffamer Äultiir unt) beeiferter Sorgfalt fd;öne unb ftaifwüdifige ^flanjen liefern. ©i*d)it>eenutd)t in einem Innen ofier halten ^anfe. 3tuS einer 3ufd)tift an bie SRebaction bei JUiiftrittcn Qiartcn=3eitung. 3d) f)abe 3r)nen, wie wafjrfdjeinlidj nod) »tele anbere 8efcr ber Sflufirirten ©arten^eitung, im <£jerjen ben aufriebtigfien Tauf bafür gejollt, ten geljalwoßen unb lcf)rreid)cu längern Stuffaj über bie Äultur ber tropifdicn Drdtibcen »eroffentlidjt haben, Welker ganj fidjer mefentlid) baju beitragen Wirb, bie 3U(l,f biefex Ijerrlidjen ©ewädjfe allgemeiner 5« metdjen. ?l(lein id) erlaube mir barauf aufmerffam 51t madum, bafj bie @rrid)tung eineil eigenen Drcr)ibeenf)aufe3, wel$eö jener Sluffaß glcicbfam als SSorbebingung forbert, bod) viel* leid)t manchen nod) von ber Drcbibeenjucbt abgalten bürfte, um fo mehr al? bie Drdiibeen bermalen in ben Katalogen ber grofjen belgifd)cn ©ärtnercien nod) jiemlidj l)od) im greife ftef)en. Erlauben Sic mir baber, hier ein einfacheres Jlulturvcrfahrcn ju vcröffcntlidicn, WelctyeS fein eigenes DrcbibeenfyauS »oraitSfejjt, unb bod> nafjeju bicfclbcn Siefultate liefert. GS gibt aud) eine DrcbjbeenjucbJ nad) einem fogenannten falten Softem, boe3 in jebem lauen ober falten -§>aufe anwenbbar ift, unb ftd» nicht im Sßrinci», fonbern nur im Semperatur* grabe unb ber Stufenfolge von bem mannen Softem unterfeb. eibet , welcbeS man ju einer gcbci()lid)cn Drd)ibccn;ud)t für abfolut notbmenbig ju halten bisher immer geneigt mar. Der Unterfdneb jwifdjen beiben Söftemen bcftel)t nur barin, bajj man bie SJJeriobe ber dhüjt für bie Drd)ibeen etwas ftrenger unb entfdjeibenber feftftellt, unb fte ganj genau unferem norbi« fdien Sßintcr cntfpred)enb madu, fowie betfj man ftcb öorjugSweife ber Sommerzeit beS 3ab/reS bebient, um baS SÖSadjSttjum unb bie 33lütl)c ber $flanjen rjerbeijufüfrren. Tiefe Drd)ibccn<- fultur nach bem falten Softem ift alfo jebem ©ärtner unb ©arteufreunbe ohne befonbere Opfer äugänglid); allein berjenige, welcher einen praftifdien SBerfudj bamit machen will, barf ben Guten ©cftcbtSpunft nicht aus bem Slugc verlieren: bie H)atfad)c nämlid), bafj er bei biefem Softem ntd)t jene fortwäftrenbe ?(ufeinanberfolge von 33(ütf)c haben fann, welche bei bem warmen Softem baburd) möglieb ift, baß man eine ?lrt nach ber anbern antreiben unb l)ieburd) beinahe bac3 ganje 3at)r hinburd) Mülienbe Gremplarc haben fann. Sei bem falten Softem ftnb in ber SBinterfaifon nur wenige ober gar feine 5Mütl)en ju erwarten, unb ba ben Sommer hinburd) bac3 9Bad)Cithum ber meifien Slrten ganj gleidijcitig fortfehreiten unb »or ftd; geljen wirb, fo werben natürlid) unb wahrfd;einlicf) viele arten fo siemlid) ju gleichem / 183 ßeitpunft jur Stütze fommen unb Iiioburch ben (Stnbrucf einigermafen abfdjroädjen, obfdwn ber öerfdjiebene -£>abituö ber »erfdjiebeiten 2frten aud) iit btefer «£)infid)t eine 8Rand;faitigfeü nirljt auöfdjließt. 2ßcmi id) t€ nun unternehme, im 9?ad)fo(genben baö einjufcbjagenbe SBerfaljren bei bem fogenannten falten Softem näher ju fdjilbern, fo l)altc id) e$ für baö geratljenfte, meine ^Anleitung ebenfalls unter bie SRubrifen oon SBinterbeljanbumg unb Sommerbeljanblung ein* jutheilen unb unter benfetben bie Belehrungen über äßerfejjen unb SBegiefen einjureitjen. SBSfjrenb ter SBinterSjeit muffen bie Drdu'been ihre ftithe haben. 3d) will alfo an* iic[)inen, |ie fev/en in einem gutgebauten Äalttjaufe untergebracht, wehteS mit allen erforber* liefert mti guten .jpetjüorridjtungen üerfeljen unb fo »reit (uft* unb roafferbidjt ift, ah? man cS nur mit forgfaltiger Reparatur unb gefunbem ®Ia8 madjen faun. Db baS Jpattö grofj ober ftein, mit Sattelbad) öerfeljen ober f)ol(änbifd)cr Äajien, oh eS ein; ober jWeifeitig ift, fyat gar nichts 511 fageu; aud) auf bie Stellung jur Sonne fommt eö babei nidu an, obfdjon ein füblid)er Slfpeft vielleid't in biefem gall befonberö wünfdH'nSwerth, wäre, weil e8 babttrd) »on ber bireften (Shvröirfung ber Sonne etwas mehr 2ßärme erhielte. (£ö ift fehr ju wütifdum, bafj ein foldjeö JpattS entvoeber ganj mit Ordjibccn gefüllt märe, ober außer benfelheu wcnigftenö nur foldje ^flanjen enthielte, roetdje eine glcidx Skbanblung erbeifd)cn, wie jene. 3" einem fotdjen i§auä alfo ftnb bie Drdjibeen unterjubringen, unb jwar in möglid)fl Irorfenem ßuftanbe, inbem man ihnen fdwn im J.wbfte baä SBaffer öorentljält unb ifinen fpäter in langen 3n>i= fdjenräumen nur foviel jufommen läßt, alö eben binreidu, fte vom üffielf* unb Sd'laffwerbcn unb bem üBerlufi ihrer Sebenöfraft in gofge von SSerborren jtt bewahren; etwaö Ginfcorumpfen ertragen fte ohnebem fdjon otjnc ©efafjr. S3aö für ein 9J?ebium aher aud) immer ihre 3Bur$etn umgehen mag, oh «§aibenerbe ober 'lorfmooS ober Saubmooö, fo mufj biofeS ÜJJebium immer t>ert)ältnifjmäjjig tvoefeit erfdjeincn, wenn man e8 mit bem geivohnlid)cn leirft befeuchteten Soben oergleicbt, »cleber um bie SSurjetn ber übrigen ÄaitfyaueSpflanjen 5U biefer 3at)re8* seit unterhalten wirb ; eö foll nidu fo trotten fcpn wie ©taub, aher bod) um ein namhaftes trorfeuer als l)inreid)en würbe, um eö jerreiblid) \u machen unb fo, tafi mau eS leiebt anrühren faun, ol)tie bafj eS Sinem au ben gingern fyängen bleibt. 3c troefeuer bie 2öur$elu unb ber ©oben n>af)renb ber winterlid;en Diutyejeit erhalten werben tonnen, befto ftdjerer werben bie Drdiibccn femt. 2)icfj erjieft man am leiduefteu, wenn man von ßeit S" 3°'* — id) will fagen, wödicntlid) einmal — feinen ganzen 33orratf) Von Drdubeen muftert unb mittelft einer Meinen ©tefjfanne mit feiner SBraufe ba etwa? taue 6 SBaffer auf bie Qsrbe ober ba8 SWooö (— aher ja niitt auf bie Sßffanje — ) fduittct, wo man hemerft, bafj biefelben trorfeuer ftnb als fte femi feilten. 8uft barf im Vlllgemeinen nidu viel gegeben werben — an fdiöneu Sagen fann man fo viel frifdic l'uft cinlaffen, als jur Reinigung ber yitmofphärc nothwenbig ift, allein hei faltem, fonnenarmein Setter ober gar bei Stürmen ift bie Lüftung nidit nur unnötig, fonbern unter Umftänben fogar abfolut fdiäblid». gär bie Stiftung überhaupt ftnb bie slJitttagSftunben an warmen fonuigeu 'Jagen immer bie paffenbe SageSjeit. X»ie Temperatur beS Äaltljaufeö foll bei Jage burdifdmittlidi auf 4—8° 3i\ ftel)cn, unb burd; mäfjige geuerung am SNorgen unb fo viel Sonne, als nur immer ;u haben ift, hevgeftellt werben. 3e ftrenger unb ftürmifdier bie Witterung ift, befto niebnger follte bie Temperatur im §aufe erhalten werben, beim es ift ein fel)r fehlerljaftcS Verfahren, hei folrfem SBettcr eine fyßljere Temperatur bureb, (Srtra*geuerung ju unterhalten. Sei 9laü)t erhalte man bie Temperatur auf 3*/2 bis 4° :K., ohfd'on in briugeuben gälten feibft eine Temperatur von nur 2° feinen ©djaben tljut, falls nur bie ^ßflanjcn trorfen ftnb. Sluf ben (Mcfrieipunft aber barf bie Temperatur nie ^erunterflnfen. Sie Sioherl)cit ber s^flanjen, währeub fte einer fold) niebrigen Temperatur auögefejjt ftnb, l)ängt, wie id) fdjon narfgewiefen habe, heinahe ganj 184 von beut 3uftanbc ober ©reibe ihrer Srorfenficit ab. (Sollte trofcbcm eine ber Sßflanjen ju waebfen beginnen, fo halte man fte nidjt mehr jurücf, nie unfcermetblidj ift, [onbern gebe if)r nur ben wärmften ©tanbort, welchen t>a$ ^auö liefern fann, unb reiche i()r etwas mehr SGBoffec , jebod) aud) biefeö nod) immer fpärliä). 'Die 26interbcl)aub(ung foQte ftch btö ju (Silbe 9JZärj crftrccfcn, wenn man nid)t etwas Neuerung aufwenben will. 2Ber ben Slufwanb für geucrung nid.U feheut, ber [teile bie 2Bintcrbel,nmblung jd)on 51t Anfang Sftärjcnö ein, jeboeb nid)t plö&lidt. Der Uebergang Oon ber einen SBeljanblung in bie anbete barf nie ein itytt fetm, fonbem muß immer forgfältig »ermittelt werben, inbem man junädift bie Temperatur »011 8° mittlerer SSSärme auf 8° Minimum erhöht unb etwas mehr SBaffer rcid't — ungefähr gerabe fööiel, um ben ©oben eben leidet befeuchtet ju erhalten, rote man aubere jatte ®cwäd)S-- fyauSpflanjcn im 293 tnter l)ält. Smmer aber öerwenbe mau jitm SSegtefen warmes SBaffer, b. I). folc^eö, beffen Temperatur minbeftcnS fo Ijoci) ficht, wie biejenige ber 9(tmofpt)äre. SMcfj versilbert viele 5taditl)eile unb belebt bie ^flanjen, bie ftd) gerabe wieber jum treiben an* fd)irfen, ganj befonberöj baS SBaffer barf fogar einige ®rabc wärmer fepu als bie Sttmofphärc. Jlnfangö fcy man gar nicht auf Suftgeben erpidit. SBenn bie sßflanjen wabjeub ber äRonate s)Jcärj, Slpril unb s}Jtai etwas Neuerung bcfominen, fo beftnben fte fid> ganj wol)l babei, beim biefc genügt, um fte artjutretben unb ihr junges ißad)6tl)um aufredit 51t erhalten, unb bie ©ommerwärme wirb baffelbe bann fd)on weiter führen. 2)ie Soften biefer geuerung ftub nicht bebeutenb, beim in feinem ber genannten SRonate ift ja antjaltenbe 33el)cijutig erforberlid). 3m ^la'rj beginnt man mit einem SDcintmum von 8°, fteigert bieß im Slpril auf 10°, unb im '£0i a t auf 12", fo lc\$ biefe Steigerung beinahe mit ber 2ßürmejunal)ine ber Sltmofpliärc jufammenfällt, unb jebcnfallS von ber fteigenben Temperatur ber 3«^«ßjeit ausgeglichen werben fann, wenn man allen öorfommenben ©onncnfd;cin gut benüjjt unb ju 9iatl)e l)ä(t unb alles unnötige ober forglofe Suftgebeit vermeibet. ÜÄer)rjiünbtger ©onnenfdicin fteigert fogar im SDtärj gewöhnlich, bie SageStempcratur auf 12°, unb wenn ba$ cjpauS gut gcjcbloffcn ift, wie cS fewt feilte, fo fann bieß beinahe fdwn hinreichen, um ba$ für bie ÜRadjt erforberltdje ÜJitnimum vm 8" ju liefern; wcnigftcnS reidit bann hödjftcnS ein fleineS gaicr am fpäten Stbenb bjeju I;in. SBcim bagegen burd) anljalienbcn biefe ©renjc fann juglcid) jum Seitfaben bienen, um bem üüfyta 51t geigen, wann er Saft geben barf unb wann nidtt, beim berfelbe mufj nie vergeffen, bap eine ßrfaltung ber 5ßflanjen burd) übermäßige Stiftung ober 3ll9'llft fur ftc ein größerer 9cad)tl)eil fcpn würbe, als berjenige, weldu-r auc3 bem gewöhnlichen bieten 33er= fdiluffe eineS gemeinen Äalthaufcö entftelicn fbnntc. @tn unerläßlidio? Slugenmerf beö Drdji- bcen-3üd)ter(? bei biefem fogenannten falten Softem follte barauf gcriditet fcpn, ba$ bie SagcStemperatur im allgemeinen ben von mir bcjcidmeten SBärmcgrab einhalte; ein ober jWet Sage nad} etnanber mit etwaö niebrigerer Temperatur richten nod) feinen großen (Schaben an ; allein für gcwohnlid) follte man bie bezeichnete Sßärme ju geben bemül)t fcmi, weil fte jum antreiben ber ^ftanjen unb jur Grlialtung bcö SBad^tljumö berfelben unerläßlich ift. Slußcr- bem follte man in biefer So^wöjett fogar an fdwnen Jagen ättorgenö auf eine ober jwei ©tunben etwas geuer geben, um ben 93egiim beS aSegetattonö *1ßrojeffe6 jit befdilcunigen; an trüben Sagen aber ift barüber ju wachen, ioljfor)lenfiücFen unb Uopffd)erben »ermifä)t werben. Sie auf offenen Äörben von beliebigem Material fultiiMrten Sitten crl)eifd)en fein: torfige ^atbenerbe; bei auberen wirb SOtooS verwenbet, manchmal aud) SKooS unb ^aibenerbe gleichzeitig. 33ei ben auf Älbl^en fultivirten Drdubeeu muffen bie SBurjeln mit SR008 umwidclt unb baß sDJooß fowol)l alß bie SBurjeln mit fupfernen Trübten unb SRägeht ober nod) beffer mit folgen von galvaniftrtem (Sifen befeftigt werben, beim gcwöl)itlid)cß tiifen würbe roften. Sine fcfjr l)übfd)e unb wefentlid)e Neuerung ift eß, in geeigneten gäöen ftatt beß tobten Spl)agnum einige ber gefälliger außfebenbcii lebenben 8aub« moofe ju verwenben, bie aud) IcidUcr feudjt >,u erhalten ftnb. Sie in ber @rbe wurjclnbeu (terreftrifd)cn) DrdHbcciiartcn erforbern baß Umtopfen nad) gewöbiilid'er äßeife in faferiger Jpaibencrbc unb mit ganj forgfültiger Srainagc. grifdj umgetopfte ^flanjen crbcifd'cn große yiufmcrffamfeit in ber 'öewäfferung. Sobalb bie eine ober bie aubere $flan$e jur iMütbe fomnit, 11111(3 fte eljer irocten gehalten werben alo ju»or, um il)re iMitmen mbgltdjft lang frifd) ju erhalten; aud) muffen Müljenbe Ord)ibeen nod) geftiffentlidier alß juvor gegen bie ftarfe Sonne gefd)ül^t werben. 9Son Anfang 3uni an bleibt baß Sj ben Sag binburdi möglidift viel Stift an fonuigen Tagen, um bie Temperatur ful)( }tt erbalten unb bie äußere ^euduigfeit ju »crbunjkn, fowie um baS innere beg ^aufeö ;u troefnen. SBenn biefj gefdu'bcn ift unb tue heftigeren SBinbc baö Süften »erbieten, tritt bie oben bejeicr/itete Qßinter» betjanblung in ibr soUeö !)fed>t. Tiefet fogenannte falte Softem ber Drdubeenbehanbhing eignet ftdi nid)t nur für alle mericanijdu'n unb centraUamerifanifcben Särten, fonbem aud) nodi für viele von ben inbifdjen, unb idi werbe mir, ba ber befduänfte [Raum biefeö 331atteö midi nötigt hier abjubredjen, bemnädift erlauben, eine f leine gifte ber l)ieju empfehlenswerten Slrten in einer ber nädjften Lieferungen ju veröffentlichen. G. 2ß. My jftultur unT» thTmcljrunß t»cr Paeonia arborea unti iljrer Darictötcn. •Saß bie Paeonia arborea in unfern ©arten fdwn jiemlid) lange eingebürgert ift, bavon jeugen wo()I bie wabrbaft riefigen (Jremvlarc, bie man von berfelben barinnen vorftnbet, unb fte ift in ben erften grut;lingömonaten ivobl ber effeftöolffte ©lütljcnjiraud), benu nid)t allein ift fte bie größftc aller unfrer grühlingöblttmen, fonbem aud) in garbenfdmutcf unb IMüthen- rei*tl)um fteljt fte unerreicht ba. Jlufterbem befiel bie Paeonia arborea noeb bie fd;ä£bare Etgenfdjaft, bafj fte unfre äßinter »oflfommen gut anhält. ÜRan tbeilt bie Väonicn in frautartige (Paeonia herbacea) unb baumartige (Paeonia arborea) ein. Severe werben wof)l bie befferen unb Wertvolleren bleiben. Denn obgleid) bie frautartigen in einigen garben von grellerem ßffeft ftnb, gebt if)ncn bod) baö öble ber Slume, überhaupt ber graeiöfe ^a6ituö ber Varietäten von arborea ab. 2)ie fvanjöfifdien, wohl aud) bie belgif^eit ©arten jeigten ftd) in ben legten 3al)reu äuferfi rübriii, biefer SBftanjengattung bie Slnerfcnmtng ju verfdiaffen, bie fte »erbient unb mit ;)icd)t beanfprudien fanu. So ftnben ftd) in bem Äatalog ber fetten Sugen SBerbier in ißariö nid)t weniger alö 189 verfdiiebene Varietäten ber Paeonia arborea, welcbc in bem Vreiö von 3—15 grancö per Stücf variiren. 181 !Tcr Drt, weldicr ber Jpervorbringung jener (Spielarten ganj befonberes günftig ju fetyn febetnt, ift 3talicn, benn ein großer £f)cil ber 23arietäten führen bie 9iamen ßnforetti unb ÜWoneüi a(ö 3üd)ter an; Legerer ift, wenn id) nidtt irre, Direftor ber botaniföen ©arten in Woiis.a bei SJcailanb. Shtfjerbem finb ?. ». ^outte, ^armenticr, SJIacor; unb Üitn^ (jinreidjenb befanut, auf biefem gelbe Stödjtigeä geleiftet 511 l)aben. Tod) baö ©djönfie, roaö bie ©arten- Welt bis jffct von biefer Sßflanjcnart beft|t, lieferte unftreitig 3apan, unb biefe? suerft burd) ^rofeffor Siebolb, Xireftor beß botanifdten ©arten? in Lepben in £)olIanb, ber au? ben fai)erlid>en ©arten ju 5)ebbo unb SÄtyaco naJjeju an 50 verfebiebene Spielarten in ben §anbel luad'te, unb erft letUer Jage würbe bie alba gigantea burd) Jjorru Saurenituö in Seipjig unb Alexander II. burd) Slmbroife ikrfdmffelt in ©cut len Liebhabern empfohlen. £od) waren biefeg, 618 »or Äutjem, immer nur Sorten, weldu- bie helleren, meiftenö härteren Färbungen vertraten, unb eö fdu'cn I> ö d> ft fd'wierig, buuflerc garte« ju gewinnen. ÜJfr. gortune, ber befannte SReifenbe in @b,iua, bereicherte unfere JEotfefdonen in (erster 31''' nun lud) »'" ben fd'on längft gewünfditen bunfeln garben , unb biefe? auf fo auereid'enbe SQSeife, bafi man jefct carmin bi? fd>arlad), bell- unb bunfel--Iila, violett, fammtpurpur, carmoiftu unb fcbiuarj» braun vertreten ftnbet. 3d) glaube, eS wirb niebt unwillfommcn feint, wenn id) einige Sorten anführe, weldic gä'rbuugen in obigem Sinne Ijaben: atropurpurea (Fortune) gfönjenb bunfelcarmoifin, Colone] Malcolm (F.) l)e(( violett, Lord Macartney (F.) ladwrotl), faft fdmrlad), Osiris (F.) fdwarjbraun , ganj bunfel, Pride of Hong Kong (F.) bellpurpur, purpurea (F.) reid^puvpur, Jewel of Chuson (F.) rein rt>eif, Zenobia (F.) btinfelpurpur--amarai;t() unb anbere tnebr. 3n (>"hina wirb bie Paeonia nlö bie Königin ber iMuiuen betrachtet, unb eö f oll bort eine einzige Sßflanje mit IUI) Hnjen ®otb befahlt worben form; barum |lnb biö heute bie riiinefifdu'ii Sorten aud) nod) immer bie höd'ften im greife. Xie Äuttur ber baumartigen s|'äonie ift leidH; fie liebt einen fetten, tiefen, loderen, feuebten, boeb nid't \u naffen ©oben, einen gefdnmten, etwaö foimigen Staubort, unb verlangt im SBinter gegen ftrengen groft eine Saubbecfe über ben SBuru'ln. s}3ei \u trodener SBefcbaf* fenheit beä SJobcnS ift im Sommer ^Begießen crforbcrlid», befonberö bann, wenn man reifen Samen ernten will. 3n engen ©efaüeu aber wad)fen alle Päonien fehr langfam unb füniiuerlid) unb Wer fie nidH im freien i'anbe fultiviren fann, fetje fie wenigftenö in Sö.pfe ober .Uühel von hinrcid'enbcr IBeite unb Siefe, worin bie langen, fteifen, fleifdugen SBurjel« fnollen fid) genügenb auebreiten fönnen, unb gehe ifjneu eine reidje fanbgemifdUe ['anb- ober SJtiftbeeterbe. (5? fommt häufig vor, i"remplare, wetd'c man jertheilt unb wiebor gepflanu bat, in bem erften aud) jweiten 3alvre bödtft unvollfommen unb ganj einfad) blühen, fo la\^ man in 3">ftfel geräth, oh eö biefelbcn Sorten wieber fuib. (Fö ift biefj jebotb nur vovühergebeub, benn fobalb biefelbeu einmal gut angewurzelt finb, erlangen bie S3!itmeu ihre red)te ©röge unb gülluug wieber. 5)ie Päonien erleiben burd) aBjU grellen, anhaltenben SonnenfdH'in ein »orjeitigeö (5rblaffen ber iMumen. gür 93efi(jer von .Uolleflionen, wehte heifammen fteheu, wirb et baher rathfam fevn, benfelben währenb ber Stunben ber gröüftcn JP)i^c eine leidne SSefdjattung ju geben. Tie SBetmctjtung gefdueht: Ij rurd) Samen. Derselbe wirb im grühlinge in flad'c mit «Spaibcerbe gefüllte Ji'pfc 24* 188 gefäet, leidet mit (Srbe Gebeert unb an einen füllen fef/attigen Ort geftetlt; er feimt cvft im uäd)ften grübjab/e ober Sommer. 2) 3)urd) ©mfenfen u-nb ableget mit (Stnf^niöen. £icfc 9Retr)oc>e ift jebod) wenig im @ebraud), ba bic Ableger lange brausen, biö fte ftd) bewurzeln. 3) 2)urd) Spalten. ÜRan lodert ju @nbc beö ^evbfteö bei bot im greien fteejenben Stöden bie Grbe am Stamm, galtet bie 9Jebenfd)offen fo, ba|5 bet ©palt bie gigur cineö fet)r geöffneten V cv()ä(t, lüfit bie gefertigten Scbifjünge in biefer Sage, bringt in ben Spalt unb um ben Stamm, wo ber Sd)öj?ling hervortritt, gute (Jrbe, unb wenn f)inreid)cnb befeudjtet Wirb, ftnb im £erbfte bc3 anbem 3at)re6 alle 3ivcige bewurjelt. 4) 2)ttrd) 3ertt)eiturtg aller, mit mehreren ©Höflingen ober Stengel »erfefyener Störfe im SDconat Slugitft ober September, hierbei ift jebod) ju bemerfen, baf im Sali bie jertljeiltcn Stöde nid)t mit ganj gutem 2Bur$e(vermögeu verfemen ftnb, man beffer tfjut, biefelbcn nidjt gicid) in ba& freie Sanb, fonbern für ein 3abr in Söpfe ju pflanzen unb in benfclben fo lange ju galten, bis fte ein vollfommcneö SBur^elvcrmögcn erworben tjaben. 5) 3}urd) pfropfen auf bie Anoden ber frautartigen Paeonia ofücinalis, weldje ftd) ganj vorjüglid) befnvegen baju eignet, weil fte lange, siemlid) egale Sßurjcln mad)t, bie man in viele Stüde jerfdjneiben fann. iDiefe sJQcctbobe ift wotjl bie am meiften angewanbte. SäJian nimmt von 9??itte 3uli biö Jluguft Stüde biefer angeführten SBurjeln, mad)t in biefelben einen (Sinfdjnitt von ber ©rtffje beö jugefdmittenen Gbelreifcö unb fc(jt biefcS fo ein, bafj ber untere unb obere £r)eil fo anfd)liefkn, bafj fie Icirbt verwulften fo'nnen. ®anj befonberö foll ber untere £()eil feft auf bem SBilbling auffitzen, benn wenn biefe Stelle gut jufainmcn papt, verwulftet fte immer juerft. Raffen beibe £l)ci(e gut auf einanber, fo verbinbet man biefelben mit 331eibral)t, welcher bie gute (Sigenfdjaft befifjt, ftd) je nad) 33ebürfnifj an oftmals etwaö unebne Stellen gut anzulegen. Gin 8luge an bem (Sbelreife genügt vollfommen; \>od) wä()le man biefetf jiemlid) fräftig unb autfgebilber, inbem biefe beffer vorangehen, al£ fd;wacr)e unb bünne 2lugen. fönt man auf biefe 2lrt bie 3Serebfung bewerfftelligt, fo pflanje man biefelben in ^eibc- erbe ein, (teile fte auf ein etwaö warmcS S3eet unb berede fte mit Oläfern, wobei man jebod) Sorge tragen muf, bap ber ©cbweifj in benfelben ftd) nidjt fo ftarf anfammelt, baf? er auf ben Äopf beö SBilblingö ober bie verebelte Stelle herunter fällt, wehte? bei legerer bau Stiiröadjfen erfdjwert, bei erftcrem gäulnif verurfad)t, inbem ftd) braune gierten Jetgen, bie, wenn fte nidjt recbtjeitig IjerauSgefcbnittcn werben, fo um ftd) greifen, ba$ man julcljt ben l)ol)leu faulen SBilbling gan^ silfammen brüden fann. SBobl wirb SBaumwadjö für bie wunben Stellen empfohlen, bod) beförderte i>a$ faltflüfftge Saumwadjö, weldteS id) feiner ßäi in Slnivenbung brad)lc, bie 3cr^cÖU!19 bei' Änollen befto metjr, fo l>a$ id) bei biefer Skreblung von bem 3$aumwad)8 ganj unb gar abgefommen bin. gangen bie ?(ugen nn eüvaS anju- fd)Wellcn unb jeigt ftd) bie verebelte Stelle jiemlid) Vernarbt, fo fann man bie ©lafer entfernen unb nad) einiger 3e't *>k ^flanjen in ein faltet feauü bringen, roorinnen fte ^m SBinter über ftcf)cn bleiben; benn man mup f)auptfüd)lid) bafür Sorge tragen, bafj fte feiner Xempf ratur anvertraut werben, wo fte ju früljjetttg austreiben. §aben fte im grüfjjaljre if)rc triebe gemad)t, fo pflanze man biefelben 2" tief über ber verebelten Stelle in ein Seet mit Saubcrbe. -Durd) baö tiefe ipftanjen madjt ba$ gbelreig unten SBurjeln unb trägt fomit jiim fräftigen gortgebeiben ber jungen ^flanjen wefentlid) bei. 2)od) ift eö rätl)lid), in ben erften 3al)ren bie ^flan^en an ©täbdjen ju galten, inbem bitrd) bie fdnveren Änofpen unb 33!üt()en bei ftarfem 2ßinbe biefelben Ieid)t über ber verebelten Stelle abbredien. 9Tid)t minber jaf)lrcid) in ben Verfd)iebenen Spielarten finb bie frautartigen Päonien; fp ftnben ftd) in bem Kataloge von (Sug. 3krbier 230 Sorten angefüllt unb und) @röpe, / 189 garte unb gorm ber SBfume genau befdwieben. 3" unferen (Satten ftnb bie meiften wol)( noef) unbefannt. "Tod» ftcljt 511 erwarten, bafj in golge ber 9)cüf)c, bic man ftdi in ftanjöfifdjen .^anbelögättncteien gibt, um bcufclbcn bic öerbtente (Btaerfennung ju »erfdjaffen, btefe(6en aud) halb bei uns ©ingang finben werben. 3Me greife variiren »on 2 bis 8 gr., mit einigen Sluönaljmen ju 15 gr. 3)te 58ermef>rung gcfdiiefjt buvd) 3cr*f)c'tun8 ^cr -Knollen in ben Neonaten 2(uguft unb September. £ie Kultur ift einfad), fie galten gut im greien aus?, lieben eine fyalbfdmttige Sage, einen fetten, lodern, jicmlidt feudUen Sanbbobcn unb Werben, wenn eS nötbjg ift, in ben SSÄonaten 9(uguft unb September umgepflanzt. (§,. 8. 3t"*d>* ÜUue Pflanzen. Tacsonia Volxemii, Funck. 9?eu -©ran aba. Passifloreae. Sine wunberfdwte Sd!liugpflan$e au6 ben Oebirgen ber Sßto&inj Sfntioquia, bei ben (5'ingebovncn unter bem Sfaunen Curuba de Antioquia befannt, unb öon T. mollissima baburd) iu'rfd)ieben, bafj bic SBIüt^e eine fcljr furje ERöljre, eine ganj ausgebreitete Ätone unb an ber grudU feine fjartc pergamentartige grmttljüllc, fonbern nur eine toeidje fleifd'igc, fyeltgrüuc §ütte !)at. Stengel glatt, cpliubrifd) mit rbtblid)cm Anfluge; SBiätter futjftielig, tief brcitljeilig eingefdmitten, oben glänjenb buiifc'grün, unten gtaubtäulicb, grün unb rotligcäbcrt; bie 33latt- fegmente o»al* ober lincar-lanjcttlid), fägc;äbnig. SSicfelranfcn einfad», rotb, febr in bic Sänge gejogen. 53lütl)enftiele alleiuftebcnb, einblüthjg, rotb, fefjt bünn, 5—6" lang. Jliöljrc furj, fcblanf, cplinbrifd), grün, mit einer fugeligen an ber Saft? abgeplatteten ?lnfd?wcllung. JMtfj* faum jwoimal fo lang alö bic ^löbrc, bie jefyn leidUgeficltcn Ztjtik bcffelbcn in $wci Reiben geftellt, von prädnig gtängenbem Karmin auf beiben Seiten, mit SluSnaljme ber fünf bem Jtcld) cntfprcebenbcu SIbfdmittc, welche außen einen fä)wad)gf$eiä)neten gelben Streifen längs ber •äRittelnetr-e jeigen; Sdilunb »eif, öon einem violetten SRtnge begtenjt; bie gpnanbrophiore grucbtiäulc länger als bie Porollc; Staubgefäfje fünf, gelb; Dvarium eirunb; ©rtffei am ©ipfel ettvad gcfdnvollen; 9Jarbe fopffbrmig. — Tic T. Volxemii ift He fdwnftc unb geeig- netfte ß^cpfXdnje jur 'Deforation ber Tadtfparrcn unb Wippen eine? ®eroää)ör)aufe8j fie »er« laugt ein fel)r fjofycS, luftiges unb fühJeS ÄaltfyauS, unb muß in r)eifien Sommern vor ber Sonne gcfdn'ilu werben, allein cS gibt feine anbete *ßafftfIotee, wehte fieb an @ra;ic unb Sd)öul)eit mit i()r meffen fann, beim itjte ftemförmigen, farminrotl)en SBiütljen, bie fn'h machen bem bunfelgrünen, faftig*glänjenben i'aube (\n ben langen fabeuäbnlid»cn 3Mütt)cufticlcu wiegen unb beim leifeften Suftjugc fdmufcln, gewähren einen unbcfdueiblid) hübfd'eu Slnblicf. iie grucht ift etwas faurer unb uid)t fo gewünhaft, wie bei ben meiften anbeten 5ßaffifIoreen, aber fefjt angenehm unb crfrifd)cnb. tmju blül)t biefc Sacfonte reicher unb (eistet als bic meiften anbeten, unb fann an gcfdiühten Stellen fogar Sommers in'S greie gcfelU werben, ba fte 2" Äältc Icid)t erträgt. 'JIik< ben SBer^onblungen bei ©arte'nbau=©efetlfdjaft isloui in gtontfurt a. Wf. 190 iUonntlidjer Haknticr. 3anuar. 03 1 m ü d) s I) a n 5. SMcfer OTonat ift ber fritifrbc für bie ©ärtncr, nicht nur weil er mit ber 3unat)ine bei Sage ftrengete Aalte bringt, fonbern auch »eil tiefe juweilen gauj plöljlid) unb unerwartet einfallt; es ift bot)ei bie grbpfte Sorgfalt baiauf 511 i'crwcnbcn, ba§ in ber Neuerung uidits Berfäumt unb ebenfo and; allecj liebet» map Betmieben werbe. 'Bei fdjönem ©onnenfdjein unb aud) bei Jbauwetter wirb Suft gegeben, am beften jebodi fo, bajj biefe über $eijiör)ren ftrei(i)t. Bon bartboljigen SJsfTanjen werben nun Stecfliuge gemacht, unb Eiplabenicn, ßdütes, ülHamanben unb anbere SBarmbau^pflanjen befdmitten unb umgetopft, wobei bie alte ßrbc fo weit abgcfdn'ittelt werben mup, als bieg ohne Befdnibigung ber Snoüen unb SBttqeln gcfdicbcn tonn; auch Spreu finb jurücfjufdmeiDen, unb (Jremplarc, benen es an Jopfraum fehlt, werben in gröjjere lüpfe i'crfetjt, unb alle ÜBainibauepflanjen forglidi Bon Ungeziefer befreit diejenigen Bon ben eben erwähnten 'Pflanzen, weldie früh blühen fallen, muffen an ben wärmften Jbeil bes SBarmhaufes geftellt unb ffliorgens unb Jlbenbe über t>cn Stopf gefynht werben, ausgenommen bie ftifdj Berfctjtcn, . bie man erft fo lange behutfam gießen mup, bivs fic frifd) in'l ÜBadjfen getommen finb. 311 befdincibcn unb ui reinigen finb audi Stepbanotis unb Clerodendron splendens, unb allfällig umzutopfen; obfdjort letzteres lieber blüht, wenn es gepiept im 2opfc fteljt. Wegen ßnbc bes SDionats tann eine Slnjabl ©loiinien, 'Mdiimcncs, Sic» robenbren u. f. w., weldje man ju fnitjer Blüthe bringen will, umgetopft unb im fältetn tenbe bes Kaufes aufgeteilt werben. 3>ie Jempetatut im 2Batm= häufe follte auf 12-16" SR. ftehen, unb bie 3Umo= fphäre nicht ju troefen erhalten werben. 2ÖO es nicht fd)on gefdiehc» ift, ba muß" ber ganje Borratb Bon ütjaleen fjübfdj aufgebunbeu unb betgefhitjt werben , wobei man alle fdimadicn Seiten» triebe ober wenigftens biejenigen ohne Blütbentnofpcn» Qtnfäbe entfernt, welche jur QluBfütlung ber fdjönen ©eflalt ber Bflanje nicht nöthig finb. diejenigen (ircmplare, weldie erft im SKai blühen fallen, muffen möglidifi ruhig gebalten unb nur bei jeber günftigeu ©clegenheit mit ftifdjet Süft uerfehen werben; man beijt nur fo »iel als erforberlid) ift, um bie Temperatur nicht unter 3" SR. finfen 511 toffeu ; läfjt man nur feinen wirflieben ftroft auffommen, fo bringt biefe niebrige Temperatur ben Bflaiijen mit gut gereiftem £olj feinen Sftacbtbcil. 2ßill man blübenbe ihemplare haben, fo barf man Bflanjen, welche fdjöu angcfeljt unb einige 3«t SRube genoffen traben, in ein Sffiarm» l;aus ober einen Sreibfaften ft eüeir, wo fie halb ihre Blüthen entfalten werben. A. amoena, Bealii, nar- rissiflora u. a. eignen fid) fehr gut jum Ireiben, aber auch jebe anbre Bon ben ftaifwüdifigen "Jlrten entfpridit biefem 3wecfe, wenn nur bie Bflaujen genügenb baju Borbereitet finb. 3m SBarmfjau« ober Jreibfaften muffen bie Bflanjen SDiorgcns unb SMbenbs über ben Äopf gefpriijt unb bie (ivbe in ben Söpfcn genügenb begoffen werben Sluf ba« Begießen ber GameUien ift »tele ülufmcrffamfeit 511 oermenben, weil jebe« lieber» map" in aller üßeife febäblid) ift. Bor allem ift ba« Caub immer rein unb glänjenb ju erbalten. Blühen» ben spfTanjen unb foleben, weldie gcrabe im Begriff finb, if;re Blüthen 511 etfdiliepen, follte man eine lempetatur Bon 5 bii 8° geben unb ifyre Blüthen Bot Irauf unb Bot mubiditcter 8eud)tigfeit forgfam fdu'ihen, weil bie Blumen baburd) fdiuell ju ©runbe geben würben ; fooalb man Neuerung anwenbet, mup bie gröpfte Umficbt angeweubet werben, bamit bie ■Htmofpbarc nicht ju troefen wirb, unb ti ift bann unter Umftänben ratbfam, gelegentlich bie Beete unb ben giipboben ju begießen, jumal SDlorgens. — 3m Äaltliaufe niufi jeber freie 'Jlugenblicf baju angemanbt werben, um bie Bflanjen bübfcb aufjubinben, unb Grifen unb anbere ©ewächfe, weldie bai Berfetjen in biefer 3abte»ieit ertragen fonneii, erfimals umju- tbpfen, wenn fte mehr Jopfraum bebürfen. Cefiten» aultien, Pimelea Hendersoni unb einige anbere t;ait= boljige ©ewädjfe laufen jur fflintcräjeit immer ©efabv, Bon Blattläufen befallen ju werben unb (wenn man nid)t oft unb forgfältig nadi ibnen ficht) baburdi gropeu Sd;a= ben ;u leiben, che man noch mit geeigneten SRitteln abhelfen fann, wephalb eö nidit genug 511 empfehlen ift, biefe Bflaitjcn nidit 511 bidit gebrängt jufammen» juftellen, fie redit häufig ju unterfudien unb bann foglcidi tüdjtig s" räudiern. SWan l;eijt fo fparfam als möglidi, barf jcbod) bie Temperatur nie unter 4° berunterfinfen laffen. SKan lüfte bei jeber paffen» ben (Melegenheit, nur uidit hei falten Jßinben, unb oermeibe jebe 3u9ll|ft ■«' ©ewädiobaufe. 55ie fämmt» lidieu Bflanjen feilten an ber ÜBuqel jicmlidi troefen erbaltcn werben; bebarf bagegen eine Bflanje Wirflid) SBaffer, fo gebe mau es ihr auef) jur ©einige um ben ßrbballen ganj ;u burdifeuditen, unb giepe nur am TOorgen. Um überfdiüffige 'Jeuditigfeit aus bem Aalt» häufe ju Bettreioen, gebe mau etwas R-euerung bei geöffneten Scnftern. — £iiifidit!idi bes ©lasbaufes Betweifen wir auf bas im Botigen OTouatsfalenber ©efagte, unb man fovge bei ^nUn für einen teidjen 191 SSorratr) blürjenber Eremplare t>on bcu Berfdjiebenen fRofen, .vnntcintbcu, SRt)obobenbren, Sljalcen, Kalmia latifolia, Deutzia gracilis, Lueulia gratissima etc. — Blnmcnfliirtcn überzeuge man fid) fcboit ju Qlnfang beS SDtonatS burd) genaue Selbftprüfung., ob auef) ade Jiofen gut gebeert obet fonfl Berwatjrt finb, bamit ihnen bie florieren grojte, bie nun uidjt mein ausbleiben, nicht ben ©arauä machen, unb hole ba« SBerfäumte fcbnell na*. üBenn uort) 3^icbchi von früt)blür)enben !Pflanjen auS *Bcr= felien im ©oben geblieben fetm fällten unb berfelbe noch offen ift, fo iji e« jefct bie bodiftc 3eit, biefelben IjerauSumcbmen. S)a aber ber Soben ju biefev 3at)re&= jeit meifi fdunt gefroren i|l, fo fioefen alle ©efdjfifte im Aieien, unb nur bei Tauwetter ift bass JBaljen ber üßege unb iRafenflädjeri ui empfehlen. SDagegen forge man bei Seiten für 25ermer)rung berjenigen SRabattenpffanjen, weldie unter 5>adt überwintert wer= ben muffen; ju biefem S9et)ufe ftcllt man bie 3Jlutter= pflaujen in einem feuditwarmen vanfe in bie Stäbe be« ®lafe$, um fie anjutreiben, bamit man balb ©topfer erhält ; bie anbeten ßjremplare Bon tiefen 'Itflaujen aber muffen fo hart Wie möglich, erhalten, an milben lagen mit frifchet Öuft Betfetjen, aber gegen groft genügeub gefiebert werben. 3m übrigen gelten bie für ben SKonat ©ecember augejeigten arbeiten aud) für ben Sanitär. 3m fiuftgartcn wirb bas fiaub jiifammengeicdit unb auf Raufen gefdjlagen, bamit es oerrottet; bieft gefdjiefjt am heften bei £t)auwetter. [Ulan ftidtt bie SRafenränber an ben ©ruppen ah, gräbt neue ©nippen aus unb SBaumlöcber für ben grübjahre=Saumfa!}. SEBo es nidtt fetjon gefdieben ift, werben Stiüucbct unb Saume ausgcfcbmttcn unb bie -yecten befdjnitten. (Dbflgortcn. SJlan fährt mit bem Sieinigen ber Säume »on Wioos, Jlccbten, Sdjorf, llUiffeifcboffen unb iRaupen» neftern fort, fowie mit bem ©dmeiben ber 33fropfreifer, btm Sefcbneiben unb 'Jlnbeften ber Spalierbäume unb bem Einfluten ber Sommertriebe au ben fßrjramiben unb fteffclbüumcn. 3n ber ©atimfcbule fann man mit bem {Rigolen beginnen, Wo neue Seete anzulegen fmb, fowie mit bem Sluflofcn ber Oculationen unb bem Slusfdincibcn ber {ungen Säumdjen. 93eim 33e* fdiueiben ber 3obamüs-- unb Stachelbeeren fudjt man auf ©ewinnung tum Stedneifetu ju feheit, weldie bann im Simmer bcrgctiditct (inbem mau nur unten unb oben etwa je »ier Plugen ftehen läpt unb bie übrigen ausfneipt) unb bernaet) bis tum äluäpflanjen im ^rübjalu' cingefdilagcn werben. Ebcnfo ift jetjt bie geeignetfte 3°'*« für einen genügenden Sßorratt) oon SBaumfiangen , SRummertjöIjern, pfählen unb (JJfofien ju foigen. Diejenigen fieffelbäuuie Bon Gepfeilt unb SMrnen unb felhfl §a!br)odjfiämme unb jüngere £od)fidmme, weldie fich unfruchtbar gejeigt ober von ju üppigem £o!jtrieb etwiefen haben, werben jtt.it in biefer 3abt'CÄjeit am heften an ber SÖitrjel hefebuitten; bieff gefdiiebt baburch, bafj man, je nach Siaftgabe ber ©röfqe bes Stammet, einen ©raben um bcnfelben jieht in einet Entfernung Bon jwei bis biet Juft t>om Stamm, unb bie größeren Söurjeln abhaut, wobei jeboeb batatif ju aditen ift, baft bie SBurj'eln nicht fo lange offen liegen, um erfrieren ju tonnen. Es ift feht Bortt)eilt)aft, fleine 'Vmamiben unb Steffelbäumt alle jwei 3abre auäjul;eben unb etwa« hober ;u fcUcn, um fie (lein unb in 'gruditbarfeit ju erhalten, lind) für ben JUdjcitgartttt gelten bie im SRonatsfalenbcr bcS December gegebenen Sßorfcbriften. Diejenigen ©emufebeete, weldie man im •*)eihft nicht ganj umgraben tonnte, muffen nun ge= ftürjt unb umgegraben werben, wenn bie Sßitterung ee> erlaubt unb ber Soben hei SEr)auwetter nidit ;u nafi ift. gerner BoQenbet mau in biefem SRonat jeben= fall« bie Anlage ber QRiftbecte, ba mau im isehrtiar fdjon mit bei Sefäung berfelben ju beginnen hat. 3m ©emüfeteder hat man bafür jtt foigen, bafj ber i^ioft nidit bie Sßurjelgewädife erreichen unb jetftören fann, unb baf? burch Büften hei milbem Jßetter unb in beu SOi'ittagoftunben bem Eintritt ber gäulnifj entgegen gewirft wirb. Jflnnniflfaltijjcö. (STilorfalf nIS SDliffct jur Vertreibung won fliegen, Raupen unb SDfd'ufcn. Den (»ein* beci Ehlorcs fönnen bie wenigften Ibiete ertragen; er t'er-- treibt bie fliegen, befonber« bie Stechfliegen, auo ben Ställen total, wenn man Ehlorfalf in einem Stall auf einem Srett erhöht aufhängt unb ein (Jenfter etwa« offen läftt; ber ©eruet) treibt alle fliegen jum Äenfter I;inau*, baä man bann am ÜRorgen wieber fdiiiefn. Sem l'ieh fchabet biefer ©erud) nidit, fonbern mipt ef;ct, weil er gegen jebe fdjäblidie V'uft wirft. 192 Siatiiilidi muf; biefeS TOittel mehrmals, 511111 minbcflcit einmal in ber SBocbe angcwenbct werben, was aber leidjt ift , ba es Weber große Auslagen noch Sorbe» reitungen erforbert. Gin Staum, worin Gblorfalf ober Gblorbämpfe fiel) befinben, wirb oon Statten unb ©laufen gemieben, bie Bor feinem ©ebraudie atient= halben enlfliebcn. Sie Stnwenbüng bes GblorfalfS auf bas 'i'flaujenlcbcn ift oon ber bebeutenbften 2Bir= tuug unb Tragweite. Sefprengt man gelber mit Gblottalfioaffer, fo bleiben fie 00m Grbflob, oon Staupen unb Schmetterlingen ocrfdiont; ju biefem '.Belnif löst man ben Gblorfalf in Sßaffcr auf unb befprijjt mit einem Staubbefen ober SHaurerpinfcl bie ^flanjen, wo möglid) am 'Jlbenb ooer SJiorgenS in ber Siübc. ein fo behanbcltes ©vtinbftiicf mit Söcififraut blieb ganj oon stoblwcijilingen »erfdjont, wät;reub alle in berfelben ©emarfung liegenben Äoblpflanjcn oon ben Staupen ganj »erjeljrt würben. Um Staupen oon beu Obftbäumen abjubaltcn ober ju oertreiben, gibt cS fein befferes Siittel als Gblorfalf. SDian nimmt baoon 1 $funb, oennengt es mit '/u Vfnnb ©djmeinefett ju einem Jeig , umwietclt bann ben Saumfiamm mit einem ©iirtel oon Sßerg unb befireiebt tiefen mit bem leig. %\lt Staupen oon allen heften fallen herunter unb friedieu am Stamm nidit mehr hinauf; fcltft bie Schmetterlinge meiben jeben Saum, beffeu Blätter mit Gblorfalfroaffer befpeitjt würben. Ißeitcre Berfucbe werben beimalen angeftellt, ob ber Gblorfalf troefen angewenbet unb aufgeftäubt, wie ber Sdnvefel mittelft ber Scbwefelfadcl behufs bet 'Jlbbaltung ber Xraubcn- fiantbeit auf Sßeinrcbcn gepubert wirb, nod) beffere SDienfie gegen Blattläufe au -popfen unb anbeten CPflanjen leifte, unb bürften halb ein näheres Slefultat ergeben. 'Jtufierbem gälte es ben Berfudj, ob nicht burch Slnwcnbung oon Gblorfalf IMafenfup, Spinnlaus unb Blattlaus aus ben ©ewäct)3r)äufern, unb ffiJerrcn (Grbfrebfe) aus ben griitybecten ju oertreiben wären. £ie Urfadje be§ bitteren (Sefcbmacfö bet (Surfen wirb in Beirfdjriften auf fel;r oerfrfuebene SBeife ju ertlären gefudit. Stad) neuereu in Breslau augcftellten Beobachtungen foll biefcs Uebcl burd) 511 ftartc Gmwiifung ber Sonncnfhabler. herbeigeführt werben. SDlan bemerfte nämlich, bap (Surfen, welche bis jum eintritt eines febr beifien, fonnigen lages im Schatten oon Blättern lagen, bie nun, burci) bie •pijje erfdilafft, ben Schatten nicht mer)r gewährten, gewöhnlich bitter fdnnectteu, wät)renb bis jur Gr= fd)laffung ber 'Pflanjen an feiner ©urfc biefes Hebel wahrgenommen würbe. $116 (Srfag bec Sßeibe ift Spartium junceum anjuempfetjlen. £)er häufige SCRangel an Söeiben in vielen ©arten macht, bafj mau oft nidjt wei§, womit man Spalierbäume anbinben foll, ba, wenn mau mit SBajt luubet, bie Sacrje 511 langfam geht. Spartium gebeiht in allen ©egenbeu, nur ifl in nörblicbcn ©egenben eine leichte Bcbectitng liötbig, ba bie fJSftange aus bem füblicben Europa flammt. Sic binfenartigen 3wei8e abgefctjnitten fann mau 3abre lang aufbewahren; bei ber Berroenbung iji es nur nötl)ig, biefclben im Sßaffer ju erweidieu. Die Bflanje fclbft oerbient oiel mehr gepflanjt ui werben, als es bisher gefchiebt, um fo mehr ba He aud) in äfthetifeber .pinfid)t ganj ihren 'Vlals a»ö= füllt. (Dfftne tXoxxtfporibtn}. £rn. G. g. in & g in Schi. 3brem wertben Sßunfcbe 00m 23. Oftober foll in einer ber näcbften Stummem entfproeben unb bie uerr)eigene Siifte ber fdionften Pelargonien aufgenommen werben. Gbenfo ift unfer "Mugenmerf barauf geriditet, bie oon 3bnen angeregte jährliche Ueberfidit ber fdionften unb neueften SJiobeblumen in unferen Spalten ju bringen. §> e r r 11 D e 1 0 11 0 m i e r a t h 0. äß. in 3Ji n. SDer ©runb bes SJtifjglüctenl Dfjrer Sämlingsjudit liegt oielleidjt an bem t)arten Jßaffcr, welches Sie beim ©egiefjen oerwenben muffen, ba es ~sbnen fel;r häufig an Stegen= unb immer an welchem glufjwaffer fel;lt. Uelnigens ift hier leicht ju helfen : lofeu Sie frifdigebrannten Äalf in Stegenwaffer auf, bis eine Sirübung bes aßaffers erfolgt, mit nufcheu Sie oon biefem wafferhellen fialfumffer immer je einen 2beil auf fünf Sljeilc beS harten ^umpwaffers , beffen Sie ficb jum Segiefjen bebienen muffen; baburet) machen Sie baS 'ISumpmaffcr weivi), uub werben bann halb ermitteln tonnen, ob bie £ärte bes SBafferS an bem 'jehlfcblagen 3h«r Sämlingsjudit Sduilb war. $>erm G. 5. SB. iu ® n. Sic Äunft, gro§e 3ir.uct>cln ;u eijeugen, ift nicht fo fdiwer. SBenn bie Beete gut umgegraben finb, tritt man ihre Ober= flädie feft au unb waljt fie glatt. Stuf tiefe bidite Oberfläche fäet man ben Samen unb bebeeft ibn in ber gewöhnlichen Jiefe mit einer fetten Sompofterbe. Sie 3wiebeln gehen bann nicht in bie liefe, fonbern breiten ficb mehr an ber Oberfläche auS" unb erreichen ctiie bebeutenbe ©röjje. Sie§ gilt nicht nur für bie Speifejwiebeln, fonbern auch für bie 3wicbeln oon Julpcn unb .ppaciuthen, bie man baburet) beu fdionften •pailcmei' 3wiebeln gleich madien fann. J-iAJSAif 3 5185 00261 2552 *V~" *"**£ »* -$ . K. «p * i AI * * yt hT *'" * W V ■*$*&